Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 4/2013
Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen
Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen
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Ausgabe 4 /Dezember 2013
Künsterlin Heidemarie Schwarz
Mit sieben Jahren Talent entdeckt
Oldtimerfreunde St. Johann
Althergebrachtes wieder aufarbeiten
Würtinger Advent
Feuertaufe für Organisationsteam
Ortsportrait Offenhausen
Von lustigen Nonnen und edlen Pferden – Seite 4 – 6
Silberreiher als Wintergäste
Zurzeit im Lautertal anzutreffen – Seite 16 – 17
Inhaltsverzeichnis
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013 Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Editorial
Editorial
Seite 3
Ortsportrait Offenhausen
Seite 4 – 6
Schreinerei Nau in Upfingen
Seite 7
Haupt- und Landgestüt Marbach
Seite 8 – 9
Vorsatz für 2014 gefällig?
Seite 10 – 11
Zu Besuch im Hause Schwarz
Seite 12 – 13
Oldtimerfreunde St. Johann
Seite 14 – 15
Silberreiher als Wintergäste
Seite 16 – 17
Getränkemarkt Rauscher in Lonsingen
Seite 18
Würtinger Advent
Seite 19
Lebendige Bilder zur Weihnacht
Seite 20 – 21
Veranstaltungskalender / Impressum
Seite 22 – 23
Titelfotografie: Thomas Blank
Verehrte Leserinnen und Leser
des Alb-Magazins Kispel-Lauter,
Für Alb Magazin möchten wir nach dem ersten
Jahr einmal zurückblicken. Wir fragten
uns vor einem Jahr ob die Idee dieses Magazins
die Menschen auf dem Kispel und
in Gomadingen begeistern kann? Es hat!
So viele schöne Begegnungen und großes
Interesse an Geschichten aus der Nachbarschaft
haben wir bisher nicht erlebt.
Viele neue Geschichten und Anregungen
kamen aus Ihrer Mitte. Vielen Dank dafür.
Zum Abschluß der ersten Jahres haben es
die Pferde auf den Magazintitel geschafft.
Das Foto entstand im Februar bei bestem
Winterwetter auf dem Gestütshof St. Johann.
Sonnige Wintertage bei Schnee auf der
Alb sind auch etwas ganz besonderes auf
das man sich beim Beginn des Winters
freuen kann. Am Wochenende werden bei
schönem Wetter viele Tagesgäste aus den
umliegenden Ballungsgebieten, hier etwas
Erholung suchen.
Machen Sie doch mal den Versuch und
unternehmen Sie vielleicht am Wochenanfang
eine Winterwanderung. Die Wochenendausflügler
sind wieder weg, Sie können
dann Ihre Region in aller Ruhe genießen.
Ein ganz großer Dank gilt aber unseren
Sponsoren und Werbepartner für dieses
neue Magazin. Aller Anfang ist schwer und
so finde ich es klasse, wenn Unternehmerinnen
und Unternehmer in der Region,
von Anfang an, ein neues Magazinkonzept
unterstützen. Und es somit uns die Möglichkeit
gibt, eine kleine aber tolle Region
der Schwäbischen Alb zu portraitieren. Vielen
herzlichen Dank dafür.
Weihnachten ist nun vorbei und wir haben
in zwei Beiträgen einen Rückblick gemacht.
Beim Würtinger Advent gab es einen
gelungenen Neustart von engagierten
Bürgern. Beim szenischen Gottesdienst
der Kirchengemeinde Dapfen wird mit den
"Lebendigen Bildern zur Weihnacht" eine
sehr beeindruckende Tradition fortgesetzt.
Nun wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch
ins neue Jahr, viel Spaß beim Stöbern, Lesen
und Entdecken in dieser Ausgabe von
Alb-Magazin. Wir werden Ihnen im nächsten
Jahr wieder spannende Themen und
Bilder aus dieser schönen Region präsentieren.
Ihr Thomas Blank
Seite 4 – 6
Seite 8 – 9
Bestattungen
&
Trauerkultur
Wir begleiten und unterstützen Sie
bei allem, was auf dem letzten Weg
zu tun ist –
einfühlsam, würdevoll, kompetent.
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Seite 14 – 15
Seite 19
Seite 20 – 21
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Ortsportrait Offenhausen
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Von lustigen Nonnen und edlen Pferden
Am Quelltopf der großen Lauter, keine drei Kilometer von Gomadingen entfernt, liegt der Gomadinger Teilort Offenhausen.
Eigentlich nicht mehr als ein paar Häuser an der Landstraße in Richtung Reutlingen, doch auf der linken Seite
von Gomadingen aus kommend, schmiegt sich das ehemalige Klostergelände von Offenhausen in die markante Karstlandschaft.
Im Eingangsbereich thront die ehemalige Klosterkirche mit einer gewissen majestätischen Arroganz – fast
so als wollte sie sagen: Ich habe hier schon viele kommen und gehen sehen. Zu Recht.
Das Dorf Offenhausen wurde erstmals
im Jahr 1161 erwähnt; es war zu diesem
Zeitpunkt eigenständige Pfarrei mit einer
Pfarrkirche. Die Geschichte beginnt aber
wohl schon viel früher, Funde aus der älteren
Eisenzeit von etwa 800 bis 475 v.
Chr. Zeit in der Region bezeugen, dass die
Gegend seit jeher besiedelt war. Die Gründung
von Offfenhausen erfolgte vermutlich
in alemannischer Zeit, Historiker ziehen
hier die Endung „Hausen“ im Ortsnamen
als Indiz heran – eine typische Namensgebung
aus dieser Zeit.
Der Tübinger Historiker Martin Crusius
(1526 bis 1607) erzählt in seiner schwäbischen
Chronik eine Art Offenhausener
Gründungssage, die bis heute aber nicht
verifiziert werden konnte: Ein nicht näher
benannter „Landvogt“ - man nimmt an,
dass dieser auf dem Runden Berg bei
Urach residierte - „...nahm es sehr wunder,
daß niemand an der Lauter wegen der rauhen
und kalten Gegend etwas aufrichten
wollte...“. Er ergriff diverse Maßnahmen,
um das Volk herbeizulocken und
„dieser Ursach halben wurde dem Flecken
der Name Offenhausen gegeben, weil jedermann
offenen Paß dazu hatte und darinnen
wohnen durfte, wenn er nur Lust bezeugte...“
So nahmen sich also vermutlich
Menschen aus den umliegenden Dörfern
des engen Tals an. Die erste urkundliche
Erwähnung Offenhausens erfolgte anno
1137/38 in der Chronik des Zwiefalter
Mönches Berthold.
Im Jahre 1258 schenkten die Herren von
Lupfen dem Frauenkloster in Kenhausen
bei Spaichingen ihren Besitz in Offenhausen.
Diese frommen Frauen aus Kenhausen
übersiedelten daraufhin nach Offenhausen
und gründeten dort ein Kloster. Es
ist nicht bekannt welchem Orden der Konvent
von Kenhausen ursprünglich angehörte.
Tatsache ist aber, dass Offenhausen
1278 in den Dominikanerorden aufgenom-
men wurde und den Namen Maria Gnadenzell
erhielt. Um 1330 wurde dann die
Klosterkirche St. Maria Gnadenzell erbaut.
Das Kloster erlangte im Laufe der Zeit einen
gewissen Wohlstand, die Frauen kamen
meist aus adligen und vermögenden
bürgerlichen Familien der Umgebung. Mit
Eintritt ins Kloster unterwarfen sich Frauen
damals einer strengen Klausur und lebten
in Bescheidenheit hinter den Klostermauern.
Ihr Tagesablauf war genau geregelt
und durch die gemeinsamen Gebete im
Konvent bestimmt. Für die Seelsorge der
Schwestern in Offenhausen wurde ein Kaplan
vom übergeordneten Dominikanerorden
aus Esslingen auf die Alb gesandt, im
15. Jahrhundert wurde ihm ein Beichtvater
zur Seite gestellt. In der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts traten an die Stelle der
Gründerfamilie die Grafen von Württemberg
als neue Schutzherren.
