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AUDIO TEST Stereosound aus dem Netz (Vorschau)

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NR. 2 SEPTEMBER/OKTOBER 2010<br />

www.hdplustv.de<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton im Heimkino<br />

Ein Spezial von<br />

NEWS INHALTE WISSEN <strong>TEST</strong> MUSIK<br />

AV-RECEIVER<br />

2 000-Euro-Klasse von<br />

Denon und Onkyo im Test<br />

HIGH END<br />

Digitaler Klang so gut<br />

wie analoger?<br />

4 x Stereo<br />

kompakt<br />

<strong>Stereosound</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong><br />

Signalkettenaufbau mit Vollverstärker und Medienserver<br />

11 x Test: T+A, Olive, Naim, Logitech, Sonos, Philips ...<br />

VOLLVERSTÄRKER<br />

Soundkraftwerke fürs <strong>Netz</strong><br />

AUF BLU-RAY<br />

Jazz, Rock und Klassik<br />

MEHR MUSIK<br />

<strong>Netz</strong>werkplayer bis 400 Euro


2x „Standbox des Jahres“<br />

<br />

<br />

„Dürfte so schnell kaum zu<br />

toppen sein“ <br />

<br />

<br />

„Ausnahmetalent“ <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

„Boxenskulptur<br />

der Superlative“<br />

High-End-Klasse<br />

<br />

Absolute<br />

Spitzenklasse<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kompakter Allrounder.<br />

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<br />

<br />

Testsieger <br />

„Klang-Kunstwerk“ <br />

„Das neue Paradestück“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Absolute<br />

Spitzenklasse<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ehrliche Lautsprecher


Linn Majik DS-I<br />

<strong>TEST</strong>SIEGEr<br />

Arcam Solo Neo<br />

VON TORSTEN PlESS uND JENS VOIgT<br />

Das optionale<br />

irDock von<br />

Arcam bietet<br />

die Möglichkeit<br />

iPod und<br />

iPhone mit<br />

<strong>dem</strong> Solo Neo<br />

zu verbinden<br />

Der Frequenzgang bleibt über den gesamten<br />

hörbaren Bereich absolut sauber<br />

* Für hervorgehobene Fachbegri fe finden Sie die Erklärung auf Seite 35<br />

Der sanfte Anstieg der Verze rungen am Lautsprecher<strong>aus</strong>gang<br />

ist nicht hörbar<br />

Der Computer, egal ob Desktop oder mobile<br />

Variante, ist immer noch die Hauptmedienzentrale<br />

im <strong>Netz</strong>werk<br />

Der Router ist der Knotenpunkt, versorgt a le<br />

Geräte mit einer Internetanbindung und garantiert<br />

die Kommunikation untereinander<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

Bewertung schlü sel: 100–95: Referenzkla se, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69– 5: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />

Ihnen die Funktionsweise.<br />

anschlü sen einen echten<br />

<strong>Netz</strong>schalter.<br />

Ebenfa ls auf der Rückseite<br />

angebracht sind drei sehr<br />

intere sante Datenschni t-<br />

ste len: eine USB-Buchse<br />

für Speichermedien, ein<br />

Ethernet*- und ein WLAN*-<br />

Anschlu s. Via USB ist es auf<br />

Knopfdruck möglich, sofort<br />

auf die Musikdateien zuzugreifen.<br />

Die Partition so l<br />

dabei in FAT32 formatiert<br />

sein. Für den Anschlu s externer<br />

Festpla ten ist es häufig<br />

nötig, diese mit eigener<br />

Betrieb spannung zu versorgen.<br />

Das Display unterstützt<br />

dabei zuverlä sig mit der<br />

informativen Anzeige von<br />

Ordner- und Dateinamen.<br />

eigenes <strong>Netz</strong>werk.<br />

kaktivitäten mit Suchfunktionen für Musiktitel<br />

und der Speicherung von Favoriten,<br />

um einen schne leren wiederholten Zugri f<br />

zu gewährleisten. Dabei verliert man sich<br />

Test 43<br />

als Mittler<br />

Server* fungiert. Als<br />

Streaming geö fnet.<br />

Weltweites Radio<br />

VON tOrstEN plEss<br />

Der Client (Empfänger) bezieht sämtliche Me-<br />

dieninhalte <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk und gibt sie an<br />

das Wiedergabesystem weiter<br />

Vom Control-Point <strong>aus</strong> greift man auf das<br />

<strong>Netz</strong>werk zu. Dieser befindet sich direkt am<br />

Client oder ist extern bedienbar<br />

256<br />

* Für hervorgehobene Fachbegri fe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />

durch<strong>aus</strong> unterschiedlich <strong>aus</strong>fa len.<br />

Computer<br />

<strong>Netz</strong>werkfestpla te<br />

Router<br />

<strong>Netz</strong>werkfestpla ten tauchen als eigenständiger<br />

Server im <strong>Netz</strong>werk auf<br />

werk versenden.<br />

Media-Receiver<br />

Externe Festpla te<br />

Einige <strong>Netz</strong>werkplayer können Audiofiles auch<br />

von FAT32-formatierten Festpla ten abspielen<br />

bezeichnet man als Medienserver.<br />

Control-Point<br />

Handy als Contro ler<br />

Wi sen 15<br />

Net-Play<br />

Es ist ein glücklicher Zustand des technischen Fortschritts,<br />

dass Internetanschlüsse auch für Streaming<br />

genutzt werden können. Dabei benötigt Audiostreaming<br />

via Internet keine extremen Bandbreiten<br />

und für die Nutzung von Internetradioangeboten<br />

brauchen Sie dies erst recht nicht. Somit steht uns<br />

ein langsam, aber sicher abzusehender Abschied<br />

von den „silbernen Scheiben“ bevor, <strong>dem</strong> wir uns in<br />

dieser Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> widmen wollen.<br />

Zahlreiche Anbieter haben im Internet die Chance<br />

wahrgenommen, Musik in den verschiedensten<br />

Datenformaten anzubieten. Im Service ist oftmals auch der Erwerb eines<br />

Datenträgers enthalten, der den Content Ihrer Wahl enthält, falls die Internetverbindung<br />

doch noch zu langsam sein sollte. Es ist nicht zu verachten,<br />

dass heutzutage die gesamte CD-Sammlung ohne Datenkompression<br />

auf einem Speicherort hinterlegt werden kann, denn Speicherplatz kostet<br />

im Vergleich viel weniger. Und Back-up-Lösungen zum Schutz gehören<br />

zum Understatement.<br />

Jetzt haben wir die Chance, unsere Lieblingstitel in Playlisten zu organisieren<br />

und in einen zeitlich unbegrenzten, selbst regierten Musikgenuss abzutauchen.<br />

Dadurch kann ein <strong>Netz</strong>werk in den eigenen vier Wänden richtig interessant<br />

werden. Es bietet sich die Möglichkeit, Musik via WLAN oder LAN von<br />

der Festplatte des Rechners oder von <strong>Netz</strong>werkfestplatten wiederzugeben<br />

und diese mit hoher technischer und damit klanglicher Qualität an die Eingänge<br />

des Verstärkers zu übergeben.<br />

An dieser strategisch wichtigen Stelle werden heute <strong>Netz</strong>werkplayer, Audiostreamer<br />

oder auch Medienserver untergebracht. Diese Geräte bieten zum<br />

Teil höchste Audioperformance und machen das Vorhandensein von Verstärkern<br />

und Lautsprechern oder gar anderen Elementen der Signalkette nicht<br />

überflüssig, sondern sogar weiterhin notwendig.<br />

Lassen Sie sich inspirieren und haben Sie teil an einer zukunftsträchtigen Entwicklung,<br />

die analoges Audio nicht verdrängt, sondern es mit einbindet.<br />

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Susanne Dönitz und<br />

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Network-Player<br />

In diesem Vergleich treten zwei Spezialisten in Sachen Sound an. Ob <strong>aus</strong> Platzgründen<br />

oder im Einsatz als Zweitgerät, sie bieten beide die Möglichkeit, Musik über die<br />

Vielseitigkeit des <strong>Netz</strong>werkes zu beziehen. Dazu muss keine weitere Verkabelung zu<br />

einem Verstärker aufgebaut werden. Eine moderne, hochwertige Kompaktanlage,<br />

die genügend Reserven hat, um mehr als einen Regallautsprecher zu versorgen.<br />

AUSGABE 2.2010<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Arcam Solo Neo<br />

„Meister der Ausste lung“<br />

Musik <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk<br />

Audio-Streaming* ist die aktue lste Entwicklung im Hi-Fi-Bereich und wird sich<br />

Zukünftig noch viel weiter entwickeln. Um aber erst einmal Musik vom Computer zu<br />

empfangen, benötigt man zua lererst ein eigenes Heimnetzwerk.<br />

Heutzutage befindet sich die Musikbiblio-<br />

das Einrichten eines <strong>Netz</strong>werkes gar nicht<br />

thek nicht mehr nur auf runden Scheiben<br />

so schwierig ist. Im Folgenden zählen wir<br />

im Regalschrank, sondern meist (auch) auf<br />

die nötigen Komponenten auf und erklären<br />

einem Computer. Das Internet bietet mit<br />

unzähligen Onlineradiosendern und Musikdiensten<br />

zu<strong>dem</strong> die Möglichkeit, unsere<br />

bevorzugten Musikgenres rund um die<br />

Wer einen einfachen Internetanschlu s besitzt<br />

und von seinem Provider ein DSL- oder<br />

Uhr zu hören, un das von Radiostationen<br />

und Pla tformen weltweit. Somit bietet das<br />

Kabelmo<strong>dem</strong> mit Router bereitgestellt lt bekommt,<br />

ist bereits Betreiber seines eigenen<br />

World Wide Web viele Vorzüge, die uns immer<br />

wieder an den Computer bannen. Oft<br />

Heimnetzwerkes. Eine Verbindung ste len<br />

befindet sich dieser a lerdings in einem se-<br />

Sie über ein Ethernet-Kabel her, das an einen<br />

der LAN-Ports des Routers sowie an<br />

paraten Arbeitszimmer oder es ist eine unschöne<br />

Kabelverbindung zwischen Laptop<br />

den Computer angeschlo sen wird. Bei der<br />

und Stereoanlage verlegt. Heute ist das auch<br />

Einrichtung der Heimverkabelung hilft Ihnen<br />

der Windows <strong>Netz</strong>werka sistent oder<br />

auf eleganterem Wege und obendrein noch<br />

kabe los möglich: So können Sie Ihre Hi-Fi-<br />

Apples <strong>Netz</strong>werkumgebung. Die meisten<br />

Anlage in Ihr Heimnetzwerk einbinden und<br />

Router sind heute bereits WLAN-fähig und<br />

die Musiksammlung kabe los in der ganzen<br />

ste len eine kabellose lose Internetverbindung<br />

Wohnung an verschiedenen Hörzonen ab-<br />

via Funknetz her. Die eigentliche Onlineverbindung<br />

wird vom Router mit integriertem<br />

Mo<strong>dem</strong> aufgebaut und zu a len per Funk<br />

oder Kabel verbundenen Geräten hergeste<br />

lt. Damit fungiert der Router als Hauptverteiler<br />

und bildet die Grundlage für spielen. Dabei werden Sie feststellen, dass<br />

Ihr<br />

Hauptverteiler: Router*<br />

Die Rückseite zeigt sich sehr Anschlu sfreudig. Neben den vergoldeten analogen Anschlü sen sind<br />

auch die <strong>Netz</strong>werkrelevanten vorhanden. Die Lautsprecherterminal sind vor Kurzschlu s geschützt<br />

Mit <strong>dem</strong> Solo Neo hat die britische Traditionsfirma<br />

Arcam eine A l-in-one-Lösung für<br />

anspruchsvo le Musikliebhaber im Angebot,<br />

die sich nicht mit diplomverdächtigen Installationsroutinen<br />

<strong>aus</strong>einandersetzen wo len.<br />

Der Preis für diese Lösung ist schon nahezu<br />

eine Kaufaufforderung. Arcam bietet dafür<br />

ein sinnvo l durchdachtes Gerät in einem<br />

hochwertig und sauber verarbeiteten Meta<br />

lgehäuse mit Aluminiumabdeckung. In<br />

<strong>dem</strong> für Arcam typischen Silbergrau und<br />

mit edlem Design entspricht der Solo Neo<br />

zeitgemäßen Vorlieben. A les Eckige an den<br />

Außenseiten rundet der englische Hersteller<br />

ab. Davon bestimmt wird die Vorderseite<br />

mit <strong>dem</strong> blau leuchtenden Display, das<br />

a le Informationen sehr gut<br />

lesbar darste lt. Direkt darüber,<br />

fast unscheinbar, ist ein<br />

vo lwertiges CD-Laufwerk<br />

integriert, das über a le üblichen<br />

Funktionen verfügt<br />

und sogar CD-Text bietet.<br />

Links und rechts davon wurden<br />

Funktionstasten ins<br />

Design implementiert, die<br />

eine Bedienung selbst ohne<br />

Signalgeber ermöglichen –<br />

obwohl dieser in seiner Ausführung<br />

den Bedienkomfort<br />

enorm steigert. Zur Konnektivität<br />

gehören an der Vorderseite<br />

zwei Mini-Klinkenanschlü<br />

se, wovon einer für den<br />

Kopfhörer und der andere<br />

als Audioeingang dient. Auf<br />

den ersten Blick ist <strong>dem</strong> Gerät<br />

seine Funktionsvielfalt nicht anzusehen.<br />

Die wohl strukturierte Rückseite o fenbart<br />

jedoch die anspruchsvo len Anschlu smöglichkeiten:<br />

Neben vier analogen Eingängen<br />

finden sich ebenfalls analoge Ausgänge für<br />

einen Rekorder und ein Vorverstärker<strong>aus</strong>gang<br />

für einen potenteren Verstärker. Des<br />

Weiteren bietet sich die Möglichkeit, einen<br />

zweiten Raum mit eigener Volumenregelung<br />

zu beschallen. Dazu pa send gibt es und DAB-Plus-Radio, wobei das Display a le<br />

noch Trigger- und Fernbedienungsanschlüsse<br />

zur Steuerung der anschließbaren Geräte Energiebewusste finden neben den vo li-<br />

Informationen zu den Programmen anzeigt.<br />

für den zweiten Raum. Fernsteuern lä st sich solierten, extrem griffigen Lautsprecher-<br />

Ein Blick in das Innere zeigt den hohen technischen Aufwand, der hier auf gerinstem<br />

Raum geboten wird. Sehr gut zu sehen ist das integrierte CD-Laufwerk<br />

der geliebte iPod über ein optionales Dock<br />

von Arcam an der gleichnamigen Schni t-<br />

ste le. Dabei werden die Audiosignale <strong>dem</strong><br />

Solo Neo analog zugeführt. Natürlich darf<br />

ein optischer digitaler Ausgang nicht fehlen,<br />

der para lel zum analogen Record-Out<br />

die Signale nach außen führt. Nach innen<br />

geführt werden über einen Antennenanschlu<br />

s UKW-Radio mit RDS-Funktionen<br />

Unkompliziert gestaltet sich ebenso der<br />

Zugri f auf das <strong>Netz</strong>werk. Ein Tastendruck<br />

und der <strong>Netz</strong>werk-Einstellassistent führt zügig<br />

und sicher durch die Erstinstallation. Die<br />

Auswahl zwischen kabelgebundenem und<br />

drahtlosem Betrieb ist einfach und erfordert<br />

für letztere Variante die Pa sworteingabe.<br />

Danach besteht die Möglichkeit, via<br />

UPnP-AV-Server-Protoko l* auf Dienste<br />

wie den „Windows Media Player 1“ oder<br />

NAS* mit integriertem UPnP-Dienst zuzugreifen.<br />

Gen<strong>aus</strong>o einfach gelingt es, mit<br />

<strong>dem</strong> integrierten vTuner-Service Internetradiosender<br />

und Podcasts <strong>aus</strong>zuwählen. Das<br />

Display-Menü unterstützt dabei mit den<br />

notwendigen Informationen zu Sendern,<br />

Genres und gespielten Titeln. Eine komfortable<br />

Erweiterung der Radioliste ist über das<br />

Internet mit <strong>dem</strong> Besuch der Seite Arcamradio.co.uk<br />

möglich. Arcams Bedienkonzept<br />

unterstützt den Nutzer bei a len <strong>Netz</strong>wer-<br />

Streaming-Client* als Mittler<br />

Ausgänge an aktive Lautsprecher. Mit<br />

Ihr Heimnetzwerk ist nun eingerichtet und<br />

einem <strong>Netz</strong>werkplayer haben Sie die Tür<br />

die einzelnen Komponenten haben Inter-<br />

zum Internetradioempfang und heimischen<br />

netzugri f. Doch die Musiksammlung befindet<br />

sich immer noch auf <strong>dem</strong> Computer,<br />

der von nun an als Server* fungiert. Als<br />

Vermittler tler zwischen Computer und Hi-Fi-<br />

Die meisten <strong>Netz</strong>werkplayer bieten die<br />

Anlage benötigen Sie einen <strong>Netz</strong>werkplay-<br />

Möglichkeit, Internetradiostationen zu<br />

er, auch Streaming-Client genannt. Dieser<br />

empfangen. Das Besondere daran: Sie kön-<br />

dient als Kommunikationsschni schni tstelle le zwi-<br />

nen Ihren Computer <strong>aus</strong>geschaltet la sen,<br />

schen beiden Systemen Den <strong>Netz</strong>werkplay-<br />

da der Streaming-Client lediglich eine Interer<br />

verbinden Sie mit einem Ethernet-Kabel<br />

netverbindung benötigt. Um eine Einrich-<br />

oder via WLAN mit Ihrem Router, wodurch<br />

tung jedweder Art mü sen Sie sich dabei<br />

er ebenfa ls Teil der Heimverkabelung wird.<br />

nicht kümmern und können ähnlich wie<br />

Über die Bedienoberfläche lä st sich nun<br />

beim analogen Pendant einfach die ver-<br />

auf die auf <strong>dem</strong> Server hinterlegten Daten<br />

fügbaren Sender anwählen. Ein gängiger<br />

zugreifen. Je nach Aussta tung werden<br />

Internetanschlu s mit einer Bandbreite von<br />

die analogen Ausgänge des Streaming-<br />

1000 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) so lte da-<br />

Clients an einen zusätzlichen Verstärker<br />

für bereits <strong>aus</strong>reichen, da Webradios meist<br />

angeschlo sen, die digitalen an einen D/<br />

mit einer maximalen Übertragungsrate von<br />

A-Wandler oder die professione sionellen len XLR- 256kBit/s streamen. Neben den Online-<br />

Bilder: A ple, Auerbach Verlag, AVM, Bose, Harman/Kardon, Lacie, Logitech, mCubed, Sonos, Stock.xchng<br />

radios werden von den <strong>Netz</strong>werkspielern<br />

auch Musikdienste im Internet wie Last. FM,<br />

Deezer oder Cla sical.com unterstützt.<br />

Je nach Anbieter ist zur Nutzung ein kostenfreier<br />

oder gebührenpflichtiger Benutzera<br />

count nötig. Die Auswahl an Musikdiensten<br />

var iert dabei je nach Herste ler und<br />

Vertragspartnern. Die Größe der Senderliste<br />

kann <strong>dem</strong>zufolge von Player zu Player<br />

Musik von der Platte<br />

Musikdateien vom Computer <strong>aus</strong> zu streamen,<br />

ist ein aktue l noch gängiger Standard.<br />

Ein einfacher Streaming-Client kann (Logitech), „SMB/CIFS“ (Sonos u.a.) sowie Festpla ten neben FTP-Unterstützung und<br />

unter anderem: „Squeezebox Server“ angezeigt wird. Heutzutage haben diese<br />

aber nicht ohne Weiteres auf die hinterlegte<br />

Musikbibliothek zugreifen und diese len Geräte. Aber auch mit <strong>dem</strong> „Windows AV- oder DLNA-Server integriert. Mithilfe<br />

„A set UPnP*“ für a le DLNA*-kompatib-<br />

Windows-Freigaben ebenso einen UPnPwiedergeben.<br />

Dazu ist ein Streaming-Server<br />

nötig, der die auf <strong>dem</strong> Computer frei-<br />

Streaming Server“ oder <strong>dem</strong> „VLC Media ming-Client direkt auf die auf der <strong>Netz</strong>-<br />

Mobile Player 11“,“ Apples Quick Time der beiden Letztgenannten kann der Streagegebenen<br />

Musikdateien entsprechend Player“ la sen sich Musikdateien im <strong>Netz</strong>werkfestpla<br />

te hinterlegten Audiodateien<br />

aufbereitet und in <strong>dem</strong> vom jeweiligen<br />

zugreifen und diese an die Hi-Fi-Anlage<br />

<strong>Netz</strong>werkplayer geforderten Streaming-<br />

weitergeben. Manche Herste ler der entsprechenden<br />

Geräte bieten sogar gleich<br />

Format zur Verfügung ste lt. Erst dann<br />

kann die gewünschte Musik,- Bild- oder Eine intere sante Variante ist für verschiedene<br />

Nutzer vie leicht das Zurückgreifen den Si einfach einen USB-Stick oder eine<br />

einen USB-Post an ihrem Produkt, an<br />

Videodatei im eigenen Heimnetzwerk<br />

vom Computer über den <strong>Netz</strong>werkspieler<br />

zu Ihrer Hi-Fi-Anlage übertragen werdurch<br />

der Computer <strong>aus</strong>geschaltet bleiben eigener Stromzufuhr anschließen können.<br />

auf spezie le Hardware-Lösungen, wo-<br />

FAT32-formatierte-externe-Festpla te mit<br />

den. Ein Streaming-Server läuft meistens kann. Dazu benötigen Sie eine sogenannte Der <strong>Netz</strong>werkspieler gibt die darauf abgelegten<br />

Musikdateien wieder. Eine Kombi-<br />

als Software auf <strong>dem</strong> Rechner, wodurch <strong>Netz</strong>werkfestpla te (NAS*: Network A tached<br />

Storage), die als eigenständiges Genation<br />

<strong>aus</strong> <strong>Netz</strong>werkplayer und -festpla te<br />

dieser zwangsläufig im Betrieb sein mu s.<br />

Bekannte Server für Audiostreaming sind rät in Ihrem Heimnetzwerk integriert und<br />

<strong>Netz</strong>werkübersicht<br />

Streaming ohne PC<br />

Internet Hi-Fi-Anlage Kopfhörer<br />

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Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />

leserbriefe@hdplustv.de oder<br />

Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

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Editorial 3


NEWS<br />

<strong>TEST</strong><br />

06 // Produktneuheiten<br />

INHALTE<br />

10 // Der digitale Audiokosmos<br />

11 // Unendliche Weiten– Netradioangebote<br />

12 // Handy als Fernbedienung<br />

WISSEN<br />

14 // Musik <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk<br />

16 // <strong>Netz</strong>werkbegriffe<br />

17 // <strong>Netz</strong>werk-Party<br />

20 // Self Powered Network-Player<br />

Linn Majik DS-I und Arcam Solo Neo<br />

im Vergleich<br />

26 // Klingt Naim-lich sehr gut!?<br />

Naim-HDX-Musikserver im Test<br />

29 // Echte Handarbeit<br />

Olive-4HD-Musikserver im Test<br />

32 // Audiostreaming unter 400 Euro<br />

Sonos ZP 90, Philips NP 2500, Logitech<br />

Squeezebox Touch im Vergleich<br />

37 // HD-Audiowiedergabe via <strong>Netz</strong>werk<br />

T+A Pulsar MP 1260 R und Logitech<br />

Transporter im Vergleich<br />

43 // AV-Controller im <strong>Netz</strong>werk<br />

Onkyos Surround-Controller<br />

PR-SC 5507 im Test<br />

45 // Receiver im <strong>Netz</strong>werk<br />

AV-Receiver Denon AVR-3311<br />

im Test<br />

48 // Der Klang der Bändchen<br />

Kompaktlautsprecher von Adam<br />

Audio, Piega, Quadral und Swans<br />

im Vergleich<br />

4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

Titelbild: Adam Audio, IFA, Logitech, Metz, Naim, Olive, Philips, Piega, Quadral, Sonos, Stock.xchng, Swans, T+A, Universal Music


Monoradio Model One<br />

White Line Edition 249 €<br />

Musik<br />

Romantisch in Schneeweiß, mit Fernweh in<br />

Meeresblau, leuchtend in Sonnengelb, verliebt<br />

53 // Kommentar<br />

54 // Barbra Streisand – One Night Only<br />

55 // Michael Bublé – Caught In The Act<br />

Chickenfoot – Get Your Buzz On Live<br />

56 // Herbert von Karajan – Memorial<br />

Concert<br />

U2 – 360 Degrees At The Rose Bowl<br />

in Karminrot, sommerlich in Olivegrün –<br />

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Fon +49 9945 902707<br />

Fax +49 9945 902717<br />

www.radiowelten.de<br />

03 // Editorial<br />

57 // Audiomesswerte: So testen wir<br />

58 // Audio-Fachhändler<br />

60 // Testübersicht<br />

62 // <strong>Vorschau</strong> / Impressum<br />

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++++++ Acoustic Signature + Geneva + Gryphon +<br />

+ Olive + Opera + Parrot + Piega + Rega +<br />

Inhalt: Adam Audio, Auerbach Verlag, AVM, Edel Music, Finite Elemente, Linn, Logitech,<br />

Naim, Naxos, Olive, Sony Music, Universal Music, Warner Music<br />

In dieser Ausgabe<br />

<br />

+ Tivoli Audio + Unison Research +++


Analoges im digitalen Zeitalter<br />

Die aktuelle <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> steht ganz im<br />

Zeichen von digitalisierten Musiksignalen<br />

und deren effizienten Verteilung. Auf den<br />

folgenden Seiten kommen allerdings auch<br />

klassische Hi-Fi-Freunde nicht zu kurz.<br />

Selbst im 21. Jahrhundert verfolgen die<br />

Hersteller nämlich noch den Ansatz, Musik<br />

analog zu reproduzieren, und erzeugen<br />

so Klangwelten, die uns in Erinnerungen<br />

schwelgen lassen. Gerade in unseren hoch<br />

technisierten Zeiten heißen wir das willkommen<br />

und wärmen in den bereits kühler<br />

werdenden Abenden unsere Hände an<br />

glühenden Röhren und lassen uns vom<br />

wohlig warmen Sound einer knisternden<br />

Vinylplatte einwickeln. So stellen wir Ihnen<br />

den neuesten Stand der Technik im Bereich<br />

der Plattenspieler vor und zeigen, über welche<br />

Finessen die Hersteller den Klang weiter<br />

perfektionieren. Für eine artgerechte<br />

Wiedergabe von Schallplatten eignen sich<br />

vor allem analoge Verstärkerschaltungen,<br />

denn die verbauten Röhren garantieren ein<br />

authentisches und warmes Klangerlebnis.<br />

Freuen Sie sich auf echten Hi-Fi-Genuss:<br />

Willkommen im analogen Klangkosmos<br />

der Neuzeit!<br />

Effizientere Klangoptimierung<br />

Ein Raum prägt den Klang maßgeblich. So<br />

erklingen etwa Frequenzen zu dominant<br />

und schallharte Wände erzeugen Echos. Um<br />

<strong>dem</strong> vorzubeugen, werkelt in AV-Receivern<br />

eine Einmesstechnik (etwa von Audyssey),<br />

die den Raum mit impulsstarken Testtönen<br />

prüft und den Frequenzgang beziehungsweise<br />

die Lautstärke der einzelnen Lautsprecher<br />

anpasst. Nun soll dieser Vorgang<br />

noch effizienter vonstattengehen, der neue<br />

Ansatz nennt sich Audyssey MultEQ XT32.<br />

Anders als der Name vermuten lässt, werden<br />

dabei nicht 32 Messpunkte analysiert;<br />

das System besitzt stattdessen die 32-fache<br />

Filterauflösung im Vergleich zur Vorgängerversion.<br />

Bassfrequenzen werden in feineren<br />

Schritten bearbeitet und statt bislang 8 000<br />

Frequenzmesspunkten werden 16 000 erfasst.<br />

Besonders Standlautsprecher bzw. als<br />

„large“ deklarierte Regallautsprecher sollen<br />

von der erhöhten Präzision profitieren. Aktuell<br />

verfügen Denons Spitzenmodelle, etwa<br />

der AVR-4311, und Onkyos TX-NR3008 und<br />

TX-NR5008 über die neue Einmesstechnik.<br />

Schritt für Schritt zum Surround<br />

Heimkinokomplettsysteme sollen ihren<br />

Nutzern ein fertiges Produkt liefern, und<br />

dabei einfach zu installieren und bedienbar<br />

sein. Dass dies nicht der gängige Standard<br />

ist, haben die Entwickler von Bose erkannt<br />

und mit der neuen Lifestyle-Serie das vielleicht<br />

benutzerfreundlichste System entwickelt.<br />

Schon beim Aufbau greift Ihnen eine<br />

Schritt-für-Schritt-Abfolge unter die Arme.<br />

Praktisch: Die Kapitel eins bis vier entsprechen<br />

den Nummerierungen auf den Kartons.<br />

Dabei wird auf Fachbegriffe verzichtet<br />

und Bilder veranschaulichen alles verständlich.<br />

Während der Konfiguration werden Sie<br />

dann anhand <strong>aus</strong>sagekräftiger Menüs auf<br />

Ihrem Fernseher informiert; so findet ein<br />

nahtloser Übergang zwischen <strong>dem</strong> Aufbau<br />

und der eigentlichen Einrichtung statt.<br />

Hersteller:<br />

Bose<br />

Modell: V35,<br />

V25, T20, T10<br />

Preis: V35 : 5 050 Euro, V25: 3 950<br />

Euro, T20: 2 800 Euro, T10: 2 250 Euro<br />

Internet:<br />

www.bose.de<br />

6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Finite Elemente: Klingendes Regalboard<br />

Das passive Standlautsprechersystem modul<br />

XP besteht pro Lautsprechergehäuse<br />

<strong>aus</strong> zwei mechanisch voneinander getrennten<br />

Gehäusen mit jeweils eigenem<br />

Resonanzverhalten. Während das vordere<br />

Gehäuse mit je einem Hoch- und Mitteltöner<br />

<strong>aus</strong>gestattet ist, befindet sich der<br />

Tieftöner an der Außenseite des hinteren<br />

Gehäuses. So sollen Kantenreflexionen und<br />

eine gegenseitige Beeinflussung der jeweiligen<br />

Chassis-Typen vermieden werden. Die<br />

Einzelgehäuse sind wiederum durch ein<br />

eigens entwickeltes Keramikkugel-System<br />

verkoppelt. Neuerdings hat der Hersteller<br />

auch das Hohrizontal 51 Regalboard im<br />

Angebot. Neben <strong>dem</strong> iPod-Dock hält das<br />

System noch je einen Audioeingang und<br />

USB-Anschluss bereit.<br />

Hersteller:<br />

Finite Elemente<br />

Modell: modul XP,<br />

Hohrizontal 51<br />

Preis: modul XP: 8 500 Euro<br />

(Paar), Hohrizontal 51: 498 Euro<br />

Internet:<br />

www.finite-elemente.de<br />

MBL: Große und kleine Radialstrahler<br />

Das Lautsprechermodell mbl 120 ist als Regal-<br />

sowie Standlautsprecher nutzbar und gegenüber normalen Chassis haben. Mit<br />

len jetzt eine noch schnellere Auslenkung<br />

basiert auf der Radialstrahlertechnologie. <strong>dem</strong> mbl 126 stellt die Firma zeitgleich ihren<br />

Das oft gelobte Gehäusekonzept seiner kleinsten jemals entwickelten Radialstrahler<br />

großen Geschwister mbl 116F und mbl 111F vor, der vorrangig für kleinere Räume und<br />

findet auch im mbl 120 seinen Einsatz, wobei<br />

die beiden Langhub-Tiefmitteltöner in An der Ausstattung wurde aber nicht ge-<br />

Mehrkanalanwendungen konzipiert wurde.<br />

Push-Push-Anordnung geschaltet sind. Die soart, denn die kleine Version setzt auf das<br />

in Handarbeit gefertigten Radialstrahler sol-<br />

gleiche Gehäusemodell wie die Großen.<br />

Hersteller:<br />

MBL<br />

Modell: mbl 120,<br />

mbl 126<br />

Preis: mbl 120: 15 600 Euro (inkl. Ständer),<br />

mbl 126: 8 800 Euro (inkl. Ständer)<br />

Internet:<br />

www.mbl.de<br />

Clear Audio: Phonoteam<br />

Wie von Clear Audio gewohnt, werden auch<br />

der Concept-Plattenspieler und der Phonovorverstärker<br />

Symphono + von Hand gefertigt.<br />

Ersterer verfügt über einen Tonarm mit<br />

reibungsfreier Magnetlagerung und der verbaute<br />

Tonabnehmer folgt <strong>dem</strong> MM-Prinzip.<br />

Der DC-Motor mit Gleitlager weist durch<br />

seine Entkopplung extrem laufruhige Werte<br />

auf. Passend zum Concept kommt der neue<br />

Phonovorverstärker Symphono + daher. Die<br />

Bauteile beziehen ihre Energie durch zwei<br />

getrennte Versorgungsspannungen. Der<br />

Vorverstärker arrangiert sich sowohl mit<br />

MM- als auch MC-Tonabnhemer-basierten<br />

Schallplattenspielern. Das „+“ im Namen<br />

des Geräts spielt auf die Erweiterbarkeit mit<br />

<strong>dem</strong> Accu-Plus-<strong>Netz</strong>teil an, wodurch ein reiner<br />

Batteriebetrieb möglich ist.<br />

Hersteller:<br />

Clear Audio<br />

Modell:<br />

Concept, Symphono +<br />

Preis: Concept: 998 Euro,<br />

Symphono +: 1 200 Euro<br />

Internet:<br />

www.clearaudio.de<br />

Canor: Glühende Röhren<br />

Die Röhrenspezialisten von Canor setzten<br />

mit <strong>dem</strong> jüngst veröffentlichten Stereo-<br />

Phono-Röhrenvorverstärker TP206 wieder<br />

einmal Maßstäbe. Die hochwertigen Metall-Cinch-Ein-<br />

und -Ausgänge sind dabei<br />

mit Teflonmaterial isoliert, sodass sämtliche<br />

MM-Plattenspieler (Moving Magnet) ohne<br />

Qualitätsverluste angeschlossen werden<br />

können. Im Inneren befinden sich gleich drei<br />

12AX7-Röhren, die der Schallplattensammlung<br />

einen warmen Klang verleihen sollen.<br />

Da sich Röhren nicht nur in Phonovorverstärkern<br />

verbauen lassen, bringt Canor gleichzeitig<br />

einen neuen Kopfhörerverstärker auf<br />

den Markt. Das mit einer Electro-Harmonix-<br />

Röhre betriebene Modell hört auf den Namen<br />

TP10 und ist der direkte Nachfolger des<br />

erfolgreichen SH-1-Modells.<br />

Hersteller:<br />

Canor<br />

Modell:<br />

TP206, TP10<br />

Preis: TP206: 800 Euro (pro Stück),<br />

TP10: 700 Euro (pro Stück)<br />

Internet:<br />

www.canor-audio.com<br />

News 7


Thorens: Alter Bekannter<br />

Bereits auf der High End im Jahr 2004 stellte<br />

Thorens den TD-2030 zum ersten Mal vor.<br />

Auf der diesjährigen Messe war er wieder<br />

mit dabei und ist dank des analogen Plattenspieler-Revivals<br />

nun aktueller denn je.<br />

Genau wie sein kleiner Bruder TD-2010<br />

stammt auch er <strong>aus</strong> Thorens‘ Acryl-Serie,<br />

die mit einem absolut edlen Design daherkommt.<br />

Auf Thorens‘ Silent-Run-Lager<br />

dreht sich ein massiver Plattenteller <strong>aus</strong> Aluminium<br />

mit einem beachtlichen Gewicht<br />

von 6,3 Kilogramm. Das Acrylchassis mit<br />

33 mm Stärke lagert zur Vermeidung von<br />

unerwünschten Vibrationen auf besonderen<br />

Dämpfungsfüßen. Den TD-2030 gibt es<br />

in der Gehäusefarbe Acryl-Klar und Acryl-<br />

Blau. Die acryl-blaue Farb<strong>aus</strong>führung wurde<br />

mit einer speziellen Chassis-Sandwich-Technik<br />

<strong>aus</strong>gestattet, die die Eigenschaften des<br />

Materials nochmals verbessern soll. .<br />

Hersteller: Thorens Modell: TD-2030 Preis: 2 829 Euro Internet: www.thorens.com<br />

Quadral: Amun, Argentum, Chromium, Shogun<br />

Quadral erweiterte seine Angebotspalette 100-Standlautsprecher, die mit einem Bändchenhochtöner<br />

und drei silberbeschichteten<br />

um drei neue Standlautsprecher und stellt<br />

die neue Produktfamilie Argentum vor. Diese Papiermembran-Tieftönern daherkommen.<br />

besteht <strong>aus</strong> Regal- und Standlautsprechern, Während die Tieftonchassis der Chromium<br />

einem Center sowie passen<strong>dem</strong> Subwoofer, Style geradezu auffallend in Erscheinung<br />

sodass sich sowohl ein Stereo- als auch Surround-Set<br />

zusammenstellen lässt. Ebenfalls ner bei der neuen Amun X zwischen zwei<br />

drehten, versteckt sich ein einzelner Tieftö-<br />

neu im Programm sind die Chromium-Style- Kammern im Gehäuseinneren.<br />

Hersteller:<br />

Quadral<br />

Modell: Amun,<br />

Argentum, Chromium<br />

Style 100, Shogun<br />

Preis: Amun: Einzelpreise in Pressetext,<br />

Argentum: 899 Euro (pro Stück),<br />

Chromium Style 100: 899 Euro (pro<br />

Stück), Shogun: 899 Euro (pro Stück)<br />

Internet:<br />

www.quadral.com<br />

T+A: Sachliches Design<br />

Die Herforder Hi-Fi-Schmiede T+A stehtfür<br />

High-End-Produkte <strong>aus</strong> den Bereichen<br />

SACD-, DVD-, Blu-ray- und <strong>Netz</strong>werkplayer.<br />

Nun wurde die R-Serie um einen Schallplattenspieler<br />

erweitert. Besonderes Augenmerk<br />

legte T + A auf die akustischen<br />

Qualitäten des Schallplattenspielers mit<br />

MM-Tonabnehmer gelegt. Das schwere<br />

Spezialchassis wurde mit besonderen Körperschallabsorbern<br />

und eigener Resonanzentkopplung<br />

<strong>aus</strong>gestattet. In seinem Inneren<br />

befindet sich das riemenangetriebene<br />

High-End-Laufwerk. Als Antrieb wird ein<br />

quartzgeregelter Synchronmotor verwendet.<br />

Um einen ruck- und vibrationsfreien<br />

Lauf zu gewährleisten, griffen die Entwickler<br />

von T+A einfach auf ihr Know-how <strong>aus</strong><br />

der DSP-Technik zurück. Mittels DSP wird<br />

die Kurvenform der Motorenspulenspannung<br />

optimiert.<br />

Hersteller: T+A Modell: G 1260 R Preis: 1 990 Euro Internet: www.taelektroakustik.de<br />

