AUDIO TEST Stereolautsprecher im Vergleich (Vorschau)
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NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2011<br />
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8 kompakte und<br />
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Daten<br />
103<br />
kt, w<br />
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technisc<br />
snahen S<br />
zeigen Ihnen, welche Werte wirklich wich-<br />
Wissen 25<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Test 49<br />
Hörperspektiven<br />
Wo fühlen Sie sich zu Hause? „Bei meinen Lieben,<br />
in meinen vier Wänden“ wird wohl die Mehrheit der<br />
Befragten darauf antworten. Und was gehört noch<br />
dazu, um sich wohlzufühlen? Wahrscheinlich ein<br />
Kleinod, ein Hobby oder die Wohnungseinrichtung.<br />
Oder ist es wichtiger, alles zusammen in Harmonie<br />
zu erleben? Die Harmonie ist schnell gestört, wenn<br />
sich das Hobby in Form eines Einrichtungsgegenstandes<br />
zeigt, der rein äußerlich nicht die Interessen<br />
des Partners trifft. Dann hilft nur noch, sich in die<br />
Hobbyecke zurückzuziehen und plötzlich weniger<br />
Zeit mit dem Partner verbringen zu können. Ganz ehrlich, das ist nicht unser<br />
Ziel. Ein Standlautsprecher ist heute auch ein Einrichtungsgegenstand, genauso<br />
wie ein Regallautsprecher und die dazugehörige Hi-Fi-Anlage. Doch wie<br />
bekommt man(n) die Quadratur des Kreises hin? Indem der andere in den Findungsprozess<br />
einbezogen wird! Ein Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe<br />
ist die Thematik der großen und kleinen Lautsprecher – sie sind heutzutage<br />
viel mehr ein Einrichtungsgegenstand. Die Hersteller haben das erkannt und<br />
reagieren in der Form- und Farbwahl auf dieses Interesse. Lassen Sie sich von<br />
unserer Testauswahl inspirieren. Wir haben 20 Lautsprecher in dieser Ausgabe<br />
für Sie getestet.<br />
STEFAN GOEDECKE,<br />
HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />
130<br />
120<br />
L(dB SPL )<br />
Bild 1<br />
Dr. Sound klärt auf<br />
Viele Daten umgeben uns, wenn unser Interesse um ein best<strong>im</strong>mtes Gerät kreist.<br />
Für viele sind diese Angaben meist nur Zahlen auf dem Papier, deren Interpretation<br />
einiges an Grundwissen verlangt. In unserer neuen Reihe wollen wir Licht ins Halbdunkel<br />
bringen und Messwerte an ausgewählten Beispielen anschaulich erklären.<br />
A<br />
m Anfang steht die Klärung der Einheit,<br />
in der die meisten Daten zu lesen<br />
sind. Also richten wir kurz den Blick<br />
auf die elektrisch-physikalische Einheit Volt<br />
(V), die bildlich gesprochen den Antrieb<br />
der Elektronen vom Minuspol zum Pluspol<br />
beschreibt. Sie ist die elektrische Einheit,<br />
die den wichtigsten Audiomessungen zugrunde<br />
liegt. Die großen zahlenmäßigen<br />
Schwankungen für die Einheit Volt, die <strong>im</strong><br />
Audiobereich vorkommen, sind als solche<br />
schwer zu überblicken. Aus diesem Grund<br />
bedient sich die Technik einer Verhältnisein-<br />
Folgende Beispiele verdeutlichen die Betragsänderung von absoluten Spannungspegeln,<br />
also dem Verhältnis zwischen Volt und Dezibel <strong>im</strong> semiprofessionellen Bereich<br />
und der Hi-Fi-Elektronik:<br />
+6 dBV = 2 V heutiger Ausgangspegel von Hi-Fi-Geräten bei absoluter Vo lau steuerung<br />
0 dBV = 1 V Normativpegel<br />
–10 dBV = 0,3162 V war lange Zeit der Bereich des mi tleren Übergabepegels <strong>im</strong> Hi-Fi-Bereich<br />
–50 dBV = 0,003162 V Ausgangspegel eines MM-Tonabnehmers für Scha lpla ten<br />
24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
heit, die mit einer logarithmischen Werte- von minus zehn Dezibel Volt festgelegt, ein<br />
integration hervo ragend dazu geeignet ist – Wert, der heute nur noch wenig Bedeutung<br />
des Dezibels (dB).<br />
hat. Eine Vo laussteuerung wäre dann bei<br />
Als Definition für den Spannungspegel gilt: nu l Dezibel Volt e reicht. Werte, die darüber<br />
hinausreichen, können in nachgeschal-<br />
Ein Volt entspricht null Dezibel Volt (dBV),<br />
diese Angabe sagt aus, das sich die Pegelverhältnisse<br />
auf ein Volt beziehen.<br />
tronik führen.<br />
teten Geräten zur Übersteuerung der Elek-<br />
Für den Audiobereich und den damit verbundenen<br />
Cinch-Anschluss ergeben sich sich die Pegelbereiche der Übertragung er-<br />
Im Zeitalter der digitalen Technik haben<br />
best<strong>im</strong>mte Festlegungen für den Spannungspegel.<br />
So wurde einmal für den se-<br />
vollausgesteuertes Signal ausgibt, ein Spanhöht.<br />
So kann an einem CD-Player, der ein<br />
miprofessione len Konsumenten- oder nungspegel von sechs Dezibel Volt e reicht<br />
Hi-Fi-Bereich ein mittlerer Übergabepegel werden, ein Wert, der nach der Dezibel-<br />
Rechnung für Spannungspegel damit doppelt<br />
so groß ist wie für nu l Dezibel Volt.<br />
Messsignal und Musik<br />
Wie stehen diese Signale in Ko respondenz<br />
zur Musik?<br />
Da a le Produktionen zum größten Teil ihren<br />
Weg über digitale Medien zum Konsumenten<br />
finden, sind hier einige Dinge besonders<br />
interessant: Auf der digitalen Ebene<br />
ist die oberste Aussteuerungsgrenze nu l<br />
Dezibel FS, wobei das „FS“ für das englische<br />
Fu l Scale, also den vo len Messbereich steht.<br />
Über diesen Wert hinau sind keine Signale<br />
weiter verwertbar. Eine Filmtonmischung<br />
und audiophile Musikproduktionen sind<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Auf diesem Screenshot ist die computergestützte<br />
Messgeräteoberfläche des Audio<br />
Precision APx 585 zu sehen<br />
in ihrer dynamischen Struktur so angelegt,<br />
dass die statistische Häufigkeit der klanglichen<br />
Ereignisse und der musikalischen<br />
Inhalte in einem Bereich von –20 bis minus<br />
zehn Dezibel Fu l Scale am größten ist.<br />
Höhere Pegel bis zur Aussteuerungsgrenze<br />
werden nur von dramaturgisch sinnvo len<br />
Ereignissen und musikalischen Steigerungen<br />
e reicht. Dies bildet für uns die Grundlage<br />
und den Ausgangspunkt für die meisten<br />
technischen Messungen an Geräten der Audiotechnik.<br />
Da also der Pegelbereich 20 dB<br />
vor Vo laussteuerung den Bereich bildet,<br />
dem wir mit unseren Ohren programmabhängig<br />
die größte Aufmerksamkeit widmen,<br />
ist dieser auch wichtig für eine Analyse des<br />
Signal-Rauschabstandes (SNR).<br />
Ein Beispiel<br />
L(dB)<br />
10<br />
0<br />
–10<br />
–20<br />
–30<br />
A-Bewertung<br />
Wir messen an einem Vo lverstärker an einer<br />
definierten Last einen SNR mit einem<br />
relativen Pegel von 83 dB, und das 20 dB vor<br />
Vo laussteuerung. Im Datenblatt des Herste<br />
lers ist der SNR mit 103 dB angegeben,<br />
und das ist auch ko rekt, weil dieser Wert<br />
mit einem vo lausgesteuerten Signal erste lt<br />
wurde. Nur in der Praxis werden solche<br />
Signale selten vorkommen. Wenn nun<br />
zu unserem Ergebnis von 83 dB die 20 dB<br />
addiert werden, erhalten wir auch 103 dB –<br />
rein rechnerisch. Die Realität weicht manchmal<br />
aufgrund von Unzulänglichkeiten <strong>im</strong><br />
Schaltungsdesign davon ab. Unsere Messmethode<br />
ist verlässlicher, da sie der musikalischen<br />
und filmtechnischen Produktionsrealität<br />
näher ist und dadurch kritischer<br />
der he<strong>im</strong>ischen Rezeption folgt. Zusätzlich<br />
best<strong>im</strong>men wir das dynamische Verhalten<br />
nach der Messvorschrift AES 17 der Audio<br />
Engineering Society, die weltweit agiert und<br />
aus der Praxis der Tonmeister und Toningenieure<br />
schöpft. Dieses Ergebnis kann vom<br />
SNR abweichen, weil die Messung einem<br />
anderen technisch-physikalischen Ablauf<br />
folgt. Best<strong>im</strong>mt werden a l diese Größen<br />
mit einem Audio Precision 585 Multichannel<br />
Audio Analyzer oder alternativ mit einem<br />
Rohde & Schwarz UPV Audio Analyzer.<br />
Bewertungskurve<br />
Warum gibt es Angaben, die mit einem<br />
„A“ gekennzeichnet sind? Dabei handelt<br />
B-Bewertung<br />
C-Bewertung<br />
–40<br />
f(Hz)<br />
–50<br />
20 1000<br />
1k 10k 20k<br />
Bewertungskurven A, B und C nach ANSI S1.4-1971<br />
L(dB)<br />
110<br />
100<br />
Die A-Bewertungskurve in der technischen Akustik entspricht dem menschlichen Hören bei sehr<br />
geringen Lautheiten. Bei praxisnahen Scha lpegeln ist die C-Bewertung aussagekräftiger<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Mitte laute Musik<br />
Ruhige Unterhaltung<br />
Hörschwe le<br />
0<br />
f(Hz)<br />
–10<br />
20 100 1k 10k 20k<br />
Kurven gleicher Lautstärke nach Fletcher und Munson<br />
Klang aus<br />
dem Regal<br />
Das Ohr ist bei unterschiedlichen Lautheiten auch unterschiedlich empfindlich für die Wahrnehmung<br />
von Frequenzen. In der Nähe der Hörschwe le ist das Ohr weniger empfindsam für tiefe<br />
Frequenzen; rechts in der Grafik zu sehen, bei mitte lauter Musik ist die Empfindlichkeit größer<br />
Bild 2<br />
sich um eine sogenannte A-Bewertung,<br />
die dem frequenzabhängigen Lautheitsempfinden<br />
des Menschen nachempfunden<br />
ist und sich aus der Bauakustik nicht<br />
mehr wegdenken lässt. (Daneben gibt es<br />
noch andere, davon abweichende Bewertungen<br />
mit Kennzeichnungen wie „B“<br />
oder „C“.) Da dieses Empfinden aber von<br />
der Scha lenergie abhängig ist, die unser<br />
Ohr erreicht, gibt es hier Abweichungen<br />
in der Akzeptanz dieser Bewertung. Bild 1<br />
zeigt die menschliche Lautheitsempfindung<br />
nach Fletcher und Munson, in Bild 2 ist der<br />
Frequenzgang der A-Bewertungskurve<br />
zu erkennen. In gewissen Grenzen sieht<br />
man, dass die Kurven nahezu spiegelbildlich<br />
zueinanderpassen. Zu sehen ist aber<br />
auch, dass Frequenzen unterhalb von 100<br />
Hertz (Hz) schon mit 20 dB gedämpfter abgebildet<br />
werden, ebenso wie Frequenzen<br />
oberhalb von sieben Kilohertz (kHz), die bis<br />
20 kHz mit zehn Dezibel Dämpfung erscheinen.<br />
Diese Bewertung eignet sich auch, um<br />
Störsignale durch mangelnde Masseführung<br />
und Netzteilschwächen, wie Brummen<br />
oder Oberwe len, zu verschleiern.<br />
Denn je nach Abhörlautstärke können diese<br />
Artefakte zutage treten. Um sie offenzulegen,<br />
messen wir ohne diese marketingfreundliche<br />
A-Bewertung, der sich viele<br />
Herste ler nicht mehr entziehen können.<br />
Kein Herste ler kommt übrigens auf die<br />
Idee, seine Audiofrequenzgänge ebenfa ls<br />
mit einer A-Bewertung zu versehen, denn<br />
das würde dem marketingfreundlichen linearen<br />
Ideal nicht dienen!<br />
Eine Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe,<br />
und zwar mit der Erklärung zum richtigen<br />
Lesen unserer Messdiagramme. Wir<br />
Wenn der neue Flachbildfernseher den halben Wohnraum einn<strong>im</strong>mt und den Standlautsprechern<br />
keinen Freiraum mehr lässt, beginnt die Suche nach einer platzsparenden<br />
Alternative. Diese findet sich meist direkt auf dem Sideboard oder <strong>im</strong> Bücherregal,<br />
in dem die kompakten Lautsprecher ganz groß auffahren.<br />
L<br />
autsprecher sind ein unumgängliches<br />
Element in der Signalkette der analogen<br />
und digitalen Audiowiedergabe. Die<br />
einen sehen sie als Notwendigkeit an und<br />
würden sie am liebsten so klein wie möglich<br />
in einer Ecke verschwinden lassen. Für<br />
andere, meist als audiophil bekannte Hörer,<br />
können sie wiederum manchmal gar<br />
nicht groß genug sein. Für uns gelten sie<br />
als das wichtigste Glied der Audiosignalkette,<br />
denn die Qualität der Lautsprecher<br />
n<strong>im</strong>mt entscheidenden Einfluss auf den<br />
Charme des klanglichen Ergebnisses. Aber<br />
selbst der größte und teuerste Lautsprecher<br />
ist nicht zwangsläufig auch der Ideale.<br />
Entscheidend sind ebenso die Größe<br />
und akustische Eigenschaft des Hö raumes<br />
sowie der Aufste lungsort. Gerade in sehr<br />
48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
kleinen Räumen mit naher Wandplatzierung<br />
können Standlautsprecher ihren Hö-<br />
ein gewisses Maß an Kompromissbereitcher<br />
existiert nicht. Be<strong>im</strong> Hörer ist <strong>im</strong>mer<br />
rer unter gewissen Umständen akustisch schaft gefragt. Ein wie von einem Lineal<br />
als auch optisch „erschlagen“. Die Anschaffung<br />
eines Regal- oder Kompaktlaut-<br />
am Computer mit einem Grafikprogramm<br />
gezeichneter Frequenzgang kann eben nur<br />
sprechers, wie die kleineren Bauformen erste lt werden. Dennoch gibt es Lautsprecher,<br />
die diesem Ideal sehr nahe kommen.<br />
genannt werden, ist in manchen Fä len die<br />
bessere Lösung. Besonders bei kleinen Stereodreiecken<br />
mit kurzen Seitenlängen und genau auf diese Suche begibt, möchte je-<br />
Während sich der audiophile Hörer meist<br />
einer Abhörposition <strong>im</strong> direkten Nahfeld doch mancher Hi-Fi-Enthusiast das genaue<br />
übertrumpfen die Kleinen mitunter ihre Gegenteil: einen typischen Badewannengroßen<br />
Pendants.<br />
Frequenzgang. Dies ist zwar nicht besonders<br />
audiophil, findet aber dennoch seine<br />
Wie bei a lem <strong>im</strong> Leben kommt es nicht nur<br />
auf die Größe an. Auch die inneren Werte Anhängerschaft, weil er Bässe und Höhen<br />
und ein äußerlich ansprechendes Erscheinungsbild<br />
beeinflussen die Wahl, mit wem Designliebhaber und He<strong>im</strong>kinobegeisterte<br />
besonders betont. Stereoenthusiasten,<br />
man sich zukünftig seinen Wohnraum teilt. wissen diese Lautsprecherart zu schätzen.<br />
Und auch hier gilt: Der perfekte Lautspre-<br />
Denn mit den unterschiedlichsten Furnie-<br />
* Für hervorgehobene Fachbegri fe finden Sie die Erklärung auf Seite 91<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
ren passen sich die kleinen Klangstrahler sich so jedoch der Tieftonbereich gezielt die größtmögliche Klangqualität zu entlocken.<br />
Vom Bändchenhochtöner*<br />
ideal an die bereits vorhandene Inneneinrichtung<br />
an. Waren es bisher die Echtnen<br />
Scha lwandler meist an die Grenzen über koaxial* angeordnete Treiber bis<br />
verstärken. Denn dabei stoßen die kleiholznachbildungen,<br />
die be<strong>im</strong> Fachhändler des akustisch Möglichen. Mit spezie len hin zum Hornlautsprecher wurden keine<br />
mit regem Interesse geordert wurden, Bauformen, ausreichender Größe un der Mühen gescheut, das Büche regal klanglich<br />
auszufü len. Während unseres Tests<br />
sind mittlerweile wieder die Klavierlackbeschichtungen<br />
in edlem Schwarz oder versuchen die Herste ler, dem Hörer noch lernten wir die unterschiedlichsten Natio-<br />
Zuhilfenahme einer Bassreflex*öffnung<br />
Weiß zu den Trendsettern avanciert. Der etwas mehr Fü le mit auf den klanglichen nalitäten mit ihren eigenen Klangvorstellungen<br />
kennen – von den verstecktesten<br />
Retrotrend macht in Bezug auf das Design Weg zu geben.<br />
eben auch vor der Lautsprecherbranche Für unseren <strong>Vergleich</strong>stest haben wir Regionen der Bundesrepublik quer durch<br />
nicht halt. Aufgrund ihrer kompakten acht aktue le Mode le der Kategorie Rega<br />
lautsprecher zusammengetragen und Herkunft, eine Eigenschaft verbindet sie<br />
Europa bis nach Übersee. Egal welcher<br />
Maße eignen sich die Lautsprecher für<br />
eine Platzierung auf separaten Ständern sie hinsichtlich ihrer Wiedergabequalität, dennoch a le: Unsere getesteten Lautsprecher<br />
spielen auf hohem Niveau und bieten<br />
oder, wie es der Name bereits sagt, direkt<br />
<strong>im</strong> Büche regal. Unter akustischen Benutzerfreundlichkeit untersucht. Dabei dabei interessante Unterschiede in ihrer<br />
Ausstattung und Verarbeitung sowie ihrer<br />
Gesichtspunkten ist die letztere Variante durften wir festste len, dass die Hersteller<br />
auf unterschiedliche Konzepte zurück-<br />
Geschmack, egal wie ausgefa len, ein pas-<br />
klangliche Eignung. Damit so lte für jeden<br />
zwar nicht die beste, mit etwas Exper<strong>im</strong>entierfreude<br />
bei der Aufste lung lässt greifen, um den kleinen Scha lwandlern sendes Mode l dabei sein.<br />
Bewertung schlü sel: 1 0–95: Referenzkla se, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69– 5: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />
leserbriefe@audio-test.at oder<br />
Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
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Editorial 3
12 | 3D-Audio<br />
Wie die Zukunft von Surround aussieht<br />
30 | Bass-Shaker<br />
So klappt‘s auch mit den Nachbarn<br />
36 | Titelthema: Groß und laut<br />
Sieben Standlautsprecher: Canton, Elac, Infinity, KEF, Piega, PSB und Quadral <strong>im</strong> Testlabor<br />
28 | Lautsprecher-Spezial<br />
Aktiv – passiv: Vorteil gegen Vorurteil<br />
68 | Vorverstärkt<br />
Individualität in der Signalkette<br />
82 | SACD-Player 2011<br />
D/A-Wandler und SACD-Player in einem<br />
News<br />
06 // Frage des Monats<br />
Wie viel Surround verträgt ein<br />
Wohnz<strong>im</strong>mer?<br />
08 // Leistungsbedarf<br />
Etappensieg für Audiophile<br />
09 // Produktneuheiten<br />
Trends und Neuigkeiten von<br />
Canton, PSB, TAD u. v. a. m.<br />
12 // Auro-3D<br />
Wie ein neues Surround-Verfahren<br />
alles auf den Kopf stellt<br />
Inhalte<br />
16 // Leserwahl 2011<br />
Abst<strong>im</strong>men und Preise <strong>im</strong> Wert von<br />
50 000 Euro gewinnen<br />
23 // Bose Noise Cancelling<br />
Wie uns ein Kopfhörer von der<br />
Außenwelt abschirmt<br />
Wissen<br />
24 // Dr. Sound<br />
Mit dem Klangdoktor auf Wissensreise<br />
von Pegel bis Jitter<br />
28 // Lautsprecher-Spezial<br />
Aktiv- und Passivlautsprecher erklärt<br />
30 // Bass-Shaker<br />
So bringt man mit den richtigen Tools<br />
das Sofa zum Beben<br />
32 // Workshop<br />
Schritt für Schritt zum eigenen Kabel<br />
(Teil 1)<br />
Test<br />
35 // Testnotizen<br />
Ein Testalltag in<br />
unserer Audioredaktion<br />
36 // Stereo-Standlautsprecher<br />
Max<strong>im</strong>aler Klang mit Canton, Elac,<br />
Infinity, KEF, Piega, PSB und Quadral<br />
48 // Regallautsprecher<br />
B&W, Calion Deluxe, Elac, JBL, KEF,<br />
ME Geithain, Mordaunt Short und<br />
Nubert beweisen, dass auch kleine<br />
Lautsprecher groß klingen können<br />
60 // Aktivlautsprecher<br />
Aus dem Tonstudio ins Wohnz<strong>im</strong>mer:<br />
Adam Audio, Elac, JBL, Swans und T+A<br />
68 // Vorverstärker<br />
Für alle, die mehr aus ihrer Signalkette<br />
holen wollen: Accustic Arts, AVM,<br />
Rotel und T+A zeigen, wie es geht<br />
78 // Vollverstärker<br />
Edles Design, viele Funktionen und<br />
technische Raffinesse. AVM und<br />
Harman Kardon verbinden dies unter<br />
einer Haube<br />
82 // SACD-Player<br />
CD-Player gibt es wie Sand am Meer.<br />
Um in der Masse nicht unterzugehen,<br />
bietet Marantz mehr als reine<br />
Scheibenwiedergabe<br />
4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
Titelbild: Auerbach Verlag, Butt Kicker, © Galaxy Studios, Rhino, Sony Music, Universal Music
84 | He<strong>im</strong>kinobombast<br />
Diese Blu-rays bringen das Wohnz<strong>im</strong>mer zum Wackeln<br />
Mini-<br />
88 | Hingehört<br />
Bei diesen Konzerten sitzen Sie in der ersten Reihe<br />
Musik<br />
84 // Bombastisches He<strong>im</strong>kino<br />
Die klanglich eindrucksvollsten<br />
Blockbuster-Blu-rays vorgestellt<br />
Meisterstück<br />
ELAC 301.2<br />
Kompaktlautsprecher<br />
88 // Musik-Blu-rays<br />
Crossroads – Guitar Festival<br />
Lang Lang – Live In Vienna<br />
Sting – Live In Berlin<br />
The Big Four – Live In Sofia<br />
Leonard Cohen – Songs From The Road<br />
Beyoncé – I Am ... World Tour<br />
Originalgröße<br />
Standards<br />
03 // Editorial<br />
91 // Glossar<br />
93 // Fachhandelsverzeichnis<br />
96 // Testübersicht<br />
98 // V orschau / Impressum<br />
Inhalt: Auerbach Verlag, Butt Kicker, Elac, © Galaxy Studios, JBL, KEF, Marantz, Rhino,<br />
Sony Music, Sony Classical, Sony Pictures Home, Universal Music<br />
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Kommt Auro-3D in deutschen<br />
Wie viele Lautsprecher passen in ein Wohnz<strong>im</strong>mer? Wenn es nach den Erfindern von<br />
Auro-3D geht, gibt es für das klassische 5.1-Setup Nachschlag: Zwei Höhenlautsprecher,<br />
jeweils vor und hinter der Hörposition in Deckenhöhe montiert, sollen den Klang<br />
raumfüllend durch das Wohnz<strong>im</strong>mer werfen und bekannte Hörpositionen auflösen.<br />
Doch wie gehen die Hersteller mit dem Thema um? Noch ein Standard mehr, noch<br />
mehr Installationsaufwand und wieder das Versprechen: „Räumlicher geht es nicht<br />
mehr!“ Vom Stereopuristen bis zum Freund des Raumklangs wollen alle Kundengruppen<br />
überzeugt werden. Wir fragten Günther Nubert (Nubert), Jonathan Siegel<br />
(Teufel) und Sven Schlicher (GP Acoustics), was sie von Auro-3D halten.<br />
STEFAN GOEDECKE<br />
Sven Schlicher, GP Acoustics<br />
Auf der Tonmeistertagung wurde<br />
Auro-3D vorgestellt. Werden Sie das<br />
neue Surround-Format unterstützen?<br />
KEF-Lautsprecher unterstützen diese<br />
Technologie. Unsere Lautsprecher werden<br />
sowohl als 5.1-Subwoofer-Satellitensysteme<br />
angeboten als auch als Stereosets<br />
zur Erweiterung bestehender Surround-<br />
Sets. So stellen wir sicher, dass der Kunde<br />
so viele Lautsprecher installieren kann,<br />
wie er möchte. Ob Arcam in Zukunft diesem<br />
Trend folgt, bleibt abzuwarten. Die<br />
aktuellen AV-Produkte von Arcam sind<br />
nicht in der Lage, per Software auf Auro-<br />
3D aufgerüstet zu werden.<br />
Wie schätzen Sie die Installationsfreudigkeit<br />
der Kunden ein, wenn diese<br />
für das raumfüllende Klangerlebnis<br />
weitere Kabel ziehen (müssen)? Gibt<br />
es andere, drahtlose Lösungen?<br />
Für die Installation von Lautsprechern an<br />
Orten, die man nicht mit Lautsprecherkabeln<br />
erreichen kann, bietet KEF ein<br />
hervorragend klingendes und störsicheres<br />
Wireless-System an, das nicht nur mit KEF-<br />
Lautsprechern verwendet werden kann.<br />
Es eignet sich dazu, zusätzliche Höhenlautsprecher<br />
anzusteuern.<br />
Was halten Sie von der Erweiterung<br />
der opt<strong>im</strong>alen Klangposition<br />
(Sweetspot) durch ein verbessertes<br />
Surround-System?<br />
Durch das patentierte Uni-Q-Chassis, das<br />
in fast allen KEF-Lautsprechern verwendet<br />
wird, werden die üblichen Probleme der<br />
Bündelung am Sitzplatz oder Auslöschungen<br />
außerhalb des Sitzplatzes prinzipiell<br />
ausgehebelt.<br />
Unterstützen Ihre Einmesssysteme<br />
einen solch erweiterten Klangraum?<br />
Die Arcam-Einmesssysteme halten sich<br />
vornehm zurück, wenn es um die Einmessung<br />
auf mehrere Positionen geht. Die<br />
Einmessung wird exakt <strong>im</strong> Zentrum des<br />
He<strong>im</strong>kinos durchgeführt, das durch den<br />
Dolby-Digital-Standard festgelegt ist. Eine<br />
Mittelung über mehrere Sitzpositionen<br />
führt zu einem Verlust der Abbildungspräzision.<br />
Wenn die Aufstellung der Lautsprecher<br />
der Norm entspricht und die Einmessung<br />
so genau wie Arcams arbeitet, also<br />
Entfernungen auf den Zent<strong>im</strong>eter genau<br />
und Pegel auf ein Viertel Dezibel erfasst,<br />
profitieren alle Sitzpostionen <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />
davon, und die Solost<strong>im</strong>me steht holografisch<br />
zwischen den Lautsprechern.<br />
Günther Nubert, Nubert Electronic<br />
Auf der Tonmeistertagung wurde<br />
vor Kurzem ein neues Surround-<br />
Format (Auro-3D) vorgestellt. Im<br />
vollen Ausbau benötigt dieses Format<br />
eine höhere Anzahl an<br />
Lautsprechern. Ist das System<br />
marktreif?<br />
Auro-3D wird sich <strong>im</strong> Windschatten der<br />
recht erfolgreichen 3D-Filme zunächst<br />
wohl ebenfalls nur in den Kinos durchsetzen.<br />
Für das Wohnz<strong>im</strong>mer sehe ich<br />
erst dann eine größere Verbreitung von<br />
3D-Fernsehern, wenn sich die Bildwiedergabe<br />
ohne Brille durchsetzt. Erste<br />
Geräte dieser Art sind gerade auf der<br />
CES in Las Vegas vorgestellt worden.<br />
Für ambitionierte He<strong>im</strong>kinos werden<br />
3D-Brillen eher akzeptiert. Hier wäre<br />
das Auro-3D, also 9.1-Verfahren, denkbar.<br />
Ergänzen Sie Ihre Produktpalette<br />
dabei auch gezielt <strong>im</strong> Satellitenbereich?<br />
Die Satellitenlautsprecher, die wir schon<br />
bisher <strong>im</strong> Angebot haben, sind auch für<br />
Auro-3D hervorragend geeignet. Vor-<br />
Die KEF-Entwickler haben mit dem T-105-<br />
System ein 35 Mill<strong>im</strong>eter flaches Lautsprechersystem<br />
hergestellt, das hervorragend zu<br />
den neuesten Generationen von Flachbildschirmen<br />
passt. Alle verbauten Lautsprecher<br />
sind Neuentwicklungen aus eigenem Hause<br />
und bringen den besten Klang ohne optischen<br />
Designbruch zu Gehör.<br />
Nubert präsentiert mit dem nuVero 3 einen<br />
kompakten 2-Wege-Bassreflexlautsprecher<br />
der besonderen Art. Durch sein<br />
Dipolprinzip erfolgt die Schallabstrahlung<br />
sowohl nach vorn als auch nach hinten.<br />
Dadurch eignet sich der nuVero 3 nicht<br />
nur für den klassischen Stereobetrieb,<br />
sondern ebenso <strong>im</strong> Surround-Alltag.<br />
www.kef.com/de – Preis: 1 600 Euro (UVP)<br />
www.nubert.de – Preis: 545 Euro pro Stück<br />
6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Wohnz<strong>im</strong>mern an?<br />
Sven Schlicher,<br />
GP Acoustics<br />
Günther Nubert,<br />
Nubert Electronic<br />
Jonathan Siegel,<br />
Teufel<br />
erst dürfte eine Einführung von Auro-<br />
3D keine Auswirkungen auf unsere<br />
Entwicklungen haben.<br />
In der Tonproduktion werden in<br />
der Mehrzahl aktive Lautsprecher<br />
eingesetzt, doch auch der Kunde<br />
setzt mehr aktive Lautsprecher ein.<br />
Wie sehen Sie diese Entwicklung?<br />
Bei uns – aber auch in der gesamten<br />
Branche – wird in den nächsten zwei<br />
bis drei Jahren der weitaus größte<br />
Anteil an Lautsprechern in Passivtechnik<br />
gebaut werden. Neben der Weiterentwicklung<br />
von Passivlautsprechern<br />
n<strong>im</strong>mt die Aktivtechnik in unserer Entwicklungsabteilung<br />
aber einen <strong>im</strong>mer<br />
größeren Raum ein.<br />
Welche Produkthighlights werden<br />
Sie 2011 setzen?<br />
Ab Frühjahr 2011 wird es von uns zwei<br />
leistungsfähige Aktivlautsprecher-<br />
Modelle geben, die sich auch hervorragend<br />
als Satelliten für Stereo- und<br />
Surround-Anlagen eignen. Im Laufe<br />
des Jahres werden wir aber auch neue<br />
Passivboxen und Subwoofer vorstellen.<br />
Jonathan Siegel, Teufel<br />
Auf der Tonmeistertagung wurde vor<br />
Kurzem ein neues Surround-Format<br />
(Auro-3D) vorgestellt. Sehen Sie für<br />
Ihr Unternehmen hier verbesserte<br />
Absatzchancen?<br />
Aufgrund unserer Positionierung <strong>im</strong><br />
Bereich Surround-Sound steht die Analyse<br />
von Audioformaten fortlaufend <strong>im</strong> Fokus.<br />
Bestandteile dieser Analyse sind auch<br />
3D-Formate. Die Auro-3D-Technologie<br />
wurde von uns ebenfalls beobachtet und<br />
auch getestet, wobei man derzeit noch<br />
keine feste Aussage über die zukünftige<br />
Etablierung dieser Technologie treffen<br />
kann. In jedem Fall werden wir die Technologie<br />
<strong>im</strong> Auge behalten und gegebenenfalls<br />
auch als Potenzial für unseren<br />
Absatz sehen.<br />
Ergänzen Sie Ihre Produktpalette<br />
dabei auch gezielt <strong>im</strong> Satellitenbereich?<br />
Ja, das tun wir. Wir sehen einen klaren<br />
Trend in Richtung Kompaktlautsprecher.<br />
Dementsprechend setzen wir auf die<br />
Erneuerung und die Erweiterung dieser<br />
Satellitenformate. Die Erfolge unserer<br />
neuen Consono-, Ult<strong>im</strong>a- und die T-Reihe<br />
zeigen eindrucksvoll, dass wir mit unseren<br />
Kompaktlautsprechern in die richtige<br />
Richtung gehen. Wir werden <strong>im</strong> kommenden<br />
Jahr definitiv unser Angebot in<br />
diesem Bereich noch erweitern.<br />
Wie begegnen Sie dem Trend der<br />
Kunden, auch <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer vermehrt<br />
aktive Lautsprecher zu nutzen?<br />
Aktivlautsprecher erlangen <strong>im</strong>mer mehr<br />
an Bedeutung, vor allem durch die Tatsache,<br />
dass sich Wireless-, Streamingund<br />
Multiroom-Technologien verstärkt<br />
ausbreiten und angleichen. Ziel ist nicht<br />
nur ein Aktivlautsprecher an sich, er soll<br />
zusätzlich kabellos und „intelligent“<br />
sein: Plug and Play ist die Devise. Digitale<br />
Audioformate werden für den Kunden<br />
<strong>im</strong>mer interessanter und schaffen komplett<br />
neue Anwendungsszenarien, wie<br />
der Erfolg unserer neuen Raumfeld-Linie<br />
eindrucksvoll beweist. Hierbei sind Aktivlautsprecher<br />
ein zentraler Bestandteil<br />
des Konzeptes. Unser Ziel ist es, in den<br />
kommenden Jahren eine neue Klasse von<br />
Audio-Streaming-Systemen zu entwickeln,<br />
die die Vorteile digitaler Audioformate<br />
und Netzwerktechnologien mit der<br />
bekannten Qualität der Teufel-Lautsprecher-Soundsysteme<br />
verbindet.<br />
Teufels neues 5.1-He<strong>im</strong>kinosystem Columa<br />
300 R besteht aus einem Subwoofer mit<br />
integriertem 5.1-Surround-Receiver und<br />
-Decoder, Radio, Fernbedienung, sieben<br />
Eingängen und Leistungsverstärker. Damit<br />
werden die fünf Aluminium-Lautsprechersäulen,<br />
die es alternativ in verschiedene<br />
Größen gibt, gut versorgt.<br />
www.teufel.de – Preis: ab 849 Euro<br />
News 7
Etappensieg für State-ofthe-Art-Bekenner<br />
Zeichneten erste Gespräche mit Insidern noch ein düsteres Bild, lichten sich mittlerweile<br />
die dunklen Wolken zumindest etwas. Eine Vorstudie ist nun abgeschlossen und es<br />
scheint sich ein Weg zu offenbaren, der High-End-Geräte in puncto Leistungsbedarf<br />
nicht in Bedrängnis bringen dürfte.<br />
VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Was bisher geschah: Energie ist ein hohes<br />
Gut und die EU sieht vor allem <strong>im</strong><br />
Bereich der Unterhaltungselektronik großes<br />
Einsparpotenzial. Mittlerweile wird bereits der<br />
Leistungsbedarf von Haushalts- und Bürogeräten<br />
<strong>im</strong> Stand-by-Betrieb gesteuert und seit<br />
Anfang letzten Jahres wird neben vielen anderen<br />
Energieverordnungen auch der Leistungsbedarf<br />
von Fernsehern <strong>im</strong> Betrieb beurteilt. Die<br />
Regeln dabei sind einfach: Werden die Richtwerte<br />
nicht erfüllt, darf das Produkt nicht auf<br />
den Markt. In Zukunft sollen auch Verstärker<br />
eingestuft werden, die Vorstudie, die den Prozess<br />
ins Rollen bringt, steht aber noch aus. In<br />
Insiderkreisen kursieren bereits Werte, die vor<br />
allem für Geräte der High-End-Sparte schwer<br />
zu erfüllen sein dürften. Experten schätzen<br />
aber, dass rein regulatorisch gesehen noch<br />
rund drei bis fünf Jahre ins Land ziehen, bevor<br />
es zu einem Verordnungsentwurf und einem<br />
anschließenden Beschluss kommt. Dennoch<br />
wurde kürzlich in Brüssel eine wichtige Entscheidung<br />
für High-End-Liebhaber getroffen.<br />
In Zukunft soll der Erwerb von Vignetten Geräte<br />
von den Ökodesign-Anforderungen befreien<br />
High-End wird zur Massenware<br />
Die ErP-Vorstudie Lot 3 (ENTR): Sound and<br />
Imaging Equipment ist abgeschlossen und ab<br />
2012 dürfen etwa Blu-ray-Player max<strong>im</strong>al einen<br />
Leistungsbedarf von 15 Watt (W) bei der Wiedergabe<br />
von HD-Material an den Tag legen.<br />
Auch wenn die Vorstudie sich nicht mit Audiogeräten<br />
<strong>im</strong> Sinne von Verstärkern auseinandersetzt,<br />
wurden in Brüssel grundlegende Entscheidungen<br />
in Bezug auf die High-End-Sparte<br />
und den Leistungsbedarf einzelner Komponenten<br />
getroffen. Der Beschluss hört sich <strong>im</strong> ersten<br />
Moment jedoch wenig erfreulich an: So halten<br />
High-End-Geräte in Zukunft keine besondere<br />
Marktstellung inne, sondern sie werden mit<br />
den sogenannten Consumer-Produkten <strong>im</strong><br />
Massenmarkt gleichgesetzt. Das bedeutet,<br />
dass die kommenden Max<strong>im</strong>alwerte be<strong>im</strong> Leistungsbedarf<br />
in beiden Sparten identisch sind<br />
und, wie in der letzten Ausgabe der <strong>AUDIO</strong><br />
<strong>TEST</strong> berichtet, wird derzeit von Werten um die<br />
20 W gesprochen. Das ist natürlich eine völlig<br />
realitätsferne Zahl für den High-End-Anspruch.<br />
Mögliche Auswege<br />
Dennoch wurde ein Gewinn in Brüssel verzeichnet<br />
und die Hersteller sollen künftig<br />
zwei Möglichkeiten haben, um die Ökodesign-<br />
Anforderungen zu umgehen. So könnten sie<br />
zum einen unter der 200 000-Einheiten-Grenze<br />
bleiben, denn erst wenn ein Gerät in allen<br />
EU-Mitgliedsstaaten mit dieser Anzahl in den<br />
Handel geht, greifen die Max<strong>im</strong>alwerte der<br />
EU. Dieser Ansatz l<strong>im</strong>itiert selbstverständlich<br />
den Absatz und ist zudem nur schwer zu<br />
kontrollieren. Die zweite Möglichkeit scheint<br />
wesentlich attraktiver zu sein: Demnach sollen<br />
Hersteller in Zukunft Siegel für ihre Produkte,<br />
sogenannte Vignetten, erwerben können, die<br />
die Geräte von den festgelegten Max<strong>im</strong>alwerten<br />
befreien. Der Verkauf der Plaketten<br />
soll auf Nachfrage direkt von der Europäischen<br />
Gemeinschaft vollzogen werden und mit dem<br />
bewusst hoch angesetzten Preis will man<br />
die sogenannten Massenmarktanbieter davon<br />
abhalten, sich von den Vorgaben „freizukaufen“.<br />
Im Handel sollen die Geräte über einen<br />
Sticker kenntlich gemacht werden und zudem<br />
soll eine öffentliche Datenbank die Vorgänge<br />
transparent machen. Das System ist darüber<br />
hinaus auch flexibel, denn wenn eine High-<br />
End-Technologie <strong>im</strong> Massenmarkt ankommt,<br />
ist das in der Regel mit einem Preisverfall für<br />
derartige Geräte verbunden und die Vignette<br />
ist in diesem Fall nicht mehr notwendig.<br />
Inwieweit sich die mögliche Vignettenlösung<br />
auf den Verkaufspreis niederschlagen wird, ist<br />
indes noch nicht bekannt.<br />
Effizienterer Betrieb<br />
In Brüssel wurde darüber hinaus über die Energieeffizienz<br />
<strong>im</strong> Betrieb und mögliche Opt<strong>im</strong>ierungsansätze<br />
diskutiert. Dass auch High-End-<br />
Audiogeräte mit einem hohen Wirkungsgrad<br />
arbeiten können, streitet niemand ab, die Krux<br />
ist vielmehr ein logistisches Problem. So sind<br />
geeignete Chips laut der Vorstudie nur für Massenmarktprodukte<br />
interessant, denn die Mindestbestellmenge<br />
liegt bei einer Million Stück.<br />
Hinzu kommt, dass in Europa schlicht keine zuständige<br />
Organisation für den Einkauf existiert.<br />
Technikbefürworter sehen diesen Umstand sogar<br />
als Chance, den technologischen Fortschritt<br />
innerhalb von Europa weiter voranzutreiben<br />
und sich somit von fernöstlichen Manufakturen<br />
zu emanzipieren. Die High-End-Branche kann<br />
also aufatmen und weiter an Innovationen feilen<br />
und wir als Konsumenten können unsere<br />
Augen und Ohren auch in Zukunft für uneingeschränkten<br />
State-of-the-Art-Genuss öffnen.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Vignettenansatz<br />
in einem verträglichen Maße auf den<br />
Verkaufspreis niederschlägt und sich die ohnehin<br />
schon hochpreisige High-End-Sparte nicht<br />
noch kostspieliger präsentiert.<br />
Zu hohe Mindestabnahmemengen verhindern<br />
den Einsatz effizienterer Chips<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Rotel, TAC<br />
8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Subwoofer von PSB vereinnahmt NAD-Verstärker<br />
Der kanadische Lautsprecherhersteller PSB<br />
hat den Sub 300 neu vorgestellt. Er soll<br />
das erste Modell einer ganzen Reihe von<br />
Subwoofern sein, die von einem NAD-<br />
Verstärker angetrieben werden. NAD und<br />
PSB gehören zum Lenbrook-Konzern, der<br />
<strong>im</strong> kanadischen Pickering/Ontario ansässig<br />
ist. Die Sub-300-Entwicklung basiert auf<br />
dem Flaggschiff Sub 500, einem Class-D-<br />
Typ mit 300 Watt Dauerleistung und 850<br />
Watt Peak.<br />
Gerätename: Sub 300 Preis: 1 200 Euro Internet: www.psb-lautsprecher.de<br />
Auf welche Produkte dürfen sich Hi-Fi-<br />
Fans 2011 besonders freuen?<br />
Im Mai werden wir eine komplett<br />
neue AV-Linie vorstellen<br />
(Receiver und BD-Player). Alle<br />
Receiver werden weiterhin<br />
modular aufgebaut sein und<br />
alte Modelle können auf<br />
diesen technischen Stand aufgerüstet werden.<br />
Es werden 1.4-fähige Module kommen. Ein<br />
Modul mit Ethernet-Anschluss (auch WLAN) für<br />
Receiver ist <strong>im</strong> Gespräch.<br />
Thomas Brieger, Dynaudio<br />
Bilder: Calion Deluxe, Cornered Audio, PSB<br />
Ab in die Ecke<br />
Die Antwort auf die Frage, wie sich ansprechendes<br />
Design mit bestem Sound verknüpfen<br />
lässt, hält eine kleine Klangschmiede<br />
aus Dänemark bereit: Die Klangästheten<br />
von Cornered Audio haben mit ihren C5<br />
Lautsprecher geschaffen, die Auge wie<br />
Ohr gleichermaßen schmeicheln. Hinter<br />
Gerätename: Cornered C5 in Weiß,<br />
Silber und Schwarz<br />
Individuelles Klangtalent<br />
Der Brisbane Aktiv von Calion Deluxe ist ein<br />
kompakter Aktivlautsprecher, der für kräftige<br />
Klänge zu Hause sorgt. Dabei sorgen<br />
jeweils 100 Watt/RMS für reichlich Leistung<br />
und für jede Menge Spaß am Hören. Der<br />
Lautsprecher ist in über 60 Echtholzfurnieren<br />
sowie in jeder RAL-Farbe erhältlich, sodass<br />
jeder ein Stück Individualität seines Besitzers<br />
ausdrückt. Mit einer Höhe von 31, einer Breite<br />
von 18 und einer Tiefe von 28 Zent<strong>im</strong>etern<br />
passt er sich bestens in das Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
ein und ist in besonderen Furnieren, z. B.<br />
Arancia Fantasy, eine echte Augenweide.<br />
Gerätename:<br />
Brisbane Aktiv<br />
der kompakten Hülle (Höhe: 43,4 cm, Breite:<br />
21,1 cm, Tiefe: 13,7 cm) der dreieckigen<br />
Speaker verbirgt sich ausgeklügelte Audiotechnologie.<br />
Das 2-Wege-System besteht<br />
aus einem 1-Zoll-Hochtöner und einem mittig<br />
platzierten 5-Zoll-Tieftöner, der in seiner<br />
Aufgabe von einem passiven Basstreiber von<br />
ebenfalls fünf Zoll unterstützt wird. Opt<strong>im</strong>aler<br />
Partner des Tiefenexperten ist der Hochtöner,<br />
dessen Seidenkalotte den Hochfrequenzbereich<br />
bis 25 Kilohertz abdeckt. Die<br />
Membranen sind in eine solide MDF-Platte<br />
eingebettet und werden von einer Stoffabdeckung<br />
sicher vor Staub geschützt. Das<br />
besonders eng anliegende Gehäuse besteht<br />
aus eloxiertem, verstärktem Aluminium. Ihre<br />
tonalen Vorzüge entfalten die Lautsprecher<br />
von Cornered – ganz <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Systemen – in der Ecke.<br />
Dort dürfen sie aber nicht einfach auf den<br />
Boden gestellt werden. Sie müssen hochkant<br />
so an die Wand montiert werden, dass<br />
sich die Hochtöner in Ohrhöhe der Zuhörer<br />
befinden. Die Cornered-Speaker halten keinen<br />
Abstand zur Wand, die Montagebohrungen<br />
verbergen sich unauffällig hinter der<br />
Frontabdeckung.<br />
Preis: 800 Euro<br />
pro Set<br />
Preis:<br />
1 199 bis 2 199 Euro pro Paar<br />
Internet:<br />
www.cornered-audio.de<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> hat in dieser Ausgabe den passiven<br />
Bruder getestet. Wer selber hören will,<br />
wie der Brisbane aufspielt, dem sei ein Besuch<br />
des Showrooms in Sinshe<strong>im</strong> empfohlen.<br />
Internet:<br />
www.calion-deluxe.de<br />
Wir sind aktuell dabei, ein<br />
System in Richtung der High-<br />
End-Klasse vorzubereiten,<br />
das u. a. auch eine von uns<br />
<strong>im</strong> Hause neu entwickelte<br />
Chassis-Technologie trägt.<br />
Außerdem werden wir etwas Neues zum Thema<br />
„eleganter hochwertiger Lautsprecher“ bringen<br />
… alles wird übrigens „made in Germany“ sein.<br />
Thomas Sauer,<br />
Maestro Badenia Akustik<br />
Im Jahr 2011 kann der<br />
He<strong>im</strong>kinofreund sich auf eine<br />
neue Generation AV-Receiver<br />
mit HDMI 1.4 und 3D-Unterstützung<br />
freuen sowie auf<br />
3D-kompatible Blu-ray-Player<br />
und integrierte Blu-ray-Verstärkersysteme.<br />
Thomas Schnaudt, Harman Kardon<br />
Das Highlight in diesem<br />
Jahr wird die neue Aurum<br />
Titan VIII. Diese Legende<br />
und Urmutter aller ult<strong>im</strong>ativen<br />
Lautsprecher feiert in<br />
achter Generation bereits ein<br />
dreißigjähriges Jubiläum. Neben der Titan VIII<br />
wird es auch technologisch hochinnovative neue<br />
Subwoofer und Ergänzungen zu verschiedenen<br />
Lautsprecherserien geben.<br />
Thomas Mengert, Quadral<br />
Die Traditionsmarke Rega<br />
überarbeitet ihr Sort<strong>im</strong>ent<br />
und ab Mitte des Jahres werden<br />
uns neue Produkthighlights<br />
erwarten. Erstes Kind<br />
dieser neuen Familie ist der<br />
Rega RP1 (350 Euro). Auch bei den Marken<br />
Unison, Piega und Acoustic Signature werden<br />
neue Produkte die Palette abrunden.<br />
Mark Sellmann, TAD<br />
News 9
Frisch aus Frankreich: Advance Acoustic<br />
Der französische Hi-Fi-Hersteller Advance<br />
Acoustic will in Deutschland stärker in Erscheinung<br />
treten und hat sich dafür die<br />
niedersächsische Quadral GmbH als Vertriebspartner<br />
geangelt. Als neue Vor-/Endstufen-Kombination<br />
präsentieren die Franzosen<br />
in der Black Silver Line den MPP 506<br />
DA und die MAA 706 in Kombination mit<br />
dem neuen CD-Laufwerk MCD 404. Der<br />
MPP 506 DA ist mehr als ein High-End-<br />
Vorverstärker, er ist die zentrale Schaltstelle<br />
einer Anlage und lässt sich dank Cinch-,<br />
XLR-, Digital- und USB-Eingängen mit fast<br />
jeder Quelle verbinden. Passend zum Vorverstärker<br />
gesellen sich die Mono-Endstufen<br />
MAA 706 mit 200 Watt an acht Ohm<br />
bzw. 300 Watt an vier Ohm hinzu. Die<br />
Endstufe ist eine Hybridendstufe, die die<br />
ersten 40 Watt <strong>im</strong> reinen Class-A-Betrieb<br />
wiedergibt und ab dann vollautomatisch<br />
in den Class-A/B-Betrieb übergeht. Das<br />
CD-Laufwerk MCD 404 verfügt über drei<br />
separate Netzteile, die mit streuarmen<br />
Ringkerntrafos ausgestattet sind. Zudem<br />
ist der Innenaufbau des Gehäuses rigoros<br />
strukturiert, um bestmögliche Abschirmwerte<br />
zu erzielen. Immerhin bringt es das<br />
Laufwerk auf stolze 11,5 Kilogramm.<br />
Gerätename:<br />
Black Silver Line,<br />
Black Line<br />
Preis: Black Silver Line – MPP 506 DA: 949 Euro; MAA 706:<br />
999 Euro; MCD 404: 899 Euro; Black Line – MAP 102: 599<br />
Euro; MCD 200: 299 Euro; MAT 601: 299 Euro<br />
Internet:<br />
www.advanceacoustic.com<br />
Pures Soundkraftwerk<br />
BMC präsentiert mit dem AMP C1 einen<br />
Vollverstärker mit variabler Verstärkung und<br />
Eingangswahl. Der AMP C1 ist der Universalist<br />
unter den BMC-Verstärkern, der sich<br />
nahtlos in klassische Anlagenkonzepte einfügt.<br />
Mit einer Aluminiumfernbedienung<br />
lassen sich alle Funktionen ausführen. Er verfügt<br />
über zwei Paar symmetrische XLR- und<br />
drei Paar unsymmetrische RCA-Eingänge.<br />
Ein 2-Kilowatt-Ringkerntransformator bietet<br />
die solide Grundlage für eine sehr kraftvolle,<br />
dynamische und stabile Energieversorgung.<br />
Die Speicherung in einer ganzen Batterie<br />
speziell angefertigter Balanced-Current-<br />
Kondensatoren ist die Basis für musikalische<br />
Entfaltung und Durchhörbarkeit. Eine innovative<br />
elektronische Stabilisierungsschaltung<br />
besonders auch für den Leistungsteil filtert<br />
Netzspannungs-Ripple und sonstige Störungen<br />
aus der Versorgungsspannung und<br />
sorgt so für außerordentliche Ruhe und dynamische<br />
Stabilität.<br />
Gerätename: AMP C1 Preis: 3 898 Euro Internet: www.bmc-audio.de<br />
Klein, aber nuVeroho<br />
Das Konzept des nuVero 10 ist die schlüssige<br />
Antwort auf den Wunsch, faszinierenden<br />
nuVero-Klang aus einem verhältnismäßig<br />
zierlichen Standlautsprecher zu<br />
erhalten. Speziell in kleineren Wohnräumen<br />
setzt der nuVero 10 mit seinem schlanken<br />
Design und nur knapp einem Meter Höhe<br />
ein elegantes Zeichen, ohne aufdringlich<br />
zu wirken. Die formale Zurückhaltung<br />
legt der Speaker allerdings vollständig ab,<br />
wenn er mit seiner enormen Pegelfestigkeit<br />
ungezügelt aufspielen darf. Die schlanke<br />
D‘Appolito-Gruppe mit der zentralen,<br />
Nubert-exklusiven Hochtonkalotte und<br />
zwei speziellen Glasfasermembran-Mitteltönern<br />
verleiht dem Schallsegel eine aufstrebende<br />
Leichtigkeit. Das extrem gleichmäßige,<br />
horizontale Abstrahlverhalten des<br />
Trios bewirkt ein differenziertes, von Natürlichkeit<br />
geprägtes, räumliches Klangbild.<br />
Darunter bescheren zwei 15-Zent<strong>im</strong>eter-<br />
Langhub-Tieftöner dem Lautsprecher ein<br />
unerwartet mächtiges, klar durchgezeichnetes<br />
Bassfundament. Im Extremfall lenken<br />
die Sandwich-Membranen bis zu drei Zent<strong>im</strong>eter<br />
aus und ermöglichen dem nuVero<br />
10 seine absolut subwooferverdächtige<br />
untere Grenzfrequenz von 35 Hertz (–3<br />
Dezibel). Technologisch basiert das grazile<br />
Klangwunder auf der Neudefinition des<br />
3-Wege-Prinzips durch Günther Nubert<br />
und Thomas Bien. Die klanglichen Nachteile<br />
bisheriger 3-Wege-Konstruktionen,<br />
die dieses Entwicklerduo nicht akzeptierte,<br />
wurden mit neuer Schaltungstechnik und<br />
aufwendiger Entwicklungsarbeit nahezu<br />
komplett überwunden.<br />
Gerätename: nuVero 10 in Anthrazit,<br />
Perlweiß oder Mocca<br />
Preis:<br />
2 550 Euro/Paar<br />
Internet:<br />
www.nubert.de<br />
T+A mit 7.1-Blu-ray-HD-Receiver<br />
Der K8 ist das neueste Produkt der K-Serie<br />
und sicherlich das komplexeste Gerät, das<br />
man bisher entwickelt und produziert hat –<br />
dessen ist man sich bei T+A sicher. Der<br />
Receiver soll sowohl den anspruchsvollen<br />
He<strong>im</strong>kinoliebhaber mit der 7.1-Ausstattung<br />
und der Blu-ray-Wiedergabe sowie<br />
weniger Anspruchsvolle mit 5.1- oder<br />
3.1-Setup überzeugen. Durch die sieben<br />
Endstufen mit jeweils mehr als 150 Watt<br />
Dauerleistung können je nach Betriebsart<br />
bis zu drei Nebenräume mit unabhängiger<br />
Lautstärkeregelung in Stereo<br />
beschallt werden.<br />
Gerätename: K8 Preis: 5 900 Euro Internet: www.taelektroakustik.de<br />
Bilder: Advance Acoustic, Canton, Nubert, Reckhorn, T+A<br />
10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
PLATINUM M<br />
Koaxiale Punktschallquelle<br />
Der Reckhorn S-90 ist ein Standlautsprecher mit einer neuen<br />
patentierten koaxialen Punktschallquelle, die die bisher bekannten<br />
Eigenheiten von koaxialen Lautsprechern, wie das<br />
zunehmende Bündeln der Abstrahlcharakteristik zu hohen Frequenzen,<br />
besser kontrolliert. Selbst die Firma Microlab zählt<br />
schon jetzt zu den Lizenznehmern. Viele Assoziationen lässt das<br />
Design zu, doch hat es den unbestreitbaren Vorteil, dass es der<br />
Schallausbreitung kaum Hindernisse in den Weg stellt – so wie<br />
es die reine Lehre postuliert. Denn so einfach das beabsichtigte<br />
Äußere auch wirkt, so durchdacht ist das Prinzip der Punktschallquelle<br />
mit der zeitrichtigen Abstrahlung der Frequenzen<br />
für den Hochtöner und den Tiefmitteltöner. Die Trennung der<br />
Frequenzen erfolgt bei zwei Kilohertz; dafür sorgen Luftspulen<br />
und Polypropylenfilmkondensatoren. Für eine Surround-<br />
Aufrüstung kann das Eckhorn H-80 den Tiefbass zusammen<br />
mit dem Verstärker A-403 erweitern, aber auch eine der weiteren<br />
Lösungen aus dem Erfindungsreichtum von Klaus Reck<br />
ist einsetzbar.<br />
M4<br />
M5<br />
MASTERPIECE vom Feinsten<br />
PLATINUM M3:<br />
STEREO 01/2011<br />
M3<br />
PLATINUM M4:<br />
M2<br />
M1 BASE<br />
5.1 Lautsprechersystem<br />
Obere Mittelklasse<br />
areadvd.de 01/2010<br />
PLATINUM M5:<br />
„Die Platinum darf mit Fug und<br />
Recht als eine der besten Live-<br />
Boxen der Rockgeschichte gelten.“<br />
Zitat: <strong>AUDIO</strong> 01/2010<br />
PLATINUM M5 <strong>im</strong> 5.1 Set:<br />
PLATINUM M5:<br />
Gerätename:<br />
S-90<br />
Preis:<br />
149 Euro/Paar<br />
Internet:<br />