Frivole Histörchen
Bis heute kursieren viele Gerüchte und
anrüchige Geschichten über die Nonnen
von Offenhausen, die so gottesfürchtig gar
nicht gewesen sein sollen. Fakt ist, dass
viele junge Frauen und Mädchen damals
von ihren Familien gegen ihren Willen ins
Kloster abgeschoben wurden. Und viele
der unfreiwilligen Nonnen versuchten hinter
den hohen Klostermauern trotzdem
weltlichen Genüssen zu frönen. So erzählt
man sich bis heute hinter vorgehaltener
Hand Geschichten von fröhlichen Trinkgelagen
und Festen in Offenhausen. Ansehnliche
Jünglinge aus der Umgebung sollen
über einen Geheimgang ins Kloster herein
geschmuggelt worden sein und sogar der
junge Graf Eberhard im Bart (1445 bis
1496) soll mal mitgefeiert haben. Was an
diesen frivolen Histörchen wirklich dran ist
beziehungsweise war, wird wohl im Dunklen
der Geschichte verborgen bleiben.
Von Maultieren zu edlen Rössern
Während der Reformation hob das Königreich
Württemberg das Kloster im 16.
Jahrhundert auf. Die letzte Nonne starb
1613. Das Kloster wurde bereits Ende des
16. Jahrhunderts in ein herzogliches Gestüt
zur Zucht von Pferden und Maultieren
umgewandelt. Um 1600 gab es auch eine
Großschäferei. Um 1760 unter der Regentschaft
des Herzogs Carl Eugen blühte die
Maultierzucht besonders auf: Bis zu 36
Mutterstuten standen damals in Offenhausen.
Später ging das Gestüt im Haupt- und
Landgestüt Marbach auf, nach Offenhausen
wurden wegen der saftigen Weiden
zunächst die Stutenfohlen geschickt. Bis
heute spielen die Pferde in Offenhausen
die Hauptrolle. So ist in der Anlage auch
die EU-Besamungs- und Embryotransferstation
des Gestüts beheimatet, von dort
werden die wertvollen Keimzellen tiefgefroren
per Kurier in die ganze Welt verschickt.
Die Lauter entspringt gleich hinter dem
heutigen Gestütshof im ehemaligen Klostergarten.
Rund 200 Liter sprudeln pro
Sekunde in den idyllisch gelegenen, glasklaren
Quelltopf. Das 8 Grad kalte Wasser
stammt aus einem Einzugsgebiet von etwa
15 Quadratkilometern. Die Stärke der
Quelle trieb früher gleich die benachbarte
Mühle an.
Heute wohnen 160 Menschen in Offenhausen,
die meisten haben mit dem Gestüt
nichts mehr zu tun. Früher war es ein
Privileg der Gestütsmitarbeiter in der Nähe
4 5
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Schreinerei Nau in Upfingen
zu bauen. Die noch heute erhaltene spätgotische
Klosterkirche, die im 19. Jahrhundert
zum Strohmagazin umfunktioniert
wurde, beheimatet das Gestütsmuseum
und zeigt auf zwei Ebenen Exponate zur
Geschichte der Pferdezucht, erzählt aber
auch von der klösterlichen Vergangenheit.
Der Museumsverein lädt zwei Mal im Jahr
zu Kunstausstellungen und Konzerten. Ein
mal im Jahr findet ein ökumenischer Gottesdienst
in der Klosterkirche statt. 2013
wurde dabei nach über 200 Jahren auch
wieder ein Kind getauft – und da mag sich
sogar vielleicht das alte Gemäuer gewundert
haben...
„Es gibt fast nichts, dass wir nicht machen“
1995 hat Schreinermeister Hans-Dieter Nau den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Heute hat das Unternehmen in
Upfingen sieben feste Mitarbeiter, die den Chef mit Sohn Thomas und Frau Sabine tatkräftig im Betrieb unterstützen.
Text: Kerstin Dannath
Fotografie: Patricia Kozjek
„Termintreue“ sehen Schreinermeister Hans-Dieter Nau mit Sohn Thomas (li. im Bild) nicht als leere Floskel an
„Maßarbeit“ zählt zum Tagesgeschäft
Die ehemalige Klosterkirche thront inmitten des heutigen Gestütsgeländes
Informationen
Literatur: „Offenhausen am Ursprung
der Großen Lauter und seine wechselvolle
Geschichte“, von Christa Vöhringer-Glück
und Emil Glück (2011)
„Gestütsmuseum Offenhausen“ von
Wolfgang Cranz und Rudolf Bütterlin
(1999).
www.gomadingen.de
War die Schreinerei bis vor einem Jahr
noch in der Uracherstraße zu finden, hat
sie jetzt ihren festen Sitz mit rund 1000
Quadratmeter Fläche in der Bahnholzstraße
in Upfingen gefunden.
Termintreue ist besonders wichtig
„Was geht, stellen wir selbst her“, erklärt
der Firmengründer gleich zu Beginn und ist
froh, nicht permanent von Zulieferern und
anderen Handwerksbetrieben abhängig
sein zu müssen, wie er sagt. „Nur so können
wir ehrliche Termintreue garantieren
und auch halten. Die ist uns schließlich besonders
wichtig“, unterstreicht Nau. Letztere
schätzten dabei nicht nur Privatkunden
sehr, die gerade deshalb immer wieder
gerne kämen, wie der Chef berichtet. Ihren
Wirkungskreis haben die emsigen Schreiner
bis nach Zwiefalten, ins Ermstal und in
Richtung Reutlingen ausgeweitet.
Innenausbau zählt zu den Stärken des
Unternehmens
Architekten, öffentliche Einrichtungen
und viele Firmen zählen zu ihren Kunden.
„Selbstverständlich kümmern wir uns auch
um die Ferienwohnung in Füssen und anderswo“,
lacht der Chef. „Da sind wir dann
gleich mehrere Tage auf Arbeitsurlaub“. Ob
Küchen, Bäder, Treppen, Haustüren oder
Parkett… „Der komplette Innenausbau
zählt zu unseren Stärken“. Sehr flexibel
und spontan sei ihr Betrieb auch, wenn Not
am Mann ist, erzählt Thomas Nau, der vor
gut dreieinhalb Jahren im Betrieb des Vaters
eingestiegen ist. „Beim letzten großen
Hagelunwetter, gab es auch für uns Nachtaktionen
und mehrere Einsätze im Tal“, so
Nau. „Wenn ganze Decken runterkommen,
kann man niemanden auf später vertrösten“.
Arbeitskraft und Handwerk an erster Stelle
Hans-Dieter Nau ist als Chef immer vor
Ort. „Das ist zwar ein großer Aufwand, aber
wenn man ehrlich mit den Leuten umgehen
will, bleibt nichts anderes“, glaubt er.
Was das Personal angeht, das ist im Hause
Nau „beständig“, erklären Vater und Sohn
mit Stolz auf ihre langjährigen Mitarbeiter.
„Das Betriebsklima stimmt!“, fügen sie
noch hinzu. Regelmäßige Investitionen
müssen derweil auch in Holz-Werkstätten
getätigt werden. „Die CNC-Technik macht
auch vor Schreinern keinen Halt“, so der
Meister. Stark aufgerüstet habe man im
Betrieb in Sachen „Kanten leimen“, erzählen
die Handwerker. Oft sei eben die volle
Auslastung moderner, teurer Maschinen
das Problem. „Mittelständische Betriebe,
die nicht in zwei oder gar drei Schichten
arbeiten, haben diese Auslastung nicht“,
erklärt Nau die Problematik teurer Investitionen.
Überdies stünden Arbeitskraft
und Handwerk bei der Schreinerei Nau
(immer noch) an erster Stelle. „Die Maschinentechnik
kommt bei uns hinzu“. Mehr
Bewerbungen junger Menschen, die sich
für den Beruf des Schreiners interessieren,
würden beide gerne sehen. „Früher
waren es wenigstens fünf bis sechs Bewerbungen,
die kamen, heute eine bis keine“.
Der Weg über das Praktikum sei oft
der (beste) Einstieg, empfehlen die beiden
Schreiner.
