25.02.2014 Aufrufe

AUDIO TEST Stereolautsprecher im Vergleich (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2011<br />

www.audio-test.at<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

Ein Spezial von<br />

<strong>TEST</strong>, WISSEN, MUSIK<br />

Gewinnen!<br />

Preise <strong>im</strong> Wert von 50.000 €<br />

<strong>Stereolautsprecher</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

7 Standlautsprecher<br />

8 kompakte und<br />

5 aktive Lautsprecher<br />

Bombastisches<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

Diese Blu-rays<br />

bringen Ihr He<strong>im</strong>kino<br />

zum Wackeln<br />

Die passenden Voll- und Vorverstärker<br />

von Harman Kardon, AVM, Rotel, T+A<br />

und Accustic Arts <strong>im</strong> Test<br />

MEHR SURROUND<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> zeigt 9.1 mit Auro-3D<br />

BASS-SHAKER<br />

He<strong>im</strong>kino mit Zittereffekt<br />

WORKSHOP<br />

Stecker und Kabel löten


Wir machen die<br />

scharfen Preise<br />

Endlich ein würdiger Rahmen für den erfolgreichsten<br />

Film aller Zeiten: Diese Edition ist ein Geschenk an alle<br />

Fans und die neue Technikreferenz.<br />

Unsere große Blu-ray-Auswahl<br />

schon ab 11,99 EUR<br />

Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.<br />

diese und mehr als 1 550 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei<br />

Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22


Dezibel Volt<br />

+10 dBV = 3,162 V<br />

–6 dBV = 0,5 V<br />

–20 dBV = 0,100 V<br />

VON JENS VOIGT<br />

für<br />

unk<br />

en a<br />

er P<br />

de<br />

Oh<br />

merk<br />

für<br />

es (S<br />

Vo lv<br />

nen<br />

dB, un<br />

Daten<br />

103<br />

kt, w<br />

uerten<br />

axis w<br />

mmen.<br />

on 83<br />

n wir a<br />

lität w<br />

uläng<br />

ab. U<br />

r, da<br />

nische<br />

technisc<br />

snahen S<br />

zeigen Ihnen, welche Werte wirklich wich-<br />

Wissen 25<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Test 49<br />

Hörperspektiven<br />

Wo fühlen Sie sich zu Hause? „Bei meinen Lieben,<br />

in meinen vier Wänden“ wird wohl die Mehrheit der<br />

Befragten darauf antworten. Und was gehört noch<br />

dazu, um sich wohlzufühlen? Wahrscheinlich ein<br />

Kleinod, ein Hobby oder die Wohnungseinrichtung.<br />

Oder ist es wichtiger, alles zusammen in Harmonie<br />

zu erleben? Die Harmonie ist schnell gestört, wenn<br />

sich das Hobby in Form eines Einrichtungsgegenstandes<br />

zeigt, der rein äußerlich nicht die Interessen<br />

des Partners trifft. Dann hilft nur noch, sich in die<br />

Hobbyecke zurückzuziehen und plötzlich weniger<br />

Zeit mit dem Partner verbringen zu können. Ganz ehrlich, das ist nicht unser<br />

Ziel. Ein Standlautsprecher ist heute auch ein Einrichtungsgegenstand, genauso<br />

wie ein Regallautsprecher und die dazugehörige Hi-Fi-Anlage. Doch wie<br />

bekommt man(n) die Quadratur des Kreises hin? Indem der andere in den Findungsprozess<br />

einbezogen wird! Ein Schwerpunkt der vorliegenden Ausgabe<br />

ist die Thematik der großen und kleinen Lautsprecher – sie sind heutzutage<br />

viel mehr ein Einrichtungsgegenstand. Die Hersteller haben das erkannt und<br />

reagieren in der Form- und Farbwahl auf dieses Interesse. Lassen Sie sich von<br />

unserer Testauswahl inspirieren. Wir haben 20 Lautsprecher in dieser Ausgabe<br />

für Sie getestet.<br />

STEFAN GOEDECKE,<br />

HERAUSGEBER/CHEFREDAKTEUR<br />

130<br />

120<br />

L(dB SPL )<br />

Bild 1<br />

Dr. Sound klärt auf<br />

Viele Daten umgeben uns, wenn unser Interesse um ein best<strong>im</strong>mtes Gerät kreist.<br />

Für viele sind diese Angaben meist nur Zahlen auf dem Papier, deren Interpretation<br />

einiges an Grundwissen verlangt. In unserer neuen Reihe wollen wir Licht ins Halbdunkel<br />

bringen und Messwerte an ausgewählten Beispielen anschaulich erklären.<br />

A<br />

m Anfang steht die Klärung der Einheit,<br />

in der die meisten Daten zu lesen<br />

sind. Also richten wir kurz den Blick<br />

auf die elektrisch-physikalische Einheit Volt<br />

(V), die bildlich gesprochen den Antrieb<br />

der Elektronen vom Minuspol zum Pluspol<br />

beschreibt. Sie ist die elektrische Einheit,<br />

die den wichtigsten Audiomessungen zugrunde<br />

liegt. Die großen zahlenmäßigen<br />

Schwankungen für die Einheit Volt, die <strong>im</strong><br />

Audiobereich vorkommen, sind als solche<br />

schwer zu überblicken. Aus diesem Grund<br />

bedient sich die Technik einer Verhältnisein-<br />

Folgende Beispiele verdeutlichen die Betragsänderung von absoluten Spannungspegeln,<br />

also dem Verhältnis zwischen Volt und Dezibel <strong>im</strong> semiprofessionellen Bereich<br />

und der Hi-Fi-Elektronik:<br />

+6 dBV = 2 V heutiger Ausgangspegel von Hi-Fi-Geräten bei absoluter Vo lau steuerung<br />

0 dBV = 1 V Normativpegel<br />

–10 dBV = 0,3162 V war lange Zeit der Bereich des mi tleren Übergabepegels <strong>im</strong> Hi-Fi-Bereich<br />

–50 dBV = 0,003162 V Ausgangspegel eines MM-Tonabnehmers für Scha lpla ten<br />

24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

heit, die mit einer logarithmischen Werte- von minus zehn Dezibel Volt festgelegt, ein<br />

integration hervo ragend dazu geeignet ist – Wert, der heute nur noch wenig Bedeutung<br />

des Dezibels (dB).<br />

hat. Eine Vo laussteuerung wäre dann bei<br />

Als Definition für den Spannungspegel gilt: nu l Dezibel Volt e reicht. Werte, die darüber<br />

hinausreichen, können in nachgeschal-<br />

Ein Volt entspricht null Dezibel Volt (dBV),<br />

diese Angabe sagt aus, das sich die Pegelverhältnisse<br />

auf ein Volt beziehen.<br />

tronik führen.<br />

teten Geräten zur Übersteuerung der Elek-<br />

Für den Audiobereich und den damit verbundenen<br />

Cinch-Anschluss ergeben sich sich die Pegelbereiche der Übertragung er-<br />

Im Zeitalter der digitalen Technik haben<br />

best<strong>im</strong>mte Festlegungen für den Spannungspegel.<br />

So wurde einmal für den se-<br />

vollausgesteuertes Signal ausgibt, ein Spanhöht.<br />

So kann an einem CD-Player, der ein<br />

miprofessione len Konsumenten- oder nungspegel von sechs Dezibel Volt e reicht<br />

Hi-Fi-Bereich ein mittlerer Übergabepegel werden, ein Wert, der nach der Dezibel-<br />

Rechnung für Spannungspegel damit doppelt<br />

so groß ist wie für nu l Dezibel Volt.<br />

Messsignal und Musik<br />

Wie stehen diese Signale in Ko respondenz<br />

zur Musik?<br />

Da a le Produktionen zum größten Teil ihren<br />

Weg über digitale Medien zum Konsumenten<br />

finden, sind hier einige Dinge besonders<br />

interessant: Auf der digitalen Ebene<br />

ist die oberste Aussteuerungsgrenze nu l<br />

Dezibel FS, wobei das „FS“ für das englische<br />

Fu l Scale, also den vo len Messbereich steht.<br />

Über diesen Wert hinau sind keine Signale<br />

weiter verwertbar. Eine Filmtonmischung<br />

und audiophile Musikproduktionen sind<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Auf diesem Screenshot ist die computergestützte<br />

Messgeräteoberfläche des Audio<br />

Precision APx 585 zu sehen<br />

in ihrer dynamischen Struktur so angelegt,<br />

dass die statistische Häufigkeit der klanglichen<br />

Ereignisse und der musikalischen<br />

Inhalte in einem Bereich von –20 bis minus<br />

zehn Dezibel Fu l Scale am größten ist.<br />

Höhere Pegel bis zur Aussteuerungsgrenze<br />

werden nur von dramaturgisch sinnvo len<br />

Ereignissen und musikalischen Steigerungen<br />

e reicht. Dies bildet für uns die Grundlage<br />

und den Ausgangspunkt für die meisten<br />

technischen Messungen an Geräten der Audiotechnik.<br />

Da also der Pegelbereich 20 dB<br />

vor Vo laussteuerung den Bereich bildet,<br />

dem wir mit unseren Ohren programmabhängig<br />

die größte Aufmerksamkeit widmen,<br />

ist dieser auch wichtig für eine Analyse des<br />

Signal-Rauschabstandes (SNR).<br />

Ein Beispiel<br />

L(dB)<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

–30<br />

A-Bewertung<br />

Wir messen an einem Vo lverstärker an einer<br />

definierten Last einen SNR mit einem<br />

relativen Pegel von 83 dB, und das 20 dB vor<br />

Vo laussteuerung. Im Datenblatt des Herste<br />

lers ist der SNR mit 103 dB angegeben,<br />

und das ist auch ko rekt, weil dieser Wert<br />

mit einem vo lausgesteuerten Signal erste lt<br />

wurde. Nur in der Praxis werden solche<br />

Signale selten vorkommen. Wenn nun<br />

zu unserem Ergebnis von 83 dB die 20 dB<br />

addiert werden, erhalten wir auch 103 dB –<br />

rein rechnerisch. Die Realität weicht manchmal<br />

aufgrund von Unzulänglichkeiten <strong>im</strong><br />

Schaltungsdesign davon ab. Unsere Messmethode<br />

ist verlässlicher, da sie der musikalischen<br />

und filmtechnischen Produktionsrealität<br />

näher ist und dadurch kritischer<br />

der he<strong>im</strong>ischen Rezeption folgt. Zusätzlich<br />

best<strong>im</strong>men wir das dynamische Verhalten<br />

nach der Messvorschrift AES 17 der Audio<br />

Engineering Society, die weltweit agiert und<br />

aus der Praxis der Tonmeister und Toningenieure<br />

schöpft. Dieses Ergebnis kann vom<br />

SNR abweichen, weil die Messung einem<br />

anderen technisch-physikalischen Ablauf<br />

folgt. Best<strong>im</strong>mt werden a l diese Größen<br />

mit einem Audio Precision 585 Multichannel<br />

Audio Analyzer oder alternativ mit einem<br />

Rohde & Schwarz UPV Audio Analyzer.<br />

Bewertungskurve<br />

Warum gibt es Angaben, die mit einem<br />

„A“ gekennzeichnet sind? Dabei handelt<br />

B-Bewertung<br />

C-Bewertung<br />

–40<br />

f(Hz)<br />

–50<br />

20 1000<br />

1k 10k 20k<br />

Bewertungskurven A, B und C nach ANSI S1.4-1971<br />

L(dB)<br />

110<br />

100<br />

Die A-Bewertungskurve in der technischen Akustik entspricht dem menschlichen Hören bei sehr<br />

geringen Lautheiten. Bei praxisnahen Scha lpegeln ist die C-Bewertung aussagekräftiger<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Mitte laute Musik<br />

Ruhige Unterhaltung<br />

Hörschwe le<br />

0<br />

f(Hz)<br />

–10<br />

20 100 1k 10k 20k<br />

Kurven gleicher Lautstärke nach Fletcher und Munson<br />

Klang aus<br />

dem Regal<br />

Das Ohr ist bei unterschiedlichen Lautheiten auch unterschiedlich empfindlich für die Wahrnehmung<br />

von Frequenzen. In der Nähe der Hörschwe le ist das Ohr weniger empfindsam für tiefe<br />

Frequenzen; rechts in der Grafik zu sehen, bei mitte lauter Musik ist die Empfindlichkeit größer<br />

Bild 2<br />

sich um eine sogenannte A-Bewertung,<br />

die dem frequenzabhängigen Lautheitsempfinden<br />

des Menschen nachempfunden<br />

ist und sich aus der Bauakustik nicht<br />

mehr wegdenken lässt. (Daneben gibt es<br />

noch andere, davon abweichende Bewertungen<br />

mit Kennzeichnungen wie „B“<br />

oder „C“.) Da dieses Empfinden aber von<br />

der Scha lenergie abhängig ist, die unser<br />

Ohr erreicht, gibt es hier Abweichungen<br />

in der Akzeptanz dieser Bewertung. Bild 1<br />

zeigt die menschliche Lautheitsempfindung<br />

nach Fletcher und Munson, in Bild 2 ist der<br />

Frequenzgang der A-Bewertungskurve<br />

zu erkennen. In gewissen Grenzen sieht<br />

man, dass die Kurven nahezu spiegelbildlich<br />

zueinanderpassen. Zu sehen ist aber<br />

auch, dass Frequenzen unterhalb von 100<br />

Hertz (Hz) schon mit 20 dB gedämpfter abgebildet<br />

werden, ebenso wie Frequenzen<br />

oberhalb von sieben Kilohertz (kHz), die bis<br />

20 kHz mit zehn Dezibel Dämpfung erscheinen.<br />

Diese Bewertung eignet sich auch, um<br />

Störsignale durch mangelnde Masseführung<br />

und Netzteilschwächen, wie Brummen<br />

oder Oberwe len, zu verschleiern.<br />

Denn je nach Abhörlautstärke können diese<br />

Artefakte zutage treten. Um sie offenzulegen,<br />

messen wir ohne diese marketingfreundliche<br />

A-Bewertung, der sich viele<br />

Herste ler nicht mehr entziehen können.<br />

Kein Herste ler kommt übrigens auf die<br />

Idee, seine Audiofrequenzgänge ebenfa ls<br />

mit einer A-Bewertung zu versehen, denn<br />

das würde dem marketingfreundlichen linearen<br />

Ideal nicht dienen!<br />

Eine Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe,<br />

und zwar mit der Erklärung zum richtigen<br />

Lesen unserer Messdiagramme. Wir<br />

Wenn der neue Flachbildfernseher den halben Wohnraum einn<strong>im</strong>mt und den Standlautsprechern<br />

keinen Freiraum mehr lässt, beginnt die Suche nach einer platzsparenden<br />

Alternative. Diese findet sich meist direkt auf dem Sideboard oder <strong>im</strong> Bücherregal,<br />

in dem die kompakten Lautsprecher ganz groß auffahren.<br />

L<br />

autsprecher sind ein unumgängliches<br />

Element in der Signalkette der analogen<br />

und digitalen Audiowiedergabe. Die<br />

einen sehen sie als Notwendigkeit an und<br />

würden sie am liebsten so klein wie möglich<br />

in einer Ecke verschwinden lassen. Für<br />

andere, meist als audiophil bekannte Hörer,<br />

können sie wiederum manchmal gar<br />

nicht groß genug sein. Für uns gelten sie<br />

als das wichtigste Glied der Audiosignalkette,<br />

denn die Qualität der Lautsprecher<br />

n<strong>im</strong>mt entscheidenden Einfluss auf den<br />

Charme des klanglichen Ergebnisses. Aber<br />

selbst der größte und teuerste Lautsprecher<br />

ist nicht zwangsläufig auch der Ideale.<br />

Entscheidend sind ebenso die Größe<br />

und akustische Eigenschaft des Hö raumes<br />

sowie der Aufste lungsort. Gerade in sehr<br />

48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

kleinen Räumen mit naher Wandplatzierung<br />

können Standlautsprecher ihren Hö-<br />

ein gewisses Maß an Kompromissbereitcher<br />

existiert nicht. Be<strong>im</strong> Hörer ist <strong>im</strong>mer<br />

rer unter gewissen Umständen akustisch schaft gefragt. Ein wie von einem Lineal<br />

als auch optisch „erschlagen“. Die Anschaffung<br />

eines Regal- oder Kompaktlaut-<br />

am Computer mit einem Grafikprogramm<br />

gezeichneter Frequenzgang kann eben nur<br />

sprechers, wie die kleineren Bauformen erste lt werden. Dennoch gibt es Lautsprecher,<br />

die diesem Ideal sehr nahe kommen.<br />

genannt werden, ist in manchen Fä len die<br />

bessere Lösung. Besonders bei kleinen Stereodreiecken<br />

mit kurzen Seitenlängen und genau auf diese Suche begibt, möchte je-<br />

Während sich der audiophile Hörer meist<br />

einer Abhörposition <strong>im</strong> direkten Nahfeld doch mancher Hi-Fi-Enthusiast das genaue<br />

übertrumpfen die Kleinen mitunter ihre Gegenteil: einen typischen Badewannengroßen<br />

Pendants.<br />

Frequenzgang. Dies ist zwar nicht besonders<br />

audiophil, findet aber dennoch seine<br />

Wie bei a lem <strong>im</strong> Leben kommt es nicht nur<br />

auf die Größe an. Auch die inneren Werte Anhängerschaft, weil er Bässe und Höhen<br />

und ein äußerlich ansprechendes Erscheinungsbild<br />

beeinflussen die Wahl, mit wem Designliebhaber und He<strong>im</strong>kinobegeisterte<br />

besonders betont. Stereoenthusiasten,<br />

man sich zukünftig seinen Wohnraum teilt. wissen diese Lautsprecherart zu schätzen.<br />

Und auch hier gilt: Der perfekte Lautspre-<br />

Denn mit den unterschiedlichsten Furnie-<br />

* Für hervorgehobene Fachbegri fe finden Sie die Erklärung auf Seite 91<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

ren passen sich die kleinen Klangstrahler sich so jedoch der Tieftonbereich gezielt die größtmögliche Klangqualität zu entlocken.<br />

Vom Bändchenhochtöner*<br />

ideal an die bereits vorhandene Inneneinrichtung<br />

an. Waren es bisher die Echtnen<br />

Scha lwandler meist an die Grenzen über koaxial* angeordnete Treiber bis<br />

verstärken. Denn dabei stoßen die kleiholznachbildungen,<br />

die be<strong>im</strong> Fachhändler des akustisch Möglichen. Mit spezie len hin zum Hornlautsprecher wurden keine<br />

mit regem Interesse geordert wurden, Bauformen, ausreichender Größe un der Mühen gescheut, das Büche regal klanglich<br />

auszufü len. Während unseres Tests<br />

sind mittlerweile wieder die Klavierlackbeschichtungen<br />

in edlem Schwarz oder versuchen die Herste ler, dem Hörer noch lernten wir die unterschiedlichsten Natio-<br />

Zuhilfenahme einer Bassreflex*öffnung<br />

Weiß zu den Trendsettern avanciert. Der etwas mehr Fü le mit auf den klanglichen nalitäten mit ihren eigenen Klangvorstellungen<br />

kennen – von den verstecktesten<br />

Retrotrend macht in Bezug auf das Design Weg zu geben.<br />

eben auch vor der Lautsprecherbranche Für unseren <strong>Vergleich</strong>stest haben wir Regionen der Bundesrepublik quer durch<br />

nicht halt. Aufgrund ihrer kompakten acht aktue le Mode le der Kategorie Rega<br />

lautsprecher zusammengetragen und Herkunft, eine Eigenschaft verbindet sie<br />

Europa bis nach Übersee. Egal welcher<br />

Maße eignen sich die Lautsprecher für<br />

eine Platzierung auf separaten Ständern sie hinsichtlich ihrer Wiedergabequalität, dennoch a le: Unsere getesteten Lautsprecher<br />

spielen auf hohem Niveau und bieten<br />

oder, wie es der Name bereits sagt, direkt<br />

<strong>im</strong> Büche regal. Unter akustischen Benutzerfreundlichkeit untersucht. Dabei dabei interessante Unterschiede in ihrer<br />

Ausstattung und Verarbeitung sowie ihrer<br />

Gesichtspunkten ist die letztere Variante durften wir festste len, dass die Hersteller<br />

auf unterschiedliche Konzepte zurück-<br />

Geschmack, egal wie ausgefa len, ein pas-<br />

klangliche Eignung. Damit so lte für jeden<br />

zwar nicht die beste, mit etwas Exper<strong>im</strong>entierfreude<br />

bei der Aufste lung lässt greifen, um den kleinen Scha lwandlern sendes Mode l dabei sein.<br />

Bewertung schlü sel: 1 0–95: Referenzkla se, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69– 5: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Schreiben Sie Ihre Anregungen, Wünsche und Kritik an:<br />

leserbriefe@audio-test.at oder<br />

Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

Anzeige<br />

Editorial 3


12 | 3D-Audio<br />

Wie die Zukunft von Surround aussieht<br />

30 | Bass-Shaker<br />

So klappt‘s auch mit den Nachbarn<br />

36 | Titelthema: Groß und laut<br />

Sieben Standlautsprecher: Canton, Elac, Infinity, KEF, Piega, PSB und Quadral <strong>im</strong> Testlabor<br />

28 | Lautsprecher-Spezial<br />

Aktiv – passiv: Vorteil gegen Vorurteil<br />

68 | Vorverstärkt<br />

Individualität in der Signalkette<br />

82 | SACD-Player 2011<br />

D/A-Wandler und SACD-Player in einem<br />

News<br />

06 // Frage des Monats<br />

Wie viel Surround verträgt ein<br />

Wohnz<strong>im</strong>mer?<br />

08 // Leistungsbedarf<br />

Etappensieg für Audiophile<br />

09 // Produktneuheiten<br />

Trends und Neuigkeiten von<br />

Canton, PSB, TAD u. v. a. m.<br />

12 // Auro-3D<br />

Wie ein neues Surround-Verfahren<br />

alles auf den Kopf stellt<br />

Inhalte<br />

16 // Leserwahl 2011<br />

Abst<strong>im</strong>men und Preise <strong>im</strong> Wert von<br />

50 000 Euro gewinnen<br />

23 // Bose Noise Cancelling<br />

Wie uns ein Kopfhörer von der<br />

Außenwelt abschirmt<br />

Wissen<br />

24 // Dr. Sound<br />

Mit dem Klangdoktor auf Wissensreise<br />

von Pegel bis Jitter<br />

28 // Lautsprecher-Spezial<br />

Aktiv- und Passivlautsprecher erklärt<br />

30 // Bass-Shaker<br />

So bringt man mit den richtigen Tools<br />

das Sofa zum Beben<br />

32 // Workshop<br />

Schritt für Schritt zum eigenen Kabel<br />

(Teil 1)<br />

Test<br />

35 // Testnotizen<br />

Ein Testalltag in<br />

unserer Audioredaktion<br />

36 // Stereo-Standlautsprecher<br />

Max<strong>im</strong>aler Klang mit Canton, Elac,<br />

Infinity, KEF, Piega, PSB und Quadral<br />

48 // Regallautsprecher<br />

B&W, Calion Deluxe, Elac, JBL, KEF,<br />

ME Geithain, Mordaunt Short und<br />

Nubert beweisen, dass auch kleine<br />

Lautsprecher groß klingen können<br />

60 // Aktivlautsprecher<br />

Aus dem Tonstudio ins Wohnz<strong>im</strong>mer:<br />

Adam Audio, Elac, JBL, Swans und T+A<br />

68 // Vorverstärker<br />

Für alle, die mehr aus ihrer Signalkette<br />

holen wollen: Accustic Arts, AVM,<br />

Rotel und T+A zeigen, wie es geht<br />

78 // Vollverstärker<br />

Edles Design, viele Funktionen und<br />

technische Raffinesse. AVM und<br />

Harman Kardon verbinden dies unter<br />

einer Haube<br />

82 // SACD-Player<br />

CD-Player gibt es wie Sand am Meer.<br />

Um in der Masse nicht unterzugehen,<br />

bietet Marantz mehr als reine<br />

Scheibenwiedergabe<br />

4 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

Titelbild: Auerbach Verlag, Butt Kicker, © Galaxy Studios, Rhino, Sony Music, Universal Music


84 | He<strong>im</strong>kinobombast<br />

Diese Blu-rays bringen das Wohnz<strong>im</strong>mer zum Wackeln<br />

Mini-<br />

88 | Hingehört<br />

Bei diesen Konzerten sitzen Sie in der ersten Reihe<br />

Musik<br />

84 // Bombastisches He<strong>im</strong>kino<br />

Die klanglich eindrucksvollsten<br />

Blockbuster-Blu-rays vorgestellt<br />

Meisterstück<br />

ELAC 301.2<br />

Kompaktlautsprecher<br />

88 // Musik-Blu-rays<br />

Crossroads – Guitar Festival<br />

Lang Lang – Live In Vienna<br />

Sting – Live In Berlin<br />

The Big Four – Live In Sofia<br />

Leonard Cohen – Songs From The Road<br />

Beyoncé – I Am ... World Tour<br />

Originalgröße<br />

Standards<br />

03 // Editorial<br />

91 // Glossar<br />

93 // Fachhandelsverzeichnis<br />

96 // Testübersicht<br />

98 // V orschau / Impressum<br />

Inhalt: Auerbach Verlag, Butt Kicker, Elac, © Galaxy Studios, JBL, KEF, Marantz, Rhino,<br />

Sony Music, Sony Classical, Sony Pictures Home, Universal Music<br />

Anzeige<br />

P R I M A R E Deutschlandvertreib<br />

Anzeige<br />

ELAC Electroacustic GmbH<br />

Tel. +49-431-647740 • w w w. e l a c . c o m


Kommt Auro-3D in deutschen<br />

Wie viele Lautsprecher passen in ein Wohnz<strong>im</strong>mer? Wenn es nach den Erfindern von<br />

Auro-3D geht, gibt es für das klassische 5.1-Setup Nachschlag: Zwei Höhenlautsprecher,<br />

jeweils vor und hinter der Hörposition in Deckenhöhe montiert, sollen den Klang<br />

raumfüllend durch das Wohnz<strong>im</strong>mer werfen und bekannte Hörpositionen auflösen.<br />

Doch wie gehen die Hersteller mit dem Thema um? Noch ein Standard mehr, noch<br />

mehr Installationsaufwand und wieder das Versprechen: „Räumlicher geht es nicht<br />

mehr!“ Vom Stereopuristen bis zum Freund des Raumklangs wollen alle Kundengruppen<br />

überzeugt werden. Wir fragten Günther Nubert (Nubert), Jonathan Siegel<br />

(Teufel) und Sven Schlicher (GP Acoustics), was sie von Auro-3D halten.<br />

STEFAN GOEDECKE<br />

Sven Schlicher, GP Acoustics<br />

Auf der Tonmeistertagung wurde<br />

Auro-3D vorgestellt. Werden Sie das<br />

neue Surround-Format unterstützen?<br />

KEF-Lautsprecher unterstützen diese<br />

Technologie. Unsere Lautsprecher werden<br />

sowohl als 5.1-Subwoofer-Satellitensysteme<br />

angeboten als auch als Stereosets<br />

zur Erweiterung bestehender Surround-<br />

Sets. So stellen wir sicher, dass der Kunde<br />

so viele Lautsprecher installieren kann,<br />

wie er möchte. Ob Arcam in Zukunft diesem<br />

Trend folgt, bleibt abzuwarten. Die<br />

aktuellen AV-Produkte von Arcam sind<br />

nicht in der Lage, per Software auf Auro-<br />

3D aufgerüstet zu werden.<br />

Wie schätzen Sie die Installationsfreudigkeit<br />

der Kunden ein, wenn diese<br />

für das raumfüllende Klangerlebnis<br />

weitere Kabel ziehen (müssen)? Gibt<br />

es andere, drahtlose Lösungen?<br />

Für die Installation von Lautsprechern an<br />

Orten, die man nicht mit Lautsprecherkabeln<br />

erreichen kann, bietet KEF ein<br />

hervorragend klingendes und störsicheres<br />

Wireless-System an, das nicht nur mit KEF-<br />

Lautsprechern verwendet werden kann.<br />

Es eignet sich dazu, zusätzliche Höhenlautsprecher<br />

anzusteuern.<br />

Was halten Sie von der Erweiterung<br />

der opt<strong>im</strong>alen Klangposition<br />

(Sweetspot) durch ein verbessertes<br />

Surround-System?<br />

Durch das patentierte Uni-Q-Chassis, das<br />

in fast allen KEF-Lautsprechern verwendet<br />

wird, werden die üblichen Probleme der<br />

Bündelung am Sitzplatz oder Auslöschungen<br />

außerhalb des Sitzplatzes prinzipiell<br />

ausgehebelt.<br />

Unterstützen Ihre Einmesssysteme<br />

einen solch erweiterten Klangraum?<br />

Die Arcam-Einmesssysteme halten sich<br />

vornehm zurück, wenn es um die Einmessung<br />

auf mehrere Positionen geht. Die<br />

Einmessung wird exakt <strong>im</strong> Zentrum des<br />

He<strong>im</strong>kinos durchgeführt, das durch den<br />

Dolby-Digital-Standard festgelegt ist. Eine<br />

Mittelung über mehrere Sitzpositionen<br />

führt zu einem Verlust der Abbildungspräzision.<br />

Wenn die Aufstellung der Lautsprecher<br />

der Norm entspricht und die Einmessung<br />

so genau wie Arcams arbeitet, also<br />

Entfernungen auf den Zent<strong>im</strong>eter genau<br />

und Pegel auf ein Viertel Dezibel erfasst,<br />

profitieren alle Sitzpostionen <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

davon, und die Solost<strong>im</strong>me steht holografisch<br />

zwischen den Lautsprechern.<br />

Günther Nubert, Nubert Electronic<br />

Auf der Tonmeistertagung wurde<br />

vor Kurzem ein neues Surround-<br />

Format (Auro-3D) vorgestellt. Im<br />

vollen Ausbau benötigt dieses Format<br />

eine höhere Anzahl an<br />

Lautsprechern. Ist das System<br />

marktreif?<br />

Auro-3D wird sich <strong>im</strong> Windschatten der<br />

recht erfolgreichen 3D-Filme zunächst<br />

wohl ebenfalls nur in den Kinos durchsetzen.<br />

Für das Wohnz<strong>im</strong>mer sehe ich<br />

erst dann eine größere Verbreitung von<br />

3D-Fernsehern, wenn sich die Bildwiedergabe<br />

ohne Brille durchsetzt. Erste<br />

Geräte dieser Art sind gerade auf der<br />

CES in Las Vegas vorgestellt worden.<br />

Für ambitionierte He<strong>im</strong>kinos werden<br />

3D-Brillen eher akzeptiert. Hier wäre<br />

das Auro-3D, also 9.1-Verfahren, denkbar.<br />

Ergänzen Sie Ihre Produktpalette<br />

dabei auch gezielt <strong>im</strong> Satellitenbereich?<br />

Die Satellitenlautsprecher, die wir schon<br />

bisher <strong>im</strong> Angebot haben, sind auch für<br />

Auro-3D hervorragend geeignet. Vor-<br />

Die KEF-Entwickler haben mit dem T-105-<br />

System ein 35 Mill<strong>im</strong>eter flaches Lautsprechersystem<br />

hergestellt, das hervorragend zu<br />

den neuesten Generationen von Flachbildschirmen<br />

passt. Alle verbauten Lautsprecher<br />

sind Neuentwicklungen aus eigenem Hause<br />

und bringen den besten Klang ohne optischen<br />

Designbruch zu Gehör.<br />

Nubert präsentiert mit dem nuVero 3 einen<br />

kompakten 2-Wege-Bassreflexlautsprecher<br />

der besonderen Art. Durch sein<br />

Dipolprinzip erfolgt die Schallabstrahlung<br />

sowohl nach vorn als auch nach hinten.<br />

Dadurch eignet sich der nuVero 3 nicht<br />

nur für den klassischen Stereobetrieb,<br />

sondern ebenso <strong>im</strong> Surround-Alltag.<br />

www.kef.com/de – Preis: 1 600 Euro (UVP)<br />

www.nubert.de – Preis: 545 Euro pro Stück<br />

6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Wohnz<strong>im</strong>mern an?<br />

Sven Schlicher,<br />

GP Acoustics<br />

Günther Nubert,<br />

Nubert Electronic<br />

Jonathan Siegel,<br />

Teufel<br />

erst dürfte eine Einführung von Auro-<br />

3D keine Auswirkungen auf unsere<br />

Entwicklungen haben.<br />

In der Tonproduktion werden in<br />

der Mehrzahl aktive Lautsprecher<br />

eingesetzt, doch auch der Kunde<br />

setzt mehr aktive Lautsprecher ein.<br />

Wie sehen Sie diese Entwicklung?<br />

Bei uns – aber auch in der gesamten<br />

Branche – wird in den nächsten zwei<br />

bis drei Jahren der weitaus größte<br />

Anteil an Lautsprechern in Passivtechnik<br />

gebaut werden. Neben der Weiterentwicklung<br />

von Passivlautsprechern<br />

n<strong>im</strong>mt die Aktivtechnik in unserer Entwicklungsabteilung<br />

aber einen <strong>im</strong>mer<br />

größeren Raum ein.<br />

Welche Produkthighlights werden<br />

Sie 2011 setzen?<br />

Ab Frühjahr 2011 wird es von uns zwei<br />

leistungsfähige Aktivlautsprecher-<br />

Modelle geben, die sich auch hervorragend<br />

als Satelliten für Stereo- und<br />

Surround-Anlagen eignen. Im Laufe<br />

des Jahres werden wir aber auch neue<br />

Passivboxen und Subwoofer vorstellen.<br />

Jonathan Siegel, Teufel<br />

Auf der Tonmeistertagung wurde vor<br />

Kurzem ein neues Surround-Format<br />

(Auro-3D) vorgestellt. Sehen Sie für<br />

Ihr Unternehmen hier verbesserte<br />

Absatzchancen?<br />

Aufgrund unserer Positionierung <strong>im</strong><br />

Bereich Surround-Sound steht die Analyse<br />

von Audioformaten fortlaufend <strong>im</strong> Fokus.<br />

Bestandteile dieser Analyse sind auch<br />

3D-Formate. Die Auro-3D-Technologie<br />

wurde von uns ebenfalls beobachtet und<br />

auch getestet, wobei man derzeit noch<br />

keine feste Aussage über die zukünftige<br />

Etablierung dieser Technologie treffen<br />

kann. In jedem Fall werden wir die Technologie<br />

<strong>im</strong> Auge behalten und gegebenenfalls<br />

auch als Potenzial für unseren<br />

Absatz sehen.<br />

Ergänzen Sie Ihre Produktpalette<br />

dabei auch gezielt <strong>im</strong> Satellitenbereich?<br />

Ja, das tun wir. Wir sehen einen klaren<br />

Trend in Richtung Kompaktlautsprecher.<br />

Dementsprechend setzen wir auf die<br />

Erneuerung und die Erweiterung dieser<br />

Satellitenformate. Die Erfolge unserer<br />

neuen Consono-, Ult<strong>im</strong>a- und die T-Reihe<br />

zeigen eindrucksvoll, dass wir mit unseren<br />

Kompaktlautsprechern in die richtige<br />

Richtung gehen. Wir werden <strong>im</strong> kommenden<br />

Jahr definitiv unser Angebot in<br />

diesem Bereich noch erweitern.<br />

Wie begegnen Sie dem Trend der<br />

Kunden, auch <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer vermehrt<br />

aktive Lautsprecher zu nutzen?<br />

Aktivlautsprecher erlangen <strong>im</strong>mer mehr<br />

an Bedeutung, vor allem durch die Tatsache,<br />

dass sich Wireless-, Streamingund<br />

Multiroom-Technologien verstärkt<br />

ausbreiten und angleichen. Ziel ist nicht<br />

nur ein Aktivlautsprecher an sich, er soll<br />

zusätzlich kabellos und „intelligent“<br />

sein: Plug and Play ist die Devise. Digitale<br />

Audioformate werden für den Kunden<br />

<strong>im</strong>mer interessanter und schaffen komplett<br />

neue Anwendungsszenarien, wie<br />

der Erfolg unserer neuen Raumfeld-Linie<br />

eindrucksvoll beweist. Hierbei sind Aktivlautsprecher<br />

ein zentraler Bestandteil<br />

des Konzeptes. Unser Ziel ist es, in den<br />

kommenden Jahren eine neue Klasse von<br />

Audio-Streaming-Systemen zu entwickeln,<br />

die die Vorteile digitaler Audioformate<br />

und Netzwerktechnologien mit der<br />

bekannten Qualität der Teufel-Lautsprecher-Soundsysteme<br />

verbindet.<br />

Teufels neues 5.1-He<strong>im</strong>kinosystem Columa<br />

300 R besteht aus einem Subwoofer mit<br />

integriertem 5.1-Surround-Receiver und<br />

-Decoder, Radio, Fernbedienung, sieben<br />

Eingängen und Leistungsverstärker. Damit<br />

werden die fünf Aluminium-Lautsprechersäulen,<br />

die es alternativ in verschiedene<br />

Größen gibt, gut versorgt.<br />

www.teufel.de – Preis: ab 849 Euro<br />

News 7


Etappensieg für State-ofthe-Art-Bekenner<br />

Zeichneten erste Gespräche mit Insidern noch ein düsteres Bild, lichten sich mittlerweile<br />

die dunklen Wolken zumindest etwas. Eine Vorstudie ist nun abgeschlossen und es<br />

scheint sich ein Weg zu offenbaren, der High-End-Geräte in puncto Leistungsbedarf<br />

nicht in Bedrängnis bringen dürfte.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Was bisher geschah: Energie ist ein hohes<br />

Gut und die EU sieht vor allem <strong>im</strong><br />

Bereich der Unterhaltungselektronik großes<br />

Einsparpotenzial. Mittlerweile wird bereits der<br />

Leistungsbedarf von Haushalts- und Bürogeräten<br />

<strong>im</strong> Stand-by-Betrieb gesteuert und seit<br />

Anfang letzten Jahres wird neben vielen anderen<br />

Energieverordnungen auch der Leistungsbedarf<br />

von Fernsehern <strong>im</strong> Betrieb beurteilt. Die<br />

Regeln dabei sind einfach: Werden die Richtwerte<br />

nicht erfüllt, darf das Produkt nicht auf<br />

den Markt. In Zukunft sollen auch Verstärker<br />

eingestuft werden, die Vorstudie, die den Prozess<br />

ins Rollen bringt, steht aber noch aus. In<br />

Insiderkreisen kursieren bereits Werte, die vor<br />

allem für Geräte der High-End-Sparte schwer<br />

zu erfüllen sein dürften. Experten schätzen<br />

aber, dass rein regulatorisch gesehen noch<br />

rund drei bis fünf Jahre ins Land ziehen, bevor<br />

es zu einem Verordnungsentwurf und einem<br />

anschließenden Beschluss kommt. Dennoch<br />

wurde kürzlich in Brüssel eine wichtige Entscheidung<br />

für High-End-Liebhaber getroffen.<br />

In Zukunft soll der Erwerb von Vignetten Geräte<br />

von den Ökodesign-Anforderungen befreien<br />

High-End wird zur Massenware<br />

Die ErP-Vorstudie Lot 3 (ENTR): Sound and<br />

Imaging Equipment ist abgeschlossen und ab<br />

2012 dürfen etwa Blu-ray-Player max<strong>im</strong>al einen<br />

Leistungsbedarf von 15 Watt (W) bei der Wiedergabe<br />

von HD-Material an den Tag legen.<br />

Auch wenn die Vorstudie sich nicht mit Audiogeräten<br />

<strong>im</strong> Sinne von Verstärkern auseinandersetzt,<br />

wurden in Brüssel grundlegende Entscheidungen<br />

in Bezug auf die High-End-Sparte<br />

und den Leistungsbedarf einzelner Komponenten<br />

getroffen. Der Beschluss hört sich <strong>im</strong> ersten<br />

Moment jedoch wenig erfreulich an: So halten<br />

High-End-Geräte in Zukunft keine besondere<br />

Marktstellung inne, sondern sie werden mit<br />

den sogenannten Consumer-Produkten <strong>im</strong><br />

Massenmarkt gleichgesetzt. Das bedeutet,<br />

dass die kommenden Max<strong>im</strong>alwerte be<strong>im</strong> Leistungsbedarf<br />

in beiden Sparten identisch sind<br />

und, wie in der letzten Ausgabe der <strong>AUDIO</strong><br />

<strong>TEST</strong> berichtet, wird derzeit von Werten um die<br />

20 W gesprochen. Das ist natürlich eine völlig<br />

realitätsferne Zahl für den High-End-Anspruch.<br />

Mögliche Auswege<br />

Dennoch wurde ein Gewinn in Brüssel verzeichnet<br />

und die Hersteller sollen künftig<br />

zwei Möglichkeiten haben, um die Ökodesign-<br />

Anforderungen zu umgehen. So könnten sie<br />

zum einen unter der 200 000-Einheiten-Grenze<br />

bleiben, denn erst wenn ein Gerät in allen<br />

EU-Mitgliedsstaaten mit dieser Anzahl in den<br />

Handel geht, greifen die Max<strong>im</strong>alwerte der<br />

EU. Dieser Ansatz l<strong>im</strong>itiert selbstverständlich<br />

den Absatz und ist zudem nur schwer zu<br />

kontrollieren. Die zweite Möglichkeit scheint<br />

wesentlich attraktiver zu sein: Demnach sollen<br />

Hersteller in Zukunft Siegel für ihre Produkte,<br />

sogenannte Vignetten, erwerben können, die<br />

die Geräte von den festgelegten Max<strong>im</strong>alwerten<br />

befreien. Der Verkauf der Plaketten<br />

soll auf Nachfrage direkt von der Europäischen<br />

Gemeinschaft vollzogen werden und mit dem<br />

bewusst hoch angesetzten Preis will man<br />

die sogenannten Massenmarktanbieter davon<br />

abhalten, sich von den Vorgaben „freizukaufen“.<br />

Im Handel sollen die Geräte über einen<br />

Sticker kenntlich gemacht werden und zudem<br />

soll eine öffentliche Datenbank die Vorgänge<br />

transparent machen. Das System ist darüber<br />

hinaus auch flexibel, denn wenn eine High-<br />

End-Technologie <strong>im</strong> Massenmarkt ankommt,<br />

ist das in der Regel mit einem Preisverfall für<br />

derartige Geräte verbunden und die Vignette<br />

ist in diesem Fall nicht mehr notwendig.<br />

Inwieweit sich die mögliche Vignettenlösung<br />

auf den Verkaufspreis niederschlagen wird, ist<br />

indes noch nicht bekannt.<br />

Effizienterer Betrieb<br />

In Brüssel wurde darüber hinaus über die Energieeffizienz<br />

<strong>im</strong> Betrieb und mögliche Opt<strong>im</strong>ierungsansätze<br />

diskutiert. Dass auch High-End-<br />

Audiogeräte mit einem hohen Wirkungsgrad<br />

arbeiten können, streitet niemand ab, die Krux<br />

ist vielmehr ein logistisches Problem. So sind<br />

geeignete Chips laut der Vorstudie nur für Massenmarktprodukte<br />

interessant, denn die Mindestbestellmenge<br />

liegt bei einer Million Stück.<br />

Hinzu kommt, dass in Europa schlicht keine zuständige<br />

Organisation für den Einkauf existiert.<br />

Technikbefürworter sehen diesen Umstand sogar<br />

als Chance, den technologischen Fortschritt<br />

innerhalb von Europa weiter voranzutreiben<br />

und sich somit von fernöstlichen Manufakturen<br />

zu emanzipieren. Die High-End-Branche kann<br />

also aufatmen und weiter an Innovationen feilen<br />

und wir als Konsumenten können unsere<br />

Augen und Ohren auch in Zukunft für uneingeschränkten<br />

State-of-the-Art-Genuss öffnen.<br />

Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Vignettenansatz<br />

in einem verträglichen Maße auf den<br />

Verkaufspreis niederschlägt und sich die ohnehin<br />

schon hochpreisige High-End-Sparte nicht<br />

noch kostspieliger präsentiert.<br />

Zu hohe Mindestabnahmemengen verhindern<br />

den Einsatz effizienterer Chips<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Rotel, TAC<br />

8 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Subwoofer von PSB vereinnahmt NAD-Verstärker<br />

Der kanadische Lautsprecherhersteller PSB<br />

hat den Sub 300 neu vorgestellt. Er soll<br />

das erste Modell einer ganzen Reihe von<br />

Subwoofern sein, die von einem NAD-<br />

Verstärker angetrieben werden. NAD und<br />

PSB gehören zum Lenbrook-Konzern, der<br />

<strong>im</strong> kanadischen Pickering/Ontario ansässig<br />

ist. Die Sub-300-Entwicklung basiert auf<br />

dem Flaggschiff Sub 500, einem Class-D-<br />

Typ mit 300 Watt Dauerleistung und 850<br />

Watt Peak.<br />

Gerätename: Sub 300 Preis: 1 200 Euro Internet: www.psb-lautsprecher.de<br />

Auf welche Produkte dürfen sich Hi-Fi-<br />

Fans 2011 besonders freuen?<br />

Im Mai werden wir eine komplett<br />

neue AV-Linie vorstellen<br />

(Receiver und BD-Player). Alle<br />

Receiver werden weiterhin<br />

modular aufgebaut sein und<br />

alte Modelle können auf<br />

diesen technischen Stand aufgerüstet werden.<br />

Es werden 1.4-fähige Module kommen. Ein<br />

Modul mit Ethernet-Anschluss (auch WLAN) für<br />

Receiver ist <strong>im</strong> Gespräch.<br />

Thomas Brieger, Dynaudio<br />

Bilder: Calion Deluxe, Cornered Audio, PSB<br />

Ab in die Ecke<br />

Die Antwort auf die Frage, wie sich ansprechendes<br />

Design mit bestem Sound verknüpfen<br />

lässt, hält eine kleine Klangschmiede<br />

aus Dänemark bereit: Die Klangästheten<br />

von Cornered Audio haben mit ihren C5<br />

Lautsprecher geschaffen, die Auge wie<br />

Ohr gleichermaßen schmeicheln. Hinter<br />

Gerätename: Cornered C5 in Weiß,<br />

Silber und Schwarz<br />

Individuelles Klangtalent<br />

Der Brisbane Aktiv von Calion Deluxe ist ein<br />

kompakter Aktivlautsprecher, der für kräftige<br />

Klänge zu Hause sorgt. Dabei sorgen<br />

jeweils 100 Watt/RMS für reichlich Leistung<br />

und für jede Menge Spaß am Hören. Der<br />

Lautsprecher ist in über 60 Echtholzfurnieren<br />

sowie in jeder RAL-Farbe erhältlich, sodass<br />

jeder ein Stück Individualität seines Besitzers<br />

ausdrückt. Mit einer Höhe von 31, einer Breite<br />

von 18 und einer Tiefe von 28 Zent<strong>im</strong>etern<br />

passt er sich bestens in das Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

ein und ist in besonderen Furnieren, z. B.<br />

Arancia Fantasy, eine echte Augenweide.<br />

Gerätename:<br />

Brisbane Aktiv<br />

der kompakten Hülle (Höhe: 43,4 cm, Breite:<br />

21,1 cm, Tiefe: 13,7 cm) der dreieckigen<br />

Speaker verbirgt sich ausgeklügelte Audiotechnologie.<br />

Das 2-Wege-System besteht<br />

aus einem 1-Zoll-Hochtöner und einem mittig<br />

platzierten 5-Zoll-Tieftöner, der in seiner<br />

Aufgabe von einem passiven Basstreiber von<br />

ebenfalls fünf Zoll unterstützt wird. Opt<strong>im</strong>aler<br />

Partner des Tiefenexperten ist der Hochtöner,<br />

dessen Seidenkalotte den Hochfrequenzbereich<br />

bis 25 Kilohertz abdeckt. Die<br />

Membranen sind in eine solide MDF-Platte<br />

eingebettet und werden von einer Stoffabdeckung<br />

sicher vor Staub geschützt. Das<br />

besonders eng anliegende Gehäuse besteht<br />

aus eloxiertem, verstärktem Aluminium. Ihre<br />

tonalen Vorzüge entfalten die Lautsprecher<br />

von Cornered – ganz <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Systemen – in der Ecke.<br />

Dort dürfen sie aber nicht einfach auf den<br />

Boden gestellt werden. Sie müssen hochkant<br />

so an die Wand montiert werden, dass<br />

sich die Hochtöner in Ohrhöhe der Zuhörer<br />

befinden. Die Cornered-Speaker halten keinen<br />

Abstand zur Wand, die Montagebohrungen<br />

verbergen sich unauffällig hinter der<br />

Frontabdeckung.<br />

Preis: 800 Euro<br />

pro Set<br />

Preis:<br />

1 199 bis 2 199 Euro pro Paar<br />

Internet:<br />

www.cornered-audio.de<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> hat in dieser Ausgabe den passiven<br />

Bruder getestet. Wer selber hören will,<br />

wie der Brisbane aufspielt, dem sei ein Besuch<br />

des Showrooms in Sinshe<strong>im</strong> empfohlen.<br />

Internet:<br />

www.calion-deluxe.de<br />

Wir sind aktuell dabei, ein<br />

System in Richtung der High-<br />

End-Klasse vorzubereiten,<br />

das u. a. auch eine von uns<br />

<strong>im</strong> Hause neu entwickelte<br />

Chassis-Technologie trägt.<br />

Außerdem werden wir etwas Neues zum Thema<br />

„eleganter hochwertiger Lautsprecher“ bringen<br />

… alles wird übrigens „made in Germany“ sein.<br />

Thomas Sauer,<br />

Maestro Badenia Akustik<br />

Im Jahr 2011 kann der<br />

He<strong>im</strong>kinofreund sich auf eine<br />

neue Generation AV-Receiver<br />

mit HDMI 1.4 und 3D-Unterstützung<br />

freuen sowie auf<br />

3D-kompatible Blu-ray-Player<br />

und integrierte Blu-ray-Verstärkersysteme.<br />

Thomas Schnaudt, Harman Kardon<br />

Das Highlight in diesem<br />

Jahr wird die neue Aurum<br />

Titan VIII. Diese Legende<br />

und Urmutter aller ult<strong>im</strong>ativen<br />

Lautsprecher feiert in<br />

achter Generation bereits ein<br />

dreißigjähriges Jubiläum. Neben der Titan VIII<br />

wird es auch technologisch hochinnovative neue<br />

Subwoofer und Ergänzungen zu verschiedenen<br />

Lautsprecherserien geben.<br />

Thomas Mengert, Quadral<br />

Die Traditionsmarke Rega<br />

überarbeitet ihr Sort<strong>im</strong>ent<br />

und ab Mitte des Jahres werden<br />

uns neue Produkthighlights<br />

erwarten. Erstes Kind<br />

dieser neuen Familie ist der<br />

Rega RP1 (350 Euro). Auch bei den Marken<br />

Unison, Piega und Acoustic Signature werden<br />

neue Produkte die Palette abrunden.<br />

Mark Sellmann, TAD<br />

News 9


Frisch aus Frankreich: Advance Acoustic<br />

Der französische Hi-Fi-Hersteller Advance<br />

Acoustic will in Deutschland stärker in Erscheinung<br />

treten und hat sich dafür die<br />

niedersächsische Quadral GmbH als Vertriebspartner<br />

geangelt. Als neue Vor-/Endstufen-Kombination<br />

präsentieren die Franzosen<br />

in der Black Silver Line den MPP 506<br />

DA und die MAA 706 in Kombination mit<br />

dem neuen CD-Laufwerk MCD 404. Der<br />

MPP 506 DA ist mehr als ein High-End-<br />

Vorverstärker, er ist die zentrale Schaltstelle<br />

einer Anlage und lässt sich dank Cinch-,<br />

XLR-, Digital- und USB-Eingängen mit fast<br />

jeder Quelle verbinden. Passend zum Vorverstärker<br />

gesellen sich die Mono-Endstufen<br />

MAA 706 mit 200 Watt an acht Ohm<br />

bzw. 300 Watt an vier Ohm hinzu. Die<br />

Endstufe ist eine Hybridendstufe, die die<br />

ersten 40 Watt <strong>im</strong> reinen Class-A-Betrieb<br />

wiedergibt und ab dann vollautomatisch<br />

in den Class-A/B-Betrieb übergeht. Das<br />

CD-Laufwerk MCD 404 verfügt über drei<br />

separate Netzteile, die mit streuarmen<br />

Ringkerntrafos ausgestattet sind. Zudem<br />

ist der Innenaufbau des Gehäuses rigoros<br />

strukturiert, um bestmögliche Abschirmwerte<br />

zu erzielen. Immerhin bringt es das<br />

Laufwerk auf stolze 11,5 Kilogramm.<br />

Gerätename:<br />

Black Silver Line,<br />

Black Line<br />

Preis: Black Silver Line – MPP 506 DA: 949 Euro; MAA 706:<br />

999 Euro; MCD 404: 899 Euro; Black Line – MAP 102: 599<br />

Euro; MCD 200: 299 Euro; MAT 601: 299 Euro<br />

Internet:<br />

www.advanceacoustic.com<br />

Pures Soundkraftwerk<br />

BMC präsentiert mit dem AMP C1 einen<br />

Vollverstärker mit variabler Verstärkung und<br />

Eingangswahl. Der AMP C1 ist der Universalist<br />

unter den BMC-Verstärkern, der sich<br />

nahtlos in klassische Anlagenkonzepte einfügt.<br />

Mit einer Aluminiumfernbedienung<br />

lassen sich alle Funktionen ausführen. Er verfügt<br />

über zwei Paar symmetrische XLR- und<br />

drei Paar unsymmetrische RCA-Eingänge.<br />

Ein 2-Kilowatt-Ringkerntransformator bietet<br />

die solide Grundlage für eine sehr kraftvolle,<br />

dynamische und stabile Energieversorgung.<br />

Die Speicherung in einer ganzen Batterie<br />

speziell angefertigter Balanced-Current-<br />

Kondensatoren ist die Basis für musikalische<br />

Entfaltung und Durchhörbarkeit. Eine innovative<br />

elektronische Stabilisierungsschaltung<br />

besonders auch für den Leistungsteil filtert<br />

Netzspannungs-Ripple und sonstige Störungen<br />

aus der Versorgungsspannung und<br />

sorgt so für außerordentliche Ruhe und dynamische<br />

Stabilität.<br />

Gerätename: AMP C1 Preis: 3 898 Euro Internet: www.bmc-audio.de<br />

Klein, aber nuVeroho<br />

Das Konzept des nuVero 10 ist die schlüssige<br />

Antwort auf den Wunsch, faszinierenden<br />

nuVero-Klang aus einem verhältnismäßig<br />

zierlichen Standlautsprecher zu<br />

erhalten. Speziell in kleineren Wohnräumen<br />

setzt der nuVero 10 mit seinem schlanken<br />

Design und nur knapp einem Meter Höhe<br />

ein elegantes Zeichen, ohne aufdringlich<br />

zu wirken. Die formale Zurückhaltung<br />

legt der Speaker allerdings vollständig ab,<br />

wenn er mit seiner enormen Pegelfestigkeit<br />

ungezügelt aufspielen darf. Die schlanke<br />

D‘Appolito-Gruppe mit der zentralen,<br />

Nubert-exklusiven Hochtonkalotte und<br />

zwei speziellen Glasfasermembran-Mitteltönern<br />

verleiht dem Schallsegel eine aufstrebende<br />

Leichtigkeit. Das extrem gleichmäßige,<br />

horizontale Abstrahlverhalten des<br />

Trios bewirkt ein differenziertes, von Natürlichkeit<br />

geprägtes, räumliches Klangbild.<br />

Darunter bescheren zwei 15-Zent<strong>im</strong>eter-<br />

Langhub-Tieftöner dem Lautsprecher ein<br />

unerwartet mächtiges, klar durchgezeichnetes<br />

Bassfundament. Im Extremfall lenken<br />

die Sandwich-Membranen bis zu drei Zent<strong>im</strong>eter<br />

aus und ermöglichen dem nuVero<br />

10 seine absolut subwooferverdächtige<br />

untere Grenzfrequenz von 35 Hertz (–3<br />

Dezibel). Technologisch basiert das grazile<br />

Klangwunder auf der Neudefinition des<br />

3-Wege-Prinzips durch Günther Nubert<br />

und Thomas Bien. Die klanglichen Nachteile<br />

bisheriger 3-Wege-Konstruktionen,<br />

die dieses Entwicklerduo nicht akzeptierte,<br />

wurden mit neuer Schaltungstechnik und<br />

aufwendiger Entwicklungsarbeit nahezu<br />

komplett überwunden.<br />

Gerätename: nuVero 10 in Anthrazit,<br />

Perlweiß oder Mocca<br />

Preis:<br />

2 550 Euro/Paar<br />

Internet:<br />

www.nubert.de<br />

T+A mit 7.1-Blu-ray-HD-Receiver<br />

Der K8 ist das neueste Produkt der K-Serie<br />

und sicherlich das komplexeste Gerät, das<br />

man bisher entwickelt und produziert hat –<br />

dessen ist man sich bei T+A sicher. Der<br />

Receiver soll sowohl den anspruchsvollen<br />

He<strong>im</strong>kinoliebhaber mit der 7.1-Ausstattung<br />

und der Blu-ray-Wiedergabe sowie<br />

weniger Anspruchsvolle mit 5.1- oder<br />

3.1-Setup überzeugen. Durch die sieben<br />

Endstufen mit jeweils mehr als 150 Watt<br />

Dauerleistung können je nach Betriebsart<br />

bis zu drei Nebenräume mit unabhängiger<br />

Lautstärkeregelung in Stereo<br />

beschallt werden.<br />

Gerätename: K8 Preis: 5 900 Euro Internet: www.taelektroakustik.de<br />

Bilder: Advance Acoustic, Canton, Nubert, Reckhorn, T+A<br />

10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


PLATINUM M<br />

Koaxiale Punktschallquelle<br />

Der Reckhorn S-90 ist ein Standlautsprecher mit einer neuen<br />

patentierten koaxialen Punktschallquelle, die die bisher bekannten<br />

Eigenheiten von koaxialen Lautsprechern, wie das<br />

zunehmende Bündeln der Abstrahlcharakteristik zu hohen Frequenzen,<br />

besser kontrolliert. Selbst die Firma Microlab zählt<br />

schon jetzt zu den Lizenznehmern. Viele Assoziationen lässt das<br />

Design zu, doch hat es den unbestreitbaren Vorteil, dass es der<br />

Schallausbreitung kaum Hindernisse in den Weg stellt – so wie<br />

es die reine Lehre postuliert. Denn so einfach das beabsichtigte<br />

Äußere auch wirkt, so durchdacht ist das Prinzip der Punktschallquelle<br />

mit der zeitrichtigen Abstrahlung der Frequenzen<br />

für den Hochtöner und den Tiefmitteltöner. Die Trennung der<br />

Frequenzen erfolgt bei zwei Kilohertz; dafür sorgen Luftspulen<br />

und Polypropylenfilmkondensatoren. Für eine Surround-<br />

Aufrüstung kann das Eckhorn H-80 den Tiefbass zusammen<br />

mit dem Verstärker A-403 erweitern, aber auch eine der weiteren<br />

Lösungen aus dem Erfindungsreichtum von Klaus Reck<br />

ist einsetzbar.<br />

M4<br />

M5<br />

MASTERPIECE vom Feinsten<br />

PLATINUM M3:<br />

STEREO 01/2011<br />

M3<br />

PLATINUM M4:<br />

M2<br />

M1 BASE<br />

5.1 Lautsprechersystem<br />

Obere Mittelklasse<br />

areadvd.de 01/2010<br />

PLATINUM M5:<br />

„Die Platinum darf mit Fug und<br />

Recht als eine der besten Live-<br />

Boxen der Rockgeschichte gelten.“<br />

Zitat: <strong>AUDIO</strong> 01/2010<br />

PLATINUM M5 <strong>im</strong> 5.1 Set:<br />

PLATINUM M5:<br />

Gerätename:<br />

S-90<br />

Preis:<br />

149 Euro/Paar<br />

Internet:<br />

www.reckhorn.com<br />

Canton erweitert Digital-Movie-Serie<br />

Das leidige Thema: Flacher Fernseher heißt auch flacher Ton.<br />

Doch hier hat Canton mit dem vollwertigen He<strong>im</strong>kinosystem<br />

DM 8 eine praktische Plug-and-Play-Lösung neu <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>ent.<br />