Atoll: analoges Kraftwerk<br />

Der neue Referenzvollverstärker von Atoll<br />

heißt IN 400 und besteht innen sowie<br />

außen nur <strong>aus</strong> den hochwertigsten Zutaten.<br />

Das Gehäuse glänzt mit einer acht<br />

Millimeter starken Frontplatte, ergonomischen<br />

Belüftungsöffnungen und zwei<br />

großen handlichen Drehpotenziometern.<br />

Das Innenleben besteht <strong>aus</strong> diskreten,<br />

symmetrisch aufgebauten Ein- und Ausgangsstufen<br />

und garantiert somit hohe<br />

Kanaltrennungswerte durch seinen Doppel-Mono-Aufbau.<br />

Gleich zwei Ringkerntrafos<br />

mit über einem Kilovoltampere<br />

wurden der Endstufe spendiert. Der Vollverstärker<br />

lässt sich aber auch als reine<br />

Stereoendstufe verwenden, denn mit <strong>dem</strong><br />

Bypass-Eingang kann die Vorstufe einfach<br />

umgangen werden.<br />

Hersteller:<br />

Atoll<br />

Modell:<br />

IN 400, DAC 100<br />

Preis: IN 400: 4 500 Euro,<br />

DAC 100: 555 Euro<br />

Internet:<br />

www.atoll-electronique.de<br />

8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Faszination <strong>aus</strong> Klang und Licht<br />

Was ist schöner, als den geliebten Klang<br />

mit nach draußen zu nehmen und vor allem<br />

mit Freunden zu teilen? Make 01 lädt audiophile<br />

Garten- und Wellnessfreunde ein,<br />

im H<strong>aus</strong> oder „draußen“ Musik und Licht<br />

als ein Gesamtkunstwerk zu erleben. Audio<br />

Test hatte die Gelegenheit, eine der ersten<br />

„Klangpyramiden“ selbst <strong>aus</strong>zuprobieren.<br />

Das völlig neue Konzept, futuristisches Design<br />

mit hochwertiger Lautsprechertechnik<br />

wetterfest zu verpacken, hat uns begeistert.<br />

Auch wenn die „Outdoor-Saison“ bald zu<br />

Ende geht ist dieses Konzept Grund für uns,<br />

mit SLG-Chef Dieter Stockkamp über die<br />

Philosophie hinter der zu sprechen.<br />

Seit Jahren leiten Sie erfolgreich die<br />

SLG Kunststoff GmbH. Was hat Sie<br />

dazu bewogen, nun mit einer neuen<br />

Marke auf den Markt zu gehen?<br />

Für unsere internationalen Kunden entwickeln<br />

und produzieren wir in der SLG seit<br />

mehr als 30 Jahren technische Kunststoffteile<br />

im Spritzgussverfahren. Mit unseren<br />

250 Mitarbeiten betreuen wir den Kunden<br />

von der Idee bis zum fertigen Produkt. Über<br />

die Jahre reifte in mir der Wunsch, diesen<br />

Prozess und das damit verbundene Knowhow<br />

für uns selbst einzusetzen und ein<br />

komplett eigenständiges Produkt zu entwerfen,<br />

zu produzieren und zu vermarkten.<br />

Das Ergebnis ist die Weltneuheit Make 01,<br />

ein Produkt, das mich persönlich fasziniert<br />

und darin bestärkt hat, künftig weitere<br />

hochwertige Lifestyle-Objekte unter eigener<br />

Marke auf den Markt zu bringen, die<br />

Innovation, Hightech und Design mit der<br />

Tradition <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Schwarzwald verbinden.<br />

Was ist das Neue an der Make 01?<br />

Mit <strong>dem</strong> Make 01 ist es uns gelungen, erstmals<br />

einen Outdoor-Lautsprecher zu fertigen,<br />

der dank des speziell entwickelten<br />

Kunststoffmaterials und der Nano-Oberfläche<br />

ganzjährig im Außenbereich eingesetzt<br />

werden kann – unabhängig von der<br />

Witterung. Der tetraederförmige Korpus<br />

und die eingesetzte Biegewellen-Technologie<br />

ermöglichen ein einmaliges Hörerlebnis.<br />

Doch das ist noch nicht alles: Der Make 01<br />

verbindet Lautsprecher-Funktion, Ambiente-Beleuchtung<br />

und Design – ein Mix, der<br />

es ermöglicht, sowohl Außen- als auch Innenräume<br />

ganz individuell zu gestalten.<br />

Dieter Stockkamp, Make Black Forest - Macher<br />

Was genau hat der Make 01 <strong>dem</strong> Audio-Fan<br />

zu bieten?<br />

Das Innenleben des Make 01 besteht <strong>aus</strong><br />

patentierter High-End-Audiotechnik. Drei<br />

leistungsstarke Biegewellenwandler für<br />

Hoch-Mittelton und zwei Subwoofer für<br />

den Tieftonbereich sorgen für hochwertigen<br />

Klang. Um die Beschallung individuell<br />

zu steuern, lassen sich die drei Gehäuseseiten<br />

einzeln konfigurieren. Das Besondere:<br />

Die Biegewellenwandler versetzen jeweils<br />

die gesamte Seitenfläche in Schwingung<br />

und machen sie somit zur vollflächigen<br />

Membran, ein Prinzip, das ein 3600-Hörerlebnis<br />

ermöglicht. Sowohl iPod, MP3-<br />

Gerät, CD-Player als auch eine professionelle<br />

Soundanlage können als Zuspieler<br />

genutzt werden. Besonders effektvoll ist<br />

der Mehrfachbetrieb: Per Synch-Kabel<br />

werden Audio-, Licht- und Steuerungssignale<br />

vom Master an die angeschlossenen<br />

Geräte weitergeben. Ein zusätzlicher Vorteil<br />

ist die komfortable Funk-Option: Bis zu<br />

vier Geräte können drahtlos miteinander<br />

verbunden werden.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

Marke: Make Black Forest Produkt: Make 01 Preis: ab 3600 Euro Live: Auf der IFA, Halle 1.2 Stand 122 oder bis<br />

22. September im Stilwerk Berlin<br />

Internet:<br />

www.make-blackforest.com<br />

Denon: Geburtstagskind<br />

Wer hätte das gedcht? Denon feiert das<br />

100. Firmenjubiläum und stellt eine ganze<br />

Reihe an neuen Produkten vorzustellen.<br />

Zwei davon sind die beiden AV-Receiver<br />

AVR-1611 und AVR-1911, die mit <strong>dem</strong> neuen<br />

HDMI-Standard 1.4a <strong>aus</strong>gestattet sind.<br />

Denon erweitert die Advanced-Evolution-<br />

Serie um das Stereoduo PMA-1510AE und<br />

DCD-1510AE. Im Stereovollverstärker PMA-<br />

1510AE arbeitet Denons UHC-MOS-Schaltkreis,<br />

der für die einwandfreie Versorgung<br />

der Endstufen verwendet wird. Der passende<br />

Mitspieler DCD-1510 ist ein CD- und<br />

Super-Audio-CD-Player. Im Inneren trägt er<br />

einen D/A-Wandler mit einer Auflösung von<br />

32 Bit und 192 Kilohertz, der zusammen<br />

mit Denons Advanced AL32 Processing<br />

optimale Klangqualität verspricht.<br />

Hersteller:<br />

Denon<br />

Modell: AVR 1611,<br />

AVR 1911, PMA-<br />

1510AE, DCD-1510AE<br />

Preis: AVR 1611: 399 Euro, AVR 1911:<br />

499 Euro, PMA-1510AE: 999 Euro, DCD-<br />

1510AE: 999 Euro<br />

Internet:<br />

www.denon.eu<br />

News


Der digitale Audiokosmos<br />

Was spätestens mit der Musik-CD begann, nahm mit der Entwicklung von MP3 und<br />

der flächendeckenden Breitbandinternetversorgung seinen unaufhaltsamen Lauf:<br />

die digitale Aufnahme und Verbreitung von Tönen.<br />

VON CHRISTIAN HILL<br />

Das WAVE-Format dient der reinen Digitalisierung<br />

von analogen Tonaufnahmen. Bit- und<br />

Samplingrate bestimmen dabei die Qualität<br />

Während seinerzeit die CD nur nach und nach<br />

auf <strong>dem</strong> Unterhaltungsmarkt Fuß fassen konnte,<br />

erfreute sich das komprimierte Pendant<br />

MP3 schnell einer großen Anhängerschaft.<br />

Dies lag vor allem am Speichereinsparpotenzial<br />

des neuen Audioformates und der damit<br />

verbundenen Möglichkeit, eine Audiodatei in<br />

relativ kurzer Zeit über das damals noch lahmende<br />

Internet zu versenden. Die Entwicklung<br />

bleibt jedoch nicht stehen und mit der<br />

Bandbreitenvergrößerung, veränderten Hörgewohnheiten<br />

und damit einhergehenden<br />

Bedürfnissen der Hörer entstanden neue Formate,<br />

die das etwas in die Jahre gekommene,<br />

aber immer noch am weitesten verbreitete<br />

MP3 ergänzen oder Töne gar ohne klangliche<br />

Einbußen abspeichern können. Aus diesem<br />

Grund wollen wir Ihnen einen Überblick über<br />

die am meisten verbreiteten Formate und deren<br />

Besonderheiten verschaffen.<br />

Der Anfang von allem<br />

Den Ursprung aller Arten digitaler Tonaufnahmen<br />

bilden die Formate RIFF WAVE (Resource<br />

Interchange File Format WAVE) und<br />

AIFF (Audio Interchange File Format). Diese<br />

Speicherformen ähneln einander sehr. Dabei<br />

wurde das RIFF WAVE (auf Basis der gängigen<br />

Dateiendung für dieses Format auch<br />

kurz als „WAV“ betitelt) hauptsächlich vom<br />

Software-Riesen Microsoft für dessen Betriebssystem<br />

entwickelt, während AIFF vom<br />

Konkurrenten Apple als Alternativformat für<br />

die eigenen Systeme etabliert wurde. Beiden<br />

gemein ist die Art und Weise, wie die analogen<br />

Sounddaten ihren Weg in das digitale<br />

Format finden. Dabei kommt das Puls-Code-<br />

Modulationsverfahren (kurz PCM) zum Einsatz.<br />

Hierbei wird das analoge Signal in einer<br />

vorher festgelegten Frequenz abgetastet und<br />

die ermittelten Werte werden unkomprimiert<br />

abgelegt. Maßgeblich für die Originaltreue<br />

des digitalen Signals sind dabei die Höhe der<br />

Abtastfrequenz sowie die Feinabstimmung<br />

der Messskala, die durch den Speicherbedarf<br />

pro Messwert bestimmt und in Bit angegeben<br />

wird. Für eine herkömmliche Audio-CD<br />

wurde eine Abtastfrequenz von 44,1 Kilohertz<br />

(kHz) mit einer Auflösung von 16 Bit<br />

festgelegt, was lange Zeit als <strong>aus</strong>reichender<br />

Standard angesehen wurde. Mittlerweile finden<br />

jedoch moderne Produktionen mit bis zu<br />

192 kHz bei 24 Bit Qualität statt.<br />

Speichersparkurs<br />

Die ersten komprimierten Audioformate<br />

wurden <strong>aus</strong> der Not geboren, und zwar <strong>aus</strong><br />

verschiedenen Kapazitätsknappheiten. Aus<br />

ebendiesen ökonomischen Zwängen her<strong>aus</strong><br />

war man auch bereit, Verluste hinzunehmen.<br />

Dies war die Geburtsstunde der verlustbehafteten<br />

Audiokomprimierung. Den Anfang<br />

machte bekanntlich des Erfolgsformat MP3<br />

(siehe dazu <strong>aus</strong>führlicher Artikel S. 38/39 in<br />

diesem Heft), doch lange blieb es nicht dabei.<br />

Alsbald folgten andere, wie z. B. Windows Media<br />

Audio (WMA), das, wie der Name schon<br />

vermuten lässt, eine Microsoft-Entwicklung<br />

ist. WMA benutzt im Wesentlichen die gleichen<br />

Methoden zur Datenreduktion wie MP3,<br />

aber das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit.<br />

Beides sind proprietäre Formate, für die in<br />

irgendeiner Form Lizenzen fällig sind, die direkt<br />

oder indirekt auf den Kunden umgelegt<br />

werden. Als Alternative bietet sich hier der<br />

Vorbis-Codec an. Dieser wurde als Reaktion<br />

auf das Lizenzgebahren der Fraunhofer-Stiftung<br />

entwickelt und wird lizenzfrei verbreitet.<br />

Nebenbei hat der freie Vorbis-Codec noch<br />

einen weiteren Vorteil: Dadurch, dass die<br />

Entwicklung erst viel später einsetzte, konnte<br />

auch auf modernere Ansprüche reagiert<br />

werden. So unterstützt Vorbis z. B. bis zu 255<br />

parallele Tonkanäle, während MP3 noch mit<br />

Der Encoder zeigt, was mit <strong>dem</strong> Format AIFF<br />

möglich ist: neben 32 Bit bei 192 kHz Samplingrate<br />

ist auch Mehrkanalton möglich<br />

Beim verlustfreien Format FLAC sind keine<br />

Aufnahmeeckdaten gefragt; lediglich die Kompressionsstufe<br />

muss angegeben werden<br />

Stereo <strong>aus</strong>kommen muss. Fraunhofers Antwort<br />

darauf ist der AAC-Codec, der ebenfalls<br />

Mehrkanalton verlustbehaftet abspeichert.<br />

Dieser basiert auf <strong>dem</strong> MPEG-4-Verfahren,<br />

unterstützt verschiedene Profile für unterschiedliche<br />

Audioanforderungen und kann<br />

mit einem Kopierschutz versehen werden.<br />

Genuss ohne Verlust<br />

Speicherplatz ist heutzutage so günstig wie<br />

nie und schnelle Internetverbindungen sind<br />

weitverbreitet. Damit stehen einer verlustfreien<br />

Audiocodierung alle Türen offen, was<br />

insbesondere audiophilen Musikliebhabern<br />

entgegenkommt. Allen voran steht FLAC<br />

(Free Lossless Audio Codec), ein lizenzfreies<br />

Verfahren, das die Tonqualität gegenüber<br />

der unkomprimierten Vorlage nicht einschränkt.<br />

Dabei spart die mit FLAC erzeugte<br />

Datei im Schnitt nur 50 Prozent des Speicherplatzes,<br />

erzeugt dafür aber ungestörten<br />

Hörgenuss. Dabei hängt der Kompressionsfaktor<br />

von der Komplexität des Musikstücks<br />

ab. Weniger vielschichtige Aufnahmen erreichen<br />

durch<strong>aus</strong> eine Kompressionsrate<br />

von 30 Prozent. Die kommerziellen Anbieter<br />

stehen dieser Entwicklung natürlich nicht<br />

nach und haben diverse eigene Formate<br />

auf den Markt gebracht, die ebenfalls ohne<br />

Qualitätseinbußen komprimieren. So gibt<br />

es sowohl von Microsoft (WMA Lossless)<br />

als auch vom Konkurrenten Apple (Apple<br />

Lossless) ähnliche Entwicklungen und Fraunhofers<br />

Antwort dazu heißt HD-AAC. Allen<br />

Varianten ist gemein, dass sie mittlerweile<br />

Mehrkanalton und hohe Sampling- bzw.<br />

Bitraten unterstützen. Damit eignen sie sich<br />

exzellent als Tonspurformate in komprimierten<br />

Videoformaten. Welcher Codec sich<br />

letztendlich wie seinerzeit MP3 durchsetzen<br />

wird, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch<br />

nicht vor<strong>aus</strong>sagen.<br />

10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Unendliche Weiten<br />

Die Anzahl an Musikdiensten im Internet ist nahezu unüberschaubar und täglich<br />

kommen neue Möglichkeiten hinzu. Deswegen haben wir Ihnen einen Abriss<br />

verschiedener Anbieter und deren Konzepte zusammengestellt.<br />

VON CHRISTIAN HILL<br />

Classical.com<br />

Der Anbieter Classical.com verschreibt sich<br />

neben der klassischen Musik auch <strong>dem</strong> Jazz<br />

und der Weltmusik. Das Angebot umfasst<br />

zurzeit 750 000 Titel, die einzeln oder als<br />

komplettes Album zusammengefasst gekauft<br />

oder per Internetradiostream gehört<br />

werden können. Bei Letzterem werden die<br />

Musikstücke nicht komplett wiedergegeben,<br />

sondern nur angespielt. Gegen eine<br />

geringe Monatsgebühr genießen Sie die<br />

kompletten Werke. Für die gleichbleibend<br />

hohe Qualität werden die Inhalte redaktionell<br />

zusammengestellt und regelmäßig<br />

akutalisiert.<br />

www.classical.com<br />

Laut.fm<br />

Das Konstanzer Unternehmen versucht das<br />

umzusetzen, was Bertolt Brecht schon in<br />

seiner Radiotheorie forderte: den Zuhörer<br />

gleichzeitig auch zum Sender zu machen.<br />

„User Generated Radio“ heißt das in der<br />

Web-2.0-Sprache und bedeutet hier, dass<br />

jeder, der sich zum Radio-DJ berufen fühlt,<br />

mitmachen kann. Entsprechend groß ist die<br />

Auswahl an verfügbaren Laut.fm-Radiostationen<br />

und entsprechend breit das Spektrum<br />

der Musikstile. Damit alles rechtens zugeht,<br />

sorgt der Betreiber in Zusammenarbeit mit<br />

GEMA und GVL für die Vergütung der gespielten<br />

Künstler und deren Plattenlabel.<br />

www.laut.fm<br />

Shoutcast<br />

Eher professionellen Hintergrund hat der<br />

amerikanische Dienst Shoutcast. Er versteht<br />

sich als Sammelpool, um die Internetradio-Suche<br />

zu erleichtern. Geboten werden<br />

knapp 40 000 Radiostationen, die zunächst<br />

grob nach Musikrichtung kategorisiert sind.<br />

Da diese Gliederung bei <strong>dem</strong> momentanen<br />

Überangebot nur eine dürftige Hilfe ist, um<br />

die endgültige Entscheidung für einen Sender<br />

zu treffen, kann im Nachgang das Genre<br />

nochmals differenzierter gewählt werden.<br />

Der Dienst kann über mehrere bekannte Programme<br />

genutzt werden, z. B. mit Winamp<br />

und funktioniert plattformübergreifend.<br />

www.shoutcast.com<br />

Napster<br />

Dem Dienst geht es drum, <strong>dem</strong> Kunden<br />

eine Wiedergabeliste mit der Musik zusammenzustellen,<br />

die er gerade hören möchte.<br />

Die entsprechenden Titel werden dann direkt<br />

und in voller Länge auf die heimische<br />

Festplatte heruntergeladen und von dort<br />

abgespielt. Die Titel verbleiben beim Kunden<br />

und können beliebig oft wiedergegeben<br />

werden, sofern dieser bezahlt. Dafür<br />

müssen Sie eine sogenannte Flatrate-Gebühr<br />

bezahlen. Dieses Modell ermöglicht es<br />

Napster auch bekannte Titel <strong>aus</strong> den Charts<br />

anzubieten. Zahlt der Kunde nicht mehr,<br />

kann er auch nicht mehr auf die Musikstücke<br />

zugreifen.<br />

www.napster.de<br />

Last.fm<br />

Last.fm ist das soziale <strong>Netz</strong>werk im Musikbereich.<br />

Nach der Erstellung eines persönlichen<br />

Profils analysiert Last.fm die eigenen<br />

musikalischen Vorlieben und macht Vorschläge,<br />

welche Band oder Musikrichtung<br />

einem noch gefallen könnte. Last.fm stellt<br />

jedoch auch selbst Musik zur Verfügung.<br />

Der Anbieter generiert Radiokanäle anhand<br />

eines Suchwortes, das z. B. ein Künstlername<br />

sein kann. Auf dieser Basis spielt Last.fm<br />

dann in zufälliger Reihenfolge Musikstücke<br />

ab, die vorher von anderen <strong>Netz</strong>werknutzern<br />

mit diesem Attribut (engl. tag) versehen<br />

wurden. Natürlich kann man sich auch<br />

nach Herzenslust miteinander vernetzen.<br />

www.lastfm.de<br />

Weitere Dienste<br />

Kostenlose Dienste<br />

Accu Radio (Accuradio.com)<br />

Deutsche Welle (Deutsche-welle.de)<br />

Live Music Archive (Archive.org)<br />

Media Fly (Mediafly.com)<br />

Podcast Alley (Podcastalley.com)<br />

Live 365 (Live365.com)<br />

Bezahldienste<br />

MP3 Tunes (Mp3tunes.com)<br />

Classical.com (Classical.com)<br />

Napster (Napster.de)<br />

Musicload (Musicload.de)<br />

Personalisierte Dienste<br />

Last.fm (Lastfm.de)<br />

Deezer (Deezer.com)<br />

Bilder: accuradio.com, classical.com, deezer.com, lastfm.de, laut.fm, musicload.de, napster.de, shoutcast.com, Stock.xpert<br />

Inhalte 11


Handy als Fernbedienung<br />

Einige wenige Hersteller von <strong>Netz</strong>werkplayern haben den Trend unlängst erkannt<br />

und bieten neben ihren eigentlichen Gerätefernbedienungen eine zusätzliche<br />

Controller-Software für das Handy an. Aber auch freie Entwickler bieten ernst zu<br />

nehmende Alternativen.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Eine Vorreiterstellung auf <strong>dem</strong> Gebiet der<br />

Handy-Controller-Apps haben immer noch<br />

Apples iPhone und iPod Touch inne. Daher<br />

werden die <strong>Netz</strong>werksteuerapplikationen<br />

der gängigen Hersteller zuallererst auch für<br />

das iPhone OS (Betriebssystem) geschrieben.<br />

Einige Anbieter wie etwa Sonos gehen<br />

sogar so weit, eine Fernbedienung nur noch<br />

zum optionalen Kauf anzubieten. Im Gegenzug<br />

stellen sie ihren Kunden jedoch eine<br />

kostenfreie iPhone-App zum Download<br />

zur Verfügung.<br />

Mit den Apps lässt sich die Musikbibliothek<br />

auf eine völlig neue Art durchstöbern. Suchen<br />

Sie nach Ihren Lieblingsinterpreten<br />

und durchforsten Sie Alben durch einfaches<br />

Zeigen und Blättern mithilfe der virtuellen<br />

Tastatur. Möchte man einmal noch mehr<br />

über einen Künstler erfahren, geht man einfach<br />

mit <strong>dem</strong> iPhone direkt ins Internet. Mit<br />

regelmäßigen Software-Updates bleiben<br />

die Apps zu<strong>dem</strong> auf <strong>dem</strong> aktuellsten Stand<br />

und werden immer wieder mit neuen Funktionen<br />

<strong>aus</strong>gestattet. Mit einer herkömmlichen<br />

Fernbedienung ist das nicht möglich.<br />

Hersteller-Apps<br />

Sehr benutzerfreundlich und mit einfachem<br />

Bedienkonzept <strong>aus</strong>gestattet, präsentiert<br />

sich Sonos‘ Controller-App sowie die Applikation<br />

„iMaestro“ zur Steuerung der<br />

Olive-HD-Serie. Beide Controller sind herstellerspezifisch<br />

und kostenfrei über Apples<br />

App-Store erhältlich. Auf beiden Applikationen<br />

wird die Musikbibliothek übersichtlich<br />

dargestellt, Metadaten wie Titel, Künstlernamen<br />

und Songlängen laufen optisch ansprechend<br />

durch das Bild und Albencover<br />

werden grafisch aufbereitet dargestellt. Damit<br />

lassen sich alle herstellereigenen Geräte<br />

im gesamten Heimnetzwerk steuern. Auch<br />

Naim bietet seinen Nutzern eine Steuersoftware,<br />

die allerdings momentan nicht über<br />

den deutschen App-Store verfügbar ist. Die<br />

Liste der Hersteller-Apps gestaltet sich zwar<br />

noch recht übersichtlich, wird aber in nächster<br />

Zeit noch zunehmen. Denon hat bereits<br />

angekündigt, eine Applikation zur Steuerung<br />

seiner AV-Receiver zu programmieren.<br />

Damit wäre es dann möglich, mehrere Komponenten<br />

der Heimkinokette mit nur einem<br />

Bilder: Auerbach Verlag, iPeng, Kinsky PDA, Sonos<br />

12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16


Der Sonos-Controller glänzt mit einer aufgeräumten<br />

Oberfläche zur schnellen Navigation<br />

Gerät zu steuern, was mehr Übersicht auf<br />

<strong>dem</strong> Couchtisch schafft. Wer auch andere<br />

<strong>Netz</strong>werkplayer mit <strong>dem</strong> iPhone bedienen<br />

will, muss sich nach Alternativen umschauen.<br />

Eine davon hört auf den Namen „Plug-<br />

Player“. Die App des gleichnamigen Herstellers<br />

ist ein UPnP*-Controlpoint-Programm<br />

und kann sämtliche UPnP-basierte <strong>Netz</strong>werkplayer*<br />

steuern. Die aktuelle Firmware<br />

3.1.5 ist für günstige 3,99 Euro über<br />

den App-Store erhältlich. Eine vergleichbare<br />

Alternative bietet die App „Songbook“ von<br />

Bookshelf Apps, die mit 39,99 Euro jedoch<br />

deutlich stärker zu Buche schlägt. Auch dies<br />

ist eine UPnP-Controller-Applikation, die zusätzlich<br />

Medien-Streaming-Server wie den<br />

„TwonkyMedia Server“ und „Asset UPnP“<br />

unterstützt. Aber auch Streaming-Clients,<br />

die nicht auf <strong>dem</strong> UPnP-Protokoll basieren,<br />

wie z. B. Logitechs Squeezebox-Modelle,<br />

lassen sich über das iPhone bedienen. So<br />

bietet „iPeng 1.2.1“ eine komplementäre<br />

Version zum Squeezebox-Server 7.4 und<br />

zu MySqueezebox.com. Mit der 7,99 Euro<br />

teuren Software lassen sich sämtliche Logitech-Squeezebox-Modelle<br />

bedienen.<br />

Plattformübergreifende Apps<br />

Im Gegensatz zu den Herstellern von<br />

<strong>Netz</strong>werkplayern gibt es auch Entwickler,<br />

die sich mit Apps für andere Handy-Plattformen<br />

beschäftigen. So finden sich im h<strong>aus</strong>eigenen<br />

App-Store von Windows Mobile<br />

und im Android Market durch<strong>aus</strong> ernst zu<br />

nehmende Alternativen.<br />

Die bekanntesten kommerziellen Angebote<br />

für Windows-Mobile-Geräte sind<br />

„LobsterTunes“ und der „Pocket Player“.<br />

Die App iMaestro von Olive bietet neben <strong>dem</strong><br />

Albumcover zahlreiche Zusatzinformationen<br />

Beide Controller sind für ca. 15 Euro erhältlich<br />

und basieren auf <strong>dem</strong> UPnP-Protokoll.<br />

Eine kostenfreie Open-Source-Alternative<br />

bietet die App „KinskyPda“. Die Handy-<br />

Variante des Linn-Open-Source-Streaming-<br />

Servers „KinskyDesktop“ läuft auf allen<br />

Windows-Mobile-5/6-Modellen. Neben der<br />

kompletten Linn-DS-Produktfamilie werden<br />

alle gängigen und auf <strong>dem</strong> UPnP-Standard<br />

basierenden Server unterstützt. Einzige Vor<strong>aus</strong>setzung<br />

ist eine passende Windows-Mobile-Version,<br />

eine Auflösung von 640 × 480<br />

oder 320 × 240 Pixeln sowie eine WLAN*-<br />

Logitechs Squeezebox Modelle können mit der<br />

Zusatzsoftware iPeng gesteuert werden<br />

Funktion. Auch Handy-Nutzern mit <strong>dem</strong><br />

Betriebssystem Android stehen Alternativen<br />

zur Verfügung. „AndroMote“ ist ein Android-Control-Point,<br />

der auch lokal gespeicherte<br />

Musik wiedergeben kann. „iMediaShare“<br />

ist ein UPnP-/DLNA*-Medienserver. Mit der<br />

kostenfreien Version „TwonkyServer Mobile“<br />

verwandelt man das Handy in einen<br />

eigenen Server und kann Bilder, Musik und<br />

Videos an einen <strong>Netz</strong>werkclient streamen.<br />

Noch einfacher und günstiger haben es nur<br />

noch Nutzer von Nokia- und Sony-Ericsson-Handys<br />

mit Symbian OS. Diese Geräte<br />

haben bereits einen Client* und Server mit<br />

DLNA-Zertifizierung implementiert. Aber<br />

auch hierfür gibt es Zusatzprogramme, wie<br />

beispielsweise das kostenlose „LeiaDS“.<br />

Neueste Updates<br />

Alle iPhone-Apps lassen sich zwar auch<br />

auf Apples neuem iPad installieren, eine<br />

gleichbleibende Anzeigequalität kann dabei<br />

jedoch noch nicht gewährleistet werden.<br />

Sonos hat bereits angekündigt, noch<br />

in diesem Monat eine eigene Version seiner<br />

Controller-Applikation für das iPad zu veröffentlichen.<br />

Andere Hersteller werden sicherlich<br />

bald folgen.<br />

Beachtet werden sollte außer<strong>dem</strong>, dass<br />

Apple sein Betriebssystem Ende Juni auf die<br />

neueste Version 4 upgedated hat. Einige<br />

Controller-Softwares sind dazu jedoch noch<br />

nicht kompatibel. Wenn Sie also nicht auf<br />

Ihre Steuersoftware verzichten möchten,<br />

warten Sie lieber noch mit <strong>dem</strong> Update,<br />

bis Ihr Hersteller seine Software angepasst<br />

hat. Fragen Sie alternativ direkt bei Ihrem<br />

Händler nach.<br />

Linns <strong>Netz</strong>werkplayer lassen sich auch vom<br />

Windows-Mobile-Telefon <strong>aus</strong> bedienen<br />

Inhalte 13


Musik <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk<br />

Audio-Streaming* ist die aktuellste Entwicklung im Hi-Fi-Bereich und wird sich<br />

Zukünftig noch viel weiter entwickeln. Um aber erst einmal Musik vom Computer zu<br />

empfangen, benötigt man zuallererst ein eigenes Heimnetzwerk.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Heutzutage befindet sich die Musikbibliothek<br />

nicht mehr nur auf runden Scheiben<br />

im Regalschrank, sondern meist (auch) auf<br />

einem Computer. Das Internet bietet mit<br />

unzähligen Onlineradiosendern und Musikdiensten<br />

zu<strong>dem</strong> die Möglichkeit, unsere<br />

bevorzugten Musikgenres rund um die<br />

Uhr zu hören, und das von Radiostationen<br />

und Plattformen weltweit. Somit bietet das<br />

World Wide Web viele Vorzüge, die uns immer<br />

wieder an den Computer bannen. Oft<br />

befindet sich dieser allerdings in einem separaten<br />

Arbeitszimmer oder es ist eine unschöne<br />

Kabelverbindung zwischen Laptop<br />

und Stereoanlage verlegt. Heute ist das auch<br />

auf eleganterem Wege und obendrein noch<br />

kabellos möglich: So können Sie Ihre Hi-Fi-<br />

Anlage in Ihr Heimnetzwerk einbinden und<br />

die Musiksammlung kabellos in der ganzen<br />

Wohnung an verschiedenen Hörzonen abspielen.<br />

Dabei werden Sie feststellen, dass<br />

Der Computer, egal ob Desktop oder mobile<br />

Variante, ist immer noch die Hauptmedienzentrale<br />

im <strong>Netz</strong>werk<br />

Der Router ist der Knotenpunkt, versorgt alle<br />

Geräte mit einer Internetanbindung und garantiert<br />

die Kommunikation untereinander<br />

das Einrichten eines <strong>Netz</strong>werkes gar nicht<br />

so schwierig ist. Im Folgenden zählen wir<br />

die nötigen Komponenten auf und erklären<br />

Ihnen die Funktionsweise.<br />

Hauptverteiler: Router*<br />

Wer einen einfachen Internetanschluss besitzt<br />

und von seinem Provider ein DSL- oder<br />

Kabelmo<strong>dem</strong> mit Router bereitgestellt bekommt,<br />

ist bereits Betreiber seines eigenen<br />

Heimnetzwerkes. Eine Verbindung stellen<br />

Sie über ein Ethernet-Kabel her, das an einen<br />

der LAN-Ports des Routers sowie an<br />

den Computer angeschlossen wird. Bei der<br />

Einrichtung der Heimverkabelung hilft Ihnen<br />

der Windows <strong>Netz</strong>werkassistent oder<br />

Apples <strong>Netz</strong>werkumgebung. Die meisten<br />

Router sind heute bereits WLAN-fähig und<br />

stellen eine kabellose Internetverbindung<br />

via Funknetz her. Die eigentliche Onlineverbindung<br />

wird vom Router mit integriertem<br />

Mo<strong>dem</strong> aufgebaut und zu allen per Funk<br />

oder Kabel verbundenen Geräten hergestellt.<br />

Damit fungiert der Router als Hauptverteiler<br />

und bildet die Grundlage für Ihr<br />

eigenes <strong>Netz</strong>werk.<br />

Streaming-Client* als Mittler<br />

Ihr Heimnetzwerk ist nun eingerichtet und<br />

die einzelnen Komponenten haben Internetzugriff.<br />

Doch die Musiksammlung befindet<br />

sich immer noch auf <strong>dem</strong> Computer,<br />

der von nun an als Server* fungiert. Als<br />

Vermittler zwischen Computer und Hi-Fi-<br />

Anlage benötigen Sie einen <strong>Netz</strong>werkplayer,<br />

auch Streaming-Client genannt. Dieser<br />

dient als Kommunikationsschnittstelle zwischen<br />

beiden Systemen Den <strong>Netz</strong>werkplayer<br />

verbinden Sie mit einem Ethernet-Kabel<br />

oder via WLAN mit Ihrem Router, wodurch<br />

er ebenfalls Teil der Heimverkabelung wird.<br />

Über die Bedienoberfläche lässt sich nun<br />

auf die auf <strong>dem</strong> Server hinterlegten Daten<br />

zugreifen. Je nach Ausstattung werden<br />

die analogen Ausgänge des Streaming-<br />

Clients an einen zusätzlichen Verstärker<br />

angeschlossen, die digitalen an einen D/<br />

A-Wandler oder die professionellen XLR-<br />

Der Client (Empfänger) bezieht sämtliche Medieninhalte<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk und gibt sie an<br />

das Wiedergabesystem weiter<br />

Vom Control-Point <strong>aus</strong> greift man auf das<br />

<strong>Netz</strong>werk zu. Dieser befindet sich direkt am<br />

Client oder ist extern bedienbar<br />

Ausgänge an aktive Lautsprecher. Mit<br />

einem <strong>Netz</strong>werkplayer haben Sie die Tür<br />

zum Internetradioempfang und heimischen<br />

Streaming geöffnet.<br />

Weltweites Radio<br />

Die meisten <strong>Netz</strong>werkplayer bieten die<br />

Möglichkeit, Internetradiostationen zu<br />

empfangen. Das Besondere daran: Sie können<br />

Ihren Computer <strong>aus</strong>geschaltet lassen,<br />

da der Streaming-Client lediglich eine Internetverbindung<br />

benötigt. Um eine Einrichtung<br />

jedweder Art müssen Sie sich dabei<br />

nicht kümmern und können ähnlich wie<br />

beim analogen Pendant einfach die verfügbaren<br />

Sender anwählen. Ein gängiger<br />

Internetanschluss mit einer Bandbreite von<br />

1 000 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) sollte dafür<br />

bereits <strong>aus</strong>reichen, da Webradios meist<br />

mit einer maximalen Übertragungsrate von<br />

256 kBit/s streamen. Neben den Online-<br />

Bilder: Apple, Auerbach Verlag, AVM, Bose, Harman/Kardon, Lacie, Logitech, mCubed, Sonos, Stock.xchng<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16


adios werden von den <strong>Netz</strong>werkspielern<br />

auch Musikdienste im Internet wie Last. FM,<br />

Deezer oder Classical.com unterstützt.<br />

Je nach Anbieter ist zur Nutzung ein kostenfreier<br />

oder gebührenpflichtiger Benutzeraccount<br />

nötig. Die Auswahl an Musikdiensten<br />

variiert dabei je nach Hersteller und<br />

Vertragspartnern. Die Größe der Senderliste<br />

kann <strong>dem</strong>zufolge von Player zu Player<br />

durch<strong>aus</strong> unterschiedlich <strong>aus</strong>fallen.<br />

Musik von der Platte<br />

Musikdateien vom Computer <strong>aus</strong> zu streamen,<br />

ist ein aktuell noch gängiger Standard.<br />

Ein einfacher Streaming-Client kann<br />

aber nicht ohne Weiteres auf die hinterlegte<br />

Musikbibliothek zugreifen und diese<br />

wiedergeben. Dazu ist ein Streaming-Server<br />

nötig, der die auf <strong>dem</strong> Computer freigegebenen<br />

Musikdateien entsprechend<br />

aufbereitet und in <strong>dem</strong> vom jeweiligen<br />

<strong>Netz</strong>werkplayer geforderten Streaming-<br />

Format zur Verfügung stellt. Erst dann<br />

kann die gewünschte Musik,- Bild- oder<br />

Videodatei im eigenen Heimnetzwerk<br />

vom Computer über den <strong>Netz</strong>werkspieler<br />

zu Ihrer Hi-Fi-Anlage übertragen werden.<br />

Ein Streaming-Server läuft meistens<br />

als Software auf <strong>dem</strong> Rechner, wodurch<br />

dieser zwangsläufig im Betrieb sein muss.<br />

Bekannte Server für Audiostreaming sind<br />

<strong>Netz</strong>werkfestplatten tauchen als eigenständiger<br />

Server im <strong>Netz</strong>werk auf<br />

unter anderem: „Squeezebox Server“<br />

(Logitech), „SMB/CIFS“ (Sonos u. a.) sowie<br />

„Asset UPnP*“ für alle DLNA*-kompatiblen<br />

Geräte. Aber auch mit <strong>dem</strong> „Windows<br />

Mobile Player 11“,“ Apples Quick Time<br />

Streaming Server“ oder <strong>dem</strong> „VLC Media<br />

Player“ lassen sich Musikdateien im <strong>Netz</strong>werk<br />

versenden.<br />

Streaming ohne PC<br />

Eine interessante Variante ist für verschiedene<br />

Nutzer vielleicht das Zurückgreifen<br />

auf spezielle Hardware-Lösungen, wodurch<br />

der Computer <strong>aus</strong>geschaltet bleiben<br />

kann. Dazu benötigen Sie eine sogenannte<br />

<strong>Netz</strong>werkfestplatte (NAS*: Network Attached<br />

Storage), die als eigenständiges Gerät<br />

in Ihrem Heimnetzwerk integriert und<br />

Einige <strong>Netz</strong>werkplayer können Audiofiles auch<br />

von FAT32-formatierten Festplatten abspielen<br />

angezeigt wird. Heutzutage haben diese<br />

Festplatten neben FTP-Unterstützung und<br />

Windows-Freigaben ebenso einen UPnP-<br />

AV- oder DLNA-Server integriert. Mithilfe<br />

der beiden Letztgenannten kann der Streaming-Client<br />

direkt auf die auf der <strong>Netz</strong>werkfestplatte<br />

hinterlegten Audiodateien<br />

zugreifen und diese an die Hi-Fi-Anlage<br />

weitergeben. Manche Hersteller der entsprechenden<br />

Geräte bieten sogar gleich<br />

einen USB-Post an ihrem Produkt, an<br />

den Sie einfach einen USB-Stick oder eine<br />

FAT32-formatierte-externe-Festplatte mit<br />

eigener Stromzufuhr anschließen können.<br />

Der <strong>Netz</strong>werkspieler gibt die darauf abgelegten<br />

Musikdateien wieder. Eine Kombination<br />

<strong>aus</strong> <strong>Netz</strong>werkplayer und -festplatte<br />

bezeichnet man als Medienserver.<br />

<strong>Netz</strong>werkübersicht<br />

Internet Hi-Fi-Anlage Kopfhörer<br />

Computer<br />

Router<br />

Media-Receiver<br />

Control-Point<br />

<strong>Netz</strong>werkfestplatte<br />

Externe Festplatte<br />

Handy als Controller<br />

Wissen 15


<strong>Netz</strong>werkbegriffe<br />

Wenn man sein erstes eigenes Heimnetzwerk einrichtet, stößt man dabei auf viele Begriffe,<br />

die zum Teil die eigenen Grundkenntnisse der Informatik übersteigen. Damit Sie<br />

dabei nicht im Dunkeln tappen, haben wir die wichtigsten Begriffe zusammengetragen.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Client<br />

