3R Funke VPC - Rohrkupplung (Vorschau)
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10/2012<br />
ISSN 2191-9798<br />
K 1252 E<br />
Vulkan-Verlag,<br />
Essen<br />
Fachzeitschrift für sichere und<br />
effiziente Rohrleitungssysteme<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
<strong>Funke</strong> <strong>VPC</strong> ® -<br />
<strong>Rohrkupplung</strong><br />
von DN 100 – 1070<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
www.funkegruppe.de<br />
info@funkegruppe.de • Tel.: 02388 3071-0
2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />
Wasserversorgungsnetze<br />
Programm<br />
Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />
iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />
Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />
Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />
Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />
Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />
Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />
Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />
H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />
Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />
der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />
künftigen GW 18 und GW 19<br />
Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />
Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />
materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />
Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />
Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />
am Beispiel des OOWV<br />
A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />
Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />
in der Wasserversorgung<br />
Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />
und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />
E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />
Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />
erdverlegter Armaturen<br />
A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />
Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />
und Leckageortung<br />
Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />
virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />
Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />
Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />
Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />
Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />
Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Hotel Bredeney<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken<br />
und Wasserversorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich<br />
Netzinspektion und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 365,- €<br />
Nichtabonnenten: 395,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />
wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />
Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
Editorial<br />
Lebendiger Untergrund fordert<br />
Nutzungen im Einklang<br />
Ob Starkregen und Klimawandel, demografische Entwicklungen<br />
oder das Management öffentlicher Vermögenswerte: die Lebensqualität<br />
in unseren Städten ist mit einer Vielzahl gesellschaftlich<br />
relevanter Themen verbunden. Dabei gilt es, die bedeutenden<br />
Themen frühzeitig zu erkennen, denn Handlungsspielräume, Kosten<br />
und Aufmerksamkeit ändern sich rasch – manche sprechen<br />
schon vom „Issue-Management“.<br />
Im Abwasserbereich steht neben den Klassikern aus Neubau<br />
und Sanierung das Thema „Regenwasserbewirtschaftung“ verstärkt<br />
im Fokus. Das vorliegende Heft stellt dies eindrucksvoll dar,<br />
mit interessanten Praxiserfahrungen und technischen Entwicklungen.<br />
Was fällt dabei auf? Alle Entwicklungen und Themen unserer<br />
Netze finden in demselben urbanen Untergrund statt. Weitere<br />
„oberirdische“ Nutzungen spiegeln sich ebenfalls im Untergrund<br />
und fordern Raum, so z.B. Pflanzraum für das städische Grün sowie Fundamente für<br />
den Wege- und Hochbau. Hier sind gemeinsame Forschungs- und Pilotprojekte und<br />
schließlich auch gemeinsame Regelwerke gefragt. Abstimmung ist zu fordern und zu<br />
fördern.<br />
Ein aktuelles Beispiel für die gelungene Abstimmung ist das neue Merkblatt „Bäume,<br />
unterirdische Leitungen und Kanäle“, das Ende des Jahres textgleich als DWA M162,<br />
DVGW GW 125, FGWV Nr. 939 veröffentlicht wird. Hintergründe, Problemstellungen<br />
und Lösungsansätze sind dort so aufbereitet, dass sie von äußerst unterschiedlichen<br />
Fachrichtungen gemeinsam getragen werden können. Fachleute aus Ver- und Entsorgungstechnik,<br />
Tiefbau, Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau, Biologie und Grünflächenplanung<br />
wirkten mit und finden ihre Fragestellungen nun in einer gemeinsamen<br />
Richtlinie behandelt.<br />
Als Sprecher dieser verbändeübergreifenden Initiative darf ich aus eigener Erfahrung<br />
berichten: Es lohnt sich, unseren lebendigen Untergrund gemeinsam – im Einklang<br />
der Nutzungen – auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Was<br />
mit scheinbar widersprüchlichen Positionen beginnt, führt über das Gespräch zu Verständnis,<br />
dann zu neuen Handlungsspielräumen und schließlich zu zielgerichtetem gemeinsamen<br />
Handeln!<br />
PD Dr.-Ing. Bert Bosseler<br />
IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />
10 / 2012 757
10/2012<br />
Inhalt<br />
nachrichten<br />
768 782<br />
Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz an FH Frankfurt<br />
verliehen<br />
Einbau des RS BlueLine ® -Systems mit einer Drucktrommel<br />
Industrie & Wirtschaft<br />
761 Restrukturierung und Kapitalerhöhung: KMG Pipe Technologies für schwierigen Markt<br />
gestärkt<br />
761 IKT erwartet Bewerbungen für den 11. Goldenen Kanaldeckel<br />
762 TÜV SÜD sichert Betonqualität bei russischem Pumpspeicherkraftwerk<br />
762 BWV erweitert Hochbehälter Rehberg<br />
763 Mall-Studie: Regenwassernutzung liegt im Trend<br />
editorial<br />
757 Lebendiger Untergrund<br />
fordert<br />
Nutzungen im<br />
Einklang<br />
Bert Bosseler<br />
Faszination<br />
technik<br />
780 Die verborgene Welt<br />
Verbände & Organisationen<br />
764 Bundesregierung will Ausbauziele für Erneuerbare Energien zurückschrauben<br />
764 brbv-Jahresprogramm 2013 ist erschienen<br />
765 GWP präsentierte in Washington die Expertise der deutschen Wasserwirtschaft<br />
765 VKU kritisiert Breitbandausbau-Leitfaden der Bundesnetzagentur<br />
766 GS Kanalbau optimiert Homepage<br />
767 GWP-Reise zur Geschäftsanbahnung nach Bolivien und Peru<br />
768 Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz an FH Frankfurt verliehen<br />
Personalien<br />
769 Mark Biesalski führt nun Uhrig Kanaltechnik<br />
769 Victaulic ernennt neuen Produktentwicklungsdirektor<br />
Veranstaltungen<br />
770 K 2013: Nachfrage nach Ausstellungsfläche ist deutlich gestiegen<br />
770 Seminar in Oldenburg: Qualitätssicherung im Erdbau<br />
758 10 / 2012
786<br />
Durchhängende Leitungen über einem Bruch<br />
Gütesicherung<br />
Kanalbau ...<br />
771 Jetzt anmelden zum 2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />
772 Leinen los zum 10. IBAK-Seminar<br />
„Rund ums Rohr“<br />
773 Fachsymposium zu Zukunftstrends der Abwasserbranche<br />
774 Politische Entscheidungen stehen an<br />
774 Experten diskutieren Entwicklungen im Kanalbau bei 9. Kanalbautagen<br />
775 Kostenfreier Workshop Energie- und umwelteffiziente Abwasserfördersysteme<br />
Recht & regelwerk<br />
... eine Investition in<br />
die Zukunft<br />
Ihr Partner bei<br />
der Bewertung der<br />
■ Fachkunde<br />
■ technischen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
■ technischen<br />
Zuverlässigkeit<br />
der ausführenden<br />
Unternehmen<br />
776 DWA-Regelwerk<br />
777 DVGW-Regelwerk<br />
produkte & verfahren<br />
782 Rohr im Rohr-Schlauchlining-Technologie im Trinkwasserbereich<br />
783 Schachtinspektionssysteme mit Akkupack<br />
784 PP-DWU AlphaPlus® im Behälter berechnungsprogramm<br />
TankDesigner<br />
784 <strong>VPC</strong> © -<strong>Rohrkupplung</strong> mit erweitertem Spannbereich<br />
785 App für iPhone und iPad: DigiFlange<br />
neutral – fair –<br />
zuverlässig<br />
Gütesicherung Kanalbau<br />
steht für eine objektive<br />
Bewertung nach einheitlichem<br />
Maßstab<br />
Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961<br />
785 Gegen Geruch, Korrosion und Fremdwasser in Kanalsystemen<br />
10 / 2012 759
10/2012<br />
Inhalt<br />
HAUPTTHEMEN<br />
797 830<br />
System landschaft der Wasserversorgung in Deutschland<br />
Einbau der Drainfix Clean-Rinnen im Neubaugebiet in Walldorf<br />
Gasversorgung & Korrosionsschutz<br />
786 Risikobewertung von Rohrleitungen in tagesbruchgefährdeten<br />
Bergbaugebieten<br />
Von Steffen Päßler und Manfred Veenker<br />
792 Einfluss der Probengröße auf die Werte im Kerbschlagbiegeversuch an Rohren<br />
Von Daniela Großpietsch und Holger Brauer<br />
795 Präzisionsarbeit für erneuerten, 3,5 km langen Ölpipeline-Trassenabschnitt in Brunsbüttel<br />
Services<br />
807 Marktübersicht<br />
846 Buchbesprechung<br />
848 Messen | Tagungen |<br />
Seminare<br />
851 Inserentenverzeichnis<br />
3.US<br />
Impressum<br />
Wasserversorgung<br />
797 Energieeffizienzsteigerung und Nachhaltigkeitsförderung in der<br />
Wasserversorgung<br />
Von Mario Hübner<br />
803 Automatisierte Geräuschüberwachung in Trinkwassernetzen<br />
Von Martin Bürger, Tobias Nayda und Jürgen Kurz<br />
Abwasserentsorgung<br />
818 Eiprofil-Mischwasserkanal aus Stahlbeton in Oldenburg<br />
820 Neuer Schacht D 11 für die Mülldeponie Stockstadt<br />
822 20 t schwerer und 205 m langer Schlauchliner in Rekordzeit eingebaut<br />
824 Güstrow saniert und erneuert Kanalnetz mit Steinzeugmuffen- und -Vortriebsrohren<br />
828 Optimaler Schutz für Donau-Deichanlage durch Schlauchlining binnen 52 Stunden<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
830 Verkehrsabflüsse mit Rinnenfiltern sorgen für Vor-Ort-Versickerung<br />
Von Claus Huwe und Bernd Schiller<br />
834 Sickermuldensystem auf Frankenberger Parkplatz schützen Grundwasser<br />
836 Lösung für die Regenwasser versickerung in den Pasing Arcaden<br />
837 INNOLET®-Einsatz für Straßen abläufe in Bielefeld-Schildesche<br />
839 Schachtpumpstation garantiert zuverlässige Regenwasserentsorgung<br />
841 Produkte<br />
760 10 / 2012
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
Restrukturierung und Kapitalerhöhung:<br />
KMG Pipe Technologies für<br />
schwierigen Markt gestärkt<br />
Um auch unter schwierigeren Randbedingungen<br />
des Kanalsanierungsmarktes<br />
schlagkräftig agieren gehen zu können,<br />
ist das Sanierungsunternehmen KMG<br />
Pipe Technologies GmbH von seiner Muttergesellschaft<br />
SEKISUI Chemical mit einer<br />
Erhöhung des Stammkapitals auf 1,5<br />
Mio. Euro gestärkt worden. Darüber hinaus<br />
wurden zum 15. August 2012 wichtige<br />
personelle und strukturelle Änderungen<br />
wirksam.<br />
Neue nationale Verantwortungsstrukturen<br />
bei KMG etablieren eine effizientere<br />
Führung und Kontrolle. Der Kanalsanierungsmarkt<br />
in Deutschland und den Beneluxländern<br />
ist bei KMG ab sofort in drei Regionen<br />
mit zentraler Leitung aufgeteilt. In<br />
der Region Rohrsanierung Nord/Ost führt<br />
künftig Dipl.-Ing. Oliver Timm die Aktivitäten<br />
der Niederlassungen Hamburg, Leipzig/<br />
Glebitzsch, Berlin und Frankfurt. Dipl.-Ing.<br />
Karsten Ochs ist als Regionalleiter „Rohrsanierung<br />
West“ für den Markt in der Niederlassung<br />
Duisburg sowie in Benelux zuständig,<br />
während die Bayern, Baden-Württemberg<br />
und das Saarland umfassende „Rohrsanierung<br />
Süd“ künftig durch Dipl.-Geogr.<br />
Michael Lobenhofer gemanagt wird. Weitere<br />
Straffungen interner operativer Strukturen<br />
werden Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens maßgeblich<br />
steigern. Von der neuen Aufstellung<br />
unberührt bleiben die KMG-Geschäftsbereiche<br />
Umwelt- und Deponietechnik (Ursensollen)<br />
und Rohrleitungsbau (Hannover-Langenhagen).<br />
Die unternehmerische<br />
Gesamtverantwortung für die KMG Pipe<br />
Technologies GmbH tragen wie bisher die<br />
Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Peter Pfeffer.<br />
IKT erwartet Bewerbungen für den<br />
11. Goldenen Kanaldeckel<br />
Mittlerweile ist der „Goldene Kanaldeckel“<br />
des IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />
zum festen Bestandteil im Jahresrhythmus<br />
der Kanalbranche geworden.<br />
Der im gesamten Bundesgebiet öffentlich<br />
ausgelobte „Oscar“ der Kanalbranche wird<br />
am 31. Januar 2013 im IKT in Gelsenkirchen<br />
verliehen. Kandidatenvorschläge und<br />
Begehrte Trophäe: „Oscar“ der Kanalbranche<br />
Bewerbungen können bis zum 9. Januar<br />
2013 per Post, Fax oder E-Mail an das<br />
IKT gesendet werden. Dafür gibt es keinerlei<br />
Formvorschriften. Es muss der Jury<br />
eine nachvollziehbare und stichhaltige,<br />
schriftliche Begründung vorgelegt werden,<br />
die Jury entscheidet nach Aktenlage.<br />
Worauf es der Jury ankommt und wie<br />
eine Bewerbung zielgerichtet<br />
und Erfolg<br />
versprechend gestaltet<br />
werden kann,<br />
verraten sieben Tipps<br />
unter www.ikt.de/<br />
down/12_07_siebentipps.pdf.<br />
Mit dem „Goldenen<br />
Kanaldeckel“<br />
werden herausragende<br />
Leistungen<br />
einzelner Mitarbeiter<br />
prämiert (1. Preis:<br />
2.000 EUR, 2. Preis:<br />
1.000 EUR, 3. Preis:<br />
500 EUR). Er richtet<br />
sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern<br />
wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern<br />
und Stadtwerken, sei es in öffentlicher<br />
oder privater Trägerschaft. Ziel des<br />
Goldenen Kanaldeckels ist es, die Bedeutung<br />
der Kanalisation in das Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit zu rufen. Der Öffentlichkeit<br />
wird damit beispielhaft verdeutlicht,<br />
welche Technologien, wirtschaftlichen<br />
Dimensionen und Leistungen für den<br />
Gewässerschutz hinter einer als selbstverständlich<br />
wahrgenommenen Abwasserableitung<br />
stehen. Auf diese Weise wird<br />
ein positives Image der gesamten Branche<br />
gefördert, also auch der Industrie,<br />
der Bauunternehmen und der Dienstleister.<br />
Als Symbol für diesen Preis steht ein<br />
Kanaldeckel, weil der im Straßenbild die<br />
sichtbare Schnittstelle zwischen Bürger<br />
und Kanalisation ist.<br />
Kontakt: IKT – Institut für Unterirdische<br />
Infrastruktur, Gelsenkirchen,<br />
E-Mail: goldenerkanaldeckel2012@ikt.de<br />
10 / 2012 761
Industrie und Wirtschaft<br />
Nachrichten<br />
TÜV SÜD sichert Betonqualität bei russischem<br />
Pumpspeicherkraftwerk<br />
Im Auftrag des russischen Energieversorgers<br />
OAO RusHydro entwickelt TÜV<br />
SÜD ein Konzept für die Qualitätskontrolle<br />
der Betonummantelung von Fallrohren<br />
des Pumpspeicherkraftwerks Zagorskaja<br />
GAES-2. Das Konzept soll in Zukunft auch<br />
bei anderen Werken von RusHydro zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Die Fallrohre gehören zu den wichtigsten<br />
Komponenten eines Pumpspeicherkraftwerks.<br />
Für die Funktionalität<br />
und die Sicherheit der Rohre ist die Qualität<br />
der Betonummantelung von entscheidender<br />
Bedeutung. Aus diesem Grund hat<br />
der russische Energieversorger RusHydro<br />
den internationalen Dienstleister TÜV<br />
SÜD im Rahmen einer Ausschreibung mit<br />
der Entwicklung eines Konzepts zur Qualitätsüberwachung<br />
des gesamten Prozesses<br />
beauftragt. Der Auftrag umfasst die<br />
Bewertung der Betonmischungen und der<br />
Betoniertechniken, die an der Fallrohrkonstruktion<br />
eingesetzt werden. Um die<br />
durchgängige Qualität des Betons sicherzustellen,<br />
sollen die TÜV SÜD-Experten<br />
zudem ein Konzept für die Kontrolle der<br />
Betonmischung und Vorschläge zur Qualitätsüberwachung<br />
des Betoniervorgangs<br />
und zur Reparatur von mangelhaften Betonflächen<br />
entwickeln. Ausschlaggebend<br />
für die Vergabe des Auftrags an TÜV SÜD<br />
waren nach Aussage von RusHydro die<br />
umfangreichen Erfahrungen bei der Qualitätsicherung<br />
von Beton und Stahlbeton,<br />
die die Experten bereits in große Bauprojekte<br />
in Deutschland, Großbritannien,<br />
Ägypten, Saudi-Arabien und anderen<br />
Ländern eingebracht haben.<br />
Jochen Scholz, Geschäftsführer von<br />
TÜV SÜD Russland: „Wir freuen uns, dass<br />
wir den Zuschlag für diesen anspruchsvollen<br />
Auftrag erhalten haben. Für die erfolgreiche<br />
Realisierung dieses Projekts ist<br />
die gute Zusammenabeit zwischen unserer<br />
russischen Landesgesellschaft und<br />
den Experten der Abteilung Bautechnik<br />
International in München von entscheidender<br />
Bedeutung.“<br />
Sergej Schmanenkov, Generaldirektor<br />
der OAO UK HydroOGK: „TÜV SÜD<br />
hat das Know-how und die Ressourcen,<br />
um kurzfristig ein integriertes System für<br />
die Qualitätsüberwachung bei der Herstellug<br />
der Betonummantelungen zu entwickeln.“<br />
Wladimir Magruk, Generaldirektor<br />
der OAO Zagorskaja Pumspeicherkraftwerk<br />
GAES-2: „Die Qualität der Bauarbeiten<br />
ist für uns von entscheidender Bedeutung.<br />
TÜV SÜD wird uns bei der komplexen<br />
technischen Aufgabe unterstützen.<br />
Das deutsche Unternehmen genießt<br />
weltweit hohes Ansehen.“<br />
BWV erweitert Hochbehälter Rehberg<br />
Mit einem Investitionsvolumen von 4,5<br />
Mio Euro wird das Fassungsvermögen des<br />
Behälters Rehberg in den nächsten zwei<br />
Jahren auf 20.000 m 3 verdoppelt. Damit<br />
wird ein wichtiger Schritt zur Verbesserung<br />
der Versorgungssicherheit im nördlichsten<br />
Versorgungsgebiet der Bodensee-<br />
Wasserversorgung (BWV) vollzogen.<br />
Der Behälter Rehberg wurde 1971 von<br />
der Fernwasserversorgung Rheintal (FWR)<br />
in Betrieb genommen, durch die Fusion der<br />
beiden Verbände übernahm 1981 die Bodensee-Wasserversorgung<br />
die Anlagen am<br />
Rehberg. Seit Inbetriebnahme des Behälters<br />
hat sich die Wasserabgabe im versorgten<br />
Gebiet vervierfacht. Daher wird jetzt<br />
an die bestehenden zwei Behälterkammern<br />
eine dritte Kammer mit den entsprechenden<br />
technischen Anlagen angebaut.<br />
Der Baubeginn und Spatenstich am 10.<br />
September war Grund zur Freude: „Die Erweiterung<br />
des Behälters Rehberg ist ein<br />
wesentlicher Baustein für eine zuverlässige<br />
Wasserversorgung im Gebiet des südlichen<br />
Odenwalds und im Bauland“, so Hans<br />
Mehlhorn, technischer Geschäftsführer<br />
der BWV. „Für die Erhaltung und Verbesserung<br />
der Versorgungssicherheit im nördlichen<br />
Verteilnetz ist in den vergangenen<br />
Jahren viel getan worden. Deshalb ist der<br />
Norden des Verbandsgebiets ein Schwerpunkt<br />
unseres aktuellen Neuinvestitionsprogramms.“<br />
Bürgermeister Willi Karle, Frankenhardt,<br />
freut sich als Vorsitzender des Zweckverbands<br />
Wasserversorgung Nordostwürttemberg<br />
(NOW): „Wir haben im Jahr 2011<br />
rund 3,35 Millionen m 3 Trinkwasser von der<br />
Bodensee-Wasserversorgung bezogen,<br />
davon etwa 1,6 Millionen m 3 aus dem Behälter<br />
Rehberg. Wie wichtig diese Zusatzlieferung<br />
und die damit verbundene Absicherung<br />
der Wasserbereitstellung in dieser<br />
Region ist, wird immer in extrem heißen<br />
und trockenen Sommern wie im vergangenen<br />
August deutlich.“<br />
Die Bodensee-Wasserversorgung hat<br />
die Baumaßnehme gründlich und langfristig<br />
geplant. Sie ist Bestandteil eines langfristigen<br />
Behältersanierungsprogramms.<br />
Durch mehrfache Optimierung der Planung<br />
belaufen sich die Kosten für die Erweiterung<br />
des Behälters von ursprünglich<br />
8 Millionen Euro jetzt auf nur noch 4,5<br />
Millionen Euro.<br />
Der Behälter Rehberg ist das nördlichste<br />
Trinkwasserreservoir der Bodensee-Wasserversorgung,<br />
von hier werden<br />
die Gemeinden Ahorn, Bad Mergentheim,<br />
Boxberg, Buchen, Hardheim, Höpfingen,<br />
Königheim, Rosenberg und Walldürn versorgt.<br />
Trinkwasserlieferungen gehen an<br />
die Zweckverbände Jagsttalgruppe, Walldürner<br />
Odenwald und die Wasserversorgung<br />
Nordostwürttemberg. Im Zuge einer<br />
Rückversorgung ist eine Wasserlieferung<br />
an die Gemeinden Adelsheim, Billigheim,<br />
Limbach, Möckmühl, Osterburken, Schefflenz,<br />
Seckach sowie an die Wasserversorgungsverbände<br />
Elzbachgruppe und Siglingen-Bittelbronn<br />
aus dem Behälter Rehberg<br />
möglich.<br />
762 10 / 2012
Mall-Studie:<br />
Regenwassernutzung<br />
liegt im Trend<br />
Der Einbau von Zisternen aus Beton oder Kunststoff wird bundesweit<br />
zur Regel. Regenwassernutzung liegt im Trend. Wie<br />
aus einer Studie der Mall GmbH in Donaueschingen hervorgeht,<br />
existieren in Deutschland schon fast zwei Millionen Zisternen in<br />
Eigenheimen. „Die Regenwassernutzung ist eine weiter wachsende<br />
Branche, vor allem der Osten holt auf“, betonte Markus<br />
Böll, Pressesprecher, Mall GmbH, Donaueschingen.<br />
Auf Regenwassernutzung setzen in Deutschland vorrangig<br />
Privathaushalte (88,65 %), Gewerbebetriebe (7,53 %) und<br />
dann erst die Kommunen (3,82 %). Die Privathaushalte gehen<br />
also mit gutem Beispiel voran. Dort arbeiten bereits 1,95 Millionen<br />
Anlagen. 55 % davon entfallen auf Baden-Württemberg,<br />
Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland; 35 % auf<br />
Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein sowie<br />
10 % auf die neuen Bundesländer. Allein 2011 wurden zwischen<br />
63.000 und 68.000 neue Regenwasserbehälter aus<br />
Beton oder Kunststoff im Wert von ungefähr 380 Millionen<br />
Euro (+5,5 %) eingebaut. Es sollen schnell noch mehr werden.<br />
Das belegen die Ergebnisse der im Frühjahr 2012 aktualisierten<br />
Mall-Studie zur Regenwassernutzung in Deutschland. Regenwassernutzung<br />
gilt als ökologisch, trinkwasser- und kostensparend.<br />
Die gute Marktlage für Regenwasseranlagen wird positiv<br />
vor allem durch mehr Baugenehmigungen im Eigenheimbau, die<br />
steigenden Investitionen in Immobilien und deren qualitative<br />
Anlagen sowie durch steigende Trink- und Abwassergebühren<br />
beeinflusst, so der Überlinger Regenwasserexperte, Architekt<br />
Klaus W. König. Haushalte, die Zisternen zur Gartenbewässerung<br />
einbauen und Regenwasser auch im Haushalt nutzen, können<br />
viel teures Trinkwasser und so pro Jahr 200 bis 400 Euro<br />
sparen. Nach Einschätzung von König ist die Trinkwassereinsparung<br />
weiterhin die „Triebfeder zum Einbau von Zisternen“.<br />
Pro-Kopf-Verbrauch sinkt<br />
Mit Regenwasser wird der Garten bewässert, die Toilette gespült<br />
oder die Wäsche gewaschen. Dadurch lassen sich laut<br />
Mall-Studie deutschlandweit jedes Jahr gut 100 Millionen Liter<br />
an Frischwasser und Wassergebühren in Höhe von 447 Millionen<br />
Euro einsparen. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Trinkwasser<br />
liegt in Deutschland derzeit bei 122 Litern täglich und ist<br />
damit leicht gesunken.<br />
Vertriebs- und Marketingleiter der Mall GmbH, Markus<br />
Böll, sprach von „positiven Markttrends“. Die Regenwassernutzung<br />
nehme aus Sicht der Zisternen-Hersteller bundesweit<br />
eine erfreuliche Entwicklung. Speziell die Garten-, Landschafts-<br />
und Sportplatzbauer berichteten bei der Recherche<br />
der Mall GmbH, dass die Nachfrage nach Zisternen hoch sei.<br />
Die Marktanalyse zur Regenwassernutzung wird von Mall seit<br />
2004 in Abständen von zwei Jahren in Zusammenarbeit mit<br />
Verbänden durchgeführt.<br />
RohRsyteme<br />
aus steinzeug<br />
staRk.<br />
nachhaltig.<br />
zukunftsweisend.<br />
Steinzeug-Keramo GmbH<br />
Alfred-Nobel-Straße 17 50226 Frechen<br />
Phone +49 2234 507-0<br />
Fax +49 2234 507-207<br />
E-Mail info@steinzeug-keramo.com<br />
Internet www.steinzeug-keramo.com<br />
10 / 2012 763
Verbände und Organisationen<br />
Nachrichten<br />
Bundesregierung will Ausbauziele für<br />
Erneuerbare Energien zurückschrauben<br />
Der Bundesverband Erneuerbare Energie<br />
(BEE) hält die wiederholten Aussagen<br />
maßgeblicher Regierungsvertreter,<br />
den Ausbau Erneuerbarer Energien verlangsamen<br />
und bisherige Ausbauziele zurückschrauben<br />
zu wollen, für alarmierend.<br />
Nach den wiederholten Attacken von Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler hat<br />
auch Bundesumweltminister Peter Altmaier<br />
in jüngster Zeit mehrfach vor einem zügigen<br />
Ausbau der Erneuerbaren Energien<br />
gewarnt.<br />
„Die Regierungskoalition bekommt offenbar<br />
immer mehr Angst vor der eigenen<br />
Courage. Galt der mehrheitliche Wille<br />
der Bevölkerung für einen schnellen Umstieg<br />
auf Erneuerbare Energien unter dem<br />
Eindruck von Fukushima zunächst als richtungsweisend,<br />
setzen sich nun die Interessen<br />
der fossil-atomaren Energiewirtschaft<br />
wieder stärker durch. Völlig unverständlich<br />
für unsere Branche ist, dass der für Erneuerbare<br />
Energien zuständige Bundesminister<br />
nun auch auf Bremserkurs ist und die<br />
Erneuerbaren deckeln will“, erklärte BEE-<br />
Präsident Dietmar Schütz am 17. September.<br />
Im Energiekonzept der Bundesregierung<br />
vom September 2010, das gleichzeitig<br />
mit der Laufzeitverlängerung für<br />
Atomkraftwerke verabschiedet wurde,<br />
war ein Anteil von 35 % der Erneuerbaren<br />
Energien am Stromverbrauch für 2020<br />
vorgesehen. Nach Fukushima hatte Bundeskanzlerin<br />
Merkel 40 % als Ausbauziel<br />
genannt. Der nationale Aktionsplan für<br />
Erneuerbare Energie, den die Bundesregierung<br />
nach Brüssel gemeldet hat, geht<br />
von knapp 39 % aus. Im aktuellen EEG sind<br />
35 % Erneuerbare bis 2020 immerhin noch<br />
als Mindestziel definiert.<br />
„Neuerdings will die Regierung aus der<br />
35 %-Marke eine Maximalgrenze für die<br />
Erneuerbaren im Stromsektor machen. Das<br />
passt weder zu den Bekenntnissen zu einer<br />
Energiewende noch wird es dem Stand<br />
der technischen Entwicklung gerecht. Wir<br />
können bis 2020 einen Anteil von mindestens<br />
45 % erreichen und ins System integrieren.<br />
Dafür braucht es allerdings Tatkraft<br />
statt Bremskraft und Koordination statt<br />
Konfrontation“, sagt Schütz und ergänzt:<br />
„À la longue ist ein schnellerer Ausbau der<br />
Erneuerbaren Energien nicht nur kostengünstiger,<br />
er ist auch die einzige Möglichkeit,<br />
um die vereinbarten Klimaziele noch<br />
zu erreichen.“<br />
brbv-Jahresprogramm 2013 ist erschienen<br />
Absender<br />
Firma:<br />
Ansprechpartner:<br />
Straße:<br />
PLZ, Ort:<br />
Telefon/Fax:<br />
E-Mail:<br />
Datum/Unterschrift<br />
Stempel<br />
Für folgende Veranstaltung/en<br />
melden wir uns an:<br />
Die vom brbv Berufsförderungswerk des<br />
Rohrleitungsbauverbandes und der neu<br />
gegründeten rbv GmbH jährlich erscheinende<br />
Broschüre rbv GmbH umfasst umfangreiche<br />
Berufsförderungswerk des<br />
Rohrleitungsbauverbandes GmbH<br />
Marienburger Straße 15<br />
Bildungsangebote 50968 Köln in den spartenübergreifenden<br />
Berufsfeldern des modernen<br />
Leitungsbaus bis hin zu Messe- und Kongressveranstaltungen.<br />
Die Einteilung des<br />
Folgende Mitarbeiter werden an der<br />
Veranstaltung teilnehmen:<br />
Programms ermöglicht eine schnelle und<br />
zielgerichtete 1. Auswahl von individuell zugeschnittenen<br />
2.<br />
Angeboten in den Sparten<br />
3.<br />
Gas/Wasser, Fernwärme, Kanalbau, Kabelbau<br />
– Strom, Industrierohrleitungsbau<br />
4.<br />
5.<br />
und dem neu hinzugekommenen Bereich<br />
Telekommunikation. Ein entsprechendes<br />
Stichwortverzeichnis sowie eine farbliche<br />
Kodierung der Zielgruppen macht die<br />
Orientierung einfach, zudem werden Ansprechpartner<br />
für die jeweiligen Bereiche<br />
genannt.<br />
Zu den wichtigen Bausteinen des<br />
umfangreichen Gesamtangebots des<br />
AZWV und DIN EN ISO 9001 zertifizierten<br />
brbv, das fachlich-technische Bildungsmöglichkeiten<br />
auf hohem Niveau<br />
bietet, zählen zielgruppengerecht aufgebaute<br />
Grundlagenschulungen, Informationsveranstaltungen,<br />
Praxisseminare<br />
und Tagungen. Neue, interessante Angebote<br />
sind gut sichtbar gekennzeichnet<br />
und GW 301-relevante Seminare innerhalb<br />
der Sparten auf den ersten Blick zu<br />
erkennen. Die Inhalte werden kontinuierlich<br />
erweitert und den wachsenden Anforderungen<br />
an das Berufsbild des Leitungsbauers<br />
angepasst.<br />
Gas<br />
Wasser<br />
Fernwärme<br />
Kanalbau<br />
Kabelbau<br />
Strom<br />
Telekommunikation<br />
Industrierohrleitungsbau<br />
PROGRAMM<br />
Berufsbildung im Leitungsbau<br />
www.brbv.de<br />
Kontakt: brbv, Köln, Tel. +49 221<br />
37668-20, www.brbv.de<br />
764 10 / 2012
GWP präsentierte in Washington die Expertise<br />
der deutschen Wasserwirtschaft<br />
Unter dem Motto „Water and Innovation,<br />
Solutions for Development – The German<br />
Experience“ führte eine GWP-Delegation<br />
vom 11. bis 13. September in Washington<br />
mit über 40 Vertretern internationaler Organisationen<br />
den im vergangenen Herbst<br />
aufgenommenen Fachaustausch fort.<br />
Im Fokus des Besuches stand ein Expertendialog<br />
beim sogenannten „Weltbank<br />
Water Anchor“ zu deutschen Wasserkompetenzen<br />
u.a. bei Herausforderungen wie<br />
Energieeffizienz und semi- und dezentrale<br />
Lösungen im Wassersektor. Übergreifende<br />
Ansätze wie etwa nachhaltiges Wassermanagement<br />
oder die partizipative Planung<br />
der Grundversorgung am Beispiel informeller<br />
Wohngebiete in Kairo spielten ebenfalls<br />
eine wichtige Rolle. Julia Bucknall, Leiterin<br />
der Wasserabteilung der Weltbank, Wilhelm<br />
Rissmann, Stellvertreter der deutschen<br />
Exekutivdirektorin bei der Weltbank<br />
und Dr. Fritz Holzwarth, Unterabteilungsleiter<br />
Wasserwirtschaft im BMU eröffneten<br />
diese Veranstaltung.<br />
Darüber hinaus präsentierten die GWP-<br />
Mitglieder innovative Konzepte und praxisorientierte<br />
Lösungen des deutschen Wassersektors.<br />
Axel Lüdecke (KSB AG) betonte:<br />
„Die Rückfragen der Weltbank zur<br />
GWP-Präsentation waren<br />
sehr positiv. Der Besuch<br />
übertrifft meine Erwartungen.“<br />
Ebenso positiv<br />
äußerte sich Stefan<br />
Heuser (Lavaris Technologies<br />
GmbH), der im<br />
Rahmen der GWP-Präsentation<br />
Methoden zur<br />
Wasseraufbereitung und<br />
-reinigung präsentierte:<br />
„Wir bekommen hier eine<br />
große Chance geboten.“<br />
Diese und andere<br />
von der GWP präsentierten<br />
Ansätze sind für die<br />
internationale Entwicklungsagenda<br />
entscheidend,<br />
wie die Diskussion<br />
zeigte.<br />
Außerdem erörterte die Delegation<br />
sowohl mit der International Finance Cooperation<br />
als auch der Inter-American Development<br />
Bank die Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />
und informierte sich über<br />
Rahmenbedingungen und Bedarfe Weitere<br />
Gesprächstermine führten GWP zur Millenium<br />
Challenge Corporation und zur Multilateral<br />
Investment Guarantee Agency.<br />
Die GWP-Delegation mit Dr. Fritz Holzwarth vom BMU (3.v.l.)<br />
überzeugte mit innovativen Konzepten und nachhaltigen wasserwirtschaftlichen<br />
Lösungen<br />
Bereits am 27. Oktober 2011 hatte<br />
GWP mit dem Weltbank Water Anchor<br />
und der Deutschen Exekutivdirektorin<br />
bei der Weltbank, Ingrid Hoven, zu<br />
einer Veranstaltung eingeladen, bei der<br />
GWP deutsche Wasserkompetenzen erfolgreich<br />
vorstellte. Die Fortführung des<br />
Expertendialogs in 2013 ist bereits vereinbart.<br />
Quelle: GWP<br />
VKU kritisiert Breitbandausbau-Leitfaden der<br />
Bundesnetzagentur<br />
Mit Enttäuschung hat der Verband kommunaler<br />
Unternehmen (VKU) auf den lang erwarteten<br />
Leitfaden der Bundesnetzagentur<br />
(BnetzA) zur Verlegung von Glasfaserkabeln<br />
reagiert. VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-<br />
Joachim Reck: „Der Leitfaden behindert den<br />
Breitbandausbau in Deutschland mehr, als<br />
dass er ihn fördert. Das kann nicht im Sinne<br />
der Bundesregierung und ihrer Breitbandstrategie<br />
sein. Wir brauchen verlässliche und<br />
unbürokratische Regelungen für den Breitbandausbau,<br />
sonst wird der flächendeckende<br />
Ausbau mit schnellen Datenautobahnen<br />
nicht gelingen.“<br />
Der VKU kritisiert vor allem die bürokratischen<br />
Hürden, die aufgestellt werden,<br />
wenn die kommunalen Energieversorger<br />
gleichzeitig mit dem Strom- auch das<br />
Glasfasernetz ausbauen wollen. So fordert<br />
die BnetzA für die Anerkennung der Kosten,<br />
dass alle Details der einzelnen Baumaßnahmen<br />
exakt abgerechnet werden. Reck: „Viel<br />
zielführender und investitionsfreundlicher<br />
sind einfache Regelungen, wie sie von verschiedenen<br />
Landesregulierungsbehörden in<br />
der Vergangenheit angewendet wurden.“<br />
Mit dem neuen Leitfaden werde lediglich<br />
der bekannte Status quo um weitere bürokratische<br />
Hürden ergänzt. „Eine pauschale<br />
Kostenanerkennung hingegen könnte einen<br />
echten Investitionsschub auslösen“, so Reck.<br />
Der Verband kritisiert zudem die Ausweitung<br />
der Aufgaben für kommunale Unternehmen.<br />
Die Bundesnetzagentur stelle<br />
an Stromnetzbetreiber nun Anforderungen,<br />
die weit über die Regelungen des Telekommunikationsgesetzes<br />
hinausgehen: Stromanbieter,<br />
die ihre Glasfaserinfrastruktur<br />
an Telekommunikationsanbieter vermieten,<br />
sollen diese dazu verpflichten, anderen<br />
Unternehmen den Zugang zum gemieteten<br />
Netz zu den gleichen Bedingungen zu ermöglichen.<br />
Diese Regelung galt bisher nur<br />
für Telekommunikationsunternehmen, die<br />
von der Bundesnetzagentur reguliert werden.<br />
„Die Stromnetzbetreiber sollen hier<br />
offenbar Aufgaben der Bundesnetzagentur<br />
übernehmen“, kritisiert Reck.<br />
10 / 2012 765
Verbände und Organisationen<br />
Nachrichten<br />
GS Kanalbau optimiert Homepage<br />
Der Internetauftritt der Gütegemeinschaft<br />
Kanalbau wurde in wesentlichen<br />
Teilen überarbeitet. Insbesondere der<br />
Log in-Bereich, den Mitglieder nach Eingabe<br />
ihrer Zugangsdaten nutzen können,<br />
wurde sukzessive mit verbesserten Masken<br />
zur Dateneingabe und deutlich mehr<br />
Nutzungsmöglichkeiten ausgestattet. Viele<br />
Neuerungen wurden auf Wunsch der<br />
Gütezeicheninhaber eingeführt. Funktionalität<br />
und Struktur wurden optimiert. So<br />
besteht ab sofort die Möglichkeit, neben<br />
Übersichten in Form von Personal-, Schulungs-,<br />
und Gerätelisten auch Projektlisten<br />
abzurufen. Diese können vom Nutzer individuell<br />
angepasst werden. Gütezeicheninhaber<br />
können für beliebige Zeiträume<br />
Übersichten zu aktuellen und abgeschlossenen<br />
Baumaßnahmen ausdrucken. Darüber<br />
hinaus können die Maßnahmen auch<br />
z. B. nach den beteiligten Mitarbeitern oder<br />
Auftraggebern ausgewertet werden. Das<br />
hat Vorteile: Projektlisten schaffen Überblick<br />
und können vom Gütezeicheninhaber<br />
zur Vorlage beim Auftraggeber verwendet<br />
werden.<br />
Gütezeicheninhaber und Antragsteller<br />
geben über den Login-Bereich ihre Angaben<br />
zur Qualifikation ein, hierzu gehören<br />
zum Beispiel Angaben zum Fachpersonal,<br />
zu Schulungen und Geräteausstattung.<br />
Die abgefragten Daten dienen dem<br />
Nachweis der Anforderungen gemäß Güte-<br />
und Prüfbestimmungen. Nun können<br />
diese Angaben zur Qualifikation auch in<br />
geeigneter Form als Übersichten ausgedruckt<br />
werden. Automatisch entstehen auf<br />
diese Weise beispielsweise firmen- oder<br />
mitarbeiterbezogene Schulungsübersichten.<br />
Unternehmen nutzen diese Übersichten<br />
als Grundlage für ihr internes Qualitätsmanagementsystem.<br />
Hervorragender Überblick<br />
Darüber hinaus weisen Gütezeicheninhaber<br />
mit der Meldung ihrer Maßnahmen im<br />
Login-Bereich ihre besondere Erfahrung<br />
nach. In 2011 gaben 25.000 Baustellenmeldungen<br />
einen hervorragenden Überblick<br />
über das, was draußen auf den Kanalbaustellen<br />
passierte. Gütezeicheninhaber<br />
können ihre Meldungen über den Login-<br />
Bereich jetzt auch unter verschiedensten<br />
Kriterien zusammenstellen. Diese lassen<br />
sich als „Projektliste Summen“<br />
(siehe Bild 1) oder „Projektliste<br />
Einzelmeldungen“ (siehe Bild 2)<br />
als PDF-Datei ausdrucken und/<br />
oder versenden.<br />
Die Prüfung und Bestätigung<br />
der firmenbezogenen Angaben<br />
zur Qualifikation sind Bestandteil<br />
der Gütesicherung Kanalbau. Die<br />
Baustellenmeldungen der Gütezeicheninhaber<br />
sind Grundlage<br />
für die unangemeldeten Baustellenbesuche<br />
der vom Güteausschuss<br />
der Gütegemeinschaft<br />
beauftragten Prüfingenieure.<br />
Darüber hinaus dienen<br />
die Meldungen dem Nachweis<br />
der besonderen Erfahrung des<br />
Gütezeicheninhabers. Hinzu<br />
kommt: Auf Grundlage solcher<br />
Übersichten zu abgewickelten<br />
Maßnahmen prüft der Güteausschuss<br />
regelmäßig die Einordnung<br />
des Gütezeicheninhabers<br />
in die passende Beurteilungsgruppe<br />
des offenen Kanalbaus.<br />
Die neuen Projektlisten bieten<br />
Auftraggebern und Auftragnehmern<br />
einen zusätzlichen<br />
Mehrwert. Gütezeicheninhaber<br />
können potenziellen Auftraggebern<br />
bei Bedarf ohne zusätzlichen<br />
Aufwand detaillierte Informationen<br />
zu ihrer Qualifikation<br />
zur Verfügung stellen. Auf diese<br />
Weise sorgt der verbesserte<br />
Datenaustausch für eine exaktere<br />
Darstellung der Qualifikation<br />
der ausführenden Unternehmen<br />
und eine schnelle Orientierung<br />
auf Auftraggeberseite.<br />
Bild 1: Beispiel „Projektliste Summen“<br />
Bild 2: Beispiel „Projektliste – Einzelmeldungen“<br />
Prüfung der Bietereignung<br />
Auftraggeber wollen für ihre Kanalbaumaßnahmen<br />
ein Bieterfeld, das bestimmten<br />
Anforderungen genügt. Etwa in Bezug<br />
auf die Qualifikation der Unternehmen<br />
oder die Ausführungsqualität. Detaillierte<br />
Anforderungen an die Technische Leistungsfähigkeit<br />
der Bieter finden sich in der<br />
Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961, insbesondere<br />
auch Anforderungen an Erfahrung<br />
und Zuverlässigkeit des Unternehmens,<br />
an Personal, Betriebseinrichtungen<br />
und Geräte, Nachunternehmer und Eigenüberwachung.<br />
Mit einem Gütezeichen der<br />
Beurteilungsgruppen AK3 bis AK1 weisen<br />
Firmen nach, dass sie die für Kanalbaumaßnahmen<br />
in offener Bauweise nötige<br />
Eignung besitzen.<br />
Die den entsprechenden Beurteilungsgruppen<br />
zugehörigen Anforderungen<br />
nutzen Auftraggeber bei der Verga-<br />
766 10 / 2012
e von Aufträgen als Voraussetzung für<br />
den Nachweis der technischen Leistungsfähigkeit<br />
der Bieter. Eine Vorgehensweise,<br />
die den eigenen Anspruch in punkto Ausführungsqualität<br />
untermauert. Bei Vergabe<br />
von Aufträgen ausschließlich an geeignete<br />
Firmen werden Kommunen auch ihrer<br />
haushaltsrechtlichen Verantwortung<br />
gerecht. Die Berechtigung zur Forderung<br />
eines Eignungsnachweises nach RAL-GZ<br />
961 ergibt sich aus der Vergabe- und Vertragsordnung<br />
für Bauleistungen (VOB/A<br />
2009, § 6, Abs. 3, Ziffer 3).<br />
Fußnoten beachten<br />
Auftraggeber definieren das von den Bietern<br />
nachzuweisende Anforderungsniveau<br />
in Abhängigkeit der geplanten Maßnahme.<br />
Bei Festlegung des Anforderungsniveaus<br />
werden die in den Ausführungsbereichen<br />
der Güte- und Prüfbestimmungen<br />
genannten Nennweitenbereiche oder Tiefenlagen<br />
herangezogen. Dabei ist jedoch<br />
eine scharfe Trennung entsprechend der<br />
Definition der Ausführungsbereiche anhand<br />
Tiefenlage und Nennweite nicht immer<br />
sinnvoll. Im Gegenteil: Der Auftraggeber<br />
