AUDIO TEST Stereosound aus dem Netz (Vorschau)
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NR. 2 SEPTEMBER/OKTOBER 2010<br />
www.hdplustv.de<br />
Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Ihr Ratgeber für den guten Ton im Heimkino<br />
Ein Spezial von<br />
NEWS INHALTE WISSEN <strong>TEST</strong> MUSIK<br />
AV-RECEIVER<br />
2 000-Euro-Klasse von<br />
Denon und Onkyo im Test<br />
HIGH END<br />
Digitaler Klang so gut<br />
wie analoger?<br />
4 x Stereo<br />
kompakt<br />
<strong>Stereosound</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong><br />
Signalkettenaufbau mit Vollverstärker und Medienserver<br />
11 x Test: T+A, Olive, Naim, Logitech, Sonos, Philips ...<br />
VOLLVERSTÄRKER<br />
Soundkraftwerke fürs <strong>Netz</strong><br />
AUF BLU-RAY<br />
Jazz, Rock und Klassik<br />
MEHR MUSIK<br />
<strong>Netz</strong>werkplayer bis 400 Euro
2x „Standbox des Jahres“<br />
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„Dürfte so schnell kaum zu<br />
toppen sein“ <br />
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„Ausnahmetalent“ <br />
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„Boxenskulptur<br />
der Superlative“<br />
High-End-Klasse<br />
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Absolute<br />
Spitzenklasse<br />
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Kompakter Allrounder.<br />
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Testsieger <br />
„Klang-Kunstwerk“ <br />
„Das neue Paradestück“<br />
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Absolute<br />
Spitzenklasse<br />
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Ehrliche Lautsprecher
Linn Majik DS-I<br />
<strong>TEST</strong>SIEGEr<br />
Arcam Solo Neo<br />
VON TORSTEN PlESS uND JENS VOIgT<br />
Das optionale<br />
irDock von<br />
Arcam bietet<br />
die Möglichkeit<br />
iPod und<br />
iPhone mit<br />
<strong>dem</strong> Solo Neo<br />
zu verbinden<br />
Der Frequenzgang bleibt über den gesamten<br />
hörbaren Bereich absolut sauber<br />
* Für hervorgehobene Fachbegri fe finden Sie die Erklärung auf Seite 35<br />
Der sanfte Anstieg der Verze rungen am Lautsprecher<strong>aus</strong>gang<br />
ist nicht hörbar<br />
Der Computer, egal ob Desktop oder mobile<br />
Variante, ist immer noch die Hauptmedienzentrale<br />
im <strong>Netz</strong>werk<br />
Der Router ist der Knotenpunkt, versorgt a le<br />
Geräte mit einer Internetanbindung und garantiert<br />
die Kommunikation untereinander<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
Bewertung schlü sel: 100–95: Referenzkla se, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69– 5: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />
Ihnen die Funktionsweise.<br />
anschlü sen einen echten<br />
<strong>Netz</strong>schalter.<br />
Ebenfa ls auf der Rückseite<br />
angebracht sind drei sehr<br />
intere sante Datenschni t-<br />
ste len: eine USB-Buchse<br />
für Speichermedien, ein<br />
Ethernet*- und ein WLAN*-<br />
Anschlu s. Via USB ist es auf<br />
Knopfdruck möglich, sofort<br />
auf die Musikdateien zuzugreifen.<br />
Die Partition so l<br />
dabei in FAT32 formatiert<br />
sein. Für den Anschlu s externer<br />
Festpla ten ist es häufig<br />
nötig, diese mit eigener<br />
Betrieb spannung zu versorgen.<br />
Das Display unterstützt<br />
dabei zuverlä sig mit der<br />
informativen Anzeige von<br />
Ordner- und Dateinamen.<br />
eigenes <strong>Netz</strong>werk.<br />
kaktivitäten mit Suchfunktionen für Musiktitel<br />
und der Speicherung von Favoriten,<br />
um einen schne leren wiederholten Zugri f<br />
zu gewährleisten. Dabei verliert man sich<br />
Test 43<br />
als Mittler<br />
Server* fungiert. Als<br />
Streaming geö fnet.<br />
Weltweites Radio<br />
VON tOrstEN plEss<br />
Der Client (Empfänger) bezieht sämtliche Me-<br />
dieninhalte <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk und gibt sie an<br />
das Wiedergabesystem weiter<br />
Vom Control-Point <strong>aus</strong> greift man auf das<br />
<strong>Netz</strong>werk zu. Dieser befindet sich direkt am<br />
Client oder ist extern bedienbar<br />
256<br />
* Für hervorgehobene Fachbegri fe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />
durch<strong>aus</strong> unterschiedlich <strong>aus</strong>fa len.<br />
Computer<br />
<strong>Netz</strong>werkfestpla te<br />
Router<br />
<strong>Netz</strong>werkfestpla ten tauchen als eigenständiger<br />
Server im <strong>Netz</strong>werk auf<br />
werk versenden.<br />
Media-Receiver<br />
Externe Festpla te<br />
Einige <strong>Netz</strong>werkplayer können Audiofiles auch<br />
von FAT32-formatierten Festpla ten abspielen<br />
bezeichnet man als Medienserver.<br />
Control-Point<br />
Handy als Contro ler<br />
Wi sen 15<br />
Net-Play<br />
Es ist ein glücklicher Zustand des technischen Fortschritts,<br />
dass Internetanschlüsse auch für Streaming<br />
genutzt werden können. Dabei benötigt Audiostreaming<br />
via Internet keine extremen Bandbreiten<br />
und für die Nutzung von Internetradioangeboten<br />
brauchen Sie dies erst recht nicht. Somit steht uns<br />
ein langsam, aber sicher abzusehender Abschied<br />
von den „silbernen Scheiben“ bevor, <strong>dem</strong> wir uns in<br />
dieser Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> widmen wollen.<br />
Zahlreiche Anbieter haben im Internet die Chance<br />
wahrgenommen, Musik in den verschiedensten<br />
Datenformaten anzubieten. Im Service ist oftmals auch der Erwerb eines<br />
Datenträgers enthalten, der den Content Ihrer Wahl enthält, falls die Internetverbindung<br />
doch noch zu langsam sein sollte. Es ist nicht zu verachten,<br />
dass heutzutage die gesamte CD-Sammlung ohne Datenkompression<br />
auf einem Speicherort hinterlegt werden kann, denn Speicherplatz kostet<br />
im Vergleich viel weniger. Und Back-up-Lösungen zum Schutz gehören<br />
zum Understatement.<br />
Jetzt haben wir die Chance, unsere Lieblingstitel in Playlisten zu organisieren<br />
und in einen zeitlich unbegrenzten, selbst regierten Musikgenuss abzutauchen.<br />
Dadurch kann ein <strong>Netz</strong>werk in den eigenen vier Wänden richtig interessant<br />
werden. Es bietet sich die Möglichkeit, Musik via WLAN oder LAN von<br />
der Festplatte des Rechners oder von <strong>Netz</strong>werkfestplatten wiederzugeben<br />
und diese mit hoher technischer und damit klanglicher Qualität an die Eingänge<br />
des Verstärkers zu übergeben.<br />
An dieser strategisch wichtigen Stelle werden heute <strong>Netz</strong>werkplayer, Audiostreamer<br />
oder auch Medienserver untergebracht. Diese Geräte bieten zum<br />
Teil höchste Audioperformance und machen das Vorhandensein von Verstärkern<br />
und Lautsprechern oder gar anderen Elementen der Signalkette nicht<br />
überflüssig, sondern sogar weiterhin notwendig.<br />
Lassen Sie sich inspirieren und haben Sie teil an einer zukunftsträchtigen Entwicklung,<br />
die analoges Audio nicht verdrängt, sondern es mit einbindet.<br />
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Network-Player<br />
In diesem Vergleich treten zwei Spezialisten in Sachen Sound an. Ob <strong>aus</strong> Platzgründen<br />
oder im Einsatz als Zweitgerät, sie bieten beide die Möglichkeit, Musik über die<br />
Vielseitigkeit des <strong>Netz</strong>werkes zu beziehen. Dazu muss keine weitere Verkabelung zu<br />
einem Verstärker aufgebaut werden. Eine moderne, hochwertige Kompaktanlage,<br />
die genügend Reserven hat, um mehr als einen Regallautsprecher zu versorgen.<br />
AUSGABE 2.2010<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Arcam Solo Neo<br />
„Meister der Ausste lung“<br />
Musik <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk<br />
Audio-Streaming* ist die aktue lste Entwicklung im Hi-Fi-Bereich und wird sich<br />
Zukünftig noch viel weiter entwickeln. Um aber erst einmal Musik vom Computer zu<br />
empfangen, benötigt man zua lererst ein eigenes Heimnetzwerk.<br />
Heutzutage befindet sich die Musikbiblio-<br />
das Einrichten eines <strong>Netz</strong>werkes gar nicht<br />
thek nicht mehr nur auf runden Scheiben<br />
so schwierig ist. Im Folgenden zählen wir<br />
im Regalschrank, sondern meist (auch) auf<br />
die nötigen Komponenten auf und erklären<br />
einem Computer. Das Internet bietet mit<br />
unzähligen Onlineradiosendern und Musikdiensten<br />
zu<strong>dem</strong> die Möglichkeit, unsere<br />
bevorzugten Musikgenres rund um die<br />
Wer einen einfachen Internetanschlu s besitzt<br />
und von seinem Provider ein DSL- oder<br />
Uhr zu hören, un das von Radiostationen<br />
und Pla tformen weltweit. Somit bietet das<br />
Kabelmo<strong>dem</strong> mit Router bereitgestellt lt bekommt,<br />
ist bereits Betreiber seines eigenen<br />
World Wide Web viele Vorzüge, die uns immer<br />
wieder an den Computer bannen. Oft<br />
Heimnetzwerkes. Eine Verbindung ste len<br />
befindet sich dieser a lerdings in einem se-<br />
Sie über ein Ethernet-Kabel her, das an einen<br />
der LAN-Ports des Routers sowie an<br />
paraten Arbeitszimmer oder es ist eine unschöne<br />
Kabelverbindung zwischen Laptop<br />
den Computer angeschlo sen wird. Bei der<br />
und Stereoanlage verlegt. Heute ist das auch<br />
Einrichtung der Heimverkabelung hilft Ihnen<br />
der Windows <strong>Netz</strong>werka sistent oder<br />
auf eleganterem Wege und obendrein noch<br />
kabe los möglich: So können Sie Ihre Hi-Fi-<br />
Apples <strong>Netz</strong>werkumgebung. Die meisten<br />
Anlage in Ihr Heimnetzwerk einbinden und<br />
Router sind heute bereits WLAN-fähig und<br />
die Musiksammlung kabe los in der ganzen<br />
ste len eine kabellose lose Internetverbindung<br />
Wohnung an verschiedenen Hörzonen ab-<br />
via Funknetz her. Die eigentliche Onlineverbindung<br />
wird vom Router mit integriertem<br />
Mo<strong>dem</strong> aufgebaut und zu a len per Funk<br />
oder Kabel verbundenen Geräten hergeste<br />
lt. Damit fungiert der Router als Hauptverteiler<br />
und bildet die Grundlage für spielen. Dabei werden Sie feststellen, dass<br />
Ihr<br />
Hauptverteiler: Router*<br />
Die Rückseite zeigt sich sehr Anschlu sfreudig. Neben den vergoldeten analogen Anschlü sen sind<br />
auch die <strong>Netz</strong>werkrelevanten vorhanden. Die Lautsprecherterminal sind vor Kurzschlu s geschützt<br />
Mit <strong>dem</strong> Solo Neo hat die britische Traditionsfirma<br />
Arcam eine A l-in-one-Lösung für<br />
anspruchsvo le Musikliebhaber im Angebot,<br />
die sich nicht mit diplomverdächtigen Installationsroutinen<br />
<strong>aus</strong>einandersetzen wo len.<br />
Der Preis für diese Lösung ist schon nahezu<br />
eine Kaufaufforderung. Arcam bietet dafür<br />
ein sinnvo l durchdachtes Gerät in einem<br />
hochwertig und sauber verarbeiteten Meta<br />
lgehäuse mit Aluminiumabdeckung. In<br />
<strong>dem</strong> für Arcam typischen Silbergrau und<br />
mit edlem Design entspricht der Solo Neo<br />
zeitgemäßen Vorlieben. A les Eckige an den<br />
Außenseiten rundet der englische Hersteller<br />
ab. Davon bestimmt wird die Vorderseite<br />
mit <strong>dem</strong> blau leuchtenden Display, das<br />
a le Informationen sehr gut<br />
lesbar darste lt. Direkt darüber,<br />
fast unscheinbar, ist ein<br />
vo lwertiges CD-Laufwerk<br />
integriert, das über a le üblichen<br />
Funktionen verfügt<br />
und sogar CD-Text bietet.<br />
Links und rechts davon wurden<br />
Funktionstasten ins<br />
Design implementiert, die<br />
eine Bedienung selbst ohne<br />
Signalgeber ermöglichen –<br />
obwohl dieser in seiner Ausführung<br />
den Bedienkomfort<br />
enorm steigert. Zur Konnektivität<br />
gehören an der Vorderseite<br />
zwei Mini-Klinkenanschlü<br />
se, wovon einer für den<br />
Kopfhörer und der andere<br />
als Audioeingang dient. Auf<br />
den ersten Blick ist <strong>dem</strong> Gerät<br />
seine Funktionsvielfalt nicht anzusehen.<br />
Die wohl strukturierte Rückseite o fenbart<br />
jedoch die anspruchsvo len Anschlu smöglichkeiten:<br />
Neben vier analogen Eingängen<br />
finden sich ebenfalls analoge Ausgänge für<br />
einen Rekorder und ein Vorverstärker<strong>aus</strong>gang<br />
für einen potenteren Verstärker. Des<br />
Weiteren bietet sich die Möglichkeit, einen<br />
zweiten Raum mit eigener Volumenregelung<br />
zu beschallen. Dazu pa send gibt es und DAB-Plus-Radio, wobei das Display a le<br />
noch Trigger- und Fernbedienungsanschlüsse<br />
zur Steuerung der anschließbaren Geräte Energiebewusste finden neben den vo li-<br />
Informationen zu den Programmen anzeigt.<br />
für den zweiten Raum. Fernsteuern lä st sich solierten, extrem griffigen Lautsprecher-<br />
Ein Blick in das Innere zeigt den hohen technischen Aufwand, der hier auf gerinstem<br />
Raum geboten wird. Sehr gut zu sehen ist das integrierte CD-Laufwerk<br />
der geliebte iPod über ein optionales Dock<br />
von Arcam an der gleichnamigen Schni t-<br />
ste le. Dabei werden die Audiosignale <strong>dem</strong><br />
Solo Neo analog zugeführt. Natürlich darf<br />
ein optischer digitaler Ausgang nicht fehlen,<br />
der para lel zum analogen Record-Out<br />
die Signale nach außen führt. Nach innen<br />
geführt werden über einen Antennenanschlu<br />
s UKW-Radio mit RDS-Funktionen<br />
Unkompliziert gestaltet sich ebenso der<br />
Zugri f auf das <strong>Netz</strong>werk. Ein Tastendruck<br />
und der <strong>Netz</strong>werk-Einstellassistent führt zügig<br />
und sicher durch die Erstinstallation. Die<br />
Auswahl zwischen kabelgebundenem und<br />
drahtlosem Betrieb ist einfach und erfordert<br />
für letztere Variante die Pa sworteingabe.<br />
Danach besteht die Möglichkeit, via<br />
UPnP-AV-Server-Protoko l* auf Dienste<br />
wie den „Windows Media Player 1“ oder<br />
NAS* mit integriertem UPnP-Dienst zuzugreifen.<br />
Gen<strong>aus</strong>o einfach gelingt es, mit<br />
<strong>dem</strong> integrierten vTuner-Service Internetradiosender<br />
und Podcasts <strong>aus</strong>zuwählen. Das<br />
Display-Menü unterstützt dabei mit den<br />
notwendigen Informationen zu Sendern,<br />
Genres und gespielten Titeln. Eine komfortable<br />
Erweiterung der Radioliste ist über das<br />
Internet mit <strong>dem</strong> Besuch der Seite Arcamradio.co.uk<br />
möglich. Arcams Bedienkonzept<br />
unterstützt den Nutzer bei a len <strong>Netz</strong>wer-<br />
Streaming-Client* als Mittler<br />
Ausgänge an aktive Lautsprecher. Mit<br />
Ihr Heimnetzwerk ist nun eingerichtet und<br />
einem <strong>Netz</strong>werkplayer haben Sie die Tür<br />
die einzelnen Komponenten haben Inter-<br />
zum Internetradioempfang und heimischen<br />
netzugri f. Doch die Musiksammlung befindet<br />
sich immer noch auf <strong>dem</strong> Computer,<br />
der von nun an als Server* fungiert. Als<br />
Vermittler tler zwischen Computer und Hi-Fi-<br />
Die meisten <strong>Netz</strong>werkplayer bieten die<br />
Anlage benötigen Sie einen <strong>Netz</strong>werkplay-<br />
Möglichkeit, Internetradiostationen zu<br />
er, auch Streaming-Client genannt. Dieser<br />
empfangen. Das Besondere daran: Sie kön-<br />
dient als Kommunikationsschni schni tstelle le zwi-<br />
nen Ihren Computer <strong>aus</strong>geschaltet la sen,<br />
schen beiden Systemen Den <strong>Netz</strong>werkplay-<br />
da der Streaming-Client lediglich eine Interer<br />
verbinden Sie mit einem Ethernet-Kabel<br />
netverbindung benötigt. Um eine Einrich-<br />
oder via WLAN mit Ihrem Router, wodurch<br />
tung jedweder Art mü sen Sie sich dabei<br />
er ebenfa ls Teil der Heimverkabelung wird.<br />
nicht kümmern und können ähnlich wie<br />
Über die Bedienoberfläche lä st sich nun<br />
beim analogen Pendant einfach die ver-<br />
auf die auf <strong>dem</strong> Server hinterlegten Daten<br />
fügbaren Sender anwählen. Ein gängiger<br />
zugreifen. Je nach Aussta tung werden<br />
Internetanschlu s mit einer Bandbreite von<br />
die analogen Ausgänge des Streaming-<br />
1000 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) so lte da-<br />
Clients an einen zusätzlichen Verstärker<br />
für bereits <strong>aus</strong>reichen, da Webradios meist<br />
angeschlo sen, die digitalen an einen D/<br />
mit einer maximalen Übertragungsrate von<br />
A-Wandler oder die professione sionellen len XLR- 256kBit/s streamen. Neben den Online-<br />
Bilder: A ple, Auerbach Verlag, AVM, Bose, Harman/Kardon, Lacie, Logitech, mCubed, Sonos, Stock.xchng<br />
radios werden von den <strong>Netz</strong>werkspielern<br />
auch Musikdienste im Internet wie Last. FM,<br />
Deezer oder Cla sical.com unterstützt.<br />
Je nach Anbieter ist zur Nutzung ein kostenfreier<br />
oder gebührenpflichtiger Benutzera<br />
count nötig. Die Auswahl an Musikdiensten<br />
var iert dabei je nach Herste ler und<br />
Vertragspartnern. Die Größe der Senderliste<br />
kann <strong>dem</strong>zufolge von Player zu Player<br />
Musik von der Platte<br />
Musikdateien vom Computer <strong>aus</strong> zu streamen,<br />
ist ein aktue l noch gängiger Standard.<br />
Ein einfacher Streaming-Client kann (Logitech), „SMB/CIFS“ (Sonos u.a.) sowie Festpla ten neben FTP-Unterstützung und<br />
unter anderem: „Squeezebox Server“ angezeigt wird. Heutzutage haben diese<br />
aber nicht ohne Weiteres auf die hinterlegte<br />
Musikbibliothek zugreifen und diese len Geräte. Aber auch mit <strong>dem</strong> „Windows AV- oder DLNA-Server integriert. Mithilfe<br />
„A set UPnP*“ für a le DLNA*-kompatib-<br />
Windows-Freigaben ebenso einen UPnPwiedergeben.<br />
Dazu ist ein Streaming-Server<br />
nötig, der die auf <strong>dem</strong> Computer frei-<br />
Streaming Server“ oder <strong>dem</strong> „VLC Media ming-Client direkt auf die auf der <strong>Netz</strong>-<br />
Mobile Player 11“,“ Apples Quick Time der beiden Letztgenannten kann der Streagegebenen<br />
Musikdateien entsprechend Player“ la sen sich Musikdateien im <strong>Netz</strong>werkfestpla<br />
te hinterlegten Audiodateien<br />
aufbereitet und in <strong>dem</strong> vom jeweiligen<br />
zugreifen und diese an die Hi-Fi-Anlage<br />
<strong>Netz</strong>werkplayer geforderten Streaming-<br />
weitergeben. Manche Herste ler der entsprechenden<br />
Geräte bieten sogar gleich<br />
Format zur Verfügung ste lt. Erst dann<br />
kann die gewünschte Musik,- Bild- oder Eine intere sante Variante ist für verschiedene<br />
Nutzer vie leicht das Zurückgreifen den Si einfach einen USB-Stick oder eine<br />
einen USB-Post an ihrem Produkt, an<br />
Videodatei im eigenen Heimnetzwerk<br />
vom Computer über den <strong>Netz</strong>werkspieler<br />
zu Ihrer Hi-Fi-Anlage übertragen werdurch<br />
der Computer <strong>aus</strong>geschaltet bleiben eigener Stromzufuhr anschließen können.<br />
auf spezie le Hardware-Lösungen, wo-<br />
FAT32-formatierte-externe-Festpla te mit<br />
den. Ein Streaming-Server läuft meistens kann. Dazu benötigen Sie eine sogenannte Der <strong>Netz</strong>werkspieler gibt die darauf abgelegten<br />
Musikdateien wieder. Eine Kombi-<br />
als Software auf <strong>dem</strong> Rechner, wodurch <strong>Netz</strong>werkfestpla te (NAS*: Network A tached<br />
Storage), die als eigenständiges Genation<br />
<strong>aus</strong> <strong>Netz</strong>werkplayer und -festpla te<br />
dieser zwangsläufig im Betrieb sein mu s.<br />
Bekannte Server für Audiostreaming sind rät in Ihrem Heimnetzwerk integriert und<br />
<strong>Netz</strong>werkübersicht<br />
Streaming ohne PC<br />
Internet Hi-Fi-Anlage Kopfhörer<br />
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Editorial 3
NEWS<br />
<strong>TEST</strong><br />
06 // Produktneuheiten<br />
INHALTE<br />
10 // Der digitale Audiokosmos<br />
11 // Unendliche Weiten– Netradioangebote<br />
12 // Handy als Fernbedienung<br />
WISSEN<br />
14 // Musik <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk<br />
16 // <strong>Netz</strong>werkbegriffe<br />
17 // <strong>Netz</strong>werk-Party<br />
20 // Self Powered Network-Player<br />
Linn Majik DS-I und Arcam Solo Neo<br />
im Vergleich<br />
26 // Klingt Naim-lich sehr gut!?<br />
Naim-HDX-Musikserver im Test<br />
29 // Echte Handarbeit<br />
Olive-4HD-Musikserver im Test<br />
32 // Audiostreaming unter 400 Euro<br />
Sonos ZP 90, Philips NP 2500, Logitech<br />
Squeezebox Touch im Vergleich<br />
37 // HD-Audiowiedergabe via <strong>Netz</strong>werk<br />
T+A Pulsar MP 1260 R und Logitech<br />
Transporter im Vergleich<br />
43 // AV-Controller im <strong>Netz</strong>werk<br />
Onkyos Surround-Controller<br />
PR-SC 5507 im Test<br />
45 // Receiver im <strong>Netz</strong>werk<br />
AV-Receiver Denon AVR-3311<br />
im Test<br />
48 // Der Klang der Bändchen<br />
Kompaktlautsprecher von Adam<br />
Audio, Piega, Quadral und Swans<br />
im Vergleich<br />
4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
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Musik<br />
Romantisch in Schneeweiß, mit Fernweh in<br />
Meeresblau, leuchtend in Sonnengelb, verliebt<br />
53 // Kommentar<br />
54 // Barbra Streisand – One Night Only<br />
55 // Michael Bublé – Caught In The Act<br />
Chickenfoot – Get Your Buzz On Live<br />
56 // Herbert von Karajan – Memorial<br />
Concert<br />
U2 – 360 Degrees At The Rose Bowl<br />
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03 // Editorial<br />
57 // Audiomesswerte: So testen wir<br />
58 // Audio-Fachhändler<br />
60 // Testübersicht<br />
62 // <strong>Vorschau</strong> / Impressum<br />
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++++++ Acoustic Signature + Geneva + Gryphon +<br />
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Inhalt: Adam Audio, Auerbach Verlag, AVM, Edel Music, Finite Elemente, Linn, Logitech,<br />
Naim, Naxos, Olive, Sony Music, Universal Music, Warner Music<br />
In dieser Ausgabe<br />
<br />
+ Tivoli Audio + Unison Research +++
Analoges im digitalen Zeitalter<br />
Die aktuelle <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> steht ganz im<br />
Zeichen von digitalisierten Musiksignalen<br />
und deren effizienten Verteilung. Auf den<br />
folgenden Seiten kommen allerdings auch<br />
klassische Hi-Fi-Freunde nicht zu kurz.<br />
Selbst im 21. Jahrhundert verfolgen die<br />
Hersteller nämlich noch den Ansatz, Musik<br />
analog zu reproduzieren, und erzeugen<br />
so Klangwelten, die uns in Erinnerungen<br />
schwelgen lassen. Gerade in unseren hoch<br />
technisierten Zeiten heißen wir das willkommen<br />
und wärmen in den bereits kühler<br />
werdenden Abenden unsere Hände an<br />
glühenden Röhren und lassen uns vom<br />
wohlig warmen Sound einer knisternden<br />
Vinylplatte einwickeln. So stellen wir Ihnen<br />
den neuesten Stand der Technik im Bereich<br />
der Plattenspieler vor und zeigen, über welche<br />
Finessen die Hersteller den Klang weiter<br />
perfektionieren. Für eine artgerechte<br />
Wiedergabe von Schallplatten eignen sich<br />
vor allem analoge Verstärkerschaltungen,<br />
denn die verbauten Röhren garantieren ein<br />
authentisches und warmes Klangerlebnis.<br />
Freuen Sie sich auf echten Hi-Fi-Genuss:<br />
Willkommen im analogen Klangkosmos<br />
der Neuzeit!<br />
Effizientere Klangoptimierung<br />
Ein Raum prägt den Klang maßgeblich. So<br />
erklingen etwa Frequenzen zu dominant<br />
und schallharte Wände erzeugen Echos. Um<br />
<strong>dem</strong> vorzubeugen, werkelt in AV-Receivern<br />
eine Einmesstechnik (etwa von Audyssey),<br />
die den Raum mit impulsstarken Testtönen<br />
prüft und den Frequenzgang beziehungsweise<br />
die Lautstärke der einzelnen Lautsprecher<br />
anpasst. Nun soll dieser Vorgang<br />
noch effizienter vonstattengehen, der neue<br />
Ansatz nennt sich Audyssey MultEQ XT32.<br />
Anders als der Name vermuten lässt, werden<br />
dabei nicht 32 Messpunkte analysiert;<br />
das System besitzt stattdessen die 32-fache<br />
Filterauflösung im Vergleich zur Vorgängerversion.<br />
Bassfrequenzen werden in feineren<br />
Schritten bearbeitet und statt bislang 8 000<br />
Frequenzmesspunkten werden 16 000 erfasst.<br />
Besonders Standlautsprecher bzw. als<br />
„large“ deklarierte Regallautsprecher sollen<br />
von der erhöhten Präzision profitieren. Aktuell<br />
verfügen Denons Spitzenmodelle, etwa<br />
der AVR-4311, und Onkyos TX-NR3008 und<br />
TX-NR5008 über die neue Einmesstechnik.<br />
Schritt für Schritt zum Surround<br />
Heimkinokomplettsysteme sollen ihren<br />
Nutzern ein fertiges Produkt liefern, und<br />
dabei einfach zu installieren und bedienbar<br />
sein. Dass dies nicht der gängige Standard<br />
ist, haben die Entwickler von Bose erkannt<br />
und mit der neuen Lifestyle-Serie das vielleicht<br />
benutzerfreundlichste System entwickelt.<br />
Schon beim Aufbau greift Ihnen eine<br />
Schritt-für-Schritt-Abfolge unter die Arme.<br />
Praktisch: Die Kapitel eins bis vier entsprechen<br />
den Nummerierungen auf den Kartons.<br />
Dabei wird auf Fachbegriffe verzichtet<br />
und Bilder veranschaulichen alles verständlich.<br />
Während der Konfiguration werden Sie<br />
dann anhand <strong>aus</strong>sagekräftiger Menüs auf<br />
Ihrem Fernseher informiert; so findet ein<br />
nahtloser Übergang zwischen <strong>dem</strong> Aufbau<br />
und der eigentlichen Einrichtung statt.<br />
Hersteller:<br />
Bose<br />
Modell: V35,<br />
V25, T20, T10<br />
Preis: V35 : 5 050 Euro, V25: 3 950<br />
Euro, T20: 2 800 Euro, T10: 2 250 Euro<br />
Internet:<br />
www.bose.de<br />
6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Finite Elemente: Klingendes Regalboard<br />
Das passive Standlautsprechersystem modul<br />
XP besteht pro Lautsprechergehäuse<br />
<strong>aus</strong> zwei mechanisch voneinander getrennten<br />
Gehäusen mit jeweils eigenem<br />
Resonanzverhalten. Während das vordere<br />
Gehäuse mit je einem Hoch- und Mitteltöner<br />
<strong>aus</strong>gestattet ist, befindet sich der<br />
Tieftöner an der Außenseite des hinteren<br />
Gehäuses. So sollen Kantenreflexionen und<br />
eine gegenseitige Beeinflussung der jeweiligen<br />
Chassis-Typen vermieden werden. Die<br />
Einzelgehäuse sind wiederum durch ein<br />
eigens entwickeltes Keramikkugel-System<br />
verkoppelt. Neuerdings hat der Hersteller<br />
auch das Hohrizontal 51 Regalboard im<br />
Angebot. Neben <strong>dem</strong> iPod-Dock hält das<br />
System noch je einen Audioeingang und<br />
USB-Anschluss bereit.<br />
Hersteller:<br />
Finite Elemente<br />
Modell: modul XP,<br />
Hohrizontal 51<br />
Preis: modul XP: 8 500 Euro<br />
(Paar), Hohrizontal 51: 498 Euro<br />
Internet:<br />
www.finite-elemente.de<br />
MBL: Große und kleine Radialstrahler<br />
Das Lautsprechermodell mbl 120 ist als Regal-<br />
sowie Standlautsprecher nutzbar und gegenüber normalen Chassis haben. Mit<br />
len jetzt eine noch schnellere Auslenkung<br />
basiert auf der Radialstrahlertechnologie. <strong>dem</strong> mbl 126 stellt die Firma zeitgleich ihren<br />
Das oft gelobte Gehäusekonzept seiner kleinsten jemals entwickelten Radialstrahler<br />
großen Geschwister mbl 116F und mbl 111F vor, der vorrangig für kleinere Räume und<br />
findet auch im mbl 120 seinen Einsatz, wobei<br />
die beiden Langhub-Tiefmitteltöner in An der Ausstattung wurde aber nicht ge-<br />
Mehrkanalanwendungen konzipiert wurde.<br />
Push-Push-Anordnung geschaltet sind. Die soart, denn die kleine Version setzt auf das<br />
in Handarbeit gefertigten Radialstrahler sol-<br />
gleiche Gehäusemodell wie die Großen.<br />
Hersteller:<br />
MBL<br />
Modell: mbl 120,<br />
mbl 126<br />
Preis: mbl 120: 15 600 Euro (inkl. Ständer),<br />
mbl 126: 8 800 Euro (inkl. Ständer)<br />
Internet:<br />
www.mbl.de<br />
Clear Audio: Phonoteam<br />
Wie von Clear Audio gewohnt, werden auch<br />
der Concept-Plattenspieler und der Phonovorverstärker<br />
Symphono + von Hand gefertigt.<br />
Ersterer verfügt über einen Tonarm mit<br />
reibungsfreier Magnetlagerung und der verbaute<br />
Tonabnehmer folgt <strong>dem</strong> MM-Prinzip.<br />
Der DC-Motor mit Gleitlager weist durch<br />
seine Entkopplung extrem laufruhige Werte<br />
auf. Passend zum Concept kommt der neue<br />
Phonovorverstärker Symphono + daher. Die<br />
Bauteile beziehen ihre Energie durch zwei<br />
getrennte Versorgungsspannungen. Der<br />
Vorverstärker arrangiert sich sowohl mit<br />
MM- als auch MC-Tonabnhemer-basierten<br />
Schallplattenspielern. Das „+“ im Namen<br />
des Geräts spielt auf die Erweiterbarkeit mit<br />
<strong>dem</strong> Accu-Plus-<strong>Netz</strong>teil an, wodurch ein reiner<br />
Batteriebetrieb möglich ist.<br />
Hersteller:<br />
Clear Audio<br />
Modell:<br />
Concept, Symphono +<br />
Preis: Concept: 998 Euro,<br />
Symphono +: 1 200 Euro<br />
Internet:<br />
www.clearaudio.de<br />
Canor: Glühende Röhren<br />
Die Röhrenspezialisten von Canor setzten<br />
mit <strong>dem</strong> jüngst veröffentlichten Stereo-<br />
Phono-Röhrenvorverstärker TP206 wieder<br />
einmal Maßstäbe. Die hochwertigen Metall-Cinch-Ein-<br />
und -Ausgänge sind dabei<br />
mit Teflonmaterial isoliert, sodass sämtliche<br />
MM-Plattenspieler (Moving Magnet) ohne<br />
Qualitätsverluste angeschlossen werden<br />
können. Im Inneren befinden sich gleich drei<br />
12AX7-Röhren, die der Schallplattensammlung<br />
einen warmen Klang verleihen sollen.<br />
Da sich Röhren nicht nur in Phonovorverstärkern<br />
verbauen lassen, bringt Canor gleichzeitig<br />
einen neuen Kopfhörerverstärker auf<br />
den Markt. Das mit einer Electro-Harmonix-<br />
Röhre betriebene Modell hört auf den Namen<br />
TP10 und ist der direkte Nachfolger des<br />
erfolgreichen SH-1-Modells.<br />
Hersteller:<br />
Canor<br />
Modell:<br />
TP206, TP10<br />
Preis: TP206: 800 Euro (pro Stück),<br />
TP10: 700 Euro (pro Stück)<br />
Internet:<br />
www.canor-audio.com<br />
News 7
Thorens: Alter Bekannter<br />
Bereits auf der High End im Jahr 2004 stellte<br />
Thorens den TD-2030 zum ersten Mal vor.<br />
Auf der diesjährigen Messe war er wieder<br />
mit dabei und ist dank des analogen Plattenspieler-Revivals<br />
nun aktueller denn je.<br />
Genau wie sein kleiner Bruder TD-2010<br />
stammt auch er <strong>aus</strong> Thorens‘ Acryl-Serie,<br />
die mit einem absolut edlen Design daherkommt.<br />
Auf Thorens‘ Silent-Run-Lager<br />
dreht sich ein massiver Plattenteller <strong>aus</strong> Aluminium<br />
mit einem beachtlichen Gewicht<br />
von 6,3 Kilogramm. Das Acrylchassis mit<br />
33 mm Stärke lagert zur Vermeidung von<br />
unerwünschten Vibrationen auf besonderen<br />
Dämpfungsfüßen. Den TD-2030 gibt es<br />
in der Gehäusefarbe Acryl-Klar und Acryl-<br />
Blau. Die acryl-blaue Farb<strong>aus</strong>führung wurde<br />
mit einer speziellen Chassis-Sandwich-Technik<br />
<strong>aus</strong>gestattet, die die Eigenschaften des<br />
Materials nochmals verbessern soll. .<br />
Hersteller: Thorens Modell: TD-2030 Preis: 2 829 Euro Internet: www.thorens.com<br />
Quadral: Amun, Argentum, Chromium, Shogun<br />
Quadral erweiterte seine Angebotspalette 100-Standlautsprecher, die mit einem Bändchenhochtöner<br />
und drei silberbeschichteten<br />
um drei neue Standlautsprecher und stellt<br />
die neue Produktfamilie Argentum vor. Diese Papiermembran-Tieftönern daherkommen.<br />
besteht <strong>aus</strong> Regal- und Standlautsprechern, Während die Tieftonchassis der Chromium<br />
einem Center sowie passen<strong>dem</strong> Subwoofer, Style geradezu auffallend in Erscheinung<br />
sodass sich sowohl ein Stereo- als auch Surround-Set<br />
zusammenstellen lässt. Ebenfalls ner bei der neuen Amun X zwischen zwei<br />
drehten, versteckt sich ein einzelner Tieftö-<br />
neu im Programm sind die Chromium-Style- Kammern im Gehäuseinneren.<br />
Hersteller:<br />
Quadral<br />
Modell: Amun,<br />
Argentum, Chromium<br />
Style 100, Shogun<br />
Preis: Amun: Einzelpreise in Pressetext,<br />
Argentum: 899 Euro (pro Stück),<br />
Chromium Style 100: 899 Euro (pro<br />
Stück), Shogun: 899 Euro (pro Stück)<br />
Internet:<br />
www.quadral.com<br />
T+A: Sachliches Design<br />
Die Herforder Hi-Fi-Schmiede T+A stehtfür<br />
High-End-Produkte <strong>aus</strong> den Bereichen<br />
SACD-, DVD-, Blu-ray- und <strong>Netz</strong>werkplayer.<br />
Nun wurde die R-Serie um einen Schallplattenspieler<br />
erweitert. Besonderes Augenmerk<br />
legte T + A auf die akustischen<br />
Qualitäten des Schallplattenspielers mit<br />
MM-Tonabnehmer gelegt. Das schwere<br />
Spezialchassis wurde mit besonderen Körperschallabsorbern<br />
und eigener Resonanzentkopplung<br />
<strong>aus</strong>gestattet. In seinem Inneren<br />
befindet sich das riemenangetriebene<br />
High-End-Laufwerk. Als Antrieb wird ein<br />
quartzgeregelter Synchronmotor verwendet.<br />
Um einen ruck- und vibrationsfreien<br />
Lauf zu gewährleisten, griffen die Entwickler<br />
von T+A einfach auf ihr Know-how <strong>aus</strong><br />
der DSP-Technik zurück. Mittels DSP wird<br />
