AUDIO TEST 13x Stereovergnügen pur (Vorschau)
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NR. 1 MAI/JUNI 2010<br />
www.hdplustv.de<br />
Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Ihr Ratgeber für den guten Ton im Heimkino<br />
Ein Spezial von<br />
NEUES INHALTE WISSEN KAUFBERATUNG<br />
MEHRKANALPROFIS<br />
AV-Receiver von Arcam,<br />
Harman Kardon und Onkyo<br />
HIGH-END-PLAYER<br />
SACDs und Blu-rays in perfekter<br />
Tonqualität genießen<br />
13 x <strong>Stereovergnügen</strong> <strong>pur</strong><br />
Vollverstärker von Arcam, Denon, T+A, Vincent und Yamaha<br />
Standlautsprecher der Einstiegs- bis Oberklasse im Vergleich<br />
AUF BLU-RAY<br />
„This Is It“ u.v.a.<br />
LOEWE REFERENCE<br />
Monolithen mit Präzisionsklang<br />
LINN MAJIK<br />
Hörgenuss im Netzwerk
VON TORSTeN PLeSS<br />
schmale Gehäuse auf. Bei einer Größe<br />
von 1,2 Metern ist der Lautsprecher mit<br />
elf Kilogramm ein echtes Leichtgewicht.<br />
Aber nicht nur mit seinen Maßen kann<br />
das Lautsprechersystem überzeugen,<br />
sondern ebenso mit seinem gesamten<br />
zu erhalten.<br />
zur Festlegung der Grenzfrequenz sowie<br />
ein Drehknopf, um die Bassintensität zu<br />
regulieren. Ein kleiner Wermutstropfen<br />
hingegen ist der Umstand, dass der<br />
Reference-Subwoofer aus den beiden<br />
Neues 15<br />
kardon.com<br />
Gewicht 23,6kg<br />
Farben Schwarz<br />
8Ohm)<br />
Audio, Dolby True<br />
HD, MP3, WMA<br />
Multiroom 3 Zonen<br />
den Zweifel erhaben.<br />
präzise.<br />
ten.<br />
ert werden können.<br />
sentliche reduziert.<br />
Stromverbrauch<br />
Stand-by<br />
Bildverarbeitung<br />
Analog->HDMI<br />
HDMI->HDMI<br />
Wärmebild<br />
6dB<br />
0dB<br />
–6dB<br />
30 Hz<br />
Au stattung/<br />
Verarbeitung<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
Wiedergabequalität<br />
2,2 W<br />
1 0Hz 250Hz 5 0Hz<br />
1kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
19 von 20<br />
16 von 20<br />
54 von 60<br />
EDITORIAL<br />
Dreieck des guten Klangs<br />
In Zeiten von immer mehr Soundkanälen, Höhenlautsprechern und 11.3-<br />
Systemen sehnen sich viele Musikliebhaber nach einer hochwertigen Musikanlage,<br />
die mit möglichst wenigen Boxen maximalen Hörspaß verspricht.<br />
Wir testen in dieser Ausgabe deshalb ausgereifte Standlautsprecher der Einstiegsklasse<br />
und servieren Ihnen obendrein mit den KEF Reference und Teufel<br />
Ultima zwei der besten Stereolautsprecher der Oberliga. Komplettiert wird<br />
das Hörvergnügen von erlesenen Stereoverstärkern: Mit Arcam, Denon, T+A,<br />
Yamaha und Vincent baten wir die Experten des Verstärkerbaus zum Vergleich.<br />
Um die Zuspielung Ihrer Tondatenträger auf höchstem Niveau sicherzustellen,<br />
griffen wir auf SACD- und Blu-ray-Player von Denon und Marantz<br />
zurück, die akustisch und optisch gleichermaßen neue Bestwerte aufstellen.<br />
Sollte Ihnen dieses Testumfeld zu konservativ anmuten, empfehlen wir Ihnen<br />
unsere Berichte zu Linns Majik- und Loewes Reference-System. Während sich<br />
Linn der Qualitätssteigerung Ihrer auf dem Computer gespeicherten Tondaten<br />
annimmt, verblüfft Loewe mit der Wiederbelebung des ultraflachen Lautsprechers:<br />
Elektrostaten kümmern sich in der Reference-Serie um den guten<br />
Ton. Wer es dagegen etwas ruhiger mag, sollte unseren Kopfhörervergleich<br />
nicht verpassen. Dank der geräuschmindernden Ohrenaufsätze von Bose und<br />
Denon ist entspanntes Reisen keinesfalls nur ein Wunschtraum.<br />
KI Pearl<br />
Nur noch wenige<br />
Exemplare...<br />
Ob zu Hause oder unterwegs: Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihre Musik in bester<br />
Qualität genießen.<br />
Ihre Redaktion der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
B<br />
eim ersten Anblick der Elektrostaten<br />
mit dem langen Namen<br />
„Loewe Reference Sound<br />
Speaker Slim“ fä lt zunächst das extrem<br />
der dazu dient, das System mit weiteren<br />
Loewe-Produkten zu verbinden. Zusätzlich<br />
aufgelegte Klangbearbeiter sind ein<br />
Phasenumschalter, ein Equalizer, ein Poti<br />
Klangskulpturen<br />
In den vergangenen Jahren hat Loewe speziell durch Fernsehgeräte auf sich aufmerksam<br />
gemacht. Die neueste Komplettserie, die dem Auge mehr als je zuvor schmeichelt,<br />
ist das Loewe-Reference-System. Wir haben uns die dazugehörigen Standlautsprecher<br />
und den Subwoofer etwas näher angesehen.<br />
Die Loewe-Reference-Familie, ist ein wahrer Hingucker, der sich in puncto Schlankheit kaum mehr unterbieten lä st. Familienoberhaupt ist der Reference<br />
52 Flat-TV, der in Verbindung mit dem Mediacenter, gleich zur Hi-Fi-Anlage umfunktioniert wird. Einen erfrischenden präzisen Klang liefern die<br />
Reference Sound Speaker in Verbindung mit dem Subwoofer, der von seinen Maßen her a lerdings etwas aus der Reihe tanzt<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />
Erscheinungsbild, denn das Gehäuse<br />
besteht aus poliertem Hochglanzaluminium.<br />
Auch die hochwertige Verarbeitungsqualität<br />
kann mit sehr sauberen<br />
und abgerundeten Kanten punkten.<br />
Das Anschlussfeld versteckt sich jeweils<br />
auf der Unterseite des Gehäuses hinter<br />
einer edlen Blende. Hier finden Sie die<br />
beiden vergoldeten Schraubklemmen<br />
für die mitgelieferten Lautsprecherkabel<br />
sowie die 5-Mi limeter-Koaxialbuchse<br />
für das Netzteil. Das Lautsprecherprin-<br />
zip, das dem System zugrunde liegt, ist<br />
das eines elektrostatischen Lautspre-<br />
chers. Dabei schwingt eine hauchdünne<br />
Membran in einem Elektrodengi ter;<br />
dieses benötigt eine Vorspannung über<br />
das Netzteil. Prinzipbedingt strahlen die<br />
beiden Elektrostaten vorder- und rück-<br />
seitig ab, was der Richtcharakteristik<br />
einer Acht (Form der Zi fer) entspricht.<br />
Dies geschieht a lerdings auf Kosten<br />
der Ortbarkeit in der räumlichen Brei-<br />
te und ve ringert den Sweetspot. Mit<br />
einer leicht angewinkelten Aufste lung<br />
versucht man, dem etwas entgegenzu-<br />
wirken, um eine präzisere Abstrahlung<br />
Stichwort Subwoofer<br />
Um eine ko rekte Basswiedergabe zu<br />
gewährleisten, bietet Loewe in seinem<br />
Reference-Sound-System einen zusätzlichen<br />
Subwoofer an. Auch dieser<br />
kommt wie seine Standlautsprecherko<br />
legen in einem komple t aus Hochglanzaluminium<br />
bestehenden Gehäuse<br />
daher und wartet mit einer ebenso sauberen<br />
Verarbeitung auf. Der Reference-<br />
Subwoofer funktioniert nach dem Push-<br />
Pu l-Prinzip, bei dem die Chassis nicht<br />
entgegengesetzt, sondern in die gleiche<br />
Richtung arbeiten. Dadurch vergrößert<br />
sich das e fektive Gehäusevolumen.<br />
Hinter der etwa schwer abnehmbaren<br />
Abdeckung auf der Gehäuserückseite<br />
befinden sich sämtliche Einste lungsmöglichkeiten<br />
sowie Anschlüsse. An<br />
Eingängen stehen sechs Line-in-Buchsen<br />
zur Verfügung, die von einem Dolby-<br />
Digital-Decoder gespeist werden können.<br />
Weiterhin bietet der Subwoofer einen<br />
hauseigenen Audio-Link-Anschluss,<br />
Links-Rechts-Kanälen kein eigenständiges<br />
Subwoofer-Signal extrahieren kann,<br />
fa ls Sie externe Que len mit dem analogen<br />
Stereoeingang verbinden. Hierfür<br />
ist ein zusätzlicher Receiver nötig, der<br />
den Subwoofer-Kanal separat zuspielt.<br />
Außergewöhnliche Tiefe<br />
Klanglich betrachtet macht das Komple<br />
tsystem aus Reference-Elektrostaten<br />
und -Subwoofer einen exorbitanten<br />
Eindruck von räumlicher Tiefe, und<br />
das unabhängig von der Hörposition.<br />
Aufgrund der in Form einer Acht gehaltenen<br />
Richtcharakteristik kann man<br />
sich frei im Raum bewegen und nimmt<br />
sowohl vor als auch hinter den Lautsprechern<br />
den Klang wahr. Dies prädestiniert<br />
die Elektrostaten beim Filmgenuss<br />
natürlich für den Su round-Einsatz, wodurch<br />
man noch tiefer in das Geschehen<br />
eintauchen kann. Aber nicht nur für<br />
Filmfreunde eignet sich dieses System.<br />
Bei der Musikwiedergabe glänzten die<br />
Lautsprecher mit einer ausgeprägten<br />
Tiefensta felung. Beim Test eines Rocktitels<br />
standen die Vocals deutlich vor<br />
den Gita ren un dem Schlagzeug. Lediglich<br />
die Stereobreite und die Mi tenortbarkeit<br />
könnten noch etwas besser<br />
sein, was aber ein genere les Erkennungsmerkmal<br />
von elektrostatischen<br />
Lautsprechern ist. Der Presence-Bereich<br />
verläuft laut Messsystem bis zu einer<br />
Frequenz von 16 Kilohertz, welche auch<br />
der menschlichen Hörgrenze entspricht,<br />
relativ linear. Ab dieser Grenze nimmt<br />
der Frequenzverlauf aber langsam ab.<br />
Klanglich äußerte sich dies in einer leichten<br />
Bedecktheit im Hochtonbereich.<br />
Von solchen Feinheiten unbeeindruckt<br />
bedient der Subwoofer hingegen auf<br />
angenehme Weise den Tieftonbereich.<br />
Dieser wirkt bei ko rekter Einste lung<br />
nicht aufdringlich und kann mit einem<br />
runden Klang überzeugen. Beim Hörtest<br />
groovte die Bassgita re angenehm<br />
vor sich hin und bildete mit der Kick-<br />
Drum ein solides Fundament. Insgesamt<br />
bietet Loewe mit seiner Reference-Serie<br />
ein 2.1-System, dessen Bestandteile sehr<br />
gut aufeinander abgestimmt sind und<br />
das mit einer außergewöhnlichen räum-<br />
lichen Darbietung überzeugen kann.<br />
Unter der rückseitigen, abnehmbaren Blende verstecken<br />
sich die Anschlüsse se für Lautsprecherkabel und der für<br />
Elektrostaten obligatorische Netzstecker<br />
Lautsprecher im Schlankheitswahn. Der Loewe Reference<br />
Slim Speaker ist so flach wie ein moderner MP3-Player,<br />
aber deutlich klangstärker<br />
Hinter der Abdeckung des Subwoofersverbirgt sich die<br />
Kommandozentrale des Systems. Verschiedenste Klangeinstellungen<br />
können hier vorgenommen werden<br />
Für eine Luftzirkulation wurde der Subwoofer höhergeste<br />
lt. Zusätzliche Elastikpu fer auf der Rückseite verhindern<br />
direkten Wandkontakt<br />
Ohrenschmeichler<br />
Harman Kardon steht für Design und feinsten Klang. Dass der Hersteller beides exzellent<br />
beherrscht, beweist er nun mit dem AVR 760 erneut. Dieser sieht nicht nur edel<br />
aus, er verwöhnt auch die Ohren auf hohem Niveau.<br />
Aus dem Gitter in der Mitte bläst der temperaturgesteuerte Lüfter. Unter Vo last ist er deutlich<br />
hörbar, im Gegenzug bleibt die Oberfläche vergleichsweise kühl<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER, JENS VOIGT<br />
AVR 760<br />
Harman Kardon AVR 760<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Herste ler Harman Kardon<br />
Preis 2500 Euro<br />
Info www.harman-<br />
Maße (B/H/T) 44,4 ×16,5 ×42cm<br />
Verstärkerleistung 96W (Mehrkanal<br />
Audioformate DTS-HD Master<br />
Besonderheiten Internetradio<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Stock.xchng<br />
H<br />
arman Kardon war einer der<br />
Ersten auf dem Receiver-<br />
Markt und genießt in Hi-Fiund<br />
Heimkinogefilden einen guten Ruf.<br />
Mit dem AVR 760 gibt sich Harman<br />
Kardon im Design des AV-Receivers <strong>pur</strong>istisch.<br />
Das Erscheinungsbild mit den<br />
abgerundeten Kanten und der ma t<br />
gebürsteten Aluminiumfront sieht edel<br />
aus. Auf das Nötigste reduziert ist auch<br />
der Funktionsumfang, so wird etwa<br />
auf die Su round-Erweiterungstechnologien<br />
Dolby Pro Logic Iz und Audyssey<br />
DSX verzichtet. Das Wichtigste ist aber<br />
natürlich der Klang, und der ist über je-<br />
Eingriff vonnöten<br />
Der AVR 760 setzt auf die Einmesstechnik<br />
EzSet/EQ II, um den Klang an die<br />
Gegebenheiten Ihres Raumes anzupassen.<br />
Einschüchternd: Die Tes töne waren<br />
so laut und tief, dass sie den ganzen<br />
Testraum zum Vibrieren brachten.<br />
Bei der Entfernungsmessung zu den<br />
Lautsprechern verschätzte sich das<br />
System im Schni t um 20 Zentimeter<br />
und der Lautstärkepegel des Center-<br />
Lautsprechers war zu hoch angesetzt,<br />
wa sich nachträglich im Menü jedoch<br />
schne l beheben lässt. Nach der Justierung<br />
entfaltet der AVR 760 dann sein<br />
volles Potenzial und klingt sehr detailreich,<br />
definiert und impulsfreudig. Es<br />
empfiehlt sich, den durch die Einmessung<br />
angepassten EQ aktiviert zu lassen,<br />
sonst klingt er weniger pompös.<br />
Der AVR 760 kann maximal ein 7.2-Set<br />
einmessen, so bleibt auch bei zwei<br />
Subwoofern das Bassfundament stets<br />
Klassenbester<br />
Im Su round-Test bri lierte der AVR 760<br />
mit einem di ferenzierten, sauberen<br />
Bass und einer sehr dynamischen und<br />
detailreichen Wiedergabe. Auch die<br />
Räumlichkeit ist vorbildlich und durch<br />
die seidigen Höhen klingen Su round-<br />
E fekte nicht zu harsch.<br />
Bei der Stereowiedergabe verfestigte<br />
sich der positive Eindruck: Mit Barockmusik<br />
hörten wir viele Details, wie etwa<br />
das Umblä tern der Noten und schöne<br />
Klangfarben. Die Impulsfreudigkeit und<br />
tonale Ausgeglichenheit fä lt erstklassig<br />
aus. Das Orchester war im Stereobild<br />
sehr gut ortbar und wurde absolut<br />
stabil abgebildet. Dafür sprechen auch<br />
der hervo ragende Messwert von 83<br />
Dezibel (dB) beim Übersprechen und<br />
der Signal- Rauschabstand von 89dB<br />
sowie der saubere Frequenzgang. Im<br />
Testlabor haben wir eine Leistung von<br />
111 Wa t bei acht Ohm gemessen – das<br />
ist höher als die Angabe im Datenbla<br />
t und absolut partytauglich. Über<br />
Harman Kardons Eigenentwicklung<br />
Logic 7 bereitet der AVR 760 Stereomaterial<br />
in Mehrkanalton auf. Auch<br />
das funktioniert richtig gut, so erklingen<br />
Musikstücke breiter, aber nicht zu<br />
künstlich und es bleibt ein weitestgehend<br />
homogener Klangeindruck erhal-<br />
Audiovision<br />
Als erster AV-Receiver von Harman<br />
Kardon nimmt der AVR 760 über eine<br />
Netzwerkschni tste le Kontakt mit dem<br />
Internet auf und Sie können Radiostreams<br />
hören. Im Test funktionierte<br />
dies problemlos, genau wie das Streamen<br />
von Medien im Netzwerk. Neu<br />
ist ebenfa ls der USB-Anschluss an der<br />
Frontseite, über den Sie MP3- und<br />
WMA-Musikdateien abspielen und<br />
Bilder anschauen können. Die Dolby-<br />
Volume-Funktion verhindert e fektiv<br />
Lautstärkeschwankungen, sodass Sie<br />
auch abends einen Film anschauen können<br />
und das plötzliche Einsetzen von<br />
Werbung Sie nicht mehr erschreckt. Der<br />
AVR 760 verfügt über vier rückseitige<br />
HDMI-Anschlüsse und einen HDMI-<br />
Ausgang. Bauen Sie im Hauptraum<br />
nicht das vo le 7.2-Set auf, können Sie<br />
zwei weitere Zonen bescha len, welche<br />
mit der zweiten Fernbedienung gesteu-<br />
Faroudjas DCDi-Cinema-Videoprozessor<br />
leistet beim Skalieren und De-Interlacing<br />
ganze Arbeit. Die Rauschunterdrückung<br />
schluckt a lerdings viele<br />
Details. Besonders gefiel uns die feine<br />
Nachjustierung von Bildwerten. Die<br />
Schärfefunktion lässt hierbei etwa Linien<br />
klarer erscheinen und suggeriert<br />
eine höhere Auflösung. Das schicke<br />
und simple Menü wird über dem laufenden<br />
Bildinhalt als Overlay mit maximal<br />
1920 × 1080 Bildpunkten eingeblendet.<br />
Die Systemfernbedienung<br />
ist etwas unhandlich, dagegen ist die<br />
Tastenanordnung nachvo lziehbar. Die<br />
zweite Fernbedienung für die Nebenräume<br />
ist handlicher und auf das We-<br />
Der AVR 760 ist kein Aussta tungswunder,<br />
Technologien wi etwa Dolby<br />
Pro Logic IIz sucht man vergebens und<br />
das Gerät bietet vergleichsweise wenig<br />
HDMI-Anschlüsse. Dafür überzeugt es<br />
aber mit einem erstklassigen Klang und<br />
der steht bei einem Heimkinoverstärker<br />
natürlich an erster Ste le.<br />
Testergebnisse<br />
Videoverarbeitung sehr gut<br />
Autoeinme sung gut (sehr laute Tes töne)<br />
0W 1W >2W<br />
Signalwandlung Vo lbildkonvertierung Skalierung<br />
Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />
Nach der Einme sung (grün) klang der Harman Kardon<br />
ausgewogener, vor a lem im Ba sbereich<br />
Das Menü ist hübsch und liegt über dem laufenden Bildinhalt.<br />
Über die Optionen können Sie es anpa sen<br />
Wertung 89 von 100<br />
Bewertung schlü sel: 100–95: Referenzkla se, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69– 5: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 91<br />
...dem letzten<br />
Vorhang folgt -<br />
“Applaus”<br />
90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de<br />
Schreiben Sie uns Ihre Meinung einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@hdplustv.de, per Fax: 03 41/1 49 55 11 oder per Post an:<br />
Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
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neues<br />
inhalte<br />
Wissen<br />
Klangskulptur<br />
Loewe Reference: Flächenstrahler mit<br />
mächtigem Subwoofer<br />
Musikhöhepunkte<br />
Michael Jackson, Beyoncé, The Rolling<br />
Stones, Die Toten Hosen, The Killers u. v. a. m.<br />
Unsichtbare Beschallung<br />
Integrierte Lautsprecherlösungen für Wandund<br />
Deckenmontage<br />
14<br />
21<br />
41<br />
Musik im Netzwerk<br />
Linn sagt mit dem Majik-System komprimierten<br />
Daten den Kampf an<br />
Lautsprechertradition<br />
Auf der Suche nach dem perfekten Klang:<br />
Günther Nubert im Interview<br />
Optimaler Raumklang<br />
Professionelle Einmesssysteme von Audiodata<br />
und Audyssey im Vergleich<br />
18 34<br />
48<br />
06 // Kommentar<br />
07 // High End 2010<br />
09 // Soundpyramide Make One<br />
10 // Aktuelle AV-Receiver<br />
12 // Lautsprecher-Neuheiten<br />
14 // Loewe Reference Elektrostaten<br />
16 // Noise-Cancelling-Kopfhörer<br />
17 // Pure Audio Blu-ray<br />
18 // Linn Majik Music System<br />
standards<br />
03 // Editorial<br />
94 // Glossar<br />
95 // Fachhändlerverzeichnis<br />
96 // Testübersicht<br />
98 // Impressum<br />
20 // Kommentar<br />
21 // Blu-ray-Tests<br />
Michael Jackson<br />
Beyoncé<br />
Bon Jovi<br />
The Rolling Stones<br />
Die Toten Hosen<br />
Santana<br />
The Killers<br />
Pink<br />
34 // Im Interview: Günther Nubert<br />
36 // Surround-Nostalgie: Denon AVC-A10SE<br />
38 // THX: Filmsound im Heimkino<br />
40 // Kommentar<br />
41 // Integrierte Lautsprecherlösungen<br />
44 // Bewahrung der Dynamik<br />
46 // Lautsprecher richtig verkabeln<br />
48 // Einmesssysteme von Audyssey<br />
und Audiodata<br />
52 // Chronologie Audiodatenträger<br />
56 // Hochwertige Kabellösungen<br />
58 // Boxenbau in Theorie und Praxis<br />
<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de<br />
Titelbild: Arcam, Denon, KEF, Linn, Loewe, Sony BMG, Teufel
Kaufberatung<br />
CHROMIUM STYLE<br />
5.1 SET<br />
Boxenstopp<br />
Sieben Standlautsprecher im XXL-Vergleich<br />
63<br />
CHROMIUM STYLE 5.1 Set:<br />
5.1-Lautsprechersystem<br />
OBERE MITTELKLASSE<br />
03/2010<br />
SPITZENKLASSE<br />
Testurteil: 1,1<br />
SPITZENKLASSE<br />
PREIS/LEISTUNG:<br />
03/2010<br />
1,1<br />
Kraft der zwei Herzen<br />
Fünf Stereovollverstärker im Test<br />
74<br />
SUB 88 DV<br />
STYLE 50<br />
62 // Kommentar<br />
64 // Heco Aleva 500<br />
65 // Jamo C605<br />
66 // Nubert nuLine 102<br />
67 // Quadral Platinum M4<br />
68 // Bowers & Wilkins 684<br />
70 // Teufel Ultima 800<br />
72 // KEF Reference 203/2<br />
74 // Arcam A38<br />
76 // T+A Power Plant MKII<br />
78 // Yamaha A-S1000<br />
80 // Denon PMA-2010AE<br />
82 // Vincent SV-234<br />
84 // Denon DCD-2010AE<br />
86 // Marantz UD9004<br />
88 // Onkyo TX-NR5007<br />
90 // Harman Kardon AVR 760<br />
92 // Arcam AVR600<br />
Inhalt: Arcam, Canton, KEF, Linn, Loewe, Nubert, Sony BMG<br />
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Deutschland:<br />
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STYLE 30
NEUES<br />
Aufgeräumter Klang<br />
Elektrostaten sorgen zukünftig<br />
für mehr Platz im Wohnraum<br />
Messevorschau<br />
Europas größte Unterhaltungselektronikmesse<br />
High End öffnet wieder ihre Pforten<br />
Musik auf neuer Ebene<br />
Ein neues Blu-ray-Format will die<br />
Musikindustrie revolutionieren<br />
Musik aus dem Netzwerk<br />
Linn-Majik-Produktfamilie –<br />
Teamplayer im heimischen Netzwerk<br />
Torsten Pless<br />
Redakteur<br />
Wenn ich die aktuellen Produktreihen<br />
verschiedenster Hersteller betrachte,<br />
wird schnell deutlich, dass neben<br />
meinem Hör- vor allem auch mein Sehnerv<br />
gekitzelt werden soll. Dies ist daran<br />
zu erkennen, dass die Unternehmen<br />
vermehrt Designserien auf den Markt<br />
bringen und der Retro-Optik-Boom der<br />
letzten Jahre zunehmend verschwindet.<br />
Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />
Lautsprecher lediglich in überdimensionierten<br />
Holzkisten verbaut wurden.<br />
Mit Elektrostaten und Soundbars werden<br />
Maße erreicht, die platzsparender<br />
kaum mehr sein könnten. Der Trend<br />
geht außerdem zum nahezu unsichtbaren<br />
Klangverstärker, der im Regal verschwindet<br />
oder sogar gleich als funktionales<br />
Möbelstück verwendet werden<br />
kann. Ich bin offen für neue Konzepte,<br />
solange die Größeneinsparungen nicht<br />
mit Klangeinbußen einhergehen. Vorbildliche<br />
Konzepte wurden uns bereits<br />
in der letzten Ausgabe präsentiert und<br />
auch die Anbieter in diesem Heft können<br />
mit ihren Konstruktionen überzeugen.<br />
Wir können also zuversichtlich in<br />
die Zukunft blicken.<br />
Tipp des Monats: Henrik Freischlader<br />
Der Deutsche Henrik<br />
Freischlader, von Beruf<br />
Ausnahmegitarrist, hat<br />
im Alleingang eine überragende<br />
Blues-Rock-Platte<br />
eingespielt, die auch<br />
auf internationalem Parkett<br />
überzeugen kann.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Cable Car Records, High End Society, Linn, Loewe<br />
6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Spielplatz für Audiophile<br />
Wenn Business-Männer, Hi-Fi-Liebhaber und Journalisten an vier Tagen im Frühjahr<br />
zusammenkommen, steht etwas Großes an. Wenn sich dann noch über 200 Hersteller<br />
und Vertriebe hinzugesellen, kann dies nur eines bedeuten: Die High End Society lädt<br />
wieder ein!<br />
VON TOrSTEN PLESS<br />
Bilder: High End Society<br />
Im Atrium des Munich Order Centers treffen sich sowohl Besucher als<br />
auch Aussteller, um sich bei gemütlichem Zusammensein über die neuesten<br />
Trends auszutauschen<br />
Seit dem Umzug nach München kann die High End einen immer größer<br />
werdenden Publikumsandrang verbuchen. Auch dieses Jahr rechnet man<br />
mit einem neuen Besucherrekord<br />
Neues
Das Baukastenprinzip stockt Revox auch dieses Jahr auf.<br />
Die Medienzentrale Re:system M100 lässt sich bequem per<br />
iPod bedienen<br />
Wall of Sound - die Prestige-Lautsprecher-Serie wird ins<br />
rechte Licht gesetzt und beeindruckt so auch optisch die<br />
staunenden Besucher<br />
Auch die Kabelhersteller dürfen auf der High End nicht<br />
fehlen. Die Jungs von Silent Wire verlöten je nach Kundenwunsch<br />
ihre Kabel direkt vor Ort<br />
Trotz des Trubels bietet die Messe ruhige Wohlfühloasen.<br />
Die Aussteller bemühen sich, selbst auf engstem Raum<br />
einen akustisch optimierten Hörplatz zu schaffen<br />
Es ist wieder so weit, die High<br />
End, Europas größte Hi-Fi-<br />
Messe, öffnet vom 6. bis zum<br />
9. Mai erneut ihre Pforten. Im Jahr<br />
1981 gegründet, findet die Veranstaltung<br />
nun bereits zum 29. Mal statt und<br />
will auch 2010 das Publikum mit den<br />
neuesten Entwicklungen und Innovationen<br />
im Audiobereich begeistern.<br />
Seit 2004 findet sie wieder im Munich<br />
Order Center (M,O,C,) am Standort<br />
München statt. Der Umzug hat sich<br />
wahrlich gelohnt, denn seitdem kann<br />
die Messe steigende Aussteller- und<br />
Besucherzahlen verbuchen. Veranstalter<br />
ist stets die High End Society, eine<br />
Interessengemeinschaft für hochwertige<br />
Unterhaltungselektronik.<br />
Neulinge<br />
Auch dieses Jahr versammelt sich<br />
die Crème de la Crème der Unterhaltungsbranche<br />
in München, um Ihnen<br />
die neuesten Entwicklungen zu präsentieren.<br />
Neben den obligatorischen<br />
Marktriesen stellen aber auch kleinere<br />
Firmen dem audiophilen Publikum ihre<br />
zum Teil sehr innovativen Produkte<br />
vor. Eine davon ist beispielsweise<br />
Finite Elemente, die das Konzept von<br />
iPod-Integration und schlankem Möbelstück<br />
in einem Soundsystem verbindet.<br />
Aus dieser Kombination ergibt sich<br />
das Hohrizontal 51, ein digitales Regalboard,<br />
das direkt mit dem Computer,<br />
Fernseher oder MP3-Player verbunden<br />
und per Fernsteuerung bedient werden<br />
kann. Auf der High End 2010 wird<br />
dieses patentierte System erstmalig<br />
der Öffentlichkeit vorgeführt. In Bezug<br />
auf iPod-Kompatibilität geht die<br />
Firma Naim von der Music Line Vertriebs<br />
GmbH sogar noch einen Schritt<br />
weiter: Erst kürzlich veröffentlichte sie<br />
eine iPod/iPhone-Control-Application<br />
für ihren HDX-Netzwerkplayer. Damit<br />
lässt sich die digitale Musikbibliothek<br />
bequem vom Handy aus steuern und<br />
wird auf der Messe sicherlich für große<br />
Augen sorgen.<br />
Geburtstagsgeschenke<br />
Wir dürfen dieses Jahr auch zwei Geburtstagskinder<br />
auf der High End begrüßen.<br />
Nubert, als Selbstvertrieb,<br />
feiert das 35. und Gryphon, das beim<br />
TAD-Audiovertrieb (u. a. Tivoli Audio,<br />
Geneva, Olive) geführt wird, das 25.<br />
Firmenjubiläum. Natürlich lassen es sich<br />
beide Hersteller nicht nehmen, zu diesem<br />
feierlichen Anlass neue Produkte<br />
auf den Markt zu bringen. Nubert stellt<br />
die nuJubilee-35-Kompaktlautsprecher<br />
vor. Gryphon hingegen präsentiert den<br />
Scorpio-CD-Player, der Audiosignale<br />
bis auf 32 Bit/192 Kilohertz upsamplen<br />
soll.<br />
Alte Hasen<br />
Neben den Geburtstagskindern sind<br />
weitere altbekannte Gesichter anzutreffen.<br />
Dazu zählen zum Beispiel GP<br />
Acoustics, die den Vertrieb für KEF und<br />
Arcam übernehmen. Arcam wird auf<br />
der diesjährigen High End sein neues<br />
System Solo Neo vorstellen – einen<br />
Net-Streamer, der Musik von Internetradios,<br />
PCs und Netzwerkfestplatten<br />
wiedergeben kann. Ebenfalls auf der<br />
High End zu finden ist Denon mit seiner<br />
neuen All-in-one-Wunderkombi S-<br />
5BD, die erstmals einen AV-Receiver mit<br />
Blu-ray-Player vereint. Aber auch in der<br />
Welt der Lautsprecher wird uns auf der<br />
High End 2010 einiges Neues geboten<br />
werden. So stellen T+A Elektroakustik<br />
eine Erweiterung ihrer K-Lautsprecherserie<br />
vor, bestehend aus Center, Subwoofer<br />
und Mini-Lautsprechern. Ebenso<br />
will Marantz neue Geräte aus dem<br />
Media-Home- sowie Mehrkanalbereich<br />
vorstellen. Auch aus dem Hause Quadral<br />
gibt es einiges Neues zu berichten.<br />
Die Hannoveraner präsentieren auf der<br />
Messe erstmalig ihre neuen Aurum-<br />
Vulkan-VIII-Referenzlautsprecher. Diese<br />
sollen bezüglich der Abmessung etwas<br />
wohnraumfreundlicher sein als die<br />
große Schwester Titan, ihr in puncto<br />
Leistung aber in nichts nachstehen.<br />
Kabelsalat<br />
Obwohl für die neuen HDMI-Funktionen,<br />
wie dem Audiorückkanal, keine<br />
neuen Kabel vonnöten sind, präsentieren<br />
die Kabelhersteller auf der High<br />
End ihre Neuentwicklungen. Das Kabel<br />
Infinite HDMI 1.4 von Real Cable<br />
wartet mit einem verbauten Safe-Lock<br />
auf, der ein versehentliches Herausreißen<br />
verhindert. Geko präsentiert<br />
ein HDMI-Steckverbindungssystem<br />
von Supra Cables, dessen Anschluss<br />
sowohl in gebogener als auch gerader<br />
Ausführung erhältlich ist und die<br />
Kabelverbindung vereinfacht. Auch<br />
In-Akustik setzt voll auf den HDMI-<br />
1.4-Standard und bietet neben dem<br />
eigentlichen Kabel einen HDMI-Repeater,<br />
der einen Übertragungsweg von<br />
bis zu 60 Metern ermöglichen soll. Wir<br />
dürfen also gespannt sein, welche zusätzlichen<br />
Überraschungen Hersteller<br />
und Vertriebe noch bieten werden und<br />
freuen uns auf eine erfolgreiche High<br />
End 2010.<br />
<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Soundleuchten<br />
Einst waren Lautsprechergehäuse lediglich<br />
rechteckig, später folgten runde Konzepte und<br />
nun gibt es sie auch als Tetraeder! Der Make<br />
One kombiniert Design mit Funktion.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Make Black Forest<br />
Man stelle sich folgende Situation<br />
vor: Sie sitzen gemütlich<br />
im Garten, doch<br />
es fehlt die Musik. Nun gibt es zwei<br />
Möglichkeiten – entweder man baut<br />
sein Heimkino-Set-up auseinander,<br />
schleppt die riesigen Standlautsprecher<br />
nach draußen und verlegt Kabel durchs<br />
ganze Haus oder man dreht die Musik<br />
so laut auf, dass sie im Garten zu vernehmen<br />
ist, im Haus jedoch höchste<br />
Tinnitus-Gefahr besteht. Um genau<br />
solche Probleme zu vermeiden, bietet<br />
der Marktneuling Make Black Forest<br />
mit dem Make One ein System an, das<br />
nicht nur im Haus für Aufsehen sorgt,<br />
sondern auch ganz einfach im Garten<br />
zu installieren ist. Selbst regnerischen<br />
Tagen trotzt der Make One mit UV- und<br />
Witterungsbeständigkeit, und zwar<br />
dank patentierter Nanotechnologie.<br />
Wassertropfen perlen durch den Lotusblatteffekt<br />
einfach an den 710 × 855<br />
Millimeter langen Seiten ab.<br />
Musikwiedergabe<br />
Für die Entwicklung des Make One wurde<br />
die Firma Göbel Audio beauftragt,<br />
die sich bereits durch den hauseigenen<br />
Göbel-Biegewellenwandler einen guten<br />
Namen machte. Genau drei davon<br />
wurden auch im Make One verbaut.<br />
Hinzu kommen zwei Subwoofer für<br />
die tieffrequente Wiedergabe und vier<br />
digitale Verstärkerkanäle. Die drei Lautsprecherflächen<br />
am Tetraeder sind frei<br />
konfigurierbar. In ihrer Standardeinstellung<br />
sind zwei davon für die Stereowiedergabe<br />
bestimmt und um jeweils zwei<br />
Dezibel angehoben. Die dritte Fläche<br />
trägt die zusammengerechnete Mono-<br />
Summe. Durch die Pyramidenform und<br />
die ebenso rückseitig bedämpft abstrahlenden<br />
Biegewellenwandler ergibt<br />
sich eine 360-Grad-Klangwiedergabe.<br />
Der interne DSP (Digitaler Signalprozessor)<br />
ist unter anderem für zuschaltbare<br />
Equalizer und Loudness-Voreinstellungen<br />
verantwortlich. Die gut aufgebaute<br />
und durchdachte Menüführung lässt<br />
sich mit der mitgelieferten Fernbedienung<br />
steuern. Diese sollte man besser<br />
nicht verlieren, denn am Gehäuse selbst<br />
lassen sich keinerlei Einstellungen vornehmen.<br />
Dafür sind die Anschlussmöglichkeiten<br />
vielfältig: Cinch für die Speisung<br />
externer analoger Audioquellen,<br />
XLR für professionelle Audiokomponenten,<br />
ein hauseigener Sync-Anschluss<br />
sowie XLR für eine externe DMX-Lichtsteuerung.<br />
Als ob das noch nicht genug<br />
wäre, setzen die Schwarzwälder<br />
dem Make One noch die „Krone“ auf<br />
bzw. nehmen sie ihm einfach ab: Unter<br />
der Pyramidenspitze versteckt sich ein<br />
iPod-Dock.<br />
Lichtwiedergabe<br />
Licht – an einem Lautsprecher? Richtig,<br />
der Make One kann ebenfalls als Ambiente-Lichtstrahler<br />
verwendet werden.<br />
Dafür wurden 32 LEDs (RGB) mit separatem<br />
weißen Licht verbaut. Wie für die<br />
Klangwiedergabe bietet der Make One<br />
auch Voreinstellungen für die Farben an.<br />
Im Pulse-Mode analysiert der interne<br />
DSP das Tempo der wiederzugebenden<br />
Musik und pulsiert dann im selben Takt<br />
auf und ab. Verbindet man mehrere<br />
Geräte über den Sync-Kanal, lassen sich<br />
die verschiedensten Farbspiele realisieren.<br />
So kommt bei einer kreisförmigen<br />
Aufstellung echte Fußballstadionatmosphäre<br />
auf, wenn das Licht wie eine<br />
Welle um einen herumkreist. Insgesamt<br />
lassen sich an einen Master drei weitere<br />
anschließen, die sofort in den Slave-<br />
Modus umschalten. Die hauseigene<br />
Leitung versorgt die Geräte mit Strom,<br />
Ton und Licht. Weiteren Verbindungen<br />
werden hier keine Grenzen gesetzt,<br />
solange nach drei Geräten wieder ein<br />
neuer Master auftaucht. Ohne externe<br />
Stromquelle soll die Akkuleistung für ein<br />
maximales Hör- und Sehvergnügen bis<br />
zu acht Stunden reichen. Wer komplett<br />
auf jegliche Kabelverbindungen verzichten<br />
möchte, dem bietet Make Black<br />
Forest einen optionalen Funksender an.<br />
Dieser sendet das digitale Audiosignal<br />
per 2,4-Gigahertz-Funk im Freien bis zu<br />
100 Meter.<br />
Pyramiden gibt es jetzt nicht mehr nur in Ägypten, sondern<br />
ebenso im Schwarzwald. Und die können auch noch<br />
leuchten und musizieren<br />
Das patentierte Gehäusematerial trotzt jedem Wetter und<br />
ist in seiner Form einmalig. Schön anzusehen ist auch der<br />
Lotusblatteffekt an regnerischen Tagen<br />
Die umfangreichen Anschlussmöglichkeiten bieten professionellen<br />
und semiprofessionellen Verbindungen den<br />
nötigen Steckplatz<br />
Zwar etwas versteckt, aber trotzdem eine nette Zugabe:<br />
Unter der Pyramidenspitze befindet sich eine iPod-<br />
Dockingstation<br />
Neues 9
Die neuen Alleskönner<br />
Kurz vor der High End glänzen die AV-Receiver-Hersteller mit neuen Produkten, die<br />
sich an Extravaganz gegenseitig überbieten. Dabei fallen Stichworte wie<br />
3-D-Receiver, THX-Ultra-2-Zertifikation und Blu-ray-Receiver. Wir haben uns auf dem<br />
Markt etwas umgeschaut und präsentieren Ihnen die neueste Receiver-Generation.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Sony bietet mit dem AV-Receiver STR-DN1010 das Preis-Leistungs-Produkt<br />
des Jahres an: einen 3-D-fähigen AV-Receiver mit HDMI 1.4 für<br />
voraussichtlich 370 Euro ...<br />
... rückseitig bietet der AV-Receiver eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten.<br />
Neben den Standards enthält er Sonys S-Air-Wireless-Rücklautsprechersystem<br />
und einen Digital Media Port<br />
Bilder: Denon, Onkyo, Real Cable, Sony<br />
10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Einen der ersten 3-D-fähigen<br />
AV-Receiver stellt der Elektronikkonzern<br />
Sony vor. Mit dem<br />
STR-DN1010 wird uns ein zukunftsweisender<br />
7.1-Kanal-Receiver präsentiert,<br />
der ebenso die neue HDMI-Spezifikation<br />
1.4 als auch die 3-D-Passthrough-<br />
Technologie mit an Bord hat. Damit lässt<br />
sich zeitgleich das Videosignal eines 3-<br />
D-Blu-ray-Players zum 3-D-Fernseher<br />
und das HD-Audiosignal zu den Lautsprechern<br />
übertragen. Ebenfalls neu –<br />
dank HDMI 1.4 – ist der Audio Return<br />
Channel (Audiorückkanal), der<br />
die Audiosignale vom Fernsehgerät<br />
an den AV-Receiver zurücküberträgt.<br />
Dies spart Platz, da eine zusätzliche<br />
S/P-DIF-Leitung nicht mehr nötig ist.<br />
Auch eine zusätzliche Ethernet-Leitung<br />
wird dank des neuen Standards<br />
zukünftig überflüssig. Insgesamt bietet<br />
Sonys STR-DN1010 vier abwärtskompatible<br />
HDMI-1.4- sowie drei Component-Anschlüsse<br />
für Dolby True<br />
HD, DTS-HD Master Audio und YUV<br />
an. Mit dem Digital Media Port wird<br />
auch die fast schon obligatorische<br />
iPod-Kompatibilität gewährleistet.<br />
Wer z. B. Heimkino und Küche klanglich<br />
kombinieren will, wird sich über<br />
die zusätzliche Multiroom-Funktion<br />
freuen. Angekündigt ist der Receiver<br />
zunächst für den amerikanischen<br />
Markt für Juni 2010. Der vorgesehene<br />
Verkaufspreis von 500 Dollar (ca. 370<br />
Euro) scheint bei der umfangreichen<br />
Ausstattung ein echtes Schnäppchen<br />
zu werden und schont in Anbetracht<br />
ständiger Neuanschaffungen auch mal<br />
das Portemonnaie.<br />
Zertifiziert<br />
Auch Onkyo setzt in Zukunft voll und<br />
ganz auf die neue HDMI-1.4-Spezifikation.<br />
Alle neuen AV-Receiver, die laut<br />
Hersteller ab dem Frühjahr 2010 ausgeliefert<br />
werden, sollen den neuen Standard<br />
enthalten.<br />
Zwar noch mit HDMI 1.3 ausgestattet,<br />
aber trotzdem aktuell: der seit Herbst<br />
2009 erhältliche Onkyo PR-SC5507,<br />
ein 9.2-Kanal-AV-Vorverstärker, zertifiziert<br />
mit THX Ultra 2. Darin verankert<br />
sind ein eigenständiger Cinema- und<br />
Music-Mode. Letzterer ist speziell für<br />
die DTS-96/24- und Musik-DVD-Wiedergabe<br />
geeignet. Der Receiver unterstützt<br />
demnach alle gängigen Heimkino-Audioformate<br />
von DTS-HD über<br />
Dolby True HD bis hin zu Audyssey<br />
DSX. Ein weiteres nettes Feature ist die<br />
Digital-Living-Network-Alliance-Unterstützung<br />
(DLNA 1.5) mit Windows-<br />
7-Kompatibilität. Diese ermöglicht die<br />
Nutzung von freien Onlineradiodiensten<br />
wie Last.fm sowie die Wiedergabe<br />
eigener Playlisten und Streams vom PC<br />
oder Notebook. Neu hinzugekommen<br />
sind ebenfalls zwei USB-2.0-Anschlüsse<br />
auf der Vorder- und Rückseite des<br />
Gerätes, um Musik direkt vom USB-<br />
Stick oder iPod abspielen zu können.<br />
Auch Onkyo setzt beim PR-SC5507 auf<br />
eine Multiroom-Funktion. Das bereits<br />
erhältliche Gerät ist für einen Straßenpreis<br />
von ca. 1 550 Euro zu erwerben.<br />
Passend dazu bietet Onkyo die PA-<br />
MC5500-Endstufe an, die ebenfalls<br />
eine THX-Ultra-2-Zertifizierung erhalten<br />
hat. Diese soll mit einer Höchstleistung<br />
von mehr als einem Kilowatt<br />
aufwarten und wäre damit sogar für<br />
kleinere Saal- und Konzertbeschallungen<br />
geeignet. Die Endstufe ist seit<br />
Februar 2010 für 1 699 Euro erhältlich.<br />
Kombiniert man beide Geräte zusätzlich<br />
mit dem ebenfalls aus der gleichen<br />
Produktreihe stammenden Onkyo-BD-<br />
SP807-Blu-ray-Player, so erhält man<br />
für ca. 4 000 Euro eine komplett THXzertifizierte<br />
Heimkinoanlage, die selbst<br />
George Lucas’ Geschmacksansprüchen<br />
gerecht wird.<br />
Kombiniert<br />
Auch im Hause Denon hat sich seit der<br />
CES 2010 einiges getan. Der dort zum<br />
ersten Mal präsentierte Blu-ray-Receiver<br />
ist bei uns seit Ende März mit einer<br />
UVP von 1 999 Euro auf dem Markt. Der<br />
Denon S-5BD vereint damit erstmals<br />
einen 5.1-AV-Receiver mit einem Bluray-Player<br />
in einem Gerät. Ebenfalls<br />
integriert ist ein HDMI-1.4-Anschluss.<br />
Darüber hinaus gehören Decoder für<br />
Dolby Pro Logic IIz, Dolby True HD und<br />
DTS-HD Master Audio zur Ausstattung<br />
des AV-Receivers. Audyssey Dynamic<br />
Equalizer und Dynamic Volume sind<br />
ebenfalls mit von der Partie. Bei Bedarf<br />
lässt sich der Denon S-5BD auf 7.1-Kanal<br />
erweitern.<br />
Ebenfalls aufstocken lässt sich das Modell<br />
AVR-3310. Für dieses bietet Denon<br />
seit Anfang Februar ein Firmware-Update<br />
auf das Audyssey-DSX-System<br />
an. Dies war bisher lediglich in Denons<br />
Oberklassemodellen AVR-4310 und<br />
AVR-4810 vorzufinden. Das Audyssey-<br />
DSX-System unterstützt zwei weitere<br />
Frontspeaker als Höhenlautsprecher<br />
oder für die Breite. Wer dieses Feature<br />
nicht missen will, kann sich für 100 Euro<br />
das Upgrade kaufen. Alle AVR-3310-<br />
Neugeräte werden weiterhin ohne<br />
Audyssey DSX ausgeliefert.<br />
Der Onkyo PR-SC5507 bringt den Kinosound nun offiziell<br />
nach Hause. Das THX-Ultra-2-zertifizierte Gerät lässt mit<br />
9.2-Kanälen garantiert jedes Zimmer beben<br />
Die Mehrkanalendstufe PA-MC5500 ist die perfekte Ergänzung<br />
zum PR-SC5507. Beide Komponenten wurden bereits<br />
bei der Entwicklung aufeinander angepasst<br />
Denons S-5BD kombiniert als erstes Heimkinogerät einen digitalen<br />
AV-Receiver mit integriertem Blu-ray-Player. Hinter<br />
den Flügelblenden befinden sich Multimedia-Anschlüsse<br />
Auch die kleineren Denons sollen zukünftig von Audysseys<br />
DSX-System profitieren. Für den AVR-3310 steht ab sofort<br />
ein Software-Update zur Verfügung<br />
Neues 11
Klassikern auf der S<strong>pur</strong><br />
Pünktlich zur High End präsentiert Nubert eine neue Lautsprecherserie im Einstiegsbereich,<br />
wohingegen sich B&W auf die Überarbeitung ihrer Luxusklasse konzentriert.<br />
Doch nicht nur die alten Hasen machen dieses Jahr von sich reden, auch die junge<br />
Firma Peachtree Audio wartet mit innovativen Ideen auf.<br />
VoN TorsTEN PLEss<br />
Den Einstieg in die B&W-Luxusklasse bildet das Kompaktlautsprecherpaar<br />
805 Diamond. Wie seine großen Brüder ist es nun ebenfalls mit<br />
einem Diamant-Hochtöner ausgestattet<br />
Der Diamant-Hochtöner der neuen 800er Serie macht nicht nur klanglich<br />
einen guten Eindruck, sondern sieht auf dem Luxuslautsprecher 800<br />
Diamond auch noch sehr edel aus<br />
Bilder: B&W, Nubert, Peachtree Audio<br />
12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Nubert, der Lautsprecherhersteller<br />
mit Tradition, feiert<br />
dieses Jahr 35-jähriges Firmenjubiläum.<br />
Seit der Gründung der<br />
Nubert Electronic GmbH im Jahr 1975<br />
ist das Unternehmen eine der wichtigsten<br />
Konstanten in Deutschlands Lautsprecherlandschaft.<br />
Seit jeher kann der<br />
schwäbische Schallwandlerspezialist auf<br />
eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken.<br />
Dies ist aber noch lange kein<br />
Grund, um frühzeitig in Rente zu gehen.<br />
Um es einmal mit den Worten des Firmengründers<br />
Günther Nubert auszudrücken:<br />
„Die Entwicklung kennt keinen<br />
Stillstand und viele innovative Projekte<br />
warten nur darauf, das Labor der Entwicklungsabteilung<br />
zu verlassen.“<br />
Gesagt, getan: Die Firma bringt anlässlich<br />
ihres Geburtstags ein Jubiläumsboxenpaar<br />
auf den Markt – die Nubert<br />
nuJubilee 35. Technisch basieren die 2-<br />
Wege-Bassreflexboxen auf dem Klassiker<br />
nuWave 35 und stellen preislich den<br />
Einstieg in die Nubert-Welt dar. Dank<br />
der hauseigenen Ferrofluid-Flüssigkühlvariante<br />
soll der Hochtöner einen<br />
erweiterten Frequenzgang aufweisen,<br />
wohingegen der Tieftöner perfekte Linearität<br />
und tadelloses Impulsverhalten<br />
verspricht. Durch einen Wahlschalter<br />
auf der Gehäuserückseite lässt sich der<br />
Hochtöner mit den Presets „linear“,<br />
„brillant“ und „sanft“ an die eigenen<br />
Raumverhältnisse anpassen.<br />
Nubert bringt Farbe ins Spiel<br />
Die nuJubilee 35 überrascht mit 235<br />
Euro pro Lautsprecher nicht nur preislich,<br />
sondern auch optisch: Hier hat man<br />
sich anscheinend der kompletten Farbpalette<br />
des Regenbogens bedient. Je<br />
nach eigenem Stilempfinden lassen sich<br />
die vorderseitigen Abdeckgitter farblich<br />
an die Umgebung anpassen. Mit dem<br />
optionalen Tuning-Modul ATM-35, das<br />
direkt an den Verstärker angeschlossen<br />
wird, bietet Nubert seinen Lautsprechern<br />
zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten.<br />
Mit dem kleinen Helferlein<br />
sollen die nuJubilee-35-Kompaktlautsprecher<br />
sogar die Tiefenwiedergabe<br />
von Standlautsprechern erreichen.<br />
Die Schwaben gehen aber noch weiter<br />
in die Offensive und haben ihre nuVero-Serie<br />
um den Lautsprecher nuVero<br />
5 erweitert. Durch seine kompakte<br />
Bauweise fühlt sich das neue Modell<br />
sowohl in Stereo- als auch Surround-<br />
