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M<br />
R<br />
ATRIX3000 X<br />
X3000<br />
Rücken-Akut-Training Aktivieren statt schonen<br />
MATRIX<br />
NEUES DENKEN<br />
ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-873-5<br />
W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />
Wikileaks:<br />
3000Geheimakten<br />
der Bilderberger<br />
EHEC<br />
Zwischen<br />
Vernunft und<br />
Panik<br />
Giant<br />
Impact<br />
Theia und die<br />
große<br />
Himmelsschlacht<br />
Diana<br />
Eine<br />
Prinzessin<br />
verschwindet<br />
www.matrix3000.de<br />
Das Geheimnis der blauen Blume<br />
3000<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Luxemburg<br />
Italien<br />
Grüner Garten Nordafrika<br />
<strong>Libyens</strong><br />
7,40 EUR<br />
12,80 SFR<br />
7,70 EUR<br />
8,50 EUR<br />
B a n d 6 4 J u l i 2 0 1 1 /<br />
A u g u s t 2 0 1 1 / 6 , 5 0 E U R<br />
„achtes<br />
Weltwunder“<br />
50 Jahre<br />
Mauerbau
4. Auflage<br />
Jonathan May<br />
Die Macht, Bd.1<br />
€ 23,90 (D) € 24,60 (A)<br />
ISBN: 978-3-89539069-2<br />
Wer Interesse hat, etwas über Machtkonzentration und<br />
Machtmißbrauch zu erfahren,etwas über die unselige Verbindung<br />
zwischen Logentum, Geheimdiensten, Hochfi nanz und Politik, wird<br />
von diesem Buch begeistert sein. Selten wurden die Themen so<br />
deutlich benannt. Was haben Herrhausen und Barschel gemeinsam,<br />
wer mordet im Namen der RAF, über rasche Selbstmorde in<br />
Deutschland...und immer wieder CIA. Ein Buch das Licht schafft<br />
wo Logen und Illuminaten gerne im dunkeln arbeiten. Ein Buch über<br />
Banken, Familien und Geheimdienste. Seit Jahren ein Bestseller.<br />
Jonathan May<br />
Die Macht, Bd.2<br />
€ 23,90 (D) € 24,60 (A)<br />
ISBN: 978-3-89539492-8<br />
Mit diesem Band wird die Leserschaft erneut mit der Macht konfrontiert. Der Autor<br />
Jonathan May gibt einen Einblick hinter die Kulissen der Mächtigen: Er nennt<br />
Namen und Organisationen des schwarzen Adels, der Bilderberger, des Rotary<br />
Clubs und vieler mehr, gibt ein Machtbeispiel am Konzern BAYER. Die Geheime<br />
Regierung Italiens, die Loge P2 wird genauso vorgestellt wie das blutige Schwert<br />
der CIA, eine Geheimorganisation im Herzen Europas mit dem Namen Gladio.<br />
Andere Beispiele des Machtmißbrauchs, wie Bewußtseinskontrolle, Telefonüberwachung,<br />
Entwicklung geheimer Strahlenwaffen und Haarp-Technologie zeigen<br />
das weite Spektrum der Macht Wie oft musste die Atomuhr schon nachgestellt<br />
werden? Den überraschenden Stromausfall oder muss man besser sagen: Die<br />
überraschenden Stromausfälle? Der Bohm-Aharonow Effekt.<br />
5. Auflage<br />
Milton William Cooper<br />
Die Apokalyptischen Reiter<br />
€ 24,90 (D) € 25,60 (A)<br />
ISBN: 978-3--89539-285-6<br />
Als ehemaliger, in führender Position beschäftigter Geheimdienstmann<br />
belegt, entlarvt und beweist der Autor die schreckliche Tatsache:<br />
die Existenz einer geheimen Weltregierung. Er nennt Namen und<br />
Quellen. Er schreibt, welche Organisationen und welche Techniken<br />
von wem und wie benutzt werden.<br />
Grazyna Fosar / Franz Bludorf<br />
Status: Nicht existent<br />
€ 14,80 (D) € 15,20 (A)<br />
ISBN: 978-3-89539-388-4<br />
Satellitenaufnahmen aus dem Orbit zeigen eine Sensation: Im australischen<br />
Outback existiert eine Militärbasis, die exakt in fraktalhexagonaler<br />
Form angelegt ist. Derartige Formen sind der Schlüssel<br />
zur Kommunikation mit schnell bewegten Objekten (z. B. im Orbit)<br />
und zur Antigravitation.<br />
Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />
MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91
Editorial<br />
Franz Bludorf, Chefredakteur<br />
Der 31. August 1997 war ein Tag, von dem man sein Leben<br />
lang nicht vergißt, was man damals getan hat. Grazyna Fosar<br />
und ich mußten an jenem Spätsommersonntag ins Studio<br />
eines Berliner Rundfunksenders. Rainer Holbe präsentierte<br />
damals wöchentlich seine Radio-Talkshow „Magisches Berlin“,<br />
und wie jede Woche saßen wir als seine Berater mit ihm<br />
im Studio vor dem Mikrofon. Vielleicht haben wir inzwischen<br />
vergessen, was an diesem Tag das Thema der Show war – die<br />
Stimmung während der Sendung werden wir nie vergessen.<br />
Seit dem frühen Morgen beherrschte nur ein Thema die<br />
Nachrichten aller Sender: Prinzessin Diana war in der Nacht<br />
in Paris tödlich verunglückt. Während wir also mit Rainer und<br />
den Zuhörern plauderten, schaute man durch die Glasscheiben<br />
des Sendestudios auf eine Wand voller Fernsehmonitore,<br />
und auf jedem von ihnen liefen die gleichen Bilder – vom Pariser<br />
Alma-Tunnel, vom völlig zerstörten Mercedes und von<br />
der Trauer der Briten. Keiner konnte sich der Wirkung dieser<br />
Bilder entziehen. Und doch – the show must go on – der Medienprofi<br />
muß weitermachen, so als ob nichts geschehen wäre.<br />
Selten ist uns eine Aufgabe so schwer gefallen.<br />
Damals hatte noch niemand eine Ahnung von geheimnisvollen<br />
Autos im Tunnel, die später spurlos verschwanden, von<br />
möglicherweise vertauschten Blutproben oder von Geheimdienstagenten<br />
am Hotel Ritz. Wir alle waren ganz einfach nur<br />
erschüttert. Im Laufe der Jahre jedoch kamen immer mehr<br />
Fakten ans Licht, die die entscheidende Frage aufwerfen: War<br />
es wirklich „nur ein Unfall“?<br />
Auch andere Tatsachen bleiben nicht länger im Verborgenen.<br />
Seit langem schon vermutet man, daß der geheime Elitezirkel<br />
der Bilderberger im Zuge der Globalisierung eine Verlagerung<br />
der politischen Macht auf internationale Gremien anstrebt.<br />
Spätestens bei der diesjährigen Verleihung des Karlspreises<br />
in Aachen ließ der Laureat, der EZB-Präsident und langjährige<br />
Bilderberger Jean-Claude Trichet, die Katze aus dem Sack:<br />
Die EU soll ein Vetorecht gegen die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten<br />
erhalten. Man sah es deutlich: So manchem<br />
Zuhörer, selbst wenn er grundsätzlich europafreundlich war,<br />
verging bei diesen Worten das Lachen.<br />
Doch auch die Bilderberger können sich vor dem Zeitalter<br />
weltweit vernetzter Informationen nicht mehr restlos abschotten.<br />
Wikileaks macht’s möglich. Seit diesem Frühjahr<br />
sind einige der geheimen und als „nicht zitierfähig“ gekennzeichneten<br />
Bilderberg-Reports öffentlich. Sie zeigen, daß<br />
vieles, was heute in Europa geschieht, von langer Hand seit<br />
Jahrzehnten im Hintergrund vorbereitet wurde.<br />
Welchen Stellenwert haben also die Nachrichten, die uns über<br />
die Massenmedien erreichen? Können wir uns „nach ihnen<br />
richten“? Oder wird uns nur gesagt, was wir hören sollen?<br />
Fragen über Fragen. Ist <strong>Libyens</strong> Revolutionsführer Gaddafi<br />
wirklich nur eine Ausgeburt des Bösen, oder hatte er nicht<br />
auch Pläne zum Wohle seines Landes, die manchem „Global<br />
Player“ gegen den Strich gingen? Sind die Revolutionäre<br />
in Libyen wirklich nur „Freiheitskämpfer“, oder sind sie von<br />
westlichen Geheimdiensten unterwandert, wenn nicht sogar<br />
von Al Kaida?<br />
In dieser <strong>Matrix3000</strong> wollen wir einigen dieser Fragen nachgehen.<br />
Endgültige Antworten gibt es noch nicht, aber doch genug,<br />
um zu wissen: Nichts ist nur das, was es zu sein scheint.<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 3
Inhalt<br />
Der Mensch<br />
ist nicht eins<br />
Inhalt<br />
54<br />
Diana –<br />
Eine Prinzessin verschwindet<br />
Am 1. Juli dieses Jahres wäre Prinzessin Diana 50 geworden. 14 Jahre<br />
ist es her, daß sie zusammen mit ihrem Freund Dodi al-Fayed und<br />
dem Fahrer Henri Paul im Pariser Alma-Tunnel starb. Durch Unfall,<br />
wie es offiziell heißt. Doch Zweifel an dieser These gibt es seit langem.<br />
Die Fakten beweisen, daß wichtige Indizien und Zeugenaussagen<br />
massiv unterdrückt wurden.<br />
60<br />
Um wie viel besser verstünde man den Menschen, faßte man ihn<br />
nicht als eine Einheit auf, sondern als ein aus mehreren Teilsystemen<br />
zusammengesetztes dynamisches Wesen? Zudem ist der<br />
Mensch keine vollkommen abgeschlossene Persönlichkeit, sondern<br />
ein offenes Wesen, das nach innen hin aus mehreren Bewußtseinsebenen<br />
besteht und nach außen hin mit zahlreichen<br />
Kraftfeldern in Resonanz steht. Die Auffassung vom mehrschichtigen<br />
Menschen spiegelt sich schon seit jeher im Volksmund, in philosophischen,<br />
psychologischen, religiösen und esoterischen Lehren wider.<br />
Rücken-Akut-Training<br />
Rückenschmerzen sind zur<br />
Volkskrankheit geworden, und<br />
natürlich besteht ein Zusammenhang<br />
mit der Zunahme<br />
von Streß und sitzender Computertätigkeit.<br />
Meist dient der<br />
Schmerz nur als Warnung, ohne<br />
eine Änderung der Lebensweise<br />
kann er aber chronisch werden.<br />
Dabei sollte man sich nicht zu<br />
untauglichen Gegenmaßnahmen<br />
überreden lassen und den<br />
Rücken etwa „in Watte packen“.<br />
Statt Hightech-Stühlen und teuren<br />
Spezialmatratzen empfiehlt<br />
der Rücken-Spezialist Prof. Dr.<br />
Froböse ein Aktivierungsprogramm<br />
für Bänder, Gelenke und<br />
Stützmuskulatur. Sein Trainingsprogramm<br />
eignet sich sowohl zur<br />
Vorbeugung als auch bei akuten<br />
Schmerzen.<br />
44<br />
Politik<br />
Franz Bludorf<br />
Bilderberger-Treffen 2011 8<br />
Jonathan May<br />
Gaddafi - Ein Mann mit<br />
zwei Gesichtern 10<br />
Jonathan May<br />
"Great Man-Made River"<br />
<strong>Libyens</strong> "achtes Weltwunder" 14<br />
News 16<br />
Lutz Rathenow<br />
50 Jahre Mauerbau<br />
Die Mauer im Alltag der Ost-Berliner 20<br />
Wissenschaft<br />
Reinhard R. Köcher<br />
„Ent-Bindung“ der Freien Energie<br />
Wie man die Kräfte des Universums<br />
anzapfen kann 24<br />
Quantessenz 30<br />
Grenzwissenschaft<br />
Klaus Deistung<br />
Giant Impact<br />
Theia und die große Himmelsschlacht 32<br />
Gesundheit<br />
Ulrich Arndt<br />
Verschollenes Wissen des<br />
Paracelsus wiederentdeckt<br />
Anti-Aging im Mittelalter 38<br />
Jörg Rinne<br />
EHEC<br />
Eine neue Durchfallerkrankung<br />
auf dem Vormarsch 42<br />
Ingo Froböse<br />
Aktivieren statt Schonen<br />
Das neue Rücken-Akut-Training 44<br />
4<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
32<br />
Gaddafi<br />
- Ein Mann mit zwei Gesichtern<br />
<strong>Libyens</strong> Revolutionsführer Gaddafi ist ein Diktator, der sein Land mit eiserner<br />
Hand regiert - das ist unbestritten. Doch der zu imposanten Selbstinszenierungen<br />
neigende Despot hat auch ein anderes Gesicht. Der Ölreichtum des Landes<br />
versickert nicht nur in den Taschen einer reichen Führungselite, sondern kommt<br />
auch dem libyschen Volk zugute. Libyen hat die höchste Lebenserwartung Afrikas,<br />
Bildung und medizinische Versorgung sind gratis, die Kindersterblichkeit ist<br />
gering. Von Gaddafis ehrgeizigem Projekt eines gigantischen künstlichen Flusses<br />
zur Bewässerung der Sahara könnte ganz Nordafrika profitieren.<br />
Giant<br />
Impact<br />
Astronomen sind heute der Ansicht,<br />
unser Mond sei in der<br />
Entstehungsphase des Sonnensystems<br />
vor rund 4,5 Milliarden<br />
Jahren entstanden, als die noch<br />
junge Erde mit einem anderen<br />
Planeten kollidierte, den die Wissenschaftler<br />
heute Theia nennen.<br />
Interessanterweise wußten<br />
schon die Sumerer vor rund<br />
4000 Jahren von einer urzeitlichen<br />
„Himmelsschlacht“. Ihre<br />
Überlieferungen beschreiben<br />
erstaunlich konkret eine gewaltige<br />
Kollision der Erde mit einem<br />
anderen Himmelskörper. Woher<br />
konnten die Menschen in dieser<br />
uralten Hochkultur von Ereignissen<br />
wissen, die sich lange vor der<br />
Entstehung des Lebens auf der<br />
Erde abspielten?<br />
Inhalt<br />
10<br />
8<br />
Bilderberger-Treffen 2011<br />
Wie üblich herrschte vor Beginn des diesjährigen Bilderberger-Treffens<br />
in St. Moritz über die offizielle Agenda strengstes<br />
Stillschweigen, doch in der Regel genügt ein Blick auf<br />
die Teilnehmerliste, um die allgemeine Zielrichtung zu erkennen.<br />
Überraschendes scheint sich anzubahnen: Planen<br />
die Bilderberger einen Machtwechsel in Berlin?<br />
Wurzeln<br />
Roland Roth<br />
Das Geheimnis der blauen Blume<br />
Was der Klusfelsen über die Vergangenheit<br />
der Menschheit verbirgt 50<br />
Gesellschaft<br />
Grazyna Fosar / Franz Bludorf<br />
Diana - Eine Prinzessin<br />
verschwindet<br />
Fakten, Indizien und Widersprüche<br />
über eine Schicksalsnacht 54<br />
Spiritualität<br />
Ralf Lehnert<br />
Der Mensch ist nicht eins 60<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Bedenkliches 6<br />
Gedicht 7<br />
Buchempfehlungen 29<br />
Abo 48<br />
Buchbesprechungen <strong>64</strong><br />
Märchen 65<br />
<strong>Vorschau</strong> 66<br />
Impressum 66<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 5
Bedenkliches<br />
Relativitätstheorie<br />
für Beamte<br />
Einstein hat sich geirrt. Oder um<br />
präziser zu sein: Albert. Nicht<br />
die Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit<br />
verlangsamt den Lauf<br />
der Zeit, sondern die Arbeit der Beamten!<br />
Volle drei Jahre lang hat das Bundeskartellamt<br />
von seinen Leuten<br />
eine Studie anfertigen lassen, bei<br />
der 407 deutsche Tankstellen beobachtet<br />
wurden. Wenn Sie mich jetzt<br />
fragen, warum genau 407 – ich weiß<br />
es auch nicht. Es ist nicht mal eine<br />
Primzahl. Man schickte also gutbezahlte,<br />
pensionsberechtigte Beamte<br />
jahrelang auf die Straßen der Republik,<br />
damit sie feststellen sollten, wie<br />
teuer eigentlich ein Liter Benzin war.<br />
„Schaun mer mal!“ Den gewaltigen<br />
Aufwand betrieb die Behörde einzig<br />
und allein zu dem Zweck, um herauszufinden,<br />
was eigentlich jeder Bürger<br />
längst weiß: Benzin ist in Deutschland<br />
zu teuer!<br />
Das Kartellamt hat bei der Gelegenheit<br />
auch gleich erkannt, warum das so ist: Zwischen<br />
den fünf marktbeherrschenden Mineralölkonzernen BP/<br />
Aral, Shell, ConocoPhilipps (Jet), ExxonMobil (Esso) und<br />
Total gibt es praktisch keinen ernstzunehmenden Wettbewerb.<br />
Alle Achtung, was man bei der Beobachtung simpler<br />
Tankstellen so alles erfahren kann. Oder hatte man<br />
dafür noch andere Quellen, die man auch hätte anzapfen<br />
können, ohne die Beamten mit der Kladde ins Terrain zu<br />
schicken?<br />
Schließlich ist das Kartellamt ja nicht nur dazu da,<br />
Preisschilder im Einzelhandel zu checken. Es soll als<br />
oberste Kontrollbehörde den Markt gerade daraufhin<br />
überwachen, ob es marktbeherrschende Monopol- oder<br />
Oligopol-Situationen gibt, in denen die Marktmacht zu Lasten<br />
des Käufers mißbraucht wird. Preisabsprachen zwischen<br />
Konzernen sind in Deutschland<br />
illegal, und das Kartellamt ist in solchen<br />
Fällen ermächtigt, Bußgelder in<br />
Millionenhöhe zu verhängen.<br />
Geht nur leider nicht! So blöd sind<br />
die Mineralölbosse eben nicht, daß<br />
sie sich zum Käffchen versammeln,<br />
um ihre Preise abzustimmen, und dabei<br />
als Gast noch einen Beamten des<br />
Kartellamts hinzubitten. Trotzdem<br />
weiß jeder Autofahrer – wenn nur an<br />
einer Tankstelle die Preise erhöht werden,<br />
ist es nur eine Frage von wenigen<br />
Stunden, bis alle anderen nachziehen.<br />
Es funktioniert ganz einfach. Die Konzerne<br />
haben das Prinzip des „Schaun<br />
mer mal“ längst auch kapiert und ein<br />
gewaltiges Netzwerk von Mitarbeitern<br />
geschaffen, die genau das Gleiche<br />
tun wie unsere braven Beamten – sie<br />
schwärmen aus und gucken, was der<br />
Sprit denn heute bei der Konkurrenz<br />
kostet. Die Preiserhöhung beim eigenen<br />
Konzern ist dann nur noch Sache<br />
eines simplen Telefonats. Achselzukkender<br />
Kommentar eines Sprechers der Mineralölindustrie:<br />
„Verabreden ist verboten, Gucken ist erlaubt.“<br />
Franz Bludorf<br />
Fazit des Kartellamts: Man hat jahrelang „geforscht“<br />
und satte Gelder in den Sand gesetzt für diese wahrhaft<br />
bahnbrechenden Erkenntnisse, kann aber leider<br />
keine Konsequenzen daraus ziehen. Immerhin hat man<br />
seinen Arbeitstag ausgefüllt und kann guten Gewissens<br />
Feierabend machen. Der schwarze Peter wird an den Gesetzgeber<br />
weitergeschoben. „Es gilt nun, in dieses erlaubte<br />
Tun Unruhe zu bringen.“ Sollen also Parlament und Regierung<br />
das Problem lösen, indem sie den Mitarbeitern der<br />
Mineralölindustrie das Gucken verbieten? Schon Einstein<br />
wußte, daß alles relativ ist, abhängig vom Standpunkt des<br />
Beobachters. Schaun mer mal!<br />
6<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Gedicht<br />
Von Freude und Leid<br />
Dann sagte eine Frau:<br />
„sprich zu uns von der Freude und vom Leid.“<br />
Und er antwortete:<br />
„Was ist eure Freude anderes als euer Leid,<br />
das sich ohne Maske zeigt.<br />
Und ist der Brunnen, aus dem euer Lachen aufsteigt,<br />
nicht immer wieder mal gefüllt mit euren bitteren Tränen?<br />
Wie sollte es auch anders sein?<br />
Je tiefer das Leid sich einprägt in einer Seele, je mehr<br />
Freude kann euer Wesen erfassen.<br />
Und ist es nicht so, daß der gleiche Becher, der euren süßen<br />
Wein aufnimmt, zuvor in dem Ofen des Töpfers gebrannt<br />
werden mußte?<br />
Und wurde die Laute, die eure Seele beruhigt, nicht aus<br />
dem Holz geschaffen, das zuvor von verschiedenen Messern<br />
ausgehöhlt wurde?<br />
So ihr nun froh seid, betrachtet euer Herz, und ihr werdet<br />
erfahren, daß nur das, was euch Leid bescherte, euch auch<br />
Freude schenken kann.<br />
Und wenn ihr einst betrübt seid, so schaut erneut tief in<br />
euer Herz, und ihr werdet erkennen, daß ihr in Wahrheit um<br />
das weint, das euch einst eine Freude war.<br />
Manch einer von euch sagt: ‚Die Freude ist größer als das<br />
Leid‘, und andere wiederum sagen ‚Nein, das Leid ist größer<br />
als die Freude.‘<br />
Ich aber sage euch, daß beide untrennbar miteinander<br />
verbunden sind. Sie kommen stets gemeinsam. Wenn ihr mit<br />
einem von beiden alleine zu Tische sitzt, so dürft ihr wissen,<br />
daß der andere schlummernd in eurem Bette liegt.<br />
Wahrlich, ihr schwebt, zwei Waagschalen gleich, zwischen<br />
eurem Leid und eurer Freude.<br />
Nur so ihr leer seid, verharrt ihr still im Gleichgewicht.<br />
Kommt aber der Hüter des Schatzes und hebt euch auf,<br />
um sein Gold und sein Silber zu wiegen, so muß die Schale<br />
eurer Freude oder die Schale eures Leides, steigen oder<br />
fallen.“<br />
Khalil Gibran<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 7
Politik<br />
Franz Bludorf<br />
Bilderberger-<br />
Treffen 2011<br />
Kommt jetzt Rot-Grün?<br />
· Frühere Bilderberg-Reports<br />
bei Wikileaks veröffentlicht<br />
Wie üblich herrschte vor Beginn des diesjährigen<br />
Bilderberger-Treffens in St.<br />
Moritz über die offizielle Agenda strengstes<br />
Stillschweigen, doch in der Regel<br />
genügt ein Blick auf die Teilnehmerliste,<br />
um die allgemeine Zielrichtung zu erkennen.<br />
Überraschendes scheint sich anzubahnen:<br />
Planen die Bilderberger einen<br />
Machtwechsel in Berlin?<br />
Zwei Jahre lang hatten sich die Bilderberger<br />
bei ihren jährlichen Konferenzen<br />
„vor Ort“ aufgehalten - in<br />
zwei Krisenstaaten der Eurozone, in Spanien<br />
(Sitges 2010) und Griechenland (Vouliagmeni<br />
2009). In diesem Jahr erlebten<br />
wir wieder einen Rückzug in den Hintergrund<br />
– nach St. Moritz, dem Eldorado<br />
der Reichen und Berühmten. Politisch<br />
gesehen ist der Ort tiefste Provinz, außerhalb<br />
der EU in der neutralen Schweiz<br />
gelegen, weit abseits der Brennpunkte<br />
der internationalen Politik. Ein idealer<br />
Ort, um unbemerkt etwas längerfristige<br />
Weichenstellungen vorzunehmen.<br />
Das Luxushotel<br />
„Suvretta-Haus“ in St. Moritz<br />
Geplanter Machtwechsel in Berlin?<br />
Unvergessen ist das Treffen in Rottach-<br />
Egern 2005, als in Anwesenheit des damaligen<br />
Bundeskanzlers Gerhard Schröder<br />
und der Oppositionsführerin Angela Merkel<br />
die große Koalition aus der Taufe gehoben<br />
wurde. Diesmal hatten die Bilderberger<br />
aus der deutschen Politikerszene den<br />
Grünen-Parteichef Cem Özdemir eingeladen<br />
sowie Hamburgs Bürgermeister Olaf<br />
Scholz (SPD), dessen triumphaler Sieg<br />
bei den Bürgerschaftswahlen im Februar<br />
2011 ihn automatisch als potentiellen<br />
Kanzlerkandidaten ins Gespräch brachte.<br />
Und für den Fall, daß nach der nächsten<br />
Wahl doch eher Grün-Rot angesagt wäre,<br />
wurde auch vorgesorgt: Die graue Eminenz<br />
der Grünen, Joschka Fischer, fand<br />
8<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Struktur der Bilderberg-<br />
Gruppe<br />
Politik<br />
Nationale<br />
Outer Circle (Steering Committee)<br />
Executive<br />
Secretary<br />
Inner Circle (Advisory Group)<br />
Vertreter<br />
Struktur der<br />
Bilderberg-Gruppe<br />
der<br />
Mitgliedsstaaten<br />
man ebenfalls unter den Auserwählten.<br />
Interessant ist diese Konstellation vor<br />
allem deshalb, weil die nächste reguläre<br />
Bundestagswahl erst 2013 stattfindet. Da<br />
treffen sich die grauen Herren aus dem<br />
Off vorher noch zwei Mal. Genug Zeit, um<br />
eine von drei möglichen Optionen vorzubereiten:<br />
Erstens einen vorzeitigen Bruch<br />
von Schwarz-Gelb. Zweitens einen in Ruhe<br />
vorbereiteten Machtwechsel im Herbst<br />
2013. Oder wollte man ausloten, inwieweit<br />
man die „Fukushima-Welle“ in den Griff<br />
bekommen oder sogar stoppen könnte?<br />
Alle drei Optionen fordern von den Bilderbergern,<br />
rechtzeitig ihren Favoriten für<br />
das Kanzleramt in Berlin zu küren.<br />
Keine Namen bitte!<br />
Gleichzeitig müssen auch die Bilderberger<br />
dem weltweiten Trend zu immer weitergehender<br />
Transparenz durch das Internet<br />
ihren Tribut zollen. So sind jetzt die ersten<br />
Reports früherer Bilderberg-Konferenzen<br />
bei der Enthüllungsplattform Wikileaks<br />
aufgetaucht. Von den meisten Servern<br />
sind die brisanten Dokumente zwar genauso<br />
schnell wieder verschwunden,<br />
doch man wird fündig, wenn man weiß,<br />
wo man suchen muß. Getreu der Vorgehensweise,<br />
wie sie auch bei Geheimdiensten<br />
üblich ist, haben die Whistleblower<br />
der Bilderberger nur Dokumente an die<br />
Öffentlichkeit lanciert, die über 25 Jahre<br />
alt sind. Das neueste veröffentlichte<br />
Protokoll stammt aus dem Jahre 1980<br />
vom Bilderberg-Treffen in Aachen.<br />
Die Dokumente erlauben dennoch<br />
interessante Einblicke in die Denk- und<br />
Arbeitsweise der Bilderberger. So fällt<br />
unmittelbar auf, daß sie selbst in Aufzeichnungen,<br />
die nie zur Veröffentlichung<br />
gedacht waren, keine Namen<br />
nennen. Wer immer etwas sagte, was<br />
zu Protokoll genommen wurde, er war<br />
Schlicht und unauffällig – der<br />
Einband des vertraulichen Bilderberger-Reports<br />
1980. Oben links<br />
der Vermerk „Not for quotation“ –<br />
„Nicht zum Zitieren“.<br />
nur „ein Teilnehmer“. Die Reports sind<br />
teilweise „Eyes Only“, d. h. man kann<br />
sie lesen, aber nicht ausdrucken.<br />
Es wird auch klar, wie langfristig hinter<br />
den verschlossenen Türen der<br />
Bilderberg-Konferenzen die Zukunft<br />
geplant wird. So wurde bereits 1980 über<br />
eine „Arbeitsteilung“ zwischen den USA<br />
und den europäischen Nationen diskutiert,<br />
vor allem, was Militäreinsätze außerhalb<br />
Europas betrifft – immerhin zehn Jahre<br />
vor dem ersten Golfkrieg. Die deutschen<br />
Delegierten gaben zu verstehen, daß sich<br />
das seinerzeit noch geteilte Deutschland<br />
in dieser Hinsicht nicht zu weit aus dem<br />
Fenster lehnen dürfe, um seine eigenen<br />
politischen Interessen nicht zu gefährden.<br />
Derlei Bedenken sollen bei Deutschlands<br />
Verbündeten damals auf nur wenig Verständnis<br />
gestoßen sein. Bei der Tagung<br />
1957 wurden bereits erste mögliche<br />
Maßnahmen in Richtung Globalisierung<br />
und neue Weltordnung diskutiert. Die<br />
Teilnehmer beklagten z. B., daß die Mitarbeiter<br />
der NATO zu wenig unabhängig<br />
seien, da sie zu viel Rücksicht auf<br />
die Regierungen nehmen müßten, von<br />
denen sie „ausgeliehen“ wurden. „Die<br />
Rekrutierung von Mitgliedern des NATO-<br />
Sekretariats könnte verbessert werden.“<br />
Eine gründliche Sichtung des umfangreichen<br />
freigegebenen Materials<br />
wird sicher noch geraume Zeit in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Unabhängig davon gab es aber auch in<br />
diesem Jahr viel Neues zu besprechen:<br />
Gefährliche Tendenzen, z. B. Euro contra<br />
„Neue Drachme“, die Zukunftsperspektiven<br />
der EU, die zunehmende Marginalisierung<br />
der süd- und osteuropäischen<br />
EU-Staaten. Wieviel Macht wird Deutschland<br />
als wichtigstem Wirtschaftsfaktor<br />
der Europas zugestanden? ■<br />
Die Bilderberger<br />
Die Bilderberger sind eine im Hintergrund<br />
operierende Gruppe einflußreicher Persönlichkeiten<br />
aus Politik, Wirtschaft, Militär,<br />
Medien und Adel, die sich in wechselnder<br />
Besetzung einmal pro Jahr an einem weitestmöglich<br />
geheimgehaltenen Ort treffen,<br />
um politische Entwicklungen in der Welt zu<br />
diskutieren und die Umsetzung bestimmter<br />
Trends in die Wege zu leiten. Nachweislich<br />
wurden weltpolitisch bedeutsame Ereignisse<br />
wie die Gründung der EU oder die politische<br />
Wende im kommunistischen Ostblock vorab<br />
bei den Bilderbergern besprochen, wenn<br />
nicht sogar geplant. Zahlreiche Spitzenpolitiker<br />
kamen zu ihren Führungsämtern,<br />
nachdem sie zu einer Bilderberg-Konferenz<br />
eingeladen worden waren, darunter Bill<br />
Clinton, Romano Prodi und Angela Merkel.<br />
Kritiker werfen den Bilderbergern vor, daß<br />
sie ihre Tagungen im Geheimen abhalten und<br />
im Gegensatz zu anderen internationalen<br />
Politikertreffen auch keine Presse zulassen.<br />
Die jeweilige Zusammensetzung der Gruppe<br />
ist nirgendwo demokratisch legitimiert. Die<br />
Teilnehmerliste bestimmt der „Inner Circle“<br />
(auch „Advisory Group“ genannt), ein sehr<br />
kleiner exklusiver Kreis grauer Eminenzen,<br />
dem sich als „Outer Circle“ das sogenannte<br />
„Steering Committee“ anschließt, dem u.<br />
a. auch der Chef der Deutschen Bank, Josef<br />
Ackermann, angehört.<br />
Die Gründung der Bilderberger geht auf<br />
den polnischen Politikberater Józef Retinger<br />
zurück, der nach dem zweiten Weltkrieg<br />
vertrauensbildende Gesprächskreise zwischen<br />
Europäern und Amerikanern initiieren<br />
wollte. Es gelang Retinger, als Frontmann<br />
Prinz Bernhard der Niederlande zu gewinnen,<br />
der danach bis 1976 auch den Vorsitz<br />
der Bilderberg-Gruppe innehatte. Das erste<br />
Treffen fand 1954 im niederländischen Hotel<br />
Bilderberg statt, wodurch die Gruppe zu ihrem<br />
Namen kam.<br />
Folgende Veröffentlichungen zum Thema Bilderberger<br />
finden Sie in früheren <strong>Matrix3000</strong>-<strong>Ausgabe</strong>n:<br />
Grazyna Fosar / Franz Bludorf:<br />
Die Bilderberger – Hinter den Kulissen der Macht.<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 25, Januar/Februar 2005.<br />
Daniel Estulin: Bilderberger-Treffen in Deutschland.<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 28, Juli/August 2005.<br />
Franz Bludorf: Bundeskanzler begrüßt Bilderberger.<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 28, Juli/August 2005.<br />
Grazyna Fosar / Franz Bludorf: Opus Dei contra<br />
Bilderberger. Geheimorganisationen im verdeckten<br />
Machtkampf – mitten in Europa.<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 33, Mai/Juni 2006.<br />
Franz Bludorf: Die Bilderberger, der Vatikan und<br />
die deutsche Geschichte.<br />
<strong>Matrix3000</strong> Sonderheft S3 „Politik und Macht“,<br />
Dezember 2007.<br />
Franz Bludorf: Bilderberger in der Krise.<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 52, Juli/August 2009.<br />
Franz Bludorf: Globale Szenarien der Bilderberger.<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 58, Juli/August 2010.<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 9
Politik<br />
10<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Politik<br />
Gaddafi<br />
– Ein Mann mit zwei Gesichtern<br />
Jonathan May<br />
Libyen hat ein Parlament, eine Regierung<br />
, eine Opposition, einen<br />
Regierungschef – und einen Repräsentanten,<br />
den Revolutionsführer<br />
Muammar al Gaddafi. Ein Mann, der<br />
als junger Soldat vor 42 Jahren gegen<br />
das überkommene Regime von König<br />
Idris I. putschte, das vom Westen<br />
gestützt wurde. Seitdem wird er als<br />
Revolutionsführer von seinem Volk<br />
geliebt, geachtet und gefürchtet. Ein<br />
Herrscher, der nicht wirklich herrscht,<br />
ohne den in Libyen aber kaum etwas<br />
geht. Seit über 40 Jahren leitet er mit<br />
geschickter Hand sein Land durch die<br />
Zeit.<br />
97% der Bevölkerung sind Moslems,<br />
Sunniten, seine Regierung ist<br />
sozialistisch geprägt – ein einst unterentwickelter<br />
Wüstenstaat auf dem<br />
Weg in die Moderne. Gaddafi ist (oder<br />
war) die vielleicht wichtigste Figur in<br />
Nordafrika, denn er hat sein Land an<br />
die Spitze des afrikanischen Kontinents<br />
gebracht und die Erdöleinnahmen<br />
<strong>Libyens</strong> nicht in Paläste, Yachten<br />
und Fuhrparks gesteckt, sondern<br />
in sein Land investiert. Muammar al<br />
Gaddafi war und ist ein Visionär, er will<br />
die arabische Welt einen, einen dritten<br />
Weg suchen zwischen Kapitalismus<br />
und Sozialismus, zwischen Stammespolitik<br />
(in Libyen gibt es 140 verschiedene<br />