kann und sollte die ihm zur Verfügung<br />
stehenden Handlungsspielräume ausschöpfen.<br />
Diese werden ihm unter anderem<br />
durch entsprechende Ergänzungen in<br />
den Güte- und Prüfbestimmungen eröffnet,<br />
etwa durch eine Fußnote in den Bestimmungen<br />
zu den jeweiligen Ausführungsbereichen.<br />
Zum Ausführungsbereiche AK3 heißt<br />
es beispielsweise:<br />
Gruppe AK3: Einbau von Abwasserleitungen<br />
und -kanälen aller Werkstoffe in<br />
Nennweiten kleiner gleich DN 250 in offener<br />
Bauweise mit den dazugehörigen Bauwerken<br />
bis zu einer Tiefenlage von 3 m.<br />
Diese Fußnote weist ausdrücklich darauf<br />
hin, dass sich Angaben zur Tiefenlage<br />
auf die charakteristische Tiefe der Baugrubensohle<br />
innerhalb einer Gesamtbaumaßnahme<br />
beziehen. Konkret bedeutet<br />
das, dass bei einer offenen Kanalbaumaßnahme,<br />
bei der nur ein geringer Teilbereich<br />
der Grabensohle tiefer als 3 m liegt, der<br />
Auftraggeber in der Regel den Nachweis<br />
der Anforderungen der Beurteilungsgruppe<br />
AK3 fordert.<br />
In Bezug auf die genannte Nennweite<br />
verfügt der Auftraggeber ebenfalls über<br />
einen Spielraum. So kann er bei der Bewertung<br />
der Bietereignung ab sofort auch<br />
die Projektliste zu Rate ziehen. Hieraus<br />
kann unter anderem hervorgehen, dass ein<br />
Unternehmen aus der Beurteilungsgruppe<br />
AK3 durchaus schon Erfahrung bei der<br />
Verlegung von Rohren in größeren Nennweiten<br />
sammeln konnte.<br />
Die Praxis zeigt, dass die Kriterien<br />
Tiefenlage und Nennweite allein nicht<br />
immer für die Festlegung des Anforderungsniveaus<br />
ausschlaggebend sein müssen.<br />
Letztlich ist es die Gesamtheit der<br />
Randbedingungen der auszuschreibenden<br />
Maßnahme, die der Auftraggeber<br />
bei der Festlegung der nachzuweisenden<br />
Bieterqualifikationen bewertet. Auf dieser<br />
Grundlage legen Auftraggeber zum<br />
Nachweis der Bietereignung das geforderte<br />
Profil orientiert an AK3, AK2 oder<br />
AK1 fest.<br />
Dabei nutzen einige Auftraggeber zunehmend<br />
auch die Möglichkeit, eine weniger<br />
weit reichende Beurteilungsgruppe<br />
in Verbindung mit dem Nachweis über die<br />
Abwicklung von Projekten anzuerkennen,<br />
wenn diese mit der zur Ausführung anstehenden<br />
Aufgabe vergleichbar sind. Hierfür<br />
stellt die Verfügbarkeit der neuen Projektliste<br />
im Zusammenspiel mit der Gütesicherung<br />
Kanalbau einen weiteren effizienten<br />
Baustein dar.<br />
GWP-Reise zur Geschäftsanbahnung nach<br />
Bolivien und Peru<br />
Die CONOSCOPE GmbH organisiert gemeinsam<br />
mit German Water Partnership<br />
(GWP), der AHK Peru und der AHK Bolivien<br />
im Auftrag des Bundesamtes für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) eine Geschäftsanbahnungsreise<br />
nach Bolivien und Peru<br />
zum Thema Wasserwirtschaft und Sanitär.<br />
Die Reise, die vom 19. bis 23. November<br />
2012 stattfindet, ist offen für alle exportorientierten<br />
deutschen kleinen und mittelständschen<br />
Unternehmen (KMU), die in<br />
diesem Bereich tätig sind.<br />
Ziel des Projektes ist es, den Anbietern<br />
von Technologien zur Wasserver- und<br />
-entsorgung umfangreiche Informationen<br />
über den bolivianischen und peruanischen<br />
Markt sowie Geschäftschancen im<br />
Bereich der Wasserwirtschaft und Sanitär<br />
zu vermitteln. Durch individuell vereinbarte<br />
Gespräche soll den deutschen Teilnehmern<br />
der Einstieg in den Markt erleichtert<br />
und die Grundlage für eine Kooperation<br />
mit bolivianischen und peruanischen<br />
Unternehmen sowie die zukünftige Auftragsakquisition<br />
gelegt werden. Damit<br />
werden die bilateralen Bestrebungen zur<br />
Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen gefördert.<br />
Potenzielle bolivianische und peruanische<br />
Teilnehmer an der Geschäftsanbahnung<br />
sind Entscheidungsträger aus<br />
bolivianischen und peruanischen Institutionen<br />
und lokalen Verwaltungseinheiten<br />
sowie Industrieunternehmen, die Bedarf<br />
und Interesse an Technologien und Ausrüstung<br />
im Bereich der Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung haben<br />
und dadurch potenzielle Kunden und Kooperationspartner<br />
deutscher Unternehmen<br />
sind.<br />
10 / 2012 767
verbände und Organisationen<br />
Nachrichten<br />
Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz an<br />
FH Frankfurt verliehen<br />
Prof. Joachim Lenz (4. v. li.), Vorsitzender des Stiftungsrates, Dr. Manfred Veenker (3. v. li.),<br />
iro-Vorstandsmitglied und Mitglied im Stiftungsrat, sowie Prof. Dr. Manfred Weisensee (2. v.<br />
li.), Vizepräsident der Jade Hochschule, Mitglied im Stiftungsrat sowie der Jury, übergaben den<br />
Preis an Prof. Dr. Kurt Kliesch (4. v. re.), Fachhochschule Frankfurt<br />
Die Professor Joachim Lenz-Stiftung, Oldenburg,<br />
hat sich seit ihrer Gründung<br />
2003 durch eine Vielzahl von Stipendien<br />
für osteuropäische Jungingenieure um deren<br />
Kontakt zur deutschen Wirtschaft verdient<br />
gemacht. Anlässlich des 3. Stiftungstages<br />
am 14./15. September 2012 an der<br />
Technisch-Wissenschaftlichen Universität<br />
Krakau verlieh die Stiftung erstmals den<br />
Stiftungspreis „Jugend baut Europa“. Marzena<br />
Paszkot, bevollmächtigte Präsidentin<br />
für Familie und Sozialpolitik der Stadt Krakau,<br />
überreichte die mit 10.000 Euro dotierte<br />
Auszeichnung in einem Festakt an<br />
Prof. Dr. Kurt Kliesch und seine Mitarbeiter<br />
vom Fachbereich Bauingenieurwesen der<br />
Fachhochschule Frankfurt/Main, für deren<br />
Projekt „Sicherung der Schlossanlage<br />
Kurozweki bei Hochwasser“.<br />
Der 2009 ausgelobte Stiftungs-Preis<br />
„Jugend baut Europa“ wird künftig alle drei<br />
Jahre verliehen und zeichnet nationale<br />
Grenzen übergreifende Leuchtturm-Projekte<br />
einer Zusammenarbeit von deutscher<br />
Forschung bzw. Wirtschaft mit osteuropäischem<br />
Ingenieur-Nachwuchs aus. Voraussetzung<br />
einer Zulassung von Projekten<br />
zum Wettbewerb ist, dass diese deutlich<br />
praxisorientiert sind, in bilateraler Trägerschaft<br />
stehen und einen aktuellen Bezug<br />
zu Wasser bzw. Abwasser oder Energieressourcen<br />
haben. Die letztgenannte Voraussetzung<br />
führt sich auf den historischen<br />
Hintergrund der Stiftung zurück:<br />
Namensgeber Prof. Joachim Lenz, der in<br />
Krakau als Vorsitzender des Stiftungsrates<br />
ein Grußwort sprach, ist Gründervater<br />
des Institutes für Rohrleitungsbau Oldenburg,<br />
das sich seit 1989 der praxisnahen<br />
Forschung rund um Rohrleitungsnetze für<br />
Wasser, Abwasser und Energieträger verschrieben<br />
hat.<br />
Mit dem seither jährlich stattfindenden<br />
Oldenburger Rohrleitungsforum hat<br />
Prof. Joachim Lenz die weltweit wohl besucherstärkste<br />
Fachkonferenz zum Thema<br />
Rohrleitungen etabliert. Der eigentlichen<br />
Preisverleihung durch die Krakauer<br />
bevollmächtigten Präsidentin für Familie<br />
und Sozialpolitik Marzena Paszkot gingen<br />
eine Laudatio von Prof. Dr. Manfred<br />
Weisensee, Vizepräsident der Jade-Hochschule<br />
Oldenburg, und eine Reihe weiterer<br />
Grußworte voraus: Die Liste der Persönlichkeiten,<br />
die sich hier zu Wort meldeten,<br />
belegt eine hohe Wertschätzung der Prof.<br />
Joachim Lenz-Stiftung, ihres Anliegens und<br />
ihrer Leistungen. Frau Prof. Dr. hab. Anna<br />
Siwik, Prorektorin der AGH University<br />
of Science and Technology Krakau sagte:<br />
„Ich freue mich ganz besonders, dass der<br />
1. Preis der Stiftung Prof. Joachim Lenz in<br />
unserer Hochschule, der ältesten Hochschule<br />
Mitteleuropas, sowie an ein polnisches<br />
Projekt in der Nähe von Krakau vergeben<br />
wird“. Und Frau PhDr. Alice Hanáková,<br />
CVUT Czech Technical University,<br />
Faculty of Civil Engineering ergänzte: „Die<br />
Sprache ist die Grundlage für das menschliche<br />
Miteinander, Rohrleitungen sind die<br />
technischen Hilfsmittel für das menschliche<br />
Miteinander“.<br />
Das letztlich vom Stiftungsrat zum<br />
Preisträger 2012 auserkorene Projekt ist<br />
ein gutes Beispiel auch für den völkerverbindenden<br />
Anspruch des Preises und der<br />
Stiftung. Ein deutsches Hochschulinstitut<br />
schützt gemeinsam mit der Technischen<br />
Hochschule Krakau, mit polnischen Diplomanden<br />
und einem polnischen Unternehmen<br />
ein wichtiges nationales Kulturgut.<br />
Die Renaissance-Schlossanlage Kurozweki<br />
in Südpolen liegt zwischen dem Fluss<br />
Czarna und dem Mühlbach-Kanal und ist<br />
in dieser Lage chronisch durch Hochwasser<br />
gefährdet. Das bedroht nicht nur die<br />
Bausubstanz, sondern auch die wirtschaftliche<br />
Nutzung des Schlosses als Freizeitund<br />
Erholungszentrum. Zusammen mit der<br />
Betreibergesellschaft hat vor diesem Hintergrund<br />
die Fachhochschule Frankfurt ein<br />
präventiv ausgerichtetes und kurzfristig<br />
realisierbares Hochwasserschutzkonzept<br />
entwickelt. Dieses beinhaltet die frühzeitige<br />
Vorhersage von Hochwassersituationen<br />
aufgrund eines mit hydrologischen<br />
Messdaten gespeisten Prognosemodells<br />
sowie bauliche Vorkehrungen zum Schutz<br />
der Anlage durch Steuerung der Abflüsse<br />
in Czarna und Mühlbachkanal.<br />
Mitentscheidend für die Verleihung<br />
des Stiftungspreises war, dass die wissenschaftlichen<br />
Grundlagen des Projektes<br />
durch eine Vielzahl von Diplomarbeiten<br />
polnischer Studenten gelegt wurden.<br />
Der ausgelobte Stiftungspreis von<br />
10.000 € wird maßgeblich zur baulichen<br />
Umsetzung und Anschaffung von Ausrüstung<br />
der an der FH Frankfurt entwickelten<br />
Schutzkonzeption beitragen.<br />
768 10 / 2012
Personalien<br />
Nachrichten<br />
Mark Biesalski führt nun Uhrig Kanaltechnik<br />
Am 1. September 2012 wurde Mark Biesalski<br />
zum Geschäftsführer der Produktsparte<br />
Quick-Lock Uhrig Kanaltechnik<br />
GmbH ernannt. Der Name Uhrig steht<br />
seit einem halben Jahrhundert für Kompetenz<br />
rund um das Abwasser. Das Familienunternehmen,<br />
seit 1963 in Geisingen in<br />
Baden-Württemberg ansässig, beschäftigt<br />
in beiden Sparten zusammen 100 Mitarbeiter<br />
und wird in der zweiten Generation<br />
von Thomas Uhrig geführt. Die Firma<br />
unterteilt sich in die Uhrig Straßen- und<br />
Tiefbau GmbH – mit innovativem Kanalbau,<br />
Anlagenbau, Netzbewirtschaftung<br />
und der Entwicklung von Baggeranbaugeräten<br />
– sowie die Uhrig Kanaltechnik<br />
GmbH mit den Produktsparten Quick-Lock<br />
(für eine nachhaltige Kanalsanierung) und<br />
Therm-Liner (für die ökologische Nutzung<br />
von Energie aus Abwasser).<br />
Die Quick-Lock Technik ist heute<br />
Standard in der Reparatur von undichten<br />
Rohrleitungen. Mit ein paar Hundert Manschetten<br />
Jahresumsatz fing 2004 alles an,<br />
erinnert sich Mark Biesalski. Heute werden<br />
über 15.000 Stück pro Jahr gefertigt.<br />
Biesalski hat Anteil an diesem Erfolg. Er<br />
In der neu erstellten Produktionshalle bedankt sich Mark<br />
Biesalski (links) bei Firmeninhaber Thomas Uhrig für das<br />
Vertrauen und die neue Aufgabe. Im Hintergrund Produktionsleiter<br />
Christian Bechler<br />
war seit 2004 Vertriebsleiter<br />
bei Uhrig Kanaltechnik<br />
und hat in den letzten<br />
acht Jahren maßgeblich die<br />
heutigen Vertriebsstrukturen<br />
national und international<br />
aufgebaut. „Dank<br />
unserer neuen Produkte<br />
erwarten wir in den kommenden<br />
beiden Jahren ein<br />
Wachstum im zweistelligen<br />
Prozentbereich“, prognostiziert<br />
er und nennt als<br />
Beispiel die Quick-Lock Linerendmanschette.<br />
„Sie ist<br />
seit Einführung Ende 2011<br />
hervorragend vom Markt<br />
angenommen und beweist<br />
in zahlreichen Projekten<br />
ihre Praxistauglichkeit“. Bei<br />
Kanalsanierung mit so genannten<br />
Inlinern dichtet<br />
diese Endmanschette Anfang und Ende<br />
der sanierten Strecke zum vorhandenen<br />
Kanalrohr hin ab.<br />
Eine vor kurzem fertig gestellte moderne<br />
Produktionshalle schafft die Voraussetzung<br />
für das angepeilte Wachstum<br />
des Betriebs. Die Kapazität wurde deutlich<br />
erhöht, um Auftraggeber und Vertriebspartner<br />
weiterhin prompt beliefern<br />
zu können.<br />
Victaulic ernennt neuen<br />
Produktentwicklungsdirektor<br />
Victaulic, Hersteller von mechanischen<br />
Rohrverbindungssystemen, hat Henrik Ulrich<br />
zur neu geschaffenen Position des Produktentwicklungsdirektor<br />
EMEA-I ernannt.<br />
Die strategische Position unterstreicht die<br />
Henrik Ulrich<br />
Verpflichtung des Unternehmens auf die<br />
Lieferung fortgeschrittenster Rohrverbindungslösungen<br />
auf diesem Gebiet.<br />
Ulrich, der einen Hochschulabschluss in<br />
Exporttechnik von der VIA-Hochschule im<br />
dänischen Horsens besitzt, hat einen soliden<br />
Hintergrund in Verkauf und Marketing sowie<br />
im Laufe von über 15 Jahren gewonnene<br />
Fachkenntnis über Ausgleichsventile. Er<br />
wechselt zu Victaulic von einem dänischen<br />
Hersteller, wo die erfolgreiche Einführung<br />
neuer Produkte zu seinen Erfolgen als Verkaufs-<br />
und Marketingdirektor gehörte.<br />
Anfänglich wird sich Ulrich auf das Angebot<br />
einer wichtigen Schnittstelle für Victaulic-Produktleiter<br />
in den USA konzentrieren<br />
und neue Produktgelegenheiten und<br />
innovative Lösungen auf dem EMEA-I-Gebiet<br />
ausfindig machen. Er wird sicherstellen,<br />
dass das aktuelle Produktsortiment<br />
weiterhin den Bedarf des EMEA-I-Marktes<br />
deckt und die Stellung von Victaulic als<br />
Marktführer bei Produktinnovation und<br />
-entwicklung stärken.<br />
Der neue Produktentwicklungsdirektor,<br />
der von Dänemark nach Belgien in die<br />
Nachbarschaft der europäischen Victaulic-Zentrale<br />
umziehen wird, kommentierte<br />
hinsichtlich seiner Ernennung: „Es gibt<br />
für Victaulic fantastische Gelegenheiten in<br />
Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Indien<br />
sowie eine wachsende Nachfrage für<br />
unsere Produkte in den kommenden Jahren.<br />
Wenn wir uns das aktuelle Produktsortiment<br />
und dessen zahlreiche unterschiedliche<br />
Anwendungen betrachten, ist<br />
das Potential enorm. Ich freue mich darauf,<br />
das Geschäftswachstum unterstützten zu<br />
können und sicher zu stellen, dass Victaulic<br />
bei F&E der Konkurrenz voran bleibt.“<br />
10 / 2012 769
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
K 2013: Nachfrage nach Ausstellungsfläche ist<br />
deutlich gestiegen<br />
Die K 2013 knüpft an die überaus erfolgreiche<br />
Veranstaltung 2010 an. Nach dem<br />
offiziellen Anmeldeschluss Ende Mai steht<br />
fest, dass alle namhaften Unternehmen<br />
der internationalen Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />
an der Leitmesse im Oktober<br />
kommenden Jahres teilnehmen werden.<br />
Die Nachfrage nach Standflächen ist<br />
deutlich gestiegen, etliche Aussteller wollen<br />
ihren Messeauftritt vergrößern. Alle<br />
19 Hallen des Düsseldorfer Messegeländes<br />
werden voll belegt sein.<br />
Für Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Messe<br />
Düsseldorf, bestätigt das große Interesse<br />
der gesamten Branche die herausragende<br />
Stellung der K Düsseldorf: „Die K<br />
2013 wird den kompletten Überblick über<br />
den sich wandelnden Weltmarkt bieten<br />
und erneut mit einer Fülle beeindruckender<br />
Innovationen aufwarten. Wir wissen,<br />
dass viele unserer Aussteller ihre Produktneuheiten<br />
und Präsentationen bereits mit<br />
Hochdruck vorbereiten. Von Düsseldorf<br />
aus werden zukunftsweisende Impulse<br />
für die Fachwelt ausgehen.“<br />
Rund 3.000 Ausstellerfirmen werden<br />
an der K 2013 vom 16. bis 23. Oktober<br />
teilnehmen und ihre Angebote aus<br />
den Bereichen Maschinen und Ausrüstung<br />
für die Kunststoff- und Kautschuk-Industrie,<br />
Roh stoffe, Hilfsstoffe und Halbzeuge,<br />
Technische Teile und verstärkte Kunststoff-Erzeugnisse<br />
dem weltweiten Fachpublikum<br />
präsentieren. Besonders stark<br />
vertreten werden erneut die Anbieter<br />
aus Deutschland, Italien, Österreich, der<br />
Schweiz und den USA sein, noch einmal<br />
zugenommen hat die Zahl der asiatischen<br />
Hersteller aus China, Taiwan und Indien.<br />
„K makes the difference“ – das Motto<br />
der kommenden Veranstaltung ist Programm.<br />
Die K-Düsseldorf ist Trendbarometer<br />
und Innovationsforum der gesamten<br />
Branche, alle drei Jahre haben hier<br />
neueste Entwicklungen und optimierte<br />
Technologien Premiere. Ergänzt werden<br />
die Exponate der Aussteller durch eine<br />
Sonderschau mit dem Titel „Kunststoff<br />
bewegt“. Dort werden Aspekte des Themenkomplexes<br />
Mobilität aufgegriffen –<br />
vom Leichtbau bei der Konstruktion von<br />
Fahrzeugen, Flugzeugen und Schiffen über<br />
die Elektromobilität bis hin zu individueller<br />
Mobilität und modernem Freizeitverhalten.<br />
Kontakt: www.k-online.de<br />
Bild: Messe Düsseldorf<br />
Seminar in Oldenburg: Qualitätssicherung im<br />
Erdbau<br />
Nach grundlegender Überarbeitung der<br />
Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen<br />
und Richtlinien für Erdarbeiten<br />
im Straßenbau liegen nun die neuen<br />
ZTVE-StB 09 vor. Sie stellen zusammen<br />
mit dem seit Juli verbindlich eingeführten<br />
Eurocode 7 ein zentrales Regelwerk<br />
für die geotechnische Praxis dar, da in der<br />
neuen ZTVE sowohl die Anforderungen<br />
an Erdbauwerke und die Vorgaben für deren<br />
Ausführung als auch die Prüfmethoden<br />
konkreter als bisher festgelegt wurden.<br />
In einem Seminar am 11. Dezember<br />
2012 werden grundlegende Aspekte sowohl<br />
im theoretischen Überblick als auch<br />
zur praktischen Vorgehensweise bei der<br />
Bewertung, Berechnung und Dokumentation<br />
von Prüfmethoden und Prüfergebnissen<br />
für den Boden als Baustoff vermittelt.<br />
Referent ist Prof. Dr.-Ing. Karl Mallwitz,<br />
Gutachter und Sachverständiger auf dem<br />
Gebiet der Geotechnik, Neubrandenburg.<br />
Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter aus<br />
Ingenieurbüros im Bereich des Erd- und Ingenieurbaues,<br />
an Tiefbauabteilungen von<br />
Behörden und Bauunternehmen sowie an<br />
beratende Ingenieure und Prüflabore.<br />
Kontakt: Jade Hochschule, Zentrum<br />
für Weiterbildung, Oldenburg,<br />
Tel. +49 441 36103920,<br />
E-Mail: anke.lueken@jade-hs.de<br />
770 10 / 2012
Agencia del Medioambiente<br />
y del Control de la Energía<br />
Jetzt anmelden zum<br />
2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />
Am 6. November 2012 veranstalten <strong>3R</strong>, ZfW und iro in Essen den<br />
2. Praxistag Wasserversorgungsnetze. Die ganztägige Veranstaltung<br />
(9:00-17:15 Uhr) richtet sich an Mitarbeiter von Stadtwerken<br />
und Wasserversorgungsunternehmen sowie Dienstleister im<br />
Bereich Netzinspektion und –wartung. Thematisch ist der Praxistag<br />
in drei Blöcke unterteilt.<br />
Themenblock 1: Netzbetrieb – Analysieren und Optimieren<br />
Über „Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei Kalibrierung,<br />
Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen“ spricht<br />
Herr Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart.<br />
Um die „Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen“<br />
geht es im Vortrag von Dr. A. Wolters, 3S Consult,<br />
Garbsen. „Zielnetzplanung anhand des Beispiels Cuxhaven“ erläutern<br />
H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE, Oldenburg.<br />
Zur „Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen der<br />
Gas- und Wasserversorgung – Konzept und Inhalt der künftigen<br />
GW 18 und GW 19“ referiert Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann<br />
Line Pipe GmbH, Siegen. Zur „Unterstützung der Rohrnetzbewertung<br />
mittels materialtechnischer Zustandsbewertungen“<br />
spricht Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr und „Strategie<br />
zu Einsatz von optimierten Spülverfahren am Beispiel des OOWV“<br />
lautet das Thema von A. Frerichs, OOWV, Oldenburg.<br />
75.000 Besucher<br />
2.400 Aussteller<br />
96 vertretene Länder<br />
DIE Messe<br />
Argentinien<br />
Ehrengastland<br />
Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren in der<br />
Wasserversorgung<br />
„Die Alternative zur Festverdrahtung – Überwachen, Steuern und<br />
Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze“ vermittelt<br />
E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten.<br />
Den „Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />
erdverlegter Armaturen“ stellt A. Sacharowitz, 3S Antriebe<br />
GmbH, Berlin vor.<br />
Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />
und Leckageortung<br />
Das Thema „Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />
virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21“ erörtern Dr. G.<br />
Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21, Dortmund;<br />
J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach. Über die „Kombination von<br />
Verfahren zur Ortung von Leckstellen“ spricht Dirk Becker, Hermann<br />
Sewerin GmbH, Gütersloh.<br />
Anmelden können Sie sich zu der Veranstaltung per Fax: 0201-<br />
82002-55 oder online auf www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de.<br />
Kontakt: Vulkan-Verlag, Redaktion <strong>3R</strong>, Essen,<br />
Barbara Pflamm, Tel. +49 201 82002-28,<br />
E-Mail: b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />
Ihre Ansprechpartner in Deutschland:<br />
Für Besucher: IMF GmbH - Ilona Wohra<br />
Tel. +49(0)221/13 05 09 02<br />
Fax +49(0)221/13 05 09 01<br />
e-mail: i.wohra@imf-promosalons.de<br />
Für Aussteller: Reed Exhibitions - Susanne Figaj - Tel: +49 (0)211 55 62 829<br />
Fax: +49 (0)211 55 62 834 - e-mail: susanne.figaj@reedexpo.de<br />
www.pollutec.com<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
10 / 2012 771<br />
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Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Bild: Roland W. Waniek, IKT<br />
Leinen los zum 10. IBAK-Seminar<br />
„Rund ums Rohr“<br />
IBAK-Geschäftsführer Dr. Werner Hunger (li.) begrüßte die Teilnehmer<br />
des Seminars „Rund ums Rohr“ auf der Color Fantasy. Dr. Bert<br />
Bosseler (re.) vom IKT moderierte die Veranstaltung<br />
Von Kiel (Bild) ging es nach Oslo und von dort zurück nach Kiel. Zuvor hatten die Teilnehmer<br />
die Gelegenheit, sich das IBAK-Werksgelände in Kiel anzuschauen<br />
Vom 12. bis 14. September fand das 10.<br />
IBAK-Seminar „Rund ums Rohr“ an Bord des<br />
Kreuzfahrtschiffs Color Fantasy statt. Dr.<br />
Werner Hunger, Geschäftsführer des Kieler<br />
Unternehmens, begrüßte auf dem Seeweg<br />
von Kiel nach Oslo ca. 100 Teilnehmer und<br />
Referenten zum Seminar auf hoher See.<br />
Dr. Bert Bosseler, Wissenschaftlicher<br />
Leiter des IKT in Gelsenkirchen, moderierte<br />
die Veranstaltung und leitete am ersten<br />
Tag ein ins Thema Normen und Regelwerke.<br />
IKT-Geschäftsführer Roland W. Waniek<br />
gab den Teilnehmern zunächst einen<br />
Überblick über die aktuellen Entwicklungen<br />
zum Thema Grundstücksentwässerung in<br />
Deutschland. Anschließend stellte Gutachter<br />
Dr.-Ing. Robert Thoma die Neuerungen<br />
bzw. Änderungen der neuen DIN<br />
1986-30:2012-02 vor, u.a. Zeitspannen<br />
von 20 bis 30 Jahren statt Fristen und die<br />
Schadensklassifizierung nach dem Ampelprinzip.<br />
Sein Gutachter-Kollege Dr. Olaf<br />
Kaufmann fasste aktuelle Entwicklungen<br />
und Trends bei der Dichtheit und ging dabei<br />
auf den Entwurf DWA M 143-6 sowie<br />
das NRW-Merkblatt zur drucklosen<br />
Durchflussprüfung ein.<br />
Im zweiten Themenblock „Recht &<br />
Gesellschaft“ präsentierte Dr.-Ing. Thomas<br />
Hillenbrand von Fraunhofer-Institut<br />
für System- und Innovationsforschung in<br />
Karlsruhe nachhaltige Abwasserinfrastrukturkonzepte<br />
im Zeichen des demografischen<br />
Wandels. Im Anschluss daran vermittelte<br />
Rechtsanwalt Sebastian Jungnickel<br />
das „Spannungsfeld Modernisierung<br />
versus Kartellrecht“ im Wasserwesen.<br />
Der zweite Tag der Veranstaltung<br />
„Rund ums Rohr begann mit einer Stadtrundfahrt<br />
bei Sonnenschein durch die<br />
norwegische Hauptstadt. Ab dem frühen<br />
Nachmittag des zweiten Seminartages<br />
wurde den Teilnehmern<br />
der Blick in<br />
die Abwasserentsorgungspraxis<br />
gewährt:<br />
Dipl.-Ing.<br />
Juliane Schenk von<br />
den Göttinger Entsorgungsbetrieben<br />
präsentierte ihre Erfahrungen<br />
mit dem<br />
Aufbau eines digitalen<br />
Schachtkreislaufs<br />
mit dem IBAK-<br />
Inspektionssystem<br />
Panoramo SI. Dipl.<br />
Ing Arno Jugel von<br />
IBAK zeigte im Anschluss<br />
daran die<br />
Grenzen und Möglichkeiten<br />
der Messtechnik<br />
in der Kanalinspektion auf. Auf den<br />
Status quo der Instandhaltung und zeitgemäße<br />
Planungsansätze ging dann Dipl.-Ing.<br />
Markus Vogel vom VSB in seinem Vortrag<br />
„Netzmanagement als Voraussetzung zukunftsorientierter<br />
Instandhaltung“ ein.<br />
Im letzten Themenblock schließlich<br />
wurden Fallbeispiele aus der Region präsentiert.<br />
Zunächst stellte Dipl.-Ing. Andreas<br />
Hartmann seine Erfahrungen mit<br />
der Zustandserfassung des Braunschweiger<br />
Kanalnetzes vor und referierte darüber,<br />
wie der Werterhalt in einer privatöffentlichen<br />
Partnerschaft funktionieren<br />
kann. Im Anschluss an diesen Vortrag legte<br />
Dipl.-Ing. Arno Bauer von KasselWasser am<br />
Beispiel der Südstadt-Siedlung Auefeld dar,<br />
wie das Projekt- und Datenmagement bei<br />
der Überwachung von Zuleitungskanälen<br />
in Kassel funktioniert.<br />
Schließlich referierte Dipl.-Ing. Klaus<br />
Schröder, Projektbeauftragter der Stadt<br />
Osnabrück, über Vegetation und Infrastruktur,<br />
Probleme, die eingewachsene<br />
Baumwurzeln hervorrufen und wie sich<br />
Leitungen wurzelfest betten lassen. In den<br />
Pausen und nach den Seminarblöcken sowie<br />
beim gemeinsamen Abendessen gab<br />
es regen Austausch zwischen den Teilnehmern<br />
und den Referenten.<br />
772 10 / 2012
Fachsymposium zu Zukunftstrends der<br />
Abwasserbranche<br />
An seinem Produktionsstandort Hof richtet<br />
Pumpenspezialist Wilo SE gemeinsam<br />
mit dem Kompetenznetzwerk Wasser,<br />
Energie und Umwelt Hof e.V. am 22. und<br />
23. Oktober 2012 die 1. Hofer Wassertage<br />
aus. Nach der sehr guten Resonanz auf die<br />
2007 und 2011 veranstalteten Wilo-Wassertage<br />
am Adlersberg nahe Regensburg<br />
findet das Fachsymposium nun in einer<br />
größeren Veranstaltungsstätte – der neu<br />
eröffneten Freiheitshalle in Hof – statt.<br />
Das Fachsymposium steht ganz im Zeichen<br />
zukunftsweisender Technologien und<br />
Konzepte für die Abwasserentsorgung und<br />
-behandlung. Es richtet sich an Entscheider,<br />
Ingenieure und Fachplaner aus der<br />
Abwasserbranche sowie an Vertreter von<br />
Umweltbehörden. Hochkarätige Referenten<br />
aus Wirtschaft, Forschung und Umweltpolitik<br />
zeigen Perspektiven innovativer<br />
und nachhaltiger Abwasserwirtschaft<br />
auf. Dabei werden unter anderem die Herausforderungen<br />
durch den Klimawandel<br />
für die Abwasserinfrastruktur analysiert<br />
und entsprechende Lösungsansätze präsentiert.<br />
Zudem stehen die energetische<br />
Nutzung von Klärschlämmen und Abwässern,<br />
die Steigerung der Energieeffizienz<br />
in der Abwassertechnik sowie der Kompetenzvorsprung<br />
durch wasserwirtschaftliche<br />
Netzwerke auf der Agenda.<br />
Die Tagung bietet neben umfassenden<br />
Fachinformationen auch ausreichend Gelegenheit<br />
zum Erfahrungsaustausch. Für interessierte<br />
Teilnehmer wird das Programm<br />
durch einen Rundgang in den Produktionsstätten<br />
des Werks Hof der WILO SE abgerundet<br />
(22.10.2012). Das Unternehmen<br />
produziert am Standort mit rund 500 Mitarbeitern<br />
ein umfassendes Sortiment von<br />
Pumpen und Systemen für die öffentliche<br />
Wasserversorgung, Abwasserentsorgung<br />
und Klärwerkstechnik. Mit dem Kompetenznetzwerk<br />
Wasser, Energie und Umwelt<br />
Hof e.V. – Mitinitiator der Hofer Wassertage<br />
– dem Wasserwirtschaftsamt Hof, der<br />
Hochschule, dem Landesamt für Umwelt<br />
sowie zahlreichen Unternehmen der Wasser-<br />
und Abwassertechnik gilt die Stadt Hof<br />
als eines der Kompetenzzentren Deutschlands<br />
für die Wasserwirtschaft.<br />
5 . - 7 . 2 . 2 0 1 3<br />
E s s e n / G e r m a n y<br />
B U S I N E S S<br />
N E T W O R K<br />
www.e-world-2013.com<br />
10 / 2012 773
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Politische Entscheidungen stehen an<br />
Bei der Dichtheitsprüfung blicken alle<br />
nach NRW. Vertreter der Landtagsfraktionen<br />
stellen beim 4. Tag der Grundstücksentwässerung<br />
am 19. November 2012 in<br />
Dortmund ihre Positionen vor. Wird es in<br />
NRW auch in Zukunft eine flächendeckende<br />
Zustandskontrolle privater Abwasseranlagen<br />
geben? Das entscheidet sich in<br />
den kommenden Monaten im Düsseldorfer<br />
Landtag. Welche Überlegungen gibt<br />
es und wie stehen die Parteien zur Dichtheitsprüfung?<br />
Dazu gibt es beim Tag der<br />
Grundstücksentwässerung Informationen<br />
aus erster Hand: Vertreter aller im Landtag<br />
vertretenen Parteien werden die jeweilige<br />
Position ihrer Fraktion vorstellen.<br />
Auch in den anderen Bundesländern<br />
schaut man gespannt auf NRW. Dem einwohnerstärksten<br />
Bundesland kommt eine<br />
Schlüsselrolle zu. Von der Entscheidung<br />
der NRW-Politik hängt auf absehbare Zeit<br />
die Zukunft der Selbstüberwachung privater<br />
Abwasseranlagen in ganz Deutschland<br />
ab. Denn eine bundeseinheitliche Regelung<br />
wird es vorerst nicht geben.<br />
Die Themenschwerpunkte des 4. Deutschen<br />
Tags der Grundstücksentwässerung<br />
am 19.November 2012 in Dortmund sind:<br />
Wechselwirkungen und Gefährdungspotenziale<br />
– die siedlungswasserwirtschaftliche<br />
Sicht, Grundwassergefährdung<br />
durch undichte Kanäle (LANUV-<br />
Studie) und Schadensbewertung<br />
Politische Positionsbestimmungen im<br />
NRW-Landtag – mit Vertretern der<br />
Landtagsfraktionen von SPD, CDU,<br />
Grünen, FDP und Piraten<br />
Grundstücksentwässerung im benachbarten<br />
Ausland – mit Experten aus<br />
Belgien, Österreich und der Schweiz<br />
Wahl und Bewertung geeigneter Maßnahmen<br />
– das technisch Machbare, der<br />
Standpunkt der Bürgerinitiativen und<br />
eine wasserwirtschaftliche Bewertung<br />
jenseits der Dichtheitsprüfung<br />
Die begleitende Fachausstellung bietet<br />
Gelegenheit, sich über die neuesten technischen<br />
Entwicklungen zu informieren.<br />
Treffpunkt der Branche: 4. Deutscher Tag der Grundstücksentwässerung<br />
Kontakt: Technische Akademie<br />
Hannover e.V.,<br />
E-Mail: info@ta-hannover.de<br />
Experten diskutieren Entwicklungen im<br />
Kanalbau bei 9. Kanalbautagen<br />
Die rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen im Kanal- und<br />
Leitungsbau stehen im Mittelpunkt der<br />
9. Kanalbautage, zu denen die Deutsche<br />
Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />
und Abfall e. V. (DWA) für den 6. November<br />
2012 nach Neuss einlädt. Weitere<br />
Schwerpunkte der Tagung, die die DWA<br />
gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag<br />
und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund<br />
sowie sieben Rohrverbänden ausrichtet,<br />
sind die Themen Grabenverfüllung<br />
und Kostenoptimierung. Berichte über den<br />
Maindüker Kelsterbach und die Abwasserhaltung<br />
mit Hamburger Heber vermitteln<br />
Erfahrungen aus der Praxis. Ein Blick auf<br />
die Perspektiven in Kanalbau und Kanalsanierung<br />
rundet die Veranstaltung ab.<br />
Die Kanalbautage richten sich an Kanalnetzbetreiber<br />
sowie an Personen und<br />
Firmen, die sich mit Entwässerungssystemen<br />
befassen. Die DWA-Kanalbau tage<br />
finden im Novotel Düsseldorf-Neuss in<br />
Neuss statt.<br />
Kontakt: DWA, Hennef,<br />
E-Mail: teichmann@dwa.de<br />
774 10 / 2012
Kostenfreier Workshop Energie- und<br />
umwelteffiziente Abwasserfördersysteme<br />
„Abwasser und dessen Transport vom Ort<br />
seiner Entstehung bis zumOrt seiner Reinigung<br />
in Abwasserreinigungsanlagen“ –dieses<br />
Thema geht alle an, denn jeder Einzelne<br />
ist Abwassererzeuger und viele von Ihnen<br />
befassen sich beruflich damit: Abwasser ist<br />
eine „lebendiges Medium“ und sein Transport<br />
von „A“ nach „B“ ist eine Aufgabe, die<br />
immer schwieriger wird. Die Gründe sind<br />
vielfältig, die Folgen technisch, wirtschaftlich<br />
und rechtlich zunehmend problematisch.<br />
Jetzt verfügbare Problemlösungen<br />
verursachen oft zusätzlich Aufwand und<br />
Kosten, verbrauchen wertvolle Ressourcen<br />
und Energie. Damit verkehrt das eigentliche<br />
Anliegen dieser Umweltschutzanlagen<br />
vielerorts ins Gegenteil. Hier setzt das Innovationsforum<br />
an.<br />
Der kostenfreie Workshop ist Teil des<br />
vom Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung (BMBF) geförderten Innovationsforums<br />
AWASYS. Ein Ziel besteht darin,<br />
einen Innovationsschub in diesem Branchenfeld<br />
zu initiieren und die Innovationspotenziale<br />
für die Akteure aus Wirtschaft<br />
und Wissenschaft zu erschließen, die national<br />
und international erfolgreich angewendet<br />
werden, um Abwasser auch zukünftig<br />
sicher und effizient zu transportieren.<br />
Der Workshop wird in fünf Regionen<br />
von Deutschland durchgeführt<br />
(11.10.2012 in Halle/Salle, 18.10.2012<br />
in Wiesbaden, 25.10.2012 in Dresden,<br />
15.11.2012 in Bielefeld und 29.11.2012 in<br />
Augsburg). Dabei wird nach Ursachen, innovativen<br />
Lösungs- und Strategieansätzen<br />
gesucht, um für Planung, Bau, Ausrüstung<br />
und Betrieb praxisnahe und effektive Ansätze<br />
zu diskutieren, Ideen zu finden und<br />
neue Denkansätze zu initiieren.<br />
Der Workshop richtet sich an Betreiber,<br />
Hersteller, Dienstleister und Servicebetriebe,<br />
Anlagenbauer, Werkersteller,<br />
Baufirmen, Planer, Ingenieure und Konstrukteure,<br />
Behörden und Forschungseinrichtungen<br />
sowie Juristen und Gutachter.<br />
Kontakt: GECO e.V., Gera,<br />
E-Mail: service@awasys.eu<br />
Ermäßigungs-Coupon<br />
Bis zum 1. Oktober 2012<br />
per Fax an +49 (0)781 - 9226 - 77<br />
17. + 18. Okt. 2012 · Messe Offenburg<br />
| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />
Name, Vorname<br />
| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />
Unternehmen<br />
| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />
Strasse<br />
| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />
PLZ, Ort, Land<br />
Kongress & Fachmesse<br />
1-Tages-Ticket für 18,00 EUR<br />
(statt 38,00 EUR Tageskasse)<br />
Messe Offenburg-Ortenau GmbH<br />
Schutterwälder Str. 3 · 77656 Offenburg<br />
Fon +49 (0)781 - 9226 - 32<br />
Fax +49 (0)781 - 9226 - 77<br />
abwasserpraxis@messe-offenburg.de<br />
www.abwasserpraxis.de<br />
| | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />
E-Mail<br />
Die Rechnung sowie die Eintrittskarte erhalten Sie per Post.<br />
Der Rücktritt ist ausgeschlossen.<br />
10 / 2012 775
echt & Regelwerk<br />
DWA-Regelwerk<br />
Neuerscheinungen<br />
Arbeitsblatt DWA-A 531 „Starkregen in Abhängigkeit von Wiederkehrzeit und Dauer“<br />
September 2012, 29 Seiten, ISBN 978-3-942964-28-9, Ladenpreis 38,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 30,40 Euro.<br />
Starkregenangaben gehören zu den<br />
wichtigsten Planungskenngrößen in der<br />
wasserwirtschaftlichen und wasserbaulichen<br />
Praxis. Sie werden u. a. in urbanen<br />
Gebieten bei der Bemessung von<br />
Regenentwässerungssystemen und an<br />
Fließgewässern bei der Dimensionierung<br />
von Wasserbauwerken als Ausgangsparameter<br />
benötigt. Von ihrer Genauigkeit<br />
hängt ganz entscheidend die Genauigkeit<br />
der Zielgrößen entsprechender Berechnungsverfahren<br />
und Modelle ab. Ihre<br />
Überschätzung kann zu erheblichen<br />
Mehrkosten bei der baulichen Umsetzung<br />
führen, ihre Unterschätzung zu<br />
einem nicht vertretbaren, überhöhten<br />
Restrisiko des Versagens während des<br />
Betriebs wasserwirtschaftlicher und<br />
wasserbaulicher Anlagen.<br />
Trotz der flächendeckenden Verfügbarkeit<br />
von Starkregenangaben<br />
durch „Koordinierte<br />
Starkniederschlags-Regionalisierungs-Auswertungen“<br />
(KOSTRA) gibt es<br />
nach wie vor Bedarf an lokalen<br />
Stationsanalysen, um<br />
z. B. die inzwischen verlängerten<br />
Datenreihen auszuwerten,<br />
jüngere Entwicklungen<br />
zu bewerten oder<br />
lokale Besonderheiten im<br />
Vergleich zu den KOSTRA-<br />
Angaben einzuordnen. Dies<br />
ist jedoch nur dann uneingeschränkt<br />
möglich, wenn man dem<br />
im Arbeitsblatt empfohlenen methodischen<br />
Vorgehen folgt.<br />
Im Arbeitsblatt DWA-A 531 werden<br />
wesentliche Grundzüge des im Jahre<br />
1985 erschienenen Arbeitsblattes ATV-<br />
A 121 bzw. des textgleichen Heftes 124<br />
der DVWK-Regeln<br />
zur Wasserwirtschaft<br />
„Starkregenauswertung<br />
nach<br />
Wiederkehrzeit und<br />
Dauer“ beibehalten.<br />
In der Überarbeitung<br />
des Arbeitsblattes<br />
wurde aktuellen<br />
Entwicklungen<br />
Rechnung getragen,<br />
ohne die seinerzeit<br />
angestrebte Vereinheitlichung<br />
des Vorgehens<br />
bei statistischen Starkregenanalysen<br />
in Frage zu stellen.<br />
Kontakt: DWA Deutsche<br />
Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e.V., Hennef,<br />
www.dwa.de/shop<br />
Merkblatt DWA-M 1000 „Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von<br />
Betreibern von Abwasseranlagen“<br />
August 2012, 15 Seiten, ISBN 978-3-942964-33-3, Ladenpreis 25,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 20,00 Euro.<br />
Betreiber von Abwasseranlagen haben<br />
die Aufgabe, diese so zu betreiben,<br />
dass die Anforderungen des WHG, Abschnitt<br />
2 – Abwasserbeseitigung und<br />
hier besonders §§ 60 und 61 eingehalten<br />
werden.<br />
Im vorliegenden<br />
Merkblatt<br />
werden die<br />
Anforderungen<br />
an Betreiber von<br />
Abwasseranlagen<br />
hinsichtlich der<br />
Organisation und<br />
der beschäftigten<br />
Personen sowie<br />
die sicherheitstechnischen<br />
und<br />
betriebstechnischen<br />
Belange für Planung, Bau und Betrieb<br />
von Abwasseranlagen dargestellt.<br />
Es richtet sich an Führungskräfte in Abwasserentsorgungsbetrieben,<br />
insbesondere<br />
an die für den Betrieb der Abwasseranlagen<br />
verantwortlichen Personen.<br />
Ziel ist es, eine Grundlage für eine sichere,<br />
zuverlässige, umweltgerechte und<br />
wirtschaftliche Abwasserbeseitigung im<br />
Sinne der gesetzlichen und technischen<br />
Regelungen zu schaffen. Zur Umsetzung<br />
der Anforderungen im Rahmen eines<br />
Technischen Sicherheitsmanagements<br />
stehen Leitfäden zur Verfügung.<br />
Seit 2003 bietet die DWA Unternehmen<br />
im Bereich der Abwasserbehandlung<br />
ein Technisches Sicherheitsmanagement<br />
(TSM) an. Dieses Verfahren zur Selbstprüfung<br />
von Unternehmen hinsichtlich<br />
der Qualifikation und Organisation des<br />
technischen Bereiches ist nach Sparten<br />
gegliedert und wird von den technischwissenschaftlichen<br />
Vereinigungen getragen;<br />
für den Teil Abwasser zeichnet die<br />
DWA verantwortlich.<br />
TSM hilft, Organisationsdefizite zu<br />
erkennen, Schwachstellen zu beseitigen<br />
und damit Haftungsfolgen für das Unternehmen<br />
abzuwenden, damit ggf. persönliche<br />
Konsequenzen für die Unternehmensleitung<br />
– in kommunalen Unternehmen<br />
bis hin zum Bürgermeister – von<br />
vornherein vermieden werden können.<br />
Kontakt: DWA Deutsche<br />
Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e.V., Hennef,<br />
www.dwa.de/shop<br />
776 10 / 2012