Das All-in-one-System DM 8 ist besonders kompakt und bietet<br />

nach Herstellerangaben „unglaubliches Surround-Feeling in<br />

mittleren und kleinen Wohnz<strong>im</strong>mern“. Es passt durch seine Bauweise<br />

unter einen Flatscreen, der einfach daraufgestellt wird. Ein<br />

Kabel genügt und der Kinospaß kann beginnen. Im Stereobetrieb<br />

kann das DM 8 mit seinen 100 Watt Systemleistung punkten, die<br />

Leistungsaufnahme <strong>im</strong> Stand-by-Modus ist kleiner als ein Watt.<br />

Deutschland:<br />

quadral GmbH & Co. KG<br />

Tel. +49 (0)511– 79 04 - 0<br />

www.quadral.com<br />

Schweiz:<br />

SACOM AG<br />

Tel. +41 (0)32– 366 85 85<br />

www.sacom.ch<br />

MPP-1000 & MAA 1000<br />

Österreich:<br />

SONDEKS Vertriebs GmbH<br />

Tel. +43 (1) 535 69 62-0<br />

www.sondeks.at<br />

Dynamik und Pegelfestigkeit treiben<br />

selbst den hartgesottensten<br />

Schallwandlern Schweißperlen auf<br />

die Membranen...<br />

- AREA DVD 10/2010 -<br />

Erleben Sie die<br />

geballte Power!<br />

Gerätename:<br />

DM 8<br />

Preis:<br />

599 Euro<br />

Internet:<br />

www.canton.de<br />

Anzeige<br />

Wir lieben Musik<br />

www.advance-acoustic.com<br />

Advance Acoustic in Alleinvertrieb von:<br />

quadral GmbH & Co. KG<br />

Am Herrenhäuser Bahnhof 26 - 28<br />

30419 Hannover<br />

Tel: +49 511 7904-0<br />

www.quadral.com<br />

News 11


3D-Sound mit Auro-3D<br />

Die Klangd<strong>im</strong>ensionen wachsen, aber der Aufwand be<strong>im</strong> Anwender muss überschaubar<br />

bleiben. Das sind Anforderungen, die der Markt stellt und auf die sich ein<br />

Surround-Format spezialisiert hat. Wie sich das gestalten soll und wie es klingt, hat<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> recherchiert.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Im November 2010 war der Autor zu Besuch<br />

bei der alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Tonmeistertagung in Leipzig. Dies ist ein<br />

Zusammentreffen vieler Tonschaffender<br />

und der Industrie, die die notwendige Technik<br />

für die Produktion zur Verfügung stellt.<br />

Hier werden in Workshops, Round Tables<br />

und Vorträgen die Neuerungen präsentiert,<br />

die dann mit einiger zeitlicher Verzögerung<br />

be<strong>im</strong> Konsumenten <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer landen.<br />

Die zeitliche Verzögerung entsteht dadurch,<br />

dass dieselben Innovationen nochmals<br />

auf den internationalen Conventions<br />

der AES (Audio Engineering Society) vorgestellt<br />

werden, bevor sie unter Umständen<br />

von der Unterhaltungselektronikindustrie<br />

angenommen werden. In mehreren Vorführungen<br />

stellte Wilfried Van Baelen von den<br />

Die Entwicklung der klanglichen Reproduktionsebenen<br />

Eine Übersicht zu den Codierungsmöglichkeiten für Auro-3D<br />

Bilder: © Galaxy Studios<br />

12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Galaxy Studios aus Belgien die Eigenentwicklung<br />

zur Neuordnung der Surround-<br />

D<strong>im</strong>ensionen vor: das Format Auro-3D. Es<br />

baut grundsätzlich auf dem schon seit längerer<br />

Zeit bekannten 5.1-Surround-Format<br />

auf und ergänzt dieses insoweit, als dass es<br />

einen deutlich erweiterten Sweetspot bietet.<br />

Diese Erweiterung ist genau das, was<br />

für die Mehrzahl der He<strong>im</strong>anwender die<br />

Lösung für ein zum Teil unbefriedigendes<br />

Surround-Erlebnis zu sein scheint. Bisher<br />

kamen nämlich nur ein oder zwei Personen<br />

in den Genuss einer Surround-Abmischung,<br />

wie sie von den Tonmeistern und Toningenieuren<br />

angelegt wurde. Dass jetzt mehr<br />

Hörer von dieser Abmischung erreicht<br />

werden, wird durch die Besonderheiten<br />

von Auro-3D möglich: Dem 5.1-Setup werden<br />

vier zusätzliche Höhenlautsprecher<br />

hinzugefügt. Doch zunächst ist es wichtig,<br />

den Ausführungen von Wilfried Van<br />

Baelen etwas Aufmerksamkeit zu schenken,<br />

um die Begriffsfindung zu Auro-3D<br />

besser zu verstehen.<br />

Räumliche Tiefeninformation<br />

Van Baelen führte dazu in seinem Vortrag<br />

aus, dass eine stereofone Wiedergabe aus<br />

seiner Sicht eine eind<strong>im</strong>ensionale Darstellung<br />

der klanglichen Realität ist, da sie nur<br />

zwischen den beiden Lautsprechern stattfindet<br />

und hauptsächlich eine Richtungsinformation<br />

beinhaltet. Daraufhin lenkte er<br />

seine Ausführungen auf die bisherige Praxis<br />

des 5.1-Surround-Formats. Dieses erweitert<br />

die Eind<strong>im</strong>ensionalität des vorderen Stereo-<br />

paares nun durch eine Art der räumlichen<br />

Tiefeninformation, also durch die Entfernung<br />

zu den Surround-Speakern. Die logische<br />

Schlussfolgerung daraus ist, dass es<br />

auch eine Erweiterung der Surround-Informationen<br />

in der Höhe geben muss. Somit<br />

stellt die zusätzliche Installation von vier Höhenlautsprechern,<br />

die mit einem diskreten<br />

Signal angesteuert werden, die Erweiterung<br />

in die dritte D<strong>im</strong>ension dar. Wenn Stereo<br />

also die Breite liefert und 5.1-Surround die<br />

Tiefe des Raumes auslotet, so ergänzt Auro-<br />

3D den Parameter Höhe – und der Würfel<br />

hat seinen Rauminhalt. Damit steht dem<br />

Aufbruch in eine dreid<strong>im</strong>ensionale Bildtechnologie<br />

(wie 3D-Filmen) auch ein korrespondierendes<br />

Tonformat zur Verfügung.<br />

Wie kam Van Baelen zu dieser Einsicht? Die<br />

jahrelange Produktionspraxis mit Film- und<br />

Musikmischungen brachte ihn mit den verschiedensten<br />

Audioformaten in Kontakt. Es<br />

gab die ersten Anfragen für eine Produktion<br />

in einem 2+2+2-Format nach Werner<br />

Dabringhaus, das ebenfalls vor einigen Jahren<br />

auf der Tonmeistertagung vorgestellt<br />

wurde und das eine quadrofonische Lautsprecheraufstellung<br />

vorsah mit der Ergänzung<br />

durch zwei Höhenlautsprecher über<br />

den Frontlautsprechern. Die Aufnahmeergebnisse<br />

und deren adäquate Wiedergabe<br />

über das genannte Lautsprechersetup<br />

zeigten dramatisch auf, wie nah man an<br />

die Konzertrealität in der Wiedergabe anschließen<br />

kann, da nun die Übertragung<br />

der Rauminformationen, die sich unter anderem<br />

durch Deckenreflexionen bilden,<br />

viel eindeutiger hörbar wurden. Nun meinte<br />

Wilfried Van Baelen, dass aufgrund der<br />

menschlichen Wahrnehmung des Hörens<br />

ein Hören von hinten-oben sehr stark die<br />

Raumrezeption beeinflusse, so wie es namhafte<br />

Akustiker und Psychoakustiker schon<br />

vor ihm niederschrieben. Beispielsweise sei<br />

ein Konzertsaal nur dann wirklich zu erleben,<br />

wenn man sich in ihm befinde, denn<br />

das fulminante Erleben eines Orchesters ist<br />

stark mit den komplexen Raumantworten<br />

verbunden, die wir aus allen Richtungen<br />

gleichzeitig wahrnehmen. Dies führt folgerichtig<br />

zur Hinzunahme der Höhenlautsprecher<br />

über den bekannten Front- und<br />

Surround-Speakern einer 5.1-Anordnung<br />

– und damit wurde das 9.1-Auro-3D-System<br />

gegründet. Die richtige Positionierung<br />

wurde in aufwendigen Hörsessions evaluiert<br />

und ist am besten so einzurichten, dass<br />

die Hauptabstrahlrichtung etwas über den<br />

Kopf hinwegstrahlt, wenn man am Sweetspot<br />

steht. In Zahlen bedeutet dies, dass<br />

der ideale Winkel vom Sweetspot aus gesehen<br />

ungefähr bei 30 Grad über dem Kopf<br />

liegt. Ab einem Winkel von 35 Grad geht<br />

die Vermischung mit den Klangereignissen<br />

der unteren Lautsprecher verloren. Der<br />

kleinste Winkel, den man nutzen kann, liegt<br />

ungefähr bei 20 Grad. Damit bietet Auro-<br />

3D ein Surround-Erlebnis auf einer erweiterten<br />

Hörfläche mit einer überschaubaren<br />

Anzeige<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Inhalte 13


Unterstützen Sie Auro-3D?<br />

Wir haben derzeit keinerlei<br />

Ansätze, Auro-3D zu<br />

unterstützen. Ich persönlich<br />

finde es derzeit nicht<br />

hilfreich, weitere Formate<br />

zu promoten. Immer<br />

schneller, weiter und höher<br />

ist nicht unbedingt der<br />

Wunsch der Kunden.<br />

Thomas Brieger, Dynaudio<br />

Ja, sofern seitens der<br />

Endverbraucher auch eine<br />

Nachfrage für hochwertige<br />

Lautsprecherlösungen<br />

geäußert wird.<br />

Thomas Sauer, Maestro-<br />

Badenia Akustik<br />

Unsere Lautsprecherserien<br />

<strong>im</strong> He<strong>im</strong>bereich sind stets<br />

so konzipiert, dass die<br />

einzelnen Produkte sowohl<br />

als Stereo als auch in<br />

Mehrkanalanwendungen<br />

kombinierbar sind.<br />

Christian Hindmith,<br />

Adam Audio<br />

Auro-3D ist sicherlich eine<br />

effektvolle Variante des<br />

Surround-Klangs mit ausgeprägter<br />

Dreid<strong>im</strong>ensionalität.<br />

Dennoch werden wohl nur<br />

sehr wenige Kunden bereit<br />

sein, noch mehr Laut<br />

sprecher in ihrem Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

oder He<strong>im</strong>kino<br />

zu akzeptieren.<br />

Thomas Mengert, Quadral<br />

Bislang haben wir keine<br />

direkte Erfahrung mit Auro-<br />

3D. Am Markt könnte dies<br />

für zusätzliche Komplexität<br />

sorgen. Zudem erwarten<br />

wir Lizenzkosten für die<br />

Nutzung des Formats.<br />

Thomas Schnaudt,<br />

Harman Kardon<br />

Soweit hat Onkyo keinen<br />

Plan, Auro-3D kurzfristig in<br />

die Onkyo-AV-Receiver zu<br />

integrieren.<br />

Peter Kafitz,<br />

Onkyo<br />

Grundsätzlich halten wir<br />

diese Entwicklung für sehr<br />

interessant. Zur Ergänzung<br />

der Satellitenlautsprecher<br />

haben wir ein neues Produkt<br />

in unserem Sort<strong>im</strong>ent<br />

von Cornered Audio.<br />

Mark Sellmann,<br />

TAD<br />

Das Lautsprechersetup für ein 9.1-Auro-3D-<br />

Format mit Höhenlautsprecher<br />

Anzahl von Lautsprechern.Wieso dient das<br />

5.1-Format als Grundlage? Die Blu-ray Disc<br />

enthält die verlustfreien Tonformate und<br />

auch eine Erweiterung der zur Verfügung<br />

stehenden Tonkanäle bis zu 7.1, also der<br />

zwei zusätzlichen hinteren Surround-Kanäle<br />

(Surround-Back-Speaker). Die Praxis zeigt<br />

aber <strong>im</strong>mer wieder auf, dass diese hinteren<br />

Kanäle selten mit eigenen diskreten Informationen<br />

versorgt werden und vielmehr nur<br />

eine Kopie der Surround-Kanäle enthalten.<br />

Des Weiteren scheint die Akzeptanz be<strong>im</strong><br />

Endverbraucher, noch weitere Lautsprecher<br />

<strong>im</strong> Raum zu platzieren, erschöpft zu sein,<br />

wohingegen eine Installation von Lautsprechern<br />

in der Höhe, also z. B. an der Wand<br />

und Decke, wohl noch besser angenommen<br />

wird.<br />

Für Van Baelen ergibt sich daraus, dass das<br />

von ihm vorgestellte 9.1-Auro-3D-System<br />

die Surround-Anordnung sein wird, die als<br />

zukunftsweisende Alternative an die Stelle<br />

von 5.1- und 7.1-Formaten treten wird. Was<br />

macht ihn dabei so sicher? Die Mitarbeiter<br />

der Galaxy Studios <strong>im</strong> belgischen Mol haben<br />

bis zum Zeitpunkt der Vorstellung schon alle<br />

notwendigen technischen Voraussetzungen<br />

geschaffen. Zusammen mit seinen Ingenieuren<br />

hat Van Baelen alle Aufnahmeverfahren<br />

erprobt und ausgeführt, die Studios<br />

verfügen über die erste Auro-3D-fähige<br />

Misch- und Abhörmöglichkeit und es wurden<br />

sogenannte Software-Plug-ins für die<br />

Produktion entwickelt, um ein Max<strong>im</strong>um<br />

an Verbreitung und Kompatibilität zu schaffen.<br />

So erhalten Produzenten einen schnellen<br />

und unproblematischen Zugang, um an<br />

den Möglichkeiten von Auro-3D teilhaben<br />

zu können.<br />

Und wie steht es um die Kompatibilität<br />

zu den bisherigen am Markt verfügbaren<br />

Tonformaten? Ein spezieller Software-Coder-Encoder<br />

kann in entsprechend ausgerüsteten<br />

Geräten den Upmix in Auro-3D<br />

sicherstellen. Dazu steht ein Algorithmus<br />

namens Auro-Matic zur Verfügung. In erster<br />

Linie wird der Codec für Auro-3D in der Endproduktion<br />

eines Filmes oder einer Konzertaufnahme<br />

eingesetzt. Er stellt sicher, dass<br />

das codierte Material auf jeder 5.1-PCM-<br />

Die korrekte Einrichtung der Höhenlautsprecher<br />

für die Aurophonie<br />

Sound-kompatiblen Anlage wiedergegeben<br />

werden kann, die den Auro-3D-Decoder<br />

enthält. Dies ist in allen relevanten Formaten<br />

von Stereo, 5.1-PCM-Master-Qualität<br />

über 5.1-Surround (in einem sogenannten<br />

Artistic Mix) bis hin zu 9.1-Auro-3D möglich.<br />

Es wurde bei der Entwicklung des Verfahrens<br />

großer Wert auf eine möglichst hohe<br />

Verlustfreiheit gelegt. Bei diesem Vorgang<br />

wird eine sagenhaft geringe Durchlaufverzögerung<br />

von unter einer Millisekunde erreicht,<br />

womit die Bild-Ton-Synchronität nicht<br />

gefährdet ist. Es wurde ebenfalls eine Technologie<br />

entwickelt, die die Wiedergabe von<br />

Auro-3D über Stereokopfhörer ermöglicht.<br />

Außerdem laufen Entwicklungsarbeiten an<br />

einem Algorithmus zur Umsetzung von „virtuellem<br />

5.1“, das die Wiedergabe von Surround<br />

über <strong>Stereolautsprecher</strong> bringen soll.<br />

Das Signal wird dabei als Stereosignal übertragen<br />

und auf dem Medium gespeichert.<br />

Alle genannten Verfahren und Datenströme<br />

sind <strong>im</strong> Speicherbedarf darauf opt<strong>im</strong>iert,<br />

schon mit der heute verfügbaren Blu-ray-<br />

Disc-Spezifikation kompatibel zu sein. Die<br />

Galaxy Studios haben darüber hinaus eine<br />

Weiterentwicklung, also ein Wachsen ihres<br />

Auro-3D-Formates <strong>im</strong> Auge, sodass ein<br />

weiterer Zuwachs an Übertragungskanälen<br />

zukunftssicher <strong>im</strong>plementiert ist. Als Beispiel<br />

sei hier ein Übertragungskanal direkt über<br />

dem Kopf am Sweetspot genannt oder auf<br />

6.1 basierende Aufstellungen, die dann ein<br />

12.1-Format ergeben. Bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />

lassen sich 13.1-Formate mit einem<br />

Auro-3D-Codec als 6.1-PCM-Stream encodieren.<br />

Dies eröffnet weitsichtig Spielraum<br />

für viele denkbare Entwicklungen in der<br />

Tongestaltung, wenn diese so von Industrie<br />

und Konsumenten angenommen werden.<br />

Wie klingt ein 9.1-Auro-3D-System? Das ist<br />

wohl die spannendste Frage. Die Vorführungen<br />

auf der Tonmeistertagung waren<br />

jedes Mal bis zum letzten Sitzplatz gefüllt.<br />

Der Autor selbst nahm mehrmals daran teil,<br />

um die Erweiterung der Surround-Hörfläche<br />

beurteilen zu können. Es wurden verschiedene<br />

Einspielungen, die <strong>im</strong>mer in Bezug<br />

zu einem dreid<strong>im</strong>ensional projizierten Bild,<br />

das via Shutter-Brille eine enorme Plastizität<br />

Bilder: © Galaxy Studios<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


ot, vorgestellt. War man gewohnt, dass in Surround bisher alles<br />

auf einer Kreisbahn um einen herum abgebildet wird, so bietet<br />

das Auro-Verfahren einen riesigen Fortschritt. Naturaufnahmen<br />

mit realistischer Waldatmosphäre boten raschelnde Blätter von<br />

oben und Vogelgezwitscher von exakt der Stelle, von der es das<br />

Hörgedächtnis erwartet. Genauso verhielt es sich mit Straßenverkehrsaufnahmen,<br />

die so extrem echt erschienen, dass man Angst<br />

bekam, vom Verkehr überrollt zu werden. Dies gilt genauso für<br />

Ausschnitte aus einem An<strong>im</strong>ationsfilm, in dem sehr schnelle Bewegungsabläufe,<br />

wie z. B. Flüge durch die Nacht und der darauffolgende<br />

Sturz sowie Aufprall, erschreckend eindringlich wurden.<br />

Ganz zu schweigen von den Objekten, die scheinbar via 3D-Bild<br />

von der Leinwand auf einen zugeschossen kamen. Auch die musikalischen<br />

Einspielungen versprühten einen großen Reiz, obwohl<br />

dem allgemeinen Empfinden nach der bildbezogene Ton am beeindruckendsten<br />

war. Verfolgt man den gleichen Film- und Musikausschnitt<br />

mehrmals von verschiedenen Sitzpositionen, fällt<br />

in der Tat auf, dass Bewegungen <strong>im</strong> Surround-Feld <strong>im</strong>mer noch<br />

nachvollziehbar sind und auch die Ortung der Hörereignisse eine<br />

gleichbleibende Trefferquote hat. Es entsteht der Eindruck, je<br />

nach Sitzposition näher oder weiter entfernt zu sein. Somit ist<br />

in der Tat der Sweetspot viel größer als bei bisherigem 5.1-Surround.<br />

Aus dieser Sicht scheint das Auro-3D-System wirklich zu<br />

halten, was es verspricht. Aber auch hier gilt die Voraussetzung,<br />

dass die Aufstellung der Lautsprecher und raumakustische Eigenheiten<br />

grundlegend den Erfolg stützen oder schmälern –<br />

so, wie es bei jedem Lautsprecherwiedergabesystem ist. Infos<br />

unter www.auro-3d.com.<br />

<br />

Made in<br />

Germany<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die entwickelten Algorithmen erhöhen die Kompatibilität<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lassen Sie sich begeistern von<br />

kompromisslos echtem HiFi-<br />

Klang auch <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino-Modus!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Auch in Fahrzeugen ist die Installation von 9.1- Auro-3D möglich<br />

Anzeige<br />

Ehrliche Lautsprecher<br />

Inhalte 15


Leserwahl 2011<br />

Welche Blu-rays, Fernseher und Player<br />

konnten Sie letztes Jahr am meisten<br />

begeistern? St<strong>im</strong>men Sie ab und wählen<br />

Sie Ihre Produkte des Jahres. Mit etwas<br />

Glück gewinnen Sie einen der zahlreichen<br />

Preise <strong>im</strong> Gesamtwert von über<br />

50 000 Euro!<br />

Ende April des vergangenen Jahres lud der Auerbach Verlag<br />

sämtliche Größen der Branche zu einem Galaabend nach Leipzig<br />

und verlieh insgesamt 28 Trophäen an die von Ihnen, liebe<br />

Leser, gewählten Vertreter der Unterhaltungselektronik. Nun<br />

ist es wieder so weit, Sie haben die Wahl: Helfen Sie mit, jene<br />

Unternehmen auszuzeichnen, die sich Ihrer Meinung nach besonders<br />

engagieren, um ihre Kunden zufriedenzustellen oder<br />

gar mit ihren Produkten zu begeistern. Ihre St<strong>im</strong>me entscheidet,<br />

wer in diesem Jahr auf dem Siegertreppchen steht und<br />

einen Preis für sich verzeichnen darf.<br />

Natürlich gehen Sie dabei nicht leer aus, denn mit der Einsendung<br />

Ihres St<strong>im</strong>mzettels nehmen Sie automatisch an unserem<br />

großen Gewinnspiel teil – mit der Chance auf sagenhafte Preise<br />

für Ihr He<strong>im</strong>kino <strong>im</strong> Gesamtwert von über 50 000 Euro!<br />

Vergessen Sie be<strong>im</strong> Ausfüllen bitte nicht, Ihre Adresse einzutragen,<br />

damit wir Ihnen <strong>im</strong> Falle eines Gewinns Ihren Preis<br />

zukommen lassen können. Im Anschluss an den Fragebogen<br />

finden Sie übrigens eine Auflistung der Gewinne, von denen<br />

mit etwas Glück auch bald einer in Ihren vier Wänden stehen<br />

bzw. liegen könnte.<br />

Die Aktion erstreckt sich über folgende Publikationen des<br />

Auerbach Verlags: <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, BLU-RAY MAGAZIN, DIGITAL<br />

FERNSEHEN, DIGITAL <strong>TEST</strong>ED, HD+TV und ist auch online zu<br />

finden unter www.digitalfernsehen.de.<br />

PS: Sie finden auf Seite 21 einige Fragen zu unserer Zeitschrift.<br />

Wir wollen <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> opt<strong>im</strong>al auf die Bedürfnisse unserer<br />

Leser abst<strong>im</strong>men und bitten Sie daher, sich ein paar Minuten<br />

Zeit für unsere Leserumfrage zu nehmen. Wenn Sie nur an der<br />

Leserwahl teilnehmen wollen, füllen Sie nur die Seite 22 aus.<br />

16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Gewinnen Sie ...<br />

VIDEO<br />

Sharp<br />

Samsung<br />

UE40C8790,<br />

BD-C6900<br />

Loewe<br />

Aquos LC-46LE925E,<br />

BDH-P90S<br />

Connect 32 LED in Hochglanz-Weiß<br />

(mit Tischfuß)<br />

Panasonic<br />

Toshiba<br />

TX-P50VT20E<br />

40WL768<br />

Mitsubishi<br />

Optoma<br />

Harman Kardon<br />

Onkyo<br />

HC3900<br />

PK 301<br />

AVR 460<br />

TX-SR608<br />

Marantz<br />

JVC<br />

LG<br />

Logitech<br />

SR5005<br />

GZ-HM335<br />

E720 Opt<strong>im</strong>us Chic<br />

Squeezebox ezebox Touch<br />

Audio Reference<br />

Oehlbach<br />

Sommer Cable<br />

Infocus<br />

Van den Hul:<br />

HDMI Flat 180,<br />

HDMI Ult<strong>im</strong>ate,<br />

Mainstream,<br />

WELL Hybrid,<br />

Compolink<br />

XXL Black Connect<br />

Hicon HDMI 1.4<br />

CA-Backpack-Univ<br />

Inhalte 17


Gewinnen Sie ...<br />

<strong>AUDIO</strong><br />

Teufel<br />

Bose<br />

System 8 THX Ultra 2<br />

Lifestyle T20<br />

Dali<br />

Philips<br />

Set Fazon SAT 5.1<br />

HTS9540<br />

Canton<br />

Elac<br />

GP Acoustics<br />

Swans<br />

Karat 795 DC<br />

FS 187<br />

KEF KHT8005<br />

D3.1,<br />

M10,<br />

S3W<br />

Nubert<br />

Clearaudio<br />

Denon<br />

B&O<br />

nuVero 4<br />

Concept<br />

CEOL<br />

BeoSound 3<br />

Weitere Gewinne<br />

Quadral<br />

Platinum M2<br />

G&BL<br />

2 x B lack-Wiper<br />

1 x Blue boa<br />

Linn<br />

100 Downloads<br />

bei Linn Records<br />

Audiovox<br />

Heco: Metas XT 301<br />

Sonos<br />

S5<br />

TAD Audio<br />

Geneva: Lab Model S<br />

PSB<br />

Alpha B1<br />

Audiodata<br />

AudioVolver-Einmessung<br />

mit Peter Schippers<br />

Beyerdynamic<br />

T 50 P<br />

Sennheiser<br />

RS 180<br />

18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Gewinnen Sie ...<br />

SAT<br />

Dream Mult<strong>im</strong>edia<br />

DM8000 (mit Festplatte und DVD-Brenner)<br />

VU+ (HM-Sat)<br />

VU+ Solo HDTV PVR, VU+ Duo<br />

HDTV PVR, Arion AC-2710 HDTV<br />

USB PVR, Arion AF-5230 VHD-IR<br />

Axing<br />

je 1 Stück<br />

AVM 5-00,<br />

AVM 6-00,<br />

TAA 3-00,<br />

SPU 48-01,<br />

SPU 58-09,<br />

SES 56-09<br />

Vantage<br />

Homecast<br />

Sky Vision<br />

Inverto<br />

VT-1<br />

HS2100, HS9000<br />

Logisat4500HDPVR PVR, 75-cm-<br />

Humax-Spiegel mit Quad-LNB<br />

2 × Inverto Volksbox<br />

Faval<br />

Technotrend<br />

Smart<br />

Wisi<br />

eviado one<br />

2 × TT-micro S815 HD+<br />

1 × Smart VX 10,<br />

1 × CX 42<br />

4 × O R180A<br />

Humax<br />

Nanoxx<br />

Opticum<br />

Telestar<br />

iCord HD+, HD-Fox<br />

3 × Nanoxx Alpha HD<br />

3 × Opticum HD X403p<br />

Telestar Diginova HD+<br />

in Schwarz<br />

Weitere Gewinne<br />

Strong<br />

Sl<strong>im</strong> Sat SA 62,<br />

Receiver SRT 7805<br />

Spaun<br />

SMS 52403 NF<br />

Fuba<br />

ODE 100 CI+<br />

Kathrein<br />

UFS 931sw/HD+<br />

GSS<br />

PDSP 508<br />

Triax-Hirschmann<br />

S-HD 100<br />

Satshop 24<br />

Laminas OFC 1200<br />

Vizyon<br />

10000 HD<br />

Ferguson<br />

Ariva 200<br />

Atevio<br />

Astro Strobel<br />

Microelectronic i NH<br />

Atevio 200<br />

SAM 58 ECO Switch Micro m45 T HDMI<br />

Inhalte 19


Gewinnen Sie ...<br />

ENTERTAINMENT<br />

Universal<br />

Paramount<br />

3 × Blu-ray „Shrek“-Quadrilogie + Promo-Items (Fanpakete),<br />

3 × Blu-ray „Drachenzähmen leicht gemacht“<br />

20th Century Fox<br />

5 × Blu-ray „Zurück in die Zukunft“ – 25th Anniversary Trilogie,<br />

5 × Blu-ray „Psycho“ – Quersteelbook<br />

1 × Blu-ray „Alien Anthology“,<br />

3 × Blu-ray „Avatar“ – Extended Collector’s Edition<br />

Warner<br />

Polyband<br />

5 × Blu-ray „Inception“,<br />

5 × Blu-ray „Wo die wilden Kerle wohnen“,<br />

5 × Blu-ray „Sherlock Holmes“<br />

10 × Blu-ray „Megaschwärme”<br />

Walt Disney<br />

Concorde<br />

3 × Blu-ray „Oben”,<br />

3 × Blu-ray „Alice <strong>im</strong> Wunderland”<br />

5 × Blu-ray „Briefe an Julia“,<br />

5 × Blu-ray „Mr. Nobody“,<br />

5 × Blu-ray „Die Girls von St. Trinian“,<br />

5 × Blu-ray „Die Girls von St. Trinian 2“<br />

Universum<br />

Naxos<br />

3 × S chweißbänder,<br />

2 × Blu-ray „Evangelion 2.22”,<br />

3 × Blu-ray „Streetdance 3D”<br />

5 × DVD „Turandot“,<br />

5 × DVD „Pogorelich”,<br />

5 × DVD „Verdi: Otello”<br />

Sony Pictures<br />

Kinowelt<br />

5 × Blu-ray „Friendship”<br />

3 × Fanset „Männer die auf Ziegen starren“<br />

(bestehend aus T-Shirt + Blu-ray),<br />

1 × Fanset der „Saw I–VI Blood Drive Edition“ (bestehend aus<br />

Blu-ray-Box mit 6 Filmen + Fanartikel zur „Saw“-Reihe)<br />

20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Leserumfrage<br />

Helfen Sie uns, <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> noch lesenswerter zu machen. Wir wollen wissen, welche Themen Sie besonders interessieren. Wenn<br />

Sie nur an der Leserwahl teilnehmen wollen, beantworten Sie bitte nur die Fragen auf Seite 22. Bitte vergessen Sie nicht das Adressfeld<br />

auszufüllen. Vielen Dank!<br />

1. Wie regelmäßig lesen Sie <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>?<br />

ich bin Abonnent<br />

jede Ausgabe am Kiosk<br />

unregelmäßig<br />

heute zum ersten Mal<br />

2. Wie viele Personen lesen außer Ihnen Ihr<br />

<strong>AUDIO</strong>-<strong>TEST</strong>-Exemplar?<br />

keine<br />

eine weitere Person<br />

zwei bis drei weitere Personen<br />

mehr<br />

3. Wie ist Ihr Haushalt technisch ausgestattet<br />

(Mehrfachnennungen möglich)?<br />

Surround-Lautsprechersystem<br />

Stereo-Standlautsprecher<br />

Stereo-Kompaktlautsprecher<br />

Stereoverstärker<br />

AV-Receiver<br />

CD-Player<br />

DVD-Player<br />

SACD-Player<br />

Blu-ray-Player<br />

Universalplayer<br />

Plattenspieler<br />

Netzwerkplayer/Musikserver<br />

Mini-Kompaktanlage<br />

Kopfhörer<br />

MP3-Player/Smartphone<br />

Flachbildfernseher<br />

Digitalreceiver/Set-Top-Box<br />

PC<br />

Mac<br />

andere:<br />

6. Welche Investition <strong>im</strong> Bereich Audiotechnik<br />

und Medien planen Sie zukünftig<br />

(Mehrfachnennungen möglich)?<br />

CD<br />

Vinyl<br />

Musikdownload<br />

Stand- oder Kompaktlautsprecher<br />

Surround-Lautsprechersystem<br />

Röhrenverstärker oder -technik<br />

Stereoverstärker<br />

AV-Receiver<br />

CD-Player<br />

SACD-Player<br />

Blu-ray-Player<br />

Plattenspieler<br />

Phonovorverstärker<br />

Abtastsysteme<br />

Mini-Kompaktanlage<br />

Netzwerkplayer/Musikserver<br />

MP3-Player/Smartphone<br />

Kopfhörer<br />

andere:<br />

7. Wo kaufen Sie Audiotechnik und Medien<br />

(Mehrfachnennungen möglich)?<br />

Internet<br />

Fachhandel<br />

Elektrogroßmarkt<br />

Discounter<br />

andere:<br />

8. Haben Ihnen die Testberichte aus <strong>AUDIO</strong><br />

<strong>TEST</strong> bereits bei einem Kauf helfen können?<br />

ja, einmal bis mehrmals<br />

bisher noch nicht<br />

11. Über welche Inhalte würden Sie in der<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> gerne mehr lesen (Mehrfachnennungen<br />

möglich)?<br />

Technikneuigkeiten<br />

Musikempfehlungen<br />

Hintergrundartikel/Workshops<br />

Brancheninterviews<br />

Testberichte<br />

andere:<br />

12. Alter<br />

unter 20 Jahre<br />

21 bis 30 Jahre<br />

31 bis 40 Jahre<br />

41 bis 50 Jahre<br />

51 bis 60 Jahre<br />

über 60 Jahre<br />

13. Bildung<br />

Hauptschulabschluss<br />

Realschulabschluss<br />

Abitur<br />

Fachhochschulstudium<br />

Hochschulstudium<br />

14. Geschlecht<br />

männlich<br />

weiblich<br />

15. <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> sollte ...<br />

4 × jährlich<br />

6 × jährlich<br />

12 × jährlich erscheinen<br />

4. Über welches Haushaltsnettoeinkommen<br />

verfügen Sie pro Monat?<br />

unter 1000 Euro<br />

1001 bis 2000 Euro<br />

2001 bis 3000 Euro<br />

3001 bis 4000 Euro<br />

über 4000 Euro<br />

9. Hörgewohnheiten<br />

Stereo<br />

Surround-Film/-Musik/beides<br />

bevorzugt analoge Signalkette<br />

bevorzugt digitale Signalkette<br />

Aktiv- oder Passivlautsprecher<br />

Ihre Wünsche an die Redaktion<br />

5. Wie viel Geld geben Sie <strong>im</strong> Jahr für Audiotechnik<br />

und Medien (z. B. CD, SACD, DVD,<br />

Blu-ray, Vinyl, Musikdownload) aus?<br />

unter 1000 Euro<br />

1001 bis 2000 Euro<br />

2001 bis 3000 Euro<br />

3001 bis 4000 Euro<br />

über 4000 Euro<br />

10. Welche Rubriken gefallen Ihnen an der<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> (Mehrfachnennungen möglich)?<br />

Neues<br />

Inhalte<br />

Wissen<br />

Test<br />

Musik<br />

alle<br />

Inhalte 21


Auerbach-Produktwahl 2010/2011<br />

Kreuzen Sie Ihre Produktfavoriten an;<br />

bitte nur ein Kreuz pro Unterkategorie<br />

Liebe Leser!<br />

Nachdem die letztjährige Gala ein riesiger Erfolg war und sich alle Beteiligten gern an<br />

den Abend erinnern, geben wir Ihnen die Gelegenheit, dieses Mal persönlich dabei zu<br />

sein. Wenn Sie das untenstehende Kästchen ankreuzen, nehmen Sie an der Verlosung<br />

von 3 × 2 Karten für den Leserwahl-Galaabend teil. Die Veranstaltung wird am 14.<br />

April 2011 in Leipzig stattfinden. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ich möchte an der Verlosung von Karten für<br />

die Gala der Leserwahl 2011 teilnehmen<br />

Netzwerkplayer<br />

Audiodata Audio Volver II<br />

Linn Majik DS-I<br />

Logitech Squeezebox Touch<br />

Meridian Sooloos System Control 15<br />

Na<strong>im</strong> HDX<br />

Philips NP 2900<br />

Lautsprecherkabel<br />

G&BL 5894<br />

Goldkabel LS 440<br />

Oehlbach Bi Tech 4<br />

Kopfhörer<br />

AKG K 450<br />

Beyerdynamic T5p<br />

Bose AE2<br />

Reson rh4<br />

Sonos S5<br />

T+A Elektroakustik MP 1260R<br />

Olive 4HD<br />

Real Cable Master „State of the Art“<br />

Silent Wire LS 16<br />

Sommer Cable SC-TriPhase<br />

Supra Cable PLY 3.4<br />

Denon AH-D7000<br />

JVC HA-NC 120<br />

Monster Beats Pro<br />

Sennheiser RS 180<br />

Lautsprecher<br />

Stereo<br />

Adam Audio Classic Compakt MK3<br />

B&W 684<br />

AV-Receiver<br />

AV-Receiver bis 1500 Euro<br />

Denon AVR-3311<br />

Harman Kardon AVR 460<br />

Marantz SR5005<br />

Onkyo TX-SR608<br />

Pioneer SC-LX53<br />

Sony STR-DA3600ES<br />

Yamaha RX-V1067<br />

Stereoverstärker<br />

Denon PMA-2010 AE<br />

Krell S300i<br />

Lua Hifi Manufaktur Sinfonietta<br />

Marantz PM-1552 MK II<br />

Octave Audio V40 SE<br />

T+A Elektroakustik V10 MK II<br />

Cambridge Audio Azur 740A<br />

Backes & Müller BM Pr<strong>im</strong>e 14<br />

Dali Ikon 6 MK 2<br />

Linn Majik 109<br />

PSB Image T6<br />

Piega Premium 1<br />

Teufel Ult<strong>im</strong>a 800<br />

Surround<br />

Bose Acoust<strong>im</strong>ass 15<br />

Canton DM 90<br />

AV-Receiver bis 3 000 Euro<br />

Phono<br />

Dynaudio Excite-Linie<br />

Arcam AVR500<br />

Clearaudio Plug & Play Concept<br />

KEF KHT 3005 SE<br />

Denon AVR-4311<br />

Phonar MMF 9.1<br />

Loewe Sound Projector Sl<strong>im</strong><br />

Harman Kardon AVR 760<br />

Thorens TD-309 Tri-Balance<br />

Nubert nuBox 681<br />

Marantz SR7005<br />

Transrotor Avorio<br />

Quadral Chromium Style<br />

Onkyo TX-NR5008<br />

Rega Planar P5<br />

Swans F2.3B<br />

Einfach Fragebogen ausfüllen, ausschneiden<br />

und per Post einsenden an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Stichwort: „Auerbach-Produktwahl 2010/2011“<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Straße:<br />

PLZ:<br />

Ort:<br />

Hausnummer:<br />

Einsendeschluss ist der 25. Februar 2011. Eine Barauszahlung<br />

der Gewinne ist nicht möglich. Die Teilnahme am Gewinnspiel<br />

ist nur mit Einsendung des Originalcoupons möglich. Die Auslosung<br />

erfolgt unter Ausschluss des Rechtswegs. Mitarbeiter<br />

des Auerbach Verlags und deren Angehörige sind von der<br />

Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal<br />

am Gewinnspiel teilnehmen.<br />

E-Mail:<br />

Telefon (optional):<br />

22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Bilder: Bose<br />

Die Belastung durch alltäglichen Lärm<br />

steigt stetig an. Das werden vor allem<br />

Menschen aus urbanen Gegenden bestätigen<br />

können. Ob Verkehr, Baulärm, monotone<br />

Hintergrundgeräusche z. B. von<br />

Kl<strong>im</strong>aanlagen, die Hintergrundmusik <strong>im</strong> Supermarkt<br />

oder einfach der Mensch selbst:<br />

Der Lärm folgt uns den ganzen Tag bis in<br />

die eigenen vier Wände hinein. Dies erzeugt<br />

oftmals Stress und man möchte sich am<br />

liebsten von der Welt abkapseln und bei absoluter<br />

Ruhe oder guter Musik einfach mal<br />

abschalten. Selbst gute Studiokopfhörer<br />

vermögen es oftmals nicht, die Außenwelt<br />

vollkommen abzuschotten. Doch hier gibt<br />

es Abhilfe.<br />

Gegenpol<br />

Der amerikanische Audiospezialist Bose hat<br />

bereits seit einiger Zeit die Lösung für Ruhebedürftige<br />

parat. Schon 1978 fühlte sich<br />

Firmengründer Dr. Amar Bose bei einem<br />

Transatlantikflug von der Lautstärke <strong>im</strong> Passagierraum<br />

be<strong>im</strong> Musikgenuss gestört und<br />

ersann noch während des Fluges eine Strategie,<br />

dieses Problem zu beheben. Die Idee<br />

der Noise-Cancelling-Technologie von Bose<br />

war geboren, jedoch dauerte es noch über<br />

zehn Jahre, bis die ersten lärmresistenten<br />

Kopfhörer die Marktreife erreichten, sie<br />

waren zunächst ausschließlich für Piloten<br />

konzipiert. Die Basis für die Geräuschunterdrückung<br />

von Boses Noise-Cancelling-Technologie<br />

bilden dabei einfache Grundlagen<br />

Das Mikrofon registriert die störenden Frequenzen<br />

und überträgt diese an die Elektronik,<br />

welche die Gegenschwingungen auslöst<br />

Die Schöpfung<br />

der Stille<br />

der Wellenphysik. Bei passiven Kopfhörern<br />

werden die Ohren zwar durch gepolsterte<br />

Ohrmuscheln gut gegenüber Außengeräuschen<br />

abgedämmt, jedoch können<br />

auch diese die Übertragung tieffrequenter<br />

Geräusche auf das Gehäuse und damit<br />

auch auf das Gehör nicht vollständig verhindern.<br />

Die Entwickler von Bose bedienen<br />

sich deshalb eines Tricks: Sie integrierten<br />

ein Mikrofon in das Innere des Kopfhörers,<br />

der diese tiefen Frequenzen registriert<br />

und entsprechend an eine ebenfalls<br />

<strong>im</strong> Kopfhörer verbaute Elektronik<br />

weiterleitet. Diese sendet Impulse<br />

an die Hörermembran, welche<br />

genau um 180 Grad phasenverschoben<br />

gegenüber dem<br />

Störgeräusch sind. Beide<br />

Schallwellen löschen sich<br />

nun gegenseitig aus und<br />

sind somit nicht mehr hörbar.<br />

Absolute Stille<br />

Bose hat sich natürlich nicht<br />

auf diesem Erfolg ausgeruht und<br />

fleißig weiter an dem Prinzip gefeilt.<br />

Somit stehen nun 33 Jahre nach der Idee<br />

bereits mehrere Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Technologie<br />

zur Verfügung, so z. B.<br />

die Bose Quietcomfort 15. Sie bilden zurzeit<br />

die Spitze der Entwicklung <strong>im</strong> Bereich<br />

lärmresistenter Kopfhörer. Hier wurden<br />

zusätzliche Entwicklungen involviert, die<br />

sowohl den Ausschluss von störenden Geräuschen<br />

als auch den Tragekomfort nochmals<br />

verbessern. Neben kompakterem und<br />

handlicherem Design sorgt die Bose-Tripod-<br />

Sektion dafür, dass außer tiefen Tönen<br />

auch hochfrequente Störquellen effektiv<br />

vom Gehör ferngehalten werden. Die integrierte<br />

Elektronik kann zudem intelligent<br />

zwischen Außenlärm und Unterhaltungsprogramm<br />

unterscheiden und stört somit<br />

nicht den Musikgenuss. Die Noise-<br />

Cancelling-Technologie funktioniert<br />

jedoch auch ohne angeschlossenes<br />

Medium. Dank Batteriebetrieb können<br />

die Quietcomfort-Kopfhörer<br />

auch kabellos getragen werden –<br />

nur um der Ruhe willen. Damit steht<br />

dem Erlebnis entspannender Ruhe<br />

keinerlei Barriere mehr <strong>im</strong> Weg.<br />

CHRISTIAN HILL<br />

Anzeige<br />

It’s all about music!<br />

www.calion-deluxe.de<br />

info@calion-deluxe.de<br />

Fon: +49 7261 9236 55


Dr. Sound klärt auf<br />

Viele Daten umgeben uns, wenn unser Interesse um ein best<strong>im</strong>mtes Gerät kreist.<br />

Für viele sind diese Angaben meist nur Zahlen auf dem Papier, deren Interpretation<br />

einiges an Grundwissen verlangt. In unserer neuen Reihe wollen wir Licht ins Halbdunkel<br />

bringen und Messwerte an ausgewählten Beispielen anschaulich erklären.<br />

Am Anfang steht die Klärung der Einheit,<br />

in der die meisten Daten zu lesen<br />

sind. Also richten wir kurz den Blick<br />

auf die elektrisch-physikalische Einheit Volt<br />

(V), die bildlich gesprochen den Antrieb<br />

der Elektronen vom Minuspol zum Pluspol<br />

beschreibt. Sie ist die elektrische Einheit,<br />

die den wichtigsten Audiomessungen zugrunde<br />

liegt. Die großen zahlenmäßigen<br />

Schwankungen für die Einheit Volt, die <strong>im</strong><br />

Audiobereich vorkommen, sind als solche<br />

schwer zu überblicken. Aus diesem Grund<br />

bedient sich die Technik einer Verhältniseinheit,<br />

die mit einer logarithmischen Werteintegration<br />

hervorragend dazu geeignet ist –<br />

des Dezibels (dB).<br />

Als Definition für den Spannungspegel gilt:<br />

Ein Volt entspricht null Dezibel Volt (dBV),<br />

diese Angabe sagt aus, dass sich die Pegelverhältnisse<br />

auf ein Volt beziehen.<br />

Für den Audiobereich und den damit verbundenen<br />

Cinch-Anschluss ergeben sich<br />

best<strong>im</strong>mte Festlegungen für den Spannungspegel.<br />

So wurde einmal für den semiprofessionellen<br />

Konsumenten- oder<br />

Hi-Fi-Bereich ein mittlerer Übergabepegel<br />

Folgende Beispiele verdeutlichen die Betragsänderung von absoluten Spannungspegeln,<br />

also dem Verhältnis zwischen Volt und Dezibel <strong>im</strong> semiprofessionellen Bereich<br />

und der Hi-Fi-Elektronik:<br />

Dezibel<br />

Volt<br />

+10 dBV = 3,162 V<br />

+6 dBV = 2 V heutiger Ausgangspegel von Hi-Fi-Geräten bei absoluter Vollaussteuerung<br />

0 dBV = 1 V Normativpegel<br />

–6 dBV = 0,5 V<br />

–10 dBV = 0,3162 V war lange Zeit der Bereich des mittleren Übergabepegels <strong>im</strong> Hi-Fi-Bereich<br />

–20 dBV = 0,100 V<br />

–50 dBV = 0,003162 V Ausgangspegel eines MM-Tonabnehmers für Schallplatten<br />

VON JENS VOIGT<br />

von minus zehn Dezibel Volt festgelegt, ein<br />

Wert, der heute nur noch wenig Bedeutung<br />

hat. Eine Vollaussteuerung wäre dann bei<br />

null Dezibel Volt erreicht. Werte, die darüber<br />

hinausreichen, können in nachgeschalteten<br />

Geräten zur Übersteuerung der Elektronik<br />

führen.<br />

Im Zeitalter der digitalen Technik haben<br />

sich die Pegelbereiche der Übertragung erhöht.<br />

So kann an einem CD-Player, der ein<br />

vollausgesteuertes Signal ausgibt, ein Spannungspegel<br />

von sechs Dezibel Volt erreicht<br />

werden, ein Wert, der nach der Dezibel-<br />

Rechnung für Spannungspegel damit doppelt<br />

so groß ist wie für null Dezibel Volt.<br />

Messsignal und Musik<br />

Wie stehen diese Signale in Korrespondenz<br />

zur Musik?<br />

Da alle Produktionen zum größten Teil ihren<br />

Weg über digitale Medien zum Konsumenten<br />

finden, sind hier einige Dinge besonders<br />

interessant: Auf der digitalen Ebene<br />

ist die oberste Aussteuerungsgrenze null<br />

Dezibel FS, wobei das „FS“ für das englische<br />

Full Scale, also den vollen Messbereich steht.<br />

Über diesen Wert hinaus sind keine Signale<br />

weiter verwertbar. Eine Filmtonmischung<br />

und audiophile Musikproduktionen sind<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

L(dB SPL<br />

)<br />

Bild 1<br />

Auf diesem Screenshot ist die computergestützte<br />

Messgeräteoberfläche des Audio<br />

Precision APx 585 zu sehen<br />

in ihrer dynamischen Struktur so angelegt,<br />

dass die statistische Häufigkeit der klanglichen<br />

Ereignisse und der musikalischen<br />

Inhalte in einem Bereich von –20 bis minus<br />

zehn Dezibel Full Scale am größten ist.<br />

Höhere Pegel bis zur Aussteuerungsgrenze<br />

werden nur von dramaturgisch sinnvollen<br />

Ereignissen und musikalischen Steigerungen<br />

erreicht. Dies bildet für uns die Grundlage<br />

und den Ausgangspunkt für die meisten<br />

technischen Messungen an Geräten der Audiotechnik.<br />

Da also der Pegelbereich 20 dB<br />

vor Vollaussteuerung den Bereich bildet,<br />

dem wir mit unseren Ohren programmabhängig<br />

die größte Aufmerksamkeit widmen,<br />

ist dieser auch wichtig für eine Analyse des<br />

Signal-Rauschabstandes (SNR).<br />

L(dB)<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

–30<br />

A-Bewertung<br />

Ein Beispiel<br />

Wir messen an einem Vollverstärker an einer<br />

definierten Last einen SNR mit einem<br />

relativen Pegel von 83 dB, und das 20 dB vor<br />

Vollaussteuerung. Im Datenblatt des Herstellers<br />

ist der SNR mit 103 dB angegeben,<br />

und das ist auch korrekt, weil dieser Wert<br />

mit einem vollausgesteuerten Signal erstellt<br />

wurde. Nur in der Praxis werden solche<br />

Signale selten vorkommen. Wenn nun<br />

zu unserem Ergebnis von 83 dB die 20 dB<br />

addiert werden, erhalten wir auch 103 dB –<br />

rein rechnerisch. Die Realität weicht manchmal<br />

aufgrund von Unzulänglichkeiten <strong>im</strong><br />

Schaltungsdesign davon ab. Unsere Messmethode<br />

ist verlässlicher, da sie der musikalischen<br />

und filmtechnischen Produktionsrealität<br />

näher ist und dadurch kritischer<br />

der he<strong>im</strong>ischen Rezeption folgt. Zusätzlich<br />

best<strong>im</strong>men wir das dynamische Verhalten<br />

nach der Messvorschrift AES 17 der Audio<br />

Engineering Society, die weltweit agiert und<br />

aus der Praxis der Tonmeister und Toningenieure<br />

schöpft. Dieses Ergebnis kann vom<br />

SNR abweichen, weil die Messung einem<br />

anderen technisch-physikalischen Ablauf<br />

folgt. Best<strong>im</strong>mt werden all diese Größen<br />

mit einem Audio Precision 585 Multichannel<br />

Audio Analyzer oder alternativ mit einem<br />

Rohde & Schwarz UPV Audio Analyzer.<br />

B-Bewertung<br />

Bild 2<br />

C-Bewertung<br />

–40<br />

–50<br />

20 100 1k 10k<br />

f(Hz)<br />

20k<br />

Bewertungskurven A, B und C nach ANSI S1.4-1971<br />

Die A-Bewertungskurve in der technischen Akustik entspricht dem menschlichen Hören bei sehr<br />

geringen Lautheiten. Bei praxisnahen Schallpegeln ist die C-Bewertung aussagekräftiger<br />

L(dB)<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Mittellaute Musik<br />

Ruhige Unterhaltung<br />

Hörschwelle<br />

0<br />

f(Hz)<br />

–10<br />

20 100 1k 10k 20k<br />

Kurven gleicher Lautstärke nach Fletcher und Munson<br />

Das Ohr ist bei unterschiedlichen Lautheiten auch unterschiedlich empfindlich für die Wahrnehmung<br />

von Frequenzen. In der Nähe der Hörschwelle ist das Ohr weniger empfindsam für tiefe<br />

Frequenzen; rechts in der Grafik zu sehen, bei mittellauter Musik ist die Empfindlichkeit größer<br />

Bewertungskurve<br />

Warum gibt es Angaben, die mit einem<br />

„A“ gekennzeichnet sind? Dabei handelt<br />

sich um eine sogenannte A-Bewertung,<br />

die dem frequenzabhängigen Lautheitsempfinden<br />

des Menschen nachempfunden<br />

ist und sich aus der Bauakustik nicht<br />

mehr wegdenken lässt. (Daneben gibt es<br />

noch andere, davon abweichende Bewertungen<br />

mit Kennzeichnungen wie „B“<br />

oder „C“.) Da dieses Empfinden aber von<br />

der Schallenergie abhängig ist, die unser<br />

Ohr erreicht, gibt es hier Abweichungen<br />

in der Akzeptanz dieser Bewertung. Bild 1<br />

zeigt die menschliche Lautheitsempfindung<br />

nach Fletcher und Munson, in Bild 2 ist der<br />

Frequenzgang der A-Bewertungskurve<br />

zu erkennen. In gewissen Grenzen sieht<br />

man, dass die Kurven nahezu spiegelbildlich<br />

zueinanderpassen. Zu sehen ist aber<br />

auch, dass Frequenzen unterhalb von 100<br />

Hertz (Hz) schon mit 20 dB gedämpfter abgebildet<br />

werden, ebenso wie Frequenzen<br />

oberhalb von sieben Kilohertz (kHz), die bis<br />

20 kHz mit zehn Dezibel Dämpfung erscheinen.<br />

Diese Bewertung eignet sich auch, um<br />

Störsignale durch mangelnde Masseführung<br />

und Netzteilschwächen, wie Brummen<br />

oder Oberwellen, zu verschleiern.<br />

Denn je nach Abhörlautstärke können diese<br />

Artefakte zutage treten. Um sie offenzulegen,<br />

messen wir ohne diese marketingfreundliche<br />

A-Bewertung, der sich viele<br />

Hersteller nicht mehr entziehen können.<br />

Kein Hersteller kommt übrigens auf die<br />

Idee, seine Audiofrequenzgänge ebenfalls<br />

mit einer A-Bewertung zu versehen, denn<br />

das würde dem marketingfreundlichen linearen<br />

Ideal nicht dienen!<br />

Eine Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe,<br />

und zwar mit der Erklärung zum richtigen<br />

Lesen unserer Messdiagramme. Wir<br />

zeigen Ihnen, welche Werte wirklich wich-<br />

Wissen 25


U<br />

t<br />

Dieses Schaltbild zeigt das Anschlussprinzip für ein DUT (Device Under Test) am Audio-Precision-<br />

APx-System für Analog- und HDMI-Messungen. Dies gilt auch für das Audio Precision System 2720<br />

zur Best<strong>im</strong>mung der technischen Parameter aller verfügbaren digitalen Schnittstellen<br />

tig sind und welche nur auf dem Papier eine<br />

Bedeutung haben. Im Folgenden beschäftigen<br />

wir uns mit einem brandheißen Thema.<br />

Wer oder was ist Jitter?<br />

Lange Zeit war die digitale Audiowelt absolut<br />

unantastbar, der Glaube an die Fehlerfreiheit<br />

der neuen Ära schien nicht erschütterbar<br />

zu sein. Die ersten Zweifler ereiferten<br />

sich jedoch bald über die empfundene<br />

Kühle der Wiedergabe, dann kam auch<br />

noch der Begriff der Undefiniertheit hinzu<br />

und schon verlor das digitale Audiolager an<br />

Anhängern. Ein Grund dafür ist der sogenannte<br />

Jitter.<br />

Wie ein Phantom geisterten die abenteuerlichsten<br />

Beobachtungen durch die Foren<br />

der Audiowelt. Wir wollen einen Blick auf<br />

diese Eigenheit der digitalen Übertragung<br />

werfen und zeigen, wie dieser Fehler messbar<br />

und interpretierbar ist.<br />

Ein korrekt ausgelesenes und wiedergegebenes<br />

Digitalsignal erzeugt ein sauberes Analogsignal<br />

U<br />

Ein durch Jitter <strong>im</strong> Digitalsignal verzerrt wiedergegebenes<br />

Analogsignal<br />

Jitter – der Begriff<br />

Das aus der englischen Sprache stammende<br />

Wort beschreibt Schwankung, Fluktuation<br />

oder Zittern. Ein digitales Signal, wie<br />

das <strong>im</strong> Hi-Fi-Bereich übliche S/P-DIF-Signal,<br />

das viele Geräte der Unterhaltungselektronik<br />

annehmen oder ausgeben, besteht<br />

aus verschiedenen Komponenten. Die zwei<br />

wichtigsten Teile sind die Taktung des Signals<br />

und die Datenpakete. Kurz und knapp<br />

erklärt verursacht der Jitter, dass die samplegenaue<br />

Taktung nicht mehr akkurat mit den<br />

Sample-Daten der Abtastung in Verbindung<br />

gebracht werden kann. Als Sample bezeichnet<br />

man eine Probe, die zu einem definierten<br />

Zeitpunkt einem Musiksignal entnommen<br />

wurde. Das heißt: Auf einer CD befinden sich<br />

44 100-Mal pro Sekunde Proben, die aus<br />

einem analogen Signal aufgezeichnet wurden.<br />

Dabei können diese Proben nur Werte<br />

einer vorgegebenen Quantisierungsstufe,<br />

bei einem 16-Bit-Datenwort einer CD ist das<br />

eine von 65 536 Stufen (wie bei einer Treppe),<br />

annehmen, die dann auch wieder bei<br />

der Wiedergabe genau an der gleichen zugehörigen<br />

Zeitposition reproduzierbar wird.<br />

Kommt es aufgrund von Auslesefehlern des<br />

digitalen Signals zu Problemen bei der Rekonstruktion<br />

des Dateninhaltes durch fehlerhaft<br />

interpretierte Zeittaktinformationen,<br />

dann hat schon der Jitter zugeschlagen. Dies<br />

kann schon durch gestörte oder schwache<br />

Signale verursacht werden. Man spricht vom<br />

Übertragungsjitter, daneben gibt es noch<br />

den A/D-Wandler-Jitter bei der Aufnahme<br />

oder den geräteinternen Jitter durch mangelhafte<br />

Laufwerke. Das sind die bekanntes-<br />

t<br />

Digitales Taktsignal<br />

Zoom<br />

Der digitale Zeittakt ist vorgegeben, der Flankenwechsel<br />

des Rechtecksignales muss in diesem<br />

Zeitakt geschehen, sonst entstehen Fehler<br />

Jitter-Bereich<br />

Verrauschtes digitales Taktsignal<br />

1<br />

Hysterese<br />

So sieht ein koaxiales digitales S/P-DIF an<br />

einem Oszilloskop aus. Zu erkennen ist das<br />

Rauschen an den Enden des Rechtecksignales<br />

0<br />

Tatsächlicher<br />

Zeitpunkt des<br />

Flankenwechsels<br />

Theoretischer<br />

Zeitpunkt des<br />

Flankenwechsels<br />

Tatsächlicher<br />

Zeitpunkt des<br />

Flankenwechsels<br />

Theoretischer<br />

Zeitpunkt des<br />

Flankenwechsels<br />

Die sogenannte Hysterese sorgt für das eindeutige Zuordnen der<br />

Logikzustände Null und Eins eines Digitalsignales<br />

Die Grafik illustriert, wie eine gestörte oder verrauschte Signalflanke die Best<strong>im</strong>mung des Anstiegs in<br />

der Hysterese erschwert und es damit zu Auslesefehlern des Digitalsignales kommt. Eine Folge: Jitter.<br />

Es kann das Taktsignal nicht mehr eindeutig mit den Audiodaten in Verbindung gebracht werden<br />