Umgebungen zu Hause. Das Bauprinzip<br />
besteht aus einem geschlossenen<br />
Gehäuse, gefüllt mit einem 2-Wege-<br />
System in D’Appolito-Anordnung. Zum<br />
Preis von 595 Euro ist der Lautsprecher<br />
direkt über den Nubert-Vertrieb zu beziehen.<br />
High-End-Vergnügen<br />
„Never change a running system“ – ein<br />
Leitspruch, der für die Lautsprecherentwicklung<br />
sicher nicht zutreffend ist.<br />
Dies haben sich auch die Entwickler von<br />
Bowers & Wilkins gedacht und ihrer<br />
800er-Serie wieder einmal ein Facelifting<br />
spendiert. Das neueste Update hört<br />
auf den Namen 800 Diamond Series<br />
und besteht aus sieben verschiedenen<br />
Lautsprechermodellen. Die klassische<br />
B&W-Optik mit Nautilus-Hochtöner-<br />
Technologie wurde beibehalten. Dafür<br />
verfügen jetzt alle Modelle, inklusive<br />
der Kompaktlautsprecher 805, über einen<br />
Diamant-Hochtöner mit Neodymmagnetsystem<br />
und einer verbesserten<br />
Randaufhängung. Der Bassbereich<br />
wurde ebenfalls mit einem Doppelmagnetsystem<br />
abgerundet. Wer die Serie<br />
800 bereits kennt, weiß, dass diese kein<br />
Schnäppchen ist – auch mit der neuen<br />
Reihe hat sich das nicht geändert. Das<br />
Luxuspaar 800 Diamond ist für 22 000<br />
Euro erhältlich. Den Einstieg erhält man<br />
mit dem Kompaktlautsprecher 805 Diamond<br />
für 4 500 Euro das Paar.<br />
Qualitätsgarant<br />
Der iPod-Trend nimmt auch dieses Jahr<br />
kein Ende. Ganz im Gegenteil: Immer<br />
mehr Firmen springen auf den Erfolgszug<br />
auf und entwickeln gezielt Produkte<br />
mit iPod-Integration. Eine davon ist die<br />
noch junge australische Firma Peachtree<br />
Audio mit ihrem jüngsten Streich, dem<br />
iDecco, einem Hybridvollverstärker mit<br />
iPod-Dockingstation. Klingt langweilig,<br />
ist es aber nicht. Der iDecco bezieht das<br />
Musiksignal des iPods digital und gibt<br />
es direkt an den Digital/Analog-Wandler,<br />
einen ESS Sabre, weiter. Dieser hat<br />
laut Herstellerangaben einen Signal-<br />
Rauschabstand von 122 Dezibel. Um<br />
dem rein digitalen Signal wieder etwas<br />
Leben einzuhauchen, sorgen eine Class-<br />
A-Röhrenvorstufe und eine Transistorendstufe<br />
mit einer Ausgangsleistung<br />
von 40 Watt für den guten Ton. Ebenfalls<br />
in Class-A-Technologie aufgebaut<br />
ist der integrierte Kopfhörerverstärker.<br />
Der iDecco versteht sich aber nicht nur<br />
mit dem iPod, sondern empfängt auch<br />
digitale Signale via USB, S/P-DIF und<br />
Toslink. Neben all den digitalen Möglichkeiten<br />
verfügt der Verstärker außerdem<br />
noch über einen analogen Eingang. Für<br />
einen Preis von 1 199 Euro ist der iDecco<br />
im Fachhandel erhältlich.<br />
Auch ohne farbenfrohes Abdeckgitter macht die nuJubilee<br />
35 eine gute Figur. Die 2-Wege-Bassreflexlautsprecher wurden<br />
anlässlich Nuberts 35. Firmenjubiläums entwickelt<br />
Der Verwandlungskünstler ATM-35 soll aus dem<br />
Regallautsprecher nuJubilee 35 den Tiefgang eines Standlautsprechers<br />
zaubern<br />
Nuberts nuVero 5 ist die ideale Ergänzung eines Mehrkanal-Setups<br />
und verrichtet sowohl als Center- als auch<br />
Surround-Wandlautsprecher gute Dienste<br />
Der Hybridverstärker iDecco vereint Class-A-Röhrenvorstufe<br />
mit D/A-Wandler. Für unverfälschten Klang werden<br />
digitale Audiosignale ohne „analogen Umweg“ gewandelt<br />
Neues 13
Klangskulpturen<br />
In den vergangenen Jahren hat Loewe speziell durch Fernsehgeräte auf sich aufmerksam<br />
gemacht. Die neueste Komplettserie, die dem Auge mehr als je zuvor schmeichelt,<br />
ist das Loewe-Reference-System. Wir haben uns die dazugehörigen Standlautsprecher<br />
und den Subwoofer etwas näher angesehen.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Die Loewe-Reference-Familie ist ein wahrer Hingucker, der sich in puncto Schlankheit kaum mehr unterbieten lässt. Familienoberhaupt ist der Reference<br />
52 Flat-TV, der in Verbindung mit dem Mediacenter gleich zur Hi-Fi-Anlage umfunktioniert wird. Einen erfrischenden präzisen Klang liefern die<br />
Reference Sound Speaker in Verbindung mit dem Subwoofer, der von seinen Maßen her allerdings etwas aus der Reihe tanzt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Beim ersten Anblick der Elektrostaten<br />
mit dem langen Namen<br />
„Loewe Reference Sound<br />
Speaker Slim“ fällt zunächst das extrem<br />
schmale Gehäuse auf. Bei einer Größe<br />
von 1,2 Metern ist der Lautsprecher mit<br />
elf Kilogramm ein echtes Leichtgewicht.<br />
Aber nicht nur mit seinen Maßen kann<br />
das Lautsprechersystem überzeugen,<br />
sondern ebenso mit seinem gesamten<br />
Erscheinungsbild, denn das Gehäuse<br />
besteht aus poliertem Hochglanzaluminium.<br />
Auch die hochwertige Verarbeitungsqualität<br />
kann mit sehr sauberen<br />
und abgerundeten Kanten punkten.<br />
Das Anschlussfeld versteckt sich jeweils<br />
auf der Unterseite des Gehäuses hinter<br />
einer edlen Blende. Hier finden Sie die<br />
beiden vergoldeten Schraubklemmen<br />
für die mitgelieferten Lautsprecherkabel<br />
sowie die 5-Millimeter-Koaxialbuchse<br />
für das Netzteil. Das Lautsprecherprinzip,<br />
das dem System zugrunde liegt, ist<br />
das eines elektrostatischen Lautsprechers.<br />
Dabei schwingt eine hauchdünne<br />
Membran in einem Elektrodengitter;<br />
dieses benötigt eine Vorspannung über<br />
das Netzteil. Prinzipbedingt strahlen die<br />
beiden Elektrostaten vorder- und rückseitig<br />
ab, was der Richtcharakteristik<br />
einer Acht (Form der Ziffer) entspricht.<br />
Dies geschieht allerdings auf Kosten<br />
der Ortbarkeit in der räumlichen Breite<br />
und verringert den Sweetspot. Mit<br />
einer leicht angewinkelten Aufstellung<br />
versucht man, dem etwas entgegenzuwirken,<br />
um eine präzisere Abstrahlung<br />
zu erhalten.<br />
Stichwort Subwoofer<br />
Um eine korrekte Basswiedergabe zu<br />
gewährleisten, bietet Loewe in seinem<br />
Reference-Sound-System einen zusätzlichen<br />
Subwoofer an. Auch dieser<br />
kommt wie seine Standlautsprecherkollegen<br />
in einem komplett aus Hochglanzaluminium<br />
bestehenden Gehäuse<br />
daher und wartet mit einer ebenso sauberen<br />
Verarbeitung auf. Der Reference-<br />
Subwoofer funktioniert nach dem Push-<br />
Pull-Prinzip, bei dem die Chassis nicht<br />
entgegengesetzt, sondern in die gleiche<br />
Richtung arbeiten. Dadurch vergrößert<br />
sich das effektive Gehäusevolumen.<br />
Hinter der etwas schwer abnehmbaren<br />
Abdeckung auf der Gehäuserückseite<br />
befinden sich sämtliche Einstellungsmöglichkeiten<br />
sowie Anschlüsse. An<br />
Eingängen stehen sechs Cinch-Buchsen<br />
zur Verfügung, die von einem Dolby-<br />
Digital-Decoder gespeist werden können.<br />
Weiterhin bietet der Subwoofer einen<br />
hauseigenen Audio-Link-Anschluss,<br />
der dazu dient, das System mit weiteren<br />
Loewe-Produkten zu verbinden. Zusätzlich<br />
aufgelegte Klangbearbeiter sind ein<br />
Phasenumschalter, ein Equalizer, ein Poti<br />
zur Festlegung der Grenzfrequenz sowie<br />
ein Drehknopf, um die Bassintensität zu<br />
regulieren. Ein kleiner Wermutstropfen<br />
hingegen ist der Umstand, dass der<br />
Reference-Subwoofer aus den beiden<br />
Links-Rechts-Kanälen kein eigenständiges<br />
Subwoofer-Signal extrahieren kann,<br />
falls Sie externe Quellen mit dem analogen<br />
Stereoeingang verbinden. Hierfür<br />
ist ein zusätzlicher Receiver nötig, der<br />
den Subwoofer-Kanal separat zuspielt.<br />
Außergewöhnliche Tiefe<br />
Klanglich betrachtet macht das Komplettsystem<br />
aus Reference-Elektrostaten<br />
und -Subwoofer einen exorbitanten<br />
Eindruck von räumlicher Tiefe, und<br />
das unabhängig von der Hörposition.<br />
Aufgrund der in Form einer Acht gehaltenen<br />
Richtcharakteristik kann man<br />
sich frei im Raum bewegen und nimmt<br />
sowohl vor als auch hinter den Lautsprechern<br />
den Klang wahr. Dies prädestiniert<br />
die Elektrostaten beim Filmgenuss<br />
natürlich für den Surround-Einsatz, wodurch<br />
man noch tiefer in das Geschehen<br />
eintauchen kann. Aber nicht nur für<br />
Filmfreunde eignet sich dieses System.<br />
Bei der Musikwiedergabe glänzten die<br />
Lautsprecher mit einer ausgeprägten<br />
Tiefenstaffelung. Beim Test eines Rocktitels<br />
standen die Vocals deutlich vor<br />
den Gitarren und dem Schlagzeug. Lediglich<br />
die Stereobreite und die Mittenortbarkeit<br />
könnten noch etwas besser<br />
sein, was aber ein generelles Erkennungsmerkmal<br />
von elektrostatischen<br />
Lautsprechern ist. Der Presence-Bereich<br />
verläuft laut Messsystem bis zu einer<br />
Frequenz von 16 Kilohertz, welche auch<br />
der menschlichen Hörgrenze entspricht,<br />
relativ linear. Ab dieser Grenze nimmt<br />
der Frequenzverlauf aber langsam ab.<br />
Klanglich äußerte sich dies in einer leichten<br />
Bedecktheit im Hochtonbereich.<br />
Von solchen Feinheiten unbeeindruckt<br />
bedient der Subwoofer hingegen auf<br />
angenehme Weise den Tieftonbereich.<br />
Dieser wirkt bei korrekter Einstellung<br />
nicht aufdringlich und kann mit einem<br />
runden Klang überzeugen. Beim Hörtest<br />
groovte die Bassgitarre angenehm<br />
vor sich hin und bildete mit der Kick-<br />
Drum ein solides Fundament. Insgesamt<br />
bietet Loewe mit seiner Reference-Serie<br />
ein 2.1-System, dessen Bestandteile sehr<br />
gut aufeinander abgestimmt sind und<br />
das mit einer außergewöhnlichen räumlichen<br />
Darbietung überzeugen kann.<br />
Unter der rückseitigen, abnehmbaren Blende verstecken<br />
sich die Anschlüsse für die Lautsprecherkabel und den<br />
obligatorischen Netzstecker<br />
Lautsprecher im Schlankheitswahn. Der Loewe Reference<br />
Slim Speaker ist so flach wie ein moderner MP3-Player,<br />
aber deutlich klangstärker<br />
Hinter der Abdeckung des Subwoofers verbirgt sich die<br />
Kommandozentrale des Systems. Verschiedenste Klangeinstellungen<br />
können hier vorgenommen werden<br />
Für eine 360-Grad Klangabstrahlung wurde der Subwoofer<br />
höher gestellt. Elastikpuffer auf der Rückseite garantieren<br />
ausreichenden Wandabstand und korrekte Luftzufuhr<br />
Neues 15
Ruhepol<br />
Wer viel unterwegs ist und häufig Langstreckenflüge<br />
absolviert, kennt das Problem: Lärm.<br />
Wir flogen mit zwei geräuschreduzierenden<br />
Kopfhörern Probe.<br />
VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Entspanntes Musikhören im Flugzeug ist mit den Noise-<br />
Cancelling-Kopfhörern von Bose und Denon kein Wunschtraum,<br />
was sie zum perfekten Reisebegleiter macht<br />
Boses QuietComfort-15-Set kostet 349 Euro und überzeugte<br />
im Test insbesondere während Flugreisen. Die<br />
Geräuschreduktion produzierte kaum Nebengeräusche<br />
Integrierte Mikrofone innen und außen analysieren den<br />
eintreffenden Schall und kompensieren die tief- und hochfrequenten<br />
Störgeräusche effektiv<br />
Die NC732-Kopfhörer von Denon konnten den Flugzeuglärm<br />
in unserem Test zwar nicht immer optimal abschotten,<br />
sind aber bereits ab 249 Euro erhältlich<br />
In unserem Vergleich standen die<br />
bereits 2008 erschienenen NC732<br />
von Denon und die neuen Quiet<br />
Comfort-15-Kopfhörer von Bose zur<br />
Verfügung. Beide Modelle sind in einer<br />
robusten Tasche sicher verstaut,<br />
die kaum größer als eine DVD-Verpackung<br />
ausfällt. Bose spendiert seinen<br />
Kopfhörern einen Flugzeugadapter<br />
und ein ausreichend langes Kabel, das<br />
eine Besonderheit aufweist: Durch den<br />
Adapterstecker können keine externen<br />
Klinkenstecker genutzt werden, ein<br />
Wahlschalter reduziert auf Wunsch<br />
den Pegel. Denon legt dem NC732<br />
gleich zwei Kabel in unterschiedlichen<br />
Längen und Flugzeug- sowie Klinkenadapter<br />
bei. Während die NC732 aufgrund<br />
ihrer kompakten Bauform auf<br />
den Ohren aufliegen, umschließen Boses<br />
Kopfhörer die Ohren und kapseln<br />
den Hörer bereits im ausgeschalteten<br />
Zustand sehr gut von Umgebungsgeräuschen<br />
ab. Musik hören können Sie<br />
bei Bose nur mit aktivierter Geräuschreduzierung,<br />
die Sie per Kippschalter am<br />
rechten Kopfhörer einschalten. Denons<br />
NC732 sind sowohl mit als auch ohne<br />
Geräuschreduzierung einsetzbar, sodass<br />
bei abnehmender Akkuleistung<br />
zumindest noch Musik gehört werden<br />
kann. Als Energiemotor kommt bei beiden<br />
Modellen eine AAA-Batterie zum<br />
Einsatz, die rund eineinhalb Tage Daueranwendung<br />
übersteht.<br />
Auf dem Boden<br />
Im normalen Alltagsbetrieb und während<br />
Zugfahrten schenken sich beide<br />
Kopfhörer nicht viel: Denons NC732<br />
klingt etwas bedeckter, Boses Quiet-<br />
Comfort 15 zeigt sich spielfreudiger,<br />
was in lauten Passagen aber minimal<br />
anstrengender wirkt. Die Tendenz, bei<br />
höheren Lautstärken den kritischen<br />
Bereich um ein Kilohertz überzustrapazieren,<br />
zeigten beide Noise-Cancelling-<br />
Kopfhörer, sodass Sie den Pegel nicht<br />
auf Discolautstärke erhöhen sollten. Im<br />
Bassfundament kam der kompakte Denon-Kopfhörer<br />
den sichtbar größeren<br />
Bose-Vertretern bedrohlich nahe, die<br />
QuietComfort 15 kontern allerdings<br />
durch die perfekte Abkapselung von<br />
der Umwelt, womit Sie sich besser auf<br />
die Musik konzentrieren können.<br />
Über den Wolken<br />
Während im normalen Testumfeld der<br />
Unterschied zwischen den Bose- und<br />
Denon-Kopfhörern gering ausfällt,<br />
wird die Differenz im Flugzeug prägnanter.<br />
Durch den höheren Außenlärm<br />
und gleichzeitig hohe wie auch tieffrequente<br />
Störtöne stößt die Geräuschreduktion<br />
des Denon NC732 an ihr Limit.<br />
Nicht nur die tonale Balance verschiebt<br />
sich, auch leichte Störgeräusche bis<br />
hin zum hochfrequenten Pfeifton trüben<br />
den ansonsten hervorragenden<br />
Eindruck. Hier wirken die Bose Quiet-<br />
Comfort 15 konstanter, der Klangeindruck<br />
bleibt auch bei großem Außenlärm<br />
gewahrt und lediglich ein leichtes<br />
Grundrauschen ist stärker zu vernehmen.<br />
Beide Kopfhörer eliminieren nicht<br />
die gesamten Außengeräusche, sondern<br />
vermindern tieffrequentes Dröhnen<br />
und hochfrequentes Surren – die<br />
Sprachverständlichkeit bleibt weiterhin<br />
gewahrt.<br />
Der Einsatz entscheidet<br />
Wer hauptsächlich mit der Bahn unterwegs<br />
ist, wird bereits mit den günstigeren<br />
Denon NC732 glücklich. Klanglich<br />
stehen diese den Bose-Kopfhörern<br />
kaum nach und auch die Verarbeitung<br />
sowie das Zubehör können sich mit<br />
dem Konkurrenten messen. Der Tragekomfort<br />
ist mustergültig, auch wenn<br />
die ohraufliegende Form gewisse<br />
Nachteile birgt. Die QuietComfort 15<br />
von Bose spielen ihre Stärken vor allem<br />
im Flugzeug aus: Die Außengeräusche<br />
werden gut unterdrückt und dank der<br />
umschließenden Kopfhörerform bleibt<br />
der Klangeindruck jederzeit gewahrt.<br />
Wer auf der Suche nach dem idealen<br />
Allrounder ist, sollte die QuietComfort<br />
15 beim nächsten Flug unbedingt testen,<br />
Sie werden überrascht sein.<br />
Bilder: Bose, Denon<br />
16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Pure Audio BD<br />
Im Gespräch mit Stefan Bock, Geschäftsführer<br />
der Münchener MSM-Studios, erfuhren wir<br />
Näheres zu den neuen Möglichkeiten und dem<br />
Entwicklungsstand der Pure Audio Blu-ray (BD).<br />
VON JENS VOIGt<br />
Bilder: MSM<br />
Herr Bock, ist die Pure Audio BD<br />
ein eigenständiges Format oder<br />
die Anpassung der Bedienoberfläche<br />
einer normalen Blu-ray?<br />
Die Pure Audio BD ist eine ganz normale<br />
Blu-ray, sie lässt sich auf jedem<br />
Blu-ray-Player abspielen. Die von den<br />
MSM-Studios und 2L entwickelte Disc<br />
enthält allerdings keinen Videoinhalt.<br />
Die hohe Speicherkapazität wird für<br />
hochauflösendes Audio (Stereo und<br />
Surround bis 24 Bit/192 Kilohertz)<br />
genutzt. Die Bedienung erfolgt entweder<br />
ohne Bildschirm wie bei einer<br />
herkömmlichen CD oder über das On-<br />
Screen-Menü einer normalen Blu-ray.<br />
Wie sehen Sie die Entwicklungschancen<br />
dieses Formates?<br />
Die Pure Audio BD bietet dem Audio-philen<br />
eine neue Ebene für Musik<br />
in Spitzenqualität. Sie ist durch ihre<br />
Kompatibilität mit jedem Blu-ray-Player<br />
auch für den Massenmarkt interessant.<br />
Die Hardware-Verkäufe steigen,<br />
sodass die Blu-ray flächendeckend Einzug<br />
in die Haushalte hält. Damit lässt<br />
sich eine neue Hörergruppe erschließen,<br />
die sich bisher aufgrund der Notwendigkeit<br />
eines zusätzlichen Players<br />
(zum Beispiel beim SACD-Format)<br />
nicht für Surround entschieden hat.<br />
Welche Tonformate werden<br />
unterstützt und verlangt?<br />
Auf Blu-ray kann Audio bis 192 Kilohertz<br />
(kHz) in 24 Bit gespeichert werden.<br />
LPCM wird genauso unterstützt<br />
wie DTS-HD Master Audio oder Dolby<br />
True HD. Die gängigste Ausstattung<br />
ist 2.0 LPCM (24 Bit/192 kHz) kombiniert<br />
mit 5.1-DTS-HD-Master (24 Bit/<br />
192 kHz). 2L bietet auf den beiden<br />
letzten Produktionen zusätzlich einen<br />
7.1-DTS-HD-Master in 24 Bit/96 kHz<br />
Tonauflösung an.<br />
Wie entkommen Sie dem „Lautheitsrennen“<br />
am Markt, um die<br />
Dynamik dieses Mediums zu<br />
erhalten?<br />
Bei Pure Audio BD gibt es (zum Glück)<br />
keinen „Loudnesswar“. Den Anbietern<br />
liegt daran, die Studioqualität bis zum<br />
Endverbraucher zu erhalten. Lautheitsrennen<br />
sind bisher also kein Thema.<br />
Geht der Trend zum Multikanalmedium<br />
oder ist die hochauflösende<br />
Zweikanalstereofonie<br />
genauso präsent?<br />
Das Angebot von Mehrkanalaudio auf<br />
DVD und Blu-ray hat die Hörgewohnheiten<br />
sicher stark verändert. Ein Teil<br />
des Publikums zieht das Hören in Surround<br />
dem Stereoton vor, aber es gibt<br />
natürlich auch große Fans der Stereofonie.<br />
Die Pure Audio BD bietet jedem das<br />
gewünschte Format.<br />
Gibt es musikalische Sparten,<br />
die sich besonders für die Pure<br />
Audio Blu-ray eignen?<br />
Zunächst bietet es sich natürlich für<br />
klassische Werke an. Jedoch zeigt auch<br />
der Erfolg von Labels wie zum Beispiel<br />
Stockfisch Records, dass hochauflösendes<br />
Audio spartenfrei gefragt ist. Und<br />
im Pop- und Rockbereich gibt es sicher<br />
Produktionen (z. B. von Peter Gabriel,<br />
Depeche Mode u. a.), die in Studioqualität<br />
und Surround sehr erfolgreich sind<br />
oder wären. Momentan bekommen wir<br />
Anfragen aus allen Genres.<br />
Was steckt hinter der mShuttle-<br />
Technologie?<br />
Seit diesem Jahr können Pure Audio<br />
BDs auch mit der mShuttle-Technologie<br />
ausgestattet werden. Verbindet man<br />
seinen Player (Profil 2.0) mit einem Netzwerk,<br />
kann man über den Browser des<br />
Computers auf die zusätzlich vorhandenen<br />
Audioformate der Musik zugreifen<br />
und sie z. B. auf CD brennen oder auf<br />
das iPhone bzw. den MP3-Player kopieren.<br />
Damit bieten wir ein perfektes<br />
Hörerlebnis mit der Pure Audio BD zu<br />
Hause, als MP3 auf iPod/MP3-Player<br />
oder in CD-Qualität im Auto.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Die MSM-Studios unter Geschäftsführer Stefan Bock<br />
entwickelten zusammen mit dem Label L2 die Pure Audio<br />
Blu-ray<br />
Ein Menübild der 2L-Pure-Audio-Blu-ray-Produktion „The<br />
Nordic Sound“. Sämtliche Discs lassen sich aber auch ohne<br />
Bildschirm bedienen<br />
Eine unter dem Label 2L veröffentlichte Pure Audio Blu-ray<br />
ist das „Piano Concerto“ in a-Moll von E. Grieg<br />
Dank mShuttle-Technologie kann man vom Computer aus<br />
direkt auf die Pure Audio BD zugreifen und so zusätzliche<br />
Audioformate auf den iPod laden oder auf CD brennen<br />
Neues 17
Musik im Netzwerk<br />
Warum unzählige Komponenten verschiedener Hersteller kombinieren, wenn man<br />
auch alles aus einer Hand haben kann? Genau das haben sich die Entwickler von Linn<br />
gedacht und präsentieren uns ihre Majik-Serie. Mit dem Netzwerkstreamer Majik DS,<br />
dem Verstärker Majik-I und dem Speaker-Paar Majik 109 verspricht Linn zukunftsweisende<br />
Technik mit gutem Klang. Ob dies gelingt, haben wir getestet.<br />
VON TORSTEN PLESS UND CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Mit dem Linn Majik DS greifen Sie auf Ihr bestehendes Musikarchiv zu.<br />
MP3-Dateien sollten dabei aber die Ausnahme darstellen, denn der Netzwerkspieler<br />
versteht sich bestens mit verlustfrei komprimierten Formaten<br />
Die Kompaktlautsprecher Majik 109 reichen für kleinere Wohnzimmer<br />
völlig aus, höhere Basspegel setzen aber einen Subwoofer voraus. Außergewöhnlich:<br />
die getrennten Verstärkeranschlüsse<br />
Bilder: Linn<br />
18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Im Jahr 1972 wurde im schottischen<br />
Glasgow die Firma Linn gegründet,<br />
die es sich seitdem zum Ziel gemacht<br />
hat, hochwertige Hi-Fi-Systeme<br />
zu produzieren. Dabei hat Linn immer<br />
wieder mit eigenen, patentierten Schaltungen<br />
neue Maßstäbe in Sachen Audioqualität<br />
gesetzt. Glaubt man der Aussage<br />
der Firma Linn, so steht mit dem<br />
Majik DS „der weltweit beste Player<br />
zum Wiedergeben digitaler Musik“ vor<br />
uns. Rein äußerlich kommt er in einem<br />
edlen, äußerst stabilen Metallgehäuse<br />
daher. Das Design ist schlicht, aber funktional.<br />
Ebenfalls punktet der Majik DS<br />
mit seiner übersichtlichen Front. Auf der<br />
Rückseite finden Sie jeweils zwei digitale<br />
und analoge Audioausgänge, einen<br />
Ethernet-Port sowie zwei RS-232-Anschlüsse.<br />
Mit einem Verkaufspreis von<br />
circa 2 400 Euro ordnet sich der Majik<br />
DS preislich im oberen Drittel aktueller<br />
digitaler Netzwerkplayer ein. Er bietet<br />
vielseitige Audiowiedergabemöglichkeiten,<br />
aber Achtung: Das MP3-Format<br />
ist das einzige datenreduzierte Dateiformat,<br />
das der Linn-Player unterstützt!<br />
Sonst ist er ausschließlich für das verlustfrei<br />
komprimierte FLAC-Format sowie<br />
Wave-Files von CD-Qualität bis hin<br />
zu überragender 24-Bit-Wortbreite und<br />
192-Kilohertz-Samplingraten ausgelegt.<br />
Team-Spieler<br />
Über den Ethernet-Port lässt sich der<br />
Netstreamer mit jedem handelsüblichen<br />
PC verbinden. Wem ein großes Gehäuse<br />
optisch nicht so recht ins Wohnzimmer<br />
passen sollte, dem sei ein kleiner NAS-<br />
Netzwerkspeicher (Network Attached<br />
Storage) empfohlen, der einfach im Regal<br />
verschwindet. Über die Linn-Website<br />
lässt sich der kostenfreie Open-Source-<br />
Media-Player „KinskyDesktop“ herunterladen,<br />
um den Majik DS zu steuern.<br />
Mithilfe der Software lassen sich die Audiodaten<br />
vom PC oder von der Festplatte<br />
an den Netstreamer übermitteln. Wer<br />
sich für diesen Vorgang nicht extra an<br />
den Computer setzen möchte, dem bietet<br />
Linn eine noch bequemere Lösung<br />
an. Mittels eines externen Wireless-Controllers<br />
oder über Apples iPod touch und<br />
iPhone lässt sich die Musikbibliothek<br />
einfach via WLAN bedienen. Passend<br />
zum Majik DS bietet Linn seinen Kunden<br />
einen Kontrollverstärker gleicher<br />
Produktfamilie an. Der Majik-I verbindet<br />
Vor- und Endstufe in einem Gehäuse und<br />
wird in seinem Inneren von einem Mikroprozessor<br />
gesteuert. Optisch sowie<br />
preislich (2 400 Euro) orientiert sich der<br />
Verstärker unübersehbar am Majik DS.<br />
Besonders positiv fallen die rückseitigen,<br />
vergoldeten und sehr stabilen Anschlüsse<br />
auf. Davon stehen sechs Eingänge zur<br />
Verfügung, wobei der sechste entweder<br />
als Line- oder als hochwertiger Phono-<br />
Eingang nutzbar ist. Schaut man in den<br />
Majik-I hinein, findet man Linns patentiertes<br />
Schaltungsdesign im Vorverstärker,<br />
das den Signal-Rauschabstand verbessern<br />
soll. Passend dazu wurde Linns<br />
Chakra-Schaltung (in Class-D-Technik) in<br />
der Endstufe verbaut, um für mehr Linearität<br />
und Stabilität zu sorgen. Im Hörtest<br />
machen sich die beiden Schaltungsdesigns<br />
auch gleich positiv bemerkbar.<br />
Der Majik-I besticht durch einen detaillierten<br />
Klang, ohne dabei aufdringlich<br />
oder färbend zu wirken. Dabei behält er<br />
den Blick für das Wesentliche: Musik so<br />
wiederzugeben, wie sie einst im Tonstudio<br />
aufgenommen wurde.<br />
Hörbare Qualität<br />
Der Kompaktlautsprecher Majik 109 fällt<br />
schon allein durch sein schickes Holzgehäuse<br />
auf. Mit 33 Zentimetern (cm)<br />
Höhe und 19 cm Breite passt er in jede<br />
Schrankwand und wurde während seiner<br />
Konstruktion sogar dafür optimiert,<br />
denn das Bassreflexrohr befindet sich<br />
jeweils auf der Vorderseite der Gehäuse.<br />
Grundsätzlich sind die beiden Kompaktlautsprecher<br />
nach dem 3-Wege-Bassreflex-Prinzip<br />
aufgebaut und verfügen<br />
über rückseitige Tri-Wiring-/Tri-Amping-<br />
Anschlüsse. Linns Spezialität: Hoch- und<br />
Superhochtöner liegen direkt vor dem<br />
Bassreflexrohr. Bereits beim ersten<br />
Hören überzeugen die Majik 109: Sie<br />
klingen sehr klar und detailreich und<br />
können durch ihre positive Impulswiedergabe<br />
beeindrucken. Dies macht sich<br />
durch einen angenehm warmen Klang<br />
bemerkbar. Die Majik 109 bestechen<br />
auch durch ein sehr gutes räumliches<br />
Klangbild, die gefällige Darbietung wird<br />
aber durch einen leichten Präsenzverlust<br />
erkauft. In einer aufwendigen Musikproduktion<br />
lassen sich dennoch einzelne<br />
Instrumente in ihrer Breite und Tiefe gut<br />
lokalisieren. Diesen positiven Eindrücken<br />
stehen ein etwas undefinierter Grundton<br />
und unterrepräsentierter Bassbereich<br />
gegenüber, sodass wir Ihnen neben<br />
den Kompaktlautsprechern je nach<br />
Aufstellung einen zusätzlichen Subwoofer<br />
ans Herz legen. Insgesamt punktete<br />
vor allem die exzellente Abstimmung<br />
der Einzelkomponenten. Die Linn-Majik-<br />
Serie überzeugte uns nicht nur beim Anhören,<br />
sondern auch in puncto Design.<br />
Ein beispielhaftes Konzept, das sogar im<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis aufgeht.<br />
Eine aufgeräumte Front und ein ausgezeichnetes Display<br />
verleihen dem Majik-I schlichte Eleganz. Auf griffige Lautstärkeregler<br />
müssen Sie allerdings verzichten<br />
Vollgekapselte Anschlussterminals und ausreichend Kraftreserven<br />
dank digitaler Endstufentechnik machen den<br />
Majik-I zum benutzerfreundlichen Universalverstärker<br />
Linns Majik 109 ist ein traditioneller 3-Wege-Lautsprecher,<br />
dessen Hoch- und Superhochtöner allerdings direkt über<br />
der Bassreflexöffnung angeordnet sind<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Der Frequenzverlauf der Majik 109 offenbart eine Präsenzsenke,<br />
die auf die Anbindung des Hochtöners hindeutet<br />
und dem Klangbild etwas Härte raubt<br />
Neues 19
INHALTE<br />
M.J. für die Ewigkeit<br />
„Michael Jackson´s This Is It“ ist ein<br />
emotionaler und musikalisch mitreißender Nachlass<br />
Abrocken für zu Hause<br />
The Killers rocken die Royal Albert Hall, die<br />
bereits viele Musiker und Bands beherbergte<br />
Hippie-Denkmal<br />
Das größte Musikfestival aller Zeiten feiert sein<br />
Revival mit einem vierstündigen Mitschnitt<br />
Klassisch gediegen<br />
Der Pianist Daniel Barenboim spielt die Klassiker<br />
von Beethoven. Ein Muss für Klassikfans<br />
Florian Kriegel<br />
Redakteur<br />
Schon viele Formate haben versucht,<br />
die Audio-CD abzulösen. Die SACD<br />
fristet ein Nischendasein und die DVD-<br />
Audio ist quasi vom Markt verschwunden.<br />
Mit der Blu-ray Disc haben sich<br />
nicht nur im Bereich Bild neue Möglichkeiten<br />
ergeben, auch der Ton kann von<br />
dem Mehr an Speicherkapazität und<br />
durch die neuen Tonformate profitieren.<br />
Während die Verbindung mit Bild<br />
meist nur Livekonzerte diverser Musikrichtungen<br />
zulässt, will eine spezielle<br />
Audio-Blu-ray die Brücke zum Handling<br />
einer klassischen CD schlagen.<br />
Bislang sind solche Discs aber noch<br />
Mangelware und es ist zweifelhaft, ob<br />
das Medium Blu-ray, das sich in erster<br />
Linie durch hochauflösende HD-Bilder<br />
etabliert hat, einer Audio-CD zur Gefahr<br />
werden kann. Den ehesten Vergleich<br />
zeigt die DVD-Audio, die von<br />
den Konsumenten größtenteils ignoriert<br />
wurde. Hoffen wir, dass der Pure<br />
Audio Blu-ray kein ähnliches Schicksal<br />
beschieden ist und Klangqualität nicht<br />
nur ein Nischendasein fristet.<br />
Tipp des Monats: The xx – xx<br />
Vier Jugendliche aus<br />
einem Vorort Londons<br />
zeigen, wie Indie-Pop<br />
mit dezentem Instrumenteneinsatz<br />
zusammen<br />
mit verschiedensten<br />
Musikgenres klingen<br />
kann. Schon das Intro<br />
der CD begeistert.<br />
Bilder: Medici Arts, Sony BMG, Universal Music, Warner Home<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Michael Jackson’s This Is It<br />
Bilder: Sony BMG<br />
Michael Jackson plante, im Sommer 2009<br />
in der O2-Arena seine Abschiedskonzertreihe<br />
zu starten. Tragischerweise kam er einige<br />
Wochen zuvor durch eine Überdosis an Medikamenten<br />
ums Leben. 50 Konzerte mussten<br />
abgesagt werden, an deren Realisierung<br />
Jackson insgesamt vier Jahre gearbeitet hatte.<br />
Umso wertvoller waren die Dokumentationsaufnahmen<br />
der Proben für die „This Is<br />
It“-Konzertserie, die ursprünglich für Jackos<br />
Privatbibliothek angefertigt wurden. Im Sinne<br />
der Fans haben die Veranstalter von „This Is<br />
It“ und die Erben Jacksons das Material für die<br />
Öffentlichkeit freigegeben. Regisseur Kenny<br />
Ortega, der schon anderen Musikfilmen, wie<br />
etwa „High School Musical“, zu Erfolg verholfen<br />
hat, wurde engagiert, den 100-stündigen<br />
Stoff zu schneiden. Dabei hat er auch Clips,<br />
die während der Bühnenshow auf riesigen<br />
Leinwänden abgespielt werden sollten, einbezogen.<br />
Anders als vielleicht erwartet, wirkt Michael<br />
Jackson bei den Vorbereitungen seiner Konzertreihe<br />
sehr dynamisch, obwohl er zu dieser<br />
Zeit schon starke Schmerzmittel zu sich nahm.<br />
Seine gesundheitlichen Probleme sieht man<br />
dem 50-Jährigen erst auf den zweiten Blick<br />
an, wenn er müde von den anstrengenden<br />
Tanzeinlagen wie ein Tiger hinter Gittern auf<br />
der Bühne entlangschleicht. Auch seiner leicht<br />
angeschlagenen, hohen Stimme, die er teilweise<br />
schwerfällig ins Mikrofon haucht, merkt<br />
man die Erschöpfung<br />
an.<br />
Abgesehen von diesen<br />
äußerlichen Aspekten<br />
gibt es auf der Bluray<br />
wenig zur Person<br />
Michael Jackson zu erfahren.<br />
Im Vordergrund<br />
steht vor allem seine<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Sony BMG<br />
Genre Pop<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Arbeit mit den Tänzern, Stimmtrainern und<br />
Technikern. Von der Gefühlswelt des Sängers<br />
ist, außer einem „This is love!“ hier und da,<br />
nichts zu hören oder zu spüren.<br />
Damit keine Langeweile aufkommt, wurden<br />
einige Interviews mit den Background-Sängern<br />
und Sequenzen der Videoshows zwischen die<br />
Aufnahmen der Proben geschnitten. Wenn<br />
diese Konzertreihe wirklich stattgefunden<br />
hätte, wäre sie ohne jeden Zweifel grandios<br />
geworden. Ob Jackson jedoch die 50 Auftritte<br />
wirklich bis zum Ende durchgehalten hätte, ist<br />
eher fraglich.<br />
Das Bildmaterial der Dokumentation ist von<br />
unterschiedlicher Qualität. Da die Aufnahmen<br />
eher für den Privatgebrauch gemacht wurden,<br />
ist das Ausgangsmaterial ohne Konzept oder<br />
Drehbuch gefilmt worden. In manchen Szenen<br />
ist ein deutliches Filmkorn zu sehen. Die<br />
Schärfe schwächelt stark und gelegentlich treten<br />
Nachzieheffekte auf. Im Gegensatz dazu<br />
bestechen die Videosequenzen zu „Thriller“,<br />
„Smooth Criminal“ und „Earth Song“ mit einer<br />
unglaublichen Brillanz. Ob nun Zombies<br />
aus ihren Gräbern steigen und gemeinsam<br />
mit Jacko auf der Bühne tanzen, ob Michael<br />
den Handschuh von Gilda fängt und daraufhin<br />
von Humphrey Bogart gejagt wird oder ob<br />
ein kleines Mädchen mit einem Schwarm von<br />
Schmetterlingen spielt, bis diese von einem<br />
Kran, der Bäume zerschmettert, verjagt werden:<br />
Die Aussagen seiner Songs werden in<br />
den Videos mit viel Kreativität dargestellt.<br />
Mächtig wie diese Bilder ist auch der dazugehörige<br />
Sound. Jacksons „Earth Song“ beispielsweise<br />
erzeugt in Kombination mit dem<br />
krachenden Kran Gänsehaut. Auch die Qualität<br />
der Tonaufnahmen während der Proben<br />
überrascht mit einem guten Niveau. Einzig die<br />
schlechte Verständlichkeit Jacksons ist zu bemängeln;<br />
durch die deutschen Untertitel stört<br />
dies jedoch wenig.<br />
Auf der Scheibe befindet sich zusätzlich zu<br />
den circa drei Stunden Bonusmaterial noch<br />
das Featurette Movie IQ, mit dem Informationen<br />
zur Dokumentation während des Filmgenusses<br />
einfach per Knopfdruck über BD-Live<br />
abgerufen werden können. Ansonsten sind<br />
zwei Making-ofs, die Videoclips von „Thriller“<br />
und „Smooth Criminal“, eine Fotogalerie und<br />
noch einiges mehr enthalten.<br />
Anzahl der Blu-ray Discs<br />
Inhalte 21
Beyoncé – I Am ... Yours<br />
Beyoncé Giselle Knowles weiß, was sie will. Sie<br />
ist eine Frau, die anpackt und ein hartes Regiment<br />
führt. Diesen Eindruck erhält man zumindest,<br />
wenn man sich das Bonusfeature „What<br />
Happens In Vegas ...“ auf der Blu-ray anschaut.<br />
Trotzdem verhält sie sich ihren Kollegen gegenüber<br />
stets korrekt, sie fordert einfach nur 200<br />
Prozent Leistung. Dabei geht es ihr vor allem<br />
darum, eine intime Atmosphäre während des<br />
Auftritts aufzubauen, so befinden sich etwa<br />
die Fans unmittelbar vor<br />
der Bühne. Im ersten<br />
Akt des Konzerts drückt<br />
Beyoncé mit nachdenklichen<br />
Balladen auf die<br />
Tränendrüse, im zweiten<br />
Akt dreht sie dann<br />
auf. Das Bild liegt in<br />
1 080p mit 24 Bildern<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Sony Music<br />
Genre R&B<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild VC-1, 2 .35: 1<br />
Ton Dolby True HD 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
pro Sekunde im Widescreen-Format vor. Der<br />
Kinolook wird leider von durchweg weichgezeichneten<br />
und teils verrauschten Bildern<br />
getrübt. Um den Klang steht es bedauerlicherweise<br />
noch schlechter, wobei die Qualität<br />
hier schwankt. Beim Song „That‘s Why You‘re<br />
Beautiful“ sind Snare und Hi-Hats viel zu laut<br />
abgemischt und dem Bassbereich fehlt es an<br />
Substanz, der Klang ist undynamisch und flau.<br />
Auf der Stereos<strong>pur</strong> mutet das Ganze noch<br />
muffiger an. Andere Songs klingen wiederum<br />
annehmbar, insgesamt handelt es sich aber<br />
nur um einen mäßigen Livemitschnitt. Allein<br />
Beyoncés Stimme schallt kraftvoll und akzentuiert,<br />
das liegt aber vor allem daran, dass sie<br />
eine hervorragende Sängerin ist. Die mäßige<br />
Bild- und Tonqualität lässt sich nur schwer<br />
verschmerzen, trotzdem versprüht das Konzert<br />
einen besonderen Charme. Das Publikum<br />
reißt es von der ersten Minute an von den Sitzen<br />
und die angedachte intime Atmosphäre<br />
kommt wirklich auf. Beyoncé hat das Publikum<br />
voll im Griff und wer die Musik mag, wird einige<br />
Gänsehautmomente erleben, so viel sei garantiert.<br />
An dieser Stelle noch Gratulation an<br />
Beyoncés Make-up-Artist: Frau Knowles sieht<br />
zu jedem Zeitpunkt des Konzerts perfekt aus<br />
und trotz vollem Einsatz scheint die Frau nicht<br />
zu schwitzen.<br />
Bon Jovi – Live At Madison Square Garden<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Universal Music<br />
Genre Pop/Rock<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild VC-1, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Angefangen hat die Karriere von Bon Jovi<br />
im Madison Square Garden, als die Band im<br />
Jahr 1984 als Vorgruppe der Scorpions auftrat.<br />
Nach 25 Jahren Bühnenerfahrung auf<br />
der ganzen Welt kehren sie in die riesige<br />
Halle zurück, um dort ihre erfolgreiche „Lost<br />
Highway World Tour“ zu beenden. Gespielt<br />
werden Dauerohrwürmer wie „Have A Nice<br />
Day“, „It´s My Life“, „Wanted Dead Or Alive“<br />
und natürlich „Livin´ On A Prayer“. Aber auch<br />
Lieder, die nicht so häufig zu hören sind, wie<br />
„Livin‘ In Sin“ und „Raise Your Hands“, sind in<br />
dem bunt gemischten<br />
Repertoire enthalten.<br />
Durch die hohe Qualität<br />
des Bildes erstrahlen die<br />
Jungs in guter Schärfe.<br />
Ab und zu werden leider<br />
Szenen mit weniger<br />
hochwertigem Filmmaterial<br />
hineingeschnitten,<br />
welche eine geringe Detailschärfe und<br />
einige Codierungsartefakte aufweisen. Doch<br />
gerade diese Bilder machen die manchmal<br />
aufkommende Langeweile durch passende<br />
Sprünge zu den eher rockigen Songpassagen<br />
wieder wett und verpassen dem Ganzen etwas<br />
mehr Pep.<br />
Der Ton ist von hohem Niveau und kann in<br />
DTS-HD 5.1 oder alternativ in der unkomprimierten<br />
Stereos<strong>pur</strong> angewählt werden. Eine<br />
überzeugende Räumlichkeit will im Surroundmix<br />
jedoch nicht entstehen, da die Stimme von<br />
Jon Bon Jovi und die Geräusche der jubelnden<br />
Fans zu stark dominieren. Während die Instrumente<br />
nur durch die linke und rechte vordere<br />
Box gelangen, werden für den Gesang alle<br />
Lautsprecher angesteuert, was seltsam anmutet.<br />
Die hinteren werden für die Erzeugung<br />
eines leichten Widerhalls genutzt, der sich<br />
stärker gegenüber dem Sound der Frontbox<br />
durchsetzt und so einen unangenehmen Doppelwiderhall<br />
entstehen lässt - hier hätten wir<br />
uns eine bessere Abmischung gewünscht.<br />
Wer als eingefleischter Bon-Jovi-Fan nicht genug<br />
von dem Konzert bekommen kann, wird<br />
sich über die auf der Disc enthaltene 81-minütige<br />
Dokumentation über die „Lost Highway<br />
World Tour“ freuen. Weiterhin sind noch drei<br />
Zugaben der Band und drei kurze Interviewmitschnitte<br />
separat über die Bonusfunktion<br />
anwählbar.<br />
Bilder: Sony Music, Universal Music<br />
22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
The Killers – Live From The Royal Albert Hall<br />
Mitten in der Wüste Nevadas, in der stetig<br />
blinkenden Kasino-Stadt Las Vegas, meldete<br />
sich Brandon Flowers auf eine Zeitungsannonce<br />
von Dave Keuning. Die gemeinsame<br />
Vorliebe für die Band Oasis verband die beiden<br />
sofort und so beschlossen sie, zusammen<br />
Musik zu machen. Durch ein Casting wurden<br />
schnell die restlichen Bandmitglieder Ronnie<br />
Vannucci und Mark Stoermer gefunden. Um<br />
sich in einer Stadt, die vor lauter Künstlern<br />
nahezu überquillt, überhaupt durchzusetzen,<br />
ist jedoch viel Mut und<br />
harte Arbeit nötig. Die<br />
Proben waren nicht<br />
unbedingt angenehm:<br />
In einer Garage übten<br />
die vier Jungs bei Temperaturen<br />
bis zu 40<br />
Grad Celsius. Doch das<br />
Schwitzen hatte sich<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Universal Music<br />
Genre Alternative Rock<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
gelohnt und The Killers, die zunächst in vielen<br />
kleineren Clubs auftraten, sorgten plötzlich für<br />
Wirbel in der Presse von Vegas. Die vier begaben<br />
sich nach England, um noch erfolgreicher<br />
zu werden und von dort aus mit vielen neuen<br />
Songs die ganze Welt zu erobern. Mit Hits wie<br />
„Somebody Told Me“ und „Human“ stürmten<br />
sie schließlich die internationalen Charts. Auf<br />
ihrer letzten Festivaltour durch Europa spielten<br />
The Killers im Juli 2009 an zwei Abenden in<br />
der legendären Londoner Royal Albert Hall.<br />
Wer für diese Konzerte keine Karte erwerben<br />
konnte, der wird sich über die gelungene Veröffentlichung<br />
auf Blu-ray freuen. In guter HD-<br />
Qualität besticht die Disc mit scharfen Bildern<br />
aus der ersten Reihe und sogar aus der Perspektive<br />
der Fans. Ab und an taucht ein leichtes<br />
Bildrauschen auf, das den Konzertgenuss<br />
aber nicht weiter beeinträchtigt. Der Sound<br />
zeugt von hohem Niveau und ist in DTS-HD<br />
MA 5.1 abgemischt. Leider gibt es keine Alternativtons<strong>pur</strong><br />
in Stereo.<br />
Bei den Extras haben sich The Killers auch<br />
nicht lumpen lassen. Neben fünf Bonusperformances<br />
der Songs „Tranquilize“, „Human“,<br />
„Mr. Brightside“, „Smile Like You Mean It“<br />
und „When You Were Young“ befinden sich<br />
als Extra in „Behind The Scenes“ Interviews,<br />
bei denen auch die Fans und das Team zu<br />
Wort kommen.<br />
Rolling Stones – Live At The Max<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Universal Music<br />
Genre Rock<br />
Format Blu-ray, BD 25<br />
Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Die dienstälteste Rockband der Welt gehört<br />
auch zu den kommerziell erfolgreichsten<br />
Gruppen des Rock ’n’ Roll. Am 12. Juli 1962<br />
hatten die Rolling Stones ihren ersten Auftritt<br />
im Londoner Marquee Club. Schon 1963 bekamen<br />
sie eine Festanstellung im Crawdaddy<br />
Club, der ihnen zu einer Vergrößerung der<br />
Fangemeinde verhalf. In dieser Location wurde<br />
schnell der ehemalige Pressesprecher der<br />
Beatles, Andrew Loog Oldham, auf die Gruppe<br />
aufmerksam. Er beschaffte<br />
einen Plattenvertrag<br />
bei Decca und<br />
wurde zum Manager<br />
der Band. Es war seine<br />
Idee, die Stones als<br />
bösen Gegenpart der<br />
zu der Zeit beliebten<br />
„Pilzköpfe“ aufzubauen.<br />
Damit dieses Image erfolgreich wurde,<br />
musste die Band große Opfer bringen, wie<br />
zum Beispiel den Rausschmiss von Ian Stewart.<br />
Die erste Langspielplatte „England’s Newest<br />
Hitmakers“ erschien am 10. Mai 1964. Es<br />
folgten eine steile Karriere und viele weitere<br />
erfolgreiche Alben, bis die Band schließlich<br />
1989 „Steel Wheels“ veröffentlichte. Daran<br />
schloss sich eine Tournee an, die in Europa unter<br />
dem Titel „Urban Jungle“ lief. Die Stones<br />
präsentierten mehrere Songs aus den 1960er<br />
Jahren, wie „Paint It Black“, „Ruby Tuesday“<br />
und „2000 Light Years From Home“, die die<br />
eingefleischten Fans natürlich restlos begeisterten.<br />
Weiterhin sorgten auch aufblasbare<br />
Puppen, Videoleinwände und Lichteffekte für<br />
neue Dimensionen. Dieses musikalische Highlight<br />
wurde nun nach 20 Jahren endlich auf<br />
Blu-ray veröffentlicht. Dabei fällt vor allem die<br />
unglaubliche Bildqualität ins Auge. Trotz des<br />
Alters des Originalmaterials besticht das Bild<br />
mit brillanter Schärfe. Der Ton zeichnet sich<br />
durch eine sehr gute Signalortung aus, jedoch<br />
wirkt der Sound recht dumpf und etwas muffig.<br />
Die hinteren Boxen werden nur für einen<br />
leichten Widerhall genutzt, durch diese starke<br />
Konzentration auf die Front entsteht keine<br />
angenehme Räumlichkeit. Extras sind auf der<br />
Disc leider nicht enthalten.<br />
Bilder: Universal Music<br />