die Kurvenform der Motorenspulenspannung<br />
optimiert.<br />
Hersteller: T+A Modell: G 1260 R Preis: 1 990 Euro Internet: www.taelektroakustik.de<br />
Atoll: analoges Kraftwerk<br />
Der neue Referenzvollverstärker von Atoll<br />
heißt IN 400 und besteht innen sowie<br />
außen nur <strong>aus</strong> den hochwertigsten Zutaten.<br />
Das Gehäuse glänzt mit einer acht<br />
Millimeter starken Frontplatte, ergonomischen<br />
Belüftungsöffnungen und zwei<br />
großen handlichen Drehpotenziometern.<br />
Das Innenleben besteht <strong>aus</strong> diskreten,<br />
symmetrisch aufgebauten Ein- und Ausgangsstufen<br />
und garantiert somit hohe<br />
Kanaltrennungswerte durch seinen Doppel-Mono-Aufbau.<br />
Gleich zwei Ringkerntrafos<br />
mit über einem Kilovoltampere<br />
wurden der Endstufe spendiert. Der Vollverstärker<br />
lässt sich aber auch als reine<br />
Stereoendstufe verwenden, denn mit <strong>dem</strong><br />
Bypass-Eingang kann die Vorstufe einfach<br />
umgangen werden.<br />
Hersteller:<br />
Atoll<br />
Modell:<br />
IN 400, DAC 100<br />
Preis: IN 400: 4 500 Euro,<br />
DAC 100: 555 Euro<br />
Internet:<br />
www.atoll-electronique.de<br />
8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Faszination <strong>aus</strong> Klang und Licht<br />
Was ist schöner, als den geliebten Klang<br />
mit nach draußen zu nehmen und vor allem<br />
mit Freunden zu teilen? Make 01 lädt audiophile<br />
Garten- und Wellnessfreunde ein,<br />
im H<strong>aus</strong> oder „draußen“ Musik und Licht<br />
als ein Gesamtkunstwerk zu erleben. Audio<br />
Test hatte die Gelegenheit, eine der ersten<br />
„Klangpyramiden“ selbst <strong>aus</strong>zuprobieren.<br />
Das völlig neue Konzept, futuristisches Design<br />
mit hochwertiger Lautsprechertechnik<br />
wetterfest zu verpacken, hat uns begeistert.<br />
Auch wenn die „Outdoor-Saison“ bald zu<br />
Ende geht ist dieses Konzept Grund für uns,<br />
mit SLG-Chef Dieter Stockkamp über die<br />
Philosophie hinter der zu sprechen.<br />
Seit Jahren leiten Sie erfolgreich die<br />
SLG Kunststoff GmbH. Was hat Sie<br />
dazu bewogen, nun mit einer neuen<br />
Marke auf den Markt zu gehen?<br />
Für unsere internationalen Kunden entwickeln<br />
und produzieren wir in der SLG seit<br />
mehr als 30 Jahren technische Kunststoffteile<br />
im Spritzgussverfahren. Mit unseren<br />
250 Mitarbeiten betreuen wir den Kunden<br />
von der Idee bis zum fertigen Produkt. Über<br />
die Jahre reifte in mir der Wunsch, diesen<br />
Prozess und das damit verbundene Knowhow<br />
für uns selbst einzusetzen und ein<br />
komplett eigenständiges Produkt zu entwerfen,<br />
zu produzieren und zu vermarkten.<br />
Das Ergebnis ist die Weltneuheit Make 01,<br />
ein Produkt, das mich persönlich fasziniert<br />
und darin bestärkt hat, künftig weitere<br />
hochwertige Lifestyle-Objekte unter eigener<br />
Marke auf den Markt zu bringen, die<br />
Innovation, Hightech und Design mit der<br />
Tradition <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Schwarzwald verbinden.<br />
Was ist das Neue an der Make 01?<br />
Mit <strong>dem</strong> Make 01 ist es uns gelungen, erstmals<br />
einen Outdoor-Lautsprecher zu fertigen,<br />
der dank des speziell entwickelten<br />
Kunststoffmaterials und der Nano-Oberfläche<br />
ganzjährig im Außenbereich eingesetzt<br />
werden kann – unabhängig von der<br />
Witterung. Der tetraederförmige Korpus<br />
und die eingesetzte Biegewellen-Technologie<br />
ermöglichen ein einmaliges Hörerlebnis.<br />
Doch das ist noch nicht alles: Der Make 01<br />
verbindet Lautsprecher-Funktion, Ambiente-Beleuchtung<br />
und Design – ein Mix, der<br />
es ermöglicht, sowohl Außen- als auch Innenräume<br />
ganz individuell zu gestalten.<br />
Dieter Stockkamp, Make Black Forest - Macher<br />
Was genau hat der Make 01 <strong>dem</strong> Audio-Fan<br />
zu bieten?<br />
Das Innenleben des Make 01 besteht <strong>aus</strong><br />
patentierter High-End-Audiotechnik. Drei<br />
leistungsstarke Biegewellenwandler für<br />
Hoch-Mittelton und zwei Subwoofer für<br />
den Tieftonbereich sorgen für hochwertigen<br />
Klang. Um die Beschallung individuell<br />
zu steuern, lassen sich die drei Gehäuseseiten<br />
einzeln konfigurieren. Das Besondere:<br />
Die Biegewellenwandler versetzen jeweils<br />
die gesamte Seitenfläche in Schwingung<br />
und machen sie somit zur vollflächigen<br />
Membran, ein Prinzip, das ein 3600-Hörerlebnis<br />
ermöglicht. Sowohl iPod, MP3-<br />
Gerät, CD-Player als auch eine professionelle<br />
Soundanlage können als Zuspieler<br />
genutzt werden. Besonders effektvoll ist<br />
der Mehrfachbetrieb: Per Synch-Kabel<br />
werden Audio-, Licht- und Steuerungssignale<br />
vom Master an die angeschlossenen<br />
Geräte weitergeben. Ein zusätzlicher Vorteil<br />
ist die komfortable Funk-Option: Bis zu<br />
vier Geräte können drahtlos miteinander<br />
verbunden werden.<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
Marke: Make Black Forest Produkt: Make 01 Preis: ab 3600 Euro Live: Auf der IFA, Halle 1.2 Stand 122 oder bis<br />
22. September im Stilwerk Berlin<br />
Internet:<br />
www.make-blackforest.com<br />
Denon: Geburtstagskind<br />
Wer hätte das gedcht? Denon feiert das<br />
100. Firmenjubiläum und stellt eine ganze<br />
Reihe an neuen Produkten vorzustellen.<br />
Zwei davon sind die beiden AV-Receiver<br />
AVR-1611 und AVR-1911, die mit <strong>dem</strong> neuen<br />
HDMI-Standard 1.4a <strong>aus</strong>gestattet sind.<br />
Denon erweitert die Advanced-Evolution-<br />
Serie um das Stereoduo PMA-1510AE und<br />
DCD-1510AE. Im Stereovollverstärker PMA-<br />
1510AE arbeitet Denons UHC-MOS-Schaltkreis,<br />
der für die einwandfreie Versorgung<br />
der Endstufen verwendet wird. Der passende<br />
Mitspieler DCD-1510 ist ein CD- und<br />
Super-Audio-CD-Player. Im Inneren trägt er<br />
einen D/A-Wandler mit einer Auflösung von<br />
32 Bit und 192 Kilohertz, der zusammen<br />
mit Denons Advanced AL32 Processing<br />
optimale Klangqualität verspricht.<br />
Hersteller:<br />
Denon<br />
Modell: AVR 1611,<br />
AVR 1911, PMA-<br />
1510AE, DCD-1510AE<br />
Preis: AVR 1611: 399 Euro, AVR 1911:<br />
499 Euro, PMA-1510AE: 999 Euro, DCD-<br />
1510AE: 999 Euro<br />
Internet:<br />
www.denon.eu<br />
News
Der digitale Audiokosmos<br />
Was spätestens mit der Musik-CD begann, nahm mit der Entwicklung von MP3 und<br />
der flächendeckenden Breitbandinternetversorgung seinen unaufhaltsamen Lauf:<br />
die digitale Aufnahme und Verbreitung von Tönen.<br />
VON CHRISTIAN HILL<br />
Das WAVE-Format dient der reinen Digitalisierung<br />
von analogen Tonaufnahmen. Bit- und<br />
Samplingrate bestimmen dabei die Qualität<br />
Während seinerzeit die CD nur nach und nach<br />
auf <strong>dem</strong> Unterhaltungsmarkt Fuß fassen konnte,<br />
erfreute sich das komprimierte Pendant<br />
MP3 schnell einer großen Anhängerschaft.<br />
Dies lag vor allem am Speichereinsparpotenzial<br />
des neuen Audioformates und der damit<br />
verbundenen Möglichkeit, eine Audiodatei in<br />
relativ kurzer Zeit über das damals noch lahmende<br />
Internet zu versenden. Die Entwicklung<br />
bleibt jedoch nicht stehen und mit der<br />
Bandbreitenvergrößerung, veränderten Hörgewohnheiten<br />
und damit einhergehenden<br />
Bedürfnissen der Hörer entstanden neue Formate,<br />
die das etwas in die Jahre gekommene,<br />
aber immer noch am weitesten verbreitete<br />
MP3 ergänzen oder Töne gar ohne klangliche<br />
Einbußen abspeichern können. Aus diesem<br />
Grund wollen wir Ihnen einen Überblick über<br />
die am meisten verbreiteten Formate und deren<br />
Besonderheiten verschaffen.<br />
Der Anfang von allem<br />
Den Ursprung aller Arten digitaler Tonaufnahmen<br />
bilden die Formate RIFF WAVE (Resource<br />
Interchange File Format WAVE) und<br />
AIFF (Audio Interchange File Format). Diese<br />
Speicherformen ähneln einander sehr. Dabei<br />
wurde das RIFF WAVE (auf Basis der gängigen<br />
Dateiendung für dieses Format auch<br />
kurz als „WAV“ betitelt) hauptsächlich vom<br />
Software-Riesen Microsoft für dessen Betriebssystem<br />
entwickelt, während AIFF vom<br />
Konkurrenten Apple als Alternativformat für<br />
die eigenen Systeme etabliert wurde. Beiden<br />
gemein ist die Art und Weise, wie die analogen<br />
Sounddaten ihren Weg in das digitale<br />
Format finden. Dabei kommt das Puls-Code-<br />
Modulationsverfahren (kurz PCM) zum Einsatz.<br />
Hierbei wird das analoge Signal in einer<br />
vorher festgelegten Frequenz abgetastet und<br />
die ermittelten Werte werden unkomprimiert<br />
abgelegt. Maßgeblich für die Originaltreue<br />
des digitalen Signals sind dabei die Höhe der<br />
Abtastfrequenz sowie die Feinabstimmung<br />
der Messskala, die durch den Speicherbedarf<br />
pro Messwert bestimmt und in Bit angegeben<br />
wird. Für eine herkömmliche Audio-CD<br />
wurde eine Abtastfrequenz von 44,1 Kilohertz<br />
(kHz) mit einer Auflösung von 16 Bit<br />
festgelegt, was lange Zeit als <strong>aus</strong>reichender<br />
Standard angesehen wurde. Mittlerweile finden<br />
jedoch moderne Produktionen mit bis zu<br />
192 kHz bei 24 Bit Qualität statt.<br />
Speichersparkurs<br />
Die ersten komprimierten Audioformate<br />
wurden <strong>aus</strong> der Not geboren, und zwar <strong>aus</strong><br />
verschiedenen Kapazitätsknappheiten. Aus<br />
ebendiesen ökonomischen Zwängen her<strong>aus</strong><br />
war man auch bereit, Verluste hinzunehmen.<br />
Dies war die Geburtsstunde der verlustbehafteten<br />
Audiokomprimierung. Den Anfang<br />
machte bekanntlich des Erfolgsformat MP3<br />
(siehe dazu <strong>aus</strong>führlicher Artikel S. 38/39 in<br />
diesem Heft), doch lange blieb es nicht dabei.<br />
Alsbald folgten andere, wie z. B. Windows Media<br />
Audio (WMA), das, wie der Name schon<br />
vermuten lässt, eine Microsoft-Entwicklung<br />
ist. WMA benutzt im Wesentlichen die gleichen<br />
Methoden zur Datenreduktion wie MP3,<br />
aber das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit.<br />
Beides sind proprietäre Formate, für die in<br />
irgendeiner Form Lizenzen fällig sind, die direkt<br />
oder indirekt auf den Kunden umgelegt<br />
werden. Als Alternative bietet sich hier der<br />
Vorbis-Codec an. Dieser wurde als Reaktion<br />
auf das Lizenzgebahren der Fraunhofer-Stiftung<br />
entwickelt und wird lizenzfrei verbreitet.<br />
Nebenbei hat der freie Vorbis-Codec noch<br />
einen weiteren Vorteil: Dadurch, dass die<br />
Entwicklung erst viel später einsetzte, konnte<br />
auch auf modernere Ansprüche reagiert<br />
werden. So unterstützt Vorbis z. B. bis zu 255<br />
parallele Tonkanäle, während MP3 noch mit<br />
Der Encoder zeigt, was mit <strong>dem</strong> Format AIFF<br />
möglich ist: neben 32 Bit bei 192 kHz Samplingrate<br />
ist auch Mehrkanalton möglich<br />
Beim verlustfreien Format FLAC sind keine<br />
Aufnahmeeckdaten gefragt; lediglich die Kompressionsstufe<br />
muss angegeben werden<br />
Stereo <strong>aus</strong>kommen muss. Fraunhofers Antwort<br />
darauf ist der AAC-Codec, der ebenfalls<br />
Mehrkanalton verlustbehaftet abspeichert.<br />
Dieser basiert auf <strong>dem</strong> MPEG-4-Verfahren,<br />
unterstützt verschiedene Profile für unterschiedliche<br />
Audioanforderungen und kann<br />
mit einem Kopierschutz versehen werden.<br />
Genuss ohne Verlust<br />
Speicherplatz ist heutzutage so günstig wie<br />
nie und schnelle Internetverbindungen sind<br />
weitverbreitet. Damit stehen einer verlustfreien<br />
Audiocodierung alle Türen offen, was<br />
insbesondere audiophilen Musikliebhabern<br />
entgegenkommt. Allen voran steht FLAC<br />
(Free Lossless Audio Codec), ein lizenzfreies<br />
Verfahren, das die Tonqualität gegenüber<br />
der unkomprimierten Vorlage nicht einschränkt.<br />
Dabei spart die mit FLAC erzeugte<br />
Datei im Schnitt nur 50 Prozent des Speicherplatzes,<br />
erzeugt dafür aber ungestörten<br />
Hörgenuss. Dabei hängt der Kompressionsfaktor<br />
von der Komplexität des Musikstücks<br />
ab. Weniger vielschichtige Aufnahmen erreichen<br />
durch<strong>aus</strong> eine Kompressionsrate<br />
von 30 Prozent. Die kommerziellen Anbieter<br />
stehen dieser Entwicklung natürlich nicht<br />
nach und haben diverse eigene Formate<br />
auf den Markt gebracht, die ebenfalls ohne<br />
Qualitätseinbußen komprimieren. So gibt<br />
es sowohl von Microsoft (WMA Lossless)<br />
als auch vom Konkurrenten Apple (Apple<br />
Lossless) ähnliche Entwicklungen und Fraunhofers<br />
Antwort dazu heißt HD-AAC. Allen<br />
Varianten ist gemein, dass sie mittlerweile<br />
Mehrkanalton und hohe Sampling- bzw.<br />
Bitraten unterstützen. Damit eignen sie sich<br />
exzellent als Tonspurformate in komprimierten<br />
Videoformaten. Welcher Codec sich<br />
letztendlich wie seinerzeit MP3 durchsetzen<br />
wird, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch<br />
nicht vor<strong>aus</strong>sagen.<br />
10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Unendliche Weiten<br />
Die Anzahl an Musikdiensten im Internet ist nahezu unüberschaubar und täglich<br />
kommen neue Möglichkeiten hinzu. Deswegen haben wir Ihnen einen Abriss<br />
verschiedener Anbieter und deren Konzepte zusammengestellt.<br />
VON CHRISTIAN HILL<br />
Classical.com<br />
Der Anbieter Classical.com verschreibt sich<br />
neben der klassischen Musik auch <strong>dem</strong> Jazz<br />
und der Weltmusik. Das Angebot umfasst<br />
zurzeit 750 000 Titel, die einzeln oder als<br />
komplettes Album zusammengefasst gekauft<br />
oder per Internetradiostream gehört<br />
werden können. Bei Letzterem werden die<br />
Musikstücke nicht komplett wiedergegeben,<br />
sondern nur angespielt. Gegen eine<br />
geringe Monatsgebühr genießen Sie die<br />
kompletten Werke. Für die gleichbleibend<br />
hohe Qualität werden die Inhalte redaktionell<br />
zusammengestellt und regelmäßig<br />
akutalisiert.<br />
www.classical.com<br />
Laut.fm<br />
Das Konstanzer Unternehmen versucht das<br />
umzusetzen, was Bertolt Brecht schon in<br />
seiner Radiotheorie forderte: den Zuhörer<br />
gleichzeitig auch zum Sender zu machen.<br />
„User Generated Radio“ heißt das in der<br />
Web-2.0-Sprache und bedeutet hier, dass<br />
jeder, der sich zum Radio-DJ berufen fühlt,<br />
mitmachen kann. Entsprechend groß ist die<br />
Auswahl an verfügbaren Laut.fm-Radiostationen<br />
und entsprechend breit das Spektrum<br />
der Musikstile. Damit alles rechtens zugeht,<br />
sorgt der Betreiber in Zusammenarbeit mit<br />
GEMA und GVL für die Vergütung der gespielten<br />
Künstler und deren Plattenlabel.<br />
www.laut.fm<br />
Shoutcast<br />
Eher professionellen Hintergrund hat der<br />
amerikanische Dienst Shoutcast. Er versteht<br />
sich als Sammelpool, um die Internetradio-Suche<br />
zu erleichtern. Geboten werden<br />
knapp 40 000 Radiostationen, die zunächst<br />
grob nach Musikrichtung kategorisiert sind.<br />
Da diese Gliederung bei <strong>dem</strong> momentanen<br />
Überangebot nur eine dürftige Hilfe ist, um<br />
die endgültige Entscheidung für einen Sender<br />
zu treffen, kann im Nachgang das Genre<br />
nochmals differenzierter gewählt werden.<br />
Der Dienst kann über mehrere bekannte Programme<br />
genutzt werden, z. B. mit Winamp<br />
und funktioniert plattformübergreifend.<br />
www.shoutcast.com<br />
Napster<br />
Dem Dienst geht es drum, <strong>dem</strong> Kunden<br />
eine Wiedergabeliste mit der Musik zusammenzustellen,<br />
die er gerade hören möchte.<br />
Die entsprechenden Titel werden dann direkt<br />
und in voller Länge auf die heimische<br />
Festplatte heruntergeladen und von dort<br />
abgespielt. Die Titel verbleiben beim Kunden<br />
und können beliebig oft wiedergegeben<br />
werden, sofern dieser bezahlt. Dafür<br />
müssen Sie eine sogenannte Flatrate-Gebühr<br />
bezahlen. Dieses Modell ermöglicht es<br />
Napster auch bekannte Titel <strong>aus</strong> den Charts<br />
anzubieten. Zahlt der Kunde nicht mehr,<br />
kann er auch nicht mehr auf die Musikstücke<br />
zugreifen.<br />
www.napster.de<br />
Last.fm<br />
Last.fm ist das soziale <strong>Netz</strong>werk im Musikbereich.<br />
Nach der Erstellung eines persönlichen<br />
Profils analysiert Last.fm die eigenen<br />
musikalischen Vorlieben und macht Vorschläge,<br />
welche Band oder Musikrichtung<br />
einem noch gefallen könnte. Last.fm stellt<br />
jedoch auch selbst Musik zur Verfügung.<br />
Der Anbieter generiert Radiokanäle anhand<br />
eines Suchwortes, das z. B. ein Künstlername<br />
sein kann. Auf dieser Basis spielt Last.fm<br />
dann in zufälliger Reihenfolge Musikstücke<br />
ab, die vorher von anderen <strong>Netz</strong>werknutzern<br />
mit diesem Attribut (engl. tag) versehen<br />
wurden. Natürlich kann man sich auch<br />
nach Herzenslust miteinander vernetzen.<br />
www.lastfm.de<br />
Weitere Dienste<br />
Kostenlose Dienste<br />
Accu Radio (Accuradio.com)<br />
Deutsche Welle (Deutsche-welle.de)<br />
Live Music Archive (Archive.org)<br />
Media Fly (Mediafly.com)<br />
Podcast Alley (Podcastalley.com)<br />
Live 365 (Live365.com)<br />
Bezahldienste<br />
MP3 Tunes (Mp3tunes.com)<br />
Classical.com (Classical.com)<br />
Napster (Napster.de)<br />
Musicload (Musicload.de)<br />
Personalisierte Dienste<br />
Last.fm (Lastfm.de)<br />
Deezer (Deezer.com)<br />
Bilder: accuradio.com, classical.com, deezer.com, lastfm.de, laut.fm, musicload.de, napster.de, shoutcast.com, Stock.xpert<br />
Inhalte 11
Handy als Fernbedienung<br />
Einige wenige Hersteller von <strong>Netz</strong>werkplayern haben den Trend unlängst erkannt<br />
und bieten neben ihren eigentlichen Gerätefernbedienungen eine zusätzliche<br />
Controller-Software für das Handy an. Aber auch freie Entwickler bieten ernst zu<br />
nehmende Alternativen.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Eine Vorreiterstellung auf <strong>dem</strong> Gebiet der<br />
Handy-Controller-Apps haben immer noch<br />
Apples iPhone und iPod Touch inne. Daher<br />
werden die <strong>Netz</strong>werksteuerapplikationen<br />
der gängigen Hersteller zuallererst auch für<br />
das iPhone OS (Betriebssystem) geschrieben.<br />
Einige Anbieter wie etwa Sonos gehen<br />
sogar so weit, eine Fernbedienung nur noch<br />
zum optionalen Kauf anzubieten. Im Gegenzug<br />
stellen sie ihren Kunden jedoch eine<br />
kostenfreie iPhone-App zum Download<br />
zur Verfügung.<br />
Mit den Apps lässt sich die Musikbibliothek<br />
auf eine völlig neue Art durchstöbern. Suchen<br />
Sie nach Ihren Lieblingsinterpreten<br />
und durchforsten Sie Alben durch einfaches<br />
Zeigen und Blättern mithilfe der virtuellen<br />
Tastatur. Möchte man einmal noch mehr<br />
über einen Künstler erfahren, geht man einfach<br />
mit <strong>dem</strong> iPhone direkt ins Internet. Mit<br />
regelmäßigen Software-Updates bleiben<br />
die Apps zu<strong>dem</strong> auf <strong>dem</strong> aktuellsten Stand<br />
und werden immer wieder mit neuen Funktionen<br />
<strong>aus</strong>gestattet. Mit einer herkömmlichen<br />
Fernbedienung ist das nicht möglich.<br />
Hersteller-Apps<br />
Sehr benutzerfreundlich und mit einfachem<br />
Bedienkonzept <strong>aus</strong>gestattet, präsentiert<br />
sich Sonos‘ Controller-App sowie die Applikation<br />
„iMaestro“ zur Steuerung der<br />
Olive-HD-Serie. Beide Controller sind herstellerspezifisch<br />
und kostenfrei über Apples<br />
App-Store erhältlich. Auf beiden Applikationen<br />
wird die Musikbibliothek übersichtlich<br />
dargestellt, Metadaten wie Titel, Künstlernamen<br />
und Songlängen laufen optisch ansprechend<br />
durch das Bild und Albencover<br />
werden grafisch aufbereitet dargestellt. Damit<br />
lassen sich alle herstellereigenen Geräte<br />
im gesamten Heimnetzwerk steuern. Auch<br />
Naim bietet seinen Nutzern eine Steuersoftware,<br />
die allerdings momentan nicht über<br />
den deutschen App-Store verfügbar ist. Die<br />
Liste der Hersteller-Apps gestaltet sich zwar<br />
noch recht übersichtlich, wird aber in nächster<br />
Zeit noch zunehmen. Denon hat bereits<br />
angekündigt, eine Applikation zur Steuerung<br />
seiner AV-Receiver zu programmieren.<br />
Damit wäre es dann möglich, mehrere Komponenten<br />
der Heimkinokette mit nur einem<br />
Bilder: Auerbach Verlag, iPeng, Kinsky PDA, Sonos<br />
12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16
Der Sonos-Controller glänzt mit einer aufgeräumten<br />
Oberfläche zur schnellen Navigation<br />
Gerät zu steuern, was mehr Übersicht auf<br />
<strong>dem</strong> Couchtisch schafft. Wer auch andere<br />
<strong>Netz</strong>werkplayer mit <strong>dem</strong> iPhone bedienen<br />
will, muss sich nach Alternativen umschauen.<br />
Eine davon hört auf den Namen „Plug-<br />
Player“. Die App des gleichnamigen Herstellers<br />
ist ein UPnP*-Controlpoint-Programm<br />
und kann sämtliche UPnP-basierte <strong>Netz</strong>werkplayer*<br />
steuern. Die aktuelle Firmware<br />
3.1.5 ist für günstige 3,99 Euro über<br />
den App-Store erhältlich. Eine vergleichbare<br />
Alternative bietet die App „Songbook“ von<br />
Bookshelf Apps, die mit 39,99 Euro jedoch<br />
deutlich stärker zu Buche schlägt. Auch dies<br />
ist eine UPnP-Controller-Applikation, die zusätzlich<br />
Medien-Streaming-Server wie den<br />
„TwonkyMedia Server“ und „Asset UPnP“<br />
unterstützt. Aber auch Streaming-Clients,<br />
die nicht auf <strong>dem</strong> UPnP-Protokoll basieren,<br />
wie z. B. Logitechs Squeezebox-Modelle,<br />
lassen sich über das iPhone bedienen. So<br />
bietet „iPeng 1.2.1“ eine komplementäre<br />
Version zum Squeezebox-Server 7.4 und<br />
zu MySqueezebox.com. Mit der 7,99 Euro<br />
teuren Software lassen sich sämtliche Logitech-Squeezebox-Modelle<br />
bedienen.<br />
Plattformübergreifende Apps<br />
Im Gegensatz zu den Herstellern von<br />
<strong>Netz</strong>werkplayern gibt es auch Entwickler,<br />
die sich mit Apps für andere Handy-Plattformen<br />
beschäftigen. So finden sich im h<strong>aus</strong>eigenen<br />
App-Store von Windows Mobile<br />
und im Android Market durch<strong>aus</strong> ernst zu<br />
nehmende Alternativen.<br />
Die bekanntesten kommerziellen Angebote<br />
für Windows-Mobile-Geräte sind<br />
„LobsterTunes“ und der „Pocket Player“.<br />
Die App iMaestro von Olive bietet neben <strong>dem</strong><br />
Albumcover zahlreiche Zusatzinformationen<br />
Beide Controller sind für ca. 15 Euro erhältlich<br />
und basieren auf <strong>dem</strong> UPnP-Protokoll.<br />
Eine kostenfreie Open-Source-Alternative<br />
bietet die App „KinskyPda“. Die Handy-<br />
Variante des Linn-Open-Source-Streaming-<br />
Servers „KinskyDesktop“ läuft auf allen<br />
Windows-Mobile-5/6-Modellen. Neben der<br />
kompletten Linn-DS-Produktfamilie werden<br />
alle gängigen und auf <strong>dem</strong> UPnP-Standard<br />
basierenden Server unterstützt. Einzige Vor<strong>aus</strong>setzung<br />
ist eine passende Windows-Mobile-Version,<br />
eine Auflösung von 640 × 480<br />
oder 320 × 240 Pixeln sowie eine WLAN*-<br />
Logitechs Squeezebox Modelle können mit der<br />
Zusatzsoftware iPeng gesteuert werden<br />
Funktion. Auch Handy-Nutzern mit <strong>dem</strong><br />
Betriebssystem Android stehen Alternativen<br />
zur Verfügung. „AndroMote“ ist ein Android-Control-Point,<br />
der auch lokal gespeicherte<br />
Musik wiedergeben kann. „iMediaShare“<br />
ist ein UPnP-/DLNA*-Medienserver. Mit der<br />
kostenfreien Version „TwonkyServer Mobile“<br />
verwandelt man das Handy in einen<br />
eigenen Server und kann Bilder, Musik und<br />
Videos an einen <strong>Netz</strong>werkclient streamen.<br />
Noch einfacher und günstiger haben es nur<br />
noch Nutzer von Nokia- und Sony-Ericsson-Handys<br />
mit Symbian OS. Diese Geräte<br />
haben bereits einen Client* und Server mit<br />
DLNA-Zertifizierung implementiert. Aber<br />
auch hierfür gibt es Zusatzprogramme, wie<br />
beispielsweise das kostenlose „LeiaDS“.<br />
Neueste Updates<br />
Alle iPhone-Apps lassen sich zwar auch<br />
auf Apples neuem iPad installieren, eine<br />
gleichbleibende Anzeigequalität kann dabei<br />
jedoch noch nicht gewährleistet werden.<br />
Sonos hat bereits angekündigt, noch<br />
in diesem Monat eine eigene Version seiner<br />
Controller-Applikation für das iPad zu veröffentlichen.<br />
Andere Hersteller werden sicherlich<br />
bald folgen.<br />
Beachtet werden sollte außer<strong>dem</strong>, dass<br />
Apple sein Betriebssystem Ende Juni auf die<br />
neueste Version 4 upgedated hat. Einige<br />
Controller-Softwares sind dazu jedoch noch<br />
nicht kompatibel. Wenn Sie also nicht auf<br />
Ihre Steuersoftware verzichten möchten,<br />
warten Sie lieber noch mit <strong>dem</strong> Update,<br />
bis Ihr Hersteller seine Software angepasst<br />
hat. Fragen Sie alternativ direkt bei Ihrem<br />
Händler nach.<br />
Linns <strong>Netz</strong>werkplayer lassen sich auch vom<br />
Windows-Mobile-Telefon <strong>aus</strong> bedienen<br />
Inhalte 13
Musik <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk<br />
Audio-Streaming* ist die aktuellste Entwicklung im Hi-Fi-Bereich und wird sich<br />
Zukünftig noch viel weiter entwickeln. Um aber erst einmal Musik vom Computer zu<br />
empfangen, benötigt man zuallererst ein eigenes Heimnetzwerk.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Heutzutage befindet sich die Musikbibliothek<br />
nicht mehr nur auf runden Scheiben<br />
im Regalschrank, sondern meist (auch) auf<br />
einem Computer. Das Internet bietet mit<br />
unzähligen Onlineradiosendern und Musikdiensten<br />
zu<strong>dem</strong> die Möglichkeit, unsere<br />
bevorzugten Musikgenres rund um die<br />
Uhr zu hören, und das von Radiostationen<br />
und Plattformen weltweit. Somit bietet das<br />
World Wide Web viele Vorzüge, die uns immer<br />
wieder an den Computer bannen. Oft<br />
befindet sich dieser allerdings in einem separaten<br />
Arbeitszimmer oder es ist eine unschöne<br />
Kabelverbindung zwischen Laptop<br />
und Stereoanlage verlegt. Heute ist das auch<br />
auf eleganterem Wege und obendrein noch<br />
kabellos möglich: So können Sie Ihre Hi-Fi-<br />
Anlage in Ihr Heimnetzwerk einbinden und<br />
die Musiksammlung kabellos in der ganzen<br />
Wohnung an verschiedenen Hörzonen abspielen.<br />
Dabei werden Sie feststellen, dass<br />
Der Computer, egal ob Desktop oder mobile<br />
Variante, ist immer noch die Hauptmedienzentrale<br />
im <strong>Netz</strong>werk<br />
Der Router ist der Knotenpunkt, versorgt alle<br />
Geräte mit einer Internetanbindung und garantiert<br />
die Kommunikation untereinander<br />
das Einrichten eines <strong>Netz</strong>werkes gar nicht<br />
so schwierig ist. Im Folgenden zählen wir<br />
die nötigen Komponenten auf und erklären<br />
Ihnen die Funktionsweise.<br />
Hauptverteiler: Router*<br />
Wer einen einfachen Internetanschluss besitzt<br />
und von seinem Provider ein DSL- oder<br />
Kabelmo<strong>dem</strong> mit Router bereitgestellt bekommt,<br />
ist bereits Betreiber seines eigenen<br />
Heimnetzwerkes. Eine Verbindung stellen<br />
Sie über ein Ethernet-Kabel her, das an einen<br />
der LAN-Ports des Routers sowie an<br />
den Computer angeschlossen wird. Bei der<br />
Einrichtung der Heimverkabelung hilft Ihnen<br />
der Windows <strong>Netz</strong>werkassistent oder<br />
Apples <strong>Netz</strong>werkumgebung. Die meisten<br />
Router sind heute bereits WLAN-fähig und<br />
stellen eine kabellose Internetverbindung<br />
via Funknetz her. Die eigentliche Onlineverbindung<br />
wird vom Router mit integriertem<br />
Mo<strong>dem</strong> aufgebaut und zu allen per Funk<br />
oder Kabel verbundenen Geräten hergestellt.<br />
Damit fungiert der Router als Hauptverteiler<br />
und bildet die Grundlage für Ihr<br />
eigenes <strong>Netz</strong>werk.<br />
Streaming-Client* als Mittler<br />
Ihr Heimnetzwerk ist nun eingerichtet und<br />
die einzelnen Komponenten haben Internetzugriff.<br />
Doch die Musiksammlung befindet<br />
sich immer noch auf <strong>dem</strong> Computer,<br />
der von nun an als Server* fungiert. Als<br />
Vermittler zwischen Computer und Hi-Fi-<br />
Anlage benötigen Sie einen <strong>Netz</strong>werkplayer,<br />
auch Streaming-Client genannt. Dieser<br />
dient als Kommunikationsschnittstelle zwischen<br />
beiden Systemen Den <strong>Netz</strong>werkplayer<br />
verbinden Sie mit einem Ethernet-Kabel<br />
oder via WLAN mit Ihrem Router, wodurch<br />
er ebenfalls Teil der Heimverkabelung wird.<br />
Über die Bedienoberfläche lässt sich nun<br />
auf die auf <strong>dem</strong> Server hinterlegten Daten<br />
zugreifen. Je nach Ausstattung werden<br />
die analogen Ausgänge des Streaming-<br />
Clients an einen zusätzlichen Verstärker<br />
angeschlossen, die digitalen an einen D/<br />
A-Wandler oder die professionellen XLR-<br />
Der Client (Empfänger) bezieht sämtliche Medieninhalte<br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk und gibt sie an<br />
das Wiedergabesystem weiter<br />
Vom Control-Point <strong>aus</strong> greift man auf das<br />
<strong>Netz</strong>werk zu. Dieser befindet sich direkt am<br />
Client oder ist extern bedienbar<br />
Ausgänge an aktive Lautsprecher. Mit<br />
einem <strong>Netz</strong>werkplayer haben Sie die Tür<br />
zum Internetradioempfang und heimischen<br />
Streaming geöffnet.<br />
Weltweites Radio<br />
Die meisten <strong>Netz</strong>werkplayer bieten die<br />
Möglichkeit, Internetradiostationen zu<br />
empfangen. Das Besondere daran: Sie können<br />
Ihren Computer <strong>aus</strong>geschaltet lassen,<br />
da der Streaming-Client lediglich eine Internetverbindung<br />
benötigt. Um eine Einrichtung<br />
jedweder Art müssen Sie sich dabei<br />
nicht kümmern und können ähnlich wie<br />
beim analogen Pendant einfach die verfügbaren<br />
Sender anwählen. Ein gängiger<br />
Internetanschluss mit einer Bandbreite von<br />
1 000 Kilobit pro Sekunde (kBit/s) sollte dafür<br />
bereits <strong>aus</strong>reichen, da Webradios meist<br />
mit einer maximalen Übertragungsrate von<br />
256 kBit/s streamen. Neben den Online-<br />
Bilder: Apple, Auerbach Verlag, AVM, Bose, Harman/Kardon, Lacie, Logitech, mCubed, Sonos, Stock.xchng<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16
adios werden von den <strong>Netz</strong>werkspielern<br />
auch Musikdienste im Internet wie Last. FM,<br />
Deezer oder Classical.com unterstützt.<br />
Je nach Anbieter ist zur Nutzung ein kostenfreier<br />
oder gebührenpflichtiger Benutzeraccount<br />
nötig. Die Auswahl an Musikdiensten<br />
variiert dabei je nach Hersteller und<br />
Vertragspartnern. Die Größe der Senderliste<br />
kann <strong>dem</strong>zufolge von Player zu Player<br />
durch<strong>aus</strong> unterschiedlich <strong>aus</strong>fallen.<br />
Musik von der Platte<br />
Musikdateien vom Computer <strong>aus</strong> zu streamen,<br />
ist ein aktuell noch gängiger Standard.<br />
Ein einfacher Streaming-Client kann<br />
aber nicht ohne Weiteres auf die hinterlegte<br />
Musikbibliothek zugreifen und diese<br />
wiedergeben. Dazu ist ein Streaming-Server<br />
nötig, der die auf <strong>dem</strong> Computer freigegebenen<br />
Musikdateien entsprechend<br />
aufbereitet und in <strong>dem</strong> vom jeweiligen<br />
<strong>Netz</strong>werkplayer geforderten Streaming-<br />
Format zur Verfügung stellt. Erst dann<br />
kann die gewünschte Musik,- Bild- oder<br />
Videodatei im eigenen Heimnetzwerk<br />
vom Computer über den <strong>Netz</strong>werkspieler<br />
zu Ihrer Hi-Fi-Anlage übertragen werden.<br />
Ein Streaming-Server läuft meistens<br />
als Software auf <strong>dem</strong> Rechner, wodurch<br />
dieser zwangsläufig im Betrieb sein muss.<br />
Bekannte Server für Audiostreaming sind<br />
<strong>Netz</strong>werkfestplatten tauchen als eigenständiger<br />
Server im <strong>Netz</strong>werk auf<br />
unter anderem: „Squeezebox Server“<br />
(Logitech), „SMB/CIFS“ (Sonos u. a.) sowie<br />
„Asset UPnP*“ für alle DLNA*-kompatiblen<br />
Geräte. Aber auch mit <strong>dem</strong> „Windows<br />
Mobile Player 11“,“ Apples Quick Time<br />
Streaming Server“ oder <strong>dem</strong> „VLC Media<br />
Player“ lassen sich Musikdateien im <strong>Netz</strong>werk<br />
versenden.<br />
Streaming ohne PC<br />
Eine interessante Variante ist für verschiedene<br />
Nutzer vielleicht das Zurückgreifen<br />
auf spezielle Hardware-Lösungen, wodurch<br />
der Computer <strong>aus</strong>geschaltet bleiben<br />
kann. Dazu benötigen Sie eine sogenannte<br />
<strong>Netz</strong>werkfestplatte (NAS*: Network Attached<br />
Storage), die als eigenständiges Gerät<br />
in Ihrem Heimnetzwerk integriert und<br />
Einige <strong>Netz</strong>werkplayer können Audiofiles auch<br />
von FAT32-formatierten Festplatten abspielen<br />