Zoomt man in das Rechtecksignal aus dem<br />

oberen Bild hinein, ist zu erkennen, dass die<br />

Flanken gar nicht mehr so senkrecht verlaufen<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


ten Arten, die <strong>im</strong>mer durch die genannte<br />

Ursache entstehen: Die übermittelte Dateninformation<br />

kann nicht mit der zugehörigen<br />

Auslesezeitpunktinformation an jeder<br />

Stelle in Verbindung gebracht werden.<br />

Klang unter dem Jitter-Einfluss?<br />

Mit dem zeitlichen Betrag der Taktschwankung<br />

oder ihres Pegels gegenüber der Solltaktung<br />

kann sich der Klang verschlechtern.<br />

Je stärker eine Abweichung zwischen<br />

der analogen Signalwellenform und der<br />

rekonstruierten Wiedergabewellenform<br />

ist, desto deutlicher sind die Verzerrungen<br />

durch Jitter wahrnehmbar. Bekannt ist,<br />

dass hochaufgelöste Datenströme, also mit<br />

24 Bit oder mehr, weniger vom Jitter verschlechtert<br />

werden, weil der durch den Jitter<br />

bedingte Pegelfehler kleiner ausfällt als<br />

bei 16-Bit-Daten. Neben dem zyklischen<br />

ist der zufällige Jitter durch seine unberechenbare<br />

Verteilung mit seinen zufälligen<br />

Verzerrungen eher ein Auslöser für zusätzliches<br />

Rauschen. Weiterhin wird dem Jitter<br />

eine Verschlechterung der Impulswiedergabe<br />

und damit der räumlichen Abbildung<br />

zugeschrieben. Auch ein konturloser Bassbereich<br />

oder ein zum Zischeln neigender<br />

Präsenzbereich kann eine Folge sein.<br />

Was können wir messen?<br />

Messen können wir mit dem Audio<br />

Precision System 2720 verschiedene Arten<br />

von Jitter-Symptomen an den digitalen<br />

Ausgängen eines Hi-Fi-Gerätes, die entweder<br />

durch die Schnittstelle selbst oder<br />

durch die geräteinterne Taktung entstehen<br />

können. Dazu gehört das Jitter-Histogramm.<br />

Es zeigt, in welchem Zeitbereich und mit<br />

welchem Pegel Schwankungen des Taktsignals<br />

auftreten. Die Auswertung findet<br />

dabei in einem vorgegebenen Zeitbereich<br />

statt und erfolgt bei uns über eine<br />

große Bandbreite von 50 Hz bis 100 kHz,<br />

somit ist sichergestellt, dass alle signaldeterminierenden<br />

Anteile erfasst werden,<br />

weil diese auf die jeweilige Empfängerschaltung<br />

rückwirken.<br />

Wichtig be<strong>im</strong> Lesen aller Histogramme<br />

ist, dass der Pegel des Störsignals möglichst<br />

klein bleibt, denn die Stärke der Störung<br />

kann einflussreicher sein als große<br />

Taktschwankungen mit verschwindend<br />

geringem Pegelanteil.<br />

Datenblockjitter oder auch Cell-by-Cell-Jitter-Messung<br />

(siehe Bild rechts): Die Kurven<br />

in Cyan zeigen zwei aufeinanderfolgende<br />

24-Bit-Datenblöcke an, sie beginnen jeweils<br />

mit einem Synchron<strong>im</strong>puls. Die grüne<br />

Kurve darüber zeigt die unregelmäßigen<br />

Taktschwankungen innerhalb der Übertragung<br />

an, die <strong>im</strong> Idealfall als horizontale<br />

Linie erscheinen sollte.<br />

In der folgenden Ausgabe erklären wir, welche<br />

weiteren objektiven Werte wir best<strong>im</strong>men<br />

und wie diese zu interpretieren und<br />

zu werten sind.<br />

Zyklischer Jitter zeigt sich in Wellenbergen, die sich links und rechts der mittleren Nulllinie aufbauen,<br />

und steht hier als ein Beispiel für negative Auswirkungen auf die Audiowiedergabe<br />

Ein taktstabiles Signal mit unkritischem Rauschen bildet einen Gipfel über der Nulllinie und sorgt in<br />

den seltensten Fällen für Auswirkungen auf das Audiosignal<br />

In dieser Messgrafik einer Cell-by-Cell-Jitter-Messung sind zwei vollständige 24-Bit-Datenwörter<br />

eines Digitalsignales zu erkennen, die grüne Kurve zeigt den Jitter an<br />

Wissen 27


Wahl der<br />

Lautsprecher:<br />

aktiv oder<br />

passiv?<br />

Die Meinungen scheiden sich bei der<br />

Wahl zwischen dem Einsatz von Aktivlautsprechern<br />

oder den altbewährten<br />

Passivlautsprechern. Was ist eigentlich<br />

der genaue Unterschied und wo liegen<br />

die Vorteile oder Vorurteile bei diesem<br />

Thema? Wir klären auf.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Pegel (dB)<br />

Trennfrequenz<br />

Passiv<br />

Hochtöner<br />

Tiefpass<br />

Hochpass<br />

Tieftöner<br />

Tieftöner<br />

Frequenz (Hz)<br />

Hochtöner<br />

Die Weiche teilt das Verstärkersignal in seine einzelnen Frequenzbereiche<br />

auf und leitet sie je nach Anzahl der Chassis an Tief-, Mittel- und<br />

Hochtöner weiter<br />

Aktiv<br />

Hochtöner<br />

Tieftöner<br />

Während der Passivlautsprecher an eine separate Endstufe angeschlossen<br />

werden muss, die Frequenztrennung aber in dessen Inneren geschieht, ist<br />

in der aktiven Variante pro Chassis eine Weiche mit Endstufe vorhanden<br />

Bilder: HMS, Stock.xchng, Swans, T&A<br />

28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Der Unterschied zwischen beiden<br />

Systemen ist recht einfach: Ein Aktivlautsprecher<br />

sieht äußerlich von vorne<br />

betrachtet zunächst genauso aus wie<br />

ein Passivlautsprecher – die Rückseite des<br />

Aktiven offenbart jedoch seine wahre<br />

Profession, denn hier findet man andere<br />

Anschlüsse als bei passiven Stand- oder<br />

Regallautsprechern. Während die Passiven<br />

über ein oder mehrere Lautsprecherterminals<br />

für Bi- oder Multi-Amping<br />

verfügen, haben ihre Gegenspieler einen<br />

Netzanschluss und verfügen über Audioanschlüsse<br />

in den Formaten Cinch oder XLR.<br />

Diese Anschlussvielfalt ist notwendig, denn<br />

<strong>im</strong> Inneren der Gehäuse befinden sich neben<br />

den schallabstrahlenden Lautsprechern<br />

ein oder mehrere Verstärker, je nachdem,<br />

wie viele Wege die Konstruktion aufweist.<br />

In einem passiv betriebenen Lautsprechergehäuse<br />

übern<strong>im</strong>mt eine passive Frequenzweiche<br />

die Aufteilung des vom externen<br />

Verstärker zur Verfügung gestellten Lautsprechersignals<br />

an die einzelnen Chassis.<br />

Die Passivweiche ist dabei je nach Konstrukteur<br />

und Anspruch mehr oder weniger<br />

aufwendig gestaltet – auch hier gibt es die<br />

verschiedensten Philosophien.<br />

Bei einem aktiven System beginnt direkt<br />

am Audioeingang eine elektronische Aufteilung<br />

des Signals in mehrere frequenzabhängige<br />

Signale. Diese werden dann<br />

einzelnen Endstufen zugeteilt, die sich nur<br />

um den Antrieb separater Lautsprecher<br />

kümmern müssen. Für diese Verfahrensweise<br />

werden mehrere Gründe genannt,<br />

einer ist die effiziente Ausnutzung der<br />

Leistungsfähigkeit der Endstufen: Weniger<br />

Verlustleistung wird in Kompensationswiderständen<br />

von passiven Frequenzweichen<br />

in Wärme umgewandelt. Diese Bauteile<br />

bilden zusammen mit Spulen, Kondensatoren<br />

und den eigentlichen Lautsprechern<br />

sehr komplexe frequenzabhängige Lasten,<br />

die hohe Anforderungen an das Schaltungsdesign<br />

eines Verstärkers stellen. Zusätzlich<br />

entstehen hier <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />

mit den Lautsprecherkabeln Ansprüche<br />

an den Dämpfungsfaktor des Verstärkers.<br />

Nicht selten ergeben sich dadurch klangliche<br />

Eigenheiten, die <strong>im</strong> Fall einer glücklichen<br />

Signalkettenwahl aus Lautsprecher<br />

und Verstärker sehr gut klingen, oder <strong>im</strong><br />

extremsten Fall zu starken Einflüssen auf<br />

das klangliche Ergebnis führen. Ein guter<br />

Fachhändler sollte bei Fragen dieser Art<br />

weiterhelfen können. Ein weiterer nicht zu<br />

unterschätzender Faktor ist die Impulstreue<br />

einer Wiedergabe.<br />

Verlust und Leistung<br />

In diesem Gebiet haben die Aktivlautsprecher<br />

meist einen Vorteil auf ihrer Seite:<br />

Es gibt weder Verlustleistungen an Kompensationswiderständen<br />

noch komplexe<br />

Lasten, die auf die Verstärker wirken; zudem<br />

sind die Kabelwege kurz. Bei aktiven<br />

Systemen kann wesentlich unkomplizierter<br />

an die Bedürfnisse des einzelnen Lautsprechers<br />

angepasst werden.<br />

Da der zuständige Verstärker nur in dem für<br />

das Chassis notwendigen Frequenzbereich<br />

arbeitet, kann hier viel einfacher als bei den<br />

Passiven eine individuelle Abst<strong>im</strong>mung auf<br />

die klangliche Darstellung vorgenommen<br />

werden, sodass das Impulsverhalten opt<strong>im</strong>iert<br />

wird. Sollte es konstruktiv erforderlich<br />

sein, so ist auch eine opt<strong>im</strong>ale akustische<br />

Laufzeitkorrektur zwischen den einzelnen<br />

Lautsprechern <strong>im</strong> Gehäuse möglich. Zusätzlich<br />

kommen in besonders exklusiven Modellen,<br />

die meist <strong>im</strong> Tonstudio eingesetzt<br />

werden, digitale Signalprozessoren (DSP)<br />

zum Einsatz. Sie erlauben eine umfangreiche<br />

Manipulation erdenklich vieler Parameter.<br />

Neben an den Raum und den Aufstellungsort<br />

angepassten Frequenzgängen<br />

(bei einigen Modellen) stehen Fernsteuermöglichkeiten,<br />

Zerstörungsschutz und digitale<br />

Eingänge zur Verfügung. Im Gegenzug<br />

ist zum Beispiel bei passiven Modellen eine<br />

akustische Laufzeitkorrektur zwischen einzelnen<br />

Lautsprechern in einem Gehäuse<br />

nur wirklich über konstruktive Maßnahmen<br />

möglich, wie etwa die vor- oder rückgelagerte<br />

Positionierung der Chassis. Damit<br />

kann dann ebenfalls wie bei aktiven Modellen<br />

den negativen Effekten von Laufzeitdifferenzen<br />

vorgebeugt werden. Doch einen<br />

speziellen Reiz, den die Hobbyisten mit Inbrunst<br />

zelebrieren würden, haben die Aktiven<br />

nicht zu bieten: Es bleibt eine Domäne<br />

der Passiven, ihre nicht minder klangvollen<br />

Schallstrahler mit besonderen Lautsprecherkabeln<br />

an ebenso exklusive Endstufen<br />

und Verstärker anzuschließen. Dabei ist jeder<br />

auf der Suche nach dem Klangideal, das<br />

ihm persönlich am meisten beliebt. Nicht<br />

ohne Grund sind Röhrenverstärker oder<br />

Class-A-Endverstärker so begehrt, aber<br />

auch Aktivlautsprecher profitieren vom<br />

Klang aufwendiger Vorverstärker, die nötig<br />

sind, um neben einer Signalquellenwahl<br />

auch die nicht unwichtige Lautstärke regeln<br />

zu können. Diese Gegebenheit ist Passiv-<br />

Nutzern vom Gebrauch ihrer Vollverstärker<br />

schon lange bekannt.<br />

Links: Eine typische Rückansicht von einem Aktivlautsprecher mit Cinch-Anschluss. In der Mitte: Cinch-Kabel für die „Aktiven“ und Lautsprecherkabel<br />

für die „Passiven“. Rechts: Die Rückansicht zu einem passiven Regallautsprecher<br />

Wissen 29


Wer nicht hören will,<br />

muss fühlen!<br />

Großes Kino besteht nicht nur aus einem umfassenden Klang und einer riesigen<br />

Leinwand, sondern ist auch geprägt von einem Gefühl, das uns besonders bei<br />

tiefen Frequenzen durchfährt. Wie Sie das in Ihr eigenes He<strong>im</strong>kino bekommen,<br />

erfahren Sie jetzt!<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Stellen Sie sich folgendes Szenario einmal<br />

vor: Sie haben gerade Ihr eigenes<br />

He<strong>im</strong>kino mit leistungsstarkem AV-Receiver,<br />

Mehrkanal-Surround-System und<br />

einem Beamer mit Leinwand eingerichtet.<br />

Sie machen es sich auf Ihrem Sofa gemütlich<br />

und legen Ihre Lieblings-Blu-ray in den<br />

Player. Besonders actionreiche Szenen bringen<br />

Ihr He<strong>im</strong>kino direkt zum Beben und Sie<br />

fühlen sich genau wie <strong>im</strong> Kino. Doch dann<br />

klingelt es an der Tür, vor der Ihr Nachbar<br />

steht und sich beschwert, dass ihm die Decke<br />

auf den Kopf fallen würde. Eine Lösung<br />

muss also her, die sowohl Sie als auch Ihren<br />

Nachbarn zufriedenstellt. Zwar ist Ihr<br />

AV-Receiver mit den neuesten Dynamikbegrenzungstools<br />

wie Dolby Volume und<br />

Audyssey Dynamic EQ ausgestattet, doch das<br />

Kinogefühl bleibt Ihnen trotzdem verwehrt.<br />

Eine Möglichkeit, die Ihr Sofa um jede Uhrzeit<br />

erzittern lässt und bei der Sie trotzdem<br />

keinen Ärger mit den Nachbarn bekommen,<br />

nennt sich Body-Shaker.<br />

Unhörbare Töne<br />

Body-Shaker sind sogenannte Körperschallübertrager,<br />

die auch als Bass-Shaker oder<br />

Transducer bezeichnet werden. Ihr Arbeitsprinzip<br />

beruht auf dem eines dynamischen<br />

Lautsprechers, bei dem die Bauteile lediglich<br />

etwas anders eingesetzt werden.<br />

Bei einem herkömmlichen Lautsprecher<br />

befindet sich die Schwingspule direkt an<br />

der Membran und der Magnet steht fest.<br />

Die Antriebsspule eines Body-Shakers sitzt<br />

hingegen fest <strong>im</strong> Gehäuse und bringt den<br />

in einer Zentrierspinne schwingend gelagerten<br />

Magnet in Bewegung. Die Bewegung<br />

des Magnets erzeugt Schwingungen,<br />

die wir als Körperschall wahrnehmen.<br />

Be<strong>im</strong> Body-Shaker wird <strong>im</strong> Gegensatz zu<br />

einem herkömmlichen Lautsprecher komplett<br />

auf eine Membran verzichtet. Diejenige<br />

Fläche, an der er angebracht ist,<br />

wird kurzerhand zur Membran umfunktioniert.<br />

Im He<strong>im</strong>kino ist das in der Regel<br />

das Sofa vor der Leinwand beziehungsweise<br />

der Platz, an dem sich der Haupthörpunkt<br />

(Sweetspot) befindet. Je nach<br />

Materialbeschaffenheit werden die Body-<br />

Shaker an dessen Unterseite angeschraubt.<br />

Ein Shaker pro Sitzplatz oder zwei bis drei<br />

pro Sofa sind dabei ausreichend. Sollte das<br />

Sitzmöbel keine geeignete Befestigungsfläche<br />

bieten, muss die Couch alternativ auf ein<br />

Podest gehoben werden, das Sofa und Shaker<br />

trägt. Einmal angebracht, übertragen<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Butt Kicker, Monacor, Rockwood<br />

30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Schon mit wenig Geld bringt man das Sofa zum Beben. Günstige Body-Shaker und eine Frequenzweiche aus dem Car-Hi-Fi-Bereich gibt es bereits ab<br />

jeweils zehn Euro. AV-Receiver mit passenden Pre-Outs und ein Stereoverstärker sind <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino sowieso bereits vorhanden<br />

die Body-Shaker die Schallschwingungen<br />

an das Gestell und erzeugen am Sofa die<br />

gewünschten Vibrationen. Da die Shaker<br />

nur die tiefsten Frequenzen wiedergeben<br />

sollen, wird das Sofa lediglich in besonders<br />

gewaltigen Filmszenen angeregt. Der Umstand,<br />

dass der Mensch tiefe Frequenzen<br />

als besonders angsteinflößend empfindet,<br />

wird von Hollywood-Produzenten gern<br />

ausgenutzt, und ausgewählte Filmszenen<br />

werden mit einem tieffrequenten Signal<br />

unterlegt. In Kombination mit einem Body-<br />

Shaker ist das Gänsehautfeeling also<br />

bereits vorprogrammiert.<br />

Einbettung ins System<br />

He<strong>im</strong>kinomittelpunkt ist der AV-Receiver,<br />

der die Signale an die verschiedenen Ausgabegeräte<br />

und Lautsprecher verteilt. Weil die<br />

Body-Shaker keinen Ton von sich geben und<br />

nur zum Vibrieren angeregt werden sollen,<br />

dürfen sie ausschließlich mit tiefen Frequenzen<br />

versorgt werden. Da der Subwoofer<br />

mit einem Tiefpassfilter von den hohen<br />

Frequenzen abgetrennt wird, können auch<br />

die Body-Shaker dieses Signal abgreifen.<br />

Aktuelle AV-Receiver-Modelle verfügen<br />

in der Regel über gleich zwei Subwoofer-<br />

Vorverstärkerausgänge (Pre-Outs), sodass<br />

sich gewaltige Actionszenen gleichzeitig<br />

hör- und fühlbar machen lassen. Benötigt<br />

wird nur noch eine Endstufe, die das bereits<br />

vorverstärkte Signal aufn<strong>im</strong>mt und an<br />

die Body-Shaker weitergibt. Dies muss kein<br />

High-End-Produkt sein, sondern kann auch<br />

gern eine ausrangierte Stereoanlage sein,<br />

denn auf Klangqualität wird bei den Shakern<br />

kein Wert gelegt. Die Trennfrequenz<br />

bei Subwoofern liegt <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino in der<br />

Regel bei circa 80 Hertz (Hz). Soll das He<strong>im</strong>kinosystem<br />

nun komplett ohne den tieffrequenten<br />

Schallwandler betrieben werden,<br />

darf die Übernahmefrequenz auch niedriger<br />

angesetzt werden. Sind die Shaker bei<br />

ca. 50 Hz abgetrennt, kann man sich sicher<br />

sein, dass das Sofa nicht zu Reden anfängt.<br />

Soll der Subwoofer weiterhin bei 80 Hz abgetrennt<br />

werden und die Shaker bei 50 Hz,<br />

wird eine zusätzliche Frequenzweiche benötigt.<br />

Diese wird zwischen den Vorverstärker<br />

und die Endstufe geschaltet. An der Weiche<br />

wird die gewünschte Trennfrequenz eingestellt,<br />

sodass die Body-Shaker nur noch die<br />

tiefsten Frequenzen bis unterhalb unseres<br />

Hörbereiches bedienen. Zum <strong>Vergleich</strong>: Um<br />

eine Frequenz von 20 Hz wiederzugeben,<br />

benötigt ein Subwoofer eine Raumlänge<br />

von mindestens 17 Metern. Mit Body-<br />

Shakern ist der Abstand irrelevant. Egal ob<br />

mit oder ohne Subwoofer, die Body-Shaker<br />

bringen das He<strong>im</strong>kinoerlebnis auf eine neue<br />

Ebene, die nicht nur Ihnen, sondern auch Ihren<br />

Nachbarn gefallen wird.<br />

Die Audiosignale lassen sich auch per Funkempfänger<br />

an die Body-Shaker übertragen<br />

Der Butt Kicker ist kein optisches Highlight,<br />

ver-schwindet jedoch sowieso unter dem Sofa<br />

Das Butt-Kicker-Set von Fischer Amps ist für einen Preis von ca. 650 Euro erhältlich und besteht aus<br />

einem Body-Shaker und einer Endstufe mit Frequenzweiche<br />

Wissen 31


Do it yourself oder besser<br />

fertig kaufen? (Teil 1)<br />

Ein Standard-Lautsprecherkabel oder eine selbst gebaute Audioleitung, was ist besser?<br />

Mit dieser Frage hat sich schon jeder Hi-Fi-Freund beschäftigt. Noch nie zuvor<br />

war das Angebot an konfektionierten Kabeln so groß. Wenn Sie wissen, auf welcher<br />

Seite man einen Lötkolben anfasst, bauen Sie sich Ihre Kabel doch mal selbst!<br />

VON JENS VOIGT<br />

Unser Workshop soll zeigen, wie man<br />

ein Audiokabel lötet oder einen Bananenstecker<br />

richtig an einem Lautsprecherkabel<br />

installiert. Um zu starten, benötigen wir<br />

einen Lötkolben mit einer Leistungsaufnahme<br />

zwischen 20 bis 50 Watt, idealerweise<br />

ein in der Temperatur regelbares Modell.<br />

Dazu kommen noch ein feuchter Schwamm<br />

und bleifreies Lötzinn. Empfehlenswert für<br />

Audioanwendungen ist ein Feinlot mit fünf<br />

Prozent Silberanteil. Weitere Werkzeuge<br />

sind ein scharfes Messer oder eine Cutter-<br />

Klinge, eine Auswahl an kleinen Schraubendrehern,<br />

eine kleine spitze Zange und ein<br />

Seitenschneider zum Schneiden der Kabel.<br />

Wir wollen praktische Tipps geben, die zum<br />

Exper<strong>im</strong>entieren anregen. Dabei kann gerne<br />

auch das selbst konfektionierte Kabel mit<br />

dem fertig gekauften verglichen werden.<br />

Es gibt verschiedene Kabelabmessungen,<br />

für Lautsprecherleitungen auf kurzen Distanzen<br />

bis zu vier Metern haben sich bisher<br />

Kabelquerschnitte von 2,5 Quadratmill<strong>im</strong>etern<br />

bewährt. Sollte eine größere Distanz<br />

überbrückt werden, ist ein Querschnitt von<br />

4 Quadratmill<strong>im</strong>etern sehr empfehlenswert.<br />

Es gibt auch verschiedene Bauformen von<br />

Lautsprecherkabeln. Die häufigste Variante<br />

ist die Zwillingslitze. Eine hohe Anzahl feindrähtiger<br />

Adern ist zu einer Litze gedreht<br />

oder verseilt, zwei dieser Litzen verlaufen<br />

parallel in ihrem Isoliermaterial. Ein anderer<br />

Ansatz ist Solid Core, also eine oder mehrere<br />

starre Adern. Manchmal werden diese<br />

isolierten Leiter nochmals von einem Isoliermaterial<br />

umgeben und es entsteht dabei ein<br />

äußerlich rundes Kabel. So ähnlich, wie es<br />

sich bei Kabeln mit koaxialem Aufbau zeigt.<br />

Hier wird ein Innenleiter von Isoliermaterial<br />

umgeben und um dessen Außenseite ist<br />

der zweite Leiter geflochten. Daneben gibt<br />

es noch die vieradrige Starquad-Methode,<br />

bei der jeweils zwei Leiter an den Enden<br />

des Kabels miteinander verbunden werden.<br />

Für eine unauffällige Installation eignen sich<br />

Kabel von besonders flacher Bauform, denn<br />

diese lassen sich problemlos unter Teppichen<br />

und Tapeten verlegen.<br />

Die Möglichkeiten der zu verwendenden<br />

Steckverbinder richten sich nach den Anschlussmöglichkeiten<br />

der Geräte. Bananenstecker<br />

und sogenannte Hohlbananas<br />

finden fast <strong>im</strong>mer ihren Steckplatz. Kabelschuhe<br />

sind da schon etwas anspruchsvoller<br />

<strong>im</strong> Umgang mit Verstärkern und Lautsprechern,<br />

denn hier gibt es verschiedene Größen.<br />

Von einer Anbindungsart möchten wir<br />

abraten, da sie neben der Kurzschlussgefahr<br />

auch eine erhöhte Anfälligkeit für rosion aufweist: Das blanke Kabel unter die<br />

Schraubanschlüsse quetschen. Geräte, die<br />

Kor-<br />

nur eine solche Anbindung zulassen, eignen<br />

sich schwerlich für eine Aufwertung der Kabelverbindungen.<br />

An die Arbeit<br />

Als Erstes werden die Längen der Kabel<br />

best<strong>im</strong>mt, bei <strong>Stereolautsprecher</strong>n bitte<br />

auf gleiche Länge achten. Dass sich bei<br />

Surround-Lautsprechern unterschiedliche<br />

Längen ergeben können, ist unvermeidbar.<br />

Auch hier eine Regel: Paarweise zueinandergehörige<br />

Lautsprecher sollte man möglichst<br />

mit der gleichen Kabellänge versorgen.<br />

Mehrere Meter Unterschied erzeugen<br />

unterschiedliche elektrische Widerstände in<br />

den Kabeln. Ein Tipp: Sollten die Strecken<br />

unterschiedlich lang sein, dann gönnen Sie<br />

der kürzeren Seite die gleiche Länge der<br />

längeren und verlegen Sie das Kabel einfach<br />

großzügiger. Aber bitte keine Knäuel oder<br />

mehrfache Schlingen bilden, dies bringt<br />

physikalische Nebeneffekte e mit sich.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Lars Mette, Stock.xchng<br />

32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Steckerinstallation für Lautsprecherkabel<br />

Bananenstecker<br />

1. 2.<br />

Für diesen Lautsprecher-Bananenstecker<br />

sollte so viel des Kabels abisoliert werden<br />

Das abisolierte Kabelende wird in den Stecker<br />

bis zum Anschlag eingeführt<br />

3.<br />

4.<br />

Die beiden Schrauben müssen fest<br />

angezogen werden, um den besten<br />

Kontakt zwischen Kabel und<br />

Stecker herzustellen<br />

Hohlbananenstecker<br />

1.<br />

Nun noch die Isolierhülsen am Stecker befestigen<br />

und dabei darauf achten, dass an beiden Enden<br />

des Kabels die gleichen Farben der Hülsen aufgeschraubt<br />

werden. Damit wird ein Verpolen der<br />

Lautsprecherleitungen vermieden. Als Tipp: Die<br />

Seite der Leitung, die eine farbige Markierung<br />

trägt, sollte mit der roten Hülse versehen werden<br />

2.<br />

Für diesen Hohlbananenstecker sind 1,5 cm<br />

der Kabelisolierung zu entfernen<br />

3.<br />

Das abisolierte Ende wird wie abgebildet<br />

in den schwarzen Teil des Steckers gesteckt,<br />

bis die Isolierung ein weiteres Vordringen<br />

verhindert<br />

4.<br />

Mit einem kleinen Schraubendreher werden<br />

die einzelnen Adern der Leitung, die<br />

aus dem Metallrohr herausragen, vorsichtig<br />

über dessen Kronenrand um fast<br />

180 Grad nach hinten gebogen. Dabei ist<br />

auf eine gleichmäßige Verteilung über<br />

dem Kronenrand zu achten<br />

5.<br />

So in etwa sollten die umgebogenen<br />

Adern über dem Kronenrand aussehen<br />

Feststellbarer Bananenstecker<br />

1.<br />

Jetzt ist das Gehäuse bereit, mit<br />

Elektronik bestückt zu werden.<br />

Neben extrem aufwendigen Frequenzweichen<br />

mit steilflankigen,<br />

phasenstarren Filtern inklusive<br />

Zeitkorrektur spendiert Dr.<br />

Gauder seinen Zöglingen spezielle<br />

Dämmwolle für verschiedene Frequenzbereiche<br />

und greift bei den<br />

Membranen zumeist auf Keramikund<br />

Diamantchassis zurück<br />

Nun wird der Teil des Steckers, der den<br />

Kronenrand hat, fest mit dem Teil des<br />

Hohlbananensteckers verschraubt. Auch<br />

hier ist wieder auf eine richtige Polung<br />

des Kabels mithilfe der farbigen Markierung<br />

zu achten<br />

Dieses zweiadrige Lautsprecherkabel besitzt<br />

noch eine zusätzliche Isolierung, die<br />

10 cm vor dem Leitungsende zu entfernen<br />

ist<br />

Anzeige<br />

Fortsetzung auf nächster Seite<br />

Wissen 33


2.<br />

3.<br />

4.<br />

Für diesen feststellbaren Bananenstecker<br />

sind 2 cm der Aderisolierung zu entfernen<br />

5.<br />

Bevor die abisolierte Ader in die vorgesehene<br />

Öffnung kommt, darf nicht vergessen<br />

werden, die Metallabdeckung über<br />

das Kabel zu stülpen, und zwar so, wie<br />

das Foto es zeigt<br />

Kabelschuh<br />

6. 1.<br />

Die beiden Schrauben sollten für einen<br />

opt<strong>im</strong>alen Kontakt fest angezogen werden.<br />

Ab einem Kabelquerschnitt von 4<br />

Quadratmill<strong>im</strong>etern hält diese Verbindung<br />

sehr gut<br />

Für noch besseren Kontakt kann das Kupferkabel<br />

mit dem Stecker verlötet werden. Aber<br />

bitte mit einem leistungsfähigen Lötgerät auf<br />

eine exakte Verzinnung von Kupfer und Goldoberfläche<br />

achten! Das Festschrauben von<br />

verzinnten Kabeln sollte aufgrund der sich<br />

über die Zeit einschleichenden Halbleitereffekte<br />

zwischen Zinn- und Goldoberfläche vermieden<br />

werden<br />

Und nun wird die Metallabdeckung<br />

über den Stecker geführt und am Gewinde<br />

befestigt<br />

3. 4.<br />

Bei diesem dicken Kabel, einem Lautsprecherkabel<br />

von 4 × 4 Quadratmill<strong>im</strong>etern,<br />

wird etwa 15 cm vor dem Ende der Mantel<br />

abisoliert<br />

2.<br />

Der Metallgeflechtschirm unter dem Mantel<br />

wird vorsichtig mit einem Seitenschneider<br />

entfernt<br />

6.<br />

Die Aderisolierung ist um ca. 2,5 cm zu<br />

entfernen<br />

Im Starquad-Prinzip werden die sich jeweils<br />

gegenüberliegenden Adern als<br />

Adernpaare miteinander gebündelt<br />

7.<br />

5.<br />

Die gebündelten Adernpaare werden an<br />

ihren abisolierten Enden miteinander verdrillt<br />

Nach dem Verdrillen werden die Aderpaare<br />

in die Hülse des Kabelschuhes gesteckt.<br />

Eine passende kupferne Aderendhülse<br />

ohne Zinnüberzug verbessert die<br />

Montage und Kontaktsicherheit<br />

Nun sollten die beiden Schrauben der Kabelschuhhülse<br />

fest angezogen werden<br />

8.<br />

Der letzte Schritt ist das Zusammenschrauben<br />

der Hülse und des Kabelschuhes<br />

Ausblick<br />

Im nächsten Heft zeigen wir die fast unsichtbare<br />

Verlegung von Lautsprecherleitungen<br />

Ebenfalls <strong>im</strong> nächsten Heft zeigen wir die<br />

richtige Montage von Cinch- und XLR-<br />

Steckern<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Lars Mette, Stock.xchng<br />

34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Notizen aus dem Testlabor<br />

Um in der kalten Jahreszeit aktiv zu bleiben, sind unsere<br />

Redakteure gleich dre<strong>im</strong>al den Lautsprechertestmarathon<br />

gelaufen, mit erfreulichem Ergebnis.<br />

Lautsprecher zählen zu den klangformendsten<br />

Elementen der Wiedergabekette<br />

und so ist es für einen Testredakteur<br />

<strong>im</strong>mer wieder eine Freude, die neuesten<br />

Modelle zu prüfen. Bis diese jedoch in unserem<br />

Testlabor und Hörraum ankommen,<br />

ist es ein steiniger und harter Weg – für<br />

den Redakteur. Denn allein der Transport<br />

der Standlautsprecher erfordert mindestens<br />

zwei Personen und deren Bandscheiben<br />

benötigen hinterher einen guten Orthopäden.<br />

Vom Empfang aus gilt es, einen<br />

Hindernisparcours von zwei Etagen und<br />

mehreren Treppen zu bewältigen, bis die<br />

circa 30 Kilogramm (kg) schweren Boliden<br />

ihren Zielort erreichen. Den Gewichtsrekord<br />

halten <strong>im</strong>mer noch die Nubert nuVero<br />

14, die unsere Mitarbeiter letztes Jahr mit<br />

63 kg pro Karton ordentlich zum Schwitzen<br />

brachten. Auch der weitere Arbeitsablauf<br />

lässt sich nicht nur von einer Person realisieren,<br />

denn das Auspacken, das Tragen<br />

zum Zielort und Aufstellen benötigt meist<br />

vier starke Arme. Sollte sich doch einmal ein<br />

Redakteur zur Stärkung in die Mittagspause<br />

verabschieden, ist Kreativität gefragt und<br />

Bassreflexöffnungen werden kurzerhand<br />

zu Tragegriffen umfunktioniert. Insgesamt<br />

14-mal durchliefen wir diesen Prozess in<br />

den letzten Wochen, was uns ausreichend<br />

Kraft für den Rücktransport verschaffte.<br />

Bei der Wahl eines Lautsprechers sollte man<br />

sich <strong>im</strong>mer fragen, ob der Platz überhaupt<br />

ausreichend ist und ob man nicht doch eher<br />

eine räumlichere Abbildung bloßer Voluminösität<br />

vorzieht. Nicht umsonst gilt: Der<br />

Lautsprecher ist sich <strong>im</strong>mer selbst das größte<br />

Hindernis. Aus diesem Grund haben wir<br />

in dieser Ausgabe einen ebenso umfangreichen<br />

Regallautsprecher-<strong>Vergleich</strong>stest<br />

<strong>im</strong> Angebot. Die kleinere Gewichtsklasse<br />

ist nicht nur wohnraumfreundlicher, sondern<br />

auch rückenverträglicher. Abgerundet<br />

wird unser Lautsprechertestmarathon<br />

mit aktiven Studiomonitoren, von denen es<br />

einige auf die Spitze des Möglichen getrieben<br />

haben. Mit integriertem Einmessvorgang,<br />

D/A-Wandler und USB-Schnittstellen<br />

ist auch der Lautsprecher endgültig <strong>im</strong> 21.<br />

Jahrhundert angekommen. Hierbei spielt<br />

das Thema Ökologie ebenfalls eine wichtige<br />

Rolle. Bei einer Leistungsaufnahme<br />

von bis zu 18 Watt <strong>im</strong> Leerlauf werden die<br />

Ökodesign-Anforderungen der EU mitunter<br />

noch nicht ganz ernst genommen. Erfreulich<br />

ist hier eine Ein- und Abschaltautomatik,<br />

wie sie etwa die CM Active von T+A<br />

integriert haben.<br />

Mit ähnlichen Leistungsaufnahmewerten,<br />

dafür <strong>im</strong> vollen Betriebszustand, stellten<br />

sich die getesteten Vorverstärker als deutlich<br />

genügsamer heraus. Diese Geräteklasse<br />

zeigte wieder einmal, dass die strikte<br />

audiophile Philosophie, dem Signal so wenig<br />

wie möglich Bauteile in den Weg zu<br />

stellen, zu den klanglich besten Ergebnissen<br />

führt. Den Unterschied zwischen konventionellem<br />

und Class-D-Netzteil erklären<br />

uns dieses Mal unsere Stereovollverstärker.<br />

Der größte Brückenschlag gelang Marantz<br />

mit dem SA-KI Pearl Lite, der Soundkarte<br />

und D/A-Wandler mit der althergebrachten<br />

Wiedergabe von Silberlingen<br />

vorbildlich verknüpft.<br />

TORSTEN PLESS<br />

Ergänzung<br />

Aufgrund eines günstigeren Stückpreises<br />

von 299 Euro bewerten wir die in Ausgabe<br />

1/2011 getesteten Lautsprecher German<br />

Maestro HD-PF 200 <strong>im</strong> Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

mit einem „Sehr Gut“.<br />

Produkt Bewertung Seite<br />

Standlautsprecher<br />

Quadral<br />

Rhodium 70<br />

Canton<br />

Karat 770.2 DC<br />

Elac<br />

FS 247<br />

Infinity<br />

C336<br />

KEF<br />

Q700<br />

Piega<br />

Smart 3<br />

PSB<br />

Image T6<br />

Regallautsprecher<br />

B&W<br />

685<br />

Calion Deluxe<br />

The Brisbane<br />

Elac<br />

BS 243<br />

JBL<br />

LS40<br />

KEF<br />

Q100<br />

ME Geithain<br />

ME 25<br />

Mordaunt Short<br />

Mezzo 2<br />

Nubert<br />

nuVero 4<br />

Aktivlautsprecher<br />

Adam Audio<br />

A8X<br />

Elac<br />

AM 150<br />

JBL<br />

LSR4328P<br />

Swans<br />

M200MKIII<br />

T+A<br />

CM Active<br />

Vorverstärker<br />

Accustic Arts<br />

Preamp I MK3<br />

AVM<br />

V3 Next Generation<br />

Rotel<br />

RC-1580<br />

T+A<br />

P 1260 R<br />

Stereovollverstärker<br />

AVM<br />

A3ng<br />

Harman Kardon<br />

HK 990<br />

SACD-Player<br />

Marantz<br />

SA-KI Pearl Lite<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

79,5<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Gut<br />

80,5<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Gut<br />

82<br />

Gut<br />

79<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Gut<br />

77<br />

Sehr gut<br />

88,5<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

84<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Sehr gut<br />

87,5<br />

Gut<br />

84<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

69<br />

71<br />

73<br />

75<br />

78<br />

80<br />

82<br />

Test 35


Klang <strong>im</strong> Paar:<br />

Stereo-Standlautsprecher<br />

Groß, schlank, stark und <strong>im</strong> Klang gewichtig, das sind Standlautsprecher. Sie<br />

zieren den Hörraum oder das Wohnz<strong>im</strong>mer, aber welcher von ihnen gibt die<br />

Musik so wieder, wie wir sie kennen, und welcher sieht nur so aus?<br />

VON JENS VOIGT<br />

Im Streben nach Vollkommenheit hinsichtlich<br />

der klanglich realistischsten Reproduktion<br />

der Schallaufzeichnung gehen<br />

viele Lautsprecherentwickler unterschiedliche<br />

Wege. Zugleich eint sie alle das eine<br />

Ziel – Perfektion. Es stehen Entscheidungen<br />

über Materialien, Ausstattung und Design<br />

<strong>im</strong> Vordergrund: Wie viele Kompromisse<br />

können eingegangen werden? Ist die äußere<br />

Erscheinung genauso wichtig wie die zu<br />

erzielenden klanglichen Resultate? Jahr für<br />

Jahr stellen die Hersteller mit Neuerungen<br />

den Markt und die Branche vor neue Herausforderungen.<br />

Wer noch mithalten will,<br />

muss sich mit der Technologie des Konkurrenten<br />

auseinandersetzen und darauf in<br />

einer geeigneten Form reagieren. Dies hat<br />

Imitationen zur Folge und weitere Neuentwicklungen,<br />

die sich zum Teil nur geringfügig<br />

voneinander unterscheiden. Aber dieser<br />

Wettbewerb ermöglichte es dem Kunden,<br />

<strong>im</strong>mer ein Stück näher an die max<strong>im</strong>al erlebbare<br />

Reproduzierbarkeit klanglicher Ereignisse<br />

heranzukommen.<br />

Viele Standlautsprecher tragen in ihrem Inneren<br />

einen sehr hohen Entwicklungsaufwand<br />

und dieser beginnt schon <strong>im</strong> Gehäusedesign.<br />

Das, was die Hörer nicht sehen<br />

können, ist meist das Wichtigste: Eine akustische<br />

Bedämpfung, die durch Versteifung<br />

der Seitenwände dafür sorgt, dass das Resonanzverhalten<br />

des Gehäuses nicht zu einer<br />

negativen Beeinflussung der Klangreproduktion<br />

führt. Zusätzliche Innengehäuse für die<br />

verschiedenen Chassis stellen das notwendige<br />

Äquivalenzvolumen zur Verfügung, damit<br />

die Lautsprecher genau die Eigenschaften<br />

hervorbringen, für die sie konzipiert<br />

wurden. Ihre Entwicklung erfordert häufig<br />

einen besonderen Materialeinsatz oder spezielle<br />

Fertigungstechnologien, woraus sich<br />

ebenfalls ein höherer finanzieller Einsatz ergibt.<br />

Eine der wichtigsten Baugruppen ist die<br />

Frequenzweiche. Ihr schaltungstechnischer<br />

Aufwand ist enorm und die Bestückung mit<br />

handverlesenen Bauteilen ist ein Kostenfaktor,<br />

dessen Niveau häufig unterschätzt wird.<br />

Schließlich kann sie neben dem Klang auch<br />

das Abstrahlverhalten des gesamten Standlautsprechers<br />

beeinflussen. Bei günstigeren<br />

Standlautsprechern werden meist an diesen<br />

Stellen Kompromisse in Kauf genommen,<br />

um die Fertigungskosten gering zu halten.<br />

Ein spannendes Testfeld liegt vor uns.<br />

36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Test 37


Ein Blick auf die 25-mm-Aluminiumkalotte, die<br />

für höchste Frequenzen zuständig ist<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

Quadral Rhodium 70<br />

AUSGABE 2.2011<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Unter 250 Hz fällt der Übertragungsbereich<br />

min<strong>im</strong>al ab, die Abweichungen liegen in der<br />

Toleranz von +/– 3 dB<br />

Quadral Rhodium 70<br />

„Sauberes Konzept – guter Klang“<br />

Dieser 2,5-Wege-Bassreflex*-Standlautsprecher<br />

ist schon etwas länger <strong>im</strong> Programm<br />

und hat sich bewährt. Zu seiner Ausstattung<br />

gehören eine Bodenplatte mit Spikes, ein<br />

Bi-Amping-fähiges Anschlussfeld mit allen<br />

Verbindungsmöglichkeiten sowie die auf der<br />

Rückseite eingelassene Bassreflexöffnung*.<br />

Für eine bessere Bassreproduktion ist es ratsam,<br />

30 Zent<strong>im</strong>eter Platz zwischen Rückseite<br />

und Wand zu lassen. Die Verarbeitungsqualität<br />

und Stabilität des Gehäuses sind, ebenso<br />

wie die Auswahl der Chassis, typisch für<br />

Quadral. Die beiden großen augenfälligen<br />

Langhub-Tiefmitteltöner mit jeweils 180 Mill<strong>im</strong>etern<br />

(mm) Durchmesser sind mit starken<br />

Antrieben ausgerüstet. Quadral verfolgt die<br />

Philosophie, mit größerer Membranfläche<br />

eine bessere Durchzeichnung <strong>im</strong> Bass zu erreichen,<br />

statt nur über einen großen Membranhub.<br />

Interessant ist, dass auch hier der<br />

obere Tiefmitteltöner in der Basswiedergabe<br />

beschnitten ist und damit den Mitteltonbereich<br />

abdeckt, denn diesen tiefen Bassbereich<br />

übern<strong>im</strong>mt der untere Tieftöner, um<br />

Interferenzen zwischen den abgestrahlten<br />

Signalen der Lautsprecher zu vermeiden. Dabei<br />

arbeiten beide in getrennten, bedämpften<br />

Kammern – die obere ist geschlossen und die<br />

untere bildet das Volumen für das Bassreflexprinzip*.<br />

Für die höchsten Töne sorgt eine<br />

25-mm-Aluminiumkalotte, die einen sehr<br />

weiten Übertragungsbereich bietet und selbst<br />

in den höchsten Frequenzen <strong>im</strong> Abstrahlverhalten<br />

sehr breitflächig bleibt. Unterstützt<br />

wird sie dabei von einem starken Antrieb,<br />

einer breiten Sicke, einer opt<strong>im</strong>ierten Membrangeometrie,<br />

der sorgfältigen Bedämpfung<br />

des Volumens hinter der Kalotte und<br />

dem Verzicht auf eine Ferrofluid-Kühlung.<br />

Die niedrige Resonanzfrequenz ermöglicht in<br />

dem Rhodium 70 eine tiefe und flache Ankoppelung<br />

an die anderen Chassis über eine<br />

verlustarme, durch Parallelzweige realisierte<br />

und laufzeitopt<strong>im</strong>ierte Frequenzweiche.<br />

Die klanglichen Vorteile sind hörbar! Rockund<br />

Popmusik wirken sehr lebendig, mit fein<br />

aufgelösten Schlagzeugbecken und ohne<br />

überzogene Bässe. Bassdrums erklingen trocken,<br />

Basssaiten schwingen schnell ein und<br />

Saitenslides bekommen einen perligen Charakter.<br />

Dieses Impulsverhalten zeigt auch das<br />

Beispiel mit den Kesselpauken, der Schlegel<br />

trifft auf das Fell und wird fast präzise ohne<br />

Überspitzungen abgebildet. Danach klingt<br />

die Pauke rund und warm aus. Bei Sprache<br />

und Gesang wird ganz leicht die Abbildung<br />

von S-Lauten und Konsonanten präferiert,<br />

womit sich je nach Musiksparte die Emotionalität<br />

des Vortrags positiv verstärkt. Unser<br />

Klangbeispiel aus Sopran mit Orgelbegleitung<br />

zeigte dies in einer hohen Plastizität<br />

der Wiedergabe, wobei die höchsten Töne<br />

der Sopranistin für unseren Geschmack zu<br />

präsent erklangen. Das Klangbeispiel einer<br />

Grille bestätigte diesen Eindruck. Im Gesamtbild<br />

jedoch war die Balance aus Orgelton<br />

und Tiefbass so gut, dass Details aus dem<br />

Kirchenraum und des Gesangs nicht verdeckt<br />

wurden. Ein Konzertflügel wurde nicht<br />

gänzlich in der aufgenommenen Dynamik<br />

übertragen und auch dem Cembalo fehlte<br />

etwas der Tiefgang <strong>im</strong> Grundtonbereich. Dies<br />

unterstreicht den schon eingangs erwähnten<br />

schlanken Auftritt. In komplexen Werken wie<br />

der Ouvertüre zu „Der Fliegende Holländer“<br />

erlebten wir die Feinfühligkeit des Rhodium<br />

70, dem grobe Dynamiksprünge weniger liegen.<br />

In der Breite der akustischen Bühne gab<br />

es nur noch den Wunsch zur völligen Loslösung<br />

vom Lautsprecher, in der Tiefe wurden<br />

die Orchesterstrukturen nicht bis ins Letzte<br />

ausgenutzt. Als vorteilhaft empfanden wir<br />

die kaum vorhandene Raumresonanzanregung,<br />

die andere Hersteller gern ausnutzen,<br />

die aber je nach Akustik zum Dröhnen<br />

neigen kann. Alles in allem präsentiert der<br />

Rhodium 70 ein sauberes Konzept mit solidem,<br />

gutem Ergebnis.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ +<br />

+ +<br />

+ +<br />

38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Canton Karat 770.2 DC<br />

„Version 2 – besserer Klang?“<br />

Aus dem Hause Canton haben wir die überarbeitete<br />

Version des Standlautsprechers<br />

Karat 770.2 DC in unser Testfeld aufgenommen.<br />

Sein 3,5-Wege-Bassreflexsystem*<br />

ist prinzipbedingt mit dem größeren<br />

Modell Karat 790.2 DC verwandt, das<br />

wir in der Ausgabe 1/2011 testeten. Im<br />

770.2 DC arbeiten zwei kleinere 130-mm-<br />

Mitteltonchassis mit einer Aluminiummembran<br />

und einer von Canton als Wave-Sicke<br />

bezeichneten Membranaufhängung. Zusammen<br />

mit dem 25-Mill<strong>im</strong>eter-Hochtöner<br />

bilden sie eine D’Appolito*-Gruppe. Die<br />

Hochtonmembran besteht aus einer Aluminium-Mangan-Legierung<br />

und ist zusätzlich<br />

in die „Directivity Control“ (wofür das Kürzel<br />

DC steht) eingelassen. Der in die seitliche<br />

Wand eingebaute, nach außen zeigende<br />

Tieftöner weist eine 200 mm große Membran<br />

auf, die ebenfalls über eine Wave-Sicke<br />

verfügt. Daran lässt sich erkennen, dass es<br />

ein linkes und rechtes Lautsprechermodell<br />

gibt, worauf bei der Aufstellung zu achten<br />

ist. Da sich die Bassreflexöffnung* auf der<br />

Rückseite befindet, sollte dem Lautsprecher<br />

<strong>im</strong>mer ausreichend Platz zur Wand gegönnt<br />

werden, um Klangverschlechterungen zu<br />

vermeiden. Ebenfalls auf der Rückwand ist<br />

eine nützliche Halterung für die Frontabdeckung<br />

angebracht, die eine Zwischenlagerung<br />

der Abdeckung ermöglicht, ohne<br />

dass diese verloren gehen kann. Weiter<br />

unten befindet sich das Anschlussfeld, das<br />

Bi-Amping erlaubt und über kurzschlusssichere<br />

Terminals verfügt. Abgesehen von<br />

vereinzelten WBT-Kabelschuhen finden hier<br />

Bananas und große Kabelquerschnitte Zugang.<br />

Die Verarbeitungsqualität ist rundherum<br />

tadellos: Ecken und Kanten sind sauber<br />

gearbeitet und die Hochglanzlackierung<br />

vervollständigt das mustergültige Bild. Es ist<br />

eine Erwähnung wert, dass für eine bessere<br />

Entkopplung von der Aufstellfläche Spikes<br />

und einfache, klebbare Gummifüße <strong>im</strong> Lieferumfang<br />

enthalten sind.<br />

Klanglich macht der Karat 770.2 DC einen<br />

gutmütigen und gefälligen Eindruck. Es gibt<br />

eben keine Ecken und Kanten, aber auch<br />

nichts Außergewöhnliches. In sinfonischen<br />

Werken wie Rachmaninows „Sinfonischen<br />

Tänzen“ erklingt ein straffes Bassfundament,<br />

die Bass<strong>im</strong>pulse wirken etwas gebremst<br />

in der Entfaltung ihrer Dynamik und<br />

der Detailreichtum scheint etwas herabgesetzt<br />

zu sein. Dafür erklingt die kritische Passage<br />

einer Triangel weniger vordergründig,<br />

als sie andere Lautsprecher zuweilen abbilden.<br />

Moderne Musiksparten profitieren von<br />

Dies ist der seitlich montierte 200-mm-Tieftöner,<br />

der für das Bassfundament sorgt<br />

der Interpretation der Bassläufe, wie sie von<br />

dem Standlautsprecher abgebildet werden.<br />

Ein typisches Schlagzeug wünschten wir<br />

uns <strong>im</strong> Klang weitaus spritziger – auch hier<br />

zeigt sich die angesprochene klangliche Gefälligkeit,<br />

die ebenfalls bei E-Gitarren auftritt<br />

und ihnen jeglichen aggressiven Ausdruck<br />

n<strong>im</strong>mt. An anderen Beispielen wird<br />

gleichfalls deutlich, dass die Impulsfreudigkeit<br />

nicht übertrieben wirkt: Kesselpauken<br />

erklingen be<strong>im</strong> Anschlagen ebenso wenig<br />

hervorstechend wie die zum Teil recht spitz<br />

klingenden Saiten einer Gitarre, auf der<br />

ein Flamenco gespielt wird. Ein sich daraus<br />

ergebender Vorteil besteht darin, dass<br />

in Sprache und Gesang S- und Zischlaute<br />

nicht mit übermäßiger Energie abgebildet<br />

werden. Dadurch profitiert jeder solistische<br />

Vortrag und in dichten Arrangements wird<br />

aufgrund einer geringeren Durchsetzungskraft<br />

– auch der Konsonanten – die Aufmerksamkeit<br />

gefordert. Unsere Sopranistin<br />

hatte etwas Not, die gewohnte Leichtigkeit<br />

<strong>im</strong> Vortrag zu erreichen. So konnte sie<br />

zwar die höchste Lage ihrer St<strong>im</strong>me ohne<br />

klangliche Härte erreichen, jedoch zum<br />

Preis einer herabgesetzten Plastizität. Denn<br />

auch der Orgelton nebelte gelegentlich das<br />

klar umrissene Gesangsbild ein, indem es<br />

den tiefsten Orgeltönen an ausgeprägter<br />

Kontur fehlte und sich diese vielmehr in<br />

Schalldruck äußerten.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Canton Karat 770.2 DC<br />

Ein ausgeglichener Verlauf mit einem leichten<br />

Einbruch zwischen 4 kHz und 10 kHz, der trotzdem<br />

in der Hi-Fi-Toleranz liegt<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ +<br />

+ +<br />

+ +<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 39


Der Jet-Bändchenhochtöner von Elac sorgt für<br />

sehr luftigen Hochtongenuss<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

Elac FS 247<br />

–6 dB<br />

AUSGABE 2.2011<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Der Übertragungsbereich dieses Standlautsprechers<br />

ist tadellos und genügt damit höchsten<br />

Ansprüchen an die Musikübertragung<br />

Elac FS 247<br />

„Kunstvoll für Auge und Ohr”<br />

Unser Testmodell präsentiert sich mit einem<br />

edlen Auftritt in schwarzem Lack und metallisch<br />

silbern glänzenden Lautsprechermembranen<br />

und Applikationen – ein optisch<br />

ansprechendes Äußeres für einen 2,5-Wege-<br />

Bassreflex*-Standlautsprecher. Seine Vorderseite<br />

wird von zwei auffällig gestalteten,<br />

in die Membranoberfläche eingelassenen<br />

150-mm-Tieftonchassis best<strong>im</strong>mt, wobei jedes<br />

mit einer anderen Trennfrequenz angesprochen<br />

wird. Die patentierte Elac-Aluminium-Sandwich-Technologie<br />

gibt der Membran<br />

eine kristallartige Oberflächenstruktur, die<br />

der Reduzierung klangwirksamer Partialschwingungen<br />

dient. Außerdem senkt die<br />

verwindungssteifere Oberfläche das Verzerrungsverhalten<br />

<strong>im</strong> Übertragungsbereich. Eine<br />

weitere Zutat ist die direkte Ankoppelung<br />

der Schwingspule an die Membran, dadurch<br />

erweitert sich ein harmonisch klingender Frequenzbereich<br />

für sehr breitbandige Klangquellen<br />

wie die menschliche St<strong>im</strong>me. Ergänzt<br />

wird dieses klangliche Verhalten durch einen<br />

sehr <strong>im</strong>pulsfreudigen Jet-Hochtöner, der<br />

überarbeitet wurde und dem Prinzip eines<br />

gefalteten Bändchenhochtöners entspricht.<br />

Für eine raumakustische Opt<strong>im</strong>ierung liefert<br />

Elac gleich einen offenporigen Schaumstoffring<br />

mit, der in weniger gut bedämpften Räumen<br />

zu geringeren hochfrequenten Schallreflexionen<br />

führt. Das ist nur ein Tuning-Detail,<br />

ein weiteres ist der Verschluss für die zweite<br />

Reflexöffnung auf der Rückseite, die nur geöffnet<br />

werden sollte, wenn mehr Tiefbass<br />

gewünscht ist – denn die eigentliche Bassreflexöffnung*<br />

sitzt <strong>im</strong> Boden über dem Standfuß.<br />

Besonders sind die variablen Standfüße,<br />

die mit Spikes und Gummiauflage versehen<br />

sind – dabei bleibt <strong>im</strong>mer eine Untergrundkorrektur<br />

möglich. Die Bi-Amping-Lautsprecher-Terminals<br />

nehmen jede Verbindungsart<br />

an und die Frontabdeckung kann bei Bedarf<br />

auf der Rückseite geparkt werden. Die Verarbeitungsqualität<br />

ist über jeden Zweifel erhaben,<br />

jeder Lautsprecher sitzt sauber in dem<br />

resonanzarmen Gehäuse.<br />

Im Hörtest erlebten wir die Effektivität der<br />

Tuning-Elemente für den Hochton und den<br />

Tiefbass, da aber unser Hörraum darauf nicht<br />

angewiesen ist, haben wir die Grundabst<strong>im</strong>mung<br />

getestet.<br />

Wir hörten zu jeder Zeit eine sehr gute dynamische<br />

Kontrolle des musikalischen Geschehens.<br />

Eine Konzertflügelaufnahme erreichte<br />

einen spürbaren Reiz, weil die Steigerung der<br />

kraftvollen Dynamikstufen nicht mit einer<br />

Schwächung des Grundtones einherging. So<br />

wurden auch die energischen Bass<strong>im</strong>pulse in<br />

Rachmaninows 1. Sinfonie der „Sinfonischen<br />

Tänze“ übertragen – mit kernigem Druck.<br />

Dabei blieb jederzeit die Detailfreudigkeit<br />

erhalten und dies bei sehr guter räumlicher<br />

Tiefe und Breite der akustischen Bühne<br />

mit Loslösung vom Lautsprecher. Auch die<br />

Wagner-Ouvertüre von „Der Fliegende<br />

Holländer“ hatte eine sauber nachvollziehbare<br />

Orchesterstaffelung mit sehr guten<br />

Entfernungsperspektiven. Die Blechbläser<br />

schmetterten sehr schön mit Glanz und<br />

Verve, die Holzbläser und Streicher hatten<br />

nahezu strahlend echte Klangfarben. Jedes<br />

kleine Detail, sei es ein verhaltenes Pizzicato<br />

oder ein Bogen, der das Notenpult touchiert,<br />

war wahrnehmbar. Sehr beeindruckt<br />

haben uns die Wellenbewegungen, die<br />

von Streichern <strong>im</strong>itiert werden und uns mit<br />

auf die aufgewühlte See rissen. Eine hohe<br />

Neutralität, die nicht steril wirkt, sondern<br />

Lebendigkeit verströmt, gab jedem Solisten<br />

– egal ob Cembalo oder Kontrabass –<br />

das, was er für seinen Vortrag braucht. Keine<br />

überzogenen Impulse, weder bei Flamencogitarre<br />

noch in Gesang oder Sprache, und<br />

damit eine nahezu perfekte S-Laut- und Konsonantenkontrolle<br />

sind das Ergebnis. Selbst<br />

Rockmusik profitierte von direkten, griffigen<br />

E-Gitarren und detailreichem Schlagzeug.<br />

Da bleiben kaum Wünsche offen.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Infinity C336<br />

„Plastisch, hell und luftig“<br />

Der C336 ist der größte Standlautsprecher<br />

aus der Classica-Serie von Infinity:<br />

eine 3-Wege-Bassreflexkonstruktion* mit<br />

Öffnung auf der Rückseite. Hier wirkt sich<br />

ein vernünftiger Abstand zur Wand sehr<br />

positiv auf die Klangreproduktion aus. Zur<br />

besseren akustischen Entkoppelung vom<br />

Untergrund ruht die C336 auf Spikes. Die<br />

sehr gut bedämpfte und verstrebte Gehäusekonstruktion<br />

hinterlässt trotz ihrer äußerlichen<br />

Fragilität einen überaus stabilen,<br />

resonanzarmen Eindruck und stellt den drei<br />

165-mm-Tieftönern genügend Rauminhalt<br />

zur Verfügung. Das Membranmaterial wird<br />

durch die CMMD-Technologie (Ceramic<br />

Metal Matrix Diaphragm) bereitgestellt.<br />

Dabei entsteht ein Verbundmaterial aus<br />

Keramik und Metall. Ziel ist es, Klangverzerrungen<br />

durch parasitäre Schwingungen<br />

auf der Membran selbst sehr niedrig zu<br />

halten und eine hohe Belastbarkeit zu erreichen.<br />

Die gleiche Technologie findet in der<br />

sehr breitbandig abstrahlenden, mit einem<br />

akustischen Waveguide gestützten Hochtonkalotte<br />

von 25 mm und dem 100-mm-<br />

Mitteltöner Anwendung. Die patentierte<br />

Schallführungstechnik des Hochtöners<br />

steigert seine Effektivität <strong>im</strong> Arbeitsbereich<br />

und erleichtert laut Infinity den akustischen<br />

Übergang zu den Mitteltönern <strong>im</strong> Design<br />

der Frequenzweiche, wodurch sie verlustärmer<br />

gestaltet werden konnten. Beide Chassis<br />

sind zudem sehr nah zueinander montiert<br />

und konstruktiv in der Schalllaufzeit<br />

opt<strong>im</strong>iert, um die räumliche Abbildung <strong>im</strong><br />

wichtigen Hoch- und Mitteltonbereich zu<br />

unterstützen. Zur weiteren Ausschöpfung<br />

der klanglichen Möglichkeiten steht auf der<br />

Rückseite des Lautsprechergehäuses ein Bi-<br />

Amping-fähiges, massives Lautsprecherterminal<br />

mit großer Flexibilität zur Verfügung.<br />

Bemerkenswert ist die hohe Plastizität in<br />

der Abbildung von Gesang und Sprache.<br />

Es gab keine Übersteigerungen in den S-<br />

Lauten oder Konsonanten und die Artikulation<br />

unserer Sopranistin mit Orgelbegleitung<br />

wurde sehr schön <strong>im</strong> Raum mit allen<br />

Details abgebildet, ohne jemals brüchig zu<br />

wirken. Der Orgelbass verschleierte nichts<br />

und selbst der tiefste Orgelton wurde definiert<br />

übertragen. Die Aufnahme eines<br />

Konzertflügels erzeugte bei der Wiedergabe<br />

nahezu Gänsehaut, denn das Nachklingen<br />

einzelner Saiten war sehr gut zu hören.<br />

Der Grundton wurde nicht übersteigert, für<br />

manchen Geschmack könnte dies etwas<br />

Die Waveguide-gestütze Hochtonkalotte in<br />

Einheit mit dem Mitteltöner<br />

kühl wirken, für uns ist es ein Zeichen hoher<br />

Reproduktionstreue. Auch <strong>im</strong> Cembalo-<br />

Präludium hörten wir feingliedrige, nicht<br />

sezierende Auflösungen des Spiels und<br />

dabei vernahmen wir eine sehr gute Loslösung<br />

des Klangs von den Lautsprechern.<br />

In der höchsten Disziplin, der Reproduktion<br />

eines komplexen musikalischen Arrangements<br />

wie der Ouvertüre zu „Der Fliegende<br />

Holländer“ zeigt sich, wie gut die Infinity<br />

C336 mit Detailfreudigkeit und räumlicher<br />

Tiefenstaffelung die Entfernungsperspektiven<br />

darstellt. Dabei bleibt die akustische<br />

Durchsichtigkeit selbst bei sehr dichten<br />

Passagen gut erhalten. Die tonale Balance<br />

zwischen den lebendig-frisch klingenden<br />

Streichern und den obertonreich strahlenden<br />

Bläsern ist dank der hohen Neutralität<br />

eine Freude. Ebenfalls bemerkenswert<br />

ist bei diesen Lautsprechern die herbeigeführte<br />

Illusion, dass die Streicher die Wellenbewegung<br />

des aufgewühlten Meeres<br />

abbilden. Es bleibt festzustellen, dass die<br />

Feinauflösung der Dynamik etwas besser<br />

funktioniert als Erdbebens<strong>im</strong>ulationen mit<br />

grobdynamischen Attacken; dafür gibt es<br />

ganz andere Lautsprecher. Bei Rock- und<br />

Popmusik mussten wir einige Einschränkungen<br />

bei der kernigen Wiedergabe von<br />

E-Gitarren und druckvollen Schlagzeugsounds<br />

hinnehmen – doch auch das ist nur<br />

eine Geschmacksfrage.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Infinity C336<br />