www.reckhorn.com<br />
Canton erweitert Digital-Movie-Serie<br />
Das leidige Thema: Flacher Fernseher heißt auch flacher Ton.<br />
Doch hier hat Canton mit dem vollwertigen He<strong>im</strong>kinosystem<br />
DM 8 eine praktische Plug-and-Play-Lösung neu <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent.<br />
Das All-in-one-System DM 8 ist besonders kompakt und bietet<br />
nach Herstellerangaben „unglaubliches Surround-Feeling in<br />
mittleren und kleinen Wohnz<strong>im</strong>mern“. Es passt durch seine Bauweise<br />
unter einen Flatscreen, der einfach daraufgestellt wird. Ein<br />
Kabel genügt und der Kinospaß kann beginnen. Im Stereobetrieb<br />
kann das DM 8 mit seinen 100 Watt Systemleistung punkten, die<br />
Leistungsaufnahme <strong>im</strong> Stand-by-Modus ist kleiner als ein Watt.<br />
Deutschland:<br />
quadral GmbH & Co. KG<br />
Tel. +49 (0)511– 79 04 - 0<br />
www.quadral.com<br />
Schweiz:<br />
SACOM AG<br />
Tel. +41 (0)32– 366 85 85<br />
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News 11
3D-Sound mit Auro-3D<br />
Die Klangd<strong>im</strong>ensionen wachsen, aber der Aufwand be<strong>im</strong> Anwender muss überschaubar<br />
bleiben. Das sind Anforderungen, die der Markt stellt und auf die sich ein<br />
Surround-Format spezialisiert hat. Wie sich das gestalten soll und wie es klingt, hat<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> recherchiert.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Im November 2010 war der Autor zu Besuch<br />
bei der alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Tonmeistertagung in Leipzig. Dies ist ein<br />
Zusammentreffen vieler Tonschaffender<br />
und der Industrie, die die notwendige Technik<br />
für die Produktion zur Verfügung stellt.<br />
Hier werden in Workshops, Round Tables<br />
und Vorträgen die Neuerungen präsentiert,<br />
die dann mit einiger zeitlicher Verzögerung<br />
be<strong>im</strong> Konsumenten <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer landen.<br />
Die zeitliche Verzögerung entsteht dadurch,<br />
dass dieselben Innovationen nochmals<br />
auf den internationalen Conventions<br />
der AES (Audio Engineering Society) vorgestellt<br />
werden, bevor sie unter Umständen<br />
von der Unterhaltungselektronikindustrie<br />
angenommen werden. In mehreren Vorführungen<br />
stellte Wilfried Van Baelen von den<br />
Die Entwicklung der klanglichen Reproduktionsebenen<br />
Eine Übersicht zu den Codierungsmöglichkeiten für Auro-3D<br />
Bilder: © Galaxy Studios<br />
12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Galaxy Studios aus Belgien die Eigenentwicklung<br />
zur Neuordnung der Surround-<br />
D<strong>im</strong>ensionen vor: das Format Auro-3D. Es<br />
baut grundsätzlich auf dem schon seit längerer<br />
Zeit bekannten 5.1-Surround-Format<br />
auf und ergänzt dieses insoweit, als dass es<br />
einen deutlich erweiterten Sweetspot bietet.<br />
Diese Erweiterung ist genau das, was<br />
für die Mehrzahl der He<strong>im</strong>anwender die<br />
Lösung für ein zum Teil unbefriedigendes<br />
Surround-Erlebnis zu sein scheint. Bisher<br />
kamen nämlich nur ein oder zwei Personen<br />
in den Genuss einer Surround-Abmischung,<br />
wie sie von den Tonmeistern und Toningenieuren<br />
angelegt wurde. Dass jetzt mehr<br />
Hörer von dieser Abmischung erreicht<br />
werden, wird durch die Besonderheiten<br />
von Auro-3D möglich: Dem 5.1-Setup werden<br />
vier zusätzliche Höhenlautsprecher<br />
hinzugefügt. Doch zunächst ist es wichtig,<br />
den Ausführungen von Wilfried Van<br />
Baelen etwas Aufmerksamkeit zu schenken,<br />
um die Begriffsfindung zu Auro-3D<br />
besser zu verstehen.<br />
Räumliche Tiefeninformation<br />
Van Baelen führte dazu in seinem Vortrag<br />
aus, dass eine stereofone Wiedergabe aus<br />
seiner Sicht eine eind<strong>im</strong>ensionale Darstellung<br />
der klanglichen Realität ist, da sie nur<br />
zwischen den beiden Lautsprechern stattfindet<br />
und hauptsächlich eine Richtungsinformation<br />
beinhaltet. Daraufhin lenkte er<br />
seine Ausführungen auf die bisherige Praxis<br />
des 5.1-Surround-Formats. Dieses erweitert<br />
die Eind<strong>im</strong>ensionalität des vorderen Stereo-<br />
paares nun durch eine Art der räumlichen<br />
Tiefeninformation, also durch die Entfernung<br />
zu den Surround-Speakern. Die logische<br />
Schlussfolgerung daraus ist, dass es<br />
auch eine Erweiterung der Surround-Informationen<br />
in der Höhe geben muss. Somit<br />
stellt die zusätzliche Installation von vier Höhenlautsprechern,<br />
die mit einem diskreten<br />
Signal angesteuert werden, die Erweiterung<br />
in die dritte D<strong>im</strong>ension dar. Wenn Stereo<br />
also die Breite liefert und 5.1-Surround die<br />
Tiefe des Raumes auslotet, so ergänzt Auro-<br />
3D den Parameter Höhe – und der Würfel<br />
hat seinen Rauminhalt. Damit steht dem<br />
Aufbruch in eine dreid<strong>im</strong>ensionale Bildtechnologie<br />
(wie 3D-Filmen) auch ein korrespondierendes<br />
Tonformat zur Verfügung.<br />
Wie kam Van Baelen zu dieser Einsicht? Die<br />
jahrelange Produktionspraxis mit Film- und<br />
Musikmischungen brachte ihn mit den verschiedensten<br />
Audioformaten in Kontakt. Es<br />
gab die ersten Anfragen für eine Produktion<br />
in einem 2+2+2-Format nach Werner<br />
Dabringhaus, das ebenfalls vor einigen Jahren<br />
auf der Tonmeistertagung vorgestellt<br />
wurde und das eine quadrofonische Lautsprecheraufstellung<br />
vorsah mit der Ergänzung<br />
durch zwei Höhenlautsprecher über<br />
den Frontlautsprechern. Die Aufnahmeergebnisse<br />
und deren adäquate Wiedergabe<br />
über das genannte Lautsprechersetup<br />
zeigten dramatisch auf, wie nah man an<br />
die Konzertrealität in der Wiedergabe anschließen<br />
kann, da nun die Übertragung<br />
der Rauminformationen, die sich unter anderem<br />
durch Deckenreflexionen bilden,<br />
viel eindeutiger hörbar wurden. Nun meinte<br />
Wilfried Van Baelen, dass aufgrund der<br />
menschlichen Wahrnehmung des Hörens<br />
ein Hören von hinten-oben sehr stark die<br />
Raumrezeption beeinflusse, so wie es namhafte<br />
Akustiker und Psychoakustiker schon<br />
vor ihm niederschrieben. Beispielsweise sei<br />
ein Konzertsaal nur dann wirklich zu erleben,<br />
wenn man sich in ihm befinde, denn<br />
das fulminante Erleben eines Orchesters ist<br />
stark mit den komplexen Raumantworten<br />
verbunden, die wir aus allen Richtungen<br />
gleichzeitig wahrnehmen. Dies führt folgerichtig<br />
zur Hinzunahme der Höhenlautsprecher<br />
über den bekannten Front- und<br />
Surround-Speakern einer 5.1-Anordnung<br />
– und damit wurde das 9.1-Auro-3D-System<br />
gegründet. Die richtige Positionierung<br />
wurde in aufwendigen Hörsessions evaluiert<br />
und ist am besten so einzurichten, dass<br />
die Hauptabstrahlrichtung etwas über den<br />
Kopf hinwegstrahlt, wenn man am Sweetspot<br />
steht. In Zahlen bedeutet dies, dass<br />
der ideale Winkel vom Sweetspot aus gesehen<br />
ungefähr bei 30 Grad über dem Kopf<br />
liegt. Ab einem Winkel von 35 Grad geht<br />
die Vermischung mit den Klangereignissen<br />
der unteren Lautsprecher verloren. Der<br />
kleinste Winkel, den man nutzen kann, liegt<br />
ungefähr bei 20 Grad. Damit bietet Auro-<br />
3D ein Surround-Erlebnis auf einer erweiterten<br />
Hörfläche mit einer überschaubaren<br />
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Inhalte 13
Unterstützen Sie Auro-3D?<br />
Wir haben derzeit keinerlei<br />
Ansätze, Auro-3D zu<br />
unterstützen. Ich persönlich<br />
finde es derzeit nicht<br />
hilfreich, weitere Formate<br />
zu promoten. Immer<br />
schneller, weiter und höher<br />
ist nicht unbedingt der<br />
Wunsch der Kunden.<br />
Thomas Brieger, Dynaudio<br />
Ja, sofern seitens der<br />
Endverbraucher auch eine<br />
Nachfrage für hochwertige<br />
Lautsprecherlösungen<br />
geäußert wird.<br />
Thomas Sauer, Maestro-<br />
Badenia Akustik<br />
Unsere Lautsprecherserien<br />
<strong>im</strong> He<strong>im</strong>bereich sind stets<br />
so konzipiert, dass die<br />
einzelnen Produkte sowohl<br />
als Stereo als auch in<br />
Mehrkanalanwendungen<br />
kombinierbar sind.<br />
Christian Hindmith,<br />
Adam Audio<br />
Auro-3D ist sicherlich eine<br />
effektvolle Variante des<br />
Surround-Klangs mit ausgeprägter<br />
Dreid<strong>im</strong>ensionalität.<br />
Dennoch werden wohl nur<br />
sehr wenige Kunden bereit<br />
sein, noch mehr Laut<br />
sprecher in ihrem Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
oder He<strong>im</strong>kino<br />
zu akzeptieren.<br />
Thomas Mengert, Quadral<br />
Bislang haben wir keine<br />
direkte Erfahrung mit Auro-<br />
3D. Am Markt könnte dies<br />
für zusätzliche Komplexität<br />
sorgen. Zudem erwarten<br />
wir Lizenzkosten für die<br />
Nutzung des Formats.<br />
Thomas Schnaudt,<br />
Harman Kardon<br />
Soweit hat Onkyo keinen<br />
Plan, Auro-3D kurzfristig in<br />
die Onkyo-AV-Receiver zu<br />
integrieren.<br />
Peter Kafitz,<br />
Onkyo<br />
Grundsätzlich halten wir<br />
diese Entwicklung für sehr<br />
interessant. Zur Ergänzung<br />
der Satellitenlautsprecher<br />
haben wir ein neues Produkt<br />
in unserem Sort<strong>im</strong>ent<br />
von Cornered Audio.<br />
Mark Sellmann,<br />
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Das Lautsprechersetup für ein 9.1-Auro-3D-<br />
Format mit Höhenlautsprecher<br />
Anzahl von Lautsprechern.Wieso dient das<br />
5.1-Format als Grundlage? Die Blu-ray Disc<br />
enthält die verlustfreien Tonformate und<br />
auch eine Erweiterung der zur Verfügung<br />
stehenden Tonkanäle bis zu 7.1, also der<br />
zwei zusätzlichen hinteren Surround-Kanäle<br />
(Surround-Back-Speaker). Die Praxis zeigt<br />
aber <strong>im</strong>mer wieder auf, dass diese hinteren<br />
Kanäle selten mit eigenen diskreten Informationen<br />
versorgt werden und vielmehr nur<br />
eine Kopie der Surround-Kanäle enthalten.<br />
Des Weiteren scheint die Akzeptanz be<strong>im</strong><br />
Endverbraucher, noch weitere Lautsprecher<br />
<strong>im</strong> Raum zu platzieren, erschöpft zu sein,<br />
wohingegen eine Installation von Lautsprechern<br />
in der Höhe, also z. B. an der Wand<br />
und Decke, wohl noch besser angenommen<br />
wird.<br />
Für Van Baelen ergibt sich daraus, dass das<br />
von ihm vorgestellte 9.1-Auro-3D-System<br />
die Surround-Anordnung sein wird, die als<br />
zukunftsweisende Alternative an die Stelle<br />
von 5.1- und 7.1-Formaten treten wird. Was<br />
macht ihn dabei so sicher? Die Mitarbeiter<br />
der Galaxy Studios <strong>im</strong> belgischen Mol haben<br />
bis zum Zeitpunkt der Vorstellung schon alle<br />
notwendigen technischen Voraussetzungen<br />
geschaffen. Zusammen mit seinen Ingenieuren<br />
hat Van Baelen alle Aufnahmeverfahren<br />
erprobt und ausgeführt, die Studios<br />
verfügen über die erste Auro-3D-fähige<br />
Misch- und Abhörmöglichkeit und es wurden<br />
sogenannte Software-Plug-ins für die<br />
Produktion entwickelt, um ein Max<strong>im</strong>um<br />
an Verbreitung und Kompatibilität zu schaffen.<br />
So erhalten Produzenten einen schnellen<br />
und unproblematischen Zugang, um an<br />
den Möglichkeiten von Auro-3D teilhaben<br />
zu können.<br />
Und wie steht es um die Kompatibilität<br />
zu den bisherigen am Markt verfügbaren<br />
Tonformaten? Ein spezieller Software-Coder-Encoder<br />
kann in entsprechend ausgerüsteten<br />
Geräten den Upmix in Auro-3D<br />
sicherstellen. Dazu steht ein Algorithmus<br />
namens Auro-Matic zur Verfügung. In erster<br />
Linie wird der Codec für Auro-3D in der Endproduktion<br />
eines Filmes oder einer Konzertaufnahme<br />
eingesetzt. Er stellt sicher, dass<br />
das codierte Material auf jeder 5.1-PCM-<br />
Die korrekte Einrichtung der Höhenlautsprecher<br />
für die Aurophonie<br />
Sound-kompatiblen Anlage wiedergegeben<br />
werden kann, die den Auro-3D-Decoder<br />
enthält. Dies ist in allen relevanten Formaten<br />
von Stereo, 5.1-PCM-Master-Qualität<br />
über 5.1-Surround (in einem sogenannten<br />
Artistic Mix) bis hin zu 9.1-Auro-3D möglich.<br />
Es wurde bei der Entwicklung des Verfahrens<br />
großer Wert auf eine möglichst hohe<br />
Verlustfreiheit gelegt. Bei diesem Vorgang<br />
wird eine sagenhaft geringe Durchlaufverzögerung<br />
von unter einer Millisekunde erreicht,<br />
womit die Bild-Ton-Synchronität nicht<br />
gefährdet ist. Es wurde ebenfalls eine Technologie<br />
entwickelt, die die Wiedergabe von<br />
Auro-3D über Stereokopfhörer ermöglicht.<br />
Außerdem laufen Entwicklungsarbeiten an<br />
einem Algorithmus zur Umsetzung von „virtuellem<br />
5.1“, das die Wiedergabe von Surround<br />
über <strong>Stereolautsprecher</strong> bringen soll.<br />
Das Signal wird dabei als Stereosignal übertragen<br />
und auf dem Medium gespeichert.<br />
Alle genannten Verfahren und Datenströme<br />
sind <strong>im</strong> Speicherbedarf darauf opt<strong>im</strong>iert,<br />
schon mit der heute verfügbaren Blu-ray-<br />
Disc-Spezifikation kompatibel zu sein. Die<br />
Galaxy Studios haben darüber hinaus eine<br />
Weiterentwicklung, also ein Wachsen ihres<br />
Auro-3D-Formates <strong>im</strong> Auge, sodass ein<br />
weiterer Zuwachs an Übertragungskanälen<br />
zukunftssicher <strong>im</strong>plementiert ist. Als Beispiel<br />
sei hier ein Übertragungskanal direkt über<br />
dem Kopf am Sweetspot genannt oder auf<br />
6.1 basierende Aufstellungen, die dann ein<br />
12.1-Format ergeben. Bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />
lassen sich 13.1-Formate mit einem<br />
Auro-3D-Codec als 6.1-PCM-Stream encodieren.<br />
Dies eröffnet weitsichtig Spielraum<br />
für viele denkbare Entwicklungen in der<br />
Tongestaltung, wenn diese so von Industrie<br />
und Konsumenten angenommen werden.<br />
Wie klingt ein 9.1-Auro-3D-System? Das ist<br />
wohl die spannendste Frage. Die Vorführungen<br />
auf der Tonmeistertagung waren<br />
jedes Mal bis zum letzten Sitzplatz gefüllt.<br />
Der Autor selbst nahm mehrmals daran teil,<br />
um die Erweiterung der Surround-Hörfläche<br />
beurteilen zu können. Es wurden verschiedene<br />
Einspielungen, die <strong>im</strong>mer in Bezug<br />
zu einem dreid<strong>im</strong>ensional projizierten Bild,<br />
das via Shutter-Brille eine enorme Plastizität<br />
Bilder: © Galaxy Studios<br />
14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
ot, vorgestellt. War man gewohnt, dass in Surround bisher alles<br />
auf einer Kreisbahn um einen herum abgebildet wird, so bietet<br />
das Auro-Verfahren einen riesigen Fortschritt. Naturaufnahmen<br />
mit realistischer Waldatmosphäre boten raschelnde Blätter von<br />
oben und Vogelgezwitscher von exakt der Stelle, von der es das<br />
Hörgedächtnis erwartet. Genauso verhielt es sich mit Straßenverkehrsaufnahmen,<br />
die so extrem echt erschienen, dass man Angst<br />
bekam, vom Verkehr überrollt zu werden. Dies gilt genauso für<br />
Ausschnitte aus einem An<strong>im</strong>ationsfilm, in dem sehr schnelle Bewegungsabläufe,<br />
wie z. B. Flüge durch die Nacht und der darauffolgende<br />
Sturz sowie Aufprall, erschreckend eindringlich wurden.<br />
Ganz zu schweigen von den Objekten, die scheinbar via 3D-Bild<br />
von der Leinwand auf einen zugeschossen kamen. Auch die musikalischen<br />
Einspielungen versprühten einen großen Reiz, obwohl<br />
dem allgemeinen Empfinden nach der bildbezogene Ton am beeindruckendsten<br />
war. Verfolgt man den gleichen Film- und Musikausschnitt<br />
mehrmals von verschiedenen Sitzpositionen, fällt<br />
in der Tat auf, dass Bewegungen <strong>im</strong> Surround-Feld <strong>im</strong>mer noch<br />
nachvollziehbar sind und auch die Ortung der Hörereignisse eine<br />
gleichbleibende Trefferquote hat. Es entsteht der Eindruck, je<br />
nach Sitzposition näher oder weiter entfernt zu sein. Somit ist<br />
in der Tat der Sweetspot viel größer als bei bisherigem 5.1-Surround.<br />
Aus dieser Sicht scheint das Auro-3D-System wirklich zu<br />
halten, was es verspricht. Aber auch hier gilt die Voraussetzung,<br />
dass die Aufstellung der Lautsprecher und raumakustische Eigenheiten<br />
grundlegend den Erfolg stützen oder schmälern –<br />
so, wie es bei jedem Lautsprecherwiedergabesystem ist. Infos<br />
unter www.auro-3d.com.<br />
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Die entwickelten Algorithmen erhöhen die Kompatibilität<br />
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Inhalte 15
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1 × Fanset der „Saw I–VI Blood Drive Edition“ (bestehend aus<br />
Blu-ray-Box mit 6 Filmen + Fanartikel zur „Saw“-Reihe)<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Leserumfrage<br />
Helfen Sie uns, <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> noch lesenswerter zu machen. Wir wollen wissen, welche Themen Sie besonders interessieren. Wenn<br />
Sie nur an der Leserwahl teilnehmen wollen, beantworten Sie bitte nur die Fragen auf Seite 22. Bitte vergessen Sie nicht das Adressfeld<br />
auszufüllen. Vielen Dank!<br />
1. Wie regelmäßig lesen Sie <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>?<br />
ich bin Abonnent<br />
jede Ausgabe am Kiosk<br />
unregelmäßig<br />
heute zum ersten Mal<br />
2. Wie viele Personen lesen außer Ihnen Ihr<br />
<strong>AUDIO</strong>-<strong>TEST</strong>-Exemplar?<br />
keine<br />
eine weitere Person<br />
zwei bis drei weitere Personen<br />
mehr<br />
3. Wie ist Ihr Haushalt technisch ausgestattet<br />
(Mehrfachnennungen möglich)?<br />
Surround-Lautsprechersystem<br />
Stereo-Standlautsprecher<br />
Stereo-Kompaktlautsprecher<br />
Stereoverstärker<br />
AV-Receiver<br />
CD-Player<br />
DVD-Player<br />
SACD-Player<br />
Blu-ray-Player<br />
Universalplayer<br />
Plattenspieler<br />
Netzwerkplayer/Musikserver<br />
Mini-Kompaktanlage<br />
Kopfhörer<br />
MP3-Player/Smartphone<br />
Flachbildfernseher<br />
Digitalreceiver/Set-Top-Box<br />
PC<br />
Mac<br />
andere:<br />
6. Welche Investition <strong>im</strong> Bereich Audiotechnik<br />
und Medien planen Sie zukünftig<br />
(Mehrfachnennungen möglich)?<br />
CD<br />
Vinyl<br />
Musikdownload<br />
Stand- oder Kompaktlautsprecher<br />
Surround-Lautsprechersystem<br />
Röhrenverstärker oder -technik<br />
Stereoverstärker<br />
AV-Receiver<br />
CD-Player<br />
SACD-Player<br />
Blu-ray-Player<br />
Plattenspieler<br />
Phonovorverstärker<br />
Abtastsysteme<br />
Mini-Kompaktanlage<br />
Netzwerkplayer/Musikserver<br />
MP3-Player/Smartphone<br />
Kopfhörer<br />
andere:<br />
7. Wo kaufen Sie Audiotechnik und Medien<br />
(Mehrfachnennungen möglich)?<br />
Internet<br />
Fachhandel<br />
Elektrogroßmarkt<br />
Discounter<br />
andere:<br />
8. Haben Ihnen die Testberichte aus <strong>AUDIO</strong><br />
<strong>TEST</strong> bereits bei einem Kauf helfen können?<br />
ja, einmal bis mehrmals<br />
bisher noch nicht<br />
11. Über welche Inhalte würden Sie in der<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> gerne mehr lesen (Mehrfachnennungen<br />
möglich)?<br />
Technikneuigkeiten<br />
Musikempfehlungen<br />
Hintergrundartikel/Workshops<br />
Brancheninterviews<br />
Testberichte<br />
andere:<br />
12. Alter<br />
unter 20 Jahre<br />
21 bis 30 Jahre<br />
31 bis 40 Jahre<br />
41 bis 50 Jahre<br />
51 bis 60 Jahre<br />
über 60 Jahre<br />
13. Bildung<br />
Hauptschulabschluss<br />
Realschulabschluss<br />
Abitur<br />
Fachhochschulstudium<br />
Hochschulstudium<br />
14. Geschlecht<br />
männlich<br />
weiblich<br />
15. <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> sollte ...<br />
4 × jährlich<br />
6 × jährlich<br />
12 × jährlich erscheinen<br />
4. Über welches Haushaltsnettoeinkommen<br />
verfügen Sie pro Monat?<br />
unter 1000 Euro<br />
1001 bis 2000 Euro<br />
2001 bis 3000 Euro<br />
3001 bis 4000 Euro<br />
über 4000 Euro<br />
9. Hörgewohnheiten<br />
Stereo<br />
Surround-Film/-Musik/beides<br />
bevorzugt analoge Signalkette<br />
bevorzugt digitale Signalkette<br />
Aktiv- oder Passivlautsprecher<br />
Ihre Wünsche an die Redaktion<br />
5. Wie viel Geld geben Sie <strong>im</strong> Jahr für Audiotechnik<br />
und Medien (z. B. CD, SACD, DVD,<br />
Blu-ray, Vinyl, Musikdownload) aus?<br />
unter 1000 Euro<br />
1001 bis 2000 Euro<br />
2001 bis 3000 Euro<br />
3001 bis 4000 Euro<br />
über 4000 Euro<br />
10. Welche Rubriken gefallen Ihnen an der<br />
<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> (Mehrfachnennungen möglich)?<br />
Neues<br />
Inhalte<br />
Wissen<br />
Test<br />
Musik<br />
alle<br />
Inhalte 21
Auerbach-Produktwahl 2010/2011<br />
Kreuzen Sie Ihre Produktfavoriten an;<br />
bitte nur ein Kreuz pro Unterkategorie<br />
Liebe Leser!<br />
Nachdem die letztjährige Gala ein riesiger Erfolg war und sich alle Beteiligten gern an<br />
den Abend erinnern, geben wir Ihnen die Gelegenheit, dieses Mal persönlich dabei zu<br />
sein. Wenn Sie das untenstehende Kästchen ankreuzen, nehmen Sie an der Verlosung<br />
von 3 × 2 Karten für den Leserwahl-Galaabend teil. Die Veranstaltung wird am 14.<br />
April 2011 in Leipzig stattfinden. Wir freuen uns auf Sie!<br />
Ich möchte an der Verlosung von Karten für<br />
die Gala der Leserwahl 2011 teilnehmen<br />
Netzwerkplayer<br />
Audiodata Audio Volver II<br />
Linn Majik DS-I<br />
Logitech Squeezebox Touch<br />
Meridian Sooloos System Control 15<br />
Na<strong>im</strong> HDX<br />
Philips NP 2900<br />
Lautsprecherkabel<br />
G&BL 5894<br />
Goldkabel LS 440<br />
Oehlbach Bi Tech 4<br />
Kopfhörer<br />
AKG K 450<br />
Beyerdynamic T5p<br />
Bose AE2<br />
Reson rh4<br />
Sonos S5<br />
T+A Elektroakustik MP 1260R<br />
Olive 4HD<br />
Real Cable Master „State of the Art“<br />
Silent Wire LS 16<br />
Sommer Cable SC-TriPhase<br />
Supra Cable PLY 3.4<br />
Denon AH-D7000<br />
JVC HA-NC 120<br />
Monster Beats Pro<br />
Sennheiser RS 180<br />
Lautsprecher<br />
Stereo<br />
Adam Audio Classic Compakt MK3<br />
B&W 684<br />
AV-Receiver<br />
AV-Receiver bis 1500 Euro<br />
Denon AVR-3311<br />
Harman Kardon AVR 460<br />
Marantz SR5005<br />
Onkyo TX-SR608<br />
Pioneer SC-LX53<br />
Sony STR-DA3600ES<br />
Yamaha RX-V1067<br />
Stereoverstärker<br />
Denon PMA-2010 AE<br />
Krell S300i<br />
Lua Hifi Manufaktur Sinfonietta<br />
Marantz PM-1552 MK II<br />
Octave Audio V40 SE<br />
T+A Elektroakustik V10 MK II<br />
Cambridge Audio Azur 740A<br />
Backes & Müller BM Pr<strong>im</strong>e 14<br />
Dali Ikon 6 MK 2<br />
Linn Majik 109<br />
PSB Image T6<br />
Piega Premium 1<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 800<br />
Surround<br />
Bose Acoust<strong>im</strong>ass 15<br />
Canton DM 90<br />
AV-Receiver bis 3 000 Euro<br />
Phono<br />
Dynaudio Excite-Linie<br />
Arcam AVR500<br />
Clearaudio Plug & Play Concept<br />
KEF KHT 3005 SE<br />
Denon AVR-4311<br />
Phonar MMF 9.1<br />
Loewe Sound Projector Sl<strong>im</strong><br />
Harman Kardon AVR 760<br />
Thorens TD-309 Tri-Balance<br />
Nubert nuBox 681<br />
Marantz SR7005<br />
Transrotor Avorio<br />
Quadral Chromium Style<br />
Onkyo TX-NR5008<br />
Rega Planar P5<br />
Swans F2.3B<br />
Einfach Fragebogen ausfüllen, ausschneiden<br />
und per Post einsenden an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Stichwort: „Auerbach-Produktwahl 2010/2011“<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ:<br />
Ort:<br />
Hausnummer:<br />
Einsendeschluss ist der 25. Februar 2011. Eine Barauszahlung<br />
der Gewinne ist nicht möglich. Die Teilnahme am Gewinnspiel<br />
ist nur mit Einsendung des Originalcoupons möglich. Die Auslosung<br />
erfolgt unter Ausschluss des Rechtswegs. Mitarbeiter<br />
des Auerbach Verlags und deren Angehörige sind von der<br />
Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal<br />
am Gewinnspiel teilnehmen.<br />
E-Mail:<br />
Telefon (optional):<br />
22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Bilder: Bose<br />
Die Belastung durch alltäglichen Lärm<br />
steigt stetig an. Das werden vor allem<br />
Menschen aus urbanen Gegenden bestätigen<br />
können. Ob Verkehr, Baulärm, monotone<br />
Hintergrundgeräusche z. B. von<br />
Kl<strong>im</strong>aanlagen, die Hintergrundmusik <strong>im</strong> Supermarkt<br />
oder einfach der Mensch selbst:<br />
Der Lärm folgt uns den ganzen Tag bis in<br />
die eigenen vier Wände hinein. Dies erzeugt<br />
oftmals Stress und man möchte sich am<br />
liebsten von der Welt abkapseln und bei absoluter<br />
Ruhe oder guter Musik einfach mal<br />
abschalten. Selbst gute Studiokopfhörer<br />
vermögen es oftmals nicht, die Außenwelt<br />
vollkommen abzuschotten. Doch hier gibt<br />
es Abhilfe.<br />
Gegenpol<br />
Der amerikanische Audiospezialist Bose hat<br />
bereits seit einiger Zeit die Lösung für Ruhebedürftige<br />
parat. Schon 1978 fühlte sich<br />
Firmengründer Dr. Amar Bose bei einem<br />
Transatlantikflug von der Lautstärke <strong>im</strong> Passagierraum<br />
be<strong>im</strong> Musikgenuss gestört und<br />
ersann noch während des Fluges eine Strategie,<br />
dieses Problem zu beheben. Die Idee<br />
der Noise-Cancelling-Technologie von Bose<br />
war geboren, jedoch dauerte es noch über<br />
zehn Jahre, bis die ersten lärmresistenten<br />
Kopfhörer die Marktreife erreichten, sie<br />
waren zunächst ausschließlich für Piloten<br />
konzipiert. Die Basis für die Geräuschunterdrückung<br />
von Boses Noise-Cancelling-Technologie<br />
bilden dabei einfache Grundlagen<br />
Das Mikrofon registriert die störenden Frequenzen<br />
und überträgt diese an die Elektronik,<br />
welche die Gegenschwingungen auslöst<br />
Die Schöpfung<br />
der Stille<br />
der Wellenphysik. Bei passiven Kopfhörern<br />
werden die Ohren zwar durch gepolsterte<br />
Ohrmuscheln gut gegenüber Außengeräuschen<br />
abgedämmt, jedoch können<br />
auch diese die Übertragung tieffrequenter<br />
Geräusche auf das Gehäuse und damit<br />
auch auf das Gehör nicht vollständig verhindern.<br />
Die Entwickler von Bose bedienen<br />
sich deshalb eines Tricks: Sie integrierten<br />
ein Mikrofon in das Innere des Kopfhörers,<br />
der diese tiefen Frequenzen registriert<br />
und entsprechend an eine ebenfalls<br />
<strong>im</strong> Kopfhörer verbaute Elektronik<br />
weiterleitet. Diese sendet Impulse<br />
an die Hörermembran, welche<br />
genau um 180 Grad phasenverschoben<br />
gegenüber dem<br />
Störgeräusch sind. Beide<br />
Schallwellen löschen sich<br />
nun gegenseitig aus und<br />
sind somit nicht mehr hörbar.<br />
Absolute Stille<br />
Bose hat sich natürlich nicht<br />
auf diesem Erfolg ausgeruht und<br />
fleißig weiter an dem Prinzip gefeilt.<br />
Somit stehen nun 33 Jahre nach der Idee<br />
bereits mehrere Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Technologie<br />
zur Verfügung, so z. B.<br />
die Bose Quietcomfort 15. Sie bilden zurzeit<br />
die Spitze der Entwicklung <strong>im</strong> Bereich<br />
lärmresistenter Kopfhörer. Hier wurden<br />
zusätzliche Entwicklungen involviert, die<br />
sowohl den Ausschluss von störenden Geräuschen<br />
als auch den Tragekomfort nochmals<br />
verbessern. Neben kompakterem und<br />
handlicherem Design sorgt die Bose-Tripod-<br />
Sektion dafür, dass außer tiefen Tönen<br />
auch hochfrequente Störquellen effektiv<br />
vom Gehör ferngehalten werden. Die integrierte<br />
Elektronik kann zudem intelligent<br />
zwischen Außenlärm und Unterhaltungsprogramm<br />
unterscheiden und stört somit<br />
nicht den Musikgenuss. Die Noise-<br />
Cancelling-Technologie funktioniert<br />
jedoch auch ohne angeschlossenes<br />
Medium. Dank Batteriebetrieb können<br />
die Quietcomfort-Kopfhörer<br />
auch kabellos getragen werden –<br />
nur um der Ruhe willen. Damit steht<br />
dem Erlebnis entspannender Ruhe<br />
keinerlei Barriere mehr <strong>im</strong> Weg.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
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Dr. Sound klärt auf<br />
Viele Daten umgeben uns, wenn unser Interesse um ein best<strong>im</strong>mtes Gerät kreist.<br />
Für viele sind diese Angaben meist nur Zahlen auf dem Papier, deren Interpretation<br />
einiges an Grundwissen verlangt. In unserer neuen Reihe wollen wir Licht ins Halbdunkel<br />
bringen und Messwerte an ausgewählten Beispielen anschaulich erklären.<br />
Am Anfang steht die Klärung der Einheit,<br />
in der die meisten Daten zu lesen<br />
sind. Also richten wir kurz den Blick<br />
auf die elektrisch-physikalische Einheit Volt<br />
(V), die bildlich gesprochen den Antrieb<br />
der Elektronen vom Minuspol zum Pluspol<br />
beschreibt. Sie ist die elektrische Einheit,<br />
die den wichtigsten Audiomessungen zugrunde<br />
liegt. Die großen zahlenmäßigen<br />
Schwankungen für die Einheit Volt, die <strong>im</strong><br />
Audiobereich vorkommen, sind als solche<br />
schwer zu überblicken. Aus diesem Grund<br />
bedient sich die Technik einer Verhältniseinheit,<br />
die mit einer logarithmischen Werteintegration<br />
hervorragend dazu geeignet ist –<br />
des Dezibels (dB).<br />
Als Definition für den Spannungspegel gilt:<br />
Ein Volt entspricht null Dezibel Volt (dBV),<br />
diese Angabe sagt aus, dass sich die Pegelverhältnisse<br />
auf ein Volt beziehen.<br />
Für den Audiobereich und den damit verbundenen<br />
Cinch-Anschluss ergeben sich<br />
best<strong>im</strong>mte Festlegungen für den Spannungspegel.<br />
So wurde einmal für den semiprofessionellen<br />
Konsumenten- oder<br />
Hi-Fi-Bereich ein mittlerer Übergabepegel<br />
Folgende Beispiele verdeutlichen die Betragsänderung von absoluten Spannungspegeln,<br />
also dem Verhältnis zwischen Volt und Dezibel <strong>im</strong> semiprofessionellen Bereich<br />
und der Hi-Fi-Elektronik:<br />
Dezibel<br />
Volt<br />
+10 dBV = 3,162 V<br />
+6 dBV = 2 V heutiger Ausgangspegel von Hi-Fi-Geräten bei absoluter Vollaussteuerung<br />
0 dBV = 1 V Normativpegel<br />
–6 dBV = 0,5 V<br />
–10 dBV = 0,3162 V war lange Zeit der Bereich des mittleren Übergabepegels <strong>im</strong> Hi-Fi-Bereich<br />
–20 dBV = 0,100 V<br />
–50 dBV = 0,003162 V Ausgangspegel eines MM-Tonabnehmers für Schallplatten<br />
VON JENS VOIGT<br />
von minus zehn Dezibel Volt festgelegt, ein<br />
Wert, der heute nur noch wenig Bedeutung<br />
hat. Eine Vollaussteuerung wäre dann bei<br />
null Dezibel Volt erreicht. Werte, die darüber<br />
hinausreichen, können in nachgeschalteten<br />
Geräten zur Übersteuerung der Elektronik<br />
führen.<br />
Im Zeitalter der digitalen Technik haben<br />
sich die Pegelbereiche der Übertragung erhöht.<br />
So kann an einem CD-Player, der ein<br />
vollausgesteuertes Signal ausgibt, ein Spannungspegel<br />
von sechs Dezibel Volt erreicht<br />
werden, ein Wert, der nach der Dezibel-<br />
Rechnung für Spannungspegel damit doppelt<br />
so groß ist wie für null Dezibel Volt.<br />
Messsignal und Musik<br />
Wie stehen diese Signale in Korrespondenz<br />
zur Musik?<br />
Da alle Produktionen zum größten Teil ihren<br />
Weg über digitale Medien zum Konsumenten<br />
finden, sind hier einige Dinge besonders<br />
interessant: Auf der digitalen Ebene<br />
ist die oberste Aussteuerungsgrenze null<br />
Dezibel FS, wobei das „FS“ für das englische<br />
Full Scale, also den vollen Messbereich steht.<br />
Über diesen Wert hinaus sind keine Signale<br />
weiter verwertbar. Eine Filmtonmischung<br />
und audiophile Musikproduktionen sind<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
L(dB SPL<br />
)<br />
Bild 1<br />
Auf diesem Screenshot ist die computergestützte<br />
Messgeräteoberfläche des Audio<br />
Precision APx 585 zu sehen<br />
in ihrer dynamischen Struktur so angelegt,<br />
dass die statistische Häufigkeit der klanglichen<br />
Ereignisse und der musikalischen<br />
Inhalte in einem Bereich von –20 bis minus<br />
zehn Dezibel Full Scale am größten ist.<br />
Höhere Pegel bis zur Aussteuerungsgrenze<br />
werden nur von dramaturgisch sinnvollen<br />
Ereignissen und musikalischen Steigerungen<br />
erreicht. Dies bildet für uns die Grundlage<br />
und den Ausgangspunkt für die meisten<br />
technischen Messungen an Geräten der Audiotechnik.<br />
Da also der Pegelbereich 20 dB<br />
vor Vollaussteuerung den Bereich bildet,<br />
dem wir mit unseren Ohren programmabhängig<br />
die größte Aufmerksamkeit widmen,<br />
ist dieser auch wichtig für eine Analyse des<br />
Signal-Rauschabstandes (SNR).<br />
L(dB)<br />
10<br />
0<br />
–10<br />
–20<br />
–30<br />
A-Bewertung<br />
Ein Beispiel<br />
Wir messen an einem Vollverstärker an einer<br />
definierten Last einen SNR mit einem<br />
relativen Pegel von 83 dB, und das 20 dB vor<br />
Vollaussteuerung. Im Datenblatt des Herstellers<br />
ist der SNR mit 103 dB angegeben,<br />
und das ist auch korrekt, weil dieser Wert<br />
mit einem vollausgesteuerten Signal erstellt<br />
wurde. Nur in der Praxis werden solche<br />
Signale selten vorkommen. Wenn nun<br />
zu unserem Ergebnis von 83 dB die 20 dB<br />
addiert werden, erhalten wir auch 103 dB –<br />
rein rechnerisch. Die Realität weicht manchmal<br />
aufgrund von Unzulänglichkeiten <strong>im</strong><br />
Schaltungsdesign davon ab. Unsere Messmethode<br />
ist verlässlicher, da sie der musikalischen<br />
und filmtechnischen Produktionsrealität<br />
näher ist und dadurch kritischer<br />
der he<strong>im</strong>ischen Rezeption folgt. Zusätzlich<br />
best<strong>im</strong>men wir das dynamische Verhalten<br />
nach der Messvorschrift AES 17 der Audio<br />
Engineering Society, die weltweit agiert und<br />
aus der Praxis der Tonmeister und Toningenieure<br />
schöpft. Dieses Ergebnis kann vom<br />
SNR abweichen, weil die Messung einem<br />
anderen technisch-physikalischen Ablauf<br />
folgt. Best<strong>im</strong>mt werden all diese Größen<br />
mit einem Audio Precision 585 Multichannel<br />
Audio Analyzer oder alternativ mit einem<br />
Rohde & Schwarz UPV Audio Analyzer.<br />
B-Bewertung<br />
Bild 2<br />
C-Bewertung<br />
–40<br />
–50<br />
20 100 1k 10k<br />
f(Hz)<br />
20k<br />
Bewertungskurven A, B und C nach ANSI S1.4-1971<br />
Die A-Bewertungskurve in der technischen Akustik entspricht dem menschlichen Hören bei sehr<br />
geringen Lautheiten. Bei praxisnahen Schallpegeln ist die C-Bewertung aussagekräftiger<br />
L(dB)<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Mittellaute Musik<br />
Ruhige Unterhaltung<br />
Hörschwelle<br />
0<br />
f(Hz)<br />
–10<br />
20 100 1k 10k 20k<br />
Kurven gleicher Lautstärke nach Fletcher und Munson<br />
Das Ohr ist bei unterschiedlichen Lautheiten auch unterschiedlich empfindlich für die Wahrnehmung<br />
von Frequenzen. In der Nähe der Hörschwelle ist das Ohr weniger empfindsam für tiefe<br />
Frequenzen; rechts in der Grafik zu sehen, bei mittellauter Musik ist die Empfindlichkeit größer<br />
Bewertungskurve<br />
Warum gibt es Angaben, die mit einem<br />
„A“ gekennzeichnet sind? Dabei handelt<br />
sich um eine sogenannte A-Bewertung,<br />
die dem frequenzabhängigen Lautheitsempfinden<br />
des Menschen nachempfunden<br />
ist und sich aus der Bauakustik nicht<br />
mehr wegdenken lässt. (Daneben gibt es<br />
noch andere, davon abweichende Bewertungen<br />
mit Kennzeichnungen wie „B“<br />
oder „C“.) Da dieses Empfinden aber von<br />
der Schallenergie abhängig ist, die unser<br />
Ohr erreicht, gibt es hier Abweichungen<br />
in der Akzeptanz dieser Bewertung. Bild 1<br />
zeigt die menschliche Lautheitsempfindung<br />
nach Fletcher und Munson, in Bild 2 ist der<br />
Frequenzgang der A-Bewertungskurve<br />
zu erkennen. In gewissen Grenzen sieht<br />
man, dass die Kurven nahezu spiegelbildlich<br />
zueinanderpassen. Zu sehen ist aber<br />
auch, dass Frequenzen unterhalb von 100<br />
Hertz (Hz) schon mit 20 dB gedämpfter abgebildet<br />
werden, ebenso wie Frequenzen<br />
oberhalb von sieben Kilohertz (kHz), die bis<br />
20 kHz mit zehn Dezibel Dämpfung erscheinen.<br />
Diese Bewertung eignet sich auch, um<br />
Störsignale durch mangelnde Masseführung<br />
und Netzteilschwächen, wie Brummen<br />
oder Oberwellen, zu verschleiern.<br />
Denn je nach Abhörlautstärke können diese<br />
Artefakte zutage treten. Um sie offenzulegen,<br />
messen wir ohne diese marketingfreundliche<br />
A-Bewertung, der sich viele<br />
Hersteller nicht mehr entziehen können.<br />
Kein Hersteller kommt übrigens auf die<br />
Idee, seine Audiofrequenzgänge ebenfalls<br />
mit einer A-Bewertung zu versehen, denn<br />
das würde dem marketingfreundlichen linearen<br />
Ideal nicht dienen!<br />
Eine Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe,<br />
und zwar mit der Erklärung zum richtigen<br />
Lesen unserer Messdiagramme. Wir<br />
zeigen Ihnen, welche Werte wirklich wich-<br />
Wissen 25
U<br />
t<br />
Dieses Schaltbild zeigt das Anschlussprinzip für ein DUT (Device Under Test) am Audio-Precision-<br />
APx-System für Analog- und HDMI-Messungen. Dies gilt auch für das Audio Precision System 2720<br />
zur Best<strong>im</strong>mung der technischen Parameter aller verfügbaren digitalen Schnittstellen<br />
tig sind und welche nur auf dem Papier eine<br />
Bedeutung haben. Im Folgenden beschäftigen<br />
wir uns mit einem brandheißen Thema.<br />
Wer oder was ist Jitter?<br />
Lange Zeit war die digitale Audiowelt absolut<br />
unantastbar, der Glaube an die Fehlerfreiheit<br />
der neuen Ära schien nicht erschütterbar<br />
zu sein. Die ersten Zweifler ereiferten<br />
sich jedoch bald über die empfundene<br />
Kühle der Wiedergabe, dann kam auch<br />
noch der Begriff der Undefiniertheit hinzu<br />
und schon verlor das digitale Audiolager an<br />
Anhängern. Ein Grund dafür ist der sogenannte<br />
Jitter.<br />
Wie ein Phantom geisterten die abenteuerlichsten<br />
Beobachtungen durch die Foren<br />
der Audiowelt. Wir wollen einen Blick auf<br />
diese Eigenheit der digitalen Übertragung<br />
werfen und zeigen, wie dieser Fehler messbar<br />
und interpretierbar ist.<br />
Ein korrekt ausgelesenes und wiedergegebenes<br />
Digitalsignal erzeugt ein sauberes Analogsignal<br />
U<br />
Ein durch Jitter <strong>im</strong> Digitalsignal verzerrt wiedergegebenes<br />
Analogsignal<br />
Jitter – der Begriff<br />
Das aus der englischen Sprache stammende<br />
Wort beschreibt Schwankung, Fluktuation<br />
oder Zittern. Ein digitales Signal, wie<br />
das <strong>im</strong> Hi-Fi-Bereich übliche S/P-DIF-Signal,<br />
das viele Geräte der Unterhaltungselektronik<br />
annehmen oder ausgeben, besteht<br />
aus verschiedenen Komponenten. Die zwei<br />
wichtigsten Teile sind die Taktung des Signals<br />
und die Datenpakete. Kurz und knapp<br />
erklärt verursacht der Jitter, dass die samplegenaue<br />
Taktung nicht mehr akkurat mit den<br />
Sample-Daten der Abtastung in Verbindung<br />
gebracht werden kann. Als Sample bezeichnet<br />
man eine Probe, die zu einem definierten<br />
Zeitpunkt einem Musiksignal entnommen<br />
wurde. Das heißt: Auf einer CD befinden sich<br />
44 100-Mal pro Sekunde Proben, die aus<br />
einem analogen Signal aufgezeichnet wurden.<br />
Dabei können diese Proben nur Werte<br />
einer vorgegebenen Quantisierungsstufe,<br />
bei einem 16-Bit-Datenwort einer CD ist das<br />
eine von 65 536 Stufen (wie bei einer Treppe),<br />
annehmen, die dann auch wieder bei<br />
der Wiedergabe genau an der gleichen zugehörigen<br />
Zeitposition reproduzierbar wird.<br />
Kommt es aufgrund von Auslesefehlern des<br />
digitalen Signals zu Problemen bei der Rekonstruktion<br />
des Dateninhaltes durch fehlerhaft<br />
interpretierte Zeittaktinformationen,<br />
dann hat schon der Jitter zugeschlagen. Dies<br />
kann schon durch gestörte oder schwache<br />
Signale verursacht werden. Man spricht vom<br />
Übertragungsjitter, daneben gibt es noch<br />
den A/D-Wandler-Jitter bei der Aufnahme<br />
oder den geräteinternen Jitter durch mangelhafte<br />
Laufwerke. Das sind die bekanntes-<br />
t<br />
Digitales Taktsignal<br />
Zoom<br />
Der digitale Zeittakt ist vorgegeben, der Flankenwechsel<br />
des Rechtecksignales muss in diesem<br />
Zeitakt geschehen, sonst entstehen Fehler<br />
Jitter-Bereich<br />
Verrauschtes digitales Taktsignal<br />
1<br />
Hysterese<br />
So sieht ein koaxiales digitales S/P-DIF an<br />
einem Oszilloskop aus. Zu erkennen ist das<br />
Rauschen an den Enden des Rechtecksignales<br />
0<br />
Tatsächlicher<br />
Zeitpunkt des<br />
Flankenwechsels<br />
Theoretischer<br />
Zeitpunkt des<br />
Flankenwechsels<br />
Tatsächlicher<br />
Zeitpunkt des<br />
Flankenwechsels<br />
Theoretischer<br />
Zeitpunkt des<br />
Flankenwechsels<br />
Die sogenannte Hysterese sorgt für das eindeutige Zuordnen der<br />
Logikzustände Null und Eins eines Digitalsignales<br />
Die Grafik illustriert, wie eine gestörte oder verrauschte Signalflanke die Best<strong>im</strong>mung des Anstiegs in<br />
der Hysterese erschwert und es damit zu Auslesefehlern des Digitalsignales kommt. Eine Folge: Jitter.<br />
Es kann das Taktsignal nicht mehr eindeutig mit den Audiodaten in Verbindung gebracht werden<br />
Zoomt man in das Rechtecksignal aus dem<br />
oberen Bild hinein, ist zu erkennen, dass die<br />
Flanken gar nicht mehr so senkrecht verlaufen<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
ten Arten, die <strong>im</strong>mer durch die genannte<br />
Ursache entstehen: Die übermittelte Dateninformation<br />
kann nicht mit der zugehörigen<br />
Auslesezeitpunktinformation an jeder<br />
Stelle in Verbindung gebracht werden.<br />
Klang unter dem Jitter-Einfluss?<br />
Mit dem zeitlichen Betrag der Taktschwankung<br />
oder ihres Pegels gegenüber der Solltaktung<br />
kann sich der Klang verschlechtern.<br />
Je stärker eine Abweichung zwischen<br />
der analogen Signalwellenform und der<br />
rekonstruierten Wiedergabewellenform<br />
ist, desto deutlicher sind die Verzerrungen<br />
durch Jitter wahrnehmbar. Bekannt ist,<br />
dass hochaufgelöste Datenströme, also mit<br />
24 Bit oder mehr, weniger vom Jitter verschlechtert<br />
werden, weil der durch den Jitter<br />
bedingte Pegelfehler kleiner ausfällt als<br />
bei 16-Bit-Daten. Neben dem zyklischen<br />
ist der zufällige Jitter durch seine unberechenbare<br />
Verteilung mit seinen zufälligen<br />
Verzerrungen eher ein Auslöser für zusätzliches<br />
Rauschen. Weiterhin wird dem Jitter<br />
eine Verschlechterung der Impulswiedergabe<br />
und damit der räumlichen Abbildung<br />
zugeschrieben. Auch ein konturloser Bassbereich<br />
oder ein zum Zischeln neigender<br />
Präsenzbereich kann eine Folge sein.<br />
Was können wir messen?<br />
Messen können wir mit dem Audio<br />
Precision System 2720 verschiedene Arten<br />
von Jitter-Symptomen an den digitalen<br />
Ausgängen eines Hi-Fi-Gerätes, die entweder<br />
durch die Schnittstelle selbst oder<br />
durch die geräteinterne Taktung entstehen<br />
können. Dazu gehört das Jitter-Histogramm.<br />
Es zeigt, in welchem Zeitbereich und mit<br />
welchem Pegel Schwankungen des Taktsignals<br />
auftreten. Die Auswertung findet<br />
dabei in einem vorgegebenen Zeitbereich<br />
statt und erfolgt bei uns über eine<br />
große Bandbreite von 50 Hz bis 100 kHz,<br />
somit ist sichergestellt, dass alle signaldeterminierenden<br />
Anteile erfasst werden,<br />
weil diese auf die jeweilige Empfängerschaltung<br />
rückwirken.<br />
Wichtig be<strong>im</strong> Lesen aller Histogramme<br />
ist, dass der Pegel des Störsignals möglichst<br />
klein bleibt, denn die Stärke der Störung<br />
kann einflussreicher sein als große<br />
Taktschwankungen mit verschwindend<br />
geringem Pegelanteil.<br />
Datenblockjitter oder auch Cell-by-Cell-Jitter-Messung<br />
(siehe Bild rechts): Die Kurven<br />
in Cyan zeigen zwei aufeinanderfolgende<br />
24-Bit-Datenblöcke an, sie beginnen jeweils<br />
mit einem Synchron<strong>im</strong>puls. Die grüne<br />
Kurve darüber zeigt die unregelmäßigen<br />
Taktschwankungen innerhalb der Übertragung<br />
an, die <strong>im</strong> Idealfall als horizontale<br />
Linie erscheinen sollte.<br />
In der folgenden Ausgabe erklären wir, welche<br />
weiteren objektiven Werte wir best<strong>im</strong>men<br />
und wie diese zu interpretieren und<br />
zu werten sind.<br />
Zyklischer Jitter zeigt sich in Wellenbergen, die sich links und rechts der mittleren Nulllinie aufbauen,<br />
und steht hier als ein Beispiel für negative Auswirkungen auf die Audiowiedergabe<br />
Ein taktstabiles Signal mit unkritischem Rauschen bildet einen Gipfel über der Nulllinie und sorgt in<br />
den seltensten Fällen für Auswirkungen auf das Audiosignal<br />
In dieser Messgrafik einer Cell-by-Cell-Jitter-Messung sind zwei vollständige 24-Bit-Datenwörter<br />
eines Digitalsignales zu erkennen, die grüne Kurve zeigt den Jitter an<br />
Wissen 27
Wahl der<br />
Lautsprecher:<br />
aktiv oder<br />
passiv?<br />
Die Meinungen scheiden sich bei der<br />
Wahl zwischen dem Einsatz von Aktivlautsprechern<br />
oder den altbewährten<br />
Passivlautsprechern. Was ist eigentlich<br />
der genaue Unterschied und wo liegen<br />
die Vorteile oder Vorurteile bei diesem<br />
Thema? Wir klären auf.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Pegel (dB)<br />
Trennfrequenz<br />
Passiv<br />
Hochtöner<br />
Tiefpass<br />
Hochpass<br />
Tieftöner<br />
Tieftöner<br />
Frequenz (Hz)<br />
Hochtöner<br />
Die Weiche teilt das Verstärkersignal in seine einzelnen Frequenzbereiche<br />
auf und leitet sie je nach Anzahl der Chassis an Tief-, Mittel- und<br />
Hochtöner weiter<br />
Aktiv<br />
Hochtöner<br />
Tieftöner<br />
Während der Passivlautsprecher an eine separate Endstufe angeschlossen<br />
werden muss, die Frequenztrennung aber in dessen Inneren geschieht, ist<br />
in der aktiven Variante pro Chassis eine Weiche mit Endstufe vorhanden<br />
Bilder: HMS, Stock.xchng, Swans, T&A<br />
28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Der Unterschied zwischen beiden<br />
Systemen ist recht einfach: Ein Aktivlautsprecher<br />
sieht äußerlich von vorne<br />
betrachtet zunächst genauso aus wie<br />
ein Passivlautsprecher – die Rückseite des<br />
Aktiven offenbart jedoch seine wahre<br />
Profession, denn hier findet man andere<br />
Anschlüsse als bei passiven Stand- oder<br />
Regallautsprechern. Während die Passiven<br />
über ein oder mehrere Lautsprecherterminals<br />
für Bi- oder Multi-Amping<br />
verfügen, haben ihre Gegenspieler einen<br />
Netzanschluss und verfügen über Audioanschlüsse<br />
in den Formaten Cinch oder XLR.<br />
Diese Anschlussvielfalt ist notwendig, denn<br />
<strong>im</strong> Inneren der Gehäuse befinden sich neben<br />
den schallabstrahlenden Lautsprechern<br />
ein oder mehrere Verstärker, je nachdem,<br />
wie viele Wege die Konstruktion aufweist.<br />
In einem passiv betriebenen Lautsprechergehäuse<br />
übern<strong>im</strong>mt eine passive Frequenzweiche<br />
die Aufteilung des vom externen<br />
Verstärker zur Verfügung gestellten Lautsprechersignals<br />
an die einzelnen Chassis.<br />
Die Passivweiche ist dabei je nach Konstrukteur<br />
und Anspruch mehr oder weniger<br />
aufwendig gestaltet – auch hier gibt es die<br />
verschiedensten Philosophien.<br />
Bei einem aktiven System beginnt direkt<br />
am Audioeingang eine elektronische Aufteilung<br />
des Signals in mehrere frequenzabhängige<br />
Signale. Diese werden dann<br />
einzelnen Endstufen zugeteilt, die sich nur<br />
um den Antrieb separater Lautsprecher<br />
kümmern müssen. Für diese Verfahrensweise<br />
werden mehrere Gründe genannt,<br />
einer ist die effiziente Ausnutzung der<br />
Leistungsfähigkeit der Endstufen: Weniger<br />
Verlustleistung wird in Kompensationswiderständen<br />
von passiven Frequenzweichen<br />
in Wärme umgewandelt. Diese Bauteile<br />
bilden zusammen mit Spulen, Kondensatoren<br />
und den eigentlichen Lautsprechern<br />
sehr komplexe frequenzabhängige Lasten,<br />
die hohe Anforderungen an das Schaltungsdesign<br />
eines Verstärkers stellen. Zusätzlich<br />
entstehen hier <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />
mit den Lautsprecherkabeln Ansprüche<br />
an den Dämpfungsfaktor des Verstärkers.<br />
Nicht selten ergeben sich dadurch klangliche<br />
Eigenheiten, die <strong>im</strong> Fall einer glücklichen<br />
Signalkettenwahl aus Lautsprecher<br />
und Verstärker sehr gut klingen, oder <strong>im</strong><br />
extremsten Fall zu starken Einflüssen auf<br />
das klangliche Ergebnis führen. Ein guter<br />