24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
George Michael – Live In London<br />
Kein Wunder, dass Polizisten George Michael<br />
nach 15 Jahren Bühnenabstinenz nicht wiedererkennen<br />
und ihm den Zugang zu seiner<br />
eigenen Show verwehren. Doch Michael lässt<br />
sich davon nicht abhalten und verewigt diesen<br />
denkwürdigen Augenblick auf den ersten Minuten<br />
der Blu-ray, die sein Konzert zum 25-jährigen<br />
Bühnenjubiläum in London dokumentiert.<br />
Mit dem Titel „Waiting“ eröffnet er die Show<br />
und betritt mit den Worten „Here I am“ die<br />
Bühne. Der Saal tobt und<br />
mit zu seinen Popsongs<br />
passenden Lichteffekten<br />
im Disco-Stil begeistert<br />
er das Publikum. Aber<br />
er kann auch anders: Zu<br />
emotionaleren Liedern<br />
wie „You Have Been<br />
Loved“, in dem er die<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Universal Music<br />
Genre Pop<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4 AVC, 1.85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Tode seiner engsten Vertrauten verarbeitet hat,<br />
gibt er den Zuschauern durch private Fotografien<br />
auf der Leinwand sein Inneres preis.<br />
Aber nicht nur Schmerz, Liebe und Feiern behandeln<br />
seine Texte, auch das Thema Frieden<br />
ist für ihn von großer Bedeutung. So widmet er<br />
Barack Obama seinen Song „Shoot The Dog“,<br />
der die Bush-Regierung und das unterwürfige<br />
Verhalten Tony Blairs kritisiert, in der Hoffung,<br />
dass nun endlich Frieden in die Welt einkehrt.<br />
Wer schon immer wissen wollte, was die Stars<br />
in ihrer Umkleidezeit machen, der wird bei<br />
George Michael nicht im Unklaren gelassen:<br />
Kurze Clips zeigen ihn in der Maske. Leider<br />
sind diese im Gegensatz zum ansonsten hochwertigen<br />
Bildmaterial von weniger brillanter<br />
Qualität, störendes Bildrauschen und Artefakte<br />
durchziehen die Szenen. Ansonsten ist der<br />
Hauptanteil des Bildes lupenrein und überzeugt<br />
mit einer sehr guten Farbdarstellung.<br />
Der Sound ist stark auf die Front abgemischt.<br />
Die hinteren Boxen werden nur zur Erzeugung<br />
eines leichten Widerhalls genutzt. Neben dem<br />
Mehrkanalton im HD-Format kann auch alternativ<br />
eine Stereos<strong>pur</strong> angewählt werden.<br />
Als Extras befinden sich drei Songzugaben und<br />
eine Dokumentation der „25Live“-Tour auf der<br />
Disc. Leider steht das Material nur auf Englisch<br />
ohne Untertitel zur Verfügung.<br />
Pink – Funhouse Tour<br />
Pink, der wirbelnde Derwisch der Popszene,<br />
überrascht immer wieder mit eingängigen, kreativen<br />
und erfolgreichen Songs. Davon präsentierte<br />
sie ein buntes Potpourri auf ihrer schrillen<br />
„Funhouse“-Tour. Wie verrückt und spaßig Pink<br />
wirklich ist, zeigen die Extras auf der Blu-ray.<br />
Von ihrer individuellen Art verliert sie auch auf<br />
der Bühne vor Publikum nichts, hinzu gesellt<br />
sich aber noch ein hohes Maß an Professionalität<br />
und Perfektionismus. Sie singt, zappelt,<br />
tanzt, hüpft und gleitet nur so über die Bühne<br />
und zeigt in der Mitte des Konzerts mit akustischen<br />
Einlagen, wie musikalisch<br />
sie wirklich ist.<br />
Die Bühne beeindruckt<br />
mit einem aufwendigen<br />
Aufbau, einer Mischung<br />
aus Zirkus und Kirche –<br />
es macht wirklich Spaß,<br />
die aufgedrehte Popikone<br />
während des Auftritts<br />
zu begleiten. Nach dem Akustikteil dreht<br />
sie nochmal richtig auf, stürmt barfuß über die<br />
Bühne und bringt das Publikum mit kostümierten<br />
Tänzerinnen nebst aufwendiger Choreografie<br />
und artistischen Einlagen zum Kochen.<br />
Dank Full-HD-Auflösung mit 24 Bildern je Sekunde<br />
entsteht ein angenehmer Kinolook. Das<br />
Bild ist knackig scharf und trotz schwieriger<br />
Lichtverhältnisse arbeitet der Codec einwandfrei.<br />
Es tauchen keinerlei Artefakte auf, das Bild<br />
bleibt auch nahezu rauschfrei. Die Inszenierung<br />
des Konzertes vermittelt ein „Mittendrin-Gefühl“,<br />
welches vor allem durch rasante Kamerafahrten<br />
und viele Einstellungen, die die berstend<br />
volle Halle zeigen, erzeugt wird. Auch der<br />
Sound fängt die Liveatmosphäre gut ein, vor<br />
allem die Surround-Lautsprecher tragen einen<br />
großen Teil dazu bei. Der Livemitschnitt ist sauber<br />
und homogen abgemischt. Die Stereos<strong>pur</strong><br />
klingt etwas basslastig und dumpf und dadurch<br />
fast noch satter als der Mehrkanalton.<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Sony Music<br />
Genre Pop<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4 AVC, 1.85 : 1<br />
Ton PCM 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Anzahl der Blu-ray Discs Inhalte 25
Billy Idol – In Super Overdrive<br />
Zu seinen Markenzeichen gehören die sich<br />
kräuselnde Oberlippe und sein wasserstoffblond<br />
gefärbtes Haar. Billy Idol war in den<br />
1970er Jahren Teil der Londoner Punk-Szene.<br />
Bereits 1976 gründete er seine eigene Punk-<br />
Band Generation X, die sich 1981, bevor ihr<br />
drittes Album erschien, durch einen Streit wieder<br />
auflöste. Aufgrund der eher melodiösen<br />
Rock-‘n‘-Roll- und Popsongs galt die Band<br />
in der Szene nicht als authentisch, trotzdem<br />
schlossen sich vor allem<br />
junge Menschen der<br />
Fangemeinde an. Da<br />
der erhoffte Erfolg Billy<br />
Idols in England jedoch<br />
ausblieb, wanderte er<br />
nach Amerika aus und<br />
begann dort eine Solokarriere.<br />
Mit dem<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Edel Records<br />
Genre Pop/Rock<br />
Format Blu-ray, BD 25<br />
Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Image als harter Kerl mit Stachelfrisur und<br />
geballter Faust eroberte er in kurzer Zeit den<br />
Popmarkt. Dabei entfernte er sich immer weiter<br />
von seinen ursprünglichen Wurzeln. Unter<br />
den Fittichen von Kiss-Manager Bill Aucoin<br />
landete er mit seinen Songs „Dancing With<br />
Myself“, „Rebel Yell“ und „White Wedding“<br />
einen Welthit nach dem anderen. Durch seine<br />
Drogenkarriere, die er beinahe mit dem Leben<br />
bezahlen musste, wurde es in den 1990er Jahren<br />
allerdings still um Idol. 2001 startete der<br />
Sänger dann ein unerwartetes Comeback und<br />
am 29. Juli 2006 veranstaltete er ein Konzert<br />
in Chicago, das nun auf Blu-ray erhältlich ist.<br />
Zusammen mit seinem Gitarristen Steve Stevens<br />
rockte Billy Idol das Publikum. Dabei<br />
glänzt die Scheibe nicht nur mit dem atemberaubenden<br />
Auftritt der beiden, sondern auch<br />
mit einem Bild von hohem Niveau: Es treten<br />
nahezu keinerlei Artefakte auf. Den einzigen<br />
Kritikpunkt stellt die Detailschärfe dar, die ab<br />
und zu schwächelt. Beim Ton kann zwischen<br />
DTS-HD MA 5.1, Dolby Digital 5.1 und Stereo<br />
gewählt werden. Leider fehlt es dem qualitativ<br />
hochwertigen Sound letztendlich an dem „gewissen<br />
Drive“, sodass keine wirkliche Konzertatmosphäre<br />
entstehen kann. Zugaben oder<br />
anderes Bonusmaterial sind auf der Disc nicht<br />
enthalten.<br />
Die Toten Hosen – Machmalauter<br />
Angefangen hat alles in den 1980er Jahren,<br />
als sich fünf Jungs in Düsseldorf trafen, um<br />
eine Band namens Die Toten Hosen zu gründen.<br />
Da drei der Mitglieder Andreas hießen,<br />
legten sie sich schnell Kampfnamen zu.<br />
Campino, Breiti, Kuddel, Andi und Wölli gingen<br />
in der Anfangszeit der Band teilweise<br />
noch zur Schule und eigneten sich die Instrumente<br />
ausschließlich im Selbststudium<br />
an. Ihre musikalischen Wurzeln liegen in der<br />
deutschen Punk-Bewegung, der sie bis heute<br />
treu geblieben sind. Neben den Ärzten gehören<br />
Die Toten Hosen<br />
zu den wenigen Punk-<br />
Bands in Deutschland,<br />
die einen kommerziellen<br />
Erfolg verbuchen<br />
können. Ihre Songs<br />
haben meist soziale<br />
und politische Inhalte,<br />
aber auch Themen wie<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Warner Music<br />
Genre Punk-Rock<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild VC-1, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Glauben, Freundschaft und Zivilcourage werden<br />
in ihren Texten verarbeitet – dabei kommt<br />
der Spaß natürlich nie zu kurz. Nachdem die<br />
Gruppe 2008 das Album „In aller Stille“ herausgebracht<br />
hatte, folgte ihre bislang erfolgreichste<br />
Tournee. Noch bevor diese in Düsseldorf<br />
endete, wurde das Konzert auf der<br />
Berliner Waldbühne als Blu-ray veröffentlicht.<br />
Auf der Disc befinden sich 32 Hosen-Songs,<br />
darunter auch Cover-Versionen wie „Hand<br />
in Hand“, die zusammen mit Gästen, wie<br />
beispielsweise Beatsteaks-Frontmann Arnim<br />
Teutoburg-Weiß, neu interpretiert werden.<br />
Ihrem Motto „Machmalauter“ folgen die<br />
Hosen auf ganzer Linie und rocken das heimische<br />
Wohnzimmer wahlweise in DTS-HD<br />
MA 5.1, DD 5.1 oder in Stereo. Der Sound ist<br />
klar und fast durchweg von hoher Qualität,<br />
nur bei der Verständlichkeit einiger Textpassagen<br />
hapert es. Doch wer alle Lieder textsicher<br />
beherrscht, wird sich daran nicht stören.<br />
Wir raten aber in jedem Fall zur DTS-S<strong>pur</strong>. Im<br />
Gegensatz zum Ton kann das Bild nicht durch<br />
hohe Qualität glänzen. Das Material zeichnet<br />
sich durch eine starke Filmkörnung aus und<br />
auch die Schärfe lässt in einigen Sequenzen<br />
stark nach.<br />
Als Extra gibt es das Making-of „Alles unter<br />
Strom“, das die Vorbereitungen der Band und<br />
des Teams für die Aufnahmen des Konzertes<br />
auf der Berliner Waldbühne zeigt.<br />
Bilder: Edel Records, Warner Music<br />
26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Santana Live At Montreux – Hymns For Peace<br />
Das Montreux Jazz Festival ist das bekannteste<br />
europäische Musikfestival dieser Stilrichtung.<br />
Durch seine Popularität wurden auch immer<br />
mehr Künstler aus dem Rock- und Popbereich<br />
angezogen. Unter Rocklegenden wie Deep<br />
Purple darf natürlich der „King of Latin Rock“<br />
Carlos Santana nicht fehlen. Nach seiner Fasson<br />
ist „das Wertvollste, was man besitzen kann,<br />
ein offenes Herz. Die mächtigste Waffe, die<br />
man sein kann, kämpft für den Frieden“. Genau<br />
diesem Motto entsprach<br />
auch sein Auftritt 2004<br />
in Montreux. Mit einer<br />
Reihe von Gästen spielte<br />
er „Hymns For Peace“,<br />
also Songs über Frieden<br />
und Verständnis. Darunter<br />
sind Evergreens<br />
von Bob Marley, Bob<br />
Dylan und John Lennon, die er auf eine außergewöhnliche,<br />
neue Art interpretiert. Zu seinen<br />
Gästen zählten u. a. Chick Corea und Herbie<br />
Hancock, die die ausdrucksstarken Melodien<br />
mit ihrem Klavierspiel bereicherten.<br />
Die Bildqualität der Blu-ray ist passabel. In manchen<br />
Sequenzen fehlt es an Schärfe, ab und zu<br />
kommt es zu Doppelkonturen und Nachzieheffekten.<br />
Der klare Sound ist in DTS-HD HR 5.1<br />
und in DD 2.0 abgemischt. Leider ist der Ton<br />
sehr frontlastig, da die hinteren Boxen nicht angesteuert<br />
und die seitlichen nur zur Widerhall-<br />
Ausgabe genutzt werden. Ein optimaler Raumklang<br />
kann durch die fehlende Signalverteilung<br />
nicht erreicht werden.<br />
Die Fans finden auf der Scheibe interessante Extras:<br />
So tragen drei Songzugaben, ein Interview<br />
mit Carlos Santana und der Montreux-Blu-ray-<br />
Trailer zum Seelenfrieden bei.<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Edel Music<br />
Genre Latin-Rock<br />
Format Blu-ray, BD 25<br />
Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />
udioTest1-10Lay1 Ton 31.03.2010 DTS-HD 10:39 HR Uhr 5.1, DD Seite 2.01<br />
Release-Datum erhältlich<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Anzeige
Beethoven – Piano Concertos 1, 2, 3, 4, 5<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Medici Arts<br />
Genre Klassik<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Daniel Barenboim spielt schon seit zwölf Jahren<br />
auf dem Klassikfestival Ruhr und verwöhnte<br />
die Zuhörer unter anderem bereits mit beiden<br />
Bänden des „Wohltemperierten Klaviers“ von<br />
Johann Sebastian Bach und einem grandiosen<br />
Chopin-Abend. Im zarten Alter von fünf Jahren<br />
begann er mit dem Klavierunterricht und<br />
gab mit sieben sein erstes öffentliches Konzert.<br />
Seine Karriere führte ihn über den ganzen Erdball<br />
und er wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />
Auf der Blu-ray erwarten<br />
Sie fünf Klavierkonzerte<br />
von Ludwig<br />
van Beethoven im Zusammenspiel<br />
mit der<br />
Staatskapelle Berlin, die<br />
zu den ältesten Orchestern<br />
der Welt gehört.<br />
Daniel Barenboim fungiert<br />
hierbei gleichermaßen als Pianist und<br />
Dirigent. Die fünf Klavierkonzerte entstanden<br />
zwischen 1788 und 1809 und zeigen die<br />
gewaltige kompositorische Entwicklung des<br />
„veritablen Traumpianisten“ Beethoven auf:<br />
Er eröffnet mit jedem Werk eine eigene kompositorische<br />
Welt. In Wien hieß es im 18. Jahrhundert:<br />
„Er bringt auf dem Klavier Schwierigkeiten<br />
und Effekte hervor, von denen wir uns<br />
nie etwas haben träumen lassen.“ Und dank<br />
seiner Erfahrung ist Daniel Barenboim genau<br />
der Richtige für eine adäquate Umsetzung.<br />
Das vom Videolook geprägte Bild ist nicht<br />
wirklich knackig, einzelne Einstellungen wirken<br />
gar verwaschen und beim näheren Betrachten<br />
fallen Komprimierungsartefakte auf.<br />
Die Instrumente werden gut abgebildet, so<br />
lässt sich die Violine zuverlässig links orten. Da<br />
das Klangbild sehr warm anmutet, klingt es im<br />
gleichen Maße etwas undurchsichtig und somit<br />
weniger emotional. Dazu trägt die Jahrhunderthalle<br />
in Bochum ihren Teil bei; die Akustik<br />
ist aufgrund der vorhandenen Nachhallzeit<br />
nicht optimal. Auch die Tiefenstaffelung ist<br />
nicht besonders ausgeprägt, ebenso wie die<br />
räumliche Abbildung, die sehr frontlastig ist.<br />
Extras gibt es nicht, es befinden sich lediglich<br />
einige Trailer zu weiteren Klassik-Blu-rays<br />
auf der Disc.<br />
Claudio Abbado – Mahler: Symphony No. 3<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Medici Arts<br />
Genre Klassik<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />
Ton PCM 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
1895 entwirft der Komponist Gustav Mahler<br />
in Steinbach am Attersee seine dritte Sinfonie.<br />
Sie handelt von der Entstehung des Kosmos<br />
und Mahler entwirft ein ganz persönliches,<br />
musikalisches Weltbild. Dabei bewegt er sich<br />
durch das Pflanzen- und Tierreich hin zum<br />
Menschenreich und bis hinauf zu den Engeln.<br />
Claudio Abbado spielt die Sinfonie bereits<br />
zum dritten Mal ein und überzeugt stets mit<br />
seinem Gespür für erzählerische Strukturen,<br />
wovon die Sinfonie in großem Maße profitiert.<br />
Vor allem die Umsetzung des Finalsatzes<br />
hätte Mahler gefallen,<br />
denn der Dirigent trifft<br />
genau den vom Komponisten<br />
gewünschten<br />
„gesättigten, edlen<br />
Ton“.<br />
Das Bild rauscht an einigen<br />
Stellen, könnte<br />
durchaus schärfer ausfallen<br />
und der mit Fernsehkameras angefertigte<br />
Mitschnitt wird aufgrund des Videolooks<br />
nicht jedermanns Sache sein. Schwarzwert<br />
und Kontrast sind hingegen okay, wir<br />
empfehlen Ihnen aber dennoch die Augen<br />
zu schließen, denn dann werden Sie nicht<br />
abgelenkt und das volle Potenzial der Abmischung<br />
kann sich entfalten. Hier haben die<br />
Tontechniker wirklich hervorragende Arbeit<br />
geleistet: Sie können einzelne Instrumente im<br />
Panorama orten und sich von ausgewogenen<br />
Klangfarben mitreißen lassen. Darüber hinaus<br />
begeistert vor allem die räumliche Tiefe.<br />
Die Staffelung ist sogar so gut, dass Sie mit<br />
geschlossenen Augen einzelne Instrumente<br />
nicht nur im Panorama, sondern auch in<br />
der Tiefe orten können – genau so, wie sie<br />
auf der Bühne aufgebaut sind. Die Surround-<br />
Lautsprecher unterstützen den räumlichen<br />
Eindruck, ohne vordergründig zu wirken und<br />
das Kultur- und Kongresszentrum Luzern<br />
wird akustisch schön abgebildet. Dank der<br />
unkomprimierten PCM-Tons<strong>pur</strong> überzeugt<br />
die Blu-ray mit dynamischen Sprüngen, der<br />
Klangeindruck erreicht fast Referenzwerte.<br />
Auch die Stereos<strong>pur</strong> kann überzeugen und<br />
liegt unkomprimiert vor, die Mehrkanalabmischung<br />
ist ihr aber vorzuziehen, da hier die<br />
Instrumentenabbildung besser ist und das Erlebnis<br />
authentischer wirkt. Als Extras liegen<br />
lediglich einige Trailer vor.<br />
Bilder: Medici Arts<br />
28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
ALLES IN BLAU<br />
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Alles zum Thema Blu-ray finden Sie jetzt<br />
auf einen Blick im aktuellen Heft.<br />
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und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de
Woodstock – Ultimate Collector’s Edition<br />
Das Jahr 1969 war voller Kontroversen. Auf der<br />
einen Seite betrat der Mensch erstmals den<br />
Mond, andererseits herrschte Krieg in Vietnam.<br />
Die amerikanische Bevölkerung demonstrierte<br />
auf den Straßen für Bürgerrechte, Emanzipation<br />
und gegen den Krieg. Es wuchs eine neue Generation<br />
heran, eine Generation, die Liebe und<br />
Frieden anstrebte.<br />
Die vier Jungs Mike Lang, Artie Kornfel, Joel<br />
Rosenman und John Roberts gründeten gemeinsam<br />
das Aufnahmestudio Media Sounds<br />
und entwarfen das Konzept für eine Veranstaltung,<br />
mit der sie ihr Friedensanliegen finanzieren<br />
wollten: Die Idee zum Woodstock Festival<br />
war geboren. Da in der Umgebung Woodstocks<br />
viele Künstler wohnten, bot es sich an, das Festival<br />
im Nachbardorf Wallkill zu feiern. Als die<br />
Veranstalter anfingen, das triste Industriegelände<br />
bunt anzumalen, wurden die Dorfbewohner<br />
stutzig. Mit den Worten „Wir wollen hier keine<br />
150 000 Hippies haben“ kündigten sie den<br />
Pachtvertrag.<br />
Glücklicherweise stellte der Farmer Max<br />
Yasgur einen passenden Acker in Bethel zur<br />
Verfügung. Anfangs wurde nur mit 50 000 Besuchern<br />
gerechnet, doch es machten sich circa<br />
eine Million Menschen auf den Weg. Durch diesen<br />
riesigen Andrang waren sämtliche Zufahrtsstraßen<br />
blockiert. Nur 400 000 Fans erreichten<br />
ihr Ziel, die restlichen wurden von der Polizei<br />
wieder nach Hause geschickt, um das Verkehrschaos<br />
aufzulösen. Eine Eintrittskarte für<br />
alle drei Tage sollte lediglich<br />
18 Dollar kosten,<br />
doch durch den großen<br />
Ansturm mussten die<br />
Organisatoren die Absperrzäune<br />
niederreißen<br />
und das Festival kostenlos<br />
veranstalten. Damit<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Warner Home<br />
Genre Festival/Doku<br />
Format Blu-ray, 2 × BD 25<br />
Bild VC-1, 2 .35: 1<br />
Ton Dolby True HD 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
konnte die Versorgung mit Nahrung und Wasser,<br />
sanitären Anlagen und medizinischer Hilfe<br />
nicht mehr gewährleistet werden. Verpflegung<br />
wurde teilweise mit Hubschraubern eingeflogen.<br />
Der Erlass des Eintritts bedeutete für die<br />
Veranstalter den finanziellen Ruin. Nur die Vermarktung<br />
des Films „Woodstock – Three Days<br />
Of Peace And Music“ konnte die vier Jungs vor<br />
dem Bankrott bewahren. In dieser Dokumentation<br />
werden neben Hintergrundfakten des<br />
Festivals auch 17 legendäre Auftritte gezeigt.<br />
Zur Feier des 40. Jahrestages des Events veröffentlicht<br />
Warner Home Entertainment den fast<br />
vierstündigen Director’s Cut des Konzertfilms in<br />
einer umfangreichen Blu-ray-Sammleredition.<br />
Wie zu erwarten merkt man der technischen<br />
Qualität das Alter des Quellmaterials an. Da<br />
insbesondere die Konzertmitschnitte auf 16-<br />
Millimeter-Film gedreht wurden, ist das Bild<br />
entsprechend klein und die schwarzen Seitenränder<br />
sind stets präsent. Um ein 2.35 : 1-Format<br />
zu erreichen, legte man ab und zu zwei bis<br />
drei Bilder nebeneinander, wodurch eine interessante<br />
Doppelperspektive entsteht. So wurde<br />
aus der Not eine ästhetische Tugend gemacht.<br />
Ansonsten variiert die Qualität und ist mal blaustichig,<br />
unscharf, total verrauscht und kontrastarm,<br />
oder sehr gut überarbeitet mit angemessenen<br />
Parametern.<br />
Bei einem solchen Musikereignis steht allerdings<br />
weniger der visuelle Aspekt im Vordergrund als<br />
vielmehr der Ton. Bemerkenswert ist die sehr<br />
gute Räumlichkeit, die einen direkt am Event<br />
teilnehmen lässt. Hier wurde bei den uralten<br />
Aufnahmen ganze Arbeit geleistet und oftmals<br />
überrascht der Klang mit einer guten Qualität.<br />
Aber besonders wenn Interpreten oder Fans<br />
laut in das Mikro schreien, kommt es zu leichten<br />
bis schmerzhaften Knirschgeräuschen.<br />
Die Disc lebt von ihrem Prestigewert und glänzt<br />
mit üppigem Bonusmaterial. Das umfangreiche<br />
Making-of zeigt in 29 Kapiteln alle Aspekte des<br />
Festivals, von der Kamera über das 365 000 Fuß<br />
lange Filmmaterial bis hin zur Verpflegung und<br />
Unterbringung der Menschenmassen. Kurzum:<br />
Wer jemals ein ausdrucksstarkes Zeitdokument<br />
des legendären Woodstock Festivals sein Eigen<br />
nennen wollte, bekommt mit dieser Edition<br />
alles, was sein Herz begehrt, wenn nicht<br />
sogar mehr.<br />
Bilder: Warner Home<br />
30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Die Fantastischen Vier – Heimspiel<br />
Unter einem Großaufgebot an Technik,<br />
Musikern und natürlich Fans gaben Die<br />
Fantastischen Vier im Juli 2009 ihr „Heimspiel“-Konzert<br />
in ihrer alten Heimat Stuttgart.<br />
Der musikalische Geburtstagsgruß vor mehr als<br />
60000 Zuschauern dauerte knapp drei Stunden<br />
und wurde neben der Begleitband auch<br />
vom staatlichen Bolschoi-Orchester aus Minsk<br />
unterstützt. Der Einsatz von Krankameras, die<br />
weit ausladenden Schwenks über die Zuschauermenge<br />
und dynamische<br />
Schnitte durch<br />
multiple Perspektiven<br />
lassen – Spaß an der<br />
Musik vorausgesetzt –<br />
über die komplette<br />
Laufzeit der Konzert-<br />
Blu-ray keine Langeweile<br />
aufkommen. Die<br />
Professionalität der Aufzeichnung spiegelt sich<br />
in der Qualität der Blu-ray wider: Optisch gibt<br />
es, von leichten Einbußen in der Bewegungsschärfe<br />
aufgrund des 1 080i-Signals abgesehen,<br />
nichts zu bemängeln. Die Live-Tons<strong>pur</strong> ist<br />
auffällig frontlastig, klingt dafür aber absolut<br />
sauber und erinnert eher an eine sehr gute<br />
Studioaufnahme. Die Bonusabteilung birgt<br />
unter anderem einen umfangreichen Rückblick<br />
auf 20 Jahre Die Fantastischen Vier – die Rap-<br />
Pioniere hatten anscheinend in ihrer Sturmund-Drang-Phase<br />
ständig eine Videokamera<br />
dabei. Beim Feature „Hinter den Kulissen“ offenbart<br />
sich der enorme Aufwand, der hinter<br />
dem riesigen Event steckt. Neben der Blu-ray<br />
ist der Konzertmitschnitt auch als drei CDs umfassende<br />
Box erhältlich. Nicht nur Fanta-4- und<br />
Hip-Hop-Fans werden angesichts dieses musikalischen<br />
Großspektakels begeistert sein.<br />
Anzeige<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Sony Music<br />
Genre Hip-Hop<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Bilder: Sony Music, Universal Music Company<br />
Oasis – Lord Don’t Slow Me Down<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Universal Music Company<br />
Genre Britpop<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4 AVC, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Neben dem Auftritt im Manchester Stadium<br />
bildet der 95-minütige Dokumentarfilm<br />
über die „Don‘t Believe The Truth“-Tour von<br />
Mai 2005 bis März 2006 den Kern der Bluray.<br />
Die Stimmung in dem aus allen Nähten<br />
platzenden Stadion ist atemberaubend, leider<br />
kann der Bildeindruck keineswegs überzeugen:<br />
Das Bild ist völlig verrauscht. Der körnige<br />
Eindruck ist so dominant, dass es sich um ein<br />
gewolltes Stilmittel handeln muss. Auch die<br />
Schärfe ist nicht optimal und in Kombination<br />
mit dem Bildrauschen wirkt das Bild leicht<br />
abgegriffen, ein HD-<br />
Eindruck kommt so nur<br />
selten auf. Die Schnitte<br />
und Einstellungen vermitteln<br />
den Livecharakter<br />
dennoch glaubhaft<br />
und die wabernden<br />
Menschenmassen werden<br />
gekonnt eingefangen.<br />
Während das einer Blu-ray unwürdige<br />
Bild noch als Stilmittel geltend gemacht werden<br />
kann, ist die Abmischung des Konzerts<br />
in keinster Weise tragbar: Im Surround-Mix<br />
klingt der gesamte Sound wenig präsent.<br />
Vor allem das Schlagzeug ertönt flau und<br />
die Höhen gehen fast komplett unter. Der<br />
Gesamtklang lässt sich am treffendsten als<br />
undifferenziert beschreiben. Die Stereos<strong>pur</strong><br />
klingt noch eingeengter. Die Band-Mitglieder<br />
von Oasis geben sich während des Auftritts<br />
gewohnt lässig, was in Verbindung mit der<br />
audiovisuellen Qualität stimmig wirkt – am<br />
Ende steckt wahrscheinlich doch ein Gesamtkonzept<br />
dahinter. Fans der Britpop-Band wird<br />
das bestimmt zusagen, wir erwarten von einer<br />
Blu-ray jedoch mehr. In der Bonussektion<br />
erwartet Sie neben der Dokumentation noch<br />
eine Q-&-A-Session mit Noel Gallagher sowie<br />
haufenweise Fotos und Videos von Fans, die<br />
dem Spektakel beiwohnten.<br />
MCD 850<br />
Erstens – Die Quelle: MCD 850, der CD/SACD Spieler<br />
mit selektierten Röhren in der kanalgetrennten<br />
Ausgangsstufe und Burr-Brown D/A Wandler.<br />
Zweitens – Der Verstärker: MA 800 Stereo Verstärker.<br />
Dieser vereint das Beste aus Röhren- und<br />
Transistortechnik und verfügt über separate MM & MC<br />
Phono Eingänge.<br />
Drittens – Der Schallwandler: Quantum 1009. Das neue<br />
Magnat Flaggschiff mit innovativen Aluminium Chassis.<br />
Audiophile Spitzentechnologie verpackt in edelste Hölzer<br />
und Lacke.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.magnat.de.<br />
Ausgabe 11/08<br />
MA 800<br />
Quantum 1009<br />
Ausgabe 01/09<br />
Anzahl der Blu-ray Discs
Stomp Live 2008<br />
Möchte man die Stomp-Gruppe mit einem<br />
Satz treffend beschreiben, so könnte man sie<br />
als die wohl rhythmischste Putzkolonne der<br />
Welt bezeichnen. Angesichts der phänomenalen<br />
Show, die sie abliefern, wäre das aber<br />
weit untertrieben. Denn wenn ein unauffällig<br />
gekleideter Jason Mills die Bühne kehrt, dann<br />
macht er das weniger um der Sauberkeit Willen<br />
als vielmehr, um das Publikum mit heißen<br />
Rhythmen anzuheizen. Zu ihm gesellen sich<br />
sieben weitere Künstler,<br />
denen man auf den ersten<br />
Blick gar nicht ansieht,<br />
dass sie allesamt<br />
begnadete Musiker und<br />
Schauspieler sind. Mit<br />
diversen Alltagsgegenständen<br />
erzeugen sie<br />
einen unvergleichlichen<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih WVG<br />
Genre Kreative Bühnenschau<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Beat, der das Publikum von den Sitzen reißt.<br />
Ohne Frage ist das vorgeführte Programm absolut<br />
unterhaltsam, dennoch ist die erste Hälfte<br />
zunächst ruhiger als erwartet. Um z. B. den<br />
Einsatz der Schläuche oder Streichholzschachteln<br />
richtig genießen zu können, sollten Sie Ihr<br />
5.1-System geringfügig lauter drehen. Ab der<br />
zweiten Hälfte zieht das Programm dann straff<br />
an und den Höhepunkt bildet das grandiose Finale,<br />
bei dem die Stomp-Protagonisten zu musikalischen<br />
Gladiatoren mutieren und mit einer<br />
aufwendigen Kampfchoreografie jeden Percussion-Freund<br />
zu Freudentränen rühren.<br />
Hierbei werden die hinteren Boxen für die Geräusche<br />
aus den Zuschauerrängen und den<br />
Hall der Percussions eingesetzt. An der Front<br />
verteilen sich die Percussions je nach Standort<br />
auf die beiden Seiten und den Center, sodass<br />
die unterschiedlichen Quellen stets herauszuhören<br />
sind.<br />
Das thematisch gestaltete Menü trumpft mit einer<br />
Szenenwahl auf, die direkt nach Instrumenten<br />
gegliedert ist. Zur Auswahl an Extras gehören<br />
der komplette Bühnenaufbau im Zeitraffer,<br />
ein hochinteressantes Interview mit den beiden<br />
Schöpfern von Stomp inklusive zusätzlicher Originalaufnahmen<br />
aus den 1990er Jahren sowie<br />
diverse Filmchen zu weiteren Projekten der<br />
Stomp-Macher.<br />
Quincy Jones – The 75th Birthday Celebration<br />
Keine Kunstform drückt Freude und Liebe<br />
so direkt und unverfälscht aus wie Musik<br />
– und dafür ist Quincy Jones maßgeblich<br />
mitverantwortlich. Das musikalische<br />
Multitalent arbeitete bereits mit Frank Sinatra<br />
und Ella Fitzgerald zusammen, für<br />
Michael Jackson produzierte er das erfolgreichste<br />
Album der Welt: „Thriller“.<br />
Im Laufe seiner Karriere schrieb er auch<br />
Soundtracks für Film und Fernsehen und behauptete<br />
sich als Arrangeur für Orchester.<br />
Im Livemitschnitt des Konzerts zu seinem 75.<br />
Geburtstag merkt man<br />
den Künstlern in jeder<br />
Sekunde den Spaß und<br />
die Freude an der Musik<br />
an und der Abend<br />
ist eine Hommage an<br />
das musikalische Genie.<br />
Künstler wie Herbie<br />
Hancock führen<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Film-Verleih Eagle Rock<br />
Genre Jazz/Funk<br />
Format Blu-ray, BD 50<br />
Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
dabei von „QJ“ komponierte Songs auf und<br />
versehen sie mit einer eigenen Note. Ganz<br />
großes Kino ist der Song „Wall Of Sound“,<br />
der von der Gruppe Naturally 7 in einer A-<br />
cappella-Beatbox-Version präsentiert wird.<br />
Das Bild hat einen extremen Videolook, ist<br />
dafür aber stets scharf, knackig und überzeugt<br />
mit tollen Farben sowie sattem Kontrast<br />
– der Abend und die vorherrschende Atmosphäre<br />
wurden stilgerecht auf die Blu-ray<br />
gebannt. Die Instrumente sind sauber aufgelöst,<br />
nur die Trompeten muten etwas zu laut<br />
und manchmal fast schon leicht verzerrt an.<br />
Einige Sänger älteren Semesters gehen im<br />
präsenten Sound der Band leider etwas unter<br />
und bei dem einen oder anderen Song hätten<br />
wir uns in den tiefen Lagen etwas mehr<br />
Druck gewünscht. Trotzdem liefert die Band<br />
eine saubere Show ab. Die Dolby-Digital-S<strong>pur</strong><br />
verfügt über wesentlich weniger Dynamik,<br />
die Stereos<strong>pur</strong> klingt hingegen schön satt.<br />
Als Extras gibt es eine halbstündige Dokumentation<br />
über die Entstehung des Festivals;<br />
hier wurde die Stimmung gut eingefangen.<br />
Der Mitschnitt von Quincy Jones’ Geburtstagskonzert<br />
zeigt nicht nur hervorragende<br />
Musiker – vor allem wird deutlich, wie viel<br />
Spaß diese an der Musik und dem Auftritt<br />
haben. Dank der Blu-ray können Sie diesen<br />
besonderen Abend zu Hause authentisch<br />
miterleben.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Eagle Rock, WVG<br />
32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
EIGENWILLIG<br />
Klangbewusst<br />
Als Direktversender erntet der Lautsprecherhersteller<br />
Nubert in der Branche nicht ausschließlich Beifall,<br />
die Qualität der Lautsprecher lässt die Kritiker<br />
aber verstummen. Wir sprachen mit Günther Nubert<br />
über das Einmaleins des Boxenbaus.<br />
VON JENS VOIGT<br />
TECHNISCH<br />
ORIGINELL<br />
DER TD 309<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Nubert<br />
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www.sintron-audio.de<br />
Distributor: Sintron Vertriebs GmbH<br />
Südring 14 · D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: 0 72 29 - 18 29 50<br />
Schweiz: Sinus Technologies<br />
Weingarten 8 · CH-3257 Ammerzwil<br />
email: info@sinus-technologies.ch<br />
Neues 33
Günther Nubert, Firmengründer der Nubert Electronic<br />
GmbH, verrät im Interview interessante Details zum Lautsprecherbau<br />
Um stehende Wellen wirkungsvoll zu vermeiden, stattet<br />
Günther Nubert seine Lautsprechergehäuse mit ausreichend<br />
Dämmmaterial aus<br />
Die Frequenzweiche der nuVero 14: Um keine klanglichen<br />
Kompromisse eingehen zu müssen, werden dafür mehr als<br />
nur fünf Bauteile verwendet – genauer gesagt 79<br />
Um die Schallbrechung an harten Gehäusekanten zu<br />
vermeiden, wurde die nuVero-Serie mit einer konvex<br />
gewölbten Schallwand ausgestattet<br />
Herr Nubert, welche Maßnahmen<br />
ergreifen Sie gegen Gehäuseresonanzen?<br />
Stehende Wellen werden gedämpft und<br />
durch Querschotte in Frequenzbereiche<br />
verlagert, deren Resonanzen sich noch<br />
effektiver unterdrücken lassen. Mithilfe<br />
asymmetrisch angeordneter Versteifungen<br />
und Schwingungsdämpfung<br />
der Gehäusewände wird erreicht, dass<br />
bei jeder Frequenz nur vernachlässigbar<br />
kleine Flächen mitschwingen können.<br />
Welche Rolle spielen Phase-<br />
Plugs?<br />
Wir halten die häufig eingesetzten<br />
Phase-Plugs bei Tiefmitteltönern für<br />
überwiegend optische Gimmicks und<br />
verwenden sie deshalb in dieser Form<br />
nicht. Wenn alle anderen Quellen für<br />
Nichtlinearitäten von Membraneinspannungen<br />
und Magnetfeld weitestgehend<br />
optimiert sind, kann ein kleiner,<br />
genauer gesagt kurzer Phase-Plug den<br />
Effekt eines im Magnetsystem eingebauten<br />
Kurzschlussringes unterstützen.<br />
Welchen konstruktiven Aufwand<br />
verfolgen Sie beim Frequenzweichendesign?<br />
Das Frequenzweichendesign hat bei<br />
uns einen ähnlich hohen Stellenwert<br />
wie die Optimierung der Lautsprecherchassis.<br />
Es gibt ganz ordentlich klingende<br />
Lautsprecher mit recht einfachen<br />
Weichen, die zum Beispiel aus lediglich<br />
drei bis fünf Bauteilen bestehen. Durch<br />
gezieltes „Ausräumen“ erkennbarer<br />
Unsauberkeiten, also durch sinnvolles<br />
Erweitern der Weiche, sind immer Verbesserungen<br />
im Klang und in den Messergebnissen<br />
zu erreichen.<br />
Welche Rolle spielt die Auswahl<br />
des Materials für Lautsprechermembranen?<br />
Bei Tieftonlautsprechern, die nur im<br />
Frequenzbereich ohne Partialschwingungen<br />
arbeiten, spielt das Membranmaterial<br />
nur für den Wirkungsgrad eine<br />
Rolle. Bei Tiefmitteltönern kann man<br />
Partialschwingungen durch Sandwich-<br />
Membranen gut unter Kontrolle halten.<br />
Inzwischen gibt es sogar Metallmembranen,<br />
die so gut bedämpft sind, dass<br />
sie fast an die besten Papier- oder Sandwich-Membranen<br />
herankommen.<br />
Wie groß ist der Einfluss des<br />
Hochtöners auf die gesamte<br />
Impulswiedergabe?<br />
Wenn man von „impulsiver Wiedergabe“<br />
redet, meint man oft die Knackigkeit<br />
von Schlaginstrumenten, die<br />
tatsächlich stark vom Hochtöner abhängt.<br />
Die Präzision der Ein- und Ausschwingvorgänge<br />
wird – in der Nähe<br />
der Übergangsfrequenz – sehr deutlich<br />
vom Frequenzweichenkonzept<br />
beeinflusst. Im Gegensatz zum weit<br />
verbreiteten „Volksglauben“ hat das<br />
Membrangewicht überhaupt nichts mit<br />
der Impulsschnelligkeit zu tun, sondern<br />
ausschließlich mit dem Wirkungsgrad.<br />
Wie legen Sie in einem Mehr-<br />
Wege-System den Abstand der<br />
Chassis zueinander fest?<br />
Hochtöner brauchen einen genügend<br />
großen Abstand von Schallwandkanten<br />
und Tief- oder Mitteltönern, um ungestört<br />
und sauber zu arbeiten. Andererseits<br />
muss der Abstand zum Mitteltöner<br />
klein genug sein, um einen vertikalen<br />
Winkelbereich von mindestens 15 Grad<br />
zu erlauben. Mehrere Tieftöner, die in<br />
einer Zeile angeordnet sind, füllen den<br />
Raum im Frequenzbereich von etwa<br />
100 bis 500 Hertz gleichmäßiger als ein<br />
einzelnes Tieftonchassis.<br />
Beeinflussen harte Kanten am<br />
Gehäuse die Klangwiedergabe?<br />
Wenn ein Hochtonlautsprecher mittig in<br />
eine Box mit harten Kanten eingebaut ist,<br />
gibt es Frequenzgangwelligkeiten durch<br />
Interferenzen mit dem an den Kanten gebrochenen<br />
Schall und eine Reduzierung<br />
der Ortbarkeit einzelner Instrumente. In<br />
der nuBox-Serie werden diese Welligkeiten<br />
für einen horizontalen Abstrahlwinkelbereich<br />
von 15 Grad kompensiert. In der<br />
nuVero-Serie gibt es eine konvex gewölbte<br />
Schallwand und Kantenverrundungen,<br />
die das Problem weitgehend<br />
lösen.<br />
Welche Aufstellung empfehlen<br />
Sie Ihren Kunden?<br />
Nach wie vor gilt für optimale Stereowiedergabe,<br />
dass der Hörer mit den beiden<br />
Lautsprechern ein gleichseitiges Dreieck<br />
bilden sollte. Je kleiner dieses Dreieck<br />
im Verhältnis zur Wohnraumgröße<br />
ist, desto direkter und präziser wird<br />
die Aufnahme dargestellt. Oft wird –<br />
meist aus innenarchitektonischen<br />
Gründen – aber ein Dreieck gewählt,<br />
das gerade noch in den Wohnraum hineinpasst.<br />
Ein guter Kompromiss ist ein<br />
Dreieck, bei dem die Lautsprecher mindestens<br />
60 Zentimeter und der Hörer<br />
mindestens einen Meter Abstand von<br />
den Wänden des Raumes einhalten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Die neue 800 Serie Diamond<br />
Orientiert sich nicht an Maßstäben – definiert sie!<br />
Seit fünf Generationen definiert die Serie 800 von Bowers & Wilkins<br />
mit ihrer unschlagbaren Kombination aus modernster Audio-Technologie,<br />
legendärem Produktdesign und einzigartiger Klangqualität die<br />
geltenden Maßstäbe für eine originalgetreue Musikreproduktion. In<br />
der neuen 800 Serie Diamond sind ab sofort alle Lautsprecher ohne<br />
Aufpreis in einer hochwertig schwarzen Klavierlackausführung erhältlich.<br />
Und neben einer Vielzahl weiterer innovativer Verbesserungen<br />
kommt jetzt in allen Modellen der Serie ein nochmals perfektionierter<br />
Diamanthochtöner zum Einsatz. Damit verfügen erstmals auch die<br />
attraktiven Einstiegsmodelle 804 und 805 Diamond neben einer<br />
exklusiven Optik über den einzigartig brillanten und natürlichen<br />
Klang des B&W-Diamanthochtöners. Nie war der Einstieg in die<br />
audiophile Klangwelt von Bowers & Wilkins günstiger. Erleben Sie<br />
mit der neuen 800 Serie Diamond – die Evolution einer Legende.<br />
Mehr zur Technologie der 800 Serie Diamond auf:<br />
www.gute-anlage.de und<br />
www.bowers-wilkins.de
Von allen Seiten<br />
Wir schreiben das Jahr 1999: George Lucas legt mit „Star Wars: Episode I – Die dunkle<br />
Bedrohung“ den Grundstein zur runderneuerten Science-Fiction-Trilogie und setzt<br />
erstmals auf das Tonformat Dolby Digital Surround EX. Nur wenige Monate später<br />
bringt Denon den neuen 360-Grad-Rundumsound ins Wohnzimmer.<br />
VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Denons AVC-A10SE beherrschte als Erster die Decodierung von bis zu<br />
sieben Kanälen. Die fünf integrierten Endstufen konnten flexibel zugewiesen<br />
werden<br />
Anstelle von nur fünf Kanälen mit seitlichen Surround-Lautsprechern<br />
(links) unterstützte Denons AVC-A10SE erstmals Dolby Digital EX. Hierbei<br />
wurde das Signal der Surround-Boxen auf weitere hintere Kanäle verteilt<br />
Bilder: 20th Century Fox, Dolby, Denon<br />
36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Wer kennt es nicht: Das<br />
„Star Wars“-Logo samt<br />
markanter Intro-Melodie<br />
ist überstanden und der Sternenzerstörer<br />
wandert erdbebengleich über<br />
die Köpfe der Zuschauer hinweg. Mit<br />
ihren ausgefeilten Effekten ist George<br />
Lucas’ „Star Wars“-Saga ideal für einen<br />
brachialen Heimkinoabend, doch bis<br />
zur Veröffentlichung von „Episode I“<br />
anno 1999 war die Tonwiedergabe auf<br />
fünf Kanäle beschränkt. Neben einem<br />
Center-Lautsprecher für die Stimmwiedergabe<br />
sorgten jeweils zwei vordere<br />
und hintere Boxen für den Raumeindruck.<br />
Sobald Objekte durch den Raum<br />
wanderten, klaffte allerdings eine Lücke,<br />
denn Bewegungen von hinten<br />
quer durch den Raum waren nur durch<br />
einen psychoakustischen Trick möglich.<br />
Sollte ein Objekt scheinbar mittig von<br />
hinten nach vorne wandern, mussten<br />
die seitlichen hinteren Lautsprecher<br />
gleichmäßig angesprochen werden und<br />
der Zuschauer exakt zwischen den Surround-Boxen<br />
sitzen.<br />
Stimmen aus dem Off<br />
Mit dem Tonformat Dolby Digital EX<br />
erweiterte „Episode I“ das räumliche<br />
Spektrum, indem einzelne Signale aus<br />
hinteren Surround-Lautsprechern erschallten<br />
und nahtlos auf die anderen<br />
Boxen übergingen. Der Clou: Statt den<br />
zusätzlichen hinteren Kanal als eigenständiges<br />
Signal zu speichern, wurde<br />
dieser nachträglich aus den zwei bereits<br />
bestehenden Surround-Kanälen generiert,<br />
indem sämtliche Informationen,<br />
die auf beiden Boxen identisch erschallten,<br />
dem hinteren Kanal zugewiesen<br />
wurden. Somit blieb die Abwärtskompatibilität<br />
zu bestehenden 5.1-Installationen<br />
gewahrt, denn diese mischten<br />
den hinteren Kanal einfach den seitlichen<br />
Surround-Lautsprechern bei.<br />
Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitete<br />
bereits die analoge Variante Dolby Pro<br />
Logic, die den vorderen Center-Kanal<br />
aus den übereinstimmenden Klanginformationen<br />
der beiden Frontlautsprecher<br />
generierte.<br />
Fünf plus zwei<br />
Die Audiospezialisten von Denon veröffentlichten<br />
nur wenige Monate nach der<br />
Kinopremiere den passenden AV-Receiver<br />
AVC-A10SE, der als erster ganze sieben<br />
Kanäle decodieren und ebenso viele<br />
Lautsprecher ansteuern konnte. Ganz<br />
ohne Hilfe gelang der nahtlose 360-<br />
Grad-Rundumklang dann aber doch<br />
nicht, denn mit lediglich fünf Endstufen<br />
bestückt, musste ein externer Verstärker<br />
dem AVC-A10SE unter die Arme greifen.<br />
Der gesamte Aufbau durfte flexibel<br />
konfiguriert werden: Die internen Endstufen<br />
speisten wahlweise die Frontoder<br />
Surround-Kanäle und den Center,<br />
während eine externe 2-Kanal-Endstufe<br />
das restliche Stereopaar antrieb. Da das<br />
Angebot an entsprechenden Filmen mit<br />
Dolby-Digital-EX-Tons<strong>pur</strong> zur Einführung<br />
rar gesät war, konnte der Nutzer<br />
im Einstellungsmenü die 6-Kanal-Wiedergabe<br />
erzwingen, sodass der Receiver<br />
automatisch die passenden Signale<br />
den hinteren Boxen zuwies. Gerade für<br />
größere Räume oder Heimkinos, bei<br />
denen der Zuschauer sehr nahe an den<br />
seitlichen Surround-Lautsprechern sitzt,<br />
boten die zusätzlichen Back-Kanäle erstmalig<br />
die Möglichkeit, ein lückenloses<br />
Klangbild in den eigenen vier Wänden<br />
zu realisieren.<br />
Faszination Surround<br />
„Star Wars: Episode I“ gehört sicherlich<br />
nicht zu den inhaltlich stärksten Titeln<br />
der Serie, allein die akustische Darbietung<br />
lässt Heimkinofans aber nach wie<br />
vor zu dieser Disc greifen. Wenn die Podracer<br />
mit der Vehemenz einer Dampflok<br />
durch das Wohnzimmer brettern, Laser-<br />
Schwerter gefühlsecht am eigenen Körper<br />