Ein Client ist ein <strong>Netz</strong>werkgerät (wie<br />

etwa ein <strong>Netz</strong>werkplayer), das Daten <strong>aus</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk bezieht, diese decodiert<br />

und in analoge Signale umwandelt. Diese<br />

können anschließend von Hi-Fi-Anlagen<br />

wiedergegeben werden. Streaming-<br />

Clients verfügen meist noch über weitere<br />

Funktionen, wie z. B. die Anzeige von auf<br />

Servern hinterlegten Medieninhalten<br />

und deren Navigation.<br />

DHCP<br />

Das „Dynamic Host Configuration Protocol“<br />

ermöglicht es Clients, sich ohne<br />

spezielle Konfigurationen mit einem<br />

<strong>Netz</strong>werk zu verbinden. Sämtliche dafür<br />

relevanten <strong>Netz</strong>werkdaten sowie die IP-<br />

Adresse ruft der Client automatisch vom<br />

Server oder Router ab.<br />

DLNA<br />

Die „Digital Living Network Alliance“<br />

ist ein Zusammenschluss mehrerer Firmen<br />

der Unterhaltungselektronik-,<br />

Computer- und Mobiltelefon-Branche.<br />

Ziel dieser Vereinigung ist es, eine gemeinsame<br />

Kommunikation der Geräte<br />

verschiedener Firmen untereinander zu<br />

ermöglichen. Um das Logo zu erhalten,<br />

müssen die Geräte gewisse Mindestanforderungen<br />

erfüllen. Technisch basiert<br />

das System auf <strong>dem</strong> UPnP-Protokoll.<br />

Ethernet-LAN<br />

Ethernet-LAN (Local Area Network) steht<br />

für ein kabelgebundenes <strong>Netz</strong>werk.<br />

Dieses ist weitestgehend störungsfrei,<br />

bedeutet allerdings immer das Verlegen<br />

eines <strong>Netz</strong>werkkabels.<br />

IP-Adresse<br />

Jedes Gerät, das sich im <strong>Netz</strong>werk befindet,<br />

benötigt eine eigene <strong>Netz</strong>werkadresse,<br />

auch IP-Adresse genannt. Zur<br />

eindeutigen Identifizierung und Erreichbarkeit<br />

eines jeden Gerätes dürfen diese<br />

Adressen nicht doppelt vorkommen. Erfolgt<br />

die Adressvergabe über DHCP, wird<br />

die Adressverwaltung automatisch vom<br />

DHCP-Server <strong>aus</strong>geführt.<br />

NAS<br />

NAS ist die Abkürzung für „Network Attached<br />

Storage“ und bedeutet frei übersetzt<br />

„<strong>Netz</strong>werkspeicher“. Der Speicher<br />

wird per Ethernet-LAN mit <strong>dem</strong> Heimnetzwerk<br />

verbunden, sodass <strong>Netz</strong>werkclients<br />

auf die dort hinterlegten Daten<br />

zugreifen können. Der NAS wird dadurch<br />

zum eigenen Server und benötigt eine eigene<br />

Server-Software, die bei den meisten<br />

Geräten bereits vorinstalliert ist.<br />

Powerline-LAN<br />

Powerline-LAN ist die Datenübertragung<br />

über das vorhandene Stromnetz. Dafür<br />

werden sogenannte Powerline-Mo<strong>dem</strong>s<br />

benötigt, die auf Sender- und Empfangsseite<br />

installiert werden. Der Vorteil gegenüber<br />

<strong>dem</strong> Wireless-LAN ist eine relativ<br />

störungsfreie Datenübertragung mit<br />

hoher Datenrate.<br />

Router<br />

Der Router ist in einem <strong>Netz</strong>werk der<br />

Hauptverteiler, der die Verbindung zwischen<br />

allen weiteren im <strong>Netz</strong>werk befindlichen<br />

Geräten herstellt und verwaltet. Er ist<br />

ebenso für den Datenverkehr mit der Außenwelt,<br />

sprich <strong>dem</strong> Internet, zuständig.<br />

Server<br />

Ein Server ist ein <strong>Netz</strong>werkgerät, das<br />

Daten und Dienste für weitere Geräte<br />

innerhalb des eigenen <strong>Netz</strong>werkes bereitstellt.<br />

Dies können beispielsweise<br />

NAS-Festplatten, Medienserver oder<br />

Computer sein. Sogenannte DLNA- und<br />

UPnP-Server speichern Audio- und Videodaten<br />

und stellen diese den Streaming-<br />

Clients zur Verfügung.<br />

Streaming<br />

Streaming steht für die Übertragung von<br />

Audio- und Videodaten innerhalb eines<br />

<strong>Netz</strong>werkes. Dabei bleiben die Daten auf<br />

<strong>dem</strong> Server liegen und werden lediglich<br />

vom Client empfangen und aufbereitet<br />

bzw. decodiert.<br />

UPnP<br />

„Universal Plug and Play“ ist ein <strong>Netz</strong>werkstandard,<br />

der als herstellerübergreifende<br />

Kommunikationsschnittstelle<br />

für Geräte innerhalb eines <strong>Netz</strong>werkes<br />

dient und diesen Medieninhalte zugänglich<br />

macht. Dazu muss auf <strong>dem</strong> Computer<br />

oder NAS eine UPnP-Server-Software installiert<br />

sein. Die Spezifizierung UPnP-AV<br />

steht für den Aust<strong>aus</strong>ch von Audio- und<br />

Videodaten innerhalb eines <strong>Netz</strong>werkes.<br />

Wireless-LAN<br />

Wireless-LAN (WLAN) bezeichnet eine kabellose<br />

<strong>Netz</strong>werkverbindung über Funk.<br />

Die einzelnen Standards werden mit der<br />

IEEE-802.11-Familie beschrieben. WLAN-<br />

Signale funken über das 2,4- bzw. 5-Gigahertz-Frequenzband.<br />

Mit IEEE 802.11U-<br />

WLAN können Bruttodatenraten von bis zu<br />

600 Megabit pro Sekunde erreicht werden.<br />

16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Bildunterschrift<br />

xx<br />

xx<br />

Bildunterschrift<br />

xx<br />

xx<br />

<strong>Netz</strong>werk-Party<br />

Aktuelle AV-Receiver verstärken nicht nur effizient und dienen als Verteilerzentrale<br />

im Wohnzimmer, über den DLNA*-Standard haben Sie zu<strong>dem</strong> Zugriff auf Ihren Computer<br />

und spielen Ihre Musiksammlung ab. Die Einrichtung ist dabei kinderleicht.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon, DLNA, Onkyo, Stock.xchng<br />

Diese Medien können Sie über den DLNA-Standard streamen:<br />

Bilder JPEG Optional PNG, GIF, TIFF<br />

Audio LPCM Optional AAC, AC3, ATRAC, MP3, WMA9<br />

Video MPEG-2 Optional MPEG-1, MPEG-4, AVC, WMV9<br />

Diese Medien konnten wir im Test streamen:<br />

Medienserver<br />

Windows Media Player<br />

TwonkyMedia Server<br />

Formate<br />

MP3 (bis zu 320 kBit/s), WAV, WMA (bis zu 320 kBit/s),<br />

JPEG, kein Video<br />

MP3 (bis zu 320 kBit/s), WAV, WMA (bis zu 320 kBit/s),<br />

FLAC, Ogg Vorbis, AAC, JPEG, kein Video<br />

AV-Receiver mit <strong>dem</strong> DLNA-Zertifikat streamen nur Bilder und Musik, trotz der Verankerung<br />

des MPEG-2-Standards spielt kein Gerät Videos ab. Wir prüften die Medienwiedergabe<br />

mit <strong>dem</strong> PR-SC 5507 von Onkyo und <strong>dem</strong> Denon AVR-3311<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />

Wissen 17


Die Festplattenkapazität von heutigen<br />

Computern ist immens und bei einem Großteil<br />

der Nutzer schlummern riesige Musiksammlungen<br />

auf den Massenspeichern. In<br />

den meisten Fällen steht der PC aber im<br />

Arbeitszimmer – eine eher ungeeignete<br />

Atmosphäre für entspannten Musikgenuss.<br />

Sind Sie in Ihrem Wohnzimmer mit einem<br />

aktuellen AV-Receiver <strong>aus</strong>gestattet, können<br />

So konfigurieren Sie Ihren AV-Receiver<br />

Schritt für Schritt für das Streaming über Ihr<br />

<strong>Netz</strong>werk; im Folgenden exemplarisch am<br />

Onkyo PR-SC 5507 veranschaulicht:<br />

Unter <strong>dem</strong> siebten Punkt („Hardware-Setup“) muss<br />

unter „7-5“ der DHCP-Server aktiviert sein. So wird der<br />

AV-Receiver automatisch in Ihr <strong>Netz</strong>werk eingebunden<br />

In den Optionen des „Windows Media Player“ können<br />

Sie unter <strong>dem</strong> Reiter „Medienbibliothek“ die Freigaben<br />

für verschiedene Geräte und Ordner konfigurieren<br />

Auf der Fernbedienung drücken Sie nun „NET/USB“ und<br />

wählen den Medienserver <strong>aus</strong>. Musik und Fotos wählen<br />

Sie in der von Computern gewohnten Ordneransicht <strong>aus</strong><br />

Sie Musik und Fotos über Ihr Heimnetzwerk<br />

direkt vom Sofa <strong>aus</strong> genießen. Die Einbindung<br />

findet entweder kabelgebunden oder<br />

per WLAN statt und ist selbst für Laien<br />

durchführbar. Der Computer muss für einen<br />

Zugriff natürlich angeschaltet sein, der Dauerbetrieb<br />

lässt die Stromrechnung freilich<br />

in die Höhe steigen. Wesentlich sparsamer<br />

arbeitet hier ein NAS-Dateiserver (Network<br />

Attached Storage); im Wesentliche handelt<br />

es sich hierbei um eine Festplatte, die in Ihr<br />

<strong>Netz</strong>werk eingebunden ist. Der Energiebedarf<br />

pendelt sich je nach Gerät bei rund<br />

zehn bis 20 Watt ein.<br />

DLNA im Detail<br />

Die Digital Living Network Alliance wurde<br />

2003 von den Firmen Sony und Intel ins<br />

Leben gerufen, jedoch haben sich im Laufe<br />

der Zeit immer mehr große Konzerne dieser<br />

Organisation angeschlossen. Ziel der Vereinigung<br />

ist es, eine einheitliche Kommunikation<br />

von Geräten verschiedener Hersteller<br />

in einem <strong>Netz</strong>werk zu garantieren. Dabei<br />

sind DLNA-zertifizierte Geräte in der Lage,<br />

Multimedia-Dateien verschiedenster Formate<br />

über das <strong>Netz</strong>werk zu übertragen<br />

beziehungsweise entgegenzunehmen und<br />

wiederzugeben. AV-Receiver üben hier<br />

letztere Funktion <strong>aus</strong>. Dank des Standards<br />

können Sie selbst mit geeigneten Mobiltelefonen<br />

auf Ihre Medien zugreifen oder<br />

Bilder einer Digitalkamera direkt an einen<br />

Drucker schicken.<br />

Alltagsbetrieb<br />

Als Erstes ist es notwendig, Ihren AV-Receiver<br />

in Ihr <strong>Netz</strong>werk einzubinden. Dafür aktivieren<br />

Sie im Menü des Heimkinoverstärkers<br />

den DHCP-Server, die Einbindung findet so<br />

quasi automatisch statt (siehe Bild). Auf<br />

Wunsch können Sie <strong>Netz</strong>werkparameter,<br />

wie etwa die IP-Adresse, natürlich auch<br />

manuell eingeben. Danach müssen Sie Ihre<br />

Mediensammlung auf Ihrem Computer freigeben.<br />

Am einfachsten geschieht dies über<br />

den „Windows Media Player“ (ab Version<br />

11), da dieser bereits vorinstalliert ist. Sie<br />

können auch den beliebten VLC-Player als<br />

Medienserver nutzen, hier fällt der Konfigurationsaufwand<br />

aber wesentlich höher<br />

<strong>aus</strong>. Mit wenigen Klicks (siehe Bild) starten<br />

Sie über den „Windows Media Player“ einen<br />

sogenannten Medienserver, den Sie<br />

selbstverständlich nach Belieben benennen<br />

dürfen. Nach Abschluss der Freigabe taucht<br />

dieser dann im geeigneten Menü Ihres AV-<br />

Receivers auf. Die Navigation findet über die<br />

von Computern gewohnte Ordnerstruktur<br />

statt. So können Sie etwa nach Genre oder<br />

Künstler sortiert auf Ihre Lieblingsmusik zugreifen.<br />

Die Menüs sind bei allen Herstellern<br />

schlicht gehalten, bei großen Musiksammlungen<br />

geht die Navigation aber etwas zäh<br />

von der Hand. Unser Onkyo-Testkandidat<br />

PR-SC 5507 erlaubt die Aktivierung einer<br />

Zufallswiedergabe und das wiederholte<br />

Abspielen von Titeln und ganzen Ordnern.<br />

Beim zweiten Kandidaten, <strong>dem</strong> Denon<br />

AVR-3311, können Sie Musikstücke lediglich<br />

starten, stoppen und p<strong>aus</strong>ieren.<br />

Formate<br />

Der DLNA-Standard schreibt lediglich die<br />

Wiedergabe von LPCM-Dateien vor, das<br />

Format findet sich etwa auf der Audio-CD<br />

wieder. Die MP3- und WMA-Unterstützung<br />

ist einzig optional, wird aber von<br />

allen DLNA-zertifizierten AV-Receivern<br />

gewährleistet. WAV-Dateien konnten wir<br />

im Test mit bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz<br />

wiedergeben, auch verschiedene Bitraten<br />

bei MP3s und WMAs stellten im Test kein<br />

Problem dar. Auf verlustfrei komprimierte<br />

Formate, wie etwa FLAC, müssen Sie mit<br />

<strong>dem</strong> „Windows Media Player“ verzichten,<br />

über den kostenpflichtigen „TwonkyMedia<br />

Server“ (rund 15 Euro) war es uns aber<br />

möglich, Musik im FLAC-, Ogg-Vorbis- und<br />

AAC-Format abzuspielen. Beim PR-SC<br />

5507 war ein Vorspulen in Verbindung<br />

mit <strong>dem</strong> „TwonkyMedia Server“ lediglich<br />

bei WMA- und MP3-Dateien möglich,<br />

mit <strong>dem</strong> „Windows Media Player“ konnten<br />

wir auch WAV-Dateien vorspulen.<br />

Der Denon AVR-3311 verweigerte sich<br />

an dieser Stelle komplett. Die Fotowiedergabe<br />

beschränkt sich auf das gängige<br />

JPEG-Format, eine automatische Diashow<br />

ist indes nicht verfügbar und auf die im<br />

Standard verankerte Videokompatibilität<br />

in Form von MPEG-2 müssen Sie gänzlich<br />

verzichten – hier macht im Übrigen kein<br />

AV-Receiver eine Ausnahme.<br />

Raumübergreifend<br />

Der DLNA-Standard garantiert einen reibungslosen<br />

Ablauf und über wenige Klicks<br />

sowie Einstellungen an Ihrem AV-Receiver<br />

und Computer haben Sie von der Couch<br />

<strong>aus</strong> Zugriff auf Ihre Musik- und Fotosammlung.<br />

Die Bedienung erweist sich<br />

als schlicht und nur bedingt praktisch,<br />

wir vermissen beim Denon AVR-3311 vor<br />

allem die Vorspulfunktion respektive die<br />

Möglichkeit einer Zufallswiedergabe. Die<br />

Medienkompatibilität ist stark vom eingesetzten<br />

Medienserver abhängig, so versteht<br />

sich der „Windows Media Player“ nur<br />

mit MP3-, WMA- und WAV-Dateien. Wer<br />

hochwertige, verlustfrei komprimierte Formate<br />

abspielen will, muss auf eine andere<br />

Software <strong>aus</strong>weichen. Im Alltag schlägt<br />

sich das Streaming aber gut und bildet einen<br />

weiteren Schritt in ein praktischeres,<br />

vernetztes Zuh<strong>aus</strong>e.<br />

18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Das Ensemble<br />

<strong>TEST</strong><br />

Produkt Bewertung Seite<br />

<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer mit Vollverstärker<br />

Linn<br />

Majik DS-I<br />

Arcam<br />

Solo Neo<br />

Medienserver<br />

Naim<br />

HDX<br />

Olive<br />

4HD<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

45<br />

43<br />

48<br />

52<br />

<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer unter 500 Euro<br />

Logitech<br />

Squeezebox<br />

Philips<br />

NP 2500<br />

Sonos<br />

ZP 90<br />

Gut<br />

83<br />

Gut<br />

74<br />

Befriedigend<br />

69<br />

60<br />

58<br />

59<br />

<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer über 2000 Euro<br />

T+A<br />

Pulsar MP 1260 R<br />

Logitech<br />

Transporter<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Sehr gut<br />

85<br />

63<br />

65<br />

<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer mit Lautsprechern<br />

Sonos<br />

S5<br />

Gut<br />

76<br />

68<br />

Stereo-Kompaktanlagen mit USB-Anschluss<br />

Kenwood<br />

K-1000<br />

Harman Kardon<br />

MAS 100<br />

AV-Receiver mit <strong>Netz</strong>werk<br />

Gut<br />

77<br />

Gut<br />

75<br />

73<br />

74<br />

Onkyo<br />

PR-SC 5507<br />

Denon<br />

AVR 3311<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Sehr gut<br />

85<br />

76<br />

78<br />

Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtöner<br />

XXX<br />

Adam Audio<br />

Classic Compakt MK III<br />

Quadral<br />

Aurum Altan VIII<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

85<br />

81<br />

83<br />

XXXX<br />

Piega<br />

Premium 1<br />

Sehr gut<br />

85<br />

84<br />

Swans<br />

M 1 Monitor<br />

Gut<br />

84<br />

82<br />

Test 19


Self Powered<br />

Network-Player<br />

In diesem Vergleich treten zwei Spezialisten in Sachen Sound an. Ob <strong>aus</strong> Platzgründen<br />

oder im Einsatz als Zweitgerät, sie bieten beide die Möglichkeit, Musik über die<br />

Vielseitigkeit des <strong>Netz</strong>werkes zu beziehen. Dazu muss keine weitere Verkabelung zu<br />

einem Verstärker aufgebaut werden. Eine moderne, hochwertige Kompaktanlage,<br />

die genügend Reserven hat, um mehr als einen Regallautsprecher zu versorgen.<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

Linn Majik DS-I<br />

<strong>TEST</strong>SIEGER<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Arcam Solo Neo<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Das optionale<br />

irDock von<br />

Arcam bietet<br />

die Möglichkeit<br />

iPod und<br />

iPhone mit<br />

<strong>dem</strong> Solo Neo<br />

zu verbinden<br />

20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Arcam Solo Neo<br />

„Meister der Ausstellung“<br />

Mit <strong>dem</strong> Solo Neo hat die britische Traditionsfirma<br />

Arcam eine All-in-one-Lösung für<br />

anspruchsvolle Musikliebhaber im Angebot,<br />

die sich nicht mit diplomverdächtigen Installationsroutinen<br />

<strong>aus</strong>einandersetzen wollen.<br />

Der Preis für diese Lösung ist schon nahezu<br />

eine Kaufaufforderung. Arcam bietet dafür<br />

ein sinnvoll durchdachtes Gerät in einem<br />

hochwertig und sauber verarbeiteten Metallgehäuse<br />

mit Aluminiumabdeckung. In<br />

<strong>dem</strong> für Arcam typischen Silbergrau und<br />

mit edlem Design entspricht der Solo Neo<br />

zeitgemäßen Vorlieben. Alles Eckige an den<br />

Außenseiten rundet der englische Hersteller<br />

ab. Davon bestimmt wird die Vorderseite<br />

mit <strong>dem</strong> blau leuchtenden Display, das<br />

alle Informationen sehr gut<br />

lesbar darstellt. Direkt darüber,<br />

fast unscheinbar, ist ein<br />

vollwertiges CD-Laufwerk<br />

Der Frequenzgang bleibt über den gesamten<br />

hörbaren Bereich absolut sauber<br />

Die Rückseite zeigt sich sehr Anschlussfreudig. Neben den vergoldeten analogen Anschlüssen sind<br />

auch die <strong>Netz</strong>werkrelevanten vorhanden. Die Lautsprecherterminals sind vor Kurzschluss geschützt<br />

integriert, das über alle üblichen<br />

Funktionen verfügt<br />

und sogar CD-Text bietet.<br />

Links und rechts davon wurden<br />

Funktionstasten ins<br />

Design implementiert, die<br />

eine Bedienung selbst ohne<br />

Signalgeber ermöglichen –<br />

obwohl dieser in seiner Ausführung<br />

den Bedienkomfort<br />

enorm steigert. Zur Konnektivität<br />

gehören an der Vorderseite<br />

zwei Mini-Klinkenanschlüsse,<br />

wovon einer für den<br />

Kopfhörer und der andere<br />

als Audioeingang dient. Auf<br />

den ersten Blick ist <strong>dem</strong> Gerät<br />

seine Funktionsvielfalt nicht anzusehen.<br />

Die wohl strukturierte Rückseite offenbart<br />

jedoch die anspruchsvollen Anschlussmöglichkeiten:<br />

Neben vier analogen Eingängen<br />

finden sich ebenfalls analoge Ausgänge für<br />

einen Rekorder und ein Vorverstärker<strong>aus</strong>gang<br />

für einen potenteren Verstärker. Des<br />

Weiteren bietet sich die Möglichkeit, einen<br />

zweiten Raum mit eigener Volumenregelung<br />

zu beschallen. Dazu passend gibt es<br />

noch Trigger- und Fernbedienungsanschlüsse<br />

zur Steuerung der anschließbaren Geräte<br />

für den zweiten Raum. Fernsteuern lässt sich<br />

Ein Blick in das Innere zeigt den hohen technischen Aufwand, der hier auf gerinstem<br />

Raum geboten wird. Sehr gut zu sehen ist das integrierte CD-Laufwerk<br />

der geliebte iPod über ein optionales Dock<br />

von Arcam an der gleichnamigen Schnittstelle.<br />

Dabei werden die Audiosignale <strong>dem</strong><br />

Solo Neo analog zugeführt. Natürlich darf<br />

ein optischer digitaler Ausgang nicht fehlen,<br />

der parallel zum analogen Record-Out<br />

die Signale nach außen führt. Nach innen<br />

geführt werden über einen Antennenanschluss<br />

UKW-Radio mit RDS-Funktionen<br />

Der sanfte Anstieg der Verzerrungen am Lautsprecher<strong>aus</strong>gang<br />

ist nicht hörbar<br />

und DAB-Plus-Radio, wobei das Display alle<br />

Informationen zu den Programmen anzeigt.<br />

Energiebewusste finden neben den vollisolierten,<br />

extrem griffigen Lautsprecheranschlüssen<br />

einen echten<br />

<strong>Netz</strong>schalter.<br />

Ebenfalls auf der Rückseite<br />

angebracht sind drei sehr<br />

interessante Datenschnittstellen:<br />

eine USB-Buchse<br />

für Speichermedien, ein<br />

Ethernet*- und ein WLAN*-<br />

Anschluss. Via USB ist es auf<br />

Knopfdruck möglich, sofort<br />

auf die Musikdateien zuzugreifen.<br />

Die Partition soll<br />

dabei in FAT32 formatiert<br />

sein. Für den Anschluss externer<br />

Festplatten ist es häufig<br />

nötig, diese mit eigener<br />

Betriebsspannung zu versorgen.<br />

Das Display unterstützt<br />

dabei zuverlässig mit der<br />

informativen Anzeige von<br />

Ordner- und Dateinamen.<br />

Unkompliziert gestaltet sich ebenso der<br />

Zugriff auf das <strong>Netz</strong>werk. Ein Tastendruck<br />

und der <strong>Netz</strong>werk-Einstellassistent führt zügig<br />

und sicher durch die Erstinstallation. Die<br />

Auswahl zwischen kabelgebundenem und<br />

drahtlosem Betrieb ist einfach und erfordert<br />

für letztere Variante die Passworteingabe.<br />

Danach besteht die Möglichkeit, via<br />

UPnP-AV-Server-Protokoll* auf Dienste<br />

wie den „Windows Media Player 11“ oder<br />

NAS* mit integriertem UPnP-Dienst zuzugreifen.<br />

Gen<strong>aus</strong>o einfach gelingt es, mit<br />

<strong>dem</strong> integrierten vTuner-Service Internetradiosender<br />

und Podcasts <strong>aus</strong>zuwählen. Das<br />

Display-Menü unterstützt dabei mit den<br />

notwendigen Informationen zu Sendern,<br />

Genres und gespielten Titeln. Eine komfortable<br />

Erweiterung der Radioliste ist über das<br />

Internet mit <strong>dem</strong> Besuch der Seite Arcamradio.co.uk<br />

möglich. Arcams Bedienkonzept<br />

unterstützt den Nutzer bei allen <strong>Netz</strong>werkaktivitäten<br />

mit Suchfunktionen für Musiktitel<br />

und der Speicherung von Favoriten,<br />

um einen schnelleren wiederholten Zugriff<br />

zu gewährleisten. Dabei verliert man sich<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 21


Der große Ringkerntrafo versorgt die Endstufen<br />

und der kleine die restliche Elektronik<br />

nicht in der Navigation in komplizierten Untermenüs<br />

und die Fernbedienung bietet auf<br />

Tastendruck das Ziel zur Auswahl. Bei der<br />

Verarbeitung der Datenformate beschränkt<br />

sich der Arcam Solo Neo auf bis zu 16 Bit<br />

und 48 Kilohertz (kHz) und unterstützt alle<br />

gängigen Musikdateiformate.<br />

Im Inneren ist ein Wolfson-24-Bit-D/A-<br />

Wandler für den Übergang in die analoge<br />

Welt zuständig. Für den DAB-Empfänger<br />

übernimmt diese Aufgabe ein AKM-24-<br />

Bit/96-kHz-D/A-Wandler. Der Einsatz von<br />

SMD-Bauteilen ermöglicht die Verbindung<br />

einer derartigen Funktionsvielfalt mit einer<br />

sehr hohen Audioqualität auf solch geringem<br />

Raum. Das leistungsstarke <strong>Netz</strong>teil mit<br />

Ringkerntrafo ist dafür verantwortlich, dass<br />

der Solo Neo absolut stabile Leistungen<br />

auch für Standlautsprecher zur Verfügung<br />

stellen kann. So konnten wir den Angaben<br />

Arcams absolut folgen und an acht Ohm bis<br />

zur Erreichung von einem Prozent harmonischer<br />

Verzerrungen für jeden der beiden<br />

Kanäle knapp 52 Watt (W) Dauerleistung<br />

ermitteln. Das Maß der Verzerrungen erreichte<br />

unter praxisnahen Bedingungen<br />

0,007 Prozent, das ist sehr gut, gen<strong>aus</strong>o<br />

wie der Signal-R<strong>aus</strong>chabstand bei 20 Dezibel<br />

(dB) unterhalb der Voll<strong>aus</strong>steuerung<br />

86 dB beträgt. Bei <strong>dem</strong> Übersprechen der<br />

Kanäle ineinander könnte der Wert höher<br />

sein als 46 dB bei zehn Kilohertz, entlastend<br />

gilt hier der steile Fall des Wertes auf 66 dB<br />

bei einem Kilohertz.<br />

Hingehört<br />

In der klanglichen Dimension bedeutet dies,<br />

dass an unseren KEF-XQ-40-Lautsprechern<br />

problemlos druckvolle und dynamische<br />

Bässe zu erleben waren. Keine Technologie<br />

schafft es, sehr stark datenreduzierte Musik<br />

wirklich zufriedenstellend wiederherzustellen.<br />

Daher treffen wir unsere Einschätzungen<br />

nicht mit datenreduzierter, sondern<br />

mit dynamisch lebendiger Musik der verschiedensten<br />

Sparten. Rockige Musik gefiel<br />

mit kernigen Gitarren und grooven<strong>dem</strong><br />

Bass gen<strong>aus</strong>o wie das schnelle, impulsfreudige<br />

Spiel von Flamenco-Gitarren, deren<br />

Saiten warm im Grundton und nicht überspitzt<br />

erklangen. Gesangstimmen erhielten<br />

einen feinen Schmelz in den mittleren Frequenzen<br />

und S-Laute sowie Konsonanten<br />

waren frei von Überzeichnungen. Dies<br />

scheinen für uns die Domänen des Briten zu<br />

sein. Wir fühlten uns sehr häufig positiv berührt<br />

vom Gehörten und stellten fest, dass<br />

es klanglich sinnvoll ist, die Lautstärke nicht<br />

über Gebühr zu erhöhen, da die positiven<br />

Eindrücke sonst etwas getrübt werden. Die<br />

Class-AB-Endstufenschaltung des Solo Neo<br />

ist nicht dafür <strong>aus</strong>gelegt, konzertant Musik<br />

zu hören; dabei ist der Wirkungsgrad des<br />

Die Übersprechdämpfung von 46 dB zwischen<br />

den Kanälen könnte etwas besser <strong>aus</strong>fallen<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis zeigt neben<br />

harmonischen auch unharmonische Anteile<br />

Lautsprechers zu beachten. Mit moderaten<br />

Pegeln ergaben sich wunderschöne Klangfarben<br />

in Orchesteraufnahmen und für Soloinstrumente,<br />

bedingt durch den strahlenden<br />

Glanz für die Bläser und die sehr gute<br />

Ortbarkeit für Streicher. Das ist „the british<br />

sound“ – nicht ganz neutral, aber reizend.<br />

Mit „Detailfreudigkeit“ und „Luftigkeit“ bei<br />

dichten Arrangements sind ebenfalls treffende<br />

Attribute für den Solo Neo gefunden.<br />

In den räumlichen Dimensionen der Breite<br />

und Tiefe einer akustischen Bühne verlangte<br />

es uns nach mehr Ausschweifungen.<br />

Auf dieser Platine sorgen die Prozessoren (mit aufgeklebter Ferritscheibe)<br />

und der Wolfson-D/A-Wandler für die klangliche Aufbereitung der Musik<br />

Oben im Bild ist die Endstufenschaltung mit nach außen verlagerten Kühlkörper,<br />

zu sehen. Unten: Die Kondensatoren tragen Dämpfungsringe<br />

22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16


Linn Majik DS-I<br />

„Funktionalität & Klang“<br />

Linns Verschmelzung <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Vollverstärker<br />

Majik I und <strong>dem</strong> Majik DS ist uns<br />

einen <strong>aus</strong>führlichen Test wert. Im Design<br />

unterscheidet sich der DS-I nicht von seinen<br />

„Eltern“: ein schlichtes Gehäuse, das in<br />

Schwarz oder Silber erhältlich ist und dessen<br />

optischer Blickfang vom blau leuchtenden<br />

Display gebildet wird. Da verwundert<br />

es auch nicht, dass es neben Tasten für<br />

Quellenanwahl, Lautstärke, Stummschaltung<br />

und Stand-by-Betrieb keine weiteren<br />

Bedienelemente gibt. Schlichtheit außen,<br />

Hightech innen. Zur Hilfe gibt es die Fernbedienung,<br />

die gleichzeitig auch andere<br />

Geräte von Linn steuern kann. An der<br />

Qualität des sauber verarbeiteten, stabilen<br />

Gehäuses, das eine sehr gute Belüftung der<br />

Elektronik bietet, ist nichts zu bemängeln.<br />

Das Display ist sehr gut lesbar<br />

und zeigt die wichtigsten<br />

Informationen in einer vergrößerten<br />

Schriftart an. In<br />

der Anzeige sehen Sie neben<br />

<strong>dem</strong> gewählten Eingang und<br />

der Lautstärke auch den aktuellen<br />

Titel sowie das Album,<br />

also die zur Musik gespeicherten<br />

Metadaten. Zurück<br />

zur Rückseite des DS-I: Sie<br />

zeigt sich mit einer üppigen<br />

Ausstattung. Neben drei<br />

analogen Eingängen werden<br />

ein Rekorder<strong>aus</strong>gang,<br />

ein Pre-Out für weitere Verstärker<br />

und – ganz wichtig –<br />

ein Phonovorverstärker bereitgestellt.<br />

Eine Armada von<br />

digitalen Eingängen, jeweils<br />

Der ebene Frequenzgang sinkt über 20 kHz<br />

hin<strong>aus</strong> sanft ab, wie in vielen Analog Geräten<br />

Neben der Ethernetschnittstelle werden weitere reichhaltige Anschlussmöglichkeiten auf der seite des Gerätes geboten. Die Lautsprecherterminals sind vor Kurzschluss<br />

Rück-<br />

geschützt<br />

drei koaxiale und optische<br />

mit jeweiligem Ausgang,<br />

wird geboten. Mit <strong>dem</strong> Linn-<br />

Konfigurationsprogramm kann vom Computer<br />

<strong>aus</strong> die Benennung und Verwaltung<br />

der Anschlüsse erfolgen. Aber noch kurz<br />

einen Schritt zurück: Der DS-I ist eben auch<br />

ein Verstärker und hat damit vollisolierte,<br />

griffige Lautsprecherterminals. Neben<br />

<strong>dem</strong> einzigen Ethernet-Anschluss sind noch<br />

Linns Systemlink-Verbindungen und zwei<br />

Infrarot<strong>aus</strong>gänge zur Steuerung anderer<br />

Ein aufgeräumtes Inneres, das mit einer enormen Anzahl integrierter Schaltungen<br />

auf einem speziellen Platinenlayout <strong>aus</strong>kommt<br />

Geräte platziert. WLAN und USB hat Linn<br />

nicht integriert. Für Energiebewusste ist<br />

ein <strong>Netz</strong>schalter und ein Reset-Taster zur<br />

Herstellung der Werkseinstellungen vorhanden.<br />

Wie funktioniert der <strong>Netz</strong>werk-<br />

Am Lautsprecher<strong>aus</strong>gang enstehen bei normaler<br />

Belastung nur geringe Verzerrungen<br />

Audiostreamer in der Praxis? Wichtig: Sie<br />

benötigen einen Computer und ein kleines<br />

<strong>Netz</strong>werk. Auf <strong>dem</strong> Rechner installieren Sie<br />

die mitgelieferte „Kinsky Desktop“-Software,<br />

bisher nur für PC und<br />

nun auch für Apple erhältlich.<br />

Diese ist schlicht, selbsterklärend<br />

und eine Entwicklung<br />

von Linn. Auf der linken<br />

Seite wird der Bezugsordner<br />

<strong>aus</strong>gewählt und der Titel auf<br />

die rechte Seite in die Playlist<br />

verschoben. Hier kann dieser<br />

weiter organisiert werden.<br />

Der DS-I kommuniziert via<br />

UPnP-AV-Server-Protokoll,<br />

dabei fungiert er als Client*.<br />

„Kinsky Desktop“ ist dabei<br />

der Controller, von <strong>dem</strong> <strong>aus</strong><br />

die Audiodaten in einer Playlist<br />

organisiert werden und<br />

Abspielfunktionen sowie die<br />

Lautstärke steuerbar sind.<br />

Dies ist natürlich ebenso mit<br />

der Fernbedienung möglich,<br />

aber auch mit Apples iPod<br />

touch, <strong>dem</strong> iPhone oder iPad<br />

und erfreulicherweise mit Mobiltelefonen<br />

sowie PDAs, die mindestens „Windows<br />

mobile 6“ und WLAN besitzen. Die Programme<br />

dafür sind zum Teil kostenpflichtig.<br />

Das Wichtigste von allem ist ein Server<br />

entweder in Form einer Software wie<br />

„TwonkyMedia“ oder eines NAS mit UPnP-<br />

Server-Dienst. Eine Vielzahl von Internetradioangeboten<br />

ist mit einem kostenlosen<br />

Benutzerkonto auf der Seite Radiotime.<br />

com zusammenstellbar. Daraufhin müssen<br />

die Benutzerdaten im Linn-Konfigurationsprogramm<br />

eingetragen werden und schon<br />

spielt der DS-I auch Radio ab. Installation<br />

und Kommunikation laufen reibungslos,<br />

der DS-I spielt eine Vielzahl von Tonformaten<br />

ab. Dabei nutzt er seine integrierte<br />

eigene Upsampling-Technologie, in der jedes<br />

Format auf bis zu 384 kHz hochgesampelt<br />

wird. Dies erfolgt in Verbindung mit<br />

den von Linn angepassten Oversampling-<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 23


sehr geringe 0,012 Prozent und<br />

der Signal-R<strong>aus</strong>chabstand beträgt<br />

20 dB vor der Voll<strong>aus</strong>steuerung<br />

sehr gute 79 dB. Bei <strong>dem</strong><br />

Übersprechen der Kanäle ineinander<br />

ist bei zehn Kilohertz eine<br />

hervorragende Trennung von<br />

80 dB vorhanden. Ein Verdienst<br />

des konsequent kanalgetrennten<br />

Schaltungsdesigns.<br />

Die Konfigurationssoftware ermöglicht es, jeden Eingang zu<br />

de- oder aktivieren und einen Namen zu vergeben<br />

Filtern, da die des D/A-Wandlers umgangen<br />

werden. Die Musik wird dann mit 24 Bit und<br />

192 kHz wiedergegeben. Ein hochstabiler<br />

Taktgeber versorgt die D/A-Wandler von<br />

Wolfson (WM 8741) und den Xilinx-Prozessor,<br />

um den Jitter so niedrig wie möglich<br />

zu halten. Was genau der Prozessor im Inneren<br />

leistet, ist hörbar und absolut positiv.<br />

Im Allgemeinen trifft das für alle Hersteller<br />

zu. Es ist nicht möglich, stark datenreduzierten<br />

Formaten den Inhalt wiederzugeben,<br />

der verlustbehaftet reduziert wurde.<br />

Die Ausnutzung psychoakustischer Reizmuster<br />

erzeugt aber ebenfalls nutzbare Artefakte,<br />

gen<strong>aus</strong>o wie bei der Datenreduktion,<br />

nur im umgekehrten Sinne.<br />

Besonderen Reiz hat der innere modulare<br />

Aufbau des DS-I. Ein <strong>Netz</strong>teil, das den hohen<br />

Dynamikanforderungen der Chakra-<br />

Powermodule gerecht wird, wurde hier<br />

verbaut. Schon das geringe Gewicht des<br />

DS-I lässt ein Schaltnetzteil vermuten, wie<br />

wir es schließlich auch überprüfen konnten.<br />

Diese beiden unterschiedlichen Technologien<br />

arbeiten perfekt zusammen. Mit guten<br />

48 W pro Kanal, ermittelt an acht Ohm<br />

bis zu der Erreichung von einem Prozent<br />

harmonischer Verzerrung, ist auch die Versorgung<br />

wirkungsgradstarker Standlautsprecher<br />

möglich, aber nicht die Empfehlung.<br />

Unter praxisnahen Hörbedingungen<br />

erreichen die harmonischen Verzerrungen<br />

Klangtreue<br />

Klanglich überzeugte uns der<br />

Majik DS-I vollkommen. Die Powermodule<br />

und das <strong>Netz</strong>teil lieferten straffe<br />

Bassimpulse in jeder Musiksparte, und das<br />

mit Wärme im Grundton. Trockenste Bassdrums<br />

und wuchtige Orchestertutti zeigten<br />

in unserem Hörtest <strong>aus</strong>gezeichnete Dynamikfähigkeiten.<br />

Wir freuten uns über nicht<br />

überzogene Impulse bei perkussiven Klängen,<br />

wie beispielsweise <strong>dem</strong> Anschlag von<br />

Kesselpauken, die sehr real <strong>aus</strong>klangen,<br />

oder über den warmen Klang sehr schnell<br />

gezupfter Saiten. Bei all der Klarheit und<br />

Detailfreudigkeit der Wiedergabe überraschten<br />

uns die tieffrequenten Reproduktionsmöglichkeiten.<br />

Dies brachte den Bühnenboden,<br />

auf <strong>dem</strong> sich die Stepptänzerin<br />

zwischen <strong>dem</strong> linken und rechten Lautsprecher<br />

bewegte, regelrecht zum Beben.<br />

Dabei erkannten wir enormes Potenzial zur<br />

räumlichen Abbildung, das sich ebenfalls<br />

im Übersprechen wiederfindet. Unser Orchester<br />

war in seinen Instrumentengruppen<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet in Breite und Tiefe der<br />

akustischen Bühne lokalisierbar. Schön<br />

ist es immer wieder, wenn sich der Klang<br />

von den Lautsprechern löst und die Klangfarben<br />

in einer hohen Reinheit erstrahlen.<br />

Nichts zwickte oder verunsicherte unser<br />

Ohr. Keine übersteigerten S-Laute oder<br />

Konsonanten in Gesangsdarbietungen, dafür<br />

gab es eine hohe Plastizität und damit<br />

Emotionalität. Dieser Linn ist eine echte<br />

Empfehlung wert.<br />

Eine super Übersprechdämpfung von über<br />

80 dB bringt eine sehr räumliche Abbidung<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis ist harmonisch<br />

