3R Curaflex Nova (Vorschau)
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9/2012<br />
ISSN 2191-9798<br />
K 1252 E<br />
Vulkan-Verlag,<br />
Essen<br />
Fachzeitschrift für sichere und<br />
effiziente Rohrleitungssysteme<br />
25. bis 26. September 2012<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
Besuchen Sie uns!<br />
GAT Dresden Halle 2 / A 8.3<br />
<strong>Curaflex</strong> <strong>Nova</strong> ®<br />
Abdichten mit Köpfchen<br />
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<strong>Curaflex</strong> <strong>Nova</strong> ® =<br />
einfach•flexibel 2<br />
Weil sicher einfach<br />
sicher ist.
2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />
Wasserversorgungsnetze<br />
Programm<br />
Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />
iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />
Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />
Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />
Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />
Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />
Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />
Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />
H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />
Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />
der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />
künftigen GW 18 und GW 19<br />
Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />
Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />
materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />
Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />
Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />
am Beispiel des OOWV<br />
A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />
Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />
in der Wasserversorgung<br />
Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />
und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />
E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />
Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />
erdverlegter Armaturen<br />
A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />
Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />
und Leckageortung<br />
Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />
virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />
Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />
Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />
Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />
Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />
Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Hotel Bredeney<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken<br />
und Wasserversorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich<br />
Netzinspektion und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 365,- €<br />
Nichtabonnenten: 395,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />
wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />
Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
Editorial<br />
Am Anfang stand die Energiewende<br />
Im Sommer 2011 hatte der Deutsche Bundestag das Gesetzespaket<br />
zur Energiewende beschlossen. „Die Energiewende<br />
ist das größte Infrastruktur- und Modernisierungsprojekt<br />
der kommenden Jahrzehnte, ein Generationenprojekt.<br />
Sie kann nur als Gemeinschaftswerk gelingen – in<br />
Kooperation und im Dialog zwischen Politik, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft“, so der damalige Bundesminister für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert<br />
Röttgen.<br />
Neue Stromtrassen, intelligentere Versorgungsnetze,<br />
ein weiterer Ausbau der regenerativen Energien, neue<br />
Formen der Energiespeicherung waren Stichworte für die<br />
Roadmap einer erfolgreichen Energiewende. In diesem<br />
Zusammenhang bekam das Thema „Gas“ eine neue Bedeutung:<br />
Power to Gas.<br />
Wie ist der heutige Stand?<br />
Im Bereich der regenerativen Energien kann man ein stetes<br />
Wachstum konstatieren. Innerhalb von rund 20 Jahren<br />
hat der Anteil erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung,<br />
bezogen auf den gesamten Bruttostromverbrauch,<br />
von 3,1 % im Jahr 1990 auf 20,3 % im Jahr 2011<br />
zugenommen. Dabei entfallen 3,0 % auf Wasserkraft,<br />
8,1 % auf Windenergie, 6,1 % auf Biomasse und 3,2 % auf<br />
Photovoltaik. Bemerkenswert sind der Anstieg von 2010<br />
auf 2011 bei der Windenergie (von 6,2 auf 8,1 %), bei der<br />
Biomasse (von 5,5 auf 6,1 %) und bei der Photovoltaik<br />
(von 1,9 auf 3,2 %). Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien 35 % betragen.<br />
Dass die Förderung der regenerativen Energien in der<br />
Einführungsphase notwendig ist, wird niemand bestreiten.<br />
Dass sie allerdings auch richtig teuer werden kann,<br />
wenn sie nicht rechtzeitig zurückgefahren wird, zeigt die<br />
Förderung der Photovoltaik. Bemühungen, die Förderung<br />
drastisch zurückzufahren, sind in diesem Jahr im Bundesrat<br />
gescheitert. Abgesehen von den Kosten, die die Allgemeinheit<br />
zu tragen hat, stößt mit der über<br />
Photovoltaik verbundenen Stromerzeugung mancherorts<br />
auch die Infrastruktur, sprich die Stromnetze, an ihre<br />
Grenzen. Die politisch verursachte Unsicherheit bezüglich<br />
der weiteren Förderung hat in diesem Jahr immerhin<br />
zu einem rasanten, ungewollten Zubau geführt, so dass<br />
wir auch im kommenden Jahr mit einer Steigerung der<br />
Anteile der Photovoltaik an der Energiebereitstellung<br />
rechnen können.<br />
3.800 km Stromtrassen sollen bis 2022 neu gebaut<br />
und weitere 4.400 km im bestehenden Höchstspannungsnetz<br />
optimiert werden. Dafür werden Kosten von rund<br />
20 Mrd. Euro veranschlagt. Auf 2.100 km der neuen Trassen<br />
soll dabei erstmalig in Deutschland die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung<br />
eingesetzt werden.<br />
Bleibt zu hoffen, dass der Ausbau zügig beginnt und nicht<br />
durch Einspruchsverfahren über Jahre blockiert wird.<br />
Die Gasbranche<br />
begleitet die Energiewende<br />
u. a. mit der<br />
Innovationsoffensive<br />
Gastechnologie. Auf<br />
der diesjährigen Gasfachlichen<br />
Aussprachetagung<br />
(gat) wird<br />
z. B. über erste Demonstrationsanlagen<br />
zum Thema „Power<br />
to Gas“ berichtet. Ein<br />
weiteres, wichtiges<br />
Thema, das behandelt<br />
werden wird, ist<br />
die Frage, ob der derzeitige<br />
regulatorische<br />
Rahmen und die Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />
einen schnellen Umbau der Energieversorgung ermöglichen.<br />
Denn nur durch einen genügend hohen Anreiz zu Investitionen<br />
werden ausreichend finanzielle Mittel zur<br />
Gestaltung der Ener gie wende zur Verfügung stehen.<br />
Was ist zu tun?<br />
Zum einen muss die Politik dafür Sorge tragen, dass trotz<br />
aller drängenden Probleme, wie der europäischen Finanzkrise,<br />
der gesellschaftliche Konsens zum Umbau der Energieversorgung<br />
in Deutschland erhalten bleibt. Und sie hat<br />
die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiter zu entwickeln,<br />
so dass genügend Anreize für Investitionen gegeben<br />
sind.<br />
Zum anderen sind die Industrie und die maßgeblichen<br />
Verbände gefordert, die notwendigen technischen Innovationen<br />
zu schaffen bzw. zu entwickeln und ihre zügige<br />
Umsetzung in die Praxis zu ermöglichen.<br />
Schließen möchte ich mit einem Zitat unseres derzeitigen<br />
Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
Peter Altmaier: „Die Energiewende ist die<br />
große Chance zu beweisen, dass die Entkopplung von<br />
Wachstum und Ressourcenverbrauch gelingen kann – und<br />
das nicht nur in Industrieländern, sondern weltweit. Die<br />
Bundesrepublik Deutschland will mit ihrer Energiewende<br />
dabei Vorreiter sein“.<br />
Ich wünsche allen Teilnehmern der gat/wat 2012 eine<br />
interessante und informative Veranstaltung und den Lesern<br />
der <strong>3R</strong> eine spannende Lektüre mit vielen Anregungen<br />
für Ihre Arbeit.<br />
Nico Hülsdau<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
9 / 2012 645
9/2012<br />
Inhalt<br />
nachrichten<br />
652 666<br />
Hauff-Technik erhält Gütesiegel-Auszeichnung „TOP 100“<br />
Gerät der Ausbau der Glasfasernetze ins Stocken?<br />
Industrie & Wirtschaft<br />
editorial<br />
645 Am Anfang stand die<br />
Energiewende<br />
Nico Hülsdau<br />
Faszination<br />
technik<br />
680 Treffpunkt historische<br />
Innenstadt<br />
650 Verkauf von Open Grid Europe abgeschlossen<br />
650 Max Streicher baut neue Erdgasleitung für Niederbayern<br />
651 egeplast erhält Energiemanagement-Zertifizierung<br />
652 Hauff-Technik gehört zu den innovativsten Mittelständlern<br />
652 IWES erforscht Anti-Korrosions-Technologie an Tragstrukturen<br />
654 Gelsenwasser Energienetze GmbH setzt auf K3V<br />
655 TÜV NORD erzielt höchsten Umsatz seit Bestehen<br />
656 Herrenknecht feiert 35-jähriges Firmenjubiläum<br />
656 Schwache Investitionsdynamik bremst Wachstum des SIMONA Konzerns<br />
657 Erlangens erste GIGANET-Teststrecke von Rehau<br />
Verbände & Organisationen<br />
658 Bundesfachabteilung Leitungsbau mit neuem Vorstand<br />
659 45 Netzmeister holen sich ihre Urkunden ab<br />
Personalien<br />
660 Organisatorische Änderungen bei Hawle Armaturen<br />
660 Wilo SE: Region D-A-CH unter neuer Leitung<br />
661 Führungswechsel bei Gerodur<br />
Veranstaltungen<br />
662 TÜV NORD veranstaltet Pipeline Symposium in Hamburg<br />
662 IKT-Forum „Vermessung und Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb“<br />
663 Internationale Wasserkraft-Fachausstellung in Salzburg<br />
664 Energie- und Umweltbranche trifft sich im Januar 2013 in Leipzig<br />
664 Oldenburg lädt ein zur „Einführung in die Molchtechnik – Inspektion von Pipelines“<br />
646 9 / 2012
Wir sind schon einen<br />
Schritt voraus<br />
685<br />
Produktneuvorstellung zur gat/wat 2012<br />
665 „Tag der Bürgermeister – Networking für Kommunen“<br />
666 Glasfasernetzausbau in Deutschland:<br />
rbv-Ehrenpräsident Küsel als Referent gefragt<br />
Normen & regelwerk<br />
668 DVGW-Regelwerk Gas<br />
671 DVGW-Regelwerk Gas/Wasser<br />
produkte & verfahren<br />
682 Neue Software-Versionen für Netz berechnung und Instandhaltungsplanung<br />
682 Einfache Bestimmung von Odoriermitteln und natürlichem<br />
Schwefel<br />
683 Erste 100-t-Rohrzugwinde hat ihre Feuertaufe bestanden<br />
684 Keine Beschädigungen an Sanitärarmaturen bei Probewasserentnahme<br />
685 Vorstellung des neuen vorverformten egeliner®-Rohrs<br />
686 ISOTEST Schlepperde – sichere Erdung auch ohne direkten<br />
Kontakt zum Prüfling<br />
686 Schwenkantriebe mit doppeltem Drehmoment<br />
687 MR HP20-Hochdruckregelgeräte für die Gasverteilung und Gasverwendung<br />
komplettiert<br />
688 Neue Anbohrarmaturen für die Wasser- und Gasversorgung<br />
689 Neuer Gaszählerschrank Quick-Set Box auch für Wasser- und<br />
Stromanschlüsse geeignet<br />
690 Nachumhüllungsmaterialien für hohe mechanische und thermische<br />
Beanspruchungen<br />
691 Neuer Druckprüfkoffer DruckTest GT<br />
692 Multikorrelator für präzise Leckageortung<br />
692 Gaskonzentrationsmessung durch Infrarot-Absorption<br />
693 Sewerin präsentiert den RoboGasInspector<br />
Komplettrohrsysteme<br />
für die sandbettfreie<br />
Verlegung<br />
Sureline ® -Rohre<br />
• nach PAS 1075 zertifi ziert,<br />
• für alle sandbettfreie Verlegeverfahren<br />
freigegeben,<br />
• komplett aus PE 100-RC.<br />
SurePEX-Rohre<br />
• aus peroxidisch vernetztem<br />
Poly ethylen (PE-Xa),<br />
• extrem kerbunempfi ndlich,<br />
• hohe Flexibilität auch bei<br />
niedrigen Temperaturen.<br />
PE 100-RC E-Muffen<br />
• hoher Widerstand gegen<br />
langsames Risswachstum,<br />
• eignen sich zum Spülbohren,<br />
Fräsen, Berstlining und für das<br />
Erdraketenverfahren,<br />
• höhere Betriebs drücke als<br />
16 bar möglich.<br />
9 / 2012 647
9/2012<br />
Inhalt<br />
HAUPTTHEMEN<br />
694 698<br />
Netzbetrieb der Zukunft – DEW21 geht neue Wege<br />
Finden und Beseitigen von Umhüllungsfehlstellen an neu<br />
verlegten Stahlrohrleitungen<br />
fkks – Aktuelles<br />
672 Die sekundären Schutzmechanismen des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
von Stahl in Beton und ihre Bedeutung für die Praxis<br />
Von Thorsten Eichler, Bernd Isecke, Armin Faulhaber, Franz Pruckner, Kathleen Weidauer<br />
676 Das neue forum kks<br />
678 Aktuelles vom Fachbeirat des fkks – Fachbereich „Stahl in Beton“<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Services<br />
725 Marktübersicht<br />
753 Messen | Tagungen |<br />
Seminare<br />
756 Inserentenverzeichnis<br />
3.US<br />
Impressum<br />
694 Optimierung der Netzsteuerung im Gashochdrucknetz<br />
Von Marek Sitko und Axel Sacharowitz<br />
698 Die perfekt umhüllte Stahlrohrleitung<br />
Von J. Maurmann, O. Hohage<br />
704 Neue Berechnungsverfahren für Erderspannungstrichter<br />
Von Reinhard Schröder, Markus Gehnen und Ralf Watermann<br />
710 Beurteilung von Fernleitungen auf Basis von intelligenten Molchungen<br />
Von Kathrin Kortenbach<br />
714 Prüfung und Bewertung der Sprödigkeit von Bauteilen und Bauteilkomponenten<br />
aus Kunststoff<br />
Von Hans-Jürgen Kocks<br />
718 Biogasaufbereitungsanlage besteht erfolgreich im Dauerlauf<br />
648 9 / 2012
742<br />
Standardisierung von Hauseinführungen – es bleibt noch<br />
viel Aufklärungsarbeit<br />
Wasserversorgung<br />
Korrosionsschutz-<br />
Systeme für den<br />
Rohrleitungsbau<br />
719 1 Mio m 3 Trinkwasser pro Jahr fließt durch 20 km lange<br />
GFK-Wickelrohre<br />
721 PE-HD-Rohre sorgen für frostfreien Trink- und Abwassertransport<br />
auf neuer Ostsee-Seebrücke<br />
723 Berstlining mit duktilen Gussrohren mit ZM-Umhüllung<br />
hausanschlusstechnik special<br />
736 FHRK startet Projekt zur Standardisierung von Hauseinführungen<br />
für Gebäude ohne Keller<br />
738 Planbar, sicher dicht und nachbelegbar<br />
740 „Der FHRK ist das Sprachrohr einer ganzen Branche“<br />
Interview mit Eckhard Wersel und Horst Scheuring<br />
742 Mehrsparten-Hauseinführung aus Sicht eines Versorgungsunternehmens<br />
Von Karl-Heinz Beißwenger<br />
743 EnBW Regional AG standardisiert Prozess für Netzanschlüsse<br />
Von Uwe Kössler, Werner Bartsch, Frank Mühlberger und Gerd Schnaidt<br />
745 Schnelle Mehrsparten-Hauseinführungen durch<br />
Quadro-Secura® <strong>Nova</strong><br />
746 Neue Wasserhauseinführung auf Basis des neuen Membran-<br />
Injektions-Systems MIS<br />
749 Neuentwickeltes Hausanschluss-Programm TERRA®lock<br />
750 Sichere und flexible 4-Sparten-Hauseinführung<br />
750 Sichere und optimale Abdichtung<br />
Kebulin-Gesellschaft Kettler<br />
Gmbh & Co. KG<br />
Fabrik für Korrosionsschutz<br />
und Abdichtung seit 1933<br />
Ostring 9 · 45701 Herten-Westerholt<br />
Tel. +49 209 9615-0 · Fax 9615-190<br />
www.kebu.de · info@kebu.de<br />
gat 2012 in Dresden<br />
Halle 2 · Stand B3<br />
9 / 2012 649
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Verkauf von Open Grid Europe abgeschlossen<br />
Die E.ON AG hat am 23. Juli 2012 den Verkauf<br />
der Open Grid Europe an ein Konsortium,<br />
bestehend aus dem Macquarie European<br />
Infrastructure Fund 4, Infinity<br />
Investments, der British Columbia Investment<br />
Management Corporation sowie der<br />
MEAG MUNICH ERGO Asset Management<br />
abgeschlossen.<br />
Mit Vollzug des Verkaufs scheiden die<br />
Open Grid Europe GmbH und ihre Tochterunternehmen<br />
aus dem E.ON-Konzern aus.<br />
Dem Closing der Transaktion waren<br />
die Zustimmung des Bundeskartellamtes<br />
und des Bundesministeriums für Technologie<br />
und Wirtschaft im Rahmen des Außenwirtschaftsgesetzes<br />
vorausgegangen.<br />
Die Geschäftsführung der Open Grid<br />
Europe GmbH bedankt sich beim Vorstand<br />
und den Mitarbeitern der E.ON Ruhrgas AG<br />
und der E.ON AG für die langjährige vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit. Für Geschäftspartner<br />
der Open Grid Europe ändert<br />
sich durch den Eigentümerwechsel<br />
nichts, wie die Geschäftsführung mitteilt.<br />
Auch unter den neuen Eigentümern werde<br />
die Open Grid Europe GmbH als unabhängiger<br />
Transportnetzbetreiber aufgestellt<br />
bleiben und das bekannte Leistungsspektrum<br />
anbieten. Durch den Verkauf ergeben<br />
sich für Geschäftspartner keine Veränderungen<br />
bezüglich bestehender Verträge<br />
mit der Open Grid Europe GmbH. Alle laufenden<br />
Vereinbarungen behalten Gültigkeit<br />
und die Open Grid Europe GmbH bleibt<br />
unverändert Vertragspartner.<br />
Open Grid Europe mit Hauptsitz in<br />
Essen betreibt mit einer Länge von rund<br />
12.000 km das größte Ferngasleitungsnetz<br />
in Deutschland und ist die europäische<br />
Drehscheibe für große Gasströme aus<br />
Russland und Norwegen. Das Unternehmen<br />
ist aus dem Gastransportbereich der E.ON<br />
Ruhrgas AG hervorgegangen. Um die rechtlichen<br />
Vorgaben der Europäischen Union zu<br />
erfüllen, wurde Open Grid Europe im September<br />
2010 vollständig von der Muttergesellschaft<br />
entflochten und als unabhängiger<br />
Transportnetzbetreiber (Independent<br />
Transmission Operator) aufgestellt.<br />
Max Streicher baut neue Erdgasleitung für<br />
Niederbayern<br />
Im Auftrag der Mittel-Europäischen<br />
Gasleitungsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
(MEGAL) baut die Max Streicher GmbH &<br />
Co. KG aA das Erdgasinfrastrukturnetz in<br />
Süddeutschland aus. Um auch in Zukunft<br />
die Erdgasversorgung in Bayern zu sichern,<br />
wird zwischen Schwandorf und Windberg<br />
parallel zur bestehenden MEGAL eine<br />
72 km lange Loopleitung DN 1000 verlegt<br />
– zwei Baulose, die flexible Lösungen<br />
erfordern.<br />
Lediglich ein halbes Jahr steht Streicher<br />
zum Bau der SDW Pipeline zur Verfügung.<br />
Aus Zeitgründen entschloss sich das Projektteam<br />
von einem zentralen Punkt aus<br />
gleichzeitig in beide Richtungen zu bauen.<br />
In Roßbach wurden Baustellencamp<br />
und Baubüro eingerichtet. Ausgehend<br />
von Roßbach arbeiten zwei unabhängige<br />
Kolonnen parallel in entgegengesetzte<br />
Richtungen, westwärts nach Schwandorf<br />
(Los 1) und ostwärts nach Windberg (Los<br />
2). „Die Kolonnen sind nahezu unabhängig<br />
aufgebaut“, sagt Projektleiter Thomas<br />
Garçon. „Lediglich das Projektleitungsteam<br />
betreut beide Lose.“<br />
Das gesamte Projekt wird von einer<br />
ökologischen Baubegleitung überwacht.<br />
In Teilen führt die Trasse durch sensibles<br />
Gebiet. Der Schutz von Flora und Fauna<br />
wird groß geschrieben, gestaltet den ohnehin<br />
schon engen Zeitplan aber noch anspruchsvoller.<br />
Die Flüsse Naab und Regen<br />
sowie der Bogenbach zählen zu den Hauptsonderpunkten.<br />
Thomas Garçon bezeichnet<br />
sie als „Nadelöhre“ des Projekts.<br />
Die Ufer des Bogenbachs sind das<br />
Brutgebiet des Wachtelkönigs. Um diese<br />
als stark gefährdet geltende Vogelart<br />
während der Brutzeit nicht zu stören, wurde<br />
die offene Verlegung der SDW Pipeline<br />
durch den Bogenbach auf die Zeit nach<br />
dem 31. Juli gelegt. Anfang August wurde<br />
in offener Bauweise ein Düker in den<br />
Regen eingezogen, nachdem die Fische im<br />
Fluss ihre Laichzeit beendet haben. Bei der<br />
Querung der Naab greift man gleich auf ein<br />
grabenloses Verfahren zurück, das Microtunnelling.<br />
Die Geologie zwischen Schwandorf<br />
und Windberg stellt eine eigene Herausforderung<br />
dar. Es gibt einige Steilhänge,<br />
der Untergrund besteht in weiten Bereichen<br />
aus Fels. Bedingungen, die den Mitarbeitern<br />
von Streicher nicht fremd sind.<br />
Bereits auf den zwei Doppellosen der Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung<br />
OPAL<br />
verlegte das Unternehmen in steilem, felsigem<br />
Gelände.<br />
Auf der Trasse der SDW Pipeline werden<br />
insgesamt 29 Bohrpressungen durchgeführt,<br />
15 zwischen Roßbach und Schwandorf,<br />
14 zwischen Roßbach und Windberg.<br />
650 9 / 2012
DDL ®<br />
Inbetriebnahme der Leitung<br />
schon für Ende des Jahres<br />
geplant<br />
Im März 2012 begannen die Arbeiten<br />
an der Erdgasleitung, zu einem<br />
Zeitpunkt, als Streicher noch<br />
auf den Losen der Nordeuropäischen<br />
Erdgasleitung NEL im Einsatz<br />
war. Die Tagesleistungen auf beiden<br />
Baulosen der SDW Pipeline liegen<br />
derzeit bei je 450 m. Bis zu 470<br />
Mitarbeiter arbeiten täglich daran,<br />
dass der Bau der Pipeline pünktlich<br />
abgeschlossen werden kann. Es<br />
wurden etwa 600.000 t Erdreich<br />
bewegt, 52 km Rohrgraben sind bereits<br />
ausgehoben und mehr als 50<br />
km Pipeline fertig gestellt. Bis Ende<br />
des Jahres soll Gas durch die neue<br />
Leitung strömen.<br />
Die Notwendigkeit zum Ausbau<br />
des Erdgasleitungsnetzes ergab<br />
sich aus einer Bedarfsanalyse,<br />
die im Rahmen eines so genannten<br />
„Open Season“-Verfahrens ermittelt<br />
wurde. Die SDW-Pipeline soll<br />
regionale Abnehmer in Bayern mit<br />
Erdgas versorgen. Darüber hinaus<br />
spielt sie eine wichtige Rolle für das<br />
europäische Erdgasnetz.<br />
Wir sind IHR kompetenter<br />
Partner für die Dichttechnik<br />
in Ihren Rohranlagen.<br />
egeplast erhält<br />
Energiemanagement-<br />
Zertifizierung<br />
Der PE-HD-<br />
R o h r h e r s te l -<br />
ler aus Greven,<br />
dessen Produktspektrum<br />
die gesamte unterirdische<br />
Leitungsinfrastruktur<br />
abdeckt, legt<br />
höchsten Wert<br />
auf die Schonung<br />
der Umwelt<br />
und der Energieressourcen.<br />
Anfang Mai war<br />
es nun soweit:<br />
Neben der Re-<br />
Zer tifizierung<br />
nach DIN EN ISO<br />
14 0 0 1: 2 0 0 9<br />
für Umweltmanagementsysteme<br />
wurde<br />
erstmalig das egeplast-Energiemanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO<br />
50001:2011 zertifiziert. egeplast<br />
konnte innerhalb von zwei Jahren<br />
sowohl den Energiebedarf als auch<br />
den Wasserbedarf zur Produktion<br />
von 1 m Rohr um einen zweistelligen<br />
%-Betrag senken.<br />
Reinhold Freermann (Betriebsleitung Technik) und Peter<br />
Brägelmann (Leitung QUEM): „Die neue Kälteanlage mit<br />
TurboCor-Technik ist energetisch hocheffizient. Die Abwärme<br />
nutzen wir zur Beheizung des neuen Schulungs- und<br />
Innovationzentrums“<br />
Dipl.-Ing. Peter Brägelmann, Leiter<br />
Qualitätssicherung / Qualitätsund<br />
Umweltmanagement bei egeplast,<br />
ist mit der Zertifizierung sehr<br />
zufrieden: „Damit ist egeplast Vorreiter<br />
in Sachen Energieeffizienz in<br />
der gesamten Kunststoffrohrbranche.“<br />
Pressflansche und<br />
Verbindungselemente<br />
aus Edelstahl<br />
besonders geeignet für:<br />
○ dünnwandige Kunststoffrohre<br />
○ Kunststoffmantelrohre (Fernwärme)<br />
○ Well-/Flexrohre<br />
Unsere Dichteinsätze sind geprüft<br />
und zertifiziert<br />
2 - Komponenten-Bauweise:<br />
○ Vollgummi-Kern<br />
(Schraubenkraft-Aufnahme)<br />
○ Weichelastomer-Mantel<br />
(Oberflächenanpassung)<br />
○ Ohne Drehmomentvorgabe<br />
(Sichtkontaktanzeige)<br />
unsere Performance<br />
DDL®<br />
Durchführungstechnik<br />
Dichtsysteme<br />
Lutz<br />
web www.ddl-dichttechnik.de<br />
Tel. (+49) 07163 1657-40<br />
Fax (+49) 07163 1657-41<br />
vertrieb@ddl-dichttechnik.de<br />
9 / 2012 mail<br />
651
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Hauff-Technik gehört zu den innovativsten<br />
Mittelständlern<br />
Stefan Sell, Leitung Marketing & Kommunikation Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Ranga<br />
Yogeshwar, Mentor Top100 und Dr. Michael Seibold, Geschäftsführer Hauff-Technik GmbH<br />
& Co. KG (v. l. n. r.)<br />
Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team von<br />
der Wirtschaftsuniversität Wien haben das<br />
Innovationsmanagement von 281 mittelständischen<br />
Unternehmen geprüft. Die<br />
besten von ihnen erhalten das Gütesiegel<br />
„Top 100“. Die innovativsten Mittelständler<br />
Deutschlands verfügen über exzellenten<br />
Erfindergeist, vorbildliche Innovationsprozesse<br />
und schlagen erfolgreich die<br />
Brücke von der Idee zum Markterfolg: Ihnen<br />
überreichte Ranga Yogeshwar am<br />
22. Juni in Friedrichshafen das Gütesiegel<br />
„Top 100“.<br />
Die Hauff-Technik GmbH & Co. KG aus<br />
Herbrechtingen gehört zum dritten Mal in<br />
Folge zu den Ausgezeichneten und belegte<br />
in der Kategorie B (51 bis 250 Mitarbeiter)<br />
den hervorragenden vierten Platz.<br />
Hauff-Geschäftsführer Dr. Michael<br />
Seibold freut sich über die Ehrung und<br />
hebt die Teamleistung hervor: „Das Gütesiegel<br />
ist nicht nur eine Auszeichnung für<br />
alle Mitarbeiter von Hauff, sondern auch<br />
ein Beweis unserer partnerschaftlichen<br />
Zusammenarbeit mit und für unsere Kunden.<br />
Denn schlussendlich sind unsere Innovationen<br />
kein Selbstzweck, sondern haben<br />
eine Kernzielgruppe: unsere Kunden und<br />
solche, die es noch werden sollen.“<br />
„Im schwäbischen Mittelstand gilt leider<br />
noch allzu oft der alte Spruch: ‘Nichts<br />
gesagt ist genug gelobt’“, so Dr. Seibold.<br />
„Nach diesem Motto verfahren wir definitiv<br />
nicht. Im Gegenteil, Lob setzt Kommunikation<br />
voraus. Und darin sind wir sehr<br />
stark.“ Das ermutigt die Mitarbeiter dazu,<br />
ihre Fähigkeiten kreativ einzusetzen – wobei<br />
Fehler ausdrücklich erlaubt sind, weil<br />
dies die Risikobereitschaft im positiven<br />
Sinne fördert.<br />
1955 als Manufaktur gegründet, entwickelte<br />
sich Hauff-Technik zu einem der<br />
europaweit führenden Hersteller von Kabel-<br />
und Rohrdurchführungen. Diese werden<br />
vielerorts verwendet – sei es in Einfamilienhäusern,<br />
Windkraftanlagen oder<br />
in Flughafenterminals. Hauff-Technik<br />
kommt auch zum Einsatz, wenn es um die<br />
Abdichtung beim Zusammenführen oder<br />
Ausbau von Netzen geht: etwa von Gas-,<br />
Wasser-, Strom- oder Telekommunikationsnetzen.<br />
compamedia zeichnet in Kooperation<br />
mit der Wirtschaftsuniversität Wien insgesamt<br />
116 Unternehmen aus (maximal<br />
100 in jeder der drei Größenklassen). Darunter<br />
sind 51 nationale Marktführer und<br />
20 Weltmarktführer. 2011 erwirtschafteten<br />
alle Unternehmen zusammen einen<br />
Umsatz von rund 8,1 Mrd. €. 100 von ihnen<br />
erzielten in den vergangenen drei Jahren<br />
ein Wachstum, das über dem Branchendurchschnitt<br />
lag – und zwar im Schnitt um<br />
20 Prozentpunkte. In Forschung und Entwicklung<br />
sowie in Innovationsprozesse investierten<br />
die Mittelständler 2011 rund<br />
623 Mio. €.<br />
IWES erforscht Anti-Korrosions-Technologie an<br />
Tragstrukturen<br />
Im Projekt KOWIND (Korrosionsschutz für<br />
Offshore-Windenergieanlagen) arbeitet<br />
das Fraunhofer IWES gemeinsam mit Partnern<br />
aus Industrie und Wissenschaft, u. a.<br />
dem Rohrhersteller Salzgitter Mannesmann<br />
Line Pipe, an einer Dickschichtumhüllung,<br />
mit deren Hilfe die Lebensdauer<br />
von Tragstrukturen erhöht und die Kosten<br />
für Fertigung und Wartung der Stahlkonstruktionen<br />
reduziert werden können.<br />
Offshore-Windenergieanlagen sind einer<br />
rauen Witterung ausgesetzt. Wind,<br />
Wellen und UV-Strahlung beanspruchen<br />
die Anlagen stark, und die durch Salzwasser<br />
verursachte Korrosion greift stahlbauliche<br />
Konstruktionselemente wie Rohre<br />
und Verbindungsknoten an, was die Standsicherheit<br />
von Tragstrukturen gefährden<br />
kann. Bisher ist die für Offshore-Turbinen<br />
verwendete Korrosionsbeschichtung nicht<br />
für die gesamte Lebensdauer der Anlage<br />
von 20 bis 25 Jahren ausgelegt. „Insbesondere<br />
beim Transport der Anlagen kann es<br />
durch hierbei auftretende mechanische Las-<br />
652 9 / 2012
ten zu Beschädigungen des Korrosionsschutzes<br />
kommen, sodass eine Nachbeschichtung<br />
vor Ort erforderlich ist“,<br />
erklärt Dr. Hanno Schnars, KOWIND-<br />
Projektleiter am IWES. Diese nachträglichen<br />
Wartungsarbeiten sind jedoch<br />
aufwändig und kostspielig, da sie auf<br />
dem Meer stattfinden müssen. „Darüber<br />
hinaus nehmen konventionelle Beschichtungsverfahren<br />
auf Basis von Epoxidharzen<br />
viel Zeit in Anspruch, da der<br />
Schutz in mehreren Schichten aufgetragen<br />
wird, die zwischendurch aushärten<br />
müssen“, erläutert Schnars.<br />
Künftig sollen Rohre und Anbauteile<br />
von Gründungen mit einer thermoplastischen<br />
Schutzschicht umhüllt<br />
werden, die einen möglichst wartungsfreien<br />
Korrosionsschutz über 25<br />
Jahre gewährleistet. Die Offshore-<br />
Experten des Fraunhofer IWES überprüfen<br />
die Leistungsfähigkeit des neuen<br />
Anti-Korrosions-Systems und führen<br />
Belastungstests an Feldversuchsständen<br />
durch. Zu diesem Zweck wird<br />
ein Demonstrator mit dem neuartigen<br />
Korrosionsschutz beschichtet und anschließend<br />
Robustheits- und Ermüdungstests<br />
unterzogen, um Schädigungs-<br />
und Versagensmechanismen<br />
nachzuvollziehen. Hieraus lassen sich<br />
Erkenntnisse über die optimale Materialzusammensetzung<br />
und Bauteilauslegung<br />
der Tragstrukturen sowie über<br />
die Anforderungen an Wartung und Inspektion<br />
gewinnen. Ziele von KOWIND<br />
sind deutlich verlängerte Prüfintervalle,<br />
eine kostengünstigere Fertigung der<br />
Gründungsstrukturen sowie reduzierte<br />
Betriebskosten durch geringeren Wartungsaufwand.<br />
KOWIND startete im Mai und ist auf<br />
eine Laufzeit von drei Jahren ausgelegt.<br />
Projektpartner des Fraunhofer IWES<br />
sind die Chemieunternehmen Evonik<br />
und TIB Chemicals, der Rohrhersteller<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe,<br />
der Gründungsstruktur-Hersteller Weserwind,<br />
das Planungsbüro Prof. Bellmer,<br />
das Forschungsinstitut IFINKOR<br />
sowie die Universität Duisburg-Essen,<br />
die jeweils Teilprojekte bearbeiten. Auf<br />
diese Weise wird die gesamte Wertschöpfungskette<br />
der Gründungsstruktur<br />
einbezogen, sodass eine ganzheitliche<br />
Entwicklung der Korrosionsschutztechnologie<br />
erreicht werden kann.<br />
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653
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Gelsenwasser Energienetze GmbH setzt<br />
auf K3V<br />
Foto: GELSENWASSER Energienetze GmbH<br />
Aufgrund der Unbundling- bzw. Entflechtungsvorschriften<br />
im novellierten Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) hat sich die<br />
Gelsenwasser AG 2006 dazu entschlossen,<br />
den Gasnetzbetrieb der neu gegründeten<br />
Gelsenwasser Energienetze GmbH<br />
(GWN) zu übertragen.<br />
Somit ist die Gelsenwasser Energienetze<br />
GmbH seit dem 1. Januar 2007<br />
der Betreiber der Gasverteilnetze in sieben<br />
Netzgebieten. Innerhalb der jeweiligen<br />
Gebiete stellen Service-Center den<br />
zuverlässigen Betrieb der Netze und Anlagen<br />
sicher. Um diesen hohen Anspruch<br />
tagtäglich im Sinne der Kunden sicher zu<br />
gewährleisten, gleichzeitig aber auch ressourcen-<br />
und kostenbewusst zu agieren,<br />
entschieden sich die Verantwortlichen der<br />
Gelsenwasser Energienetze GmbH für die<br />
„Zustandsorientierte Instandhaltung“ aller<br />
GDRM-Anlagen. Dabei übernimmt das<br />
Softwaresystem K3V-Energiewirtschaft<br />
die Dokumentation der Anlagen, die Planung,<br />
Steuerung und Überwachung der<br />
Termine sowie das Generieren und Archivieren<br />
der jeweiligen Instandhaltungsaufträge<br />
mit den spezifischen Prüfanweisungen<br />
streng nach DVGW-Regelwerken.<br />
Die „technischen Plätze“ werden im<br />
SAP-PM-Modul geführt und über eine<br />
Schnittstelle an K3V übermittelt. K3V<br />
übernimmt dann bis auf Sonderkundenebene<br />
alle weiteren Prozessschritte: Instandhaltungsplanung,<br />
Einsatzplanung,<br />
Ausführung elektronischer Instandhaltungsaufträge,<br />
Archivierung der Protokolle,<br />
fortschreibende Dokumentation<br />
der Anlagen. Auch der Prüfgeräteeinsatz<br />
ist in K3V integriert.<br />
Nach über zwei Jahren Praxis-Erfahrung<br />
mit K3V kann Dipl.-Ing. Omid Ravasani<br />
ein durchweg positives Resümee<br />
hinsichtlich des Einsatzes der speziellen<br />
Branchensoftware für die Energie- und<br />
Versorgungswirtschaft bei der Gelsenwasser<br />
Energienetze GmbH ziehen. Im<br />
Tagesgeschäft wie auch bei der strategischen<br />
Unternehmensausrichtung hat sich<br />
Eine von über 1.000 Gasdruck Regel- und Messanlagen, die zustandsorientiert „in Stand“<br />
gehalten werden. K3V-Energiewirtschaft übernimmt die Dokumentation der Anlagen, die<br />
Planung, Steuerung und Überwachung der Termine sowie das Generieren und Archivieren der<br />
jeweiligen Instandhaltungsaufträge mit den spezifischen Prüfanweisungen streng nach DVGW-<br />
Regelwerken<br />
K3V als zuverlässiges und praxisorientiertes<br />
„Handwerkszeug“ bewährt. Instandhaltungsaufträge<br />
werden schnell und ergebnisorientiert<br />
bearbeitet. Aufgaben<br />
und Termine werden zentral verwaltet<br />
und deshalb weder übersehen noch vergessen.<br />
Für alle Standorte, Gebiete und<br />
Netze existiert ein einheitliches System<br />
nach dem vorgegangen wird. Alle Anlagen<br />
und Netze werden dezentral gepflegt<br />
auf der Basis zentral verwalteter und dokumentierter<br />
Daten. Diese zentrale Verwaltung<br />
ist Grundvoraussetzung für das<br />
Berichtswesen an die Bundesnetzagentur.<br />
Bereits nach kurzer Einarbeitungsphase<br />
erfuhr K3V aufgrund seiner Übersichtlichkeit,<br />
der praxisorientierten Menüführung<br />
und der intuitiven Bedienbarkeit bei<br />
allen Beteiligten – in der Verwaltung wie<br />
auch bei den mobilen Monteuren – eine<br />
durchgängige Akzeptanz. Besonders das<br />
papierlose Arbeiten vor Ort ist eine erhebliche<br />
Erleichterung bei der Organisation<br />
des Tagesablaufes sowie der Maßnahmendurchführung<br />
und Maßnahmenprotokollierung.<br />
Durch die softwaregesteuerte Abarbeitung<br />
der Instandhaltungsmaßnahmen<br />
wird die Qualitätssicherung sichergestellt.<br />
Dabei wird kein Arbeitsschritt, weder im<br />
Innendienst noch vor Ort an den Anlagen,<br />
mehrfach angepackt und/oder übertragen.<br />
Über K3V werden die erforderlichen<br />
Maßnahmen (Aufträge) klar vorgegeben<br />
und zugeordnet und die Ausführung bzw.<br />
das Ergebnis der Arbeit als Protokoll zurückgespielt.<br />
Somit ist Anlagendokumentation<br />
kontinuierlich und lückenlos fortgeschrieben.<br />
Sprichwörtlich „auf Knopfdruck“ ist<br />
jeglicher Datenbestand jederzeit zuverlässig<br />
abrufbar. Aufgrund der positiven<br />
Erfahrungen mit dem Softwaresystem<br />
K3V-Energiewirtschaft und der Betreuung<br />
durch das Serviceteam der B.I.K. Anlagentechnik<br />
GmbH wurde in Gelsenkirchen<br />
auch für den Geschäftsbereich der<br />
Stromversorgung die Fachschale Strom<br />
geordert. Derzeit werden die Anlagen<br />
intern dokumentiert und die Zustandsdaten<br />
von der B.I.K.-Mannschaft in K3V<br />
eingespielt.<br />
654 9 / 2012
TÜV NORD erzielt höchsten Umsatz seit<br />
Bestehen<br />
Die TÜV NORD Gruppe hat 2011 einen<br />
Rekordumsatz erzielt. Erstmals in seiner<br />
Geschichte übersprang der weltweit<br />
agierende technische Dienstleister die<br />
Milliardengrenze. Durch eine Steigerung<br />
von 11,1 % gegenüber dem Vorjahr wuchs<br />
der Umsatz auf 1,025 Mrd. Euro (2010:<br />
922,6 Mio. Euro). Innerhalb von fünf Jahren<br />
gelang damit ein Umsatzsprung von<br />
ca. 40 %. Das Betriebsergebnis (EBIT)<br />
kletterte 2011 um 18,3 % auf 43,4 Mio.<br />
Euro (2010: 36,7 Mio. Euro). Die Umsatzrendite,<br />
gemessen am EBIT, stieg von 4,0<br />
(2010) auf 4,2 %. Noch nie beschäftigte<br />
der Konzern so viele Menschen wie 2011.<br />
Im Durchschnitt waren 9.982 Vollzeitkräfte<br />
tätig (2010: 9.139), das bedeutet<br />
eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr<br />
um 9,2 %. Alle Köpfe zusammengenommen<br />
belief sich die Zahl der Mitarbeiter<br />
auf 14.232.<br />
Die TÜV NORD Gruppe ist erfolgreich<br />
in das Jahr 2012 gestartet. „Das Umsatzwachstum<br />
in den ersten vier Monaten beträgt<br />
9 %“, erläuterte Finanzvorstand Elmar<br />
Legge. „Bei Dienstleistungen für erneuerbare<br />
Energien sind wir schon jetzt<br />
bis Jahresende ausgelastet.“ Vorstandsvorsitzender<br />
Guido Rettig: „Wir stoßen<br />
bei unseren Kunden auf eine durchweg<br />
gute wirtschaftliche Stimmung. Neben<br />
dem organischen Wachstum wollen wir<br />
das Unternehmen im Jahresverlauf mit<br />
Zukäufen weiter ausbauen. Dazu laufen<br />
zurzeit Gespräche im In- und Ausland.“<br />
Der Vorsitzende des Vorstandes Guido<br />
Rettig kündigte auf der Bilanzpressekonferenz<br />
in Hannover an, vor allem das<br />
internationale Geschäft weiter voranzutreiben.<br />
„Wir wollen unsere Stellung in den<br />
globalen Märkten deutlich ausbauen. Als<br />
technischer Dienstleister sehen wir gerade<br />
in den wirtschaftlich aufstrebenden<br />
Staaten Asiens und Südamerikas großes<br />
Potenzial.“ Im Jahr 2011 entfielen 22 %<br />
des Konzernumsatzes auf das Ausland, jeder<br />
fünfte Mitarbeiter ist im Ausland beschäftigt.<br />
Einen kräftigen Schub hat die TÜV<br />
NORD Gruppe 2011 mit der Gründung<br />
des Geschäftsbereichs Aerospace erhalten.<br />
Dadurch hat der Konzern ein weiteres<br />
Alleinstellungsmerkmal im Markt.<br />
Das zugekaufte Unternehmen ALTER<br />
TECHNOLOGY TÜV NORD (ATN) beschafft<br />
und prüft u. a. elektronische Bauteile<br />
für Satelliten. ATN (Hauptstandorte<br />
Madrid, Sevilla) ist an der zurzeit laufenden<br />
NASA-Marsmission mit dem Marsroboter<br />
„Curiosity“ beteiligt, der den Nachbarplaneten<br />
im August erreichen wird.<br />
Angebote und Dienstleistungen zur<br />
Elektromobilität machen TÜV NORD zu<br />
einem der Treiber der Branche. „Mit der<br />
2011 in Hannover eingeweihten bundesweit<br />
einmaligen eSTATION mit 23 Lademöglichkeiten<br />
begleiten wir die Entwicklung<br />
sicherer und leistungsfähiger Antriebsbatterien“,<br />
so Guido Rettig. „Insgesamt<br />
erwarten wir hier für 2012 eine<br />
deutliche Auftragssteigerung von Fahrzeugherstellern<br />
und Zulieferfirmen.“<br />
Energieversorgung der Zukunft im<br />
Fokus<br />
Bei den erneuerbaren Energien setzt TÜV<br />
NORD vor allem auf Windenergie, Biomasse<br />
und intelligente Energienetze, die<br />
Smart Grids. Vorstandsvorsitzender Guido<br />
Rettig: „Die Energiewende ist noch<br />
längst nicht geschafft. Schon jetzt zeigt<br />
sich, dass allein durch den Bau der benötigten<br />
Stromtrassen weit höhere Kosten<br />
entstehen als zunächst geplant. Hier müssen<br />
wir schnell vorankommen.“ Rettig forderte,<br />
parallel zum Einsatz regenerativer<br />
Energien den Bau konventioneller Kraftwerke<br />
zu forcieren: „Wir benötigen auch in<br />
Zukunft modernste Kohle- und Gaskraftwerke.<br />
Politische Vorbehalte, Rechtsunsicherheiten<br />
und schlechte wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen müssen schnell<br />
überwunden werden. Nur so kann die viel<br />
zitierte Energiewende gelingen. Davon<br />
hängt auch ab, ob in der Branche nachhaltig<br />
Arbeitsplätze geschaffen werden können.<br />
Rettig kündigte an, TÜV NORD werde<br />
seine Dienstleistungen auch im Bereich<br />
der Kernenergie weiter anbieten.<br />
Für eine sichere Trinkwasserversorgung<br />
Innovative Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation<br />
Keramische Absperrtechnik:<br />
. besonders verschleiß-, korrosionsbeständig<br />
. durch die glatte Oberflächenstruktur wird<br />
hohe Dichtigkeit erreicht, der Antrieb<br />
ist vom Medium unberührt<br />
. besonders hygienisch, keine<br />
Ablagerungen durch die<br />
glatte Oberflächenstruktur<br />
Bleifreies Silicium-Messing:<br />
. erfüllt die Vorgaben der TrinkwV 2011<br />
. kommt völlig ohne Blei aus<br />
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9 / 2012 655
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Herrenknecht feiert 35-jähriges<br />
Firmenjubiläum<br />
Sein Firmenjubiäum und sein runder Geburtstag<br />
gaben Vorstandsvorsitzendem<br />
Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht Anlass<br />
für eine große Feier. Über 2.000 Gäste aus<br />
Politik, dem Kundenkreis, der Tunnelbranche<br />
und der Mitarbeiterschaft genossen<br />
eine hochkarätige Abendgala in der Baden-<br />
Arena in Offenburg.<br />
Zum persönlichen Jubiläum und zur unternehmerischen<br />
Erfolgsgeschichte gratulierten<br />
Gäste und Prominenz aus insgesamt<br />
38 Ländern. „Martin Herrenknecht gehört<br />
zu den großen Unternehmerpersönlichkeiten<br />
unseres Landes, von seinem positiven<br />
Denken und seiner Lebenseinstellung können<br />
wir viel lernen“, sagte Bundeskanzler<br />
a.D. Dr. Gerhard Schröder in einer bis zum<br />
letzten Platz gefüllten Baden-Arena in Offenburg.<br />
Eigens zur Gala angereist waren<br />
zudem: Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister<br />
der Finanzen, Dr. Frank-Walter<br />
Steinmeier, Außenminister a.D., sowie Prof.<br />
Dr. h.c. Lothar Späth, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Herrenknecht AG.<br />
Das bunte Programm der Gala, moderiert<br />
von Barbara Schöneberger, umfasste<br />
zahlreiche Show-Acts, Auftritte von<br />
Spitzenkünstlern wie Helene Fischer, unterhaltsame<br />
Filmsequenzen zur Firmengeschichte<br />
und ein außergewöhnliches<br />
Schweizer Feuerwerk. Comedian Andreas<br />
Müller imitierte prominente Glückwünsche<br />
aus aller Welt – von Winfried Kretschmann<br />
bis zu Papst Benedikt. Das Menü<br />
des Abends hatte das Restaurant Adler<br />
in Reichenbach kreiert. Hundertschaften<br />
von Servicekräften vollbrachten eine logistische<br />
Meisterleistung und verwöhnten<br />
die über 2.000 Gäste mit einem Mehrgangmenü.<br />
Ein besonderes Highlight des<br />
Abends war der erstmalig aufgeführte,<br />
eigens komponierte Herrenknecht-Song<br />
„The Lightening Rule“. In diesem Musikvideo<br />
griffen die Mitarbeiter das Motto ihres<br />
Chefs: „Denke positiv“ musikalisch auf.<br />
Mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus Schwanau und den chinesischen<br />
Niederlassungen in Guang zhou hatten für<br />
die Produktion des Videos als Protagonisten<br />
mitgewirkt, zudem mehr als 30 Kindergarten-<br />
und Schulkinder aus Allmannsweier<br />
(Song und Video unter: www.herrenknecht.de/song.html).<br />
Martin Herrenknecht<br />
war offensichtlich begeistert.<br />
Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. E.h.<br />
Martin Herrenknecht bedankte sich in seiner<br />
Rede ganz besonders bei Kunden, Aufsichtsräten,<br />
Vorstandskollegen, Mitarbeitern<br />
und seiner Familie, die am Erfolg des<br />
Unternehmens maßgeblich beteiligt seien.<br />
Die rasante Erfolgsgeschichte seines Unternehmens<br />
ließ er in einer Präsentation<br />
Revue passieren. Und ganz nach seinem<br />
Motto „Herausforderungen suchen, Herausforderungen<br />
annehmen“ berichtete er<br />
von den neuen Zielen der Herrenknecht<br />
AG, die in den Bereichen Mining und Vertikalbohrungen<br />
neue Geschäftsfelder aufbauen<br />
möchte. „Denke positiv! Gemeinsam<br />
gestalten wir die Zukunft.“ rief er zum Abschluss<br />
allen Gästen zu.<br />
Wichtig war es Martin Herrenknecht<br />
anlässlich des Jubiläums, Menschen in Not<br />
zu unterstützen: „Auch in dieser Stunde<br />
sollten wir an diejenigen denken, die nicht<br />
auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“<br />
Anstatt Geschenken hatte sich Herrenknecht<br />
Spenden für den Förderverein für<br />
krebskranke Kinder e.V. in Freiburg gewünscht.<br />
Insgesamt wird inklusive einer<br />
eigenen Spende von ihm demnächst eine<br />
Summe in Höhe von 60.000 Euro überwiesen.<br />
Schwache Investitionsdynamik bremst<br />
Wachstum des SIMONA Konzerns<br />
Eine schwache Investitionsdynamik aufgrund<br />
schlechter konjunktureller Rahmenbedingungen<br />
hat der Konzern im zweiten<br />
Quartal weiterhin gespürt. Im ersten<br />
Halbjahr 2012 hat das Kunststoff verarbeitende<br />
Unternehmen Umsatzerlöse von<br />
149,0 Mio. EUR erwirtschaftet. Das sind<br />
13,3 Mio. EUR bzw. 8,2 % weniger als im<br />
sehr guten ersten Halbjahr 2011. Die Umsatzerlöse<br />
im zweiten Quartal sind um<br />
10,5 % auf 76,4 Mio. EUR (2. Q. 2011:<br />
85,4 Mio. EUR) zurückgegangen.<br />
„Die Konjunktur hat sich bereits seit<br />
dem zweiten Halbjahr 2011 für SIMONA<br />
zunehmend verschlechtert. Das Grundver-<br />
656 9 / 2012
trauen der Unternehmen ist aufgrund der<br />
europäischen Staatsschuldenkrise weltweit<br />
gesunken. Sinkt das Vertrauen, sinkt<br />
die Investitionsbereitschaft. Das spüren<br />
wir besonders empfindlich“, so Wolfgang<br />
Moyses, Vorsitzender des Vorstandes der<br />
SIMONA AG.<br />
Das EBIT ist um 39,2 % auf 6,5 Mio.<br />
EUR (1. Hj. 2011: 10,6 Mio. EUR) gesunken.<br />
Die EBIT-Marge beträgt 4,3 % (1. Hj. 2011:<br />
6,5 %). Hauptgründe für den Rückgang waren<br />
bis zum Mai weiter gestiegene Materialkosten<br />
durch hohe Rohstoffpreise sowie<br />
das geringere Geschäftsvolumen.<br />
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber<br />
dem 31.12.2011 leicht auf 262,8 Mio. EUR<br />
erhöht. Das Eigenkapital hat sich durch die<br />
im Juni 2012 erfolgte Dividendenauszahlung<br />
leicht verringert. In 2011 erfolgte die<br />
Dividendenauszahlung in der zweiten Jahreshälfte.<br />
Die Eigenkapitalquote ist mit<br />
66 % weiter hoch.<br />
Der Konzern stellt sich auf eine weiterhin<br />
zähe Geschäftsentwicklung im zweiten<br />
Halbjahr ein. Die geringe Investitionsbereitschaft<br />
führt zu weniger potenziellen Aufträgen,<br />
um die ein intensiver Wettbewerb<br />
herrscht. „Tendenziell gehen wir davon aus,<br />
dass sich die Nachfrage auf dem jetzigen<br />
Niveau stabilisieren wird, wenn keine extremen<br />
Ereignisse eintreten. Unsere Ziele für<br />
das Gesamtjahr, im Konzern einen Jahresumsatz<br />
von mehr als 300 Mio. EUR und eine<br />
EBIT-Marge von 5 % zu erzielen, haben wir<br />
noch nicht aufgegeben. Sie werden jedoch<br />
nur schwer zu erreichen sein“, so Moyses.<br />
Erlangens erste GIGANET-Teststrecke<br />
von Rehau<br />
Der Ausbau der schnellen Breitbandkommunikation<br />
steht in Industrie- und Schwellenländer<br />
weltweit im Fokus. Die Anbindung<br />
an das globale Highspeed-Datennetz<br />
entscheidet über die Zukunftsfähigkeit einer<br />
Kommune.<br />
Rehau, Hersteller von hochwertigen<br />
polymeren Rohrsystemen, hat daher<br />
am Standort Erlangen eine neue Teststrecke<br />
für derartige Hochgeschwindigkeits-Breitband-Kabelrohrsysteme<br />
in Betrieb<br />
genommen. „Unser internationales<br />
Kompetenzzentrum High-Speed-Datennetze<br />
verfügt seit kurzem über eine firmeneigene<br />
Teststrecke, in der moderne,<br />
auf die heutigen Glasfaser-Bündeladern<br />
optimierte Kabelrohrsysteme auf ‚Herz<br />
und Nieren‘ getestet werden können“, so<br />
Dipl.-Ing. Christoph Schneider, Leiter des<br />
Business Teams Telekommunikation. Insgesamt<br />
wurden über 5 km Kabelrohre in<br />
mehreren parallelen Ringen unterirdisch<br />
auf dem weitläufigen<br />
Firmengelände verlegt.<br />
Diese Testschleifen<br />
ermöglichen es,<br />
neuartige, grabenlose<br />