Stämme) und modernem Industriestaat.<br />
Er versucht seit 40 Jahren,<br />
den Einfluß der Amerikaner, des Internationalen<br />
Währungsfonds IWF und<br />
der Weltbank auf sein Land so klein<br />
wie möglich zu halten.<br />
Nur zum historischen Vergleich: Als<br />
Gaddafi an die Macht kam, herrschten<br />
in China Mao Zedong, in Rußland Leonid<br />
Breschnew und in den Vereinigten<br />
Staaten Richard Nixon. In Deutschland<br />
war Kurt Georg Kiesinger Bundeskanzler.<br />
Gaddafi ist der dienstälteste<br />
Potentat des Globus, und er sagt über<br />
sich selbst: „Ich bin der Führer der<br />
Führer Arabiens, der König der Könige<br />
Afrikas und der Imam aller Muslime“.<br />
Die zwei Seiten des Despoten<br />
Alles Mögliche hat man Gaddafi schon<br />
unterstellt, und vieles davon dürfte<br />
wohl auch stimmen. Libyen ist ein<br />
Land, in dem eine Zeitschrift wie <strong>Matrix3000</strong><br />
nicht erscheinen könnte. Es<br />
ist kein Land, in dem ein freiheitsliebender<br />
Mensch gerne leben möchte.<br />
Aber es gibt auch eine zweite Seite: Um<br />
das Ernährungsproblem in den Griff<br />
zu bekommen und sich unabhängig zu<br />
machen von westlichen Geldern, installierte<br />
Gaddafi große Basare (Suks), in<br />
denen der Tauschhandel gefördert wird.<br />
Tauschhandel ist ein Schlüsselbegriff<br />
für Libyen. Waren aller Art, aber auch Öl<br />
im großen Stil werden getauscht.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen arabischen<br />
Regierungen und Königshäusern,<br />
die auf engste Verbundenheit mit<br />
den USA setzen und bei denen ein Großteil<br />
der Öleinnahmen in mafiösen Strukturen<br />
versickert, investierte die Regierung<br />
<strong>Libyens</strong> in das eigene Land zum<br />
Nutzen des eigenen Volkes. Ärztliche<br />
Versorgung, das Senken der Kindersterblichkeit,<br />
der Kriminalität, der Unterernährung<br />
und Fehlernährung, auf<br />
all diesen Feldern hat sich Libyen langsam<br />
und stetig aus dem hinteren Teil<br />
der Weltstatistik vorangearbeitet – die<br />
allgemeine Lebensverbesserung ging<br />
mit der Entwicklung der Ölförderung<br />
einher. Ein Punkt, auf den man heute<br />
nicht mehr gerne schaut. Man unterstellte<br />
Libyen ein angebliches Atomprojekt<br />
und den Bau von Industrieanlagen<br />
für chemische Waffen. Daraufhin flogen<br />
amerikanische Bomber von Deutschland<br />
aus Angriffe gegen Tripolis, ohne<br />
Kriegserklärung, als Präventivmaßnahme<br />
gegen eine mögliche zukünftige Bedrohung.<br />
Was bombardiert wurde, war eine<br />
Stätte, an der Medikamente produziert<br />
wurden. Die postulierten Giftanlagen<br />
wurden nie gefunden. Fällt Ihnen jetzt<br />
auch Saddam Hussein ein, dessen Land<br />
Irak unter genau den gleichen Anschuldigungen<br />
mit einem Krieg in die Steinzeit<br />
zurückgebombt werden sollte? Dort<br />
wurde aus einem der reichsten Staaten<br />
der Region ein zerbombtes und von Embargos<br />
ausgeblutetes Land, mit einem<br />
enormen Anstieg der Kindersterblichkeit,<br />
des Analphabetismus, der Mangelernährung.<br />
Und was wußte der Westen<br />
nicht Schreckliches von Hussein<br />
zu berichten! Die Presse war voll von<br />
„dem Metzger“, der eine Kinderkrankenhausstation<br />
von Soldaten verwüsten<br />
ließ, Säuglinge vor laufenden Kameras<br />
erschlagen ließ, Fotos, Berichte, allesamt<br />
gefälscht, dubiose Giftgasangriffe<br />
gegen Kurden, die man ihm zuschrieb,<br />
all das führte zu seiner Verurteilung und<br />
Hinrichtung.<br />
„Ende 2000 begann der Irak damit,<br />
Öl gegen Euro statt gegen US-Dollar zu<br />
verkaufen, und stellte seine nationalen<br />
Devisenreserven auf Euro um. Wären<br />
andere Ölstaaten dem Beispiel gefolgt,<br />
hätten die USA dadurch vermutlich<br />
einen enormen Einnahmeausfall aus<br />
Seigniorage-Einnahmen verkraften<br />
müssen.“ 1<br />
Die Konsequenzen sind hinlänglich<br />
bekannt. Gehen wir einen Schritt weiter<br />
und denken wir an den Iran: „Die<br />
Iranische Ölbörse ist eine Ölbörse, die<br />
nach einer Meldung der Islamic Republic<br />
News Agency (IRNA) am 17. Februar<br />
2008 mit Sitz auf der Insel Kisch eröffnet<br />
wurde. [...]<br />
Obwohl […] nicht geklärt war, ob<br />
und unter welchem Namen Iran das<br />
Projekt verwirklicht, fand die IOB unter<br />
Überschriften wie „Todesstoß für den<br />
US-Dollar“ vor allem in Internetforen<br />
und Blogs große Beachtung. Angeblich<br />
verfolge Iran mit der Gründung der neuen<br />
Börse die Absicht, einen eurobasierten<br />
Preismechanismus beim Ölhandel<br />
einzuführen; das sei einer der „wahren<br />
Gründe“ für die aggressive Anti-Iran-<br />
Politik der USA.“ 2<br />
Gaddafi hatte diese Entwicklung<br />
vor Augen und erkannte die Gefahr,<br />
wenn er sein Öl nicht ge-<br />
1 Quelle: Wikipedia<br />
2 Quelle: Wikipedia<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 11
Politik<br />
So soll der geplante<br />
"Man-Made<br />
River", der gigantische<br />
künstliche<br />
Fluß, in Libyen<br />
verlaufen.<br />
gen Dollars verkaufen wollte, die er<br />
zunehmend für wertlos halten mußte.<br />
In diesem Kontext seinen eigenen Weg<br />
der nationalen Unabhängigkeit weitergehen<br />
zu wollen, veranlaßte ihn wohl,<br />
auf den Westen zuzugehen, und so erklärte<br />
er, er verzichte „auf zukünftige<br />
Unterstützung revolutionärer Gruppen,<br />
auf den Ausbau eines eigenen Atomprogramms,<br />
und er zahlte Entschädigungen<br />
für vergangenes Unrecht“, das<br />
man ihm vorwarf und zu dem er sich in<br />
diesem Zusammenhang auch bekannte.<br />
Ein Schachzug, der ihn wieder als willkommenen<br />
Handelspartner für unsere<br />
westliche Wertegemeinschaft zuließ.<br />
International wurde es ruhiger um ihn.<br />
Waffenkäufe wurden in wachsendem<br />
Umfang zugelassen. Parallel schloß<br />
Gaddafi verschiedene Abkommen zum<br />
Tausch seines Öls.<br />
Ehrgeizige Großprojekte<br />
Libyen baut derzeit die größte Einkaufsmeile<br />
des Landes. Die 1800 Luxusappartements<br />
im geplanten Wohnpark<br />
nebenan sind auf 180 bis 400 Quadratmeter<br />
ausgelegt, die Ladenflächen bereits<br />
ausgebucht.<br />
Auf der Großbaustelle Bad Trablous<br />
im Süden von Tripolis mahnen an jeder<br />
Ecke Schilder auf Arabisch, Türkisch<br />
und Vietnamesisch: „Haltet die Baustelle<br />
sauber.“ Die Architekten kommen<br />
aus Kalifornien, die Ingenieure vom Bosporus<br />
und die Handwerker aus Vietnam,<br />
Ägypten und Tunesien. Aus Libyen<br />
stammen nur die Aufpasser, die jeden<br />
Kontakt mit den Arbeitern sofort unterbinden<br />
und die Projektmanager aus<br />
dem Ausland mißtrauisch überwachen.<br />
Der Bauboom folgt – wie fast alles<br />
im Wüstenreich des Revolutionsführers<br />
– ganz eigenen Regeln.<br />
Dreistellige Milliardensummen steckt<br />
das Land in sein neues Morgen, auch<br />
wenn seine Leute meist noch von gestern<br />
sind. Sogar Bauarbeiter muß<br />
Libyen importieren, was dazu führte,<br />
daß trotz gewaltigen Baubooms die<br />
Arbeitslosigkeit erschreckend blieb<br />
– zu unterentwickelt, zu wenig gebildet<br />
– zu wenig Facharbeiter kann das<br />
Land der 140 Stämme zur Verfügung<br />
stellen. 3<br />
Ebenso unauffällig baut Gaddafis<br />
Libyen an einem weiteren gewaltigen<br />
Projekt. Zwar nicht im Geheimen, aber<br />
ohne großes Tamtam geht die Libysche<br />
Regierung an die Umgestaltung<br />
des riesigen Landes, ja sogar an die<br />
Umgestaltung eines gewaltigen Teils<br />
des afrikanischen Kontinents.<br />
Wir wissen, der weltweite Kampf<br />
um Öl ist vor allem ein Kampf zur<br />
Aufrechthaltung des Dollars, weil<br />
ohne die Kopplung Dollar / Öl das Papiergeld<br />
nichts mehr wert wäre. Man<br />
spricht auch vom Kampf der Kulturen,<br />
der dem imperialistischen Hintergrund<br />
die Bedeutung nehmen soll, die<br />
er nach wie vor hat. Imperiale Politik,<br />
Unterwerfung von Völkern, Aneignung<br />
ihrer Bodenschätze, das Ausnutzen<br />
billiger Arbeitskräfte – das erinnert<br />
an Kolonialismus, und das alles unter<br />
dem Mantel der Menschenrechte…<br />
Instrumente der Ausbeutung waren<br />
und oder sind sogenannte Entwicklungshilfe<br />
oder Kredite, die die betreffenden<br />
Länder in die Abhängigkeit<br />
führen. Korrupte Politiker lassen die<br />
Gelder oft genug in die eigene Tasche<br />
fließen und sind erpreßbar. Solche<br />
Politiker werden dann gerne hofiert,<br />
denn man kann wunderbar Verträge<br />
mit ihnen machen zum Nutzen der sogenannten<br />
„Ersten Welt“, zum Nutzen<br />
der Global Player.<br />
Gaddafis Traum<br />
– das achte Weltwunder<br />
Muammar al Gaddafi verzichtete auf<br />
seine Atompläne, auf die Unterstützung<br />
von Revolutionsbewegungen, aber er<br />
verzichtet nicht auf seinen Traum eines<br />
geeinten Nordafrikas, und so arbeitet er<br />
stetig an einem achten Weltwunder: An<br />
der Wasserversorgung für Mensch und<br />
Industrie, vor allem für die Landwirtschaft<br />
im Norden Afrikas.<br />
Seine Vision: Plantagen und Gärten<br />
lassen die Wüste erblühen, nicht<br />
einzelne Oasen, kein verstärkter<br />
Ausbau von Entsalzungsanlagen, nein,<br />
seine Visionen sind gewaltiger. Er will<br />
der Sahara einen großen Teil der Wüste<br />
entringen und daraus landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche schaffen – aus der Hölle<br />
der Wüste ein Paradies, ein gewaltiges<br />
Gebiet, in dem Lebensmittel angebaut<br />
werden für einen großen Teil des Kontinents.<br />
Eine Begrünung, die langfristig<br />
den Grundwasserspiegel anhebt, durch<br />
die sich das örtliche Klima verändert . 4<br />
Auch Gaddafi weiß: Der Krieg um<br />
Öl wird abgelöst durch den Krieg um<br />
Wasser. Die seit Jahrzehnten behauptete<br />
Verknappung des Öls hat sich als<br />
Märchen entpuppt, immer neue Ölfelder<br />
werden immer effektiver erschlossen,<br />
leere Ölfelder füllen sich wieder,<br />
und keiner weiß warum. Der zukünftige<br />
Krieg geht um Wasser. 5 Warum sollte<br />
sonst Coca Cola seit Jahren weltweit<br />
Wasserrechte einkaufen? Multinationale<br />
Konzerne erwerben von Gemeinden ihre<br />
Wasserversorgung. Wasser ist Leben –<br />
Wasser ist Zukunft. Aber was hat das mit<br />
Libyen zu tun, diesem Wüstenstaat? 17%<br />
der gewaltigen Sahara liegen auf libyschem<br />
Staatsgebiet. Die Libysche Wüste<br />
gehört zu den trockensten Wüsten der<br />
Erde. 95% <strong>Libyens</strong> sind Wüste<br />
Aber das war gestern. ■<br />
12<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />
3<br />
Quelle: Welt am Sonntag<br />
4<br />
siehe Matrix 3000 „Klima, Umwelt Mensch“, Herbst 2010.<br />
5<br />
Siehe auch den Artikel von Franz Alt in <strong>Matrix3000</strong> Band 48
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Politik<br />
Libyen verfügt über die größten<br />
bekannten Süßwasservorräte der<br />
Welt. Eine Fläche von der Größe<br />
Deutschlands - ein einziger See.<br />
Wer die riesigen Ausmaße des Bodensees<br />
kennt und weiß, wie klein der<br />
See auf der Landkarte ist, im Vergleich<br />
zu ganz Deutschland, kann sich davon<br />
ein Bild machen. Ein See von der Größe<br />
Deutschlands!<br />
Nun kommt es natürlich auch darauf<br />
an, wie tief der See ist. Einen Fuß<br />
tief? Oder einen Meter oder sogar fünf<br />
Meter? Nein. Libyen hat einen unterirdischen<br />
See von der Größe Deutschlands<br />
mit einer Tiefe von 100 Metern! Das sind<br />
35.000 Kubikkilometer(!) Wasser, das<br />
ist ein Süßwasservorrat, der nach den<br />
Plänen der Libyschen Regierung den<br />
ganzen Norden Afrikas begrünen soll,<br />
geplant zumindest in Libyen, Ägypten,<br />
Sudan und dem Tschad.<br />
1 Kubikmeter Wasser sind 1000 Liter.<br />
1 Kubikkilometer Wasser sind 1 Milliarde<br />
Kubikmeter = 1.Billion Liter Wasser<br />
Libyen hat 35.000 mal 1 Billion Liter Süßwasser,<br />
das sind 35 Billiarden Liter Süßwasser.<br />
Woher kommt das Wasser?<br />
Das Wasser stammt aus riesigen unterirdischen<br />
Seen, dem Nubischen Aquifer<br />
– so heißt der natürliche Wasserspeicher,<br />
der sich als Folge der abtauenden Gletscher<br />
nach der letzten Eiszeit gebildet<br />
hat. Das kostbare Süßwasser kommt aus<br />
2.000 m Tiefe, ist 20.000 bis 30.000 Jahre<br />
alt und gehört zu den wichtigsten zu<br />
schützenden Wasserreserven der Erde,<br />
die man tunlichst nicht vergeuden sollte.<br />
Die berühmten Höhlenmalereien im Gilf<br />
Kebir und Jabal Uweinat zeugen noch von<br />
den üppigen steinzeitlichen Landschaften,<br />
die in der Region einst existierten.<br />
Die Förderung kostet 35 Cent pro Kubikmeter<br />
Wasser. Selbst wenn man nur<br />
einen Verkaufswert von 0,2 Cent pro Liter<br />
ansetzt, hieße das für 1000 Liter Leitungswasser<br />
2 Euro (bei uns in Deutschland<br />
verlangt man oft wesentlich mehr,<br />
und in den Wüstenregionen sind 1000<br />
Liter Wasser ein kleines Vermögen), so<br />
ergibt sich ein Betrag abzüglich Förderkosten<br />
von 58 Billionen Euro.<br />
Der ehemalige ägyptische Staatschef<br />
Mubarak war ein großer Anhänger und<br />
Verfechter des Konzepts, trotz aller gewachsenen<br />
historischen Distanzen zu<br />
Libyen. Nur ihn gibt es halt nicht mehr<br />
auf der politischen Bühne. Sein potentieller<br />
Nachfolger el Baradei hat enge<br />
Kontakte zu Global Players wie z. B.<br />
George Soros.<br />
Ein riesiges Kanalnetz, ein künstlicher<br />
Fluß soll gebaut werden aus dem<br />
Süden <strong>Libyens</strong>, wo die riesigen unterirdischen<br />
Wasservorräte liegen, bis in den<br />
Norden ans Meer, wo die meisten der<br />
über sechs Millionen Libyer leben (siehe<br />
auch Abb. auf S. 12). Die Pläne sind<br />
schon in den 60er und 70er Jahren entstanden,<br />
schon damals wußte man von<br />
den riesigen Wasservorräten, die man<br />
bei der Suche nach Öl gefunden hatte.<br />
„Wir haben keinen einzigen Fluß.<br />
95 % unseres Territoriums sind Wüste“,<br />
sagt Agrarminister Abdelmagid<br />
El Gaood, der die Oberaufsicht über<br />
das Mammutprojekt hat.<br />
Gaddafi ließ ein großes Netz von<br />
Kanälen bauen. Aufgrund der eingeschränkten<br />
libyschen Informationspolitik<br />
läßt sich das genau Datum<br />
nicht festlegen, einige schreiben von<br />
Januar 1984, andere von Herbst 1984,<br />
als das Projekt begann. Riesige Wassermassen<br />
in riesigen Rohrleitungssystemen<br />
pumpen aus 960 (später<br />
1150) Brunnen bereits seit seit langem<br />
das Blut der Erde in den Norden.<br />
Bengasi, eine Stadt, die von Anfang an<br />
Gaddafikritisch eingestellt war und in<br />
der die Rebellen von Anfang an ihre<br />
Hochburg sahen, wird seit langer Zeit<br />
mit diesem Wasser versorgt, aber<br />
Gleiches gilt auch für die Städte Sirte<br />
und natürlich Tripolis.<br />
Mehr als 2 Mio. Kubikmeter Wasser<br />
sollen nach Abschluß des Projekts,<br />
das Gaddafi als das achte Weltwunder<br />
bezeichnet, täglich aus dem<br />
Süden des Landes hochgepumpt werden,<br />
um den Norden Afrikas mit Wasser<br />
zu versorgen. Nach Kalkulationen<br />
des UN-Zentrums für Umwelt und<br />
Entwicklung für die arabische Region<br />
und Europa (Cedare) in Kairo reichen<br />
die Vorräte dieses Aquifers bei heuti-<br />
<strong>Libyens</strong><br />
„achtes Weltwunder“<br />
„Great-Man-<br />
Jonathan May<br />
14<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
gen Entnahmeraten noch 4860 Jahre.<br />
29% sollen als Trinkwasser und ca.<br />
70% für die Landwirtschaft verwendet<br />
werden.<br />
Ein gigantisches Projekt, finanziert<br />
mit libyschem Öl, ohne<br />
Fremdkapital, ohne Internationalen<br />
Währungsfond , ohne Weltbank,<br />
ohne Europäer, ohne Amerikaner,<br />
ohne internationale Unternehmen,<br />
die nur zu gern das Land und seine<br />
Ressourcen ausbeuten würden.<br />
Jedes Mal kommt Ali Alagab,<br />
der Chef der Al-Hathra-Großfarm<br />
in der Region Bengasi, ins Schwärmen,<br />
wenn er über die Perspektiven<br />
des „großen künstlichen Flusses“<br />
spricht. Der 47jährige hat in den USA<br />
studiert und an der „Colorado State<br />
University“ über Bewässerungstechnik<br />
promoviert. Die 45 vollautomatischen,<br />
800 Meter breiten Ungetüme,<br />
mit denen er seine 10 000 Hektar<br />
Mais besprenkelt, ließ er aus Nebraska<br />
liefern. Feldarbeiter gibt es kaum<br />
noch, mit dem traditionellen Landleben<br />
hat Ali Alagabs chipgesteuerte<br />
Agrarwelt nicht mehr viel zu tun. „Viel<br />
Ackerland war schon fast verloren“,<br />
triumphiert er. „Jetzt trotzen wir es<br />
der Wüste wieder ab.“<br />
Ein gigantisches Projekt zum Wohle<br />
der Libyer und zum Wohle des Nordens<br />
Afrikas und zum Ansehen des<br />
Oberst Muammar al Gaddafi, der sich<br />
gerne selber als König der Könige sieht.<br />
Das Projekt ist in 3 Phasen eingeteilt.<br />
Zwei Drittel sind bereits realisiert.<br />
Bei der Einweihungsfeier des Projektes<br />
sagte Gaddafi , dieses Projekt sei<br />
„die größte Antwort auf Amerika, das uns<br />
anklagt, den Terrorismus zu befördern.“<br />
Nun befindet er sich in einem Krieg. ■<br />
Quellen zu beiden Libyen-Artikeln:<br />
www.water-technology.net/projects/gmr/<br />
wikipedia.org/wiki/Jonglei-Kanal<br />
poorrichards-blog.blogspot.com/2011/03/<br />
virtually-unknown-in-west-libyas-water.<br />
html#comments<br />
american_almanac.tripod.com/libya.htm<br />
www.africanbirdclub.org/countries/Libya/<br />
geography.html<br />
www.goumbook.com/tag/libya/<br />
www.politaia.org/kriege/die-libysche-revolution-und-die-gigantischen-libyschen-wasserreserven-politaia-org/<br />
Herrmann Breit Politaia.org,<br />
www.politaia.org/wp-content/uploads/2011/03/Die-libysche-Revolution.pdf<br />
Adresse:<br />
Great Man Made River (GMMR)<br />
Tripoli, Libya , P.O. BOX. 81188<br />
TEL. +218/213336704 , FAX. +218/214445012<br />
Das „achte Weltwunder“<br />
Das Kanalsystem speist sich aus 960<br />
Tiefbrunnen (bis 2013 sollen es 1150 sein)<br />
die das Wasser aus ca. 450-650 Metern<br />
Tiefe hervorpumpt: Die speziellen Röhren<br />
werden in eigenen Fabriken in Brega und<br />
Sarir hergestellt. Die Rohre haben einen<br />
Durchmesser von 4 Metern, so gewaltig,<br />
daß also ein LKW locker hindurchfahren<br />
könnte. Jeder Meter Rohrleitung wiegt<br />
ca. 1000 kg - wenn man sich dann vorstellt,<br />
daß insgesamt ca. 4.000 km Rohrleitungen<br />
verlegt werden müssen, die pro<br />
Meter eine Tonne wiegen, weiß man, was<br />
für eine bauliche Leistung das ist. Es werden<br />
Sand und Steine verarbeitet, mit denen<br />
man 16 Mal die Pyramide von Gizeh<br />
nachbauen könnte, und der Zement würde<br />
für eine Autobahn reichen von Tripolis<br />
bis nach Bombay in Indien.<br />
Jeder Meter des Rohrleitungssystems<br />
wird mit ca. 2.200 Meter Karbondraht<br />
umsponnen Dies entspricht eine Menge<br />
von Draht, mit der man die Erde ca. 230<br />
Mal umwickeln könnte<br />
Fürwahr ein künstlicher Fluß, der sich<br />
nicht hinter der Pyramide von Gizeh und<br />
der Chinesischen Mauer zu verstecken<br />
braucht. Und wenn dann das Ergebnis<br />
gesundes Wasser für die Menschen ist<br />
und wenn aus Wüsten Gärten werden…<br />
dann kann man mit Recht von einem achten<br />
Weltwunder sprechen..<br />
Die drei Bauphasen des GMMR-Projekts<br />
Phase I - östlicher Teil <strong>Libyens</strong> bis Bengasi<br />
(Januar 1984-November 1994), Kosten:<br />
3,6 Mrd USD. Wasserpipelines von<br />
Tazerbon und Sarir im Süden nach Adjedabia<br />
im Norden. Errichtung von Produktionsstätten<br />
für Betonleitungsrohre.<br />
Erschließung zweier Brunnenfelder in<br />
Sahir mit 126 Brunnen sowie 108 Brunnen<br />
in Tazerbon. Verlegung von 1895 km<br />
Rohrleitung. Bau von 1514 km Transportwegen.<br />
Phase II - westlicher Teil <strong>Libyens</strong> bis<br />
Tripolis (Juni 1990 bis August 1996, Kosten:<br />
5,6 Mrd USD. Erschließung eines<br />
Brunnenfeldes mit 500 Brunnen in der<br />
Fezzan - Region und den Hasawna-Bergen.<br />
1448 km Rohrleitungen, 1813 km<br />
Transportwege, zwei Pumpstationen mit<br />
Sammeltanks für 2 Mio Kubikmeter pro<br />
Tag. Komplette Ausrüstung des Brunnenfeldes<br />
mit Datenfernübertragungssystemen.<br />
Phase III - östlich-zentraler Teil <strong>Libyens</strong><br />
(Januar 2002 bis Juni 2013). Kosten: 15,5<br />
Mrd USD.<br />
Politik<br />
Made-River“<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 15
News<br />
Wetten auf den Tod<br />
In ihrer von grenzenloser Gier gekennzeichneten<br />
Suche nach immer<br />
neuen Anlage- und Zockermöglichkeiten<br />
haben Finanzjongleure mittlerweite<br />
jegliche ethischen Grenzen<br />
überschritten. Jetzt ist es sogar<br />
möglich, aus Wetten auf den Tod von<br />
Menschen Kapital zu schlagen. Und<br />
so funktioniert es: Rentenversicherungen<br />
und Pensionsfonds wollen<br />
sich in der Regel gegen das geschäftliche<br />
Risiko hoher Langlebigkeit<br />
ihrer Kunden absichern. Hierzu<br />
werden Derivate angeboten,<br />
Wertpapiere, die dieses Risiko<br />
verbriefen. Die Pensionsfonds<br />
zahlen eine bestimmte Prämie<br />
an die Gegenpartei, die darauf<br />
basiert, daß die Versicherungskunden<br />
ein bestimmtes Alter<br />
erreichen. Werden sie älter,<br />
muß der Investor dann die<br />
weiteren Kosten für den Pensionsfonds<br />
tragen. Sterben sie<br />
jedoch früher, kann er die Prämie<br />
als Gewinn einstreichen.<br />
Obamas Toast mit Musikuntermalung<br />
Bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien<br />
unterlief US-Präsident<br />
Barack Obama ein peinlicher<br />
Lapsus. Beim Champagnerempfang<br />
im Buckingham Palace in London<br />
erhob sich der Präsident, um einen<br />
Trinkspruch auszubringen. Obama<br />
erhob sein Glas und eröffnete seinen<br />
Toast mit den Worten: „To Her Majesty,<br />
the Queen.“ („Auf Ihre Majestät,<br />
die Königin.“) Offenbar hatten seine<br />
Berater ihn nicht darüber informiert,<br />
daß es in Großbritannien Vorschrift<br />
ist, sofort die britische Nationalhymne<br />
anzustimmen, sobald bei einem<br />
öffentlichen Anlaß das Wort „Queen“<br />
ausgesprochen wird. Postwendend<br />
ertönte im Hintergrund dann auch<br />
die wohlbekannte Melodie von „God<br />
save the Queen“. Hatte Obama nicht<br />
mitbekommen, was in diesem Moment<br />
abgelaufen war, oder hielt er<br />
es nur für eine Musikuntermalung?<br />
Auf jeden Fall fuhr er unbeirrt mit<br />
Normalerweise ein<br />
Verstoß gegen das<br />
Hofzeremoniell: Die<br />
amerikanische First Lady<br />
Michelle Obama umfaßt<br />
Königin Elizabeth II. beim<br />
Empfang im Buckingham<br />
Palace an der Schulter.<br />
(Foto: dpa)<br />
seinem Trinkspruch fort, während<br />
die Hymne weiter gespielt wurde.<br />
Es war nicht das erste Mal, daß<br />
ein US-Präsident seine Probleme<br />
mit dem strengen Zeremoniell an<br />
Königshöfen hatte. Berühmt ist die<br />
Anekdote, wie Ronald Reagan in<br />
kumpelhafter Manier dem Kaiser<br />
von Japan auf die Schulter klopfte.<br />
Der Monarch soll es mit asiatischer<br />
Gelassenheit hingenommen haben.<br />
Allerdings stellte auch Königin<br />
Elizabeth II. unter Beweis, daß<br />
sie bereit ist, die höfische Etikette<br />
modernen Gepflogenheiten anzupassen.<br />
Bei der Begrüßung im Palast<br />
umfaßte sie die amerikanische First<br />
Lady Michelle Obama freundschaftlich<br />
an der Hüfte, worauf diese das<br />
Wagnis unternahm, ihrerseits ihre<br />
Hand auf die Schulter der Queen zu<br />
legen – offenbar unwidersprochen.<br />
Normalerweise ist es nicht erlaubt,<br />
die Königin – außer zum Handschlag<br />
– körperlich zu berühren.<br />
Kampf um Wasser -<br />
Kampf um Information<br />
In jüngster Zeit sind Hinweise<br />
aufgetaucht, daß die Unruhen in<br />
Libyen in unglaublichem Maße vom<br />
Ausland gesteuert werden. Der<br />
Führer und Organistor der libyschen<br />
Opposition, Ibrahim Sahad, befand<br />
sich in Washington, während er und<br />
seine Gruppe den Aufstand und das<br />
Durcheinander steuerten, das Libyen<br />
zerstört.<br />
Ibrahim Sahad und seine Nationale<br />
Front für die Befreiung <strong>Libyens</strong><br />
(NFLS) gründeten in London die<br />
National Conference of the Libyan<br />
Opposition (NCLO). Diese Gruppe<br />
war sehr darauf bedacht, als völlig<br />
unbeeinflußt von Washington zu erscheinen.<br />
Sahads NCLO organisierte<br />
den “Tag der Wut” am 17. Februar,<br />
gleich nach dem Fall Mubaraks, so<br />
daß die Presse nun ihr Augenmerk<br />
auf Libyen richten konnte. Es stellte<br />
sich heraus, daß die Presse und der<br />
vom State Department finanzierte<br />
Internet-Blog Movements.org ihre<br />
Nachrichten ausschließlich über die<br />
NCLO beziehen, die auch in anderen<br />
arabischen Staaten ihre Quellen „aus<br />
erster Hand” hat. Die Reports der<br />
NCLO wurden Basis für sämtliche<br />
Anklagen betreffend eines angeblichen<br />
Genozids in Libyen, für die<br />
Zusammenkunft des Sicherheitsrates,<br />
die Verhängung von Saktionen,<br />
direkte Drohungen gegen die<br />
Sicherheitskräfte <strong>Libyens</strong> und eine<br />
von der NATO durchzusetzende Flugverbotszone.<br />
Die NCLO ist also nichts<br />
anderes als eine von den Globalisten<br />
kontrollierte Quelle nicht verifizierbarer<br />
und manipulierter Nachrichten,<br />
um die USA und die EU mit einseitigen<br />
„Informationen“ zu konfrontieren<br />
und entsprechende Reaktionen der<br />
Weltöffentlichkeit zu provozieren.<br />
16<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
News<br />
Ging Strauss-Kahn in eine<br />
Sex-Falle?<br />
Radioaktives Wasser auf<br />
Befehl der USA ins Meer<br />
geleitet<br />
Der japanische Schriftsteller Oriza<br />
Hirata, der zur Zeit als spezieller<br />
Berater der japanischen Regierung<br />
fungiert, hat auf einem Vortrag in<br />
der südkoreanischen Hauptstadt<br />
Seoul behauptet, das Einleiten<br />
radioaktiven Wassers vom havarierten<br />
Kernkraftwerk Fukushima in<br />
den Pazifik sei auf eine dringende<br />
Anforderung der USA erfolgt. Die<br />
Dominique Strauss-Kahn<br />
(Foto: AFP)<br />
In Frankreich wollen die Vermutungen<br />
nicht verstummen, der frühere<br />
IWF-Direktor und designierte sozialistische<br />
Präsidentschaftskandidat<br />
Dominique Strauss-Kahn sei bei<br />
seinem Hotelbesuch in New York in<br />
eine Sex-Falle getappt. Der Verdacht<br />
gründet sich vor allem auf die<br />
Tatsache, daß ein enger Mitarbeiter<br />
von Präsident Nicolas Sarkozy den<br />
Fall bereits über Twitter im Internet<br />
publik machte, noch bevor es eine<br />
offizielle Verlautbarung der Polizei<br />
bzw. Staatsanwaltschaft in New York<br />
über die Verhaftung Strauss-Kahns<br />
gegeben hatte. Dem französischen<br />
Spitzenpolitiker waren gute Chancen<br />
auf einen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen<br />
im nächsten Jahr<br />
eingeräumt worden. Sarkozy ist der<br />
unbeliebteste französische Präsident<br />
seit langem. In den Umfragen<br />
lag er bis zu den Ereignissen von<br />
New York sogar weit abgeschlagen<br />
nur auf dem dritten Platz, noch<br />
hinter dem Rechtspopulisten Jean<br />
Marie Le Pen.<br />
Die französische Tageszeitung<br />
Le Monde veröffentlichte Berichte,<br />
wonach Sarkozy-Anhänger bereits<br />
Monate vor der Verhaftung des IWF-<br />
Chefs versucht hatten, Polizeiberichte<br />
über Sexskandale des allgemein<br />
als Frauenhelden bekannten<br />
Strauss-Kahn an die Öffentlichkeit<br />
zu lancieren. So sollen „drei unabhängige<br />
Quellen“ bestätigt haben,<br />
daß Strauss-Kahn im Jahre 2007 in<br />
Paris von der Polizei in seinem Auto<br />
„in anzüglicher Pose“ mit einer<br />
Prostituierten angetroffen worden<br />
sein soll. Im Gegensatz zu den USA<br />
spielten derartige Meldungen im<br />
traditionell liberaleren Frankreich<br />
früher politisch keine Rolle. Auch<br />
Präsident François Mitterrand<br />
waren etliche Sexaffären nachgesagt<br />
worden, was seiner Popularität<br />
keinen Abbruch getan hatte. Bei der<br />
letzten Präsidentschaftswahl hatte<br />
Sarkozys Wahlkampfteam noch<br />
entschieden, von der Information<br />
keinen Gebrauch zu machen. Damals<br />
war Dominique Strauss-Kahn<br />
bei der Kandidatenvorauswahl der<br />
Sozialisten allerdings auch seiner<br />
Parteikollegin Ségolène Royal unterlegen.<br />
Später nominierte Sarkozy<br />
seinen potenten Gegenspieler zum<br />
Chef des Internationalen Währungsfonds,<br />
nicht ohne ihn zu warnen,<br />
sein Privatleben würde sich fortan<br />
„unter einem Vergrößerungsglas“<br />
abspielen.<br />
Dominique Strauss-Kahn wurde<br />
im Flugzeug verhaftet, das ihn nach<br />
Europa bringen sollte, u. a. zu einem<br />
Treffen mit Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel. Seine Mission war es, bei<br />
den Europäern weitere finanzielle<br />
Hilfsmaßnahmen für marode EU-<br />
Länder durchzusetzen. Wem war<br />
seine Politik im Wege?<br />
Freisetzung radioaktiv verseuchten<br />
Wassers ins Meer hat insbesondere<br />
bei den Nachbarländern, etwa<br />
Südkorea, heftige Proteste ausgelöst.<br />
Daraufhin betonte Hirata, es<br />
sei kein freier und unabhängiger<br />
Beschluß der Regierung in Tokio<br />
gewesen, sondern ihm habe die<br />
Forderung aus Washington zugrunde<br />
gelegen.<br />
TV-Bildschirme können<br />
Bewußtsein manipulieren<br />
Lange Zeit war es nur vermutet<br />
worden. Jetzt liefert ein US-Patent<br />
den Beweis: Die elektromagnetische<br />
Abstrahlung von Fernseh- und<br />
Computerbildschirmen kann dazu<br />
verwendet werden, das menschliche<br />
Bewußtsein zu manipulieren.<br />
In der Patentschrift Nr. 6,506,148,<br />
erteilt am 14. 1. 2003 für den Erfinder<br />