angezeigt wird. Heutzutage haben diese<br />
Festplatten neben FTP-Unterstützung und<br />
Windows-Freigaben ebenso einen UPnP-<br />
AV- oder DLNA-Server integriert. Mithilfe<br />
der beiden Letztgenannten kann der Streaming-Client<br />
direkt auf die auf der <strong>Netz</strong>werkfestplatte<br />
hinterlegten Audiodateien<br />
zugreifen und diese an die Hi-Fi-Anlage<br />
weitergeben. Manche Hersteller der entsprechenden<br />
Geräte bieten sogar gleich<br />
einen USB-Post an ihrem Produkt, an<br />
den Sie einfach einen USB-Stick oder eine<br />
FAT32-formatierte-externe-Festplatte mit<br />
eigener Stromzufuhr anschließen können.<br />
Der <strong>Netz</strong>werkspieler gibt die darauf abgelegten<br />
Musikdateien wieder. Eine Kombination<br />
<strong>aus</strong> <strong>Netz</strong>werkplayer und -festplatte<br />
bezeichnet man als Medienserver.<br />
<strong>Netz</strong>werkübersicht<br />
Internet Hi-Fi-Anlage Kopfhörer<br />
Computer<br />
Router<br />
Media-Receiver<br />
Control-Point<br />
<strong>Netz</strong>werkfestplatte<br />
Externe Festplatte<br />
Handy als Controller<br />
Wissen 15
<strong>Netz</strong>werkbegriffe<br />
Wenn man sein erstes eigenes Heimnetzwerk einrichtet, stößt man dabei auf viele Begriffe,<br />
die zum Teil die eigenen Grundkenntnisse der Informatik übersteigen. Damit Sie<br />
dabei nicht im Dunkeln tappen, haben wir die wichtigsten Begriffe zusammengetragen.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Client<br />
Ein Client ist ein <strong>Netz</strong>werkgerät (wie<br />
etwa ein <strong>Netz</strong>werkplayer), das Daten <strong>aus</strong><br />
<strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werk bezieht, diese decodiert<br />
und in analoge Signale umwandelt. Diese<br />
können anschließend von Hi-Fi-Anlagen<br />
wiedergegeben werden. Streaming-<br />
Clients verfügen meist noch über weitere<br />
Funktionen, wie z. B. die Anzeige von auf<br />
Servern hinterlegten Medieninhalten<br />
und deren Navigation.<br />
DHCP<br />
Das „Dynamic Host Configuration Protocol“<br />
ermöglicht es Clients, sich ohne<br />
spezielle Konfigurationen mit einem<br />
<strong>Netz</strong>werk zu verbinden. Sämtliche dafür<br />
relevanten <strong>Netz</strong>werkdaten sowie die IP-<br />
Adresse ruft der Client automatisch vom<br />
Server oder Router ab.<br />
DLNA<br />
Die „Digital Living Network Alliance“<br />
ist ein Zusammenschluss mehrerer Firmen<br />
der Unterhaltungselektronik-,<br />
Computer- und Mobiltelefon-Branche.<br />
Ziel dieser Vereinigung ist es, eine gemeinsame<br />
Kommunikation der Geräte<br />
verschiedener Firmen untereinander zu<br />
ermöglichen. Um das Logo zu erhalten,<br />
müssen die Geräte gewisse Mindestanforderungen<br />
erfüllen. Technisch basiert<br />
das System auf <strong>dem</strong> UPnP-Protokoll.<br />
Ethernet-LAN<br />
Ethernet-LAN (Local Area Network) steht<br />
für ein kabelgebundenes <strong>Netz</strong>werk.<br />
Dieses ist weitestgehend störungsfrei,<br />
bedeutet allerdings immer das Verlegen<br />
eines <strong>Netz</strong>werkkabels.<br />
IP-Adresse<br />
Jedes Gerät, das sich im <strong>Netz</strong>werk befindet,<br />
benötigt eine eigene <strong>Netz</strong>werkadresse,<br />
auch IP-Adresse genannt. Zur<br />
eindeutigen Identifizierung und Erreichbarkeit<br />
eines jeden Gerätes dürfen diese<br />
Adressen nicht doppelt vorkommen. Erfolgt<br />
die Adressvergabe über DHCP, wird<br />
die Adressverwaltung automatisch vom<br />
DHCP-Server <strong>aus</strong>geführt.<br />
NAS<br />
NAS ist die Abkürzung für „Network Attached<br />
Storage“ und bedeutet frei übersetzt<br />
„<strong>Netz</strong>werkspeicher“. Der Speicher<br />
wird per Ethernet-LAN mit <strong>dem</strong> Heimnetzwerk<br />
verbunden, sodass <strong>Netz</strong>werkclients<br />
auf die dort hinterlegten Daten<br />
zugreifen können. Der NAS wird dadurch<br />
zum eigenen Server und benötigt eine eigene<br />
Server-Software, die bei den meisten<br />
Geräten bereits vorinstalliert ist.<br />
Powerline-LAN<br />
Powerline-LAN ist die Datenübertragung<br />
über das vorhandene Stromnetz. Dafür<br />
werden sogenannte Powerline-Mo<strong>dem</strong>s<br />
benötigt, die auf Sender- und Empfangsseite<br />
installiert werden. Der Vorteil gegenüber<br />
<strong>dem</strong> Wireless-LAN ist eine relativ<br />
störungsfreie Datenübertragung mit<br />
hoher Datenrate.<br />
Router<br />
Der Router ist in einem <strong>Netz</strong>werk der<br />
Hauptverteiler, der die Verbindung zwischen<br />
allen weiteren im <strong>Netz</strong>werk befindlichen<br />
Geräten herstellt und verwaltet. Er ist<br />
ebenso für den Datenverkehr mit der Außenwelt,<br />
sprich <strong>dem</strong> Internet, zuständig.<br />
Server<br />
Ein Server ist ein <strong>Netz</strong>werkgerät, das<br />
Daten und Dienste für weitere Geräte<br />
innerhalb des eigenen <strong>Netz</strong>werkes bereitstellt.<br />
Dies können beispielsweise<br />
NAS-Festplatten, Medienserver oder<br />
Computer sein. Sogenannte DLNA- und<br />
UPnP-Server speichern Audio- und Videodaten<br />
und stellen diese den Streaming-<br />
Clients zur Verfügung.<br />
Streaming<br />
Streaming steht für die Übertragung von<br />
Audio- und Videodaten innerhalb eines<br />
<strong>Netz</strong>werkes. Dabei bleiben die Daten auf<br />
<strong>dem</strong> Server liegen und werden lediglich<br />
vom Client empfangen und aufbereitet<br />
bzw. decodiert.<br />
UPnP<br />
„Universal Plug and Play“ ist ein <strong>Netz</strong>werkstandard,<br />
der als herstellerübergreifende<br />
Kommunikationsschnittstelle<br />
für Geräte innerhalb eines <strong>Netz</strong>werkes<br />
dient und diesen Medieninhalte zugänglich<br />
macht. Dazu muss auf <strong>dem</strong> Computer<br />
oder NAS eine UPnP-Server-Software installiert<br />
sein. Die Spezifizierung UPnP-AV<br />
steht für den Aust<strong>aus</strong>ch von Audio- und<br />
Videodaten innerhalb eines <strong>Netz</strong>werkes.<br />
Wireless-LAN<br />
Wireless-LAN (WLAN) bezeichnet eine kabellose<br />
<strong>Netz</strong>werkverbindung über Funk.<br />
Die einzelnen Standards werden mit der<br />
IEEE-802.11-Familie beschrieben. WLAN-<br />
Signale funken über das 2,4- bzw. 5-Gigahertz-Frequenzband.<br />
Mit IEEE 802.11U-<br />
WLAN können Bruttodatenraten von bis zu<br />
600 Megabit pro Sekunde erreicht werden.<br />
16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Bildunterschrift<br />
xx<br />
xx<br />
Bildunterschrift<br />
xx<br />
xx<br />
<strong>Netz</strong>werk-Party<br />
Aktuelle AV-Receiver verstärken nicht nur effizient und dienen als Verteilerzentrale<br />
im Wohnzimmer, über den DLNA*-Standard haben Sie zu<strong>dem</strong> Zugriff auf Ihren Computer<br />
und spielen Ihre Musiksammlung ab. Die Einrichtung ist dabei kinderleicht.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, DLNA, Onkyo, Stock.xchng<br />
Diese Medien können Sie über den DLNA-Standard streamen:<br />
Bilder JPEG Optional PNG, GIF, TIFF<br />
Audio LPCM Optional AAC, AC3, ATRAC, MP3, WMA9<br />
Video MPEG-2 Optional MPEG-1, MPEG-4, AVC, WMV9<br />
Diese Medien konnten wir im Test streamen:<br />
Medienserver<br />
Windows Media Player<br />
TwonkyMedia Server<br />
Formate<br />
MP3 (bis zu 320 kBit/s), WAV, WMA (bis zu 320 kBit/s),<br />
JPEG, kein Video<br />
MP3 (bis zu 320 kBit/s), WAV, WMA (bis zu 320 kBit/s),<br />
FLAC, Ogg Vorbis, AAC, JPEG, kein Video<br />
AV-Receiver mit <strong>dem</strong> DLNA-Zertifikat streamen nur Bilder und Musik, trotz der Verankerung<br />
des MPEG-2-Standards spielt kein Gerät Videos ab. Wir prüften die Medienwiedergabe<br />
mit <strong>dem</strong> PR-SC 5507 von Onkyo und <strong>dem</strong> Denon AVR-3311<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />
Wissen 17
Die Festplattenkapazität von heutigen<br />
Computern ist immens und bei einem Großteil<br />
der Nutzer schlummern riesige Musiksammlungen<br />
auf den Massenspeichern. In<br />
den meisten Fällen steht der PC aber im<br />
Arbeitszimmer – eine eher ungeeignete<br />
Atmosphäre für entspannten Musikgenuss.<br />
Sind Sie in Ihrem Wohnzimmer mit einem<br />
aktuellen AV-Receiver <strong>aus</strong>gestattet, können<br />
So konfigurieren Sie Ihren AV-Receiver<br />
Schritt für Schritt für das Streaming über Ihr<br />
<strong>Netz</strong>werk; im Folgenden exemplarisch am<br />
Onkyo PR-SC 5507 veranschaulicht:<br />
Unter <strong>dem</strong> siebten Punkt („Hardware-Setup“) muss<br />
unter „7-5“ der DHCP-Server aktiviert sein. So wird der<br />
AV-Receiver automatisch in Ihr <strong>Netz</strong>werk eingebunden<br />
In den Optionen des „Windows Media Player“ können<br />
Sie unter <strong>dem</strong> Reiter „Medienbibliothek“ die Freigaben<br />
für verschiedene Geräte und Ordner konfigurieren<br />
Auf der Fernbedienung drücken Sie nun „NET/USB“ und<br />
wählen den Medienserver <strong>aus</strong>. Musik und Fotos wählen<br />
Sie in der von Computern gewohnten Ordneransicht <strong>aus</strong><br />
Sie Musik und Fotos über Ihr Heimnetzwerk<br />
direkt vom Sofa <strong>aus</strong> genießen. Die Einbindung<br />
findet entweder kabelgebunden oder<br />
per WLAN statt und ist selbst für Laien<br />
durchführbar. Der Computer muss für einen<br />
Zugriff natürlich angeschaltet sein, der Dauerbetrieb<br />
lässt die Stromrechnung freilich<br />
in die Höhe steigen. Wesentlich sparsamer<br />
arbeitet hier ein NAS-Dateiserver (Network<br />
Attached Storage); im Wesentliche handelt<br />
es sich hierbei um eine Festplatte, die in Ihr<br />
<strong>Netz</strong>werk eingebunden ist. Der Energiebedarf<br />
pendelt sich je nach Gerät bei rund<br />
zehn bis 20 Watt ein.<br />
DLNA im Detail<br />
Die Digital Living Network Alliance wurde<br />
2003 von den Firmen Sony und Intel ins<br />
Leben gerufen, jedoch haben sich im Laufe<br />
der Zeit immer mehr große Konzerne dieser<br />
Organisation angeschlossen. Ziel der Vereinigung<br />
ist es, eine einheitliche Kommunikation<br />
von Geräten verschiedener Hersteller<br />
in einem <strong>Netz</strong>werk zu garantieren. Dabei<br />
sind DLNA-zertifizierte Geräte in der Lage,<br />
Multimedia-Dateien verschiedenster Formate<br />
über das <strong>Netz</strong>werk zu übertragen<br />
beziehungsweise entgegenzunehmen und<br />
wiederzugeben. AV-Receiver üben hier<br />
letztere Funktion <strong>aus</strong>. Dank des Standards<br />
können Sie selbst mit geeigneten Mobiltelefonen<br />
auf Ihre Medien zugreifen oder<br />
Bilder einer Digitalkamera direkt an einen<br />
Drucker schicken.<br />
Alltagsbetrieb<br />
Als Erstes ist es notwendig, Ihren AV-Receiver<br />
in Ihr <strong>Netz</strong>werk einzubinden. Dafür aktivieren<br />
Sie im Menü des Heimkinoverstärkers<br />
den DHCP-Server, die Einbindung findet so<br />
quasi automatisch statt (siehe Bild). Auf<br />
Wunsch können Sie <strong>Netz</strong>werkparameter,<br />
wie etwa die IP-Adresse, natürlich auch<br />
manuell eingeben. Danach müssen Sie Ihre<br />
Mediensammlung auf Ihrem Computer freigeben.<br />
Am einfachsten geschieht dies über<br />
den „Windows Media Player“ (ab Version<br />
11), da dieser bereits vorinstalliert ist. Sie<br />
können auch den beliebten VLC-Player als<br />
Medienserver nutzen, hier fällt der Konfigurationsaufwand<br />
aber wesentlich höher<br />
<strong>aus</strong>. Mit wenigen Klicks (siehe Bild) starten<br />
Sie über den „Windows Media Player“ einen<br />
sogenannten Medienserver, den Sie<br />
selbstverständlich nach Belieben benennen<br />
dürfen. Nach Abschluss der Freigabe taucht<br />
dieser dann im geeigneten Menü Ihres AV-<br />
Receivers auf. Die Navigation findet über die<br />
von Computern gewohnte Ordnerstruktur<br />
statt. So können Sie etwa nach Genre oder<br />
Künstler sortiert auf Ihre Lieblingsmusik zugreifen.<br />
Die Menüs sind bei allen Herstellern<br />
schlicht gehalten, bei großen Musiksammlungen<br />
geht die Navigation aber etwas zäh<br />
von der Hand. Unser Onkyo-Testkandidat<br />
PR-SC 5507 erlaubt die Aktivierung einer<br />
Zufallswiedergabe und das wiederholte<br />
Abspielen von Titeln und ganzen Ordnern.<br />
Beim zweiten Kandidaten, <strong>dem</strong> Denon<br />
AVR-3311, können Sie Musikstücke lediglich<br />
starten, stoppen und p<strong>aus</strong>ieren.<br />
Formate<br />
Der DLNA-Standard schreibt lediglich die<br />
Wiedergabe von LPCM-Dateien vor, das<br />
Format findet sich etwa auf der Audio-CD<br />
wieder. Die MP3- und WMA-Unterstützung<br />
ist einzig optional, wird aber von<br />
allen DLNA-zertifizierten AV-Receivern<br />
gewährleistet. WAV-Dateien konnten wir<br />
im Test mit bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz<br />
wiedergeben, auch verschiedene Bitraten<br />
bei MP3s und WMAs stellten im Test kein<br />
Problem dar. Auf verlustfrei komprimierte<br />
Formate, wie etwa FLAC, müssen Sie mit<br />
<strong>dem</strong> „Windows Media Player“ verzichten,<br />
über den kostenpflichtigen „TwonkyMedia<br />
Server“ (rund 15 Euro) war es uns aber<br />
möglich, Musik im FLAC-, Ogg-Vorbis- und<br />
AAC-Format abzuspielen. Beim PR-SC<br />
5507 war ein Vorspulen in Verbindung<br />
mit <strong>dem</strong> „TwonkyMedia Server“ lediglich<br />
bei WMA- und MP3-Dateien möglich,<br />
mit <strong>dem</strong> „Windows Media Player“ konnten<br />
wir auch WAV-Dateien vorspulen.<br />
Der Denon AVR-3311 verweigerte sich<br />
an dieser Stelle komplett. Die Fotowiedergabe<br />
beschränkt sich auf das gängige<br />
JPEG-Format, eine automatische Diashow<br />
ist indes nicht verfügbar und auf die im<br />
Standard verankerte Videokompatibilität<br />
in Form von MPEG-2 müssen Sie gänzlich<br />
verzichten – hier macht im Übrigen kein<br />
AV-Receiver eine Ausnahme.<br />
Raumübergreifend<br />
Der DLNA-Standard garantiert einen reibungslosen<br />
Ablauf und über wenige Klicks<br />
sowie Einstellungen an Ihrem AV-Receiver<br />
und Computer haben Sie von der Couch<br />
<strong>aus</strong> Zugriff auf Ihre Musik- und Fotosammlung.<br />
Die Bedienung erweist sich<br />
als schlicht und nur bedingt praktisch,<br />
wir vermissen beim Denon AVR-3311 vor<br />
allem die Vorspulfunktion respektive die<br />
Möglichkeit einer Zufallswiedergabe. Die<br />
Medienkompatibilität ist stark vom eingesetzten<br />
Medienserver abhängig, so versteht<br />
sich der „Windows Media Player“ nur<br />
mit MP3-, WMA- und WAV-Dateien. Wer<br />
hochwertige, verlustfrei komprimierte Formate<br />
abspielen will, muss auf eine andere<br />
Software <strong>aus</strong>weichen. Im Alltag schlägt<br />
sich das Streaming aber gut und bildet einen<br />
weiteren Schritt in ein praktischeres,<br />
vernetztes Zuh<strong>aus</strong>e.<br />
18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Das Ensemble<br />
<strong>TEST</strong><br />
Produkt Bewertung Seite<br />
<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer mit Vollverstärker<br />
Linn<br />
Majik DS-I<br />
Arcam<br />
Solo Neo<br />
Medienserver<br />
Naim<br />
HDX<br />
Olive<br />
4HD<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
45<br />
43<br />
48<br />
52<br />
<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer unter 500 Euro<br />
Logitech<br />
Squeezebox<br />
Philips<br />
NP 2500<br />
Sonos<br />
ZP 90<br />
Gut<br />
83<br />
Gut<br />
74<br />
Befriedigend<br />
69<br />
60<br />
58<br />
59<br />
<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer über 2000 Euro<br />
T+A<br />
Pulsar MP 1260 R<br />
Logitech<br />
Transporter<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Sehr gut<br />
85<br />
63<br />
65<br />
<strong>Netz</strong>werk-Audioplayer mit Lautsprechern<br />
Sonos<br />
S5<br />
Gut<br />
76<br />
68<br />
Stereo-Kompaktanlagen mit USB-Anschluss<br />
Kenwood<br />
K-1000<br />
Harman Kardon<br />
MAS 100<br />
AV-Receiver mit <strong>Netz</strong>werk<br />
Gut<br />
77<br />
Gut<br />
75<br />
73<br />
74<br />
Onkyo<br />
PR-SC 5507<br />
Denon<br />
AVR 3311<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Sehr gut<br />
85<br />
76<br />
78<br />
Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtöner<br />
XXX<br />
Adam Audio<br />
Classic Compakt MK III<br />
Quadral<br />
Aurum Altan VIII<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
85<br />
81<br />
83<br />
XXXX<br />
Piega<br />
Premium 1<br />
Sehr gut<br />
85<br />
84<br />
Swans<br />
M 1 Monitor<br />
Gut<br />
84<br />
82<br />
Test 19
Self Powered<br />
Network-Player<br />
In diesem Vergleich treten zwei Spezialisten in Sachen Sound an. Ob <strong>aus</strong> Platzgründen<br />
oder im Einsatz als Zweitgerät, sie bieten beide die Möglichkeit, Musik über die<br />
Vielseitigkeit des <strong>Netz</strong>werkes zu beziehen. Dazu muss keine weitere Verkabelung zu<br />
einem Verstärker aufgebaut werden. Eine moderne, hochwertige Kompaktanlage,<br />
die genügend Reserven hat, um mehr als einen Regallautsprecher zu versorgen.<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
Linn Majik DS-I<br />
<strong>TEST</strong>SIEGER<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Arcam Solo Neo<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Das optionale<br />
irDock von<br />
Arcam bietet<br />
die Möglichkeit<br />
iPod und<br />
iPhone mit<br />
<strong>dem</strong> Solo Neo<br />
zu verbinden<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Arcam Solo Neo<br />
„Meister der Ausstellung“<br />
Mit <strong>dem</strong> Solo Neo hat die britische Traditionsfirma<br />
Arcam eine All-in-one-Lösung für<br />
anspruchsvolle Musikliebhaber im Angebot,<br />
die sich nicht mit diplomverdächtigen Installationsroutinen<br />
<strong>aus</strong>einandersetzen wollen.<br />
Der Preis für diese Lösung ist schon nahezu<br />
eine Kaufaufforderung. Arcam bietet dafür<br />
ein sinnvoll durchdachtes Gerät in einem<br />
hochwertig und sauber verarbeiteten Metallgehäuse<br />
mit Aluminiumabdeckung. In<br />
<strong>dem</strong> für Arcam typischen Silbergrau und<br />
mit edlem Design entspricht der Solo Neo<br />
zeitgemäßen Vorlieben. Alles Eckige an den<br />
Außenseiten rundet der englische Hersteller<br />
ab. Davon bestimmt wird die Vorderseite<br />
mit <strong>dem</strong> blau leuchtenden Display, das<br />
alle Informationen sehr gut<br />
lesbar darstellt. Direkt darüber,<br />
fast unscheinbar, ist ein<br />
vollwertiges CD-Laufwerk<br />
Der Frequenzgang bleibt über den gesamten<br />
hörbaren Bereich absolut sauber<br />
Die Rückseite zeigt sich sehr Anschlussfreudig. Neben den vergoldeten analogen Anschlüssen sind<br />
auch die <strong>Netz</strong>werkrelevanten vorhanden. Die Lautsprecherterminals sind vor Kurzschluss geschützt<br />
integriert, das über alle üblichen<br />
Funktionen verfügt<br />
und sogar CD-Text bietet.<br />
Links und rechts davon wurden<br />
Funktionstasten ins<br />
Design implementiert, die<br />
eine Bedienung selbst ohne<br />
Signalgeber ermöglichen –<br />
obwohl dieser in seiner Ausführung<br />
den Bedienkomfort<br />
enorm steigert. Zur Konnektivität<br />
gehören an der Vorderseite<br />
zwei Mini-Klinkenanschlüsse,<br />
wovon einer für den<br />
Kopfhörer und der andere<br />
als Audioeingang dient. Auf<br />
den ersten Blick ist <strong>dem</strong> Gerät<br />
seine Funktionsvielfalt nicht anzusehen.<br />
Die wohl strukturierte Rückseite offenbart<br />
jedoch die anspruchsvollen Anschlussmöglichkeiten:<br />
Neben vier analogen Eingängen<br />
finden sich ebenfalls analoge Ausgänge für<br />
einen Rekorder und ein Vorverstärker<strong>aus</strong>gang<br />
für einen potenteren Verstärker. Des<br />
Weiteren bietet sich die Möglichkeit, einen<br />
zweiten Raum mit eigener Volumenregelung<br />
zu beschallen. Dazu passend gibt es<br />
noch Trigger- und Fernbedienungsanschlüsse<br />
zur Steuerung der anschließbaren Geräte<br />
für den zweiten Raum. Fernsteuern lässt sich<br />
Ein Blick in das Innere zeigt den hohen technischen Aufwand, der hier auf gerinstem<br />
Raum geboten wird. Sehr gut zu sehen ist das integrierte CD-Laufwerk<br />
der geliebte iPod über ein optionales Dock<br />
von Arcam an der gleichnamigen Schnittstelle.<br />
Dabei werden die Audiosignale <strong>dem</strong><br />
Solo Neo analog zugeführt. Natürlich darf<br />
ein optischer digitaler Ausgang nicht fehlen,<br />
der parallel zum analogen Record-Out<br />
die Signale nach außen führt. Nach innen<br />
geführt werden über einen Antennenanschluss<br />
UKW-Radio mit RDS-Funktionen<br />
Der sanfte Anstieg der Verzerrungen am Lautsprecher<strong>aus</strong>gang<br />
ist nicht hörbar<br />
und DAB-Plus-Radio, wobei das Display alle<br />
Informationen zu den Programmen anzeigt.<br />
Energiebewusste finden neben den vollisolierten,<br />
extrem griffigen Lautsprecheranschlüssen<br />
einen echten<br />
<strong>Netz</strong>schalter.<br />
Ebenfalls auf der Rückseite<br />
angebracht sind drei sehr<br />
interessante Datenschnittstellen:<br />
eine USB-Buchse<br />
für Speichermedien, ein<br />
Ethernet*- und ein WLAN*-<br />
Anschluss. Via USB ist es auf<br />
Knopfdruck möglich, sofort<br />
auf die Musikdateien zuzugreifen.<br />
Die Partition soll<br />
dabei in FAT32 formatiert<br />
sein. Für den Anschluss externer<br />
Festplatten ist es häufig<br />
nötig, diese mit eigener<br />
Betriebsspannung zu versorgen.<br />
Das Display unterstützt<br />
dabei zuverlässig mit der<br />
informativen Anzeige von<br />
Ordner- und Dateinamen.<br />
Unkompliziert gestaltet sich ebenso der<br />
Zugriff auf das <strong>Netz</strong>werk. Ein Tastendruck<br />
und der <strong>Netz</strong>werk-Einstellassistent führt zügig<br />
und sicher durch die Erstinstallation. Die<br />
Auswahl zwischen kabelgebundenem und<br />
drahtlosem Betrieb ist einfach und erfordert<br />
für letztere Variante die Passworteingabe.<br />
Danach besteht die Möglichkeit, via<br />
UPnP-AV-Server-Protokoll* auf Dienste<br />
wie den „Windows Media Player 11“ oder<br />
NAS* mit integriertem UPnP-Dienst zuzugreifen.<br />
Gen<strong>aus</strong>o einfach gelingt es, mit<br />
<strong>dem</strong> integrierten vTuner-Service Internetradiosender<br />
und Podcasts <strong>aus</strong>zuwählen. Das<br />
Display-Menü unterstützt dabei mit den<br />
notwendigen Informationen zu Sendern,<br />
Genres und gespielten Titeln. Eine komfortable<br />
Erweiterung der Radioliste ist über das<br />
Internet mit <strong>dem</strong> Besuch der Seite Arcamradio.co.uk<br />
möglich. Arcams Bedienkonzept<br />
unterstützt den Nutzer bei allen <strong>Netz</strong>werkaktivitäten<br />
mit Suchfunktionen für Musiktitel<br />
und der Speicherung von Favoriten,<br />
um einen schnelleren wiederholten Zugriff<br />
zu gewährleisten. Dabei verliert man sich<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 21
Der große Ringkerntrafo versorgt die Endstufen<br />
und der kleine die restliche Elektronik<br />
nicht in der Navigation in komplizierten Untermenüs<br />
und die Fernbedienung bietet auf<br />
Tastendruck das Ziel zur Auswahl. Bei der<br />
Verarbeitung der Datenformate beschränkt<br />
sich der Arcam Solo Neo auf bis zu 16 Bit<br />
und 48 Kilohertz (kHz) und unterstützt alle<br />
gängigen Musikdateiformate.<br />
Im Inneren ist ein Wolfson-24-Bit-D/A-<br />
Wandler für den Übergang in die analoge<br />
Welt zuständig. Für den DAB-Empfänger<br />
übernimmt diese Aufgabe ein AKM-24-<br />
Bit/96-kHz-D/A-Wandler. Der Einsatz von<br />
SMD-Bauteilen ermöglicht die Verbindung<br />
einer derartigen Funktionsvielfalt mit einer<br />
sehr hohen Audioqualität auf solch geringem<br />
Raum. Das leistungsstarke <strong>Netz</strong>teil mit<br />
Ringkerntrafo ist dafür verantwortlich, dass<br />
der Solo Neo absolut stabile Leistungen<br />
auch für Standlautsprecher zur Verfügung<br />
stellen kann. So konnten wir den Angaben<br />
Arcams absolut folgen und an acht Ohm bis<br />
zur Erreichung von einem Prozent harmonischer<br />
Verzerrungen für jeden der beiden<br />
Kanäle knapp 52 Watt (W) Dauerleistung<br />
ermitteln. Das Maß der Verzerrungen erreichte<br />
unter praxisnahen Bedingungen<br />
0,007 Prozent, das ist sehr gut, gen<strong>aus</strong>o<br />
wie der Signal-R<strong>aus</strong>chabstand bei 20 Dezibel<br />
(dB) unterhalb der Voll<strong>aus</strong>steuerung<br />
86 dB beträgt. Bei <strong>dem</strong> Übersprechen der<br />
Kanäle ineinander könnte der Wert höher<br />
sein als 46 dB bei zehn Kilohertz, entlastend<br />
gilt hier der steile Fall des Wertes auf 66 dB<br />
bei einem Kilohertz.<br />
Hingehört<br />
In der klanglichen Dimension bedeutet dies,<br />
dass an unseren KEF-XQ-40-Lautsprechern<br />
problemlos druckvolle und dynamische<br />
Bässe zu erleben waren. Keine Technologie<br />
schafft es, sehr stark datenreduzierte Musik<br />
wirklich zufriedenstellend wiederherzustellen.<br />
Daher treffen wir unsere Einschätzungen<br />
nicht mit datenreduzierter, sondern<br />
mit dynamisch lebendiger Musik der verschiedensten<br />
Sparten. Rockige Musik gefiel<br />
mit kernigen Gitarren und grooven<strong>dem</strong><br />
Bass gen<strong>aus</strong>o wie das schnelle, impulsfreudige<br />
Spiel von Flamenco-Gitarren, deren<br />
Saiten warm im Grundton und nicht überspitzt<br />
erklangen. Gesangstimmen erhielten<br />
einen feinen Schmelz in den mittleren Frequenzen<br />
und S-Laute sowie Konsonanten<br />
waren frei von Überzeichnungen. Dies<br />
scheinen für uns die Domänen des Briten zu<br />
sein. Wir fühlten uns sehr häufig positiv berührt<br />
vom Gehörten und stellten fest, dass<br />
es klanglich sinnvoll ist, die Lautstärke nicht<br />
über Gebühr zu erhöhen, da die positiven<br />
Eindrücke sonst etwas getrübt werden. Die<br />
Class-AB-Endstufenschaltung des Solo Neo<br />
ist nicht dafür <strong>aus</strong>gelegt, konzertant Musik<br />
zu hören; dabei ist der Wirkungsgrad des<br />
Die Übersprechdämpfung von 46 dB zwischen<br />
den Kanälen könnte etwas besser <strong>aus</strong>fallen<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis zeigt neben<br />
harmonischen auch unharmonische Anteile<br />
Lautsprechers zu beachten. Mit moderaten<br />
Pegeln ergaben sich wunderschöne Klangfarben<br />
in Orchesteraufnahmen und für Soloinstrumente,<br />
bedingt durch den strahlenden<br />
Glanz für die Bläser und die sehr gute<br />
Ortbarkeit für Streicher. Das ist „the british<br />
sound“ – nicht ganz neutral, aber reizend.<br />
Mit „Detailfreudigkeit“ und „Luftigkeit“ bei<br />
dichten Arrangements sind ebenfalls treffende<br />
Attribute für den Solo Neo gefunden.<br />
In den räumlichen Dimensionen der Breite<br />
und Tiefe einer akustischen Bühne verlangte<br />
es uns nach mehr Ausschweifungen.<br />
Auf dieser Platine sorgen die Prozessoren (mit aufgeklebter Ferritscheibe)<br />
und der Wolfson-D/A-Wandler für die klangliche Aufbereitung der Musik<br />
Oben im Bild ist die Endstufenschaltung mit nach außen verlagerten Kühlkörper,<br />
zu sehen. Unten: Die Kondensatoren tragen Dämpfungsringe<br />
22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16
Linn Majik DS-I<br />
„Funktionalität & Klang“<br />
Linns Verschmelzung <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Vollverstärker<br />
Majik I und <strong>dem</strong> Majik DS ist uns<br />
einen <strong>aus</strong>führlichen Test wert. Im Design<br />
unterscheidet sich der DS-I nicht von seinen<br />
„Eltern“: ein schlichtes Gehäuse, das in<br />
Schwarz oder Silber erhältlich ist und dessen<br />
optischer Blickfang vom blau leuchtenden<br />
Display gebildet wird. Da verwundert<br />
es auch nicht, dass es neben Tasten für<br />
Quellenanwahl, Lautstärke, Stummschaltung<br />
und Stand-by-Betrieb keine weiteren<br />
Bedienelemente gibt. Schlichtheit außen,<br />
Hightech innen. Zur Hilfe gibt es die Fernbedienung,<br />
die gleichzeitig auch andere<br />
Geräte von Linn steuern kann. An der<br />
Qualität des sauber verarbeiteten, stabilen<br />
Gehäuses, das eine sehr gute Belüftung der<br />
Elektronik bietet, ist nichts zu bemängeln.<br />
Das Display ist sehr gut lesbar<br />
und zeigt die wichtigsten<br />
Informationen in einer vergrößerten<br />
Schriftart an. In<br />
der Anzeige sehen Sie neben<br />
<strong>dem</strong> gewählten Eingang und<br />
der Lautstärke auch den aktuellen<br />
Titel sowie das Album,<br />
also die zur Musik gespeicherten<br />
Metadaten. Zurück<br />
zur Rückseite des DS-I: Sie<br />
zeigt sich mit einer üppigen<br />
Ausstattung. Neben drei<br />
analogen Eingängen werden<br />
ein Rekorder<strong>aus</strong>gang,<br />
ein Pre-Out für weitere Verstärker<br />
und – ganz wichtig –<br />
ein Phonovorverstärker bereitgestellt.<br />
Eine Armada von<br />
digitalen Eingängen, jeweils<br />
Der ebene Frequenzgang sinkt über 20 kHz<br />
hin<strong>aus</strong> sanft ab, wie in vielen Analog Geräten<br />
Neben der Ethernetschnittstelle werden weitere reichhaltige Anschlussmöglichkeiten auf der seite des Gerätes geboten. Die Lautsprecherterminals sind vor Kurzschluss<br />
Rück-<br />
geschützt<br />
drei koaxiale und optische<br />
mit jeweiligem Ausgang,<br />
wird geboten. Mit <strong>dem</strong> Linn-<br />
Konfigurationsprogramm kann vom Computer<br />
<strong>aus</strong> die Benennung und Verwaltung<br />
der Anschlüsse erfolgen. Aber noch kurz<br />
einen Schritt zurück: Der DS-I ist eben auch<br />
ein Verstärker und hat damit vollisolierte,<br />
griffige Lautsprecherterminals. Neben<br />
<strong>dem</strong> einzigen Ethernet-Anschluss sind noch<br />
Linns Systemlink-Verbindungen und zwei<br />
Infrarot<strong>aus</strong>gänge zur Steuerung anderer<br />
Ein aufgeräumtes Inneres, das mit einer enormen Anzahl integrierter Schaltungen<br />
auf einem speziellen Platinenlayout <strong>aus</strong>kommt<br />
Geräte platziert. WLAN und USB hat Linn<br />
nicht integriert. Für Energiebewusste ist<br />
ein <strong>Netz</strong>schalter und ein Reset-Taster zur<br />
Herstellung der Werkseinstellungen vorhanden.<br />
Wie funktioniert der <strong>Netz</strong>werk-<br />
Am Lautsprecher<strong>aus</strong>gang enstehen bei normaler<br />
Belastung nur geringe Verzerrungen<br />
Audiostreamer in der Praxis? Wichtig: Sie<br />
benötigen einen Computer und ein kleines<br />
<strong>Netz</strong>werk. Auf <strong>dem</strong> Rechner installieren Sie<br />
die mitgelieferte „Kinsky Desktop“-Software,<br />
bisher nur für PC und<br />
nun auch für Apple erhältlich.<br />
Diese ist schlicht, selbsterklärend<br />
und eine Entwicklung<br />
von Linn. Auf der linken<br />
Seite wird der Bezugsordner<br />
<strong>aus</strong>gewählt und der Titel auf<br />
die rechte Seite in die Playlist<br />
verschoben. Hier kann dieser<br />
weiter organisiert werden.<br />
Der DS-I kommuniziert via<br />
UPnP-AV-Server-Protokoll,<br />
dabei fungiert er als Client*.<br />
„Kinsky Desktop“ ist dabei<br />
der Controller, von <strong>dem</strong> <strong>aus</strong><br />
die Audiodaten in einer Playlist<br />
organisiert werden und<br />
Abspielfunktionen sowie die<br />
Lautstärke steuerbar sind.<br />
Dies ist natürlich ebenso mit<br />
der Fernbedienung möglich,<br />
aber auch mit Apples iPod<br />
touch, <strong>dem</strong> iPhone oder iPad<br />
und erfreulicherweise mit Mobiltelefonen<br />
sowie PDAs, die mindestens „Windows<br />
mobile 6“ und WLAN besitzen. Die Programme<br />
dafür sind zum Teil kostenpflichtig.<br />
Das Wichtigste von allem ist ein Server<br />
entweder in Form einer Software wie<br />
„TwonkyMedia“ oder eines NAS mit UPnP-<br />
Server-Dienst. Eine Vielzahl von Internetradioangeboten<br />
ist mit einem kostenlosen<br />
Benutzerkonto auf der Seite Radiotime.<br />
com zusammenstellbar. Daraufhin müssen<br />
die Benutzerdaten im Linn-Konfigurationsprogramm<br />
eingetragen werden und schon<br />
spielt der DS-I auch Radio ab. Installation<br />
und Kommunikation laufen reibungslos,<br />
der DS-I spielt eine Vielzahl von Tonformaten<br />
ab. Dabei nutzt er seine integrierte<br />
eigene Upsampling-Technologie, in der jedes<br />
Format auf bis zu 384 kHz hochgesampelt<br />
wird. Dies erfolgt in Verbindung mit<br />
den von Linn angepassten Oversampling-<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 23
sehr geringe 0,012 Prozent und<br />
der Signal-R<strong>aus</strong>chabstand beträgt<br />
20 dB vor der Voll<strong>aus</strong>steuerung<br />
sehr gute 79 dB. Bei <strong>dem</strong><br />
Übersprechen der Kanäle ineinander<br />
ist bei zehn Kilohertz eine<br />
hervorragende Trennung von<br />
80 dB vorhanden. Ein Verdienst<br />
des konsequent kanalgetrennten<br />
Schaltungsdesigns.<br />
Die Konfigurationssoftware ermöglicht es, jeden Eingang zu<br />
de- oder aktivieren und einen Namen zu vergeben<br />
Filtern, da die des D/A-Wandlers umgangen<br />