– <strong>aus</strong>geglichen geprägt – musikalisch<br />

Die Kinsky Desktop Software organisiert übersichtlich<br />

das Abspielen der Musiktitel<br />

In der Mitte des Bildes sind die Prozessoren für das Upsampling der Audiofiles<br />

zu sehen. Rechts im Bild: das Dynamik-Schaltnetzteil<br />

Ein Blick auf die hocheffektive CHAKRA- Powermodulschaltung, die für<br />

die Leistungsversorgung der Lautsprecher sorgt<br />

24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Linn Arcam<br />

Modell Majik DS-I Solo Neo<br />

Preis 2975 Euro 1799 Euro<br />

Maße B/H/T 381x80x355mm 430x79x350 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem 4,9 kg 7,75 kg<br />

Farben Schwarz, Silber Silber<br />

Stand-by Leistungsaufnahme gemessen 23 Watt 0,6 Watt<br />

<strong>Netz</strong>schalter auf der Rückseite auf der Rückseite<br />

Informationen www.linn.co.uk www.arcam.co.uk<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

Eingänge 3 3 3 – – – – 3 – –<br />

Ausgänge 1 1 2 2 1 – 1 4 2 1<br />

sonstige Anschlüsse<br />

Phonoeingang, Miniklinkeneingang<br />

auf der Vorderseite,<br />

Infrarotremotanschlüsse<br />

Miniklinkeneingang auf der<br />

Vorderseite, Remote In/Out,<br />

12 V Trigger<br />

Datenschnittstellen<br />

Ethernet-LAN, Linn System-Link, 2<br />

Ethernet-LAN, WLAN, USB,<br />

rDock/RS 232<br />

Features<br />

Audio-Player<br />

Fernbedienung/auch Systemfähig +/+ +/+<br />

Extras<br />

Kostenlose Kinsky Desktop- und<br />

Konfigurationssoftware<br />

CD-Player mit CD-Text, FM-Radio mit<br />

RDS, DABplus-Radio<br />

Musik von USB-Medien abspielen – +<br />

Serverprotokoll Kinsky Desktop Software, UPnP UPnP<br />

Gapless (lückenlose Wiedergabe) + +<br />

Anzeige Metadaten im Display + +<br />

Freies Onlineradio + +<br />

Musikdienste (Last. fm etc.) + +<br />

Audioformate<br />

WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), MP3,<br />

FLAC, AAC, Apple lossless<br />

Messdaten (gemessen 20 dB vor Voll<strong>aus</strong>steuerung, außer Leistungswerte)<br />

Lautsprecher<br />

Kopfhörer<br />

Lautsprecher<br />

Kopfhörer<br />

WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz), WMA,<br />

WMA lossless, MP3, FLAC, AAC<br />

Dynamikverhalten nach AES 17 96 dB 86 dB<br />

Signal R<strong>aus</strong>chabstand (SNR) 79 dB 87 dB<br />

Übersprechen bei 10 kHz (Crosstalk) 80 dB 46 dB<br />

THD+N Ratio 0,012 % 0,007 %<br />

THD+N Pegel –69 dBV –73 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung (20 Hz–20 kHz) 0,9 dB 0,03 dB<br />

DFD Intermodulation-Verzerrungen (IMD)<br />

–89 dBV –83 dBV<br />

(IEC60118/ IEC60268)<br />

Ausgangsleistung je Kanal, gemessen an 8<br />

48 Watt 52 Watt<br />

Ohm mit 1 kHz Dauersinus bis zum erreichen<br />

von 1 % Verzerrung<br />

Spitzen<strong>aus</strong>gangsleistung je Kanal, gemessen<br />

48 Watt 55 Watt<br />

an 8 Ohm mit 1 kHz CEA-2006 bis zum erreichen<br />

von 1 % Verzerrung<br />

Leistungsangaben vom Hersteller angegeben<br />

90 Watt 75 Watt<br />

für 4 Ohm, 1 kHz Dauersinus, je Kanal<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Ausgezeichnete Klangqualität<br />

· Angenehme Bedienung via IPod<br />

und iPhone oder Windows Mobile<br />

kompatiple PDAs<br />

· Sehr gute Klangqualität<br />

· Sehr leichte, intuitive Bedienung<br />

und <strong>Netz</strong>werkintegration<br />

· WLAN-fähig<br />

· Audio von USB-Medien abspielbar<br />

Nachteile<br />

· Keine WLAN-Schnittstelle<br />

· Kein HD-Audio abspielbar<br />

· Erlernen der Bedienung hat<br />

Anspruch<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 25/26 19/26<br />

Neutralität (messtechnisch) 5/6 5,5/6<br />

Dynamik (messtechnisch) 5/6 5,5/6<br />

Neutralität (klanglich) 11/12 9,5/12<br />

Dynamik (klanglich) 11/12 11/12<br />

Basswiedergabe 11/12 10,5/12<br />

Mittenwiedergabe 12/12 10/12<br />

Höhenwiedergabe 10,5/12 10/12<br />

Wiedergabequalität 90,5/98 81/98<br />

Bedienung/Installation 20/28 26/28<br />

Ausstattung/Verarbeitung 39/43 37/43<br />

Gesamt 149,5 von 169 Punkten 144 von 169 Punkten<br />

Preis/Leistung gut sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 89/100 Sehr gut 85/100<br />

Fazit<br />

Im Vergleich der Sonderklasse der <strong>Netz</strong>werk-Audiostreamer<br />

mit integriertem Verstärker<br />

haben beide Bewerber das Prädikat<br />

„sehr gut“ erreicht. Der Schotte Linn konnte<br />

sich dabei mit seinem klanglichen Auftreten<br />

deutlich gegenüber <strong>dem</strong> Engländer<br />

Arcam absetzen. Arcams Bedienkonzept ist<br />

einfacher strukturiert, insbesondere bei der<br />

Ausführbarkeit aller netzwerkrelevanten<br />

Funktionen. Diese sind bei Linn mit gesteigerten<br />

Möglichkeiten größtenteils mit <strong>dem</strong><br />

Computer zu steuern, auch wenn es für den<br />

Linn DS-I Fernsteuermöglichkeiten dritter<br />

Anbieter gibt. Der Arcam Solo Neo dagegen<br />

ist ein All-in-one-Gerät, das ganz nebenbei<br />

auch einen CD-Player bietet. In den<br />

technischen Daten nehmen sich die beiden<br />

nichts. Die zahlenmäßigen Abweichungen<br />

bewegen sich in Bereichen, die nicht mehr<br />

zu hörbaren Unterschieden führen. Der<br />

Wert des Übersprechens macht jedoch eine<br />

Ausnahme: An dieser Stelle ist dann auch<br />

Linns Vermögen zur Darstellung weit gefasster<br />

räumlicher Abbildungen größer, was<br />

gleichzeitig durch die Upsampling-Technologie<br />

zur Aufbereitung der Audiosignale<br />

und die angepassten Oversampling-Filter<br />

für die D/A-Wandler unterstützt wird.<br />

Weiterhin ist in der Klangästhetik von Linn<br />

ein strikterer Ansatz von Neutralität der<br />

Wiedergabe erkennbar. Der Arcam hat im<br />

Klang eine eigene und sympathische Note.<br />

Während der Arcam bei Rock- und Popmusik<br />

seine druckvollen Vorzüge <strong>aus</strong>spielt, ist<br />

bei Linn die Veredelung der orchestralen<br />

Klangfarben mit detailfreudiger Lebendigkeit<br />

verbunden. In der Basswiedergabe haben<br />

beide höchste Noten erreicht, bei Linn<br />

waren die Konturen einen Hauch straffer<br />

und das „Low End“ schien erweitert. In der<br />

Reproduktion kritischer Mittenfrequenzen<br />

kam der Linn DS-I <strong>dem</strong> Ideal am nächsten.<br />

Die Plastizität von Gesangsstimmen und Soloinstrumenten<br />

war hier überzeugender. In<br />

der Hochtonwiedergabe fiel die Bewertung<br />

zwischen den beiden erneut etwas mehr<br />

zugunsten von Linn <strong>aus</strong>, da sich bei diesem<br />

mehr Offenheit im Klangbild zeigte. Diese<br />

Attribute sind jedoch bei moderner Musik<br />

immer etwas schwierig nachvollziehbar; sie<br />

erschließen sich erst bei der Rezeption sehr<br />

guter Aufnahmen im Bereich instrumentaler,<br />

dynamischer Musik.<br />

Für Arcam ergibt sich ein geringerer Hang zur<br />

Überzeichnung von S-Lauten in stark komprimierten<br />

Gesangsstimmen. Linn dürfte<br />

dies aufgrund seiner Filteralgorithmen nicht<br />

zu befürchten haben. Es fiel uns auf, dass<br />

die beiden Geräte für zwei unterschiedliche<br />

Hörerschaften geeignet scheinen – und das<br />

sollte jeder für sich bei seinem Händler einmal<br />

überprüfen.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 25


Naim HDX<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Klingt Naim-lich sehr gut!?<br />

Die Geschichte von Naim geht bis weit in die 1960er Jahre zurück, als Musik und<br />

Computertechnik noch nicht viel miteinander zu tun hatten. Das Flaggschiff HDX<br />

vereint diese beiden Welten in einem Gerät und legt dabei sein Hauptaugenmerk auf<br />

die originalgetreue Reproduktion von Musikaufnahmen. Wie ihm das gelingt, haben<br />

wir getestet.<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

Auf den ersten Blick erscheint der Naim<br />

HDX wie ein gewöhnlicher CD-Player,<br />

der auf seiner Aluminiumfrontblende lediglich<br />

ein Display mit zwei Tasten trägt.<br />

Ein Blick auf die Rückseite lässt schon erahnen,<br />

was wirklich in ihm steckt. Schaut<br />

man dann in sein Inneres, bleiben keine<br />

Zweifel: Der Naim HDX ist ein vollwertiger<br />

Computer, der sich in jede Hi-Fi-<br />

Gerätekette integriert.<br />

Auf <strong>dem</strong> Farbdisplay mit Touchscreen-<br />

Unterstützung bewegen Sie sich auf einfachste<br />

Weise durch das Menü und lassen<br />

sich Albumcover und Titelinformationen<br />

anzeigen. Sollte Ihnen die Größe des Displays<br />

mit zunehmender Entfernung nicht<br />

genügen, bietet Ihnen das Anschlussfeld<br />

die Möglichkeit, einen PC-Monitor über<br />

die VGA-Schnittstelle sowie eine M<strong>aus</strong><br />

und Tastatur anzuschließen. Auch Composite-<br />

und S-Video-Ausgänge werden unterstützt,<br />

damit man den HDX mit einem<br />

Fernsehgerät verbinden kann. Neben<br />

einem digitalen optischen und koaxialen<br />

sowie einem analogen Audio<strong>aus</strong>gang ist<br />

auch der für Naim typische DIN-Anschluss<br />

vertreten. Dieser ist vor allem für die Verbindung<br />

mit weiteren Naim-Geräten gedacht.<br />

Unter <strong>dem</strong> Ground-Lift-Schalter,<br />

der Brummschleifen verhindern soll, befindet<br />

sich ein Auswahlschalter für die analogen<br />

Audio<strong>aus</strong>gänge. In dessen Mittelstellung<br />

können DIN- und Cinch-Ausgang<br />

auch parallel betrieben werden. Die fünf<br />

USB-Ports sind Back-up-kompatibel und<br />

können auch dazu genutzt werden, Musik<br />

von angeschlossenen FAT32-formatierten<br />

Festplatten wiederzugeben. Mit <strong>dem</strong> CD-<br />

Laufwerk auf der Vorderseite, den USB-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Naim<br />

26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Die hervorgehobenen Fachbegriffe finden Sie auf Seite 16


Eingängen und <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werkzugang über<br />

den LAN-Port stehen <strong>aus</strong>reichend Audiowiedergabemöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Neben <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>schalter und -anschluss<br />

befindet sich die Öffnung des eingebauten<br />

Lüfters. Über die kreisrunde Buchse auf<br />

der Rückseite lässt sich der HDX mit den<br />

externen <strong>Netz</strong>teilen CD555PF und XTS<br />

aufrüsten, die dann allein für die Versorgung<br />

der analogen Schaltkreise zuständig<br />

sind. Sollte man auf diese Option verzichten,<br />

muss der mitgelieferte Brückenstecker<br />

sangeschlossen werden.<br />

Aufgeräumtes Inneres<br />

In seinem Inneren trägt der HDX gleich<br />

zwei Festplatten zu 400 Gigabyte. Die gerippten<br />

Audiodateien werden jedoch nur<br />

auf einer gespeichert, die zweite dient<br />

als Back-up-Platte, die jede Nacht eine<br />

automatische Sicherungskopie vornimmt.<br />

Damit sind die bis zu 650 speicherbaren<br />

Musikalben <strong>aus</strong>reichend geschützt. Der<br />

Speicherplatz lässt sich mit externen Festplatten<br />

über die USB-Anschlüsse beliebig<br />

erweitern. Schade, dass man auf die intern<br />

abgespeicherten Musikalben nicht von<br />

außen zugreifen kann, da diese in einem<br />

herstellereigenen Dateiformat abgelegt<br />

werden. Die beiden Festplatten sind vor<br />

äußeren Einflüssen geschützt: Mit einem<br />

Gummimantel sind beide akustisch und<br />

mechanisch entkoppelt sowie elektrisch<br />

Zeigt sich die Vorderseite schlicht Modern, wirkt das Anschlusspanel wie von einem <strong>aus</strong>gewachsenen<br />

Computer. Selbst Bildschrim, M<strong>aus</strong> und Tastatur finden ihren Platz<br />

abgeschirmt. Als D/A-Wandler kommt ein<br />

hochwertiger Burr Brown PCM 1791 A<br />

zum Einsatz, der mit 24-Bit-Auflösung und<br />

bis zu 192 kHz arbeitet. Egal von welcher<br />

Quelle abgespielt wird, alle greifen dabei<br />

auf den gleichen Wandler zu, wodurch<br />

die Qualitätsunterschiede allein von <strong>dem</strong><br />

Wiedergabeformat abhängig sind. Trotz<br />

größter Sorgfalt sind im laufenden Betrieb<br />

Geräusche, wie etwa Festplattenzugriffe,<br />

zu vernehmen.<br />

Von CD zur Platte<br />

Das Einlesen von Audio-CDs gelingt wie<br />

von selbst. Zunächst muss das Einstellungsmenü<br />

vom Play-Mode, der für die Musikwiedergabe<br />

zu verwenden ist, in den CD-<br />

Modus umgestellt werden. Anschließend<br />

wird die zu rippende CD (-R/-RW) in das<br />

Laufwerk eingelegt und schon ist die eigene<br />

Arbeit beendet. Den Rest übernimmt<br />

der Naim HDX. Die Einlesegeschwindigkeit<br />

ist dabei auf maximal 16-fache Geschwindigkeit<br />

gebremst, bei Auslesefehlern drosselt<br />

das System selbstständig auf eine<br />

Eins-zu-eins-Übernahme. Nur fehlerfreie,<br />

auf das Datenbit genaue Auslesungen<br />

werden abgespeichert. In unseren Einlesetests<br />

traten keinerlei Probleme auf. Parallel<br />

dazu greift der HDX, solange er über<br />

eine internetfähige <strong>Netz</strong>werkverbindung<br />

verfügt, auf die Onlinedatenbanken AMG<br />

Der Jitter am digitalen Ausgang hat zwei<br />

unterschiedliche Beträge, beide sind im Pegel<br />

nicht klangrelevant<br />

Das Innenleben des Naim HDX sieht sehr übersichtlich und aufgeräumt <strong>aus</strong>. Alle Komponenten<br />

haben ihren eigenen Platz und selbst der Analog- und Digitalteil ist sind voneinander getrennt<br />

Das sehr harmonische Verzerrungsproduktverhältnis<br />

sorgt für Naims warmen Klang<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 27


Die harmonischen Verzerrungen sind<br />

sehr gering und steigen nur über den<br />

hörbaren Bereich an<br />

Der Frequenzverlauf ist sehr sauber und<br />

wirkt wie mit Lineal gezeichnet<br />

und Freedb zurück, um Cover und<br />

Titellisten herunterzuladen. Falls keine<br />

Internetverbindung im <strong>Netz</strong>werk<br />

besteht, hält der HDX zusätzlich<br />

eine interne Datenbank bereit. Bei<br />

extravaganterer Musik stößt diese<br />

jedoch an ihre Grenzen. Dafür sind<br />

die Onlinedatenbanken umfangreich<br />

<strong>aus</strong>gestattet und dank der einfachen<br />

<strong>Netz</strong>werkintegration sofort für den<br />

Naim zugänglich. Eine WLAN-Funktion<br />

hat das System nicht integriert.<br />

Schade: Der HDX kann nicht auf Onlineradios<br />

zugreifen. Dies ist zwar<br />

keine Grundvor<strong>aus</strong>setzung für einen<br />

Medienserver, wäre aber eine nützliche<br />

Zugabe gewesen und bei einem<br />

Kaufpreis von 6 500 Euro fast schon<br />

zu erwarten. Seit <strong>dem</strong> letzten Update<br />

ist der Naim nun endlich auch<br />

mit <strong>dem</strong> UPnP-AV-Server-Protokoll<br />

vertraut. Er kann zwar selbst keine<br />

Dateien empfangen, stellt dafür eigene<br />

Musikdaten – typisch Medienserver<br />

– ins <strong>Netz</strong>werk, sodass jeder<br />

UPnP-Client diese streamen kann.<br />

Unendliche Weiten<br />

Messtechnisch konnte der Naim HDX<br />

durchweg mit sehr guten Werten<br />

überzeugen. Der Frequenzgang ist<br />

absolut gerade; diese Linearität beginnt<br />

erst weit über unserem Hörbereich<br />

hin<strong>aus</strong> langsam abzufallen, was<br />

von <strong>dem</strong> Oversampling-Filter bestimmt<br />

wird. Das verleiht <strong>dem</strong> Naim<br />

HDX einen spritzig-frischen Klang,<br />

der echte Begeisterung <strong>aus</strong>löste.<br />

Mit druckvollen Gitarren rockte er<br />

los und ließ bei stark komprimiertem<br />

Popmusikgesang keine überzogenen<br />

S-Laute zu. Saubere Bässe<br />

bildeten trockene, groovende Fundamente<br />

für üppige Besetzungen.<br />

Der hörbare Klangcharakter spiegelt<br />

sehr gut das harmonisch <strong>aus</strong>geprägte<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

wider. In einer hervorragenden<br />

Tiefe und Breite zeigte sich die akustische<br />

Bühne, damit waren Orchesteraufnahmen<br />

in ihrer gesamten<br />

räumlichen Staffelung wahrnehmbar.<br />

Dies ist ein Verdienst des sehr<br />

guten Wertes für die Übersprechdämpfung<br />

der Kanäle ineinander.<br />

Mit einer gemessenen Dämpfung<br />

von 100 Dezibel bei zehn Kilohertz<br />

bleiben der linke und der rechte<br />

Kanal ohne gegenseitige Beeinflussung.<br />

Die Klangfarben, die der HDX<br />

zeichnet, sind von einer strahlenden<br />

Wärme, so hatten Bläsersätze Glanz<br />

und Druck ohne Grellheiten. Streicher<br />

waren präsent und lebendig,<br />

angezupfte Saiten erklangen nie zu<br />

spitz, sondern mit einem warmen<br />

Grundton. Dabei kam die Detailfreude<br />

nie zu kurz, auch wenn sie nicht<br />

vordergründig war und damit die<br />

Aufmerksamkeit aufs Neue stimulierte.<br />

Da verwundert es nicht, das<br />

perkussive Impulse sich nicht in den<br />

Vordergrund drängten und sich im<br />

Arrangement perfekt einbetteten.<br />

Die Plastizität der Gesangsstimmen<br />

wurde nicht von überzogenen Konsonanten<br />

oder S-Lauten gestört. Die<br />

klangliche Plastizität und das dynamische<br />

Anschwellen eines Konzertflügels<br />

erschienen uns emotional<br />

so anregend, dass wir <strong>dem</strong> Naim<br />

HDX eine besondere Musikalität<br />

bescheinigen können.<br />

Fazit<br />

Auch er ist kein Zauberer und kann<br />

<strong>aus</strong> stark datenreduzierten Musiken<br />

kein Highlight machen, doch seine<br />

klanglich feinfühligen und dynamischen<br />

Fähigkeiten sind für jede<br />

Art von Musik eine Bereicherung<br />

der Interpretation. Gleichzeitig ist<br />

der Naim HDX mit der Wiedergabe<br />

von HD-Audio und <strong>dem</strong> hohen<br />

Schutz seines Datenspeicherinhaltes<br />

auf der zukunftssicheren Seite des<br />

audiophilen Lebens.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Naim<br />

HDX<br />

6 500 Euro<br />

432 × 87 × 314 mm<br />

10,8 kg<br />

www.naim.com<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopfhörer<br />

Eingänge – – – – –<br />

Ausgänge 1 1 1 – –<br />

sonstige Anschlüsse<br />

CD-Laufwerk, DIN-Audio-Ausgang<br />

Datenschnittstellen USB, VGA, Remote, RS 232<br />

Features<br />

Audio-Server<br />

Festplattenkapazität<br />

400-Gigabyte<br />

Backup/Ausbaufähigkeit des<br />

+ / +<br />

Speichers<br />

Serverprotokoll<br />

UPnP<br />

Gapless Funktion +<br />

LAN / WLAN +/–<br />

Freies Onlineradio –<br />

Musikdienste –<br />

Audioformate<br />

WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA,<br />

MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, AIFF,<br />

Apple Losless<br />

Messdaten<br />

Signalr<strong>aus</strong>chabstand<br />

87 dB<br />

Übersprechen<br />

100 dB<br />

THD+N 0,021%<br />

Ausgangspegel<br />

6,3 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,19 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Ausgezeichnete Klangqualität<br />

· Angenehme Bedienung via<br />

Touchscreen<br />

· Einfaches CD-rippen<br />

Nachteile<br />

· Keine WLAN-Schnittstelle<br />

· Keine Onlineradiofunktion<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 15/16<br />

Dynamik (messtechnisch) 5,5/6<br />

Neutralität (klanglich) 10,5/12<br />

Dynamik (klanglich) 11/12<br />

Basswiedergabe 11/12<br />

Mittenwiedergabe 10,5/12<br />

Höhenwiedergabe 10,5/12<br />

Wiedergabequalität 79,5/88<br />

Bedienung/Installation 26/28<br />

Ausstattung/Verarbeitung 39/49<br />

Gesamt<br />

144,5 von 165 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 88/100<br />

28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Olive 4HD<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Echte Handarbeit<br />

Die Firma Olive wurde im Jahr 2005 von zwei deutschen Ingenieuren in San Francisco<br />

mit <strong>dem</strong> Ziel gegründet, digitale Musik so zu reproduzieren, wie wir es von der<br />

Audio-CD und Vinyl gewohnt sind. Dabei kombinieren sie die innovativen Features<br />

digitaler Technik mit hochwertigen analogen Audiokomponenten. Ein Ergebnis dieser<br />

Arbeit ist der Olive-4HD-Musikserver, der sich unserem Test stellt.<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

In seinem Inneren trägt der Olive 4HD einen Digital-zu-Analog-Wandler von Burr-Brown, ein TEAC<br />

CD-Laufwerk und eine 2-Terabyte-Festplatte von Western Digital<br />

Ein linearer Frequenzgang mit leichter Anhebung<br />

in den Höhen sorgt für frischen Klang<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 29


Das Anschlussterminal gestaltet sich übersichtlich, enthält dabei aber die wichtigsten Funktionen.<br />

Über den HDMI-Ausgang lässt sich das Menü auf einem Fernseherbildschrim anzeigen<br />

Ein hohe Übersprechdämpfung sorgt für hervorragende<br />

klangliche Räumlichkeit<br />

Olive 4HD – bereits der Name lässt audiophile<br />

Herzen höherschlagen. „HD“ steht<br />

nämlich für High Definition und bedeutet<br />

im Fall Olive die Wiedergabe von Musikdateien<br />

bis 24 Bit Wortbreite und 192 Kilohertz<br />

(kHz) Sample-Rate. Doch schauen<br />

wir uns das noch in Handarbeit gefertigte<br />

Gerät <strong>aus</strong> San Francisco zunächst einmal<br />

von außen an. Das elegante Aluminiumgehäuse<br />

mit abgerundeten Kanten ist von<br />

hochwertigster Qualität und hält zugleich<br />

Vibrationen und Betriebsgeräusche auf<br />

einem niedrigen Level. Auch die Gummifüße<br />

sorgen für vibrationsfreies Arbeiten.<br />

Auf der Oberseite sind die Namen der verschiedensten<br />

Musikgenres in elegantem<br />

Seidendruck eingelassen, was beim Darüberstreifen<br />

mit der Hand erst richtig zur<br />

Geltung kommt. Auf seiner angewinkelten<br />

Front, die für eine angenehme Bedienbarkeit<br />

sorgt, trägt der Olive 4HD ein 4,3 Zoll<br />

großes Farbdisplay mit Touchscreen-Funktion,<br />

mit <strong>dem</strong> sich auf angenehme Weise<br />

durch das Menü navigieren lässt. Die CD-<br />

Informationen und Albumcover werden<br />

auf <strong>dem</strong> 480 × 272 Pixel auflösen<strong>dem</strong> Display<br />

deutlich dargestellt. Die Menünavigation<br />

lässt sich auch mit den frontseitigen<br />

Steuerbuttons, der mitgelieferten Fernbedienung<br />

oder Olives kostenloser iPhone-<br />

App iMaestro realisieren. Die Geräterückseite<br />

präsentiert sich übersichtlich, hält<br />

dabei aber die wichtigsten Anschlüsse bereit.<br />

Neben <strong>dem</strong> für einen Musikserver*<br />

obligatorischen LAN*-Port zur <strong>Netz</strong>werkintegration<br />

verfügt der Olive über zwei<br />

WLAN*-Antennenanschlüsse. Zu den 24<br />

Karat vergoldeten analogen, digitalen und<br />

optischen Audio<strong>aus</strong>gängen bietet der Olive<br />

4HD einen digitalen Koaxialeingang.<br />

Der Musikserver lässt sich so auch als<br />

reiner D/A-Wandler verwenden, um andere<br />

Quellen klanglich aufzuwerten. Ein<br />

USB-2.0-Anschluss für System-Back-ups<br />

sowie ein HDMI-Ausgang zur Menüanzeige<br />

über ein Fernsehgerät komplettieren<br />

das Anschlussfeld. Bei unserem Test<br />

an einem Samsung-Fernseher trat dabei<br />

ein störendes Bildflimmern auf. Durch die<br />

Bild<strong>aus</strong>gabe von 480 Bildpunkten und 60-<br />

Hertz-Halbbildfrequenz können laut Olive<br />

bei ca. zehn Prozent der Fernsehgeräte<br />

solche Fehler auftreten.<br />

Hinein geschaut<br />

Im Inneren des Gehäuses befindet sich das<br />

Herzstück des Servers, seine Festplatte.<br />

Diese liegt bei unserem Testmodell in einer<br />

2-Terabyte-Variante vor, die durch ihre<br />

achtfache Lagerung, die freie Aufhängung<br />

und ein passives Kühlsystem keinerlei<br />

Betriebsgeräusche von sich zu geben<br />

scheint. Eine weitere Kernkompetenz des<br />

Musikservers ist sein 24-Bit/192-kHz-D/A-<br />

Wandler. Der von Texas Instruments gefertigte<br />

Burr-Brown-Wandler PCM1792A<br />

Burr-Brown-D/A-Wandler und massiv vergoldete<br />

Anschlüsse für beste Klangergebnisse<br />

Niedrigste harmonische Verzerrungen beeinflussen<br />

kaum die Wiedergabequalität<br />

ist uns schon von anderen hochwertigen<br />

Geräten bekannt. Das Besondere an<br />

dieser Kombination ist die Möglichkeit,<br />

Olives Musikserver als reinen D/A-Wandler<br />

zu nutzen. Damit kann so manchem<br />

CD- und <strong>Netz</strong>werkplayer eine völlig neue<br />

Klangfarbe verliehen werden. Das eingebaute<br />

CD-Laufwerk von TEAC liest sowohl<br />

CDs als auch CDRWs ein und lässt<br />

sich sogar als hochwertiger Audio-CD-<br />

Brenner verwenden. CD-Wiedergabe und<br />

Rippen zeitgleich funktionierten tadellos,<br />

ohne dass wir dabei hörbare Einlesefehler<br />

feststellten.<br />

Datenkommunikation<br />

Die <strong>Netz</strong>werkintegration über das Kabel<br />

gestaltet sich einfach und der Musikserver<br />

wird nach Verbindung via Ethernet<br />

sofort im <strong>Netz</strong>werk erkannt. Leichte<br />

Probleme ergaben sich hingegen bei der<br />

Passworteingabe unseres WLAN-<strong>Netz</strong>es.<br />

Zwar akzeptiert der Olive Sonderzeichen,<br />

das Zeichen „%“ ist ihm aber unbekannt.<br />

Laut Olive soll es in einem der folgenden<br />

Updates mit aufgenommen werden. Erst<br />

einmal im Heimnetzwerk angekommen,<br />

erkennt der Olive vorbildlich alle verbundenen<br />

Computer und <strong>Netz</strong>werkfestplatten,<br />

die mit einem UPnP-AV-Server-<br />

Dienst* <strong>aus</strong>gestattet sind. Im Formattest<br />

spielte der Olive 4HD dann seine Stärke<br />

<strong>aus</strong> und gab alle komprimierten und<br />

unkomprimierten Dateitypen wieder.<br />

Besonders begeistert sind wir von der<br />

Möglichkeit, WAV-Dateien in 24 Bit und<br />

192 kHz abspielen zu können. Damit wird<br />

im Vergleich zu einer handelsüblichen<br />

Audio-CD ein Vielfaches mehr an Dynamikstufen<br />

und zeitlicher Auflösung der<br />

Signale geboten.<br />

Eher Zugabe als Hauptmerkmal: Der Olive<br />

erkennt und spielt Internetradiostationen<br />

ab. Dabei bringt er eine gut sortierte Senderliste<br />

mit, die bereits mit <strong>dem</strong> nächsten<br />

Software-Update komplett überarbeitet<br />

und mit einer neuen umfangreicheren<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Olive<br />

30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 35


Steuern lässt sich der Olive per Fernbedienung,<br />

der iPhone-App iMaestro ...<br />

... sowie über das touchscreenfähige<br />

Display direkt am Gerät<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis<br />

am analogen Ausgang ist harmonisch<br />

geprägt und <strong>aus</strong>geglichen<br />

Datenbank <strong>aus</strong>gestattet werden<br />

soll. Auch die Auswahl unterschiedlicher<br />

Übertragungsraten soll dann<br />

möglich sein.<br />

Klang<br />

Der Olive HD bietet einen frischen,<br />

tendenziell hellen Klang mit wohltemperierten<br />

Mitten ohne klangliche Aufdringlichkeiten.<br />

Er vermag modernen,<br />

rockigen und poppigen Musiken besonderen<br />

Charme zu verleihen. Crunchige<br />

E-Gitarren haben den richtigen<br />

Biss, die Snaredrum klingt sehr körperlich<br />

betont und der Bass wirkt nicht<br />

überzeichnet. Leichtere musikalische<br />

Gangarten erfüllt er mit Detailreichtum<br />

und guten Bassimpulsen. Dabei<br />

ist die Dynamikfähigkeit gut bis sehr<br />

gut für Musik, die diese Musik zum<br />

Glück auch noch bietet. Große instrumentale<br />

Werke werden mit einem<br />

kraftvollen Fundament abgebildet und<br />

der Bereich der Mitten erleidet keine<br />

Überpräsenzen. Ebenso verhält es<br />

sich bei den luftigen Höhen, die der<br />

Olive versteht sehr feinfühlig wiederzugeben.<br />

Dar<strong>aus</strong> entwickeln sich sehr<br />

reale, wenig verfärbte Klangfarben.<br />

Gesangsstimmen könnten eine noch<br />

höhere Intimität und Plastizität erreichen,<br />

wenn diese leichte Helligkeit<br />

im Klang gedrosselt werden würde.<br />

Die Reproduktion von S-Lauten und<br />

Konsonanten ist dabei ohne Tadel. Ein<br />

Effekt, der sich auch bei schnell gezupften<br />

Gitarrensaiten einstellt. Sie erklingen<br />

mit <strong>aus</strong>geprägtem Grundton.<br />

Nur im Einschwingverhalten zeigen sie<br />

sich nicht so spritzig schnell, wie andere<br />

Geräte dies interpretieren und wie<br />

es auch der Realität entspricht. Einen<br />

etwas anderen Eindruck hinterließen<br />

hingegen die Anschlaggeräusche von<br />

Kesselpauken, die leicht spitz und<br />

kühl wirkten. All das soll das sauber<br />

durchhörbare Klangbild jedoch nicht<br />

trüben. Diese klanglichen Eindrücke<br />

decken sich mit den hervorragenden<br />

technischen Messdaten. Hier gibt es<br />

keine Kritikpunkte. Es ist durch<strong>aus</strong><br />

ein harmonischer Grundklang erkennbar<br />

und der ist auch als sehr musikalisch<br />

beliebt. Der Traumwert von<br />

116 Dezibel Übersprechdämpfung<br />

zwischen den Kanälen war auch in<br />

der superben räumlichen Abbildung<br />

wiederzufinden. Die akustische Bühne<br />

erstreckte sich scheinbar losgelöst<br />

von den Lautsprechern über die Basis<br />

hin<strong>aus</strong> und bot eine wundervolle Tiefenortung.<br />

Unsere Stepptänzerin verschwand<br />

in den Tiefen des akustisch<br />

wahrnehmbaren Bühnenh<strong>aus</strong>es, um<br />

dann wieder zu erscheinen und die<br />

volle Breite der Lautsprecherbasis zu<br />

durchlaufen. Grandios.<br />

Fazit<br />

Olive liefert mit seinem 4HD einen<br />

Musikserver, der neben seiner komfortablen<br />

Bedienung und einfachen <strong>Netz</strong>werkintegration<br />

besonders durch eine<br />

anspruchsvolle musikalische Wiedergabe<br />

seiner D/A-Wandler glänzt. Mit<br />

WAV-Files in einer Auflösung von 24<br />

Bit und 192 kHz spielt er das momentan<br />

höchste zugängliche Audioformat ab.<br />

Schön ist außer<strong>dem</strong>, dass bereits eine<br />

kleine Auswahl von HD-Titeln von<br />

Chesky Records auf <strong>dem</strong> Olive 4HD<br />

enthalten ist.<br />

Alternative Geräte<br />

Arcus MediaServer und AudioServer,<br />

Meridian Soolloos,<br />

Hifidelio Pro-500/Pro-S<br />

Die Taktschwankungen am digitalen Ausgang sind im Pegelund<br />

im Zeitbereich geringfügig und kaum klangrelevant<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Olive<br />

4HD<br />

2498 Euro<br />

435 × 86 × 290 mm<br />

6 kg<br />

www.olivehifi.com<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopfhörer<br />

Eingänge – – – – –<br />

Ausgänge 1 1 1 – 1<br />

sonstige Anschlüsse<br />

CD-Laufwerk, IR-Input<br />

Datenschnittstellen<br />

USB, HDMI<br />

Features<br />

Audio-Server<br />

Festplattenkapazität<br />

2-Terabyte<br />

Backup/Ausbaufähigkeit des<br />

+/+<br />

Speichers<br />

Serverprotokoll<br />

UPnP<br />

Gapless (Lückenlose Wiedergabe) +<br />

LAN/WLAN +/+<br />

Freies Onlineradio +<br />

Musikdienste +<br />

Audioformate<br />

WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA,<br />

MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis<br />

Messdaten<br />

Signalr<strong>aus</strong>chabstand<br />

95 dB<br />

Übersprechen<br />

116 dB<br />

THD+N 0,0017 %<br />

Ausgangspegel<br />

1,4 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,067 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Audiowiedergabe in HD-Qualität<br />

· Einfache Bedienung mit Touchscreen<br />

· Umfangreise Onlineradiofunktionen<br />

Nachteile<br />

· HDMI-Anschluss nicht zu allen<br />

Fernsehgeräten kompatibel<br />

Bewertung<br />

Audiomesswerte<br />

Audiomessergebnisse 15/6<br />

Dynamik (messtechnisch) 5,5/6<br />

Neutralität (klanglich) 10/12<br />

Dynamik (klanglich) 11/12<br />

Basswiedergabe 10/12<br />

Mittenwiedergabe 11/12<br />

Höhenwiedergabe 10/12<br />

Wiedergabequalität 78/88<br />

Bedienung/Installation 26/28<br />

Ausstattung/Verarbeitung 41,5/49<br />

Gesamt<br />

145,5 von 165 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 88/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 31


Audiostreaming* unter<br />

400 Euro<br />

Dank zahlreicher Onlineplattformen und Musikdownloaddiensten wächst die digitale<br />

Musikbibliothek stetig an und Medien wie die CD verlieren immer mehr an<br />

Einfluss. Die Brücke zwischen Computer und Hi-Fi-Anlage schlagen die aktuellen<br />

<strong>Netz</strong>werkplayer. Dass solch eine kabellose Verbindung zwischen beiden Systemen<br />

nicht teuer sein muss, beweisen uns die drei Geräte im folgenden Vergleichstest.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Philips NP2500<br />

Sonos ZP90<br />

AUSGABE 2.2010<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Logitech Squeezebox Touch<br />