Verlegetechniken für<br />
derartige Mikrokabelrohrsysteme<br />
und Glasfaser-Bündeladern<br />
ausführlich zu testen und weiterzuentwickeln.<br />
„Wurden früher viele Anwohner beim<br />
Verlegen von derartigen Leitungstrassen<br />
durch das Aufgraben von Hausanschlüssen<br />
durch Lärm und Dreck massiv beeinträchtigt,<br />
so ermöglichen moderne, kostensparende<br />
grabenlose Verlegetechniken<br />
das schnelle und wirtschaftliche Ertüchtigen<br />
von bestehenden Kupfertrassen<br />
auf die moderne und ultraschnelle Glasfasertechnologie“,<br />
so Guido Kania, Leiter<br />
Rehau Technik Tiefbau. In die für diese<br />
Anwendung entwickelten RAUSPEED<br />
Hochleistungs-Mikrokabelrohre können<br />
beispielsweise nach dem Einziehen in die<br />
alte Trasse oder im Rahmen einer Neuverlegung<br />
von einem beliebigen Startpunkt<br />
über eine Entfernung von vielen Kilometern<br />
die für den Datentransport mit Lichtgeschwindigkeit<br />
erforderlichen Glasfaser-<br />
Bündeladern in wenigen Minuten eingeblasen<br />
werden.<br />
„Zudem ermöglicht die speziell für diesen<br />
Einsatz entwickelte Micro-Trapezriefung<br />
in Verbindung mit einem besonders<br />
gleitfähigem Rohrwerkstoff hohe Einblaslängen<br />
und kurze Verlegezeiten“, führt<br />
Stefan Erdorf, zuständiger Entwickler im<br />
Hause Rehau, aus. Ein spezielles, leicht zu<br />
montierendes Formteilprogramm gewährleistet<br />
dauerhaft dichte Verbindungen der<br />
einzelnen Rohrtrassen untereinander.<br />
Mittlerweile haben viele Stadtwerke,<br />
Telekommunikationsanbieter und Hersteller<br />
von Glasfaserkabeln weltweit Interesse<br />
daran, von dieser innovativen Teststrecke<br />
für die modernen Datenautobahnen zu<br />
profitieren, um sowohl in der Technik der<br />
„Hardware“ des passiven Hochgeschwindigkeitsdatennetzes<br />
als auch in der dazu<br />
erforderlichen Verlegetechnik ausführlich<br />
geschult zu werden.<br />
Insgesamt wurden über<br />
5 km Kabelrohre in mehreren<br />
parallelen Ringen<br />
unterirdisch auf dem<br />
weitläufigen Firmengelände<br />
verlegt<br />
9 / 2012 657
Verbände und Organisationen<br />
Nachrichten<br />
Bundesfachabteilung Leitungsbau mit neuem<br />
Vorstand<br />
Die Delegierten aus den Landes- und Regionalfachabteilungen<br />
(LFA und RFA) haben<br />
auf der Mitgliederversammlung der<br />
Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA<br />
LTB) am 26. April in Erfurt einen neuen<br />
Vorstand gewählt: Dipl.-Ing. Andreas<br />
Burger (LFA Baden-Württemberg) ist der<br />
neue Vorsitzende, Dipl.-Ing. Gunter Hüttner<br />
(LFA Sachsen/Sachsen-Anhalt) und<br />
Dipl.-Ing. Thomas Wenzel (RFA Nord) seine<br />
Stellvertreter. Dipl.-Ing. (FH) Ewald<br />
Weber (LFA Bayern), Dipl.-Ing. (FH) Peter<br />
Scholz (LV Hessen/Thüringen), Dipl.-Ing.<br />
Karl Jelinski (LFA Baden-Württemberg)<br />
und Gunnar Hunold (LFA Niedersachsen)<br />
wurden in ihren Ämtern als Vorstandsmitglieder<br />
bestätigt. Der ehemalige stellvertretende<br />
Vorsitzende, Dipl.-Ing. Klaus<br />
Küsel, scheidet auf eigenen Wunsch altersbedingt<br />
aus dem Vorstand aus.<br />
Das Leitungsbaugremium des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />
(HDB) ist das Sprachrohr der Leitungsbauunternehmen<br />
gegenüber Bundesorganisationen<br />
und Bundespolitik. Zu den wichtigen<br />
Zielen zählen die Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen für die<br />
Leitungsbauunternehmen, die Schaffung<br />
einer zustandsorientierten Instandhaltungsstrategie,<br />
eine Bündelung der technischen<br />
und wirtschaftspolitischen Lobbyarbeit,<br />
eine Verstetigung der Instandhaltungsinvestitionen<br />
sowie eine Förderung<br />
hochwertiger Aus- und Weiterbildungsangebote<br />
im Leitungsbau. Das breite Themenspektrum<br />
bestimmte die Diskussion<br />
der Veranstaltung in Erfurt, bei der Ewald<br />
Weber in seiner letzten Sitzung als Vorsitzender<br />
RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer,<br />
Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie e. V. (HDB) und RAin<br />
Ina Witten, Geschäftsführerin der Landesfachabteilung<br />
Leitungsbau im Bauindustrieverband<br />
Niedersachsen-Bremen<br />
e. V. als besondere Gäste begrüßen konnte.<br />
Neben dem Bericht der Geschäftsführung<br />
standen die Vervollständigung der Länderstrukturen<br />
in Form von Landes- und Regionalfachabteilungen,<br />
die Energiewende<br />
sowie die Leitungsbau-relevanten Themen<br />
Stromkabel/Breitbandkabel und Qualitätssicherung<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Der Vorstand der Bundesfachabteilung Leitungsbau: Dipl.-Ing. Thomas Wenzel (stellv. Vors.),<br />
Dipl.-Ing. (FH) Peter Scholz, Dipl.-Ing. Karl Jelinski, Dipl.-Ing. Andreas Burger (Vors.), Gunnar<br />
Hunold, Dipl.-Ing. Gunter Hüttner (stellv. Vors.) und Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber (v. li.)<br />
In seinem Bericht ließ BFA LTB-Geschäftsführer<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dieter<br />
Hesselmann die Aktivitäten der Bundesfachabteilung<br />
Revue passieren. Insbesondere<br />
die Treffen mit Vertretern der verschiedenen<br />
Bundestagsfraktionen und eine<br />
offensive Öffentlichkeitsarbeit gehörten<br />
zu einem umfangreichen Maßnahmenpaket,<br />
mit der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
für die Leitungsbauunternehmen<br />
stetig verbessert werden. Hierbei hat<br />
die Bundesfachabteilung Leitungsbau das<br />
Ohr am Puls der Zeit. So bestimmten die<br />
Umsetzung der Energiewende in Deutschland<br />
und der dafür notwendige Netzausbau<br />
die Diskussion beim so genannten Parlamentarischen<br />
Frühstück in 2011. „Die Leitungsbauer<br />
machen das“, lautete die klare<br />
Botschaft der Vertreter der BFA LTB, die<br />
mit der Übergabe des Positionspapiers „Argumente<br />
für den Ausbau der kabelgebundenen<br />
Leitungsinfrastruktur“ die politische<br />
Relevanz eines Themas unterstrichen, das<br />
auch den roten Faden der 19. Tagung Rohrleitungsbau<br />
in Berlin bildete.<br />
Im Zeichen der Energiewende<br />
Im Januar dieses Jahres hatten der Rohrleitungsbauverband<br />
e.V. (rbv) und der HDB<br />
ihre Mitglieder eingeladen, um mit ihnen<br />
über die Auswirkungen der Energiewende<br />
in Deutschland zu diskutieren. „Land<br />
und Branche befinden sich in einem Prozess<br />
tiefgreifender energiepolitischer Veränderungen“,<br />
so Dieter Hesselmann. Folgerichtig<br />
bestimmten die Entwicklung und<br />
die zukünftige Gestaltung der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen sowie die anstehenden<br />
technischen Herausforderungen an<br />
die Leitungsbauunternehmen die Inhalte<br />
der Veranstaltung, zu deren hochkarätigen<br />
Referenten der damalige Präsident der<br />
Bundesnetzagentur, Matthias Kurth zählte.<br />
Konsequent auch das Engagement der BFA<br />
Leitungsbau im Arbeitskreis (AK) Energie,<br />
der die technisch-politischen Interessen der<br />
Bauindustrie mit den Schwerpunktthemen<br />
Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung<br />
bündelt. Ebenso im Fokus befindet<br />
sich die Breitbandstrategie der Bundesregierung,<br />
die eine flächendeckende Breitbandversorgung<br />
forcieren und den Aufbau<br />
von Hochleistungsnetzen unterstützen will.<br />
Bereits 2014 sollen 75 % der bundesdeutschen<br />
Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten<br />
von mindestens 50 Megabit<br />
pro Sekunde zur Verfügung stehen. Hier<br />
sind auch die Leitungsbauunternehmen gefordert.<br />
Unisono forderten Knipper, Küsel<br />
und Weber die Unternehmen auf, Konzepte<br />
zu entwickeln und den Stadtwerken und<br />
Netzbetreibern mit entsprechenden Angeboten<br />
Wege zur Umsetzung aufzuzeigen,<br />
unter anderem mit der Bildung von Arbeitsgemeinschaften<br />
oder Konsortien.<br />
Darüber hinaus zählt die Qualitätssicherung<br />
im Leitungsbau zu den wichtigsten<br />
Zielen der Arbeit der BFA LTB. „Mit der<br />
regelmäßigen Aktualisierung der Ausbildungsinhalte<br />
und einer engen Kooperati-<br />
Foto: BFA LTB<br />
658 9 / 2012
on zwischen Fachunternehmen und modernen<br />
überbetrieblichen Ausbildungszentren<br />
sichern wir die nötige Fachkompetenz und<br />
begegnen damit dem Strukturwandel in der<br />
Branche“, lautete das Fazit von Geschäftsführer<br />
Hesselmann. Entsprechend der Bedeutung<br />
des Themas beteiligen sich Vertreter<br />
der Bundesfachabteilung Leitungsbau<br />
an Gremien, die sich unter anderem<br />
mit alternativen Verfahren zur Kabellegung,<br />
Grundstücksentwässerung oder leitungsgebundenem<br />
Tiefbau beschäftigen.<br />
45 Netzmeister holen sich ihre Urkunden ab<br />
Foto: Rohrleitungsbauverband<br />
45 Netzmeisterinnen und Netzmeister<br />
nahmen am 16. Mai im Rahmen einer Feierstunde<br />
im Mercure Hotel Köln West aus<br />
den Händen der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses<br />
an der IHK Köln, Dipl.-<br />
Ing. Lothar Schiffmann und Dipl.-Wirtsch.-<br />
Ing. Dieter Hesselmann, ihre Meisterbriefe<br />
entgegen. Den erfolgreichen Absolventen<br />
eines Lehrgangs in den Sparten Gas, Wasser<br />
oder Fernwärme, die vom Berufsförderungswerk<br />
des Rohrleitungsbauverbandes<br />
GmbH (brbv) in Vollzeit angeboten werden,<br />
stehen die beruflichen Türen weit offen.<br />
Die Leitungsbaubranche sucht händeringend<br />
Nachwuchs mit entsprechenden<br />
Qualifikationen, nur so sind die vielfältigen<br />
Herausforderungen zu stemmen, die sich<br />
insbesondere aus der Entwicklung unserer<br />
Leitungsinfrastruktur in Zeiten der Energiewende<br />
ergeben. Der Strukturwandel<br />
fordert vor allem ein breites Allgemeinwissen.<br />
Ein umfangreiches Wissensmanagement<br />
ist für die Netzmeister und die<br />
Unternehmen, in denen sie tätig sind, aber<br />
auch für den Rohrleitungsbauverband von<br />
existenzieller Bedeutung. Denn nur wer<br />
über Know-how und gut ausgebildetes<br />
Personal verfügt, kann sich in Zukunft im<br />
Markt behaupten.<br />
Fundiertes Fachwissen haben die frischgebackenen<br />
Meister während ihrer Ausbildung<br />
erhalten. Neben der technischen<br />
Qualifikation – hierzu zählen das Mitwirken<br />
bei der Planung und dem Bau von Netzen,<br />
das Überwachen von Qualität, Sicherheit<br />
und Baufortschritt, das Betreiben und<br />
Überwachen von Netzen und Anlagen, das<br />
Planen und Überwachen des Einsatzes von<br />
Betriebsmitteln, Störungsmanagement sowie<br />
Instandhaltung und Dokumentation –<br />
stehen Organisation und Personalführung<br />
im Fokus. Hier lernen die Teilnehmer unter<br />
anderem wie man Arbeitsabläufe plant,<br />
Personal effizient einsetzt oder Arbeits-,<br />
Bereitschafts- und Notfallpläne erstellt.<br />
Hinzu kommt die Aufstellung von Budgets<br />
und Kostenplänen sowie die Kalkulation<br />
und Vorbereitung der Vergabe von Leistungen<br />
und das Überwachen von Baumaßnahmen<br />
bis hin zur Anwendung fachspezifischer<br />
Rechtsvorschriften und Regelungen<br />
zum Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz.<br />
Komplettiert wird das Ganze<br />
durch die Vermittlung von Kenntnissen in<br />
Dipl.-Ing. Roald Essel (li.) und Dipl.-Ing. (FH) Michael Krischun (re.), beide Open Grid Europe<br />
GmbH, Köln, gratulierten den Lehrgangsbesten im Fachbereich Gas,Wasser. Von links: Bernd<br />
Scheipers, Ochtrup, Dennis Schäfer, Bad Soden, Andreas Röhrl, Stuttgart, und Dirk Urban,<br />
Hürth. Es fehlt Florin Musetescu, München<br />
der Personalführung. Wichtige Bausteine<br />
hier sind die Anleitung, Motivation und<br />
Beurteilung von Mitarbeitern, die Planung<br />
des Personalbedarfs und die Auseinandersetzung<br />
mit Sicherheits- und Qualitätsmanagementzielen.<br />
Überhaupt ist die Fortbildung zum<br />
Netzmeister vielschichtig angelegt. Entsprechend<br />
einer modifizierten Fortbildungsordnung<br />
können bei der brbv-Schulung<br />
die Handlungsfelder Fernwärme, Gas,<br />
und Wasser geprüft werden. Somit ist für<br />
die Prüfungsteilnehmer je nach Ausrichtung<br />
im Unternehmen und je nach erworbener<br />
Berufspraxis eine Prüfung in einer<br />
oder mehreren Sparte(n) möglich. Genutzt<br />
hat das Birgit Lindner, die im vergangenen<br />
Jahr als zweite Frau den Netzmeisterlehrgang<br />
im Bereich Gas, Wasser absolvierte<br />
und in diesem Jahr noch einen erfolgreichen<br />
Abschluss als Netzmeisterin im Fach<br />
Fernwärme obendrauf gepackt hat, wobei<br />
sie auch noch zu den Lehrgangsbesten gehörte.<br />
Eine tolle Leistung – hierin waren sich<br />
der Festredner Prof. e.h. (RUS) Bernd H.<br />
Schwank, Präsident der Bundesvereinigung<br />
der Firmen im Gas- und Wasserfach<br />
e.V. (figawa) und Dieter Hesselmann, Geschäftsführer<br />
von Rohrleitungsbauverband<br />
e.V. (rbv) und Berufsförderungswerk<br />
des Rohrleitungsbauverbandes und Mitglied<br />
des Netzmeister-Prüfungsausschusses,<br />
einig. Und das nicht nur mit Blick auf<br />
eine entbehrungsreiche und mit Lernen<br />
ausgefüllte Zeit in der Ausbildungsstätte in<br />
Kerpen. „Über 1.000 Unterrichtsstunden<br />
haben Sie absolviert und in Ihrer Freizeit<br />
für den erfolgreichen Abschluss gebüffelt“,<br />
machte Hesselmann deutlich, wie groß der<br />
persönliche Einsatz der Lehrgangsteilnehmer<br />
war. In diesem Zusammenhang dankte<br />
er auch den Dozenten, Organisatoren und<br />
den Mitgliedern des Prüfungsausschusses,<br />
deren meist ehrenamtliches Engagement<br />
eine wesentliche Stütze für das breite<br />
Angebot des Berufsförderungswerkes<br />
des Rohrleitungsbauverbandes darstelle.<br />
9 / 2012 659
Personalien<br />
Nachrichten<br />
Organisatorische Änderungen bei Hawle<br />
Armaturen<br />
Um den stetig wachsenden Anforderungen<br />
des Marktes und ihrer Kunden auch zukünftig<br />
gerecht zu werden, hat die Hawle<br />
Armaturen GmbH Freilassing in den Bereichen<br />
Marketing und Anwendungstechnik<br />
Ende Juli folgende organisatorische Änderungen<br />
vollzogen: Die neu geschaffene Position<br />
des Marketingleiters der Hawle Armaturen<br />
GmbH Freilassing übernimmt Udo<br />
Arrenberg. Als Abteilungsleiter wird er den<br />
Grundstein zur strategischen Neuausrichtung<br />
legen.<br />
Udo Arrenberg<br />
Rupert Wagner<br />
Die Anwendungstechnik ist<br />
der Dreh- und Angelpunkt<br />
der technischen Kundenbeziehung<br />
bei Hawle Armaturen.<br />
Für die wichtige Position<br />
Leiter Anwendungstechnik<br />
konnte das Unternehmen<br />
Rupert Wagner gewinnen.<br />
Wilo SE: Region D-A-CH unter neuer Leitung<br />
Peter Stamm, bisheriger Vertriebschef D-<br />
A-CH des Pumpenherstellers WILO SE, ist<br />
seit dem 1. August 2012 Corporate Affairs<br />
Officer und Generalbevollmächtigter<br />
der Wilo Gruppe und berichtet direkt an<br />
den Vorstandsvorsitzenden Oliver Hermes.<br />
Stamms Aufgaben als Vertriebschef D-A-<br />
CH hat Carsten Krumm, bisher Leiter des<br />
Markt Segments Water Management bei<br />
der WILO SE, übernommen. Krumm verantwortet<br />
als Senior Vice President den<br />
Vertrieb und das Marketing in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz. Beide<br />
Foto: WILO SE, Dortmund<br />
Peter Stamm übernahm 2007 die Vertriebsverantwortung<br />
für die Gesamtaktivitäten<br />
von Wilo in Deutschland für die drei Marktsegmente<br />
Gebäudetechnik, Wasserwirtschaft<br />
und Industrie und schließlich 2009<br />
die Gesamtverantwortung für Vertrieb und<br />
Service (Werkskundendienst) in den drei<br />
Ländern<br />
Manager sind bereits seit vielen Jahren für<br />
Wilo tätig.<br />
Peter Stamm, der in der Vergangenheit<br />
als D-A-CH-Vertriebschef und Key<br />
Account Manager wichtige Kunden der Wilo<br />
Gruppe betreut hat und als Vorstandsmitglied<br />
von GWP (German Water Partnership)<br />
aktiv ist, wird zukünftig die internationale,<br />
globale Geschäftsentwicklung und<br />
Netzwerkarbeit in der Politik und in den für<br />
Wilo relevanten Organisationen und Verbänden<br />
noch stärker forcieren. Stamm ist<br />
Vorstandsmitglied der DWA (Deutsche Gesellschaft<br />
für Wasser, Abwasser und Abfall)<br />
und repräsentiert Wilo als Projektpartner<br />
bei der dena (Deutsche Energieagentur).<br />
Der 61jährige ist darüber hinaus Mitglied<br />
des Lenkungskreises der geea (Allianz für<br />
Gebäude-Energie-Effizienz). Aktuelle Fokusländer<br />
für Stamm sind zurzeit Ägypten,<br />
Jordanien, China und die Türkei. Auch deutsche,<br />
international ausgerichtete Initiativen,<br />
bei denen Energieeffizienz „Made in Germany“<br />
im Vordergrund steht, werden von<br />
ihm begleitet.<br />
Carsten Krumm, seit zwei Jahren Leiter<br />
des Marktsegments Water Management,<br />
übernimmt als Senior Vice President<br />
die Verantwortung für D-A-CH. Der<br />
46jährige verfügt wie Peter Stamm über<br />
lange Wilo-Erfahrung. Seit 20 Jahren hat<br />
er den Erfolgsweg des Unternehmens in<br />
verschiedenen leitenden Positionen mitgestaltet.<br />
Krumm war entscheidend an der<br />
Foto: WILO SE, Dortmund<br />
Von 2010 bis 2012 war Carsten Krumm<br />
Leiter des Marktsegments Water Management.<br />
Diese Funktion wird er neben seiner<br />
neuen Tätigkeit als Vertriebschef D-A-CH<br />
weiter ausüben<br />
erfolgreichen Integration der EMU Gruppe<br />
in die WILO SE beteiligt und hat die Entwicklung<br />
einer weltweiten Strategie im<br />
Marktsegment Water Management vorangetrieben.<br />
Aufgrund seiner Kompetenz<br />
übt Krumm neben seiner neuen Aufgabe<br />
als Vertriebschef D-A-CH auch die Leitung<br />
Water Management weiter aus, da diesem<br />
Marktsegment für die Erreichung der strategischen<br />
Ziele der Wilo Gruppe besondere<br />
Bedeutung zukommt.<br />
Wilo setzt mit diesen personellen Umstrukturierungen<br />
klare Zeichen für die globale<br />
Verstärkung der Unternehmenspolitik<br />
sowie die Nutzung von „Inhaus-Kompetenz“<br />
und Know-how für die Marktbearbeitung<br />
der Zukunft.<br />
660 9 / 2012
Führungswechsel bei Gerodur<br />
Nach der operativen Übergabe der Geschäftsführung<br />
an Andreas Seibel ist Jochen<br />
Henke zum 31. August 2012 aus<br />
seiner bisherigen Führungsposition zurückgetreten<br />
und aus dem Unternehmen<br />
ausgeschieden. Zukünftig wird er sich verstärkt<br />
dem – auch von ihm mit initiierten<br />
– Bildungszentrum Kunststoffe Polysax<br />
widmen. Für ausgewählte Projekte wird<br />
Jochen Henke der Gerodur auch weiterhin<br />
mit seiner Erfahrung und tatkräftigem Engagement<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Jochen Henke hatte am 1. Dezember<br />
1991 die erfolgreiche Aufbauarbeit der<br />
Gerodur Neustadt angetreten und das Unternehmen<br />
ab dem 1. Januar 1992 als Geschäftsführer<br />
geleitet und vertreten. Gegründet<br />
auf der „grünen Wiese“, konnte<br />
sich die Gerodur in über 20 Jahren auch<br />
dank des unermüdlichen Einsatzes von Jochen<br />
Henke zu einer bedeutenden Marke<br />
im europäischen Markt der Kunststoffrohr-Hersteller<br />
und zu einem wichtigen<br />
regionalen Unternehmen entwickeln.<br />
Jochen Henke<br />
9 / 2012 661
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
TÜV NORD veranstaltet Pipeline Symposium in<br />
Hamburg<br />
Warum geraten Genehmigungsverfahren<br />
ins Stocken, wie zuletzt bei der NEL?<br />
Wie sind die ersten Erfahrungen aus den<br />
Power-to-Gas-Pilotanlagen? Welche neuen<br />
Technologien zur Lecküberwachung<br />
gibt es für bestehende Leitungen? Wie<br />
werden die letzten Änderungen in den Regelwerken<br />
am besten umgesetzt? Diese<br />
und weitere aktuelle Fragen thematisiert<br />
das TÜV NORD Pipeline Symposium am<br />
19. und 20. November 2012 in Hamburg.<br />
Das Symposium soll der gesamten<br />
Pipelinebranche als Plattform dienen, sich<br />
über Projekte, aktuelle Entwicklungen<br />
und Herausforderungen auszutauschen.<br />
Schließlich sind Pipelines unverzichtbar, um<br />
Flüssigkeiten oder Gase über weite Strecken<br />
zu transportieren, und sie spielen eine<br />
strategische Rolle in der Versorgung mit<br />
Energie und Rohstoffen. Umso wichtiger<br />
ist es, dass sie wirtschaftlich, störungsfrei<br />
und sicher arbeiten.<br />
Weitere Beiträge des Symposiums<br />
fokussieren technische Themen, wie die<br />
schnelle und zuverlässige Ortung von Leckagen,<br />
die Steigerung der Energieeffizienz<br />
und die Ableitung von Sanierungsmaßnahmen<br />
anhand der Daten intelligenter<br />
Molche. Ergänzt werden diese Vorträge<br />
mit Erfahrungsberichten aus aktuellen<br />
Pipelineprojekten und Werkstoffthemen<br />
wie beispielsweise zu schweißtechnischen<br />
Anforderungen für Pipelinestähle oder zur<br />
Eignung von Feldleitungen aus Kunststoff.<br />
Das Symposium richtet sich an Fachund<br />
Führungskräfte, die Pipelines und<br />
Rohrfernleitungen planen, bauen oder<br />
betreiben, sowie Mitarbeiter von Genehmigungs-<br />
und Aufsichtsbehörden. Eine<br />
Abendveranstaltung vertieft den Austausch.<br />
TÜV NORD unterstützt Betreiber von<br />
Pipelines mit einem breiten Dienstleistungsspektrum<br />
vom Bau über den Betrieb<br />
bis zum Rückbau und trägt so dazu bei, Sicherheits-<br />
und Umweltrisiken zu senken.<br />
Kontakt: www.tuevnordakademie.de<br />
IKT-Forum „Vermessung und<br />
Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb“<br />
Das IKT veranstaltet am 23. Oktober 2012<br />
ein Forum zum Thema „Vermessung und<br />
Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb“.<br />
Die Veranstaltung in Gelsenkirchen wendet<br />
sich an Mitarbeiter von kommunalen<br />
Entwässerungsbetrieben, Ingenieur- und<br />
Sachverständigenbüros und ausführenden<br />
Unternehmen.<br />
Ausgewiesene Experten liefern wichtige<br />
Informationen und stehen als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung:<br />
Erkenntnisse aus Forschung, Materialprüfung<br />
und Beratung<br />
PD Dr.-Ing. Bert Bosseler, wissenschaftlicher<br />
Leiter des IKT<br />
Messroboter zur Kontrollvermessung<br />
beim Rohrvortrieb<br />
Dipl.-Ing. Rolf Kemper-Böninghausen,<br />
Emschergenossenschaft<br />
Qualitätssicherung beim Rohrvortrieb<br />
– Stand der Technik, Werkstoffe, Fugenvermessung<br />
Dipl.-Ing. Martin Liebscher, IKT<br />
Praxisbeispiele zur Qualitätssicherung<br />
beim Rohrvortrieb<br />
Dr.-Ing. Joachim Beyert, INKA an der<br />
RWTH Aachen<br />
Internationale Aktivitäten<br />
PD Dr.-Ing. Bert Bosseler, IKT<br />
Vermessungen schon während des Rohrvortriebs können helfen, die Qualität der Bauleistung<br />
sicherzustellen<br />
Das IKT-Forum „Vermessung und Qualitätssicherung<br />
beim Rohrvortrieb“ will damit<br />
einen konzentrierten Blick auf dieses<br />
Thema werfen und einen intensiven Erfahrungsaustausch<br />
der unterschiedlichen Akteure<br />
in diesem Bereich fördern. Detaillierte<br />
Informationen können im Internet unter<br />
www.ikt.de (Menüpunkt Veranstaltungen)<br />
abgerufen werden.<br />
662 9 / 2012
Internationale<br />
Wasserkraft-<br />
Fachausstellung in<br />
Salzburg<br />
Im Rahmen der 4. Internationalen Energiefachmesse<br />
RENEXPO® Austria veranstaltet die REECO Austria GmbH<br />
wieder ihre „Internationale Wasserkraft-Fachausstellung“,<br />
die sich zur wichtigen europäischen Plattform vor allem für<br />
die mittlere und kleine Wasserkraft entwickelt hat und die<br />
größte Wasserkraft-Messe in Österreich, der Schweiz und<br />
Deutschland ist. Ob Maschinen, Komponenten oder Technologien<br />
zur Instandhaltung und Reaktivierung bestehender<br />
Anlagen – auf der RENEXPO® Austria sind alle Bereiche der<br />
Wasserkraft vertreten.<br />
50 Aussteller aus über zehn Ländern präsentieren dem<br />
Fachpublikum ihre aktuellsten Produkte, Dienstleistungen<br />
und Innovationen. Das Wasserkraftzentrum bietet mit dem<br />
Hydro Point optimale Möglichkeiten, nationale und internationale<br />
Kontakte zu knüpfen.<br />
Die Nutzung von Wasserkraft hat in Österreich eine lange<br />
Tradition. Sowohl Groß- als auch Kleinwasserkraft ist in<br />
großem Umfang am Markt etabliert. Weltweit wird erst ein<br />
Fünftel des Stroms aus sauberer Wasserkraft erzeugt – in<br />
Österreich hingegen stammen rund zwei Drittel aus dieser<br />
erneuerbaren Energiequelle. Die noch zu erschließenden<br />
Potenziale liegen vor allem im Bereich der Kleinwasserkraft<br />
und der Anlagenrevitalisierung. Die technologische Innovation<br />
bei Wasserkraftwerken hat mittlerweile im Bereich von<br />
verbesserten, innovativen Fernüberwachungsanlagen bzw.<br />
bei Anlagen der Steuerungs- und Regelungstechnik ihren<br />
Schwerpunkt. Im Bereich der hydraulischen und elektrischen<br />
Maschinen finden ebenfalls weitreichende Neuentwicklungen<br />
statt.<br />
Die „Internationale Wasserkraft-Fachausstellung“ wird<br />
auch 2012 weiter wachsen. „Die RENEXPO® Austria hat<br />
sich mit der bewährten Kombination aus hochkarätigem<br />
Fachkongress und dem hochspezialisierten Messeschwerpunkt<br />
„Wasserkraft“ zu einer der wichtigsten europaweiten<br />
Plattformen für die Wasserkraftbranche entwickelt“, unterstreicht<br />
Jasna Röhm, Projektleiterin der Messe. Einmal im<br />
Jahr treffen sich hier Experten aus Österreich und ganz Europa.<br />
Der Standort Salzburg ist nicht nur sehr verkehrsgünstig<br />
gelegen, sondern übernimmt auch eine Brückenfunktion in<br />
die angrenzenden Nachbarländer, allen voran nach Deutschland,<br />
Italien und in das diesjährige Partnerland, die Schweiz.<br />
Unterstützt wird die „Internationale Wasserkraft-Fachausstellung“<br />
u. a. von der European Small Hydropower Association<br />
(ESHA), vom Verein Kleinwasserkraft Österreich,<br />
von der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. und<br />
von der Arbeitsgemeinschaft Alpine Wasserkraft.<br />
Das Multi-Funktionsgerät für<br />
die komplette Leitungsortung<br />
vLocPro2<br />
Kabel- und Leitungsortung<br />
für die Bereiche Strom, Gas,<br />
Wasser, Telekommunikation<br />
Problemlos erweiterbar<br />
u.a. zur Kabelfehlerortung<br />
Wunschfrequenzen<br />
programmierbar<br />
Permanente<br />
Tiefenmessung<br />
Optionale GPS-<br />
Datenerfassung<br />
Farbdisplay<br />
Kompatibel zu<br />
allen gängigen<br />
Ortungssystemen<br />
Intuitiv erlernbar<br />
69.5<br />
30 dB 512 Hz<br />
25.-26.09.<br />
Halle 1<br />
Stand D9.2<br />
www.sebakmt.com/vlocpro2<br />
3’7’’<br />
Kontakt: www.renexpo-austria.at<br />
9 / 2012 663
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Energie- und Umweltbranche trifft sich im<br />
Januar 2013 in Leipzig<br />
Vom 29. bis 31. Januar 2013 ist das Leipziger<br />
Messegelände Drehkreuz der internationalen<br />
Energie- und Umweltbranche. Durch<br />
den Messeverbund aus TerraTec, enertec<br />
und der parallel stattfindenden Jahrestagung<br />
des Fachverband Biogas e.V. mit der<br />
BIOGAS-Fachmesse ergeben sich Synergien<br />
für Aussteller und Besucher. „TerraTec und<br />
enertec sind etablierte internationale Fachmessen<br />
für Umwelt- und Energietechnik, da<br />
ist die BIOGAS-Jahrestagung mit Fachmesse<br />
eine ideale Ergänzung. Besuchern bietet<br />
sich dadurch mit nur einem Messeticket ein<br />
erweitertes Angebot zum Schwerpunkt<br />
Bioenergie“, sagt Markus Geisenberger, Geschäftsführer<br />
der Leipziger Messe.<br />
Die BIOGAS-Jahrestagung und Fachmesse<br />
versammelt jährlich Betreiber, Hersteller<br />
und Planer von Biogasanlagen sowie<br />
Vertreter aus Wissenschaft und Forschung.<br />
Neben Produkten und Dienstleistungen<br />
auf der Fachmesse widmen sich Vorträge,<br />
Workshops und Podiumsdiskussionen den<br />
aktuellen Themen der Biogas-Branche. Der<br />
Veranstaltungsort wechselt jährlich zwischen<br />
den Standorten Bremen, Leipzig und<br />
Nürnberg. Vom 29. bis 31. Januar 2013 ist<br />
Leipzig Ort des Geschehens. „Biogas gewinnt<br />
in Deutschland zunehmend an Bedeutung.<br />
Durch seine Speicherfähigkeit ist<br />
es eine wichtige Säule der Energiewende.<br />
Ende letzten Jahres standen in Deutschland<br />
mehr als 7.200 Biogasanlagen. Dieser positive<br />
Trend spiegelt sich auch in unseren Jahrestagungen<br />
wider: Zur 21. Tagung Anfang<br />
Modelle von Gasmotoren und Gasturbinen am Stand der MTU Onsite Energy, Friedrichshafen<br />
bei der letzten enertec 2011<br />
2012 kamen erstmals mehr als 7.000 Besucher.<br />
Über die Kooperation mit der enertec/TerraTec<br />
in Leipzig erhoffen wir uns eine<br />
Fortsetzung dieser Entwicklung“, erläutert<br />
Dr. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer,<br />
Fachverband Biogas e.V.<br />
Mit ihrem Schwerpunkt „enertec dezentral“<br />
fokussiert die Fachmesse für Energieerzeugung,<br />
Energieverteilung und -speicherung<br />
dezentrale Technologien der erneuerbaren<br />
Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
und präsentiert intelligente<br />
Lösungen zur Integration dezentraler Systeme.<br />
Folglich spielt das Thema Gas in Ausstellung<br />
und Fachprogramm eine bedeutende<br />
Rolle. Im Vordergrund steht dabei vor allem<br />
die Bedeutung von Gas und Wasserstoff<br />
als Energiespeicher für regenerativen<br />
Strom: Power-to-Gas. Weitere inhaltliche<br />
Schwerpunkte sind die Themen Rückverstromung,<br />
Kraft-Wärme-Kopplung sowie<br />
Methanisierung.<br />
Kontakt: www.biogastagung.org,<br />
www.enertec-leipzig.de,<br />
www.terratec-leipzig.de.<br />
Foto: Leipziger Messe GmbH / Uli Koch<br />
Oldenburg lädt ein zur „Einführung in die<br />
Molchtechnik – Inspektion von Pipelines“<br />
Ingenieure aus Netzbetreibereinrichtungen<br />
können sich am 6. und 7. November<br />
2012 darüber informieren, unter welchen<br />
Bedingungen die Technik der Inspektion<br />
von Rohrleitungen mit Hilfe intelligenter<br />
Molche technisch möglich und wirtschaftlich<br />
vertretbar ist.<br />
Bereits zum 6. Mal bietet das Zentrum<br />
für Weiterbildung der Jade Hochschule<br />
in Oldenburg zusammen mit<br />
Dr.-Ing. Michael Beller von der Firma<br />
Landolt AG, Luzern, und Dr.-Ing. Konrad<br />
Reber von der Innospection Germany<br />
GmbH, Stutensee, das entsprechende<br />
Seminar an. Beide sind langjährige Spezialisten<br />
der Molchtechnik.<br />
Geboten wird ein umfassender praxisbezogener<br />
Überblick über Verfahren mit<br />
Hilfe verfügbarer Molchtypen, ihre Wirkprinzipien<br />
und Anwendungsbereiche. Risiken<br />
für die Pipeline, Berichterstellung und<br />
Zustandsbewertung werden thematisiert.<br />
Die technischen Bedingungen und Voraussetzungen<br />
für eine fachgerechte Molchung<br />
werden detailliert vermittelt.<br />
Kontakt: Jadehochschule, Zentrum für<br />
Weiterbildung, Oldenburg,<br />
Tel. +49 441 361039-20,<br />
E-Mail: zfw@jade-hs.de,<br />
www.jade-hs.de/zfw/<br />
664 9 / 2012
„Tag der Bürgermeister – Networking für<br />
Kommunen“<br />
Am 6. Februar 2013 findet auf der E-world<br />
energy & water (5. bis 7. Februar 2013)<br />
der „Tag der Bürgermeister – Networking<br />
für Kommunen“ statt. Die Veranstaltung<br />
informiert über energiewirtschaftliche<br />
und klimarelevante Fragen auf kommunaler<br />
Ebene und richtet sich an Städte- und<br />
Gemeindevertreter, die überregional in den<br />
Dialog treten möchten.<br />
Die Energiewende ist in den Kommunen<br />
angekommen – ohne Zweifel. Nicht<br />
nur die großen Energieversorger packen<br />
die energiewirtschaftlichen Probleme an<br />
und stellen die Weichen für die Wende.<br />
Auch die Kommunen gehen neue Wege,<br />
um Energie einzusparen oder selbst zu erzeugen.<br />
Städte und Gemeinden haben die<br />
Chance, die regionale Wertschöpfung und<br />
die lokale Beschäftigung zu steigern.<br />
Die E-world energy & water bietet<br />
als Branchentreffpunkt der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft die ideale Plattform für<br />
aktive Bürgermeisterinnen und Bürgermeister.<br />
Einerseits ermöglicht die Leitmesse<br />
einen schnellen Austausch und einen<br />
guten Überblick über aktuelle Entwicklungen<br />
der Branche. Andererseits schafft<br />
sie mit dem „Tag der Bürgermeister – Networking<br />
für Kommunen“ ein Forum für Gemeindevertreter.<br />
Sie können in direktem<br />
Kontakt von den Erfahrungswerten ihrer<br />
Kollegen profitieren. Gegen eine Teilnahmegebühr<br />
von 160 Euro gibt es außerdem<br />
die Möglichkeit, an ausgewählten Veranstaltungen<br />
des Kongresses teilzunehmen.<br />
Kontakt: www.e-world-2013.com/<br />
veranstaltungen/tag-derbuergermeister/<br />
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Der Rücktritt ist ausgeschlossen.<br />
9 / 2012 665
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Glasfasernetzausbau in Deutschland:<br />
rbv-Ehrenpräsident Küsel als Referent gefragt<br />
Foto: DIHK/BMWi<br />
Bild 1: Die Unternehmer- und Verbändeinsel diskutierte im Rahmen der DIHK/BMWi-Veranstaltung<br />
über das Zusammenwachsen von Energie und Telekommunikation und mögliche Synergien<br />
zwischen beiden Seiten<br />
In Deutschland ist der Ausbau der Glasfasernetze<br />
nach Meinung vieler Experten ins<br />
Stocken geraten – und das trotz des nach<br />
wie vor enormen Bedarfs. Ein modernes<br />
und leistungsstarkes Netz ist für die Informationsgesellschaft<br />
von morgen und<br />
den damit verbundenen digitalen Lebensstil<br />
nötig. Hierin sind sich die Fachleute einig.<br />
Zudem lässt sich der Bedarf mit beeindruckenden<br />
Zahlen verdeutlichen: Der<br />
Internetverkehr steigt jedes Jahr konstant<br />
um 50 %, verdoppelt sich alle 21 Monate<br />
und verzehnfacht sich etwa alle sechs<br />
Jahre, das haben Untersuchungen ergeben.<br />
Die Spitzenlasten haben sich von 2009 zu<br />
2010 verdreifacht. Dabei bewegt sich die<br />
Nachfrage deutlich zu höher-bitratigen<br />
Produkten. Deshalb besteht Handlungsbedarf.<br />
Alle Technologien, die hohe Bitraten<br />
zum Teilnehmer ausliefern, benötigen eine<br />
Glasfaserinfrastruktur. Doch das ist in erster<br />
Linie teuer. Die Kosten für einen entsprechenden<br />
Ausbau des Glasfasernetzes<br />
beziffern Fachleute mit rund 65 Mrd. Euro.<br />
Zudem gibt es deutliche regionale Unterschiede:<br />
Während einige Telekommunikationsunternehmen<br />
ihre Glasfasernetze nach<br />
dem Motto „DSL ist heute, morgen ist Glasfaser“<br />
in Städten wie München, Köln oder<br />
Hamburg ausbauen, ist es um die Verfügbarkeit<br />
in ländlichen Regionen wesentlich<br />
schlechter bestellt. Womit kann der Ausbau<br />
des Glasfasernetzes in Deutschland beschleunigt<br />
werden, welche Impulse müssen<br />
von Politik und Wirtschaft kommen? Diese<br />
und andere Fragen zum Infrastrukturausbau<br />
bildeten den roten Faden von zwei Veranstaltungen,<br />
die vom Deutschen Industrie-<br />
und Handelskammertag (DIHK) und<br />
vom Bundesverband Breitbandkommunikation<br />
(BREKO) durchgeführt wurden. Als Repräsentant<br />
des Rohrleitungsbauverbandes<br />
und der Bundesfachabteilung Leitungsbau<br />
(BFA LTB) im Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie e.V. (HDB) nahm rbv-Ehrenpräsident<br />
Dipl.-Ing. Klaus Küsel als Referent<br />
an den Veranstaltungen teil.<br />
Unter der Überschrift „Mit Synergien<br />
Infrastrukturausbau beschleunigen“<br />
stand ein hochkarätig besetztes Fachforum,<br />
zu dem der DIHK und das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
(BMWi) am 25. April in das Haus der<br />
Deutschen Wirtschaft nach Berlin eingeladen<br />
hatten. Dort debattierten Experten<br />
im Rahmen des IHK-Jahresthemas „Energie<br />
und Rohstoffe für morgen“, ob und<br />
wie durch die Nutzung von Synergien im<br />
Netzausbau Kosten gesenkt werden können<br />
– schließlich sind sowohl für die flächendeckende<br />
Versorgung mit schnellen<br />
Internetanschlüssen als auch für die Bewältigung<br />
der Energiewende enorme Investitionen<br />
erforderlich. Im Gespräch mit<br />
Moderator Dr. Klaus Winkler erörterten<br />
zum Auftakt Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer<br />
Staatssekretär beim BMWi,<br />
und DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin<br />
Wansleben die Bedeutung von Infrastruktur<br />
und Synergien.<br />
Schlüsselrolle für Versorger<br />
Beiträge und Diskussion machten deutlich,<br />
dass den örtlichen Versorgern eine<br />
Schlüsselrolle bei der Erschließung des<br />
Breitbandnetzes zukommt. Nach einer aktuellen<br />
Erhebung sollen sich von 980 Versorgern<br />
bereits 150 für eine Beteiligung an<br />
der Erschließung entschieden haben bzw.<br />
sich damit beschäftigt und Planungen auf<br />
den Weg gebracht haben. Diese Entwicklung<br />
wird von rbv und BFA LTB ausdrücklich<br />
begrüßt. Die Leitungsbauunternehmen<br />
können von einem Ausbau des Netzes nur<br />
profitieren: Egal ob in Form von Dienstleistern,<br />
die mit Jahresverträgen für Serviceleistungen<br />
ausgestattet sind, oder als<br />
Fachfirmen, die die erforderlichen Bauleistungen<br />
erbringen. Einig waren sich die Teilnehmer<br />
auch in ihrem Appell an die Adresse<br />
von Stadtverwaltungen, Industrie,<br />
Stadtwerken, Dienstleistern und Bürgern,<br />
aufeinander zuzugehen, um bundesweit<br />
für die nötige Aufbruchstimmung zu sorgen.<br />
Nur so könne vermieden werden, dass<br />
die momentane Datenkapazität in ein bis<br />
zwei Jahren zu erheblichen Engpässen führen<br />
wird.<br />
Um das gleiche Thema ging es beim<br />
BREKO-Symposium 2012: „Triple Play –<br />
gewusst wie! – Wertschöpfung in Glasfasernetzen<br />
durch Produkte, Dienste und<br />
Anwendungen“, das am 21. Juni in Neuss<br />
stattfand. Im Rahmen des anschließenden<br />
Sommerfestes stellte der Bundesverband<br />
einen Breitband-5-Punkte-Plan für die<br />
Politik vor, der den flächendeckenden Ausbau<br />
des Netzes forcieren soll.<br />
666 9 / 2012
Unterschiedliche Position<br />
Die guten Möglichkeiten, die das neue<br />
Telekommunikationsgesetz (TKG) etwa<br />
durch die Förderung von Infrastruktursynergien<br />
oder innovativer Verlegemethoden<br />
wie dem Microtrenching bietet,<br />
müssen möglichst rasch umgesetzt und<br />
operativ gemacht werden, so der Tenor<br />
einiger Beiträge in Neuss. Die notwendige<br />
Finanzierung könnte ein dezidiertes<br />
KfW-Förderprogramm mit niedrigen<br />
Zinssätzen und langen Laufzeiten möglich<br />
machen, ergänzt durch verstärkte steuerliche<br />
Anreize für die Bürgerinnen und Bürger,<br />
sich an der Erschließung ihrer Immobilie<br />
zu beteiligen.<br />
Zumindest in technischer Hinsicht<br />
vertreten rbv und BFA LTB eine andere<br />
Position – das machte Klaus Küsel unmissverständlich<br />
deutlich. Das Mikrobzw.<br />
Mini-Trenching-Verfahren stellt<br />
nach Auffassung einiger Versorgungsunternehmen<br />
eine kostengünstige Alternative<br />
zur Kabelverlegung mit konventionellen<br />
Verfahren dar. Allerdings bergen diese<br />
Bild 2: rbv-Ehrenpräsident Dipl.-Ing. Klaus Küsel wies beim BREKO Symposium auf die technischen,<br />
umwelttechnischen aber auch rechtlichen Risiken des Mikro-Trenching-Verfahrens<br />
für Betreiber, Städte und Gemeinden sowie die bauausführenden Firmen hin<br />
alternativen Verlegeverfahren zahlreiche<br />
technische, umwelttechnische, aber auch<br />
rechtliche Risiken für Betreiber, Städte<br />
und Gemeinden sowie die bauausführenden<br />
Firmen. In diesem Zusammenhang<br />
verwies Küsel auch auf ein Positionspapier,<br />
das der rbv gemeinsam mit der BFA<br />
LTB und der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau<br />
e. V. zur Trenching-Technologie<br />
erarbeitet hat.<br />
Foto: BEKRO<br />
21-22 January 2013, Tunis, Tunisia<br />
www.infrastructurenorthafrica.com<br />
Euro Institute for for Information<br />
and Technology Transfer<br />
2012 09 INA <strong>3R</strong> de.indd 1 16.08.2012 14:20:57<br />
9 / 2012 667
Normen & Regelwerk<br />
DVGW-Regelwerk Gas<br />
Neuerscheinungen<br />
G 280-1 „Gasodorierung“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 28,72 für DVGW-Mitglieder, EUR 38,29 für Nicht-Mitglieder<br />
Das DVGW-Arbeitsblatt G 280-1 „Gasodorierung“<br />
dient als Grundlage für die<br />
Odorierung von Gasen, die an Haushaltskunden<br />
und vergleichbare Abnehmer<br />
verteilt werden, die DVGW-<br />
Vorläufige Prüfgrundlage G 5902<br />
„Odoriermittel-Messgeräte ohne gaschromatografische<br />
Trennung des Analyten<br />
in seine Einzelkomponenten“ ersetzt<br />
die bisherige DVGW-Prüfgrundlage<br />
VP 901.<br />
Auslöser der Überarbeitung war die<br />
Tendenz bei einigen Netzbetreibern,<br />
die Mindestgehalte an Odoriermitteln<br />
vor allem bei Einsatz von Odoriermittelgemischen<br />
aufgrund neuer Erkenntnisse<br />
in der olfaktometrischen Bewertung<br />
abzusenken. Um die für den Endkunden<br />
entscheidende Sicherheitsvorkehrung<br />
„Odorierung“ im Zuge dieser<br />
Bestrebungen nicht zu gefährden, hat<br />
das Technische Komitee „Gasförmige<br />
Brennstoffe“ des DVGW die für die<br />
Berechnung der notwendigen Odoriermittelkonzentration<br />
bestimmenden<br />
K-Werte der üblichen Odoriermittel<br />
im Rahmen eines DVGW-Forschungsprojekts<br />
überprüfen lassen<br />
und die Berechnungsformel unter Einbeziehung<br />
eines Sicherheitsbeiwertes<br />
überarbeitet. Weiterhin wurde eine<br />
Öffnungsklausel definiert, mit der eine<br />
Unterschreitung der empfohlenen<br />
Werte mit dem Nachweis eines umfangreichen<br />
Sicherheitsmanagements<br />
verbunden wird.<br />
Die Odorierkontrolle ist an einigen<br />
Punkten präzisiert und der Einsatz von<br />
Messgeräten zur Vor-Ort-Analyse neu<br />
geregelt. Ebenfalls aktualisiert und erweitert<br />
wurden die Angaben zum erforderlichen<br />
Explosionsschutz für Odorieranlagen.<br />
Der Anwender wird des Weiteren<br />
über die Begriffe der Odorierung, über<br />
Sicherheitsmaßnahmen und Odorierungstechnik<br />
sowie deren Kontrolle informiert.<br />
Zur Odorierungskontrolle erscheint<br />
parallel zum DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 280-1 die DVGW-Vorläufige<br />
Prüfgrundlage G 5902 „Odoriermittel-<br />
Messgeräte ohne gaschromatografische<br />
Trennung des Analyten in seine<br />
Einzelkomponenten“.<br />
G 498 Entwurf „Druckbehälter in Rohrleitungen und Anlagen zur<br />
leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit mit Gas“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />
Das DVGW-Arbeitsblatt G 498 wurde<br />
vom Projektkreis „Durchleitungsdruckbehälter“<br />
im Technischen Komitee<br />
„Anlagentechnik“ überarbeitet. Es<br />
dient als Grundlage für den Betrieb von<br />
Durchleitungsdruckbehältern in Anlagen<br />
zur leitungsgebundenen Versorgung<br />
der Allgemeinheit mit Gas. Die<br />
Überarbeitung erfolgte aufgrund aktueller<br />
europäischer Richtlinien, neuer<br />
nationaler Verordnungen und auch<br />
neuer DVGW-Regelwerksdokumente<br />
sowie insbesondere der Notwendigkeit<br />
der Umsetzung der aus dem Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) resultierenden<br />
rechtlichen Festlegungen. Dabei<br />
waren folgende Punkte von besonderer<br />
Bedeutung: Gemäß § 3 Nr. 15 En-<br />
WG sind auch Druckbehälter in Anlagen<br />
zur Erzeugung, Speicherung, Fortleitung<br />
und Abgabe von Energie in der<br />
Gasversorgung Energieanlagen im Sinne<br />
des EnWG. Energieanlagen zählen<br />
nach § 2 Nr. 30 Satz 3 des Produktsicherheitsgesetzes<br />
(ProdSG) nicht zu<br />
den überwachungsbedürftigen Anlagen<br />
nach Abschnitt 3 Betriebssicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV).<br />
Aufgrund dieser rechtlichen Festlegung<br />
galt es, das DVGW-Arbeitsblatt G<br />
498 um die Durchleitungsdruckbehälter<br />
in der Gaserzeugung, wie z. B. in der<br />
Biogas-Aufbereitung, und in der Einund<br />
Ausspeicherung von Untergrundspeicheranlagen<br />
zu erweitern. Diese<br />
Behälter werden zum Teil mit Gasen beaufschlagt,<br />
die nicht den Anforderungen<br />
des DVGW-Arbeitsblattes G 260<br />
entsprechen.<br />
Zu den Energieanlagen gehören<br />
nach § 2 Nr. 30 Satz 2 ProdSG unter<br />
anderem „auch Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen,<br />
die dem sicheren Betrieb<br />
der Anlage dienen“. Somit sind die<br />
mit den Energieanlagen in einem funktionalen<br />
und sicherheitstechnischen<br />
Zusammenhang stehenden Einrichtungen<br />
und Anlagekomponenten integrale<br />
Bestandteile der Energieanlage. Zu<br />
diesen Anlagenkomponenten gehören<br />
auch nicht gasdurchströmte Druckbehälter,<br />
wie z. B. Druckluftbehälter in<br />
pneumatischen Steuerungen, Sperrölbehälter<br />
auf Verdichteranlagen usw.<br />
Diese Behälter werden in den Anwendungsbereich<br />
des DVGW-Arbeitsblattes<br />
aufgenommen. Für diese Behälter<br />
sind die Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung<br />
umzusetzen. Alle<br />
zuvor beschriebenen Durchleitungsdruckbehälter<br />
und Druckbehälter fallen<br />
in den Geltungsbereich der europäischen<br />
Druckgeräterichtlinie RL 97/23/<br />
EG. Sie sind gemäß Artikel 1 Absatz 3.1<br />
als sogenannte Standard-Druckgeräte<br />
zu betrachten und müssen daher alle<br />
relevanten grundlegenden Anforderungen<br />
nach Anhang I der Richtlinie erfüllen.<br />
668 9 / 2012
Für die Druckbehälter in Energieanlagen<br />
wurden die Vorgaben im § 15<br />
„Wiederkehrende Prüfungen“ und auch<br />
die im Anhang 5 „Prüfung besonderer<br />
Druckgeräte“ der BetrSichV – soweit<br />
zutreffend – bei der Festlegung<br />
der in diesem Arbeitsblatt angegebenen<br />
Instandhaltungs-Prüffristen berücksichtigt.<br />
Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 498:2007-03 wurden folgende Änderungen<br />
vorgenommen:<br />
Änderung des Titels.<br />
Überarbeitung des Vorwortes.<br />
Im Anwendungsbereich wurde der<br />
Begriff „Durchleitungsdruckbehälter“<br />
durch „Druckbehälter“ ersetzt.<br />
Druckbehälter zur Aufbereitung von<br />
Gasen auf eine Gasqualität nach<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 260, z. B. in<br />
Biogas-Aufbereitungsanlagen oder<br />
auf Obertageanlagen von Untertagespeichern,<br />
wurden neu in den<br />
Anwendungsbereich aufgenommen.<br />
Ebenfalls in den Anwendungsbereich<br />
aufgenommen wurden nicht gasdurchströmte<br />
Druckbehälter, die in<br />
einem funktionalen oder sicherheitstechnischen<br />
Zusammenhang mit der<br />
Energieanlage stehen. In Hinblick auf<br />
die Prüfung der Druckbehälter vor<br />
der Inbetriebnahme und die Prüfungen<br />
im Rahmen der Instandhaltung<br />
wird auf die materielle Anwendung<br />
der Vorgaben der Betriebssicherheitsverordnung<br />
verwiesen.<br />
Vom Anwendungsbereich ausgeschlossen<br />
sind Druckbehälter, für<br />
die ein eigenes spezifisches Regelwerksdokument<br />
existiert.<br />
Die Definition des Sachverständigen<br />
wurde an die aktuellen rechtlichen<br />
Vorgaben angepasst.<br />
Die Voraussetzungen, unter denen<br />
eine Dichtheitsprüfung beim<br />
Hersteller möglicherweise nicht<br />
durchgeführt wird, wurden präziser<br />
gefasst.<br />
Im Abschnitt „Zuständigkeiten für<br />
die Prüfungen vor der Inbetriebnahme“<br />
wurden die Sachverständigen<br />
nach DVGW-Prüfgrundlage 265-1<br />
für die Prüfung von Durchleitungsdruckbehältern<br />
in Biogas-Aufbereitungs-<br />
und -Einspeiseanlagen am<br />
Aufstellungsort aufgenommen.<br />
Im Abschnitt „Innere Prüfungen“<br />