werden. Die Musik wird dann mit 24 Bit und<br />
192 kHz wiedergegeben. Ein hochstabiler<br />
Taktgeber versorgt die D/A-Wandler von<br />
Wolfson (WM 8741) und den Xilinx-Prozessor,<br />
um den Jitter so niedrig wie möglich<br />
zu halten. Was genau der Prozessor im Inneren<br />
leistet, ist hörbar und absolut positiv.<br />
Im Allgemeinen trifft das für alle Hersteller<br />
zu. Es ist nicht möglich, stark datenreduzierten<br />
Formaten den Inhalt wiederzugeben,<br />
der verlustbehaftet reduziert wurde.<br />
Die Ausnutzung psychoakustischer Reizmuster<br />
erzeugt aber ebenfalls nutzbare Artefakte,<br />
gen<strong>aus</strong>o wie bei der Datenreduktion,<br />
nur im umgekehrten Sinne.<br />
Besonderen Reiz hat der innere modulare<br />
Aufbau des DS-I. Ein <strong>Netz</strong>teil, das den hohen<br />
Dynamikanforderungen der Chakra-<br />
Powermodule gerecht wird, wurde hier<br />
verbaut. Schon das geringe Gewicht des<br />
DS-I lässt ein Schaltnetzteil vermuten, wie<br />
wir es schließlich auch überprüfen konnten.<br />
Diese beiden unterschiedlichen Technologien<br />
arbeiten perfekt zusammen. Mit guten<br />
48 W pro Kanal, ermittelt an acht Ohm<br />
bis zu der Erreichung von einem Prozent<br />
harmonischer Verzerrung, ist auch die Versorgung<br />
wirkungsgradstarker Standlautsprecher<br />
möglich, aber nicht die Empfehlung.<br />
Unter praxisnahen Hörbedingungen<br />
erreichen die harmonischen Verzerrungen<br />
Klangtreue<br />
Klanglich überzeugte uns der<br />
Majik DS-I vollkommen. Die Powermodule<br />
und das <strong>Netz</strong>teil lieferten straffe<br />
Bassimpulse in jeder Musiksparte, und das<br />
mit Wärme im Grundton. Trockenste Bassdrums<br />
und wuchtige Orchestertutti zeigten<br />
in unserem Hörtest <strong>aus</strong>gezeichnete Dynamikfähigkeiten.<br />
Wir freuten uns über nicht<br />
überzogene Impulse bei perkussiven Klängen,<br />
wie beispielsweise <strong>dem</strong> Anschlag von<br />
Kesselpauken, die sehr real <strong>aus</strong>klangen,<br />
oder über den warmen Klang sehr schnell<br />
gezupfter Saiten. Bei all der Klarheit und<br />
Detailfreudigkeit der Wiedergabe überraschten<br />
uns die tieffrequenten Reproduktionsmöglichkeiten.<br />
Dies brachte den Bühnenboden,<br />
auf <strong>dem</strong> sich die Stepptänzerin<br />
zwischen <strong>dem</strong> linken und rechten Lautsprecher<br />
bewegte, regelrecht zum Beben.<br />
Dabei erkannten wir enormes Potenzial zur<br />
räumlichen Abbildung, das sich ebenfalls<br />
im Übersprechen wiederfindet. Unser Orchester<br />
war in seinen Instrumentengruppen<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet in Breite und Tiefe der<br />
akustischen Bühne lokalisierbar. Schön<br />
ist es immer wieder, wenn sich der Klang<br />
von den Lautsprechern löst und die Klangfarben<br />
in einer hohen Reinheit erstrahlen.<br />
Nichts zwickte oder verunsicherte unser<br />
Ohr. Keine übersteigerten S-Laute oder<br />
Konsonanten in Gesangsdarbietungen, dafür<br />
gab es eine hohe Plastizität und damit<br />
Emotionalität. Dieser Linn ist eine echte<br />
Empfehlung wert.<br />
Eine super Übersprechdämpfung von über<br />
80 dB bringt eine sehr räumliche Abbidung<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist harmonisch<br />
– <strong>aus</strong>geglichen geprägt – musikalisch<br />
Die Kinsky Desktop Software organisiert übersichtlich<br />
das Abspielen der Musiktitel<br />
In der Mitte des Bildes sind die Prozessoren für das Upsampling der Audiofiles<br />
zu sehen. Rechts im Bild: das Dynamik-Schaltnetzteil<br />
Ein Blick auf die hocheffektive CHAKRA- Powermodulschaltung, die für<br />
die Leistungsversorgung der Lautsprecher sorgt<br />
24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Linn Arcam<br />
Modell Majik DS-I Solo Neo<br />
Preis 2975 Euro 1799 Euro<br />
Maße B/H/T 381x80x355mm 430x79x350 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem 4,9 kg 7,75 kg<br />
Farben Schwarz, Silber Silber<br />
Stand-by Leistungsaufnahme gemessen 23 Watt 0,6 Watt<br />
<strong>Netz</strong>schalter auf der Rückseite auf der Rückseite<br />
Informationen www.linn.co.uk www.arcam.co.uk<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
Eingänge 3 3 3 – – – – 3 – –<br />
Ausgänge 1 1 2 2 1 – 1 4 2 1<br />
sonstige Anschlüsse<br />
Phonoeingang, Miniklinkeneingang<br />
auf der Vorderseite,<br />
Infrarotremotanschlüsse<br />
Miniklinkeneingang auf der<br />
Vorderseite, Remote In/Out,<br />
12 V Trigger<br />
Datenschnittstellen<br />
Ethernet-LAN, Linn System-Link, 2<br />
Ethernet-LAN, WLAN, USB,<br />
rDock/RS 232<br />
Features<br />
Audio-Player<br />
Fernbedienung/auch Systemfähig +/+ +/+<br />
Extras<br />
Kostenlose Kinsky Desktop- und<br />
Konfigurationssoftware<br />
CD-Player mit CD-Text, FM-Radio mit<br />
RDS, DABplus-Radio<br />
Musik von USB-Medien abspielen – +<br />
Serverprotokoll Kinsky Desktop Software, UPnP UPnP<br />
Gapless (lückenlose Wiedergabe) + +<br />
Anzeige Metadaten im Display + +<br />
Freies Onlineradio + +<br />
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Audioformate<br />
WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), MP3,<br />
FLAC, AAC, Apple lossless<br />
Messdaten (gemessen 20 dB vor Voll<strong>aus</strong>steuerung, außer Leistungswerte)<br />
Lautsprecher<br />
Kopfhörer<br />
Lautsprecher<br />
Kopfhörer<br />
WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz), WMA,<br />
WMA lossless, MP3, FLAC, AAC<br />
Dynamikverhalten nach AES 17 96 dB 86 dB<br />
Signal R<strong>aus</strong>chabstand (SNR) 79 dB 87 dB<br />
Übersprechen bei 10 kHz (Crosstalk) 80 dB 46 dB<br />
THD+N Ratio 0,012 % 0,007 %<br />
THD+N Pegel –69 dBV –73 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung (20 Hz–20 kHz) 0,9 dB 0,03 dB<br />
DFD Intermodulation-Verzerrungen (IMD)<br />
–89 dBV –83 dBV<br />
(IEC60118/ IEC60268)<br />
Ausgangsleistung je Kanal, gemessen an 8<br />
48 Watt 52 Watt<br />
Ohm mit 1 kHz Dauersinus bis zum erreichen<br />
von 1 % Verzerrung<br />
Spitzen<strong>aus</strong>gangsleistung je Kanal, gemessen<br />
48 Watt 55 Watt<br />
an 8 Ohm mit 1 kHz CEA-2006 bis zum erreichen<br />
von 1 % Verzerrung<br />
Leistungsangaben vom Hersteller angegeben<br />
90 Watt 75 Watt<br />
für 4 Ohm, 1 kHz Dauersinus, je Kanal<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Ausgezeichnete Klangqualität<br />
· Angenehme Bedienung via IPod<br />
und iPhone oder Windows Mobile<br />
kompatiple PDAs<br />
· Sehr gute Klangqualität<br />
· Sehr leichte, intuitive Bedienung<br />
und <strong>Netz</strong>werkintegration<br />
· WLAN-fähig<br />
· Audio von USB-Medien abspielbar<br />
Nachteile<br />
· Keine WLAN-Schnittstelle<br />
· Kein HD-Audio abspielbar<br />
· Erlernen der Bedienung hat<br />
Anspruch<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 25/26 19/26<br />
Neutralität (messtechnisch) 5/6 5,5/6<br />
Dynamik (messtechnisch) 5/6 5,5/6<br />
Neutralität (klanglich) 11/12 9,5/12<br />
Dynamik (klanglich) 11/12 11/12<br />
Basswiedergabe 11/12 10,5/12<br />
Mittenwiedergabe 12/12 10/12<br />
Höhenwiedergabe 10,5/12 10/12<br />
Wiedergabequalität 90,5/98 81/98<br />
Bedienung/Installation 20/28 26/28<br />
Ausstattung/Verarbeitung 39/43 37/43<br />
Gesamt 149,5 von 169 Punkten 144 von 169 Punkten<br />
Preis/Leistung gut sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 89/100 Sehr gut 85/100<br />
Fazit<br />
Im Vergleich der Sonderklasse der <strong>Netz</strong>werk-Audiostreamer<br />
mit integriertem Verstärker<br />
haben beide Bewerber das Prädikat<br />
„sehr gut“ erreicht. Der Schotte Linn konnte<br />
sich dabei mit seinem klanglichen Auftreten<br />
deutlich gegenüber <strong>dem</strong> Engländer<br />
Arcam absetzen. Arcams Bedienkonzept ist<br />
einfacher strukturiert, insbesondere bei der<br />
Ausführbarkeit aller netzwerkrelevanten<br />
Funktionen. Diese sind bei Linn mit gesteigerten<br />
Möglichkeiten größtenteils mit <strong>dem</strong><br />
Computer zu steuern, auch wenn es für den<br />
Linn DS-I Fernsteuermöglichkeiten dritter<br />
Anbieter gibt. Der Arcam Solo Neo dagegen<br />
ist ein All-in-one-Gerät, das ganz nebenbei<br />
auch einen CD-Player bietet. In den<br />
technischen Daten nehmen sich die beiden<br />
nichts. Die zahlenmäßigen Abweichungen<br />
bewegen sich in Bereichen, die nicht mehr<br />
zu hörbaren Unterschieden führen. Der<br />
Wert des Übersprechens macht jedoch eine<br />
Ausnahme: An dieser Stelle ist dann auch<br />
Linns Vermögen zur Darstellung weit gefasster<br />
räumlicher Abbildungen größer, was<br />
gleichzeitig durch die Upsampling-Technologie<br />
zur Aufbereitung der Audiosignale<br />
und die angepassten Oversampling-Filter<br />
für die D/A-Wandler unterstützt wird.<br />
Weiterhin ist in der Klangästhetik von Linn<br />
ein strikterer Ansatz von Neutralität der<br />
Wiedergabe erkennbar. Der Arcam hat im<br />
Klang eine eigene und sympathische Note.<br />
Während der Arcam bei Rock- und Popmusik<br />
seine druckvollen Vorzüge <strong>aus</strong>spielt, ist<br />
bei Linn die Veredelung der orchestralen<br />
Klangfarben mit detailfreudiger Lebendigkeit<br />
verbunden. In der Basswiedergabe haben<br />
beide höchste Noten erreicht, bei Linn<br />
waren die Konturen einen Hauch straffer<br />
und das „Low End“ schien erweitert. In der<br />
Reproduktion kritischer Mittenfrequenzen<br />
kam der Linn DS-I <strong>dem</strong> Ideal am nächsten.<br />
Die Plastizität von Gesangsstimmen und Soloinstrumenten<br />
war hier überzeugender. In<br />
der Hochtonwiedergabe fiel die Bewertung<br />
zwischen den beiden erneut etwas mehr<br />
zugunsten von Linn <strong>aus</strong>, da sich bei diesem<br />
mehr Offenheit im Klangbild zeigte. Diese<br />
Attribute sind jedoch bei moderner Musik<br />
immer etwas schwierig nachvollziehbar; sie<br />
erschließen sich erst bei der Rezeption sehr<br />
guter Aufnahmen im Bereich instrumentaler,<br />
dynamischer Musik.<br />
Für Arcam ergibt sich ein geringerer Hang zur<br />
Überzeichnung von S-Lauten in stark komprimierten<br />
Gesangsstimmen. Linn dürfte<br />
dies aufgrund seiner Filteralgorithmen nicht<br />
zu befürchten haben. Es fiel uns auf, dass<br />
die beiden Geräte für zwei unterschiedliche<br />
Hörerschaften geeignet scheinen – und das<br />
sollte jeder für sich bei seinem Händler einmal<br />
überprüfen.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 25
Naim HDX<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Klingt Naim-lich sehr gut!?<br />
Die Geschichte von Naim geht bis weit in die 1960er Jahre zurück, als Musik und<br />
Computertechnik noch nicht viel miteinander zu tun hatten. Das Flaggschiff HDX<br />
vereint diese beiden Welten in einem Gerät und legt dabei sein Hauptaugenmerk auf<br />
die originalgetreue Reproduktion von Musikaufnahmen. Wie ihm das gelingt, haben<br />
wir getestet.<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
Auf den ersten Blick erscheint der Naim<br />
HDX wie ein gewöhnlicher CD-Player,<br />
der auf seiner Aluminiumfrontblende lediglich<br />
ein Display mit zwei Tasten trägt.<br />
Ein Blick auf die Rückseite lässt schon erahnen,<br />
was wirklich in ihm steckt. Schaut<br />
man dann in sein Inneres, bleiben keine<br />
Zweifel: Der Naim HDX ist ein vollwertiger<br />
Computer, der sich in jede Hi-Fi-<br />
Gerätekette integriert.<br />
Auf <strong>dem</strong> Farbdisplay mit Touchscreen-<br />
Unterstützung bewegen Sie sich auf einfachste<br />
Weise durch das Menü und lassen<br />
sich Albumcover und Titelinformationen<br />
anzeigen. Sollte Ihnen die Größe des Displays<br />
mit zunehmender Entfernung nicht<br />
genügen, bietet Ihnen das Anschlussfeld<br />
die Möglichkeit, einen PC-Monitor über<br />
die VGA-Schnittstelle sowie eine M<strong>aus</strong><br />
und Tastatur anzuschließen. Auch Composite-<br />
und S-Video-Ausgänge werden unterstützt,<br />
damit man den HDX mit einem<br />
Fernsehgerät verbinden kann. Neben<br />
einem digitalen optischen und koaxialen<br />
sowie einem analogen Audio<strong>aus</strong>gang ist<br />
auch der für Naim typische DIN-Anschluss<br />
vertreten. Dieser ist vor allem für die Verbindung<br />
mit weiteren Naim-Geräten gedacht.<br />
Unter <strong>dem</strong> Ground-Lift-Schalter,<br />
der Brummschleifen verhindern soll, befindet<br />
sich ein Auswahlschalter für die analogen<br />
Audio<strong>aus</strong>gänge. In dessen Mittelstellung<br />
können DIN- und Cinch-Ausgang<br />
auch parallel betrieben werden. Die fünf<br />
USB-Ports sind Back-up-kompatibel und<br />
können auch dazu genutzt werden, Musik<br />
von angeschlossenen FAT32-formatierten<br />
Festplatten wiederzugeben. Mit <strong>dem</strong> CD-<br />
Laufwerk auf der Vorderseite, den USB-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Naim<br />
26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Die hervorgehobenen Fachbegriffe finden Sie auf Seite 16
Eingängen und <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>werkzugang über<br />
den LAN-Port stehen <strong>aus</strong>reichend Audiowiedergabemöglichkeiten<br />
zur Verfügung.<br />
Neben <strong>dem</strong> <strong>Netz</strong>schalter und -anschluss<br />
befindet sich die Öffnung des eingebauten<br />
Lüfters. Über die kreisrunde Buchse auf<br />
der Rückseite lässt sich der HDX mit den<br />
externen <strong>Netz</strong>teilen CD555PF und XTS<br />
aufrüsten, die dann allein für die Versorgung<br />
der analogen Schaltkreise zuständig<br />
sind. Sollte man auf diese Option verzichten,<br />
muss der mitgelieferte Brückenstecker<br />
sangeschlossen werden.<br />
Aufgeräumtes Inneres<br />
In seinem Inneren trägt der HDX gleich<br />
zwei Festplatten zu 400 Gigabyte. Die gerippten<br />
Audiodateien werden jedoch nur<br />
auf einer gespeichert, die zweite dient<br />
als Back-up-Platte, die jede Nacht eine<br />
automatische Sicherungskopie vornimmt.<br />
Damit sind die bis zu 650 speicherbaren<br />
Musikalben <strong>aus</strong>reichend geschützt. Der<br />
Speicherplatz lässt sich mit externen Festplatten<br />
über die USB-Anschlüsse beliebig<br />
erweitern. Schade, dass man auf die intern<br />
abgespeicherten Musikalben nicht von<br />
außen zugreifen kann, da diese in einem<br />
herstellereigenen Dateiformat abgelegt<br />
werden. Die beiden Festplatten sind vor<br />
äußeren Einflüssen geschützt: Mit einem<br />
Gummimantel sind beide akustisch und<br />
mechanisch entkoppelt sowie elektrisch<br />
Zeigt sich die Vorderseite schlicht Modern, wirkt das Anschlusspanel wie von einem <strong>aus</strong>gewachsenen<br />
Computer. Selbst Bildschrim, M<strong>aus</strong> und Tastatur finden ihren Platz<br />
abgeschirmt. Als D/A-Wandler kommt ein<br />
hochwertiger Burr Brown PCM 1791 A<br />
zum Einsatz, der mit 24-Bit-Auflösung und<br />
bis zu 192 kHz arbeitet. Egal von welcher<br />
Quelle abgespielt wird, alle greifen dabei<br />
auf den gleichen Wandler zu, wodurch<br />
die Qualitätsunterschiede allein von <strong>dem</strong><br />
Wiedergabeformat abhängig sind. Trotz<br />
größter Sorgfalt sind im laufenden Betrieb<br />
Geräusche, wie etwa Festplattenzugriffe,<br />
zu vernehmen.<br />
Von CD zur Platte<br />
Das Einlesen von Audio-CDs gelingt wie<br />
von selbst. Zunächst muss das Einstellungsmenü<br />
vom Play-Mode, der für die Musikwiedergabe<br />
zu verwenden ist, in den CD-<br />
Modus umgestellt werden. Anschließend<br />
wird die zu rippende CD (-R/-RW) in das<br />
Laufwerk eingelegt und schon ist die eigene<br />
Arbeit beendet. Den Rest übernimmt<br />
der Naim HDX. Die Einlesegeschwindigkeit<br />
ist dabei auf maximal 16-fache Geschwindigkeit<br />
gebremst, bei Auslesefehlern drosselt<br />
das System selbstständig auf eine<br />
Eins-zu-eins-Übernahme. Nur fehlerfreie,<br />
auf das Datenbit genaue Auslesungen<br />
werden abgespeichert. In unseren Einlesetests<br />
traten keinerlei Probleme auf. Parallel<br />
dazu greift der HDX, solange er über<br />
eine internetfähige <strong>Netz</strong>werkverbindung<br />
verfügt, auf die Onlinedatenbanken AMG<br />
Der Jitter am digitalen Ausgang hat zwei<br />
unterschiedliche Beträge, beide sind im Pegel<br />
nicht klangrelevant<br />
Das Innenleben des Naim HDX sieht sehr übersichtlich und aufgeräumt <strong>aus</strong>. Alle Komponenten<br />
haben ihren eigenen Platz und selbst der Analog- und Digitalteil ist sind voneinander getrennt<br />
Das sehr harmonische Verzerrungsproduktverhältnis<br />
sorgt für Naims warmen Klang<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 27
Die harmonischen Verzerrungen sind<br />
sehr gering und steigen nur über den<br />
hörbaren Bereich an<br />
Der Frequenzverlauf ist sehr sauber und<br />
wirkt wie mit Lineal gezeichnet<br />
und Freedb zurück, um Cover und<br />
Titellisten herunterzuladen. Falls keine<br />
Internetverbindung im <strong>Netz</strong>werk<br />
besteht, hält der HDX zusätzlich<br />
eine interne Datenbank bereit. Bei<br />
extravaganterer Musik stößt diese<br />
jedoch an ihre Grenzen. Dafür sind<br />
die Onlinedatenbanken umfangreich<br />
<strong>aus</strong>gestattet und dank der einfachen<br />
<strong>Netz</strong>werkintegration sofort für den<br />
Naim zugänglich. Eine WLAN-Funktion<br />
hat das System nicht integriert.<br />
Schade: Der HDX kann nicht auf Onlineradios<br />
zugreifen. Dies ist zwar<br />
keine Grundvor<strong>aus</strong>setzung für einen<br />
Medienserver, wäre aber eine nützliche<br />
Zugabe gewesen und bei einem<br />
Kaufpreis von 6 500 Euro fast schon<br />
zu erwarten. Seit <strong>dem</strong> letzten Update<br />
ist der Naim nun endlich auch<br />
mit <strong>dem</strong> UPnP-AV-Server-Protokoll<br />
vertraut. Er kann zwar selbst keine<br />
Dateien empfangen, stellt dafür eigene<br />
Musikdaten – typisch Medienserver<br />
– ins <strong>Netz</strong>werk, sodass jeder<br />
UPnP-Client diese streamen kann.<br />
Unendliche Weiten<br />
Messtechnisch konnte der Naim HDX<br />
durchweg mit sehr guten Werten<br />
überzeugen. Der Frequenzgang ist<br />
absolut gerade; diese Linearität beginnt<br />
erst weit über unserem Hörbereich<br />
hin<strong>aus</strong> langsam abzufallen, was<br />
von <strong>dem</strong> Oversampling-Filter bestimmt<br />
wird. Das verleiht <strong>dem</strong> Naim<br />
HDX einen spritzig-frischen Klang,<br />
der echte Begeisterung <strong>aus</strong>löste.<br />
Mit druckvollen Gitarren rockte er<br />
los und ließ bei stark komprimiertem<br />
Popmusikgesang keine überzogenen<br />
S-Laute zu. Saubere Bässe<br />
bildeten trockene, groovende Fundamente<br />
für üppige Besetzungen.<br />
Der hörbare Klangcharakter spiegelt<br />
sehr gut das harmonisch <strong>aus</strong>geprägte<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
wider. In einer hervorragenden<br />
Tiefe und Breite zeigte sich die akustische<br />
Bühne, damit waren Orchesteraufnahmen<br />
in ihrer gesamten<br />
räumlichen Staffelung wahrnehmbar.<br />
Dies ist ein Verdienst des sehr<br />
guten Wertes für die Übersprechdämpfung<br />
der Kanäle ineinander.<br />
Mit einer gemessenen Dämpfung<br />
von 100 Dezibel bei zehn Kilohertz<br />
bleiben der linke und der rechte<br />
Kanal ohne gegenseitige Beeinflussung.<br />
Die Klangfarben, die der HDX<br />
zeichnet, sind von einer strahlenden<br />
Wärme, so hatten Bläsersätze Glanz<br />
und Druck ohne Grellheiten. Streicher<br />
waren präsent und lebendig,<br />
angezupfte Saiten erklangen nie zu<br />
spitz, sondern mit einem warmen<br />
Grundton. Dabei kam die Detailfreude<br />
nie zu kurz, auch wenn sie nicht<br />
vordergründig war und damit die<br />
Aufmerksamkeit aufs Neue stimulierte.<br />
Da verwundert es nicht, das<br />
perkussive Impulse sich nicht in den<br />
Vordergrund drängten und sich im<br />
Arrangement perfekt einbetteten.<br />
Die Plastizität der Gesangsstimmen<br />
wurde nicht von überzogenen Konsonanten<br />
oder S-Lauten gestört. Die<br />
klangliche Plastizität und das dynamische<br />
Anschwellen eines Konzertflügels<br />
erschienen uns emotional<br />
so anregend, dass wir <strong>dem</strong> Naim<br />
HDX eine besondere Musikalität<br />
bescheinigen können.<br />
Fazit<br />
Auch er ist kein Zauberer und kann<br />
<strong>aus</strong> stark datenreduzierten Musiken<br />
kein Highlight machen, doch seine<br />
klanglich feinfühligen und dynamischen<br />
Fähigkeiten sind für jede<br />
Art von Musik eine Bereicherung<br />
der Interpretation. Gleichzeitig ist<br />
der Naim HDX mit der Wiedergabe<br />
von HD-Audio und <strong>dem</strong> hohen<br />
Schutz seines Datenspeicherinhaltes<br />
auf der zukunftssicheren Seite des<br />
audiophilen Lebens.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Naim<br />
HDX<br />
6 500 Euro<br />
432 × 87 × 314 mm<br />
10,8 kg<br />
www.naim.com<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopfhörer<br />
Eingänge – – – – –<br />
Ausgänge 1 1 1 – –<br />
sonstige Anschlüsse<br />
CD-Laufwerk, DIN-Audio-Ausgang<br />
Datenschnittstellen USB, VGA, Remote, RS 232<br />
Features<br />
Audio-Server<br />
Festplattenkapazität<br />
400-Gigabyte<br />
Backup/Ausbaufähigkeit des<br />
+ / +<br />
Speichers<br />
Serverprotokoll<br />
UPnP<br />
Gapless Funktion +<br />
LAN / WLAN +/–<br />
Freies Onlineradio –<br />
Musikdienste –<br />
Audioformate<br />
WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA,<br />
MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, AIFF,<br />
Apple Losless<br />
Messdaten<br />
Signalr<strong>aus</strong>chabstand<br />
87 dB<br />
Übersprechen<br />
100 dB<br />
THD+N 0,021%<br />
Ausgangspegel<br />
6,3 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,19 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Ausgezeichnete Klangqualität<br />
· Angenehme Bedienung via<br />
Touchscreen<br />
· Einfaches CD-rippen<br />
Nachteile<br />
· Keine WLAN-Schnittstelle<br />
· Keine Onlineradiofunktion<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 15/16<br />
Dynamik (messtechnisch) 5,5/6<br />
Neutralität (klanglich) 10,5/12<br />
Dynamik (klanglich) 11/12<br />
Basswiedergabe 11/12<br />
Mittenwiedergabe 10,5/12<br />
Höhenwiedergabe 10,5/12<br />
Wiedergabequalität 79,5/88<br />
Bedienung/Installation 26/28<br />
Ausstattung/Verarbeitung 39/49<br />
Gesamt<br />
144,5 von 165 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 88/100<br />
28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Olive 4HD<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Echte Handarbeit<br />
Die Firma Olive wurde im Jahr 2005 von zwei deutschen Ingenieuren in San Francisco<br />
mit <strong>dem</strong> Ziel gegründet, digitale Musik so zu reproduzieren, wie wir es von der<br />
Audio-CD und Vinyl gewohnt sind. Dabei kombinieren sie die innovativen Features<br />
digitaler Technik mit hochwertigen analogen Audiokomponenten. Ein Ergebnis dieser<br />
Arbeit ist der Olive-4HD-Musikserver, der sich unserem Test stellt.<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
In seinem Inneren trägt der Olive 4HD einen Digital-zu-Analog-Wandler von Burr-Brown, ein TEAC<br />
CD-Laufwerk und eine 2-Terabyte-Festplatte von Western Digital<br />
Ein linearer Frequenzgang mit leichter Anhebung<br />
in den Höhen sorgt für frischen Klang<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 29
Das Anschlussterminal gestaltet sich übersichtlich, enthält dabei aber die wichtigsten Funktionen.<br />
Über den HDMI-Ausgang lässt sich das Menü auf einem Fernseherbildschrim anzeigen<br />
Ein hohe Übersprechdämpfung sorgt für hervorragende<br />
klangliche Räumlichkeit<br />
Olive 4HD – bereits der Name lässt audiophile<br />
Herzen höherschlagen. „HD“ steht<br />
nämlich für High Definition und bedeutet<br />
im Fall Olive die Wiedergabe von Musikdateien<br />
bis 24 Bit Wortbreite und 192 Kilohertz<br />
(kHz) Sample-Rate. Doch schauen<br />
wir uns das noch in Handarbeit gefertigte<br />
Gerät <strong>aus</strong> San Francisco zunächst einmal<br />
von außen an. Das elegante Aluminiumgehäuse<br />
mit abgerundeten Kanten ist von<br />
hochwertigster Qualität und hält zugleich<br />
Vibrationen und Betriebsgeräusche auf<br />
einem niedrigen Level. Auch die Gummifüße<br />
sorgen für vibrationsfreies Arbeiten.<br />
Auf der Oberseite sind die Namen der verschiedensten<br />
Musikgenres in elegantem<br />
Seidendruck eingelassen, was beim Darüberstreifen<br />
mit der Hand erst richtig zur<br />
Geltung kommt. Auf seiner angewinkelten<br />
Front, die für eine angenehme Bedienbarkeit<br />
sorgt, trägt der Olive 4HD ein 4,3 Zoll<br />
großes Farbdisplay mit Touchscreen-Funktion,<br />
mit <strong>dem</strong> sich auf angenehme Weise<br />
durch das Menü navigieren lässt. Die CD-<br />
Informationen und Albumcover werden<br />
auf <strong>dem</strong> 480 × 272 Pixel auflösen<strong>dem</strong> Display<br />
deutlich dargestellt. Die Menünavigation<br />
lässt sich auch mit den frontseitigen<br />
Steuerbuttons, der mitgelieferten Fernbedienung<br />
oder Olives kostenloser iPhone-<br />
App iMaestro realisieren. Die Geräterückseite<br />
präsentiert sich übersichtlich, hält<br />
dabei aber die wichtigsten Anschlüsse bereit.<br />
Neben <strong>dem</strong> für einen Musikserver*<br />
obligatorischen LAN*-Port zur <strong>Netz</strong>werkintegration<br />
verfügt der Olive über zwei<br />
WLAN*-Antennenanschlüsse. Zu den 24<br />
Karat vergoldeten analogen, digitalen und<br />
optischen Audio<strong>aus</strong>gängen bietet der Olive<br />
4HD einen digitalen Koaxialeingang.<br />
Der Musikserver lässt sich so auch als<br />
reiner D/A-Wandler verwenden, um andere<br />
Quellen klanglich aufzuwerten. Ein<br />
USB-2.0-Anschluss für System-Back-ups<br />
sowie ein HDMI-Ausgang zur Menüanzeige<br />
über ein Fernsehgerät komplettieren<br />
das Anschlussfeld. Bei unserem Test<br />
an einem Samsung-Fernseher trat dabei<br />
ein störendes Bildflimmern auf. Durch die<br />
Bild<strong>aus</strong>gabe von 480 Bildpunkten und 60-<br />
Hertz-Halbbildfrequenz können laut Olive<br />
bei ca. zehn Prozent der Fernsehgeräte<br />
solche Fehler auftreten.<br />
Hinein geschaut<br />
Im Inneren des Gehäuses befindet sich das<br />
Herzstück des Servers, seine Festplatte.<br />
Diese liegt bei unserem Testmodell in einer<br />
2-Terabyte-Variante vor, die durch ihre<br />
achtfache Lagerung, die freie Aufhängung<br />
und ein passives Kühlsystem keinerlei<br />
Betriebsgeräusche von sich zu geben<br />
scheint. Eine weitere Kernkompetenz des<br />
Musikservers ist sein 24-Bit/192-kHz-D/A-<br />
Wandler. Der von Texas Instruments gefertigte<br />
Burr-Brown-Wandler PCM1792A<br />
Burr-Brown-D/A-Wandler und massiv vergoldete<br />
Anschlüsse für beste Klangergebnisse<br />
Niedrigste harmonische Verzerrungen beeinflussen<br />
kaum die Wiedergabequalität<br />
ist uns schon von anderen hochwertigen<br />
Geräten bekannt. Das Besondere an<br />
dieser Kombination ist die Möglichkeit,<br />
Olives Musikserver als reinen D/A-Wandler<br />
zu nutzen. Damit kann so manchem<br />
CD- und <strong>Netz</strong>werkplayer eine völlig neue<br />
Klangfarbe verliehen werden. Das eingebaute<br />
CD-Laufwerk von TEAC liest sowohl<br />
CDs als auch CDRWs ein und lässt<br />
sich sogar als hochwertiger Audio-CD-<br />
Brenner verwenden. CD-Wiedergabe und<br />
Rippen zeitgleich funktionierten tadellos,<br />
ohne dass wir dabei hörbare Einlesefehler<br />
feststellten.<br />
Datenkommunikation<br />
Die <strong>Netz</strong>werkintegration über das Kabel<br />
gestaltet sich einfach und der Musikserver<br />
wird nach Verbindung via Ethernet<br />
sofort im <strong>Netz</strong>werk erkannt. Leichte<br />
Probleme ergaben sich hingegen bei der<br />
Passworteingabe unseres WLAN-<strong>Netz</strong>es.<br />
Zwar akzeptiert der Olive Sonderzeichen,<br />
das Zeichen „%“ ist ihm aber unbekannt.<br />
Laut Olive soll es in einem der folgenden<br />
Updates mit aufgenommen werden. Erst<br />
einmal im Heimnetzwerk angekommen,<br />
erkennt der Olive vorbildlich alle verbundenen<br />
Computer und <strong>Netz</strong>werkfestplatten,<br />
die mit einem UPnP-AV-Server-<br />
Dienst* <strong>aus</strong>gestattet sind. Im Formattest<br />
spielte der Olive 4HD dann seine Stärke<br />
<strong>aus</strong> und gab alle komprimierten und<br />
unkomprimierten Dateitypen wieder.<br />
Besonders begeistert sind wir von der<br />
Möglichkeit, WAV-Dateien in 24 Bit und<br />
192 kHz abspielen zu können. Damit wird<br />
im Vergleich zu einer handelsüblichen<br />
Audio-CD ein Vielfaches mehr an Dynamikstufen<br />
und zeitlicher Auflösung der<br />
Signale geboten.<br />
Eher Zugabe als Hauptmerkmal: Der Olive<br />
erkennt und spielt Internetradiostationen<br />
ab. Dabei bringt er eine gut sortierte Senderliste<br />
mit, die bereits mit <strong>dem</strong> nächsten<br />
Software-Update komplett überarbeitet<br />
und mit einer neuen umfangreicheren<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Olive<br />
30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 35
Steuern lässt sich der Olive per Fernbedienung,<br />
der iPhone-App iMaestro ...<br />
... sowie über das touchscreenfähige<br />
Display direkt am Gerät<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis<br />
am analogen Ausgang ist harmonisch<br />
geprägt und <strong>aus</strong>geglichen<br />
Datenbank <strong>aus</strong>gestattet werden<br />
soll. Auch die Auswahl unterschiedlicher<br />
Übertragungsraten soll dann<br />
möglich sein.<br />
Klang<br />
Der Olive HD bietet einen frischen,<br />
tendenziell hellen Klang mit wohltemperierten<br />
Mitten ohne klangliche Aufdringlichkeiten.<br />
Er vermag modernen,<br />
rockigen und poppigen Musiken besonderen<br />
Charme zu verleihen. Crunchige<br />
E-Gitarren haben den richtigen<br />
Biss, die Snaredrum klingt sehr körperlich<br />
betont und der Bass wirkt nicht<br />
überzeichnet. Leichtere musikalische<br />
Gangarten erfüllt er mit Detailreichtum<br />
und guten Bassimpulsen. Dabei<br />
ist die Dynamikfähigkeit gut bis sehr<br />
gut für Musik, die diese Musik zum<br />
Glück auch noch bietet. Große instrumentale<br />
Werke werden mit einem<br />
kraftvollen Fundament abgebildet und<br />
der Bereich der Mitten erleidet keine<br />
Überpräsenzen. Ebenso verhält es<br />
sich bei den luftigen Höhen, die der<br />
Olive versteht sehr feinfühlig wiederzugeben.<br />
Dar<strong>aus</strong> entwickeln sich sehr<br />
reale, wenig verfärbte Klangfarben.<br />
Gesangsstimmen könnten eine noch<br />
höhere Intimität und Plastizität erreichen,<br />
wenn diese leichte Helligkeit<br />
im Klang gedrosselt werden würde.<br />
Die Reproduktion von S-Lauten und<br />
Konsonanten ist dabei ohne Tadel. Ein<br />
Effekt, der sich auch bei schnell gezupften<br />
Gitarrensaiten einstellt. Sie erklingen<br />
mit <strong>aus</strong>geprägtem Grundton.<br />
Nur im Einschwingverhalten zeigen sie<br />
sich nicht so spritzig schnell, wie andere<br />
Geräte dies interpretieren und wie<br />
es auch der Realität entspricht. Einen<br />
etwas anderen Eindruck hinterließen<br />
hingegen die Anschlaggeräusche von<br />
Kesselpauken, die leicht spitz und<br />
kühl wirkten. All das soll das sauber<br />
durchhörbare Klangbild jedoch nicht<br />
trüben. Diese klanglichen Eindrücke<br />
decken sich mit den hervorragenden<br />
technischen Messdaten. Hier gibt es<br />
keine Kritikpunkte. Es ist durch<strong>aus</strong><br />
ein harmonischer Grundklang erkennbar<br />
und der ist auch als sehr musikalisch<br />
beliebt. Der Traumwert von<br />
116 Dezibel Übersprechdämpfung<br />
zwischen den Kanälen war auch in<br />
der superben räumlichen Abbildung<br />
wiederzufinden. Die akustische Bühne<br />
erstreckte sich scheinbar losgelöst<br />
von den Lautsprechern über die Basis<br />
hin<strong>aus</strong> und bot eine wundervolle Tiefenortung.<br />
Unsere Stepptänzerin verschwand<br />
in den Tiefen des akustisch<br />
wahrnehmbaren Bühnenh<strong>aus</strong>es, um<br />
dann wieder zu erscheinen und die<br />
volle Breite der Lautsprecherbasis zu<br />
durchlaufen. Grandios.<br />
Fazit<br />
Olive liefert mit seinem 4HD einen<br />
Musikserver, der neben seiner komfortablen<br />
Bedienung und einfachen <strong>Netz</strong>werkintegration<br />
besonders durch eine<br />
anspruchsvolle musikalische Wiedergabe<br />
seiner D/A-Wandler glänzt. Mit<br />
WAV-Files in einer Auflösung von 24<br />
Bit und 192 kHz spielt er das momentan<br />
höchste zugängliche Audioformat ab.<br />
Schön ist außer<strong>dem</strong>, dass bereits eine<br />
kleine Auswahl von HD-Titeln von<br />
Chesky Records auf <strong>dem</strong> Olive 4HD<br />
enthalten ist.<br />
Alternative Geräte<br />
Arcus MediaServer und AudioServer,<br />
Meridian Soolloos,<br />
Hifidelio Pro-500/Pro-S<br />
Die Taktschwankungen am digitalen Ausgang sind im Pegelund<br />