Merkblatt DWA-M 552 „Ermittlung von Hochwasserwahrscheinlichkeiten“<br />
Juli 2012, 90 Seiten, ISBN 978-3-942964-25-8, Ladenpreis 79,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 63,20 Euro.<br />
Für eine Vielzahl wasserwirtschaftlicher<br />
Planungs- und Bemessungsaufgaben<br />
sind Kenntnisse über Hochwasserabflüsse<br />
und ihre Wahrscheinlichkeiten<br />
erforderlich. Dabei hat es sich in den<br />
letzten Jahren zunehmend erwiesen,<br />
dass in der Praxis heute Hochwasserdurchflüsse<br />
mit einer bestimmten Jährlichkeit<br />
bzw. Wahrscheinlichkeit nicht<br />
mehr ausschließlich durch statistische<br />
Analyse der beobachteten Scheiteldurchflüsse<br />
an der Bedarfsstelle ermittelt<br />
werden können, sondern die Vorgehensweise<br />
umfassender sein sollte.<br />
Die DWA legt mit dem neuen Merkblatt<br />
DWA-M 552 „Ermittlung von<br />
Hochwasserwahrscheinlichkeiten“ eine<br />
erweiterte und überarbeitete Fassung<br />
des DVWK-Merkblattes M 251 „Statistische<br />
Analyse von Hochwasserabflüssen“<br />
aus dem Jahr 1999 vor.<br />
Ziel des neuen Merkblattes ist es,<br />
geeignete praxisnahe Empfehlungen<br />
für die Bestimmung<br />
von Hochwasserabflüssen<br />
an einem<br />
Fließgewässerquerschnitt<br />
und den zugeordneten<br />
Jährlichkeiten<br />
zu geben. Da die<br />
Güte der berechneten<br />
Hochwasserabflüsse<br />
bzw. ihrer Jährlichkeiten<br />
stets von der Datenbasis<br />
und den verwendeten<br />
Methoden<br />
abhängt, wird im vorliegenden<br />
Merkblatt die parallele Anwendung<br />
mehrerer Methoden empfohlen,<br />
um Unsicherheiten, die aus der<br />
Datenlage und systematischen Fehlern<br />
einzelner Methoden resultieren können,<br />
möglichst klein zu halten. Je nach<br />
Anwendungsfall können unterschiedliche<br />
Jährlichkeiten gefragt sein. Hierfür<br />
werden angepasste grundsätzliche<br />
Vorgehensweisen der parallelen<br />
Anwendung mehrerer<br />
Methoden für alle<br />
Jährlichkeiten angeboten.<br />
Bei den dargestellten Methoden<br />
und Beispielen ist<br />
der Fokus auf Jährlichkeiten<br />
zwischen 10 und 200<br />
Jahren gerichtet.<br />
Das Merkblatt richtet<br />
sich mit seinen Empfehlungen<br />
an Fachleute, die<br />
mit der Lösung hydrologischer<br />
Fragestellungen<br />
betraut sind. Für diese Spezialisten soll<br />
das Merkblatt als Informationsquelle für<br />
praxisnahe Ansätze dienen.<br />
Kontakt: DWA Deutsche<br />
Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e.V., Hennef,<br />
www.dwa.de/shop<br />
DVGW-Regelwerk<br />
Richtlinien 2012 Gas- und Wasserleitungskreuzungsrichtlinien<br />
Hrsg. BDEW, DB, DVGW, Ausgabe 2012, 256 Seiten, DIN A4, EUR 54,00, BDEW-/DVGW-Mitgliederpreis:<br />
EUR 48,00 (inkl. USt. und zzgl. Versandkosten) Best.-Nr.: 308601<br />
Die neuen Gas- und Wasserleitungskreuzungsrichtlinien<br />
sind bereits am 1.<br />
April 2012 in Kraft getreten und gelten<br />
seit diesem Zeitpunkt für alle Neuverlegungen<br />
von bzw. Änderungen an Leitungskreuzungen<br />
im Sinne dieser Richtlinien.<br />
Sie wurden sowohl im rechtlichen<br />
als auch im technischen Teil umfassend<br />
überarbeitet.<br />
Der Geltungsbereich der neuen<br />
Richtlinien 2012 wird erstmalig auch<br />
auf Abwasserleitungen und kommerziell<br />
genutzte Breitbandkabel erweitert.<br />
Der technische Teil wurde umfassend<br />
unter Federführung des DVGW<br />
überarbeitet. Dies war insbesondere<br />
erforderlich aufgrund von:<br />
der bisher unberücksichtigten Oberbauweise<br />
Feste Fahrbahn (FF),<br />
des Stands der Technik bei den<br />
Rohrvortriebsverfahren,<br />
des Abgleichs mit bahninternen<br />
Regelwerken zur widerspruchsfreien<br />
Darstellung,<br />
der Überarbeitung hinsichtlich gültiger<br />
Normen bei Rohrwerkstoffen<br />
und Umhüllungen.<br />
Die neuen Richtlinien enthalten neue<br />
Bemessungstabellen, die die statischen<br />
Vortriebsverfahren (z. B. Pressbohrverfahren<br />
etc.) berücksichtigen. Neu in den<br />
Regelungen ist auch, dass mantelrohrlose<br />
Gasleitungskreuzungen auch unter<br />
Eisenbahnstrecken mit einer zulässigen<br />
Geschwindigkeit von mehr als 160 km/h<br />
nun möglich sind. Die neuen Kreuzungsrichtlinien<br />
berücksichtigen ebenso,<br />
dass sich der Einsatz von HDD-Verfahren<br />
auch bei Kreuzungen von Gas- und<br />
Wasserleitungen auf Gelände der DB<br />
vermehrt durchgesetzt hat.<br />
Kontakt: wvgw Wirtschafts- und<br />
Verlagsgesellschaft Gas und Wasser<br />
mbH, Bonn, Tel. +49 228 9191-40,<br />
E-Mail: info@wvgw.de,<br />
www.wvgw.de<br />
10 / 2012 777
echt & Regelwerk<br />
DVGW-Regelwerk Gas<br />
Neuerscheinungen<br />
G 213 Entwurf „Anlagen zur Herstellung von Brenngasgemischen“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />
Der DVGW-Arbeitsblattentwurf wurde<br />
vom Projektkreis „Überarbeitung<br />
Arbeitsblatt G 213“ im Technischen<br />
Komitee „Gasförmige Brennstoffe“<br />
erarbeitet. Es dient als Grundlage zur<br />
Planung und Errichtung sowie zum Betrieb<br />
von Anlagen zur Mischung von<br />
Gasen in Fern- und Verteilnetzen und<br />
soll nach seiner Verabschiedung zum<br />
Weißdruck die Ausgabe vom Oktober<br />
1995 ersetzen.<br />
Die Inhalte des DVGW-Arbeitsblattes<br />
wurden an den aktuellen Stand<br />
der Technik angepasst. Die Bedeutung<br />
der Anlagen zur Herstellung von<br />
Brenngasgemischen hat sich in den<br />
letzten Jahren gewandelt. Bis vor wenigen<br />
Jahren wurde die größte Anzahl<br />
der Gasmischanlagen im Bereich der<br />
kommunalen Gasversorgung zur Deckung<br />
von Verbrauchsspitzen eingesetzt,<br />
deren Bedeutung im Laufe der<br />
Jahre abnahm.<br />
Eine Trendumkehr brachte die zunehmende<br />
Nutzung von Gasen aus<br />
regenerativen Quellen, insbesondere<br />
die Nutzung von aufbereitetem Biogas,<br />
durch die Einspeisung in Erdgasverteilnetze.<br />
Vor der Einspeisung dienen<br />
Gasmischanlagen zur Konditionierung<br />
des aufbereiteten Gases auf die<br />
Beschaffenheit des Erdgases im jeweiligen<br />
Netz. Diese Anlagen stehen somit<br />
im Fokus der Neufassung.<br />
Damit haben sich die Anforderungen<br />
an die Errichtung und den Betrieb<br />
von Gasmischanlagen verändert, aber<br />
auch die Geräte zur Gasanalyse sowie<br />
die Möglichkeiten in der Steuerung und<br />
Regelung von Mischanlagen haben sich<br />
seit 1995 weiterentwickelt. Zudem haben<br />
auch Veränderungen im Bundesimmissionsschutzgesetz<br />
mit seinen Verordnungen<br />
und in der Betriebssicherheitsverordnung<br />
mit seinen Technischen<br />
Regeln sowie neue Erkenntnisse<br />
im Explosionsschutz eine Aktualisierung<br />
des DVGW-Arbeitsblattes G 213 erforderlich<br />
gemacht.<br />
Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />
G 462 Entwurf „Gasleitungen aus Stahlrohren bis 16 bar Betriebsdruck – Errichtung“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />
Die Anforderungen an Anlagen und<br />
Leitungen der öffentlichen Gasversorgung<br />
sind durch die Funktionalnormen<br />
des Technischen Komitees CEN/TC 234<br />
Gasinfrastruktur angeglichen worden.<br />
CEN/TC 234 ist das Europäische Technische<br />
Normungskomitee, das mit der<br />
Erarbeitung der europaweit einheitlichen<br />
grundlegenden Anforderungen<br />
an das System Gasversorgung beauftragt<br />
ist.<br />
Die europäischen Normungsaktivitäten<br />
im CEN/TC 234 sind der Anlass,<br />
das nationale Regelwerk Gasversorgung<br />
hinsichtlich der Anforderungen der Europäischen<br />
Normen aus technischer Sicht<br />
widerspruchsfrei als auch redaktionell zu<br />
überarbeiten und an die formal geänderten<br />
Rahmenbedingungen anzupassen, so<br />
dass mit der Anwendung des DVGW-<br />
Regelwerkes gleichzeitig auch die Anforderungen<br />
der Europäischen Normen für<br />
die Gasverteilung erfüllt werden. Basis<br />
der Überarbeitung sind DIN EN 12007-1,<br />
DIN EN 12007-3 und DIN EN 12327. Die<br />
Anforderungen an Bauteile und Werkstoffe,<br />
die in der Gasversorgung Verwendung<br />
finden, sind durch europäische<br />
Normen vereinheitlicht worden.<br />
Der Geltungsbereich von DIN EN<br />
12007-1 und 12007-3 deckt sich weitestgehend<br />
mit den Geltungsbereichen<br />
der DVGW-Arbeitsblätter G 462-1 und<br />
G 462-2. Deshalb bietet es sich an, die<br />
genannten Arbeitsblätter im Rahmen der<br />
Überarbeitung zu einem Arbeitsblatt zusammenzufassen.<br />
DIN EN 12007-1 und DIN EN 12186<br />
lassen erweiterte Spielräume bei den<br />
Druckeinstellungen der Verteilungssysteme<br />
zu. Sollen die Spielräume jenseits<br />
der bislang geltenden Grenzen<br />
(höchst zulässiger Betriebsdruck mit einer<br />
Überschreitung um bis zu maximal<br />
10 % im Störungsfall) ausgenutzt werden,<br />
muss sorgfältig auf die Tauglichkeit<br />
aller im Rohrleitungssystem verwendeten<br />
Bauteile geachtet werden. Die zurzeit<br />
auf dem Markt erhältlichen Bauteile<br />
für Gasverteilungsanlagen sind nicht für<br />
den Betrieb mit den erhöhten Druckeinstellungen<br />
geeignet, sofern nicht bewusst<br />
Bauteile mit höheren Druckstufen,<br />
z. B. eine PN 25-Absperrarmatur<br />
für eine PN 16-Verteilungsanlage, verwendet<br />
werden. Der erzielbare Kapazitätsgewinn<br />
für die gesamte Rohrleitung<br />
kann dabei die höheren Kosten für<br />
eine einzelne Druckregelanlage rechtfertigen.<br />
Dies geht jedoch zu Lasten<br />
einer einheitlichen und übersichtlichen<br />
Druckauslegungssystematik.<br />
Dieses Arbeitsblatt ersetzt die<br />
DVGW-Arbeitsblätter G 462-1:1976-<br />
09 und G 462-2:1985-01.<br />
Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />
778 10 / 2012
G 472 Entwurf „Gasleitungen aus Polyethylenrohren bis 10 bar Betriebsdruck –<br />
Errichtung“<br />
Ausgabe 7/12, EUR 25,79 für DVGW-Mitglieder, EUR 34,38 für Nicht-Mitglieder<br />
Die Anforderungen an Anlagen und<br />
Leitungen der öffentlichen Gasversorgung<br />
sind durch die Funktionalnormen<br />
des Technischen Komitees CEN/TC 234<br />
Gasinfrastruktur angeglichen worden.<br />
CEN/TC 234 ist das Europäische Technische<br />
Normungskomitee, das mit der Erarbeitung<br />
der europaweit einheitlichen<br />
grundlegenden Anforderungen an das<br />
System Gasversorgung beauftragt ist.<br />
Die europäischen Normungsaktivitäten<br />
im CEN/TC 234 sind der Anlass,<br />
das nationale Regelwerk Gasversorgung<br />
hinsichtlich der Anforderungen<br />
der Europäischen Normen sowohl aus<br />
technischer Sicht widerspruchsfrei als<br />
auch redaktionell zu überarbeiten und<br />
an die formal geänderten Rahmenbedingungen<br />
anzupassen, so dass mit der<br />
Anwendung des DVGW-Regelwerkes<br />
gleichzeitig auch die Anforderungen<br />
der Europäischen Normen für die Gasverteilung<br />
erfüllt werden.<br />
Basis der Überarbeitung sind DIN EN<br />
12007-1, DIN EN 12007-2 und DIN EN<br />
12327.<br />
Nachdem in der 3. Auflage bereits<br />
der maximal zulässige Betriebsdruck<br />
auf 10 bar angehoben worden<br />
war, wurden nun auch die Druckstufen<br />
2 bar und 5 bar aus der europäischen<br />
Normung übernommen.<br />
DIN EN 12007-1 und DIN EN 12186<br />
lassen erweiterte Spielräume bei den<br />
Druckeinstellungen der Verteilungssysteme<br />
zu. Sollen die Spielräume jenseits<br />
der bislang geltenden Grenzen<br />
(höchst zulässiger Betriebsdruck mit<br />
einer Überschreitung um bis zu maximal<br />
10 % im Störungsfall) ausgenutzt werden,<br />
muss sorgfältig auf die Tauglichkeit<br />
aller im Rohrleitungssystem verwendeten<br />
Bauteile geachtet werden.<br />
Für faserverstärkte PE-Rohre (RTP)<br />
für Drücke über 10 bar sowie für Rohre<br />
aus PE-Xb (silanvernetzt) und PE-<br />
Xc (elektronenstrahlvernetzt) bestehen<br />
DVGW-Prüfgrundlagen. In Anerkennung<br />
der dynamischen Entwicklung<br />
wird in einem Anhang skizziert,<br />
wie vorzugehen ist, wenn ein Einsatz<br />
von Kunststoffrohren außerhalb des eigentlichen<br />
Anwendungsbereiches dieses<br />
Arbeitsblattes beabsichtigt wird.<br />
Auf eine weitestgehende Abstimmung<br />
mit dem DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 462 „Gasleitungen aus Stahlrohren<br />
bis 16 bar Betriebsüberdruck – Errichtung“<br />
wurde geachtet. Dazu zählen die<br />
Revision der Mindestabstände sowie<br />
die Forderung nach 3.1-Abnahmeprüfzeugnissen<br />
für Bauteile, sofern sie für<br />
Betriebsdrücke über 5 bar eingesetzt<br />
werden sollen.<br />
Derzeit besteht für den Druckbereich<br />
über 5 bar kein Arbeitsblatt für<br />
die Instandhaltung von Gasleitungen<br />
aus Polyethylen. Bis zum Erscheinen<br />
eines solchen Arbeitsblattes ist DVGW<br />
G 466-1 „Gasleitungen aus Stahlrohren<br />
für einen Betriebsdruck größer als 5 bar<br />
– Instandhaltung“ analog anzuwenden.<br />
Dieses Arbeitsblatt ersetzt das<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 472:2000-08.<br />
Einspruchsfrist: 31.10.2012<br />
G 5600-1 Entwurf „Werkstoffübergangsverbinder aus Metall für Rohre aus Polyethylen<br />
(PE 80, PE 100) sowie aus vernetztem Polyethylen (PE-Xa) für Gasleitungen;<br />
Anforderungen und Prüfungen“<br />
Ausgabe 8/12, EUR 21,41 für DVGW-Mitglieder, EUR 28,55 für Nicht-Mitglieder<br />
Im Jahr 1986 erschien die erste Ausgabe<br />
der VP 600, nach der Werkstoffübergangsverbinder<br />
und lösbare<br />
Klemmverbinder aus Metall für Rohre<br />
aus Polyethylen in der Gas- und Wasserversorgung<br />
geprüft und zertifiziert<br />
werden konnten. Durch die technische<br />
Weiterentwicklung der Polyethylen-<br />
Rohrwerkstoffe und der Berücksichtigung<br />
im DVGW-Regelwerk wurde 2001<br />
die erste Überarbeitung der VP 600 vorgenommen.<br />
Wegen der besonderen Anforderungen<br />
an Bauteile für die Trinkwasserversorgung<br />
wurde vom Bereich<br />
Wasser eine eigenständige Prüfgrundlage<br />
erarbeitet. Dies führte dazu, die<br />
Anforderungen im Nachfolgedokument<br />
auf den Einsatz in der Gasversorgung<br />
zu beschränken.<br />
Vor diesem Hintergrund und der<br />
technischen Weiterentwicklung wurde<br />
die VP 600 vom TK Gasarmaturen<br />
grundlegend überarbeitet und in<br />
die DVGW Technische Prüfgrundlage<br />
5600-1 „Werkstoffübergangsverbinder<br />
aus Metall für Rohre aus Polyethylen<br />
(PE 80, PE 100) sowie aus<br />
vernetztem Polyethylen (PE-Xa) für<br />
Gasleitungen; Anforderungen und Prüfungen“<br />
überführt.<br />
Einspruchsfrist: 30.11.2012<br />
10 / 2012 779
Faszination Technik
Die verborgene Welt<br />
Bei Starkregen dient der Entlastungssammler im Bremer<br />
Mischwassersystem dazu, verdünntes Mischwasser, das vom<br />
Kanalnetz nicht mehr abgeleitet werden kann, zwischenzuspeichern<br />
und in die Regenbecken abzuleiten. Bei starken<br />
Regenfällen stehen 180.000 m 3 zusätzliches Speichervolumen<br />
durch unterirdische Stauraumkanäle zur Verfügung.<br />
Fotoquelle: hanseWasser Bremen GmbH, Bremen
Produkte & Verfahren<br />
Foto: RS Technik<br />
RS-Technik<br />
Rohr im Rohr-Schlauchlining-Technologie im<br />
Trinkwasserbereich<br />
Mit der Entwicklung des RS BlueLine®-<br />
Verfahrens hat die RS Technik AG Akzente<br />
gesetzt. Bei dem Verfahren wird ein<br />
flexibler Schlauchträger mit einem Zweikomponenten-Epoxidharz<br />
imprägniert,<br />
in die zu sanierende Leitung eingebracht<br />
und anschließend durch Wärmezufuhr mit<br />
Warmwasser oder Dampf zu einem neuen<br />
Rohr ausgehärtet. Die Rohr-im-Rohr-<br />
Lösung ist unabhängig und alleine tragfähig<br />
und übernimmt ohne Unterstützung<br />
des Altrohres alle statischen Außen- und<br />
Innenlasten. Grundsätzlich stehen zwei<br />
verschiedene Schlauchträger-Typen zur<br />
Verfügung: Beim so genannten BlueLiner<br />
Inversion erfolgt die Inversion mittels<br />
hydrostatischer Wassersäule oder<br />
mit Druckluft; der BlueLiner Pull-In wird<br />
mit einer Winde eingezogen und anschließend<br />
durch die Inversion eines Kalibrierschlauches<br />
aufgestellt. Das Verfahren, das<br />
von der RS Technik Aqua GmbH auf dem<br />
deutschen Markt angeboten wird, macht<br />
deutlich, welche Entwicklungspotentiale<br />
nach wie vor in der Linertechnologie vorhanden<br />
sind. Mit BlueLine® entstand ein<br />
leistungsstarkes Paket aus moderner Sanierungstechnik<br />
und hochwertigen Harzsystemen,<br />
von dem Versorger, Netzbetreiber<br />
und Anwender gleichermaßen<br />
profitieren können. Es eignet sich für eine<br />
Anwendung im Trinkwasserbereich ebenso<br />
wie für industrielle Anwendungen und<br />
Bild 1: Einbau des RS BlueLine ® -Systems mit einer Drucktrommel<br />
Bild 2: Zu den größten Vorteilen des Sanierungsverfahrens gehört der Umstand, dass<br />
man (fast) nichts sieht – wie hier beim erfolgreichen Einzug des BlueLiners in eine<br />
Trinkwasserversorgungsleitung am Falkenseer Platz in Berlin-Spandau, den die Frisch<br />
& Faust Tiefbau GmbH im Auftrag der Berliner Wasserbetriebe durchgeführt hat<br />
sorgt für technisch ausgereifte, langlebige<br />
und wirtschaftliche Sanierungsergebnisse.<br />
Dabei ergeben sich nicht nur Einsparpotentiale<br />
in punkto Kosten und Zeit.<br />
Aufgrund der Materialeigenschaften des<br />
verwendeten Epoxidharzes finden auch<br />
umweltschutztechnische Gesichtspunkte<br />
Berücksichtigung.<br />
Produktpalette erweitert<br />
„Die RS Technik AG hat mit dem modernen<br />
Liner-Verfahren ihr Produktportfolio<br />
speziell im Bereich der Sanierung von<br />
Trinkwasserleitungen komplettiert“, erläutert<br />
Lutz Kaiser, Geschäftsführer der<br />
RS Technik Aqua<br />
GmbH. „RS Blue-<br />
Line® ist im Nennweitenbereich<br />
von<br />
DN 100 bis DN<br />
1000 mm (4” bis<br />
32”) einsetzbar,<br />
Schläuche mit größeren<br />
Nennweiten<br />
auf Anfrage lieferbar.“<br />
Aufgrund der<br />
für das Verfahren<br />
charakteristischen<br />
Vor-Ort-Imprägnierung<br />
mit Epoxidharz<br />
MaxPox®<br />
bietet RS BlueLine®<br />
ein Höchstmaß an<br />
Flexibilität an der Einbaustelle. Das Trägermaterial<br />
des Schlauches besteht aus<br />
einem Gemisch aus Advantex-Glas und<br />
Polyesterfasern. Der querelastische Glas-<br />
Filz-Verbund ist auf der Innenseite mit Polyolefin<br />
beschichtet. Die Dosierung und<br />
luftfreie Mischung der Harzkomponenten<br />
sowie die Imprägnierung des Liners erfolgen<br />
direkt vor Ort in einer mobilen Mischund<br />
Tränkanlage. Dabei wird der Liner unter<br />
Vakuum gesetzt, gleichmäßig mit dem<br />
Harzsystem getränkt und kalibriert. „Eine<br />
so genannte speicherprogrammierbare<br />
Steuerung (SPS) sorgt dabei für einen<br />
kontrollierten Einbauprozess und konstante<br />
Sanierungsergebnisse“, nennt Kaiser<br />
weitere Vorteile des Verfahrens, das darüber<br />
hinaus über eine umfangreiche Messund<br />
Dokumenta tionstechnik verfügt. Der<br />
Schlauchliner für Druckrohrsysteme erfüllt<br />
die Bestimmungen des DVGW Arbeitsblattes<br />
W270 sowie der „Leitlinie des<br />
Umweltbundesamtes zur hygienischen<br />
Beurteilung von organischen Materialien<br />
im Kontakt mit Trinkwasser“ (KTW-Leitlinie).<br />
Das eingesetzte Harz entspricht der<br />
Verordnung der Registration, Evaluation<br />
and Authorisation of Chemicals (REACH)<br />
gemäß DIN 16946 Teil 2 – EU Chemikalienverordnung.<br />
Kontakt: RS Technik AG, NL Bergkamen,<br />
Tel. +49 2389 928530,<br />
www.rstechnik.com<br />
Foto: RS Technik<br />
782 10 / 2012
Ulrich Rotte Anlagenbau u. Fördertechnik<br />
Schachtinspektionssysteme mit Akkupack<br />
Mit den Schachtinspektionssystemen<br />
SI4000 bis SI8000 hat die Ulrich Rotte<br />
Anlagenbau u. Fördertechnik GmbH moderne<br />
Inspektionsanlagen für die digitale<br />
Datenerfassung nach DIN EN 135068-2<br />
entwickelt. Die leistungsstarken Systeme<br />
sind für den Ein-Mann-Betrieb konzipiert<br />
und liefern eine lückenlose Dokumentation<br />
von der Untersuchung und Beurteilung<br />
von Schächten, die sich nahtlos in vorhandene<br />
Software-Lösungen zur Kanaldaten-<br />
Verwaltung integrieren lässt. Die Prüfeinheiten<br />
bestehen aus einem Dreibein-Stativ,<br />
an dem zentrisch eine um 360° rotierbare<br />
Digitalkamera am Ende eines auf 4, 6 oder<br />
8 m Schachttiefe teleskopierbaren Aluminiumprofils<br />
installiert ist. Stativ und Kamera<br />
sind über ein Kabel mit dem Rechner im<br />
Einsatzfahrzeug verbunden. Darüber hinaus<br />
hat Rotte mit dem so genannten SI-<br />
Lifter eine weitere Alternative geschaffen,<br />
bei der sich die Kameraeinheit auch<br />
direkt vom Fahrzeug aus schwebend über<br />
dem Schacht positionieren lässt. Doch damit<br />
sind die technischen Möglichkeiten<br />
noch nicht ausgereizt: Aktuell wurden die<br />
Schachtinspektionssysteme mit einen Akkupack<br />
ausgestattet, der den Aktionsradius<br />
enorm erweitert und für Flexibilität bei<br />
der Untersuchung von Schachtbauwerken<br />
an schwer zugänglichen Standorten sorgt.<br />
Gleichzeitig ist ein neues Softwarepaket<br />
in Vorbereitung, das den Netzbetreibern<br />
auf Grundlage von allgemein zugänglichen<br />
Internetplattformen wie etwa<br />
Google Earth eine einfache und klar strukturierte<br />
Lösung für die Darstellung der<br />
erfassten und ausgewerteten Daten mit<br />
gleichzeitiger Ermittlung der Sanierungskosten<br />
ermöglichen wird.<br />
Mobil mit Akkupack<br />
„Das Einsteigen in einen Schacht zu reinen<br />
Inspektionszwecken gehört der Vergangenheit<br />
an“, erläutert Dipl.-Ing. Andreas Sewing,<br />
verantwortlich für den Vertrieb und<br />
die Projektierung bei der Ulrich Rotte Anlagenbau<br />
u. Fördertechnik GmbH. Die Datenerhebung<br />
am Schacht ist wirtschaftlich und<br />
erfolgt entweder mit dem SI-Dreibein oder<br />
über den SI-Lifter direkt vom Fahrzeug aus.<br />
Darüber hinaus wurde das System in diesem<br />
Jahr um eine zusätzliche Variante erweitert,<br />
die den Anwendungsbereich deutlich<br />
erweitert: So haben die Techniker bei Rotte<br />
ein tragbares Akkupack entwickelt, das eine<br />
Trennung von Anlage und Fahrzeug erlaubt<br />
– etwa in Situationen, in denen der Schacht<br />
nicht mit dem Einsatzfahrzeug direkt angefahren<br />
werden kann. „Durch die Trennung<br />
von Einsatzfahrzeug und Kamerateleskop<br />
können auf diese Weise auch schwer zugängliche<br />
Schächte erfasst werden“, macht<br />
Sewing deutlich.<br />
Komplettes Bild<br />
Bei der Inspektion wird die vollständige<br />
Schachtwandoberfläche in Bilddaten so<br />
erfasst, dass die detaillierte Auswertung<br />
im Anschluss an die Erfassung vor Ort nach<br />
EN13508-2 im Büro erfolgen kann. Die im<br />
Einsatzfahrzeug genutzte Erfassungssoftware<br />
wurde gemeinsam mit der DIGMA<br />
Dienstleistungsges. mbH entwickelt und<br />
zur Serienreife gebracht. Die Datenerfassung<br />
erfolgt dabei in zwei aufeinanderfolgenden<br />
Schritten. „In der Tiefenfahrt mit<br />
vertikal abwärts gerichteter Optik wird ein<br />
optischer Ersteindruck aufgezeichnet und<br />
zugleich die Startposition der eigentlichen<br />
Inspektion erreicht“, beschreibt Sewing<br />
den Ablauf des Verfahrens. Die Abwärtsfahrt<br />
wird bei Erreichen des Schachtbodens<br />
durch Sensoren gestoppt, so dass die<br />
Kamera nicht auf dem Boden aufsetzt. Danach<br />
wird die Optik in die Waagerechte gedreht<br />
und nimmt in der Aufwärtsfahrt um<br />
360° rotierend die Schachtwand in 25 cm<br />
hohen Ebenen auf. Aus je sechs Fotos setzt<br />
der Rechner, in den die Bilder übertragen<br />
werden, für jede Ebene ein Panoramabild<br />
zusammen. Zusammen ergeben diese Aufnahmen<br />
eine vollflächige Abwicklungsdarstellung<br />
der kompletten Schachtwand von<br />
der Sohle bis zur Abdeckung. Die Ergebnisse<br />
sind in die gängigen Software-Lösungen<br />
zur Kanaldaten-Verwaltung übertragbar.<br />
Kontakt: Ulrich Rotte Anlagenbau u.<br />
Fördertechnik GmbH, Salzkotten,<br />
E-Mail: info@ulrich-rotte.de<br />
Foto: Rotte<br />
Foto: Rotte<br />
Bild 1: Einfacher geht‘s nicht: Mit dem SI-Lifter lässt sich die<br />
Kameraeinheit direkt vom Fahrzeug aus schwebend über<br />
dem Schacht positionieren<br />
Bild 2: Das ist neu: Mit dem tragbaren Akkupack ist eine Trennung<br />
von Anlage und Fahrzeug möglich. Auf diese Weise können<br />
auch schwer zugängliche Schächte erfasst werden<br />
10 / 2012 783
Produkte & Verfahren<br />
Simona<br />
PP-DWU AlphaPlus® im Behälterberechnungsprogramm<br />
TankDesigner<br />
Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
des bei Simona verwendeten<br />
und durch die Fa. FAB Consult vertriebenen<br />
Behälterberechnungsprogramms Tank-<br />
Designer konnte nun auch der Werkstoff<br />
SIMONA® PP-DWU AlphaPlus® eingearbeitet<br />
werden. PP-DWU AlphaPlus® ist die<br />
einzige beim DIBt zugelassene Formmasse,<br />
die für ein Produktsystem aus Platten,<br />
Rohren, Formteilen, Stäben und Schweißdrähten<br />
eingesetzt wird. Zudem zeichnet<br />
sich dieser Werkstoff durch seine höheren<br />
Langzeitfestigkeiten (Kriechmodule) von<br />
bis zu 25 % gegenüber standardmäßigen<br />
PP-H Typen aus.<br />
Seit kurzem steht die Version 5.0020<br />
bzw. das Update auf diese Version zum<br />
Download zur Verfügung. Hier kann nun<br />
der Vorteil, den PP-DWU AlphaPlus® seinen<br />
Kunden durch seine erhöhte Steifigkeit<br />
bietet, auch in eine prüffähige Statik einfließen.<br />
Die Kunden können somit, ähnlich<br />
wie bei PE 80 zu PE 100, unter bestimmten<br />
Rahmenbedingungen eine Wanddickeneinsparung<br />
erzielen und somit günstiger<br />
bauen. Dies gilt insbesondere im<br />
Rechteckbehälterbau.<br />
Kontakt: SIMONA AG, Kirn, Tel. +49<br />
6752 14-0, E-Mail: mail@simona.de,<br />
www.simona.de<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe<br />
<strong>VPC</strong> © -<strong>Rohrkupplung</strong> mit erweitertem<br />
Spannbereich<br />
Die <strong>VPC</strong>®-<strong>Rohrkupplung</strong>, die für eine optimale<br />
und dauerhaft dichte Verbindung von<br />
Rohren gleicher Nennweiten aus gleichen<br />
oder verschiedenen Werkstoffen mit unterschiedlichen<br />
Außendurchmessern sorgt,<br />
ist seit diesem Jahr für Spannbereiche bis<br />
1.000 mm erhältlich. Und das individuell<br />
nach Kundenwunsch in jedem Nennweitenbereich<br />
– stufenlos. „Sie sagen uns,<br />
Egal ob gerippt, gewellt oder glatt – die <strong>Funke</strong> <strong>VPC</strong> ® -<br />
<strong>Rohrkupplung</strong> verbindet Rohre gleicher Nennweiten<br />
aus gleichen oder verschiedenen Werkstoffen mit unterschiedlichen<br />
Außendurchmessern dauerhaft dicht<br />
was Sie brauchen und wir stellen es her,<br />
lautet die klare Botschaft, die wir mit diesem<br />
Produkt verbinden“, macht Produktmanager<br />
Horstmann deutlich. Mit einem<br />
Spannbereich von bis zu 1.000 mm lassen<br />
sich auch bei Sammlern im öffentlichen<br />
Kanalnetz vernünftige Übergangslösungen<br />
schaffen. Egal ob bei einer Sanierung,<br />
einer Reparatur oder bei der Verlegung<br />
einer neuen Leitung:<br />
Aufgrund seiner bauartbedingten<br />
Vorteile erleichtert<br />
das Formteil die<br />
Montage selbst bei unterschiedlichen<br />
Außendurchmessern<br />
erheblich. Damit<br />
trägt <strong>Funke</strong> zu noch mehr<br />
Flexibilität auf der Baustelle<br />
bei.<br />
Die Montage der<br />
<strong>Rohrkupplung</strong>en verläuft<br />
einfach. Während ein<br />
Drehmomentschlüssel für<br />
das Anziehen der Spannbänder<br />
bei den kleineren<br />
Spannbereichen (< 300<br />
mm) ausreicht, erleichtert<br />
ein ebenfalls bei <strong>Funke</strong> erhältlicher Tangentialspanner<br />
den Einbau der <strong>Rohrkupplung</strong>en<br />
in den Spannbereichen von 300<br />
bis 1.000 mm. In diesem Zusammenhang<br />
ist es erwähnenswert, dass mit der <strong>Rohrkupplung</strong><br />
werkstoffbedingte Unterschiede<br />
in den Außendurchmessern der Rohre von<br />
bis zu 70 mm ausgeglichen werden können.<br />
Die <strong>VPC</strong>®-<strong>Rohrkupplung</strong> ist in der Version<br />
DN 150 BF (für Außendurchmesser<br />
von 210 bis 215 mm) auch für die Verbindung<br />
mit einem Betonrohr mit Fuß einsetzbar.<br />
Das Set besteht aus einer <strong>VPC</strong>®-<br />
<strong>Rohrkupplung</strong>, einem Betonadapter aus<br />
Kunststoff und einem Adapterring aus<br />
Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EP-<br />
DM). Für die Verbindung von Kunststoffrohren<br />
mit runden Betonrohren in den<br />
Nennweiten DN 250 bis 1000 stehen Ausgleichsringe<br />
aus EPDM oder Betonadapter<br />
aus Kunststoff zur Verfügung, die den materialbedingten<br />
erheblichen Unterschied bei<br />
dem Rohraußendurchmesser ausgleichen.<br />
Kontakt: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH,<br />
Hamm-Uentrop, Tel. +49 2388 3071-0,<br />
E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
784 10 / 2012
VAG-Armaturen<br />
App für iPhone und iPad: DigiFlange<br />
DigiFlange auf dem iPad<br />
Ab sofort gibt es eine VAG-App für iPhone<br />
und iPad. DigiFlange ist kostenlos im App<br />
Store erhältlich und ermöglicht die schnelle<br />
und einfache Ermittlung von Flanschmaßen,<br />
Armaturen-Baulängen und Rohrabmessungen.<br />
Aus der Idee, unabhängig vom VAG-Tabellenschieber,<br />
schnell und unkompliziert<br />
die gewünschte Flanschverbindung auszuwählen,<br />
entstand das App DigiFlange. Durch<br />
das Scrollrad können Sie die gewünschten<br />
Nennweiten (DN) und Druckstufen (PN)<br />
auswählen. Mit den drei Buttons unterhalb<br />
der angezeigten Werte wird zwischen der<br />
Bestimmung von Flanschmaßen, Armaturen-Baulängen<br />
und Rohrabmessungen gewechselt.<br />
Über die drei Schaltflächen im<br />
oberen Bereich der Benutzeroberfläche<br />
kann der Benutzer zwischen den<br />
in der App hinterlegten Materialien<br />
Grauguss, duktilem Gusseisen und<br />
Stahl umschalten. Um ein erklärendes<br />
Bild zum jeweiligen Ergebnis angezeigt<br />
zu bekommen, tippen Sie einfach<br />
ein Ergebnisfeld an. Die Anzahl<br />
dieser Felder kann sich beim Wechseln<br />
zwischen den Bereichen Flanschverbindungen,<br />
Armaturenbaulängen<br />
und Rohrabmessungen ändern.<br />
Armaturen, Flansche, Maße,<br />
Rohrabmessung, Berechnung: Digi-<br />
Screenshot iPhone<br />
Flange ist einfach zu benutzen und kostenlos<br />
im App Store für iPhone und iPad in<br />
Deutsch und Englisch erhältlich.<br />
Kontakt: VAG-Armaturen GmbH,<br />
Mannheim, Tel. +49 621 7490,<br />
E-Mail: info@vag-group.com,<br />
www.vag-armaturen.com<br />
Unitechnics<br />
Gegen Geruch, Korrosion und Fremdwasser<br />
in Kanalsystemen<br />
Seit mehr als zehn Jahren entwickelt Unitechnics<br />
zielführende Strategien und Lösungen<br />
gegen Geruch/Korrosion sowie<br />
Oberflächen-/Fremdwasser<br />
in Entwässerungssystemen,<br />
die erfolgreich<br />
in der Praxis<br />
umgesetzt werden. Neu auf<br />
dem Markt sind zwei Produkte<br />
zur Erkennung bzw.<br />
Vermeidung von korrosiven<br />
Erscheinungen in Schächten:<br />
Der Uni-KorroCheck ©<br />
ist ein „Korrosions-Frühwarnsystem“<br />
zur Erkennung erster<br />
Anzeichen von Korrosion in betroffenen<br />
Schächten oder Pumpwerken.<br />
Mittels Sprühapplikation<br />
kann bereits bei relativ neuen<br />
Betonbauwerken der langfristige<br />
Korrosionsfortschritt abgeschätzt<br />
werden, um<br />
rechtzeitig gegenzusteuern<br />
und teure Sanierungen<br />
zu vermeiden.<br />
Die<br />
Handhabung<br />
ist denkbar<br />
einfach: In<br />
zwei Teststufen<br />
werden Indikatoren verwendet,<br />
die direkt an die Betonschachtwand<br />
gesprüht werden. Die unmittelbar<br />
danach einsetzende<br />
Farbveränderung zeigt eindeutig<br />
den aktuellen Grad der Korrosion.<br />
Der Unitechnics Schmutzfänger<br />
wird aus PE-HD und<br />
Edelstahl gefertigt und widersteht<br />
auch stark aggressiven<br />
Kanalatmosphären. Er erfüllt<br />
zusätzlich dieselben Anforde-<br />
Uni-KorroCheck ©<br />
Schmutzfänger aus PE-HD<br />
rungen wie gängige verzinkte Schmutzfänger.<br />
Allerdings ist er korrosionsbeständig<br />
und damit über viele Jahre nutzbar.<br />
Darüber hinaus kann mit Verwendung<br />
dieses Schmutzfängers die Betriebssicherheit<br />
erhöht werden, da korrodierende<br />
Schmutzfänger in Teilen oder auch in<br />
Gänze in Schächte fallen können.<br />
Kontakt: Unitechnics KG, Schwerin,<br />
E-Mail: info@unitechnics.de<br />
10 / 2012 785
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Pipelinebau<br />
Risikobewertung von Rohrleitungen<br />
in tagesbruchgefährdeten<br />
Bergbaugebieten<br />
Von Steffen Päßler und Manfred Veenker<br />
Im Artikel wird ein Konzept zur Bewertung des Risikos in tagesbruchgefährdeten Gebieten am Beispiel der Braunkohlengruben<br />
Mitteldeutschlands vorgestellt. Anhand von statistischen Untersuchungen von 55 Tiefbaugruben wird eine Abschätzung der<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit von Tagesbrüchen vorgestellt. Abschließend wird das Verfahren an zwei Fallbeispielen angewendet,<br />
um zu prüfen, ob nach Stand der Technik ein sicherer Betrieb von Rohrleitungen in diesen Gebieten möglich ist.<br />
Quelle: Spiegel Online<br />
Einleitung<br />
Die Sicherheitsbewertung von Rohrleitungen unter Zusatzbeanspruchungen,<br />
die über den Lastfall Innendruck hinausgehen,<br />
kann grundsätzlich deterministisch oder probabilistisch<br />
erfolgen. Bei der Bewertung von Zusatzbeanspruchungen<br />
in Bergbaugebieten ist die deterministische Herangehensweise<br />
Stand der Technik, was beim Auftreten von<br />
sog. Tagesbrüchen zu Problemen führen kann. Tagesbrüche<br />
sind lokale Brucherscheinungen über Hohlräumen des Bergbaus<br />
(z. B. alte Strecken und Schächte). Die trichterförmigen<br />
Einsenkungen können einen Durchmesser und eine Tiefe<br />
von mehreren Metern erreichen und so die Rohrleitung<br />
signifikant belasten. Während die Größenordnung eines Tagesbruchs<br />
relativ gut abzuschätzen ist, kann das zeitliche<br />
und örtliche Auftreten dieses Bergschadens nicht vorausgesagt<br />
werden.<br />
Bild 1: Durchhängende Leitungen über einem Bruch<br />
Um die Gefahr des „unnötigen Totrechnens“ der Rohrleitung<br />
für dieses relativ seltene Phänomen zu vermeiden, ist<br />
es zweckmäßig, auch probabilistische Bewertungsansätze zu<br />
prüfen. Dafür muss die Eintretenswahrscheinlichkeit eines Tagesbruchs<br />
unter der Rohrleitung und die Größenordnung der<br />
auftretenden Zusatzbelastung ermittelt werden.<br />
Deterministische Untersuchungen<br />
Eine klassische deterministische Bemessung geht immer von<br />
dem „Worst-Case“ aus, dass der als „nicht auszuschließen“<br />
erkannte Fall wirklich eintritt. Für Imponderabilien sind dann<br />
noch die Lasten mit einem Sicherheitsfaktor zu multiplizieren<br />
bzw. die Widerstandsseite durch den Sicherheitsfaktor zu dividieren.<br />
Die anzusetzenden Sicherheiten liegen im Formelwerk<br />
für Hochdruckleitungen in der Bandbreite von S = 1,2<br />
bis S = 2,0 und es ist unmittelbar einsichtig, dass eine Hochdruckleitung,<br />
die im Allgemeinen zu 100 % für den Lastfall<br />
Innendruck ausgelegt ist und keine nennenswerte Tragreserve<br />
für äußere Lasten (Biegung, Zwängung, Freespan usw.)<br />
hat, nur kleinere Tagesbruchdurchmesser überspannen kann.<br />
Hier gibt es allerdings schon die Möglichkeit, das deterministische<br />
Konzept nicht zu verlassen und trotzdem Tragreserven<br />
zu mobilisieren, indem für diesen Sonderfall „Tagesbruch“<br />
das Sicherheitskonzept verändert wird. Die im Folgenden<br />
aufgezeigten Szenarien verdeutlichen das:<br />
Im Szenario 1 wird davon ausgegangen, dass die Hochdruckleitung<br />
im Bereich des Freespan die zulässigen Spannungen<br />
gemäß Regelwerk einhält. Zusätzlich zu der Umfangsspannung<br />
aus Innendruck tritt nun eine Längsspannung<br />
im Freespanbereich auf, die mit der Umfangsspannung<br />
zur Vergleichsspannung zusammengefasst wird. Die Forderung,<br />
dass die zulässige Spannung auch im Tagesbruchbereich<br />
nicht überschritten werden darf, führt damit zu der Forderung,<br />
dass es einen Tagesbruch von signifikanter Größe im<br />
Bereich der Leitung nicht geben darf.<br />
Im Szenario 2 wird davon ausgegangen, dass das Auftreten<br />
eines Tagesbruchs im Bereich einer Leitung relativ<br />
786 10 / 2012
schnell entdeckt wird und dann Sicherungsmaßnahmen ergriffen<br />
werden können. Unter diesem Aspekt kann es zugelassen<br />
werden, dass an den Rändern des Biegebalkens Fließen<br />
auftritt. Das bedeutet, dass die Sicherheit gegen Fließen<br />
lokal auf 1,0 gesetzt wird. Die Leitung hält dann zwar<br />
nicht mehr bestimmungsgemäß die zulässigen Spannungen<br />
ein, die Tragfähigkeit (äußere Sicherheit) und die Funktionsfähigkeit<br />
(innere Sicherheit) der Leitung sind jedoch nach<br />
wie vor gegeben.<br />
In Szenario 3 wird davon ausgegangen, dass die Leitung<br />
wegen der großen Verformungen in das statisch günstigere<br />
Tragwerk „Seiltragwerk“ übergeht, was zu einem Durchplastizieren<br />
und Abplatten der Leitungsbereiche an den Freespanrändern<br />
führt. Dieses Tragwerk ist dann mit sehr großen<br />
Verformungen verbunden (siehe Bild 1). Die Tragfähigkeit<br />
des Systems ist zwar noch gegeben, die Gebrauchsfähigkeit<br />
(Fluid transport) selbstverständlich nicht mehr.<br />
Für den bergbaulichen Laien, der mit Sicherheitsfragen<br />
von Hochdruckleitungen befasst ist, ist erstaunlich, mit welcher<br />
Präzision Geotechniker die räumliche Ausdehnung von<br />
Tagesbrüchen aufzeigen können (Fenk 1979). Wenn in gemeinsamem<br />
Konzept mit diesen Fachleuten erreicht werden<br />
kann, dass sie ihre geotechnische Analyse durchführen, ohne<br />
selbst „versteckte Sicherheiten“ einzubringen, dann führen<br />
diese Untersuchungen zu erstaunlich kleinen Tagesbruchdurchmessern.<br />
Aus grundsätzlichen Erwägungen sollten diese<br />
dann jedoch mit einem einheitlichen Sicherheitsfaktor belegt<br />
werden, der nach längeren Untersuchungen zunächst auf S =<br />
1,3 festgelegt wurde (Päßler, Veenker 2010). Schon das Zulassen<br />
von Szenario 2 hat in durchgeführten Untersuchungen<br />
dazu geführt, dass in Gefährdungsbereichen, in denen Hochdruckleitungen<br />
in Braunkohletiefbaugebieten verlegt sind, 80<br />
bis 90 % der potenziellen Gefährdungen als zulässig ausgesondert<br />
wurden.<br />
Die restlichen 10 bis 20 %, die Zustände gemäß Szenario<br />
3 generieren würden, führen allerdings bei Sicherungsund<br />
Ertüchtigungsmaßnahmen zu exorbitanten Kosten, da<br />
von Online-Über wachung über Ertüchtigung der Leitung bis<br />
hin zur Komplettverlegung, Maßnahmen zur Verfügung stehen,<br />
die mit hohen Baukosten verbunden sind.<br />
In diesem Zusammenhang ergibt sich praktisch von selbst<br />
die Frage, ob das deterministische Konzept zwangsläufig und<br />
ausschließlich angewandt werden muss oder ob eine probabilistische<br />
Bewertung hier ergänzend durchgeführt werden<br />
kann.<br />
Grundlagen des probabilistischen<br />
Konzeptes<br />
Die Bemessung von Tragwerken geschieht weltweit in allen<br />
Regelwerken nach dem deterministischen Konzept. Bei<br />
diesem Konzept kann trotz relativ hoher Sicherheitszahlen<br />
nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Schäden und Unfällen<br />
kommt. Dies bedeutet allerdings nicht, dass das deterministische<br />
Konzept mangelhaft wäre, sondern dass in Ausnahmefällen<br />
das zufällige Zusammentreffen mehrerer Imponderabilien<br />
zu einem Versagen führt. In den letzten drei<br />
Jahrzehnten sind deshalb Verfahren entwickelt worden, die<br />
im Nachgang zur deterministischen Bemessung eine Systembewertung<br />
vornehmen. Auf der Grundlage der Eintretenswahrscheinlichkeit<br />
von Schäden und deren Auswirkungen<br />
lassen sich Risiken errechnen und wenn es für diese Risiken<br />
Grenzwerte gibt, so lässt sich die wirkliche Sicherheit<br />
eines Systems mathematisch darstellen. Für Hochdruckleitungen<br />
sind probabilistische Bewertungen dieser Art in der<br />
Schweiz, in den Niederlanden und in Großbritannien bereits<br />
gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland ist mit der DIN<br />
EN ISO 16708 eine Norm eingeführt, in der – abhängig von<br />
den Parametern der Hochdruckleitung – Grenzwerte festgeschrieben<br />
sind.<br />
In Anlehnung an diese Verfahren ist es möglich, die Zulässigkeit<br />
einer bergbaulichen Situation zu bewerten, sofern<br />
die Geotechniker in der Lage sind, die Eintretenswahrscheinlichkeit<br />
und die räumliche Ausdehnung des Bergbaugebietes<br />
vorzugeben.<br />
Ein Problem bei der Übertragung der probabilistischen Bewertung<br />
nach DIN EN ISO 16708 auf bergbauliche Problemstellungen<br />
ist die Frage nach der Bezugsgröße des akzeptablen<br />
Restrisikos (empfohlene Zielsicherheitsniveaus). Hier<br />
wurden die in der Vergangenheit im gesamten Versorgungsgebiet<br />
aufgetretenen Versagensfälle auf den Leitungskilometer<br />
und das Jahr bezogen. Wenn der betroffene Leitungsabschnitt<br />
länger als 1 km ist, muss selbstverständlich die ermittelte<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit für Tagesbrüche durch<br />
die Abschnittslänge in Kilometern dividiert werden, um dann<br />
das Ergebnis mit dem Grenzwert der DIN EN ISO 16708 zu<br />
vergleichen. Anders verhält es sich in den häufig auftretenden<br />
Fällen (insbesondere in Bergbaugebieten), wenn der betroffene<br />
Leitungsabschnitt kürzer als 1 km ist. In diesen Fällen<br />
darf die dort gewonnene Eintrittswahrscheinlichkeit keineswegs<br />
auf die Länge von 1 km hochgerechnet werden, da<br />
in den Nachbarbereichen der betroffenen Leitungslänge keine<br />
Tagesbruch gefährdung besteht. Auf dem kurzen, gefährdeten<br />
Abschnitt entspricht hier die ermittelte Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
dann der Eintrittswahrscheinlichkeit bezogen<br />
auf den Leitungskilometer.<br />
Die so aufgestellte Untersuchung stellt eine „Structural<br />
Relability Analysis“ (SRA) dar, bei der nur die Versagenswahrscheinlichkeit<br />
der Struktur (hier: Hochdruckleitung) untersucht<br />
wird. Die in DIN EN ISO 16708 angegebenen Grenzwerte<br />
beziehen sich auch nur auf eine solche SRA. Allerdings<br />
gehen Abstand zur Bebauung, Bevölkerungsdichte und Art<br />
des Fluids in den Grenzwert ein.<br />
Statistische Untersuchungen<br />
Im Bergbau ist aufgrund der komplexen Einflussfaktoren eine<br />
empirische Herangehensweise oft unumgänglich. Für die vorliegende<br />
Arbeit wurden im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier<br />
insgesamt 55 Tiefbaugruben untersucht und statistisch<br />
ausgewertet. Es zeigt sich, dass nur bei ca. 40 % der Gruben<br />
überhaupt Tagesbrüche aktenkundig sind. Die Verteilung der<br />
Bruchdurchmesser für rund 1.100 ausgewertete Stichproben<br />
ist in Bild 2 dargestellt.<br />
10 / 2012 787
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Pipelinebau<br />
Bild 2: Verteilung der<br />
Tagesbruchdurchmesser<br />
im mitteldeutschen<br />
Braunkohlenrevier<br />
Tabelle 1: Quantile der Verteilung des Tagsbruchdurchmesser<br />
Quantile<br />
[–]<br />
Empirisch<br />
[m]<br />
Tagesbruchdurchmesser<br />
LogNormal [m, s]<br />
{m}<br />
Theoretisch<br />
ExtremeValue [a, b]<br />
[m]<br />
0,900000 5,0 5,7 5,1<br />
0,950000 7,3 7,5 6,1<br />
0,990000 14,9 12,3 8,4<br />
0,999999 30,0 72,0 21,2<br />
Kategorie<br />
des Fluides<br />
A<br />
C<br />
B<br />
D<br />
F<br />
Die Tabelle 1 zeigt, dass 90 % der gefallenen Tagesbrüche<br />
einen Durchmesser ≤ 5,0 m aufweisen. Von den ausgewerteten<br />
Daten lagen 95 % der Tagesbrüche unter einem<br />
Durchmesser von 7,3 m. Das 99 %-Quantil liegt bei einem Tagesbruchdurchmesser<br />
von 14,9 m und besagt, dass 99 % der<br />
untersuchten Daten einen kleineren Durchmesser aufwiesen.<br />
Die empirisch ermittelte Verteilung der Bruchdurchmesser<br />
kann mathematisch mit einer Lognormal oder Extreme-<br />
Value Verteilung beschrieben werden.<br />
Bei der Lognormal-Verteilung werden die Durchmesser<br />
für das 99,9 %-Quantil sehr stark überschätzt, während die<br />
Tabelle 2: Fluidkategorie nach DIN EN ISO 16708<br />
Beschreibung<br />
Typische nicht brennbare Fluide auf Wasserbasis<br />
Nicht brennbare und nicht giftige Gase (z. B. N, CO 2<br />
, Ar, Luft)<br />
Brennbare und/oder toxische Flüssigkeiten (z. B. Öl, Ölprodukte)<br />
Nicht toxisches reines Erdgas<br />
Brennbare und/oder toxische Gase (z. B. H, Ethan, Ethylen, Chlor)<br />
anderen Werte nicht sehr von den empirisch ermittelten abweichen.<br />
Die Extreme-Value Verteilung weist für das 90 %-<br />
und das 99,9 %-Quantil eine gute Übereinstimmung auf und<br />
liegt mit dem Durchmesser von 21,2 m näher an dem tatsächlich<br />
dokumentierten, maximalen Tagesbruchdurchmesser<br />
von 22 m. Das 95 %- und 99 %-Quantil liegen mit den Werten<br />
deutlich unter dem empirischen Tagesbruchdurchmesser.<br />
Konzept zur Bestimmung der<br />
Bruchwahrscheinlichkeit<br />
Der Bruch eines Hohlraums kann hinsichtlich des Ortes und<br />
des Zeitpunktes derzeit kaum oder nur sehr ungenau vorhergesagt<br />
werden, da die Einflussfaktoren sehr komplex und<br />
die Parameter meist nicht vollständig bekannt sind. Unter der<br />
Annahme, dass jeder Einzelhohlraum (z. B. ein Meter unterirdische<br />
Tunnelstrecke) eine bestimmte (unbekannte) Bruchwahrscheinlichkeit<br />
hat, kann geschlussfolgert werden, dass<br />
sich für das gesamte Streckensystem eine (ebenfalls unbekannte)<br />
Verteilung der Bruchwahrscheinlichkeit ausbildet.<br />
Die Untersuchungen ergaben, dass die Bruchwahrscheinlichkeit<br />
bestimmt werden kann, wenn die Anzahl der Tagesbrüche<br />
auf die Abbaufläche bezogen werden. Das ist logisch,<br />
da es ein erheblicher Unterschied ist, ob beispielsweise zehn<br />
Tagesbrüche über einem Grubenfeld von 1 ha oder 100 ha<br />
Ausdehnung fallen.<br />
Dazu sind die Akten (Risswerk) hinsichtlich folgender Informationen<br />
auszuwerten:<br />
Anzahl der Tagesbrüche Anz (ohne Schachtverbrüche und<br />
ohne Brüche infolge von Versatzarbeiten)<br />
Auswertezeitraum Z [a] bei dem davon ausgegangen<br />
kann, dass die überwiegende Anzahl der Tagesbrüche<br />
auch aktenkundig wird (meist ab dem Jahr 1970 bis heute,<br />
also in der Regel 40 Jahre)<br />
Durch den Bergbau beanspruchte Fläche (Abbaufläche) A<br />
[ha]<br />
788 10 / 2012
Die spezifische Bruchwahrscheinlichkeit P E<br />
wird dann auf die<br />
Abbaufläche bezogen werden und ergibt sich nach:<br />
P E<br />
= Anz<br />
Z ⋅A<br />
⎡ Tagesbrüche ⎤<br />
⎢<br />
⎥ (1)<br />
⎣ Jahr ⋅ Abbaufläche ⎦<br />
Die Formel berücksichtigt nicht die Tagesbruchursache<br />
(Strecke, Streckenkreuz, Abbau). Das ist möglich, wenn vergleichbare<br />
Bedingungen vorliegen und der Untersuchungsbereich<br />
dementsprechend revierspezifisch eingegrenzt wird.<br />
Da in Mitteldeutschland die Abbautechnologie in den meisten<br />
Fällen der Bruchbau war (Klein, 1933, Wagenbreth, 2011),<br />
stellt sich durch wetter- und fördertechnische Randbedingungen<br />
für die untersuchten Objekte ein vergleichbares Verhältnis<br />
von Strecken, Streckenkreuzen und Abbauen zueinander<br />
ein, so dass diese Abstraktion zulässig erscheint.<br />
Auf Basis der spezifischen Bruchwahrscheinlichkeit kann<br />
die absolute Bruchwahrscheinlichkeit P Abs<br />
für ein konkretes<br />
Bewertungsobjekt (z. B. Rohrleitung) ermittelt werden, indem<br />
P E<br />
mit der von der Rohrleitung gequerten Abbaufläche<br />
A* multipliziert wird. Es gilt dann:<br />
P Abs<br />
= P E<br />
⋅ A * [Tagesbrüche/Jahr] (2)<br />
Für die von der Rohrleitung beanspruchte Fläche A* wurde ein<br />
Streifen von beidseitig je 5 m angenommen, womit 95 % der<br />
Tagesbrüche erfasst sind [Löbel 1996].<br />
Die absolute Bruchwahrscheinlichkeit P Abs<br />
für das Bewertungsobjekt<br />
kann dann mit Grenzwerten verglichen werden,<br />
die beispielsweise in der DIN EN ISO 16708 festgelegt sind.<br />
Die Grenzwerte sind streng genommen ein Grenzrisiko, bei<br />
dessen Einhaltung die Anlage nach dem Stand der Technik<br />
sicher betrieben werden kann. Sie liegt für Gasleitungen in<br />
der Größenordnung von 10 -6 Schadensfällen pro Leitungskilometer<br />
und Jahr.<br />
Risikobewertung<br />
Zur Bestimmung des Risikos ist neben der Bruchwahrscheinlichkeit<br />
auch das Schadensausmaß zu ermitteln (vgl. DIN EN<br />
ISO 16708, ISO 31000, DIN EN 60812). Nach DIN EN ISO<br />
16708 ist für Rohrleitungen die Gefährlichkeit des transportierten<br />
Stoffes und die Sicherheitsklasse relevant. Die Gefährlichkeit<br />
des Stoffes ist in Fluidkategorien unterteilt (s. Tabelle<br />
2).<br />
Die minimale Sicherheitsklasse ergibt sich für landverlegte<br />
Pipelines aus der Bevölkerungsdichte und der Fluidkategorie<br />
(Tabelle 3).<br />
Für landverlegte Pipelines ergibt sich die akzeptable Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
P f, akzeptabel<br />
nach folgendem empirischen<br />
Zusammenhang (DIN EN ISO 16708):<br />
( S+2)<br />
5⋅10−<br />
P f , akzeptabel<br />
= ⎡–<br />
P⋅D 3 ⎣<br />
[-] ⎤ ⎦<br />
(3)<br />
Es bezeichnen:<br />
S = Sicherheitsklasse aus Tabelle 3<br />
P = Innendruck der Pipeline in bar<br />
D = Außendurchmesser der Pipeline im m<br />
Tabelle 3: Sicherheitsklassen nach DIN EN ISO 16708<br />
Schadensausmaß/Örtlichkeit<br />
Fluidkategorie<br />
vernachlässigbar<br />
abgelegene<br />
Gebiete mit<br />
niedriger<br />
Bevölkerungsdichte<br />
A, C 1 – niedrig<br />
Anwendung des Konzeptes<br />
niedrig moderat hoch<br />
moderate<br />
Bevölkerungsdichte<br />
hohe<br />
Bevölkerungsdichte<br />
Fallbeispiel Grube Altzscherben bei Zscherben<br />
Westlich der Stadt Halle wurde im Grubenfeld Altscherben<br />
von 1885 bis 1936 Braunkohle auf 136 ha Abbaufläche in<br />
sieben Scheiben im Pfeilerbruchbau gewonnen. Die Deckgebirgsmächtigkeit<br />
beträgt 8 – 50 m (zwei Flöze). Von 1970<br />
bis 2010 fielen acht Tagesbrüche mit einem Durchmesser<br />
von 0,6 – 4 m und Bruchtiefen von 0,3 bis 8,0 m (LAGB,<br />
2011). Einer dieser Tagesbrüche fiel in der Leitungstrasse<br />
(Bild 3).<br />
Die Analyse des Risswerkes ergab, dass die Leitungstrasse<br />
mit einem Streifen von beiderseitig fünf Metern auf einer<br />
Länge von 3 km insgesamt 265 m unverwahrte Strecken,<br />
aber keine Schächte kreuzt. Für die Grube Altscherben ergibt<br />
sich nach Formel 1 eine spezifische Bruchwahrscheinlichkeit<br />
P E<br />
= 1,47 · 10 -3 /ha/a. Für die Bewertung, ob der Betrieb<br />
einer Pipeline über dieses Grubenfeld nach Stand der<br />
Technik sicher ist, wurden eine Wasser-, eine Öl- und eine<br />
Erdgaspipeline (D = 0,5 m, P = 10 bar) betrachtet. Die Ergebnisse<br />
zeigt Tabelle 4.<br />
Für die Wasserleitung wäre der Sicherheitsnachweis,<br />
trotz einer hohen Tagesbruchgefährdung, erbracht. Für die<br />
Öl- und Erdgasleitung wäre, bei reiner Berücksichtigung der<br />
Spezifischen Bruchwahrscheinlichkeit, der Sicherheitsnachweis<br />
nicht erbracht. Um die Leitung trotzdem sicher betreiben<br />
zu können, muss nachgewiesen werden, dass der Tagesbruchdurchmesser<br />
nicht so groß werden kann, dass er<br />
die Pipeline beschädigt. Im Fallbeispiel wäre mit den Bruchdurchmessern<br />
(Bild 2) für die Öl- bzw. Erdgasleitung der<br />
sehr hohe<br />
Bevölkerungsdichte<br />
B 1 –niedrig 1 – niedrig 2 – normal 3 – hoch<br />
D, E 1 – niedrig 2 – normal 3 – hoch 4 – sehr hoch<br />
Tabelle 4: Risikobewertung für verschiedene Fluide für die Grube<br />
Altzscherben<br />
Medium<br />
Akzeptable<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
P f,akzeptabel<br />
Absolute<br />
Bruchwahrscheinlichkeit<br />
P Abs<br />
Sicherheitsnachweis<br />
Quotient<br />
P f,akzeptabel<br />
/P Abs<br />
Wasser 4 · 10 –3 1,47 · 10 –3 erbracht entfällt<br />
Öl 4 · 10 –4 1,47 · 10 –3 nicht erbracht 0,27 (27 %)<br />
Erdgas 4 · 10 –5 1,47 · 10 –3 nicht erbracht 2,7 · 10 –2 (2,7 %)<br />
10 / 2012 789
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Pipelinebau<br />
Bild 3: Grube Altzscherben<br />
mit Leitungstrasse (Paessler et<br />
Veenker<br />
Nachweis zu erbringen, dass Tagesbruchdurchmesser < 2 m<br />
(70 % Quantil) bzw. < 14,9 m (99 % Quantil) sicher überspannt<br />
werden.<br />
Bild 4: Lage der Leitungstrasse zum Grubenfeld (LAGB Halle,<br />
verändert)<br />
Fallbeispiel Grube Friedrich-Christian bei<br />
Aschersleben<br />
Nordwestlich der Stadt Aschersleben liegt das Grubenfeld<br />
Friedrich-Christian, wo von 1844 bis 1920 auf einer Fläche<br />
von insgesamt 115 ha Braunkohle im Pfeilerbruchbau gewonnen<br />
wurde. Neben der Absenkung durch den Bruchbau,<br />
wodurch der Wilslebener See entstand, ereigneten sich von<br />
1970 bis 2010 insgesamt 16 Tagesbrüche, die im Wesentlichen<br />
willkürlich über das Grubenfeld verstreut auftraten.<br />
Nur im Bereich der Straße von Aschersleben nach Wilsleben<br />
kam es zu einer leichten Häufung, was vermutlich eher auf<br />
die Straßenbelastung als auf bergbauliche Einflüsse zurückzuführen<br />
ist. Die Tagesbruchmesser betrugen 0,5 bis 10 m,<br />
die Tagesbruchtiefe 0,4 bis 4 m. Aus Bild 4 ist ersichtlich,<br />
dass die Leitungstrasse das Grubenfeld nicht kreuzt, sondern<br />
nur tangiert.<br />
Da Lageungenauigkeiten auftreten können, wird der ungünstigste<br />
Fall angenommen, dass die Leitungstrasse auf<br />
50 m (Abbaufläche 0,05 ha) betroffen ist. Gemäß Formel 1<br />
ergibt sich eine spezifische Bruchwahrscheinlichkeit P E<br />
=<br />
3,47 · 10 -3 /ha/a. Das Ergebnis der Risikobewertung für die<br />
Grube zeigt Tabelle 5.<br />
Die Wasser- und die Ölleitung könnten trotz der Tagesbruchgefahr<br />
ohne weitere Maßnahmen sicher betrieben<br />
werden. Für die Erdgasleitung müsste der Nachweis erbracht<br />
werden, dass 77 % der Tagesbrüche abgefangen wer-<br />
790 10 / 2012
den können, was einem Tagesbruchdurchmesser < 4 m entspricht<br />
(vgl. Bild 2).<br />
Schlussfolgerungen und weitere<br />
Arbeiten<br />
Auf den Flächen des früheren Braunkohlentiefbaus besteht<br />
ein grundsätzliches Sicherheitsrisiko durch Tagesbrüche. Bei<br />
der Nachnutzung dieser Gebiete ist abzuwägen, ob die beabsichtigte<br />
Nutzung aus sicherheitstechnischer Sicht vertretbar<br />
ist.<br />
Das Konzept der spezifischen Bruchwahrscheinlichkeit basiert<br />
auf statistischen Untersuchungen von 55 Braunkohletiefbaugruben<br />
in Mitteldeutschland. Trotz einiger Unsicherheiten<br />
zeigt das Konzept Vorteile gegenüber der herkömmlichen<br />
deterministischen Herangehensweise, wenn die spezifische<br />
Bruchwahrscheinlichkeit relativ gering ist oder das Grubenfeld<br />
nur im geringen Maße gequert wird. Wenn sehr viele<br />
Hohlräume gekreuzt werden oder das Tagesbruchrisiko sehr<br />
Tabelle 5: Risikobewertung für verschiedene Fluide für die Grube<br />
Friedrich-Christian<br />
Medium<br />
Akzeptable<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit<br />
P f,akzeptabel<br />
Absolute<br />
Bruchwahrscheinlichkeit<br />
P Abs<br />
Sicherheitsnachweis<br />
Quotient<br />
P f,akzeptabel<br />
/P Abs<br />
Wasser 4 · 10 –3 1,74 · 10 –4 erbracht entfällt<br />
Öl 4 · 10 –4 1,74 · 10 –4 erbracht entfällt<br />
Erdgas 4 · 10 –5 1,74 · 10 –4 nicht erbracht 0,23 (23 %)<br />
hoch ist, dann zeigen sich kaum noch Unterschiede zur herkömmlichen<br />
deterministischen Bewertung.<br />
Die statistische Signifikanz soll durch weitergehende Untersuchungen<br />
ergänzt werden, um die Herangehensweise weiter<br />
zu untermauern und praktische Anhaltswerte für die Spezifische<br />
Bruchwahrscheinlichkeit P E<br />
vorschlagen zu können.<br />
Literatur<br />
[1] Fenk, J. (1975): Über die Wahrscheinlichkeit des Auftretens<br />
von Tagesbrüchen, Neue Bergbautechnik, 5 Jg. Heft 4, 1975<br />
[2] Fenk, J. (1979): Eine Theorie zur Entstehung von Tagesbrüchen<br />
über Hohlräumen im Lockergestein, Habilitation, TU<br />
Bergakademie Freiberg, 1979<br />
[3] DGGT (2004): Deutsche Gesellschaft für Geotechnik, Arbeitskreis<br />
4.6, Empfehlung „Geotechnisch-markscheiderische<br />
Untersuchung und Bewertung von Altbergbau“, veröffentlicht<br />
auf dem 4. Altbergbaukolloquium, Leoben, 2004<br />
[4] Meier, J. (2003): Statistische Analyse von Tagesbrüchen über<br />
Abbaufeldern des Braunkohlentiefbaus und ein Versuch ihrer<br />
numerischen Simulation mit dem Programm FLAC; Tagungsband<br />
14. Tagung für Ingenieurgeologie, Kiel 2003, S. 39-44<br />
[5] Klein, G. (1933): Handbuch für den deutschen Braunkohlenbergbau,<br />
3. Auflage, Verlag W. Knapp, Halle, 1933<br />
[6] LAGB (2011): Unterlagen des Landesamtes für Geologie und<br />
Bergwesen, Halle, 2011<br />
[7] Löbel, K.-H.: Beiträge zur Integration tagesbruchgefährdeter<br />
Flächen in die Raumplanung mit GIS, Dissertation, TU Bergakademie<br />
Freiberg, 1996<br />
[8] OBA FG (2012): Unterlagen des Sächsischen Oberbergamtes,<br />
Freiberg, 2012<br />
[9] Päßler, S, Veenker, M. (2010): Gefährdung von Gashochdruckleitungen<br />
durch Tagesbrüche, 10. Altbergbaukolloquium,<br />
Freiberg, 2010, S. 196 – 210, ISBN 978-3-86797-<br />
106-5<br />
[10] Wagenbreth, O.(2011): Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland:<br />
Geologie, Geschichte, Sachzeugen, Sax Verlag,<br />
2011, ISBN 978-3-86729-058-6<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Manfred Veenker<br />
Dr.-Ing. Veenker Ingenieurgesellschaft<br />
mbH, Hannover<br />
Tel. +49 511 28499-0<br />
E-Mail: Manfred.Veenker@veenkergmbh.de<br />
Dr. Steffen PäSSler<br />
ONTRAS-VNG Gastransport GmbH,<br />
Leipzig<br />
Tel. +49 341 27111-2875<br />
E-Mail: steffen.paessler@ontras.com<br />
10 / 2012 791
Fachbericht<br />
Gasversorgung & Pipelinebau<br />
Einfluss der Probengröße auf die<br />
Werte im Kerbschlagbiegeversuch<br />
an Rohren<br />
Von Daniela Großpietsch und Holger Brauer<br />
Rohrwanddicken kleiner als 10 mm oder geringe Rohrdurchmesser erfordern die Entnahme von Untermaßproben. Diese weisen<br />
durch den kleineren Probenquerschnitt geringere Kerbschlagenergiewerte auf. Es zeigte sich, dass eine proportionale Umrechnung<br />
von Voll- auf Untermaßproben zu überhöhten Anforderungen an die Kerbschlagwerte an Untermaßproben führen<br />
würde. Es ergaben sich von Material, Rohrabmessung und Fertigungsweg unabhängige Umrechnungsfaktoren im untersuchten<br />
Temperaturbereich von im Mittel um 0,36 für ½-Proben, bzw. 0,66 für ¾-Proben.<br />
Einleitung<br />
Forderungen nach Leichtbaukonzepten im Zylinderbereich haben<br />
die Entwicklung hochfester Zylinderrohrgüten vorangetrieben,<br />
die auch im Temperaturbereich -20 °C und tiefer ein zähes<br />
Versagen unter Innendruck garantieren. Ebenfalls im Bereich<br />
der Leitungsrohre für den Transport von Gas und Öl ist<br />
Tabelle 1: Übersicht der verwendeten Probengrößen mit Charpy-V-Kerb<br />
im Grundwerkstoff (Querproben) nach DIN EN ISO<br />
148-1 [10]<br />
Breite x Höhe<br />
in mm<br />
Prüfquerschnitt<br />
in mm 2<br />
Bezeichnung ff.<br />
Standard-Probe 10 x 8 80 Vollprobe<br />
Untermaß-Probe 7,5 x 8 60 ¾-Probe<br />
Untermaß-Probe 5 x 8 40 ½-Probe<br />
Tabelle 2: Übersicht der verwendeten Materialien<br />
Typ Güte AD in mm WD in mm<br />
Präzisrohr St52mod. 288 14<br />
Präzisrohr P460 206 13,85<br />
Präzisrohr StE460mod. 161 14<br />
HFI-Rohr X70M 609,6 12,7<br />
HFI-Rohr X65M 508 15<br />
HFI-Rohr X60M 508 12,7<br />
HFI-Rohr L450MB 457,2 16,1<br />
HFI-Rohr X65M 457,2 12,7<br />
HFI-Rohr L360MB 273 10<br />
Warmbreitband *1 X52 508 11,8<br />
Warmbreitband *1 X52 406 15,8<br />
Warmbreitband *1 : nicht eingeformt<br />
eine steigende Tendenz zu beobachten, auch in Regionen mit<br />
arktischen Bedingungen eine Reduzierung der Wanddicke durch<br />
den Einsatz höherfester und gleichzeitig zäher Güten zu kompensieren.<br />
Die im Rahmen von gemeinsamen F&E-Tätigkeiten der Salzgitter<br />
Mannesmann Präzisrohr GmbH (SMP) und Salzgitter<br />
Mannesmann Line Pipe GmbH (MLP), in Zusammenarbeit mit<br />
der Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF), entwickelten<br />
modifizierten Werkstoffkonzepte kommen diesen Forderungen<br />
nach. Für diese Werkstoffvarianten wie auch für klassischen<br />
Einsatzwerkstoffe konnten in diversen Untersuchungen<br />
eine Korrelation zwischen Bauteilversuchen und der für Innendruckbeanspruchung<br />
maßgeblichen Kerbschlagarbeit im<br />
Kerbschlagbiege versuch hergestellt werden. Dies ermöglicht<br />
eine kostengünstige Überprüfung des Werkstoffzustandes im<br />
Rahmen der Produktion.<br />
Das Bestreben durch den Einsatz höherfester Werkstoffe<br />
Wanddicken zu reduzieren und Gewicht einzusparen, hat teilweise<br />
zur Folge, dass Vollproben zum Nachweis der Zähigkeit<br />
im Kerbschlagbiegeversuch nicht mehr entnommen werden<br />
können. Geringere Wanddicken, d.h. kleiner 10 mm, erfordern<br />
die Entnahme von größtmöglichen Untermaßproben mit<br />
Probenbreiten von 7,5 mm beziehungsweise 5 mm, bei denen<br />
durch den kleineren Probenquerschnitt geringere Kerbschlagwerte<br />
resultieren. Die Relation der Werte zueinander bei Verwendung<br />
unterschiedlicher Probenbreiten bei ein und demselben<br />
Werkstoff ist folglich ein entscheidendes Kriterium,<br />
um Untermaßproben anwenden und auswerten zu können.<br />
Stand der Technik<br />
In den Normen bzw. der Literatur finden sich zum Teil widersprüchliche<br />
Aussagen zum Einfluss der Probenbreite auf die<br />
Kerbschlagarbeit. So geben beispielsweise die Europäischen<br />
Normen DIN EN 13480 [1] für industrielle Rohrleitungen und<br />
DIN EN 13445 [2] für unbefeuerte Druckgeräte Mindestwerte<br />
für die Kerbschlagarbeit an Untermaßproben im Vergleich<br />
792 10 / 2012
zur Vollprobe an. Für die Probenbreite 7,5 mm werden 80 %,<br />
bei 5 mm werden 70 % der Kerbschlagarbeit an der Vollprobe<br />
angegeben. Im Amerikanischen Standard ASTM A 333 [3]<br />
für nahtlose und geschweißte Rohre für den Einsatz bei tiefen<br />
Temperaturen, der API 5L und DIN EN ISO 3183 [4,5] für<br />
Leitungsrohre und der europäischen Produktnorm für Rohre<br />
unter Innendruckbeanspruchung EN 10216-3 [6], sowie<br />
in diversen Literaturstellen [siehe beispielhaft 7-9] wird hingegen<br />
für die Hochlage im Kerbschlagbiegeversuch ein proportionaler<br />
Zusammenhang zwischen Probenbreite und Kerbschlagarbeit<br />
hergestellt.<br />
Untersuchungen<br />
In vergleichenden Untersuchungen wurde der Einfluss unterschiedlicher<br />
Probenbreiten gemäß Tabelle 1 im Kerbschlagbiegeversuch<br />
an Untermaß- und Vollproben auf die<br />
Kerbschlagenergie, und damit das Bruchverhalten von Rohren<br />
bewertet. Verwendet wurden Charpy Proben mit einem<br />
2 mm tiefen V-Kerb nach DIN EN ISO 148-1 [10]. Als Herstellverfahren<br />
wurden sowohl nahtlose Präzisionsstahlrohre<br />
nach dem Warmwalzen und Kaltziehen aus einem massiven<br />
runden Rohling (Knüppel), als auch HFI-geschweißte Rohre<br />
aus Warmbreitband in die Untersuchungen mit einbezogen.<br />
Um für die vorliegende Versuchsreihen unterschiedliche Umformgrade<br />
und Werkstoffkonzepte zu berücksichtigen, dienten<br />
mehrere Abmessungen, sowie diverse Stahlgüten (unbzw.<br />
mikrolegierte Kohlenstoffstähle) aus den Produktportfolios<br />
als Probenmaterial. Die Prüftemperaturen lagen zwischen<br />
-60 °C und +100 °C, und damit in der Hochlage bzw.<br />
im Anfang des Steilabfalls der verwendeten Werkstoffe. Die<br />
untersuchten Parameter sind in Tabelle 2 übersichtlich wiedergegeben.<br />
Bestimmt wurde der Umrechnungsfaktor aus dem Verhältnis<br />
zwischen der Kerbschlagenergie an Untermaßproben<br />
zur Kerbschlagenergie an Vollproben. Unabhängig von Werkstoffkonzepten,<br />
Abmessungen und Prozessrouten zeigte sich<br />
ein einheitliches Verhalten (Bild 1 und Bild 2). Es wurde ein<br />
nicht-proportionaler Einfluss von verringerter Probenbreite<br />
auf die Ergebnisse im Kerbschlagbiegeversuch, mit geringeren<br />
Werten für die Umrechnungsfaktoren im Vergleich zum<br />
proportionalen Verhältnis der Probengrößen, gefunden. So<br />
würde beispielsweise bei einem tatsächlichen Umrechnungsfaktor<br />
von 0,38 (bei -20 °C) eine ½-Probe lediglich eine<br />
Kerbschlagenergie von etwa 23 J aufweisen, wenn an einer<br />
Vollprobe 60 J gemessen werden würde. Damit läge die übliche<br />
Forderung von 30 J (0,5 * 60 J) um etwa 30 % oberhalb<br />
des tatsächlich erreichbaren Wertes. Somit gibt der üblicherweise<br />
angewandte direkt proportionale Zusammenhang<br />
zwischen Probengröße und Kerbschlagenergie, also Umrechnungsfaktor<br />
0,5 für ½- bzw. 0,75 für ¾-Proben, die Realität<br />
nicht ausreichend genau wieder. Dies würde für Rohre,<br />
aus denen keine Vollproben entnommen werden können, bedeuten,<br />
dass die oftmals geforderte Umrechnung der Kerbschlagenergiewerte<br />
von Vollproben auf Untermaßproben zu<br />
überhöhten Anforderungen an die Kerbschlagwerte an Untermaßproben<br />
führt.<br />
Umrechnungsfaktor Kerbschlagarbeit<br />
(Untermaß-/Vollproben)<br />
0,85<br />
0,80<br />
0,75<br />
0,70<br />
0,65<br />
0,60<br />
0,55<br />
0,50<br />
-60<br />
-40<br />
Projekt: Gesamt <strong>3R</strong>.MPJ; Arbeitsblatt: Probengröße = 7,5<br />
3/4-Proben<br />
-20 0<br />
Prüftemperatur in °C<br />
Bild 1: Einfluss der Probengröße auf die Kerbschlagenergie, Umrechnungsfaktor<br />
von Voll- auf Untermaßproben (¾-Probe) in<br />
Abhängigkeit der Prüftemperatur (geschlossene Symbole: Mittelwert<br />
aus mehreren Probensätzen je Produktion, offene Symbole:<br />
Gesamtmittelwert)<br />
Umrechnungsfaktor Kerbschlagarbeit<br />
(Untermaß-/Vollproben)<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
-60<br />
-40<br />
Projekt: Gesamt <strong>3R</strong>.MPJ; Arbeitsblatt: Probengröße = 5,0<br />
1/2-Proben<br />
-20 0<br />
Prüftemperatur in °C<br />
Bild 2: Einfluss der Probengröße auf die Kerbschlagenergie, Umrechnungsfaktor<br />
von Voll- auf Untermaßproben (½-Probe) in Abhängigkeit<br />
der Prüftemperatur (geschlossene Symbole: Mittelwert<br />
aus mehreren Probensätzen je Produktion, offene Symbole:<br />
Gesamtmittelwert)<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
An verschiedenen niedriglegierten Rohrwerkstoffen durchgeführte<br />
Untersuchungen zeigten eine werkstoffunabhängige<br />
überproportionale Abhängigkeit der Kerbschlagenergie<br />
von der Probenbreite. Dies würde für Rohre aus denen keine<br />
Vollproben entnommen werden können bedeuten, dass<br />
die oftmals geforderte proportionale Umrechnung der Kerbschlagenergiewerte<br />
von Vollproben auf Untermaßproben zu<br />
überhöhten Anforderungen an die Kerbschlagwerte an Untermaßproben<br />
führt. Zukünftige Untersuchungen werden sich<br />
mit den werkstoffkundlichen und bruchmechanischen Ursachen<br />
für das gefundene Verhalten beschäftigen.<br />
20<br />
20<br />
100<br />
100<br />
0,75<br />
0,50<br />
10 / 2012 793
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[1] DIN EN 13480 (2008): Metallische industrielle Rohrleitungen<br />
– Teil 1: Allgemeines<br />
[2] DIN EN 13445 (2009): Unbefeuerte Druckbehälter – Teil<br />
1: Allgemeines<br />
[3] ASTM A 333: Standard Specification for Seamless and<br />
Welded Steel Pipe for Low-Temperature Service<br />
[4] API 5L: Specification for Line Pipe, Committee on Standardization<br />
of Tubular Goods, American Petroleum Institute,<br />
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[5] DIN EN ISO 3183 (2010): Stahlrohre für Rohrleitungstransportsysteme<br />
[6] DIN EN 10216-3 (2009): Nahtlose Stahlrohre für Druckbeanspruchungen<br />
– Technische Lieferbedingungen –<br />
Teil 3: Rohre aus legierten Feinkornbaustählen<br />
[7] Schmidt, W.; Schaffrath, W.: Der Einfluß der Probenbreite<br />
auf die Ergebnisse von Kerbschlagbiegeversuchen an verschiedenen<br />
Stählen. Blech, Rohre, Profile, 38 (1991) 6, S.<br />
516/20<br />
[8] Robiller, G.: Einfluß der Probenbreite auf die im Kerbschlagbiegeversuch<br />
ermittelten Kennwerte für das Zähigkeitsverhalten<br />
von Stählen. Fachausschußbericht Verein<br />
Deutscher Eisenhüttenleute, Düsseldorf, 1980<br />
[9] Dohi, K.; Soneda, N.; Onchi, T.; Matsui, H.: Charpy-V subsize<br />
specimens. Measurements of steel impact properties.<br />
ASTM Special Technical Publication (2002) 1418, S.<br />
137/50<br />
[10] DIN EN ISO 148-1 (2010): Metallische Werkstoffe – Kerbschlagbiegeversuch<br />
nach Charpy – Teil 1: Prüfverfahren<br />
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(SMP), Mülheim/Ruhr<br />
Tel. +49 208 4581280<br />
E-Mail: daniela.grosspietsch@smp-tubes.com<br />
Dr.-Ing. Holger Brauer<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH,<br />
Hamm<br />
Tel. +49 2381 420447<br />
E-Mail: Holger.Brauer@smlp.eu<br />
Oldenbourg Industrieverlag<br />
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gwf Gas/Erdgas erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />
794 10 / 2012
Projekt kurz beleuchtet<br />
Gasversorgung & Pipelinebau<br />
Präzisionsarbeit für erneuerten,<br />
3,5 km langen Ölpipeline-Trassenabschnitt<br />
in Brunsbüttel<br />
Für die Verbindung zwischen der Station Westerbüttel und<br />
den südlich gelegenen Raffinerien realisierte die Köster<br />
GmbH auf insgesamt 3,5 km eine neue Ölpipeline. Besondere<br />
Herausforderung war die kurze Bauzeit, die genau in<br />
die Wintermonate fiel, sodass die Arbeiten sehr anspruchsvoll<br />
waren. Für die neue Leitung verwendete die RWE Dea<br />
AG Duplex-Material. Die Besonderheit des Grundmaterials<br />
Duplex besteht in seinem Gefügeverhältnis, das im Idealfall<br />
zu 50 % Ferrit und 50 % Austenit besteht. Durch diese Zusammensetzung<br />
verbindet der Werkstoff eine sehr hohe<br />
Korrosionsbeständigkeit mit einer relativ hohen Streckgrenze.<br />
Um diese Korrosionsbeständigkeit für die gesamte Leitung<br />
zu erreichen, mussten die Nahtbereiche während der<br />
Schweißarbeiten innen komplett frei von Sauerstoff sein.<br />
Dazu wurden die Bereiche links und rechts der Naht durch<br />
Formierkammern luftdicht abgeschlossen und mit Argon gefüllt.<br />
Nach dem sogenannten „Formieren“ und der Fertigstellung<br />
der Naht wurden die Schweißnähte zu 100 % zerstörungsfrei<br />
geröntgt, vom TÜV Nord geprüft und freigegeben.<br />
Anschließend wurden die Nähte visuell vollständig<br />
geprüft, indem die Köster GmbH jede Naht mit einer Kamera<br />
Zentimeter für Zentimeter abfuhr. In einigen Bereichen<br />
wurden die Schweißstellen noch einmal gereinigt bzw. gebeizt,<br />
um sie langfristig vor Korrosion zu schützen. Damit<br />
die Werkstoffeigenschaften des Duplex erhalten werden, ist<br />
das Schweißen mit einer niedrigen Streckenenergie erforderlich.<br />
Das setzt wesentlich längere Schweißzeiten als bei<br />
herkömmlichen Verfahren voraus.<br />
Bild 1: Für die Verbindung zwischen der Landstation Dieksand und den südlich gelegenen Raffinerien realisierte die<br />
Köster GmbH auf insgesamt 3,5 km eine neue Ölpipeline. Auf der Südseite des Nord-Ostsee-Kanals banden die<br />
Bauspezialisten die Leitung an die Übergabestation Ostermoor an<br />
10 / 2012 795
Projekt kurz beleuchtet<br />
Gasversorgung & Pipelinebau<br />
Bild 2: Den Strang für<br />
den Einzug in den<br />
Nord-Ostsee-Kanal<br />
streckte die Köster<br />
GmbH aus Platzgründen<br />
in einem Radius<br />
von 200 m vor<br />
Bild 3: Für den Einzug<br />
des 522 m langen<br />
Stranges unter dem<br />
Nord-Ostsee-Kanal konstruierten<br />
und bauten<br />
die Bauspezialisten<br />
eigens eine Halbschalen-Laufbahn<br />
Die Einbindung der Einzelstränge in die vorhandene Trasse<br />
führte die Köster GmbH auf Wunsch des Bauherrn in nur<br />
acht Tagen aus – ursprünglich geplant waren drei Wochen.<br />
So führte die Köster GmbH an sechs Stellen gleichzeitig Einbindungen<br />
durch, wobei zwei Rohrstränge in Dükerbauwerke<br />
eingezogen werden mussten – ein 90 m langer Rohrstrang<br />
unter zwei parallel verlaufenden Straßen und einer Eisenbahnlinie<br />
hinweg. Der zweite spektakulärere Einzug von einem<br />
522 m langen Strang führte unter dem Nord-Ostsee-Kanal<br />
hindurch zu einer Übergabestation, die bereits 2007 von der<br />
Köster GmbH in unmittelbarer Nähe der Raffinerien realisiert<br />
wurde. Diesen Strang verlegten die Bauspezialisten aus Platzgründen<br />
großteils in einem 200 m-Radius hin zur Einzuggru-<br />
be. Dem Team gelang es, die Einbindezeit noch einmal um drei<br />
Tage zu verkürzen. Durch diese außergewöhnliche Leistung<br />
konnte die Reinölleitung bereits im März 2012 wieder in Betrieb<br />
genommen werden. Somit ist die Bauzeit des Projektes<br />
um elf Werktage verkürzt worden, was eine frühere Wieder-<br />
Inbetriebnahme der Rohrleitung für die RWE Dea AG und ihre<br />
Kunden bedeutet.<br />
Kontakt<br />
Köster GmbH, Osnabrück, Hans Peter Karrenbauer,<br />
E-Mail: hans.peter.karrenbauer@koester-bau.de<br />
796 10 / 2012
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
Energieeffizienzsteigerung und<br />
Nachhaltigkeitsförderung in der<br />
Wasserversorgung<br />
Von Mario Hübner<br />
Die Zeit vom letzten Teil des 20. Jahrhunderts bis heute war eine Ära großer Weltkonferenzen, nicht zuletzt zum Thema Wasser.<br />
Der globale Wandel, die sich verändernde Weltbevölkerung, die Urbanisierung und der steigende Energiebedarf erzeugen<br />
einen zunehmenden Druck auf regionale Wasserressourcen, Ökosysteme sowie auf die Wasserinfrastruktur. Die daraus nur<br />
wachsenden Anforderungen an die Trinkwassergewinnung, Wasseraufbereitung, Wasserförderung und Abwasserentsorgung<br />
erfordern leistungsfähige, effiziente und nachhaltige technische Lösungen. Der folgende Beitrag gibt in diesem Zusammenhang<br />
einen aktuellen Überblick über die Pumpentechnik in der Wasserversorgung.<br />
„In der Geschichte ist Wasser, vor allem sein Ursprung, die<br />
Quelle, immer Gegenstand von Verehrung und Respekt gewesen.<br />
Seit es den Wasserhahn, die Mineralwasserflasche<br />
oder das einmalige Projekt Waldwasser von der Wasserversorgung<br />
Bayerischer Wald gibt, haben wir vergessen, dass<br />
Wasser, bevor es aus dem Hahn fließt oder in Flaschen verkauft<br />
wird, ein Geschenk der Natur ist”. Um sich das Wasser<br />
in dem heutigen Ausmaß zugänglich zu machen, musste die<br />
Welt umgestaltet werden: Flüsse wurden begradigt, umgeleitet,<br />
aufgestaut und manche von ihnen gleich ganz geleert.<br />
Die Umgestaltung der Welt hatte Folgen: Nicht nur der Indus,<br />
auch die meisten anderen Flüsse, wie der Nil oder der Ganges,<br />
deren Wasser einst das Entstehen der ersten Hochkulturen<br />
ermöglichten, führen heute kaum noch Wasser bis zur<br />
Mündung. Dabei ging weltweit etwa die Hälfte aller Feuchtgebiete<br />
verloren, des nach den tropischen Regenwäldern artenreichsten<br />
Lebensraums.<br />
Dabei haben Feuchtgebiete eine wichtige Funktion im<br />
Wasserkreislauf: Sie halten das Wasser nach Starkregen oder<br />
bei der Schneeschmelze zurück und verhindern damit Hochwasser<br />
außerhalb der Überschwemmungsgebiete. Bei eingedeichten<br />
Flüssen werden diese Hochwasser vermieden, indem<br />
das Wasser schneller abfließt, was wiederum Überschwemmungen<br />
flussabwärts verursacht. Bisher ist noch kein großer<br />
Fluss dauerhaft gezähmt worden, wie auch in Deutschland die<br />
Bevölkerung von Elbe, Rhein und anderen Flüssen weiß. Da die<br />
sogenannten Überschwemmungsgebiete wasserdurchlässig<br />
sind, füllen sie die Grundwasserspeicher wieder auf. Die Ver-<br />
Bild 1: Systemlandschaft<br />
der Wasserversorgung<br />
in<br />
Deutschland<br />
10 / 2012 797
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
Bild 2d: Druckmantelpumpe<br />
Bild 2a: Split casepumpe<br />
Bild 2b: Normpumpe<br />
Bild 2c: Unterwassermotorpumpe<br />
Bild 2e: Druck erhöhungs anlage<br />
nichtung von Feuchtgebieten reduziert damit das zur Verfügung<br />
stehende Wasser. Nicht zu vergessen, haben wir durch<br />
große Flächen, auf denen das Wasser natürlich verdunsten<br />
kann, Vorteile in städtischen Bereichen, um die Temperaturen<br />
im Sommer auf ähnlichem Niveau wie auf dem Land zu halten.<br />
Weltweiter Wasserverbrauch heute<br />
Die Landwirtschaft hat heute am weltweiten Wasserverbrauch<br />
einen Anteil von ca. 70 %, in Europa rechnet man mit<br />
der Hälfte des prozentualen Anteils. Das technisch umgeleitete<br />
Oberflächenwasser, das zur künstlichen Bewässerung<br />
genutzt wird, wird auch „blaues Wasser“ genannt – im Unterschied<br />
zum „grünen Wasser“ aus Niederschlägen. Bewässerung<br />
ist vor allem in trockenen Ländern nötig. Oft spricht<br />
man vom „virtuellen Wassertourismus“. Man kann den Wasserverbrauch<br />
der Landwirtschaft auf die Produkte umrechnen:<br />
Trinkt man hier in Deutschland eine Tasse Kaffee benötigt<br />
man hierfür ca. 140 l für die Bewässerung und Herstellung,<br />
das entspricht ca. 1.000 Tassen. Somit tragen auch wir einen<br />
Anteil an der Wasserknappheit der trockenen Regionen.<br />
Die Industrie nutzt weltweit 23 % des Wassers; vor allem<br />
als Kühl-, Löse- und Reinigungsmittel. Dieser Verbrauch<br />
schwankt je nach Industrialisierungsgrad. Dagegen ist der direkte<br />
Wasserverbrauch in den Haushalten (weltweit 8 % des<br />
Gesamtverbrauchs; in Europa 13 %) eher der kleinere Anteil.<br />
Der direkte Wasserverbrauch pro Kopf ist sehr unterschiedlich:<br />
Verbraucht ein Bewohner der USA durchschnittlich<br />
250 l/Tag, liegen die Deutschen mit 122 l/Tag knapp bei der<br />
Hälfte. Laut Statistik werden wir immer sparsamer, es gibt<br />
heute in Deutschland schon Städte, in denen die Menschen<br />
mit 80 l/Tag auskommen, ein Wert den wir in den nächsten<br />
Jahren im Durchschnitt von Deutschland erreichen könnten.<br />
Ein Bewohner Indiens benötigt im Vergleich 3 l/Tag. Trinkwasser<br />
wird in Europa zu 80 % aus dem Grundwasser gewonnen.<br />
Die Wasserbilanz des 20. Jahrhunderts sah sehr unterschiedlich<br />
aus: Die sichere Wasserversorgung in den trockenen,<br />
reichen Ländern wurde mit hohen ökonomischen,<br />
sozialen und ökologischen Kosten erkauft; in den armen Ländern<br />
ist der fehlende Zugang zu sauberem Wasser nach wie<br />
vor ein Hauptproblem für eine nachhaltige menschliche Entwicklung.<br />
In Deutschland bzw. weltweit erkennt man, dass<br />
immer mehr Menschen in Städten leben und wir heute mit<br />
zwei Herausforderungen konfrontiert werden:<br />
die erhöhte Wasserversorgung in den Städten und<br />
die deutlich reduzierte Wasserversorgung in den sogenannten<br />
Entleerungsgebieten.<br />
Wenn sich die Politik nicht mit Maßnahmen darauf einstellt,<br />
werden vor allem der Klimawandel, der demografische Wandel,<br />
die bessere Regenwassernutzung, das Abschalten der<br />
Atomkraftwerke in Deutschland, die Sanierung der öffentlichen<br />
Haushalte und der weltweite Bevölkerungswachstum<br />
für eine deutliche Verschlechterung der Wasserversorgung<br />
sorgen.<br />
798 10 / 2012
Die Frage „Müssen wir in Deutschland noch mehr Wasser<br />
sparen?“ darf sich eigentlich nicht stellen. Wassersparende<br />
Haushaltsgeräte sowie die Nutzung von Grauwasser etwa<br />
zur Toilettenspülung und vor allem die bessere Regenwassernutzung<br />
(der richtige Weg) provoziert durch die Regenwassergebühr,<br />
die bereits flächendeckend eingeführt wurde,<br />
zeigt bereits, was möglich ist und hat zur Folge, dass in manchen<br />
Gemeinden die sinkenden Verbräuche und überdimensionierten<br />
Trinkwassernetze mit hochwertigem und wertvollem<br />
Trinkwasser gespült werden, um eine Verkeimung zu verhindern.<br />
Deutschland gehört zu den Regionen mit Wasserüberschuss,<br />
wobei eine Wasserknappheit in Einzugsgebieten von<br />
Großstädten möglich ist. Wasser sparen in Deutschland hilft<br />
nicht den Gebieten, in denen Wassermangel herrscht.<br />
Wir gehören aber heute zu den größten Importeuren des<br />
virtuellen Wassers und tragen dadurch zum Wassermangel in<br />
den Trockengebieten bei.<br />
die dynamische Kennlinie (die sogenannte Anlagenkennlinie)<br />