Text & Fotografie: Patricia Kozjek
Informationen
Schreinerei Nau
Bahnholzstraße 2
72813 St. Johann-Gächingen
Telefon: 07122 / 1400
info@schreiner-nau.de
www.schreiner-nau.de
6 7
Haupt- und Landgestüt Marbach
Ein Rad ist kein Schrank
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
as
Anzeige_hoch_AlbMagazin:Anzeige Gewerbes
„Der Beruf ist so alt, wie es Räder gibt“, sagt Heribert König, der auf dem Haupt- und Landgestüt in Marbach schon
20 Jahre seiner Arbeit als Wagner nachgeht. Viel abgeschaut hat sich der gelernte Schreiner dabei schon als Kind bei
seinem Vater, der in eigener Werkstatt viele Jahre den Beruf des Wagners ausübte.
Das
eperonirot
Pvon Leibfarth & Schwarz.
Feine Räder, die auch nach über zehn Jahrzehnten noch rollen Werkzeuge werden gehütet. Am liebsten im Schränkchen mit Schlüssel Holzzirkel in Größe XXL zählen zum Werkzeug eines Wagners
Spezielle, zylindrische Felgenschrauben kommen vom
Schmied
Früher als Mistschlitten gebaucht, heute ein „Zugleistungsschlitten“ für Prüfungen
Schon Asterix und Obelix vertrauten bei der
Eroberung des fernen Roms wohl auf das
Können eines Wagners. Kampf- und Transportwägen,
später auch die Kutschen, waren
damit schon vor Jahrzehnten auf gute
Räder angewiesen, die sich auf ungnädigen
Schotterpisten bewährten.
Ohne Schmied kein Reifen
„Jedes Rad ist Handarbeit“, weiß König.
„Früher wie heute“. Doch: „Ohne Schmied
kein Reifen“, fügt er umgehend an und
zeigt auf die Werkstatt nebenan. „Früher
gab es in jedem Dorf ein bis zwei Wagner,
heute gibt es in Deutschland vielleicht
noch zwei bis drei Ausbildungsstellen für
Schätze: Über 100 Jahre alte Traberwägen
diesen Beruf“, bedauert König. Und weil
ein Rad eben kein Schrank ist, gingen die
Wagner früher oft selbst in den Wald, um
den passenden Baum herauszusuchen,
dessen (rund- oder krummgewachsenes)
Holz sie in seiner Form weiterverwenden
konnten. Daher kommt auch der alte,
schwäbische Begriff „dr´ Krummholz“, als
Kosenamen für den Wagner, verrät König
schmunzelnd.
Heute wird der Aufwand mit dem Waldgang
eher nicht mehr betrieben. Vom Wald
über die Trocknung des Holzes bis zur eigentlichen
Bearbeitung vergehen immerhin
fünf bis acht Jahre, erklärt er. Natürlich
könne man das Holz auch künstlich trocknen,
doch das sei mit deutlich erhöhten
Kosten verbunden. Hölzer verarbeitet der
Wagner in einem Rad gleich unterschiedliche.
In der Regel stammten diese aber
aus der Region und nicht unbedingt aus
dem Elsass, informiert der Mann aus Ehestetten
nebenbei.
Holz aus der Region
Während für die Felgen ein Hartholz,
nämlich eine gut abgelagerte Buche gebraucht
wird, verarbeitet man Esche für
die Speichen. „Esche hat einen langen
Faserverlauf und ist zäh, kann deshalb
Spannungen gut ausgleichen“. Hingegen
Eiche oder Mehlbeerbaum – ab und an
auch Hagebuche – das Holz für die Naben
der Räder liefern. „Dem Holz muss man
verbunden sein, wenn man diesen Beruf
ausübt“, unterstreicht König. Während ein
Wagner ausschließlich massives Holz verarbeitet,
hat der Schreiner freilich auch mit
Furnieren zu tun. Sein Werkzeug hütet ein
Wagner wie den Augapfel. „Es muss immer
scharf sein“. Imposant ist dabei nicht nur
der extragroße Holzzirkel, mit dem man
den (großen) Bogen für das Rad schließlich
hinbekommen muss. Gewöhnliche
Felgen bestehen aus sechs Teilstücken
Holz. Ein Teilstück aus Metall spannt alles
zusammen. Das Rad selbst wird ganz ohne
Leim gemacht, dafür aber braucht es spezielle
Felgenschrauben, die vom Schmied
geschmiedet werden, erklärt der Handwerker.
Während Wagner auch große Schlitten
bauten, verdankte man ihrem Handwerk
gar den „Schneepflug des letzten
Jahrhunderts“. „An den Spitzpflug kamen
damals vier Pferde dran, die die Straßen
vom Schnee befreiten“, weiß er. Einmal
Wagner, immer Wagner? „Ja“, lacht König,
der seinem Vater Linus mit 80 Jahren auch
heute noch in der Werkstatt zur Hand geht
und dabei bereits seinen 14-jährigen Sohn
zugucken, lernen und mitarbeiten lässt.
Text & Fotografie: Patricia Kozjek
Kompromisslos gut.
Punkt für Punkt.
Leibfarth & Schwarz
die Druckerei
Rosenweg 7
72581 Dettingen/Erms
Fon: 0 71 23/97 85-0
Fax: 0 71 23/97 85-85
technik@leibfarth-schwarz.de
www.leibfahrt-schwarz.de
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Vorsatz für 2014 gefällig?
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Weniger Steuern, weniger Abgaben, mehr Vorsorge!
Laut den Rentenexperten muss sich fast jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland im Alter deutlich einschränken,
wenn er nicht rechtzeitig privat oder betrieblich vorsorgt. Deshalb fördert der Staat private und betriebliche Vorsorgemodelle.
Eine gute Sache, schließlich können von der betrieblichen Altersversorgung sowohl Arbeitnehmer als auch
Arbeitgeber schon heute gleichermaßen profitieren.
Wer möchte die Jahre nach dem Berufsleben
nicht frei von finanziellen Sorgen
verbringen? Doch die Diskussionen um
die gesetzliche Rente reißen nicht ab: Demographischer
Wandel durch steigende
Lebenserwartung und sinkende Geburtenzahlen,
drohende Altersarmut, steigendes
Renteneintrittsalter: Das sind nur einige
Punkte, die in diesem Zusammenhang
durch die Medien gehen. Um sich später
nicht zu sehr einschränken zu müssen, bedarf
es neben der gesetzlichen Rente der
zusätzlichen privaten Altersrente. Die gute
Nachricht: Der Staat fördert in beachtlichem
Umfang private und betriebliche
Vorsorgemodelle. Das lohnt sich nicht erst
im Alter: So können in der betrieblichen Altersversorgung
Arbeitnehmer mit Entgeltumwandlung
in der Ansparphase weniger
Steuern und Sozialabgaben zahlen und
Arbeitgeber können Lohnnebenkosten einsparen.
Doch trotz dieser Vorteile nehmen
Studien zufolge immer noch zu Wenige die
Angebote war.
Regelungen erscheinen kompliziert
"Die Mehrzahl der befragten Jugendlichen
und jungen Erwachsenen steuert ungewollt
auf die Altersarmut zu. Sie sind zur Zukunftssicherung
bereit, verstehen aber die
komplizierten Regelungen nicht", erklärt
Jugendforscher Professor Klaus Hurrelmann.
Er stützt sich dabei auf eine Studie,
© photophonie - Fotolia.com
Das rechnet sich: Von den Vorteilen der betrieblichen Altersversorgung durch Entgeltumwandlung profitieren
Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen
für die mit TNS Infratest 2.500 Jugendliche
und junge Erwachsene im Alter von 17 bis
27 Jahren befragt wurden. Dabei schätzen
die meisten Unternehmen (60 %) den Stellenwert
der betrieblichen Altersversorgung
als Vergütungsbestandteil als wichtig ein.
Und fast 70 % der in einer Umfrage der Unternehmensberatung
KPMG vom Juli 2010
befragten 150 Unternehmen bieten sogar
eine über das gesetzlich geforderte Maß
hinaus gehende Möglichkeit zur Eigenvorsorge
an.
Für Arbeitnehmer sehr vorteilhaft
Seit 2002 hat jeder Arbeitnehmer einen
gesetzlichen Anspruch auf eine betriebliche
Altersversorgung in Form der so genannten
Entgeltumwandlung (siehe Infokasten).