im Zeitbereich geringfügig und kaum klangrelevant<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Olive<br />
4HD<br />
2498 Euro<br />
435 × 86 × 290 mm<br />
6 kg<br />
www.olivehifi.com<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopfhörer<br />
Eingänge – – – – –<br />
Ausgänge 1 1 1 – 1<br />
sonstige Anschlüsse<br />
CD-Laufwerk, IR-Input<br />
Datenschnittstellen<br />
USB, HDMI<br />
Features<br />
Audio-Server<br />
Festplattenkapazität<br />
2-Terabyte<br />
Backup/Ausbaufähigkeit des<br />
+/+<br />
Speichers<br />
Serverprotokoll<br />
UPnP<br />
Gapless (Lückenlose Wiedergabe) +<br />
LAN/WLAN +/+<br />
Freies Onlineradio +<br />
Musikdienste +<br />
Audioformate<br />
WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA,<br />
MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis<br />
Messdaten<br />
Signalr<strong>aus</strong>chabstand<br />
95 dB<br />
Übersprechen<br />
116 dB<br />
THD+N 0,0017 %<br />
Ausgangspegel<br />
1,4 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,067 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Audiowiedergabe in HD-Qualität<br />
· Einfache Bedienung mit Touchscreen<br />
· Umfangreise Onlineradiofunktionen<br />
Nachteile<br />
· HDMI-Anschluss nicht zu allen<br />
Fernsehgeräten kompatibel<br />
Bewertung<br />
Audiomesswerte<br />
Audiomessergebnisse 15/6<br />
Dynamik (messtechnisch) 5,5/6<br />
Neutralität (klanglich) 10/12<br />
Dynamik (klanglich) 11/12<br />
Basswiedergabe 10/12<br />
Mittenwiedergabe 11/12<br />
Höhenwiedergabe 10/12<br />
Wiedergabequalität 78/88<br />
Bedienung/Installation 26/28<br />
Ausstattung/Verarbeitung 41,5/49<br />
Gesamt<br />
145,5 von 165 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 88/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 31
Audiostreaming* unter<br />
400 Euro<br />
Dank zahlreicher Onlineplattformen und Musikdownloaddiensten wächst die digitale<br />
Musikbibliothek stetig an und Medien wie die CD verlieren immer mehr an<br />
Einfluss. Die Brücke zwischen Computer und Hi-Fi-Anlage schlagen die aktuellen<br />
<strong>Netz</strong>werkplayer. Dass solch eine kabellose Verbindung zwischen beiden Systemen<br />
nicht teuer sein muss, beweisen uns die drei Geräte im folgenden Vergleichstest.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Philips NP2500<br />
Sonos ZP90<br />
AUSGABE 2.2010<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Logitech Squeezebox Touch<br />
Testsieger<br />
AUSGABE 2.2010<br />
32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16
Sonos ZP90<br />
„Quadratisch, praktisch, gut“<br />
Der amerikanische Hersteller Sonos ist einer<br />
der Pioniere, wenn es darum geht, die <strong>Netz</strong>werkfähigkeit<br />
des Computers mit der Heimkinoanlage<br />
zu verknüpfen. Der ZonePlayer<br />
90 (ZP90) gilt dabei als Mittler zwischen beiden<br />
Systemen. Der kleinste <strong>Netz</strong>werkplayer<br />
der Sonos-Produktfamilie ist für einen Preis<br />
von 349 Euro erhältlich und lässt sich beliebig<br />
mit weiteren Produkten des Herstellers<br />
erweitern. Dank seiner kompakten Maße<br />
und mit einem Gewicht von nur 69 Gramm<br />
verschwindet der Player unauffällig in je<strong>dem</strong><br />
Hi-Fi-Rack. Im stabilen weißen Plastikgehäuse<br />
mit rutschfesten blauen Gummifüßen<br />
macht der ZP90 auch rein äußerlich<br />
eine gute Figur und erinnert<br />
dabei im Design an Apples Produktportfolio.<br />
Auf der Gehäusefront<br />
befindet sich neben den<br />
Lautstärkebuttons lediglich eine<br />
LED, die über den aktuellen Betriebszustand<br />
informiert. Auch<br />
die Gehäuserückseite gestaltet<br />
sich übersichtlich, aber dennoch<br />
funktional. Musikdateien nimmt<br />
der ZonePlayer von einem Computer<br />
oder <strong>Netz</strong>werkfestplatten<br />
(NAS)* über einen der beiden<br />
LAN*-Anschlüsse entgegen. Die Audio<strong>aus</strong>gabe<br />
erfolgt entweder analog<br />
oder digital. Sollten bereits alle Eingänge<br />
der Stereoanlage belegt sein, bietet<br />
der ZP90 einen zusätzlichen analogen<br />
Input, der das eingehende Signal direkt<br />
an seine Ausgänge durchschleift. Dank<br />
der Lautstärkeregelung am Gerät lassen<br />
sich ebenfalls zwei aktive Lautsprecher an<br />
den ZonePlayer anschließen, sodass keine<br />
weiteren Hi-Fi-Komponenten in der Signalkette<br />
mehr benötigt werden.<br />
Einfache Installation<br />
Damit sich die auf einem Computer hinterlegten<br />
Musikdateien auch an den ZP90<br />
streamen lassen, benötigt dieser<br />
eine Streaming-Server-Software.<br />
Sonos setzt dabei nicht<br />
auf das von vielen anderen Herstellern<br />
verwendete UPnP-AV-<br />
Server-Protokoll*, sondern<br />
verwendet das h<strong>aus</strong>eigene Sonosnet.<br />
Die passende Server-<br />
Software* „Sonos Desktop<br />
Controller“ ist bereits im Lieferumfang<br />
enthalten und kann<br />
auf je<strong>dem</strong> PC, Mac oder einer<br />
<strong>Netz</strong>werkfestplatte installiert<br />
werden. Einmal hinzugefügt,<br />
durchsucht der Server das <strong>Netz</strong>werk<br />
nach angeschlossenen<br />
Sonos-Geräten und durchscannt die Festplatte<br />
nach streambaren Musikdateien. Dabei<br />
werden die gängigsten komprimierten<br />
Audioformate unterstützt, gen<strong>aus</strong>o wie unkomprimierte<br />
WAV- und AIFF-Dateien mit<br />
einer Auflösung bis 16 Bit und 48 Kilohertz<br />
(kHz). Von reinem Datenstreaming abgesehen,<br />
kann der ZP90 auch auf eine Vielzahl<br />
an Onlineradiostationen zugreifen und um<br />
eigene Lieblingssender erweitert werden.<br />
Neben reinen Internetradios werden zusätzlich<br />
die Musikdienste Deezer, Last.fm<br />
und Napster unterstützt. Die Gerätesteuerung<br />
muss von H<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> über den „Sonos<br />
Desktop Controller“ am Computer vorgenommen<br />
werden. Dank gut gestalteter Benutzeroberfläche<br />
geschieht dies zwar sehr<br />
komfortabel, bindet den Nutzer aber immer<br />
wieder an den PC. Alternativ kann man den<br />
Sonos Controller 200 für weitere 349 Euro<br />
erwerben. Apple-iPod-touch- oder iPhone-<br />
Besitzer können sich kostenfrei eine SonosiPod-App<br />
mit gleichem Funktionsumfang<br />
herunterladen. Im Messlabor konnten wir<br />
Die Taktschwankungen sowohl im Pegel- als auch Zeitbereich<br />
sind nicht sehr klangrelevant<br />
Der otionale Sonos<br />
Controller überzeugt<br />
mit seinem<br />
Touchscreen<br />
Der beschnittene Frequenzverlauf macht sich<br />
auch klanglich bemerkbar<br />
einen Anstieg der Verzerrungen im Präsenzbereich<br />
bis hin zu den höchsten Frequenzen<br />
feststellen. Der dar<strong>aus</strong> resultierende helle<br />
und kühle Eindruck spiegelte sich auch in<br />
einem recht durchwachsenen Verzerrungsproduktverhältnis<br />
wider. Mit einem guten<br />
Signal-R<strong>aus</strong>chabstand sammelte der kleinste<br />
Sonos hingegen wieder Punkte. Dank des<br />
<strong>aus</strong>gezeichneten Übersprechungswertes<br />
(Crosstalk) von 99,5 Dezibel (dB) war eine<br />
weitläufige Breite der akustischen Bühne<br />
vernehmbar, der es nur an der nötigen<br />
Detailgenauigkeit mangelte.<br />
Für unseren Hörtest bevorzugten<br />
wir <strong>aus</strong>nahmslos unkomprimierte<br />
WAV-Dateien, die ein Vielfaches<br />
mehr an Auflösung gegenüber herkömmlichen<br />
MP3s bieten. Gleich<br />
vom ersten Testtitel an, einem modern<br />
produzierten Rocksong, fielen<br />
uns die hohe Lautheit und der helle<br />
Grundklang des Sonos ZP90 auf.<br />
Wirkten die verzerrten E-Gitarren<br />
dank leichter Anhebung in den<br />
unteren Mitten noch recht kernig,<br />
ließ der <strong>aus</strong>geprägte Präsenzanteil<br />
Schlagzeugbecken etwas silbrig<br />
erscheinen. In voller Orchesterbesetzung<br />
rückten die sonst eher dezenten<br />
Triangeln in den Vordergrund und verdeckten<br />
durch ihre hohe Lautheit feinste Details.<br />
Die weitläufige Breite des Stereobildes und<br />
die <strong>aus</strong>reichende räumliche Tiefe waren bei<br />
den Bewegungen einer Flamenco-Tänzerin<br />
durch den Raum hörbar.<br />
Dank umfangreicher Erweiterbarkeit spielt<br />
der kleinste Sonos ganz groß auf.<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist sehr<br />
un<strong>aus</strong>geglichen wie der Klang<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 33
Logitech Squeezebox Touch<br />
„Kleiner Player – hohe Formate“<br />
Logitech bietet mit der Squeezebox-Familie<br />
eine bunte Mischung an <strong>Netz</strong>werkplayern<br />
unterschiedlichster Größe und Ausstattung.<br />
Neu hinzugekommen ist dieses Jahr die<br />
Squeezebox Touch, die für einen Preis von<br />
299 Euro erhältlich ist. Auf den ersten Blick<br />
erinnert das 15 Zentimeter (cm) breite und<br />
zehn Zentimeter hohe Gerät in schwarzer<br />
Klavierlackoptik etwas an einen digitalen<br />
Bilderrahmen. Die Gerätebedienung erfolgt<br />
ganz komfortabel über ein in das Plastikgehäuse<br />
eingesetztes 4,3-Zoll-Farbdisplay<br />
mit Touchscreen. Schalter und Drehknöpfe<br />
sucht man hier vergebens. Durch die 20-<br />
Grad-Neigung der Squeezebox nach hinten<br />
wirkt das sonst gut lesbare Menü auf einige<br />
Meter Entfernung etwas undeutlich. Um<br />
<strong>dem</strong> abzuhelfen, verdoppelt sich die Schriftgröße<br />
bei der Steuerung des Gerätes über<br />
die Fernbedienung automatisch.<br />
Vom Heimnetzwerk <strong>aus</strong> streamt Logitechs<br />
Squeezebox Touch entweder über den<br />
LAN-Port oder kabellos per WLAN*. Selbst<br />
ohne separate Antenne konnten wir im Test<br />
keinerlei Empfangsprobleme feststellen. Die<br />
Verbindung zur Hi-Fi-Anlage geschieht über<br />
den analogen oder einen der beiden digitalen<br />
Ausgänge. Mit Letzteren kann man<br />
den internen D/A-Wandler umgehen und<br />
die Squeezebox direkt an einen externen<br />
Wandler anschließen. Wer sich noch kein eigenes<br />
Heimnetzwerk eingerichtet hat, kann<br />
Musikdateien und Fotos zunächst über den<br />
seitlichen SD-Card-Slot und den USB-Port<br />
beziehen. Schließt man eine externe Festplatte<br />
an den USB-Port an, lässt sich die<br />
Squeezebox Touch auch als reiner Server<br />
verwenden, auf den weitere Logitech-<br />
Squeezebox-Modelle zugreifen können.<br />
Einfachste Einrichtung<br />
Auch der technisch unbedarfteste Anwender<br />
braucht sich nicht vor der Einrichtung<br />
der Squeezebox Touch zu scheuen. Nach<br />
<strong>dem</strong> ersten Gerätestart wird<br />
direkt die gewünschte <strong>Netz</strong>werkverbindungsmethode<br />
erfragt. Ist die Internetverbindung<br />
einmal aufgebaut, erhält<br />
man mit gültiger E-Mail-Adresse<br />
Zugang zu Logitechs Server-<br />
Software „Squeezebox Server“.<br />
Das gleichnamige h<strong>aus</strong>eigene<br />
Protokoll basiert entgegen <strong>dem</strong><br />
allgemeinen Standard nicht<br />
auf der UPnP-Grundlage. Dass<br />
dies kein Nachteil sein muss,<br />
beweisen die Computerspezialisten<br />
von Logitech tadellos,<br />
denn die Software ist für PC<br />
und Mac kostenfrei erhältlich und selbst auf<br />
allen RipNAS-<strong>Netz</strong>werkspeichern bereits<br />
standardmäßig vorkonfiguriert. Nach erfolgreichem<br />
Installationsvorgang auf einem<br />
PC scannt der „Squeezebox Server“ die<br />
Festplatte automatisch nach verwertbaren<br />
Audiodateien, bei der selbst die iTunes-Bibliothek<br />
mit einbezogen wird. Dabei werden<br />
die bekanntesten komprimierten Audioformate<br />
unterstützt und sowohl vom<br />
<strong>Netz</strong>werk als auch USB-Stick <strong>aus</strong> samt Metadaten<br />
und Albencover wiedergegeben.<br />
Selbst unkomprimierte WAV-Files in HD-<br />
Auflösung bis zu 24 Bit und 192 kHz werden<br />
erkannt, intern jedoch auf 24 Bit und 96 kHz<br />
heruntergesampelt.<br />
Neben <strong>dem</strong> überwältigenden Aufgebot an<br />
Onlineradiostationen ist Logitechs Lösung<br />
lobenswert. Nach der einmaligen Anmeldung<br />
auf Mysqueezebox.com erhält man<br />
Zugang zu den bekanntesten gratis sowie<br />
kostenpflichtig nutzbaren Diensten. Nicht<br />
nur zu reinen Musikstationen bietet die<br />
Squeezebox Zugang, sondern auch zu sozialen<br />
<strong>Netz</strong>werken wie Facebook, Internetfotodiensten<br />
wie Flickr und Onlinemarktplätzen<br />
wie Amazon. Die Dienste lassen sich<br />
ähnlich Apples iPhone-Apps als Schnellwahl<br />
im Hauptmenü ablegen, lediglich ein<br />
zusätzlicher Nutzeraccount beim jeweiligen<br />
Anbieter ist für die Nutzung Vor<strong>aus</strong>setzung.<br />
Die Squeezebox Touch weiß nicht nur durch<br />
ihre einfache Bedienbarkeit, sondern auch<br />
im Messlabor dank ihres hervorragenden<br />
Übersprechungswertes von 98 dB zu gefallen.<br />
Das äußerst <strong>aus</strong>geglichene Verzerrungsproduktverhältnis<br />
sorgt zusätzlich für einen<br />
neutralen Klang. Für unseren Hörtest ließen<br />
Die Jitter-Messung der Logitech Squeezebox Touch liefert<br />
für einen kleinen <strong>Netz</strong>werkplayer erstaunlich gute Werte<br />
wir sämtliche komprimierten Musikdateien<br />
im <strong>Netz</strong>werk zurück und bedienten uns <strong>aus</strong>schließlich<br />
der deutlich detailreicheren und<br />
unkomprimierten WAV-Dateien. Im Test<br />
eines aktuellen Rocktitels klang die Snaredrum<br />
schön knackig, E-Gitarren hatten einen<br />
kernigen Grundcharakter und wurden<br />
durch eine in den Tiefmitten etwas vordergründige<br />
Bassgitarre unterstützt. Der allgemein<br />
hell durchzogene Klang der Squeezebox<br />
Touch äußerte sich in leichter Silbrigkeit<br />
der Schlagzeugbecken und ließ eine Triangel<br />
etwas zu vordergründig erscheinen. Positiv<br />
beeindruckt haben uns die kräftigen Bassimpulse<br />
des kleinen <strong>Netz</strong>werkspielers. Der<br />
tiefe Grundton einer Orgel klang ebenfalls<br />
sehr sauber und wusste zu gefallen. Auch<br />
eine sich durch den Raum bewegende Flamenco-Tänzerin<br />
erzeugte mit ihren Schritten<br />
ein gut hörbares Bassfundament auf<br />
<strong>dem</strong> Parkett. Lediglich ein paar Tanzschritte<br />
weiter in die Tiefe des Raumes hinein hätten<br />
wir uns noch gewünscht. Mit seinen zahlreichen<br />
Funktionen überrascht uns Logitech<br />
mit seinem vielseitigsten <strong>Netz</strong>werkplayer.<br />
Trotz Frequenzgangwelligkeiten klingt der<br />
Logitech sehr <strong>aus</strong>gewogen<br />
Dem <strong>aus</strong>geglichenen Verzerrungsproduktverhältnis<br />
verdangt der Player seinen Klang<br />
34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16
Philips NP2500<br />
„Niederländischer Klangveredler“<br />
Der kompakter <strong>Netz</strong>werkplayer NP2500 der<br />
niederländischen Firma Philips entstammt<br />
der h<strong>aus</strong>eigenen Streamium-Reihe und<br />
ist für einen Preis von 229 Euro erhältlich.<br />
Mit seinem gerade einmal 3,4 cm tiefen<br />
Plastikgehäuse in Klavierlackoptik liegt das<br />
Gerät voll im aktuellen Trend und wird damit<br />
zu einem echten Blickfang. Das 3,5-<br />
Zoll-LCD-Display ergänzt das Erscheinungsbild,<br />
könnte für uns jedoch noch mit einer<br />
Touchscreen-Funktion aufgewertet werden.<br />
Gerade bei zunehmen<strong>dem</strong> Betrachtungsabstand<br />
verschwimmen<br />
kleinere Bildinformationen mehr<br />
und mehr. Dafür bietet die Fernbedienung<br />
eine passende Taste,<br />
die bei Betätigung die Schriftgröße<br />
des Menüs verdoppelt. Getragen<br />
wird das Gehäuse von einem<br />
stabilen, mit vier Gummifüßen<br />
versehenen Aluminiumständer,<br />
der sich bis auf die Rückseite<br />
hindurchzieht. Darin eingelassen<br />
sind der analoge und digitale Koaxial<strong>aus</strong>gang.<br />
Auf eine optische<br />
Verbindung muss hier leider verzichtet<br />
werden. Externe Zuspieler<br />
wie ein CD-Player werden mit<br />
<strong>dem</strong> Auxiliary-Eingang verbunden,<br />
die Kommunikation mit <strong>dem</strong><br />
<strong>Netz</strong>werk erfolgt kabelgebunden<br />
über den LAN-Port oder kabellos<br />
via WLAN. Die Gerätesteuerung nimmt<br />
man über die umfangreiche Fernbedienung<br />
in typischer Philips-Qualität vor, die sämtliche<br />
Direktwahlfunktionen und Klangbearbeitungstools<br />
bereithält. Für die Eingabe<br />
längerer <strong>Netz</strong>werkschlüssel könnte lediglich<br />
das numerische Tastenfeld etwas größer<br />
<strong>aus</strong>fallen. Mit <strong>dem</strong> Kauf des Philips NP2500<br />
erhält man gleichzeitig eine „TwonkyMedia<br />
Server“-Lizenz. Der UPnP-Server ist sowohl<br />
für Mac und PC erhältlich, durchsucht den<br />
Computer automatisch nach freigegebenen<br />
Dateien und stellt diese<br />
samt Metadaten und Albencover<br />
im Heimnetzwerk bereit.<br />
Unterstützt werden die gebräuchlichsten<br />
verlustfrei und<br />
verlustbehaftet komprimierten<br />
Audiodateien, während WAV-<br />
Files mit der Standard-CD-<br />
Auflösung 16 Bit und 44,1 kHz<br />
wiedergegeben werden können.<br />
Neben <strong>dem</strong> reinen Audiodatenstreaming<br />
unterstützt<br />
der <strong>Netz</strong>werkplayer zahlreiche<br />
Internetradioangebote, die in<br />
bereits vorsortierten Genrelisten<br />
schnell anwählbar sind.<br />
Lediglich auf ein zusätzliches Angebot an<br />
Musikdiensten muss beim Philips NP2500<br />
verzichtet werden.<br />
Klangaufbereitung<br />
Eines der Haupt<strong>aus</strong>stattungsmerkmale des<br />
Philips-<strong>Netz</strong>werkplayers ist seine automatische<br />
Klangbearbeitung und Restauration<br />
komprimierter Audiofiles. Die Funktionen<br />
basieren auf der Rechenleistung des verbauten<br />
digitalen Signalprozessors (DSP).<br />
Die Full-Sound-Technologie soll datenreduzierten<br />
Audioformaten wieder zu größerer<br />
Dynamik verhelfen. Im Hörtest konnten wir<br />
einen kräftigeren Bass- und aufgehellten<br />
Hochtonbereich feststellen. Durch die Verbreiterung<br />
der Stereobasis wurde die akustische<br />
Mitte angehoben. Stark komprimierte<br />
Audiodateien profitierten deutlich von der<br />
Full-Sound-Technologie, verlustfreie WAV-<br />
Files sollten hingegen weiterhin ohne Klangaufbereitung<br />
gehört werden. Messtechnisch<br />
lieferte Philips‘ NP2500 durchweg gute<br />
Werte. Die Audiobandbreite überzeugte<br />
Sehr hohe Taktschwankungen mit zwei Maxima stören das<br />
Klangbild<br />
Der leicht abfallende Frequenzverlauf sorgt für<br />
einen beschnittenen Grundton<br />
mit geringen Frequenzgangabweichungen<br />
und <strong>aus</strong>gezeichnetem Signalr<strong>aus</strong>chabstand.<br />
Für klangliche Neutralität ohne zusätzliche<br />
Härten sorgt das sehr <strong>aus</strong>geglichene Verzerrungsproduktverhältnis.<br />
Auch die Übersprechdämpfung<br />
der Kanäle zueinander<br />
ist <strong>aus</strong>gezeichnet. Dies<br />
macht sich letztlich auch klanglich<br />
in einer sehr weitläufigen Bühne<br />
bemerkbar. Die Breite ist zwar<br />
nicht mit der detailreichen Aufsplittung<br />
eines deutlich höherwertigen<br />
Gerätes vergleichbar,<br />
stellt jedoch in dieser Preiskategorie<br />
fast schon eine Referenz dar.<br />
Die leichte Oberbassanhebung im<br />
Frequenzbereich um 200 Hertz<br />
(Hz) steht besonders modern<br />
produzierten Musikstücken gut.<br />
Verzerrten E-Gitarren verleiht<br />
dies eine gewisse klangliche Kernigkeit.<br />
Bassimpulse wurden vom<br />
Philips äußerst trocken und wuchtig<br />
präsentiert, hätten aber ein<br />
wenig mehr Low-End vertragen<br />
können. Im Frequenzgangdiagramm ist der<br />
High-Pass-Filter deutlich zu erkennen, der<br />
in den unteren Mitten langsam einsetzt und<br />
bei ca. 25 Hz 0,5 dB gefiltert hat. Dadurch<br />
entsteht ein allgemein heller Klangcharakter<br />
mit einem leicht beschnittenen Grundton.<br />
Akustikgitarren und Triangeln klangen<br />
etwas heller als gewohnt, dafür hatten<br />
Gesangsstimmen nicht mit einer Konsonantenüberzeichnung<br />
zu kämpfen. Der kleine<br />
Niederländer überzeugt sowohl klanglich als<br />
auch mit modernem Design.<br />
Das Verzerrungsprodukverhältnis ist so neutral<br />
wie der Klang des Philips<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 35
Fazit<br />
In unserem Vergleichstest aktueller <strong>Netz</strong>werkplayer<br />
im Preisbereich bis 400 Euro<br />
waren wir doch überrascht, was die kleinen<br />
Geräte alles leisten können. Der Testsieger<br />
Logitech Squeezebox Touch erlangte 83<br />
Prozent und ist damit selbst höherpreisigen<br />
Playern dicht auf den Fersen. In Sachen<br />
<strong>Netz</strong>werkfunktionen und Unterstützung<br />
von Musikdiensten stehen die drei Kleinen<br />
den teureren Konkurrenten in nichts nach<br />
und selbst deren Klangqualitäten nähern<br />
sie sich unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen<br />
D/A-Wandlers an. Alle drei Testmodelle<br />
verfügen über die dafür<br />
notwendigen digitalen<br />
Ausgänge. Der Testsieger<br />
Logitech zeigte sich dabei<br />
besonders anschlussfreudig,<br />
denn er hatte als<br />
einziger Kandidat einen<br />
USB-Port und SD-Card-<br />
Slot zu bieten, worüber<br />
sich zusätzlich Bilder und<br />
Musikdateien wiedergeben<br />
lassen. Die Logitech Squeezebox<br />
Touch bewies auch<br />
die größte Audioformatvielfalt<br />
und konnte neben den<br />
gängigsten komprimierten<br />
Musikdateien selbst unkomprimierte<br />
WAV-Files mit der<br />
HD-Auflösung von 24 Bit<br />
und 192 kHz wiedergeben.<br />
Den zweiten Platz erlangte<br />
Philips‘ NP2500 mit einer<br />
Gesamtwertung von 74 Prozent.<br />
Die ermittelten Ergebnisse<br />
im Messlabor konnten<br />
uns bei solch kompakten<br />
Maßen durch<strong>aus</strong> überzeugen.<br />
Da sich das Gerät mit<br />
<strong>dem</strong> beliebten UPnP-AV-<br />
Server-Protokoll versteht,<br />
sind die meisten <strong>Netz</strong>werkfestplatten<br />
bereits von H<strong>aus</strong><br />
<strong>aus</strong> kompatibel. Dank der<br />
mitgelieferten „Twonky-<br />
Media Server“-Lizenz lässt<br />
sich aber auch <strong>aus</strong> je<strong>dem</strong><br />
handelsüblichen Computer<br />
ein kompletter Audioserver<br />
machen. Auf Platz drei<br />
landete in unserem Vergleichstest<br />
der Sonos ZP90,<br />
der seinen beiden Kontrahenten<br />
jedoch dicht auf<br />
den Fersen ist. Besonders<br />
beeindruckte uns die mitgelieferte<br />
Server-Software<br />
mit ihren umfangreichen<br />
und benutzerfreundlichen<br />
Funktionen. Auch deren<br />
Ausstattung<br />
Pendant auf <strong>dem</strong> iPod touch konnte uns<br />
mit <strong>dem</strong> schicken Interface und der einfachen<br />
Bedienung überzeugen. Lediglich<br />
die anfallenden Extrakosten für zusätzlich<br />
benötigte Hardware zur Nutzung der Funkoption<br />
und die entstehenden Ausgaben<br />
für eine Fernbedienung sehen wir eher als<br />
Basis<strong>aus</strong>stattung. Die kostenfreie iPod-App<br />
ist hingegen für alle Apple-Handy-Besitzer<br />
eine starke Alternative.<br />
Die Einstiegsnetzwerkplayer überzeugten<br />
insbesondere durch ihren Funktionsumfang,<br />
der selbst den größten Geräten das<br />
Testsieger<br />
Wasser reichen kann. Wer auf Erweiterbarkeit<br />
setzt, sollte sich den Sonos-Player etwas<br />
näher anschauen, klanglich überzeugte uns<br />
der Logitech am meisten und Philips punktet<br />
mit seiner Klangaufbereitung dank DSP.<br />
Mit zusätzlichem D/A-Wandler steigen alle<br />
drei Geräte noch einmal eine Liga auf.<br />
Alternative Geräte<br />
Teac WAP 8500, Popcorn Hour A-200, Freecom<br />
MusicPal, Pinnacle Systems SoundBridge<br />
Home Music, Terratec Electronic Noxon 2<br />
Allgemein<br />
Hersteller Logitech Philips Sonos<br />
Modell Squeezebox Touch NP2500 ZP90<br />
Preis/Straßenpreis 299 Euro 229 Euro 349 Euro<br />
Maße B/H/T 15 × 11 × 8 mm 252,5 × 99 × 34 mm 136 × 74 × 140 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem 0,5kg 0,46 kg 0,69 kg<br />
Informationen www.logitech.de www.philips.de www.sonos.com<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge – – – – – – – 1 – – – – 1 – –<br />
Ausgänge 1 1 1 – 1 1 – 1 – 1 1 1 1 – –<br />
sonstige Anschlüsse – – –<br />
Datenschnittstellen USB, LAN, SD-Card-Slot LAN LAN<br />
Features<br />
<strong>Netz</strong>werkplayer<br />
Serverprotokoll Squeezebox Server UPnP (Universal Plug & Play) Sonos Net<br />
Gapless<br />
+ + +<br />
(lückenlose Wiedergabe)<br />
LAN/WLAN +/+ +/+ +/+<br />
Freies Onlineradio + + +<br />
Musikdienste Deezer, Last.fm, Classical.com uvm. – Deezer, Last.fm, Napster<br />
Audioformate<br />
WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz), WMA<br />
(Losless), MP3, FLAC, (HD-) AAC, Ogg<br />
Vorbis, AIFF, Apple Losless<br />
WAV (bis 16 Bit/44,1 kHz), WMA, MP3,<br />
FLAC, AAC, Ogg Vorbis, eAAC+<br />
WAV (bis zu 16 Bit/48 kHz), WMA,<br />
MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, Audible,<br />
iTunes Plus<br />
Messdaten<br />
Signal-r<strong>aus</strong>chabstand (SNR) 87 dB 92 dB 87 dB<br />
Übersprechen 99 dB 86 dB 99 dB<br />
THD+N 0,022% 0,023 % 0,021 %<br />
Ausgangspegel 6,3 dBV 6,4 dBV 6,5 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung 0,031 dB 0,74 dB 0,24 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Touchscreen Display<br />
· Wiedergabe von HD-Audioformaten<br />
· Zahlreiche Musikdienste<br />
· Zusatzdienste wie facebook, flickr<br />
· Umfangreiche Klangpresets und<br />
Audiobearbeitungsmöglichkeiten<br />
· Analoger Audioeingang zum<br />
Durchschliff<br />
· Einfache Erweiterbarkeit mit zusätzlichen<br />
Sonos Artikeln<br />
· Steuerung via Sonos Desktop<br />
Controller<br />
Nachteile · Keine Audioeingänge · Keine Musikdienste Unterstützung<br />
· Keine USB-Schnittstelle<br />
· Fernbedienung separat errhältlich<br />
· WLAN-Funktion erst mit ZoneBridge<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 14,5/16 14/16 13/16<br />
Neutralität (messtechnisch) 5/6 5/6 4/6<br />
Dynamik (messtechnisch) 4,5/6 4,5/6 4/6<br />
Neutralität (klanglich) 9/12 8,5/12 7,5/12<br />
Dynamik (klanglich) 8/12 9/12 7,5/12<br />
Basswiedergabe 8/12 8/12 7/12<br />
Mittenwiedergabe 7,5/12 7/12 6/12<br />
Höhenwiedergabe 7,5/12 7/12 6/12<br />
Wiedergabequalität 64/88 63/88 55/88<br />
Bedienung/Installation 26/28 23,5/28 24/28<br />
Ausstattung/Verarbeitung 33/39 28,5/39 28/39<br />
Gesamt 123 von 155 Punkten 115 von 155 Punkten 108 von 155 Punkten<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Gut 83/100<br />
Gut 74/100 Befriedigend 69/100<br />
Kopfhörer<br />
Kopfhörer<br />
Kopfhörer<br />
36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
HD-Audiowiedergabe<br />
via <strong>Netz</strong>werk<br />
Die Zahl der <strong>Netz</strong>werk-Audiostreamer wächst wie ihr Funktionsumfang. Hochaufgelöste<br />
Audiodaten finden in Zukunft zunehmend gen<strong>aus</strong>o Verbreitung, wie es mit<br />
datenreduzierten Musiktiteln jetzt schon der Fall ist. Wir haben zwei interessante<br />
Geräte miteinander verglichen, die Ihnen die modernen Verbreitungsmöglichkeiten<br />
fernab von CD und Co. schon heute näherbringen.<br />
VON TORSTEN PLESS UND JENS VOIGT<br />
Logitech Transporter<br />
AUSGABE 2.2010<br />
T+A Pulsar MP 1260 R<br />
<strong>TEST</strong>SIEGER<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 37
T+A Pulsar MP 1260 R<br />
„Audio-<strong>Netz</strong>werkstreamer und klangvoller D/A-Wandler“<br />
Das ist ein Bezier/IIR-Filter <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> T+A, welches<br />
ein sehr natürliches Klangergebnis liefert<br />
Unter den goldenen T+A Labels verbergen sich die D/A-Wandler von Burr Brown. Diese Platine<br />
enthält die aufwendige, differenziale Technik<br />
Der T+A Pulsar MP 1260 R ist ein Audio-<br />
<strong>Netz</strong>werkstreamer par excellence. Im dezenten,<br />
schlichten Design erscheint der<br />
Pulsar. Alle Kanten des Aluminiumgehäuses<br />
sind sorgfältig abgeschrägt, was der flachen<br />
Bauhöhe in Verbindung mit den bedienfreundlichen<br />
runden Druckknöpfen sehr gut<br />
steht. Eine Bedienung ist also auch am Gerät<br />
möglich – allerdings geht sie mit <strong>dem</strong> Signalgeber<br />
noch komfortabler von der Hand.<br />
Mit der auf der Rückseite vorhandenen<br />
Systemschnittstelle R-Link ist eine Verkopplung<br />
mehrerer Geräte der R-Serie und deren<br />
Systemfernbedienung möglich. Das Display<br />
mit seinen blau leuchtenden Buchstaben ist<br />
auch bei geringer Beleuchtung gut lesbar.<br />
Im Display werden alle wichtigen Angaben<br />
zum gespielten Titel, <strong>dem</strong> Interpreten und<br />
der Musik angezeigt; der Stationsname<br />
wird ebenfalls eingeblendet. Es sei an dieser<br />
Stelle auch erwähnt, dass ein UKW-Radio<br />
integriert ist, das natürlich auch RDS-Funktionen<br />
bietet. Aber das wichtigste Ausstattungsmerkmal<br />
ist die hervorragende D/A-<br />
Wandler-Funktionalität. Diese ergibt sich<br />
nicht nur für alle Musikinhalte, die via LAN*,<br />
WLAN* oder USB den Weg in den Pulsar<br />
finden, sondern gilt auch für Musik, die über<br />
die beiden digitalen Eingänge zugespielt<br />
wird. Alternativ kann das Audiomaterial an<br />
einen externen D/A-Wandler weitergegeben<br />
werden, wozu der digitale koaxiale Ausgang,<br />
der dank firmeneigener Re-clocking<br />
Technique sehr jitterarm ist, dient. Zu den<br />
weiteren Anschlüssen der Rückseite zählt<br />
eine zweite USB-Buchse, die eine direkte<br />
digitale Übertragung der Daten vom iPod<br />
sowie dessen Steuerung erlaubt. Der andere<br />
USB-Anschluss dient als Schnittstelle für alle<br />
FAT-formatierten Speichermedien, wie z. B.<br />
MP3-Player. Die problemlose Handhabung<br />
des UPnP-AV-Server*-Protokolls ermöglicht<br />
den Zugriff auf NAS* oder Computer<br />
in Ihrem Heimnetzwerk, die den „Twonky-<br />
Media Server“ oder den „Windows Media<br />
Player 11“ verwenden. Auch der direkte<br />
Auf der Rückseite sind alle Anschlüsse vertreten. Selbst eine Antennebuchse ist vorhanden, gen<strong>aus</strong>o<br />
wie die audiophile Markierung der <strong>Netz</strong>phase am Kaltgeräteanschluss<br />
Dies ist das häufigste Standardfilter, mit einem<br />
unnatürlichen Klangergebnis<br />
Zugriff auf Internetradioangebote mit <strong>dem</strong><br />
vorinstallierten vTuner-Premium-Dienst, der<br />
eine wahrhafte Fülle an regionalen wie internationalen<br />
Stationen liefert, ist integriert<br />
und nach Belieben erweiterbar. Wir konnten<br />
problemlos alle Funktionen <strong>aus</strong>führen, egal<br />
welche Medienanbindung wir verwendeten;<br />
sofort hatten wir die Möglichkeit, eine hohe<br />
Anzahl von verschiedenen Audioformaten<br />
wiederzugeben. Einzig und allein Aufnahmen,<br />
die eine höhere Abtastrate als 96 Kilohertz<br />
(kHz) verwendeten, waren für den<br />
Pulsar nicht abspielbar. Dafür erfolgt die Navigation<br />
nach einer kurzen Eingewöhnungsphase<br />
sehr intuitiv und zum großen Teil mit<br />
den Pfeiltasten der Fernbedienung, gen<strong>aus</strong>o<br />
wie am Gerät selbst. Einige nützliche Funktionen<br />
erleichtern den täglichen Umgang.<br />
So ist mit einem Tastendruck der favorisierte<br />
Sender oder Musiktitel sogleich in der jeweiligen<br />
Liste gespeichert.<br />
T+A hat in der 1260er-Serie einen höchst audiophilen<br />
Weg der Wiedergabe entwickelt.<br />
Dabei werden die Audiodaten in einem<br />
Hochleistungs-DSP (digitaler Signalprozessor)<br />
mit enormer Rechenpräzision von 56 Bit<br />
auf eine Abtastrate von bis zu 384 kHz heraufgerechnet<br />
und an die Burr-Brown-PCM-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Logitech, Stock.xchng, T+A<br />
38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16
Eine <strong>aus</strong>gelichene Verzerrungsproduktrate<br />
sorgt für eine klangneutrale Wiedergabe<br />
Diese aufgesetzte Mini-PCI-Platine sorgt für die störungsfreie WLAN-Kommunikation<br />
1795-32-Bit-D/A-Wandler weitergeleitet. Für<br />
jeden Audiokanal arbeiten vier Stück in symmetrischer<br />
Verschaltung. Dar<strong>aus</strong> ergibt sich<br />
die Reduktion von Wandlungsfehlern auf<br />
ein Viertel und die Halbierung des Wandlerr<strong>aus</strong>chens.<br />
Die nachgeschalteten Ausgangstreiberstufen<br />
sind ebenfalls differenzial mit<br />
Analog Devices‘ Operationsverstärkern<br />
AD 823 A aufgebaut, deren Signale für<br />
jeden Audiokanal über einen Burr-Brown-<br />
OPA-211 als Lowpass-Rekonstruktionsfilter<br />
zu den relaisgeschalteten Ausgängen<br />
geleitet werden. Die Schaltungen<br />
sind mit feinsten r<strong>aus</strong>charmen Folienkondensatoren<br />
<strong>aus</strong>gestattet und haben<br />
ihre Stromversorgung in unmittelbarer<br />
Nähe. Mit der DSP-Berechnung werden<br />
die Oversampling-Filter der Wandler umgangen<br />