wurde die Historie der Wasserzusammensetzung<br />
als Kriterium für die<br />
Festlegung des Prüfumfangs und der<br />
Prüffristen der inneren Prüfung neu<br />
aufgenommen.<br />
Als Ersatz für die innere Prüfung<br />
wurden neben der Festigkeitsprüfung<br />
auch andere zerstörungsfreie<br />
Ersatzprüfverfahren aufgenommen.<br />
Im Abschnitt „Festigkeitsprüfung im<br />
Rahmen der Instandhaltung“ wurden<br />
im Zusammenhang mit den alternativen<br />
zerstörungsfreien Prüfverfahren<br />
die Anforderungen an die erforderliche<br />
Dichtheitsprüfung nach<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 469 genauer<br />
spezifiziert.<br />
Die Zuständigkeit von Sachkundigen<br />
nach den DVGW-Arbeitsblättern<br />
G 491, G 495 und G 497 und von<br />
Sachverständigen nach den DVGW-<br />
Arbeitsblättern G 491und G 497 für<br />
Prüfungen im Rahmen der Instandhaltung<br />
wurde auf die Prüfung von<br />
Filtern, Kondensatabscheidern und<br />
Vorwärmern beschränkt.<br />
Die Muster-Prüfprotokolle in Anhang<br />
B wurden redaktionell korrigiert und<br />
in einzelnen Punkten an die geänderten<br />
Inhalte des Arbeitsblattes<br />
angepasst.<br />
Eine Literaturangabe zum chemischen<br />
Korrosionsschutz und zur Wasserchemie<br />
an Vorwärmanlagen wurde<br />
aufgenommen.<br />
Der vorliegende Entwurf Juni 2012 ist<br />
vorgesehen als Ersatz für die Ausgabe<br />
März 2007.<br />
Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />
G 457 „Nachträgliche Druckerhöhung von Gasleitungen aus Polyethylen<br />
(PE 63, PE 80, PE 100)“<br />
Ausgabe 6/12, EUR 21,41 für DVGW-Mitglieder, EUR 28,55 für Nicht-Mitglieder<br />
Kapazitätssteigerungen in bestehenden<br />
Gasverteilungssystemen lassen<br />
sich kurzfristig oft nur über nachträgliche<br />
Druckerhöhungen der vorhandenen<br />
in Betrieb befindlichen<br />
Gasleitungen erreichen. Das neue<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 457 legt eine<br />
Vorgehensweise zur Durchführung<br />
der nachträglichen Druckerhöhung<br />
von Gasleitungen aus den Polyethylenwerkstoffen<br />
PE 63, PE 80 und PE<br />
100 mit geschweißten Verbindungen<br />
(Heizelementstumpf und Heizwendelschweißverbindungen<br />
bzw. mechanischen<br />
Verbindungen (PE)) fest.<br />
Aufgrund des unterschiedlichen Alters,<br />
der unterschiedlichen Belastungshistorie<br />
und der verschiedenen vorliegenden<br />
Werkstoffe müssen die zur<br />
nachträglichen Druckerhöhung vorgesehenen<br />
Gasleitungen jeweils individuell<br />
und differenziert betrachtet werden, um<br />
die vorhandenen werkstoffspezifischen<br />
Reserven und Sicherheiten zuverlässig<br />
abschätzen zu können. Hierzu sind<br />
werkstofftechnische Aspekte wie<br />
z. B. Materialklassifizierung und<br />
Rohr dimension,<br />
betriebsspezifische Analysen, z. B.<br />
auf Grundlage der Schadensstatistik,<br />
und<br />
abnahmerelevante Gesichtspunkte<br />
wie z. B. Druckprüfung und Materialprüfungen<br />
zu bewerten. Nicht betrachtet werden<br />
rechtliche und sicherheitsspezifische Aspekte,<br />
z. B. hinsichtlich der äußeren Belastung,<br />
bergbauliche Einwirkungen, Leitungsführung<br />
in besonderen, gefährdeten<br />
Bereichen. Für die Durchführung von<br />
nachträglichen Druckerhöhungen von<br />
Gasleitungen aus Stahlrohren mit einem<br />
zulässigen Betriebsdruck von mehr als 1<br />
bar gilt weiterhin das DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 458.<br />
9 / 2012 669
Normen & Regelwerk<br />
G 5484 „OMS Konformitätsprüfung für unidirektionale Zähler für Elektrizität, Gas,<br />
Wasser und Wärme - OMS Compliance Test“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />
Beim zukünftigen Einsatz von sogenannten<br />
intelligenten Zählern (Smart<br />
Metern) bei Letztverbrauchern ist ein<br />
spartenübergreifender Ansatz für die<br />
Medien Strom, Gas, Wasser und Wärme<br />
und eine Interoperabilität der Komponenten,<br />
insbesondere bei zu erwartenden<br />
Messstellenbetreiberwechseln,<br />
zu gewährleisten.<br />
Die vorläufige Technische Prüfgrundlage<br />
DVGW G 5484 „OMS-Konformitätsprüfung<br />
für unidirektionale<br />
Zähler“ wurde von Experten des DVGW-<br />
Projektkreises „Zukunft der Haushaltsgasmessung“<br />
im Technischen Komitee<br />
„Gasmessung und Abrechnung“, der<br />
OMS-Arbeitsgruppe 3 „Zertifizierung“<br />
unter Einbindung des FNN-Expertennetzwerk<br />
„EN MeKo - Konformität von<br />
Mess-Systemen“ erarbeitet und bietet<br />
eine Übersicht zur Durchführung von<br />
Konformitätsprüfungen von zunächst<br />
unidirektionalen Zählern unterschiedlicher<br />
Medien. Fokus dieser Vorläufigen<br />
Prüfgrundlage ist die Standardisierung<br />
des Kommunikationsprotokolls vom<br />
Zähler zu weiteren Komponenten (Primärkommunikation).<br />
Die Open-Metering-System-Spezifikation<br />
fußt auf den<br />
Grundsätzen der Norm EN 13757-x, die<br />
den M-Bus als physikalische Schnittstelle,<br />
drahtgebunden und drahtlos, ebenso<br />
wie das Datenprotokoll beschreibt.<br />
Das Open Metering System (http://<br />
www.oms-group.org) ist europaweit die<br />
einzige Systemdefinition, die alle Medien<br />
(Strom, Gas, Wärme und Wasser inkl.<br />
Submetering) in ein System integriert. Er<br />
wurde von der Industrie (u. a. figawa und<br />
KNX) entwickelt, um einen zukunftssicheren<br />
Kommunikationsstandard und<br />
Interoperabilität zwischen allen Zählerprodukten<br />
zu garantieren. Das in dieser<br />
vorläufigen Prüfgrundlage beschriebene<br />
Prüfverfahren wird im weiteren Prozess<br />
hinsichtlich der erforderlichen Merkmale<br />
der Kommunikationsschnittstelle<br />
zwischen Zähler und MUC (Sekundärschnittstelle)<br />
erweitert. Die Anforderungen<br />
einer bidirektionalen Kommunikation<br />
(z. B. Übertragung von Upgrade-Funktionalitäten,<br />
Firmware-Updates oder Installationstelegramme)<br />
und deren Einbindung<br />
in das Sicherheitskonzept des<br />
Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt ergänzt.<br />
Die vorläufige Technische Prüfgrundlage<br />
dient als Grundlage für die<br />
Zertifizierung und Vergabe des DVGW-<br />
Zertifizierungszeichens für unidirektionale<br />
Zähler für Elektrizität, Gas, Wasser<br />
und Wärme.<br />
G 686 „Mengenermittlung an Netzkopplungspunkten (NKP) zwischen Netzbetreibern“<br />
Ausgabe 6/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />
Das DVGW-Merkblatt G 686 „Mengenermittlung<br />
an Netzkopplungspunkten<br />
(NKP) zwischen Netzbetreibern“ wurde<br />
vom Projektkreis Technische Mengenermittlung<br />
im Technischen Komitee<br />
„Gasmessung und Abrechnung“ erarbeitet.<br />
Die Regelungen wenden sich<br />
an benachbarte Netzbetreiber und<br />
sollen Lösungen anbieten, die es beiden<br />
Parteien erlauben, eine gemeinsame<br />
Basis für die Mengenermittlung am<br />
Netzkopplungspunkt zu schaffen, insbesondere<br />
für den Prozess der Datenmeldung<br />
an den Marktgebietsverantwortlichen<br />
zur Berechnung des Netzkontos.<br />
Dabei wird insbesondere auf das<br />
DVGW-Regelwerk mit den Arbeitsblättern<br />
G 486, G 685 und die aktuelle Version<br />
des 2. Beiblattes G 685 geachtet.<br />
Im Rahmen der Geschäftsprozesse<br />
für das Bilanzkreismanagement Gas<br />
sind Netzbetreiber verpflichtet, zwischen<br />
dem vorgelagerten Netzbetreiber<br />
(vgNB) und dem nachgelagerten<br />
Netzbetreiber (ngNB) abgestimmte<br />
Zeitreihen auf Stundenbasis für die<br />
Netzkopplungspunkte (NKP) marktgebietsscharf<br />
an den Marktgebietsverantwortlichen<br />
(MGV) zu senden. Die<br />
gesendeten Zeitreihen dienen zur Führung<br />
und Abrechnung der Netzkonten.<br />
Beide Netzbetreiber legen im Rahmen<br />
einer gesonderten Vereinbarung gemäß<br />
KoV fest, welcher Netzbetreiber<br />
für Messung und Messstellenbetrieb<br />
verantwortlich ist und wie die Erfassung,<br />
Übertragung und Verarbeitung<br />
der Messergebnisse der an dem Netzkopplungspunkt<br />
übergebenen Gasmengen<br />
erfolgt. Die Datenmeldung erfolgt<br />
durch den ngNB, wenn nicht anderweitige<br />
Vereinbarungen getroffen wurden.<br />
Die Messanlagen an Netzkopplungspunkten<br />
sind Messstellen an Netzübergängen<br />
zwischen zwei Netzbetreibern.<br />
Sie sind in der Regel durch höhere<br />
Durchflussmengen, höhere Druckbereiche<br />
(potenzielle K-Zahl-Korrektur nach<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 486), den Einsatz<br />
von Mengenumwertern sowie eine<br />
umfangreiche Messdatenregistrierung<br />
gekennzeichnet. Als Abrechnungszeitspanne<br />
gilt in der Regel der Monat. Die<br />
Zeitbasis zur Festlegung des Gastages<br />
und Monats ist in den Geschäftsprozessen<br />
für das Bilanzkreismanagement<br />
Gas definiert. Die Mengenermittlung an<br />
den Netzkopplungspunkten ist in den<br />
DVGW-Regelwerken nicht vollständig<br />
definiert. Das DVGW-Merkblatt G 686<br />
„Mengenermittlung an Netzkopplungspunkten<br />
(NKP) zwischen Netzbetreibern“<br />
soll den vor- und nachgelagerten<br />
Netzbetreibern eine Handlungsempfehlung<br />
zur Abstimmung der an den Netzkopplungspunkten<br />
geflossenen Gasmengen<br />
sein, um bei der Berechnung<br />
der thermischen Energie zum gleichen<br />
Ergebnis zu kommen.<br />
670 9 / 2012
DVGW-Regelwerk Gas/Wasser<br />
Neuerscheinungen<br />
GW 335-B3-B1 Entwurf „1. Beiblatt für Verbinder aus PE 100 zu DVGW GW 335-<br />
B3:2011-9 Kunststoff-Rohrleitungssysteme in der Gas- und Wasserverteilung -<br />
Teil B3: Mechanische Verbinder aus Kunststoffen (POM, PP) für die Wasserverteilung“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />
Warum wurden Polyethylen und glasfaserverstärktes<br />
Polyamid nicht gleich<br />
bei der Erstausgabe der Technischen<br />
Prüfgrundlage DVGW GW 335-B3<br />
vom September 2011 berücksichtigt?<br />
ISO 14236 „Kunststoffrohre und Formstücke<br />
- Mechanische Klemmverbinder<br />
für Polyethylen-Druckrohre in der<br />
Wasserversorgung“ war Grundlage<br />
der technischen Prüfgrundlage DVGW<br />
GW 335-B3, enthielt diese Werkstoffe<br />
aber nicht. Als diese Werkstoffe dann<br />
nach dem Gelbdruck der technischen<br />
Prüfgrundlage DVGW GW 335-B3<br />
vom September 2010 ins Spiel kamen,<br />
war die Unsicherheit im zuständigen<br />
Projektkreis „Kunststoffe in Gas- und<br />
Wasserversorgungssystemen“ für eine<br />
kurzfristige abschließende Klärung<br />
im Rahmen des Einspruchsverfahrens<br />
zu groß.<br />
Man beauftragte zwei kleinere Arbeitsgruppen,<br />
in denen Leitungsbetreiber,<br />
Prüflabore und Verbinderhersteller<br />
vertreten waren, um Beiblätter vorzubereiten.<br />
Die Beiblätter enthalten nur die<br />
jeweiligen werkstoffspezifischen Besonderheiten<br />
und verweisen im Übrigen auf<br />
das Hauptblatt.<br />
Die technische Prüfgrundlage<br />
DVGW GW 335-B3-B1 „1. Beiblatt für<br />
Verbinder aus PE 100 zu DVGW GW<br />
335-B3:2011-09 Kunststoff-Rohrleitungssysteme<br />
in der Gas- und Wasserverteilung<br />
- Teil B3: Mechanische Verbinder<br />
aus Kunststoffen (POM, PP) für<br />
die Wasserverteilung“ geht im Außendurchmesser<br />
bis 225 mm, während die<br />
Obergrenze im Hauptblatt gemäß ISO<br />
14236 bei 160 mm liegt, allerdings fordert<br />
das Beiblatt zusätzliche Prüfungen<br />
der Gebrauchstauglichkeit (Biegefestigkeit,<br />
Längskraftschlüssigkeit, Über-/<br />
Unterdruckfestigkeit) im Rahmen der<br />
Eigen- und Fremdüberwachung. Für das<br />
einzusetzende PE 100 gelten dieselben<br />
Anforderungen und Prüfungen wie<br />
bei Rohren und Heizwendelschweißformstücken<br />
gemäß den Arbeitsblättern<br />
DVGW GW 335-A2 bzw. DVGW<br />
GW 335-B2 (die unterschiedlichen Bezeichnungen<br />
„Arbeitsblatt“ und „Technische<br />
Prüfgrundlage“ sind rein historisch<br />
bedingt und bedeuten keinen unterschiedlichen<br />
Status der Zertifikate<br />
nach diesen Blättern).<br />
Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />
GW 335-B3-B2 Entwurf „2. Beiblatt für Verbinder aus PA-GF zu DVGW GW 335-<br />
B3:2011-09 Kunststoff-Rohrleitungssysteme in der Gas- und Wasserverteilung -<br />
Teil B3: Mechanische Verbinder aus Kunststoffen (POM, PP) für die Wasserverteilung“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 16,61 für DVGW-Mitglieder, EUR 22,14 für Nicht-Mitglieder<br />
Die technische Prüfgrundlage DVGW GW<br />
335-B3-B2 „2. Beiblatt für Verbinder<br />
aus PA-GF zu DVGW GW 335-B3:2011-<br />
09 Kunststoff-Rohrleitungssysteme in<br />
der Gas- und Wasserverteilung - Teil B3:<br />
Mechanische Verbinder aus Kunststoffen<br />
(POM, PP) für die Wasserverteilung“ berücksichtigt<br />
konkret die gängigen Werkstoffkombinationen<br />
PA 6T/6I-GF50,<br />
PA12-GF30, PA12-GF50 oder PA12-<br />
GF65. Die Kombinationen verschiedener<br />
Polyamide und Glasfaseranteile erlauben<br />
unterschiedliche Ausprägungen<br />
der Werkstoffeigenschaften (E-Modul,<br />
Bruchspannung, Bruchdehnung). Die Anforderungen<br />
der Gebrauchstauglichkeit<br />
des Verbinders sind aber identisch.<br />
Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />
W 402 „Network and failure statistics - Collection and processing<br />
of data for the maintenance of water distribution systems“<br />
übersetzungen<br />
Ausgabe 9/10, EUR 21,41 für DVGW-Mitglieder, EUR 28,55 für Nicht-Mitglieder<br />
Es handelt sich um die englische Übersetzung<br />
des Arbeitsblattes W 402<br />
„Netz- und Schadenstatistik - Erfassung<br />
und Auswertung von Daten zur<br />
Instandhaltung von Wasserrohrnetzen“,<br />
Ausgabe 9/10.<br />
Verkauf nur als PDF auf www.<br />
wvgw-shop.de.<br />
9 / 2012 671
Fachbericht<br />
fkks – aktuelles<br />
Die sekundären Schutzmechanismen<br />
des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
von Stahl in Beton und ihre<br />
Bedeutung für die Praxis<br />
Von Thorsten Eichler, Bernd Isecke, Armin Faulhaber, Franz Pruckner, Kathleen Weidauer<br />
Die Korrosionsschutzwirkung durch kathodische Polarisation korrodierender Systeme ist mittlerweile, auch für das System<br />
Stahl in Beton, ausreichend erforscht und in einschlägiger Fachliteratur publiziert worden [1-6]. Speziell beim kathodischen<br />
Korrosions schutz im Stahlbetonbau (KKS-B) treten neben den Polarisationseffekten weitere für den Korrosionsschutz positive<br />
Mechanismen in Erscheinung. Diese sogenannten sekundären Schutzmechanismen bewirken eine Veränderung der chemischen<br />
Umgebung des zu schützenden Stahls. Der pH-Wert an der Phasengrenze Stahl/Beton steigt durch das Forcieren der<br />
kathodischen Teilreaktion auf der Bewehrungsoberfläche, und die Chloridkonzentration sinkt aufgrund des zwischen externer<br />
Anode und Schutzobjekt erzeugten elektrischen Feldes, das die Migration von Anionen von der Kathode zur Anode bewirkt.<br />
Beide Mechanismen werden häufig als Ursache der hohen Effektivität des kathodischen Korrosionsschutzes im Stahlbetonbau<br />
genannt [7]. Bis heute fehlen jedoch gezielte Untersuchungen über die Auswirkungen der sekundären Schutzmechanismen auf<br />
die Veränderung des Korrosionszustandes kathodisch geschützter Bauteile. Die im Folgenden dargestellten Untersuchungen<br />
betreffen die Auswirkungen der sekundären Schutzeffekte auf das Korrosionsverhalten von Bewehrungsstahl in chloridhaltigen<br />
alkalischen Medien. Es konnte gezeigt werden, dass bei Verringerung der Chloridkonzentration in dem den Stahl umgebenden<br />
Medium die Korrosionsrate des Systems ebenfalls sinkt.<br />
Einleitung<br />
Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch die Korrosion der<br />
Bewehrung von Stahlbetonbauwerken und -bauteilen jährlich<br />
weltweit verursacht wird, beträgt mehrere Milliarden Euro.<br />
Broomfield [8] beziffert den Schaden allein an Parkhäusern<br />
in den Vereinigten Staaten aufgrund von Tausalzschäden<br />
mit 50 bis 150 Millionen Dollar pro Jahr. In Deutschland<br />
wird die volkswirtschaftliche Relevanz korrosionsbedingter<br />
Bauwerksschäden unter anderem durch die steigende Zahl<br />
der Instandsetzungsmaßnahmen an chloridbelasteten Parkhäusern<br />
und Tiefgaragen offenbar, die in zunehmendem Maße<br />
mittels elektrochemischer Instandsetzungsverfahren wie<br />
dem KKS-B ertüchtigt werden.<br />
Im Jahr 1974 [9] ging die weltweit erste KKS-B Maßnahme<br />
mit leitfähigem Asphalt als Anodenmaterial in Betrieb.<br />
Zwölf Jahre später, 1986, erfolgte die Inbetriebnahme [10]<br />
der ersten KKS-B-Anlage in Deutschland. Diese wurde im<br />
Rahmen eines 1985 initiierten, internationalen Forschungsvorhabens,<br />
des BRITE-Projektes [11], errichtet und schützte<br />
15 Jahre lang die korrosionsgeschädigte Bewehrung einer<br />
Stützwand des Berliner Autobahnrings, bevor sie im Jahr<br />
2001 zurückgebaut wurde.<br />
Für das System Stahl/Beton konnte die Korrosionsschutzwirkung<br />
durch kathodische Polarisation mittlerweile<br />
in hinreichendem Maße nachgewiesen und publiziert worden.<br />
Die DIN EN 12696 [12] existiert seit 2000 und regelt<br />
die Leistungsanforderungen an KKS-B-Systeme. Trotz der<br />
aus technischer Sicht ausreichend geklärten Fragestellung,<br />
ob kathodischer Korrosionsschutz ein adäquates Mittel zum<br />
Schutz der Bewehrung von Stahlbetonbauteilen vor Korrosion<br />
ist, verbleiben hinsichtlich der Wirkmechanismen beim<br />
KKS-B bis heute nicht ausreichend geklärte Fragestellungen.<br />
In der jüngeren Fachliteratur finden sich immer wieder Begriffe<br />
wie „kathodische Passivierung“ oder Ausführungen über<br />
die im Verhältnis zur Korrosionsstromdichte geringen erforderlichen<br />
Schutzstromdichten beim KKS-B. Erstere sind aus<br />
thermodynamischer Sicht zweifelsohne, jedoch aus Sicht der<br />
elektrochemischen Kinetik kaum erklärbar. Letztere werden<br />
für gewöhnlich durch die Wirkung der sogenannten sekundären<br />
Schutzmechanismen, der Chloridmigration (1) und der<br />
Erhöhung der OH – -Ionenkonzentration an der Phasengrenze<br />
Stahl/Beton (2), erklärt.<br />
N i<br />
= –D i<br />
∇c i<br />
– z i<br />
u mi<br />
Fc i<br />
∇V + c i<br />
u (1)<br />
O 2<br />
+ 2H 2<br />
O + 4e – → 4OH – (2)<br />
Eine Quantifizierung der Effekte im Hinblick chemischer Veränderungen<br />
im System und der damit verbundenen Veränderung<br />
des Korrosionszustandes des Schutzobjektes wurde<br />
bislang noch nicht vorgenommen.<br />
672 9 / 2012
Bild 1: Aufbau der Versuche in Lösung;<br />
obere Bildhälfte: Potentiostaten im galvanostatisch<br />
gesteuertem Modus und Datenlogger<br />
zur Aufzeichnung der gemessenen<br />
Ströme und Potentiale; untere Bildhälfte:<br />
Probekörper in Lösung mit 3-Elektroden<br />
Anordnung (Arbeits-, Gegen- und<br />
Bezugselektrode)<br />
Bild 2: Vergleichende Darstellung der Mittelwerte der anodischen Polarisationspotentiale<br />
bei sukzessiver Verringerung der Chloridkonzentration (blau) und bei konstanter<br />
Chloridkonzentration (rot) im galvanostatischen Dauerpolarisationsversuch<br />
bei pH 12,6<br />
Bild 3: Bode-Plot der EIS Messung nach galvanostatischem (anodischen) Dauerpolarisationsversuch - Probekörper Serie pH<br />
12,6 mit 1,25 mol/l Cl – Ausgangskonzentration (blau) aktiv korrodierend; Probekörper Serie pH 12,6 mit 20 mmol/l Cl – Endkonzentration<br />
(schwarz) verminderte Korrosionsrate; Probekörper Serie pH 12,6 ohne Chlorid (orange) passiv<br />
Ziel der Arbeit<br />
Ziel der Arbeit war es, den Effekt der sekundären Schutzmechanismen<br />
in definierter Umgebung zu quantifizieren. Die<br />
Messungen wurden zu diesem Zweck in künstlichen Betonporenlösungen<br />
mit variierenden Konzentrationen an Hydroxyl-<br />
und Chloridionen durchgeführt. Im Beton werden diese<br />
beiden Konzentrationen wesentlich durch die elektrochemischen<br />
Prozesse während des KKS-B verändert.<br />
Probekörper und<br />
Untersuchungsmethoden<br />
Die folgenden Untersuchungen wurden in künstlicher Betonporenlösung<br />
bei unterschiedlichen pH-Werten (12,6;<br />
13,1 und 13,6) und unterschiedlichen Chloridkonzentrationen<br />
(0–5 mol/l) durchgeführt, um die getrennte Quantifizierung<br />
der beiden betrachtenden Schutzeffekte zu ermöglichen.<br />
Bild 1 zeigt den Versuchsaufbau für galvanostatische<br />
Dauerpolarisationsversuche an definiert vorgeschädigtem<br />
Bewehrungsstahl in künstlicher Betonporenlösung<br />
(KBP). Zur Verifizierung der Auswirkungen der einzelnen sekundären<br />
Schutzmechanismen auf den Korrosionszustand<br />
des Systems wurden im Anschluss an die Dauerpolarisation<br />
weitere Untersuchungsmethoden wie elektrochemische<br />
Impedanzspektroskopie (EIS) oder potentiodynamische Polarisation<br />
angewendet.<br />
Die galvanostatischen Dauerpolarisationsversuche wurden<br />
anodisch mit einer Stromdichte i a<br />
= +36,6 mA/m 2 durchgeführt.<br />
Die Vorschädigung der Proben erfolgte über 72<br />
Stunden bei anodischer Polarisation mit einer Stromdichte<br />
von ebenfalls i v<br />
= +36,6 mA/m 2 , was ausreichend war, um<br />
stabile Lochkorrosion zu erzeugen.<br />
Die Chloridionenkonzentration der Ausgangslösung wurde<br />
durch Verdünnung mit chloridfreiem und ansonsten identischem<br />
Elektrolyten alle 72 Stunden sukzessive verringert.<br />
Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />
Bild 2 zeigt exemplarisch den Zusammenhang zwischen der<br />
sukzessiven Verringerung der Chloridionenkonzentration im<br />
9 / 2012 673
Fachbericht<br />
fkks – aktuelles<br />
Medium und anodischem Polarisationspotential im galvanostatischen<br />
Dauerpolarisationsversuch bei einem pH-Wert von<br />
12,6 und einer Ausgangskonzentration von 1.250 mmol/l Cl – .<br />
Die blaue gestrichelte Kurve zeigt die Potentialmittelwerte aller<br />
Proben bei Verringerung der Chloridkonzentration sowie<br />
deren Standardabweichung als Streuband. Im Vergleich dazu<br />
sind die Potentialmittelwerte der Referenzproben, bei denen<br />
der Chloridgehalt der Lösung nicht verringert wurde, als rote<br />
gestrichelte Linie ebenfalls mit zugehöriger Standardabweichung<br />
dargestellt.<br />
Die Grenzkonzentration, bei der eine signifikante und dauerhafte<br />
Veränderung des Korrosionszustandes der Proben anhand<br />
der Polarisationspotentiale festgestellt wurde, lag für die<br />
oben betrachtete Versuchsreihe zwischen 20 mmol/l Cl – und<br />
7 mmol/l Cl – . Auf Grundlage der Untersuchungen des Korrosionszustandes<br />
der Proben mittels elektrochemischer Impedanzspektroskopie<br />
konnte gezeigt werden, dass die Proben<br />
trotz deutlich verringerter Korrosionsrate, nicht den Zustand<br />
der Passivität wiedererlangten, vgl. Bild 3.<br />
Diese Aussage konnte mittels potentiodynamischer<br />
Stromdichte-Potentialkurven verifiziert werden, vgl. Bild 4.<br />
Auf Grundlage der EIS-Messungen und der potentiodynamischen<br />
Polarisationsversuche konnte gezeigt werden, dass<br />
eine Verringerung der Korrosionsrate um etwa eine Größenordnung<br />
erreicht wurde, was im vorliegenden Fall auf das gemeinsame<br />
Wirken von Durchtritts- und Diffusionshemmung<br />
zurückzuführen ist.<br />
Zusammenfassend lässt sich aus den Untersuchungen<br />
zum Einfluss der Verringerung der Chloridkonzentration folgern,<br />
dass das Absenken der Chloridionenkonzentration im<br />
Korrosionsmedium eine dauerhafte Verringerung der Korrosionsrate<br />
des zuvor korrodierenden System verursachen kann,<br />
wenn eine vom pH-Wert der Lösung abhängige spezifische<br />
Grenzkonzentration unterschritten wird.<br />
Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis<br />
Bei der Instandsetzung von Stahlbetonbauteilen stellt sich<br />
im Verlauf der Planung im Normalfall die Frage, mit welcher<br />
Restlebensdauer des instandzusetzenden Objektes<br />
nach der Instandsetzung gerechnet werden kann. Dies gilt<br />
sowohl für die konventionelle Instandsetzung als auch für<br />
die Instandsetzung mit Hilfe elektrochemischer Verfahren<br />
wie dem KKS. Im letzteren Fall kommt der Lebendauer des<br />
Anodensystems, das aus der Anode selbst und einem geeigneten<br />
Anodeneinbettmaterial besteht eine besondere<br />
Bedeutung zu. Während hohe Anforderungen an die lebensdauerverlängernde<br />
Wirkung der Instandsetzung bei<br />
Verwendung inerter Anoden, wie Ti-MMO-Anoden, problemlos<br />
möglich sind, stellt sich bei anderen Anodensystemen<br />
regelmäßig die Frage nach der Dauerhaftigkeit. Aus<br />
den oben dargestellten Untersuchungen lässt sich ableiten,<br />
dass die Korrosionsschutzwirkung, die aus den sekundären<br />
Schutzmechanismen hervorgeht auch nach Abschalten der<br />
Anlage bzw. Überschreiten der Lebensdauer des Anodensystems,<br />
Bestand hat. Demzufolge kommt den sekundären<br />
Schutzmechanismen gerade hinsichtlich des Abschätzens<br />
der Dauerhaftigkeit der Instandsetzung eine entscheidende<br />
Bedeutung zu. Für die Praxis bedeutet dies, dass die<br />
lebensdauerverlängernde Wirkung von KKS-Maßnahmen<br />
nicht zwangsläufig mit der Außerbetriebnahme der Anlage<br />
endet, sondern im günstigen Fall anhält. Hinweise dafür,<br />
dass die gezeigten Effekte auch in der Praxis auftreten lassen<br />
sich in der Literatur finden [7, 13-16]. In welchem Maße<br />
diese tatsächlich auftreten und welchen Einfluss die Anoden-<br />
und Bauteilgeometrie auf die sekundären Schutzmechanismen<br />
hat, ist, unter besonderer Berücksichtigung der<br />
Schutzwirkung an der rückseitigen Bewehrung, Thema eines<br />
gemeinsamen Forschungsprojektes von ibac und BAM<br />
mit dem Titel: „Schutzmechanismen bei kathodischer Lang-<br />
Bild 4: Anodische Stromdichtepotentialäste<br />
von Probekörpern der Serie pH 12,6,<br />
[Cl – ]init=1250 mmol/l und unter galvanischer<br />
Polarisation<br />
674 9 / 2012
zeitpolarisation von Stahl in Beton - Rückseitiger kathodischer<br />
Korrosionsschutz von Stahl in Beton“. Derzeit finden<br />
die sekundären Schutzeffekte noch keine Berücksichtigung<br />
bei den Leistungsanforderungen an KKS-Anlagen im Stahlbetonbau,<br />
was den konservativen Charakter der DIN EN<br />
12696 [12] hinsichtlich der im KKS-B anwendbaren Schutzkriterien<br />
unterstreicht.<br />
Danksagung<br />
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
„Schutzmechanismen bei kathodischer Langzeitpolarisation<br />
von Stahl in Beton – Rückseitiger kathodischer Korrosionsschutz<br />
von Stahl in Beton“, welches durch die DFG gefördert<br />
wird, durchgeführt. Die Autoren danken der DFG für ihre hervorragende<br />
Unterstützung.<br />
Literatur<br />
[1] Isecke, B., Kathodischer Korrosionsschutz von Bewehrungsstahl<br />
in Betonbauten, in Handbuch des kathodischen Korrosionsschutzes,<br />
W.v. Baeckmann and W. Schwenk, Editors.<br />
1999, Wiley-VCH: Weinheim, New York, Chichester, Brisbane,<br />
Singapore, Toronto.<br />
[2] Bruns, M., et al., Kathodischer Korrosionsschutz im Beton.<br />
Beton- und Stahlbetonbau, 2009. 104(11): p. 763-772.<br />
[3] Eichler, T., et al., Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in<br />
Beton: Instandsetzung des Parkhauses „Am Gericht” in Frankfurt<br />
am Main. Beton- und Stahlbetonbau, 2007. 102(5): p.<br />
310-320.<br />
[4] Kaesche, H., Theoretische Grundlagen und Begriffe des kathodischen<br />
Korrosionsschutzes durch Fremdstrom und Aktivanoden.<br />
Materials and Corrosion, 1959. 10(4): p. 227-239.<br />
[5] Mietz, J., J. Fischer, and B. Isecke, Langzeiterfahrungen mit<br />
einem kathodischen Korrosionsschutzsystem für Stahl in Beton.<br />
Materials and Corrosion, 2001. 52(12): p. 920-930.<br />
[6] Sergi, G., Ten-year results of galvanic sacrificial anodes in<br />
steel reinforced concrete. Materials and Corrosion, 2010: p.<br />
n/a-n/a.<br />
[7] Glass, G.K. and A.M. Hassanein, Surprisingly Effective Cathodic<br />
Protection. The Journal of Corrosion Science and Engineering,<br />
2003. 4(7).<br />
[8] Broomfield, J.P., Corrosion of Steel in Concrete; Understanding,<br />
investigation and repair. 1997, London, Weinheim, New<br />
York, Tokyo, Melbourne, Madras: E&FN SPON.<br />
[9] Stratful, R.F., Experimental Cathodic Protection of a Bridge<br />
Deck. 1974, California Department of Transportation: Sacramento,<br />
CA 95807. p. 56.<br />
[10] Mietz, J., J. Fischer, and B. Isecke, Langzeiterfahrungen mit<br />
einem kathodischen Korrosionsschutzsystem für Stahl in Beton.<br />
Materials and Corrosion / Werkstoffe und Korrosion,<br />
2001. 52(12): p. 920-930.<br />
[11] BRITE-Project : Electrochemically-based Techniques for Assessing<br />
and Preventing Corrosion of Steel in Concrete Final<br />
technical report. 1990.<br />
[12] DIN EN 12696 Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in<br />
Beton, Deutsche Fassung EN 12696:2000. 2000-06.<br />
[13] Bertolini, L., et al., Cathodic protection of new and old reinforced<br />
concrete structures. Corrosion Science, 1993.<br />
35(5-8): p. 1633-1639.<br />
[14] Bertolini, L., et al., Repassivation of steel in carbonated concrete<br />
induced by cathodic protection. Materials and Corrosion,<br />
2003. 54(3): p. 163-175.<br />
[15] Teng, T.P., Long-Term Effectiveness of Cathodic Protection<br />
Systems on Highway Structures. 2001, FHWA-RD-01-096.<br />
[16] Pruckner, F., et al., In-situ monitoring of the efficiency of the<br />
cathodic protection of reinforced concrete by electrochemical<br />
impedance spectroscopy. Electrochimica Acta. 41(7-8):<br />
p. 1233-1238.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Thorsten Eichler<br />
CORR-LESS Isecke & Eichler Consulting<br />
GmbH & Co. KG, Berlin<br />
E-Mail: eichler@corr-less.de<br />
Dipl.-Ing (FH) Armin Faulhaber<br />
Massenberg GmbH, Bürstadt<br />
Tel. +49 162 2726816<br />
E-Mail: Armin.Faulhaber@Massenberg.de<br />
Bernd Isecke<br />
Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung BAM, Berlin<br />
Tel. +49 30 81041600<br />
E-Mail: Bernd.Isecke@bam.de<br />
Dr. rer. nat., Dr.-Ing. Franz Pruckner<br />
PP engineering GmbH Kathodischer Korrosionsschutz<br />
Wasser- und Abwassertechnik, Euratsfeld (A)<br />
Tel. +43 7474 70240-0<br />
E-Mail: fp@pp-engineering.com<br />
Kathleen Weidauer<br />
Bundesanstalt für Materialforschung und<br />
-prüfung BAM, Berlin<br />
Tel. +49 151 52404162<br />
E-Mail: Kathleen.Weidauer@bam.de<br />
9 / 2012 675
fkks – aktuelles<br />
Das neue forum kks<br />
Vom 28. bis zum 30. Januar 2013 veranstaltet der fkks im Best Western Premier Hotel Park Consul Stuttgart/Esslingen das<br />
forum kks, zu dem alle Mitglieder, Freunde und Förderer des fkks sowie alle am kathodischen Korrosionsschutz Interessierte<br />
herzlich eingeladen sind. Das forum kks beinhaltet unter anderem den fkks-Infotag 2013 zum Thema „Stahl in Beton“,<br />
den fkks-workshop „Zustandsbewertung“ und die Jahreshauptversammlung 2013. Begleitet wird das Forum von der Zeitschrift<br />
<strong>3R</strong>. Die 49. Jahreshauptversammlung des fkks Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V. findet am Mittwoch,<br />
den 30. Januar 2013, in der Zeit von 9:00 bis 12:00 Uhr, statt.<br />
Das Jahr 2014 wirft seine Schatten voraus: 2014, das Jahr in dem der fkks 50 Jahre besteht und die CEOCOR auf Einladung<br />
des DVGW und fkks mit ihrem jährlichen Kongress in Weimar gastiert. Deshalb wird die Jahreshauptversammlung<br />
2014 im Zusammenhang mit dem im Mai 2014 in Weimar stattfindenden CeoCor-Kongress zusammengelegt. In diesem<br />
würdigen Rahmen wird die Kuhn-Ehrenmedaille verliehen werden.<br />
29.01.2013<br />
fkks-Infotag<br />
„Kathodischer Korrosionsschutz im Stahl betonbau – Stand der Technik,<br />
Regelwerke und Praxis“<br />
Der kathodische Korrosionsschutz von Stahl in Beton hat in<br />
den letzten zehn Jahren zunehmend an Bedeutung im Bereich<br />
der Instandsetzung korrosionsgefährdeter, bzw. -geschädigter<br />
Bauwerke gewonnen. Die Komplexität der Ausführung<br />
sowie die bei der Ausführung von Projekten erforderliche<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Gewerke<br />
erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz aller Beteiligten.<br />
Die Überführung der DIN EN 12696:2000 in die DIN EN<br />
ISO 12696:2012 sowie die Zertifizierung von Fachpersonal<br />
nach DIN EN 15257:2007 ermöglichen hohe Ausführungsstandards<br />
sowie die sichere Anwendung des Verfahrens. Die<br />
Veranstaltung gibt einen Überblick über die aktuellen Trends<br />
in Richtlinien und Normung sowie den Stand der Technik in<br />
Ausführung und Praxis.<br />
Der fkks-Infotag richtet sich an Ingenieure, Planer, Ausführende<br />
und Materialhersteller die sich auf dem Gebiet des<br />
fkks-Infotag<br />
29.01.2013, 9:00-17:00 Uhr<br />
Teilnahmekosten: e 195,00, für Mitglieder des fkks ist<br />
diese Veranstaltung kostenfrei<br />
fkks-Workshop<br />
30.01.2013, 13:00-17:00 Uhr<br />
Teilnahmekosten: e 50,00, für Mitglieder des fkks ist<br />
diese Veranstaltung kostenfrei.<br />
Anmeldung über<br />
Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V.,<br />
Esslingen, Tel. +49 711 919 927 20,<br />
E-Mail: geschaeftsstelle@fkks.de, www.fkks.de<br />
kathodischen Korrosionsschutzes von Stahl in Beton über den<br />
aktuellen Stand der Normung und Praxis sowie zukunftsweisende<br />
Trends und Entwicklungen informieren wollen. Moderiert<br />
wird der fkks-Infotag von Dr.Dr. Pruckner und Dr. Eichler.<br />
Programmvorschau:<br />
Einführung: Die DIN EN ISO 12696 – Stand und Neuerungen<br />
(Dr.rer.nat. Dr.-Ing. Franz Pruckner, PP engineering<br />
GmbH und Dr.-Ing. Thorsten Eichler, CORR-LESS Isecke &<br />
Eichler Consulting GmbH & Co. KG)<br />
Kathodischer Korrosionsschutz an Spannbetonkonstruktionen<br />
(Prof. Dr.-Ing. Bernd Isecke, BAM Bundesanstalt für<br />
Materialforschung und -prüfung)<br />
Die neue Richtlinie für Schutz und Instandsetzung von<br />
Beton bauwerken – Aktueller Stand der Regelungen für den<br />
KKS (Univ. Prof. Dr.-Ing. Michael Raupach, Institut für Bauforschung<br />
der RWTH-Aachen)<br />
Alternative Anodensysteme für den KKSB – Erfahrungen<br />
der vergangenen 15 Jahre (Dr.-Ing. Thorsten Eichler,<br />
CORR-LESS Isecke & Eichler Consulting GmbH & Co. KG)<br />
Instandsetzung der Tiefgarage Museum in Biberach –<br />
Anwendung von KKSB bei einer weißen Wanne<br />
(Dipl.-Ing Susanne Gieler Breßmer, IGF Ingenieur-Gesellschaft<br />
für Betoninstandsetzung, Gieler-Breßmer & Fahrenkamp<br />
GmbH)<br />
Erfahrungsbericht und Entwicklung des KKS-B aus Sicht<br />
eines ausführenden Unternehmens über einen Zeitraum<br />
von ca. 10 Jahren (Dipl.-Ing. Gregor Gerhard, Massenberg<br />
GmbH)<br />
Über die Homogenität der Stromverteilung bei KKS<br />
(Dr.rer.nat., Dr.-Ing. Franz Pruckner, PP engineering GmbH)<br />
676 9 / 2012
30.01.2013<br />
fkks-Workshop<br />
„Zustandsüberwachung und -Bewertung von erdverlegten<br />
Rohrleitungen aus Stahl“<br />
Das Konzept der Zustandsüberwachung und -bewertung basiert<br />
auf einer regelmäßigen Erfassung des Anlagenzustands<br />
durch Messung und Analyse aussagefähiger physikalischer Größen,<br />
wie elektrische Spannungen und Ströme. Die Herausforderungen<br />
dieses Konzeptes: „Was muss wann, wo, wie und womit<br />
überwacht werden?“ vermag bei erdverlegten Rohrleitungen<br />
der kathodische Korrosionsschutz (KKS) zu lösen. Die Vorteile<br />
sind keineswegs nur für Netze zugänglich, die mit dieser<br />
Technologie über Jahrzehnte gewachsen sind. In den meisten<br />
Fällen ist die nachträgliche Einrichtung des KKS für erdverlegte<br />
Bauteile technisch sinnvoll und wirtschaftlich zu realisieren.<br />
Auf Basis der messwertbasierten Zustandsbewertung<br />
durch die Messmethoden des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
werden nur solche Anlagenteile rehabilitiert die tatsächlich<br />
einer Rehabilitation bedürfen. Nutzungsdauerreserven können<br />
optimal ausgeschöpft werden, ein Vorteil der gerade heute im<br />
Zuge des durch die Netzregulierung zunehmenden Kostendrucks<br />
von größter Bedeutung ist.<br />
Unabhängig vom Rohrwerkstoff treten heute Schäden an<br />
den Rohrleitungsnetzen primär aufgrund von Fremdeinwirkungen<br />
und mangelnder Sorgfalt bei der Verlegung auf. Solche<br />
Schäden führen je nach Werkstofffestigkeit entweder<br />
direkt zur Undichtigkeit, oder das Versagen erfolgt mittelfristig<br />
aufgrund von Alterungs- oder Korrosionsvorgängen.<br />
Als einziger Werkstoff bietet Stahl die Möglichkeit einer Beeinflussung<br />
und Messbarkeit dieser Prozesse durch den kathodischen<br />
Korrosionsschutz. Durch Nutzung der synergistischen<br />
Effekte einer Werkstoffkombination aus Polyethylen<br />
und Stahl ergeben sich beste Voraussetzungen für eine hohe<br />
Effektivität dieses elektrochemischen Schutzverfahrens.<br />
Der kathodische Korrosionsschutz bietet nicht nur die Möglichkeit,<br />
die Wanddickenreduktion durch Korrosion zu minimieren<br />
und damit die Nutzungsdauerreserven auszuschöpfen,<br />
sondern erlaubt darüber hinaus auch eine Bewertung des<br />
erdüberdeckten Bauwerks von der Oberfläche aus. Unter sicherheitstechnischen<br />
Aspekten ist diese Form der Rohrnetzüberwachung<br />
für alle Leitungsnetze im Gashochdruckbereich<br />
sowie für Leitungen zum Transport grundwassergefährdender<br />
Medien vorgeschrieben. In den letzten Jahren hat sich<br />
in Bezug auf die Messtechniken in Verbindung mit dem kathodischen<br />
Korrosionsschutz eine nicht zu unterschätzende<br />
Entwicklung ergeben. Die Lokalisierung von Fehlstellen wurde<br />
vereinfacht. Heute stehen Fernwirktechniken zur Verfügung,<br />
die eine Steuerung der Anlagen und die Überwachung<br />
des zu schützenden Bauteils ermöglichen.<br />
Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten werden<br />
durch den kathodischen Korrosionsschutz die systembedingt<br />
vorliegenden Nutzungsdauerreserven eines Stahlleitungsnetzes<br />
durch die Minimierung der äußeren Einflüsse auf das Leitungsnetz<br />
ausgeschöpft. Heutzutage geht man für eine kathodisch<br />
geschützte Leitung von einer planerischen Nutzungsdauer<br />
von 100 Jahren aus. Darüber hinaus werden durch den<br />
Einsatz des kathodischen Korrosionsschutzes die Unwägbarkeiten<br />
in der Kostenplanung für die Instandhaltung in erheblichem<br />
Maße in greifbare Aufwendungen überführt. Im Falle<br />
einer lokalisierten Fehlstelle ist nicht nur die Planung der Instandsetzung<br />
über einen größeren Zeitraum möglich, sondern<br />
oftmals auch der Verursacher zu ermitteln. Instandsetzungsaufwendungen<br />
können in solchen Fällen an den Verursacher<br />
weitergegeben werden.<br />
Kosteneinsparungen ergeben sich aufgrund der realistischen<br />
Bewertung des Leitungsnetzes. Die Planung von Maßnahmen<br />
beschränkt sich auf Leitungsteile, die tatsächlich einer<br />
Instandsetzung bedürfen. Eine rein statistische Bewertung<br />
solcher Bauteile birgt zwangsläufig die Gefahr von Fehleinschätzungen.<br />
Diese rein statistische Bewertung bleibt daher<br />
Leitungsnetzen aus Rohrwerkstoffen und Rohrausführungen<br />
vorbehalten, die diese Form einer Zustandsbewertung nicht<br />
unterstützen.<br />
In dem fkks-Workshop sollen anhand von Beispielen die<br />
Möglichkeiten zur Umsetzung solcher Zustandsüberwachungen<br />
und -Bewertungen diskutiert und Erfahrungen bei der Anwendung<br />
ausgetauscht werden. Der Workshop wird moderiert<br />
von Dipl.-Ing. Thomas Laier.<br />
9 / 2012 677
fkks – aktuelles<br />
Aktuelles vom Fachbeirat des fkks<br />
Fachbereich „Stahl in Beton“<br />
Der Fachbereich „Stahl in Beton“ innerhalb des fkks beschäftigt<br />
sich vor allem mit Fragen der Korrosion, des Korrosionsmonitorings<br />
und des Korrosionsschutzes von Bewehrungsstahl,<br />
Spannstahl, Stahlträgern u. ä. in Beton.<br />
Prof. Dr. Bernd Isecke (Bundesanstalt für Materialprüfung<br />
und -forschung, BAM), Dr.-Ing. Thorsten Eichler<br />
(CORR-LESS Isecke & Eichler Consulting GmbH&Co.KG),<br />
Dr.-Ing. Franz Pruckner (PP engineering GmbH und Dipl.-<br />
Ing. Gregor Gerhard (Massenberg GmbH) sind die Mitglieder<br />
dieses Fachbeirates. Dr. Thorsten Eichler und Gregor<br />
Gerhard stellen als ausgebildete Bauingenieure die Verbindung<br />
zum Bauingenieurwesen her. Sie vertreten als Delegierte<br />
im Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) die<br />
Interessen des fkks bei der Erstellung der neuen Instandsetzungsrichtlinie<br />
für Stahlbeton. Prof. Isecke, Dr. Eichler und<br />
Dr. Pruckner tragen durch ihre Tätigkeit als Prüfungsbeauftragte<br />
des fkks-cert im Rahmen der DIN EN 15257 (Ausbildungsnorm)<br />
zur Aus- und Weiterbildung des KKS-Fachpersonals<br />
bei. Auch bei der jetzt gültigen Fassung der DIN<br />
EN ISO 12696:2012 wirkten sie unter Federführung von<br />
Prof. Isecke mit.<br />
In den ersten Monaten nach der Konstituierung war es<br />
dem Fachbeirat in erster Linie wichtig die korrosionsbezogenen<br />
Fragen in den Fachzeitschriften der Bauingenieure zu bewerben,<br />
Kontakte zu führenden Ingenieurbüros und Interessensverbänden<br />
für Betoninstandsetzung herzustellen, sowie<br />
generell auf den Fachbeirat aufmerksam zu machen. Wichtig<br />
war auch die Internationalisierung der Zertifizierung nach DIN<br />
EN 15257:2007 (englische Prüfungsfragen).<br />
In Zukunft ist es dem Fachbeirat zudem wichtig den Mitgliedern,<br />
vor allem aber allen Interessierten zu Fragen der<br />
Korrosion, des Korrosionsmonitorings und des – in erster Linie<br />
elektrochemischen – Korrosionsschutzes (KKS, Chloridentzug<br />
und Realkalisierung) kompetente Ansprechpartner zu<br />
speziellen Korrosionsfragen zu vermitteln. Auch soll der KKS-<br />
B als ökologisch nachhaltige Technologie den verantwortlichen<br />
Ingenieurbüros und potenziellen Kunden bewusster gemacht<br />
werden.<br />
Die internationale Pipeline-Community trifft sich dort,<br />
wo viel geschieht:<br />
in Europa, ptc: www.pipeline-conference.com<br />
in MENA, INA: www.infrastructurenorthafrica.com<br />
Advisory Committee Chairmen<br />
Heinz Watzka<br />
Chairman ptc<br />
Dr. Klaus Ritter<br />
Chairman ptc + INA<br />
Yassine Mestiri<br />
Chairman INA - ptc<br />
2012 09 <strong>3R</strong> ptc+ina de.indd 1 09.08.2012 10:45:32<br />
678 9 / 2012
Als gedrucktes<br />
Heft oder<br />
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erhältlich<br />
Clever kombiniert und doppelt clever informiert<br />
<strong>3R</strong> + gwf Gas Erdgas<br />
im Kombi-Angebot<br />
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Bezugsangebot, das<br />
Ihnen am besten zusagt!<br />
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zeitlos- klassische Fachmagazin<br />
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Informationsmedium für Computer,<br />
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+<br />
<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
gwf Gas Erdgas erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />
Oldenbourg Industrieverlag · Vulkan-Verlag<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de · www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich möchte clever kombinieren und bestelle für ein Jahr die Fachmagazine <strong>3R</strong> (12 Ausgaben) und<br />
gwf Gas/Erdgas (12 Ausgaben) im attraktiven Kombi-Bezug.<br />
□ als Heft für 541,- zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
□ als ePaper (PDF-Datei als Einzellizenz) für 541,- pro Jahr.<br />
Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis):<br />
□ als Heft für 270,50 zzgl. Versand (Deutschland: € 57,-/Ausland: € 66,50) pro Jahr.<br />
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Nur wenn ich nicht bis von 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um<br />
ein Jahr. Die sichere, pünktliche und bequeme Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift<br />
von € 20,- auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
Leserservice gwf<br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (Brief, Fax, E-Mail) oder durch<br />
Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige<br />
Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice gwf, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten<br />
erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom<br />
Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante, fachspezifi sche Medien- und Informationsangebote<br />
informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen<br />
Bank, Ort<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PA<strong>3R</strong>IN0612
Faszination Technik
Treffpunkt<br />
historische<br />
Innenstadt<br />
Wie man die Erneuerung der<br />
Infrastruktur optimal unter<br />
schwierigen Rahmenbedingungen<br />
gestalten kann, zeigt ein Beitrag<br />
von Juliane Schenk über Arbeiten<br />
in der Göttinger Innenstadt in <strong>3R</strong>,<br />
Ausgabe 7-8/2012.<br />
Fotografin Juliane Schenk, GEB<br />
Weitere Bilder zu<br />
dieser Bau maßnahme<br />
unter<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de
gat/WAT 2012<br />
Produkte & Verfahren<br />
3S Consult GmbH<br />
Neue Software-Versionen für Netzberechnung<br />
und Instandhaltungsplanung<br />
Auf der gat/wat 2012 stellt 3S Consult die<br />
aktuellen Versionen von SIR 3S und KA-<br />
NEW vor. SIR 3S, das Rohrnetzberechnungsprogramm<br />
für stationäre und instationäre<br />
Simulationen von Gas-, Wasser-<br />
und Wärmenetzen aus dem Hause 3S<br />
Consult, bietet zahlreiche neue Funktionen.<br />
Die Integration der Fahrweise aller Stationen<br />
(Übernahmestationen, Bezirksregelstationen<br />
und Regelstationen) in das HD-/<br />
MD-/ND-Netz per Blocktechnik und Signalmodell<br />
ist jetzt auch für Gasnetze verfügbar.<br />
Die Netzspeicherwirkung wird bei<br />
instationären Berechnungen für Gasnetze<br />
berücksichtigt. Über stationäre, quasistationäre<br />
bis hin zu instationären Berechnungen<br />
sind jetzt auch im Gas alle Berechnungsarten<br />
verfügbar. Die Brennwertverteilung<br />
in einem Netz kann – resultierend<br />
aus der Mischung von frei definierbaren<br />
Komponenten realer Gase – berechnet<br />
und dargestellt werden, ebenso Heizwert,<br />
Methanzahl und Normdichte. Geometrieund<br />
Sachdaten können über einen neuen,<br />
frei konfigurierbaren Import aus ES-<br />
RI-Shapefiles übernommen werden.<br />
Neu ist auch die Qualitätsanalyse<br />
per Quellsignaturen in SIR 3S.<br />
Die Quellen sind frei konfigurierbar.<br />
Es können voneinander verschiedene<br />
Einspeisungen zu einer Quelle<br />
zusammengefasst werden. Im Netz<br />
werden dann die aus verschiedenen<br />
Quellen entstehenden Quellmischungsgebiete<br />
dargestellt.<br />
In KANEW 5, der Software zur<br />
umfassenden Instandhaltungsplanung,<br />
steht dem Anwender jetzt ein Daten-Audit<br />
zur umfangreichen Plausibilitätsprüfung<br />
und Datenbereinigung zur Verfügung.<br />
Die Entwicklung einer Asset-Strategie berücksichtigt<br />
neben Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />
nun auch regelmäßig<br />
wiederkehrende Inspektions-, Wartungsund<br />
Instandhaltungsaktivitäten. Prioritätenlisten<br />
können jetzt in Bauprogrammen<br />
zusammengefasst und mit den Vorgaben<br />
der Asset-Strategie abgeglichen werden.<br />
SIR 3S und KANEW sind jetzt über eine<br />
bi-direktionale, voll integrierte Schnittstelle<br />
miteinander verknüpft. KANEW kann<br />
SIR 3S-Netzdaten und -Ergebnisse direkt<br />
verarbeiten. SIR 3S wiederum kann KA-<br />
NEW Erneuerungspläne direkt objektscharf<br />