ersichtlich. Der Schnittpunkt dieser mit der Q-H-Linie der<br />
Pumpe sollte im Bestpunkt des Aggregates liegen, was sich<br />
in der Praxis oft ganz anders darstellt.<br />
Legt man auf die Auslegung der Aggregate und Optimierung<br />
von Laufrädern und Leitgehäusen großen Wert, hat<br />
man in der Praxis mit vielen Faktoren des Umfeldes zu tun,<br />
die den gewünschten guten Betriebspunkt wieder zunichte<br />
machen. Einer der Hauptfaktoren für unterdurchschnittliche<br />
Wirkungsgrade und Förderraten ist die Brunnenalterung.<br />
Mit der Zeit kommt es zur An- bzw. Ablagerung von Stoffen<br />
an den Anlagenkomponenten eines Brunnens – als Folge<br />
chemischer Ausfällung, mechanischer Einschwemmung oder<br />
biologischer Stoffwechselprodukte. Ursachen dafür sind physikalische,<br />
chemische und biologische Prozesse. Sie können zu<br />
einer Versandung, Versinterung und Verockerung, aber auch<br />
zur Korrosion der Brunnenkomponenten sowie den Unterwas-<br />
Brunnen- und Pumpsysteme in<br />
Deutschland<br />
Betrachtet man die Systemlandschaft zur Wasserversorgung<br />
in Deutschland (Bild 1), die angepasst an Deutschland ist,<br />
aber weltweit ähnlich nach den jeweiligen Erfordernissen in<br />
den einzelnen Ländern seinen Einsatz finden sollte:<br />
Zu 80 % beziehen wir in Europa das Trinkwasser aus dem<br />
Grundwasser. Hier setzen wir Unterwassermotoren in den<br />
Vertikalfilterbrunnen und Horizontalbrunnen ein. Zum Wassertransport<br />
werden Unterwassermotor-, Splitcase- und<br />
Normpumpen verwendet und zur Druckerhöhung werden<br />
Unterwassermotorpumpen im Druckmantel sowie Kompaktdruckerhöhungsanlagen<br />
mit Normmotoren eingesetzt<br />
(Bild 2a–e). Alle diese Pumpsysteme werden oft mit Frequenzumformern<br />
ausgerüstet, um sich an die jeweiligen Bedürfnisse<br />
anzupassen.<br />
In Deutschland geht der Trinkwasserbedarf zurück. Unsere<br />
Vertikalfilterbrunnen und Horizontalbrunnen in der Wasserversorgung<br />
werden in den nächsten Jahren geringere Mengen<br />
fördern müssen als zuvor. Hier kann es vorkommen, dass eine<br />
notwendige, regelmäßige Brunnenregenerierung bei verstärkter<br />
Verockerung des Systems aus Kostengründen hinaus<br />
geschoben wird. Dadurch werden aber die Brunnen in ihrem<br />
Gesamtsystem und die Pumpen in einem schlechten Wirkungsgrad<br />
arbeiten. Da die Pumpen meist im Teillastbetrieb<br />
fördern, werden sich Rezirkulationsströmungen in den Laufrädern<br />
einstellen, die dann durch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten<br />
Druckimpulse auslösen. So kommt es zu<br />
Schwingungen der Unterwassermotorpumpen und zu einer<br />
deutlich kürzeren Lebensdauer der Aggregate in der Wasserversorgung.<br />
Bei der Untersuchung von ca. 7 % der eingesetzten<br />
Pumpen hat man festgestellt, dass diese bei einem<br />
durchschnittlichen Gesamtwirkungsgrad von 41 % arbeiten.<br />
Würden sie im Optimum laufen, könnte ein Gesamtwirkungsgrad<br />
bis zu 71 % erreicht werden. Das heißt die Pumpen haben<br />
schon einen guten Wirkungsgrad, arbeiten nur nicht dort.<br />
Im Pumpendiagramm (Bild 3) sind die statische Höhe<br />
(Betriebswasserspiegel bis zum höchsten Förderpunkt) und<br />
[m]<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
[%]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
[kW]<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
[m]<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
Förderhöhe<br />
Wirkungsgrad<br />
Gesamtw irkungsgrad<br />
Leistungsaufnahme P1<br />
Wellenleistung P2<br />
NPSH-Werte<br />
Bild 3: Pumpendiagramm<br />
1<br />
Einsatzbereich<br />
Wirk.<br />
80,4%<br />
Ø 142<br />
Ø 142<br />
Ø 142<br />
Ø 142 (P1)<br />
Ø 142 (P2)<br />
Ø 142<br />
0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60 [l/s]<br />
10 / 2012 799
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
Bild 4a: Neues Saugsieb<br />
Bild 5a: Brunnenmodell<br />
Bild 4b: Saugsieb im Einsatz<br />
Bild 5b: Glaskugel<br />
Bild 6a: Kavitationserscheinung<br />
am<br />
Laufrad<br />
Bild 6b: Loch im<br />
Leitgehäuse<br />
sermotorpumpen führen. Am häufigsten kommt es zu einer<br />
biologischen Verockerung, der Bildung von Eisenmanganoxid.<br />
Man findet dieses im Innenbereich des Filterrohres, in den Filterschlitzen<br />
und im Porenraum der Kiesschüttung, so dass sich<br />
während des Brunnenbetriebs nach und nach der Zulauf verändert.<br />
In der Folge beeinträchtigt dies den Wirkungsgrad der<br />
eingesetzten Pumpentechnik und die Ergiebigkeit des Brunnens,<br />
so dass eine Brunnenregenerierung und Optimierung<br />
des Pumpenbestands erforderlich sein kann. Durch das Zusetzen<br />
von z. B. Filterstrecke und Steigleitung können selbst korrekt<br />
ausgelegte und funktionierende Pumpen nicht mehr im<br />
Bestpunkt arbeiten. Die Pumpen laufen in den Teillastbereich<br />
und arbeiten dadurch länger bei schlechterem Wirkungsgrad<br />
mit erheblichen Auswirkungen auf die Betriebskosten.<br />
Bild 4 zeigt eine Gegenüberstellung von neuen und im<br />
Einsatz befindlichen Pumpen im Bereich des Saugsiebes.<br />
Durch den Einsatz von Glaskugeln statt Filterkies, zumindest<br />
im Bereich der Filterstrecke von Brunnen, gelangt die<br />
Verockerung auch teilweise stärker zu den Pumpen. Bild 5a<br />
zeigt ein Brunnenmodell, in dem unterschiedliche Materialien<br />
ersichtlich sind, alter und neuer Filterkies sowie Glaskugeln in<br />
unterschiedlichen Größen.<br />
Eine optimale und gleichbleibende Körnung ohne Unterkorn<br />
lässt sich mit Glaskugeln erzielen. Deren Einsatz setzt<br />
sich deshalb in der Praxis durch. Durch Glaskugeln erreicht<br />
man einen gleichmäßigen Porenzwischenraum mit glatten<br />
Oberflächen (Bild 5b). Da es hier keine Verstopfung der Wasserwege<br />
durch Unterkorn gibt, weist die Filterstrecke über einen<br />
längeren Zeitraum hinweg eine geringere Anfälligkeit für<br />
Verockerungen auf.<br />
Die statische Förderhöhe bleibt so länger konstant, die<br />
Pumpe kann prinzipiell längere Zeit im Bestpunkt arbeiten.<br />
Damit ist eine komplizierte und aufwändige Brunnenregenerierung<br />
in den bis zu 300 m tiefen Anlagen nicht so schnell<br />
erforderlich. Dies hat eine deutliche Kosteneinsparung zur<br />
Folge. Erspart man sich durch den Einsatz von Glaskugeln im<br />
Laufe eines Brunnenlebens eine Regenerierung, haben sich in<br />
der Regel die Mehrkosten für Glaskugeln amortisiert. Die besseren<br />
hydraulischen Eigenschaften der Glaskugelschüttungen<br />
führen jedoch auch dazu, dass das im Wasser gelöste Manganoxid<br />
leichter zur Pumpe gelangt und sich dort vermehrt<br />
ablagert. Besonders sind davon Laufräder, Ansaugstücke und<br />
Leitgehäuse betroffen, wodurch hydraulische Leistungseinbußen<br />
durch Fehlanströmung auftreten, auch das Fördervolumen<br />
verringert sich. In Bild 6a sind die dadurch auftretenden<br />
Kavitationserscheinungen deutlich zu sehen.<br />
In Extremfällen arbeiten die Maschinen so weit im Teillastbereich,<br />
dass die Rezirkulationsströmungen so groß werden,<br />
dass die Leitgehäuse bezüglich Kavitation verschleißen<br />
und ganze Löcher in den Leitgehäusen entstehen lassen (siehe<br />
Bild 6b).<br />
Von der Auslieferung der Aggregate bis zum Eintreffen<br />
der Maschinen in Reparaturwerkstätten wegen Überholungsarbeiten<br />
verändern sich die Aggregate teilweise sehr stark.<br />
Eine wirtschaftliche Maßnahme gegen die Verockerung<br />
kann in diesem Fall die Beschichtung der Pumpe sein. Hier wurden<br />
verschiedene Beschichtungen entwickelt, die nicht nur zur<br />
800 10 / 2012
Ertüchtigung bereits beschädigter Pumpen optimal geeignet<br />
sind, sondern auch dem präventiven Schutz der Aggregate<br />
dienen kann. Die Beschichtung „Ceram“ bietet einen wirkungsvollen<br />
Schutz vor korrosiven oder abrasiven Einflüssen der<br />
zu fördernden Medien. Pumpengehäuse sowie Laufräder, die<br />
mit der Zwei-Komponenten-Oberfläche mit Aluminiumoxidanteilen<br />
beschichtet sind, weisen eine erheblich verlängerte<br />
Standzeit auf. Durch ihre hohe Oberflächenspannung ist die<br />
Beschichtung deutlich glatter als die Oberfläche von Neubauteilen.<br />
Damit sind beschichtete Pumpen auch weniger anfällig<br />
für Ablagerungen von Eisenmanganoxid. Das Ergebnis sind<br />
verringerte Strömungswiderstände und -verluste, der Wirkungsgrad<br />
der Pumpe steigt im Vergleich zu einem unbeschichteten<br />
Aggregat. Über den gesamten Lebenszyklus ergibt<br />
sich hieraus zusätzlich eine erheblich verbesserte Gesamtwirtschaftlichkeit.<br />
Durch ihre besonderen Eigenschaften trägt<br />
diese Beschichtung sogar dazu bei, den Pumpenwirkungsgrad<br />
neuer Aggregate zu verbessern. In einer Versuchsreihe des<br />
Herstellers konnten durch Messungen vor und nach der Applikation<br />
Wirkungsgradsteigerungen von rund 2 % pro Pumpe<br />
festgestellt werden. Die Kosten für die Beschichtung amortisieren<br />
sich daher meist binnen kürzester Zeit.<br />
Möglich ist die Anwendung des Beschichtungsverfahrens<br />
bei allen Pumpen ab 8“. In der Variante „Ceram CT“ erfüllt die<br />
Beschichtung die Anforderungen der „KTW-Leitlinie“ – „UBA-<br />
Leitlinie“ des Umweltbundesamtes und eignet sich daher ideal<br />
für den Einsatz im Trinkwasserbereich. In den letzten Jahren<br />
wurden auch Ceram-Teflon-Beschichtungen auf Pumpenteilen<br />
zum Einsatz gebracht, die beim Absetzen von Ablagerungen<br />
noch effektiver sind, mit einer Beschichtung wie in der<br />
Bratpfanne. Hierfür ist keine UBA-Zulassung vorhanden, sondern<br />
die Lebensmittelzulassung. Es ist eine Antihaftbeschichtung<br />
auf Basis von Perfluoralkoxy und Polytetrafluorethylen,<br />
ein Mehrschichtsystem mit 45 µm Schichtdicke mit einer Prüfung<br />
– BGA Empfehlung LI, Abschnitt 2.2 für Backgeräte.<br />
Bei der Untersuchung einer Pumpe mit dieser Beschichtung<br />
nach neun Monaten konnte man erkennen, dass die<br />
Ablagerungen im Strömungsbereich wesentlich geringer ausfielen,<br />
und bei der Überarbeitung der Pumpe die Ockerschicht<br />
leicht mit dem Dampfstrahler entfernt werden konnte. In der<br />
Steigleitung waren bereits wieder Ablagerungen von ca. 8 mm<br />
radial erkennbar.<br />
Beschichtungen können sich auch im Nachhinein bei der<br />
Überarbeitung von Pumpen innerhalb kürzester Zeit amotisieren,<br />
dies kann bereits nach wenigen Monaten geschehen sein.<br />
Der Gesamtwirkungsgrad des Förderprozesses setzt sich<br />
aus vielen Einzelkomponenten zusammen. Die Multiplikation<br />
der Einzelwirkungsgrade ergibt den Gesamtwirkungsgrad.<br />
Diese Wechselwirkungen gilt es zu erarbeiten, zu berücksichtigen<br />
und zu berechnen. Neben dem gesamten Brunnensystem<br />
gehen viele weitere Faktoren ein, die in diesem Beitrag<br />
teilweise nicht behandelt werden, unter anderem energieeffizientere<br />
Motoren, die richtige Kabelauslegung bei langen<br />
Kabeln usw.<br />
Eine Aufzeichnung der durchgeführten Arbeiten über längere<br />
Zeit ist sehr sinnvoll, und die Brunnenakte sollte in einem<br />
Wasserversorgungsunternehmen gut gepflegt sein, damit der<br />
Ablauf der unternommenen Veränderungen immer wieder<br />
nachvollzogen werden kann. Auch beim Einbau solcher Unterwassermotorentechnologien<br />
gilt es vieles zu berücksichtigen,<br />
um die Maschinen in Tiefen von über 50 m optimal zu<br />
installieren.<br />
Bild 7 zeigt einen fachgerechten Einbau, Bild 8 einen Einbau,<br />
wie er nicht durchgeführt werden sollte, denn hier wird<br />
bereits beim Einbau der Pumpe das Axiallager des Motors so<br />
stark belastet, das dieses dem Biegemoment, dem es ausgesetzt<br />
wurde, nicht standhält.<br />
Mit einem Berechnungsprogramm (Bild 9, Download<br />
unter www.wilo.de/select) können unterschiedliche Pumpenaggregate<br />
bezüglich ihrer Effizienz immer wieder leicht<br />
nachgerechnet werden und zeigen die Gegenüberstellung des<br />
alten und neuen Prozesses.<br />
Wenn wir die Systemlandschaft am Anfang näher betrachten,<br />
ist die Wasserförderung aus dem Brunnen nur ein<br />
Bild 7: Fachgerechter Einbau<br />
Bild 8: Nicht fachgerechter Einbau<br />
10 / 2012 801
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
Bild 9: Ausschnitt aus dem Berechnungsprogramm<br />
Bild 10: Unterwassermotorpumpe im Druckmantel<br />
für Manila<br />
Hier können besonders stromsparende Hocheffizienz-<br />
Druckerhöhungsanlagen der Serie „Helix EXCEL“ zum Einsatz<br />
kommen. Sie sind mit zwei bis vier vertikalen Pumpen<br />
ausgestattet, die sich durch eine besonders hohe Energieeffizienz<br />
sowie ein benutzerfreundliches Regelgerät der neuesten<br />
Generation auszeichnen. Mit ihren EC-Motoren erreichen<br />
die Hochdruckkreiselpumpen Motorwirkungsgrade, die sogar<br />
über den Grenzwert der für die Zukunft vorgesehenen und<br />
dann besten Effizienzklasse IE4 (gemäß IEC TS 60034-31<br />
Ed.1) hinausgehen. Damit werden alle zukünftigen Vorgaben<br />
der zum 16. Juni 2011 in Kraft getretenen, neuen EU-Verordnung<br />
unter der europäischen Ökodesign-Richtlinie zur<br />
Energieeffizienz von Elektromotoren weit übertroffen. Als Alternative<br />
dient die hochwertige Unterwassermotorentechnologie<br />
im Druckmantel.<br />
In Bayern hat man sich diese Technik in den früheren<br />
Jahren wesentlich öfters geleistet, auch hier versucht man<br />
nun kostengünstigere Maschinen einzubauen. Im Ausland ist<br />
man heute gerne bereit diese Qualitätsprodukte einzusetzen.<br />
Bild 10 zeigt eine eingebaute Pumpe im Druckmantel mit einer<br />
Motorleistung von je 260 kW in Manila.<br />
Diese Aggregate lassen sich leicht in bestehenden Rohrleitungsführungen<br />
vertikal und horizontal einbauen. Anlagen,<br />
die sich bereits seit 50 Jahren im Einsatz befinden, bestätigen<br />
die Qualität.<br />
Bedarfsgerechte Lösungen auf dem neuesten Stand der<br />
Energieeffizienz ist das Thema, das heute immer wichtiger<br />
wird, besonders bei weiter steigenden Energiekosten. In den<br />
letzten 40 Jahren hat sich der Energiebedarf in Deutschland<br />
verdoppelt und im Jahr 2010 einen Stand von 530.000 GWh<br />
erreicht. Hieran haben die Kommunen einen Anteil von ca.<br />
6 %, die Wasserversorgung mit ihren 7.200 GWh im Jahr liegen<br />
bei ca. 1,4 %. Wir müssen nicht nur sparsamer mit Wasser,<br />
sondern mit Energie allgemein umgehen, und dies nicht<br />
nur in der Wasserversorgung. Wir sollten nicht nur Verluste<br />
vermeiden, den Verbrauch optimieren und die Effizienz steigern,<br />
sondern uns auch überlegen, dass wir Technologien erarbeiten<br />
und anbieten die<br />
bezahlbar<br />
bedienbar<br />
und für die weltweite Wasserförderung in der zur Verfügung<br />
stehenden Zeit implementierbar sind.<br />
kleiner Teil des Ganzen. Für den Transport werden oft größere<br />
Maschinen mit größeren Fördermengen zum Einsatz<br />
gebracht wie Splitcase-Pumpen und Normpumpen. Hier gilt<br />
es darauf zu achten, die richtige Motorentechnik einzusetzen.<br />
Bei den Transnormmotoren hat sich heute die Energieeffizienzklasse<br />
IE 2 durchgesetzt, sehr oft werden diese mit<br />
IE 3-Motoren ausgerüstet, alle üblichen Transnormmotoren<br />
können nicht überflutet werden. Somit sollte auch beachtet<br />
werden, dass in Stationen, die überflutet werden könnten,<br />
wertvollere Tauchmotoren einzubauen sind, die allerdings<br />
höhere Kosten verursachen. In der Druckerhöhung unterscheiden<br />
wir zwischen Kompaktdruckerhöhungsanlagen mit<br />
Normmotoren.<br />
Autor<br />
Mario Hübner<br />
WILO SE, Werk Hof<br />
Tel. +49 9281 974-0<br />
E-Mail: mario.huebner@wilo.com<br />
802 10 / 2012
Automatisierte<br />
Geräuschüberwachung in<br />
Trinkwassernetzen<br />
Von Martin Bürger, Tobias Nayda und Jürgen Kurz<br />
„Monitoring“ gilt seit einiger Zeit als geflügeltes Wort in den Leitstellen der Wasserversorger. Diese dauerhafte Überwachung<br />
von wichtigen Parametern des Versorgungsnetzes wird seit einigen Jahren immer weiter ausgebaut.<br />
Am Anfang steht dabei üblicherweise eine Kombination aus permanenten Druck- und Durchflussmessern, deren Daten direkt<br />
an eine Leitwarte übertragen werden. Die moderne Technik bietet darüber hinaus allerhand Ergänzungen und Neuigkeiten auf<br />
dem Gebiet der dauerhaften Überwachung von Trinkwassernetzen.<br />
Eine wesentliche Neuerung auf dem Gebiet stellen ohne<br />
Zweifel so genannte Geräuschpegellogger (kurz: „Logger“)<br />
dar, die über ein Funk- und GSM-Netzwerk mit der Leitstelle<br />
kommunizieren. Die kleinen „Horchdosen“, wie Logger auch<br />
genannt werden, messen automatisiert den Geräuschpegel in<br />
der Rohrleitung und sind schon seit vielen Jahren ein wichtiger<br />
Bestandteil der täglichen Rohrnetzüberprüfung. Die Logger<br />
werden dabei mit einem Starkmagnet an einer im Netz<br />
zugänglichen Armatur, wie in etwa einem Schiebergestänge,<br />
platziert und messen dort selbstständig.<br />
Aktuelle Systeme kommen vielerorts temporär zum Einsatz<br />
und werden gruppenweise nacheinander in allen Messzonen einer<br />
Versorgung platziert, um für eine kurze Zeit nach Leckagen<br />
zu „lauschen“. Immer öfter werden einzelne Loggergruppen<br />
auch zur permanenten Überwachung eingesetzt, in dem<br />
sie – einmal installiert – an einer Messstelle verbleiben. Große<br />
Bild 1: Die Leckage wurde<br />
am 21.6. repariert. Der<br />
Logger zeigte, nachdem er<br />
wieder eingesetzt wurde,<br />
wieder einen normalen<br />
Wert<br />
10 / 2012 803
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
2a<br />
2b: Am 12.6.2012 sendet der Logger (grün markiert<br />
am rechten Bildrand auf Bild 2a) noch unaufällige<br />
Daten<br />
2c<br />
2d: Am 13.6. sticht der Logger sowohl in der Listendarstellung<br />
(links in Bild 2c) als auch in der Karte<br />
(rechts am Bildrand ebd. hervor. Die veränderte Farbgebung<br />
weist den Anwender auf die sehr hohe Leck-<br />
Wahrscheinlichkeit hin<br />
2e<br />
Bilder 2: Die Leckage in Bildern<br />
2f: Am 27.6. ist die Leckage repariert, und der Logger<br />
ist seit einem Tag wieder am Netz. Die Daten sind wieder<br />
mit denen von vor der Leckage vergleichbar<br />
Mengen von mehreren hundert dauerhaft installierter „Logger“<br />
sind inzwischen längst keine Seltenheit mehr. Selbst Großinstallationen<br />
von weit über tausend Loggern, ja selbst von mehreren<br />
tausend Loggern wurden bereits erfolgreich umgesetzt.<br />
Der Nachteil der beiden „herkömmlichen“ Einsatzmöglichkeiten<br />
ist, dass jeder Logger einzeln angefahren werden muss,<br />
damit er die Messdaten übermitteln kann. Je nach Anzahl der<br />
eingesetzten Logger und den örtlichen Begebenheiten kann<br />
804 10 / 2012
das Auslesen selbst bei kleineren Installationen mehrere Stunden<br />
in Anspruch nehmen und viele Kilometer an zurückgelegter<br />
Fahrtstrecke bedeuten.<br />
Hier bietet ein automatisiert arbeitendes Netzwerk von<br />
Geräuschpegelloggern den entscheidenden Vorteil. In einem<br />
Netzwerkverbund, in dem die Daten automatisiert in die Leitstelle<br />
übertragen werden, besteht der Nachteil der Kosten und<br />
Ressourcenbindung nicht. Die Logger übermitteln nach erfolgreicher<br />
Installation ihre Messdaten täglich und per Funk zu<br />
einem Hauptgerät mit GSM-Modul. Diese „GSM-Box“ übermittelt<br />
wiederum selbstständig alle gesammelten Messdaten<br />
in einer einzelnen Datenübertragung direkt in die Leitstelle.<br />
Die Vorteile einer solchen Installation liegen auf der Hand.<br />
Täglich aktuelle Daten aus dem gesamten Netzwerk<br />
Sofortige Kenntnis von „ungewöhnlichen“ Geräuschentwicklungen<br />
im Versorgungsnetz (z.B. durch auftretende<br />
Leckagen)<br />
Kein zeitaufwändiges Auslesen der einzelnen „Logger“<br />
Gezielte Einsatzmöglichkeiten von Personal zur Leckageortung<br />
Eingrenzen von Leckagen anhand der übermittelten Daten<br />
Anders formuliert hat der Wassermeister, wenn er morgens<br />
in die Leitstelle kommt, dank dieser Innovativen Technik nicht<br />
mehr nur die Informationen über Netzdruck und Durchfluss<br />
während der Nachtstunden, sondern zusätzlich die Messdaten<br />
seiner Geräuschpegelloger die im Netz verteilt sind.<br />
Einsatzbereich dieser Anwendung<br />
Ein klassischer Anwendungsfall ist der nicht erreichte „Nacht-<br />
Minimumverbrauch“ während der Nachtstunden. Der Wassermeister<br />
erhält am Morgen eine Meldung von einer (oder<br />
mehreren) Durchflussmessstation(en), dass an einer Stelle<br />
seines Netzwerks in der Nacht ein höherer Durchfluss als<br />
gewöhnlich gemessen wurde. Daraufhin kann der Anwender<br />
sich dank der automatisierten Datenübermittlung direkt die<br />
Daten und Alarmmeldungen seiner Logger ansehen und überprüfen,<br />
welche Messpunkte einen ungewöhnlich hohen Geräuschpegel<br />
aufweisen.<br />
Auffällige Messdaten werden visuell auf einer Karte oder<br />
einem Netzplan, auf dem die Installation abgebildet ist, hervorgehoben<br />
und erleichtern so die Analyse. Auf diese Weise<br />
kann die mögliche Leckage sofort eingegrenzt werden, ohne<br />
dass der Wassermeister Zeit und Personal zur Vorortung zur<br />
Verfügung stellen muss.<br />
Sind Messdaten besonders auffällig, kann der Wassermeister<br />
aus der Leitstelle heraus die von den Loggern aufgezeichneten<br />
Geräuschdaten abrufen. Der Wassermeister kann<br />
so ohne eine Besichtigung nachprüfen, ob es sich bei dem Geräusch<br />
um eine Leckage oder um ein Störgeräusch wie etwa<br />
eine Pumpe handelt. Die permanente Position der Logger im<br />
Netz erlaubt es zudem, ihre Ergebnisse untereinander zu vergleichen.<br />
Mit einem Blick auf die Karte wird deutlich, wie viele<br />
Logger die vermeintliche Leckage hören können.<br />
Dieser angenehme Nebeneffekt zeigt dem Wassermeister<br />
sogleich auf, an welcher Stelle weitere Ortungsgeräte, wie<br />
zum Beispiel Korrelatoren, sinnvoll eingesetzt werden können,<br />
um die Leckage endgültig zu orten. Auch ohne das Vorhandensein<br />
von Druck- und Durchfluss-Messstationen bieten<br />
Geräuschpegellogger im Netzwerk ein aussagekräftiges und<br />
eigenständiges Überwachungssystem und können auch den<br />
Einstieg in ein umfassendes „Monitoring“ bedeuten.<br />
In Ausgabe <strong>3R</strong>-6-2012 berichteten wir über die Erstellung<br />
und Auswahl von Monitoringsystemen, Leakcontrol, zur kontinuierlichen<br />
Rohrnetzüberwachung. Dieses System gibt Aufschluss<br />
über Nachtmindestverbräuche und dient zusätzlich<br />
zur Analyse des Trinkwasserbedarfs in den überwachten Bezirken.<br />
Ausgehend von einem erhöhtem Nachtmindestverbrauch<br />
in einem Rohrnetzabschnitt beschreiben wir die weitere Vorgehensweise<br />
bei DEW21.<br />
Wird über einen Zeitraum von ein bis drei Tagen ein erhöhter<br />
Verbrauch festgestellt, werden bei DEW21 zur weiteren<br />
Lokalisation der vermuteten Schadenstelle Geräuschlogger<br />
eingesetzt. Die Anzahl der Geräuschlogger wurde bei DEW21<br />
so ausgewählt, dass innerhalb von zwei Tagen Messdauer der<br />
zu überprüfende Bereich abgedeckt wird. Die Logger werden<br />
an vorher ausgewählten Hydranten bzw. Schiebern platziert,<br />
um eine möglichst genaue Eingrenzung der Schadenstelle zu<br />
bekommen. Werden bei der Auswertung der Messungen Geräusche<br />
festgestellt, so wird der entsprechende Abschnitt mit<br />
weiteren elektronischen Abhorchgeräten eingegrenzt sowie<br />
die Schadenstelle per Korrelation lokalisiert.<br />
Bild 3: Der gelb markierte Ausschnitt zeigt die Leckage vom 13.6. bis zum 21.6.<br />
10 / 2012 805
Fachbericht<br />
Wasserversorgung<br />
Die Bestimmung der Wasserverlustrate ist hier ein wichtiger<br />
Bestandteil des so eingesetzten Systems. Diese nimmt<br />
Einfluss auf die Bilanzerstellung der gesamten Wasserrohrnetzüberwachung.<br />
Desweiteren wird über die Zuflussanalyse<br />
ein gezielter und wirtschaftlich optimaler Einsatz der<br />
Geräuschlogger erreicht. Der gesunde Mix verschiedener<br />
Strategien zur Wasserrohrnetzüberwachung führte in den<br />
letzten Jahren zu einer sinkenden Wasserverlustrate bei der<br />
DEW21.<br />
Daten sind der Tatsache geschuldet, dass der Logger für die<br />
Dauer der Reparatur aus dem Netz entfernt wurde. Nachdem<br />
er wieder eingesetzt wurde, hat der Netzwerkknoten<br />
GSM Box-3 ihn automatisch wieder in sein Netz eingebettet.<br />
Die Daten des Loggers sind wieder auf vergleichbarem<br />
Wert von vor der Leckage.<br />
Praxis Anwendungsfall DEW21<br />
Dortmund<br />
Zur Evaluierung des Potenzials der SebaKMT-Netzwerklösung<br />
wird ein Monitoringsystem mittels Geräuschloggermessungen<br />
in einem rund 140 km langen Rohrnetzabschnitt getestet,<br />
das sich nicht für eine kontinuierliche Zuflussmessung eignet.<br />
Die Schwierigkeiten in diesem dicht besiedelten Stadtteil<br />
(Innenstadt) eine turnusmäßige Überprüfung durchzuführen,<br />
führten ebenfalls zu dieser Entscheidung.<br />
Die Messdaten werden täglich über eine GSM-Verbindung<br />
abgerufen und ausgewertet. Sollte sich diese Überwachungsmethode<br />
bewähren, könnten auch weitere Bezirke damit<br />
ausgerüstet werden und dauerhaft mit Geräuschloggern<br />
überwacht werden.<br />
Im Testzeitraum konnte eine Undichtheit an einer Wasserleitung<br />
DN400 Stz festgestellt und repariert werden.<br />
Am 13.6. dieses Jahres trat diese Leckage in dem überwachten<br />
Gebiet auf und wurde dank der sofortigen Alarmierung<br />
schnell geortet. Die Leckage wurde am 21.6. repariert<br />
(Bild 1) und der Logger zeigte, nachdem er wieder<br />
eingesetzt worden ist, wieder einen normalen Wert (siehe<br />
Bild 2a-f ).<br />
Leck-Historie<br />
Der gelb markierte Ausschnitt (Bild 3) zeigt eine Leckage<br />
vom 13.06.12 bis zum 21.06.12. Am 27.6.2012 wurde die<br />
Reparatur an der Leitung abgeschlossen. Die drei Tage ohne<br />
Autoren<br />
Martin Bürger<br />
Seba KMT, Baunach<br />
Tel. +49 9544 68-0<br />
E-Mail: buerger.m@sebakmt.com<br />
Jürgen Kurz<br />
Seba KMT, Baunach<br />
Tel. +49 9544 68-0<br />
E-Mail: kurz.j@sebakmt.com<br />
Tobias Nayda<br />
DEW21, Dortmund<br />
Tel. +49 231 544-3234<br />
E-Mail: tobias.nayda@dew21.de<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
806 10 / 2012
Marktübersicht<br />
2012<br />
Rohre + Komponenten<br />
Maschinen + Geräte<br />
Korrosionsschutz<br />
Dienstleistungen<br />
Sanierung<br />
Institute + Verbände<br />
Fordern Sie weitere Informationen an unter<br />
Tel. 0201/82002-35 oder E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
www.3r-marktuebersicht.de
2012<br />
RohRe + Komponenten<br />
Marktübersicht<br />
Armaturen<br />
Armaturen + Zubehör<br />
Absperrklappen<br />
Anbohrarmaturen<br />
Rohre<br />
PE 100-RC Rohre<br />
Schutzmantelrohre<br />
808 10 / 2012
RohRe + Komponenten<br />
2012<br />
Kunststoff<br />
Formstücke<br />
Rohrdurchführungen<br />
Marktübersicht<br />
Dichtungen<br />
Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />
Helga Pelzer<br />
Tel. 0201 82002-35<br />
Fax 0201 82002-40<br />
h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
10 / 2012 809
2012<br />
mAschInen + GeRäte<br />
Marktübersicht<br />
Kunststoffschweißmaschinen<br />
horizontalbohrtechnik<br />
Berstlining<br />
Leckageortung<br />
810 10 / 2012
KoRRosIonsschutZ<br />
2012<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
10 / 2012 811
2012<br />
KoRRosIonsschutZ<br />
Marktübersicht<br />
Kathodischer Korrosionsschutz<br />
812 10 / 2012
KoRRosIonsschutZ<br />
2012<br />
Korrosionsschutz<br />
Marktübersicht<br />
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10 / 2012 813
2012<br />
DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />
Marktübersicht<br />
Dienstleistungen<br />
Ingenieurdienstleistungen<br />
Sanierung<br />
sanierung<br />
Gewebeschlauchsanierung<br />
Öffentliche Ausschreibungen<br />
InstItute + VeRBänDe<br />
Institute<br />
814 10 / 2012
InstItute + VeRBänDe<br />
2012<br />
Verbände<br />
Marktübersicht<br />
10 / 2012 815
2012<br />
InstItute + VeRBänDe<br />
Marktübersicht<br />
Verbände<br />
8-10 October 2012<br />
17-19 February 2013<br />
Dubai International Convention<br />
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United Arab Emirates<br />
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Doing Global<br />
Business<br />
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Power<br />
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816 10 / 2012
WISSEN für die PRAXIS<br />
RSV-Regelwerk<br />
RSV Merkblatt 1<br />
Renovierung von Entwässerungskanälen und<br />
-leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchlining<br />
2011, 46 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />
RSV Merkblatt 2<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen<br />
mit Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen<br />
durch Liningverfahren ohne Ringraum<br />
2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 2.2<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und<br />
-kanälen mit vorgefertigten Rohren durch<br />
TIP-Verfahren<br />
2011, 29 Seiten DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 3<br />
Renovierung von Abwasserleitungen und<br />
-kanälen durch Liningverfahren mit Ringraum<br />
2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 4<br />
Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und<br />
Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzliner<br />
(partielle Inliner)<br />
2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 5<br />
Reparatur von Entwässerungsleitungen und<br />
Kanälen durch Roboterverfahren<br />
2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />
RSV Merkblatt 6<br />
Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen<br />
und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />
2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 6.2<br />
Sanierung von Bauwerken und Schächten<br />
in Entwässerungssystemen – Reparatur/<br />
Renovierung (in Bearbeitung)<br />
RSV Merkblatt 7.1<br />
Renovierung von drucklosen Leitungen /<br />
Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem<br />
Schlauchlining<br />
2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 7.2<br />
Hutprofiltechnik zur Einbindung von Anschlußleitungen<br />
– Reparatur / Renovierung<br />
2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />
RSV Merkblatt 8<br />
Erneuerung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen<br />
mit dem Berstliningverfahren<br />
2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />
RSV Merkblatt 10<br />
Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />
2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />
RSV Information 11<br />
Vorteile grabenloser Bauverfahren für die<br />
Erhaltung und Erneuerung von Wasser-,<br />
Gas- und Abwasserleitungen<br />
2011, 42 Seiten DIN A4, broschiert, € 9,-<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Faxbestellschein an: 0201/82002-34<br />
Ja, ich / wir bestelle(n) gegen Rechnung:<br />
___ Ex. RSV-M 1 € 35,-<br />
___ Ex. RSV-M 2 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 2.2 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 3 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 4 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 5 € 27,-<br />
___ Ex. RSV-M 6 € 29,-<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
___ Ex. RSV-M 6.2 in Bearbeitung<br />
___ Ex. RSV-M 7.1 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 7.2 € 30,-<br />
___ Ex. RSV-M 8 € 29,-<br />
___ Ex. RSV-M 10 € 37,-<br />
___ Ex. RSV-I 11 € 9,-<br />
zzgl. Versandkosten<br />
Ich bin RSV-Mitglied und erhalte 20% Rabatt (Nachweis erforderlich!)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
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E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich widerrufen<br />
werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege der Kommunikation werden Ihre<br />
persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />
oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen.<br />
Bankleitzahl<br />
✘<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer
Projekt kurz beleuchtet<br />
Abwasserentsorgung<br />
Eiprofil-Mischwasserkanal aus<br />
Stahlbeton in Oldenburg<br />
Im Auftrag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) wurde in Oldenburg ein Mischwasserkanal erneuert.<br />
Auf etwa 560 m des insgesamt 705 m langen Bauabschnittes wurden Stahlbetonrohre mit Eiprofil verlegt, die von der Berding<br />
Beton GmbH nach den Qualitätsrichtlinien der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS) gefertigt wurden.<br />
Foto: Berding Beton GmbH<br />
Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Alexanderstraße 4. BA mit<br />
der Joh. Schröder & Sohn GmbH & Co. KG, der Harald Schütt<br />
und Söhne Tief- und Straßenbau GmbH, der Stefen GmbH &<br />
Co. KG und der Lieke GmbH & Co. hat vom OOWV (Olden-<br />
Bild 1: Rund 560 m Stahlbeton-Eiprofile wurden in der Alexanderstraße<br />
in Oldenburg eingebaut<br />
burgisch-Ostfriesischer Wasserverband) den Auftrag für die<br />
Erneuerung eines Mischwasserkanals in Oldenburg erhalten.<br />
Auf etwa 560 m des insgesamt 705 m langen Bauabschnittes<br />
wurden Stahlbetonrohre mit Eiprofil verlegt. Neben den<br />
hervorragenden hydraulischen Eigenschaften, die sich aus der<br />
Bauform ergeben, überzeugen die Eiprofile in SWB ® -Qualität<br />
vor allem mit ihrer hohen Widerstandsfähigkeit gegen aggressive<br />
Medien, die sich in Mischwasserkanälen insbesondere<br />
bei geringer Wasserführung bilden können.<br />
Der Baubereich schließt sich an den bereits in den Jahren<br />
2008 bis 2010 sanierten Kanalabschnitt Nadorster Straße bis<br />
Melkbrink an. „Die jetzt durchgeführten Bauarbeiten dienen<br />
als Grundlage zum weiteren Ausbau des Sammlers Alexanderstraße,<br />
der in zehn Bauabschnitten bis zum ehemaligen<br />
Fliegerhorst realisiert werden soll“, erklärt Dipl.-Ing. Axel<br />
Frerichs, Fachbereichsleiter Leitungswesen beim OOWV. Mit<br />
den umfangreichen Kanalbauarbeiten soll vor allem Überschwemmungen<br />
vorgebeugt werden, wie sie bei Starkregenereignissen<br />
in dem Bereich häufiger vorkamen. „Bei solchen<br />
extremen Starkregen stößt jedes Kanalsystem an seine Grenzen“,<br />
so Frerichs weiter. Die Folge: Das Wasser kann nicht<br />
schnell genug abfließen, es kommt zu Überstauungen in den<br />
Kanälen und die Keller von anliegenden Gebäuden können<br />
volllaufen, wenn sie nicht gegen Rückstau gesichert sind.<br />
Foto: Berding Beton GmbH<br />
Bild 2: Der Betonrohrhersteller hat mit einer reibungslosen Logistik<br />
und einem guten Service dazu beigetragen, dass die Baumaßnahme<br />
vorzeitig beendet werden konnte<br />
GröSSere hydraulische Reserven<br />
Mit dem Einbau von größer dimensionierten Kanalrohren hat<br />
der OOWV zumindest größere hydraulische Reserven geschaffen.<br />
Hinzu kommt: Die Entscheidung für ein Eiprofil in<br />
der Nennweite DN 800/1200 birgt weitere Vorteile gegenüber<br />
einem herkömmlichen Kreisprofil. Die eingesetzten<br />
Rohre verfügen aufgrund ihres Eiquerschnitts auch über eine<br />
höhere Fließgeschwindigkeit bei Trockenwetterabfluss,<br />
so dass sich mitgeführte Sedimente nur schwer absetzen<br />
können.<br />
Auch die Werkstoffeigenschaften und die Anforderungen<br />
hinsichtlich der Statik standen bei der Wahl des Rohres im<br />
Blickpunkt. In der Oldenburger Alexanderstraße wird Regenwasser<br />
und Schmutzwasser gemeinsam abgeleitet. Da sich in<br />
einem Mischwasserkanal insbesondere bei geringer Wasserführung<br />
und häufig verbunden mit sich dann bildenden Ablagerungen<br />
durchaus aggressive Medien bilden können, hat sich<br />
der Bauherr für Eiprofile aus Stahlbeton entschieden, die entsprechend<br />
der FBS-Qualitätsrichtlinien gefertigt wurden. Be-<br />
818 10 / 2012
FBS-Betonbauteile.<br />
Die ökologisch<br />
lückenlose Lieferkette.<br />
Bild 3: Neben den hervorragenden hydraulischen<br />
Eigenschaften, die sich aus der Bauform ergeben,<br />
überzeugen die säurewiderstandsfähigen Eiprofile<br />
vor allem durch ihre hohe Sulfatbeständigkeit<br />
Foto: Berding Beton GmbH<br />
FBS-Betonbauteile bestehen aus natürlichen,<br />
überall verfügbaren heimischen Rohstoffen.<br />
Auch nach ihrer langen Nutzungsdauer können<br />
sie als Baustoffe zeitgemäß mit wenig<br />
Energieaufwand weiterverarbeitet und wieder<br />
verwendet werden. Klarer Fall: FBS setzt<br />
auf eine ökologisch lückenlose Lieferkette.<br />
sonders erwähnenswert ist der Umstand, dass der für den<br />
Herstellungsprozess verwendete Beton über die so genannte<br />
SWB ® -Qualität verfügt. „Für säurewiderstandsfähige Betone<br />
(SWB) sind eine Verbindung von hochwertigen Ausgangsstoffen<br />
mit exakt abgestimmten Sieblinien und ein nur geringer<br />
Zementleimanteil charakteristisch“, verdeutlicht Gert Waltermann,<br />
Geschäftsführer der Berding Beton GmbH. „Unter anderem<br />
findet eine sehr genaue Abstimmung der Bindemittelkomponenten<br />
bis in den Feinbereich statt, die das Kanalrohr<br />
besonders gegen den Einfluss von Sulfaten schützt“, so Waltermann.<br />
Die besondere Rezeptur sorgt dafür, dass die Stahlbeton-Eiprofile<br />
alle an sie gestellten Anforderungen erfüllen.<br />
Sie sind robust, belastbar, formstabil, schlag- und abriebfest<br />
und damit für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Einsatz<br />
bestens geeignet.<br />
Die ursprünglich auf knapp vier Monate veranschlagte<br />
Bauzeit konnte um rund drei Wochen unterschritten werden.<br />
Das lag unter anderem daran, dass gleichzeitig zwei Tiefbaukolonnen<br />
parallel im Bauabschnitt arbeiten konnten. Darüber<br />
hinaus hat auch der Betonrohrhersteller mit einer reibungslosen<br />
Logistik und einem guten Service dazu beigetragen, dass<br />
die Baumaßnahme vorzeitig beendet werden konnte.<br />
Kontakt<br />
FBS e.V., Bonn, Tel. +49 228 95456-54,<br />
E-Mail: info@fbsrohre.de, www.fbsrohre.de<br />
25 Jahre<br />
10 / 2012 819
Projekt kurz beleuchtet<br />
Abwasserentsorgung<br />
Neuer Schacht D 11 für die<br />
Mülldeponie Stockstadt<br />
Sanierung oder Neubau von Zugangsschächten auf Mülldeponien sind Tiefbau-Extremaufgaben. Die Experten des Geschäftsbereichs<br />
Umwelt- und Deponietechnik der KMG Pipe Technologies, Ursensollen, haben in genau diesem Markt seit Jahren einen<br />
Namen. Ein aktueller Einsatzfall ist die Erneuerung des Schachtes D 11 auf der Kreismülldeponie Stockstadt/Main im Landkreis<br />
Aschaffenburg.<br />
Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />
Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />
Die Kreismülldeponie Stockstadt befindet sich seit 13 Jahren<br />
in der Stilllegungsphase. Nun gilt es, das über der Deponie-<br />
Basisabdichtung verlegte Sickerwassersystem dauerhaft<br />
Bild 1: Einbau eines PP-beschichteten Stahlbeton-Schachtringes<br />
von 8 m Länge<br />
Bild 2: Arbeitsplattform zum Ausbau der Schachtwände mit<br />
stahlarmiertem Spitzbeton<br />
funktionsfähig zu halten. Das ist jedoch eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe, angesichts stetig nachwachsender mineralischer Inkrustationen<br />
in den Drainageleitungen, einerseits, und der<br />
Dynamik des Müllberg, die zu Brüchen und Abrissen der Leitungen<br />
führen kann, andererseits. Kritisch sind fast immer die<br />
Anschlüsse der Leitungen an die Schachtbauwerke. In den<br />
20 m tiefen Schacht D 11 der Deponie Stockstadt münden<br />
vier Sammler und eine Ableitung (jeweils Asbestzement<br />
DN 200). Der Schacht bestand bis in 12 m Höhe aus Beton-<br />
Schachtringen DN 1000, darüber weitete er sich auf<br />
DN 2000. Im Bereich der Sohle war die Nennweite durch einen<br />
Sanierungsversuch sogar auf DN 800 reduziert. Massive<br />
Probleme im Bereich der Leitungsanbindungen machten eine<br />
ordnungsgemäße Wartung und Inspektion der Leitungen<br />
