GOLF TIME Sir Clarke (Vorschau)
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EDITORS INTRO<br />
Oskar Brunnthaler,<br />
Chefredakteur<br />
REALITÄT<br />
Irgendetwas machen wir falsch. Nicht alles,<br />
gewiss, aber immer öfter holt die 82 Mio. Deutschen<br />
eine schmerzliche Realität ein. Wir brauchen nicht die<br />
Fußball-WM der Frauen zu bemühen – das war aus<br />
deutscher Sicht Krampf und Kampf auf allen Linien und<br />
gipfelte in der Parole „3. Plätze sind etwas für Männer.”<br />
Neid-los müssen wir anerkennen, dass die selbsternannten<br />
WM-Favoritinnen im eigenen Lande immerhin<br />
unter den besten acht Mannschaften gelandet sind.<br />
Anderes Beispiel: Bei den BMW International Open waren 15 Deutsche<br />
am Start. Gut. Sehr gut sogar. Wie viele haben den Cut geschafft? Ganze<br />
zwei Mannen, Kaymer und Siem. Das ist weniger gut.<br />
Dafür gingen in München mit Garcia und Larrazábal gleich zwei Spanier<br />
um den Sieg ins Stechen, insgesamt haben vier Spanier den Cut geschafft.<br />
Interessant: Auf der Iberischen Halbinsel gibt es nicht einmal halb so<br />
viele Golfer wie in Deutschland. Aus Mini-Österreich teeten Brier, Wiegele,<br />
DIE LOCKERHEIT DES SIEGENS<br />
»Ihn hat das Schicksal<br />
ordentlich gebeutelt.<br />
Erst wenn die Wertigkeit<br />
den richtigen Stellenwert<br />
gefunden hat,<br />
ist der Weg offen für<br />
große Taten«<br />
Wiesberger auf, und alle drei schafften den Cut – Ausbeute 100 Prozent.<br />
Italien ist zwar pleite, aber golferisch mit den Molinari-Brüdern und dem<br />
Ballesteros-Nachfolger Matteo Manassero Weltspitze. Von der Dichte an<br />
Top-Spielern aus Skandinavien gar nicht zu reden. Und jetzt noch Darren<br />
<strong>Clarke</strong>: Der Nordire siegte geradezu im Spazierengehen bei den Open –<br />
übrigens der dritte Major-Sieg eines Nordiren bei den<br />
vergangenen fünf Majors (McDowell und Rory<br />
McIlroy). Nordirland hat überhaupt nur 1,8<br />
Millionen Einwohner.<br />
Auch Martin Kaymer stürmte die Golf-Charts<br />
und wurde mit der Lockerheit des Siegens die<br />
Nummer eins der Welt. Aber als Gejagter<br />
krampft er sich seither von Turnier zu Turnier<br />
und wird erst wieder sein wahres Können ausspielen,<br />
wenn er die Leichtigkeit des Siegens<br />
wiederentdeckt hat. Wie Darren <strong>Clarke</strong>, der so<br />
nebenbei The Open gewann. Warum er wie<br />
bei einer privaten Runde lächeln und locker<br />
aufspielen konnte, lesen Sie in der Cover-Story („<strong>Sir</strong> <strong>Clarke</strong>” ab Seite 22).<br />
So viel kann hier schon verraten werden: Den 42-Jährigen hat das Schicksal<br />
ordentlich gebeutelt. Aber: Erst wenn die Wertigkeit den richtigen<br />
Stellenwert gefunden hat, ist der Weg offen für große Taten.<br />
Ihr<br />
Open-Sieger <strong>Clarke</strong>: Locker vom Hocker<br />
www.facebook.com/golftime<br />
<strong>GOLF</strong> <strong>TIME</strong> 5-2011<br />
www.golftime.de<br />
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