Fachhändler sollte bei Fragen dieser Art<br />
weiterhelfen können. Ein weiterer nicht zu<br />
unterschätzender Faktor ist die Impulstreue<br />
einer Wiedergabe.<br />
Verlust und Leistung<br />
In diesem Gebiet haben die Aktivlautsprecher<br />
meist einen Vorteil auf ihrer Seite:<br />
Es gibt weder Verlustleistungen an Kompensationswiderständen<br />
noch komplexe<br />
Lasten, die auf die Verstärker wirken; zudem<br />
sind die Kabelwege kurz. Bei aktiven<br />
Systemen kann wesentlich unkomplizierter<br />
an die Bedürfnisse des einzelnen Lautsprechers<br />
angepasst werden.<br />
Da der zuständige Verstärker nur in dem für<br />
das Chassis notwendigen Frequenzbereich<br />
arbeitet, kann hier viel einfacher als bei den<br />
Passiven eine individuelle Abst<strong>im</strong>mung auf<br />
die klangliche Darstellung vorgenommen<br />
werden, sodass das Impulsverhalten opt<strong>im</strong>iert<br />
wird. Sollte es konstruktiv erforderlich<br />
sein, so ist auch eine opt<strong>im</strong>ale akustische<br />
Laufzeitkorrektur zwischen den einzelnen<br />
Lautsprechern <strong>im</strong> Gehäuse möglich. Zusätzlich<br />
kommen in besonders exklusiven Modellen,<br />
die meist <strong>im</strong> Tonstudio eingesetzt<br />
werden, digitale Signalprozessoren (DSP)<br />
zum Einsatz. Sie erlauben eine umfangreiche<br />
Manipulation erdenklich vieler Parameter.<br />
Neben an den Raum und den Aufstellungsort<br />
angepassten Frequenzgängen<br />
(bei einigen Modellen) stehen Fernsteuermöglichkeiten,<br />
Zerstörungsschutz und digitale<br />
Eingänge zur Verfügung. Im Gegenzug<br />
ist zum Beispiel bei passiven Modellen eine<br />
akustische Laufzeitkorrektur zwischen einzelnen<br />
Lautsprechern in einem Gehäuse<br />
nur wirklich über konstruktive Maßnahmen<br />
möglich, wie etwa die vor- oder rückgelagerte<br />
Positionierung der Chassis. Damit<br />
kann dann ebenfalls wie bei aktiven Modellen<br />
den negativen Effekten von Laufzeitdifferenzen<br />
vorgebeugt werden. Doch einen<br />
speziellen Reiz, den die Hobbyisten mit Inbrunst<br />
zelebrieren würden, haben die Aktiven<br />
nicht zu bieten: Es bleibt eine Domäne<br />
der Passiven, ihre nicht minder klangvollen<br />
Schallstrahler mit besonderen Lautsprecherkabeln<br />
an ebenso exklusive Endstufen<br />
und Verstärker anzuschließen. Dabei ist jeder<br />
auf der Suche nach dem Klangideal, das<br />
ihm persönlich am meisten beliebt. Nicht<br />
ohne Grund sind Röhrenverstärker oder<br />
Class-A-Endverstärker so begehrt, aber<br />
auch Aktivlautsprecher profitieren vom<br />
Klang aufwendiger Vorverstärker, die nötig<br />
sind, um neben einer Signalquellenwahl<br />
auch die nicht unwichtige Lautstärke regeln<br />
zu können. Diese Gegebenheit ist Passiv-<br />
Nutzern vom Gebrauch ihrer Vollverstärker<br />
schon lange bekannt.<br />
Links: Eine typische Rückansicht von einem Aktivlautsprecher mit Cinch-Anschluss. In der Mitte: Cinch-Kabel für die „Aktiven“ und Lautsprecherkabel<br />
für die „Passiven“. Rechts: Die Rückansicht zu einem passiven Regallautsprecher<br />
Wissen 29
Wer nicht hören will,<br />
muss fühlen!<br />
Großes Kino besteht nicht nur aus einem umfassenden Klang und einer riesigen<br />
Leinwand, sondern ist auch geprägt von einem Gefühl, das uns besonders bei<br />
tiefen Frequenzen durchfährt. Wie Sie das in Ihr eigenes He<strong>im</strong>kino bekommen,<br />
erfahren Sie jetzt!<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Stellen Sie sich folgendes Szenario einmal<br />
vor: Sie haben gerade Ihr eigenes<br />
He<strong>im</strong>kino mit leistungsstarkem AV-Receiver,<br />
Mehrkanal-Surround-System und<br />
einem Beamer mit Leinwand eingerichtet.<br />
Sie machen es sich auf Ihrem Sofa gemütlich<br />
und legen Ihre Lieblings-Blu-ray in den<br />
Player. Besonders actionreiche Szenen bringen<br />
Ihr He<strong>im</strong>kino direkt zum Beben und Sie<br />
fühlen sich genau wie <strong>im</strong> Kino. Doch dann<br />
klingelt es an der Tür, vor der Ihr Nachbar<br />
steht und sich beschwert, dass ihm die Decke<br />
auf den Kopf fallen würde. Eine Lösung<br />
muss also her, die sowohl Sie als auch Ihren<br />
Nachbarn zufriedenstellt. Zwar ist Ihr<br />
AV-Receiver mit den neuesten Dynamikbegrenzungstools<br />
wie Dolby Volume und<br />
Audyssey Dynamic EQ ausgestattet, doch das<br />
Kinogefühl bleibt Ihnen trotzdem verwehrt.<br />
Eine Möglichkeit, die Ihr Sofa um jede Uhrzeit<br />
erzittern lässt und bei der Sie trotzdem<br />
keinen Ärger mit den Nachbarn bekommen,<br />
nennt sich Body-Shaker.<br />
Unhörbare Töne<br />
Body-Shaker sind sogenannte Körperschallübertrager,<br />
die auch als Bass-Shaker oder<br />
Transducer bezeichnet werden. Ihr Arbeitsprinzip<br />
beruht auf dem eines dynamischen<br />
Lautsprechers, bei dem die Bauteile lediglich<br />
etwas anders eingesetzt werden.<br />
Bei einem herkömmlichen Lautsprecher<br />
befindet sich die Schwingspule direkt an<br />
der Membran und der Magnet steht fest.<br />
Die Antriebsspule eines Body-Shakers sitzt<br />
hingegen fest <strong>im</strong> Gehäuse und bringt den<br />
in einer Zentrierspinne schwingend gelagerten<br />
Magnet in Bewegung. Die Bewegung<br />
des Magnets erzeugt Schwingungen,<br />
die wir als Körperschall wahrnehmen.<br />
Be<strong>im</strong> Body-Shaker wird <strong>im</strong> Gegensatz zu<br />
einem herkömmlichen Lautsprecher komplett<br />
auf eine Membran verzichtet. Diejenige<br />
Fläche, an der er angebracht ist,<br />
wird kurzerhand zur Membran umfunktioniert.<br />
Im He<strong>im</strong>kino ist das in der Regel<br />
das Sofa vor der Leinwand beziehungsweise<br />
der Platz, an dem sich der Haupthörpunkt<br />
(Sweetspot) befindet. Je nach<br />
Materialbeschaffenheit werden die Body-<br />
Shaker an dessen Unterseite angeschraubt.<br />
Ein Shaker pro Sitzplatz oder zwei bis drei<br />
pro Sofa sind dabei ausreichend. Sollte das<br />
Sitzmöbel keine geeignete Befestigungsfläche<br />
bieten, muss die Couch alternativ auf ein<br />
Podest gehoben werden, das Sofa und Shaker<br />
trägt. Einmal angebracht, übertragen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Butt Kicker, Monacor, Rockwood<br />
30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Schon mit wenig Geld bringt man das Sofa zum Beben. Günstige Body-Shaker und eine Frequenzweiche aus dem Car-Hi-Fi-Bereich gibt es bereits ab<br />
jeweils zehn Euro. AV-Receiver mit passenden Pre-Outs und ein Stereoverstärker sind <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino sowieso bereits vorhanden<br />
die Body-Shaker die Schallschwingungen<br />
an das Gestell und erzeugen am Sofa die<br />
gewünschten Vibrationen. Da die Shaker<br />
nur die tiefsten Frequenzen wiedergeben<br />
sollen, wird das Sofa lediglich in besonders<br />
gewaltigen Filmszenen angeregt. Der Umstand,<br />
dass der Mensch tiefe Frequenzen<br />
als besonders angsteinflößend empfindet,<br />
wird von Hollywood-Produzenten gern<br />
ausgenutzt, und ausgewählte Filmszenen<br />
werden mit einem tieffrequenten Signal<br />
unterlegt. In Kombination mit einem Body-<br />
Shaker ist das Gänsehautfeeling also<br />
bereits vorprogrammiert.<br />
Einbettung ins System<br />
He<strong>im</strong>kinomittelpunkt ist der AV-Receiver,<br />
der die Signale an die verschiedenen Ausgabegeräte<br />
und Lautsprecher verteilt. Weil die<br />
Body-Shaker keinen Ton von sich geben und<br />
nur zum Vibrieren angeregt werden sollen,<br />
dürfen sie ausschließlich mit tiefen Frequenzen<br />
versorgt werden. Da der Subwoofer<br />
mit einem Tiefpassfilter von den hohen<br />
Frequenzen abgetrennt wird, können auch<br />
die Body-Shaker dieses Signal abgreifen.<br />
Aktuelle AV-Receiver-Modelle verfügen<br />
in der Regel über gleich zwei Subwoofer-<br />
Vorverstärkerausgänge (Pre-Outs), sodass<br />
sich gewaltige Actionszenen gleichzeitig<br />
hör- und fühlbar machen lassen. Benötigt<br />
wird nur noch eine Endstufe, die das bereits<br />
vorverstärkte Signal aufn<strong>im</strong>mt und an<br />
die Body-Shaker weitergibt. Dies muss kein<br />
High-End-Produkt sein, sondern kann auch<br />
gern eine ausrangierte Stereoanlage sein,<br />
denn auf Klangqualität wird bei den Shakern<br />
kein Wert gelegt. Die Trennfrequenz<br />
bei Subwoofern liegt <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino in der<br />
Regel bei circa 80 Hertz (Hz). Soll das He<strong>im</strong>kinosystem<br />
nun komplett ohne den tieffrequenten<br />
Schallwandler betrieben werden,<br />
darf die Übernahmefrequenz auch niedriger<br />
angesetzt werden. Sind die Shaker bei<br />
ca. 50 Hz abgetrennt, kann man sich sicher<br />
sein, dass das Sofa nicht zu Reden anfängt.<br />
Soll der Subwoofer weiterhin bei 80 Hz abgetrennt<br />
werden und die Shaker bei 50 Hz,<br />
wird eine zusätzliche Frequenzweiche benötigt.<br />
Diese wird zwischen den Vorverstärker<br />
und die Endstufe geschaltet. An der Weiche<br />
wird die gewünschte Trennfrequenz eingestellt,<br />
sodass die Body-Shaker nur noch die<br />
tiefsten Frequenzen bis unterhalb unseres<br />
Hörbereiches bedienen. Zum <strong>Vergleich</strong>: Um<br />
eine Frequenz von 20 Hz wiederzugeben,<br />
benötigt ein Subwoofer eine Raumlänge<br />
von mindestens 17 Metern. Mit Body-<br />
Shakern ist der Abstand irrelevant. Egal ob<br />
mit oder ohne Subwoofer, die Body-Shaker<br />
bringen das He<strong>im</strong>kinoerlebnis auf eine neue<br />
Ebene, die nicht nur Ihnen, sondern auch Ihren<br />
Nachbarn gefallen wird.<br />
Die Audiosignale lassen sich auch per Funkempfänger<br />
an die Body-Shaker übertragen<br />
Der Butt Kicker ist kein optisches Highlight,<br />
ver-schwindet jedoch sowieso unter dem Sofa<br />
Das Butt-Kicker-Set von Fischer Amps ist für einen Preis von ca. 650 Euro erhältlich und besteht aus<br />
einem Body-Shaker und einer Endstufe mit Frequenzweiche<br />
Wissen 31
Do it yourself oder besser<br />
fertig kaufen? (Teil 1)<br />
Ein Standard-Lautsprecherkabel oder eine selbst gebaute Audioleitung, was ist besser?<br />
Mit dieser Frage hat sich schon jeder Hi-Fi-Freund beschäftigt. Noch nie zuvor<br />
war das Angebot an konfektionierten Kabeln so groß. Wenn Sie wissen, auf welcher<br />
Seite man einen Lötkolben anfasst, bauen Sie sich Ihre Kabel doch mal selbst!<br />
VON JENS VOIGT<br />
Unser Workshop soll zeigen, wie man<br />
ein Audiokabel lötet oder einen Bananenstecker<br />
richtig an einem Lautsprecherkabel<br />
installiert. Um zu starten, benötigen wir<br />
einen Lötkolben mit einer Leistungsaufnahme<br />
zwischen 20 bis 50 Watt, idealerweise<br />
ein in der Temperatur regelbares Modell.<br />
Dazu kommen noch ein feuchter Schwamm<br />
und bleifreies Lötzinn. Empfehlenswert für<br />
Audioanwendungen ist ein Feinlot mit fünf<br />
Prozent Silberanteil. Weitere Werkzeuge<br />
sind ein scharfes Messer oder eine Cutter-<br />
Klinge, eine Auswahl an kleinen Schraubendrehern,<br />
eine kleine spitze Zange und ein<br />
Seitenschneider zum Schneiden der Kabel.<br />
Wir wollen praktische Tipps geben, die zum<br />
Exper<strong>im</strong>entieren anregen. Dabei kann gerne<br />
auch das selbst konfektionierte Kabel mit<br />
dem fertig gekauften verglichen werden.<br />
Es gibt verschiedene Kabelabmessungen,<br />
für Lautsprecherleitungen auf kurzen Distanzen<br />
bis zu vier Metern haben sich bisher<br />
Kabelquerschnitte von 2,5 Quadratmill<strong>im</strong>etern<br />
bewährt. Sollte eine größere Distanz<br />
überbrückt werden, ist ein Querschnitt von<br />
4 Quadratmill<strong>im</strong>etern sehr empfehlenswert.<br />
Es gibt auch verschiedene Bauformen von<br />
Lautsprecherkabeln. Die häufigste Variante<br />
ist die Zwillingslitze. Eine hohe Anzahl feindrähtiger<br />
Adern ist zu einer Litze gedreht<br />
oder verseilt, zwei dieser Litzen verlaufen<br />
parallel in ihrem Isoliermaterial. Ein anderer<br />
Ansatz ist Solid Core, also eine oder mehrere<br />
starre Adern. Manchmal werden diese<br />
isolierten Leiter nochmals von einem Isoliermaterial<br />
umgeben und es entsteht dabei ein<br />
äußerlich rundes Kabel. So ähnlich, wie es<br />
sich bei Kabeln mit koaxialem Aufbau zeigt.<br />
Hier wird ein Innenleiter von Isoliermaterial<br />
umgeben und um dessen Außenseite ist<br />
der zweite Leiter geflochten. Daneben gibt<br />
es noch die vieradrige Starquad-Methode,<br />
bei der jeweils zwei Leiter an den Enden<br />
des Kabels miteinander verbunden werden.<br />
Für eine unauffällige Installation eignen sich<br />
Kabel von besonders flacher Bauform, denn<br />
diese lassen sich problemlos unter Teppichen<br />
und Tapeten verlegen.<br />
Die Möglichkeiten der zu verwendenden<br />
Steckverbinder richten sich nach den Anschlussmöglichkeiten<br />
der Geräte. Bananenstecker<br />
und sogenannte Hohlbananas<br />
finden fast <strong>im</strong>mer ihren Steckplatz. Kabelschuhe<br />
sind da schon etwas anspruchsvoller<br />
<strong>im</strong> Umgang mit Verstärkern und Lautsprechern,<br />
denn hier gibt es verschiedene Größen.<br />
Von einer Anbindungsart möchten wir<br />
abraten, da sie neben der Kurzschlussgefahr<br />
auch eine erhöhte Anfälligkeit für rosion aufweist: Das blanke Kabel unter die<br />
Schraubanschlüsse quetschen. Geräte, die<br />
Kor-<br />
nur eine solche Anbindung zulassen, eignen<br />
sich schwerlich für eine Aufwertung der Kabelverbindungen.<br />
An die Arbeit<br />
Als Erstes werden die Längen der Kabel<br />
best<strong>im</strong>mt, bei <strong>Stereolautsprecher</strong>n bitte<br />
auf gleiche Länge achten. Dass sich bei<br />
Surround-Lautsprechern unterschiedliche<br />
Längen ergeben können, ist unvermeidbar.<br />
Auch hier eine Regel: Paarweise zueinandergehörige<br />
Lautsprecher sollte man möglichst<br />
mit der gleichen Kabellänge versorgen.<br />
Mehrere Meter Unterschied erzeugen<br />
unterschiedliche elektrische Widerstände in<br />
den Kabeln. Ein Tipp: Sollten die Strecken<br />
unterschiedlich lang sein, dann gönnen Sie<br />
der kürzeren Seite die gleiche Länge der<br />
längeren und verlegen Sie das Kabel einfach<br />
großzügiger. Aber bitte keine Knäuel oder<br />
mehrfache Schlingen bilden, dies bringt<br />
physikalische Nebeneffekte e mit sich.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Lars Mette, Stock.xchng<br />
32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Steckerinstallation für Lautsprecherkabel<br />
Bananenstecker<br />
1. 2.<br />
Für diesen Lautsprecher-Bananenstecker<br />
sollte so viel des Kabels abisoliert werden<br />
Das abisolierte Kabelende wird in den Stecker<br />
bis zum Anschlag eingeführt<br />
3.<br />
4.<br />
Die beiden Schrauben müssen fest<br />
angezogen werden, um den besten<br />
Kontakt zwischen Kabel und<br />
Stecker herzustellen<br />
Hohlbananenstecker<br />
1.<br />
Nun noch die Isolierhülsen am Stecker befestigen<br />
und dabei darauf achten, dass an beiden Enden<br />
des Kabels die gleichen Farben der Hülsen aufgeschraubt<br />
werden. Damit wird ein Verpolen der<br />
Lautsprecherleitungen vermieden. Als Tipp: Die<br />
Seite der Leitung, die eine farbige Markierung<br />
trägt, sollte mit der roten Hülse versehen werden<br />
2.<br />
Für diesen Hohlbananenstecker sind 1,5 cm<br />
der Kabelisolierung zu entfernen<br />
3.<br />
Das abisolierte Ende wird wie abgebildet<br />
in den schwarzen Teil des Steckers gesteckt,<br />
bis die Isolierung ein weiteres Vordringen<br />
verhindert<br />
4.<br />
Mit einem kleinen Schraubendreher werden<br />
die einzelnen Adern der Leitung, die<br />
aus dem Metallrohr herausragen, vorsichtig<br />
über dessen Kronenrand um fast<br />
180 Grad nach hinten gebogen. Dabei ist<br />
auf eine gleichmäßige Verteilung über<br />
dem Kronenrand zu achten<br />
5.<br />
So in etwa sollten die umgebogenen<br />
Adern über dem Kronenrand aussehen<br />
Feststellbarer Bananenstecker<br />
1.<br />
Jetzt ist das Gehäuse bereit, mit<br />
Elektronik bestückt zu werden.<br />
Neben extrem aufwendigen Frequenzweichen<br />
mit steilflankigen,<br />
phasenstarren Filtern inklusive<br />
Zeitkorrektur spendiert Dr.<br />
Gauder seinen Zöglingen spezielle<br />
Dämmwolle für verschiedene Frequenzbereiche<br />
und greift bei den<br />
Membranen zumeist auf Keramikund<br />
Diamantchassis zurück<br />
Nun wird der Teil des Steckers, der den<br />
Kronenrand hat, fest mit dem Teil des<br />
Hohlbananensteckers verschraubt. Auch<br />
hier ist wieder auf eine richtige Polung<br />
des Kabels mithilfe der farbigen Markierung<br />
zu achten<br />
Dieses zweiadrige Lautsprecherkabel besitzt<br />
noch eine zusätzliche Isolierung, die<br />
10 cm vor dem Leitungsende zu entfernen<br />
ist<br />
Anzeige<br />
Fortsetzung auf nächster Seite<br />
Wissen 33
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Für diesen feststellbaren Bananenstecker<br />
sind 2 cm der Aderisolierung zu entfernen<br />
5.<br />
Bevor die abisolierte Ader in die vorgesehene<br />
Öffnung kommt, darf nicht vergessen<br />
werden, die Metallabdeckung über<br />
das Kabel zu stülpen, und zwar so, wie<br />
das Foto es zeigt<br />
Kabelschuh<br />
6. 1.<br />
Die beiden Schrauben sollten für einen<br />
opt<strong>im</strong>alen Kontakt fest angezogen werden.<br />
Ab einem Kabelquerschnitt von 4<br />
Quadratmill<strong>im</strong>etern hält diese Verbindung<br />
sehr gut<br />
Für noch besseren Kontakt kann das Kupferkabel<br />
mit dem Stecker verlötet werden. Aber<br />
bitte mit einem leistungsfähigen Lötgerät auf<br />
eine exakte Verzinnung von Kupfer und Goldoberfläche<br />
achten! Das Festschrauben von<br />
verzinnten Kabeln sollte aufgrund der sich<br />
über die Zeit einschleichenden Halbleitereffekte<br />
zwischen Zinn- und Goldoberfläche vermieden<br />
werden<br />
Und nun wird die Metallabdeckung<br />
über den Stecker geführt und am Gewinde<br />
befestigt<br />
3. 4.<br />
Bei diesem dicken Kabel, einem Lautsprecherkabel<br />
von 4 × 4 Quadratmill<strong>im</strong>etern,<br />
wird etwa 15 cm vor dem Ende der Mantel<br />
abisoliert<br />
2.<br />
Der Metallgeflechtschirm unter dem Mantel<br />
wird vorsichtig mit einem Seitenschneider<br />
entfernt<br />
6.<br />
Die Aderisolierung ist um ca. 2,5 cm zu<br />
entfernen<br />
Im Starquad-Prinzip werden die sich jeweils<br />
gegenüberliegenden Adern als<br />
Adernpaare miteinander gebündelt<br />
7.<br />
5.<br />
Die gebündelten Adernpaare werden an<br />
ihren abisolierten Enden miteinander verdrillt<br />
Nach dem Verdrillen werden die Aderpaare<br />
in die Hülse des Kabelschuhes gesteckt.<br />
Eine passende kupferne Aderendhülse<br />
ohne Zinnüberzug verbessert die<br />
Montage und Kontaktsicherheit<br />
Nun sollten die beiden Schrauben der Kabelschuhhülse<br />
fest angezogen werden<br />
8.<br />
Der letzte Schritt ist das Zusammenschrauben<br />
der Hülse und des Kabelschuhes<br />
Ausblick<br />
Im nächsten Heft zeigen wir die fast unsichtbare<br />
Verlegung von Lautsprecherleitungen<br />
Ebenfalls <strong>im</strong> nächsten Heft zeigen wir die<br />
richtige Montage von Cinch- und XLR-<br />
Steckern<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Lars Mette, Stock.xchng<br />
34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Notizen aus dem Testlabor<br />
Um in der kalten Jahreszeit aktiv zu bleiben, sind unsere<br />
Redakteure gleich dre<strong>im</strong>al den Lautsprechertestmarathon<br />
gelaufen, mit erfreulichem Ergebnis.<br />
Lautsprecher zählen zu den klangformendsten<br />
Elementen der Wiedergabekette<br />
und so ist es für einen Testredakteur<br />
<strong>im</strong>mer wieder eine Freude, die neuesten<br />
Modelle zu prüfen. Bis diese jedoch in unserem<br />
Testlabor und Hörraum ankommen,<br />
ist es ein steiniger und harter Weg – für<br />
den Redakteur. Denn allein der Transport<br />
der Standlautsprecher erfordert mindestens<br />
zwei Personen und deren Bandscheiben<br />
benötigen hinterher einen guten Orthopäden.<br />
Vom Empfang aus gilt es, einen<br />
Hindernisparcours von zwei Etagen und<br />
mehreren Treppen zu bewältigen, bis die<br />
circa 30 Kilogramm (kg) schweren Boliden<br />
ihren Zielort erreichen. Den Gewichtsrekord<br />
halten <strong>im</strong>mer noch die Nubert nuVero<br />
14, die unsere Mitarbeiter letztes Jahr mit<br />
63 kg pro Karton ordentlich zum Schwitzen<br />
brachten. Auch der weitere Arbeitsablauf<br />
lässt sich nicht nur von einer Person realisieren,<br />
denn das Auspacken, das Tragen<br />
zum Zielort und Aufstellen benötigt meist<br />
vier starke Arme. Sollte sich doch einmal ein<br />
Redakteur zur Stärkung in die Mittagspause<br />
verabschieden, ist Kreativität gefragt und<br />
Bassreflexöffnungen werden kurzerhand<br />
zu Tragegriffen umfunktioniert. Insgesamt<br />
14-mal durchliefen wir diesen Prozess in<br />
den letzten Wochen, was uns ausreichend<br />
Kraft für den Rücktransport verschaffte.<br />
Bei der Wahl eines Lautsprechers sollte man<br />
sich <strong>im</strong>mer fragen, ob der Platz überhaupt<br />
ausreichend ist und ob man nicht doch eher<br />
eine räumlichere Abbildung bloßer Voluminösität<br />
vorzieht. Nicht umsonst gilt: Der<br />
Lautsprecher ist sich <strong>im</strong>mer selbst das größte<br />
Hindernis. Aus diesem Grund haben wir<br />
in dieser Ausgabe einen ebenso umfangreichen<br />
Regallautsprecher-<strong>Vergleich</strong>stest<br />
<strong>im</strong> Angebot. Die kleinere Gewichtsklasse<br />
ist nicht nur wohnraumfreundlicher, sondern<br />
auch rückenverträglicher. Abgerundet<br />
wird unser Lautsprechertestmarathon<br />
mit aktiven Studiomonitoren, von denen es<br />
einige auf die Spitze des Möglichen getrieben<br />
haben. Mit integriertem Einmessvorgang,<br />
D/A-Wandler und USB-Schnittstellen<br />
ist auch der Lautsprecher endgültig <strong>im</strong> 21.<br />
Jahrhundert angekommen. Hierbei spielt<br />
das Thema Ökologie ebenfalls eine wichtige<br />
Rolle. Bei einer Leistungsaufnahme<br />
von bis zu 18 Watt <strong>im</strong> Leerlauf werden die<br />
Ökodesign-Anforderungen der EU mitunter<br />
noch nicht ganz ernst genommen. Erfreulich<br />
ist hier eine Ein- und Abschaltautomatik,<br />
wie sie etwa die CM Active von T+A<br />
integriert haben.<br />
Mit ähnlichen Leistungsaufnahmewerten,<br />
dafür <strong>im</strong> vollen Betriebszustand, stellten<br />
sich die getesteten Vorverstärker als deutlich<br />
genügsamer heraus. Diese Geräteklasse<br />
zeigte wieder einmal, dass die strikte<br />
audiophile Philosophie, dem Signal so wenig<br />
wie möglich Bauteile in den Weg zu<br />
stellen, zu den klanglich besten Ergebnissen<br />
führt. Den Unterschied zwischen konventionellem<br />
und Class-D-Netzteil erklären<br />
uns dieses Mal unsere Stereovollverstärker.<br />
Der größte Brückenschlag gelang Marantz<br />
mit dem SA-KI Pearl Lite, der Soundkarte<br />
und D/A-Wandler mit der althergebrachten<br />
Wiedergabe von Silberlingen<br />
vorbildlich verknüpft.<br />
TORSTEN PLESS<br />
Ergänzung<br />
Aufgrund eines günstigeren Stückpreises<br />
von 299 Euro bewerten wir die in Ausgabe<br />
1/2011 getesteten Lautsprecher German<br />
Maestro HD-PF 200 <strong>im</strong> Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
mit einem „Sehr Gut“.<br />
Produkt Bewertung Seite<br />
Standlautsprecher<br />
Quadral<br />
Rhodium 70<br />
Canton<br />
Karat 770.2 DC<br />
Elac<br />
FS 247<br />
Infinity<br />
C336<br />
KEF<br />
Q700<br />
Piega<br />
Smart 3<br />
PSB<br />
Image T6<br />
Regallautsprecher<br />
B&W<br />
685<br />
Calion Deluxe<br />
The Brisbane<br />
Elac<br />
BS 243<br />
JBL<br />
LS40<br />
KEF<br />
Q100<br />
ME Geithain<br />
ME 25<br />
Mordaunt Short<br />
Mezzo 2<br />
Nubert<br />
nuVero 4<br />
Aktivlautsprecher<br />
Adam Audio<br />
A8X<br />
Elac<br />
AM 150<br />
JBL<br />
LSR4328P<br />
Swans<br />
M200MKIII<br />
T+A<br />
CM Active<br />
Vorverstärker<br />
Accustic Arts<br />
Preamp I MK3<br />
AVM<br />
V3 Next Generation<br />
Rotel<br />
RC-1580<br />
T+A<br />
P 1260 R<br />
Stereovollverstärker<br />
AVM<br />
A3ng<br />
Harman Kardon<br />
HK 990<br />
SACD-Player<br />
Marantz<br />
SA-KI Pearl Lite<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
79,5<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Gut<br />
80,5<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Gut<br />
82<br />
Gut<br />
79<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Gut<br />
77<br />
Sehr gut<br />
88,5<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
84<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Sehr gut<br />
87,5<br />
Gut<br />
84<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
43<br />
44<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
55<br />
56<br />
57<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
65<br />
69<br />
71<br />
73<br />
75<br />
78<br />
80<br />
82<br />
Test 35
Klang <strong>im</strong> Paar:<br />
Stereo-Standlautsprecher<br />
Groß, schlank, stark und <strong>im</strong> Klang gewichtig, das sind Standlautsprecher. Sie<br />
zieren den Hörraum oder das Wohnz<strong>im</strong>mer, aber welcher von ihnen gibt die<br />
Musik so wieder, wie wir sie kennen, und welcher sieht nur so aus?<br />
VON JENS VOIGT<br />
Im Streben nach Vollkommenheit hinsichtlich<br />
der klanglich realistischsten Reproduktion<br />
der Schallaufzeichnung gehen<br />
viele Lautsprecherentwickler unterschiedliche<br />
Wege. Zugleich eint sie alle das eine<br />
Ziel – Perfektion. Es stehen Entscheidungen<br />
über Materialien, Ausstattung und Design<br />
<strong>im</strong> Vordergrund: Wie viele Kompromisse<br />
können eingegangen werden? Ist die äußere<br />
Erscheinung genauso wichtig wie die zu<br />
erzielenden klanglichen Resultate? Jahr für<br />
Jahr stellen die Hersteller mit Neuerungen<br />
den Markt und die Branche vor neue Herausforderungen.<br />
Wer noch mithalten will,<br />
muss sich mit der Technologie des Konkurrenten<br />
auseinandersetzen und darauf in<br />
einer geeigneten Form reagieren. Dies hat<br />
Imitationen zur Folge und weitere Neuentwicklungen,<br />
die sich zum Teil nur geringfügig<br />
voneinander unterscheiden. Aber dieser<br />
Wettbewerb ermöglichte es dem Kunden,<br />
<strong>im</strong>mer ein Stück näher an die max<strong>im</strong>al erlebbare<br />
Reproduzierbarkeit klanglicher Ereignisse<br />
heranzukommen.<br />
Viele Standlautsprecher tragen in ihrem Inneren<br />
einen sehr hohen Entwicklungsaufwand<br />
und dieser beginnt schon <strong>im</strong> Gehäusedesign.<br />
Das, was die Hörer nicht sehen<br />
können, ist meist das Wichtigste: Eine akustische<br />
Bedämpfung, die durch Versteifung<br />
der Seitenwände dafür sorgt, dass das Resonanzverhalten<br />
des Gehäuses nicht zu einer<br />
negativen Beeinflussung der Klangreproduktion<br />
führt. Zusätzliche Innengehäuse für die<br />
verschiedenen Chassis stellen das notwendige<br />
Äquivalenzvolumen zur Verfügung, damit<br />
die Lautsprecher genau die Eigenschaften<br />
hervorbringen, für die sie konzipiert<br />
wurden. Ihre Entwicklung erfordert häufig<br />
einen besonderen Materialeinsatz oder spezielle<br />
Fertigungstechnologien, woraus sich<br />
ebenfalls ein höherer finanzieller Einsatz ergibt.<br />
Eine der wichtigsten Baugruppen ist die<br />
Frequenzweiche. Ihr schaltungstechnischer<br />
Aufwand ist enorm und die Bestückung mit<br />
handverlesenen Bauteilen ist ein Kostenfaktor,<br />
dessen Niveau häufig unterschätzt wird.<br />
Schließlich kann sie neben dem Klang auch<br />
das Abstrahlverhalten des gesamten Standlautsprechers<br />
beeinflussen. Bei günstigeren<br />
Standlautsprechern werden meist an diesen<br />
Stellen Kompromisse in Kauf genommen,<br />
um die Fertigungskosten gering zu halten.<br />
Ein spannendes Testfeld liegt vor uns.<br />
36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Test 37
Ein Blick auf die 25-mm-Aluminiumkalotte, die<br />
für höchste Frequenzen zuständig ist<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
Quadral Rhodium 70<br />
AUSGABE 2.2011<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Unter 250 Hz fällt der Übertragungsbereich<br />
min<strong>im</strong>al ab, die Abweichungen liegen in der<br />
Toleranz von +/– 3 dB<br />
Quadral Rhodium 70<br />
„Sauberes Konzept – guter Klang“<br />
Dieser 2,5-Wege-Bassreflex*-Standlautsprecher<br />
ist schon etwas länger <strong>im</strong> Programm<br />
und hat sich bewährt. Zu seiner Ausstattung<br />
gehören eine Bodenplatte mit Spikes, ein<br />
Bi-Amping-fähiges Anschlussfeld mit allen<br />
Verbindungsmöglichkeiten sowie die auf der<br />
Rückseite eingelassene Bassreflexöffnung*.<br />
Für eine bessere Bassreproduktion ist es ratsam,<br />
30 Zent<strong>im</strong>eter Platz zwischen Rückseite<br />
und Wand zu lassen. Die Verarbeitungsqualität<br />
und Stabilität des Gehäuses sind, ebenso<br />
wie die Auswahl der Chassis, typisch für<br />
Quadral. Die beiden großen augenfälligen<br />
Langhub-Tiefmitteltöner mit jeweils 180 Mill<strong>im</strong>etern<br />
(mm) Durchmesser sind mit starken<br />
Antrieben ausgerüstet. Quadral verfolgt die<br />
Philosophie, mit größerer Membranfläche<br />
eine bessere Durchzeichnung <strong>im</strong> Bass zu erreichen,<br />
statt nur über einen großen Membranhub.<br />
Interessant ist, dass auch hier der<br />
obere Tiefmitteltöner in der Basswiedergabe<br />
beschnitten ist und damit den Mitteltonbereich<br />
abdeckt, denn diesen tiefen Bassbereich<br />
übern<strong>im</strong>mt der untere Tieftöner, um<br />
Interferenzen zwischen den abgestrahlten<br />
Signalen der Lautsprecher zu vermeiden. Dabei<br />
arbeiten beide in getrennten, bedämpften<br />
Kammern – die obere ist geschlossen und die<br />
untere bildet das Volumen für das Bassreflexprinzip*.<br />
Für die höchsten Töne sorgt eine<br />
25-mm-Aluminiumkalotte, die einen sehr<br />
weiten Übertragungsbereich bietet und selbst<br />
in den höchsten Frequenzen <strong>im</strong> Abstrahlverhalten<br />
sehr breitflächig bleibt. Unterstützt<br />
wird sie dabei von einem starken Antrieb,<br />
einer breiten Sicke, einer opt<strong>im</strong>ierten Membrangeometrie,<br />
der sorgfältigen Bedämpfung<br />
des Volumens hinter der Kalotte und<br />
dem Verzicht auf eine Ferrofluid-Kühlung.<br />
Die niedrige Resonanzfrequenz ermöglicht in<br />
dem Rhodium 70 eine tiefe und flache Ankoppelung<br />
an die anderen Chassis über eine<br />
verlustarme, durch Parallelzweige realisierte<br />
und laufzeitopt<strong>im</strong>ierte Frequenzweiche.<br />
Die klanglichen Vorteile sind hörbar! Rockund<br />
Popmusik wirken sehr lebendig, mit fein<br />
aufgelösten Schlagzeugbecken und ohne<br />
überzogene Bässe. Bassdrums erklingen trocken,<br />
Basssaiten schwingen schnell ein und<br />
Saitenslides bekommen einen perligen Charakter.<br />
Dieses Impulsverhalten zeigt auch das<br />
Beispiel mit den Kesselpauken, der Schlegel<br />
trifft auf das Fell und wird fast präzise ohne<br />
Überspitzungen abgebildet. Danach klingt<br />
die Pauke rund und warm aus. Bei Sprache<br />
und Gesang wird ganz leicht die Abbildung<br />
von S-Lauten und Konsonanten präferiert,<br />
womit sich je nach Musiksparte die Emotionalität<br />
des Vortrags positiv verstärkt. Unser<br />
Klangbeispiel aus Sopran mit Orgelbegleitung<br />
zeigte dies in einer hohen Plastizität<br />
der Wiedergabe, wobei die höchsten Töne<br />
der Sopranistin für unseren Geschmack zu<br />
präsent erklangen. Das Klangbeispiel einer<br />
Grille bestätigte diesen Eindruck. Im Gesamtbild<br />
jedoch war die Balance aus Orgelton<br />
und Tiefbass so gut, dass Details aus dem<br />
Kirchenraum und des Gesangs nicht verdeckt<br />
wurden. Ein Konzertflügel wurde nicht<br />
gänzlich in der aufgenommenen Dynamik<br />
übertragen und auch dem Cembalo fehlte<br />
etwas der Tiefgang <strong>im</strong> Grundtonbereich. Dies<br />
unterstreicht den schon eingangs erwähnten<br />
schlanken Auftritt. In komplexen Werken wie<br />
der Ouvertüre zu „Der Fliegende Holländer“<br />
erlebten wir die Feinfühligkeit des Rhodium<br />
70, dem grobe Dynamiksprünge weniger liegen.<br />
In der Breite der akustischen Bühne gab<br />
es nur noch den Wunsch zur völligen Loslösung<br />
vom Lautsprecher, in der Tiefe wurden<br />
die Orchesterstrukturen nicht bis ins Letzte<br />
ausgenutzt. Als vorteilhaft empfanden wir<br />
die kaum vorhandene Raumresonanzanregung,<br />
die andere Hersteller gern ausnutzen,<br />
die aber je nach Akustik zum Dröhnen<br />
neigen kann. Alles in allem präsentiert der<br />
Rhodium 70 ein sauberes Konzept mit solidem,<br />
gutem Ergebnis.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ +<br />
+ +<br />
+ +<br />
38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Canton Karat 770.2 DC<br />
„Version 2 – besserer Klang?“<br />
Aus dem Hause Canton haben wir die überarbeitete<br />
Version des Standlautsprechers<br />
Karat 770.2 DC in unser Testfeld aufgenommen.<br />
Sein 3,5-Wege-Bassreflexsystem*<br />
ist prinzipbedingt mit dem größeren<br />
Modell Karat 790.2 DC verwandt, das<br />
wir in der Ausgabe 1/2011 testeten. Im<br />
770.2 DC arbeiten zwei kleinere 130-mm-<br />
Mitteltonchassis mit einer Aluminiummembran<br />
und einer von Canton als Wave-Sicke<br />
bezeichneten Membranaufhängung. Zusammen<br />
mit dem 25-Mill<strong>im</strong>eter-Hochtöner<br />
bilden sie eine D’Appolito*-Gruppe. Die<br />
Hochtonmembran besteht aus einer Aluminium-Mangan-Legierung<br />
und ist zusätzlich<br />
in die „Directivity Control“ (wofür das Kürzel<br />
DC steht) eingelassen. Der in die seitliche<br />
Wand eingebaute, nach außen zeigende<br />
Tieftöner weist eine 200 mm große Membran<br />
auf, die ebenfalls über eine Wave-Sicke<br />
verfügt. Daran lässt sich erkennen, dass es<br />
ein linkes und rechtes Lautsprechermodell<br />
gibt, worauf bei der Aufstellung zu achten<br />
ist. Da sich die Bassreflexöffnung* auf der<br />
Rückseite befindet, sollte dem Lautsprecher<br />
<strong>im</strong>mer ausreichend Platz zur Wand gegönnt<br />
werden, um Klangverschlechterungen zu<br />
vermeiden. Ebenfalls auf der Rückwand ist<br />
eine nützliche Halterung für die Frontabdeckung<br />
angebracht, die eine Zwischenlagerung<br />
der Abdeckung ermöglicht, ohne<br />
dass diese verloren gehen kann. Weiter<br />
unten befindet sich das Anschlussfeld, das<br />
Bi-Amping erlaubt und über kurzschlusssichere<br />
Terminals verfügt. Abgesehen von<br />
vereinzelten WBT-Kabelschuhen finden hier<br />
Bananas und große Kabelquerschnitte Zugang.<br />
Die Verarbeitungsqualität ist rundherum<br />
tadellos: Ecken und Kanten sind sauber<br />
gearbeitet und die Hochglanzlackierung<br />
vervollständigt das mustergültige Bild. Es ist<br />
eine Erwähnung wert, dass für eine bessere<br />
Entkopplung von der Aufstellfläche Spikes<br />
und einfache, klebbare Gummifüße <strong>im</strong> Lieferumfang<br />
enthalten sind.<br />
Klanglich macht der Karat 770.2 DC einen<br />
gutmütigen und gefälligen Eindruck. Es gibt<br />
eben keine Ecken und Kanten, aber auch<br />
nichts Außergewöhnliches. In sinfonischen<br />
Werken wie Rachmaninows „Sinfonischen<br />
Tänzen“ erklingt ein straffes Bassfundament,<br />
die Bass<strong>im</strong>pulse wirken etwas gebremst<br />
in der Entfaltung ihrer Dynamik und<br />
der Detailreichtum scheint etwas herabgesetzt<br />
zu sein. Dafür erklingt die kritische Passage<br />
einer Triangel weniger vordergründig,<br />
als sie andere Lautsprecher zuweilen abbilden.<br />
Moderne Musiksparten profitieren von<br />
Dies ist der seitlich montierte 200-mm-Tieftöner,<br />
der für das Bassfundament sorgt<br />
der Interpretation der Bassläufe, wie sie von<br />
dem Standlautsprecher abgebildet werden.<br />
Ein typisches Schlagzeug wünschten wir<br />
uns <strong>im</strong> Klang weitaus spritziger – auch hier<br />
zeigt sich die angesprochene klangliche Gefälligkeit,<br />
die ebenfalls bei E-Gitarren auftritt<br />
und ihnen jeglichen aggressiven Ausdruck<br />
n<strong>im</strong>mt. An anderen Beispielen wird<br />
gleichfalls deutlich, dass die Impulsfreudigkeit<br />
nicht übertrieben wirkt: Kesselpauken<br />
erklingen be<strong>im</strong> Anschlagen ebenso wenig<br />
hervorstechend wie die zum Teil recht spitz<br />
klingenden Saiten einer Gitarre, auf der<br />
ein Flamenco gespielt wird. Ein sich daraus<br />
ergebender Vorteil besteht darin, dass<br />
in Sprache und Gesang S- und Zischlaute<br />
nicht mit übermäßiger Energie abgebildet<br />
werden. Dadurch profitiert jeder solistische<br />
Vortrag und in dichten Arrangements wird<br />
aufgrund einer geringeren Durchsetzungskraft<br />
– auch der Konsonanten – die Aufmerksamkeit<br />
gefordert. Unsere Sopranistin<br />
hatte etwas Not, die gewohnte Leichtigkeit<br />
<strong>im</strong> Vortrag zu erreichen. So konnte sie<br />
zwar die höchste Lage ihrer St<strong>im</strong>me ohne<br />
klangliche Härte erreichen, jedoch zum<br />
Preis einer herabgesetzten Plastizität. Denn<br />
auch der Orgelton nebelte gelegentlich das<br />
klar umrissene Gesangsbild ein, indem es<br />
den tiefsten Orgeltönen an ausgeprägter<br />
Kontur fehlte und sich diese vielmehr in<br />
Schalldruck äußerten.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Canton Karat 770.2 DC<br />
Ein ausgeglichener Verlauf mit einem leichten<br />
Einbruch zwischen 4 kHz und 10 kHz, der trotzdem<br />
in der Hi-Fi-Toleranz liegt<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ +<br />
+ +<br />
+ +<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 39
Der Jet-Bändchenhochtöner von Elac sorgt für<br />
sehr luftigen Hochtongenuss<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
Elac FS 247<br />
–6 dB<br />
AUSGABE 2.2011<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der Übertragungsbereich dieses Standlautsprechers<br />
ist tadellos und genügt damit höchsten<br />
Ansprüchen an die Musikübertragung<br />
Elac FS 247<br />
„Kunstvoll für Auge und Ohr”<br />
Unser Testmodell präsentiert sich mit einem<br />
edlen Auftritt in schwarzem Lack und metallisch<br />
silbern glänzenden Lautsprechermembranen<br />
und Applikationen – ein optisch<br />
ansprechendes Äußeres für einen 2,5-Wege-<br />
Bassreflex*-Standlautsprecher. Seine Vorderseite<br />
wird von zwei auffällig gestalteten,<br />
in die Membranoberfläche eingelassenen<br />
150-mm-Tieftonchassis best<strong>im</strong>mt, wobei jedes<br />
mit einer anderen Trennfrequenz angesprochen<br />
wird. Die patentierte Elac-Aluminium-Sandwich-Technologie<br />
gibt der Membran<br />
eine kristallartige Oberflächenstruktur, die<br />
der Reduzierung klangwirksamer Partialschwingungen<br />
dient. Außerdem senkt die<br />
verwindungssteifere Oberfläche das Verzerrungsverhalten<br />
<strong>im</strong> Übertragungsbereich. Eine<br />
weitere Zutat ist die direkte Ankoppelung<br />
der Schwingspule an die Membran, dadurch<br />
erweitert sich ein harmonisch klingender Frequenzbereich<br />
für sehr breitbandige Klangquellen<br />
wie die menschliche St<strong>im</strong>me. Ergänzt<br />
wird dieses klangliche Verhalten durch einen<br />
sehr <strong>im</strong>pulsfreudigen Jet-Hochtöner, der<br />
überarbeitet wurde und dem Prinzip eines<br />
gefalteten Bändchenhochtöners entspricht.<br />
Für eine raumakustische Opt<strong>im</strong>ierung liefert<br />
Elac gleich einen offenporigen Schaumstoffring<br />
mit, der in weniger gut bedämpften Räumen<br />
zu geringeren hochfrequenten Schallreflexionen<br />
führt. Das ist nur ein Tuning-Detail,<br />
ein weiteres ist der Verschluss für die zweite<br />
Reflexöffnung auf der Rückseite, die nur geöffnet<br />
werden sollte, wenn mehr Tiefbass<br />
gewünscht ist – denn die eigentliche Bassreflexöffnung*<br />
sitzt <strong>im</strong> Boden über dem Standfuß.<br />
Besonders sind die variablen Standfüße,<br />
die mit Spikes und Gummiauflage versehen<br />
sind – dabei bleibt <strong>im</strong>mer eine Untergrundkorrektur<br />
möglich. Die Bi-Amping-Lautsprecher-Terminals<br />
nehmen jede Verbindungsart<br />
an und die Frontabdeckung kann bei Bedarf<br />
auf der Rückseite geparkt werden. Die Verarbeitungsqualität<br />
ist über jeden Zweifel erhaben,<br />
jeder Lautsprecher sitzt sauber in dem<br />
resonanzarmen Gehäuse.<br />
Im Hörtest erlebten wir die Effektivität der<br />
Tuning-Elemente für den Hochton und den<br />
Tiefbass, da aber unser Hörraum darauf nicht<br />
angewiesen ist, haben wir die Grundabst<strong>im</strong>mung<br />
getestet.<br />
Wir hörten zu jeder Zeit eine sehr gute dynamische<br />
Kontrolle des musikalischen Geschehens.<br />
Eine Konzertflügelaufnahme erreichte<br />
einen spürbaren Reiz, weil die Steigerung der<br />
kraftvollen Dynamikstufen nicht mit einer<br />
Schwächung des Grundtones einherging. So<br />
wurden auch die energischen Bass<strong>im</strong>pulse in<br />
Rachmaninows 1. Sinfonie der „Sinfonischen<br />
Tänze“ übertragen – mit kernigem Druck.<br />
Dabei blieb jederzeit die Detailfreudigkeit<br />
erhalten und dies bei sehr guter räumlicher<br />
Tiefe und Breite der akustischen Bühne<br />
mit Loslösung vom Lautsprecher. Auch die<br />
Wagner-Ouvertüre von „Der Fliegende<br />
Holländer“ hatte eine sauber nachvollziehbare<br />
Orchesterstaffelung mit sehr guten<br />
Entfernungsperspektiven. Die Blechbläser<br />
schmetterten sehr schön mit Glanz und<br />
Verve, die Holzbläser und Streicher hatten<br />
nahezu strahlend echte Klangfarben. Jedes<br />
kleine Detail, sei es ein verhaltenes Pizzicato<br />
oder ein Bogen, der das Notenpult touchiert,<br />
war wahrnehmbar. Sehr beeindruckt<br />
haben uns die Wellenbewegungen, die<br />
von Streichern <strong>im</strong>itiert werden und uns mit<br />
auf die aufgewühlte See rissen. Eine hohe<br />
Neutralität, die nicht steril wirkt, sondern<br />
Lebendigkeit verströmt, gab jedem Solisten<br />
– egal ob Cembalo oder Kontrabass –<br />
das, was er für seinen Vortrag braucht. Keine<br />
überzogenen Impulse, weder bei Flamencogitarre<br />
noch in Gesang oder Sprache, und<br />
damit eine nahezu perfekte S-Laut- und Konsonantenkontrolle<br />
sind das Ergebnis. Selbst<br />
Rockmusik profitierte von direkten, griffigen<br />
E-Gitarren und detailreichem Schlagzeug.<br />
Da bleiben kaum Wünsche offen.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Infinity C336<br />
„Plastisch, hell und luftig“<br />
Der C336 ist der größte Standlautsprecher<br />
aus der Classica-Serie von Infinity:<br />
eine 3-Wege-Bassreflexkonstruktion* mit<br />
Öffnung auf der Rückseite. Hier wirkt sich<br />
ein vernünftiger Abstand zur Wand sehr<br />
positiv auf die Klangreproduktion aus. Zur<br />
besseren akustischen Entkoppelung vom<br />
Untergrund ruht die C336 auf Spikes. Die<br />
sehr gut bedämpfte und verstrebte Gehäusekonstruktion<br />
hinterlässt trotz ihrer äußerlichen<br />
Fragilität einen überaus stabilen,<br />
resonanzarmen Eindruck und stellt den drei<br />
165-mm-Tieftönern genügend Rauminhalt<br />
zur Verfügung. Das Membranmaterial wird<br />
durch die CMMD-Technologie (Ceramic<br />
Metal Matrix Diaphragm) bereitgestellt.<br />
Dabei entsteht ein Verbundmaterial aus<br />
Keramik und Metall. Ziel ist es, Klangverzerrungen<br />
durch parasitäre Schwingungen<br />
auf der Membran selbst sehr niedrig zu<br />
halten und eine hohe Belastbarkeit zu erreichen.<br />
Die gleiche Technologie findet in der<br />
sehr breitbandig abstrahlenden, mit einem<br />
akustischen Waveguide gestützten Hochtonkalotte<br />
von 25 mm und dem 100-mm-<br />
Mitteltöner Anwendung. Die patentierte<br />
Schallführungstechnik des Hochtöners<br />
steigert seine Effektivität <strong>im</strong> Arbeitsbereich<br />
und erleichtert laut Infinity den akustischen<br />
Übergang zu den Mitteltönern <strong>im</strong> Design<br />
der Frequenzweiche, wodurch sie verlustärmer<br />
gestaltet werden konnten. Beide Chassis<br />
sind zudem sehr nah zueinander montiert<br />
und konstruktiv in der Schalllaufzeit<br />
opt<strong>im</strong>iert, um die räumliche Abbildung <strong>im</strong><br />
wichtigen Hoch- und Mitteltonbereich zu<br />
unterstützen. Zur weiteren Ausschöpfung<br />
der klanglichen Möglichkeiten steht auf der<br />
Rückseite des Lautsprechergehäuses ein Bi-<br />
Amping-fähiges, massives Lautsprecherterminal<br />
mit großer Flexibilität zur Verfügung.<br />
Bemerkenswert ist die hohe Plastizität in<br />
der Abbildung von Gesang und Sprache.<br />
Es gab keine Übersteigerungen in den S-<br />
Lauten oder Konsonanten und die Artikulation<br />
unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />
wurde sehr schön <strong>im</strong> Raum mit allen<br />
Details abgebildet, ohne jemals brüchig zu<br />
wirken. Der Orgelbass verschleierte nichts<br />
und selbst der tiefste Orgelton wurde definiert<br />
übertragen. Die Aufnahme eines<br />
Konzertflügels erzeugte bei der Wiedergabe<br />
nahezu Gänsehaut, denn das Nachklingen<br />
einzelner Saiten war sehr gut zu hören.<br />
Der Grundton wurde nicht übersteigert, für<br />
manchen Geschmack könnte dies etwas<br />
Die Waveguide-gestütze Hochtonkalotte in<br />
Einheit mit dem Mitteltöner<br />
kühl wirken, für uns ist es ein Zeichen hoher<br />
Reproduktionstreue. Auch <strong>im</strong> Cembalo-<br />
Präludium hörten wir feingliedrige, nicht<br />
sezierende Auflösungen des Spiels und<br />
dabei vernahmen wir eine sehr gute Loslösung<br />
des Klangs von den Lautsprechern.<br />
In der höchsten Disziplin, der Reproduktion<br />
eines komplexen musikalischen Arrangements<br />
wie der Ouvertüre zu „Der Fliegende<br />
Holländer“ zeigt sich, wie gut die Infinity<br />
C336 mit Detailfreudigkeit und räumlicher<br />
Tiefenstaffelung die Entfernungsperspektiven<br />
darstellt. Dabei bleibt die akustische<br />
Durchsichtigkeit selbst bei sehr dichten<br />
Passagen gut erhalten. Die tonale Balance<br />
zwischen den lebendig-frisch klingenden<br />
Streichern und den obertonreich strahlenden<br />
Bläsern ist dank der hohen Neutralität<br />
eine Freude. Ebenfalls bemerkenswert<br />
ist bei diesen Lautsprechern die herbeigeführte<br />
Illusion, dass die Streicher die Wellenbewegung<br />
des aufgewühlten Meeres<br />
abbilden. Es bleibt festzustellen, dass die<br />
Feinauflösung der Dynamik etwas besser<br />
funktioniert als Erdbebens<strong>im</strong>ulationen mit<br />
grobdynamischen Attacken; dafür gibt es<br />
ganz andere Lautsprecher. Bei Rock- und<br />
Popmusik mussten wir einige Einschränkungen<br />
bei der kernigen Wiedergabe von<br />
E-Gitarren und druckvollen Schlagzeugsounds<br />
hinnehmen – doch auch das ist nur<br />
eine Geschmacksfrage.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Infinity C336<br />
Der nahezu ebene Frequenzgang beginnt erst<br />
unterhalb von 120 Hz sanft abzufallen und<br />
n<strong>im</strong>mt etwas den Druck aus den Bässen<br />
Eignungsempfehlung<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ +<br />
+ + +<br />
+ +<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 41
Das neue Uni-Q-Chassis mit der größeren<br />
Hochtonkalotte und der Spezialsicke<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
KEF Q700<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Leichte Schwankungen in der Toleranz und<br />
eine geringe Betonung der Tiefmitten prägen<br />
den sonst ausgeglichenen Frequenzbereich<br />
KEF Q700<br />
„Mit IQ zur Q-Serie“<br />
Die neue Q-Serie bei KEF ist mit einer großen<br />
Anzahl technischer Veränderungen versehen<br />
worden. Dem Q700 wurde als 3-Wege-<br />
Standlautsprecher ein anderer Ansatz mit auf<br />
den Weg gegeben: die Loslösung vom Bassreflexprinzip*<br />
mit dem ABR – Auxiliary Bass<br />
Radiator; damit entfallen Eigenresonanzen<br />
und Strömungsgeräusche. Zwei dieser Passivmembranen<br />
sind in dem akustisch geteilten<br />
und sehr gut verstrebten wie bedämpften Gehäuse<br />
zu finden: eine in der oberen Kammer<br />
mit dem Uni-Q und eine in der unteren mit<br />
dem angetriebenen Tieftöner, der mit einer<br />
zweilagigen Membran versehen ist. Wie bei<br />
den Passivtreibern sorgt Papier für Resonanzarmut<br />
und Aluminium für den Schutz. Der<br />
Hochtöner <strong>im</strong> Uni-Q-System ist jetzt größer, er<br />
nutzt eine zweilagig versteifte 25-mm-Kalotte<br />
mit kräftigerem Antrieb. Hinter dem Magneten<br />
befindet sich eine mechanische Röhre, die einen<br />
geringeren Druckstau bedingt, die Bandbreite<br />