umsetzen.<br />
Kontakt: 3S Consult GmbH, Garbsen,<br />
Tel. +49 5131 4980-0, E-Mail:<br />
info@3sconsult.de, www.3sconsult.de<br />
gat/wat Halle 2, Stand B5<br />
Axel Semrau<br />
Einfache Bestimmung von Odoriermitteln<br />
und natürlichem Schwefel<br />
Axel Semrau® bietet mit dem ODOR online<br />
eine einfache und robuste Methode,<br />
um Odoriermittel und natürlichen Schwefel<br />
in Gasen sicher zu bestimmen. Durch<br />
diese gaschromatographische Messmethode<br />
wird eine Trennung aller Schwefelsubstanzen<br />
erreicht, die dann einzeln<br />
bestimmt werden können. Im Gegensatz<br />
zu Handmessgeräten sind Querempfindlichkeiten<br />
ausgeschlossen. Im Bereich der<br />
Odorierungskontrolle ist das ODOR on-line<br />
vom DVGW in der G280 als Referenzverfahren<br />
empfohlen und das Messverfahren<br />
ist konform zur DIN 51855/7 sowie ISO<br />
19739 (ISO 6326T2). Mit dem ODOR online<br />
können neben TBM, THT und anderen<br />
Sulfiden auch handelsübliche Odoriermittelgemische<br />
wie Scentinel®, Spotleak® und<br />
andere Mercaptangemische sowie Ethylmercaptan<br />
(wird meist zur Odorierung von<br />
Flüssiggas eingesetzt) und H 2<br />
S (Schwefelwasserstoff)<br />
gemessen werden. Das Gerät<br />
kann stationär oder mobil im Messfahrzeug<br />
eingesetzt werden, ein 12 V-Betrieb<br />
ist möglich.<br />
Kontakt: Axel Semrau GmbH & Co. KG,<br />
Sprockhövel,<br />
E-Mail: info@axel-semrau.de<br />
gat/wat: Halle 1, Stand C11<br />
682 9 / 2012
Bagela Baumaschinen<br />
Erste 100-t-Rohrzugwinde hat ihre Feuertaufe<br />
bestanden<br />
Bagela Baumschinen hat eine neue Rohrsanierungswinde<br />
entwickelt und nun auch<br />
auf der ersten Baustelle erfolgreich eingesetzt.<br />
Die Aufgabenstellung war verhältnismäßig<br />
einfach, es ging um eine Rheinquerung<br />
in einem bestehenden Tunnel.<br />
Aber die Gesamtlänge von 1.300 m und<br />
die leichte Biegungen in dem Tunnel stellten<br />
dann doch hohe Anforderungen dar.<br />
Zu dem Gesamtpaket der Windeneinheit<br />
gehören der Seilspeicher mit vorerst<br />
1.500 m Seil, die Gesamtlänge kann<br />
aber auch noch deutlich verlängert werden.<br />
Weiterhin werden zwei Vorseilwinden<br />
(10 t und 1 t Zugkraft) eingesetzt, um das<br />
Seil der 100-t-Winde einzuziehen.<br />
Die Winde und der Seilspeicher befinden<br />
sich jeweils auf einzeln angetriebenen<br />
Raupenfahrwerken, mit deren Hilfe jede<br />
Baustelle erreicht werden kann. Mit einer<br />
Rüstzeit von nur drei Stunden ist das System<br />
sehr schnell einsatzbereit. Nach Beendigung<br />
der Arbeit benötigt man ca. zwei<br />
Stunden und sämtliche Maschinen können<br />
verladen werden.<br />
Bild: Inzwischen gibt es für Rohrvortriebe und HDD-Bohrungen Möglichkeiten auch<br />
bisher unmögliche lange Flussquerungen durchzuführen. Nun bietet Bagela dementsprechend<br />
eine Winde an, die die Rohreinzüge durchführen kann<br />
Die neue 100-t-Winde eignet sich besonders<br />
gut für alle Baustellen, bei denen<br />
lange Rohrstränge eingezogen werden<br />
müssen. Auch eine Zugkraftverdoppelung<br />
über eine mitlaufende Umlenkrolleneinheit<br />
ist möglich, um auch in der Endphase des<br />
Rohreinzuges die notwenigen Zugkräfte<br />
von maximal 200 t zur Verfügung zu stellen.<br />
Die bewährte hydraulisch stufenlose<br />
Geschwindigkeits- und Zugkraftregelung<br />
der Bagela-Winden gilt auch für diese neue<br />
Winde. Alle, die lange Inliner ziehen möchten<br />
oder spezielle Rohrsanierungsverfahren<br />
wie zum Beispiel Swagelining anwenden,<br />
können zukünftig mit deutlich weniger<br />
Baugruben auskommen und die Sanierungslängen<br />
deutlich vergrößern.<br />
Kontakt: Bagela Baumaschinen GmbH &<br />
Co. KG, Kaltenkirchen,<br />
E-Mail: info@bagela.de<br />
gat/wat Halle 2, Stand B1<br />
Produkt-Highlights zum Thema<br />
„Hausanschluss“ siehe Sonderteil<br />
in dieser <strong>3R</strong>-Ausgabe ab S. 745<br />
9 / 2012 683
gat/WAT 2012<br />
Produkte & Verfahren<br />
Beulco<br />
Keine Beschädigungen an Sanitärarmaturen<br />
bei Probewasserentnahme<br />
Mit dem Wasserproben-Entnahmeset von<br />
Beulco® können Sie ganz einfach notwendige<br />
Wasserproben aus jeder Sanitärarmatur<br />
entnehmen, ohne dass diese dabei beschädigt<br />
wird.<br />
Zum Hintergrund: Am 1. November<br />
2011 ist die erste Verordnung zur Änderung<br />
der Trinkwasserverordnung 2001<br />
(TrinkwV) in Kraft getreten. Die Änderungsverordnung<br />
soll den Schutz der<br />
Trinkwasserqualität für die Bundesrepublik<br />
Deutschland nachhaltig sichern. Das<br />
dem Verbraucher zur Verfügung gestellte<br />
Trinkwasser ist für den menschlichen<br />
Gebrauch bestimmt und darf keine Gefährdung<br />
der Gesundheit darstellen. Es<br />
muss frei von unnötigen und unerwünschten<br />
Belastungen sein. Das bedeutet, dass<br />
im Trinkwasser weder chemische Stoffe,<br />
noch Krankheitserreger in Konzentrationen<br />
enthalten sein dürfen, die eine Schädigung<br />
der menschlichen Gesundheit verursachen<br />
können. Neu in der Verordnung<br />
zur Änderung der TrinkwV ist, dass die Untersuchung<br />
der in der TrinkwV festgelegten<br />
Grenzwerte für mikrobiologische und<br />
chemische Anforderungen, wie z. B. Legionellen,<br />
in gewerblich betriebenen Großanlagen<br />
mit Warmwasserbereitung zur<br />
Pflicht wird.<br />
Konkret bedeutet das, dass sämtliche<br />
Warmwasseranlagen mit einem Inhalt von<br />
mehr als 400 l und/oder bei denen sich in<br />
der Leitung zwischen Trinkwassererwärmer<br />
und Entnahmestelle mehr als 3 l Inhalt<br />
befinden – also nahezu alle Mehrfamilienhäuser<br />
mit zentraler Warmwasserbereitung<br />
– mindestens einmal jährlich<br />
überprüft werden müssen. Die Überprüfung<br />
ist durch ein zertifiziertes Labor vorzunehmen<br />
und hat nach den Vorgaben des<br />
DVGW-Arbeitsblattes W 551 zu erfolgen.<br />
Dabei ist die Einhaltung der in der TrinkwV<br />
in den Anlagen I und II festgelegten, mikrobiologischen<br />
und chemischen Grenzwerte<br />
zu überwachen.<br />
Als Stelle der Einhaltung definiert die<br />
TrinkwV in § 8 bei Trinkwasser, das auf<br />
Grundstücken oder in Gebäuden auf Leitungswegen<br />
bereitgestellt wird, den Austritt<br />
der Zapfstelle, die der Trinkwasserentnahme<br />
dient. Gerade die Probenahme<br />
an Sanitärarmaturen stellt sich häufig<br />
schwierig dar, da das Anbringen eines<br />
geeigneten Probenahmeventils nicht ohne<br />
weiteres möglich ist. Hier empfiehlt sich<br />
das Beulco®-Wasserproben-Entnahmeset,<br />
mit dem Sie jede handelsübliche Sanitärarmatur<br />
zur Probenahme umrüsten können.<br />
Das Wasserprobe-Entnahmeset Modell<br />
6098 enthält alle erforderlichen Übergänge<br />
an Sanitärarmaturen und Zapfventile.<br />
Dazu einfach den vorhandenen Perlator<br />
oder die Schlauchverschraubung abschrauben,<br />
ein passendes Übergangsstück<br />
aus der Box montieren, das Abflammrohr<br />
aufschrauben – fertig! Anschließend kann<br />
die Armatur natürlich wieder problemlos<br />
zurückgebaut werden.<br />
Auch für die Probenahme an der kommunalen<br />
Übergabestelle sowie an jeder<br />
vorgesehenen Stelle des Leitungsnetzes<br />
Bild: Abflammhahn Modell 6099<br />
hat Beulco® mit dem Abflammhahn Modell<br />
6099 in 1/4“, 3/8“ und 1/2“ die passende<br />
Lösung. Das Ventil wird einfach in<br />
die passende Prüfvorrichtung geschraubt,<br />
mit der offenen Flamme gründlich abgeflammt<br />
und nach der Probenahme wieder<br />
demontiert.<br />
Ganz aktuell zum Thema „überarbeitete<br />
Trinkwasserverordnung“ bietet Beulco®<br />
ein weiteres Produkt für alle Arten der<br />
Probenahme an: Das Ventil für die Entnahme<br />
von Trinkwasserproben passt in alle<br />
vorhandenen und neuen Installationen<br />
(Bestand / Neubau), in horizontaler oder<br />
vertikaler Einbaulage. Das Ventil kann an<br />
allen Armaturen mit seitlichem oder stehendem<br />
Nocken mit G 1/4“ problemlos<br />
nachgerüstet werden.<br />
Kontakt: BEULCO GmbH & Co. KG,<br />
Attendorn,<br />
E-Mail: info@beulco.de<br />
gat/wat: Halle 2, Stand B11.1<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
684 9 / 2012
egeplast<br />
Vorstellung des neuen vorverformten<br />
egeliner®-Rohrs<br />
Auf der wat 2012 steht bei egeplast das<br />
Neuprodukt egeliner® im Fokus: ein neues<br />
vorverformtes Polyethylen-Rohr, das ein<br />
Close-Fit-Lining ermöglicht. Bei diesem<br />
Verfahren wird ein altes, defektes Rohrsystem<br />
in geschlossener Bauweise durch<br />
ein neues Rohrsystem erneuert. Die Lebensdauer<br />
entspricht der einer Neuverlegung<br />
in offener Bauweise. Durch den<br />
verringerten Querschnitt des gefalteten<br />
egeliners® kann das neue Rohr problemlos<br />
über Baugruben oder vorhandene<br />
Schächte mit einer Winde in das Altrohr<br />
eingezogen werden. Das neue Rohr liegt<br />
dann – als statisch eigenständiges Rohr –<br />
close-fit am Altrohr an. Angewendet werden<br />
kann der egeliner für die grabenlose<br />
Sanierung von Trinkwasser-, Gas- und Abwasserleitungen,<br />
für jeden Altrohrmaterialtyp.<br />
Aufgrund des geringen Platzbedarfs<br />
für die Baustelle kann der Verkehr<br />
weitestgehend ungehindert fließen und<br />
durch kurze Sanierungszeiten entstehen<br />
niedrigere Kosten.<br />
Auf Wunsch eines Trinkwasserversorgers,<br />
die konventionelle Steckverbindung<br />
Bild 1: Durch den verringerten Querschnitt kann der<br />
egeliner ® problemlos über Baugruben oder vorhandene<br />
Schächte mit einer Winde in das Altrohr eingezogen werden<br />
Bild 2: Das SLM ® RC plus -Rohr mit mit längskraftschlüssiger<br />
Steckmuffe kombiniert die zahlreichen Vorteile von PE-Rohren<br />
mit einer intelligenten Verbindungstechnik<br />
Bild 3: Der Laser-Barcode ermöglicht lückenlose Rückverfolgung<br />
mit den zahlreichen Vorteilen von PE-Rohren<br />
zu kombinieren, bietet egeplast neuerdings<br />
sein Rohrprogramm auch mit längskraftschlüssigen<br />
Steckmuffen an. Möglich<br />
sind egeplast PE 100-Rohre, egeplast<br />
PE-100 RC-Rohre sowie<br />
das SLM® RC plus -Rohr<br />
mit längskraftschlüssiger<br />
Steckmuffe. Die Steckverbindung<br />
ist eine bewährte<br />
Rohrverbindungstechnik<br />
mit einfacher Montage,<br />
die eine praxistaugliche<br />
Alternative zum Schweißen<br />
darstellt. Insbesondere<br />
bei kleinen Teilabschnitten<br />
bietet sie viele Vorteile<br />
wie kurze Verlege- und<br />
Verarbeitungszeiten und<br />
geringe Vorbereitungszeiten<br />
sowie wetterunabhängige<br />
Verarbeitung, und<br />
das bei dauerhafter Dichtheit<br />
und Druckbeständigkeit.<br />
Schweiß- und Verarbeitungsequipment<br />
sowie<br />
längskraftschlüssige Verbindungen<br />
werden nicht<br />
benötigt.<br />
Auf der gat 2012 steht bei egeplast<br />
der Laser-Barcode im Fokus. Zur lückenlosen<br />
Traceability bietet der Kunststoffrohrhersteller<br />
jetzt Mehrwert-Rohre mit<br />
einer neuartigen Lasersignierung inklusive<br />
gelasertem Barcode an. Diese innovative<br />
Laser-Beschriftung wird während<br />
der Produktion fest und unlösbar auf die<br />
Rohroberfläche markiert. Die Rücklesebarkeit<br />
ist mit handelsüblichen Hand-<br />
Scannern gegeben.<br />
Aufgrund der großen Kundennachfrage,<br />
die egeplast HexelOne® Hochdruckrohre<br />
auch in geschlossener Bauweise verlegen<br />
zu können, hat das Unternehmen<br />
diese Hochdruckrohre mit Schutzmantel<br />
und einer Innenschicht aus PE 100-RC<br />
entwickelt. Diese Rohre sind beständig<br />
gegen mögliche Punktlasten, die in einem<br />
Bohrkanal auftreten können und bieten<br />
den bewährten Kratz- und Riefenschutz<br />
von außen, wie er schon bei egeplast SLM-<br />
Rohren seit 20 Jahren bewährt ist.<br />
Kontakt: egeplast Werner Strumann<br />
GmbH & Co. KG, Andreas Regeling, Greven,<br />
Tel. +49 2575 9710-270, E-Mail: Andreas.<br />
Regeling@egeplast.de, www.egeplast.de<br />
gat/wat: Halle 2, Stand B4<br />
9 / 2012 685
gat/WAT 2012<br />
Produkte & Verfahren<br />
Elmed<br />
ISOTEST Schlepperde – sichere Erdung auch<br />
ohne direkten Kontakt zum Prüfling<br />
Mit der neuen Schlepperde wird die sichere<br />
und bequeme Porenprüfung mit dem<br />
ISOTEST noch komfortabler. Wie gewohnt<br />
kann über den mobilen Kontakt zum leitfähigen<br />
Erdreich die für die Prüfung erforderliche<br />
Erdverbindung realisiert werden. Eine<br />
Klemmverbindung am Ort der Prüfung ist<br />
nicht erforderlich. Die Einsatzmöglichkeiten<br />
und der Aktionsradius des ISOTEST erweitern<br />
sich hierdurch erheblich. Die neue<br />
Ausführung mit robustem und hoch<br />
flexiblem Edelstahlseil steht für Langlebigkeit<br />
und eine sichere Erdung des<br />
Prüfgerätes – auch unter rauhen Baustellenbedingungen.<br />
Die Edelstahlkugel<br />
als Abschluss sorgt für optimalen<br />
Erdkontakt und Anpassung an die<br />
Geländekontur. Eine robuste Zugentlastung<br />
schützt die Schlepperde vor<br />
Beschädigung oder unbeabsichtigter<br />
Trennung vom Gerät.<br />
Die ordnungsgemäße Erdung des<br />
ISOTEST-Prüfgerätes ist zwingende<br />
Voraussetzung für jede verlässliche und<br />
sichere Hochspannungsprüfung. Erst die<br />
Erdung schließt den Stromkreis bestehend<br />
aus der Verbindung des Prüfgerätes<br />
mit dem isolierten Teil des Prüfobjektes<br />
(Elektrode), der Verbindung vom Prüfobjekt<br />
zum Erdpotential (Erdstab) und dem<br />
Kontakt Erdpotential zum Prüfgerät durch<br />
Schlepp erde.<br />
Dort, wo keine direkte Erdung (Klemmverbindung)<br />
möglich ist, bietet die neue<br />
Schlepperde eine praktische und äußerst<br />
robuste Alternative.<br />
Kontakt: ELMED Dr. Ing. Mense GmbH,<br />
Heiligenhaus, Tel. +49 2056 9329-0,<br />
E-Mail: info@elmedgmbh.de,<br />
www.elmedgmbh.de<br />
AUMA<br />
Schwenkantriebe mit doppeltem<br />
Drehmoment<br />
Auma hat auf der ACHEMA in Frankfurt die<br />
neue Schwenkantriebsbaureihe SQ .2 zur<br />
Automatisierung von Klappen und Hähnen<br />
präsentiert. Die Antriebe werden 2013 lieferbar<br />
sein. Sie ersetzen dann die bewährte<br />
SG.1 Baureihe, die seit 1998 gebaut wird.<br />
Gegenüber der Vorgängerbaureihe wird<br />
beim SQ .2 eine zusätzliche Baugröße eingeführt.<br />
Dadurch erweitert sich der Drehmomentbereich<br />
um mehr als das Doppelte,<br />
der nun von 50 Nm bis 2.400 Nm reicht.<br />
Mit der neuen Baureihe lassen sich auch<br />
kürzere Stellzeiten erzielen. Die Version<br />
SQR für Regelbetrieb verfügt über bessere<br />
Regeleigenschaften als der Vorgänger<br />
SGR. Dies betrifft die Positioniergenauigkeit<br />
und die höhere zulässige Anzahl von<br />
Schaltspielen pro Stunde.<br />
Inbetriebnahme und Bedienung der<br />
SQ-Antriebe sind mit der 2010 eingeführten<br />
Drehantriebsbaureihe SA .2 identisch.<br />
Für das Personal vor Ort vereinfacht sich<br />
der Umgang, wenn in einer Anlage beide<br />
Bild: Der neue SQ .2 Antrieb gleicht optisch der 2010 einführten<br />
Drehantriebsbaureihe SA .2<br />
Antriebstypen eingebaut<br />
sind. Dazu<br />
gehört auch das<br />
identische Steuerungskonzept.<br />
Beide<br />
Baureihen sind<br />
ohne integrierte<br />
Steuerung, mit<br />
der einfachen AM<br />
oder der mikrocontroler-gesteuerten<br />
AC lieferbar.<br />
Die Steuerungen<br />
sind über die Typengrenze<br />
hinaus<br />
austauschbar.<br />
Durch Verwendung der neu eingeführten<br />
Zweischicht-Pulverlackierung weisen<br />
die Antriebe einen verbesserten Korrosionsschutz<br />
auf, die Schutzart der Geräte<br />
entspricht in der Grundausführung IP 68.<br />
Parallel zur Einführung der SQ Baureihe<br />
erfolgt die Qualifizierung der explosionsgeschützen<br />
Version SQEx, die nach<br />
Abschluss der Zertifizierung erhältlich sein<br />
wird.<br />
Kontakt: AUMA Riester GmbH & Co. KG,<br />
Müllheim, Tel. +49 7631 809-0, E-Mail:<br />
Riester@auma.com, www.auma.com<br />
gat/wat Halle 1, Stand D4<br />
686 9 / 2012
Elster<br />
MR HP20-Hochdruckregelgeräte für die<br />
Gasverteilung und Gasverwendung<br />
komplettiert<br />
Elster hat seit Mitte 2012 die Palette der<br />
Hochdruckregelgeräte MR HP20 für Eingangsdrücke<br />
bis 20 bar komplettiert. Es<br />
stehen die Gehäusenennweiten DN 25,<br />
DN 50, DN 80 und DN 100 in Kombination<br />
mit drei Messwerkgrößen MW 300,<br />
MW 400 und MW 500 zur Verfügung.<br />
Die MR-HP 20-Serie zeichnet sich<br />
durch einstufige Regelung mit Vordruckausgleich,<br />
federbelastetes Messwerk ohne<br />
Hilfsenergie, integrale Festigkeit und<br />
integriertem SAV aus. Ganz wesentlich<br />
ist der Vorstoß in den Hochdruckbereich.<br />
Die Regelgeräte wurden für die international<br />
gebräuchliche Druckstufe ANSI 150<br />
bis 20 bar entwickelt und zugelassen. Im<br />
deutschsprachigen Markt wird die Gerätefamilie<br />
in der Druckstufe PN 16 angeboten.<br />
Alle Geräte sind mit Anschlussflanschen<br />
der Druckstufen PN 16 und PN 20<br />
sowie ANSI 150 erhältlich. Die Einhaltung<br />
der integralen Festigkeit (IS) ist selbstverständlich.<br />
Die Geräte sind vom Gehäuse bis<br />
zum Messwerk voll eingangsdruckfest, wie<br />
dies nach DIN EN 334 definiert ist.<br />
Ein perfekt auf die Erfordernisse eines<br />
Hochdruckregelgerätes abgestimmter<br />
Vordruckausgleich spiegelt sich in den<br />
Kennlinien wider, höchste Regelgüte wird<br />
über den gesamten Eingangsdruckbereich<br />
eingehalten. Zur Erreichung optimaler<br />
Regelgenauigkeit stehen je nach Ausgangsdruckbereich<br />
verschiedene Membrangehäusedurchmesser<br />
zur Verfügung.<br />
Die Ventilsitzgröße bleibt unverändert,<br />
ein Auswechseln ist nicht erforderlich.<br />
Mit dieser Konstruktion werden die Forderungen<br />
nach einem großen Eingangsdruckbereich,<br />
hoher Durchflussleistung<br />
und sehr guter Regelgenauigkeit miteinander<br />
verbunden.<br />
Wartungsfreundlichkeit<br />
und<br />
einfache Handhabung<br />
werden<br />
groß geschrieben.<br />
Zur Wartung<br />
kann das gesamte<br />
Messwerk<br />
einschließlich der<br />
Ventileinheit aus<br />
dem Gerät gehoben<br />
werden. Nur<br />
das Gehäuse mit der SAV-Auslöseeinheit<br />
verbleibt in der Strecke. Einfach zu handhaben<br />
sind auch die Verstellung des Ausgangsdruckes<br />
sowie die Entriegelung des<br />
SAV’s. Der Korrosionsschutz wird groß geschrieben.<br />
Daher erhalten die Messwerkbauteile<br />
von Regler und SAV eine Zink-Nickel-Beschichtung.<br />
Die Gehäuse werden<br />
mit einer kathodischen-Tauch-Lackierung<br />
(KTL) versehen.<br />
Der MR HP20-50 besitzt selbstverständlich<br />
die EG-Baumusterprüfung nach<br />
Druckgeräterichtlinie 97/23/EG in Verbindung<br />
mit den Normen DIN EN 334 und DIN<br />
EN 14382.<br />
Die große Leistungsbandbreite und die<br />
Vielseitigkeit hinsichtlich der Ausgangsdrücke<br />
machen den MR HP20 zum idealen<br />
Gerät für Anwendungen in der kommunalen<br />
Gasversorgung und in der Industrie.<br />
Modernste Technik, gepaart mit der<br />
bewährten Technik der MR-Baureihe ergeben<br />
eine neue Hochdruck-Gerätefamilie<br />
mit hervorragenden Regeleigenschaften<br />
bei kleinsten bis größten Durchflussleistungen.<br />
Die durchdachte Handhabung<br />
bei Bedienung und Wartung gewährleisten<br />
geringe Installations- und Unterhaltskosten.<br />
Kontakt: Elster GmbH, Mainz, Tel.:+49<br />
6134 605-0, E-Mail: info@elster-instromet.com,<br />
www.elster-instromet.com<br />
gat/wat: Halle 1, Stand C10.1<br />
Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />
in Halle 2, Stand B8<br />
9 / 2012 687
gat/WAT 2012<br />
Produkte & Verfahren<br />
EWE Armaturen<br />
Neue Anbohrarmaturen für die Wasser- und<br />
Gasversorgung<br />
EWE-Armaturen hat sein Anbohrsystem<br />
erweitert und präsentiert gleich zwei neue<br />
Anbohrarmaturen für die Gas- und Wasserversorgung<br />
und setzt dabei auf innovative<br />
Materialien im Armaturenbau. Die<br />
EWE-Kera-Anbohrarmatur erfüllt alle Anforderungen<br />
harter Einsatzbedingungen in<br />
der Trinkwasserversorgung. Sie nutzt einen<br />
Werkstoff, der im Armaturenbau der<br />
Sanitärtechnik und bei Anwendungen, die<br />
einen besonderen Verschleißschutz verlangen,<br />
schon lange Zeit erfolgreich verwendet<br />
wird, im Tiefbau jedoch zum ersten<br />
Mal eingesetzt wird. Bei diesem Keramikwerkstoff<br />
handelt es sich um eine<br />
technische Keramik aus Al 2<br />
O 3<br />
(Aluminiumoxid),<br />
die für Trinkwasser geeignet<br />
ist. Die Betriebs- und Hilfsabsperrung<br />
besteht aus vier Keramikscheiben, die<br />
durch ihre glatten und genauen Oberflächen<br />
bereits bei bloßem Aufeinanderliegen<br />
eine Dichtigkeit aufweisen. Zusätzliche<br />
Abdichtungen zwischen den Scheiben<br />
sind nicht erforderlich und können demnach<br />
auch nicht verschleißen. Die keramische<br />
Absperreinheit wird waagerecht zwischen<br />
einem Messing-Ober- und Unterteil<br />
fixiert. Als Werkstoff wurde hier das bleifreie<br />
und besonders korrosionsbeständige<br />
Silicium-Messing gewählt. Zur Betätigung<br />
werden die beiden übereinander liegenden<br />
mittleren Keramikscheiben durch<br />
eine Edelstahl-Spindel per 90°-Drehung<br />
bedient und dabei sicher in Edelstahlrahmen<br />
geführt.<br />
Die Dichtigkeit des vom Medium<br />
durchströmten und Druck tragenden Bereichs<br />
wird von den glatten Oberflächen<br />
der Keramikscheiben sichergestellt, so<br />
dass auch hier keine Toträume zu finden<br />
sind. Der Durchlass ist ein strömungsgünstiger,<br />
glatter Durchgang, der für die Verwendung<br />
der EWE-Hülsentechnik ausgelegt<br />
ist. Der komplette Antrieb befindet<br />
sich außerhalb des durchströmenden Mediums.<br />
Da somit nur ein geringer Teil der<br />
Armatur in Kontakt mit dem Medium steht,<br />
ist eine Bedienung auch nach Jahrzehnten<br />
der Nichtbetätigung sicher möglich.<br />
Umhüllt wird die Einheit aus Keramikscheiben,<br />
deren Messingabdeckungen,<br />
Führungsrahmen und Spindel mit einem<br />
zweiteiligen Composite-Gehäuse. Bei diesem<br />
Material handelt es sich um einen mit<br />
Glasfasern verstärkten thermoplastischen<br />
Konstruktionswerkstoff. Ein großer Vorteil<br />
einer solchen Konstruktion ist die Tatsache,<br />
dass das Kunststoffgehäuse<br />
nicht durch Wasserdruck belastet<br />
wird, sondern lediglich als Kapsel<br />
einen Schutz vor Verschmutzung<br />
von außen und Eindringen<br />
von Grundwasser darstellt. Ein<br />
zusätzlicher Korrosionsschutz<br />
erübrigt sich durch den Einsatz<br />
der ausgewählten Materialien.<br />
Das Anbohrsystem bietet vielfältige<br />
Anschluss- und Verbindungsmöglichkeiten<br />
zu den<br />
verschiedenen Rohrmaterialien<br />
und -ausführungen.<br />
Lieferbar ist die Kera-<br />
Anbohrarmatur seit<br />
Juli 2012.<br />
Außerdem präsentiert<br />
der Hersteller<br />
für Wasserund<br />
Gasarmaturen<br />
aus Braunschweig eine<br />
leistungsfähige Neukonstruktion<br />
für Gas und Wasser: das Multi-Druckanbohrventil.<br />
In der PE-Rohrtechnik<br />
wird ein Hausanschluss immer öfter mit<br />
aufgeschweißten Druckanbohrventilen erstellt.<br />
Die Anbohrung erfolgt dabei durch<br />
Drehen der Betriebsspindel mit einem in<br />
das Ventil eingebauten Anbohrwerkzeug,<br />
das danach im Betrieb im umspülten Medium<br />
bleibt. Von außen durch ihren schwarzen<br />
PE-Mantel fast nicht zu unterscheiden,<br />
haben sich zahlreiche Modelle mit dieser<br />
Technik etabliert.<br />
Bei EWE-Armaturen hat man im Rahmen<br />
der Modellpflege die Funktion und<br />
Gestaltung von Hülle und Innenleben dieser<br />
Armatur überarbeitet und teilweise neu<br />
konzipiert. So wurde unter dem schwarzen<br />
PE-Mantel ein neues Druckanbohrventil<br />
entwickelt, noch leichter, kleiner und<br />
leistungsfähiger als das Vorgängermodell.<br />
Das zentrale Element, der Bohrschneider,<br />
besteht aus A4-Duplex-Edelstahl und bietet<br />
höchsten Korrosionsschutz. Durch den<br />
eigens entwickelten und bewährten EWE-<br />
Wellenschliff garantiert der Bohrschneider<br />
eine spanlose Anbohrung mit einem auffällig<br />
geringen Drehmoment. Um auch<br />
im Betrieb eine langfristige Funktionssicherheit<br />
zu gewährleisten, war<br />
bei der Gestaltung der Antriebseinheit<br />
die Wahl eines Rundgewindes<br />
die einzig richtige Lösung.<br />
Der konische Ventilteller<br />
mit PTFE-Weichdichtung ist<br />
mit dem Bohrschneider<br />
rotierend, jedoch<br />
d re h m o m e n t-<br />
frei verbunden.<br />
Während des<br />
Schließens dreht<br />
sich die Dichtung<br />
nicht mit, sie<br />
wird nur in den Ventilsitz<br />
gepresst und<br />
zerreibt sich nicht<br />
durch Drehung auf<br />
dem Sitz.<br />
Getreu den ökologischen<br />
Aspekten<br />
der Firmenphiloso-<br />
688 9 / 2012
phie bei der Neuentwicklung Ressourcen<br />
zu schonen, wurde Materialeinsatz und die<br />
Leistung des Ventils wesentlich verbessert.<br />
Erst durch moderne Spritztechnik ist<br />
eine kompaktere PE-Ummantelung möglich,<br />
die nur an den statisch wichtigen Stellen<br />
verstärkt wurde und die eine für das<br />
EWE-Druckanbohrventil typische zweifache<br />
Ringwulst trägt. Gegenüber dem Vorgänger<br />
können hierbei um die 30 % Material<br />
eingespart werden. Eine Überarbeitung des<br />
Messinggehäuses der Armatur reduziert<br />
auch diesen Materialeinsatz um 20 %, ohne<br />
Kompromisse in Leistungsfähigkeit und<br />
Druckfestigkeit zu machen.<br />
Das Anbohrventil wurde für die hohen<br />
Ansprüche in der Wasser- und Gasversorgung<br />
konstruiert, dementsprechend wurde<br />
Wert gelegt auf die Verwendung hochwertiger,<br />
korrosionsfester Werkstoffe. Zusätzlich<br />
zu klassischem Messing ist das Ventil<br />
auch als Variante aus bleifreiem Silicium-<br />
Messing erhältlich. Der Abgang hat einen<br />
langen PE-Stutzen in der Standardgröße von<br />
d 40 mm. Durch die zahlreichen Optimierungen<br />
im Inneren des Ventils erreicht diese<br />
kleine Armatur heute Durchflusswerte,<br />
die früher größere Vorgängerversionen hatten.<br />
Das Multi-Druckanbohrventil wird angeboten<br />
mit den Schweißschellen der beiden<br />
gängigen PE-Rohr-Schweißsysteme.<br />
Kontakt: Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG,<br />
Braunschweig, Tel. +49 531 37005-0,<br />
E-Mail: romy.toepfer@ewe-armaturen.de,<br />
www.ewe-armaturen.de<br />
gat/wat: Halle 2, Stand A6.2<br />
Georg Fischer<br />
Neuer Gaszählerschrank Quick-Set Box<br />
auch für Wasser- und Stromanschlüsse<br />
geeignet<br />
Für die Aufbereitung und Verteilung von<br />
Wasser sowie den sicheren Transport von<br />
Flüssigkeiten und Gasen im industriellen<br />
Bereich sind Verbindungstechnologien,<br />
Fittings, Armaturen, Sensoren und Rohre<br />
im GF-Portfolio. Auf der gat/wat 2012<br />
stellt Georg Fischer Piping Systems u. a.<br />
Großmuffen aus PE 100 bis 630 mm in<br />
SDR 17 und SDR 11, groß dimensionierte<br />
Anschlussfittings aus PE sowie den neuen<br />
Gaszählerschrank Quick-Set Box vor.<br />
Der neue Gasschrank Quick-Set Box<br />
ist nicht nur für das Medium Gas geeignet,<br />
auch Wasser- und Stromanschlüsse können<br />
trocken und sicher installiert werden. Errichtet<br />
auf festen Untergrund ist der Gaszählerschrank<br />
unabhängig von Witterungseinflüssen.<br />
Diese Eigenschaft wird durch ein<br />
Gehäuse aus glasfaserverstärktem Polyesterharz<br />
ermöglicht, das korrosionsbeständig,<br />
robust, kältebeständig bis -80°C und<br />
farbecht durch einen UV-Schutz nach DIN<br />
534 383 ist. Der Schrank wird vorkonfektioniert<br />
und aufstellfertig mit einer Schuck<br />
Gashauseinführung angeliefert. Nach der<br />
einfachen Montage bleibt der Schrank für<br />
das Versorgungsunternehmen jederzeit<br />
von außen frei zugänglich. Durch das Baukastensystem<br />
lässt sich der Schrank den<br />
individuellen Gegebenheiten anpassen.<br />
Gibt es Bedarf für eine<br />
Sonderlösung, lässt sich<br />
dies auch in kleinen Sonderserien<br />
lösen.<br />
Für eine sichere Rohrverbindung<br />
von Großrohren<br />
aus Polyethylen bietet<br />
Georg Fischer Piping<br />
Systems neue Heizwendelmuffen<br />
aus PE 100<br />
bis zu einem Durchmesser<br />
von 630 mm an. Eine<br />
einfache Installation<br />
und der sichere Aufbau<br />
des Schweißdrucks<br />
kennzeichnen die neue<br />
Produktreihe von Georg<br />
Fischer. Ein interessantes<br />
Einsatzgebiet ist die<br />
Einbindung von Formteilen und Armaturen<br />
für Neubau und Sanierung von Leitungen<br />
aus Polyethylen in der Gas- und Wasserversorgung.<br />
Die materialhomogene Anbindung<br />
von Abgängen aus Polyethylen auf das<br />
Hauptrohr stellt eine technische Herausforderung<br />
dar. Georg Fischer Piping Systems<br />
bietet mit PE-Anschlussfittings als<br />
Heizwendelformteil die Lösung für eine<br />
einfache und sichere Verbindung. Der<br />
Bild: Der neue Gasschrank Quick-Set Box<br />
maximale Abgangsdurchmesser beträgt<br />
500 mm, der auf ein 2.000 mm Hauptrohr<br />
geschweißt werden kann. Neu ist die Möglichkeit<br />
der großflächigen Bearbeitung des<br />
Hauptrohres mit einem speziell entwickelten<br />
Schälgerät.<br />
Kontakt: Georg Fischer GmbH,<br />
Albershausen, E-Mail:<br />
silvia.hoehne@georgfischer.com<br />
gat/wat: Halle 2, Stand A7.1 und A8<br />
9 / 2012 689
gat/WAT 2012<br />
Produkte & Verfahren<br />
Kebulin<br />
Nachumhüllungsmaterialien für hohe<br />
mechanische und thermische<br />
Beanspruchungen<br />
GFK-Umhüllungen gehören seit<br />
vielen Jahren zu den bewährten<br />
Materialien im passiven Korrosionsschutz.<br />
Dabei handelt es sich<br />
um sehr harte Beschichtungen,<br />
die insbesondere bei der grabenlosen<br />
Rohrverlegung Anwendung<br />
finden. Wie die Bezeichnung<br />
GFK – Glasfaser verstärkter<br />
Kunststoff – schon sagt, setzen<br />
sich die Materialien aus Glasfasern<br />
und Kunststoffen zusammen.<br />
Die Glasfasern in Form von<br />
Glasgeweben und Glasvliesen<br />
verschiedener Konstruktionen<br />
und Flächengewichte bilden dabei<br />
die für die mechanische Festigkeit<br />
verantwortliche Komponente.<br />
Der Kunststoff dient sowohl<br />
als Bindemittel als auch dem<br />
Korrosionsschutz, da er Korrosion<br />
auslösende Komponenten wie<br />
Wasser und Sauerstoff von der<br />
Rohroberfläche fernhält. Im Idealfall<br />
enthält ein GFK nur so viel<br />
Harz, wie benötigt wird, um den<br />
gesamten Glasanteil vollständig<br />
und porenfrei zu durchtränken.<br />
Harzüberschuss führt zur Schwächung<br />
des Systems. Die Vorteile<br />
liegen in der hohen mechanischen<br />
Festigkeit hinsichtlich ihres<br />
Schlag-, Eindruck- und Abriebwiderstandes<br />
sowie ihrer guten<br />
Chemikalien- und Lichtbeständigkeit.<br />
GFK-Beschichtungen eignen<br />
sich zum zusätzlichen mechanischen<br />
Schutz von PE- oder<br />
PP-umhüllten Stahlrohren und<br />
deren Schweißnahtumhüllungen<br />
z. B. in felsigen Böden anstelle<br />
handelsüblicher Rohrschutzmatten.<br />
Je nach Anwendungszweck<br />
kommen verschiedene Materialien<br />
zum Einsatz.<br />
Für die Hand- bzw. Baustellenapplikation<br />
unterscheidet man<br />
zweikomponentige Epoxid-Harz-<br />
Systeme von einkomponentigen<br />
lichthärtenden Vinylester- bzw.<br />
Polyesterharz-Systemen. Für<br />
Durchpressungen werden dabei<br />
Systeme bevorzugt, die unmittelbar<br />
auf dem Stahl haften und<br />
somit sehr hohe Scherkräfte aufnehmen<br />
können.<br />
Für die Anwendung bei der<br />
Rohrverlegung im Horizontal-<br />
Spülbohrverfahren (HDD-Verfahren)<br />
haben sich Systeme mit<br />
einem Korrosionsschutz auf Basis<br />
von Butylkautschuk-Bändern mit<br />
einem mechanischen Schutz aus<br />
GFK bewährt, wie z. B. bei den<br />
Leitungen zur Erdölplattform<br />
Mittelplate der Betreiberfirmen<br />
RWE Dea AG und Wintershall AG.<br />
Das „Kebudur HT-80-System“<br />
ist ein solches System. Es<br />
eignet sich darüber hinaus für<br />
den Einsatz in Bereichen mit erhöhter<br />
Temperatur, in Bereichen,<br />
bei denen mit Bewegungen<br />
zu rechnen ist, wie z. B. in<br />
Verdichterstationen. Wie bei einer<br />
herkömmlichen Umhüllung<br />
wird zunächst die Korrosionsschutzkomponente,<br />
d. h. Voranstrich<br />
und Butylkautschuk-<br />
Band auf die Stahlfläche und ca.<br />
30 mm auf die Werksumhüllung<br />
aufgebracht. Der „Kebutyl-<br />
Vor anstrich K III“ darf nicht, wie<br />
sonst üblich, auf die PE- oder<br />
PP-Werksumhüllung gestrichen<br />
werden, sondern muss vom Butylkautschuk-Band<br />
vollständig<br />
abgedeckt sein. Anschließend<br />
wird der mechanische Schutz,<br />
also das GFK, in ca. 2 bis 2,5 mm<br />
so aufgebracht, dass es zu beiden<br />
Seiten der Stahlfläche mindestens<br />
20 cm die Werksumhüllung<br />
überdeckt. Als Bindemittel<br />
dient dabei das „Kebudur-HT-<br />
Harz“. Es ist ein einkomponentiges<br />
lichthärtendes Vinylesterharz<br />
mit dem durch Tränken und<br />
Bild 1: Leitungen zu einer Erdölplattform, Schweißnahtumhüllung<br />
Kebudur HT-80-System<br />
Bild 2: GFK-Umhüllung Boden-/Luftbereich in einer<br />
Verdichterstation<br />
Bild 3: GFK-Umhüllung einer Brückenleitung<br />
690 9 / 2012
Laminieren einzelner Glasgewebe- und/<br />
oder Glasvliesschichten das GFK aufgebaut<br />
wird. Dieser spezielle Aufbau ermöglicht<br />
es, die beim Einziehen in die vorgefertigte<br />
Bohrung auftretenden Scherkräfte<br />
auf dem PE/PP/PA der Werksumhüllung<br />
aufzunehmen, ohne dass das Gesamtpaket<br />
verschoben wird.<br />
Gleichzeitig ist aber die Schweißnaht-<br />
Umhüllung so flexibel, dass das System den<br />
Biegungen des Rohres bei der Verlegung<br />
ohne Probleme folgt, ohne dabei abzuplatzen.<br />
Für den Korrosionsschutz von Rohren<br />
im Übergangsbereich Boden/Luft hat sich<br />
ein modifiziertes „Kebudur HT-80-System“<br />
bewährt.<br />
Kontakt: Kebulin-Gesellschaft, Kettler<br />
GmbH & Co. KG, Herten, Tel. +49 209<br />
9615-0, E-Mail: rohrschutz@kebu.de,<br />
www.kebu.de<br />
gat/wat: Halle 2; Stand B3<br />
Esders<br />
Neuer Druckprüfkoffer DruckTest GT<br />
Auf der diesjährigen gat zeigt die Esders<br />
GmbH eine Neuvorstellung. Der neue<br />
Druckprüfkoffer DruckTest GT ist für den<br />
Einsatz im Gasbereich konzipiert und kann<br />
neben hochpräzisen Druck- auch Temperaturmessungen<br />
über adaptierbare Sensoren<br />
durchführen.<br />
Es handelt sich hierbei um ein Messgerät<br />
im bekannten, robusten DruckTest memo<br />
Koffer, jedoch nimmt das Gerät selbst<br />
nur die Hälfte des Platzes in<br />
Anspruch. Es ist auf vielfachen<br />
Kundenwunsch kein<br />
Drucker im Gerät integriert,<br />
über die Infrarotschnittstelle<br />
kann allerdings<br />
ein komplettes<br />
Messprotokoll auch direkt auf der<br />
Baustelle über einen externen Drucker<br />
ausgedruckt werden. Der freie Raum bietet<br />
Platz für Zubehör, z. B. dem Temperaturanlegefühler,<br />
dem Druckprüfadapter<br />
Hugo, ein Kontrollmanometer und einen<br />
Anschlussschlauch.<br />
Das Gerät hat einen Messbereich von<br />
0-10 bar und die Möglichkeit einen externen<br />
Temperaturfühler anzuschließen.<br />
Denn auch bei B3-Prüfungen nach G 469<br />
sollte der Temperatureinfluss auf freiliegende<br />
Leitungsteile berücksichtigt werden.<br />
Die einfachste und beste Möglichkeit,<br />
eine ordnungsgemäße Prüfung ohne<br />
unzulässige Temperatureinflüsse zu dokumentieren,<br />
ist es, die Temperatur am freiliegenden<br />
Rohrabschnitt mit aufzuzeichnen.<br />
Auch wenn kein direkter Ausdruck<br />
der Messung auf der Baustelle erfolgt,<br />
kann die Dokumentation durch den Anschluss<br />
und Export der Daten auf einen<br />
USB-Stick erfolgen. Im Büro ist<br />
somit ohne Mitnahme des Messkoffers,<br />
die Übertragung der Daten in<br />
die PC-Software möglich. Die Dokumentation<br />
umfasst sowohl alle Mess-<br />
und Baustellendaten als auch die zugehörige<br />
Grafik des Druckverlaufes und erfolgt<br />
meist als PDF-Datei. Das DruckTest GT<br />
erfüllt alle Anforderungen der G 469 und<br />
kann je nach Kundenwunsch mit Werkszertifikat<br />
oder Erstzertifizierung ausgeliefert<br />
werden. Durch die einheitliche Bedienphilosophie<br />
der Esders-Geräte ist die Handhabung<br />
des DruckTest GT leicht gemacht.<br />
Das System bietet optimale Eigenschaften<br />
und eine spezielle Software für menügeführte<br />
Hausanschluss- und B3-Prüfungen<br />
nach G469 und liegt im Preisbereich<br />
deutlich unter dem DruckTest memo.<br />
Esders bietet somit spezialisierte Messtechnik<br />
sowohl für Hausanschlussprüfungen<br />
als auch für die Verfahren B3 und C3.<br />
Neben umfassender Systemtechnik bietet<br />
das Unternehmen seinen Kunden auch<br />
Schulungen zum Thema G 469 an. Diese<br />
ermöglichen einen schnellen und bestimmungsgemäßen<br />
Einsatz der Gerätetechnik<br />
im Alltag.<br />
Kontakt: Esders GmbH, Haselünne,<br />
E-Mail: info@esders.de<br />
gat/wat: Halle 1, Stand D3.2<br />
Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />
in Halle 2, Stand B8<br />
9 / 2012 691
gat/WAT 2012<br />
Produkte & Verfahren<br />
SebaKMT<br />
Multikorrelator für präzise Leckageortung<br />
Multikorrelatoren, auch korrelierende Logger<br />
genannt, sind eine relativ junge Generation<br />
von Korrelatoren, die verstärkt zur<br />
präzisen Leckageortung eingesetzt werden.<br />
Der Sebalog Corr ist ein Hybrid zwischen<br />
einem Feldkorrelator und einem Set<br />
von Geräuschpegelloggern, und kombiniert<br />
die selbstständige Arbeitsweise der<br />
Logger mit der Fähigkeit des Korrelators,<br />
Leckagen punktgenau zu orten. So können<br />
Anwender selbst schwer zu ortende<br />
Leckagen effizient und kostengünstig finden.<br />
Die Sensoren des Sebalog Corr messen<br />
selbstständig und werden nach der<br />
Messung ausgelesen. Durch die hohe Anzahl<br />
an Sensoren wird mit einer einzelnen<br />
Messung bereits ein großer Leitungsabschnitt<br />
überprüft. So kann die Rohrnetzüberprüfung<br />
sehr schnell und effizient<br />
durchgeführt werden. Auch das Erkennen<br />
von mehreren Leckagen ist durch eine einzige<br />
Messung möglich. Mit dem Sebalog<br />
Corr setzt SebaKMT neue Maßstäbe für<br />
Multikorrelatoren. Eigenschaften wie der<br />
Punktortungsmodus, die Funkverbindung<br />
zu den Sensoren, und einem GPSgestützten<br />
Leck-Navigator sind<br />
nur einige der einzigartigen Funktionen<br />
des Sebalog Corr.<br />
Eine der außergewöhnlichsten<br />
Funktionen des Sebalog Corr ist<br />
der Leck-Navigator, der den Anwender<br />
mittels GPS wie ein Navigationssystem<br />
direkt zum Ort der<br />
korrelierten Leckage führt. Der<br />
Anwender kann dabei auf dem<br />
Display sehen, wo er sich im Moment<br />
befindet und wohin er sich<br />
bewegen muss, um die Leckstelle<br />
zu erreichen.<br />
Die Punktortungsfunktion des<br />
Sebalog Corr ermöglicht die Verwendung<br />
der Sensoren als Bodenmikrofone.<br />
Die Sensoren werden<br />
um die zuvor korrelierte Position<br />
aufgestellt und senden dem Anwender per<br />
Funk die Position der Leckage zu. Durch<br />
die Punktortung werden keine zusätzlichen<br />
Geräte benötigt, um die Leckage direkt vor<br />
Ort zu bestätigen und zu lokalisieren.<br />
Bild: Zeitsparend, kostengünstig, präzise: So findet<br />
man Leckagen heute<br />
Kontakt: Seba KMT, Seba Dynatronic®<br />
Mess- und Ortungstechnik GmbH,<br />
Baunach, Tel. +49 9544-680,<br />
E-Mail: sales@sebakmt.com,<br />
www.sebakmt.com<br />
gat/wat: Halle 1, Stand D9.2<br />
Schütz Messtechnik<br />
Gaskonzentrationsmessung durch<br />
Infrarot-Absorption<br />
Bild: Schütz GmbH Messtechnik<br />
Die Messung von Gaskonzentrationen<br />
nach dem Prinzip der Infrarot-Absorption<br />
wird heute in einer immer größeren Anzahl<br />
von Messgeräten eingesetzt, weil diese<br />
Technik höchsten Anforderungen hinsichtlich<br />
Genauigkeit, Zuverlässigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit genügt. So bietet die<br />
Infrarot- (IR-) Messtechnik viele Vorteile,<br />
wie etwa die selektive Messung von Gasen<br />
mit Hilfe eines Lasers, der Querempfindlichkeiten<br />
praktisch ausschließt. Schütz<br />
Messtechnik hat vor Jahren die Richtungsentscheidung<br />
getroffen, Neugeräte nur<br />
noch mit IR-Technik auszustatten. Das<br />
Gasmess- und Gasspürgerät GM 3100 ist<br />
nun die erste marktreife Geräteneuentwicklung<br />
des Unternehmens, die mit der<br />
neuen Technologie verfügbar ist. Weitere<br />
Highend-Messgeräte mit IR-Technik wurden<br />
bereits entwickelt und befinden sich<br />
im Zulassungsstadium.<br />
Das GM 3100 weist<br />
Schwergas automatisch<br />
nach, verfügt über eine<br />
Ex-Schutz-Zulassung und<br />
ist mit einer automatischen<br />
Messbereichswahl ausgestattet.<br />
Durch die grafische Menüführung ist<br />
eine einfache und intuitive Bedienung gewährleistet.<br />
Die Betriebssicherheit und<br />
Zuverlässigkeit des Geräts wird außerdem<br />
durch eine automatische Funktionsfähigkeitsprüfung<br />
gewährleistet. Bei jeder Inbetriebnahme<br />
überprüft das Gasspürgerät<br />
selbstständig sämtliche Funktionen<br />
und zeigt den Funktionstest im Display<br />
an. Das GM 3100 kann den angesaugten<br />
Volumenstrom automatisch auf die Messumgebung<br />
anpassen. Durch diese Funktion<br />
wird weitgehende Wartungsfreiheit<br />
erreicht, weil das Gerät weder bei Verschmutzung<br />
noch hoher Beanspruchung<br />
Bild: Die Geräteneuheit GM 3100 ist mit<br />
Infrarot-Messtechnik und chemischen<br />
Sensoren ausgestattet<br />
an den Hersteller eingeschickt und nachgeregelt<br />
werden muss.<br />
Das GM 3100 kann für alle Konzentrationsmessungen<br />
bei der Rohrnetzüberprüfung,<br />
der Hausbegehung sowie im Bereitschaftsdienst<br />
eingesetzt werden.<br />
Kontakt: Schütz GmbH Messtechnik,<br />
Lahr / Schwarzwald, E-Mail: info@<br />
schuetz-messtechnik.de<br />
gat/wat: Halle 1, Stand A6<br />
692 9 / 2012
Sewerin<br />
Sewerin präsentiert den RoboGasInspector<br />
Auf dem Messestand der Unternehmensgruppe<br />
Sewerin erwartet die Besucher aus<br />
der Versorgungswirtschaft in diesem Jahr<br />
ein Hingucker: der RoboGasInspector – ein<br />
Mensch-Maschine-System zur Gasleckferndetektion<br />
und -ortung. Dieser Roboter<br />
ist das Ergebnis eines Verbund-Forschungsprojektes<br />
unter der wissenschaftlichen<br />
Federführung der Universität Kassel.<br />
Die neun Projektpartner arbeiten im Rahmen<br />
dieses Projektes gemeinsam an den<br />
zu lösenden Aufgaben:<br />
Das Fachgebiet Mess- und Regelungstechnik<br />
der Universität Kassel<br />
erarbeitet Mess-, Detektions- und<br />
Ortungsstrategien für Gasleckagen mit<br />
IR-optischer Fernmesstechnik.<br />
Das Fachgebiet Mensch-Maschine-<br />
Systemtechnik der Universität Kassel<br />
untersucht Aspekte der Tele-Operation<br />
und der Tele-Manipulation.<br />
Das Bundesamt für Materialforschung<br />
(BAM) erforscht die oberirdische<br />
Gasausbreitung und deren Sicherheitsaspekte<br />
in Simulation und Experiment.<br />
Das Forschungsinstitut für Kommunikation,<br />
Informationsverarbeitung und<br />
Ergonomie (FKIE), Forschungsgruppe<br />
unbemannte Systeme, erarbeitet Autonomie-<br />
und Assistenzfunktionen für die<br />
mobile Roboterplattform.<br />
Als industrieller Entwicklungspartner<br />
stellt die Firma Telerob die Outdoorgeeignete<br />
mobile Roboterplattform zur<br />
Verfügung.<br />
Strategien zur Fernerkundung und<br />
Untersuchungen zur kommerziellen<br />
Realisierbarkeit werden von der Firma<br />
Adlares beigesteuert.<br />
Fast 90 Jahre Erfahrung in der Entwicklung<br />
und Fertigung von Gasspürtechnik<br />
machen Sewerin zum Partner für Fernmesstechnik<br />
und Leckdetektion.<br />
Bild: RoboGasInspector – Das neuartige Mensch-Maschine-System kann autonom<br />
Gaslecks aufspüren<br />
Die Firmen GASCADE als Netzbetreiber<br />
und PCK Raffinerie GmbH als Anlagenbetreiber<br />
konnten als Anwendungspartner<br />
für dieses ambitionierte Projekt<br />
gewonnen werden.<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
fördert die Forschungsarbeit seit Anfang<br />
2010 mit einem Etat von rund 2,4 Mio.<br />
Euro.<br />
Die Unternehmensgruppe Sewerin<br />
trägt mit zwei Produkten aus dem Programm<br />
der Gasgeräte zu diesem Projekt<br />
bei. Da der RoboGas Inspector aus größeren<br />
Entfernungen Gasleckstellen detektieren<br />
soll, kommt mit dem RMLD ein Distanzmessgerät<br />
auf Laserbasis zum Einsatz.<br />
Aus maximal 30 m Entfernung lassen<br />
sich Gasaustritte erkennen. Ursprünglich<br />
als personengeführtes System für die<br />
Messung an unzugänglichen Behältern<br />
oder Gebäuden entwickelt, kommt dieses<br />
vielseitige Gerät auf dem Geräteträger zur<br />
Kontrolle komplexer oberirdischer Rohrleitungssysteme<br />
zum Einsatz. Das können<br />
zum Beispiel industrielle Rohrnetze wie in<br />
Raffinerien oder Gasübergabestationen<br />
sein. Der RoboGas Inspector kann zukünftig<br />
den Menschen entlasten, indem schwer erreichbare<br />
Orte einfacher inspiziert werden<br />
können. Außerdem kann Fachpersonal effizienter<br />
und effektiver eingesetzt werden.<br />
Zur Erkennung explosiver oder toxischer<br />
Gaskonzentrationen ist der Robo-<br />
Gas Inspector zusätzlich mit einem EX-TEC®<br />
HS 680 ausgerüstet. Das Gerät dient<br />
der Gefahrenvermeidung durch stromlos<br />
schalten, sobald ein potentiell explosives<br />
Gemisch erkannt wird. Die Messwerte<br />
werden auch an die Leitwarte übermittelt,<br />
um das Bedienpersonal zu schützen.<br />
Kontakt: Sewerin GmbH,Gütersloh, Tel.<br />
+ 49 5241 934-0, E-Mail: info@sewerin.<br />
com, www.sewerin.com<br />
gat/wat: Halle 1, Stand B8<br />
Foto: Patrick Brückel, Uni. Kassel<br />
Besuchen Sie uns auf der gat 2012<br />
in Halle 2, Stand B8<br />
9 / 2012 693
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Optimierung der Netzsteuerung im<br />
Gashochdrucknetz<br />
DEW21 geht neue Wege<br />
Von Marek Sitko und Axel Sacharowitz<br />
DEW 21 hat im Rahmen eines Auswechslungsprogrammes sukzessiv im Dortmunder Gasnetz neue PE- bzw. Stahlleitungen<br />
eingesetzt. Ein zentraler Meilenstein im Projekt war 2011 der Austausch der vorhandenen DN 800-Niederdruckleitung zwischen<br />
der Nordstadt und der Dortmunder Innenstadt gegen eine Hochdruckleitung. Durch die direkte Leistungsabgabe aus<br />
dem Gashochrucknetz war es gleichzeitig erforderlich die Netzführung an die neue Situation anzupassen. Die Herausforderung<br />
bestand aus der Sicherung der HD-Druckverhältnisse in der Südstadt.<br />
Ausgangslage<br />
Im Allgemeinen wird das Dortmunder Gasnetz durch Übergabestationen<br />
im Norden und Westen der Stadt gespeist. Bedingt<br />
durch Verlegung der HD-Leitung, musste gleichzeitig<br />
die Versorgung des Dortmunder Südens beachtet werden.<br />
DEW 21 hat drei Alternativen geprüft, um dieser neuen Situation<br />
gerecht zu werden:<br />
1. Bau einer neuen Übergabestation<br />
2. Um- / Neubau der Transportkapazität in den Süden<br />
Bild 1: 3S Antrieb eingebaut nach der 3S Einbau anordnung<br />
„System Berliner Kappe ® “ Bild 2: Einbau 3S 500 D-275 bei DEW 21<br />
694 9 / 2012
3. Steuerung des Gases an einem geeigneten Kreuzungspunkt,<br />
so dass mehr Gas in Richtung Süden gelenkt wird<br />
Es ist unschwer nachzuvollziehen, dass die Variante 3 am effizientesten<br />