praktisch unmöglich.<br />
Schachtneubau samt Neuanbindung der<br />
Leitungen<br />
Das vom Ing.-Büro Prof. Czurda und Partner mbH (Karlsruhe/<br />
Urbach) in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Aschaffenburg<br />
erarbeitete Sanierungskonzept sah einen Schachtneubau<br />
samt Neuanbindung der Leitungen vor. Das unterste<br />
Schachtelement sollte in eine Kiespackung gebettet und als<br />
Drainageelement ausgebildet werden. So kann der am Tiefpunkt<br />
des Deponieabschnittes liegende Schacht Sammleraufgaben<br />
übernehmen, wenn die einmündenden Leitungen<br />
einmal ausfallen sollten. In die z.T. handverlesene Kiespackung<br />
wurden zum einen eine Ringdrainage da 160, zum anderen<br />
vier y-förmige Spüllanzen da 90 verlegt. So lassen sich große<br />
Teile des Drainagekörpers zwecks Vermeidung von Inkrustationen<br />
regelmäßig durchspülen. Die Spüllanzen wurden an<br />
vier weitere, auf die Baugrube zulaufende Drainagerohre angeschlossen,<br />
deren Zugänglichkeit damit wiederhergestellt<br />
wurde.<br />
Bei der baulichen Umsetzung des Konzeptes kamen die<br />
erfahrenen Experten von KMG PT zum Zuge. Mit einem Seilbagger<br />
wurde eine konzentrische Baugrube von 5,50 m<br />
Durchmesser im Müll um den Schacht ausgehoben und dieser<br />
zugleich abgebrochen. Die Baugrube wurde kontinuierlich<br />
durch eine stahlarmierte Spritzbetonwand verbaut. Im Schutz<br />
der schließlich 20 m tiefen Baugrube wurde nach Verstärkung<br />
der Basisabdichtung und Setzen des vorgefertigten Schachtfundamentes<br />
das Schachtbauwerk installiert, bestehend aus<br />
einem 1,50 m hohen Unterteil und darauf aufsetzenden 4 m<br />
820 10 / 2012
Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />
Bild: KMG Pipe Technologies GmbH<br />
Bild 3: Vorher: Der alte Schacht D 11 auf der Deponie<br />
Stockstadt ist ein Sanierungsfall<br />
Bild 4: Nachher: Parallel zum Höhenwachstum des neuen<br />
Zugangsschachtes wurde der Ringraum zum Montageschacht<br />
mit dem zuvor ausgekofferten Abfall verfüllt<br />
langen Stahlbetonsegmenten DN 1800. Diese wurden bereits<br />
werkseitig mit Polypropylen (PP) ummantelt bzw. ausgekleidet.<br />
Um das nach Maß gefertigte Schachtunterteil wurden<br />
die Ring- und Spülleitungen in die Drainkies-Packung verlegt.<br />
Der Ringraum zwischen Baugrubenwand und Schacht wurde<br />
bis ca. 2 m unterhalb der Geländeoberkante mit dem zu<br />
Beginn ausgehobenen Abfall verfüllt. Um Setzungen bzw. Bewegungen<br />
im Deponiekörper entgegen zu wirken, wurde bei<br />
der Ringraumverfüllung der Spritzbetonverbau in einigen Ebenen<br />
streifenweise rückgebaut, bevor man schließlich die<br />
Oberflächenabdichtung fachgerecht wiederherstellte.<br />
Das innerhalb von nur 17 Wochen erneuerte Schachtbauwerk<br />
D 11 in Stockstadt ist in seiner endgültigen Ausführung<br />
als Sickerwassersammel- und Drainageschacht in Verbindung<br />
mit Ringdrainage und Spüllanzen weltweit ein technisches<br />
Unikat und ein besonderes Erfolgserlebnis sowohl für die Planer<br />
als auch das bauausführende Unternehmen.<br />
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Dipl.-Ing. Ulrich Winkler, Tel. +49 5284 705-407<br />
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10 / 2012 821
Projekt kurz beleuchtet<br />
Abwasserentsorgung<br />
20 t schwerer und 205 m langer<br />
Schlauchliner in Rekordzeit<br />
eingebaut<br />
Bei der Sanierung von Mischwasserkanälen im Ortsteil Rethmar der Stadt Sehnde in Niedersachsen kam es vor allem auf<br />
Schnelligkeit an. Die schadhaften Rohrleitungen lagen entlang der viel befahrenen Bundesstraße B65, der Hauptstraße des<br />
Ortes. In offener Bauweise hätte diese Baumaßnahme deshalb monatelange Sperrungen und damit erhebliche Verkehrsbehinderungen<br />
zur Folge gehabt. Ausgeschrieben wurde von den Stadtwerken Sehnde deshalb eine Sanierung mit dem grabenlosen<br />
Inliner-Verfahren. Der Auftrag umfasste die Erneuerung von 911 m Mischwasserkanal in den Dimensionen von DN 250 bis<br />
DN 1200. Den Zuschlag erhielt die Firma Rohrsanierung Jensen aus Bordesholm, die in ihren Referenzen zahlreiche erfolgreiche<br />
Sanierungsprojekte insbesondere mit Schlauchlinern in großen Dimensionen vorweisen konnte. Unter der Leitung von Dipl.-Ing.<br />
Andreas Josef wurde der Kanal im Mai 2012 in zehn Abschnitten saniert.<br />
Die größte Herausforderung des Projekts bildete ein Abschnitt<br />
von 205 m Länge in der Dimension eines Kreisprofils von<br />
DN 1200. Die für die Baumaßnahme erforderliche Teilsperrung<br />
der Bundesstraße sollte auf ein Minimum reduziert werden.<br />
Dieses lange Teilstück wurde deshalb in einem Arbeitsgang saniert.<br />
Aufgrund des Schadensbildes hatten die Statiker für hier<br />
eingesetzten GFK-Schlauchliner „Alphaliner“ von RelineEurope<br />
eine erforderliche Verbundwanddicke ohne Verschleißschicht<br />
von 12,1 mm errechnet. Um Schlauchliner mit dieser Wanddi-<br />
cke in einer vertretbaren Zeit einzubauen, kam bisher nur der<br />
Einsatz von so genannten „Schlauchlinern mit Kombinationshärtung“<br />
in Frage, die mit kombinierter UV-Licht- und Warmhärtung<br />
arbeiten. Der Nachteil dieser Technologie liegt – wie<br />
auch bei der reinen Warmhärtung – in der aufwändigen Logistik.<br />
Um ein vorzeitiges Aushärten des Harzes zu verhindern,<br />
muss das Linermaterial in Kühlcontainern transportiert und gelagert<br />
werden. Auch auf der Baustelle ist ein erheblicher Mehraufwand<br />
im Vergleich zur reinen UV-Lichthärtung erforderlich.<br />
Bild 1: Der Alphaliner1500<br />
mit 20 t Gewicht bei<br />
der Verladung bei<br />
RelineEurope<br />
822 10 / 2012
Bild 2: Die Rohrsanierungs-Kolonne setzt<br />
ein Förderband für den Einzug in den<br />
Schacht ein<br />
Bild 3: Geschafft: Die Mitarbeiter der Kolonne von Rohrsanierung Jensen<br />
haben 205 m Kanal DN 1200 in Rekordzeit saniert<br />
Stefan Jensen, der Geschäftsführer des Sanierungsunternehmens,<br />
entschied deshalb, bei diesem Projekt den von dem<br />
Linerhersteller RelineEurope neu entwickelten GFK-Schlauchliner<br />
des Typs „Alphaliner1500“ einzubauen, der sich durch<br />
eine weiterentwickelte, besonders hohe Transparenz des<br />
Glas-Harz-Komplexes auszeichnet. In Kombination mit einer<br />
auf diesen Linertyp abgestimmten UV-Aushärtetechologie<br />
können Alphaliner1500 mit Wandstärken über 10 mm mit<br />
reiner Lichthärtung schnell und vollständig ausgehärtet werden.<br />
Zeitrahmen um 20 % unterschritten<br />
Am 2. Mai wurde der 205 m lange Liner um 10 Uhr an der<br />
Baustelle an der B65 in Sehnde angeliefert. Die Transportkiste<br />
von 6 m Länge und jeweils 2,5 m Höhe und Breite hatte<br />
das stattliche Gewicht von fast 20 t. Ein Schwerlastkran stand<br />
deshalb schon bereit, um den Liner vom Lkw an den Einzugsschacht<br />
abzuladen. Vier Stunden später war der Schlauchliner<br />
auf einer Gleitfolie mit Hilfe eines Förderbandes in den<br />
Kanal eingezogen und die Packer an beiden Linerenden gesetzt.<br />
„Für die Aushärtung haben wir die speziell für die Sanierung<br />
von Großprofilen entwickelte Lichtquelle mit einer Aushärteleistung<br />
von 12 mal 1.000 W eingesetzt“, berichtet Geschäftsführer<br />
Stefan Jensen. Der Unternehmer hatte bereits<br />
im Jahr 2011 in diese Hochleistungs-Aushärttechnologie investiert,<br />
die sich bereits auf mehreren Baustellen zur schnellen<br />
Aushärtung von Linern mit großen Wanddicken bewährt<br />
habe. Nachdem der Liner innerhalb von einer Stunde mit<br />
Druckluft aufgestellt und kalibriert war, konnte die auf den<br />
Einbau großer Liner spezialisierte Einbaukolonne um 15 Uhr<br />
die Aushärtung starten. Mit der leistungsstarken UV-Lichtquelle<br />
war eine Aushärtegeschwindigkeit von rund 50 cm in<br />
der Minute (bis 30 m/Std.) möglich. Der Aushärteprozess war<br />
ca. um 22 Uhr nach rund sieben Stunden abgeschlossen. Um<br />
3 Uhr morgens hatten die Facharbeiter alle Nacharbeiten wie<br />
das Auffräsen der Zuleitungen und die Sanierung der Stutzen/Zuläufe<br />
abgeschlossen, und die Autofahrer in Sehnde kamen<br />
am Morgen ohne Verkehrsstau an ihre Arbeitsplätze. Zufrieden<br />
war auch Claudia Pechtheiden-Meier von den<br />
Stadtwerken Sehnde, die das Projekt als Bauleiterin des Auftraggebers<br />
begleitete. Die Firma Jensen hatte den vereinbarten<br />
Zeitrahmen um 20 % unterschritten.<br />
„Diese weltweit einmalige Aushärteleistung ermöglicht<br />
gerade für die Sanierung großer Querschnitte mit hohen statischen<br />
Belastungen eine deutlich schnellere und zuverlässigere<br />
Installation von Schlauchlinern“, zieht Jensen Bilanz. Für<br />
ihn sind mit dem Alphaliner1500 die bekannten Vorteile der<br />
Lichthärtung „somit 1:1 übertragbar für die Sanierung von<br />
Großprofilen.“<br />
Kontakt<br />
RELINEEUROPE Liner GmbH & Co. KG, Rohrbach,<br />
Tel. +49 6349-93934-0, E-Mail: info@relineeurope.com,<br />
www.relineeurope.com<br />
10 / 2012 823
Projekt kurz beleuchtet<br />
Abwasserentsorgung<br />
Güstrow saniert und erneuert<br />
Kanalnetz mit Steinzeugmuffenund<br />
-Vortriebsrohren<br />
Von Ulf Biemann und Christel Flittner (Steinzeug-Keramo GmbH)<br />
Im Entwässerungskonzept der mecklenburgisch-vorpommerschen Stadt Güstrow stehen Nachhaltigkeit, natürliche Rohstoffe<br />
und umweltfreundliche Produkte ganz oben auf der Agenda. Auch deshalb entschieden sich die Verantwortlichen hinsichtlich<br />
Erneuerung und Neubau des städtischen Abwasserkanals im Trennsystem im Bauabschnitt Wendenstraße für den Einsatz von<br />
Steinzeugrohren: So wurden 115 m Steinzeugrohre DN 400, 270 m Steinzeugrohre DN 300 und 120 m Steinzeugrohre<br />
DN 350 im offenen Graben eingebaut. Die eigentliche Herausforderung allerdings bestand in der Querung der stark befahrenen<br />
Bundesstraße „Neukruger Straße“; sie erfolgte mit Steinzeug-Vortriebsrohren DN 500 auf einer Strecke von 70 m.<br />
Die Stadt Güstrow ist zentral in Mecklenburg-Vorpommern<br />
gelegen, südlich von Rostock, in einer seen- und waldreichen<br />
Landschaft, deren Profil durch Endmoränen der letzten Eiszeit<br />
geprägt ist. Neben einer historischen Altstadt zieht auch<br />
das schöne naturnahe Umland Touristen an. Umwelt- und<br />
Naturschutz werden daher besonders groß geschrieben.<br />
Dementsprechend achten die Verantwortlichen bei der Umsetzung<br />
des Entwässerungskonzepts, das seit 1996 umgesetzt<br />
wird, auf Umweltfreundlichkeit und Umweltverträglichkeit.<br />
Dieses Konzept sieht – neben vielen anderen Gesichtspunkten<br />
und Zielsetzungen – auch in Teilgebieten den Umbau<br />
des vorhandenen Mischwassersystems in ein Trennsystem<br />
vor. Durch die Trennung wird die angeschlossene<br />
Kläranlage und die Vorfluter entlastet und so natürlich auch<br />
ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet.<br />
Parallel zur „Restrukturierung“ der Entwässerung werden<br />
in Teilen der Stadt Abwasserkanäle saniert und erneuert, die<br />
teilweise vor über 100 Jahren gebaut wurden. Gleichzeitig<br />
entstehen neue Trinkwasser-, Gas- und Fernwärmeleitungen;<br />
ein sinnvolles „gemeinsames Bauen“ in der Stadt. Die meisten<br />
dieser Leitungen werden dabei im offenen Graben eingebaut,<br />
ihre Tiefenlage beträgt bis zu 5 m, teilweise müssen Grundwasserhaltungen<br />
eingesetzt werden. Das galt auch für die<br />
Kanalerneuerung in der Wendenstraße: Steinzeugrohre und<br />
-formstücke in den Nennweiten DN 400 (115 m), DN 300<br />
(270 m) und DN 350 (120) konnten in angemessener Zeit<br />
und problemlos im offenen Graben eingebaut werden (Bild 1).<br />
Bild 1: Steinzeug-Muffenrohre lagern in der Güstrower<br />
Wendenstraße<br />
Bild 2: Steinzeug-Vortriebsrohre DN 500 lagern am Rande<br />
der Startgrube<br />
824 10 / 2012
Tabelle 1: Steinzeug-Vortriebsrohre KeraDrive DN 150 bis DN 1400; Rohre – Verbindungen<br />
Standard-Nennweiten<br />
DN<br />
mm<br />
Typ<br />
DA max<br />
mm<br />
Baulänge<br />
mm<br />
Gewicht<br />
kg/m<br />
Max. zulässige<br />
Vortriebskraft<br />
kN<br />
Scheiteldruckkraft<br />
kN/m<br />
Längsdruckfestigkeit<br />
N/mm 2<br />
Biegezugfestigkeit<br />
N/mm 2<br />
150 pp 213 1,00 36 210 64 100 13,10<br />
200 1 276 1,00 60 350 80 100 13,30<br />
250 2,0 360 1,00–2,00 105 810* 130 100 14,00<br />
300 2,0 406 1,00_2,00 125 1000* 120 100 14,90<br />
400 2,0 661 1,00–2,00 240 2350 160 100 13,30<br />
500 2,0 766 2,00 290 3000 140 100 13,20<br />
600 2,0 870 2,00 350 3100 120 100 13,20<br />
800 2,0 970 2,00 460 3700 128 100 15,60<br />
1000 2,0 1096 2,00 855 5700 120 100 12,00<br />
1200 2,0 1475 2,00 992 6400 114 100 12,00<br />
* Nach Einführung des Führungsringes Typ 2.0 ab III/2012 1000 kN bei DN 250 bzw. 1050 kN bei DN 300.<br />
Weitere Nennweiten<br />
700 2,0 870 2,00 380 3300 140 100 16,30<br />
900 2,0 1096 2,00 508 4700 108 100 16,00<br />
1400 2,0 1630 2,00 1250 4500 90 100 12,00<br />
Auszug aus Standardprogramm DN 150 bis 500 Steinzeug-Vortriebsrohre nach DIN EN 295 und DINplus, Stand 3/2012<br />
DN BL Führungsring F* empfohlener Einsatz Vortriebsverfahren F* = maximale Vortriebskraft n. DWA A 161<br />
mm m Verbindung kN entsprechend DWA A 125<br />
Mikrotunnelvortrieb mit<br />
Spülförderung<br />
Pilotrohrvortrieb mit<br />
Bodenverdrängung<br />
500 2 Typ 1 2700<br />
Pilotrohrvortrieb | Haltungslängen bis 80 m unter Beachtung<br />
des Baugrundes -<br />
Mikrotunnelvortrieb | Haltungslängen bis 120 m unter<br />
Beachtung des Baugrundes |<br />
Startbaugrube 4 m x 3 m oder DN 3200<br />
ab DN 400<br />
Mit direkt angetriebener<br />
Aufweitungsstufe<br />
Bild 3: Auszug aus dem Standardprogramm für Steinzeug-Vortriebsrohre DN 150 bis DN 500<br />
Unterquerung der BundesstraSSe<br />
Die Herausforderung stellte die Querung der viel befahrenen<br />
Bundesstraße 103/104, die mitten durch Güstrow verläuft,<br />
dar. Um die vorprogrammierte Überlastung und damit Stau<br />
auf den untergeordneten Straßen zu vermeiden, entschieden<br />
die Planer, diesen Kanalabschnitt im grabenlosen Verfahren<br />
zu bauen. Für die vorgesehene Vortriebsstrecke von<br />
70 m mit Steinzeug-Vortriebsrohren KeraDrive DN 500<br />
(Bild 2) in sandigem Baugrund und um ein Absinken der Fahrbahn<br />
unter allen Umständen zu vermeiden, bot sich der gesteuerte<br />
Pilotrohrvortrieb für die Unterquerung an (Tab. 1<br />
und Bild 3).<br />
Der Pilotrohrvortrieb ist besonders für die Unterquerung<br />
von Straßen, Gleisanlagen oder Gebäuden geeignet, da er<br />
keine Setzungen erzeugt und hohe Lagegenauigkeiten erreicht,<br />
was bei Freispiegelleitungen natürlich unabdingbar ist.<br />
Das Pilotgestängerohr wird bei diesem Verfahren von einer<br />
hydraulischen Presse aus einer Startgrube (Bild 4) durch<br />
Bild 4: Blick in die Startgrube für den Pilotrohrvortrieb zur<br />
Unterquerung der Bundesstraße<br />
10 / 2012 825
Projekt kurz beleuchtet<br />
Abwasserentsorgung<br />
Verbindungstyp Nennweite Beschreibung Verbindung (Stand: 08/2011)<br />
Typ 1<br />
200,<br />
250, 300 – 500 bis Ende III / 2012<br />
Führungsring aus Edelstahl<br />
(Werkstoffnummer 1.4571) mit integriertem<br />
Dichtelement aus Kautschukelastomer und<br />
vormontiertem Druckübertragungsring aus Holz P 5<br />
nach DIN 312, entspricht DIN EN 295<br />
Bild 5: Auszug aus dem Standardprogramm für Steinzeug-Vortriebsrohre DN 150 bis DN 500, Führungsringe<br />
den Boden bis in die Zielgrube gepresst; Richtung und Neigung<br />
werden dabei permanent überwacht. Gleichzeitig wird<br />
der Boden von einem Bohrer abgebaut. Nach Abschluss der<br />
gesteuerten Pilotbohrung wird das Steinzeug-Vortriebsrohr<br />
eingeschoben.<br />
Die Steinzeug-Vortriebsrohre, die für den neuen Abwasserkanal<br />
eingesetzt wurden, zeichnen sich durch hohe Robustheit<br />
aus. Sie sind innen und außen glasiert und ihre Verbindungen<br />
(derzeitige Verwendung von Verbindungstyp 1, nach<br />
Umstellungsphase: Verbindungstyp 2.0) verfügen über einen<br />
Führungsring aus Edelstahl (Werkstoffnummer 1.4571) mit<br />
integriertem Dichtelement aus Kautschukelastomer und vormontiertem<br />
Druckübertragungsring aus Holz P 5 (DIN EN<br />
295) (Bild 5). Daher meistern sie auch schwierige Böden ohne<br />
Probleme.<br />
Die an der Erneuerung und Sanierung des Güstrower Kanalnetzes<br />
Beteiligten überzeugte am Einsatz von Steinzeug-<br />
rohren die Summe ihrer technischen Eigenschaften bezüglich<br />
Statik, Hydraulik und Dichtheit im Verbund mit den überschaubaren,<br />
günstigen Investitionskosten. „Als öffentlicher<br />
Auftraggeber übernimmt der Städtische Abwasserbetrieb<br />
Güstrow heute die Verantwortung für umweltfreundliche und<br />
umweltverträgliche Produkte“, so Betriebsingenieur Gerald<br />
Lübars. „Der Einbau umweltfreundlicher Abwasserrohre aus<br />
natürlichen Rohstoffen, die, wie Steinzeug, in einen vollständigen<br />
Wertstoffkreislauf eingebunden sind, überzeugen uns.“<br />
Schließlich soll auch der neue Abwasserkanal jetzt mindestens<br />
100 Jahre halten.<br />
Kontakt<br />
Steinzeug-Keramo GmbH, Frechen, Tel. +49 2234 507-0,<br />
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826 10 / 2012
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Projekt kurz beleuchtet<br />
Abwasserentsorgung<br />
Optimaler Schutz für Donau-<br />
Deichanlage durch Schlauchlining<br />
binnen 52 Stunden<br />
Sicherheit gegen ein 100-jähriges Hochwasserereignis zu gewährleisten, ist kein leichtes Unterfangen. Der Freistaat Bayern<br />
gab dem Landesentwicklungsprogramm entsprechend ein deutschlandweit einzigartiges Projekt in Auftrag: die Ertüchtigung<br />
des Hochwasserschutzes auf einer 20 km langen Strecke entlang der Donau von Straubing bis Vilshofen. Dies bedeutet den<br />
Neubau eines 900 m langen Ringdeichs sowie die Erhöhung der vorhandenen Deiche um die Straubinger Kläranlage. Die Stadt<br />
Straubing sanierte zudem neue Vortriebsrohre. Durch den Einsatz eines Schlauchliners erhöhte sie damit die Sicherheit und<br />
profitierte von schnellen Einbauzeiten.<br />
Im September 2011 erhielt die Swietelsky-Faber GmbH, Niederlassung<br />
Landsberg, den Zuschlag für die Durchführung der<br />
Sanierungsarbeiten. Anfang April 2012 realisierte die Kanalsanierungsfirma<br />
die Umsetzung dann binnen 52 Stunden –<br />
schneller als geplant. In der Ausschreibung gefordert war ein<br />
ECR-Glasfaserliner für die je 110 m langen Vortriebsrohre in<br />
der Nennweite DN 1200 mit einer Wandstärke von mindestens<br />
9,5 mm, getränkt mit Vinylesterharz. Dieser Liner sollte<br />
mit UV Licht ausgehärtet werden.<br />
Eine Besonderheit dieser Baumaßnahme ist zweifelsfrei<br />
der Umstand, dass die wenige Tage alten Vortriebsrohre mit<br />
einem Liner „saniert“ werden sollten. Was paradox klingt, erklärt<br />
sich durch das Ziel, eine optimale Dichte mit Hilfe einer<br />
Doppelwandigkeit zu erreichen: zum einen durch die neuen<br />
Stahlbetonrohre und zum anderen durch den Glasfaserliner<br />
mit Vinylesterharz, der optimalen Schutz gegen aggressive<br />
Abwässer im pH-Wert-Bereich 2 bis 13 bietet. Diese Anforderung<br />
ist verständlich, denn die Rohre verlaufen unter der<br />
B20, dem stark befahrenen Zubringer zur A3 in unmittelbarer<br />
Nähe des Industrie- und Gewerbegebiets. Die Wahl fiel<br />
auf den Alpha Liner 500 der Firma Relineeurope mit einer<br />
Nennweite von DN 1200. Bei dieser Größe stößt das UV-här-<br />
Bild 1: Hochwasserschutz in Straubing<br />
828 10 / 2012
tende Schlauchlining an seine technischen Grenzen, weshalb<br />
eine solche Maßnahme nur erfahrenes Personal erfolgreich<br />
umsetzen kann.<br />
Der Einbau der zwei über 100 m langen Alpha Liner erfolgte<br />
unmittelbar nach der Spülung und Sichtung der Vortriebsrohre.<br />
Dabei galt es, zwei Schwierigkeiten zu meistern:<br />
Erstens konnten die zwei Liner aufgrund des noch im Bau befindlichen<br />
Verteilerbauwerkes nur vom Umlenkbauwerk durch<br />
eine kleine, 0,80 m mal 1,90 m breite Öffnung in den Kanal<br />
eingelassen werden. Der Einbau musste gegen die Fließrichtung<br />
erfolgen. Zweitens war es nötig, eine 30 m lange Rampe<br />
aufzuschütten, um mit Förderband und Sattelschlepper<br />
niveaugleichen Zugang zum Schacht zu haben. Dies veranlasste<br />
Swietelsky-Faber bereits Wochen vor dem geplanten<br />
Inlinereinbau. Unterstützt wurde sie hierbei vom Bauamt<br />
Straubing, Dipl.-Ing (FH) Helmut von Dümbte, von der Rhein-<br />
Main-Donau Wasserstraßen GmbH, Herrn Santl und durch<br />
die ausführende ARGE Wadle-Bau GmbH/Streicher GmbH.<br />
Mit 9.000 Watt über Nacht<br />
Nachdem die zwei Alpha Liner 500 mit einem Gewicht von je<br />
7,5 t (ca. 70 kg je laufenden Meter) eingezogen und die Endpacker<br />
verbaut waren, erfolgte die Aufstellung des Liners mit<br />
einem Druck von ca. 0,35 bar. Zur Aushärtung setzte Swietelsky-Faber<br />
erstmalig einen überdurchschnittlich leistungsstarken<br />
Lampenzug mit 9 x 1.000 W ein. Mit dieser UV-Licht-<br />
Anlage härteten sie die Inliner mit einer Geschwindigkeit von<br />
0,16 m/min aus. Eine höhere Geschwindigkeit wäre zwar entsprechend<br />
der Kennwerte des Herstellers möglich gewesen,<br />
jedoch wollten Niederlassungsleiter Dipl.-Ing. Reiner Korn und<br />
Kolonnenführer Michael Buonagura bei derart langen Haltungen<br />
und großen Nennweiten keine Risiken eingehen. Die Aushärtung<br />
erfolgte unter ständiger Aufsicht über Nacht. Am<br />
Mittag des dritten Tages, also nach 52 Stunden waren die Arbeiten<br />
bereits beendet.<br />
In gemeinschaftlicher Finanzierung realisieren der Bund, der<br />
Freistaat Bayern und die Stadt Straubing mit zusätzlichen<br />
Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE) dieses umfangreiche Hochwasserschutzprojekt. Die<br />
Baumaßnahmen des etwa 9,2 Mio. Euro umfassenden Gesamtprojekts<br />
sollen nach zwei Jahren im Oktober 2012 abgeschlossen<br />
sein. Die Ertüchtigung der Anlagen auf ein hundertjähriges<br />
Hochwasserereignis (HW 100) + 1,00 m Freibord<br />
stellt den Schutz der modernisierten Kläranlage sicher.<br />
Als ein Herzstück der Infrastruktur der für ihren Römerschatz<br />
bekannten Stadt Straubing hat die Kläranlage einen Trockenwetterzufluss<br />
von bis zu 23.000 m³/Tag. Auch im Falle eines<br />
Hochwassers wird sie das Abwasser der 43.000 Einwohner<br />
zuverlässig und sicher klären können.<br />
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AUSTRIA<br />
Durch Wissensvorsprung direkt zum Erfolg<br />
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und Kälteerzeugung mit Blockheizkraftwerken<br />
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Kontakt<br />
Swietelsky-Faber, NL Landsberg,<br />
E-Mail: reiner.korn@swietelsky-faber.de<br />
Freikarten für Leser:<br />
www.renexpo-austria.at/freikarte-presse17.html<br />
10 / 2012
Fachbericht<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Verkehrsabflüsse mit Rinnenfiltern<br />
sorgen für Vor-Ort-Versickerung<br />
Von Claus Huwe und Bernd Schiller<br />
Intensive Nutzung und Bebauung von Landflächen, stetig zunehmender Ausbau von Verkehrs-, Industrie- und Siedlungsflächen<br />
– das sind Faktoren, die den natürlichen Wasserhaushalt negativ beeinflussen. Denn versiegelte Flächen verhindern nicht nur<br />
die Verdunstung, auch die Grundwasserneubildung wird unterbunden. Niederschläge gelangen nicht ins Grundwasser, sondern<br />
fließen als Oberflächenabfluss durch die Kanalisation ab. Die Folge: Kanäle und Kläranlagen sind – insbesondere bei extremen<br />
Regenereignissen – stark überlastet. Es kommt immer häufiger zu Kellerrückstau und Straßenüberschwemmungen. Moderne<br />
Planungen sehen deshalb vor, dass die Niederschläge direkt vor Ort versickern. Dafür muss das Regenwasser häufig von hohen<br />
verkehrsbürtigen sowie per Windfracht transportierten Schadstofflasten in geeigneten Anlagen gereinigt werden. Zusätzliche<br />
Herausforderung: Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen müssen die Anlagen nicht nur<br />
hochwirksam, sondern auch kostengünstig arbeiten. Wartungskosten dürfen nur in geringem Ausmaß anfallen. Lange Wartungsintervalle<br />
sind anzustreben. Mit Hilfe einer umfangreichen Versuchsanlage ist es nun gelungen, einen Rinnenfilter zu entwickeln,<br />
der diesen Anforderungen entspricht.<br />
Bisher gab es zwei Möglichkeiten, die Überlastung der Abwassersysteme<br />
zu verhindern. Entweder wird der Niederschlag<br />
in Regenwasserleitungen getrennt aufgefangen und<br />
nicht in die Kläranlage, sondern direkt in die Vorflut geleitet,<br />
oder Regenrückhalte- und Überlaufbecken sorgten für eine<br />
Entlastung der Kläranlagen. Beide Wege sind nicht nur teuer,<br />
sondern lösen auch das eigentliche Problem nicht, denn nach<br />
wie vor versickert zu wenig Regenwasser im Boden. Außerdem<br />
werden u.a. durch Abnutzung und Verschleiß im Straßenverkehr<br />
oder durch verfahrenstechnische Prozesse jedes<br />
Jahr Tonnen von Schadstoffen freigesetzt. Bei Überlastung<br />
der Kläranlagen oder über die Regenwasserabläufe im<br />
Trennsystem gelangen die Schadstoffe in unsere Flüsse oder<br />
ins Grundwasser, sofern eine vorgeschaltete Regenwasserbehandlung<br />
ausbleibt.<br />
Naturnahe Behandlung des<br />
RegenwaSSER Wassers forcieren<br />
Inzwischen hat auch der Gesetzgeber das Problem erkannt.<br />
Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) empfiehlt seit 2009 den<br />
Ländern und Kommunen, die naturnahe Behandlung des Regenwassers<br />
zu forcieren. Naturnah heißt: Es soll möglichst<br />
dort versickern, wo es anfällt. Im einfachsten Fall kann das<br />
Regenwasser oberirdisch über eine Grünfläche oder eine<br />
Grünmulde gereinigt und zu 100 % versickert werden. Dies<br />
ist jedoch nicht immer möglich – wie etwa in Industriegebieten,<br />
die mit besonders wassergefährdenden Schadstoffen<br />
belastet sind.<br />
Problematisch ist die Situation in Ballungsräumen, weil<br />
dort hohe Grundstückspreise das Freihalten von ausreichenden<br />
Versickerungsflächen verhindern. Dabei brauchen<br />
gerade solche Gebiete Alternativen zur traditionellen Siedlungswasserwirtschaft.<br />
Starke Regenfälle führen hier besonders<br />
häufig zu Straßenüberschwemmungen und Kellerrückstau.<br />
Diese Faktoren stecken den Rahmen ab für ein alternatives<br />
Regenwasserbehandlungssystem. Es muss sich nahtlos<br />
in die vorhandenen Verkehrsflächen einfügen, höchsten mechanischen<br />
Belastungen Stand halten, Schadstoffe besonders<br />
effektiv filtern und dauer haft binden sowie hohe Feststofffrachten<br />
aufnehmen. Städte und Gemeinden legen außerdem<br />
einen hohen Wert auf lange Betriebszeiten und eine<br />
einfache Wartung.<br />
In Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen<br />
wie der Technischen Hochschule Karlsruhe und der<br />
Ingenieurgesellschaft Bioplan hat Hauraton ein hochwirksames<br />
und äußerst robustes Reinigungssystem für schadstoffbelastetes<br />
Regenwasser entwickelt, das diese Forderungen<br />
erfüllt. Um die Alltagstauglichkeit sicherzustellen, erfolgte die<br />
Entwicklung nicht nur im Labor, sondern überwiegend unter<br />
Realbedingungen in einer Pilotanlage in Augsburg (Bild 1). Sie<br />
liegt an einem stark befahrenen Autobahnzubringer mit einer<br />
entsprechend hohen Wintersalzung. Um eine höchstmögliche<br />
Belastung herbeizuführen, wurde mit der Stadt Augsburg zusätzlich<br />
der Verzicht auf Straßenkehrungen vereinbart.<br />
Das reale Verkehrsaufkommen betrug vor dem Autobahnanschluss<br />
im Jahr 2009 ca. 6.000 bis 7.500 Kfz/d mit<br />
15 bis 20 % LKW-Anteil (Zählungen im Zeitraum 1996 bis<br />
2004) Unter diesen Bedingungen wurde die stoffliche und<br />
hydraulische Leistung des Rinnenfiltersystems untersucht.<br />
Da vor der Inbetriebnahme der Anlage im April 2009 bereits<br />
von November 1996 bis Oktober 2005 stoffliche Rückhalteleistungen<br />
verschiedener Behandlungssysteme durch die<br />
LfU Bayern an dieser Anlage geprüft wurden, bestand für<br />
die Untersuchung des Rinnenfiltersystems eine exzellente<br />
Zulaufreferenz.<br />
830 10 / 2012
Test der Rinnenfilter in der<br />
Versuchsanlage in Augsburg<br />
Die Abflüsse von der zur Versuchsanlage geneigten, asphaltierten<br />
Fahrbahn werden fünf Versuchsfeldern gleichmäßig<br />
zugeführt. Ein Feld wird für die Erfassung des Zulaufsignals<br />
genutzt. In vier weiteren Feldern wurden Filterrinnen mit<br />
unterschiedlich großen Filterflächen und Rückhaltevolumina<br />
angeordnet. Die Rinnenfilterabläufe wurden vollständig über<br />
Sammelbehälter erfasst.<br />
Das belastete Regenwasser läuft von den angeschlossenen<br />
Verkehrsflächen in unterschiedlich dimensionierte Entwässerungsrinnenkörper<br />
mit speziellem Filtersubstrat. Bei<br />
dem Substrat handelt es sich um ein calziumcarbonathaltiges<br />
Gemisch, in dem eine weitgehende und schnelle Trennung<br />
des Regenwassers von den partikulär vorliegenden<br />
Schmutz- und Schadstoffteilchen erfolgt. Der Porenraum<br />
des Gemisches ist so engmaschig eingestellt, dass selbst<br />
feinste Teilchen bereits an der Substratoberfläche zurückgehalten<br />
werden. Die Filterbettverweilzeit entspricht dabei<br />
den Empfehlungen der DWA hinsichtlich der Verweilzeiten in<br />
belebten Bodenzonen. Etwaig rückstauendes Wasser bei extremen<br />
Regenereignissen wird in dem sehr großen Retentionsraum<br />
der Rinnen zwischengespeichert, so dass kein Notüberlauf<br />
erforderlich ist. Anschließend wird das von Schadstoffen<br />
befreite Regenwasser am Boden der Rinne durch ein<br />
Drainagerohr abgeleitet.<br />
Neben großen Auffangbehältern für das Filtrat wurden<br />
zusätzliche Überlaufbehälter nachgeschaltet. Auf diese Weise<br />
können auch die Überläufe der kleineren Filtereinheiten<br />
bei Überlastereignissen sicher aufgefangen und ausgewertet<br />
werden. Damit lassen sich über den gesamten Jahresverlauf<br />
100 % der Regenwasserablauf- und Überlaufmengen exakt<br />
bestimmen sowie Fest- und Schadstoffe quantitativ und qualitativ<br />
erfassen. Eine spezielle Gischtauffangwand am Fahrbahnrand<br />
verhindert zudem Spritzwasser- und Sprühnebelverluste<br />
der vorbeifahrenden Fahrzeuge. Schad- und Feststoffeinträge<br />
werden maximiert.<br />
So lassen sich Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich<br />
der Schadstoffrückhalt und die Durchlässigkeit der Filter in<br />
Anhängigkeit von der Filterflächengröße über einen langen<br />
Versuchszeitraum entwickeln. Besonders bedeutsam ist der<br />
Einfluss der Jahreszeiten mit den saisonal typischen Belastungsprofilen.<br />
Parallel zu den Hauptuntersuchungen an den Rinnenfiltern<br />
wurde auch die Wirksamkeit von Geotextilfiltersäcken<br />
untersucht. Diese wurden dem Überlauf der Rinnenfilter<br />
nachgeschaltet. Auch hierzu lagen bislang keine Langzeitmessergebnisse<br />
vor.<br />
Versuchsergebnisse<br />
Die Versuchsanlage lieferte eine Reihe wichtiger Erkenntnisse,<br />
die in die Entwicklung des neuartigen Substratfilters mit<br />
einfließen konnten. Besonders wichtig ist die Fähigkeit des<br />
Substrats, verkehrsübliche Schadstoffe wie Schwermetalle,<br />
MKW‘s oder PAK‘s auch bei extremer Wintersalzung dauerhaft<br />
zu binden. Hierbei spielen der hohe Carbonatgehalt<br />
Bild 1: Aufbau der Drainfix<br />
Clean Versuchsanlage in Augsburg.<br />
Unterschiedlich große Filterflächen<br />
ermöglichen den<br />
Vergleich der Reinigungsleistung<br />
Bild 2: Die Aggregate bildenden, mehrwertigen Kationen, wie<br />
z. B. Calzium, werden im Winterbetrieb vermehrt durch einwertiges<br />
Natrium ersetzt<br />
des Substrats und der verkehrsflächenbürtige Eisenanteil der<br />
Feststoffabflüsse entscheidende Rollen.<br />
An den lückenlos aufgefangenen und zu Quartalsmischproben<br />
zusammengefassten Abflüssen ließen sich Stressfaktoren<br />
wie Tausalzbelastung, Feststoffabflussspitzen usw. in<br />
ihrer wiederkehrenden Amplitude sehr gut abbilden. So ergaben<br />
Messungen des 3. Quartals Natriumkonzentrationen in<br />
der Größenordnung von 3-4 mg/l, während in den 1. Quartalen<br />
jeweils Werte > 1.000 mg/l gemessen wurden.<br />
Ein dispergierender Effekt des Tausalzeinflusses auf die<br />
Feststofffracht ließ sich sowohl optisch an der entstandenen<br />
Trübung im Filterablauf als auch stofflich an den um den<br />
Faktor 10 erhöhten Ablaufwerten von Zink im Winterbetrieb<br />
feststellen. Dabei werden die Aggregate bildenden mehrwertigen<br />
Kationen wie z.B. Calzium zunehmend durch einwertiges<br />
Natrium ersetzt (siehe Bild 2).<br />
Dennoch konnten mit dem Reinigungssystem die derzeit<br />
gültigen Grenzwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung<br />
(BBodSchV, 1999) nachweisbar weit unterschritten<br />
werden.<br />
Wichtig ist auch die langjährige Durchlässigkeit des Filters.<br />
Voraussetzung hierfür ist ein trocken fallendes System. Zudem<br />
muss für eine ausreichende Porenneubildung durch Re-<br />
10 / 2012 831
Fachbericht<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
strukturierung des eingetragenen Sedimentes über chemische<br />
und biogene Abbauvorgänge durch Mikroorganismen<br />
und Kleinlebewesen erfolgen (Mineralisierung). Durch geeignete<br />
konstruktive Maßnahmen und ausreichender Filterflächengröße<br />
(A f<br />
) von mindestens 2 % des undurchlässigen<br />
Anteils (A u<br />
) der angeschlossenen Verkehrsfläche ist dies auch<br />
bei hoher Feststoffbelastung möglich. Bei kleineren Filterflächen<br />
nimmt unter hoher Feststoffbelastung die Filterleistung<br />
besonders in den kühlen und nassen Wetterperioden deut-<br />
Bild 3: Betriebsdurchlässigkeit<br />
lich ab. Die restrukturierenden Bodenbildungsprozesse verlangsamen<br />
sich.<br />
Bei der kleinsten Filteranlage mit 0,6 % Filterfläche kam es<br />
im Dezember 2009 zur Kolmation. Selbst bei den größeren<br />
Filterflächen war in den feuchten Monaten ein leichter Rückgang<br />
der hydraulischen Leistungsfähigkeiten zu verzeichnen,<br />
sie blieben aber dennoch voll funktionstüchtig.<br />
Nach den abflussärmeren Wintermonaten erreichen alle<br />
Filtersysteme, auch die mit den kleinsten Filterflächen, wieder<br />
ihre Betriebsdurchlässigkeit. Das bedeutet für die hydraulische<br />
Auslegung von Filteranlagen der Regen wasserbehandlung,<br />
dass aufgrund der saisonal stark variierenden Einflussgrößen<br />
wie Feststoffmengenanfall, Tausalzeinsatz, Niederschlagsmengen<br />
usw. hierfür erforderliche Messungen unter realen<br />
Bedingungen zu erfolgen haben. Im Labor oder unter<br />
Kurzzeit versuchen gefundene Werte entsprechen nicht der<br />
Realität.<br />
Die Versuche ergaben darüber hinaus, dass die Reinigung<br />
von Regenwasser über Geotextilfiltersäcke ohne weitere<br />
Maßnahmen nur innerhalb engerer Grenzen eine größere<br />
Effektivität aufweist. Je nach Häufigkeit der Beschickungen<br />
aus dem Überlauf der Rinnenfilter verstopften die<br />
Geotextilfiltersäcke entweder sehr rasch, oder ein sich nur<br />
langsam aufbauender Filterkuchen bei nur wenigen Beschickungen<br />
ermöglichte nur eine ungenügende stoffliche Rückhalteleistung.<br />
Durch die dispergierende Wirkung von Tausalz<br />
auf die Feststoffe im Niederschlagsabfluss wird die partikuläre<br />
Rückhalteleistung des Geotextilfiltersacks im Winterbetrieb<br />
zusätzlich stark herabgesetzt. Für den Einsatz von<br />
Geotextilfiltersäcken besteht daher noch deutlicher Optimierungsbedarf.<br />
Bild 4: Feststoffanfall<br />
Bild 5: Abflussgewichte<br />
Die Testanlage: Leistungsfähigkeit der<br />
Anlage unter hoher Belastung<br />
Welche Faktoren beeinflussen nun die Laufzeit einer Filteranlage?<br />
Hier ist an erster Stelle der Feststoffeintrag zu nennen.<br />
Unter den Extrembedingungen der Testanlage musste<br />
der Filter mit erheblich mehr Feststoffen zurecht kommen als<br />
dies etwa in urbanen Gebieten mit einer regel mäßigen Straßenreinigung<br />
der Fall ist. Der Eintrag von Feststoffen verfüllt<br />
anteilig das Retentions volumen, wodurch sich die hydraulische<br />
Kapazität der Anlage (Retentionsvolumen) reduziert.<br />
Auf die Filterdurchgängigkeit (k f<br />
-Wert) hat der Feststoffeintrag<br />
nur dann einen nennenswerten Einfluss, wenn<br />
das gewählte Filterflächenverhältnis nicht der Feststoffbelastung<br />
entspricht.<br />
Die Tests in Augsburg ergaben, dass der durch natürliche,<br />
biogene Faktoren aus dem Sedimenteintrag entstandene Boden<br />
bei einer optimalen Abstimmung in urbanen Gebieten erst<br />
nach etwa 20 bis 25 Jahren entfernt werden muss. Selbst bei<br />
sehr hohem Feststoffanfall liegen die Wartungsintervalle noch<br />
bei über sechs Jahren. Mit einer Filterflächengröße ≥ 2 % zur<br />
angeschlossenen Entwässerungsfläche (A u<br />
) arbeiteten die Anlagen<br />
ohne Wartungsmaßnahmen vollkommen zuverlässig.<br />
Laub und andere organische Materialien zersetzten sich<br />
ohne fremdes Zutun. Zudem unterstützen diese Materialien<br />
832 10 / 2012
die Bindung von Schadstoffen. Die Leistungsfähigkeit lässt<br />
sich am Zink als Leitschwermetall verdeutlichen. Über den<br />
gesamten Versuchszeitraum wurden die in der Bundes-Bodenschutz-<br />
und Altlastenverordnung (BBSchV) festgelegten<br />
Grenzwerte deutlich unterschritten und lagen teilweise<br />
sogar unterhalb der Nachweisgrenze. Auf das Jahresmittel<br />
betrachtet werden auch die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
der LAWA unterschritten. Mit Ausnahme des Winterbetriebs<br />
lag der Schadstoffrückhalt der Anlage bei weit über 90 %.<br />
Gleichzeitig ist das System äußerst robust. Es ist bis zur<br />
Belastungsklasse F erhältlich und damit in jeder Situation<br />
befahrbar. Der Vorteil: Durch die Regenwasserbehandlung<br />
entsteht kein zusätzlicher Platzbedarf. Wartungsarbeiten<br />
sind dank des schraubenlosen Verschlusssystems besonders<br />
leicht durchzuführen. Der zu Boden gewordene Sedimenteintrag<br />
wird dann genauso wie Straßenkehrricht entsorgt,<br />
während das Substrat in der Rinne verbleibt.<br />
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Versuchsanlage, dass<br />
die ökologischen Probleme, die die Versiegelung der Böden<br />
und der Klimawandel für die Wasserwirtschaft mit sich<br />
bringen, mit richtig konzipierten und dimensionierten Reinigungs-<br />
und Versickerungsanlagen durchaus zu bewältigen<br />
sind. Entsprechende Investitionen lohnen sich auch für Städ-<br />
Bild 6: Einbau der Drainfix Clean-Rinnen im Neubaugebiet in<br />
Walldorf<br />
te und Gemeinden mit knappen Haushalten, denn sie profitieren<br />
nicht zuletzt von den sinkenden Kosten für Wartung<br />
und Instandhaltung.<br />
Autoren<br />
Dr.-Ing. Bernd Schiller<br />
HAURATON GmbH & Co. KG, Rastatt<br />
Tel. +49 7222 958-199<br />
E-Mail: bernd.schiller@hauraton.com<br />
Dipl.-Agr.-Ing. Claus Huwe<br />
HAURATON GmbH & Co. KG, Rastatt<br />
Tel. +49 7222 958-186<br />
E-Mail: claus.huwe@hauraton.com<br />
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Kontakt: Helga Pelzer<br />
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10 / 2012 833
Projekt kurz beleuchtet<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Sickermuldensystem auf<br />
Frankenberger Parkplatz<br />
schützen Grundwasser<br />
Bei großen versiegelten Flächen mit Verkehrsaufkommen ist die Entwässerung ein wichtiges Thema. So auch bei der Erweiterung<br />
eines Firmenparkplatzes im hessischen Frankenberg, bei der die bestehende Fläche mit 301 Stellplätzen um 118 Parkplätze<br />
erweitert worden ist. Für die Versickerung des anfallenden Oberflächenwassers wurde das D-Rainclean®-System der <strong>Funke</strong><br />
Kunststoffe GmbH eingesetzt. Das Besondere an dem Produkt: Die PP-Sickermulde mit dem dazu gehörigen Substrat stellt<br />
eine professionelle und wirtschaftliche Lösung für den Umgang mit belastetem Oberflächenwasser dar. Das System nimmt das<br />