Testsieger<br />

AUSGABE 2.2010<br />

32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16


Sonos ZP90<br />

„Quadratisch, praktisch, gut“<br />

Der amerikanische Hersteller Sonos ist einer<br />

der Pioniere, wenn es darum geht, die <strong>Netz</strong>werkfähigkeit<br />

des Computers mit der Heimkinoanlage<br />

zu verknüpfen. Der ZonePlayer<br />

90 (ZP90) gilt dabei als Mittler zwischen beiden<br />

Systemen. Der kleinste <strong>Netz</strong>werkplayer<br />

der Sonos-Produktfamilie ist für einen Preis<br />

von 349 Euro erhältlich und lässt sich beliebig<br />

mit weiteren Produkten des Herstellers<br />

erweitern. Dank seiner kompakten Maße<br />

und mit einem Gewicht von nur 69 Gramm<br />

verschwindet der Player unauffällig in je<strong>dem</strong><br />

Hi-Fi-Rack. Im stabilen weißen Plastikgehäuse<br />

mit rutschfesten blauen Gummifüßen<br />

macht der ZP90 auch rein äußerlich<br />

eine gute Figur und erinnert<br />

dabei im Design an Apples Produktportfolio.<br />

Auf der Gehäusefront<br />

befindet sich neben den<br />

Lautstärkebuttons lediglich eine<br />

LED, die über den aktuellen Betriebszustand<br />

informiert. Auch<br />

die Gehäuserückseite gestaltet<br />

sich übersichtlich, aber dennoch<br />

funktional. Musikdateien nimmt<br />

der ZonePlayer von einem Computer<br />

oder <strong>Netz</strong>werkfestplatten<br />

(NAS)* über einen der beiden<br />

LAN*-Anschlüsse entgegen. Die Audio<strong>aus</strong>gabe<br />

erfolgt entweder analog<br />

oder digital. Sollten bereits alle Eingänge<br />

der Stereoanlage belegt sein, bietet<br />

der ZP90 einen zusätzlichen analogen<br />

Input, der das eingehende Signal direkt<br />

an seine Ausgänge durchschleift. Dank<br />

der Lautstärkeregelung am Gerät lassen<br />

sich ebenfalls zwei aktive Lautsprecher an<br />

den ZonePlayer anschließen, sodass keine<br />

weiteren Hi-Fi-Komponenten in der Signalkette<br />

mehr benötigt werden.<br />

Einfache Installation<br />

Damit sich die auf einem Computer hinterlegten<br />

Musikdateien auch an den ZP90<br />

streamen lassen, benötigt dieser<br />

eine Streaming-Server-Software.<br />

Sonos setzt dabei nicht<br />

auf das von vielen anderen Herstellern<br />

verwendete UPnP-AV-<br />

Server-Protokoll*, sondern<br />

verwendet das h<strong>aus</strong>eigene Sonosnet.<br />

Die passende Server-<br />

Software* „Sonos Desktop<br />

Controller“ ist bereits im Lieferumfang<br />

enthalten und kann<br />

auf je<strong>dem</strong> PC, Mac oder einer<br />

<strong>Netz</strong>werkfestplatte installiert<br />

werden. Einmal hinzugefügt,<br />

durchsucht der Server das <strong>Netz</strong>werk<br />

nach angeschlossenen<br />

Sonos-Geräten und durchscannt die Festplatte<br />

nach streambaren Musikdateien. Dabei<br />

werden die gängigsten komprimierten<br />

Audioformate unterstützt, gen<strong>aus</strong>o wie unkomprimierte<br />

WAV- und AIFF-Dateien mit<br />

einer Auflösung bis 16 Bit und 48 Kilohertz<br />

(kHz). Von reinem Datenstreaming abgesehen,<br />

kann der ZP90 auch auf eine Vielzahl<br />

an Onlineradiostationen zugreifen und um<br />

eigene Lieblingssender erweitert werden.<br />

Neben reinen Internetradios werden zusätzlich<br />

die Musikdienste Deezer, Last.fm<br />

und Napster unterstützt. Die Gerätesteuerung<br />

muss von H<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> über den „Sonos<br />

Desktop Controller“ am Computer vorgenommen<br />

werden. Dank gut gestalteter Benutzeroberfläche<br />

geschieht dies zwar sehr<br />

komfortabel, bindet den Nutzer aber immer<br />

wieder an den PC. Alternativ kann man den<br />

Sonos Controller 200 für weitere 349 Euro<br />

erwerben. Apple-iPod-touch- oder iPhone-<br />

Besitzer können sich kostenfrei eine SonosiPod-App<br />

mit gleichem Funktionsumfang<br />

herunterladen. Im Messlabor konnten wir<br />

Die Taktschwankungen sowohl im Pegel- als auch Zeitbereich<br />

sind nicht sehr klangrelevant<br />

Der otionale Sonos<br />

Controller überzeugt<br />

mit seinem<br />

Touchscreen<br />

Der beschnittene Frequenzverlauf macht sich<br />

auch klanglich bemerkbar<br />

einen Anstieg der Verzerrungen im Präsenzbereich<br />

bis hin zu den höchsten Frequenzen<br />

feststellen. Der dar<strong>aus</strong> resultierende helle<br />

und kühle Eindruck spiegelte sich auch in<br />

einem recht durchwachsenen Verzerrungsproduktverhältnis<br />

wider. Mit einem guten<br />

Signal-R<strong>aus</strong>chabstand sammelte der kleinste<br />

Sonos hingegen wieder Punkte. Dank des<br />

<strong>aus</strong>gezeichneten Übersprechungswertes<br />

(Crosstalk) von 99,5 Dezibel (dB) war eine<br />

weitläufige Breite der akustischen Bühne<br />

vernehmbar, der es nur an der nötigen<br />

Detailgenauigkeit mangelte.<br />

Für unseren Hörtest bevorzugten<br />

wir <strong>aus</strong>nahmslos unkomprimierte<br />

WAV-Dateien, die ein Vielfaches<br />

mehr an Auflösung gegenüber herkömmlichen<br />

MP3s bieten. Gleich<br />

vom ersten Testtitel an, einem modern<br />

produzierten Rocksong, fielen<br />

uns die hohe Lautheit und der helle<br />

Grundklang des Sonos ZP90 auf.<br />

Wirkten die verzerrten E-Gitarren<br />

dank leichter Anhebung in den<br />

unteren Mitten noch recht kernig,<br />

ließ der <strong>aus</strong>geprägte Präsenzanteil<br />

Schlagzeugbecken etwas silbrig<br />

erscheinen. In voller Orchesterbesetzung<br />

rückten die sonst eher dezenten<br />

Triangeln in den Vordergrund und verdeckten<br />

durch ihre hohe Lautheit feinste Details.<br />

Die weitläufige Breite des Stereobildes und<br />

die <strong>aus</strong>reichende räumliche Tiefe waren bei<br />

den Bewegungen einer Flamenco-Tänzerin<br />

durch den Raum hörbar.<br />

Dank umfangreicher Erweiterbarkeit spielt<br />

der kleinste Sonos ganz groß auf.<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis ist sehr<br />

un<strong>aus</strong>geglichen wie der Klang<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 33


Logitech Squeezebox Touch<br />

„Kleiner Player – hohe Formate“<br />

Logitech bietet mit der Squeezebox-Familie<br />

eine bunte Mischung an <strong>Netz</strong>werkplayern<br />

unterschiedlichster Größe und Ausstattung.<br />

Neu hinzugekommen ist dieses Jahr die<br />

Squeezebox Touch, die für einen Preis von<br />

299 Euro erhältlich ist. Auf den ersten Blick<br />

erinnert das 15 Zentimeter (cm) breite und<br />

zehn Zentimeter hohe Gerät in schwarzer<br />

Klavierlackoptik etwas an einen digitalen<br />

Bilderrahmen. Die Gerätebedienung erfolgt<br />

ganz komfortabel über ein in das Plastikgehäuse<br />

eingesetztes 4,3-Zoll-Farbdisplay<br />

mit Touchscreen. Schalter und Drehknöpfe<br />

sucht man hier vergebens. Durch die 20-<br />

Grad-Neigung der Squeezebox nach hinten<br />

wirkt das sonst gut lesbare Menü auf einige<br />

Meter Entfernung etwas undeutlich. Um<br />

<strong>dem</strong> abzuhelfen, verdoppelt sich die Schriftgröße<br />

bei der Steuerung des Gerätes über<br />

die Fernbedienung automatisch.<br />

Vom Heimnetzwerk <strong>aus</strong> streamt Logitechs<br />

Squeezebox Touch entweder über den<br />

LAN-Port oder kabellos per WLAN*. Selbst<br />

ohne separate Antenne konnten wir im Test<br />

keinerlei Empfangsprobleme feststellen. Die<br />

Verbindung zur Hi-Fi-Anlage geschieht über<br />

den analogen oder einen der beiden digitalen<br />

Ausgänge. Mit Letzteren kann man<br />

den internen D/A-Wandler umgehen und<br />

die Squeezebox direkt an einen externen<br />

Wandler anschließen. Wer sich noch kein eigenes<br />

Heimnetzwerk eingerichtet hat, kann<br />

Musikdateien und Fotos zunächst über den<br />

seitlichen SD-Card-Slot und den USB-Port<br />

beziehen. Schließt man eine externe Festplatte<br />

an den USB-Port an, lässt sich die<br />

Squeezebox Touch auch als reiner Server<br />

verwenden, auf den weitere Logitech-<br />

Squeezebox-Modelle zugreifen können.<br />

Einfachste Einrichtung<br />

Auch der technisch unbedarfteste Anwender<br />

braucht sich nicht vor der Einrichtung<br />

der Squeezebox Touch zu scheuen. Nach<br />

<strong>dem</strong> ersten Gerätestart wird<br />

direkt die gewünschte <strong>Netz</strong>werkverbindungsmethode<br />

erfragt. Ist die Internetverbindung<br />

einmal aufgebaut, erhält<br />

man mit gültiger E-Mail-Adresse<br />

Zugang zu Logitechs Server-<br />

Software „Squeezebox Server“.<br />

Das gleichnamige h<strong>aus</strong>eigene<br />

Protokoll basiert entgegen <strong>dem</strong><br />

allgemeinen Standard nicht<br />

auf der UPnP-Grundlage. Dass<br />

dies kein Nachteil sein muss,<br />

beweisen die Computerspezialisten<br />

von Logitech tadellos,<br />

denn die Software ist für PC<br />

und Mac kostenfrei erhältlich und selbst auf<br />

allen RipNAS-<strong>Netz</strong>werkspeichern bereits<br />

standardmäßig vorkonfiguriert. Nach erfolgreichem<br />

Installationsvorgang auf einem<br />

PC scannt der „Squeezebox Server“ die<br />

Festplatte automatisch nach verwertbaren<br />

Audiodateien, bei der selbst die iTunes-Bibliothek<br />

mit einbezogen wird. Dabei werden<br />

die bekanntesten komprimierten Audioformate<br />

unterstützt und sowohl vom<br />

<strong>Netz</strong>werk als auch USB-Stick <strong>aus</strong> samt Metadaten<br />

und Albencover wiedergegeben.<br />

Selbst unkomprimierte WAV-Files in HD-<br />

Auflösung bis zu 24 Bit und 192 kHz werden<br />

erkannt, intern jedoch auf 24 Bit und 96 kHz<br />

heruntergesampelt.<br />

Neben <strong>dem</strong> überwältigenden Aufgebot an<br />

Onlineradiostationen ist Logitechs Lösung<br />

lobenswert. Nach der einmaligen Anmeldung<br />

auf Mysqueezebox.com erhält man<br />

Zugang zu den bekanntesten gratis sowie<br />

kostenpflichtig nutzbaren Diensten. Nicht<br />

nur zu reinen Musikstationen bietet die<br />

Squeezebox Zugang, sondern auch zu sozialen<br />

<strong>Netz</strong>werken wie Facebook, Internetfotodiensten<br />

wie Flickr und Onlinemarktplätzen<br />

wie Amazon. Die Dienste lassen sich<br />

ähnlich Apples iPhone-Apps als Schnellwahl<br />

im Hauptmenü ablegen, lediglich ein<br />

zusätzlicher Nutzeraccount beim jeweiligen<br />

Anbieter ist für die Nutzung Vor<strong>aus</strong>setzung.<br />

Die Squeezebox Touch weiß nicht nur durch<br />

ihre einfache Bedienbarkeit, sondern auch<br />

im Messlabor dank ihres hervorragenden<br />

Übersprechungswertes von 98 dB zu gefallen.<br />

Das äußerst <strong>aus</strong>geglichene Verzerrungsproduktverhältnis<br />

sorgt zusätzlich für einen<br />

neutralen Klang. Für unseren Hörtest ließen<br />

Die Jitter-Messung der Logitech Squeezebox Touch liefert<br />

für einen kleinen <strong>Netz</strong>werkplayer erstaunlich gute Werte<br />

wir sämtliche komprimierten Musikdateien<br />

im <strong>Netz</strong>werk zurück und bedienten uns <strong>aus</strong>schließlich<br />

der deutlich detailreicheren und<br />

unkomprimierten WAV-Dateien. Im Test<br />

eines aktuellen Rocktitels klang die Snaredrum<br />

schön knackig, E-Gitarren hatten einen<br />

kernigen Grundcharakter und wurden<br />

durch eine in den Tiefmitten etwas vordergründige<br />

Bassgitarre unterstützt. Der allgemein<br />

hell durchzogene Klang der Squeezebox<br />

Touch äußerte sich in leichter Silbrigkeit<br />

der Schlagzeugbecken und ließ eine Triangel<br />

etwas zu vordergründig erscheinen. Positiv<br />

beeindruckt haben uns die kräftigen Bassimpulse<br />

des kleinen <strong>Netz</strong>werkspielers. Der<br />

tiefe Grundton einer Orgel klang ebenfalls<br />

sehr sauber und wusste zu gefallen. Auch<br />

eine sich durch den Raum bewegende Flamenco-Tänzerin<br />

erzeugte mit ihren Schritten<br />

ein gut hörbares Bassfundament auf<br />

<strong>dem</strong> Parkett. Lediglich ein paar Tanzschritte<br />

weiter in die Tiefe des Raumes hinein hätten<br />

wir uns noch gewünscht. Mit seinen zahlreichen<br />

Funktionen überrascht uns Logitech<br />

mit seinem vielseitigsten <strong>Netz</strong>werkplayer.<br />

Trotz Frequenzgangwelligkeiten klingt der<br />

Logitech sehr <strong>aus</strong>gewogen<br />

Dem <strong>aus</strong>geglichenen Verzerrungsproduktverhältnis<br />

verdangt der Player seinen Klang<br />

34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16


Philips NP2500<br />

„Niederländischer Klangveredler“<br />

Der kompakter <strong>Netz</strong>werkplayer NP2500 der<br />

niederländischen Firma Philips entstammt<br />

der h<strong>aus</strong>eigenen Streamium-Reihe und<br />

ist für einen Preis von 229 Euro erhältlich.<br />

Mit seinem gerade einmal 3,4 cm tiefen<br />

Plastikgehäuse in Klavierlackoptik liegt das<br />

Gerät voll im aktuellen Trend und wird damit<br />

zu einem echten Blickfang. Das 3,5-<br />

Zoll-LCD-Display ergänzt das Erscheinungsbild,<br />

könnte für uns jedoch noch mit einer<br />

Touchscreen-Funktion aufgewertet werden.<br />

Gerade bei zunehmen<strong>dem</strong> Betrachtungsabstand<br />

verschwimmen<br />

kleinere Bildinformationen mehr<br />

und mehr. Dafür bietet die Fernbedienung<br />

eine passende Taste,<br />

die bei Betätigung die Schriftgröße<br />

des Menüs verdoppelt. Getragen<br />

wird das Gehäuse von einem<br />

stabilen, mit vier Gummifüßen<br />

versehenen Aluminiumständer,<br />

der sich bis auf die Rückseite<br />

hindurchzieht. Darin eingelassen<br />

sind der analoge und digitale Koaxial<strong>aus</strong>gang.<br />

Auf eine optische<br />

Verbindung muss hier leider verzichtet<br />

werden. Externe Zuspieler<br />

wie ein CD-Player werden mit<br />

<strong>dem</strong> Auxiliary-Eingang verbunden,<br />

die Kommunikation mit <strong>dem</strong><br />

<strong>Netz</strong>werk erfolgt kabelgebunden<br />

über den LAN-Port oder kabellos<br />

via WLAN. Die Gerätesteuerung nimmt<br />

man über die umfangreiche Fernbedienung<br />

in typischer Philips-Qualität vor, die sämtliche<br />

Direktwahlfunktionen und Klangbearbeitungstools<br />

bereithält. Für die Eingabe<br />

längerer <strong>Netz</strong>werkschlüssel könnte lediglich<br />

das numerische Tastenfeld etwas größer<br />

<strong>aus</strong>fallen. Mit <strong>dem</strong> Kauf des Philips NP2500<br />

erhält man gleichzeitig eine „TwonkyMedia<br />

Server“-Lizenz. Der UPnP-Server ist sowohl<br />

für Mac und PC erhältlich, durchsucht den<br />

Computer automatisch nach freigegebenen<br />

Dateien und stellt diese<br />

samt Metadaten und Albencover<br />

im Heimnetzwerk bereit.<br />

Unterstützt werden die gebräuchlichsten<br />

verlustfrei und<br />

verlustbehaftet komprimierten<br />

Audiodateien, während WAV-<br />

Files mit der Standard-CD-<br />

Auflösung 16 Bit und 44,1 kHz<br />

wiedergegeben werden können.<br />

Neben <strong>dem</strong> reinen Audiodatenstreaming<br />

unterstützt<br />

der <strong>Netz</strong>werkplayer zahlreiche<br />

Internetradioangebote, die in<br />

bereits vorsortierten Genrelisten<br />

schnell anwählbar sind.<br />

Lediglich auf ein zusätzliches Angebot an<br />

Musikdiensten muss beim Philips NP2500<br />

verzichtet werden.<br />

Klangaufbereitung<br />

Eines der Haupt<strong>aus</strong>stattungsmerkmale des<br />

Philips-<strong>Netz</strong>werkplayers ist seine automatische<br />

Klangbearbeitung und Restauration<br />

komprimierter Audiofiles. Die Funktionen<br />

basieren auf der Rechenleistung des verbauten<br />

digitalen Signalprozessors (DSP).<br />

Die Full-Sound-Technologie soll datenreduzierten<br />

Audioformaten wieder zu größerer<br />

Dynamik verhelfen. Im Hörtest konnten wir<br />

einen kräftigeren Bass- und aufgehellten<br />

Hochtonbereich feststellen. Durch die Verbreiterung<br />

der Stereobasis wurde die akustische<br />

Mitte angehoben. Stark komprimierte<br />

Audiodateien profitierten deutlich von der<br />

Full-Sound-Technologie, verlustfreie WAV-<br />

Files sollten hingegen weiterhin ohne Klangaufbereitung<br />

gehört werden. Messtechnisch<br />

lieferte Philips‘ NP2500 durchweg gute<br />

Werte. Die Audiobandbreite überzeugte<br />

Sehr hohe Taktschwankungen mit zwei Maxima stören das<br />

Klangbild<br />

Der leicht abfallende Frequenzverlauf sorgt für<br />

einen beschnittenen Grundton<br />

mit geringen Frequenzgangabweichungen<br />

und <strong>aus</strong>gezeichnetem Signalr<strong>aus</strong>chabstand.<br />

Für klangliche Neutralität ohne zusätzliche<br />

Härten sorgt das sehr <strong>aus</strong>geglichene Verzerrungsproduktverhältnis.<br />

Auch die Übersprechdämpfung<br />

der Kanäle zueinander<br />

ist <strong>aus</strong>gezeichnet. Dies<br />

macht sich letztlich auch klanglich<br />

in einer sehr weitläufigen Bühne<br />

bemerkbar. Die Breite ist zwar<br />

nicht mit der detailreichen Aufsplittung<br />

eines deutlich höherwertigen<br />

Gerätes vergleichbar,<br />

stellt jedoch in dieser Preiskategorie<br />

fast schon eine Referenz dar.<br />

Die leichte Oberbassanhebung im<br />

Frequenzbereich um 200 Hertz<br />

(Hz) steht besonders modern<br />

produzierten Musikstücken gut.<br />

Verzerrten E-Gitarren verleiht<br />

dies eine gewisse klangliche Kernigkeit.<br />

Bassimpulse wurden vom<br />

Philips äußerst trocken und wuchtig<br />

präsentiert, hätten aber ein<br />

wenig mehr Low-End vertragen<br />

können. Im Frequenzgangdiagramm ist der<br />

High-Pass-Filter deutlich zu erkennen, der<br />

in den unteren Mitten langsam einsetzt und<br />

bei ca. 25 Hz 0,5 dB gefiltert hat. Dadurch<br />

entsteht ein allgemein heller Klangcharakter<br />

mit einem leicht beschnittenen Grundton.<br />

Akustikgitarren und Triangeln klangen<br />

etwas heller als gewohnt, dafür hatten<br />

Gesangsstimmen nicht mit einer Konsonantenüberzeichnung<br />

zu kämpfen. Der kleine<br />

Niederländer überzeugt sowohl klanglich als<br />

auch mit modernem Design.<br />

Das Verzerrungsprodukverhältnis ist so neutral<br />

wie der Klang des Philips<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 35


Fazit<br />

In unserem Vergleichstest aktueller <strong>Netz</strong>werkplayer<br />

im Preisbereich bis 400 Euro<br />

waren wir doch überrascht, was die kleinen<br />

Geräte alles leisten können. Der Testsieger<br />

Logitech Squeezebox Touch erlangte 83<br />

Prozent und ist damit selbst höherpreisigen<br />

Playern dicht auf den Fersen. In Sachen<br />

<strong>Netz</strong>werkfunktionen und Unterstützung<br />

von Musikdiensten stehen die drei Kleinen<br />

den teureren Konkurrenten in nichts nach<br />

und selbst deren Klangqualitäten nähern<br />

sie sich unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen<br />

D/A-Wandlers an. Alle drei Testmodelle<br />

verfügen über die dafür<br />

notwendigen digitalen<br />

Ausgänge. Der Testsieger<br />

Logitech zeigte sich dabei<br />

besonders anschlussfreudig,<br />

denn er hatte als<br />

einziger Kandidat einen<br />

USB-Port und SD-Card-<br />

Slot zu bieten, worüber<br />

sich zusätzlich Bilder und<br />

Musikdateien wiedergeben<br />

lassen. Die Logitech Squeezebox<br />

Touch bewies auch<br />

die größte Audioformatvielfalt<br />

und konnte neben den<br />

gängigsten komprimierten<br />

Musikdateien selbst unkomprimierte<br />

WAV-Files mit der<br />

HD-Auflösung von 24 Bit<br />

und 192 kHz wiedergeben.<br />

Den zweiten Platz erlangte<br />

Philips‘ NP2500 mit einer<br />

Gesamtwertung von 74 Prozent.<br />

Die ermittelten Ergebnisse<br />

im Messlabor konnten<br />

uns bei solch kompakten<br />

Maßen durch<strong>aus</strong> überzeugen.<br />

Da sich das Gerät mit<br />

<strong>dem</strong> beliebten UPnP-AV-<br />

Server-Protokoll versteht,<br />

sind die meisten <strong>Netz</strong>werkfestplatten<br />

bereits von H<strong>aus</strong><br />

<strong>aus</strong> kompatibel. Dank der<br />

mitgelieferten „Twonky-<br />

Media Server“-Lizenz lässt<br />

sich aber auch <strong>aus</strong> je<strong>dem</strong><br />

handelsüblichen Computer<br />

ein kompletter Audioserver<br />

machen. Auf Platz drei<br />

landete in unserem Vergleichstest<br />

der Sonos ZP90,<br />

der seinen beiden Kontrahenten<br />

jedoch dicht auf<br />

den Fersen ist. Besonders<br />

beeindruckte uns die mitgelieferte<br />

Server-Software<br />

mit ihren umfangreichen<br />

und benutzerfreundlichen<br />

Funktionen. Auch deren<br />

Ausstattung<br />

Pendant auf <strong>dem</strong> iPod touch konnte uns<br />

mit <strong>dem</strong> schicken Interface und der einfachen<br />

Bedienung überzeugen. Lediglich<br />

die anfallenden Extrakosten für zusätzlich<br />

benötigte Hardware zur Nutzung der Funkoption<br />

und die entstehenden Ausgaben<br />

für eine Fernbedienung sehen wir eher als<br />

Basis<strong>aus</strong>stattung. Die kostenfreie iPod-App<br />

ist hingegen für alle Apple-Handy-Besitzer<br />

eine starke Alternative.<br />

Die Einstiegsnetzwerkplayer überzeugten<br />

insbesondere durch ihren Funktionsumfang,<br />

der selbst den größten Geräten das<br />

Testsieger<br />

Wasser reichen kann. Wer auf Erweiterbarkeit<br />

setzt, sollte sich den Sonos-Player etwas<br />

näher anschauen, klanglich überzeugte uns<br />

der Logitech am meisten und Philips punktet<br />

mit seiner Klangaufbereitung dank DSP.<br />

Mit zusätzlichem D/A-Wandler steigen alle<br />

drei Geräte noch einmal eine Liga auf.<br />

Alternative Geräte<br />

Teac WAP 8500, Popcorn Hour A-200, Freecom<br />

MusicPal, Pinnacle Systems SoundBridge<br />

Home Music, Terratec Electronic Noxon 2<br />

Allgemein<br />

Hersteller Logitech Philips Sonos<br />

Modell Squeezebox Touch NP2500 ZP90<br />

Preis/Straßenpreis 299 Euro 229 Euro 349 Euro<br />

Maße B/H/T 15 × 11 × 8 mm 252,5 × 99 × 34 mm 136 × 74 × 140 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem 0,5kg 0,46 kg 0,69 kg<br />

Informationen www.logitech.de www.philips.de www.sonos.com<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge – – – – – – – 1 – – – – 1 – –<br />

Ausgänge 1 1 1 – 1 1 – 1 – 1 1 1 1 – –<br />

sonstige Anschlüsse – – –<br />

Datenschnittstellen USB, LAN, SD-Card-Slot LAN LAN<br />

Features<br />

<strong>Netz</strong>werkplayer<br />

Serverprotokoll Squeezebox Server UPnP (Universal Plug & Play) Sonos Net<br />

Gapless<br />

+ + +<br />

(lückenlose Wiedergabe)<br />

LAN/WLAN +/+ +/+ +/+<br />

Freies Onlineradio + + +<br />

Musikdienste Deezer, Last.fm, Classical.com uvm. – Deezer, Last.fm, Napster<br />

Audioformate<br />

WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA<br />

(Losless), MP3, FLAC, (HD-) AAC, Ogg<br />

Vorbis, AIFF, Apple Losless<br />

WAV (bis 16 Bit/44,1 kHz), WMA, MP3,<br />

FLAC, AAC, Ogg Vorbis, eAAC+<br />

WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz), WMA,<br />

MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, Audible,<br />

iTunes Plus<br />

Messdaten<br />

Signal-r<strong>aus</strong>chabstand (SNR) 87 dB 92 dB 87 dB<br />

Übersprechen 99 dB 86 dB 99 dB<br />

THD+N 0,022% 0,023 % 0,021 %<br />

Ausgangspegel 6,3 dBV 6,4 dBV 6,5 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung 0,031 dB 0,74 dB 0,24 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· Touchscreen Display<br />

· Wiedergabe von HD-Audioformaten<br />

· Zahlreiche Musikdienste<br />

· Zusatzdienste wie facebook, flickr<br />

· Umfangreiche Klangpresets und<br />

Audiobearbeitungsmöglichkeiten<br />

· Analoger Audioeingang zum<br />

Durchschliff<br />

· Einfache Erweiterbarkeit mit zusätzlichen<br />

Sonos Artikeln<br />

· Steuerung via Sonos Desktop<br />

Controller<br />

Nachteile · Keine Audioeingänge · Keine Musikdienste Unterstützung<br />

· Keine USB-Schnittstelle<br />

· Fernbedienung separat errhältlich<br />

· WLAN-Funktion erst mit ZoneBridge<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 14,5/16 14/16 13/16<br />

Neutralität (messtechnisch) 5/6 5/6 4/6<br />

Dynamik (messtechnisch) 4,5/6 4,5/6 4/6<br />

Neutralität (klanglich) 9/12 8,5/12 7,5/12<br />

Dynamik (klanglich) 8/12 9/12 7,5/12<br />

Basswiedergabe 8/12 8/12 7/12<br />

Mittenwiedergabe 7,5/12 7/12 6/12<br />

Höhenwiedergabe 7,5/12 7/12 6/12<br />

Wiedergabequalität 64/88 63/88 55/88<br />

Bedienung/Installation 26/28 23,5/28 24/28<br />

Ausstattung/Verarbeitung 33/39 28,5/39 28/39<br />

Gesamt 123 von 155 Punkten 115 von 155 Punkten 108 von 155 Punkten<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Gut 83/100<br />

Gut 74/100 Befriedigend 69/100<br />

Kopfhörer<br />

Kopfhörer<br />

Kopfhörer<br />

36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


HD-Audiowiedergabe<br />

via <strong>Netz</strong>werk<br />

Die Zahl der <strong>Netz</strong>werk-Audiostreamer wächst wie ihr Funktionsumfang. Hochaufgelöste<br />

Audiodaten finden in Zukunft zunehmend gen<strong>aus</strong>o Verbreitung, wie es mit<br />

datenreduzierten Musiktiteln jetzt schon der Fall ist. Wir haben zwei interessante<br />

Geräte miteinander verglichen, die Ihnen die modernen Verbreitungsmöglichkeiten<br />

fernab von CD und Co. schon heute näherbringen.<br />

VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />

Logitech Transporter<br />

AUSGABE 2.2010<br />

T+A Pulsar MP 1260 R<br />

<strong>TEST</strong>SIEGER<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 37


T+A Pulsar MP 1260 R<br />

„Audio-<strong>Netz</strong>werkstreamer und klangvoller D/A-Wandler“<br />

Das ist ein Bezier/IIR-Filter <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> T+A, welches<br />

ein sehr natürliches Klangergebnis liefert<br />

Unter den goldenen T+A Labels verbergen sich die D/A-Wandler von Burr Brown. Diese Platine<br />

enthält die aufwendige, differenziale Technik<br />

Der T+A Pulsar MP 1260 R ist ein Audio-<br />

<strong>Netz</strong>werkstreamer par excellence. Im dezenten,<br />

schlichten Design erscheint der<br />

Pulsar. Alle Kanten des Aluminiumgehäuses<br />

sind sorgfältig abgeschrägt, was der flachen<br />

Bauhöhe in Verbindung mit den bedienfreundlichen<br />

runden Druckknöpfen sehr gut<br />

steht. Eine Bedienung ist also auch am Gerät<br />

möglich – allerdings geht sie mit <strong>dem</strong> Signalgeber<br />

noch komfortabler von der Hand.<br />

Mit der auf der Rückseite vorhandenen<br />

Systemschnittstelle R-Link ist eine Verkopplung<br />

mehrerer Geräte der R-Serie und deren<br />

Systemfernbedienung möglich. Das Display<br />

mit seinen blau leuchtenden Buchstaben ist<br />

auch bei geringer Beleuchtung gut lesbar.<br />

Im Display werden alle wichtigen Angaben<br />

zum gespielten Titel, <strong>dem</strong> Interpreten und<br />

der Musik angezeigt; der Stationsname<br />

wird ebenfalls eingeblendet. Es sei an dieser<br />

Stelle auch erwähnt, dass ein UKW-Radio<br />

integriert ist, das natürlich auch RDS-Funktionen<br />

bietet. Aber das wichtigste Ausstattungsmerkmal<br />

ist die hervorragende D/A-<br />

Wandler-Funktionalität. Diese ergibt sich<br />

nicht nur für alle Musikinhalte, die via LAN*,<br />

WLAN* oder USB den Weg in den Pulsar<br />

finden, sondern gilt auch für Musik, die über<br />

die beiden digitalen Eingänge zugespielt<br />

wird. Alternativ kann das Audiomaterial an<br />

einen externen D/A-Wandler weitergegeben<br />

werden, wozu der digitale koaxiale Ausgang,<br />

der dank firmeneigener Re-clocking<br />

Technique sehr jitterarm ist, dient. Zu den<br />

weiteren Anschlüssen der Rückseite zählt<br />

eine zweite USB-Buchse, die eine direkte<br />

digitale Übertragung der Daten vom iPod<br />

sowie dessen Steuerung erlaubt. Der andere<br />

USB-Anschluss dient als Schnittstelle für alle<br />

FAT-formatierten Speichermedien, wie z. B.<br />

MP3-Player. Die problemlose Handhabung<br />

des UPnP-AV-Server*-Protokolls ermöglicht<br />

den Zugriff auf NAS* oder Computer<br />

in Ihrem Heimnetzwerk, die den „Twonky-<br />

Media Server“ oder den „Windows Media<br />

Player 11“ verwenden. Auch der direkte<br />

Auf der Rückseite sind alle Anschlüsse vertreten. Selbst eine Antennebuchse ist vorhanden, gen<strong>aus</strong>o<br />

wie die audiophile Markierung der <strong>Netz</strong>phase am Kaltgeräteanschluss<br />

Dies ist das häufigste Standardfilter, mit einem<br />

unnatürlichen Klangergebnis<br />

Zugriff auf Internetradioangebote mit <strong>dem</strong><br />

vorinstallierten vTuner-Premium-Dienst, der<br />

eine wahrhafte Fülle an regionalen wie internationalen<br />

Stationen liefert, ist integriert<br />

und nach Belieben erweiterbar. Wir konnten<br />

problemlos alle Funktionen <strong>aus</strong>führen, egal<br />

welche Medienanbindung wir verwendeten;<br />

sofort hatten wir die Möglichkeit, eine hohe<br />

Anzahl von verschiedenen Audioformaten<br />

wiederzugeben. Einzig und allein Aufnahmen,<br />

die eine höhere Abtastrate als 96 Kilohertz<br />

(kHz) verwendeten, waren für den<br />

Pulsar nicht abspielbar. Dafür erfolgt die Navigation<br />

nach einer kurzen Eingewöhnungsphase<br />

sehr intuitiv und zum großen Teil mit<br />

den Pfeiltasten der Fernbedienung, gen<strong>aus</strong>o<br />

wie am Gerät selbst. Einige nützliche Funktionen<br />

erleichtern den täglichen Umgang.<br />

So ist mit einem Tastendruck der favorisierte<br />

Sender oder Musiktitel sogleich in der jeweiligen<br />

Liste gespeichert.<br />

T+A hat in der 1260er-Serie einen höchst audiophilen<br />

Weg der Wiedergabe entwickelt.<br />

Dabei werden die Audiodaten in einem<br />

Hochleistungs-DSP (digitaler Signalprozessor)<br />

mit enormer Rechenpräzision von 56 Bit<br />

auf eine Abtastrate von bis zu 384 kHz heraufgerechnet<br />

und an die Burr-Brown-PCM-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Logitech, Stock.xchng, T+A<br />

38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16


Eine <strong>aus</strong>gelichene Verzerrungsproduktrate<br />

sorgt für eine klangneutrale Wiedergabe<br />

Diese aufgesetzte Mini-PCI-Platine sorgt für die störungsfreie WLAN-Kommunikation<br />

1795-32-Bit-D/A-Wandler weitergeleitet. Für<br />

jeden Audiokanal arbeiten vier Stück in symmetrischer<br />

Verschaltung. Dar<strong>aus</strong> ergibt sich<br />

die Reduktion von Wandlungsfehlern auf<br />

ein Viertel und die Halbierung des Wandlerr<strong>aus</strong>chens.<br />

Die nachgeschalteten Ausgangstreiberstufen<br />

sind ebenfalls differenzial mit<br />

Analog Devices‘ Operationsverstärkern<br />

AD 823 A aufgebaut, deren Signale für<br />

jeden Audiokanal über einen Burr-Brown-<br />

OPA-211 als Lowpass-Rekonstruktionsfilter<br />

zu den relaisgeschalteten Ausgängen<br />

geleitet werden. Die Schaltungen<br />

sind mit feinsten r<strong>aus</strong>charmen Folienkondensatoren<br />

<strong>aus</strong>gestattet und haben<br />

ihre Stromversorgung in unmittelbarer<br />

Nähe. Mit der DSP-Berechnung werden<br />

die Oversampling-Filter der Wandler umgangen<br />

und vier umschaltbare Filter zur<br />

Verfügung gestellt, wobei jeder Filter ein<br />

anderes Impulsverhalten erzeugt. Neben<br />

<strong>dem</strong> Standard-FIR-Filter der meisten<br />

D/A-Wandler hat der T+A drei impulsoptimierte<br />

Filtervarianten, davon zwei sogenannte<br />

Bezier-Interpolatoren, verbaut.<br />

Diese klangen für uns am realsten, denn<br />

sie beinhalten keine unnatürlichen Einschwingvorgänge.<br />

Im direkten Vergleich<br />

konnten wir enorm gesteigerte, präzise<br />

räumliche Abbildungen und eine lebendigere<br />

Dynamik erleben. All diese wichtigen<br />

Stationen werden von einem hochstabilen<br />

Taktgeber kontrolliert, damit kein<br />

sogenannter Jitter die Audiowiedergabe<br />

durch Taktungenauigkeiten trüben kann.<br />

Der klangliche Eindruck bestätigt den<br />

technischen Aufwand. Auch dieses Gerät<br />

kann stark datenreduzierte Musik nicht rekonstruieren,<br />

es besitzt aber die Fähigkeit,<br />

die Wiedergabe deutlich aufzuwerten. Mit<br />

verlustfreien Formaten erlebten wir transientenreiche,<br />

agile, sehr dynamisch-mitreißende<br />

Reproduktionen, deren räumliche<br />

Auflösung in Tiefe und Breite in der akustischen<br />

Bühne kaum zu übertreffen ist.<br />

Wir hörten eine analoge Wärme gepaart<br />

mit schöner Plastizität sowie Gesangsstimmen,<br />

die so real klingen, dass sie beinahe<br />

körperlich erscheinen. Flamenco-Gitarren<br />

erklangen mit schnell gespielte Saiten und<br />

erschienen auf der akustischen Bühne mit<br />

Esprit und warmem, ehrlichem Grundton.<br />

Straffe, konturreiche und nie verwaschene<br />

Bässe, die zusammen mit <strong>dem</strong> weit und<br />

luftig wirkenden Hochtonbereich den perfekten<br />

Rahmen für jeden Solisten bieten,<br />

überzeugten uns im Hörtest. Der Bereich<br />

der Mitten ist durch das Umschalten der<br />

Filter am ehesten beeinflussbar. Dadurch<br />

können perkussive Instrumente mehr<br />

oder weniger in den Vordergrund treten.<br />

Auch die räumliche Ausdehnung eines Orchesters<br />

ist damit eindrucksvoll variabel.<br />

Dieses Gerät werden Sie auch als reinen<br />

D/A-Wandler lieben lernen, denn die von<br />

uns erfassten Messwerte entsprechen<br />

den Angaben von T+A und reihen sich in<br />

den <strong>aus</strong>gezeichneten Gesamteindruck des<br />

Gerätes ein.<br />

Bei der Wiedergabe von 96 kHz Audio verläuft<br />

der Frequenzgang selbst bis 40 kHz eben<br />

Der prozentuale Anteil der Verzerrungen im<br />

analogen Ausgangssignal ist sehr schwach<br />

Eine <strong>aus</strong>gezeichnete Übersprechdämpfung<br />

sorgt für fabelhafte räumliche Auflösung<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 39