vorbeirauschen und die anrollende<br />
Droidenarmee von allen Seiten den<br />
Hörraum infiltriert, wird der Zuschauer<br />
unweigerlich in das Geschehen hineingezogen.<br />
Die Dolby-Digital-EX-Tons<strong>pur</strong><br />
blühte mit dem Denon AVC-A10SE förmlich<br />
auf: Mit zusätzlicher Endstufe und<br />
Lautsprechern gerüstet, konnten direktionale<br />
Effekte präzise wahrgenommen<br />
werden und die akustische Lücke wurde<br />
eindrucksvoll gestopft. Der große Durchbruch<br />
für die neue Dimension des Surround-Klangs<br />
blieb dessen ungeachtet<br />
aus, denn nur wenige Heimkinonutzer<br />
waren bereit, zusätzliche Lautsprecher<br />
zu installieren, und mangels diskreter<br />
Speicherung des Zusatzkanals ergaben<br />
sich keine Vorteile bei der Detaildarstellung.<br />
Zudem gestaltet sich die Ortung<br />
von rückwärtigen Signalen generell eingeschränkter<br />
als die Ortung akustischer<br />
Signale von vorne, sodass die erweiterte<br />
Räumlichkeit nur dann zum Zuge kam,<br />
wenn keine angemessene 5.1-Aufstellung<br />
oder Sitzposition gefunden wurde.<br />
Doch trotz aller Einschränkungen stellten<br />
Dolby Digital EX und Denons AVC-A10SE<br />
die Weichen für den Surround-Klang,<br />
wie wir ihn heute erleben: Mit sieben<br />
unabhängigen Kanälen für ein echtes<br />
Mittendringefühl.<br />
Im Gegensatz zu heutigen 7-Kanal-Tons<strong>pur</strong>en generierte<br />
Dolby Digital EX die hinteren Surround-Kanäle aus den<br />
bereits vorhandenen normalen Surrounds<br />
„Star Wars: Episode I“ etablierte Dolby Digital EX. Die<br />
Laser-Schwert-Duelle und das markerschütternde Pod-Rennen<br />
gingen in die Heimkinogeschichte ein<br />
In goldener und schwarzer Ausführung machte Denons<br />
AVC-A10SE auch optisch eine gute Figur und kann sich<br />
selbst elf Jahre nach der Einführung noch hören lassen<br />
Trotz ausreichender Lautsprecheranschlüsse konnten nur<br />
fünf Boxen direkt betrieben werden. Eine 7.1-Konfiguration<br />
wurde über eine externe 2-Kanal-Endstufe realisiert<br />
Inhalte 37
Filmsound mit Zertifikat<br />
Damit der Sound im Kino bzw. Heimkino genau so klingt, wie vom Tontechniker<br />
beabsichtigt, gibt es das THX-Zertifikat. In deutschen Kinos findet man die Auszeichnung<br />
aber immer seltener und zu Hause wird man von Logos schier erschlagen.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Im Scoring Room auf der Skywalker Ranch werden Filmsoundtracks<br />
aufgenommen – im einzigen nicht THX-zertifizierten Raum stehen verschiedene<br />
Lautsprechersets zur Wahl (im Bild: Bowers & Wilkins)<br />
Bereits 1994 bringt Onkyo mit dem TX-SV919THX (links) den weltweit<br />
ersten THX-zertifizierten AV-Receiver auf den Markt. Aktuell prangt auf<br />
dem TX-NR5007 das THX-Ultra-2-Zertifikat<br />
Bilder: Bowers & Wilkins, JVC, Onkyo, Teufel, THX<br />
38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
THX ist kein Tonformat wie<br />
etwa Dolby Digital 5.1, sondern<br />
ein Qualitätssiegel von „Star<br />
Wars“-Schöpfer George Lucas und seinem<br />
Toningenieur Tomlinson Holman.<br />
Es soll ein möglichst authentisches<br />
Hör- und Seherlebnis garantieren, indem<br />
Bild und Ton genau wie vom Produzenten<br />
beabsichtigt abgespielt werden.<br />
Das Qualitätssiegel wird nur Kinos<br />
verliehen, die ihre Technik und Räumlichkeiten<br />
den THX-Vorgaben rigoros<br />
anpassen, was dann jährlich von einem<br />
Techniker kontrolliert wird. Im Kino<br />
beurteilt dieser etwa die Lautstärke<br />
der Klimaanlage, das akustische Übersprechen<br />
aus den Nachbarsälen sowie<br />
die Geräuschemission der Projektoren.<br />
Selbst die Sitze werden ausgemessen –<br />
entsprechen sie nicht den vorgegebenen<br />
Maßen, wird das THX-Siegel<br />
nicht verliehen. Die entsprechende<br />
Lizenz für das optimale Klangerlebnis<br />
kostet natürlich Geld, anscheinend<br />
so viel, dass die Cinemaxx-Kette bereits<br />
2002 aus dem THX-Programm<br />
ausstieg.<br />
THX im Heimkino<br />
Zu Hause kann man dem Filmliebhaber<br />
natürlich nicht vorschreiben, wie<br />
er sein Wohnzimmer zu gestalten hat,<br />
und auch der Besuch eines Technikers<br />
ist wenig praktikabel. So bekommen im<br />
Heimbereich ausschließlich Geräte, wie<br />
etwa Lautsprecher und AV-Receiver,<br />
das Siegel verliehen – die Räumlichkeiten<br />
bleiben außen vor, obwohl diese<br />
den Klang maßgeblich prägen und verfälschen<br />
können. Dennoch ist THX in<br />
den eigenen vier Wänden nicht sinnlos,<br />
denn die entsprechend zertifizierten<br />
Geräte müssen gewisse Normen erfüllen,<br />
wie etwa eine hohe Klangtreue und<br />
geringes Eigenrauschen bei Lautsprechern<br />
oder eine natürliche Farbwiedergabe<br />
bei Displays und Beamern. Onkyo<br />
ist ein wahrer THX-Pionier im Heimkinomarkt;<br />
bereits 1993 entwickelten sie<br />
den ersten THX-zertifizierten AV-Receiver,<br />
der den Raumklang noch über das<br />
analoge Dolby-Pro-Logic-Verfahren erzeugte.<br />
1997 folgte der erste THX-AV-<br />
Receiver mit Dolby Digital 5.1.<br />
Nutzen zu Hause<br />
Voreinstellungen in THX-zertifizierten<br />
AV-Receivern sollen die räumlichen<br />
Nachteile ausgleichen und den heimischen<br />
Klang dem im Kinosaal<br />
ebenbürtig machen. Anders als eine<br />
automatische Einmessung erfolgt dies<br />
allerdings nur über eine genormte<br />
Grundeinstellung, die den unterschiedlichen<br />
Raumbedingungen keinesfalls<br />
Rechnung trägt. Da sich jeder Raum<br />
akustisch unterschiedlich verhält, ist<br />
der Nutzen der THX-Funktionen von<br />
Raum zu Raum verschieden. Wie jeder<br />
Algorithmus greifen die THX-Voreinstellungen<br />
teils massiv in das Audiosignal<br />
ein und ob das Ergebnis dadurch<br />
authentischer klingt, sei dahingestellt,<br />
denn die Abmischung liegt bereits auf<br />
Blu-ray in professioneller Mastering-<br />
Qualität vor. George Lucas’ einstige<br />
Vision vom perfekten Heimkinoerlebnis<br />
gelingt somit nicht durch einfache<br />
Kombination von THX-Komponenten.<br />
Was bleibt ist die Anziehungskraft der<br />
drei silbern schimmernden Buchstaben,<br />
die den Mythos weiterleben lassen.<br />
Die THX-Logos gibt es in zig Variationen, jedes Logo umschreibt<br />
dabei den Funktionsumfang eines Gerätes und bis<br />
zu welcher Raumgröße die Leistungsreserven ausreichen<br />
Teufels System 5 THX Select 2 konnte uns im Test voll<br />
überzeugen, es eignet sich aber mehr für imposante Filmabende<br />
als für musikalische Höhenflüge<br />
THX soll nicht nur feinste Audioqualität wie im Kino garantieren,<br />
auch die Bildwiedergabe muss sich strengsten Tests<br />
unterziehen. So ist stets ein neutrales Bild gegeben<br />
Anzeige<br />
INHALTE 39
WISSEN<br />
Raumklang mit System<br />
Professionelle Einmessverfahren garantieren eine<br />
optimale Abstimmung auf den Hörraum<br />
Hörspaß in Gefahr<br />
Immer mehr Anbieter drücken zum Ärger vieler<br />
Musikliebhaber auf die Dynamikbremse<br />
Schall im Raum<br />
Integration von Wand- und<br />
Deckenlautsprechern in Wohnräumen<br />
Lautsprecher intern<br />
Wir blicken hinter die Fassade und erläutern<br />
den Aufbau moderner Lautsprecher<br />
Jens Voigt<br />
Redakteur<br />
Hören ist eine sinnliche Erfahrung, von<br />
der angenommen wird, dass sie 20 Prozent<br />
unserer Aufmerksamkeit verlangt.<br />
Die visuelle Wahrnehmung dagegen<br />
nimmt 70 Prozent ein und zehn Prozent<br />
entfallen auf die anderen Sinne. Um unseren<br />
Hörsinn wieder zu schärfen und<br />
zu fördern, sollten wir uns mit den Dingen<br />
beschäftigen, die uns bei der Erfahrung<br />
des Sinneseindrucks unterstützen.<br />
Deshalb widmen wir uns diesmal intensiver<br />
der Optimierung und Kultivierung<br />
des Klangeindrucks. Es soll nicht unerwähnt<br />
bleiben, dass „gutes Stereo“<br />
besser ist als „halbherziges Surround“,<br />
weshalb wir dies in der aktuellen Ausgabe<br />
mit einer großen Anzahl von Stereovollverstärkern<br />
und Lautsprechern<br />
in unserem Testfeld forcieren. Es steckt<br />
ein hoher Entwicklungsaufwand in dem<br />
wichtigsten Teil einer Audiosignalkette,<br />
dem Lautsprecher, dem eine große Bedeutung<br />
bei der dynamischen Erlebbarkeit<br />
von Musik zukommt. Deshalb sollte<br />
es jedem audiophilen Enthusiasten ein<br />
Bedürfnis sein, an einer vernünftig erlebbaren<br />
Dynamik der Wiedergabe teilzuhaben.<br />
Tipp des Monats: Till Brönner – Midnight<br />
Das Album ist nicht brandneu,<br />
dafür aber klangtechnisch<br />
aufpoliert. Diese<br />
Veröffentlichung ist funkig,<br />
soulig, jazzig – im musikalischen<br />
Sinne einfach<br />
stimmig. Und dadurch ist<br />
sie weit entfernt vom Fahrstuhlmusik-Image!<br />
Bilder: Auerbach Verlag, PMF, Quadral, Verve (Universal)<br />
40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Unsichtbarer Klang<br />
Bilder: B&W, Bose, Canton, Dali, Elac, Focal, KEF, Monitor Audio, Panasonic, Pioneer, Samsung<br />
Für den ambitionierten Musikliebhaber sind Lautsprecher in XXL-Größe das Maß der<br />
Dinge, doch nicht immer lassen sich Klangqualität und Wohnambiente stilvoll kombinieren.<br />
Einbaulösungen eröffnen die notwendigen Gestaltungsspielräume.<br />
Die Bautiefe bei Flachbildfernsehern sinkt ebenso stetig wie die Tonqualität<br />
der integrierten Boxen. Einbaulautsprecher verbessern den Klanggenuss,<br />
ohne die Optik negativ zu beeinträchtigen<br />
VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Abgestimmte Wandelemente, wie bei B&Ws Signature 8NT (links), vermindern<br />
das akustische Zufallsrisiko. Dali liefert seine Phantom-Lautsprecher<br />
(rechts) standardmäßig als Komplettbox<br />
Wissen 41
Einfach aber effektiv: Die Schnellbefestigung verankert<br />
den Lautsprecher mit der Gipskartonplatte, die roten<br />
Fixierelemente klappen beim Festziehen nach außen<br />
Boses Deckenlautsprecher wirken noch unscheinbarer als<br />
die traditionellen Mini-Satelliten und bringen zwei Hochsowie<br />
einen Tiefmitteltöner im Chassis unter<br />
KEFs Einbaulautsprecher Ci9000 ist mit schwarzer oder<br />
weißer Abdeckung erhältlich – Letztere kann nachträglich<br />
eingefärbt werden<br />
Kaum von Gipskartonplatten zu unterscheiden: das<br />
AmbienTone-System von In-Akustik. Für einen ansprechenden<br />
Grundton sind aber Basslautsprecher Pflicht<br />
Einbaulautsprecher erleben derzeit<br />
eine Renaissance, denn<br />
Flachbildfernseher mit Bautiefen<br />
von nur noch wenigen Zentimetern<br />
oder sogar Millimetern vernachlässigen<br />
die klangliche Komponente sträflich.<br />
Den schwarzen Peter sollte man der<br />
TV-Branche allerdings nicht vorschnell<br />
zuschieben, denn physikalisch ist es<br />
nahezu unmöglich, aus einem geringen<br />
Volumen das nötige akustische<br />
Fundament herauszupressen. Abhilfe<br />
schaffen vollwertige Regallautsprecher,<br />
Soundbars oder Standlautsprecher,<br />
doch der Vorteil einer unsichtbaren Installation<br />
ist dann hinfällig, außerdem<br />
wirkt die Kombination aus zehn Zentimeter<br />
tiefen Lautsprechern und drei<br />
Zentimeter flachem Fernseher optisch<br />
wenig konsistent. Nahezu alle großen<br />
Anbieter von Lautsprechern haben das<br />
Problem frühzeitig erkannt und bieten<br />
einzelne Serien als In-Wall-Lösung an –<br />
die Box wird komplett in der Wand<br />
verankert und schließt fast bündig mit<br />
dieser ab.<br />
Akustisches Roulette<br />
Bei näherer Betrachtung eines „herkömmlichen“<br />
Lautsprechers wird<br />
schnell ersichtlich, dass sämtliche Bauteile<br />
Einfluss auf die akustische Qualität<br />
nehmen, d. h. nicht nur die Membranen<br />
sorgen für den charakteristischen<br />
Klang, sondern ebenfalls das Gehäuse<br />
und die Dämmung. Da jeder Lautsprecherhersteller<br />
sämtliche Komponenten<br />
optimal aufeinander abstimmt, sind separate<br />
Lautsprecher einer Einbaulösung<br />
klanglich meist überlegen. Bei Letzterer<br />
spielt nämlich der Faktor Zufall eine<br />
weitaus größere Rolle. Je nach Wandbeschaffenheit<br />
werden tiefe Frequenzen<br />
verstärkt oder bedämpft, das Material<br />
wird zum Mitschwingen angeregt und<br />
es treten ungewollte Reflexionen auf.<br />
Mancher Anbieter greift deshalb tief in<br />
die Trickkiste, um kleine akustische Optimierungen<br />
zu ermöglichen. So erlauben<br />
es einige Anbieter, den Hochtöner<br />
zum Hörplatz zu schwenken und die<br />
Intensität über einen Drehregler zu justieren.<br />
Allerdings sollten Sie die grundlegenden<br />
Regeln bei der Installation<br />
keinesfalls außer Acht lassen, denn nur<br />
im bekannten Stereodreieck-Muster<br />
und auf Ohrhöhe installiert, sind Räumlichkeit<br />
und Abbildungsschärfe auf dem<br />
Niveau guter Mittelklasselautsprecher.<br />
Bassreproduktion und Grundtongenauigkeit<br />
sind dagegen auch bei optimaler<br />
Installation schwer zu kontrollieren, da<br />
der akustische Fingerabdruck des Mauerwerkes<br />
meist unbekannt ist – hier<br />
hilft nur Probehören und Nachjustieren,<br />
beispielsweise durch Dämmmaterial<br />
oder einen abgekapselten Korpus,<br />
den einige Hersteller gleich mitliefern.<br />
Aufgrund der meist aufwendigen Installation<br />
und akustischen Abstimmung<br />
ist es in jedem Fall ratsam, bei einem<br />
Kauf die exakte Raumplanung zu besprechen<br />
und sich Tipps vom Fachmann<br />
zu holen. Das größte Hindernis auf dem<br />
Weg zum unsichtbaren Klang stellt der<br />
enorme Installationsaufwand dar, denn<br />
nicht nur der Einbaulautsprecher will<br />
vollständig in der Wand versenkt werden,<br />
auch das Lautsprecherkabel muss<br />
seinen Weg bis zum Verstärker finden.<br />
Heimwerkerzeit<br />
Viele Hersteller legen ihren Einbaulautsprechern<br />
Schablonen bei, um<br />
den exakten Ausschnitt vorzubereiten.<br />
Gipskartonplatten bearbeiten Sie am<br />
besten mit einem Teppichmesser, dies<br />
erfordert zwar etwas Muskelkraft, im<br />
Vergleich zu einem Sägeblatt garantiert<br />
es aber ein sauberes Ergebnis und<br />
verheddert sich beispielsweise nicht<br />
in Dämmwolle. Maßarbeit ist ebenso<br />
beim Verlegen des Kabels vonnöten:<br />
Bei einer nachträglichen Installation<br />
sollten Sie das Kabel hinter der Gipskartonplatte<br />
entlangführen. Ein stabiler<br />
Draht hilft, das Kabelende der frisch gebohrten<br />
Öffnung auf Höhe der Fußleiste<br />
punktgenau zuzuführen – Umwege<br />
über eine abgehängte Decke sind somit<br />
nicht nötig. Erfolgt die Installation der<br />
Einbaulautsprecher in den Raumecken,<br />
gelten die gleichen Nachteile wie bei<br />
herkömmlichen Boxen: Der Bass dröhnt<br />
undifferenziert und am Hörplatz erreichen<br />
Sie vorrangig diffuse Hallanteile,<br />
die maßgeblich von der Wandoberfläche<br />
geprägt werden. Die notwendige<br />
Sorgfalt bei der Planung schafft somit<br />
das klangliche Fundament für die spätere<br />
Beschallung.<br />
Aus dem Blick und ins Gehör<br />
Damit der Einbaulautsprecher chamäleongleich<br />
mit der Umgebung<br />
verschmilzt, sollten Sie die passende<br />
Wandfarbe parat halten. Je nach Frontgitter<br />
ist es von Vorteil, die Oberfläche<br />
mit feinem Sandpapier zu behandeln,<br />
die Farbe zu verdünnen und diese mit<br />
Bedacht aufzutragen, damit das Ergebnis<br />
langfristig überzeugt. Richtig installiert<br />
klingen In-Wall-Lautsprecher kaum<br />
schlechter als Regallautsprecher und<br />
passen sich optisch nahezu unsichtbar<br />
der Wohnumgebung an.<br />
42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Wandlautsprecher<br />
Hersteller B&W B&W B&W B&W Bose Canton Canton Canton Dali Dali<br />
Modell Signature 8NT CWM LCR8 Signature 7NT CWM LCR7 Virtually<br />
Invisible 191<br />
InWall 800 InWall 500 InWall 500 LCR Euphonia<br />
Phantom<br />
Helicon<br />
Phantom<br />
Frequenzbereich (–6 dB) 20 Hz – 50 kHz 35 Hz – 50 kHz 35 Hz – 50 kHz 54 Hz – 30 kHz k. A. 42 Hz – 30 kHz 50 Hz – 30 kHz 42Hz – 30 kHz 42 Hz – 30 kHz 64 Hz – 28 kHz<br />
Empf. Verstärkerleistung 200 W 150 W 150 W 150 W 100 W 140 W 100 W 130 W 130 W 200 W<br />
(max.)<br />
Empfindlichkeit 90 dB 91 dB 88 dB 85 dB k. A. 88 dB 86 dB 89 dB 89 dB 89 dB<br />
Impedanz (normal) 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 8 Ohm<br />
Rahmenhöhe 830 mm 708 mm 371 mm 625 mm 349 mm 373 mm 294 mm 340 mm 480 mm 480 mm<br />
Rahmenbreite 258 mm 219 mm 255 mm 175 mm 199 mm 268 mm 204 mm 270 mm 285 mm 285 mm<br />
Höhe der Einbauöffnung 796 mm 668 mm 337 mm 600 mm 205 mm 339 mm 260 mm 306 mm 436 mm 436 mm<br />
Breite der Einbauöffnung 226 mm 180 mm 220 mm 150 mm 140 mm 234 mm 170 mm 236 mm 242 mm 242 mm<br />
Einbautiefe 99 mm 89 mm 98 mm 97 mm 98 mm 95 mm 70 mm 70 mm 96 mm 96 mm<br />
Gewicht 10 kg 8 kg 3 kg 4,2 kg 2 kg 2 kg 1,3 kg 2,3 kg 7,3 kg 7 kg<br />
Preis (pro Stück) 2099 Euro 1049 Euro 529 Euro 469 Euro 275 Euro 169 Euro 119 Euro 169 Euro 1550 Euro 1150 Euro<br />
Wandlautsprecher<br />
Hersteller Dali Elac Elac Focal Focal Focal KEF Monitor Audio Monitor Audio Monitor Audio<br />
Modell<br />
Phantom IW 1030 IW 1230 Electra Electra Chorus Ci9000 CPW GS CPW RS CPW BR<br />
Vokal<br />
IW 1003 Be IW 1002 Be IW 706 V<br />
Frequenzbereich (–6 dB) 72 Hz – 33 kHz 60 Hz – 23 kHz 60 Hz – 50 kHz 49 Hz – 40 kHz 60 Hz – 40 kHz 65 Hz – 25 kHz 60 Hz – 27 kHz 55 Hz – 30 kHz 60 Hz – 30 kHz 62 Hz – 22 kHz<br />
Empf. Verstärkerleistung 150 W 120 W 150 W 240 W 150 W 120 W 150 W 120 W 100 W 80 W<br />
(max.)<br />
Empfindlichkeit 89 dB 89 dB 86 dB 90 dB 90 dB 88 dB 89 dB 88 dB 89 dB 88 dB<br />
Impedanz (normal) 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 8 Ohm<br />
Rahmenhöhe 274 mm 308 mm 308 mm 710 mm 425 mm 321 mm 680 mm 423 mm 423 mm 423 mm<br />
Rahmenbreite 436 mm 220 mm 220 mm 308 mm 308 mm 235 mm 230 mm 270 mm 270 mm 270 mm<br />
Höhe der Einbauöffnung 237 mm 275 mm 275 mm 664 mm 379 mm 288 mm 660 mm 387 mm 387 mm 387 mm<br />
Breite der Einbauöffnung 400 mm 190 mm 190 mm 262 mm 262 mm 203 mm 209 mm 234 mm 234 mm 234 mm<br />
Einbautiefe 96 mm 105 mm 105 mm 99 mm 99 mm 92 mm 95 mm 95 mm 95 mm 95 mm<br />
Gewicht 6,1 kg 2,5 kg 3 kg 10 kg 6,4 kg 2 kg 12 kg 4,3 kg 3,2 kg 3,1 kg<br />
Preis (pro Stück) 550 Euro 130 Euro 435 Euro 1999 Euro 999 Euro 235 Euro 999 Euro 555 Euro 280 Euro 240 Euro<br />
Anzeige<br />
Wissen 43
Dynamic Range<br />
Der „Lautheitskrieg“ nahm seinen Anfang im privaten Rundfunk, als erkannt wurde,<br />
dass die Hörer bei den Radiostationen auf Empfang blieben, die am lautesten, klarsten<br />
und potentesten wirkten. Ganz andere Töne schlägt die Pleasurize Music Foundation<br />
an, die dem Lautheitswahn nun den Kampf ansagt.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Lautsprecherdynamik<br />
Friedemann Tischmeyer: Tonmeister, Masteringspezialist und Begründer<br />
der Initiative Pleasurize Music Foundation (PMF) engagiert sich stark für<br />
eine gehörschonende Wiedergabe von Musik<br />
Ein geringer technisch-musikalischer Dynamikumfang befriedigt nur auf<br />
Kleinstlautsprechern. Mit ausgewachsenen Standboxen stellt sich hierbei<br />
keine Hörfreude ein, auf Dauer schädigen Sie sogar Ihr Gehör<br />
Bilder: KEF, Nubert, PMF<br />
44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Die Thematik ist aktueller<br />
denn je. Ein hoher durchschnittlicher<br />
Lautheitseindruck<br />
steigert nachweislich die<br />
Ausschüttung vieler Botenstoffe im<br />
Gehirn. Bei dem einen erzeugt dies<br />
Glücksgefühle, bei dem anderen einfach<br />
nur psychoakustischen Stress; ferner<br />
können Gehörschäden auftreten.<br />
Diese Kausalkette erkannten auch Produzenten<br />
und Musikverlage, die ihren<br />
Inhalten die höchsten Absatzchancen<br />
sichern wollten. Heute, nach ungefähr<br />
15 Jahren, ist endlich bei einem<br />
Teil der Hörerschaft das Bewusstsein<br />
dafür erwacht, sodass die Bestrebungen<br />
zum Schutz des musikalischen<br />
Inhalts und dessen unverfälschter Aussage<br />
wieder an Wert gewinnen: Laut<br />
ist out. Der Reiz der Musik besteht in<br />
der Dynamik, und nur was einmal leise<br />
war, kann auch wieder an Lautstärke<br />
gewinnen. So bauen sich Emotionen<br />
beim Musikgenuss auf, die im Radiozeitalter<br />
bewusst oder unbewusst unterdrückt<br />
werden. Nicht ohne Grund<br />
enthalten Partituren dynamische Spielanweisungen,<br />
denn das Spiel mit der<br />
Steigerung ist ein Schlüssel zur emotionalen<br />
Erlebbarkeit von Inhalten und<br />
Klangfarben.<br />
Zum Schutz der Musik<br />
Die Pleasurize Music Foundation (PMF)<br />
ist ein freier Zusammenschluss von<br />
Ton- und Musikschaffenden, die es<br />
sich zum Ziel gesetzt haben, der Musik<br />
wieder das zu geben, was dank der<br />
Lautheitsoptimierung vorrangig den<br />
Küchenradios, MP3-Playern und Notebooks<br />
zugutekam: Hörgenuss – eine<br />
dynamisch sinnvolle Erlebbarkeit von<br />
Musik, eine „Dynamic Range“, die es<br />
jedem Besitzer einer vernünftigen Audiosignalkette<br />
ermöglicht, räumliche<br />
Tiefe in der Wiedergabe des Mediums<br />
zu entdecken. Leider hat das Lautheitsrennen<br />
auch nicht vor Medien<br />
haltgemacht, die aufgrund ihres Speicherplatzes<br />
genügend Systemdynamik<br />
bieten: Die CD, DVD und SACD wurden<br />
systematisch ausgebremst. Sollte<br />
die Blu-ray ebenfalls durch hastig veröffentlichte<br />
Remakes an Qualität einbüßen,<br />
indem der Ton nur kopiert statt<br />
angepasst wird, kann einzig von einem<br />
eingeschränkten Qualitätsbewusstsein<br />
der Verantwortlichen gesprochen werden.<br />
Die Initiative der PMF mit Präsident<br />
und Initiator Friedemann Tischmeyer<br />
erstellte zur Evaluierung des<br />
Dynamikgehaltes als Qualitätsparameter<br />
eine Messmethode. Zusammen mit<br />
namhaften Entwicklern wurde eine<br />
Software zur Verfügung gestellt, die<br />
es allen am Musikbusiness Beteiligten<br />
ermöglicht, Produktionen in jeder Arbeitsphase<br />
auf ihren Dynamikgehalt<br />
hin zu prüfen. Um diesen Qualitätsstandard<br />
ausweisen zu können, entstand<br />
ein Logo mit der Angabe der<br />
Dynamic Range in Dezibel. Mit diesem<br />
Logo ist es seit Mitte 2009 möglich,<br />
auf stereofonen musikalischen Veröffentlichungen<br />
eine Auskunft über den<br />
als Durchschnitt zu erwartenden Dynamikgehalt<br />
zu geben. Je größer die angegebene<br />
Dezibelzahl ist, desto höher<br />
ist die erlebbare Dynamik der Musik.<br />
Für Besitzer einer dynamikfähigen Audiokette<br />
wird es ein Genuss sein, diese<br />
Unterschiede zu erleben.<br />
Label mit Mehrwert<br />
In der kommenden Ausgabe werden<br />
wir uns dem Vorhaben der PMF anschließen<br />
und in unseren Musikrezensionen<br />
die Auswertung der Dynamic<br />
Range für Sie vornehmen und benennen.<br />
Zurzeit ist dies nur für stereofone<br />
Aufnahmen möglich, für den wachsenden<br />
Markt an Mehrkanalveröffentlichungen<br />
ist die notwendige Software<br />
noch in der Entwicklung. Wir werden<br />
Sie darüber auf dem Laufenden halten<br />
und unsere Bewertungen an die<br />
Entwicklungen anpassen. Als Querschlag<br />
gegen die Bemühung zur Rettung<br />
der Musikqualität darf hingegen<br />
die Absicht der Europäischen Union<br />
gewertet werden, eine Schalldruckpegelbegrenzung<br />
für tragbare Musikplayer<br />
einzuführen. Dies bereitet der<br />
Überkompression fruchtbaren Boden,<br />
weil dynamische Musik benachteiligt<br />
wird – die technischen Anpassungen<br />
werden anhand der lautesten Musiktitel<br />
erstellt.<br />
Musikalisches Fiasko<br />
Der Wettbewerb wird sich den aktuellen<br />
Entwicklungen angleichen: Es<br />
kommt zu einer noch höheren Lautheitsverdichtung,<br />
die weniger musikalische<br />
Impulse bereithält, was der Hörer<br />
dann versucht, über einen höheren<br />
Abhörpegel auszugleichen. Die Folge<br />
ist eine Erhöhung des Stressfaktors,<br />
da sich die Erholungszeiten für das<br />
Gehör verringern. Die Tage des unbeschwerten<br />
Musikgenusses scheinen<br />
somit gezählt und es verwundert nicht,<br />
dass längst vergessene, „unberührte“<br />
Tondatenträger, wie beispielsweise die<br />
Schallplatte, gerade in diesen Zeiten<br />
ihr Comeback feiern.<br />
Die Abstände zwischen den Spitzen und den dichten Bereichen<br />
in der Grafik zeigen eine hohe musikalische Dynamik,<br />
so wie sie in den 1980er Jahren noch üblich war<br />
Ab 1998 nahm die Verdichtung der Lautheit, wie hier<br />
ersichtlich, zu. Im Vergleich zu 1983 sehen Sie, dass die<br />
dichten Bereiche sich den Spitzen annähern<br />
Ab 2003 steigerte sich die Verdichtung der Lautheit<br />
abermals. Zu sehen ist dies in der noch stärker ausgefüllten<br />
Grafik, es gibt kaum noch einzelne verwertbare Impulse<br />
Der traurige Rekord dieses gehörschädigenden Lautheitsrennens<br />
ist erreicht. Das Fenster der Grafik ist nahezu ausgefüllt:<br />
Keine Erholungszeit mehr für die Ohren<br />
Wissen 45
Verbindungen<br />
Ob Bi-, Tri- oder Quadro-Amping: Die Entwicklung<br />
nimmt unermüdlich ihren Lauf und übergeht<br />
dabei so manchen Nutzer. Wir erklären die<br />
Grundlagen der Anschlusstechnik.<br />
VON TOrsTEN PLEss<br />
Ein typisches Anschlussterminal an einem Hi-Fi-Lautsprecher<br />
bietet zwei Anschlüsse für das Bi-Amping und<br />
Bi-Wiring-Verfahren ...<br />
... die Erweiterung um eine zusätzliche Schraubklemme<br />
wird Tri-Amping/Tri-Wiring genannt. Manche Hersteller<br />
bieten sogar schon einen Quadro-Anschluss (vierfach) an<br />
Im Normalbetrieb werden die Anschlüsse an Bi-Wiring-fähigen<br />
Lautspechern mit Brücken verbunden. Somit können<br />
die oberen oder unteren Klemmen verwendet werden<br />
Im Bi-Amping-Betrieb kommen zwei Endstufen zum Einsatz,<br />
von denen eine den Hoch-/Mitteltonbereich und die<br />
zweite den Tieftonbereich separat bedient<br />
Über ein handelsübliches<br />
Lautsprecherkabel werden<br />
alle Frequenzen zeitgleich<br />
übertragen. Tiefe Frequenzen benötigen<br />
dabei mehr Leistung als hohe. Bei<br />
der Übertragung über nur einen Leiter<br />
kann die unterschiedliche Leistungsmenge<br />
den jeweils anderen Frequenzbereich<br />
beeinflussen und zu ungewollten<br />
Klangeinbußen führen. Wird bei<br />
der Einkabelvariante auch noch ein sehr<br />
dünner Querschnitt gewählt, gleicht<br />
dies einer Einladung für äußere Störeinflüsse.<br />
Um dem effektiv entgegenzuwirken,<br />
wurde die Bi-Amping- sowie<br />
die Bi-Wiring-Methode entwickelt. Für<br />
den normalen Betrieb eines Bi-Wiringfähigen<br />
Lautsprechers werden Brücken<br />
benötigt, um die Klemmen elektrisch<br />
miteinander zu verbinden.<br />
Bi-Wiring<br />
Entfernt man die mitgelieferten Brücken,<br />
sind pro Lautsprecher jeweils<br />
zwei Kabel oder ein spezielles Bi-Wiring-Kabel<br />
nötig. An der Endstufe<br />
werden die beiden Leitungen parallel<br />
an je einen Ausgang angeschlossen.<br />
Für den Tieftöner ist es ratsam, dickere<br />
Kabel mit einem höheren Querschnitt<br />
zu verwenden, wohingegen für den<br />
Hochtonbereich auch dünnere Kabel<br />
zum Einsatz kommen können. Durch<br />
die Summierung der Kabel ergibt sich<br />
gegenüber der Einkabelvariante ein<br />
größerer Querschnitt. Klanglich gesehen<br />
hat diese Methode nur minimale<br />
Vorzüge, da die einzelnen Lautsprecher<br />
immer noch von der gleichen Endstufe<br />
gespeist werden. Deutlichere Unterschiede<br />
bringen hingegen die Mehrfach-Amping-Methoden.<br />
Bi-Amping<br />
Für das Bi-Amping-Verfahren werden<br />
die einzelnen Frequenzbereiche – meist<br />
durch aktive Weichen – bereits nach<br />
der Vorstufe aufgetrennt. So muss das<br />
Signal immer erst die Weiche passieren,<br />
um zur Endstufe zu gelangen. Die Anzahl<br />
der Anschlüsse am Lautsprecher<br />
legt fest, wie viele Endstufen maximal<br />
verwendet werden können. Für das Bi-<br />
Amping-Verfahren wird demnach eine<br />
zusätzliche zweite Endstufe benötigt.<br />
Für den korrekten Betrieb ist es absolut<br />
notwendig, auf gleiche Endstufen zu<br />
setzen, da unterschiedliche Geräte unterschiedliche<br />
Phasenlagen aufweisen.<br />
Jede der einzelnen Endstufen ist für einen<br />
Wiedergabebereich zuständig.<br />
Bei korrektem Anschluss ist der linke<br />
Ausgang der Endstufe mit der oberen<br />
Klemme des linken Lautsprechers verbunden.<br />
Der rechte Endstufenausgang<br />
wird an der oberen Klemme des rechten<br />
Lautsprechers angeschlossen. Der<br />
zweite Verstärker wird an die nächstfolgenden<br />
Klemmen angeschlossen usw.<br />
Steckverbinder<br />
Doch nicht nur die Lautsprecher wollen<br />
mit der Endstufe kommunizieren. Sollen<br />
Vor- und Endstufe analog miteinander<br />
verbunden werden, bieten sich<br />
zwei Anschlussmöglichkeiten: symmetrische<br />
und unsymmetrische Steckverbinder.<br />
Als unsymmetrische Variante<br />
hat sich seit vielen Jahren der Cinch/<br />
RCA-Stecker bewährt. Dieser ist meist<br />
sehr günstig zu erwerben, weist jedoch<br />
oft eine geringere Qualität auf. Beim<br />
Cinch-Stecker führt der Mittelpunkt<br />
das eigentliche Signal und der Außenring<br />
die Masse. Da beim Anschluss<br />
der Mittelpunkt immer vor dem Außenring<br />
verbunden wird, entsteht bei<br />
laufendem Gerät ein unangenehmes<br />
Brummen. Neben der typischen Verkabelung<br />
von Hi-Fi-Komponenten findet<br />
der Cinch-Stecker auch bei der S/PDIF-<br />
Digitalschnittstelle Verwendung. Im<br />
professionellen Bereich kommen hingegen<br />
symmetrische XLR-Stecker mit<br />
drei Anschlüssen zum Einsatz. Die XLR-<br />
Buchsen und -Kupplungen haben einen<br />
fortlaufenden Massekontakt, wodurch<br />
es bei Verbindungen nicht zum unschönen<br />
Brummen kommen kann. Neben<br />
professionellen Line-Verbindungen<br />
werden sie auch für Mikrofone und die<br />
AES3-Digitalschnittstelle genutzt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
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Einmessung vom Profi<br />
Alle modernen AV-Receiver verfügen über die Möglichkeit einer automatischen Lautsprechereinmessung.<br />
Doch nicht jedes dieser Systeme erreicht die Genauigkeit einer<br />
manuellen Prozedur. Statt integrierter Lösungen verglichen wir zwei High-End-Einmesssysteme<br />
mit der Unterstützung von Einmessspezialisten.<br />
VON JENS VOiGt UND tORStEN PLESS<br />
Herr Bayer richtet das Messmikrofon des Audyssey EQs am Hörplatz aus.<br />
Dabei beginnt er am Sweet Spot bevor er weitere mögliche Hörorte im<br />
Raum misst<br />
Herr Schippers von Audiodata bei der Auswertung der Messergebnisse<br />
vom AudioVolver II. Im Anschluss daran werden die klanglichen Verbesserungswünsche<br />
erstellt<br />
Bilder: Audiodata, Audyssey, Auerbach Verlag<br />
48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Warum ist eine korrekte<br />
Einmessung Ihrer Lautsprecher<br />
wichtig? Ein<br />
justiertes System ist in seiner Wiedergabequalität<br />
einem nicht eingemessenen<br />
überlegen. Das gilt auch für reine Stereosysteme,<br />
wenn die akustischen Rahmenbedingungen<br />
ungünstig ausfallen.<br />
Dabei spielt es keine Rolle, wie gut oder<br />
schlecht die Lautsprecher sind. Die Einmessung<br />
von Lautsprechern hat schon<br />
eine lange Tradition, meist war dieser<br />
Luxus aber nur Musikproduktionsstudios<br />
oder dem wissenschaftlichen Bereich<br />
vorbehalten. Hier ging es immer<br />
darum, die Abhörmöglichkeiten in ihrer<br />
Linearität den vorherrschenden akustischen<br />
Bedingungen anzupassen.<br />
Klangtuning<br />
Es war nicht immer so, dass die Übertragungseigenschaften<br />
von Lautsprechern<br />
ein so hohes Niveau erreichten,<br />
wie es heutzutage möglich ist. Mit<br />
komplizierten elektronischen Schaltungen<br />
wurde am jeweiligen Aufstellungsort<br />
der Standlautsprecher versucht,<br />
alle Mängel zu beseitigen. Dies<br />
löste oft das Problem der Übertragungsabweichungen.<br />
Wenn der erhoffte<br />
Erfolg jedoch nicht erzielt werden<br />
konnte, blieb nur noch die Möglichkeit,<br />
dem Problem mit akustischen Baumaßnahmen<br />
entgegenzuwirken. Für eine<br />
anwenderfreundliche Verbraucherlösung<br />
wurden die Optimierungen immer<br />
stärker wissenschaftlich untersucht und<br />
fachübergreifend ausgewertet. Das<br />
Impulsverhalten von Mehrweglautsprechern<br />
überzeugte nicht immer, weil die<br />
elektronischen Filter Einfluss auf die<br />
zeitlich korrekte Wiedergabe nahmen –<br />
klangliche Verfärbungen waren die<br />
Folge. Heute, wo teilweise schon mehr<br />
als fünf Lautsprecher die heimischen<br />
Wohnzimmer und Hörräume zieren, ist<br />
es noch bedeutender geworden, sich<br />
den daraus ergebenden Problemen zu<br />
stellen.<br />
Nachgebessert<br />
Als Erstes geht es darum, so nah wie<br />
möglich an die entsprechende klangliche<br />
Situation anzuschließen, die bei der<br />
Erstellung des Film- oder Musiktitels mit<br />
Raumklang vorherrschte. Die Studios, in<br />
denen dies geschieht, sind nach internationalen<br />
Regeln optimiert, um einen<br />
reproduzierbaren Austausch untereinander<br />
zu ermöglichen. Warum sollten<br />
Sie sich von diesen Zielen entfernen?<br />
Eine manuelle Einmessung sieht drei<br />
wichtige Schritte vor. Im ersten Schritt<br />
wird versucht, eine Aufstellung für Ihre<br />
Lautsprecher zu finden, die sich für Surround<br />
an den sogenannten ITU-Kreis<br />
annähert. Ist dies aus Platzgründen<br />
nicht realisierbar, werden die Abstände<br />
der Lautsprecher zum Hörplatz bestimmt<br />
und durch eine elektronische<br />
Verzögerung ausgeglichen. Der zweite<br />
Schritt besteht in der Anpassung sämtlicher<br />
Lautsprecherpegel. Im dritten und<br />
letzten Schritt analysieren AV-Receiver<br />
Ihre Wohnumgebung und nehmen eine<br />
Korrektur des Frequenzgangs für jeden<br />
Lautsprecher am entsprechenden Aufstellungsort<br />
vor. Die Ergebnisse schwanken<br />
dabei zwischen einem sehr guten<br />
bis unbefriedigenden Ergebnis und dies<br />
verlangt letztendlich eine manuelle Korrektur,<br />
falls sich die Hörfreude partout<br />
nicht einstellen will.<br />
Stereo oder Surround<br />
Weitaus besser als integrierte Systeme<br />
arbeiten externe Lösungen, die sich<br />
allerdings in ihrem Einsatzgebiet unterscheiden.<br />
Das erste Testsystem widmet<br />
sich in den meisten Fällen seines<br />
Einsatzes der Surround-Problematik:<br />
Das Audyssey-Einmesssystem ist ein<br />
gängiger Standard bei renommierten<br />
AV-Receivern. Hierbei werden an unterschiedlichen<br />
Einmesspunkten Klanginformationen<br />
des Raumes und der<br />
Lautsprecher gesammelt und in einem<br />
mathematisch durchdachten Prozess<br />
ausgewertet. Ein anderes System nennt<br />
sich AudioVolver. Es widmet sich der<br />
klanglichen Optimierung von Stereolautsprecheranordnungen<br />
und ist nicht<br />
in Seriengeräten der handelsüblichen<br />
Unterhaltungselektronik eingebaut.<br />
AudioVolver ist ein DSP-basierter Prozessor,<br />
der zwischen Vorverstärker und<br />
Endverstärker geschaltet wird. Im Gegensatz<br />
zu Einbaulösungen kommt bei<br />
unseren High-End-Lösungen der Messtechniker<br />
sogar zu Ihnen nach Hause<br />
und führt die erstmalige Einmessung<br />
manuell durch. Denn so gut die aktuellen<br />
Technologien auch sein mögen,<br />
ein geschultes Ohr ersetzen sie noch<br />
lange nicht.<br />
Die Einmessung beginnt<br />
Herr Schippers, der Geschäftsführer<br />
der Firma Audiodata, besuchte uns mit<br />
dem AudioVolver II, einem System, das<br />
die klangliche Optimierung von Stereolautsprechern<br />
in akustisch schwierigen<br />
Umgebungen und Aufstellungen vornimmt.<br />
Der Frequenzgang und das Impulsverhalten<br />
der Wiedergabe können<br />
damit stark verbessert werden. Möglich<br />
Audyssey EQ: Die Einmessung beginnt mit der Vorauswahl<br />
der richtigen Lautsprecherparameter. An dieser Stelle wird<br />
dem System die Größe der Lautsprecher mitgeteilt<br />
Audyssey EQ: Nach erfolgter Aufnahme der verschiedenen<br />
Messpunkte kommt es zu einer rechnergestützten Auswertung<br />
der Daten<br />
AudioVolver II: Die rote Kurve zeigt den Frequenzgang wie<br />
er in unserem Hörraum erfasst wurde, die grüne Kurve die<br />
Optimierung, die der AudioVolver II übernimmt<br />
AudioVolver II: die Rote Kurve zeigt die Sprungantwort vor<br />
der Einmessung mit den einzelnen Antworten der Lautsprecher.<br />
Grüne Kurve: Optimierung nach der Einmessung<br />
Wissen 49
Der AudioVolver II ist auch mit einer Fernbedienung vollständig<br />
steuerbar. Jede ausgelöste Funktion wird am Gerät<br />
angezeigt<br />
Der Audyssey EQ ist in seiner frontseitigen Gestaltung<br />
sehr spartanisch, dafür bietet seine Rückseite eine große<br />
Anzahl von Mehrkanal-Ein- und Ausgängen<br />
AudioVolver II: Herr Schippers von Audiodata richtet das<br />
Messmikrofon am Hörplatz ein. Dabei achtet er auf die<br />
Sitzhöhe des Hörers<br />
Die Audiosignalkette wird auf die Einmessung vorbereitet,<br />
dazu gehört die korrekte Einstellung des Messsignalpegels<br />
am Verstärker<br />
macht dies eine leistungsstarke 64-Bit-<br />
Fließkomma-Architektur. Zwei getrennt<br />
aufgebaute, audiophile Netzteile versorgen<br />
dabei den Prozessor und die Audioschaltungen.<br />
Das Gerät verfügt über<br />
drei digitale Eingänge, einen digitalen<br />
Ausgang und natürlich sind stereofone<br />
analoge Cinch-Eingänge und -Ausgänge<br />
vorhanden; die analogen Ausgänge<br />
können zudem parallel im XLR-Format<br />
verwendet werden. Die gesamte<br />
AD/DA-Wandlung geschieht am Eingang<br />
wie am Ausgang mit einer Auflösung<br />
von 24 Bit bei 96 Kilohertz (kHz).<br />
Ein schaltbarer Videomodus verringert<br />
die interne Verarbeitungslatenz, um die<br />
Synchronität zwischen Bild und Ton zu<br />
erhalten. Interessant ist der Ethernet-<br />
Anschluss, der via Firmware-Update<br />
den AudioVolver II mit einer neuen<br />
Netzwerkplayer-Funktionalität ausstattet,<br />
welche zum Zeitpunkt unseres Tests<br />
allerdings noch in der Vorbereitung war.<br />
Optimieren wie die Profis<br />
Der USB-Anschluss und der Mikrofoneingang<br />
dienen der Einmessung,<br />
die Herr Schippers immer persönlich<br />
vornimmt und mit seinem Know-how<br />
kombiniert. Jeder Kunde erhält einen<br />
eigenen Zugang zur Database im<br />
Internet, wo er seine Einmessdaten jederzeit<br />
einsehen und Veränderungen<br />
an der Einmessung äußern kann. Herr<br />
Schippers nimmt sich dann via Internet<br />
den neuen Änderungswünschen an<br />
und stellt sie zum Download zur Verfügung.<br />
Der Kunde lädt sich die Änderungen<br />
auf einen USB-Stick und sendet<br />
die Daten an den AudioVolver II. Doch<br />
was geschieht nun genau, wenn Herr<br />
Schippers zu einem Termin bei Ihnen<br />
zu Hause erscheint? Als Erstes nutzt er<br />
seine langjährige Erfahrung im Umgang<br />
mit Lautsprechern und Heimaudiotechnik.<br />
Er wird sich Ihre Signalkette ansehen<br />
und – was noch viel wichtiger ist –<br />
anhören. Dabei werden Ihnen eventuell<br />
schon die ersten Verbesserungsvorschläge<br />
von ihm präsentiert. Wenn sich<br />
geklärt hat, ob an der derzeitigen räumlichen<br />
Aufstellung Ihrer Lautsprecher<br />
noch etwas zu verändern ist, kommt<br />
der AudioVolver II ins Spiel. Dieser wird<br />
mit Ihrer Signalkette verbunden und das<br />
Messmikrofon wird dort platziert, wo Sie<br />
dem Musikgenuss hauptsächlich frönen.<br />
Analyse vom Fachmann<br />
Nach dem Messvorgang werden die<br />
Daten in den Rechner übertragen und<br />
von Herrn Schippers ausgewertet. An<br />
dieser Stelle erkennt der Fachmann,<br />
womit er es zu tun hat und wird Ihnen<br />
gleich die ersten Lösungen vorlegen.<br />
Dies kann die Optimierung von Raumreflexionen<br />
sein, die Herr Schippers sehr<br />
einfach, aber effizient ermittelt. Er kann<br />
aber auch die Veränderung der Sprungantwort<br />
Ihrer Lautsprecher vornehmen.<br />
Mit seiner Methode ist es nämlich möglich,<br />
zu überprüfen, ob Hoch-, Mittelund<br />
Tieftöner ein zugeführtes impulshaftes<br />
Signal zeitgleich wiedergeben.<br />
Zeitliche Abweichungen können sich in<br />
der Konstruktion der Frequenzweiche<br />
ergeben, wenn die gewählte Ordnung –<br />
erreichbare Flankensteilheit der Filter<br />
durch einen höheren Schaltungsaufwand<br />
mit mehreren Bauteilen – zu<br />
gering ist. Zur Überprüfung des Zusammenspiels<br />
aller Komponenten einer<br />
Lautsprecherbox wird ein Rechtecksignal<br />
zugeführt und die Sprungantwort<br />
via Mikrofon aufgezeichnet. Aus den<br />
Diagrammen lassen sich dann Rückschlüsse<br />
auf das zeitliche Einschwingverhalten<br />
treffen. Im Idealfall liegen alle<br />
Sprungantworten übereinander.<br />
Präzisionsklang<br />
Die Frequenzgangkorrekturen des<br />
AudioVolver II geschehen in Echtzeit<br />
mit einer modernen Computer-CPU, die<br />
den Amplitudenfrequenzgang für beide<br />
Kanäle (links und rechts) mit einer Genauigkeit<br />
von 0,6 Hertz berechnet. Die<br />
Instrumente erreichen effektive Korrekturen,<br />
um konstruktive Defizite der<br />
Lautsprecher und die Auswirkungen<br />
asymmetrischer Aufstellungen oder<br />
die Einflüsse der Raumakustik auszugleichen.<br />
Nach der Einmessung unserer<br />
Referenzlautsprecher, die schon in optimaler<br />
Akustik sehr gut aufspielten,<br />
konnten wir zu unserem Erstaunen eine<br />
weitaus bessere Tiefenstaffelung und<br />
Klarheit im Klangbild ausmachen; die<br />
Wiedergabe wurde so noch lebendiger.<br />
Wir waren von diesen Effekten ungemein<br />
überzeugt und können Ihnen den<br />
AudioVolver II w ärmstens e mpfehlen.<br />
Audyssey<br />
Wie beim System von Audiodata wird<br />
die Installation und Anpassung vom<br />
Fachmann durchgeführt, in diesem Fall<br />
von Herrn Bayer der Genesis Sound<br />
GmbH. Der MultEQ-DX-Sound-Equalizer<br />
ist ein computerbasierter, vollautomatischer<br />
Prozessor, der Audiodaten<br />
mit 24 Bit und 96 kHz verarbeitet und<br />
intern nach dem 32-Bit-Floating-Point-<br />
Verfahren berechnet. Probleme im<br />
Frequenzgang und auf zeitlicher Ebene<br />
sollen damit endgültig behoben<br />
Bilder: Audiodata, Audyssey, Auerbach Verlag<br />
50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
werden. Die Front des Geräts ziert ein<br />
großer roter Knopf mit dem passenden<br />
Namen „EQ“, der das System in den Bypass<br />
schaltet. Auf der Rückseite finden<br />
sich je acht analoge Ein- und Ausgänge.<br />
Weiterhin vorhanden sind ein Mikrofoneingang,<br />
ein USB-Port zur Verbindung<br />
mit dem Computer und ein RS232-Anschluss.<br />
Der Equalizer ist sowohl in der<br />
symmetrischen als auch in der unsymmetrischen<br />
Variante erhältlich.<br />
Mehrfeldmessung<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Mit den<br />
integrierten, automatischen Verfahren<br />
in AV-Receivern hat das vollwertige<br />
Audyssey-System nicht viel gemein. So<br />
führte Herr Bayer in unserem akustisch<br />
optimierten Hörraum die Einmessung<br />
über ein hochwertiges Messmikrofon<br />
durch, das die beigelegten Varianten<br />
wie Spielzeug erscheinen lässt. Zuerst<br />
erfolgte ein Phasentest zwischen<br />
Hoch- und Mitteltöner, woraufhin die<br />
eigentliche Messung startete. Maximal<br />
sind 32 Messpunkte möglich, laut Herr<br />