erhöht und die Verzerrungen senken<br />
soll. Dies sind Technologien, die schon in der<br />
Reference-Serie zur Anwendung kamen. Optisch<br />
am auffälligsten ist die neue Sickenform<br />
am Uni-Q-Mitteltöner, durch die der Klang des<br />
Hochtöners nicht mehr verfärbt werden soll.<br />
Ein neuer Tangerine Waveguide vor der Kalotte<br />
sorgt, neben dem mechanischen Schutz, für<br />
eine veränderte Abstrahlcharakteristik. Damit<br />
noch nicht genug: Tief- und Mitteltöner haben<br />
einen Aluminiumkonus bekommen, der<br />
gegen Resonanzen <strong>im</strong> oberen Übertragungsbereich<br />
zwischen Schwingspulenträger und<br />
Konus bedämpft wurde. Größere Antriebsmagneten<br />
und längere Schwingspulen, die in<br />
einem kürzeren Magnetspalt arbeiten, sollen<br />
die Impulswiedergabe steigern und nebenher<br />
für eine kräftigere, belastbarere Basswiedergabe<br />
sorgen. Bei all den Opt<strong>im</strong>ierungen am<br />
Lautsprecher wurde die Frequenzweiche mit<br />
ausgewählten Bauteilen verschlankt. Die anschlussfreudigen<br />
Lautsprecherterminals lassen<br />
keine Wünsche offen und besitzen vergleichbar<br />
zu den höheren Serien Bi-Wiring-Anschlüsse,<br />
deren Verbindung über einen kleinen<br />
Drehknopf hergestellt wird.<br />
Zur tadellosen Verarbeitung am gesamten<br />
Standlautsprecher gehören auch die gut von<br />
oben verstellbaren Spikes.<br />
Im Klang spiegeln sich die Änderungen deutlich<br />
in einer straffen, kräftigen Basswiedergabe<br />
wider, die Kontrabässe knorrig lässt<br />
und nahezu sehr gute Druck<strong>im</strong>pulse unterhalb<br />
der Tiefmitten erlaubt. Kontrollierte<br />
Tiefbässe ohne Dröhnen – das macht einen<br />
Donnerschlag und ein Gewittergrollen zum<br />
Erlebnis <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino. Die Spritzigkeit der<br />
platzenden Regentropfen scheint dagegen<br />
etwas gedämpft und gezupfte Gitarrensaiten<br />
sind nicht ganz so vordergründig, aber mit<br />
Wärme <strong>im</strong> Grundton abgebildet. Der Slogan<br />
„ohne Härte“ ist wahrlich richtig! Gesangsst<strong>im</strong>me<br />
und Sprache werden mit einer sehr<br />
guten S-Laut- und Konsonantenabbildung<br />
wiedergegeben. Wenn unsere Sopranistin in<br />
der höchsten Lage nicht klirrt, dann ist alles<br />
bestens – sie glänzte in der Artikulation. Mitunter<br />
entstand der Wunsch, sie könnte etwas<br />
nach vorn treten, um ihre Plastizität zu steigern.<br />
Die Abbildung unseres Konzertflügels<br />
ließ keinen Zweifel an expressiver Dynamikfähigkeit<br />
aufkommen, <strong>im</strong> Grundton war nun<br />
genauso wie bei einem Cembalo eine tiefmittige<br />
Färbung auszumachen, die angenehm,<br />
aber auch nicht neutral ist. Dies gab den Streichern<br />
in unserer beliebten Wagner-Ouvertüre<br />
eine dunklere Klangfarbe, die auch in den<br />
Bläsern vorhanden war und selbst bei großer<br />
Lautheit jegliche Schärfe nahm. So war dann<br />
auch die tonale Balance wieder ausgeglichen,<br />
genauso wie die Breite der akustischen Bühne<br />
mit schöner Loslösung vom Lautsprecher.<br />
Doch in der Tiefe des Orchesterklangbildes<br />
rückten die Instrumentengruppen zeitweilig<br />
etwas zusammen, sodass hier und da ein<br />
wenig Luftigkeit zu einem ausgezeichneten<br />
Ergebnis geführt hätte.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Piega Smart 3<br />
„Klingende Schweizer Säule“<br />
Der schweizerische Säulenlautsprecher<br />
besitzt ein Gehäuse aus gebürstetem Aluminium,<br />
das aufwendig aus einem Aluminiumblock<br />
zum Strang gepresst wird. Eine<br />
besondere Eigenschaft dieses Materials ist<br />
seine hohe Steifheit. Sehr gut gewählt ist<br />
die Gehäuseform mit antiparallelen Seitenwänden,<br />
weil dadurch Schallreflexionen,<br />
und sogenannte stehende Wellen <strong>im</strong> Inneren<br />
der Säule eine geringere Chance haben,<br />
den Klang zu beeinflussen. Zur zusätzlichen<br />
Schwingungsdämpfung ist innen auf den<br />
langen Seitenflächen ein Bitumenstreifen angebracht.<br />
Die Verarbeitung ist mit „Schweizer<br />
Präzision“ ausgeführt. Alle Rundungen<br />
verlaufen sanft und die Öffnungen für die<br />
Lautsprecher haben sauber gefräste Kanten,<br />
ebenso wie die wenigen Vertiefungen,<br />
die am Korpus existieren und in denen die<br />
metallische Lautsprecherabdeckung ihren<br />
Halt findet. Wir bemerkten eine geringe Resonanzanfälligkeit,<br />
weshalb wir sie zum Hörtest<br />
entfernten.<br />
Der 2,5-Wege-Bassreflex*-Standlautsprecher<br />
hat seine Bassreflexöffnung* auf der<br />
Vorderseite, zehn Zent<strong>im</strong>eter (cm) darüber<br />
befinden sich die beiden MDS-Tiefmitteltöner<br />
(Max<strong>im</strong>um Displacement Suspension<br />
Die LDS-Gewebekalotte sorgt für einen analytischen<br />
Umgang mit sensiblen Klanganteilen in<br />
Sprache und Gesang<br />
System) mit zehn Zent<strong>im</strong>etern Durchmesser.<br />
Sie sind in ihrer Technologie so ausgerichtet,<br />
dass sie große, lineare Membranauslenkungen<br />
bei tiefen Frequenzen erlauben.<br />
Ihre verwindungssteife Membran soll <strong>im</strong><br />
Bereich der kritischen Mitten für eine neutrale<br />
Wiedergabe sorgen. Einen sauberen<br />
Hochtonbereich gewährleistet dagegen die<br />
2,6 cm große LDS-Gewebekalotte. Auf der<br />
Rückseite befindet sich das Lautsprecherterminal,<br />
an dem fast jede Anschlussart möglich<br />
ist. Auf ein Bi-Amping wird konsequent<br />
verzichtet, was heute nahezu ein Statement<br />
ist. Der sichere Stand der Säule wird durch<br />
einen gewichtigen Metallfuß gewährleistet,<br />
auf dessen Unterseite Gummifüße für<br />
Rutschfestigkeit sorgen.<br />
Schnell stellte sich <strong>im</strong> Test heraus, dass der<br />
Smart 3 eine Vorliebe für räumliche Abbildungen<br />
besitzt, bei denen es häufig zur Loslösung<br />
vom Lautsprecher kommt. Er schafft<br />
es, modernen Musiken mit überschaubarer<br />
instrumentaler Dichte die Präsenz zu verleihen,<br />
die geboten ist. Dabei ist ein gewisser<br />
Klangcharakter nicht zu verbergen, der sich<br />
darin äußert, dass Bässe nie übersteigert abgebildet<br />
werden, ihnen aber auch eine zum<br />
Teil nötige Kontur fehlt. Das mag einen Kontrabass<br />
<strong>im</strong> Grundton schwach erscheinen lassen,<br />
führt aber in sinfonischen Werken oder<br />
auch modernen Musiken zu knackigen, tiefmittigen<br />
Impulsen. Zusammen mit detailfreudigen,<br />
lebendigen Hochmitten leben schnell<br />
gezupfte Gitarrensaiten auf und trösten über<br />
Grundtonschwächen hinweg. Bei einem<br />
Konzertflügel kommt es dann schon mal zu<br />
einer gebremsten Dynamik. Auch wurde ein<br />
leichter klanglicher Schleier in den Tiefmitten<br />
hörbar, der bei einem Cembalo-Präludium zu<br />
einem warmen und runden Eindruck führte,<br />
aber nicht als neutral zu werten ist. In Gesangsdarbietungen<br />
wird die Artikulation der<br />
S-Laute und Konsonanten sehr genau und<br />
plastisch dargestellt. Kritisch kann es hier nur<br />
werden, wenn die Abst<strong>im</strong>mung der Wiedergabekette<br />
Schwächen aufweist. Dann sind<br />
Überbetonungen nämlich nicht auszuschließen.<br />
In einem sehr dichten Arrangement wie<br />
der Ouvertüre von „Der Fliegende Holländer“<br />
ist zuweilen die räumliche Tiefenausdehnung<br />
des Klangkörpers nicht mehr durchschaubar.<br />
Es sind zu keiner Zeit Schärfen oder klangliche<br />
Härten in den Bläsersätzen zu vernehmen,<br />
eine tonale Balance ist schwierig zu beurteilen,<br />
denn es fehlt den Streichern etwas<br />
an Frische und mit gesteigerter Lautstärke<br />
<strong>im</strong> Musikstück schwindet die Durchhörbarkeit.<br />
Dies sind Kompressionseffekte, die sich<br />
in einer solistischen Darbietung oder einem<br />
Jazztrio nicht so offenbarten.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Piega Smart 3<br />
Ein leichte Hochtonanhebung von 3 dB bis 20 kHz<br />
stützt die räumliche Auflösung. Eine leichte<br />
Resonanz bei 200 Hz sorgt etwas für Färbung<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ +<br />
+ +<br />
+ +<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 43
Die Titan-Hochtonkalotte ist schon aus der<br />
Synchrony-Serie von PSB bestens bekannt<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
PSB Image T6<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
PSB Image T6<br />
„Warm mit Raum“<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Der sonst sehr ausgeglichene Frequenzgang<br />
wird nur von einer leichten Senke bei 250 Hz<br />
gestört, die aber nicht vordergründig hörbar ist<br />
Die Lautsprecher von PSB, deren geistiger Vater<br />
der Kanadier Paul Barton ist, gibt es noch<br />
gar nicht so lange am deutschen Markt. Der<br />
2,5-Wege-Bassreflex*-Standlautsprecher<br />
stellt eine Menge Ausstattung in den Raum.<br />
Fängt man von oben an, dann fällt der Blick<br />
auf den 133-mm-Mitteltöner, der wie die<br />
beiden Tieftöner ein gelblich aussehendes<br />
Membranmaterial aus einem Mix von Polypropylen<br />
und Keramik aufweist. Dadurch<br />
erhöht sich die Resistenz gegenüber Klang<br />
verschlechternden Partialschwingungen der<br />
Lautsprechermembran. Ebenfalls ähnlich<br />
ist der doppelte Magnetantrieb, der auch<br />
für die beiden 165-mm-Tieftonchassis zur<br />
Anwendung kommt. Zusammen mit zwei<br />
frontseitigen Bassreflexöffnungen* bilden<br />
sie das Fundament der Übertragung. Der<br />
Mitteltöner hat dagegen sein eigenes abgeschlossenes,<br />
bedämpftes Luftvolumen, was<br />
sich klanglich sehr gut auswirkt. Zwischen<br />
dem Mitteltonchassis und dem Tieftöner<br />
ist eine 25-mm-Hochton-Titankalotte mit<br />
Ferrofluid-Kühlung und einem leistungsfähigen<br />
Neodymiummagneten eingefügt. Die<br />
Übergänge zwischen den Lautsprechern<br />
übern<strong>im</strong>mt die Frequenzweiche, die mit<br />
einem Linkwitz-Riley-Filter vierter Ordnung<br />
zwischen Hoch- und Mittelton trennt und<br />
einen Bessel-Filter dritter Ordnung zwischen<br />
Mittel- und Tiefton nutzt. In direkter Verbindung<br />
dazu steht das Anschlussfeld mit Bi-<br />
Amping an Vollmetallanschlüssen, an denen<br />
so ziemlich jede Verbindungsart möglich ist.<br />
Zur weiteren Ausstattung gehören Standfüße<br />
aus Gummi oder Spikes und eine Frontabdeckung,<br />
die die ganze Vorderseite dezent<br />
verkleidet. Im Allgemeinen ist das Gehäuse<br />
resonanzstabil gebaut und rundherum sauber<br />
verarbeitet, sodass es keinen Anlass zur<br />
Kritik gibt. Im Hörtest bewährte sich der<br />
Image T6 mit einem dem Fertigungsaufwand<br />
entsprechenden Ergebnis. Der Grundklang<br />
ist warm und voll, neigt aber nie zur Undefiniertheit.<br />
So zeigt sich zum Beispiel in Gesang<br />
und Sprache ein durchsetzungsfähiger<br />
Umgang mit S-Lauten und Konsonanten,<br />
der mit der warmen klanglichen Int<strong>im</strong>ität<br />
zu einem plastischen Abbild verschmilzt.<br />
Auch die <strong>im</strong>pulsiven Kesselpauken überzeugen:<br />
Sie sind <strong>im</strong> Anschlag nicht überspitzt<br />
dargestellt und haben einen runden Ausklang,<br />
genauso wie die sonst sehr spitzen<br />
Flamencogitarrensaiten, deren Grundton<br />
sich sehr gut abbildet. Die dazugehörige<br />
Flamencotänzerin drehte ausgedehnte Runden<br />
auf der Bühne, deren Boden regelrecht<br />
in den Hörraum hineinbebte. Dabei waren<br />
die Schallereignisse nicht mehr direkt vom<br />
Lautsprecher zu vernehmen. Etwas Vorsicht<br />
ist geboten bei modernen, sehr basslastigen<br />
Produktionen, denn der T6 vermag<br />
hier unerbittlich zu reproduzieren. Einzelne<br />
Instrumente wie ein Konzertflügel bekommen<br />
eine leichte, tiefmittig warme Färbung,<br />
die sich dann auch bei einem Cembalo zeigt<br />
und für den einen besondere emotionale<br />
Anregung be<strong>im</strong> Hören auslöst oder für den<br />
anderen den Ruf nach Neutralität bestärkt.<br />
Ein komplexes Musikstück wie die Ouvertüre<br />
von „Der Fliegende Holländer“ fordert<br />
das Auflösungsvermögen eines Lautsprechers.<br />
Der PSB konnte mit einer fast<br />
ausgeglichenen tonalen Balance zwischen<br />
den Instrumentengruppen überzeugen.<br />
Dabei behielt er stets seinen Charakter. Die<br />
Streicher zogen uns mit den <strong>im</strong>itierten Wellenbewegungen<br />
in ihren Bann, das Blech<br />
sch<strong>im</strong>merte mit edel bedecktem Analogsound.<br />
Die Breite der Bühne wurde vollends<br />
ausgefüllt und die T6 spielten kaum noch<br />
eine ortbare Rolle bei der Wiedergabe. Lediglich<br />
in der Durchhörbarkeit der räumlichen<br />
Tiefe mussten wir Einschränkungen<br />
hinnehmen, die sich aber auf den Nachverdeckungseffekt<br />
des Gehörs zurückführen<br />
lassen, weil lautere tieffrequentere Signale<br />
leisere Details maskieren.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ +<br />
+ + +<br />
+ +<br />
44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Fazit<br />
Ein <strong>Vergleich</strong> zwischen einer so großen Anzahl<br />
von Standlautsprechern bringt auch<br />
<strong>im</strong>mer einige Klippen mit sich, an denen<br />
der eine oder andere Kandidat abstürzen<br />
kann. Es ist aber erfreulich, dass es in diesem<br />
Falle nicht dazu gekommen ist. Jedem<br />
Anspruch und jedem Geldbeutel wird hier<br />
etwas Adäquates geboten. Als ausgezeichneten<br />
Testteilnehmer können wir den Standlautsprecher<br />
FS 247 von Elac küren. Er bietet<br />
in der wichtigsten Disziplin, der Wiedergabequalität,<br />
die beste Performance an und<br />
kann zudem in der Kategorie Ausstattung<br />
aufgrund der mitgelieferten Klangopt<strong>im</strong>ierungen<br />
die volle Punktzahl erhalten. Diesen<br />
Lautsprecher zeichnet weiterhin eine sehr<br />
hohe Neutralität in der Wiedergabe aus, die<br />
in der Einheit mit druckvollen, kontrollierten<br />
sowie konturierten Bässen und einem weitreichenden<br />
Hochtonbereich dank des Bändchenhochtöners<br />
keinerlei Schärfe vernehmen<br />
ließ und den Mitten eine nahezu ungetrübte<br />
Auflösung gab. Auch die gesamte Abst<strong>im</strong>mung<br />
aus Chassis, deren Anordnung und<br />
der Frequenzweiche lässt eine weitreichende<br />
Räumlichkeit in der Abbildung erleben, die in<br />
Transparenz, Impulstreue und <strong>im</strong> Dynamikverhalten<br />
nahezu die Bestnoten erreichte.<br />
Nur knapp an einem „Ausgezeichnet“ vorbei<br />
ging der KEF Q700. Seine souveränen<br />
Klangergebnisse waren etwas getrübt von<br />
einem leicht bedeckten Klangideal in der<br />
Auflösung des mittleren Frequenzbereiches.<br />
Sehr lobenswert sind der Bassbereich und<br />
der Hochtonbereich zu erwähnen. Ersterer<br />
ist aufgrund des geschlossenen Gehäuseprinzips<br />
sehr gut konturiert und verfügt<br />
über keinerlei Resonanzneigung, was Bassreflexsystemen*<br />
oft eigen ist. Der Hochtonbereich<br />
ist sauber, frei von jeglicher Härte<br />
und könnte ein wenig mehr „Air“, also luftige<br />
Frische enthalten. Das spiegelt sich auch<br />
in der räumlichen Abbildung wider und fällt<br />
ein wenig zulasten der Transparenz und Feindynamik<br />
aus. Sehr wertvoll ist allerdings die<br />
hervorragende Körperschallentkopplung.<br />
Ein wahrhaft sehr gutes Ergebnis erzielte<br />
der C336 von Infinity, der mit einer nahezu<br />
ungefärbten Klangästhetik in allen<br />
Bereichen aufwartet. Ein sehr gut konturierter<br />
Bass, dem ein wenig mehr Druck <strong>im</strong><br />
Tiefgang eine höhere Wertung gebracht<br />
hätte, steht stabilen Mitten und dezenten<br />
Höhen gegenüber, denen es <strong>im</strong> Allgemeinen<br />
am eigenen Ausdruck mangelte. Die<br />
ausgeglichene akustische Bühne dagegen<br />
wird mit sehr guter Impulstreue wiedergegeben.<br />
Lediglich <strong>im</strong> Dynamikverhalten sind<br />
die Resultate weniger gut, denn hier zeigte<br />
sich eine gebremste Grobdynamik. Die Benutzerfreundlichkeit<br />
ist aufgrund der Größe<br />
des Gehäuses bei der Installation der Spikes<br />
ein wenig herabgesetzt. Hier ist man auf<br />
Hilfe angewiesen.<br />
Ebenfalls sehr gut hat sich der Image T6<br />
von PSB <strong>im</strong> Test gezeigt. Dieser Standlautsprecher<br />
vereint einen hohen neutralen<br />
Anspruch mit einer sehr guten Impulstreue,<br />
die ihm bei der Darstellung der Breite einer<br />
akustischen Bühne sehr gute Dienste leistet.<br />
In der Tiefe der Abbildung dagegen gibt es<br />
einige Defizite, die aus dem etwas warm<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Elac KEF Infinity PSB-Speakers<br />
Modell FS 247 Q700 C336 Image T6<br />
Paarpreis (UVP) 1996 Euro, nicht für Sonderfarben 1398 Euro 1198 Euro 1500 Euro<br />
Information www.elac.de www.kef.com/de www.infinitysystems.com www. psbspeakers.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht 102 × 22 × 32 cm; 16 kg 92 × 21 × 30 cm ohne Fuß; 17,2 kg 123 × 22 × 27 cm; 25,4 kg 103 × 23 × 38 cm; 22,1 kg<br />
Anzahl eingebauter Lautsprecher 3 5 8 4<br />
Erhältliche Farben Hochglanz Schwarz, Weiß, Furnier Eiche Schwarz, Nussbaum, Kirsche Hochglanz Schwarz, Kirsche Vinylfurnier in Esche Schwarz, Kirsche<br />
Technische Daten<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise 2,5-Wege, passiv 2,5-Wege, Uni-Q-Chassis, passiv 3-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex* mit 2 Öffnungen,<br />
mit Bass-Control<br />
geschlossenes Gehäuse<br />
mit 2 Passivmembranen<br />
Bassreflex* mit Öffnung<br />
auf der Rückseite<br />
2 Bassreflexöffnungen* auf der<br />
Vorderseite<br />
Impedanz 4 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 6 Ohm<br />
Frequenzgang nac h Herstellerangaben 30 – 50000 Hz 36 – 40000 Hz 35 – 40000 Hz (–6 dB) 32 – 23000 Hz (+/–3 dB)<br />
Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 250 W 15 – 150 W 10 – 250 W 20 – 200 W<br />
Kennschalldruck nach<br />
Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Bewertung<br />
89 dB an 8 Ohm/86 dB an 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
· räumliches und dynamisches<br />
Auflösungsvermögen, trockene,<br />
konturierte Bässe<br />
· Bass & Dispersions-Control,<br />
Gummifüße und Spikes<br />
· nicht 60-mm-WBT-Kabelschuh-kompatibel<br />
89 dB/89 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
· räumliche Wiedergabe, straffe<br />
Bässe<br />
· <strong>im</strong> Klang frei von Härten<br />
· Ausstattung, Spikes, Link-Brücken<br />
91 dB/89 dB@ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
· neutrales und feinaufgelöstes<br />
Klangbild ohne Übertreibungen<br />
· Spikes<br />
91 dB/89 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
· warmer Grundklang und<br />
trotzdem neutraler Ansatz<br />
· sehr gute Impulstreue<br />
· Ausstattung, Spikes, Gummifüße<br />
· keine · in der Grobdynamik etwas gebremst · nicht 60-mm-WBT-Kabelschuh-kompatibel<br />
· nicht 60-mm-WBT-Kabelschuh-kompatibel<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 10,5/12 10/12 10/12 9,5/12<br />
Mittenwiedergabe 10/12 9,5/12 10/12 9,5/12<br />
Höhenwiedergabe 10,5/12 10/12 10/12 10/12<br />
Räumlichkeit 10,5/12 9,5/12 10/12 9,5/12<br />
Neutralität 10,5/12 10/12 10/12 10/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10/11 9,5/11 9,5/11 9,5/11<br />
Dynamikverhalten 10/11 9,5/11 8,5/11 9/11<br />
Wiedergabequalität 72/82 68/82 68/82 67/82<br />
Ausstattung 9/9 9/9 8/9 8/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9 8/9 7/9 7,5/9<br />
Zwischenergebnis 89 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 83 von 100 Punkten 82,5 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +4 +3 +3 +3<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut ausgezeichnet sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 93/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 86/100 Sehr gut 85,5/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 45
gefärbten Klangcharakter in den Tiefmitten<br />
resultieren. Die sich daraus ergebende Nachverdeckung<br />
führt hier zu Maskierungseffekten,<br />
die können aber je nach Musikgenre<br />
unterschiedlich stark ausfallen. Erwähnenswert<br />
ist die Fähigkeit, dynamische Attacken<br />
nachzubilden, wenngleich die Feinauflösung<br />
dadurch etwas leidet. Die Abst<strong>im</strong>mung des<br />
Resonanzverhaltens ist sehr gut, sodass es<br />
nicht zu überzogenen Tiefbässen kommt,<br />
woraus sich sehr gute Konturen in der Bassabbildung<br />
ergeben.<br />
Der Smart 3 von Piega ist ein Säulenlautsprecher,<br />
dessen größter Vorteil in der<br />
räumlichen Abbildungsfähigkeit für die<br />
Breite einer akustischen Bühne zu liegen<br />
scheint. In der Tiefe der Abbildung kann<br />
er nicht vollends damit aufwarten. Gründe<br />
dafür sind in der etwas dunklen Klangabst<strong>im</strong>mung<br />
zu suchen, die gleichzeitig<br />
die Raumtiefe determiniert. Eine eigentlich<br />
sehr gute Impulswiedergabe gerät bei sehr<br />
dichten Arrangements ins Hintertreffen,<br />
ähnlich verhält es sich gleichzeitig auch in<br />
der Dynamikwiedergabe, bei der die feindynamische<br />
Auflösung besser erscheint als<br />
die grobdynamische. Im <strong>Vergleich</strong> zu den<br />
anderen Mitbewerbern ist die Basswiedergabe<br />
vor allem <strong>im</strong> Tiefgang merklich<br />
zurückgesetzt, wovon die Durchzeichnung<br />
in den Konturen profitiert. Be<strong>im</strong> konstruktiven<br />
Aufwand ist die Gehäuseresonanzbedämpfung<br />
zugutezuhalten, wohingegen<br />
die Metalllochblende für die Lautsprecher<br />
sich nicht klangneutral verhält und <strong>im</strong> Betrieb<br />
möglichst zu entfernen ist.<br />
Ein weiterer Lautsprecher, der das Prädikat<br />
„Gut“ von uns verliehen bekommt, ist der<br />
Canton 770.2 DC. Der Bassbereich birgt vielleicht<br />
einen der größten „Aufhänger“. Zu<br />
den Tiefmitten verhält er sich straff und zum<br />
Low End wirkt er etwas überzeichnet. Das<br />
bringt dem Canton <strong>im</strong> Dynamikverhalten enormen<br />
Schub für große dynamische Aufgaben<br />
und behindert ihn in der Feinzeichnung.<br />
Sein Impulsverhalten ist etwas dezenter, das<br />
zeigt sich auch in der weniger frischen Lebendigkeit<br />
des Hochtonbereiches, die dem<br />
Gesamtklang eine abgetönte Note verleiht.<br />
Es ergibt sich daraus in der Wahrnehmung<br />
der räumlichen Abbildungseigenschaften<br />
eine leicht herabgesetzte Breite und Tiefe<br />
der akustischen Bühne. In der Reproduktion<br />
der gehörkritischen Mitten sind keinerlei<br />
Härten oder Übertreibungen zu vernehmen,<br />
womit sich <strong>im</strong> Allgemeinen ein gefälliges<br />
Klangbild ergibt.<br />
Die Quadral Rhodium 70 war ebenfalls in<br />
der Lage, unseren Test mit dem Prädikat<br />
„Gut“ zu absolvieren. Ein gutes Impulsverhalten<br />
zeichnet diesen Standlautsprecher<br />
aus, der in der Reproduktion von Bässen<br />
nicht zu Übertreibungen neigt und dafür in<br />
ihnen sehr gute Durchzeichnungen abbildet.<br />
Bei der Reproduktion der musikalischen<br />
Informationen <strong>im</strong> Raum ist die Darstellung<br />
der Breite besser gestaffelt als die der Tiefe,<br />
so wie es sich bei den vorher genannten<br />
Testteilnehmern ebenfalls schon zeigte. In<br />
der Entfaltung großer Dynamiksprünge hält<br />
sich dieser Lautsprecher zugunsten einer<br />
feindynamischen Auflösung zurück und beweist<br />
damit seinen Feingeist. Er bietet somit<br />
zu einem überschaubaren Preis ein gutes,<br />
solides Klangbild.<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Piega Canton Quadral<br />
Modell Smart 3 Karat 770.2 DC Rhodium 70<br />
Paarpreis (UVP) 2000 Euro in Silber 1998 Euro 798 Euro<br />
Information www.piega.ch www.canton.de www.quadral.com<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht 102 × 14 × 16 cm; 12 kg 95 × 15,5 × 32,5 cm; 15,5 kg 94,5 × 22 × 27 cm; 17,2 kg<br />
Anzahl eingebauter Lautsprecher 3 4 3<br />
Erhältliche Farben<br />
Aluminium Silber, Hochglanz<br />
Schwarz oder Weiß gegen Aufpreis<br />
Hochglanz Schwarz,<br />
Titan, Weiß<br />
Schwarz,<br />
Nussbaum/Creme<br />
Technische Daten<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise 2,5-Wege, passiv 3,5-Wege, passiv 3-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflexöffnungen*<br />
auf der Vorderseite<br />
Bassreflex* mit Öffnung<br />
auf der Rückseite<br />
Bassreflex* mit Öffnung<br />
auf der Rückseite<br />
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben 45 – 22000 Hz 24 – 40000 Hz 30 – 46000 Hz<br />
Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 20 – 150 W 30 – 200 W 30 – 150 W<br />
Kennschalldruck nach<br />
Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
90 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
87 dB/85,5 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
Vorteile · räumliches Auflösungsvermögen · Spikes und Gummiklebefüße<br />
inklusive<br />
Nachteile<br />
· leichte dunkle Färbung in den · leicht bedeckter Klang,<br />
Mitten<br />
geringere Feinzeichnung<br />
· nicht 60-mm-WBT-Kabelschuhkompatibel<br />
· kein Multi-Amping<br />
Bewertung<br />
· Spikes<br />
88 dB/88 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
· gebremstes Dynamikverhalten<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 7,5/12 8,5/12 9/12<br />
Mittenwiedergabe 9/12 9/12 9,5/12<br />
Höhenwiedergabe 9,5/12 9/12 9/12<br />
Räumlichkeit 10,5/12 8,5/12 8,5/12<br />
Neutralität 9,5/12 9,5/12 9/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 8,5/11 8/11 8,5/11<br />
Dynamikverhalten 8,5/11 8,5/11 8/11<br />
Wiedergabequalität 63/82 61/82 61,5/82<br />
Ausstattung 7/9 8/9 6,5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9 7/9 7/9<br />
Zwischenergebnis 78 von 100 Punkten 76 von 100 Punkten 75 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +2,5 +3,5 +4<br />
Preis/Leistung gut gut sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Gut 80,5/100 Gut 79,5/100 Gut 79/100<br />
46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend,<br />
54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Gut hören besser<br />
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NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2011 www.audio-test.at<br />
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und Infodienste GmbH<br />
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Klang aus<br />
dem Regal<br />
Lautsprecher sind ein unumgängliches<br />
Element in der Signalkette der analogen<br />
und digitalen Audiowiedergabe. Die<br />
einen sehen sie als Notwendigkeit an und<br />
würden sie am liebsten so klein wie möglich<br />
in einer Ecke verschwinden lassen. Für<br />
andere, meist als audiophil bekannte Hörer,<br />
können sie wiederum manchmal gar<br />
nicht groß genug sein. Für uns gelten sie<br />
als das wichtigste Glied der Audiosignalkette,<br />
denn die Qualität der Lautsprecher<br />
n<strong>im</strong>mt entscheidenden Einfluss auf den<br />
Charme des klanglichen Ergebnisses. Aber<br />
selbst der größte und teuerste Lautsprecher<br />
ist nicht zwangsläufig auch der Ideale.<br />
Entscheidend sind ebenso die Größe<br />
und akustische Eigenschaft des Hörraumes<br />
sowie der Aufstellungsort. Gerade in sehr<br />
kleinen Räumen mit naher Wandplatzierung<br />
können Standlautsprecher ihren Hörer<br />
unter gewissen Umständen akustisch<br />
als auch optisch „erschlagen“. Die Anschaffung<br />
eines Regal- oder Kompaktlautsprechers,<br />
wie die kleineren Bauformen<br />
genannt werden, ist in manchen Fällen die<br />
bessere Lösung. Besonders bei kleinen Stereodreiecken<br />
mit kurzen Seitenlängen und<br />
einer Abhörposition <strong>im</strong> direkten Nahfeld<br />
übertrumpfen die Kleinen mitunter ihre<br />
großen Pendants.<br />
Wie bei allem <strong>im</strong> Leben kommt es nicht nur<br />
auf die Größe an. Auch die inneren Werte<br />
und ein äußerlich ansprechendes Erscheinungsbild<br />
beeinflussen die Wahl, mit wem<br />
man sich zukünftig seinen Wohnraum teilt.<br />
Und auch hier gilt: Der perfekte Lautsprecher<br />
existiert nicht. Be<strong>im</strong> Hörer ist <strong>im</strong>mer<br />
ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft<br />
gefragt. Ein wie von einem Lineal<br />
gezeichneter Frequenzgang kann eben nur<br />
am Computer mit einem Grafikprogramm<br />
erstellt werden. Dennoch gibt es Lautsprecher,<br />
die diesem Ideal sehr nahe kommen.<br />
Während sich der audiophile Hörer meist<br />
genau auf diese Suche begibt, möchte jedoch<br />
mancher Hi-Fi-Enthusiast das genaue<br />
Gegenteil: einen typischen Badewannen-<br />
Frequenzgang. Dies ist zwar nicht besonders<br />
audiophil, findet aber dennoch seine<br />
Anhängerschaft, weil er Bässe und Höhen<br />
besonders betont. Stereoenthusiasten,<br />
Designliebhaber und He<strong>im</strong>kinobegeisterte<br />
wissen diese Lautsprecherart zu schätzen.<br />
Denn mit den unterschiedlichsten Furnie-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Wenn der neue Flachbildfernseher den halben Wohnraum einn<strong>im</strong>mt und den Standlautsprechern<br />
keinen Freiraum mehr lässt, beginnt die Suche nach einer platzsparenden<br />
Alternative. Diese findet sich meist direkt auf dem Sideboard oder <strong>im</strong> Bücherregal,<br />
in dem die kompakten Lautsprecher ganz groß auffahren.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
ren passen sich die kleinen Klangstrahler<br />
ideal an die bereits vorhandene Inneneinrichtung<br />
an. Waren es bisher die Echtholznachbildungen,<br />
die be<strong>im</strong> Fachhändler<br />
mit regem Interesse geordert wurden,<br />
sind mittlerweile wieder die Klavierlackbeschichtungen<br />
in edlem Schwarz oder<br />
Weiß zu den Trendsettern avanciert. Der<br />
Retrotrend macht in Bezug auf das Design<br />
eben auch vor der Lautsprecherbranche<br />
nicht halt. Aufgrund ihrer kompakten<br />
Maße eignen sich die Lautsprecher für<br />
eine Platzierung auf separaten Ständern<br />
oder, wie es der Name bereits sagt, direkt<br />
<strong>im</strong> Bücherregal. Unter akustischen<br />
Gesichtspunkten ist die letztere Variante<br />
zwar nicht die beste, mit etwas Exper<strong>im</strong>entierfreude<br />
bei der Aufstellung lässt<br />
sich so jedoch der Tieftonbereich gezielt<br />
verstärken. Denn dabei stoßen die kleinen<br />
Schallwandler meist an die Grenzen<br />
des akustisch Möglichen. Mit speziellen<br />
Bauformen, ausreichender Größe und der<br />
Zuhilfenahme einer Bassreflex*öffnung<br />
versuchen die Hersteller, dem Hörer noch<br />
etwas mehr Fülle mit auf den klanglichen<br />
Weg zu geben.<br />
Für unseren <strong>Vergleich</strong>stest haben wir<br />
acht aktuelle Modelle der Kategorie Regallautsprecher<br />
zusammengetragen und<br />
sie hinsichtlich ihrer Wiedergabequalität,<br />
Ausstattung und Verarbeitung sowie ihrer<br />
Benutzerfreundlichkeit untersucht. Dabei<br />
durften wir feststellen, dass die Hersteller<br />
auf unterschiedliche Konzepte zurückgreifen,<br />
um den kleinen Schallwandlern<br />
die größtmögliche Klangqualität zu entlocken.<br />
Vom Bändchenhochtöner*<br />
über koaxial* angeordnete Treiber bis<br />
hin zum Hornlautsprecher wurden keine<br />
Mühen gescheut, das Bücherregal klanglich<br />
auszufüllen. Während unseres Tests<br />
lernten wir die unterschiedlichsten Nationalitäten<br />
mit ihren eigenen Klangvorstellungen<br />
kennen – von den verstecktesten<br />
Regionen der Bundesrepublik quer durch<br />
Europa bis nach Übersee. Egal welcher<br />
Herkunft, eine Eigenschaft verbindet sie<br />
dennoch alle: Unsere getesteten Lautsprecher<br />
spielen auf hohem Niveau und bieten<br />
dabei interessante Unterschiede in ihrer<br />
klangliche Eignung. Damit sollte für jeden<br />
Geschmack, egal wie ausgefallen, ein passendes<br />
Modell dabei sein.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 49
B&W 685<br />
„Geschmeidig präsentierte Klänge“<br />
Bereits der Name Bowers & Wilkins lässt<br />
Großes vermuten und schraubt die Erwartungshaltung<br />
an die Produkte gleich von<br />
Testbeginn an nach oben. Dass ein B&W-<br />
Lautsprecherpaar nicht nur den prall gefüllten<br />
Geldbeuteln vorbehalten ist, sondern<br />
durchaus auch erschwinglich sein<br />
kann, wird mit den Regallautsprechern 685<br />
unter Beweis gestellt. Bereits ihr Design<br />
lässt auf den britischen Hersteller mit den<br />
zwei großen Buchstaben schließen, ist dieses<br />
doch an ihre Vorgängerversionen angelehnt.<br />
Dass sie sich nicht nur in ihrer Optik,<br />
sondern auch in der technischen Ausführung<br />
einiges von ihren größeren Geschwistern<br />
abgeschaut haben, ist ebenfalls von<br />
außen zu erahnen. Die Front der Gehäuse<br />
ist mit Softlack beschichtet, in sie sind die<br />
beiden Chassis sowie sämtliche Schrauben<br />
sehr elegant eingelassen. Unser Testmodell<br />
ist mit einem Echtholzfurnier versehen, das<br />
den 685 ein rustikal-modernes Auftreten<br />
verleiht. Damit wäre es fast eine Verschmähung,<br />
die beiden Lautsprecher <strong>im</strong> Regal verschwinden<br />
zu lassen. Alternativ lassen sie<br />
sich auf Stativen oder mit der standardmäßigen<br />
Halterung auf der Rückseite direkt an<br />
einer Wand montieren. Das Anschlussterminal<br />
bietet eine angenehme Zugänglichkeit<br />
und überzeugt mit vergoldeten Buchsen in<br />
Bi-Wiring-Ausführung.<br />
Nicht nur der 25-Mill<strong>im</strong>eter-Hochtöner ist<br />
aus Aluminium gefertigt, sondern auch die<br />
kunstvolle Platte mit Bowers-&-Wilkins-Aufschrift,<br />
die ihn umgibt. Seine Aufhängung<br />
ist sehr weich gestaltet, was ihm den einen<br />
oder anderen Pluspunkt gegenüber seinen<br />
Vorgängern einbringt. Auch wenn man<br />
be<strong>im</strong> Nautilus-Hochtöner <strong>im</strong>mer zuerst an<br />
das typische Horn auf den B&W-Lautsprechern<br />
denkt, gibt es ebenso Modelle, die<br />
dieses in sich verborgen tragen. So verhält<br />
es sich bei den 685-Lautsprechern, die das<br />
konisch zulaufende Rohr, das mit Dämmmaterial<br />
gefüllt ist, <strong>im</strong> Inneren enthalten. Damit<br />
soll verhindert werden, dass der rückseitig<br />
abstrahlende Schallanteil an der Rückwand<br />
zu einem Druckstaueffekt* führt. Nicht<br />
nur von innen, sondern auch von außen ist<br />
die sehr nah beieinanderliegende Anordnung<br />
der beiden Treiber festzustellen. Dies<br />
soll vor allem den Sweetspot erweitern und<br />
eine winkelunabhängigere Hörposition ermöglichen.<br />
Typisch für die Lautsprecher des<br />
britischen Herstellers ist die Wahl des Kevlarmembranmaterials.<br />
Die leichtgewebte<br />
Faser besticht vor allem durch hohe Stabilität.<br />
Am 165-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner ist<br />
ein Phase-Plug angebracht, welches einerseits<br />
den Wirkungsgrad erhöht, aber auch<br />
ein echter Blickfang ist. Unter dem Tiefmitteltontreiber<br />
sitzt der Bassreflex*kanal,<br />
den B&W als strömungsopt<strong>im</strong>ierten Flowport<br />
bezeichnet. Die kleinen Vertiefungen<br />
innerhalb der Röhre ähneln den D<strong>im</strong>ples auf<br />
einem Golfball und sollen Luftströmungsgeräusche<br />
vermeiden. Mit den beiden mitgelieferten<br />
Schaumstoffverschlüssen lässt<br />
sich die Gehäuseöffnung teilweise oder<br />
komplett verschließen. Damit kann man<br />
den Tieftonanteil manuell regulieren und an<br />
die eigene Raumakustik anpassen.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
B&W 685<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der Frequenzgang zeigt einige Welligkeiten,<br />
die mit Pegelabweichungen von max<strong>im</strong>al<br />
+/–3 dB absolut in Ordnung gehen<br />
Bedachter Klang<br />
Geht man mit einem Lautsprecher dieses<br />
Namens in den Hörtest, erwartet man fast<br />
schon einen spektakulären Klang. Tatsächlich<br />
üben sich die B&W <strong>im</strong> britischen Understatement,<br />
was uns gut gefiel. Denn übertrieben<br />
muss ein Lautsprecher nicht klingen,<br />
um uns zu überzeugen. Der Hochtöner vermittelte<br />
eher einen zurückhaltenden Klangeindruck,<br />
der den kleinen B&Ws fast schon<br />
einen dunklen Klangcharakter verleiht. Becken,<br />
Hi-Hats und Triangeln traten in den<br />
Hintergrund zurück und überließen lieber<br />
den mittigen Instrumenten das Klangfeld.<br />
Positiv waren in diesem Zusammenhang<br />
vor allem Gesangsst<strong>im</strong>men, die keinerlei<br />
Betonung <strong>im</strong> Konsonantenbereich und bei<br />
der S-Laut-Wiedergabe aufwiesen. Zwar<br />
klangen sie in den oberen Mitten etwas<br />
gefärbt, dafür konnten sie mit einem kräftigen<br />
Grundton <strong>im</strong> Sprachbereich überzeugen.<br />
Glänzte der Hochtonbereich durch<br />
geschmeidig präsentierte Klänge, gingen<br />
vor allem Bass<strong>im</strong>pulse äußerst kräftig und<br />
druckvoll zu Werke. Angesichts der Größe<br />
der beiden Kompakten konnte uns der Tieftonbereich<br />
vollends überzeugen und ist für<br />
unseren Geschmack fast schon überrepräsentiert.<br />
Besonders <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino wird sich<br />
dies positiv bemerkbar machen, denn warum<br />
sollte man sich mit den B&W 685 kein<br />
komplettes Surround-Set zusammenstellen,<br />
das von einem Standlautsprecherpaar gleicher<br />
Marke ergänzt wird.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, B&W<br />
50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Calion Deluxe The Brisbane<br />
„Großer Klang auf kleinstem Raum“<br />
Calion Deluxe heißt der deutsche Hersteller,<br />
der seit Frühjahr 2010 den Lautsprechermarkt<br />
um neue Produkte erweitert. Das<br />
kleinste Modell <strong>im</strong> Regalformat nennt sich<br />
The Brisbane und teilt sich damit seinen<br />
Namen mit einer australischen Großstadt.<br />
Etwas konventioneller fällt das Design der<br />
beiden 31 Zent<strong>im</strong>eter (cm) großen Lautsprecher<br />
aus. Ganz klassisch handelt es sich<br />
hierbei um ein geschlossenes Gehäuse mit<br />
zwei Chassis an der Front und zwei Anschlüssen<br />
auf der Rückseite. Die Kanten sind<br />
leicht abgerundet, was jedoch eher dem<br />
Design als einer akustischen Opt<strong>im</strong>ierung<br />
zuzuschreiben ist. Um stehende Wellen <strong>im</strong><br />
Gehäuseinneren zu dämpfen, sind die Lautsprecher<br />
mit Dämmmaterial gefüllt. Auf<br />
Verstrebungen gegen Gehäuseresonanzen<br />
verzichten die kleinen Calions jedoch. Aus<br />
MDF-Material gefertigt, macht der Brisbane<br />
<strong>im</strong> Echtholzfurnier einen hochwertigen Eindruck.<br />
Insgesamt sind die kleinen Lautsprecher<br />
in bis zu 60 verschiedenen Furnieren<br />
erhältlich und bedienen damit die komplette<br />
RAL-Farbpalette. Mit ihrer UV-Beständigkeit<br />
soll die Oberfläche selbst bei dauerhafter<br />
Lichteinstrahlung nicht an Glanz verlieren.<br />
Etwas verlassen wirken die beiden vergoldeten<br />
Anschlüsse auf der Rückseite. Calion<br />
verzichtet hier auf überflüssige Details und<br />
bietet eine angenehme Zugänglichkeit. Nur<br />
mit Kabelschuhen verstehen sich die Anschlüsse<br />
nicht. Ganz konsequent verzichten<br />
die Brisbanes auf ein Bi-Wiring-Terminal,<br />
was angesichts ihres Einsatzortes <strong>im</strong> Regal<br />
vollkommen in Ordnung geht. Dass sie dafür<br />
besonders opt<strong>im</strong>iert wurden, fällt auch<br />
bei der Suche nach einem Reflexkanal*<br />
auf. Dieser existiert bei den beiden Kompaktlautsprechern<br />
nämlich nicht – ein Umstand,<br />
der ihnen bei wandnaher Aufstellung<br />
einige klangliche Vorteile verschafft. Einer<br />
zusätzlichen Frequenzanhebung durch den<br />
Druckstaueffekt* wird auf diese Weise<br />
vorgebeugt. Gleichzeitig bedeutet dies aber<br />
auch den Verzicht auf die untersten Oktaven,<br />
was durch die Baugröße und den fehlenden<br />
Reflexkanal bedingt ist. Sollte man<br />
dennoch nicht auf einen vollmundigen Bass<br />
verzichten können, lässt sich dieser bei sehr<br />
nahem Wandabstand um bis zu sechs Dezibel<br />
(dB) anheben. Bei korrekter Platzierung<br />
reichen die Lautsprecher dennoch bis 65<br />
Hertz (Hz) bei plus/minus drei Dezibel.<br />
Der Hochtöner des 2-Wege-Systems wird<br />
von einem Neodymmagneten angetrieben.<br />
In Zukunft sollen die Brisbane-Modelle alternativ<br />
mit einem Ferrietmagneten angeboten<br />
werden, der klanglich etwas zurückhaltender<br />
sein soll. Der 15 cm große<br />
Tiefmitteltöner besteht aus einer beschichteten<br />
Membran aus Papier und Glasvlies.<br />
Calion Deluxe The Brisbane<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Diese ist wabenförmig gepresst und in<br />
einen Druckgusskorb aus Aluminium eingelassen.<br />
Der Antrieb erfolgt über einen<br />
Ferrietkernmagneten. Auch die Lautsprecherchassis<br />
sind in unterschiedlichen Farben<br />
erhältlich und der Hochtöner kann in<br />
diversen Flanschausführungen erworben<br />
werden. Ein weiteres Highlight ist Möglichkeit<br />
der Wahl der Frequenzweiche. Ein paar<br />
weniger Mitten, etwas mehr Hochton, Calion<br />
bietet mit der Brisbane beide Varianten.<br />
Heller Zeitgenosse<br />
Im Hörtest wollten wir erfahren, wie groß<br />
die beiden unscheinbaren Regallautsprecher<br />
wirklich auffahren können. Besonders<br />
rockige Klänge wussten mit verzerrten E-<br />
Gitarren zu überzeugen, die sehr kernig<br />
reproduziert wurden. Von einer leichten<br />
Anhebung <strong>im</strong> Grundtonbereich profitierten<br />
aber nicht nur die Gitarren, sondern auch<br />
die Membranofone. Schlaginstrumente wie<br />
eine Snaredrum erhielten die nötige Durchsetzungskraft,<br />
die durch einen kraftvollen<br />
Anschlag ergänzt wurde. Trotz leichter Resonanz<br />
standen die Instrumente stabil. Der<br />
allgemeine Grundklang ist hochfrequent<br />
geprägt. Hi-Hats, ausklingende Becken<br />
und Gesangsst<strong>im</strong>men klangen zwar hell,<br />
dabei aber niemals zu aufdringlich oder<br />
vordergründig. Besonders beeindruckte der<br />
Hochtonbereich in seiner Detailgenauigkeit.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Bei 17 kHz wird der Hochtonbereich nochmals<br />
um 3 dB angehoben, was den Lautsprechern<br />
ihren hellen Klang verleiht<br />
Gerade ernste Musik machte sich diese Eigenschaft<br />
zunutze und brachte selbst das<br />
Umblättern der Notenblätter in voller Orchesterbesetzung<br />
zum Vorschein. Unsere<br />
Triangeln klangen mitunter etwas zu hell,<br />
wirkten aber zu keinem Zeitpunkt aufdringlich.<br />
An ihre Grenzen stießen die beiden Regallautsprecher<br />
bei der Wiedergabe tiefster<br />
Frequenzen. Kesselpauken wurden zwar<br />
sehr dynamisch und <strong>im</strong>pulsfreudig wiedergegeben,<br />
jedoch wird das tieffrequente<br />
Ausklingen bedingt durch die Größe recht<br />
früh abgeschnitten.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 51
Elac BS 243<br />
„Linearität statt Übertreibung“<br />
Frisch von der Kieler Werft ist der BS 243<br />
von Elac in unserem Testhafen eingetroffen.<br />
Das Kompaktlautsprechermodell entstammt<br />
dem sechsteiligen Surround-Set<br />
Linie 240 und spricht dadurch gleichermaßen<br />
den platzsparenden Hi-Fi-Enthusiasten<br />
sowie den Mehrkanalfan an. Das Gehäuse<br />
ist sowohl in Echtholzfurnier als auch in Klavierlackbeschichtung<br />
erhältlich und weist in<br />
puncto Verarbeitung keinerlei Makel auf.<br />
Die Gehäusefront tritt optisch besonders<br />
durch die beiden Lautsprecherchassis in Erscheinung,<br />
die den Lautsprechern eine sehr<br />
technische Note verleihen und dem Kenner<br />
ihre Besonderheit verraten. Elacs berühmter<br />
Jet-Hochtöner kommt, nun bereits in seiner<br />
dritten Version, auch in den kleinen Regallautsprechern<br />
zum Einsatz. Die Membran<br />
des Bändchenhochtöners* besteht aus<br />
einer lamellenförmig gefalteten Folie, die<br />
von einem Neodymmagneten angetrieben<br />
wird und sich je nach anliegendem Signal<br />
öffnet und wieder schließt. Damit wird Luft<br />
in Bewegung gesetzt und es entsteht der<br />
für uns hörbare Schall. Die akustische Wirkungsfläche<br />
der gefalteten Folie übersteigt<br />
die eines üblichen Kalottenhochtöners um<br />
ein Vielfaches, was zu einer schnellen und<br />
<strong>im</strong>pulsfreudigen Wiedergabe führt. Herkömmliche<br />
Kalottenhochtöner reagieren in<br />
der Regel nicht ganz so schnell. Aber auch<br />
der Tiefmitteltöner des 2-Wege-Systems<br />
sticht mit seiner patentierten Kristallmembran<br />
sofort ins Auge. Der 150 Mill<strong>im</strong>eter<br />
(mm) große Konus besteht aus einem Verbundmaterial<br />
aus Aluminium und Zellstoff,<br />
das kristallförmig geprägt ist. Dadurch wird<br />
die Membran versteift und zeitgleiche entgegengesetzte<br />
Auslenkungen, sogenannte<br />
Partialschwingungen, werden reduziert.<br />
Dies beugt Interferenzen vor und min<strong>im</strong>iert<br />
Klangverfärbungen. Mit einer ergänzenden<br />
Befestigung der Schwingspule auf der<br />
Membranunterseite soll der tieffrequente<br />
Übertragungsbereich erweitert werden. Die<br />
Bassreflex*konstruktion mit Öffnung auf<br />
der Rückseite sorgt bei wandnaher Aufstellung<br />
für eine zusätzliche Bassverstärkung.<br />
Ist dies nicht gewünscht, helfen die beiden<br />
ineinander steckbaren Schaumstoffteile<br />
zur zweistufigen Verschließung des Reflexkanals.<br />
Auf beide konnten wir während<br />
des gesamten Testdurchlaufs verzichten.<br />
Bereits voropt<strong>im</strong>iert wurde das Gehäuse<br />
in seinem Inneren, indem es randvoll mit<br />
Dämmmaterial gefüllt wurde, um stehende<br />
Wellen zu bedämpfen. Gehäuseresonanzen<br />
durch mitschwingende Seitenwände werden<br />
mit Verstrebungen auf ein Min<strong>im</strong>um<br />
reduziert. Das angenehm zugängliche<br />
Anschlussterminal ist für den Bi-Wiring-<br />
Elac BS 243<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Betrieb ausgelegt und n<strong>im</strong>mt alle gängigen<br />
Lautsprecherkabel von Bananenstecker bis<br />
Kabelschuh entgegen.<br />
Unaufgeregter Klang<br />
Trotz der zweiten Schwingspulenaufhängung<br />
des Tiefmitteltöners und des damit<br />
verbundenen Namensanhangs XR („extendended<br />
Range“, zu Deutsch: „erweiterter<br />
Übertragungsbereich“) schaffen es die beiden<br />
Lautsprecher nicht, bis in die tiefsten<br />
Lagen vorzudringen. Bass<strong>im</strong>pulse werden<br />
zwar sehr trocken reproduziert, trotzdem ist<br />
das tieffrequente Ausklingverhalten etwas<br />
gebremst. Von den unteren Mitten bis hin<br />
zu den höchsten Frequenzen versprühen<br />
die Lautsprecher dafür eine enorme Transparenz.<br />
Die BS 243 versuchen ihre Größe<br />
nicht durch Effekthascherei auszugleichen,<br />
sondern setzen auf weitgehende Linearität.<br />
Bereits überbetonte Gesangsst<strong>im</strong>men<br />
werden nicht zusätzlich angehoben und<br />
Schlagzeug- sowie Orchesterbecken erklangen<br />
zu keiner Zeit überspitzt. Besonders<br />
das Klangbeispiel eines in den hohen<br />
Lagen spielenden Steinway-Flügels wusste<br />
zu gefallen und spielte äußerst realitätsnah<br />
und emotional auf. Saiteninstrumente<br />
hatten einen sehr homogenen Anschlag<br />
mit leicht zurückhaltenden Obertönen, die<br />
einer gezupften Flamencogitarre nichts an<br />
Natürlichkeit nahmen. Die Kombination aus<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Nahezu perfekte Linearität – von 60 Hz<br />
aufwärts spielen die BS 243 mit max<strong>im</strong>alen<br />
Pegelabweichungen von 1 bis 2 dB<br />
Jet-III-Hochtöner und Kristalltiefmitteltöner<br />
machte sich besonders in der Abbildung<br />
der Stereobreite bemerkbar. In der Wagner-<br />
Ouvertüre zu „Der Fliegende Holländer“<br />
erstreckten sich einzelne Instrumente über<br />
die komplette akustische Bühne und blieben<br />
dabei jederzeit ortbar. Die Tiefe des Raumes<br />
lieferte gute Ergebnisse, könnte mit einem<br />
erweiterten Bassbereich jedoch noch etwas<br />
weitläufiger sein. Mit einem gut abgest<strong>im</strong>mten<br />
Subwoofer lässt sich mit den BS 243 ein<br />
komplettes Mehrkanalset aufbauen, dessen<br />
Stärke in der Surround-Wiedergabe liegt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, JBL<br />
52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
JBL LS40<br />
„Räumliche Tiefe par excellence“<br />
Der US-amerikanische Hersteller JBL blickt<br />
mittlerweile auf eine über 100-jährige Firmengeschichte<br />
zurück. In dieser Zeit hat<br />