mit Schadstoffen verschmutzte Regenwasser auf und gibt es nach der Filterung und Adsorption in unbedenklichem Zustand an<br />
den Boden ab. Es erfüllt somit die Anforderungen des DWA-Arbeitsblattes A 138 und hilft dem Betreiber, langfristig Kosten zu<br />
sparen: Die Einleitung in das öffentliche Kanalnetz entfällt.<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
Ein vernünftiger und moderner Umgang mit Niederschlagswasser<br />
– das war das ausdrückliche Ziel des Bauherrn bei der<br />
Erweiterung des Bestandsparkplatzes am Standort Frankenberg.<br />
Bis dato war das Regenwasser von dem bestehenden,<br />
9.120 m² großen Areal natürlich über eine Schotterrigole und<br />
Bild 1: 130 m der D-Rainclean ® -Sickermulde sorgen<br />
auf dem erweiterten Parkplatz in Frankenberg für die<br />
Entwässerung und die umweltfreundliche Einleitung<br />
von Niederschlagsabflüssen in das Grundwasser<br />
die angrenzende Wiesenfläche versickert worden. Mit der<br />
vorgesehenen Erweiterung um 2.591 m² und 118 Stellflächen<br />
war jedoch ein neues Konzept notwendig geworden. Das Niederschlagswasser<br />
sollte ortsnah versickert werden, so die<br />
Grundüberlegung. „Bei Parkplätzen dieser Größenordnung ist<br />
eine detaillierte Abstimmung mit der zuständigen Wasserbehörde<br />
erforderlich, die über die Erlaubnis der Einleitung in den<br />
Untergrund entscheidet“, erläutert Otmar Wolff vom Abwasserwerk<br />
Frankenberg, Eigenbetrieb der Stadt Frankenberg<br />
(Eder). Für Wolff ist „Regenwasser ein Gut, das geschützt<br />
werden muss. Da das Oberflächenwasser auf Parkbereichen<br />
oft verschmutzt ist, mussten wir hier die entsprechenden<br />
Vorkehrungen treffen.“<br />
Der Experte ließ den Bauherrn deshalb auch sprichwörtlich<br />
„nicht im Regen stehen“, als diese sich zusammen mit Planer<br />
Dipl.-Ing. Architekt Gerd Eitelberger von der RSE Planungsgesellschaft<br />
mbH an ihn wandte. Nach Rücksprache mit<br />
dem Technischen Leiter des Abwasserwerkes, Dipl.-Ing. Volker<br />
Ashauer, prüfte Wolff die Gegebenheiten vor Ort am<br />
Druck- und Spritzgusswerk. Wolff: „In einem weiteren Schritt<br />
haben wir den <strong>Funke</strong>-Fachberater Martin Ritting zu den Diskussionen<br />
hinzugezogen. Er hat ein Entwässerungskonzept<br />
mit D-Rainclean® erstellt.“ Es folgte ein Bodengutachten, das<br />
grundsätzlich die Versickerungsfähigkeit auf dem Gelände<br />
gem. technischem Regelwerk (DWA-A 138) bestätigte. „Ein<br />
in diesem Zusammenhang kritischer Parameter stellt der Mindestabstand<br />
von 1,0 m zwischen der unteren Begrenzung der<br />
Versickerungsanlagen und dem Grundwasserspiegel dar“, so<br />
Ashauer. Da der Grundwasserspiegel in der Edertalaue jedoch<br />
starke Schwankungen und zeitweise geringe Flurabstände<br />
aufweist, kamen nur relativ flache Rigolen mit maximalen Einbindetiefen<br />
von 1,4 m in Betracht. Versickerungsschächte<br />
hätten auf dem Gelände zum Beispiel nicht umgesetzt werden<br />
können.“<br />
Erwartungsgemäß passte die Sickermulde D-Rainclean®<br />
von <strong>Funke</strong> mit ihrer Höhe von 37 cm, ihrer Breite von 40 cm<br />
und ihrer Länge von 50 cm perfekt in das Konzept. Die Un-<br />
834 10 / 2012
tersuchungen haben bestätigt: Eine oberflächennahe Versickerung<br />
und der Einsatz dieser Sickermulde stellte unter den<br />
gegebenen Rahmenbedingungen die wirtschaftlichste und<br />
ökologischste Variante dar. Jetzt konnte beim Regierungspräsidium<br />
Kassel der Antrag auf Einleitung von unbelastetem Niederschlagswasser<br />
in den Untergrund gestellt werden. Mit der<br />
Auflage, dass die Versickerungsmulde regelmäßig alle sechs<br />
Jahre überprüft wird, kam das „Okay“ aus Kassel relativ zügig.<br />
Für die Beteiligten nicht überraschend, denn das Muldensystem,<br />
das dem Versickerungskonzept zugrunde liegt, ist<br />
bereits seit 2002 auf dem Markt und hat sich seither bei dem<br />
sensiblen Umgang mit belastetem Oberflächenwasser in der<br />
Praxis bestens bewährt. Erst 2011 ist die DIBt-Zulassung aufgrund<br />
der langjährigen positiven Erfahrungen um fünf Jahre<br />
verlängert worden. Planer Eitelberger: „D-Rainclean® mit dem<br />
dazu gehörigen Substrat filtert und adsorbiert zuverlässig<br />
Schadstoffe aus dem Niederschlagswasser. Tropföl wird sogar<br />
nahezu komplett abgebaut. Böden und Grundwasser werden<br />
auf diese Weise von Öl, Abgasen, Reifenabrieb und was<br />
sonst noch in die Niederschlagsabflüsse gelangt, geschützt.“<br />
Damit entspricht das System den Forderungen gemäß Regelwerk<br />
DWA A-138 für belastetes Oberflächenwasser.<br />
Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Betreiber<br />
ist das System ein Gewinn, denn im Vergleich mit einer Entwässerung<br />
über das kommunale Kanalnetz werden die erheblichen<br />
Einleitungskosten eingespart. Dabei sind die Wartungskosten<br />
der Sickermulde gering. Die Standzeit des Substrats<br />
liegt laut Hersteller selbst bei starker Belastung, wie sie auf<br />
Parkplätzen mit häufigem Fahrzeugwechsel vorkommt, bei<br />
15 Jahren. „Außerdem haben wir das Produkt weiter optimiert.<br />
Eine neue Rezeptur sorgt dafür, dass nun weniger Substrat<br />
dieselbe Wirkungsweise hat. Zudem hat sich gleichzeitig<br />
die Anschlussfläche erhöht. Das alles macht den Einsatz<br />
preislich noch attraktiver“, erklärt Ritting.<br />
Der Einbau sei denkbar einfach gewesen, sagt Erich Muth,<br />
Geschäftsführer der Heinrich Naumann GmbH & Co. KG Bauunternehmung,<br />
die zunächst den Auftrag für die Erstellung<br />
des Parkplatzes erhalten hatte und später dann auch die Mulden<br />
eingesetzt hat: „Nach der Ausschachtung haben wir den<br />
Unterbau mit ca. 5 cm Splitt erstellt. Danach wurden die Mulden<br />
höhen- und fluchtgerecht aufgestellt. Ihre breite Auflagefläche<br />
und ein einfacher Verbindungsmechanismus haben<br />
ebenfalls zum reibungslosen Einbau beigetragen, der nach<br />
Vorgabe des Herstellers mit einer entsprechenden Betonrückenstütze<br />
ausgeführt wurde. Pro Mulde haben wir zwei Säcke<br />
Substrat eingefüllt. Mit etwas Abstand haben wir dann<br />
das Tiefbord erstellt. Der Zwischenraum ermöglicht es, dass<br />
das Wasser von der Asphaltfläche des Parkplatzes in die Sickermulde<br />
fließen kann.“<br />
Die an dem Bauvorhaben in Frankenberg Beteiligten haben<br />
sich für die offene Variante der Sickermulde entschieden,<br />
die nachträglich noch begrünt werden kann. 130 Einheiten<br />
der D-Rainclean®-Sickermulde sind auf diese Weise in Frankenberg<br />
verbaut worden. In solch großen Mengen hat der<br />
Lieferant, die Balzer GmbH & Co. KG, die Sickermulde allerdings<br />
nicht auf Lager. Laut Gerd Dehnert von der Balzer GmbH<br />
war dies allerdings überhaupt kein Problem. Er ist mit dem<br />
Bild 2: Die Sickermulde in der offenen Variante kann nachträglich<br />
begrünt werden. Insgesamt werden 11.700 m² Parkplatzfläche<br />
über D-Rainclean ® entwässert<br />
Bild 3: Zwei Säcke Substrat kommen pro Sickermulde zum Einsatz<br />
Service von <strong>Funke</strong> sehr zufrieden: „Wir bestellen nach Auftragseingang<br />
und den Angaben des ausführenden Unternehmens.<br />
<strong>Funke</strong> hat das Material dann schnell und zuverlässig direkt<br />
auf die Baustelle geliefert.“ Die Beteiligten sind sich nach<br />
Abschluss der Arbeiten einig, dass das gewählte System eine<br />
wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung zur Entwässerung<br />
des Parkplatzes in Frankenberg ist.<br />
Kontakt<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH, Hamm-Uentrop,<br />
Tel. +49 2388 3071-0, E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
10 / 2012 835
Projekt kurz beleuchtet<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Lösung für die Regenwasserversickerung<br />
in den Pasing Arcaden<br />
Die Pasing Arcaden, eines der größten Münchner Einkaufszentren, zieht seit März 2011 Shoppingbegeisterte an. Schon der<br />
erste, bereits fertiggstelellte Bauabschnitt beeindruckt mit einer Gesamtfläche von 26.000 m 2 . Inzwischen wurde mit den<br />
Arbeiten am zweiten Abschnitt begonnen, der weitere 7.000 m 2 Fläche für die Münchner Einkaufswelt erschließen wird. Nach<br />
den guten Erfahrungen mit den Regenwasserversickerungslösungen RAUSIKKO von Rehau im ersten Abschnitt kommen diese<br />
nun auch in der Erweiterung des Projekts zum Einsatz.<br />
Im ersten Bauabschnitt wurden insgesamt 16.000 m 2 Dachund<br />
Verkehrsflächen an eine ausgeklügelte Regenwasserbewirtschaftungsanlage<br />
von Rehau angeschlossen. Das Regenwasser<br />
wird dadurch ökologisch und ökonomisch sinnvoll<br />
entsorgt. Hierfür kommt neben den polymeren Hochlastkanallösungen<br />
AWADUKT PP und AWASCHACHT PP DN 1000<br />
auch das RAUSIKKO-System zum Einsatz: Sedimentationsanlagen<br />
vom Typ M9 sowie die DiBT-zugelassenen Boxen mit<br />
einem Speicherkoeffizienten von 95 %. Durch diese hohe Effizienz<br />
genügten für den größeren ersten Bauabschnitt zwei<br />
Rigolen, um das erforderliche Speichervolumen bereitzustellen.<br />
Da sich die gesamte Versickeranlage unter einer gepflasterten<br />
Fläche befindet, die auch als Feuerwehrzufahrt dient,<br />
war die hohe Stabilität der RAUSIKKO-Boxen und der Sedimentationsanlage<br />
ein weiteres Entscheidungskriterium für<br />
diese Lösung.<br />
Auch der zweite Bauabschnitt der Pasing Arcaden wird<br />
nun mit Lösungen von Rehau ausgestattet. Das mittlerweile<br />
von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)<br />
mit Gold prämierte Einkaufszentrumsprojekt profitiert<br />
für seine Erweiterung von der erprobten Qualität. Die hohe<br />
Effizienz der RAUSIKKO-Lösung war aufgrund der weiterhin<br />
beschränkten Platzverhältnisse auf dem Areal für die Planer<br />
von Allmann, Sattler und Wappner Architekten besonders<br />
wichtig. Aber auch die hohe Lebensdauer der verbauten<br />
Komponenten, die hohe Stabilität auch bei schweren Lasten<br />
sowie die Flexibiltät bei Planung und Ausführung überzeugten<br />
erneut. Neben der Regenwasserversickerung wird auch<br />
der Schmutzwasseranschluss des zweiten Bauabschnitts an<br />
das Münchner Kanalnetz mit Rehau-Lösungen erfolgen. Hier<br />
fiel die Entscheidung auf das Hochlastkanalrohrsystem<br />
RAUSISTO, das neben einer IKT-geprüften Fremdwasserdichtheit<br />
mit einer Lebensdauer von mindestens 100 Jahren<br />
punkten kann.<br />
Kontakt<br />
REHAU AG + Co, Erlangen, Jan-Carl Mehles<br />
Tel. +49 9131 92-5810, E-Mail: jan-carl.mehles@rehau.com<br />
Beim zweiten Bauabschnitt der Pasing Arcaden kamen neben<br />
RAUSIKKO-Boxen auch wieder RAUSIKKO-Sedimentationsanlagen<br />
zum Einsatz<br />
Die RAUSIKKO-Box von Rehau bietet mit einem Speicherkoeffizienten<br />
von 95 % höchste Leistung. Die Box ist außerdem DiBT<br />
zugelassen und hält auch hohen Lasten stand<br />
836 10 / 2012
INNOLET®-Einsatz für Straßenabläufe<br />
in Bielefeld-Schildesche<br />
Das Warten hat sich gelohnt: Gut eineinhalb Jahre mussten Autofahrer an der Dauerbaustelle auf der Engerschen Straße in<br />
Bielefeld-Schildesche viel Geduld mitbringen. Jetzt sind die umfangreichen Bauarbeiten, bei denen neben der Erneuerung des<br />
Straßenaufbaus, dem Anlegen von Bürgersteig und Radweg sowie der Asphaltierung auch die gesamte unterirdische Leitungsinfrastruktur<br />
erneuert wurde, fertig gestellt. Im Zuge der Maßnahme sind rund 120 Straßenabläufe neu errichtet und mit dem<br />
Filter-System von der <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH ausgestattet worden. Das System, das aus einem Grobfilter, einem Einsatz und<br />
einer mit einem speziellen Substrat gefüllten Filterpatrone besteht, übernimmt die Reinigung des zulaufenden Regenwassers.<br />
Das Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld hatte sich im Vorfeld die Entscheidung für das <strong>Funke</strong>-Produkt wohl überlegt. Im<br />
Rahmen einer vorangegangenen Baustelle hatte der Auftraggeber bereits Erfahrungen mit INNOLET® gesammelt. Nach einer<br />
Wirtschaftlichkeitsrechnung gab die Stadt dann grünes Licht für das System, das 2010 auf der Messe DEUBAU in Essen mit<br />
dem Innovationspreis Architektur und Bauwesen ausgezeichnet worden ist.<br />
Die Engersche Straße im Stadtteil Schildesche ist der Hauptweg<br />
vom Bielefelder Norden in die Innenstadt. Umso größer<br />
ist das Aufatmen der Autofahrer, dass die 1,6 km lange Strecke<br />
zwischen der Beckhausstraße und der Westerfeldstraße in<br />
beiden Richtungen für den Verkehr wieder frei gegeben ist. Das<br />
Ergebnis der 1,5 Jahre dauernden Bauarbeiten kann sich sehen<br />
lassen: Die Engersche Straße inklusive der unterirdischen Leitungsinfrastruktur<br />
ist komplett neu erstellt worden. Unter anderem<br />
wurden rund 120 Straßenabläufe mit dem INNOLET®-<br />
System von <strong>Funke</strong> ausgerüstet. „Wir haben bereits in einer<br />
vorangegangenen Baumaßnahme in der Detmolder Straße pro-<br />
beweise in acht Straßenabläufen INNOLET® eingesetzt und<br />
sind damit sehr zufrieden“, erläutert Dirk Vahrson, Teamleiter<br />
im Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld. „Nach einer Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />
haben wir uns dann dafür entschieden, das<br />
Bauteil auch auf der Engerschen Straße zu verwenden.“<br />
Schadstoffe werden gefiltert<br />
Das Prinzip ist einfach: Allgemein gelten Straßenabflüsse unter<br />
anderem durch Tropfverluste, Straßen-, Brems- und Reifenabriebe<br />
sowie Abgase als stark verschmutzt. Gemäß § 7a des<br />
Bild 1: Die<br />
INNOLET ® -<br />
Filterpatrone<br />
mit dem<br />
Substrat wird in<br />
den Einsatz im<br />
Straßenablauf<br />
eingebracht<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
Bild 2: So sehen<br />
die neuen<br />
Straßenabläufe in<br />
der Engerschen<br />
Straße aus. Dank<br />
Grobfilter und<br />
Filterpatrone mit<br />
Substrat wird das<br />
Niederschlagswasser<br />
von Schmutzpartikeln<br />
und<br />
Schwermetallen<br />
gereinigt<br />
10 / 2012 837
Projekt kurz beleuchtet<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Wasserhaushaltsgesetzes muss das Niederschlagswasser vor<br />
der Ableitung in den Vorfluter jedoch weitestgehend von<br />
Schadstoffen gereinigt werden. Eine zentrale Lösung etwa<br />
durch den Bau von Klärbecken war in Bielefeld-Schildesche aus<br />
Platzgründen allerdings nicht möglich.<br />
Der Auftraggeber entschied sich deshalb für das Produkt<br />
von <strong>Funke</strong>. Fachberater Ralf Erpenbeck erklärt die Funktionsweise<br />
des Filters so: „Das Niederschlagswasser fließt in den mit<br />
INNOLET® ausgerüsteten Straßenablauf. Zunächst wird der<br />
obere, seitlich gelochte Grobfilter durchströmt. Laub und andere,<br />
größere Partikel werden hier zum Beispiel aufgefangen.<br />
Durch die seitlichen Öffnungen gelangt das Wasser dann in die<br />
darunter liegende Filterpatrone, die mit Substrat gefüllt ist. Hier<br />
werden in erster Linie die im Oberflächenabfluss vorhandenen<br />
Schwermetalle sowie die organischen Substanzen adsorbiert.<br />
Erst danach gelangt das gereinigte Wasser in den Regenwasserkanal<br />
und von dort in das Fließgewässer bzw. den Vorfluter.“<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
Bild 3: Eine Besonderheit in Bielefeld: Hier werden für<br />
die Straßenabläufe die Bielefelder Sinkkästen eingesetzt.<br />
Sie verfügen über einen Nassschlammfang<br />
Bild 4: Baustellentermin (von links): Bauleiter Winfred Dörner und<br />
Teamleiter Dirk Vahrson vom Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld,<br />
<strong>Funke</strong>-Fachberater Ralf Erpenbeck, Koordinator Bielefeld Ost der<br />
Stadt Bielefeld, Bernhard Pehle, Betriebsleiter Kanalbetrieb<br />
Henning Freitag und Bauleiter Ullrich Mertin von der bauausführenden<br />
Karl Pollmann GmbH Bauunternehmung<br />
RegelmäSSige Wartung ist wichtig<br />
Wichtig für das einwandfreie Funktionieren des Produkts ist<br />
eine regelmäßige Reinigung. Hierbei wird das Substrat einmal<br />
pro Jahr ausgetauscht. „Außerdem muss der Straßenablauf<br />
regelmäßig gesäubert werden. Das ist etwa alle sechs Wochen<br />
erforderlich, im Herbst wegen Laubfalls in kürzeren Intervallen“,<br />
erklärt Bernhard Pehle, Koordinator Bielefeld Ost<br />
beim Amt für Verkehr. Laut Dipl.-Ing. Henning Freitag, Leiter<br />
Kanalbetrieb des Umweltbetriebs der Stadt Bielefeld, ist dies<br />
„keine große Sache“: „Bei der Wartung sind lediglich ein paar<br />
Handgriffe notwendig.“<br />
Die Beteiligten sind überzeugt: Alles in allem halten sich<br />
die Betriebskosten und die Anschaffungskosten im Vergleich<br />
zu anderen Bauten wie zum Beispiel einem Regenklärbecken<br />
in überschaubaren Grenzen.<br />
Exakter Einbau<br />
Wie entscheidend exaktes Arbeiten ist, hat Bauleiter Ulrich<br />
Mertin von der bauausführenden Karl Pollmann GmbH beobachtet:<br />
„Wichtig ist es, die Angaben des Herstellers auf der<br />
Einbauanleitung strikt zu beachten, damit auch der Gussdeckel<br />
anschließend passt.“ Den Filter gibt es grundsätzlich auch<br />
als INNOLET-G mit Nassschlammfang. Deren Einsatz war allerdings<br />
auf der Baustelle nicht notwendig: „In Bielefeld gibt<br />
es eine Besonderheit. Hier werden für die Straßenabläufe die<br />
so genannten Bielefelder Sinkkästen genutzt, die bereits über<br />
einen Nassschlammfang verfügen. Die Kästen haben allerdings<br />
eine Bauhöhe von 2,20 m. Der normale INNOLET-Filter mit<br />
einer Bauhöhe < 0.90 m passte dabei problemlos“, erklärt Bauleiter<br />
Winfried Dörner vom Amt für Verkehr.<br />
Die Beteiligten sind zufrieden mit dem Produkt. Nicht nur,<br />
dass mit dessen Einsatz die Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetzes<br />
eingehalten werden, für die Betreiber gibt es noch<br />
einen klaren Vorteil im Unterhalt: So wird für den Reinigungsvorgang<br />
keine zusätzliche Energie benötigt, da das Gefälle zwischen<br />
Straßenoberkante und Kanalisation ausgenutzt wird.<br />
Kontakt<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH, Hamm-Uentrop,<br />
Tel. +49 2388 3071-0, E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
838 10 / 2012
Schachtpumpstation<br />
garantiert zuverlässige<br />
Regenwasserentsorgung<br />
Wo im Rahmen kommunaler Stadtentwicklungsprojekte in das Straßennetz eingegriffen wird, entstehen zum Teil komplexe<br />
technische Herausforderungen. So kommt es mitunter zur Beeinträchtigung des natürlichen Regenwasserablaufs, was durch<br />
entsprechende Maßnahmen kompensiert werden muss.<br />
Eine konkrete Problemlösung war beispielsweise im Jahr 2011 in der nordrhein-westfälischen Stadt Herne gefragt. Dort wurde im<br />
Rahmen eines Stadtteilerneuerungsprojekts zur Erschließung neuer Gewerbeflächen auch eine Autobahnzufahrt zur A 42<br />
(Emscherschnellweg) verlagert. Damit soll sowohl eine höhere Lebensqualität für die Anwohner als auch eine bessere Verkehrsanbindung<br />
der neu entstehenden Gewerbegebiete erreicht werden. Als Folge der Straßenbaumaßnahme kann jedoch bei extremem<br />
Niederschlag kein ausreichender natürlicher Ablauf des Wassers mehr gewährleistet werden. Die benachbarten Wohngebiete<br />
müssen daher vor Rückstauungen bei schweren Regenfällen und – als Folge – vor Überflutungen geschützt werden.<br />
Eine zentrale Auflage des Bauprojekts war daher die Einrichtung<br />
einer Regenwasserrückhaltung. Zu diesem Zweck wurde<br />
ein Regenwasserpumpwerk im Zentrum des späteren Anschlusskreisels<br />
vorgesehen. Angesichts der engen Zeitpläne<br />
des Stadtentwicklungsprojektes erwies sich eine anschlussfertige<br />
Schachtpumpstation des Dortmunder Pumpenspezialisten<br />
WILO SE als bedarfsgerechte und wirtschaftliche<br />
Lösung. Das neu errichtete Pumpwerk leitet das Niederschlagswasser<br />
bei Starkregenereignissen über eine Druckrohrleitung<br />
in den nahe gelegenen Hüller Bach, einen Teil des<br />
Emschersystems. Es verhindert dadurch einen Rückstau im<br />
Freigefälle und eine Überschwemmung der benachbarten<br />
Wohn- und Gewerbegebiete.<br />
Im Auftrag der SEH Stadtentwässerung Herne GmbH &<br />
Co. KG übernahm die Boss Wassertechnik GmbH aus Dort-<br />
mund die Projektierung der Anlage. Sie erarbeitete zusammen<br />
mit der Mindener Niederlassung der WILO SE eine bedarfsgerechte<br />
Lösung. Der Dortmunder Pumpenspezialist<br />
fertigt am dortigen Produktionsstandort anschlussfertige<br />
Schachtpumpstationen für die kommunale und industrielle<br />
Abwasserentsorgung. Auch für den erfahrenen Lieferanten<br />
war das Projekt eine Herausforderung. Denn es kommt dort<br />
die bisher größte bei Wilo gefertigte Schachtpumpstation zum<br />
Einsatz. Der Schacht hat einen Durchmesser von 3,60 m und<br />
eine Höhe von über 6 m (siehe Bild 1). Die Pumpstation ist<br />
mit drei leistungsstarken Aggregaten der Baureihe ausgestattet<br />
– einer größeren mit einer maximalen Fördermenge von<br />
ca. 250 l/s und zwei kleineren für rund 150 l/s. Dabei handelt<br />
es sich um vielfach bewährte Abwassertauchmotorpumpen<br />
der Serie „Wilo EMU FA“ für die Nass- und Trockenaufstellung.<br />
Bild: WILO SE, Dortmund<br />
Bild 1: Mit einem Durchmesser<br />
von 3,60 m (innen) ist das<br />
Regenwasserpumpwerk in Herne<br />
die bislang – hinsichtlich des<br />
Durchmessers – größte von Wilo<br />
gefertigte Schachtpumpstation<br />
10 / 2012 839
Projekt kurz beleuchtet<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Bild 2: Die 6 m hohe<br />
Schachtpumpstation beim<br />
Absenken in die Baugrube.<br />
Das Pumpwerk leitet<br />
in Zukunft bei Starkregenereignissen<br />
das Niederschlagswasser<br />
über eine<br />
Druckrohrleitung in den<br />
nahe gelegenen Hüller<br />
Bach und verhindert so<br />
einen Rückstau im<br />
Freigefälle und eine<br />
Überschwemmung der<br />
benachbarten Wohn- und<br />
Gewerbegebiete<br />
Bild: WILO SE, Dortmund<br />
Bild: WILO SE, Dortmund<br />
Bild 3: Drei leistungsstarke<br />
Abwasserpumpen<br />
der Baureihe<br />
„Wilo-EMU FA“ sind<br />
im Regenwasserpumpwerk<br />
in Herne<br />
im Einsatz<br />
Sie sind jeweils mit Dreikanallaufrädern ausgestattet und bieten<br />
besonders hohe Wirkungsgrade.<br />
Die Pumpen werden in Abhängigkeit vom Wasserstand im<br />
Pumpensumpf gestaffelt zu- und abgeschaltet. Die größte<br />
Pumpe erfüllt hier hauptsächlich die Aufgabe, Zulaufspitzen<br />
aufzufangen, die bei fünfjährigen Niederschlagsereignissen<br />
entstehen, sowie den Förderstrom auch bei dreißigjährigen<br />
Niederschlagsereignissen noch zuverlässig abzuleiten. Nach jedem<br />
Schaltintervall erfolgt ein automatischer Wechsel zwischen<br />
den beiden kleineren Pumpen. Dies trägt zu einer längeren<br />
Lebensdauer und höherer Betriebssicherheit der Anlage<br />
bei. Zusätzlich erfolgt eine Regelung der Pumpen über Frequenzumformer.<br />
So arbeiten sie bei unterschiedlichen Fördermengen<br />
stets im wirtschaftlichen Bereich, so dass kein zusätzlicher<br />
Verschleiß entsteht und die Betriebskosten auf einem<br />
konstant wirtschaftlichen Niveau gehalten werden können.<br />
Andreas Molks, Geschäftsführer der Boss Wassertechnik<br />
GmbH, blickt positiv auf die Kooperation mit Wilo: „Ob Gebäudetechnik,<br />
Kommune oder Industrie, wenn es um Abwasser<br />
geht, hat man in der Regel nicht die Zeit, beispielsweise<br />
bei einem Ausfall wochenlang auf ein Ersatzaggregat zu warten.<br />
Da ist es gut, wenn ein Hersteller schnell eine passende<br />
Lösung bieten kann“, sagt Molks. „Die Serviceleistung von Wilo<br />
stimmt einfach. Im Notfall erhält man innerhalb kürzester<br />
Zeit Support – und das für nahezu jeden Anwendungsbereich<br />
und Pumpentyp“, ergänzt der Fachplaner. „Das kann gerade<br />
in der Abwassertechnik ein entscheidender Faktor sein.“<br />
Schaltkonzept der pumpstation<br />
Um eine zuverlässige Ableitung des Regenwassers zu gewährleisten,<br />
wurde eine technisch anspruchsvolle Lösung realisiert.<br />
So setzte man die anschlussfertige Schachtpumpstation direkt<br />
in den Freigefällekanal ein, der das Regenwasser in den<br />
Hüller Bach einleitet. Der Freigefällekanal mit einem Durchmesser<br />
von DN 500 verläuft somit quer durch die Schachtpumpstation<br />
aus PE hindurch. Innerhalb des Pumpwerkes ist<br />
der ankommende mit dem abgehenden Regenwasserkanal<br />
durch eine Halbschale aus PE verbunden. Der Kanalabschnitt<br />
im Schacht ist dabei mit einem 400 mm hohen Ultraschallsensor<br />
ausgestattet. Bei normalen Abwassermengen entsprechend<br />
maximal dreijährigen Niederschlagsereignissen (n<br />
≤ 3/a) läuft das Regenwasser einfach durch den Kanal ab. Im<br />
Fall extremer Niederschläge (n > 3/a) gibt der Ultraschallsensor<br />
ein Signal an einen Absperrschieber in der Schachtmitte.<br />
Dieser versperrt den normalen Kanalablauf, das im Freigefällekanal<br />
zurückgehaltene Wasser steigt und läuft durch die<br />
Öffnung nach oben in den Pumpenschacht hinein.<br />
Dadurch steigt der Pegel im Saugraum des Pumpwerks<br />
an. Abhängig von der Wassermenge schalten die drei Pumpen<br />
automatisch nacheinander ein und pumpen das angesammelte<br />
Regenwasser über eine Druckrohrleitung DN 400 in<br />
den nahe gelegenen Hüller Bach. Durch diese „zwangsweise“<br />
Einspeisung des Regenwassers wird ein Rückstau im Regenwasserkanal<br />
verhindert und das anliegende Wohngebiet vor<br />
Überschwemmung geschützt. Normalisiert sich die Regenwassermenge<br />
und ist der Pumpenschacht geleert, öffnet der<br />
Speerschieber im Freigefällekanal wieder und das Wasser kann<br />
frei ablaufen.<br />
Kontakt<br />
WILO SE, Dortmund,<br />
E-Mail: wilo@wilo.com<br />
840 10 / 2012
Fränkische Rohrwerke<br />
Rigofill inspect mit Zulassungen in<br />
Deutschland, Frankreich und Großbritannien<br />
Der Speicherblock Rigofill inspect ist flexibel kombinierbar<br />
Rigofill inspect, der Kunststoff-Rigolenfüllkörper,<br />
ist die Innovation der Fränkischen<br />
Rohrwerke aus den späten 1990er Jahren.<br />
Der kompakte Speicherblock fängt 95 %<br />
seines Volumens an Wasser auf und verfügt<br />
damit über ein dreimal höheres Speichervolumen<br />
als Kies – die ideale Alternative<br />
zu platzintensiven Kiesrigolen und<br />
ihrem immensen Erdaushub. Heute stellt<br />
Fränkische mit Rigofill inspect das erste<br />
Speichersystem her, das die Zulassungsanforderungen<br />
in Deutschland, Frankreich<br />
und Großbritannien in vollem Umfang erfüllt.<br />
Die konsequente Weiterentwicklung<br />
von Rigofill inspect und seine Ergänzung<br />
um nützliches Zubehör stellen zudem sicher,<br />
dass das Unternehmen für jede Situation<br />
in der Regenwasserbewirtschaftung<br />
eine passende, individuelle Lösung anbieten<br />
kann. „Die drei in Europa sehr relevanten<br />
Zulassungen sowie das RAL-Gütezeichen<br />
beweisen es: Unser Ansatz, Sicherheit, Anwenderfreundlichkeit<br />
und einfaches Handling<br />
in den Vordergrund zu stellen, ist der<br />
richtige“, sagt Michael Schütz, Leiter Produktmanagement<br />
bei Fränkische.<br />
Der quaderförmige Rigolenfüllkörper<br />
verfügt über eine Grundfläche von 80 mal<br />
80 cm und ist 66 cm hoch. Der Rigofill inspect-Halbblock<br />
mit 35 cm Höhe wird bei<br />
Anlagen eingesetzt, die z. B. wegen hoher<br />
Grundwasserstände oder geringer Durchlässigkeit<br />
nur eine geringe Bauhöhe erlauben.<br />
Der grüne Speicherblock aus Polypropylen<br />
(PP) hat seitliche Rohranschlüsse für<br />
KG DN 100 und 150. Rigofill inspect ist in<br />
drei Raumrichtungen anbaubar und flexibel<br />
kombinierbar – die Geometrie ist nahezu<br />
beliebig und passt sich örtlichen Gegebenheiten<br />
an. Die handlichen Maße und das<br />
geringe Gewicht des einzelnen Speicherblocks<br />
erlauben raschen Transport und effizientes<br />
Arbeiten.<br />
Rigolen-TV-Inspektion<br />
Rigofill inspect kann in großen Tiefen und<br />
direkt unter Verkehrsflächen, z. B. Parkplätzen,<br />
eingebaut werden. Die doppelte<br />
Flächennutzung spart wertvollen Platz, der<br />
gerade im urbanen Raum knapp ist. Deswegen<br />
muss das effiziente System mit den<br />
unterirdischen Speicherräumen statisch<br />
extrem belastbar sein und Jahrzehnte störungsfrei<br />
überdauern. „Für unser System<br />
ist eine Betriebsdauer von mindestens 50<br />
Jahren nachgewiesen. Es gilt als besonders<br />
sicher und langlebig“, erklärt Vertriebsleiter<br />
Michael Fries. Um die korrekte Ausführung<br />
vor der Inbetriebnahme der Regenwasserbewirtschaftungs-Anlage<br />
und ihre Funktionstüchtigkeit<br />
während des Betriebs regelmäßig<br />
überprüfen zu können, verfügt<br />
Rigofill inspect über einen<br />
durchgehenden<br />
Inspektionstunnel.<br />
Über diesen Tunnel<br />
kann ein Kamerawagen<br />
mit schwenkbarem<br />
Objektiv den<br />
gesamten Innenraum<br />
der optimiert<br />
einsehbaren Rigolen-Konstruktion<br />
aufnehmen: Ob versickerungswirksame<br />
Boden- und Seitenflächen,<br />
Vliesumhüllung oder alle statisch relevanten<br />
Tragelemente – hier bleibt nichts<br />
unkontrolliert.Mit einer inspizier- und spülbaren<br />
Rigole gehen Behörden, Planer, Bauausführende,<br />
Auftraggeber und Betreiber<br />
auf Nummer Sicher.<br />
Den unkomplizierten Zugang zur unterirdischen<br />
Anlage stellt das Schachtsystem<br />
Quadro-control sicher. Der quaderförmige<br />
Kunststoffschacht (PE) besteht<br />
aus einem oder mehreren Schachtgrundkörpern<br />
plus Konus; seine Höhe variiert je<br />
nach Lagenzahl der angeschlossenen Rigole.<br />
Der multifunktionale Schacht für Zulaufanschluss,<br />
Entlüftung, Kontrolle und<br />
Wartung ist je nach Planung an beliebiger<br />
Position in das Blockraster integrierbar.<br />
Dank seiner Grundfläche von 80 mal<br />
80 cm ist der Systemschacht mit einer<br />
Zulaufseite für Rohranschlüsse ab DN 200<br />
KG genau kompatibel zu Rigofill inspect –<br />
wie maßgeschneidert. Über Verbindungsöffnungen<br />
von 220 mal 220 mm können<br />
die Rigolenfüllkörper an drei Tunnelseiten<br />
angeschlossen werden. Über Quadrocontrol<br />
gelangt die TV-Inspektionstechnik<br />
punktgenau an ihren Einsatzort. Der<br />
Systemschacht mit dem freien Zugangsdurchmesser<br />
von 500 mm und die Rigofill<br />
inspect-Blöcke sind ausgelegt für selbstfahrende<br />
Kamerawagen mit Kameragröße<br />
für Rohre ab DN 200.<br />
Umfangreiches Zubehör für<br />
alle Fälle rundet das Rigofill-Sortiment<br />
ab. Wenn kein Quadro-control-Schacht<br />
angeschlossen wird,<br />
schließen Stirnwandgitter die Inspektionstunnel<br />
an den Enden der<br />
Blockreihen ab. Direkte Rohranschlüsse<br />
an stirnseitige Blöcke leisten<br />
Stirnwandadapter. Beide Elemente werden<br />
einfach aufgeklickt. Die Lagesicherung der<br />
Speicherblöcke während des Einbaus übernehmen<br />
Blockverbinder, die jeweils oben in<br />
der Seitenmitte montiert werden.<br />
Kontakt: Fränkische Rohrwerke Gebr.<br />
Kirchner GmbH & Co. KG, Königsberg/<br />
Bayern, E-Mail: info.drain@fraenkische.de<br />
10 / 2012 841
Produkte & Verfahren<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe<br />
Lösungen fürs Versickern, Verbinden,<br />
Belüften und Bewässern<br />
Versickern, verbinden, belüften, bewässern<br />
hießen die Themen, mit denen die<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH auf der Messe<br />
GaLaBau in Nürnberg Akzente setzte.<br />
Neben vielfältigen Lösungen „vom Hausanschluss<br />
bis zum Sammler“ standen moderne<br />
und zukunftweisende Produkte für<br />
Regenwasserbewirtschaftung, Versickerung<br />
und Baumpflege im Mittelpunkt. Hierzu<br />
gehörten D-Raintank®, D-Rainclean®,<br />
INNO LET® und die Golpla-Rasengitterplatte<br />
sowie der HS®-Baumwurzelbelüfter<br />
und der HS-Baumbewässerungswinkel. Zu<br />
den weiteren Messehighlights zählte eine<br />
neue Variante des INNOLET®-Systems, das<br />
nun auch bei Straßenabläufen mit Nass-<br />
Schlammfang verwendet werden kann.<br />
INNOLET® wird seit Jahren mit großem<br />
Erfolg von vielen Kommunen in Deutschland<br />
in Straßenabläufen eingesetzt. „Das<br />
System reinigt Niederschlagsabflüsse dezentral,<br />
noch bevor sie in den Regenwasserkanal<br />
bzw. in Oberflächengewässer<br />
gelangen“, erläutert Frank Horstmann, Produktmanager<br />
Geschäftsbereich Tiefbau,<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH. In der aktuellen<br />
Ausführung G ist das System nicht nur bei<br />
herkömmlichen tiefen Straßenabläufen mit<br />
1a-Bodenteilen einsetzbar, sondern auch<br />
bei Straßenabläufen, die mit einem Nass-<br />
Schlammfang ausgestattet sind. „Das mit<br />
Feststoffen angereicherte Niederschlagswasser<br />
fließt in den mit INNOLET®-G ausgerüsteten<br />
Straßenablauf“, beschreibt<br />
Horstmann die einfache Funktionsweise<br />
des Systems. „Ein Verteilerkegel sorgt dafür,<br />
dass das Niederschlagswasser an dem<br />
Einsatz vorbeifließt und sich am Boden des<br />
Straßenablaufs sammelt.“ Mit steigendem<br />
Wasserstand durchströmt das Niederschlagswasser<br />
die mit einem speziellen<br />
Substrat gefüllte Filterpatrone. Hier werden<br />
die im Oberflächenabfluss mitgeführten gelösten<br />
Schwermetalle, Öl, sowie die organischen<br />
Substanzen adsorbiert. Das auf diese<br />
Weise gereinigte Wasser kann nun über<br />
einen oben angebrachten<br />
Ablauf in<br />
den Kanal gelangen.<br />
Foto: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH<br />
Bild 1: Sauberes Oberflächenwasser mit INNOLET ® : Für den<br />
Reinigungsvorgang wird kein künstlicher Energieaufwand benötigt,<br />
da das Gefälle zwischen Straßenoberkante und Kanalisation<br />
ausgenutzt wird. Besonders erwähnenswert ist der hohe<br />
Rückhalt von Schwermetallen, Polyzyklischen aromatischen<br />
Kohlenwasserstoffen (PAK) und abfiltrierbaren Stoffen (AFS)<br />
Bild 2: Das INNOLET ® -System besteht<br />
aus einem Grobfilter, einem Einsatz und<br />
einer mit einem speziellen Substrat gefüllten<br />
Filterpatrone<br />
Moderne Regenwasserbewirtschaftung<br />
Mit D-Raintank®<br />
und D-Rainclean®<br />
hat <strong>Funke</strong> weitere<br />
bewährte Produkte<br />
für die Regenwasserbewir<br />
tschaftung<br />
im Programm.<br />
Der D-Raintank®<br />
ist ein aus Gitterplatten<br />
zusammengesetztes<br />
Element,<br />
das mit einem Geotextil<br />
umschlossen<br />
wird. Die einzelnen<br />
Tanks können<br />
je nach Raumsituation<br />
variabel verlegt<br />
werden. So<br />
entstehen Regenwasser-Stauräume,<br />
in denen Niederschlagswasser<br />
von Dächern, Terrassen-,<br />
Hofflächen, Gehwegen und sonstigen<br />
versiegelten Oberflächen aufgenommen<br />
und versickert oder weitergeleitet werden<br />
kann.<br />
D-Rainclean®, die Sickermulde mit<br />
Substrat, dient zur Behandlung und Versickerung<br />
von belasteten Niederschlagsabflüssen<br />
von Straßen und Parkplätzen.<br />
D-Rain clean® mit DIBt-Zulassung<br />
Z-84.2-1 erfüllt die Forderungen gemäß<br />
Regelwerk DWA A-138 für belastetes<br />
Oberflächenwasser. Durch Adsorption,<br />
Kationenaustausch und Filterung werden<br />
Schwermetalle gebunden. Ölrückstände<br />
werden biologisch abgebaut. Eine Belastung<br />
von Klärwerken, Böden und vor allem<br />
des Grundwassers wird vermieden. Die<br />
D-Rainclean®-Sickermulde gibt es als of-<br />
842 10 / 2012
fene Version für die nachträgliche Begrünung<br />
und als geschlossene Version mit einer<br />
befahrbaren Guss-Abdeckung Klasse<br />
A/B 12,5t oder Klasse D 40 t.<br />
Optimale Ausstattung für<br />
Baumstandorte<br />
Mit dem HS®-Baumwurzelbelüfter und<br />
dem HS-Baumbewässerungswinkel bietet<br />
<strong>Funke</strong> eine praktikable Lösung für die<br />
optimale Ausstattung von Baumstandorten.<br />
Bodenverdichtung und Bodenversiegelung<br />
sind meist die Hauptursache für<br />
einen mangelnden Gas- und Sauerstoffaustausch<br />
im Boden sowie eine verminderte<br />
Wasser- und Nährstoffaufnahme. Abhilfe<br />
schafft der HS-Baumwurzelbelüfter,<br />
der mit einem von 160 bis 230 mm teleskopierbarem<br />
Aufsatz aus Kunststoff sowie<br />
mit einem 1,5 m langen HS-Steigrohr<br />
ausgestattet ist. Über dieses System lassen<br />
sich den Wurzeln in erster Linie Luft, aber<br />
auch Wasser und Nährstoffe zuführen. Das<br />
Kunststoff-Oberteil hat einen geschlitzten<br />
Deckel und lässt sich mit dem teleskopierbaren<br />
Aufsatz optimal an die Einbausituation<br />
vor Ort anpassen. Es verfügt<br />
darüber hinaus über eine fest angeformte<br />
Auflageplatte mit HS®-Verbindungsmuffe<br />
DN/OD 110. Für befahrbare Flächen ist ein<br />
Guss-Oberteil der Klasse A/B erhältlich.<br />
Das Unterteil besteht aus einem 1,5 m langen<br />
Steigrohr mit Bodenverankerung, das<br />
in geschlitzter oder geschlossener Ausführung<br />
erhältlich ist. Das geschlitzte Rohr<br />
ist zusätzlich mit einem Geotextilstrumpf<br />
ausgestattet. Der verbleibende Ringspalt<br />
zwischen Bohrwand und Unterteil wird mit<br />
dränfähigem Schüttgut – zum Beispiel Lava<br />
8/16 mm – verfüllt. Das System eignet<br />
sich sowohl für Neuanpflanzungen als auch<br />
für Baumsanierungsmaßnahmen.<br />
Der HS-Baumbewässerungswinkel besteht<br />
aus geschlitzten und wandverstärkten<br />
Bewässerungsrohren DN/OD 160, die<br />
mit wandverstärkten Formteilen zu einem<br />
Winkel verbunden werden. Das flexible<br />
Bauteil kann individuell auf den<br />
Durchmesser einer Baumscheibe und die<br />
jeweiligen Bodenverhältnisse angepasst<br />
werden und sorgt dafür, dass die Wurzeln<br />
auf lange Sicht ausreichend mit Wasser<br />
und Nährstoffen versorgt werden. Der<br />
Baumbewässerungswinkel eignet sich hervorragend<br />
für die Kombination mit dem<br />
Baumwurzelbelüfter, der zur Tiefenbelüftung,<br />
Bewässerung und gezielten Düngung<br />
des Wurzelbereichs eingesetzt wird.<br />
Kontakt: <strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH,<br />
Hamm-Uentrop, Tel. +49 2388 3071-0,<br />
E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
Birco<br />
Flächenentwässerung und<br />
Blindenleitsystem in einem<br />
Die BIRCO GmbH hat erstmalig eine Blindenleitabdeckung<br />
auf den Markt gebracht.<br />
„In Kombination mit einem bewährten Rinnensystem<br />
ist es nun möglich, Niederschläge<br />
abzuleiten und gleichzeitig blinden<br />
oder sehbehinderten Menschen eine<br />
Orientierungshilfe zu geben“, sagt Geschäftsführer<br />
Christian Merkel. Grundlage<br />
für die Entwicklung einer behindertengerechten<br />
Gestaltung der Abdeckung war<br />
die DIN 32984 „Bodenindikatoren im öffentlichen<br />
Raum“.<br />
Auf weiträumigen und unübersichtlichen<br />
Flächen benötigen blinde und sehbehinderte<br />
Menschen Orientierungshilfen, um<br />
sich sicher zu bewegen. Gleichzeitig muss<br />
an diesen Orten Niederschlagswasser vorschriftsmäßig<br />
abgeleitet werden. BIRCO hat<br />
daher passend zum bewährten Rinnensystem<br />
BIRCOsir NW 200 AS spezielle Rinnenabdeckungen<br />
entwickelt, die als Bodenindikatoren<br />
fungieren. Überall da, wo Wasser<br />
anfällt und Fußgänger unterwegs sind, kann<br />
ein Entwässerungssystem mit Blindenleitabdeckungen<br />
zum Einsatz kommen:<br />
in Fußgängerzonen, auf Plätzen,<br />
Bahnhöfen und Haltestellen für Bus<br />
und Straßenbahn. Die Abdeckungen<br />
entsprechen der Belastungsklasse<br />
F 900 und sind deshalb bedenkenlos<br />
einsetzbar. Bergisch Gladbach hat<br />
das innovative System bereits in seiner<br />
Fußgängerzone realisiert.<br />
Dank der besonderen Rippenstruktur<br />
können sich Blinde mit Hilfe<br />
ihres Stocks an den Führungsrillen orientieren.<br />
Damit sich die kugelförmige<br />
Stockspitze in den Wassereinlauföffnungen<br />
nicht verkeilen kann, sind die Öffnungen<br />
etwas kleiner als 2 cm. Um Stolpergefahren<br />
auszuschließen, halten die Rillenstege<br />
die Normvorgabe von 5 mm Höhe ein.<br />
Alle Kanten sind darüber hinaus abgerundet.<br />
Kleine Unterbrechungen in den Stegen<br />
minimieren das Rutschrisiko gemäß<br />