Bayer sollten aber normalerweise acht<br />
bis neun genügen. Die erste Messung<br />
erfolgte am zentralen Hörplatz unseres<br />
Stereodreiecks, während sich die weiteren<br />
um diesen Ausgangspunkt herum<br />
verteilten. Es geschah keine Mittlung<br />
zwischen den einzelnen Messpunkten:<br />
Alle wurden einzeln ausgewertet und<br />
abgespeichert, um Gemeinsamkeiten<br />
bei den Ergebnissen zu untersuchen.<br />
Raumanpassung<br />
Für die Kalkulation der vorzunehmenden<br />
Eingriffe schloss Herr Bayer<br />
seinen Laptop mit der Bearbeitungssoftware<br />
an. Die eigentliche Berechnung<br />
wird demnach nicht vom internen<br />
Texas-Instruments-DSP (Digitaler<br />
Signalprozessor) vorgenommen. Ein<br />
Blick auf das Einmessergebnis offenbarte<br />
den nächsten großen Unterschied<br />
zu Komplettlösungen: Die Equalizer-<br />
Korrekturen bewegten sich im Bereich<br />
von maximal drei Dezibel – integrierte<br />
Audyssey-Varianten in AV-Receivern<br />
verzerren den Frequenzgang deutlich<br />
stärker. Um die einzelnen Lautsprecher<br />
auf den gleichen akustischen Abstand<br />
zu bringen, erfolgt die Korrektur der<br />
Zeitebene auf Basis der ersten Wellenfront.<br />
Anschließend kommen Notch-Filter<br />
gegen Phasenunreinheiten zwischen<br />
Hoch- und Mitteltöner zum Einsatz.<br />
Feintuning<br />
Nach der Einmessung folgte die Kür,<br />
denn laut Herr Bayer ist noch ein gewisses<br />
„Nachwürzen“ möglich. Er<br />
passt den Frequenzgang nach den<br />
persönlichen Geschmacksansprüchen<br />
des Kunden an; dabei profitieren Sie<br />
von seiner langjährigen Erfahrung. Ist<br />
dies geschehen, werden die ermittelten<br />
Daten per „Transfer to EQ“ an den<br />
Audyssey-Equalizer übertragen. Trotz<br />
unserer akustischen Optimierungen<br />
im Hörraum konnte das System den<br />
Klangeindruck etwas verbessern, ließ<br />
jedoch auch eine gewisse Färbung mit<br />
einfließen, die auf Kosten der Neutralität<br />
ging. Die Breite und Tiefe der akustischen<br />
Bühne schien, im Gegensatz zum<br />
Audiodata-Einmesssystem, nicht wirklich<br />
verbessert. Der Unterschied liegt<br />
in der Sprungantwortverbesserung der<br />
Lautsprecher. Der Klang entsprach eher<br />
den integrierten Einmessverfahren in<br />
AV-Receivern, was dem Hörspaß allerdings<br />
keinen Abbruch tut.<br />
AudioVolver II: Der Frequenzgang am Hörort (oben).<br />
Die Nachhallzeit am Hörort in unserem Hörraum (unten)<br />
entspricht nahezu den Anforderungen der European<br />
Broadcast Union (EBU)<br />
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Tongeschichte<br />
Vor wenigen Jahrzehnten kam nicht nur Musik aus den Lautsprechern, auch das Knistern<br />
einer Schallplatte gehörte zum guten Ton und prägte mehrere Generationen.<br />
Reisen Sie mit uns von den ersten Versuchen der Tonaufzeichnung bis zur digitalen<br />
Soundära im Wohnzimmer.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Ständiger Wegbegleiter: 1979 erfand Sony den Walkman und prägte den<br />
mobilen Musikgenuss maßgeblich. Den MP3-Trend hat das Unternehmen<br />
hingegen anfangs verschlafen<br />
Der iPod ist für viele der MP3-Player schlechthin. Apple setzt wie gewohnt<br />
Designmaßstäbe und in Verbindung mit dem iTunes-Store stampften<br />
sie ein vorbildliches digitales Vermarktungsmodell aus dem Boden<br />
Bilder: Apple, Columbia, EMI, Philips, Sony<br />
52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Am Anfang ging es darum,<br />
Sprache zu konservieren und<br />
bei Bedarf abrufen zu können.<br />
Viele Mythen und Geschichten setzten<br />
sich bereits mit der Tonaufzeichnung<br />
auseinander. Diesen zufolge erfand<br />
etwa der Dichter Gottfried August Bürger<br />
um 1777 das eingefrorene Posthorn<br />
für seinen Freiherrn von Münchhausen.<br />
Wörter wurden darin eingefroren und<br />
wenn es warm wurde, tauten sie wieder<br />
auf und wurden wiedergegeben.<br />
Alles natürlich nur Fiktion, aber der<br />
Gedanke zählt.<br />
1857 wurden die ersten Schallschwingungen<br />
sichtbar gemacht – eine Wiedergabe<br />
war aber noch nicht möglich. Am<br />
18. Juli 1877 gelang es dann Thomas<br />
Alva Edison, die menschliche Stimme<br />
aufzuzeichnen und wiederzugeben:<br />
„Hello“ ertönte es knarzend aus seiner<br />
Paraffin-Papierstreifen-Membran-<br />
Nadel-Konstruktion. Edison entwickelte<br />
die Idee weiter und wenig später<br />
entstand sein Phonograph. Das Funktionsprinzip<br />
entsprach schon damals<br />
in etwa dem der Schallplatte: Die<br />
Schallwellen werden in einen Träger<br />
geritzt und beim Abspielen reproduziert<br />
eine Nadel das Signal. Edison<br />
sprach das alte Kinderlied „Mary Had A<br />
Little Lamb“ ein und siehe da, es funktionierte.<br />
Der US-amerikanische Physiker<br />
Charles Sumner Tainter entwickelte<br />
1886 des umständliche Konzept weiter<br />
und arbeitete mit Wachsplatten, die<br />
als erste Schallplatten der Welt gelten.<br />
Seinen Prototyp nannte er „Graphophone“,<br />
was ihm eine Klage von Edison<br />
einbrachte. Kurz darauf gab Tainter auf.<br />
Knisterndes Vinyl<br />
Als Vater der klassischen Schallplatte<br />
bezeichnet man den Hannoveraner Emil<br />
Berliner, der 1870 in die USA auswanderte.<br />
Auch er orientierte sich an den<br />
Ergebnissen von Edison, ging aber durch<br />
eine neue Aufnahmemethode (Seitenschrift)<br />
Patentproblemen aus dem Weg.<br />
Sein Ansatz ging so weit, dass es ihm<br />
möglich war, ein Negativ (Master) herzustellen,<br />
von dem er beliebig viele Positive<br />
(Kopien) ziehen konnte. Ende 1887 meldete<br />
er seine Erfindung dann als „Grammophon“<br />
an. Als Medium dienten ihm<br />
Zinkplatten mit einem Durchmesser von<br />
28 Zentimetern. Ab 1890 trat das Grammophon<br />
seinen Siegeszug in die privaten<br />
Haushalte an, hergestellt von einer<br />
Spielzeugfirma, die auch sprechende<br />
Puppen mit Mini-Schallplatte im Bauch<br />
verkaufte. Die Tonqualität war aber so<br />
schlecht, dass der Text der Lieder auf<br />
die Hüllen gedruckt werden musste,<br />
damit man überhaupt etwas verstand.<br />
Von 1889 bis 1890 wurden etwa 25 000<br />
Platten gepresst. 1896 wurde dann die<br />
harzige Substanz Schellack für die Produktion<br />
entdeckt und die sogenannte<br />
Schellackplatte war geboren. Sie war<br />
der unmittelbare Vorgänger der bekannten<br />
Vinylplatte. Nach einer erfolgreichen<br />
Werbekampagne explodierten<br />
1898 die Plattenverkäufe und es wurden<br />
über 700 000 Stück verkauft. Um<br />
1900 schwappte der Audiowahn auch<br />
nach Europa und 1930 erschien dann<br />
die erste Vinylplatte.<br />
Der erste Formatkrieg<br />
Um 1948 etablierten sich Vinylplatten<br />
mit einem Durchmesser von zwölf<br />
Zoll und einer Abspielgeschwindigkeit<br />
von 33 1/3 Umdrehungen pro Minute<br />
(UpM). Die andere Variante war sieben<br />
Zoll groß und lief mit 45 UpM. Die<br />
beiden Formate waren aufgrund der<br />
Abspielgeschwindigkeit und Mittellochgrößen<br />
nur auf unterschiedlichen Geräten<br />
abspielbar und der erste Formatkrieg<br />
der Unterhaltungsindustrie war<br />
in vollem Gange. Die Bezeichnung „Album“<br />
stammt aus dieser Zeit, da mehrere<br />
7-Zoll-Platten in einem Schuber ein<br />
Gesamtwerk eines Künstlers bildeten.<br />
In dieser Zeit waren Plattenwechsler<br />
angedacht, um einen unterbrechungsfreien<br />
Musikgenuss zu garantieren. In<br />
den 1950er Jahren kamen dann für die<br />
verschiedenen Mittellochgrößen Adapter<br />
auf den Markt und die Plattenspieler<br />
verstanden sich auf die üblichen Abspielgeschwindigkeiten.<br />
Aus dem Formatkrieg<br />
wurde mit der Zeit ein friedliches<br />
Nebeneinander, die 12-Zoll-Platte<br />
wurde für Langspielplatten (LP) und die<br />
7-Zoll-Variante für Singles genutzt.<br />
Auch heute erfreut sich die Schallplatte<br />
noch großer Beliebtheit, vor allem im<br />
Hip-Hop-, Elektro- und Reggae-Bereich.<br />
DJs schwören auf das Medium, denn die<br />
Handhabung beim Mischen von Musik<br />
ist ungeschlagen und das Scratchen ist<br />
nur mit einer Platte möglich. Dennoch<br />
setzen sich seit einigen Jahren digitale<br />
DJ-Systeme durch, etwa von Serato, mit<br />
denen man sämtliches Audiomaterial<br />
auf einem Computer mit der Haptik einer<br />
Platte manipulieren kann.<br />
Aufnahme läuft<br />
Die Schallplatte prägte den Hi-Fi-Begriff<br />
maßgeblich und brachte Stereomusik<br />
in hochwertiger Qualität in die Wohnstuben<br />
der Welt. Das Aufnahmeverfahren<br />
war aber komplex und konnte nur<br />
Schwarzes Gold: Äußerlich kommt die Schellackplatte der<br />
Vinylversion sehr nahe. Vinyl erwies sich aber als haltbarer,<br />
außerdem waren längere Aufnahmen möglich<br />
1963 präsentierte Philips auf der IFA in Berlin den ersten<br />
Kassettenrekorder der Welt. Der EL 3300 war portabel und<br />
ließ sich ausschließlich mit Batterien betreiben<br />
Eine ganze Generation verfiel dem Wahn des Mitschneidens<br />
und „Home Taping Is Killing Music“ war die erste<br />
Kampagne gegen Raubkopien<br />
Der Dirigent Herbert von Karajan ist eng mit der Audio-CD<br />
verbunden. 1978 wurde ein Konzert von ihm heimlich mitgeschnitten.<br />
Nach dem Anhören gab er seinen Segen<br />
Wissen 53
1982 war es dann in Japan so weit und Sony veröffentlichte<br />
mit dem CDP-101 den ersten CD-Player der Welt – der<br />
Grundstein für die Digitalisierung war gelegt<br />
Im gleichen Jahr kam mit Billy Joels „52nd Street“ die erste<br />
CD in Japan in die Läden, wobei die erste CD-Produktion<br />
in Hannover stattfand<br />
Die Dire Straits verkauften als erste Band eine Million CDs.<br />
Philips nutzte die Gunst der Stunde und verwob sie in ein<br />
Marketing-Geflecht rund um die CD und ihre Abspieler<br />
Bilder: ...<br />
Pink Floyds „The Dark Side Of The Moon“ wurde den<br />
SACD-Spezifikationen gebührend aufgearbeitet. Viele<br />
SACDs bieten hingegen nur aufgeblasene CD-Master<br />
von Profis in einer Fabrik durchgeführt<br />
werden. Eigene Aufnahmen, etwa aus<br />
dem Radio, waren nicht realisierbar.<br />
Seit den 1930er Jahren entwickelte<br />
sich das Tonbandgerät; es war aufnahmefähig<br />
und dadurch, dass es wieder<br />
gelöscht werden konnte, für private<br />
Aufnahmen perfekt geeignet. Die Geräte<br />
waren allerdings sehr klobig, die<br />
Aufnahmequalität für die damalige<br />
Zeit war hingegen phänomenal. 1963<br />
kam Philips‘ Compact Cassette auf den<br />
Markt: eine Art Mini-Tonband. Die Bezeichnung<br />
„Taschen Recorder 3300“<br />
klingt futuristisch, das Gerät firmiert<br />
als erster Kassettenrekorder der Welt.<br />
Er ließ sich sogar mobil betreiben und<br />
kostete damals 330 Deutsche Mark. Die<br />
Aufnahmemöglichkeit in den eigenen<br />
vier Wänden revolutionierte die Popkultur<br />
maßgeblich. Jugendliche saßen von<br />
nun an im Schneidersitz vor Röhrenradios<br />
oder Fernsehern und nahmen alles<br />
auf, was ihnen vor das Mikrofon kam.<br />
So entstanden Mixtapes, die auf Schulhöfen<br />
verteilt wurden und besonders<br />
beim weiblichen Schwarm ankamen.<br />
Ab 1967 ertönte Musik auch in Stereo,<br />
das Abspielgerät benötigte dafür vier<br />
Tonköpfe, bei Rekordern kam noch ein<br />
Löschkopf hinzu. 1968 erschien dann<br />
das erste Abspielgerät für den Gebrauch<br />
im Auto und 1979 schlug Sonys<br />
Walkman ein wie eine Bombe.<br />
Der Formatkrieg im Bereich der kompakten<br />
Tonbänder tobte seit 1965.<br />
Grundig brachte ein Konkurrenzformat<br />
auf den Markt und Sony versuchte, mit<br />
8-S<strong>pur</strong>-Kassetten Fuß zu fassen. Die<br />
Mitbewerber hatten aber keine Chance<br />
und Philips blieb mit der Compact Cassette<br />
auf dem Thron.<br />
1980 startete die britische Phonographic<br />
Industry die Kampagne „Home<br />
Taping Is Killing Music“. Aufkleber mit<br />
dem Slogan prangten unter anderem<br />
auf Schallplatten. Bis heute dauert der<br />
Kampf gegen Raubkopien an, wobei<br />
dieser sich im 21. Jahrhundert durch die<br />
Digitalisierung immens verschärft hat.<br />
011001: Musik nach Zahlen<br />
1982 entstand die erste Compact Disc<br />
Digital Audio (CD-DA), kurz CD, in<br />
einem Philips-Werk in Hannover Langenhagen.<br />
Im gleichen Jahr kam dann<br />
mit Billy Joels „52nd Street“ in Japan die<br />
erste Audio-CD nebst Sonys CD-Player<br />
CDP-101 in den Handel und das Zeitalter<br />
der Digitalisierung wurde eingeläutet.<br />
Die CD entstand aus einer Zusammenarbeit<br />
von Sony und Philips. Da die Musik<br />
digital vorliegt, ist eine Kopie immer<br />
ein Eins-zu-eins-Abbild und es gibt,<br />
im Gegensatz zur Compact Cassette,<br />
keinen Qualitätsverlust. Die digitalen<br />
Informationen werden von einem Laser<br />
ausgelesen. Dabei wird sein Licht<br />
in der „Informationsebene“ reflektiert<br />
und durch eine Fotodetektoreinheit<br />
in elektronische Informationen umgewandelt.<br />
Sogenannte Pits und Bumps<br />
bilden Kuhlen und Erhöhungen, die das<br />
Licht in einem jeweils anderen Winkel<br />
zurückwerfen. In binärer Schreibweise<br />
werden Musikstücke in Nullen und Einsen<br />
abgelegt.<br />
Digitalisierung und Zukunft<br />
Die CD kommt der Reproduktion eines<br />
Studiomasters schon sehr nahe. Aber<br />
gerade filigrane Jazzmusik oder lebhafte<br />
Barockstücke profitieren in hohem<br />
Maße von einem erweiterten Dynamikumfang<br />
und einer höheren Abtastrate.<br />
Die Super Audio Compact Disc (SACD)<br />
und die DVD-Audio setzen genau da<br />
an. So bietet etwa Letztere einen Dynamikumfang<br />
von 145 Dezibel (dB) (CD-<br />
DA 96 dB) und eine Abtastfrequenz von<br />
192 Kilohertz (kHz) (CD-DA 44,1 kHz).<br />
Die Ohrenschmeichler halten ihre Versprechen<br />
aber nur bedingt ein, denn oft<br />
befinden sich auf den Discs nur aufgeblasene<br />
CD-Versionen der Musikstücke.<br />
Handelt es sich hingegen um ein speziell<br />
abgemischtes Master, wird die Qualität<br />
der herkömmlichen CD weit überboten.<br />
Trotzdem spielen die Formate im Markt<br />
kaum eine Rolle. Komprimierte Musik<br />
in Form von MP3-Dateien ist das Maß<br />
der Dinge, auch wenn dies vielen Audiophilen<br />
die Tränen in die Ohren, pardon,<br />
Augen treibt. Um die Ohren nicht<br />
zu beleidigen, sollte mindestens eine<br />
Datenrate von 192 Kilobit je Sekunde<br />
gewählt werden. Dass MP3s wirklich<br />
praktisch sind, ist keine Frage, sie sind<br />
aber auch für die bisher größte Krise im<br />
Musikmarkt verantwortlich. Da im MP3-<br />
Format gespeicherte Musik nur geringe<br />
Datengrößen aufweist, ist es ein Leichtes,<br />
sich innerhalb weniger Sekunden<br />
ganze Alben aus dem Internet herunterzuladen.<br />
Das ist jedoch in einem Großteil<br />
der Fälle illegal. Künstler und Label<br />
leiden gleichermaßen darunter, wobei<br />
Letztere eindeutig den Trend verschlafen<br />
haben: Es müssen schleunigst zeitgemäße<br />
digitale Vertriebswege erdacht<br />
werden, die vor allem günstig und leicht<br />
bedienbar sein sollten. Als erfolgreicher<br />
Ansatz seien hier iTunes oder das Musikportal<br />
Last.fm genannt. Es bleibt<br />
spannend, wo uns die Digitalisierung<br />
noch hinführt.<br />
54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
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Das digitale Zeitalter hat auch vor der Kabelindustrie keinen Halt gemacht und so ist<br />
es nicht verwunderlich, dass die meisten Hi-Fi-Geräte untereinander digital kommunizieren.<br />
Ein Element der Wiedergabekette will aber meist noch analog gespeist werden:<br />
der Lautsprecher.<br />
VON TOrsTEN PLEss<br />
Durch den Querstift im Bananenstecker des G&BL HHSP43 kann ein<br />
versehentliches Herausziehen am Anschluss des Verstärkers bzw. der<br />
Lautsprecher wirkungsvoll verhindert werden<br />
HMS Elektronik bietet mit dem Concertato ein flexibles Lautsprecherkabel<br />
an, das an seinen vergoldeten Winkelbananensteckern einen<br />
zusätzlichen Safety Pin trägt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Real Cable<br />
56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Die Qualität der Kabelverbindung<br />
zwischen Endstufe<br />
und Lautsprecher hat einen<br />
entscheidenden Einfluss auf die anschließende<br />
Wiedergabequalität. Gute<br />
Lautsprecherkabel weisen daher Parameterwerte<br />
auf, mit denen Null-achtfünfzehn-Vertreter<br />
aus dem Baumarkt<br />
nicht mehr mithalten können. Allen<br />
Kabeln ist jedoch gemein, dass ihre<br />
Länge und ihr Querschnitt Einfluss auf<br />
den Leitungswiderstand nehmen. Allgemein<br />
gilt, je kürzer das Kabel und<br />
größer der Querschnitt, desto geringer<br />
fällt der Leitungswiderstand und damit<br />
der Leitungsverlust aus. Bei hohen Maximalstromwerten<br />
werden Kabel mit<br />
geringem Querschnitt mit einer deutlich<br />
höheren Wattzahl als ihre großen<br />
Brüder erwärmt, was schlimmstenfalls<br />
zum Durchbrennen führen kann. Um<br />
solche Unannehmlichkeiten zu vermeiden,<br />
bieten viele Hersteller hochwertige<br />
Lautsprecherkabel an; sie sollen<br />
eine saubere Signalübertragung garantieren.<br />
Die verschiedenen Kabel unterscheiden<br />
sich zwar im Detail, haben<br />
jedoch auch Gemeinsamkeiten, wie<br />
etwa eine außerordentliche Verarbeitungsqualität,<br />
einen hohen Querschnitt<br />
der innenliegenden Litzen und hochwertige<br />
Steckverbindungen.<br />
Anschlussvielfalt<br />
Gerade bei den Steckern trennt sich<br />
die Spreu vom Weizen. Viele einfache<br />
Kabel setzen dabei auf Silber, was zwar<br />
ein hervorragender Leiter ist, jedoch<br />
einen entscheidenden Nachteil hat: Es<br />
oxidiert nach einer gewissen Zeit. Dies<br />
führt zunächst zu einer verfälschten<br />
Hochtonwiedergabe und endet schließlich<br />
in unzureichender Leitfähigkeit.<br />
High-End-Lautsprecherkabel verwenden<br />
hingegen fast ausschließlich mit<br />
24 Karat vergoldete Steckverbinder,<br />
die dieses Problem nicht kennen und<br />
gleichzeitig als äußerst neutrale Leiter<br />
gelten. Da man beim Erwerb eines<br />
Lautsprecherkabels neben dem eigentlichen<br />
Produkt einen guten Service erhält,<br />
bieten die Hersteller eine große<br />
Auswahl an Steckverbindern an und<br />
legen diese zum Teil gleich dem Lieferumfang<br />
bei. Dieses Konzept ist auch<br />
Oehlbach nicht fremd, die mit ihrem<br />
XXL Air Blue 5 gleich vorbildlich loslegen.<br />
Das Lautsprecherkabel ist mit 24-<br />
karätig vergoldeten XXL-Kabelschuhen<br />
sowie mit Bananensteckern erhältlich.<br />
Auch die Firma Goldkabel setzt bei<br />
ihrer Highline-Serie auf Steckervielfalt.<br />
Bereits im Lieferumfang enthalten sind<br />
vergoldete Kabelschuhe, BFA- und<br />
Massiv-Bananenstecker, die sich je<br />
nach Anwendungsgebiet einfach an<br />
die Kabeladapter anschrauben lassen.<br />
Das Excelsior-Kabel von Sommer Cable<br />
wird hingegen mit berylliumbeschichteten<br />
Steckern in mehreren Varianten<br />
angeboten. Da diese fest verbaut ausgeliefert<br />
werden, sollte man sich jedoch<br />
bereits von vornherein genau überlegen,<br />
welche Steckerart benötigt wird.<br />
Zur Auswahl stehen Kabelschuhe und<br />
Bananenstecker von WBT, entweder<br />
vergoldet oder in reinem Silber.<br />
Höchste Frequenzen<br />
Aber auch im Kabelinneren verwenden<br />
die Hersteller neue Leitungssysteme. So<br />
setzt die Pariser Kabelschmiede Real<br />
Cable auf das TDC-Prinzip (Time Difference<br />
Control), welches die Litzen auf<br />
unterschiedliche Leitungen verschiedenster<br />
Stärken und Materialien verteilt.<br />
Dadurch verlaufen tiefe Bassfrequenzen<br />
auf einem anderen Kanal als<br />
hohe Präsenzen, was eine besonders lineare<br />
Wiedergabe höchster Frequenzen<br />
garantieren soll. Gerade bei der Wiedergabe<br />
von DVD-Audios und SACDs,<br />
bei denen Sample-Raten von bis zu 192<br />
Kilohertz möglich sind, bedeutet das<br />
TDC-Prinzip einen echten Mehrwert.<br />
Auch die Firma G&BL verweist darauf,<br />
mit dem HHSP43 ein Kabel speziell<br />
für die SACD-Wiedergabe entwickelt<br />
zu haben. Aufgebaut ist das Lautsprecherkabel<br />
nach dem selbst betitelten<br />
„tubular flow“-Prinzip, das die Verteilung<br />
des Audiosignals optimiert und<br />
so einen weitreichenden Tiefgang und<br />
Präsenzbereich verspricht.<br />
Safety First<br />
Auch auf die Sicherheit wird bei hochwertigen<br />
Kabeln geachtet. Um ein<br />
versehentliches Herausreißen der Kabelverbindungen<br />
an Endstufe und<br />
Lautsprechern zu vermeiden, hat sich<br />
der Hersteller HMS Elektronik etwas<br />
ganz Besonderes einfallen lassen: Das<br />
Lautsprecherkabel Concertato bietet<br />
am 24-karätig vergoldeten Winkelbananenstecker<br />
einen Sicherheitsstift<br />
(Safety Pin), der für ausreichende Stabilität<br />
an den angeschlossenen Geräten<br />
sorgt. Für Modelle ohne den obligatorischen<br />
Safety-Pin-Schacht bietet HMS<br />
Elektronik die passenden WBT-Kabelschuhe<br />
an. Ebenso auf Schutz bedacht<br />
ist der schwedische Hersteller Supra,<br />
der bei all seinen Kabeln, wie dem Ply<br />
3.4/S, auf europäische Sicherheitsnormen<br />
achtet.<br />
Das Highline-Speaker-Single-Wire-Kabel der Firma<br />
Goldkabel kommt mit PC-OCC-Kupfer sowie mit einem<br />
Full-Conductive-PVC-Mantel daher<br />
Die in Blau gefassten XXL-Air-Blue-5-Lautsprecherkabel<br />
von Oehlbach haben einen Querschnitt von 1,2 Quadratmillimetern<br />
und bestechen durch ihre gute Leitfähigkeit<br />
Die Master-Serie TDC 600 von Real Cable kommt durch ihre<br />
dicke Isolierung auf beachtliche sechs Quadratmillimeter<br />
Querschnitt<br />
Das Excelsior Classique SPK 2 von Sommer Cable hat einen<br />
Außendurchmesser von 1,3 Zentimeter und ist mit geflochtenem<br />
PVC-Isoliermaterial ummantelt<br />
Das zwei-adrige Kabel Ply 3.4/S Combicon von Supra Cables<br />
hat jeweils einen Querschnitt von 3,4 Quadratmillimeter<br />
und wurde mit alterungsbeständigem PVC ummantelt<br />
Wissen 57
Lautsprecherbau<br />
Ein einfaches Lautsprechergehäuse selbst zu bauen, ist kein Problem – ein gutes<br />
hingegen schon. Denn neben den Chassis entscheiden vor allem Gehäuseart, Dämmung,<br />
Frequenzweichen und das Impulsverhalten über die eigentliche Qualität der<br />
Wiedergabe.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Pegel (dB)<br />
Trennfrequenz<br />
Passiv<br />
Hochtöner<br />
Tiefpass<br />
Hochpass<br />
Tieftöner<br />
Frequenz (Hz)<br />
Aktiv<br />
Hochtöner<br />
Tieftöner<br />
Hochtöner<br />
Die Weiche teilt das Verstärkersignal in seine einzelnen Frequenzbereiche<br />
auf und leitet sie je nach Anzahl der Chassis an Tief-, Mittel- und<br />
Hochtöner weiter<br />
Tieftöner<br />
Während der Passivlautsprecher an eine separate Endstufe angeschlossen<br />
werden muss, die Frequenztrennung aber in dessen Inneren geschieht, ist<br />
in der aktiven Variante pro Chassis eine Weiche mit Endstufe vorhanden<br />
Bilder: Auerbach Verlag, B&W<br />
58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Grundsätzlich strahlt die<br />
Membran eines Lautsprechers<br />
den Schall in zwei<br />
Richtungen ab. Einmal nach vorn und<br />
mit phasengedrehter Schwingung nach<br />
hinten. Wird der Lautsprecher ohne Gehäuse<br />
betrieben, kann der nach vorn<br />
abgestrahlte Schall auf die Rückseite der<br />
Membran gelangen, was im schlimmsten<br />
Fall zu einer Auslöschung führt. Dies<br />
wird als „akustischer Kurzschluss“ bezeichnet,<br />
ein für den Lautsprecher sehr<br />
gefährlicher Zustand, da er zu seiner<br />
mechanischen Zerstörung führen kann.<br />
Um dies auszuschließen, stehen zwei<br />
Möglichkeiten zur Verfügung: Erstens,<br />
der Einbau des Lautsprechers in eine<br />
„unendliche Schallwand“, welche sich<br />
jedoch aufgrund ihrer Abmessung in<br />
einem geschlossenen Raum kaum realisieren<br />
lässt oder zweitens, der Einbau<br />
des Lautsprechers in eine Box.<br />
Gehäusearten<br />
Die einfachste Bauform ist das geschlossene<br />
Gehäuse. Dabei sind beide<br />
Lautsprechermembranseiten akustisch<br />
vollständig voneinander getrennt. Der<br />
rückwärtig abgestrahlte Schall bleibt<br />
somit im Gehäuseinnern und wird absorbiert.<br />
Dadurch wird ein „akustischer<br />
Kurzschluss“ wirkungsvoll vermieden.<br />
Da das eingeschlossene Luftvolumen<br />
nun allerdings auf die Membran wie<br />
eine Feder wirkt, beeinflusst dies den<br />
Bassbereich und damit auch den Frequenzgang.<br />
Das geschlossene Gehäuse<br />
besticht durch eine gute Impulswiedergabe,<br />
wohingegen eine tief<br />
reichende Basswiedergabe nur schwer<br />
möglich ist.<br />
Die Bassreflexbauform hat im Gegensatz<br />
dazu eine zusätzliche Gehäuseöffnung.<br />
Dadurch wirkt das Gehäuse<br />
als Helmholtz-Resonator. Dieser ist<br />
berechenbar und erweitert den erreichbaren<br />
Tieftonbereich. Dabei wird der<br />
rückwärtige Schall der Membran im<br />
Inneren des Gehäuses umgekehrt und<br />
über die eingebaute Resonanzöffnung<br />
nach außen geführt. Außerhalb des<br />
Gehäuses addieren sich die Schallwellen<br />
des Lautsprechers sowie der Reflexöffnung<br />
und es entsteht eine Schalldruckverstärkung.<br />
Klanglich macht sich<br />
dies in einem kräftigeren Bassbereich<br />
bemerkbar.<br />
Ähnlich ist das Prinzip der Transmission<br />
Line, die ebenfalls den rückwärtigen<br />
Schall der Lautsprechermembran<br />
nutzt. Hierbei wird in das Gehäuse ein<br />
Laufzeitglied in Form eines Kanals verbaut,<br />
der in einer Öffnung am Gehäuse<br />
mündet. Dieser Kanal besteht aus nicht<br />
parallelen Wänden, die mit schallabsorbierendem<br />
Material verkleidet sind. Der<br />
rückwärtige Schall der Membran wird<br />
dadurch um seine halbe Wellenlänge<br />
verzögert. So tritt dieser wiederum<br />
zeitrichtig mit dem vorderseitigen Schall<br />
aus, was sich positiv in einem resonanzfreien<br />
Tiefbass äußert.<br />
Dämmmaterial<br />
Egal welche Gehäusebauart vorliegt,<br />
es empfiehlt sich immer, diese im Inneren<br />
zu bedämpfen. Andernfalls können<br />
sich zwischen den parallelen Wänden<br />
stehende Wellen bilden, die zu Resonanzen<br />
im Gehäuse führen. So können<br />
deutlich hörbare Frequenzgangfehler<br />
durch Kammfiltereffekte auftreten. Im<br />
geschlossenen Gehäuse kann Dämmstoff<br />
wie z. B. Schafwolle lose hineingestopft<br />
werden. Bei einer Bassreflexbox<br />
würde hingegen der Dämmstoff<br />
durch die starke Luftbewegung aus<br />
dem Bassreflexrohr herausgeblasen<br />
werden. Deshalb muss er bei diesem<br />
System an den Wänden angebracht<br />
werden. Bewährt haben sich – neben<br />
der Verwendung von Polyesterwatte –<br />
Dämmstoffplatten, die man im Inneren<br />
verklebt.<br />
Frequenzweichen<br />
Kein Lautsprecher kann den menschlichen<br />
Hörbereich von 20 Hertz bis 20<br />
Kilohertz mit gleicher akustischer Leistung<br />
bedienen. Dafür müssen die einzelnen<br />
Frequenzbereiche mittels passiver<br />
oder aktiver Frequenzweichen auf mehrere<br />
speziell geeignete Lautsprecher aufgeteilt<br />
werden. Bei der passiven Variante<br />
eines 2-Wege-Systems erfolgt die Trennung<br />
durch Parallelschaltung von Hochtöner<br />
(HT) und Tieftöner (TT) über Tiefpass-<br />
und Hochpassfilter. Bei der aktiven<br />
Weiche hingegen erfolgt die Aufteilung<br />
vor dem jeweiligen Leistungsverstärker<br />
für HT und TT. Frequenzweichen werden<br />
mit unterschiedlichen „Ordnungen“<br />
(Flankensteilheiten) konstruiert, um Zeitfehler<br />
zwischen den Chassis auszugleichen.<br />
Häufig werden dabei Dämpfungsglieder<br />
für den Pegelabgleich und die<br />
Klangabstimmung zwischen den Lautsprechern<br />
eingesetzt.<br />
Sie sehen, es ist gar nicht so einfach, eine<br />
gut klingende Lautsprecherbox selbst zu<br />
bauen, denn dazu benötigt man einiges<br />
an Fachwissen und Erfahrung. Das nötige<br />
Know-how dazu bringen dagegen<br />
die renommierten Hersteller mit, was<br />
unsere Testberichte in dieser Ausgabe<br />
eindrucksvoll bestätigen.<br />
Box gefüllt mit<br />
Dämmstoff<br />
Die geschlossene Bauform wird mit ausreichend Dämmmaterial<br />
gefüllt, um Kammfiltereffekte durch stehende<br />
Wellen im Gehäuseinneren zu bedämpfen<br />
Bassreflextunnel<br />
Eine zusätzliche Bassreflexöffnung am Gehäuse führt zu<br />
einem kräftigeren Bassbereich. Bei falscher Größenberechnung<br />
können allerdings Strömungsgeräusche entstehen<br />
Die Transmission Line ist theoretisch ein ideales Gehäuse,<br />
fällt jedoch aufgrund der verbauten Laufzeitglieder relativ<br />
groß aus und ist aufwendig zu konstruieren<br />
Wissen 59
1<br />
1<br />
Bei diesem Bauteil handelt es sich um eine sogenannte<br />
Sicke. Sie bildet eine dauerelastische Verbindung<br />
zwischen dem Lautsprecherkorb (6) und der<br />
Lautsprechermembran (3).<br />
2<br />
2<br />
Die Konusabdeckung dient im Allgemeinen als<br />
Staubschutzkappe für die darunterliegenden Baugruppen.<br />
Es gibt auch andere Bauformen, die zusätzliche<br />
Aufgaben erfüllen.<br />
3<br />
4<br />
3<br />
Die Lautsprechermembran versetzt durch ihre Bewegung<br />
die Luft vor und hinter sich in Schwingung.<br />
Damit wird Schall erzeugt. Das verwendete Material<br />
hat Einfluss auf die Neutralität der Wiedergabe.<br />
5<br />
4<br />
Dieses Bauteil wird als Zentriermembran bezeichnet.<br />
Es dient hauptsächlich dazu, das System aus<br />
Lautsprechermembran (3) und Schwingspule (5) so<br />
zu zentrieren, dass die Schwingspule optimal im<br />
Magnetfeld arbeitet.<br />
6<br />
5<br />
Die Schwingspule: Wenn durch ihre Windungen ein<br />
Strom fließt, beginnt sie, sich im Magnetfeld des<br />
Magneten (8) zu bewegen. Damit bildet sie einen<br />
wichtigen Teil des Lautsprecherantriebes.<br />
7<br />
6<br />
Der Lautsprecherkorb: Er bildet für alle Bauteile und<br />
Baugruppen einen festen Halt. Bei den enormen<br />
Kräften, die je nach Lautsprechergröße vom Antrieb<br />
erzeugt werden, muss er sehr stabil sein.<br />
8<br />
a<br />
7<br />
Die beiden Polplatten dienen hauptsächlich der Befestigung<br />
und Zentrierung des Magneten. Die obere<br />
Polplatte hat immer eine Öffnung. Die untere Platte<br />
trägt oft eine solche zur Wärmeabführung.<br />
7<br />
8<br />
Der Magnet gehört zum Antrieb der Lautsprechermembran<br />
(3), zusammen mit der Schwingspule (5).<br />
In seiner Polkernbohrung (a) taucht die Schwingspule<br />
im Magnetfeld ein und aus.<br />
Bilder: B&W, Lars Mette, Quadral<br />
60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Das umgangssprachlich als Box bezeichnete Lautsprechergehäuse<br />
bietet den Resonanzraum für die Lautsprecher.<br />
Gute Modelle verfügen über eine akustische Bedämpfung<br />
Im Inneren von Lautsprechergehäusen ist zur akustischen<br />
Bedämpfung von stehenden Wellen Dämmmaterial aus<br />
verschiedenen Stoffen eingefügt<br />
Ein wesentliches Bauteil ist die Frequenzweiche, die den<br />
Lautsprechern ihre Arbeitsbereiche zuteilt. Sie besteht aus<br />
Spulen, Kondensatoren und Widerständen<br />
Ein Bassreflexgehäuse ist ein Helmholtz-Resonator, dessen<br />
Reflexöffnung häufig über eine rohrförmige Öffnung<br />
verfügt. Diese kann abgerundet sein<br />
Anzeige<br />
Wissen 61
KAUFBERATUNG<br />
Das Stereo-Ultimatum<br />
Mit den Ultima 800 betritt Teufel unbekanntes<br />
Terrain. Wie musikalisch ist die Neuausrichtung?<br />
Audio Test 1.2009<br />
Produkt Bewertung Seite<br />
AV-Receiver<br />
Arcam AVR600<br />
Sehr gut<br />
89<br />
92<br />
Harman Kardon<br />
AVR 760<br />
Onkyo<br />
TX-NR5007<br />
Blu-ray-Player<br />
Marantz UD9004<br />
SACD-Player<br />
Denon<br />
DCD-2010AE<br />
Lautsprecher<br />
B&W 684<br />
Heco Aleva 500<br />
Jamo C605<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
81<br />
Gut<br />
81<br />
90<br />
88<br />
86<br />
84<br />
68<br />
64<br />
65<br />
Produkt Bewertung Seite<br />
KEF<br />
Reference 203/2<br />
Nubert<br />
nuLine 102<br />
Quadral<br />
Platinum M4<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Gut<br />
84<br />
Ausgezeichnet<br />
Teufel Ultima 800<br />
90<br />
Stereovollverstärker<br />
Ausgezeichnet<br />
Arcam A38<br />
94<br />
T&A<br />
Power-Plant MKII<br />
Yamaha A-S1000<br />
Denon<br />
PMA-2010AE<br />
Vincent SV-234<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
72<br />
66<br />
67<br />
70<br />
74<br />
76<br />
78<br />
80<br />
82<br />
Guter Klang muss nicht teuer sein,<br />
dies beweist unser Test renommierter<br />
Lautsprechermarken eindrucksvoll. Ob<br />
klanglich neutral oder schönzeichnerisch<br />
gefärbt, der Hörer kann sich aus<br />
einer Fülle an Klangphilosophien bedienen.<br />
Weitaus gediegener ging es<br />
dagegen bei unserem High-End-Vergleich<br />
zu: Obwohl Teufels Ultima 800<br />
auf den ersten Blick furchteinflößend<br />
erscheinen, steckt hinter dem progressiven<br />
Design ein Stück Musikgeschichte.<br />
KEFs Reference-Lautsprecher<br />
haben den Legendenstatus bereits<br />
inne und setzen nicht nur klanglich<br />
Standards. Als perfekter Spielpartner<br />
eignen sich natürlich Stereovollverstärker.<br />
Neben den Schwergewichten von<br />
Denon, Vincent und Yamaha konnte<br />
uns vor allem Arcams A38 begeistern,<br />
der zwar schmächtig erscheint,<br />
dank durchdachter Innenarchitektur<br />
klanglich aber ganz vorne mitspielt.<br />
Natürlich können auch unsere Tests<br />
keine uneingeschränkte Kaufempfehlung<br />
geben – also schnell zum Fachhändler<br />
und Probe hören!<br />
Revox Re:system M100<br />
2008 stellte Revox ein revolutionäres<br />
AV-Konzept<br />
vor: Eine Medienzentrale,<br />
die mit ihren Aufgaben<br />
wächst und modular<br />
erweiterbar ist. Nach<br />
mehrmaliger Verschiebung<br />
ist die Einführung<br />
zur High End geplant.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Revox<br />
62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Aufstellung erwünscht!<br />
Der Lautsprechermarkt ist sehr gut gefüllt mit den unterschiedlichsten Varianten<br />
an Standlautsprechern. Wir haben einige vielversprechende Modelle für Sie<br />
ausgesucht und getestet. Was dabei herauskam, können Sie auf den folgenden<br />
Seiten lesen.<br />
VON JeNS VOigt<br />
Kaufberatung 63
Heco Aleva 500<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
Heimkino<br />
gut<br />
gut<br />
gut<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
86 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Klangtreue<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Ein warmer Klang ist durch die leichte Anhebung unterhalb<br />
von 1 kHz zu erkennen<br />
Ein erhabener Auftritt für die Aleva 500 in Schwarz.<br />
Warmer Grundklang mit angenehmer Zurückhaltung<br />
Das Anschlussfeld zeigt neben Bi-Amping auch die Möglichkeit,<br />
den Hochtonbereich anzuheben<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
9 von 10<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
10 von 10<br />
Wiedergabequalität<br />
62 von 80<br />
Wertung 81 von 100<br />
Vom deutschen Traditionshersteller<br />
Heco haben wir die<br />
bekannte Aleva 500 in den<br />
Test aufgenommen. Sie ist ein Standlautsprecher,<br />
der nach dem 2-Wege-<br />
Bassreflexprinzip mit zusätzlichem<br />
Tieftonchassis arbeitet. Die beiden<br />
Reflexöffnungen befinden sich auf der<br />
Rückseite und sind auf beiden Seiten<br />
ihrer Öffnung trichterförmig gestaltet,<br />
womit sie schon im Ansatz Luftströmungsgeräusche<br />
unterbinden. Die<br />
Verarbeitung der Lautsprecher und<br />
des Gehäuses zeugt von einem hohen<br />
Qualitätsstandard. Dies spiegelt sich<br />
auch in der Glanzlackierung wider, die<br />
zusammen mit der effektiven Frontabdeckung<br />
und der abgesetzten Bodenplatte<br />
für ein stimmiges Gesamtbild<br />
sorgt. Weniger passend sind die Kunststoffzierringe,<br />
die um die Lautsprecher<br />
herum angebracht sind. Die Rückseite<br />
weist dafür ein erfreulich interessantes<br />
Anschlussfeld auf: Die Bi-Amping-Anschlüsse<br />
bieten die Möglichkeit einer<br />
Hochtonanhebung. So kann die Hochtonwiedergabe<br />
um zwei Dezibel (dB)<br />
erhöht werden, wodurch in einem zu<br />
stark bedämpften Hörraum etwas mehr<br />
Lebendigkeit in der Wiedergabe erreicht<br />
wird.<br />
Im Inneren<br />
Die Gehäusekonstruktion ist trotz Verstrebungen<br />
im Inneren nicht ganz frei<br />
von den Resonanzen der Seitenwände;<br />
das kostet etwas klangliche Stabilität<br />
im Tiefmittenbereich. Dagegen ist die<br />
Auskleidung mit Dämmmaterial konsequent<br />
ausgeführt worden. Lobenswerterweise<br />
sind alle Kabel im Inneren mit<br />
Schaumstoff verkleidet, damit sie nicht<br />
zu Vibrationen bei anderen Teilen führen<br />
können. Die beiden Chassis haben<br />
jeweils einen Durchmesser von 170 Millimetern<br />
(mm) und ihre Dicke weist auf<br />
die Möglichkeit hin, einen hohen Hub<br />
auszuführen. Beide Chassis verfügen<br />
über robuste Aludruckgusskörbe gegen<br />
Verwindungskräfte. Die hoch belastbaren,<br />
belüfteten 25-mm-Schwingspulen<br />
arbeiten in linearisierten Systemen mit<br />
starken Magneten zusammen, was<br />
hohe Rückstellkräfte garantiert. Mittels<br />
schnell zu beschleunigender Papier-<br />
Woll-Membranen weisen die Lautsprecher<br />
eine gute innere Klirrdämpfung<br />
auf. Daraus sollen eine hohe Impulstreue<br />
und verzerrungsarme Klangreproduktion<br />
resultieren. Eine 25-mm-Gewebekalotte<br />
mit kurzen Hornansatz und<br />
Doppelmagnetsystem unterstützt die<br />
kraftvolle Wiedergabe der Heco. Der<br />
klangliche Eindruck ist angenehm zurückhaltend,<br />
seidig in den Höhen und<br />
voluminös im Bass.<br />
Kehrseite<br />
Die Heco liefert gute Bassimpulse, trägt<br />
aber leider etwas stark im Tieftonbereich<br />
auf. In Verbindung mit den zurückhaltenden<br />
Höhen, die auch mit der<br />
2-dB-Anhebung am Anschlussterminal<br />
nicht durchsetzungsfähiger erscheinen,<br />
ist die Abbildung in der wahrnehmbaren<br />
Detailfreude gebremst. Bedauerlicherweise<br />
leidet auch die Ortbarkeit<br />
von Phantomschallquellen darunter, was<br />
sich in einer weniger strukturierten Breite<br />
der akustischen Bühne zeigte. Dieser<br />
Effekt bewirkte bei unserer Sopranistin<br />
mit Orgelbegleitung, dass ihr Gesang<br />
nur wenig losgelöst vom Orgelton erschien.<br />
Dafür gab es nie Anzeichen einer<br />
Überbetonung von S-Lauten und Konsonanten.<br />
Am Beispiel der Ouvertüre<br />
zu Wagners „Der fliegende Holländer“<br />
erkannten wir, dass die Tiefenstaffelung<br />
des Orchesters nicht so weitreichend<br />
war, wie sie sein sollte. Das Trommeln<br />
der Pauken war vordergründiger als gewohnt,<br />
die Bläser und Streicher wirkten<br />
in ihren Klangfarben etwas bedeckt,<br />
es fehlte am bekannten Glanz und an<br />
der Offenheit, die wir so schätzen. Nun<br />
sind dies aber keine Mängel – es ist<br />
eine eigene Klangästhetik, die nur im<br />
Vergleich zu anderen Lautsprechern so<br />
stark zutage tritt. Eine tonale Ausgeglichenheit<br />
und damit der Anspruch auf<br />
eine neutrale Wiedergabe wird nicht erfüllt,<br />
weil der Bereich der sensiblen Mittenwiedergabe<br />
ebenfalls warm gefärbt<br />
und damit frei von klanglichen Härten<br />
und Schärfen ist. In der Fähigkeit, dynamisch<br />
zu reproduzieren, kann die<br />
Heco gut mithalten, der Dynamikumfang<br />
unseres Steinway-Flügel-Klangbeispiels<br />
wurde korrekt wiedergegeben.<br />
Für Heimkinoanwendungen legte die<br />
Aleva 500 eine große Freude bei der<br />
Reproduktion gewaltiger Ereignisse<br />
an den Tag. Das Donnern und Grollen<br />
eines sommerlichen Gewitterregens<br />
hinterließ einen bleibenden Eindruck.<br />
Dagegen war das Plätschern und Zerplatzen<br />
der einzelnen Regentropfen<br />
weniger präsent und unterstrich nochmals<br />
den dezenten Charakter der Heco<br />
Aleva 500.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Jamo, Klipsch<br />
64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Jamo C605<br />
Der gute Ruf eilt der kompaktesten<br />
Standbox C605 bereits<br />
voraus, schließlich weist<br />
Jamo als dänischer Traditionshersteller<br />
ein langjähriges, fundiertes Wissen im<br />
Lautsprecherbau auf. In ihrem 87 Zentimeter<br />
(cm) großen Korpus haben die<br />
Dänen einiges an Know-how versteckt.<br />
Das elegante Erscheinungsbild, das von<br />
einer Furnierfolie in den Farbvarianten<br />
Apfel-Dunkel oder Esche-Schwarz dominiert<br />
wird, zeugt von einer sauberen<br />
Verarbeitung. Die C605 ist nach dem<br />
Zweieinhalb-Wege-Prinzip bestückt und<br />
besteht aus einem Ein-Zoll-Hochtöner,<br />
einem Tiefmitteltöner und einem Tieftöner<br />
von jeweils 15 cm Durchmesser.<br />
Das Jamo Prinzip<br />
Der Hochtöner ist eine lackierte Gewebekalotte,<br />
die mit ihrem gesamten<br />
Aufbau in einem von der Front entkoppelten<br />
Gehäuse untergebracht ist. Jamo<br />
nennt dieses Prinzip DTT (Decoupled<br />
Tweeter Technology), es erhält das Detailauflösungsvermögen<br />
aufrecht und<br />
verhindert mechanische Schwingungen,<br />
die durch die großen Chassis ausgelöst<br />
werden. Mit integriert ist eine fast 11 cm<br />
weite Schallführung, die zu einer Fokussierung<br />
der Abstrahlung führt, darüber<br />
hinaus soll so der Übergang zum Tiefmitteltöner<br />
verbessert werden. Die Fokussierung<br />
bietet große Vorteile in akustisch<br />
ungünstigen, wenig bedämpften<br />
Räumen, da eine breite Abstrahlung<br />
Reflexionen auslöst, die zur Verschlechterung<br />
der Gesamtabbildung führen.<br />
Bei den eingebauten Langhub-Chassis<br />
sind verwindungssteife Membranen<br />
eingesetzt worden, deren Kunststoffgewebemembranen<br />
eine Wabenstruktur<br />
aufweisen. Die fest stehenden<br />
Phasennasen der Chassis unterstützen<br />
die Wärmeabfuhr der hochbelastbaren<br />
Schwingspulensysteme und ein Filzring<br />
sorgt für die Verringerung von Verzerrungen<br />
und Kompressionseffekten.<br />
Das Gehäuseinnere ist gegen stehende<br />
Wellen, zumindest im Bereich der Lautsprecher,<br />
stark bedämpft. In den angebrachten<br />
Plastikfüßen sind Gewinde<br />
vorhanden, die Spikes für die akustische<br />
Entkopplung aufnehmen. Die Rückseite<br />
beherbergt eine große strömungsoptimierte<br />
Bassreflexöffnung und das Anschlussterminal.<br />
An diesem ist neben<br />
Bi-Amping der problemlose Anschluss<br />
der gängigen Verbindungen möglich.<br />
Der klangliche Gesamteindruck zeichnet<br />
sich aus durch ein plastisches und<br />
kerniges Bild, mit frischem Sound im<br />
Hochton und einer erwachsenen Basskultur.<br />
Der durchweg als „trocken“ zu<br />
bezeichnende Klangeindruck wird nur<br />
durch leichte Unschärfen getrübt.<br />
Jamos C605 gibt einen erfreulichen Detailreichtum<br />
wieder und vermag dazu,<br />
starke Bassschübe auszuführen.<br />
Orchesterklang<br />
Mit Wagners „Der fliegende Holländer“<br />
erreichte die Abbildung der<br />
akustischen Bühne eine glaubhafte Tiefe<br />
mit ausgeprägter Staffelung, die mit<br />
einer entsprechenden Basisbreite harmonierte.<br />
Das Trommeln der Pauken<br />
und die nicht zu scharf klingenden Bläser<br />
sowie Streicher hatten eine sinnvolle<br />
tonale Balance, auch wenn hier und da<br />