Logitech Transporter<br />

„Audio-<strong>Netz</strong>werkstreamer mit professionellem Anspruch“<br />

Logitechs Streaming-Client „Transporter“<br />

war einmal ein Produkt der Firma Slim<br />

Devices, bis sie von <strong>dem</strong> Computerspezialisten<br />

aufgekauft wurde. Genau genommen<br />

ist das Gerät die High-End-Variante<br />

der Logitech-Squeezebox-Reihe. Praktisch<br />

gesehen macht er auch das Gleiche: Musikstreaming<br />

vom Computer, von der <strong>Netz</strong>werkfestplatte,<br />

freien Internetradioangeboten<br />

und Musikdiensten und Weitergabe an<br />

die Hi-Fi-Anlage. Dienste wie etwa vTuner<br />

sind nicht vorinstalliert. Der Unterschied<br />

liegt dann aber doch nicht nur im Detail,<br />

denn der „Transporter“ kommt mit einer<br />

Vielzahl an professionellen Anschlüssen daher.<br />

Kontakt zum <strong>Netz</strong>werk wird wie üblich<br />

über die LAN*- oder WLAN*-Schnittstelle<br />

aufgebaut. Die dafür nötige Empfangsantenne<br />

kann an einer der beiden Buchsen<br />

verschraubt werden. Neben den typischen<br />

optischen und koaxialen Digitalschnittstellen<br />

bietet der Logitech noch jeweils einen<br />

BNC- und AES/EBU-Anschluss an, also professionelle<br />

Schnittstellen. Damit kann der<br />

„Transporter“ auch externe D/A-Wandler<br />

versorgen oder selbst D/A-Wandler für andere<br />

Quellen sein. Dank eines zusätzlichen<br />

BNC-Wordclock-Anschlusses ist das Gerät<br />

sogar über einen externen Taktgeber synchronisierbar,<br />

um auftretende Jitter-Fehler<br />

zu minimieren. Ausgegeben werden die<br />

analogen Signale entweder über Cinch<br />

oder symmetrisch über XLR. Etwas schade<br />

dagegen ist der fehlende USB-Anschluss<br />

zur direkten Wiedergabe von Musikdateien<br />

Die beiden großen Displays können verschiedene informationen darstellen und sind sehr gut lesbar.<br />

Die Bedienung mit <strong>dem</strong> multifunktionalen Drehknopf in der Mitte ist eine hilfreiche Lösung<br />

über eine angeschlossene Festplatte. Die<br />

Gehäuseverarbeitung ist von guter Qualität<br />

und macht mit den abgerundeten Gehäusekanten<br />

und beiden Displays auch optisch<br />

eine gute Figur. Die Gehäusefront besteht<br />

<strong>aus</strong> zwei getrennten Bereichen, die in der<br />

Mitte durch einen großen Endlosdrehknopf<br />

unterteilt werden. Mit ihren sieben Tasten<br />

und <strong>dem</strong> Display dient die linke Hälfte der<br />

Menüsteuerung und Anzeige, während die<br />

rechte Seite für die Musikwiedergabe und<br />

Steuerung vorgesehen ist. Alle Bedienelemente<br />

sind qualitativ sehr hochwertig, wie<br />

es sich auch am elektronisch beeinflussten<br />

Drehgeber von Transnav zeigt, dessen<br />

Rasterung elektrisch an die Menü<strong>aus</strong>wahl<br />

angepasst wird. Die Steuerung des Gerätes<br />

ist ebenfalls mit der Fernbedienung möglich,<br />

dabei sind die wichtigsten Funktionen<br />

mit hintergrundbeleuchteten Tasten versehen.<br />

Interessant anzusehen sind die beiden<br />

großen digitalen VU-Meter, die Auskunft<br />

über den Aussteuerungspegel der aktuell<br />

wiedergegebenen Musik erteilen. Diese<br />

Anzeige kann auch als Frequenzspektrumsanalyzer<br />

fungieren. Problemlos verläuft die<br />

Geräteeinrichtung. Der „Transporter“ erfragt<br />

nach erster Installation die bevorzugte<br />

Verbindungsmethode zum Heimnetzwerk,<br />

anschließend lässt sich das <strong>Netz</strong>werkkennwort<br />

auf der Fernbedienung wie mit einer<br />

Handytastatur eingeben. Für das Streaming<br />

von auf <strong>dem</strong> Computer oder <strong>Netz</strong>werkfestplatten<br />

befindlichem Audiomaterial wird die<br />

„Squeezebox Server“-Software benötigt.<br />

Sie durchsucht <strong>aus</strong>gewählte Musikordner<br />

nach wiedergabefähigen Musikdateien. Logitechs<br />

Gerät erkennt auch Metadaten und<br />

zeigt diese in seinem Display an. Da er die<br />

„Squeezebox Server“-Software benutzt,<br />

ist er nicht auf das häufig verwendete<br />

UPnP-AV-Server*-Protokoll angewiesen.<br />

Mit einer Anmeldung bei Mysqueezebox.<br />

com ist es möglich, auf die verschiedensten<br />

Professionelle Anschlüsse auf der analogen wie der digitalen Ebene lassen keine Wünsche aufkommen.<br />

Die <strong>Netz</strong>werkanbindung geschieht via LAN und WLAN, hier sind zwei Antennen anschliessbar<br />

Auch der Transporter zeigt ein sehr gutmütiges<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

Mit 96 kHz Audio zeigt sich ein weiter Frequenzgang<br />

mit leichter Unebenheit bei 2 kHz<br />

Die Verzerrungsanteile im analogen Ausgangssignal<br />

spielen keine hörbare Rolle<br />

Ausgezeichnete Werte für die Übersprechdämpfung<br />

geben jeder Wiedergabe Raum<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Logitech, T+A<br />

40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de * Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16


Musikdienste zuzugreifen und das Gerät<br />

direkt über die Website zu steuern. Dies<br />

gelingt ebenso mit einem internetfähigen<br />

Handy. Der positive Ersteindruck wurde<br />

dann aber doch mit einer etwas unübersichtlichen<br />

Menüführung am „Transporter“<br />

getrübt. Etwas störend waren leider auch<br />

die hörbaren Betriebsgeräusche, die beim<br />

Menüwechsel immer wieder auftraten. Bei<br />

Musikwiedergabe überzeugte das Modell<br />

dafür mit angenehmer Ruhe.<br />

Zu den inneren Werten gehören zwei getrennte<br />

<strong>Netz</strong>teile mit streufeldarmen Ringkerntransformatoren,<br />

wovon das eine die<br />

Digital- und <strong>Netz</strong>werktechnik und das andere<br />

den D/A-Wandler mit den analogen<br />

Ausgangsstufen versorgt. Als Wandler<br />

kommt ein leistungsfähiger AKM-AK4396-<br />

192-kHz-24-Bit-D/A-Konverter zum Einsatz,<br />

dessen Ausgänge über breitbandige<br />

und r<strong>aus</strong>charme Operationsverstärker NE<br />

5534 jeweils getrennt für die XLR- und<br />

Chinch-Anschlüsse verstärkt werden. Die<br />

doppelt symmetrische Stromversorgung<br />

für die Ausgänge befindet sich in unmittelbarer<br />

Nähe und wird von zwei Chips<br />

der Firma Analog Devices kontrolliert. Eine<br />

klare Schaltungsstruktur in SMD-Bauweise<br />

ist mit hochwertigen Kondensatoren<br />

bestückt. Ein Xilinx-SlimDSP übernimmt<br />

die Aufarbeitung der Audiodaten vor der<br />

Wandlung und zwei weitere AKM-Schaltkreise<br />

managen die digitalen Ein- und<br />

Ausgänge. Dieser Aufwand spiegelt sich<br />

in den sehr guten Messergebnissen wider,<br />

die geringstes Übersprechen und niedrigstes<br />

Verzerrungsverhalten aufzeigen. Doch<br />

wie klingt dies musikalisch? Abgesehen<br />

von datenreduzierter Musik, die kaum<br />

noch aufzuwerten ist, bieten Musiken in<br />

weniger verlustbehafteten Formaten mit<br />

<strong>dem</strong> „Transporter“ eine sehr schöne <strong>aus</strong>geprägte<br />

räumliche Tiefe und Breite der<br />

akustischen Bühne. Auffällig ist der zurückhaltende<br />

Mittenbereich, <strong>dem</strong> es zuweilen<br />

etwas an präziser oder prägnanter Auflösung<br />

fehlte und der damit nicht die höchste<br />

Plastizität in der Darstellung von Stimmen<br />

oder Soloinstrumenten erreichte. Dabei<br />

wurden jedoch keine feindynamischen<br />

Details verschluckt. Angenehm fiel der<br />

nicht überzeichnete Hochtonbereich auf,<br />

der nie einen S-Laut oder Konsonanten<br />

im Gesang überspitzte. Saiteninstrumente<br />

erklangen dafür etwas träge, auch bei<br />

perkussiven Instrumenten erschienen die<br />

Impulse etwas gebremst. In sehr dichten<br />

Orchesteraufnahmen konnte der schlanke<br />

Oberbass mit Konturiertheit überzeugen,<br />

zumal der Tiefbass stark erweitert schien.<br />

Dies brachte wuchtige Bassimpulse ohne<br />

Überzeichnungen. Für uns ist der „Transporter“<br />

ein modern klingendes Gerät ohne<br />

künstlich erzeugte analoge Patina mit<br />

viel Räumlichkeit.<br />

Ein Blick auf die Squeezebox Server Software<br />

lässt den Funktionsumfang erahnen<br />

Der Logitech Transporter bietet mit seinen<br />

großen Anzeigen auch etwas für die Augen<br />

Der Blick in das Innere des Logitech Transporters zeigt das übersichtliche wie effieziente<br />

Platinenlayout<br />

Ein Blick auf einen Teil der Platine, zeigt die spezielle Aufbereitung der<br />

Betriebsspannung für die AKM-D/A-Wandlung<br />

Getrennte <strong>Netz</strong>teile: für den analogen und den digitalen Teil der Schaltungen.<br />

Eine Mini-PCI Karte ist für die WLAN Kommunikation eingebaut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 41


Fazit<br />

Zusammenfassend können wir sagen, dass<br />

der T+A Pulsar MP 1260 R mit <strong>dem</strong> Prädikat<br />

„<strong>aus</strong>gezeichnet“ den „Transporter“<br />

von Logitech mit <strong>dem</strong> Prädikat „sehr gut“<br />

um mehr als eine Nasenlänge übertroffen<br />

hat. Die Gründe dafür liegen in den klanglichen<br />

Qualitäten, die der Pulsar zu Gehör<br />

brachte, auch wenn mit der Wiedergabe<br />

oberhalb von 96 kHz Schluss war. Das Logitech-Gerät<br />

dagegen beherrschte diese<br />

Disziplin bis zu 192 kHz. Die von T+A implementierte<br />

klangliche Variabilität ist nahezu<br />

unschlagbar. Dadurch ergeben sich<br />

je nach musikalischer Richtung die idealen<br />

Wiedergabebedingungen. Von insgesamt<br />

vier Filtern sind die beiden umschaltbaren<br />

Bezier-Interpolatoren <strong>dem</strong> klanglichen<br />

Verhalten einer analogen Signalkette am<br />

ähnlichsten. Die räumliche Auflösung und<br />

Dynamikfähigkeit der Wiedergabe steigerten<br />

sich dadurch hörbar. Da sind die leicht<br />

besser scheinenden technischen Messwerte<br />

des Logitech nur Unterschiede im<br />

Promillebereich, die mit bloßem Ohr nicht<br />

mehr zu erfassen sind. Es fiel uns beim<br />

Testen schon häufig auf, dass Geräte mit<br />

idealen Messwerten nicht gleichzeitig am<br />

besten klingen. Der Klang des T+A Pulsar<br />

MP 1260 R ist <strong>dem</strong> Logitech „Transporter“<br />

in puncto Wiedergabeneutralität deutlich<br />

überlegen. Dies zeigt sich schon in der sehr<br />

gut konturierten Basswiedergabe, die beim<br />

„Tranporter“ nicht an das Maß des Pulsar<br />

heranreichte, auch wenn sein Low-End<br />

erweiterter schien. Sehr eindrucksvoll im<br />

Vergleich ist die Darstellung der kritischen<br />

mittleren Frequenzen, die einen hohen Informationsgehalt<br />

bieten. Hier ist Logitech<br />

noch nicht präzise genug, dies trifft ebenfalls<br />

auf den Hochtonbereich zu. Luftigkeit<br />

im Klang durch schnelle, sauberste Impulse,<br />

dynamische Vollkontrolle in der groben<br />

wie in der feinen Dynamik und die sich dar<strong>aus</strong><br />

ergebende Detailtreue sind Attribute<br />

des T+A. In der Disziplin der räumlichen<br />

Auflösung rücken beide Vergleichspartner<br />

etwas näher zusammen. Doch auch<br />

hier ist das Spiel mit den Filtern des Pulsar<br />

wieder der Punkt, an <strong>dem</strong> T+A am Konkurrenten<br />

vorbeizieht. Der „Transporter“<br />

kann darüber hin<strong>aus</strong> nicht auf gespeicherte<br />

Musik zugreifen, die sich auf USB-Medien<br />

befindet, oder diese gar digital von<br />

einem iPod beziehen. Das Apple-Gerät zu<br />

steuern, vermag der „Transporter“ auch<br />

nicht. Das sind ebenfalls Performance-<br />

Vorzüge des T+A. Im Gegenzug kann der<br />

Logitech mit der zusätzlichen Server-Software<br />

eine Vielzahl von Musikdiensten und<br />

Steuerungsmöglichkeiten anbieten, die ihn<br />

aufgrund seiner Anschlussmöglichkeiten<br />

auch in einer Installationsebene durch<strong>aus</strong><br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller T+A Logitech<br />

Modell Pulsar MP 1260 R Transporter<br />

Preis 2690 Euro 1999 Euro<br />

Maße B/H/T 432 × 87 × 314 mm 433 × 72 × 311 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem 8 kg 6 kg<br />

Farben Alu silber, Schwarz Schwarz, Silber<br />

Stand-by Leistungsaufnahme gemessen 4,8 Watt 12,7 Watt<br />

Leistungsaufnahme im Betrieb gemessen 15,8 Watt 15,2 Watt<br />

<strong>Netz</strong>schalter auf der Rückseite keiner<br />

Informationen taelektroakustik.de logitech.com<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge 1 1 – – – 1 1 – – –<br />

Ausgänge 1 – 1 – – 1 1 1 1 –<br />

sonstige Anschlüsse UKW-Antenne, Infrarot In/Out, Wordclock IN, AES/ EBU<br />

In/Out, SPDiF via BNC In/Out<br />

Datenschnittstellen USB, USB-IPod, RS 232,<br />

RS 232<br />

T+A Systemlink<br />

Features<br />

Audio-Player<br />

Fernbedienung/systemfähig +/+ +/–<br />

IPod steuern/Audioanschluss analog/digital +/(–)/+ –/–/–<br />

Serverprotokoll<br />

UPnP-AV-Server, DLNA, Microsoft „Squeezebox Server“ Software<br />

WMPlayer, WMDRM 10<br />

Gapless (lückenlose Wiedergabe) + +<br />

LAN/WLAN +/+ +/+<br />

Freies Onlineradio + +<br />

Musikdienste vTuner +<br />

Audioformate<br />

WAV und FLAC (bis zu 24 Bit/96 kHz)<br />

WMA, MP3, AAC, Ogg Vorbis<br />

WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz) ,WMA,<br />

MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, AIFF,<br />

Apple Lossless<br />

Messdaten (gemessen 20 dB vor Voll<strong>aus</strong>steuerung) (mit Standardfilter 1)<br />

Dynamikverhalten nach AES 17 109 dB 113 dB<br />

Signal-R<strong>aus</strong>chabstand (SNR) 91 dB 95 dB<br />

Übersprechen bei 10 kHz (Crosstalk) 110 dB 111 dB<br />

THD+N Ratio 0,0029 % 0,0017 %<br />

THD+N Pegel –105 dBV –109 dBV<br />

Ausgangspegel analog bei 0 dBFs 7,6 dBV 6,2 dBV<br />

Frequenzgangsabweichung (20 Hz – 20 kHz) 0,075 dB 0,019 dB<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

gegen ist weit<strong>aus</strong> erfahrener und vielseitiger<br />

im Klang, er verbindet die Moderne<br />

mit den Vorzügen der analogen Ära. Eine<br />

gelungene Mischung.<br />

· Ausgezeichnete Klangqualität auch<br />

durch umschaltbare Filter am<br />

Ausgang<br />

· Gerätebedienung auch ohne<br />

Fernbedienung möglich<br />

· IPod-Steuerung mit Fernbedienung,<br />

digitale Datenübernahme vom IPod<br />

· FM-Tuner mit RDS<br />

brauchbar machen. Er weist einen modernen<br />

Klang auf, der für jeden Musikgeschmack<br />

geeignet ist, ohne aggressiv zu<br />

sein. Der Pulsar MP 1260 R von T+A da-<br />

Kopfhörer<br />

Kopfhörer<br />

· Sehr gute klangliche Qualitäten<br />

· Bedienung am Gerät und mit<br />

Fernbe dienung möglich<br />

· Squeezebox Server ermöglicht<br />

sehr guten Zugriff auf Playlisten<br />

· Umfangreiche Auswahl an<br />

Musikdiensten<br />

· Anzeigen bieten viele Informationen<br />

Nachteile · Keine · Menüführung etwas verwirrend<br />

· Keine USB Unterstützung<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 16/16 16/16<br />

Neutralität (messtechnisch) 6/6 6/6<br />

Dynamik (messtechnisch) 6/6 6/6<br />

Neutralität (klanglich) 11/12 9,5/12<br />

Dynamik (klanglich) 11,5/12 9/12<br />

Basswiedergabe 11/12 9/12<br />

Mittenwiedergabe 11,5/12 8,5/12<br />

Höhenwiedergabe 11/12 8,5/12<br />

Wiedergabequalität 84/88 72,5/88<br />

Bedienung/Installation 26,5/28 26/28<br />

Ausstattung/Verarbeitung 30,5/39 33/39<br />

Gesamt 141 von 155 Punkten 131,5 von 155 Punkten<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 91/100 Sehr gut 85/100<br />

42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Onkyo PR-SC 5507<br />

AUSGABE 2.2010<br />

AV-Controller im <strong>Netz</strong>werk<br />

Ist der zweite Wurf von Onkyo in der Entwicklung eines AV-Surround-Controllers<br />

glücklich verlaufen? Das war die Frage, die sich die Redaktion der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> stellte,<br />

als man vom neuen Produkt hörte. Und: Was ist von den gebotenen <strong>Netz</strong>werkfähigkeiten<br />

zu halten, die in Zukunft sogar noch interessanter werden könnten?<br />

VON JENS VOIGT<br />

Der erste Eindruck: Mit <strong>dem</strong> AV-<strong>Netz</strong>werkcontroller<br />

PR-SC 5507, wie Onkyo seine neue<br />

Heimkinosteuerzentrale nennt, könnte ein<br />

ernst zu nehmendes Gerät mit THX-Ultra-<br />

2-Plus-Zertifizierung am Markt starten. Dies<br />

ist die höchste Zertifizierung, die derzeit für<br />

Geräte vergeben wird, wenn den hohen<br />

Ausstattungs- und Technikansprüchen der<br />

THX-Lucas-Filmbetreiber entsprochen wird.<br />

Schaut man einmal genauer hin, vereint das<br />

Gerät eine hohe Anzahl von Anschlussmöglichkeiten<br />

in allen digitalen und analogen<br />

Formaten. Hinzu kommt eine rundum hochwertige<br />

Verarbeitung mit sinnvollen Details<br />

wie den Cinch-Anschlüssen <strong>aus</strong> Vollmessing<br />

für den Phono- und CD-Eingang zur Senkung<br />

nichtlinearer Verzerrungen. Audiophil<br />

erscheint auch die Unterstützung aller zurzeit<br />

möglichen Surround-Formate: Neben<br />

zahlreichen THX-Features, wie der Ansteuerung<br />

von zwei Subwoofern, wird auch Audyssey<br />

MultEQ XT zur Einmessung und DSX<br />

mit zusätzlichen Front-High- und -Wide-Kanälen<br />

bereitgestellt, die auch von <strong>dem</strong> implementierten<br />

Dolby Pro Logic IIz geboten<br />

werden. Zur Ausgabe an die analoge Außenwelt<br />

wird nicht nur der Cinch-Anschluss<br />

geboten, es stehen zusätzlich symmetrische<br />

XLR-Anschlüsse zur Verfügung. Weiterhin<br />

lassen sich bis zu drei Zonen mit der jeweiligen<br />

Subwoofer- und Bild<strong>aus</strong>gabe (zwei<br />

Zonen) von separaten Quellen beschallen.<br />

Über den Universalport wird eine optionale<br />

Dockingstation für den iPod angeboten, der<br />

sich bequem mit der multifunktionalen und<br />

lernfähigen Fernbedienung steuern lässt.<br />

Im <strong>Netz</strong>werk<br />

Der <strong>Netz</strong>werkanschluss – WLAN* wird<br />

leider nicht geboten – ermöglicht mit eigenem<br />

Webinterface auf Knopfdruck einen<br />

unkomplizierten und schnellen Zugriff auf<br />

das Internetradio, wie beispielsweise den<br />

vorinstallierten vTuner oder Last.fm. Darüber<br />

hin<strong>aus</strong> gibt es Audiostreaming-Möglichkeiten<br />

mit <strong>dem</strong> „Windows Media Player 11“<br />

sowie <strong>dem</strong> Windows-7-Betriebssystem von<br />

Microsoft, auf <strong>dem</strong> die nach DLNA* 1.5<br />

spezifizierte Streaming-Funktion „Play To“<br />

verfügbar ist. Damit wird auch das UPnP-<br />

Server*-Protokoll unterstützt und es bietet<br />

sich die Möglichkeit, auf eine <strong>Netz</strong>werkfestplatte<br />

(NAS*) zuzugreifen. All diese Verbindungsmöglichkeiten<br />

gestatten es, Musik<br />

in den Formaten MP3, WMA, WMA Lossless,<br />

FLAC, WAV, Ogg Vorbis und AAC zu<br />

übertragen. Im Gegensatz zu einer HDMI-<br />

Verbindung sind aber nur maximal 24 Bit<br />

und 96 Kilohertz (kHz) in der Wiedergabe<br />

möglich. Dabei zeigt der Onkyo die Metadaten<br />

an, wenn diese auf <strong>dem</strong> Speicherort<br />

hinterlegt sind. Auch die beiden USB-Anschlüsse<br />

bieten diese Formatvielfalt zur Audiowiedergabe.<br />

Bemerkenswert bei diesem<br />

Produkt: Ein sogenannter Music Optimizer<br />

schaffte es, sogar schlaff klingenden, stark<br />

datenreduzierten Musiktiteln mehr Leben<br />

einzuhauchen. Das implementierte Dolby<br />

Volume – zum Ausgleich von Lautstärkeschwankungen<br />

– erreichte zu<strong>dem</strong> in unserem<br />

Test überzeugendere Ergebnisse als<br />

die Konkurrenz von Audyssey.<br />

Aber der AV-<strong>Netz</strong>werkcontroller kann noch<br />

mehr: Für die Ausgabe an die analoge Welt<br />

werden hochwertige 32-Bit/192-kHz-Digital-Analog-Wandler<br />

von Burr-Brown (mit<br />

lobenswerter analoger Ausgangsstufe)<br />

verwendet, die sogar eine direkte Ausga-<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 43


Die Anschlussvielfalt ist kaum zu überbieten. XLR-symmetrische Eingänge und Ausgänge<br />

und ganz wichtig Ethernet-LAN und zweimal USB<br />

be von DSD-Signalen der SACD ermöglichen.<br />

Das Schaltungsdesign<br />

erscheint in unserer Testumgebung<br />

klanglich und messtechnisch auf sehr<br />

gutem Niveau, auch dank der drei<br />

getrennten <strong>Netz</strong>teile im Inneren. Die<br />

zahlreichen Signalprozessoren und<br />

die Jitter-Korrektur für digitale Eingangssignale<br />

unterstützen nachhaltig<br />

die Klanggewalt, die sich <strong>aus</strong> den<br />

DSP-Programmen für Surround- und<br />

Stereoanwendungen ergibt.<br />

Ein weiterer positiver Punkt ist das<br />

Resultat der Einmessung, das sich<br />

von den uns bisher bekannten Ergebnissen<br />

der Audyssey-Einmessung unterschied.<br />

Dieses war weit<strong>aus</strong> linearer<br />

und weniger auf einen basslastigen<br />

Effekt <strong>aus</strong>gelegt.<br />

Auch die Videofähigkeiten des Onkyo<br />

PR-SC 5507 können sich sehen<br />

lassen: Ein HQV-Reon-VX-Chip skaliert<br />

digitale als auch analoge Zuspielungen<br />

auf die Full-HD-Auflösung<br />

(1 920 × 1 080 Bildpunkte); dabei ist<br />

die Qualität von höchster Güte. Das<br />

De-Interlacing von 50- bzw. 60-<br />

Hertz-Material vollführt das Gerät<br />

ebenfalls mit Bravour und selbst anspruchsvollste<br />

Testsequenzen wurden<br />

nahezu perfekt gemeistert. Dabei<br />

erkennt der Onkyo die Zuspielung<br />

von Video- sowie Filmmaterial<br />

automatisch und sogar mit 1 080i-<br />

Material schlug er sich wacker. Des<br />

Weiteren können seine Bildbearbeitungsfunktionen<br />

im hohen Maße<br />

überzeugen, was im Gesamtbild<br />

mit der Audiofunktionalität bei der<br />

Bewertung begeisterte.<br />

Fazit<br />

Mit <strong>dem</strong> Onkyo-AV-Surround-Controller<br />

wird ein klanglich sehr entspanntes<br />

und räumlich weit aufgelöstes,<br />

lebendiges Surround-Klangbild<br />

geboten, wenn der AV-Controller in<br />

Verbindung mit Endstufen und Lautsprechern<br />

oder Aktivlautsprechern<br />

arbeitet. Wir erlebten eine plastische<br />

Darstellung von Bewegungsabläufen<br />

mit sehr guter tonaler Balance,<br />

die nie zur Härte neigte und eine<br />

wohlige Grundwärme im Klang aufwies.<br />

Eigenschaften, die sich auf die<br />

Stereowiedergabe übertragen lassen.<br />

Die gebotene Impulsfreudigkeit<br />

überzeugte ebenfalls. Plastische Abbildungen<br />

von Gesangsstimmen und<br />

Soloinstrumenten sowie eine detailreiche<br />

Reproduktion dichter Arrangements<br />

begeisterten im Test. Dieser<br />

Vorverstärker scheint in der Lage, mit<br />

noch hochwertigeren Wiedergabesystemen<br />

ein faszinierendes Klangerlebnis<br />

zu liefern.<br />

Dies ist ein Bildschirmanblick des Musikdienstes Last.fm, der problemlos mit <strong>dem</strong><br />

Onkyo nutzbar ist. Das Bildschirmmenü unterstützt stets sehr gut die Navigation<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis ist fast a<strong>aus</strong>gezeichnet<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Onkyo<br />

Modell PR-SC 5507<br />

Preis<br />

1799 Euro<br />

Maße B/H/T<br />

435 × 20 × 455 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

14 kg<br />

Informationen<br />

www.onkyo.de<br />

Anschlüsse<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Digital<br />

Audio<br />

koaxial<br />

Digital<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog.<br />

Audio<br />

Eingänge 8 3 3 4 11<br />

Ausgänge 2 2 – – 17<br />

sonstige Anschlüsse<br />

iPod, USB, LAN, VGA<br />

Datenschnittstellen<br />

RS-232<br />

Features<br />

Klangregelung +<br />

Lautsprecher-Setup +<br />

Einmessautomatik +<br />

Mehrzonenunterstützung +<br />

Upscaling +<br />

HD-Audio +<br />

Pro Logic IIz/Audyssey DSX +/+<br />

Mehrkanal<strong>aus</strong>gangsleistung +<br />

Messdaten<br />

Frequenzabweichung Pure-Audio<br />

+/– 0,087 dB<br />

SNR bei –20 dB HDMI-Strecke<br />

86 dB<br />

SNR bei –20 dB Analogstrecke<br />

85 dB<br />

Übersprechen HDMI-Strecke<br />

–72 dB<br />

Übersprechen Analogstrecke<br />

–74 dB<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 15/16<br />

Neutralität 5,5/6<br />

Dynamik 5,5/6<br />

Basswiedergabe 5,5/6<br />

Mittenwiedergabe 5,5/6<br />

Höhenwiedergabe 5,5/6<br />

Qualität Equalizer 5/6<br />

Qualität Mehrkanalaufbereitung 6/6<br />

Videoverarbeitung<br />

Skalierung 6,5/7<br />

Vollbildkonvertierung 7/7<br />

Bildnachbearbeitung 7/7<br />

Wiedergabequalität 74/79<br />

Bedienung/Installation 30/32<br />

Ausstattung/Verarbeitung 57/65<br />

Gesamt<br />

161 von 176 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92/100<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo<br />

44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Denon AVR-3311<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Receiver im <strong>Netz</strong>werk<br />

Zum 100-jährigen Firmenjubiläum präsentiert Denon eine ganze Reihe neuer Produkte.<br />

Eines davon ist der AV-Receiver 3311, der mit wesentlichen Verbesserungen<br />

und einer Vielzahl nützlicher Funktionen an die Anforderungen des Jahres 2010 angepasst<br />

wurde.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Für einen Verkaufspreis von 1 399 Euro erscheint<br />

Denons neues Mittelklassemodell in<br />

den Farben Schwarz und Premium-Silber. Neben<br />

der Verarbeitungsqualität fällt die Vielzahl<br />

an digitalen Anschlüssen überzeugend<br />

<strong>aus</strong> – lediglich auf einen Multikanaleingang<br />

muss verzichtet werden. Alle sechs HDMI-<br />

Eingänge sowie die beiden selektierbaren<br />

Ausgänge unterstützen die 1.4a-Spezifikation.<br />

Damit kommen Sie in den Genuss der<br />

Technologie 3D Pass Through sowie des Audiorückkanals.<br />

Dank Eco-Design erreicht der<br />

AVR-3311 im Stand-by-Betrieb bei gleichzeitiger<br />

CEC-Steueraktivierung sparsame acht<br />

Watt. Unterhalb des zweizeiligen Displays,<br />

hinter der aufklappbaren Blende, verstecken<br />

sich noch weitere Frontanschlüsse und Bedienfunktionen.<br />

Seine Stärke spielt der 7.1-<br />

Kanal-Receiver im 3-Zonen-Betrieb <strong>aus</strong>. Neben<br />

<strong>dem</strong> Haupthörraum lassen sich sowohl<br />

über die Surround-Rückkanäle als auch über<br />

die Pre-Out-Ausgänge zwei Nebenräume<br />

beschallen. Mit <strong>dem</strong> separaten Digital-zu-<br />

Analog-Wandler lassen sich ebenso reine S/<br />

P-DIF- sowie PCM-Signale an Zone zwei und<br />

drei weiterleiten. Die Video<strong>aus</strong>gabe ist dagegen<br />

limitiert: Signale können Sie nur über<br />

einen analogen Video<strong>aus</strong>gang in Zone zwei<br />

weiterleiten, eingehende HDMI-Signale sind<br />

auf den Haupthörraum beschränkt. Dank<br />

der elf Lautsprecheranschlüsse haben Sie die<br />

Möglichkeit, neben einem 7.1-Set im Heimkinoraum<br />

zwei unabhängige Stereolautsprecherpaare<br />

in Nebenräumen aufzustellen.<br />

Durch die flexibel zuweisbaren Endstufen<br />

werden Stereosignale mittels Amp Assign in<br />

Zone zwei und drei wiedergegeben. Wollen<br />

Sie dagegen <strong>dem</strong> dreidimensionalen Klangerlebnis<br />

frönen, erweitern die obligatorischen<br />

Höhen- und Breitenkanäle (Audyssey DSX<br />

und Dolby Pro Logic IIz) das räumliche Klangfundament.<br />

Der USB-Port auf der Gerätevorderseite<br />

trägt das Zertifikat „Works with<br />

iPhone“, wodurch Sie Gerätesteuerdaten und<br />

reine PCM-Audio-signale direkt vom Apple-<br />

Handy übertragen können. Dadurch entfällt<br />

die bisher benötigte iPod-Dockingstation.<br />

<strong>Netz</strong>werkspieler<br />

Dank DLNA-1.5- und Windows-7-Zertifizierung<br />

lassen sich im <strong>Netz</strong>werk hinterlegte Audiofiles<br />

an den Denon AVR-3311 weiterleiten.<br />

Dafür wird lediglich eine Ethernet-Verbindung<br />

zwischen beiden Systemen benötigt. Sowohl<br />

<strong>Netz</strong>werkfestplatten* als auch Computer<br />

mit vorinstalliertem UPnP-Streaming-Server*<br />

wurden im Test problemlos erkannt.<br />

Auf eine lückenlose Wiedergabefunktion<br />

(Gapless Playback) muss man zwar verzichten,<br />

dafür versteht sich der neue AV-Receiver<br />

mit allen gängigen komprimierten und unkomprimierten<br />

Musikdateien mit einer Auflösung<br />

bis zu 24 Bit/96 Kilohertz. Während<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 45


die verlustfreien Wav-Dateien auch<br />

über das <strong>Netz</strong>werk ihr volles Klangpotential<br />

und Detailreichtum <strong>aus</strong>spielten,<br />

profitierten stark komprimierte Audiofiles<br />

von Denons Compressed Audio<br />

Restorer und klangen im Hochtonbereich<br />

durch<strong>aus</strong> aufgefrischt. Die<br />

Medienwiedergabevielfalt wird mit<br />

zahlreichen Onlineradiostationen, <strong>dem</strong><br />

Musikdienst Napster sowie der Internetfotodatenbank<br />

Flickr erweitert.<br />

Damit können Sie parallel zur Musikwiedergabe<br />

eine Diashow auf Ihrem<br />

Fernsehgerät wiedergeben. Lediglich<br />

auf Zone 2 und 3 sind die Onlinebilddatenbanken<br />

nicht übertragbar.<br />

Warmer Grundton<br />

Denon bleibt auch beim AV-Receiver<br />

3311 <strong>dem</strong> Prinzip der strikt getrennten<br />

Bauteile und kurzen Signalwege treu.<br />

So werden die Endstufen und der Analog-zu-Digital-Wandler<br />

von separaten<br />

<strong>Netz</strong>teilen versorgt und die Bauteile<br />

streng selektiert – damit macht der<br />

AVR-3311 selbst <strong>dem</strong> AVR-4310 Konkurrenz.<br />

Seine Klangstärke erhält der<br />

Receiver durch den 32-Bit-Digital-Signal-Prozessor<br />

(DSP) und die Jitter-<br />

Korrektur an den digitalen Eingängen.<br />

Bei reiner Stereomusikwiedergabe ist<br />

Die hohe Anzahl harmonischer Verzerrungen<br />

sorgt für den warmen Klang<br />

nach wie vor der Pure-Audio-Modus<br />

zu empfehlen. Vor allem experimentierfreudigen<br />

Anwendern können wir<br />

die DSP-basierten Hall- und Delay-<br />

Effekte nahelegen, mit denen man<br />

besonders auf perkussive Signale<br />

großen Einfluss nehmen kann. Im Hörtest<br />

konnte uns der warme Grundton<br />

überzeugen. Sowohl im Surroundals<br />

auch im Stereobetrieb punktet<br />

der Denon mit kräftigen Impulsen<br />

bei angenehm zurückhaltenden Mitten<br />

und Höhen. Der warme analoge<br />

Klangcharakter ist vor allem auf das<br />

hohe Verhältnis an harmonischen<br />

Verzerrungen zurückzuführen. Bewegungen<br />

durch den Raum waren dank<br />

der sehr guten Übersprechdämpfung<br />

(Crosstalk) jeder Zeit nachvollziehbar.<br />

Mit einem übersichtlich gestalteten Menü lässt sich der Denon AVR-3311 auch vom<br />

Computer <strong>aus</strong> bedienen<br />

An HDMI-Schnittstellen herrscht kein Mangel, dank Version 1.4 unterstützt der AVR-<br />

3311 3-D-Signale aktueller Blu-ray-Player<br />

Die Ubersprechdämpfung (Crosstalk) zwischen den einzelnen<br />

Kanälen ist für einen AV-Receiver sehr gut<br />

Mit 3-D-Unterstützung und hochwertiger Audiowiedergabe<br />

legt Denon die Messlatte für neue Mittelklassereceiver<br />

wieder ein Stück höher, und dies nicht nur im unmittelbaren<br />

Preisbereich.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Denon<br />

AVR-3311<br />

1 399 Euro<br />

434 × 171 × 381 mm<br />

12,2 kg<br />

www.denon.eu<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analoges<br />

Audio<br />

Eingänge 6 2 2 2 1<br />

Ausgänge 2 1 – 1 1<br />

sonstige Anschlüsse<br />

Dock Control,<br />

Datenschnittstellen<br />

RS-232, 2 × USB<br />

Features<br />

AV-Receiver<br />

Klangregelung +<br />

Lautsprecher-Setup +<br />

Einmessautomatik +<br />

Audyssey DSX / Pro Logic IIz +/+<br />

LAN / WLAN +/–<br />

Onlineradio / Musikdienste +/+<br />

Streaming / DLNA +/+<br />

Streamingformate<br />

WAV, WMA, MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis<br />

Messdaten<br />

Frequenzabweichung ohne EQ<br />

0,040 dB<br />

SNR bei –20 dB HDMI-Strecke<br />

83 dB<br />

SNR bei –20 dB Analogstrecke<br />

82 dB<br />

Übersprechen HDMI-Strecke<br />

–65 dB<br />

Übersprechen Analogstrecke<br />

–68 dB<br />

Mehrkanal<strong>aus</strong>gangsleistung<br />

190 W<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· <strong>Netz</strong>werkfähigkeit<br />

· Audioübertragung vom iPod per USB<br />

· Skalierung + Vollbildkonvertierung<br />

Nachteile · keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />

· Bild R<strong>aus</strong>chunterdrückung<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 18,5/25<br />

Videomessergebnisse 18/21<br />

Basswiedergabe 5/6<br />

Mittenwiedergabe 5/6<br />

Höhenwiedergabe 5/6<br />

Qualität Mehrkanalaufbereitung 5/6<br />

Wiedergabequalität 56,5/70<br />

Bedienung/Installation 28/32<br />

Ausstattung/Verarbeitung 51,5/58<br />

Gesamt<br />

136 von 160 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 85/100<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />

46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Der Klang der Bändchen<br />

Für die einen ist es der seidene Faden, an <strong>dem</strong> alles hängt, für uns ist es diesmal<br />

ein Bändchen <strong>aus</strong> einem elektrisch leitenden Werkstoff, das <strong>dem</strong> Klang zu höherer<br />