und vier umschaltbare Filter zur<br />
Verfügung gestellt, wobei jeder Filter ein<br />
anderes Impulsverhalten erzeugt. Neben<br />
<strong>dem</strong> Standard-FIR-Filter der meisten<br />
D/A-Wandler hat der T+A drei impulsoptimierte<br />
Filtervarianten, davon zwei sogenannte<br />
Bezier-Interpolatoren, verbaut.<br />
Diese klangen für uns am realsten, denn<br />
sie beinhalten keine unnatürlichen Einschwingvorgänge.<br />
Im direkten Vergleich<br />
konnten wir enorm gesteigerte, präzise<br />
räumliche Abbildungen und eine lebendigere<br />
Dynamik erleben. All diese wichtigen<br />
Stationen werden von einem hochstabilen<br />
Taktgeber kontrolliert, damit kein<br />
sogenannter Jitter die Audiowiedergabe<br />
durch Taktungenauigkeiten trüben kann.<br />
Der klangliche Eindruck bestätigt den<br />
technischen Aufwand. Auch dieses Gerät<br />
kann stark datenreduzierte Musik nicht rekonstruieren,<br />
es besitzt aber die Fähigkeit,<br />
die Wiedergabe deutlich aufzuwerten. Mit<br />
verlustfreien Formaten erlebten wir transientenreiche,<br />
agile, sehr dynamisch-mitreißende<br />
Reproduktionen, deren räumliche<br />
Auflösung in Tiefe und Breite in der akustischen<br />
Bühne kaum zu übertreffen ist.<br />
Wir hörten eine analoge Wärme gepaart<br />
mit schöner Plastizität sowie Gesangsstimmen,<br />
die so real klingen, dass sie beinahe<br />
körperlich erscheinen. Flamenco-Gitarren<br />
erklangen mit schnell gespielte Saiten und<br />
erschienen auf der akustischen Bühne mit<br />
Esprit und warmem, ehrlichem Grundton.<br />
Straffe, konturreiche und nie verwaschene<br />
Bässe, die zusammen mit <strong>dem</strong> weit und<br />
luftig wirkenden Hochtonbereich den perfekten<br />
Rahmen für jeden Solisten bieten,<br />
überzeugten uns im Hörtest. Der Bereich<br />
der Mitten ist durch das Umschalten der<br />
Filter am ehesten beeinflussbar. Dadurch<br />
können perkussive Instrumente mehr<br />
oder weniger in den Vordergrund treten.<br />
Auch die räumliche Ausdehnung eines Orchesters<br />
ist damit eindrucksvoll variabel.<br />
Dieses Gerät werden Sie auch als reinen<br />
D/A-Wandler lieben lernen, denn die von<br />
uns erfassten Messwerte entsprechen<br />
den Angaben von T+A und reihen sich in<br />
den <strong>aus</strong>gezeichneten Gesamteindruck des<br />
Gerätes ein.<br />
Bei der Wiedergabe von 96 kHz Audio verläuft<br />
der Frequenzgang selbst bis 40 kHz eben<br />
Der prozentuale Anteil der Verzerrungen im<br />
analogen Ausgangssignal ist sehr schwach<br />
Eine <strong>aus</strong>gezeichnete Übersprechdämpfung<br />
sorgt für fabelhafte räumliche Auflösung<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 39
Logitech Transporter<br />
„Audio-<strong>Netz</strong>werkstreamer mit professionellem Anspruch“<br />
Logitechs Streaming-Client „Transporter“<br />
war einmal ein Produkt der Firma Slim<br />
Devices, bis sie von <strong>dem</strong> Computerspezialisten<br />
aufgekauft wurde. Genau genommen<br />
ist das Gerät die High-End-Variante<br />
der Logitech-Squeezebox-Reihe. Praktisch<br />
gesehen macht er auch das Gleiche: Musikstreaming<br />
vom Computer, von der <strong>Netz</strong>werkfestplatte,<br />
freien Internetradioangeboten<br />
und Musikdiensten und Weitergabe an<br />
die Hi-Fi-Anlage. Dienste wie etwa vTuner<br />
sind nicht vorinstalliert. Der Unterschied<br />
liegt dann aber doch nicht nur im Detail,<br />
denn der „Transporter“ kommt mit einer<br />
Vielzahl an professionellen Anschlüssen daher.<br />
Kontakt zum <strong>Netz</strong>werk wird wie üblich<br />
über die LAN*- oder WLAN*-Schnittstelle<br />
aufgebaut. Die dafür nötige Empfangsantenne<br />
kann an einer der beiden Buchsen<br />
verschraubt werden. Neben den typischen<br />
optischen und koaxialen Digitalschnittstellen<br />
bietet der Logitech noch jeweils einen<br />
BNC- und AES/EBU-Anschluss an, also professionelle<br />
Schnittstellen. Damit kann der<br />
„Transporter“ auch externe D/A-Wandler<br />
versorgen oder selbst D/A-Wandler für andere<br />
Quellen sein. Dank eines zusätzlichen<br />
BNC-Wordclock-Anschlusses ist das Gerät<br />
sogar über einen externen Taktgeber synchronisierbar,<br />
um auftretende Jitter-Fehler<br />
zu minimieren. Ausgegeben werden die<br />
analogen Signale entweder über Cinch<br />
oder symmetrisch über XLR. Etwas schade<br />
dagegen ist der fehlende USB-Anschluss<br />
zur direkten Wiedergabe von Musikdateien<br />
Die beiden großen Displays können verschiedene informationen darstellen und sind sehr gut lesbar.<br />
Die Bedienung mit <strong>dem</strong> multifunktionalen Drehknopf in der Mitte ist eine hilfreiche Lösung<br />
über eine angeschlossene Festplatte. Die<br />
Gehäuseverarbeitung ist von guter Qualität<br />
und macht mit den abgerundeten Gehäusekanten<br />
und beiden Displays auch optisch<br />
eine gute Figur. Die Gehäusefront besteht<br />
<strong>aus</strong> zwei getrennten Bereichen, die in der<br />
Mitte durch einen großen Endlosdrehknopf<br />
unterteilt werden. Mit ihren sieben Tasten<br />
und <strong>dem</strong> Display dient die linke Hälfte der<br />
Menüsteuerung und Anzeige, während die<br />
rechte Seite für die Musikwiedergabe und<br />
Steuerung vorgesehen ist. Alle Bedienelemente<br />
sind qualitativ sehr hochwertig, wie<br />
es sich auch am elektronisch beeinflussten<br />
Drehgeber von Transnav zeigt, dessen<br />
Rasterung elektrisch an die Menü<strong>aus</strong>wahl<br />
angepasst wird. Die Steuerung des Gerätes<br />
ist ebenfalls mit der Fernbedienung möglich,<br />
dabei sind die wichtigsten Funktionen<br />
mit hintergrundbeleuchteten Tasten versehen.<br />
Interessant anzusehen sind die beiden<br />
großen digitalen VU-Meter, die Auskunft<br />
über den Aussteuerungspegel der aktuell<br />
wiedergegebenen Musik erteilen. Diese<br />
Anzeige kann auch als Frequenzspektrumsanalyzer<br />
fungieren. Problemlos verläuft die<br />
Geräteeinrichtung. Der „Transporter“ erfragt<br />
nach erster Installation die bevorzugte<br />
Verbindungsmethode zum Heimnetzwerk,<br />
anschließend lässt sich das <strong>Netz</strong>werkkennwort<br />
auf der Fernbedienung wie mit einer<br />
Handytastatur eingeben. Für das Streaming<br />
von auf <strong>dem</strong> Computer oder <strong>Netz</strong>werkfestplatten<br />
befindlichem Audiomaterial wird die<br />
„Squeezebox Server“-Software benötigt.<br />
Sie durchsucht <strong>aus</strong>gewählte Musikordner<br />
nach wiedergabefähigen Musikdateien. Logitechs<br />
Gerät erkennt auch Metadaten und<br />
zeigt diese in seinem Display an. Da er die<br />
„Squeezebox Server“-Software benutzt,<br />
ist er nicht auf das häufig verwendete<br />
UPnP-AV-Server*-Protokoll angewiesen.<br />
Mit einer Anmeldung bei Mysqueezebox.<br />
com ist es möglich, auf die verschiedensten<br />
Professionelle Anschlüsse auf der analogen wie der digitalen Ebene lassen keine Wünsche aufkommen.<br />
Die <strong>Netz</strong>werkanbindung geschieht via LAN und WLAN, hier sind zwei Antennen anschliessbar<br />
Auch der Transporter zeigt ein sehr gutmütiges<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Mit 96 kHz Audio zeigt sich ein weiter Frequenzgang<br />
mit leichter Unebenheit bei 2 kHz<br />
Die Verzerrungsanteile im analogen Ausgangssignal<br />
spielen keine hörbare Rolle<br />
Ausgezeichnete Werte für die Übersprechdämpfung<br />
geben jeder Wiedergabe Raum<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Logitech, T+A<br />
40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de * Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16
Musikdienste zuzugreifen und das Gerät<br />
direkt über die Website zu steuern. Dies<br />
gelingt ebenso mit einem internetfähigen<br />
Handy. Der positive Ersteindruck wurde<br />
dann aber doch mit einer etwas unübersichtlichen<br />
Menüführung am „Transporter“<br />
getrübt. Etwas störend waren leider auch<br />
die hörbaren Betriebsgeräusche, die beim<br />
Menüwechsel immer wieder auftraten. Bei<br />
Musikwiedergabe überzeugte das Modell<br />
dafür mit angenehmer Ruhe.<br />
Zu den inneren Werten gehören zwei getrennte<br />
<strong>Netz</strong>teile mit streufeldarmen Ringkerntransformatoren,<br />
wovon das eine die<br />
Digital- und <strong>Netz</strong>werktechnik und das andere<br />
den D/A-Wandler mit den analogen<br />
Ausgangsstufen versorgt. Als Wandler<br />
kommt ein leistungsfähiger AKM-AK4396-<br />
192-kHz-24-Bit-D/A-Konverter zum Einsatz,<br />
dessen Ausgänge über breitbandige<br />
und r<strong>aus</strong>charme Operationsverstärker NE<br />
5534 jeweils getrennt für die XLR- und<br />
Chinch-Anschlüsse verstärkt werden. Die<br />
doppelt symmetrische Stromversorgung<br />
für die Ausgänge befindet sich in unmittelbarer<br />
Nähe und wird von zwei Chips<br />
der Firma Analog Devices kontrolliert. Eine<br />
klare Schaltungsstruktur in SMD-Bauweise<br />
ist mit hochwertigen Kondensatoren<br />
bestückt. Ein Xilinx-SlimDSP übernimmt<br />
die Aufarbeitung der Audiodaten vor der<br />
Wandlung und zwei weitere AKM-Schaltkreise<br />
managen die digitalen Ein- und<br />
Ausgänge. Dieser Aufwand spiegelt sich<br />
in den sehr guten Messergebnissen wider,<br />
die geringstes Übersprechen und niedrigstes<br />
Verzerrungsverhalten aufzeigen. Doch<br />
wie klingt dies musikalisch? Abgesehen<br />
von datenreduzierter Musik, die kaum<br />
noch aufzuwerten ist, bieten Musiken in<br />
weniger verlustbehafteten Formaten mit<br />
<strong>dem</strong> „Transporter“ eine sehr schöne <strong>aus</strong>geprägte<br />
räumliche Tiefe und Breite der<br />
akustischen Bühne. Auffällig ist der zurückhaltende<br />
Mittenbereich, <strong>dem</strong> es zuweilen<br />
etwas an präziser oder prägnanter Auflösung<br />
fehlte und der damit nicht die höchste<br />
Plastizität in der Darstellung von Stimmen<br />
oder Soloinstrumenten erreichte. Dabei<br />
wurden jedoch keine feindynamischen<br />
Details verschluckt. Angenehm fiel der<br />
nicht überzeichnete Hochtonbereich auf,<br />
der nie einen S-Laut oder Konsonanten<br />
im Gesang überspitzte. Saiteninstrumente<br />
erklangen dafür etwas träge, auch bei<br />
perkussiven Instrumenten erschienen die<br />
Impulse etwas gebremst. In sehr dichten<br />
Orchesteraufnahmen konnte der schlanke<br />
Oberbass mit Konturiertheit überzeugen,<br />
zumal der Tiefbass stark erweitert schien.<br />
Dies brachte wuchtige Bassimpulse ohne<br />
Überzeichnungen. Für uns ist der „Transporter“<br />
ein modern klingendes Gerät ohne<br />
künstlich erzeugte analoge Patina mit<br />
viel Räumlichkeit.<br />
Ein Blick auf die Squeezebox Server Software<br />
lässt den Funktionsumfang erahnen<br />
Der Logitech Transporter bietet mit seinen<br />
großen Anzeigen auch etwas für die Augen<br />
Der Blick in das Innere des Logitech Transporters zeigt das übersichtliche wie effieziente<br />
Platinenlayout<br />
Ein Blick auf einen Teil der Platine, zeigt die spezielle Aufbereitung der<br />
Betriebsspannung für die AKM-D/A-Wandlung<br />
Getrennte <strong>Netz</strong>teile: für den analogen und den digitalen Teil der Schaltungen.<br />
Eine Mini-PCI Karte ist für die WLAN Kommunikation eingebaut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 41
Fazit<br />
Zusammenfassend können wir sagen, dass<br />
der T+A Pulsar MP 1260 R mit <strong>dem</strong> Prädikat<br />
„<strong>aus</strong>gezeichnet“ den „Transporter“<br />
von Logitech mit <strong>dem</strong> Prädikat „sehr gut“<br />
um mehr als eine Nasenlänge übertroffen<br />
hat. Die Gründe dafür liegen in den klanglichen<br />
Qualitäten, die der Pulsar zu Gehör<br />
brachte, auch wenn mit der Wiedergabe<br />
oberhalb von 96 kHz Schluss war. Das Logitech-Gerät<br />
dagegen beherrschte diese<br />
Disziplin bis zu 192 kHz. Die von T+A implementierte<br />
klangliche Variabilität ist nahezu<br />
unschlagbar. Dadurch ergeben sich<br />
je nach musikalischer Richtung die idealen<br />
Wiedergabebedingungen. Von insgesamt<br />
vier Filtern sind die beiden umschaltbaren<br />
Bezier-Interpolatoren <strong>dem</strong> klanglichen<br />
Verhalten einer analogen Signalkette am<br />
ähnlichsten. Die räumliche Auflösung und<br />
Dynamikfähigkeit der Wiedergabe steigerten<br />
sich dadurch hörbar. Da sind die leicht<br />
besser scheinenden technischen Messwerte<br />
des Logitech nur Unterschiede im<br />
Promillebereich, die mit bloßem Ohr nicht<br />
mehr zu erfassen sind. Es fiel uns beim<br />
Testen schon häufig auf, dass Geräte mit<br />
idealen Messwerten nicht gleichzeitig am<br />
besten klingen. Der Klang des T+A Pulsar<br />
MP 1260 R ist <strong>dem</strong> Logitech „Transporter“<br />
in puncto Wiedergabeneutralität deutlich<br />
überlegen. Dies zeigt sich schon in der sehr<br />
gut konturierten Basswiedergabe, die beim<br />
„Tranporter“ nicht an das Maß des Pulsar<br />
heranreichte, auch wenn sein Low-End<br />
erweiterter schien. Sehr eindrucksvoll im<br />
Vergleich ist die Darstellung der kritischen<br />
mittleren Frequenzen, die einen hohen Informationsgehalt<br />
bieten. Hier ist Logitech<br />
noch nicht präzise genug, dies trifft ebenfalls<br />
auf den Hochtonbereich zu. Luftigkeit<br />
im Klang durch schnelle, sauberste Impulse,<br />
dynamische Vollkontrolle in der groben<br />
wie in der feinen Dynamik und die sich dar<strong>aus</strong><br />
ergebende Detailtreue sind Attribute<br />
des T+A. In der Disziplin der räumlichen<br />
Auflösung rücken beide Vergleichspartner<br />
etwas näher zusammen. Doch auch<br />
hier ist das Spiel mit den Filtern des Pulsar<br />
wieder der Punkt, an <strong>dem</strong> T+A am Konkurrenten<br />
vorbeizieht. Der „Transporter“<br />
kann darüber hin<strong>aus</strong> nicht auf gespeicherte<br />
Musik zugreifen, die sich auf USB-Medien<br />
befindet, oder diese gar digital von<br />
einem iPod beziehen. Das Apple-Gerät zu<br />
steuern, vermag der „Transporter“ auch<br />
nicht. Das sind ebenfalls Performance-<br />
Vorzüge des T+A. Im Gegenzug kann der<br />
Logitech mit der zusätzlichen Server-Software<br />
eine Vielzahl von Musikdiensten und<br />
Steuerungsmöglichkeiten anbieten, die ihn<br />
aufgrund seiner Anschlussmöglichkeiten<br />
auch in einer Installationsebene durch<strong>aus</strong><br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller T+A Logitech<br />
Modell Pulsar MP 1260 R Transporter<br />
Preis 2690 Euro 1999 Euro<br />
Maße B/H/T 432 × 87 × 314 mm 433 × 72 × 311 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem 8 kg 6 kg<br />
Farben Alu silber, Schwarz Schwarz, Silber<br />
Stand-by Leistungsaufnahme gemessen 4,8 Watt 12,7 Watt<br />
Leistungsaufnahme im Betrieb gemessen 15,8 Watt 15,2 Watt<br />
<strong>Netz</strong>schalter auf der Rückseite keiner<br />
Informationen taelektroakustik.de logitech.com<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge 1 1 – – – 1 1 – – –<br />
Ausgänge 1 – 1 – – 1 1 1 1 –<br />
sonstige Anschlüsse UKW-Antenne, Infrarot In/Out, Wordclock IN, AES/ EBU<br />
In/Out, SPDiF via BNC In/Out<br />
Datenschnittstellen USB, USB-IPod, RS 232,<br />
RS 232<br />
T+A Systemlink<br />
Features<br />
Audio-Player<br />
Fernbedienung/systemfähig +/+ +/–<br />
IPod steuern/Audioanschluss analog/digital +/(–)/+ –/–/–<br />
Serverprotokoll<br />
UPnP-AV-Server, DLNA, Microsoft „Squeezebox Server“ Software<br />
WMPlayer, WMDRM 10<br />
Gapless (lückenlose Wiedergabe) + +<br />
LAN/WLAN +/+ +/+<br />
Freies Onlineradio + +<br />
Musikdienste vTuner +<br />
Audioformate<br />
WAV und FLAC (bis zu 24 Bit/96 kHz)<br />
WMA, MP3, AAC, Ogg Vorbis<br />
WAV (bis zu 24 Bit/192 kHz) ,WMA,<br />
MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis, AIFF,<br />
Apple Lossless<br />
Messdaten (gemessen 20 dB vor Voll<strong>aus</strong>steuerung) (mit Standardfilter 1)<br />
Dynamikverhalten nach AES 17 109 dB 113 dB<br />
Signal-R<strong>aus</strong>chabstand (SNR) 91 dB 95 dB<br />
Übersprechen bei 10 kHz (Crosstalk) 110 dB 111 dB<br />
THD+N Ratio 0,0029 % 0,0017 %<br />
THD+N Pegel –105 dBV –109 dBV<br />
Ausgangspegel analog bei 0 dBFs 7,6 dBV 6,2 dBV<br />
Frequenzgangsabweichung (20 Hz – 20 kHz) 0,075 dB 0,019 dB<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
gegen ist weit<strong>aus</strong> erfahrener und vielseitiger<br />
im Klang, er verbindet die Moderne<br />
mit den Vorzügen der analogen Ära. Eine<br />
gelungene Mischung.<br />
· Ausgezeichnete Klangqualität auch<br />
durch umschaltbare Filter am<br />
Ausgang<br />
· Gerätebedienung auch ohne<br />
Fernbedienung möglich<br />
· IPod-Steuerung mit Fernbedienung,<br />
digitale Datenübernahme vom IPod<br />
· FM-Tuner mit RDS<br />
brauchbar machen. Er weist einen modernen<br />
Klang auf, der für jeden Musikgeschmack<br />
geeignet ist, ohne aggressiv zu<br />
sein. Der Pulsar MP 1260 R von T+A da-<br />
Kopfhörer<br />
Kopfhörer<br />
· Sehr gute klangliche Qualitäten<br />
· Bedienung am Gerät und mit<br />
Fernbe dienung möglich<br />
· Squeezebox Server ermöglicht<br />
sehr guten Zugriff auf Playlisten<br />
· Umfangreiche Auswahl an<br />
Musikdiensten<br />
· Anzeigen bieten viele Informationen<br />
Nachteile · Keine · Menüführung etwas verwirrend<br />
· Keine USB Unterstützung<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 16/16 16/16<br />
Neutralität (messtechnisch) 6/6 6/6<br />
Dynamik (messtechnisch) 6/6 6/6<br />
Neutralität (klanglich) 11/12 9,5/12<br />
Dynamik (klanglich) 11,5/12 9/12<br />
Basswiedergabe 11/12 9/12<br />
Mittenwiedergabe 11,5/12 8,5/12<br />
Höhenwiedergabe 11/12 8,5/12<br />
Wiedergabequalität 84/88 72,5/88<br />
Bedienung/Installation 26,5/28 26/28<br />
Ausstattung/Verarbeitung 30,5/39 33/39<br />
Gesamt 141 von 155 Punkten 131,5 von 155 Punkten<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 91/100 Sehr gut 85/100<br />
42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Onkyo PR-SC 5507<br />
AUSGABE 2.2010<br />
AV-Controller im <strong>Netz</strong>werk<br />
Ist der zweite Wurf von Onkyo in der Entwicklung eines AV-Surround-Controllers<br />
glücklich verlaufen? Das war die Frage, die sich die Redaktion der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> stellte,<br />
als man vom neuen Produkt hörte. Und: Was ist von den gebotenen <strong>Netz</strong>werkfähigkeiten<br />
zu halten, die in Zukunft sogar noch interessanter werden könnten?<br />
VON JENS VOIGT<br />
Der erste Eindruck: Mit <strong>dem</strong> AV-<strong>Netz</strong>werkcontroller<br />
PR-SC 5507, wie Onkyo seine neue<br />
Heimkinosteuerzentrale nennt, könnte ein<br />
ernst zu nehmendes Gerät mit THX-Ultra-<br />
2-Plus-Zertifizierung am Markt starten. Dies<br />
ist die höchste Zertifizierung, die derzeit für<br />
Geräte vergeben wird, wenn den hohen<br />
Ausstattungs- und Technikansprüchen der<br />
THX-Lucas-Filmbetreiber entsprochen wird.<br />
Schaut man einmal genauer hin, vereint das<br />
Gerät eine hohe Anzahl von Anschlussmöglichkeiten<br />
in allen digitalen und analogen<br />
Formaten. Hinzu kommt eine rundum hochwertige<br />
Verarbeitung mit sinnvollen Details<br />
wie den Cinch-Anschlüssen <strong>aus</strong> Vollmessing<br />
für den Phono- und CD-Eingang zur Senkung<br />
nichtlinearer Verzerrungen. Audiophil<br />
erscheint auch die Unterstützung aller zurzeit<br />
möglichen Surround-Formate: Neben<br />
zahlreichen THX-Features, wie der Ansteuerung<br />
von zwei Subwoofern, wird auch Audyssey<br />
MultEQ XT zur Einmessung und DSX<br />
mit zusätzlichen Front-High- und -Wide-Kanälen<br />
bereitgestellt, die auch von <strong>dem</strong> implementierten<br />
Dolby Pro Logic IIz geboten<br />
werden. Zur Ausgabe an die analoge Außenwelt<br />
wird nicht nur der Cinch-Anschluss<br />
geboten, es stehen zusätzlich symmetrische<br />
XLR-Anschlüsse zur Verfügung. Weiterhin<br />
lassen sich bis zu drei Zonen mit der jeweiligen<br />
Subwoofer- und Bild<strong>aus</strong>gabe (zwei<br />
Zonen) von separaten Quellen beschallen.<br />
Über den Universalport wird eine optionale<br />
Dockingstation für den iPod angeboten, der<br />
sich bequem mit der multifunktionalen und<br />
lernfähigen Fernbedienung steuern lässt.<br />
Im <strong>Netz</strong>werk<br />
Der <strong>Netz</strong>werkanschluss – WLAN* wird<br />
leider nicht geboten – ermöglicht mit eigenem<br />
Webinterface auf Knopfdruck einen<br />
unkomplizierten und schnellen Zugriff auf<br />
das Internetradio, wie beispielsweise den<br />
vorinstallierten vTuner oder Last.fm. Darüber<br />
hin<strong>aus</strong> gibt es Audiostreaming-Möglichkeiten<br />
mit <strong>dem</strong> „Windows Media Player 11“<br />
sowie <strong>dem</strong> Windows-7-Betriebssystem von<br />
Microsoft, auf <strong>dem</strong> die nach DLNA* 1.5<br />
spezifizierte Streaming-Funktion „Play To“<br />
verfügbar ist. Damit wird auch das UPnP-<br />
Server*-Protokoll unterstützt und es bietet<br />
sich die Möglichkeit, auf eine <strong>Netz</strong>werkfestplatte<br />
(NAS*) zuzugreifen. All diese Verbindungsmöglichkeiten<br />
gestatten es, Musik<br />
in den Formaten MP3, WMA, WMA Lossless,<br />
FLAC, WAV, Ogg Vorbis und AAC zu<br />
übertragen. Im Gegensatz zu einer HDMI-<br />
Verbindung sind aber nur maximal 24 Bit<br />
und 96 Kilohertz (kHz) in der Wiedergabe<br />
möglich. Dabei zeigt der Onkyo die Metadaten<br />
an, wenn diese auf <strong>dem</strong> Speicherort<br />
hinterlegt sind. Auch die beiden USB-Anschlüsse<br />
bieten diese Formatvielfalt zur Audiowiedergabe.<br />
Bemerkenswert bei diesem<br />
Produkt: Ein sogenannter Music Optimizer<br />
schaffte es, sogar schlaff klingenden, stark<br />
datenreduzierten Musiktiteln mehr Leben<br />
einzuhauchen. Das implementierte Dolby<br />
Volume – zum Ausgleich von Lautstärkeschwankungen<br />
– erreichte zu<strong>dem</strong> in unserem<br />
Test überzeugendere Ergebnisse als<br />
die Konkurrenz von Audyssey.<br />
Aber der AV-<strong>Netz</strong>werkcontroller kann noch<br />
mehr: Für die Ausgabe an die analoge Welt<br />
werden hochwertige 32-Bit/192-kHz-Digital-Analog-Wandler<br />
von Burr-Brown (mit<br />
lobenswerter analoger Ausgangsstufe)<br />
verwendet, die sogar eine direkte Ausga-<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 43
Die Anschlussvielfalt ist kaum zu überbieten. XLR-symmetrische Eingänge und Ausgänge<br />
und ganz wichtig Ethernet-LAN und zweimal USB<br />
be von DSD-Signalen der SACD ermöglichen.<br />
Das Schaltungsdesign<br />
erscheint in unserer Testumgebung<br />
klanglich und messtechnisch auf sehr<br />
gutem Niveau, auch dank der drei<br />
getrennten <strong>Netz</strong>teile im Inneren. Die<br />
zahlreichen Signalprozessoren und<br />
die Jitter-Korrektur für digitale Eingangssignale<br />
unterstützen nachhaltig<br />
die Klanggewalt, die sich <strong>aus</strong> den<br />
DSP-Programmen für Surround- und<br />
Stereoanwendungen ergibt.<br />
Ein weiterer positiver Punkt ist das<br />
Resultat der Einmessung, das sich<br />
von den uns bisher bekannten Ergebnissen<br />
der Audyssey-Einmessung unterschied.<br />
Dieses war weit<strong>aus</strong> linearer<br />
und weniger auf einen basslastigen<br />
Effekt <strong>aus</strong>gelegt.<br />
Auch die Videofähigkeiten des Onkyo<br />
PR-SC 5507 können sich sehen<br />
lassen: Ein HQV-Reon-VX-Chip skaliert<br />
digitale als auch analoge Zuspielungen<br />
auf die Full-HD-Auflösung<br />
(1 920 × 1 080 Bildpunkte); dabei ist<br />
die Qualität von höchster Güte. Das<br />
De-Interlacing von 50- bzw. 60-<br />
Hertz-Material vollführt das Gerät<br />
ebenfalls mit Bravour und selbst anspruchsvollste<br />
Testsequenzen wurden<br />
nahezu perfekt gemeistert. Dabei<br />
erkennt der Onkyo die Zuspielung<br />
von Video- sowie Filmmaterial<br />
automatisch und sogar mit 1 080i-<br />
Material schlug er sich wacker. Des<br />
Weiteren können seine Bildbearbeitungsfunktionen<br />
im hohen Maße<br />
überzeugen, was im Gesamtbild<br />
mit der Audiofunktionalität bei der<br />
Bewertung begeisterte.<br />
Fazit<br />
Mit <strong>dem</strong> Onkyo-AV-Surround-Controller<br />
wird ein klanglich sehr entspanntes<br />
und räumlich weit aufgelöstes,<br />
lebendiges Surround-Klangbild<br />
geboten, wenn der AV-Controller in<br />
Verbindung mit Endstufen und Lautsprechern<br />
oder Aktivlautsprechern<br />
arbeitet. Wir erlebten eine plastische<br />
Darstellung von Bewegungsabläufen<br />
mit sehr guter tonaler Balance,<br />
die nie zur Härte neigte und eine<br />
wohlige Grundwärme im Klang aufwies.<br />
Eigenschaften, die sich auf die<br />
Stereowiedergabe übertragen lassen.<br />
Die gebotene Impulsfreudigkeit<br />
überzeugte ebenfalls. Plastische Abbildungen<br />
von Gesangsstimmen und<br />
Soloinstrumenten sowie eine detailreiche<br />
Reproduktion dichter Arrangements<br />
begeisterten im Test. Dieser<br />
Vorverstärker scheint in der Lage, mit<br />
noch hochwertigeren Wiedergabesystemen<br />
ein faszinierendes Klangerlebnis<br />
zu liefern.<br />
Dies ist ein Bildschirmanblick des Musikdienstes Last.fm, der problemlos mit <strong>dem</strong><br />
Onkyo nutzbar ist. Das Bildschirmmenü unterstützt stets sehr gut die Navigation<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist fast a<strong>aus</strong>gezeichnet<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Onkyo<br />
Modell PR-SC 5507<br />
Preis<br />
1799 Euro<br />
Maße B/H/T<br />
435 × 20 × 455 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
14 kg<br />
Informationen<br />
www.onkyo.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Digital<br />
Audio<br />
koaxial<br />
Digital<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog.<br />
Audio<br />
Eingänge 8 3 3 4 11<br />
Ausgänge 2 2 – – 17<br />
sonstige Anschlüsse<br />
iPod, USB, LAN, VGA<br />
Datenschnittstellen<br />
RS-232<br />
Features<br />
Klangregelung +<br />
Lautsprecher-Setup +<br />
Einmessautomatik +<br />
Mehrzonenunterstützung +<br />
Upscaling +<br />
HD-Audio +<br />
Pro Logic IIz/Audyssey DSX +/+<br />
Mehrkanal<strong>aus</strong>gangsleistung +<br />
Messdaten<br />
Frequenzabweichung Pure-Audio<br />
+/– 0,087 dB<br />
SNR bei –20 dB HDMI-Strecke<br />
86 dB<br />
SNR bei –20 dB Analogstrecke<br />
85 dB<br />
Übersprechen HDMI-Strecke<br />
–72 dB<br />
Übersprechen Analogstrecke<br />
–74 dB<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 15/16<br />
Neutralität 5,5/6<br />
Dynamik 5,5/6<br />
Basswiedergabe 5,5/6<br />
Mittenwiedergabe 5,5/6<br />
Höhenwiedergabe 5,5/6<br />
Qualität Equalizer 5/6<br />
Qualität Mehrkanalaufbereitung 6/6<br />
Videoverarbeitung<br />
Skalierung 6,5/7<br />
Vollbildkonvertierung 7/7<br />
Bildnachbearbeitung 7/7<br />
Wiedergabequalität 74/79<br />
Bedienung/Installation 30/32<br />
Ausstattung/Verarbeitung 57/65<br />
Gesamt<br />
161 von 176 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92/100<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo<br />
44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Denon AVR-3311<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Receiver im <strong>Netz</strong>werk<br />
Zum 100-jährigen Firmenjubiläum präsentiert Denon eine ganze Reihe neuer Produkte.<br />
Eines davon ist der AV-Receiver 3311, der mit wesentlichen Verbesserungen<br />
und einer Vielzahl nützlicher Funktionen an die Anforderungen des Jahres 2010 angepasst<br />
wurde.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Für einen Verkaufspreis von 1 399 Euro erscheint<br />
Denons neues Mittelklassemodell in<br />
den Farben Schwarz und Premium-Silber. Neben<br />
der Verarbeitungsqualität fällt die Vielzahl<br />
an digitalen Anschlüssen überzeugend<br />
<strong>aus</strong> – lediglich auf einen Multikanaleingang<br />
muss verzichtet werden. Alle sechs HDMI-<br />
Eingänge sowie die beiden selektierbaren<br />
Ausgänge unterstützen die 1.4a-Spezifikation.<br />
Damit kommen Sie in den Genuss der<br />
Technologie 3D Pass Through sowie des Audiorückkanals.<br />
Dank Eco-Design erreicht der<br />
AVR-3311 im Stand-by-Betrieb bei gleichzeitiger<br />
CEC-Steueraktivierung sparsame acht<br />
Watt. Unterhalb des zweizeiligen Displays,<br />
hinter der aufklappbaren Blende, verstecken<br />
sich noch weitere Frontanschlüsse und Bedienfunktionen.<br />
Seine Stärke spielt der 7.1-<br />
Kanal-Receiver im 3-Zonen-Betrieb <strong>aus</strong>. Neben<br />
<strong>dem</strong> Haupthörraum lassen sich sowohl<br />
über die Surround-Rückkanäle als auch über<br />
die Pre-Out-Ausgänge zwei Nebenräume<br />
beschallen. Mit <strong>dem</strong> separaten Digital-zu-<br />
Analog-Wandler lassen sich ebenso reine S/<br />
P-DIF- sowie PCM-Signale an Zone zwei und<br />
drei weiterleiten. Die Video<strong>aus</strong>gabe ist dagegen<br />
limitiert: Signale können Sie nur über<br />
einen analogen Video<strong>aus</strong>gang in Zone zwei<br />
weiterleiten, eingehende HDMI-Signale sind<br />
auf den Haupthörraum beschränkt. Dank<br />
der elf Lautsprecheranschlüsse haben Sie die<br />
Möglichkeit, neben einem 7.1-Set im Heimkinoraum<br />
zwei unabhängige Stereolautsprecherpaare<br />
in Nebenräumen aufzustellen.<br />
Durch die flexibel zuweisbaren Endstufen<br />
werden Stereosignale mittels Amp Assign in<br />
Zone zwei und drei wiedergegeben. Wollen<br />
Sie dagegen <strong>dem</strong> dreidimensionalen Klangerlebnis<br />
frönen, erweitern die obligatorischen<br />
Höhen- und Breitenkanäle (Audyssey DSX<br />
und Dolby Pro Logic IIz) das räumliche Klangfundament.<br />
Der USB-Port auf der Gerätevorderseite<br />
trägt das Zertifikat „Works with<br />
iPhone“, wodurch Sie Gerätesteuerdaten und<br />
reine PCM-Audio-signale direkt vom Apple-<br />
Handy übertragen können. Dadurch entfällt<br />
die bisher benötigte iPod-Dockingstation.<br />
<strong>Netz</strong>werkspieler<br />
Dank DLNA-1.5- und Windows-7-Zertifizierung<br />
lassen sich im <strong>Netz</strong>werk hinterlegte Audiofiles<br />
an den Denon AVR-3311 weiterleiten.<br />
Dafür wird lediglich eine Ethernet-Verbindung<br />
zwischen beiden Systemen benötigt. Sowohl<br />
<strong>Netz</strong>werkfestplatten* als auch Computer<br />
mit vorinstalliertem UPnP-Streaming-Server*<br />
wurden im Test problemlos erkannt.<br />
Auf eine lückenlose Wiedergabefunktion<br />
(Gapless Playback) muss man zwar verzichten,<br />
dafür versteht sich der neue AV-Receiver<br />
mit allen gängigen komprimierten und unkomprimierten<br />
Musikdateien mit einer Auflösung<br />
bis zu 24 Bit/96 Kilohertz. Während<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 16<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft Test 45
die verlustfreien Wav-Dateien auch<br />
über das <strong>Netz</strong>werk ihr volles Klangpotential<br />
und Detailreichtum <strong>aus</strong>spielten,<br />
profitierten stark komprimierte Audiofiles<br />
von Denons Compressed Audio<br />
Restorer und klangen im Hochtonbereich<br />
durch<strong>aus</strong> aufgefrischt. Die<br />
Medienwiedergabevielfalt wird mit<br />
zahlreichen Onlineradiostationen, <strong>dem</strong><br />
Musikdienst Napster sowie der Internetfotodatenbank<br />
Flickr erweitert.<br />
Damit können Sie parallel zur Musikwiedergabe<br />
eine Diashow auf Ihrem<br />
Fernsehgerät wiedergeben. Lediglich<br />
auf Zone 2 und 3 sind die Onlinebilddatenbanken<br />
nicht übertragbar.<br />
Warmer Grundton<br />
Denon bleibt auch beim AV-Receiver<br />
3311 <strong>dem</strong> Prinzip der strikt getrennten<br />
Bauteile und kurzen Signalwege treu.<br />
So werden die Endstufen und der Analog-zu-Digital-Wandler<br />
von separaten<br />
<strong>Netz</strong>teilen versorgt und die Bauteile<br />
streng selektiert – damit macht der<br />
AVR-3311 selbst <strong>dem</strong> AVR-4310 Konkurrenz.<br />
Seine Klangstärke erhält der<br />
Receiver durch den 32-Bit-Digital-Signal-Prozessor<br />
(DSP) und die Jitter-<br />
Korrektur an den digitalen Eingängen.<br />
Bei reiner Stereomusikwiedergabe ist<br />
Die hohe Anzahl harmonischer Verzerrungen<br />
sorgt für den warmen Klang<br />
nach wie vor der Pure-Audio-Modus<br />
zu empfehlen. Vor allem experimentierfreudigen<br />
Anwendern können wir<br />
die DSP-basierten Hall- und Delay-<br />
Effekte nahelegen, mit denen man<br />
besonders auf perkussive Signale<br />
großen Einfluss nehmen kann. Im Hörtest<br />
konnte uns der warme Grundton<br />
überzeugen. Sowohl im Surroundals<br />
auch im Stereobetrieb punktet<br />
der Denon mit kräftigen Impulsen<br />
bei angenehm zurückhaltenden Mitten<br />
und Höhen. Der warme analoge<br />
Klangcharakter ist vor allem auf das<br />
hohe Verhältnis an harmonischen<br />
Verzerrungen zurückzuführen. Bewegungen<br />
durch den Raum waren dank<br />
der sehr guten Übersprechdämpfung<br />
(Crosstalk) jeder Zeit nachvollziehbar.<br />
Mit einem übersichtlich gestalteten Menü lässt sich der Denon AVR-3311 auch vom<br />
Computer <strong>aus</strong> bedienen<br />