Der nahezu ebene Frequenzgang beginnt erst<br />

unterhalb von 120 Hz sanft abzufallen und<br />

n<strong>im</strong>mt etwas den Druck aus den Bässen<br />

Eignungsempfehlung<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ +<br />

+ + +<br />

+ +<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 41


Das neue Uni-Q-Chassis mit der größeren<br />

Hochtonkalotte und der Spezialsicke<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

KEF Q700<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Leichte Schwankungen in der Toleranz und<br />

eine geringe Betonung der Tiefmitten prägen<br />

den sonst ausgeglichenen Frequenzbereich<br />

KEF Q700<br />

„Mit IQ zur Q-Serie“<br />

Die neue Q-Serie bei KEF ist mit einer großen<br />

Anzahl technischer Veränderungen versehen<br />

worden. Dem Q700 wurde als 3-Wege-<br />

Standlautsprecher ein anderer Ansatz mit auf<br />

den Weg gegeben: die Loslösung vom Bassreflexprinzip*<br />

mit dem ABR – Auxiliary Bass<br />

Radiator; damit entfallen Eigenresonanzen<br />

und Strömungsgeräusche. Zwei dieser Passivmembranen<br />

sind in dem akustisch geteilten<br />

und sehr gut verstrebten wie bedämpften Gehäuse<br />

zu finden: eine in der oberen Kammer<br />

mit dem Uni-Q und eine in der unteren mit<br />

dem angetriebenen Tieftöner, der mit einer<br />

zweilagigen Membran versehen ist. Wie bei<br />

den Passivtreibern sorgt Papier für Resonanzarmut<br />

und Aluminium für den Schutz. Der<br />

Hochtöner <strong>im</strong> Uni-Q-System ist jetzt größer, er<br />

nutzt eine zweilagig versteifte 25-mm-Kalotte<br />

mit kräftigerem Antrieb. Hinter dem Magneten<br />

befindet sich eine mechanische Röhre, die einen<br />

geringeren Druckstau bedingt, die Bandbreite<br />

erhöht und die Verzerrungen senken<br />

soll. Dies sind Technologien, die schon in der<br />

Reference-Serie zur Anwendung kamen. Optisch<br />

am auffälligsten ist die neue Sickenform<br />

am Uni-Q-Mitteltöner, durch die der Klang des<br />

Hochtöners nicht mehr verfärbt werden soll.<br />

Ein neuer Tangerine Waveguide vor der Kalotte<br />

sorgt, neben dem mechanischen Schutz, für<br />

eine veränderte Abstrahlcharakteristik. Damit<br />

noch nicht genug: Tief- und Mitteltöner haben<br />

einen Aluminiumkonus bekommen, der<br />

gegen Resonanzen <strong>im</strong> oberen Übertragungsbereich<br />

zwischen Schwingspulenträger und<br />

Konus bedämpft wurde. Größere Antriebsmagneten<br />

und längere Schwingspulen, die in<br />

einem kürzeren Magnetspalt arbeiten, sollen<br />

die Impulswiedergabe steigern und nebenher<br />

für eine kräftigere, belastbarere Basswiedergabe<br />

sorgen. Bei all den Opt<strong>im</strong>ierungen am<br />

Lautsprecher wurde die Frequenzweiche mit<br />

ausgewählten Bauteilen verschlankt. Die anschlussfreudigen<br />

Lautsprecherterminals lassen<br />

keine Wünsche offen und besitzen vergleichbar<br />

zu den höheren Serien Bi-Wiring-Anschlüsse,<br />

deren Verbindung über einen kleinen<br />

Drehknopf hergestellt wird.<br />

Zur tadellosen Verarbeitung am gesamten<br />

Standlautsprecher gehören auch die gut von<br />

oben verstellbaren Spikes.<br />

Im Klang spiegeln sich die Änderungen deutlich<br />

in einer straffen, kräftigen Basswiedergabe<br />

wider, die Kontrabässe knorrig lässt<br />

und nahezu sehr gute Druck<strong>im</strong>pulse unterhalb<br />

der Tiefmitten erlaubt. Kontrollierte<br />

Tiefbässe ohne Dröhnen – das macht einen<br />

Donnerschlag und ein Gewittergrollen zum<br />

Erlebnis <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino. Die Spritzigkeit der<br />

platzenden Regentropfen scheint dagegen<br />

etwas gedämpft und gezupfte Gitarrensaiten<br />

sind nicht ganz so vordergründig, aber mit<br />

Wärme <strong>im</strong> Grundton abgebildet. Der Slogan<br />

„ohne Härte“ ist wahrlich richtig! Gesangsst<strong>im</strong>me<br />

und Sprache werden mit einer sehr<br />

guten S-Laut- und Konsonantenabbildung<br />

wiedergegeben. Wenn unsere Sopranistin in<br />

der höchsten Lage nicht klirrt, dann ist alles<br />

bestens – sie glänzte in der Artikulation. Mitunter<br />

entstand der Wunsch, sie könnte etwas<br />

nach vorn treten, um ihre Plastizität zu steigern.<br />

Die Abbildung unseres Konzertflügels<br />

ließ keinen Zweifel an expressiver Dynamikfähigkeit<br />

aufkommen, <strong>im</strong> Grundton war nun<br />

genauso wie bei einem Cembalo eine tiefmittige<br />

Färbung auszumachen, die angenehm,<br />

aber auch nicht neutral ist. Dies gab den Streichern<br />

in unserer beliebten Wagner-Ouvertüre<br />

eine dunklere Klangfarbe, die auch in den<br />

Bläsern vorhanden war und selbst bei großer<br />

Lautheit jegliche Schärfe nahm. So war dann<br />

auch die tonale Balance wieder ausgeglichen,<br />

genauso wie die Breite der akustischen Bühne<br />

mit schöner Loslösung vom Lautsprecher.<br />

Doch in der Tiefe des Orchesterklangbildes<br />

rückten die Instrumentengruppen zeitweilig<br />

etwas zusammen, sodass hier und da ein<br />

wenig Luftigkeit zu einem ausgezeichneten<br />

Ergebnis geführt hätte.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Piega Smart 3<br />

„Klingende Schweizer Säule“<br />

Der schweizerische Säulenlautsprecher<br />

besitzt ein Gehäuse aus gebürstetem Aluminium,<br />

das aufwendig aus einem Aluminiumblock<br />

zum Strang gepresst wird. Eine<br />

besondere Eigenschaft dieses Materials ist<br />

seine hohe Steifheit. Sehr gut gewählt ist<br />

die Gehäuseform mit antiparallelen Seitenwänden,<br />

weil dadurch Schallreflexionen,<br />

und sogenannte stehende Wellen <strong>im</strong> Inneren<br />

der Säule eine geringere Chance haben,<br />

den Klang zu beeinflussen. Zur zusätzlichen<br />

Schwingungsdämpfung ist innen auf den<br />

langen Seitenflächen ein Bitumenstreifen angebracht.<br />

Die Verarbeitung ist mit „Schweizer<br />

Präzision“ ausgeführt. Alle Rundungen<br />

verlaufen sanft und die Öffnungen für die<br />

Lautsprecher haben sauber gefräste Kanten,<br />

ebenso wie die wenigen Vertiefungen,<br />

die am Korpus existieren und in denen die<br />

metallische Lautsprecherabdeckung ihren<br />

Halt findet. Wir bemerkten eine geringe Resonanzanfälligkeit,<br />

weshalb wir sie zum Hörtest<br />

entfernten.<br />

Der 2,5-Wege-Bassreflex*-Standlautsprecher<br />

hat seine Bassreflexöffnung* auf der<br />

Vorderseite, zehn Zent<strong>im</strong>eter (cm) darüber<br />

befinden sich die beiden MDS-Tiefmitteltöner<br />

(Max<strong>im</strong>um Displacement Suspension<br />

Die LDS-Gewebekalotte sorgt für einen analytischen<br />

Umgang mit sensiblen Klanganteilen in<br />

Sprache und Gesang<br />

System) mit zehn Zent<strong>im</strong>etern Durchmesser.<br />

Sie sind in ihrer Technologie so ausgerichtet,<br />

dass sie große, lineare Membranauslenkungen<br />

bei tiefen Frequenzen erlauben.<br />

Ihre verwindungssteife Membran soll <strong>im</strong><br />

Bereich der kritischen Mitten für eine neutrale<br />

Wiedergabe sorgen. Einen sauberen<br />

Hochtonbereich gewährleistet dagegen die<br />

2,6 cm große LDS-Gewebekalotte. Auf der<br />

Rückseite befindet sich das Lautsprecherterminal,<br />

an dem fast jede Anschlussart möglich<br />

ist. Auf ein Bi-Amping wird konsequent<br />

verzichtet, was heute nahezu ein Statement<br />

ist. Der sichere Stand der Säule wird durch<br />

einen gewichtigen Metallfuß gewährleistet,<br />

auf dessen Unterseite Gummifüße für<br />

Rutschfestigkeit sorgen.<br />

Schnell stellte sich <strong>im</strong> Test heraus, dass der<br />

Smart 3 eine Vorliebe für räumliche Abbildungen<br />

besitzt, bei denen es häufig zur Loslösung<br />

vom Lautsprecher kommt. Er schafft<br />

es, modernen Musiken mit überschaubarer<br />

instrumentaler Dichte die Präsenz zu verleihen,<br />

die geboten ist. Dabei ist ein gewisser<br />

Klangcharakter nicht zu verbergen, der sich<br />

darin äußert, dass Bässe nie übersteigert abgebildet<br />

werden, ihnen aber auch eine zum<br />

Teil nötige Kontur fehlt. Das mag einen Kontrabass<br />

<strong>im</strong> Grundton schwach erscheinen lassen,<br />

führt aber in sinfonischen Werken oder<br />

auch modernen Musiken zu knackigen, tiefmittigen<br />

Impulsen. Zusammen mit detailfreudigen,<br />

lebendigen Hochmitten leben schnell<br />

gezupfte Gitarrensaiten auf und trösten über<br />

Grundtonschwächen hinweg. Bei einem<br />

Konzertflügel kommt es dann schon mal zu<br />

einer gebremsten Dynamik. Auch wurde ein<br />

leichter klanglicher Schleier in den Tiefmitten<br />

hörbar, der bei einem Cembalo-Präludium zu<br />

einem warmen und runden Eindruck führte,<br />

aber nicht als neutral zu werten ist. In Gesangsdarbietungen<br />

wird die Artikulation der<br />

S-Laute und Konsonanten sehr genau und<br />

plastisch dargestellt. Kritisch kann es hier nur<br />

werden, wenn die Abst<strong>im</strong>mung der Wiedergabekette<br />

Schwächen aufweist. Dann sind<br />

Überbetonungen nämlich nicht auszuschließen.<br />

In einem sehr dichten Arrangement wie<br />

der Ouvertüre von „Der Fliegende Holländer“<br />

ist zuweilen die räumliche Tiefenausdehnung<br />

des Klangkörpers nicht mehr durchschaubar.<br />

Es sind zu keiner Zeit Schärfen oder klangliche<br />

Härten in den Bläsersätzen zu vernehmen,<br />

eine tonale Balance ist schwierig zu beurteilen,<br />

denn es fehlt den Streichern etwas<br />

an Frische und mit gesteigerter Lautstärke<br />

<strong>im</strong> Musikstück schwindet die Durchhörbarkeit.<br />

Dies sind Kompressionseffekte, die sich<br />

in einer solistischen Darbietung oder einem<br />

Jazztrio nicht so offenbarten.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Piega Smart 3<br />

Ein leichte Hochtonanhebung von 3 dB bis 20 kHz<br />

stützt die räumliche Auflösung. Eine leichte<br />

Resonanz bei 200 Hz sorgt etwas für Färbung<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ +<br />

+ +<br />

+ +<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 43


Die Titan-Hochtonkalotte ist schon aus der<br />

Synchrony-Serie von PSB bestens bekannt<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

PSB Image T6<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

PSB Image T6<br />

„Warm mit Raum“<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Der sonst sehr ausgeglichene Frequenzgang<br />

wird nur von einer leichten Senke bei 250 Hz<br />

gestört, die aber nicht vordergründig hörbar ist<br />

Die Lautsprecher von PSB, deren geistiger Vater<br />

der Kanadier Paul Barton ist, gibt es noch<br />

gar nicht so lange am deutschen Markt. Der<br />

2,5-Wege-Bassreflex*-Standlautsprecher<br />

stellt eine Menge Ausstattung in den Raum.<br />

Fängt man von oben an, dann fällt der Blick<br />

auf den 133-mm-Mitteltöner, der wie die<br />

beiden Tieftöner ein gelblich aussehendes<br />

Membranmaterial aus einem Mix von Polypropylen<br />

und Keramik aufweist. Dadurch<br />

erhöht sich die Resistenz gegenüber Klang<br />

verschlechternden Partialschwingungen der<br />

Lautsprechermembran. Ebenfalls ähnlich<br />

ist der doppelte Magnetantrieb, der auch<br />

für die beiden 165-mm-Tieftonchassis zur<br />

Anwendung kommt. Zusammen mit zwei<br />

frontseitigen Bassreflexöffnungen* bilden<br />

sie das Fundament der Übertragung. Der<br />

Mitteltöner hat dagegen sein eigenes abgeschlossenes,<br />

bedämpftes Luftvolumen, was<br />

sich klanglich sehr gut auswirkt. Zwischen<br />

dem Mitteltonchassis und dem Tieftöner<br />

ist eine 25-mm-Hochton-Titankalotte mit<br />

Ferrofluid-Kühlung und einem leistungsfähigen<br />

Neodymiummagneten eingefügt. Die<br />

Übergänge zwischen den Lautsprechern<br />

übern<strong>im</strong>mt die Frequenzweiche, die mit<br />

einem Linkwitz-Riley-Filter vierter Ordnung<br />

zwischen Hoch- und Mittelton trennt und<br />

einen Bessel-Filter dritter Ordnung zwischen<br />

Mittel- und Tiefton nutzt. In direkter Verbindung<br />

dazu steht das Anschlussfeld mit Bi-<br />

Amping an Vollmetallanschlüssen, an denen<br />

so ziemlich jede Verbindungsart möglich ist.<br />

Zur weiteren Ausstattung gehören Standfüße<br />

aus Gummi oder Spikes und eine Frontabdeckung,<br />

die die ganze Vorderseite dezent<br />

verkleidet. Im Allgemeinen ist das Gehäuse<br />

resonanzstabil gebaut und rundherum sauber<br />

verarbeitet, sodass es keinen Anlass zur<br />

Kritik gibt. Im Hörtest bewährte sich der<br />

Image T6 mit einem dem Fertigungsaufwand<br />

entsprechenden Ergebnis. Der Grundklang<br />

ist warm und voll, neigt aber nie zur Undefiniertheit.<br />

So zeigt sich zum Beispiel in Gesang<br />

und Sprache ein durchsetzungsfähiger<br />

Umgang mit S-Lauten und Konsonanten,<br />

der mit der warmen klanglichen Int<strong>im</strong>ität<br />

zu einem plastischen Abbild verschmilzt.<br />

Auch die <strong>im</strong>pulsiven Kesselpauken überzeugen:<br />

Sie sind <strong>im</strong> Anschlag nicht überspitzt<br />

dargestellt und haben einen runden Ausklang,<br />

genauso wie die sonst sehr spitzen<br />

Flamencogitarrensaiten, deren Grundton<br />

sich sehr gut abbildet. Die dazugehörige<br />

Flamencotänzerin drehte ausgedehnte Runden<br />

auf der Bühne, deren Boden regelrecht<br />

in den Hörraum hineinbebte. Dabei waren<br />

die Schallereignisse nicht mehr direkt vom<br />

Lautsprecher zu vernehmen. Etwas Vorsicht<br />

ist geboten bei modernen, sehr basslastigen<br />

Produktionen, denn der T6 vermag<br />

hier unerbittlich zu reproduzieren. Einzelne<br />

Instrumente wie ein Konzertflügel bekommen<br />

eine leichte, tiefmittig warme Färbung,<br />

die sich dann auch bei einem Cembalo zeigt<br />

und für den einen besondere emotionale<br />

Anregung be<strong>im</strong> Hören auslöst oder für den<br />

anderen den Ruf nach Neutralität bestärkt.<br />

Ein komplexes Musikstück wie die Ouvertüre<br />

von „Der Fliegende Holländer“ fordert<br />

das Auflösungsvermögen eines Lautsprechers.<br />

Der PSB konnte mit einer fast<br />

ausgeglichenen tonalen Balance zwischen<br />

den Instrumentengruppen überzeugen.<br />

Dabei behielt er stets seinen Charakter. Die<br />

Streicher zogen uns mit den <strong>im</strong>itierten Wellenbewegungen<br />

in ihren Bann, das Blech<br />

sch<strong>im</strong>merte mit edel bedecktem Analogsound.<br />

Die Breite der Bühne wurde vollends<br />

ausgefüllt und die T6 spielten kaum noch<br />

eine ortbare Rolle bei der Wiedergabe. Lediglich<br />

in der Durchhörbarkeit der räumlichen<br />

Tiefe mussten wir Einschränkungen<br />

hinnehmen, die sich aber auf den Nachverdeckungseffekt<br />

des Gehörs zurückführen<br />

lassen, weil lautere tieffrequentere Signale<br />

leisere Details maskieren.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ +<br />

+ + +<br />

+ +<br />

44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Fazit<br />

Ein <strong>Vergleich</strong> zwischen einer so großen Anzahl<br />

von Standlautsprechern bringt auch<br />

<strong>im</strong>mer einige Klippen mit sich, an denen<br />

der eine oder andere Kandidat abstürzen<br />

kann. Es ist aber erfreulich, dass es in diesem<br />

Falle nicht dazu gekommen ist. Jedem<br />

Anspruch und jedem Geldbeutel wird hier<br />

etwas Adäquates geboten. Als ausgezeichneten<br />

Testteilnehmer können wir den Standlautsprecher<br />

FS 247 von Elac küren. Er bietet<br />

in der wichtigsten Disziplin, der Wiedergabequalität,<br />

die beste Performance an und<br />

kann zudem in der Kategorie Ausstattung<br />

aufgrund der mitgelieferten Klangopt<strong>im</strong>ierungen<br />

die volle Punktzahl erhalten. Diesen<br />

Lautsprecher zeichnet weiterhin eine sehr<br />

hohe Neutralität in der Wiedergabe aus, die<br />

in der Einheit mit druckvollen, kontrollierten<br />

sowie konturierten Bässen und einem weitreichenden<br />

Hochtonbereich dank des Bändchenhochtöners<br />

keinerlei Schärfe vernehmen<br />

ließ und den Mitten eine nahezu ungetrübte<br />

Auflösung gab. Auch die gesamte Abst<strong>im</strong>mung<br />

aus Chassis, deren Anordnung und<br />

der Frequenzweiche lässt eine weitreichende<br />

Räumlichkeit in der Abbildung erleben, die in<br />

Transparenz, Impulstreue und <strong>im</strong> Dynamikverhalten<br />

nahezu die Bestnoten erreichte.<br />

Nur knapp an einem „Ausgezeichnet“ vorbei<br />

ging der KEF Q700. Seine souveränen<br />

Klangergebnisse waren etwas getrübt von<br />

einem leicht bedeckten Klangideal in der<br />

Auflösung des mittleren Frequenzbereiches.<br />

Sehr lobenswert sind der Bassbereich und<br />

der Hochtonbereich zu erwähnen. Ersterer<br />

ist aufgrund des geschlossenen Gehäuseprinzips<br />

sehr gut konturiert und verfügt<br />

über keinerlei Resonanzneigung, was Bassreflexsystemen*<br />

oft eigen ist. Der Hochtonbereich<br />

ist sauber, frei von jeglicher Härte<br />

und könnte ein wenig mehr „Air“, also luftige<br />

Frische enthalten. Das spiegelt sich auch<br />

in der räumlichen Abbildung wider und fällt<br />

ein wenig zulasten der Transparenz und Feindynamik<br />

aus. Sehr wertvoll ist allerdings die<br />

hervorragende Körperschallentkopplung.<br />

Ein wahrhaft sehr gutes Ergebnis erzielte<br />

der C336 von Infinity, der mit einer nahezu<br />

ungefärbten Klangästhetik in allen<br />

Bereichen aufwartet. Ein sehr gut konturierter<br />

Bass, dem ein wenig mehr Druck <strong>im</strong><br />

Tiefgang eine höhere Wertung gebracht<br />

hätte, steht stabilen Mitten und dezenten<br />

Höhen gegenüber, denen es <strong>im</strong> Allgemeinen<br />

am eigenen Ausdruck mangelte. Die<br />

ausgeglichene akustische Bühne dagegen<br />

wird mit sehr guter Impulstreue wiedergegeben.<br />

Lediglich <strong>im</strong> Dynamikverhalten sind<br />

die Resultate weniger gut, denn hier zeigte<br />

sich eine gebremste Grobdynamik. Die Benutzerfreundlichkeit<br />

ist aufgrund der Größe<br />

des Gehäuses bei der Installation der Spikes<br />

ein wenig herabgesetzt. Hier ist man auf<br />

Hilfe angewiesen.<br />

Ebenfalls sehr gut hat sich der Image T6<br />

von PSB <strong>im</strong> Test gezeigt. Dieser Standlautsprecher<br />

vereint einen hohen neutralen<br />

Anspruch mit einer sehr guten Impulstreue,<br />

die ihm bei der Darstellung der Breite einer<br />

akustischen Bühne sehr gute Dienste leistet.<br />

In der Tiefe der Abbildung dagegen gibt es<br />

einige Defizite, die aus dem etwas warm<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Elac KEF Infinity PSB-Speakers<br />

Modell FS 247 Q700 C336 Image T6<br />

Paarpreis (UVP) 1996 Euro, nicht für Sonderfarben 1398 Euro 1198 Euro 1500 Euro<br />

Information www.elac.de www.kef.com/de www.infinitysystems.com www. psbspeakers.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht 102 × 22 × 32 cm; 16 kg 92 × 21 × 30 cm ohne Fuß; 17,2 kg 123 × 22 × 27 cm; 25,4 kg 103 × 23 × 38 cm; 22,1 kg<br />

Anzahl eingebauter Lautsprecher 3 5 8 4<br />

Erhältliche Farben Hochglanz Schwarz, Weiß, Furnier Eiche Schwarz, Nussbaum, Kirsche Hochglanz Schwarz, Kirsche Vinylfurnier in Esche Schwarz, Kirsche<br />

Technische Daten<br />

Regallautsprecher<br />

Arbeitsweise 2,5-Wege, passiv 2,5-Wege, Uni-Q-Chassis, passiv 3-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex* mit 2 Öffnungen,<br />

mit Bass-Control<br />

geschlossenes Gehäuse<br />

mit 2 Passivmembranen<br />

Bassreflex* mit Öffnung<br />

auf der Rückseite<br />

2 Bassreflexöffnungen* auf der<br />

Vorderseite<br />

Impedanz 4 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 6 Ohm<br />

Frequenzgang nac h Herstellerangaben 30 – 50000 Hz 36 – 40000 Hz 35 – 40000 Hz (–6 dB) 32 – 23000 Hz (+/–3 dB)<br />

Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 250 W 15 – 150 W 10 – 250 W 20 – 200 W<br />

Kennschalldruck nach<br />

Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Bewertung<br />

89 dB an 8 Ohm/86 dB an 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

· räumliches und dynamisches<br />

Auflösungsvermögen, trockene,<br />

konturierte Bässe<br />

· Bass & Dispersions-Control,<br />

Gummifüße und Spikes<br />

· nicht 60-mm-WBT-Kabelschuh-kompatibel<br />

89 dB/89 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

· räumliche Wiedergabe, straffe<br />

Bässe<br />

· <strong>im</strong> Klang frei von Härten<br />

· Ausstattung, Spikes, Link-Brücken<br />

91 dB/89 dB@ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

· neutrales und feinaufgelöstes<br />

Klangbild ohne Übertreibungen<br />

· Spikes<br />

91 dB/89 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

· warmer Grundklang und<br />

trotzdem neutraler Ansatz<br />

· sehr gute Impulstreue<br />

· Ausstattung, Spikes, Gummifüße<br />

· keine · in der Grobdynamik etwas gebremst · nicht 60-mm-WBT-Kabelschuh-kompatibel<br />

· nicht 60-mm-WBT-Kabelschuh-kompatibel<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 10,5/12 10/12 10/12 9,5/12<br />

Mittenwiedergabe 10/12 9,5/12 10/12 9,5/12<br />

Höhenwiedergabe 10,5/12 10/12 10/12 10/12<br />

Räumlichkeit 10,5/12 9,5/12 10/12 9,5/12<br />

Neutralität 10,5/12 10/12 10/12 10/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10/11 9,5/11 9,5/11 9,5/11<br />

Dynamikverhalten 10/11 9,5/11 8,5/11 9/11<br />

Wiedergabequalität 72/82 68/82 68/82 67/82<br />

Ausstattung 9/9 9/9 8/9 8/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9 8/9 7/9 7,5/9<br />

Zwischenergebnis 89 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 83 von 100 Punkten 82,5 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +4 +3 +3 +3<br />

Preis/Leistung sehr gut sehr gut ausgezeichnet sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 93/100 Sehr gut 88/100 Sehr gut 86/100 Sehr gut 85,5/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 45


gefärbten Klangcharakter in den Tiefmitten<br />

resultieren. Die sich daraus ergebende Nachverdeckung<br />

führt hier zu Maskierungseffekten,<br />

die können aber je nach Musikgenre<br />

unterschiedlich stark ausfallen. Erwähnenswert<br />

ist die Fähigkeit, dynamische Attacken<br />

nachzubilden, wenngleich die Feinauflösung<br />

dadurch etwas leidet. Die Abst<strong>im</strong>mung des<br />

Resonanzverhaltens ist sehr gut, sodass es<br />

nicht zu überzogenen Tiefbässen kommt,<br />

woraus sich sehr gute Konturen in der Bassabbildung<br />

ergeben.<br />

Der Smart 3 von Piega ist ein Säulenlautsprecher,<br />

dessen größter Vorteil in der<br />

räumlichen Abbildungsfähigkeit für die<br />

Breite einer akustischen Bühne zu liegen<br />

scheint. In der Tiefe der Abbildung kann<br />

er nicht vollends damit aufwarten. Gründe<br />

dafür sind in der etwas dunklen Klangabst<strong>im</strong>mung<br />

zu suchen, die gleichzeitig<br />

die Raumtiefe determiniert. Eine eigentlich<br />

sehr gute Impulswiedergabe gerät bei sehr<br />

dichten Arrangements ins Hintertreffen,<br />

ähnlich verhält es sich gleichzeitig auch in<br />

der Dynamikwiedergabe, bei der die feindynamische<br />

Auflösung besser erscheint als<br />

die grobdynamische. Im <strong>Vergleich</strong> zu den<br />

anderen Mitbewerbern ist die Basswiedergabe<br />

vor allem <strong>im</strong> Tiefgang merklich<br />

zurückgesetzt, wovon die Durchzeichnung<br />

in den Konturen profitiert. Be<strong>im</strong> konstruktiven<br />

Aufwand ist die Gehäuseresonanzbedämpfung<br />

zugutezuhalten, wohingegen<br />

die Metalllochblende für die Lautsprecher<br />

sich nicht klangneutral verhält und <strong>im</strong> Betrieb<br />

möglichst zu entfernen ist.<br />

Ein weiterer Lautsprecher, der das Prädikat<br />

„Gut“ von uns verliehen bekommt, ist der<br />

Canton 770.2 DC. Der Bassbereich birgt vielleicht<br />

einen der größten „Aufhänger“. Zu<br />

den Tiefmitten verhält er sich straff und zum<br />

Low End wirkt er etwas überzeichnet. Das<br />

bringt dem Canton <strong>im</strong> Dynamikverhalten enormen<br />

Schub für große dynamische Aufgaben<br />

und behindert ihn in der Feinzeichnung.<br />

Sein Impulsverhalten ist etwas dezenter, das<br />

zeigt sich auch in der weniger frischen Lebendigkeit<br />

des Hochtonbereiches, die dem<br />

Gesamtklang eine abgetönte Note verleiht.<br />

Es ergibt sich daraus in der Wahrnehmung<br />

der räumlichen Abbildungseigenschaften<br />

eine leicht herabgesetzte Breite und Tiefe<br />

der akustischen Bühne. In der Reproduktion<br />

der gehörkritischen Mitten sind keinerlei<br />

Härten oder Übertreibungen zu vernehmen,<br />

womit sich <strong>im</strong> Allgemeinen ein gefälliges<br />

Klangbild ergibt.<br />

Die Quadral Rhodium 70 war ebenfalls in<br />

der Lage, unseren Test mit dem Prädikat<br />

„Gut“ zu absolvieren. Ein gutes Impulsverhalten<br />

zeichnet diesen Standlautsprecher<br />

aus, der in der Reproduktion von Bässen<br />

nicht zu Übertreibungen neigt und dafür in<br />

ihnen sehr gute Durchzeichnungen abbildet.<br />

Bei der Reproduktion der musikalischen<br />

Informationen <strong>im</strong> Raum ist die Darstellung<br />

der Breite besser gestaffelt als die der Tiefe,<br />

so wie es sich bei den vorher genannten<br />

Testteilnehmern ebenfalls schon zeigte. In<br />

der Entfaltung großer Dynamiksprünge hält<br />

sich dieser Lautsprecher zugunsten einer<br />

feindynamischen Auflösung zurück und beweist<br />

damit seinen Feingeist. Er bietet somit<br />

zu einem überschaubaren Preis ein gutes,<br />

solides Klangbild.<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Piega Canton Quadral<br />

Modell Smart 3 Karat 770.2 DC Rhodium 70<br />

Paarpreis (UVP) 2000 Euro in Silber 1998 Euro 798 Euro<br />

Information www.piega.ch www.canton.de www.quadral.com<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T); Gewicht 102 × 14 × 16 cm; 12 kg 95 × 15,5 × 32,5 cm; 15,5 kg 94,5 × 22 × 27 cm; 17,2 kg<br />

Anzahl eingebauter Lautsprecher 3 4 3<br />

Erhältliche Farben<br />

Aluminium Silber, Hochglanz<br />

Schwarz oder Weiß gegen Aufpreis<br />

Hochglanz Schwarz,<br />

Titan, Weiß<br />

Schwarz,<br />

Nussbaum/Creme<br />

Technische Daten<br />

Regallautsprecher<br />

Arbeitsweise 2,5-Wege, passiv 3,5-Wege, passiv 3-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflexöffnungen*<br />

auf der Vorderseite<br />

Bassreflex* mit Öffnung<br />

auf der Rückseite<br />

Bassreflex* mit Öffnung<br />

auf der Rückseite<br />

Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm<br />

Frequenzgang nach Herstellerangaben 45 – 22000 Hz 24 – 40000 Hz 30 – 46000 Hz<br />

Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 20 – 150 W 30 – 200 W 30 – 150 W<br />

Kennschalldruck nach<br />

Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

90 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

87 dB/85,5 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

Vorteile · räumliches Auflösungsvermögen · Spikes und Gummiklebefüße<br />

inklusive<br />

Nachteile<br />

· leichte dunkle Färbung in den · leicht bedeckter Klang,<br />

Mitten<br />

geringere Feinzeichnung<br />

· nicht 60-mm-WBT-Kabelschuhkompatibel<br />

· kein Multi-Amping<br />

Bewertung<br />

· Spikes<br />

88 dB/88 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

· gebremstes Dynamikverhalten<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 7,5/12 8,5/12 9/12<br />

Mittenwiedergabe 9/12 9/12 9,5/12<br />

Höhenwiedergabe 9,5/12 9/12 9/12<br />

Räumlichkeit 10,5/12 8,5/12 8,5/12<br />

Neutralität 9,5/12 9,5/12 9/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 8,5/11 8/11 8,5/11<br />

Dynamikverhalten 8,5/11 8,5/11 8/11<br />

Wiedergabequalität 63/82 61/82 61,5/82<br />

Ausstattung 7/9 8/9 6,5/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9 7/9 7/9<br />

Zwischenergebnis 78 von 100 Punkten 76 von 100 Punkten 75 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +2,5 +3,5 +4<br />

Preis/Leistung gut gut sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Gut 80,5/100 Gut 79,5/100 Gut 79/100<br />

46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend,<br />

54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft


Gut hören besser<br />

verstehen!<br />

Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihre Musik in bester Qualität genießen.<br />

NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2011 www.audio-test.at<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

02<br />

11<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

STAND-, KOMPAKT UND<br />

<strong>TEST</strong>, WISSEN, MUSIK<br />

Gewinnen!<br />

Preise <strong>im</strong> Wert von 50.000 €<br />

<strong>Stereolautsprecher</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

7 Standlautsprecher<br />

8 k<br />

Ein Spezial von<br />

Bombastisches<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

- Sparen Sie 10 % gegenüber dem Preis am Kiosk<br />

- jede Ausgabe pünktlich bei Ihnen <strong>im</strong> Briefkasten<br />

- online bestellen unter www.auerbach-verlag.de/abo<br />

Diese Blu-rays<br />

bringen Ihr He<strong>im</strong>kino<br />

Ja, ich abonniere <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> ab der nächsten Ausgabe / ab Ausgabe ___ /2011 für ein Jahr zum Preis von 17,90 EUR für 4 Ausgaben.<br />

Das Angebot gilt nur innerhalb von Deutschland. Das Abonnement verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann geltenden Konditionen, wenn<br />

nicht spätestens 7 Tage nach Erhalt der 3. Ausgabe schriftlich per Post oder Fax bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />

Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:<br />

Firma, Abteilung<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung<br />

Daten für die Zahlung per Kreditkarte:<br />

Name des Karteninhabers<br />

Kartennummer<br />

Kartenprüfnummer<br />

Daten für die Zahlung per Bankeinzug:<br />

Kontoinhaber<br />

Kontonummer<br />

Gültigkeit der Karte<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Visa Mastercard American Express<br />

Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von zwei Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).<br />

Bitte einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

oder per Fax an:<br />

(03 41) 1 49 55-11<br />

oder schnell <strong>im</strong> Internet:<br />

www.auerbach-verlag.de/abo<br />

Datum, Unterschrift<br />

Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post senden.


Klang aus<br />

dem Regal<br />

Lautsprecher sind ein unumgängliches<br />

Element in der Signalkette der analogen<br />

und digitalen Audiowiedergabe. Die<br />

einen sehen sie als Notwendigkeit an und<br />

würden sie am liebsten so klein wie möglich<br />

in einer Ecke verschwinden lassen. Für<br />

andere, meist als audiophil bekannte Hörer,<br />

können sie wiederum manchmal gar<br />

nicht groß genug sein. Für uns gelten sie<br />

als das wichtigste Glied der Audiosignalkette,<br />

denn die Qualität der Lautsprecher<br />

n<strong>im</strong>mt entscheidenden Einfluss auf den<br />

Charme des klanglichen Ergebnisses. Aber<br />

selbst der größte und teuerste Lautsprecher<br />

ist nicht zwangsläufig auch der Ideale.<br />

Entscheidend sind ebenso die Größe<br />

und akustische Eigenschaft des Hörraumes<br />

sowie der Aufstellungsort. Gerade in sehr<br />

kleinen Räumen mit naher Wandplatzierung<br />

können Standlautsprecher ihren Hörer<br />

unter gewissen Umständen akustisch<br />

als auch optisch „erschlagen“. Die Anschaffung<br />

eines Regal- oder Kompaktlautsprechers,<br />

wie die kleineren Bauformen<br />

genannt werden, ist in manchen Fällen die<br />

bessere Lösung. Besonders bei kleinen Stereodreiecken<br />

mit kurzen Seitenlängen und<br />

einer Abhörposition <strong>im</strong> direkten Nahfeld<br />

übertrumpfen die Kleinen mitunter ihre<br />

großen Pendants.<br />

Wie bei allem <strong>im</strong> Leben kommt es nicht nur<br />

auf die Größe an. Auch die inneren Werte<br />

und ein äußerlich ansprechendes Erscheinungsbild<br />

beeinflussen die Wahl, mit wem<br />

man sich zukünftig seinen Wohnraum teilt.<br />

Und auch hier gilt: Der perfekte Lautsprecher<br />

existiert nicht. Be<strong>im</strong> Hörer ist <strong>im</strong>mer<br />

ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft<br />

gefragt. Ein wie von einem Lineal<br />

gezeichneter Frequenzgang kann eben nur<br />

am Computer mit einem Grafikprogramm<br />

erstellt werden. Dennoch gibt es Lautsprecher,<br />

die diesem Ideal sehr nahe kommen.<br />

Während sich der audiophile Hörer meist<br />

genau auf diese Suche begibt, möchte jedoch<br />

mancher Hi-Fi-Enthusiast das genaue<br />

Gegenteil: einen typischen Badewannen-<br />

Frequenzgang. Dies ist zwar nicht besonders<br />

audiophil, findet aber dennoch seine<br />

Anhängerschaft, weil er Bässe und Höhen<br />

besonders betont. Stereoenthusiasten,<br />

Designliebhaber und He<strong>im</strong>kinobegeisterte<br />

wissen diese Lautsprecherart zu schätzen.<br />

Denn mit den unterschiedlichsten Furnie-<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Wenn der neue Flachbildfernseher den halben Wohnraum einn<strong>im</strong>mt und den Standlautsprechern<br />

keinen Freiraum mehr lässt, beginnt die Suche nach einer platzsparenden<br />

Alternative. Diese findet sich meist direkt auf dem Sideboard oder <strong>im</strong> Bücherregal,<br />

in dem die kompakten Lautsprecher ganz groß auffahren.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

ren passen sich die kleinen Klangstrahler<br />

ideal an die bereits vorhandene Inneneinrichtung<br />

an. Waren es bisher die Echtholznachbildungen,<br />

die be<strong>im</strong> Fachhändler<br />

mit regem Interesse geordert wurden,<br />

sind mittlerweile wieder die Klavierlackbeschichtungen<br />

in edlem Schwarz oder<br />

Weiß zu den Trendsettern avanciert. Der<br />

Retrotrend macht in Bezug auf das Design<br />

eben auch vor der Lautsprecherbranche<br />

nicht halt. Aufgrund ihrer kompakten<br />

Maße eignen sich die Lautsprecher für<br />

eine Platzierung auf separaten Ständern<br />

oder, wie es der Name bereits sagt, direkt<br />

<strong>im</strong> Bücherregal. Unter akustischen<br />

Gesichtspunkten ist die letztere Variante<br />

zwar nicht die beste, mit etwas Exper<strong>im</strong>entierfreude<br />

bei der Aufstellung lässt<br />

sich so jedoch der Tieftonbereich gezielt<br />

verstärken. Denn dabei stoßen die kleinen<br />

Schallwandler meist an die Grenzen<br />

des akustisch Möglichen. Mit speziellen<br />

Bauformen, ausreichender Größe und der<br />

Zuhilfenahme einer Bassreflex*öffnung<br />

versuchen die Hersteller, dem Hörer noch<br />

etwas mehr Fülle mit auf den klanglichen<br />

Weg zu geben.<br />

Für unseren <strong>Vergleich</strong>stest haben wir<br />

acht aktuelle Modelle der Kategorie Regallautsprecher<br />

zusammengetragen und<br />

sie hinsichtlich ihrer Wiedergabequalität,<br />

Ausstattung und Verarbeitung sowie ihrer<br />

Benutzerfreundlichkeit untersucht. Dabei<br />

durften wir feststellen, dass die Hersteller<br />

auf unterschiedliche Konzepte zurückgreifen,<br />

um den kleinen Schallwandlern<br />

die größtmögliche Klangqualität zu entlocken.<br />

Vom Bändchenhochtöner*<br />

über koaxial* angeordnete Treiber bis<br />

hin zum Hornlautsprecher wurden keine<br />

Mühen gescheut, das Bücherregal klanglich<br />

auszufüllen. Während unseres Tests<br />

lernten wir die unterschiedlichsten Nationalitäten<br />

mit ihren eigenen Klangvorstellungen<br />

kennen – von den verstecktesten<br />

Regionen der Bundesrepublik quer durch<br />

Europa bis nach Übersee. Egal welcher<br />

Herkunft, eine Eigenschaft verbindet sie<br />

dennoch alle: Unsere getesteten Lautsprecher<br />

spielen auf hohem Niveau und bieten<br />

dabei interessante Unterschiede in ihrer<br />

klangliche Eignung. Damit sollte für jeden<br />

Geschmack, egal wie ausgefallen, ein passendes<br />

Modell dabei sein.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 49


B&W 685<br />

„Geschmeidig präsentierte Klänge“<br />

Bereits der Name Bowers & Wilkins lässt<br />

Großes vermuten und schraubt die Erwartungshaltung<br />

an die Produkte gleich von<br />

Testbeginn an nach oben. Dass ein B&W-<br />

Lautsprecherpaar nicht nur den prall gefüllten<br />

Geldbeuteln vorbehalten ist, sondern<br />

durchaus auch erschwinglich sein<br />

kann, wird mit den Regallautsprechern 685<br />

unter Beweis gestellt. Bereits ihr Design<br />

lässt auf den britischen Hersteller mit den<br />

zwei großen Buchstaben schließen, ist dieses<br />

doch an ihre Vorgängerversionen angelehnt.<br />

Dass sie sich nicht nur in ihrer Optik,<br />

sondern auch in der technischen Ausführung<br />

einiges von ihren größeren Geschwistern<br />

abgeschaut haben, ist ebenfalls von<br />

außen zu erahnen. Die Front der Gehäuse<br />

ist mit Softlack beschichtet, in sie sind die<br />

beiden Chassis sowie sämtliche Schrauben<br />

sehr elegant eingelassen. Unser Testmodell<br />

ist mit einem Echtholzfurnier versehen, das<br />

den 685 ein rustikal-modernes Auftreten<br />

verleiht. Damit wäre es fast eine Verschmähung,<br />

die beiden Lautsprecher <strong>im</strong> Regal verschwinden<br />

zu lassen. Alternativ lassen sie<br />

sich auf Stativen oder mit der standardmäßigen<br />

Halterung auf der Rückseite direkt an<br />

einer Wand montieren. Das Anschlussterminal<br />

bietet eine angenehme Zugänglichkeit<br />

und überzeugt mit vergoldeten Buchsen in<br />

Bi-Wiring-Ausführung.<br />

Nicht nur der 25-Mill<strong>im</strong>eter-Hochtöner ist<br />

aus Aluminium gefertigt, sondern auch die<br />

kunstvolle Platte mit Bowers-&-Wilkins-Aufschrift,<br />

die ihn umgibt. Seine Aufhängung<br />

ist sehr weich gestaltet, was ihm den einen<br />

oder anderen Pluspunkt gegenüber seinen<br />

Vorgängern einbringt. Auch wenn man<br />

be<strong>im</strong> Nautilus-Hochtöner <strong>im</strong>mer zuerst an<br />

das typische Horn auf den B&W-Lautsprechern<br />

denkt, gibt es ebenso Modelle, die<br />

dieses in sich verborgen tragen. So verhält<br />

es sich bei den 685-Lautsprechern, die das<br />

konisch zulaufende Rohr, das mit Dämmmaterial<br />

gefüllt ist, <strong>im</strong> Inneren enthalten. Damit<br />

soll verhindert werden, dass der rückseitig<br />

abstrahlende Schallanteil an der Rückwand<br />

zu einem Druckstaueffekt* führt. Nicht<br />

nur von innen, sondern auch von außen ist<br />

die sehr nah beieinanderliegende Anordnung<br />

der beiden Treiber festzustellen. Dies<br />

soll vor allem den Sweetspot erweitern und<br />

eine winkelunabhängigere Hörposition ermöglichen.<br />

Typisch für die Lautsprecher des<br />

britischen Herstellers ist die Wahl des Kevlarmembranmaterials.<br />

Die leichtgewebte<br />

Faser besticht vor allem durch hohe Stabilität.<br />

Am 165-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner ist<br />

ein Phase-Plug angebracht, welches einerseits<br />

den Wirkungsgrad erhöht, aber auch<br />

ein echter Blickfang ist. Unter dem Tiefmitteltontreiber<br />

sitzt der Bassreflex*kanal,<br />

den B&W als strömungsopt<strong>im</strong>ierten Flowport<br />

bezeichnet. Die kleinen Vertiefungen<br />

innerhalb der Röhre ähneln den D<strong>im</strong>ples auf<br />

einem Golfball und sollen Luftströmungsgeräusche<br />

vermeiden. Mit den beiden mitgelieferten<br />

Schaumstoffverschlüssen lässt<br />

sich die Gehäuseöffnung teilweise oder<br />

komplett verschließen. Damit kann man<br />

den Tieftonanteil manuell regulieren und an<br />

die eigene Raumakustik anpassen.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

B&W 685<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ + +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Der Frequenzgang zeigt einige Welligkeiten,<br />

die mit Pegelabweichungen von max<strong>im</strong>al<br />

+/–3 dB absolut in Ordnung gehen<br />

Bedachter Klang<br />

Geht man mit einem Lautsprecher dieses<br />

Namens in den Hörtest, erwartet man fast<br />

schon einen spektakulären Klang. Tatsächlich<br />

üben sich die B&W <strong>im</strong> britischen Understatement,<br />

was uns gut gefiel. Denn übertrieben<br />

muss ein Lautsprecher nicht klingen,<br />

um uns zu überzeugen. Der Hochtöner vermittelte<br />

eher einen zurückhaltenden Klangeindruck,<br />

der den kleinen B&Ws fast schon<br />

einen dunklen Klangcharakter verleiht. Becken,<br />

Hi-Hats und Triangeln traten in den<br />

Hintergrund zurück und überließen lieber<br />

den mittigen Instrumenten das Klangfeld.<br />

Positiv waren in diesem Zusammenhang<br />

vor allem Gesangsst<strong>im</strong>men, die keinerlei<br />

Betonung <strong>im</strong> Konsonantenbereich und bei<br />

der S-Laut-Wiedergabe aufwiesen. Zwar<br />

klangen sie in den oberen Mitten etwas<br />

gefärbt, dafür konnten sie mit einem kräftigen<br />

Grundton <strong>im</strong> Sprachbereich überzeugen.<br />

Glänzte der Hochtonbereich durch<br />

geschmeidig präsentierte Klänge, gingen<br />

vor allem Bass<strong>im</strong>pulse äußerst kräftig und<br />

druckvoll zu Werke. Angesichts der Größe<br />

der beiden Kompakten konnte uns der Tieftonbereich<br />

vollends überzeugen und ist für<br />

unseren Geschmack fast schon überrepräsentiert.<br />

Besonders <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino wird sich<br />

dies positiv bemerkbar machen, denn warum<br />

sollte man sich mit den B&W 685 kein<br />

komplettes Surround-Set zusammenstellen,<br />

das von einem Standlautsprecherpaar gleicher<br />

Marke ergänzt wird.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, B&W<br />

50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Calion Deluxe The Brisbane<br />

„Großer Klang auf kleinstem Raum“<br />

Calion Deluxe heißt der deutsche Hersteller,<br />

der seit Frühjahr 2010 den Lautsprechermarkt<br />

um neue Produkte erweitert. Das<br />

kleinste Modell <strong>im</strong> Regalformat nennt sich<br />

The Brisbane und teilt sich damit seinen<br />

Namen mit einer australischen Großstadt.<br />

Etwas konventioneller fällt das Design der<br />

beiden 31 Zent<strong>im</strong>eter (cm) großen Lautsprecher<br />

aus. Ganz klassisch handelt es sich<br />

hierbei um ein geschlossenes Gehäuse mit<br />

zwei Chassis an der Front und zwei Anschlüssen<br />

auf der Rückseite. Die Kanten sind<br />

leicht abgerundet, was jedoch eher dem<br />

Design als einer akustischen Opt<strong>im</strong>ierung<br />

zuzuschreiben ist. Um stehende Wellen <strong>im</strong><br />

Gehäuseinneren zu dämpfen, sind die Lautsprecher<br />

mit Dämmmaterial gefüllt. Auf<br />

Verstrebungen gegen Gehäuseresonanzen<br />

verzichten die kleinen Calions jedoch. Aus<br />

MDF-Material gefertigt, macht der Brisbane<br />

<strong>im</strong> Echtholzfurnier einen hochwertigen Eindruck.<br />

Insgesamt sind die kleinen Lautsprecher<br />

in bis zu 60 verschiedenen Furnieren<br />

erhältlich und bedienen damit die komplette<br />

RAL-Farbpalette. Mit ihrer UV-Beständigkeit<br />

soll die Oberfläche selbst bei dauerhafter<br />

Lichteinstrahlung nicht an Glanz verlieren.<br />

Etwas verlassen wirken die beiden vergoldeten<br />

Anschlüsse auf der Rückseite. Calion<br />

verzichtet hier auf überflüssige Details und<br />

bietet eine angenehme Zugänglichkeit. Nur<br />

mit Kabelschuhen verstehen sich die Anschlüsse<br />

nicht. Ganz konsequent verzichten<br />

die Brisbanes auf ein Bi-Wiring-Terminal,<br />

was angesichts ihres Einsatzortes <strong>im</strong> Regal<br />

vollkommen in Ordnung geht. Dass sie dafür<br />

besonders opt<strong>im</strong>iert wurden, fällt auch<br />

bei der Suche nach einem Reflexkanal*<br />

auf. Dieser existiert bei den beiden Kompaktlautsprechern<br />

nämlich nicht – ein Umstand,<br />

der ihnen bei wandnaher Aufstellung<br />

einige klangliche Vorteile verschafft. Einer<br />

zusätzlichen Frequenzanhebung durch den<br />

Druckstaueffekt* wird auf diese Weise<br />

vorgebeugt. Gleichzeitig bedeutet dies aber<br />

auch den Verzicht auf die untersten Oktaven,<br />

was durch die Baugröße und den fehlenden<br />

Reflexkanal bedingt ist. Sollte man<br />

dennoch nicht auf einen vollmundigen Bass<br />

verzichten können, lässt sich dieser bei sehr<br />

nahem Wandabstand um bis zu sechs Dezibel<br />

(dB) anheben. Bei korrekter Platzierung<br />

reichen die Lautsprecher dennoch bis 65<br />

Hertz (Hz) bei plus/minus drei Dezibel.<br />

Der Hochtöner des 2-Wege-Systems wird<br />

von einem Neodymmagneten angetrieben.<br />

In Zukunft sollen die Brisbane-Modelle alternativ<br />

mit einem Ferrietmagneten angeboten<br />

werden, der klanglich etwas zurückhaltender<br />

sein soll. Der 15 cm große<br />

Tiefmitteltöner besteht aus einer beschichteten<br />

Membran aus Papier und Glasvlies.<br />

Calion Deluxe The Brisbane<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Diese ist wabenförmig gepresst und in<br />

einen Druckgusskorb aus Aluminium eingelassen.<br />

Der Antrieb erfolgt über einen<br />

Ferrietkernmagneten. Auch die Lautsprecherchassis<br />

sind in unterschiedlichen Farben<br />

erhältlich und der Hochtöner kann in<br />

diversen Flanschausführungen erworben<br />

werden. Ein weiteres Highlight ist Möglichkeit<br />

der Wahl der Frequenzweiche. Ein paar<br />

weniger Mitten, etwas mehr Hochton, Calion<br />

bietet mit der Brisbane beide Varianten.<br />

Heller Zeitgenosse<br />

Im Hörtest wollten wir erfahren, wie groß<br />

die beiden unscheinbaren Regallautsprecher<br />

wirklich auffahren können. Besonders<br />

rockige Klänge wussten mit verzerrten E-<br />

Gitarren zu überzeugen, die sehr kernig<br />

reproduziert wurden. Von einer leichten<br />

Anhebung <strong>im</strong> Grundtonbereich profitierten<br />

aber nicht nur die Gitarren, sondern auch<br />

die Membranofone. Schlaginstrumente wie<br />

eine Snaredrum erhielten die nötige Durchsetzungskraft,<br />

die durch einen kraftvollen<br />

Anschlag ergänzt wurde. Trotz leichter Resonanz<br />

standen die Instrumente stabil. Der<br />

allgemeine Grundklang ist hochfrequent<br />

geprägt. Hi-Hats, ausklingende Becken<br />

und Gesangsst<strong>im</strong>men klangen zwar hell,<br />

dabei aber niemals zu aufdringlich oder<br />

vordergründig. Besonders beeindruckte der<br />

Hochtonbereich in seiner Detailgenauigkeit.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Bei 17 kHz wird der Hochtonbereich nochmals<br />

um 3 dB angehoben, was den Lautsprechern<br />

ihren hellen Klang verleiht<br />

Gerade ernste Musik machte sich diese Eigenschaft<br />

zunutze und brachte selbst das<br />

Umblättern der Notenblätter in voller Orchesterbesetzung<br />

zum Vorschein. Unsere<br />

Triangeln klangen mitunter etwas zu hell,<br />

wirkten aber zu keinem Zeitpunkt aufdringlich.<br />

An ihre Grenzen stießen die beiden Regallautsprecher<br />

bei der Wiedergabe tiefster<br />

Frequenzen. Kesselpauken wurden zwar<br />

sehr dynamisch und <strong>im</strong>pulsfreudig wiedergegeben,<br />

jedoch wird das tieffrequente<br />

Ausklingen bedingt durch die Größe recht<br />

früh abgeschnitten.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 51


Elac BS 243<br />

„Linearität statt Übertreibung“<br />

Frisch von der Kieler Werft ist der BS 243<br />

von Elac in unserem Testhafen eingetroffen.<br />

Das Kompaktlautsprechermodell entstammt<br />

dem sechsteiligen Surround-Set<br />

Linie 240 und spricht dadurch gleichermaßen<br />

den platzsparenden Hi-Fi-Enthusiasten<br />

sowie den Mehrkanalfan an. Das Gehäuse<br />

ist sowohl in Echtholzfurnier als auch in Klavierlackbeschichtung<br />

erhältlich und weist in<br />

puncto Verarbeitung keinerlei Makel auf.<br />

Die Gehäusefront tritt optisch besonders<br />

durch die beiden Lautsprecherchassis in Erscheinung,<br />

die den Lautsprechern eine sehr<br />

technische Note verleihen und dem Kenner<br />

ihre Besonderheit verraten. Elacs berühmter<br />

Jet-Hochtöner kommt, nun bereits in seiner<br />

dritten Version, auch in den kleinen Regallautsprechern<br />

zum Einsatz. Die Membran<br />

des Bändchenhochtöners* besteht aus<br />

einer lamellenförmig gefalteten Folie, die<br />

von einem Neodymmagneten angetrieben<br />

wird und sich je nach anliegendem Signal<br />

öffnet und wieder schließt. Damit wird Luft<br />

in Bewegung gesetzt und es entsteht der<br />

für uns hörbare Schall. Die akustische Wirkungsfläche<br />

der gefalteten Folie übersteigt<br />

die eines üblichen Kalottenhochtöners um<br />

ein Vielfaches, was zu einer schnellen und<br />

<strong>im</strong>pulsfreudigen Wiedergabe führt. Herkömmliche<br />

Kalottenhochtöner reagieren in<br />

der Regel nicht ganz so schnell. Aber auch<br />

der Tiefmitteltöner des 2-Wege-Systems<br />

sticht mit seiner patentierten Kristallmembran<br />

sofort ins Auge. Der 150 Mill<strong>im</strong>eter<br />

(mm) große Konus besteht aus einem Verbundmaterial<br />

aus Aluminium und Zellstoff,<br />

das kristallförmig geprägt ist. Dadurch wird<br />

die Membran versteift und zeitgleiche entgegengesetzte<br />

Auslenkungen, sogenannte<br />

Partialschwingungen, werden reduziert.<br />

Dies beugt Interferenzen vor und min<strong>im</strong>iert<br />

Klangverfärbungen. Mit einer ergänzenden<br />

Befestigung der Schwingspule auf der<br />

Membranunterseite soll der tieffrequente<br />

Übertragungsbereich erweitert werden. Die<br />

Bassreflex*konstruktion mit Öffnung auf<br />

der Rückseite sorgt bei wandnaher Aufstellung<br />

für eine zusätzliche Bassverstärkung.<br />

Ist dies nicht gewünscht, helfen die beiden<br />

ineinander steckbaren Schaumstoffteile<br />

zur zweistufigen Verschließung des Reflexkanals.<br />

Auf beide konnten wir während<br />

des gesamten Testdurchlaufs verzichten.<br />

Bereits voropt<strong>im</strong>iert wurde das Gehäuse<br />

in seinem Inneren, indem es randvoll mit<br />

Dämmmaterial gefüllt wurde, um stehende<br />

Wellen zu bedämpfen. Gehäuseresonanzen<br />

durch mitschwingende Seitenwände werden<br />

mit Verstrebungen auf ein Min<strong>im</strong>um<br />

reduziert. Das angenehm zugängliche<br />

Anschlussterminal ist für den Bi-Wiring-<br />

Elac BS 243<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Betrieb ausgelegt und n<strong>im</strong>mt alle gängigen<br />

Lautsprecherkabel von Bananenstecker bis<br />

Kabelschuh entgegen.<br />

Unaufgeregter Klang<br />

Trotz der zweiten Schwingspulenaufhängung<br />

des Tiefmitteltöners und des damit<br />

verbundenen Namensanhangs XR („extendended<br />

Range“, zu Deutsch: „erweiterter<br />

Übertragungsbereich“) schaffen es die beiden<br />

Lautsprecher nicht, bis in die tiefsten<br />

Lagen vorzudringen. Bass<strong>im</strong>pulse werden<br />

zwar sehr trocken reproduziert, trotzdem ist<br />

das tieffrequente Ausklingverhalten etwas<br />

gebremst. Von den unteren Mitten bis hin<br />

zu den höchsten Frequenzen versprühen<br />

die Lautsprecher dafür eine enorme Transparenz.<br />

Die BS 243 versuchen ihre Größe<br />

nicht durch Effekthascherei auszugleichen,<br />

sondern setzen auf weitgehende Linearität.<br />

Bereits überbetonte Gesangsst<strong>im</strong>men<br />

werden nicht zusätzlich angehoben und<br />

Schlagzeug- sowie Orchesterbecken erklangen<br />

zu keiner Zeit überspitzt. Besonders<br />

das Klangbeispiel eines in den hohen<br />

Lagen spielenden Steinway-Flügels wusste<br />

zu gefallen und spielte äußerst realitätsnah<br />

und emotional auf. Saiteninstrumente<br />

hatten einen sehr homogenen Anschlag<br />

mit leicht zurückhaltenden Obertönen, die<br />

einer gezupften Flamencogitarre nichts an<br />

Natürlichkeit nahmen. Die Kombination aus<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ + +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Nahezu perfekte Linearität – von 60 Hz<br />

aufwärts spielen die BS 243 mit max<strong>im</strong>alen<br />

Pegelabweichungen von 1 bis 2 dB<br />

Jet-III-Hochtöner und Kristalltiefmitteltöner<br />

machte sich besonders in der Abbildung<br />

der Stereobreite bemerkbar. In der Wagner-<br />

Ouvertüre zu „Der Fliegende Holländer“<br />

erstreckten sich einzelne Instrumente über<br />

die komplette akustische Bühne und blieben<br />

dabei jederzeit ortbar. Die Tiefe des Raumes<br />

lieferte gute Ergebnisse, könnte mit einem<br />

erweiterten Bassbereich jedoch noch etwas<br />

weitläufiger sein. Mit einem gut abgest<strong>im</strong>mten<br />

Subwoofer lässt sich mit den BS 243 ein<br />

komplettes Mehrkanalset aufbauen, dessen<br />

Stärke in der Surround-Wiedergabe liegt.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, JBL<br />