ist. Die Regelungsfunktion übernahmen zunächst<br />
die Mitarbeiter von DEW 21 – so, dass die entsprechende<br />
Stellung des ausgewählten Schiebers das benötigte Druckniveau<br />
gesichert hat.<br />
Schnell war klar, dass der Schieber automatisiert werden<br />
musste. Auf der Suche nach einer wirtschaftlichen Variante<br />
stieß DEW 21 auf die Antriebslösungen der 3S Antriebe<br />
GmbH. Die Armaturenantriebstechnik der 3S Antriebe wurde<br />
eingesetzt.<br />
Automatisierung des Regelschiebers mit<br />
einem 3S Antrieb<br />
3S Antriebe sind speziell für die Automatisierung erdverlegter<br />
Armaturen entwickelt worden. Auf hohe Kostenblöcke der<br />
Automatisierung konnte DEW 21 dadurch verzichten:<br />
Die nachträgliche Automatisierung ist ohne Versorgungsunterbrechung<br />
möglich<br />
Ein aufwändiges Schachtbauwerk ist nicht erforderlich<br />
Die wasserdichten 3S Antriebe (IP 68, 2 m) werden unter einer<br />
Standard Straßenkappe direkt ins Erdreich eingebaut. Als<br />
Fundament dient die verdrehsichere Trageplatte des Systems<br />
Berliner Kappe ® . Die Verbindung zur Armatur erfolgt über eine<br />
teleskopierbare Erdeinbaugarnitur, die Armatur bleibt über<br />
einen Normvierkant auf der Antriebsoberseite manuell zu betätigen<br />
(Bild 1 und Bild 2). Erfordert es die Einbausituation,<br />
können 3S Antriebe über normierte Anschlussstellen nach<br />
DIN 5210 bzw. DIN 5211 direkt auf die Armatur geflanscht<br />
werden. Sofern kathodischer Korrosionsschutz anliegt, ist eine<br />
metallische Entkopplung zur Armatur möglich. 3S Antriebe<br />
sind für den Einsatz in Schutzzone 2 nach der ATEX-Richtlinie<br />
konstruiert.<br />
Alle 3S Antriebe verfügen über einen eigenen Steuerrechner.<br />
Zahlreiche Standard- und Komfortfunktionen moderner<br />
Antriebssteuerung sind verfügbar: Drehmoment-/Weg-Abschaltung,<br />
individuell programmierbare Geschwindigkeitsprofile<br />
(z. B. langsam in die Endpositionen fahren um die Gefahr<br />
von Druckstößen in Wasserleitungen zu minimieren), internes<br />
Logbuch, Messung, Speicherung und Übertragungsmöglichkeit<br />
des Zustandes der Armatur in Form der Drehmomentkurve<br />
über den gesamten Stellvorgang, umfangreiche Selbstdiagnosefunktionen<br />
und programmierbare Routinen im Fall einer<br />
Bild 3: Mit dem 3S Armatureninstandhaltungsgerät kann<br />
der Zustand von Armaturen objektiv beurteilt werden<br />
Drehmomentstörung. Zusätzlich können von der Antriebssteuerung<br />
externe Sensordaten verarbeitet und über die Antriebskommunikation<br />
an eine Leitstelle weitergereicht werden.<br />
Dadurch kann der Antrieb etwa in Verbindung mit Druckbzw.<br />
Durchflussmessungen Reglungsfunktionen übernehmen.<br />
Im Dortmunder Gasnetz wird der 3S Antrieb den Schieber zukünftig<br />
so „regeln“, dass beständig ein ausreichender Druck<br />
im Süden anliegt.<br />
Um den 3S Antrieb entsprechend den Anforderungen des<br />
Schiebers auswählen zu können, wurde der Antrieb mit dem<br />
3S Armatureninstandhaltungsgerät (AIG) inspiziert (Bild 3).<br />
Der Einplatten-Absperrschieber ist mit Getriebe ausgestattet.<br />
Er erfordert 216,9 Umdrehungen für die Schließung, bei<br />
Drehmomenten im Bereich 100 Nm (Bild 4). Der dargestellte<br />
Schließvorgang stellt die zweite Schließung dar. Bei der ersten<br />
Schließung waren die Momente im ersten Abschnitt höher.<br />
Um ausreichend Sicherheit zu berücksichtigen, hat sich<br />
DEW 21 für einen 3S 500 D-275 entschieden. Der Antrieb<br />
kann max. Drehmomente von über 275 Nm aufbringen –<br />
und somit den Schieber mit ausreichender Sicherheit zuverlässig<br />
betätigen 1 .<br />
1 Der 3S 500 D kann in der stärksten Version Drehmomente<br />
bis 500 Nm realisieren<br />
9 / 2012 695
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Bild 4: Ergebnis der Inspektion des mit 3S Antrieb bestücktem Schiebers (2. Schließung)<br />
dem x-acitve Server: über seine OPC-Schnittstelle können alle<br />
vom Server verwalteten Antriebe bidirektional direkt in die<br />
Leitstandsoftware eingebunden werden (Bild 5).<br />
Die extrem sparsamen 3S Antriebe können mit Akkus betrieben<br />
werden. Die ab Herbst 2012 verfügbare 3S Power-<br />
Save-Technology sorgt dafür, dass 3S Antriebe bis zu einem<br />
Jahr arbeiten können ohne dass die Akkus nachgeladen werden<br />
müssen – und trotzdem jede Sekunde aus der Leitwarte<br />
für den Stellbetrieb erreichbar sind.<br />
Neben den 3S Antrieben kann jeder Sensor und jeder Zähler<br />
über einen x-active Server in den Leitstand eingebunden<br />
werden.<br />
Bild 5: Über einen x-active Server können beliebig viele 3S Antriebe<br />
kabellos und ohne SPS in die Fernwirktechnik eingebunden werden<br />
Kabellose Automatisierung<br />
Am ausgewählten Kreuzungspunkt standen für den 3S Antrieb<br />
ein Stromnetzanschluss und eine SPS zur Verfügung. Der Antrieb<br />
wird über Profibus in das Feldbussystem eingebunden.<br />
Insofern könnte die Reglung des Schiebers dem Antrieb auch<br />
vom Feldbus übermittelt werden.<br />
Eine SPS erfordert häufig einen Schaltschrank und immer<br />
einen Stromnetzanschluss – und mithin hohe Nebenkosten<br />
der Automatisierung. Auch auf diese Kostenblöcke kann mit<br />
3S Antrieben verzichtet werden:<br />
Ein Datenkabelanschluss, eine SPS und Schaltschrank sind<br />
nicht erforderlich<br />
Ein Stromnetzanschluss ist zukünftig nicht erforderlich<br />
Mit Hilfe der x-active M-2-M-Technologie des Partnerunternehmens<br />
ettex GmbH aus Berlin können 3S Antriebe kabellos<br />
betrieben werden. Beliebig viele 3S Antriebe lassen sich,<br />
ausgerüstet mit einem x-acitve Mobilfunkmodem, über einen<br />
x-acitve Server via Mobilfunk ansteuern. Das einzigartige an<br />
Ausblick – Netzbetrieb der Zukunft<br />
Heute werden Armaturen in erdverlegten Gasverteilungsnetzen<br />
weitgehend manuell betätigt. Die meisten Armaturen sind<br />
im Normalfall „offen“ und müssen nur zur Wartung oder bei<br />
Baumaßnahmen betätigt werden. Da sie entsprechend selten<br />
gestellt werden, war eine Automatisierung unwirtschaftlich<br />
– insbesondere weil bisher erhebliche Nebenkosten für<br />
Schachtbauwerke, Kabelanschlüsse und Fernwirk-Hardware<br />
anfielen. Allerdings kann durch einen höheren Automatisierungsgrad<br />
der Netzbetrieb optimiert werden:<br />
Reaktionszeit beim Sperren im Schadensfall<br />
Kostenreduzierung und Energieoptimierung<br />
Dem zunehmenden „Kostendruck“ müssen sich alle Netzbetreiber<br />
stellen. DEW 21 denkt in dieser Richtung voraus und<br />
beschreitet „neue Wege“. Durch intelligente Automatisierung<br />
kann der Gasnetzbetrieb flexibler gestaltet werden. Die Vision<br />
ist ein quasi „automatisches System“, in dem der gewünschte<br />
Druck an markanten Netzpunkten jederzeit sicher gestellt<br />
ist. Durch ein solches „Steuerungsmanagement“ würden sich<br />
Kostenvorteile realisieren lassen:<br />
Die nachgefragte Menge steht sicher zur Verfügung<br />
Geringere Vermaschung beim Netzausbau möglich – Umsetzung<br />
bringt Vorteile<br />
Es können durch bessere Auslastung der vorhandenen<br />
Ressourcen insgesamt kleinere Nennweiten zum Einsatz<br />
kommen<br />
Ggf. kann auf GHD-Regelanlagen oder sogar zusätzliche<br />
Übergabestationen verzichtet werden<br />
Durch die Verteilung der Netzbelastung kann ein Netz effizienter<br />
ausgelegt werden. Geringere Materialermüdung<br />
und geringeres Gefährdungspotenzial resultieren<br />
3S Antriebe sind speziell für die dezentrale Automatisierung<br />
erdverlegter Armaturen konzipiert: sie erfordern keine auf-<br />
696 9 / 2012
wändigen Schachtbauwerke, Stromnetzanschlüsse, Datenkabel,<br />
Schaltschränke oder SPS – und sind trotzdem jederzeit in<br />
die Fernwirktechnik eingebunden. Dadurch bleiben die Investitionsvolumina<br />
der Automatisierung überschaubar. Gleichzeitig<br />
werden Armaturenantriebe mit dem führenden Wirt-<br />
schaftsgut – der Rohrleitung – über z. T. sehr lange Zeit abgeschrieben.<br />
Entsprechend geringe jährliche Kosten resultieren.<br />
Da 3S Antriebe auch nachträglich ohne Versorgungsunterbrechung<br />
installiert werden können, bieten sie so das Rüstzeug<br />
für einen effizienten „Netzbetrieb der Zukunft“.<br />
Autoren<br />
Marek Sitko<br />
Dortmunder Energie- und Wasserversorgung<br />
GmbH, Dortmund<br />
Tel. +49 231 5444-0<br />
E-Mail: Marek.sitko@dew21.de<br />
Axel Sacharowitz<br />
3S Antriebe GmbH, Berlin<br />
Tel. +49 30 7007764-0<br />
E-Mail: a.sacharowitz@3S-Antriebe.de<br />
8-10 October 2012<br />
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9 / 2012 697
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Die perfekt umhüllte<br />
Stahlrohrleitung<br />
Von J. Maurmann, O. Hohage<br />
Die Beseitigung von Umhüllungsfehlstellen an neu verlegten Stahlrohrleitungen kann einen erheblichen technischen und wirtschaftlichen<br />
Aufwand bedeuten. Für die an der Verlegung beteiligten Parteien stellt sich in diesen Fällen die Frage, ob die nachträgliche<br />
Herstellung der Fehlstellenfreiheit sinnvoll ist.<br />
Der vorliegende Artikel soll zu dieser Fragestellung einige Hilfestellungen anbieten. Zunächst werden die Aussagen des Regelwerks<br />
zu diesem Thema untersucht, anschließend einige Maßnahmen zur Identifikation von problematischen Umhüllungsstellen<br />
bereits während der Bauphase vorgestellt und zum Schluss an Hand von einigen Beispielen die Herstellung der Fehlstellenfreiheit<br />
in der Praxis beschrieben.<br />
Die Entwicklung von Isoliermaterialien für den passiven Korrosionsschutz<br />
von erdverlegten Stahlrohrleitungen hat heute<br />
einen Stand erreicht, bei dem auch unter Baustellenbedingungen<br />
eine fehlstellenfreie Nachumhüllung von Stahlrohrleitungen<br />
möglich ist. Marktübliche Nachumhüllungssysteme<br />
weisen bereits seit Jahren bei Baumusterprüfungen spezifische<br />
Umhüllungswiderstände von r CO<br />
≥ 10 11 Ωm² auf und<br />
liegen damit deutlich über den Forderungen des Regelwerks,<br />
das in der DIN EN 12068 für organische Bandsysteme zur<br />
Rohrumhüllung spezifische elektrische Umhüllungswiderstände<br />
von r CO<br />
≥ 10 6 Ωm² bis r CO<br />
≥ 10 8 Ωm² je nach Belastungsklasse<br />
vorschreibt. Auch in der Praxis haben die Verfasser bereits<br />
spezifische Umhüllungswiderstände an längeren Rohrleitungsabschnitten<br />
gemessen, die deutlich höher als r CO<br />
=<br />
10 9 Ωm² lagen.<br />
Mit der Qualität der verfügbaren Umhüllungssysteme sind<br />
auch die Anforderungen an die Verlegequalität gestiegen. Die<br />
Verfasser kommen als Angehörige einer Fachfirma für den<br />
kathodischen Korrosionsschutz mit vielen Neubauprojekten<br />
von erdverlegten Stahlrohrleitungen in Kontakt. Dabei beobachten<br />
sie, dass eine zunehmende Anzahl von Bauherren<br />
eine umhüllungsfehlstellenfreie Verlegung von Stahlrohrleitungen<br />
fordert. Als Kriterium wird hierbei gemäß dem Arbeitsblatt<br />
GW 12 des DVGW ein spezifischer Umhüllungswiderstand<br />
von r CO<br />
≥ 10 8 Ωm² gefordert. Gleichzeitig gibt es<br />
weiterhin Bauherren, die nicht unbedingt eine absolute Umhüllungsfehlstellenfreiheit<br />
fordern. Sie verlangen stattdessen,<br />
dass vorhandene Fehlstellen kathodisch schützbar sind<br />
oder dass die mittlere Schutzstromdichte bestimmte Werte<br />
(z. B. 0,5 µA / m²) nicht überschreitet. Nachgewiesen wird die<br />
Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes in diesen<br />
Fällen zumeist über eine Polarisationsstrommessung gemäß<br />
der AfK-Empfehlung Nr. 10.<br />
Grundsätzlich ist die Forderung nach einem spezifischen<br />
Umhüllungswiderstand von r CO<br />
≥ 10 8 Ωm² für erdverlegte<br />
Stahlrohrleitungen bei dem aktuellen Stand der Technik eine<br />
durchaus realisierbare Zielvorgabe. Dennoch tritt leider auch<br />
immer wieder der Fall auf, dass eine Stahlrohrleitung nicht<br />
umhüllungsfehlstellenfrei verlegt wird. Bei einer Verlegung<br />
in offener Bauweise ist die Beseitigung der Umhüllungsfehlstellen<br />
häufig mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich.<br />
Bei grabenlosen Verlegungsarten kann dies jedoch erheblich<br />
schwieriger werden. Dies kann z. B. bei Dükerbauwerken<br />
oder bei in größerer Tiefe verlegten Leitungen der Fall sein. In<br />
ungünstigen Fällen können entsprechende Maßnahmen auch<br />
noch eine Verzögerung des gesamten Bauprojektes bedeuten.<br />
Spätestens in diesen Fällen stellt sich dann die Frage, ob die<br />
Realisierung eines spezifischen Umhüllungswiderstandes von<br />
r CO<br />
≥ 10 8 Ωm² im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse sinnvoll<br />
ist.<br />
Regelwerk<br />
Die Forderung nach einer fehlstellenfreien Umhüllung bei neuverlegten<br />
Stahlrohrleitungen entspricht grundsätzlich dem<br />
anerkannten Stand der Technik, der in dem aktuellen Regelwerk<br />
des DVGW beschrieben wird. Im Arbeitsblatt GW 12<br />
vom Oktober 2010 wird die folgende Aussage getroffen: „Bei<br />
der Neuverlegung von Rohrleitungen und Lagerbehältern sollte<br />
[…] eine möglichst fehlstellenfreie Umhüllung angestrebt<br />
werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei einem spezifischen<br />
Umhüllungswiderstand von r CO<br />
= 10 8 Ωm² von einer<br />
fehlstellenfreien Umhüllung ausgegangen werden kann.“ 1 Die<br />
AfK-Empfehlung Nr. 11 formuliert folgendes: „Die Vermeidung<br />
von Umhüllungsfehlstellen ist ein wichtiges Ziel einer<br />
korrosionsschutzgerechten Rohrleitungsverlegung und des<br />
sich anschließenden Betriebes. Diese Forderung gilt in besonderem<br />
Maße für wechselstrombeeinflusste Rohrleitungen.“ 2 In<br />
der AfK-Empfehlung Nr. 1 wird für Mantelrohrbauwerke eine<br />
fehlstellenfreie Umhüllung gefordert. 3<br />
1 DVGW GW 12 Arbeitsblatt, Ausgabe Oktober 2012, Abschnitt<br />
7.2, Seite 16<br />
2 AfK-Empfehlung Nr. 11, Ausgabe Februar 2012, Abschnitt<br />
4.8.1, Seite 19<br />
3 AfK-Empfehlung Nr. 1, Abschnitt 4.1, Seite 6<br />
698 9 / 2012
Das Arbeitsblatt GW 12 nennt vier Begründungen für das<br />
Ziel einer fehlstellenfreien Umhüllung: „Beeinflussungsgründe“,<br />
die „Optimierung des Schutzstrombedarfs“, die „Reduzierung<br />
einer möglichen Wechselstromkorrosionsgefährdung“<br />
und „die Optimierung der Überwachung des KKS“. Eine fehlstellenfreie<br />
Umhüllung führt nach diesen Aussagen auch zu<br />
einem Sicherheitsgewinn. Das Arbeitsblatt weist zunächst<br />
auf Beeinflussungsgründe hin. Die Gefahr durch Streuströme<br />
im Erdboden beeinflusst zu werden, wird mit steigendem<br />
Umhüllungswiderstand vermindert. Dies ist insbesondere in<br />
Stadtgebieten im Einflussbereich von Gleichstrombahnen von<br />
Bedeutung. Gleichzeitig sinkt aber auch die Wahrscheinlichkeit,<br />
bei Anwendung des Kathodischen Korrosionsschutzes<br />
andere erdverlegte metallene Installationen unzulässig zu beeinflussen.<br />
In den genannten Begründungen schlägt sich auch die Tatsache<br />
nieder, dass die Wechselstromkorrosionsproblematik<br />
heute deutlich präsenter ist als in den vergangenen Jahrzehnten.<br />
Durch die zunehmend bessere Umhüllungsqualität, vermehrt<br />
gemeinsame Trassennutzung und auch durch die deutlich<br />
größere Übertragungsleistung der Hochspannungstrassen<br />
ist die Wechselspannungsbeeinflussung und damit die<br />
Wechselstromkorrosionswahrscheinlichkeit in den vergangenen<br />
Jahren gestiegen. Zu den Maßnahmen, die in der AfK-<br />
Empfehlung Nr. 11 dagegen empfohlen werden, gehört insbesondere<br />
eine Einstellung des kathodischen Einschaltpotentials<br />
auf Werte größer - 1,2 V CSE. Dies ist aber – unter ungünstigen<br />
Bodenverhältnissen – nur bei sehr gut umhüllten<br />
Rohrleitungen möglich.<br />
Eine Begründung des Arbeitsblattes ist die bessere Überwachung<br />
des kathodischen Schutzes. Heute übliche Praxis zur<br />
Überwachung des kathodischen Schutzes ist in vielen Fällen<br />
die jährliche Aufnahme von (Referenz-)Messwerten durch das<br />
Messpersonal an (ausgewählten) Messstellen in Verbindung<br />
mit einer Fernüberwachung von Schutzanlagen und einzelnen<br />
ausgesuchten Messstellen. Mit dieser Methodik können<br />
größere Störungen im kathodischen Schutzsystem identifiziert<br />
und mit einer entsprechenden Zeitverzögerung behoben<br />
werden. Wie das Regelwerk jedoch auch formuliert, ist<br />
„die Erfassung von Fehlern mit lokal begrenzter Auswirkung,<br />
wie z. B. die Entstehung einer neuen kathodisch nicht geschützten<br />
Umhüllungsfehlstelle […] im Allgemeinen nicht Ziel<br />
der Definition und Überwachung von Referenzwerten.“ 4 Ein<br />
lokales Versagen des kathodischen Schutzes kann bei dem<br />
bisherigen System demnach eventuell nicht erkannt werden.<br />
Bei annähernd fehlstellenfreien Rohrleitungen ist dies jedoch<br />
anders. Dort kann mit vergleichsweise geringem Aufwand<br />
ein Überwachungssystem eingerichtet werden, das derartige<br />
Umhüllungsfehlstellen erkennt. Im Idealfall kann sogar eine<br />
Fernüberwachung nach Kategorie 2c des DVGW-Arbeitsblattes<br />
GW 16 eingerichtet werden. Von den Verfassern wurde<br />
nicht selten beobachtet, dass Beschädigungen der Rohrleitungsumhüllung<br />
auch mit Beschädigungen der Stahloberfläche<br />
verbunden waren, die ohne Reparatur zu einem Versagen<br />
der Rohrleitung geführt hätten.<br />
4 DVGW-Arbeitsblatt GW 10, Abschnitt 8, Seite 9<br />
Die oben beschriebenen Aussagen des Regelwerks lassen<br />
sich also so zusammenfassen, dass eine fehlstellenfreie Verlegung<br />
zwar ausdrücklich empfohlen, aber mit einigen Ausnahmen<br />
nicht zwingend vorgeschrieben wird. Für die Bewertung<br />
von möglichen Fehlstellen ist auch von Bedeutung, ob die<br />
Leitung wechselspannungsbeeinflusst ist, ob die Gefahr einer<br />
Beeinflussung von oder durch Fremdobjekte besteht und ob<br />
die entsprechende Leitung später isoliert als eigenes kathodisches<br />
Schutzsystem betrieben wird, oder ob sie in ein bestehendes<br />
Leitungssystem eingebunden wird, das bereits eine<br />
Anzahl von Fehlstellen aufweist.<br />
MaSSnahmen während der Bauphase<br />
Während der Bauphase von neuen Stahlrohrleitungen wird<br />
üblicherweise eine Anzahl von Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. In Bezug auf die Umhüllungsqualität einer<br />
Rohrleitung sind dabei insbesondere die Prüfung auf Umhüllungsfehlstellen<br />
mittels eines Hochspannungsprüfgeräts<br />
(„Iso-Test“) und eine Polarisationsstrommessung nach der<br />
AfK-Empfehlung Nr. 10 von Bedeutung.<br />
Beide Verfahren stellen sinnvolle Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
dar. Sie sind jedoch nicht ausreichend, um eine<br />
fehlstellenfreie Verlegung im Sinne des 10 8 Ωm²-Kriteriums<br />
zu prüfen. Werksumhüllungen von Stahlrohrleitungen können<br />
mit einem Isolationstestgerät bei fachgerechter Anwendung<br />
in der Regel zuverlässig auf Umhüllungsfehlstellen überprüft<br />
werden. Bei Baustellenumhüllungen ist dies nicht der<br />
Fall. Es gibt eine Anzahl von Fehlstellenarten, die mit einem<br />
Hochspannungsprüfgerät nicht sicher erkannt werden können.<br />
Generell prüft ein derartiges Gerät, ob sich zwischen der<br />
Stahloberfläche und der Sonde des Testgerätes eine Schicht<br />
Isoliermaterial befindet. Es wird nicht geprüft, ob dieses Isoliermaterial<br />
eine ausreichende Haftung auf der Stahloberfläche<br />
und eine ausreichende Stabilität aufweist. Mögliche<br />
Probleme entstehen z. B. bei einer unzureichenden Reinigung<br />
der Stahloberfläche, fehlendem Primer, eingeschlossenen<br />
Luftblasen, mangelnder Überlappung bei Bandsystemen,<br />
nicht ausreichend getränktem GfK-Material usw. In all diesen<br />
Fällen würde ein Hochspannungsprüfgerät wahrscheinlich<br />
eine intakte Umhüllung anzeigen. Bei (längerem) Kontakt<br />
mit einem Elektrolyten entstünde jedoch an diesen Orten eine<br />
Umhüllungsfehlstelle. Eine umfangreiche Erörterung dieser<br />
Thematik erfolgte vor kurzem von Brecht et. al. 5 . Die Autorengruppe<br />
der Open Grid Europe GmbH stellte darin auch<br />
ein elektrolytisches Messverfahren vor, mit dessen Hilfe eine<br />
deutlich größere Anzahl von Fehlstellen bei der Überprüfung<br />
von Nachumhüllungen im Vergleich zu der herkömmlichen<br />
Prüfung identifiziert werden kann. Bei diesem Verfahren<br />
wird eine wasserdichte Manschette um die betreffende<br />
Nachumhüllung gelegt und mit einem Elektrolyten befüllt. Anschließend<br />
wird ein Einspeiseversuch über diese Manschette<br />
vorgenommen.<br />
5 Dr. Michael Brecht, Dr. Thomas Löffler, Klaus Blotzki, Hilmar<br />
Jansen, <strong>3R</strong> 06/2012, S. 466 ff<br />
9 / 2012 699
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Die heute übliche Polarisationsstrommessung bei neu verlegten<br />
Leitungsabschnitten hat im Allgemeinen nicht die Zielsetzung,<br />
eine umhüllungsfehlstellenfreie Verlegung nachzuweisen.<br />
Stattdessen wird durch diese Messung nachgewiesen,<br />
ob bei vorhandenen Fehlstellen der kathodische Schutz wirksam<br />
ist. Anhand eines Grenzstromes, der abhängig ist vom<br />
spezifischen Bodenwiderstand, dem späteren Einschaltpotential<br />
und dem Ausschaltpotential, wird dies überprüft. Eine<br />
Orientierung an einer gewünschten Umhüllungsqualität findet<br />
nicht statt. Auch aus messtechnischen Gründen ist eine übliche<br />
Polarisationsstrommessung nicht zur Kontrolle des spezifischen<br />
Umhüllungswiderstandes geeignet. Wird beispielsweise<br />
bei einer HDD-Pressung einer 100 m langen Stahlrohrleitung<br />
DN 100 eine Polarisationsstrommessung mit typischen<br />
Einschaltpotentialen durchgeführt, so würde ein spezifischer<br />
Umhüllungswiderstand von 10 8 Ωm² eine Stromaufnahme in<br />
der Größenordnung von 0,1 µA bedeuten. Mit den üblichen<br />
Messmethoden ist ein Strom in dieser Höhe unter Baustellenbedingungen<br />
nur noch schwer zu detektieren. Der Grenzstrom<br />
für die Wirksamkeit des KKS liegt hier im Vergleich<br />
zu typischen Bodenwiderständen bei etwa 400 µA, d. h. um<br />
mehrere Größenordnungen höher.<br />
Es ist deshalb sinnvoll, die Polarisationsstrommessung<br />
durch gesonderte Einspeisemessungen zu ergänzen, wenn<br />
eine fehlstellenfreie Umhüllung angestrebt wird. Bei diesen<br />
Einspeisemessungen kann der spezifische Umhüllungswiderstand<br />
bzw. die Fehlstellenfreiheit überprüft werden. Hinweise<br />
zur Durchführung dieser Messungen finden sich auch im<br />
Regelwerk in der AfK-Empfehlung Nr. 11.<br />
Generell sollte berücksichtigt werden, dass Einspeisemessungen<br />
zur Überprüfung der Umhüllungsqualität gegenüber<br />
Störeinflüssen vergleichsweise empfindlich sind. Quellen<br />
für Leckströme und damit Fehlmessungen können z. B.<br />
nicht getrocknete Rohrenden in den Baugruben sein, nasse<br />
Auflagehölzer, vorbereitete Messstellenkabel, deren Enden<br />
im Wasser/Erdreich liegen, angeschlossene Gummischläu-<br />
che mit Stahlarmierung für die Druckprobe oder Arbeiten an<br />
der Rohrleitung während der Messung. Ein Beispiel für Fehlerquellen<br />
ist in Bild 1 dargestellt. Grundsätzlich sollte während<br />
der Messung an dem zu prüfenden Rohrabschnitt nicht<br />
gearbeitet werden.<br />
Einen erheblichen Einfluss auf die Stromaufnahme eines<br />
Rohrleitungssystems können auch Rohrleitungsarmaturen innerhalb<br />
des kathodischen Schutzsystems haben. Es ist zwar<br />
grundsätzlich möglich, durch fachgerecht applizierte, passive<br />
Korrosionsschutzmaßnahmen und korrekte Ausführung<br />
der Schieberkappen mit möglichem Oberflächenwasserablauf<br />
in Verbindung mit einer Hülsrohrverfüllung auch für diese<br />
Bauteile eine hohe Umhüllungsqualität zu erzielen. Dennoch<br />
werden in der Praxis an Armaturen/Armaturengruppen (siehe<br />
Bild 2) auch direkt nach Verlegung immer wieder Umhüllungsfehlstellen<br />
gefunden. Armaturen/Armaturengruppen, die<br />
aufgrund ihrer örtlichen Lage z. B. immer wieder unter Wasser<br />
stehen, können bei einer mehreren Kilometer langen Rohrleitung<br />
aufgrund der vergleichsweise hohen Schutzstromaufnahme<br />
das Erkennen von neu hinzugekommenen Umhüllungsfehlstellen<br />
erschweren oder sogar unmöglich machen.<br />
Hier bestünde die Möglichkeit, die Armaturen durch den Einbau<br />
von Isoliertrennstellen von der Rohrleitung zu trennen.<br />
Im Betriebsfall werden die Armaturen durch eine Potentialverbindung<br />
kathodisch geschützt, die für die Überwachungsmessung<br />
kurzzeitig aufgehoben werden kann.<br />
Generell ist bei allen Messmethoden, die auf dem Zutritt<br />
eines Elektrolyten zur Stahloberfläche beruhen, zu berücksichtigen,<br />
dass bei Messungen unmittelbar nach Verlegung<br />
einige Fehlstellen möglicherweise nicht erfasst werden.<br />
Aus diesem Grunde formuliert das Regelwerk bezüglich<br />
Einspeisemessungen: „Bei neuverlegten Rohrleitungen<br />
werden aufgrund mangelnder Verdichtung des Verfüllmaterials<br />
möglicherweise nicht erdfühlige Umhüllungsfehlstellen<br />
nicht erfasst. In dieser Phase dient das Messverfahren<br />
damit eher der Qualitätssicherung als dem Nachweis des<br />
Bild 1: Fehlerstrom bei Einspeiseversuch durch Holzauflage 400 µA<br />
Bild 2: Armaturengruppe<br />
700 9 / 2012
Maurmann GmbH<br />
Kathodischer Korrosionsschutz · Elektrotechnik · Messtechnik<br />
Korrosionsschutzes“ 6 . Eine ausreichende Erdfühligkeit ist „in<br />
der Regel nach einer Winterperiode“ 7 gegeben. Es sind also<br />
eine Wiederholung der Einspeisemessung bzw. alternative<br />
Messungen nach dieser Zeit sinnvoll, auch wenn die ursprüngliche<br />
Messung direkt nach Verlegung keine Fehlstellen<br />
angezeigt hat.<br />
Im Folgenden zeigen die Autoren an Hand zweier Beispiele<br />
auf, wie eine Fehlersuche und die Herstellung der Fehlstellenfreiheit<br />
in der Praxis aussehen kann.<br />
6 AfK-Empfehlung Nr. 11, Ausgabe Februar 2012, Absatz 4.8.3,<br />
Seite 20<br />
7 AfK-Empfehlung Nr. 11, Ausgabe Februar 2012, Absatz 4.8.3,<br />
Seite 20<br />
Praxisbeispiel 1<br />
Bei dem ersten Beispiel handelt es sich um eine in bebautem<br />
Gebiet verlegte Stahlrohrleitung DN 200, DP 16 (Bild 3). Die<br />
etwa 3 km lange Leitung wurde von August 2011 bis März<br />
2012 verlegt. Die Werksumhüllung bestand aus Polyethylen,<br />
die Baustellenumhüllung aus einem passenden Butylkautschuk-Bandsystem.<br />
Die Verlegung wurde zunächst durch den<br />
Bauherrn selbst korrosionsschutztechnisch betreut. Aus Zeitgründen<br />
übernahm später die Fa. Maurmann GmbH die entsprechende<br />
Betreuung.<br />
Bei der ersten Einspeisemessung wurde eine Stromaufnahme<br />
von 9 mA bei einer kathodischen Absenkung von 25 V<br />
gemessen. Bei einer anschließenden Intensiven Fehlstellenortung<br />
(IFO) wurden insgesamt 22 Umhüllungsfehlstellen<br />
detektiert und im Folgenden beseitigt. Daraufhin sank die<br />
Stromaufnahme auf etwa 2,1 mA ab. Zu diesem Zeitpunkt<br />
übernahm die Fa. Maurmann GmbH die korrosionsschutztechnische<br />
Betreuung des Projektes. Die Leitung war zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits zu etwa zwei Dritteln fertiggestellt. Es<br />
existierten jedoch noch einige Baulücken aufgrund von ver-<br />
Korrosionsschutz…<br />
q Beratung<br />
q Analyse<br />
q Planung<br />
q Installation<br />
q Überwachung<br />
q Messung<br />
q Schulung<br />
q Sachverständigenabnahme<br />
...und mehr<br />
q Wechselspannungsbeeinflussung<br />
q Berührungsschutz<br />
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Sprechen Sie uns an für den Schutz Ihrer:<br />
q Rohrleitungen und Stationen<br />
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q ...<br />
Maurmann GmbH<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
Hombergstraße 33c<br />
D-45549 Sprockhövel<br />
Tel.: + 49 (0) 2324 90 00 03<br />
Fax: + 49 (0) 2324 90 00 05<br />
E-Mail: info@maurmann.com<br />
Internet: www.maurmann.com<br />
q Fachfirma mit DVGW-Bescheinigung gem. Arbeitsblatt GW 11<br />
q TÜV-Zertifizierung als Fachbetrieb gemäß §62 WHG<br />
und §3 WasgefStAnlV<br />
q Zertifiziertes Arbeitsschutzmanagementsystem nach SCC**<br />
q Elektroinstallationsmeisterbetrieb<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
muteten Bomben. In den folgenden Monaten wurden diese<br />
Baulücken geschlossen und der Rest der Leitung fertiggestellt,<br />
dabei wurden durch die Fa. Maurmann GmbH regelmäßig<br />
weitere Einspeisemessungen durchgeführt. Eine Übersicht<br />
der Messzeitpunkte und des jeweiligen Einspeisestromes sowie<br />
die Fehlstellenanzahl ist in Bild 4 dargestellt. Die Messungen<br />
zeigten mehrfach einen Stromanstieg. Diese Anstiege<br />
beruhten zumeist nicht auf Umhüllungsfehlstellen in den neu<br />
Bild 3:<br />
Rohrtrasse<br />
Bild 4: Übersicht Einspeisemessungen<br />
9 / 2012 701
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Bild 5: Umhüllungsfehlstelle nach Winterperiode<br />
Bild 6: Umhüllungsfehlstelle durch fehlenden Primer<br />
verlegten Abschnitten, sondern darauf, dass bereits vorhandene<br />
Fehlstellen in besseren Kontakt mit dem umgebenden<br />
Erdreich kamen. Bei der ersten Intensiven Fehlstellenortung<br />
durch die Fa. Maurmann GmbH wurden fünf weitere Fehlstellen<br />
detektiert und beseitigt. Dadurch sank die Stromaufnahme<br />
auf 500 µA. Da dies zwar unter dem Grenzwert der Polarisationsstrommessung<br />
lag, aber oberhalb des Grenzwertes<br />
für eine fehlstellenfreie Umhüllung, wurde erneut eine IFO-<br />
Messung durchgeführt. Bei dieser wurden drei weitere Umhüllungsfehlstellen<br />
gefunden. Die Höhe der Spannungstrichter<br />
im Erdboden lag bei einem Einschaltpotential von 25 V zu<br />
diesem Zeitpunkt teilweise in der Größenordnung von 0,1 mV<br />
und darunter. Da bei der geringen Höhe dieser Spannungstrichter<br />
Streuströme im Erdboden die Messung deutlich beeinflussten,<br />
wurden die Untersuchungen in der Betriebsruhe<br />
der Straßenbahnen durchgeführt. Trotz der Beseitigung<br />
dieser Fehlstellen wurde einen Monat später erneut ein Anstieg<br />
des Einspeisestromes gemessen. Bei einer anschließend<br />
durchgeführten Fehlersuche wurde die verantwortliche Fehlstelle<br />
gefunden und beseitigt. In den folgenden drei Monaten<br />
blieb der Einspeisestrom konstant unterhalb des Grenzwertes<br />
für eine fehlstellenfreie Rohrleitung, bis nach Ablauf der<br />
Winterperiode der Strom plötzlich erneut anstieg. Bei einer<br />
abschließenden IFO-Messung konnte auch dieser Fehler gefunden<br />
und beseitigt werden (Bild 5). Im März 2012 wurde<br />
die fertige Leitung vom Bauherrn abgenommen. Beispiele für<br />
weitere Fehlstellen sind in Bild 6, Bild 7 und Bild 8 aufgeführt.<br />
Teilweise waren diese Fehlstellen mit einem Hochspannungsprüfgerät<br />
erkennbar, teilweise nicht. Insgesamt wurden<br />
36 Fehlstellen auf 3 km eingemessen und beseitigt. Trotz dieser<br />
vergleichsweise hohen Anzahl von Umhüllungsfehlstellen<br />
lagen die Kosten für den Einsatz des KKS im Vergleich zu den<br />
Gesamtkosten der Bauphase bei unter 1 %. Auch die Beseitigung<br />
der Fehlstellen konnte während der Bauphase vergleichsweise<br />
kostengünstig durchgeführt werden. Sämtliche<br />
Baugeräte waren bereits vor Ort, die Verkehrsleitmaßnahmen<br />
schon angemeldet und auch die Asphaltfeinschicht war nach<br />
Verlegung der Leitung noch nicht wieder eingebaut worden.<br />
Bild 7: Mangelhaft isolierter Rohrbogen, Umhüllungsfehlstelle<br />
mit „Isotest“ nicht erkennbar<br />
Praxisbeispiel 2<br />
Bei dem zweiten Beispiel handelte es sich um eine Leitung DN<br />
150, die ebenfalls im Stadtgebiet verlegt wurde. Hier sollte die<br />
Querung einer Straße messtechnisch überprüft werden, d.h.<br />
die Verlegung der Leitung auf einer Länge von 24,2 m. Aufgrund<br />
von mehreren Etagen war ein hoher Anteil der Rohrleitung<br />
auf der Baustelle nachumhüllt worden (siehe Bild 9).<br />
Bei der ersten Messung wurde bei einer Einspeisespannung<br />
von 20 V ein Strom von 25 µA gemessen. Dies entspricht einem<br />
spezifischen Umhüllungswiderstand von 8,5 · 10 6 Ωm².<br />
Anschließend wurde eine Fehlstellensuche durchgeführt. Es<br />
wurde ein Fehler gefunden, beseitigt und anschließend erneut<br />
die Einspeisemessung durchgeführt. Der Strom war zu diesem<br />
Zeitpunkt auf 8,6 µA gesunken, der spezifische Umhüllungswiderstand<br />
lag aber immer noch unterhalb des Grenzwertes<br />
von r CO<br />
= 10 8 Ωm². Es wurde eine erneute Suche nach Fehlstellen<br />
vorgenommen. Bei dieser konnten jedoch keine weite-<br />
702 9 / 2012
en Fehlstellen eindeutig lagemäßig bestimmt werden. Als Resultat<br />
wurden etwa 70 % der Leitung freigelegt. Dabei zeigte<br />
sich, dass die Stromaufnahme der Leitung kontinuierlich sank,<br />
je weiter die Leitung freigelegt wurde. An dieser Stelle lag also<br />
keine einzelne Umhüllungsfehlstelle vor, sondern die Qualität<br />
der Baustellenumhüllung war insgesamt unzureichend.<br />
Als Konsequenz wurde der entsprechende Bereich vollständig<br />
nachisoliert. Die abschließende Schutzstromaufnahme lag<br />
bei 0,13 µA, was einem spezifischen Umhüllungswiderstand<br />
von mehr als r CO<br />
= 10 9 Ωm² entspricht.<br />
Die genannten Beispiele zeigen, dass eine frühzeitige Einbindung<br />
des KKS in den Bau einer Rohrleitung und die messtechnische<br />
Kontrolle der Umhüllungsqualität sinnvoll ist. Auch<br />
bei einer nicht optimalen Qualität der Verlegung kann mit geringen<br />
Kosten während der Bauphase die Fehlstellenfreiheit<br />
hergestellt werden.<br />
Bild 8: Umhüllungsfehlstelle in der Werksumhüllung<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das aktuell gültige<br />
Regelwerk die fehlstellenfreie Verlegung einer Rohrleitung<br />
eindeutig empfiehlt, da dies in vielen Fällen zu einem Sicherheitsgewinn<br />
für den Betrieb der Rohrleitung führt. Die<br />
Verfasser halten es deshalb für sinnvoll, grundsätzlich eine<br />
fehlstellenfreie Rohrleitungsverlegung zu fordern und die<br />
Baumaßnahmen durch den KKS messtechnisch zu begleiten.<br />
In vielen Fällen können auf diese Weise Umhüllungsfehlstellen<br />
noch während der Bauphase kostengünstig beseitigt werden.<br />
Wenn dies nicht möglich ist, empfehlen die Verfasser in einer<br />
Einzelfallbetrachtung zu prüfen, inwieweit die im Regelwerk<br />
genannten Gründe für das Anstreben einer fehlstellenfreien<br />
Umhüllung auf die betreffende Leitung zutreffen und davon<br />
ausgehend eine Entscheidung zu treffen.<br />
Bild 9: Nachumhüllte Rohrleitungsetage<br />
Autoren<br />
Jörg Maurmann<br />
Maurmann GmbH, Sprockhövel<br />
Tel.: +49 2324 900003<br />
E-Mail: j.maurmann@maurmann.com<br />
www.maurmann.com<br />
Dr. Oliver Hohage<br />
Maurmann GmbH, Sprockhövel<br />
Tel.: +49 2324 900003<br />
E-Mail: o.hohage@maurmann.com<br />
www.maurmann.com<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
9 / 2012 703
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Neue Berechnungsverfahren für<br />
Erderspannungstrichter<br />
Von Reinhard Schröder, Markus Gehnen und Ralf Watermann<br />
Bei siedlungsnahen Standorten von Erderanlagen stark hochspannungsbeeinflusster Rohrleitungen bietet die Berechnung der<br />
Ausdehnung des Erderspannungstrichters an der Erdoberfläche die Möglichkeit einer Analyse des Gefährdungspotentials Dritter<br />
durch Berührungs- und Schrittspannungen. Aufgrund vorhandener Fragestellungen zur Gültigkeit bestehender Berechnungsalgorithmen<br />
sowie dem Wunsch nach einem Berechnungstool auf Basis von PC-Standardanwendungen hat sich die Open<br />
Grid Europe GmbH gemeinsam mit Vertretern der Technischen Fachhochschule Georg Agricola in Bochum dieser Fragestellungen<br />
angenommen.<br />
Der aus der Literatur bekannte Formelsatz zur Berechnung von Erderspannungstrichtern wurde so weiterentwickelt, dass er<br />
widerspruchsfrei und unter Verwendung gewünschter Vorgaben anwendbar ist. Die Grenzen der Anwendbarkeit wurden aufgezeigt<br />
und daraus die Notwendigkeit ergänzender Untersuchungen abgeleitet. Diese bestanden in Parameterstudien in Form<br />
von 3D-Finite-Elemente-Feldberechnungen, deren Resultate zur Verfeinerung der formelmäßigen Ergebnisse herangezogen<br />
wurden. Die Umsetzung erfolgte in einem Excel-Tool, das den Verlauf der Erderspannungstrichter mit erheblich gesteigerter<br />
Genauigkeit zu berechnen erlaubt.<br />
Hintergrund<br />
Die ausgedehnten – und im Regelfall oberflächennah installierten<br />
– Erdersysteme von hochspannungsbeeinflussten<br />
Rohrleitungen können Erdungsspannungen gegen das Potential<br />
der Bezugserde annehmen, die den gemäß der gültigen<br />
AfK Empfehlung Nr. 3 [1] zulässigen Beeinflussungswechselspannung<br />
von 60 V (Dauerbeeinflussung) bzw. 1000 V (Kurzzeitbeeinflussung)<br />
entsprechen. Teilspannungen dieser Erdungsspannung<br />
sind als Berührungs- und Schrittspannung<br />
abgreifbar (Bild 1).<br />
Die im Kurzzeitbeeinflussungsfall zulässige Erdungsspannung<br />
von 1.000 V liegt durchaus im Bereich der Erdungsspannung<br />
einer Hochspannungsanlage. Aus diesem Grund führt<br />
die Open Grid Europe GmbH schon seit längerem – zumindest<br />
für potentielle Erderstandorte mit höherer Personenaufenthaltswahrscheinlichkeit<br />
(z. B. siedlungsnahe Standorte)<br />
– vorab Betrachtungen zur Analyse einer möglichen Gefährdung<br />
Dritter durch.<br />
Basis der Berechnung der Spannungstrichterausprägung<br />
an der Erdoberfläche für einen entsprechend<br />
Längs- und Querabstand zur Erdermitte (bei Horizontalerdern)<br />
beziehungsweise<br />
Abstand zur (gedanklich verlängerten) Erderachse (bei<br />
Vertikalerdern)<br />
definierten Punkt stellten hier bisher die Gleichungen in den<br />
Zeilen 7 – 9 der Tabelle 24-1 des „Handbuch des kathodischen<br />
Korrosionsschutzes“ [2] dar.<br />
Bei der praktischen Anwendung der v. g. Gleichungen ergaben<br />
sich mit der Zeit Fragestellungen – z. B. bezüglich der markanten<br />
Änderung des oberflächennahen Potentialverlaufs entlang<br />
eines Horizontalerders oder die Frage nach (eingangsparameterbedingten)<br />
Gültigkeitsbereichen für die angewandten Formeln.<br />
Des Weiteren, mit dem Ziel einer effizienteren Abwicklung<br />
der Berechnungen, wird seitens des Fachbereichs Korrosionsschutz<br />
der Open Grid Europe GmbH auch die direkte<br />
Eingabe der – aus den Beeinflussungsberechnungen ermittelten<br />
– Erdungsspannung (statt des Erderstromes und des<br />
spezifischen Bodenwiderstandes) sowie die Erstellung eines<br />
EXCEL®-basierten Berechnungstools angestrebt.<br />
Bild 1: GefährdungsPotential durch Erderspannungstrichter (hier:<br />
Berührungsspannung)<br />
Theoretische Grundlagen<br />
Es soll zunächst der analytische Ansatz zur Berechnung des<br />
Erderpotentials erläutert werden, um das weitere Vorgehen bei<br />
der Problemlösung daran aufzeigen zu können. Dazu wird ein<br />
Kugelerder betrachtet, der im Abstand t von der Erdoberflä-<br />
704 9 / 2012
che vergraben liegt. Der Erderstrom I fließt in das umgebende<br />
Erdreich, das als homogen mit überall gleichem spezifischem<br />
Widerstand r angenommen wird. Das elektrische Feld und das<br />
Potential lassen sich berechnen, indem ein zweiter Kugelerder<br />
im Abstand 2 t hinzugefügt wird und beide Erder sich nun in<br />
einem unendlich ausgedehnten Raum befinden, der das Erdreich<br />
mit vorgenannten Eigenschaften beschreibt (Bild 2). Das<br />
Vorgehen wird Methode der Spiegelung genannt.<br />
Das elektrische Potential kann nun auf die Addition der<br />
bekannten Felder zweier elektrischer Punktladungen zurückgeführt<br />
werden. Es wird veranschaulicht, indem man es wie<br />
in Bild 2 zweidimensional als „Draufsicht“ von oben darstellt<br />
oder dreidimensional als Potentialgebirge 1 wie in Bild 3. In<br />
Bild 2 sind die grünen Linien die Strömungslinien, die die Ausbreitung<br />
des elektrischen Stroms im Erdreich wiedergeben.<br />
Die Trennlinien der unterschiedlich eingefärbten Flächen sind<br />
die Äquipotentiallinien. Je größer deren Dichte, umso höher<br />
die Spannung.<br />
Im Potentialgebirge nach Bild 3 ist die Erdoberfläche als<br />
schwarze Linie dargestellt. Der Potentialverlauf an der Erdoberfläche<br />
entspricht den Höhen längs dieser Linie.<br />
Um den Übergang zum Horizontal- oder Tiefenerder zu<br />
bewerkstelligen, werden Kugelerder nebeneinander aufgereiht,<br />
bis die gewünschte Länge erreicht ist. Zugleich muss<br />
wieder die Methode der Spiegelung angewandt werden.<br />
Bild 4 verdeutlicht das Prinzip, indem drei Kugelerder mit<br />
noch relativ großem Abstand zusammen mit ihren Spiegelbildern<br />
ansatzweise einen Horizontalerder nachbilden.<br />
Lässt man die Kugelerder immer mehr und ihre Abstände<br />
immer kleiner werden, erhält man das gesuchte Potential<br />
durch Integration, Bild 5.<br />
Bild 2: Potential und Strömungsfeld beim Kugelerder<br />
Bild 3: Potentialgebirge beim Kugelerder<br />
In [2] sind die sich z. B. für den Horizontalerder ergebenden<br />
Formeln<br />
⎛<br />
t 2 + x + L ⎞<br />
U x<br />
=<br />
I⋅ρ ⎜ ⎟<br />
2⋅π ⋅L ⋅ln ⎝ 2⎠<br />
⎛<br />
t 2 + x − L ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 2⎠<br />
2<br />
2<br />
+ x + L 2<br />
+ x − L 2<br />
⎛<br />
t 2 + r 2 + L ⎞<br />
U r<br />
=<br />
I⋅ρ<br />
⎜ ⎟<br />
2⋅π ⋅L ⋅ln ⎝ 2⎠<br />
⎛<br />
t 2 + r 2 + L ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 2⎠<br />
2<br />
2<br />
+ L 2<br />
− L 2<br />
für das Potential auf der Erdoberfläche in Richtung des Erders<br />
U x<br />
und quer ab vom Erder U r<br />
wiedergegeben.<br />
1 Obwohl i.a. vom Erderspannungstrichter gesprochen wird,<br />
werden Darstellungen in der Literatur gern umgekehrt als<br />
Gebirge veranschaulicht. Diese Vorgehensweise wird nachfolgend<br />
übernommen und auf die sich ergebenden weiteren<br />
Darstellungen übertragen. Beide Sichtweisen sind selbstverständlich<br />
äquivalent.<br />
Bild 4: Nachbildung eines Horizontalerders durch<br />
mehrere Punktladungspaare<br />
Weiterentwicklung des Formelsatzes<br />
Wird nun die direkte Vorgabe der Erderspannung gewünscht,<br />
ist dies mit den Formeln aus [2] nicht möglich. Die Weiterentwicklung<br />
der Formeln setzt an der Vorstellung des Potentialgebirges<br />
an. Es wird umso höher, je höher der Strom<br />
I und der spezifische Widerstand des Erdreichs sind. Somit<br />
muss sich das Produkt I . r so wählen lassen, dass sich auf<br />
9 / 2012 705
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
3D-Finite-Elemente-Berechnungen<br />
Um die Potentiale mit größerer Genauigkeit zu ermitteln,<br />
wurde daher auf die numerische Bestimmung mit Hilfe der<br />
Methode der Finiten Elemente zurückgegriffen. Hierbei<br />
handelt es sich bekanntlich um ein numerisches Verfahren,<br />
dass die Lösung eines Feldproblems nicht in jedem beliebigen<br />
Raumpunkt, sondern nur noch in bestimmten, ausreichend<br />
nah beieinander gelegenen Punkten gestattet. Zumindest<br />
beim Horizontalerder ist es unerlässlich, die numerischen Berechnungen<br />
dreidimensional durchzuführen. Eingesetzt wurde<br />
die Software Opera3D, mit deren Hilfe eine ausreichende<br />
Zahl von Parameterstudien durchgeführt wurde.<br />
Unterschiede beim Vergleich zwischen analytischer und<br />
numerischer Berechnung ergaben sich zunächst bei der Höhe<br />
der Potentiale, wobei die numerische Berechnung durchweg<br />
höhere Werte liefert, die als verlässlicher angesehen<br />
werden. Die größten Unterschiede auch in der Kurvenform<br />
ergaben sich bei der Potentialberechnung des Horizontalerders<br />
in dessen Verlegerichtung. Die numerische Berechnung<br />
garantiert, dass die Erderoberfläche eine Äquipotentialfläche<br />
darstellt. Dadurch sinkt auch das Potential an der Erdoberfläche<br />
erst in der Nähe des Erderendes spürbar ab. Die grader<br />
Erderoberfläche eine bestimmte vorgegebene Spannung<br />
einstellt.<br />
Dazu müssen zunächst Formeln für das Potential im gesamten<br />
Raum und nicht nur an der Erderoberfläche aufgestellt<br />
werden. Diese Formeln gelten dann auch für die Oberfläche<br />
des Erders, auf der die Spannung vorgegeben werden soll.<br />
Setzt man diese und die entsprechenden Koordinaten für die<br />
Erdermitte ein, kann das erforderliche Produkt I . r bestimmt<br />
und anschließend in die Ausgangsgleichungen eingesetzt werden.<br />
Anschließend können diese wieder auf die Erdoberfläche<br />
spezialisiert werden, was zu einer Vereinfachung führt. Auf<br />
die detaillierte formelmäßige Ableitung wird an dieser Stelle<br />
verzichtet. Als Beispiel für eine weiterentwickelte Gleichung<br />
wird die Formel für das Potential des Horizontalerders in dessen<br />
Verlegerichtung U x<br />
dargestellt:<br />
⎡<br />
x + l 2 + t2 + x + l 2 ⎤<br />
⎢<br />
⎛ ⎞ ⎥<br />
⎢<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 2⎠<br />
⎥<br />
2⋅U⋅ln ⎢<br />
⎥<br />
⎢<br />
x − l 2 + ⎛<br />
t2 + ⎜ x − l 2 ⎥<br />
⎢<br />
⎞<br />
⎥<br />
⎢<br />
⎟<br />
⎝ 2⎠<br />
⎥<br />
U x<br />
=<br />
⎣<br />
⎦<br />
⎡<br />
2<br />
l<br />
2 + ⎛ d⎞<br />
⎜ ⎟ + l 2 ⎤ ⎡<br />
⎢<br />
⎛ ⎞ ⎥ l<br />
⎢<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 2⎠<br />
⎝ 2⎠<br />
⎥ 2 + 2⋅t − d 2<br />
⎢ ⎛ ⎞ ⎛<br />
⎜ ⎟ + l ⎞<br />
⎢<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 2⎠<br />
⎝ 2⎠<br />
ln ⎢<br />
⎥ + ln ⎢<br />
⎢<br />
2<br />
−l<br />
2 + ⎛ d⎞<br />
⎛<br />
⎜ ⎟ + ⎜<br />
l 2 ⎥ ⎢<br />
⎢<br />
⎞<br />
⎥ −l<br />
⎢<br />
⎟<br />
⎣ ⎝ 2⎠<br />
⎝ 2⎠<br />
⎥<br />
⎦<br />
2 + ⎛<br />
⎜ 2⋅t − d 2<br />
⎢<br />
⎞ ⎛<br />
⎟ + ⎜<br />
l ⎞<br />
⎢<br />
⎟<br />
⎣ ⎝ 2⎠<br />
⎝ 2⎠<br />
Grenzen der Anwendbarkeit<br />
Die weiterentwickelten Formeln liefern im Bereich praxisrelevanter<br />
Werte für Verlegetiefe und Abmessungen widerspruchfreie<br />
Ergebnisse unter Vorgabe der Erderspannung. Die Auswertung<br />
liefert Verläufe, wie sie in Bild 6 expemplarisch für<br />
das Potential des Horizontalerders in dessen Verlegerichtung an<br />
der Erdoberfläche und an der Erderoberfläche dargestellt sind.<br />
2<br />
2<br />
⎤<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎥<br />
⎦<br />
Die Betrachtung von Bild 6 zeigt aber auch die Grenzen<br />
der formelmäßigen Potentialberechnung über den dargestellten<br />
theoretischen Ansatz. Müsste nämlich die gesamte<br />
Erderoberfläche gleiches Potential haben, wie dies<br />
für geladene metallische Flächen gilt, nimmt stattdessen das<br />
Potential von der Mitte ausgehend bereits über der Erderlänge<br />
ab. Die Erklärung dafür liegt darin, dass der Lösungsweg<br />
es nur gestattet, an einem einzigen Punkt auf der Erderoberfläche<br />
das Potential vorzugeben, so dass eine Äquipotentialfläche,<br />
wie sie die Erderoberfläche bilden müsste,<br />
nicht modelliert werden kann. Diese Einschränkung kann<br />
auf dem eingeschlagenen analytischen Weg nicht ausgeräumt<br />
werden.<br />
Bild 5: Potential beim Horizontalerder<br />
Bild 6: Potentialverläufe beim Horizontalerder<br />
706 9 / 2012
Bild 7: Darstellung der Potentiale<br />
des Horizontalerders gemäß<br />
3D-Finite-Elemente-Berechnung<br />
fische Darstellung des Potentials, wie sie sich über die numerische<br />
Berechnung ergibt, zeigt Bild 7. Die Anordnung<br />
entspricht der eines Horizontalerders. Zu erkennen sind der<br />