An HDMI-Schnittstellen herrscht kein Mangel, dank Version 1.4 unterstützt der AVR-<br />
3311 3-D-Signale aktueller Blu-ray-Player<br />
Die Ubersprechdämpfung (Crosstalk) zwischen den einzelnen<br />
Kanälen ist für einen AV-Receiver sehr gut<br />
Mit 3-D-Unterstützung und hochwertiger Audiowiedergabe<br />
legt Denon die Messlatte für neue Mittelklassereceiver<br />
wieder ein Stück höher, und dies nicht nur im unmittelbaren<br />
Preisbereich.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Denon<br />
AVR-3311<br />
1 399 Euro<br />
434 × 171 × 381 mm<br />
12,2 kg<br />
www.denon.eu<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
Eingänge 6 2 2 2 1<br />
Ausgänge 2 1 – 1 1<br />
sonstige Anschlüsse<br />
Dock Control,<br />
Datenschnittstellen<br />
RS-232, 2 × USB<br />
Features<br />
AV-Receiver<br />
Klangregelung +<br />
Lautsprecher-Setup +<br />
Einmessautomatik +<br />
Audyssey DSX / Pro Logic IIz +/+<br />
LAN / WLAN +/–<br />
Onlineradio / Musikdienste +/+<br />
Streaming / DLNA +/+<br />
Streamingformate<br />
WAV, WMA, MP3, FLAC, AAC, Ogg Vorbis<br />
Messdaten<br />
Frequenzabweichung ohne EQ<br />
0,040 dB<br />
SNR bei –20 dB HDMI-Strecke<br />
83 dB<br />
SNR bei –20 dB Analogstrecke<br />
82 dB<br />
Übersprechen HDMI-Strecke<br />
–65 dB<br />
Übersprechen Analogstrecke<br />
–68 dB<br />
Mehrkanal<strong>aus</strong>gangsleistung<br />
190 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· <strong>Netz</strong>werkfähigkeit<br />
· Audioübertragung vom iPod per USB<br />
· Skalierung + Vollbildkonvertierung<br />
Nachteile · keine HDMI-Signale in Zone 2/3<br />
· Bild R<strong>aus</strong>chunterdrückung<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 18,5/25<br />
Videomessergebnisse 18/21<br />
Basswiedergabe 5/6<br />
Mittenwiedergabe 5/6<br />
Höhenwiedergabe 5/6<br />
Qualität Mehrkanalaufbereitung 5/6<br />
Wiedergabequalität 56,5/70<br />
Bedienung/Installation 28/32<br />
Ausstattung/Verarbeitung 51,5/58<br />
Gesamt<br />
136 von 160 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 85/100<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />
46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Der Klang der Bändchen<br />
Für die einen ist es der seidene Faden, an <strong>dem</strong> alles hängt, für uns ist es diesmal<br />
ein Bändchen <strong>aus</strong> einem elektrisch leitenden Werkstoff, das <strong>dem</strong> Klang zu höherer<br />
Auflösung verhelfen soll. Ein Konzept, drei Wege zur Lösung, mit welchem<br />
Vorteil?<br />
VON JENS VOIGT<br />
Ein weiteres Mal haben wir uns <strong>dem</strong> Thema<br />
Kompaktlautsprecher gewidmet, denn<br />
unserer Meinung nach ist noch zu wenig<br />
Aufklärungsarbeit um den wichtigsten<br />
Teil der Signalkette geleistet worden. In<br />
unserem neuen Vergleichstest haben wir<br />
für Sie eine eigene Liga von Lautsprechern<br />
auf den Prüfstand genommen.<br />
Verallgemeinert gesagt, lassen sich alle<br />
drei Kandidaten als Vertreter der Bändchenhochtöner<br />
bezeichnen, auch wenn<br />
jeder der Hersteller einen anderen konstruktiven<br />
Weg oder Zulieferer genommen<br />
hat. Das grundlegende Prinzip ist ähnlich<br />
und dadurch auch miteinander vergleichbar.<br />
Einen weiteren Punkt haben alle drei<br />
Mitbewerber gemeinsam: Da es sich nicht<br />
um Hochtöner mit Kalotten handelt, ist<br />
hier das sonst übliche Kolbenprinzip nicht<br />
vorhanden. Denn hier ist im Allgemeinen<br />
eine starke Abhängigkeit der Membrangeschwindigkeit<br />
und der dar<strong>aus</strong> resultierenden<br />
angeregten Luftgeschwindigkeit<br />
vorrangig. Die Hochtöner in den von uns<br />
getesteten Regallautsprechern sind bei der<br />
Übertragung der elektrischen Hochtonschwingungen<br />
in die Schwingungen der<br />
Luft weit<strong>aus</strong> effizienter.<br />
Von Profis betrachtet<br />
Ein geschätzter Entwickler in diesem Bereich<br />
sagte zu den sich dar<strong>aus</strong> ergebenden<br />
klanglichen Eigenschaften in einem Vortrag<br />
auf einer der vergangenen Tonmeistertagungen:<br />
„Entscheiden Sie sich, in welcher<br />
Reihe Sie beim Konzert sitzen möchten.“<br />
Eine interessante Ansage, die nicht zu<br />
Unrecht zum Nachdenken anregt. Eine<br />
schnellere ungebremste Übertragung –<br />
damit ist eine besonders getreue Wiedergabe<br />
mittlerer und hoher Töne anhand<br />
dieser Hochtöner gemeint – entspricht in<br />
einem übertragenen Sinne auch einem<br />
Näher-dran-Sein am klanglichen Geschehen,<br />
also am Instrument. Es liegt <strong>dem</strong>nach<br />
wirklich an Ihnen, wo Sie gern Platz nehmen<br />
beim „großen Konzert“. Machen Sie<br />
doch mal beim Händler Ihres Vertrauens<br />
einen Vergleichstest und entscheiden Sie<br />
selbst, ob Ihnen die größere Auswahl an<br />
klanglichen Informationen genehm ist.<br />
Oder ob ein zurückhaltender, weniger Ihre<br />
Aufmerksamkeit kitzelnder Klangeindruck,<br />
der mitunter auch seine Berechtigung hat,<br />
viel eher etwas für Sie ist. Wir testen,<br />
welcher der drei renommierten Mitbewerber<br />
mit seinem Gesamtkonzept in der<br />
2-Wege-Kompaktlautsprecherklasse am<br />
meisten überzeugen kann und wünschen<br />
Ihnen bei <strong>dem</strong> Lesen viel Vergnügen.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft <strong>TEST</strong> 47
Adam Audio Classic Compact Mk3<br />
„Profisound für zuh<strong>aus</strong>e“<br />
Vom Berliner Studioprofi Adam Audio haben<br />
wir den Lautsprecher Classic Compact<br />
Mk3 in das Testfeld aufgenommen, der mit<br />
einem Paarpreis von 2 000 Euro antritt. Das<br />
äußere Erscheinungsbild ist geprägt von abgeschrägten<br />
Kanten und gerundeten Ecken<br />
des mit Echtholzfurnier belegten Gehäuses.<br />
Dem Trend gemäß ist auch eine schwarze<br />
Klavierlackvariante erhältlich. Eine saubere<br />
Verarbeitung, in die passgenau der Tiefmitteltöner,<br />
der Hochtöner und die Reflexöffnung<br />
eingelassen sind, überzeugte im<br />
Test. Auch die Chassis zeigen sich makellos.<br />
Auf der Rückseite befindet sich eine verschraubte<br />
Metallplatte, die die Bi-Ampingfähigen,<br />
isolierten und massiven Anschlüsse<br />
trägt. Direkt hinter dieser Metallabdeckung<br />
befindet sich die Frequenzweiche der pact Mk3. Bei der Aktivvariante sitzt hinter<br />
Comder<br />
Abdeckung die Verstärkerelektronik.<br />
Eine Besonderheit ist der neue X-Art-Hochtöner,<br />
seine Membran besteht <strong>aus</strong> einer<br />
lamellenförmig gefalteten Folie. Die sich<br />
je nach anliegen<strong>dem</strong> Signal öffnenden<br />
und schließenden Lamellen setzen damit<br />
Luft in Bewegung – es entsteht Schall.<br />
Die wirksame Fläche dieser gefalteten Folie<br />
ist um ein Vielfaches größer, dynamikfähiger<br />
und belastbarer als ein üblicher<br />
Kalottenhochtöner.<br />
Spezialitäten<br />
Auch der 186 Millimeter (mm) große Tiefmitteltöner<br />
birgt Spezielles: Das Membranmaterial<br />
wird Hexacone genannt. Aufgebaut<br />
ist er <strong>aus</strong> einer Sandwich-Membran <strong>aus</strong><br />
Nomexwaben (den Bienenwaben entlehnt)<br />
mit einer beidseitigen Kevlarbeschichtung.<br />
Die klanglichen Vorteile liegen in einem<br />
sehr linearen Übertragungsverhalten und<br />
einer hohen Dämpfung von ungewünschten<br />
Partialschwingungen. Eine besonders<br />
getreue und nicht überzogene Reproduktion<br />
von Bässen und Tiefmitten ist das Ziel<br />
des Aufwandes. Da wird es auch völlig belanglos,<br />
dass der Antrieb konventionell erfolgt.<br />
Dafür scheint eine hohe Belastbarkeit<br />
möglich, denn eine Polkernöffnung sorgt<br />
für eine zusätzliche Schwingspulenbelüftung.<br />
Der Compact Mk3 ist nicht magnetisch<br />
abgeschirmt, was aber in Zeiten von<br />
neuen Bildschirmen nicht so tragisch ist.<br />
Im Programm von Adam Audio befinden<br />
sich alle Lautsprechervarianten, die für den<br />
Aufbau eines Surround-Sets nötig sind –<br />
und das mit einem gleichbleibenden Klangcharakter.<br />
Die akustischen Gehäuseeigenschaften<br />
sind tadellos: Wir konnten weder<br />
<strong>aus</strong>geprägte Gehäuseresonanzen noch<br />
schwingende Seitenwände feststellen. Im<br />
Inneren entdeckten wir neben der beein-<br />
Ein Blick in das Innere zeigt eine sehr gute<br />
Dämmung und den kraftvollen Antrieb des<br />
Tiefmitteltöners<br />
druckenden Dicke der Gehäusewände zusätzlich<br />
aufgebrachte Streben und fest angebrachtes<br />
Dämmmaterial.<br />
Wie klingt ein Platz in den ersten Reihen<br />
eines Konzertes? Für E-Gitarren wünschten<br />
wir uns etwas mehr Kraft im Sound, dafür<br />
klangen sie nie aufdringlich. Die gute<br />
Impulstreue macht mit Schlagzeug und<br />
Naturgeräuschen einen besonders hohen<br />
Eindruck, da die X-Art-Hochtöner eine<br />
wunderbare Ortung auf der Stereobasis<br />
erzielen. Bei unserer in Tests beliebten<br />
Sopranistin mit Orgelbegleitung war eine<br />
detailreiche und <strong>aus</strong>gezeichnete Artikulation<br />
der Singstimme ohne Schärfen in den<br />
S-Lauten und Konsonanten zu vernehmen.<br />
Dies gab ihr eine Leichtigkeit, mit der sie<br />
klar gezeichnet über <strong>dem</strong> druckvollen Orgelton<br />
schwebte. Das beeindruckte uns<br />
gen<strong>aus</strong>o wie das dynamische Spiel eines<br />
Steinway-Flügels, der mit hoher Grundtonstabilität<br />
und Obertonreichtum in jeder<br />
gespielten Lage überzeugte. Dieser Lautsprecher<br />
zeigt ein hohes Maß an Neutralität,<br />
das er bei der Reproduktion eines<br />
Cembalo-Präludiums zeigen konnte. Auch<br />
hier hörten wir Professionalität mit einer<br />
weder zu kühlen, sezierenden noch übertriebenen,<br />
warm färbenden, auf falsche<br />
Intimität bauenden Klangcharakteristik –<br />
wahrhaft ehrlich! So auch die Dramatik in<br />
der Wagner-Ouvertüre „Der fliegende Holländer“<br />
zu erfahren. Der feindynamische<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
Adam Audio Classic Compakt Mk3<br />
<strong>TEST</strong>SIEGER<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock: und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
+ +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Ein durchweg sauberer Frequenzgang ohne<br />
nennenswerte Abweichungen<br />
Detailreichtum spiegelte sich schon im hintergründigen<br />
Grummeln der Pauken und<br />
<strong>dem</strong> dezenten Streicherpizzicato wider.<br />
Gekrönt wurde das Ganze von den frischen<br />
Klangfarben der Streicher und <strong>dem</strong> heroisch-schmetternden<br />
Glanz der Bläser, die<br />
ohne Schärfen intonierten und damit für<br />
eine <strong>aus</strong>geglichene tonale Balance sorgten.<br />
Und das auf einer akustischen Bühne, die<br />
mit der perfekten Abbildung der räumlichen<br />
Dimensionen des Orchesters brillierte,<br />
der es nur ein wenig an der Grobdynamik<br />
eines Standlautsprechers fehlte.<br />
Ein Lautsprecher, der je<strong>dem</strong> klangvollen<br />
Anspruch gerecht erscheint!<br />
48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Swans M1 Monitor<br />
„Ein wahrhafter Monitor“<br />
Das amerikanisch-asiatische Unternehmen<br />
Swans stellt die verschiedensten Arten von<br />
Lautsprechermodellen her. Wir haben in unser<br />
Testfeld den Kompaktlautsprecher M1<br />
Monitor aufgenommen, der mit einem Paarpreis<br />
von 1 400 Euro zu Buche schlägt. Der<br />
erste Anblick ist sehr beeindruckend: Die<br />
Seitenwände bestehen <strong>aus</strong> massiver Kirsche,<br />
die an allen Ecken und Kanten sauber gerundet<br />
und verarbeitet sind. Aufsehen erregend<br />
ist die Frontgestaltung mit <strong>dem</strong> Hochtonmagnetostat<br />
und <strong>dem</strong> Tiefmitteltöner,<br />
dessen auffällige gelbe Membran die Blicke<br />
auf sich zieht. Auf den zweiten Blick erkennt<br />
man, dass die Front mit schwarzem Leder<br />
bespannt wurde, dahinter befindet sich,<br />
wie bei der Rückwand, ein Fasergemisch.<br />
Ebenjene Rückwand wird dominiert von der<br />
strömungsoptimierten Reflexöffnung und<br />
den sehr massiven Bi-Amping-fähigen Anschlussterminals,<br />
die für fast alle Anschlussarten<br />
geeignet sind. Nur mit Kabelschuhen<br />
könnte es Probleme geben, denn hier passen<br />
nur sehr große Modelle.<br />
Der Tiefmitteltöner, dessen Membran <strong>aus</strong><br />
einem Papier-Kevlarfaser-Gemisch besteht,<br />
profitiert von der guten Dämpfung von Papier<br />
und der Stabilität von Kevlar. Damit sind<br />
gute Bedingungen für die impulstreue und<br />
resonanzarme Wiedergabe geschaffen. Ergänzt<br />
werden die Qualitäten von einer langlebigen<br />
Gummisicke, die für einen größeren<br />
Hub <strong>aus</strong>gelegt erscheint. Die angegebene<br />
Größe von 153 mm bezieht sich auf den sehr<br />
stabilen Kunstofflautsprecherkorb, er gibt<br />
<strong>dem</strong> Chassis einen festen Sitz im Gehäuse.<br />
Genau betrachtet handelt es sich um einen<br />
120-mm-Tiefmitteltöner, der mit <strong>dem</strong> nahen<br />
Sitz zum Hochtöner einer Punktschallquelle<br />
angenähert ist. Der neodymgetriebene<br />
Hochtonmagnetostat besteht, verkürzt zusammengefasst,<br />
<strong>aus</strong> einer auf Kaptonfolie<br />
aufgebrachten Aluminiumleiterbahn, die von<br />
den Signalen der Musik durchflossen wird.<br />
Die dabei entstehenden Schwingungen werden<br />
als Schall durch die etwas eigenwillig<br />
geformte Schallöffnung <strong>aus</strong>gegeben. Diese<br />
hat einen großen Einfluss auf das Abstrahlverhalten<br />
und auch auf den Frequenzgang.<br />
Es ergibt sich eine geringere Bündelung der<br />
hohen Frequenzen in der horizontalen Ebene,<br />
wodurch sich das Rundstrahlverhalten<br />
sehr verbessert. In der vertikalen Ebene soll<br />
eine stärkere Bündelung entstehen, die in<br />
gewünschtem Maße erreicht wird. Damit<br />
werden die klanglichen Beeinflussungen im<br />
Zusammenspiel mit <strong>dem</strong> Tieftöner und den<br />
Gehäusereflexionen geringer gehalten. Die<br />
akustischen Eigenschaften des Gehäuses<br />
sind sehr gut. Wir konnten keinerlei <strong>aus</strong>geprägte<br />
Resonanzen oder gar schwingende<br />
Seitenwände feststellen. Verantwortlich da-<br />
für ist u. a. das massive Gehäusematerial mit<br />
der inneren Kantenverstrebung und <strong>dem</strong><br />
<strong>aus</strong>reichenden Dämmmaterial.<br />
Klanganalytiker<br />
Der klangliche Eindruck, den der Swans M1<br />
hinterlässt, ist geprägt von einer hervorragenden<br />
Auflösung der informationsreichen<br />
Mitten. Der nicht so fulminant <strong>aus</strong>fallende<br />
Tieftonbereich bietet damit nämlich kaum<br />
Maskierungseffekte in anderen Frequenzbereichen.<br />
Es ergibt sich auf der anderen Seite<br />
eine gebremste Dynamikfähigkeit bei Tiefmitten<br />
und Bass, doch dafür bietet sich ein<br />
straffer Klangeindruck in diesen Bereichen,<br />
den wir in verschiedenen orchestralen Werken<br />
wohlwollend wahrnahmen. Bei der Wiedergabe<br />
rockiger E-Gitarren fehlt dann aber<br />
ein kerniger und druckvoller Klangeindruck<br />
und bei Gesangsstimmen kann zuweilen die<br />
helle Darstellung von Konsonanten und S-<br />
Lauten etwas irritieren. Dafür ist der Hang<br />
zum Aufspüren von Intonationsschwächen<br />
wie für Monitore typisch <strong>aus</strong>geprägt.<br />
Nun sind dies keine Nachteile, denn die<br />
räumliche Auflösung erreicht im Bereich der<br />
mittleren Frequenzen ein Höchstmaß. Die<br />
Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ wurde<br />
in einer sehr gut erfassbaren Breite und<br />
Tiefe der akustischen Bühne dargestellt. Die<br />
tonale Balance zwischen den Streichern und<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
Swans M1 Monitor<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Im Inneren sieht man eine wirkungsvolle<br />
Dämmung, außen steht der magnetisch<br />
geschirmte Tiefmitteltöner<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rockund Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
++<br />
+ + +<br />
+ +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Bei Swans fallen die Tiefmitten und Bässe etwas<br />
ab. Leicht un<strong>aus</strong>geglichen in den Mitten<br />
den glanzvoll schmetternden Bläsern zeigte<br />
sich in einem erfreulichen Verhältnis. Auch<br />
die entfernt grummelnden Pauken waren in<br />
<strong>dem</strong> detailreichen und aufgeräumten Klangbild<br />
erfassbar. Naturtypische Geräusche,<br />
sei es eine Grille oder das Plätschern von<br />
Regentropfen, waren ebenfalls mit einem<br />
hellen Charakter versehen, der auch beim<br />
Klang eines Cembalos etwas den neutralen<br />
Anspruch minderte. Die Swans bewältigen<br />
hohe Lautstärken mit eingeschränktem<br />
Spektrum, sind aber für den kontemplativen<br />
Hörgenuss viel besser geeignet.<br />
<strong>TEST</strong> 49
Quadral Aurum Altan VIII<br />
„Solide und zuverlässig“<br />
Von <strong>dem</strong> bekannten Hannoveraner Hersteller<br />
Quadral haben wir den Aurum Altan<br />
VIII in den Test aufgenommen. Er ist in der<br />
Glanzlackversion für einen Paarpreis von<br />
1 400 Euro erhältlich und zeigt sich mit einer<br />
rundherum sauberen Verarbeitung: gerundete<br />
Ecken und Kanten bestimmen das Design.<br />
Die 2-Wege-Bassreflex-Konstruktion<br />
trägt ihre strömungsoptimierte Öffnung auf<br />
der Rückseite, gen<strong>aus</strong>o wie die anschlussfreudigen,<br />
isolierten und Bi-Amping-fähigen<br />
Lautsprecherterminals, an denen die Kabelschuhe<br />
beliebter Anbieter wie auch große<br />
Kabelquerschnitte ihren Anschluss finden.<br />
Die Vorderseite wird beherrscht vom Design<br />
des magnetostatischen Bändchenhochtöners,<br />
dessen gesteigerter Wirkungsgrad von<br />
der Kraft des Magnetfeldes der vier stabförmigen<br />
Neodymmagneten angetrieben<br />
wird. Eine sehr dünne und damit massearme<br />
Membran bildet das schallemittierende Element,<br />
wenn sie von einem elektrischen<br />
Strom im Pulse der Musik durchflossen und<br />
damit bewegt wird. Für die Übertragung des<br />
Tiefmittelton es sorgt ein 150-mm-Chassis,<br />
dessen Membran <strong>aus</strong> drei Leichtmetallen<br />
besteht. Aluminium, Titan und Magnesium<br />
wurden dazu vereint, um als sogenannte Altima-Membran<br />
ein sauberes Schwingungsverhalten<br />
zu erreichen. Dabei wird das Ausmaß<br />
unkontrollierbarer Teilschwingungen<br />
der Membran stark unterdrückt und die Eigenresonanz<br />
der Membran auf verschiedene<br />
Materialresonanzen verteilt, mit <strong>dem</strong> Ziel,<br />
Impulsfreudigkeit, Transparenz und Neutralität<br />
der Wiedergabe zu erreichen. Damit<br />
die Kraft des Neodymantriebes auch ohne<br />
unnötige Kompression umgesetzt werden<br />
kann, verfügt der Tiefmitteltöner über eine<br />
langlebige Gummisicke, die makellos in den<br />
massiven Lautsprecherkorb eingeklebt ist.<br />
So tadellos zeigt sich die gesamte Erscheinung<br />
der Chassis, gleichermaßen sieht es<br />
mit der Verarbeitung des Gehäuses <strong>aus</strong>. Die<br />
Lautsprecher sind sauber in seine Vorderseite<br />
eingelassen, wie auch die vier Öffnungen,<br />
die die Lautsprecherabdeckung aufnehmen.<br />
Ein akustisch resonanzarmes und stabiles<br />
Gehäuse bildet die Grundlage der Altan VIII.<br />
Es waren für uns keinerlei Schwingungen<br />
auf den Seitenwänden feststellbar, was für<br />
deren sehr große Materialstärke spricht. Um<br />
unerwünschte stehende Wellen zu bedämpfen,<br />
ist in das Innere Dämmmaterial eingebracht<br />
worden, und eine hochwertige Verkabelung<br />
sowie <strong>aus</strong>gesuchte Bauteile für die<br />
Frequenzweiche schaffen Vor<strong>aus</strong>setzungen,<br />
die sich hören lassen können.<br />
Ein warmer Grundklang bestimmt das Gesamtbild<br />
der Aurum. Es besteht kein Ansatz<br />
eines sezierenden Verhaltens. Was uns auffiel,<br />
war der besonders druckvolle Donner in<br />
unserem Gewitterregen-Klangbeispiel. Die<br />
Spritzigkeit der Regentropfen schien etwas<br />
zu den höchsten Frequenzen verschoben,<br />
doch der insgesamt warme Eindruck gab<br />
selbst <strong>dem</strong> Zirpen einer Grille einen angenehmen,<br />
nicht schrillen Klang. Auch dieser<br />
Lautsprecher ist Teil einer Serie, die sich sehr<br />
gut zum Surround-Set <strong>aus</strong>bauen lässt. Für<br />
moderne Musiksparten reproduziert der<br />
Altan VIII gleichfalls sehr interessante klangliche<br />
Ergebnisse: E-Gitarren wirkten nicht<br />
aufdringlich oder gar aggressiv.<br />
Saitenfreund<br />
Auch Nylonsaiten bekamen einen warmen,<br />
seidigen Grundklang, bei <strong>dem</strong> das Geräusch<br />
des Anzupfens nicht überzogen schien. Unsere<br />
Sopranistin mit Orgelbegleitung schien<br />
etwas tiefer im Raum abgebildet, als wir es<br />
bisher kannten, auch war ihre Artikulation<br />
der S-Laute auffälliger. Dafür bildete der<br />
druckvolle Orgelton ein stabiles Fundament.<br />
In weiteren Tests kam es zuweilen zu leichten<br />
Überbetonungen der Konsonanten in<br />
Sing- und Sprechstimme. Was auf der einen<br />
Seite zu begrüßen ist, kann an anderer Stelle<br />
fehlen. So wünschten wir uns manchen Bass<br />
und tiefmittigen Impuls etwas straffer in der<br />
Ausführung und auch einen Hauch mehr<br />
Effiziente innere Dämmung,<br />
audiophile Verkabelung<br />
und ein Tiefmitteltöner<br />
mit Neodymmagnet als<br />
Antrieb<br />
Präsenz in der Detailauflösung, dagegen<br />
war das Vermögen zur Reproduktion grober<br />
Dynamikstufen sehr gut. In der Ouvertüre<br />
„Der fliegende Holländer“ war die akustische<br />
Bühne des Orchesters in der Breite<br />
sehr gut gestaffelt, in der Tiefe wünschten<br />
wir uns ein wenig mehr Abbildungstreue.<br />
Dafür war die tonale Balance der dezent<br />
gedeckten Klangfarben der Streicher und<br />
Bläser ohne Tadel. Es bleibt zu erwähnen,<br />
dass ein durchgängig gleichmäßiger Klangcharakter<br />
zu erkennen ist, der nicht auf<br />
Effekthascherei abzielt.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der sonst sehr <strong>aus</strong>geglichene Frequenzgang ist<br />
in den Tiefmitten etwas welliger<br />
Quadral Aurum Altan VIII<br />
AUSGABE 2.2010<br />
50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Piega Premium 1<br />
„Viel Klang auf kleinstem Raum“<br />
Diese Ansicht zeigt die präzise Verarbeitung<br />
des Gehäuse<strong>aus</strong>schnittes für den geschirmten<br />
Tiefmitteltöner<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
Piege Premium 1<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Ein Schweizer Vertreter der Bändchen-Kultur<br />
ist der Lautsprecherhersteller Piega. Mit <strong>dem</strong><br />
Modell Premium 1, das zu einem Paarpreis<br />
von 1 700 Euro erhältlich ist, steht uns ein<br />
interessanter Kompaktlautsprecher zur Verfügung.<br />
Am auffälligsten ist sicherlich das<br />
Gehäuse, denn dieses besteht <strong>aus</strong> einer gebürsteten<br />
Aluminiumoberfläche, die aufwendig<br />
<strong>aus</strong> einem Aluminiumblock zum Strang<br />
gepresst wurde. Eine besondere Eigenschaft<br />
dieses Materials ist seine hohe Steifheit. Die<br />
in Schwarz oder Silber verfügbaren Ausführungen<br />
haben eine Gehäuseform mit antiparallelen<br />
Seitenwänden, damit der Klang<br />
nicht leidet. Das Design: Die Rundungen<br />
verlaufen sanft und die Öffnungen für die<br />
Lautsprecher haben sauber gefräste Kanten,<br />
gen<strong>aus</strong>o wie die wenigen Vertiefungen, die<br />
sich am Korpus befinden. Dieser 2-Wege-<br />
Bassreflex-Kompaktlautsprecher beherbergt<br />
auf seiner Rückseite zwei kleinere Reflexöffnungen<br />
und ein Gewinde mit Schraube<br />
für eine praktische Wandhalterung, falls Sie<br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Piega-Programm ein Surround-Set<br />
bauen möchten. Ebenfals hier befinden sich<br />
die griffigen wie anschlussfreudigen WBT-<br />
Lautsprecherterminals. Spikes sind nicht<br />
vorgesehen, dafür ist eine fein gelochte<br />
Abdeckung <strong>aus</strong> Metall zum Schutz der Lautsprecher<br />
unkompliziert und ohne sichtbare<br />
Halterungen zu befestigen. Auf der Vorderseite<br />
ist ein LDR-Hochtonbändchen (Linear<br />
Drive Ribbon) eingebaut, das sich in direkter<br />
Nachbarschaft zu <strong>dem</strong> MDS-Tiefmitteltöner<br />
(Maximum Displacement Suspension Sys-<br />
AUSGABE 2.2010<br />
tem) mit 130 mm Durchmesser befindet. Das<br />
Bändchen besteht <strong>aus</strong> einer hauchdünnen,<br />
massearmen Aluminiumfolie-Membran, deren<br />
Oberfläche eine Strukturprägung besitzt<br />
und diesem damit eine höhere Stabilität sowie<br />
Impulsfreudigkeit verleiht.<br />
Aufgehangene Folie<br />
Die Folie ist an vier Punkten aufgehängt und<br />
steht unter keinerlei mechanischer Spannung.<br />
Auch bei diesem System sorgt das<br />
Anlegen einer Signalspannung an der Folie<br />
für eine Schallerzeugung. Zum Antrieb<br />
wird ein Magnetfeld mit hocheffektivem<br />
Neodymium erzeugt. Das Ergebnis ist ein<br />
dynamisch und thermisch leistungsfähiges<br />
Hochtonsystem mit einer großen wirksamen<br />
Fläche. Der MDS-Tiefmitteltöner ist in seiner<br />
Technologie so <strong>aus</strong>gerichtet, dass er große,<br />
lineare Membranhübe bei tiefen Frequenzen<br />
erlaubt. Die sehr verwindungssteife Membran<br />
gestattet im Bereich der Wiedergabe,<br />
also den kritischen mittleren Frequenzen des<br />
Hörspektrums, eine möglichst neutrale Reproduktion.<br />
Die akustischen Eigenschaften<br />
des Gehäuses zeigten geringe Ansätze von<br />
Schwingungseffekten auf den Seitenwänden,<br />
die zwar nicht <strong>aus</strong>geprägt, aber bei<br />
Bass- und tiefmittigen Impulsen mechanisch<br />
spürbar waren. Der klangliche Eindruck ist<br />
geprägt von lebendiger Spielfreude, bei modernen<br />
Produktionen findet sich der Ansatz<br />
zu überzeugend-druckvollen Bässen und<br />
kernigen E-Gitarren. Stellvertretend für alle<br />
Instrumente empfanden wir die Wiedergabe<br />
Piega zeigt in den unteren Tiefmitten eine<br />
leichte Anhebung, die sich im Klang wiederfi<br />
n d e t<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
Heimkino:<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
von Cembalo und Flügel mit einem warmen<br />
Timbre belegt. Dieses zeigte sich im Fall der<br />
Wagner-Ouvertüre „Der fliegende Holländer“<br />
etwas zuungunsten der Streichergruppen<br />
gegenüber den Bläsern, da es zu einer<br />
leichten Ortungsunschärfe führte.<br />
Die dynamische Dramatik konnte sich erkennbar<br />
aufbauen und mit fast <strong>aus</strong>geglichener<br />
tonaler Balance sowie warmen Klangfarben<br />
gen<strong>aus</strong>o gefallen wie die Darstellung der Instrumentaldetails<br />
in der Feindynamik, ohne<br />
dabei sezierend zu sein. Breite und Tiefe der<br />
akustischen Bühne waren gut bis sehr gut<br />
zu erkennen. Ein beachtlicher Druck im Orgelton<br />
ließ unsere Sopranistin nicht ganz so<br />
frei schweben, da die Luftigkeit ihrer Artikulation<br />
zwischen gut bis sehr gut schwankte,<br />
da ihre Zeichnung im Klangbild zeitweise etwas<br />
diffus wirkte. S-Laute und Konsonanten<br />
hatten eine leicht stärkere Betonung und<br />
sorgten damit für eine sehr gute Verständlichkeit.<br />
Atmosphärische Geräusche konnten<br />
nicht völlig den Anspruch auf realistische<br />
Reproduktion erheben: Was der Grille einen<br />
körperlichen Ton gibt, färbt den Klang eines<br />
plätschernden Sommerregens. Diese kleinen<br />
Eigenheiten geben <strong>dem</strong> Lautsprecher Piega<br />
Premium 1 eigenen Charme sowie Esprit<br />
und erwecken das Interesse des Hörers.<br />
<strong>TEST</strong> 51
Fazit<br />
Unser Testfeld hat gezeigt, dass es in der<br />
Klasse der Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtöner<br />
keinen gibt, der einen echten<br />
Nachteil zeigt. Ganz klar an die Spitze<br />
abgesetzt hat sich der Classic Compact<br />
Mk3 von Adam Audio. Durchweg sehr gute<br />
Ergebnisse in Bezug auf die klanglichen Eigenschaften<br />
in Kombination mit einem<br />
konsequent umgesetzten konstruktiven<br />
Aufwand führten zum Prädikat „<strong>aus</strong>gezeichnet“.<br />
Eine <strong>aus</strong>geglichene Neutralität<br />
in Verbindung mit Transparenz und Impulsfreude<br />
bei der Wiedergabe, die sich in einem<br />
konturierten Bassbereich mit leichten Abstrichen<br />
in der Tiefe des Bassfundamentes<br />
zeigte, kennzeichnet den Adam. Trotz<strong>dem</strong><br />
kann er mit einem der <strong>aus</strong>geglichensten<br />
Verhältnisse zwischen Grob- und Feindynamik<br />
in Einheit mit einer realitätsnahen Abbildung<br />
der akustischen Bühne aufwarten.<br />
Mit ihm war im Testfeld eine der realsten<br />
Reproduktionen der wichtigen S-Laute<br />
und Konsonanten der menschlichen Stimme<br />
vorhanden. Eine schwere Disziplin. Den<br />
zweiten Platz teilen sich mit einem „Sehr<br />
gut“ der Quadral Aurum Altan VIII und der<br />
Piega Premium 1. Auch wenn diese beiden<br />
in den einzelnen Disziplinen abweichende<br />
Bewertungen erhielten, ist die Summe der<br />
Eindrücke auf gleichem Niveau. Beide eint<br />
eine unterschiedliche Interpretation der Gewichtung<br />
in der Hochtonwiedergabe, die<br />
sich an der Gesangsstimme messen lassen<br />
muss. Piega lag hier einen Hauch vor Quadral.<br />
Der Ausgleich ergab sich in der eindrucksvolleren<br />
Wiedergabe der räumlichen<br />
Tiefe und der Abbildung der Mittenfrequenzen<br />
bei Quadral. Dafür war bei Piega<br />
die Konturierung im Bass überzeugender<br />
als der Tiefgang desselben. Das geringere<br />
Gehäusevolumen verbunden mit <strong>dem</strong><br />
kleineren Tiefmittelton-Chassis konnte in<br />
grobdynamischen Attacken nicht gegen die<br />
mächtige Basis der Quadral-Speaker anstehen,<br />
der Ausgleich fand sich dann wieder in<br />
der Feindynamik.<br />
Auf <strong>dem</strong> dritten Platz mit <strong>dem</strong> Prädikat<br />
„gut“, ist der Swans M1 Monitor. Seine<br />
große Disziplin ist die schonungslose, detailreiche<br />
Wiedergabe der mittleren Frequenzen<br />
unseres Hörbereiches, gewürzt<br />
durch den Übertragungsbereich des Hochtöners.<br />
Obwohl der Tiefgang des Basses am<br />
geringsten <strong>aus</strong>fiel, waren Kontur und Informationen<br />
stets wahrnehmbar. Dies tat vor<br />
allem der exzessiven Abbildung der räumlichen<br />
Tiefe und Breite einer akustischen<br />
Bühne keinen Abbruch. Bei geringen Lautstärken<br />
waren alle Details verdeckungsfrei<br />
wahrnehmbar. Sie können in Instrumentalwerken<br />
und bei Gesang kleinste Intonationsschwächen<br />
erkennen oder einfach nur<br />
zuhören – es wird immer ein Vergnügen<br />
bleiben. Was den M1 nun von den anderen<br />
Bewerbern absetzt, ist die schon genannte<br />
geringere Bass<strong>aus</strong>beute und damit<br />
auch eine gebremste Grobdynamik, die in<br />
keinem Verhältnis zur sehr guten Feindynamik<br />
steht. Eine tendenziell helle Klangabstimmung<br />
führt mitunter zu einer stärkeren<br />
Betonung im Präsenzbereich und damit zu<br />
Überbetonungen.<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Adam Audio Piega Quadral Swans<br />
Modell Classic Compact Mk3 Premium 1 Aurum Altan VIII M1 Monitor<br />
Preis/Straßenpreis 2000 Euro/ – 1700 Euro/ – 1400 Euro/ – 1400 Euro/ –<br />
Information www.adam-audio.com www.piega.ch www.aurumspeakers.com www.swans-europe.eu<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 44 × 23 × 11 cm, 11 kg 31 × 19 × 21 cm, 7 kg 40,5 × 22,2 × 35,55 cm, 12,6 kg 33 × 21 × 27,6 cm, 8,6 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2<br />
Erhältliche Farben<br />
Walnuss, Kirsche, Klavierlackoptik, Aluminium Silber oder Schwarz versch. Echtholzfurniere, Hochglanz<br />
Schwarz<br />
eloxiert Schwarz od. Weiß/Wunsch-RAL-Farben<br />
Echtholz Kirsche<br />
Technische Daten<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Vorderseite<br />
Bassreflex mit zwei Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben 30 – 50000 Hz 40 – 50000 Hz 38 – 65000 Hz 53 – 40000 Hz +/– 3 dB<br />
Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 150 W 20 – 150 W 30 – 120 W 10 – 100 W<br />
Kennschalldruck nach Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
87 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
89 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
87 dB/87 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
86 dB/86,5 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
Vorteile<br />
· Impulstreuer, lebendiger Klang<br />
mit tonaler Ausgeglichenheit<br />
· sehr gut Gehäuse konstruktion<br />
· lebendiger Klang<br />
· straffe Basskonturen<br />
· sehr gute Feindynamik<br />
· warmer Grundklang mit Reserven<br />
für Dynamik<br />
· sehr gute räumlicher Wiedergabe<br />
· sehr gutes räumliches Auflösungsvermögen<br />