So spart der Arbeitnehmer sofort
Steuern und Sozialversicherungsbeiträge,
denn die eingezahlten Beiträge sind bis
zu einer bestimmten Höhe (4 % der Beitragsbemessungsgrenze
zur gesetzlichen
Rentenversicherung (West), im Jahr 2014
sind das 2.856 EUR) steuer- und sozialversicherungsfrei,
und hat dann bei Rentenbeginn
einen Anspruch auf eine lebenslange
Rentenzahlung. Diese wird zwar später
besteuert und verbeitragt, doch das ist
durch meist niedrigere Einkünfte im Rentenalter
häufig vorteilhafter als während
der Erwerbszeit.
Ein Arbeitnehmer in Steuerklasse I (ohne
Kind) kann bei einem Bruttojahreslohn
von 30.000 € schon mit rund 614 € Nettoaufwand,
1.200 € im Jahr in die R+V-
Direktversicherung oder in der R+V-Pensionskasse
anlegen. Der Rentenanspruch
aus der R+V-Direktversicherung oder der
R+V-Pensionskasse bleibt übrigens auch
bei einem Wechsel des Arbeitgebers erhalten.
Zudem kann der Arbeitnehmer später
zwischen einer lebenslangen Altersrente
oder einer Kapitalzahlung wählen.
Tipp: Betriebliche Altersversorgung mit vermögenswirksamen
Leistungen aufstocken
Nahezu jeder Arbeitnehmer hat einen
Anspruch auf vermögenswirksame
Leistungen. Oft werden diese in Sparpläne,
wie zum Beispiel Bausparverträge oder Investmentfonds,
investiert. Der Nachteil dabei:
Die vermögenswirksamen Leistungen
werden wie Bruttolohn behandelt, d.h. es
sind darauf Steuern und Sozialabgaben zu
zahlen. Dies belastet das Nettogehalt des
Arbeitnehmers und für den Arbeitgeber erhöht
dies die Lohnnebenkosten. Werden
die vermögenswirksamen Leistungen jedoch
in eine betriebliche Altersversorgung
investiert, fließt der volle Betrag, ohne
Steuern und Sozialabgaben, in die Altersversorgung.
Dabei profitieren Arbeitnehmer
von einer höheren Altersversorgung,
ohne weiteren Nettoaufwand, und Arbeitgeber
sparen Lohnnebenkosten.
Auch Arbeitgeber profitieren: Weniger Lohnnebenkosten,
mehr Mitarbeitermotivation
Die betriebliche Altersversorgung lohnt
sich für jedes Unternehmen, unabhängig
von der Betriebsgröße. Neben der Senkung
der Lohnnebenkosten wird der gesetzliche
Anspruch der Angestellten auf
Entgeltumwandlung erfüllt. In Form der
R+V Direktversicherung und der R+V-
Pensionskasse bietet der Verbundpartner
der Volksbank Metzingen – Bad Urach,
die R+V Versicherung, einfache, sichere
und verwaltungsarme Formen der betrieblichen
Altersversorgung an. Der Ausweis
in der Unternehmensbilanz entfällt und
es sind keine Beiträge an den Pensions-
Sicherungs-Verein zur Insolvenzsicherung
zu zahlen.
In der Belegschaft führt eine betriebliche
Altersversorgung Untersuchungen zufolge
zu einer erhöhten Bindung an das Unternehmen
und zu einer höheren Motivation
der Mitarbeiter. Nach der Studie "Global
Workforce Study 2010" (März 2010) der
Unternehmensberatung Tower Watson
müssen Unternehmen künftig vermehrt
"in das Engagement ihrer Mitarbeiter investieren,
um es nachhaltig zu machen."
Bei Mitarbeitern, die ihre betriebliche Al-
IHR PLUS AN
RUHESTAND GENIESSEN
Die betriebliche Altersversorgung durch
Entgeltumwandlung mit R+V.
tersversorgung nicht kennen, ging rund die
Hälfte in der Befragung davon aus, auch
nach dem Eintritt in das Rentenalter nebenbei
arbeiten zu müssen. "Unternehmen
müssen ihre betriebliche Altersversorgung
transparent machen, um Mitarbeitern im
Hinblick auf ihre finanzielle Zukunft Sicherheit
zu geben", fordert daher Studienautorin
Heike Ballhausen.
Auf Wunsch deutlich vereinfachter Vertragsabschluss
Mit der R+V-Direktversicherung mit Privileg
wird die Entgeltumwandlung für alle
Beteiligten noch komfortabler und zeitsparender.
Nach eingehender Beratung
schließt der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter
eine Rahmenvereinbarung für die
Entgeltumwandlung ab. Diese Rahmenvereinbarung
enthält alle Konditionen
(Leistungen, Laufzeiten etc.). Die Besonderheit:
Mit dieser Rahmenvereinbarung
erhält jeder Mitarbeiter des Unternehmens
das "Privileg", das Angebot zu nutzen und
eine betriebliche Altersversorgung zu den
vereinbarten Konditionen abzuschließen
- ohne den Chef (Arbeitgeber) oder die
Personalverantwortlichen nochmals einbinden
zu müssen. So hat er mit der betrieblichen
Altersversorgung einen deutlich
verringerten Arbeitsaufwand. Und die
Mitarbeiter profitieren von einer steuerlich
attraktiven Altersversorgung. Die Vorteile
eines vereinfachten Vertragsabschlusses
können bereits ab einer Anzahl von fünf
Mitarbeitern/innen in Anspruch genommen
werden.
Sorgloser in die Zukunft mit der Betriebsrente
Wer sich nach der Lektüre dieses Artikels
eingehender mit der staatlich geförderten
Betriebsrente auseinandersetzen will, findet
in Marion Grimberg, Teilmarktleiterin
der Volksbank Metzingen – Bad Urach für
den Bereich Würtingen und Kispel, eine
kompetente Ansprechpartnerin. Sie und
ihr Beraterteam stehen einschließlich der
R+V-Spezialisten für die betriebliche Altersversorgung
jederzeit gerne für weitere
Informationen zur Verfügung. Anruf unter
07123/163-0 genügt.
Informationen
Entgeltumwandlung
Seit 2002 hat jeder Arbeitnehmer einen
gesetzlichen Anspruch auf eine
betriebliche Altersversorgung in Form
der so genannten Entgeltumwandlung.
Das heißt, jeder Arbeitnehmer
kann einen Teil seines laufenden
Gehalts, Sonderzahlungen (z. B.
Weihnachts- oder Urlaubsgeld) oder
ggf. vermögenswirksame Leistungen
in Beiträge zu einer betrieblichen Altersversorgung
umwandeln lassen,
um sich somit eine Zusatzrente aufzubauen.
10 11
Zu Besuch im Hause Schwarz
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Gemeinsam mit allen Sinnen für die Alb
Seit 1968 lebt das umtriebige Ehepaar in Dapfen. Genauso lange sind die beiden verheiratet. Künstlerin Heidemarie
Wenzel-Schwarz und ihr Mann Harald, ehemals Rektor und VHS-Außenstellenleiter in Gomadingen, sind ein starkes
Team. Zusammen bewegen sie viel. „Wenn was läuft, macht´s uns Freude“, betonen sie.
gleich mehrfach von ihrer sanft-schönen
Seite besticht.
Sich gegenseitig in ihrer Arbeit zu unterstützen, sehen Heidemarie Wenzel-Schwarz und Harald O. Schwarz schon immer als Selbstverständlichkeit an
Bewegt haben sie mit ihrem Einzug in
Dapfen auf der Alb schon viel. „Als wir hier
ankamen, war tote Hose. Wir haben erst
mal das Dorf aufgemischt“, erinnert sich
Wenzel-Schwarz schmunzelnd zurück.
Waren`s am Anfang Tanz- und Theatergruppen,
kam später das Kinderturnen
für den Sportverein hinzu, erzählt die dreifache
Mutter. Als Erzieherin und ehemalige
Kindergartenleiterin in Dapfen seien ihr
Aufgaben und Veranstaltungen jedenfalls
nie ausgegangen. „Schon ein halbes Leben
lang“, gibt die leidenschaftliche Künstlerin,
die aus Westpreußen stammt, Aquarellunterricht
in Gomadingen, wie sie vorrechnet.