Erder selbst und sein Spiegelbild. Die Erdoberfläche liegt in<br />
der Mitte zwischen den beiden Leitern. Die Höhe des Potentials<br />
wird durch die Farben wiedergegeben.<br />
9 / 2012 707
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Ein Beispiel für die Ergebnisse der numerischen Berechnung<br />
im Vergleich zur analytischen Berechnung für den Horizontalerder<br />
in dessen Verlegerichtung zeigt Bild 8.<br />
Es darf nicht erwartet werden, dass die 3D-Berechnungen<br />
das Potential im Bereich des Erders als absolut konstanten<br />
Wert ausgeben. Gerade der Bereich zwischen Erder und<br />
Spiegelerder ist numerisch heikel. Die Diskretisierung kann<br />
wegen der hohen Anzahl zu lösender Gleichungen in diesem<br />
Bereich nicht so sein, wie es wünschenswert wäre vorgenommen<br />
werden. Die Verläufe können jedoch zufriedenstellend<br />
geglättet werden.<br />
Bild 8: Potentialverlauf an der Erdoberfläche/Vergleich der numerischen<br />
und der analytischen Berechnungen<br />
Bild 9: Ergebnis der 3D-Feldberechnung (blau) und analytischer<br />
Nachbau (violett) im Vergleich (Beispiel)<br />
Durch geeignete Kombination der numerischen und der<br />
anlytischen Ergebnisse ist insgesamt eine erheblich verbesserte<br />
Berechnung der Erderspannungstrichter von Horizontal-<br />
und Vertikalerder möglich.<br />
Zielsetzung für ein Standardsoftware-<br />
Tool (Excel)<br />
Das Excel-Tool soll nach Eingabe von Erderlänge und Verlegetiefe<br />
den zugehörigen Spannungsverlauf nachvollziehen und<br />
dabei den Ergebnissen der 3D-Feldberechnung möglichst nahe<br />
kommen. Zwei Varianten sind dafür denkbar:<br />
1. Die Eingabeparameter werden systematisch variiert, zu<br />
jeder Kombination wird eine Feldberechnung durchgeführt<br />
und das Ergebnis gespeichert. Das Tool präsentiert<br />
aus diesem Katalog die jeweils zur Eingabe passende<br />
Kurve.<br />
2. Die Kurven der Spannungsverläufe werden für jede Parametereingabe<br />
mit einer analytischen Formel neu berechnet.<br />
Variante 1 scheidet aus, weil der Aufwand unangemessen<br />
hoch wäre und die Ergebnisse immer nur so genau, wie es die<br />
gewählte Schrittweite der Parameteränderungen für den Katalog<br />
zulässt. Es eignet sich nur Variante 2. Das gewünschte<br />
Resultat soll beispielsweise so aussehen:<br />
Realisierung des Standardsoftware-Tools<br />
Auf Grundlage der durchgeführten 3D-Feldberechnungen<br />
muss insbesondere für den Längsspannungsverlauf am Horizontalerder<br />
eine analytische Formel gefunden werden, die<br />
diese Kurven hinreichend genau approximiert. Sie hat keinerlei<br />
Bezug zu den historischen Ausgangsformeln oder den oben<br />
beschriebenen weiterentwickelten Formeln und formt einzig<br />
die Kurven der 3D-Feldberechnung nach.<br />
Mathematischer Kern der Formel für die Nachbildung dieses<br />
Spannungsverlaufs ist eine Arkustangens-Funktion in folgender<br />
Form:<br />
⎡ 1<br />
y( x,l,t) = a⋅<br />
2 − arctan (( x − b<br />
⎤<br />
⎢<br />
)⋅c) π⎥<br />
⎣<br />
⎦<br />
Der Übersichtlichkeit halber wurden auf der rechten Gleichungsseite<br />
die Argumente weggelassen. Die Gleichung bzw.<br />
ihre Elemente haben als Eigenschaften:<br />
Die eckige Klammer enthält eine auf 1 normierte Funktion.<br />
a beschreibt die Skalierung in y-Richtung. Der Wert wird<br />
so gewählt, dass für x = 0 die Werte der weiter oben beschriebenen<br />
Kurve und der hier berechneten übereinstimmen.<br />
b beschreibt die Verschiebung in x-Richtung und hängt in<br />
Form einer Geradengleichung von Verlegetiefe und Erderlänge<br />
ab. Die Koeffizienten dieser Gleichung wurden<br />
empirisch unter Zuhilfenahme der Excel-eigenen Solver-<br />
Funktion ermittelt.<br />
c beschreibt die Dehnung bzw. Stauchung der arctan-<br />
Funktion in x-Richtung. c hat links und rechts vom Wen-<br />
708 9 / 2012
Bild 10: Eingabefeld für den<br />
Horizontalerder<br />
Bild 11: Längsspannungsprofil mit Cursor zur Auswahl des Querspanungsprofils (links),<br />
Querspannungsverlauf an dieser Stelle (rechts)<br />
depunkt der arctan-Funktion unterschiedliche Werte,<br />
was wiederum durch die Überlagerung zweier arctan-<br />
Funktionen entsprechender Form beschrieben werden<br />
kann:<br />
( ) π<br />
⎡1<br />
c = d⋅ ⎢ − arctan ( x− e)⋅ f<br />
⎣2 ( ) π<br />
⎤ ⎡1<br />
⎥ + g⋅ ⎢ − arctan ( x− h)⋅i<br />
⎦ ⎣2 Die erste eckige Klammer ist monoton fallend und beeinflusst<br />
die Form des Spannungsverlaufs links von ihrem<br />
Wendepunkt, die zweite Klammer ist monoton steigend<br />
und beeinflusst die Form des Spannungsverlaufs rechts<br />
vom Wendepunkt.<br />
d und g sind wieder Funktionen von Erderlänge und Verlegetiefe<br />
e und h werden linear aus b gebildet<br />
f und i sind Konstanten.<br />
Wie schon für b beschrieben wurden die genauen Formeln<br />
bzw. ihre Koeffizienten auch für die Elemente d bis i empirisch<br />
unter Verwendung des Excel-Solvers ermittelt.<br />
Für die anderen beiden Fälle, nämlich den Potentialverlauf<br />
querab vom Horizontalerder und den Tiefenerder, ergaben<br />
sich abgesehen von der Höhe der Spannungen keine gravierenden<br />
Unterschiede zu den Ergebnissen der weiterentwickelten<br />
analytischen Formeln, so dass für die Berechnung dieser<br />
Kurven nur die Höhe angepasst werden musste.<br />
⎤<br />
⎥<br />
⎦<br />
verbessert werden konnte. Das auf dieser Grundlage entstandene<br />
Excel-Tool gestattet die Bestimmung der Potentialtrichter<br />
für Horizontal- und Tiefenerder.<br />
Literatur<br />
[1] AfK-Empfehlung Nr. 3, November 2007, Herausgegeben<br />
von der Arbeitsgemeinschaft DVGW/VDE für Korrosionsfragen<br />
(AfK), DVGW Bonn<br />
[2] Handbuch des kathodischen Korrosionsschutzes, Vierte<br />
Auflage (1999), Herausgegeben von W.v.Baeckmann und<br />
W. Schwenk (Verlag: WILEY-VCH)<br />
Autoren<br />
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Schröder<br />
Technische Fachhochschule Georg Agricola,<br />
Bochum<br />
Tel. +49 234 968-3282<br />
E-Mail: schroeder@tfh-bochum.de<br />
Die Bedienoberfläche des Tools<br />
Das Tool hat zwei Ansichten, eine für den Horizontalerder<br />
und eine für den Tiefenerder. Beim Horizontalerder sind sowohl<br />
der Spannungsverlauf längs als auch quer zum Erder<br />
interessant. Zur leichteren Orientierung sind beide Kurven<br />
nebeneinander dargestellt. In der Kurve für den Längsspannungsverlauf<br />
kann ein per Bildlaufleiste beweglicher Cursor<br />
an einen interessierenden Ort geschoben werden, die rechte<br />
Kurve zeigt dann sofort den Querspannungsverlauf an dieser<br />
Stelle an.<br />
Prof. Dr.-Ing. Markus Gehnen<br />
Technische Fachhochschule Georg Agricola,<br />
Bochum<br />
Tel. +49 234 968-3261<br />
E-Mail: gehnen@tfh-bochum.de<br />
Zusammenfassung<br />
Es konnte gezeigt werden, dass die Berechnung der Potentialtrichter<br />
in Erderanlagen stark hochspannungsbeeinflusster<br />
Rohrleitungen durch die Weiterentwicklung der in der Literatur<br />
üblichen Formeln in Kombination mit den Ergebnissen<br />
dreidimensionaler Finite-Elemente-Berechnungen wesentlich<br />
Ralf Watermann<br />
Open Grid Europe GmbH<br />
Tel. +49 201 3642-18456<br />
E-Mail: ralf.watermann@<br />
open-grid-europe.com<br />
9 / 2012 709
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Beurteilung von Fernleitungen auf<br />
Basis von intelligenten Molchungen<br />
Von Kathrin Kortenbach<br />
Die Zustandsüberprüfung von Pipelines mit intelligenten Prüfmolchen hat sich für die Beurteilung von Fernleitungen als ein<br />
gängiges Untersuchungsverfahren etabliert. Dabei ist nicht nur die Auswahl der Prüfmolche wichtig, sondern die anschließende<br />
Analyse und detaillierte sicherheitstechnische Bewertung der erfassten Molchdaten. Bei der Bewertung der Prüfdaten<br />
sind die Unterschiede in den Prüfverfahren, die Fähigkeiten der Prüfmolche und andere Umgebungseinflüsse zu berücksichtigen,<br />
damit die Prüfdaten ordnungsgemäß verifiziert und qualifiziert werden können. Die Beurteilung von TÜV NORD Systems<br />
berechnet künftige Versagenswahrscheinlichkeiten für jede Fehlstelle. So wird es ermöglicht, Optimierungsvorschläge für die<br />
Überprüfung oder Sanierung zu liefern und Maßnahmen festzulegen, die den ordnungsgemäßen Zustand der Fernleitung auch<br />
in Zukunft sicherstellen.<br />
Bild 1: Schweißnahtdurchhang<br />
Einleitung<br />
Der Einsatz von intelligenten Molchen in Fernleitungen vor<br />
und während des Betriebs ist bereits Stand der Technik und<br />
findet sich in den technischen Regeln wieder. Ein erster Schritt<br />
zur Zustandsbewertung einer Fernleitung ist die Durchführung<br />
eines Molchlaufs unter Verwendung eines geeigneten<br />
Prüfmolchs.<br />
Der Molch wird zu Beginn einer Molchung über eine eigens<br />
dafür entwickelte Schleuse in die Rohrleitung eingesetzt<br />
und bewegt sich wie eine Rohrpost über den Differenzdruck<br />
vorwärts. Während der Reise durch die Fernleitung zeichnet<br />
der intelligente Molch mit Hilfe von zahlreichen Sensoren Daten<br />
auf, die auf einer mitgeführten Speichereinheit gesichert<br />
werden und nach Auswertung durch die Molchfirma eine erste<br />
Zustandsbeurteilung möglich machen.<br />
Um die Passierbarkeit der intelligenten Molche durch die<br />
Fernleitung zu gewährleisten bzw. zu überprüfen, gibt es vorab<br />
die Möglichkeit, Reinigungsmolche mit Kaliberscheiben und<br />
Geometriemessmolche durch die Rohrleitung fahren zu lassen.<br />
Bei neuen Pipelineprojekten werden bereits beim Bau die<br />
Voraussetzungen geschaffen, dass Molche durch die Fernleitung<br />
ohne Probleme fahren können: Dazu gehören u. a. neben<br />
geeigneten Bogenradien auch Molchleitbleche in T-Stücken<br />
sowie normgerechte Wurzeldurchhänge im Bereich der<br />
Stumfpschweißnähte.<br />
Gerade Stumpfschweißnähte führen häufig in bestehenden,<br />
älteren Fernleitunen mit einem geringen Durchmesser<br />
und extremen Wurzeldurchhängen zu nicht passierbaren Hindernissen<br />
(Bild 1). Diese müssen vor der intelligenten Molchung<br />
aus der Fernleitung ausgebaut werden.<br />
Vor Durchführung einer intelligenten Molchung muss der<br />
Betreiber einer Fernleitung verschiedene Aspekte klären. Dazu<br />
gehört die eigentliche Molchauswahl (Ultraschall- oder<br />
Magnetstreuflussmolch/ Kombimolch) unter Berücksichtigung<br />
der Abmessungen der Fernleitung und der zu erwartenden<br />
Rohranomalien. Dazu zählen beispielsweise eine große<br />
Anzahl an U-Bögen/ Dehnern in Bergbaugebieten, die Beschaffenheit<br />
der Rohrwandung, die zu einem hohen Abrieb<br />
der Cups führt oder alte Muffenverbindungen.<br />
Analsye der Molchdaten<br />
Nach Durchführung der intelligenten Molchung und Erstellung<br />
des Inspektionsberichtes durch die Molchfirma werden die<br />
Molchdaten detailliert und unabhängig beurteilt. Dabei spielen<br />
eine Vielzahl von Parametern eine wichtige Rolle wie z. B.:<br />
Rohrwerkstoff<br />
Baujahr<br />
Betriebsweise<br />
Art der Verlegung<br />
Wirksamkeit des kathodischer Korrosionsschutzes<br />
Eigenschaften des Fördermediums<br />
Zur Verifizierung der Molchanzeigen und Überprüfung der<br />
Qualität des Molchlaufes werden ausgewählte Molchanzeigen<br />
freigelegt und nachgemessen.<br />
Für die Beurteilung der Qualität der Molchdaten werden<br />
die bei der Nachmessung ermittelten Restwanddicken über<br />
den vom Molch gemessenen Restwanddicken aufgetragen<br />
(Bild 2).<br />
710 9 / 2012
Fernleitung xxx Nachmessung von Molchanzeigen<br />
(US Wanddickenmolchung)<br />
Bewertungsverfahren<br />
Das TÜV NORD-Bewertungsverfahren von Molchdaten unterscheidet<br />
in seiner Analyse grundsätzlich zwischen festigkeitsrelevanten<br />
und nicht festigkeitsrelevanten Rohranomalien.<br />
Festigkeitsrelevanten Fehlstellen führen bei einer Druckprüfung<br />
zum Versagen oder weisen nur geringfügig höhere<br />
Tragfähigkeiten auf. Das sind vornehmlich längsorientierte<br />
Fehler wie z. B. Risse und Laminationen (schräg zur Oberfläche<br />
verlaufend), großflächige Korrosionsstellen oder Beulen.<br />
Bild 3 zeigt verschiedene externe und eine interne Korrosionsstellen<br />
mit unterschiedlichen Tiefen und Abmessungen sowie<br />
eine Lamination mit Kontakt zur Oberfläche.<br />
Für jede Fehlstelle werden die Sicherheitsfaktoren gegen<br />
die Zeit hochgerechnet. Dabei wird das Versagen sowohl<br />
durch statische Belastung bei max. zulässigem Betriebsdruck<br />
als auch durch Innendruckschwellbelastung, ggf. unter Berücksichtigung<br />
eines Korrosionsfortschrittes, berücksichtigt.<br />
Bei nicht festigkeitsrelevanten Fehlstellen werden die Restwanddicken<br />
über der Zeit unter Berücksichtigung eines eventuellen<br />
Korrosionsfortschrittes hochgerechnet.<br />
Bewertung der Fehlstellen<br />
Grundsätzlich ist bei Fehlstellen zu unterscheiden, ob sie über<br />
der Zeit einem Wachstum unterliegen, wie es z. B. bei Korrosionsfehlstellen<br />
der Fall ist, oder ob ihre Fehlstellengröße<br />
konstant ist.<br />
Im Fall einer korrosionsbedingt wachsenden Fehlstelle wird<br />
die Festigkeit nicht nur durch die Innendruckschwellbelastung<br />
beeinträchtigt. Hinzu kommt auch die zusätzliche Vergrößerung<br />
der Fehlstelle durch Korrosion. Eine genaue Berechnung<br />
der Abtragungsgeschwindigkeit ist von vielen Faktoren<br />
abhängig und ohne genaue Kenntnis der Korrosionsvorgänge<br />
nicht möglich. Es wird daher ein zeitlich linearer Korrosionsfortschritt<br />
für die Korrosionstiefe während der gesam-<br />
Restwanddicke aus Nachmessung [mm]<br />
Abb<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
7<br />
Bewertungsannahme zur<br />
Dichtheitsbewertung<br />
6<br />
5<br />
Bild 2: Vergleichsdiagramm Nachmessungen/Molchdaten<br />
4<br />
3<br />
Restwanddicke aus Molchdaten [mm]<br />
: Verifikation der Molchanzeigen durch Vergleich mit Nachmessungen<br />
Quadrat = Nachmessungen 2004 nach Molchung<br />
Dreieck = Nachmessungen 2003 nach Molchung<br />
Stand: xxx<br />
Bewertungsannahme zur<br />
Festigkeitsberechnung<br />
Genauigkeit nach Spezifikation<br />
bei 95% Konfidenzniveau<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Die Zustandsüberprüfung von Pipelines mit intelligenten<br />
Prüfmolchen wird aufgrund höherer Sicherheitsanforderungen<br />
und dem zunehmenden Alter bestimmter Produktenfernleitungen<br />
immer wichtiger. Dabei spielt nicht nur<br />
die Auswahl der Prüfmolche eine bedeutende Rolle. Nach<br />
dem Molchlauf ist eine Analyse und detaillierte sicherheitstechnische<br />
Bewertung der ermittelten Daten unter<br />
Berücksichtigung der individuellen Pipeline-Bedingungen<br />
und des Betriebs erforderlich.<br />
Mit dem Bericht von TÜV NORD Systems erhält der Pipeline-Betreiber<br />
eine unabhängige Zustandsbewertung und<br />
Handlungsoptionen für seine Pipeline.<br />
TÜV NORD Systems unterstützt Pipelinebetreiber hier<br />
kompetent bei allen wichtigen Schritten und begleitet den<br />
gesamten Lebenszyklus von Pipelines – von der Planung<br />
über Errichtung und Betrieb bis hin zur Modernisierung,<br />
Stilllegung und dem Rückbau.<br />
Bild 3: Aufnahmen von externen<br />
und einer internen Korrosionsstellen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Tiefen und Abmessungen<br />
sowie einer Lamination<br />
mit Kontakt zur Oberfläche<br />
9 / 2012 711
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Bild 4: Bewertungstabelle hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit<br />
Fehlstellenbewertung Fernleitung xxx nach der Molchung 2004 (Dichtheit, statische und dynamische Festigkeit)<br />
Baujahr 1955<br />
Molchdatum 2004<br />
Anzahl Jahre 49<br />
Lfd- RN Molch- Fehler- Maß- Fehler- Fehler- Rohr- Wand- Fehler- Pitt. Fehler- Fehler- Korr. Molchung Restwanddicke Sicherheitsfaktor bei statischer Druckbelastung Sicherheitsfaktor bei Druckwechselbelastung<br />
Nr. Nr.<br />
Entf.<br />
[m]<br />
Beschreibung nahmen Typ lage lage<br />
dicke<br />
[mm]<br />
tiefe<br />
[mm]<br />
Tol.<br />
[mm]<br />
länge<br />
[mm]<br />
breite<br />
[mm]<br />
rate<br />
[µm/a]<br />
2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2006 2008 2010 2012 2014 2016<br />
901421 3950 20667,74 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,8 1,5 69 55 49,0 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 4,59 4,56 4,52 4,49 4,45 4,41 1837 1702 1578 1465 1362 1267<br />
14114 3946 20653,41 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 102 75 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 3,76 3,71 3,66 3,61 3,57 3,52 580 527 479 436 397 362<br />
901469 4068 21292,68 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 36 45 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,25 5,23 5,21 5,20 5,18 5,16 4800 4530 4282 4052 3838 3640<br />
900156 4074 21320,76 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 33 38 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,33 5,31 5,30 5,28 5,26 5,24 5333 5042 4774 4525 4294 4080<br />
901506 4123 21552,09 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 45 50 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,02 5,00 4,98 4,95 4,93 4,90 3514 3299 3102 2920 2751 2596<br />
900178 4167 21768,85 Materialverlust, Bereich 1 2 u 7,2 4,6 1,5 135 127 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 3,18 3,12 3,07 3,01 2,95 2,89 244 217 194 174 155 139<br />
900225 4167 21769,72 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,6 1,5 30 38 46,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 5,41 5,40 5,38 5,36 5,35 5,33 5929 5615 5325 5057 4807 4575<br />
900334 268 1279,75 Materialverlust Analyse 10/06 1 2 u 7,0 4,4 1,5 324 127 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >10 >10 >10 >10 >10 >10<br />
5572 1574 7373,43 Materialverlust, Analyse NDT Software (gepl. 24.2) 1 2 u 7,0 4,4 1,5 132 132 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 3,12 3,07 3,01 2,95 2,90 2,84 224 200 179 160 144 129<br />
901428 3961 20717,45 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,4 1,5 24 45 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 5,41 5,40 5,38 5,37 5,36 5,34 6393 6074 5779 5505 5250 5013<br />
14147 3973 20786,07 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,4 1,5 69 30 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 4,31 4,27 4,24 4,20 4,17 4,14 1355 1254 1162 1078 1001 930<br />
901462 4056 21239,15 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,4 1,5 27 40 44,9 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7 0,6 5,33 5,32 5,30 5,29 5,27 5,26 5736 5441 5168 4914 4679 4460<br />
900346 288 1372,80 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 33 55 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 4,86 4,84 4,82 4,80 4,79 4,77 3443 3253 3077 2915 2764 2624<br />
900503 925 4321,98 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 33 50 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 4,86 4,84 4,82 4,80 4,79 4,77 3443 3253 3077 2915 2764 2624<br />
900601 1047 4890,21 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 99 96 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 3,44 3,40 3,35 3,31 3,27 3,22 390 354 322 293 267 243<br />
900770 1509 7074,03 Materialverlust 1 2 u 6,6 4,0 1,5 27 55 40,8 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 0,7 0,6 5,01 4,99 4,98 4,96 4,95 4,94 4290 4068 3862 3671 3494 3329<br />
901420 3950 20667,45 Materialverlust, Bereich 1 2 u 7,4 4,6 1,5 129 186 46,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 3,50 3,44 3,39 3,33 3,28 3,22 388 348 314 282 254 229<br />
901459 4048 21178,90 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,6 1,5 33 65 46,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 5,53 5,51 5,49 5,47 5,46 5,44 6409 6066 5748 5455 5182 4928<br />
901475 4074 21322,50 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,6 1,5 27 40 46,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 5,68 5,67 5,65 5,64 5,62 5,61 7842 7446 7079 6738 6422 6127<br />
900923 1717 8009,92 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,4 1,5 45 40 44,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 5,07 5,05 5,03 5,00 4,98 4,96 3749 3525 3317 3126 2949 2785<br />
14940 4167 21769,38 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,4 1,5 57 45 44,9 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,9 0,8 4,79 4,76 4,73 4,70 4,67 4,65 2541 2373 2218 2076 1945 1825<br />
900493 917 4287,32 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 39 60 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 5,06 5,04 5,02 5,00 4,98 4,96 3971 3744 3535 3342 3162 2996<br />
13708 3862 20214,30 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 57 45 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 4,64 4,61 4,59 4,56 4,53 4,50 2195 2049 1915 1792 1679 1574<br />
901409 3918 20513,12 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 30 24 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 5,28 5,27 5,25 5,24 5,22 5,21 5392 5109 4848 4606 4381 4171<br />
900153 4038 21111,05 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 108 105 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 3,62 3,58 3,53 3,48 3,43 3,39 488 443 403 366 333 303<br />
900168 4080 21357,07 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,2 1,5 45 49 42,9 1,3 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 0,8 4,92 4,90 4,87 4,85 4,83 4,81 3249 3054 2873 2707 2553 2410<br />
5361 1511 7091,59 Materialverlust 1 2 u 6,8 4,0 1,5 54 94 40,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,56 4,54 4,51 4,48 4,46 4,43 2084 1948 1823 1709 1602 1505<br />
900327 258 1237,14 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,8 1,5 30 40 38,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,97 4,95 4,94 4,92 4,91 4,89 4044 3831 3633 3451 3281 3123<br />
900504 925 4322,06 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,8 1,5 33 50 38,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,90 4,88 4,86 4,85 4,83 4,81 3643 3445 3262 3092 2935 2789<br />
901427 3956 20713,43 Materialverlust 1 2 u 6,5 3,7 1,5 36 50 37,8 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,8 4,75 4,73 4,71 4,69 4,68 4,66 3046 2875 2717 2572 2437 2311<br />
901431 3963 20738,55 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,6 1,5 33 60 36,7 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 0,9 0,9 4,74 4,72 4,71 4,69 4,67 4,66 3134 2963 2805 2659 2524 2397<br />
901391 3907 20467,28 Materialverlust 1 2 u 6,2 3,4 1,5 36 50 34,7 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 1,0 0,9 4,52 4,50 4,48 4,46 4,45 4,43 2417 2281 2155 2039 1932 1831<br />
900157 4074 21327,42 Materialverlust 1 2 u 7,6 4,6 1,5 33 41 46,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 5,72 5,70 5,69 5,67 5,65 5,63 7642 7239 6866 6521 6201 5902<br />
14588 4074 21327,61 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,4 1,5 39 38 44,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 5,42 5,40 5,38 5,36 5,34 5,32 5539 5230 4945 4681 4436 4208<br />
900793 1537 7224,20 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,2 1,5 39 46 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 5,26 5,24 5,22 5,20 5,18 5,16 4839 4568 4318 4086 3872 3672<br />
901405 3918 20510,91 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,2 1,5 60 76 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 4,78 4,75 4,72 4,70 4,67 4,64 2517 2350 2196 2055 1925 1806<br />
901406 3918 20511,69 Materialverlust, Bereich 1 2 u 7,2 4,2 1,5 81 76 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 4,34 4,31 4,27 4,23 4,20 4,16 1360 1255 1160 1074 994 922<br />
901408 3918 20511,69 Materialverlust 1 2 u 7,2 4,2 1,5 30 45 42,9 1,5 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 1,0 5,48 5,46 5,45 5,43 5,42 5,40 6468 6134 5825 5539 5273 5025<br />
901392 3907 20468,26 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 45 55 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 4,97 4,95 4,92 4,90 4,88 4,86 3479 3273 3083 2908 2746 2596<br />
901468 4068 21291,55 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 42 55 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 5,04 5,02 5,00 4,97 4,95 4,93 3827 3607 3403 3215 3041 2879<br />
900179 4167 21774,15 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 57 79 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 4,70 4,67 4,65 4,62 4,59 4,57 2392 2237 2093 1962 1840 1728<br />
900180 4167 21774,62 Materialverlust 1 2 u 7,0 4,0 1,5 48 38 40,8 1,5 1,4 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 4,90 4,88 4,85 4,83 4,81 4,78 3165 2973 2796 2633 2482 2342<br />
8848 2375 11394,27 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,6 1,5 57 94 36,7 1,5 1,4 1,4 1,3 1,2 1,1 1,1 4,42 4,39 4,36 4,34 4,31 4,29 1786 1669 1561 1463 1371 1287<br />
901513 4163 21749,92 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,6 1,5 24 45 36,7 1,5 1,4 1,4 1,3 1,2 1,1 1,1 5,14 5,13 5,12 5,11 5,10 5,08 5204 4949 4713 4494 4290 4100<br />
900760 1486 6963,54 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,4 1,5 27 45 34,7 1,5 1,4 1,4 1,3 1,2 1,2 1,1 4,91 4,90 4,89 4,87 4,86 4,85 4067 3861 3670 3494 3330 3177<br />
900526 945 4434,04 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,0 1,5 21 31 40,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,91 5,90 5,89 5,88 5,87 5,86 10488 10002 9551 9133 8743 8379<br />
900219 3948 20656,57 Materialverlust 1 2 u 7,4 4,0 1,5 36 45 40,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,56 5,55 5,53 5,51 5,50 5,48 6725 6370 6041 5737 5454 5191<br />
900338 276 1330,16 Materialverlust, Bereich Analyse 10/06 1 2 u 7,2 3,8 1,5 716 131 38,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >1,8 >10 >10 >10 >10 >10 >10<br />
14122 3950 20674,49 Materialverlust 1 2 u 7,2 3,8 1,5 51 27 38,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,09 5,07 5,04 5,02 5,00 4,97 3837 3609 3398 3203 3023 2856<br />
14587 4074 21321,07 Materialverlust 1 2 u 7,2 3,8 1,5 39 38 38,8 1,9 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4 5,34 5,33 5,31 5,29 5,27 5,25 5414 5120 4848 4597 4364 4147<br />
900236 828 3896,05 Materialverlust 1 2 o 8,6 3,8 1,5 219 146 155,1 3,3 3,0 2,7 2,4 2,1 1,7 1,4 4,17 3,92 3,68 3,44 3,20 2,96 3033 2102 1455 1008 698 484<br />
3231 947 4443,04 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 69 321 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 4,59 4,56 4,53 4,51 4,48 4,45 2046 1907 1780 1664 1556 1457<br />
900922 1717 8008,57 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 24 35 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,52 5,51 5,50 5,49 5,47 5,46 7404 7051 6723 6419 6136 5872<br />
900164 4076 21330,77 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 27 45 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,45 5,44 5,43 5,41 5,40 5,39 6765 6433 6126 5841 5575 5328<br />
900165 4080 21356,70 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 45 41 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,07 5,05 5,03 5,01 4,99 4,97 3986 3759 3549 3355 3176 3009<br />
900176 4095 21434,96 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 36 53 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,26 5,24 5,22 5,21 5,19 5,17 5179 4904 4650 4415 4197 3993<br />
900183 4169 21782,15 Materialverlust 1 2 u 7,0 3,6 1,5 45 30 36,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,5 1,5 5,07 5,05 5,03 5,01 4,99 4,97 3986 3759 3549 3355 3176 3009<br />
900602 1047 4890,44 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 117 81 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 3,59 3,55 3,50 3,46 3,42 3,38 493 450 411 376 344 315<br />
900807 1594 7420,12 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 36 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 4,95 4,93 4,92 4,90 4,89 4,87 3944 3735 3541 3361 3195 3040<br />
7714 2096 9839,04 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 156 94 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 3,15 3,10 3,05 3,00 2,95 2,90 241 217 195 176 159 143<br />
901429 3961 20718,91 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 21 55 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,26 5,25 5,24 5,24 5,23 5,22 6189 5901 5633 5386 5155 4940<br />
901440 3975 20791,00 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 30 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,07 5,06 5,05 5,03 5,02 5,01 4714 4476 4256 4052 3862 3685<br />
901464 4062 21273,72 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 51 70 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 4,65 4,63 4,61 4,59 4,57 4,55 2557 2404 2263 2133 2012 1901<br />
901514 4163 21749,99 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 24 35 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,20 5,19 5,18 5,17 5,16 5,15 5648 5378 5128 4895 4679 4477<br />
900182 4169 21782,17 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 48 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 4,71 4,69 4,67 4,65 4,63 4,61 2784 2621 2471 2333 2204 2085<br />
901546 4234 22114,07 Materialverlust 1 2 u 6,6 3,2 1,5 27 45 32,7 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 1,6 1,5 5,14 5,12 5,11 5,10 5,09 5,08 5159 4905 4670 4452 4249 4061<br />
901516 4165 21755,50 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,0 1,5 27 41 30,6 1,9 1,8 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 4,98 4,97 4,96 4,94 4,93 4,92 4483 4263 4058 3869 3693 3529<br />
900181 4169 21782,62 Materialverlust 1 2 u 6,4 3,0 1,5 21 57 30,6 1,9 1,8 1,8 1,7 1,7 1,6 1,5 5,10 5,09 5,08 5,08 5,07 5,06 5380 5129 4897 4681 4481 4294<br />
901478 4074 21328,24 Materialverlust 1 2 u 7,7 4,1 1,5 57 60 41,8 2,1 2,0 1,9 1,8 1,8 1,7 1,6 5,38 5,36 5,33 5,31 5,28 5,26 4815 4522 4253 4004 3774 3561<br />
900159 4074 21327,91 Materialverlust 1 2 u 7,6 4,0 1,5 48 72 40,8 2,1 2,0 1,9 1,9 1,8 1,7 1,6 5,50 5,48 5,45 5,43 5,41 5,39 5757 5429 5125 4845 4585 4344<br />
901471 4068 21293,30 Materialverlust 1 2 u 7,4 3,8 1,5 24 34 38,8 2,1 2,0 1,9 1,9 1,8 1,7 1,6 5,87 5,86 5,84 5,83 5,82 5,81 9908 9440 9007 8605 8230 7882<br />
901485 4080 21367,62 Materialverlust 1 2 u 7,4 3,8 1,5 39 55 38,8 2,1 2,0 1,9 1,9 1,8 1,7 1,6 5,54 5,52 5,50 5,49 5,47 5,45 6500 6153 5832 5536 5260 5003<br />
712 9 / 2012
ten Betriebszeit angenommen. D. h. die Korrosionsrate ergibt<br />
sich aus der beim Molchlauf gemessenen Tiefe, zuzüglich eines<br />
molchabhängigen Toleranzzuschlages, bezogen auf den<br />
Zeitraum zwischen Errichtung der Fernleitung und Molchlauf<br />
bzw. zwischen zwei Molchläufen. Faktoren, die Einfluss auf<br />
das Korrosionswachstum einer Fehlstelle haben, sind u. a.<br />
Fehlstellentyp,<br />
Lage der Fehlstelle (extern/intern),<br />
Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes,<br />
Art des Fördermediums (korrosiv/nicht-korrosiv),<br />
Bodeneigenschaften und<br />
Fremdstrombeeinflussung.<br />
Die Festlegung der Sicherheitsfaktoren für die Beurteilung<br />
der Fehlstellen bei statischer und schwellender Druckbelastung<br />
beruht auf der Arbeit von P. Mackenstein und W.Schmidt<br />
[1]. Die Betriebslastdaten der Rohrfernleitung werden nach<br />
der linearen Schädigungshypothese von Miner [2] ausgewertet<br />
und zu äquivalenten Konstantdruckamplituden für die jeweiligen<br />
Druckmessstellen zusammengefasst.<br />
Die Ergebnisse werden in eine detaillierte Bewertungstabelle<br />
eingetragen. Darin sind alle zu bewertenden Fehlstellen<br />
hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit unter Berücksichtigung<br />
der fernleitungsspezifischen Randbedingungen für den<br />
vereinbarten Betrachtungszeitraum aufgelistet (Bild 4). Aus<br />
der Tabelle kann der Betreiber den genauen Zeitpunkt entnehmen,<br />
an dem eine Molchanzeige ein Bewertungskriterium<br />
unterschreitet (grau hinterlegte Felder). Damit ist der Betreiber<br />
einer Fernleitung in der Lage, Sanierungsmaßnahmen<br />
zeitlich zu koordinieren und die damit verbundenen Kosten<br />
der Instandhaltungsmaßnahmen für die kommenden Jahre<br />
genau zu bestimmen.<br />
In einigen Fällen empfiehlt es sich, mit Hilfe der verwendeten<br />
Software der Molchfirma eine Detailanalyse einzelner<br />
Fehlstellen durchzuführen. Damit kann ein detailliertes Bild<br />
von der Fehlstelle ermittelt werden, um daraus eine Anpassung<br />
der Bewertung durchzuführen. Zusätzlich können die<br />
Ergebnisse genutzt werden, um ähnliche Anzeigenbilder neu<br />
zu bewerten.<br />
Bewertung von Molchanzeigen in<br />
Bogenbereichen<br />
Die Bewertung von Molchanzeigen in Bogenbereichen einer<br />
Fernleitung ist häufig fehlerhaft. Bedingt durch die Bogengeometrie<br />
ist ein gleichmäßiges Anliegen der Sensorik an<br />
der Rohrwandung nicht immer gewährleistet. Die Molchfirmen<br />
selbst weisen auf die eingeschränkte Erkennbarkeit und<br />
Auswertbarkeit von Anzeigen in Bögen hin, aber auch Schadensfälle<br />
und Nachmessungsergebnisse machen diese Problematik<br />
deutlich.<br />
Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Bewertung von<br />
Fehlstellen in Rohrbögen sind Testläufe in den jeweiligen Bogentypen<br />
der Fernleitung. Dabei werden künstliche Anomalien<br />
in den Bogen eingebracht, ausgewertet und ein Faktor<br />
ermittelt, der die Abweichung kompensiert bzw. eine für den<br />
Bogentyp angepasste Spezifikation erstellt.<br />
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Literatur<br />
[1] Mackenstein, P. und Schmidt, W. „Beurteilung der Festigkeit<br />
von fehlerhaften Pipelinerohren - Verfahren und Bewertungskriterien“<br />
<strong>3R</strong> international 34 (1995) Heft 12<br />
Dezember<br />
[2] Miner, M. A. [Journal of Applied Mechanics 1945, SA<br />
159/A 169] Cumulativ Damage in Fatigue<br />
Autorin<br />
Dipl.-Ing. Kathrin Kortenbach<br />
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9 / 2012 713
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Prüfung und Bewertung der<br />
Sprödigkeit von Bauteilen<br />
und Bauteil komponenten aus<br />
Kunststoff<br />
Von Hans-Jürgen Kocks<br />
Angesichts der Forderung in den Regelwerken Bauteile oder Bauteilkomponenten aus Kunststoff hinsichtlich ihres Versprödungsgrades<br />
zu untersuchen, fehlt bisher das geeignete Prüfverfahren für die Baustelle. In diesem Beitrag wird mit der „KIZ“-<br />
Probe ein einfaches, baustellengerechtes Verfahren zur Bewertung der Sprödigkeit von Kunststoffen vorgestellt. Anwendungsbeispiele<br />
zeigen, dass sich die Schadensbilder und Erfahrungen der Praxis in den Prüfergebnissen widerspiegeln.<br />
1. Einleitung<br />
Im September 2010 wurde mit dem DVGW-Arbeitsblatt<br />
W 402 die Basis für die heute angestrebte Erfassung von Bestands-,<br />
Zustands- und Umgebungsdaten für die Instandhaltung<br />
von Leitungsnetzen geschaffen [1]. Wesentlicher Vorteil<br />
einer solchen Datenerfassung ist die Übertragbarkeit der Verhältnisse<br />
auf andere Netzbereiche mit Bauteilen gleicher Bauart<br />
und ähnlichen Umgebungsbedingungen. Eine so generierte<br />
Datenbank bildet die Planungsgrundlage für die Instandhaltung<br />
von Versorgungsnetzen. Die erforderlichen Daten sind sowohl<br />
bei Netzarbeiten, bei systematischen Untersuchungen, vor allem<br />
aber auch im Schadensfall zugänglich. Für die Zustandserfassung<br />
von Rohren ist neben der Bewertung von Korrosionserscheinungen<br />
metallischer Leitungen auch die Beurteilung<br />
des Versprödungsgrades von Umhüllungen und Bauteilen aus<br />
Kunststoff vorgesehen [1].<br />
Zur Beurteilung des Versprödungsgrades wird derzeit im<br />
Regelwerk eine Prüfung mit dem Hammer vorgeschlagen. Diese<br />
Prüfung ist aufgrund der Verformbarkeit von Kunststoffbauteilen<br />
praktisch nur im Falle der Umhüllungen von Stahloder<br />
Gussrohren in Grenzen anwendbar. Eine Reproduzierbarkeit<br />
ist aufgrund der möglichen Variabilität der Prüfmittel an<br />
den Baustellen und die eher unterschiedlichen konstitutionellen<br />
bzw. physischen Gegebenheiten der Prüfer nicht gegeben.<br />
Aus diesem Grunde bietet sich die Anwendung des hier vorgestellten<br />
alternativen Prüfverfahrens geradezu an.<br />
2. Das Prüfverfahren<br />
Bei diesem Prüfverfahren für Kunststoffe handelt es sich um<br />
eine abgewandelte Form der aus dem Stahlbereich bekannten<br />
WIZ (TRBB)- und RIZ (TFBB)-Probe nach DIN EN ISO 5173 [2].<br />
Die Prüfung nach DIN EN ISO 5173 dient dazu, das Bruchverhalten<br />
einer geschweißten Stahlprobe im Nahtbereich zu bewerten<br />
(Bild 1). Zur Prüfung wird eine Dreipunktbiegung angewendet,<br />
die Zugspannungen „Wurzel“-seitig (WIZ) oder „Raupen“-seitig<br />
(RIZ) erzeugt. Im Falle der Rissbildung lassen sich so Verunreinigungen<br />
oder Fehler in der Schweißnaht nachweisen.<br />
Das Prinzip dieses Prüfverfahrens kann auch dazu angewendet<br />
werden, den Versprödungsgrad von Bauteilen oder<br />
Bauteilkomponenten aus Kunststoff zu beurteilen. Bei der<br />
Probennahme ist darauf zu achten, dass eine Erwärmung des<br />
Materials vermieden wird. Zur Prüfung wird ein etwa 5 bis 10<br />
mm breiter Probestreifen des Kunststoffmaterials mit einem<br />
Messer oberflächlich gekerbt. Bild 2 zeigt die Vorbereitung<br />
des Prüfstreifens am Beispiel eines unter Laborbedingungen<br />
hergestellten Normprüfstabes aus Polypropylen (PP). Die Probe<br />
wird von Hand gebogen, so dass die Zugkräfte in der Kerbe<br />
wirksam werden („KIZ“-Probe).<br />
Die Praxisrelevanz einer derart gekerbten Probe ergibt<br />
sich aufgrund der Tatsache, dass Riefen und Kratzer je nach<br />
Verlegeweise insbesondere bei nicht konventionellen Verlegeverfahren<br />
unvermeidbar sind. Laut Regelwerk sind Riefen<br />
und Kratzer bei Bauteilen aus Polyethylen (PE) immerhin bis zu<br />
Bild 1: Die Prüfung nach<br />
DIN EN ISO 5173<br />
714 9 / 2012
einer Tiefe von 10 % der Mindestwanddicke akzeptiert [3]. Biegespannungen<br />
ergeben sich in der Praxis durch Verformungen,<br />
bei Punktlasten oder Punktlagerungen in Verbindung mit Bodenbewegungen<br />
im Falle des Frosttauwechsels usw.<br />
3. Anwendungsbeispiele<br />
3.1 Kälteversprödung von Polypropylen –<br />
Produktionsbedingungen<br />
Bild 3 zeigt das Ergebnis der Prüfung an Polypropylentypen mit<br />
unterschiedlicher Kältebeständigkeit. Die Prüfung wurde hier an<br />
den unter Laborbedingungen hergestellten Normprüfstäben bei<br />
0 °C durchgeführt (vgl. Bild 2). Während sich der kältebeständige<br />
PP-Typ 1 in der Kerbe wie „Kaugummi“ ziehen lässt, zeigt der PP-<br />
Typ 2 im gekerbten Bereich ein sprödes Bruchverhalten. In diesem<br />
Beispiel liefert die KIZ-Probe einen Hinweis, welcher Werkstoff<br />
für niedrige Temperaturen besser geeignet ist.<br />
3.2 Kälteversprödung von Polypropylen –<br />
Baustellenbedingungen<br />
Von Polypropylenumhüllungen sind Schäden bei niedrigen Umgebungstemperaturen<br />
bekannt. Bild 4 und Bild 5 zeigen Beispiele<br />
solcher Schadensformen. Im ersten Fall handelt es sich um einen<br />
im Spülbohrverfahren eingezogenen Rohrstrang. Das Rohrende in<br />
Zugrichtung ragte aus der Bohrung und zeigte nach einer Kälteperiode<br />
mit -10 bis -15 °C deutliche Abplatzungen. Auch im Falle<br />
der noch unbeanspruchten Rohre auf dem Rohrlager fanden sich<br />
erste Risse. Bei einer Überprüfung der Sprödigkeit konnte selbst<br />
noch bei -4 °C an Lagerrohren unter Schlagwirkung diese Rissbildung<br />
beobachtet werden.<br />
Die Anwendung der KIZ-Probe auf die im Schadensfall eingesetzte<br />
PP-Umhüllung bestätigt nach einer Temperierung auf<br />
0 °C diese Sprödigkeit (Bild 6). Mit dieser Methodik besteht sowohl<br />
in der Produktion als auch an Baustellen die Möglichkeit, das<br />
Werkstoffverhalten in Bezug auf die bruchmechanischen Eigenschaften<br />
bei niedrigen Temperaturen schnell und aussagekräftig<br />
prüfen zu können.<br />
Bild 2: Vorbereitung eines PP-Prüfstreifens für die KIZ-<br />
Probe<br />
Bild 3: KIZ-Probe von zwei PP-Typen bei 0 °C<br />
3.3 Gesintertes Polyethylen – Produktionsbedingungen<br />
Ein weiteres Beispiel für die Anwendung dieses Prüfverfahrens ist<br />
die Bewertung des Einsatzmaterials für gesinterte Polyethylenumhüllungen.<br />
Im Gegensatz zum Extrusionsprozess rieselt beim Sinterverfahren<br />
Polyethylenpulver auf das sich drehende, ca. 300 °C<br />
heiße Rohr. Im Beispiel wurden dazu zwei PE-Typen mit unterschiedlicher<br />
Festigkeit eingesetzt. Der Zugversuch zeigt, dass der<br />
PE-Typ 1 eine mehr als doppelt so hohe Streckspannung erreicht<br />
als der PE-Typ 2 (Bild 7). Der hochfeste PE-Typ 1 erfüllt dabei<br />
nicht die Anforderungen der DIN 30670 an die Reißdehnung von<br />
mind. 200 % [4]. Die im Zugversuch ermittelte Reißdehnung liegt<br />
im Mittel bei 150 %. Im Vergleich zum spröden Bruchergebnis<br />
Bild 4 und Bild 5: Schaden an einer PP-Umhüllung durch Kälteversprödung nach einem Rohreinzug und auf dem Rohrlager<br />
9 / 2012 715
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
mit der KIZ-Probe wird deutlich, dass beim Zugversuch vermutlich<br />
durch die Wärmetönung im Einschnürungsbereich ein nicht zu<br />
unterschätzender Einfluss auf das Bruchverhalten besteht und so<br />
ein flexibleres Verhalten vorgetäuscht wird. Die KIZ-Probe lässt<br />
beim PE-Typ 1 das spröde Bruchverhalten eindeutig erkennen,<br />
während sich der PE-Typ 2 in der Prüfung duktil verhält (Bild 8).<br />
Die bei der Dehnung des PE-Typ 2 erkennbaren Lücken sind dabei<br />
auf die, für eine gesinterte Umhüllung typischen, geschlossenen<br />
Poren im Gefüge zurückzuführen.<br />
3.4 Alterung von Polyethylen – Baustellenbedingungen<br />
Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass die sich ergebende<br />
Änderung der mechanischen Eigenschaften im Falle niedriger<br />
Temperaturen prinzipiell auf die Alterung des Kunststoffes über-<br />
Bild 6: KIZ-Probe der PP-Umhüllung bei 0 °C (Schadensfall<br />
siehe Bild 4 und 5)<br />
tragbar ist [5]. Aus diesem Grunde ist die KIZ-Probe auch für<br />
die im Rahmen des DVGW-Arbeitsblattes W 402 geforderte<br />
Prüfung des Versprödungsgrades geeignet. Bild 9 zeigt das<br />
Ergebnis der KIZ-Probe im Falle eines Rohrschadens. Während<br />
sich bei einem neuwertigen PE-Rohr das Material in der Biegefläche<br />
erwartungsgemäß „kaugummiartig“ verzieht, zeigt die<br />
30 Jahre alte Rohrprobe (Herstellungsjahr 1981) das für die<br />
Rissbildung ursächliche spröde Bruchverhalten.<br />
4. Schlussfolgerungen<br />
Die Anwendungsbeispiele zeigen, dass die KIZ-Probe zur Beurteilung<br />
des Versprödungsgrades von Bauteilen und Bauteilkomponenten<br />
aus Kunststoffen geeignet ist. Dies gilt für<br />
die Bewertung sowohl im Falle neuwertiger als auch gealterter<br />
Werkstoffe. Die Prüfung bei Umgebungsbedingungen ermöglicht<br />
bereits eine erste Einschätzung des Bruchverhaltens.<br />
Aussagekräftiger ist natürlich die Bewertung bei den zu<br />
erwartenden tiefsten Umgebungstemperaturen während des<br />
Betriebes. Gegenüber dem Zugversuch hat die KIZ-Probe den<br />
Vorteil, dass aufgrund der sehr kurzen Prüfzeit die für eine Bewertung<br />
störende Wärmetönung im Einschnürungsbereich der<br />
Zugproben vermieden wird. Diese Wärmetönung täuscht ggf.<br />
eine Flexibilität vor, die tatsächlich gar nicht gegeben ist. Da es<br />
sich bei der KIZ-Probe weiterhin um eine zerstörende Prüfung<br />
handelt, kann diese an Bauteilen zwangsläufig nur im Falle von<br />
Schäden, systematischen Untersuchungen oder beispielsweise<br />
bei Umverlegungen angewendet werden. Bauteilkomponenten<br />
wie die Umhüllung von Stahl- oder Gussrohren können auch<br />
an in Betrieb befindlichen Leitungen mit dieser Prüfung bewertet<br />
werden. Hier ist nach der Probennahme eine Reparatur<br />
der Umhüllung mit handelsüblichen Materialien durchführbar.<br />
Im Falle der Korrosionsschutzumhüllungen sind spröde<br />
(Epoxidharz, Polyurethanharz usw.) von duktilen Umhüllungssystemen<br />
(PE, PP-Umhüllungen) zu unterscheiden. Ungeachtet<br />
ihres Bruchverhaltens entsprechen alle diese Materialien<br />
als Korrosionsschutz dem aktuellen „Stand der Technik“.<br />
Bild 7: Zugversuche an Umhüllungen der Sinter-PE-Typen 1 und 2<br />
Bild 8: Ergebnis der KIZ-Probe an gesinterten Polyethylentypen<br />
Bild 9: Ergebnis der KIZ-Probe an gealterten Polyethylenrohren<br />
– Vergleich einer neuwertigen, „frischen“ Probe<br />
mit einer 30 Jahre alten Probe<br />
716 9 / 2012
Entscheidend für die Anwendung als Korrosionsschutzschicht ist<br />
letztlich die Barrierewirkung gegenüber korrosiven Einflüssen. Angesichts<br />
einer maximal zu erwartenden Dehnung der Werkstoffkombination<br />
aus Kunststoff und Stahl von 0,5 % wird diese Barrierewirkung<br />
durch die bruchmechanischen Eigenschaften des Umhüllungsmaterials<br />
nicht beeinflusst.<br />
Umhüllungen auf Polyolefinbasis sind aufgrund des duktilen<br />
Bruchverhaltens im Vergleich zu den spröderen Beschichtungsmaterialien<br />
in Handhabung und Betrieb wesentlich unempfindlicher,<br />
solange sich nicht durch Alterung oder Korrosion das mechanische<br />
Bruchverhalten dem der duromeren Systeme annähert. In<br />
diesem Zustand können unzulässige Punktlasten oder Punktlagerungen<br />
zur Rissbildung führen. Dies ist ein wesentlicher Grund für<br />
die Forderung einer steinfreien Bettung polyolefinumhüllter Leitungsrohre<br />
[5;6]. Im Falle einer steinfreien Bettung ist unabhängig<br />
von der Sprödigkeit des Beschichtungsstoffes die Wirksamkeit<br />
eines Korrosionsschutzes sichergestellt.<br />
Die Bettungsverhältnisse können sich lokal im Laufe der Betriebsjahre<br />
durch Fremdaufgrabungen oder schwankende Grundwasserstände<br />
und das damit verbundene Ausschwemmen der<br />
Feinanteile verändern. Für eine Rehabilitationsplanung im Sinne<br />
des DVGW-Arbeitsblattes W 402 ist es daher unerlässlich neben<br />
der Zustandserfassung auch die aktuellen Umgebungsbedingungen<br />
zu dokumentieren [1]. Im Falle unzulässiger Bettungsbedingungen<br />
ergibt sich bei Polyolefinen mit dem Wechsel des Bruchverhaltens<br />
zwangsläufig auch ein Wechsel des Nutzungsverhaltens.<br />
Das hier beschriebene Prüfverfahren liefert dabei die für<br />
eine Zustandserfassung notwendige Information, ob den Bauteilen<br />
oder Bauteilkomponenten aus Kunststoff zum Zeitpunkt der<br />
Prüfung ein duktiles oder sprödes Bruchverhalten zuzuordnen ist.<br />
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Literatur<br />
[1] DVGW-Arbeitsblatt W 402; Netz- und Schadenstatistik – Erfassung<br />
und Auswertung von Daten zur Instandhaltung von<br />
Wasserrohrnetzen, September 2010<br />
[2] DIN EN ISO 5173; Zerstörende Prüfungen von Schweißnähten<br />
an metallischen Werkstoffen – Biegeprüfungen, Februar 2012<br />
[3] DVGW-Arbeitsblatt W 400-2; Technische Regeln Wasserverteilungsanlagen<br />
(TRWV), September 2004<br />
[4] DIN 30670; Umhüllungen von Stahlrohren und -formstücken<br />
mit Polyethylen, April 2012<br />
[5] H.-J. Kocks, C. Bosch, M. Betz; „Die bruchmechanischen Eigenschaften<br />
der Polyolefine – Sind die in den Normen vorgesehenen<br />
Anwendungsbereiche realistisch?“ <strong>3R</strong> international 50<br />
(2011) H. 8–9, S. 618–625<br />
[6] DIN 30675-1 „Äußerer Korrosionsschutz von erdverlegten<br />
Rohrleitungen“, September 1991<br />
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Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
Reduzierung der Ausfall- und<br />
Reparaturkosten<br />
Kontakt: pipeline@tuev-nord.de<br />