· Verarbeitung und Material<br />
Nachteile – · kein Bi-Amping/-wiring · leichte Präsenzüberbetonung · etwas schlanker Bassbereich<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 10/12 9,5/12 9/12 8/12<br />
Mittenwiedergabe 10/12 9/12 9,5/12 10,5/12<br />
Höhenwiedergabe 10/12 10/12 9,5/12 9,5/12<br />
Räumlichkeit 10,5/12 9,5/12 10/12 10,5/12<br />
Neutralität 11/12 9,5/12 9/12 9/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10/11 9/11 9/11 9,5/12<br />
Dynamikverhalten 9,5/11 9,5/11 9/11 7/9<br />
Wiedergabequalität 70/82 66/82 65/82 64/82<br />
Ausstattung 7/9 8/9 8/9 7/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 9/9 8/9 8/9 8/9<br />
Zwischenergebnis 86 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten<br />
Konstruktions – Materialeinsatz +4 +3 +4 +5<br />
Preis/Leistung gut gut sehr gut gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 90/100 Sehr gut 85/100 Sehr gut 85/100 Gut 84/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: <strong>aus</strong>gezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: <strong>aus</strong>reichend, 39–0: mangelhaft
Bilder: Kscope, Naxos, Sony Music, Warner Music, Universal Music<br />
Musik<br />
Es ist schon eine<br />
feine Sache, so ein<br />
komplett eingerichtetes<br />
Heimkino: die<br />
neuesten Filme auf<br />
Blu-ray in bester<br />
Bild- und Tonqualität<br />
zu H<strong>aus</strong>e ge-<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Redakteur nießen, mit bestem<br />
Surround-Sound<br />
und auf einem angenehm großen Display;<br />
womöglich gar per Beamer, um<br />
das Kinoerlebnis in den eigenen vier<br />
Wänden nahezu perfekt zu machen.<br />
Was man dabei nur allzu leicht vergisst:<br />
Mit diesem Equipment und den<br />
passenden Musik-Blu-rays lässt sich<br />
auch das einzigartige Erlebnis eines gelungenen<br />
Livekonzerts in bisher nicht<br />
gekannter Qualität reproduzieren.<br />
Moderne Audiocodecs wie DTS-HD<br />
Master Audio 5.1 (der sich inzwischen<br />
schon beinahe als hochwertiger Standard<br />
für Musikproduktionen auf Bluray<br />
eingebürgert hat) bescheren einem<br />
dabei ein hautnahes und unmittelbares<br />
Hörerlebnis, versetzen einen beispielsweise<br />
mitten in den Zuschauerraum<br />
eines gediegenen Konzerth<strong>aus</strong>es.<br />
CD-Tipp des Monats:<br />
Anathema – We‘re Here<br />
Bec<strong>aus</strong>e We‘re Here<br />
Beinahe endlos<br />
lange sieben Jahre<br />
haben sich die<br />
Liverpooler Jungs<br />
um die Gebrüder<br />
Cavanagh Zeit gelassen,<br />
um die schmachtende Progressive-Rock-Gemeinde<br />
mit ihrem nächsten<br />
Output zu beglücken. Das Warten<br />
hat sich definitiv gelohnt, allein Track<br />
Nummer drei (das wunderbar-schwebende<br />
„Dreaming Light“) wäre schon<br />
den Kauf des ganzen Albums wert.<br />
Ein Abend mit der Streisand<br />
Barbra Streisand kehrt zurück zu ihren Wurzeln<br />
und lädt ein zu einem exklusiven Konzert<br />
Samt in der Stimme<br />
Michael Bublé wandelt auf Sinatras Spuren und verhilft<br />
<strong>dem</strong> Swing zu einer ungeahnten Renaissance<br />
Die größte Band der Welt<br />
U2 sind zurück – und zwar mit einer gigantischen<br />
Bühnenshow, die alle Erwartungen übertrifft<br />
Herbert von Karajan –<br />
Memorial Concert<br />
Anne-Sophie Mutter und Seiji Ozawa<br />
erinnern an Meisterdirigenten<br />
Musik 53
Barbra Streisand – One Night Only<br />
Barbra Streisand – ein Name, der seit mittlerweile<br />
über 50 Jahren für sch<strong>aus</strong>pielerische<br />
und musikalische Unterhaltung auf<br />
höchstem Niveau steht. Über 70 Millionen<br />
Alben hat sie in ihrer beispiellosen Karriere<br />
allein in den USA verkauft, über 140 Millionen<br />
weltweit. In den letzten fünf Jahrzehnten<br />
ist ihr das Kunststück gelungen,<br />
mit jeweils mindestens einem Album pro<br />
Dekade die Spitzenposition der amerikanischen<br />
Billboard-Charts zu erobern. Nur<br />
live, auf der großen Bühne, ist es etwas ruhiger<br />
um sie geworden. Umso bemerkenswerter<br />
also ihr Konzert im September des<br />
vergangenen Jahres, das man nun auf einer<br />
gelungenen Blu-ray auch im eigenen Heimkino<br />
genießen kann. 123 <strong>aus</strong>gewählte Fans<br />
und langjährige Freunde hatten das Privileg,<br />
bei dieser einmaligen Sondervorstellung im<br />
New Yorker Club Village Vanguard dabei zu<br />
sein, in <strong>dem</strong> Streisand Anfang der 1960er<br />
Jahre einen ihrer ersten Auftritte als Support<br />
für einen gewissen Miles Davis hatte.<br />
Darunter auch einige überglückliche Ticket-<br />
Lotterie-Gewinner <strong>aus</strong> der ganzen Welt, die<br />
sich plötzlich von Größen <strong>aus</strong> Politik und<br />
Showbusiness nur so umzingelt sahen. In<br />
den zahlreichen Aufnahmen des Publikums,<br />
die sich leider zu oft und in exakt den gleichen<br />
Einstellungen wiederholen und auch<br />
bildtechnisch nicht richtig überzeugen, kann<br />
man unter anderem den kompletten Clinton-Clan<br />
<strong>aus</strong>machen, Sch<strong>aus</strong>pielerin Nicole<br />
Kidman entdecken oder „Sex And The City“-<br />
Star Sarah Jessica Parker dabei beobachten,<br />
wie sie sich völlig in der Performance eines<br />
ihrer ganz großen Idole verliert.<br />
Ms Streisand wickelt ihr Publikum von der<br />
ersten Sekunde an um den kleinen Finger:<br />
Meist im Sitzen fühlt sie sich sichtlich wohl<br />
auf der kleinen Bühne und in der intimen,<br />
vollgepackten Atmosphäre des Klubs, erzählt<br />
in entspanntem, manchmal etwas<br />
nostalgischem Ton vor je<strong>dem</strong> Song eine<br />
passende Anekdote.<br />
Das sind wunderbare<br />
Reminiszenzen einer<br />
großen Karriere, ohne<br />
dass sie sich zu wichtig<br />
nehmen oder die Augen<br />
davor verschließen<br />
würde, dass ihre<br />
ganz großen Glanzzeiten<br />
(auch stimmlich gesehen) eher in der<br />
Vergangenheit liegen. Mit ihrem typischen<br />
Silberblick intoniert sie solche unsterblichen<br />
Klassiker wie „In The Wee Small Ours Of<br />
The Morning“ oder „My Funny Valentine“,<br />
verleiht ihnen mühelos Eleganz und zeitlose<br />
Schönheit, als wäre es das Leichteste auf<br />
der Welt. Im Laufe des Abends präsentiert<br />
sie auch einen Großteil der Songs ihres aktuellen<br />
Albums „Love Is The Answer“, für<br />
das sie sich mit der kanadischen Female-<br />
Vocal-Jazz-Institution Diana Krall zusammengetan<br />
hat, und verzaubert ihr andächtig<br />
l<strong>aus</strong>chendes Publikum mit jeder neuen<br />
Nummer und jeder neuen Geschichte <strong>aus</strong><br />
ihrem bewegten Musikerleben ein Stückchen<br />
mehr.<br />
Um das Konzert in der bestmöglichen und<br />
authentischsten Soundvariante zu erleben,<br />
sollte man unbedingt zur PCM-Spur greifen –<br />
die eigentlich recht gelungene Raumklang-<br />
Alternative in Dolby True HD erlaubt sich<br />
leider einen im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„unverständlichen“ Lapsus bei den (<strong>aus</strong>gedehnten)<br />
gesprochenen Parts, die wirklich<br />
viel zu leise abgemischt sind. Die verlustfreie<br />
Puls-Code-Modulation wirkt dagegen<br />
sehr präsent und unverfälscht, lediglich an<br />
einigen Stellen fragt man sich, wo bei der<br />
kleinen Location eigentlich der ganze Hall<br />
herkommen soll. Bei den Extras findet sich<br />
ein kurzer Rückblick auf die bewegte Geschichte<br />
des legendären „Village Vanguard“,<br />
Lorraine Gordon, Besitzerin und Chefin des<br />
Clubs, erzählt so manch pikante Anekdote<br />
<strong>aus</strong> über 50 Jahren Jazzgeschichte. Deutsche<br />
Untertitel sind hier wie beim gesamten Konzert<br />
inklusive. Das Menü der Disc ist liebevoll<br />
gestaltet und auch während des Auftritts<br />
unterstreichen kleine Details wie die Einbindung<br />
der Partituren als Hinweis auf den<br />
nächsten Song den guten Gesamteindruck.<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Sony Music<br />
Genre Jazz<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />
Ton Dolby True HD, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Michael Bublé – Caught In The Act<br />
Noch nicht einmal 35 Jahre jung und die<br />
Welt des Swing liegt ihm bereits zu Füßen:<br />
Der Kanadier Michael Bublé hat einfach alles,<br />
was man braucht, um auf der großen<br />
Showbühne zu bestehen – das Aussehen,<br />
die Stimme, das Zeug zum Entertainer, alles<br />
reichlich vorhanden. Die Parallelen zum<br />
großen Frank Sinatra liegen bei seinem Repertoire<br />
und der Klangfarbe seines Gesangs<br />
natürlich auf der Hand. Doch Bublé schafft<br />
es seit Beginn seiner<br />
Karriere, ein etwas<br />
anderes Publikum, abseits<br />
der ganz traditionellen<br />
Standards, für<br />
seine Musik zu gewinnen,<br />
was vor allem am<br />
doch recht deutlichen<br />
Pop-Einfluss seiner<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Warner Music<br />
Genre Swing/Jazz<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Alben liegen dürfte. Und damit umgeht er<br />
auch geschickt den direkten Vergleich mit<br />
der Legende des Swing, den er bei aller<br />
Liebe und allen Vorschusslorbeeren doch<br />
nur verlieren könnte. Dass es aber allemal<br />
für einen spektakulären Abend im Wiltern<br />
Theatre in Los Angeles reicht, davon kann<br />
man sich auf seiner neuesten Live-Blu-ray<br />
„Caught In The Act“ selbst ein Bild machen.<br />
Die Setlist ist schlichtweg sensationell,<br />
ein Klassiker jagt den nächsten („I‘ve<br />
Got You Under My Skin“, „Sway“, „Come<br />
Fly With Me“) und tolle Bublé-Eigenkompositionen<br />
(zum Beispiel der Welthit „Home“)<br />
sorgen immer wieder für Gänsehaut. Charismatische<br />
Überraschungsgäste wie Laura<br />
P<strong>aus</strong>ini (mit der er das hinreißende Duett<br />
„You‘ll Never Find Another Love Like Mine“<br />
anstimmt) oder Chris Botti an der Trompete<br />
lassen das Publikum regelmäßig in Begeisterungsstürme<br />
<strong>aus</strong>brechen. Der Fokus der<br />
Abmischung liegt natürlich ganz klar auf<br />
Michael Bublés samtweicher Stimme, doch<br />
auch seine gut aufgelegte Big Band kommt<br />
nicht zu kurz und weiß besonders mit wuchtigen,<br />
in Mark und Bein gehenden Bässen<br />
zu gefallen. Das Bild ist leicht überdurchschnittlich<br />
und transportiert die edlen Bilder<br />
der tollen Location ohne größere Mängel.<br />
Chickenfoot – Get Your Buzz On Live<br />
Schon merkwürdig, wie eine Band mit <strong>dem</strong><br />
ungewöhnlichen Namen „Chickenfoot“ nur<br />
so erfolgreich sein kann. Doch die Mitglieder<br />
der Supergroup haben es einfach drauf. Da<br />
wären Ex-Van-Halen-Sänger Sammy Hagar<br />
und Bassist Michael Anthony, der legendäre<br />
Gitarrensolist Joe Satriani und zuletzt noch<br />
Red-Hot-Chilli-Peppers-Schlagzeuger Chad<br />
Smith. Der wilde „Hahnenhaufen“ bedient<br />
sich <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> breit gefächerten Fundus des<br />
Rock. Viele Klänge<br />
erinnern an zeitlose<br />
Klassiker, die so manchen<br />
hartgesottenen<br />
Rocker erfreuen werden.<br />
Gerade Songs<br />
wie „My Kinda Girl“<br />
oder „Get It Up“ mutieren<br />
zum Ohrwurm,<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Edel Music<br />
Genre Rock<br />
Preis<br />
23 Euro<br />
Bild MPEG-2, 1 .85: 1<br />
Ton DTS-HD MA 7.1, DD 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
was vor allem Satrianis genialen Soloeinlagen<br />
zu verdanken ist. Einen furiosen Abschluss<br />
legt die Band mit einer gelungenen<br />
Interpretation von „My Generation“ hin.<br />
Der stimmliche Beitrag von Hagar jedoch ist<br />
etwas enttäuschend, mühevoll krächzt er<br />
in das Mikro und das Alter des ranghöchsten<br />
Hahns ist deutlich spürbar. Mit seinen<br />
vergangenen spektakulären Auftritten bei<br />
Van Halen ist diese Leistung nicht mehr vergleichbar.<br />
Dafür überzeugt der dynamische<br />
und energiereiche 7.1-Sound durch seine<br />
sehr gute Räumlichkeit. Während Hagars<br />
Stimme auf die Front abgemischt ist, wird<br />
Satrianis Gitarrenspiel auf alle Boxen verteilt.<br />
Auch das Schlagzeug ist deutlich von<br />
den anderen Instrumenten differenziert<br />
und von links vorne ortbar. Das Bildmaterial<br />
zeichnet sich durch eine gute Qualität<br />
<strong>aus</strong>, obwohl es nur im technisch überholten<br />
MPEG-2-Format vorliegt. Selbst kleinste<br />
Details, wie z. B. die Schweißperlen auf<br />
der Stirn der Bandmitglieder, sind zu sehen.<br />
Wirklich beeindruckend ist der Schwarzwert,<br />
der in jeder Sequenz optimal eingestellt<br />
ist. Als Extra gibt es eine 50-minütige<br />
Dokumentation über die Tour der Band.<br />
Leider liegt diese nur im Originalton vor und<br />
Untertitel sind nicht anwählbar.<br />
Anzahl der Blu-ray Discs Musik 55
Herbert von Karajan – Memorial Concert<br />
Herbert von Karajan gilt als eine der bedeutendsten<br />
Musikerpersönlichkeiten des 20.<br />
Jahrhunderts. Das Lebenswerk des 1989<br />
verstorbenen Meisterdirigenten wurde<br />
2008 wieder einmal in Form eines Konzerts<br />
der Berliner Philharmoniker gefeiert. Jene<br />
Gedenkkonzerte für Karajan finden schon<br />
seit Längerem statt. Diesmal wohnten der<br />
Veranstaltung in Wien jedoch zwei enge<br />
Freunde des Ausnahmemusikers bei – Seiji<br />
Ozawa dirigierte das<br />
Konzert und Karajans<br />
Schützling sowie Geigenvirtuosin<br />
Anne-<br />
Sophie Mutter glänzte<br />
als Solistin. Beethoven,<br />
Bach sowie die<br />
„Pathétique“ von<br />
Tschaikowsky standen<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Naxos<br />
Genre Klassik<br />
Preis<br />
30 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
auf <strong>dem</strong> Programm. Das Bild der Blu-ray ist<br />
recht flach und vor Farbverschiebungen nicht<br />
gefeit. Der Detailgrad ist allerdings hoch, in<br />
einigen Nahaufnahmen kann man sogar<br />
die Maserungen auf Anne-Sophie Mutters<br />
Geige erkennen. Die verlustfreie PCM-Tonspur<br />
erreicht in Bezug auf die Signalortung<br />
und den klanglichen Detailreichtum fast<br />
Referenzwerte. Das Streicherensemble ist<br />
sowohl im Stereomix als auch auf der 5.1-<br />
Tonspur in Raumtiefe und -breite differenzierbar.<br />
Das Zusammenspiel der Berliner<br />
Philharmoniker wirkt über<strong>aus</strong> homogen,<br />
ohne jemals matschig zu klingen. Durch die<br />
grandiose Tonqualität ist jedes Instrument<br />
klanglich in seiner gesamten Frequenzbreite<br />
zu definieren, selbst kleinste instrumentalcharakteristische<br />
Unsauberkeiten können<br />
wahrgenommen werden. Den Höhepunkt<br />
bildet der Klang der Sologeige. Selten wurde<br />
ein einzelnes Instrument in all seinen Facetten<br />
und Frequenzen aufgenommen und<br />
tontechnisch so perfekt in den Gesamtmix<br />
eingebettet. Die 5.1-Spur ist in Sachen<br />
Räumlichkeit nahezu perfekt abgestimmt:<br />
Die hinteren Boxen werden durch Raumantwort<br />
sowie Appl<strong>aus</strong> angesprochen, sodass<br />
der Zuschauer das Gefühl hat, mitten in den<br />
Rängen zu sitzen.<br />
U2 – 360 Degrees At The Rose Bowl<br />
Von bösen Rockbuben kann man bei U2<br />
mit Sicherheit nicht sprechen. Viel eher<br />
noch sind die vier Iren das genaue Gegenteil,<br />
die gute Seite des Rock, gekommen,<br />
um der Menschheit ins (schlechte) Gewissen<br />
zu singen. Die zweifellos politisch korrekteste<br />
Rockband der Welt kaufte für ihre<br />
„360 Degrees“-Tour sogar CO2-Zertifikate,<br />
damit die hohe Treibh<strong>aus</strong>belastung des<br />
gigantischen Projekts <strong>aus</strong>geglichen wird.<br />
Dabei ist „gigantisch“ fast noch eine Untertreibung:<br />
Die Bühnenkonstruktion – ein<br />
riesiges, raumschiffartiges<br />
Gestell in der<br />
Optik einer Roboterkralle<br />
– ist mal eben<br />
die größte der Welt.<br />
Dank dieser können<br />
die Zuschauer um die<br />
Band herum stehen,<br />
eine Vision Bonos, die<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Music<br />
Genre Rock<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1 .33: 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, DD 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
der Tournee ihren Namen gab. Und weil das<br />
Stadionspektakel 2009 so erfolgreich war,<br />
wurde „360 Degrees“ kurzerhand um ein<br />
Jahr verlängert – die Tour dauert also noch<br />
heute an. Die vorliegende Blu-ray ist ein<br />
Mitschnitt des Konzerts in Pasadena, Kalifornien,<br />
aber eigentlich ist sie noch einiges<br />
mehr. Nach <strong>dem</strong> Einlegen der Scheibe wird<br />
man zunächst von einer kleinen Rahmenhandlung<br />
empfangen, um sich dann direkt<br />
in den Rose Bowl katapultieren zu lassen.<br />
Von der ersten Sekunde an ist man dann<br />
dank genialer Soundräumlichkeit mitten im<br />
Geschehen, die anfänglichen rockigen Titel<br />
werden mit sehr schnellen Schnitten visualisiert,<br />
sodass man zunächst meinen könnte,<br />
statt eines Livekonzerts einen James-Bond-<br />
Film zu sehen. Dass der Kontrast leicht<br />
übersteuert ist und die Farben Rot und<br />
Blau stark dominieren, verdichtet die Outof-this-World-Atmosphäre,<br />
wird aber letztlich<br />
nicht jedermanns Sache sein. Dennoch<br />
herrscht schnell das Gefühl vor, hier etwas<br />
Rasant-Außerirdischem beizuwohnen. Zur<br />
Ruhe kommt man dann erst wieder bei den<br />
langsameren Songs, von denen das wunderschöne<br />
„Stuck In A Moment“ den Anfang<br />
bildet. Nach <strong>dem</strong> zweistündigen Trip<br />
kann man sich zum Glück noch mit einer<br />
Fülle an Extras befassen, um langsam wieder<br />
herunterzukommen.<br />
56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
Audiomesswerte<br />
In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audioqualitäten im Vordergrund.<br />
Dazu gehören neben <strong>aus</strong>giebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />
und Vergleichbarkeit zulassen.<br />
Audiofrequenzgang<br />
Der Audiofrequenzgang wird entweder an den<br />
analogen Line-Ausgängen oder an den Lautsprecher<strong>aus</strong>gängen<br />
eines Verstärkers über einen angeschlossenen<br />
Lastwiderstand erfasst.<br />
Der Kennschalldruck<br />
Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />
ein Lautsprecher in einem Meter<br />
Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />
unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />
Lautsprecherimpedanz entsprechen. Dem Lautsprecher<br />
wird ein bandbegrenztes rosa R<strong>aus</strong>chen<br />
zugeführt, bis an den Anschlüssen eines z. B. Vier-<br />
Ohm-Lautsprechers zwei Volt (effektiv) erreicht<br />
sind. Daraufhin wird der Schalldruck ermittelt.<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Zu <strong>dem</strong> eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />
Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese können<br />
geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />
(unharmonisch) sein. Sie prägen den Klang.<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
85 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Lautsprecherfrequenzgang<br />
Er wird in einer Entfernung von einem Meter zu<br />
<strong>dem</strong> Lautsprecher gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />
ob es Abweichungen im Übertragungsverhalten<br />
gibt. Diese sind in den meisten Fällen hörbar.<br />
Harmonische Verzerrungen<br />
Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />
Verhältnis die harmonischen Verzerrungen zu <strong>dem</strong><br />
eingespeisten Audiosignal entstehen. Verantwortlich<br />
für die Entstehung sind verschiedene Bauteile.<br />
Übersprechen (Crosstalk)<br />
Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />
Pegel ein Audiokanal in den benachbarten Kanal<br />
überspricht. Je höher die Trennung zwischen den<br />
Kanälen ist, desto besser die Audioperformance.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
Das Testlabor des Auerbach Verlages<br />
Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien<br />
nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anforderungen<br />
nach AQAP 110 und 150. Neben <strong>aus</strong>führlichen<br />
Vergleichstests wird jedes Gerät mit umfangreichen Messungen<br />
auf Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und Fernsehsignale<br />
kommt der SFU von Rohde & Schwarz zum Einsatz.<br />
Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C sowie DVB-H<br />
ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />
und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der UPV. Mit ihm<br />
messen die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren,<br />
Leistungen und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />
AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom<br />
Videomessgerät VSA. Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop,<br />
Oszilloskop und Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />
wir mit Messgeräten der Firmen Astro und Audio Precision<br />
durch. Bild- wie auch Tondaten können so verlustfrei analysiert<br />
werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />
auf das zertifi zierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />
Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte<br />
und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und<br />
Projektoren. Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm<br />
kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur<br />
gemessen. Somit stellen die Tester sicher, dass jeder<br />
Fernseher oder Projektor vor den Messungen die gleichen<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen erfüllt und den Videonormen entspricht.<br />
Camcorder testen wir mittels Imatest-Software und zertifi -<br />
zierter Testcharts unter genormten Lichtbedingungen. Die<br />
verständliche Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns<br />
oberste Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick<br />
für das Wesentliche.<br />
Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages<br />
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Test 57
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Leipzig<br />
Heimkino Klohs<br />
Engertstr. 8 HH<br />
04177 Leipzig<br />
Telefon: (0341) 9405077<br />
Fax: (0341) 9405017<br />
UNI-HIFI Vertriebs GmbH<br />
Goldschmidtstr. 14<br />
04103 Leipzig<br />
Telefon: (0341) 9605050<br />
Fax (0341) 9605060<br />
E-Mail: uni-hifi.leipzig@t-online.de<br />
PLZ 1<br />
Berlin<br />
Megascreen HDTV<br />
Ritterfelddamm 169<br />
14089 Berlin<br />
Telefon: (030) 36433030<br />
Fax (030) 36433050<br />
E-Mail: megascreenhome@aol.com<br />
PLZ 2<br />
Delingsdorf<br />
Happy Cinema<br />
Wiesengrund 1<br />
22941 Delingsdorf<br />
Telefon: (04532) 2679293<br />
Oldenburg<br />
Telepoint<br />
Posthalterweg 2c<br />
26129 Oldenburg<br />
Telefon: (0441) 970990<br />
Fax (0441) 97099101<br />
E-Mail: telepoint.oldenburg@telepoint.de<br />
Leer<br />
Telepoint<br />
Nüttermoorer Str. 2<br />
26789 Leer<br />
Telefon: (0491) 925660<br />
Fax: (0491) 9256668<br />
E-Mail: telepoint.leer@telepoint.de<br />
PLZ 3<br />
Hannover<br />
Art & Voice Medien GmbH<br />
Heimkinosysteme<br />
Davenstedter Str./Bauweg 5<br />
30453 Hannover<br />
Telefon: (0511) 441046<br />
Fax: (0511) 441018<br />
BEStELLFOrmULAr<br />
PLZ 4<br />
Dormagen<br />
die nadel – HiFi-Zubehör OHG<br />
Kielerstr. 18<br />
41540 Dormagen<br />
Telefon: (02133) 210433<br />
Fax: (02133) 210435<br />
URL: www.dienadel.de<br />
E-Mail: info@dienadel.de<br />
Emsdetten<br />
Beamershop24.net<br />
Gutenbergstr. 2<br />
48282 Emsdetten<br />
Telefon: (02572) 9239120<br />
Fax: (02572) 9239112<br />
URL: www.beamershop24.net<br />
E-Mail: info@beamershop24.net<br />
Essen<br />
Borowski GmbH<br />
Antennen- und Elektrotechnik<br />
Weidkamp 178<br />
45356 Essen<br />
Telefon: (0201) 1852780<br />
Fax: (0201) 18527849<br />
URL: www.borowski.de<br />
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Bezahlung:<br />
Formular <strong>aus</strong>schneiden,<br />
<strong>aus</strong>füllen und einsenden an:<br />
Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20<br />
04229 Leipzig<br />
oder schnell per Fax<br />
(03 41) 1 49 55-11<br />
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Datum/Ihre Unterschrift<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift<br />
* Der Eintrag verlängert sich automatisch, zu den dann gültigen Konditionen wenn nicht per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.<br />
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58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
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Gelsenkirchen<br />
Hitseller.de GmbH<br />
Hochkampstr. 68 D<br />
45881 Gelsenkirchen<br />
Telefon: (0209) 15 780929<br />
Fax: (0209) 1 5780939<br />
URL: www.hitseller.de<br />
E-Mail: info@hitseller.de<br />
Herne<br />
Heimkino Aktuell<br />
Hülsstr. 9<br />
44625 Herne<br />
Telefon: (02325) 94 0049<br />
Fax: (02325) 94 0053<br />
URL: www.HDTVision.de<br />
E-Mail: info@heimkinoaktuell.de<br />
PLZ 5<br />
Köln<br />
Euphonia GmbH<br />
An Groß St. Martin 5<br />
50667 Köln<br />
Telefon: (0221) 9 257020<br />
PLZ 6<br />
Offenbach<br />
Hifi im Hinterhof GmbH<br />
Geleitstr. 50<br />
63067 Offenbach<br />
Telefon: (069) 88 8609<br />
PLZ 7<br />
Gemmrigheim<br />
Scottys – Beamer<br />
Hauptstr. 49<br />
74376 Gemmrigheim<br />
Telefon: (07143) 84 1401<br />
Fax: (07143) 84 1400<br />
E-Mail: info@scottys-beamer.de<br />
PLZ 8<br />
München<br />
HiFi Concept<br />
Wörthstr. 45<br />
81667 München<br />
Telefon: (089) 4 470774<br />
Fax: (089) 4 487718<br />
URL: www.hificoncept.de<br />
E-Mail: info@hifi-concept.com<br />
PLZ 9<br />
Siegburg<br />
HiFi Liebl<br />
Anzenbichelstr. 66<br />
93354 Siegburg<br />
Telefon: (09444) 98 1782<br />
Fax: (09444) 97 5845<br />
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94<br />
19/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
19/19/50<br />
Sehr gut<br />
88<br />
19/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
20/18/54<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
20/16/53<br />
Sehr gut<br />
89<br />
51,5/28/56,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
19/16/54<br />
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offenen Hochtonbereich.<br />
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20/18/56<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
9/10/65<br />
Gut<br />
84<br />
10/10/73<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
10/10/69<br />
Sehr gut<br />
80<br />
10/10/66<br />
Sehr gut<br />
86<br />
10/9/71<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
10/10/64<br />
Gut<br />
84<br />
7/9/70<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
8/8/66<br />
Sehr gut<br />
85<br />
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Sehr gut<br />
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Gut<br />
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Referenzklasse<br />
97<br />
20/18/59<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
20/13/58<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
19/16/56<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
20/20/56<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
57/30/74<br />
Sehr gut<br />
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Ausgezeichnete<br />
Klangqualität und<br />
hervorragende<br />
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Audioperformance<br />
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einer sehr guten<br />
Bedienbarkeit.<br />
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ist mehr zu erwarten,<br />
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Funktionsumfang dank<br />
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37/26/81<br />
Sehr gut<br />
85<br />
39/20/90,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
33/26/64<br />
Gut<br />
83<br />
33/26/72,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
28,5/23,5/63<br />
Gut<br />
74<br />
19/16/56<br />
Befriedigend<br />
69<br />
Test 61
VORSCHAU<br />
Ein Wort zum Schluss<br />
Das Team der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> besteht <strong>aus</strong> echten Musik- und Technikbegeisterten<br />
und daher möchten wir Ihnen an dieser Stelle unsere persönlichen Empfehlungen<br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Testfeld der vorliegenden Ausgabe vorstellen. In Verbindung mit einer<br />
Logitech Squeezebox Touch, erhält Ihre bestehende Stereoanlage den Zugang zu<br />
allen Audio-<strong>Netz</strong>werkdiensten. So entsteht in einem überschaubaren Preisrahmen<br />
eine interessante Einstiegs- oder Zweitlösung mit klanglichen Qualitäten. Weit<strong>aus</strong><br />
edler und klanggewaltiger zeigt sich ein Audio-<strong>Netz</strong>werkplayer, wie der T+A<br />
Pulsar MP 1260 R ihn darstellt. Er gehört an einen adäquaten Verstärker und Lautsprecher,<br />
um die Aufmerksamkeit zu erhalten, die seine steuerbaren Qualitäten<br />
verdienen. Die <strong>Netz</strong>werkkompaktlösung mit superleichter Bedienung im schicken<br />
Design mit CD-Player bietet der Arcam Solo Neo, die größere Formatvielfalt im<br />
Arrangement der Playliste stellt dagegen der äußerlich schlichte Linn Majik DS-I<br />
bereit. Unter den großen Medienservern gefielen uns in puncto Klang besonders<br />
der Naim HDX und der Olive 4HD. Lediglich das Bedienkonzept von Olive war für<br />
uns schneller erfassbar. Der allgemeine Trend liegt in der Ausweitung der <strong>Netz</strong>werkfähigkeiten,<br />
auch bei den Geräten der audiovisuellen Unterhaltungstechnik.<br />
So liegt es nahe, dass wir den Denon AVR-3311 oder den Onkyo PR-SC 5507 sehr<br />
gelungen finden.<br />
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und freuen uns, wenn Sie in unsere kommende<br />
Ausgabe hineinschauen.<br />
IHRE REDAKTION DER <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Her<strong>aus</strong>geber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Stefan Goedecke, Florian Pötzsch<br />
Grafikdesign:<br />
Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan<br />
Kretzschmar, Stefan Mitschke,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Redaktion:<br />
Christian Hill (CH), Torsten Pless (TP), Dennis<br />
Schirrmacher (DS), Jens Voigt VDT (JV)<br />
Lektorat:<br />
Katharina Neumann<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@hdplustv.de<br />
www.hdplustv.de<br />
Anzeigen:<br />
Carsten Philipp (Leitung), Claudia Fritzsch,<br />
Simone Läßig, Katleen Lösch,<br />
Benjamin Mächler<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
anzeigen@hdplustv.de<br />
Abonnenten:<br />
Katrin Schwede<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />
Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
abo@hdplustv.de<br />
Vertrieb:<br />
MZV Moderner Zeitschriften<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113<br />
info@mzv.de, www.mzv.de<br />
ISSN: 1868-484X<br />
Die nächste Ausgabe wird sich mit <strong>dem</strong> Test verschiedener Lautsprechermodelle, Stereoverstärker,<br />
Plattenspieler und Zubehör <strong>aus</strong>einandersetzen. Ebenso werden wir uns mit Geräten beschäftigen,<br />
die im Inneren eine wohlig glimmende Röhre tragen. Es wird also „analoger“. Dem Thema „Audio<br />
via <strong>Netz</strong>werk“ bleiben wir ebenfalls treu. Seien Sie gespannt.<br />
Ausgabe 1.2011 erscheint im Herbst 2010<br />
Änderungen <strong>aus</strong> aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Clearaudio, Quadral<br />
Druck:<br />
RR Donnelley Europe sp. z o.o.,<br />
Krakow<br />
© 2010 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />
von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium<br />
ist nur mit <strong>aus</strong>drücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet.<br />
Die Interviews geben die Meinungen der<br />
Interviewpartner wieder. Diese muss nicht der<br />
Meinung des Verlages entsprechen. Für die<br />
Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für<br />
die Richtigkeit der Angaben übernommen<br />
werden. Schutzrechte auf Produktnamen oder<br />
Produkte sind in den einzelnen Artikeln nicht<br />
zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />
Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />
und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
Die Zustimmung zum Abdruck wird vor<strong>aus</strong>gesetzt.<br />
Der Autor erklärt mit der Einsendung von<br />
Material, dass dieses frei von Rechten Dritter ist.<br />
Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />
und anderem Material erwirbt der Verlag die<br />
Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2010 | www.hdplustv.de
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