man sowohl professionelle Studiomonitore<br />
als auch Lautsprecher für den He<strong>im</strong>bereich<br />
entwickelt. Augenscheinlich kombiniert<br />
der Spezialist beide Welten in seinem Regallautsprecher<br />
LS40. Bei einer Höhe von<br />
fast 50 cm erinnert das Lautsprecherpaar<br />
eher an ein Beschallungssystem und es<br />
dürfte schwer werden, das Paar noch in<br />
einem Bücherregal unterzubringen. Die<br />
Loslösung von der Art von Begrenzungsflächen<br />
kommt den Lautsprechern eher noch<br />
klanglich zugute und lässt die Klavierlackbeschichtung<br />
<strong>im</strong> freien Raum besonders gut<br />
zur Geltung kommen. Die konstant arrondierten<br />
Gehäuseseiten runden das Gesamtbild<br />
ab und beugen Kantendispersionen<br />
wirkungsvoll vor.<br />
Der LS40 ist ein 3-Wege-Lautsprecher mit<br />
Tiefmitteltöner, Hochtöner und einem Superhochtöner.<br />
Letzterer ist 19 mm groß und<br />
besteht aus einer Polyesterfolienmembran.<br />
Der bereits von Natur aus mit einem hohen<br />
Bündelungsgrad ausgestattete Ringstrahler<br />
wird zusätzlich von einem Waveguide<br />
unterstützt, das Schallführend auf die austretenden<br />
Schallwellen wirkt. Angetrieben<br />
wird das Superhochtonchassis von einem<br />
Neodymmagneten. Die Trennung zwischen<br />
Hochtöner und Superhochtöner geschieht<br />
bei sieben Kilohertz (kHz). Die 50-mm-<br />
Kalotte des Tweeters besteht aus reinem<br />
Titan und sitzt deutlich hinter den beiden<br />
umliegenden Schallwandlern. Bei den Regallautsprechern<br />
LS40 handelt es sich um<br />
eine Hornkonstruktion mit Druckkammer,<br />
bei der vor der Hochtonmembran ein Horn<br />
angebracht ist. Dieses dient ähnlich dem<br />
Waveguide des Superhochtöners als Schallführung<br />
und formt die abgegebenen Schallwellen<br />
anhand der Öffnung. Als Ergebnis<br />
erhält man ein sehr gerichtetes Signal, das<br />
den Schalldruck <strong>im</strong> Abstrahlbereich deutlich<br />
erhöht. Da die Länge des Horns mit<br />
sinkender Frequenz exponentiell zunehmen<br />
müsste und der Regallautsprecher dann nur<br />
noch in einen Schrank passen würde, wird<br />
der Hochtöner bei 2,6 Kilohertz abgekoppelt.<br />
Den übrigen Frequenzbereich übern<strong>im</strong>mt<br />
der 16,5-cm-Tiefmitteltöner. Dieser<br />
besteht aus einer Zellstoffmembran, die in<br />
einem Aluminiumgusskorb sitzt und von<br />
einem Neodymmagneten angetrieben wird.<br />
Unterstützung erhält das Tieftonchassis von<br />
einem Reflexkanal* auf der Gehäuserückseite.<br />
Bei der Aufstellung des Lautsprechers<br />
sollte man allerdings darauf achten, ihn<br />
nicht zu nah an eine Wand zu stellen, um<br />
einen Druckstaueffekt*, eine frequenzab-<br />
hängige Schalldruckverstärkung, ausschließen<br />
zu können. Unter der Öffnung sitzt<br />
das vergoldete Anschlussterminal, das Bi-<br />
Wiring- und Bi-Amping-fähig ist und damit<br />
den Betrieb von zwei unabhängigen externen<br />
Verstärkern ermöglicht.<br />
Unendliche Weiten<br />
Aufgrund des stabilen Gehäuses, der Hornkonstruktion<br />
und JBLs jahrelanger Erfahrung<br />
in der professionellen Studiobranche<br />
strebten wir dem Hörtest mit hoher Erwartungshaltung<br />
entgegen. Schnell konnten wir<br />
unseren Klangeindruck als hell ausgerichtet<br />
definieren, obertonreiche Akustikgitarren<br />
wurden unterstützt und erhielten die nötige<br />
Plastizität. Snaredrums profitierten ebenso<br />
von dem ausgeprägten Präsenzanteil und<br />
setzten sich in voller Musikband-Besetzung<br />
mit kräftigen Anschlagsgeräuschen durch.<br />
Becken und Triangeln klangen zu keiner<br />
Zeit überspitzt und rückten nicht negativ in<br />
den Vordergrund. Eine Medaille hat jedoch<br />
<strong>im</strong>mer zwei Seiten und so forderte der helle<br />
Grundcharakter doch noch seinen Tribut.<br />
Denn gerade Gesangsst<strong>im</strong>men legten eine<br />
starke S- und T-Laut-Betonung an den Tag.<br />
Sprecherst<strong>im</strong>men profitierten hingegen<br />
von einer Anhebung der unteren Mitten,<br />
durch die sie besonders kraftvoll erklangen.<br />
Tief abgest<strong>im</strong>mte Musikinstrumente<br />
wie Bassgitarren wirkten dadurch hingegen<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
JBL LS40<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
+ +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Für einen Regallautsprecher ist der Frequenzgang<br />
sehr weitläufig. Auffällig ist die Anhebung<br />
des Präsenzbereiches<br />
meist zu dominant. Beeindrucken konnte<br />
uns besonders die räumliche Tiefenwiedergabe,<br />
die passend dazu von einer sehr<br />
breiten Klangbühne unterstützt wurde.<br />
Unsere Flamencotänzerin schien gar nicht<br />
mehr zum Bühnenrand hervorkommen zu<br />
wollen und ging lieber <strong>im</strong>mer weiter in die<br />
Tiefe des Raumes hinein. Mit Betonungen<br />
<strong>im</strong> Präsenz- und Mittenbereich sowie durch<br />
die eindrucksvolle Tiefenwiedergabe bieten<br />
sich die JBL-LS40-Regallautsprecher dazu<br />
an, aus ihnen ein vollständiges Surround-<br />
Lautsprecherset aufzubauen.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 53
KEF Q100<br />
„Frischer Klang dank Fortschritt“<br />
Der britische Hersteller KEF hat seine<br />
Classic-Q-Serie wieder einmal neu aufgelegt<br />
und bringt mittlerweile die achte<br />
überarbeitete Version auf den Markt. Mit<br />
den Einzelkomponenten lassen sich die<br />
verschiedensten He<strong>im</strong>kinopakete schnüren<br />
– wir haben uns das kleinste Modell,<br />
die Q100, zum Test herangezogen. Der<br />
Regallautsprecher setzt auf ein klassisches<br />
2-Wege-Bassreflex*system, das wie gewohnt<br />
die patentierten Uni-Q-Lautsprecher<br />
in sich trägt. Geändert wurde das bislang<br />
nach hinten abgerundete Gehäusedesign.<br />
Hier setzen die Briten neuerdings auf einen<br />
klassisch rechteckigen Aufbau, der bis zu<br />
30 Prozent mehr an Gehäusevolumen enthält.<br />
Dies soll vorrangig einer kräftigeren<br />
und tieferen Basswiedergabe zugutekommen.<br />
Ebenfalls überarbeitet wurde das Anschlussfeld,<br />
das sich durch die komplette<br />
neue Q-Serie zieht. Das Terminal ist Bi-Wiring-fähig<br />
und wurde komplett vergoldet.<br />
Auf Brücken zwischen den einzelnen Buchsen<br />
wurde wie bereits bei der Reference-<br />
Serie verzichtet, denn auch diese wurden<br />
durch einen Schraubmechanismus ersetzt.<br />
Außerdem zeigt sich das Terminal sehr anschlussfreudig<br />
und n<strong>im</strong>mt Bananenstecker<br />
und Kabelschuhe entgegen.<br />
Der Q100 ist zwar der kleinste Lautsprecher<br />
der neuen Serie, dennoch profitiert<br />
er vom vergrößerten Hochtonchassis. War<br />
dieses bei der iQ-Serie noch 19 mm groß,<br />
ist es mittlerweile auf beachtliche 25 mm<br />
angewachsen. Die Kalotte ist wie bei anderen<br />
Sets zweilagig versteift und hat einen<br />
noch größeren Magneten erhalten. Dahinter<br />
befindet sich eine mechanische Röhre,<br />
die dafür zuständig ist, den Hochtöner zu<br />
belüften. Technisch gesehen verringert<br />
dies den Druckstaueffekt*, senkt auftretende<br />
Verzerrungen und erhöht damit dessen<br />
Bandbreite. Aber auch direkt vor dem<br />
Hochtöner hat KEF einige Opt<strong>im</strong>ierungen<br />
vorgenommen, die sich in der Tangerine-<br />
Waveguide-Technologie wiederfinden.<br />
Diese dient zum einen dem mechanischen<br />
Schutz der Kalotte und soll zum anderen<br />
dank verbesserter Schallführung das Abstrahlverhalten<br />
erweitern. Mit dem Prinzip<br />
der koaxialen* Bauform kommt der Q100<br />
dem Ideal einer Punktschallquelle bereits<br />
sehr nahe. Das führt in der Regel jedoch<br />
zu einer Verfärbung des Hochtöners durch<br />
das Tieftonchassis. Um dies zu vermeiden,<br />
setzt der 130-mm-Uni-Q-Tiefmitteltöner<br />
auf eine überarbeitete Sickenform. Der Konus<br />
besteht aus Aluminium und wurde mit<br />
einem Dämpfungsring ausgestattet, der<br />
Resonanzen vermeiden soll. Die Impulswiedergabe<br />
wurde mit einem größeren<br />
KEF Q100<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Antriebsmagneten und einer längeren<br />
Schwingspule, die in einem kürzeren Magnetspalt<br />
sitzt, opt<strong>im</strong>iert.<br />
Angenehme Zurückhaltung<br />
Die vielen technischen Neuerungen machen<br />
sich auch <strong>im</strong> Klang der Regallautsprecher<br />
bemerkbar. Der Hochtonbereich wirkt sehr<br />
neutral, ohne unangenehme Färbungen.<br />
Triangeln saßen in voller Orchesterbesetzung<br />
genau am richtigen Platz, ohne zu<br />
spitz oder vordergründig zu klingen. Sie<br />
schienen sogar etwas zu dezent und zurückhaltend<br />
zu agieren. Unsere Sopranistin<br />
teilte sich ebenfalls realitätsnah mit und<br />
löste sich gut trennbar von ihrer Orgelbegleitung.<br />
Dennoch hätte sie für unseren<br />
Geschmack noch einen kleinen Schritt nach<br />
vorn gehen können, was sie noch etwas lebendiger<br />
gemacht hätte. Gesangsst<strong>im</strong>men<br />
profitierten von der angenehmen Zurückhaltung<br />
und gaben S-Laute ausgeglichen<br />
wieder. Nur starken Konsonanten merkte<br />
man eine leichte Überbetonung an. Bassgitarren<br />
wurden sehr plastisch und knorrig<br />
wiedergegeben. Selbst tiefere Impulse klangen<br />
noch straff und kräftig unterhalb des<br />
Mittenbereiches. In die tiefsten Lagen konnten<br />
die Q100 dennoch nicht vordringen,<br />
hier fehlt es ihnen an der dafür benötigten<br />
Gehäusegröße. Ein Steinway-Flügel erklang<br />
sehr dynamisch und erstreckte sich über die<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Die KEF Q100 zeigen sich so neutral wie ihr<br />
Frequenzgang. Der Grundtonbereich und die<br />
höchsten Präsenzen sind etwas betont<br />
komplette Stereobasisbreite. Bis auf eine<br />
leichte Färbung <strong>im</strong> Melodiespiel fühlten wir<br />
uns, als hätten wir direkt vor dem Konzertflügel<br />
Platz genommen. Unsere gesammelten<br />
Höreindrücke bestätigten sich auch in<br />
Wagners Ouvertüre von „Der Fliegende<br />
Holländer“. Das Orchester erstreckte sich<br />
sehr weitläufig und überzeugte mit einer<br />
ausgesprochen guten Lokalisierbarkeit der<br />
einzelnen Instrumentengruppen. Nur die<br />
Dynamikfähigkeit der kleinen Klangstrahler<br />
wirkte bei dem wellenartigen Aufbau der<br />
Oper etwas eingeschränkt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, KEF<br />
54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
ME Geithain ME 25<br />
„Klang wie <strong>im</strong> Tonstudio“<br />
Musikelectronic Geithain blickt mittlerweile<br />
auf eine fünfzigjährige Firmengeschichte zurück.<br />
In dieser Zeit entwickelte er eine Vielzahl<br />
verschiedener Audiogeräte und spezialisierte<br />
sich <strong>im</strong> Lautsprecherbau auf den Hi-Fi-Markt<br />
sowie den professionellen Bereich. Noch<br />
heute sind viele deutsche und internationale<br />
Rundfunkhäuser mit Lautsprechern aus der<br />
Geithainer Manufaktur ausgestattet. Mit<br />
den ME 25 haben wir die kleinsten Passivlautsprecher<br />
des sächsischen Herstellers<br />
zum Test geordert, um festzustellen, ob<br />
das technische Know-how auch in Wohnz<strong>im</strong>merumgebung<br />
Anklang findet. Das aus<br />
MDF-Material gepresste Gehäuse der beiden<br />
Kompakten wirkt <strong>im</strong> Eschefurnier schlichtelegant.<br />
Auf eine Abrundung der Gehäusekanten,<br />
um auftretende Dispersionen zu vermeiden,<br />
wurde konsequent verzichtet, was<br />
zumindest dem optischen Eindruck keinen<br />
Abbruch tut. Die allgemeine Verarbeitung ist<br />
ohne Makel, alle Elemente sind sauber in das<br />
Gehäuse eingelassen und Kleberückstände<br />
sucht man vergebens. Die Gummifüße auf<br />
dem Boden liefern den ME 25 sicheren Halt<br />
und entkoppeln die Lautsprecher gleichzeitig<br />
leicht von ihrer Auflagefläche. Alternativ<br />
bieten die beiden Gewindeöffnungen<br />
die Möglichkeit, die Kompaktlautsprecher<br />
auf jeweils einem optional erhältlichen<br />
Ständer anzubringen.<br />
Prinzipbedingt handelt es sich bei den<br />
ME 25 um ein koaxiales* 2-Wege-<br />
Bassreflex*system. Vor dem fünf Zoll<br />
großen Tiefmitteltöner befindet sich das<br />
1-Zoll-Hochtonchassis mit einigen Zent<strong>im</strong>etern<br />
Abstand. Der Hochtöner ist der Mittelachse<br />
etwas nach oben entwichen, wodurch<br />
eine gegenseitige Beeinflussung der beiden<br />
Chassis vermieden werden soll. Der Vorteil<br />
des koaxialen Systems ist sein kugelförmiges<br />
Abstrahlverhalten von einem Punkt aus. Dies<br />
vermeidet Laufzeitunterschiede zwischen<br />
den Chassis. Frequenzüberlagerungen, sogenannte<br />
Interferenzen, werden durch die<br />
enge Treiberanordnung auf ein Min<strong>im</strong>um<br />
reduziert. Klanglich macht sich das Koaxialprinzip<br />
vor allem in der räumlichen Abbildung<br />
bemerkbar, mit der uns auch die ME<br />
25 überzeugen sollten. Die Chassis werden<br />
jeweils von einem fest montierten Lochgitter<br />
geschützt, was einer Beschädigung vorbeugt,<br />
ohne den kompletten Lautsprecher<br />
zu verdecken. Für die Verstärkung des unteren<br />
Frequenzbereiches ist der zum Hörer<br />
gerichtete Bassreflexkanal verantwortlich.<br />
Mit der Platzierung auf der Front werden<br />
wandnahe Aufstellungen problemfreier ermöglicht.<br />
Die Rückseite ziert ein vergoldetes<br />
Anschlussterminal, das alle gängigen Kabelarten<br />
akzeptiert. Auf eine Bi-Wiring-Option<br />
ME Geithain ME 25<br />
AUSGABE 2.2011<br />
wurde hier verzichtet, was be<strong>im</strong> Einsatz als<br />
Regal- oder Surround-Lautsprecher jedoch<br />
nicht dringend erforderlich ist.<br />
Wie <strong>im</strong> Studio<br />
Mit hoher Erwartungshaltung und dem<br />
Klang der aktiven Modelle <strong>im</strong> Ohr gingen<br />
wir in den Hörtest und erfuhren einen<br />
Klangeindruck, wie wir ihn bereits von den<br />
professionellen Monitoren gewohnt waren.<br />
Denn auch die kleinen passiven ME 25<br />
zeichnen sich durch einen sehr neutralen,<br />
fast lieben Klangeindruck ohne jegliche Aggressionen<br />
aus. Verzerrte Rockgitarrenwände<br />
wurden rockig mit viel Grundton wiedergegeben,<br />
Akustikgitarren klangen fast<br />
wie in der Realität mit einem angenehmen<br />
Obertonverhalten. Schlaginstrumente spielten<br />
mit warmer Grundabst<strong>im</strong>mung und definiertem<br />
Anschlag. Bässe und Kickdrums<br />
wurden sehr straff reproduziert, ihnen<br />
mangelte es jedoch etwas an Tiefbass, den<br />
die Regallautsprecher aufgrund ihrer Größe<br />
nicht vollends vermitteln konnten. Ebenso<br />
überzeugten Kesselpauken mit knackigen<br />
Anschlägen, sehr guten Dynamikstufen sowie<br />
einem druckvollen Ausklingverhalten.<br />
Nur bei höheren Kesselgrößen benötigen<br />
die ME 25, entsprechende Raumgröße vorausgesetzt,<br />
Unterstützung von einem zusätzlichen<br />
Subwoofer. Bei geringen Hörabständen<br />
um einen Meter wäre jedoch selbst<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Mit äußerster Feinfühligkeit präsentieren sich<br />
der Frequenzverlauf und der Klang. Unregelmäßigkeiten<br />
gibt es schlichtweg nicht<br />
dieser überflüssig. Vorteilhaft ist, dass selbst<br />
kräftige Gewitter- und Donnerklänge das<br />
Gehäuse nicht zum Schwingen anregen.<br />
Dies wird durch Verstrebungen <strong>im</strong> Inneren<br />
vermieden, die auch für einen verfärbungsfreien<br />
Mitteltonbereich sorgen. Typisch für<br />
Geithain: Bei den ME 25 ebenso vorhanden<br />
und durch die koaxiale Treiberanordnung<br />
unterstützt ist ihr superbes räumliches Darstellungsvermögen.<br />
Instrumente spielten<br />
völlig losgelöst über die Stereobasisbreite<br />
hinaus und ließen sich zwischen den Lautsprechern<br />
jederzeit lokalisieren.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 55
Mordaunt Short Mezzo 2<br />
„Modern in Aussehen und Klang“<br />
Mordaunt Short Mezzo 2<br />
Was haben die beiden Firmen Mordaunt<br />
Short und Marantz gemeinsam? Die britische<br />
Lautsprecherschmiede wird in<br />
Deutschland vom He<strong>im</strong>kinospezialisten<br />
vertrieben. Ein Grund mehr für uns, die<br />
Produkte etwas näher zu betrachten. Der<br />
Regallautsprecher Mezzo 2 entstammt der<br />
gleichnamigen Familie, die zusammen ein<br />
komplettes Surround-Set bildet. Die erste<br />
Auffälligkeit des Speakers ist sein futuristisches<br />
Auftreten. Auch ohne Echtholz<br />
schafft es das Lautsprecherpaar, sich mit<br />
verschiedenen Furnieren an jeden Wohnraum<br />
optisch anzupassen. Die abgerundeten<br />
Gehäuseseiten verbessern sowohl das<br />
Aussehen als auch die Klangqualität. Stehende<br />
Wellen <strong>im</strong> Inneren werden dadurch<br />
auf ein Min<strong>im</strong>um begrenzt. Eine Abrundung<br />
der Gehäusekanten könnte Kantenreflexionen<br />
jedoch noch weiter einschränken.<br />
Die magnetische Frontabdeckung veredelt<br />
das Aussehen des Mezzo 2 zusätzlich.<br />
Auch die Gehäuserückseite weiß mit ihrem<br />
Bi-Wiring-Terminal zu überzeugen. Die<br />
silberfarbenen Lautsprecherbuchsen, die<br />
sogenannten Bullet-Plugs, werden zusammen<br />
mit den geschwungenen Brücken zum<br />
wahren Blickfang.<br />
In die Vorderseite des 2-Wege-Lautsprechers<br />
sind die beiden aus Aluminium gefertigten<br />
Chassis eingelassen. Die 25-mm-<br />
Hochtonkalotte ragt sogar etwas darüber<br />
hinaus und wurde zur akustischen Entkopplung<br />
in Gummi eingelagert. Als äußerst<br />
ausgefallen lässt sich Mordaunt Shorts<br />
akustische Bedämpfung des nach hinten<br />
abgestrahlten Schallanteils bezeichnen. Die<br />
vom Hersteller selbst so betitelte Aspired<br />
Tweeter Technology, kurz ATT, soll einen <strong>im</strong><br />
Gehäuse entstehenden Druckstaueffekt*<br />
el<strong>im</strong>inieren. Dazu sind am Hochtöner neun<br />
Resonatorröhren befestigt, die zusammen<br />
mit den Belüftungsöffnungen auf der Oberseite<br />
ausreichend Platz zum Atmen bieten<br />
sollen. Etwas gewöhnlicher fällt hingegen<br />
die Konstruktion des 16,5-cm-Tiefmitteltöners<br />
aus. Dieser wurde ebenfalls aus Aluminium<br />
gefertigt, wodurch er sein geringes<br />
Gewicht trotz hoher Steifigkeit erhält. Die<br />
Frequenzweiche, die die beiden Treiber mit<br />
den passenden akustischen Signalanteilen<br />
versorgt, sitzt hinter dem Hochtöner und<br />
über den Verstrebungen. Die ausreichend<br />
d<strong>im</strong>ensionierte Bassreflex*öffnung sitzt<br />
ebenfalls auf der Vorderseite und unterstützt<br />
den darüberliegenden Tiefmitteltöner<br />
mit einer Erweiterung des Tiefgangs. Die<br />
Platzierung kann mitunter zwar zu leichten<br />
Luftströmungsgeräuschen führen, sie ist bei<br />
wandnaher Aufstellung jedoch einer rückseitigen<br />
Anordnung vorzuziehen. Positiv ist<br />
uns die Bedämpfung sowohl <strong>im</strong> Inneren des<br />
Lautsprechers als auch direkt <strong>im</strong> Reflexkanal<br />
aufgefallen.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
AUSGABE 2.2011<br />
+ +<br />
+ +<br />
+ +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Mit einer Absenkung in den oberen Mitten erreichen<br />
die beiden Mezzo 2 ihren auf modern<br />
getr<strong>im</strong>mten Klang<br />
Überzeugende Konstruktion<br />
Unseren Hörtest begannen wir mit moderner<br />
Rockmusik, die durch ihr hohes Maß<br />
an Kompression zwar keinen audiophilen<br />
Anspruch hegt, dafür den aktuellen Musiktrend<br />
gut widerspiegelt. Den verzerrten<br />
Gitarrenwänden fehlte es an den dringend<br />
benötigten Mitten, wodurch ihnen etwas<br />
an Lebendigkeit genommen wurde. Bassgitarren<br />
klangen teilweise zu überrepräsentiert,<br />
was bereits auf einen auf modern<br />
getunten Frequenzgang schließen lässt. Der<br />
unausgeglichene Mittenbereich wird von<br />
leichten Durchschwingungseffekten des<br />
Gehäuses unterstützt. Von einem überbetonten<br />
Hochtonbereich, wie er bei modern<br />
ausgerichteten Lautsprechern häufig zu<br />
finden ist, haben die Entwickler glücklicherweise<br />
abgesehen. Die beiden Mezzo 2<br />
zeigten sich in dieser Disziplin sogar äußerst<br />
feinfühlig und gaben Schlagzeugbecken<br />
und Triangeln in voller Orchesterbesetzung<br />
mit angenehmer Zurückhaltung wieder.<br />
Gesangsst<strong>im</strong>men profitierten ebenso von<br />
der Hochtönerkonstruktion, die harte Konsonanten<br />
und S-Laute abmilderte. Das frei<br />
atmende Chassis spielt hier seine Stärken<br />
aus. Die Königsdisziplin für einen Lautsprecher<br />
ist aber <strong>im</strong>mer noch die Wiedergabe<br />
von komplexen Orchesterstrukturen. Während<br />
feinste Details auch hier korrekt dargestellt<br />
wurden, machte der Mittenbereich<br />
unseren Kesselpauken wieder einen Strich<br />
durch die Rechnung. Anschlagsgeräusche<br />
und Impulse wurden nur träge wiedergegeben.<br />
Unserer Flamencotänzerin, die sich von<br />
einer Nylongitarre begleiten ließ, fehlte es<br />
teilweise an Direktheit. Die Wiedergabe ihrer<br />
kreisrunden Bewegungen quer über die<br />
akustische Bühne wussten die beiden Mezzo<br />
2 hingegen überzeugend zu vermitteln.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Nubert<br />
56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Nubert nuVero 4<br />
„Kräftig-frische Klangabst<strong>im</strong>mung“ g“<br />
Mit dem nuVero 4 hat Nubert einen Regallautsprecher<br />
<strong>im</strong> Programm, der auf dem<br />
jahrelangen Know-how der schwäbischen<br />
Lautsprecherschmiede beruht und aufgrund<br />
seiner Ausstattung vielseitig einsetzbar ist.<br />
Rein äußerlich sticht bereits die Verarbeitung<br />
heraus, denn sowohl die Rückseite<br />
als auch die abgesetzte Gehäusefront sind<br />
sauber verarbeitet und elegant abgerundet.<br />
Dies schmeichelt nicht nur dem Auge,<br />
sondern min<strong>im</strong>iert gleichzeitig das Maß<br />
der Kantenbeeinflussung auf das Abstrahlverhalten.<br />
Das Anschlussterminal und die<br />
Bassreflex*öffnung sind sauber in das Gehäuse<br />
eingelassen. Da die Regallautsprecher<br />
besonders für den anspruchsvollen Hörer<br />
gebaut werden, ist das Anschlussfeld in<br />
einer Bi-Amping-Variante ausgelegt. Der<br />
Regallautsprecher macht nicht nur von außen<br />
eine gute Figur. Versteifungselemente<br />
und Dämmmaterial <strong>im</strong> Inneren bedämpfen<br />
akustische Resonanzen und stehende Wellen<br />
wirkungsvoll. Die 2-Wege-Konstruktion<br />
besteht aus einem Hoch- sowie einem<br />
Tiefmitteltöner. Der Hochtonschallwandler<br />
wurde vom norwegischen Lautsprecherspezialisten<br />
Seas entwickelt und besteht aus<br />
einer 26-mm-Gewebekalotte. Mit eigener<br />
Schallkammer und ausreichend Dämmmaterial<br />
werden die rückseitig abgestrahlten<br />
Frequenzen effizient absorbiert. Laut Firmenchef<br />
Günther Nubert soll der Hochtöner<br />
dem Rundstrahlverhalten einer 19er-Kalotte<br />
entsprechen und das Stereodreieck um bis<br />
zu 30 Grad öffnen. Davon profitieren vor<br />
allem Hörer, die außerhalb des Sweetspot<br />
Platz nehmen. Mit einer eigenen Schallführung<br />
<strong>im</strong> Inneren der Frontplatte soll das<br />
Bündelungsmaß zusätzlich reduziert und<br />
die Richtwirkung erweitert werden. Ungewöhnlich<br />
ist die relativ tiefe Übernahmefrequenz<br />
von 2 000 Hz zwischen den beiden<br />
Tweetern. Damit entlastet die Hochtonkalotte<br />
den 18-cm-Tiefmitteltöner, sodass<br />
dieser nicht für eine zusätzliche Schallbündelung<br />
sorgt. Das Chassis besteht aus einem<br />
Verbundmaterial aus Glasfaser und Zellstoff,<br />
das bei geringem Gewicht eine hohe Steifigkeit<br />
der Membran verspricht. Damit kombiniert<br />
Nubert hohe Impulstreue mit geringen<br />
Verzerrungswerten.<br />
Klangabst<strong>im</strong>mung<br />
Zur wohnraumfreundlichen Klangabst<strong>im</strong>mung<br />
und zur eigenen Geschmacksanpassung<br />
wurde dem Lautsprecher eine<br />
Klangschaltung spendiert, die sich auf der<br />
Rückseite zwischen den Lautsprecherklemmen<br />
befindet. Mit den drei Höhen-, Mittenund<br />
Bassschaltern ergeben sich insgesamt<br />
bis zu zwölf verschiedene Klangoptionen.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang:<br />
He<strong>im</strong>kino:<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
Nubert nuVero 4<br />
AUSGABE 2.2011<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der Frequenzverlauf ist relativ linear und<br />
fällt erst bei circa 50 Hz auf –3 dB ab<br />
Im Hörtest stellte sich heraus, dass der Höhenschalter<br />
besonders für akustisch stark<br />
bedämpfte Räume geeignet ist. Der Bassschalter<br />
wechselt seine Einstellung zwischen<br />
„Neutral“ und „Voluminös“. Letztere überzeugt<br />
vornehmlich bei leisem Hören, da mit<br />
einer tiefmittigen Absenkung ein höherer<br />
Lautheitseindruck entsteht. Der außerhalb<br />
der nuVero-Serie untypische Mittenschalter<br />
soll auftretende Kantenreflexionen mit einer<br />
Absenkung in den oberen Mitten zusätzlich<br />
ausgleichen. Hierbei gilt es zu beachten,<br />
dass diese Absenkung bereits in der Klangeinstellung<br />
„Neutral“ enthalten ist.<br />
Auch wenn es sich bei dem nuVero 4 um<br />
einen Regallautsprecher handelt, ist es sein<br />
Anspruch, sich mit deutlich größerer Konkurrenz<br />
zu messen. Gleich von Beginn unseres<br />
Hörvergleichs spürten wir die kräftigfrische<br />
Klangfarbe der kleinen Lautsprecher.<br />
Rockmusik sprühte geradezu vor Durchsichtigkeit<br />
und Klarheit, die wir eher von aktiven<br />
Vertretern aus dem Tonstudio gewohnt waren.<br />
Man merkt, dass die Nuberts nicht versuchen,<br />
die ihnen zugespielten Musiksignale<br />
zu verbiegen oder etwa einen persönlichen<br />
Klang aufzudrücken. Orchestrale Musik<br />
überzeugte vorrangig durch ein eindrucksvoll<br />
gezeichnetes Stereobild. Einzelne Instrumente<br />
ließen sich jederzeit in der Breite als<br />
auch in der Tiefe der akustischen Bühne lokalisieren.<br />
Eine Triangel wurde mit der nötigen<br />
Feinfühligkeit wiedergegeben, ohne dabei<br />
überspitzt zu klingen oder zu weit in den<br />
Vordergrund zu rücken. Kesselpauken überzeugten<br />
mit kräftigem Anschlag und einem<br />
straffen Ausklingverhalten. Nur der fehlende<br />
Tiefbass unterscheidet die nuVero 4<br />
von ausgewachsenen Standlautsprechern,<br />
was aufgrund ihrer Gerätekategorie aber als<br />
völlig normal zu werten ist. Den von Nubert<br />
angegebenen Frequenzgang bis 49 Hz bei<br />
plus/minus drei Dezibel konnten wir sowohl<br />
in unserem Hörraum als auch am Messplatz<br />
nachvollziehen.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 57
Fazit<br />
Unser Testfeld hat gezeigt, dass es durchaus<br />
größere Unterschiede zwischen den Kompaktlautsprechern<br />
gibt, unabhängig von<br />
ihrem Preis. Die Kluft zwischen den Rängen<br />
ist dabei eher den unterschiedlichen Geschmacksansprüchen<br />
zuzuschreiben. Wir<br />
sind stets auf der Suche nach dem linearen<br />
Klang, der Tonsignale so reproduziert, wie<br />
sie einst vom Toningenieur <strong>im</strong> Musikstudio<br />
aufgenommen und während der Mischung<br />
abgehört wurden. Für die Anhänger des britischen<br />
Sounds mit leichter Färbung bietet<br />
unser Testfeld ebenso einige Vertreter. Dazu<br />
empfiehlt es sich, die Testtabelle einfach mal<br />
von der anderen Seite zu betrachten. Ebenso<br />
auffällig sind die unterschiedlichen Konstruktionsvarianten,<br />
die die vorderen Ränge belegen.<br />
Dort befinden sich der Reihe nach eine<br />
klassische Kalotten- und Konusbauweise,<br />
ein Koaxiallautsprecher*, ein Bändchenhochtöner*<br />
sowie eine Hornkonstruktion.<br />
Diese Konzepte sind zwar grundsätzlich verschieden,<br />
weisen aber alle auf ihre Weise gewisse<br />
Vorteile auf, die manch einen Konkurrenten<br />
noch ergänzen würden. An die Spitze<br />
abgesetzt haben sich die Nubert nuVero 4,<br />
ein klassisches 2-Wege-Bassreflex*system,<br />
das uns besonders durch seine umfangreichen<br />
Einstellungsmöglichkeiten begeisterte.<br />
Soll es etwas mehr Bass sein, ein<br />
dezenterer Hochtonbereich oder müssen<br />
die ohnehin schon eingeschränkten Kantendispersionen<br />
weiter kompr<strong>im</strong>iert werden<br />
– kein Problem. Mit einem dreistufigen<br />
Schalter ergeben sich bis zu zwölf verschiedene<br />
Klangoptionen, die den Kompaktlautsprecher<br />
auf den Hörraum anpassen. In<br />
neutraler Einstellung überzeugte er uns mit<br />
einer sehr ausgeglichenen Wiedergabe, die<br />
ihn in Kombination mit seinem konstruktiven<br />
Aufwand zum Testsieger werden ließ.<br />
Leichte Abstriche muss der Lautsprecher<br />
aufgrund seiner Größe in der Tiefenwiedergabe<br />
hinnehmen. Aber auch dem lässt sich<br />
mit einem dezenten Bass-Boost entgegenwirken.<br />
Besonders gefällig kam die räumliche<br />
Darstellung in Breite und Tiefe daher,<br />
mit der nur ein weiterer Testkandidat Schritt<br />
halten konnte. Dem Erstplatzierten dicht auf<br />
den Fersen landete Musikelectronic Geithain<br />
mit dem ME-25-Lautsprecherpaar auf dem<br />
zweiten Rang. In der Kategorie „räumliche<br />
Abbildung“ spielten die kleinen Passiven aus<br />
Sachsen mindestens auf gleichem Niveau.<br />
Gesangsst<strong>im</strong>men wurden exakt vor dem<br />
geistigen Auge in der Stereomitte platziert,<br />
Flamencotänzer wanderten in die Tiefen der<br />
akustischen Bühne hinein und Musikinstrumente<br />
spielten völlig losgelöst weit über das<br />
Stereo<strong>im</strong>age hinaus. Feinste Details wurden<br />
vom Hochtonbereich sehr sauber dargestellt<br />
und eine der schwierigsten Aufgaben,<br />
die menschliche St<strong>im</strong>me mit ihren S-Lauten<br />
und Konsonanten realitätsnah wiederzugeben,<br />
gelang den Lautsprechern bravourös.<br />
Transparenz und Neutralität werden auf<br />
den ersten Rängen großgeschrieben. Den<br />
dritten Platz teilen sich die Lautsprecher BS<br />
243 von Elac und die JBL LS40. Zwar unterscheiden<br />
sich die beiden Modelle in ihrer<br />
Konstruktion, Ausstattung und ihren einzelnen<br />
Bewertungsfeldern, dennoch liefert der<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Nubert ME Geithain Elac JBL<br />
Modell nuVero 4 ME 25 BS 243 LS40<br />
Paarpreis (UVP) 1140 Euro 1420 Euro 998 Euro 1598 Euro<br />
Information www.nubert.de www.me-geithain.de www.elac.de www.jbl.com<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 23,4 × 40 × 35,5 cm, 11,5 kg 20,5 × 32 × 22 cm, 5,5 kg 17 × 28,5 × 23,2 cm, 5,2 kg 22,2 × 49,9 × 34,3 cm, 13,5 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 2 2 2 3<br />
Erhältliche Farben<br />
Anthrazit-, Perlweiß-, Mokka-Front<br />
mit mattem Nextel-Korpus<br />
Esche furniert schwarz, andere<br />
Furnierarten gegen Aufpreis<br />
Mokka, Kirsche Furnier,<br />
Schwarz Hochglanz<br />
Ebenholz Hochglanz,<br />
schwarzer Lack Hochglanz<br />
Technische Daten<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 3-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Vorderseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Vorderseite<br />
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm<br />
Frequenzgang nac h Herstellerangaben 49 – 25000 Hz 50 – 20000 Hz 41 – 50000 Hz 50 – 38000 Hz<br />
Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 160 W 50 – 80 W 30 – 150 W 25 – 150 W<br />
Kennschalldruck nach Angabe/gemessen<br />
85 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
85 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
87 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
87 dB/84 dB @ 6 Ohm/<br />
2,45 Vrms (1 W/1 m)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· kraftvoller, spritziger Klang<br />
mit tonaler Ausgeglichenheit<br />
· sehr gute Gehäusekonstruktion<br />
· vielfältige Klangeinstellungen<br />
· koaxialer Aufbau<br />
· sehr neutraler Klang<br />
· ausgezeichnete räumliche<br />
Wiedergabe<br />
· Jet-III-Bändchenhochtöner<br />
· sehr weitläufiges Klangbild<br />
· transparenter Klang<br />
· Hochtöner in Hornkonstruktion<br />
· sehr weitläufiges Klangbild<br />
· ausgezeichnete Tiefe der<br />
Klangbühne<br />
Nachteile · etwas schlanker Bassbereich · etwas schlanker Bassbereich · etwas schlanker Bassbereich · leichte Präsenzüberbetonung<br />
· Anhebung in den unteren Mitten<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 9,5/12 9/12 8/12 9/12<br />
Mittenwiedergabe 9,5/12 9,5/12 10/12 9/12<br />
Höhenwiedergabe 10/12 10/12 10/12 10/12<br />
Räumlichkeit 10/12 10,5/12 10/12 11/12<br />
Neutralität 9,5/12 10/12 10,5/12 9,5/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 9,5/11 10/11 9,5/11 9,5/11<br />
Dynamikverhalten 9,5/11 10/11 9/11 10/11<br />
Wiedergabequalität 67,5/82 69/82 67/82 68/82<br />
Ausstattung 7/9 5,5/9 5/9 6/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 8/9 9/9 9/9 8/9<br />
Zwischenergebnis 82,5 von 100 Punkten 83,5 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +6 +4 +6 +5<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Sehr gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 88,5/100 Sehr gut 87,5/100 Sehr gut 87/100 Sehr gut 87/100<br />
58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
gesammelte Gesamteindruck ein identisches<br />
Endergebnis. Während die JBL-Lautsprecher<br />
einen modernen Klangeindruck mit deutlich<br />
kräftigerem Tiefgang und stärkerer Basskontur<br />
vermittelten, legte Elac eine schnelle<br />
ungebremste Übertragung mit getreuer<br />
Mitten- und Hochtonwiedergabe an den<br />
Tag. Beide Paare bestachen mit einem nicht<br />
unbeachtlichen Materialaufwand, der sich<br />
bei JBL in einem verbauten Horn und bei<br />
Elac in einem Bändchenhochtöner äußert.<br />
Auf dem vierten Rang siedelte sich das neue<br />
Q100-Modell der Lautsprecherschmiede KEF<br />
an. Aufgrund seiner überzeugenden Leistung<br />
kombiniert mit dem günstigsten Preis<br />
des Testfeldes darf sich der Regallautsprecher<br />
ganz britisch die Preis-Leistungs-Krone<br />
aufsetzen. Mit durchweg guter Leistung in<br />
der Räumlichkeit, der Neutralität und dem<br />
Dynamikverhalten wusste das Modell zu<br />
überzeugen. Dem Koaxialsystem schließt<br />
sich eine hohe Transparenz und ausgiebige<br />
Impulsfreude an. Ebenfalls ein gutes Ergebnis<br />
erreichte der 685 von B&W. Mit einer<br />
etwas kräftigeren Basswiedergabe, einer<br />
leichten Mittensenke und angehobenem<br />
Hochtonbereich weiß der Lautsprecher Musiksignalen<br />
einen eigenen Stempel aufzudrücken.<br />
Fans des britischen Sounds wissen dies<br />
zu schätzen und werden mit den 685 den<br />
typisch neumodischen B&W-Klang erhalten.<br />
Gefolgt werden die Lautsprecher von Calion<br />
Deluxe, einer noch jungen Firma auf dem<br />
deutschen Lautsprechermarkt. Ihr Regallautsprecherpaar<br />
The Brisbane überzeugte vor<br />
allem mit seiner geringen Größe, wodurch<br />
es in jedem Regal seinen Platz finden sollte.<br />
Der Verzicht auf eine Bassreflex*öffnung<br />
bedeutet einerseits den Verlust der tiefsten<br />
Frequenzen, er führt andererseits aber auch<br />
zu einer gesteigerten Impulstreue. In der<br />
Wiedergabequalität liefert der Lautsprecher<br />
durchweg gute Werte, nur das Dynamikverhalten<br />
ist größenbedingt etwas eingeschränkt.<br />
Den letzten Platz n<strong>im</strong>mt der Mezzo<br />
2 von Mordaunt Short ein. Im futuristischen<br />
Gewand wird der Lautsprecher dafür besonders<br />
Designliebhabern ins Auge fallen, die<br />
sich zudem über einen modern abgest<strong>im</strong>mten<br />
Klang freuen können. Egal, auf welches<br />
Paar die Auswahl fällt, alle spielen auf einem<br />
hohen Niveau. Ihre Unterschiede sind jedoch<br />
kaufentscheidend. Wer zwar die kompakten<br />
Maße der kleinen Lautsprecher schätzt,<br />
dabei dennoch nicht auf den nötigen Tiefgang<br />
verzichten kann, dem sei ein zusätzlicher<br />
aktiver Subwoofer angeraten. Fast<br />
jedes unserer getesteten Paare entstammt<br />
einem kompletten Set, das sich um einen<br />
passenden Tieftonstrahler ergänzen lässt.<br />
Ebenso hat man die Option, sich aus den<br />
kleinen Schallwandlern ein komplettes Surround-Lautsprecher-Set<br />
zusammenzustellen.<br />
Hat man sich erst einmal in ein best<strong>im</strong>mtes<br />
Modell verliebt, hat man die Option, diesen<br />
Klang komplett um sich herum auszubauen.<br />
Aktuelle AV-Receiver bieten bereits die<br />
Möglichkeit, bis zu elf Kanäle plus Subwoofer<br />
auszugeben. Im Stereobetrieb gehören<br />
die Kompaktlautsprecher zur audiophilsten<br />
Möglichkeit, auf engstem Raum die klanglich<br />
größte Wirkung zu erzielen.<br />
Ausstattung<br />
Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller KEF B&W Calion Deluxe Mordaunt Short<br />
Modell Q100 685 The Brisbane Mezzo 2<br />
Paarpreis (UVP) 498 Euro 598 Euro 699 Euro 700 Euro<br />
Information www.kef.com/de www.bowers-wilkins.de www.calion-deluxe.de www.mordauntshort.com<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 18 × 30 × 27,5 cm, 5,9 kg 17 × 26,5 × 28,4 cm, 4,9 kg 18 × 31 × 31 cm, 8 kg 22 × 35,5 × 28 cm, 8 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2<br />
Erhältliche Farben<br />
Eiche Schwarz,<br />
Kirsche, Nussbaum<br />
Esche Schwarz, Rotkirsche alle RAL-Farben Eiche hell, Walnuss<br />
Technische Daten<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Vorderseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Vorderseite<br />
geschlossenes Gehäuse<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Vorderseite<br />
Impedanz 8 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 4–8 Ohm<br />
Frequenzgang nac h Herstellerangaben 49 – 40000 Hz 55 – 22000 Hz 65 – 21000 Hz 48 – 22000 Hz<br />
Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 10 – 100 W 30 – 100 W 50 – 150 W 50 – 150 W<br />
Kennschalldruck nach Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
86 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
· koaxialer Aufbau<br />
· <strong>im</strong>pulstreuer und lebendiger Klang<br />
· Aufbau des Hochtöners<br />
· kräftiger Bass trotz<br />
kleiner Gehäuse<br />
84 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
84 dB/84 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
· echter Regallautsprecher dank<br />
kompakter Maße<br />
· verschiedene Ausführungen möglich<br />
89 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
· ausgefallene Hochtönerkonstruktion<br />
· formschön<br />
· magnetische Frontabdeckung<br />
Nachteile · leichte Präsenzüberbetonung · etwas zurückhaltender<br />
Hochtonbereich<br />
· etwas schlanker Bassbereich · unausgeglichener<br />
Frequenzverlauf<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 9/12 9,5/12 8,5/12 8,5/12<br />
Mittenwiedergabe 9,5/12 9,5/12 9/12 9/12<br />
Höhenwiedergabe 9,5/12 9/12 9,5/12 9,5/12<br />
Räumlichkeit 10,5/12 10/12 9,5/12 9/12<br />
Neutralität 9,5/12 9,5/12 9/12 9/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 9,5/11 9/11 9/11 8,5/11<br />
Dynamikverhalten 9/11 9/11 9/11 8,5/11<br />
Wiedergabequalität 66,5/82 65,5/82 63,5/82 62/82<br />
Ausstattung 6,5/9 5/9 5/9 5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 9/9 8/9 7/9 7/9<br />
Zwischenergebnis 82 von 100 Punkten 78,5 von 100 Punkten 75,5 von 100 Punkten 74 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/Materialaufwand +3 +3,5 +3,5 +3<br />
Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr Gut 85/100 Gut 82/100 Gut 79/100 Gut 77/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 59
Aktiv beteiligt<br />
Aktiv oder passiv – für die einen ist es nur ein Lautsprecher, für die anderen<br />
bereits eine Glaubensfrage. Während die Passivgeneration ihren Spieltrieb<br />
über hochwertige Verstärker auslebt, argumentieren die Aktivverfechter mit<br />
gesteigerter Klangperformance. Wie entscheiden Sie sich?<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Der Lautsprecher gilt als das wichtigste<br />
Glied einer Audiosignalkette.<br />
Zählen alle Geräte dieser Kette zur<br />
Kategorie „High End“, nur der Lautsprecher<br />
nicht, wird man in klanglicher Hinsicht<br />
dafür die Quittung erhalten. Hochwertige<br />
Passivlautsprecher nehmen die<br />
zugespielten und aufbereiteten Signale<br />
entgegen und geben sie bestmöglich<br />
ohne großartige Klangformung wieder.<br />
Dies ist einer Lautsprecherkategorie<br />
jedoch nicht genug, denn sie will sich<br />
aktiv am Geschehen beteiligen: Die<br />
Rede ist von Aktivlautsprechern. Ihre<br />
Verbreitung in den he<strong>im</strong>ischen Hörräumen<br />
hat zwar noch längst nicht den<br />
Stellenwert ihrer passiven Pendants<br />
erreicht, dennoch n<strong>im</strong>mt ihre Verbreitung<br />
<strong>im</strong>mer mehr zu. Nicht ohne Grund<br />
setzen Toningenieure weltweit bei ihrer<br />
Arbeit auf Aktivlautsprecher, die einige<br />
entscheidende Vorteile bieten. Kernunterschied<br />
zu den passiven Vertretern ist<br />
ihre Frequenzaufteilung und Verstärkung<br />
direkt <strong>im</strong> Lautsprechergehäuse.<br />
Damit fällt die Klangkomponente des<br />
Stereovollverstärkers komplett aus der<br />
Signalkette. Die Endstufen direkt <strong>im</strong><br />
Gehäuse zu verbauen, verkürzt Signalwege,<br />
verbessert das Impulsverhalten<br />
und opt<strong>im</strong>iert den Übersprechungswert<br />
zwischen den Kanälen. Auch<br />
wenn die meisten Aktivlautsprecher<br />
versuchen, klanglich so unauffällig wie<br />
möglich aufzutreten, sind sie deutlich<br />
mehr am Geschehen beteiligt. Durch<br />
die analytischen Fähigkeiten dieser Gerätekategorie<br />
werden sie zu Lieblingswerkzeugen<br />
eines jeden Toningenieurs,<br />
die sie bei Musik- und Filmmischungen<br />
nicht mehr missen wollen. Aktivlautsprecher<br />
eignen sich daher genauso<br />
für die eigenen vier Wände und bieten<br />
besonders kritischen Hörern eine Plattform<br />
für sezierenden Musikgenuss.<br />
Damit lässt sich der Fokus wieder auf<br />
die Musik ausrichten und es wird nicht<br />
nur der Klang der Signalkette beurteilt.<br />
Für unseren <strong>Vergleich</strong>stest haben<br />
wir fünf aktuelle Aktivlautsprecher<br />
zusammengetragen, die sowohl von<br />
Hi-Fi- als auch reinen Studioexperten<br />
entwickelt wurden. Nicht alle von ihnen<br />
hegen den Wunsch nach reiner<br />
Linearität, sodass sich die klanglichen<br />
Ausrichtungen durchaus unterscheiden.<br />
Zusatzfeatures wie integrierte<br />
D/A-Wandler und Raumeinmessmöglichkeiten<br />
einiger Testkandidaten zeigen<br />
bereits jetzt, wie die kommende<br />
Lautsprechergeneration auszusehen<br />
hat. Mit unserem Test möchten wir<br />
Aktivlautsprecher auf ihre Alltagstauglichkeit<br />
überprüfen und zeigen, dass<br />
sie nicht nur für den professionellen<br />
Einsatz best<strong>im</strong>mt sind.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Adam Audio A8X<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Adam Audio A8X<br />
„Ehrlicher Analytiker“<br />
Ein Treffen zwischen Firmengründer Klaus<br />
Heinz und dem Entwickler des Air-Motion-<br />
Transformers Dr. Oskar Heil legte den Grundstein<br />
für Adam Audios patentierte Hochtönertechnologie.<br />
Das Konzept der Accelerating-<br />
Ribbon-Technology wird mittlerweile in allen<br />
Lautsprechern des Berliner Herstellers verbaut.<br />
Wir haben einen Vertreter der Aktivlautsprecher<br />
auf seine Alltagstauglichkeit untersucht.<br />
Der Studiomonitor Adam Audio A8X tritt bereits<br />
durch seine Maße groß in Erscheinung<br />
und verlangt eher nach einem Stativ denn<br />
einer klassischen Regalplatzierung. Auf unterschiedliche<br />
Farb- und Furnierausführungen<br />
muss bei einem Studiolautsprecher in der Regel<br />
verzichtet werden. Die – typisch für Adam<br />
Audio – angeschrägten Kanten auf der MDF-<br />
Gehäusefront dienen zur Min<strong>im</strong>ierung von<br />
Kantendispersionen, die zu Phasenauslöschungen<br />
führen. Der zwischenliegende Bändchenhochtöner*<br />
arbeitet nach dem hauseigenen<br />
X-ART-Prinzip, dem eine schlanke, lamellenförmig<br />
gefaltete Folie als Membran zugrunde<br />
liegt. Je nach anliegendem Audiosignal öffnet<br />
und schließt sich diese, was zur Schallabgabe<br />
führt. Vorteile, die sich aus der größeren wirksamen<br />
Fläche der Folie gegenüber einem normalen<br />
Kalottenhochtöner ergeben, sind ihre<br />
gesteigerte Belastbarkeit und Dynamikfähigkeit.<br />
Kombiniert wird das Bändchen mit einem<br />
22 Zent<strong>im</strong>eter (cm) großen Tiefmitteltöner.<br />
Dieser besteht aus einem Verbundstoff aus<br />
den Materialien Carbon, Rohacell und Glasfaser,<br />
die trotz ihres geringen Gewichts für eine<br />
hohe Membransteifigkeit sorgen. Angetrieben<br />
werden die Aktivlautsprecher von jeweils<br />
zwei Endstufen <strong>im</strong> Inneren der Lautsprechergehäuse.<br />
Der Tiefmitteltöner wird mit einem<br />
150-Watt-Class-D-Verstärker betrieben, be<strong>im</strong><br />
Hochtöner kommt neuerdings eine 50-Watt-<br />
A/B-Endstufe zum Einsatz. Letztere sorgt für<br />
einen linearen Frequenzgang und n<strong>im</strong>mt dem<br />
Lautsprecher das gelegentlich kühle Auftreten<br />
seines Vorgängers. Um die tiefsten Register<br />
bedienen zu können, trägt das Gehäuse gleich<br />
zwei Bassreflex*kanäle auf seiner Front. Dazwischen<br />
befindet sich ein Lautstärkeregler<br />
sowie ein Netzschalter. Weitere Einstellungsmöglichkeiten,<br />
wie etwa ein 6-Dezibel-Shelving-Equalizer<br />
für Höhen und Bässe, befinden<br />
sich auf der Geräterückseite. Mit der zusätzlichen<br />
Hochtonpegelanpassung lassen sich<br />
verschiedenste Klangmodi realisieren, die jedoch<br />
hauptsächlich zur raumakustischen Anpassung<br />
verwendet werden sollten.<br />
Analytische Fähigkeiten<br />
Mit ausreichend Dämmmaterial ausgestattet,<br />
wird stehenden Wellen <strong>im</strong> Inneren der Lautsprecher<br />
der Garaus gemacht. Die Verstrebungen<br />
stabilisieren die Seitenwände und<br />
gleichzeitig den Grundton der Lautsprecher,<br />
wie wir in unserem Hörtest erfahren durften.<br />
Snaredrums und Gitarren hätten mitunter<br />
etwas kräftiger sein können, spielten <strong>im</strong> entsprechenden<br />
Frequenzbereich jedoch sehr<br />
ausgeglichen auf. Gezupfte Nylonsaiten wurden<br />
schnell reproduziert, was ihnen und dem<br />
Lautsprecher eine Natürlichkeit attestiert, die<br />
auf das Bändchenprinzip zurückzuführen ist.<br />
Vokalmusik profitierte ebenso von der X-ART-<br />
Technologie, denn die Königsdisziplin eines<br />
Lautsprechers, S-Laute und Konsonanten realitätsnah<br />
zu reproduzieren, gelang den A8X<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
Der Frequenzverlauf präsentiert sich fast ausnahmslos<br />
linear<br />
ohne Anstrengungen. Komplexe Orchesterstrukturen<br />
ließen sich per Gehör komplett<br />
in ihre Einzelteile zerlegen und in Breite und<br />
Tiefe losgelöst voneinander orten. Was sich<br />
<strong>im</strong> Tonstudio als unabdingbare Eigenschaft<br />
erweist, kann in he<strong>im</strong>ischer Umgebung unter<br />
Umständen etwas zu kritisch sein. Denn<br />
ein Schönmaler ist der A8X nicht – sondern<br />
ein ehrlicher Analytiker. Der Hochtöner ist für<br />
die enorme Breite verantwortlich, die nicht<br />
zuletzt auch auf die integrierten Endstufen<br />
zurückzuführen ist. Besonders beeindruckte<br />
uns unsere Flamencotänzerin, die dieses Mal<br />
sehr weit mit ihren kreisrunden Tanzbewegungen<br />
ausholte. Impulshafte Kesselpauken<br />
waren trocken und überzeugten mit kräftigem<br />
Anschlag. Hier macht sich das Gehäusevolumen<br />
rund um den 8,5-Zoll-Tiefmitteltöner<br />
eindeutig bemerkbar.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 61
Elac AM 150<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Elac AM 150<br />
„Ausstattungswunder mit Emotion“<br />
Mit den AM 150 wagt sich der Kieler Hi-Fi-<br />
Spezialist Elac erstmals in professionelles<br />
Terrain, denn das aktive Lautsprecherpaar<br />
scheint augenscheinlich sämtliche Anforderungen<br />
für den täglichen Einsatz <strong>im</strong> Tonstudio<br />
zu erfüllen. Und was dem Profi genügt,<br />
kann für den He<strong>im</strong>anwender nicht schlecht<br />
sein. Der erste Vorteil der Elac AM 150 ist<br />
ihr äußeres Erscheinungsbild, das sowohl auf<br />
einem großen Mischpult als auch in einem<br />
Bücherregal optisch zur Geltung kommt.<br />
Die Gehäuseverarbeitung ist ohne Tadel und<br />
sämtliche Kanten sind abgerundet und damit<br />
vor Dispersionen geschützt. Die Gehäusefront<br />