52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


JBL LS40<br />

„Räumliche Tiefe par excellence“<br />

Der US-amerikanische Hersteller JBL blickt<br />

mittlerweile auf eine über 100-jährige Firmengeschichte<br />

zurück. In dieser Zeit hat<br />

man sowohl professionelle Studiomonitore<br />

als auch Lautsprecher für den He<strong>im</strong>bereich<br />

entwickelt. Augenscheinlich kombiniert<br />

der Spezialist beide Welten in seinem Regallautsprecher<br />

LS40. Bei einer Höhe von<br />

fast 50 cm erinnert das Lautsprecherpaar<br />

eher an ein Beschallungssystem und es<br />

dürfte schwer werden, das Paar noch in<br />

einem Bücherregal unterzubringen. Die<br />

Loslösung von der Art von Begrenzungsflächen<br />

kommt den Lautsprechern eher noch<br />

klanglich zugute und lässt die Klavierlackbeschichtung<br />

<strong>im</strong> freien Raum besonders gut<br />

zur Geltung kommen. Die konstant arrondierten<br />

Gehäuseseiten runden das Gesamtbild<br />

ab und beugen Kantendispersionen<br />

wirkungsvoll vor.<br />

Der LS40 ist ein 3-Wege-Lautsprecher mit<br />

Tiefmitteltöner, Hochtöner und einem Superhochtöner.<br />

Letzterer ist 19 mm groß und<br />

besteht aus einer Polyesterfolienmembran.<br />

Der bereits von Natur aus mit einem hohen<br />

Bündelungsgrad ausgestattete Ringstrahler<br />

wird zusätzlich von einem Waveguide<br />

unterstützt, das Schallführend auf die austretenden<br />

Schallwellen wirkt. Angetrieben<br />

wird das Superhochtonchassis von einem<br />

Neodymmagneten. Die Trennung zwischen<br />

Hochtöner und Superhochtöner geschieht<br />

bei sieben Kilohertz (kHz). Die 50-mm-<br />

Kalotte des Tweeters besteht aus reinem<br />

Titan und sitzt deutlich hinter den beiden<br />

umliegenden Schallwandlern. Bei den Regallautsprechern<br />

LS40 handelt es sich um<br />

eine Hornkonstruktion mit Druckkammer,<br />

bei der vor der Hochtonmembran ein Horn<br />

angebracht ist. Dieses dient ähnlich dem<br />

Waveguide des Superhochtöners als Schallführung<br />

und formt die abgegebenen Schallwellen<br />

anhand der Öffnung. Als Ergebnis<br />

erhält man ein sehr gerichtetes Signal, das<br />

den Schalldruck <strong>im</strong> Abstrahlbereich deutlich<br />

erhöht. Da die Länge des Horns mit<br />

sinkender Frequenz exponentiell zunehmen<br />

müsste und der Regallautsprecher dann nur<br />

noch in einen Schrank passen würde, wird<br />

der Hochtöner bei 2,6 Kilohertz abgekoppelt.<br />

Den übrigen Frequenzbereich übern<strong>im</strong>mt<br />

der 16,5-cm-Tiefmitteltöner. Dieser<br />

besteht aus einer Zellstoffmembran, die in<br />

einem Aluminiumgusskorb sitzt und von<br />

einem Neodymmagneten angetrieben wird.<br />

Unterstützung erhält das Tieftonchassis von<br />

einem Reflexkanal* auf der Gehäuserückseite.<br />

Bei der Aufstellung des Lautsprechers<br />

sollte man allerdings darauf achten, ihn<br />

nicht zu nah an eine Wand zu stellen, um<br />

einen Druckstaueffekt*, eine frequenzab-<br />

hängige Schalldruckverstärkung, ausschließen<br />

zu können. Unter der Öffnung sitzt<br />

das vergoldete Anschlussterminal, das Bi-<br />

Wiring- und Bi-Amping-fähig ist und damit<br />

den Betrieb von zwei unabhängigen externen<br />

Verstärkern ermöglicht.<br />

Unendliche Weiten<br />

Aufgrund des stabilen Gehäuses, der Hornkonstruktion<br />

und JBLs jahrelanger Erfahrung<br />

in der professionellen Studiobranche<br />

strebten wir dem Hörtest mit hoher Erwartungshaltung<br />

entgegen. Schnell konnten wir<br />

unseren Klangeindruck als hell ausgerichtet<br />

definieren, obertonreiche Akustikgitarren<br />

wurden unterstützt und erhielten die nötige<br />

Plastizität. Snaredrums profitierten ebenso<br />

von dem ausgeprägten Präsenzanteil und<br />

setzten sich in voller Musikband-Besetzung<br />

mit kräftigen Anschlagsgeräuschen durch.<br />

Becken und Triangeln klangen zu keiner<br />

Zeit überspitzt und rückten nicht negativ in<br />

den Vordergrund. Eine Medaille hat jedoch<br />

<strong>im</strong>mer zwei Seiten und so forderte der helle<br />

Grundcharakter doch noch seinen Tribut.<br />

Denn gerade Gesangsst<strong>im</strong>men legten eine<br />

starke S- und T-Laut-Betonung an den Tag.<br />

Sprecherst<strong>im</strong>men profitierten hingegen<br />

von einer Anhebung der unteren Mitten,<br />

durch die sie besonders kraftvoll erklangen.<br />

Tief abgest<strong>im</strong>mte Musikinstrumente<br />

wie Bassgitarren wirkten dadurch hingegen<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

JBL LS40<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

+ +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Für einen Regallautsprecher ist der Frequenzgang<br />

sehr weitläufig. Auffällig ist die Anhebung<br />

des Präsenzbereiches<br />

meist zu dominant. Beeindrucken konnte<br />

uns besonders die räumliche Tiefenwiedergabe,<br />

die passend dazu von einer sehr<br />

breiten Klangbühne unterstützt wurde.<br />

Unsere Flamencotänzerin schien gar nicht<br />

mehr zum Bühnenrand hervorkommen zu<br />

wollen und ging lieber <strong>im</strong>mer weiter in die<br />

Tiefe des Raumes hinein. Mit Betonungen<br />

<strong>im</strong> Präsenz- und Mittenbereich sowie durch<br />

die eindrucksvolle Tiefenwiedergabe bieten<br />

sich die JBL-LS40-Regallautsprecher dazu<br />

an, aus ihnen ein vollständiges Surround-<br />

Lautsprecherset aufzubauen.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 53


KEF Q100<br />

„Frischer Klang dank Fortschritt“<br />

Der britische Hersteller KEF hat seine<br />

Classic-Q-Serie wieder einmal neu aufgelegt<br />

und bringt mittlerweile die achte<br />

überarbeitete Version auf den Markt. Mit<br />

den Einzelkomponenten lassen sich die<br />

verschiedensten He<strong>im</strong>kinopakete schnüren<br />

– wir haben uns das kleinste Modell,<br />

die Q100, zum Test herangezogen. Der<br />

Regallautsprecher setzt auf ein klassisches<br />

2-Wege-Bassreflex*system, das wie gewohnt<br />

die patentierten Uni-Q-Lautsprecher<br />

in sich trägt. Geändert wurde das bislang<br />

nach hinten abgerundete Gehäusedesign.<br />

Hier setzen die Briten neuerdings auf einen<br />

klassisch rechteckigen Aufbau, der bis zu<br />

30 Prozent mehr an Gehäusevolumen enthält.<br />

Dies soll vorrangig einer kräftigeren<br />

und tieferen Basswiedergabe zugutekommen.<br />

Ebenfalls überarbeitet wurde das Anschlussfeld,<br />

das sich durch die komplette<br />

neue Q-Serie zieht. Das Terminal ist Bi-Wiring-fähig<br />

und wurde komplett vergoldet.<br />

Auf Brücken zwischen den einzelnen Buchsen<br />

wurde wie bereits bei der Reference-<br />

Serie verzichtet, denn auch diese wurden<br />

durch einen Schraubmechanismus ersetzt.<br />

Außerdem zeigt sich das Terminal sehr anschlussfreudig<br />

und n<strong>im</strong>mt Bananenstecker<br />

und Kabelschuhe entgegen.<br />

Der Q100 ist zwar der kleinste Lautsprecher<br />

der neuen Serie, dennoch profitiert<br />

er vom vergrößerten Hochtonchassis. War<br />

dieses bei der iQ-Serie noch 19 mm groß,<br />

ist es mittlerweile auf beachtliche 25 mm<br />

angewachsen. Die Kalotte ist wie bei anderen<br />

Sets zweilagig versteift und hat einen<br />

noch größeren Magneten erhalten. Dahinter<br />

befindet sich eine mechanische Röhre,<br />

die dafür zuständig ist, den Hochtöner zu<br />

belüften. Technisch gesehen verringert<br />

dies den Druckstaueffekt*, senkt auftretende<br />

Verzerrungen und erhöht damit dessen<br />

Bandbreite. Aber auch direkt vor dem<br />

Hochtöner hat KEF einige Opt<strong>im</strong>ierungen<br />

vorgenommen, die sich in der Tangerine-<br />

Waveguide-Technologie wiederfinden.<br />

Diese dient zum einen dem mechanischen<br />

Schutz der Kalotte und soll zum anderen<br />

dank verbesserter Schallführung das Abstrahlverhalten<br />

erweitern. Mit dem Prinzip<br />

der koaxialen* Bauform kommt der Q100<br />

dem Ideal einer Punktschallquelle bereits<br />

sehr nahe. Das führt in der Regel jedoch<br />

zu einer Verfärbung des Hochtöners durch<br />

das Tieftonchassis. Um dies zu vermeiden,<br />

setzt der 130-mm-Uni-Q-Tiefmitteltöner<br />

auf eine überarbeitete Sickenform. Der Konus<br />

besteht aus Aluminium und wurde mit<br />

einem Dämpfungsring ausgestattet, der<br />

Resonanzen vermeiden soll. Die Impulswiedergabe<br />

wurde mit einem größeren<br />

KEF Q100<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Antriebsmagneten und einer längeren<br />

Schwingspule, die in einem kürzeren Magnetspalt<br />

sitzt, opt<strong>im</strong>iert.<br />

Angenehme Zurückhaltung<br />

Die vielen technischen Neuerungen machen<br />

sich auch <strong>im</strong> Klang der Regallautsprecher<br />

bemerkbar. Der Hochtonbereich wirkt sehr<br />

neutral, ohne unangenehme Färbungen.<br />

Triangeln saßen in voller Orchesterbesetzung<br />

genau am richtigen Platz, ohne zu<br />

spitz oder vordergründig zu klingen. Sie<br />

schienen sogar etwas zu dezent und zurückhaltend<br />

zu agieren. Unsere Sopranistin<br />

teilte sich ebenfalls realitätsnah mit und<br />

löste sich gut trennbar von ihrer Orgelbegleitung.<br />

Dennoch hätte sie für unseren<br />

Geschmack noch einen kleinen Schritt nach<br />

vorn gehen können, was sie noch etwas lebendiger<br />

gemacht hätte. Gesangsst<strong>im</strong>men<br />

profitierten von der angenehmen Zurückhaltung<br />

und gaben S-Laute ausgeglichen<br />

wieder. Nur starken Konsonanten merkte<br />

man eine leichte Überbetonung an. Bassgitarren<br />

wurden sehr plastisch und knorrig<br />

wiedergegeben. Selbst tiefere Impulse klangen<br />

noch straff und kräftig unterhalb des<br />

Mittenbereiches. In die tiefsten Lagen konnten<br />

die Q100 dennoch nicht vordringen,<br />

hier fehlt es ihnen an der dafür benötigten<br />

Gehäusegröße. Ein Steinway-Flügel erklang<br />

sehr dynamisch und erstreckte sich über die<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Die KEF Q100 zeigen sich so neutral wie ihr<br />

Frequenzgang. Der Grundtonbereich und die<br />

höchsten Präsenzen sind etwas betont<br />

komplette Stereobasisbreite. Bis auf eine<br />

leichte Färbung <strong>im</strong> Melodiespiel fühlten wir<br />

uns, als hätten wir direkt vor dem Konzertflügel<br />

Platz genommen. Unsere gesammelten<br />

Höreindrücke bestätigten sich auch in<br />

Wagners Ouvertüre von „Der Fliegende<br />

Holländer“. Das Orchester erstreckte sich<br />

sehr weitläufig und überzeugte mit einer<br />

ausgesprochen guten Lokalisierbarkeit der<br />

einzelnen Instrumentengruppen. Nur die<br />

Dynamikfähigkeit der kleinen Klangstrahler<br />

wirkte bei dem wellenartigen Aufbau der<br />

Oper etwas eingeschränkt.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, KEF<br />

54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


ME Geithain ME 25<br />

„Klang wie <strong>im</strong> Tonstudio“<br />

Musikelectronic Geithain blickt mittlerweile<br />

auf eine fünfzigjährige Firmengeschichte zurück.<br />

In dieser Zeit entwickelte er eine Vielzahl<br />

verschiedener Audiogeräte und spezialisierte<br />

sich <strong>im</strong> Lautsprecherbau auf den Hi-Fi-Markt<br />

sowie den professionellen Bereich. Noch<br />

heute sind viele deutsche und internationale<br />

Rundfunkhäuser mit Lautsprechern aus der<br />

Geithainer Manufaktur ausgestattet. Mit<br />

den ME 25 haben wir die kleinsten Passivlautsprecher<br />

des sächsischen Herstellers<br />

zum Test geordert, um festzustellen, ob<br />

das technische Know-how auch in Wohnz<strong>im</strong>merumgebung<br />

Anklang findet. Das aus<br />

MDF-Material gepresste Gehäuse der beiden<br />

Kompakten wirkt <strong>im</strong> Eschefurnier schlichtelegant.<br />

Auf eine Abrundung der Gehäusekanten,<br />

um auftretende Dispersionen zu vermeiden,<br />

wurde konsequent verzichtet, was<br />

zumindest dem optischen Eindruck keinen<br />

Abbruch tut. Die allgemeine Verarbeitung ist<br />

ohne Makel, alle Elemente sind sauber in das<br />

Gehäuse eingelassen und Kleberückstände<br />

sucht man vergebens. Die Gummifüße auf<br />

dem Boden liefern den ME 25 sicheren Halt<br />

und entkoppeln die Lautsprecher gleichzeitig<br />

leicht von ihrer Auflagefläche. Alternativ<br />

bieten die beiden Gewindeöffnungen<br />

die Möglichkeit, die Kompaktlautsprecher<br />

auf jeweils einem optional erhältlichen<br />

Ständer anzubringen.<br />

Prinzipbedingt handelt es sich bei den<br />

ME 25 um ein koaxiales* 2-Wege-<br />

Bassreflex*system. Vor dem fünf Zoll<br />

großen Tiefmitteltöner befindet sich das<br />

1-Zoll-Hochtonchassis mit einigen Zent<strong>im</strong>etern<br />

Abstand. Der Hochtöner ist der Mittelachse<br />

etwas nach oben entwichen, wodurch<br />

eine gegenseitige Beeinflussung der beiden<br />

Chassis vermieden werden soll. Der Vorteil<br />

des koaxialen Systems ist sein kugelförmiges<br />

Abstrahlverhalten von einem Punkt aus. Dies<br />

vermeidet Laufzeitunterschiede zwischen<br />

den Chassis. Frequenzüberlagerungen, sogenannte<br />

Interferenzen, werden durch die<br />

enge Treiberanordnung auf ein Min<strong>im</strong>um<br />

reduziert. Klanglich macht sich das Koaxialprinzip<br />

vor allem in der räumlichen Abbildung<br />

bemerkbar, mit der uns auch die ME<br />

25 überzeugen sollten. Die Chassis werden<br />

jeweils von einem fest montierten Lochgitter<br />

geschützt, was einer Beschädigung vorbeugt,<br />

ohne den kompletten Lautsprecher<br />

zu verdecken. Für die Verstärkung des unteren<br />

Frequenzbereiches ist der zum Hörer<br />

gerichtete Bassreflexkanal verantwortlich.<br />

Mit der Platzierung auf der Front werden<br />

wandnahe Aufstellungen problemfreier ermöglicht.<br />

Die Rückseite ziert ein vergoldetes<br />

Anschlussterminal, das alle gängigen Kabelarten<br />

akzeptiert. Auf eine Bi-Wiring-Option<br />

ME Geithain ME 25<br />

AUSGABE 2.2011<br />

wurde hier verzichtet, was be<strong>im</strong> Einsatz als<br />

Regal- oder Surround-Lautsprecher jedoch<br />

nicht dringend erforderlich ist.<br />

Wie <strong>im</strong> Studio<br />

Mit hoher Erwartungshaltung und dem<br />

Klang der aktiven Modelle <strong>im</strong> Ohr gingen<br />

wir in den Hörtest und erfuhren einen<br />

Klangeindruck, wie wir ihn bereits von den<br />

professionellen Monitoren gewohnt waren.<br />

Denn auch die kleinen passiven ME 25<br />

zeichnen sich durch einen sehr neutralen,<br />

fast lieben Klangeindruck ohne jegliche Aggressionen<br />

aus. Verzerrte Rockgitarrenwände<br />

wurden rockig mit viel Grundton wiedergegeben,<br />

Akustikgitarren klangen fast<br />

wie in der Realität mit einem angenehmen<br />

Obertonverhalten. Schlaginstrumente spielten<br />

mit warmer Grundabst<strong>im</strong>mung und definiertem<br />

Anschlag. Bässe und Kickdrums<br />

wurden sehr straff reproduziert, ihnen<br />

mangelte es jedoch etwas an Tiefbass, den<br />

die Regallautsprecher aufgrund ihrer Größe<br />

nicht vollends vermitteln konnten. Ebenso<br />

überzeugten Kesselpauken mit knackigen<br />

Anschlägen, sehr guten Dynamikstufen sowie<br />

einem druckvollen Ausklingverhalten.<br />

Nur bei höheren Kesselgrößen benötigen<br />

die ME 25, entsprechende Raumgröße vorausgesetzt,<br />

Unterstützung von einem zusätzlichen<br />

Subwoofer. Bei geringen Hörabständen<br />

um einen Meter wäre jedoch selbst<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Mit äußerster Feinfühligkeit präsentieren sich<br />

der Frequenzverlauf und der Klang. Unregelmäßigkeiten<br />

gibt es schlichtweg nicht<br />

dieser überflüssig. Vorteilhaft ist, dass selbst<br />

kräftige Gewitter- und Donnerklänge das<br />

Gehäuse nicht zum Schwingen anregen.<br />

Dies wird durch Verstrebungen <strong>im</strong> Inneren<br />

vermieden, die auch für einen verfärbungsfreien<br />

Mitteltonbereich sorgen. Typisch für<br />

Geithain: Bei den ME 25 ebenso vorhanden<br />

und durch die koaxiale Treiberanordnung<br />

unterstützt ist ihr superbes räumliches Darstellungsvermögen.<br />

Instrumente spielten<br />

völlig losgelöst über die Stereobasisbreite<br />

hinaus und ließen sich zwischen den Lautsprechern<br />

jederzeit lokalisieren.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 55


Mordaunt Short Mezzo 2<br />

„Modern in Aussehen und Klang“<br />

Mordaunt Short Mezzo 2<br />

Was haben die beiden Firmen Mordaunt<br />

Short und Marantz gemeinsam? Die britische<br />

Lautsprecherschmiede wird in<br />

Deutschland vom He<strong>im</strong>kinospezialisten<br />

vertrieben. Ein Grund mehr für uns, die<br />

Produkte etwas näher zu betrachten. Der<br />

Regallautsprecher Mezzo 2 entstammt der<br />

gleichnamigen Familie, die zusammen ein<br />

komplettes Surround-Set bildet. Die erste<br />

Auffälligkeit des Speakers ist sein futuristisches<br />

Auftreten. Auch ohne Echtholz<br />

schafft es das Lautsprecherpaar, sich mit<br />

verschiedenen Furnieren an jeden Wohnraum<br />

optisch anzupassen. Die abgerundeten<br />

Gehäuseseiten verbessern sowohl das<br />

Aussehen als auch die Klangqualität. Stehende<br />

Wellen <strong>im</strong> Inneren werden dadurch<br />

auf ein Min<strong>im</strong>um begrenzt. Eine Abrundung<br />

der Gehäusekanten könnte Kantenreflexionen<br />

jedoch noch weiter einschränken.<br />

Die magnetische Frontabdeckung veredelt<br />

das Aussehen des Mezzo 2 zusätzlich.<br />

Auch die Gehäuserückseite weiß mit ihrem<br />

Bi-Wiring-Terminal zu überzeugen. Die<br />

silberfarbenen Lautsprecherbuchsen, die<br />

sogenannten Bullet-Plugs, werden zusammen<br />

mit den geschwungenen Brücken zum<br />

wahren Blickfang.<br />

In die Vorderseite des 2-Wege-Lautsprechers<br />

sind die beiden aus Aluminium gefertigten<br />

Chassis eingelassen. Die 25-mm-<br />

Hochtonkalotte ragt sogar etwas darüber<br />

hinaus und wurde zur akustischen Entkopplung<br />

in Gummi eingelagert. Als äußerst<br />

ausgefallen lässt sich Mordaunt Shorts<br />

akustische Bedämpfung des nach hinten<br />

abgestrahlten Schallanteils bezeichnen. Die<br />

vom Hersteller selbst so betitelte Aspired<br />

Tweeter Technology, kurz ATT, soll einen <strong>im</strong><br />

Gehäuse entstehenden Druckstaueffekt*<br />

el<strong>im</strong>inieren. Dazu sind am Hochtöner neun<br />

Resonatorröhren befestigt, die zusammen<br />

mit den Belüftungsöffnungen auf der Oberseite<br />

ausreichend Platz zum Atmen bieten<br />

sollen. Etwas gewöhnlicher fällt hingegen<br />

die Konstruktion des 16,5-cm-Tiefmitteltöners<br />

aus. Dieser wurde ebenfalls aus Aluminium<br />

gefertigt, wodurch er sein geringes<br />

Gewicht trotz hoher Steifigkeit erhält. Die<br />

Frequenzweiche, die die beiden Treiber mit<br />

den passenden akustischen Signalanteilen<br />

versorgt, sitzt hinter dem Hochtöner und<br />

über den Verstrebungen. Die ausreichend<br />

d<strong>im</strong>ensionierte Bassreflex*öffnung sitzt<br />

ebenfalls auf der Vorderseite und unterstützt<br />

den darüberliegenden Tiefmitteltöner<br />

mit einer Erweiterung des Tiefgangs. Die<br />

Platzierung kann mitunter zwar zu leichten<br />

Luftströmungsgeräuschen führen, sie ist bei<br />

wandnaher Aufstellung jedoch einer rückseitigen<br />

Anordnung vorzuziehen. Positiv ist<br />

uns die Bedämpfung sowohl <strong>im</strong> Inneren des<br />

Lautsprechers als auch direkt <strong>im</strong> Reflexkanal<br />

aufgefallen.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

AUSGABE 2.2011<br />

+ +<br />

+ +<br />

+ +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Mit einer Absenkung in den oberen Mitten erreichen<br />

die beiden Mezzo 2 ihren auf modern<br />

getr<strong>im</strong>mten Klang<br />

Überzeugende Konstruktion<br />

Unseren Hörtest begannen wir mit moderner<br />

Rockmusik, die durch ihr hohes Maß<br />

an Kompression zwar keinen audiophilen<br />

Anspruch hegt, dafür den aktuellen Musiktrend<br />

gut widerspiegelt. Den verzerrten<br />

Gitarrenwänden fehlte es an den dringend<br />

benötigten Mitten, wodurch ihnen etwas<br />

an Lebendigkeit genommen wurde. Bassgitarren<br />

klangen teilweise zu überrepräsentiert,<br />

was bereits auf einen auf modern<br />

getunten Frequenzgang schließen lässt. Der<br />

unausgeglichene Mittenbereich wird von<br />

leichten Durchschwingungseffekten des<br />

Gehäuses unterstützt. Von einem überbetonten<br />

Hochtonbereich, wie er bei modern<br />

ausgerichteten Lautsprechern häufig zu<br />

finden ist, haben die Entwickler glücklicherweise<br />

abgesehen. Die beiden Mezzo 2<br />

zeigten sich in dieser Disziplin sogar äußerst<br />

feinfühlig und gaben Schlagzeugbecken<br />

und Triangeln in voller Orchesterbesetzung<br />

mit angenehmer Zurückhaltung wieder.<br />

Gesangsst<strong>im</strong>men profitierten ebenso von<br />

der Hochtönerkonstruktion, die harte Konsonanten<br />

und S-Laute abmilderte. Das frei<br />

atmende Chassis spielt hier seine Stärken<br />

aus. Die Königsdisziplin für einen Lautsprecher<br />

ist aber <strong>im</strong>mer noch die Wiedergabe<br />

von komplexen Orchesterstrukturen. Während<br />

feinste Details auch hier korrekt dargestellt<br />

wurden, machte der Mittenbereich<br />

unseren Kesselpauken wieder einen Strich<br />

durch die Rechnung. Anschlagsgeräusche<br />

und Impulse wurden nur träge wiedergegeben.<br />

Unserer Flamencotänzerin, die sich von<br />

einer Nylongitarre begleiten ließ, fehlte es<br />

teilweise an Direktheit. Die Wiedergabe ihrer<br />

kreisrunden Bewegungen quer über die<br />

akustische Bühne wussten die beiden Mezzo<br />

2 hingegen überzeugend zu vermitteln.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Nubert<br />

56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Nubert nuVero 4<br />

„Kräftig-frische Klangabst<strong>im</strong>mung“ g“<br />

Mit dem nuVero 4 hat Nubert einen Regallautsprecher<br />

<strong>im</strong> Programm, der auf dem<br />

jahrelangen Know-how der schwäbischen<br />

Lautsprecherschmiede beruht und aufgrund<br />

seiner Ausstattung vielseitig einsetzbar ist.<br />

Rein äußerlich sticht bereits die Verarbeitung<br />

heraus, denn sowohl die Rückseite<br />

als auch die abgesetzte Gehäusefront sind<br />

sauber verarbeitet und elegant abgerundet.<br />

Dies schmeichelt nicht nur dem Auge,<br />

sondern min<strong>im</strong>iert gleichzeitig das Maß<br />

der Kantenbeeinflussung auf das Abstrahlverhalten.<br />

Das Anschlussterminal und die<br />

Bassreflex*öffnung sind sauber in das Gehäuse<br />

eingelassen. Da die Regallautsprecher<br />

besonders für den anspruchsvollen Hörer<br />

gebaut werden, ist das Anschlussfeld in<br />

einer Bi-Amping-Variante ausgelegt. Der<br />

Regallautsprecher macht nicht nur von außen<br />

eine gute Figur. Versteifungselemente<br />

und Dämmmaterial <strong>im</strong> Inneren bedämpfen<br />

akustische Resonanzen und stehende Wellen<br />

wirkungsvoll. Die 2-Wege-Konstruktion<br />

besteht aus einem Hoch- sowie einem<br />

Tiefmitteltöner. Der Hochtonschallwandler<br />

wurde vom norwegischen Lautsprecherspezialisten<br />

Seas entwickelt und besteht aus<br />

einer 26-mm-Gewebekalotte. Mit eigener<br />

Schallkammer und ausreichend Dämmmaterial<br />

werden die rückseitig abgestrahlten<br />

Frequenzen effizient absorbiert. Laut Firmenchef<br />

Günther Nubert soll der Hochtöner<br />

dem Rundstrahlverhalten einer 19er-Kalotte<br />

entsprechen und das Stereodreieck um bis<br />

zu 30 Grad öffnen. Davon profitieren vor<br />

allem Hörer, die außerhalb des Sweetspot<br />

Platz nehmen. Mit einer eigenen Schallführung<br />

<strong>im</strong> Inneren der Frontplatte soll das<br />

Bündelungsmaß zusätzlich reduziert und<br />

die Richtwirkung erweitert werden. Ungewöhnlich<br />

ist die relativ tiefe Übernahmefrequenz<br />

von 2 000 Hz zwischen den beiden<br />

Tweetern. Damit entlastet die Hochtonkalotte<br />

den 18-cm-Tiefmitteltöner, sodass<br />

dieser nicht für eine zusätzliche Schallbündelung<br />

sorgt. Das Chassis besteht aus einem<br />

Verbundmaterial aus Glasfaser und Zellstoff,<br />

das bei geringem Gewicht eine hohe Steifigkeit<br />

der Membran verspricht. Damit kombiniert<br />

Nubert hohe Impulstreue mit geringen<br />

Verzerrungswerten.<br />

Klangabst<strong>im</strong>mung<br />

Zur wohnraumfreundlichen Klangabst<strong>im</strong>mung<br />

und zur eigenen Geschmacksanpassung<br />

wurde dem Lautsprecher eine<br />

Klangschaltung spendiert, die sich auf der<br />

Rückseite zwischen den Lautsprecherklemmen<br />

befindet. Mit den drei Höhen-, Mittenund<br />

Bassschaltern ergeben sich insgesamt<br />

bis zu zwölf verschiedene Klangoptionen.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang:<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

Nubert nuVero 4<br />

AUSGABE 2.2011<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Der Frequenzverlauf ist relativ linear und<br />

fällt erst bei circa 50 Hz auf –3 dB ab<br />

Im Hörtest stellte sich heraus, dass der Höhenschalter<br />

besonders für akustisch stark<br />

bedämpfte Räume geeignet ist. Der Bassschalter<br />

wechselt seine Einstellung zwischen<br />

„Neutral“ und „Voluminös“. Letztere überzeugt<br />

vornehmlich bei leisem Hören, da mit<br />

einer tiefmittigen Absenkung ein höherer<br />

Lautheitseindruck entsteht. Der außerhalb<br />

der nuVero-Serie untypische Mittenschalter<br />

soll auftretende Kantenreflexionen mit einer<br />

Absenkung in den oberen Mitten zusätzlich<br />

ausgleichen. Hierbei gilt es zu beachten,<br />

dass diese Absenkung bereits in der Klangeinstellung<br />

„Neutral“ enthalten ist.<br />

Auch wenn es sich bei dem nuVero 4 um<br />

einen Regallautsprecher handelt, ist es sein<br />

Anspruch, sich mit deutlich größerer Konkurrenz<br />

zu messen. Gleich von Beginn unseres<br />

Hörvergleichs spürten wir die kräftigfrische<br />

Klangfarbe der kleinen Lautsprecher.<br />

Rockmusik sprühte geradezu vor Durchsichtigkeit<br />

und Klarheit, die wir eher von aktiven<br />

Vertretern aus dem Tonstudio gewohnt waren.<br />

Man merkt, dass die Nuberts nicht versuchen,<br />

die ihnen zugespielten Musiksignale<br />

zu verbiegen oder etwa einen persönlichen<br />

Klang aufzudrücken. Orchestrale Musik<br />

überzeugte vorrangig durch ein eindrucksvoll<br />

gezeichnetes Stereobild. Einzelne Instrumente<br />

ließen sich jederzeit in der Breite als<br />

auch in der Tiefe der akustischen Bühne lokalisieren.<br />

Eine Triangel wurde mit der nötigen<br />

Feinfühligkeit wiedergegeben, ohne dabei<br />

überspitzt zu klingen oder zu weit in den<br />

Vordergrund zu rücken. Kesselpauken überzeugten<br />

mit kräftigem Anschlag und einem<br />

straffen Ausklingverhalten. Nur der fehlende<br />

Tiefbass unterscheidet die nuVero 4<br />

von ausgewachsenen Standlautsprechern,<br />

was aufgrund ihrer Gerätekategorie aber als<br />

völlig normal zu werten ist. Den von Nubert<br />

angegebenen Frequenzgang bis 49 Hz bei<br />

plus/minus drei Dezibel konnten wir sowohl<br />

in unserem Hörraum als auch am Messplatz<br />

nachvollziehen.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 57


Fazit<br />

Unser Testfeld hat gezeigt, dass es durchaus<br />

größere Unterschiede zwischen den Kompaktlautsprechern<br />

gibt, unabhängig von<br />

ihrem Preis. Die Kluft zwischen den Rängen<br />

ist dabei eher den unterschiedlichen Geschmacksansprüchen<br />

zuzuschreiben. Wir<br />

sind stets auf der Suche nach dem linearen<br />

Klang, der Tonsignale so reproduziert, wie<br />

sie einst vom Toningenieur <strong>im</strong> Musikstudio<br />

aufgenommen und während der Mischung<br />

abgehört wurden. Für die Anhänger des britischen<br />

Sounds mit leichter Färbung bietet<br />

unser Testfeld ebenso einige Vertreter. Dazu<br />

empfiehlt es sich, die Testtabelle einfach mal<br />

von der anderen Seite zu betrachten. Ebenso<br />

auffällig sind die unterschiedlichen Konstruktionsvarianten,<br />

die die vorderen Ränge belegen.<br />

Dort befinden sich der Reihe nach eine<br />

klassische Kalotten- und Konusbauweise,<br />

ein Koaxiallautsprecher*, ein Bändchenhochtöner*<br />

sowie eine Hornkonstruktion.<br />

Diese Konzepte sind zwar grundsätzlich verschieden,<br />

weisen aber alle auf ihre Weise gewisse<br />

Vorteile auf, die manch einen Konkurrenten<br />

noch ergänzen würden. An die Spitze<br />

abgesetzt haben sich die Nubert nuVero 4,<br />

ein klassisches 2-Wege-Bassreflex*system,<br />

das uns besonders durch seine umfangreichen<br />

Einstellungsmöglichkeiten begeisterte.<br />

Soll es etwas mehr Bass sein, ein<br />

dezenterer Hochtonbereich oder müssen<br />

die ohnehin schon eingeschränkten Kantendispersionen<br />

weiter kompr<strong>im</strong>iert werden<br />

– kein Problem. Mit einem dreistufigen<br />

Schalter ergeben sich bis zu zwölf verschiedene<br />

Klangoptionen, die den Kompaktlautsprecher<br />

auf den Hörraum anpassen. In<br />

neutraler Einstellung überzeugte er uns mit<br />

einer sehr ausgeglichenen Wiedergabe, die<br />

ihn in Kombination mit seinem konstruktiven<br />

Aufwand zum Testsieger werden ließ.<br />

Leichte Abstriche muss der Lautsprecher<br />

aufgrund seiner Größe in der Tiefenwiedergabe<br />

hinnehmen. Aber auch dem lässt sich<br />

mit einem dezenten Bass-Boost entgegenwirken.<br />

Besonders gefällig kam die räumliche<br />

Darstellung in Breite und Tiefe daher,<br />

mit der nur ein weiterer Testkandidat Schritt<br />

halten konnte. Dem Erstplatzierten dicht auf<br />

den Fersen landete Musikelectronic Geithain<br />

mit dem ME-25-Lautsprecherpaar auf dem<br />

zweiten Rang. In der Kategorie „räumliche<br />

Abbildung“ spielten die kleinen Passiven aus<br />

Sachsen mindestens auf gleichem Niveau.<br />

Gesangsst<strong>im</strong>men wurden exakt vor dem<br />

geistigen Auge in der Stereomitte platziert,<br />

Flamencotänzer wanderten in die Tiefen der<br />

akustischen Bühne hinein und Musikinstrumente<br />

spielten völlig losgelöst weit über das<br />

Stereo<strong>im</strong>age hinaus. Feinste Details wurden<br />

vom Hochtonbereich sehr sauber dargestellt<br />

und eine der schwierigsten Aufgaben,<br />

die menschliche St<strong>im</strong>me mit ihren S-Lauten<br />

und Konsonanten realitätsnah wiederzugeben,<br />

gelang den Lautsprechern bravourös.<br />

Transparenz und Neutralität werden auf<br />

den ersten Rängen großgeschrieben. Den<br />

dritten Platz teilen sich die Lautsprecher BS<br />

243 von Elac und die JBL LS40. Zwar unterscheiden<br />

sich die beiden Modelle in ihrer<br />

Konstruktion, Ausstattung und ihren einzelnen<br />

Bewertungsfeldern, dennoch liefert der<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Nubert ME Geithain Elac JBL<br />

Modell nuVero 4 ME 25 BS 243 LS40<br />

Paarpreis (UVP) 1140 Euro 1420 Euro 998 Euro 1598 Euro<br />

Information www.nubert.de www.me-geithain.de www.elac.de www.jbl.com<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 23,4 × 40 × 35,5 cm, 11,5 kg 20,5 × 32 × 22 cm, 5,5 kg 17 × 28,5 × 23,2 cm, 5,2 kg 22,2 × 49,9 × 34,3 cm, 13,5 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 2 2 2 3<br />

Erhältliche Farben<br />

Anthrazit-, Perlweiß-, Mokka-Front<br />

mit mattem Nextel-Korpus<br />

Esche furniert schwarz, andere<br />

Furnierarten gegen Aufpreis<br />

Mokka, Kirsche Furnier,<br />

Schwarz Hochglanz<br />

Ebenholz Hochglanz,<br />

schwarzer Lack Hochglanz<br />

Technische Daten<br />

Regallautsprecher<br />

Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 3-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Vorderseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Vorderseite<br />

Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm<br />

Frequenzgang nac h Herstellerangaben 49 – 25000 Hz 50 – 20000 Hz 41 – 50000 Hz 50 – 38000 Hz<br />

Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 30 – 160 W 50 – 80 W 30 – 150 W 25 – 150 W<br />

Kennschalldruck nach Angabe/gemessen<br />

85 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

85 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

87 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

87 dB/84 dB @ 6 Ohm/<br />

2,45 Vrms (1 W/1 m)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· kraftvoller, spritziger Klang<br />

mit tonaler Ausgeglichenheit<br />

· sehr gute Gehäusekonstruktion<br />

· vielfältige Klangeinstellungen<br />

· koaxialer Aufbau<br />

· sehr neutraler Klang<br />

· ausgezeichnete räumliche<br />

Wiedergabe<br />

· Jet-III-Bändchenhochtöner<br />

· sehr weitläufiges Klangbild<br />

· transparenter Klang<br />

· Hochtöner in Hornkonstruktion<br />

· sehr weitläufiges Klangbild<br />

· ausgezeichnete Tiefe der<br />

Klangbühne<br />

Nachteile · etwas schlanker Bassbereich · etwas schlanker Bassbereich · etwas schlanker Bassbereich · leichte Präsenzüberbetonung<br />

· Anhebung in den unteren Mitten<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 9,5/12 9/12 8/12 9/12<br />

Mittenwiedergabe 9,5/12 9,5/12 10/12 9/12<br />

Höhenwiedergabe 10/12 10/12 10/12 10/12<br />

Räumlichkeit 10/12 10,5/12 10/12 11/12<br />

Neutralität 9,5/12 10/12 10,5/12 9,5/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 9,5/11 10/11 9,5/11 9,5/11<br />

Dynamikverhalten 9,5/11 10/11 9/11 10/11<br />

Wiedergabequalität 67,5/82 69/82 67/82 68/82<br />

Ausstattung 7/9 5,5/9 5/9 6/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 8/9 9/9 9/9 8/9<br />

Zwischenergebnis 82,5 von 100 Punkten 83,5 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +6 +4 +6 +5<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Sehr gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 88,5/100 Sehr gut 87,5/100 Sehr gut 87/100 Sehr gut 87/100<br />

58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


gesammelte Gesamteindruck ein identisches<br />

Endergebnis. Während die JBL-Lautsprecher<br />

einen modernen Klangeindruck mit deutlich<br />

kräftigerem Tiefgang und stärkerer Basskontur<br />

vermittelten, legte Elac eine schnelle<br />

ungebremste Übertragung mit getreuer<br />

Mitten- und Hochtonwiedergabe an den<br />

Tag. Beide Paare bestachen mit einem nicht<br />

unbeachtlichen Materialaufwand, der sich<br />

bei JBL in einem verbauten Horn und bei<br />

Elac in einem Bändchenhochtöner äußert.<br />

Auf dem vierten Rang siedelte sich das neue<br />

Q100-Modell der Lautsprecherschmiede KEF<br />

an. Aufgrund seiner überzeugenden Leistung<br />

kombiniert mit dem günstigsten Preis<br />

des Testfeldes darf sich der Regallautsprecher<br />

ganz britisch die Preis-Leistungs-Krone<br />

aufsetzen. Mit durchweg guter Leistung in<br />

der Räumlichkeit, der Neutralität und dem<br />

Dynamikverhalten wusste das Modell zu<br />

überzeugen. Dem Koaxialsystem schließt<br />

sich eine hohe Transparenz und ausgiebige<br />

Impulsfreude an. Ebenfalls ein gutes Ergebnis<br />

erreichte der 685 von B&W. Mit einer<br />

etwas kräftigeren Basswiedergabe, einer<br />

leichten Mittensenke und angehobenem<br />

Hochtonbereich weiß der Lautsprecher Musiksignalen<br />

einen eigenen Stempel aufzudrücken.<br />

Fans des britischen Sounds wissen dies<br />

zu schätzen und werden mit den 685 den<br />

typisch neumodischen B&W-Klang erhalten.<br />

Gefolgt werden die Lautsprecher von Calion<br />

Deluxe, einer noch jungen Firma auf dem<br />

deutschen Lautsprechermarkt. Ihr Regallautsprecherpaar<br />

The Brisbane überzeugte vor<br />

allem mit seiner geringen Größe, wodurch<br />

es in jedem Regal seinen Platz finden sollte.<br />

Der Verzicht auf eine Bassreflex*öffnung<br />

bedeutet einerseits den Verlust der tiefsten<br />

Frequenzen, er führt andererseits aber auch<br />

zu einer gesteigerten Impulstreue. In der<br />

Wiedergabequalität liefert der Lautsprecher<br />

durchweg gute Werte, nur das Dynamikverhalten<br />

ist größenbedingt etwas eingeschränkt.<br />

Den letzten Platz n<strong>im</strong>mt der Mezzo<br />

2 von Mordaunt Short ein. Im futuristischen<br />

Gewand wird der Lautsprecher dafür besonders<br />

Designliebhabern ins Auge fallen, die<br />

sich zudem über einen modern abgest<strong>im</strong>mten<br />

Klang freuen können. Egal, auf welches<br />

Paar die Auswahl fällt, alle spielen auf einem<br />

hohen Niveau. Ihre Unterschiede sind jedoch<br />

kaufentscheidend. Wer zwar die kompakten<br />

Maße der kleinen Lautsprecher schätzt,<br />

dabei dennoch nicht auf den nötigen Tiefgang<br />

verzichten kann, dem sei ein zusätzlicher<br />

aktiver Subwoofer angeraten. Fast<br />

jedes unserer getesteten Paare entstammt<br />

einem kompletten Set, das sich um einen<br />

passenden Tieftonstrahler ergänzen lässt.<br />

Ebenso hat man die Option, sich aus den<br />

kleinen Schallwandlern ein komplettes Surround-Lautsprecher-Set<br />

zusammenzustellen.<br />

Hat man sich erst einmal in ein best<strong>im</strong>mtes<br />

Modell verliebt, hat man die Option, diesen<br />

Klang komplett um sich herum auszubauen.<br />

Aktuelle AV-Receiver bieten bereits die<br />

Möglichkeit, bis zu elf Kanäle plus Subwoofer<br />

auszugeben. Im Stereobetrieb gehören<br />

die Kompaktlautsprecher zur audiophilsten<br />

Möglichkeit, auf engstem Raum die klanglich<br />

größte Wirkung zu erzielen.<br />

Ausstattung<br />

Sieger Preis/Leistung<br />

Allgemein<br />

Hersteller KEF B&W Calion Deluxe Mordaunt Short<br />

Modell Q100 685 The Brisbane Mezzo 2<br />

Paarpreis (UVP) 498 Euro 598 Euro 699 Euro 700 Euro<br />

Information www.kef.com/de www.bowers-wilkins.de www.calion-deluxe.de www.mordauntshort.com<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 18 × 30 × 27,5 cm, 5,9 kg 17 × 26,5 × 28,4 cm, 4,9 kg 18 × 31 × 31 cm, 8 kg 22 × 35,5 × 28 cm, 8 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2<br />

Erhältliche Farben<br />

Eiche Schwarz,<br />

Kirsche, Nussbaum<br />

Esche Schwarz, Rotkirsche alle RAL-Farben Eiche hell, Walnuss<br />

Technische Daten<br />

Regallautsprecher<br />

Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Vorderseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Vorderseite<br />

geschlossenes Gehäuse<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Vorderseite<br />

Impedanz 8 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 4–8 Ohm<br />

Frequenzgang nac h Herstellerangaben 49 – 40000 Hz 55 – 22000 Hz 65 – 21000 Hz 48 – 22000 Hz<br />

Empfohlene Verstärkerleistung des Herstellers 10 – 100 W 30 – 100 W 50 – 150 W 50 – 150 W<br />

Kennschalldruck nach Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

86 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

· koaxialer Aufbau<br />

· <strong>im</strong>pulstreuer und lebendiger Klang<br />

· Aufbau des Hochtöners<br />

· kräftiger Bass trotz<br />

kleiner Gehäuse<br />

84 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

84 dB/84 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

· echter Regallautsprecher dank<br />

kompakter Maße<br />

· verschiedene Ausführungen möglich<br />

89 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

· ausgefallene Hochtönerkonstruktion<br />

· formschön<br />

· magnetische Frontabdeckung<br />

Nachteile · leichte Präsenzüberbetonung · etwas zurückhaltender<br />

Hochtonbereich<br />

· etwas schlanker Bassbereich · unausgeglichener<br />

Frequenzverlauf<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 9/12 9,5/12 8,5/12 8,5/12<br />

Mittenwiedergabe 9,5/12 9,5/12 9/12 9/12<br />

Höhenwiedergabe 9,5/12 9/12 9,5/12 9,5/12<br />

Räumlichkeit 10,5/12 10/12 9,5/12 9/12<br />

Neutralität 9,5/12 9,5/12 9/12 9/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 9,5/11 9/11 9/11 8,5/11<br />

Dynamikverhalten 9/11 9/11 9/11 8,5/11<br />

Wiedergabequalität 66,5/82 65,5/82 63,5/82 62/82<br />

Ausstattung 6,5/9 5/9 5/9 5/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 9/9 8/9 7/9 7/9<br />

Zwischenergebnis 82 von 100 Punkten 78,5 von 100 Punkten 75,5 von 100 Punkten 74 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/Materialaufwand +3 +3,5 +3,5 +3<br />

Preis/Leistung Sehr gut Sehr gut Gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr Gut 85/100 Gut 82/100 Gut 79/100 Gut 77/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 59


Aktiv beteiligt<br />

Aktiv oder passiv – für die einen ist es nur ein Lautsprecher, für die anderen<br />

bereits eine Glaubensfrage. Während die Passivgeneration ihren Spieltrieb<br />

über hochwertige Verstärker auslebt, argumentieren die Aktivverfechter mit<br />

gesteigerter Klangperformance. Wie entscheiden Sie sich?<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Der Lautsprecher gilt als das wichtigste<br />

Glied einer Audiosignalkette.<br />

Zählen alle Geräte dieser Kette zur<br />

Kategorie „High End“, nur der Lautsprecher<br />

nicht, wird man in klanglicher Hinsicht<br />

dafür die Quittung erhalten. Hochwertige<br />

Passivlautsprecher nehmen die<br />

zugespielten und aufbereiteten Signale<br />

entgegen und geben sie bestmöglich<br />

ohne großartige Klangformung wieder.<br />

Dies ist einer Lautsprecherkategorie<br />

jedoch nicht genug, denn sie will sich<br />

aktiv am Geschehen beteiligen: Die<br />

Rede ist von Aktivlautsprechern. Ihre<br />

Verbreitung in den he<strong>im</strong>ischen Hörräumen<br />

hat zwar noch längst nicht den<br />

Stellenwert ihrer passiven Pendants<br />

erreicht, dennoch n<strong>im</strong>mt ihre Verbreitung<br />

<strong>im</strong>mer mehr zu. Nicht ohne Grund<br />

setzen Toningenieure weltweit bei ihrer<br />

Arbeit auf Aktivlautsprecher, die einige<br />

entscheidende Vorteile bieten. Kernunterschied<br />

zu den passiven Vertretern ist<br />

ihre Frequenzaufteilung und Verstärkung<br />

direkt <strong>im</strong> Lautsprechergehäuse.<br />

Damit fällt die Klangkomponente des<br />

Stereovollverstärkers komplett aus der<br />

Signalkette. Die Endstufen direkt <strong>im</strong><br />

Gehäuse zu verbauen, verkürzt Signalwege,<br />

verbessert das Impulsverhalten<br />

und opt<strong>im</strong>iert den Übersprechungswert<br />

zwischen den Kanälen. Auch<br />

wenn die meisten Aktivlautsprecher<br />

versuchen, klanglich so unauffällig wie<br />

möglich aufzutreten, sind sie deutlich<br />

mehr am Geschehen beteiligt. Durch<br />

die analytischen Fähigkeiten dieser Gerätekategorie<br />

werden sie zu Lieblingswerkzeugen<br />

eines jeden Toningenieurs,<br />

die sie bei Musik- und Filmmischungen<br />

nicht mehr missen wollen. Aktivlautsprecher<br />

eignen sich daher genauso<br />

für die eigenen vier Wände und bieten<br />

besonders kritischen Hörern eine Plattform<br />

für sezierenden Musikgenuss.<br />

Damit lässt sich der Fokus wieder auf<br />

die Musik ausrichten und es wird nicht<br />

nur der Klang der Signalkette beurteilt.<br />

Für unseren <strong>Vergleich</strong>stest haben<br />

wir fünf aktuelle Aktivlautsprecher<br />

zusammengetragen, die sowohl von<br />

Hi-Fi- als auch reinen Studioexperten<br />

entwickelt wurden. Nicht alle von ihnen<br />

hegen den Wunsch nach reiner<br />

Linearität, sodass sich die klanglichen<br />

Ausrichtungen durchaus unterscheiden.<br />

Zusatzfeatures wie integrierte<br />

D/A-Wandler und Raumeinmessmöglichkeiten<br />

einiger Testkandidaten zeigen<br />

bereits jetzt, wie die kommende<br />

Lautsprechergeneration auszusehen<br />

hat. Mit unserem Test möchten wir<br />

Aktivlautsprecher auf ihre Alltagstauglichkeit<br />

überprüfen und zeigen, dass<br />

sie nicht nur für den professionellen<br />

Einsatz best<strong>im</strong>mt sind.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Adam Audio A8X<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Adam Audio A8X<br />

„Ehrlicher Analytiker“<br />

Ein Treffen zwischen Firmengründer Klaus<br />

Heinz und dem Entwickler des Air-Motion-<br />

Transformers Dr. Oskar Heil legte den Grundstein<br />

für Adam Audios patentierte Hochtönertechnologie.<br />

Das Konzept der Accelerating-<br />

Ribbon-Technology wird mittlerweile in allen<br />

Lautsprechern des Berliner Herstellers verbaut.<br />

Wir haben einen Vertreter der Aktivlautsprecher<br />

auf seine Alltagstauglichkeit untersucht.<br />

Der Studiomonitor Adam Audio A8X tritt bereits<br />

durch seine Maße groß in Erscheinung<br />

und verlangt eher nach einem Stativ denn<br />

einer klassischen Regalplatzierung. Auf unterschiedliche<br />

Farb- und Furnierausführungen<br />

muss bei einem Studiolautsprecher in der Regel<br />

verzichtet werden. Die – typisch für Adam<br />

Audio – angeschrägten Kanten auf der MDF-<br />

Gehäusefront dienen zur Min<strong>im</strong>ierung von<br />

Kantendispersionen, die zu Phasenauslöschungen<br />

führen. Der zwischenliegende Bändchenhochtöner*<br />

arbeitet nach dem hauseigenen<br />

X-ART-Prinzip, dem eine schlanke, lamellenförmig<br />

gefaltete Folie als Membran zugrunde<br />

liegt. Je nach anliegendem Audiosignal öffnet<br />

und schließt sich diese, was zur Schallabgabe<br />

führt. Vorteile, die sich aus der größeren wirksamen<br />

Fläche der Folie gegenüber einem normalen<br />

Kalottenhochtöner ergeben, sind ihre<br />

gesteigerte Belastbarkeit und Dynamikfähigkeit.<br />

Kombiniert wird das Bändchen mit einem<br />

22 Zent<strong>im</strong>eter (cm) großen Tiefmitteltöner.<br />

Dieser besteht aus einem Verbundstoff aus<br />

den Materialien Carbon, Rohacell und Glasfaser,<br />

die trotz ihres geringen Gewichts für eine<br />

hohe Membransteifigkeit sorgen. Angetrieben<br />

werden die Aktivlautsprecher von jeweils<br />

zwei Endstufen <strong>im</strong> Inneren der Lautsprechergehäuse.<br />

Der Tiefmitteltöner wird mit einem<br />

150-Watt-Class-D-Verstärker betrieben, be<strong>im</strong><br />

Hochtöner kommt neuerdings eine 50-Watt-<br />

A/B-Endstufe zum Einsatz. Letztere sorgt für<br />

einen linearen Frequenzgang und n<strong>im</strong>mt dem<br />

Lautsprecher das gelegentlich kühle Auftreten<br />

seines Vorgängers. Um die tiefsten Register<br />

bedienen zu können, trägt das Gehäuse gleich<br />

zwei Bassreflex*kanäle auf seiner Front. Dazwischen<br />

befindet sich ein Lautstärkeregler<br />

sowie ein Netzschalter. Weitere Einstellungsmöglichkeiten,<br />

wie etwa ein 6-Dezibel-Shelving-Equalizer<br />

für Höhen und Bässe, befinden<br />

sich auf der Geräterückseite. Mit der zusätzlichen<br />

Hochtonpegelanpassung lassen sich<br />

verschiedenste Klangmodi realisieren, die jedoch<br />

hauptsächlich zur raumakustischen Anpassung<br />

verwendet werden sollten.<br />

Analytische Fähigkeiten<br />

Mit ausreichend Dämmmaterial ausgestattet,<br />

wird stehenden Wellen <strong>im</strong> Inneren der Lautsprecher<br />

der Garaus gemacht. Die Verstrebungen<br />

stabilisieren die Seitenwände und<br />

gleichzeitig den Grundton der Lautsprecher,<br />

wie wir in unserem Hörtest erfahren durften.<br />

Snaredrums und Gitarren hätten mitunter<br />

etwas kräftiger sein können, spielten <strong>im</strong> entsprechenden<br />

Frequenzbereich jedoch sehr<br />

ausgeglichen auf. Gezupfte Nylonsaiten wurden<br />

schnell reproduziert, was ihnen und dem<br />

Lautsprecher eine Natürlichkeit attestiert, die<br />

auf das Bändchenprinzip zurückzuführen ist.<br />

Vokalmusik profitierte ebenso von der X-ART-<br />

Technologie, denn die Königsdisziplin eines<br />

Lautsprechers, S-Laute und Konsonanten realitätsnah<br />

zu reproduzieren, gelang den A8X<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang<br />

He<strong>im</strong>kino<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

Der Frequenzverlauf präsentiert sich fast ausnahmslos<br />

linear<br />

ohne Anstrengungen. Komplexe Orchesterstrukturen<br />

ließen sich per Gehör komplett<br />

in ihre Einzelteile zerlegen und in Breite und<br />

Tiefe losgelöst voneinander orten. Was sich<br />

<strong>im</strong> Tonstudio als unabdingbare Eigenschaft<br />

erweist, kann in he<strong>im</strong>ischer Umgebung unter<br />

Umständen etwas zu kritisch sein. Denn<br />

ein Schönmaler ist der A8X nicht – sondern<br />

ein ehrlicher Analytiker. Der Hochtöner ist für<br />

die enorme Breite verantwortlich, die nicht<br />

zuletzt auch auf die integrierten Endstufen<br />

zurückzuführen ist. Besonders beeindruckte<br />

uns unsere Flamencotänzerin, die dieses Mal<br />

sehr weit mit ihren kreisrunden Tanzbewegungen<br />

ausholte. Impulshafte Kesselpauken<br />

waren trocken und überzeugten mit kräftigem<br />

Anschlag. Hier macht sich das Gehäusevolumen<br />

rund um den 8,5-Zoll-Tiefmitteltöner<br />

eindeutig bemerkbar.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 61


Elac AM 150<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Elac AM 150<br />

„Ausstattungswunder mit Emotion“<br />

Mit den AM 150 wagt sich der Kieler Hi-Fi-<br />

Spezialist Elac erstmals in professionelles<br />

Terrain, denn das aktive Lautsprecherpaar<br />

scheint augenscheinlich sämtliche Anforderungen<br />

für den täglichen Einsatz <strong>im</strong> Tonstudio<br />

zu erfüllen. Und was dem Profi genügt,<br />

kann für den He<strong>im</strong>anwender nicht schlecht<br />

sein. Der erste Vorteil der Elac AM 150 ist<br />

ihr äußeres Erscheinungsbild, das sowohl auf<br />

einem großen Mischpult als auch in einem<br />

Bücherregal optisch zur Geltung kommt.<br />

Die Gehäuseverarbeitung ist ohne Tadel und<br />

sämtliche Kanten sind abgerundet und damit<br />

vor Dispersionen geschützt. Die Gehäusefront<br />

trägt eine 25-Mill<strong>im</strong>eter-Seidenkalotte<br />

für den Hochtonbereich. Diese ist <strong>im</strong>prägniert,<br />

um ihr den nötigen Schutz zu bieten,<br />

denn eine ganzheitliche Frontabdeckung ist<br />

für den Lautsprecher nicht vorgesehen. Eine<br />

magnetische Abschirmung des Hochtonstrahlers<br />

sowie des 13-cm-Tieftöners soll vor allem<br />

desktopbasierten Platzierungen mit alten Röhrenmonitoren<br />

zugutekommen und diese nicht<br />

durch den Dauermagneten verfärben. Jeder<br />

Lautsprecher hat zwei Class-A/B-Endstufen<br />

für je ein Chassis integriert. Neben der Aktivelektronik<br />

befindet sich bei den AM 150 noch<br />

eine weitere Platine, die unter anderem einen<br />

Cirrus-Logic-4392-Digital-zu-Analog-Wandler<br />

trägt. Der Receiver gleichen Herstellers n<strong>im</strong>mt<br />

digitale Audiodaten in einer Auflösung von<br />

bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz (kHz) entgegen.<br />

Diese können entweder über die professionelle<br />

AES/EBU-Schnittstelle oder über<br />

den konsumentenfreundlicheren koaxialen*<br />

S/P-DIF-Anschluss entgegengenommen werden.<br />

Aber auch <strong>im</strong> analogen Eingangsbereich<br />

überzeugte uns der AM 150 mit seiner<br />

Schnittstellenvielfalt. Via Cinch, 6,3-Mill<strong>im</strong>eter-Line<br />

oder XLR nehmen Vorverstärker mit<br />

den Lautsprechern eine Verbindung auf. Sollte<br />

der Preamp nur über einen Digitalausgang<br />

verfügen, hat Elac auch dafür eine Lösung<br />

parat: Per S/P-DIF-Durchschliff an den Lautsprechern<br />

lassen sich diese auch untereinander<br />

mit einem Signal versorgen. Abgerundet<br />

wird die Ausstattungsliste durch jeweils dreistufige<br />

Ortsanpassungen. Zur Auswahl stehen<br />

zwei Kuhschwanzfilter* zur Absenkung des<br />

Bassbereichs um max<strong>im</strong>al vier Dezibel sowie<br />

eine Hochtonanpassung um plus/minus zwei<br />

Dezibel. Ein Hochpassfilter zur Signalbegrenzung<br />

bei 80 oder 100 Hertz (Hz) ergänzt die<br />

Klangregelungen. Damit bieten sich vielseitige<br />

Möglichkeiten, um die Lautsprecher an ihre<br />

direkte Umgebung und den Aufstellungsort<br />

anzupassen. Der Hochpassfilter ist besonders<br />

nützlich, wenn das Lautsprecherpaar um einen<br />

aktiven Subwoofer ergänzt werden soll.<br />

Ganz am Ende des Signalflusses sitzt der Lautstärkensteller,<br />

was den Vorteil hat, dass keine<br />

Bits unnötig verschenkt werden.<br />

Beispiellose Linearität<br />

Um es direkt vorwegzunehmen, der Klang<br />

des AM 150 steht seiner Ausstattung in<br />

nichts nach. Flügelaufnahmen wurden sehr<br />

feingeistig reproduziert, ohne dabei auf eine<br />

leichte emotionale Note zu verzichten. Diese<br />

erfuhren wir auch be<strong>im</strong> Zusammenspiel einer<br />

Flamencogitarre mit einer Tänzerin. Beide<br />

ließen sich viel Platz <strong>im</strong> Klanggeschehen und<br />

überzeugten mit schnell gezupften Saiten<br />

und kräftigen Tanzschritten mit deutlicher<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang<br />