Hendricus G. Loos aus Laguna<br />
Beach, Kalifornien, heißt es wörtlich:<br />
„Physiologische Effekte wurden<br />
bei Menschen beobachtet in Reaktion<br />
auf die Stimulation der Haut mit<br />
schwachen elektromagnetischen<br />
Feldern, die mit bestimmten Frequenzen<br />
pulsieren, bei 0,5 oder 2,4<br />
Hz, um eine sensorische Resonanz<br />
anzuregen. Viele Computermonitore<br />
und TV-Bildröhren emittieren, wenn<br />
sie pulsierende Bilder anzeigen,<br />
gepulste elektromagnetische Felder<br />
ausreichender Amplitude, um solche<br />
Anregungen zu verursachen. Es ist<br />
daher möglich, das Nervensystem<br />
eines Menschen zu manipulieren<br />
durch pulsierende Bilder, die<br />
auf einem in der Nähe stehenden<br />
Computermonitor oder Fernseher<br />
angezeigt werden. Für letzteren<br />
kann das Pulsieren des Bildes in das<br />
Programm eingebettet sein, oder es<br />
kann überlagert werden durch Modulation<br />
des Videostreams, entweder<br />
als ein Radiofrequenzsignal oder<br />
als ein Videosignal. Das auf einem<br />
Computermonitor angezeigte Bild<br />
kann effektiv gepulst werden durch<br />
ein simples Computerprogramm.<br />
Bei bestimmten Monitoren können<br />
gepulste elektromagnetische Felder<br />
mit der Fähigkeit, sensorische Resonanzen<br />
bei Personen in der Nähe<br />
anzuregen, sogar generiert werden,<br />
wenn die angezeigten Bilder mit<br />
subliminaler Intensität gepulst sind.“<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 17
News<br />
Showdown<br />
im Weißen Haus<br />
Das Foto ging um die Welt. Im Situation Room des Weißen Hauses verfolgen US-Präsident Barack Obama und<br />
sein Stab auf der Projektionswand die Operation „Geronimo“. So lautet der geheime Codename für die Aktion zur<br />
gezielten Tötung Osama Bin Ladens durch ein Spezialkommando der US Navy Seals. Das Foto ist eines der wichtigsten<br />
zeitgeschichtlichen Dokumente unserer Epoche. Es geht in diesem Moment nicht nur um die Liquidierung<br />
des Staatsfeindes Nr. 1. Das Bild zeigt auch die Reaktionen der mächtigsten Menschen der Welt auf den von ihnen<br />
geplanten Tod und auf die Invasion in ein souveränes Land. Alle Anwesenden sind sich der Tragweite dieses Augenblicks<br />
voll bewußt, und sie sind über alle dahinter stehenden Geheimpläne und Technologien vollständig informiert.<br />
Ihre Reaktionen jedoch sind vollkommen unterschiedlich: 1<br />
Präsident Obama verfolgt das Geschehen mit asymmetrischen Gesichtszügen.<br />
Seine Gedanken und Gefühle sind nicht kongruent. Seine Mimik<br />
drückt vor allem Verachtung aus. Gesicht und Körperhaltung, insbesondere<br />
die hochgezogenen Schultern, zeigen, daß er vor uns allen, aber auch vor<br />
seinen Beratern etwas verbirgt. Er sieht hier weder wie ein Präsident aus<br />
noch wie ein Friedensnobelpreisträger.<br />
Auch bei Außenministerin Hillary Clinton ist die Botschaft unmißverständlich.<br />
Sie will uns ebenfalls etwas nicht sagen, denn sie verschließt ihren<br />
Mund mit der Hand. Ihre Augen drücken jedoch eher Betroffenheit und<br />
Erschrecken aus. Von allen Anwesenden zeigt sie den emotionalsten Gesichtsausdruck.<br />
Darauf angesprochen, antwortete sie, sie habe in dem Moment<br />
lediglich husten müssen und daher die Hand vor den Mund gehalten.<br />
Handhaltung und Augenausdruck zeigen jedoch etwas ganz Anderes.<br />
1 siehe hierzu auch Fosar/Bludorf: Intuitive Logik<br />
18<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
News<br />
Vizepräsident Joe Biden wirkt im Gegensatz dazu vollkommen cool und<br />
abgeklärt. Den mit allen Wassern gewaschenen erfahrenen Außenpolitiker<br />
scheint so schnell nichts aus der Fassung bringen zu können. Sein Gesichtsausdruck<br />
scheint sogar Zufriedenheit zu signalisieren. „We got him.“<br />
Brigadegeneral Marshall „Brad“ Webb oblag das Kommando über die<br />
Aktion. Seine ganze Körperhaltung drückt Souveränität aus. Er weiß, daß er<br />
die Lage unter Kontrolle hat. Dabei wirkt er fast überheblich. Die feineren<br />
Details seiner Mimik, insbesondere rund um Nase und Mund, drücken<br />
allerdings auch Ekel aus.<br />
Im Gesichtsausdruck von Verteidigungsminister Robert<br />
Gates ist vor allem Zorn zu erkennen. Seine Lippen sind<br />
schmal und verkniffen, die Augenbrauen in der Mitte zusammen<br />
und nach unten gezogen. Er ist wütend.<br />
Doch noch andere Details sind von Inter esse:<br />
Der Situation Room im Weißen Haus<br />
Oben: Auf der Tastatur des Laptops vor dem Sitzplatz Hillary<br />
Clintons liegt ein Ausdruck einer Satellitenaufnahme, die auf<br />
dem Foto durch Verpixelung unkenntlich gemacht wurde.<br />
Offenbar ist es eine Aufnahme des genauen Aufenthaltsorts<br />
Bin Ladens, der auch nach der Aktion nicht publik gemacht<br />
werden soll.<br />
Unten: Auf der Tastatur von Vizepräsident Bidens Laptop liegt<br />
eine charakteristische Dokumentenmappe aus gelbem Plastikmaterial.<br />
Derartige Mappen werden von den US-Geheimdiensten<br />
für Dokumente verwendet, die den Geheimhaltungsstatus<br />
„Burn after Reading“ haben. Das heißt, der Empfänger<br />
ist angehalten, die Dokumente und die Tasche nach dem<br />
Lesen zu verbrennen, da der normale Aktenshredder als nicht<br />
sicher genug gilt. Die NSA hat sogar komplizierte Verfahren<br />
entwickelt, wie<br />
man Akten fachgerecht<br />
verbrennen<br />
muß, damit keine<br />
identifizierbaren<br />
Rückstände zurückbleiben.<br />
Wenn Probleme, Katastrophen oder Fälle von<br />
Nationalem Notstand auftauchen, versammelt<br />
sich der US-Präsident mit seinen engsten Beratern<br />
im sogenannten Situation Room. Er befindet<br />
sich im West Wing, dem legendären Westflügel<br />
des Weißen Hauses, in dem auch das Oval Office<br />
und das Privatbüro des Präsidenten lokalisiert<br />
sind. Der Situation Room ist äußerlich ein kleiner<br />
unscheinbarer Raum mit dunklen Holztäfelungen<br />
und einem massiven Konferenztisch.<br />
Meist ziehen sich Sitzungen im Situation Room<br />
mehrere Stunden hin, und es werden militärische<br />
und politische Offizielle eingeladen, um ihre<br />
Standpunkte und Fakten vorzutragen. An der<br />
Stirnwand des Raumes befindet sich eine gewaltige<br />
Projektionswand, auf der die Sitzungsteilnehmer<br />
sich mit Hilfe modernster Multimediaeinrichtungen<br />
über die Vorgänge informieren können,<br />
die Thema des Meetings sind. Die Teilnehmer<br />
gehen im Situation Room in der Regel in absolute<br />
Klausur und beraten unter Ausschluß auch<br />
des restlichen Personals des Weißen Hauses.<br />
Allenfalls wenn jemand zur Toilette muß, wird er<br />
während des Meetings den Raum verlassen. Ein<br />
vorbereiteter Beistelltisch mit Getränken, Snacks<br />
und anderen kleineren Erfrischungen sichert das<br />
leibliche Wohl der Konferenzteilnehmer. In der<br />
Abgeschiedenheit des Situation Room werden<br />
die eigentlich wichtigen Beschlüsse der amerikanischen<br />
Politik gefällt. Hier wird über Krieg<br />
und Frieden entschieden, und von hier aus wurde<br />
auch die „Operation Geronimo“ beobachtet.<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 19
Politik<br />
Die Mauer<br />
Lutz Rathenow<br />
Natürlich ist das Ding pervers, aber es zeigt seine Krankheit und verbirgt<br />
sie nicht verklemmt. Der Verlust dieses Bauwerks würde das Leben hier<br />
ärmer machen. Und wenn nur die Wut darauf abhanden käme.“<br />
Harald Hauswald/ Lutz Rathenow<br />
1<br />
Die Mauer rund um das Brandenburger<br />
Tor. Am Pariser Platz<br />
verlief der Todesstreifen.<br />
Betriebskampfgruppen<br />
errichten die Mauer an<br />
der innerstädtischen<br />
Grenze. Bild: Wikipedia.<br />
20<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
50 Jahre Mauerbau<br />
Politik<br />
im Alltag der Ost-Berliner<br />
Vor genau 50 Jahren, am 13. August<br />
1961, errichteten Betriebskampfgruppen<br />
der DDR unter dem Schutz von<br />
Volksarmee und Volkspolizei entlang<br />
der Sektorengrenze zwischen Westund<br />
Ost-Berlin jene Mauer, die für mehr<br />
als 28 Jahre eine fast unüberwindliche<br />
Grenze bilden sollte. Anlaß genug, einen<br />
Zeitzeugen zu Wort kommen zu<br />
lassen. Exklusiv für <strong>Matrix3000</strong> blickt<br />
der Schriftsteller und DDR-Dissident<br />
Lutz Rathenow zurück, wie die Bürger<br />
Ost-Berlins es schafften, in ihrem Alltag<br />
die Existenz des „antifaschistischen<br />
Schutzwalls“ (O-Ton DDR-Führung) zu<br />
verdrängen. fb<br />
Wenn ein sehr kleines Kind Verstecken<br />
spielt, schließt es oft die<br />
Augen und denkt dann, weil es<br />
sich selbst nicht sieht, sei es unsichtbar.<br />
Das ist eine so putzige wie törichte Haltung.<br />
Bei kleinen Kindern und im Spiel<br />
wirkt das niedlich. Später schließt es<br />
noch manchmal die .Augen, aus Angst,<br />
bestimmte Dinge sehen zu müssen, weil<br />
es das zu Fürchtende nicht betrachten<br />
kann; es könnte ja inzwischen schon<br />
verschwunden sein. Diese Angstreaktion<br />
etwas ganz Unangenehmem, Häßlichem,<br />
Ekligem oder Störendem gegenüber ist<br />
mitunter auch bei Erwachsenen zu beobachten.<br />
Zum Beispiel im Kino, wenn eine<br />
spannende oder blutige Szene droht.<br />
Dies ist eine jähe, manchmal instinktiv<br />
ausgeübte Selbstzensur gegenüber Bildern,<br />
die man absolut nicht sehen möchte,<br />
weil sie sonst über den Augenblick<br />
des Betrachtens hinaus gegenwärtig<br />
bleiben würden. Weil sie einen zu überfordern<br />
drohen - das könnte der Schlüsselbegriff<br />
sein: Überforderung. Egal auf<br />
welche Bilder sich das bezieht, es sind<br />
fast immer solche, die auf Realitäten<br />
verweisen, die der Betrachter lieber ungeschehen<br />
machen und für nicht existent<br />
erklären, deren Bilder er am liebsten gelöscht<br />
sehen würde.<br />
Das Kind und der Erwachsene, die die<br />
Augen vor Bildern verschließen, verfügen<br />
über eine gewisse Sensibilität - sie<br />
bekunden eine Angst vor Abstumpfung,<br />
über die jene, die zu viele Bilder gesehen<br />
haben, die sie nicht mehr verarbeiten<br />
können, eigentlich nicht mehr verfügen.<br />
Diese gehen durch das Leben als teilweise<br />
Schein-Tote, denen eigentlich unakzeptable<br />
Bilder nichts mehr anzuhaben<br />
scheinen. Sie erreichen sie nicht oder<br />
führen zu zynischen Kommentaren, die<br />
nur indirekt eine noch komplexbeladene<br />
Reaktionsabhängigkeit anzeigen. Es gibt<br />
einfach Situationen, an die sollte sich ein<br />
Mensch nicht gewöhnen - nicht nur im<br />
Krieg oder bei aktuellem Leid durch Naturkatastrophen.<br />
So eine Situation entstand am 13. August<br />
1961 in Berlin, als eine immer komplexer<br />
werdende, von der DDR gebaute<br />
Grenzbefestigungsanlage eine neue<br />
Normalität schaffen sollte - über Nacht.<br />
Diese Grenze hieß offiziell „antifaschistischer<br />
Schutzwall“. Niemand nannte<br />
sie so, es war ein reiner Verwischungsbegriff,<br />
der mit den Realitäten so wenig<br />
zu tun hat, daß er gar nicht zu ihnen hinführt.<br />
Selbst DDR- Offizielle begannen<br />
irgendwann, von der „Mauer“ zu reden.<br />
Dabei ist, was als Mauer am ersten Tag<br />
begann, keine geblieben - der Begriff<br />
„Schutzwall“ fängt fast mehr von der<br />
Aura jener meterbreiten, mit verschiedenartigen<br />
Hindernissen gespickten, von<br />
Postentürmen markierten, Jahr für Jahr<br />
ausgebauten Befestigungsanlage ein als<br />
das umgangssprachliche Wort „Mauer“.<br />
Im Grunde verharmlost gerade der Begriff<br />
MAUER vollständig. Was kann sich<br />
ein Jugendlicher aus Japan ohne weitere<br />
Geschichtskenntnisse heute vorstellen,<br />
wenn er den Begriff Mauer hört? Etwas,<br />
das netterweise zum Besprühen für<br />
Street-Art-Künstler aufgestellt wurde in<br />
Berlin? Und dann haben auf einmal viele<br />
gleichzeitig dagegen getreten, und da<br />
gab es den „Mauerfall“? Die von uns heute<br />
noch gebrauchten und offiziell gewordenen<br />
Begriffe, die wir für DDR-kritisch<br />
halten, transportieren im Grunde die<br />
Verdrängungslust des kleinen Kindes mit<br />
den geschlossenen Augen weiter. Man<br />
mußte sich das Ding gemütlich verkleinern,<br />
um besser damit leben zu können<br />
und es nicht mehr täglich wahrnehmen<br />
zu müssen. Es war einmal, und nun weiß<br />
keiner mehr DDR-genau, wie gemein<br />
es war und wie gemein möglicherweise<br />
auch er selbst wirklich gewesen ist.<br />
Arbeiter ersetzen die ersten Grenzbefestigungen<br />
aus Stacheldraht durch eine<br />
massive Mauer. Bild: Bundesarchiv<br />
15. August 1961. Der DDR-Grenzsoldat Conrad<br />
Schumann flüchtet mit einem kühnen Sprung<br />
über die Stacheldrahtrollen nach West-Berlin.<br />
Bild: Wikipedia.<br />
1<br />
Zitat aus dem Buch von Harald Hauswald und Lutz Rathenow: : Ost-Berlin - die andere<br />
Seite einer Stadt, München 1987.<br />
Oktober 1961. Am Checkpoint Charlie stehen sich<br />
amerikanische und russische Panzer gegenüber.<br />
Bild: Wikipedia.<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 21<br />
3000
Politik<br />
26. Juni 1963. US-Präsident John F. Kennedy besucht West-Berlin<br />
und besichtigt die Grenzanlagen am Brandenburger Tor. Rechts<br />
neben ihm Bundeskanzler Konrad Adenauer. Bild: Wikipedia.<br />
Alltag in Ost-Berlin. Warteschlangen vor einer Fleischerei, Oderberger<br />
Straße (Berlin-Prenzlauer Berg). Foto: Harald Hauswald<br />
Bei meinen ersten Besuchen in<br />
Berlin in den siebziger Jahren<br />
spürte ich noch ständig die Angst,<br />
das Sperrgebiet zu betreten. Meiner<br />
Gewohnheit, in einer Art wachem Halbschlaf<br />
durch Straßen zu schlendern,<br />
waren hier deutliche Schranken gesetzt.<br />
Unruhig und zögernd ging ich zu einem<br />
Gespräch zum Gebäude der Schallplattenproduktion.<br />
Obwohl es in beeindruckender<br />
Nähe zum West-Berliner<br />
Reichstag schien, kam ich problemlos<br />
an. Selbstsicher ging ich Tage darauf<br />
zum Haus eines christlichen Verlages<br />
und wurde vom Wachhabenden zurückgewiesen:<br />
Einlaß nur mit Sondergenehmigung.<br />
Diese halbe Stadt, die unbedingt ein neues<br />
Ganzes werden sollte und gar nicht so<br />
richtig bemerkte, wie sehr sie eigentlich<br />
auf den westlichen Anbau angewiesen<br />
war, diesen Resonanzraum, der dem<br />
östlichen Teil zum eigenwilligen Klang<br />
verhalf. Und der den Ehrgeiz anstachelte,<br />
etwas Besonderes sein zu wollen.<br />
Ich staunte am Anfang schon, wie<br />
wenig die Ost-Berliner noch über die<br />
Absonderlichkeiten staunten, die die<br />
Grenze so produzierte. Zum Beispiel<br />
eine S-Bahnfahrt von der Schönhauser<br />
Allee zum S-Bahnhof Pankow, fast direkt<br />
an der Grenze entlang, so daß sich die<br />
Grenzplaner genötigt sahen, eine Mauer<br />
auf beiden Seiten der Bahnstrecke aufzubauen,<br />
durch die man wie durch einen<br />
Transittunnel glitt. Wieviel Quadratmeter<br />
eigenes Land benutzte die DDR eigentlich<br />
dafür, wirksame Grenzbefestigungsanlagen<br />
zu errichten? Bei jeder späteren<br />
Fahrt erkannte der Beobachter den Gast<br />
an den irritiert neugierigen Blicken aus<br />
dem Fenster, während der grenzanlagenresistente<br />
Ost-Berliner seinen Blick<br />
nicht von der Tageszeitung hob.<br />
Fotografien sind Fingerabdrücke einer<br />
Gegenwart, die für einen Moment<br />
erstarrt und im Augenblick des Betrachtens<br />
schon zur Vergangenheit geworden<br />
ist. Künftig werden diese Bilder im Moment<br />
des Betrachtetwerdens zu einem<br />
Echo des Vergangenen, als seien sie in<br />
die Zukunft gefunkt worden. Mit der Ahnung<br />
ist es ja so eine Sache, sie stellt das<br />
vermutete Wissen dar, manchmal nur<br />
das erhoffte. Die Bilder aus der Vergangenheit<br />
treten mit denen aus der Gegenwart<br />
in eine Konkurrenz - und vielleicht<br />
noch mehr mit denen einer erhofften<br />
und vor sich selbst und anderen verteidigten<br />
und erinnerten Vergangenheit.<br />
Es entsteht gerade über Bilder aus der<br />
DDR leicht ein Streit, der immer auch<br />
ein Streit über die Erinnerungen und die<br />
Gefühle beim Betrachten der Bilder ist.<br />
Detlef Matthes hat hier ganz wichtige<br />
22<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />
Alltag in Ost-Berlin. Fest an der Panke.<br />
Foto: Harald Hauswald
Politik<br />
Fotografien geliefert, die die Mauer (ich<br />
bleibe einmal der Bequemlichkeit halber<br />
bei diesem Begriff) in ihrer Trostlosigkeit,<br />
Häßlichkeit und Unscheinbarkeit<br />
einfach festhalten, ohne sie sonderlich<br />
zu beleuchten oder effektvoll in Szene<br />
setzen zu müssen.<br />
Die Mauer sollte harmlos und möglichst<br />
uninteressant sein. Nach 1961<br />
dachten sicher viele Berliner einmal<br />
über die Flucht nach - einige taten es<br />
wirklich, und andere versuchten es. Wer<br />
jedoch im Osten so weiterleben wollte<br />
und mußte wie zuvor (um die DDR vielleicht,<br />
ach, zu verändern - aber hätte das<br />
nicht mit der Mauer beginnen müssen?),<br />
der hatte sich ein System der Ignoranz<br />
gegenüber der Grenze zu organisieren.<br />
Das Leben wäre sonst unerträglich und<br />
jeder Tag zu einem Tag der Selbstbefragung<br />
darüber geworden, wieso man das<br />
eigentlich aushalten kann. Je perfekter<br />
die Trennung wurde, desto verniedlichender<br />
wirkte das Volksmundkürzel<br />
Mauer.<br />
Der von Woche zu Woche stärker<br />
verinnerlichte Versuch, dies alles nicht<br />
mehr wahrzunehmen, korrespondierte<br />
mit dem staatlichen Verbot, die Mauer<br />
fotografieren zu dürfen. Warum eigentlich<br />
war das verboten? Offenbar mißtraute<br />
die DDR sowohl ihrer Selbstrechtfertigung<br />
als auch den eigenen Bildern.<br />
Warum wurde kein Bildband mit dem<br />
Titel „Die sicherste und sauberste Grenze<br />
der Welt“ stolz in alle Welt hinausveröffentlicht?<br />
Tief im Innersten mußten sie<br />
doch Komplexe haben und ahnen, mit<br />
der Teilung Berlins etwas sehr Häßliches<br />
getan zu haben und weiterhin zu<br />
tun, auch wenn man staatlicherseits versuchte,<br />
es hinter der zynischen Metapher<br />
der „Friedenssicherung“ zu verhüllen.<br />
Abreagieren und vernünftig bleiben,<br />
dachten viele Menschen und liefen offenen<br />
Auges an der Mauer vorbei, beziehungsweise<br />
liefen so, daß sie sich<br />
der Mauer instinktiv gar nicht näherten.<br />
Der Westen war nicht immer im Westen<br />
- der Ost- Berliner hatte das Koordinatensystem<br />
der möglichen Fortbewegungsart<br />
schließlich verinnerlicht. Es<br />
gab eine verfaulte Vernunft in dieser<br />
Stadt, diesem Land, die sie zugrunde<br />
gerichtet haben. Es schien immer unvernünftig<br />
zu sein, sich in fundamentale<br />
Opposition zu begeben, Widerstand zu<br />
leisten. Wie oft hörte ich das Argument,<br />
daß doch alles keinen Zweck habe. Aber<br />
darauf kommt es oft an: eine Neugier<br />
zu entwickeln, die auch ohne Kenntnisse<br />
eines lohnenden Zweckes funktioniert.<br />
Wer die Mauer heimlich fotografierte<br />
oder sie beschrieb, begab sich in<br />
Opposition.<br />
Die Wahrnehmung der Grenze<br />
durch den Fotografen fordert<br />
sich und andere sozusagen auf,<br />
sich aus der Wahrnehmungsträgheit<br />
ihr gegenüber zu lösen. Und diese hatte<br />
ihren Preis. Man vergaß ja teilweise<br />
wirklich die Grenzanlagen mit allen<br />
Folgeerscheinungen - zum Beispiel die<br />
durch den Untergrund Ost-Berlin jagenden<br />
U-Bahnlinien aus West-Berlin.<br />
Das brachte nicht nur Geräusche und<br />
die Notwendigkeit, die Abgrenzungsbauten<br />
auch unterirdisch fortzusetzen. Eine<br />
U-Bahn führt auch zu Erschütterungen,<br />
und nicht nur metaphorisch. So soll ein<br />
physikalisches Forschungsinstitut genau<br />
auf so einer vergessenen Linie errichtet<br />
worden sein. Eine Fehlinvestition, da dort<br />
wegen der Erschütterungen bestimmte<br />
Versuchsreihen nicht funktionierten.<br />
Das Verdrängen der Mauer erzeugte<br />
sicher ganz unterschiedliche Geschichten.<br />
Die scheinbare Teilnahmslosigkeit,<br />
mit der Ost-Berliner die Anwesenheit<br />
der westalliierten Soldaten zur Kenntnis<br />
nahmen, gehört auch in diesen Komplex.<br />
An vielen Stellen war es leicht,<br />
die Mauer zu verdrängen, da sie nur<br />
natürliche Abgrenzungslinien zwischen<br />
Stadtbezirken verstärkte, z. B.<br />
am Wasser. An anderen Stellen mitten<br />
in Berlin schnitt die Mauer täglich so<br />
schmerzhaft in den Lebensorganismus<br />
einer Stadt ein, daß sie doch nur schwer<br />
übersehen oder gar nicht wahrgenommen<br />
werden konnte. Zum Beispiel am<br />
Ende der Oderberger Straße im Prenzlauer<br />
Berg - auf westlicher Seite war<br />
eine Besucherplattform, die eine der<br />
wenigen Möglichkeiten für Menschen<br />
mit Einreisesperre nach Ost-Berlin bot,<br />
Freunde oder Angehörige wenigstens<br />
einmal aus der Distanz zu betrachten.<br />
Kurze Zeit, denn dann näherte sich auf<br />
DDR-Seite ein Polizist, der die Leute<br />
auf der Ostseite aufforderte, weiterzugehen.<br />
Sozusagen ein Mauererinnerer<br />
an einer der wenigen Stellen, an<br />
der das Verdrängen nicht automatisch<br />
funktionierte. Auch Mauertouren für<br />
eingeweihte Ost- oder West-Berliner<br />
führte da der Oppositionelle Carlo Jordan<br />
durch - die wenigen Blickmöglichkeiten<br />
aus Häusern auf Grenzanlagen<br />
geschickt und unauffällig nutzend.<br />
Es war einmal eine DDR. Die Müdigkeit<br />
der letzten beiden Jahrzehnte<br />
erfaßt das Erinnerungsvermögen und<br />
die Wahrnehmungslust dessen, was<br />
war. Bis 1961 - zum Mauerbau - wollte<br />
die DDR eigentlich das zukunftsträchtige<br />
Modell für ganz Deutschland sein<br />
oder zumindest werden. Und ihr Ende?<br />
Wie beschrieb ich es in dem 87er Buch:<br />
„Der Tag, an dem die Mauer unbemerkt<br />
abgebaut wurde. Die Posten sind abgezogen,<br />
Grenzpfähle stehen noch - ein<br />
Zaun mit Pforten, die jedermann öffnen<br />
und durchschreiten könnte, nur<br />
gibt das niemand bekannt. -Wie lange<br />
dauert es, bis die Menschen ihre neue<br />
Möglichkeit begreifen?“ Die Realität<br />
gab eine andere Antwort, zuerst an jenen<br />
Grenzübergangsstellen, an denen<br />
Später wurde die Berliner Mauer zum<br />
Kunstobjekt für Graffiti-Künstler.<br />
Warum war es verboten,<br />
die Mauer zu fotografieren?<br />
Offenbar mißtraute die<br />
DDR sowohl ihrer Selbstrechtfertigung<br />
als auch<br />
ihren eigenen Bildern.<br />
die Grenze besonders kraß in das natürliche<br />
Gefüge der Stadt eingriff. Die<br />
Menschen waren halt doch neugieriger,<br />
als es die staatlichen Vordenker<br />
ahnten, und mutiger. Sie ernötigten ein<br />
Öffnen dessen, was nach dem 9. November<br />
plötzlich nur noch eine Mauer<br />
sein sollte. ■<br />
Lutz Rathenow ist Schriftsteller und Lyriker.<br />
Zur Zeit der DDR waren<br />
seine Werke zeitweise<br />
verboten, er wurde nach<br />
der Ausbürgerung Wolf<br />
Biermanns 1977 verhaftet<br />
und durfte anschließend<br />
auch sein Germanistikstudium<br />
nicht<br />
beenden. In Ost-Berlin<br />
arbeitete er später am Theater und als freier<br />
Schriftsteller. Aus einer erneuten Haft im<br />
Jahre 1980 wurde er durch Vermittlung von<br />
Günter Grass wieder freigelassen. Seit der<br />
deutschen Vereinigung beschäftigt sich Rathenow<br />
neben seinen Tätigkeiten als Lyriker,<br />
Rundfunkkolumnist, Kinderbuchautor und<br />
Essayist vor allem auch mit der Geschichte<br />
der „Stasi“. Im Frühjahr 2011 wurde er zum<br />
Landesbeauftragten des Freistaats Sachsen<br />
für die Stasi-Unterlagen ernannt.<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 23
Grenzwissenschaft<br />
"Freie Energie" läßt sich als ein Vakuum<br />
interpretieren, in dem Kristallisationskeime<br />
geistiger oder materieller Existenz bewegt werden.<br />
Um das Bewußtsein<br />
von seiner<br />
E x i s t e n z w e i s e<br />
real erklären zu können,<br />
ist es erforderlich, den konkreten<br />
Prozeß der Informations-Wandlung<br />
von einer wesentlich geistig erscheinenden<br />
Daseinsweise in eine wesentlich<br />
materiell erscheinende Daseinsform<br />
zu ergründen. Medienbezogen<br />
geht es hierbei um die Wandlung von<br />
einem formlos erscheinenden superfluiden,<br />
maximal dynamisierten<br />
Existenzzustand in einen formgebunden<br />
relativ statisch erscheinenden<br />
festen bis superfesten Zustand,<br />
um den Prozeß der informationellen<br />
Bündelung und Bindung der „Freien<br />
Energie“ zu gebundenen Energieund<br />
Masse-Formen, ausgehend von<br />
amorphen hin zu kristallinen, kristallisierten<br />
oder sogar auskristallisierten<br />
Medienformen. „Freie Energie“,<br />
in diesem Sinne verstanden, läßt sich<br />
in ihrer raum-zeitlichen Existenzeinordnung<br />
physikalisch interpretiert<br />
als rein und somit leer erscheinende<br />
Raummedialität („Vakuum“) darstellen,<br />
in der zumindest Kristallisationskeime<br />
geistiger und/oder materieller<br />
Existenzweise bewegt werden,<br />
wobei die Information auf diese einen<br />
„daseiende Zeit“ generierenden<br />
Wandlungs- bzw. Erhaltungseinfluß<br />
ausübt. In den sich hieraus ergebenden<br />
Raumzeiten wird demgemäß die<br />
Energie, informationell verursacht,<br />
zellulär begrenzt bzw. eingeschlossen,<br />
und in den Momenten informations-energetischen<br />
Kraftausgleiches<br />
kommt es zur Herausbildung von<br />
massiv erscheinenden Grenzzuständen<br />
(daseienden Informations-Formen).<br />
Diese Grenzzustände können<br />
uns nun wieder flächenförmig, linienförmig<br />
oder punktförmig erscheinen,<br />
und sie führen zur Ausbildung<br />
von Kristallisationskeimen (Elementarquanten),<br />
Grenzflächen (Membranflächen)<br />
und Körperformen<br />
(Lebensformen bzw. Lebewesen)<br />
im Raum der Raumzeiten, die eine<br />
ganz besondere Lebenszeit aufweisen.<br />
Das Leben selbst ist als ein Prozeß<br />
zu verstehen, welcher in einem<br />
Zeugungsakt (Alpha-Moment) eine<br />
jeweils sich besonders vom Universumshintergrund<br />
abhebende, medial<br />
erscheinende Grenz-Ganzheit bzw.<br />
teilchenförmig erscheinende Grenz-<br />
Form verwirklicht.<br />
Die hierdurch geborene<br />
Grenzform<br />
zeigt sich, bezogen<br />
auf die Quantentheorie, als “Zusammenbruch“<br />
der sogenannten<br />
„universellen Wellenfunktion“. Sie<br />
weitet sich im weiteren Lebensprozeß<br />
durch Lebenszeit-Negierung<br />
(Negation der i 2 -Realität) in Raum-<br />
Realität (Generierung von i 4 -Realität)<br />
räumlich auf, und sie wird letztlich,<br />
nach ihrem auskristallisierten Endzustand<br />
(Omega-Moment), wieder in<br />
die Universums-Kontinuums-Einheit<br />
(universale, an sich ununterscheidbare<br />
i-Existenz) zurückgeführt. Geschieht<br />
dieser Prozeß primär unter<br />
geistiger Steuerung, dann sprechen<br />
wir von einem Bewußtseinsprozeß im<br />
Lebensreigen.<br />
Alpha- und Omega-Moment<br />
Der Lebensreigen, ausgehend von Alpha,<br />
dem Zeugungsmoment, vermittelt<br />
über Phi, der jeweiligen Lebensmitte, bis<br />
hin zu Omega, dem Todeszeitpunkt bzw.<br />
Totalitäts-Ordnungs-Durchgang, gibt<br />
uns so einen ganz konkreten Hinweis<br />
auf die Existenz einer primär wesentlich<br />
geistig verursachten Lebenssteuerung<br />
im Universum. Der informationell auch<br />
„Ent-Bindung“ der<br />
Freien<br />
Wie man die Kräfte des Universums<br />
anzapfen kann<br />
Reinhard R. Köcher<br />
24<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Wissenschaft<br />
absolut lebende<br />
Geist herrscht<br />
demgemäß letztendlich<br />
über das<br />
Leben aller, der<br />
stets nur relativ<br />
energetisch<br />
bzw. massiv<br />
verwirklichbaren<br />
Materie. Der<br />
L e b e n s r e i g e n<br />
selbst zeigt uns<br />
aber noch lange<br />
nicht auf, wie<br />
die Bewußtwerdung<br />
überhaupt<br />
funktioniert. Um<br />
diesen Prozeß<br />
verstehen lernen<br />
zu können, müssen<br />
wir uns erst einmal die universale<br />
Grundstruktur verdeutlichen. Sie zeigt<br />
sich als eine sphärenhaft gegebene<br />
Ausdrucksform, welche mathematisch<br />
am deutlichsten und einfachsten mit<br />
der imaginären Komplexitätskonstante<br />
i ausgedrückt wird. Die Erläuterung der<br />
ganzen Interaktion der i-Existenz im I-<br />
Universum würde hier viel zu weit führen.<br />
Sie wurde von mir schon in anderen<br />
Arbeiten ausführlich behandelt. Hier<br />
ist es nur erforderlich zu verstehen,<br />
daß bestimmte i-Komplexe bestimmte<br />
Kraftformen und Medienformen im<br />
Universum generieren. Im physikalischen<br />
Grundbezug heutigen Physikverständnisses<br />
bildet dabei die sogenannte<br />
„Schwache Wechselwirkung“, welche<br />
auch „Schwache Kraft“ genannt wird,<br />
die dem Geistbereich am nächsten stehende<br />
informationelle Verwirklichungsform<br />
daseiender Universums-Existenz.<br />
Bezogen auf die Ganzheit aller Wechselwirkungsqualitäten<br />
erscheint uns<br />
primär die i-Existenz<br />
als innerund<br />
zwischenatomare<br />
„Schwache<br />
W e c h s e l w i r -<br />
kung“, welche<br />
eigentlich eine<br />
s u p e r s t a r k e<br />
Wechselwirkung,<br />
die stärkste<br />
Wechselwirkung<br />
zwischen und innerhalb<br />
von materiellen<br />
Massen<br />
überhaupt ist.<br />
Die sogen<br />
a n n t e<br />
„Schwache<br />
Wechselwirkung“<br />
wird in der von mir<br />
begründeten „Theorie der Informations-Energetik“<br />
als an sich stärkste<br />
Energieverwirklichungsform angesehen,<br />
auch wenn sich ihr energetisch-real<br />
erscheinendes Moment<br />
nur in einem sehr schwachen Wirkungsquerschnitt<br />
in unserer Weltzelle<br />
zeigt. Man sollte jedoch stets<br />
bedenken, daß diese Energieform in<br />
ihrer physikalischen Interpretationsweise<br />