trägt eine 25-Mill<strong>im</strong>eter-Seidenkalotte<br />
für den Hochtonbereich. Diese ist <strong>im</strong>prägniert,<br />
um ihr den nötigen Schutz zu bieten,<br />
denn eine ganzheitliche Frontabdeckung ist<br />
für den Lautsprecher nicht vorgesehen. Eine<br />
magnetische Abschirmung des Hochtonstrahlers<br />
sowie des 13-cm-Tieftöners soll vor allem<br />
desktopbasierten Platzierungen mit alten Röhrenmonitoren<br />
zugutekommen und diese nicht<br />
durch den Dauermagneten verfärben. Jeder<br />
Lautsprecher hat zwei Class-A/B-Endstufen<br />
für je ein Chassis integriert. Neben der Aktivelektronik<br />
befindet sich bei den AM 150 noch<br />
eine weitere Platine, die unter anderem einen<br />
Cirrus-Logic-4392-Digital-zu-Analog-Wandler<br />
trägt. Der Receiver gleichen Herstellers n<strong>im</strong>mt<br />
digitale Audiodaten in einer Auflösung von<br />
bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz (kHz) entgegen.<br />
Diese können entweder über die professionelle<br />
AES/EBU-Schnittstelle oder über<br />
den konsumentenfreundlicheren koaxialen*<br />
S/P-DIF-Anschluss entgegengenommen werden.<br />
Aber auch <strong>im</strong> analogen Eingangsbereich<br />
überzeugte uns der AM 150 mit seiner<br />
Schnittstellenvielfalt. Via Cinch, 6,3-Mill<strong>im</strong>eter-Line<br />
oder XLR nehmen Vorverstärker mit<br />
den Lautsprechern eine Verbindung auf. Sollte<br />
der Preamp nur über einen Digitalausgang<br />
verfügen, hat Elac auch dafür eine Lösung<br />
parat: Per S/P-DIF-Durchschliff an den Lautsprechern<br />
lassen sich diese auch untereinander<br />
mit einem Signal versorgen. Abgerundet<br />
wird die Ausstattungsliste durch jeweils dreistufige<br />
Ortsanpassungen. Zur Auswahl stehen<br />
zwei Kuhschwanzfilter* zur Absenkung des<br />
Bassbereichs um max<strong>im</strong>al vier Dezibel sowie<br />
eine Hochtonanpassung um plus/minus zwei<br />
Dezibel. Ein Hochpassfilter zur Signalbegrenzung<br />
bei 80 oder 100 Hertz (Hz) ergänzt die<br />
Klangregelungen. Damit bieten sich vielseitige<br />
Möglichkeiten, um die Lautsprecher an ihre<br />
direkte Umgebung und den Aufstellungsort<br />
anzupassen. Der Hochpassfilter ist besonders<br />
nützlich, wenn das Lautsprecherpaar um einen<br />
aktiven Subwoofer ergänzt werden soll.<br />
Ganz am Ende des Signalflusses sitzt der Lautstärkensteller,<br />
was den Vorteil hat, dass keine<br />
Bits unnötig verschenkt werden.<br />
Beispiellose Linearität<br />
Um es direkt vorwegzunehmen, der Klang<br />
des AM 150 steht seiner Ausstattung in<br />
nichts nach. Flügelaufnahmen wurden sehr<br />
feingeistig reproduziert, ohne dabei auf eine<br />
leichte emotionale Note zu verzichten. Diese<br />
erfuhren wir auch be<strong>im</strong> Zusammenspiel einer<br />
Flamencogitarre mit einer Tänzerin. Beide<br />
ließen sich viel Platz <strong>im</strong> Klanggeschehen und<br />
überzeugten mit schnell gezupften Saiten<br />
und kräftigen Tanzschritten mit deutlicher<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
+ + +<br />
Eine leichte Mittenanhebung verleiht dem sonst<br />
linearen Frequenzverlauf seinen Charakter<br />
Tiefenwirkung. Die räumliche Darstellung der<br />
kreisrunden Tanzeinlage gefiel uns sehr gut,<br />
sowohl in Breite als auch Tiefe. Der untere<br />
Mittenbereich, der dem Grundton Fülle verleiht<br />
und zeitweilig Emotionen weckt, stößt<br />
bei circa 330 Hz auf die Resonanzfrequenz des<br />
Gehäuses. Eine leichte Überbetonung in diesem<br />
Bereich kann einige Instrumente mitunter<br />
etwas zu weit in den Vordergrund rücken<br />
lassen. Dennoch ist der Lautsprecher von den<br />
Mitten bis zu den Präsenzen von einer beispiellosen<br />
Linearität geprägt, die Instrumente<br />
und St<strong>im</strong>men realitätsnah reproduziert. Auch<br />
die tiefsten Register geben die Elacs wohldefiniert<br />
wieder, mit viel Kontur und Fundament.<br />
Egal ob <strong>im</strong> Projektstudio oder zu Hause, wer<br />
auf der Suche nach einem realitätsnahen<br />
Klang mit emotionaler Note ist, wird mit den<br />
Elac AM 150 fündig.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
JBL LSR4328P<br />
AUSGABE 2.2011<br />
JBL LSR4328P<br />
„Studioflair fürs Wohnz<strong>im</strong>mer“<br />
Der JBL LSR4328P ist ein klassischer Studiomonitor,<br />
der mit einigen Features aufwartet,<br />
die auch zu Hause überzeugen könnten. Be<strong>im</strong><br />
Aussehen der Lautsprecher wurde nicht viel<br />
gewagt, sondern das Hauptaugenmerk auf<br />
Funktionalität und akustische Opt<strong>im</strong>ierungen<br />
gelegt. Die gummierte Kunststofffront ist<br />
deutlich angeschrägt und sämtliche Gehäuseseiten<br />
sind abgerundet, sodass Kantenreflexionen<br />
das Hörerlebnis kaum mehr mindern.<br />
Die Tragegriffe an den Seiten erwiesen sich<br />
als äußerst praktisch, besonders bei der Suche<br />
nach dem geeigneten Aufstellungsort der<br />
15-Kilogramm-Monitore. Bestückt sind die<br />
Lautsprecher mit einem 1-Zoll-Hochtöner und<br />
einem 8-Zoll-Mitteltieftonchassis. Durch den<br />
Versatz des Hochtöners nach hinten wird dessen<br />
Abstrahlverhalten opt<strong>im</strong>iert und die Richtwirkung<br />
erweitert. Eine 70- und 150-Watt-<br />
Endstufe <strong>im</strong> Gehäuseinneren sorgen für die<br />
Verstärkung der beiden Lautsprecher. Sind<br />
sie in Betrieb, wird der aktuelle Arbeitspegel<br />
auf der LED-Kette auf der Gehäusevorderseite<br />
angezeigt. Die Tasten darunter dienen<br />
der Quellenanwahl, einer Ortsanpassung<br />
für den Hoch- und Tieftonbereich sowie einer<br />
Preset-Auswahl. Auch die Rückseite ist<br />
üppig ausgestattet und bietet selbst für ein<br />
Einmessmikrofon Platz. Die Room-Mode-<br />
Correction-Technologie analysiert die vorhandene<br />
Raumakustik mit Messtönen und passt<br />
den Frequenzgang der Lautsprecher entsprechend<br />
an. Damit ist ein Einmessvorgang nicht<br />
mehr nur den AV-Receiver-Besitzern vorbehalten.<br />
Die analoge Verbindung zwischen<br />
den LSR4328P und einem passenden Vorverstärker<br />
erfolgt über den symmetrischen XLR-<br />
oder 6,3-Mill<strong>im</strong>eter-Klinkeneingang. Hier<br />
merkt man den professionellen Anspruch der<br />
Monitore, denn auf das Hi-Fi-freundlichere<br />
Cinch-Format muss man leider verzichten.<br />
Die digitale Anbindung geschieht entweder<br />
über AES/EBU oder S/P-DIF, welches die<br />
meisten He<strong>im</strong>kinogeräte unterstützen. Mit<br />
dem jeweils passenden Ausgang können die<br />
Signale sogar digital weitergeleitet werden.<br />
Die Auflösung sollte dabei 24 Bit und 96 kHz<br />
nicht überschreiten. He<strong>im</strong>kinofreundlich ist<br />
auch die USB-Schnittstelle, die eine direkte<br />
Verbindung zu einem Computer ermöglicht.<br />
Musik lässt sich so auf einfache Weise vom<br />
PC aus streamen und dessen Wandlereinheit<br />
deutlich aufwerten. Die Ethernet-Schnittstelle<br />
ist nicht für weitere Streaming-Möglichkeiten<br />
vorgesehen, sondern verbindet gleich mehrere<br />
LS4328P miteinander und steuert diese<br />
von einem <strong>im</strong> Netzwerk integrierten Computer<br />
aus. Damit lässt sich komfortabel ein aktives<br />
Surround-Set aufbauen, das vom Computer<br />
aus verwaltet wird.<br />
Beeindruckende Räumlichkeit<br />
Im Hörtest zeigte sich gleich vom ersten Testtitel<br />
an, dass es sich bei den JBL LS4328P um<br />
echte Studiomonitore handelt. Von erzwungenem<br />
Charme kann hier keinesfalls die<br />
Rede sein, vielmehr beeindruckte uns die<br />
hohe Linearität der Lautsprecher bis über die<br />
20-kHz-Grenze hinaus. Bass<strong>im</strong>pulse klangen<br />
stets trocken aufgelöst, mit viel Energie und<br />
einem für die Größe ausgezeichneten Tiefgang.<br />
Besonders real aufgenommene Kickdrums<br />
sowie solche elektronischer Natur<br />
wussten sich kräftig zu präsentieren. Wäh-<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
Dezente Anhebungen bieten Mehrkanalmischungen<br />
und Rockmusik viel Spielraum<br />
rend der untere Mittenbereich einige Unausgeglichenheiten<br />
mit sich brachte und akustische<br />
Instrumente leicht verfärbte, wurden<br />
Details sehr präzise wiedergegeben. Der sensible<br />
Sprachbereich der menschlichen St<strong>im</strong>me<br />
wurde sehr feinfühlig übertragen, sodass<br />
es zu keinen Überzeichnungen kam. Am beeindruckendsten<br />
war für uns das räumliche<br />
Darstellungsvermögen der beiden Lautsprecher.<br />
Instrumente schienen wie losgelöst<br />
voneinander den kompletten Raum einzunehmen<br />
und ließen sich jederzeit <strong>im</strong> Stereopanorama<br />
problemfrei lokalisieren. Diese Eigenschaft<br />
wird den Lautsprechern vor allem<br />
bei Surround-Anwendungen zugutekommen.<br />
Mit eigenem Charakter, einer umfangreichen<br />
Ausstattung und klanglicher Kompetenz<br />
sind die Lautsprecher nicht nur für<br />
Tonstudioprofis zu empfehlen.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63
Swans M200MKIII<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Swans M200MKIII<br />
„Teilaktive Schreibtischbeschallung“<br />
Auch der Hi-Fi-Spezialist mit dem goldenen<br />
Schwan führt einige Aktivlautsprechermodelle<br />
in seinem Programm. Nachdem sich<br />
die Swans M200MKII großer Beliebtheit erfreuten,<br />
geht der Lautsprecherhersteller mit<br />
seiner neuesten Version nun in die dritte<br />
Runde. Optisch sind die Swans M200MKIII<br />
bereits ein absolutes Highlight. Hier ist keine<br />
Spur von langweiligem Studiomonitorflair zu<br />
spüren, sondern man versucht, mit den neuen<br />
Aktivmodellen den Schreibtisch zu erobern.<br />
Das Gehäuse ist in mattem Schwarz gehalten<br />
und nach hinten angewinkelt. Deutlich aufgewertet<br />
wird das MDF-Chassis durch die beiden<br />
Echtholz-Seitenpaneele, die es nicht nur<br />
optisch veredeln, sondern ebenso auftretende<br />
Gehäuseresonanzen unterdrücken. Die gummierten<br />
Füße entkoppeln den Lautsprecher<br />
wirkungsvoll von seiner Aufstellfläche und<br />
bieten ihm zugleich sicheren Stand. Zur Montage<br />
auf einem geeigneten Ständer bieten die<br />
Bodenplatten bereits jeweils ein passendes<br />
Gewinde. Der Hochtöner der M200MKIII besteht<br />
aus einer 25-Mill<strong>im</strong>eter-Seidenkalotte,<br />
die von einem Neodymmagneten angetrieben<br />
wird. Das Tiefmitteltonchassis hat eine<br />
Größe von 13 cm. Da sich die vier Endstufen<br />
in einem der beiden Lautsprecher befinden,<br />
handelt es sich bei den M200MKIII um ein<br />
teilaktives System. Zwar spart man sich dabei<br />
einen externen Verstärker, auf Vorteile<br />
eines rein aktiven Systems, wie eine saubere<br />
Übersprechdämpfung, muss hier allerdings<br />
verzichtet werden. Die Leistungsaufnahme<br />
des passiven Lautsprechers sowie die Signalübertragung<br />
erfolgten über ein eigenes mitgeliefertes<br />
Verbindungskabel. Durch dessen<br />
Begrenzung auf circa 1,80 Meter Länge wird<br />
der Einsatz auf dem Schreibtisch nicht gefährdet,<br />
untersagt werden dabei jedoch größere<br />
Stereobasisbreiten, wie sie in einem eigens<br />
eingerichteten Hörraum auftreten können.<br />
Auf der Front des Aktivlautsprechers befinden<br />
sich eine Ortsanpassung für Höhen und Bässe<br />
sowie eine Eingangslautstärken-Begrenzung.<br />
Damit liegen die wichtigsten Eingriffsmöglichkeiten<br />
direkt in der Hand, einmal eingestellt,<br />
könnten die Drehregler jedoch gern<br />
auf der Rückseite verschwinden. Dort befinden<br />
sich neben einem Kühlkörper die beiden<br />
Eingänge für den linken und rechten Kanal,<br />
die Verbindungsbuchse zwischen den Lautsprechern<br />
und der Netzschalter. Weiterhin<br />
ist pro Gehäuserückseite ein Reflexkanal*<br />
integriert, der das Tieftonverhalten der beiden<br />
zusätzlich verstärken soll. Damit wird jedoch<br />
eine wandnahe Platzierung der Lautsprecher<br />
untersagt, da dies zu einer zusätzlichen Pegelanhebung<br />
des Tieftonbereiches führen würde.<br />
Einige Tipps zur akustischen Raumgestaltung<br />
finden sich lobenswerterweise <strong>im</strong> Handbuch.<br />
Resonanzfrei<br />
Die Swans M200MKIII haben von Natur aus einen<br />
leicht dunkel gefärbten Eigenklang. In einer<br />
kompletten Rockband-Besetzung verleiht<br />
dies Snaredrums zusätzliche Fülle, Gitarren<br />
einen kräftigen Grundton und St<strong>im</strong>men etwas<br />
mehr Volumen. Gleichzeitig rücken dabei je<br />
nach Mischung aber auch Bassgitarren etwas<br />
zu weit nach vorn, was <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall zu<br />
leichten Verdeckungseffekten führen kann.<br />
Unser Basscomputer konnte uns davon überzeugen,<br />
dass die Kirschholzauflagen an den<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
Eine leichte Anhebung <strong>im</strong> Mittenbereich sorgt<br />
für den kräftigen Klang der Swans<br />
Seitenwänden nicht nur optisch auftrumpfen –<br />
denn Gehäuseresonanzen gibt es hier definitiv<br />
nicht. Ausreichend Abstand benötigt der<br />
Lautsprecher nach hinten und zu seiner Abstellfläche.<br />
Eine direkte Platzierung auf dem<br />
Schreibtisch und in einer Ecke würde an jeder<br />
Begrenzungsfläche zu einer Tieftonanhebung<br />
um jeweils sechs Dezibel führen. Unbeeindruckt<br />
davon spielte der Hochtonbereich in<br />
unserem Hörtest äußerst linear auf. Mit harten<br />
Konsonanten und S-Lauten kamen die Swans<br />
sehr gut zurecht. Die Tiefenschärfe könnte für<br />
unseren Geschmack noch etwas weitläufiger<br />
ausfallen, dafür präsentierte sich die Stereobreite<br />
mit einem sehr guten Ergebnis. Ist man<br />
an engsten Raum gebunden, erhält man mit<br />
den Swans M200MKIII gute teilaktive Lautsprecher,<br />
die es verstehen, trotz geringer Größe<br />
kräftig aufzufahren.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
T+A CM Active<br />
AUSGABE 2.2011<br />
T+A CM Active<br />
„Modern in Klang und Design“<br />
„Theorie und Anwendung“ stecken hinter der<br />
Bezeichnung T+A, dem Firmennamen des ostfälischen<br />
Hi-Fi-Elektronikherstellers. Die edle<br />
Optik der jeweils zehn Kilogramm schweren<br />
Aktiven passt sich sehr gut in ein modernes<br />
Wohninterieur ein. Der schwarze Korpus wurde<br />
mit einer silbernen Aluminium-ober- und<br />
-unterseite und einem schwarzen Lochgitter<br />
versehen. Letzteres sitzt auf der Gehäusefront,<br />
ist nicht abnehmbar und schützt die beiden<br />
dahinterliegenden Chassis vor äußeren Einflüssen.<br />
Aufgrund der Steifigkeit der Seitenwände<br />
wird deren Mitschwingen unterbunden, was<br />
sich in einem klanglich stabilisierten Grundton<br />
widerspiegelt. Hinter dem Lochgitter sitzen<br />
die 25-Mill<strong>im</strong>eter-Gewebehochtonkalotte sowie<br />
der 150-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner. Unterhalb<br />
der beiden Treiber befinden sich gleich<br />
zwei Bassreflex*kanäle, die den kleinen Aktivstrahlern<br />
noch etwas mehr Bassschub mit<br />
auf den Weg geben sollen. Dazwischen ist<br />
eine grüne Leuchtdiode angebracht, die über<br />
den aktuellen Betriebszustand informiert. Ein<br />
besonderer Clou ist die Einschaltautomatik,<br />
die T+A seinen Monitoren spendiert hat. Ist<br />
der Lautsprecher erst einmal über den rückseitigen<br />
Netzschalter in Betrieb genommen,<br />
aktiviert er sich bei zugespieltem Musiksignal<br />
völlig von selbst. 20 Minuten nach der Vorstellung<br />
wird er automatisch wieder deaktiviert.<br />
Dies spart Energie und schont bei einem<br />
Stand-by-Verbrauch von 1,5 Watt (W) pro<br />
Lautsprecher auf lange Sicht das Portemonnaie.<br />
Auf der Gehäuserückseite befindet sich<br />
ein großer Kühlkörper, der sich über dessen<br />
komplette Länge erstreckt und vor zu starker<br />
Hitzebelastung durch die interne Aktivelektronik<br />
schützt – denn eine spürbare Wärmeentwicklung<br />
ist bei zwei integrierten 70-W-<br />
Endstufen pro Lautsprecher nicht vollkommen<br />
auszuschließen. Das Anschlussfeld fällt mit nur<br />
einem Cinch-Steckplatz sehr übersichtlich aus,<br />
auf eine vollsymmetrische Verbindung wird<br />
hier verzichtet.<br />
Sprachneutral<br />
Im Hörtest wurde deutlich, dass sich die T+A<br />
CM Active besonders für modern produzierte<br />
Klänge eignen. Unser Knock-out-Titel<br />
präsentierte uns einen straffen Slap-Bass mit<br />
viel Kontur. Ebenso gingen Kickdrums wohlwollend<br />
mittenbetont zu Werke und elektronische<br />
Klänge setzten sich gut durch.<br />
Dennoch könnte der Bassanteil in manchen<br />
Passagen noch etwas tiefer ausfallen, sodass<br />
wir bei einem Orgelstück auf die tiefsten<br />
Register verzichten mussten. Aufgrund der<br />
Baugröße geht dies aber vollkommen in Ordnung.<br />
Soll es doch etwas mehr sein und man<br />
dreht den Lautstärkesteller am Vorverstärker<br />
zu weit auf, kann es mitunter zu einer negativen<br />
Begleiterscheinung kommen. Die aus<br />
Aluminium gefertigten Seitenteile bleiben davon<br />
zwar unbeeindruckt und stehen weiterhin<br />
stabil, die Rückwand wird jedoch bei starken<br />
Bass<strong>im</strong>pulsen zum Mitschwingen angeregt.<br />
Sind diese zu stark, kann das sogar hörbar<br />
werden. Bei moderaten Z<strong>im</strong>merlautstärken<br />
treten solcherlei Effekte jedoch nicht auf. Ein<br />
kräftiger Grundton versorgte vor allem Schlaginstrumenten<br />
wie Kesselpauken <strong>im</strong> Orchester<br />
oder Snaredrums bei einem Schlagzeug mit<br />
viel Lebendigkeit. Positiv unauffällig präsentierten<br />
sich Gesangs- und Sprecherst<strong>im</strong>men.<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop:<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
+ + +<br />
+ +<br />
+ + +<br />
Der Lautsprecher ist sehr modern abgest<strong>im</strong>mt<br />
wie der Frequenzgang bestätigt<br />
Egal ob Sopran oder souliger Popsong, auf<br />
harte Konsonanten oder überzeichnete S-<br />
Laute verzichten die beiden Aktivlautsprecher<br />
komplett. Dies haben sie nicht zuletzt ihrem<br />
linearen oberen Mittenbereich zu verdanken.<br />
Typisch für einen Aktivlautsprecher lassen sich<br />
auch die CM Active in ihrer räumlichen Wiedergabe<br />
nichts vormachen. Im Gegenteil, sie<br />
machen sich die getrennten Endstufen in den<br />
Lautsprechern und die daraus resultierenden<br />
übersprechungsfreien Kanäle zunutze. Dicht<br />
gemischte Produktionen präsentierten sich<br />
sehr breit und Solotänzer steppten über die<br />
komplette Stereobasisbreite und fast noch<br />
darüber hinaus. Nur die Bewegungsabläufe<br />
in die akustische Bühne hinein könnten noch<br />
ein wenig weitläufiger sein. Mit den T+A CM<br />
Active erhält man moderne Lautsprecher, sowohl<br />
in Klang als auch in Design.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65
Fazit<br />
Der <strong>Vergleich</strong> unserer Aktivlautsprecher zeigte,<br />
dass es trotz ihres Linearitätsanspruchs durchaus<br />
klangliche Unterschiede gibt. An die Spitze<br />
unseres Testfeldes setzten sich die A8X-<br />
Lautsprecher von Adam Audio durch massive<br />
Konstruktion gepaart mit linearem Klang.<br />
Auch wenn die Optik nicht in jedes Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
passen mag, sollten Klangpuristen diesen<br />
Lautsprecher unbedingt Probe hören. Unter<br />
Umständen erklingen die Lieblingssongs dabei<br />
mit einer bisher nicht gekannten Neutralität.<br />
Die Kombination aus 220-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner<br />
und X-ART-Bändchenhochtöner*<br />
macht den Lautsprecher kräftig und feinfühlig<br />
zugleich. Nur in Sachen Ausstattung bieten einige<br />
Mitbewerber noch mehr Möglichkeiten.<br />
Einer dieser Kandidaten hört auf den Namen<br />
Elac AM 150 und landete aufgrund seiner<br />
Wiedergabequalität, Benutzerfreundlichkeit<br />
und Ausstattung auf dem zweiten Rang. Auch<br />
wenn uns die kleinen Aktivlautsprecher in ihrer<br />
räumlichen Darstellung und Neutralität absolut<br />
überzeugen konnten, mussten wir doch leichte<br />
Abstriche bei der Basswiedergabe machen. Der<br />
130-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner schafft es auch<br />
mit Reflexöffnung und Schallführung nicht, an<br />
den Tiefgang der Adams heranzukommen.<br />
Überzeugen konnten uns dafür die analogen<br />
und digitalen Verbindungsmöglichkeiten, die<br />
mit einem internen D/A-Wandler abgerundet<br />
wurden. Kostenintensiver, klanglich einen<br />
Schritt voraus und mit ähnlich üppiger Ausstattung<br />
landeten die JBL LSR4328P auf dem<br />
folgenden Platz. Ihre weitreichende räumliche<br />
Wiedergabe gepaart mit Funktionen wie einer<br />
automatischen Raumkorrektur überzeugten<br />
uns während des Tests. Dabei merkt man den<br />
Lautsprechern deutlich an, dass sie pr<strong>im</strong>är für<br />
Studiozwecke konzipiert sind und auf wohnraumfreundliche<br />
Optik, Standfüße und eine<br />
Schutzabdeckung verzichten. Direkt für den<br />
Schreibtisch entwickelt wurden die Swans<br />
M200MKIII, die mit ihren Maßen und den<br />
Echtholz-Seitenpaneelen deutlich wohnraumfreundlicher<br />
daherkommen. Aufstellungen<br />
jenseits der gängigen Schreibtischmaße werden<br />
jedoch von der Verbindungskabellänge<br />
l<strong>im</strong>itiert. Dennoch konnten uns die Lautsprecher<br />
mit ihrer Transparenz, Impulstreue und<br />
Räumlichkeit, die zu einem sehr guten Ergebnis<br />
führten, überzeugen. T+A lieferte mit den<br />
CM Active einen Lautsprecher, der ebenso als<br />
Designelement für moderne Wohnräume bezeichnet<br />
werden könnte. Mit einer Ortsanpassung<br />
und einem alternativen Anschluss würde<br />
das Konzept zusätzlich punkten und die gute<br />
Wiedergabequalität unterstreichen.<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Adam Audio Elac JBL Swans T+A<br />
Modell A8X AM 150 LSR4328P M200MKIII CM Active<br />
Paarpreis (UVP) 1 198 Euro 498 Euro 1 899 Euro 648 Euro 1 990 Euro<br />
Informationen www.adam-audio.com/de www.elac.de www.jblpro.com www.swans-europe.eu www.taelektroakustik.de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße B/H/T 25,5 × 40 × 32 cm, 13 kg 19,5 × 29 × 25 cm, 7,6 kg 26,7 × 43,8 × 26,9 cm, 15 kg 19,2 × 33,5 × 27 cm, 8 kg 19 × 30 × 27 cm, 10 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2 2<br />
Erhältliche Farben Schwarz schwarzer Mattlack, Weißer Mattlack Schwarz Mattschwarz mit Echtholz-Paneelen schwarzer Korpus mit silbernen Deckeln<br />
Anschlüsse<br />
Cinch<br />
XLR<br />
Line<br />
S/P-DIF<br />
optisch<br />
S/P-DIF<br />
koaxial<br />
Cinch<br />
XLR<br />
Line<br />
S/P-DIF<br />
optisch<br />
S/P-DIF<br />
koaxial<br />
Cinch<br />
Eingänge 1 1 – – – 1 1 1 – 1 – 1 1 – 1 2 – – – – 1 – – – –<br />
Ausgänge – – – – – – – – – 1 – – – – 1 – – – – – – – – – –<br />
sonstige Anschlüsse<br />
AES/EBU-Eingang AES/EBU-Eingang und -Ausgang, eigene Kabelverbindung zwischen<br />
–<br />
HiQnet (Ethernet), USB<br />
den Lautsprechern<br />
–<br />
Technische Daten<br />
Ortsanpassung<br />
Hochton + + + + –<br />
Mittelton – – – – –<br />
Tiefton + + + + –<br />
Aktivlautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, aktiv 2-Wege, aktiv 2-Wege, aktiv 2-Wege, teilaktiv 2-Wege, aktiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit zwei Öffnungen auf<br />
der Vorderseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit zwei Öffnungen auf<br />
der Vorderseite<br />
Frequenzgang nach<br />
38–50 000 Hz +/– 3 dB 48–30 000 Hz +/– 3 dB 35–32 000 Hz +/– 3 dB 53–20 000 Hz +/– 3 dB 35–30 000 Hz +/– 3 dB<br />
Herstellerangaben<br />
Ausgangsleistung<br />
Hochtöner 50 W 25 W 70 W 60 W 70 W<br />
Tiefmitteltöner 150 W 50 W 150 W 60 W 70 W<br />
Leistungsaufnahme<br />
14 W 10,5 W 17,5 W 18 W 1,5 W<br />
Leerlauf<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· linearer Hochtonbereich<br />
· ausgeprägte räumliche Darstellung<br />
· sehr gutes Impulsverhalten<br />
· Anschlussvielfalt<br />
· integrierter D/A-Wandler<br />
· sehr gute Klangeigenschaften<br />
XLR<br />
Line<br />
S/P-DIF<br />
optisch<br />
S/P-DIF<br />
koaxial<br />
· direkte Computerverbindung via USB<br />
· vielfältige Anschlussmöglichkeiten<br />
· HiQnet zur digitalen Mehrkanalverbindung<br />
Nachteile · leicht überzogener Bass · leicht überzogener Mittenbereich · kein Cinch-Eingang<br />
· studioopt<strong>im</strong>ierte Optik<br />
Bewertung<br />
Cinch<br />
XLR<br />
Line<br />
S/P-DIF<br />
optisch<br />
S/P-DIF<br />
koaxial<br />
· schickes Äußeres<br />
· sehr gute Verarbeitung<br />
· Seitenpaneele zur Gehäusestabilisierung<br />
· teilaktives Konzept<br />
· Stereobasisbreite eingeschränkt<br />
Cinch<br />
XLR<br />
Line<br />
· edles Gehäusedesign<br />
· sehr gute Verarbeitung<br />
· Einschaltautomatik<br />
S/P-DIF<br />
optisch<br />
· mitschwingende Rückwand<br />
· keine Ortsanpassung<br />
Audio<br />
Basswiedergabe 10/12 9,5/12 10/12 9,5/12 9,5/12<br />
Mittenwiedergabe 10,5/12 10/12 9,5/12 9/12 9,5/12<br />
Höhenwiedergabe 11/12 10,5/12 10,5/12 10/12 10/12<br />
Räumlichkeit 11/12 10,5/12 11/12 9/12 9,5/12<br />
Neutralität 11/12 10,5/12 10/12 9,5/12 10/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue 10/11 9,5/11 9,5/11 9/11 9/11<br />
Dynamikverhalten 10/11 9,5/11 10/11 9/11 9/11<br />
Wiedergabequalität 73,5/82 70/82 70,5/82 65/82 66,5/82<br />
Ausstattung 5/9 5/9 3,5/9 8/9 6,5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit 9/9 9/9 7,5/9 7/9 8/9<br />
Zwischenergebnis 87,5 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten 81,5 von 100 Punkten 80 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten<br />
Konstruktions-/<br />
Materialaufwand<br />
+4 +5 +6 +5 +3<br />
Preis/Leistung Sehr gut Ausgezeichnet Gut Sehr gut Gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 91,5/100 Sehr gut 89/100 Sehr gut 87,5/100 Sehr gut 85/100 Gut 84/100<br />
S/P-DIF<br />
koaxial<br />
66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
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Schalten und verwalten<br />
Wer sich für Audio- und Hi-Fi-Technik interessiert und sich nicht vom Kauf des „Ideal-<br />
Standards“ befriedigt fühlt, der ist ein Begeisterter. Als solcher will man „mehr“ rausholen<br />
aus seinen Einzelkomponenten – der Vorverstärker ist eine davon.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Wer braucht einen Vorverstärker? Den<br />
benötigen alle Audiobegeisterten,<br />
die ein Interesse daran haben, ihrer eigenen<br />
Individualität auf der klanglichen Suche<br />
Ausdruck zu verleihen. Sei es durch<br />
den Anschluss von Aktivlautsprechern,<br />
die schon lange nicht mehr nur den Musikproduzenten<br />
vorbehalten sind, sondern<br />
auch für abgesetzte Monoblockendstufen<br />
neben Standlautsprechern verwendet<br />
werden. Das sind die beiden wichtigsten<br />
Einsatzzwecke. Weitere sind denkbar, wie<br />
die komplexe Steuerung von Beschallungslösungen<br />
<strong>im</strong> privaten Haus und He<strong>im</strong> mit<br />
mehreren Endgeräten.<br />
Die Aufgabe eines Vorverstärkers ist es in<br />
erster Linie, die verschiedenen angeschlossenen<br />
Signalquellen auf seinen Ausgang<br />
zu schalten und den Lautstärkepegel für<br />
das nachfolgende Gerät einzustellen, also<br />
die verschiedenen Signalpegelniveaus, die<br />
sich aus unterschiedlichen Eingangs- und<br />
Ausgangs<strong>im</strong>pedanzen ergeben, anzupassen.<br />
Sehr nützlich sind sogenannte Trigger-<br />
Schaltausgänge, sie dienen dem Fernschalten<br />
von separaten Endstufen. Das ist keine<br />
Frage der Bequemlichkeit, sondern auch<br />
eine Schutzvorrichtung. Es sollte nie die<br />
Grundregel verletzt werden, dass <strong>im</strong>mer die<br />
Endverstärker in einer Signalkette zuletzt<br />
eingeschaltet und als Erstes ausgeschaltet<br />
werden. Die Lebensdauer von Lautsprechern<br />
kann man dadurch nachhaltig steigern.<br />
Als Zusatz ist <strong>im</strong> audiophilen Sinne<br />
schon eine Klangregelung zu bewerten, so<br />
sieht es ebenfalls mit der Loudness- oder<br />
Aufnahmekontrollfunktionen aus – obwohl<br />
Letztere sehr nützlich sein kann, aber heute<br />
kein Muss mehr darstellt. Als weitere Zusatzfunktionen<br />
haben sich in den letzten<br />
Jahren Phonovorstufen oder Kopfhörerverstärker<br />
herausgestellt. Noch bieten einige<br />
Hersteller integrierte Lösungen an, doch<br />
der Trend zeigt eine Auslagerung in sehr<br />
stark spezialisierte Einzellösungen an, die<br />
in Form von State-of-the-Art-Phono-Pre-<br />
Amps oder röhrenverstärkten Kopfhörer-<br />
Amps dann ihren hochpegeligen Anschluss<br />
finden. Aus diesem Grund gehen diese<br />
Zusatzfunktionen nur in die Ausstattungswertung<br />
ein, aber nicht in die klangliche<br />
Endwertung. Sie konzentriert sich auf das<br />
Wesentliche: den analogen Vorverstärkerpfad<br />
vom Hochpegeleingang bis zum Ausgang.<br />
Die Bedienung und deren Bewertung<br />
können unter Umständen durch ein<br />
unübersichtliches Angebot vielmehr geschmälert<br />
als aufgewertet werden. Es zählt<br />
nicht die Quantität, sondern die Qualität –<br />
die Haupttugend eines Vorverstärkers.<br />
68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Accustic Arts Preamp I MK3<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Accustic Arts Preamp I MK3<br />
„Detailreich <strong>im</strong> Klangraum”<br />
Der Preamp I MK3 von Accustic Arts ist<br />
ein massives Gerät mit einem großen<br />
Anfassfaktor. Dazu laden die beiden verchromten,<br />
gewichtig in den Händen liegenden<br />
Drehknöpfe auf der Frontplatte<br />
ein, die selbst aus zehn Mill<strong>im</strong>etern Aluminium<br />
gefertigt ist. Das Gerät erschließt<br />
sich für den Betrachter rundherum als<br />
zeitbeständiges „Klangelektronikgut“,<br />
denn seine äußere und innere Verarbeitung<br />
ist „Handmade in Stuttgart/Germany“,<br />
wie es ohne falsche Bescheidenheit<br />
auf der Platine steht. Die Anschlüsse sind<br />
in der Mehrzahl XLR-symmetrisch neben<br />
zwei Cinch-Eingängen. Ähnlich ist<br />
es mit Ausgängen bestellt, die auch in<br />
Cinch vorhanden sind. Die hochwertigen<br />
Anschlüsse verfügen über beste Kontaktoberflächen<br />
und lassen dank XLR auch<br />
die eine oder andere ältere professionelle<br />
Bandmaschine an sich heran. Ein Eingang,<br />
der mit Surround-Bypass bezeichnet ist<br />
und damit auch völlig unbearbeitet zu<br />
den Ausgängen geleitet wird, erlaubt den<br />
Stereovorverstärker ohne Probleme in ein<br />
Surround-System einzubinden. Bei dem<br />
Blick ins Innere unter die massive Aluminiumhaube<br />
fällt einem gleich der audiophile<br />
Ansatz auf, dem Signalfluss so wenig Bauteile<br />
wie nötig in den Weg zu stellen.<br />
Der Preamp I ist ein vollsymmetrischer Class-<br />
A-Vorverstärker, so beginnt hinter dem<br />
Eingang die Übernahme durch die schon<br />
bekannten Finder-Goldkontaktrelais. Um<br />
eine rückwirkungsfreie Signalaufbereitung<br />
vorzunehmen, finden <strong>im</strong> Accustic<br />
Arts Präzision-Operationsverstärker (OPV)<br />
von Burr-Brown wie der OPA 2107 ihren<br />
Einsatz. In unmittelbare Nähe dazu ist ein<br />
motorisiertes, auch mit der Fernbedienung<br />
steuerbares Alps-vierfach-Potenziometer,<br />
welches auf analogem Wege die<br />
symmetrischen Stereokanäle reguliert, dabei<br />
erzeugt es nur einen Pegelunterschied<br />
von max<strong>im</strong>al 0,3 Dezibel (dB) in der ersten<br />
Hälfte des Regelbereiches zwischen den<br />
Stereokanälen. Von hier aus werden die<br />
Ausgänge angesteuert, die ebenfalls über<br />
OPA 2107 gepuffert sind. Dies erscheint<br />
schlicht, ist aber genial. Im Hintergrund<br />
versorgt ein abgeschirmter Ringkerntrafo<br />
zwei identische Gleichrichter zur Erzeugung<br />
differenzialer Betriebsspannungen.<br />
Der Audioteil bekommt einen erhöhten<br />
Das Netzteil, bestehend aus Ringkerntransformator mit Abschirmung und<br />
den beiden Gleichrichtern für die symmetrischen Betriebsspannungen<br />
Signalquellenumschaltung mit Goldkontaktrelais, in der Mitte: Das motorisierte<br />
Vierfach Alps-Poti und die Armada an Burr-Brown-OPAs<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 69
Die Rückseite ist gefüllt mit symmetrischen XLR und unsymmetrischen Cinch-Anschlüssen. Wie in<br />
audiophilen Kreisen üblich, ist die Netzphasenlage am Trafo an der Kaltgerätebuchse markiert<br />
Ein sehr ausgeglichenes Verzerrungsproduktverhältnis<br />
auf niedrigstem Niveau<br />
Ein linealglatter Übertragungsbereich <strong>im</strong> Hörbereich,<br />
der nahezu bis 80 kHz verläuft<br />
Aufwand mit Low-Dropout-Spannungsreglern<br />
und einer größeren Anzahl von<br />
Ladekondensatoren, die sich schneller<br />
nachladen als große Kapazitäten. Denn<br />
auch OPVs mögen einen konstanten<br />
Stromfluss bei stabiler Spannung.<br />
Das Ergebnis zahlt sich in ausgezeichneten<br />
Messwerten aus, so erfassten wir über<br />
Cinch bei minus 10 Dezibel Volt (dBV) folgende<br />
Werte: Der Anteil der harmonischen<br />
Verzerrungen ist mit 0,003 Prozent hervorragend,<br />
genauso wie die Dämpfung<br />
des Übersprechens zwischen den Stereokanälen<br />
von 82 dB bei 1 Kiloherz (kHz),<br />
wobei dieser Wert zu 1 kHz unter 105 dB<br />
sinkt. Der Signal-Rauschabstand schließt<br />
mit 90 dB an diesen Messwert an. Im Hörvergleich<br />
zeigte der Preamp I von Accustic<br />
Arts eine ausgezeichnete freie und luftig<br />
wirkende akustische Bühne auf, die in ihrer<br />
Tiefe selbst die hinteren Instrumentenreihen<br />
eines Orchesters ausleuchtete.<br />
Daran anschließend schien die Basisbreite<br />
des Stereobildes gleichmäßig und unbeschwert,<br />
schon fast losgelöst vom Lautsprecher<br />
zu wirken. Das Ganze erklang<br />
mit sauberen, angenehmen Klangfarben<br />
ohne Spitzen, sodass sich straffe kraftvolle<br />
Tiefmitten und Bässe ergaben, ohne<br />
Maskierungen zu erzeugen. Glanzvolle<br />
Blechbläser und durchzeichnete Streichersätze<br />
waren das Ergebnis eines scheinbar<br />
obertonreichen Klanges, der mit seinen<br />
feinen Details frisch und euphorisch wirkt.<br />
Auch in Sprache und Gesang wurden<br />
Raumdetails der Aufnahme hörbar, die<br />
vorher verdeckt schienen. Alle S-Laute<br />
und Konsonanten wurden unkritisch reproduziert<br />
und mitunter wäre ein Hauch<br />
mehr greifbare Körperlichkeit als höchste<br />
plastische-emotionale Stufe wünschenswert<br />
gewesen. Doch der Gesamtklang<br />
des Preamp I ist umwerfend, und dies mit<br />
einem überschaubaren Schaltungsdesign.<br />
Ganz so, wie es in der audiophilen Philosophie<br />
vorgesehen ist.<br />
Der Anteil der Differenztonverzerrungen ist so<br />
niedrig, dass er keinen klanglichen Anteil hat<br />
Die harmonischen Verzerrungen sind vernachlässigbar,<br />
ohne hörbaren Einfluss<br />
Geringste Stereokanalübersprechungen<br />
beeinflussen kaum die räumliche Abbildung<br />
Ein Blick ins Innere zeigt die strukturierte Aufgeräumtheit in diesem Vorverstärker. Die blauen<br />
Kondensatoren unten in der Mitte buffern den Stromfluss für die Operationsverstärker<br />
70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
AVM V3 Next Generation<br />
AUSGABE 2.2011<br />
AVM V3 Next Generation<br />
„Wohlklang in Modulbauweise”<br />
Das modulare Konzept bei AVM erlaubt<br />
sehr flexible Gerätelösungen. So ist es nicht<br />
verwunderlich, dass die Vorverstärkerelektronik<br />
die gleiche ist wie <strong>im</strong> Vollverstärkermodell<br />
A3ng. Im Design sind damit auch<br />
Parallelen angelegt, das Bedienkonzept ist<br />
genauso ausgeprägt und stützt sich dabei<br />
auf das zentrale Flüssigkristalldisplay mit<br />
den fünf Funktionstasten und den beiden<br />
Endlosdrehgebern für die Eingangswahl<br />
und die Lautheit. Die Ausbaustufe dieses<br />
Vorverstärkers kann an die eigenen Bedürfnisse<br />
anpasst werden, denn dazu stellt<br />
AVM optionale Zusatzkarten für Phono,<br />
Tuner und Digitaleingang zur Verfügung.<br />
Diese haben eine hohe Flexibilität in der<br />
Anpassung an die zu nutzenden Signalquellen<br />
und stehen klanglich externen Lösungen<br />
in nichts nach. Die Rückseite bietet<br />
Anschlussmöglichkeiten in symmetrischer<br />
und unsymmetrischer Beschaltung. Von<br />
hier aus übernehmen CMOS-Schalter das<br />
Signalrouting mit nachgeschaltetem Burr-<br />
Brown-OPA-134PA-Operationsverstärker.<br />
An ausgesuchten Punkten arbeiten Finder-<br />
Goldkontaktrelais wie am Ausgang, der in<br />
Class-A und symmetrisch aufgebaut ist.<br />
Vom Menü des AVM V3ng aus sind sinnvolle<br />
Funktionen steuerbar, wie die Umbenennung<br />
der Anschlussbezeichnung,<br />
damit man <strong>im</strong>mer weiß, welches Gerät<br />
ausgewählt wurde. Darüber hinaus gibt<br />
es einen schaltbaren Aufnahmemonitor,<br />
die Klangregelung mit High- und Lowshelf-Filtern<br />
und eine Loudness-Steuerung<br />
in neun Stufen. Die Regelmöglichkeiten<br />
reichen von stark abgeschwächt bis überdeutlich<br />
verstärkt, was den Klangeindruck<br />
massiv verändern kann. Mitunter ist ein<br />
Wert zwischen den Quasi-Dezibel-Schritten<br />
besser geeignet. Noch kräftiger verhält<br />
es sich bei der Loudness, hier werden<br />
Übertreibungen schnell mit auffälligen<br />
Verfärbungen <strong>im</strong> Klang bestraft. Ein analoger<br />
TDA-7348D-Schaltkreis, der <strong>im</strong> Verbund<br />
mit ausgesuchten Kondensatoren<br />
den Klang an den Geschmack anpassen<br />
kann, wird für all diese Aufgaben beschäftigt.<br />
Die Lautstärkeregelung geschieht hier<br />
digital in 0,5-Dezibel-Schritten und wird<br />
nur von der Front aus gesteuert, ein Cirrus-Logic-3310-KSZ<br />
übern<strong>im</strong>mt diesen Job<br />
zuverlässiger als durchschnittliche analoge<br />
Pegelsteller, die Abweichungen zwischen<br />
CMOS-Schalter am Eingang best<strong>im</strong>men zusammen mit Goldkontaktrelais<br />
das Bild. Links oben sind der TDA-Chip und der Cirrus Logic zu erkennen<br />
Die analoge Vorstufenelektronik wird von einem analogen Netzteil mit<br />
Ringkerntrafo und mehreren Spannungswandlern versorgt<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 71
In der Standardversion sind die drei Zusatzkarten links nicht <strong>im</strong>plementiert, aber schon die Grundversion<br />
bietet reichhaltige Anschlusskultur, symmetrisch wie unsymmetrisch<br />
Ein Verzerrungsproduktverhältnis mit leichtem<br />
geradzahligen Anteil, auf niedrigstem Niveau<br />
Bis 80 kHz verläuft der Frequenzgang absolut<br />
linear, so wie bei einem Messgerät<br />
den Kanälen verursachen. Messtechnisch<br />
ergeben sich sehr gute bis sogar ausgezeichnete<br />
Eigenschaften. So zum Beispiel<br />
bei der Dämpfung des Übersprechens zwischen<br />
den Stereokanälen mit 84 dB oder<br />
den harmonischen Verzerrungen, die mit<br />
0,0066 Prozent und dem Signal-Rauschabstand<br />
von 83 dB bezogen auf einen Eingangspegel<br />
von –10 dBV diesen Eindruck<br />
verstärken. Einen hohen Anteil daran hat<br />
<strong>im</strong>mer ein sauberes Schaltungsdesign und<br />
eine angepasste Netzteiltechnik, die hier<br />
aus einem groß d<strong>im</strong>ensionierten Ringkerntrafo<br />
mit drei unabhängigen Spannungsversorgungen<br />
besteht.<br />
Der AVM V3ng bringt strahlend warme<br />
Klangfarben zu Gehör und besitzt dabei<br />
einen griffigen Tiefmittenbereich, der dafür<br />
sorgt, dass die Grundtöne der meisten<br />
Instrumente mit viel Substanz reproduziert<br />
werden. So wie es sich bei der Aufnahme<br />
eines Konzertflügels zeigte, dessen sich<br />
wiederholende Tonläufe sich in der Dynamik<br />
steigerten. Das höchste Maß an Detailauflösung<br />
konnte er nicht erbringen, dafür<br />
schafften seine kraftvollen Dynamikeinsätze<br />
einen Ausgleich. Eine leichte Betonung von<br />
S-Lauten und Konsonanten in Sprache und<br />
Gesang ist noch unkritisch und kann nur<br />
bei ungünstig zusammengestellten Signalketten<br />
stören, hier bewirkt sie eine nicht<br />
zu stumpf wirkende, int<strong>im</strong>e Nähe der Sängerin.<br />
In der räumlichen Abbildung bleiben<br />
kaum Wünsche offen, die Bühne, die von<br />
den beiden Lautsprechern eingerahmt wird,<br />
ist in ihrer gänzlichen Breite ohne Häufung<br />
der Klangereignisse in der Mitte ausgefüllt.<br />
Eine Impression, die ebenfalls der Tiefeneindruck<br />
bietet, auch wenn hier, je nach Dichte<br />
des Arrangements, die Durchhörbarkeit<br />
aufgrund von Maskierungseffekten, die<br />
durch den Tiefmitten- und Bassbereich entstehen,<br />
zeitweilig etwas getrübt wird. Dies<br />
spielt <strong>im</strong> Jazz-, Rock- und Popmusikbereich<br />
wiederum keine Rolle.<br />
Diese Kurven zeigen die max<strong>im</strong>alen Auswirkungen<br />
der Klang- und Loudnessregelung<br />
Die Spitzen oberhalb von 5 kHz, in den harmonischen<br />
Verzerrungen wirken sich nicht aus<br />
Die Stereokanalübersprechungen nehme kaum<br />
Einfluss auf die räumliche Abbildung<br />
Das Innere des AVM-Vorverstärkers entspricht in der Vorstufenplatine dem Vollverstärker aus<br />
gleichem Hause. Optional sind die drei Zusatzkarten links <strong>im</strong> Bild<br />
72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Rotel RC-1580<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Rotel RC-1580<br />
„Große Ausstattung und solider Klang”<br />
Der Rotel geht weit über den eigentlichen<br />
Aufgabenbereich eines Vorverstärkers<br />
hinaus. Seine zusätzlichen Funktionen<br />
machen ihn regelrecht zu einer Schaltzentrale,<br />
die auch in ein Surround-System integriert<br />
werden kann. So bietet der „Theater<br />
Bypass-Modus“ das unbearbeitete Durchschleifen<br />
zum Beispiel der Frontkanäle,<br />
dabei werden Lautstärke und Klangregelung<br />
von diesen ferngehalten. Ein nicht<br />
unbedeutendes Feature sind die zwei Reihen<br />
Taster auf der Front, mit denen die<br />
Signalquellen getrennt für Abhören und<br />
Aufnehmen ausgewählt werden können.<br />
Einen schönen analog-weichen Eindruck<br />
erzeugt die Klangregelung, die keine Extremeingriffe<br />
bietet, dafür aber elegant<br />
würzt. Neben der Rotel-eigenen Fernbedienung<br />
und Systemsteuerung, die über<br />
eigene Anschlüsse für Geräte aus gleichem<br />
Hause verfügt und hier nebenbei vom<br />
Computer aus gesteuert werden kann, sind<br />
auch 12-Volt-Trigger-Anschlüsse für Endstufen<br />
vorhanden. Ein motorgesteuerter<br />
analoger Lautstärkesteller in der Mitte der<br />
Frontplatte hinterlässt in der Anfassqualität<br />
einen ähnlich positiven Eindruck wie die<br />
gesamte Verarbeitung des Gerätes. So ist<br />
es auch mit den Dämpfungsschwankungen<br />
am Regler, sie betragen max<strong>im</strong>al 0,3 dB<br />
zwischen den Kanälen Kanal. Im Inneren<br />
wird der Blick durch das üppige doppelsymmetrische<br />
Netzteil bestochen, das<br />
dem kompletten analogen symmetrischen<br />
Schaltungsdesign eine sehr gute Grundlage<br />
schafft, mit einem abgeschirmten<br />
Ringkerntrafo und schnell ladenden, von<br />
niedriger Impedanz best<strong>im</strong>mten Kondensatoren<br />
englischer Fertigung. Die Signalquellenumschaltung<br />
erfolgt ausschließlich mit<br />
Relais und die Vorverstärkung geschieht<br />
in verschiedenen Stufen mit einer hohen<br />
Anzahl der rauschärmsten Transistoren,<br />
wobei die wichtigsten Pärchen miteinander<br />
thermisch durch Leitpaste und Schrumpfschlauch<br />
gekoppelt sind. Das verbessert das<br />
Verzerrungsverhalten genauso wie die aufwendigen<br />
Stromstabilisierungen in unmittelbarer<br />
Nähe. Auch der zwischen MM und<br />
MC umschaltbare Phonoeingang auf der<br />
Rückseite des Rotel erscheint sehr ernsthaft:<br />
Hier arbeiten außer Transistoren, Styroflex-Kondensatoren<br />
und eng tolerierten<br />
Widerständen auch OPVs von Analog<br />
In der Mitte befinden sich die Relais der Eingangswahl und in der rechten<br />
Bildhälfte ist die Phonoentzerrungschaltung zu erkennen<br />
Zwei symmetrische Netzteile werden von einem gekapselten Ringkerntrafo<br />
gespeist. Unten in der Mitte befinden sich die Vorstufentransistoren<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 73
Eine vollbestückte Rückseite lässt kaum Anschlusswünsche offen, selbst die Steuermöglichkeiten<br />
für externe Geräte sind sehr reichhaltig und sind zum Teil vom Rechner steuerbar<br />
Ein beachtlich niedriges und ausgewogenes<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Der Vorverstärker arbeitet bis hinauf zu 80 kHz<br />
absolut linear<br />
Devices wie der 797. Sie verrichten ihren<br />
Dienst sehr sauber und über eine große<br />
Bandweite linear. An anderer Stelle werkeln<br />
vier Burr-Brown OPA 277 in den Signalwegen,<br />
genauso wie unzählige audiotaugliche<br />
Elyt-Kondensatoren und<br />
Spezialwiderstände. Daraus ergeben sich<br />
bezogen auf einen Eingangspegel von<br />
–10 dBV ausgezeichnet niedrige Werte: Die<br />
Verzerrungen erreichen einen unkritischen<br />
Anteil von 0,005 Prozent und der Signal-<br />
Rauschabstand ist 86 dB groß. Die Dämpfung<br />
des Übersprechens zwischen den<br />
Stereokanälen ist dagegen recht gut mit<br />
49 dB bei 10 kHz.<br />
Der Rotel RC-1580 klingt in seiner Abst<strong>im</strong>mung<br />
sehr feingeistig und seriös ohne<br />
vordergründige Effekthascherei, wie er<br />
es ohne Probleme in großen Sinfonien zu<br />
Gehör bringt. Seine Klangfarben scheinen<br />
wohltemperiert, nicht zu hell oder<br />
zu dunkel. Damit erklingen Sprache und<br />
Gesang plastisch <strong>im</strong> Vordergrund des Geschehens,<br />
mitverantwortlich dafür sind<br />
die ausgeglichenen S-Laute und die leicht<br />
präferierten Konsonanten. Weniger vordergründig<br />
ist die Abbildung von Raumdetails<br />
der Aufnahme, was den Vortrag<br />
aber nicht seines berührenden Elementes<br />
in der Reproduktion beraubt. In der räumlichen<br />
Wiedergabe ist die Tiefenwirkung<br />
der akustischen Bühne durch den Bereich<br />
der Tiefmitten und Bässe undurchsichtiger,<br />
was sich in einem undefinierten Paukengrummeln<br />
in der Wagner-Ouvertüre „Der<br />
Fliegende Holländer“ offenbarte. In der<br />
Bühnenbreite fehlte es ebenfalls an Weite<br />
und Freiheit zwischen den Lautsprechern,<br />
ein leichtes Gefühl der Enge dominierte<br />
das Instrumentalgeschehen, das sich in der<br />
Wahrnehmung <strong>im</strong> Zentrum zwischen den<br />
Lautsprechern gruppierte. Im <strong>Vergleich</strong> zu<br />
seinen Konkurrenten macht dies den Vorverstärker<br />
zu einem Begleiter für Liebhaber<br />
enormer Routing-Möglichkeiten und<br />
moderner Musikrichtungen.<br />
Die abgebildeten Kurven machen deutlich, wie<br />
die analoge Klangregelung zugreifen kann<br />
Das Maß der harmonischen Verzerrungen ist<br />
unhörbar gering<br />
Das Übersprechen zwischen den Stereokanälen<br />
könnte besser ausfallen<br />
Der Blick in das Innere des Rotel-Vorverstärkers offenbart ein ausführliches, vollsymmetrisches<br />
Transistorschaltungsdesign, das Beeinflussungen von außen stark unterdrückt<br />
74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
T+A P 1260 R<br />
AUSGABE 2.2011<br />
T+A P 1260 R<br />
„Herr über Klang und Daten”<br />
Der Vorverstärker von T+A vereint in seinem<br />
makellosen Aluminium-Stahl-Tresor<br />
eine Vielzahl durchdachter Schaltungsdetails.<br />
Die Vorderseite beinhaltet nur das,<br />
was auch wirklich notwendig ist, und trotzdem<br />
finden wir hier Außergewöhnliches:<br />
Die Klangregelung ist für die Höhen und<br />
Tiefen jeweils für links und rechts separat<br />
regelbar, übrigens mit auf Druck versenkbaren<br />
Alps-Potis! Das Ergebnis reicht von<br />
warmen, straffen Bässen und luftigeren<br />
Höhen bis zur Entdröhnung <strong>im</strong> Bass und<br />
Entschärfung der Höhen. Die Klangregelung<br />
erzeugt keine deutlichen Verfärbungen<br />
<strong>im</strong> Mittenbereich. Die Loudness-<br />
Funktion* folgt einer Lautstärkeabhängigkeit,<br />
was viele Fachleute bei anderen<br />
Geräten <strong>im</strong>mer noch vermissen. T+A hat<br />
sie integriert, damit wird der Loudness-<br />
Effekt wirklich gehörrichtig angepasst<br />
und sorgt nicht für Dröhnorgien, wenn<br />
es mal lauter wird. Natürlich ist alles<br />
ab- und umschaltbar. Sämtliche Eingänge<br />
werden klangschonend über Relais<br />
geschaltet, selbst die beiden Ausgänge,<br />
von denen einer XLR-symmetrisch ist,<br />
lassen sich getrennt schalten. Zur Fernsteuerung<br />
sind auch die optionalen T+A-<br />
Fernbedienungen in der Lage, mit denen<br />