He<strong>im</strong>kino<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

+ + +<br />

Eine leichte Mittenanhebung verleiht dem sonst<br />

linearen Frequenzverlauf seinen Charakter<br />

Tiefenwirkung. Die räumliche Darstellung der<br />

kreisrunden Tanzeinlage gefiel uns sehr gut,<br />

sowohl in Breite als auch Tiefe. Der untere<br />

Mittenbereich, der dem Grundton Fülle verleiht<br />

und zeitweilig Emotionen weckt, stößt<br />

bei circa 330 Hz auf die Resonanzfrequenz des<br />

Gehäuses. Eine leichte Überbetonung in diesem<br />

Bereich kann einige Instrumente mitunter<br />

etwas zu weit in den Vordergrund rücken<br />

lassen. Dennoch ist der Lautsprecher von den<br />

Mitten bis zu den Präsenzen von einer beispiellosen<br />

Linearität geprägt, die Instrumente<br />

und St<strong>im</strong>men realitätsnah reproduziert. Auch<br />

die tiefsten Register geben die Elacs wohldefiniert<br />

wieder, mit viel Kontur und Fundament.<br />

Egal ob <strong>im</strong> Projektstudio oder zu Hause, wer<br />

auf der Suche nach einem realitätsnahen<br />

Klang mit emotionaler Note ist, wird mit den<br />

Elac AM 150 fündig.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


JBL LSR4328P<br />

AUSGABE 2.2011<br />

JBL LSR4328P<br />

„Studioflair fürs Wohnz<strong>im</strong>mer“<br />

Der JBL LSR4328P ist ein klassischer Studiomonitor,<br />

der mit einigen Features aufwartet,<br />

die auch zu Hause überzeugen könnten. Be<strong>im</strong><br />

Aussehen der Lautsprecher wurde nicht viel<br />

gewagt, sondern das Hauptaugenmerk auf<br />

Funktionalität und akustische Opt<strong>im</strong>ierungen<br />

gelegt. Die gummierte Kunststofffront ist<br />

deutlich angeschrägt und sämtliche Gehäuseseiten<br />

sind abgerundet, sodass Kantenreflexionen<br />

das Hörerlebnis kaum mehr mindern.<br />

Die Tragegriffe an den Seiten erwiesen sich<br />

als äußerst praktisch, besonders bei der Suche<br />

nach dem geeigneten Aufstellungsort der<br />

15-Kilogramm-Monitore. Bestückt sind die<br />

Lautsprecher mit einem 1-Zoll-Hochtöner und<br />

einem 8-Zoll-Mitteltieftonchassis. Durch den<br />

Versatz des Hochtöners nach hinten wird dessen<br />

Abstrahlverhalten opt<strong>im</strong>iert und die Richtwirkung<br />

erweitert. Eine 70- und 150-Watt-<br />

Endstufe <strong>im</strong> Gehäuseinneren sorgen für die<br />

Verstärkung der beiden Lautsprecher. Sind<br />

sie in Betrieb, wird der aktuelle Arbeitspegel<br />

auf der LED-Kette auf der Gehäusevorderseite<br />

angezeigt. Die Tasten darunter dienen<br />

der Quellenanwahl, einer Ortsanpassung<br />

für den Hoch- und Tieftonbereich sowie einer<br />

Preset-Auswahl. Auch die Rückseite ist<br />

üppig ausgestattet und bietet selbst für ein<br />

Einmessmikrofon Platz. Die Room-Mode-<br />

Correction-Technologie analysiert die vorhandene<br />

Raumakustik mit Messtönen und passt<br />

den Frequenzgang der Lautsprecher entsprechend<br />

an. Damit ist ein Einmessvorgang nicht<br />

mehr nur den AV-Receiver-Besitzern vorbehalten.<br />

Die analoge Verbindung zwischen<br />

den LSR4328P und einem passenden Vorverstärker<br />

erfolgt über den symmetrischen XLR-<br />

oder 6,3-Mill<strong>im</strong>eter-Klinkeneingang. Hier<br />

merkt man den professionellen Anspruch der<br />

Monitore, denn auf das Hi-Fi-freundlichere<br />

Cinch-Format muss man leider verzichten.<br />

Die digitale Anbindung geschieht entweder<br />

über AES/EBU oder S/P-DIF, welches die<br />

meisten He<strong>im</strong>kinogeräte unterstützen. Mit<br />

dem jeweils passenden Ausgang können die<br />

Signale sogar digital weitergeleitet werden.<br />

Die Auflösung sollte dabei 24 Bit und 96 kHz<br />

nicht überschreiten. He<strong>im</strong>kinofreundlich ist<br />

auch die USB-Schnittstelle, die eine direkte<br />

Verbindung zu einem Computer ermöglicht.<br />

Musik lässt sich so auf einfache Weise vom<br />

PC aus streamen und dessen Wandlereinheit<br />

deutlich aufwerten. Die Ethernet-Schnittstelle<br />

ist nicht für weitere Streaming-Möglichkeiten<br />

vorgesehen, sondern verbindet gleich mehrere<br />

LS4328P miteinander und steuert diese<br />

von einem <strong>im</strong> Netzwerk integrierten Computer<br />

aus. Damit lässt sich komfortabel ein aktives<br />

Surround-Set aufbauen, das vom Computer<br />

aus verwaltet wird.<br />

Beeindruckende Räumlichkeit<br />

Im Hörtest zeigte sich gleich vom ersten Testtitel<br />

an, dass es sich bei den JBL LS4328P um<br />

echte Studiomonitore handelt. Von erzwungenem<br />

Charme kann hier keinesfalls die<br />

Rede sein, vielmehr beeindruckte uns die<br />

hohe Linearität der Lautsprecher bis über die<br />

20-kHz-Grenze hinaus. Bass<strong>im</strong>pulse klangen<br />

stets trocken aufgelöst, mit viel Energie und<br />

einem für die Größe ausgezeichneten Tiefgang.<br />

Besonders real aufgenommene Kickdrums<br />

sowie solche elektronischer Natur<br />

wussten sich kräftig zu präsentieren. Wäh-<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang<br />

He<strong>im</strong>kino<br />

+ + +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

Dezente Anhebungen bieten Mehrkanalmischungen<br />

und Rockmusik viel Spielraum<br />

rend der untere Mittenbereich einige Unausgeglichenheiten<br />

mit sich brachte und akustische<br />

Instrumente leicht verfärbte, wurden<br />

Details sehr präzise wiedergegeben. Der sensible<br />

Sprachbereich der menschlichen St<strong>im</strong>me<br />

wurde sehr feinfühlig übertragen, sodass<br />

es zu keinen Überzeichnungen kam. Am beeindruckendsten<br />

war für uns das räumliche<br />

Darstellungsvermögen der beiden Lautsprecher.<br />

Instrumente schienen wie losgelöst<br />

voneinander den kompletten Raum einzunehmen<br />

und ließen sich jederzeit <strong>im</strong> Stereopanorama<br />

problemfrei lokalisieren. Diese Eigenschaft<br />

wird den Lautsprechern vor allem<br />

bei Surround-Anwendungen zugutekommen.<br />

Mit eigenem Charakter, einer umfangreichen<br />

Ausstattung und klanglicher Kompetenz<br />

sind die Lautsprecher nicht nur für<br />

Tonstudioprofis zu empfehlen.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 63


Swans M200MKIII<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Swans M200MKIII<br />

„Teilaktive Schreibtischbeschallung“<br />

Auch der Hi-Fi-Spezialist mit dem goldenen<br />

Schwan führt einige Aktivlautsprechermodelle<br />

in seinem Programm. Nachdem sich<br />

die Swans M200MKII großer Beliebtheit erfreuten,<br />

geht der Lautsprecherhersteller mit<br />

seiner neuesten Version nun in die dritte<br />

Runde. Optisch sind die Swans M200MKIII<br />

bereits ein absolutes Highlight. Hier ist keine<br />

Spur von langweiligem Studiomonitorflair zu<br />

spüren, sondern man versucht, mit den neuen<br />

Aktivmodellen den Schreibtisch zu erobern.<br />

Das Gehäuse ist in mattem Schwarz gehalten<br />

und nach hinten angewinkelt. Deutlich aufgewertet<br />

wird das MDF-Chassis durch die beiden<br />

Echtholz-Seitenpaneele, die es nicht nur<br />

optisch veredeln, sondern ebenso auftretende<br />

Gehäuseresonanzen unterdrücken. Die gummierten<br />

Füße entkoppeln den Lautsprecher<br />

wirkungsvoll von seiner Aufstellfläche und<br />

bieten ihm zugleich sicheren Stand. Zur Montage<br />

auf einem geeigneten Ständer bieten die<br />

Bodenplatten bereits jeweils ein passendes<br />

Gewinde. Der Hochtöner der M200MKIII besteht<br />

aus einer 25-Mill<strong>im</strong>eter-Seidenkalotte,<br />

die von einem Neodymmagneten angetrieben<br />

wird. Das Tiefmitteltonchassis hat eine<br />

Größe von 13 cm. Da sich die vier Endstufen<br />

in einem der beiden Lautsprecher befinden,<br />

handelt es sich bei den M200MKIII um ein<br />

teilaktives System. Zwar spart man sich dabei<br />

einen externen Verstärker, auf Vorteile<br />

eines rein aktiven Systems, wie eine saubere<br />

Übersprechdämpfung, muss hier allerdings<br />

verzichtet werden. Die Leistungsaufnahme<br />

des passiven Lautsprechers sowie die Signalübertragung<br />

erfolgten über ein eigenes mitgeliefertes<br />

Verbindungskabel. Durch dessen<br />

Begrenzung auf circa 1,80 Meter Länge wird<br />

der Einsatz auf dem Schreibtisch nicht gefährdet,<br />

untersagt werden dabei jedoch größere<br />

Stereobasisbreiten, wie sie in einem eigens<br />

eingerichteten Hörraum auftreten können.<br />

Auf der Front des Aktivlautsprechers befinden<br />

sich eine Ortsanpassung für Höhen und Bässe<br />

sowie eine Eingangslautstärken-Begrenzung.<br />

Damit liegen die wichtigsten Eingriffsmöglichkeiten<br />

direkt in der Hand, einmal eingestellt,<br />

könnten die Drehregler jedoch gern<br />

auf der Rückseite verschwinden. Dort befinden<br />

sich neben einem Kühlkörper die beiden<br />

Eingänge für den linken und rechten Kanal,<br />

die Verbindungsbuchse zwischen den Lautsprechern<br />

und der Netzschalter. Weiterhin<br />

ist pro Gehäuserückseite ein Reflexkanal*<br />

integriert, der das Tieftonverhalten der beiden<br />

zusätzlich verstärken soll. Damit wird jedoch<br />

eine wandnahe Platzierung der Lautsprecher<br />

untersagt, da dies zu einer zusätzlichen Pegelanhebung<br />

des Tieftonbereiches führen würde.<br />

Einige Tipps zur akustischen Raumgestaltung<br />

finden sich lobenswerterweise <strong>im</strong> Handbuch.<br />

Resonanzfrei<br />

Die Swans M200MKIII haben von Natur aus einen<br />

leicht dunkel gefärbten Eigenklang. In einer<br />

kompletten Rockband-Besetzung verleiht<br />

dies Snaredrums zusätzliche Fülle, Gitarren<br />

einen kräftigen Grundton und St<strong>im</strong>men etwas<br />

mehr Volumen. Gleichzeitig rücken dabei je<br />

nach Mischung aber auch Bassgitarren etwas<br />

zu weit nach vorn, was <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall zu<br />

leichten Verdeckungseffekten führen kann.<br />

Unser Basscomputer konnte uns davon überzeugen,<br />

dass die Kirschholzauflagen an den<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang<br />

He<strong>im</strong>kino<br />

+ + +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

Eine leichte Anhebung <strong>im</strong> Mittenbereich sorgt<br />

für den kräftigen Klang der Swans<br />

Seitenwänden nicht nur optisch auftrumpfen –<br />

denn Gehäuseresonanzen gibt es hier definitiv<br />

nicht. Ausreichend Abstand benötigt der<br />

Lautsprecher nach hinten und zu seiner Abstellfläche.<br />

Eine direkte Platzierung auf dem<br />

Schreibtisch und in einer Ecke würde an jeder<br />

Begrenzungsfläche zu einer Tieftonanhebung<br />

um jeweils sechs Dezibel führen. Unbeeindruckt<br />

davon spielte der Hochtonbereich in<br />

unserem Hörtest äußerst linear auf. Mit harten<br />

Konsonanten und S-Lauten kamen die Swans<br />

sehr gut zurecht. Die Tiefenschärfe könnte für<br />

unseren Geschmack noch etwas weitläufiger<br />

ausfallen, dafür präsentierte sich die Stereobreite<br />

mit einem sehr guten Ergebnis. Ist man<br />

an engsten Raum gebunden, erhält man mit<br />

den Swans M200MKIII gute teilaktive Lautsprecher,<br />

die es verstehen, trotz geringer Größe<br />

kräftig aufzufahren.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


T+A CM Active<br />

AUSGABE 2.2011<br />

T+A CM Active<br />

„Modern in Klang und Design“<br />

„Theorie und Anwendung“ stecken hinter der<br />

Bezeichnung T+A, dem Firmennamen des ostfälischen<br />

Hi-Fi-Elektronikherstellers. Die edle<br />

Optik der jeweils zehn Kilogramm schweren<br />

Aktiven passt sich sehr gut in ein modernes<br />

Wohninterieur ein. Der schwarze Korpus wurde<br />

mit einer silbernen Aluminium-ober- und<br />

-unterseite und einem schwarzen Lochgitter<br />

versehen. Letzteres sitzt auf der Gehäusefront,<br />

ist nicht abnehmbar und schützt die beiden<br />

dahinterliegenden Chassis vor äußeren Einflüssen.<br />

Aufgrund der Steifigkeit der Seitenwände<br />

wird deren Mitschwingen unterbunden, was<br />

sich in einem klanglich stabilisierten Grundton<br />

widerspiegelt. Hinter dem Lochgitter sitzen<br />

die 25-Mill<strong>im</strong>eter-Gewebehochtonkalotte sowie<br />

der 150-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner. Unterhalb<br />

der beiden Treiber befinden sich gleich<br />

zwei Bassreflex*kanäle, die den kleinen Aktivstrahlern<br />

noch etwas mehr Bassschub mit<br />

auf den Weg geben sollen. Dazwischen ist<br />

eine grüne Leuchtdiode angebracht, die über<br />

den aktuellen Betriebszustand informiert. Ein<br />

besonderer Clou ist die Einschaltautomatik,<br />

die T+A seinen Monitoren spendiert hat. Ist<br />

der Lautsprecher erst einmal über den rückseitigen<br />

Netzschalter in Betrieb genommen,<br />

aktiviert er sich bei zugespieltem Musiksignal<br />

völlig von selbst. 20 Minuten nach der Vorstellung<br />

wird er automatisch wieder deaktiviert.<br />

Dies spart Energie und schont bei einem<br />

Stand-by-Verbrauch von 1,5 Watt (W) pro<br />

Lautsprecher auf lange Sicht das Portemonnaie.<br />

Auf der Gehäuserückseite befindet sich<br />

ein großer Kühlkörper, der sich über dessen<br />

komplette Länge erstreckt und vor zu starker<br />

Hitzebelastung durch die interne Aktivelektronik<br />

schützt – denn eine spürbare Wärmeentwicklung<br />

ist bei zwei integrierten 70-W-<br />

Endstufen pro Lautsprecher nicht vollkommen<br />

auszuschließen. Das Anschlussfeld fällt mit nur<br />

einem Cinch-Steckplatz sehr übersichtlich aus,<br />

auf eine vollsymmetrische Verbindung wird<br />

hier verzichtet.<br />

Sprachneutral<br />

Im Hörtest wurde deutlich, dass sich die T+A<br />

CM Active besonders für modern produzierte<br />

Klänge eignen. Unser Knock-out-Titel<br />

präsentierte uns einen straffen Slap-Bass mit<br />

viel Kontur. Ebenso gingen Kickdrums wohlwollend<br />

mittenbetont zu Werke und elektronische<br />

Klänge setzten sich gut durch.<br />

Dennoch könnte der Bassanteil in manchen<br />

Passagen noch etwas tiefer ausfallen, sodass<br />

wir bei einem Orgelstück auf die tiefsten<br />

Register verzichten mussten. Aufgrund der<br />

Baugröße geht dies aber vollkommen in Ordnung.<br />

Soll es doch etwas mehr sein und man<br />

dreht den Lautstärkesteller am Vorverstärker<br />

zu weit auf, kann es mitunter zu einer negativen<br />

Begleiterscheinung kommen. Die aus<br />

Aluminium gefertigten Seitenteile bleiben davon<br />

zwar unbeeindruckt und stehen weiterhin<br />

stabil, die Rückwand wird jedoch bei starken<br />

Bass<strong>im</strong>pulsen zum Mitschwingen angeregt.<br />

Sind diese zu stark, kann das sogar hörbar<br />

werden. Bei moderaten Z<strong>im</strong>merlautstärken<br />

treten solcherlei Effekte jedoch nicht auf. Ein<br />

kräftiger Grundton versorgte vor allem Schlaginstrumenten<br />

wie Kesselpauken <strong>im</strong> Orchester<br />

oder Snaredrums bei einem Schlagzeug mit<br />

viel Lebendigkeit. Positiv unauffällig präsentierten<br />

sich Gesangs- und Sprecherst<strong>im</strong>men.<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop:<br />

Instrumental und Gesang<br />

He<strong>im</strong>kino<br />

+ + +<br />

+ +<br />

+ + +<br />

Der Lautsprecher ist sehr modern abgest<strong>im</strong>mt<br />

wie der Frequenzgang bestätigt<br />

Egal ob Sopran oder souliger Popsong, auf<br />

harte Konsonanten oder überzeichnete S-<br />

Laute verzichten die beiden Aktivlautsprecher<br />

komplett. Dies haben sie nicht zuletzt ihrem<br />

linearen oberen Mittenbereich zu verdanken.<br />

Typisch für einen Aktivlautsprecher lassen sich<br />

auch die CM Active in ihrer räumlichen Wiedergabe<br />

nichts vormachen. Im Gegenteil, sie<br />

machen sich die getrennten Endstufen in den<br />

Lautsprechern und die daraus resultierenden<br />

übersprechungsfreien Kanäle zunutze. Dicht<br />

gemischte Produktionen präsentierten sich<br />

sehr breit und Solotänzer steppten über die<br />

komplette Stereobasisbreite und fast noch<br />

darüber hinaus. Nur die Bewegungsabläufe<br />

in die akustische Bühne hinein könnten noch<br />

ein wenig weitläufiger sein. Mit den T+A CM<br />

Active erhält man moderne Lautsprecher, sowohl<br />

in Klang als auch in Design.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 65


Fazit<br />

Der <strong>Vergleich</strong> unserer Aktivlautsprecher zeigte,<br />

dass es trotz ihres Linearitätsanspruchs durchaus<br />

klangliche Unterschiede gibt. An die Spitze<br />

unseres Testfeldes setzten sich die A8X-<br />

Lautsprecher von Adam Audio durch massive<br />

Konstruktion gepaart mit linearem Klang.<br />

Auch wenn die Optik nicht in jedes Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

passen mag, sollten Klangpuristen diesen<br />

Lautsprecher unbedingt Probe hören. Unter<br />

Umständen erklingen die Lieblingssongs dabei<br />

mit einer bisher nicht gekannten Neutralität.<br />

Die Kombination aus 220-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner<br />

und X-ART-Bändchenhochtöner*<br />

macht den Lautsprecher kräftig und feinfühlig<br />

zugleich. Nur in Sachen Ausstattung bieten einige<br />

Mitbewerber noch mehr Möglichkeiten.<br />

Einer dieser Kandidaten hört auf den Namen<br />

Elac AM 150 und landete aufgrund seiner<br />

Wiedergabequalität, Benutzerfreundlichkeit<br />

und Ausstattung auf dem zweiten Rang. Auch<br />

wenn uns die kleinen Aktivlautsprecher in ihrer<br />

räumlichen Darstellung und Neutralität absolut<br />

überzeugen konnten, mussten wir doch leichte<br />

Abstriche bei der Basswiedergabe machen. Der<br />

130-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner schafft es auch<br />

mit Reflexöffnung und Schallführung nicht, an<br />

den Tiefgang der Adams heranzukommen.<br />

Überzeugen konnten uns dafür die analogen<br />

und digitalen Verbindungsmöglichkeiten, die<br />

mit einem internen D/A-Wandler abgerundet<br />

wurden. Kostenintensiver, klanglich einen<br />

Schritt voraus und mit ähnlich üppiger Ausstattung<br />

landeten die JBL LSR4328P auf dem<br />

folgenden Platz. Ihre weitreichende räumliche<br />

Wiedergabe gepaart mit Funktionen wie einer<br />

automatischen Raumkorrektur überzeugten<br />

uns während des Tests. Dabei merkt man den<br />

Lautsprechern deutlich an, dass sie pr<strong>im</strong>är für<br />

Studiozwecke konzipiert sind und auf wohnraumfreundliche<br />

Optik, Standfüße und eine<br />

Schutzabdeckung verzichten. Direkt für den<br />

Schreibtisch entwickelt wurden die Swans<br />

M200MKIII, die mit ihren Maßen und den<br />

Echtholz-Seitenpaneelen deutlich wohnraumfreundlicher<br />

daherkommen. Aufstellungen<br />

jenseits der gängigen Schreibtischmaße werden<br />

jedoch von der Verbindungskabellänge<br />

l<strong>im</strong>itiert. Dennoch konnten uns die Lautsprecher<br />

mit ihrer Transparenz, Impulstreue und<br />

Räumlichkeit, die zu einem sehr guten Ergebnis<br />

führten, überzeugen. T+A lieferte mit den<br />

CM Active einen Lautsprecher, der ebenso als<br />

Designelement für moderne Wohnräume bezeichnet<br />

werden könnte. Mit einer Ortsanpassung<br />

und einem alternativen Anschluss würde<br />

das Konzept zusätzlich punkten und die gute<br />

Wiedergabequalität unterstreichen.<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller Adam Audio Elac JBL Swans T+A<br />

Modell A8X AM 150 LSR4328P M200MKIII CM Active<br />

Paarpreis (UVP) 1 198 Euro 498 Euro 1 899 Euro 648 Euro 1 990 Euro<br />

Informationen www.adam-audio.com/de www.elac.de www.jblpro.com www.swans-europe.eu www.taelektroakustik.de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße B/H/T 25,5 × 40 × 32 cm, 13 kg 19,5 × 29 × 25 cm, 7,6 kg 26,7 × 43,8 × 26,9 cm, 15 kg 19,2 × 33,5 × 27 cm, 8 kg 19 × 30 × 27 cm, 10 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2 2<br />

Erhältliche Farben Schwarz schwarzer Mattlack, Weißer Mattlack Schwarz Mattschwarz mit Echtholz-Paneelen schwarzer Korpus mit silbernen Deckeln<br />

Anschlüsse<br />

Cinch<br />

XLR<br />

Line<br />

S/P-DIF<br />

optisch<br />

S/P-DIF<br />

koaxial<br />

Cinch<br />

XLR<br />

Line<br />

S/P-DIF<br />

optisch<br />

S/P-DIF<br />

koaxial<br />

Cinch<br />

Eingänge 1 1 – – – 1 1 1 – 1 – 1 1 – 1 2 – – – – 1 – – – –<br />

Ausgänge – – – – – – – – – 1 – – – – 1 – – – – – – – – – –<br />

sonstige Anschlüsse<br />

AES/EBU-Eingang AES/EBU-Eingang und -Ausgang, eigene Kabelverbindung zwischen<br />

–<br />

HiQnet (Ethernet), USB<br />

den Lautsprechern<br />

–<br />

Technische Daten<br />

Ortsanpassung<br />

Hochton + + + + –<br />

Mittelton – – – – –<br />

Tiefton + + + + –<br />

Aktivlautsprecher<br />

Arbeitsweise 2-Wege, aktiv 2-Wege, aktiv 2-Wege, aktiv 2-Wege, teilaktiv 2-Wege, aktiv<br />

Bauform<br />

Bassreflex mit zwei Öffnungen auf<br />

der Vorderseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf der<br />

Rückseite<br />

Bassreflex mit zwei Öffnungen auf<br />

der Vorderseite<br />

Frequenzgang nach<br />

38–50 000 Hz +/– 3 dB 48–30 000 Hz +/– 3 dB 35–32 000 Hz +/– 3 dB 53–20 000 Hz +/– 3 dB 35–30 000 Hz +/– 3 dB<br />

Herstellerangaben<br />

Ausgangsleistung<br />

Hochtöner 50 W 25 W 70 W 60 W 70 W<br />

Tiefmitteltöner 150 W 50 W 150 W 60 W 70 W<br />

Leistungsaufnahme<br />

14 W 10,5 W 17,5 W 18 W 1,5 W<br />

Leerlauf<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· linearer Hochtonbereich<br />

· ausgeprägte räumliche Darstellung<br />

· sehr gutes Impulsverhalten<br />

· Anschlussvielfalt<br />

· integrierter D/A-Wandler<br />

· sehr gute Klangeigenschaften<br />

XLR<br />

Line<br />

S/P-DIF<br />

optisch<br />

S/P-DIF<br />

koaxial<br />

· direkte Computerverbindung via USB<br />

· vielfältige Anschlussmöglichkeiten<br />

· HiQnet zur digitalen Mehrkanalverbindung<br />

Nachteile · leicht überzogener Bass · leicht überzogener Mittenbereich · kein Cinch-Eingang<br />

· studioopt<strong>im</strong>ierte Optik<br />

Bewertung<br />

Cinch<br />

XLR<br />

Line<br />

S/P-DIF<br />

optisch<br />

S/P-DIF<br />

koaxial<br />

· schickes Äußeres<br />

· sehr gute Verarbeitung<br />

· Seitenpaneele zur Gehäusestabilisierung<br />

· teilaktives Konzept<br />

· Stereobasisbreite eingeschränkt<br />

Cinch<br />

XLR<br />

Line<br />

· edles Gehäusedesign<br />

· sehr gute Verarbeitung<br />

· Einschaltautomatik<br />

S/P-DIF<br />

optisch<br />

· mitschwingende Rückwand<br />

· keine Ortsanpassung<br />

Audio<br />

Basswiedergabe 10/12 9,5/12 10/12 9,5/12 9,5/12<br />

Mittenwiedergabe 10,5/12 10/12 9,5/12 9/12 9,5/12<br />

Höhenwiedergabe 11/12 10,5/12 10,5/12 10/12 10/12<br />

Räumlichkeit 11/12 10,5/12 11/12 9/12 9,5/12<br />

Neutralität 11/12 10,5/12 10/12 9,5/12 10/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 10/11 9,5/11 9,5/11 9/11 9/11<br />

Dynamikverhalten 10/11 9,5/11 10/11 9/11 9/11<br />

Wiedergabequalität 73,5/82 70/82 70,5/82 65/82 66,5/82<br />

Ausstattung 5/9 5/9 3,5/9 8/9 6,5/9<br />

Benutzerfreundlichkeit 9/9 9/9 7,5/9 7/9 8/9<br />

Zwischenergebnis 87,5 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten 81,5 von 100 Punkten 80 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten<br />

Konstruktions-/<br />

Materialaufwand<br />

+4 +5 +6 +5 +3<br />

Preis/Leistung Sehr gut Ausgezeichnet Gut Sehr gut Gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 91,5/100 Sehr gut 89/100 Sehr gut 87,5/100 Sehr gut 85/100 Gut 84/100<br />

S/P-DIF<br />

koaxial<br />

66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


A<br />

Ausgabe verpasst?<br />

Glück gehabt! Jetzt unseren Nachbestellservice nutzen!<br />

UDIO <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

02<br />

11<br />

NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2011 www.audio-test.at<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

<strong>TEST</strong>, WISSEN, MUSIK<br />

Gewinnen!<br />

Preise <strong>im</strong> Wert von 50.000 €<br />

<strong>Stereolautsprecher</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

7 Standlautsprecher<br />

8 kompakte und<br />

5 aktive Lautsprecher<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

Ein Spezial von<br />

STANDLAUTSPRECHER | D/A-WANDLER | RÖHRENVERSTÄRKER | MUSIKSERVER | AIRPLAY<br />

Bombastisches<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

Diese Blu-rays<br />

bringen Ihr He<strong>im</strong>kino<br />

ino<br />

zum Wackeln<br />

01<br />

11<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

NR. 1 NOVEMBER/DEZEMBER 2010/JANUAR 2011 www.audio-test.at<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

NEUES INHALTE WISSEN <strong>TEST</strong> MUSIK<br />

DIGITAL ZU ANALOG<br />

6 D/A-Wandler für Audiofans <strong>im</strong><br />

Testlabor – neues Messequipment<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

Ein Spezial von<br />

REGULIERUNGSWAHN<br />

EU will Energieverbrauch senken –<br />

auf Kosten der Tonqualität<br />

Stereosound<br />

Standlautsprecher aut<br />

tspr<br />

er von Canton,<br />

Lua und German Maestro<br />

vorgestellt<br />

STAND-, KOMPAKT- UND AKTIVLAUTSPRECHER | VOLL- UND VORVERSTÄRKER | KABELWORKSHOP | SURROUND-FORMAT AURO-3D<br />

Ausgabe 1.2009<br />

Die passenden Voll- und Vorverstärker<br />

von Harman Kardon, AVM, Rotel, T+A<br />

und Accustic Arts <strong>im</strong> Test<br />

MEHR SURROUND<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> zeigt 9.1 mit Auro-3D<br />

Ausgabe 1.2010<br />

BASS-SHAKER<br />

WORKSHOP<br />

APPLE AIRPLAY<br />

Was bringt das neue System?<br />

He<strong>im</strong>kino mit Zittereffekt Stecker und Kabel löten<br />

Ausverkauft<br />

001_AT201102_Titelv2_SK.indd 1 31.01.11 12:58<br />

Rückkehr der Röhre<br />

Röhrenvollverstärker von T.A.C., Canor<br />

und Luxman <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

Ich bestelle die angekreuzten Hefte der<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> und bezahle je<br />

Exemplar fünf Euro per Vorkasse:<br />

bar (den Betrag habe ich in bar<br />

beigelegt)<br />

Banküberweisung (den Betrag habe ich<br />

auf folgendes Konto überwiesen:<br />

Hypovereinsbank Leipzig,<br />

BLZ: 860 200 86, Konto-Nr.: 357 721 300)<br />

Ihre Daten<br />

BOSE UNIFY<br />

He<strong>im</strong>kino leicht gemacht Speicherung auf Abruf<br />

Name<br />

MUSIKSERVER<br />

01_AT201101_Titelv2_SK.indd 1 15.10.10 15:37<br />

Vorname<br />

Ausgabe 1.2011<br />

Ausgabe 2.2010<br />

Sie können auch bestellen unter:<br />

www.filmkaufen.de/audiotest<br />

Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen<br />

2009<br />

1.2009<br />

2010<br />

2.2010<br />

Bitte einsenden an<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

– Leserservice –<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig<br />

2011<br />

1.2011


Schalten und verwalten<br />

Wer sich für Audio- und Hi-Fi-Technik interessiert und sich nicht vom Kauf des „Ideal-<br />

Standards“ befriedigt fühlt, der ist ein Begeisterter. Als solcher will man „mehr“ rausholen<br />

aus seinen Einzelkomponenten – der Vorverstärker ist eine davon.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Wer braucht einen Vorverstärker? Den<br />

benötigen alle Audiobegeisterten,<br />

die ein Interesse daran haben, ihrer eigenen<br />

Individualität auf der klanglichen Suche<br />

Ausdruck zu verleihen. Sei es durch<br />

den Anschluss von Aktivlautsprechern,<br />

die schon lange nicht mehr nur den Musikproduzenten<br />

vorbehalten sind, sondern<br />

auch für abgesetzte Monoblockendstufen<br />

neben Standlautsprechern verwendet<br />

werden. Das sind die beiden wichtigsten<br />

Einsatzzwecke. Weitere sind denkbar, wie<br />

die komplexe Steuerung von Beschallungslösungen<br />

<strong>im</strong> privaten Haus und He<strong>im</strong> mit<br />

mehreren Endgeräten.<br />

Die Aufgabe eines Vorverstärkers ist es in<br />

erster Linie, die verschiedenen angeschlossenen<br />

Signalquellen auf seinen Ausgang<br />

zu schalten und den Lautstärkepegel für<br />

das nachfolgende Gerät einzustellen, also<br />

die verschiedenen Signalpegelniveaus, die<br />

sich aus unterschiedlichen Eingangs- und<br />

Ausgangs<strong>im</strong>pedanzen ergeben, anzupassen.<br />

Sehr nützlich sind sogenannte Trigger-<br />

Schaltausgänge, sie dienen dem Fernschalten<br />

von separaten Endstufen. Das ist keine<br />

Frage der Bequemlichkeit, sondern auch<br />

eine Schutzvorrichtung. Es sollte nie die<br />

Grundregel verletzt werden, dass <strong>im</strong>mer die<br />

Endverstärker in einer Signalkette zuletzt<br />

eingeschaltet und als Erstes ausgeschaltet<br />

werden. Die Lebensdauer von Lautsprechern<br />

kann man dadurch nachhaltig steigern.<br />

Als Zusatz ist <strong>im</strong> audiophilen Sinne<br />

schon eine Klangregelung zu bewerten, so<br />

sieht es ebenfalls mit der Loudness- oder<br />

Aufnahmekontrollfunktionen aus – obwohl<br />

Letztere sehr nützlich sein kann, aber heute<br />

kein Muss mehr darstellt. Als weitere Zusatzfunktionen<br />

haben sich in den letzten<br />

Jahren Phonovorstufen oder Kopfhörerverstärker<br />

herausgestellt. Noch bieten einige<br />

Hersteller integrierte Lösungen an, doch<br />

der Trend zeigt eine Auslagerung in sehr<br />

stark spezialisierte Einzellösungen an, die<br />

in Form von State-of-the-Art-Phono-Pre-<br />

Amps oder röhrenverstärkten Kopfhörer-<br />

Amps dann ihren hochpegeligen Anschluss<br />

finden. Aus diesem Grund gehen diese<br />

Zusatzfunktionen nur in die Ausstattungswertung<br />

ein, aber nicht in die klangliche<br />

Endwertung. Sie konzentriert sich auf das<br />

Wesentliche: den analogen Vorverstärkerpfad<br />

vom Hochpegeleingang bis zum Ausgang.<br />

Die Bedienung und deren Bewertung<br />

können unter Umständen durch ein<br />

unübersichtliches Angebot vielmehr geschmälert<br />

als aufgewertet werden. Es zählt<br />

nicht die Quantität, sondern die Qualität –<br />

die Haupttugend eines Vorverstärkers.<br />

68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Accustic Arts Preamp I MK3<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Accustic Arts Preamp I MK3<br />

„Detailreich <strong>im</strong> Klangraum”<br />

Der Preamp I MK3 von Accustic Arts ist<br />

ein massives Gerät mit einem großen<br />

Anfassfaktor. Dazu laden die beiden verchromten,<br />

gewichtig in den Händen liegenden<br />

Drehknöpfe auf der Frontplatte<br />

ein, die selbst aus zehn Mill<strong>im</strong>etern Aluminium<br />

gefertigt ist. Das Gerät erschließt<br />

sich für den Betrachter rundherum als<br />

zeitbeständiges „Klangelektronikgut“,<br />

denn seine äußere und innere Verarbeitung<br />

ist „Handmade in Stuttgart/Germany“,<br />

wie es ohne falsche Bescheidenheit<br />

auf der Platine steht. Die Anschlüsse sind<br />

in der Mehrzahl XLR-symmetrisch neben<br />

zwei Cinch-Eingängen. Ähnlich ist<br />

es mit Ausgängen bestellt, die auch in<br />

Cinch vorhanden sind. Die hochwertigen<br />

Anschlüsse verfügen über beste Kontaktoberflächen<br />

und lassen dank XLR auch<br />

die eine oder andere ältere professionelle<br />

Bandmaschine an sich heran. Ein Eingang,<br />

der mit Surround-Bypass bezeichnet ist<br />

und damit auch völlig unbearbeitet zu<br />

den Ausgängen geleitet wird, erlaubt den<br />

Stereovorverstärker ohne Probleme in ein<br />

Surround-System einzubinden. Bei dem<br />

Blick ins Innere unter die massive Aluminiumhaube<br />

fällt einem gleich der audiophile<br />

Ansatz auf, dem Signalfluss so wenig Bauteile<br />

wie nötig in den Weg zu stellen.<br />

Der Preamp I ist ein vollsymmetrischer Class-<br />

A-Vorverstärker, so beginnt hinter dem<br />

Eingang die Übernahme durch die schon<br />

bekannten Finder-Goldkontaktrelais. Um<br />

eine rückwirkungsfreie Signalaufbereitung<br />

vorzunehmen, finden <strong>im</strong> Accustic<br />

Arts Präzision-Operationsverstärker (OPV)<br />

von Burr-Brown wie der OPA 2107 ihren<br />

Einsatz. In unmittelbare Nähe dazu ist ein<br />

motorisiertes, auch mit der Fernbedienung<br />

steuerbares Alps-vierfach-Potenziometer,<br />

welches auf analogem Wege die<br />

symmetrischen Stereokanäle reguliert, dabei<br />

erzeugt es nur einen Pegelunterschied<br />

von max<strong>im</strong>al 0,3 Dezibel (dB) in der ersten<br />

Hälfte des Regelbereiches zwischen den<br />

Stereokanälen. Von hier aus werden die<br />

Ausgänge angesteuert, die ebenfalls über<br />

OPA 2107 gepuffert sind. Dies erscheint<br />

schlicht, ist aber genial. Im Hintergrund<br />

versorgt ein abgeschirmter Ringkerntrafo<br />

zwei identische Gleichrichter zur Erzeugung<br />

differenzialer Betriebsspannungen.<br />

Der Audioteil bekommt einen erhöhten<br />

Das Netzteil, bestehend aus Ringkerntransformator mit Abschirmung und<br />

den beiden Gleichrichtern für die symmetrischen Betriebsspannungen<br />

Signalquellenumschaltung mit Goldkontaktrelais, in der Mitte: Das motorisierte<br />

Vierfach Alps-Poti und die Armada an Burr-Brown-OPAs<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 69


Die Rückseite ist gefüllt mit symmetrischen XLR und unsymmetrischen Cinch-Anschlüssen. Wie in<br />

audiophilen Kreisen üblich, ist die Netzphasenlage am Trafo an der Kaltgerätebuchse markiert<br />

Ein sehr ausgeglichenes Verzerrungsproduktverhältnis<br />

auf niedrigstem Niveau<br />

Ein linealglatter Übertragungsbereich <strong>im</strong> Hörbereich,<br />

der nahezu bis 80 kHz verläuft<br />

Aufwand mit Low-Dropout-Spannungsreglern<br />

und einer größeren Anzahl von<br />

Ladekondensatoren, die sich schneller<br />

nachladen als große Kapazitäten. Denn<br />

auch OPVs mögen einen konstanten<br />

Stromfluss bei stabiler Spannung.<br />

Das Ergebnis zahlt sich in ausgezeichneten<br />

Messwerten aus, so erfassten wir über<br />

Cinch bei minus 10 Dezibel Volt (dBV) folgende<br />

Werte: Der Anteil der harmonischen<br />

Verzerrungen ist mit 0,003 Prozent hervorragend,<br />

genauso wie die Dämpfung<br />

des Übersprechens zwischen den Stereokanälen<br />

von 82 dB bei 1 Kiloherz (kHz),<br />

wobei dieser Wert zu 1 kHz unter 105 dB<br />

sinkt. Der Signal-Rauschabstand schließt<br />

mit 90 dB an diesen Messwert an. Im Hörvergleich<br />

zeigte der Preamp I von Accustic<br />

Arts eine ausgezeichnete freie und luftig<br />

wirkende akustische Bühne auf, die in ihrer<br />

Tiefe selbst die hinteren Instrumentenreihen<br />

eines Orchesters ausleuchtete.<br />

Daran anschließend schien die Basisbreite<br />

des Stereobildes gleichmäßig und unbeschwert,<br />

schon fast losgelöst vom Lautsprecher<br />

zu wirken. Das Ganze erklang<br />

mit sauberen, angenehmen Klangfarben<br />

ohne Spitzen, sodass sich straffe kraftvolle<br />

Tiefmitten und Bässe ergaben, ohne<br />

Maskierungen zu erzeugen. Glanzvolle<br />

Blechbläser und durchzeichnete Streichersätze<br />

waren das Ergebnis eines scheinbar<br />

obertonreichen Klanges, der mit seinen<br />

feinen Details frisch und euphorisch wirkt.<br />

Auch in Sprache und Gesang wurden<br />

Raumdetails der Aufnahme hörbar, die<br />

vorher verdeckt schienen. Alle S-Laute<br />

und Konsonanten wurden unkritisch reproduziert<br />

und mitunter wäre ein Hauch<br />

mehr greifbare Körperlichkeit als höchste<br />

plastische-emotionale Stufe wünschenswert<br />

gewesen. Doch der Gesamtklang<br />

des Preamp I ist umwerfend, und dies mit<br />

einem überschaubaren Schaltungsdesign.<br />

Ganz so, wie es in der audiophilen Philosophie<br />

vorgesehen ist.<br />

Der Anteil der Differenztonverzerrungen ist so<br />

niedrig, dass er keinen klanglichen Anteil hat<br />

Die harmonischen Verzerrungen sind vernachlässigbar,<br />

ohne hörbaren Einfluss<br />

Geringste Stereokanalübersprechungen<br />

beeinflussen kaum die räumliche Abbildung<br />

Ein Blick ins Innere zeigt die strukturierte Aufgeräumtheit in diesem Vorverstärker. Die blauen<br />

Kondensatoren unten in der Mitte buffern den Stromfluss für die Operationsverstärker<br />

70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


AVM V3 Next Generation<br />

AUSGABE 2.2011<br />

AVM V3 Next Generation<br />

„Wohlklang in Modulbauweise”<br />

Das modulare Konzept bei AVM erlaubt<br />

sehr flexible Gerätelösungen. So ist es nicht<br />

verwunderlich, dass die Vorverstärkerelektronik<br />

die gleiche ist wie <strong>im</strong> Vollverstärkermodell<br />

A3ng. Im Design sind damit auch<br />

Parallelen angelegt, das Bedienkonzept ist<br />

genauso ausgeprägt und stützt sich dabei<br />

auf das zentrale Flüssigkristalldisplay mit<br />

den fünf Funktionstasten und den beiden<br />

Endlosdrehgebern für die Eingangswahl<br />

und die Lautheit. Die Ausbaustufe dieses<br />

Vorverstärkers kann an die eigenen Bedürfnisse<br />

anpasst werden, denn dazu stellt<br />

AVM optionale Zusatzkarten für Phono,<br />

Tuner und Digitaleingang zur Verfügung.<br />

Diese haben eine hohe Flexibilität in der<br />

Anpassung an die zu nutzenden Signalquellen<br />

und stehen klanglich externen Lösungen<br />

in nichts nach. Die Rückseite bietet<br />

Anschlussmöglichkeiten in symmetrischer<br />

und unsymmetrischer Beschaltung. Von<br />

hier aus übernehmen CMOS-Schalter das<br />

Signalrouting mit nachgeschaltetem Burr-<br />

Brown-OPA-134PA-Operationsverstärker.<br />

An ausgesuchten Punkten arbeiten Finder-<br />

Goldkontaktrelais wie am Ausgang, der in<br />

Class-A und symmetrisch aufgebaut ist.<br />

Vom Menü des AVM V3ng aus sind sinnvolle<br />

Funktionen steuerbar, wie die Umbenennung<br />

der Anschlussbezeichnung,<br />

damit man <strong>im</strong>mer weiß, welches Gerät<br />

ausgewählt wurde. Darüber hinaus gibt<br />

es einen schaltbaren Aufnahmemonitor,<br />

die Klangregelung mit High- und Lowshelf-Filtern<br />

und eine Loudness-Steuerung<br />

in neun Stufen. Die Regelmöglichkeiten<br />

reichen von stark abgeschwächt bis überdeutlich<br />

verstärkt, was den Klangeindruck<br />

massiv verändern kann. Mitunter ist ein<br />

Wert zwischen den Quasi-Dezibel-Schritten<br />

besser geeignet. Noch kräftiger verhält<br />

es sich bei der Loudness, hier werden<br />

Übertreibungen schnell mit auffälligen<br />

Verfärbungen <strong>im</strong> Klang bestraft. Ein analoger<br />

TDA-7348D-Schaltkreis, der <strong>im</strong> Verbund<br />

mit ausgesuchten Kondensatoren<br />

den Klang an den Geschmack anpassen<br />

kann, wird für all diese Aufgaben beschäftigt.<br />

Die Lautstärkeregelung geschieht hier<br />

digital in 0,5-Dezibel-Schritten und wird<br />

nur von der Front aus gesteuert, ein Cirrus-Logic-3310-KSZ<br />

übern<strong>im</strong>mt diesen Job<br />

zuverlässiger als durchschnittliche analoge<br />

Pegelsteller, die Abweichungen zwischen<br />

CMOS-Schalter am Eingang best<strong>im</strong>men zusammen mit Goldkontaktrelais<br />

das Bild. Links oben sind der TDA-Chip und der Cirrus Logic zu erkennen<br />

Die analoge Vorstufenelektronik wird von einem analogen Netzteil mit<br />

Ringkerntrafo und mehreren Spannungswandlern versorgt<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 71


In der Standardversion sind die drei Zusatzkarten links nicht <strong>im</strong>plementiert, aber schon die Grundversion<br />

bietet reichhaltige Anschlusskultur, symmetrisch wie unsymmetrisch<br />

Ein Verzerrungsproduktverhältnis mit leichtem<br />

geradzahligen Anteil, auf niedrigstem Niveau<br />

Bis 80 kHz verläuft der Frequenzgang absolut<br />

linear, so wie bei einem Messgerät<br />

den Kanälen verursachen. Messtechnisch<br />

ergeben sich sehr gute bis sogar ausgezeichnete<br />

Eigenschaften. So zum Beispiel<br />

bei der Dämpfung des Übersprechens zwischen<br />

den Stereokanälen mit 84 dB oder<br />

den harmonischen Verzerrungen, die mit<br />

0,0066 Prozent und dem Signal-Rauschabstand<br />

von 83 dB bezogen auf einen Eingangspegel<br />

von –10 dBV diesen Eindruck<br />

verstärken. Einen hohen Anteil daran hat<br />

<strong>im</strong>mer ein sauberes Schaltungsdesign und<br />

eine angepasste Netzteiltechnik, die hier<br />

aus einem groß d<strong>im</strong>ensionierten Ringkerntrafo<br />

mit drei unabhängigen Spannungsversorgungen<br />

besteht.<br />

Der AVM V3ng bringt strahlend warme<br />

Klangfarben zu Gehör und besitzt dabei<br />

einen griffigen Tiefmittenbereich, der dafür<br />

sorgt, dass die Grundtöne der meisten<br />

Instrumente mit viel Substanz reproduziert<br />

werden. So wie es sich bei der Aufnahme<br />

eines Konzertflügels zeigte, dessen sich<br />

wiederholende Tonläufe sich in der Dynamik<br />

steigerten. Das höchste Maß an Detailauflösung<br />

konnte er nicht erbringen, dafür<br />

schafften seine kraftvollen Dynamikeinsätze<br />

einen Ausgleich. Eine leichte Betonung von<br />

S-Lauten und Konsonanten in Sprache und<br />

Gesang ist noch unkritisch und kann nur<br />

bei ungünstig zusammengestellten Signalketten<br />

stören, hier bewirkt sie eine nicht<br />

zu stumpf wirkende, int<strong>im</strong>e Nähe der Sängerin.<br />

In der räumlichen Abbildung bleiben<br />

kaum Wünsche offen, die Bühne, die von<br />

den beiden Lautsprechern eingerahmt wird,<br />

ist in ihrer gänzlichen Breite ohne Häufung<br />

der Klangereignisse in der Mitte ausgefüllt.<br />

Eine Impression, die ebenfalls der Tiefeneindruck<br />

bietet, auch wenn hier, je nach Dichte<br />

des Arrangements, die Durchhörbarkeit<br />

aufgrund von Maskierungseffekten, die<br />

durch den Tiefmitten- und Bassbereich entstehen,<br />

zeitweilig etwas getrübt wird. Dies<br />

spielt <strong>im</strong> Jazz-, Rock- und Popmusikbereich<br />

wiederum keine Rolle.<br />

Diese Kurven zeigen die max<strong>im</strong>alen Auswirkungen<br />

der Klang- und Loudnessregelung<br />

Die Spitzen oberhalb von 5 kHz, in den harmonischen<br />

Verzerrungen wirken sich nicht aus<br />

Die Stereokanalübersprechungen nehme kaum<br />

Einfluss auf die räumliche Abbildung<br />

Das Innere des AVM-Vorverstärkers entspricht in der Vorstufenplatine dem Vollverstärker aus<br />

gleichem Hause. Optional sind die drei Zusatzkarten links <strong>im</strong> Bild<br />

72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Rotel RC-1580<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Rotel RC-1580<br />

„Große Ausstattung und solider Klang”<br />

Der Rotel geht weit über den eigentlichen<br />

Aufgabenbereich eines Vorverstärkers<br />

hinaus. Seine zusätzlichen Funktionen<br />

machen ihn regelrecht zu einer Schaltzentrale,<br />

die auch in ein Surround-System integriert<br />

werden kann. So bietet der „Theater<br />

Bypass-Modus“ das unbearbeitete Durchschleifen<br />

zum Beispiel der Frontkanäle,<br />

dabei werden Lautstärke und Klangregelung<br />

von diesen ferngehalten. Ein nicht<br />

unbedeutendes Feature sind die zwei Reihen<br />

Taster auf der Front, mit denen die<br />

Signalquellen getrennt für Abhören und<br />

Aufnehmen ausgewählt werden können.<br />

Einen schönen analog-weichen Eindruck<br />

erzeugt die Klangregelung, die keine Extremeingriffe<br />

bietet, dafür aber elegant<br />

würzt. Neben der Rotel-eigenen Fernbedienung<br />

und Systemsteuerung, die über<br />

eigene Anschlüsse für Geräte aus gleichem<br />

Hause verfügt und hier nebenbei vom<br />

Computer aus gesteuert werden kann, sind<br />

auch 12-Volt-Trigger-Anschlüsse für Endstufen<br />

vorhanden. Ein motorgesteuerter<br />

analoger Lautstärkesteller in der Mitte der<br />

Frontplatte hinterlässt in der Anfassqualität<br />

einen ähnlich positiven Eindruck wie die<br />

gesamte Verarbeitung des Gerätes. So ist<br />

es auch mit den Dämpfungsschwankungen<br />

am Regler, sie betragen max<strong>im</strong>al 0,3 dB<br />

zwischen den Kanälen Kanal. Im Inneren<br />

wird der Blick durch das üppige doppelsymmetrische<br />

Netzteil bestochen, das<br />

dem kompletten analogen symmetrischen<br />

Schaltungsdesign eine sehr gute Grundlage<br />

schafft, mit einem abgeschirmten<br />

Ringkerntrafo und schnell ladenden, von<br />

niedriger Impedanz best<strong>im</strong>mten Kondensatoren<br />

englischer Fertigung. Die Signalquellenumschaltung<br />

erfolgt ausschließlich mit<br />

Relais und die Vorverstärkung geschieht<br />

in verschiedenen Stufen mit einer hohen<br />

Anzahl der rauschärmsten Transistoren,<br />

wobei die wichtigsten Pärchen miteinander<br />

thermisch durch Leitpaste und Schrumpfschlauch<br />

gekoppelt sind. Das verbessert das<br />

Verzerrungsverhalten genauso wie die aufwendigen<br />

Stromstabilisierungen in unmittelbarer<br />

Nähe. Auch der zwischen MM und<br />

MC umschaltbare Phonoeingang auf der<br />

Rückseite des Rotel erscheint sehr ernsthaft:<br />

Hier arbeiten außer Transistoren, Styroflex-Kondensatoren<br />

und eng tolerierten<br />

Widerständen auch OPVs von Analog<br />

In der Mitte befinden sich die Relais der Eingangswahl und in der rechten<br />

Bildhälfte ist die Phonoentzerrungschaltung zu erkennen<br />

Zwei symmetrische Netzteile werden von einem gekapselten Ringkerntrafo<br />

gespeist. Unten in der Mitte befinden sich die Vorstufentransistoren<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 73


Eine vollbestückte Rückseite lässt kaum Anschlusswünsche offen, selbst die Steuermöglichkeiten<br />

für externe Geräte sind sehr reichhaltig und sind zum Teil vom Rechner steuerbar<br />

Ein beachtlich niedriges und ausgewogenes<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

Der Vorverstärker arbeitet bis hinauf zu 80 kHz<br />

absolut linear<br />

Devices wie der 797. Sie verrichten ihren<br />

Dienst sehr sauber und über eine große<br />

Bandweite linear. An anderer Stelle werkeln<br />

vier Burr-Brown OPA 277 in den Signalwegen,<br />

genauso wie unzählige audiotaugliche<br />

Elyt-Kondensatoren und<br />

Spezialwiderstände. Daraus ergeben sich<br />

bezogen auf einen Eingangspegel von<br />

–10 dBV ausgezeichnet niedrige Werte: Die<br />

Verzerrungen erreichen einen unkritischen<br />

Anteil von 0,005 Prozent und der Signal-<br />

Rauschabstand ist 86 dB groß. Die Dämpfung<br />

des Übersprechens zwischen den<br />

Stereokanälen ist dagegen recht gut mit<br />

49 dB bei 10 kHz.<br />

Der Rotel RC-1580 klingt in seiner Abst<strong>im</strong>mung<br />

sehr feingeistig und seriös ohne<br />

vordergründige Effekthascherei, wie er<br />

es ohne Probleme in großen Sinfonien zu<br />

Gehör bringt. Seine Klangfarben scheinen<br />

wohltemperiert, nicht zu hell oder<br />

zu dunkel. Damit erklingen Sprache und<br />

Gesang plastisch <strong>im</strong> Vordergrund des Geschehens,<br />

mitverantwortlich dafür sind<br />

die ausgeglichenen S-Laute und die leicht<br />

präferierten Konsonanten. Weniger vordergründig<br />

ist die Abbildung von Raumdetails<br />

der Aufnahme, was den Vortrag<br />

aber nicht seines berührenden Elementes<br />

in der Reproduktion beraubt. In der räumlichen<br />

Wiedergabe ist die Tiefenwirkung<br />

der akustischen Bühne durch den Bereich<br />

der Tiefmitten und Bässe undurchsichtiger,<br />

was sich in einem undefinierten Paukengrummeln<br />

in der Wagner-Ouvertüre „Der<br />

Fliegende Holländer“ offenbarte. In der<br />

Bühnenbreite fehlte es ebenfalls an Weite<br />

und Freiheit zwischen den Lautsprechern,<br />

ein leichtes Gefühl der Enge dominierte<br />

das Instrumentalgeschehen, das sich in der<br />

Wahrnehmung <strong>im</strong> Zentrum zwischen den<br />

Lautsprechern gruppierte. Im <strong>Vergleich</strong> zu<br />

seinen Konkurrenten macht dies den Vorverstärker<br />

zu einem Begleiter für Liebhaber<br />

enormer Routing-Möglichkeiten und<br />

moderner Musikrichtungen.<br />

Die abgebildeten Kurven machen deutlich, wie<br />

die analoge Klangregelung zugreifen kann<br />

Das Maß der harmonischen Verzerrungen ist<br />

unhörbar gering<br />

Das Übersprechen zwischen den Stereokanälen<br />

könnte besser ausfallen<br />

Der Blick in das Innere des Rotel-Vorverstärkers offenbart ein ausführliches, vollsymmetrisches<br />

Transistorschaltungsdesign, das Beeinflussungen von außen stark unterdrückt<br />

74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


T+A P 1260 R<br />

AUSGABE 2.2011<br />

T+A P 1260 R<br />

„Herr über Klang und Daten”<br />

Der Vorverstärker von T+A vereint in seinem<br />

makellosen Aluminium-Stahl-Tresor<br />

eine Vielzahl durchdachter Schaltungsdetails.<br />

Die Vorderseite beinhaltet nur das,<br />

was auch wirklich notwendig ist, und trotzdem<br />

finden wir hier Außergewöhnliches:<br />

Die Klangregelung ist für die Höhen und<br />

Tiefen jeweils für links und rechts separat<br />

regelbar, übrigens mit auf Druck versenkbaren<br />

Alps-Potis! Das Ergebnis reicht von<br />

warmen, straffen Bässen und luftigeren<br />

Höhen bis zur Entdröhnung <strong>im</strong> Bass und<br />

Entschärfung der Höhen. Die Klangregelung<br />

erzeugt keine deutlichen Verfärbungen<br />

<strong>im</strong> Mittenbereich. Die Loudness-<br />

Funktion* folgt einer Lautstärkeabhängigkeit,<br />

was viele Fachleute bei anderen<br />

Geräten <strong>im</strong>mer noch vermissen. T+A hat<br />

sie integriert, damit wird der Loudness-<br />

Effekt wirklich gehörrichtig angepasst<br />

und sorgt nicht für Dröhnorgien, wenn<br />

es mal lauter wird. Natürlich ist alles<br />

ab- und umschaltbar. Sämtliche Eingänge<br />

werden klangschonend über Relais<br />

geschaltet, selbst die beiden Ausgänge,<br />

von denen einer XLR-symmetrisch ist,<br />

lassen sich getrennt schalten. Zur Fernsteuerung<br />

sind auch die optionalen T+A-<br />

Fernbedienungen in der Lage, mit denen<br />

man auch Zugriff auf das motorisierte<br />

Vierfach-Alps-Potenziometer hat, das übrigens<br />

analog regelt und dabei nur 0,1 dB<br />

Abweichung zwischen den Kanälen hervorruft.<br />

Auf der Rückseite zeigt sich die<br />

Macht der Konnektivität des P 1260 R, die<br />

Phonobeschriftung gilt dann, wenn die<br />

optionale Karte dafür installiert ist. Sonst<br />

ist alles nutzbar, was vorhanden ist, und<br />

das reicht absolut aus: Steuerausgänge,<br />

RLink und Netzphasenmarkierung runden<br />

das Äußere ab. Im Inneren wird’s bunt:<br />

Besonders augenfällig ist eine große<br />

Metallabdeckung, die der Abschirmung<br />

der konventionellen Netzteiltechnik mit<br />

Netzfilter, Ringkerntrafo, Siebkapazitäten<br />

und aufwendiger, laststabilisierter, symmetrischer<br />

Betriebsspannung gegenüber<br />

der Vorverstärkung gilt. Rote Kabelbrücken<br />

verbinden die modularen Platinen<br />

miteinander, zu deren bester Bauteilbestückung<br />

das Reizvollste gehört: TI-Burr-<br />

Brown-OPVs vom Typ OPA 134, 211, 2134<br />

und in der Klangregelung NE5532 zusammen<br />

mit WIMA-Kondensatoren oder<br />

Diese Platine ist für die Lautstärken- und Klangreglung verantwortlich.<br />

Links oben ist das motorisierte Vierfach-Alps-Potenziometer zu sehen<br />

Auf dieser Platine findet die Eingangsquellenwahl unter anderem via<br />

Relais und die Impedanzanpassung für die Eingänge statt<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 75