Auflösung verhelfen soll. Ein Konzept, drei Wege zur Lösung, mit welchem<br />

Vorteil?<br />

VON JENS VOIGT<br />

Ein weiteres Mal haben wir uns <strong>dem</strong> Thema<br />

Kompaktlautsprecher gewidmet, denn<br />

unserer Meinung nach ist noch zu wenig<br />

Aufklärungsarbeit um den wichtigsten<br />

Teil der Signalkette geleistet worden. In<br />

unserem neuen Vergleichstest haben wir<br />

für Sie eine eigene Liga von Lautsprechern<br />

auf den Prüfstand genommen.<br />

Verallgemeinert gesagt, lassen sich alle<br />

drei Kandidaten als Vertreter der Bändchenhochtöner<br />

bezeichnen, auch wenn<br />

jeder der Hersteller einen anderen konstruktiven<br />

Weg oder Zulieferer genommen<br />

hat. Das grundlegende Prinzip ist ähnlich<br />

und dadurch auch miteinander vergleichbar.<br />

Einen weiteren Punkt haben alle drei<br />

Mitbewerber gemeinsam: Da es sich nicht<br />

um Hochtöner mit Kalotten handelt, ist<br />

hier das sonst übliche Kolbenprinzip nicht<br />

vorhanden. Denn hier ist im Allgemeinen<br />

eine starke Abhängigkeit der Membrangeschwindigkeit<br />

und der dar<strong>aus</strong> resultierenden<br />

angeregten Luftgeschwindigkeit<br />

vorrangig. Die Hochtöner in den von uns<br />

getesteten Regallautsprechern sind bei der<br />

Übertragung der elektrischen Hochtonschwingungen<br />

in die Schwingungen der<br />

Luft weit<strong>aus</strong> effizienter.<br />

Von Profis betrachtet<br />

Ein geschätzter Entwickler in diesem Bereich<br />

sagte zu den sich dar<strong>aus</strong> ergebenden<br />

klanglichen Eigenschaften in einem Vortrag<br />

auf einer der vergangenen Tonmeistertagungen:<br />

„Entscheiden Sie sich, in welcher<br />

Reihe Sie beim Konzert sitzen möchten.“<br />

Eine interessante Ansage, die nicht zu<br />

Unrecht zum Nachdenken anregt. Eine<br />

schnellere ungebremste Übertragung –<br />

damit ist eine besonders getreue Wiedergabe<br />

mittlerer und hoher Töne anhand<br />

dieser Hochtöner gemeint – entspricht in<br />

einem übertragenen Sinne auch einem<br />

Näher-dran-Sein am klanglichen Geschehen,<br />

also am Instrument. Es liegt <strong>dem</strong>nach<br />

wirklich an Ihnen, wo Sie gern Platz nehmen<br />

beim „großen Konzert“. Machen Sie<br />

doch mal beim Händler Ihres Vertrauens<br />

einen Vergleichstest und entscheiden Sie<br />

selbst, ob Ihnen die größere Auswahl an<br />

klanglichen Informationen genehm ist.<br />

Oder ob ein zurückhaltender, weniger Ihre<br />

Aufmerksamkeit kitzelnder Klangeindruck,<br />

der mitunter auch seine Berechtigung hat,<br />

viel eher etwas für Sie ist. Wir testen,<br />

welcher der drei renommierten Mitbewerber<br />

mit seinem Gesamtkonzept in der<br />

2-Wege-Kompaktlautsprecherklasse am<br />

meisten überzeugen kann und wünschen<br />

Ihnen bei <strong>dem</strong> Lesen viel Vergnügen.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft <strong>TEST</strong> 47


Adam Audio Classic Compact Mk3<br />

„Profisound für zuh<strong>aus</strong>e“<br />

Vom Berliner Studioprofi Adam Audio haben<br />

wir den Lautsprecher Classic Compact<br />

Mk3 in das Testfeld aufgenommen, der mit<br />

einem Paarpreis von 2 000 Euro antritt. Das<br />

äußere Erscheinungsbild ist geprägt von abgeschrägten<br />

Kanten und gerundeten Ecken<br />

des mit Echtholzfurnier belegten Gehäuses.<br />

Dem Trend gemäß ist auch eine schwarze<br />

Klavierlackvariante erhältlich. Eine saubere<br />

Verarbeitung, in die passgenau der Tiefmitteltöner,<br />

der Hochtöner und die Reflexöffnung<br />

eingelassen sind, überzeugte im<br />

Test. Auch die Chassis zeigen sich makellos.<br />

Auf der Rückseite befindet sich eine verschraubte<br />

Metallplatte, die die Bi-Ampingfähigen,<br />

isolierten und massiven Anschlüsse<br />

trägt. Direkt hinter dieser Metallabdeckung<br />

befindet sich die Frequenzweiche der pact Mk3. Bei der Aktivvariante sitzt hinter<br />

Comder<br />

Abdeckung die Verstärkerelektronik.<br />

Eine Besonderheit ist der neue X-Art-Hochtöner,<br />

seine Membran besteht <strong>aus</strong> einer<br />

lamellenförmig gefalteten Folie. Die sich<br />

je nach anliegen<strong>dem</strong> Signal öffnenden<br />

und schließenden Lamellen setzen damit<br />

Luft in Bewegung – es entsteht Schall.<br />

Die wirksame Fläche dieser gefalteten Folie<br />

ist um ein Vielfaches größer, dynamikfähiger<br />

und belastbarer als ein üblicher<br />

Kalottenhochtöner.<br />

Spezialitäten<br />

Auch der 186 Millimeter (mm) große Tiefmitteltöner<br />

birgt Spezielles: Das Membranmaterial<br />

wird Hexacone genannt. Aufgebaut<br />

ist er <strong>aus</strong> einer Sandwich-Membran <strong>aus</strong><br />

Nomexwaben (den Bienenwaben entlehnt)<br />

mit einer beidseitigen Kevlarbeschichtung.<br />

Die klanglichen Vorteile liegen in einem<br />

sehr linearen Übertragungsverhalten und<br />

einer hohen Dämpfung von ungewünschten<br />

Partialschwingungen. Eine besonders<br />

getreue und nicht überzogene Reproduktion<br />

von Bässen und Tiefmitten ist das Ziel<br />

des Aufwandes. Da wird es auch völlig belanglos,<br />

dass der Antrieb konventionell erfolgt.<br />

Dafür scheint eine hohe Belastbarkeit<br />

möglich, denn eine Polkernöffnung sorgt<br />

für eine zusätzliche Schwingspulenbelüftung.<br />

Der Compact Mk3 ist nicht magnetisch<br />

abgeschirmt, was aber in Zeiten von<br />

neuen Bildschirmen nicht so tragisch ist.<br />

Im Programm von Adam Audio befinden<br />

sich alle Lautsprechervarianten, die für den<br />

Aufbau eines Surround-Sets nötig sind –<br />

und das mit einem gleichbleibenden Klangcharakter.<br />

Die akustischen Gehäuseeigenschaften<br />

sind tadellos: Wir konnten weder<br />

<strong>aus</strong>geprägte Gehäuseresonanzen noch<br />

schwingende Seitenwände feststellen. Im<br />

Inneren entdeckten wir neben der beein-<br />

Ein Blick in das Innere zeigt eine sehr gute<br />

Dämmung und den kraftvollen Antrieb des<br />

Tiefmitteltöners<br />

druckenden Dicke der Gehäusewände zusätzlich<br />

aufgebrachte Streben und fest angebrachtes<br />

Dämmmaterial.<br />

Wie klingt ein Platz in den ersten Reihen<br />

eines Konzertes? Für E-Gitarren wünschten<br />

wir uns etwas mehr Kraft im Sound, dafür<br />

klangen sie nie aufdringlich. Die gute<br />

Impulstreue macht mit Schlagzeug und<br />

Naturgeräuschen einen besonders hohen<br />

Eindruck, da die X-Art-Hochtöner eine<br />

wunderbare Ortung auf der Stereobasis<br />

erzielen. Bei unserer in Tests beliebten<br />

Sopranistin mit Orgelbegleitung war eine<br />

detailreiche und <strong>aus</strong>gezeichnete Artikulation<br />

der Singstimme ohne Schärfen in den<br />

S-Lauten und Konsonanten zu vernehmen.<br />

Dies gab ihr eine Leichtigkeit, mit der sie<br />

klar gezeichnet über <strong>dem</strong> druckvollen Orgelton<br />

schwebte. Das beeindruckte uns<br />

gen<strong>aus</strong>o wie das dynamische Spiel eines<br />

Steinway-Flügels, der mit hoher Grundtonstabilität<br />

und Obertonreichtum in jeder<br />

gespielten Lage überzeugte. Dieser Lautsprecher<br />

zeigt ein hohes Maß an Neutralität,<br />

das er bei der Reproduktion eines<br />

Cembalo-Präludiums zeigen konnte. Auch<br />

hier hörten wir Professionalität mit einer<br />

weder zu kühlen, sezierenden noch übertriebenen,<br />

warm färbenden, auf falsche<br />

Intimität bauenden Klangcharakteristik –<br />

wahrhaft ehrlich! So auch die Dramatik in<br />

der Wagner-Ouvertüre „Der fliegende Holländer“<br />

zu erfahren. Der feindynamische<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

Adam Audio Classic Compakt Mk3<br />

<strong>TEST</strong>SIEGER<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock: und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

+ +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Ein durchweg sauberer Frequenzgang ohne<br />

nennenswerte Abweichungen<br />

Detailreichtum spiegelte sich schon im hintergründigen<br />

Grummeln der Pauken und<br />

<strong>dem</strong> dezenten Streicherpizzicato wider.<br />

Gekrönt wurde das Ganze von den frischen<br />

Klangfarben der Streicher und <strong>dem</strong> heroisch-schmetternden<br />

Glanz der Bläser, die<br />

ohne Schärfen intonierten und damit für<br />

eine <strong>aus</strong>geglichene tonale Balance sorgten.<br />

Und das auf einer akustischen Bühne, die<br />

mit der perfekten Abbildung der räumlichen<br />

Dimensionen des Orchesters brillierte,<br />

der es nur ein wenig an der Grobdynamik<br />

eines Standlautsprechers fehlte.<br />

Ein Lautsprecher, der je<strong>dem</strong> klangvollen<br />

Anspruch gerecht erscheint!<br />

48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Swans M1 Monitor<br />

„Ein wahrhafter Monitor“<br />

Das amerikanisch-asiatische Unternehmen<br />

Swans stellt die verschiedensten Arten von<br />

Lautsprechermodellen her. Wir haben in unser<br />

Testfeld den Kompaktlautsprecher M1<br />

Monitor aufgenommen, der mit einem Paarpreis<br />

von 1 400 Euro zu Buche schlägt. Der<br />

erste Anblick ist sehr beeindruckend: Die<br />

Seitenwände bestehen <strong>aus</strong> massiver Kirsche,<br />

die an allen Ecken und Kanten sauber gerundet<br />

und verarbeitet sind. Aufsehen erregend<br />

ist die Frontgestaltung mit <strong>dem</strong> Hochtonmagnetostat<br />

und <strong>dem</strong> Tiefmitteltöner,<br />

dessen auffällige gelbe Membran die Blicke<br />

auf sich zieht. Auf den zweiten Blick erkennt<br />

man, dass die Front mit schwarzem Leder<br />

bespannt wurde, dahinter befindet sich,<br />

wie bei der Rückwand, ein Fasergemisch.<br />

Ebenjene Rückwand wird dominiert von der<br />

strömungsoptimierten Reflexöffnung und<br />

den sehr massiven Bi-Amping-fähigen Anschlussterminals,<br />

die für fast alle Anschlussarten<br />

geeignet sind. Nur mit Kabelschuhen<br />

könnte es Probleme geben, denn hier passen<br />

nur sehr große Modelle.<br />

Der Tiefmitteltöner, dessen Membran <strong>aus</strong><br />

einem Papier-Kevlarfaser-Gemisch besteht,<br />

profitiert von der guten Dämpfung von Papier<br />

und der Stabilität von Kevlar. Damit sind<br />

gute Bedingungen für die impulstreue und<br />

resonanzarme Wiedergabe geschaffen. Ergänzt<br />

werden die Qualitäten von einer langlebigen<br />

Gummisicke, die für einen größeren<br />

Hub <strong>aus</strong>gelegt erscheint. Die angegebene<br />

Größe von 153 mm bezieht sich auf den sehr<br />

stabilen Kunstofflautsprecherkorb, er gibt<br />

<strong>dem</strong> Chassis einen festen Sitz im Gehäuse.<br />

Genau betrachtet handelt es sich um einen<br />

120-mm-Tiefmitteltöner, der mit <strong>dem</strong> nahen<br />

Sitz zum Hochtöner einer Punktschallquelle<br />

angenähert ist. Der neodymgetriebene<br />

Hochtonmagnetostat besteht, verkürzt zusammengefasst,<br />

<strong>aus</strong> einer auf Kaptonfolie<br />

aufgebrachten Aluminiumleiterbahn, die von<br />

den Signalen der Musik durchflossen wird.<br />

Die dabei entstehenden Schwingungen werden<br />

als Schall durch die etwas eigenwillig<br />

geformte Schallöffnung <strong>aus</strong>gegeben. Diese<br />

hat einen großen Einfluss auf das Abstrahlverhalten<br />

und auch auf den Frequenzgang.<br />

Es ergibt sich eine geringere Bündelung der<br />

hohen Frequenzen in der horizontalen Ebene,<br />

wodurch sich das Rundstrahlverhalten<br />

sehr verbessert. In der vertikalen Ebene soll<br />

eine stärkere Bündelung entstehen, die in<br />

gewünschtem Maße erreicht wird. Damit<br />

werden die klanglichen Beeinflussungen im<br />

Zusammenspiel mit <strong>dem</strong> Tieftöner und den<br />

Gehäusereflexionen geringer gehalten. Die<br />

akustischen Eigenschaften des Gehäuses<br />

sind sehr gut. Wir konnten keinerlei <strong>aus</strong>geprägte<br />

Resonanzen oder gar schwingende<br />

Seitenwände feststellen. Verantwortlich da-<br />

für ist u. a. das massive Gehäusematerial mit<br />

der inneren Kantenverstrebung und <strong>dem</strong><br />

<strong>aus</strong>reichenden Dämmmaterial.<br />

Klanganalytiker<br />

Der klangliche Eindruck, den der Swans M1<br />

hinterlässt, ist geprägt von einer hervorragenden<br />

Auflösung der informationsreichen<br />

Mitten. Der nicht so fulminant <strong>aus</strong>fallende<br />

Tieftonbereich bietet damit nämlich kaum<br />

Maskierungseffekte in anderen Frequenzbereichen.<br />

Es ergibt sich auf der anderen Seite<br />

eine gebremste Dynamikfähigkeit bei Tiefmitten<br />

und Bass, doch dafür bietet sich ein<br />

straffer Klangeindruck in diesen Bereichen,<br />

den wir in verschiedenen orchestralen Werken<br />

wohlwollend wahrnahmen. Bei der Wiedergabe<br />

rockiger E-Gitarren fehlt dann aber<br />

ein kerniger und druckvoller Klangeindruck<br />

und bei Gesangsstimmen kann zuweilen die<br />

helle Darstellung von Konsonanten und S-<br />

Lauten etwas irritieren. Dafür ist der Hang<br />

zum Aufspüren von Intonationsschwächen<br />

wie für Monitore typisch <strong>aus</strong>geprägt.<br />

Nun sind dies keine Nachteile, denn die<br />

räumliche Auflösung erreicht im Bereich der<br />

mittleren Frequenzen ein Höchstmaß. Die<br />

Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ wurde<br />

in einer sehr gut erfassbaren Breite und<br />

Tiefe der akustischen Bühne dargestellt. Die<br />

tonale Balance zwischen den Streichern und<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

Swans M1 Monitor<br />

AUSGABE 2.2010<br />

Im Inneren sieht man eine wirkungsvolle<br />

Dämmung, außen steht der magnetisch<br />

geschirmte Tiefmitteltöner<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rockund Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

++<br />

+ + +<br />

+ +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Bei Swans fallen die Tiefmitten und Bässe etwas<br />

ab. Leicht un<strong>aus</strong>geglichen in den Mitten<br />

den glanzvoll schmetternden Bläsern zeigte<br />

sich in einem erfreulichen Verhältnis. Auch<br />

die entfernt grummelnden Pauken waren in<br />

<strong>dem</strong> detailreichen und aufgeräumten Klangbild<br />

erfassbar. Naturtypische Geräusche,<br />

sei es eine Grille oder das Plätschern von<br />

Regentropfen, waren ebenfalls mit einem<br />

hellen Charakter versehen, der auch beim<br />

Klang eines Cembalos etwas den neutralen<br />

Anspruch minderte. Die Swans bewältigen<br />

hohe Lautstärken mit eingeschränktem<br />

Spektrum, sind aber für den kontemplativen<br />

Hörgenuss viel besser geeignet.<br />

<strong>TEST</strong> 49


Quadral Aurum Altan VIII<br />

„Solide und zuverlässig“<br />

Von <strong>dem</strong> bekannten Hannoveraner Hersteller<br />

Quadral haben wir den Aurum Altan<br />

VIII in den Test aufgenommen. Er ist in der<br />

Glanzlackversion für einen Paarpreis von<br />

1 400 Euro erhältlich und zeigt sich mit einer<br />

rundherum sauberen Verarbeitung: gerundete<br />

Ecken und Kanten bestimmen das Design.<br />

Die 2-Wege-Bassreflex-Konstruktion<br />

trägt ihre strömungsoptimierte Öffnung auf<br />

der Rückseite, gen<strong>aus</strong>o wie die anschlussfreudigen,<br />

isolierten und Bi-Amping-fähigen<br />

Lautsprecherterminals, an denen die Kabelschuhe<br />

beliebter Anbieter wie auch große<br />

Kabelquerschnitte ihren Anschluss finden.<br />

Die Vorderseite wird beherrscht vom Design<br />

des magnetostatischen Bändchenhochtöners,<br />

dessen gesteigerter Wirkungsgrad von<br />

der Kraft des Magnetfeldes der vier stabförmigen<br />

Neodymmagneten angetrieben<br />

wird. Eine sehr dünne und damit massearme<br />

Membran bildet das schallemittierende Element,<br />

wenn sie von einem elektrischen<br />

Strom im Pulse der Musik durchflossen und<br />

damit bewegt wird. Für die Übertragung des<br />

Tiefmittelton es sorgt ein 150-mm-Chassis,<br />

dessen Membran <strong>aus</strong> drei Leichtmetallen<br />

besteht. Aluminium, Titan und Magnesium<br />

wurden dazu vereint, um als sogenannte Altima-Membran<br />

ein sauberes Schwingungsverhalten<br />

zu erreichen. Dabei wird das Ausmaß<br />

unkontrollierbarer Teilschwingungen<br />

der Membran stark unterdrückt und die Eigenresonanz<br />

der Membran auf verschiedene<br />

Materialresonanzen verteilt, mit <strong>dem</strong> Ziel,<br />

Impulsfreudigkeit, Transparenz und Neutralität<br />

der Wiedergabe zu erreichen. Damit<br />

die Kraft des Neodymantriebes auch ohne<br />

unnötige Kompression umgesetzt werden<br />

kann, verfügt der Tiefmitteltöner über eine<br />

langlebige Gummisicke, die makellos in den<br />

massiven Lautsprecherkorb eingeklebt ist.<br />

So tadellos zeigt sich die gesamte Erscheinung<br />

der Chassis, gleichermaßen sieht es<br />

mit der Verarbeitung des Gehäuses <strong>aus</strong>. Die<br />

Lautsprecher sind sauber in seine Vorderseite<br />

eingelassen, wie auch die vier Öffnungen,<br />

die die Lautsprecherabdeckung aufnehmen.<br />

Ein akustisch resonanzarmes und stabiles<br />

Gehäuse bildet die Grundlage der Altan VIII.<br />

Es waren für uns keinerlei Schwingungen<br />

auf den Seitenwänden feststellbar, was für<br />

deren sehr große Materialstärke spricht. Um<br />

unerwünschte stehende Wellen zu bedämpfen,<br />

ist in das Innere Dämmmaterial eingebracht<br />

worden, und eine hochwertige Verkabelung<br />

sowie <strong>aus</strong>gesuchte Bauteile für die<br />

Frequenzweiche schaffen Vor<strong>aus</strong>setzungen,<br />

die sich hören lassen können.<br />

Ein warmer Grundklang bestimmt das Gesamtbild<br />

der Aurum. Es besteht kein Ansatz<br />

eines sezierenden Verhaltens. Was uns auffiel,<br />

war der besonders druckvolle Donner in<br />

unserem Gewitterregen-Klangbeispiel. Die<br />

Spritzigkeit der Regentropfen schien etwas<br />

zu den höchsten Frequenzen verschoben,<br />

doch der insgesamt warme Eindruck gab<br />

selbst <strong>dem</strong> Zirpen einer Grille einen angenehmen,<br />

nicht schrillen Klang. Auch dieser<br />

Lautsprecher ist Teil einer Serie, die sich sehr<br />

gut zum Surround-Set <strong>aus</strong>bauen lässt. Für<br />

moderne Musiksparten reproduziert der<br />

Altan VIII gleichfalls sehr interessante klangliche<br />

Ergebnisse: E-Gitarren wirkten nicht<br />

aufdringlich oder gar aggressiv.<br />

Saitenfreund<br />

Auch Nylonsaiten bekamen einen warmen,<br />

seidigen Grundklang, bei <strong>dem</strong> das Geräusch<br />

des Anzupfens nicht überzogen schien. Unsere<br />

Sopranistin mit Orgelbegleitung schien<br />

etwas tiefer im Raum abgebildet, als wir es<br />

bisher kannten, auch war ihre Artikulation<br />

der S-Laute auffälliger. Dafür bildete der<br />

druckvolle Orgelton ein stabiles Fundament.<br />

In weiteren Tests kam es zuweilen zu leichten<br />

Überbetonungen der Konsonanten in<br />

Sing- und Sprechstimme. Was auf der einen<br />

Seite zu begrüßen ist, kann an anderer Stelle<br />

fehlen. So wünschten wir uns manchen Bass<br />

und tiefmittigen Impuls etwas straffer in der<br />

Ausführung und auch einen Hauch mehr<br />

Effiziente innere Dämmung,<br />

audiophile Verkabelung<br />

und ein Tiefmitteltöner<br />

mit Neodymmagnet als<br />

Antrieb<br />

Präsenz in der Detailauflösung, dagegen<br />

war das Vermögen zur Reproduktion grober<br />

Dynamikstufen sehr gut. In der Ouvertüre<br />

„Der fliegende Holländer“ war die akustische<br />

Bühne des Orchesters in der Breite<br />

sehr gut gestaffelt, in der Tiefe wünschten<br />

wir uns ein wenig mehr Abbildungstreue.<br />

Dafür war die tonale Balance der dezent<br />

gedeckten Klangfarben der Streicher und<br />

Bläser ohne Tadel. Es bleibt zu erwähnen,<br />

dass ein durchgängig gleichmäßiger Klangcharakter<br />

zu erkennen ist, der nicht auf<br />

Effekthascherei abzielt.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ + +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Der sonst sehr <strong>aus</strong>geglichene Frequenzgang ist<br />

in den Tiefmitten etwas welliger<br />

Quadral Aurum Altan VIII<br />

AUSGABE 2.2010<br />

50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Piega Premium 1<br />

„Viel Klang auf kleinstem Raum“<br />

Diese Ansicht zeigt die präzise Verarbeitung<br />

des Gehäuse<strong>aus</strong>schnittes für den geschirmten<br />

Tiefmitteltöner<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

Piege Premium 1<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Ein Schweizer Vertreter der Bändchen-Kultur<br />

ist der Lautsprecherhersteller Piega. Mit <strong>dem</strong><br />

Modell Premium 1, das zu einem Paarpreis<br />

von 1 700 Euro erhältlich ist, steht uns ein<br />

interessanter Kompaktlautsprecher zur Verfügung.<br />

Am auffälligsten ist sicherlich das<br />

Gehäuse, denn dieses besteht <strong>aus</strong> einer gebürsteten<br />

Aluminiumoberfläche, die aufwendig<br />

<strong>aus</strong> einem Aluminiumblock zum Strang<br />

gepresst wurde. Eine besondere Eigenschaft<br />

dieses Materials ist seine hohe Steifheit. Die<br />

in Schwarz oder Silber verfügbaren Ausführungen<br />

haben eine Gehäuseform mit antiparallelen<br />

Seitenwänden, damit der Klang<br />

nicht leidet. Das Design: Die Rundungen<br />

verlaufen sanft und die Öffnungen für die<br />

Lautsprecher haben sauber gefräste Kanten,<br />

gen<strong>aus</strong>o wie die wenigen Vertiefungen, die<br />

sich am Korpus befinden. Dieser 2-Wege-<br />

Bassreflex-Kompaktlautsprecher beherbergt<br />

auf seiner Rückseite zwei kleinere Reflexöffnungen<br />

und ein Gewinde mit Schraube<br />

für eine praktische Wandhalterung, falls Sie<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Piega-Programm ein Surround-Set<br />

bauen möchten. Ebenfals hier befinden sich<br />

die griffigen wie anschlussfreudigen WBT-<br />

Lautsprecherterminals. Spikes sind nicht<br />

vorgesehen, dafür ist eine fein gelochte<br />

Abdeckung <strong>aus</strong> Metall zum Schutz der Lautsprecher<br />

unkompliziert und ohne sichtbare<br />

Halterungen zu befestigen. Auf der Vorderseite<br />

ist ein LDR-Hochtonbändchen (Linear<br />

Drive Ribbon) eingebaut, das sich in direkter<br />

Nachbarschaft zu <strong>dem</strong> MDS-Tiefmitteltöner<br />

(Maximum Displacement Suspension Sys-<br />

AUSGABE 2.2010<br />

tem) mit 130 mm Durchmesser befindet. Das<br />

Bändchen besteht <strong>aus</strong> einer hauchdünnen,<br />

massearmen Aluminiumfolie-Membran, deren<br />

Oberfläche eine Strukturprägung besitzt<br />

und diesem damit eine höhere Stabilität sowie<br />

Impulsfreudigkeit verleiht.<br />

Aufgehangene Folie<br />

Die Folie ist an vier Punkten aufgehängt und<br />

steht unter keinerlei mechanischer Spannung.<br />

Auch bei diesem System sorgt das<br />

Anlegen einer Signalspannung an der Folie<br />

für eine Schallerzeugung. Zum Antrieb<br />

wird ein Magnetfeld mit hocheffektivem<br />

Neodymium erzeugt. Das Ergebnis ist ein<br />

dynamisch und thermisch leistungsfähiges<br />

Hochtonsystem mit einer großen wirksamen<br />

Fläche. Der MDS-Tiefmitteltöner ist in seiner<br />

Technologie so <strong>aus</strong>gerichtet, dass er große,<br />

lineare Membranhübe bei tiefen Frequenzen<br />

erlaubt. Die sehr verwindungssteife Membran<br />

gestattet im Bereich der Wiedergabe,<br />

also den kritischen mittleren Frequenzen des<br />

Hörspektrums, eine möglichst neutrale Reproduktion.<br />

Die akustischen Eigenschaften<br />

des Gehäuses zeigten geringe Ansätze von<br />

Schwingungseffekten auf den Seitenwänden,<br />

die zwar nicht <strong>aus</strong>geprägt, aber bei<br />

Bass- und tiefmittigen Impulsen mechanisch<br />

spürbar waren. Der klangliche Eindruck ist<br />

geprägt von lebendiger Spielfreude, bei modernen<br />

Produktionen findet sich der Ansatz<br />

zu überzeugend-druckvollen Bässen und<br />

kernigen E-Gitarren. Stellvertretend für alle<br />

Instrumente empfanden wir die Wiedergabe<br />

Piega zeigt in den unteren Tiefmitten eine<br />

leichte Anhebung, die sich im Klang wiederfi<br />

n d e t<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

Heimkino:<br />

+ + +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

von Cembalo und Flügel mit einem warmen<br />

Timbre belegt. Dieses zeigte sich im Fall der<br />

Wagner-Ouvertüre „Der fliegende Holländer“<br />

etwas zuungunsten der Streichergruppen<br />

gegenüber den Bläsern, da es zu einer<br />

leichten Ortungsunschärfe führte.<br />

Die dynamische Dramatik konnte sich erkennbar<br />

aufbauen und mit fast <strong>aus</strong>geglichener<br />

tonaler Balance sowie warmen Klangfarben<br />

gen<strong>aus</strong>o gefallen wie die Darstellung der Instrumentaldetails<br />

in der Feindynamik, ohne<br />

dabei sezierend zu sein. Breite und Tiefe der<br />

akustischen Bühne waren gut bis sehr gut<br />

zu erkennen. Ein beachtlicher Druck im Orgelton<br />

ließ unsere Sopranistin nicht ganz so<br />

frei schweben, da die Luftigkeit ihrer Artikulation<br />

zwischen gut bis sehr gut schwankte,<br />

da ihre Zeichnung im Klangbild zeitweise etwas<br />

diffus wirkte. S-Laute und Konsonanten<br />

hatten eine leicht stärkere Betonung und<br />

sorgten damit für eine sehr gute Verständlichkeit.<br />

Atmosphärische Geräusche konnten<br />

nicht völlig den Anspruch auf realistische<br />

Reproduktion erheben: Was der Grille einen<br />

körperlichen Ton gibt, färbt den Klang eines<br />

plätschernden Sommerregens. Diese kleinen<br />

Eigenheiten geben <strong>dem</strong> Lautsprecher Piega<br />

Premium 1 eigenen Charme sowie Esprit<br />

und erwecken das Interesse des Hörers.<br />

<strong>TEST</strong> 51


Fazit<br />

Unser Testfeld hat gezeigt, dass es in der<br />

Klasse der Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtöner<br />

keinen gibt, der einen echten<br />

Nachteil zeigt. Ganz klar an die Spitze<br />

abgesetzt hat sich der Classic Compact<br />

Mk3 von Adam Audio. Durchweg sehr gute<br />

Ergebnisse in Bezug auf die klanglichen Eigenschaften<br />

in Kombination mit einem<br />

konsequent umgesetzten konstruktiven<br />

Aufwand führten zum Prädikat „<strong>aus</strong>gezeichnet“.<br />

Eine <strong>aus</strong>geglichene Neutralität<br />

in Verbindung mit Transparenz und Impulsfreude<br />

bei der Wiedergabe, die sich in einem<br />

konturierten Bassbereich mit leichten Abstrichen<br />

in der Tiefe des Bassfundamentes<br />

zeigte, kennzeichnet den Adam. Trotz<strong>dem</strong><br />

kann er mit einem der <strong>aus</strong>geglichensten<br />

Verhältnisse zwischen Grob- und Feindynamik<br />

in Einheit mit einer realitätsnahen Abbildung<br />

der akustischen Bühne aufwarten.<br />

Mit ihm war im Testfeld eine der realsten<br />

Reproduktionen der wichtigen S-Laute<br />

und Konsonanten der menschlichen Stimme<br />

vorhanden. Eine schwere Disziplin. Den<br />

zweiten Platz teilen sich mit einem „Sehr<br />

gut“ der Quadral Aurum Altan VIII und der<br />

Piega Premium 1. Auch wenn diese beiden<br />

in den einzelnen Disziplinen abweichende<br />

Bewertungen erhielten, ist die Summe der<br />

Eindrücke auf gleichem Niveau. Beide eint<br />

eine unterschiedliche Interpretation der Gewichtung<br />

in der Hochtonwiedergabe, die<br />

sich an der Gesangsstimme messen lassen<br />

muss. Piega lag hier einen Hauch vor Quadral.<br />

Der Ausgleich ergab sich in der eindrucksvolleren<br />

Wiedergabe der räumlichen<br />

Tiefe und der Abbildung der Mittenfrequenzen<br />

bei Quadral. Dafür war bei Piega<br />

die Konturierung im Bass überzeugender<br />

als der Tiefgang desselben. Das geringere<br />

Gehäusevolumen verbunden mit <strong>dem</strong><br />

kleineren Tiefmittelton-Chassis konnte in<br />

grobdynamischen Attacken nicht gegen die<br />

mächtige Basis der Quadral-Speaker anstehen,<br />

der Ausgleich fand sich dann wieder in<br />

der Feindynamik.<br />

Auf <strong>dem</strong> dritten Platz mit <strong>dem</strong> Prädikat<br />

„gut“, ist der Swans M1 Monitor. Seine<br />

große Disziplin ist die schonungslose, detailreiche<br />

Wiedergabe der mittleren Frequenzen<br />

unseres Hörbereiches, gewürzt<br />

durch den Übertragungsbereich des Hochtöners.<br />

Obwohl der Tiefgang des Basses am<br />

geringsten <strong>aus</strong>fiel, waren Kontur und Informationen<br />

stets wahrnehmbar. Dies tat vor<br />

allem der exzessiven Abbildung der räumlichen<br />

Tiefe und Breite einer akustischen<br />

Bühne keinen Abbruch. Bei geringen Lautstärken<br />

waren alle Details verdeckungsfrei<br />

wahrnehmbar. Sie können in Instrumentalwerken<br />

und bei Gesang kleinste Intonationsschwächen<br />

erkennen oder einfach nur<br />

zuhören – es wird immer ein Vergnügen<br />

bleiben. Was den M1 nun von den anderen<br />

Bewerbern absetzt, ist die schon genannte<br />

geringere Bass<strong>aus</strong>beute und damit<br />

auch eine gebremste Grobdynamik, die in<br />

keinem Verhältnis zur sehr guten Feindynamik<br />

steht. Eine tendenziell helle Klangabstimmung<br />

führt mitunter zu einer stärkeren<br />

Betonung im Präsenzbereich und damit zu<br />

Überbetonungen.<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Adam Audio Piega Quadral Swans<br />

Modell Classic Compact Mk3 Premium 1 Aurum Altan VIII M1 Monitor<br />

Preis/Straßenpreis 2000 Euro/ – 1700 Euro/ – 1400 Euro/ – 1400 Euro/ –<br />

Information www.adam-audio.com www.piega.ch www.aurumspeakers.com www.swans-europe.eu<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 44 × 23 × 11 cm, 11 kg 31 × 19 × 21 cm, 7 kg 40,5 × 22,2 × 35,55 cm, 12,6 kg 33 × 21 × 27,6 cm, 8,6 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2<br />

Erhältliche Farben<br />

Walnuss, Kirsche, Klavierlackoptik, Aluminium Silber oder Schwarz versch. Echtholzfurniere, Hochglanz<br />

Schwarz<br />

eloxiert Schwarz od. Weiß/Wunsch-RAL-Farben<br />

Echtholz Kirsche<br />

Technische Daten<br />

Regallautsprecher<br />

Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Vorderseite<br />

Bassreflex mit zwei Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm<br />

Frequenzgang nach Herstellerangaben 30 – 50000 Hz 40 – 50000 Hz 38 – 65000 Hz 53 – 40000 Hz +/– 3 dB<br />

Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 150 W 20 – 150 W 30 – 120 W 10 – 100 W<br />

Kennschalldruck nach Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

87 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

89 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

87 dB/87 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

86 dB/86,5 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

Vorteile<br />

· Impulstreuer, lebendiger Klang<br />

mit tonaler Ausgeglichenheit<br />

· sehr gut Gehäuse konstruktion<br />

· lebendiger Klang<br />

· straffe Basskonturen<br />

· sehr gute Feindynamik<br />

· warmer Grundklang mit Reserven<br />

für Dynamik<br />

· sehr gute räumlicher Wiedergabe<br />

· sehr gutes räumliches Auflösungsvermögen<br />

· Verarbeitung und Material<br />

Nachteile – · kein Bi-Amping/-wiring · leichte Präsenzüberbetonung · etwas schlanker Bassbereich<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 10/12 9,5/12 9/12 8/12<br />

Mittenwiedergabe 10/12 9/12 9,5/12 10,5/12<br />

Höhenwiedergabe 10/12 10/12 9,5/12 9,5/12<br />

Räumlichkeit 10,5/12 9,5/12 10/12 10,5/12<br />

Neutralität 11/12 9,5/12 9/12 9/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10/11 9/11 9/11 9,5/12<br />

Dynamikverhalten 9,5/11 9,5/11 9/11 7/9<br />

Wiedergabequalität 70/82 66/82 65/82 64/82<br />

Ausstattung 7/9 8/9 8/9 7/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 9/9 8/9 8/9 8/9<br />

Zwischenergebnis 86 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten<br />

Konstruktions – Materialeinsatz +4 +3 +4 +5<br />

Preis/Leistung gut gut sehr gut gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 90/100 Sehr gut 85/100 Sehr gut 85/100 Gut 84/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft


Bilder: Kscope, Naxos, Sony Music, Warner Music, Universal Music<br />

Musik<br />

Es ist schon eine<br />

feine Sache, so ein<br />

komplett eingerichtetes<br />

Heimkino: die<br />

neuesten Filme auf<br />

Blu-ray in bester<br />

Bild- und Tonqualität<br />

zu H<strong>aus</strong>e ge-<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Redakteur nießen, mit bestem<br />