die einzige darstellt, welche<br />
Von den bekannten Naturkräften steht die<br />
"schwache Wechselwirkung" ("Beta-Zerfall")<br />
dem Geistbereich am nächsten.<br />
Energie<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 25
Wissenschaft<br />
Beim Beta-Zerfall werden<br />
reale Elektronen<br />
oder Positronen aus virtuellen<br />
Elektronen bzw.<br />
Positronen kondensiert.<br />
Die Neugenerierung<br />
realer Teilchen aus<br />
ihren virtuellen Komplementaritäten<br />
entspricht<br />
einer geistigen Tätigkeit<br />
(Transformation von Information<br />
in Materie).<br />
Beta Zerfall<br />
26<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Wissenschaft<br />
auch Protonen in Neutronen und umgekehrt<br />
Neutronen in Protonen (so<br />
genannter „Beta-Zerfall“) umzuwandeln<br />
vermag!<br />
Die „Schwache Wechselwirkung“<br />
ergibt sich informations-energetisch<br />
in ihrer Ganzheit gesehen nämlich aus<br />
einem quantitativ sehr schwach verwirklichten<br />
elektromagnetischen Wirkungsmoment<br />
(kleiner Wirkungsquerschnitt)<br />
und einem gravitomagnetisch<br />
verursachten, die ganze Energetik an<br />
sich quantitativ weit übersteigenden, informationsbestimmten<br />
synergetischen<br />
Bewirkungsmoment der elektroneutralen<br />
Medialität (e 0 -Medialität). Bezogen<br />
auf den wesentlich energiedeterminierten<br />
Elektromagnetismus agiert die<br />
„Schwache Wechselwirkung“ in ihrer<br />
Protonen-Neutronen-Umwandlung<br />
mit der Aussendung und dem Einfang<br />
von realen Elektronen und Positronen,<br />
welche als Miniausgabe eines<br />
„Schwarzen Lochs“ bzw. als Miniausgabe<br />
eines „Weißen Lochs“ zu sehen<br />
sind, und links- bzw. rechtsdrehende<br />
Potentialwirbel im Raum der Raumzeit<br />
darstellen. Bezogen auf den ganzheitlich<br />
informationsverursachten Gravitomagnetismus<br />
agiert die „Schwache<br />
Wechselwirkung“ in ihrer Protonen-<br />
Neutronen-Umwandlung mit der durch<br />
Kondensation des Imaginärmediums<br />
zu Realmedium erzielten Generierung<br />
von realen Elektronen und Positronen<br />
aus so genannten „virtuellen Elektronen“<br />
und „virtuellen Positronen“.<br />
Dabei stellen die „virtuellen Komplementaritäten“<br />
der Realverkörperungen<br />
Raumzeitquanten dar, welche primär<br />
im Zeitkörper, also in der Imaginärwelt<br />
bzw. im Negativraum leben. Die Ganzheit<br />
dieser sich wesentlich elektroneutral<br />
zeigenden Ladungsmomente sehe<br />
ich als Grenzmedium an, welches auch<br />
die Wirkung auf ein ganz besonderes<br />
Maß begrenzt, die aus der aufeinander<br />
bezogenen Wechselwirkung beider<br />
elektrischer Ladungsformen resultiert.<br />
Man muß nun diese, der elektromagnetischen<br />
Ladungsverwirklichung<br />
komplementär gegenüberstehende<br />
gravitomagnetische Ladungsganzheit<br />
(Gravitation der Form A und B) als das in<br />
und an sich stets wesensgleich zeigende,<br />
sich in aller Grenzausbildung selbst<br />
ganz massiv-energetisch daseiend verwirklichende<br />
Informationsmedium auffassen.<br />
Eine bloße Darstellung als “Informationsfeld“<br />
greift hier stets zu kurz.<br />
In der Informations-Energetik wird ja<br />
die Information als das Programm der<br />
und/oder zur Wirkungsübertragung definiert,<br />
also als diese Weltqualitätsform,<br />
welche alle Energie in bestimmte Körperformen<br />
einschließt bzw. ihren Fluß,<br />
selbst den Zeit-Raum-Zeit-Negationsfluß<br />
tendenziell in eine bestimmte Richtung<br />
lenkt!<br />
Das Universum<br />
und „seine Kosmen“<br />
Die Energie verkörpert in dieser Widerspiegelungsgrundlage<br />
der ganzen<br />
Welt die Wirkung selbst, also all das,<br />
was vom Informationsmedium eingeschlossen<br />
wird und in der informationsenergetischen<br />
Wechselwirkung dann<br />
als Energiequanten bzw. als Energiefeld<br />
erscheint. Masse zeigt sich in allen<br />
informations-energetischen Gleichgewichts-<br />
bzw. Ausgleichsmomenten. So<br />
begründet die Theorie der Informations-<br />
Energetik tatsächlich auch eine wirklich<br />
einheitliche, allein auf den Komplexitätswert<br />
i “geeichte“ Quanten-Feld-<br />
Sicht der ganzen Welt, aller Kosmen<br />
und des ganzen einen Universums. Dabei<br />
erscheint das Raum-Zeit-Quanten-<br />
Feld ortsbezogen verschieden in jedem<br />
Zeitmoment als Resultante der Schwingungen<br />
aller i-Attraktoren (Zeitbezug)<br />
bzw. i-Oszillatoren (Raumbezug), wobei<br />
die informations-energetische/massive<br />
Gesamtrelation zu jeder Zeit absolut<br />
erhalten bleibt, ganz universal im absoluten<br />
Ruhezustand Eins ist (mathematisch<br />
als Addition der Komplementäreinheiten<br />
ausgedrückt), und dies auch<br />
im maximalen, stets nur relativen Bewegungszustand<br />
bleibt (mathematisch<br />
als Multiplikation der Komplementäreinheiten<br />
ausgedrückt). Es ergibt sich<br />
die Einheits-Ganzheits-Formel:<br />
1 = q 1<br />
+ q 2<br />
- q 1<br />
2<br />
· q 2<br />
2<br />
Die Erkenntnis, daß alle Masse<br />
sich tatsächlich als die erklärte<br />
informations-energetisch<br />
verwirklichte Ganzheitseinheit einer<br />
medialen Abgrenzungsgröße zeigt,<br />
die ein jeweils ganz aus der Strukturganzheit<br />
(Quanteneinheit) resultierendes<br />
inneres Schwingungspotential<br />
aufweist, wie es die Quadrupol-Gleichung<br />
der Informations-Energetik:<br />
E 2 I 2 = νm S<br />
<br />
vermuten läßt, in der mit E die Energie,<br />
mit I s<br />
die Information, mit ν die<br />
Schwingungsfrequenz und mit m die<br />
Masse bezeichnet wird, hat eine wichtige<br />
Konsequenz: Man könnte nämlich,<br />
vermittelt über eine Resonanzkopplung,<br />
auch eine jede Masse durch eine äußere<br />
Schwingungsbeeinflussung auf eine<br />
energetisch maximierte Erscheinungsweise<br />
bringen, die in ihrer Bewegung einer<br />
Bewegung mit Lichtgeschwindigkeit<br />
förmlich entspricht, dieser zumindest<br />
sehr nahe kommt bzw., ohne direkten<br />
Durchgang durch den “verbotenen“<br />
Grenzwert selbst (Quantensprung), auch<br />
überschreitet. Jegliche der Verkörperungen<br />
informations-energetischer<br />
Ganzheits-Einheiten ließen sich so auch<br />
als Energieträger nutzen, wobei der dynamische<br />
Anteil in aller Medialität und<br />
in allen Masseverkörperungen die Gesamtheit<br />
der „Freien Energie“ des Universums<br />
darstellt. Da nun wieder diese<br />
Medialitäten und Masseverkörperungen<br />
erst durch gewisse informationelle Beeinflussungen<br />
im Universum generiert<br />
werden, zeigt sich die Gesamtheit der<br />
„Freien Energie“ als eine Äußerung informationeller<br />
Grenzerscheinungsweisen.<br />
Die wirklichen Elementareinheiten,<br />
die primären Kondensationskeime aller<br />
Materiegenerierung, zeigen sich hierbei<br />
recht geistreich in den sogenannten<br />
„virtuellen Quanten-Realitäten“ und<br />
nicht erst in den realen Elementarverkörperungen<br />
materieller Existenz, wie<br />
sie von der sogenannten „Teilchenphysik“<br />
untersucht werden.<br />
Was ist Bewußtsein?<br />
In Kenntnis des hier aufgezeigten<br />
Grundlagenwissens über alle Universums-Existenz<br />
läßt sich nun auch ganz<br />
konkret ausdrücken, was Bewußtsein ist<br />
und was die bewußte geistige Tätigkeit<br />
von der körperlichen Tätigkeit unterscheidet.<br />
Bewußtsein ist der Sammelausdruck<br />
aller unter geistiger Anleitung<br />
und Kontrolle stehenden Tätigkeiten.<br />
Das Produkt dieser Tätigkeiten stellt<br />
zum einen unser Wissen (Produkt geistiger-theoretischer<br />
Tätigkeit) und zum<br />
anderen stellen Ergebnisse dieser Tätigkeiten<br />
all unsere bewußt erzeugten<br />
Produkte (Produkte geistig-materieller<br />
Praxis) dar. Körperliche Tätigkeit beruht,<br />
nun wieder bezogen auf die Wirkungsweise<br />
der „Schwachen Wechselwirkung“<br />
physikalisch interpretiert, vor<br />
allem auf der Ausstrahlung von realen<br />
Elektronen und Positronen. Geistige<br />
Tätigkeit beruht dagegen, ebenfalls<br />
physikalisch interpretiert bezogen auf<br />
die „Schwache Wechselwirkung“, auf<br />
der Neugenerierung von realen Elektronen<br />
und Positronen aus ihren virtuellen<br />
Komplementaritäten. Körperliche<br />
Tätigkeit verkörpert Energiearbeit. Geistige<br />
Tätigkeit ist ihrem Wesen gemäß<br />
Informationsarbeit. Beide Tätigkeiten<br />
zeigen sich unter Umständen auch als<br />
Massearbeit bzw. in ihrem Produkt als<br />
Arbeitsmasse, und ein solches, massiv<br />
erscheinendes Arbeitsprodukt stellt<br />
nun von seiner Funktionsweise her das<br />
Wasserauto dar (vgl. auch den Artikel<br />
„Freie Energie“ in <strong>Matrix3000</strong> Band 63).<br />
____ 27<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000
Wissenschaft<br />
Die Wasserautos bilden jedoch<br />
nur die spektakuläre Spitze eines<br />
Eisberges von unzähligen<br />
neueren Erfindungen hocheffizienter,<br />
sogenannter „Freie-Energie-<br />
Konverter“, deren Prinzip spätestens<br />
seit Nikola Tesla längst bekannt ist.<br />
Sie arbeiten wesentlich nach dem<br />
Implosions-Prinzip. Raum-Energie<br />
wird hierbei durch Masse-Kontakt in<br />
zeitlich erscheinende Einheits-Informations-Realität<br />
negiert ( E/m 2 = 1/<br />
I s<br />
).<br />
Diese, dann wieder auf massive<br />
Ganzheiten bezogen zur Anwendung<br />
gebracht, zu denen auch die Verkörperung<br />
einer Diode gehört, welche<br />
sogenanntes „Weißes Rauschen“ erzeugt<br />
und die z.B. im Biokommunikationsgerät<br />
QUANTEC® zum Einsatz<br />
kommt, führt zur Rückverwandlung in<br />
neue Raum-Energie, in Komponenten<br />
der sogenannten „Freien Energie“<br />
m 2 /I s<br />
= E<br />
Ja, es sind sogar schon viele weitere,<br />
kommerziell sehr erfolgreiche,<br />
weltweit patentierte Geräte im Einsatz,<br />
über die man im Internet ganz<br />
konkrete Informationen erhält, wie<br />
z.B. das Mauertrocknungssystem<br />
der österreichischen Firma Aquapol.<br />
Spektakulär ist auch der rückstoßfreie<br />
Antrieb von J. Naudin zu<br />
nennen sowie die serienreife Energiegewinnung<br />
aus Wasserstoffatomen<br />
von Blacklight Powers, Inc. und<br />
Oxyhydrogen.<br />
Freie Energie aus dem<br />
„Neutrino-Egg“<br />
Noch beeindruckender zeigt sich das<br />
Neutrino-Egg, das Wasser schon beim<br />
bloßen Durchleiten in seine Bestandteile<br />
aufspaltet – ohne jegliche zusätzliche<br />
Energiezufuhr von außen, also ganz von<br />
seiner informationellen Grundstrukturierung<br />
her so gegeben, wobei die<br />
Energiegewinnung zur Spaltung aus<br />
dem massiv-informationellen Kontakt<br />
herrührt, welcher in der Theorie der<br />
Informations-Energetik, wie schon aufgezeigt,<br />
mit der Formel:<br />
m 2 /I s<br />
= E<br />
ausgedrückt wird, in der m 2 eine in<br />
sich selbst schwingende Masseeinheit,<br />
I s<br />
die Information auf Signal- bzw. Systembasis<br />
und E die Energie darstellt.<br />
Jeder massiv-informationelle Kontakt<br />
führt demgemäß auch zur Generierung<br />
von „Freier Energie“, sich frei im Raum<br />
der Raumzeit bewegender Energie-<br />
Potentiale unterschiedlichster, sogar<br />
unerschöpflich vieler Formenvielfalt.<br />
Dabei bilden, absolut bezogen auf das<br />
Gesamtuniversum und auch im jeweils<br />
relativen Maße bezogen auf Kosmen<br />
und Welten sowie andere lebende Ganzheitsverwirklichungen,<br />
die entsprechend<br />
den Aussagen der Quanten-Physik<br />
real erscheinenden Quanten in ihrer<br />
Richtungs- und Potentialeinheit eine<br />
energetische Nullsummen-Einheit. Erst<br />
durch gesteuerte Richtungsänderungen<br />
in der Bewegung einzelner Energiepotentiale<br />
kann die gesamte „Freie<br />
Energie“ des ganzen Universums<br />
auch zur Arbeitsverrichtung herangezogen<br />
werden, wobei es vor<br />
allem in der Grundstrukturierung<br />
implosiv arbeitender Energiemaschinen<br />
das grundsätzliche Strukturierungsgesetz<br />
des gesamten<br />
Universums, den sogenannten<br />
„Goldene Schnitt“ zwischen allen<br />
Komplementär-Existenzen<br />
(q 2 = 1 + q) absolut zu beachten<br />
gilt. Jedoch das ist nun schon<br />
wieder ein ganz anderes Thema.<br />
Hierzu und zu den weiteren, zur<br />
Informations-Energetik, zum<br />
Wechselverhältnis von Gravitound<br />
Elektromagnetismus, zur i-<br />
Einheit im I-Universum sowie zur<br />
Gravitation Form A und B getätigten<br />
Aussagen verweise ich auf<br />
meine nachfolgend aufgeführten<br />
Buchveröffentlichungen, vor allem<br />
auf das Buch: „Schriften zur<br />
Informations-Energetik 1“. Der<br />
zweite Band mit dem hier gesetzten<br />
Schwerpunkt: „Goldener<br />
Schnitt und Universums-Einheit“ wartet<br />
auf eine Veröffentlichung. ■<br />
Reinhard R. Köcher ist Diplom-Maschineningenieur<br />
und derzeit als freiberuflicher<br />
Wissenschaftler<br />
und Schriftsteller tätig. Er<br />
ist Mitglied der Deutschen<br />
Vereinigung für Raumenergie<br />
e.V. (DVR), der Internationalen<br />
Gesellschaft für interdisziplinäre<br />
Wissenschaften, der<br />
Deutschen Gesellschaft für<br />
Energetische und Informations-Medizin (DGEIM)<br />
und der Deutschen Radionischen Gesellschaft<br />
e.V. (DRG e.V.).<br />
Buchveröffentlichungen<br />
zur Informations-Energetik<br />
TIP<br />
1. Köcher, Reinhard: Einführung in die<br />
Informations-Energetik * Offenbarung des<br />
göttlichen und weltlichen Seins. Argo Verlag.<br />
Marktoberdorf 2002<br />
2. Köcher, Reinhard R.: 1001 Geistesfunken *<br />
vom göttlichen Absoluten bis zur weltlichen<br />
Zusammenschau. Argo Verlag. Marktoberdorf<br />
2004<br />
3. Köcher, Reinhard R.: Schriften zur Informations-Energetik<br />
1 * Die komplex begründete<br />
goldenschnittige Einheit von Information, Energie<br />
und Masse. VDM. Saarbrücken 2009<br />
28 MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
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Energetik Band 1<br />
VDM Verlag Dr. Müller,<br />
Saarbrücken 2009<br />
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Die aktuellen Sendetermine bei<br />
CROPfm Netradio<br />
Moderation: Tarek Al-Ubaidi<br />
6. 5. 2011: Spezial-<strong>Ausgabe</strong> mit Heike Habel. Frau Habel<br />
1. Juli 2011: hatte Nicola seit Wohlgemuth: den 80er Jahren Die Energiearbeiterin<br />
mehrere Entführungserlebnisse<br />
Nicola Wohlgemuth und hat spricht sich Anfang über ihre 2011 Arbeit aufgrund<br />
aktuelles weiterer im Erfahrungen Bezug auf dazu die "Zeitenwende".<br />
entschlossen,<br />
über Siehe ihre auch Erlebnisse >> www.wohlgemuth-nicola.at<br />
zu sprechen.<br />
20. 5. 2011: Live zu Gast: Grazyna Fosar und Franz Bludorf.<br />
15. Juli 2011: Thema: Dr. Sam UFO-Erfahrungen<br />
Semir Osmanagich über die<br />
"Bosnien Pyramiden".<br />
4. 6. 2011: CROPfm Siehe “open auch >> end” www.semirosmanagic.com<br />
zum Thema Remote<br />
Viewing. Ein Remote Viewer (Christian Rotz >><br />
c-rv.de) und “Wingman” (Stefan Franke) sind<br />
29. Juli 2011: Zwei VertreterInnen von We Are Change<br />
live zu Gast und sprechen über ihre persönlichen<br />
Erfahrungen mit der Technik des RV<br />
Austria zum Thema "Freie Energie"<br />
12. 18. August 6. 2011: 2011: CROPfm Achmed “open Khamas end” zum zum Pilotfilm Thema der Serie<br />
“Pantherion”. "Freie Energie". Bernhard Siehe Reicher auch (Drehbuchautor)<br />
und der Jörg Synergie" Vogeltanz >> www.buch-der-synergie.de<br />
(Regisseur) erzählen<br />
"Das Buch<br />
über die Dreharbeiten, die Zielsetzungen etc.<br />
Siehe auch >> www.pantherion.at<br />
Sendebeginn jeweils 19:30 Uhr<br />
CROPfm Netradio ist als Livestream über cropfm.at empfangbar<br />
oder terrestrisch auf 92,6 MHz (nur im Raum Graz)<br />
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Quantessenz<br />
Der Partikeldetektor am Fermilab<br />
Planeten teilen sich<br />
eine Umlaufbahn<br />
Neue Grundkraft im<br />
Universum entdeckt?<br />
Im Verlauf eines Experiments am Teilchenbeschleuniger<br />
„Tevatron“ des Fermilab<br />
bei Chicaco haben Forscher eine<br />
sensationelle Entdeckung gemacht, die<br />
das Gebäude der uns bekannten Physik<br />
zum Einsturz bringen könnte. Sie ließen<br />
einige zehntausend Protonen und Antiprotonen<br />
fast mit Lichtgeschwindigkeit<br />
kollidieren. Bei der Analyse der Zerfallsprodukte<br />
stieß man auf Resultate,<br />
die sich mit der Theorie nicht vereinbaren<br />
ließen. Es gibt nur zwei mögliche<br />
Deutungen: Entweder kam es zum<br />
Zerfall eines neuen, noch unbekannten<br />
Teilchens oder – wie einige Forscher<br />
vermuten – zur Entdeckung einer neuen<br />
fünften Grundkraft des Universums.<br />
Das heutige Weltbild der Physik geht<br />
von nur vier Kräften aus – der Gravitation,<br />
des Elektromagnetismus sowie der<br />
schwachen und starken Kernkraft. Die<br />
möglicherweise neuentdeckte fünfte<br />
Kraft würde nur auf extrem kurze Distanzen<br />
wirken, was erklären könnte,<br />
wieso sie sich vor den Augen der Wissenschaft<br />
so lange verstecken konnte.<br />
Trotzdem würde die Entdeckung einer<br />
fünften Grundkraft im Universum die<br />
heute bekannte Physik als Ganzes erschüttern.<br />
Sollte die andere Deutung zutreffen,<br />
daß ein neues Teilchen gefunden wurde,<br />
so müßte es etwa 160 Mal schwerer<br />
als ein Proton sein. Es würde sich also<br />
– entgegen manchen Presseberichten –<br />
definitiv nicht um das „Gottesteilchen“,<br />
das sogenannte Higgs-Boson, handeln,<br />
dem derzeit u. a. die Forscher am Large<br />
Hadron Collider bei CERN in Genf auf<br />
der Spur sind.<br />
Das Weltraumteleskop Kepler der NASA<br />
hat ein neues extrasolares Planetensystem<br />
gefunden. Insgesamt vier Planeten<br />
umkreisen den Stern KOI-730 im<br />
Sternbild Schwan. Die Entdeckung ist<br />
aus dem Grund sensationell, weil zwei<br />
dieser Planeten sich eine gemeinsame<br />
Umlaufbahn teilen. Eine derartige Konstellation<br />
ist nie zuvor beobachtet worden.<br />
In unserem Sonnensystem z. B.<br />
hat jeder bekannte Planet eine eigene<br />
Umlaufbahn, wobei Umlaufgeschwindigkeit<br />
und Entfernung zur Sonne durch die<br />
Keplerschen Gesetze bestimmt werden.<br />
Die Entdeckung gibt Vermutungen neue<br />
Nahrung, unser Mond sei in der Frühzeit<br />
der Entwicklung unseres Planetensystems<br />
entstanden, als die junge Erde mit<br />
einem anderen Planeten kollidierte, der<br />
sich auf der gleichen Umlaufbahn befand<br />
(siehe auch den Artikel „Giant Impact“<br />
in dieser <strong>Matrix3000</strong>). Bislang wurden<br />
derartige Theorien angezweifelt, da die<br />
Astrophysiker glaubten, Gravitationsgesetz<br />
und Keplersche Gesetze würden<br />
nicht zulassen, daß sich zwei Planeten<br />
den gleichen Orbit teilten.<br />
Bild: Nasa<br />
Nathan Lewis vom Caltech-Institut (links) und Daniel Nocera vom<br />
Massachusetts Institute of Technology (MIT, rechts) sind derzeit bei<br />
der Entwicklung künstlicher Blätter führend. Das Bild in der Mitte zeigt<br />
einen Prototyp vom Caltech-Institut (Fotos: Caltech, MIT)<br />
„The Answer is Blowing<br />
in the Wind“<br />
Im jetzt anbrechenden postnuklearen<br />
Zeitalter ist die Menschheit allenthalben<br />
auf der Suche nach neuen alternativen<br />
und umw<br />
e l t f r e u n d l i c h e n<br />
E n e r g i e q u e l l e n .<br />
Pünktlich zum 70.<br />
Geburtstag von Bob<br />
Dylan haben US-<br />
Forscher den Titel<br />
seines wohl bekanntesten<br />
Hits „Blowing<br />
in the Wind“ wörtlich<br />
genommen. Eines<br />
der größten Probleme<br />
der Solartechnologie<br />
ist nach wie vor<br />
die nur mangelhafte<br />
Speicherbarkeit der<br />
Solarenergie. Vielleicht<br />
kann man ja<br />
wirklich die Antwort<br />
auf die Energieprobleme der Zukunft<br />
im Rascheln des Windes hören?<br />
Die Forscher studierten die Photosynthese,<br />
also den chemischen Prozeß,<br />
bei dem Pflanzen in ihren grünen<br />
Blättern mit Hilfe von Wasser und CO 2<br />
die Energie des einstrahlenden Sonnenlichts<br />
in Zucker umwandeln und<br />
damit speichern können. Die Yale-Wissenschaftler<br />
wollen diesen Prozeß mit<br />
Hilfe künstlicher Blätter nachahmen,<br />
mit denen sie Treibstoff produzieren<br />
wollen, der Autos antreiben und Häuser<br />
beheizen kann. Die künstlichen<br />
Blätter werden ihren natürlichen Vorbildern<br />
nicht sonderlich ähnlich sehen,<br />
sondern eher an Kühlkissen für die<br />
Kühltasche erinnern. Es werden dünne<br />
Blätter aus Plastikmaterial sein, die<br />
Sonnenlicht und Wasserdampf absorbieren<br />
und bei der künstlichen Photosynthese<br />
z. B. Methanol herstellen<br />
könnten. Derzeit wird am California<br />
Institute of Technology (Caltech) ein interdisziplinäres<br />
Wissenschaftlerteam<br />
aus Chemikern, Software-Ingenieuren<br />
und Theoretikern gebildet, die diese<br />
kühnen Ideen in die Tat umsetzen sollen.<br />
30<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Quantessenz<br />
FBI veröffentlicht UFO-Akte<br />
– War der Roswell-Zwischenfall doch echt?<br />
Am 22. 3. 1950 schickte FBI-Special<br />
Agent Guy Hottel ein Memorandum<br />
an den FBI-Direktor, das über die<br />
Bergung außerirdischer Flugobjekte<br />
in New Mexico berichtet. Dieses<br />
Dokument, das das FBI jetzt offiziell<br />
freigegeben hat, gibt auch Vermutungen<br />
über einen UFO-Absturz 1947 in<br />
Roswell neue Nahrung. Damals hatte<br />
das US-Militär zunächst Presseberichte<br />
über einen UFO-Zwischenfall<br />
an die Presse lanciert, dann aber dementiert.<br />
Bis heute behauptet die US<br />
Army, in Roswell sei damals „nur ein<br />
Wetterballon“ abgestürzt.<br />
Hier die Übersetzung des FBI-Dokuments:<br />
„Die folgende Information wurde<br />
zusammengestellt für Special<br />
Agent XXXXXX durch XXXXXXX.<br />
Ein Ermittler der Air Force stellte<br />
fest, daß drei sogenannte fliegende<br />
Untertassen in New Mexico<br />
geborgen wurden. Sie wurden<br />
beschrieben als kreisförmig mit<br />
einer Kuppel in der Mitte, etwa 50<br />
Fuß im Durchmesser. In jeder von<br />
ihnen befanden sich drei Körper<br />
von menschlicher Gestalt, aber nur<br />
3 Fuß hoch, bekleidet mit metallischer<br />
Kleidung mit sehr feiner Textur.<br />
Jeder Körper war bandagiert in<br />
einer Art ähnlich zu den Anzügen,<br />
die von Testpiloten verwendet werden.<br />
Nach den Angaben des Informanten<br />
Mr. XXXXXX wurden die Objekte<br />
in New Mexico gefunden aufgrund<br />
der Tatsache, daß die Regierung in<br />
dieser Gegend eine sehr hochenergetische<br />
Radarinstallation hat, und<br />
man glaubt, das Radar habe mit den<br />
Kontrollmechanismen der Flugobjekte<br />
interferiert.“<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 31
Grenzwissenschaft<br />
GIANT<br />
IMPACT<br />
Theia<br />
und die große Himmelsschlacht<br />
Klaus Deistung<br />
32<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Grenzwissenschaft<br />
Der Name Theia stammt aus<br />
der griechischen Mythologie<br />
nach der Mutter der Mondgöttin<br />
Selene. In der zur Zeit noch gültigen<br />
Mondentstehungstheorie durch<br />
Simulation wurde eine Kollision der<br />
Erde mit einem als marsgroßer Planet<br />
oder Protoplanet oder Impaktor oder<br />
Asteroid oder zweite Erde bezeichneten<br />
Himmelskörper benötigt– und<br />
man nannte ihn Theia. Seine Größe<br />
ergab sich aus den Simulationsergebnissen.<br />
Die Erde entstand nach gültigen<br />
wissenschaftlichen Aussagen aus<br />
der planetaren Scheibe, die sich um<br />
die Sonne gebildet hatte. Man spricht<br />
auch von der Protoerde oder Urerde.<br />
Für Merkur, Venus und Mars soll diese<br />
Bildung auch zutreffen.<br />
Die Hauptbeteiligten im ganzen<br />
Prozeß der Mondentstehung sind:<br />
Erde, Theia/Mars und Mond. Damit<br />
wir wissen, womit wir es zu tun haben,<br />
sind die wichtigen Daten in einer Tabelle<br />
zusammengefaßt:<br />
An der Vielfalt der Namen sieht<br />
man schon, daß Theia (je nach Forscher)<br />
ein unterschiedliches Material<br />
beinhalten kann. Es kann optimal<br />
erdähnlich sein, wenn Theia offenbar<br />
im gleichen Abstand von der Sonne<br />
wie die Protoerde entstand. Aus einem<br />
Vergleich der Isotope im Erd- und<br />
Mondgestein konnte abgeleitet werden,<br />
daß der größte Teil des Materials,<br />
aus dem sich der Mond bildete, dem<br />
Mantel der Protoerde „entstammt“.<br />
Anderseits liefert die praktisch identische<br />
Zusammensetzung der Sauerstoff-Isotope<br />
einen starken Hinweis<br />
dafür, daß sich Protoerde und Theia<br />
aus demselben Mix an Komponenten<br />
gebildet hatten und daß sie die Sonne<br />
vermutlich in einem sehr ähnlichen<br />
Abstand wie Zwillingsplaneten umkreisten.<br />
Aber „Theia“ gibt auch Rätsel<br />
auf: „Von Theia, dem zweiten<br />
'Elternteil' des Mondes, wissen<br />
Tabelle 1:<br />
Daten der beteiligten Himmelskörper<br />
Herkunft von Theia<br />
Theia war ein marsgroßer Planet,<br />
der sich wahrscheinlich in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft der Erde gebildet<br />
haben soll. Immerhin verraten<br />
Computersimulationen, daß in der<br />
Anfangszeit des Sonnensystems etwa<br />
100 solcher Riesenasteroiden und<br />
unzählige kleinere durch diesen Teil<br />
des Weltraums schwirrten: Sie waren<br />
aus zusammengeballtem Staub im<br />
solaren Urnebel hervorgegangen und<br />
formten durch Kollisionen und Verschmelzungen<br />
die vier sonnennächsten<br />
Planeten.<br />
Vergessen wir nicht: Das Universum<br />
bestand schon über 9 Mrd Jahre!<br />
Unser All ist ja 13,7 Milliarden (Mrd)<br />
Jahre alt. Das Alter unseres Sonnensystems<br />
von 4,5 Mrd Jahren paßt ja<br />
gut dreimal hinein (Bild 1).<br />
Bild 1:<br />
Zeitliche Entwicklung unseres Alls<br />
die Forscher allerdings noch wenig.“,<br />
hieß es in einem Artikel der Zeitschrift<br />
Geo. Das Material Theias verursachte<br />
offensichtlich keine Veränderung<br />
der Isotopenzusammensetzung der<br />
Protoerde. Dieser Umstand verweist<br />
auf den Entstehungsort dieses Protoplaneten:<br />
Theia entstand offenbar<br />
im gleichen Abstand von der Sonne<br />
wie die Protoerde. Wegen der großen<br />
Sonnennähe setzte sich der Protoplanet<br />
zum größten Teil aus Silikaten zusammen.<br />
Es bleibt rätselhaft!<br />
Was Simulationen leisten können<br />
Die Simulation wird heute vielseitig<br />
angewendet. Mit ihr kann man Untersuchungen<br />
nur am Rechner führen,<br />
ohne praktisch vor Ort zu sein. Ein<br />
Simulationsergebnis ist z. B. die allen<br />
bekannte Stauvorhersage. Sie stimmt<br />
mal mehr oder weniger – meist ist das<br />
Wetter daran schuld, weil ja die Rechnung<br />
und das Wetter meist an vers<br />
c h i e d e -<br />
nen Tagen<br />
g e m a c h t<br />
w e r d e n .<br />
„ F a l s c h “<br />
e i n g e g e -<br />
bene Parameter - in anderen Rechnungen<br />
die Annahme eines Zahlen-<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 33
Grenzwissenschaft<br />
wertes (den man eigentlich nicht<br />
kennt) - führen zu „falschen“ Ergebnissen.<br />
Nun gibt man andere Zahlen<br />
ein, um näher an das erwartete Ergebnis<br />
zu kommen.<br />
Die Mondentstehungstheorie<br />
durch Simulation<br />
Alle Planeten unseres Sonnensystems<br />
laufen prograd (gegen den Uhrzeiger,<br />
so wie wir auch im Kreis die Grade<br />
eintragen) um die Sonne. Wie soll das<br />
Szenario der Mondentstehung verlaufen<br />
sein?<br />
Eine Theorie geht davon aus, daß<br />
rund 50 – 150 Millionen Jahre nach der<br />
Geburt des Sonnensystems (vor 4,55<br />
Mrd. Jahren) Theia mit der Protoerde<br />
kollidierte. Ein Asteroid, etwa so groß<br />
wie der Mars und vorläufig „Theia“ genannt,<br />
streifte vor rund 4,4 Milliarden<br />
Jahren, 150 Millionen Jahre nach der<br />
Bildung des Sonnensystems, auf seinem<br />
Weg durchs All die junge Erde.<br />
Nach dieser Theorie entstand Theia<br />
nicht im Sonnensystem – und konnte<br />
daher gegenläufig kommen!<br />
Eine andere Erklärung wäre, daß<br />
der Mond und die heutige Erde jeweils<br />
etwa gleiche Anteile von der Protoerde<br />
und von Theia bekommen hätten.<br />
Computersimulationen über den Giant<br />
Impact(großer Zusammenstoß) widerlegen<br />
jedoch diese Hypothese. Sie zeigen,<br />
daß sich der Mond vor allem aus<br />
dem Silikatmantel von Theia gebildet<br />
haben muß. Es soll ein „Streifschuss“<br />
gewesen sein. Dabei sollen sich Teile<br />
der Erde (um 5%) und Theia vollständig<br />
aufgelöst haben. Die heiße Masse<br />
(bis 10.000°C) kondensierte und bildete<br />
20.000 Teile (mehr konnte man in<br />
der Computersimulation nicht erfassen),<br />
die als „Asteroidenring“ um die<br />
Erde kreisten.<br />
Das entsprach einer Anfangsmasse<br />
von 10 Monden (Mars =<br />
9x Mond +1x von der Erde), entsprechend<br />
10% der Erdmasse, siehe<br />
auch Tabelle 1. Daraus formte sich in<br />
rund 1000 Jahren der Mond, gefolgt<br />
von der Abkühlung. Danach müssen<br />
sich neun Mondmassen„verflüchtigt“<br />
haben, vielleicht wurden sie der Erde<br />
zugeschlagen?<br />
„Die Kollision zweier Körper mit<br />
ähnlicher Umlaufbahn ist gemäß heutigem<br />
Wissen über die Entstehung der<br />
Planeten im Sonnensystem kein überraschendes<br />
Ereignis.“, sagen Wissenschaftler.<br />
So ist es zwar allgemein<br />
richtig, trifft aber für die Mondentstehung<br />
nicht zu!<br />
Diese Angaben enthalten verschiedene<br />
Widersprüche. Bei Recherchen<br />
habe ich festgestellt: es gibt verschiedene<br />
Zahlen, auf eine Diskussion ließ<br />
man sich nicht ein.<br />
Nun ein Gegenstück zur letzten –<br />
Aussage. Die Nachbarschaft der Erde<br />
für Theia soll so ausgesehen haben,<br />
daß sie sich auf dem Lagrangepunkt<br />
(auch Librationspunkt) L 5 gebildet<br />
hat, Bild 3.<br />