Genauer gesagt: 33 Jahre. „Früher waren
es neben Erwachsenen- noch Kinderkurse,
oft zwei an einem Tag“, erinnert sie sich
an manch´ stressige Woche. „Aus den
damaligen Kindern sind zwischenzeitlich
Erwachsene geworden, die heute erneut
einen Kurs bei mir belegen“.
Mit sieben Jahren Talent entdeckt
Wie es überhaupt zum Malen kam, erklärt
sie so: „Eine Lehrerin hat mein Talent mit
sieben Jahren entdeckt. Ich sollte ein einfaches
Bild malen und lieferte für mein
damaliges Alter ein kleines Gemälde ab.
Von da an wurde ich über die Schule gefördert
und durfte immer an Weihnachten
die großen Schulfenster bemalen“, erzählt
sie. Kreativität scheint ihr in die Wiege gelegt.
„Statt in den Kindi ging ich oft lieber
zu Opa“, entschied die damals Dreijährige.
„Großvater hat am Staatstheater Danzig
als Theaterfriseur und Maskenbildner gearbeitet.
Ich habe mit Freuden zugesehen,
wie er (Mozart-)Perücken knüpfte und es
ihm nachgemacht“, erzählt sie noch heute
mit leuchtenden Augen. In Berlin habe
sie sich später selbst bei Seminaren und
in Kursen mit allen Techniken der Malerei
befasst – von Kohle, Öl, Pastell bis Radierungen
und Schnitzarbeiten. „Irgendwann
muss man selbst entscheiden, womit man
weiter kommen will und intensiv an sich
arbeiten“, lautet ihre Erfahrung. 40 bis
50 Bilder entstehen pro Jahr. „Ich male
eigentlich immer, auch im Urlaub“. Motive
finden sich auf der Alb genügend, wie sie
anfügt. „Wir wandern, suchen und fotografieren“.
Heute macht sie maximal Skizzen
im Freien, zuhause wird ausgearbeitet.
„Aus verschiedenen Fotos komponiere ich
dann“, sagt die Künstlerin und zeigt dazu
ihre fertigen Aquarelle auf denen die Alb
Motive finden sich auf der Alb genügend
„Ohne meinen Mann könnte ich das alles
gar nicht verwirklichen“, betont sie und
spricht von zahlreichen Ausstellungen,
Engagements oder gar dem mehrmaligen
Bestücken des Gomadinger Adventskalenders
am Rathaus. „Von ihm gibt´s nicht nur
die konstruktive Kritik zu Bildern, sondern
auch die Laudatio zur Ausstellung“, verrät
sie und zeigt auf den Gatten. Ehrenamtliche
Aufgaben machen Harald O. Schwarz
viel Freude, wie er sagt. „Mich mit dem
Schwäbischen und seiner Lebensart zu
befassen, sind mein Hobbys“. Zahlreiche
selbstverfasste Texte (und Lieder) wurden
daraus geboren, die als „charmante wie intelligente
Unterhaltung“ bei Ausstellungen,
Seniorennachmittagen, öffentlichen Veranstaltungen
der Gemeinde oder bei Festakten
von ihm vorgetragen werden, wie
seine Frau stolz erzählt.
Ehrenamtliche Aufgaben verschaffen Freude
Zu seiner „Kleinkunst“ gehört auch die
Musik. „Die brauche ich!“, unterstreicht
der leidenschaftliche Sänger, der seine
Stimme seit 40 Jahren im Dapfener Kirchenchor
ölt. Als ehemaliger Volksschullehrer
in Dapfen, damals noch 60 Schüler
alleinunterrichtend, kennt der Mann auch
„turbulente und stressige Zeiten“. Was den
zunächst kommissarischen Schulleiter in
Gomadingen anging: „Da wurde dann der
Rektor für 15 Jahre daraus“, blickt er auf
seine eigene Laufbahn zurück. Und: „Wir
haben uns immer gegenseitig unterstützt
in unserer Arbeit, einer hat dem anderen
den Rücken freigehalten“, erklärt das
Paar. „Sich gegenseitig Freiheiten zu lassen,
ist wichtig“, glaubt Harald O. Schwarz.
Text & Fotografie: Patricia Kozjek
Die Künstlerin bei der Arbeit. „Was nichts wird, wird zerrissen und kommt in den Papierkorb“, sagt sie rigoros. Foto: PR
12 13
Oldtimerfreunde St. Johann
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Die Schrauber-Connection
Althergebrachtes zu bewahren und wieder aufzuarbeiten – nach diesem Motto handeln die Oldtimerfreunde St. Johann.
„Alles was einen Motor hat zu pflegen, hegen und der Nachwelt zu erhalten ist unsere selbst gestellte Aufgabe“, bestätigt
Gastwirt Kurt Kolb aus Upfingen, seines Zeichens der 1. Vorstand des 2007 gegründeten gemeinnützigen Vereins.
Auch Klassiker wie Bulldogs von Lanz nennen die Oldtimerfreunde ihr Eigen
Gächingen. Dessen Frau war der alte familieneigene
Oldtimer-Bulldog „Farmall“
McCormick ein Dorn im Auge. Der Grund:
Das Gefährt hatte der Familie seit 1956
zwar treue Dienste geleistet, fristete aber
seit einem Motorschaden 1984 ein recht
unrühmliches Dasein als sperriges Hindernis
im Schuppen. „Irgendwas mit den
Ventilkläppla“ sei kaputt und seine Frau
habe ihm nun angedroht das alte Vehikel
endgültig zu entsorgen.
Um des lieben Ehefrieden willens wandte
sich Günter Mistele an die Oldtimerfreunde
und bekam Hilfe. Der McCormick
wurde abgeholt und in der vereinseigenen
Scheune wieder auf Vordermann gebracht.
Der Heilsbringer war wieder einmal der
Würtinger Schmied Fritz Jaisser. „Er ist
mittlerweile 73 Jahre alt und verfügt über
großes, altes Wissen“, lobt Kurt Kolb. Mitte
Juni wurde dem McCormick vom TÜV
wieder eine Betriebserlaubnis erteilt. „Da
stecken allerdings sicher an die 300 Arbeitsstunden
drin“, sagt Kurt Kolb. Als
Kennzeichen erhielt der alte Bulldog „RT –
GM 1934“ - die Initialen und das Geburtsjahr
von Günter Mistele.
Mit ihren herausgeputzten historischen Gefährten erregen die Oldtimerfreunde viel Aufmerksamkeit
Umtriebig sind sie schon, die 56 Mitglieder
der Oldtimerfreunde. Nicht nur, dass nahezu
jeder Genosse selbst ein automobiles
Schmuckstück sein eigen nennt, der Verein
veranstaltet auch jedes Jahr am letzten
Wochenende im Juni auf dem Sportgelände
in Lonsingen ein großes Oldtimertreffen.
Aus nah und fern reisen die Liebhaber
historischer Vehikel mit ihren herausgeputzten,
chromblitzenden Gefährten an.
„Rund 300 Fahrzeuge aus Deutschland
und aus den benachbarten Ländern wie
Österreich und der Schweiz waren es
2013“, so Kurt Kolb stolz. Standesgemäß
geht es dann immer auch per Autokorso
über die Alb und so manch einer mag sich
verwundert die Augen reiben, wenn die
alten Gefährte über die Landstraßen tuckern.
Auch mit dem mittlerweile jährlich herausgegebenen
Kalender mit historischen
Fotografien – die Motive reichen von Oldtimern,
nicht mehr existierenden Gasthäusern
und Tante-Emma-Läden bis hin zu
Tankstellen – haben die Oldtimerfreunde
einen Volltreffer gelandet. Die Exemplare
sind gemeinhin ruckzuck vergriffen. Und
bei ihrem vereinseigenen Kinderprogramm
in den Sommerferien und der öffentlichen
Nikolausfeier können sich die Liebhaber
historischer Automobile vor dem Nachwuchs
kaum retten. „Wir haben uns innerhalb
kürzester Zeit hier in St. Johann einen
guten Namen geschaffen und zwar nicht
nur wegen der Oldtimer“, sagt der Vereinsvorstand
stolz.