Surround-Sound<br />

und auf einem angenehm großen Display;<br />

womöglich gar per Beamer, um<br />

das Kinoerlebnis in den eigenen vier<br />

Wänden nahezu perfekt zu machen.<br />

Was man dabei nur allzu leicht vergisst:<br />

Mit diesem Equipment und den<br />

passenden Musik-Blu-rays lässt sich<br />

auch das einzigartige Erlebnis eines gelungenen<br />

Livekonzerts in bisher nicht<br />

gekannter Qualität reproduzieren.<br />

Moderne Audiocodecs wie DTS-HD<br />

Master Audio 5.1 (der sich inzwischen<br />

schon beinahe als hochwertiger Standard<br />

für Musikproduktionen auf Bluray<br />

eingebürgert hat) bescheren einem<br />

dabei ein hautnahes und unmittelbares<br />

Hörerlebnis, versetzen einen beispielsweise<br />

mitten in den Zuschauerraum<br />

eines gediegenen Konzerth<strong>aus</strong>es.<br />

CD-Tipp des Monats:<br />

Anathema – We‘re Here<br />

Bec<strong>aus</strong>e We‘re Here<br />

Beinahe endlos<br />

lange sieben Jahre<br />

haben sich die<br />

Liverpooler Jungs<br />

um die Gebrüder<br />

Cavanagh Zeit gelassen,<br />

um die schmachtende Progressive-Rock-Gemeinde<br />

mit ihrem nächsten<br />

Output zu beglücken. Das Warten<br />

hat sich definitiv gelohnt, allein Track<br />

Nummer drei (das wunderbar-schwebende<br />

„Dreaming Light“) wäre schon<br />

den Kauf des ganzen Albums wert.<br />

Ein Abend mit der Streisand<br />

Barbra Streisand kehrt zurück zu ihren Wurzeln<br />

und lädt ein zu einem exklusiven Konzert<br />

Samt in der Stimme<br />

Michael Bublé wandelt auf Sinatras Spuren und verhilft<br />

<strong>dem</strong> Swing zu einer ungeahnten Renaissance<br />

Die größte Band der Welt<br />

U2 sind zurück – und zwar mit einer gigantischen<br />

Bühnenshow, die alle Erwartungen übertrifft<br />

Herbert von Karajan –<br />

Memorial Concert<br />

Anne-Sophie Mutter und Seiji Ozawa<br />

erinnern an Meisterdirigenten<br />

Musik 53


Barbra Streisand – One Night Only<br />

Barbra Streisand – ein Name, der seit mittlerweile<br />

über 50 Jahren für sch<strong>aus</strong>pielerische<br />

und musikalische Unterhaltung auf<br />

höchstem Niveau steht. Über 70 Millionen<br />

Alben hat sie in ihrer beispiellosen Karriere<br />

allein in den USA verkauft, über 140 Millionen<br />

weltweit. In den letzten fünf Jahrzehnten<br />

ist ihr das Kunststück gelungen,<br />

mit jeweils mindestens einem Album pro<br />

Dekade die Spitzenposition der amerikanischen<br />

Billboard-Charts zu erobern. Nur<br />

live, auf der großen Bühne, ist es etwas ruhiger<br />

um sie geworden. Umso bemerkenswerter<br />

also ihr Konzert im September des<br />

vergangenen Jahres, das man nun auf einer<br />

gelungenen Blu-ray auch im eigenen Heimkino<br />

genießen kann. 123 <strong>aus</strong>gewählte Fans<br />

und langjährige Freunde hatten das Privileg,<br />

bei dieser einmaligen Sondervorstellung im<br />

New Yorker Club Village Vanguard dabei zu<br />

sein, in <strong>dem</strong> Streisand Anfang der 1960er<br />

Jahre einen ihrer ersten Auftritte als Support<br />

für einen gewissen Miles Davis hatte.<br />

Darunter auch einige überglückliche Ticket-<br />

Lotterie-Gewinner <strong>aus</strong> der ganzen Welt, die<br />

sich plötzlich von Größen <strong>aus</strong> Politik und<br />

Showbusiness nur so umzingelt sahen. In<br />

den zahlreichen Aufnahmen des Publikums,<br />

die sich leider zu oft und in exakt den gleichen<br />

Einstellungen wiederholen und auch<br />

bildtechnisch nicht richtig überzeugen, kann<br />

man unter anderem den kompletten Clinton-Clan<br />

<strong>aus</strong>machen, Sch<strong>aus</strong>pielerin Nicole<br />

Kidman entdecken oder „Sex And The City“-<br />

Star Sarah Jessica Parker dabei beobachten,<br />

wie sie sich völlig in der Performance eines<br />

ihrer ganz großen Idole verliert.<br />

Ms Streisand wickelt ihr Publikum von der<br />

ersten Sekunde an um den kleinen Finger:<br />

Meist im Sitzen fühlt sie sich sichtlich wohl<br />

auf der kleinen Bühne und in der intimen,<br />

vollgepackten Atmosphäre des Klubs, erzählt<br />

in entspanntem, manchmal etwas<br />

nostalgischem Ton vor je<strong>dem</strong> Song eine<br />

passende Anekdote.<br />

Das sind wunderbare<br />

Reminiszenzen einer<br />

großen Karriere, ohne<br />

dass sie sich zu wichtig<br />

nehmen oder die Augen<br />

davor verschließen<br />

würde, dass ihre<br />

ganz großen Glanzzeiten<br />

(auch stimmlich gesehen) eher in der<br />

Vergangenheit liegen. Mit ihrem typischen<br />

Silberblick intoniert sie solche unsterblichen<br />

Klassiker wie „In The Wee Small Ours Of<br />

The Morning“ oder „My Funny Valentine“,<br />

verleiht ihnen mühelos Eleganz und zeitlose<br />

Schönheit, als wäre es das Leichteste auf<br />

der Welt. Im Laufe des Abends präsentiert<br />

sie auch einen Großteil der Songs ihres aktuellen<br />

Albums „Love Is The Answer“, für<br />

das sie sich mit der kanadischen Female-<br />

Vocal-Jazz-Institution Diana Krall zusammengetan<br />

hat, und verzaubert ihr andächtig<br />

l<strong>aus</strong>chendes Publikum mit jeder neuen<br />

Nummer und jeder neuen Geschichte <strong>aus</strong><br />

ihrem bewegten Musikerleben ein Stückchen<br />

mehr.<br />

Um das Konzert in der bestmöglichen und<br />

authentischsten Soundvariante zu erleben,<br />

sollte man unbedingt zur PCM-Spur greifen –<br />

die eigentlich recht gelungene Raumklang-<br />

Alternative in Dolby True HD erlaubt sich<br />

leider einen im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„unverständlichen“ Lapsus bei den (<strong>aus</strong>gedehnten)<br />

gesprochenen Parts, die wirklich<br />

viel zu leise abgemischt sind. Die verlustfreie<br />

Puls-Code-Modulation wirkt dagegen<br />

sehr präsent und unverfälscht, lediglich an<br />

einigen Stellen fragt man sich, wo bei der<br />

kleinen Location eigentlich der ganze Hall<br />

herkommen soll. Bei den Extras findet sich<br />

ein kurzer Rückblick auf die bewegte Geschichte<br />

des legendären „Village Vanguard“,<br />

Lorraine Gordon, Besitzerin und Chefin des<br />

Clubs, erzählt so manch pikante Anekdote<br />

<strong>aus</strong> über 50 Jahren Jazzgeschichte. Deutsche<br />

Untertitel sind hier wie beim gesamten Konzert<br />

inklusive. Das Menü der Disc ist liebevoll<br />

gestaltet und auch während des Auftritts<br />

unterstreichen kleine Details wie die Einbindung<br />

der Partituren als Hinweis auf den<br />

nächsten Song den guten Gesamteindruck.<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Sony Music<br />

Genre Jazz<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />

Ton Dolby True HD, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Michael Bublé – Caught In The Act<br />

Noch nicht einmal 35 Jahre jung und die<br />

Welt des Swing liegt ihm bereits zu Füßen:<br />

Der Kanadier Michael Bublé hat einfach alles,<br />

was man braucht, um auf der großen<br />

Showbühne zu bestehen – das Aussehen,<br />

die Stimme, das Zeug zum Entertainer, alles<br />

reichlich vorhanden. Die Parallelen zum<br />

großen Frank Sinatra liegen bei seinem Repertoire<br />

und der Klangfarbe seines Gesangs<br />

natürlich auf der Hand. Doch Bublé schafft<br />

es seit Beginn seiner<br />

Karriere, ein etwas<br />

anderes Publikum, abseits<br />

der ganz traditionellen<br />

Standards, für<br />

seine Musik zu gewinnen,<br />

was vor allem am<br />

doch recht deutlichen<br />

Pop-Einfluss seiner<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Warner Music<br />

Genre Swing/Jazz<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Alben liegen dürfte. Und damit umgeht er<br />

auch geschickt den direkten Vergleich mit<br />

der Legende des Swing, den er bei aller<br />

Liebe und allen Vorschusslorbeeren doch<br />

nur verlieren könnte. Dass es aber allemal<br />

für einen spektakulären Abend im Wiltern<br />

Theatre in Los Angeles reicht, davon kann<br />

man sich auf seiner neuesten Live-Blu-ray<br />

„Caught In The Act“ selbst ein Bild machen.<br />

Die Setlist ist schlichtweg sensationell,<br />

ein Klassiker jagt den nächsten („I‘ve<br />

Got You Under My Skin“, „Sway“, „Come<br />

Fly With Me“) und tolle Bublé-Eigenkompositionen<br />

(zum Beispiel der Welthit „Home“)<br />

sorgen immer wieder für Gänsehaut. Charismatische<br />

Überraschungsgäste wie Laura<br />

P<strong>aus</strong>ini (mit der er das hinreißende Duett<br />

„You‘ll Never Find Another Love Like Mine“<br />

anstimmt) oder Chris Botti an der Trompete<br />

lassen das Publikum regelmäßig in Begeisterungsstürme<br />

<strong>aus</strong>brechen. Der Fokus der<br />

Abmischung liegt natürlich ganz klar auf<br />

Michael Bublés samtweicher Stimme, doch<br />

auch seine gut aufgelegte Big Band kommt<br />

nicht zu kurz und weiß besonders mit wuchtigen,<br />

in Mark und Bein gehenden Bässen<br />

zu gefallen. Das Bild ist leicht überdurchschnittlich<br />

und transportiert die edlen Bilder<br />

der tollen Location ohne größere Mängel.<br />

Chickenfoot – Get Your Buzz On Live<br />

Schon merkwürdig, wie eine Band mit <strong>dem</strong><br />

ungewöhnlichen Namen „Chickenfoot“ nur<br />

so erfolgreich sein kann. Doch die Mitglieder<br />

der Supergroup haben es einfach drauf. Da<br />

wären Ex-Van-Halen-Sänger Sammy Hagar<br />

und Bassist Michael Anthony, der legendäre<br />

Gitarrensolist Joe Satriani und zuletzt noch<br />

Red-Hot-Chilli-Peppers-Schlagzeuger Chad<br />

Smith. Der wilde „Hahnenhaufen“ bedient<br />

sich <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> breit gefächerten Fundus des<br />

Rock. Viele Klänge<br />

erinnern an zeitlose<br />

Klassiker, die so manchen<br />

hartgesottenen<br />

Rocker erfreuen werden.<br />

Gerade Songs<br />

wie „My Kinda Girl“<br />

oder „Get It Up“ mutieren<br />

zum Ohrwurm,<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Edel Music<br />

Genre Rock<br />

Preis<br />

23 Euro<br />

Bild MPEG-2, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 7.1, DD 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

was vor allem Satrianis genialen Soloeinlagen<br />

zu verdanken ist. Einen furiosen Abschluss<br />

legt die Band mit einer gelungenen<br />

Interpretation von „My Generation“ hin.<br />

Der stimmliche Beitrag von Hagar jedoch ist<br />

etwas enttäuschend, mühevoll krächzt er<br />

in das Mikro und das Alter des ranghöchsten<br />

Hahns ist deutlich spürbar. Mit seinen<br />

vergangenen spektakulären Auftritten bei<br />

Van Halen ist diese Leistung nicht mehr vergleichbar.<br />

Dafür überzeugt der dynamische<br />

und energiereiche 7.1-Sound durch seine<br />

sehr gute Räumlichkeit. Während Hagars<br />

Stimme auf die Front abgemischt ist, wird<br />

Satrianis Gitarrenspiel auf alle Boxen verteilt.<br />

Auch das Schlagzeug ist deutlich von<br />

den anderen Instrumenten differenziert<br />

und von links vorne ortbar. Das Bildmaterial<br />

zeichnet sich durch eine gute Qualität<br />

<strong>aus</strong>, obwohl es nur im technisch überholten<br />

MPEG-2-Format vorliegt. Selbst kleinste<br />

Details, wie z. B. die Schweißperlen auf<br />

der Stirn der Bandmitglieder, sind zu sehen.<br />

Wirklich beeindruckend ist der Schwarzwert,<br />

der in jeder Sequenz optimal eingestellt<br />

ist. Als Extra gibt es eine 50-minütige<br />

Dokumentation über die Tour der Band.<br />

Leider liegt diese nur im Originalton vor und<br />

Untertitel sind nicht anwählbar.<br />

Anzahl der Blu-ray Discs Musik 55


Herbert von Karajan – Memorial Concert<br />

Herbert von Karajan gilt als eine der bedeutendsten<br />

Musikerpersönlichkeiten des 20.<br />

Jahrhunderts. Das Lebenswerk des 1989<br />

verstorbenen Meisterdirigenten wurde<br />

2008 wieder einmal in Form eines Konzerts<br />

der Berliner Philharmoniker gefeiert. Jene<br />

Gedenkkonzerte für Karajan finden schon<br />

seit Längerem statt. Diesmal wohnten der<br />

Veranstaltung in Wien jedoch zwei enge<br />

Freunde des Ausnahmemusikers bei – Seiji<br />

Ozawa dirigierte das<br />

Konzert und Karajans<br />

Schützling sowie Geigenvirtuosin<br />

Anne-<br />

Sophie Mutter glänzte<br />

als Solistin. Beethoven,<br />

Bach sowie die<br />

„Pathétique“ von<br />

Tschaikowsky standen<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Naxos<br />

Genre Klassik<br />

Preis<br />

30 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

auf <strong>dem</strong> Programm. Das Bild der Blu-ray ist<br />

recht flach und vor Farbverschiebungen nicht<br />

gefeit. Der Detailgrad ist allerdings hoch, in<br />

einigen Nahaufnahmen kann man sogar<br />

die Maserungen auf Anne-Sophie Mutters<br />

Geige erkennen. Die verlustfreie PCM-Tonspur<br />

erreicht in Bezug auf die Signalortung<br />

und den klanglichen Detailreichtum fast<br />

Referenzwerte. Das Streicherensemble ist<br />

sowohl im Stereomix als auch auf der 5.1-<br />

Tonspur in Raumtiefe und -breite differenzierbar.<br />

Das Zusammenspiel der Berliner<br />

Philharmoniker wirkt über<strong>aus</strong> homogen,<br />

ohne jemals matschig zu klingen. Durch die<br />

grandiose Tonqualität ist jedes Instrument<br />

klanglich in seiner gesamten Frequenzbreite<br />

zu definieren, selbst kleinste instrumentalcharakteristische<br />

Unsauberkeiten können<br />

wahrgenommen werden. Den Höhepunkt<br />

bildet der Klang der Sologeige. Selten wurde<br />

ein einzelnes Instrument in all seinen Facetten<br />

und Frequenzen aufgenommen und<br />

tontechnisch so perfekt in den Gesamtmix<br />

eingebettet. Die 5.1-Spur ist in Sachen<br />

Räumlichkeit nahezu perfekt abgestimmt:<br />

Die hinteren Boxen werden durch Raumantwort<br />

sowie Appl<strong>aus</strong> angesprochen, sodass<br />

der Zuschauer das Gefühl hat, mitten in den<br />

Rängen zu sitzen.<br />

U2 – 360 Degrees At The Rose Bowl<br />

Von bösen Rockbuben kann man bei U2<br />

mit Sicherheit nicht sprechen. Viel eher<br />

noch sind die vier Iren das genaue Gegenteil,<br />

die gute Seite des Rock, gekommen,<br />

um der Menschheit ins (schlechte) Gewissen<br />

zu singen. Die zweifellos politisch korrekteste<br />

Rockband der Welt kaufte für ihre<br />

„360 Degrees“-Tour sogar CO2-Zertifikate,<br />

damit die hohe Treibh<strong>aus</strong>belastung des<br />

gigantischen Projekts <strong>aus</strong>geglichen wird.<br />

Dabei ist „gigantisch“ fast noch eine Untertreibung:<br />

Die Bühnenkonstruktion – ein<br />

riesiges, raumschiffartiges<br />

Gestell in der<br />

Optik einer Roboterkralle<br />

– ist mal eben<br />

die größte der Welt.<br />

Dank dieser können<br />

die Zuschauer um die<br />

Band herum stehen,<br />

eine Vision Bonos, die<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Music<br />

Genre Rock<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1 .33: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, DD 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

der Tournee ihren Namen gab. Und weil das<br />

Stadionspektakel 2009 so erfolgreich war,<br />

wurde „360 Degrees“ kurzerhand um ein<br />

Jahr verlängert – die Tour dauert also noch<br />

heute an. Die vorliegende Blu-ray ist ein<br />

Mitschnitt des Konzerts in Pasadena, Kalifornien,<br />

aber eigentlich ist sie noch einiges<br />

mehr. Nach <strong>dem</strong> Einlegen der Scheibe wird<br />

man zunächst von einer kleinen Rahmenhandlung<br />

empfangen, um sich dann direkt<br />

in den Rose Bowl katapultieren zu lassen.<br />

Von der ersten Sekunde an ist man dann<br />

dank genialer Soundräumlichkeit mitten im<br />

Geschehen, die anfänglichen rockigen Titel<br />

werden mit sehr schnellen Schnitten visualisiert,<br />

sodass man zunächst meinen könnte,<br />

statt eines Livekonzerts einen James-Bond-<br />

Film zu sehen. Dass der Kontrast leicht<br />

übersteuert ist und die Farben Rot und<br />

Blau stark dominieren, verdichtet die Outof-this-World-Atmosphäre,<br />

wird aber letztlich<br />

nicht jedermanns Sache sein. Dennoch<br />

herrscht schnell das Gefühl vor, hier etwas<br />

Rasant-Außerirdischem beizuwohnen. Zur<br />

Ruhe kommt man dann erst wieder bei den<br />

langsameren Songs, von denen das wunderschöne<br />

„Stuck In A Moment“ den Anfang<br />

bildet. Nach <strong>dem</strong> zweistündigen Trip<br />

kann man sich zum Glück noch mit einer<br />

Fülle an Extras befassen, um langsam wieder<br />

herunterzukommen.<br />

56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Audiomesswerte<br />

In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audioqualitäten im Vordergrund.<br />

Dazu gehören neben <strong>aus</strong>giebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />

und Vergleichbarkeit zulassen.<br />

Audiofrequenzgang<br />

Der Audiofrequenzgang wird entweder an den<br />

analogen Line-Ausgängen oder an den Lautsprecher<strong>aus</strong>gängen<br />

eines Verstärkers über einen angeschlossenen<br />

Lastwiderstand erfasst.<br />

Der Kennschalldruck<br />

Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />

ein Lautsprecher in einem Meter<br />

Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />

unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />

Lautsprecherimpedanz entsprechen. Dem Lautsprecher<br />

wird ein bandbegrenztes rosa R<strong>aus</strong>chen<br />

zugeführt, bis an den Anschlüssen eines z. B. Vier-<br />

Ohm-Lautsprechers zwei Volt (effektiv) erreicht<br />

sind. Daraufhin wird der Schalldruck ermittelt.<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

Zu <strong>dem</strong> eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />

Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese können<br />

geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />

(unharmonisch) sein. Sie prägen den Klang.<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

85 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Lautsprecherfrequenzgang<br />

Er wird in einer Entfernung von einem Meter zu<br />

<strong>dem</strong> Lautsprecher gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />

ob es Abweichungen im Übertragungsverhalten<br />

gibt. Diese sind in den meisten Fällen hörbar.<br />

Harmonische Verzerrungen<br />

Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />

Verhältnis die harmonischen Verzerrungen zu <strong>dem</strong><br />

eingespeisten Audiosignal entstehen. Verantwortlich<br />

für die Entstehung sind verschiedene Bauteile.<br />

Übersprechen (Crosstalk)<br />

Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />

Pegel ein Audiokanal in den benachbarten Kanal<br />

überspricht. Je höher die Trennung zwischen den<br />

Kanälen ist, desto besser die Audioperformance.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Das Testlabor des Auerbach Verlages<br />

Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien<br />

nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anforderungen<br />

nach AQAP 110 und 150. Neben <strong>aus</strong>führlichen<br />

Vergleichstests wird jedes Gerät mit umfangreichen Messungen<br />

auf Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und Fernsehsignale<br />

kommt der SFU von Rohde & Schwarz zum Einsatz.<br />

Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C sowie DVB-H<br />

ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />

und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der UPV. Mit ihm<br />

messen die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren,<br />

Leistungen und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />

AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom<br />

Videomessgerät VSA. Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop,<br />

Oszilloskop und Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />

wir mit Messgeräten der Firmen Astro und Audio Precision<br />

durch. Bild- wie auch Tondaten können so verlustfrei analysiert<br />

werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />

auf das zertifi zierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />

Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte<br />

und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und<br />

Projektoren. Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm<br />

kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur<br />

gemessen. Somit stellen die Tester sicher, dass jeder<br />

Fernseher oder Projektor vor den Messungen die gleichen<br />

Vor<strong>aus</strong>setzungen erfüllt und den Videonormen entspricht.<br />

Camcorder testen wir mittels Imatest-Software und zertifi -<br />

zierter Testcharts unter genormten Lichtbedingungen. Die<br />

verständliche Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns<br />

oberste Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick<br />

für das Wesentliche.<br />

Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages<br />

Hochsensibles Messsystem mit „SatLive“-Software<br />

Lichtmessgerät CS-200 von Konica Minolta<br />

Test 57


Audio-Fachhändler<br />

Ihr Fachhändler erklärt Ihnen alle Vorzüge und berät Sie gern beim Kauf.<br />

PLZ 0<br />

Leipzig<br />

Heimkino Klohs<br />

Engertstr. 8 HH<br />

04177 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 9405077<br />

Fax: (0341) 9405017<br />

UNI-HIFI Vertriebs GmbH<br />

Goldschmidtstr. 14<br />

04103 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 9605050<br />

Fax (0341) 9605060<br />

E-Mail: uni-hifi.leipzig@t-online.de<br />

PLZ 1<br />

Berlin<br />

Megascreen HDTV<br />

Ritterfelddamm 169<br />

14089 Berlin<br />

Telefon: (030) 36433030<br />

Fax (030) 36433050<br />

E-Mail: megascreenhome@aol.com<br />

PLZ 2<br />

Delingsdorf<br />

Happy Cinema<br />

Wiesengrund 1<br />

22941 Delingsdorf<br />

Telefon: (04532) 2679293<br />

Oldenburg<br />

Telepoint<br />

Posthalterweg 2c<br />

26129 Oldenburg<br />

Telefon: (0441) 970990<br />

Fax (0441) 97099101<br />

E-Mail: telepoint.oldenburg@telepoint.de<br />

Leer<br />

Telepoint<br />

Nüttermoorer Str. 2<br />

26789 Leer<br />

Telefon: (0491) 925660<br />

Fax: (0491) 9256668<br />

E-Mail: telepoint.leer@telepoint.de<br />

PLZ 3<br />

Hannover<br />

Art & Voice Medien GmbH<br />

Heimkinosysteme<br />

Davenstedter Str./Bauweg 5<br />

30453 Hannover<br />

Telefon: (0511) 441046<br />

Fax: (0511) 441018<br />

BEStELLFOrmULAr<br />

PLZ 4<br />

Dormagen<br />

die nadel – HiFi-Zubehör OHG<br />

Kielerstr. 18<br />

41540 Dormagen<br />

Telefon: (02133) 210433<br />

Fax: (02133) 210435<br />

URL: www.dienadel.de<br />

E-Mail: info@dienadel.de<br />

Emsdetten<br />

Beamershop24.net<br />

Gutenbergstr. 2<br />

48282 Emsdetten<br />

Telefon: (02572) 9239120<br />

Fax: (02572) 9239112<br />

URL: www.beamershop24.net<br />

E-Mail: info@beamershop24.net<br />

Essen<br />

Borowski GmbH<br />

Antennen- und Elektrotechnik<br />

Weidkamp 178<br />

45356 Essen<br />

Telefon: (0201) 1852780<br />

Fax: (0201) 18527849<br />

URL: www.borowski.de<br />

E-Mail: info@borowski.de<br />

Ja, ich möchte das Magazin <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> in meinem Geschäft verkaufen. Meine Adresse wird ab der nächstmöglichen<br />

Ausgabe im Fachhandelsverzeichnis geführt. Bitte liefern Sie mir ab der nächstmöglichen Ausgabe<br />

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Mindestbestellmenge 5 Exemplare. Bei Ausgaben mit CD/DVD bitte den eventuell erhöhten Heftpreis beachten.<br />

Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund der hohen Rabatte kein Remissionsrecht bieten können.<br />

Es gelten folgende Sonderkonditionen:<br />

Kein Risiko: Sie können die Belieferung jederzeit kündigen.*<br />

Menge/Preis (inkl. Porto/Versand) 5 Hefte 17,40 Euro (25 % Rabatt) monatlich<br />

10 Hefte 32,48 Euro (30% Rabatt) monatlich<br />

15 Hefte 45,35 Euro (35% Rabatt) monatlich<br />

Alle angegebenen Preise sind Nettopreise.<br />

Ihre Rechnungsanschrift:<br />

Bezahlung:<br />

Formular <strong>aus</strong>schneiden,<br />

<strong>aus</strong>füllen und einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20<br />

04229 Leipzig<br />

oder schnell per Fax<br />

(03 41) 1 49 55-11<br />

Firma<br />

Name/Abteilung<br />

Straße/H<strong>aus</strong>nummer<br />

PLZ/Ort/Land<br />

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BLZ/Geldinstitut<br />

Kontonummer<br />

Kontoinhaber<br />

per Rechnung<br />

jährlich (5 % Rabatt)<br />

Telefon/Fax/E-Mail-Adresse<br />

Datum/Ihre Unterschrift<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

* Der Eintrag verlängert sich automatisch, zu den dann gültigen Konditionen wenn nicht per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.<br />

Bitte senden Sie eine druckfähige Datei Ihres Firmenlogos an cf@auerbach-verlag.de!<br />

58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


02<br />

10<br />

Gelsenkirchen<br />

Hitseller.de GmbH<br />

Hochkampstr. 68 D<br />

45881 Gelsenkirchen<br />

Telefon: (0209) 15 780929<br />

Fax: (0209) 1 5780939<br />

URL: www.hitseller.de<br />

E-Mail: info@hitseller.de<br />

Herne<br />

Heimkino Aktuell<br />

Hülsstr. 9<br />

44625 Herne<br />

Telefon: (02325) 94 0049<br />

Fax: (02325) 94 0053<br />

URL: www.HDTVision.de<br />

E-Mail: info@heimkinoaktuell.de<br />

PLZ 5<br />

Köln<br />

Euphonia GmbH<br />

An Groß St. Martin 5<br />

50667 Köln<br />

Telefon: (0221) 9 257020<br />

PLZ 6<br />

Offenbach<br />

Hifi im Hinterhof GmbH<br />

Geleitstr. 50<br />

63067 Offenbach<br />

Telefon: (069) 88 8609<br />

PLZ 7<br />

Gemmrigheim<br />

Scottys – Beamer<br />

Hauptstr. 49<br />

74376 Gemmrigheim<br />

Telefon: (07143) 84 1401<br />

Fax: (07143) 84 1400<br />

E-Mail: info@scottys-beamer.de<br />

PLZ 8<br />

München<br />

HiFi Concept<br />

Wörthstr. 45<br />

81667 München<br />

Telefon: (089) 4 470774<br />

Fax: (089) 4 487718<br />

URL: www.hificoncept.de<br />

E-Mail: info@hifi-concept.com<br />

PLZ 9<br />

Siegburg<br />

HiFi Liebl<br />

Anzenbichelstr. 66<br />

93354 Siegburg<br />

Telefon: (09444) 98 1782<br />

Fax: (09444) 97 5845<br />

URL: www.hifi-liebl.de<br />

E-Mail: info@hifi-liebl.de<br />

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Arcam<br />

A38<br />

Denon<br />

PMA-2010AE<br />

T+A<br />

Power Plant<br />

MKII<br />

Vincent<br />

SV-234<br />

Yamaha<br />

A-S1000<br />

AV-Receiver<br />

Arcam<br />

AVR600<br />

Denon<br />

AVR 3311<br />

Harman<br />

Kardon<br />

AVR 760<br />

Onkyo<br />

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Stereo wie Mehrkanal.<br />

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mit Audiostreaming via<br />

<strong>Netz</strong>werk oder IPod<br />

über USB. Warmer<br />

Klang und sehr gute<br />

Messwerte.<br />

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Leistungsstarke<br />

Endstufen. Dolby<br />

Volume, keine<br />

Höhenkanäle. Hoher<br />

Stromverbrauch und<br />

vorlauter Lüfter.<br />

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9.2-<strong>Netz</strong>werk-<br />

AV-Receiver. Acht<br />

HDMI-Eingänge, zwei<br />

Ausgänge. Sehr saubere<br />

Surround-Abbildung.<br />

Sehr guter Videochip.<br />

2 000 Euro 1/2010 www.onkyo.de<br />

20/20/54<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

19/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

19/19/50<br />

Sehr gut<br />

88<br />

19/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

20/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

20/16/53<br />

Sehr gut<br />

89<br />

51,5/28/56,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

19/16/54<br />

Sehr gut<br />

89<br />

20/16/52<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Yamaha<br />

DSP-Z11<br />

Tadellose Video- und<br />

Audioverarbeitung,<br />

DSP-Sektion der Profi -<br />

klasse. Elf Endstufen für<br />

11.2- oder 4-Zonen-Betrieb.<br />

Frei konfi gurierbares<br />

Einmesssystem.<br />

5 500 Euro 1/2009 www.yamaha-online.de<br />

Stereolautsprecher<br />

Bowers &<br />

Wilkins<br />

684<br />

KEF<br />

Reference<br />

203/2<br />

Nubert<br />

nuVero 11<br />

Nubert<br />

nuLine 102<br />

Teufel<br />

Ultima 800<br />

Quadral<br />

Platinum M4<br />

2,5-Wege-Bassrefl ex-<br />

Konstruktion mit guter<br />

Hochtonaufl ösung und<br />

Mittenwiedergabe. Geringer<br />

Tiefbass. Massive<br />

Anschlüsse.<br />

1 000 Euro 1/2010 www.bowers-wilkins.de<br />

3-Wege-Bassrefl ex-<br />

System. Magnetisch abgeschirmt.<br />

Tri-Amping/<br />

-Wiring. Akustische<br />

Ortsanpassung des<br />

Hochton-Bassbereiches.<br />

7 000 Euro 1/2010 www.kef-audio.de<br />

Glasfaserbestückte<br />

Membran. 3-Wege-<br />

Konstruktion.<br />

Raumanpassung. Ausbalancierte<br />

Tonalität bis<br />

jenseits der 35 Hz.<br />

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2-Wege-Bassrefl ex-System<br />

mit zwei Subbass-<br />

Chassis. Lebendige<br />

Spielweise mit sehr<br />

guter Mittenaufl ösung.<br />

Optimale Verarbeitung.<br />

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3-Wege-Lautsprecher<br />

ohne Bassrefl exöffnung.<br />

Vierstufi ge<br />

Bassanpassung. Heller<br />

Klang mit ordentlichem<br />

Bassfundament.<br />

3 000 Euro 1/2010 www.teufel.de<br />

Passiver Bassrefl ex-<br />

Standlautsprecher in<br />

3-Wege-Konstruktion.<br />

Warme Mittenwiedergabe.<br />

Etwas opulenter<br />

Bassbereich.<br />

1 400 Euro 1/2010 www.quadral.com<br />

Kompaktlautsprecher<br />

Adam Audio<br />

Classic<br />

Compakt<br />

MK III<br />

Piega<br />

Premium 1<br />

Durchweg sehr gute<br />

Ergebnisse in den klanglichen<br />

Eigenschaften, in<br />

Kombination mit konsequent<br />

umgesetzter<br />

Konstruktion.<br />

2 000 Euro 2/2010 www.adam-audio.de<br />

Sehr gut im Bass<br />

konturierter, kleiner<br />

Lautsprecher mit guter<br />

Mittenabbildung und<br />

offenen Hochtonbereich.<br />

1 700 Euro 2/2010 www.piega.ch<br />

20/18/56<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

9/10/65<br />

Gut<br />

84<br />

10/10/73<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

10/10/69<br />

Sehr gut<br />

80<br />

10/10/66<br />

Sehr gut<br />

86<br />

10/9/71<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

10/10/64<br />

Gut<br />

84<br />

7/9/70<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

8/8/66<br />

Sehr gut<br />

85<br />

60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Quadral<br />

Aurum Altan<br />

VIII<br />

Tiefreichende<br />

Basswiedergabe mit<br />

guten leicht warmen<br />

Mitten und fast sehr<br />

guter räumlicher<br />

Auflösung.<br />

1 400 Euro 2/2010 www.aurumspeaker.de<br />

8/8/65<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Olive<br />

4 HD<br />

Komfortable Bedienung<br />

und einfache<br />

<strong>Netz</strong>werkintegration,<br />

in Verbindung mit<br />

sehr guten klanglichen<br />

Ergebnissen, machen<br />

dieses Gerät <strong>aus</strong>.<br />

41,5/26/78<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Swans<br />

M 1 Monitor<br />

Sehr transparentes<br />

5.1-Set. Exzellente<br />

Mitteltonwiedergabe.<br />

Zu scharfer Hochtonbereich.<br />

Beeindruckender<br />

Wirkungsgrad.<br />

1 400 Euro 2/2010 www.swans-europe.eu<br />

Vor-/Endstufe<br />

Denon<br />

AVP-A1HDA<br />

(Vorstufe)/<br />

POA-A1HD<br />

(Endstufe)<br />

Onkyo<br />

PR-SC 5507<br />

(Vorstufe)<br />

Vor-/Endstufenkombination<br />

<strong>aus</strong><br />

Surround-Vorstufe und<br />

10-Kanal-Verstärker.<br />

Vollsymmetrischer Aufbau.<br />

Videokünstler.<br />

je 7 999 Euro 1/2009 www.denon.de<br />

AV-Surroundcontroller<br />

mit Audiostreaming via<br />

<strong>Netz</strong>werk. Hervorragender<br />

Klang und<br />

sehr gute Videofunktionalität.<br />

Sehr gute<br />

Bedienbarkeit.<br />

1 799 Euro 2/2010 www.onkyo.de<br />

Blu-ray-Player<br />

Marantz<br />

UD9004<br />

Sony<br />

BDP-S5000ES<br />

SACD-Player<br />

Denon<br />

DCD-2010AE<br />

Blu-ray-Player mit<br />

fantastischer Bild- und<br />

Klangqualität. Profile<br />

2.0. Unterstützt<br />

DVD-Audio und SACD.<br />

Analoge Ausgänge mit<br />

guter Klangbalance.<br />

5 499 Euro 1/2010 www.marantz.de<br />

Blu-ray-Player mit<br />

Profile 2.0. Gute<br />

Bedienbarkeit. Alle HD-<br />

Audio-Decoder an Bord.<br />

Audiosektion samt<br />

analogen Schnittstellen<br />

erstklassig. 1 080p24.<br />

1 699 Euro 1/2009 www.sony.de<br />

Hochwertiger Schaltkreis.<br />

Digitale Ein- und<br />

Ausgänge. Wiedergabequalität<br />

bewegt sich<br />

konstant auf hervorragen<strong>dem</strong><br />

Niveau. Sehr<br />

gute Messwerte.<br />

2 000 Euro 1/2010 www.denon.de<br />

Medienserver<br />

Naim<br />

HDX<br />

Klanglich feinfühlig und<br />

dynamisch. Sehr gute<br />

räumliche Abbildung<br />

komplexer Arrangements.<br />

Einfaches CD<br />

rippen und bedienen.<br />

6 500 Euro 2/2010 www.naim.com<br />

7/8/64<br />

Gut<br />

84<br />

20/18/59<br />

Referenzklasse<br />

97<br />

20/18/59<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

20/13/58<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

19/16/56<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

20/20/56<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

57/30/74<br />

Sehr gut<br />

88<br />

2 498 Euro 2/2010 www.olivehifi.com<br />

Audio-<strong>Netz</strong>werkplayer<br />

Arcam<br />

Solo Neo<br />

Linn<br />

Majik DS-I<br />

Logitech<br />

Squeezebox<br />

Touch<br />

Logitech<br />

Transporter<br />

Philips<br />

NP 2500<br />

Sonos<br />

ZP 90<br />

Sehr gut klingender<br />

<strong>Netz</strong>werkplayer<br />

mit integriertem<br />

Vollverstärker,<br />

Radiotuner, USB und<br />

CD-Spieler. Einfachste<br />

Bedienung und rDock.<br />

1 799 Euro 2/2010 www.arcam.de<br />

Ausgezeichnete<br />

Klangqualität und<br />

hervorragende<br />

räumliche Abbildung<br />

sind die Hauptkriterien.<br />

Sehr gute Bedienung<br />

via Software.<br />

2 975 Euro 2/2010 www.linn.co.uk<br />

Eine große<br />

Audioformatvielfalt<br />

und eine gute<br />

Audioperformance<br />

vereinen sich mit<br />

einer sehr guten<br />

Bedienbarkeit.<br />

299 Euro 2/2010 www.logitech.com<br />

Sehr gute Klangqualität<br />

trifft auf gute<br />

Bedienbarkeit. Die<br />

Software erweitert den<br />

Funktionsumfang für<br />

die Online Angebote.<br />

1 999 Euro 2/2010 www.logitech.com<br />

Die Audiowiedergabe<br />

ist für den Preis noch<br />

als gut zu bezeichnen.<br />

Der Funktionsumfang<br />

ist gut, es fehlen leider<br />

USB und Musikdienste.<br />

229 Euro 2/2010 www.philips.de<br />

In puncto Audioqualität<br />

ist mehr zu erwarten,<br />

dafür ist der<br />

Funktionsumfang dank<br />

Steuerung via Desktop<br />

Software viel besser.<br />

349 Euro 2/2010 www.sonos.com<br />

37/26/81<br />

Sehr gut<br />

85<br />

39/20/90,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

33/26/64<br />

Gut<br />

83<br />

33/26/72,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

28,5/23,5/63<br />

Gut<br />

74<br />

19/16/56<br />

Befriedigend<br />

69<br />

Test 61


VORSCHAU<br />

Ein Wort zum Schluss<br />

Das Team der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> besteht <strong>aus</strong> echten Musik- und Technikbegeisterten<br />

und daher möchten wir Ihnen an dieser Stelle unsere persönlichen Empfehlungen<br />

<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Testfeld der vorliegenden Ausgabe vorstellen. In Verbindung mit einer<br />

Logitech Squeezebox Touch, erhält Ihre bestehende Stereoanlage den Zugang zu<br />

allen Audio-<strong>Netz</strong>werkdiensten. So entsteht in einem überschaubaren Preisrahmen<br />

eine interessante Einstiegs- oder Zweitlösung mit klanglichen Qualitäten. Weit<strong>aus</strong><br />

edler und klanggewaltiger zeigt sich ein Audio-<strong>Netz</strong>werkplayer, wie der T+A<br />

Pulsar MP 1260 R ihn darstellt. Er gehört an einen adäquaten Verstärker und Lautsprecher,<br />

um die Aufmerksamkeit zu erhalten, die seine steuerbaren Qualitäten<br />

verdienen. Die <strong>Netz</strong>werkkompaktlösung mit superleichter Bedienung im schicken<br />

Design mit CD-Player bietet der Arcam Solo Neo, die größere Formatvielfalt im<br />

Arrangement der Playliste stellt dagegen der äußerlich schlichte Linn Majik DS-I<br />

bereit. Unter den großen Medienservern gefielen uns in puncto Klang besonders<br />

der Naim HDX und der Olive 4HD. Lediglich das Bedienkonzept von Olive war für<br />

uns schneller erfassbar. Der allgemeine Trend liegt in der Ausweitung der <strong>Netz</strong>werkfähigkeiten,<br />

auch bei den Geräten der audiovisuellen Unterhaltungstechnik.<br />

So liegt es nahe, dass wir den Denon AVR-3311 oder den Onkyo PR-SC 5507 sehr<br />

gelungen finden.<br />

Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und freuen uns, wenn Sie in unsere kommende<br />

Ausgabe hineinschauen.<br />

IHRE REDAKTION DER <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Her<strong>aus</strong>geber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Stefan Goedecke, Florian Pötzsch<br />

Grafikdesign:<br />

Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan<br />

Kretzschmar, Stefan Mitschke,<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Redaktion:<br />

Christian Hill (CH), Torsten Pless (TP), Dennis<br />

Schirrmacher (DS), Jens Voigt VDT (JV)<br />

Lektorat:<br />

Katharina Neumann<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@hdplustv.de<br />

www.hdplustv.de<br />

Anzeigen:<br />

Carsten Philipp (Leitung), Claudia Fritzsch,<br />

Simone Läßig, Katleen Lösch,<br />

Benjamin Mächler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@hdplustv.de<br />

Abonnenten:<br />

Katrin Schwede<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

abo@hdplustv.de<br />

Vertrieb:<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

ISSN: 1868-484X<br />

Die nächste Ausgabe wird sich mit <strong>dem</strong> Test verschiedener Lautsprechermodelle, Stereoverstärker,<br />

Plattenspieler und Zubehör <strong>aus</strong>einandersetzen. Ebenso werden wir uns mit Geräten beschäftigen,<br />

die im Inneren eine wohlig glimmende Röhre tragen. Es wird also „analoger“. Dem Thema „Audio<br />

via <strong>Netz</strong>werk“ bleiben wir ebenfalls treu. Seien Sie gespannt.<br />

Ausgabe 1.2011 erscheint im Herbst 2010<br />

Änderungen <strong>aus</strong> aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Clearaudio, Quadral<br />

Druck:<br />

RR Donnelley Europe sp. z o.o.,<br />

Krakow<br />

© 2010 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />

von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium<br />

ist nur mit <strong>aus</strong>drücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen der<br />

Interviewpartner wieder. Diese muss nicht der<br />

Meinung des Verlages entsprechen. Für die<br />

Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für<br />

die Richtigkeit der Angaben übernommen<br />

werden. Schutzrechte auf Produktnamen oder<br />

Produkte sind in den einzelnen Artikeln nicht<br />

zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Die Zustimmung zum Abdruck wird vor<strong>aus</strong>gesetzt.<br />

Der Autor erklärt mit der Einsendung von<br />

Material, dass dieses frei von Rechten Dritter ist.<br />

Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die<br />

Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de


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