Bild 3:<br />
Die 5 Lagrangepunkte für unsere Erde<br />
-L1 und L2 jeweil 1,5 Mio km von der Erde<br />
-Winkel für L4 und L5 an der Sonne: 60°<br />
In den deutschen Texten stehen<br />
meist einige Fakten nicht, die die Autoren<br />
im englischen Text beschrieben,<br />
sie voraussetzten. Dazu gehören:<br />
Bild 2: Zeitablauf Giant Impact<br />
34<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Grenzwissenschaft<br />
Lagrange-Punkte<br />
Die Lagrange- oder Librations-Punkte sind nach J.-L. Lagrange (1736<br />
– 1813, Mathematiker und Astronom) benannte Gleichgewichtspunkte<br />
auf einer Planetenbahn, eines Dreikörperproblems der Himmelsmechanik.<br />
Hier heben sich die Gravitationskräfte benachbarter Himmelskörper<br />
und die Zentrifugalkraft der Bewegung gegenseitig auf.<br />
Jeder der drei Körper im System ist kräftefrei und immer am selben<br />
Ort, wenn keine Störung erfolgt. Auf einem L-Punkt können sich auch<br />
mehrere Asteroiden über eine lange Zeit stabil bewegen. Der innere<br />
L1-Punkt im System Erde – Sonne dient seit 1995 als „Basis“ zur Sonnenbeobachtung.<br />
Hier ist der Sonnensatellit SOHO mit einem Bündel<br />
von 12 Meßinstrumenten stabil stationiert.<br />
• Theia entwickelte sich auf der Erdbahn<br />
und parkte in dem Lagrangepunkt L 5<br />
• nach mehr als 20 Millionen Jahren<br />
kam es zu einer Störung, und Theia<br />
wechselte zu L 4, das wäre prograd<br />
• auf halbem Weg traf sie seitlich mit<br />
„moderater Geschwindigkeit“ auf die<br />
Erde, hier wurden an anderer Stelle 4<br />
km/s (14.400 km/h) angegeben und ein<br />
Auftreffwinkel von 45°auf die Erde.<br />
Fragen<br />
Zu dieser Theorie gibt es mehr Fragen,<br />
als sich die Wissenschaftler anfangs<br />
gedacht haben. Einige Beispiele sollen<br />
hier angegeben werden. Die Forscher<br />
gehen davon aus: Theia verpaßte der<br />
Erde einen Streifschuß. Die Wucht des<br />
Einschlags zerschmetterte Theia, zerrüttete<br />
aber auch die Erde zutiefst, Gestein<br />
verdampfte.<br />
Konnte sich Theia wirklich vollständig<br />
auflösen? Das ist eine<br />
Frage der Auftreffenergie: Trafen<br />
sie in gleicher Drehrichtung – oder gegenläufig<br />
– zusammen, da gibt es keine<br />
Antwort drauf, der Unterschied ist aber<br />
beträchtlich! (Bei einem Autounfall ist<br />
es schon ein Unterschied, ob 2 Autos<br />
mit 100 km/h und 101 km/h frontal oder<br />
in gleicher Fahrtrichtung zusammenstoßen!)<br />
Die Auftreffenergie von Theia auf<br />
die Urerde wird durch ihre Differenz-<br />
Geschwindigkeit gekennzeichnet. Die<br />
meisten schweigen sich dort aus, umschreiben<br />
es irgendwie, manche Autoren<br />
sprechen von 39.000 km/h, was nun<br />
wieder so nicht geht: Viele Forscher vertreten<br />
die Ansicht, daß Theia in der planetaren<br />
Scheibe entstanden sei, dann<br />
kann Theia so eine hohe Differenz-Geschwindigkeit<br />
nicht aufbauen. Das wäre<br />
nur gegenläufig (retrograd möglich).<br />
(Variante: Dabei wurde Theia aufgelöst<br />
und Teile der Erde ebenfalls.) Aus<br />
dem sich bildenden „Asteroidenring“<br />
hat sich dann in max. 50 Mio. Jahren der<br />
Mond geformt. Eine noch größere Frage<br />
ist es, ob sich Teile des Asteroidenringes<br />
um die Erde je zum Mond geformt<br />
hätten. Teile deshalb, weil der Ring eine<br />
Masse von 10 Monden hatte. Alle bekannten<br />
Ringe im Sonnensystem (Asteroiden-<br />
und Kuiper-Gürtel, Ringe der<br />
4 Gasplaneten, besonders Saturns mit<br />
seinen über 100.000 Ringen) haben sich<br />
nicht zum Himmelsköper verbunden!<br />
Eine historisch überlieferte Variante<br />
Prof. Kramer schrieb das Buch: Die<br />
Geschichte beginnt mit Sumer. Die Sumerer<br />
haben im Enuma Elisch eine Va-<br />
Entwicklung des Universums nach dem<br />
Urknall ("Big Bang")<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 35
Grenzwissenschaft<br />
Bild 4: Ort der Himmelsschlacht<br />
riante überliefert, die die Wissenschaft<br />
(noch) nicht akzeptiert. Im Enuma Elisch<br />
(7 Keilschrifttafeln) wird das konkret<br />
beschrieben. Zum Verständnis des Enuma<br />
Elisch (ein Schöpfungsepos) ist Hintergrundwissen<br />
notwendig, sonst geht<br />
die Erkenntnis „nach hinten“ los. Hier<br />
hatte sich P.M. versucht – und ist kläglich<br />
gescheitert: „Das »Enuma Elisch«<br />
ist letztlich eine Geschichte voll Mord<br />
und Totschlag, Intrigen und verzwickten<br />
Liebesbeziehungen, bis schließlich die<br />
Menschheit aus dem Blut des Gottes<br />
Kingu erschaffen wird und ein Obergott<br />
namens Marduk die Macht ergreift, um<br />
über die Götterwelt und die Menschen zu<br />
herrschen.“<br />
Das Enuma Elisch ist eigentlich eine<br />
literarische Bearbeitung an dieser Stelle<br />
eines Vorganges am Himmel vor 4 Mrd.<br />
Jahren, der hier als Himmelschlacht bezeichnet<br />
wird.<br />
Kurz: Ein Wanderer zwischen den<br />
Welten – ein Einzelplanet - kommt in<br />
unser Sonnensystem. Er kreuzt unser<br />
Sonnensystem – Nibiru, Planet der<br />
Kreuzung, Göttername Marduk – er kam<br />
retrograd, gegenläufig zu allen Planeten.<br />
Einer seiner 7 Monde (vgl. Theia) spaltet<br />
den Planeten Tiamat und blieb stecken.<br />
Der Planet Tiamat kreiste damals auf<br />
der Bahn des Asteroidengürtels (etwa<br />
2-fache Erdmasse). Nibiru nahm die 10<br />
kleinen Monde des Tiamat mit seiner<br />
Netzkraft (Gravitation) gegenläufig mit.<br />
Beim nächsten Umlauf – keine 5000 Jahre<br />
später – zertrümmerte ein weiterer<br />
Mond die „obere“ Hälfte von Tiamat und<br />
schuf so den Asteroidengürtel, Kometen<br />
und auch den einen oder anderen Mond<br />
der anderen Planeten, s. Bild 4.<br />
Ein dritter Mond schob die „untere<br />
Hälfte“ von Tiamat auf eine neue<br />
Bahn und ihr großer Mond Kingu<br />
kam mit. Sie sind heute Erde mit<br />
Mond. So steckt in unserer Erde auch<br />
Nibirumasse, da er die Monde selber<br />
abgedrückt hatte. Das ist ein Beispiel<br />
für die Theorie der Panspermie: Das<br />
Leben kam aus dem All.Die Planeten<br />
und unser Mond wurden als Götter<br />
bezeichnet, die hier „handelten“. Eigentlich<br />
wurde ein ganz natürlicher<br />
Vorgang literarisch bearbeitet – da hat<br />
auch kein Gott irgendwelchen Einfluß<br />
gehabt. Vgl.: wir können heute Geräte...<br />
im Film sprechen lassen.<br />
Die Wissenschaft weiß: „Die Bahnen<br />
von Jupiter und den anderen Planeten<br />
sind erst seit etwa vier Mrd Jahren<br />
stabil.“<br />
Nibiru – Bild 5 - mit seinen einst 7<br />
Monden hat Veränderungen in unserem<br />
Sonnensystem zur Stabilität geführt.<br />
Schlußfolgerungen<br />
Für die Leser der Mondentstehungstheorie<br />
durch Simulation bleiben viele Fakten<br />
unklar. Große Zahlen und Worte sollen<br />
über viele Unstimmigkeiten hinwegtäuschen.<br />
Die Wissenschaft sieht es noch<br />
so: Trifft die „Giant Impact“- Hypothese<br />
zu, wäre die Geburt des Erdtrabanten ein<br />
Musterbeispiel für eine solche Kollision<br />
- und könnte daher, genauer erforscht,<br />
Aufschlüsse auch über die Entstehung<br />
anderer Himmelskörper geben.<br />
Bei Euronews hieß es im Juli 2009,<br />
daß die Wissenschaft noch keine bessere<br />
Theorie als die des Giant Impact zur Mondentstehung<br />
hat. Sie sehen die Fehler –<br />
wissen aber keinen Ausweg.<br />
Nach den Überlieferungen – die Anunnaki<br />
hatten mehr Zeit zu Forschungen<br />
– hat sich im Giant Impact/Himmelsschlacht<br />
nicht der Mond, sondern die<br />
Erde gebildet. Praktisch zeigt sich aber:<br />
Im Endergebnis war die Simulation des<br />
Giant Impact ein ungültiger Versuch,<br />
denn es gibt zu viele Widersprüche. Das<br />
bedeutet nicht, daß hier nichts zu lernen<br />
gewesen wäre, was die Widersprüchlichkeit<br />
aller wissenschaftlichen Äußerungen<br />
zum Thema belegt. Weil die Sumerer ihr<br />
Wissen von den Anunnaki (Bewohner des<br />
Nibiru, wörtlich übersetzt: Die, die vom<br />
Himmel kamen) hatten, akzeptiert die<br />
Naturwissenschaft (noch) nichts aus diesen<br />
Überlieferungen. Es würde schnell<br />
klar werden: Wir sind nicht allein im<br />
All, ja nicht einmal in unserem Sonnensystem.<br />
Ich denke, mit Nachrechnungen<br />
und auch Simulationen würde sich<br />
schnell herausstellen, daß die Überlieferungen<br />
– stimmen! Eine Zusammenfassung<br />
finden Sie in meinem Buch<br />
„Himmelsschlacht“. ■<br />
36<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Grenzwissenschaft<br />
Bild 5: Nibiru und Halleysche Komet<br />
als Ellipse, Neptun Kreisbahn<br />
Simulation von Erde und Thea, ca. 50<br />
Minuten nach der Kollision. Die Farbwerte<br />
geben die unterschiedlichen Temperaturen<br />
an.<br />
(Bild: Robin Canup, University of Colorado)<br />
Nach den Überlieferungen<br />
hat sich im Giant Impact /<br />
Himmelsschlacht nicht der<br />
Mond, sondern die Erde<br />
gebildet.<br />
Klaus Deistung ist Diplom-Ingenieur<br />
der Nachrichtentechnik.<br />
Er arbeitete u.a.<br />
an der Technischen<br />
Hochschule Wismar,<br />
am Zentrum für Energie-<br />
und Umwelttechnik<br />
sowie am Institut<br />
für Oberflächen- und<br />
Dünschttechnik. Klaus<br />
Deistung ist Autor zahlreicher Fachpublikationen<br />
sowie von Artikeln zu grenzwissenschaftlichen<br />
Themen.<br />
Literatur<br />
GEO.de: Wie der Mond entstand. Geo 11/2003<br />
www.geo.de/GEO/natur/kosmos/1792.html<br />
MONDENTSTEHUNG: Das Schicksal der zweiten Erde.<br />
Redaktion astronews.com vom 15. Oktober 2001<br />
www.astronews.com/news/artikel/2001/10/0110-010.shtml<br />
Kroker, H.: Vom Ursprung des Wassers. www.planeterde.de/Members/holger-kroker/Ursprung%20Wasser/<br />
Canup, R. M.; Asphaug, E.:<br />
Origin of the Moon in a giant<br />
impact near the end of the Earth's. formation. Nature,<br />
Volume 412, Issue 6848, pp. 708-712 (2001)<br />
Kramer, S. N.: Die Geschichte beginnt mit Sumer.<br />
Büchergilde Gutenberg,<br />
Frankfurt/M 1959<br />
Hecker, K. u. a.: Enuma Elisch. Texte aus der Umwelt<br />
des Alten Testaments (TUAT), Gütersloher Verlagshaus<br />
www.uni-essen.de/Ev-Theologie/courses/<br />
course-stuff/enuma%20elish.doc<br />
P. J. Blumenthal, P. J.: Abrahams Söhne - Einigkeit<br />
über den Anfang der Welt. P.M. HISTORY 12/2007<br />
www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id2417.htm<br />
Sitchin, Z.: Der zwölfte Planet. Kopp, Rottenburg 2003<br />
Deistung, K.: Himmelsschlacht. ARGO, Marktoberdorf 2011<br />
Deistung, K.: Wir haben die Erdscheibe noch nicht<br />
überwunden! Magazin 2000plus, Nr. 184 6/2003, S. 447<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 37
Gesundheit<br />
Verschollenes<br />
Anti-Aging ist heute ein Schlagwort, das<br />
weder aus der Medizin noch aus den<br />
Wellness-Angeboten wegzudenken ist.<br />
Aber schon am Ende des Mittelalters<br />
hat Paracelsus Wege erforscht, um unser<br />
Leben zu verlängern und gesund zu<br />
erhalten<br />
„Es ist nicht gegen die Natur, bis zur<br />
Erneuerung der Welt zu leben. Es ist<br />
nur gegen unseren Verstand, dessen<br />
wir zum größten Teil beraubt sind“, behauptet<br />
Paracelsus kühn und wettert<br />
gegen die Ärzte seiner Zeit: „Niemand<br />
soll sich darüber wundern, und kein Arzt<br />
soll deshalb seine Farbe ändern, daß<br />
das Leben verlängert werden kann.“ 1<br />
Paracelsus, der bis heute berühmte Arzt<br />
und Alchemist des ausgehenden Mittelalters<br />
(1493-1541), war legendär in<br />
seinem Wirken, seinen Heilerfolgen und<br />
seiner alchemistischen Herstellung von<br />
Arzneimitteln – und in seiner Polemik.<br />
Natürlich polemisiert Paracelsus hier,<br />
aber der wahre Kern in dieser Behauptung,<br />
nämlich seine Entdeckung lebensverlängernder<br />
Methoden und Rezepturen,<br />
ist keineswegs „mittelalterlich“ und<br />
auch heute noch eine Sensation:<br />
„Wir können unser Leben durch die<br />
Arznei, die dazu geschaffen ist, verlängern“,<br />
versichert er und sagt ganz konkret:<br />
Die alchemistische Essenz Flos<br />
Sectae Crocae (gemeint ist Croci, die<br />
Safran-Essenz) bringt demjenigen, der<br />
sie gebraucht, „mindestens ein Alter von<br />
100 Jahren“. Andere Einzelmittel wie<br />
die Gold-Essenz Aurum Potabile und die<br />
Christrose „lassen den Menschen durch<br />
ihre stärkenden Kräfte nicht vor 120<br />
Jahren oder sogar vor dem 140. Lebensjahr<br />
sterben“. Und gar noch wirksamer<br />
sei ein ganz spezielles Arcanum, das er<br />
„Bereitung eines langen Lebens“ oder<br />
„Tinctura de longe vita“ nennt. Diese<br />
Rezeptur hat er aber nur verschlüsselt<br />
überliefert und so galt das Anti-Aging-<br />
Mittel des Paracelsus als verschollen.<br />
Nach der Wiederentdeckung der originalen<br />
Aurum-Potabile-Essenz des<br />
Paracelsus vor rund elf Jahren gelang<br />
es den modernen Nachfolgern, auch<br />
dieses Geheimnis zu lüften.<br />
Ursachen für ein vorzeitiges Altern<br />
Die Möglichkeiten der Jungerhaltung<br />
und sogar der Verjüngung waren für<br />
Paracelsus sehr wichtige Themen, und<br />
der große Arzt und Alchemist könnte<br />
Wissen<br />
des Paracelsus<br />
wiederentdeckt<br />
Anti-Aging im Mittelalter<br />
gleichsam als mittelalterlicher „Pionier<br />
des Anti-Agings“ bezeichnet werden.<br />
Natürlich standen bei ihm die alchemistisch<br />
hergestellten Arzneien im Mittelpunkt<br />
seiner Methode der Lebensverlängerung.<br />
Dennoch versuchte er auch<br />
genau zu ergründen, welche natürlichen<br />
Einflüsse das Leben verlängern können.<br />
„Wenn wir also den Unterricht vom langen<br />
Leben beschreiben, ist auch zu wissen,<br />
daß die Gegenden, Länder, Städte<br />
und Täler, das eine gesünder und nützlicher<br />
als das andere für ein langes Leben<br />
ist, da es mehr Freude, mehr Lust und<br />
mehr Humores dem Leben gibt. Dabei<br />
sind auch einige Ursachen der Erde, der<br />
Elemente der Winde und der Gestirne zu<br />
verstehen.“ So können also Umweltbedingungen<br />
das Leben verlängern, wenn<br />
sie „milde und freundliche Einflüsse<br />
schicken“, oder es verkürzen, wenn sie<br />
durch harte Bedingungen die Lebenskraft<br />
verzehren. Daher könne auch nicht<br />
jeder Mensch ein gleich hohes Alter erreichen,<br />
denn zu verschieden sind die<br />
jeweiligen Einflüsse im Leben.<br />
Einfluß der Lebensweise<br />
Drei Lebensalter unterscheidet Paracelsus,<br />
und in jedem können äußere Umstände<br />
und die Lebensweise ein vorzeitiges<br />
Altern verursachen.<br />
In der Jugend, dem „ersten Lebensalter“,<br />
kann der Mensch „im Mutterleib,<br />
in der Wiege und während des Wachsens<br />
geschwächt“ werden. Die Gründe<br />
hierfür sind insbesondere ein „unordentliches<br />
Essen und Trinken“, also falsche<br />
Ernährung, und zu viel Arbeit. „Dadurch<br />
wird die Natur so schwach, daß sie<br />
Ulrich Arndt<br />
38<br />
1<br />
in: “Buch über das Lange Leben“, Sämtl. Werke Bd. III, S. 101, Aschner-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Gesundheit<br />
Paracelsus<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 39
Gesundheit<br />
ihre Kraft verliert und nicht das richtige<br />
menschliche Alter erreichen kann“, betont<br />
Paracelsus. Bei derart geschwächten<br />
Menschen kann das Lebensalter<br />
nicht ganz so weit gestreckt werden wie<br />
bei anderen. Zudem benötigen sie größere<br />
Mengen vitalisierender Elixiere,<br />
um einen vergleichbaren lebensverlängernden<br />
Effekt zu erreichen. Auch wenn<br />
Paracelsus sicherlich eher an eine zu<br />
schlechte und zu geringe Ernährung<br />
und an zu schwere körperliche Arbeiten<br />
für den kindlichen Körper dachte,<br />
so müssen wir seinen Hinweis dennoch<br />
beachten. Heute sind es Fehlernährung<br />
mit zu viel Zucker, Fett und Eiweiß und<br />
zu wenig Bewegung im Freien, die den<br />
kindlichen Organismus schwächen.<br />
Sichtbar wird das beispielsweise an der<br />
wachsenden Zahl von Kindern mit starkem<br />
Übergewicht, Koordinations- und<br />
Aufmerksamkeitsstörungen. Auch der<br />
immer frühere Beginn des Haarausfalls<br />
bei jungen Männern und die abnehmende<br />
Fruchtbarkeit sind Hinweise auf eine<br />
grundlegende Schwächung des Organismus.<br />
Im zweiten Lebensalter, das vom<br />
Ende des Wachstums bis zum Zeitpunkt<br />
der beginnenden Haar-Ergrauung<br />
reicht, und im folgenden dritten Alter<br />
ist der wichtigste Einfluß die Art der<br />
Lebensweise. „Trunkenheit, unordentlicher<br />
Lebensführung und solcher mutwilliger<br />
Zerstörung“ ist es nach Paracelsus<br />
verschuldet, daß der Mensch<br />
vorzeitig altert. „Für das lange Leben<br />
ist die beste Lebensweise eine mäßige<br />
Diät“, ermahnt uns der alchemistische<br />
Arzt und erklärt weiter: „Wir können<br />
durch das tägliche Essen uns krank machen,<br />
aber auch uns stärken und uns in<br />
Gesundheit erhalten, je nachdem, wie<br />
und was wir gebrauchen.“<br />
In unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft<br />
mit einem überreichen<br />
Angebot an Nahrungs- und Genußmitteln<br />
erfordert dieser einfache Tip<br />
zweifelsohne ein großes Maß an Selbstdisziplin.<br />
Uns ergeht es dabei wie damals<br />
nur den „Herren und Fürsten“, von<br />
denen Paracelsus sagt: Ihr „unziemliches<br />
Leben (..) ihr Übermut bricht ihnen<br />
ihr Leben ab. (..) Die Körper beladen<br />
sich durch ein unordentliches Leben mit<br />
Krankheiten.“ Aber auch wer ganz gesund<br />
lebt, dem könne dennoch durch einen<br />
Zufall, „die Pest oder Eiterbeulen ...<br />
das Leben rauben“ – er kann also durch<br />
Infektionskrankheiten dennoch vorzeitig<br />
sterben. Gegen all diese Schwächungen<br />
und Gefahren aber hat Paracelsus in<br />
seinem Konzept der Lebensverlängerung<br />
wirksame Hilfen gefunden.<br />
Hilfen für ein langes Leben<br />
Wer ein langes Leben in Gesundheit<br />
wünscht, bei dem muß sich nach Paracelsus<br />
natürlich zuerst die krankmachende<br />
Lebensweise ändern. Als<br />
zweites gelte es, eventuelle akute<br />
Krankheiten zu heilen. Hier seien spezifische<br />
Heilmittel je nach Erkrankung anzuwenden,<br />
die Paracelsus ebenfalls beschrieben<br />
hat. Die chronischen Leiden<br />
aber, die aufgrund der oben erwähnten<br />
schlechten Lebensweise und Ernährung<br />
entstanden sind, werden durch<br />
die ständige Einnahme einer geringen<br />
Menge seines Lebenselixiers „de longe<br />
vita“ quasi als „Nebeneffekt“ beseitigt.<br />
Dabei beuge diese Spezialmedizin zugleich<br />
auch all den zufälligen Erkrankungen<br />
– im weitesten Sinne also allen<br />
Infektionen – vor. Und da diese Essenz<br />
in der Lage sei, frühere Sünden der Lebensweise<br />
und schlechte Umwelteinflüsse<br />
auszugleichen, kommt ihr nach<br />
Paracelsus auch die größte Bedeutung<br />
für die Verlängerung des Lebens zu.<br />
Das Lebenselixier „de longe vita“<br />
Paracelsus sieht die Kunst der Lebensverlängerung<br />
darin, genau jene Substanzen<br />
zu finden und alchemistisch<br />
aufzubereiten, die der Qualität der<br />
menschlichen Vitalkraft entsprechen:<br />
„Das Leben des Menschen ist nichts<br />
anderes als ein astralischer Balsam,<br />
eine balsamische Wirkung, ein himmlisches<br />
und unsichtbares Feuer, eine<br />
eingeschlossene Luft und ein durchdringender<br />
Salzgeist.“<br />
Jene Substanzen, die diesen Qualitäten<br />
am nächsten kommen, sind in<br />
der legendären Rezeptur seines Lebenselixiers<br />
„de longe vita“ enthalten<br />
– allerdings hat er sie uns zum Teil<br />
nur mit verschlüsselten Namen überliefert.<br />
Die deutschen Alchemisten<br />
Achim Stockhardt und Daniel Hornfisher<br />
haben diese vor einigen Jahren<br />
entschlüsselt: Es sind die hohen Arcanen,<br />
also die höchsten alchemistischen<br />
Aufschlüsse und Essenzen aus Gold,<br />
40<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Perle, Safran, Christrose, Schöllkraut,<br />
Melisse und Heublume. „Die Tugend<br />
der gemeldeten Dinge übertreffen alle<br />
unsere Tugenden, sie sind edler in<br />
der geringsten Tugend als wir in der<br />
größten“, schwärmt Paracelsus und<br />
schreibt weiter: „Diese Essentia, die<br />
hier in den Körper kommt, mischt sich<br />
mit den Humores des Lebens, denn sie<br />
passen zueinander. Sie erhalten wie<br />
die vier Humores den Lebensgeist...Es<br />
kommen also zwei Humores, die übereinstimmen,<br />
zusammen. Sie mischen<br />
sich, und der innere (also der des Menschen)<br />
empfängt das Wesen des äußeren.<br />
Dann ist nur ein Ding, eine Vereinigung<br />
da, die nicht geschieden werden<br />
kann.“ Je nachdem, wie angegriffen der<br />
menschliche Organismus ist, wird die<br />
durch das Elixier zugeführte Lebensenergie<br />
jedoch mehr oder weniger schnell<br />
verzehrt, aufgebraucht und muß wieder<br />
zugeführt werden. Die erneute Einnahme<br />
muß wöchentlich, jeden dritten Tag<br />
oder sogar täglich erfolgen, ganz nach<br />
Alter, Vorschädigung des Körpers, Art<br />
der Lebensweise und Umwelteinflüssen.<br />
Von dem Tag an aber, an dem man<br />
mit der regelmäßigen Einnahme beginnt,<br />
„wird das Lebensalter auf neue<br />
Weise gezählt“. Für einen optimalen<br />
Erfolg soll die Einnahme von da an regelmäßig<br />
fortgeführt werden. So kann<br />
die Lebenskraft wieder aufgebaut und<br />
erhöht, der Organismus gereinigt, vitalisiert<br />
und geschützt werden.<br />
„Unser ganzer Trost beruht auf der<br />
Arznei, die nicht nur den Menschen,<br />
sondern auch das Vieh jung erhält.<br />
Diese große Essentia, die in den natürlichen<br />
Dingen ist, ist für den Körper<br />
vortrefflich, sie facht eine Tugend des<br />
Körpers an, daß ihm weder Stärke noch<br />
Männlichkeit fehlt.“ Und weiter erklärt<br />
Paracelsus: „Es befallen ihn auch keine<br />
Krankheiten, denn sie läßt nichts faulen...Sie<br />
läßt auch nichts<br />
Überflüssiges wachsen“<br />
(gemeint sind Geschwüre)<br />
und „daher keine Krankheit<br />
durch Überfluß...Sie<br />
verteidigt den Körper so,<br />
daß die anstürmenden<br />
Krankheiten nicht Fuß fassen<br />
können...“<br />
Moderne Tests für alte<br />
Rezepte<br />
Seitdem es gelang, die Rezepturen<br />
des Paracelsus zu entschlüsseln<br />
und nachzuarbeiten, wurden auch<br />
zahlreiche Tests durchgeführt, um die<br />
von ihm hochgepriesenen Wirkungen<br />
zu überprüfen. Tatsächlich haben Bluttests<br />
am „Cytomed“-Praxislabor in<br />
Baden-Baden und Meridanmessungen<br />
am LIFE-TESTinstitut in Emmendingen<br />
erstaunliche Ergebnisse erbracht:<br />
Sowohl in typischen Laboruntersuchungen<br />
von Blut und Urin sowie<br />
mit Hilfe des in den USA schulmedizinisch<br />
anerkannten Bradford-Tests<br />
und der im deutschsprachigen Raum bei<br />
Alternativmedizinern verbreiteten Dunkelfeldmikroskopie<br />
zeigte sich, daß das<br />
Blut bei Einnahme des Lebenselixiers<br />
„de longe vita“ oder der Gold-Essenz<br />
„Aurum Potabile“ wieder deutlich vitaler<br />
wird und die Belastung mit Giften<br />
und schädlichen Stoffwechselresten in<br />
Blut und Urin erheblich abnimmt. So<br />
verbesserten sich der gesamte Zustand<br />
der roten Blutkörperchen, die Belastung<br />
mit Umweltgiften, die Fließprozesse im<br />
Bindegewebe (also Nährstoffzufuhr und<br />
Entschlackung), der Enzymstatus und<br />
damit der Stoffwechsel, die Zellatmung<br />
und Energiestoffwechsel sowie die Abpufferung<br />
von Freien Radikalen. Mit<br />
Hilfe verschiedener Meßgeräte für Meridanenergien<br />
wie Prognos und Aschoff-<br />
Gesundheit<br />
Laborexperimente<br />
bestätigen die<br />
Wirksamkeit von<br />
Paracelsus' Lebenselixier<br />
Test wurde festgestellt, daß sich die<br />
Meridianenergien ausgleichen und die<br />
Energie insgesamt zunimmt. Dabei näherten<br />
sich im Aschoff-Test die Werte<br />
von Erwachsenen jenen an, die sonst nur<br />
für Jugendliche und junge Erwachsen<br />
typisch sind – gewissermaßen ein erstes<br />
energetisches Anzeichen einer „Verjüngung“.<br />
Trotz all dieser höchst verblüffenden<br />
Wirkungen bezeichnet der alchemistische<br />
Arzt sein Lebenselixier aber nicht<br />
als ein Heil-Mittel. Für ihn ist es vielmehr<br />
ein „Lebens-Mittel“ - ein Elixier,<br />
welches das menschliche Lebenslicht<br />
selbst stärkt, nämlich jene Kraft, die aus<br />
unserem eigenen vitalen und spirituellen<br />
Kern erwächst. Für Paracelsus war<br />
es schlicht „das Licht der Natur“. ■<br />
Nähere Infos:<br />
Literatur: Ulrich Arndt, „Schätze der Alchemie:<br />
Edelstein-Essenzen“, und „Metall-<br />
Essenzen“, beide Hans-Nietsch-Verlag<br />
Testberichte zu den Paracelsus-Elixieren:<br />
www.life-testinstitut.de<br />
Beschreibungen der Elixiere nach Paracelsus<br />
unter: www.edelstein-essenzen.de<br />
Infos und Bezug bei: allesgesunde-Versand,<br />
Otto-Raupp-Str. 5, 79312 Emmendingen,<br />
Tel.: 07<strong>64</strong>1-935698, internet:<br />
www.allesgesunde.de<br />
Erkenne Dich selbst!<br />
www.rosenkreuzer.de<br />
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Gesundheit<br />
Eine Behandlung mit Antibiotika<br />
hilft nicht, HUS zu vermeiden.<br />
INFO<br />
Topographische Bilder von Kolonien<br />
von Escherichia coli O157:H7<br />
War EHEC ein Bio-Terroranschlag?<br />
Das plötzliche deutschlandweite Auftreten des<br />
mutierten EHEC-Erregers könnte durchaus auch<br />
durch absichtliche Ausbringung erfolgt sein. Also<br />
durch einen Akt von gezieltem Bio-Terror. Diese<br />
nahezu unfaßbare, aber durchaus mögliche<br />
Variante wurde aus kompetentem Munde in die<br />
Diskussion geworfen. Der Mikrobiologe Prof. Dr.<br />
Alexander S. Kekulé ist nicht nur Direktor des<br />
Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er<br />
ist auch Mitglied der Schutzkommission beim<br />
Bundesinnenministerium und damit einer der<br />
führenden wissenschaftlichen Berater des Bundesamts<br />
für Katastrophenschutz. In dieser Funktion<br />
hat Prof. Kekulé Zugang zu geheimen Terrorwarnungen.<br />
Der Wissenschaftler behauptet nicht, daß die<br />
EHEC-Epidemie notwendig ein Terroranschlag<br />
gewesen sein muß, aber man könne die Möglichkeit<br />
nicht ausschließen. Da derartige Erreger<br />
leicht zu beschaffen seien, gehöre die Verseuchung<br />
von Lebensmitteln zu den typischen Szenarien<br />
des Bioterrorismus. Hierzu sei es nur nötig,<br />
einen mutierten Bakterienstamm zu beschaffen,<br />
der im Zielgebiet des Anschlags noch nicht aufgetreten<br />
war, da die Bevölkerung gegen ihn dann<br />
noch keine Immunität entwickelt hat. Genau dies<br />
traf auf den in Deutschland jetzt aufgetretenen<br />
EHEC-Stamm O104:H4 zu.<br />
EHEC - zwischen<br />
Vernunft und Panik<br />
Jörg Rinne<br />
42<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Gesundheit<br />
Seit Wochen hält eine tückische Infektionskrankheit<br />
ganz Deutschland<br />
in Atem. EHEC – ein kryptisches<br />
Kürzel, mit dem bislang allenfalls<br />
Insider etwas anfangen konnten, dürfte<br />
jetzt fast jedem bekannt sein. Tausende<br />
von Fällen schwerster Durchfallerkrankungen,<br />
viele davon verbunden mit dem<br />
lebensgefährlichen Hämolytisch-Urämischen<br />
Syndrom (HUS), lassen selbst<br />
große Unikliniken an die Grenzen der<br />
Belastbarkeit stoßen. In der Bevölkerung<br />
droht eine Panik, und die Aktivitäten<br />
der Bundesregierung führten mit der<br />
fälschlichen Verdächtigung immer neuer<br />
Gemüsesorten als Ursache bislang nur<br />
zu Peinlichkeiten. Die Nachrichtenlage<br />
aktualisiert sich fast täglich und überholt<br />
damit praktisch jede journalistische Berichterstattung.<br />
Die Infektion könnte gemeiner nicht<br />
sein. EHEC ist eine Mutation von Escherichia<br />
Coli, eines gutartigen Bakteriums,<br />
das symbiotisch im Darm des Menschen<br />
und vieler Tiere vorkommt und bei Verdauung<br />
und Immunabwehr hilft. Die<br />
gefährliche Variante EHEC jedoch produziert<br />
Giftstoffe, die die Darmwand angreifen,<br />
in den Kreislauf gelangen und<br />
die roten Blutkörperchen zerstören. Der<br />
Erreger ist extrem infektiös. Bereits 100<br />
Keime genügen zur Ansteckung.<br />
Mit Hilfe chinesischer Großlabore gelang<br />
es, das Erbgut des Erregers zu sequenzieren.<br />
Es handelt sich bei dem aktuellen<br />
Erreger O104:H4 eigentlich gar nicht<br />
um EHEC, sondern um eine andere E.<br />
coli-Variante namens EAEC. Man machte<br />
das nicht sonderlich publik, da die strengen<br />
Seuchengesetze und Meldepflichten<br />
nur für EHEC gelten. Der Erreger<br />
kommt nur beim Menschen vor, nicht bei<br />
Nutztieren. Kontamination des Gemüses<br />
durch Gülle scheidet also aus. EAEC gilt<br />
normalerweise als vollkommen harmlos,<br />
kann sich aber perfekt im menschlichen<br />
Darm einnisten. Im Innern von O104:H4<br />
fanden Forscher jedoch Überreste eines<br />
Virus, das dem Keim die lebensgefährliche<br />
Fähigkeit, Giftstoffe zu produzieren,<br />
erst eingeschleust hatte. Wie und warum<br />
das geschah, weiß niemand. Allerdings<br />
gewinnt jetzt die Übertragungsgefahr von<br />
Mensch zu Mensch neues Gewicht. fb<br />
Mangelnde Hygiene<br />
Mangelnde Hygiene ist neben dem Verzehr<br />
kontaminierter Lebensmittel ein<br />
weiterer Infektionsweg. Wenn sich ein<br />
Ausscheider der EHEC-Keime - beispielsweise<br />
ein nur leicht erkrankter<br />
Erwachsener - nach der Toilette nicht<br />
die Hände wäscht und Bakterien auf Türklinken,<br />
Handtüchern oder wo auch immer<br />
zurückbleiben, können sich gerade<br />
Kleinkinder übel anstecken. Lebensbedrohliche<br />
Komplikationen können durch<br />
EHEC-Infektionen insbesondere bei Kindern<br />
unter 6 Jahren und älteren oder abwehrgeschwächten<br />
Personen auftreten.<br />
Alarmzeichen<br />
Symptome, die vor allem bei o.g. Risikogruppen<br />
auftreten, sind zunächst<br />