„Irgendwas mit den Ventilkläppla“
Aber auch ihrem Motto Altes zu bewahren,
sind die Oldtimerfreunde treu. So bekamen
Kurt Kolb und Co erst dieses Jahr
einen „Notruf“ von Günter Mistele aus
Premiere auf der Hengstparade
Eine Premiere feierten die Oldtimerfreunde
in diesem Jahr auch: Erstmals nahmen sie
an der Hengstparade des Haupt- und Landgestüts
Marbach teil. „Unser Part war darzustellen,
wie Landwirtschaft früher betrieben
wurde“, erklärt Kurt Kolb. Die Aktion
war wieder ein voller Erfolg und auch 2014
werden sich die Oldtimerfreunde mit ihren
historischen Gefährten wieder in Marbach
präsentieren. „Ohne unsere Sponsoren
und Gönner wäre das aber alles nicht möglich“,
so der Vereinschef. Da alle Aktionen
aber einer guten Sache dienen, tun sich
die Oldtimerfreunde noch relativ leicht,
diverse Geldquellen aufzutun: Der gemeinnützige
Verein unterstützt seit seiner
Gründung die Kinderkrebshilfe in Tübingen.
Übrigens: Immer am letzten Dienstag
im Monat treffen sich die Oldtimerfreunde
im Gasthaus Krone in Upfingen, neue Gesichter
sind herzlich willkommen.
Text: Kerstin Dannath
14 15
Silberreiher als Wintergäste
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Durch ihre schneeweiße Farbe fallen die knapp einen Meter langen, eleganten Schreitvögel, deren Flügelspannweite
bis zu 170 Zentimeter betragen kann, auch „Nicht-Vogelkundlern“ sofort ins Auge. Wer die Tiere gerne mal in freier
Wildbahn beobachten möchte, hat aktuell die Chance hierzu und dies quasi direkt vor der Haustür.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der
Silberreiher vom Menschen beinahe ausgerottet,
da sich seine verlängerten und
fein aufgefiederten Schmuckfedern großer
Beliebtheit in der damaligen Modewelt erfreuten.
Rettung in letzter Minute
Nur um Haaresbreite konnte sein Aussterben
durch Jagdverbote und vor allem
durch Unterschutzstellung der wenigen
verbliebenen Brutkolonien verhindert werden.
Zwischenzeitlich, im Laufe der letzten
Jahrzehnte, haben sich die Bestände gut
erholt und zunehmend mehr Tiere halten
sich während der Wintermonate in unserer
Region auf.
Die erste, vom NABU dokumentierte Silberreiher-Sichtung
erfolgte am 6. Januar
2000 zwischen Wasserstetten und Buttenhausen.
In den darauffolgenden Jahren
gingen beim Reutlinger Nabu-Mitglied
Hans-Martin Koch insgesamt 267 Silberreihermeldungen
ein; zumeist handelte
es sich hierbei nur um einzelne Tiere oder
kleine Gruppen. Am 28. Januar 2006 jedoch,
ebenfalls in der Nähe von Buttenhausen,
fiel eine Gruppe von 14 Vögeln
ein und verweilte zwei Tage lang auf den
Lauterwiesen.
Echte Nomaden
Das enorme Verbreitungsgebiet des Silberreihers
erstreckt sich, so im Internet
nachzulesen, auf sämtliche Erdteile, mit
Ausnahme der Antarktis. Die im Lautertal
überwinternden Individuen leben während
ihrer Brutsaison vermutlich am Plattensee
oder am Neusiedler See. Dort ziehen
die Silberreiherpaare, welche sich nur für
jeweils eine Saison zusammentun - Ornithologen
bezeichnen dieses Verhalten als
„monogame Saisonehe“ - in zum Teil mehrere
hundert Tiere umfassenden Brutkolonien
ihren Nachwuchs auf. Nach rund 40
Tagen sind die jungen Reiher flügge und
verlassen ihre Kinderstuben. Im Herbst
schließlich, der Nachwuchs ist längst selbständig
geworden, wandert die überwiegende
Anzahl der wegen diesem Verhalten
„Teilzieher“ genannten, ausgewachsenen
Tiere aus den jeweiligen Brutgebieten ab
und macht sich auf in Richtung West-, Südund
Mitteleuropa, wo sie bis Februar, zuweilen
auch März, verbleiben. Bislang ist
das genaue Zugverhalten nicht vollständig
erforscht. Fest steht jedoch, dass die Anzahl
der weißen Überwinterungsgäste in
Süddeutschland beständig zunimmt. Einige
Ornithologen vermuten, dass der Hauptgrund
für das vermehrte Auftauchen in unseren
Breiten die Zunahme von Brutpaaren
in den weiter nördlichen und kontinentalen
Gebieten Osteuropas liegen dürfte. Dort ist
es zwar im Sommer warm, im Winter jedoch
so kalt, dass die „Flüchtlinge“ lieber
im vergleichsweise warmen Deutschland
mit wenig Schnee und besseren Chancen
auf eisfreie Gewässer überwintern. Finden
sie in besonders harten Wintern auch bei
uns keine Nahrung mehr, so fliegen sie
weiter in Richtung Süden.
Bruten in Deutschland, dies sei vielleicht
noch ergänzend hinzugefügt, wurden bislang
noch nicht zweifelsfrei dokumentiert;
Biologen rechnen jedoch damit, dass sich
in den kommenden Jahrzehnten auch
Brutpaare an deutschen Gewässern einfinden
werden.
Fleißiger Mäusefänger
Bekanntlich leben Reiher hauptsächlich
vom Fischfang. Die Vögel staksen gemächlich
durchs Wasser, wenn sie sich auf der
Märchenhaft – Silberreiher frühmorgens an der Gomadinger Lauter
Suche nach Fischen oder Amphibien befinden.
Oftmals sieht man sie auch völlig
reglos in ihrer typisch starren Lauerstellung
im eiskalten Wasser stehen. Hat ein
Reiher lange erfolglos auf Beute gewartet,
was in der relativ fischarmen Lauter häufig
der Fall ist, so fliegt er schließlich auf und
sucht sich eine andere, mehr Erfolg versprechende
Stelle.
Doch während der kräftezehrenden Wintermonate
reicht die karge Fischkost beileibe
nicht aus, um einen Reiher zu ernähren
und so begeben sich die anpassungsfä-
higen Tiere im Winter häufig auf Wiesenflächen
und fangen Mäuse. In der kalten
Jahreszeit wird schätzungsweise die Hälfte
des Nahrungsbedarfs durch das „Mausen“
gedeckt; eine Nahrungsstrategie, die sich
auch ihre „Vettern“, die Graureiher, zu eigen
gemacht haben.
Fotoscheues Federvieh!
Die Fotografie von Silberreihern aus der
Nähe verlangt Naturfotografen eine Menge
Geduld oder eine sehr gute Tarnung ab.
Im Gegensatz zu den nicht sehr scheuen
Graureihern, mit denen sich die weißen
Wintergäste übrigens gerne vergesellschaften,
verfügt der Silberreiher über
eine gewisse Schläue und Hartnäckigkeit,
Fotografen zu entgehen. Mit einem Vogel,
der sich letzten Winter für mehrere Wochen
am Gomadinger Ortsausgang einer
Schar Enten und einem Graureiherpaar
angeschlossen hatte, lieferte ich mir stundenlange
Versteckspiele. Kaum hatte ich
mich um das dichte Gebüsch, hinter der
sich Herr (oder Frau?) Reiher zu verbergen
pflegte, herumgeschlichen, so schritt das
schlaue Tier in aller Seelenruhe um das
Strauchwerk herum, sodaß meine fotografische
Sicht erneut versperrt war. Nach unzähligen
Umrundungen und patschnassen
Füßen gab ich schließlich entnervt auf –
eins zu null für den Reiher.
Befinden sich die Tiere jedoch nicht am Boden,
sondern ruhen (bzw. sonnenbaden)
auf ihren Sitzbäumen, so lassen sich sich
ausgesprochen gut und aus der Nähe beobachten.
In luftiger Höhe scheinen sie sich
sicher zu fühlen. Und sollte man einmal
das Glück gehabt haben, frühmorgens im
nebelverhangenen Lautertal eines dieser
engelsgleichen Wesen mit gemächlichem
Flügelschlag aus dem Wasser in Richtung
Sonne auffliegen zu sehen, so wird man
dieses erhebende Erlebnis sicher noch
lange im Herzen tragen.