ein wenig mehr Biss den Reiz gesteigert<br />
hätte. Im Orchestertutti neigt die<br />
C605 leicht zum Komprimieren und<br />
eine allzu ruppige Grobdynamik ist<br />
auch nicht ihre Lieblingsspielweise. Sie<br />
hat Spaß an Impulsen, mitunter kann<br />
die Bündelung des Hochtonbereiches<br />
je nach Position des Hörers dezent<br />
ausgeprägte S-Laute in stark dynamikbegrenztem<br />
Gesang und Stimmen hervorrufen.<br />
Unsere Sopranistin hatte viel<br />
Platz, um in der gebotenen räumlichen<br />
Tiefe frei zu schweben. Der sie stützende<br />
Orgelton war nicht überzeichnet.<br />
Für Freunde der härteren Gangart<br />
sind verzerrte Gitarren recht kernig im<br />
Klang, aber niemals nervig. Jamo präsentiert<br />
hier einen Standlautsprecher,<br />
der in vielen musikalischen Sparten ein<br />
überzeugendes Erlebnis bietet. Selbst<br />
heimkinorelevante Geräusche werden<br />
überaus beachtlich abgebildet, unsere<br />
Testdemo eines Gewitters samt Donnergrollen<br />
wurde angesichts der Größe<br />
der Lautsprecherbox eindrucksvoll<br />
reproduziert. Die Regentropfen, die<br />
beim Aufschlagen zerplatzen, könnten<br />
dagegen noch einen Hauch spritziger<br />
klingen. Dagegen hält Jamo mit der lebendig<br />
anschwellenden Dynamik eines<br />
Steinway-Flügels problemlos Schritt, bei<br />
dieser Gelegenheit ist das Verlangen<br />
der C605 nach Neutralität spürbar. Das<br />
Ergebnis ist ein angenehm gewärmter<br />
Mitteltonbereich ohne Übertreibungen,<br />
der viele Liebhaber finden wird. Vor<br />
allem bei denen, die aus Platzmangel<br />
oder aus ästhetischen Gründen nicht<br />
auf größere Lautsprecher zurückgreifen<br />
wollen.<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
Heimkino<br />
gut<br />
sehr gut<br />
gut<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 6 Ohm (2,45 V)<br />
88,5 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Klangtreue<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Die hohe Linearität ist nur durch den leichten Einbruch um<br />
250 Hz getrübt<br />
Etwas klein von der Bauhöhe her, aber sehr klanggewaltig<br />
in der Abstimmung und mit festem Stand auf den Spikes<br />
Gut sichtbar: die Wabenstruktur der Gewebemembran und<br />
die Phasennase für die Wärmeableitung des Tieftöners<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
8 von 10<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
10 von 10<br />
Wiedergabequalität<br />
63 von 80<br />
Wertung 81 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 65
Nubert nuLine 102<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
Heimkino<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
gut<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
86 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Klangtreue<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Ein ausgeglichener Frequenzverlauf im Toleranzbereich<br />
mit einer leichten Hochtonbetonung<br />
Schlicht im Design, aber kraftvoll im Klang und seriös in<br />
der konstruktiven Umsetzung<br />
Aufwendig konstruierte Frequenzweichen und der umschaltbare<br />
Klangcharakter sind markant für die nuLine 102<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
10 von 10<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
10 von 10<br />
Wiedergabequalität<br />
66 von 80<br />
Wertung 86 von 100<br />
Unser Testexemplar in weißem<br />
Schleiflack wirkte optisch<br />
besonders edel, alternativ<br />
ist die nuLine 102 auch in Silber und<br />
Echtholzfurnieren erhältlich. Die Frontgitter<br />
sind abnehmbar und aus dezent<br />
gewölbtem und gelochtem Metall.<br />
Das massiv konstruierte Gehäuse lässt<br />
Nubert von einem deutschen Tonmöbelhersteller<br />
fertigen und die Qualität<br />
spricht für sich: Die nuLine 102 weist<br />
eine hohe Stabilität und Resonanzfreiheit<br />
auf. Auffällig ist die mustergültige<br />
Dämmung des Gehäuses von innen mit<br />
allseitig fest angebrachtem Dämmmaterial<br />
inklusive der aufwendigen Verstrebungen<br />
und Stabilisierungen der<br />
Gehäuseseiten. Auch das mehrschichtige<br />
MDF-Material von 19 bis 38 mm<br />
hat seinen Effekt. Das Gehäuse wirkt so<br />
stabil wie ein Baumstamm und es gibt<br />
keinen hohlen Klang noch Vibrationen.<br />
Mit über einem Meter Größe ruht die<br />
nuLine 102 auf höhenverstellbaren<br />
Metallfüßen, die mit Filz unterlegt werden<br />
können. Da es sich hier um ein M-<br />
8-Gewinde handelt, sind auch Spikes<br />
und anderes Zubehör mit den Boxen<br />
nutzbar.<br />
Fels in der Brandung<br />
Die nuLine 102 ist ein 2-Wege-Standlautsprecher<br />
in Bassreflexbauweise<br />
mit einem Hochtöner, Mitteltöner und<br />
zwei Tieftonchassis. Damit erhöht sich<br />
die wirksame Membranoberfläche der<br />
Lautsprecher, ohne an Masseträgheit<br />
zu leiden. Das heißt, es gibt eine saubere<br />
Reproduktion von Bassimpulsen.<br />
Der Hochtöner hat eine asymmetrische<br />
Anordnung, diese soll eine bessere Ortbarkeit<br />
von Instrumenten bewirken.<br />
Eine große, abgerundete Bassreflexöffnung,<br />
die Luftströmungsgeräusche minimiert,<br />
befindet sich auf der Rückseite.<br />
Direkt darüber angeordnet sind die sehr<br />
massiven Anschlüsse. Eine Kontaktbrücke<br />
verbindet die Bi-Amping-fähigen<br />
Anschlüsse, die allen Kontaktarten<br />
gerecht werden. Bei Nubert hat man<br />
Geschmacksverstärker in Form zweier<br />
Schalter integriert. Der obere lässt eine<br />
Veränderung im Hochtonbereich zu,<br />
um zwischen brillant, linear und sanft<br />
zu wechseln. Der untere Schalter greift<br />
hingegen im Tieftonbereich und bewirkt<br />
eine Anhebung oder eine lineare<br />
Übertragung.<br />
Nuberts nuLine 102 ist Teil einer Produktlinie<br />
und kann zum Surround-Set<br />
ausgebaut werden. Doch auch im<br />
Alleingang weiß die Box ein Feuerwerk<br />
zu entfachen, allein die hohe<br />
Belastbarkeit von mehr als 350 Watt<br />
spricht Bände. Damit kann sie die starken<br />
Bassimpulse ohne Unterstützung<br />
durch einen Subwoofer vollwertig<br />
übertragen. Die Tieftöner bestehen<br />
aus strömungsoptimierten Druckgusskörben<br />
mit Schwingspulenbelüftung<br />
und sehr leichten, aber dennoch steifen<br />
Membranen.<br />
Konzertbesuch<br />
Wir hatten den Eindruck einer klanglich<br />
sehr lebendigen Wiedergabe mit dem<br />
Anspruch auf eine hohe Neutralität, die<br />
sich für viele musikalische Sparten gut<br />
eignet. Der Bassbereich war sehr gut,<br />
straff und von einer angenehmen Aufgeräumtheit<br />
ohne Verwaschungen und<br />
dank der hohen Impulstreue spielte<br />
die nuLine 102 immer auf den Punkt.<br />
Mit aufdringlichen S-Lauten in Gesang<br />
und Sprache hatte die Standbox nicht<br />
zu kämpfen und der Umgang mit Konsonanten<br />
war tadellos. Die nuLine 102<br />
ließ unserer Sopranistin das richtige<br />
Maß an Raum, um schwerelos über<br />
dem gut reproduzierten Orgelton zu<br />
schweben.<br />
Das Orchester zu der Wagner-Ouvertüre<br />
„Der fliegende Holländer“ lebte zwischen<br />
den Standlautsprechern in schönen<br />
Klangfarben und einer sehr guten<br />
Tiefenstaffelung auf, sodass Bläser und<br />
Streicher in nahezu perfekter tonaler<br />
Balance mit den entfernt trommelnd<br />
erklingenden Pauken sehr schöne dynamische<br />
Wellen zeichneten. Die Breite<br />
der akustischen Bühne war in ihrer Abbildung<br />
sehr gut und gab den Klangkörper<br />
wieder. Selbst die Feindynamik<br />
und Detailauflösung stehen in einem<br />
sehr guten Verhältnis zu dem überwältigenden<br />
Impulsverhalten, das stetig<br />
den Aufmerksamkeitsreiz eines echten<br />
Konzerts bot. Auch das dynamische<br />
Spiel eines Steinway-Flügels war emotional<br />
erfahrbar. Selbst ein startendes<br />
Propellerflugzeug war ohne Dröhnen<br />
zu hören, was für eine gut kontrollierte<br />
Basswiedergabe als Folge der inneren<br />
Bedämpfung des stabilen Gehäuses<br />
spricht. Regentropfen zerplatzen und<br />
plätscherten beim Aufschlag, sodass<br />
man gewillt sein könnte, im Heimkino<br />
die Regenschirme aufzuspannen. So<br />
nah an der Wirklichkeit spielte im Vergleichstest<br />
kein Konkurrent.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Nubert, Quadral<br />
66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Quadral Platinum M4<br />
Die Platinum M4 ist eine 3-<br />
Wege-Druckkammer-Bassreflex-Box<br />
mit einem ganz<br />
eigenen Prinzip. Sie ist im Design befreit<br />
von harten Ecken und Kanten<br />
und fügt sich mit der Erscheinung in<br />
Klavierlack-Weiß oder -Schwarz auf<br />
elegante Art ins moderne Interieur<br />
ein. Zu ihrer Entkopplung verfügt sie<br />
über Spikes und ein Anschlussfeld, das<br />
selbstverständlich Bi-Amping, Bananas<br />
und Kabelschuhe unterstützt. Ein nach<br />
außen abgerundeter Bassreflextunnel,<br />
der Strömungsgeräusche unterbindet,<br />
befindet sich auf der Rückseite der M4.<br />
Das Bild, das wir uns von der Gehäusekonstruktion<br />
machen konnten, bescheinigt<br />
einen resonanzarmen, sehr<br />
stabilen Aufbau, der mit der Wertigkeit<br />
der äußeren Erscheinung eine lobenswerte<br />
Einheit bildet.<br />
Ausgefeilte Technik<br />
Der Hochtöner ist eine eigene Weiterentwicklung<br />
des Herstellers, die vom<br />
Ansatz her einem Ringstrahler gleichkommt,<br />
der das Schalldruck emittierende<br />
Element eines Hornsystems darstellt.<br />
Auf ein klassisches Horn wurde verzichtet,<br />
stattdessen besteht das Antriebselement<br />
aus einer kleineren leichten<br />
Titanmembran, die aufwendig zentriert<br />
ist. Dies resultiert in einer Biegeschwingermembran,<br />
die weniger Luftmassen<br />
bewegen muss und eine hohe Impulstreue<br />
aufweist. Aus dieser ergibt sich<br />
über einen breiten Abstrahlbereich<br />
klangliche Transparenz und Neutralität,<br />
woraus wiederum ein sanfterer Übergang<br />
zum Mitteltöner resultiert. Die<br />
hocheffektiven Neodymringmagneten<br />
sorgen für den richtigen Antrieb der<br />
Mittel- und Tieftöner, welche Quadrals<br />
eigene Altima-Membranen besitzen.<br />
Quadral setzt auf Leichtmetalle wie<br />
Aluminium für den 135-mm-Mitteltöner<br />
und die 170-mm-Tieftöner sowie<br />
auf eine angepasste Frequenzweichenkonstruktion.<br />
Die Tieftöner arbeiten in<br />
einem Druckkammerbassreflexprinzip<br />
für eine stärkere Fokussierung des Tieftonbereiches<br />
– deshalb sind sie auch<br />
so tief in das Gehäuse eingelassen und<br />
werden von vertikalen Metallstreben<br />
geschützt. Dank der hochwertigen<br />
magnetischen Abdeckung können Sie<br />
alle Membranen vor unachtsamen Eingriffen<br />
schützen. Quadrals Platinum-<br />
Lautsprecher verfügen über einen sehr<br />
harmonischen Grundklang. Bei der<br />
Platinum M4 ist es nicht dringend notwendig,<br />
das „Stereodreieck“ zu forcieren,<br />
der hörbar weite, seitliche Bereich<br />
der Hochtonübertragung lässt hier mehr<br />
Spielraum zu. Nach unserer Anpassung<br />
konnten die klanglichen Ergebnisse auf<br />
hohem Niveau überzeugen.<br />
Losgelöst<br />
Der nahezu verfärbungsfreie Hochtonbereich<br />
bildet feinste Impulse ab und<br />
stellt mit dem Mitteltöner eine klanglich<br />
sehr angenehme Einheit dar. Egal<br />
welche Musikstile wir hörten: Ob ausgedehnte<br />
Bläsersätze, rockige Gitarren<br />
oder vielschichtige Schlagzeugsoli,<br />
immer war der Höreindruck angenehm<br />
aufgelöst und ohne Schärfen oder<br />
klangliche Härten. Selbst Streicher waren<br />
weder unter- noch überpräsent und<br />
sämtliche Musikrichtungen profitierten<br />
von der klanglichen Wärme der M4, die<br />
zwar nicht als Neutralität zu werten,<br />
aber durchaus gewollt ist. Das Auflösungsvermögen<br />
für die Ouvertüre zu<br />
Wagners „Der fliegende Holländer“<br />
projizierte die Quadral M4 mit einer<br />
schönen Tiefenstaffelung samt weit<br />
aufgespannter Bühne. Das seltene Gefühl,<br />
dass das klangliche Geschehen<br />
losgelöst von den Lautsprechern stattfindet,<br />
war bei diesen Klangstrahlern<br />
zu erleben. Das An- und Abschwellen<br />
der Streicher, der Ruf der Hörner und<br />
das Grollen der Pauken in der Ferne<br />
wurden zum echten Erlebnis. Getragen<br />
wird das akustische Fundament von<br />
einer warmen Grundfärbung der Tiefmitten,<br />
die sich bis in den Bassbereich<br />
ausweiten. In Gesang und Sprache bietet<br />
die M4 eine schöne Konsonantenfärbung<br />
mit einer greifbaren Plastizität<br />
der Abbildung, die selbst bei sehr impulsfreudigen<br />
Instrumenten aufrechterhalten<br />
wird. Unser beliebter Sopran<br />
mit Orgelbegleitung schwebte mit<br />
Leichtigkeit sauber artikuliert auf dem<br />
Orgelton, ohne dass die höchsten Töne<br />
in unverständliches Quietschen abglitten.<br />
Lediglich das unterste Orgelregister<br />
wirkte minimal überzogen. Die M4<br />
hat ein sehr gutes Auflösungsverhältnis<br />
für Details und Feindynamik: So kann<br />
sie bei einer Gewitteraufnahme dezent<br />
zerplatzende Regentropfen etwas besser<br />
reproduzieren als das druckvolle<br />
Donnergrollen – hier hat sie im Mittenbereich<br />
nicht genug aggressiven Biss.<br />
Den nötigen Schalldrucksprung schafft<br />
sie jedoch mit Leichtigkeit.<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
Heimkino<br />
gut<br />
sehr gut<br />
gut<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
87 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Klangtreue<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Der warme Grundklang ist unabhängig von dem kleinen<br />
Einbruch bei 250 Hz. Keine Anfälligkeit für scharfe Laute<br />
Ein eindrucksvoller Anblick: Die Streben vor den Tieftönern.<br />
Sie arbeiten im Druckkammerprinzip<br />
Ein Blick auf den Ricom-Ringstrahler mit einer Biegeschwingermembran<br />
aus dem Hause Quadral<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
10 von 10<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
10 von 10<br />
Wiedergabequalität<br />
64 von 80<br />
Wertung 84 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 67
B&W 684<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
Heimkino<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
gut<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 8 Ohm (2,83 V)<br />
88 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Klangtreue<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Der Anstieg zu den hohen Frequenzen ist genauso hörbar<br />
wie die leichte Absenkung unterhalb von 300 Hz<br />
Das Gehäuse des Standlautsprechers ist auf der Vorderseite<br />
und der Rückseite mit einer Bassreflexöffnung versehen<br />
Die Kevlarmembran, eines der markantesten Merkmale<br />
der B&W-Speaker, hier zusammen mit einem Phase-Plug<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
9 von 10<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
10 von 10<br />
Wiedergabequalität<br />
65 von 80<br />
Wertung 84 von 100<br />
Die 684 ist die zweitgrößte<br />
Standbox aus der Serie 600<br />
von Bowers & Wilkins und als<br />
Zweieinhalb-Wege-Box konzipiert. Das<br />
Modell setzt sich zusammen aus einem<br />
Aluminiummembran-Hochtöner (Nautilus-Röhrentechnologie)<br />
und einem<br />
Tiefmitteltöner, der im Bass von einem<br />
Tieftöner ergänzt wird – beide Membranen<br />
sind aus Kevlargewebe gefertigt.<br />
Kevlar war lange Zeit das Monopol<br />
der britischen Firma; die hohe Resistenz<br />
gegenüber Partialschwingungen und<br />
die geringe zu bewegende Masse erhöhen<br />
die Impulstreue und Neutralität der<br />
Klangwiedergabe. Der Hochtöner basiert<br />
auf einer eigenen Technologie, die<br />
darauf aufbaut, dass die Schwingungsenergie<br />
der Membran in der Hauptrichtung<br />
nach vorne abgestrahlt und nach<br />
hinten in einem konisch verjüngten<br />
Rohr bedämpft wird, mit dem Ziel, eine<br />
interferenzfreie und damit plastischere<br />
Abbildung zu erzeugen.<br />
Tragender Korpus<br />
Die Gehäusekonstruktion vermittelt<br />
einen akustisch stabilen Eindruck ohne<br />
Anzeichen ausgeprägter Resonanzen.<br />
Auf den Gehäuselängsseiten waren<br />
keine nennenswerten Durchschwingeffekte<br />
festzustellen, sodass von einer<br />
ausgewachsen Konstruktion gesprochen<br />
werden kann. Der Korpus der 684<br />
ist aus MDF gefertigt und mit einer Furnierfolie<br />
beklebt, die in verschiedenen<br />
ansprechenden Variationen erhältlich<br />
ist. An der hohen Fertigungsqualität<br />
gibt es keinen Zweifel, lediglich auf der<br />
Unterseite sind kleine Leimreste an den<br />
Klebekanten sichtbar. Mit den Spikes<br />
oder den gummierten Füßen ist eine<br />
Entkoppelung vom Fußboden vorhanden,<br />
ebenso gibt es ein Bi-Amping-fähiges,<br />
hochwertiges Anschlussfeld mit<br />
massiven vergoldeten Anschlussbrücken.<br />
Die von B&W bekannten griffigen<br />
Schraubterminals nehmen große<br />
Kabelquerschnitte auf und bieten sicheren<br />
Halt für Kabelschuhe und Bananenstecker.<br />
Eine echte Besonderheit<br />
des Gehäuses betrifft die zwei Bassreflexöffnungen.<br />
Eine befindet sich auf<br />
der Vorder- und eine auf der Rückseite.<br />
Das tieffrequente Abstrahlverhalten der<br />
684 lässt sich mit den mitgelieferten<br />
Schaumstoffeinsätzen für die Reflexöffnungen<br />
verändern.<br />
Abseits der ortsabhängigen Anpassungen<br />
ist der Gesamtsound der B&W<br />
684 ohne klangliche Aufdringlichkeiten:<br />
Die Box spielt schlank und kompakt,<br />
aber mit einem kernigen Bass. Sie<br />
vermag eine schöne, nicht überzogene<br />
Stereoperspektive zu bieten, die sich<br />
eher bedeckt in der räumlichen Tiefe<br />
ausbreitet. Der Hochtonbereich zeigt<br />
dagegen eine weite Offenheit. Ein interessanter<br />
Aspekt ist, dass die B&W<br />
684 S-Laute in Sprache und Gesang<br />
nie übersteigert reproduziert, dafür<br />
aber den Eindruck hinterlässt, genau<br />
diese geräuschhaften Anteile in einen<br />
weitaus höheren Frequenzbereich zu<br />
portieren. Damit erzeugt sie eine besondere<br />
Transparenz, die sich in jeder<br />
klanglichen Darbietung bemerkbar<br />
macht. Bei der Wiedergabe der Ouvertüre<br />
zu Wagners „Der fliegende Holländer“<br />
erlebten wir eine angenehme, von<br />
den Lautsprechern losgelöste, breite<br />
akustische Bühne. Die Tiefenstaffelung<br />
der Aufnahme war weniger stark ausgeprägt,<br />
sodass sich die Bläser samt<br />
grollenden Pauken nie in den Vordergrund<br />
spielten. Den Streichern verhalf<br />
die B&W zur exakter Auflösung. Für<br />
den Heimkinobereich ist dieser Lautsprecher<br />
nur bedingt die erste Wahl, da<br />
er mit einem ganz eigenen klanglichen<br />
Charakter eine Färbung der realitätsbezogenen<br />
Geräusche vornimmt. Unsere<br />
gern gespielten Gewitteraufnahmen<br />
legten dies für uns offen. Im Gegensatz<br />
zum rundum überzeugenden musikalischen<br />
Verhalten wollte uns die Spritzigkeit<br />
der zerplatzenden Regentropfen<br />
und das Donnergrollen nicht in vollem<br />
Maße überzeugen.<br />
Neutraler Begleiter<br />
In weiteren musikalischen Hörtests bestätigte<br />
sich, dass alle Saiteninstrumente<br />
angenehm von der Impulsfreudigkeit<br />
wie der gesteigerten Mitteltonpräsenz<br />
profitierten und sich die Box der Neutralität<br />
verpflichtet fühlt. Die Dynamik<br />
eines Steinway-Flügels wurde ebenfalls<br />
sehr gut und mit großer Sauberkeit im<br />
Grundton abgebildet, dem es aber ein<br />
wenig an Emotionalität mangelte. Es<br />
gilt festzuhalten: Die B&W 684 kann<br />
großen dynamischen Attacken genauso<br />
folgen wie den Details einer feindynamischen<br />
Wiedergabe, womit sie ein<br />
hohes Maß an Sensibilität zeigt. Sie<br />
hat das Vermögen, jede musikalische<br />
Sparte adäquat aufzulösen und auch<br />
Schwächen aufzuzeigen – ein hoher<br />
analytischer Ansatz.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, B&W<br />
68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Nubert Quadral Bowers & Wilkins Heco Jamo<br />
Modell nuLine 102 Platinum M4 684 Aleva 500 C605<br />
Preis pro Paar 1500 Euro 1400 Euro 1000 Euro 900 Euro 700 Euro<br />
Informationen www.nubert.de www.quadral.com www.bowers-wilkins.de www.heco-audio.de www.jamo.com<br />
Lautsprechermaße (B/H/T),<br />
Gewicht<br />
Anzahl eingebauter<br />
Lautsprecher<br />
Erhältliche Farben<br />
Technische Daten<br />
Lautsprecher<br />
Arbeitsweise<br />
Bauform<br />
21 × 106 × 33 cm<br />
27 kg<br />
Weiß, Schwarz, Silber,<br />
Kirsche, Buche<br />
2-Wege + 2 Subbass-Chassis,<br />
passiv<br />
Bassreflex mit Öffnung auf<br />
Rückseite<br />
21 × 100 × 31,8 cm<br />
22,4 kg<br />
19,8 × 91 × 30 cm<br />
18,2 kg<br />
19,5 × 102 × 32,8 cm<br />
19 kg<br />
17,5 × 86,2 × 34,1 cm<br />
15,3 kg<br />
4 4 2 3 3<br />
Weiß, Schwarz<br />
Esche, Eiche, Rotkirsche,<br />
Wenge<br />
Kirsche, Silber, Schwarz<br />
Apfel-Dunkel, Esche<br />
3-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv<br />
Bassreflex mit Öffnung<br />
auf Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf<br />
Vorderseite und Rückseite<br />
Bassreflex mit zwei Öffnungen<br />
auf der Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung<br />
auf Rückseite<br />
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 6 Ohm<br />
Frequenzgang nach<br />
52 – 24000 Hz +/– 3 dB 28 – 50000 Hz 44 – 22000 Hz +/– 3 dB 28 – 42000 Hz 51 – 38000 Hz +/– 3 dB<br />
Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
des Herstellers<br />
30 – 350 W 30 – 200 W 25 – 150 W 30 – 170 W 30 – 200 W<br />
Kennschalldruck nach<br />
Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
86,5 dB/85 dB @ 2 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
90 dB/87 dB @ 2 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
90 dB/88 dB @ 2,83 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
· massive Anschlüsse<br />
· umschaltbarer Klang<br />
· lebendige Spielweise<br />
· sehr gute Mittenauflösung<br />
· Verarbeitung<br />
· warme und weiche Mittenwiedergabe<br />
· breites räumliches Abstrahlverhalten<br />
im Hoch-Mittentonbereich<br />
· Verarbeitung<br />
· Hochtonauflösung<br />
· massive Anschlüsse<br />
· Mittenwiedergabe<br />
· Verschlussstopfen für<br />
Bassreflexöffnungen<br />
Nachteile · Spikes optional · etwas opulenter<br />
· etwas kühl im Klang<br />
Bassbereich<br />
· geringer Tiefbass<br />
Bewertung<br />
91 dB/86 dB @ 2 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
· warmer Grundklang<br />
· Ausstattung<br />
· zusätzliche Hochtonanhebung<br />
· Bassstärke bremst Detailauflösung<br />
89 dB/88,5 dB @ 2,45 Vrms<br />
(1 W/1 m)<br />
· klanglich stimmiges<br />
Konzept<br />
· Feindynamik<br />
· große Pegelsprünge<br />
werden leicht komprimiert<br />
Bässe 9/12 9/12 8,5/12 8,5/12 9/12<br />
Mitten 10/12 9,5/12 9/12 9,5/12 9/12<br />
Höhen 10/12 10/12 10/12 9/12 9/12<br />
Räumlichkeit 9,5/12 9,5/12 10/12 9/12 9,5/12<br />
Neutralität 9,5/12 8,5/12 9/12 9/12 9/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 9/10 8,5/10 9,5/10 8/10 8,5/10<br />
Dynamikverhalten 9/10 9/10 9/10 9/10 9/10<br />
Wiedergabequalität 66/80 64/80 65/80 62/80 63/80<br />
Ausstattung/Verarbeitung 10/10 10/10 9/10 9/10 8/10<br />
Benutzerfreundlichkeit 10/10 10/10 10/10 10/10 10/10<br />
Prädikat sehr gut gut gut gut gut<br />
Ergebnis 86 von 100 84 von 100 84 von 100 81 von 100 81 von 100<br />
Anzeige<br />
Alles in einem<br />
• CD-Spieler<br />
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• Vollverstärker<br />
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• 5 Analogeingänge<br />
• 5 Digitaleingänge<br />
• USB-Eingang<br />
„Der NaimUniti spielt kraftvoll, dynamisch,<br />
lebendig und rhythmisch akzentuiert.“ <strong>AUDIO</strong>PHIL #03<br />
„Ich kenne kein Gerät mit vergleichbaren Möglichkeiten, das sich<br />
derart unkompliziert handhaben lässt.“ IMAGE HIFI 1/2010<br />
„Klanglich sowie in Verarbeitung und Bedienung vorbildlich“ <strong>AUDIO</strong> 8/2009<br />
„Eine Allround-Komponente, die derzeit ihresgleichen sucht“ STEREO 9/2009<br />
Jetzt erhältlich bei UNI HIFI!<br />
www.uni-hifi.de<br />
Telefon: 0341 9605050
Teufel Ultima 800<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Teufel Ultima 800<br />
Um dem hohen Anspruch einer vollwertigen Stereowiedergabe gerecht zu werden,<br />
entwickelte Teufel dieses imposante Lautsprecherpaar, das mit einer interessanten<br />
Lösung den Schall in Ihr Wohnzimmer transportiert: Die Ultima 800 verzichten vollständig<br />
auf eine Bassreflexöffnung.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Ultima 800<br />
Links: Auf der Rückseite sind drei der vier passiven Basstreiber untergebracht. Die Boxen stehen<br />
auf einer stabilen Stahlkonstruktion, an der die Spikes befestigt werden. Rechts: Das Anschlussfeld<br />
kommt ohne Bi-Amping aus, darüber die Möglichkeit für die Ortsanpassung im Bass<br />
Hersteller<br />
Teufel<br />
Preis<br />
3000 Euro pro Paar<br />
Info<br />
www.teufel.de<br />
Maße (B/H/T) 22 × 98 × 37,4 cm<br />
Gewicht<br />
31,2 kg<br />
Farben<br />
Schwarz oder<br />
Nussbaum-Glanzlack<br />
Lautsprechertyp geschlossen,<br />
variable<br />
Passivmembran<br />
Impedanz<br />
4 Ohm<br />
Übergangsfrequenz 350/2500 Hz<br />
Empf. Verstärkerleistg. >100 Watt<br />
Besonderheiten Spikes,<br />
vierstufige<br />
Ortsanpassung im<br />
Bassbereich<br />
Bilder: Teufel<br />
70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Teufel, bislang bekannt für seine<br />
Heimkinosysteme, bietet mit der<br />
Ultima 800 einen interessanten<br />
Standlautsprecher an. Die 3-Wege-<br />
Konstruktion kommt ohne eine Bassreflexöffnung<br />
aus und nutzt stattdessen<br />
vier passive Tieftöner. Dadurch ergeben<br />
sich eine höhere Pegelfestigkeit und ein<br />
besseres Raum-Resonanzverhalten. Integriert<br />
sind die Chassis in ein extrem<br />
massives und akustisch resonanzarmes<br />
Gehäuse, das in Hochglanzschwarz<br />
oder Nussbaum angeboten wird und<br />
einen sicheren Stand auf Spikes garantiert.<br />
Die Besonderheit der angeschrägten<br />
Schallwand ist der akustische<br />
Laufzeitausgleich für die Wiedergabe<br />
des Hoch- und Mitteltonbereichs. Es<br />
sei auch erwähnt, dass diese Konstruktion<br />
eine vierstufige Anpassung an das<br />
akustische Verhalten in Räumen besitzt.<br />
Diese greift im Bassbereich und lässt<br />
Experimente mit dem Verstärkerdämpfungsfaktor<br />
zu.<br />
Materialaufwand<br />
Auf den Punkt gebracht: In dem Gehäuse<br />
arbeiten sechs 170-Millimeter-Tieftöner,<br />
von denen zwei aktiv angesteuert<br />
werden. Der zweischichtige Materialmix<br />
der Rohacell-Carbon-Sandwich-Membran<br />
und die Optimierung der Wärmeabführung<br />
am Schwingspulensystem<br />
nach Klippel sorgen für eine lineare und<br />
verzerrungsarme Klangreproduktion.<br />
Eine ermüdungsfreie Wiedergabe bietet<br />
die Ultima 800 mit einem 33 Millimeter<br />
(mm) großen, gekühlten Gewebekalottenhochtöner.<br />
Sein Antrieb verfügt über<br />
einen langen Hub für eine dynamische<br />
und kompressionsfreie Wiedergabe. Erreicht<br />
wird dies über einen kleinen, aber<br />
hoch effektiven Neodymmagneten, wie<br />
er auch für den Mitteltöner zum Einsatz<br />
kommt. Dieser verfügt über eine 100-<br />
mm-Vollmembran aus reinem Titan.<br />
Klangreiz<br />
Die konkave Membranform sorgt für<br />
ein breites Abstrahlverhalten in seinem<br />
Frequenzbereich, außerdem besitzt die<br />
Membran eine hohe Formstabilität,<br />
woraus sich eine besondere Resistenz<br />
gegenüber eigenen Verzerrungen einstellt.<br />
Gewährleistet wird diese hohe<br />
Übertragungsqualität von einer Frequenzweiche,<br />
die in ihrer Bestückung<br />
auf bewährte, verlustarme Folienkondensatoren<br />
sowie verzerrungsfreie<br />
Luftspulen zurückgreift und im Aufbau<br />
gegen mechanische Schwingungen geschützt<br />
ist. Der Grundklang der Teufel<br />
hat eine tendenziell warme Färbung,<br />
die sich bis in den unteren Mittenbereich<br />
entfaltet. Der obere Mittenbereich<br />
ist etwas ausgeprägter und dominiert<br />
gegenüber dem angenehm ausgewogenen<br />
Hochtonbereich. E-Gitarren bekommen<br />
so einen kernigen Klang und<br />
eine Snare-Drum klingt spritzig und<br />
hell. Dieser Klangeindruck ist charakteristisch<br />
für den Standlautsprecher, der<br />
trotz seines ordentlichen Bassfundaments<br />
auch eine trockene Bass-Drum<br />
reproduzieren kann. In sehr dichten<br />
orchestralen Arrangements schien<br />
aber die Bassimpulsfähigkeit etwas gebremst,<br />
denn die Pauken hatten nicht<br />
die gewohnte Durchsetzungskraft.<br />
Übermotiviert<br />
Im Allgemeinen führt ein überbetonter<br />
Bassbereich zu einer Verdeckung von<br />
sehr leisen Details; dieser Eindruck<br />
stellte sich zeitweise ein und erforderte<br />
gesteigerte Aufmerksamkeit. Auch<br />
mit der Bassoptimierung wollte sich der<br />
Eindruck nicht nachhaltig verbessern –<br />
unser Kontrabass blieb im Grundton<br />
überbetont. Dafür ist die räumliche<br />
Abbildung komplexer Klangstrukturen<br />
eine wahre Freude. Das Orchester in<br />
Wagners Ouvertüre zu „Der fliegende<br />
Holländer“ erstreckte sich in voller Breite<br />
und Tiefe, losgelöst von den Lautsprechern<br />
– ein wirklich fulminantes<br />
Spektakel mit kleinen Makeln, die sich<br />
in einer leicht begrenzten tonalen Auflösung<br />
zwischen Streichern und Bläsern<br />
zeigten.<br />
Livecharakter<br />
In unserem anschließenden Hörbeispiel<br />
schwebte unsere Sopranistin klanglich<br />
frisch und frei über dem Orgelton, der<br />
ihr ein straffes und wohlkonturiertes<br />
Fundament für eine nahezu ausgezeichnete<br />
Artikulation bot. Die Auflösung<br />
der S-Laute und die Formung der<br />
Konsonanten erreichte ein so hohes<br />
Niveau, dass uns die Plastizität der Wiedergabe<br />
begeisterte. Auch in anderen<br />
Tests zeigte die Ultima 800 einen sehr<br />
gutmütigen Umgang mit impulsfreudigen<br />
Klängen und bildete diese niemals<br />
übertrieben ab. Eine Grille ertönte<br />
schon fast greifbar nah und der Donnerschlag<br />
eines Gewitters ließ erahnen,<br />
welches Potenzial in der Teufel steckt.<br />
Der leicht kühlen Reproduktion von<br />
Cembalo- und Flügelaufnahmen fehlte<br />
es hingegen ein wenig an Emotionalität.<br />
Die Teufel Ultima 800 zeigt dennoch einen<br />
hohen klanglichen Anspruch, der<br />
nicht nur von Kennern geschlossener<br />
Gehäusebauweisen Beifall verdient.<br />
Testergebnisse<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
Heimkino<br />
sehr gut<br />
gut<br />
sehr gut<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
85 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Die Frequenzweichen der Ultima 800 tragen hochwertige<br />
Bauteile, darunter sehr viele Luftspulen<br />
Die Tief- und Mitteltöner werden durch kompakte aber<br />
hocheffektive Neodymmagnete angetrieben<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Der Frequenzgang ist nahezu linear. Eine geringfügige<br />
Abweichung ist nur zwischen 100 Hz und 200 Hz messbar<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
10 von 10<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
9 von 10<br />
Wiedergabequalität<br />
71 von 80<br />
Wertung 90 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 71
KEF Reference 203/2<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Punktschallquelle<br />
Die englische Lautsprecheredelschmiede liefert mit ihrer Reference-Serie und einer<br />
neuen Version des Uni-Q-Coax-Chassis eine beachtliche Qualität in räumlicher Auflösung<br />
und Klang. Der konstruktive Aufwand und der materielle Einsatz setzen<br />
ebenso Maßstäbe, auch in der optischen Erscheinung.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Reference 203/2<br />
Die Reference 203/2 verfügen über getrennt abnehmbare Lautsprecherblenden, die vollständig<br />
in das Design integriert sind. Im Bild rechts ist die justierbare Klangabstimmung zu sehen, zudem<br />
besteht die Möglichkeit, mit Tri-Amping oder Tri-Wiring den gewünschten Anschluss herzustellen<br />
Hersteller<br />
KEF<br />
Preis<br />
7000 Euro (pro Paar)<br />
Info<br />
www.kef.com<br />
Maße (B/H/T) 24,8 × 102 × 40,5 cm<br />
Gewicht<br />
26,5 kg<br />
Farben<br />
Hochglanz-Schwarz,<br />
Cherry, Walnuss<br />
Lautsprechertyp 3-Wege-Bassreflex,<br />
Koaxial-Chassis<br />
Impedanz<br />
8 Ohm<br />
Übergangsfrequenz 300/2,3 kHz<br />
Empf. Verstärkerleistg. 50 – 200 Watt<br />
Besonderheiten Tri-Amping/ Wiring,<br />
akustische Ortsanpassung<br />
Bilder: Auerbach Verlag, KEF<br />
72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Testergebnisse<br />
Die KEF Reference 203/2 sind<br />
Standlautsprecher, die im<br />
3-Wege-Bassreflex-Design<br />
aufgebaut sind. Sie tragen ihre beiden<br />
optimierten Reflexöffnungen auf der<br />
Vorderseite. Zu den vielen Ausstattungsmerkmalen<br />
gehören die magnetische<br />
Abschirmung sowie Tri-Amping<br />
oder -Wiring an den gegen Kurzschluss<br />
gesicherten Terminals, die jede Anschlussart<br />
unterstützen. Zu erwähnen<br />
sind die Möglichkeiten zur Beeinflussung<br />
des Bass- und Hochtonbereichs,<br />
durch die sich eine feinfühlige akustische<br />
Ortsanpassung vornehmen lässt.<br />
Das Handbuch beschreibt anschaulich<br />
die Möglichkeiten der Anschlüsse.<br />
Erscheinungsbild<br />
Die Verarbeitung der uns zur Verfügung<br />
stehenden Ausführung der KEF<br />
in schwarzer Hochglanzlackierung ist<br />
tadellos, ebenso wie die Qualität der<br />
Chassis und des Zubehörs. KEF hält<br />
auch wunderschöne Ausführungen in<br />
seidenmatten Holzgehäusen mit Maserung<br />
bereit. Das formschöne Gehäuse<br />
ist absolut resistent gegen akustische<br />
Resonanzen; diese Eigenschaft ist auf<br />
den hohen Konstruktionsaufwand<br />
durch Verstrebungen im Inneren zurückzuführen.<br />
Aus den Materialien<br />
Schicht- und Birkensperrholz entstand<br />
das resonanzarme, akustisch hochgradig<br />
gedämpfte und damit klangneutrale<br />
Gehäuse, das jedem Chassis ein eigenes<br />
Volumen zur Verfügung stellt. So werkeln<br />
hier zwei 165-Millimeter-Tieftöner<br />
und ein 165-Millimeter-Uni-Q-Mitteltöner,<br />
der eine 25-Millimeter-Titan-Hochtonkalotte<br />
in seiner Mitte anstelle des<br />
Konus trägt. Aus diesem Aufbau ergibt<br />
sich das Prinzip der Punktschallquelle,<br />
das sich durch hervorragende Abbildungseigenschaften<br />
einen erweiterten<br />
Abstrahlwinkel sowie eine gleichförmige<br />
Klangreproduktion auszeichnet.<br />
Gewissenhaft optimiert<br />
Die leistungsstarken Tieftöner sind mit<br />
sogenannten Faradayschen Ringen<br />
gegen harmonische Verzerrungen versehen<br />
worden. Diese entstehen, wenn<br />
durch große Auslenkungen der Membranen<br />
in den Schwingspulen ein eigenes<br />
Magnetfeld induziert wird, welches<br />
seinem Ursprung entgegenwirkt. Selbst<br />
die Frequenzweiche ist im Amplitudenund<br />
Phasenverhalten optimiert worden,<br />
um die Übergänge zu den Arbeitsbereichen<br />
jedes Lautsprechers geradlinig zu<br />
halten. Damit nicht genug: Auch eine<br />
akustische Entkoppelung für die Leiterplatten<br />
sowie eine räumliche Trennung<br />
der einzelnen Bereiche wurde vorgenommen,<br />
damit die Beeinflussung im<br />
Klang so gering wie möglich bleibt. Für<br />
den Bassbereich wurden Spulen mit<br />
einem Kern aus hochgesättigtem Eisenpulver<br />
eingesetzt, in den höheren Frequenzbereichen<br />
werden Spulen ohne<br />
Kern verwendet.<br />
The British Sound<br />
In der Wiedergabe bemerkten wir etwas,<br />
was wir den „britischen Sound“<br />
nennen. Dieser besteht aus einem<br />
warmen Grundklang, der nicht den Anspruch<br />
auf bedingungslose Neutralität<br />
erhebt. So erklingen E-Gitarren schön<br />
kernig und nicht störend, eine Snare-<br />
Drum hat eine nicht zu helle tonale<br />
Balance. Das Ganze ist gewürzt mit<br />
wuchtigen, warmen Bassimpulsen mit<br />
viel Tiefgang. In diesen Grundklang<br />
fügen sich sehr gut leicht lokalisierbare<br />
Instrumente ein. Wir stellten immer<br />
wieder eine hervorragende und fest<br />
umzeichnete Ortung von Instrumenten<br />
auf der Lautsprecherbasis fest. In<br />
der Wagner-Ouvertüre „Der fliegende<br />
Holländer“ erzeugte dies eine sehr gute<br />
räumliche Breite der Orchesterbühne<br />
mit einem von den Lautsprechern losgelösten<br />
Klang, der leider in der räumlichen<br />
Tiefe etwas unklar wurde. Das<br />
Grummeln der Pauken war häufig vom<br />
seidigen Klang der Bläser verdeckt, die<br />
Streicher zeichneten dagegen schöne<br />
dynamische Wellen im Klangfeld.<br />
Rohdiamant<br />
In der Detailauflösung gab es einige Abweichungen,<br />
die uns schon an anderer<br />
Stelle aufgrund einer geringeren Impulstreue<br />
in der Wiedergabe auffielen. So<br />
erklangen die zerplatzenden Regentropfen<br />
eines Gewitterregens wie durch<br />
einen dünnen Stoffvorhang klanglich<br />
gefärbt und der Donner hatte nicht den<br />
gewohnten Druck. An anderer Stelle<br />
begeisterte die lebendig anschwellende<br />
Dynamik eines Steinway-Flügels genauso<br />
wie der warme Klang des Cembalos,<br />
bei dem nicht jeder einzelne Federkiel<br />
die Aufmerksamkeit erweckte. Unsere<br />
Sopranistin mit Orgelbegleitung hatte<br />
dank der KEF ihren festen Platz zwischen<br />
den Lautsprechern, den ihr auch der<br />
Orgelton nicht streitig machen konnte.<br />
Damit blieb ihr genügend Raum für eine<br />
gute Artikulation, bei der teilweise die<br />
Konsonanten und S-Laute etwas stark<br />
betont wurden. Das wirkt sich allerdings<br />
nicht auf das Gesamtkonzept aus, denn<br />
dieses ist wirklich exzellent.<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
Heimkino<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 8 Ohm (2,83 V)<br />
Das exorbitante Frequenzweichendesign besteht aus drei<br />
verschiedenen Platinen und hochwertigen Bauteilen<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
gut<br />
89 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Ein luxuriöses Zubehörkästchen – es enthält die Standfüße,<br />
die Spikes und die Kabelbrücken für die Amping-Anschlüsse<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Nahezu linealglattes Übertragungsverhalten. Leichte<br />
Betonung um 300 Hz<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
10 von 10<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
10 von 10<br />
Wiedergabequalität<br />
73 von 80<br />
Wertung 93 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 73
Arcam A38<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Echte Handwerkskunst<br />
Bereits seit Anfang der 1970er Jahre forschen die Techniker von Arcam am perfekten<br />
Klang. Lange trieben sie sich in Hi-Fi-Gefilden umher und statteten auch dem Heimkinosektor<br />
einen Besuch ab. Mit dem Arcam A38 kehren sie zu den Wurzeln zurück<br />
und zeigen, wie überragend Stereomusik im 21. Jahrhundert klingen kann.<br />
VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />
A38<br />
Fernbedienbar in seinen Funktionen, ist der A38 ein rundum ausgestatteter Vollverstärker, dessen<br />
durchdachtes Anschlussfeld keine Wünsche offen lässt. Die Phonoplatine ist bei Bedarf nachrüstbar.<br />
Interessant sind die Line-In/Out-Anschlüsse zum Einschleifen in ein Surround-Set-up<br />
Hersteller<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Verstärkerleistung<br />
Besonderheiten<br />
Arcam<br />
1800 Euro<br />
www.arcam.de<br />
43 × 11 × 37 cm<br />
12,2 kg<br />
Grau, Schwarz<br />
111 W<br />
(Stereo 8 Ohm)<br />
Vor- und Endstufe<br />
trennbar, kann in<br />
Surround-Kette<br />
integriert werden<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Arcam<br />
74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Hinter Arcams Kürzel FMJ verbirgt<br />
sich der Slogan „Faithful<br />
Musical Joy“ und der A38<br />
lebt diese Prämisse. Bereits das Äußere<br />
des Stereovollverstärkers beeindruckt<br />
mit einem starkwandigen Aluminiumgehäuse,<br />
das mit seiner hervorragenden<br />
Verarbeitungsqualität von Anfang an<br />
überzeugt. Die Rückseite ist mit ihren<br />
vergoldeten Anschlüssen und den für<br />
Arcam typischen Lautsprecherterminals,<br />
die sich flexibel bestücken lassen,<br />
hochwertig ausgerüstet. Auffällig ist<br />
die Trennbarkeit von Vor- und Endstufe;<br />
auch die Möglichkeit, den sogenannten<br />
Processor Mode zu aktivieren, ist erwähnenswert.<br />
Dieser Modus erlaubt es,<br />
den A38 mit einem festen Pegel innerhalb<br />
einer Mehrkanalkette einzubinden.<br />
Aufgeschraubt<br />
Auf der Platine im Inneren schlummern<br />
vermehrt SMD-Bauteile, denen in der<br />
Vergangenheit oft Klangeinbußen<br />
zugeschrieben wurden. Mittlerweile<br />
sind die klangbestimmenden Elemente<br />
aber qualitativ sehr hochwertig und<br />
der Vorteil, die Schaltungen platzsparend<br />
unterzubringen, geht nicht mehr<br />
mit einem minderwertigen Ton einher.<br />
Auch die Eingangssektion wurde mit<br />
jeder Menge Know-how und hochwertigen<br />
Komponenten bestückt.<br />
Folienkondensatoren von WIMA und<br />
Operationsverstärker von Burr-Brown<br />
bilden zusammen mit einem Cirrus-Logic-Schaltkeis<br />
für die Lautstärkensteuerung<br />
die erlesene Ausstattung. Des<br />
Weiteren befinden sich verschleißfreie<br />
Relais, deren Oberflächen zur Bedämpfung<br />
mit „Pads“ beklebt wurden. Des<br />
Weiteren gibt es „Damping-Rings“ für<br />
die Kondensatoren und an vielen Stellen<br />
sind Polymer-Pads angebracht. All diese<br />
Maßnahmen dienen dazu, mechanische<br />
Schwingungsenergien, die den Klang<br />
verschlechtern können, zu absorbieren.<br />
Stabiler Stromfluss<br />
Ein mehr als ausreichend dimensionierter<br />
Ringkerntrafo speist das Netzteil<br />
des Arcam A38, das mit 2 × 10 000<br />
Mikrofarad Kondensatorkapazität stets<br />
für genügend Siebung und Stromspeicherfähigkeit<br />
sorgt. Ein weiterer Vorteil<br />
dieser Werte liegt in den verhältnismäßig<br />
schnellen Lade- und Entladezeiten<br />
der Kondensatoren, was sich in einer<br />
hohen Impulsfreude äußert. Die Kondensatoren<br />
und die Gleichrichterbrücke<br />
sind besonders nah an den Leistungstransistoren<br />
positioniert, damit die<br />
Wege für einen optimalen Stromfluss<br />
so kurz wie möglich sind. In Verbindung<br />
mit dem Class-AB-Design der Endstufe,<br />
die aus nur zwei Leistungstransistoren<br />
pro Kanal besteht, kommt so selbst bei<br />
hohen Lautsprecherlasten eine gute<br />
Stromlieferfähigkeit zustande. Somit<br />
ermittelten wir bei vier Ohm an jedem<br />
Kanal 140 Watt. Eine weitere Besonderheit<br />
der Transistoren sind die Temperaturfühler,<br />
die eine schnelle und exakte<br />
Nachregelung des Ruhestroms und so<br />
letztendlich ein ausgeglichenes Verzerrungsverhalten<br />
ermöglichen. In unseren<br />
Tests maßen wir bei 20 Dezibel (dB) vor<br />
der Vollaussteuerung ein Verzerrungsverhältnis<br />
von lediglich 0,008 Prozent,<br />
der Signal-Rauschabstand erreichte sehr<br />
gute 82 dB. Das Übersprechen liegt mit<br />
72 dB ebenfalls auf hohem Niveau. Ein<br />
Lob an die Entwickler.<br />
Hochwertiges Innenleben<br />
Der Arcam A38 klingt sehr erwachsen,<br />
er ist ein Allrounder mit seriösem britischen<br />
Understatement. Der Grundklang<br />