schmerzhafte, kolikartige Bauchkrämpfe<br />
mit wäßrigem Durchfall, der nach wenigen<br />
Tagen blutig wird.<br />
Danach erfolgt ein verstärkter Abbau<br />
der roten Blutkörperchen und der<br />
Blutplättchen. Durch den Abbau der<br />
Blutplättchen kann es unter anderem zu<br />
punktförmigen Hautblutungen am ganzen<br />
Körper kommen. Letztendlich kann<br />
es zu einer Störung der Filterfunktion<br />
der Nieren kommen, die in eine Schädigung<br />
der Nieren mündet, was in diesem<br />
Falle als hämolytisch-urämisches<br />
Syndrom (HUS) bezeichnet wird. In<br />
Deutschland wird allein die Anzahl der<br />
HUS-Fälle derzeit auf 400-880 pro Jahr<br />
geschätzt.<br />
Betroffen sind vor allem Kinder bis<br />
6 Jahre. Bei 90% der HUS-Erkrankten<br />
muß mindestens eine Blutwäsche (Dialyse)<br />
durchgeführt werden, bis die Nieren<br />
sich wieder von diesem Angriff erholt haben.<br />
In fünf Prozent der Fälle endet die<br />
Erkrankung mit einer dauerhaften Nierenschädigung.<br />
Diese Erkrankten sind<br />
für den Rest ihres Lebens auf die Dialyse<br />
oder auf Nierentransplantation angewiesen.<br />
Etwa 10% der HUS-Fälle verlaufen<br />
so schwer, daß der Erkrankte stirbt.<br />
Da E. coli teilweise antibiotikaresistent<br />
sind, hilft im Gegensatz<br />
zu anderen Infektionserkrankungen<br />
eine Behandlung mit Antibiotika<br />
offenbar nicht, HUS zu vermeiden. Die<br />
Verhütung der Ansteckung mit Verotoxinbildenden<br />
E. coli ist daher die beste<br />
„Therapie“.<br />
Wo kommen EHEC-Erreger vor?<br />
An erster Stelle steht die Infektion durch<br />
rohes oder unzureichend durchgegartes<br />
Rindfleisch sowie nicht pasteurisierte<br />
Milch. Ferner wurden EHEC-Erreger<br />
auch in anderen Lebensmitteln wie<br />
Fisch, Kartoffeln, Salat und Gemüse<br />
entdeckt, die durch Ausscheider kontaminiert<br />
wurden.<br />
Wie kann man sich vor EHEC schützen?<br />
Durch Kochen und Braten werden<br />
EHEC-Erreger abgetötet, vorausgesetzt<br />
70 Grad werden für mindestens 10 Minuten<br />
aufrechterhalten. Diese Temperatur<br />
und Zeit ist nötig, um die Bakterien zu<br />
töten und die Verotoxine zu inaktivieren.<br />
Personen, die einer Risikogruppe<br />
angehören, sollten aus Gründen der<br />
Vorsorge auf den Verzehr von rohen<br />
Lebensmitteln tierischer Herkunft verzichten.<br />
Wasser, das nicht ausdrücklich<br />
als Trinkwasser ausgewiesen ist, könnte<br />
mit EHEC-Erregern kontaminiert<br />
sein und sollte schon allein aus diesem<br />
Grund nicht getrunken werden.<br />
Ist Rohmilch frisch vom<br />
Bauernhof noch empfehlenswert?<br />
Nein. In nicht wärmebehandelter Milch<br />
können EHEC-Erreger vorkommen.<br />
Jeder Bauer, der Rohmilch ab Hof verkauft,<br />
ist verpflichtet, ein Hinweisschild<br />
mit der Aufschrift „Rohmilch, vor dem<br />
Verzehr abkochen“ deutlich lesbar anzubringen.<br />
Kann man verseuchte<br />
Nahrungsmittel erkennen?<br />
Nein. Man kann die Erreger weder sehen<br />
noch riechen oder schmecken. Deshalb<br />
sollte man bei der Wahl der Nahrungsmittel<br />
sowie der Zubereitungsarten auf<br />
die o.g. Punkte achten.<br />
Wie schütze ich mich in einem Restaurant<br />
vor einer EHEC-Infektion?<br />
Jedes Fleischgericht, das nicht völlig<br />
durchgegart ist, muß zurückgewiesen<br />
werden. Steaks sollten demnach auch<br />
nicht „englisch“ gegessen werden, da<br />
sie bei dieser Art der Zubereitung noch<br />
einen rohen Kern besitzen, in dem die<br />
Erreger überleben können.<br />
Was unternimmt der Staat<br />
zum Schutz und zur Aufklärung<br />
der Bürger?<br />
Nicht viel oder besser gesagt: unangemessen<br />
wenig. EHEC ist laut Bundesseuchengesetz<br />
bei Verdacht oder Nachweis<br />
einer Infektion meldepflichtig. Wie<br />
aus TV-Berichten zu erfahren war, kennen<br />
viele Ärzte die EHEC-Erkrankung<br />
nicht. Auch sind viele Laboratorien mit<br />
der Isolierung dieses Krankheitserregers<br />
überfordert. Es stellt sich also die<br />
Frage, wie eine Krankheit gemeldet<br />
werden soll, die nur wenige Ärzte kennen<br />
und viele Laboratorien nicht einmal<br />
nachweisen können?<br />
Ferner war zu erfahren, daß der Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
definitiv die Gelder fehlen, um die<br />
Bevölkerung über diese Erkrankung<br />
aufzuklären.<br />
Hierzu ein Zitat von Prof. Jochen Bockemühl<br />
aus dem Hygieneinstitut Hamburg:<br />
„Schwere Infektionskrankheiten werden<br />
erst dann zur Kenntnis genommen,<br />
wenn viele, eigentlich zu viele Menschen<br />
daran erkrankt sind, und richtige, echte<br />
Maßnahmen werden erst dann ergriffen,<br />
wenn viele, leider zu viele Menschen<br />
auch daran verstorben sind ...“ ■<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 43
Gesundheit<br />
Aktivieren<br />
statt Schonen<br />
Ingo Froböse<br />
Das neue Rücken-Akut-Training<br />
Rückenschmerzen sind zur Volkskrankheit<br />
geworden, und natürlich<br />
besteht ein Zusammenhang mit der<br />
Zunahme von Streß und sitzender<br />
Computertätigkeit. Meist dient der<br />
Schmerz nur als Warnung, ohne eine<br />
Änderung der Lebensweise kann er<br />
aber chronisch werden. Dabei sollte<br />
man sich nicht zu untauglichen Gegenmaßnahmen<br />
überreden lassen<br />
und den Rücken etwa „in Watte pakken“.<br />
Statt Hightech-Stühlen und teuren<br />
Spezialmatratzen empfiehlt der<br />
Rücken-Spezialist Prof. Dr. Froböse<br />
ein Aktivierungsprogramm für Bänder,<br />
Gelenke und Stützmuskulatur.<br />
Sein Trainingsprogramm eignet sich<br />
sowohl zur Vorbeugung als auch bei<br />
akuten Schmerzen.<br />
Fast jeder erleidet im Laufe seines<br />
Lebens irgendwann einmal<br />
Rückenschmerzen. Laut<br />
Robert-Koch-Institut waren dies<br />
innerhalb der letzten zwölf Monate<br />
66% der Frauen und 58% der Männer.<br />
Jede 5. Frau und jeder 7. Mann<br />
gaben sogar an, daß sie ihre Rükkenschmerzen<br />
gar nicht mehr losgeworden<br />
sind. Und selbst die Kleinen<br />
kennen schon Schmerzen im Rücken<br />
– eine Folge dessen, daß unser Alltag<br />
immer technisierter, aber bewegungsärmer<br />
wird.<br />
Aber was will uns dieser Schmerz<br />
eigentlich „sagen“? Die gute Nachricht:<br />
In über 90% aller Fälle steckt nur ein<br />
kurzzeitiger Hilferuf des Körpers dahinter,<br />
und es liegen keine nachweisbaren<br />
Schädigungen des Rückens vor.<br />
Ausgelöst wird dieser Hilferuf von winzigen<br />
Rezeptoren und Neuronen rund<br />
um unsere Wirbelsäule. Sie reagieren<br />
auf eine besonders starke Änderung<br />
der Temperatur, des Widerstands oder<br />
chemischer Prozesse und leiten dies<br />
als Warnmeldung an das Gehirn weiter.<br />
Besonders wenn Muskeln überlastet<br />
werden, zu wenig Sauerstoff bekommen<br />
und übersäuern, melden sich die Rezeptoren.<br />
Letztlich entscheidet aber das<br />
Gehirn, ob und wie stark es mit einem<br />
wahrnehmbaren Schmerz antwortet.<br />
Die Botschaft des Schmerzes<br />
Es gibt unterschiedliche Arten von<br />
Schmerzen, hinter denen sich verschiedene<br />
Botschaften verstecken. Am<br />
häufigsten ist der so genannte Überlastungsschmerz,<br />
wie wir ihn z.B. in Form<br />
von Schulter-Nacken-Beschwerden<br />
kennen. Schuld ist eine überforderte,<br />
meist zu schwach ausgeprägte Muskulatur.<br />
Durch etwas mehr Kräftigung Ihrer<br />
Muskeln sowie entsprechende Pausen<br />
und Entspannungszeiten läßt sich<br />
dieser Schmerz oft leicht und schnell<br />
beheben. Es sei denn, wir ändern nichts<br />
an der andauernden Überlastung. Dann<br />
bekommen wir irgendwann die Quittung.<br />
Ein klassisches Beispiel ist der<br />
Hexenschuß, der einen kurzzeitig vollkommen<br />
lahm legen kann.<br />
Drei Viertel aller Rückenschmerzen<br />
zählen zu diesen so genannten Alarmschmerzen.<br />
Jetzt ist es also Zeit, sich<br />
langfristig ein neues Verhaltensmuster<br />
anzueignen. Denn obwohl die Symptome<br />
bei richtigem Verhalten meist nach<br />
vier bis sechs Wochen wieder abklingen,<br />
folgt sonst irgendwann der irreparable<br />
Schädigungsschmerz, der dann auch<br />
strukturell nachweisbar ist. Wenn zu<br />
schwache Muskeln, ausgeleierte Bänder,<br />
ausgetrocknete Bänder oder Band-<br />
44<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Gesundheit<br />
In 90% aller Fälle<br />
sind Rückenschmerzen<br />
nur ein kurzzeitiger<br />
Hilferuf des Körpers.<br />
Übung 1:<br />
Die "diagonale Schaukel"<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 45
Gesundheit<br />
scheiben eine dauerhafte Überlastung<br />
der Knorpelstrukturen der wichtigen<br />
Gelenke hervorrufen und damit den<br />
Knorpel nach und nach abnutzen, bildet<br />
sich ein so genanntes Facettensyndrom<br />
aus, eine Arthrose an den kleinen Wirbelgelenken.<br />
Hauptverursacher bei<br />
Rückenschmerzen sind<br />
Bewegungsmangel<br />
und muskuläre<br />
Dysbalancen<br />
Übung 2:<br />
Der "Hacker"<br />
Streß und Bewegungsmangel<br />
sind Ursachen<br />
Wissenschaftler haben übereinstimmend<br />
herausgefunden, daß Bewegungsmangel<br />
und damit muskuläre<br />
Dysbalancen die Hauptverursacher bei<br />
Rückenschmerzen sind. Meist ist jedoch<br />
nicht nur eine generelle Schwäche unserer<br />
Muskeln schuld, sondern vor allem<br />
eine stundenlange, starre Haltung,<br />
z.B. an Computerarbeitsplätzen. Denn<br />
ohne dynamische Bewegungswechsel<br />
und damit gezielte An- und Entspannungsreize<br />
erhalten unsere Muskeln<br />
nicht genügend Sauerstoff und fangen<br />
an zu übersäuern. Daueranspannungen<br />
in Schultern und Nacken sind dafür<br />
klassische Beispiele. Unser Alltag hält<br />
außerdem meist zu wenige Seit- und<br />
Drehbewegungen für uns bereit: Die<br />
Folge ist eine permanente Unterforderung<br />
der tiefen, kleinen Muskeln, was<br />
wiederum eine mangelnde Führung und<br />
Verkantung der kleinen Wirbelgelenke<br />
mit sich bringt. Ebenso leiden unsere<br />
Bänder an Unterversorgung, leiern aus<br />
und verlieren damit irgendwann ihre<br />
Elastizität sowie Stabilisierungseigenschaften<br />
an der Wirbelsäule.<br />
Dennoch müssen diese Formveränderungen<br />
nicht zwangsläufig<br />
zu Schmerzen und Problemen<br />
führen. Die Rückenbeschwerden können<br />
auch eine viel einfachere Ursache<br />
haben – zum Beispiel Streß. Der bekannte<br />
Göttinger Schmerzforscher Professor<br />
Jan Hildebrandt brachte es auf<br />
den Punkt: Streß schadet dem Rücken<br />
und sorgt mit dafür, daß der Schmerz<br />
andauert, da meist eine<br />
enge Beziehung zwischen<br />
Rückenproblemen<br />
und psychischen<br />
Belastungen besteht.<br />
Denn die Wirbelsäule ist<br />
neben unserem Gehirn<br />
das wohl bedeutsamste<br />
Kommunikationsorgan,<br />
wo alle Informationen<br />
aus dem Körper zusammenlaufen.<br />
So sind auch<br />
Körper, Geist und Seele<br />
untrennbar verbunden.<br />
Jedes Mal, wenn wir uns<br />
aufregen, steigt sofort<br />
auch unser Muskeltonus,<br />
die Streßhormone<br />
Adrenalin, Noradrenalin<br />
und Cortisol werden freigesetzt,<br />
und alle anderen<br />
Körperfunktionen, die<br />
nicht auf „Flucht“ programmiert<br />
sind, werden<br />
gedrosselt. Doch in unserem<br />
zivilisierten Alltag<br />
können wir selten fliehen<br />
oder kämpfen, und der<br />
Organismus muß allein<br />
mit den freigesetzten,<br />
aber nicht verbrauchten<br />
zurecht-<br />
Botenstoffen<br />
kommen.<br />
Den Rücken<br />
„schonen“<br />
– eine Falle!<br />
Ein Organismus, der<br />
ständig auf erhöhte<br />
Alarmbereitschaft eingestellt<br />
ist, reagiert mit<br />
noch mehr Sensoren in<br />
Schmerzknotenpunkten, wird so immer<br />
sensibler und legt sogar immer<br />
größere Gehirnareale an. Schmerzen<br />
ohne Ursache müssen also keinesfalls<br />
auf Einbildung zurückzuführen<br />
sein. Es gibt aber eine gute Nachricht:<br />
Dieser Prozeß ist umkehrbar, und die<br />
Schmerz-Festplatte kann auch wieder<br />
gelöscht werden! Deswegen empfiehlt<br />
es sich, aktiv zu werden und seine<br />
Ängste zu bekämpfen. Zur Not helfen<br />
schmerzhemmende Präparate, um<br />
einen ersten Schritt aus dem Teufelskreis<br />
zu ermöglichen. Operationen und<br />
Schmerzmedikamente bieten jedoch<br />
keinen dauerhaften Ausweg, da sie nur<br />
Symptome lindern, aber nicht die Ursache<br />
bekämpfen.<br />
Unser Körper besitzt unglaubliche<br />
Selbstheilungskräfte, die wir „nur“<br />
gezielt ausnutzen und unterstützen<br />
müssen. Bei dauerhafter Umstellung<br />
des Lebensstils kann nach neuesten<br />
Erkenntnissen von Prof. Jan Cabri aus<br />
Lissabon selbst eine Bandscheibe innerhalb<br />
von sechs Monaten wieder<br />
heilen. Dafür ist nicht einmal teures<br />
Equipment vonnöten. Im Gegenteil:<br />
Eine großangelegte Studie der letzten<br />
20 Jahre zeigte, daß weder besonders<br />
ergonomische Stühle noch teure Einlagen,<br />
Lattenroste, Matratzen, etc. vor<br />
Rückenschmerzen schützen, wenn<br />
man nicht selbst aktiv wird. In der sogenannten<br />
traditionellen Rückenschule<br />
wurden Regeln aufgestellt, wonach bestimmte<br />
Bewegungen gemieden werden<br />
sollte. Diese Vorgehensweise hat<br />
sich jedoch nicht bewährt und mußte<br />
grundlegend reformiert werden.<br />
Ausdauertraining wirkt Wunder<br />
Als Faustregel gilt: Hauptsache viele<br />
Bewegungswechsel! Gehen Sie ins<br />
Nachbarbüro, um eine Email zu verschicken,<br />
telefonieren Sie im Stehen,<br />
drehen Sie Ihren Oberkörper und beugen<br />
Sie ihn gelegentlich. Hauptsache,<br />
Sie verändern regelmäßig Ihre Sitzposition.<br />
Gleiches gilt für lange Fahrten mit<br />
dem Auto. Halten Sie lieber gelegentlich<br />
an (spätestens alle zwei Stunden) und<br />
machen Sie einen kleinen Spaziergang<br />
oder Gymnastik, bevor Sie zu überteuerten<br />
Polsterungen für die Lendenwirbelsäule<br />
greifen, die die Passivität des<br />
Rückens nur noch verstärken!<br />
Unser Immunsystem muß auf Trab<br />
gebracht werden, um genügend entzündungshemmende<br />
Hormone zu produzieren.<br />
Dies gelingt nachweislich am<br />
besten durch Ausdauertraining. Selbst<br />
stramme Spaziergänge an 5-7 Tagen<br />
pro Woche an der frischen Luft bewirken<br />
oft wahre „Wunder“. Dabei ist nicht<br />
eine bestimmte Sportart oder Bewe-<br />
46<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Gesundheit<br />
gung für unseren Rücken entscheidend,<br />
sondern vor allem der richtige Mix aus<br />
mobilisierenden, entspannenden und<br />
kräftigenden Maßnahmen.<br />
Sollte es doch einmal zu akuten<br />
Beschwerden wie etwa einem<br />
Hexenschuß kommen, hilft unser<br />
folgendes 3-Stufenprogramm:<br />
1. Stufe: Der akute Schmerz.<br />
Gönnen Sie sich nun besonders viel<br />
Ruhe, denn der Körper signalisiert nicht<br />
umsonst, daß er eine Auszeit benötigt.<br />
Nach Absprache mit dem Arzt können in<br />
den ersten Tagen leichte entzündungshemmende<br />
Salben oder Tabletten wie<br />
z.B. Diclofenac helfen. Andere schwören<br />
auf homöopathische Mittel wie Bryonia<br />
D4 und Nux vomica sowie verschiedene<br />
Tees. Daneben können sowohl Wärme<br />
als auch Kälte Schmerzen lindern. Wärme<br />
unterstützt die Durchblutung und<br />
wird bei Muskelverspannungen häufig<br />
als wirksamer empfunden. Kälte hingegen<br />
hat betäubende Eigenschaften<br />
und wird vornehmlich bei einem Hexenschuß<br />
oder anderen akuten Schmerzzuständen<br />
angewandt. Bei Entzündungen<br />
ist von Wärme abzuraten, weil sie die<br />
Symptome intensivieren können. Des<br />
Weiteren werden auch Massagen und<br />
leichte Bewegungsformen wie Stufenlagerung<br />
und mobilisierende Übungen<br />
als besonders wohltuend empfunden.<br />
2. Stufe:<br />
Das Anti-Schmerz-Programm.<br />
Belastete Strukturen müssen nun gezielt<br />
und sanft angesteuert werden,<br />
um sich optimal zu normalisieren.<br />
Dazu gehören auch eine ganze Reihe<br />
entspannender Maßnahmen, der<br />
Abbau von Alltagsstreß, Dehnungsübungen<br />
und ein gezieltes Muskelprogramm,<br />
das vor allem die tiefen<br />
Rückenmuskeln aktiviert und seine<br />
stabilisierenden Eigenschaften wiederherstellt.<br />
Zu Letzterem zählen<br />
besonders alle Bewegungsformen,<br />
die Seit- und Drehbewegungen der<br />
Wirbelsäule beinhalten. Eine ebenso<br />
stützende Funktion übt unsere<br />
Bauchmuskulatur auf unseren Rumpf<br />
aus – allerdings nur, wenn sie lang<br />
und kräftig ist. Wichtig ist es, eine<br />
gezielte Bauchmuskeldehnung vorzunehmen<br />
und unseren Beckenboden zu<br />
aktivieren. Empfehlenswert ist auch,<br />
die Körperhaltung zwischendurch im<br />
Spiegel zu kontrollieren, denn Rückenpatienten<br />
neigen zu Daueranspannungen,<br />
die sich oft in hochgezogenen<br />
Schultern bemerkbar machen. Bauen<br />
Sie daher unbedingt auch psychische<br />
Spannungszustände ab!<br />
3. Stufe:<br />
Das Lebenslang-Fit-Programm.<br />
Neben den schon angesprochenen<br />
Maßnahmen steht hier vor allem die<br />
langfristige Veränderung des Lebensstils<br />
im Vordergrund. Bewegung sollte<br />
fließend in den Alltag integriert werden.<br />
Das muß nicht zwangsläufig durch Sport<br />
geschehen. Tragen Sie z.B. Ihre Einkäufe<br />
zum Auto, anstatt den Einkaufswagen<br />
zu bemühen. Nutzen Sie das Handy-<br />
Telefonat mit Freunden für einen Spaziergang.<br />
Gehen Sie die Treppe hoch,<br />
anstatt mit der Rolltreppe zu fahren.<br />
Steigen Sie bei Bus- oder Bahnfahrten<br />
schon eine Station vor Ihrem Ziel aus<br />
und laufen Sie den Rest zu Fuß. Fahren<br />
Sie mit dem Fahrrad und nicht mit dem<br />
Auto zur Arbeit!<br />
Auch Putzen, Aufräumen, Gartenarbeit<br />
und andere Haushaltstätigkeiten<br />
summieren sich.<br />
Hier finden Sie zwei unserer Übungsklassiker<br />
zum Nachmachen:<br />
Diagonale Schaukel<br />
Diese Übung vereint zwei positive Effekte:<br />
Durch die Verwringung des Körpers<br />
werden die untere Rückenmuskulatur,<br />
die Bauchmuskulatur und die oft<br />
zu feste Brustmuskulatur gedehnt; die<br />
Brustwirbelsäule wird beweglicher, da<br />
sie sanft rotiert wird. Bewegen Sie sich<br />
dafür in Rückenlage und stellen Sie Ihre<br />
Füße mit der ganzen Sohle hüftbreit auf.<br />
Beide Knie sollten zur Decke zeigen.<br />
Lassen Sie nun beide Knie langsam so<br />
weit wie möglich nach rechts absinken,<br />
wobei sich die Fußsohlen und das<br />
Becken auf der linken Seite vom Boden<br />
lösen. Gleichzeitig sollte der Kopf langsam<br />
zur Gegenseite (nach links) bewegt<br />
werden. Verweilen Sie etwa 30 bis 90<br />
Sekunden in dieser Position, bevor Sie<br />
auf die andere Seite wechseln. Insgesamt<br />
pro Seite 2-3 Wiederholungen.<br />
Hacker<br />
Der klassische Hacker dient speziell<br />
dem Training der tiefen Rückenmuskulatur,<br />
die direkt an der Wirbelsäule<br />
ansetzt. Kommen Sie dafür in den<br />
hüftbreiten Stand mit leicht gebeugten<br />
Knien und bewegen Sie sich in<br />
eine leichte Oberkörpervorlage bei<br />
geradem Rücken. Ziehen Sie dabei<br />
den Bauchnabel fest ein, so daß Sie<br />
nicht im Lendenwirbelsäulenbereich<br />
durchhängen. Der Kopf sollte sich<br />
in Verlängerung der Halswirbelsäule<br />
befinden, wobei der Blick nach<br />
schräg unten (etwa 1-2 Meter vor die<br />
Füße) gerichtet ist. Führen Sie die<br />
Arme gestreckt über den Kopf nach<br />
vorne, wobei die Daumen in Richtung<br />
Decke zeigen und die Handflächen<br />
einander zugewandt sind. Beginnen<br />
Sie nun mit schnellen, hackenden<br />
Hoch-Tief-Bewegungen, die aus dem<br />
ganzen Arm ausgeführt werden. Halten<br />
Sie Ihren Körper dabei ruhig und<br />
atmen Sie ruhig weiter ein und aus.<br />
Wiederholen Sie die Übung 3mal<br />
etwa 20-30 Sekunden lang. ■<br />
Prof. Dr. Ingo Froböse ist Leiter des „Zentrums für<br />
Gesundheit“ der Deutschen Sporthochschule Köln<br />
sowie Leiter des Institutes für Rehabilitation der<br />
Deutschen Sporthochschule (DSHS). Er war aktiv als<br />
Leichtathlet und Bobfahrer, mehrfacher Deutscher Vizemeister<br />
im Sprint (100 und 200 m) sowie Deutscher<br />
Vizemeister der Junioren im Viererbob.<br />
Viele weitere Übungen finden Sie im Buch von Prof.<br />
Froböse: Das neue Rücken-Akut-Training (siehe<br />
Buchempfehlungsseite).<br />
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<strong>Matrix3000</strong> Heft <strong>64</strong><br />
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AT<br />
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IX3000<br />
ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-873-5<br />
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Wurzeln<br />
In der alten Kaiserstadt Goslar befindet<br />
sich auf dem Petersberg<br />
der Klusfelsen, eine uralte Kultstätte,<br />
deren Geschichte weit in die<br />
Vergangenheit zurückreicht. Dabei<br />
kann es sich insbesondere bei dieser<br />
Formation um eine frühgeschichtliche<br />
Kultstätte aus der Megalith-Kulturepoche<br />
handeln, da sich hier viele<br />
interessante Details im Felsgestein<br />
befinden, die auf eine rege Nutzung in<br />
vorchristlicher Zeit schließen lassen.<br />
Nördlich des Harzrandes gelegen,<br />
befindet sich diese sehr interessante<br />
Kultstätte – geologisch gesehen<br />
– an einer markanten Störungszone,<br />
die in Richtung NW-SO verläuft. Vor<br />
mehreren hundert Millionen Jahren<br />
wurde die Harzscholle um rund<br />
2500 m angehoben und die vorgelagerten<br />
Gesteinsschichten derart<br />
zusammengepreßt und gestaucht,<br />
daß sie sich steil nach oben stellten<br />
und zum Harzrand hin einfielen. Der<br />
Klusfelsen besteht aus quarziertem<br />
Hilssandstein, welcher vor ca. 120<br />
Mill. Jahren im Unterkreidemeer abgelagert<br />
wurde. Hierzu gesellen sich<br />
auch die Felsen der Teufelsmauer<br />
östlich von Blankenburg und der Königsstein<br />
bei Weddersleben.<br />
Die eigentliche Bedeutung des<br />
Klusfelsens ist bislang unklar. Ein<br />
Grund mag darin zu finden sein, daß<br />
etwaige kultische Überlieferungen<br />
weit in vorhistorische Zeiten zurückreichen<br />
und aus diesen Zeiten kaum<br />
unmittelbare Überlieferungen überdauert<br />
haben.<br />
Hier gibt es jedoch einige Anhalts-<br />
punkte, wie zum einen die Kultstätte<br />
selbst, sagenhafte Erzählungen so-<br />
wie die Annahme, daß diese Anlage<br />
Roland Roth<br />
bl<br />
Blum<br />
Das Geheimnis der<br />
50<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />
Karte von Vinland
Wurzeln<br />
– wie auch unzählige andere Kultstätten<br />
– weit in die Zeit der Megalithkultur<br />
hineinreicht.<br />
laut einem alten Märchen ein großer<br />
Hohlraum befinden. Dieses Märchen<br />
mit dem Titel „Die Blume am Peters-<br />
xxxxxxxx xxxx<br />
Naturfelsen oder Megalithanlage<br />
Generell bestanden die meisten alten<br />
Kultstätten bereits lange, bevor die<br />
kriegerischen Germanen erst wenige<br />
Jahrtausende vor der Zeitenwende<br />
nach Mitteleuropa eindrangen. Sie<br />
trafen hier auf einfache, Ackerbau<br />
treibende Bewohner, die aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach die Nachfahren<br />
der Megalithkulturen darstellten und<br />
sich nun nach und nach mit den Germanen<br />
vermischten.<br />
Anlage, Bearbeitungsspuren und<br />
die Verwobenheit läßt den Schluß zu,<br />
daß der Klusfelsen mit den Megalithanlagen,<br />
Menhiren und Großsteinskulpturen<br />
in Verbindung zu bringen ist, die<br />
über ganz Europa verteilt sind, so u.a.<br />
in Deutschland, Spanien, Frankreich,<br />
England, Schottland, Irland, Skandinavien<br />
und Malta. Inwieweit und ob<br />
es sich hierbei um die selbe oder eine<br />
verwandte Kultur handelt, läßt sich<br />
leider nur noch sehr schlecht verifizieren.<br />
Wenn diese Megalithbauten aus<br />
derselben Kultur im engeren Sinne<br />
stammen, so müssen die Erbauer<br />
eine weitreichende Verbreitung<br />
gehabt haben, aus deren Schaffen<br />
heraus diese Kultstätten – und somit<br />
auch der Klusfelsen – entstanden.<br />
Wenige bzw. spärliche Informationen<br />
über den Petersberg und den<br />
Klusfelsen zeichnen ein schwach<br />
auen<br />
umrissenes Bild von Herkunft und<br />
Ursprung. Der eigentliche Klusfel-<br />
sen leitet seinen Namen aus dem<br />
lateinischen „Clausum“ ab, das dem<br />
e<br />
mittelhochdeutschen Wort „Kluse“<br />
entspricht und damit einer „Klause“.<br />
Dies war im frühen Mittelalter die<br />
Bezeichnung der Behausung eines<br />
Eremiten.<br />
Im Felsenraum wurde im Jahre<br />
1167 n.Chr. eine Marienkapelle<br />
– die sogenannte „Kluskapelle“<br />
– eingerichtet. Sie wurde im 19.<br />
Jahrhundert wieder abgebrochen.<br />
Im Volksmund wird der Felsen „Die<br />
Clus“ genannt.<br />
Unweit des Klusfelsens auf dem<br />
Petersberg befindet sich die Ruine<br />
der Stiftskirche St. Petri, deren<br />
Existenz in das Jahr 1050 n.Chr. zurückgeht.<br />
1527 wurde die Kirche bis<br />
auf die Grundmauern zerstört. Unter<br />
der ehemaligen Kirche soll sich<br />
eWas der Klusfelsen über<br />
die Vergangenheit der<br />
Menschheit verbirgt<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 51
Wurzeln<br />
Blick über die alte Kaiserstadt Goslar<br />
berg“ berichtet von interessanten<br />
Begebenheiten, wie man sie oft von<br />
Bergregionen überall in Deutschland<br />
hört:<br />
Seltsame Begegnung<br />
„Eines Tages, vor langer Zeit, fand ein<br />
kleines Mädchen, als es am Petersberg<br />
im Grase spielte, ein unscheinbares,<br />
blaues Blümlein, pflückte es<br />
mit kindlicher Freude, um sich damit<br />
zu schmücken. Aber kaum hielt es das<br />
Blümlein in den Händchen, als sich<br />
vor ihm der Berg auftat und ein Gang<br />
frei wurde, den es voller Neugier beschritt.“<br />
Weiter heißt es: „Auf seinem Wege<br />
traf es ein kleines Männchen (!), das<br />
es gar freundlich bei der Hand nahm<br />
und in einen großen Saal führte, der<br />
von Licht glitzerte und glänzte. An<br />
langen Tafeln, über und über mit goldenem<br />
und silbernem Gerät bedeckt,<br />
saßen ernste, silberbärtige Männer in<br />
düsterem Schweigen.<br />
Voller Verwunderung blickten sie<br />
auf das lustige, kleine Mädchen, das<br />
in seinem ärmlichen Gewande so gar<br />
nicht zu der Herrlichkeit und Pracht<br />
des Saales passen wollte. Aber deshalb<br />
wurde der Kleinen doch nicht<br />
angst; sie trat – freundlich auf einen<br />
der Alten zu und reichte ihm die wenigen<br />
schlichten Blumen, die sie in<br />
ihrer Hand trug.“<br />
Im nächsten Moment geschah folgendes:<br />
„Da huschte ein leises Lächeln<br />
über die ernsthaften Züge des<br />
Greises. Seine Hand griff nach einem<br />
auf der Tafel stehenden, goldenen Becher<br />
und reichte ihn dem erschrockenen<br />
Mädchen. Das wandte sich in ei-<br />
ner Anwandlung von Furcht plötzlich<br />
ohne zu danken um und floh den Weg<br />
zurück, wie es gekommen war – ohne<br />
sich noch einmal umzuwenden. Als es<br />
endlich zu laufen aufhörte, lachte ihm<br />
die Sonne strahlend ins Gesichtchen,<br />
und vor ihm breitete sich der weiche<br />
Teppich der Wiese aus, auf der es<br />
das blaue Blümlein gefunden hatte.<br />
Aber wie es auch suchen mochte, den<br />
Eingang in den Berg konnte das Kind<br />
nicht wiederfinden. Nur den Becher<br />
hielt es in seinen zitternden Händchen.<br />
Die Blume hatte es verloren,<br />
und damit war ihm der Weg zu dem<br />
unterirdischen Saal für immer verschlossen.“<br />
Interessant ist, daß Sagen oder<br />
Märchen, in denen die Akteure mittels<br />
einer meist blauen Blume oder<br />
auch einem anderen Gegenstand in<br />
das Innere eines Berges gelangen und<br />
nachfolgend seltsame Begegnungen<br />
hatten, weitverbreitet sind. Hierüber<br />
finden sich einige Beispiele u.a. in Jacob<br />
Grimms „Deutscher Mythologie“.<br />
Wie neben den Sagen aus dem Harz<br />
auch Sagen von den Weserbergen<br />
oder vom Odenberg, die gemeinhin<br />
neben dem Phänomen von Zeitverschiebungen<br />
regelmäßig auch kleine<br />
„Männchen“, Wichte oder Kobolde<br />
zum Inhalt haben. Die Autoren Gisela<br />
Ermel und Nicolas Benzin haben sich<br />
in verschiedenen Arbeiten ausführlich<br />
mit dieser Thematik auseinandergesetzt,<br />
wo sie u.a. aus nordhessischen<br />
Sagenbüchern interessantes Material<br />
entnehmen konnten.<br />
Doch noch einmal zurück zum<br />
Klusfelsen. Seine Herkunft, sein<br />
Zweck und eigentlicher Ursprung<br />
liegt – ähnlich wie die eingangs erwähnte<br />
Megalithkultur – weiterhin im<br />
Dunkeln.<br />
Geht man davon aus, daß einschneidende<br />
Ereignisse wie Naturkatastrophen<br />
weitreichendes Wissen<br />
und Erinnerungen ausgelöscht haben,<br />
so gleichen solche Geschehen dem<br />
Herablassen eines Vorhangs vor der<br />
Vergangenheit der Menschheit. Wir<br />
heutigen Menschen fragen uns oft<br />
nach dem Sinn und Zweck solch gewaltiger<br />
Megalithanlagen. Und mehr<br />
noch: wir fragen uns, was damalige<br />
„Steinzeitmenschen“ dazu veranlaßte,<br />
solche beeindruckenden Vorhaben<br />
in die Tat umzusetzen. ■<br />
Roland Roth ist freier Schriftsteller und<br />
Journalist. Er befaßt<br />
sich seit seiner Jugend<br />
mit den Rätseln der<br />
Welt. Sein Interesse<br />
legt er dabei auf<br />
Existenz und Ethik<br />
extraterrestrischer<br />
Zivilisationen und der<br />
Zukunft der Menschheit<br />
im Kosmos. Er ist Autor<br />
zahlreicher Bücher. Beiträge in Anthologien<br />
und Zeitschriften aus dem In- und<br />
Ausland. Zuletzt Co-Autor des siebten<br />
"Kosmische-Spuren"-Bandes "Die andere<br />
Seite der Archäologie" (2011), herausgegeben<br />
von Altmeister Erich von Däniken.<br />
Roland Roth ist Herausgeber des interdisziplinären<br />
Special-Interest-Magazins<br />
>>Q`PHAZE – Realität anders!