Text & Fotografie: Eva-Maria Pulvermüller
Bauder
Albhotel
HHHS
Wir bedanken uns
bei unseren Gästen
für diese wertvolle
Auszeichnung.
Artverwandt – Graureiher fischt in der Lauter
Typisches Flugbild mit zusammengelegtem Hals
Gasthof
Grüner Baum
Familien Bauder-Schreiber
Albstraße 4-6
72813 St. Johann-Lonsingen
Telefon 0 7122/17-0
Telefax 0 7122/17217
www.albhotel-bauder.de
mail@albhotel-bauder.de
Gasthof (Montag Ruhetag)
Hotel (Kein Ruhetag)
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Getränkemarkt Rauscher in Lonsingen
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013 Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Würtinger Advent
20. St. Johanner Adventsausstellung bringt backfrischen Organisatoren
„riesige Resonanz“
25 Aussteller und zahlreiche Mitwirkende stimmten beim diesjährigen St. Johanner Advent mit Musik und reichlich
Kunsthandwerk auf die Weihnachtszeit ein. Das Trio Simone Gröpler, Erwin Reichenecker und Herbert Schleicher
blicken nach ihrer „Feuertaufe“ zufrieden zurück.
So funktioniert Drechseln. Mitmachen war erlaubt
Vom Mineralwasser über regionale Natursäfte bis hin zu Wein und Bier
bietet der Getränkemarkt Rauscher in Lonsingen alles was die Kehle begehrt.
Mit dem angeschlossenen „Marktstüble“ hat sich das Familienunternehmen
obendrein zum Treffpunkt für die Einheimischen aber auch für Bewohner der
umliegenden Dörfer gemausert.
Spezialist in Sachen Getränke
„Wir haben 1996 mit einem kleinen Verkaufsraum
auf 50 Quadratmeter als Nebenerwerb
begonnen“, erinnert sich Inhaber
Karl Rauscher, der den Getränkemarkt
zusammen mit seiner Ehefrau Doris und
seinen beiden Söhnen betreibt. Offensichtlich
war das eine Marktlücke: Nach mehr
als rasanten Umsatzsteigerungen in den
ersten beiden Jahren, bauten die Rauschers
1999/2000 eine große Halle. Nun
bietet die alteingesessene Lonsinger Familie
hauptberuflich auf 200 Quadratmetern
Verkaufsfläche rund 180 Artikel an. Das
Sortiment umfasst Getränke aller Art, vom
Mineralwasser über Säfte – auch aus der
Region – bis hin zu einer großen Auswahl
an Bier und Wein.
„Wir haben viel Stammkundschaft, die wir
teilweise auch beliefern“, sagt Karl Rauscher.
Der Service wird gerne angenommen,
vor allem von der älteren Generation.
Im Umkreis von 10 bis 15 Kilometern
fahren die Rauschers ihre Getränke aus.
Man ruft einfach an, gibt seine Bestellung
durch und wird meist noch am selben
Tag beliefert. „Auch das Kisten ins Haus
schleppen gehört zum Service“, erklärt der
Getränkefachmann, „Ich kann doch keine
älteren Leute schwere Sachen tragen lassen.“
Selbstredend werden auch Vereine, Gaststätten
oder Feste beliefert. „Bei einer entsprechenden
Vorlaufzeit ist alles möglich“,
bestätigt Karl Rauscher, der mit dem dem
Getränkemarkt angeschlossenen „Marktstüble“
eine weitere gute Idee hatte. Nach
dem Vorbild eines englischen Pubs kommen
hier die Leute vorbei, trinken ein Feierabendbier
und halten einen gemütlichen
Plausch. „So etwas hat hier im Kispel gefehlt,
da war ein großer Bedarf da“, freut
sich der Lonsinger.
Text: Kerstin Dannath
Geschäftsführer Karl Rauscher
Informationen
Getränkemarkt Rauscher
Marktstr. 5
72813 St. Johann-Lonsingen
Telefon: 0173-2300685
Öffnungszeiten:
Mo. bis Sa. von 7.30 bis 19.30 Uhr
Michael Schwarz als musizierender Nikolaus
„Es ist luftiger geworden“, hätten die Besucher
spontan gesagt, wie Hobbyschreiner
Herbert Schleicher, der wie die anderen
seines Teams, zugleich seit Jahren Aussteller
ist, erzählt. „Statt vieler Trennwände,
haben wir ab und an Tannenbäume zur
Abgrenzung gewählt“.
Drei Aussteller nehmen die Organisation in
die Hand
Und: „Die Aussteller durften selbstverständlich
mitreden und haben vorab einen
Hallenplan zwecks Übersicht und (neuer)
Anordnung erhalten“. Hilfe und Unterstützung
von allen Seiten, vor allem aus dem
Rathaus, habe es viel und vorbildliche gegeben,
loben die Drei unisono. „Dafür waren
wir sehr dankbar, denn wir haben von
Null angefangen“. Viel Arbeit, auch reichlich
Bürokratie, stecken in der Organisation,
erzählen sie. „An alles noch so kleine
muss eben gedacht werden, deshalb haben
wir uns in verschiedene Bereiche aufgeteilt“.
Ein neues Logo zum Event hat Toni
Nau, ein junger Grafiker aus Bleichstetten,
ehrenamtlich für den Würtinger Advent
Das Trio v.li. Herbert Schleicher, Simone Gröpler und Erwin Reichenecker mit Schirmherr Bürgermeister Eberhard Wolf
entwickelt.
Neuerungen gab es aber noch mehr: „Der
Kinderchor aus allen drei Ortsteilen (Upfingen,
Lonsingen, Sirchingen) kam super
an“, erzählt Simone Gröpler, die sich während
der zwei Tage ganz der Küchenorganisation
verschrieben hatte.
Musikflöhe kommen an
„Die Musikflöhe haben gleich zu Beginn
so richtig Leben in die Bude gebracht“,
freuen sich die Drei. Eine besondere Überraschung
gab es außerdem am Sonntagnachmittag:
Michael Schwarz, Geiger der
Württembergischen Philharmonie Reutlingen,
spielte im Nikolauskostüm, weihnachtliche
Lieder auf seiner Violine aus
dem 17. Jahrhundert. Auch Mitmachaktionen,
insbesondere für die jungen Besucher,
gab es heuer zum ersten Mal. „Mir
sind die Kleineren beim Kerzengießen mit
Bienenwachs teilweise auf dem Schoss gesessen“,
lacht Erwin Reichenecker.
Gegenseitige Wertschätzung
Auch die Tiere der lebenden Krippe, ebenfalls
ein Novum, seien gut angekommen.
„An den tannengrünen, neuen T´shirts mit
Logo, erkennt man zukünftig übrigens diejenigen,
die man bei Bedarf etwas fragen
kann“, zählt Schleicher noch auf.
Harmonisches Miteinander
„Toll funktioniert hat auch der Auf- und Abbau“,
loben alle abschließend. „Ein schönes,
harmonisches Miteinander“ sei es
gewesen. „Hinterher gab´s Butterbrezeln
und Kaffee für alle Helfer“, erzählt das
Trio freudig. „Gegenseitige Wertschätzung
ist uns wichtig“, unterstreichen sie. „Wir
werden uns auch im Nachhinein treffen,
um alle Zahlen und Fakten offenzulegen“,
kündigen sie an. Und: „Manöverkritik muss
sein!“ Was den Einnahmen-Überschuss angeht:
Der soll regional gespendet werden,
der Rest als Rücklage für das nächste Jahr
auf dem Konto bleiben, erklärt Schleicher.
Text: Patricia Kozjek
18 19
Lebendige Bilder zur Weihnacht
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Im wahrsten Sinne lebendig
Die Idee zum Gottesdienst „Lebendige Bilder zur Weihnacht“, ist Ursula Bogner-Kühnle bei einem Ausflug mit ihren
„Eierfrauen“ nach Oberammergau gekommen. „Wir haben das Festspielhaus besucht und dort eine Führung bekommen“,
erzählt sie. „Hier kam mir die Idee, die Geburt Jesu in Bilder umzusetzen“. Das müsste doch zu schaffen sein, habe
sie sich damals, vor ein paar Jahren, gedacht. Gesagt, getan.