Dr. Hans-Jürgen Kocks<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe<br />
GmbH, Siegen,<br />
Tel. +49 271-691-170,<br />
E-Mail: hans-juergen.kocks@smlp.eu<br />
9 / 2012 717
Projekt kurz beleuchtet<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
Biogasaufbereitungsanlage besteht<br />
erfolgreich im Dauerlauf<br />
Nach einem halben Jahr Dauerbetrieb der ersten Biogasaufbereitungsanlage<br />
blickt die ETW Energietechnik zufrieden<br />
auf den gelungenen Produktstart ihrer neuen Aufbereitungstechnik<br />
zurück.<br />
Etwa 30 km südlich von Ulm wird am Standort Laupheim<br />
seit vier Jahren Biogas aus Mais, Gras und Ganzpflanzensilage<br />
erzeugt. Das Rohbiogas wird von der Erdgas Südwest<br />
GmbH aufbereitet und als Biomethan dem Endkunden über<br />
das eigene Erdgasnetz zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2008<br />
wurde dafür die erste Biogas-Aufbereitungsanlage am<br />
Standort in Betrieb genommen. Die Druckwechseladsorption<br />
von Schmack Carbotech verarbeitet etwa 600 m 3 Rohbiogas<br />
je Stunde. Mit dieser Menge können knapp 2000<br />
Vier-Personen-Haushalte durchgehend mit Strom versorgt<br />
werden.<br />
Um auf den steigenden Bedarf an Biomethan zu reagieren,<br />
entschloss sich der Betreiber zum Ausbau der Produktionskapazität.<br />
Mit praktischer Erfahrung aus dem Betrieb<br />
und dem Wissen um die Vorteile der trockenen Druckwechseladsorption<br />
fiel die Wahl auf eine Biomethananlage der<br />
ETW Energietechnik. Einer der Hauptgründe für den Zuschlag<br />
an das Unternehmen: Die Spezialisten aus Moers hatten<br />
die beste Lösung für die Herausforderung, die neue Anlagentechnik<br />
in den Bestand zu integrieren. Bevor das feuchte<br />
Rohbiogas zu den Adsorptionsbehältern gelangt, werden<br />
Schwefelwasserstoff entfernt und Wasser auskondensiert.<br />
Die Restfeuchte wird als Begleiteffekt über die Druckwechseladsorption<br />
entfernt. Die Adsorptionskolonnen sind über<br />
eine intelligente Steuerung so miteinander verschaltet, dass<br />
die Produktgasreinheit auch bei schwankenden Rohbiogaszusammensetzungen<br />
und -mengen einen stabilen Methangehalt<br />
von 98 % aufweist. Kontinuierliche Qualitätsmessungen<br />
gewährleisten dabei kurze Reaktionszeiten. Das Biomethan<br />
wird anschließend mit etwa 6 bar an die Einspeisestation<br />
weitergeleitet, die als Schnittstelle zum Erdgasnetz<br />
fungiert.<br />
Erstmalig wird in Laupheim mittels der von ETW entwickelten<br />
Prozessführung des DWA-Prozesses, die sich deutlich<br />
von den in Deutschland etablierten Systemen unterscheidet,<br />
Biomethan erzeugt. Das Ergebnis ist ein außerordentlich<br />
hoher Methananteil im Produktgas bei geringsten<br />
Methanverlusten und geringstem Verbrauch an elektrischer<br />
Energie: So können 98 % des zugeführten Methans in das<br />
Erdgasnetz verbracht werden. Die 2 % Methanverlust werden<br />
in den biologischen Prozess der Biogasanlage über eine<br />
Nachverbrennungsanlage in Form von Nutzwärme zurückgeführt.<br />
Zusammen mit der Rückgewinnung der Kompressionswärme<br />
lassen sich insgesamt 140 kW Wärmeleistung bei<br />
80 °C aus der Gasaufbereitung entkoppeln.<br />
Mit einem Leistungsbedarf von 130 kW an elektrischer<br />
Energie, resultierend aus einem verfahrenstechnisch optimierten<br />
Aufbau, verfügt der Betreiber über eine sehr wirtschaftliche<br />
Anlagentechnik – zumal neben dem Einsatz von<br />
Aktivkohle für die Entschwefelung keine sonstigen Betriebsstoffe<br />
erforderlich sind.<br />
Dass hausgemachte Probleme wie Wärme-, Frischwasserbedarf,<br />
Winterertüchtigung, Korrosion und Ablagerungen,<br />
Channeling sowie der Umgang mit chemischen Substanzen<br />
gar nicht erst existieren, bietet neben einer erhöhten<br />
Betriebssicherheit auch aus ökologischer Sicht viele Vorteile.<br />
Mit der trockenen Druckwechseladsorption der ETW<br />
Energietechnik darf sich der Biomethanmarkt über eine kräftige<br />
Belebung freuen. Gerade weil mit der Biomethanproduktion<br />
die einzig praktikable Möglichkeit gegeben ist, erneuerbare<br />
Energie zu speichern, bleibt es dennoch Aufgabe<br />
des Gesetzgebers, die Rolle des Biogases bei der Energiewende<br />
klar zu definieren.<br />
Kontakt<br />
ETW Energietechnik GmbH, Moers,<br />
E-Mail: brux@etw-energie.de<br />
718 9 / 2012
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
1 Mio m 3 Trinkwasser pro Jahr fließt<br />
durch 20 km lange GFK-Wickelrohre<br />
Im April dieses Jahres war es soweit: Mit dem Spatenstich für die Erweiterung eines Hochbehälters und den Bau einer Trinkwasserleitung<br />
von Hohenlohe nach Neumarkt in der Oberpfalz fiel der Startschuss für Bayerns bislang größte Rohrleitungsbaumaßnahme.<br />
Der Bau von Hochbehälter und Zubringerleitung ist Bestandteil eines Vertrages zwischen der Großen Kreisstadt<br />
Neumarkt und dem Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab. Aufgrund der Vereinbarungen werden in den<br />
nächsten 50 Jahren jährlich rund 1 Mio. m 3 Trinkwasser Richtung Neumarkt fließen – und das durch GFK-Wickelrohre des<br />
Systems FLOWTITE von der Amitech Germany GmbH.<br />
Die Herbert Dankerl Bau GmbH (Los 1) und die Haimerl Bau<br />
GmbH & Co. KG (Lose 2 + 3) haben von der Laber-Naab-<br />
Gruppe den Auftrag erhalten, die 20 km lange Trinkwasserleitung<br />
zu erstellen. Bei der Entscheidung für Rohre aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff (GFK) von Amitech gaben neben<br />
den produkttechnischen Eigenschaften des Werkstoffes<br />
wirtschaftliche Berechnungen und Nachhaltigkeitsaspekte<br />
den Ausschlag. Hierzu zählten unter anderem die lange Haltbarkeit,<br />
eine hohe Korrosionsbeständigkeit, geringe Unterhaltskosten<br />
und die große Flexibilität bei der Verlegung.<br />
Für die Beteiligten ist es ein Meilenstein: Seit mehr als 20<br />
Jahren wird vom Wasserwirtschaftsamt Bayern ein zweites<br />
Standbein für die Trinkwasserversorgung der Stadt Neumarkt<br />
gefordert. Dieses ist mit dem Abschluss des Wasserlieferungsvertrags<br />
zwischen der Stadt Neumarkt und dem Zweckverband<br />
der Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab sozusagen<br />
in trockenen Tüchern. „In dem Vertrag verpflichtet sich<br />
der Zweckverband Trinkwasser an die Stadt Neumarkt zu lie-<br />
fern“, erläutert Werkleiter Franz Herrler, Zweckverband der<br />
Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab, Sitz Beratzhausen.<br />
Hierzu stellt der Zweckverband an einer Übergabestelle in der<br />
Nähe des bestehenden Hochbehälters Eichenhofen, Gemeinde<br />
Seubersdorf, mindestens 1 Mio. m³ im Jahr Trinkwasser<br />
zur Verfügung, wobei laut Herrler die maximale Liefermenge<br />
auf 3500 m³ pro Tag begrenzt ist. Der Hochbehälter Hohenlohe<br />
ist Ausgangspunkt des Leitungsteiles des Zweckverbandes<br />
Laber-Naab. Im Auftrag der Stadt Neumarkt wird die ca.<br />
20 km lange Hauptwasserleitung vom Übergabeschacht Eichenhofen<br />
bis zum Wasserwerk Neumarkt gelegt.<br />
Geplante Lebensdauer von<br />
80–100 Jahren<br />
Die Trinkwasserleitung wird aus glasfaserverstärkten Kunststoffrohren<br />
System FLOWTITE hergestellt. Sie werden bei der<br />
Amitech Germany GmbH in Mochau nach dem Wickelrohr-<br />
Foto: AMITECH Germany GmbH<br />
Bild 1: 20.000 lfdm<br />
GFK-Trinkwasser-Rohre<br />
in den Nennweiten<br />
DN 400 und DN 500 in<br />
Druckstufen von PN 10<br />
bis PN 25 inklusive der<br />
Formteile werden im<br />
Rahmen von Bayerns<br />
größter Rohrleitungsbaumaßnahme<br />
verlegt<br />
9 / 2012 719
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
Foto: ZV Laber-Naab<br />
Bild 2: Ein weiterer Vorteil der GFK-Rohre: Ein Bogen<br />
kann in nahezu jeder gewünschten Gradzahl hergestellt<br />
werden<br />
verfahren produziert und nach terminlicher Absprache mit<br />
der Bauleitung zur Einbaustelle transportiert. Zum Lieferumfang<br />
zählen 20.000 lfdm GFK-Trinkwasser-Rohre in den<br />
Nennweiten DN 400 und DN 500 in Druckstufen von PN 10<br />
bis PN 25 inklusive der Formteile. Mit der Entscheidung für<br />
diese Rohre trägt der Auftraggeber seinen Anforderungen an<br />
Bayerns größte bisher durchgeführte Rohrleitungsbaumaßnahme<br />
Rechnung: „Insgesamt 18 Alternativen haben wir geprüft<br />
und uns dann für die nachhaltigste Lösung entschieden“,<br />
erinnert sich Herrler. „Deshalb fiel unsere Wahl auf einen<br />
Werkstoff, der über die entsprechenden Eigenschaften verfügt,<br />
damit die Leitung auch noch in 80 bis 100 Jahren ihre<br />
Funktion erfüllt.“<br />
Innerhalb von 14 Monaten muss der Auftrag im wahrsten<br />
Sinne des Wortes abgewickelt sein. „Bei Auftragsvergabe<br />
brachten vor allen Dingen die Werkstoffeigenschaften den<br />
Zuschlag“, erinnert sich Friedrich Böhner, Gebietsverkaufsleiter,<br />
Amitech Germany GmbH. So sind die verwendeten Wickelrohre<br />
korrosionsbeständig, lange haltbar und die glatte<br />
Innenfläche sorgt für hervorragende hydraulische Eigenschaften.<br />
Die hieraus resultierenden niedrigen Reibungsverluste<br />
senken unter anderem den Energieverbrauch der im Trinkwasserbereich<br />
eingesetzten Pumpen. „Darüber hinaus sorgt<br />
das geringe Gewicht der Wickelrohre – sie wiegen lediglich<br />
ein Viertel bzw. ein Zehntel von vergleichbaren Rohren aus<br />
Grauguss oder Beton – dafür, dass die Transportkosten überschaubar<br />
bleiben und dafür, dass die Rohre auf an der Einbaustelle<br />
einfach und flexibel zu handhaben sind“, so Böhner weiter.<br />
„Insbesondere die individuellen Baulängen von bis zu 18 m<br />
reduzieren Kupplungsvorgänge deutlich und sind Grundlage<br />
für einen zügigen Baufortschritt.“ Hinzu kommt: Nach dem<br />
Einbau ist nur ein geringer Serviceaufwand nötig. Das trägt<br />
zu niedrigen Unterhaltungskosten bei und schont letztlich<br />
auch den Gebührenzahler.<br />
Mit der FLOWTITE-Technologie bietet Amitech dem<br />
Markt ein Produkt, das langfristig und bei geringen Kosten<br />
Kunden eine optimale Lösung für die jeweilige Bauaufgabe<br />
bietet. Die Kombination aller Eigenschaften und Vorteile ergeben<br />
ein optimales System im Hinblick auf Installation und<br />
Unterhaltungskosten – hierin sind sich die an der Tiefbaumaßnahme<br />
beteiligten Parteien einig. Am 5. April erfolgte im<br />
Beisein von Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann<br />
und Stadtwerke-Direktor Manfred Tylla der Spatenstich für<br />
Bayerns bislang größte Rohrleitungsbaumaßnahme.<br />
Foto: AMITECH Germany GmbH<br />
Bild 3: FLOWTITE GFK-Rohre: Bei Auftragsvergabe<br />
brachten vor allen Dingen die Werkstoffeigenschaften<br />
den Zuschlag<br />
Kontakt<br />
Amitech Germany GmbH, Mochau, Tel. +49 3431 7182 0,<br />
E-Mail: presse@amitech-germany.de<br />
www.amitech.de<br />
720 9 / 2012
PE-HD-Rohre sorgen für frostfreien<br />
Trink- und Abwassertransport auf<br />
neuer Ostsee-Seebrücke<br />
Urlaubsziel Heiligenhafen: Die Ostseestadt bietet seit Frühjahr 2012 eine neue Attraktion: die Erlebnis-Seebrücke. Um die<br />
Gastronomie sowie die sanitären Anlagen auf der Brücke nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig zu betreiben, sorgt Uponor<br />
mit Ecoflex Supra Plus für frostfreien Trink- und Abwassertransport. Die flexibel vorgedämmten Rohre überzeugen durch die<br />
hohe Wärme- und Kältedämmung sowie das integrierte Frostschutzkabel. Die Rohre konnten zudem selbst bei Minusgraden<br />
zügig verlegt werden.<br />
Die 420 m lange Brücke führt vom Hauptbadestrand in Blitzform<br />
über die See. In den Sommermonaten können Besucher<br />
auf dem Sonnendeck der Brücke den Meerblick genießen.<br />
In den Wintermonaten können die Außentemperaturen<br />
in der Hafenstadt allerdings auf bis zu -20 °C fallen. Damit<br />
die Küche in der Lounge sowie die sanitären Anlagen ganzjährig<br />
betrieben werden können, soll auch bei niedrigen Temperaturen<br />
frostfrei Trinkwasser transportiert und Abwasser<br />
entsorgt werden. Daher entschied sich der Bauherr, die HVB<br />
Heiligenhafener Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG, für das<br />
flexibel vorgedämmte Rohrsystem Uponor Ecoflex Supra<br />
Plus. Unter der Brücke wurden 500 m dieser Rohre verlegt:<br />
250 m Rohr der Dimension 40 mm für die Trinkwasserver-<br />
sorgung und 250 m Rohr der Dimension 63 mm für den Abwassertransport.<br />
Geplant wurde die Seebrücke vom<br />
Ingenieurs büro b&o Ingenieure und der Seebauer | Wefers<br />
und Partner GbR.<br />
Die installierten Ecoflex-Rohre bestehen aus einem stabilen<br />
und gleichzeitig flexiblen Mantelrohr sowie einem Mediumrohr<br />
aus unvernetztem Polyethylen (PE-100). Dieses ist<br />
mit einer Dämmung aus mehrlagigem, vernetztem Polyethylen-Schaum<br />
umgeben.<br />
Die spezielle Rohrgeometrie und das Material des Mantelrohres<br />
aus schlagfestem Polyethylen (PE-HD) sorgen für<br />
die nötige Ringsteifigkeit und ermöglichen trotzdem enge Biegeradien.<br />
Zusätzliches Spezialwerkzeug und aufwändige<br />
Bild 1: Die 420 m<br />
lange Erlebnis-Seebrücke<br />
führt vom<br />
Hauptbadestrand<br />
in Blitzform über<br />
die See<br />
9 / 2012 721
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
Schweißarbeiten waren nicht nötig. Das Dämmmaterial hat<br />
zudem eine hohe Feuchteresistenz.<br />
Durch diese Eigenschaften sind die Rohre besonders robust<br />
und langlebig und bieten eine hohe Wärme- sowie Kältedämmung.<br />
Zudem haben sie ein geringes Gewicht und sind<br />
besonders flexibel. Dadurch können diese besonders einfach<br />
verlegt werden.<br />
Werkseitig ist in die Ecoflex-Rohre ein selbstregelndes<br />
Frostschutzkabel integriert. Dadurch wird das Wasser auch<br />
bei niedrigen Außentemperaturen frostsicher transportiert.<br />
Dank des temperaturgesteuerten Reglers wird das Frostschutzkabel<br />
nur bei Bedarf eingeschaltet. Das spart Energie<br />
und reduziert die Betriebskosten. Mit Isoliersätzen wurden<br />
die Mantelrohre an den Verbindungen zusätzlich gedämmt<br />
und abgedichtet.<br />
Die verwendeten Rohre können selbst bei Minusgraden<br />
verlegt werden. Aufgrund der besonders langen Rohrlänge<br />
von 150 m waren nur wenige Rohrverbindungen für die<br />
Frisch- und Abwasserleitungen und nur zwei Regler für das<br />
Frostschutzkabel notwendig. Das spart zusätzlich Montagezeit<br />
und Materialkosten ein. Durch all diese Vorteile konnten<br />
die Rohre wirtschaftlich in nur vier Tagen von vier Monteuren<br />
installiert werden.<br />
Bild 2: Im Abstand von 80 cm wurden die Rohre mit Rohrschellen<br />
an den Holzbalken befestigt<br />
Zwei Bauabschnitte von jeweils 200 m<br />
Die Brücke wurde in zwei Bauabschnitten von jeweils etwa<br />
200 m errichtet. Im ersten Bauabschnitt wurden in die Jochsowie<br />
in die Querverteilungsbalken aus Beton Durchgänge für<br />
die Versorgungsrohre gebohrt. Durch diese wurden die Rohre<br />
mit einer Seilwinde gezogen und unterhalb der Holzbalken<br />
der Unterkonstruktion verlegt. Anschließend wurden die Rohre<br />
mit Rohrschellen im Abstand von 80 cm senkrecht an den<br />
Holzbalken befestigt.<br />
Im zweiten Bauabschnitt wurde die Brücke mit Holzbalken<br />
konstruiert. An diesen sowie der Unterkonstruktion aus<br />
Holz wurden die Rohre ebenfalls mit Rohrschellen im Abstand<br />
von 80 cm befestigt. Dabei wurden die Rohrschellen seitlich<br />
an den Holzbalken befestigt.<br />
Installiert wurde Ecoflex Supra Plus von der Mäder & Rath<br />
Haustechnik GmbH unter Leitung der Geschäftsführer Ole<br />
Mäder und Michael Rath. Enrico Soeder, Technischer Verkauf<br />
Versorgung von Uponor, erklärte den Fachhandwerkern vor<br />
Ort die Montage mit Seilwinde und Abrollvorrichtung.<br />
Das Abwasser wird durch ein Druckverfahren transportiert.<br />
Um Ablagerungen in den Rohren und damit Rohrschäden<br />
zu vermeiden, befindet sich stets Wasser in den Rohren,<br />
das durch zufließendes Abwasser weitergedrückt wird.<br />
Bild 3: Das Uponor Ecoflex Supra Plus-Rohr mit Frostschutzkabel<br />
Kontakt<br />
Uponor GmbH, Haßfurt, E-Mail: michaela.freytag@uponor.com<br />
722 9 / 2012
Berstlining mit duktilen Gussrohren<br />
mit ZM-Umhüllung<br />
Im Zuge der Neugestaltung der Landstraße wurde in der oberösterreichischen Landeshauptstadt eine alte Graugussleitung<br />
DN 400 in einem Bereich von rund 200 m in nur drei Tagen erneuert. Zum Einsatz kamen duktile Gussrohre mit Zementmörtel-<br />
Umhüllung und BLS ® /VRS ® -T-Steckmuffenverbindungen von Duktus, die sich aufgrund ihrer hohen Belastbarkeit besonders gut<br />
für die grabenlose Rohrverlegung eignen.<br />
Die grabenlose Verlegetechnik ist im mitteleuropäischen<br />
Raum eine feste Größe im Tiefbau. Im innerstädtischen Bereich<br />
sind grabenlose Bauweisen bei der Erneuerung von<br />
Druckrohrleitungen nicht mehr wegzudenken. Sie haben sich<br />
bewährt, sind wirtschaftlich, umwelt- und ressourcenschonend<br />
und reduzieren Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum.<br />
Auch in Österreich setzt man vermehrt auf diese Vorteile.<br />
Nachdem Wien mit zahlreichen Grabenlos-Projekten eine<br />
Vorreiterrolle übernommen hat, kann nun Linz mit einem<br />
Berstlining-Rekord punkten.<br />
Linz ist nicht nur die drittgrößte Stadt Österreichs, sondern<br />
hat auch mit der Landstraße eine innerstädtische Einkaufsmeile,<br />
die gemessen an der Besucherfrequenz auf Platz drei<br />
der meistfrequentierten Straßen der Alpenrepublik liegt. Der<br />
südliche Teil der Landstraße wird seit dem Frühjahr 2012 mit<br />
großem Aufwand umgestaltet. Im Zuge dieser Maßnahme<br />
wurde die Sanierung einer in die Jahre gekommenen Grau-<br />
gussleitung DN 400, die als Trinkwassertransportleitung genutzt<br />
wird, in zwei Abschnitten auf einer Gesamtlänge von<br />
200 m in Angriff genommen.<br />
Dass sich die Linz AG als Auftraggeber für eine grabenlose<br />
Verlegung entschied, lag auf der Hand. Nur so konnten die<br />
Verkehrsbeeinträchtigungen gering gehalten werden und die<br />
Geschäftsanlieger weitgehend von der Baumaßnahme verschont<br />
bleiben. Grundvoraussetzung war ebenfalls eine zeitliche<br />
Limitierung der Tiefbaumaßnahme auf drei Tage.<br />
Die offene Bauweise als einzige Alternative hätte bei einer<br />
Rohrleitungstiefe von 1,40 m – neben den bekannten Nachteilen<br />
– vor allem eine wesentliche längere Bauzeit zur Folge<br />
gehabt.<br />
Erneuerung mit statischem Berstlining<br />
Da der Rohrquerschnitt DN 400 und die hydraulische Leistung<br />
unverändert bleiben sollte, entschied man sich für das<br />
Bild 1: Erneuerung einer Graugussleitung gegen eine<br />
Leitung aus duktilen Gussrohren DN 400 von Duktus<br />
Bild 2: Nach dem Bersten der Altleitung wird der Bohrkanal auf<br />
610 mm aufgeweitet und zeitgleich das neue Gussrohr DN 400<br />
eingezogen<br />
9 / 2012 723
Projekt kurz beleuchtet<br />
Wasserversorgung<br />
Bild 3: Ankunft des Neurohres in der Maschinengrube<br />
statische Berstlining-Verfahren. Damit können in gleicher<br />
Trasse gleichgroße oder größere Rohre eingezogen werden.<br />
Um die alte Gussleitung zu bersten, den Bohrkanal aufzuweiten<br />
und gleichzeitig die Duktus-Rohre mit Zementmörtel-<br />
Umhüllung einzuziehen, war eine Maschinentechnik mit entsprechend<br />
hohen Zugkräften erforderlich. Eine weitere Voraussetzung<br />
war die Messung und Dokumentation der Zugkräfte,<br />
weil die Rohre bis maximal 650 kN belastet werden<br />
dürfen. Für diese Arbeiten in der Linzer Landstraße wurde<br />
erstmals in Österreich eine Anlage mit 1900 kN Zugkraft<br />
(Hersteller: TRACTO-TECHNIK) eingesetzt. Zuerst wurde die<br />
Zuglafette in der Maschinenbaugrube installiert und an die<br />
Hydraulikantriebsstation angeschlossen. Dann wurde das<br />
Berstgestänge mit dem Führungsdorn durch das Altrohr geschoben<br />
und am Ende durch den Berst- und Aufweitungskopf<br />
mit dem anhängenden Neurohr ersetzt. Beim Rückzug barst<br />
der mit Schneidmessern bestückte Kopf die Altleitung auf und<br />
die nachfolgende Aufweitung weitete den Bohrkanal auf<br />
610 mm auf und zog unmittelbar das duktile Gussrohr ein.<br />
Die gemessenen und dokumentierten Einzugskräfte lagen<br />
mit 500 kN weit unter der zulässigen Belastung der BLS ® /<br />
VRS ® -T-Verbindung des neuen Rohres.<br />
Damit konnten Rohre aus duktilem Gusseisen von Duktus<br />
bei der bislang dimensionsmäßig größten Berstlining-Baustelle<br />
Österreichs einmal mehr ihre hohe Belastbarkeit und ihre<br />
Eignung für grabenlose Verlegetechnik unter Beweis stellen.<br />
Von allen gängigen Wasserleitungswerkstoffen weisen<br />
duktile Gussrohre mit der formschlüssigen BLS ® /VRS ® -T-<br />
Verbindung mit die höchsten zulässigen Zugkräfte auf. Dies<br />
erlaubt größere Baugrubenabstände und verbessert so deren<br />
Wirtschaftlichkeit, ohne dass Abstriche bei der Sicherheit hingenommen<br />
werden müssen. Zusammen mit der Zementmörtel-Umhüllung,<br />
die bestmöglichen Korrosionsschutz und herausragende<br />
mechanische Schutzeigenschaften bietet, stellt<br />
die BLS ® /VRS ® -T-Verbindung die perfekte Kombination als<br />
Rohrleitungsmaterial für grabenlosen Rohrneuverlegungen<br />
oder Auswechslungen dar.<br />
Bild 4: Grabenlos eingebautes neues Gussrohr mit Zementmörtel-Umhüllung<br />
und BLS ® /VRS ® -T-Steckmuffenverbindung<br />
Kontakt<br />
Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Wetzlar,<br />
E-Mail: office@duktus.com<br />
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in Halle 2, Stand B8<br />
724 9 / 2012
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2012<br />
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RohRe + Komponenten<br />
Marktübersicht<br />
Armaturen<br />
Armaturen + Zubehör<br />
Absperrklappen<br />
Anbohrarmaturen<br />
Rohre<br />
PE 100-RC Rohre<br />
Schutzmantelrohre<br />
726 9 / 2012
RohRe + Komponenten<br />
2012<br />
Kunststoff<br />
Formstücke<br />
Rohrdurchführungen<br />
Marktübersicht<br />
Dichtungen<br />
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Helga Pelzer<br />
Tel. 0201 82002-35<br />
Fax 0201 82002-40<br />
h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
9 / 2012 727
2012<br />
mAschInen + GeRäte<br />
Marktübersicht<br />
Kunststoffschweißmaschinen<br />
horizontalbohrtechnik<br />
Berstlining<br />
Leckageortung<br />
728 9 / 2012
KoRRosIonsschutZ<br />
2012<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
9 / 2012 729
2012<br />
KoRRosIonsschutZ<br />
Marktübersicht<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
730 9 / 2012
KoRRosIonsschutZ<br />
2012<br />
Korrosionsschutz<br />
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9 / 2012 731
2012<br />
DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />
Marktübersicht<br />
Dienstleistungen<br />
Ingenieurdienstleistungen<br />
Sanierung<br />
sanierung<br />
Gewebeschlauchsanierung<br />
Öffentliche Ausschreibungen<br />
InstItute + VeRBänDe<br />
Institute<br />
732 9 / 2012
InstItute + VeRBänDe<br />
2012<br />
Verbände<br />
Marktübersicht<br />
9 / 2012 733
2012<br />
InstItute + VeRBänDe<br />
Marktübersicht<br />
Verbände<br />
8-10 October 2012<br />
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734 9 / 2012
WISSEN für die PRAXIS<br />
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Renovierung von Entwässerungskanälen und<br />
-leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />
2011, 46 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />
RSV Merkblatt 2<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen<br />
mit Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen<br />
durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />
2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 2.2<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und<br />
-kanälen mit vorgefertigten Rohren durch<br />
TIP-Verfahren<br />
2011, 29 Seiten DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 3<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und<br />
-kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />
2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 4<br />
Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und<br />
Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />
(partielle Inliner)<br />
2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 5<br />
Reparatur von Entwässerungsleitungen und<br />
Kanälen durch Roboterverfahren<br />
2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />
RSV Merkblatt 6<br />
Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen<br />
und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />
2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 6.2<br />
Sanierung von Bauwerken und Schächten<br />
in Entwässerungssystemen – Reparatur/<br />
Renovierung (in Bearbeitung)<br />
RSV Merkblatt 7.1<br />
Renovierung von drucklosen Leitungen /<br />
Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem<br />
Schlauchlining<br />
2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 7.2<br />
Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen<br />
– Reparatur / Renovierung<br />
2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />
RSV Merkblatt 8<br />
Erneuerung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen<br />
mit dem Berstliningverfahren<br />
2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 10<br />
Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />
2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />
RSV Information 11<br />
Vorteile grabenloser Bauverfahren für die<br />
Erhaltung und Erneuerung von Wasser-,<br />
Gas- und Abwasserleitungen<br />
2011, 42 Seiten DIN A4, broschiert, € 9,-<br />
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Kontonummer
Special<br />
Hausanschlusstechnik<br />
FHRK startet Projekt zur<br />
Standardisierung von<br />
Hauseinführungen für Gebäude<br />
ohne Keller<br />
Hauseinführungen für Kabel und Rohre werden in einigen Regionen heute noch stiefmütterlich behandelt. Die Folge sind erhebliche<br />
Mängel, angefangen von Feuchteschäden bis hin zu in das Gebäude dringendem Gas infolge mangelnder Dichtung. Um<br />
dem zu begegnen, haben Hersteller von Hauseinführungssystemen den Fachverband FHRK e.V. gegründet. Eine seiner Aufgaben<br />
ist, Standardlösungen zu entwickeln und zu publizieren, die den Regelwerken des DVGW und den DIN-Normen entsprechen.<br />
Die standardisierten Hauseinführungssysteme sollen das Einführen von Gebäude-Versorgungsleitungen einfacher und<br />
sicherer machen.<br />
KG-Rohre sind für Hauseinführungen<br />
problematisch<br />
Kanalgrundrohre (KG-Rohre) wurden ursprünglich für die Entsorgung<br />
der Gebäude konzipiert. Über sie sollte Abwasser einen<br />
sicheren Weg in den Kanal finden. Heute werden sie häufig<br />
auch für Hauseinführungen verwendet. Als Einführungslösung<br />
der Hausanschlüsse sind sie aber problematisch, nicht<br />
nur im Hinblick auf eine gas- und wasserdichte Abdichtung<br />
(Bild 1). Sie stellt auch die Versorgungsunternehmen vor eine<br />
schwer zu bewältigende Aufgabe.<br />
Häufig sieht sich die Versorgungsbranche mit vollendeten<br />
Tatsachen konfrontiert. Die Anträge für die Netzanschlüsse<br />
wurden erst nach dem Betonieren der Bodenplatte gestellt.<br />
Dann sind die KG-Rohre bereits ein unverrückbarer Bestandteil<br />
des Neubaus. Das erschwert naturgemäß die Aufgabe,<br />
die erforderlichen Kabel und Rohre regelgerecht ins Gebäude<br />
zu führen.<br />
Die ersten Probleme treten bereits beim Einführen der<br />
Kabel und Rohre auf: Welchen Rohrbogen hat der Bauunternehmer<br />
verwendet? Einen 6 x 15°-, 3 x 30°-, 2 x 45°- oder<br />
den 90°-Bogen? In der Praxis ist alles zu finden, nur keine<br />
Standardlösung.<br />
Hat das Einschieben der Leitungen - häufig unter dem Einsatz<br />
diverser Hilfsmittel - funktioniert, sind diese nach den<br />
einschlägigen Regelwerken (DVGW VP 601, DIN 18322) gasund<br />
wasserdicht abzudichten. Auch hiefür gibt es keine Standardlösungen.<br />
Häufig wird auf den Baustellen improvisiert. Die<br />
Folge sind nicht selten Abdichtungslösungen, die mit den Vor-<br />
Bild 1: Hauseinführungen und Abdichtungen wie sie nicht sein sollten<br />
736 9 / 2012
gaben der Regelwerke nichts zu tun haben. Im Schadensfall<br />
stellt sich dann die Frage, wer die Verantwortung trägt, wenn<br />
zum Beispiel Schleichgas durch ein nicht abgedichtetes Rohrsystem<br />
in das Gebäude dringt.<br />
Um drohenden Mängeln mit den verbundenen Haftungsfragen<br />
vorzubeugen, besteht also dringend Handlungsbedarf,<br />
praxisgerechte Standardlösungen zu entwickeln. Als praxisgerechte<br />
Lösung haben sich heute bereits DVGW-zugelassene<br />
Mehrsparten-Hauseinführungssysteme bewährt.<br />
Bild 2: Querverbund als Komplettdienstleister<br />
Sichere Standardlösungen<br />
Als vor zwei Jahren der „Fachverband Hauseinführungen für<br />
Rohre und Kabel e.V.“ (FHRK) gegründet wurde, war man sich<br />
unter den Gründungsmitgliedern schnell einig, dass die „Einführungssituation“<br />
bei nicht unterkellerten Gebäuden dringend<br />
verbessert werden muss. Im ersten Schritt erstellte der<br />
Fachverband deshalb eine Hersteller unabhängige Informationsbroschüre<br />
über den Einsatz von Mehrsparten-Hauseinführungen<br />
in nicht unterkellerten Gebäuden. Die achtseitige<br />
Broschüre weist plakativ auf die unerwünschte Ausführungsvariante<br />
mit KG-Rohren hin und liefert Argumente für den<br />
Einbau von DVGW-zugelassenen Hauseinführungssystemen.<br />
Bilder und Graphiken veranschaulichen die „Idealzustände“.<br />
Eine Checkliste für Bauherren rundet die Information ab. Sie<br />
soll den Bauherrn animieren sich rechtzeitig mit den Versorgungsunternehmen<br />
in Verbindung zu setzen, damit die Verlegung<br />
der Versorgungsleitungen möglichst einfach und regelgerecht<br />
verläuft.<br />
Der FHRK stellt die Broschüre allen Versorgungsunternehmen<br />
kostenlos für ihre Kundenberatung zur Verfügung.<br />
Ein Exemplar finden Sie als Beilage in dieser <strong>3R</strong>-Ausgabe. Viele<br />
Unternehmen der Versorgungsbranche haben bereits gute<br />
Erfahrungen mit ihr gemacht.<br />
Bild 3: Einheitlich Beratung in der Flächenversorgung unter<br />
Einbindung des Fachhandels<br />
Wie werden Mehrsparten-<br />
Hauseinführungen vertrieben?<br />
1. Querverbund als Komplettdienstleister<br />
Viele Querverbundunternehmen liefern die Mehrspartenhauseinführung<br />
für Gebäude mit und ohne Keller als Standardhauseinführung<br />
über das eigene Lager. Als spartenübergreifende<br />
Informationsquelle verwenden sie dann gerne<br />
die neutral gehaltene FHRK-Broschüre zur Kundenberatung<br />
(Bild 2).<br />
2. Mehrspartenhauseinführung als Standard<br />
für die Flächenversorgung<br />
In der Flächenversorgung sind sehr häufig vier unabhängige<br />
Versorgungsunternehmen tätig. Hier ist die Mehrspartenhauseinführung<br />
oft noch kein Standardprodukt. Nach Vorstellung<br />
des Verbandes sollten auch hier möglichst alle beteiligten<br />
Versorger die Broschüre als einheitliche Informationsplattform<br />
(Bild 3) verwenden. Bei einer entsprechenden<br />
Nachfrage wird dann der Zugang zu den Produkten über<br />
FHRK-geschulte Fachhändler möglich sein.<br />
Bild 4: „Geplante“ Mehrspartenhauseinführung bei einem kellerlosen<br />
Einfamilienhaus<br />
9 / 2012 737
Special<br />
Hausanschlusstechnik<br />
Fazit<br />
Der FHRK will als unabhängiger Verband im Sinne aller Versorgungsunternehmen<br />
einen vernünftigen Hauseinführungsstandard<br />
bei kellerlosen Gebäuden entwickeln. Dazu ist es<br />
wichtig, dass die Branche zukünftig eine einheitliche Sprache<br />
spricht. Der FHRK stellt dafür kostenlose Broschüren zur Verfügung<br />
die von allen Stadtwerken, EVU, Gas- und Wasserversorgern<br />
sowie Telekommunikationsunternehmen bundesweit<br />
einheitlich zur Beratung genutzt werden können. Eine recht-<br />
zeitige Planung (Bild 4) mit dem Ziel der Definition des Einführungspunktes<br />
in Verbindung mit einer einheitlichen Trassenplanung<br />
ist „Sicher“ im Sinne aller Beteiligten.<br />
Kontakt<br />
Weitere Informationen sowie alle Broschüren zum download<br />
unter: www.fhrk.de<br />
Planbar, sicher dicht und<br />
nachbelegbar<br />
Drei wichtige Argumente für Mehrspartenhauseinführungen<br />
Der Stellenwert der Kellerabdichtung hat in den letzten Jahren<br />
weiter zugenommen. Gleichzeitig haben sich die Kellerbauweisen<br />
stark verändert. Neben den klassischen Kellervarianten,<br />
vor Ort gemauert oder betoniert, findet man in den<br />
Neubaugebieten immer häufiger standardisierte Kellersysteme<br />
in Fertigbauweise. Diese erfordern im Hinblick auf eine<br />
fachgerechte Abdichtung einer genaueren Betrachtung<br />
bzw. Planung.<br />
Damit eine intakte, neu erstellte Kelleraußenabdichtung<br />
nicht bereits bei der Erstellung der Hausanschlüsse nachhaltig<br />
in Mitleidenschaft gezogen wird, nehmen immer mehr<br />
Stadtwerke und Energieversorgungsunternehmen so früh wie<br />
möglich Einfluss auf den Planungsprozess der Hausanschlüsse<br />
und suchen im Vorfeld den Kontakt zum Architekten, Bauträger<br />
oder Bauherrn.<br />
Neben dem Stellenwert der Kellerabdichtung spielt im<br />
Zeitalter des Ausbaus der Breitbandinfrastruktur, zum Beispiel<br />
die Anbindung der Telekommunikation über Glasfaserleitungen,<br />
die Nachbelegbarkeit von Hauseinführungssystemen<br />
eine zunehmend wichtigere Rolle.<br />
Mehrspartenhauseinführungen sind aus den genannten<br />
Aspekten aktueller denn je, weil planbar, sicher dicht und über<br />
ein vorhandenes Leerrohrsystem nachbelegbar.<br />
Die Mitgliedsfirmen des FHRK stehen für weitere Fragen<br />
zu den genannten Themen gerne zur Verfügung. Weitere Infos<br />
finden Sie unter www.fhrk.eu.<br />
Der brbv, Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />
GmbH, bietet zum Thema „Einbau und Abdichtung von<br />
Netz- und Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung“, drei<br />
Informationsveranstaltungen an:<br />
17. Oktober 2012 in Fürth<br />
14. November 2012 in Bad Zwischenahn<br />
18. Dezember 2012 in Potsdam<br />
Quelle: FHRK<br />
Bild 1: Mehrspartenhauseinführung mit Leerrohrtrasse<br />
Kontakt<br />
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen unter:<br />
www.brbv.de<br />
738 9 / 2012
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Special<br />
Hausanschlusstechnik<br />
„Der FHRK ist das Sprachrohr einer<br />
ganzen Branche“<br />
<strong>3R</strong> sprach mit dem wiedergewählten Vorstand des Fachverbandes Hauseinführungen<br />
für Rohre und Kabel e.V. (FHRK), Eckhard Wersel (DOYMA GmbH & Co.<br />
Durchführungssysteme) und Horst Scheuring (Hauff-Technik GmbH & Co. KG).<br />
Herr Wersel, Herr Scheuring, zunächst einmal<br />
herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wiederwahl /<br />
Bestätigung im Amt als Vorsitzende Ihres jungen<br />
Verbandes. Blicken wir kurz zurück: Am 29. Juni 2010<br />
wurde der Fachverband Hauseinführungen für Rohre<br />
und Kabel e.V., kurz FHRK gegründet. Was war der<br />
Anlass und was ist seitdem passiert?<br />
Wersel: Das Ganze hatte eine längere Vorgeschichte, die Idee<br />
eines solchen Verbandes war schon älter. Als Hersteller von<br />
Hausanschlusssystemen wurde man von den verschiedenen<br />
Versorgungsunternehmen immer wieder gefragt, warum wir<br />
nicht das Gespräch mit Architekten und Baufirmen suchen.<br />
Das passiert natürlich auch, aber dennoch ist ein einzelner<br />
Hersteller wie Doyma oder Hauff oder ein anderer damit<br />
überfordert, es gibt zu viele Architekten, planende und ausführende<br />
Stellen. Ein einziger Hersteller von Hausanschlusssystemen<br />
kann das gar nicht leisten. Vor der Gründung des<br />
FHRK vor zwei Jahren war uns klar, dass man zur Aufklärung<br />
– und genau das wollen wir erreichen – die Dynamik der ganzen<br />
Branche benötigt.<br />
Scheuring: Wir brauchen für Sachinformationen zum Thema<br />
„Sichere Hausanschlusssysteme“ eine Plattform, die von allen<br />
am Bau Beteiligten wahrgenommen wird; ein Sprachrohr<br />
oder herstellerübergreifenden Kanal, der die Kräfte bündelt.<br />
Unser Ziel ist es, immer mehr Branchenkollegen, Planer, Architekten<br />
usw. ins Boot zu holen. Wir setzen uns ein für die<br />
Förderung des fachgerechten, wirtschaftlichen und sicheren<br />
Einsatzes von Hauseinführungen.<br />
Wersel: Strom, Gas, Wasser, Abwasser und Telekommunikation<br />
– ein Wohngebäude funktioniert ja nur, wenn alle diese<br />
Versorgungsleitungen intakt sind. Teilweise kommen dann<br />
noch Rohre für Regenwassernutzung, Erdwärme, Fernwärme<br />
usw. hinzu. Wenn nicht alle diese Leitungen fachgerecht abgedichtet<br />
sind, drohen massive Schäden.<br />
Scheuring: Deshalb sind geprüfte Abdichtsysteme die sicherste<br />
Lösung. Sie dichten auch dann zuverlässig ab, wenn<br />
nach starken Regenfällen das Grundwasser an der Kellerwand<br />
oder der Bodenplatte ansteht.<br />
Wie sieht diese Aufklärung bzw. Förderung von<br />
fachgerechten Hausanschlusssystemen aus? Wen<br />
informieren Sie und wie transportieren Sie diese<br />
Informationen?<br />
Scheuring: Wir definieren Richtlinien und technische Standards,<br />
kurz wir treiben eine einheitliche Standardisierung weiter<br />
voran. Unsere Informationen richten sich an einen großen<br />
Kreis: Verbraucher, sprich Bauherren, planende und bauausführende<br />
Stellen, Hersteller, Schulen und Ausbildungsstätten,<br />
außerdem öffentliche und politische Institutionen.<br />
Bild: Am 24. Mai dieses Jahres wurde der alte Vorstand des FHRK<br />
im Amt bestätigt. <strong>3R</strong> sprach mit Eckhard Wersel (re.), Vorsitzender<br />
des FHRK, und seinem Stellvertreter Horst Scheuring<br />
Wersel: Wir erarbeiten in internen Arbeitskreisen wettbewerbsübergreifende<br />
Branchenlösungen sowie definierte Qualitätsstandards<br />
und Richtlinien. Alle Mitglieder – einige sind<br />
untereinander direkte Mitbewerber – bringen in diese Arbeitskreise<br />
ihre ganze Erfahrung mit ein. Unser Ziel ist es, die<br />
auf diese Weise gemeinsam gefundenen Lösungen so zu publizieren<br />
und verbreiten, dass sie von der Fachwelt, also den<br />
Planern, Fachbetrieben und Gutachtern, als anerkannte Regeln<br />
der Technik angenommen werden, bei rechtlichen Auseinandersetzungen<br />
als Basis dienen und Fachbetriebe sie als<br />
740 9 / 2012
Grundlage ihrer Ausführung nutzen. Dazu bieten wir auf unserer<br />
Homepage www.fhrk.de unter anderem kostenlose Broschüren<br />
zum Download an.<br />
Sind Sie zufrieden mit dem bisher Erreichten?<br />
Wersel: Ja, unsere Arbeit seit der Gründung war weitaus erfolgreicher<br />
als erwartet. Inzwischen haben wir 26 Mitglieder,<br />
der Verband wird auf breiter Ebene wahrgenommen. Versorgungsunternehmen<br />
begrüßen die gemeinsame Informationsplattform<br />
und die wettbewerbsübergreifenden Publikationen<br />
des Verbandes.<br />
Und wie wird es mit dem FHRK weitergehen? Wie<br />
sehen die Pläne für die Zukunft aus?<br />
http://www.fhrk.eu/<br />
download/broschuere/<br />
ohnekeller.pdf<br />
http://www.fhrk.eu/<br />
download/broschuere/<br />
mitkeller.pdf<br />
Scheuring: Wir sind dabei, weiter zu wachsen – und sind zu<br />
allen Seiten offen für Unterstützung von Unternehmen und<br />
Institutionen in Industrie und Handel sowie von Fachplanern<br />
und Energieversorgungsunternehmen, die mit unseren Zielsetzungen<br />
übereinstimmen. Es laufen derzeit außerdem Aktivitäten<br />
mit anderen Bauverbänden, um auszuloten, welche<br />
strategischen Allianzen wir zusammen bilden können.<br />
Bislang gab es bereits drei Veranstaltungen in Zusammenarbeit<br />
mit dem brbv, dem Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes,<br />
mit jeweils 30 bis 50 Teilnehmern. Drei<br />
weitere Veranstaltungen zum Thema „Einbau und Abdichtung<br />
von Netz- und Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung“<br />
finden bis Ende des Jahres statt (siehe S. 738 in dieser Ausgabe).<br />
Des Weiteren wollen wir bei mehr Veranstaltungen präsent<br />
sein, zum Besipiel auf Hausmessen und anderen branchenrelevanten<br />
Veranstaltungen, um mit Verbrauchern, also<br />
den Häuslebauern, direkt in Kontakt zu treten.<br />
Herr Wersel, Herr Scheuring, wir danken Ihnen für<br />
das Gespräch.<br />
Kontakt<br />
Fachverband Hauseinführungen für Rohre und Kabel e. V.,<br />
Schwerin, Tel. +49 385 20888-959, E-Mail: info@fhrk.eu,<br />
www.fhrk.eu<br />
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9 / 2012 741
Special<br />
Hausanschlusstechnik<br />
Mehrsparten-Hauseinführung<br />
aus Sicht eines Versorgungsunternehmens<br />
Von Karl-Heinz Beißwenger<br />
Seit der Trinkwasserzentralisierung und der Hausversorgung<br />
über öffentliche Netze liegen die Versorgungsleitungen für<br />
Trinkwasser-, Strom-, Telekommunikations- und Gas unter<br />
der Erde. Die Einführung in das Gebäude erfolgt oftmals über<br />
räumlich voneinander getrennte Wanddurchbrüche und Leerrohre.<br />
Sie sind oft nicht richtig abgedichtet, technisch unzulänglich<br />
und durchdringen das Gebäude an vielen Stellen.<br />
Unseren Zweckverband Eislinger Wasserversorgungsgruppe<br />
stellte diese Form der Hauseinführung vor erhebliche Probleme.<br />
Nicht nur war das Einbringen der Leitungen aufwändig.<br />
Die Durchdringungen waren oftmals auch wenig sicher gegen<br />
eindringendes Wasser mit der Folge hoher Schäden sowie<br />
aufwändiger und teurer Reparaturen.<br />
Heutzutage verwenden wir geprüfte und zugelassene Abdichtsysteme,<br />
wie die Mehrsparten-Hauseinführung. Sie<br />
stellt eine technisch korrekte und kostengünstige Lösung dar.<br />
Anstelle der früher üblichen vier Durchbrüche beschränkt sie<br />
sich auf eine Bohrung in der Außenwand oder Bodenplatte.<br />
Alle Leitungen für die Hausversorgung lassen sich in der<br />
Mehrsparten-Hauseinführung einfach, schnell und bündeln<br />
und wasser- und gasdicht in das Gebäude einführen. Einen<br />
weiteren Vorteil sehen wir in der Verlegung der Rohre und<br />
Kabel bis zur Grundstücksgrenze in Leerrohren: Dadurch lassen<br />
sich die Versorgungsleitungen jederzeit ohne Tiefbau im<br />
Kundengrundstück austauschen. Die Mauerdurchführungen<br />
sind vom Fachmann schnell und sauber eingebaut. Mehrsparten-Hauseinführungen<br />
vereinfachen die Koordinierung von<br />
verschiedenen Medien, vereinfachen den Bauablauf und machen<br />
die Tiefbauarbeiten effizienter.<br />
Unsere Kunden konnten wir schnell von den Vorteilen der<br />
Mehrsparte überzeugen. Sie schätzen den geringeren Platzverbrauch,<br />
den Raumgewinn, die kostengünstigeren Tiefbauarbeiten<br />
und vor allem die langfristige Sicherheit gegen das<br />
Eindringen von Feuchtigkeit und Wasser. Spätestens überzeugte<br />
sie die Chance, jederzeit die Leitungen austauschen<br />
zu können. Das erwarteten zum Beispiel viele Hausbesitzer,<br />
wenn die Häuser Glasfaserleitungen für den bundesweit geplanten<br />
Ausbau der Breitbandinfrastruktur benötigen. Diese<br />
Chance ist besonders bei dem ansteigenden Anteil nicht-unterkellerter<br />
Wohngebäude von unschätzbarem Vorteil.<br />
Die Planer sehen in der Mehrspartenlösung einen Vorteil<br />
in der einfacheren Planung, dem geringeren Zeitaufwand für<br />
die Koordinierung und dem kürzerer Bauablauf. Nach Verlegung<br />
der Leerrohre kann die Baugrube verfüllt werden, weil<br />
die Versorgungsunternehmen ihre Leitungen dann unabhängig<br />
vom Bauablauf verlegen können. Für die Versorgungsunternehmen<br />
stellt die Mehrsparte reduzierte Baukosten, Zeitersparnis,<br />
Lagerhaltung, vereinfachte Ausbildung der Mitarbeiter<br />
sowie Sicherheit und garantierte Dichtheit dar.<br />
Um all diese Vorteile und Sicherheiten der Mehrspartenhauseinführung<br />
nutzen zu können, sollten alle betroffenen<br />
Versorgungsunternehmen hier zusammenarbeiten und über<br />
eine Koordinationsstelle mit Planern und Bauherren in Verbindung<br />
treten. Mehrsparten-Hauseinführungen sind heute<br />
Stand der Technik, schaffen Qualität und Sicherheit im fairen<br />
Wettbewerb.<br />
Autor<br />
Karl-Heinz BeiSSwenger<br />
Eislinger Wasserversorgungsgruppe<br />
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742 9 / 2012
EnBW Regional AG standardisiert<br />
Prozess für Netzanschlüsse<br />
Von Uwe Kössler, Werner Bartsch, Frank Mühlberger und Gerd Schnaidt<br />
Die EnBW Regional AG ist als Netzbetreiber für die koordinierte Herstellung von Netzanschlüssen der Sparten Strom, Gas, Wasser<br />
und Telekommunikation mit den dazu benötigten Hauseinführungen verantwortlich. Für die Auswahl von Hauseinführungen<br />
hat deshalb die EnBW eine Vorgehensweise entwickelt, die sicherstellt, dass die Herstellung von Netzanschlüssen nach den<br />
anerkannten Regeln der Technik ausgeführt wird.<br />
Durch die enge Zusammenarbeit von Kunden, EnBW und Montagefirmen sowie den Einsatz von standardisierten Materialien<br />
wird für alle Beteiligten eine schnelle und wirtschaftliche Abwicklung mit hoher Anwendungssicherheit erreicht.<br />
Unterschiedliche Bautechniken<br />
erfordern Standardisierung<br />
Durch den vermehrten Einsatz unterschiedlicher Bautechniken,<br />
wie zum Beispiel Elementwänden mit und ohne Außenabdichtung<br />
oder bei kellerlosen Häusern, mussten in der<br />
Vergangenheit vielfach Sonderlösungen bezüglich geeigneter<br />
Hauseinführungen gefunden werden. Dabei wurde häufig<br />
eine auf die individuelle Situation auf der Baustelle angepasste<br />
Materialauswahl vorgenommen. Dadurch entstand<br />
ein erheblicher „Improvisationsaufwand“ im Gesamtprozess<br />
der Hausanschlusserstellung, der oft zu Verzögerungen in<br />
der Bauabwicklung und letztlich zu deutlichen Mehrkosten<br />
führte.<br />
Die EnBW Regional AG nahm dies zum Anlass, zusammen<br />
mit den am Bau beteiligten Partnern die Prozesse und Abläufe<br />
zur Erstellung von gas- und wasserdichten Netzanschlüssen<br />
zu verbessern. Aus diesem Grund wurde die Entwicklung<br />
eines geeigneten Prozesses zur Materialauswahl angestoßen.<br />
Der Prozess beinhaltet die Auswahl von Standardmaterialien<br />
sowie die Kommunikation mit Kunden und ausführenden<br />
Montagefirmen.<br />
Zunächst galt es zu klären, welche Anforderungen an den<br />
fachgerechten Einbau von Hauseinführungen gestellt werden.<br />
Dabei stellte sich heraus, wie wichtig die Einführung eines<br />
standardisierten Hauseinführungssystems ist. Eine rechtzeitige<br />
Planung ist die Grundvoraussetzung dafür, dass anstelle<br />
von häufig nicht geeigneten KG-Rohrlösungen, die insbesondere<br />
bei Gebäuden ohne Kellern anzutreffen sind, mit zugelassenen<br />
Hauseinführungssystemen gearbeitet werden kann.<br />
Rahmenbedingungen und Regelwerk<br />
Jede Hausinstallation benötigt für den Netzanschluss eine<br />
Hauseinführung. Durchdringt ein Kabel oder ein Rohr eine<br />
Außenwand oder Bodenplatte, so hat die Hauseinführung die<br />
Aufgabe, diesen kritischen Bereich abzudichten.<br />
In den Anschlussverordnungen für Strom Niederspannung<br />
(NAV) und Gas Niederdruck (NDAV) sowie der AVBWasserV<br />
wird auf die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik<br />
hingewiesen. Konkretisiert wird diese in der DIN 18012<br />