man auch Zugriff auf das motorisierte<br />
Vierfach-Alps-Potenziometer hat, das übrigens<br />
analog regelt und dabei nur 0,1 dB<br />
Abweichung zwischen den Kanälen hervorruft.<br />
Auf der Rückseite zeigt sich die<br />
Macht der Konnektivität des P 1260 R, die<br />
Phonobeschriftung gilt dann, wenn die<br />
optionale Karte dafür installiert ist. Sonst<br />
ist alles nutzbar, was vorhanden ist, und<br />
das reicht absolut aus: Steuerausgänge,<br />
RLink und Netzphasenmarkierung runden<br />
das Äußere ab. Im Inneren wird’s bunt:<br />
Besonders augenfällig ist eine große<br />
Metallabdeckung, die der Abschirmung<br />
der konventionellen Netzteiltechnik mit<br />
Netzfilter, Ringkerntrafo, Siebkapazitäten<br />
und aufwendiger, laststabilisierter, symmetrischer<br />
Betriebsspannung gegenüber<br />
der Vorverstärkung gilt. Rote Kabelbrücken<br />
verbinden die modularen Platinen<br />
miteinander, zu deren bester Bauteilbestückung<br />
das Reizvollste gehört: TI-Burr-<br />
Brown-OPVs vom Typ OPA 134, 211, 2134<br />
und in der Klangregelung NE5532 zusammen<br />
mit WIMA-Kondensatoren oder<br />
Diese Platine ist für die Lautstärken- und Klangreglung verantwortlich.<br />
Links oben ist das motorisierte Vierfach-Alps-Potenziometer zu sehen<br />
Auf dieser Platine findet die Eingangsquellenwahl unter anderem via<br />
Relais und die Impedanzanpassung für die Eingänge statt<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75
In der Standardversion sind alle Anschlüsse reichlich vorhanden und nutzbar, außer der Phonoplatine,<br />
denn diese ist optional, genauso wie die Fernbedienung<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist ausgeglichen<br />
und an der Grenze der Messbarkeit<br />
Der Übertragungsbereich reicht weit über die<br />
80 kHz hinaus, zu erkennen an der Linearität<br />
Analog-Devices-825-OPVs neben zahlreichen<br />
Transistoren. Man findet auf den<br />
Platinen ein für T+A typisches Schaltungsdesign<br />
kurzer Wege mit hoher Packungsdichte.<br />
Die technischen Daten beweisen<br />
einmal mehr, wie gut dies funktioniert,<br />
auch dank eines konsequenten Signalmassenkonzeptes.<br />
So konnten wir bezogen<br />
auf ein Eingangsignal von –10 dBV<br />
geringste und damit beeindruckend gute<br />
Werte von nur 0,0012 Prozent harmonischer<br />
Verzerrungen und einen Signal-<br />
Rauschabstand von 98 dB messen. Die<br />
Übersprechdämpfung zwischen den Stereokanälen<br />
erreichte bei 10 kHz sehr gute<br />
71 dB und wurde zu 1 kHz noch unter<br />
90 dB gedrückt.<br />
In der klanglichen D<strong>im</strong>ension erscheint<br />
der Vorverstärker P 1260 R mit einer seriösen<br />
leicht, dunklen Klangfarbe, die sich<br />
vor allem bei Orchesterinstrumenten wie<br />
Blechbläsern oder Streichern besonders<br />
bemerkbar macht. Es war in vielen Aufnahmen<br />
eine stark plastische Substanz in<br />
den Tiefmitten vernehmbar. Der sich daraus<br />
ergebende dezent gedeckte Klang<br />
lässt ein wenig eine freie Luftigkeit in<br />
sehr dichten Arrangements vermissen,<br />
obwohl der gemessene Frequenzgang<br />
die höchste Bandbreite erreichte. Der kritische<br />
Test mit Gesang und Sprache förderte<br />
keinerlei negative Auffälligkeiten<br />
zu Gehör, sodass sämtliche S-Laute und<br />
Konsonanten ohne Überzeichnungen<br />
sauber übertragen wurden und sich<br />
schon fast eine emotionale, plastisch<br />
greifbare Darbietung bot. Auf der akustischen<br />
Bühne wird ihre Breite nahezu<br />
unbeeinträchtigt wiedergegeben. In der<br />
räumlichen Tiefe dagegen ist je nach<br />
vorherrschenden Klangfarben die Abbildung<br />
der Tiefe etwas divergent. Dies<br />
sind aber nur geringe Abweichungen<br />
vom absoluten Opt<strong>im</strong>um, sie sind in<br />
der Wahrnehmung abhängig von der<br />
Qualität der Wiedergabekette.<br />
Die Grafen zeigen einige der lautstärkeabhängigen<br />
Loudness-Funktionskurven des T+A<br />
Die harmonischen Verzerrungen sind <strong>im</strong> hörbaren<br />
Bereich unhörbar gering<br />
Das Übersprechen zwischen den Kanälen ist<br />
sehr gut, könnte aber noch besser ausfallen<br />
Unter der silbernen Abdeckung verbirgt sich das Netzteil und einige Remote-Steuerungen. Es wird<br />
das modulare System <strong>im</strong> T+A anhand der einzelnen Platinen deutlich<br />
76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Fazit<br />
Einen Sieg nach Punktwertung kann der<br />
Vorverstärker P 1260 R von T+A für sich verbuchen.<br />
Sein durchweg sauberes Schaltungslayout<br />
mit erlesenen Bauteilen ist in<br />
Klang, den Messwerten und der Ausstattung<br />
bzw. der Benutzerfreundlichkeit ein<br />
wahrhaft ausgezeichnetes Gerät, das dieses<br />
Prädikat verdient. Ein weiteres ausgezeichnetes<br />
Gerät ist der Preamp I MK3 von<br />
Accustic Arts. Nur knapp hat er den T+A verpasst,<br />
denn ihm fehlen einige Ausstattungsmerkmale<br />
und somit landete er auf Platz<br />
zwei. Dennoch bietet er einen tendenziell<br />
helleren sowie euphorischeren Klang.<br />
Bei den Messwerten braucht er sich auch<br />
nicht zu verstecken. Er ist das konzeptionelle<br />
Gegenteil zum Punktsieger, sein Ansatz ist<br />
puristischer und damit auch audiophiler,<br />
denn der Preamp I zeigt, dass er auch ohne<br />
Klangregelung, Loudness oder einen Aufnahmemonitorweg<br />
auskommt. Eine Nachrüstung<br />
dieser Funktionen ist bis jetzt nicht<br />
vorgesehen, dafür ist aber die Fernbedienung<br />
inklusive. Klanglich betrachtet ist der<br />
Preamp I unser Sieger, denn er setzt dem<br />
T+A – der aus den Tiefmitten einen sehr<br />
druckvollen Klang herausholt und <strong>im</strong> Allgemeinen<br />
einen präzisen Klang mit weiter<br />
Räumlichkeit bietet – einen sehr detailreichen<br />
und räumlich noch weiter orientierten<br />
Gesamtklang entgegen, der völlig<br />
entschlackt wirkt. Es wird der Anspruch sein,<br />
den man an sich selbst stellt, oder die Frage,<br />
was will ich oder brauche ich, die die Entscheidung<br />
zwischen den hier besprochenen<br />
Geräten fällt. Denn der AVM V3ng ist das<br />
nächste Modell, das mit einem sehr guten<br />
Ergebnis aufwarten kann und dank seiner<br />
modularen Bauweise an den steigenden Bedürfnissen<br />
des Anwenders wachsen kann,<br />
was bei den zuvor genannten Geräten früher<br />
oder später zu Grenzbegegnungen führen<br />
würde. Im Test bewies der AVM in der<br />
Grundausstattung ein konkurrenzfähiges<br />
Auftreten, denn auch hier waren Klang und<br />
Messergebnisse eine Einheit.<br />
Er könnte als die Zwischenposition in der<br />
Klangperformance zwischen den beiden höheren<br />
Plätzen gelten, da er fast so warm und<br />
strahlend wie der Accustic Arts und dazu so<br />
voluminös wie der T+A klingt – aber eben<br />
nur fast. Seine dynamische Virtuosität liegt<br />
ebenfalls auf einer Zwischenebene. Er ist der<br />
Einzige, der eine menügesteuerte Kommunikation<br />
erlaubt und dadurch in Verbindung<br />
mit den Zusatzkarten auch dank seiner vielfältigen<br />
Anschlüsse zu einer wahren Steuerzentrale<br />
wird. Nur ganz knapp hat der Rotel<br />
RC-1580 den Sprung in die nächsthöhere<br />
Bewertungsstufe verpasst.<br />
Er bringt in diesem Test von Haus aus die<br />
größte Ausstattung mit. Serienmäßig besitzt<br />
er eine umschaltbare Phonoentzerrung auf<br />
seiner Platine und der komplette Aufbau ist<br />
wohldurchdacht und mit ausgesuchten Bauteilen<br />
bestückt. Seine Messwerte und Klangeigenschaften<br />
sind absolut amtlich, doch<br />
zeigt es sich, dass die räumliche Abbildungsfreude<br />
Grenzen hat, die <strong>im</strong> Zeitalter ausgefeilter<br />
Stereoproduktionstechniken nicht unbemerkt<br />
bleiben. In seinem Klang zeigt er<br />
sich seriös und ausgeglichen – in guter analoger<br />
Manier mit der Vorliebe für die Solistenabbildung.<br />
Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
dieses Vorverstärkers ist schon aufgrund<br />
seiner Ausstattung das beste <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong>,<br />
weil seine umfassenden Steuermöglichkeiten<br />
eine enorme Bereicherung sind.<br />
Ausstattung<br />
Testsieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller T+A Accustic Arts AVM Rotel<br />
Modell P 1260 R Preamp I MK3 V3 Next Generation RC-1580<br />
Preis 2 390 Euro 3 490 Euro 2 590 Euro 1 199 Euro<br />
Maße B/H/T 44 × 39 × 7,5 cm 48 × 10 × 37,5 cm 43 × 8,5 × 34 cm 43 × 10 × 34 cm<br />
Gewicht Gesamtsystem 7 kg 10 kg 6 kg 7,7 kg<br />
Informationen www.taelektroakustik.de www.accusticarts.de www.avm-audio.de www.rotel-hifi.de<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
Eingänge – – 7 – – – 3 3 – – 5 1 – – 8 –<br />
Ausgänge – – 3 2 – – 1 2 – – 3 1 – – 4 –<br />
sonstige Anschlüsse Kopfhörer, Remote-Out, R-Link, – Kopfhörer, Subwoofer-Out, Trigger-Out Phono, Kopfhörer, Trigger, RS 232, Miniklinke<br />
Features<br />
Messungen bei -10 dBV Eingang,<br />
Verstärkungsfaktor von 1<br />
Signal-Rauschabstand (SNR) 98 dB 90 dB 83 dB 86 dB<br />
Dynamik nach AES 17 97 dB 89 dB 89 dB 82 dB<br />
Übersprechen bei 10 kHz –71 dB –82 dB –83 dB –49 dB<br />
THD+N-Ratio 0,0012 % 0,003 % 0,0066 % 0,005 %<br />
THD+N-Pegel –108 dbV –100 dbV –94 dbV –96 db<br />
DFD-Pegel –110 dB –106 dB –101 dB –100 dB<br />
DFD-Ratio 0,0003 % 0,0005 % 0,0010 % 0,0009 %<br />
Deviation 0,004 dB 0,053 dB 0,004 dB 0,015 dB<br />
Max. Output bei 0 dBV Input 12 dBV 11 dBV 19 dBV 16 dBV<br />
L/R-Abweichung Lautstärkeregler 0,1 dB 0,3 dB 0,06 dB 0,3 dB<br />
Stand-by/Leistungsaufnahme 0,9 W/10 W n. V./5 W. 1 W/10,7 W 2 W/9 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· lautstärkeabhängige Loudness<br />
· sauberster Klang und super Messwerte<br />
· klanglich höchste Güte<br />
· Surround-Bypass<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
· sehr guter Klang und Ausstattung<br />
· modulares Erweiterungsdesign<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
· Ausstattung und Klang<br />
· Routing-Funktionalitäten und Fernsteuerung<br />
Nachteile · Fernbedienung optional · keine · keine · etwas enge räumliche Abbildung<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Neutralität 8,5/10 10/10 9/10 9/10<br />
Dynamik 10/10 8,5/10 8,5/10 8/10<br />
Räumlichkeit 9/10 9,5/10 9/10 8/10<br />
Audiomesswerte 28/30 27/30 26/30 22,5/30<br />
Wiedergabequalität 27,5/30 28/30 26,5/30 25/30<br />
Bedienung/Installation 18,5/20 19/20 18/20 18/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung 18/20 16/20 17/20 18,5/20<br />
Gesamt 92 von 100 Punkten 91 von 100 Punkten 87,5 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung Gut Gut Gut Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 92/100 Ausgezeichnet 91/100 Sehr gut 87,5/100 Gut 84/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77
AVM A3ng<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Elegante D-Klasse<br />
Ein Vollverstärker „handmade in Germany“ schraubt die Erwartungen sehr hoch. In<br />
seinem Inneren vereint er Schaltungsdesign und technische Raffinesse, sein Äußeres<br />
wirkt schlicht und edel, der Preis hat einen Hauch von Luxus und die Funktionalität<br />
ist ausbaubar.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Der Vollverstärker A3ng von AVM ist<br />
in einem modularen Konzept aufgebaut.<br />
Je nach wachsendem Anspruch kann<br />
der Ausbau mit Phonokarte, UKW-Tuner-<br />
Karte und D/A-Wandlerplatine erfolgen. Im<br />
Grundaufbau entspricht er einem vollständigen<br />
Verstärker mit einer großen Anzahl<br />
von Anschlüssen: Eingangskanäle in Cinch<br />
und XLR, Record-Ausgang, Prozessoreinschleifpunkt<br />
und ein Subwoofer-Ausgang,<br />
der die Signale unterhalb des schaltbaren<br />
100-Hertz-Hochpassfilters führt, während<br />
an den Lautsprecherausgängen das gefilterte<br />
Signal für kleinere Regallautsprecher<br />
anliegt. Class-A-Vorstufenausgänge in<br />
Cinch wie XLR runden neben den 4-Mill<strong>im</strong>eter-Bananenbuchsen<br />
das Bild ab. Die<br />
Verbinder sind allesamt mit hochwertigen<br />
Kontaktoberflächen versehen und zum Teil<br />
von WBT. Im Inneren versorgen zwei Netzteile<br />
die unterschiedlichen Schaltungsarten<br />
und Bereiche:<br />
Die Vorverstärkung ist mit Ringkerntrafo,<br />
10 000 Mikrofarad Siebkapazität und<br />
drei geregelten Spannungen versorgt. Die<br />
Leistungselektronik der Class-D-Endstufen<br />
speist ein Schaltnetzteil der niederländischen<br />
Firma Hypex Electronics, die<br />
auch die genannten Endstufen liefert. Der<br />
komplette Aufbau vom Gehäuse bis zur<br />
Grundelektronik stammt also aus Europa.<br />
Das hat seinen Preis und die Fertigung<br />
kann sich zu Recht mit „handmade in Germany“<br />
betiteln. Zum Schaltungsdesign<br />
gehören möglichst kurze Signalpfade, die<br />
über Relais und CMOS-Schalter an Pufferverstärker<br />
mit Burr-Brown-Operationsverstärkern<br />
OPA 134PA geleitet werden, von<br />
denen sich viele neben den Goldkontaktrelais<br />
der Firma Finder tummeln.<br />
Ein Cirrus Logic 3310-KSZ-IC als digitaler<br />
Lautstärkeregler übern<strong>im</strong>mt die Aufgabe<br />
eines sonst analogen Potenziometers, das<br />
leider sehr häufig Abweichungen zwischen<br />
den Stereokanälen erzeugen kann.<br />
Die Klangregelung und Loudness-Funktion<br />
deckt dagegen ein TDA 7348D ab, der<br />
von WIMA-Kondensatoren flankiert wird.<br />
Kontrolliert werden alle Funktionen von der<br />
Frontplatte aus über die beiden Endlosschalter<br />
bzw. -regler, ein schnell ansprechendes<br />
und blau beleuchtetes Flüssigkristalldisplay<br />
sowie die fünf Funktionstasten. Alternativ<br />
übern<strong>im</strong>mt auch die schmale, vollständig<br />
in einem Aluminiumgehäuse untergebrachte<br />
Fernbedienung die wichtigsten<br />
Steuerungen. Im Display kommuniziert ein<br />
verständliches Menü mit dem Bediener zu<br />
allen Funktionen oder den Optionen der<br />
installierten Zusatzkarten. Verpackt ist alles<br />
in einem dezenten Design mit sauberer Verarbeitung<br />
und zeitbeständigem Eindruck,<br />
das sich auf die alltäglichen Dinge konzentriert<br />
und selbst einen Kopfhöreranschluss<br />
bietet. Da unser Testmodell über alle Zusatzkarten<br />
verfügte, sei an dieser Stelle erwähnt,<br />
dass die Qualitäten dieser Optionen<br />
sehr hoch sind. Die Phonokarte kann an<br />
das angeschlossene Abtastsystem anhand<br />
von Miniaturschaltern in weiten Bereichen<br />
angepasst werden, so bei Kapazität, Ausgangsspannung<br />
und Abschluss<strong>im</strong>pedanz.<br />
Die Digitalkarte akzeptiert über die koaxiale<br />
und optische S/P-DIF-Schnittstelle Audiodaten<br />
bis zu 24 Bit Auflösung und 192<br />
Kilohertz Abtastrate. Ein USB-Anschluss<br />
dient der Verbindung zur Computerwelt<br />
und nutzt ohne zusätzliche Treiber die<br />
In der Grundausstattung sind keine Zusatzkarten für Digital In, Tuner und Phono (links am Gerät)<br />
installiert. Eine Besonderheit sind die Bananenbuchsen für die Lautsprecheranschlüsse<br />
Bilder: Auerbach Verlag; AVM<br />
78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91
Das Verzerrungsproduktverhältnis zeigt eine<br />
Neigung zu geradzahligen Anteilen<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Unten <strong>im</strong> Bild sind links das Schaltnetzteil und rechts die beiden Class-D-Endstufen von Hypex zu<br />
erkennen. Im oberen Teil ist die Hauptplatine mit den Eingängen und deren Umschaltung zu sehen<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
AVM<br />
Evolution A3NG<br />
2990 Euro<br />
430 × 85 × 340 mm<br />
9 kg<br />
www.avm-audio.com<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
gebotenen Möglichkeiten aus. Zu erwähnen<br />
ist, dass hier ein USB-D/A-Wandler<br />
(PCM2704) von Burr-Brown neben einem<br />
D/A-Konverter (WM 8741) von Wolfson arbeitet;<br />
Letzterer verarbeitet die Signale der<br />
S/P-DIF-Eingänge.<br />
Und wie klingt das alles? Erquickend frisch<br />
und schnell über die analogen Eingänge<br />
mit angenehmer Wärme <strong>im</strong> Klang sowie<br />
ungehemmter Detailfreude. Über den digitalen<br />
Eingang erschien uns der Klang einer<br />
Triangelaufnahme ein wenig silbriger als<br />
über den analogen. Auch bei Gesang und<br />
Sprache überzeugten die sauber kontrollierten<br />
S-Laute und Konsonanten, die nie<br />
hart klangen, nur über den digitalen Weg<br />
war der Eindruck zum Teil etwas spitzer.<br />
Dafür erschien die räumliche Aufteilung<br />
des Klanggeschehens über den Digitalpfad<br />
in den Details für eine Flamencotänzerin mit<br />
Der Frequenzgang ist nicht so breitbandig aber<br />
über den hörbaren Bereich linear<br />
Gitarrenbegleitung sehr ausgeprägt und<br />
mit ausgezeichneter Ortung. Der Klang der<br />
Gitarrensaiten wirkte dann analog wieder<br />
etwas organischer, so wie sich auch unsere<br />
verschiedenen Testmusiken <strong>im</strong> Bass etwas<br />
weicher und gelassener anhörten, als es die<br />
D/A-Wandler <strong>im</strong> A3 vorführten. Alle modernen<br />
Titel profitierten von ihm mit definiertem<br />
Druck in den Tiefmitten.<br />
Große Orchesterdynamiken oder Feinzeichnung<br />
sind keine Hürden für den AVM<br />
A3ng, die Lautsprecher blieben stets in<br />
<strong>im</strong>pulsfreudiger Kontrolle. Mit einer sehr<br />
gut in Breite und Tiefe abgebildeten akustischen<br />
Bühne sind Instrumentalwerke ein<br />
Genuss und auch die tonale Balance ist<br />
dank der hohen neutralen Klangtreue stets<br />
ausgeglichen, egal ob analog oder digital.<br />
Die Nachrüstung einer Digitalplatine ist also<br />
zu empfehlen.<br />
Die harmonischen Vezerrungen zeigen einige<br />
unhörbare Spitzen oberhalb von 5 kHz<br />
Eingänge - - 5 2 -<br />
Ausgänge - - 4 2 1<br />
sonstige Anschlüsse Subwoofer Out, RS 232, Trigger In/ Out<br />
Features<br />
Subwooferfilter, mehrstufige Loudness<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Kopfhörer<br />
Messdaten<br />
Signal-rauschabstand<br />
(SNR)<br />
70 dB<br />
Dynamik nach<br />
82 dB<br />
AES 17<br />
Übersprechen bei<br />
–70 dB<br />
10 kHz<br />
THD+N 0,035 %<br />
THD+N Pegel<br />
–60 dBV<br />
DFD (IMD)-Distortion<br />
(IEC60118/<br />
– 88 dB<br />
IEC60268)<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,33 dB<br />
Leistung (1 kHz<br />
88 W<br />
Sinus@ 1 % THD)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· modulares Erweiterungskonzept<br />
· sehr gute Bedienung, kaum Abwärme<br />
Nachteile<br />
· keine<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 15,5 von 20<br />
Neutralität 7,5 von 8<br />
Dynamik 7,5 von 8<br />
Basswiedergabe 7,5 von 8<br />
Mittenwiedergabe 7,5 von 8<br />
Höhenwiedergabe 7 von 8<br />
Wiedergabequalität<br />
52,5/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
19/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung<br />
17,5/20<br />
Gesamt<br />
89 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Gut<br />
Ergebnis<br />
Sehr gut 89/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Test 79
Harman Kardon HK 990<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Power auf Dauer<br />
In einem schlichten Design verbirgt der HK 990 Vollverstärker von Harman Kardon<br />
sehr viel Leistungsfähigkeit und Ausstattung. Wie handhabt das der bekannte Hersteller<br />
und wie sind die daraus resultierenden klanglichen Ergebnisse zu werten?<br />
Kann er mehr als seine Mitbewerber <strong>im</strong> Preissegment?<br />
VON JENS VOIGT<br />
Ein Stereovollverstärker erfüllt eigentlich<br />
ganz einfache Aufgaben und ist auch<br />
heutzutage nicht viel anders aufgebaut<br />
als zum Beispiel vor 15 bis 20 Jahren – mit<br />
dem HK 990 ist Harman Kardon weiter gegangen:<br />
Neben zahlreichen Anschlüssen,<br />
die auch in digitalen Formaten geboten<br />
werden, um vom CD-Player aus die D/A-<br />
Wandler des Verstärkers nutzen zu können,<br />
verfügt er über ein Lautsprecher-Einmesssystem.<br />
Somit ist eine ortsabhängige Raumakustikanpassung<br />
für die angeschlossenen<br />
Lautsprecher möglich. Es können bis zu<br />
zwei Subwoofer eingebunden werden und<br />
der Frequenzbereich, in dem die Einmessung<br />
stattfindet, ist wählbar; auch ein automatischer<br />
Modus ist vorgesehen.<br />
Die Bedienung via Signalgeber wird dabei<br />
über den Display-Kontext gestützt. Die<br />
Phonoliebhaber werden mit separaten Anschlüssen<br />
für MM- und MC-Systeme verwöhnt,<br />
auch die beiden symmetrischen<br />
XLR-Eingänge sind vor allem für Kenner<br />
interessant. Ihr Vorhandensein weist nebenbei<br />
auf den inneren Aufbau hin, denn<br />
dieser ist durchweg symmetrisch. Das beginnt<br />
schon in der Aufbereitung der Versorgungsspannung.<br />
Zwei mächtige Ringkerntrafos<br />
für jeweils einen Kanal speisen<br />
je ein Netzteil. Jedes dieser Netzteile verfügt<br />
über vier Ladekondensatoren mit geringem<br />
Innenwiderstand und einer schnell<br />
zu ladenden Kapazität. Auf diese Weise<br />
wird den ebenfalls symmetrischen Class-<br />
A/B-Endstufen innerhalb kürzester Zeit<br />
Strom bei konstanter Spannung geliefert,<br />
dies ist bei erhöhten Anforderungen notwendig,<br />
damit es nicht zu Verzerrungen<br />
kommt. Hier trifft man auf hochstromstabile<br />
Netzteile à la Harman Kardon! Der<br />
Blick ins Innere des Verstärkers offenbart<br />
Ansichten, die sonst nur in professionellen<br />
Lösungen vorkommen.<br />
Die riesigen Kühlkörper, die schon durch<br />
die Integration ins Gehäusedesign und<br />
dank Konvektion für ausreichend Kühlung<br />
sorgen, bekommen zusätzlich eine temporäre,<br />
temperaturgesteuerte Lüfterkühlung.<br />
Das gesamte aufwendige Schaltungsdesign<br />
baut auf kurze Wege: So ist die Vorverstärkung<br />
gleich direkt hinter dem Eingang und<br />
wird über die elektronische Lautstärkeregelung<br />
unmittelbar an die Endverstärker weitergegeben.<br />
Nützliche Features wie mehrere<br />
analoge Aufnahmeausgänge werden ebenfalls<br />
geboten, darunter ist selbst ein digitales<br />
koaxiales S/P-DIF-Signal. Möglich ist dies,<br />
weil für die Verarbeitung der Signale durch<br />
die Einmessautomatik ohnehin A/D/A-<br />
Konverter nötig sind. Die messtechnische<br />
Überprüfung zeigt respektable Werte auf:<br />
Die Verzerrungswerte 20 Dezibel (dB) vor<br />
Vollaussteuerung sind mit 0,013 Prozent<br />
sehr gut und über die digitalen Eingänge<br />
mit 0,012 Prozent nicht wesentlich besser.<br />
Ähnlich sieht es mit dem Übersprechen der<br />
Stereokanäle ineinander aus, hier ist analog<br />
eine Dämpfung von 68 dB bei zehn Kilohertz<br />
(kHz) zu erwähnen, die bei einem<br />
Kilohertz über 90 dB beträgt, <strong>im</strong> digitalen<br />
Das prall gefüllte Anschlussfeld bietet mehr, als ein Standard-Vollverstärker besitzt. Auffällig sind<br />
die symmetrischen Eingänge und die digitalen Schnittstellen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon<br />
80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist sehr ausgeglichen<br />
und auf sehr niedrigem Niveau<br />
Ausstattung<br />
Das Innere zeigt die beiden Netzteiltrafos und die Platinen für die Eingänge, hinten in der Mitte.<br />
Gut zu erkennen ist die strikte Links-rechts-Trennung der Endstufen anhand der Kühlkörper<br />
Weg sind die Werte um zwei Dezibel besser.<br />
Be<strong>im</strong> Signal-zu-Rauschabstand ist ein<br />
Wert von sehr guten 78 dB in der analogen<br />
wie in der digitalen „Welt“ vorhanden.<br />
Die <strong>im</strong>mense Leistungsausbeute von 195<br />
Watt (W) an acht Ohm pro Kanal und ein<br />
Spitzenwert von 235 W decken wohl jeden<br />
privaten Gebrauch.<br />
In der Wiedergabe kann man einen direkten<br />
<strong>Vergleich</strong> zwischen den beiden Welten<br />
ziehen: Über die analogen Eingänge erscheinen<br />
Gesangsst<strong>im</strong>men sehr lebendig,<br />
saubere S-Laute erzeugen zusammen mit<br />
der Konsonantenzeichnung eine schöne<br />
plastische Abbildung. Am digitalen Eingang<br />
wirkt der Vortrag steriler, distanzierter, aber<br />
fester umrissen <strong>im</strong> Stereobild. Dies zeigt<br />
sich auch bei einer Flügelaufnahme, in der<br />
die Saiten scheinbar leicht nachsingen und<br />
mehr Details offenbart werden, aber die<br />
Distanziertheit weniger begeistert als der<br />
warme, dichte und dadurch int<strong>im</strong>er wirkende<br />
Analogsignalpfad. Im Allgemeinen<br />
fiel die hohe Laufruhe <strong>im</strong> Klangbild auf,<br />
Kraft und dynamische Wucht schienen regelrecht<br />
darauf zu warten, sich zu entfalten.<br />
Für komplexe Orchesterwerke schienen die<br />
Detailabbildung und die Tiefe der akustischen<br />
Bühne über die analogen Eingänge<br />
nicht so gut aufgelöst wie über die internen<br />
Wandler. Hier waren die Entfernungsperspektiven<br />
und die tonale Balance sehr<br />
gut zwischen Streichern und Bläsern mit<br />
Glanz und Leben erfüllt, woraus sich eine<br />
sehr gute Durchhörbarkeit ergab. Der analoge<br />
Eingang war dagegen etwas träger,<br />
die Pauken hatten nicht den gleichen Biss,<br />
Streichersätze wirkten etwas verklebter und<br />
die Durchhörbarkeit wurde der klanglichen<br />
Wärme geopfert.<br />
Abschließend können wir feststellen, dass<br />
stark in der Dynamik kompr<strong>im</strong>ierte Musik<br />
durch die Durchsichtigkeit und Luftigkeit<br />
der internen D/A-Wandlung auflebt. Dagegen<br />
kann Musik, die in der Dynamik weniger<br />
eingeschränkt ist, von der Plastizität<br />
und warmen Int<strong>im</strong>ität der analogen Eingänge<br />
profitieren.<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Eingänge 2 2 9 2 –<br />
Ausgänge 1 – 3 – 1<br />
sonstige Anschlüsse Subwoofer, RS 232, HRS-Link, Trigger Out<br />
Features<br />
EzSet/EQ-Lautsprecherkalibrierung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Harman Kardon<br />
Modell HK 990<br />
Preis<br />
1699 Euro<br />
Maße B/H/T<br />
440 × 160 × 444 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem<br />
24 kg<br />
Informationen<br />
www.harmankardon.com<br />
Anschlüsse<br />
Kopfhörer<br />
Messdaten<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
77 dB<br />
Dynamik nach<br />
77 dB<br />
AES 17<br />
Übersprechen bei<br />
–68 dB<br />
10 kHz<br />
THD+N 0,013 %<br />
THD+N Pegel<br />
–66 dBV<br />
DFD (IMD)-Distortion<br />
(IEC60118/<br />
–92 dB<br />
IEC60268)<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,063 dB<br />
Leistung (1 kHz<br />
195 W<br />
Sinus@ 1 % THD)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· große Leistungsausbeute für anspruchsvolle<br />
Lautsprecher, Lautsprechereinmesssystem<br />
· Phonoplatine mit MC- und MM-Eingänge.<br />
Nachteile<br />
· etwas hohe Erwärmung<br />
· 160 W Leistungsaufnahme <strong>im</strong> Leerlauf<br />
Der Frequenzgang ist weit über den hörbaren<br />
Bereich hinaus linear und fällt erst zu 80 kHz ab<br />
Die harmonischen Verzerrungen nehmen unhörbar<br />
zu den höchsten Frequenzen zu<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 16,5 von 20<br />
Neutralität 7 von 8<br />
Dynamik 7 von 8<br />
Basswiedergabe 7 von 8<br />
Mittenwiedergabe 7 von 8<br />
Höhenwiedergabe 7 von 8<br />
Wiedergabequalität<br />
51,5/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
18,5/20<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
20/20<br />
Gesamt<br />
90 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 90/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 81
Marantz SA-KI Pearl Lite<br />
AUSGABE 2.2011<br />
Digitale Symbiose<br />
In den nächsten Jahren werden wir etwas erleben, das wir schon mit der Schallplatte<br />
erlebt haben: Die Verdrängung eines Mediums! Oder vielleicht nicht? Wer heute einen<br />
CD-Player kauft, sollte einen Schritt vorausdenken – wie Marantz mit dem SA-KI<br />
Pearl Lite.<br />
VON JENS VOIGT<br />
CD-Player gibt es bisher genug, Geräte,<br />
die mehr können, nicht. Und wieder<br />
haben wir einen Marantz-CD/SACD-<br />
Player auf dem Tisch, der die Ausstattung<br />
anderer Player in zukunftsweisender<br />
Technologie übertrifft.<br />
Der SA-KI Pearl Lite ist eine Lite-Version<br />
des momentanen Marantz-Topmodells<br />
von Chef-Audiodesigner Ken Ishiwata, der<br />
Marantz-Ikone schlechthin. In den Wiedergabefähigkeiten<br />
zeigt sich der Marantz<br />
nebenbei sehr flexibel als Audiofile-Player,<br />
der den Anschluss von USB-Speichermedien<br />
und iPod ermöglicht und auch von bespielbaren<br />
CDs MP3, WMA sowie AAC mit der<br />
Anzeige der Metadaten unterstützt. Die<br />
rückseitige USB-B-Schnittstelle veranlasst<br />
einen angeschlossenen Computer, den<br />
Player als D/A-Wandler-Soundkarte zu erkennen<br />
und ihn als solche zu nutzen. Das<br />
ist ungemein praktisch, wenn man Musikstücke<br />
aus dem Internet oder von der Festplatte<br />
streamt und sie in höchster Qualität<br />
von seiner Hi-Fi Anlage wiedergeben lassen<br />
möchte. Die unterstützten Formate reichen<br />
dabei bis 96 Kilohertz (kHz), höher geht es<br />
nur noch über die digitalen Eingänge <strong>im</strong> optischen<br />
wie koaxialen Format.<br />
Dabei verarbeiten diese Auflösungen bis zu<br />
24 Bit und unterstützten Sampling-Raten<br />
von bis zu 192 kHz. Damit liegt klar auf der<br />
Hand, dass hier ein waschechter, flexibel<br />
nutzbarer D/A-Wandler mit Player-Funktion<br />
für Silberlinge angetreten ist, der auch über<br />
Digitaleingänge und USB-Anschluss deuten auf die D/A-Wandlerfähigkeit dieses SACD-Players hin.<br />
Sollten andere Geräte dazu genutzt werden, stehen auch Digitalausgänge zur Verfügung<br />
digitale Ausgänge verfügt. Dagegen scheinen<br />
Merkmale wie eine Fernbedienung, ein<br />
sehr gut lesbares Display auch für die Metadaten<br />
und den SACD-CD-Text sowie der<br />
regelbare Kopfhörerausgang recht unspektakulär.<br />
Das Äußere und die Verarbeitung<br />
folgen dem bekannten Marantz-Design mit<br />
geschwungenen Seitenteilen und Formen<br />
auf der Front. Die Bedienelemente sind<br />
nützlich verteilt, ausgesucht und ermöglichen<br />
auch die komplette Bedienung am<br />
Gerät selbst.<br />
Auch die Verarbeitung ist ausgezeichnet,<br />
denn grundlegend wichtige Tunings wurden<br />
auch der Lite-Version mitgegeben: verkupfertes<br />
Chassis, Netzteiltechnik mit abgeschirmtem<br />
Ringkerntrafo, von dem aus jede<br />
Baugruppe in unmittelbarer Nähe ihre kräftige<br />
und stabilisierte Spannungsversorgung<br />
erzeugt. Der D/A-Wandler, ein Cirrus Logic<br />
CS 4398 mit superbem Digitalfilter, kommt<br />
auch be<strong>im</strong> größeren Modell zum Einsatz.<br />
Er besitzt dort zusätzlich umschaltbare Filter,<br />
hat aber keine USB-Konnektivität <strong>im</strong>plementiert<br />
wie <strong>im</strong> KI Pearl Lite. Ebenfalls<br />
gleich sind die klangwirksamen HDAM-<br />
SA2-Module, eine hochgradige Auswahl<br />
an Bauteilen, und das sehr stabile und<br />
klanglich integre Xyron-Laufwerk, welches<br />
in der Lite-Version ohne Abdeckung auskommt.<br />
Das meisterliche Schaltungsdesign<br />
82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Der Anteil der periodischen Schwingungen, die<br />
das Jitter-Diagramm aufzeigt, ist vernachlässigbar<br />
gering<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Eine Eigenheit der KI-Pearl-Serie sind die verkupferten Gehäuse. Ein abgeschirmter Ringkerntrafo<br />
mit mehreren Netzteilen versorgt ganz audiophil die einzelnen Platinen<br />
ist durchweg symmetrisch, um jegliche Störeinwirkungen<br />
zu min<strong>im</strong>ieren. Selbst die<br />
Platinen sind einzeln aufgebaut und sauber<br />
voneinander getrennt. Bei ihrer Bauteilbestückung<br />
wurde nicht gespart und die Verbindungen<br />
sind mit Sorgfalt kurz gehalten,<br />
an neuralgischen Punkten wurden sie sogar<br />
mit Ferritringen gegen hochfrequente Störungen<br />
versehen. Die wichtige Audioplatine<br />
ist ein Ort opt<strong>im</strong>ierter diskreter Transistorschaltungen<br />
in der Kombination bester Elytund<br />
Filmkondensatoren – das nur wenige<br />
Zent<strong>im</strong>eter vom D/A-Wandler und Cinch-<br />
Ausgang entfernt!<br />
Die klangliche Verwandtschaft zu dem in<br />
der letzten Ausgabe getesteten SA-15S2<br />
von Marantz ist nicht zu überhören, denn<br />
der Digitalfilter am Ausgang des D/A-Konverters<br />
ist sehr ähnlich gestaltet, lässt sich<br />
aber nicht umschalten wie be<strong>im</strong> großen<br />
Bruder – damit ist die klangliche Varianz<br />
nicht die gleiche. Einige leichte Unterschiede<br />
sind auch <strong>im</strong> Esprit zu vernehmen. An unserem<br />
beliebten Klassiker zeigte sich eine<br />
dynamisch-kraftvolle Impulswiedergabe <strong>im</strong><br />
Bass und eine sehr fein aufgelöste Präsenzund<br />
Hochtonwiedergabe, der wohltuend<br />
jegliche Schärfe fehlte. Deshalb wirkte das<br />
Klangbild nie hektisch bei der hohen Detailtreue<br />
und der tiefreichenden Basswiedergabe,<br />
die erfahrbar wurde. Auch hier wurde<br />
die Ouvertüre „Der Fliegende Holländer“<br />
als „Wägestück“ aufgelegt und der KI Pearl<br />
Lite förderte strahlend glänzende Bläsersätze<br />
hervor, die sich tonal ausgeglichen mit<br />
den Streichern verwoben. Die Aufnahme<br />
birgt wunderschöne Assoziationen der Wellenbewegung<br />
des tosenden Meeres in sich,<br />
die nur dann aufleben, wenn die akustische<br />
Bühne in Tiefe und Breite korrekt wiedergegeben<br />
wird – das ist hier der Fall. Auch<br />
in anderen Genres ist das Gehörte von hoher<br />
Qualität: Gesangsst<strong>im</strong>men haben keine<br />
unangenehmen Härten oder Färbungen, sie<br />
sind sehr organisch und plastisch. Sehr <strong>im</strong>pulsfreudige<br />
Klänge – seien es Kesselpauken<br />
oder gezupfte, angeschlagene Saiten<br />
wirken nie spitz und der Ausklang bleibt<br />
rund und warm. Ein ausgezeichneter moderner<br />
Klang.<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Gesamtsystem<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Marantz<br />
SA-KI Pearl Lite<br />
1 199 Euro<br />
440 × 108,5 × 343,5 mm<br />
7,8 kg<br />
www.marantz.eu<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopf<br />
hörer<br />
Eingänge 1 1 – – –<br />
Ausgänge 1 1 1 – 1<br />
sonstige Anschlüsse USB-A und -B, Systemfernbedienung<br />
Features<br />
Audioformate SACD, CD-R/RW, AAC, MP3 und WMA-Disc<br />
Extras<br />
iPod-Betrieb, Auslesen von ID3-Tag,<br />
META-Tag<br />
Messdaten ermittelt mit: 24-Bit/96-kHz-Signal bei –20 dBFs<br />
Signal-Rauschabstand<br />
(SNR)<br />
91 dB<br />
Dynamik nach AES 17<br />
110 dB<br />
Übersprechen bei<br />
–105 dB<br />
10 kHz<br />
THD+N 0,0028 %<br />
THD+N Pegel<br />
–103 dBV<br />
Ausgangspegel bei<br />
–12 dBV<br />
–20 dBFs<br />
Ausgangspegel bei<br />
8 dBV<br />
0 dBFs<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
+/– 0,021 dB<br />
(20 Hz-20 kHz)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· hervorragende Klangeigenschaften<br />
durch sauberes Schaltungsdesign<br />
und D/A-Wandler mit sehr<br />
gutem Rekonstruktionsfi lter<br />
· saubere, hochwertige Verarbeitung<br />
Nachteile<br />
· keine<br />
Diese hervorragende Übersprechdämpfung<br />
lässt keinerlei Wünsche offen<br />
Die sehr gute Impulsantwort des Filters gehört<br />
zu den klangentscheidenden Faktoren<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte 19/20<br />
Neutralität 7/8<br />
Dynamik 8/8<br />
Basswiedergabe 7/8<br />
Mittenwiedergabe 7/8<br />
Höhenwiedergabe 7/8<br />
Wiedergabequalität<br />
55/60<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
19/20<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
19/20<br />
Gesamt<br />
93 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
Sehr gut<br />
Ergebnis<br />
Ausgezeichnet 93/100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 83
Bombastisches He<strong>im</strong>kino<br />
Unsere Schwesterzeitschrift, das BLU-RAY MAGAZIN, bietet alles zum Thema Blu-ray.<br />
Die Referenztitel in Sachen Surround-Sound stellen wir Ihnen hier vor.<br />
VON TIEMO WEISENSEEL<br />
Der augenfälligste Unterschied zwischen<br />
der DVD und ihrem hochauflösenden<br />
Nachfolger, der Blu-ray Disc, ist selbstredend<br />
das stark verbesserte Bild. Mit einer Full-HD-<br />
Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten<br />
kann man sich das Kinoerlebnis ganz unkompliziert<br />
auf den he<strong>im</strong>ischen Bildschirm<br />
zaubern. Doch mit entscheidend für die<br />
überwältigende Wirkung, die besonders gut<br />
gemachte Actionfilme zuweilen entwickeln,<br />
ist auch die brachiale Soundkulisse, die mit<br />
realistisch anmutenden Schusswechseln, ohrenbetäubenden<br />
Explosionen und geschickt<br />
platzierten Surround-Effekten dafür sorgt,<br />
dass man sich mitten in die Handlung hineinversetzt<br />
fühlt. Einfach 3D für die Ohren, um<br />
es mal ganz plakativ zu formulieren.<br />
Das Format DTS-HD MA 5.1 (Digital Theater<br />
Systems High Definition Master Audio) hat<br />
sich inzwischen als Blu-ray-Standard durchgesetzt.<br />
Nennt man fünf räumlich aufgestellte<br />
Satellitenlautsprecher und einen Subwoofer<br />
sein Eigen, dann entfaltet sich auch zu Hause<br />
ein mitreißender und technisch hochwertiger<br />
Klangraum, wie man ihn aus dem Kino kennt.<br />
Unsere Toptitel <strong>im</strong> Bereich Tonqualität reichen<br />
vom aktuellen Science-Fiction-Meilenstein<br />
„Inception“ über den klassischen<br />
Blockbuster („2012“) bis hin zu Actionknallern<br />
wie „Green Zone“ oder Familienlieblingen<br />
wie „Kung Fu Panda“. Schauen und vor<br />
allem hören Sie doch einfach mal hinein, es<br />
lohnt sich!<br />
Inception<br />
Nicht nur, was die unglaubliche Story und die<br />
überwältigende visuelle Umsetzung betrifft,<br />
ist Christopher Nolans „Inception“ einer der<br />
beeindruckendsten Filme der letzten Jahre.<br />
Auf einer Skala von eins bis zehn pegelt sich<br />
die Intensität des Sub-Basses hier ungefähr<br />
bei einem Wert von elf ein. Das Soundbild<br />
verwendet tiefe Frequenzen zur Aufmerksamkeitslenkung<br />
und zur Schaffung einer<br />
zwielichtigen Grundst<strong>im</strong>mung. Schon in der<br />
Eröffnungssequenz setzt ein unterbewusstes<br />
Grollen ein, arbeitet sich langsam, aber sicher<br />
hoch in das Bewusstsein des Zuschauers,<br />
bis er es endlich wahrn<strong>im</strong>mt und der gezeigte<br />
Traum in einer dröhnenden Flutwelle<br />
kollabiert. Psychoelemente wie das ständige<br />
Einspielen von Teilen aus Charles Dumonts<br />
Chanson „Non, Je Ne Regrette Rien“ (gesungen<br />
von der unvergessenen Edith Piaf), die<br />
mit anderen Geräuschen verschmelzen, sind<br />
<strong>im</strong>mer wieder zu bestaunen und gestalten<br />
das ohnehin schon bemerkenswert innovative<br />
Sounddesign zu einem vielschichtig-kreativen<br />
Klangteppich. Den wichtigsten Part<br />
der audiophilen Mission übernehmen allerdings<br />
Hans Z<strong>im</strong>mers machtvolle Kompositionen.<br />
Genaugenommen spielen sie sogar die<br />
Hauptrolle für die Ohren. Ohne den Druck,<br />
den sie aufbauen, ohne die ständige Intensitätssteigerung<br />
und die fühlbare Schwere<br />
(gepaart mit filigraner Leichtigkeit) würde<br />
dem Thriller ein Großteil<br />
seiner Wirkung verloren<br />
gehen. Und weil<br />
der Score so gelungen<br />
ist, packte Warner ihn<br />
in recht ausführlichen<br />
Auszügen auch mit auf<br />
die Bonus-Blu-ray.<br />
Tonqualität<br />
Fazit: Christopher Nolan dringt mit seinem<br />
außergewöhnlichen Thriller und einem alles<br />
niederwalzenden Sounddesign tief ins<br />
Unterbewusstsein seiner Zuschauer ein.<br />
84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Gut gebrüllt, Löwe – das Kriegsgeschrei der<br />
Na‘vi kommt auf Blu-ray so richtig zur Geltung<br />
Avatar – Ext. Coll. Edition<br />
Der erfolgreichste Film aller Zeiten setzt<br />
auch auf Blu-ray Maßstäbe – besonders der<br />
Klang der Scheibe erscheint in seinem Qualitätsanspruch<br />
fast surreal. Alles, was der<br />
Zuschauer von Pandora sieht, hört er auch –<br />
und darüber hinaus noch viel, viel mehr. Jeder<br />
kriegerischen Auseinandersetzung oder<br />
Flugsequenz wohnt eine berauschende<br />
räumliche Tiefe inne, mit atemberaubenden<br />
Rundumeffekten wird man <strong>im</strong> Handumdrehen<br />
in diese so fremde und doch wunderschöne<br />
Welt versetzt. Wirklich beeindruckt<br />
hat uns die Sequenz, in der Jake vor dem<br />
wütenden Thanator flüchtet: Unmengen<br />
von filigranen Details (raschelnde Pflanzen,<br />
absplitterndes Holz, das infernalische<br />
Fauchen des Monsters, die gehetzten, fast<br />
panischen Laute von Jake) schaffen eine<br />
Klangvielfalt in den Boxen, die dem Spektakel<br />
auf dem Bildschirm in nichts nachsteht.<br />
Ähnlich spektakulär und detailreich zeigen<br />
sich die vielen Massenschlachten, bei denen<br />
man oftmals gar nicht weiß, wohin<br />
man zuerst schauen, was die Ohren zuerst<br />
wahrnehmen sollen. Aber auch die stilleren<br />
Szenen glänzen mit einem breiten Soundspektrum<br />
und einer<br />
akkuraten Projektion<br />
des Raumes. Dieses<br />
Projekt lebt und atmet<br />
den 3D-Gedanken<br />
und Klangpuristen<br />
sei die Blu-ray wärmstens<br />
empfohlen.<br />
Der Weltuntergang ist bei Roland Emmerich in<br />
den besten Händen – und das hört man auch!<br />
2012<br />
Was passiert wohl, wenn die Welt untergeht<br />
und nur ein winziger Bruchteil<br />
der Menschheit und ihrer Kultur gerettet<br />
werden kann? Roland Emmerichs<br />
Katastrophenfilm spielt die „Sintflut 2.0“ gedanklich<br />
durch und würzt gigantomanische<br />
Zerstörungsorgien mit einer Soundlawine,<br />
die alles bisher Dagewesene in den Schatten<br />
stellt. Der Ton präsentiert sich absolut mängelfrei.<br />
Hier wurde alles richtig gemacht,<br />
und wenn wir sagen alles, dann meinen wir<br />
das auch so. Aber was sollte sich auch sonst<br />
besser als Tonreferenz eignen als der Weltuntergang?<br />
In jedem Fall werden Ihre Nachbarn<br />
genau den vermuten, wenn Sie Ihre<br />
Surround-Anlage auf Touren bringen, um<br />
diesen perfekten Soundmix an Ihre Ohren zu<br />
lassen. Von der ersten Minute an zieht einen<br />
die dreid<strong>im</strong>ensionale Streuung der einzelnen<br />
Geräuschquellen auf alle fünf Kanäle in den<br />
Bann. Wie üblich hat Sony Pictures nicht am<br />
Sound gespart und der Scheibe eine deutsche<br />
DTS-HD-MA-5.1-Tonspur gegönnt. Die<br />
volle Spanne von rumpelndem Subwoofer-<br />
Einsatz und schmerzend hohen Frequenzen<br />
gewinnt <strong>im</strong>mens an Bedeutung, sobald der<br />
Boden aufreißt und Tausende Fensterscheiben<br />
zerklirren, während sich eine aufdringliche<br />
Autohupe nähert, wieder verschwindet<br />
und das brausende Beschleunigungsgeräusch<br />
des zentralen Fluchtfahrzeugs erneut<br />
in den Vordergrund rückt. In den kurzen<br />
Actionpausen kann man es kaum abwarten,<br />
was die Toningenieure als Nächstes für die<br />
Ohren bereithalten. Aber auch zwischendrin<br />
gibt es kaum eine Stelle, die absolute Stille<br />
aufweist. Irgendein Umgebungsgeräusch<br />
ist <strong>im</strong>mer auszumachen, wobei die exzellente<br />
Dynamik der<br />
Geräuschkulisse geradezu<br />
apokalyptische<br />
Ausmaße verleiht. Bei<br />
dieser Scheibe haben<br />
Sie es mit dem besten<br />
bisher gehörten Sound<br />
auf Blu-ray zu tun.<br />
Die extremen dynamischen Kontraste zwischen<br />
Action und ruhigen Momenten sind gelungen<br />
Green Zone<br />
Regisseur Paul Greengrass liebt die Authentizität.<br />
Alles in seinen Filmen soll sich so echt<br />
wie möglich anfühlen, soll aussehen und<br />
auch so klingen, wie in der Realität und den<br />
rauen Eindruck einer Dokumentation vermitteln.<br />
Darin liegt das Spezialmetier des<br />
54-jährigen Briten, der seine Karriere mit<br />
politischen Dokus und Filmen begann. Sein<br />
wichtigstes Werkzeug hierfür ist die typische<br />
Ruckelkamera, doch auch die Soundabteilung<br />
trägt entscheidend zu diesem kompromisslos<br />
authentischen Gesamteindruck<br />
bei. Die atemlosen Hetzjagden und perfekt<br />
choreografierten Actionsequenzen bieten<br />
die ideale Steilvorlage für ein ausgezeichnetes<br />
Surround-Erlebnis, das der sehr gut<br />
abgemischte Sound, für den sich die Toningenieure<br />
hörbar ins Zeug legten, dann auch<br />
liefert. So flexibel, wie sich die Kamera bewegt,<br />
gestaltet sich auch der Rundumklang –<br />
ähnlich einer binauralen Tonaufnahme, die<br />
klangliche Räumlichkeit in einer unerhörten<br />
Qualität ermöglicht. Das Ergebnis klingt<br />
detailliert und kleinteilig aufgefächert, die<br />
permanente Projektion eines Raumes mit<br />
wahrnehmbaren, verständlichen St<strong>im</strong>men<br />
und Geräuschen verhält<br />
sich <strong>im</strong>mer relativ<br />
zur Position der Kamera.<br />
Die zahlreichen Gefechtssituationen<br />
erlangen<br />
dadurch eine<br />
beängstigend realistische<br />
Qualität.<br />
Tonqualität<br />
Fazit: Überträgt man den Begriff „3D“<br />
auf den Sound, so ist „Avatar“ auch hier<br />
sehr erpicht auf einen extrem räumlichen<br />
Klang. Pandora erwacht zum Leben!<br />
Tonqualität<br />
Fazit: Unglaublich! Gäbe es eine Steigerung<br />
von perfektem Ton, so würde man<br />
sie anhand des Soundmixes von „2012“<br />
definieren. Absolute Referenzscheibe!<br />
Tonqualität<br />
Fazit: Der bombastische Actionsound holt<br />
alles aus Ihrer Anlage heraus. Seien Sie<br />
gewiss, dass die Klangkulisse Sie direkt ins<br />
Geschehen einbinden wird.<br />
Inhalte 85
Sobald die wendigen High-Tech-Anzüge in<br />
Action sind, gibt‘s mächtig was auf die Ohren<br />
Iron Man 2<br />
Regisseur und Schauspieler Jon Favreau legte<br />
mit „Iron Man“ vor drei Jahren wie aus dem<br />
Nichts eine der anerkanntermaßen besten<br />
Comicverfilmungen überhaupt vor. Die Erwartungen<br />
der Fans an „Iron Man 2“ waren<br />
danach riesengroß – und sie wurden nicht<br />
enttäuscht. Mit Scarlett Johansson als Black<br />
Widow gibt es aufregende Verstärkung für<br />
den ohnehin außergewöhnlichen Cast rund<br />
um Robert Downey Jr. und Gwyneth Paltrow –<br />
mit Mickey Rourke als Whiplash hat man einen<br />
Bösewicht, wie man ihn sich nur wünschen<br />
kann. Eine recht anspruchsvolle und<br />
zuweilen sogar ziemlich gesellschaftskritische<br />
Handlung sorgt für das gewisse Etwas,<br />
das auch dieses Sequel wohltuend vom<br />
üblichen Superhelden-Einerlei abhebt. Doch<br />
bei aller erfreulichen inhaltlichen Qualität:<br />
Auch die Action kommt in Teil zwei nicht zu<br />
kurz – besonders die letzte halbe Stunde lässt<br />
einen kaum zur Ruhe kommen und gefällt<br />
mit abwechslungsreichen und tricktechnisch<br />
sehr guten Kämpfen zu Land, zu Wasser und<br />
in der Luft. Die Technik der Blu-ray trägt viel<br />
dazu bei, dass „Iron Man 2“ auf audiovisueller<br />
Ebene all seine Blockbuster-Qualitäten<br />
voll ausspielen kann. Die unzähligen Actionszenen<br />
bieten wirklich jede Menge Futter<br />
für die he<strong>im</strong>ische Boxenanlage, mit krachenden<br />
Bässen und sehr guter Signalortung<br />
fühlt man sich bei den Kämpfen des Öfteren<br />
mittendrin, statt nur dabei. Besonders gut<br />
haben uns die markigen Motorengeräusche<br />
während des Rennens in Monaco (zum Beispiel<br />
<strong>im</strong> Tunnelabschnitt!) sowie der ausgedehnte<br />
Luftkampf auf der Stark-Expo gegen<br />
Ende des Films gefallen. Die Dialoge sind<br />
stets mit einem leichten Hall unterlegt, was<br />
die Verständlichkeit<br />
etwas beeinträchtigt –<br />
besonders, wenn sich<br />
zwei St<strong>im</strong>men überschneiden,<br />
wird es<br />
ab und zu schwierig,<br />
alles problemlos zu<br />
verstehen.<br />
Ein Traum für jeden Toningenieur: Die Szene<br />
am Kaffeetisch strotzt nur so vor Klangdetails<br />
Alice <strong>im</strong> Wunderland<br />
Über das Sounddesign von T<strong>im</strong> Burtons neuestem<br />
Streich gibt es keine zwei Meinungen.<br />
Wie eine Erweiterung der Leinwand ergänzt<br />
die Akustik das Geschehen, indem alles Ausgeblendete<br />
weiter hörbar bleibt. Der Streit<br />
zwischen der Haselmaus und dem durchgedrehten<br />
Karnickel bleibt beispielsweise<br />
durchgängig präsent, auch wenn sich die Kamera<br />
während der Teeparty vornehmlich auf<br />
den Hutmacher konzentriert. Mixt die weiße<br />
Königin ihren widerlichen Trank, rumort<br />
auch dort das Langohr in der Küche herum.<br />
Da haben sich die Soundingenieure wohl<br />