Engel-Meditationen verkündet Pater Anselm Grün
Zwei, die ein Erfolgsprojekt auf die Beine gestellt haben: Ursula Bogner-Kühnle liest Bibeltexte, während Flötist
Hans-Jürgen Hufeisen dem Schauspiel „Töne“ schenkt
Engelsgleich: Tänzerin Gitte Wax
Überzeugend: Voltigiergruppe von Christiane Niethammer
Werbung muss für den beliebten Gottesdienst,
indem gut 300 Akteure zusammenspielen,
derzeit keine gemacht werden.
Ausverkauft ist man schon vorher.
Es braucht eine hochkarätige Besetzung
„Bestimmt würde man die Reithalle im
Haupt- und Landgestüt Marbach auch
dreimal vollbekommen“, glaubt die Frau
des Pfarrers. Im letzten Jahr habe man
den Versuch gestartet, zwei Vorstellungen
anzubieten. „Beide waren ausverkauft“,
erzählt sie. Doch: „Es braucht eine hochkarätige
Besetzung und Menschen wie Pater
Anselm Grün und Flötist Hans-Jürgen Hufeisen,
um die Qualität der Veranstaltung
zu halten“. Beide seien vielbeschäftige
und meist ausgebuchte Persönlichkeiten
mit engem zur Verfügung stehenden Zeitfenster.
So müssten für den Gottesdienst,
der 2010 zum ersten Mal realisiert wurde,
jedes Jahr viele weitere Akteure, teilweise
gesucht, andere (wieder) aktiviert werden.
Die Fäden laufen auch heute noch bei der
Initiatorin in Dapfen zusammen und lassen
ihr Telefon über Wochen hin, regelmäßig
schellen. Leichtfüßig schwebende Engel,
(Himmels-)Klänge und eindrückliche Bilder,
formiert von Mensch und Tier, sorgen
nunmehr Jahr für Jahr für reichlich weih-
nachtliche und zauberhafte Atmosphäre
vor dem heiligen Abend.
Schwebende Engel und trabende Vierbeiner
Ein „Event“ soll auch zukünftig nicht daraus
werden, die Bezeichnung dafür schon
gar nicht in den Umlauf kommen, wünscht
sich die Ideengeberin. „Das ist mir besonders
wichtig“, unterstreicht Bogner-
Kühnle. „Der Gottesdienst für alle, für die
ganze Familie, soll es bleiben“, sagt sie.
„Ein ganz besonderer Gottesdienst, den
es im Ländle wohl nicht ein zweites Mal
gibt“ – so betitelte schon Bürgermeister
Klemens Betz bei der Premiere 2010, das
weihnachtliche Geschehen in seiner damaligen
Begrüßung der gut 850 Besucher
in Marbach. Seinen bisweilen glanzvollen
Zauber hat der szenische Gottesdienst bis
heute nicht verloren. Tiefsinnige Engel-
Meditationen, die der Pater aus der Abtei
Münsterschwarzach (bei Würzburg) manuskriptfrei
verkündet, sprechen Besucher in
der Seele an. Zahlreiche „liebevolle Dankeskärtchen“
findet Ursula Bogner-Kühnle
meist schon am nächsten Tag in ihrem
Briefkasten, wie sie verrät. „Es hat uns gut
getan“, sagen ihr die Menschen.
Text & Fotografie: Patricia Kozjek
20 21
Veranstaltungskalender
Alb-Magazin Ausgabe 4/2013
Gute Unterhaltung,
Spaß und neue Denkanstöße
wünscht Ihre
Volksbank Metzingen - Bad Urach eG
Januar
So. 06.01.2014
Einführung der neuen
Kirchengemeinderäte
Ev. Kirchengemeinde Gomadingen
So. 06.01.2014
Dreikönigswanderung
AV Gomadingen
Sa. 11.01.2014
Christbaumsammlung und Funkenfeuer
Freiwillige Feuerwehr Gomadingen und
Jugendfeuerwehr Gomadingen
Sa. 11.01.2014
Brauchtumsabend
Narrenverein Gischbl-Weiber
Gemeindehalle Würtingen
So. 12.01.2014
Einführung der neugewählten Kirchengemeinderäte
in ihr Amt
Ev. Kirchengemeinde Dapfen
So. 12.01.2014
Fusionsgottesdienst des Kirchenbezirks
Bad Urach/Münsingen mit Landesbischof
July
Ev. Kirchengemeinde Dapfen
So. 19.01.2014
Schlittennachmittag am Sternberg
AV Gomadingen
Fr. 24.01.2014
Kirchspielkino "The Mission"
Ev. Kirchengemeinde Gomadingen
Sa. 25.01.2014
Regionales Biosphärenfrühstück mit
Verena Bentele
Landfrauen Gomadingen / Sternberghalle
Sa. 25.01.2014 und So. 26.01.2014
Sternbergpokal-Skirennen
SV Gomadingen
Fr. 31.01.2014
Mostprobe
Partnerschaftsverein Gomadingen
Sa. 01.02.2014
Lichtmesstagung
Orstsverband Würtingen
Kreisbauernverband
Gemeindehalle Würtingen
Fr. 07.02.2014
Konzert mit dem Duo
"Klingenberg / Montes"
Gemeinde St. Johann
Kommohaus Würtingen
Fr. 14.02.2014
Mondscheinwanderung
Freundeskreis Sternbergschule
Winterlandschaft um Würtingen
Sa. 15.02.2014
"Go(o)d-News in Concert"
Ev. Kirchengemeinde Gomadingen
Martinskirche Gomadingen
Mi. 26.02.2014
Vortrag "Schilddrüse" Erkrankungen
Landfrauen Gomadingen
Gasthaus Hirsch Dapfen
Sa. 01.03.2014
Hengstvorstellung
Haupt- und Landgestüt Marbach
Große Reithalle
So. 02.03.2014
Vorstellung der Auktionspferde
Haupt- und Landgestüt Marbach
Große Reithalle
Fr. 07.03.2014
Weltgebetstag der Frauen
Gemeindehaus Dapfen und Gomadingen
Sa. 08.03.2014
Reitpferde-Auktion
Haupt- und Landgestüt Marbach
Große Reithalle
So. 09.03.2014
Eröffnung des Eiermarktes
Ev. Kirchengemeinde Dapfen
Martinskirche Dapfen
So. 09.03.2014
Wanderung zum Funkenfeuer
AV Gomadingen
Fr. 14.03.2014
St. Johanner Männervesper
mit H.-M. Stäbler
Ev. Kirchengemeinden Gächinen-Lonsingen-Würtingen,
CVJM Würtingen / Apis
Kommohaus Würtingen
Fr. 14.03.2014 und Sa. 15.03.2014
Pferdetage Baden-Württemberg
Haupt- und Landgestüt Marbach
Sa. 15.03.2014
Ausflug zur Feuerwehr Reutlingen
AV Gomadingen
Sa. 01.03.2014
50-jähriges Jubiläum
Musikverein Upfingen
Gemeindehalle Würtingen
Mo. 17.03.2014
Konzert mit den "Gregorian Voices"
Ev. Kirchengemeinde Dapfen
Mi. 19.03.2014 und Fr. 21.03.2014
Vorbereitung der Begegnungsfahrt
in Buis
Samariterstift Grafeneck
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Fr. 21.03.2014
Kirchspielkino Antonia Welt
Ev. Kirchengemeinde Gomadingen
Sa. 22.03.2014
Konzert – 90 Jahre Sängerbund
St. Johann-Bleichstetten
Kommohaus Würtingen
So. 23.03.2014
Märzenbecherwanderung
AV Gomadingen
So. 23.03.2014
Vokalensemble "Russische Seele"
aus St. Petersburg
Ev. Kirchengemeinde Dapfen
So. 30.03.2014
Kirchenkonzert mit Hans-Jürgen Hufeisen
Ev. Kirchengemeinde Dapfen
Mo. 31.03.2014
Vortrag: Haltungsstörungen bei Kindern
Volkshochschule Münsingen Außenstelle
Gomadingen / Sternberghalle
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