Rutschhemmklasse R11. Mit 30 cm Breite<br />
entspricht die Blindenleitabdeckung der<br />
DIN-Vorgabe.<br />
Die Blindenleitabdeckung verbindet die Funktionen<br />
von Entwässerungs- und Blindenleitsystem<br />
in einem Produkt<br />
Für Sehbehinderte mit Restsehvermögen<br />
ist der farbliche Kontrast zwischen<br />
Abdeckung und angrenzendem Bodenbelag<br />
für die Orientierung entscheidend. Blindenleitabdeckungen<br />
von Birco sind daher<br />
wahlweise mit schwarzer Tauchlackierung<br />
oder in verzinkter Ausführung erhältlich.<br />
Auch akustisch unterscheidet sich die Abdeckung<br />
aus Guss stark vom Geräusch der<br />
Pflasterung oder Asphaltierung.<br />
Kontakt: BIRCO GmbH, Baden-Baden,<br />
E-Mail: info@birco.de<br />
10 / 2012 843
Produkte & Verfahren<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Kessel AG<br />
Rückstauschacht jetzt bis zu 2.000 mm<br />
grundwasserbeständig<br />
Der Entwässerungsspezialist Kessel hat<br />
den Rückstauschacht LW 1000 weiter<br />
verbessert. Mit dem neuen Bodenteil eignet<br />
sich der Schacht besonders für den<br />
Einbau in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel.<br />
Er ist jetzt bis 2.000 mm Tiefe<br />
grundwasserbeständig. Der Rückstauschacht<br />
LW 1000 besitzt eine spezielle<br />
Reinigungsöffnung, um die Rückstauaggregate<br />
Pumpfix F Komfort, Staufix FKA<br />
sowie Staufix SWA zu installieren oder<br />
nachzurüsten.<br />
„Die Installation eines Rückstauschutzes<br />
außerhalb des Gebäudes ist ideal für<br />
den nachträglichen Einbau. Meist kann<br />
in diesem Fall der bestehende Hausanschlussschacht<br />
einfach durch einen neuen<br />
Systemschacht ersetzt werden“, erklärt<br />
Reinhard Späth, Marketingleiter der Kessel<br />
AG. Das ist oft kosten- und zeitsparender<br />
als der nachträgliche Einbau in den Keller.<br />
Denn dann muss die Bodenplatte geöffnet<br />
werden, um den Rückstauschutz an die<br />
Grundleitung anzuschließen.<br />
Drei Anschlüsse serienmäßig<br />
Der LW 1000 mit offenem Durchgangsgerinne<br />
verfügt über drei serienmäßige<br />
Anschlüsse für Grundleitung, Dachabläufe<br />
und Drainageleitungen. Bei Bedarf<br />
können weitere seitliche Anschlüsse unter<br />
Verwendung der Rohrdurchführungen<br />
angebracht werden. Eine Schachtabdeckung<br />
für den Grünbereich ist im Lieferumfang<br />
enthalten. Diese kann auch mit<br />
Kies befüllt eingesetzt werden und ist bis<br />
zu 80 mm höhenverstellbar und neigbar.<br />
Weitere Aufsatzstücke und Abdeckungen<br />
der Klassen B/D sind als Zubehör erhältlich.<br />
Die Unterbringung des Rückstauverschlusses<br />
im LW 1000 ermöglicht eine<br />
einfache Wartung mit optimalen Platzverhältnissen.<br />
„Darüber hinaus ist der Schacht<br />
eine gute Lösung für Gebäude mit Souterrainwohnungen.<br />
Denn Geräusche, die bei<br />
Rückstau durch das Pumpen des Abwassers<br />
entstehen, bleiben draußen und stören<br />
nicht die Bewohner“, erklärt Späth.<br />
Der Rückstauschacht LW 1000 ist besonders für den nachträglichen Einbau geeignet<br />
und bis zu 2.000 mm grundwasserbeständig<br />
Kontakt: KESSEL AG, Lenting,<br />
www.kessel.de<br />
Jetzt Mediadaten<br />
Kontakt: Helga Pelzer<br />
+49 201 82002-35<br />
h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
2013 anfordern!<br />
844 10 / 2012
Pipelife Deutschland<br />
Regenwassermanagementsystem Raineo®<br />
Aufgrund der globalen Klimaveränderung<br />
kommt es verstärkt zu Starkregen, langen<br />
Trockenphasen, Hitze und Überflutungen.<br />
Die tatsächlichen Konsequenzen von solchen<br />
Überschwemmungen in Kombination<br />
mit noch nicht flächendeckend eingesetzten<br />
Regenwassermanagementsystemen<br />
sind Erosion und Wasserverschmutzung.<br />
Pipelife präsentiert mit Raineo® eine<br />
patentierte Lösung, die im Stande ist, das<br />
wertvolle Wasser unterirdisch aufzufangen<br />
und es so lange zu speichern, bis es<br />
vom umgebenden Untergrund aufgenommen<br />
werden kann. Raineo® beugt somit<br />
nicht nur Überschwemmungen und Wasserverschmutzung<br />
vor, sondern kann zusätzlich<br />
auch als Wasserspeicher genutzt<br />
werden. Das gespeicherte, wiederverwendbare<br />
Wasser kann somit im Haushalt<br />
oder zur Bewässerung genutzt werden.<br />
Das System ist für den unterirdischen<br />
Einsatz entwickelt worden und ist für verschiedenste<br />
Gegebenheiten und unterschiedlichste<br />
Zielsetzungen geeignet. Aus<br />
diesem Grund ist es Planern, Kunden und<br />
Gemeinden möglich, Regenwasser zu „ernten“,<br />
wann immer und wie immer sie möchten.<br />
Alle Teile des Systems werden maßgeschneidert<br />
auf die Bedürfnisse vor Ort<br />
angepasst: die Speicherung, die Reinigung,<br />
den Transport, die Entscheidung zur Weiterverwendung<br />
des Wasser oder die korrekte<br />
Entsorgung des Wassers an anderer<br />
Stelle. Die einzelnen Komponenten des Systems<br />
sind diese: Stormbox, Enviroblock, Envirokerb,<br />
PP-MASTER 10 RW, das Hochlastrohr<br />
PP-Pragma 10 in den Nennweiten<br />
DN/ID 150 bis DN/ID 1000, das Kanalschachtsystem<br />
M 800 | M 1000 sowie das<br />
neue Sedimentationsrohr DN 1000.<br />
PP-MASTER RW, Kanalschachtsystem und<br />
Stormbox<br />
Kontakt: Pipelife Deutschland GmbH &<br />
Co. KG, Bad Zwischenahn, E-Mail: info@<br />
pipelife.de<br />
Hauraton<br />
Korrosionsfreie Recyfix Pro-Rinnen<br />
RECYFIX-PRO in einem Münchner Wohngebiet<br />
Auf der diesjährigen GaLaBau Messe vom<br />
12. bis zum 15. September in Nürnberg<br />
standen Vorteile und Kundennutzen der<br />
Recyfix Pro-Rinnen im Mittelpunkt der<br />
Präsenz des badischen Entwässerungsspezialisten.<br />
Ein besonderes Highlight waren<br />
die Einbaupräsentationen von Martin<br />
Seidemann, Dozent für Garten und Landschaftsbau<br />
im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum<br />
für Gartenbau in Münster.<br />
Der Experte lieferte direkt vor Ort<br />
den Beweis: Recyfix Pro-Rinnen lassen<br />
sich schnell und einfach einbauen – ohne<br />
schwer heben zu müssen. Auch die Kostenersparnis<br />
beim Einbau einer Recyfix Pro-<br />
Rinne wurde erläutert.<br />
Dauerhafte Korrosionsfreiheit<br />
und<br />
das preisgekrönte<br />
Design waren ausschlaggebend<br />
dafür,<br />
dass sich die Recyfix<br />
Pro-Serie erfolgreich<br />
auf dem Markt<br />
etabliert und in kürzester<br />
Zeit zu einem<br />
Bestseller entwickelt<br />
hat. Zudem sind die<br />
Vollkunststoffrinnen<br />
beständig gegen<br />
Reinigungsmittel,<br />
Salze, Kraft- und<br />
Schmierstoffe und<br />
lassen sich leicht und<br />
schnell verarbeiten. Seit diesem Jahr gibt es<br />
die Rinne mit dem Fibretec Stegrost auch in<br />
der Nennweite 200. „Die ganze Produktserie<br />
besteht komplett aus Kunststoff und ist<br />
daher selbst beim Einwirken von Streusalz<br />
im Winter vollkommen korrosionsfrei, auch<br />
Jahre nach dem Einbau ist Rost kein Thema.<br />
Das gibt Planern und Bauherren Sicherheit<br />
bei ihren Projekten“, beschreibt Dieter<br />
Bastian, Hauraton-Vertriebsleiter für<br />
Deutschland und Österreich, die Vorteile<br />
des Recyfix Pro-Entwässerungssystems.<br />
Die Abdeckung Fibretec Stegrost wird<br />
aus einem mit Fasern verstärkten Polyamid<br />
produziert. Das Design der Abdeckung<br />
wurde 2010 mit dem „focus open<br />
Baden Württemberg“ in Silber ausgezeichnet.<br />
Recyfix-Rinnen eignen sich<br />
nicht nur für den Einsatz in Fußgängerzonen,<br />
sondern auch im Bereich von Parkhäusern<br />
oder Bahnhöfen, wo aus Sicherheitsgründen<br />
ausschließlich nicht-leitende<br />
Materialien verwendet werden dürfen.<br />
Kontakt: HAURATON GmbH & Co. KG,<br />
Rastatt, E-Mail: info@hauraton.com<br />
10 / 2012 845
Buchbesprechung<br />
Services<br />
Die Trinkwasserverordnung 2011<br />
Erläuterungen – Änderungen –<br />
Rechtstexte<br />
ZUSAMMENFASSUNG: Seit November 2011 ist die neue Trinkwasserverordnung<br />
2011 (TrinkwV 2011) nach nur kurzer Übergangsfrist verbindlich<br />
anzuwenden.<br />
Infos<br />
Ulrich Borchers<br />
Beuth Verlag, 1. Auflage 2012, 240 Seiten,<br />
DIN A5, Broschur, 42,00 EUR<br />
E-Book: 42,00 EUR<br />
Kombi (Buch und E-Book): 50,40 EUR<br />
ISBN 978-3-410-22385-6<br />
www.beuth.de<br />
Das vorliegende Buch liefert eine transparente<br />
und leicht verständliche Darstellung<br />
dieser neuen Verordnung. Eine Synopse<br />
der alten und neuen Bestimmung<br />
zeigt genau, welche Änderungen zu beachten<br />
sind. Mit den Auszügen aus der<br />
amtlichen Begründung des Gesetzgebers<br />
sowie der Begründung des Bundesratsbeschlusses<br />
erhält der Leser einen Einblick in<br />
die einschlägigen Rechtsdokumente zum<br />
Thema.<br />
Die praxisnahe Kommentierung richtet<br />
sich in erster Linie an Planer, ausführende<br />
Betriebe, Hersteller und Betreiber von<br />
Trinkwasseranlagen sowie an Mitarbeiter<br />
von Gesundheitsämtern, Wasserbehörden,<br />
Umweltämtern, Wasserwerken und Trinkwasserlaboratorien.<br />
Nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />
am Beispiel der<br />
Abwasserwärmenutzung<br />
Zusammenfassung: In der Energiegewinnung zeichnet sich derzeit eine<br />
politisch vorgegebene Marschrichtung ab: Weg von den nicht nachwachsenden<br />
Rohstoffen Erdöl und Erdgas hin zu alternativen Nutzungsformen.<br />
Dies manifestiert sich zum Beispiel im Erneuerbare-Energien-Wärme-<br />
Gesetz (EEWärmeG) und der Energieeinsparverordnung (EnEV).<br />
Infos<br />
Achim Hamann<br />
Oldenbourg Industrieverlag, 1. Auflage<br />
2012, 254 Seiten, gebunden, mit<br />
CD-ROM (E-Book), 69,90 EUR<br />
ISBN 978-38356-3333-9<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Verstärkt setzt man in Deutschland dabei<br />
auf Solarenergie, Windkraft und Biomasse<br />
als erneuerbare Energien. Weniger bekannt<br />
ist hierzulande die energetische Nutzung<br />
der Abwasserwärme, die in der Schweiz und<br />
den skandinavischen Ländern schon seit<br />
über 20 Jahren erfolgreich zum Heizen und<br />
Kühlen von Gebäuden genutzt wird. Langsam<br />
kommt dieser Trend auch in Deutschland<br />
an. Einen Stein auf diesem Weg setzt<br />
der Autor Achim Hamann mit der Fachpublikation<br />
„Nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />
am Beispiel der Abwasserwärmenutzung“,<br />
dem damit ein umfassendes, wissenschaftliches<br />
Grundlagenwerk zum Thema wirtschaftliche<br />
Nutzung von Abwasserwärme<br />
gelungen ist, das auf dem deutschen Markt<br />
bisher seinesgleichen sucht. Er informiert<br />
ausführlich über technische Grundlagen,<br />
gesetzliche Vorgaben und rechtliche Möglichkeiten<br />
der Abwasserwärmenutzung.<br />
Auf dem beiliegenden Datenträger befindet<br />
sich der Titel als komplett recherchierbares<br />
E-Book (pdf).<br />
846 10 / 2012
Alles strömt – 125 Jahre<br />
GELSENWASSER AG<br />
ZUSAMMENFASSUNG: Die Publikation besteht aus einem chronologischen<br />
Hauptteil sowie thematischen Kapiteln, die Aspekte der Unternehmensgeschichte<br />
von 1887 bis 2012 in einen übergeordneten umwelt- bzw. wirtschaftspolitischen<br />
Zusammenhang stellen sowie einige Schlaglichter auf die Personalpolitik<br />
werfen.<br />
Infos<br />
Beate Olmer, Stefan Nies und Jürgen<br />
Büschenfeld<br />
Hrsg. GELSENWASSER AG 2012,<br />
180 Seiten, zahlr. Abb., 19,90 EUR<br />
ISBN 978-3-9808917-0-7<br />
www.gelsenwasser-shop.de<br />
Den Auftakt bildet das Kapitel „Blauer<br />
Fluss in grüner Landschaft“, in dem Jürgen<br />
Büschenfeld das neue Selbstverständnis<br />
der Gelsenwasser AG als Umweltunternehmen<br />
seit den 1970er Jahren<br />
in den Mittelpunkt stellt. Hieran schließt<br />
sich die Darstellung der 125-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
in elf Kapiteln an.<br />
Obwohl dieser Teil im Grundsatz der<br />
Chronologie folgt, werden zeitlich paral-<br />
lel stattfindende Ereignisse zum Teil in<br />
verschiedenen, auf die spezifische Thematik<br />
zugeschnittenen Kapiteln behandelt.<br />
Der zeitliche Rahmen der einzelnen<br />
Abschnitte wird dabei durch unternehmenspolitisch<br />
relevante Schnittstellen<br />
markiert. Gleichwohl wird die Entwicklung<br />
der Gelsenwasser AG vor dem Hintergrund<br />
der allgemeinen bzw. regionalen<br />
Geschichte betrachtet.<br />
m+a MessePlaner 2012/2013<br />
Aktuelle Informationen zu Messen<br />
und Ausstellungen weltweit<br />
Zusammenfassung: Es werden detaillierte Messeprofile zu Veranstaltungen<br />
in 119 Ländern veröffentlicht, das Messeland Deutschland ist allein<br />
mit 1.500 Ausstellungen repräsentiert. Die Daten wurden in enger Kooperation<br />
mit den Veranstaltern erhoben.<br />
Infos<br />
Deutscher Fachverlag GmbH<br />
m+a Internationale Messenmedien,<br />
Tel. 069/7595-1995<br />
www.m-averlag.com<br />
Neben Datum, Titel, Gelände, Turnus, Besucherzulassung<br />
und Produktgruppen<br />
werden die neuesten statistischen Angaben<br />
zu Nettostandfläche, Aussteller- und<br />
Besucherzahlen veröffentlicht sowie die<br />
Veranstalteradresse mit zuständiger Kontaktperson.<br />
Die beiliegende CD-ROM (m+a Expo-<br />
Data-Disk) enthält weitere Details, wie z. B.<br />
Besucher- und Ausstellerprofile, Standpreise,<br />
Auf- und Abbauzeiten für Aussteller und<br />
ermöglicht dem Nutzer darüber hinaus ei-<br />
ne Vielzahl von Recherche- und Selektionsmöglichkeiten.<br />
Die Verlinkung mit der m+a<br />
Messedatenbank im Internet unter www.<br />
expodatabase.de bietet direkten Zugang zu<br />
tagesaktuellen Informationen wie Terminverschiebungen,<br />
Ortswechsel, Messeabsagen<br />
oder -neumeldungen.<br />
Der m+a MessePlaner 2012/2013 inkl.<br />
CD-ROM ist im Inland für 125,73 EUR<br />
inkl. MwSt. und Versandkosten erhältlich.<br />
Im Abonnement (2 Ausgaben) kostet er<br />
224,70 EUR.<br />
10 / 2012 847
Aktuelle Termine<br />
Services<br />
Seminare – brbv<br />
Spartenübergreifend<br />
Grundlagenschulungen<br />
GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
W 324 – Grundkurs<br />
08./09.11.2012 Gera<br />
06./07.12.2012 Gera<br />
GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
W 324 – Nachschulung<br />
30.11.2012 Gera<br />
Baustellenabsicherung und Verkehrssicherung<br />
RSA/ZTV-SA – 1 Tag<br />
06.11.2012 Hamburg<br />
11.12.2012 Halle<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />
Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />
14.11.2012 Oldenburg<br />
18.12.2012 Potsdam<br />
Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />
Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />
14.11.2012 Oldenburg<br />
18.12.2012 Potsdam<br />
Arbeitssicherheit im Tief- und Leitungsbau<br />
08.11.2012 Mannheim<br />
06.12.2012 Münster<br />
Baurecht 2012<br />
08.11.2012 Potsdam<br />
27.11.2012 Bielefeld<br />
Einbau und Abdichtung von Netz- und<br />
Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />
14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren<br />
– Fortbildungsveranstaltung nach GW 329<br />
05.12.2012 Kassel<br />
Bauausführung<br />
12.12.2012 Nürnberg<br />
Abnahme und Gewährleistung<br />
13.12.2012 Nürnberg<br />
Gas/Wasser<br />
Grundlagenschulungen<br />
GW 128 Grundkurs „Vermessung“<br />
19 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />
GW 128 Nachschulung „Vermessung“<br />
12 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />
Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />
GW 331<br />
19.-23.11.2012 Hannover<br />
26.-30.11.2012 Würzburg<br />
26.-30.11.2012 Leipzig<br />
Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
nach DVGW Hinweis GW 128<br />
– Grundkurs<br />
18 Termine ab 18.10.2012 bundesweit<br />
Vermessungsarbeiten an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
nach DVGW Hinweis GW 128<br />
– Nachschulung<br />
17 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />
PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
GW 330 – Grundkurs<br />
53 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />
PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
GW 330 – Verlängerung<br />
62 Termine ab 01.10.2012 bundesweit<br />
Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />
Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />
– Grundkurs<br />
32 Termine ab 08.10.2012 bundesweit<br />
Nachumhüllen von Rohren, Armaturen, und<br />
Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />
– Nachschulung<br />
37 Termine ab 02.10.2012 bundesweit<br />
Fachkraft für Muffentechnik metallischer<br />
Rohrsysteme – DVGW-Arbeitsblatt W 339<br />
5 Termine ab 15.10.2012 bundesweit<br />
Kunststoffrohrleger Schwerpunkt PVC<br />
19.-21.11.2012 Gera<br />
19.-21.11.2012 Hamburg<br />
10.-12.12.2012 Gera<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500<br />
Kap. 2.31<br />
13.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
15.11.2012 Gütersloh<br />
Kunststoffrohre in der Gas- und Wasserversorgung<br />
– Verlängerung zur GW 331<br />
27.11.2012 Bielefeld<br />
13.12.2012 München/Stockdorf<br />
Bau von Wasserrohrleitungen<br />
21./22.11.2012 Hannover<br />
Bau von Gasrohrnetzen bis 16 bar<br />
06./07.11.2012 Potsdam<br />
Bau von Gasrohrnetzen über 16 bar<br />
11./12.12.2012 Weimar<br />
Grabenlose Bauweisen<br />
28.11.2012 Berlin<br />
Sachkundiger Gas bis 4 bar<br />
13.11.2012 Wiesbaden<br />
Sachkundiger Wasser – Wasserverteilung<br />
14.11.2012 Niedernhausen<br />
Techniklehrgang für Vorarbeiter im Rohrleitungsbau<br />
– Gas/Wasser<br />
26.-30.11.2012 Gera<br />
Reinigung und Desinfektion von Wasserverteilungsanlagen<br />
15.11.2012 Berlin<br />
Fachaufsicht für die Instandsetzung von<br />
Trinkwasserbehältern nach DVGW-Arbeitsblatt<br />
316-2<br />
28./29.11.2012 Frankfurt/Main<br />
Instandsetzung von Trinkwasserbehältern<br />
– Verlängerung zur W 316-2<br />
29.11.2012 Erfurt<br />
Fernwasserleitungen – Bau, Betrieb und<br />
Dienstleistungen<br />
06.12.2012 Kassel<br />
Die neue G 469 – Druckprüfverfahren an<br />
Gasleitungen<br />
08.11.2012 Nürnberg<br />
27.11.2012 Frankfurt/Main<br />
Inspektion und Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen<br />
22.11.2012 Nürnberg<br />
Praxisseminare<br />
Druckprüfung von Gas- und Wasserleitungen<br />
07./08.11.2012 Nürnberg<br />
Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500,<br />
Kap. 2.31 – Fachaufsicht<br />
12.-16.11.2012 Gera<br />
10.-14.12.2012 Gera<br />
DVS 2202-1 Beurteilung von Kunststoffschweißverbindungen<br />
29.11.2012 Hannover<br />
13.12.2012 Würzburg<br />
Fachaufsicht Korrosionsschutz für<br />
Nachumhüllungsarbeiten gemäß DVGW-<br />
Merkblatt GW 15<br />
04.12.2012 Bad Zwischenahn<br />
Fachwissen für Schweißaufsichten nach<br />
DVGW-Merkblatt GW 331 inkl. DVS-<br />
Abschluss 2212-1<br />
29./30.11.2012 Dortmund<br />
Fernwärme<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Aufbaulehrgang Fernwärme<br />
06.11.2012 Karlsruhe<br />
kanalbau<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Aufbaulehrgang Kanalbau<br />
21.11.2012 Stuttgart<br />
04.12.2012 Kassel<br />
Sanierung privater Abwasserkanäle und<br />
Abwasserbehandlungsanlagen<br />
07.11.2012 Potsdam<br />
13.12.2012 Würzburg<br />
Brunnenbau<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Abdichtung von Brunnen- und Grundwassermessstellen<br />
06.11.2012 Kassel<br />
Kontaktadresse<br />
brbv<br />
Berufsförderungswerk des Rohrleitungsbauverbandes<br />
GmbH, Köln,<br />
Tel. 0221/37 658-20,<br />
E-Mail: koeln@brbv.de, www.brbv.de<br />
848 10 / 2012
Aktuelle Termine<br />
Services<br />
Lehrgänge – RSV<br />
ZKS-Berater-Lehrgänge<br />
Modulare Schulung 2012<br />
Kerpen<br />
12.-17.11.2012<br />
Feuchtwangen<br />
05.-09.11.2012<br />
26.11.-01.12.2012<br />
Bad Zwischenahn<br />
12.-16.11.2012<br />
03.-08.12.2012<br />
Kontaktadresse<br />
RSV<br />
RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />
49811 Lingen (Ems), Tel. 05963/9 81 08 77,<br />
Fax 05963/9 81 08 78, E-Mail: rsv-ev@<br />
t-online.de, www.rsv-ev.de<br />
Seminare – Verschiedene<br />
AGE<br />
Seminare<br />
Technik der Gasversorgung für Kaufleute<br />
27./28.11.2012 Berlin<br />
Technik der Trinkwasserversorgung für<br />
Kaufleute<br />
24./25.10.2012 Stuttgart<br />
AGFW<br />
Seminar<br />
Aktuelle Themen im Fernwärmeleitungsbau<br />
27./28.11.2012 Dresden<br />
BAU-Akademie Nord<br />
Seminare<br />
GW 330 – Grundkurs PE-Schweißer gemäß<br />
DVGW-Arbeitsblatt GW 330<br />
29.10.-02.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 129 – Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />
Bereich von Versorgungsanlagen für Baumaschinenführer<br />
gemäß DVGW-Hinweis<br />
GW 129<br />
06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 15 – Grundkurs Nachumhüllen von<br />
Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />
DVGW-Merkblatt GW 15<br />
12.-14.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
19.-21.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 128 – Grundkurs Vermessungsarbeiten<br />
an Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
05./06.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 128 Nachschulung: Vermessungsarbeiten<br />
an Gas- und Gas- und Wasserrohrnetzen<br />
07.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 15 – Nachschulung Nachumhüllen von<br />
Rohren, Armaturen und Formteilen nach<br />
DVGW-Merkblatt GW 15<br />
22.11.2012 Bad Zwischenahn<br />
GW 129 – Sicherheit bei Bauarbeiten im<br />
Bereich von Versorgungsanlagen für Ausführende,<br />
Aufsichtsführende und Planer<br />
gemäß DVGW-Hinweis GW 129<br />
06./07.12.2012 Bad Zwischenahn<br />
DVGW<br />
Intensivschulungen<br />
Abnahme von Druckprüfungen an Gas- und<br />
Wasserrohrleitungen<br />
13.11.2012 Walsrode<br />
Abnahme von Druckprüfungen an Trinkwasserrohrleitungen<br />
06.11.2012 Karlsruhe<br />
04.12.2012 Hannover<br />
11.12.2012 Herdecke<br />
Verfahrenstechnik der Wasseraufbereitung<br />
27.-29.11.2012 Hildesheim<br />
GWI<br />
Seminare<br />
Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />
08./09.11.2012 Essen<br />
Auslegung und Dimensionierung von Gas-<br />
Druckregelanlagen<br />
13./14.11.2012 Essen<br />
HDT<br />
Seminare<br />
Druckstöße, Dampfschläge und Pulsationen<br />
in Rohrleitungen<br />
06./07.11.2012 Essen<br />
04./05.12.2012 Leibstadt, Schweiz<br />
Verfahren zur Montage und Demontage<br />
von Dichtverbindungen an Rohrleitungen<br />
und Apparaten<br />
07.11.2012 Essen<br />
Dichtungstechnik im Rohrleitungs- und<br />
Apparatebau<br />
15.11.2012 Essen<br />
Schweißen von Rohrleitungen im Energieund<br />
Chemieanlagenbau<br />
21./22.11.2012 Essen<br />
Rohrleitungsplanung für Industrie- und<br />
Chemieanlagen<br />
22./23.11.2012 Berlin<br />
Planung und Auslegung von Rohrleitungen<br />
27./28.11.2012 Essen<br />
17./18.01.2013 Essen<br />
Festigkeitsmäßige Auslegung von Druckbehältern<br />
03./04.12.2012 Essen<br />
Kontaktadressen<br />
Kontakt für AGE-Seminare<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Tel.<br />
069/7104687-218, Fax 069/7104687-9218,<br />
www.ew-online.de<br />
DVGW<br />
Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches<br />
e.V., Bonn; Tel. 0228/9188-607,<br />
Fax 0228/9188-997, E-Mail: splittgerber@<br />
dvgw.de, www.dvgw.de<br />
GWI<br />
Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Essen;<br />
Frau B. Hohnhorst, Tel. 0201/3618-143,<br />
Fax 0201/3618-146, E-Mail: hohnhorst@<br />
gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
HdT<br />
Haus der Technik, Essen; Tel. 0201/1803-1,<br />
E-Mail: hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />
10 / 2012 849
Aktuelle Termine<br />
Services<br />
Seminare – Verschiedene<br />
Radiodetection<br />
Praxisseminare<br />
Kabel- und Leitungsortung – Grundmodul<br />
06./07.11.2012 Erfurt<br />
13./14.11.2012 Erfurt<br />
Kabel- und Leitungsortung – Aufbaumodul<br />
04./05.12.2012 Erfurt<br />
Kabelfehlerortung<br />
27.-29.11.2012 Erfurt<br />
Tiefbau<br />
15.11.2012 Erfurt<br />
TAW<br />
Seminare<br />
Verfahrenstechnische Erfahrungsregeln bei<br />
der Auslegung von Apparaten und Anlagen<br />
12./13.11.2012 Wuppertal<br />
Überdrucksicherungen, Sicherheitsventile<br />
und Berstscheiben auswählen, dimensionieren<br />
und betreiben<br />
05./06.11.2012 Altdorf<br />
Schweißtechnik an Rohren in der chemischen<br />
Industrie und im Anlagenbau<br />
14./15.11.2012 Wuppertal<br />
ZfW<br />
Workshop<br />
Qualitätssicherung bei Gashochdruckleitungen<br />
27.-29.11.2012 Trier<br />
Seminar<br />
Qualitätssicherung im Erdbau – ZTVE<br />
StB 09<br />
11.12.2012 Oldenburg<br />
TAE<br />
Seminare<br />
Messtechnik beim kathodischen Korrosionsschutz<br />
(KKS)<br />
13.-15.05.2013 Ostfildern<br />
TAH<br />
Seminare<br />
Auf den Punkt gebracht 2012<br />
06.11.2012 Karlsruhe<br />
07.11.2012 Mainz<br />
08.11.2012 Mönchengladbach<br />
27.11.2012 Salzburg<br />
28.11.2012 Nürnberg<br />
29.11.2012 Leipzig<br />
Zertifizierter Kanalsanierungs-Berater<br />
2012 und 2013<br />
14.01.-13.04.2013 Essen<br />
11.03.-15.06.2013 Hannover<br />
Veranstaltungen zum<br />
Korrosionsschutz<br />
Seminare<br />
Refresherseminar zur Prüfung nach DIN EN<br />
15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />
24./25.01.2013 Wuppertal (angeboten<br />
durch die Technische Akademie<br />
Wuppertal)<br />
Zertifikatsprüfung Grad 1, Grad 2 DIN EN<br />
15257 A1, A2 erdverlegte Anlagen<br />
25.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />
die fkks cert gmbh)<br />
Hochspannungsbeeinflussung erdverlegter<br />
Rohrleitungen<br />
31.01.2013 Esslingen (angeboten durch<br />
die Technische Akademie<br />
Esslingen)<br />
Tagungen<br />
fkks Infotag 2013<br />
29.01.2013 Esslingen<br />
49. Jahreshauptversammlung des fkks<br />
Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />
e.V.<br />
30.01.2013 Esslingen<br />
Kontaktadressen<br />
Radiodetection CE<br />
Tel. 02851/9237-20, Fax 02851/9237-520,<br />
E-Mail: rd.sales.de@spx.com,<br />
www.de.radiodetection.com<br />
TAE<br />
Technische Akademie Esslingen e.V., Heike Baier,<br />
Tel. 0711/3 40 08-0, Fax 0711/3 40 08-<br />
27, E-Mail: heike.baier@taw.de, www.tae.de<br />
TAH<br />
Technische Akademie Hannover e.V.;<br />
Dr. Igor Borovsky, Tel. 0511/39433-30,<br />
Fax 0511/39433-40,<br />
E-Mail: borovsky@ta-hannover.de,<br />
www.ta-hannover.de<br />
TAW<br />
Technische Akademie Wuppertal;<br />
Dr.-Ing. Ulrich Reith,<br />
Tel. 0202/7495-207, Fax 0202/7495-228,<br />
E-Mail: taw@taw.de, www.taw.de<br />
ZfW<br />
Zentrum für Weiterbildung des Instituts für<br />
Rohrleitungsbau Oldenburg, Anke Lüken,<br />
Tel. 0441-361039-20,<br />
E-Mail: anke.lueken@jade-hs.de, www.jade-hs.<br />
de/weiterbildung/zentrum-fuer-weiterbildung/<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.<strong>3R</strong>-Rohre.de<br />
850 10 / 2012
Aktuelle Termine<br />
Services<br />
Messen und Tagungen<br />
2. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />
06.11.2012 in Essen; Vulkan-Verlag GmbH, Barbara Pflamm, Tel.<br />
0201/82002-28, Fax 0201/82002-40, E-Mail:<br />
b.pflamm@vulkan-verlag.de, www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Pipeline Symposium 2012<br />
19./20.11.2012 in Hamburg; TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG, Clarissa<br />
Jakubzig, Tel. 040/8557-2920, Fax 040/8557-2958, E-<br />
Mail: cjakubzig@tuev-nord.de, www.tuev-nord.de<br />
Haftungsfragen im industriellen Anlagenbetrieb<br />
07.11.2012 in München; TÜV SÜD Akademie GmbH, Tizian Alexander,<br />
Tel. 089/5791-1122, Fax 089/5791-2833, E-Mail:<br />
congress@tuev-sued.de, http://www.tuev-sued.de/akademie.de<br />
E-world energy & water<br />
05.-07.02.2013 in Essen; www.e-world-2013.com<br />
5. FDBR-Werkstofftagung – Fertigungstechnologien für neue<br />
Werkstoffe<br />
15.11.2012 in Düsseldorf; FDBR e.V., Linda Kaiser, Tel. 0211/49870-32,<br />
Fax 0211/49870-36, E-Mail: mc@fdbr.de, www.fdbr.de<br />
27. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
07./08.02.2013 Institut für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg<br />
e.V., Tel. 0441/361039-0, Fax 0441/361039-10,<br />
E-Mail: info@iro-online.de, www.iro-online.de<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Firma<br />
ABWASSER.PRAXIS 2012, Offenburg 775<br />
E-world energy & water 2013, Essen 773<br />
FBS Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V., Bonn 819<br />
<strong>Funke</strong> Kunststoffe GmbH, Hamm<br />
Titelseite<br />
Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef 759<br />
MEE Middle East Electricity 2013, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate 816<br />
POLLUTEC 2012, Lyon, Frankreich 771<br />
RENEXPO Austria 2012, Salzburg, Österreich 829<br />
Steinzeug-Keramo GmbH, Frechen 763<br />
Marktübersicht 807–817<br />
10 / 2012 851
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Komponenten und Verfahren im Bereich der Gasund<br />
Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung,<br />
der Nah- und Fernwärmeversorgung, des Anlagenbaus<br />
und der Pipelinetechnik.<br />
Mit zwei englischsprachigen Specials pro Jahr.<br />
<strong>3R</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
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Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
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□ als e-Paper (PDF als Einzellizenz) für 268,-<br />
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□ als e-Paper für € 134,- (PDF als Einzellizenz)<br />
□ als Heft + e-Paper (PDF) für € 201,20 (Deutschland) / € 205,70 (Ausland)<br />
Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug um ein Jahr.<br />
Die sichere, pünktliche und bequeme Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,-<br />
auf die erste Jahresrechnung belohnt.<br />
Antwort<br />
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Land, PLZ, Ort<br />
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E-Mail<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
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Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />
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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder<br />
durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die Datum, Unterschrift<br />
PA<strong>3R</strong>IN0512<br />
rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an Leserservice <strong>3R</strong>, Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
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Impressum<br />
Verlag<br />
© 1974 Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Postfach 10 39 62, 45039 Essen,<br />
Telefon +49(0)201-82002-0, Telefax +49(0)201-82002-40.<br />
Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Redaktion<br />
Dipl.-Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56,<br />
45128 Essen, Telefon +49(0)201-82002-33,<br />
Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: n.huelsdau@vulkan-verlag.de<br />
Kathrin Lange, Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Telefon +49(0)201-82002-32, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: k.lange@vulkan-verlag.de<br />
Barbara Pflamm, Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Telefon +49(0)201-82002-28, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf<br />
Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Telefon +49(0)201-82002-<br />
35, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />
E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag/Oldenbourg Industrieverlag<br />
GmbH, Telefon +49(0)89-45051-471, Telefax +49(0)89-<br />
45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />
Abonnements/Einzelheftbestellungen<br />
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4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />
Gestaltung und Satz<br />
Gestaltung: deivis aronaitis design I dad I,<br />
Leonrodstraße 68, 80636 München<br />
Satz: e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Str. 11,<br />
46238 Bottrop<br />
Druck<br />
Druckerei Chmielorz, Ostring 13,<br />
65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
Bezugsbedingungen<br />
<strong>3R</strong> erscheint monatlich mit Doppelausgaben im Januar/Februar,<br />
März/April und August/September · Bezugspreise: Abonnement<br />
(Deutschland): € 268,- + € 27,- Versand; Abonnement (Ausland):<br />
€ 268,- + € 31,50 Versand; Einzelheft (Deutschland): € 34,- +<br />
€ 3,- Versand; Einzelheft (Ausland): € 34,- + € 3,50 Versand;<br />
Einzelheft als ePaper (PDF): € 34,-; Studenten: 50 % Ermäßigung<br />
auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis · Die Preise enthalten<br />
bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen<br />
Länder sind es Nettopreise.<br />
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beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der<br />
engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung<br />
des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,<br />
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und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch die<br />
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im Magnettonverfahren oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />
Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte<br />
oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2)<br />
UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung<br />
Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München, von der<br />
die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />
ISSN 2191-9798<br />
Fachzeitschrift für sichere und<br />
effiziente Rohrleitungssysteme<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />
Organschaften<br />
Fachbereich Rohrleitungen im Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />
Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf · Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />
e.V., Esslingen · Kunststoffrohrverband e.V., Köln · Rohrleitungsbauverband<br />
e.V., Köln · Rohrleitungssanierungsverband e.V., Essen ·<br />
Verband der Deutschen Hersteller von Gasdruck-Regelgeräten, Gasmeßund<br />
Gasregelanlagen e.V., Köln<br />
Herausgeber<br />
H. Fastje, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (Federführender Herausgeber)<br />
· Dr.-Ing. M. K. Gräf, Vorsitzender der Geschäftsführung der Europipe<br />
GmbH, Mülheim · Dipl.-Ing. R.-H. Klaer, Bayer AG, Krefeld, Vorsitzender des<br />
Fachausschusses „Rohrleitungstechnik“ der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik<br />
und Chemie-Ingenieurwesen (GVC) · Dipl.-Volksw. H. Zech, Geschäftsführer<br />
des Rohrleitungssanierungsverbandes e.V., Lingen (Ems)<br />
Schriftleiter<br />
Dipl.-Ing. M. Buschmann, Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv), Köln · Rechtsanwalt<br />
C. Fürst, Erdgas Münster GmbH, Münster · Dipl.‐Ing. Th. Grage,<br />
Institutsleiter des Fernwärme-Forschungsinstituts, Hemmingen · Dr.-Ing.<br />
A. Hilgenstock, E.ON Ruhrgas AG, Technische Kooperationsprojekte, Kompetenzcenter<br />
Gastechnik und Energiesysteme /(Netztechnik), Essen · Dipl.-<br />
Ing. D. Homann, IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen<br />
· Dipl.‐Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag, Essen · Dipl.-Ing. T. Laier, RWE –<br />
Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH, Dortmund · Dipl.-Ing.<br />
J. W. Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf · Dr.-Ing. O. Reepmeyer, Europipe<br />
GmbH, Mülheim · Dr. H.-C. Sorge, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut<br />
für Wasser, Biebesheim · Dr. J. Wüst, SKZ - TeConA GmbH, Würzburg<br />
Beirat<br />
Dr.-Ing. W. Berger, Direktor des Forschungsinstitutes für Tief-und Rohrleitungsbau<br />
e.V., Weimar · Dr.-Ing. B. Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter<br />
des IKT – Institut für Unterirdische Infra struktur, Gelsenkirchen · Dipl.-Ing.<br />
D. Bückemeyer, Vorstand der Stadtwerke Essen AG · W. Burchard, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands Armaturen im VDMA, Frankfurt · Bauassessor<br />
Dipl.‐Ing. K.-H. Flick, Fachverband Steinzeugindustrie e.V., Köln ·<br />
Prof. Dr.-Ing. W. Firk, Vorstand des Wasserverbandes Eifel-Rur, Düren ·<br />
Dipl.-Wirt. D. Hesselmann, Geschäftsführer des Rohrleitungsbauverbandes<br />
e.V., Köln · Dipl.-Ing. H.-J. Huhn, BASF AG, Ludwigshafen · Dipl.-Ing.<br />
B. Lässer, ILF Beratende Ingenieure GmbH, München · Dr.-Ing. W. Lindner,<br />
Vorstand des Erftverbandes, Bergheim · Dr. rer. pol. E. Löckenhoff, Geschäftsführer<br />
des Kunststoffrohrverbands e.V., Bonn · Dr.-Ing. R. Maaß,<br />
Mitglied des Vorstandes, FDBR Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />
Rohrleitungsbau e.V., Düsseldorf · Dipl.-Ing. R. Middelhauve, TÜV NORD<br />
Systems GmbH & Co. KG, Essen · Dipl.-Ing. R. Moisa, Geschäftsführer der<br />
Fachgemeinschaft Guss-Rohrsysteme e.V., Griesheim · Dipl.‐Berging.<br />
H. W. Richter, GAWACON, Essen · Dipl.-Ing. T. Schamer, Geschäftsführer<br />
der ARKIL INPIPE GmbH, Bottrop · Prof. Dipl.-Ing. Th. Wegener, Institut<br />
für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg · Prof. Dr.-Ing.<br />
B. Wielage, Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe, Technische Universität<br />
Chemnitz-Zwickau · Dipl.-Ing. J. Winkels, Technischer Geschäftsführer der<br />
Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen
2. Praxistag am 6. November 2012 in Essen<br />
Wasserversorgungsnetze<br />
Programm<br />
Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />
iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />
Hydraulische Rohrnetzberechnung – Erfahrungen bei<br />
Kalibrierung, Ausarbeitung von Löschwasser- und Spülplänen<br />
Dr. E. Osmancevic, Kuhn, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Berechnung und Optimierung von Wasserverteilungsnetzen<br />
Dr. A. Wolters, 3S Consult, Garbsen<br />
Zielnetzentwicklung eines städtischen<br />
Trinkwassernetzes am Beispiel Cuxhaven<br />
H. Oeltjebruns, S. Cichowlas, EWE NETZ GmbH, Oldenburg<br />
Zustandsbewertung von metallischen Rohrleitungen<br />
der Gas- und Wasserversorgung - Konzept und Inhalt der<br />
künftigen GW 18 und GW 19<br />
Dr. H.-J. Kocks, Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH, Siegen<br />
Unterstützung der Rohrnetzbewertung mittels<br />
materialtechnischer Zustandsbewertungen<br />
Dr. Ch. Sorge, IWW, Mülheim an der Ruhr<br />
Strategie zu Einsatz von optimierten Spülverfahren<br />
am Beispiel des OOWV<br />
A. Frerichs, OOWV, Oldenburg<br />
Themenblock 2: Steuern, Regeln und Automatisieren<br />
in der Wasserversorgung<br />
Die Alternative zur Festverdrahtung - Überwachen, Steuern<br />
und Regeln über öffentliche oder nicht öffentliche Funknetze<br />
E. v. Kruedener, vKD Meß- und Prüfsysteme GmbH, Kürten<br />
Netzbetrieb der Zukunft – Kabellose Automatisierung<br />
erdverlegter Armaturen<br />
A. Sacharowitz, 3S Antriebe GmbH, Berlin<br />
Themenblock 3: Monitoring von Wasserversorgungsnetzen<br />
und Leckageortung<br />
Wasserverluste reduzieren – Monitoringsystem mit<br />
virtuellen Zonen am Praxisbeispiel der DEW21<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart; T. Nayda, DEW21,<br />
Dortmund; J. Kurz, SebaKMT GmbH, Baunach<br />
Kombination von Verfahren zur Ortung von<br />
Leckstellen im Wasserrohrnetz<br />
Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />
Termin: Dienstag, 06.11.2012,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Hotel Bredeney<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken<br />
und Wasserversorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich<br />
Netzinspektion und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 365,- €<br />
Nichtabonnenten: 395,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />
wird ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen<br />
Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin <strong>3R</strong>-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
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