In der Standardversion sind alle Anschlüsse reichlich vorhanden und nutzbar, außer der Phonoplatine,<br />

denn diese ist optional, genauso wie die Fernbedienung<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis ist ausgeglichen<br />

und an der Grenze der Messbarkeit<br />

Der Übertragungsbereich reicht weit über die<br />

80 kHz hinaus, zu erkennen an der Linearität<br />

Analog-Devices-825-OPVs neben zahlreichen<br />

Transistoren. Man findet auf den<br />

Platinen ein für T+A typisches Schaltungsdesign<br />

kurzer Wege mit hoher Packungsdichte.<br />

Die technischen Daten beweisen<br />

einmal mehr, wie gut dies funktioniert,<br />

auch dank eines konsequenten Signalmassenkonzeptes.<br />

So konnten wir bezogen<br />

auf ein Eingangsignal von –10 dBV<br />

geringste und damit beeindruckend gute<br />

Werte von nur 0,0012 Prozent harmonischer<br />

Verzerrungen und einen Signal-<br />

Rauschabstand von 98 dB messen. Die<br />

Übersprechdämpfung zwischen den Stereokanälen<br />

erreichte bei 10 kHz sehr gute<br />

71 dB und wurde zu 1 kHz noch unter<br />

90 dB gedrückt.<br />

In der klanglichen D<strong>im</strong>ension erscheint<br />

der Vorverstärker P 1260 R mit einer seriösen<br />

leicht, dunklen Klangfarbe, die sich<br />

vor allem bei Orchesterinstrumenten wie<br />

Blechbläsern oder Streichern besonders<br />

bemerkbar macht. Es war in vielen Aufnahmen<br />

eine stark plastische Substanz in<br />

den Tiefmitten vernehmbar. Der sich daraus<br />

ergebende dezent gedeckte Klang<br />

lässt ein wenig eine freie Luftigkeit in<br />

sehr dichten Arrangements vermissen,<br />

obwohl der gemessene Frequenzgang<br />

die höchste Bandbreite erreichte. Der kritische<br />

Test mit Gesang und Sprache förderte<br />

keinerlei negative Auffälligkeiten<br />

zu Gehör, sodass sämtliche S-Laute und<br />

Konsonanten ohne Überzeichnungen<br />

sauber übertragen wurden und sich<br />

schon fast eine emotionale, plastisch<br />

greifbare Darbietung bot. Auf der akustischen<br />

Bühne wird ihre Breite nahezu<br />

unbeeinträchtigt wiedergegeben. In der<br />

räumlichen Tiefe dagegen ist je nach<br />

vorherrschenden Klangfarben die Abbildung<br />

der Tiefe etwas divergent. Dies<br />

sind aber nur geringe Abweichungen<br />

vom absoluten Opt<strong>im</strong>um, sie sind in<br />

der Wahrnehmung abhängig von der<br />

Qualität der Wiedergabekette.<br />

Die Grafen zeigen einige der lautstärkeabhängigen<br />

Loudness-Funktionskurven des T+A<br />

Die harmonischen Verzerrungen sind <strong>im</strong> hörbaren<br />

Bereich unhörbar gering<br />

Das Übersprechen zwischen den Kanälen ist<br />

sehr gut, könnte aber noch besser ausfallen<br />

Unter der silbernen Abdeckung verbirgt sich das Netzteil und einige Remote-Steuerungen. Es wird<br />

das modulare System <strong>im</strong> T+A anhand der einzelnen Platinen deutlich<br />

76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Fazit<br />

Einen Sieg nach Punktwertung kann der<br />

Vorverstärker P 1260 R von T+A für sich verbuchen.<br />

Sein durchweg sauberes Schaltungslayout<br />

mit erlesenen Bauteilen ist in<br />

Klang, den Messwerten und der Ausstattung<br />

bzw. der Benutzerfreundlichkeit ein<br />

wahrhaft ausgezeichnetes Gerät, das dieses<br />

Prädikat verdient. Ein weiteres ausgezeichnetes<br />

Gerät ist der Preamp I MK3 von<br />

Accustic Arts. Nur knapp hat er den T+A verpasst,<br />

denn ihm fehlen einige Ausstattungsmerkmale<br />

und somit landete er auf Platz<br />

zwei. Dennoch bietet er einen tendenziell<br />

helleren sowie euphorischeren Klang.<br />

Bei den Messwerten braucht er sich auch<br />

nicht zu verstecken. Er ist das konzeptionelle<br />

Gegenteil zum Punktsieger, sein Ansatz ist<br />

puristischer und damit auch audiophiler,<br />

denn der Preamp I zeigt, dass er auch ohne<br />

Klangregelung, Loudness oder einen Aufnahmemonitorweg<br />

auskommt. Eine Nachrüstung<br />

dieser Funktionen ist bis jetzt nicht<br />

vorgesehen, dafür ist aber die Fernbedienung<br />

inklusive. Klanglich betrachtet ist der<br />

Preamp I unser Sieger, denn er setzt dem<br />

T+A – der aus den Tiefmitten einen sehr<br />

druckvollen Klang herausholt und <strong>im</strong> Allgemeinen<br />

einen präzisen Klang mit weiter<br />

Räumlichkeit bietet – einen sehr detailreichen<br />

und räumlich noch weiter orientierten<br />

Gesamtklang entgegen, der völlig<br />

entschlackt wirkt. Es wird der Anspruch sein,<br />

den man an sich selbst stellt, oder die Frage,<br />

was will ich oder brauche ich, die die Entscheidung<br />

zwischen den hier besprochenen<br />

Geräten fällt. Denn der AVM V3ng ist das<br />

nächste Modell, das mit einem sehr guten<br />

Ergebnis aufwarten kann und dank seiner<br />

modularen Bauweise an den steigenden Bedürfnissen<br />

des Anwenders wachsen kann,<br />

was bei den zuvor genannten Geräten früher<br />

oder später zu Grenzbegegnungen führen<br />

würde. Im Test bewies der AVM in der<br />

Grundausstattung ein konkurrenzfähiges<br />

Auftreten, denn auch hier waren Klang und<br />

Messergebnisse eine Einheit.<br />

Er könnte als die Zwischenposition in der<br />

Klangperformance zwischen den beiden höheren<br />

Plätzen gelten, da er fast so warm und<br />

strahlend wie der Accustic Arts und dazu so<br />

voluminös wie der T+A klingt – aber eben<br />

nur fast. Seine dynamische Virtuosität liegt<br />

ebenfalls auf einer Zwischenebene. Er ist der<br />

Einzige, der eine menügesteuerte Kommunikation<br />

erlaubt und dadurch in Verbindung<br />

mit den Zusatzkarten auch dank seiner vielfältigen<br />

Anschlüsse zu einer wahren Steuerzentrale<br />

wird. Nur ganz knapp hat der Rotel<br />

RC-1580 den Sprung in die nächsthöhere<br />

Bewertungsstufe verpasst.<br />

Er bringt in diesem Test von Haus aus die<br />

größte Ausstattung mit. Serienmäßig besitzt<br />

er eine umschaltbare Phonoentzerrung auf<br />

seiner Platine und der komplette Aufbau ist<br />

wohldurchdacht und mit ausgesuchten Bauteilen<br />

bestückt. Seine Messwerte und Klangeigenschaften<br />

sind absolut amtlich, doch<br />

zeigt es sich, dass die räumliche Abbildungsfreude<br />

Grenzen hat, die <strong>im</strong> Zeitalter ausgefeilter<br />

Stereoproduktionstechniken nicht unbemerkt<br />

bleiben. In seinem Klang zeigt er<br />

sich seriös und ausgeglichen – in guter analoger<br />

Manier mit der Vorliebe für die Solistenabbildung.<br />

Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

dieses Vorverstärkers ist schon aufgrund<br />

seiner Ausstattung das beste <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong>,<br />

weil seine umfassenden Steuermöglichkeiten<br />

eine enorme Bereicherung sind.<br />

Ausstattung<br />

Testsieger<br />

Allgemein<br />

Hersteller T+A Accustic Arts AVM Rotel<br />

Modell P 1260 R Preamp I MK3 V3 Next Generation RC-1580<br />

Preis 2 390 Euro 3 490 Euro 2 590 Euro 1 199 Euro<br />

Maße B/H/T 44 × 39 × 7,5 cm 48 × 10 × 37,5 cm 43 × 8,5 × 34 cm 43 × 10 × 34 cm<br />

Gewicht Gesamtsystem 7 kg 10 kg 6 kg 7,7 kg<br />

Informationen www.taelektroakustik.de www.accusticarts.de www.avm-audio.de www.rotel-hifi.de<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

Eingänge – – 7 – – – 3 3 – – 5 1 – – 8 –<br />

Ausgänge – – 3 2 – – 1 2 – – 3 1 – – 4 –<br />

sonstige Anschlüsse Kopfhörer, Remote-Out, R-Link, – Kopfhörer, Subwoofer-Out, Trigger-Out Phono, Kopfhörer, Trigger, RS 232, Miniklinke<br />

Features<br />

Messungen bei -10 dBV Eingang,<br />

Verstärkungsfaktor von 1<br />

Signal-Rauschabstand (SNR) 98 dB 90 dB 83 dB 86 dB<br />

Dynamik nach AES 17 97 dB 89 dB 89 dB 82 dB<br />

Übersprechen bei 10 kHz –71 dB –82 dB –83 dB –49 dB<br />

THD+N-Ratio 0,0012 % 0,003 % 0,0066 % 0,005 %<br />

THD+N-Pegel –108 dbV –100 dbV –94 dbV –96 db<br />

DFD-Pegel –110 dB –106 dB –101 dB –100 dB<br />

DFD-Ratio 0,0003 % 0,0005 % 0,0010 % 0,0009 %<br />

Deviation 0,004 dB 0,053 dB 0,004 dB 0,015 dB<br />

Max. Output bei 0 dBV Input 12 dBV 11 dBV 19 dBV 16 dBV<br />

L/R-Abweichung Lautstärkeregler 0,1 dB 0,3 dB 0,06 dB 0,3 dB<br />

Stand-by/Leistungsaufnahme 0,9 W/10 W n. V./5 W. 1 W/10,7 W 2 W/9 W<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· lautstärkeabhängige Loudness<br />

· sauberster Klang und super Messwerte<br />

· klanglich höchste Güte<br />

· Surround-Bypass<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

· sehr guter Klang und Ausstattung<br />

· modulares Erweiterungsdesign<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

· Ausstattung und Klang<br />

· Routing-Funktionalitäten und Fernsteuerung<br />

Nachteile · Fernbedienung optional · keine · keine · etwas enge räumliche Abbildung<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Neutralität 8,5/10 10/10 9/10 9/10<br />

Dynamik 10/10 8,5/10 8,5/10 8/10<br />

Räumlichkeit 9/10 9,5/10 9/10 8/10<br />

Audiomesswerte 28/30 27/30 26/30 22,5/30<br />

Wiedergabequalität 27,5/30 28/30 26,5/30 25/30<br />

Bedienung/Installation 18,5/20 19/20 18/20 18/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung 18/20 16/20 17/20 18,5/20<br />

Gesamt 92 von 100 Punkten 91 von 100 Punkten 87,5 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung Gut Gut Gut Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 92/100 Ausgezeichnet 91/100 Sehr gut 87,5/100 Gut 84/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 77


AVM A3ng<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Elegante D-Klasse<br />

Ein Vollverstärker „handmade in Germany“ schraubt die Erwartungen sehr hoch. In<br />

seinem Inneren vereint er Schaltungsdesign und technische Raffinesse, sein Äußeres<br />

wirkt schlicht und edel, der Preis hat einen Hauch von Luxus und die Funktionalität<br />

ist ausbaubar.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Der Vollverstärker A3ng von AVM ist<br />

in einem modularen Konzept aufgebaut.<br />

Je nach wachsendem Anspruch kann<br />

der Ausbau mit Phonokarte, UKW-Tuner-<br />

Karte und D/A-Wandlerplatine erfolgen. Im<br />

Grundaufbau entspricht er einem vollständigen<br />

Verstärker mit einer großen Anzahl<br />

von Anschlüssen: Eingangskanäle in Cinch<br />

und XLR, Record-Ausgang, Prozessoreinschleifpunkt<br />

und ein Subwoofer-Ausgang,<br />

der die Signale unterhalb des schaltbaren<br />

100-Hertz-Hochpassfilters führt, während<br />

an den Lautsprecherausgängen das gefilterte<br />

Signal für kleinere Regallautsprecher<br />

anliegt. Class-A-Vorstufenausgänge in<br />

Cinch wie XLR runden neben den 4-Mill<strong>im</strong>eter-Bananenbuchsen<br />

das Bild ab. Die<br />

Verbinder sind allesamt mit hochwertigen<br />

Kontaktoberflächen versehen und zum Teil<br />

von WBT. Im Inneren versorgen zwei Netzteile<br />

die unterschiedlichen Schaltungsarten<br />

und Bereiche:<br />

Die Vorverstärkung ist mit Ringkerntrafo,<br />

10 000 Mikrofarad Siebkapazität und<br />

drei geregelten Spannungen versorgt. Die<br />

Leistungselektronik der Class-D-Endstufen<br />

speist ein Schaltnetzteil der niederländischen<br />

Firma Hypex Electronics, die<br />

auch die genannten Endstufen liefert. Der<br />

komplette Aufbau vom Gehäuse bis zur<br />

Grundelektronik stammt also aus Europa.<br />

Das hat seinen Preis und die Fertigung<br />

kann sich zu Recht mit „handmade in Germany“<br />

betiteln. Zum Schaltungsdesign<br />

gehören möglichst kurze Signalpfade, die<br />

über Relais und CMOS-Schalter an Pufferverstärker<br />

mit Burr-Brown-Operationsverstärkern<br />

OPA 134PA geleitet werden, von<br />

denen sich viele neben den Goldkontaktrelais<br />

der Firma Finder tummeln.<br />

Ein Cirrus Logic 3310-KSZ-IC als digitaler<br />

Lautstärkeregler übern<strong>im</strong>mt die Aufgabe<br />

eines sonst analogen Potenziometers, das<br />

leider sehr häufig Abweichungen zwischen<br />

den Stereokanälen erzeugen kann.<br />

Die Klangregelung und Loudness-Funktion<br />

deckt dagegen ein TDA 7348D ab, der<br />

von WIMA-Kondensatoren flankiert wird.<br />

Kontrolliert werden alle Funktionen von der<br />

Frontplatte aus über die beiden Endlosschalter<br />

bzw. -regler, ein schnell ansprechendes<br />

und blau beleuchtetes Flüssigkristalldisplay<br />

sowie die fünf Funktionstasten. Alternativ<br />

übern<strong>im</strong>mt auch die schmale, vollständig<br />

in einem Aluminiumgehäuse untergebrachte<br />

Fernbedienung die wichtigsten<br />

Steuerungen. Im Display kommuniziert ein<br />

verständliches Menü mit dem Bediener zu<br />

allen Funktionen oder den Optionen der<br />

installierten Zusatzkarten. Verpackt ist alles<br />

in einem dezenten Design mit sauberer Verarbeitung<br />

und zeitbeständigem Eindruck,<br />

das sich auf die alltäglichen Dinge konzentriert<br />

und selbst einen Kopfhöreranschluss<br />

bietet. Da unser Testmodell über alle Zusatzkarten<br />

verfügte, sei an dieser Stelle erwähnt,<br />

dass die Qualitäten dieser Optionen<br />

sehr hoch sind. Die Phonokarte kann an<br />

das angeschlossene Abtastsystem anhand<br />

von Miniaturschaltern in weiten Bereichen<br />

angepasst werden, so bei Kapazität, Ausgangsspannung<br />

und Abschluss<strong>im</strong>pedanz.<br />

Die Digitalkarte akzeptiert über die koaxiale<br />

und optische S/P-DIF-Schnittstelle Audiodaten<br />

bis zu 24 Bit Auflösung und 192<br />

Kilohertz Abtastrate. Ein USB-Anschluss<br />

dient der Verbindung zur Computerwelt<br />

und nutzt ohne zusätzliche Treiber die<br />

In der Grundausstattung sind keine Zusatzkarten für Digital In, Tuner und Phono (links am Gerät)<br />

installiert. Eine Besonderheit sind die Bananenbuchsen für die Lautsprecheranschlüsse<br />

Bilder: Auerbach Verlag; AVM<br />

78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 91


Das Verzerrungsproduktverhältnis zeigt eine<br />

Neigung zu geradzahligen Anteilen<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Unten <strong>im</strong> Bild sind links das Schaltnetzteil und rechts die beiden Class-D-Endstufen von Hypex zu<br />

erkennen. Im oberen Teil ist die Hauptplatine mit den Eingängen und deren Umschaltung zu sehen<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

AVM<br />

Evolution A3NG<br />

2990 Euro<br />

430 × 85 × 340 mm<br />

9 kg<br />

www.avm-audio.com<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

gebotenen Möglichkeiten aus. Zu erwähnen<br />

ist, dass hier ein USB-D/A-Wandler<br />

(PCM2704) von Burr-Brown neben einem<br />

D/A-Konverter (WM 8741) von Wolfson arbeitet;<br />

Letzterer verarbeitet die Signale der<br />

S/P-DIF-Eingänge.<br />

Und wie klingt das alles? Erquickend frisch<br />

und schnell über die analogen Eingänge<br />

mit angenehmer Wärme <strong>im</strong> Klang sowie<br />

ungehemmter Detailfreude. Über den digitalen<br />

Eingang erschien uns der Klang einer<br />

Triangelaufnahme ein wenig silbriger als<br />

über den analogen. Auch bei Gesang und<br />

Sprache überzeugten die sauber kontrollierten<br />

S-Laute und Konsonanten, die nie<br />

hart klangen, nur über den digitalen Weg<br />

war der Eindruck zum Teil etwas spitzer.<br />

Dafür erschien die räumliche Aufteilung<br />

des Klanggeschehens über den Digitalpfad<br />

in den Details für eine Flamencotänzerin mit<br />

Der Frequenzgang ist nicht so breitbandig aber<br />

über den hörbaren Bereich linear<br />

Gitarrenbegleitung sehr ausgeprägt und<br />

mit ausgezeichneter Ortung. Der Klang der<br />

Gitarrensaiten wirkte dann analog wieder<br />

etwas organischer, so wie sich auch unsere<br />

verschiedenen Testmusiken <strong>im</strong> Bass etwas<br />

weicher und gelassener anhörten, als es die<br />

D/A-Wandler <strong>im</strong> A3 vorführten. Alle modernen<br />

Titel profitierten von ihm mit definiertem<br />

Druck in den Tiefmitten.<br />

Große Orchesterdynamiken oder Feinzeichnung<br />

sind keine Hürden für den AVM<br />

A3ng, die Lautsprecher blieben stets in<br />

<strong>im</strong>pulsfreudiger Kontrolle. Mit einer sehr<br />

gut in Breite und Tiefe abgebildeten akustischen<br />

Bühne sind Instrumentalwerke ein<br />

Genuss und auch die tonale Balance ist<br />

dank der hohen neutralen Klangtreue stets<br />

ausgeglichen, egal ob analog oder digital.<br />

Die Nachrüstung einer Digitalplatine ist also<br />

zu empfehlen.<br />

Die harmonischen Vezerrungen zeigen einige<br />

unhörbare Spitzen oberhalb von 5 kHz<br />

Eingänge - - 5 2 -<br />

Ausgänge - - 4 2 1<br />

sonstige Anschlüsse Subwoofer Out, RS 232, Trigger In/ Out<br />

Features<br />

Subwooferfilter, mehrstufige Loudness<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Kopfhörer<br />

Messdaten<br />

Signal-rauschabstand<br />

(SNR)<br />

70 dB<br />

Dynamik nach<br />

82 dB<br />

AES 17<br />

Übersprechen bei<br />

–70 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N 0,035 %<br />

THD+N Pegel<br />

–60 dBV<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

(IEC60118/<br />

– 88 dB<br />

IEC60268)<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,33 dB<br />

Leistung (1 kHz<br />

88 W<br />

Sinus@ 1 % THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· modulares Erweiterungskonzept<br />

· sehr gute Bedienung, kaum Abwärme<br />

Nachteile<br />

· keine<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 15,5 von 20<br />

Neutralität 7,5 von 8<br />

Dynamik 7,5 von 8<br />

Basswiedergabe 7,5 von 8<br />

Mittenwiedergabe 7,5 von 8<br />

Höhenwiedergabe 7 von 8<br />

Wiedergabequalität<br />

52,5/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

19/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung<br />

17,5/20<br />

Gesamt<br />

89 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Gut<br />

Ergebnis<br />

Sehr gut 89/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />

Test 79


Harman Kardon HK 990<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Power auf Dauer<br />

In einem schlichten Design verbirgt der HK 990 Vollverstärker von Harman Kardon<br />

sehr viel Leistungsfähigkeit und Ausstattung. Wie handhabt das der bekannte Hersteller<br />

und wie sind die daraus resultierenden klanglichen Ergebnisse zu werten?<br />

Kann er mehr als seine Mitbewerber <strong>im</strong> Preissegment?<br />

VON JENS VOIGT<br />

Ein Stereovollverstärker erfüllt eigentlich<br />

ganz einfache Aufgaben und ist auch<br />

heutzutage nicht viel anders aufgebaut<br />

als zum Beispiel vor 15 bis 20 Jahren – mit<br />

dem HK 990 ist Harman Kardon weiter gegangen:<br />

Neben zahlreichen Anschlüssen,<br />

die auch in digitalen Formaten geboten<br />

werden, um vom CD-Player aus die D/A-<br />

Wandler des Verstärkers nutzen zu können,<br />

verfügt er über ein Lautsprecher-Einmesssystem.<br />

Somit ist eine ortsabhängige Raumakustikanpassung<br />

für die angeschlossenen<br />

Lautsprecher möglich. Es können bis zu<br />

zwei Subwoofer eingebunden werden und<br />

der Frequenzbereich, in dem die Einmessung<br />

stattfindet, ist wählbar; auch ein automatischer<br />

Modus ist vorgesehen.<br />

Die Bedienung via Signalgeber wird dabei<br />

über den Display-Kontext gestützt. Die<br />

Phonoliebhaber werden mit separaten Anschlüssen<br />

für MM- und MC-Systeme verwöhnt,<br />

auch die beiden symmetrischen<br />

XLR-Eingänge sind vor allem für Kenner<br />

interessant. Ihr Vorhandensein weist nebenbei<br />

auf den inneren Aufbau hin, denn<br />

dieser ist durchweg symmetrisch. Das beginnt<br />

schon in der Aufbereitung der Versorgungsspannung.<br />

Zwei mächtige Ringkerntrafos<br />

für jeweils einen Kanal speisen<br />

je ein Netzteil. Jedes dieser Netzteile verfügt<br />

über vier Ladekondensatoren mit geringem<br />

Innenwiderstand und einer schnell<br />

zu ladenden Kapazität. Auf diese Weise<br />

wird den ebenfalls symmetrischen Class-<br />

A/B-Endstufen innerhalb kürzester Zeit<br />

Strom bei konstanter Spannung geliefert,<br />

dies ist bei erhöhten Anforderungen notwendig,<br />

damit es nicht zu Verzerrungen<br />

kommt. Hier trifft man auf hochstromstabile<br />

Netzteile à la Harman Kardon! Der<br />

Blick ins Innere des Verstärkers offenbart<br />

Ansichten, die sonst nur in professionellen<br />

Lösungen vorkommen.<br />

Die riesigen Kühlkörper, die schon durch<br />

die Integration ins Gehäusedesign und<br />

dank Konvektion für ausreichend Kühlung<br />

sorgen, bekommen zusätzlich eine temporäre,<br />

temperaturgesteuerte Lüfterkühlung.<br />

Das gesamte aufwendige Schaltungsdesign<br />

baut auf kurze Wege: So ist die Vorverstärkung<br />

gleich direkt hinter dem Eingang und<br />

wird über die elektronische Lautstärkeregelung<br />

unmittelbar an die Endverstärker weitergegeben.<br />

Nützliche Features wie mehrere<br />

analoge Aufnahmeausgänge werden ebenfalls<br />

geboten, darunter ist selbst ein digitales<br />

koaxiales S/P-DIF-Signal. Möglich ist dies,<br />

weil für die Verarbeitung der Signale durch<br />

die Einmessautomatik ohnehin A/D/A-<br />

Konverter nötig sind. Die messtechnische<br />

Überprüfung zeigt respektable Werte auf:<br />

Die Verzerrungswerte 20 Dezibel (dB) vor<br />

Vollaussteuerung sind mit 0,013 Prozent<br />

sehr gut und über die digitalen Eingänge<br />

mit 0,012 Prozent nicht wesentlich besser.<br />

Ähnlich sieht es mit dem Übersprechen der<br />

Stereokanäle ineinander aus, hier ist analog<br />

eine Dämpfung von 68 dB bei zehn Kilohertz<br />

(kHz) zu erwähnen, die bei einem<br />

Kilohertz über 90 dB beträgt, <strong>im</strong> digitalen<br />

Das prall gefüllte Anschlussfeld bietet mehr, als ein Standard-Vollverstärker besitzt. Auffällig sind<br />

die symmetrischen Eingänge und die digitalen Schnittstellen<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon<br />

80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Das Verzerrungsproduktverhältnis ist sehr ausgeglichen<br />

und auf sehr niedrigem Niveau<br />

Ausstattung<br />

Das Innere zeigt die beiden Netzteiltrafos und die Platinen für die Eingänge, hinten in der Mitte.<br />

Gut zu erkennen ist die strikte Links-rechts-Trennung der Endstufen anhand der Kühlkörper<br />

Weg sind die Werte um zwei Dezibel besser.<br />

Be<strong>im</strong> Signal-zu-Rauschabstand ist ein<br />

Wert von sehr guten 78 dB in der analogen<br />

wie in der digitalen „Welt“ vorhanden.<br />

Die <strong>im</strong>mense Leistungsausbeute von 195<br />

Watt (W) an acht Ohm pro Kanal und ein<br />

Spitzenwert von 235 W decken wohl jeden<br />

privaten Gebrauch.<br />

In der Wiedergabe kann man einen direkten<br />

<strong>Vergleich</strong> zwischen den beiden Welten<br />

ziehen: Über die analogen Eingänge erscheinen<br />

Gesangsst<strong>im</strong>men sehr lebendig,<br />

saubere S-Laute erzeugen zusammen mit<br />

der Konsonantenzeichnung eine schöne<br />

plastische Abbildung. Am digitalen Eingang<br />

wirkt der Vortrag steriler, distanzierter, aber<br />

fester umrissen <strong>im</strong> Stereobild. Dies zeigt<br />

sich auch bei einer Flügelaufnahme, in der<br />

die Saiten scheinbar leicht nachsingen und<br />

mehr Details offenbart werden, aber die<br />

Distanziertheit weniger begeistert als der<br />

warme, dichte und dadurch int<strong>im</strong>er wirkende<br />

Analogsignalpfad. Im Allgemeinen<br />

fiel die hohe Laufruhe <strong>im</strong> Klangbild auf,<br />

Kraft und dynamische Wucht schienen regelrecht<br />

darauf zu warten, sich zu entfalten.<br />

Für komplexe Orchesterwerke schienen die<br />

Detailabbildung und die Tiefe der akustischen<br />

Bühne über die analogen Eingänge<br />

nicht so gut aufgelöst wie über die internen<br />

Wandler. Hier waren die Entfernungsperspektiven<br />

und die tonale Balance sehr<br />

gut zwischen Streichern und Bläsern mit<br />

Glanz und Leben erfüllt, woraus sich eine<br />

sehr gute Durchhörbarkeit ergab. Der analoge<br />

Eingang war dagegen etwas träger,<br />

die Pauken hatten nicht den gleichen Biss,<br />

Streichersätze wirkten etwas verklebter und<br />

die Durchhörbarkeit wurde der klanglichen<br />

Wärme geopfert.<br />

Abschließend können wir feststellen, dass<br />

stark in der Dynamik kompr<strong>im</strong>ierte Musik<br />

durch die Durchsichtigkeit und Luftigkeit<br />

der internen D/A-Wandlung auflebt. Dagegen<br />

kann Musik, die in der Dynamik weniger<br />

eingeschränkt ist, von der Plastizität<br />

und warmen Int<strong>im</strong>ität der analogen Eingänge<br />

profitieren.<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Eingänge 2 2 9 2 –<br />

Ausgänge 1 – 3 – 1<br />

sonstige Anschlüsse Subwoofer, RS 232, HRS-Link, Trigger Out<br />

Features<br />

EzSet/EQ-Lautsprecherkalibrierung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Harman Kardon<br />

Modell HK 990<br />

Preis<br />

1699 Euro<br />

Maße B/H/T<br />

440 × 160 × 444 mm<br />

Gewicht Gesamtsystem<br />

24 kg<br />

Informationen<br />

www.harmankardon.com<br />

Anschlüsse<br />

Kopfhörer<br />

Messdaten<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

77 dB<br />

Dynamik nach<br />

77 dB<br />

AES 17<br />

Übersprechen bei<br />

–68 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N 0,013 %<br />

THD+N Pegel<br />

–66 dBV<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

(IEC60118/<br />

–92 dB<br />

IEC60268)<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,063 dB<br />

Leistung (1 kHz<br />

195 W<br />

Sinus@ 1 % THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· große Leistungsausbeute für anspruchsvolle<br />

Lautsprecher, Lautsprechereinmesssystem<br />

· Phonoplatine mit MC- und MM-Eingänge.<br />

Nachteile<br />

· etwas hohe Erwärmung<br />

· 160 W Leistungsaufnahme <strong>im</strong> Leerlauf<br />

Der Frequenzgang ist weit über den hörbaren<br />

Bereich hinaus linear und fällt erst zu 80 kHz ab<br />

Die harmonischen Verzerrungen nehmen unhörbar<br />

zu den höchsten Frequenzen zu<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 16,5 von 20<br />

Neutralität 7 von 8<br />

Dynamik 7 von 8<br />

Basswiedergabe 7 von 8<br />

Mittenwiedergabe 7 von 8<br />

Höhenwiedergabe 7 von 8<br />

Wiedergabequalität<br />

51,5/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18,5/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

20/20<br />

Gesamt<br />

90 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 90/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 81


Marantz SA-KI Pearl Lite<br />

AUSGABE 2.2011<br />

Digitale Symbiose<br />

In den nächsten Jahren werden wir etwas erleben, das wir schon mit der Schallplatte<br />

erlebt haben: Die Verdrängung eines Mediums! Oder vielleicht nicht? Wer heute einen<br />

CD-Player kauft, sollte einen Schritt vorausdenken – wie Marantz mit dem SA-KI<br />

Pearl Lite.<br />

VON JENS VOIGT<br />

CD-Player gibt es bisher genug, Geräte,<br />

die mehr können, nicht. Und wieder<br />

haben wir einen Marantz-CD/SACD-<br />

Player auf dem Tisch, der die Ausstattung<br />

anderer Player in zukunftsweisender<br />

Technologie übertrifft.<br />

Der SA-KI Pearl Lite ist eine Lite-Version<br />

des momentanen Marantz-Topmodells<br />

von Chef-Audiodesigner Ken Ishiwata, der<br />

Marantz-Ikone schlechthin. In den Wiedergabefähigkeiten<br />

zeigt sich der Marantz<br />

nebenbei sehr flexibel als Audiofile-Player,<br />

der den Anschluss von USB-Speichermedien<br />

und iPod ermöglicht und auch von bespielbaren<br />

CDs MP3, WMA sowie AAC mit der<br />

Anzeige der Metadaten unterstützt. Die<br />

rückseitige USB-B-Schnittstelle veranlasst<br />

einen angeschlossenen Computer, den<br />

Player als D/A-Wandler-Soundkarte zu erkennen<br />

und ihn als solche zu nutzen. Das<br />

ist ungemein praktisch, wenn man Musikstücke<br />

aus dem Internet oder von der Festplatte<br />

streamt und sie in höchster Qualität<br />

von seiner Hi-Fi Anlage wiedergeben lassen<br />

möchte. Die unterstützten Formate reichen<br />

dabei bis 96 Kilohertz (kHz), höher geht es<br />

nur noch über die digitalen Eingänge <strong>im</strong> optischen<br />

wie koaxialen Format.<br />

Dabei verarbeiten diese Auflösungen bis zu<br />

24 Bit und unterstützten Sampling-Raten<br />

von bis zu 192 kHz. Damit liegt klar auf der<br />

Hand, dass hier ein waschechter, flexibel<br />

nutzbarer D/A-Wandler mit Player-Funktion<br />

für Silberlinge angetreten ist, der auch über<br />

Digitaleingänge und USB-Anschluss deuten auf die D/A-Wandlerfähigkeit dieses SACD-Players hin.<br />

Sollten andere Geräte dazu genutzt werden, stehen auch Digitalausgänge zur Verfügung<br />

digitale Ausgänge verfügt. Dagegen scheinen<br />

Merkmale wie eine Fernbedienung, ein<br />

sehr gut lesbares Display auch für die Metadaten<br />

und den SACD-CD-Text sowie der<br />

regelbare Kopfhörerausgang recht unspektakulär.<br />

Das Äußere und die Verarbeitung<br />

folgen dem bekannten Marantz-Design mit<br />

geschwungenen Seitenteilen und Formen<br />

auf der Front. Die Bedienelemente sind<br />

nützlich verteilt, ausgesucht und ermöglichen<br />

auch die komplette Bedienung am<br />

Gerät selbst.<br />

Auch die Verarbeitung ist ausgezeichnet,<br />

denn grundlegend wichtige Tunings wurden<br />

auch der Lite-Version mitgegeben: verkupfertes<br />

Chassis, Netzteiltechnik mit abgeschirmtem<br />

Ringkerntrafo, von dem aus jede<br />

Baugruppe in unmittelbarer Nähe ihre kräftige<br />

und stabilisierte Spannungsversorgung<br />

erzeugt. Der D/A-Wandler, ein Cirrus Logic<br />

CS 4398 mit superbem Digitalfilter, kommt<br />

auch be<strong>im</strong> größeren Modell zum Einsatz.<br />

Er besitzt dort zusätzlich umschaltbare Filter,<br />

hat aber keine USB-Konnektivität <strong>im</strong>plementiert<br />

wie <strong>im</strong> KI Pearl Lite. Ebenfalls<br />

gleich sind die klangwirksamen HDAM-<br />

SA2-Module, eine hochgradige Auswahl<br />

an Bauteilen, und das sehr stabile und<br />

klanglich integre Xyron-Laufwerk, welches<br />

in der Lite-Version ohne Abdeckung auskommt.<br />

Das meisterliche Schaltungsdesign<br />

82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Der Anteil der periodischen Schwingungen, die<br />

das Jitter-Diagramm aufzeigt, ist vernachlässigbar<br />

gering<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Eine Eigenheit der KI-Pearl-Serie sind die verkupferten Gehäuse. Ein abgeschirmter Ringkerntrafo<br />

mit mehreren Netzteilen versorgt ganz audiophil die einzelnen Platinen<br />

ist durchweg symmetrisch, um jegliche Störeinwirkungen<br />

zu min<strong>im</strong>ieren. Selbst die<br />

Platinen sind einzeln aufgebaut und sauber<br />

voneinander getrennt. Bei ihrer Bauteilbestückung<br />

wurde nicht gespart und die Verbindungen<br />

sind mit Sorgfalt kurz gehalten,<br />

an neuralgischen Punkten wurden sie sogar<br />

mit Ferritringen gegen hochfrequente Störungen<br />

versehen. Die wichtige Audioplatine<br />

ist ein Ort opt<strong>im</strong>ierter diskreter Transistorschaltungen<br />

in der Kombination bester Elytund<br />

Filmkondensatoren – das nur wenige<br />

Zent<strong>im</strong>eter vom D/A-Wandler und Cinch-<br />

Ausgang entfernt!<br />

Die klangliche Verwandtschaft zu dem in<br />

der letzten Ausgabe getesteten SA-15S2<br />

von Marantz ist nicht zu überhören, denn<br />

der Digitalfilter am Ausgang des D/A-Konverters<br />

ist sehr ähnlich gestaltet, lässt sich<br />

aber nicht umschalten wie be<strong>im</strong> großen<br />

Bruder – damit ist die klangliche Varianz<br />

nicht die gleiche. Einige leichte Unterschiede<br />

sind auch <strong>im</strong> Esprit zu vernehmen. An unserem<br />

beliebten Klassiker zeigte sich eine<br />

dynamisch-kraftvolle Impulswiedergabe <strong>im</strong><br />

Bass und eine sehr fein aufgelöste Präsenzund<br />

Hochtonwiedergabe, der wohltuend<br />

jegliche Schärfe fehlte. Deshalb wirkte das<br />

Klangbild nie hektisch bei der hohen Detailtreue<br />

und der tiefreichenden Basswiedergabe,<br />

die erfahrbar wurde. Auch hier wurde<br />

die Ouvertüre „Der Fliegende Holländer“<br />

als „Wägestück“ aufgelegt und der KI Pearl<br />

Lite förderte strahlend glänzende Bläsersätze<br />

hervor, die sich tonal ausgeglichen mit<br />

den Streichern verwoben. Die Aufnahme<br />

birgt wunderschöne Assoziationen der Wellenbewegung<br />

des tosenden Meeres in sich,<br />

die nur dann aufleben, wenn die akustische<br />

Bühne in Tiefe und Breite korrekt wiedergegeben<br />

wird – das ist hier der Fall. Auch<br />

in anderen Genres ist das Gehörte von hoher<br />

Qualität: Gesangsst<strong>im</strong>men haben keine<br />

unangenehmen Härten oder Färbungen, sie<br />

sind sehr organisch und plastisch. Sehr <strong>im</strong>pulsfreudige<br />

Klänge – seien es Kesselpauken<br />

oder gezupfte, angeschlagene Saiten<br />

wirken nie spitz und der Ausklang bleibt<br />

rund und warm. Ein ausgezeichneter moderner<br />

Klang.<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Gesamtsystem<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Marantz<br />

SA-KI Pearl Lite<br />

1 199 Euro<br />

440 × 108,5 × 343,5 mm<br />

7,8 kg<br />

www.marantz.eu<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopf<br />

hörer<br />

Eingänge 1 1 – – –<br />

Ausgänge 1 1 1 – 1<br />

sonstige Anschlüsse USB-A und -B, Systemfernbedienung<br />

Features<br />

Audioformate SACD, CD-R/RW, AAC, MP3 und WMA-Disc<br />

Extras<br />

iPod-Betrieb, Auslesen von ID3-Tag,<br />

META-Tag<br />

Messdaten ermittelt mit: 24-Bit/96-kHz-Signal bei –20 dBFs<br />

Signal-Rauschabstand<br />

(SNR)<br />

91 dB<br />

Dynamik nach AES 17<br />

110 dB<br />

Übersprechen bei<br />

–105 dB<br />

10 kHz<br />

THD+N 0,0028 %<br />

THD+N Pegel<br />

–103 dBV<br />

Ausgangspegel bei<br />

–12 dBV<br />

–20 dBFs<br />

Ausgangspegel bei<br />

8 dBV<br />

0 dBFs<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

+/– 0,021 dB<br />

(20 Hz-20 kHz)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· hervorragende Klangeigenschaften<br />

durch sauberes Schaltungsdesign<br />

und D/A-Wandler mit sehr<br />

gutem Rekonstruktionsfi lter<br />

· saubere, hochwertige Verarbeitung<br />

Nachteile<br />

· keine<br />

Diese hervorragende Übersprechdämpfung<br />

lässt keinerlei Wünsche offen<br />

Die sehr gute Impulsantwort des Filters gehört<br />

zu den klangentscheidenden Faktoren<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte 19/20<br />

Neutralität 7/8<br />

Dynamik 8/8<br />

Basswiedergabe 7/8<br />

Mittenwiedergabe 7/8<br />

Höhenwiedergabe 7/8<br />

Wiedergabequalität<br />

55/60<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

19/20<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

19/20<br />

Gesamt<br />

93 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

Sehr gut<br />

Ergebnis<br />

Ausgezeichnet 93/100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 83


Bombastisches He<strong>im</strong>kino<br />

Unsere Schwesterzeitschrift, das BLU-RAY MAGAZIN, bietet alles zum Thema Blu-ray.<br />

Die Referenztitel in Sachen Surround-Sound stellen wir Ihnen hier vor.<br />

VON TIEMO WEISENSEEL<br />

Der augenfälligste Unterschied zwischen<br />

der DVD und ihrem hochauflösenden<br />

Nachfolger, der Blu-ray Disc, ist selbstredend<br />

das stark verbesserte Bild. Mit einer Full-HD-<br />

Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten<br />

kann man sich das Kinoerlebnis ganz unkompliziert<br />

auf den he<strong>im</strong>ischen Bildschirm<br />

zaubern. Doch mit entscheidend für die<br />

überwältigende Wirkung, die besonders gut<br />

gemachte Actionfilme zuweilen entwickeln,<br />

ist auch die brachiale Soundkulisse, die mit<br />

realistisch anmutenden Schusswechseln, ohrenbetäubenden<br />

Explosionen und geschickt<br />

platzierten Surround-Effekten dafür sorgt,<br />

dass man sich mitten in die Handlung hineinversetzt<br />

fühlt. Einfach 3D für die Ohren, um<br />

es mal ganz plakativ zu formulieren.<br />

Das Format DTS-HD MA 5.1 (Digital Theater<br />

Systems High Definition Master Audio) hat<br />

sich inzwischen als Blu-ray-Standard durchgesetzt.<br />

Nennt man fünf räumlich aufgestellte<br />

Satellitenlautsprecher und einen Subwoofer<br />

sein Eigen, dann entfaltet sich auch zu Hause<br />

ein mitreißender und technisch hochwertiger<br />

Klangraum, wie man ihn aus dem Kino kennt.<br />

Unsere Toptitel <strong>im</strong> Bereich Tonqualität reichen<br />

vom aktuellen Science-Fiction-Meilenstein<br />

„Inception“ über den klassischen<br />

Blockbuster („2012“) bis hin zu Actionknallern<br />

wie „Green Zone“ oder Familienlieblingen<br />

wie „Kung Fu Panda“. Schauen und vor<br />

allem hören Sie doch einfach mal hinein, es<br />

lohnt sich!<br />

Inception<br />

Nicht nur, was die unglaubliche Story und die<br />

überwältigende visuelle Umsetzung betrifft,<br />

ist Christopher Nolans „Inception“ einer der<br />

beeindruckendsten Filme der letzten Jahre.<br />

Auf einer Skala von eins bis zehn pegelt sich<br />

die Intensität des Sub-Basses hier ungefähr<br />

bei einem Wert von elf ein. Das Soundbild<br />

verwendet tiefe Frequenzen zur Aufmerksamkeitslenkung<br />

und zur Schaffung einer<br />

zwielichtigen Grundst<strong>im</strong>mung. Schon in der<br />

Eröffnungssequenz setzt ein unterbewusstes<br />

Grollen ein, arbeitet sich langsam, aber sicher<br />

hoch in das Bewusstsein des Zuschauers,<br />

bis er es endlich wahrn<strong>im</strong>mt und der gezeigte<br />

Traum in einer dröhnenden Flutwelle<br />

kollabiert. Psychoelemente wie das ständige<br />

Einspielen von Teilen aus Charles Dumonts<br />

Chanson „Non, Je Ne Regrette Rien“ (gesungen<br />

von der unvergessenen Edith Piaf), die<br />

mit anderen Geräuschen verschmelzen, sind<br />

<strong>im</strong>mer wieder zu bestaunen und gestalten<br />

das ohnehin schon bemerkenswert innovative<br />

Sounddesign zu einem vielschichtig-kreativen<br />

Klangteppich. Den wichtigsten Part<br />

der audiophilen Mission übernehmen allerdings<br />

Hans Z<strong>im</strong>mers machtvolle Kompositionen.<br />

Genaugenommen spielen sie sogar die<br />

Hauptrolle für die Ohren. Ohne den Druck,<br />

den sie aufbauen, ohne die ständige Intensitätssteigerung<br />

und die fühlbare Schwere<br />

(gepaart mit filigraner Leichtigkeit) würde<br />

dem Thriller ein Großteil<br />

seiner Wirkung verloren<br />

gehen. Und weil<br />

der Score so gelungen<br />

ist, packte Warner ihn<br />

in recht ausführlichen<br />

Auszügen auch mit auf<br />

die Bonus-Blu-ray.<br />

Tonqualität<br />

Fazit: Christopher Nolan dringt mit seinem<br />

außergewöhnlichen Thriller und einem alles<br />

niederwalzenden Sounddesign tief ins<br />

Unterbewusstsein seiner Zuschauer ein.<br />

84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Gut gebrüllt, Löwe – das Kriegsgeschrei der<br />

Na‘vi kommt auf Blu-ray so richtig zur Geltung<br />

Avatar – Ext. Coll. Edition<br />

Der erfolgreichste Film aller Zeiten setzt<br />

auch auf Blu-ray Maßstäbe – besonders der<br />

Klang der Scheibe erscheint in seinem Qualitätsanspruch<br />

fast surreal. Alles, was der<br />

Zuschauer von Pandora sieht, hört er auch –<br />

und darüber hinaus noch viel, viel mehr. Jeder<br />

kriegerischen Auseinandersetzung oder<br />

Flugsequenz wohnt eine berauschende<br />

räumliche Tiefe inne, mit atemberaubenden<br />

Rundumeffekten wird man <strong>im</strong> Handumdrehen<br />

in diese so fremde und doch wunderschöne<br />

Welt versetzt. Wirklich beeindruckt<br />

hat uns die Sequenz, in der Jake vor dem<br />

wütenden Thanator flüchtet: Unmengen<br />

von filigranen Details (raschelnde Pflanzen,<br />

absplitterndes Holz, das infernalische<br />

Fauchen des Monsters, die gehetzten, fast<br />

panischen Laute von Jake) schaffen eine<br />

Klangvielfalt in den Boxen, die dem Spektakel<br />

auf dem Bildschirm in nichts nachsteht.<br />

Ähnlich spektakulär und detailreich zeigen<br />

sich die vielen Massenschlachten, bei denen<br />

man oftmals gar nicht weiß, wohin<br />

man zuerst schauen, was die Ohren zuerst<br />

wahrnehmen sollen. Aber auch die stilleren<br />

Szenen glänzen mit einem breiten Soundspektrum<br />

und einer<br />

akkuraten Projektion<br />

des Raumes. Dieses<br />

Projekt lebt und atmet<br />

den 3D-Gedanken<br />

und Klangpuristen<br />

sei die Blu-ray wärmstens<br />

empfohlen.<br />

Der Weltuntergang ist bei Roland Emmerich in<br />

den besten Händen – und das hört man auch!<br />

2012<br />

Was passiert wohl, wenn die Welt untergeht<br />

und nur ein winziger Bruchteil<br />

der Menschheit und ihrer Kultur gerettet<br />

werden kann? Roland Emmerichs<br />

Katastrophenfilm spielt die „Sintflut 2.0“ gedanklich<br />

durch und würzt gigantomanische<br />

Zerstörungsorgien mit einer Soundlawine,<br />

die alles bisher Dagewesene in den Schatten<br />

stellt. Der Ton präsentiert sich absolut mängelfrei.<br />

Hier wurde alles richtig gemacht,<br />

und wenn wir sagen alles, dann meinen wir<br />

das auch so. Aber was sollte sich auch sonst<br />

besser als Tonreferenz eignen als der Weltuntergang?<br />

In jedem Fall werden Ihre Nachbarn<br />

genau den vermuten, wenn Sie Ihre<br />

Surround-Anlage auf Touren bringen, um<br />

diesen perfekten Soundmix an Ihre Ohren zu<br />

lassen. Von der ersten Minute an zieht einen<br />

die dreid<strong>im</strong>ensionale Streuung der einzelnen<br />

Geräuschquellen auf alle fünf Kanäle in den<br />

Bann. Wie üblich hat Sony Pictures nicht am<br />

Sound gespart und der Scheibe eine deutsche<br />

DTS-HD-MA-5.1-Tonspur gegönnt. Die<br />

volle Spanne von rumpelndem Subwoofer-<br />

Einsatz und schmerzend hohen Frequenzen<br />

gewinnt <strong>im</strong>mens an Bedeutung, sobald der<br />

Boden aufreißt und Tausende Fensterscheiben<br />

zerklirren, während sich eine aufdringliche<br />

Autohupe nähert, wieder verschwindet<br />

und das brausende Beschleunigungsgeräusch<br />

des zentralen Fluchtfahrzeugs erneut<br />

in den Vordergrund rückt. In den kurzen<br />

Actionpausen kann man es kaum abwarten,<br />

was die Toningenieure als Nächstes für die<br />

Ohren bereithalten. Aber auch zwischendrin<br />

gibt es kaum eine Stelle, die absolute Stille<br />

aufweist. Irgendein Umgebungsgeräusch<br />

ist <strong>im</strong>mer auszumachen, wobei die exzellente<br />

Dynamik der<br />

Geräuschkulisse geradezu<br />

apokalyptische<br />

Ausmaße verleiht. Bei<br />

dieser Scheibe haben<br />

Sie es mit dem besten<br />

bisher gehörten Sound<br />

auf Blu-ray zu tun.<br />

Die extremen dynamischen Kontraste zwischen<br />

Action und ruhigen Momenten sind gelungen<br />

Green Zone<br />

Regisseur Paul Greengrass liebt die Authentizität.<br />

Alles in seinen Filmen soll sich so echt<br />

wie möglich anfühlen, soll aussehen und<br />

auch so klingen, wie in der Realität und den<br />

rauen Eindruck einer Dokumentation vermitteln.<br />

Darin liegt das Spezialmetier des<br />

54-jährigen Briten, der seine Karriere mit<br />

politischen Dokus und Filmen begann. Sein<br />

wichtigstes Werkzeug hierfür ist die typische<br />

Ruckelkamera, doch auch die Soundabteilung<br />

trägt entscheidend zu diesem kompromisslos<br />

authentischen Gesamteindruck<br />

bei. Die atemlosen Hetzjagden und perfekt<br />

choreografierten Actionsequenzen bieten<br />

die ideale Steilvorlage für ein ausgezeichnetes<br />

Surround-Erlebnis, das der sehr gut<br />

abgemischte Sound, für den sich die Toningenieure<br />

hörbar ins Zeug legten, dann auch<br />

liefert. So flexibel, wie sich die Kamera bewegt,<br />

gestaltet sich auch der Rundumklang –<br />

ähnlich einer binauralen Tonaufnahme, die<br />

klangliche Räumlichkeit in einer unerhörten<br />

Qualität ermöglicht. Das Ergebnis klingt<br />

detailliert und kleinteilig aufgefächert, die<br />

permanente Projektion eines Raumes mit<br />

wahrnehmbaren, verständlichen St<strong>im</strong>men<br />

und Geräuschen verhält<br />

sich <strong>im</strong>mer relativ<br />

zur Position der Kamera.<br />

Die zahlreichen Gefechtssituationen<br />

erlangen<br />

dadurch eine<br />

beängstigend realistische<br />

Qualität.<br />

Tonqualität<br />

Fazit: Überträgt man den Begriff „3D“<br />

auf den Sound, so ist „Avatar“ auch hier<br />

sehr erpicht auf einen extrem räumlichen<br />

Klang. Pandora erwacht zum Leben!<br />

Tonqualität<br />

Fazit: Unglaublich! Gäbe es eine Steigerung<br />

von perfektem Ton, so würde man<br />

sie anhand des Soundmixes von „2012“<br />

definieren. Absolute Referenzscheibe!<br />

Tonqualität<br />

Fazit: Der bombastische Actionsound holt<br />

alles aus Ihrer Anlage heraus. Seien Sie<br />

gewiss, dass die Klangkulisse Sie direkt ins<br />

Geschehen einbinden wird.<br />

Inhalte 85


Sobald die wendigen High-Tech-Anzüge in<br />

Action sind, gibt‘s mächtig was auf die Ohren<br />

Iron Man 2<br />

Regisseur und Schauspieler Jon Favreau legte<br />

mit „Iron Man“ vor drei Jahren wie aus dem<br />

Nichts eine der anerkanntermaßen besten<br />

Comicverfilmungen überhaupt vor. Die Erwartungen<br />

der Fans an „Iron Man 2“ waren<br />

danach riesengroß – und sie wurden nicht<br />

enttäuscht. Mit Scarlett Johansson als Black<br />

Widow gibt es aufregende Verstärkung für<br />

den ohnehin außergewöhnlichen Cast rund<br />

um Robert Downey Jr. und Gwyneth Paltrow –<br />

mit Mickey Rourke als Whiplash hat man einen<br />

Bösewicht, wie man ihn sich nur wünschen<br />

kann. Eine recht anspruchsvolle und<br />

zuweilen sogar ziemlich gesellschaftskritische<br />

Handlung sorgt für das gewisse Etwas,<br />

das auch dieses Sequel wohltuend vom<br />

üblichen Superhelden-Einerlei abhebt. Doch<br />

bei aller erfreulichen inhaltlichen Qualität:<br />

Auch die Action kommt in Teil zwei nicht zu<br />

kurz – besonders die letzte halbe Stunde lässt<br />

einen kaum zur Ruhe kommen und gefällt<br />

mit abwechslungsreichen und tricktechnisch<br />

sehr guten Kämpfen zu Land, zu Wasser und<br />

in der Luft. Die Technik der Blu-ray trägt viel<br />

dazu bei, dass „Iron Man 2“ auf audiovisueller<br />

Ebene all seine Blockbuster-Qualitäten<br />

voll ausspielen kann. Die unzähligen Actionszenen<br />

bieten wirklich jede Menge Futter<br />

für die he<strong>im</strong>ische Boxenanlage, mit krachenden<br />

Bässen und sehr guter Signalortung<br />

fühlt man sich bei den Kämpfen des Öfteren<br />

mittendrin, statt nur dabei. Besonders gut<br />

haben uns die markigen Motorengeräusche<br />

während des Rennens in Monaco (zum Beispiel<br />

<strong>im</strong> Tunnelabschnitt!) sowie der ausgedehnte<br />

Luftkampf auf der Stark-Expo gegen<br />

Ende des Films gefallen. Die Dialoge sind<br />

stets mit einem leichten Hall unterlegt, was<br />

die Verständlichkeit<br />

etwas beeinträchtigt –<br />

besonders, wenn sich<br />

zwei St<strong>im</strong>men überschneiden,<br />

wird es<br />

ab und zu schwierig,<br />

alles problemlos zu<br />

verstehen.<br />

Ein Traum für jeden Toningenieur: Die Szene<br />

am Kaffeetisch strotzt nur so vor Klangdetails<br />

Alice <strong>im</strong> Wunderland<br />

Über das Sounddesign von T<strong>im</strong> Burtons neuestem<br />

Streich gibt es keine zwei Meinungen.<br />

Wie eine Erweiterung der Leinwand ergänzt<br />

die Akustik das Geschehen, indem alles Ausgeblendete<br />

weiter hörbar bleibt. Der Streit<br />

zwischen der Haselmaus und dem durchgedrehten<br />

Karnickel bleibt beispielsweise<br />

durchgängig präsent, auch wenn sich die Kamera<br />

während der Teeparty vornehmlich auf<br />

den Hutmacher konzentriert. Mixt die weiße<br />

Königin ihren widerlichen Trank, rumort<br />

auch dort das Langohr in der Küche herum.<br />

Da haben sich die Soundingenieure wohl<br />

gedacht: Wenn schon keine 3D-Fassung auf<br />

Blu-ray, dann wenigstens ordentlichen 3D-<br />

Sound – umherfliegende Tassen lassen einen<br />

unwillkürlich in Deckung gehen; Soundqualität<br />

und Abmischung erfüllen die hohe Disney-Norm<br />

gewohnt gut. Als obligatorische<br />

Zutat eines angehenden Burton-Klassikers<br />

darf natürlich der Soundtrack von Danny Elfman<br />

nicht fehlen. Obwohl Burtons Haus- und<br />

Hofkomponist während der Produktion nur<br />

ein Zusammenschnitt der Greenscreen-Aufnahmen<br />

zur Verfügung stand, komponierte<br />

er einen für ihn typischen Score mit großem<br />

Wiedererkennungswert,<br />

der irgendwo<br />

zwischen „Batman“,<br />

„Sweeney Todd“ und<br />

einer Spur „Men In<br />

Black“ für die kongeniale<br />

musikalische Untermalung<br />

sorgt.<br />

So ungelenk er auch wirkt, Panda Po verwöhnt<br />

Ihre Ohren mit einem klasse Surround-Erlebnis<br />

Kung Fu Panda<br />

Das Staraufgebot der gewitzten CGI-Produktion<br />

ist mit den Originalsprechern Jack Black,<br />

Angelina Jolie, Dustin Hoffman, Jackie Chan<br />

und Lucy Liu mehr als ausreichend, um einen<br />

Publikumserfolg zu garantieren. Das kann<br />

man von der deutschen Riege, deren Star<br />

Hape Kerkeling ist, nicht gerade behaupten.<br />

Auch wenn die deutsche Synchro sehr<br />

passend eingebettet ist, hat sie nicht den<br />

gleichen Charme wie das amerikanische Original.<br />

Ansonsten ist der Audiomix aber sowohl<br />

<strong>im</strong> Hoch- als auch <strong>im</strong> Mitteltonbereich<br />

perfekt. Zündet hinter Ihnen das chinesische<br />

Feuerwerk, dann nicht erschrecken, denn<br />

die Rear-Lautsprecher erhalten realitätsnahe<br />

Unterstützung vom Subwoofer. Die Dynamik<br />

ist – wie drückt man es am besten aus – extrem<br />

dynamisch! Soll heißen, sämtliche fünf<br />

Lautsprecher sind durchgängig beansprucht<br />

und lassen Sie aus dem Staunen gar nicht<br />

mehr herauskommen. Das Training von Panda<br />

Po ist eine der Szenen, die wir regelmäßig<br />

als Referenz für eine gelungene Abmischung<br />

zum <strong>Vergleich</strong> heranziehen. Hatten Sie<br />

schon einmal das Gefühl, die Geräusche von<br />

zischenden Pfeilen und surrenden Beilen fliegen<br />

durch Ihren Kopf? Hier bekommen Sie’s<br />

garantiert! Zur Höchstwertung fehlt einzig<br />

eine höherwertige Codierung der deutschen<br />

Tonspur, die „nur“ in Dolby Digital 5.1 vorliegt.<br />

Alles in allem setzt „Kung Fu Panda“<br />

die audiovisuelle Messlatte für An<strong>im</strong>ationsfilme<br />

ein gutes Stück nach oben. Schon der <strong>im</strong><br />

2-D-Look an<strong>im</strong>ierte Prolog beweist, was für<br />

geniale Effekte mit echter Full-HD Auflösung<br />

entstehen. Zehntausend Schergen der Finsternis<br />

stellen sich den Helden in den Weg; jeder<br />

ist glasklar zu erkennen und alle zusammen<br />

machen sie einen<br />

Höllenlärm, bei dem in<br />

Ihrem He<strong>im</strong>kino garantiert<br />

die Wände wackeln<br />

werden. Ein Film<br />

für die ganze Familie,<br />

ohne Kompromisse in<br />

Sachen Dynamik.<br />

Tonqualität<br />

Fazit: Pralle Comicverfilmung mit bombastischer,<br />

sehr lautstarker Action und zahlreichen<br />

Effekt- und Surround-Highlights.<br />

Anlage aufdrehen und genießen!<br />

Tonqualität<br />

Fazit: Ein zauberhafter Mix mit vielen akustischen<br />

Feinheiten, die es zu entdecken<br />

gilt. Danny Elfmans Score besitzt den von<br />

ihm gewohnten Ohrwurmfaktor.<br />

Tonqualität<br />

Fazit: Die an<strong>im</strong>ierte Martial-Arts-Action<br />

punktet mit vielen Schmunzeleffekten<br />

und einer für das Genre außergewöhnlich<br />

begeisternden Soundkulisse.<br />

86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


ALLES IN BLAU<br />

Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests<br />

NEU<br />

am Kiosk!<br />

Jetzt neu am Kiosk<br />

und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de


Crossroads<br />

An einem heißen Junitag<br />

2010 versammelten<br />

sich die weltbesten<br />

Gitarrengrößen<br />

<strong>im</strong> Chicagoer Toyota<br />

Park, um ihre Instrumente<br />

gemeinsam gegen<br />

Drogenmissbrauch<br />

sprechen zu lassen.<br />

„Crossroads“ – das ist nicht nur eines der<br />

größten Gitarrenfestivals der Erde, es ist auch<br />

das von Gitarrengott Eric Clapton ins Leben<br />

gerufene Hilfsprogramm für Alkohol- und<br />

Drogensüchtige. Die Aufmerksamkeit des<br />

Publikums ist Clapton dank legendärer Auftritte<br />

von u. a. ZZ Top, Sheryl Crow, John Mayer,<br />

Jeff Beck, B. B. King und seiner selbst gewiss.<br />

Jeder Virtuose bringt seine eigene ganz<br />

persönliche Note mit ein: Während die jüngeren<br />

Talente energetisch ihre musikalische<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Rhino<br />