ist nicht zu hell und dennoch<br />
sehr agil. Durch die Impulstreue wird<br />
seine Spielfreude förmlich spürbar und<br />
mit seinem kraftvoll zupackenden Bass<br />
werden Instrumente in ihren Grundtönen<br />
stets stabil abgebildet. Dank des<br />
straffen Bassfundaments ist er spielend<br />
in der Lage, eine akustische Bühne mit<br />
glaubhafter räumlicher Tiefe darzustellen.<br />
Das Stereopanorama könnte für<br />
unseren Geschmack zwar noch etwas<br />
weiter ausfallen, das Gebotene gehört<br />
aber trotzdem mit zum Besten in dieser<br />
Preisklasse. Dabei präsentiert sich der<br />
Arcam als stets neutraler Spielpartner,<br />
der ohne auffällige Färbungen agiert –<br />
dies wirkt aber zu keiner Zeit steril. Die<br />
saubere Mittenabbildung und die Intimität,<br />
die der Arcam einem Kontrabass verleiht,<br />
ist sehr angenehm. Neben der ausgezeichneten<br />
Fundamentbildung trumpft<br />
er auch in der Feindynamik auf, die er<br />
mit Detailtreue und wahrer Spielfreude<br />
auslebt. So versieht er etwa Violinen mit<br />
einer wunderschönen Zeichnung, der<br />
Klang wirkt jedoch nie überbetont oder<br />
gar stechend im Hochton.<br />
Der Arcam A38 präsentiert britische<br />
Ingenieurskunst auf höchstem Niveau<br />
und überlässt aggressive Dynamikattacken<br />
mit exzessiven Tiefbässen der Konkurrenz.<br />
Vielmehr ist er ein Feingeist<br />
und wahrer Meister in der Abbildung<br />
komplexer Orchesterstrukturen. Er richtet<br />
sich somit an echte Musikliebhaber,<br />
die ihre Lieblingsstücke ohne Effekthascherei,<br />
aber trotzdem nie langweilig<br />
genießen möchten.<br />
Testergebnisse<br />
SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />
Dynamik nach AES 17<br />
Übersprechen bei 10 kHz<br />
Verstärkerleistung<br />
(1kHz Sinus 1 % THD)<br />
Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />
82 dB<br />
80,8 dB<br />
72 dB<br />
140 W an 4 Ω<br />
111 W an 8 Ω<br />
+/– 0,162 dB<br />
THD+N gemessen bei –20 dB 0,008 %<br />
THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />
DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />
(IEC60118/ IEC60268)<br />
Zusätzliches Schaltungstuning mit aufgeklebten Pads<br />
Kurze Signalwege durch SMD-Technik<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
–100 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,99701 kHz<br />
1,99kHz<br />
2,99 kHz<br />
3,98 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
–72 dB<br />
–80 dB<br />
Ein geringer Anteil unharmonischer Verzerrungen prägt<br />
den Klang des Arcams<br />
4,98kHz<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
20 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
20 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
54 von 60<br />
Wertung 94 von 100<br />
5,98 kHz<br />
6,97 kHz<br />
7,97 kHz<br />
8,97 kHz<br />
9,97 kHz<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 75
T+A Power Plant MKII<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Dynamikrestaurator<br />
Moderne Popmusik weist oft einen Dynamikumfang von weniger als zehn Dezibel<br />
auf – das klingt zwar sehr präsent, aber häufig wenig lebendig. T+As Power Plant<br />
MKII setzt genau da an und haucht dynamikarmer Popmusik wieder Leben ein.<br />
VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Power Plant MKII<br />
Die Fernbedienung steuert alle Funktionen des Power Plant sowie andere T+A-Geräte. Die Rückseite<br />
bietet massive Lautsprecherterminals und eine Link-Schnittstelle für weitere Modelle des Herstellers<br />
Hersteller<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Verstärkerleistung<br />
Besonderheiten<br />
T+A<br />
1600 Euro<br />
www.taelektroakustik.de<br />
44 × 12 × 39 cm<br />
13 kg<br />
Silber, Schwarz<br />
138 Watt (Stereo,<br />
8 Ohm)<br />
Optionales MM/MC-<br />
Phonomodul<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, T+A<br />
76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Mit dem Power Plant MKII<br />
präsentieren die Elektroakustikspezialisten<br />
von<br />
T+A wahrlich ein Kraftwerk, das selbst<br />
anspruchsvollen Schallwandlern stets<br />
gewachsen ist. Dem Grundkonzept<br />
liegt eine Class-D-Schaltendstufe zugrunde,<br />
die auch Digitalendstufe genannt<br />
wird. Der Begriff des Digitalen<br />
hat aber nichts mit klassischen Analog-<br />
Digital-Wandlern oder einer digitalen<br />
Verbindung zu tun, T+A setzt vielmehr<br />
auf die Technik der Pulsweitenmodulation<br />
(PWM), welche mithilfe von Schaltkreisen<br />
aufbereitet wird und schließlich<br />
mit sehr schnell reagierenden MOSFET-<br />
Transistoren die Lautsprecher mit Leistung<br />
versorgen. Dadurch sind extrem<br />
hohe Schaltgeschwindigkeiten möglich,<br />
im Idealfall folgen diese einer analogen<br />
Schwingung. Lange sorgte diese<br />
Art der Schaltung mit ihren hochfrequenten<br />
Verzerrungen für Unmut,<br />
da diese nur durch eine aufwendige<br />
Filterung zu bändigen waren, was allerdings<br />
die Impulswiedergabe negativ<br />
beeinflusste. Das ist beim Power Plant<br />
MKII jedoch nicht der Fall, denn die<br />
T+A-Techniker setzen bei der Filterung<br />
auf sättigungsarme Ringkernspulen<br />
und dank der langjährigen Erfahrung<br />
haben sie dieses Schaltungsdesign<br />
bestens im Griff.<br />
Die leistungserzeugende Technologie<br />
ist kurz vor dem Ausgang zu den Lautsprechern<br />
positioniert, denn an dieser<br />
Stelle ist der Stromfluss am größten.<br />
Deshalb sind die vier Sieb- und Ladekondensatoren<br />
des Netzteils in direkter<br />
Nähe zu den Leistungstransistoren angeordnet.<br />
Durchgemessen<br />
Das ALPS-Vierfach-Potentiometer regelt<br />
im gleichen Maße den Pegel der<br />
Vorstufen- und Endstufenschaltung,<br />
dadurch soll ein größerer Signal-<br />
Rauschabstand erreicht werden.<br />
Im Labor überzeugte der Vollverstärker<br />
mit meist sehr guten Werten. Bei<br />
20 Dezibel (dB) vor Vollaussteuerung<br />
maßen wir sehr geringe Verzerrungen<br />
von lediglich 0,004 Prozent, dies führt<br />
zu einem guten Signal-Rauschabstand<br />
von 81 dB – die gleichzeitige Lautstärkeregelung<br />
der Vorstufen- und Endstufenschaltung<br />
trägt ihren Teil dazu<br />
bei. An acht Ohm maßen wir 138 Watt<br />
(W) und an vier Ohm 221 W. Selbst unter<br />
Höchstlast spielte der Power Plant<br />
MKII gelassen und behielt stets einen<br />
kühlen Kopf. Beim Übersprechen kamen<br />
wir auf 51 dB. Das ist lediglich ein<br />
guter Wert, wobei dieser bei tieferen<br />
Frequenzen auf ein sehr gutes Niveau<br />
übergeht. Gründe dafür sind in der kapazitiven<br />
Kopplung und den Bauteilen<br />
zu suchen, die den linken und rechten<br />
Kanal räumlich nah zusammenführen.<br />
Achtung, Hörtest<br />
Der T+A-Verstärker überzeugte im Hörraum<br />
von der ersten Sekunde an mit<br />
einem lebendigen Klang. Das liegt vor<br />
allem daran, dass der Frequenzgang ab<br />
zehn Kilohertz (kHz) um 0,25 dB angehoben<br />
wird, um dann weiter anzusteigen<br />
und bei 20 kHz bei einem Dezibel<br />
zu enden. Der gesamte Klangeindruck<br />
ist von einer kraftvollen und dynamikfreudigen<br />
Wärme geprägt und der<br />
Power Plant MKII überzeugt mit einem<br />
ganz eigenen Charakter. In den Mitten<br />
bleibt er stets neutral, im Hochtonbereich<br />
gibt er sich hingegen offen und<br />
luftig und die Bässe werden angenehm<br />
druckvoll umgesetzt – einen Paukenschlag<br />
werden Sie nicht nur hören,<br />
sondern auch wirklich spüren. Im Verlauf<br />
des Hörtests offenbarte sich dann<br />
die Ausrichtung des Verstärkers: Er harmoniert<br />
am besten mit moderner Popmusik,<br />
denn diese dynamikarme Musik<br />
belebt der Power Plant MKII regelrecht.<br />
Aber auch Freunde groovender Jazzensembles<br />
dürften Gefallen am Auflösungsverhalten<br />
finden, ein akzentuiertes<br />
Schlagzeug wird beispielsweise<br />
klar ausgearbeitet. Im Gegensatz dazu<br />
gelingt dem T+A-Verstärker die feindynamische<br />
Auflösung komplexer Klangstrukturen,<br />
seien es sinfonische Werke<br />
oder üppige italienische Barockstücke,<br />
weniger optimal, denn er stellt die von<br />
der Musik geforderte Impulsfreudigkeit<br />
nicht so effizient zur Verfügung wie<br />
seine Leistungsfähigkeit. Der Eindruck<br />
korrespondiert mit dem Abbildungsvermögen<br />
der akustischen Bühne, die<br />
sich in ihrer klanglichen Ausdehnung<br />
nicht allzu weit über die Lautsprecher<br />
hinaus ausbreitet, auch die räumliche<br />
Tiefe kann nicht vollends überzeugen.<br />
Popstar<br />
Die technischen Daten bzw. unsere<br />
Testwerte ließen es bereits vermuten:<br />
Der Power Plant MKII ist etwas<br />
für moderne, dynamikarme Musik.<br />
Hier spielt er seine Stärken voll aus<br />
und wertet die Musikart wirklich auf.<br />
Feingeistige Klangstrukturen werden<br />
hingegen nicht so nuanciert ausgearbeitet,<br />
klingen mit Blick auf die Preisklasse<br />
aber immer noch angemessen<br />
hochwertig.<br />
Testergebnisse<br />
SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />
Dynamik nach AES 17<br />
Übersprechen bei 10 kHz<br />
81 dB<br />
80 dB<br />
51 dB<br />
Verstärkerleistung<br />
221 W an 4 Ω<br />
(1 kHz Sinus 1 % THD) 138 W an 8 Ω<br />
Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />
+/– 0,481 dB<br />
THD+N gemessen bei –20 dB 0,004 %<br />
THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />
DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />
(IEC60118/IEC60268)<br />
Detailansicht<br />
Die Lade- und Siebkondensatoren direkt am Ausgang<br />
Ein massiger Ringkerntrafo versorgt den Power Plant<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
–100 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,9970 1 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
–89 dB<br />
–97 dB<br />
Ein ausgeglichenes Verzerrungsverhältnis, dessen Signalanteile<br />
für eine Class-D-Endstufe gering sind<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
Wiedergabequalität<br />
1,99 kHz<br />
2,99 kHz<br />
3,98 kHz<br />
4,98 kHz<br />
5,98 kHz<br />
6,97 kHz<br />
7,97 kHz<br />
8,97 kHz<br />
9,97 kHz<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
50 von 60<br />
Wertung 88 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 77
Yamaha A-S1000<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Zeitloser Spielgefährte<br />
Der A-S1000 ist ein vergleichsweise günstiger Stereovollverstärker, trotzdem wurde<br />
nicht an hochwertigen Bauteilen gespart. Yamahas Techniker haben wahrlich ganze<br />
Arbeit geleistet, denn der Verstärker hat uns nicht nur im Testlabor überzeugt.<br />
VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />
A-S1000<br />
Hersteller<br />
Yamaha<br />
Preis<br />
1 000 Euro<br />
Info<br />
www.yamaha-<br />
online.de<br />
Maße (B/H/T)<br />
43,5 × 13,7 × 46,5 cm<br />
Gewicht<br />
22 kg<br />
Eine spartanische Fernbedienung im Aluminiumkleid erfüllt die wichtigsten Ansprüche.<br />
Augenfällig sind die massiven Lautsprecheranschlüsse der symmetrischen Endstufen, die zum<br />
Schutz vor Kurzschluss mit einer Kunststoffisolierung aufwarten<br />
Farben<br />
Verstärkerleistung<br />
Besonderheiten<br />
Silber, Schwarz<br />
94 W (Stereo 8 Ohm)<br />
vollsymmetrischer<br />
Aufbau, MM und MC,<br />
Phonoeingangsstufe,<br />
Record-Ausgang,<br />
Line-Out, Direct-In<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Yamaha<br />
78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Der Yamaha A-S1000 ist der<br />
kleine Bruder des A-S2000,<br />
kostet rund 1 000 Euro und<br />
ist vom Schaltungsdesign her ebenso<br />
vollsymmetrisch aufgebaut. Lediglich<br />
auf die symmetrischen Eingänge müssen<br />
Sie verzichten, trotzdem werden<br />
äußere Störeinflüsse wirkungsvoll minimiert.<br />
Um das zu erreichen, wird zum<br />
vorhandenen Signal ein elektrisch invertiertes<br />
gebildet: Störungen induzieren<br />
sich auf diesen Signalen gleichphasig<br />
und löschen sich dann später aus. So<br />
entsteht eine von der Gehäusemasse<br />
unabhängige Signalführung und ein<br />
Großteil des Brummens wird effizient<br />
unterdrückt.<br />
Außen- und Innenleben<br />
Im Inneren wurde vor allem das Netzteil<br />
überarbeitet und auch äußerlich braucht<br />
sich der Yamaha mit seiner gebürsteten<br />
Aluminiumfront und den Seitenblenden<br />
aus Echtholzfurnier nicht zu verstecken.<br />
Das Design lädt zum Anfassen ein<br />
und besonders die griffigen Bedienelemente,<br />
allen voran der Lautstärkeregler<br />
mit seinem wohl austarierten Drehmoment,<br />
wissen zu gefallen. Das stattliche<br />
Gewicht von 22 Kilogramm verdankt<br />
Yamahas Verstärker der starkwandigen<br />
Stahlblechkonstruktion, dem mächtigen,<br />
mittig platzierten Trafo-Netzteilblock<br />
und den Kühlkörpern an den Endstufen.<br />
Auf der Rückseite erwarten Sie sechs<br />
vergoldete Stereoeingänge, von denen<br />
einer den Klang direkt und unbearbeitet<br />
an die Endstufe durchschleift. Der<br />
Phonoeingang lässt sich wahlweise auf<br />
Moving Magnet (MM) und Moving Coil<br />
(MC) einstellen. Ein wahrer Blickfang<br />
sind die Lautsprecherterminals, die massiv<br />
und robust daherkommen. Sie sind<br />
für große Kabelquerschnitte optimiert<br />
und, um Kurzschlüssen vorzubeugen,<br />
mit einer großen Kunststoffplatte unterlegt.<br />
Das ist auch nötig, denn aufgrund<br />
des symmetrischen Schaltungsdesigns<br />
sind beide Lautsprecheranschlüsse, im<br />
Gegensatz zum Gehäuse, potenzialführend.<br />
Die Eingangsstufen sind mit<br />
einer Mischung aus SMD- und konventionellen<br />
Bauteilen bestückt. Besonders<br />
erfreulich sind die klangschonenden,<br />
gekapselten Relais und die vielen Folienkondensatoren<br />
im Signalweg. Einen<br />
Bypass-Schalter gibt es beim A-S1000<br />
nicht. Befinden sich die Regler für Höhen<br />
und Bässe in Mittelstellung, kommt<br />
das aber einem Bypass gleich. Vorbildlich:<br />
Die beiden EQ- und der Lautstärkeregler<br />
arbeiten nach dem parallelen<br />
Prinzip, die Impulswiedergabe wird so<br />
gegenüber seriellen Schaltungen optimiert.<br />
Der Lautstärkeregler arbeitet<br />
zudem elektrisch gesteuert, feinste Abstufungen<br />
sind so möglich, ohne den<br />
Klang zu beeinflussen. Der Kopfhörerausgang<br />
besitzt seine eigene, diskrete<br />
Verstärkerschaltung und ist optimal an<br />
die Impedanzverhältnisse angepasst.<br />
Als Kraftzentrale dient ein potenter<br />
Trafo, bei dem jeder Leistungskanal mit<br />
einem eigenen Netzteil (18 000 Mikrofarad<br />
Sieb- und Stromspeicherkapazität)<br />
versorgt wird. Auch die restlichen<br />
Baugruppen werden autark versorgt<br />
und sechs Brückengleichtrichter sorgen<br />
für geringere induktive sowie kapazitive<br />
Einwirkungen.<br />
Der technische Aufwand trägt Früchte:<br />
Beim Übersprechen der Kanäle maßen<br />
wir bei zehn Kilohertz 81 Dezibel (dB),<br />
bei einem Kiloherz überraschte uns<br />
der Yamaha mit sagenhaften 105 dB.<br />
Bei 20 dB vor Vollaussteuerung kamen<br />
wir auf Verzerrungen von lediglich<br />
0,008 Prozent, der Signal-Rauschabstand<br />
beträgt in diesem Aussteuerungsbereich<br />
88 dB. Das sind wahrlich<br />
bemerkenswerte Ergebnisse. Die drei<br />
symmetrischen Class-A/B-Paare pro Kanal<br />
stellen an vier Ohm bei einem Ein-<br />
Kilohertz-Sinuston und einem Prozent<br />
Verzerrung 155 Watt (W) bereit. Bei<br />
acht Ohm sind es noch 94 W pro Kanal.<br />
Klangkontrolle<br />
Auf der klanglichen Seite ist der Yamaha<br />
alles andere als frostig, der Grundcharakter<br />
ist von Wärme geprägt, die sich<br />
aber kaum negativ auf die Neutralität<br />
auswirkt. Der A-S1000 ist sehr impulsfreudig<br />
und arbeitet Feindetails ungemein<br />
exakt heraus. In dynamischen<br />
Situationen hält er sich hingegen etwas<br />
zurück. Die Plastizität, die Yamahas<br />
Verstärker etwa Stimmen verleiht,<br />
klingt von Grund auf ehrlich und ist<br />
nicht auf Effekthascherei getrimmt. Der<br />
Bassbereich untertreibt dezent, erzeugt<br />
so aber ein sanftes und entspannt-ruhiges<br />
Spielgefühl. Manchmal scheint<br />
unterschwellig eine gewisse Sterilität<br />
durch, die der A-S1000 an anderer Stelle<br />
mit seiner angenehmen Klangfarbe<br />
in den Mitten ausgleicht. Eine weitere<br />
Trumpfkarte spielt er bei der Abbildung<br />
komplexer Klangstrukturen auf der akustischen<br />
Bühne aus, die von Sauberkeit<br />
und einer vorbildlichen Ausbreitung in<br />
Tiefe und Breite geprägt ist. Der Hochtonbereich<br />
klingt schön offen, hier lebt<br />
der Geist des analogen Klangdesigns<br />
wahrlich auf: Das ist Transistorklang im<br />
21. Jahrhundert.<br />
Testergebnisse<br />
SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />
Dynamik nach AES 17<br />
Übersprechen bei 10 kHz<br />
Verstärkerleistung<br />
(1kHz Sinus 1 % THD)<br />
Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />
88 dB<br />
87 dB<br />
81 dB<br />
155 W an 4 Ω<br />
94 W an 8 Ω<br />
+/- 0,055 dB<br />
THD+N gemessen bei –20 dB 0,008 %<br />
THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />
DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />
(IEC60118/ IEC60268)<br />
–73 dB<br />
–83 dB<br />
Duales vollsymmetrisches Netzteil mit hoher Kapazität<br />
Die prall gefüllten Eingangsstufen mit der Symmetrierung<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
–100 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,99701 kHz<br />
1,99kHz<br />
2,99 kHz<br />
3,98 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
Das leicht erhöhte Verhältnis der unharmonischen Verzerrungen<br />
gibt dem Yamaha seinen charakteristischen Klang<br />
4,98kHz<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
20 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
54 von 60<br />
Wertung 92 von 100<br />
5,98 kHz<br />
6,97 kHz<br />
7,97 kHz<br />
8,97 kHz<br />
9,97 kHz<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 79
Denon PMA-2010AE<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Klangevolution<br />
Denons PMA-Vollverstärker-Serie genießt unter Audiophilen einen erstklassigen Ruf.<br />
Das jüngste Modell PMA-2010AE musste sich in unserem Testlabor als würdiger Nachfolger<br />
erweisen, dabei lernten wir einen echten Allrounder kennen.<br />
VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />
PMA-2010AE<br />
Hersteller<br />
Denon<br />
Preis<br />
1 999 Euro<br />
Info<br />
www.denon.de<br />
Maße (B/H/T)<br />
43,4 × 18,1 × 43,5 cm<br />
Gewicht<br />
24 kg<br />
Farben<br />
Silber<br />
Der PMA-2010AE bietet eine umschaltbare Phonoplatine, Direkteingang für die Endstufen und drei<br />
Line-Pegel-Ausgänge. Die Lautsprecherterminals sind gut erreichbar und sehr massiv, dabei wird<br />
Bi-Wiring unterstützt. Auf eine A/B-Umschaltung hat Denon verzichtet<br />
Verstärkerleistung<br />
Besonderheiten<br />
120 W (Stereo 8 Ohm)<br />
kann in Surround-<br />
Kette integriert<br />
werden, Bi-Wiring,<br />
Record-Ausgänge,<br />
diskret aufgebaute<br />
Phonoeingangsstufe<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />
80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Beim Denon PMA-2010AE handelt<br />
es sich um den Nachfolger<br />
des beliebten PMA-2000, den<br />
viele Audiofreunde aufgrund seines<br />
Klangs und seiner kompromisslosen<br />
Ausstattung ins Herz geschlossen haben.<br />
Am neuen Modell fällt sofort<br />
der verbesserte Gehäuseaufbau auf,<br />
der mechanische Vibrationen und Störungen<br />
des Audiosignals unterdrücken<br />
soll. Denons Ingenieure haben dafür<br />
die Netzteiltransformatoren und die<br />
Kühlrippen mit einem Bitumen-ähnlichen<br />
Material bedämpft, welches sich<br />
auch an anderen Stellen des Gehäuses<br />
wiederfindet. Die massiven schwingungsdämpfenden<br />
Maßnahmen und<br />
der elektromagnetische Schirmungsaufwand<br />
durch Eisenmetallblech sind<br />
maßgeblich für das Gewicht von 24<br />
Kilogramm verantwortlich. Die imposante<br />
Erscheinung wirkt im gleichen<br />
Atemzug edel, was durch das gebürstete<br />
Aluminiumdesign und den 52<br />
Millimeter messenden Lautstärkeregler<br />
nebst angenehmem Drehmoment unterstützt<br />
wird. Dabei weisen alle Bedienelemente,<br />
einschließlich der Fernbedienung,<br />
eine hohe optische und<br />
mechanische Qualität auf.<br />
Wer es unverfälscht mag, drückt einfach<br />
den Source-Direct-Knopf, der<br />
das Signal ohne Bearbeitung an die<br />
Lautsprecher durchschleift. Über die<br />
Klangregelung kann der Klang effizient<br />
angepasst werden, etwa im Bassbereich<br />
können Sie bei 100 Hertz mit<br />
minus acht Dezibel (dB) den Sound<br />
ausdünnen oder mit bis zu acht Dezibel<br />
aufpumpen. Im Hochtonbereich sind in<br />
der Verstärkung maximal sechs Dezibel<br />
drin und selbst bei Maximalaussteuerung<br />
wird keine aufdringliche, klangliche<br />
Härte forciert – eine Absenkung<br />
ist auch hier bis zu acht Dezibel möglich.<br />
Über einen schaltbaren Direkteingang<br />
können Sie externe Endstufen<br />
anschließen und den Denon in ein<br />
Mehrkanalsystem einbinden.<br />
Bauteilanalyse<br />
Im Inneren befindet sich ein wohlgeordnetes<br />
Kammersystem mit einem<br />
symmetrischen Aufbau, bei dem das<br />
Netzteil mit den beiden Trafos die Trennung<br />
zwischen der linken und rechten<br />
Seite des Gehäuses vollzieht. Dazu gehören<br />
zwei mächtige Siebkondensatoren<br />
mit jeweils 12 000 Mikrofarad Ladekapazität,<br />
bei 71 Volt Ladespannung.<br />
Dadurch ist ein schneller und konstanter<br />
Stromfluss selbst bei einer hohen<br />
Betriebsspannung gewährleistet. Und<br />
genau die ist nötig, um die sogenannte<br />
Ultra-High-Current-Single-Push-Pull-<br />
Schaltung zu versorgen. Ihr Aufbau<br />
zeichnet sich durch eine mehrstufige<br />
Verstärkungsschaltung aus, die für eine<br />
präzisere Impuls- und Detailauflösung<br />
auf einem hohen Spannungsniveau<br />
arbeitet und somit einen positiven Effekt<br />
auf den Signal-Rauschabstand hat.<br />
Der Denon reagiert deshalb besonders<br />
schnell auf Dynamikschwankungen<br />
bei anspruchsvoller Musik. Am Ende<br />
dieser Schaltung befinden sich zwei<br />
Hochleistungsfeldeffekttransistoren in<br />
A-B-Schaltung, was effizienter als die<br />
parallele Schaltung ausfällt. Um den<br />
elektrischen Dämpfungsfaktor der Endstufen<br />
auf hohem Niveau zu halten,<br />
sind die Verbindungen zu den Lautsprecheranschlüssen<br />
mit kurzen und sehr<br />
massiven Kabeln versehen. Der Denon<br />
besitzt keine umschaltbaren Lautsprecheranschlüsse,<br />
dafür existieren aber<br />
ein Main-A- und ein Bi-Wiring-B-Anschluss,<br />
die parallel arbeiten. Damit<br />
untermauert Denon seine Audiophilosophie,<br />
so wenig klangbeeinflussende<br />
Bauteile wie möglich in den Signalweg<br />
zu integrieren. Dem folgend existiert<br />
auch nur ein Relais auf der Endstufenplatine,<br />
das die Schaltung schützt und<br />
etwa bei der Eingangswahl kurzzeitig<br />
stumm schaltet.<br />
Tonale Balance<br />
Im Inneren wurde viel optimiert und der<br />
Klang ist von einer strahlenden Wärme<br />
umgeben, was sich vor allem im Glanz<br />
der sonst so kritischen Mitten äußert.<br />
Der angenehm seidige Sound trumpft<br />
auch mit einer hohen Impulsfreude<br />
auf und arbeitet die Höhen angenehm<br />
luftig heraus. Dabei verschluckt der<br />
Denon keinerlei Details und ist gleichermaßen<br />
feinzeichnerisch und energisch.<br />
Gerade Klassikaufnahmen werden so<br />
zum Erlebnis: Neben dem Rascheln der<br />
Notenblätter und einem verhaltenen<br />
Hüsteln im Auditorium überrascht der<br />
Denon mit hohen Lautstärkesprüngen,<br />
etwa zum Partiturhöhepunkt. Aber wo<br />
Licht ist, ist auch Schatten: Die Nuancen<br />
oberhalb von 16 Kilohertz wirken etwas<br />
verhalten und die Abbildung der akustischen<br />
Bühne konnte zwar in der Tiefe<br />
überzeugen, aber das Stereopanorama<br />
wirkte etwas eingeengt. Die Messwerte<br />
sind auf hohem Niveau. Bloß die Übersprechungsdämpfung<br />
von 55 dB bei 10<br />
Kilohertz ist er nur durchschnittlich. Wir<br />
können den Denon als grundsoliden<br />
Allrounder für alle Musikrichtungen<br />
empfehlen.<br />
Testergebnisse<br />
SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />
Dynamik nach AES 17<br />
Übersprechen bei 10 kHz<br />
Verstärkerleistung<br />
(1kHz Sinus 1 % THD)<br />
Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />
81 dB<br />
80 dB<br />
55 dB<br />
175,5 W an 4 Ω<br />
120 W an 8 Ω<br />
+/- 0,052 dB<br />
THD+N gemessen bei –20 dB 0,009 %<br />
THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />
DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />
(IEC60118/ IEC60268)<br />
Strikte Kanaltrennung und ein massives Netzteil<br />
Hochwertige Denon-Kondensatoren im Inneren<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
–100 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,99701 kHz<br />
1,99kHz<br />
2,99 kHz<br />
3,98 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
–72 dB<br />
–99 dB<br />
Ausgeglichene Verzerrungen sorgen für einen linearen<br />
Klang ohne klangliche Eigenheiten<br />
4,98kHz<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
19 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
54 von 60<br />
Wertung 91 von 100<br />
5,98 kHz<br />
6,97 kHz<br />
7,97 kHz<br />
8,97 kHz<br />
9,97 kHz<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 81
Vincent SV-234<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Äußerlich betont<br />
Der Vincent SV-234 sieht nicht nur markant aus, er beeindruckt neben seinem kernigen<br />
Grundklang auch mit einem plastischen Stereobild, bei dem einzelne Instrumente<br />
fast greifbar abgebildet werden.<br />
VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />
SV-234<br />
Die Fernbedienung vermittelt den gleichen massiven Eindruck wie der vollsymmetrisch aufgebaute<br />
Verstärker, der über XLR- und mehrere Cinch-Eingänge verfügt. Die kurzschlusssicheren Lautsprecherterminals<br />
sind für einen A/B-Betrieb umschaltbar und es gibt Fernsteuereingänge<br />
Hersteller<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Verstärkerleistung<br />
Besonderheiten<br />
Vincent<br />
1900 Euro<br />
www.vincent-tac.de<br />
43 × 14,2 × 45 cm<br />
20 kg<br />
Silber, Schwarz<br />
203 W (Stereo,<br />
8 Ohm)<br />
kann in Surround-<br />
Kette integriert<br />
werden<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, Vincent<br />
82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Testergebnisse<br />
Der Stereovollverstärker der<br />
Firma Vincent gleicht einem<br />
massiven Metallblock, der<br />
mit seiner Oberfläche aus gebürstetem,<br />
dunkel eloxiertem Aluminium und den<br />
beeindruckenden Kühlrippen an den<br />
Seitenflanken einen ganz besonderen<br />
Charme versprüht. Abgerundet wird<br />
dieses Design mit spiegelsymmetrisch<br />
verteilten Vollmetalldruckknöpfen. Über<br />
diese regeln Sie auch die Lautstärke,<br />
wohlgemerkt elektrisch und in Dezibel-Schritten,<br />
was der Übersprechungsdämpfung<br />
zwischen den Kanälen<br />
zugutekommt.<br />
Gut geschirmt<br />
Ihre Geräte finden an sechs vergoldeten<br />
Stereoeingängen Anschluss und über<br />
die ebenfalls vergoldeten Lautsprecheranschlüsse<br />
können Sie in einer A/B-Konfiguration<br />
bis zu vier Boxen betreiben.<br />
Die Buchsen sind sehr massiv und halten<br />
selbst großen Kabelquerschnitten,<br />
Kabelschuhen oder Bananensteckern<br />
stand. Ein Eingang umgeht die Vorstufe<br />
nebst Lautstärkeregelung und schleift<br />
das Signal neutral zur Endstufe durch.<br />
Der Vincent versteht sich nicht nur mit<br />
symmetrischen XLR-Kabeln, auch das<br />
interne Schaltungsdesign ist vollständig<br />
symmetrisch aufgebaut, was ihn besonders<br />
unanfällig gegenüber äußeren<br />
Störeinflüssen macht. Achtung: Da die<br />
Lautsprecheranschlüsse jeweils ein positives<br />
und ein negatives Potenzial gegenüber<br />
dem Gehäuse führen, sollten<br />
diese unter keinen Umständen kurzgeschlossen<br />
werden. Der Verstärker hat<br />
allerdings eine Schutzschaltung eingebaut,<br />
die mit einem „Protect“ im Display<br />
auf die Gefahr hinweist. Eine schaltbare<br />
8-Dezibel-Gain-Dämpfung für die Vorstufe<br />
und den Aufnahmeausgang passt<br />
das Pegelniveau an. Die Fernbedienung<br />
ist mit ihrem gebürsteten Aluminium<br />
ein echter Handschmeichler.<br />
Erlesene Bauteile<br />
Im Inneren des Vincent befindet sich<br />
ein Schaltkreis, der alle Parameter der<br />
Schaltungen kontrolliert und auf Abweichungen<br />
reagiert. Die Bauteile sind<br />
in Kammersystemen angeordnet, den<br />
Mittelpunkt bildet dabei ein leistungsfähiger<br />
Ringkerntransformator nebst<br />
Netzteil und Logikkontrolle. Hinter<br />
massiven Stahlblechabschirmungen befinden<br />
sich jeweils zur Außenseite die<br />
Endstufenplatinen mit ihren eigenen,<br />
symmetrischen Netzteilschaltungen und<br />
Siebkondensatoren. Die Stromspeicherfähigkeit<br />
der verwendeten Kondensatoren<br />
würde bei anderen Herstellern<br />
einem Hauptnetzteil gleichkommen.<br />
Das Herz des Schaltungsdesigns bildet<br />
ein Class-A-B-Design, bei dem ein hohes<br />
Ruhestromniveau dafür sorgt, dass<br />
selbst bei maximaler Leistungsausbeute<br />
geringe Verzerrungen entstehen. Im<br />
Testlabor maßen wir an vier Ohm bei<br />
einer erreichten Verzerrung von einem<br />
Prozent eine Leistung von 284 Watt (W)<br />
bei einem 1-Kilohertz-Sinuston. An acht<br />
Ohm kamen wir immer noch auf 203 W<br />
pro Kanal. Der Vincent glänzt aber<br />
nicht nur mit Masse, sondern beweist<br />
mit seinem sauberen Platinenlayout<br />
und den trefflich ausgewählten Bauteilen<br />
auch Klasse. So wurden neben<br />
klangschonenden Folienkondensatoren<br />
des deutschen Herstellers WIMA auch<br />
Takamisawa-Relais und Burr-Brown-<br />
OPA2604AP-Operationsverstärker in der<br />
Eingangssektion und Vorstufe verbaut.<br />
Um eine optimale Verträglichkeit zu<br />
erreichen, sind alle Baugruppen elektromagnetisch<br />
voneinander abgeschirmt.<br />
Dieser Aufwand macht sich bezahlt: Wir<br />
maßen eine Übersprechungsdämpfung<br />
von 92 Dezibel (dB) bei zehn Kilohertz.<br />
Die Verzerrungen betrugen bei 20 dB<br />
vor der Vollaussteuerung lediglich 0,008<br />
Prozent und der Signal-Rauschabstand<br />
pendelte sich bei sehr guten 81 dB ein.<br />
Klangkünstler<br />
Der Vincent SV-234 ist ein Meister der<br />
Dynamik und verehrt große, anspruchsvolle<br />
Lautsprecher. Dabei überzeugt er<br />
stets mit einem sehr ruhigen und ausgeglichenen<br />
Klangbild, das keinen Augenblick<br />
gehetzt wirkt – es scheint, als<br />
könnten ihm nie die Leistungsreserven<br />
ausgehen. Mit den tiefgründigen und<br />
wohl konturierten Bässen wird ein kerniger<br />
Grundklang produziert, der das<br />
Geschehen nahezu greifbar abbildet.<br />
Die Mitten wirken vornehm zurückhaltend,<br />
aber nie langweilig. Der Vincent<br />
trifft genau das richtige Maß und baut<br />
seine Klangästhetik ganz ohne Effekthascherei<br />
auf. Auch in den höchsten<br />
Tonlagen klang er nicht übertont und<br />
konnte uns überzeugen. Sein Impulsverhalten<br />
gab schwingenden Saiten einen<br />
warmen Grundton ohne aufdringliche,<br />
klangliche Härte. Das Gerät fächerte die<br />
akustische Bühne weit auf – sowohl in<br />
die Tiefe als auch in die Breite. Mitunter<br />
fiel uns auf, dass dem Modell in besonders<br />
feindynamischen Passagen ein wenig<br />
Feingefühl fehlte. Dennoch darf sich<br />
Vincent rühmen, mit dem SV-234 ein<br />
echtes Universaltalent im Produktportfolio<br />
zu besitzen.<br />
SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />
Dynamik nach AES 17<br />
Übersprechen bei 10 kHz<br />
81 dB<br />
82 dB<br />
92 dB<br />
Verstärkerleistung<br />
284 W an 4 Ω<br />
(1 kHz Sinus 1 % THD) 203 W an 8 Ω<br />
Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />
+/- 0,481 dB<br />
THD+N gemessen bei –20 dB 0,008 %<br />
THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />
DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />
(IEC60118/IEC60268)<br />
Detailansicht<br />
–72 dB<br />
–90 dB<br />
Ein riesiger gekapselter Ringkerntrafo für das Netzteil<br />
Feinste Bauteile bereiten die Eingangssignale auf<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
–100 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,9970 1 kHz<br />
1,99 kHz<br />
2,99 kHz<br />
Screenshot 2<br />
3,98 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
Schönes ausgeglichenes Verzerrungsverhältnis mit etwas<br />
erhöhtem harmonischen Anteil<br />
4,98 kHz<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
19 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
54 von 60<br />
Wertung 91 von 100<br />
5,98 kHz<br />
6,97 kHz<br />
7,97 kHz<br />
8,97 kHz<br />
9,97 kHz<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 83
Denon DCD-2010AE<br />
Klangveredler<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Digital gespeicherte Musik muss sich immer einer Digital-Analog-Wandlung unterziehen,<br />
bevor sie unsere Ohren erreicht. Denon hat dieses Verfahren im aktuellen<br />
SACD-Player perfektioniert und dank digitaler Eingänge profitiert Ihre gesamte<br />
Musiksammlung davon.<br />
VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />
DCD-2010AE<br />
Digitale Ein- und Ausgänge in beiden Formaten: Damit können beliebige Quellen mit dem internen<br />
AL32 Processing aufgewertet und dank der sehr guten D/A-Wandlung erstklassig wiedergegeben<br />
werden. Die Fernbedienung ist der Wertigkeit des Geräts angepasst<br />
Hersteller<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Besonderheiten<br />
Denon<br />
2000 Euro<br />
www.denon.de<br />
43,4 × 13,7 × 33,6 cm<br />
13,5 kg<br />
Silber<br />
digitale Eingänge,<br />
USB, MP3, WMA,<br />
iPod-Anschluss<br />
Bilder: Denon<br />
84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Der Denon-SACD-Player ist<br />
wahrscheinlich einer der<br />
Letzten seiner Gattung. Er<br />
spielt neben SACDs auch Hybrid-Discs<br />
(CD/SACD) ab und Mehrkanaltonformate<br />
gibt er als Stereo-Downmix aus.<br />
Innerhalb der Schaltkreise werkelt das<br />
aktuelle Advanced-AL32-Processing-<br />
Verfahren, der Nachfolger des AL24-<br />
Ansatzes. Die neue, sogenannte Alpha-Prozessor-Generation<br />
reproduziert<br />
digitale Signale noch genauer. Dabei<br />
wird das Auflösungsvermögen auf 32-<br />
Bit-Niveau angehoben und ein Upsampling<br />
erhöht die Abtastrate auf 192<br />
Kilohertz (kHz). Für die Digital-Analog-<br />
Wandlung ist die Wandlergeneration<br />
AK4399EQ von AKM verantwortlich.<br />
Exzellenter Wandler<br />
Der DCD-2010AE ist nicht nur ein erstklassiger<br />
SACD-Player, er schickt auch<br />
Musikzuspielungen, etwa MP3-Dateien,<br />
über den USB-Anschluss durch<br />
seine hochwertigen Schaltkreise und<br />
veredelt die Signale hörbar. Vor allem<br />
die jitterarme Arbeitsweise des Oszillators<br />
trägt einen Großteil dazu bei. Hi-Fi-<br />
Fans rümpfen bezüglich komprimierter<br />
Audioformate zu Recht die Nase, der<br />
Denon ist aber anpassungsfähig und<br />
verfügt über digitale Eingänge. So sind<br />
Sie bei der Zuspielung flexibel und veredeln<br />
Ihre gesamte Musiksammlung.<br />
Die hochwertigen digitalen und analogen<br />
Schaltungsteile werden von zwei<br />
getrennten Netztransformatoren gespeist.<br />
Durch das Laufwerk sind diese<br />
räumlich voneinander getrennt und beeinflussen<br />
sich kaum. Die Wandler und<br />
Ausgangstreiberstufen befinden sich in<br />
unmittelbarer Nähe zu den Spannungsstabilisierungen,<br />
umgeben von unzähligen<br />
hochqualitativen Kondensatoren.<br />
Darüber befindet sich die Platine für<br />
die digitalen Ein- und Ausgänge von<br />
Analog Devices (ADSP-21367) und<br />
ein 32-Bit-Fließkomma-DSP, der ausschließlich<br />
für das AL32 Processing verantwortlich<br />
ist.<br />
Neben dem hochwertigen Platinenlayout<br />
überzeugt die Gehäusekonstruktion,<br />
die sich am Stereovollverstärker<br />
PMA-2010AE, der der gleichen Produktlinie<br />
entstammt, orientiert. Die Seiten-<br />
und Rückwände sind mit Auflagen<br />
aus Bitumen-ähnlichem Material bedämpft,<br />
so wird jede Art von Vibration<br />
effektiv minimiert. Das Laufwerk mutet<br />
wie ein hermetisch versiegelter Block<br />
an, sitzt bombenfest im Gehäuse und<br />
profitiert selbstverständlich ebenfalls<br />
vom vibrationsarmen Aufbau. Der massige<br />
SACD-Player wird zudem mit Metallelementen<br />
vor elektromagnetischer<br />
Strahlung geschützt.<br />
Hochkarätiger Audiogenuss<br />
Der Denon protzt mit erlesenen Komponenten<br />
und ausufernden technischen<br />
Spezifikationen – im Labor musste er<br />
beweisen, was dahintersteckt. Im Testaufbau<br />
überzeugte er von der ersten<br />
Sekunde und die Testredakteure waren<br />
sich einig: Die Wiedergabequalität des<br />
Denon bewegt sich konstant auf hervorragendem<br />
Niveau. Das Klangbild ist<br />
ungemein ruhig, klar und differenziert<br />
durchzeichnet. Dabei klang er niemals<br />
zu hell oder kalt und blieb über<br />
das gesamte Frequenzspektrum stets<br />
neutral, egal welchen Musikstil wir ihm<br />
vorsetzten. Er reproduzierte feindynamische<br />
Klangsituationen im gleichen<br />
Maße elegant wie extreme Dynamiksprünge.<br />
Die Impulse wurden stets frisch und<br />
niemals müde umgesetzt und selbst<br />
dynamikarme Musik wurde mit spürbar<br />
mehr akustischem Raum versehen. Wir<br />
waren wirklich überrascht, wie viele<br />
Details die Schaltkreise des Denon aus<br />
unseren Teststücken herausarbeiteten.<br />
Dabei kam es nie zu Unsauberkeiten<br />
und nichts wirkte verwässert. Einzig<br />
Musik, die sehr stark in ihrer Dynamik<br />
eingeengt ist, wie etwa aktuelle Produktionen<br />
aus den Bereichen Pop oder<br />
Rock, klang etwas zu hell und spitz.<br />
MP3s profitieren mit zunehmendem<br />
Komprimierungsgrad weniger von<br />
der Signalaufbereitung, aufgrund fehlender<br />
Audioinformationen kann auch<br />
das Advanced AL32 Processing keine<br />
Wunder vollbringen. Die Aktivierung<br />
der Restore-Funktion peppt bei stark<br />
komprimiertem Material zumindest<br />
den laschen Höhen- und Bassbereich<br />
etwas auf.<br />
Mustergültige Messwerte<br />
Im Testlabor maßen wir bei 20 Dezibel<br />
vor Vollaussteuerung mit einer Sampling-Rate<br />
von 96 kHz Verzerrungen von<br />
sehr guten 0,0017 Prozent. Der sich daraus<br />
ergebende Verzerrungspegel liegt<br />
bei sagenhaften –109 Dezibel Volt. Am<br />
digitalen Ausgang liegt das Signal zwar<br />
mit der gleichen Sampling-Rate wie das<br />
Eingangssignal an, es ist aber wesentlich<br />
jitterärmer und somit exakter. Der<br />
Player definierte unsere Auffassung von<br />
anspruchsvollem Hörgenuss neu und<br />
durch den flexiblen Einsatz als Signalveredler<br />
sollte der DCD-2010AE in keiner<br />
ambitionierten Hi-Fi-Kette fehlen.<br />
Testergebnisse<br />
Messwerte ermittelt an den analogen Ausgängen<br />
SNR bei 20 dBFs<br />
Dynamik nach AES 17<br />
Übersprechen bei 10 kHz<br />
Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />
95,5 dB<br />
94 dB<br />
102 dB<br />
+/– 0,158 dB<br />
THD+N gemessen bei –20 dBFs 0,0017 %<br />
THD+N, Pegel gemessen bei –20 dBFs<br />
–109 dB<br />
max. Ausgangspegel bei –20 dBFs<br />
–13,3 dBV<br />
bei 0 dBFs 6,6 dBV<br />
Der innere Aufbau überzeugt mit technischem Aufwand<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
–100 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,9970 1 kHz<br />
1,99 kHz<br />
2,99 kHz<br />
3,98 kHz<br />
4,98 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
Ein ausgeglichenes Verhältnis sorgt für saubersten Klang<br />
1 dB<br />
0 dB<br />
–1 dB<br />
20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 3 kHz 5kHz 10kHz 20kHz 40kHz 100kHz<br />
Bei 192 kHz arbeiten die Wandler weitreichend und linear<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
20 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
20 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
56 von 60<br />
Wertung 96 von 100<br />
5,98 kHz<br />
6,97 kHz<br />
7,97 kHz<br />
8,97 kHz<br />
9,97 kHz<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 85
Klangkünstler<br />
Marantz UD9004<br />
Marantz’ Blu-ray-Player UD9004 richtet sich mit einem<br />
Kaufpreis von 5 500 Euro an besonders qualitätsbewusste<br />
Käufer. Dabei begeistert nicht nur die Videosektion,<br />
auch im Audiobereich greift der Hersteller<br />
nach neuen Dimensionen.<br />
VON FLORIAN KRIEGEL<br />
AUSGABE 1.2010<br />
UD9004<br />
Marantz’ Universalplayer trumpft durch seine massive Erscheinung mit Kupferveredelung auf. Auch<br />
die Fernbedienung glänzt durch eine Metalloberfläche, hat aber etwas zu schmale Tasten<br />
Hersteller<br />
Marantz<br />
Preis<br />
5500 Euro<br />
Info<br />
www.marantz.de<br />
Maße (B/H/T) 44 × 16,4 × 40,9 cm<br />
Gewicht<br />
19,2 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Profile-Version 2.0<br />
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/<br />
-RE<br />
CD-Audio/CD-R/CD-<br />
RW, SACD, DVD-<br />
Video/-Audio/<br />
DVD-R/-RW/+R/+RW<br />
Datenformate JPEG, AVCHD, DivX,<br />
MP3, WMA, AAC<br />
Besonderheiten 2 × HDMI, XLR<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />
86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Der Auftritt des UD9004 ist beeindruckend.<br />
Satte 19,2 Kilogramm<br />
bringt das verkupferte<br />
Gehäuse samt Innenleben auf die Waage.<br />
Der Begriff Universalplayer resultiert aus<br />
der Möglichkeit, auch DVD-Audios und<br />
SACDs wiedergeben zu können.<br />
Komplettiert<br />
Mit 5 500 Euro erreicht der UD9004<br />
eine Preisdimension, die viele für ein<br />
komplettes Heimkino zu investieren<br />
gedenken. Aus technischer Sicht wird<br />
jedoch ein Niveau geboten, das kaum<br />
mehr getoppt werden kann, und auch<br />
die Verarbeitung erreicht eine Güte, die<br />
keine Verbindung mehr zu klassischen<br />
Vertretern des Genres zulässt. Die Materialqualität<br />
weiß vor allem durch das<br />
Gehäuse und die elegante, aus Aluminiumguss<br />
gefertigte Laufwerkslade zu<br />
überzeugen, einzig die Frontseitenteile<br />
aus Kunststoff fallen im Blick auf das<br />
Ganze etwas ab. Zur prall gefüllten Ausstattungsliste<br />
gehört ein zweiter HDMI-<br />
Ausgang, der sich separat konfigurieren<br />
lässt und somit eine parallele Zuspielung<br />
zum TV und Projektor ermöglicht.<br />
Die analoge und digitale Videosektion<br />
sind voneinander getrennt und<br />
werden durch unterschiedliche Chips<br />
von HQV (Realta) und Anchor Bay (AB)<br />
versorgt. Nicht nur visuell vermag der<br />
Player höchste Ansprüche zu bedienen,<br />
vor allem akustisch hat Marantz optimiert.<br />
Hierbei liegt die Gewichtung auf<br />
der klassischen Analogsektion, deren<br />
Auswahl von XLR-Anschlüssen gekrönt<br />
wird. Um die vielseitigen Möglichkeiten<br />
des Players ausschöpfen und einstellen<br />
zu können, bringt das übersichtlich gestaltete<br />
Menü zahlreiche Optionen mit<br />
sich. Von den HDMI-Ausgängen bis hin<br />
zur Trennfrequenz aller Lautsprecher –<br />