Wurzeln<br />
Der Klusfelsen<br />
Alten Sagen zufolge soll es im Innern des Klusfelsen<br />
zu Zeitverschiebungen und zu Begegnungen<br />
mit "kleinen Männchen" gekommen sein.
Gesellschaft<br />
Zum 50. Geburtstag<br />
Diana<br />
-Eine Prinzessin verschwindet<br />
Fakten, Indizien und Widersprüche<br />
über eine Schicksalsnacht<br />
Grazyna Fosar und Franz Bludorf<br />
„Hi, Di!“ Immer wenn Prinzessin Diana<br />
nach Berlin kam, wurde sie von ihren<br />
Fans enthusiastisch begrüßt. Am 1. Juli<br />
dieses Jahres wäre sie 50 geworden,<br />
doch sie wird nie wieder in unsere Stadt<br />
zurückkehren. 14 Jahre ist es her, daß<br />
Diana, ihr Freund Dodi al-Fayed und der<br />
Fahrer Henri Paul im Pariser Alma-Tunnel<br />
starben. Durch Unfall, wie es offiziell<br />
heißt. Doch Zweifel an dieser These gibt<br />
es seit langem. Die Fakten beweisen,<br />
daß wichtige Indizien und Zeugenaussagen<br />
massiv unterdrückt wurden.<br />
Ein schicksalhafter<br />
Ort: Die Einfahrt in<br />
den Tunnel Alma-<br />
Marceau in Paris.<br />
So wurde der Tunnel nach dem Unfall<br />
von der Polizei nicht gesichert, noch in<br />
der gleichen Nacht gründlich gesäubert,<br />
wobei alle Spuren vernichtet wurden,<br />
und anschließend wieder für den Verkehr<br />
freigegeben. Die Verkehrspolizei mußte<br />
die Ermittlungen an eine höhere Dienststelle<br />
abgeben, und ihr Bericht wurde nie<br />
zu den Akten genommen.<br />
Ein umstrittener Augenzeuge<br />
Der einzige unmittelbare Augenzeuge<br />
des Unfalls, ein Motorradfahrer namens<br />
Eric Petel, war es, der die Polizei<br />
alarmierte und dann<br />
zur nächsten Wache<br />
fuhr, um seine<br />
Aussage zu machen.<br />
Doch die wollte niemand<br />
hören. Ein<br />
höherer Beamter<br />
sagte ihm nur, er<br />
täte gut daran, kein<br />
Aufsehen um seine<br />
Person zu machen.<br />
Eric Petel wurde<br />
in Handschellen<br />
abgeführt und ins<br />
Polizeipräsidium<br />
gebracht. Offiziell<br />
hieß es, Petel sei ein<br />
Lügner. Zugegeben<br />
- er widerspricht<br />
sich oft selbst (und<br />
Von der Überwachungskamera<br />
des<br />
Hotels Ritz festgehalten:<br />
Prinzessin<br />
Diana und Dodi<br />
Al-Fayed verlassen<br />
das Hotel durch den<br />
Hintereingang.<br />
anderen Zeugenaussagen).<br />
Eric Petel<br />
sagt heute aus,<br />
er habe kurz vor<br />
dem Unfall ein seltsames<br />
Geräusch<br />
gehört, wie das Aufheulen<br />
eines Motors<br />
im Leerlauf, was ein<br />
Chauffeur bestätigte, der oberhalb<br />
des Tunnels parkte. Fotografen hatte<br />
Petel im Tunnel keine gesehen.<br />
Dennoch ließ die Pariser Polizei<br />
sieben Paparazzi verhaften, laut Aussage<br />
ihres Anwalts auf Anordnung von<br />
höchster Stelle.<br />
Später konzentrierte man sich auf<br />
den Fahrer Henri Paul als Schuldigen,<br />
er habe laut Autopsiebefund<br />
1,7 Promille Alkohol und 20,7%<br />
Kohlenmonoxyd im Blut gehabt. Eine<br />
solch hohe Dosis wäre fast tödlich gewesen<br />
und hätte zumindest Übelkeit,<br />
Verwirrtheit, extreme Kopfschmerzen<br />
und Schwierigkeiten beim Gehen ausgelöst,<br />
was die Überwachungskameraaufnahmen<br />
aus dem Hotel Ritz widerlegen.<br />
Die konstruierte Hypothese, Paul<br />
habe das Kohlenmonoxyd beim Entfalten<br />
seines Airbags eingeatmet, wurde<br />
von Mercedes Benz dementiert. Die<br />
Airbags in Autos dieses Herstellers<br />
enthalten keine derartigen Substanzen.<br />
Außerdem war Henri Paul beim Aufprall<br />
augenblicklich tot, da es zu einem<br />
Riß der Aorta gekommen war. Das Kohlenmonoxyd,<br />
wenn es denn vorhanden<br />
gewesen wäre, hätte also keine Zeit mehr<br />
gehabt, sich im Blutkreislauf zu verteilen.<br />
Die Pariser Feuerwehrleute haben<br />
routinemäßig bei Unfallrettungsmaßnahmen<br />
CO-Detektoren dabei. Keiner von<br />
ihnen berichtete über eine außergewöhnliche<br />
Kohlenmonoxyd-Konzentration am<br />
Unfallort.<br />
Derartige Blutwerte wären, so die<br />
Ansicht unabhängiger Experten, zu erwarten<br />
bei einem Menschen, der Alkohol<br />
getrunken und sich anschließend durch<br />
Autoabgase das Leben genommen hat.<br />
Das Pariser Leichenschauhaus bekam in<br />
54<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Gesellschaft
Gesellschaft<br />
der Unfallnacht noch zahlreiche andere<br />
Tote herein. Eine Vertauschung der<br />
Blutproben wäre also kein Problem gewesen.<br />
Eine zweite Autopsie und Analyse<br />
der Proben durch unabhängige Stellen<br />
wurde ohne Angabe von Gründen verweigert,<br />
ebenso eine DNA-Analyse, um<br />
festzustellen, ob die Proben überhaupt<br />
von Paul stammten. Außerdem wurde<br />
die Alkohol-Hypothese zu einem Zeitpunkt<br />
veröffentlicht, als die Analysen<br />
noch gar nicht vorlagen.<br />
Dodis Bodyguard Trevor Rees-Jones<br />
hatte Henri Paul noch am Abend vor<br />
dem Unfall mehrfach gesehen und gesprochen.<br />
Wäre Paul tatsächlich so<br />
stark alkoholisiert gewesen, so hätte<br />
Rees-Jones ihn niemals ans Steuer gelassen.<br />
Der Bodyguard hat als einziger<br />
den Unfall schwerverletzt überlebt, leider<br />
aber dabei sein Gedächtnis verloren.<br />
Diana und der Secret Service<br />
Schon seit einiger Zeit ließen Diana und<br />
Dodi sich nur noch von Bodyguards beschützen,<br />
die für Dodis Vater arbeiteten,<br />
da Diana ein tiefes Mißtrauen gegen den<br />
britischen Secret Service hatte - nicht<br />
ohne Grund, wie wir noch sehen werden.<br />
Bei der Ankunft auf dem Flughafen<br />
Paris-LeBourget gab Dodi auch der bereitstehenden<br />
offiziellen französischen<br />
diplomatischen Schutzeskorte SPHP<br />
ein Zeichen, daß man sich ihrer nicht<br />
bedienen wollte.<br />
Für Menschen wie Diana und Dodi<br />
ist es ganz natürlich, daß sie nach dem<br />
Prinzip „Traue niemandem“ leben, aber<br />
eine solche Einstellung hat natürlich<br />
zwei Seiten. Im entscheidenden Moment<br />
ist man dann ohne Schutz, und zweitens<br />
- selbst wenn man auf den Schutz verzichtet,<br />
sind die Geheimagenten stets<br />
präsent. So auch in diesem Fall.<br />
Erstens hat Scotland Yard auf den<br />
Fotos der wartenden Paparazzi vor dem<br />
Haupteingang des Hotels Ritz eindeutig<br />
mehrere Geheimagenten unterschiedlicher<br />
Länder identifiziert, die dort - so<br />
die Aussage der Beamten - den ganzen<br />
Tag herumgestanden hatten.<br />
Zweitens sind die Aussagen der britischen<br />
Botschaft in Paris widersprüchlich.<br />
Die Briten behaupteten, die Botschaft<br />
habe überhaupt nicht gewußt,<br />
daß Diana in Paris war. Die Fakten sehen<br />
aber anders aus. Am gleichen Tag<br />
waren auch drei hochrangige Agenten<br />
des MI6 aus diesem Anlaß in der Botschaft<br />
eingetroffen: Richard Spearman,<br />
persönlicher Sekretär des damaligen<br />
MI6-Chefs Sir David Spedding, Nicholas<br />
Langman, Spearmans persönlicher Assistent,<br />
sowie Sir Richard Dearlove, der<br />
nach Speddings Tod zu dessen Nachfolger<br />
ernannt wurde.<br />
Im Alma-Tunnel gab es eine Überwachungskamera,<br />
die Temposünder automatisch<br />
fotografiert. Doch das Foto<br />
des Unfallwagens wurde nie als Beweismittel<br />
verwendet. Ein französischer<br />
Journalist, der das Foto sehen durfte,<br />
sagt aus, Diana und Dodi hätten im<br />
Fond des Wagens ausgelassen gelacht,<br />
der Leibwächter Trevor Rees-Jones auf<br />
dem Beifahrersitz jedoch habe „verängstigt“<br />
ausgesehen. Die Überwachungskamera<br />
wurde inzwischen entfernt.<br />
Es ist bekannt, daß Bodyguards<br />
normalerweise keine Sicherheitsgurte<br />
benutzen, um nicht in ihrer Bewegungsfreiheit<br />
behindert zu werden. Bei<br />
56<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Der ägyptische Milliardär<br />
Mohammed<br />
Al-Fayed, Dodis<br />
Vater, ist prominentester<br />
Verfechter<br />
der Abfahrt vom<br />
Ritz war Trevor<br />
Rees-Jones<br />
der Mordtheorie.<br />
nachweislich<br />
auch nicht angeschnallt.<br />
Das<br />
Überwachungsfoto im Tunnel zeigte<br />
aber, daß er inzwischen - während der<br />
Fahrt - den Sicherheitsgurt angelegt<br />
hatte. Ohne Frage eine Tatsache, die<br />
ihm das Leben rettete, aber den Grund,<br />
weshalb er das getan hatte, werden wir<br />
wohl nie erfahren.<br />
Das ganze Verhalten von Diana und<br />
Dodi in dieser Schicksalsnacht kann nur<br />
als irrational bezeichnet werden. Wenn<br />
man schon Angst vor Paparazzi und vor<br />
Mordanschlägen hat - wieso fährt man<br />
dann eigens mehrmals zwischen Hotel<br />
und Appartement hin und her, so zum<br />
Beispiel am frühen Abend, nur um sich<br />
im Appartement für das Dinner umzuziehen<br />
und danach ins Ritz zurückzukehren?<br />
Warum verzichtete Dodi bei<br />
der Schicksalsfahrt ausdrücklich auf<br />
das Begleitfahrzeug und nahm nur auf<br />
Druck von Trevor Rees-Jones wenigstens<br />
ihn als Begleiter mit?<br />
Nach dem tödlichen<br />
Unfall: Französische<br />
Polizisten transportieren<br />
das völlig zerstörte<br />
Wrack des Mercedes ab.<br />
Was geschah im Rettungswagen?<br />
Nach dem Unfall dauerte es zwanzig<br />
Minuten, bis ein Rettungswagen kam,<br />
und danach mehr als eine Stunde, bis<br />
die Sanitäter in dem nur fünf Kilometer<br />
entfernten Krankenhaus mit der noch<br />
lebenden Diana eintrafen. Um 4:00 Uhr<br />
morgens wurde sie für tot erklärt.<br />
Es ist auch merkwürdig, daß der<br />
Vertreter der britischen Botschaft<br />
früher am Krankenhaus eintraf als<br />
der Rettungswagen mit der verletzten<br />
Diana. Im Krankenhaus wurde keine<br />
Blutprobe von Diana entnommen, nicht<br />
einmal ihre Blutgruppe für eine eventuelle<br />
Transfusion wurde bestimmt.<br />
Eine Autopsie ihres Körpers wurde<br />
erst in England durchgeführt. Der Befund<br />
wurde niemals veröffentlicht oder<br />
als Beweismittel verwendet. Dafür<br />
wurde bereits in Paris eine teilweise<br />
Einbalsamierung des Leichnams veranlaßt<br />
- eine klare Verletzung französischer<br />
Gesetze, zumal der Antrag von<br />
Prinz Charles gekommen sein soll, der<br />
rechtlich nicht mehr ihr Ehemann war.<br />
Insofern ist die wahre Todesursache<br />
von Prinzessin Diana bis heute unbekannt,<br />
genauso, wie niemals geklärt<br />
wurde, was sich in den mehr als siebzig<br />
Minuten, während derer sie sich<br />
Gesellschaft<br />
im Ambulanzwagen<br />
befand,<br />
e i g e n t l i c h<br />
z u g e t r a g e n<br />
hatte. Sollte<br />
sie absichtlich<br />
zu spät ins<br />
Krankenhaus<br />
kommen, oder<br />
brauchte man<br />
so lange, wie<br />
auch schon<br />
vermutet wurde,<br />
um sie verschwinden<br />
zu<br />
lassen?<br />
Gegenstände, die Dodi laut Überwachungskamera<br />
des Hotels Ritz nachweislich<br />
bei sich hatte, u.a. sein Handy<br />
und seine Papiere, blieben unauffindbar.<br />
Ein anderes Foto, das den Wagen<br />
mit seinen Insassen kurz vor dem<br />
Unfall frontal zeigt, wurde im<br />
Gegensatz zu dem Foto der Überwachungskamera<br />
veröffentlicht. Es wurde<br />
ebenfalls nie als Beweismittel herangezogen.<br />
Bis heute ist es ein Rätsel,<br />
wer dieses Foto angefertigt hat. Es ist<br />
ein Indiz dafür, daß ein weiterer Wagen<br />
vorausgefahren ist, von dem aus das<br />
Bild gemacht worden ist.<br />
Mehrere Augenzeugen berichteten<br />
übereinstimmend, daß zur Zeit des Unfalls<br />
mehrere Fahrzeuge im Tunnel in<br />
der Nähe des Unfallwagens zugegen<br />
waren: Ein weißer Mercedes, ein weißer<br />
Fiat Uno und ein oder zwei Motorräder.<br />
Fotograf des Todes<br />
Der weiße Fiat Uno, der sogar am Unfall<br />
beteiligt gewesen sein soll und von<br />
dem Wrackteile am Unfallort gefunden<br />
wurden, konnte nur aufgrund privater<br />
Ermittlungen durch Mohammed al-<br />
Fayed überhaupt entdeckt werden. Er<br />
gehörte einem Paparazzo namens James<br />
Adanson, der gelegentlich für den<br />
britischen Geheimdienst MI6 arbeitete.<br />
Adanson war bekannt dafür, daß er<br />
häufig Menschen fotografierte, die kurz<br />
darauf starben. So war er einer der letzten,<br />
der den ehemaligen französischen<br />
Ministerpräsidenten Bérégovoy lebend<br />
gesehen und fotografiert hatte. Bérégovoy<br />
beging im Jahre 1993 angeblich<br />
Selbstmord. Adanson war persönlich<br />
befreundet mit dem damaligen Sozialistenchef<br />
Lionel Jospin, ebenfalls ein<br />
ehemaliger französischer Premierminister.<br />
Im Sommer 1997 hatte sich Adanson<br />
mehrere Tage auf Mohammed al-<br />
Fayeds Yacht aufgehalten, auf der Diana<br />
und Dodi einige Ferientage verbrachten,<br />
was normalerweise keinem gewöhnlichen<br />
Journalisten gestattet wird.<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 57
Gesellschaft<br />
In einem persönlichen Brief an ihren Butler erklärte Diana, daß<br />
sie von einem Mordkomplott gegen ihre Person wußte.<br />
Adanson brüstete sich mehrfach<br />
gegenüber Angehörigen und Freunden<br />
damit, Augenzeuge am Unfallort<br />
gewesen zu sein, doch auch das<br />
interessierte niemanden. Im Juni<br />
2000 wurde er auf einem französischen<br />
Militärgelände in seinem<br />
ausgebrannten Auto tot aufgefunden.<br />
Angeblich soll er Selbstmord<br />
begangen haben, doch es gab keinen<br />
Abschiedsbrief. Was eindeutig gegen<br />
einen Selbstmord spricht: Im Wagen<br />
fehlte der Zündschlüssel, und die<br />
Türen waren abgeschlossen.<br />
Auch Henri Paul hatte nebenberuflich<br />
für den britischen Geheimdienst<br />
gearbeitet, wie der MI6-Agent<br />
Richard Tomlinson bestätigte. Seine<br />
Aufgabe sei es gewesen, Informationen,<br />
die er in seiner eigentlichen<br />
Tätigkeit als Sicherheitschef des Hotels<br />
Ritz erfuhr, nach London weiterzuleiten.<br />
Erst etwa zehn Jahre nach dem<br />
Unfall wurde bekannt, daß der US-<br />
Secret Service Dianas Mobiltelefon<br />
abgehört hatte. Diese Tatsache ist<br />
aus zwei Gründen bemerkenswert:<br />
Zum ersten, weil es ohne Genehmigung<br />
des britischen MI6 geschah -<br />
mehr noch: Die britischen Behörden<br />
waren über die Abhöraktion nicht<br />
einmal informiert -, zum zweiten,<br />
weil die Abhöraktion punktgenau<br />
nur am 30. August 1997 stattfand.<br />
Die Amerikaner hörten also nur die<br />
letzten Telefongespräche in Dianas<br />
Leben ab, während sie sich im Hotel<br />
Ritz aufhielt. Erst zehn Jahre später<br />
gab der ehemalige Commissioner<br />
der Metropolitan Police in London,<br />
Lord Stevens, diese Fakten öffentlich<br />
bekannt. Später hätten die Amerikaner<br />
den britischen Behörden insgesamt<br />
39 klassifizierte Dokumente<br />
mit Transkripten der Telefonate<br />
übergeben. Das Material habe keine<br />
neuen Anhaltspunkte ergeben, die<br />
zur Klärung von Dianas Tod hätten<br />
beitragen können, so Stevens.<br />
Noch am Abend vor dem Unfall<br />
hatte Mohammed al-Fayed mit seinem<br />
Sohn Dodi im Ritz telefoniert<br />
und ihn eindringlich gebeten, aus<br />
Sicherheitsgründen über Nacht im<br />
Hotel zu bleiben. Doch später kam<br />
Henri Paul zu Diana und Dodi und<br />
überredete sie, doch noch zu Dodis<br />
Appartement zu fahren. Dann allerdings<br />
schlug Paul nicht den normalen,<br />
direkten Weg zu diesem Haus<br />
über die Champs Elysées ein, sondern<br />
fuhr in eine ganz falsche Richtung<br />
zum Alma-Tunnel.<br />
Der Unfallwagen wirft weitere<br />
Fragen auf. Das Fahrzeug war<br />
drei Monate vor dem Unfall<br />
gestohlen worden und wurde kurz<br />
darauf wiedergefunden, wobei die<br />
gesamte Elektronik herausgerissen<br />
war. Niemand kann heute beurteilen,<br />
in welchem Zustand der Wagen<br />
überhaupt war. Die Behauptung der<br />
Behörden, der Tacho sei nach dem<br />
Unfall bei 192 km/h stehengeblieben,<br />
wurde von Mercedes-Benz zurückgewiesen.<br />
Der Wagen habe einen<br />
analogen Tachometer, der von selbst<br />
auf Null zurückgeht, sobald der Wagen<br />
stoppt. Eine Untersuchung des<br />
Wracks wurde dem Autohersteller<br />
verweigert. So konnte auch nicht<br />
festgestellt werden, ob in dem Mercedes<br />
S280 nach dem Diebstahl das<br />
„Steering System“ (ein elektronisches<br />
Lenkhilfesystem) wieder eingebaut<br />
worden war.<br />
Mehrere Augenzeugen berichteten<br />
übereinstimmend, daß die Limousine<br />
im Tunnel von dem Fiat Uno und dem<br />
oder den Motorrädern in Zusammenarbeit<br />
regelrecht ausgebremst und in die<br />
Enge getrieben wurde. Eines der Motorräder<br />
überholte den Mercedes, schnitt<br />
ihn dabei und zwang ihn zum Spurwechsel<br />
nach rechts, wo er auf den fast im<br />
Schrittempo fahrenden Fiat traf, dem<br />
er dann wieder nach links ausweichen<br />
mußte. Ebenfalls übereinstimmend<br />
berichteten die Augenzeugen, daß es<br />
unmittelbar darauf grelle Lichtblitze<br />
im Tunnel gab. Allerdings kann man<br />
nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich<br />
dabei um die berüchtigten 12-Hertz-<br />
Stroboskopblitze handelte, eine nichttödliche<br />
Waffe, die im Bosnien-Krieg<br />
von Geheimdienstlern eingesetzt wurde<br />
und die bei Menschen für Verwirrung<br />
und Desorientierung sorgt, im Extremfall<br />
sogar für epileptische Anfälle. Ein<br />
solches Stroboskopblitzgerät ist nicht<br />
größer als eine Zigarre. Auf jeden Fall<br />
könnte Henri Paul erst durch diese Blitze<br />
die Kontrolle über den Wagen verloren<br />
haben.<br />
Eins steht fest: Sowohl der Mercedes,<br />
der Fiat Uno als auch die Motorräder<br />
sind unmittelbar nach dem Unfall<br />
mit hoher Geschwindigkeit aus dem<br />
Tunnel davongefahren. Es war also<br />
nicht ihre Aufgabe, zu fotografieren.<br />
Mysteriöse Kommentare<br />
Diana selbst hat nachweislich von Mordplänen<br />
gegen sie gewußt und konnte<br />
dabei sogar Details nennen. In einem<br />
persönlichen, handgeschriebenen Brief<br />
an ihren Butler Paul Burrell schrieb sie:<br />
„Diese spezielle Phase meines Lebens<br />
ist die gefährlichste. Mein Mann plant<br />
58<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Das letzte Foto, aufgenommen nur wenige Sekunden vor dem<br />
Unfall, zeigt rechts Henri Paul am Steuer, vorn links Bodyguard<br />
Trevor Rees-Jones. Im Fond des Wagens Diana, die<br />
nach hinten aus dem Wagen schaut (auf wen oder was?) Dodi,<br />
der hinter Henri Paul saß, ist nicht zu sehen. Aber wer schoß<br />
das Foto, von wo - und wozu?<br />
Gesellschaft<br />
einen Unfall mit meinem Wagen, versagende<br />
Bremsen und schwerwiegende<br />
Kopfverletzungen, um den Weg für ihn<br />
freizumachen, wieder zu heiraten.“<br />
Falls Diana tatsächlich einem Mordanschlag<br />
zum Opfer gefallen sein sollte,<br />
so dürfte allerdings die geplante Eheschließung<br />
von Prinz Charles und Camilla<br />
Parker-Bowles wohl als Motiv zu<br />
einfach gedacht sein. Dies lassen auch<br />
mysteriöse Äußerungen aus dem Königshaus<br />
vermuten.<br />
Im Juni 2007 gaben Dianas Söhne,<br />
Prinz William und Prinz Harry, ein<br />
Interview, um für ein von ihnen<br />
Format b 172 x 32<br />
veranstaltetes Rockkonzert zum<br />
zehnten Todestag ihrer Mutter zu<br />
werben. In diesem Interview betonte<br />
Prinz Harry: „Was immer in dem<br />
Tunnel geschah, niemand wird es je<br />
wissen.“<br />
Und Dianas Butler Paul Burrell zitiert<br />
sogar noch eine höhere Instanz –<br />
Königin Elizabeth II. höchstpersönlich.<br />
Unmittelbar nach Dianas Tod habe sie<br />
zu ihm gesagt:<br />
„In diesem Land sind Mächte am<br />
Werk, von denen wir keine Ahnung<br />
haben.“<br />
Zwei Dinge scheinen sicher zu sein:<br />
Erstens - Prinzessin Diana sollte aus<br />
dem öffentlichen Leben verschwinden<br />
oder vielleicht sogar sterben. Doch<br />
keine der existierenden Hypothesen,<br />
warum man das wollte, ist genügend<br />
glaubwürdig und überzeugend. Zweitens<br />
- der ganze Vorfall wurde von<br />
Fachleuten arrangiert, und zwar so, daß<br />
man merken sollte, daß bei der ganzen<br />
Sache etwas nicht stimmt. ■<br />
Quellen:<br />
n-tv<br />
Der Tagesspiegel<br />
Daily Mirror<br />
The Guardian<br />
Paul Burrell: Im Dienste meiner Königin.<br />
Droemer-Verlag. München<br />
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Spiritualität<br />
Ralf Lehnert<br />
Der Mensch ist<br />
nicht eins<br />
„Kein Lebendiges ist Eins. Immer ist's ein Vieles.“<br />
(Goethe in seinem Gedicht Epirrhema)<br />
Um wie viel besser verstünde<br />
man den Menschen, faßte man<br />
ihn nicht als eine Einheit auf,<br />
sondern - und das dürfte der Wirklichkeit<br />
erheblich näher kommen - als ein<br />
aus mehreren Teilsystemen zusammengesetztes<br />
dynamisches Wesen?<br />
Zudem ist der Mensch keine vollkommen<br />
abgeschlossene Persönlichkeit,<br />
sondern ein offenes Wesen, das nach<br />
innen hin aus mehreren Bewußtseinsebenen<br />
besteht und nach außen hin<br />
mit zahlreichen Kraftfeldern in Resonanz<br />
steht. Die Auffassung vom mehrschichtigen<br />
Menschen spiegelt sich<br />
schon seit jeher im Volksmund, in philosophischen,<br />
psychologischen, religiösen<br />
und esoterischen Lehren wider,<br />
wo es verschiedene Aufteilungskonzepte<br />
gibt, die sich aber unter einen<br />
Hut bringen lassen.<br />
Der zweifache Mensch<br />
Die materialistische Weltanschauung<br />
sieht den Menschen als ein biologisches<br />
Wesen aus Knochen, Fleisch<br />
und Blut, als ein höher entwickeltes<br />
Säugetier an, dessen Gefühle und<br />
Gedanken ausschließlich auf innerchemischen<br />
Prozessen beruhen. Der<br />
materialistischen Theorie steht die<br />
idealistische Weltanschauung gegenüber,<br />
die davon ausgeht, daß sich die<br />
Schöpfung aus der Idee, dem Geist<br />
oder dem Abstrakten heraus entwikkelt.<br />
Materie ist demnach „gefrorenes<br />
Licht“ oder eine Widerspiegelung oder<br />
Projektion geistiger Prinzipien oder<br />
Ideen. Zumindest ein wenig versöhnt<br />
werden diese beiden Extremauffassungen<br />
des Materialismus und des<br />
Idealismus durch die Lehre, daß der<br />
Mensch zweifach sei, ein Mischwesen,<br />
das aus einem äußeren und einem<br />
inneren Menschen bestehe. Der Verfasser<br />
des Corpus Hermeticum, das<br />
Hermes Trismegistos zugeschrieben<br />
wird, schreibt im ersten Buch: „Der<br />
Mensch ist zweifach, nämlich sterblich<br />
dem Körper nach und unsterblich dem<br />
wesenhaften Menschen nach. Denn<br />
obwohl er unsterblich ist und frei über<br />
alle Dinge, erfährt er doch das Los der<br />
Sterblichen, weil er dem Schicksal unterworfen<br />
ist.“<br />
Der dreifache Mensch<br />
Am häufigsten finden wir Modelle, die<br />
den Menschen in drei Unteraspekte<br />
aufteilen. Interessant ist, daß diese<br />
Konzepte trotz der unterschiedlichen<br />
Bezeichnungen sich zumindest annähernd<br />
immer auf die gleichen drei<br />
Aspekte im Menschen beziehen. Der<br />
60<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Spiritualität<br />
Volksm<br />
u n d<br />
spricht von<br />
Körper, Seele<br />
und Geist; die<br />
Psychoanalyse von<br />
Es, Ich und Über-Ich;<br />
die Transaktionsanalyse von<br />
Kind-Ich, Erwachsenen-Ich und<br />
Eltern-Ich; esoterische Lehren und<br />
Huna vom unteren, mittleren und höheren<br />
Selbst. Im Gegensatz zu psychologischen<br />
Richtungen sieht die Esoterik<br />
die drei Selbste allerdings nicht als<br />
bloße Funktionen, sondern als belebte<br />
eigenständige Wesenheiten oder Bewußtseinsfelder,<br />
an, die zum Teil auch<br />
eigenen Entwicklungen unterliegen<br />
und nicht notwendigerweise im Lauf<br />
ihrer Existenz zusammenbleiben. Diese<br />
drei Selbste haben unterschiedliche<br />
Wünsche, Bedürfnisse und Aufgaben.<br />
Ausgeprägt und differenziert finden wir<br />
die Erläuterung der drei Selbste und<br />
ihr Zusammenwirken in der aus Hawaii<br />
stammenden Huna-Philosophie.<br />
Die drei Selbste im Huna<br />
Das untere Selbst ist sozusagen die Seele<br />
des Körpers. Es entspricht - je nach<br />
Lehre - dem Unterbewußtsein, dem inneren<br />
Kind oder dem Tier-Ich im Menschen.<br />
Es ist für den Energiehaushalt,<br />
die Heilung und Fortpflanzung des Körpers<br />
zuständig. Es bekommt die Energie<br />
durch Extraktion aus der Nahrung, durch<br />
den Atem, das Sonnenlicht sowie direkt<br />
aus der Ätherebene. Energiehungrige<br />
untere Selbste beuten auch schon mal<br />
die Energie ihrer Mitmenschen aus. Es<br />
ist einfach strukturiert, liebt Genüsse,<br />
Spiel und Spaß und läßt sich leicht faszinieren<br />
von sinnlichen Eindrücken wie<br />
Farben, Gerüchen und Klängen. Daher<br />
setzen magische Rituale oft auch am unteren<br />
Selbst an. Es ist immer bestrebt,<br />
das Beste für den Menschen zu tun. Andererseits<br />
ist es einfältig und dem Lustprinzip<br />
unterworfen, so daß seine Entscheidungen<br />
für den Gesamtmenschen<br />
nicht immer sinnvoll sind.<br />
Da s<br />
höhere<br />
Selbst ist unser geistiger<br />
Vater und unsere geistige<br />
Mutter, wenn es auch nicht mit dem<br />
höchsten Göttlichen, Form- und Namenlosen,<br />
dem Ur- oder Ungrund (Jakob<br />
Böhme) identisch ist, zumal es<br />
selbst noch - über uns - Erfahrungen<br />
sammelt. Das höhere Selbst überdauert<br />
die verschiedensten Inkarnationen und<br />
hat daher einen optimalen Überblick<br />
über seine Vergangenheiten und möglichen<br />
Zukünfte. Wenn wir uns mit ihm<br />
verbinden und es darum bitten (Gesetz<br />
des freien Willens),<br />
gibt es uns Rat.<br />
Dem mittleren<br />
Selbst obliegen die<br />
Vermittlung zwischen<br />
den beiden<br />
anderen Selbsten<br />
sowie die Steuerung<br />
des Menschen.<br />
Es sollte das<br />
untere Selbst für<br />
seine Bemühungen<br />
würdigen, es jedoch<br />
auch erziehen, aber<br />
nicht unterdrücken. Gleichzeitig sollte<br />
es das höhere Selbst um Hilfe oder<br />
Wegführung bitten.<br />
Die Trägerkörper des Menschen<br />
Wer mit hinduistischem, theosophischem,<br />
anthroposophischem oder rosenkreuzerischem<br />
Gedankengut vertraut<br />
ist, weiß, daß der Mensch nach<br />
diesen Lehren aus verschiedenen<br />
Trägerkörpern besteht. Der physische<br />
Körper erhält seine Energie nicht nur<br />
durch die Nahrung und Luft, sondern<br />
durch den Äther- oder Lebensleib,<br />
der den „grobstofflichen“ Körper umhüllt.<br />
Wenn Sie die Kuppen zweier Ihrer<br />
Finger langsam einander nähern,<br />
spüren Sie meist kurz, bevor sie sich<br />
berühren, aufgrund der Ausstrahlung<br />
des Ätherkörpers einen kleinen<br />
Widerstand. Der Ätherkörper und die<br />
nachfolgenden feinstofflichen Träger<br />
werden jeweils einzeln oder auch zusammen<br />
oft als Aura bezeichnet - in<br />
manchen Lehren sogar als Seele. In<br />
diesem Bereich herrschen je nach<br />
Anschauung zahlreiche Definitionsunterschiede<br />
vor. Der Ätherkörper,<br />
der für den Energiehaushalt des<br />
physischen Körpers<br />
sorgt, wird seinerseits beeinflußt<br />
durch den Astral- , Empfindungs- ,<br />
Emotional- oder siderischen Körper.<br />
Er ist zuständig für unsere Gefühle<br />
und Begierden. Vielleicht heißt<br />
er deswegen Astral- , also Sternenkörper,<br />
weil er sich vom physischen<br />
Körper lösen kann, um Erfahrungen<br />
in höheren Bereichen zu sammeln.<br />
Geübte trennen ihn zeitweise willentlich<br />
vom physischen Körper ab. Daher<br />
bezeichneten die Platonier den<br />
Sternenleib auch als Seelenfahrzeug.<br />
Der Astralkörper wird seinerseits<br />
beeinflußt vom Mentalkörper oder<br />
Kama Manas, der für unsere Gedanken<br />
zuständig ist. Manche Hellseher<br />