gedacht: Wenn schon keine 3D-Fassung auf<br />
Blu-ray, dann wenigstens ordentlichen 3D-<br />
Sound – umherfliegende Tassen lassen einen<br />
unwillkürlich in Deckung gehen; Soundqualität<br />
und Abmischung erfüllen die hohe Disney-Norm<br />
gewohnt gut. Als obligatorische<br />
Zutat eines angehenden Burton-Klassikers<br />
darf natürlich der Soundtrack von Danny Elfman<br />
nicht fehlen. Obwohl Burtons Haus- und<br />
Hofkomponist während der Produktion nur<br />
ein Zusammenschnitt der Greenscreen-Aufnahmen<br />
zur Verfügung stand, komponierte<br />
er einen für ihn typischen Score mit großem<br />
Wiedererkennungswert,<br />
der irgendwo<br />
zwischen „Batman“,<br />
„Sweeney Todd“ und<br />
einer Spur „Men In<br />
Black“ für die kongeniale<br />
musikalische Untermalung<br />
sorgt.<br />
So ungelenk er auch wirkt, Panda Po verwöhnt<br />
Ihre Ohren mit einem klasse Surround-Erlebnis<br />
Kung Fu Panda<br />
Das Staraufgebot der gewitzten CGI-Produktion<br />
ist mit den Originalsprechern Jack Black,<br />
Angelina Jolie, Dustin Hoffman, Jackie Chan<br />
und Lucy Liu mehr als ausreichend, um einen<br />
Publikumserfolg zu garantieren. Das kann<br />
man von der deutschen Riege, deren Star<br />
Hape Kerkeling ist, nicht gerade behaupten.<br />
Auch wenn die deutsche Synchro sehr<br />
passend eingebettet ist, hat sie nicht den<br />
gleichen Charme wie das amerikanische Original.<br />
Ansonsten ist der Audiomix aber sowohl<br />
<strong>im</strong> Hoch- als auch <strong>im</strong> Mitteltonbereich<br />
perfekt. Zündet hinter Ihnen das chinesische<br />
Feuerwerk, dann nicht erschrecken, denn<br />
die Rear-Lautsprecher erhalten realitätsnahe<br />
Unterstützung vom Subwoofer. Die Dynamik<br />
ist – wie drückt man es am besten aus – extrem<br />
dynamisch! Soll heißen, sämtliche fünf<br />
Lautsprecher sind durchgängig beansprucht<br />
und lassen Sie aus dem Staunen gar nicht<br />
mehr herauskommen. Das Training von Panda<br />
Po ist eine der Szenen, die wir regelmäßig<br />
als Referenz für eine gelungene Abmischung<br />
zum <strong>Vergleich</strong> heranziehen. Hatten Sie<br />
schon einmal das Gefühl, die Geräusche von<br />
zischenden Pfeilen und surrenden Beilen fliegen<br />
durch Ihren Kopf? Hier bekommen Sie’s<br />
garantiert! Zur Höchstwertung fehlt einzig<br />
eine höherwertige Codierung der deutschen<br />
Tonspur, die „nur“ in Dolby Digital 5.1 vorliegt.<br />
Alles in allem setzt „Kung Fu Panda“<br />
die audiovisuelle Messlatte für An<strong>im</strong>ationsfilme<br />
ein gutes Stück nach oben. Schon der <strong>im</strong><br />
2-D-Look an<strong>im</strong>ierte Prolog beweist, was für<br />
geniale Effekte mit echter Full-HD Auflösung<br />
entstehen. Zehntausend Schergen der Finsternis<br />
stellen sich den Helden in den Weg; jeder<br />
ist glasklar zu erkennen und alle zusammen<br />
machen sie einen<br />
Höllenlärm, bei dem in<br />
Ihrem He<strong>im</strong>kino garantiert<br />
die Wände wackeln<br />
werden. Ein Film<br />
für die ganze Familie,<br />
ohne Kompromisse in<br />
Sachen Dynamik.<br />
Tonqualität<br />
Fazit: Pralle Comicverfilmung mit bombastischer,<br />
sehr lautstarker Action und zahlreichen<br />
Effekt- und Surround-Highlights.<br />
Anlage aufdrehen und genießen!<br />
Tonqualität<br />
Fazit: Ein zauberhafter Mix mit vielen akustischen<br />
Feinheiten, die es zu entdecken<br />
gilt. Danny Elfmans Score besitzt den von<br />
ihm gewohnten Ohrwurmfaktor.<br />
Tonqualität<br />
Fazit: Die an<strong>im</strong>ierte Martial-Arts-Action<br />
punktet mit vielen Schmunzeleffekten<br />
und einer für das Genre außergewöhnlich<br />
begeisternden Soundkulisse.<br />
86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
ALLES IN BLAU<br />
Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests<br />
NEU<br />
am Kiosk!<br />
Jetzt neu am Kiosk<br />
und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de
Crossroads<br />
An einem heißen Junitag<br />
2010 versammelten<br />
sich die weltbesten<br />
Gitarrengrößen<br />
<strong>im</strong> Chicagoer Toyota<br />
Park, um ihre Instrumente<br />
gemeinsam gegen<br />
Drogenmissbrauch<br />
sprechen zu lassen.<br />
„Crossroads“ – das ist nicht nur eines der<br />
größten Gitarrenfestivals der Erde, es ist auch<br />
das von Gitarrengott Eric Clapton ins Leben<br />
gerufene Hilfsprogramm für Alkohol- und<br />
Drogensüchtige. Die Aufmerksamkeit des<br />
Publikums ist Clapton dank legendärer Auftritte<br />
von u. a. ZZ Top, Sheryl Crow, John Mayer,<br />
Jeff Beck, B. B. King und seiner selbst gewiss.<br />
Jeder Virtuose bringt seine eigene ganz<br />
persönliche Note mit ein: Während die jüngeren<br />
Talente energetisch ihre musikalische<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Rhino<br />
Genre Rock/Blues/Country<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Seele bloßlegen, glänzen die <strong>im</strong>mer noch<br />
agilen Größen der Vergangenheit mit ihrer<br />
lässigen Profession und echtem Soul. Gespielt<br />
wird vor allem Rock, Blues und Country,<br />
wobei aber auch andere Musikrichtungen<br />
in die einzelnen Interpretationen einfließen.<br />
Das elf Stunden andauernde Konzert wurde<br />
inklusive witzigen Moderationen von Bill<br />
Murray, Interviews und Backstage-Eindrücken<br />
auf 280 Minuten bzw. 39 Musiktracks<br />
zusammengeschnitten. Jeder, der sich auch<br />
nur annähernd für Gitarrenmusik interessiert,<br />
wird mit dieser Doppel-Blu-ray also mehr als<br />
glücklich sein. Das liegt natürlich auch an der<br />
technischen Perfektion, mit der das Konzert<br />
auf die Scheibe gebannt wurde. Solch saubere<br />
Bilder gibt es derzeit nur bei den wenigsten<br />
Musiktiteln zu beobachten. Durch<br />
die visuelle Brillanz und die warmen, vollen<br />
Farbtöne ist die Sommerhitze Chicagos fast<br />
schon spürbar. Im trendigen Transistorradio-<br />
Menü lässt sich sowohl eine PCM-2.0- als<br />
auch eine DTS-HD-MA-5.1-Tonspur anwählen.<br />
Des Weiteren haben Sie hier direkten<br />
Zugriff auf die jeweiligen Künstler und ihre<br />
vorgetragenen Stücke. Der Lossless-Sound<br />
ergibt aufgrund der Klangvielfalt in den höheren<br />
Frequenzen durchaus Sinn: Hi-Hats<br />
und Gitarrenriffs klingen wie live vor Ort, was<br />
der luftige Surround-Mix noch verstärkt.<br />
Lang Lang – Live In Vienna<br />
Der chinesische Pianist<br />
Lang Lang ist<br />
ein Phänomen für<br />
sich: In frühen Jahren<br />
als Wunderkind<br />
frenetisch gefeiert,<br />
begeistert das Ausnahmetalent<br />
nun sein<br />
Publikum mit scheinbar<br />
schwerelosen Interpretationen von<br />
Prokofiev, Beethoven, Chopin und vielen<br />
weiteren Komponisten, die die Klassik definierten.<br />
Wenn sich Lang Lang ans Klavier<br />
setzt und mit lebhafter Miene seine Lust<br />
an der Musik bekundet, seine Leidenschaft<br />
auf die filigran zappelnden Finger überträgt<br />
und seinem Piano flirrende Klanggemälde<br />
entlockt, hält das Publikum vor Verzückung<br />
den Atem an.<br />
Erst am Ende eines Konzertabschnitts ist es<br />
den Zuschauern vergönnt, zu applaudieren<br />
und dem Musikgenie den wohlverdienten<br />
Zuspruch auszudrücken. Auch das Konzert<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Sony Classical<br />
Genre Klassik<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
in der Wiener Golden Hall ist von der ersten<br />
Minute an perfekt, eben typisch Lang Lang.<br />
Mit angenehmen, teils korkenzieherartigen<br />
Kamerafahrten sowie ungewöhnlichen Perspektiven<br />
unterstützt die visuelle Aufzeichnung<br />
die Ästhetik des Hörbaren. Graziöse<br />
Tiefenunschärfen rücken die fokussierten<br />
Finger des Künstlers ins Zentrum der Aufmerksamkeit.<br />
Auch sonst ist der Mitschnitt<br />
bis auf einen mittelmäßigen Schwarzwert<br />
kontrastreich, scharf und farblich<br />
ausgeglichen. Was aber ist nun mit dem<br />
3D-Effekt? Dieser bleibt der ebenso auf<br />
der Disc befindlichen Performance „Lang<br />
Lang – The Third D<strong>im</strong>ension“ sowie deren<br />
Making-of vorbehalten.<br />
In zusätzlichen 20 Minuten rotiert eine 3D-<br />
Kamera um den Pianisten, was zwar einen<br />
ganz netten Eindruck hinterlässt, jedoch<br />
nicht zwingend notwendig scheint, um<br />
den Genuss zu steigern. Am wichtigsten ist<br />
natürlich der Ton, der das Konzertfeeling<br />
akkurat widerspiegelt. Da nur ein Instrument<br />
auf der Bühne steht, konzentriert sich<br />
die Abmischung verständlicherweise auf<br />
die Front, die Zuschauermenge ertönt von<br />
allen Seiten. Die Klangqualität ist in dem<br />
Sinne sehr hoch angesetzt, sodass der Zuhörer<br />
die Chance erhält, jegliche Klangfärbung<br />
einzeln herauszufischen. Bricht Lang<br />
Lang an diversen Stellen seinen Klaviersturm<br />
los, ist diese deutlich wahrnehmbare<br />
Vielschichtigkeit Gold wert.<br />
Bilder: Rhino, Sony Classical<br />
88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Sting – Live In Berlin<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Music<br />
Genre Pop<br />
Preis<br />
19 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
Wenn man zum ersten<br />
Mal davon hört,<br />
klingt es ungewöhnlich<br />
und gewagt: Die<br />
größten Hits von Sting<br />
(bzw. The Police) neu<br />
arrangiert für großes<br />
Orchester, kann das<br />
überhaupt funktionieren?<br />
Wenn man dann aber tatsächlich hört,<br />
wie sich das prächtig aufgelegte Londoner<br />
Royal Philharmonic Concert Orchestra die<br />
bekannten und beliebten Songs zu eigen<br />
macht, schlagen die anfänglichen Zweifel<br />
innerhalb von Minuten in pure Begeisterung<br />
um. Eine ganze Heerschar von Arrangeuren<br />
hat wunderbar abwechslungsreiche Adaptionen<br />
von Welthits wie „Every Breath You<br />
Take“, „Roxanne“ oder „Every Little Thing<br />
She Does Is Magic“ geschaffen. Mister Gordon<br />
Sumner, der sich an diesem Abend in<br />
blendender st<strong>im</strong>mlicher Verfassung zeigt,<br />
hat sichtlich Spaß daran, diese überraschend<br />
frischen Arrangements mit seinen unverwechselbaren<br />
Vocals zu veredeln. Fast jede<br />
Nummer wird von Sting mit einer kleinen<br />
persönlichen Anekdote eingeleitet – viele Titel<br />
haben auch ein völlig neues Vorspiel spendiert<br />
bekommen. Wenn dann Branford Marsalis<br />
als Überraschungsgast die ersten Takte<br />
von „Englishman In New York“ aus seinem<br />
Sopransaxophon lockt (wie weiland 1985<br />
auf „Dream Of The Blue Turtles“), taut das<br />
anfangs etwas steif wirkende Publikum mehr<br />
und mehr auf. Absoluter Höhepunkt des<br />
zweistündigen Konzerts ist das etwas unbekanntere<br />
„Desert Rose“ vom 1999er-Album<br />
„Brand New Day“. Mit fantastisch-orientalischer<br />
Rhythmik und Melodik bringen die<br />
Künstler den Saal zum Kochen – besonders<br />
zu erwähnen ist hier Jo Lawry, die mit ihrem<br />
klaren und kraftvollen Sopran <strong>im</strong>mer wieder<br />
toll mit Stings Gesangslinien harmoniert.<br />
Bei der Abmischung könnten sich die Geister<br />
scheiden: Erstens variiert der Mix von Song<br />
zu Song, zweitens kommt der Gesang teilweise<br />
stark von hinten, was etwas befremdlich<br />
wirkt, auch wenn damit natürlich ein voller<br />
Rundumklang erreicht wird und die Musik<br />
einen von allen Seiten umgibt.<br />
Bilder: Universal Music<br />
The Big Four – Metallica, Slayer, Megadeth & Anthrax Live In Sofia<br />
Was soll man zu diesem<br />
Line-up noch sagen?<br />
Die vier dienstältesten<br />
und wichtigsten<br />
Bands des amerikanischen<br />
(Thrash-)Metal<br />
tun sich zu einem<br />
gigantischen Livekonzert<br />
zusammen und<br />
rocken vor Zehntausenden von Fans die<br />
Bühne des Levski-Stadions in Sofia – dieser<br />
22. Juni 2010 war ein Tag, der längst in die<br />
Annalen des Heavy Metal eingegangen ist<br />
und glücklicherweise auf einer ebenso umfangreichen<br />
wie technisch überzeugenden<br />
Blu-ray verewigt wurde. Den Anfang machen<br />
Anthrax, die das bulgarische Publikum<br />
schon mal ordentlich anheizen, bevor<br />
Megadeth (besonders Dave Mustaine)<br />
mit einer gitarrentechnisch wirklich brillanten<br />
Vorstellung und Genremeilensteinen<br />
wie „Symphony Of Destruction“<br />
die Messlatte noch ein gutes Stückchen<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Universal Music<br />
Genre Heavy Metal<br />
Preis<br />
22 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
höher legen. Slayer lassen dann mit<br />
ihren kompromisslosen Non-Stop-Doublebass-Gewittern<br />
wie gewohnt keinen Zweifel<br />
daran, wer die härteste Band des Abends<br />
ist. Den st<strong>im</strong>migsten und am meisten umjubelten<br />
Auftritt legen aber – wie nicht<br />
anders zu erwarten – Metallica hin. Seit<br />
Robert Trujillo <strong>im</strong> Jahre 2003 Jason Newsted<br />
am Bass ersetzte, sprüht die Band förmlich<br />
vor Spielfreude und neuer Livelust; mit fanfreundlichen<br />
Setlists, die wieder deutlich<br />
an ihre Wurzeln aus den 1980er Jahren anknüpfen<br />
und einen Gänsehaut-Track nach<br />
dem andern beinhalten. Zum Abschluss<br />
gibt es eine All-Star-Version von Diamond<br />
Heads Klassiker „Am I Evil“ mit allen Bands<br />
gemeinsam auf der Bühne – ein grandioses<br />
Finale und das absolute i-Tüpfelchen auf<br />
einem unvergesslichen Liveerlebnis.<br />
Bei dieser Veröffentlichung st<strong>im</strong>mt einfach<br />
alles: Eine Gesamtlaufzeit von über fünf<br />
Stunden, präsentiert mit blitzsauberem Bild<br />
und gewaltigem Sound. Der Surround-Mix<br />
ist passend frontlastig ausgelegt, verteilt die<br />
Rhythmusgitarre nach links, die Lead-Gitarre<br />
nach rechts und produziert ansonsten<br />
Druck ohne Ende. Die begeisterten Massen<br />
melden sich stets auf den Rears und sorgen<br />
für eine aufgeladene, kraftvolle Liveatmosphäre.<br />
In einer 50-minütigen Doku kann<br />
man übrigens mit tollem Behind-the Scenes-<br />
Material den Countdown bis zum Konzert<br />
mit den verschiedenen Bands erleben.<br />
Anzahl der Blu-ray Discs Musik 89
Leonard Cohen – Songs From The Road<br />
Die einleitenden<br />
Worte des Begleithefts<br />
könnten Leonard<br />
Cohens „Songs From<br />
The Road“ kaum treffender<br />
beschreiben:<br />
„Wenn die Abfahrt die<br />
Vergangenheit und die<br />
Ankunft die Zukunft<br />
ist, dann ist die Straße dazwischen die Gegenwart“.<br />
Die Ruhe genießen und den Weg<br />
als das Ziel zu betrachten sind zwei Mottos,<br />
die den 76-jährigen, kanadischen Musiker<br />
begleiten und die er als Grundthema dieser<br />
Blu-ray-Veröffentlichung wählte. So zeichnet<br />
er einen Weg durch die Auditorien, Open-<br />
Air-Bühnen und Live-Arenen dieser Welt,<br />
die er auf seiner Tournee 2008/2009 besuchte.<br />
Das Konzept: Der Künstler bleibt der<br />
gleiche, nur die Orte verändern sich. Und doch<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Sony Music<br />
Genre Folk<br />
Preis<br />
20 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton Dolby True HD 5.1, PCM 2.0<br />
Release-Datum erhältlich<br />
wirkt vieles vertraut, denn egal wo er auch<br />
auftritt, das Publikum verliebt sich jedes Mal<br />
in seine elegante Art, Melancholie in Worte<br />
und Folk-Klänge zu hüllen. Seine Shows sind<br />
stets von farbigem, dunklem Licht begleitet<br />
und einem Spotlight, das ausschließlich<br />
Leonard Cohen zeigt – einen Mann, dessen<br />
Songs einfach jeder kennt, ob <strong>im</strong> Original<br />
oder als Cover. Nach der erinnerungswürdigen<br />
DVD-Veröffentlichung des Konzerts<br />
„Live In London“ gibt es nun endlich auch<br />
eine Blu-ray, die in ihrem audiovisuellen<br />
Design Cohens lyrische Ader würdigt. Zugegeben,<br />
ein wenig gedrungen klingen die<br />
insgesamt zwölf Konzertmitschnitte schon.<br />
Mal ist das Publikum nach vorne verlegt, mal<br />
auf die rückwärtigen Kanäle. Ganz einig ist<br />
sich der Audiomix also nicht, wie er mit den<br />
akustischen Gegebenheiten der unterschiedlichen<br />
Lokalitäten fertig werden soll. Cohens<br />
rauchige St<strong>im</strong>me jedoch bleibt <strong>im</strong> auditiven<br />
Fokus und ertönt wie eine feste Konstante<br />
in einer vom ständigen Wandel gezeichneten<br />
Welt. Uneinigkeit gibt es auch visuell zu<br />
beobachten, denn die wechselnden Lichtverhältnisse<br />
versehen das ohnehin schon sehr<br />
dunkle Bild mit variablen, nicht <strong>im</strong>mer perfekten<br />
Kontrast-, Farb- und Schärfewerten.<br />
Aber das bringt eben die Betrachtung einer<br />
solch langen Straße des Lebens mit sich.<br />
Beyoncé – I Am ... World Tour<br />
Bildqualität<br />
Tonqualität<br />
Musik-Verleih Sony Music<br />
Genre R ’n‘ B, Pop<br />
Preis<br />
21 Euro<br />
Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Ton PCM 2.0, PCM 5.1<br />
Release-Datum erhältlich<br />
I Am ... Sasha Fierce –<br />
der Name ihrer Welttour<br />
markiert einen<br />
deutlichen Wandel<br />
der R ‚n‘ B-Größe Beyoncé<br />
Knowles. Zugleich<br />
ist diese Tour<br />
aber auch das Ende<br />
einer Selbstfindung:<br />
Endlich weiß Beyoncé, wer sie wirklich ist,<br />
und das möchte sie ihren Fans in aller Deutlichkeit<br />
zeigen. Selbstbewusst wie eh und je<br />
übernahm sie für den Blu-ray- bzw. DVD-<br />
Release die Regie sowie die Produktion und<br />
fügte Material aus insgesamt 108 Auftritten<br />
zu einer 99-minütigen Dokumentation zusammen.<br />
Der Schwerpunkt liegt zwar auf<br />
den Performances ihrer zahlreichen Songs,<br />
dazwischen kommen aber <strong>im</strong>mer wieder<br />
Angehörige, Fans und die Künstlerin selbst<br />
in oftmals sehr persönlichen Beiträgen<br />
zu Wort. Wie ein Bilderbuch aus Kostümen,<br />
farblich stilisiertem Licht und unterschiedlichsten<br />
Looks blättert das langwierig<br />
zusammengetragene Produkt <strong>im</strong> Bühnenund<br />
Privatleben der Sängerin und rekapituliert<br />
fast schon pflichtbewusst die bekanntesten<br />
Beyoncé-Songs. Obwohl der mittlere<br />
Titel der Tracklist die neue Sasha gegen die<br />
alte Beyoncé antreten lässt, folgen <strong>im</strong> Nachhinein<br />
dennoch unverändert Hits wie<br />
„Bootylicious“ und „Say My Name“. Ganz<br />
abgeschlossen hat sie also keineswegs<br />
mit ihrem vergangenen Image, sodass die<br />
Umfirmierung eher wie ein geschickter<br />
Marketing-Gag wirkt und weniger wie eine<br />
konsequente Entscheidung. Aus künstlerischer<br />
Sicht mag die stilistische Fluktuation<br />
zwischen einzelnen Einstellungen interessant<br />
wirken, technisch gesehen gefallen die<br />
perfekten, blank polierten Kameraaufnahmen<br />
jedoch besser als die mit überhöhten<br />
Kontrasten und Filmkorn verrauschten Einstellungen.<br />
Bei einigen Songs wie z. B. „Ave<br />
Maria“ fällt zudem der Schwarzwert ab. Der<br />
PCM-5.1-Sound wiederum klingt durchgängig<br />
makellos, wie eine Studioaufnahme mit<br />
kräftigen Bässen und facettenreichen, hohen<br />
St<strong>im</strong>mlagen. Die Publikumsaktivitäten<br />
sowie der Hall geraten zu sehr in den Hintergrund,<br />
weshalb der Mix in Hinsicht auf<br />
die Konzertatmosphäre nicht wirklich beeindruckt.<br />
Doch was will der geneigte Fan<br />
eigentlich mehr, als von der energetischen<br />
Show seines präferierten Stars in den Bann<br />
gezogen zu werden?<br />
Bilder: Sony Music<br />
90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
Anzahl der Blu-ray Discs
Lexikon<br />
Bassreflex<br />
Hat ein Lautsprecher eine Gehäuseöffnung<br />
auf seiner Vorder- oder Rückseite<br />
verbaut, ist dies meist ein Bassreflexrohr.<br />
Dieses erweitert den Tieftonbereich des<br />
Lautsprechers und kommt deshalb besonders<br />
gern bei Regallautsprechern<br />
zum Einsatz. Aus der „Lautsprecherbox“<br />
wird auf diese Weise ein Helmholtz-Resonator,<br />
der sonst zur akustischen Raumgestaltung<br />
zum Einsatz kommt. Der von<br />
der Membran nach hinten abgestrahlte<br />
Schall wird an der Gehäuseinnenwand<br />
reflektiert und dabei in seiner Phase invertiert.<br />
Treten die Schallwellen anschließend<br />
aus der Bassreflexöffnung wieder<br />
aus, addiert sich der Schall mit dem nach<br />
vorne abgestrahlten Signal, was zu einer<br />
Schalldruckverstärkung führt.<br />
D’Appolito<br />
Die D’Appolito-Anordnung von Lautsprecherchassis<br />
besteht allgemein aus zwei<br />
Tiefmitteltönern, die auf einer senkrechten<br />
Linie montiert sind. Zwischen den<br />
beiden angeordnet sitzt der Hochtöner.<br />
Der Vorteil liegt in der engen vertikalen<br />
Abstrahlung dieser Lautsprecheranordnung:<br />
Ist sie richtig ausgeführt, kommt es<br />
zu weniger Klangverfälschungen durch<br />
Boden- und Deckenreflexionen, sodass<br />
sich eine sehr gute räumliche Abbildung<br />
des Klanggeschehens ergibt.<br />
Koaxialkabel<br />
Koaxialkabel sind unsymmetrische Kabel<br />
mit einem speziellen Aufbau. In seinem<br />
tiefsten Inneren trägt das Kabel<br />
den Signalleiter, der von einer Isolation,<br />
auch Dielektrikum genannt, umgeben<br />
wird. Das Dielektrikum ist wiederum<br />
von einem Außenleiter umgeben, der<br />
abschließend von einem Schutzmantel<br />
umhüllt wird. Verwendung findet diese<br />
Kabelart sowohl in der Hochfrequenzübertragung<br />
als auch bei der Übertragung<br />
von Audio-signalen.<br />
Lichtleiter<br />
Im Hi-Fi-Bereich bezeichnet ein Lichtleiter<br />
ein Kabel, dessen Signale in Form von<br />
Lichtwellen übertragen werden. Diese<br />
können entweder sichtbar oder unsichtbar<br />
sein, wie zum Beispiel bei Infrarot.<br />
Der Vorteil gegenüber einem herkömmlichen<br />
Audiokabel besteht darin, dass<br />
keine elektrische Verbindung zwischen<br />
den angeschlossenen Geräten besteht<br />
und damit sehr große Abstände überbrückt<br />
werden können. Das <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />
oft verwendete optische Kabel für S/P-<br />
DIF- oder ADAT-Optical-Verbindungen<br />
ist aufgrund seines Materialaufbaus jedoch<br />
auf ca. zehn Meter beschränkt.<br />
Phonovorverstärker<br />
Der Phonoeingang ist in letzter Zeit<br />
wieder öfter an AV-Receivern, Vollverstärkern<br />
und Stereoanlagen zu finden.<br />
Er ist ein nicht lineares Anschlussfeld,<br />
das zur Pegel- und Frequenzanpassung<br />
eines analogen Schallplattenspielers benötigt<br />
wird. Je nach Ausgangsspannung<br />
des verbauten Tonabnehmersystems am<br />
Plattenspieler wird zwischen MC (Moving<br />
Coil) oder MM (Moving Magnet)<br />
unterschieden. Schallplattenspieler mit<br />
MC-Ausgang liefern eine Ausgangsspannung<br />
von 0,1–0,5 Millivolt (mV), während<br />
Moving-Magnet-Ausgänge zwischen<br />
zwei und fünf Millivolt ausgeben.<br />
Da ein normaler Hochpegeleingang<br />
(Aux, Line, Tape etc.) zwischen 100 und<br />
500 mV erwartet, ist der spezielle hochempfindliche<br />
Vorverstärker namens Phonoeingang<br />
nötig. Falls ein Receiver nicht<br />
über solch einen Eingang verfügt, muss<br />
ein externer Phono-Entzerrvorverstärker<br />
zwischen Plattenspieler und Hochpegeleingang<br />
eingesetzt werden. Auch wenn<br />
bereits ein interner Phonovorverstärker<br />
vorhanden ist, kann ein externer mitunter<br />
klanglich bessere Ergebnisse liefern.<br />
Kuhschwanzfilter<br />
In den verschiedenen Produktdatenblättern<br />
taucht <strong>im</strong>mer wieder der Begriff<br />
„Shelving-Filter“ auf – <strong>im</strong> Deutschen<br />
wird dies als „Kuhschwanzfilter“ bezeichnet.<br />
Der Filter dient zur Klangbearbeitung<br />
des oberen und unteren Endes<br />
des Frequenzgangs, was gemeinhin als<br />
Höhen- und Bassequalizer bekannt ist.<br />
Sowohl an analogen als auch digitalen<br />
Geräten kann der Filter vorhanden sein.<br />
Technisch gesehen geschieht dabei<br />
nichts anderes als eine Amplitudenanhebung<br />
bzw. -absenkung des jeweiligen<br />
Frequenzbereichs. Der Pegel wird dabei<br />
„kuhschwanzförmig“ verändert.<br />
Druckstaueffekt<br />
Das Zurückwerfen von Schall an einem<br />
Hindernis bezeichnet man in der Physik<br />
als Reflexion. Wenn das Hindernis größer<br />
als die Wellenlänge des eintreffenden Signals<br />
ist und der reflektierte Schall gleichphasig<br />
wieder austritt, ist von einem<br />
Druckstaueffekt die Rede. Direkt an der<br />
Begrenzungsfläche entsteht eine Anhebung<br />
des Schalldruckpegels um max<strong>im</strong>al<br />
sechs Dezibel zu hohen Frequenzen. Dies<br />
geschieht, wenn sich die Amplituden des<br />
eintreffenden und reflektierten Signals<br />
bei gleicher Phase addieren. Je nach<br />
Einfallswinkel des eintreffenden Signals<br />
kann sich die Schalldruckänderung verringern.<br />
Die Größe des Hindernisses entscheidet<br />
über die Frequenz, bei der der<br />
Druckstaueffekt entsteht.<br />
Loudness-Funktion<br />
Die Loudness-Funktion an Vollverstärkern<br />
ist mehr als ein reiner Lautstärkensteller.<br />
Während dieser das Gesamtsignal<br />
in seiner Amplitude anhebt, um lauter<br />
zu hören, ist die Loudness-Funktion für<br />
Situationen gedacht, in denen dies nicht<br />
möglich ist. Von Natur aus reagiert unser<br />
Gehör sensibler auf hohe und tiefe Frequenzen<br />
bei niedrigen Lautstärken. Um<br />
dies zu kompensieren und mehr oder weniger<br />
gehörrichtig anzupassen, kann die<br />
Loudness-Taste betätigt werden. Damit<br />
soll bei allen Lautstärken ein ähnlicher<br />
Klangeindruck ermöglicht werden, ganz<br />
nach der Kurve gleicher Lautstärke von<br />
Fletcher und Munson.<br />
Koaxiallautsprecher<br />
Die Punktschallquelle beschreibt eine kugelförmige<br />
Schallausbreitung von einem<br />
einzigen Punkt aus. Lautsprecher mit einer<br />
Punktschallquelle werden als Breitband-<br />
und Koaxiallautsprecher bezeichnet.<br />
Erstere bestehen aus einem einzigen<br />
Chassis, das für die Wiedergabe aller Frequenzen<br />
gleichermaßen verantwortlich<br />
ist. Von einer koaxialen Lautsprecherform<br />
spricht man, wenn zwei oder drei<br />
Chassis übereinander, also auf einem<br />
Punkt, angeordnet sind. Durch die nahe<br />
Treiberanordnung werden Frequenzmodulationen,<br />
die durch Laufzeitunterschiede<br />
auseinanderliegender Chassis<br />
entstehen, weitestgehend vermieden.<br />
Dies führt zu einem realistischen Klangbild<br />
mit guter Ortung, da die Schallquelle<br />
nur einem Punkt entstammt.<br />
Bändchenhochtöner<br />
Das Arbeitsprinzip der Bändchenlautsprecher<br />
ist dem der elektrostatischen<br />
Wandler und Magnetostaten sehr ähnlich.<br />
Die Membran wird jedoch nicht an<br />
eine Schwingspule angeschlossen, sondern<br />
ist vielmehr selbst die Schwingspule;<br />
damit ist sie gleichzeitig Leiter und<br />
Antrieb. Als Bändchen wird meist eine<br />
Metallfolie verwendet. Der Leiter wird<br />
direkt in einem Magnetfeld angebracht<br />
und von einem elektrischen Strom durchflossen.<br />
Dies sorgt für ein elektromagnetisches<br />
Feld, das in Verbindung mit dem<br />
Magneten zu Bewegungen beziehungsweise<br />
Schwingungen führt. Die Einheit<br />
aus Membran und Antrieb sorgt dafür,<br />
dass die bewegte Masse sehr gering ausfällt.<br />
Aus diesem Grund werden Bändchenlautsprecher<br />
meist in Hochtönern<br />
eingesetzt. Klanglich sorgt die Kombination<br />
für eine besonders schnelle und<br />
damit <strong>im</strong>pulsfreudige Wiedergabe. Im<br />
<strong>Vergleich</strong> zum Kalottenhochtöner entsteht<br />
oft der Eindruck, noch direkter am<br />
Klanggeschehen beteiligt zu sein.<br />
Test 91
Audiomesswerte<br />
In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audioqualitäten <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Dazu gehören neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />
und <strong>Vergleich</strong>barkeit zulassen. Wir erklären die wichtigsten Begriffe und Messungen.<br />
Audiofrequenzgang<br />
Der Audiofrequenzgang wird entweder an<br />
den analogen Line-Ausgängen oder an den<br />
Lautsprecherausgängen eines Verstärkers<br />
über einen angeschlossenen Lastwiderstand<br />
erfasst.<br />
Der Kennschalldruck<br />
Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />
ein Lautsprecher in einem Meter<br />
Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />
unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />
Lautsprecher- <strong>im</strong>pedanz entsprechen. Dem<br />
Schallwandler wird ein bandbegrenztes rosa<br />
Rauschen zugeführt, bis an den Anschlüssen<br />
eines zum Beispiel 4-Ohm-Lautsprechers zwei<br />
Volt (effektiv) erreicht sind. Daraufhin wird der<br />
Schalldruck ermittelt. Ein 8-Ohm-Lautsprecher<br />
muss 2,83 Volt erreichen.<br />
Verzerrungsproduktverhältnis<br />
Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />
Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese<br />
können geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />
(unharmonisch) sein. Sie prägen<br />
den Klang.<br />
Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />
85 dB<br />
< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />
Lautsprecherfrequenzgang<br />
Er wird in einer Entfernung von einem Meter<br />
zu dem Lautsprecher gemessen. Dabei ist<br />
erkennbar, ob es Abweichungen <strong>im</strong> Übertragungsverhalten<br />
gibt. Diese sind in den meisten<br />
Fällen hörbar.<br />
Harmonische Verzerrungen<br />
Mit dieser Messung wird best<strong>im</strong>mt, in welchem<br />
Verhältnis die harmonischen Verzerrungen<br />
zu dem eingespeisten Audiosignal<br />
entstehen. Verantwortlich sind die verwendeten<br />
Bauteile.<br />
Übersprechen (Crosstalk)<br />
Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />
Pegel ein Audiokanal in den benachbarten<br />
Kanal überspricht. Je höher die Trennung<br />
ist, desto besser die Audioperformance.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />
10kHz 20kHz<br />
DFD-Intermodulation<br />
Difference Frequency Distortion ist ein Verfahren<br />
zur Best<strong>im</strong>mung der Intermodulationsverzerrungen<br />
von Audioschaltungen. Es werden<br />
zwei unterschiedliche Signale eingespeist,<br />
um ihre gegenseitige Modulation/Mischprodukte<br />
zu messen.<br />
Jitter<br />
Die Messung und Beurteilung des Jitters<br />
von digitalen Signalen erfolgt nach vorgeschriebenen<br />
Kriterien und gibt an, wie stark<br />
Signalverunreinigungen <strong>im</strong> Digitalsignal das<br />
korrekte Auslesen be<strong>im</strong> Empfängergerät<br />
beeinfl ussen können.<br />
Impulsantwort<br />
Die Impulsantwort eines Audiosystems kann<br />
an verschiedenen Geräten best<strong>im</strong>mt werden,<br />
an D/A-Wandlern, Lautsprechern und<br />
Verstärkern. Dabei wird ersichtlich, wie ein<br />
zugeführter Signal<strong>im</strong>puls vom nachfolgenden<br />
System verändert oder beibehalten wird.<br />
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Ausgabe <strong>im</strong> Fachhandelsverzeichnis geführt. Bitte liefern Sie mir ab der nächstmöglichen Ausgabe<br />
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94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Linn Akurate<br />
...Performance neu definiert.<br />
Akurate DS 5.500,-<br />
Akurate Kontrol 5.250,-<br />
Akurate 2200 4.195,-<br />
Akurate 242 (Paar) 9.150,- www.linn.co.uk
Testübersicht<br />
Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />
Stereovollverstärker<br />
Arcam<br />
A38<br />
Yamaha<br />
A-S1000<br />
Marantz<br />
PM-15S2<br />
Denon<br />
PMA-2010AE<br />
Vincent<br />
SV-234<br />
T+A<br />
Power Plant MKII<br />
Röhrenvollverstärker<br />
Canor<br />
TP 106 VR<br />
Luxman<br />
SQ-N100<br />
T.A.C.<br />
K-35<br />
AV-Receiver<br />
Arcam<br />
AVR600<br />
Harman Kardon<br />
AVR 760<br />
Onkyo<br />
TX-NR5007<br />
Denon<br />
AVR 3311<br />
Standlautsprecher<br />
KEF<br />
Reference 203/2<br />
LUA<br />
Con Espressione<br />
Teufel<br />
Ult<strong>im</strong>a 800<br />
Nubert<br />
nuVero 11<br />
Nubert<br />
nuLine 102<br />
Canton<br />
Karat 790.2 DC<br />
Bowers & Wilkins<br />
684<br />
Quadral<br />
Platinum M4<br />
German Maestro<br />
HD-PF 200<br />
Kompaktlautsprecher<br />
Adam Audio<br />
Classic Compakt MK III<br />
Piega<br />
Premium 1<br />
Quadral<br />
Aurum Altan VIII<br />
Swans<br />
M 1 Monitor<br />
Vor-/Endstufe<br />
Denon<br />
AVP-A1HDA (Vorstufe)/POA-A1HD (Endstufe)<br />
Onkyo<br />
PR-SC 5507 (Vorstufe)<br />
1/2010 1 999 Euro www.arcam.de<br />
1/2010 1 000 Euro www.yamaha-online.de<br />
1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />
1/2010 1 999 Euro www.denon.de<br />
1/2010 1 900 Euro www.vincent-tac.de<br />
1/2010 1 600 Euro www.taelektroakustik.de<br />
1/2011 3 000 Euro www.empire-hifi.de<br />
1/2011 2 500 Euro www.luxman.de<br />
1/2011 1 999 Euro www.vincent-tac.de<br />
1/2010 4 399 Euro www.arcam.de<br />
1/2010 2 399 Euro www.harmankardon.de<br />
1/2010 2 000 Euro www.onkyo.de<br />
2/2010 1 399 Euro www.denon.de<br />
1/2010 7 000 Euro www.kef-audio.de<br />
1/2011 6 000 Euro www.lua.de<br />
1/2010 3 000 Euro www.teufel.de<br />
1/2009 2 690 Euro www.nubert.de<br />
1/2010 1 500 Euro www.nubert.de<br />
1/2011 2 498 Euro www.canton.de<br />
1/2010 1 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />
1/2010 1 400 Euro www.quadral.com<br />
1/2011 598 Euro www.german-maestro.de<br />
2/2010 2 000 Euro www.adam-audio.de<br />
2/2010 1 700 Euro www.piega.ch<br />
2/2010 1 400 Euro www.aurumspeaker.de<br />
2/2010 1 400 Euro www.swans-europe.eu<br />
1/2009<br />
je<br />
7 999 Euro<br />
www.denon.de<br />
2/2010 1 799 Euro www.onkyo.de<br />
Ausgezeichnet<br />
94<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
91,5<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Gut<br />
79<br />
Gut<br />
78,5<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Sehr gut<br />
85,5<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
84<br />
Gut<br />
73,5<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
84<br />
Referenzklasse<br />
97<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Stereovollverstärker mit hervorragender Verarbeitungsqualität<br />
und Haptik. Wahrer Meister der Abbildung komplexer Strukturen.<br />
Stereovollverstärker mit Transistorklang. Vollsymmetrisches<br />
Schaltungsdesign. Gute Übersprechungswerte.<br />
Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />
Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />
Ausgezeichneter Klang gepaart mit anspruchsvollen Audiodaten<br />
und besonderer Ausstattung.<br />
Stereovollverstärker mit sechs vergoldeten Stereoeingängen.<br />
Vollsymmetrisches Schaltungsdesign. Meister der Dynamik.<br />
Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />
Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />
Klangvoller Röhrenverstärker, der nicht nur Einsteiger überzeugt.<br />
Top Verarbeitung.<br />
Kleiner, aber feingeistiger Röhrenverstärker mit Ausstattung<br />
und klanglichem Esprit.<br />
Hohe Ausgangsleistung und massive Verarbeitung treffen auf<br />
ein röhrentypisches, druckvolles Klangideal.<br />
7-Kanal-AV-Receiver, bis zu drei Subwoofer anschließbar. Gefällig<br />
neutrales Klangbild in Stereo wie Mehrkanal. Dolby Volume.<br />
7-Kanal-AV-Receiver. Leistungsstarke Endstufen. Dolby Volume,<br />
keine Höhenkanäle. Hoher Stromverbrauch und vorlauter Lüfter.<br />
9.2-Netzwerk-AV-Receiver. Acht HDMI-Eingänge, zwei Ausgänge.<br />
Sehr saubere Surround-Abbildung. Sehr guter Videochip.<br />
7-Kanal-AV-Receiver mit Audiostreaming via Netzwerk oder<br />
iPod über USB. Warmer Klang und sehr gute Messwerte.<br />
3-Wege-Bassrefl exsystem. Magnetisch abgeschirmt. Tri-Amping/<br />
-Wiring. Akustische Ortsanpassung des Hochton-Bassbereiches.<br />
Ein ausdrucksstarker Lautsprecher, der feinfühlig aufspielt und<br />
einen hohen Wirkungsgrad aufweist.<br />
3-Wege-Lautsprecher ohne Bassrefl exöffnung. Vierstufi ge<br />
Bassanpassung. Heller Klang mit ordentlichem Bassfundament.<br />
Glasfaserbestückte Membran. 3-Wege-Konstruktion. Raumanpassung.<br />
Ausbalancierte Tonalität bis jenseits der 35 Hertz.<br />
2-Wege-Bassrefl exsystem mit zwei Subbass-Chassis. Lebendige<br />
Spielweise mit sehr guter Mittenaufl ösung. Opt<strong>im</strong>ale Verarbeitung.<br />
Solider und klanglich ausgewogener Standlautsprecher, der sich<br />
auch für Surround-Sets eignet.<br />
2,5-Wege-Bassrefl exkonstruktion mit guter Hochtonaufl ösung<br />
und Mittenwiedergabe. Geringer Tiefbass. Massive Anschlüsse.<br />
Passiver Bassrefl ex-Standlautsprecher in 3-Wege-Konstruktion.<br />
Warme Mittenwiedergabe. Etwas opulenter Bassbereich.<br />
Junger, dynamischer Lautsprecher, an dem Ansprüche noch<br />
gedeihen können. Teil eines Sort<strong>im</strong>entes, das zum Surround-Set<br />
wachsen kann.<br />
Durchweg sehr gute Ergebnisse in den klanglichen Eigenschaften<br />
in Kombination mit konsequent umgesetzter Konstruktion.<br />
Sehr gut <strong>im</strong> Bass konturierter, kleiner Lautsprecher mit guter<br />
Mittenabbildung und offenem Hochtonbereich.<br />
Tiefreichende Basswiedergabe mit guten, leicht warmen Mitten<br />
und fast sehr guter räumlicher Auflösung.<br />
Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu scharfer Hochtonbereich.<br />
Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />
Vor-/Endstufen-Kombination aus Surround-Vorstufe und<br />
10-Kanal-Verstärker. Vollsymmetrischer Aufbau. Videokünstler.<br />
AV-Surround-Controller mit Audiostreaming via Netzwerk.<br />
Hervorragender Klang und sehr gute Videofunktionalität. Sehr<br />
gute Bedienbarkeit.<br />
96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at
Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />
Blu-ray-Player<br />
Marantz<br />
UD9004<br />
SACD-Player<br />
Denon<br />
DCD-2010AE<br />
Marantz<br />
SA-15S2<br />
Medienserver<br />
Mcubed<br />
RipNAS Z1000<br />
Na<strong>im</strong><br />
HDX<br />
Olive<br />
4 HD<br />
Reson<br />
rh4<br />
Audio-Netzwerkplayer<br />
Linn<br />
Majik DS-I<br />
Arcam<br />
Solo Neo<br />
Logitech<br />
Transporter<br />
Logitech<br />
Squeezebox Touch<br />
Philips<br />
NP 2500<br />
Sonos<br />
ZP 90<br />
D/A-Wandler<br />
Arcam<br />
rDAC<br />
1/2010 5 499 Euro www.marantz.de<br />
1/2010 2 000Euro www.denon.de<br />
1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />
1/2011 1 095 Euro www.hfx.at<br />
2/2010 6 500 Euro www.na<strong>im</strong>.com<br />
2/2010 2 498 Euro www.olivehifi.com<br />
1/2011 2 250 Euro www.reson.de<br />
2/2010 2 975 Euro www.linn.co.uk<br />
2/2010 1 799 Euro www.arcam.de<br />
2/2010 1 999 Euro www.logitech.com<br />
2/2010 299 Euro www.logitech.com<br />
2/2010 229 Euro www.philips.de<br />
2/2010 349 Euro www.sonos.com<br />
1/2011 399 Euro www.arcam.de<br />
Ausgezeichnet<br />
91<br />
Referenzklasse<br />
96<br />
Referenzklasse<br />
95,5<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Sehr gut<br />
88<br />
Gut<br />
80<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Gut<br />
83<br />
Gut<br />
74<br />
Befriedigend<br />
69<br />
Ausgezeichnet<br />
92<br />
Blu-ray-Player mit fantastischer Bild- und Klangqualität. Profile<br />
2.0. Unterstützt DVD-Audio und SACD. Analoge Ausgänge mit<br />
guter Klangbalance.<br />
Hochwertiger Schaltkreis. Digitale Ein- und Ausgänge. Wiedergabequalität<br />
bewegt sich konstant auf hervorragendem Niveau.<br />
Sehr gute Messwerte.<br />
Überzeugend klangstarker SACD-Player mit zusätzlicher D/A-<br />
Wandler-Funktion und schaltbaren Filtern.<br />
Sehr fl exibler CD-Ripper, der schnell und unkompliziert die<br />
Daten in verschiedenen Formaten zur Verfügung stellt.<br />
Klanglich feinfühlig und dynamisch. Sehr gute räumliche<br />
Abbildung komplexer Arrangements. Einfaches CD-Rippen und<br />
Bedienen.<br />
Komfortable Bedienung und einfache Netzwerkintegration in<br />
Verbindung mit sehr guten klanglichen Ergebnissen machen<br />
dieses Gerät aus.<br />
Musikserver, CD-Ripper, Internetradio und digitales Aufnahmegerät<br />
in einem, mit beeindruckendem Klang.<br />
Ausgezeichnete Klangqualität und hervorragende räumliche<br />
Abbildung sind die Hauptkriterien. Sehr gute Bedienung via<br />
Software.<br />
Sehr gut klingender Netzwerkplayer mit integriertem Vollverstärker,<br />
Radiotuner, USB und CD-Spieler. Einfachste Bedienung<br />
und rDock.<br />
Sehr gute Klangqualität trifft auf gute Bedienbarkeit. Die Software<br />
erweitert den Funktionsumfang für die Onlineangebote.<br />
Eine große Audioformatvielfalt und eine gute Audioperformance<br />
vereinen sich mit einer sehr guten Bedienbarkeit.<br />
Die Audiowiedergabe ist für den Preis noch als gut zu bezeichnen.<br />
Der Funktionsumfang ist gut, es fehlen leider USB und<br />
Musikdienste.<br />
In puncto Audioqualität ist mehr zu erwarten, dafür ist der Funktionsumfang<br />
dank Steuerung via Desktop-Software viel besser.<br />
Klangliche und dynamische Qualitäten auf sehr hohem Niveau,<br />
in Verbindung mit zukunftsweisendener Ausstattung.<br />
Lindemann<br />
USB-DAC 24/192<br />
1/2011 690 Euro www.lindemann-audio.com Ausgezeichnet<br />
92<br />
Sehr gute klangliche und dynamische Eigenschaften und die<br />
Möglichkeit, 192-kHz-Audio via USB wiederzugeben.<br />
Musical Fidelity<br />
M1DAC<br />
1/2011 499 Euro<br />
www.reichmann-audiosysteme-vertrieb.de<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Hohe klangliche Qualitäten in Einheit mit einem starken<br />
Ausgangssignal.<br />
Music Hall<br />
dac25.3<br />
1/2011 700 Euro www.phonar.de<br />
Sehr gut<br />
89<br />
Warmes und weites Klangbild mit Röhre <strong>im</strong> Ausgang. Zusätzlich<br />
regelbarer Kopfhörerausgang.<br />
Atoll<br />
DAC 100<br />
1/2011 550 Euro www.atoll-electronique.de<br />
Sehr gut<br />
87<br />
Größte Eingangsanzahl mit digitalem und analogem Ausgang,<br />
der kompromisslosen Klang bietet.<br />
Advance Acoustic<br />
MDA-503<br />
1/2011 849 Euro www.domino-design.de<br />
Sehr gut<br />
86<br />
Aufwendige Elektronik für Sample-Raten bis 384 Kilohertz mit<br />
der Würze von ausgeprägtem Röhrenklang.<br />
Surround-Sets<br />
Monitor Audio<br />
Platinum-5.1-Set<br />
1/2009 19 000 Euro www.monitoraudioplatinum.de<br />
Ausgezeichnet<br />
93<br />
5.1-System. Identische Chassis-Bestückung. Ähnliche Gehäusevolumina<br />
für mehr Homogenität. Raumanpassung möglich.<br />
Elac<br />
Linie 240<br />
1/2009 7 300 Euro www.elac.de<br />
Ausgezeichnet<br />
90<br />
Neutrales Lautsprecherset. Weiterentwicklung von Air-<br />
Motion-Transformern. Sehr weiter Übertragungsbereich, hoher<br />
Wirkungsgrad.<br />
KEF<br />
XQ-Serie<br />
1/2009 7 400 Euro www.kef-audio.de<br />
Sehr gut<br />
86<br />
5.1-Ensemble aus zwei Standlautsprechern, zwei Regallautsprechern,<br />
Center und Sub. Hervorragende Zusammenarbeit der<br />
Einzelkomponenten.<br />
Revox<br />
Re:sound-S-5.1-Set<br />
1/2009 2 430 Euro www.revox.de<br />
Sehr gut<br />
85<br />
Sehr transparentes 5.1-Set. Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu<br />
scharfer Hochtonbereich. Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />
Mission<br />
Serie 79<br />
1/2009 2 697 Euro www.iad-audio.de<br />
Gut<br />
77<br />
5.1-Satellitensystem. Center mit Viotex-Textilhochtöner.<br />
Tiefmitteltöner aus Parawave-Membranmaterial.<br />
Test 97
„Viele Hi-Fi-Fans holen die Plattensammlung<br />
wieder aus dem Keller“<br />
In der kommenden Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> beschäftigen wir uns mit dem Klang der guten<br />
alten Platte. Das „schwarze Gold“ erzielt wieder Höchstpreise – nicht nur bei Sammlern. Wir<br />
haben aktuelle Plattenspieler zum Test geladen und rücken den Geräten mit neuester Messtechnik<br />
und geschultem Ohr zu Leibe. Einen Vorgeschmack gibt heute schon für die Marke<br />
Transrotor Jochen Räke.<br />
Jochen Räke,<br />
Geschäftsführer Räke<br />
Hifi/Vertrieb GmbH<br />
Herr Räke, die<br />
Schallplatte erlebte<br />
in den letzten Jahren<br />
ein regelrechtes<br />
Revival. Wie macht<br />
sich dies in Ihrem<br />
Unternehmen<br />
bemerkbar?<br />
Wir bemerken diesen<br />
Aufschwung natürlich;<br />
zum einen an der<br />
Anzahl der verkauften<br />
Geräte, zum anderen<br />
aber auch an vermehrten<br />
Anfragen von<br />
Kunden, was Tuning und Aufarbeitung älterer<br />
Transrotor-Geräte betrifft. Viele Hi-Fi-Fans<br />
holen die Plattensammlung wieder aus dem<br />
Keller hervor und lassen ihren älteren Plattenspieler<br />
verbessern oder kaufen einen neuen,<br />
um diese alten Schätze wieder zu hören.<br />
Warum haben Sie sich für den Riemenantrieb<br />
in Ihren Produkten entschieden?<br />
Unserer Meinung nach ist der Riemenantrieb<br />
die beste Art, um Motorvibrationen und/oder<br />
magnetische Einstreuungen vom Plattenspieler<br />
fernzuhalten, der Motor steht entfernt<br />
vom System. Eventuelle Gleichlaufbeeinflussungen<br />
durch den Riemenantrieb (die allerdings<br />
gering sind) gleichen wir durch den Einsatz<br />
unserer Lager mit Magnetkupplung aus.<br />
Im Profibereich (Radio, DJs) ist neben dem<br />
Gleichlauf auch ein schnelles Hochlaufen und<br />
Stoppen des Plattentellers gefragt, das lässt sich<br />
mit dem Direktantrieb besser lösen, das ist für<br />
den He<strong>im</strong>bereich allerdings nicht so wichtig.<br />
Wie kann die korrekte Justierung des<br />
Abtastsystems am Plattenspieler erfolgen?<br />
Welche Einstellmöglichkeiten halten<br />
Sie dabei für vernachlässigbar und<br />
warum?<br />
Wenn man Wert auf einen guten Klang legt,<br />
sind alle Einstellungen, die man am Tonarm vornehmen<br />
kann, wichtig. Am wichtigsten ist wohl<br />
das Auflagegewicht, aber auch alle anderen Einstellmöglichkeiten<br />
sind von hoher Bedeutung.<br />
Für wie bedeutend halten Sie den<br />
klanglichen Einfluss von Zargen, Basen<br />
und Tonarmen, wenn diese <strong>im</strong> He<strong>im</strong>betrieb<br />
kaum resonanzfördernden Schalldrücken<br />
ausgesetzt werden?<br />
Der Schalldruck und damit die Anfälligkeit der<br />
Plattenspieler ist zu Hause natürlich nicht so<br />
hoch wie in der Disco, aber auch hier entstehen<br />
Vibrationen, die gedämpft werden müssen,<br />
schließlich sind die Bewegungen der Nadel so<br />
gering, dass selbst die kleinste Beeinflussung<br />
Auswirkungen auf den Klang hat. Außerdem<br />
gibt es <strong>im</strong> He<strong>im</strong>bereich wieder andere Anforderungen<br />
(schwingende Betonböden, Trittschall).<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Stefan Goedecke<br />
Redaktion:<br />
Christian Hill, Torsten Pless,<br />
Dennis Schirrmacher, Jens Voigt VDT<br />
Grafikdesign:<br />
Martin Gleitsmann, Bianca Graf,<br />
Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />
K<strong>im</strong> Trank, Isabell Ulitzka,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Lektorat:<br />
Svea Herbst, Thilo Neubacher,<br />
Katharina Neumann<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Verena Rottmann (Leitung)<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@audio-test.at<br />
www.audio-test.at<br />
Anzeigen:<br />
Claudia Fritzsch, T<strong>im</strong> Kretzschmar,<br />
S<strong>im</strong>one Läßig, Katleen Lösch, Benjamin<br />
Mächler, Carsten Philipp (Leitung)<br />
Tel. (0341) 14955-0<br />
Fax (0341) 14955-11<br />
anzeigen@av.de<br />
Abonnenten:<br />
Katrin Schwede<br />
Tel. (0341) 14955-13<br />
Fax (0341) 14955-11<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
MZV Moderner Zeitschriften<br />
Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />
Tel. (089) 31906-0, Fax: (089) 31906-113<br />
info@mzv.de, www.mzv.de<br />
ISSN: 1861-1737<br />
Erscheinungsweise: 4-mal <strong>im</strong> Jahr<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,99 Euro<br />
Jahresabo Deutschland: 17,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Kassel<br />
3. 2011<br />
98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />
Darf’s ein wenig mehr sein?<br />
Ein wenig Luxus für das<br />
verwöhnte Ohr? <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> hat<br />
für Sie die schönsten Produkte<br />
ausgewählt und ins Testlabor<br />
geordert. Lassen Sie sich freiwillig<br />
infizieren vom „Virus“ High End.<br />
Im Test:<br />
Phonovorverstärker<br />
Plattenspieler<br />
Klangexoten<br />
Exklusive Stereopaare<br />
Ausgabe 3.2011 erscheint<br />
am 6. Mai 2011<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Bilder: B&W, Burmester, Clearaudio, High End Society, Olive, Räke Hifi<br />
© 2011 von Auerbach Verlag und<br />
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