„Haus-Anschlusseinrichtungen –Allgemeine Planungsgrundlagen“.<br />
Diese beschreibt unter anderem die Gestaltung von<br />
Hausanschlussräumen und fordert eine gas- und wasserdichte<br />
Hauseinführung unabhängig von der Sparte. Da die DVGW<br />
VP601 momentan das einzige Regelwerk ist, in dem die geforderte<br />
Gas- und Wasserdichtigkeit definiert wird, muss diese<br />
als anerkannte Regel der Technik bei der Spezifikation von<br />
Hauseinführungen berücksichtigt werden.<br />
Auswahl von Hauseinführungen bei<br />
EnBW Regional AG<br />
Um diese Rahmenbedingungen erfüllen zu können, hat die<br />
EnBW Regional AG herstellerunabhängige Materialpakete<br />
spezifiziert, die auf die unterschiedlichen baulichen Anforderungen<br />
(Lastfälle), Wandkonstruktionen und auf sämtliche<br />
Einzelsparten (Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation)<br />
sowie auch mehrspartig im Querverbund abgestimmt sind.<br />
Bild: Vereinfachter Prozessablauf für die Auswahl einer Hauseinführung<br />
9 / 2012 743
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der EnBW Regional AG.<br />
Um diese Auswahl und ein konkretes Angebot erstellen<br />
zu können, werden zunächst die spezifischen Angaben zum<br />
Bauvorhaben beim Kunden abfragt. Diese sind unter anderem:<br />
Boden- oder Wandeinführung<br />
Liste der benötigten Sparten<br />
Geplante Gebäudeabdichtung z.B. nach DIN 18195<br />
Wandkonstruktion<br />
Verrohrung (z. B. Mantelrohr für Gas)<br />
Liegen alle Angaben zum Bauvorhaben vor, kann der Kundenbetreuer<br />
anhand eines softwarebasierten Produktfinders im<br />
Rahmen des Netzanschlussangebotes die geeignete Hauseinführung<br />
anbieten. Entscheidet sich der Kunde für das Angebot<br />
der EnBW Regional AG, wird eine geeignete Montagefirma<br />
mit der Herstellung des Netzanschlusses beauftragt. Dabei<br />
werden die mit dem Kunden vereinbarten und ausgewählten<br />
Materialien eingebaut.<br />
Autoren<br />
Uwe KöSSler<br />
EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />
Material/Anlagentechnik, Stuttgart<br />
E-Mail: U.Koessler@enbw.com<br />
Werner Bartsch<br />
EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />
Kabelgarnituren- , Kabelverteiler- und<br />
Hausanschlusstechnik<br />
E-Mail: W.Bartsch@enbw.com<br />
Wählen Sie einfach das Bezugsangebot,<br />
das Ihnen zusagt!<br />
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Alle Bezugsangebote und Direktanforderung<br />
finden Sie im Online-Shop unter<br />
www.3r-rohre.de<br />
Frank Mühlberger<br />
EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />
Gas- / Wassertechnik<br />
E-Mail: F.Muehlberger@enbw.com<br />
Gerd Schnaidt<br />
EnBW Regional AG, Stuttgart, Bereich<br />
Kaufmännische Netzsteuerung<br />
E-Mail: G.Schnaidt@enbw.com<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
www.3r-rohre.de<br />
<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
744 9 / 2012
Doyma<br />
Schnelle Mehrsparten-Hauseinführungen<br />
durch Quadro-Secura® <strong>Nova</strong><br />
Seit der Einführung der ersten Mehrsparten-Hauseinführung<br />
vor über 15<br />
Jahren hat Doyma die Weiterentwicklung<br />
der Quadro-Secura konsequent<br />
vorangetrieben. Innovationen wie die<br />
100%ige Gewerketrennung, Montagesets<br />
für alle gängigen Gashauseinführungskombinationen<br />
oder Stopfbuchsbrillentechnik<br />
haben sich mittlerweile als<br />
Produktstandard durchgesetzt.<br />
Die aktuelle Mehrsparten-Hauseinführung<br />
Quadro-Secura® <strong>Nova</strong> überzeugt<br />
durch weitere zahlreiche technische<br />
Vorteile für den schnellen und sicheren<br />
Einbau. Die ideale Werkstoffgruppe<br />
für Bauteile, die in feuchter Umgebung<br />
eingebaut werden, sind Kunststoffe. Sie<br />
unterbinden eine elektrisch leitende Verbindung<br />
und unterliegen nicht der Korrosion.<br />
Die umfangreichen Festigkeitsmessungen<br />
an dem Spezialkunststoff zeigen,<br />
dass die mechanischen und thermischen<br />
Kennwerte in Teilbereichen sogar besser<br />
als die Metallversionen ausfallen. Weitere<br />
Vorzüge wie geringeres Gewicht, attraktive<br />
unempfindliche farbige Oberflächen<br />
kommen zum Tragen. Die Zuverlässigkeit<br />
und Funktionssicherheit dieses<br />
Systems ist durch mehrfache DVGW-<br />
Prüfungen nach Prüfgrundlage VP 601<br />
und sechs Jahre Praxis unter Beweis gestellt<br />
worden.<br />
Das „Turn-Stop-System“ ermöglicht<br />
die Montage ohne Spezialwerkzeug. Die<br />
Befestigungsschrauben drehen beim<br />
Verspannen gegen einen Anschlag und<br />
erreichen so automatisch immer das<br />
richtige Drehmoment. Die Kennzeichnung<br />
der Gewerkeabdichtungen mit<br />
dem Symbol des jeweiligen Gewerkes<br />
und die verliersichere Verbindung der<br />
Einzelteile machen die einfache und sichere<br />
Montage perfekt. Quadro-Secura®<br />
<strong>Nova</strong> verfügt über eine neuartige<br />
Moduldichtung. Durch Entnahme des<br />
jeweiligen Moduls kann die Abdichteinheit<br />
an den benötigten Leitungsdurchmesser<br />
angepasst werden. Die Verwendung<br />
von Zubehörteilen oder der Austausch<br />
der gesamten Abdichteinheit ist<br />
unnötig. Die Anpassung an die Durchmesser<br />
ist reversibel.<br />
Auch alternative Energien wie Erdwärmeleitungen<br />
oder Lichtwellenleiter<br />
können mit der Quadro-Secura® <strong>Nova</strong><br />
sach- und fachgerecht abgedichtet<br />
werden.<br />
Produktvideo<br />
<strong>Curaflex</strong> <strong>Nova</strong>®<br />
www.youtube.com/user/DoymaGmbH<br />
Kontakt: Doyma GmbH & Co<br />
Durchführungssysteme, Oyten, Tel.<br />
+49 4207 9166-300, www.doyma.de<br />
gat/wat: Halle 2, Stand A8.3<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
9 / 2012 745
Special<br />
Hausanschlusstechnik<br />
Neue Wasserhauseinführung<br />
auf Basis des neuen Membran-<br />
Injektions-Systems MIS<br />
Das neu entwickelte Membran-Injektions-System, das ab sofort auch als Wasserhauseinführung zur Verfügung steht, ermöglicht<br />
eine optimale und sichere Abdichtung in allen gängigen Wandarten. Das Produkt kann somit universell im Neubau- und<br />
Sanierungsbereich eingesetzt werden.<br />
Die Hauseinführung wurde insbesondere für die Anforderungen<br />
der Kelleraußenabdichtung nach der aktuellen<br />
DIN 18195 Teil 4 konzipiert. Der integrierte Außenflansch<br />
sorgt für eine sichere Einbindung der durchbohrten Außenabdichtung,<br />
so dass eine zeitaufwändige Nachbearbeitung,<br />
wie bei konventionellen „Nasseinbau-Systemen“, nicht mehr<br />
erforderlich ist.<br />
Zusätzlich ist der Einbau in WU-Beton, auch bei drückendem<br />
Wasser, problemlos möglich.<br />
Grundprinzip und Anwendungsbereich<br />
Das Grundprinzip der neuen Abdichtung basiert auf einem<br />
elastischen Außenflansch aus EPDM, der mit einem perforierten<br />
Gummischlauch das Herzstück der Hauseinführung<br />
darstellt. Das Gesamtsystem, kombiniert mit einem Wanddurchführungsrohr<br />
und einem Injektionsschlauch, bildet eine<br />
komplette Einheit (Bild 3) und kann für Wandstärken von<br />
200–900 mm eingesetzt werden. Die Hauseinführung ist<br />
für PE-Rohre mit einem Außendurchmesser von 32–50 mm<br />
geeignet. Die notwendige Kernbohrung kann in einem Toleranzbereich<br />
von 90–102 mm liegen.<br />
Bild 1 + 2: Wasserhauseinführung MIS 90 (Außen- und Innenansicht)<br />
So funktioniert das neue Membran-<br />
Injektions-System<br />
Die Hauseinführung wird von der Gebäudeaußenseite durch<br />
die Bohrung geschoben. Die sichere Einbindung der Gebäudeabdichtung<br />
erfolgt über ein aufgebrachtes Butylband, das<br />
mit einer Schutzfolie versehen ist (Bild 4).<br />
Der Gummiflansch, der vorhandene „Abplatzungen“ der<br />
Außenabdichtung im Bohrungsbereich sicher überdeckt,<br />
wird über eine Verspann-Vorrichtung (Bild 5) gegen die<br />
Außenabdichtung „gepresst“.<br />
Anschließend wird von der Gebäudeinnenseite das Zwei-<br />
Komponenten-Expansionsmaterial (Fa. Henkel Tangit M<br />
3000) eingeleitet (Bild 6).<br />
Das zuerst flüssige Harz wird nach dem Einfüllen im<br />
Membranschlauch gehalten und kann nicht durch eventuell<br />
vorhandene Hohlräume im Mauerwerk wegfließen. Nach ca.<br />
746 9 / 2012
Bild 3: Wasserhauseinführung MIS 90<br />
Bild 4: Hauseinführung mit Außenflansch und Butylband<br />
Bild 5: Verspann-Vorrichtung als Montagewerkzeug<br />
Bild 6: Expansionsharz Tangit M 3000 wird injiziert<br />
30 Sekunden beginnt der Expansionsprozess. Das jetzt zähflüssige<br />
Material tritt aus dem perforierten Schlauch aus und<br />
sorgt für eine sichere Fixierung und Abdichtung der Hauseinführung<br />
in der Bohrung (Bild 7). Nach ca. fünf Minuten<br />
kann die Verspannvorrichtung demontiert werden. Der Anpressdruck<br />
des Außenflansches gegen die vorhandene Kellerabdichtung<br />
bleibt dauerhaft erhalten.<br />
Nach dem Einkürzen des Wanddurchführungsrohres<br />
(Bild 8) können die Hausanschlussleitungen eingezogen und<br />
abgedichtet werden. Auf der Gebäudeinnenseite wird eine<br />
universelle Wandabschluss-Rosette (Bild 9) aufgeschoben,<br />
die ebenfalls auf die Durchmesser 32/40/50 mm angepasst<br />
werden kann. Abschließend erfolgt die Fertigstellung der Inneninstallation.<br />
Bild 7: Schnittmuster im Plexiglasrohr<br />
9 / 2012 747
Special<br />
Hausanschlusstechnik<br />
Bild 8 + 9: Wanddurchführungsrohr wird eingekürzt und Wandabschluss-Rosette aufgesteckt<br />
Bild 10 + 11: Wasserhausanschluss und Mitverlegung von Micropipes zur Vorbereitung einer späteren Glasfasererschließung<br />
MIS 90 – zukunftsfähig auch für spätere<br />
GlasfasererschlieSSungen<br />
Der Aufbau von modernen Kommunikationsnetzen ist ein<br />
wichtiges Zukunftsthema, das langfristig die Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Kommunen und Städten beeinflussen wird.<br />
Gerade im ländlichen Bereich wird diese sehr häufig nur<br />
in Kooperation mit ortsansässigen Versorgungsunternehmen<br />
möglich sein.<br />
Da insbesondere der Kostenblock der Hausanschlüsse die<br />
Investitionsentscheidung für ein Glasfaserprojekt erheblich<br />
beeinflussen können, empfiehlt sich bereits jetzt eine Mitverlegung<br />
von sogenannten Micropipes bei der Neuerstellung<br />
oder Sanierung von Einzelhausanschlüssen.<br />
Hauff-Technik stellt für innovative Kommunen und Wasserversorger<br />
optional eine für Doppelbelegungen geeignete<br />
Wasserhauseinführung auf Basis der MIS 90 zur Verfügung<br />
(Bild 10 + 11).<br />
Zusammenfassung<br />
Die neue Wasserhauseinführung MIS 90 ist ein Schnellmontagesystem<br />
für alle gängigen Wandarten. Unabhängig vom<br />
Wandaufbau erfolgt die Abdichtung mit der immer gleichen<br />
Menge Expansionsmaterial. Eine aufwändige Nachbearbeitung<br />
der Außenabdichtung entfällt.<br />
Optional ist eine Mitverlegung von Micropipes zur Vorbereitung<br />
einer späteren Glasfasererschließung ohne Mehraufwand<br />
möglich. Systembedingt sind Montagefehler weitgehend<br />
ausgeschlossen – einfach, sicher, dicht.<br />
Kontakt<br />
Hauff-Technik GmbH & Co. KG<br />
Herbrechtingen, Tel. +49 7324 9600-0<br />
E-Mail: office@hauff-technik.de, www.hauff-technik.de<br />
gat/wat: Halle 2, Stand A10.2<br />
748 9 / 2012
VAG<br />
Neuentwickeltes Hausanschluss-<br />
Programm TERRA®lock<br />
Das neu entwickelte Hausanschluss-<br />
Programm VAG TERRA®lock des Mannheimer<br />
Armaturenherstellers basiert auf<br />
dem gleichen Aufbau des schon seit vielen<br />
Jahren im Programm befindlichen<br />
flansch- und schraubenlosen VAG BA-<br />
IO® plus Steck-Programm. Die patentierte<br />
Verbindung der einzelnen Komponenten<br />
wird über eine Muffe mit integrierter<br />
Dichtung und einem Gegenstück<br />
als Steckverbindung mit Verriegelungsnocken,<br />
sowie einem flexiblen<br />
Sicherungsring hergestellt. Das gesamte<br />
System ist zudem als Baukasten-<br />
System aufgebaut, um allen Anwendern<br />
die Möglichkeit zu geben, sich aus dem<br />
großzügig ausgeführten Programm die<br />
Bauteile individuell zusammenzustellen,<br />
die für das Rohrnetz benötigt werden.<br />
Das einfach zu montierende System reduziert<br />
sowohl mögliche Fehlerquoten,<br />
u.a. durch den Entfall von Gewindeverbindungen,<br />
als auch ein aufwändiges Lagerhaltungssystem<br />
durch das einfache<br />
Baukastensystem. Dies ist insbesondere<br />
bei Versorgungsunternehmen mit einem<br />
gemischten Rohrnetz und für den Handel,<br />
für eine vereinfachte Bevorratung,<br />
von großem Interesse.<br />
Das VAG TERRA®lock-Programm<br />
besteht aus drei Hauptkomponenten:<br />
der Verbindungsschelle zum Hauptrohr,<br />
dem Ventilkörper und dem Push-Fit-<br />
Verbinder.<br />
Für Guss-, Stahl- und AZ-Leitungen<br />
wird weiterhin das bewährte Universal-System<br />
von VAG verwendet. Hierbei<br />
wird lediglich die Verbindung zum<br />
Hauptrohr mit unterschiedlich langen<br />
und breiten Bügeln ausgeführt. Das Korpusteil<br />
ist universell einzusetzen. Bei PEund<br />
PVC-Leitungen wird das bewährte<br />
Schalensystem eingesetzt. Bei dieser<br />
Ausführung sind die Unter- und Oberteile<br />
kalibriert und auf die Rohrnennweiten<br />
aus- und zugerichtet, so dass keine<br />
Druck- und Belastungsstellen auf die<br />
Rohre einwirken können. Die Nennweiten<br />
von DN 80 bis DN 500 für Guss-,<br />
Stahl- und AZ-Rohre und bei PE- und<br />
PVC-Rohren bis DN 200/da 225 sind<br />
derzeit verfügbar und werden bei Bedarf<br />
erweitert.<br />
Das Ventil ist auf Basis des seit vielen<br />
Jahren produzierten VAG TERRA®-<br />
Hausanschlussventils entstanden. Es<br />
wurde im Strömungsverlauf weiter optimiert<br />
und mit neuen Werkstoffen dort<br />
verbessert, wo es zweckmäßig war. Hier<br />
standen keine Produktions- oder Fertigungsinteressen<br />
im Vordergrund, sondern<br />
ausschließlich die technische Verbesserung<br />
des Bauteils sowie die Optimierung<br />
des Korrosionsschutzes, die<br />
die Lebensdauer der Bauteile verlängern.<br />
Das Korpus-Ventil gibt es in zwei<br />
Ausführungen: mit Abgang in die Rohrachse<br />
sowie mit seitlichem Abgang zum<br />
Haus. Bei beiden Ausführungen ist der<br />
noch herzustellende Abgang beweglich<br />
und nicht starr. Für PE- und PVC-Rohre<br />
wird es zukünftig zudem eine Variante<br />
mit und ohne Selbstanbohrung geben.<br />
Der Push-Fit-Verbinder ist mit einer<br />
patentierten Ver- und Entriegelungsmechanik<br />
versehen. Durch das Herausziehen<br />
des Halteringes kann sich der<br />
Klemmring zusammenziehen und die<br />
Bild 1: Komplettarmatur<br />
Verbindung kann ohne Werkzeug oder<br />
sonstige Hilfsmittel gelöst werden. Diese<br />
revolutionierende Technik erleichtert<br />
das nachträgliche Lösen der Verbindung.<br />
Das PE-Rohr kann auch nach Jahren und<br />
ohne die Verwendung von Werkzeugen<br />
demontiert werden. Auch eine Langmuffe<br />
für Anbindungen alter vorhandener<br />
Anschlüsse ist vorgesehen. Daneben<br />
werden sowohl eine Variante zum<br />
Quetschen (System VIEGA Geopress),<br />
sowie ein PE-Übergang zum Schweißen<br />
angeboten.<br />
Das gesamte VAG TERRA®lock System<br />
wird aus duktilem Guss gefertigt<br />
und mit einer EPP- (Epoxid-) Beschichtung<br />
nach DIN 30677 T2 / GSK beschichtet.<br />
Hierdurch werden die positiven<br />
Eigenschaften „Robustheit des<br />
Gusswerkstoffes“ und „optimale Korrosionsbeständigkeit<br />
durch allseitige EPP-<br />
Beschichtung“ zum maximalen Nutzen<br />
kombiniert. Das neu aufgelegte VAG<br />
TERRA®lock-Programm wird durch den<br />
Dialog mit Kunden und Anwendern weiter<br />
ergänzt.<br />
Bild 2: Einzelteile Steckfitting<br />
Kontakt: VAG-Armaturen GmbH,<br />
Mannheim, Thomas Kunzmann,<br />
www.vag-group.com<br />
9 / 2012 749
Special<br />
Hausanschlusstechnik<br />
Langmatz<br />
Sichere und flexible<br />
4-Sparten-Hauseinführung<br />
Die Produktfamilie umfasst die 4-Sparten-Hauseinführung<br />
für unterkellerte<br />
Gebäude mit Kernlochabdichtung, unterkellerte<br />
Gebäude mit Kombiabdichtung,<br />
den Nasseinbau mit austauschbarer<br />
Gas-HEK sowie kellerlose Gebäude.<br />
Bei allen Varianten der 4-Sparten-Hauseinführungen<br />
werden ausschließlich<br />
absolut korrosionsbeständige<br />
Materialien verwendet. Deren Eigenschaften<br />
werden durch Einwirken des<br />
umgebenden Bodens auch nach vielen<br />
Jahren nicht verändert. Leichtmetalle<br />
werden bei den Hauseinführungen von<br />
Langmatz nicht eingesetzt, da diese mit<br />
dem Erdreich reagieren können und eine<br />
dauerhafte Dichtung der Hauseinführung<br />
nicht gewährleisten.<br />
Als Gas-HEK können Produkte unterschiedlicher<br />
Hersteller eingebaut<br />
werden. Dies sind neben der Gashauseinführung<br />
von Langmatz auch die der<br />
Fa. Schuck und RMA. Die Anordnung der<br />
unterschiedlichen Medien Gas/Strom/<br />
Wasser/Telekom ist frei wählbar. Hauseinführungen<br />
von Langmatz bieten für<br />
alle Anwendungen eine optimale Lösung<br />
und dies bei minimaler Anzahl von<br />
notwendigen Komponenten. Besonderer<br />
Wert wurde auf die Montagefreundlichkeit<br />
bei unterschiedlichsten<br />
Aufbaubedingungen gelegt. Gerade bei<br />
der Einführung der Strom- und Telekommunikationskabel<br />
ist deren Querschnitt<br />
meist erst bei Einführung der<br />
Medien bekannt. Hier bietet das patentierte<br />
Dichtsystem dem Anwender<br />
den entscheidenden Vorteil, dass große<br />
Bereiche von Kabelquerschnitten<br />
mit einer einzigen Dichteinheit sicher<br />
abgedichtet werden können. Sie ist aus<br />
hochflexiblem, dauerelastischen Material<br />
hergestellt. Alle Standardkabel von<br />
4 x 25 mm 2 bis 4 x 70 mm 2 Se können<br />
mittels einer einzigen Durchführung<br />
abgedichtet werden. Ein Anpassen des<br />
Dichteinsatzes an unterschiedliche Kabeldurchmesser<br />
ist nicht notwendig.<br />
Kontakt: Langmatz GmbH, Garmisch-<br />
Partenkirchen, E-Mail: info@langmatz.de<br />
gat/wat: Halle 1, Stand C10<br />
4pipes<br />
Sichere und optimale Abdichtung<br />
Die 4 pipes GmbH liefert bewährte Zubehörprodukte<br />
rund um die erdverlegte<br />
Rohrleitung. Spezialprodukte, insbesondere<br />
auch für vorisolierte Rohrsysteme,<br />
zeichnen die Kompetenz des Unternehmens<br />
aus. Durch die langjährige Erfahrung<br />
aller Mitarbeiter bietet 4 pipes ihren<br />
Kunden eine kompetente Beratung<br />
und optimalen Service. Höchste Qualitätsansprüche<br />
sind die Basis der Arbeit<br />
und der gesamten Produktpalette.<br />
4 pipes GmbH verfügt<br />
über Kernkompetenzen<br />
im Bereich der<br />
Wanddurchführungen<br />
und Dichtungen und<br />
ist Problemlöser und<br />
Komplettanbieter für<br />
nahezu alle Anforderungen<br />
und Anwendungen.<br />
Die Produktpalette<br />
umfasst Ringraumdichtungen<br />
Typ Inner-<br />
Links und Pressio-Ringraumdichtungen,<br />
Labyrinthdichtungen, Mauerkragen sowie<br />
Compenseal-Dichtungen für Leitungen<br />
mit Rohrbewegungen. Mauerhülsen<br />
und Dichtmassen für besondere<br />
Problemlösungen runden diesen Bereich<br />
ab.<br />
InnerLinks Gliederkettendichtungen<br />
sind hervorragend geeignet, um Ringräume<br />
sicher wasser- und gasdicht abzudichten.<br />
InnerLinks sind durch ihre<br />
abgestuften Größen flexibel einsetzbar<br />
für die verschiedensten Kombinationen<br />
von Mauerhülsen/Kernbohrungen<br />
und Medienrohren. Die Dichtungen sind<br />
grundsätzlich dicht gegen drückendes<br />
Wasser. Die InnerLinks Gliederkettendichtungen<br />
sind immer auch für nachträgliche<br />
Montage geeignet. InnerLinks<br />
Gliederkettendichtungen sind nicht ge-<br />
750 9 / 2012
Agencia del Medioambiente<br />
y del Control de la Energía<br />
eignet bei besonders dünnwandigen PE-<br />
Rohren (z. B. flexible Fernwärmerohre).<br />
Für diese Anwendungen bietet 4 pipes<br />
die Pressio Ringraumdichtung für Fernwärmerohre.<br />
Pressio Ringraumdichtungen sind eine<br />
weitere Variante zur sicheren Ringraumabdichtung<br />
von Mauerdurchführungen<br />
bei Rohrleitungen. Die Dichtungen<br />
sind grundsätzlich dicht gegen drückendes<br />
Wasser mit Druckscheiben aus<br />
rostfreiem Edelstahl und extra weichem<br />
Elastomer.<br />
Pressio – Individual Ringraumdichtungen<br />
werden speziell nach Kundenwunsch<br />
angefertigt. Sonderausführungen<br />
für die unterschiedlichsten Rohrformgebungen<br />
sowie u. a. exzentrische<br />
Durchführungen mehrerer Rohre oder<br />
Kabel sind unsere Spezialität.<br />
Compenseal Abdichtmanschetten<br />
werden bei zu erwartenden Rohrbewegungen<br />
oder -Setzungen vor die Wand<br />
geflanscht. Das System bietet eine sichere<br />
Abdichtung bis 0,5 bar. Die Abdichtung<br />
eignet sich insbesondere für warmgehende<br />
Leitungen wie Nah- oder Fernwärmerohre.<br />
Labyrinthdichtungen werden bei<br />
Bauwerksdurchführungen, insbesondere<br />
von vorisolierten Rohrleitungen für Nahund<br />
Fernwärme, als Wasserstop direkt in<br />
der Wand mit einbetoniert. Ein hochwertiger<br />
Gummi garantiert höchste Sicherheit<br />
bis 2 m Wassersäule.<br />
Mauerhülsen aus Kunststoff, Stahl<br />
oder Faserzement dienen in Kombination<br />
mit den Pressio- und InnerLinks Ringraumdichtungen<br />
zur Durchführung von<br />
Medienrohren und Kabeln jeglichen Materials<br />
durch Decken, Wände und Böden.<br />
Sie formen eine perfekte Maueröffnung<br />
für die Ringraumdichtung.<br />
Alle Produkte gewährleisten den sicheren<br />
Verschluss einer Mauerdurchführung<br />
von Gas-, Wasser-, Abwasserrohren<br />
und Kabeln gegen drückendes und nichtdrückendes<br />
Wasser.<br />
Kontakt: 4 pipes GmbH, Nürnberg,<br />
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18./19.10.2012 Gera<br />
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RSA/ZTV-SA - 1 Tag<br />
09.10.2012 Frankfurt/Main<br />
06.11.2012 Hamburg<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Spartenübergreifende Hausanschlusstechnik<br />
10.10.2012 Kerpen<br />
Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />
Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />
17.10.2012 Nürnberg<br />
14.11.2012 Oldenburg<br />
18.12.2012 Potsdam<br />
Arbeitsvorbereitung und Kostenkontrolle<br />
im Rohrleitungsbau – Arbeitskalkulation<br />
18.10.2012 Berlin<br />
Neue Entwicklungen bei den Anwendungen<br />
und Einbauverfahren duktiler Guss-Rohrsysteme<br />
09./10.10.2012 Frankfurt/Main<br />
Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />
Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />
17.10.2012 Nürnberg<br />
14.11.2012 Oldenburg<br />
18.12.2012 Potsdam<br />
Arbeitssicherheit im Tief- und Leitungsbau<br />
08.11.2012 Mannheim<br />
06.12.2012 Münster<br />
Baurecht 2012<br />
08.11.2012 Potsdam<br />
27.11.2012 Bielefeld<br />
Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />
Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />
17.10.2012 Nürnberg<br />
14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren<br />
- Fortbildungsveranstaltung nach GW 329<br />
05.12.2012 Kassel<br />
Bauausführung<br />
12.12.2012 Nürnberg<br />
Abnahme und Gewährleistung<br />
13.12.2012 Nürnberg<br />
Gas/Wasser<br />
Grundlagenschulungen<br />
GW 128 Grundkurs „Vermessung“<br />
17 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />
GW 128 Nachschulung „Vermessung“<br />
18 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />
Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />
GW 331<br />
22.-26.10.2012 Aachen<br />
19.-23.11.2012 Hannover<br />
26.-30.11.2012 Würzburg<br />
26.-30.11.2012 Leipzig<br />
Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
nach DVGW Hinweis GW 128<br />
- Grundkurs<br />
18 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />
Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
nach DVGW Hinweis GW 128<br />
– Nachschulung<br />
17 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />
Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />
GW 331<br />
22.-26.10.2012 Aachen<br />
PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
GW 330 – Grundkurs<br />
39 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />
PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
GW 330 – Verlängerung<br />
78 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />
Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />
Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />
– Grundkurs<br />
25 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />
Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />
Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />
– Nachschulung<br />
32 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />
Fachkraft für Muffentechnik metallischer<br />
Rohrsysteme - DVGW-Arbeitsblatt W 339<br />
5 Termine ab 15.10.2012 bundesweit<br />
Kunststoffrohrleger Schwerpunkt PVC<br />
22.-24.10.2012 Gera<br />
19.-21.11.2012 Gera<br />
19.-21.11.2012 Hamburg<br />
10.-12.12.2012 Gera<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500 Kap.<br />
2.31<br />
11.10.2012 Kerpen<br />
24.10.2012 Erfurt<br />
13.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
15.11.2012 Gütersloh<br />
Kunststoffrohre in der Gas- und Wasserversorgung<br />
– Verlängerung zur GW 331<br />
23.10.2012 Arnstadt<br />
27.11.2012 Bielefeld<br />
Bau von Gas- und Wasserrohrleitungen<br />
16./17.10.2012 Bad Gögging<br />
Sachkundiger Gas bis 4 bar<br />
13.11.2012 Wiesbaden<br />
Sachkundiger Wasser – Wasserverteilung<br />
14.11.2012 Niedernhausen<br />
Reinigung und Desinfektion von Wasserverteilungsanlagen<br />
15.11.2012 Berlin<br />
DVGW-Arbeitsblatt GW 301 – Qualitätsanforderungen<br />
für Rohrleitungsbauunternehmen<br />
24.10.2012 Erfurt<br />
Praxisseminare<br />
Druckprüfung von Gasrohrleitungen<br />
23.10.2012 Kerpen<br />
Druckprüfung von Wasserrohrleitungen<br />
24.10.2012 Kerpen<br />
Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500, Kap.<br />
2.31 – Fachaufsicht<br />
08.-12.10.2012 Gera<br />
12.-16.11.2012 Gera<br />
10.-14.12.2012 Gera<br />
DVS 2202-1 Beurteilung von Kunststoffschweißverbindungen<br />
25.10.2012 Kassel<br />
29.11.2012 Hannover<br />
Fachaufsicht Korrosionsschutz für<br />
Nachumhüllungsarbeiten gemäß DVGW-<br />
Merkblatt GW 15<br />
18.10.2012 Nürnberg<br />
Fachwissen für Schweißaufsichten nach<br />
DVGW-Merkblatt GW 331 inkl. DVS-<br />
Abschluss 2212-1<br />
29./30.10.2012 Dortmund<br />
29./30.11.2012 Dortmund<br />
Fernwärme<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Aufbaulehrgang Fernwärme<br />
06.11.2012 Karlsruhe<br />
kanalbau<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Aufbaulehrgang Kanalbau<br />
25.10.2012 Berlin<br />
21.11.2012 Stuttgart<br />
Sanierung privater Abwasserkanäle und<br />
Abwasserbehandlungsanlagen<br />
07.11.2012 Potsdam<br />
Brunnenbau<br />
Informationsveranstaltungen<br />
BMS – Betriebliches Management-System<br />
in Brunnenbau- und Geothermieunternehmen<br />
25.10.2012 Stuttgart<br />
Abdichtung von Brunnen- und Grundwassermessstellen<br />
06.11.2012 Kassel<br />
Kontaktadresse<br />
brbv<br />
Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />
GmbH, Köln,<br />
Tel. 0221/37 658-20,<br />
E-Mail: koeln@brbv.de, www.brbv.de<br />
9 / 2012 753
Aktuelle Termine<br />
Services<br />
Lehrgänge – RSV<br />
ZKS-Berater-Lehrgänge<br />
Modulare Schulung 2012<br />
Kerpen<br />
15.-19.10.2012<br />
12.-17.11.2012<br />
Feuchtwangen<br />
08.-13.10.2012<br />
05.-09.11.2012<br />
26.11.-01.12.2012<br />
Bad Zwischenahn<br />
15.-20.10.2012<br />
12.-16.11.2012<br />
03.-08.12.2012<br />
Kontaktadresse<br />
RSV<br />
RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />
49811 Lingen (Ems), Tel. 05963/9 81 08 77,<br />
Fax 05963/9 81 08 78, E-Mail: rsv-ev@<br />
t-online.de, www.rsv-ev.de<br />
Seminare – Verschiedene<br />
AGE<br />
Seminare<br />
Technik der Gasversorgung für Kaufleute<br />
23./24.10.2012 Leipzig<br />
27./28.11.2012 Berlin<br />
Technik der Trinkwasserversorgung für<br />
Kaufleute<br />
24./25.10.2012 Stuttgart<br />
BAU-Akademie Nord<br />
Seminare<br />
GW 15 – Grundkurs für Auszubildende<br />
Nachumhüllen von Rohren, Armaturen und<br />
Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />
08.-12.10.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 330 - Grundkurs PE-Schweißer gemäß<br />
DVGW-Arbeitsblatt GW 330<br />
29.10.-02.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 129 - Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />
Bereich von Versorgungsanlagen für Baumaschinenführer<br />
gemäß DVGW-Hinweis<br />
GW 129<br />
02.10.2012 Bad Zwischenahn<br />
17.10.2012 Bad Zwischenahn<br />
06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 15 – Grundkurs Nachumhüllen von<br />
Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />
DVGW-Merkblatt GW 15<br />
08.-12.10.2012 Bad Zwischenahn<br />
12.-14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
19.-21.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 128 – Grundkurs Vermessungsarbeiten<br />
an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
05./06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 128 Nachschulung: Vermessungsarbeiten<br />
an Gas- und Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
07.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 15 – Nachschulung Nachumhüllen von<br />
Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />
DVGW-Merkblatt GW 15<br />
22.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 129 – Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />
Bereich von Versorgungsanlagen für Ausführende,<br />
Aufsichtsführende und Planer<br />
gemäß DVGW-Hinweis GW 129<br />
06./07.12.2012 Bad Zwischenahn<br />
DVGW<br />
Intensivschulungen<br />
Abnahme von Druckprüfungen an Gas- und<br />
Wasserrohrleitungen<br />
13.11.2012 Walsrode<br />
Abnahme von Druckprüfungen an Trinkwasserrohrleitungen<br />
06.11.2012 Karlsruhe<br />
04.12.2012 Hannover<br />
11.12.2012 Herdecke<br />
Verfahrenstechnik der Wasseraufbereitung<br />
27.-29.11.2012 Hildesheim<br />
GWI<br />
Seminare<br />
Prüfungen, Dokumentationen und Abnahmen<br />
von Gas-Druckregelanlagen bis 5 bar<br />
durch Sachkundige<br />
29./30.10.2012 Essen<br />
HDT<br />
Seminare<br />
Festigkeitsmäßige Auslegung von Druckbehältern<br />
03./04.12.2012 Essen<br />
Druckstöße, Dampfschläge und Pulsationen<br />
in Rohrleitungen<br />
06./07.11.2012 Essen<br />
04./05.12.2012 Leibstadt, Schweiz<br />
Rohrleitungsplanung für Industrie- und<br />
Chemieanlagen<br />
22./23.11.2012 Berlin<br />
Verfahren zur Montage und Demontage<br />
von Dichtverbindungen an Rohrleitungen<br />
und Apparaten<br />
07.11.2012 Essen<br />
Dichtungstechnik im Rohrleitungs- und<br />
Apparatebau<br />
15.11.2012 Essen<br />
Schweißen von Rohrleitungen im Energieund<br />
Chemieanlagenbau<br />
21./22.11.2012 Essen<br />
Sicherheitsventile und Berstscheiben<br />
25.10.2012 Essen<br />
Radiodetection<br />
Praxisseminare<br />
Kabel- und Leitungsortung - Grundmodul<br />
06./07.11.2012 Erfurt<br />
13./14.11.2012 Erfurt<br />
Kabel- und Leitungsortung - Aufbaumodul<br />
04./05.12.2012 Erfurt<br />
Kontaktadresse<br />
Kontakt für AGE-Seminare<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Tel.<br />
069/7104687-218, Fax 069/7104687-9218,<br />
www.ew-online.de<br />
DVGW<br />
Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches<br />
e.V., Bonn; Tel. 0228/9188-607,<br />
Fax 0228/9188-997, E-Mail: splittgerber@<br />
dvgw.de, www.dvgw.de<br />
GWI<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Essen;<br />
Frau B. Hohnhorst, Tel. 0201/3618-143,<br />
Fax 0201/3618-146, E-Mail: hohnhorst@<br />
gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
HdT<br />
Haus der Technik, Essen; Tel. 0201/1803-1,<br />
E-Mail: hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />
754 9 / 2012
Aktuelle Termine<br />
Services<br />
Seminare – Verschiedene<br />
Kabelfehlerortung<br />
27.-29.11.2012 Erfurt<br />
Tiefbau<br />
15.11.2012 Erfurt<br />
TAE<br />
Seminare<br />
Messtechnik beim kathodischen Korrosionsschutz<br />
(KKS)<br />
13.-15.05.2013 Ostfildern<br />
TAH<br />
Seminare<br />
Auf den Punkt gebracht 2012<br />
06.11.2012 Karlsruhe<br />
07.11.2012 Mainz<br />
08.11.2012 Mönchengladbach<br />
27.11.2012 Salzburg<br />
28.11.2012 Nürnberg<br />
29.11.2012 Leipzig<br />
Zertifizierter Kanalsanierungs-Berater<br />
2012 und 2013<br />
15.10.2012 – 19.01.2013 Weimar<br />
14.01.-13.04.2013 Essen<br />
11.03.-15.06.2013 Hannover<br />
TAW<br />
Seminare<br />
Verfahrenstechnische Erfahrungsregeln bei<br />
der Auslegung von Apparaten und Anlagen<br />
12./13.11.2012 Wuppertal<br />
Rohrleitungen in verfahrenstechnischen<br />
Anlagen planen und auslegen<br />
23./24.10.2012 Wuppertal<br />
Überdrucksicherungen, Sicherheitsventile<br />
und Berstscheiben auswählen, dimensionieren<br />
und betreiben<br />
05./06.11.2012 Altdorf<br />
Schweißtechnik an Rohren in der chemischen<br />
Industrie und im Anlagenbau<br />
14./15.11.2012 Wuppertal<br />
Veranstaltungen zum<br />
Korrosionsschutz<br />
Seminare<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
22.10.2012 Bonn (angeboten durch den<br />
DVGW)<br />
Refresherseminar zur Prüfung nach DIN EN<br />
15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />
24./25.01.2013 Wuppertal (angeboten<br />
durch die Technische Akademie<br />
Wuppertal)<br />
Zertifikatsprüfung Grad 1, Grad 2 DIN EN<br />
15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />
25.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />
die fkks cert gmbh)<br />
Hochspannungsbeeinflussung erdverlegter<br />
Rohrleitungen<br />
31.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />
die Technische Akademie<br />
Esslingen)<br />
Tagungen<br />
fkks Infotag 2013<br />
29.01.2013 Esslingen<br />
49. Jahreshauptversammlung des fkks<br />
Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />
e.V.<br />
30.01.2013 Esslingen<br />
ZfW<br />
Workshop<br />
Qualitätssicherung bei Gashochdruckleitungen<br />
27.-29.11.2012 Trier<br />
Seminar<br />
Qualitätssicherung im Erdbau – ZTVE<br />
StB 09<br />
11.12.2012 Oldenburg<br />
Kontaktadresse<br />
Radiodetection CE<br />
Tel. 02851/9237-20, Fax 02851/9237-520,<br />
E-Mail: rd.sales.de@spx.com,<br />
www.de.radiodetection.com<br />
TAE<br />
Technische Akademie Esslingen e.V., Heike Baier,<br />
Tel. 0711/3 40 08-0, Fax 0711/3 40 08-<br />
27, E-Mail: heike.baier@taw.de, www.tae.de<br />
TAH<br />
Technische Akademie Hannover e.V.;<br />
Dr. Igor Borovsky, Tel. 0511/39433-30,<br />
Fax 0511/39433-40,<br />
E-Mail: borovsky@ta-hannover.de,<br />
www.ta-hannover.de<br />
TAW<br />
Technische Akademie Wuppertal;<br />
Dr.-Ing. Ulrich Reith,<br />
Tel. 0202/7495-207, Fax 0202/7495-228,<br />
E-Mail: taw@taw.de, www.taw.de<br />
ZfW<br />
Zentrum für Weiterbildung des Instituts für<br />
Rohrleitungsbau Oldenburg, Anke Lüken,<br />
Tel. 0441-361039-20,<br />
E-Mail: anke.lueken@jade-hs.de, www.jade-hs.<br />
de/weiterbildung/zentrum-fuer-weiterbildung/<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
9 / 2012 755
Aktuelle Termine<br />
Services<br />
Messen und Tagungen<br />
wat 2012<br />
24./25.09.2012 in Dresden; DVGW-Hauptgeschäftsführung, Petra Salz, Tel.<br />
0228/9188-604, E-Mail: salz@dvgw.de oder unter www.<br />
wat-dvgw.de<br />
gat 2012<br />
25./26.09.2012 in Dresden; DVGW-Hauptgeschäftsführung, Petra Salz,<br />
Tel. 0228/9188-604, E-Mail: salz@dvgw.de oder unter<br />
www.wat-dvgw.de<br />
1. Deutscher Reparaturtag<br />
26.09.2012 in Mainz; Technische Akademie Hannover e.V., Dr.-Ing. Igor<br />
Borovsky, Tel. 0511/3943330, Fax 0511/3943340, E-<br />
Mail: info@ta-hannover.de, www.ta-hannover.de<br />
Korrosionsschutz für Meerwasserbauwerke<br />
24.10.2012 in Hamburg; HTG-Fachausschuss für Korrosionsfragen,<br />
Els Greve, Tel. 040/42847-2178, E-Mail service@htgonline.de<br />
16. Workshop Kolbenverdichter<br />
24./25.10.2012 in Rheine; KÖTTER Consulting Engineers KG, Martina<br />
Brockmann/Nadja Schoppe, Tel. 05971/9710-65, Fax<br />
05971/9710-43, E-Mail: martina.brockmann@koetterconsulting.com,<br />
www.koetter-consulting.com, www.kceakademie.de<br />
2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />
06.11.2012 in Essen; Vulkan-Verlag GmbH, Barbara Pflamm, Tel.<br />
0201/82002-28, Fax 0201/82002-40, E-Mail:<br />
b.pflamm@vulkan-verlag.de, www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Haftungsfragen im industriellen Anlagenbetrieb<br />
07.11.2012 in München; TÜV SÜD Akademie GmbH, Tizian Alexander,<br />
Tel. 089/5791-1122, Fax 089/5791-2833, E-Mail:<br />
congress@tuev-sued.de, http://www.tuev-sued.de/<br />
akademie-de<br />
5. FDBR-Werkstofftagung - Fertigungstechnologien für neue<br />
Werkstoffe<br />
15.11.2012 in Düsseldorf; FDBR e.V., Linda Kaiser, Tel. 0211/49870-<br />
32, Fax 0211/49870-36, E-Mail: mc@fdbr.de, www.fdbr.<br />
de<br />
Pipeline Symposium 2012<br />
19./20.11.2012 in Hamburg; TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG, Clarissa<br />
Jakubzig, Tel. 040/8557-2920, Fax 040/8557-2958,<br />
E-Mail: cjakubzig@tuev-nord.de, www.tuev-nord.de<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Firma<br />
3S Consult GmbH, Garbsen 695<br />
8th Pipeline Technology Conference 2013, Hannover 678<br />
ABWASSER.PRAXIS 2012, Offenburg 665<br />
AGFW-Projektgesellschaft für Rationalisierung,<br />
Information und Standardisierung mbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Beilage<br />
DDL Durchführungstechnik Dichtsysteme Lutz GmbH,<br />
Ebersbach an der Fils 651<br />
Doyma GmbH & Co Durchführungssysteme,<br />
Oyten Titelseite, 741<br />
egeplast Werner Strumann GmbH & Co. KG, Greven 653<br />
Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG, Braunschweig 655<br />
FHRK Fachverband Hauseinführungen für Rohre<br />
und Kabel e.V., Schwerin<br />
Beilage<br />
HSP GmbH, Castrop-Rauxel 707<br />
Infrastructure North Africa 2013, Tunis, Tunisia 667<br />
Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co. KG, Herten 649<br />
Maurmann GmbH Kathodischer Korrosionsschutz,<br />
Sprockhövel 701<br />
POLLUTEC 2012, Lyon, Frankreich 751<br />
POWER + WATER Middle East 2012,<br />
Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate 697<br />
sebaKMT Seba Dynatronic Mess- und<br />
Ortungs technik GmbH, Baunach 663<br />
Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh 661<br />
Waldemar Suckut VDI, Celle 713<br />
TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hannover 717<br />
Frank GmbH, Mörfelden-Walldorf 647<br />
Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Herbrechtingen 739<br />
Marktübersicht 725–734<br />
756 9 / 2012
Impressum<br />
Verlag<br />
© 1974 Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Postfach 10 39 62, 45039 Essen,<br />
Telefon +49(0)201-82002-0, Telefax +49(0)201-82002-40.<br />
Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Redaktion<br />
Dipl.-Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56,<br />
45128 Essen, Telefon +49(0)201-82002-33,<br />
Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: n.huelsdau@vulkan-verlag.de<br />
Kathrin Lange, Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Telefon +49(0)201-82002-32, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: k.lange@vulkan-verlag.de<br />
Barbara Pflamm, Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Telefon +49(0)201-82002-28, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf<br />
Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Telefon +49(0)201-82002-<br />
35, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag/Oldenbourg Industrieverlag<br />
GmbH, Telefon +49(0)89-45051-471, Telefax +49(0)89-<br />
45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />
Abonnements/Einzelheftbestellungen<br />
Leserservice <strong>3R</strong> INTERNATIONAL, Postfach 91 61, 97091<br />
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4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />
Gestaltung und Satz<br />
Gestaltung: deivis aronaitis design I dad I,<br />
Leonrodstraße 68, 80636 München<br />
Satz: e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Str. 11,<br />
46238 Bottrop<br />
Druck<br />
Druckerei Chmielorz, Ostring 13,<br />
65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
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<strong>3R</strong> erscheint monatlich mit Doppelausgaben im Januar/Februar,<br />
März/April und August/September · Bezugspreise: Abonnement<br />
(Deutschland): € 268,- + € 27,- Versand; Abonnement (Ausland):<br />
€ 268,- + € 31,50 Versand; Einzelheft (Deutschland): € 34,- +<br />
€ 3,- Versand; Einzelheft (Ausland): € 34,- + € 3,50 Versand;<br />
Einzelheft als ePaper (PDF): € 34,-; Studenten: 50 % Ermäßigung<br />
auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis · Die Preise enthalten<br />
bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen<br />
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Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München, von der<br />
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ISSN 2191-9798<br />
Fachzeitschrift für sichere und<br />
effiziente Rohrleitungssysteme<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />
Organschaften<br />
Fachbereich Rohrleitungen im Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />
Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf · Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />
e.V., Esslingen · Kunststoffrohrverband e.V., Köln · Rohrleitungsbauverband<br />
e.V., Köln · Rohrleitungssanierungsverband e.V., Essen ·<br />
Verband der Deutschen Hersteller von Gasdruck-Regelgeräten, Gasmeßund<br />
Gasregelanlagen e.V., Köln<br />
Herausgeber<br />
H. Fastje, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (Federführender Herausgeber)<br />
· Dr.-Ing. M. K. Gräf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Europipe<br />
GmbH, Mülheim · Dipl.-Ing. R.-H. Klaer, Bayer AG, Krefeld, Vorsitzender des<br />
Fachausschusses „Rohrleitungstechnik“ der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik<br />
und Chemie-Ingenieurwesen (GVC) · Dipl.-Volksw. H. Zech, Geschäftsführer<br />
des Rohrleitungssanierungsverbandes e.V., Lingen (Ems)<br />
Schriftleiter<br />
Dipl.-Ing. M. Buschmann, Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv), Köln · Rechtsanwalt<br />
C. Fürst, Erdgas Münster GmbH, Münster · Dipl.‐Ing. Th. Grage,<br />
Institutsleiter des Fernwärme-Forschungsinstituts, Hemmingen · Dr.-Ing.<br />
A. Hilgenstock, E.ON Ruhrgas AG, Technische Kooperationsprojekte, Kompetenzcenter<br />
Gastechnik und Energiesysteme /(Netztechnik), Essen · Dipl.-<br />
Ing. D. Homann, IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen<br />
· Dipl.‐Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag, Essen · Dipl.-Ing. T. Laier, RWE –<br />
Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH, Dortmund · Dipl.-Ing.<br />
J. W. Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf · Dr.-Ing. O. Reepmeyer, Europipe<br />
GmbH, Mülheim · Dr. H.-C. Sorge, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut<br />
für Wasser, Biebesheim · Dr. J. Wüst, SKZ - TeConA GmbH, Würzburg<br />
Beirat<br />
Dr.-Ing. W. Berger, Direktor des Forschungsinstitutes für Tief-und Rohrleitungsbau<br />
e.V., Weimar · Dr.-Ing. B. Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter<br />
des IKT – Institut für Unterirdische Infra struktur, Gelsenkirchen · Dipl.-Ing.<br />
D. Bückemeyer, Vorstand der Stadtwerke Essen AG · W. Burchard, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands Armaturen im VDMA, Frankfurt · Bauassessor<br />
Dipl.‐Ing. K.-H. Flick, Fachverband Steinzeugindustrie e.V., Köln ·<br />
Prof. Dr.-Ing. W. Firk, Vorstand des Wasserverbandes Eifel-Rur, Düren ·<br />
Dipl.-Wirt. D. Hesselmann, Geschäftsführer des Rohrleitungsbauverbandes<br />
e.V., Köln · Dipl.-Ing. H.-J. Huhn, BASF AG, Ludwigshafen · Dipl.-Ing.<br />
B. Lässer, ILF Beratende Ingenieure GmbH, München · Dr.-Ing. W. Lindner,<br />
Vorstand des Erftverbandes, Bergheim · Dr. rer. pol. E. Löckenhoff, Geschäftsführer<br />
des Kunststoffrohrverbands e.V., Bonn · Dr.-Ing. R. Maaß,<br />
Mitglied des Vorstandes, FDBR Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />
Rohrleitungsbau e.V., Düsseldorf · Dipl.-Ing. R. Middelhauve, TÜV NORD<br />
Systems GmbH & Co. KG, Essen · Dipl.-Ing. R. Moisa, Geschäftsführer der<br />
Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e.V., Griesheim · Dipl.‐Berging.<br />
H. W. Richter, GAWACON, Essen · Dipl.-Ing. T. Schamer, Geschäftsführer<br />
der ARKIL INPIPE GmbH, Bottrop · Prof. Dipl.-Ing. Th. Wegener, Institut<br />
für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg · Prof. Dr.-Ing.<br />
B. Wielage, Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe, Technische Universität<br />
Chemnitz-Zwickau · Dipl.-Ing. J. Winkels, Technischer Geschäftsführer der<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen
2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />
Wasserversorgungsnetze<br />
Programm<br />
Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />
iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />
Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />
Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />
Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />
Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />
Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />
Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />
H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />
Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />
der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />
künftigen GW 18 und GW 19<br />
Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />
Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />
materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />
Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />
Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />
am Beispiel des OOWV<br />
A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />
Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />
in der Wasserversorgung<br />
Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />
und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />
E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />
Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />
erdverlegter Armaturen<br />
A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />
Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />
und Leckageortung<br />
Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />
virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />
Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />
Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />
Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />
Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />
Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Hotel Bredeney<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken<br />
und Wasserversorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich<br />
Netzinspektion und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 365,- €<br />
Nichtabonnenten: 395,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />
wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />
Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
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