Genre Rock/Blues/Country<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Seele bloßlegen, glänzen die <strong>im</strong>mer noch<br />

agilen Größen der Vergangenheit mit ihrer<br />

lässigen Profession und echtem Soul. Gespielt<br />

wird vor allem Rock, Blues und Country,<br />

wobei aber auch andere Musikrichtungen<br />

in die einzelnen Interpretationen einfließen.<br />

Das elf Stunden andauernde Konzert wurde<br />

inklusive witzigen Moderationen von Bill<br />

Murray, Interviews und Backstage-Eindrücken<br />

auf 280 Minuten bzw. 39 Musiktracks<br />

zusammengeschnitten. Jeder, der sich auch<br />

nur annähernd für Gitarrenmusik interessiert,<br />

wird mit dieser Doppel-Blu-ray also mehr als<br />

glücklich sein. Das liegt natürlich auch an der<br />

technischen Perfektion, mit der das Konzert<br />

auf die Scheibe gebannt wurde. Solch saubere<br />

Bilder gibt es derzeit nur bei den wenigsten<br />

Musiktiteln zu beobachten. Durch<br />

die visuelle Brillanz und die warmen, vollen<br />

Farbtöne ist die Sommerhitze Chicagos fast<br />

schon spürbar. Im trendigen Transistorradio-<br />

Menü lässt sich sowohl eine PCM-2.0- als<br />

auch eine DTS-HD-MA-5.1-Tonspur anwählen.<br />

Des Weiteren haben Sie hier direkten<br />

Zugriff auf die jeweiligen Künstler und ihre<br />

vorgetragenen Stücke. Der Lossless-Sound<br />

ergibt aufgrund der Klangvielfalt in den höheren<br />

Frequenzen durchaus Sinn: Hi-Hats<br />

und Gitarrenriffs klingen wie live vor Ort, was<br />

der luftige Surround-Mix noch verstärkt.<br />

Lang Lang – Live In Vienna<br />

Der chinesische Pianist<br />

Lang Lang ist<br />

ein Phänomen für<br />

sich: In frühen Jahren<br />

als Wunderkind<br />

frenetisch gefeiert,<br />

begeistert das Ausnahmetalent<br />

nun sein<br />

Publikum mit scheinbar<br />

schwerelosen Interpretationen von<br />

Prokofiev, Beethoven, Chopin und vielen<br />

weiteren Komponisten, die die Klassik definierten.<br />

Wenn sich Lang Lang ans Klavier<br />

setzt und mit lebhafter Miene seine Lust<br />

an der Musik bekundet, seine Leidenschaft<br />

auf die filigran zappelnden Finger überträgt<br />

und seinem Piano flirrende Klanggemälde<br />

entlockt, hält das Publikum vor Verzückung<br />

den Atem an.<br />

Erst am Ende eines Konzertabschnitts ist es<br />

den Zuschauern vergönnt, zu applaudieren<br />

und dem Musikgenie den wohlverdienten<br />

Zuspruch auszudrücken. Auch das Konzert<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Sony Classical<br />

Genre Klassik<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

in der Wiener Golden Hall ist von der ersten<br />

Minute an perfekt, eben typisch Lang Lang.<br />

Mit angenehmen, teils korkenzieherartigen<br />

Kamerafahrten sowie ungewöhnlichen Perspektiven<br />

unterstützt die visuelle Aufzeichnung<br />

die Ästhetik des Hörbaren. Graziöse<br />

Tiefenunschärfen rücken die fokussierten<br />

Finger des Künstlers ins Zentrum der Aufmerksamkeit.<br />

Auch sonst ist der Mitschnitt<br />

bis auf einen mittelmäßigen Schwarzwert<br />

kontrastreich, scharf und farblich<br />

ausgeglichen. Was aber ist nun mit dem<br />

3D-Effekt? Dieser bleibt der ebenso auf<br />

der Disc befindlichen Performance „Lang<br />

Lang – The Third D<strong>im</strong>ension“ sowie deren<br />

Making-of vorbehalten.<br />

In zusätzlichen 20 Minuten rotiert eine 3D-<br />

Kamera um den Pianisten, was zwar einen<br />

ganz netten Eindruck hinterlässt, jedoch<br />

nicht zwingend notwendig scheint, um<br />

den Genuss zu steigern. Am wichtigsten ist<br />

natürlich der Ton, der das Konzertfeeling<br />

akkurat widerspiegelt. Da nur ein Instrument<br />

auf der Bühne steht, konzentriert sich<br />

die Abmischung verständlicherweise auf<br />

die Front, die Zuschauermenge ertönt von<br />

allen Seiten. Die Klangqualität ist in dem<br />

Sinne sehr hoch angesetzt, sodass der Zuhörer<br />

die Chance erhält, jegliche Klangfärbung<br />

einzeln herauszufischen. Bricht Lang<br />

Lang an diversen Stellen seinen Klaviersturm<br />

los, ist diese deutlich wahrnehmbare<br />

Vielschichtigkeit Gold wert.<br />

Bilder: Rhino, Sony Classical<br />

88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Sting – Live In Berlin<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Music<br />

Genre Pop<br />

Preis<br />

19 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Wenn man zum ersten<br />

Mal davon hört,<br />

klingt es ungewöhnlich<br />

und gewagt: Die<br />

größten Hits von Sting<br />

(bzw. The Police) neu<br />

arrangiert für großes<br />

Orchester, kann das<br />

überhaupt funktionieren?<br />

Wenn man dann aber tatsächlich hört,<br />

wie sich das prächtig aufgelegte Londoner<br />

Royal Philharmonic Concert Orchestra die<br />

bekannten und beliebten Songs zu eigen<br />

macht, schlagen die anfänglichen Zweifel<br />

innerhalb von Minuten in pure Begeisterung<br />

um. Eine ganze Heerschar von Arrangeuren<br />

hat wunderbar abwechslungsreiche Adaptionen<br />

von Welthits wie „Every Breath You<br />

Take“, „Roxanne“ oder „Every Little Thing<br />

She Does Is Magic“ geschaffen. Mister Gordon<br />

Sumner, der sich an diesem Abend in<br />

blendender st<strong>im</strong>mlicher Verfassung zeigt,<br />

hat sichtlich Spaß daran, diese überraschend<br />

frischen Arrangements mit seinen unverwechselbaren<br />

Vocals zu veredeln. Fast jede<br />

Nummer wird von Sting mit einer kleinen<br />

persönlichen Anekdote eingeleitet – viele Titel<br />

haben auch ein völlig neues Vorspiel spendiert<br />

bekommen. Wenn dann Branford Marsalis<br />

als Überraschungsgast die ersten Takte<br />

von „Englishman In New York“ aus seinem<br />

Sopransaxophon lockt (wie weiland 1985<br />

auf „Dream Of The Blue Turtles“), taut das<br />

anfangs etwas steif wirkende Publikum mehr<br />

und mehr auf. Absoluter Höhepunkt des<br />

zweistündigen Konzerts ist das etwas unbekanntere<br />

„Desert Rose“ vom 1999er-Album<br />

„Brand New Day“. Mit fantastisch-orientalischer<br />

Rhythmik und Melodik bringen die<br />

Künstler den Saal zum Kochen – besonders<br />

zu erwähnen ist hier Jo Lawry, die mit ihrem<br />

klaren und kraftvollen Sopran <strong>im</strong>mer wieder<br />

toll mit Stings Gesangslinien harmoniert.<br />

Bei der Abmischung könnten sich die Geister<br />

scheiden: Erstens variiert der Mix von Song<br />

zu Song, zweitens kommt der Gesang teilweise<br />

stark von hinten, was etwas befremdlich<br />

wirkt, auch wenn damit natürlich ein voller<br />

Rundumklang erreicht wird und die Musik<br />

einen von allen Seiten umgibt.<br />

Bilder: Universal Music<br />

The Big Four – Metallica, Slayer, Megadeth & Anthrax Live In Sofia<br />

Was soll man zu diesem<br />

Line-up noch sagen?<br />

Die vier dienstältesten<br />

und wichtigsten<br />

Bands des amerikanischen<br />

(Thrash-)Metal<br />

tun sich zu einem<br />

gigantischen Livekonzert<br />

zusammen und<br />

rocken vor Zehntausenden von Fans die<br />

Bühne des Levski-Stadions in Sofia – dieser<br />

22. Juni 2010 war ein Tag, der längst in die<br />

Annalen des Heavy Metal eingegangen ist<br />

und glücklicherweise auf einer ebenso umfangreichen<br />

wie technisch überzeugenden<br />

Blu-ray verewigt wurde. Den Anfang machen<br />

Anthrax, die das bulgarische Publikum<br />

schon mal ordentlich anheizen, bevor<br />

Megadeth (besonders Dave Mustaine)<br />

mit einer gitarrentechnisch wirklich brillanten<br />

Vorstellung und Genremeilensteinen<br />

wie „Symphony Of Destruction“<br />

die Messlatte noch ein gutes Stückchen<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Universal Music<br />

Genre Heavy Metal<br />

Preis<br />

22 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

höher legen. Slayer lassen dann mit<br />

ihren kompromisslosen Non-Stop-Doublebass-Gewittern<br />

wie gewohnt keinen Zweifel<br />

daran, wer die härteste Band des Abends<br />

ist. Den st<strong>im</strong>migsten und am meisten umjubelten<br />

Auftritt legen aber – wie nicht<br />

anders zu erwarten – Metallica hin. Seit<br />

Robert Trujillo <strong>im</strong> Jahre 2003 Jason Newsted<br />

am Bass ersetzte, sprüht die Band förmlich<br />

vor Spielfreude und neuer Livelust; mit fanfreundlichen<br />

Setlists, die wieder deutlich<br />

an ihre Wurzeln aus den 1980er Jahren anknüpfen<br />

und einen Gänsehaut-Track nach<br />

dem andern beinhalten. Zum Abschluss<br />

gibt es eine All-Star-Version von Diamond<br />

Heads Klassiker „Am I Evil“ mit allen Bands<br />

gemeinsam auf der Bühne – ein grandioses<br />

Finale und das absolute i-Tüpfelchen auf<br />

einem unvergesslichen Liveerlebnis.<br />

Bei dieser Veröffentlichung st<strong>im</strong>mt einfach<br />

alles: Eine Gesamtlaufzeit von über fünf<br />

Stunden, präsentiert mit blitzsauberem Bild<br />

und gewaltigem Sound. Der Surround-Mix<br />

ist passend frontlastig ausgelegt, verteilt die<br />

Rhythmusgitarre nach links, die Lead-Gitarre<br />

nach rechts und produziert ansonsten<br />

Druck ohne Ende. Die begeisterten Massen<br />

melden sich stets auf den Rears und sorgen<br />

für eine aufgeladene, kraftvolle Liveatmosphäre.<br />

In einer 50-minütigen Doku kann<br />

man übrigens mit tollem Behind-the Scenes-<br />

Material den Countdown bis zum Konzert<br />

mit den verschiedenen Bands erleben.<br />

Anzahl der Blu-ray Discs Musik 89


Leonard Cohen – Songs From The Road<br />

Die einleitenden<br />

Worte des Begleithefts<br />

könnten Leonard<br />

Cohens „Songs From<br />

The Road“ kaum treffender<br />

beschreiben:<br />

„Wenn die Abfahrt die<br />

Vergangenheit und die<br />

Ankunft die Zukunft<br />

ist, dann ist die Straße dazwischen die Gegenwart“.<br />

Die Ruhe genießen und den Weg<br />

als das Ziel zu betrachten sind zwei Mottos,<br />

die den 76-jährigen, kanadischen Musiker<br />

begleiten und die er als Grundthema dieser<br />

Blu-ray-Veröffentlichung wählte. So zeichnet<br />

er einen Weg durch die Auditorien, Open-<br />

Air-Bühnen und Live-Arenen dieser Welt,<br />

die er auf seiner Tournee 2008/2009 besuchte.<br />

Das Konzept: Der Künstler bleibt der<br />

gleiche, nur die Orte verändern sich. Und doch<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Sony Music<br />

Genre Folk<br />

Preis<br />

20 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton Dolby True HD 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

wirkt vieles vertraut, denn egal wo er auch<br />

auftritt, das Publikum verliebt sich jedes Mal<br />

in seine elegante Art, Melancholie in Worte<br />

und Folk-Klänge zu hüllen. Seine Shows sind<br />

stets von farbigem, dunklem Licht begleitet<br />

und einem Spotlight, das ausschließlich<br />

Leonard Cohen zeigt – einen Mann, dessen<br />

Songs einfach jeder kennt, ob <strong>im</strong> Original<br />

oder als Cover. Nach der erinnerungswürdigen<br />

DVD-Veröffentlichung des Konzerts<br />

„Live In London“ gibt es nun endlich auch<br />

eine Blu-ray, die in ihrem audiovisuellen<br />

Design Cohens lyrische Ader würdigt. Zugegeben,<br />

ein wenig gedrungen klingen die<br />

insgesamt zwölf Konzertmitschnitte schon.<br />

Mal ist das Publikum nach vorne verlegt, mal<br />

auf die rückwärtigen Kanäle. Ganz einig ist<br />

sich der Audiomix also nicht, wie er mit den<br />

akustischen Gegebenheiten der unterschiedlichen<br />

Lokalitäten fertig werden soll. Cohens<br />

rauchige St<strong>im</strong>me jedoch bleibt <strong>im</strong> auditiven<br />

Fokus und ertönt wie eine feste Konstante<br />

in einer vom ständigen Wandel gezeichneten<br />

Welt. Uneinigkeit gibt es auch visuell zu<br />

beobachten, denn die wechselnden Lichtverhältnisse<br />

versehen das ohnehin schon sehr<br />

dunkle Bild mit variablen, nicht <strong>im</strong>mer perfekten<br />

Kontrast-, Farb- und Schärfewerten.<br />

Aber das bringt eben die Betrachtung einer<br />

solch langen Straße des Lebens mit sich.<br />

Beyoncé – I Am ... World Tour<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Musik-Verleih Sony Music<br />

Genre R ’n‘ B, Pop<br />

Preis<br />

21 Euro<br />

Bild MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Ton PCM 2.0, PCM 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

I Am ... Sasha Fierce –<br />

der Name ihrer Welttour<br />

markiert einen<br />

deutlichen Wandel<br />

der R ‚n‘ B-Größe Beyoncé<br />

Knowles. Zugleich<br />

ist diese Tour<br />

aber auch das Ende<br />

einer Selbstfindung:<br />

Endlich weiß Beyoncé, wer sie wirklich ist,<br />

und das möchte sie ihren Fans in aller Deutlichkeit<br />

zeigen. Selbstbewusst wie eh und je<br />

übernahm sie für den Blu-ray- bzw. DVD-<br />

Release die Regie sowie die Produktion und<br />

fügte Material aus insgesamt 108 Auftritten<br />

zu einer 99-minütigen Dokumentation zusammen.<br />

Der Schwerpunkt liegt zwar auf<br />

den Performances ihrer zahlreichen Songs,<br />

dazwischen kommen aber <strong>im</strong>mer wieder<br />

Angehörige, Fans und die Künstlerin selbst<br />

in oftmals sehr persönlichen Beiträgen<br />

zu Wort. Wie ein Bilderbuch aus Kostümen,<br />

farblich stilisiertem Licht und unterschiedlichsten<br />

Looks blättert das langwierig<br />

zusammengetragene Produkt <strong>im</strong> Bühnenund<br />

Privatleben der Sängerin und rekapituliert<br />

fast schon pflichtbewusst die bekanntesten<br />

Beyoncé-Songs. Obwohl der mittlere<br />

Titel der Tracklist die neue Sasha gegen die<br />

alte Beyoncé antreten lässt, folgen <strong>im</strong> Nachhinein<br />

dennoch unverändert Hits wie<br />

„Bootylicious“ und „Say My Name“. Ganz<br />

abgeschlossen hat sie also keineswegs<br />

mit ihrem vergangenen Image, sodass die<br />

Umfirmierung eher wie ein geschickter<br />

Marketing-Gag wirkt und weniger wie eine<br />

konsequente Entscheidung. Aus künstlerischer<br />

Sicht mag die stilistische Fluktuation<br />

zwischen einzelnen Einstellungen interessant<br />

wirken, technisch gesehen gefallen die<br />

perfekten, blank polierten Kameraaufnahmen<br />

jedoch besser als die mit überhöhten<br />

Kontrasten und Filmkorn verrauschten Einstellungen.<br />

Bei einigen Songs wie z. B. „Ave<br />

Maria“ fällt zudem der Schwarzwert ab. Der<br />

PCM-5.1-Sound wiederum klingt durchgängig<br />

makellos, wie eine Studioaufnahme mit<br />

kräftigen Bässen und facettenreichen, hohen<br />

St<strong>im</strong>mlagen. Die Publikumsaktivitäten<br />

sowie der Hall geraten zu sehr in den Hintergrund,<br />

weshalb der Mix in Hinsicht auf<br />

die Konzertatmosphäre nicht wirklich beeindruckt.<br />

Doch was will der geneigte Fan<br />

eigentlich mehr, als von der energetischen<br />

Show seines präferierten Stars in den Bann<br />

gezogen zu werden?<br />

Bilder: Sony Music<br />

90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

Anzahl der Blu-ray Discs


Lexikon<br />

Bassreflex<br />

Hat ein Lautsprecher eine Gehäuseöffnung<br />

auf seiner Vorder- oder Rückseite<br />

verbaut, ist dies meist ein Bassreflexrohr.<br />

Dieses erweitert den Tieftonbereich des<br />

Lautsprechers und kommt deshalb besonders<br />

gern bei Regallautsprechern<br />

zum Einsatz. Aus der „Lautsprecherbox“<br />

wird auf diese Weise ein Helmholtz-Resonator,<br />

der sonst zur akustischen Raumgestaltung<br />

zum Einsatz kommt. Der von<br />

der Membran nach hinten abgestrahlte<br />

Schall wird an der Gehäuseinnenwand<br />

reflektiert und dabei in seiner Phase invertiert.<br />

Treten die Schallwellen anschließend<br />

aus der Bassreflexöffnung wieder<br />

aus, addiert sich der Schall mit dem nach<br />

vorne abgestrahlten Signal, was zu einer<br />

Schalldruckverstärkung führt.<br />

D’Appolito<br />

Die D’Appolito-Anordnung von Lautsprecherchassis<br />

besteht allgemein aus zwei<br />

Tiefmitteltönern, die auf einer senkrechten<br />

Linie montiert sind. Zwischen den<br />

beiden angeordnet sitzt der Hochtöner.<br />

Der Vorteil liegt in der engen vertikalen<br />

Abstrahlung dieser Lautsprecheranordnung:<br />

Ist sie richtig ausgeführt, kommt es<br />

zu weniger Klangverfälschungen durch<br />

Boden- und Deckenreflexionen, sodass<br />

sich eine sehr gute räumliche Abbildung<br />

des Klanggeschehens ergibt.<br />

Koaxialkabel<br />

Koaxialkabel sind unsymmetrische Kabel<br />

mit einem speziellen Aufbau. In seinem<br />

tiefsten Inneren trägt das Kabel<br />

den Signalleiter, der von einer Isolation,<br />

auch Dielektrikum genannt, umgeben<br />

wird. Das Dielektrikum ist wiederum<br />

von einem Außenleiter umgeben, der<br />

abschließend von einem Schutzmantel<br />

umhüllt wird. Verwendung findet diese<br />

Kabelart sowohl in der Hochfrequenzübertragung<br />

als auch bei der Übertragung<br />

von Audio-signalen.<br />

Lichtleiter<br />

Im Hi-Fi-Bereich bezeichnet ein Lichtleiter<br />

ein Kabel, dessen Signale in Form von<br />

Lichtwellen übertragen werden. Diese<br />

können entweder sichtbar oder unsichtbar<br />

sein, wie zum Beispiel bei Infrarot.<br />

Der Vorteil gegenüber einem herkömmlichen<br />

Audiokabel besteht darin, dass<br />

keine elektrische Verbindung zwischen<br />

den angeschlossenen Geräten besteht<br />

und damit sehr große Abstände überbrückt<br />

werden können. Das <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

oft verwendete optische Kabel für S/P-<br />

DIF- oder ADAT-Optical-Verbindungen<br />

ist aufgrund seines Materialaufbaus jedoch<br />

auf ca. zehn Meter beschränkt.<br />

Phonovorverstärker<br />

Der Phonoeingang ist in letzter Zeit<br />

wieder öfter an AV-Receivern, Vollverstärkern<br />

und Stereoanlagen zu finden.<br />

Er ist ein nicht lineares Anschlussfeld,<br />

das zur Pegel- und Frequenzanpassung<br />

eines analogen Schallplattenspielers benötigt<br />

wird. Je nach Ausgangsspannung<br />

des verbauten Tonabnehmersystems am<br />

Plattenspieler wird zwischen MC (Moving<br />

Coil) oder MM (Moving Magnet)<br />

unterschieden. Schallplattenspieler mit<br />

MC-Ausgang liefern eine Ausgangsspannung<br />

von 0,1–0,5 Millivolt (mV), während<br />

Moving-Magnet-Ausgänge zwischen<br />

zwei und fünf Millivolt ausgeben.<br />

Da ein normaler Hochpegeleingang<br />

(Aux, Line, Tape etc.) zwischen 100 und<br />

500 mV erwartet, ist der spezielle hochempfindliche<br />

Vorverstärker namens Phonoeingang<br />

nötig. Falls ein Receiver nicht<br />

über solch einen Eingang verfügt, muss<br />

ein externer Phono-Entzerrvorverstärker<br />

zwischen Plattenspieler und Hochpegeleingang<br />

eingesetzt werden. Auch wenn<br />

bereits ein interner Phonovorverstärker<br />

vorhanden ist, kann ein externer mitunter<br />

klanglich bessere Ergebnisse liefern.<br />

Kuhschwanzfilter<br />

In den verschiedenen Produktdatenblättern<br />

taucht <strong>im</strong>mer wieder der Begriff<br />

„Shelving-Filter“ auf – <strong>im</strong> Deutschen<br />

wird dies als „Kuhschwanzfilter“ bezeichnet.<br />

Der Filter dient zur Klangbearbeitung<br />

des oberen und unteren Endes<br />

des Frequenzgangs, was gemeinhin als<br />

Höhen- und Bassequalizer bekannt ist.<br />

Sowohl an analogen als auch digitalen<br />

Geräten kann der Filter vorhanden sein.<br />

Technisch gesehen geschieht dabei<br />

nichts anderes als eine Amplitudenanhebung<br />

bzw. -absenkung des jeweiligen<br />

Frequenzbereichs. Der Pegel wird dabei<br />

„kuhschwanzförmig“ verändert.<br />

Druckstaueffekt<br />

Das Zurückwerfen von Schall an einem<br />

Hindernis bezeichnet man in der Physik<br />

als Reflexion. Wenn das Hindernis größer<br />

als die Wellenlänge des eintreffenden Signals<br />

ist und der reflektierte Schall gleichphasig<br />

wieder austritt, ist von einem<br />

Druckstaueffekt die Rede. Direkt an der<br />

Begrenzungsfläche entsteht eine Anhebung<br />

des Schalldruckpegels um max<strong>im</strong>al<br />

sechs Dezibel zu hohen Frequenzen. Dies<br />

geschieht, wenn sich die Amplituden des<br />

eintreffenden und reflektierten Signals<br />

bei gleicher Phase addieren. Je nach<br />

Einfallswinkel des eintreffenden Signals<br />

kann sich die Schalldruckänderung verringern.<br />

Die Größe des Hindernisses entscheidet<br />

über die Frequenz, bei der der<br />

Druckstaueffekt entsteht.<br />

Loudness-Funktion<br />

Die Loudness-Funktion an Vollverstärkern<br />

ist mehr als ein reiner Lautstärkensteller.<br />

Während dieser das Gesamtsignal<br />

in seiner Amplitude anhebt, um lauter<br />

zu hören, ist die Loudness-Funktion für<br />

Situationen gedacht, in denen dies nicht<br />

möglich ist. Von Natur aus reagiert unser<br />

Gehör sensibler auf hohe und tiefe Frequenzen<br />

bei niedrigen Lautstärken. Um<br />

dies zu kompensieren und mehr oder weniger<br />

gehörrichtig anzupassen, kann die<br />

Loudness-Taste betätigt werden. Damit<br />

soll bei allen Lautstärken ein ähnlicher<br />

Klangeindruck ermöglicht werden, ganz<br />

nach der Kurve gleicher Lautstärke von<br />

Fletcher und Munson.<br />

Koaxiallautsprecher<br />

Die Punktschallquelle beschreibt eine kugelförmige<br />

Schallausbreitung von einem<br />

einzigen Punkt aus. Lautsprecher mit einer<br />

Punktschallquelle werden als Breitband-<br />

und Koaxiallautsprecher bezeichnet.<br />

Erstere bestehen aus einem einzigen<br />

Chassis, das für die Wiedergabe aller Frequenzen<br />

gleichermaßen verantwortlich<br />

ist. Von einer koaxialen Lautsprecherform<br />

spricht man, wenn zwei oder drei<br />

Chassis übereinander, also auf einem<br />

Punkt, angeordnet sind. Durch die nahe<br />

Treiberanordnung werden Frequenzmodulationen,<br />

die durch Laufzeitunterschiede<br />

auseinanderliegender Chassis<br />

entstehen, weitestgehend vermieden.<br />

Dies führt zu einem realistischen Klangbild<br />

mit guter Ortung, da die Schallquelle<br />

nur einem Punkt entstammt.<br />

Bändchenhochtöner<br />

Das Arbeitsprinzip der Bändchenlautsprecher<br />

ist dem der elektrostatischen<br />

Wandler und Magnetostaten sehr ähnlich.<br />

Die Membran wird jedoch nicht an<br />

eine Schwingspule angeschlossen, sondern<br />

ist vielmehr selbst die Schwingspule;<br />

damit ist sie gleichzeitig Leiter und<br />

Antrieb. Als Bändchen wird meist eine<br />

Metallfolie verwendet. Der Leiter wird<br />

direkt in einem Magnetfeld angebracht<br />

und von einem elektrischen Strom durchflossen.<br />

Dies sorgt für ein elektromagnetisches<br />

Feld, das in Verbindung mit dem<br />

Magneten zu Bewegungen beziehungsweise<br />

Schwingungen führt. Die Einheit<br />

aus Membran und Antrieb sorgt dafür,<br />

dass die bewegte Masse sehr gering ausfällt.<br />

Aus diesem Grund werden Bändchenlautsprecher<br />

meist in Hochtönern<br />

eingesetzt. Klanglich sorgt die Kombination<br />

für eine besonders schnelle und<br />

damit <strong>im</strong>pulsfreudige Wiedergabe. Im<br />

<strong>Vergleich</strong> zum Kalottenhochtöner entsteht<br />

oft der Eindruck, noch direkter am<br />

Klanggeschehen beteiligt zu sein.<br />

Test 91


Audiomesswerte<br />

In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audioqualitäten <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Dazu gehören neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />

und <strong>Vergleich</strong>barkeit zulassen. Wir erklären die wichtigsten Begriffe und Messungen.<br />

Audiofrequenzgang<br />

Der Audiofrequenzgang wird entweder an<br />

den analogen Line-Ausgängen oder an den<br />

Lautsprecherausgängen eines Verstärkers<br />

über einen angeschlossenen Lastwiderstand<br />

erfasst.<br />

Der Kennschalldruck<br />

Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />

ein Lautsprecher in einem Meter<br />

Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />

unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />

Lautsprecher- <strong>im</strong>pedanz entsprechen. Dem<br />

Schallwandler wird ein bandbegrenztes rosa<br />

Rauschen zugeführt, bis an den Anschlüssen<br />

eines zum Beispiel 4-Ohm-Lautsprechers zwei<br />

Volt (effektiv) erreicht sind. Daraufhin wird der<br />

Schalldruck ermittelt. Ein 8-Ohm-Lautsprecher<br />

muss 2,83 Volt erreichen.<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />

Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese<br />

können geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />

(unharmonisch) sein. Sie prägen<br />

den Klang.<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

85 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Lautsprecherfrequenzgang<br />

Er wird in einer Entfernung von einem Meter<br />

zu dem Lautsprecher gemessen. Dabei ist<br />

erkennbar, ob es Abweichungen <strong>im</strong> Übertragungsverhalten<br />

gibt. Diese sind in den meisten<br />

Fällen hörbar.<br />

Harmonische Verzerrungen<br />

Mit dieser Messung wird best<strong>im</strong>mt, in welchem<br />

Verhältnis die harmonischen Verzerrungen<br />

zu dem eingespeisten Audiosignal<br />

entstehen. Verantwortlich sind die verwendeten<br />

Bauteile.<br />

Übersprechen (Crosstalk)<br />

Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />

Pegel ein Audiokanal in den benachbarten<br />

Kanal überspricht. Je höher die Trennung<br />

ist, desto besser die Audioperformance.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

DFD-Intermodulation<br />

Difference Frequency Distortion ist ein Verfahren<br />

zur Best<strong>im</strong>mung der Intermodulationsverzerrungen<br />

von Audioschaltungen. Es werden<br />

zwei unterschiedliche Signale eingespeist,<br />

um ihre gegenseitige Modulation/Mischprodukte<br />

zu messen.<br />

Jitter<br />

Die Messung und Beurteilung des Jitters<br />

von digitalen Signalen erfolgt nach vorgeschriebenen<br />

Kriterien und gibt an, wie stark<br />

Signalverunreinigungen <strong>im</strong> Digitalsignal das<br />

korrekte Auslesen be<strong>im</strong> Empfängergerät<br />

beeinfl ussen können.<br />

Impulsantwort<br />

Die Impulsantwort eines Audiosystems kann<br />

an verschiedenen Geräten best<strong>im</strong>mt werden,<br />

an D/A-Wandlern, Lautsprechern und<br />

Verstärkern. Dabei wird ersichtlich, wie ein<br />

zugeführter Signal<strong>im</strong>puls vom nachfolgenden<br />

System verändert oder beibehalten wird.<br />

92 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Audio-Fachhändler<br />

Ihr Fachhändler erklärt Ihnen alle Vorzüge und berät Sie gern be<strong>im</strong> Kauf.<br />

PLZ 0<br />

Leipzig<br />

He<strong>im</strong>kino Klohs<br />

Engertstr. 8 HH<br />

04177 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 9405077<br />

Fax: (0341) 9405017<br />

UNI-HIFI Vertriebs GmbH<br />

Goldschmidtstr. 14<br />

04103 Leipzig<br />

Telefon: (0341) 9605050<br />

Fax (0341) 9605060<br />

E-Mail: uni-hifi.leipzig@t-online.de<br />

PLZ 1<br />

Berlin<br />

Megascreen HDTV<br />

Ritterfelddamm 169<br />

14089 Berlin<br />

Telefon: (030) 36 433030<br />

Fax (030) 36 433050<br />

E-Mail: megascreenhome@aol.com<br />

PLZ 2<br />

Delingsdorf<br />

Happy Cinema<br />

Wiesengrund 1<br />

22941 Delingsdorf<br />

Telefon: (04532) 2679293<br />

E-Mail: www.happycinema.de<br />

Oldenburg<br />

Telepoint<br />

Posthalterweg 2c<br />

26129 Oldenburg<br />

Telefon: (0441) 970990<br />

Fax (0441) 97099101<br />

E-Mail: telepoint.oldenburg@telepoint.de<br />

Leer<br />

Telepoint<br />

Nüttermoorer Str. 2<br />

26789 Leer<br />

Telefon: (0491) 925660<br />

Fax: (0491) 9256668<br />

E-Mail: telepoint.leer@telepoint.de<br />

PLZ 3<br />

Hannover<br />

Art & Voice Medien GmbH<br />

He<strong>im</strong>kinosysteme<br />

Davenstedter Str./Bauweg 5<br />

30453 Hannover<br />

Telefon: (0511) 441046<br />

Fax: (0511) 441018<br />

PLZ 4<br />

Dormagen<br />

die nadel – HiFi-Zubehör OHG<br />

Kielerstr. 18<br />

41540 Dormagen<br />

Telefon: (02133) 210433<br />

Fax: (02133) 210435<br />

URL: www.dienadel.de<br />

E-Mail: info@dienadel.de<br />

Düsseldorf<br />

Knopf HiFi Technik<br />

Aachener Str. 5<br />

40223 Düsseldorf<br />

Telefon: (0221) 331776<br />

Fax: (0221) 318333<br />

URL: www.hifiknopf.de<br />

E-Mail: info@hifiknopf.de<br />

Emsdetten<br />

Beamershop24.net<br />

Gutenbergstr. 2<br />

48282 Emsdetten<br />

Telefon: (02572) 9239120<br />

Fax: (02572) 9239112<br />

URL: www.beamershop24.net<br />

E-Mail: info@beamershop24.net<br />

Essen<br />

Borowski GmbH<br />

Antennen- und Elektrotechnik<br />

Weidkamp 178<br />

45356 Essen<br />

Telefon: (0201) 18 52780<br />

Fax: (0201) 18 527849<br />

URL: www.borowski.de<br />

E-Mail: info@borowski.de<br />

Anzeige


02<br />

11<br />

A<br />

Gelsenkirchen<br />

Hitseller.de GmbH<br />

Hochkampstr. 68 D<br />

45881 Gelsenkirchen<br />

Telefon: (0209) 15 780929<br />

Fax: (0209) 15 780939<br />

URL: www.hitseller.de<br />

E-Mail: info@hitseller.de<br />

Herne<br />

He<strong>im</strong>kino Aktuell<br />

Hülsstr. 9<br />

44625 Herne<br />

Telefon: (02325) 940049<br />

Fax: (02325) 940053<br />

URL: www.HDTVision.de<br />

E-Mail: info@he<strong>im</strong>kinoaktuell.de<br />

PLZ 5<br />

Köln<br />

Euphonia GmbH<br />

An Groß St. Martin 5<br />

50667 Köln<br />

Telefon: (0221) 9257020<br />

PLZ 6<br />

Offenbach<br />

Hifi <strong>im</strong> Hinterhof GmbH<br />

Geleitstr. 50<br />

63067 Offenbach<br />

Telefon: (069) 88 8609<br />

Rauenberg-Malschenberg<br />

Klingtgut Studio<br />

Letzenbergstr. 24<br />

69231 Rauenberg-Malschenberg<br />

Telefon: (07253) 279683<br />

Fax: (07253) 279684<br />

URL: www.klingtgut-studio.de<br />

E-Mail: info@klingtgut-studio.de<br />

PLZ 7<br />

Gemmrighe<strong>im</strong><br />

Scottys – Beamer<br />

Hauptstr. 49<br />

74376 Gemmrighe<strong>im</strong><br />

Telefon: (07143) 841401<br />

Fax: (07143) 841400<br />

E-Mail: info@scottys-beamer.de<br />

PLZ 8<br />

München<br />

HiFi Concept<br />

Wörthstr. 45<br />

81667 München<br />

Telefon: (089) 4470774<br />

Fax: (089) 4487718<br />

URL: www.hificoncept.de<br />

E-Mail: info@hifi-concept.com<br />

PLZ 9<br />

Siegenburg<br />

HiFi Liebl<br />

Anzenbichelstr. 66<br />

93354 Siegenburg<br />

Telefon: (09444) 981782<br />

Fax: (09444) 975845<br />

URL: www.hifi-liebl.de<br />

E-Mail: info@hifi-liebl.de<br />

Jetzt 5 Hefte der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> zum<br />

Verkauf in Ihrem Geschäft sichern<br />

und Sie erhalten den Eintrag in<br />

unser Fachhandelsverzeichnis<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

NR. 2 FEBRUAR/MÄRZ 2011 www.audio-test.at<br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

<strong>TEST</strong>, WISSEN, MUSIK<br />

STAND-, KOMPAKT- UND AKTIVLAUTSPRECHER | VOLL- UND VORV<br />

Gewinnen!<br />

GRATIS dazu!<br />

Werben Sie ab nur 17,40 Euro* <strong>im</strong> Monat<br />

Preise <strong>im</strong> Wert von 50.000 €<br />

<strong>Stereolautsprecher</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong><br />

7 Standlautsprecher<br />

8 kompakte und<br />

5 aktive Lautsprecher<br />

Ihre Beraterin:<br />

Claudia Fritzsch<br />

Deutschland: 4,99 Öste reich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

Ein Spezial von<br />

Bombastisches<br />

He<strong>im</strong>kino:<br />

Diese Blu-rays<br />

bringen Ihr He<strong>im</strong>kino<br />

zum Wackeln<br />

Telefon:<br />

(03 41) 149 55 - 207<br />

*Preise sind Nettopreise.<br />

BESTELLFORMULAR<br />

Ja, ich möchte das Magazin <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> in meinem Geschäft verkaufen. Meine Adresse wird ab der nächstmöglichen<br />

Ausgabe <strong>im</strong> Fachhandelsverzeichnis geführt. Bitte liefern Sie mir ab der nächstmöglichen Ausgabe<br />

jeweils _______ Exemplare der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> (Verkaufspreis 4,99 Euro).<br />

Mindestbestellmenge 5 Exemplare. Bei Ausgaben mit CD/DVD bitte den eventuell erhöhten Heftpreis beachten.<br />

Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund der hohen Rabatte kein Remissionsrecht bieten können.<br />

Es gelten folgende Sonderkonditionen:<br />

Kein Risiko: Sie können die Belieferung jederzeit kündigen.*<br />

Menge/Preis (inkl. Porto/Versand) 5 Hefte 17,40 Euro (25 % Rabatt) je Ausgabe<br />

10 Hefte 32,48 Euro (30 % Rabatt) je Ausgabe<br />

15 Hefte 45,35 Euro (35 % Rabatt) je Ausgabe<br />

Alle angegebenen Preise sind Nettopreise.<br />

Ihre Rechnungsanschrift:<br />

Bezahlung:<br />

Formular ausschneiden,<br />

ausfüllen und einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20<br />

04229 Leipzig<br />

oder schnell per Fax<br />

(03 41) 1 49 55-11<br />

Firma<br />

Name/Abteilung<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort/Land<br />

per Lastschrift<br />

halbjährlich<br />

BLZ/Geldinstitut<br />

Kontonummer<br />

Kontoinhaber<br />

per Rechnung<br />

jährlich (5 % Rabatt)<br />

Telefon/Fax/E-Mail-Adresse<br />

Datum/Ihre Unterschrift<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

* Der Eintrag verlängert sich automatisch, zu den dann gültigen Konditionen wenn nicht per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.<br />

Bitte senden Sie eine druckfähige Datei Ihres Firmenlogos an cf@auerbach-verlag.de!<br />

94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Linn Akurate<br />

...Performance neu definiert.<br />

Akurate DS 5.500,-<br />

Akurate Kontrol 5.250,-<br />

Akurate 2200 4.195,-<br />

Akurate 242 (Paar) 9.150,- www.linn.co.uk


Testübersicht<br />

Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />

Stereovollverstärker<br />

Arcam<br />

A38<br />

Yamaha<br />

A-S1000<br />

Marantz<br />

PM-15S2<br />

Denon<br />

PMA-2010AE<br />

Vincent<br />

SV-234<br />

T+A<br />

Power Plant MKII<br />

Röhrenvollverstärker<br />

Canor<br />

TP 106 VR<br />

Luxman<br />

SQ-N100<br />

T.A.C.<br />

K-35<br />

AV-Receiver<br />

Arcam<br />

AVR600<br />

Harman Kardon<br />

AVR 760<br />

Onkyo<br />

TX-NR5007<br />

Denon<br />

AVR 3311<br />

Standlautsprecher<br />

KEF<br />

Reference 203/2<br />

LUA<br />

Con Espressione<br />

Teufel<br />

Ult<strong>im</strong>a 800<br />

Nubert<br />

nuVero 11<br />

Nubert<br />

nuLine 102<br />

Canton<br />

Karat 790.2 DC<br />

Bowers & Wilkins<br />

684<br />

Quadral<br />

Platinum M4<br />

German Maestro<br />

HD-PF 200<br />

Kompaktlautsprecher<br />

Adam Audio<br />

Classic Compakt MK III<br />

Piega<br />

Premium 1<br />

Quadral<br />

Aurum Altan VIII<br />

Swans<br />

M 1 Monitor<br />

Vor-/Endstufe<br />

Denon<br />

AVP-A1HDA (Vorstufe)/POA-A1HD (Endstufe)<br />

Onkyo<br />

PR-SC 5507 (Vorstufe)<br />

1/2010 1 999 Euro www.arcam.de<br />

1/2010 1 000 Euro www.yamaha-online.de<br />

1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />

1/2010 1 999 Euro www.denon.de<br />

1/2010 1 900 Euro www.vincent-tac.de<br />

1/2010 1 600 Euro www.taelektroakustik.de<br />

1/2011 3 000 Euro www.empire-hifi.de<br />

1/2011 2 500 Euro www.luxman.de<br />

1/2011 1 999 Euro www.vincent-tac.de<br />

1/2010 4 399 Euro www.arcam.de<br />

1/2010 2 399 Euro www.harmankardon.de<br />

1/2010 2 000 Euro www.onkyo.de<br />

2/2010 1 399 Euro www.denon.de<br />

1/2010 7 000 Euro www.kef-audio.de<br />

1/2011 6 000 Euro www.lua.de<br />

1/2010 3 000 Euro www.teufel.de<br />

1/2009 2 690 Euro www.nubert.de<br />

1/2010 1 500 Euro www.nubert.de<br />

1/2011 2 498 Euro www.canton.de<br />

1/2010 1 000 Euro www.bowers-wilkins.de<br />

1/2010 1 400 Euro www.quadral.com<br />

1/2011 598 Euro www.german-maestro.de<br />

2/2010 2 000 Euro www.adam-audio.de<br />

2/2010 1 700 Euro www.piega.ch<br />

2/2010 1 400 Euro www.aurumspeaker.de<br />

2/2010 1 400 Euro www.swans-europe.eu<br />

1/2009<br />

je<br />

7 999 Euro<br />

www.denon.de<br />

2/2010 1 799 Euro www.onkyo.de<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91,5<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Gut<br />

79<br />

Gut<br />

78,5<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Sehr gut<br />

85,5<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

73,5<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

84<br />

Referenzklasse<br />

97<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Stereovollverstärker mit hervorragender Verarbeitungsqualität<br />

und Haptik. Wahrer Meister der Abbildung komplexer Strukturen.<br />

Stereovollverstärker mit Transistorklang. Vollsymmetrisches<br />

Schaltungsdesign. Gute Übersprechungswerte.<br />

Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />

Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />

Ausgezeichneter Klang gepaart mit anspruchsvollen Audiodaten<br />

und besonderer Ausstattung.<br />

Stereovollverstärker mit sechs vergoldeten Stereoeingängen.<br />

Vollsymmetrisches Schaltungsdesign. Meister der Dynamik.<br />

Vollverstärker mit Class-D-Digitalendstufe. Loudness-Funktion.<br />

Lebendiger Klang. Besonders für moderne Musik geeignet.<br />

Klangvoller Röhrenverstärker, der nicht nur Einsteiger überzeugt.<br />

Top Verarbeitung.<br />

Kleiner, aber feingeistiger Röhrenverstärker mit Ausstattung<br />

und klanglichem Esprit.<br />

Hohe Ausgangsleistung und massive Verarbeitung treffen auf<br />

ein röhrentypisches, druckvolles Klangideal.<br />

7-Kanal-AV-Receiver, bis zu drei Subwoofer anschließbar. Gefällig<br />

neutrales Klangbild in Stereo wie Mehrkanal. Dolby Volume.<br />

7-Kanal-AV-Receiver. Leistungsstarke Endstufen. Dolby Volume,<br />

keine Höhenkanäle. Hoher Stromverbrauch und vorlauter Lüfter.<br />

9.2-Netzwerk-AV-Receiver. Acht HDMI-Eingänge, zwei Ausgänge.<br />

Sehr saubere Surround-Abbildung. Sehr guter Videochip.<br />

7-Kanal-AV-Receiver mit Audiostreaming via Netzwerk oder<br />

iPod über USB. Warmer Klang und sehr gute Messwerte.<br />

3-Wege-Bassrefl exsystem. Magnetisch abgeschirmt. Tri-Amping/<br />

-Wiring. Akustische Ortsanpassung des Hochton-Bassbereiches.<br />

Ein ausdrucksstarker Lautsprecher, der feinfühlig aufspielt und<br />

einen hohen Wirkungsgrad aufweist.<br />

3-Wege-Lautsprecher ohne Bassrefl exöffnung. Vierstufi ge<br />

Bassanpassung. Heller Klang mit ordentlichem Bassfundament.<br />

Glasfaserbestückte Membran. 3-Wege-Konstruktion. Raumanpassung.<br />

Ausbalancierte Tonalität bis jenseits der 35 Hertz.<br />

2-Wege-Bassrefl exsystem mit zwei Subbass-Chassis. Lebendige<br />

Spielweise mit sehr guter Mittenaufl ösung. Opt<strong>im</strong>ale Verarbeitung.<br />

Solider und klanglich ausgewogener Standlautsprecher, der sich<br />

auch für Surround-Sets eignet.<br />

2,5-Wege-Bassrefl exkonstruktion mit guter Hochtonaufl ösung<br />

und Mittenwiedergabe. Geringer Tiefbass. Massive Anschlüsse.<br />

Passiver Bassrefl ex-Standlautsprecher in 3-Wege-Konstruktion.<br />

Warme Mittenwiedergabe. Etwas opulenter Bassbereich.<br />

Junger, dynamischer Lautsprecher, an dem Ansprüche noch<br />

gedeihen können. Teil eines Sort<strong>im</strong>entes, das zum Surround-Set<br />

wachsen kann.<br />

Durchweg sehr gute Ergebnisse in den klanglichen Eigenschaften<br />

in Kombination mit konsequent umgesetzter Konstruktion.<br />

Sehr gut <strong>im</strong> Bass konturierter, kleiner Lautsprecher mit guter<br />

Mittenabbildung und offenem Hochtonbereich.<br />

Tiefreichende Basswiedergabe mit guten, leicht warmen Mitten<br />

und fast sehr guter räumlicher Auflösung.<br />

Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu scharfer Hochtonbereich.<br />

Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />

Vor-/Endstufen-Kombination aus Surround-Vorstufe und<br />

10-Kanal-Verstärker. Vollsymmetrischer Aufbau. Videokünstler.<br />

AV-Surround-Controller mit Audiostreaming via Netzwerk.<br />

Hervorragender Klang und sehr gute Videofunktionalität. Sehr<br />

gute Bedienbarkeit.<br />

96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at


Modell Ausgabe Preis Web Wertung Testurteil<br />

Blu-ray-Player<br />

Marantz<br />

UD9004<br />

SACD-Player<br />

Denon<br />

DCD-2010AE<br />

Marantz<br />

SA-15S2<br />

Medienserver<br />

Mcubed<br />

RipNAS Z1000<br />

Na<strong>im</strong><br />

HDX<br />

Olive<br />

4 HD<br />

Reson<br />

rh4<br />

Audio-Netzwerkplayer<br />

Linn<br />

Majik DS-I<br />

Arcam<br />

Solo Neo<br />

Logitech<br />

Transporter<br />

Logitech<br />

Squeezebox Touch<br />

Philips<br />

NP 2500<br />

Sonos<br />

ZP 90<br />

D/A-Wandler<br />

Arcam<br />

rDAC<br />

1/2010 5 499 Euro www.marantz.de<br />

1/2010 2 000Euro www.denon.de<br />

1/2011 1 799 Euro www.marantz.eu<br />

1/2011 1 095 Euro www.hfx.at<br />

2/2010 6 500 Euro www.na<strong>im</strong>.com<br />

2/2010 2 498 Euro www.olivehifi.com<br />

1/2011 2 250 Euro www.reson.de<br />

2/2010 2 975 Euro www.linn.co.uk<br />

2/2010 1 799 Euro www.arcam.de<br />

2/2010 1 999 Euro www.logitech.com<br />

2/2010 299 Euro www.logitech.com<br />

2/2010 229 Euro www.philips.de<br />

2/2010 349 Euro www.sonos.com<br />

1/2011 399 Euro www.arcam.de<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

Referenzklasse<br />

95,5<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Gut<br />

80<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Gut<br />

83<br />

Gut<br />

74<br />

Befriedigend<br />

69<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Blu-ray-Player mit fantastischer Bild- und Klangqualität. Profile<br />

2.0. Unterstützt DVD-Audio und SACD. Analoge Ausgänge mit<br />

guter Klangbalance.<br />

Hochwertiger Schaltkreis. Digitale Ein- und Ausgänge. Wiedergabequalität<br />

bewegt sich konstant auf hervorragendem Niveau.<br />

Sehr gute Messwerte.<br />

Überzeugend klangstarker SACD-Player mit zusätzlicher D/A-<br />

Wandler-Funktion und schaltbaren Filtern.<br />

Sehr fl exibler CD-Ripper, der schnell und unkompliziert die<br />

Daten in verschiedenen Formaten zur Verfügung stellt.<br />

Klanglich feinfühlig und dynamisch. Sehr gute räumliche<br />

Abbildung komplexer Arrangements. Einfaches CD-Rippen und<br />

Bedienen.<br />

Komfortable Bedienung und einfache Netzwerkintegration in<br />

Verbindung mit sehr guten klanglichen Ergebnissen machen<br />

dieses Gerät aus.<br />

Musikserver, CD-Ripper, Internetradio und digitales Aufnahmegerät<br />

in einem, mit beeindruckendem Klang.<br />

Ausgezeichnete Klangqualität und hervorragende räumliche<br />

Abbildung sind die Hauptkriterien. Sehr gute Bedienung via<br />

Software.<br />

Sehr gut klingender Netzwerkplayer mit integriertem Vollverstärker,<br />

Radiotuner, USB und CD-Spieler. Einfachste Bedienung<br />

und rDock.<br />

Sehr gute Klangqualität trifft auf gute Bedienbarkeit. Die Software<br />

erweitert den Funktionsumfang für die Onlineangebote.<br />

Eine große Audioformatvielfalt und eine gute Audioperformance<br />

vereinen sich mit einer sehr guten Bedienbarkeit.<br />

Die Audiowiedergabe ist für den Preis noch als gut zu bezeichnen.<br />

Der Funktionsumfang ist gut, es fehlen leider USB und<br />

Musikdienste.<br />

In puncto Audioqualität ist mehr zu erwarten, dafür ist der Funktionsumfang<br />

dank Steuerung via Desktop-Software viel besser.<br />

Klangliche und dynamische Qualitäten auf sehr hohem Niveau,<br />

in Verbindung mit zukunftsweisendener Ausstattung.<br />

Lindemann<br />

USB-DAC 24/192<br />

1/2011 690 Euro www.lindemann-audio.com Ausgezeichnet<br />

92<br />

Sehr gute klangliche und dynamische Eigenschaften und die<br />

Möglichkeit, 192-kHz-Audio via USB wiederzugeben.<br />

Musical Fidelity<br />

M1DAC<br />

1/2011 499 Euro<br />

www.reichmann-audiosysteme-vertrieb.de<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Hohe klangliche Qualitäten in Einheit mit einem starken<br />

Ausgangssignal.<br />

Music Hall<br />

dac25.3<br />

1/2011 700 Euro www.phonar.de<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Warmes und weites Klangbild mit Röhre <strong>im</strong> Ausgang. Zusätzlich<br />

regelbarer Kopfhörerausgang.<br />

Atoll<br />

DAC 100<br />

1/2011 550 Euro www.atoll-electronique.de<br />

Sehr gut<br />

87<br />

Größte Eingangsanzahl mit digitalem und analogem Ausgang,<br />

der kompromisslosen Klang bietet.<br />

Advance Acoustic<br />

MDA-503<br />

1/2011 849 Euro www.domino-design.de<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Aufwendige Elektronik für Sample-Raten bis 384 Kilohertz mit<br />

der Würze von ausgeprägtem Röhrenklang.<br />

Surround-Sets<br />

Monitor Audio<br />

Platinum-5.1-Set<br />

1/2009 19 000 Euro www.monitoraudioplatinum.de<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

5.1-System. Identische Chassis-Bestückung. Ähnliche Gehäusevolumina<br />

für mehr Homogenität. Raumanpassung möglich.<br />

Elac<br />

Linie 240<br />

1/2009 7 300 Euro www.elac.de<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

Neutrales Lautsprecherset. Weiterentwicklung von Air-<br />

Motion-Transformern. Sehr weiter Übertragungsbereich, hoher<br />

Wirkungsgrad.<br />

KEF<br />

XQ-Serie<br />

1/2009 7 400 Euro www.kef-audio.de<br />

Sehr gut<br />

86<br />

5.1-Ensemble aus zwei Standlautsprechern, zwei Regallautsprechern,<br />

Center und Sub. Hervorragende Zusammenarbeit der<br />

Einzelkomponenten.<br />

Revox<br />

Re:sound-S-5.1-Set<br />

1/2009 2 430 Euro www.revox.de<br />

Sehr gut<br />

85<br />

Sehr transparentes 5.1-Set. Exzellente Mitteltonwiedergabe. Zu<br />

scharfer Hochtonbereich. Beeindruckender Wirkungsgrad.<br />

Mission<br />

Serie 79<br />

1/2009 2 697 Euro www.iad-audio.de<br />

Gut<br />

77<br />

5.1-Satellitensystem. Center mit Viotex-Textilhochtöner.<br />

Tiefmitteltöner aus Parawave-Membranmaterial.<br />

Test 97


„Viele Hi-Fi-Fans holen die Plattensammlung<br />

wieder aus dem Keller“<br />

In der kommenden Ausgabe der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> beschäftigen wir uns mit dem Klang der guten<br />

alten Platte. Das „schwarze Gold“ erzielt wieder Höchstpreise – nicht nur bei Sammlern. Wir<br />

haben aktuelle Plattenspieler zum Test geladen und rücken den Geräten mit neuester Messtechnik<br />

und geschultem Ohr zu Leibe. Einen Vorgeschmack gibt heute schon für die Marke<br />

Transrotor Jochen Räke.<br />

Jochen Räke,<br />

Geschäftsführer Räke<br />

Hifi/Vertrieb GmbH<br />

Herr Räke, die<br />

Schallplatte erlebte<br />

in den letzten Jahren<br />

ein regelrechtes<br />

Revival. Wie macht<br />

sich dies in Ihrem<br />

Unternehmen<br />

bemerkbar?<br />

Wir bemerken diesen<br />

Aufschwung natürlich;<br />

zum einen an der<br />

Anzahl der verkauften<br />

Geräte, zum anderen<br />

aber auch an vermehrten<br />

Anfragen von<br />

Kunden, was Tuning und Aufarbeitung älterer<br />

Transrotor-Geräte betrifft. Viele Hi-Fi-Fans<br />

holen die Plattensammlung wieder aus dem<br />

Keller hervor und lassen ihren älteren Plattenspieler<br />

verbessern oder kaufen einen neuen,<br />

um diese alten Schätze wieder zu hören.<br />

Warum haben Sie sich für den Riemenantrieb<br />

in Ihren Produkten entschieden?<br />

Unserer Meinung nach ist der Riemenantrieb<br />

die beste Art, um Motorvibrationen und/oder<br />

magnetische Einstreuungen vom Plattenspieler<br />

fernzuhalten, der Motor steht entfernt<br />

vom System. Eventuelle Gleichlaufbeeinflussungen<br />

durch den Riemenantrieb (die allerdings<br />

gering sind) gleichen wir durch den Einsatz<br />

unserer Lager mit Magnetkupplung aus.<br />

Im Profibereich (Radio, DJs) ist neben dem<br />

Gleichlauf auch ein schnelles Hochlaufen und<br />

Stoppen des Plattentellers gefragt, das lässt sich<br />

mit dem Direktantrieb besser lösen, das ist für<br />

den He<strong>im</strong>bereich allerdings nicht so wichtig.<br />

Wie kann die korrekte Justierung des<br />

Abtastsystems am Plattenspieler erfolgen?<br />

Welche Einstellmöglichkeiten halten<br />

Sie dabei für vernachlässigbar und<br />

warum?<br />

Wenn man Wert auf einen guten Klang legt,<br />

sind alle Einstellungen, die man am Tonarm vornehmen<br />

kann, wichtig. Am wichtigsten ist wohl<br />

das Auflagegewicht, aber auch alle anderen Einstellmöglichkeiten<br />

sind von hoher Bedeutung.<br />

Für wie bedeutend halten Sie den<br />

klanglichen Einfluss von Zargen, Basen<br />

und Tonarmen, wenn diese <strong>im</strong> He<strong>im</strong>betrieb<br />

kaum resonanzfördernden Schalldrücken<br />

ausgesetzt werden?<br />

Der Schalldruck und damit die Anfälligkeit der<br />

Plattenspieler ist zu Hause natürlich nicht so<br />

hoch wie in der Disco, aber auch hier entstehen<br />

Vibrationen, die gedämpft werden müssen,<br />

schließlich sind die Bewegungen der Nadel so<br />

gering, dass selbst die kleinste Beeinflussung<br />

Auswirkungen auf den Klang hat. Außerdem<br />

gibt es <strong>im</strong> He<strong>im</strong>bereich wieder andere Anforderungen<br />

(schwingende Betonböden, Trittschall).<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Stefan Goedecke<br />

Redaktion:<br />

Christian Hill, Torsten Pless,<br />

Dennis Schirrmacher, Jens Voigt VDT<br />

Grafikdesign:<br />

Martin Gleitsmann, Bianca Graf,<br />

Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />

K<strong>im</strong> Trank, Isabell Ulitzka,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Lektorat:<br />

Svea Herbst, Thilo Neubacher,<br />

Katharina Neumann<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Verena Rottmann (Leitung)<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@audio-test.at<br />

www.audio-test.at<br />

Anzeigen:<br />

Claudia Fritzsch, T<strong>im</strong> Kretzschmar,<br />

S<strong>im</strong>one Läßig, Katleen Lösch, Benjamin<br />

Mächler, Carsten Philipp (Leitung)<br />

Tel. (0341) 14955-0<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Katrin Schwede<br />

Tel. (0341) 14955-13<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

Tel. (089) 31906-0, Fax: (089) 31906-113<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

ISSN: 1861-1737<br />

Erscheinungsweise: 4-mal <strong>im</strong> Jahr<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,99 Euro<br />

Jahresabo Deutschland: 17,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

3. 2011<br />

98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 2.2011 | www.audio-test.at<br />

Darf’s ein wenig mehr sein?<br />

Ein wenig Luxus für das<br />

verwöhnte Ohr? <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> hat<br />

für Sie die schönsten Produkte<br />

ausgewählt und ins Testlabor<br />

geordert. Lassen Sie sich freiwillig<br />

infizieren vom „Virus“ High End.<br />

Im Test:<br />

Phonovorverstärker<br />

Plattenspieler<br />

Klangexoten<br />

Exklusive Stereopaare<br />

Ausgabe 3.2011 erscheint<br />

am 6. Mai 2011<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Bilder: B&W, Burmester, Clearaudio, High End Society, Olive, Räke Hifi<br />

© 2011 von Auerbach Verlag und<br />

Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln,<br />

Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur<br />

mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen der<br />

Interviewpartner wieder. Diese muss nicht<br />

der Meinung des Verlages entsprechen. Für<br />

die Aussagen des Interviewpartners wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine<br />

Gewähr für die Richtigkeit der Angaben<br />

übernommen werden. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den<br />

einzelnen Artikeln nicht zwingend<br />

erwähnt. Namentliche oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Datenträger und Fotos<br />

übern<strong>im</strong>mt der Verlag keine Haftung. Die<br />

Zust<strong>im</strong>mung zum Abdruck wird vorausgesetzt.<br />

Der Autor erklärt mit der Einsendung<br />

von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von<br />

Manuskripten, Fotos und anderem<br />

Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.


Vom Kühlschrank bis zur Pulsuhr,<br />

vom unbestechlichen Test bis zum leckeren Rezept<br />

PRAKTISCH GUT BERATEN<br />

JETZT AM KIOSK!<br />

DAS NEUE VERBRAUCHERMAGAZIN FÜR HAUS UND GARTEN


Wir machen die<br />

scharfen Preise<br />

Mark Knopfler und seine Jungs auf einem frühen<br />

Höhepunkt ihrer Karriere: Das legendäre „Alchemy“-<br />

Konzert in London, überarbeitet in Bild und Ton.<br />

Unsere große Blu-ray-Auswahl<br />

schon ab 10,99 EUR<br />

Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.<br />

diese und mehr als 1 550 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei<br />

Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!