in den detaillierten Audiosetups lassen<br />
sich hier nahezu alle Einstellungen vornehmen.<br />
Gut Ding will Weile haben<br />
Bis das Gerät betriebsbereit ist, vergehen<br />
35 Sekunden, einen stromhungrigen<br />
Schnellstartmodus bietet der Marantz<br />
nicht. Deutlich mehr Geduld muss<br />
der Anwender beim Laden einer Blu-ray<br />
aufbringen. Nach dem Einlegen einer<br />
Disc in die sehr stabile und hochwertig<br />
anmutende Laufwerkslade vergingen<br />
satte 100 Sekunden, bis unsere BD-<br />
Java-Testdisc geladen war. Die Wartezeit<br />
wird jedoch mit einer zuverlässigen<br />
Arbeitsweise des Laufwerks belohnt.<br />
DVDs werden deutlich rascher eingelesen,<br />
allerdings ist der Layer-Wechsel gut<br />
sichtbar. Im Fehlerkorrekturtest scheitert<br />
der Player recht früh, was in diesem Fall<br />
aber auf ein exaktes Datenauslesen zurückzuführen<br />
ist. Während der Zugriffe<br />
ist das Metalllaufwerk hörbar, ansonsten<br />
kann der Player aufgrund eines<br />
großen 80-Millimeter-Lüfters mit einer<br />
leisen Arbeitsweise auftrumpfen. Während<br />
des Ladens erreicht der UD9004<br />
den höchsten Energieverbrauch, die BD-<br />
Wiedergabe reduziert den Stromhunger<br />
auf immer noch üppige 66 Watt.<br />
Qualitätsfanatisch<br />
Die erste Sichtung von HD-Material<br />
besteht der 9004 bereits mit Bravour,<br />
doch das Ergebnis wäre nicht so außergewöhnlich,<br />
würde man während der<br />
Wiedergabe nicht den Videoequalizier<br />
aktivieren. Dieser ist extrem umfangreich<br />
und bietet, je nach zugespieltem<br />
Material, 14 Optionen zum Feinjustieren.<br />
Dazu gehören beispielsweise Parameter<br />
wie Schärfe und Kontrast, aber<br />
auch Weiß- und Schwarzpegel können<br />
geändert werden.<br />
Marantz entwickelte eigenständig den<br />
analogen Audiobereich, der einwirkende<br />
Störungen effizient unterbindet. Für<br />
die Audiosektion zeichnet ein separat<br />
gekapselter Ringkerntrafo verantwortlich,<br />
der ausreichend Leistungsreserven<br />
aufweist. Zusätzliche Schaltungen beeinflussen<br />
zwar die messtechnischen<br />
Werte, sorgen aber für eine wärmere<br />
Klangcharakteristik. Das Verhältnis<br />
zwischen harmonischer und unharmonischer<br />
Verzerrung zeigte sich unglaublich<br />
ausbalanciert. Im Gegensatz zum<br />
Denon-Pendant fehlt eine vergleichbare<br />
Denon-Link-Option, sodass z. B. SACDs<br />
auf digitaler Ebene nicht verlustfrei wiedergegeben<br />
werden können. Auf analoger<br />
Stufe kann der Player dagegen sein<br />
Können ausspielen, sodass er qualitativ<br />
mehr zu leisten vermag als alle bislang<br />
getesteten Multiformatplayer.<br />
Für 5 500 Euro erhält der Käufer einen<br />
der wohl besten Blu-ray-Player auf dem<br />
Markt, der technisch mehr zu bieten<br />
hat als manch gleich teure Kombination<br />
aus AV-Receiver und Spieler. Während<br />
Details wie ein fehlender Speicher oder<br />
moderne Streaming-Funktionen unangenehm<br />
aufstoßen, kann vor allem die<br />
einzigartige Wiedergabequalität in Bild<br />
und Ton überzeugen. Die schmeichelhafte<br />
musikalische Darbietung über die<br />
analogen Tonausgänge mag in Zeiten<br />
der digitalen Weiterleitung antiquiert<br />
erscheinen, doch wer den Marantz einmal<br />
gehört hat, wird von HDMI und Co.<br />
nur noch wenig wissen wollen.<br />
Testergebnisse<br />
Lautstärke<br />
Layer-Wechsel DVD<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb<br />
leise, bei Datenzugriff hörbar<br />
sichtbar<br />
66 W<br />
< 10 W 50 W > 100 W<br />
Stand-by<br />
0,1 W<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
Ladezeit<br />
Startvorgang<br />
< 10 s 15 s > 20 s<br />
Blu-ray Disc<br />
< 10 s 50 s > 90 s<br />
Wärmebild<br />
Optisch gehört das Menü zu den gefälligsten am Markt<br />
Das Bild lässt sich während der Wiedergabe justieren<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
20 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
13 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
58 von 60<br />
Wertung 91 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 87
TX-NR5007<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Pegelfester Videoprofi<br />
Onkyos aktuelles Topmodell glänzt mit neuester Technologie, besten Bauteilen und<br />
umfangreichen Einstellmöglichkeiten. Im Test protzte er mit Pegelfestigkeit und<br />
einem erstklassigen Videochip.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER UND JENS VOIGT<br />
TX-NR5007<br />
Gleich zwei HDMI-Ausgänge speisen Fernseher und Projektor gleichermaßen. Die Lautsprecherterminals<br />
sind großzügig verteilt, was den Anschluss ohne Bananenstecker erleichtert<br />
Hersteller<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Verstärkerleistung<br />
Audioformate<br />
Multiroom<br />
Besonderheiten<br />
Onkyo<br />
2500 Euro<br />
www.onkyo.de<br />
43,5 × 19,9 × 46,3 cm<br />
19,1 kg<br />
Silber<br />
200 W (8 Ohm)<br />
DTS-HD MA, Dolby<br />
True HD, MP3,<br />
WMA, FLAC u. a.<br />
3 Zonen<br />
Dolby Pro Logic IIz,<br />
Audyssey DSX,<br />
Internetradio<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo<br />
88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Der TX-NR5007 bietet alles,<br />
was man von einem modernen<br />
Netzwerk-AV-Receiver<br />
in der 2000-Euro-Preisklasse erwartet.<br />
Das 9.2-System kann bis zu drei Zonen<br />
beschallen, zwei Subwoofer werden<br />
unabhängig voneinander eingemessen.<br />
Voll ausgestattet erweitern im<br />
Hauptraum zwei Höhenlautsprecher<br />
über die Dolby-Pro-Logic-IIz- oder Audyssey-DSX-Technologie<br />
den Klang<br />
in vertikaler Richtung. Umgebungsgeräusche<br />
bekommen so mehr Fülle.<br />
Auch die Dolby-Volume-Funktion,<br />
die Laustärkeschwankungen etwa bei<br />
Werbung effizient unterdrückt, ist im<br />
Verstärker integriert. Veredelt wird das<br />
Ganze noch durch das THX-Ultra2-<br />
Zertifikat.<br />
Anschluss gesucht<br />
Mit acht HDMI-Eingängen, einem davon<br />
an der Front, findet der Gerätepark<br />
Anschluss. Über den zweiten HDMI-<br />
Ausgang wird ein weiteres Display mit<br />
Bildinhalten versorgt, auch parallel zum<br />
Hauptbildschirm. Neben mehr als genügend<br />
Digitalschnittstellen sind natürlich<br />
auch ältere, analoge Geräte anschließbar.<br />
Die zwei USB-Buchsen verstehen<br />
sich ausschließlich mit Musikdateien<br />
auf externen Speichern, es werden alle<br />
gängigen Formate unterstützt. Die Einbindung<br />
in das heimische Netzwerk und<br />
der Zugriff auf die Dateien funktionieren<br />
problemlos. Als Zugabe spielt der<br />
TX-NR5007 auch Internetradio ab und<br />
bietet zudem Zugang zu Online-Musikdiensten.<br />
Firmware-Updates führen Sie<br />
entweder über den USB-Anschluss oder<br />
online über die Netzwerkschnittstelle<br />
aus. Die automatische Einmessung<br />
erfolgt mithilfe der Audyssey-Technologie<br />
und des mitgelieferten Raummikrofons.<br />
Diese funktioniert erstaunlich<br />
gut, beim Abstand der Hörposition zu<br />
den Lautsprechern verschätzte sich<br />
das System nur um etwa zehn Zentimeter.<br />
Der Abstand vom Hörer zum<br />
Subwoofer wird von der Audyssey-<br />
Technologie bewusst großzügiger eingeschätzt,<br />
da der Low-Pass-Filter im<br />
Subwoofer das Signal wenige Millisekunden<br />
verzögert ausgibt, das Mehr an<br />
Entfernung gleicht das wieder aus.<br />
Laut und sauber<br />
Der massive Ringkerntransformator und<br />
die drei separaten Netztransformatoren<br />
für Verstärker-, Audio- und Videosektion<br />
sorgen für eine absolut stabile Stromversorgung.<br />
Die im Testlabor gemessenen<br />
200 Watt schreien förmlich nach einem<br />
großen Wohnzimmer, um dieses dann<br />
selbst bei höchsten Lautstärken in Actionfilmen<br />
oder auf Partys absolut pegelfest<br />
zu beschallen. Das Surround-Bild<br />
ist sehr sauber, die Audyssey-MultEQ-<br />
XT-Technologie erweitert die Räumlichkeit<br />
nochmals. Den Dynamic EQ sollte<br />
man aber nur bei geringen Lautstärken<br />
aktivieren, der Bass steht sonst sehr im<br />
Vordergrund und durch den extremen<br />
Eingriff in den Frequenzgang klingen vor<br />
allem männliche Stimmen verfremdet,<br />
zudem werden auch feine Details etwas<br />
verschluckt. Im THX-Modus klingt der<br />
Sound angenehm neutral und ist nicht<br />
auf Effekthascherei getrimmt. Anhand<br />
unserer Messungen konnten wir nachvollziehen,<br />
dass die strengen Richtlinien<br />
des THX-Ultra2-Zertifikats eingehalten<br />
wurden. Beim Musik-Hörtest offenbarte<br />
sich eine kleine Schwäche des TX-<br />
NR5007: Er könnte durchaus impulsfreudiger<br />
reagieren. Das fällt aber nicht<br />
nur negativ ins Gewicht, denn der<br />
Onkyo klingt dadurch auch eine S<strong>pur</strong><br />
wärmer. Und da das Klangempfinden<br />
absolut subjektiv ist, mag das für den einen<br />
oder anderen sogar positiv zu werten<br />
sein. Der Signal-Rauschabstand beträgt<br />
80 Dezibel (dB) – ein guter Wert.<br />
Nicht ganz so gut steht es hingegen um<br />
die Kanaltrennung, hier maßen wir lediglich<br />
67 dB und hätten aufgrund der<br />
hochwertigen Bauteile mehr erwartet.<br />
Bildverbesserer<br />
Die Menüführung ist übersichtlich,<br />
leider findet bei jedem Aufruf eine<br />
Neusynchronisation des Videosignals<br />
statt, da das Menü lediglich in einer<br />
Auflösung von 576p vorliegt. Der<br />
HQV-Reon-VX-Chip leistet beim Skalieren<br />
und De-Interlacing ganze Arbeit,<br />
selbst anspruchsvolle Testsequenzen<br />
bringen ihn kaum aus dem Tritt. Auch<br />
die Rauschunterdrückung kann überzeugen,<br />
trotzdem wirkt das Bild bei<br />
intensivem Einsatz etwas verwaschen.<br />
Die sogenannte Edge-Enhance-Funktion<br />
schärft Bilder spürbar nach, feine<br />
Linien neigen bei massivem Einsatz aber<br />
zu Doppelkonturen. Selbst Farben können<br />
Sie umfangreich anpassen, so kann<br />
für jeden Farbton etwa die Helligkeit geregelt<br />
werden. Der Onkyo TX-NR5007<br />
schlägt sich in allen Bereichen sehr gut.<br />
Die Videonachbearbeitung ist sogar<br />
noch einen Tick besser als die Audiosektion<br />
und wertet alte Aufnahmen und<br />
schlechte Signalquellen spürbar auf.<br />
Klanglich spielt der Receiver auf einem<br />
hohen Niveau, bei der Impulstreue und<br />
Brillanz ist aber noch Luft nach oben.<br />
Testergebnisse<br />
Videoverarbeitung<br />
Autoeinmessung<br />
Stromverbrauch<br />
Stand-by<br />
0,2 W<br />
Bildverarbeitung<br />
sehr gut<br />
sehr gut<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
Analog->HDMI<br />
Signalwandlung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />
HDMI->HDMI<br />
Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />
Wärmebild<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
Screenshot 1<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Nach der Einmessung (grün) klang unser Boxenset wesentlich<br />
ausgeglichener, vor allem im Bassbereich<br />
Leider liegt das Menü nur in SD-Auflösung vor und bei<br />
jedem Aufruf synchronisiert sich das Bild neu<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
20 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
16 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
52 von 60<br />
Wertung 88 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 89
Harman Kardon AVR 760<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Ohrenschmeichler<br />
Harman Kardon steht für Design und feinsten Klang. Dass der Hersteller beides exzellent<br />
beherrscht, beweist er nun mit dem AVR 760 erneut. Dieser sieht nicht nur edel<br />
aus, er verwöhnt auch die Ohren auf hohem Niveau.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER UND JENS VOIGT<br />
AVR 760<br />
Aus dem Gitter in der Mitte bläst der temperaturgesteuerte Lüfter. Unter Volllast ist er deutlich<br />
hörbar, im Gegenzug bleibt die Oberfläche vergleichsweise kühl<br />
Hersteller<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Verstärkerleistung<br />
Audioformate<br />
Multiroom<br />
Besonderheiten<br />
Harman Kardon<br />
2500 Euro<br />
www.harmankardon.com<br />
44,4 × 16,5 × 42 cm<br />
23,6 kg<br />
Schwarz<br />
111 W (Mehrkanal<br />
8 Ohm)<br />
DTS-HD Master<br />
Audio, Dolby True<br />
HD, MP3, WMA<br />
3 Zonen<br />
Internetradio<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Stock.xchng<br />
90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Testergebnisse<br />
Harman Kardon war einer der<br />
Ersten auf dem Receiver-<br />
Markt und genießt in Hi-Fiund<br />
Heimkinogefilden einen guten Ruf.<br />
Mit dem AVR 760 gibt sich Harman<br />
Kardon im Design des AV-Receivers <strong>pur</strong>istisch.<br />
Das Erscheinungsbild mit den<br />
abgerundeten Kanten und der matt<br />
gebürsteten Aluminiumfront sieht edel<br />
aus. Auf das Nötigste reduziert ist auch<br />
der Funktionsumfang, so wird etwa<br />
auf die Surround-Erweiterungstechnologien<br />
Dolby Pro Logic IIz und Audyssey<br />
DSX verzichtet. Das Wichtigste ist aber<br />
natürlich der Klang, und der ist über jeden<br />
Zweifel erhaben.<br />
Eingriff vonnöten<br />
Der AVR 760 setzt auf die Einmesstechnik<br />
EzSet/EQ II, um den Klang an die<br />
Gegebenheiten Ihres Raumes anzupassen.<br />
Einschüchternd: Die Testtöne waren<br />
so laut und tief, dass sie den ganzen<br />
Testraum zum Vibrieren brachten.<br />
Bei der Entfernungsmessung zu den<br />
Lautsprechern verschätzte sich das<br />
System im Schnitt um 20 Zentimeter<br />
und der Lautstärkepegel des Center-<br />
Lautsprechers war zu hoch angesetzt,<br />
was sich nachträglich im Menü jedoch<br />
schnell beheben lässt. Nach der Justierung<br />
entfaltet der AVR 760 dann sein<br />
volles Potenzial und klingt sehr detailreich,<br />
definiert und impulsfreudig. Es<br />
empfiehlt sich, den durch die Einmessung<br />
angepassten EQ aktiviert zu lassen,<br />
sonst klingt er weniger pompös.<br />
Der AVR 760 kann maximal ein 7.2-Set<br />
einmessen, so bleibt auch bei zwei<br />
Subwoofern das Bassfundament stets<br />
präzise.<br />
Klassenbester<br />
Im Surround-Test brillierte der AVR 760<br />
mit einem differenzierten, sauberen<br />
Bass und einer sehr dynamischen und<br />
detailreichen Wiedergabe. Auch die<br />
Räumlichkeit ist vorbildlich und durch<br />
die seidigen Höhen klingen Surround-<br />
Effekte nicht zu harsch.<br />
Bei der Stereowiedergabe verfestigte<br />
sich der positive Eindruck: Mit Barockmusik<br />
hörten wir viele Details, wie etwa<br />
das Umblättern der Noten und schöne<br />
Klangfarben. Die Impulsfreudigkeit und<br />
tonale Ausgeglichenheit fällt erstklassig<br />
aus. Das Orchester war im Stereobild<br />
sehr gut ortbar und wurde absolut<br />
stabil abgebildet. Dafür sprechen auch<br />
der hervorragende Messwert von 83<br />
Dezibel (dB) beim Übersprechen und<br />
der Signal-Rauschabstand von 89 dB<br />
sowie der saubere Frequenzgang. Im<br />
Testlabor haben wir eine Leistung von<br />
111 Watt bei acht Ohm gemessen – das<br />
ist höher als die Angabe im Datenblatt<br />
und absolut partytauglich. Über<br />
Harman Kardons Eigenentwicklung<br />
Logic 7 bereitet der AVR 760 Stereomaterial<br />
in Mehrkanalton auf. Auch<br />
das funktioniert richtig gut, so erklingen<br />
Musikstücke breiter, aber nicht zu<br />
künstlich und es bleibt ein weitestgehend<br />
homogener Klangeindruck erhalten.<br />
Audiovision<br />
Als erster AV-Receiver von Harman<br />
Kardon nimmt der AVR 760 über eine<br />
Netzwerkschnittstelle Kontakt mit dem<br />
Internet auf und Sie können Radiostreams<br />
hören. Im Test funktionierte<br />
dies problemlos, genau wie das Streamen<br />
von Medien im Netzwerk. Neu<br />
ist ebenfalls der USB-Anschluss an der<br />
Frontseite, über den Sie MP3- und<br />
WMA-Musikdateien abspielen und<br />
Bilder anschauen können. Die Dolby-<br />
Volume-Funktion verhindert effektiv<br />
Lautstärkeschwankungen, sodass Sie<br />
auch abends einen Film anschauen können<br />
und das plötzliche Einsetzen von<br />
Werbung Sie nicht mehr erschreckt. Der<br />
AVR 760 verfügt über vier rückseitige<br />
HDMI-Anschlüsse und einen HDMI-<br />
Ausgang. Bauen Sie im Hauptraum<br />
nicht das volle 7.2-Set auf, können Sie<br />
zwei weitere Zonen beschallen, welche<br />
mit der zweiten Fernbedienung gesteuert<br />
werden können.<br />
Faroudjas DCDi-Cinema-Videoprozessor<br />
leistet beim Skalieren und De-Interlacing<br />
ganze Arbeit. Die Rauschunterdrückung<br />
schluckt allerdings viele<br />
Details. Besonders gefiel uns die feine<br />
Nachjustierung von Bildwerten. Die<br />
Schärfefunktion lässt hierbei etwa Linien<br />
klarer erscheinen und suggeriert<br />
eine höhere Auflösung. Das schicke<br />
und simple Menü wird über dem laufenden<br />
Bildinhalt als Overlay mit maximal<br />
1 920 × 1 080 Bildpunkten eingeblendet.<br />
Die Systemfernbedienung<br />
ist etwas unhandlich, dagegen ist die<br />
Tastenanordnung nachvollziehbar. Die<br />
zweite Fernbedienung für die Nebenräume<br />
ist handlicher und auf das Wesentliche<br />
reduziert.<br />
Der AVR 760 ist kein Ausstattungswunder,<br />
Technologien wie etwa Dolby<br />
Pro Logic IIz sucht man vergebens und<br />
das Gerät bietet vergleichsweise wenig<br />
HDMI-Anschlüsse. Dafür überzeugt es<br />
aber mit einem erstklassigen Klang und<br />
der steht bei einem Heimkinoverstärker<br />
natürlich an erster Stelle.<br />
Videoverarbeitung<br />
Autoeinmessung<br />
Stromverbrauch<br />
Stand-by<br />
sehr gut<br />
gut (sehr laute Testtöne)<br />
2,2 W<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
Bildverarbeitung<br />
Analog->HDMI<br />
Signalwandlung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />
HDMI->HDMI<br />
Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />
Wärmebild<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
Nach der Einmessung (grün) klang der Harman Kardon<br />
ausgewogener, vor allem im Bassbereich<br />
Das Menü ist hübsch und liegt über dem laufenden Bildinhalt.<br />
Über die Optionen können Sie es anpassen<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
Wiedergabequalität<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
19 von 20<br />
16 von 20<br />
54 von 60<br />
Wertung 89 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 91
Arcam AVR600<br />
AUSGABE 1.2010<br />
Surround von der Insel<br />
Aktuelle AV-Receiver, wie der Arcam AVR600, gehören zu den Schaltzentralen im modernen<br />
Wohnzimmer. Sie sind das Bindeglied für Ihre Zuspieler und bieten ein Höchstmaß<br />
an Hörgenuss in Verbindung mit hochauflösender Bildqualität.<br />
VON JENS VOIGT<br />
AVR600<br />
Der digitale Radioempfänger (DAB-T) ist nicht standardmäßig integriert und kostet 200 Euro Aufpreis.<br />
Die beiden HDMI-Ausgänge füttern zeitgleich zwei Bildquellen mit dem gleichen Eingangssignal.<br />
Leicht erkennbar: das strukturierte Platinenlayout des Arcam AVR600<br />
Hersteller<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Verstärkerleistung<br />
Audioformate<br />
Multiroom<br />
Besonderheiten<br />
Arcam<br />
4399 Euro<br />
www.arcam.de<br />
43,5 × 18,5 × 43,5 cm<br />
25 kg<br />
Schwarz, Silber<br />
85 W (Mehrkanal 8 Ohm)<br />
DTS-HD MA, Dolby<br />
True HD, MP3, WMA,<br />
WAV, FLAC, Ogg<br />
Vorbis, AAC, LPCM<br />
3 Zonen<br />
Dolby Volume,<br />
Netzwerkstreaming<br />
Bilder: Arcam, Auerbach Verlag<br />
92 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Die Entwickler bei Arcam<br />
haben dem AVR600 eine<br />
Vielzahl von Anschlüssen<br />
spendiert. Eine Besonderheit ist die Phonoeingangsstufe<br />
für Moving-Magnet-<br />
Abtastsysteme sowie die große Anzahl<br />
von digitalen und analogen Audio- und<br />
Videoanschlüssen, die übersichtlich<br />
strukturiert sind. Bis zu fünf HDMI-Geräte<br />
lassen sich anschließen und auf<br />
zwei HDMI-Ausgängen ausgeben. Auch<br />
an die Möglichkeit, Bild und Ton auf bis<br />
zu drei Zonen zu verteilen, wurde gedacht.<br />
Dazu gesellen sich der analoge<br />
7.1-Audioeingang und ein 7.3-Preamp-<br />
Ausgang für bis zu drei aktive Subs. Mit<br />
einem Netzwerk-USB-Anschluss sowie<br />
dem optionalen rDock für den iPod haben<br />
Sie die Freiheit, Ihre Musik über das<br />
Internet, von der Festplatte oder vom<br />
Massenspeicher zu genießen. Auf der<br />
schlichten Front befinden sich ein Kopfhörer-<br />
und ein Multifunktionsanschluss,<br />
der auch das Messmikrofon bedient.<br />
Ein Ton-Schwergewicht<br />
Arcam steht für höchste Ansprüche im<br />
Bereich klangneutraler Wiedergabe. So<br />
finden sich hier aktuelle Prozessoren<br />
von Analog Devices sowie besonders<br />
rausch- und verzerrungsarme Digital-<br />
Analog-Wandler von Cirrus Logic. Selbst<br />
die Lautstärkesteuerung wird ebenfalls<br />
von einem Cirrus-Logic-Chip erledigt,<br />
der ohne Artefakte arbeitet. Regelrecht<br />
spürbar sind dagegen die Leistungsreserven,<br />
die im Arcam stecken. Neben<br />
dem massiven Netzteil für die sieben<br />
Endstufen schlummert noch ein zweites<br />
im Inneren. Jedes dieser Netzteile ist mit<br />
Ringkerntransformatoren und hohen<br />
Kondensatorkapazitäten ausgerüstet.<br />
Dies bürgt für eine hohe Stromlieferfähigkeit,<br />
die wir auch messen konnten:<br />
An acht Ohm ermittelten wir bei gleichzeitiger<br />
Belastung aller sieben Endstufen<br />
eine Sinusleistung von 85 Watt und dies<br />
bei sehr guten Audiomesswerten. So<br />
beträgt der Signal-Rauschabstand bei<br />
einem Eingangssignal von –20 Dezibel<br />
(dB) sehr gute 79 dB, inklusive eines<br />
geringen Verzerrungsverhältnisses von<br />
0,01 Prozent. Lediglich das Übersprechen<br />
der Kanäle ineinander erreicht bei<br />
zehn Kilohertz (kHz) nur einen guten<br />
Abstand von 55 dB.<br />
Eingemessen<br />
Von Haus aus ist der Arcam mit einer eigenen<br />
Einmessautomatik versehen. Die<br />
selbst entwickelte Software misst und<br />
korrigiert die Lautstärke, den Frequenzumfang<br />
der Lautsprecher und deren Abstand<br />
zum mitgelieferten Messmikrofon.<br />
Dabei linearisiert sie den Frequenzgang<br />
für die Wiedergabe auf ein Optimum.<br />
Obwohl die Größe der Boxen vorgegeben<br />
werden kann, ignorierte der Arcam<br />
unsere Eingabe und trennte die angeschlossenen<br />
KEF-Standlautsprecher bei<br />
40 Hertz. Die Einmessdaten sind jederzeit<br />
von Hand korrigierbar.<br />
Klanglich angenehm<br />
Das Einmesssystem verleiht der Klangreproduktion<br />
eine exzellente Transparenz.<br />
Stimmen besitzen dadurch einen<br />
echten Charakter und weisen keine<br />
überzogenen S-Laute auf. Der Arcam<br />
produziert einen straffen, impulsfreudigen<br />
Klang ohne Aufgeweichtheiten<br />
im Bass. Auch in Stereo, mit aktiviertem<br />
„Audio Direct“-Modus, spielt der Arcam<br />
ausgewogen und detailreich auf.<br />
Die Abbildung von räumlicher Tiefe ist<br />
dabei etwas besser als die Breite des<br />
Stereopanoramas. Dies deckt sich mit<br />
den Hörtests im Mehrkanalmodus,<br />
denn spätestens hier fiel auf, dass das<br />
Surround-Geschehen sich etwas zu<br />
sehr um den Hörort konzentrierte, anstatt<br />
sich weiter im Raum zu verteilen.<br />
Das kann eine Folge des Übersprechens<br />
der Kanäle sein. Ein echtes Plus ist die<br />
Dolby-Volume-Funktion des Arcam. Sie<br />
hält die Lautheitssprünge, die sich bei<br />
der Umschaltung des Programminhaltes<br />
ergeben können, immer auf konstantem<br />
Pegel. Dass der Arcam über keine<br />
zusätzlichen Raumsimulationen verfügt,<br />
lässt sich leicht verschmerzen, seine Domäne<br />
sind hochwertige Klangwandler,<br />
anhand derer er ohne Schönfärbereien<br />
den Audioinhalt wiedergibt.<br />
Das Menü ist ein hochauflösendes Overlay,<br />
das den Signalfluss nicht unterbricht.<br />
Die Navigation ist nach kurzer Eingewöhnung<br />
sehr intuitiv und alle Ein- und Ausgänge<br />
sind verwalt- und zuweisbar. Mit<br />
der Komponentenverbindung zeigte der<br />
Arcam eine souveräne Bildschärfe und<br />
skalierte die Informationen bis 1 080p.<br />
Über HDMI zugespielte SD-Interlace-Signale<br />
wurden dagegen nicht bearbeitet.<br />
Die Rauschunterdrückung greift wenig<br />
effizient ein, sodass schwächeres Bildmaterial<br />
nur unzureichend aufbereitet<br />
wird. Bei dem Versuch, Konturen nachzuschärfen,<br />
entstanden störende Artefakte.<br />
Der Filmmodus arbeitete ebenfalls<br />
fehlerhaft und produzierte flimmernde<br />
Konturen, weshalb Sie diesen deaktivieren<br />
sollten. Aus unserer Sicht ist<br />
der AVR600 aber ein ideales Gerät für<br />
Klang<strong>pur</strong>isten, die hochwertige Blu-ray-<br />
Player zur Filmdarstellung nutzen.<br />
Testergebnisse<br />
Videoverarbeitung<br />
Autoeinmessung<br />
Stromverbrauch<br />
Stand-by<br />
4,4 W<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
Bildverarbeitung<br />
Analog->HDMI<br />
Signalwandlung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />
HDMI->HDMI<br />
Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />
Wärmebild<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
befriedigend<br />
sehr gut<br />
Screenshot 1<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Nach der Einmessung (grün) ist der Frequenzgang deutlich<br />
linearer als vor der Einmessung (blau)<br />
In dieser Ansicht des Bildschirmmenüs ist das übersichtliche<br />
Ergebnis der Einmessung zu sehen<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
20 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
16 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
53 von 60<br />
Wertung 89 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 93
Audiomesswerte<br />
In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audioqualitäten im Vordergrund.<br />
Dazu gehören neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />
und Vergleichbarkeit zulassen.<br />
Audiofrequenzgang<br />
Der Audiofrequenzgang wird entweder an den<br />
analogen Line-Ausgängen oder an den Lautsprecherausgängen<br />
eines Verstärkers über einen angeschlossenen<br />
Lastwiderstand erfasst. Somit sind<br />
Abweichungen in der Linearität erkennbar.<br />
1 dB<br />
0 dB<br />
–1 dB<br />
Der Kennschalldruck<br />
Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />
ein Lautsprecher in einem Meter<br />
Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />
unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />
Lautsprecherimpedanz entsprechen. Dem Lautsprecher<br />
wird ein bandbegrenztes rosa Rauschen<br />
zugeführt, bis an den Anschlüssen eines z. B. Vier-<br />
Ohm-Lautsprechers zwei Volt (effektiv) erreicht<br />
sind. Daraufhin wird der Schalldruck ermittelt.<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />
Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese können<br />
geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />
(unharmonisch) sein. Sie prägen den Klang.<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
–100 dB<br />
1,99401 kHz<br />
2,99113 kHz<br />
3,98818 kHz<br />
4,98522 kHz<br />
5,98204 kHz<br />
6,97931 kHz<br />
7,97636 kHz<br />
8,97340 kHz<br />
9,97044 kHz<br />
20 Hz<br />
200 Hz 500 Hz<br />
5kHz<br />
100 Hz 1 kHz 40kHz<br />
50 Hz 2 kHz 3 kHz 10kHz 20kHz 100kHz<br />
85 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,9970 1 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
Lautsprecherfrequenzgang<br />
Er wird in einer Entfernung von einem Meter zu<br />
dem Lautsprecher gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />
ob es Abweichungen im Übertragungsverhalten<br />
gibt. Diese sind in den meisten Fällen hörbar.<br />
Verzerrungen vs. Frequenz<br />
Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />
Frequenzbereich das Verhältnis der harmonischen<br />
Verzerrungen zunimmt. Diese Messung ist an jedem<br />
Audioausgang oder Lautsprecher möglich.<br />
Übersprechen (Crosstalk)<br />
Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />
Pegel ein Audiokanal in den benachbarten Kanal<br />
überspricht. Je höher die Trennung zwischen den<br />
Kanälen ist, desto besser die Audioperformance.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
10 %<br />
5 %<br />
2 %<br />
0,5 %<br />
0,2 %<br />
0,05 %<br />
0,02 %<br />
-10dB<br />
-20dB<br />
-30dB<br />
-40dB<br />
-50dB<br />
-60dB<br />
-70dB<br />
-80dB<br />
-90dB<br />
30 Hz<br />
250 Hz 500 Hz<br />
4kHz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
0,005 %<br />
0,002 %<br />
20Hz<br />
100Hz 300Hz 1k 2k 5k<br />
20k<br />
-100dB<br />
-110dB<br />
2kHz 3kHz 4kHz 5kHz 6kHz 10kHz<br />
Das Testlabor des Auerbach Verlages<br />
Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien<br />
nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anforderungen<br />
nach AQAP 110 und 150. Neben ausführlichen<br />
Vergleichstests wird jedes Gerät mit umfangreichen Messungen<br />
auf Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und Fernsehsignale<br />
kommt der SFU von Rohde & Schwarz zum Einsatz.<br />
Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C sowie DVB-H<br />
ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />
und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der UPV. Mit ihm<br />
messen die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren,<br />
Leistungen und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />
AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom<br />
Videomessgerät VSA. Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop,<br />
Oszilloskop und Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />
wir mit Messgeräten der Firmen Astro und Audio Precision<br />
durch. Bild- wie auch Tondaten können so verlustfrei analysiert<br />
werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />
auf das zertifi zierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />
Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte<br />
und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und<br />
Projektoren. Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm<br />
kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur<br />
gemessen. Somit stellen die Tester sicher, dass jeder<br />
Fernseher oder Projektor vor den Messungen die gleichen<br />
Voraussetzungen erfüllt und den Videonormen entspricht.<br />
Camcorder testen wir mittels Imatest-Software und zertifi -<br />
zierter Testcharts unter genormten Lichtbedingungen. Die<br />
verständliche Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns<br />
oberste Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick<br />
für das Wesentliche.<br />
Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages<br />
Hochsensibles Messsystem mit „SatLive“-Software<br />
Lichtmessgerät CS-200 von Konica Minolta<br />
94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
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Ihr Fachhändler erklärt Ihnen alle Vorzüge und berät Sie gern beim Kauf.<br />
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Köln<br />
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Musik geeignet.<br />
1 600 Euro 1/2010 www.taelektroakustik.de<br />
Stereovollverstärker<br />
mit sechs vergoldeten<br />
Stereoeingängen.<br />
Vollsymmetrisches<br />
Schaltungsdesign.<br />
Meister der Dynamik.<br />
1 900 Euro 1/2010 www.vincent-tac.de<br />
20/20/54<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
19/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
19/19/50<br />
Sehr gut<br />
88<br />
19/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />
Stereolautsprecher<br />
Bowers &<br />
Wilkins<br />
684<br />
KEF<br />
Reference<br />
203/2<br />
Nubert<br />
nuVero 11<br />
Nubert<br />
nuLine 102<br />
2,5-Wege-Bassrefl ex-<br />
Konstruktion mit guter<br />
Hochtonaufl ösung und<br />
Mittenwiedergabe. Geringer<br />
Tiefbass. Massive<br />
Anschlüsse.<br />
1 000 Euro 1/2010 www.bowers-wilkins.de<br />
3-Wege-Bassrefl ex-<br />
System. Magnetisch abgeschirmt.<br />
Tri-Amping/<br />
-Wiring. Akustische<br />
Ortsanpassung des<br />
Hochton-Bassbereiches.<br />
7 000 Euro 1/2010 www.kef-audio.de<br />
Glasfaserbestückte<br />
Membran. 3-Wege-<br />
Konstruktion.<br />
Raumanpassung. Ausbalancierte<br />
Tonalität bis<br />
jenseits der 35 Hz.<br />
2 690 Euro 1/2009 www.nubert.de<br />
2-Wege-Bassrefl ex-System<br />
mit zwei Subbass-<br />
Chassis. Lebendige<br />
Spielweise mit sehr<br />
guter Mittenaufl ösung.<br />
Optimale Verarbeitung.<br />
1 500 Euro 1/2010 www.nubert.de<br />
9/10/65<br />
Gut<br />
84<br />
10/10/73<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
10/10/69<br />
Sehr gut<br />
80<br />
10/10/66<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Yamaha<br />
A-S1000<br />
AV-Receiver<br />
Arcam<br />
AVR600<br />
Harman<br />
Kardon<br />
AVR 760<br />
Onkyo<br />
TX-NR5007<br />
Yamaha<br />
DSP-Z11<br />
Stereovollverstärker<br />
mit Transistorklang.<br />
Vollsymmetrisches<br />
Schaltungsdesign. Gute<br />
Übersprechungswerte.<br />
1 000 Euro 1/2010 www.yamaha-online.de<br />
7-Kanal-AV-Receiver,<br />
bis zu drei Subwoofer<br />
anschließbar. Gefällig<br />
neutrales Klangbild in<br />
Stereo wie Mehrkanal.<br />
Dolby Volume.<br />
4 399 Euro 1/2010 www.arcam.de<br />
7-Kanal-AV-Receiver.<br />
Leistungsstarke<br />
Endstufen. Dolby<br />
Volume, keine<br />
Höhenkanäle. Hoher<br />
Stromverbrauch und<br />
vorlauter Lüfter.<br />
2 499 Euro 1/2010 www.harmankardon.de<br />
9.2-Netzwerk-<br />
AV-Receiver. Acht<br />
HDMI-Eingänge, zwei<br />
Ausgänge. Sehr saubere<br />
Surround-Abbildung.<br />
Sehr guter Videochip.<br />
2 000 Euro 1/2010 www.onkyo.de<br />
Tadellose Video- und<br />
Audioverarbeitung,<br />
DSP-Sektion der Profi -<br />
klasse. Elf Endstufen für<br />
11.2- oder 4-Zonen-Betrieb.<br />
Frei konfi gurierbares<br />
Einmesssystem.<br />
5 500 Euro 1/2009 www.yamaha-online.de<br />
20/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
20/16/53<br />
Sehr gut<br />
89<br />
19/16/54<br />
Sehr gut<br />
89<br />
20/16/52<br />
Sehr gut<br />
88<br />
20/18/56<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Teufel<br />
Ultima 800<br />
Quadral<br />
Platinum M4<br />
3-Wege-Lautsprecher<br />
ohne Bassrefl exöffnung.<br />
Vierstufi ge<br />
Bassanpassung. Heller<br />
Klang mit ordentlichem<br />
Bassfundament.<br />
3 000 Euro 1/2010 www.teufel.de<br />
Passiver Bassrefl ex-<br />
Standlautsprecher in<br />
3-Wege-Konstruktion.<br />
Warme Mittenwiedergabe.<br />
Etwas opulenter<br />
Bassbereich.<br />
1 400 Euro 1/2010 www.quadral.com<br />
Surround-Sets<br />
Elac<br />
Linie 240<br />
KEF<br />
XQ-Serie<br />
Mission<br />
Serie 79<br />
Neutrales Lautsprecherset.<br />
Weiterentwicklung<br />
von Air-Motion-Transformern.<br />
Sehr weiter<br />
Übertragungsbereich,<br />
hoher Wirkungsgrad.<br />
7 300 Euro 1/2009 www.elac.de<br />
5.1-Ensemble aus zwei<br />
Standlautsprechern,<br />
zwei Regallautsprechern,<br />
Center und<br />
Sub. Hervorragende<br />
Zusammenarbeit der<br />
Einzelkomponenten.<br />
7 400 Euro 1/2009 www.kef-audio.de<br />
5.1-Satelliten-System.<br />
Center mit Viotex-<br />
Textilhochtöner.<br />
Tiefmitteltöner<br />
aus Parawave-<br />
Membranmaterial.<br />
2 697 Euro 1/2009 www.iad-audio.de<br />
10/9/71<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
10/10/64<br />
Gut<br />
84<br />
10/10/70<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
10/7/69<br />
Sehr gut<br />
86<br />
9/10/58<br />
Gut<br />
77<br />
96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />
Monitor<br />
Audio<br />
Platinum-<br />
5.1-Set<br />
Revox<br />
Re:sound-<br />
S-5.1-Set<br />
5.1-System. Identische<br />
Chassis-Bestückung.<br />
Ähnliche Gehäusevolumina<br />
für mehr Homogenität.<br />
Raumanpassung<br />
möglich.<br />
19 000 Euro 1/2009 www.monitoraudioplatinum.de<br />
Sehr transparentes<br />
5.1-Set. Exzellente<br />
Mitteltonwiedergabe.<br />
Zu scharfer Hochtonbereich.<br />
Beeindruckender<br />
Wirkungsgrad.<br />
2 430 Euro 1/2009 www.revox.de<br />
Vor-/Endstufe<br />
Denon<br />
AVP-A1HDA<br />
(Vorstufe)/<br />
POA-A1HD<br />
(Endstufe)<br />
Vor-/Endstufenkombination<br />
aus<br />
Surround-Vorstufe und<br />
10-Kanal-Verstärker.<br />
Vollsymmetrischer Aufbau.<br />
Videokünstler.<br />
je 7 999 Euro 1/2009 www.denon.de<br />
10/10/73<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
8/10/67<br />
Sehr gut<br />
85<br />
20/18/59<br />
Referenzklasse<br />
97<br />
Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />
Blu-ray-Player<br />
Marantz<br />
UD9004<br />
Sony<br />
BDP-S5000ES<br />
SACD-Player<br />
Denon<br />
DCD-2010AE<br />
Blu-ray-Player mit<br />
fantastischer Bild- und<br />
Klangqualität. Profile<br />
2.0. Unterstützt<br />
DVD-Audio und SACD.<br />
Analoge Ausgänge mit<br />
guter Klangbalance.<br />
5 499 Euro 1/2010 www.marantz.de<br />
Blu-ray-Player mit<br />
Profile 2.0. Gute<br />
Bedienbarkeit. Alle HD-<br />
Audio-Decoder an Bord.<br />
Audiosektion samt<br />
analogen Schnittstellen<br />
erstklassig. 1 080p24.<br />
1 699 Euro 1/2009 www.sharp.de<br />
Hochwertiger Schaltkreis.<br />
Digitale Ein- und<br />
Ausgänge. Wiedergabequalität<br />
bewegt sich<br />
konstant auf hervorragendem<br />
Niveau. Sehr<br />
gute Messwerte.<br />
2 000 Euro 1/2010 www.denon.de<br />
20/13/58<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
19/16/56<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
20/20/56<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
8 Wir stellen ein: Testredakteur(in) Audio/Video<br />
Der Auerbach Verlag hat sich auf Special-Interest-Titel im Bereich digitale Unterhaltungselektronik<br />
und Medien spezialisiert. Mit unseren Publikationen und Internetauftritten erreichen wir<br />
ca. 2,5 Millionen Leser. Wir verlegen u.a.:<br />
DIGITAL FERNSEHEN, DIGITAL <strong>TEST</strong>ED, DIGITAL INSIDER, HD+TV,<br />
BLU-RAY MAGAZIN, <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, FILMEN UND FOTOGRAFIEREN<br />
In unserem hochmodernen Testlabor testen wir mit Equipment von Rohde & Schwarz, Astro<br />
Design, Audio Precision und Konica Minolta die neuesten Produkte der Unterhaltungselektronik.<br />
Wir suchen zum Berufseinstieg 1. Juni 2010<br />
eine(n) Testredakteur(in)<br />
Sie lieben Technik und haben sich auf Audio- und/oder Videoprodukte spezialisiert. Sie testen<br />
gern und präzise, gehen sicher mit der deutschen Sprache um und können unsere Leser mit Ihren<br />
Berichten begeistern. Sie sehen das Thema Unterhaltungselektronik nicht als berufliche Pflicht,<br />
sondern als Berufung. Idealerweise haben Sie auch schon das „Schreiben“ gelernt, Praktika in<br />
diversen Verlagen geleistet und erste Berufserfahrungen gesammelt. Je nach Stand Ihrer<br />
Kenntnisse bieten wir Ihnen auch eine fundierte Ausbildung zum Redakteur in unserem Hause<br />
an.<br />
Wir suchen engagierte Mitarbeiter, die mit uns gemeinsam in einem unabhängigen Verlag<br />
wachsen wollen. Dabei gehen Sie, wenn es sein muss, auch an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit.<br />
Persönlicher Einsatz an Wochenenden und Feiertagen sowie auf Messen und Fachveranstaltungen<br />
ist Ihnen nicht fremd.<br />
Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Ihren Gehaltsvorstellungen an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Personalabteilung, z.H. Frau Hummel, Lauchstädter<br />
Straße 20, 04229 Leipzig oder job@auerbach-verlag.de<br />
Schriftliche Bewerbungen werden nur zurückgeschickt, wenn ein ausreichend frankierter Rückumschlag<br />
beigefügt ist.<br />
Kaufberatung 97
Das Auge hört mit<br />
Dass Lautsprecher weder farblos noch langweilig aussehen<br />
müssen, zeigt unsere Auswahl skurriler Soundlösungen.<br />
Augen auf und die Ohren gespitzt!<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (ViSdP)<br />
Chefredaktion:<br />
Christian Trozinski (CT)<br />
Grafikdesign:<br />
Nico Hildebrand, Steffi Köhler,<br />
Stefan Kretzschmar, Stefan Mitschke,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />
Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />
Redaktion:<br />
Florian Kriegel, Torsten Pless (TP),<br />
Dennis Schirrmacher (DS), Jens Voigt VDT (JV)<br />
Lektorat:<br />
Christian Kraft, Thilo Neubacher,<br />
Katharina Neumann<br />
Produktbetreuung:<br />
Simon Eidmann, Hirra Hafeez, Verena<br />
Rottmann<br />
Ist es ein Lautsprecher oder doch ein Ofenrohr?<br />
Die S-90 von Reckhorn sind ganz klar Ersteres<br />
und sollen dank Koaxial-Chassis mit einer besonders<br />
exakten Bühnenstaffelung aufwarten<br />
Diese knuffigen Boxen von Scandyna haben es<br />
faustdick hinter den Ohren: Die stabilen Membranen<br />
machen die Lautsprecher zum idealen<br />
Spielpartner für das Kinderzimmer<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@hdplustv.de<br />
www.hdplustv.de<br />
Anzeigen:<br />
Carsten Philipp (Leitung), Claudia Fritzsch,<br />
Nicole Haack,Simone Läßig, Benjamin Mächler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@hdplustv.de<br />
Abonnenten:<br />
Nadine Helbig, Katrin Schwede<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
abo@hdplustv.de<br />
Vertrieb:<br />
MZV Moderner Zeitschriften<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113<br />
info@mzv.de, www.mzv.de<br />
ISSN: 1868-484X<br />
Druck:<br />
RR Donnelley Europe sp. z o.o.,<br />
Krakow<br />
Mit den JBL Encounter wird Ihr Schreibtisch<br />
zur außerirdischen Kommandozentrale. Die<br />
Lautsprecher scheinen aus einer Folge „Akte X“<br />
entflohen zu sein<br />
Harman Kardons GLA-55 sind für den Schreibtisch<br />
fast zu schade. Neben dem Chromfuß<br />
besticht das außergewöhnliche Gehäuse aus<br />
Acrylglas: ein echtes Kunstwerk<br />
Ungewöhnliche Lautsprecher<br />
verlangen nach einem ungewöhnlichen<br />
Verstärker. Der<br />
an einen Grill erinnernde Verstärker<br />
von Scandyna verfügt<br />
über zweimal 50 Watt und<br />
bietet vier Stereoeingänge<br />
Bilder: Bowers & Wilkins, Harman, Scandyna, Reckhorn<br />
© 2010 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />
von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium<br />
ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet.<br />
Die Interviews geben die Meinungen der<br />
Interviewpartner wieder. Diese muss nicht der<br />
Meinung des Verlages entsprechen. Für die<br />
Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für<br />
die Richtigkeit der Angaben übernommen<br />
werden. Schutzrechte auf Produktnamen oder<br />
Produkte sind in den einzelnen Artikeln nicht<br />
zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />
Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />
und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
Die Zustimmung zum Abdruck wird vorausgesetzt.<br />
Der Autor erklärt mit der Einsendung von<br />
Material, dass dieses frei von Rechten Dritter ist.<br />
Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />
und anderem Material erwirbt der Verlag die<br />
Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de
Ein echter<br />
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Bereich die Lautstärke und<br />
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gibt es in zwei Ausstattungs- und Preisvarianten, ganz nach Ihren Wünschen.<br />
So entsteht mit nur<br />
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