erkennen ihn als Wolke um den Kopf.<br />
„Der Mensch ist zweifach,<br />
nämlich sterblich dem Körper nach<br />
und unsterblich dem wesenhaften<br />
Menschen nach.„Corpus Hermeticum<br />
In unserer gewohnten Sprache bezeichnen<br />
wir den Mentalkörper als<br />
Ich oder Intellekt. Der Mentalkörper<br />
wird beeinflußt vom Kausal-Körper<br />
oder Buddhi Manas. Er ist beheimatet<br />
in der Region der abstrakten<br />
Gedanken oder der Ebene des Genies<br />
und beinhaltet die Keimideen<br />
von allem, was auf den darunter liegenden<br />
Ebenen existiert. Über dem<br />
Kausalkörper liegt der Lebensgeist<br />
oder „Bliss Body“, darüber der göttliche<br />
Geist, Nirvanische Körper oder<br />
Geistmensch. Darüber gibt es noch<br />
weitere geistige Dimensionen. Alle<br />
Trägerkörper sind zusammengesetzt<br />
aus „Bausteinen“ ihrer jeweiligen<br />
Ebene. Wie beim physischen Körper<br />
finden auch dort Austausch- und<br />
Stoffwechselprozesse mit der jeweiligen<br />
feinstofflichen Umgebung statt.<br />
Wenn man dieses Modell mit der<br />
Lehre der drei Selbste in Verbindung<br />
setzen will, so entspricht der<br />
Äther- und Astralkörper dem unteren<br />
Selbst, der Kausalkörper, Lebens-<br />
und göttliche Geist dem höheren<br />
Selbst und der Mentalkörper dem<br />
mittleren Selbst.<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 61
Spiritualität<br />
Medizin und Trägerkörper<br />
Die unterschiedlichen Heilverfahren in<br />
Medizin und Naturheilkunde lassen sich<br />
klassifizieren hinsichtlich ihrer primären<br />
Einflußnahme auf einen bestimmten<br />
Trägerkörper.<br />
So wirken Chemie, klassische Massage<br />
oder Gymnastik hauptsächlich auf<br />
die Materie ein. Akupressur, Akupunktur,<br />
Bachblüten und Kundalini-Meditation<br />
regen den Äther- oder Energiekörper<br />
an. Katathymes Bilderleben, auch Symboldrama<br />
oder Katathym-Imaginative<br />
Psychotherapie genannt, Traumarbeit,<br />
Aromatherapie, Schreib-, Mal- und<br />
Musiktherapie setzen an unserem Astral-<br />
oder Gefühlskörper an. Klassische<br />
psychologische Therapien wie die Psychoanalyse,<br />
die analytische Psychologie,<br />
die Verhaltens- und Gesprächspsychotherapie<br />
wenden sich vorwiegend an unseren<br />
Mentalkörper. Homöopathie und<br />
magische Operationen könnten sogar<br />
unseren Kausalkörper beeinflussen.<br />
Die Polarität der Trägerkörper<br />
Gemäß einigen esoterischen Lehren<br />
wechselt die Polarität hinsichtlich<br />
der Trägerkörper, abhängig vom Geschlecht,<br />
ab. So besitzt die Frau einen<br />
männlichen Ätherkörper, einen weiblichen<br />
Astralkörper und einen männlichen<br />
Mentalkörper. Beim Mann ist es<br />
genau umgekehrt. Daß die Frau einen<br />
männlichen Ätherkörper besitzt, der ihr<br />
psychische Stärke und Lebensenergie<br />
verleiht, ist relativ<br />
Valentin<br />
einsichtig.<br />
Tomberg<br />
Daß sie<br />
aber nach diesem Modell einen weiblichen<br />
Astralkörper und der Mann einen<br />
weiblichen Mentalkörper besitzt, klingt<br />
zunächst irritierend, gilt doch die Frau<br />
als gefühlsbetont und der Mann als der<br />
Denker. Diese Zuordnungen werden<br />
einsichtiger, wenn wir uns vergegenwärtigen,<br />
daß die Qualität des Weiblichen<br />
für Empfangen, Beeindruckbarkeit<br />
und Gebären steht. Daß also das Denken<br />
des Mannes Resultat von Beeinflussung<br />
ist, auch von der Frau, deren<br />
Mentalkörper männlich ist, drückt das<br />
bildhafte Bonmot aus, daß die Frau der<br />
Hals ist, die den Kopf des Mannes wendet<br />
und seine Richtung bestimmt. Beim<br />
Gehen des spirituellen Weges sollte der<br />
Mann seinen empfänglichen Mentalkörper<br />
den göttlichen Impulsen öffnen,<br />
weshalb der Mann laut Paulus den Kopf<br />
innerhalb einer spirituellen Paarbeziehung<br />
darstellt. Er führt die Frau. Da die<br />
Frau hingegen in der Astralis weiblich<br />
und empfänglich ist, ist sie das Herz innerhalb<br />
der spirituellen Paarbeziehung.<br />
Sie trägt den Mann.<br />
„Die Frau besitzt einen<br />
männlichen Ätherkörper,<br />
einen weiblichen Astralkörper<br />
und einen männlichen<br />
Mentalkörper. Beim Mann ist<br />
es genau umgekehrt.„<br />
62<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011
Spiritualität<br />
Die Welt essen<br />
Die Aufteilung des Menschen in verschiedene<br />
Unteraspekte entspricht der<br />
Zersplitterung und Vielheit in der Schöpfung<br />
allgemein. Der spirituelle Weg<br />
besteht darin, diese Vielheit wieder zu<br />
integrieren und zu einen. Als Metapher<br />
für diesen Prozeß, die Ganzheit wieder<br />
herzustellen, spricht die indische Philosophie<br />
von Bhoga, d.h. „Weltessen“.<br />
Die Welt muß demnach Stück für Stück<br />
wieder aufgegessen bzw. ins Bewußtsein<br />
gelassen werden. Dem entspricht<br />
der alchemistische Grundsatz „solve et<br />
coagula“ - trenne und verbinde, der die<br />
beiden gegenläufigen Entwicklungsrichtungen<br />
innerhalb der Existenz anspricht.<br />
Die Initiative des Menschen, wieder<br />
eins und rund zu werden - in erlöster<br />
Weise auf den inneren Ebenen, nicht<br />
äußerlich - muß vom mittleren Ich ausgehen,<br />
das gemäß den vorgestellten<br />
Modellen auch in der Mitte liegt. Es hat<br />
Mittlerfunktion. Ihm obliegt die Aufgabe,<br />
die mitunter eigenwilligen und im Widerstreit<br />
zueinander liegenden Aspekte<br />
zu integrieren.<br />
Seelenaspekte<br />
Diverse Lehrer erklären auch die Seele<br />
als aus vielen Aspekten zusammengesetzt,<br />
die sich je nach Inkarnation unterschiedlich<br />
vermischen können. Dabei<br />
dürfte das, was viele Anschauungen als<br />
Seele, Teilseele<br />
oder<br />
Seelenfokus bezeichnen,<br />
identisch<br />
sein mit dem höheren<br />
Selbst oder zumindest einer<br />
seiner drei Ebenen. Silvia<br />
Wallimann, Penny McLean, Neale Donald<br />
Walsch und Pascal Voggenhuber<br />
sehen die Seele als ein Konglomerat,<br />
das aus vielen Einzelaspekten besteht.<br />
Diese können sich nach einer Inkarnation<br />
wieder trennen, sich mit anderen<br />
Seelenaspekten vermischen und in neuer<br />
Zusammensetzung (re)inkarnieren.<br />
Voggenhuber vergleicht die Teilseele,<br />
die inkarniert ist, mit einem aus einem<br />
Brotteig geformten Stück. Nach dem<br />
Tod des Körpers sowie der später erfolgenden<br />
Auflösung der nächsten feinstofflichen<br />
Trägerkörper, deren Erfahrungen<br />
zuvor gespeichert werden, wird<br />
gemäß dieser Metapher der Brotteig neu<br />
geknetet und vermischt, wonach daraus<br />
ein neuer Seelenfokus mit einem neuen<br />
Talente-Mix entlassen wird, der sich<br />
mit neuen Trägerkörpern umhüllt. Hier<br />
sehen wir eine Parallele zu den Trägerkörpern,<br />
die nach dem Tod ebenfalls in<br />
ihre Ausgangsteile zerfallen, deutlich<br />
sichtbar am physischen Leib, der dann<br />
anderen Organismen als Nährstoffquelle<br />
dienen kann. Diese Aspekte-Lehre<br />
könnte eine wohlwollende Erklärung<br />
(neben anderen<br />
Möglichkeiten) dafür<br />
abgeben, warum sich so<br />
viele sensitive Menschen als<br />
Reinkarnation von ein und derselben<br />
Persönlichkeit erleben.<br />
Für viele mag diese Theorie der<br />
Vermischung unterschiedlicher<br />
Seelenaspekte nicht gerade tröstlich<br />
erscheinen. Es gibt allerdings eine<br />
weitere Anschauung, die evtl. eine zusätzliche<br />
Option eröffnen kann. Sie bezieht<br />
sich auf die chymische oder heilige<br />
Hochzeit (Hieros gamos) und wird von<br />
einigen Rosenkreuzergruppen so ausgelegt:<br />
Diejenige Seele, die während ihrer<br />
Inkarnation den spirituellen Weg geht,<br />
sich auf den göttlichen Geist ausrichtet<br />
und sich mit ihm verbindet, wird von ihm<br />
geadelt, erweckt, verwandelt, transfiguriert<br />
und dann geehelicht. Daraufhin reitet<br />
der Prinz mit seinem Dornröschen,<br />
das hundert Jahre lang geschlafen hat,<br />
davon - hinauf ins königliche Schloß. ■<br />
Heilen mit der<br />
Schwingung d<br />
er Erde<br />
Heilen mit der Schwingung der Erde<br />
Das kleinste pulsierende Magnetfeld-Therapiegerät der Welt<br />
Dieser patentierte Pulsgeber aus dezent matt gebürstetem<br />
925er Silber im Miniformat versorgt den Körper exakt mit einer<br />
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Die 7,83 Hertz-Schwingung kann schwach gewordene körperliche<br />
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dem Organismus wird es ermöglicht, seine körpereigenen Heilkräft<br />
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Hauptstraße 22, 63768 Hösbach<br />
email: info@osira-gmbh.de, www.osira-gmbh.de
Bücher<br />
Laß deinen Schatten los<br />
In ihrem neuen Lese-, Denkund<br />
Arbeitsbuch ermutigt<br />
uns die bekannte Autorin,<br />
abträgliche Glaubenssätze,<br />
Gewohnheiten oder Lebensumstände<br />
loszulassen,<br />
um Platz zu schaffen für<br />
neue Erfahrungen und Herausforderungen,<br />
was unserem<br />
inneren Bedürfnis nach<br />
Erkenntnis und Reife zugute<br />
kommt.<br />
Wie immer sind Penny<br />
McLeans Bücher aktuell<br />
und spiegeln den Zeitgeist<br />
wider. So nimmt sie die<br />
Auswüchse des Web2.0 aufs<br />
Korn oder informiert über<br />
vermehrt sich inkarnierende<br />
Menschen eines anderen<br />
"Fabrikats", die keinen Emotionalkörper<br />
aufweisen und<br />
Gefühlsäußerungen lediglich<br />
imitieren.<br />
Überhaupt ermutigt sie den<br />
Leser, sich ausgiebig mit<br />
dem Leben im Diesseits<br />
auseinanderzusetzen, um<br />
gemäß dem Gleichnischarakter<br />
dieser Bühne auf die<br />
Vorgänge im Jenseits zu<br />
schließen. Dabei schöpft die<br />
Autorin aus einem reichen<br />
Fundus an Wissen, Weisheiten<br />
und persönlichen Erfahrungen.<br />
Ein Zitat aus ihrem<br />
Buch: "Immer, wenn einer<br />
sich selbst hilft, ist die Art,<br />
wie er das geschafft hat, im<br />
kollektiven Gedächtnis für<br />
immer verankert und damit<br />
für jeden anderen abrufbar."<br />
Ralf Lehnert<br />
Penny McLean<br />
Lass los, was dich festhält<br />
Ansata, Verlagsgruppe RandomHouse<br />
2010<br />
ISBN: 978-3-7787-7432-8<br />
€ 17,95<br />
Ein Klick zum Glück<br />
Lutz Rathenow ist in diesem<br />
Frühjahr zum Landesbeauftragten<br />
Sachsens für die Stasi-Unterlagen<br />
ernannt worden.<br />
Daß er als Schriftsteller<br />
hierfür eine biographisch<br />
legendierte Vorgeschichte<br />
aufweist, ist allgemein<br />
bekannt. War er doch nach<br />
seinem in West-Berlin veröffentlichten<br />
Prosa-Debut<br />
verhaftet worden. Immerhin<br />
hatte dieses einen vielversprechenden<br />
Titel getragen:<br />
„Mit dem Schlimmsten wurde<br />
schon gerechnet“. Daß<br />
diese Prägung den vielseitigen<br />
Autor bis heute nicht<br />
losläßt, beweist auch seine<br />
neueste Prosa-Veröffentlichung<br />
„Klick zum Glück“,<br />
die verstreut erschienene<br />
sowie bisher unveröffentlichte<br />
Texte versammelt –<br />
und einen kaleidoskopartigen<br />
Blick über das Schaffen<br />
der letzten Jahre vermittelt<br />
und überdies eine flexible<br />
Thematisierung der Stasi-<br />
Geschichte offenbart. Die<br />
für Rathenow kennzeichnende<br />
Lakonie stellt sich z.<br />
B. in der Conclusio der Figur<br />
„Markus-Erich Zuverlässig“<br />
wie folgt dar: „Jeder Mensch<br />
hat ein Recht darauf, überwacht<br />
zu werden. So nimmt<br />
man ihn ernst.“ Da eröffnen<br />
sich für die Betroffenen ganz<br />
„neue“ Perspektiven.<br />
Christian Dorn<br />
Lutz Rathenow<br />
Klick zum Glück<br />
Edition Muschelkalk, Wartburg<br />
Verlag, Weimar 2010<br />
ISBN 978-3-86160-332-0<br />
€ 11,00<br />
Himmelsschlacht<br />
Zu den großen Rätseln der<br />
Geschichte gehört sicher<br />
das enorme astronomische<br />
Wissen, über das die<br />
Sumerer bereits vor rund<br />
4000 Jahren verfügten und<br />
das in unserer Kultur erst<br />
im 19. Jahrhundert wieder<br />
erreicht wurde. Der<br />
Autor zeigt auf, daß alte<br />
sumerische Mythen von<br />
einer „Himmelsschlacht“<br />
erstaunlich genau eine<br />
kosmische Katastrophe<br />
beschreiben, bei der nach<br />
heutigem wissenschaftlichem<br />
Erkenntnisstand<br />
unser Mond entstanden<br />
ist. Das alles spielte sich<br />
allerdings bereits vor rund<br />
4,5 Milliarden Jahren ab,<br />
lange bevor es Menschen<br />
gab. Hatten die Sumerer<br />
tatsächlich Besucher aus<br />
dem Weltraum, die ihnen<br />
davon erzählten? Im Gegensatz<br />
zu manchen anderen<br />
Präastronautik-Büchern<br />
verbindet Klaus Deistung<br />
seine Neuinterpretation der<br />
alten Mythen mit sorgfältiger<br />
Recherche modernen<br />
astrophysikalischen Wissens<br />
und hohem naturwissenschaftlichem<br />
Sachverstand.<br />
Franz Bludorf<br />
Klaus Deistung<br />
Die Himmelsschlacht<br />
und ihre Folgen<br />
Argo-Verlag,<br />
Marktoberdorf 2011<br />
ISBN 978-3-937987-88-0<br />
€ 19,90<br />
Das Vermächtnis der<br />
heiligen Schriften<br />
Ein weiteres Wendezeit-<br />
Buch, das uns große Veränderungen<br />
für die nahe<br />
Zukunft vorhersagt. Um<br />
seinen Lesern dies nahezubringen,<br />
schlägt der Autor<br />
auf fast 500 Seiten einen<br />
geradezu schwindelerregenden<br />
Bogen von den Aussagen<br />
der großen Weltreligionen,<br />
berühmter Medien<br />
wie Nostradamus, Rudolf<br />
Steiner oder Edgar Cayce<br />
bis in unsere moderne Zeit,<br />
zu UFOs, der neuen Weltordnung<br />
und den astrophysikalischen<br />
Vorgängen auf<br />
der Sonne. Auch wenn der<br />
Leser vielleicht nicht jedem<br />
Argument des Autors folgen<br />
kann (bzw. will), so ist doch<br />
das durchgehend vierfarbig<br />
illustrierte Buch attraktiv<br />
gestaltet und kann als Anregung<br />
dienen, durch eigenes<br />
Studium der Originalquellen<br />
weiterzuforschen.<br />
Und seine Grundaussage ist<br />
positiv: Wir werden überleben.<br />
Franz Bludorf<br />
Rico Paganini<br />
Dei Vermächtnis<br />
Evol-Verlag, Weite 2010<br />
ISBN 978-3-9522849<br />
€ 29,50<br />
Bücher muss man empfi nden!<br />
Ob Phylos, der Tibeter, der Wunderbaum Moringa<br />
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Märchen<br />
Die Geschichte<br />
von den ungleichen Zwillingen<br />
Es waren einmal Zwillinge, die glichen sich äußerlich wie<br />
ein Ei dem anderen. Ansonsten aber waren sie vollkommen<br />
verschieden.<br />
Wenn es dem einen zu heiß war, war es dem anderen zu kalt.<br />
Wenn der eine sagte: "Die Musik ist zu laut", wollte der andere<br />
die Musik noch lauter. Und der auffälligste Unterschied<br />
zwischen den beiden war der, daß der eine von ihnen zu jeder<br />
Stunde optimistisch und zuversichtlich war, während sich der<br />
andere immer schlecht gelaunt und pessimistisch gab.<br />
Als sie nun eines Tages Geburtstag hatten, wagte der Vater<br />
der Zwillinge ein Experiment: Er wartete am Vorabend des<br />
Geburtstages so lange, bis seine Söhne eingeschlafen waren,<br />
und machte sich dann heimlich ans Werk.<br />
Er füllte das Zimmer des Pessimisten bis unter die Decke voll<br />
mit den schönsten Geschenken: Spielzeug, Sportgeräte, technische<br />
Geräte und vieles mehr. Dem Optimisten aber legte er<br />
nur einen stinkenden Haufen Pferdeäpfel ins Zimmer – sonst<br />
nichts. Nun war er gespannt, was passieren würde.<br />
Am nächsten Morgen schaute der Vater zuerst ins Zimmer<br />
des Pessimisten. Er fand ihn laut klagend am Boden sitzen,<br />
inmitten der ganzen wundervollen Geschenke.<br />
"Warum weinst du denn?" fragte der Vater.<br />
"Erstens, weil meine Freunde neidisch sein werden, zweitens,<br />
weil ich die ganzen Gebrauchsanleitungen lesen muß, bevor<br />
ich mit den Geschenken etwas anfangen kann, drittens, weil<br />
ich für die meisten dieser Spielsachen ständig neue Batterien<br />
brauchen werde, und viertens, weil im Lauf der Zeit bestimmt<br />
ein paar von den Spielsachen kaputtgehen werden!"<br />
Darauf ging der Vater in das Zimmer des optimistischen Zwillings.<br />
Dieser hüpfte vor Freude um die Pferdeäpfel herum.<br />
"Warum bist du denn so fröhlich?" fragte der Vater.<br />
"Ganz einfach", antwortete dieser "weil irgendwo im Haus ein<br />
Pony sein muß!"<br />
Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 65
Impressum<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
MATRIX<br />
NEUES DENKEN<br />
<strong>Vorschau</strong> auf Sonderheft 14 „History“, erscheint am 28. 7. 2011<br />
Ein Romanow im Kreml?<br />
Nach dem Untergang der Sowjetunion gab es Pläne, wieder einen<br />
Zaren als Identifikationsfigur für das vom Zerfall bedrohte<br />
Riesenreich einzusetzen. Doch das Vorhaben scheiterte. Heute<br />
residiert im Kreml Präsident Dmitrij Medwedew, doch es gibt<br />
Anhaltspunkte, daß dadurch auch die Romanows an ihre alte<br />
Wirkungsstätte zurückgekehrt sein könnten. Die Behauptung<br />
klingt abenteuerlich, aber einige Indizien sind verblüffend. Könnte<br />
Medwedew tatsächlich ein Urenkel des letzten Zaren sein?<br />
Nach offizieller Geschichtsschreibung wurde die Zarenfamilie<br />
nach der Oktoberrevolution von den Bolschewisten erschossen.<br />
Demzufolge dürfte es von ihnen also heute auch keine direkten<br />
Nachkommen geben.<br />
Der Weg zum Ritter<br />
Um Ritter zu werden, bedurfte es einer langjährigen Vorbereitung. Es<br />
ging nicht nur um Kampfkunst, sondern um Ehre, Anstand, Gott und<br />
die Werte der christlichen Religion. Sich galant zu verhalten, Höflichkeit<br />
und höfische Sitten lernten die Knaben bei den Edelfrauen, denen<br />
sie bis zum 14. Lebensjahr zugeordnet waren. Ihre Lehrmeister waren<br />
meist Privatgelehrte, Geistliche oder altgediente Knappen. Eine<br />
wirkliche Bildung im heutigen Sinne war das nicht, sie wurden vor<br />
allem in biblischer Geschichte und über die Sagen- und Mythenwelt<br />
unterrichtet.<br />
Kostbare Schriften<br />
In Äthiopien wurden zwei uralte Bücher mit den vier Evangelien entdeckt.<br />
Ihre prachtvoll ausgestatteten Einbände sind die ältesten erhaltenen<br />
Buchcover der Welt. Der Legende nach soll der Mönch Abba Garima<br />
die Bücher an einem einzigen Tag niedergeschrieben haben. Es heißt,<br />
Gott habe ihm dabei geholfen, indem er die Sonne anhielt und damit den<br />
Tag so lange verlängerte, bis Abba Garima seine Arbeit beendet hatte.<br />
Außerdem im Sonderheft „History“:<br />
Das Geheimnis der Templer · Hexen – Die Wahrheit über die weisen<br />
Frauen · Galileo, der Papst und die Bienen · Die Geschichte des Geldes ·<br />
Minnesänger und Troubadoure · Die Magie der Menhire u. v. m.<br />
<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Band 65, erscheint am 25. 8. 2011<br />
UFOs und andere Wahrheiten<br />
Kommen UFOs aus dem Weltraum, aus der Zukunft oder einer Parallelwelt?<br />
Oder handelt es sich bei den Sichtungen um militärische Geheimtechnologien?<br />
Immer mehr Menschen glauben sich auch an Entführungen<br />
durch UFOs zu erinnern. Die Suche nach der Wahrheit über die<br />
unbekannten Flugobjekte ist eine abenteuerliche Reise, die uns nicht<br />
nur in die Archive der Geheimdienste führt, sondern auch durch die Tiefen<br />
des menschlichen Unterbewußtseins.<br />
3000<br />
<strong>Matrix3000</strong> erscheint zweimonatlich.<br />
ISSN 1 439-4154<br />
ISBN (<strong>Matrix3000</strong> Band <strong>64</strong>): 978-3-89539-873-5<br />
Verlag<br />
MATRIX3000 Verlag GmbH<br />
Ammergauer Straße 80<br />
D-86971 Peiting<br />
Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />
info@matrix3000.de, www.matrix3000.de<br />
Redaktion MATRIX3000<br />
Grazyna Fosar<br />
Franz Bludorf<br />
Postfach 242<br />
D-12112 Berlin<br />
Telefon: 030/ 795 36 63, Telefax: 030/ 79 01 48 94<br />
grazyna.fosar@matrix3000.de, franz.bludorf@matrix3000.de<br />
Redaktionsschluß für die nächste <strong>Ausgabe</strong>,<br />
<strong>Matrix3000</strong> Band 65: 12. 7. 2011<br />
Chefredaktion<br />
Franz Bludorf<br />
Redaktion<br />
Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ulrich Heerd, Ralf Lehnert,<br />
Lisa Rampertshammer, Elke Röder, Roland Rottenfußer<br />
Beiträge von<br />
Ulrich Arndt, Franz Bludorf, Klaus Deistung, Christian Dorn,<br />
Grazyna Fosar, Ingo Froböse, Reinhard R. Köcher,<br />
Ralf Lehnert, Jonathan May, Lutz Rathenow, Jörg Rinne,<br />
Roland Roth, Roland Rottenfußer<br />
Layout<br />
Mirjam Schuster<br />
mia@thesigner.com<br />
Bilder: Angaben beim Bild oder Archiv<br />
Druck<br />
Mayr Miesbach GmbH<br />
Vertrieb<br />
BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Römerstrasse 90, 79618 Rheinfelden<br />
Tel. 07623 /9<strong>64</strong>-0, Telefax 07623 /9<strong>64</strong>-259<br />
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Bezugspreise<br />
Abo-Jahresbeitrag (6 Hefte), inkl. Versand:<br />
39,– EUR (ins Ausland 48,– EUR).<br />
Abo-Bestellung mit Abo-Bestellschein.<br />
Einzelheft: Deutschland 6,50 EUR,<br />
Österreich 7,40 EUR, Schweiz 12,80 SFR,<br />
Italien 8,50 EUR, Luxemburg 7,70 EUR<br />
Für gewerbliche Inserenten<br />
Inge Eire Rautenberg<br />
Reichshofstr. 168, 58239 Schwerte<br />
Telefon/Fax: 0 23 04 - 942 33 99<br />
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Monika Lehmer<br />
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Bahnhofring 23, D-8<strong>64</strong>15 Mering<br />
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Mobil: 0173-3671381<br />
Email: monika.lehmer@kompletto.eu<br />
66<br />
MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />
Die postfossile Epoche<br />
Wir gehen auf Zeiten des Wandels zu. In wenigen Jahrzehnten werden<br />
die fossilen Energieträger erschöpft sein. Stehen uns Mangel und<br />
gesellschaftlicher Zusammenbruch bevor? Nein, sagt Prof. Dirk Althaus,<br />
das Leben kann sogar viel schöner sein. In einem Interview für<br />
<strong>Matrix3000</strong> umreißt er seine Vision der bevorstehenden postfossilen<br />
Epoche.<br />
Weibliche und männliche Spiritualität<br />
Alles, was sich hier auf der Erde manifestiert, kommt durch das Wechselspiel<br />
der beiden gegensätzlichen Pole männlich-weiblich zustande.<br />
Insofern ist es wichtig, daß Männer und Frauen auch unterschiedliche<br />
Zugänge zur Spiritualität haben. Im Gegensatz zum Feminismus zielt<br />
weibliche Spiritualität nicht darauf ab, Frauen immer männlicher werden<br />
zu lassen.<br />
Bestellungen über:<br />
Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />
Ammergauer Straße 80<br />
D-86971 Peiting<br />
Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />
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selbst verantwortet und stellen die Meinung des jeweiligen<br />
Autors dar. Sie spiegeln daher nicht unbedingt die Auffassungen<br />
der Redaktion wider. Die Bearbeitung und Kürzung<br />
von Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Alle Inhalte entsprechen<br />
dem besten Wissen der Redaktion nach gründlicher<br />
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Die Redaktion freut sich über zugesandte Textvorlagen, für<br />
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Verantwortung. Nachdruck und Kopie, auch in Auszügen,<br />
nur nach Abstimmung mit dem Verlag.
Thomas Valone<br />
Unipolarhandbuch<br />
€ 29,90 (D) € 30,70 (A)<br />
ISBN: 978-3-89539-295-5<br />
Fragen zur Energieversorgung sind brennender denn je, und wirkliche Lösungsansätze<br />
hören dabei nicht bei Alternativen Energien auf. Wesentlich weitreichendere<br />
Antworten kommen dazu aus dem Bereich der Antigravitation und<br />
Freien Energie. Der US-amerikanische Wissenschaftler Thomas Valone - einer<br />
der führenden Forscher auf diesem Gebiet - stellt mit dem vorliegenden Buch<br />
seine revolutionären Forschungsergebnisse vor. Maschinen mit mehr als 100%<br />
Wirkungsgrad sind keine Utopie. Valone stellt dies - wissenschaftlich fundiert -<br />
im Detail auch für den Laien verständlich dar. Freie Energie – Nullpunktenergie<br />
– Antigravitation – Skalarwellen und ihre Möglichkeiten, aber auch "HAARP" und<br />
das "HAARP Projekt" sind Begriffe, die mit Nikola Tesla verbunden werden. Der<br />
Michaels Verlag hat neben den Original Schriften von Nikola Tesla einige Grundlagenwerke<br />
zu diesem Thema veröffentlicht. Das vorliegende Buch gehört dazu.<br />
Umgangssprachlich redet man statt Unipolar auch von Homopolar.<br />
Josef Gruber<br />
Raumenergie-Technik<br />
(RET) – Weltweit der vorteilhafteste Weg zur<br />
Nachhaltigkeit der Energieversorgung<br />
€ 49,80 (D) € 51,20 (A)<br />
ISBN: 978-3-89539-910-7<br />
1 Einführende Übersicht: Größte technische Revolution wird möglich<br />
2 Geräte zur Nutzungder Raumenergie<br />
3 Hinweise auf theoretische und experimentelle Grundlagen von RET<br />
4 Offenlegung geheim gehaltener Information<br />
5 Folgen der weit verbreiteten Nutzung der Raumenergie-Technik (RET)<br />
6 Ergänzende Reformen für nachhaltige Entwicklung weltweit einige Beispiele<br />
und zahlreiche Informationsquellen<br />
7 Zusammenfassung und Ausblick<br />
8 Literaturverzeichnis<br />
9 Anhänge<br />
Peter Lay<br />
Enzyklopädie<br />
Freie Energie<br />
€ 21,90 (D) € 22,50 (A) CHF 37,90<br />
ISBN: 978-89539-231-3<br />
Peter Lay<br />
Hyperraum<br />
Kommunikation<br />
€ 21,90 (D) € 22,50 (A) CHF 37,90<br />
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MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91
MVV, Ammergauerstr. 80, 86971 Peiting, PVSt. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B51 151<br />
Erde<br />
Die<br />
sagt<br />
danke<br />
Heilung von Mutter Erde und neue Lebensenergie für Sie und Ihr Haus mit unserem<br />
Naturenergiegenerator durch die kosmische Urquelle.<br />
Feinstoffliche Harmonisierung von geopathogenen sowie technischen Störfeldern und<br />
Mauerwerktrockenlegung ohne Verbrauch natürlicher Ressourcen bzw.<br />
Einbringung von künstlichen oder chemischen Substanzen.<br />
Wer sich mit dem Thema Erdstrahlen, Radioaktivität und Elektrosmog (E-Smog) bisher noch nicht beschäftigt hat, wird feststellen,<br />
dass dieses Thema für unser Bewusstsein zur Gesundheit eine sehr wichtige Rolle spielt.<br />
Immer wieder werden verschiedene Symptome, wie Schlafstörungen, Migräne, Allergien oder Zellstörungen bei Menschen<br />
festgestellt, deren Schlafplatz sich auf geopathogenen (krank machenden) Bereichen befindet bzw. wo auch eine radioaktive<br />
Strahlung oder starke E-Smogbelastung vorhanden ist.<br />
Unser Ziel ist es die Ursache jeder Art von Disharmonien die auf Mensch, Tier, Pflanze und Mauerwerk einwirken zufinden und dem<br />
Kunden die passende Lösung anzubieten. Egal ob Schlafstörungen, Feuchtigkeit, Schimmel oder modrige Gerüche,<br />
nach Ursachenbeseitigung ist jedes Problem lösbar.<br />
Durch ein Empfänger-Sender-System in unserem Generator wird das jeweils vor Ort vorhandene Energiespektrum (Wasseradern<br />
u.a.) aufgenommen, mittels Kristalle ausbalanciert (die Kristalle wirken hierbei wie Oszillatoren) und an den Wirkraum harmonisierend<br />
abgegeben. Durch diesen Prozess werden technische, geopathogen und ionisierte Störstrahlen harmonisiert. Gleichzeitig werden<br />
die Wasser- moleküle im Mauerwerk umporalisiert und die Feuchtigkeit wird zurück ins Erdreich gedrückt.<br />
Wenn der Kunde es möchte bekommt er auch gerichtsgutachtlich anerkannte Messungen mit Erfolgsgarantien.<br />
Ganzheitliche Hilfe für Haus, Mensch, Tier und Pflanze<br />
Ökologisches Sanieren und Gesundes Wohnen<br />
Sven Beger<br />
Web: www.oekologisches-sanieren.de<br />
Mail: kontakt@oekologisches-sanieren.de<br />
Tel: 03525/774580 Fax: 03525/774588