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Matrix3000 Libyens (Ausgabe 64) (Vorschau)

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M<br />

R<br />

ATRIX3000 X<br />

X3000<br />

Rücken-Akut-Training Aktivieren statt schonen<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-873-5<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

Wikileaks:<br />

3000Geheimakten<br />

der Bilderberger<br />

EHEC<br />

Zwischen<br />

Vernunft und<br />

Panik<br />

Giant<br />

Impact<br />

Theia und die<br />

große<br />

Himmelsschlacht<br />

Diana<br />

Eine<br />

Prinzessin<br />

verschwindet<br />

www.matrix3000.de<br />

Das Geheimnis der blauen Blume<br />

3000<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Luxemburg<br />

Italien<br />

Grüner Garten Nordafrika<br />

<strong>Libyens</strong><br />

7,40 EUR<br />

12,80 SFR<br />

7,70 EUR<br />

8,50 EUR<br />

B a n d 6 4 J u l i 2 0 1 1 /<br />

A u g u s t 2 0 1 1 / 6 , 5 0 E U R<br />

„achtes<br />

Weltwunder“<br />

50 Jahre<br />

Mauerbau


4. Auflage<br />

Jonathan May<br />

Die Macht, Bd.1<br />

€ 23,90 (D) € 24,60 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539069-2<br />

Wer Interesse hat, etwas über Machtkonzentration und<br />

Machtmißbrauch zu erfahren,etwas über die unselige Verbindung<br />

zwischen Logentum, Geheimdiensten, Hochfi nanz und Politik, wird<br />

von diesem Buch begeistert sein. Selten wurden die Themen so<br />

deutlich benannt. Was haben Herrhausen und Barschel gemeinsam,<br />

wer mordet im Namen der RAF, über rasche Selbstmorde in<br />

Deutschland...und immer wieder CIA. Ein Buch das Licht schafft<br />

wo Logen und Illuminaten gerne im dunkeln arbeiten. Ein Buch über<br />

Banken, Familien und Geheimdienste. Seit Jahren ein Bestseller.<br />

Jonathan May<br />

Die Macht, Bd.2<br />

€ 23,90 (D) € 24,60 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539492-8<br />

Mit diesem Band wird die Leserschaft erneut mit der Macht konfrontiert. Der Autor<br />

Jonathan May gibt einen Einblick hinter die Kulissen der Mächtigen: Er nennt<br />

Namen und Organisationen des schwarzen Adels, der Bilderberger, des Rotary<br />

Clubs und vieler mehr, gibt ein Machtbeispiel am Konzern BAYER. Die Geheime<br />

Regierung Italiens, die Loge P2 wird genauso vorgestellt wie das blutige Schwert<br />

der CIA, eine Geheimorganisation im Herzen Europas mit dem Namen Gladio.<br />

Andere Beispiele des Machtmißbrauchs, wie Bewußtseinskontrolle, Telefonüberwachung,<br />

Entwicklung geheimer Strahlenwaffen und Haarp-Technologie zeigen<br />

das weite Spektrum der Macht Wie oft musste die Atomuhr schon nachgestellt<br />

werden? Den überraschenden Stromausfall oder muss man besser sagen: Die<br />

überraschenden Stromausfälle? Der Bohm-Aharonow Effekt.<br />

5. Auflage<br />

Milton William Cooper<br />

Die Apokalyptischen Reiter<br />

€ 24,90 (D) € 25,60 (A)<br />

ISBN: 978-3--89539-285-6<br />

Als ehemaliger, in führender Position beschäftigter Geheimdienstmann<br />

belegt, entlarvt und beweist der Autor die schreckliche Tatsache:<br />

die Existenz einer geheimen Weltregierung. Er nennt Namen und<br />

Quellen. Er schreibt, welche Organisationen und welche Techniken<br />

von wem und wie benutzt werden.<br />

Grazyna Fosar / Franz Bludorf<br />

Status: Nicht existent<br />

€ 14,80 (D) € 15,20 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-388-4<br />

Satellitenaufnahmen aus dem Orbit zeigen eine Sensation: Im australischen<br />

Outback existiert eine Militärbasis, die exakt in fraktalhexagonaler<br />

Form angelegt ist. Derartige Formen sind der Schlüssel<br />

zur Kommunikation mit schnell bewegten Objekten (z. B. im Orbit)<br />

und zur Antigravitation.<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91


Editorial<br />

Franz Bludorf, Chefredakteur<br />

Der 31. August 1997 war ein Tag, von dem man sein Leben<br />

lang nicht vergißt, was man damals getan hat. Grazyna Fosar<br />

und ich mußten an jenem Spätsommersonntag ins Studio<br />

eines Berliner Rundfunksenders. Rainer Holbe präsentierte<br />

damals wöchentlich seine Radio-Talkshow „Magisches Berlin“,<br />

und wie jede Woche saßen wir als seine Berater mit ihm<br />

im Studio vor dem Mikrofon. Vielleicht haben wir inzwischen<br />

vergessen, was an diesem Tag das Thema der Show war – die<br />

Stimmung während der Sendung werden wir nie vergessen.<br />

Seit dem frühen Morgen beherrschte nur ein Thema die<br />

Nachrichten aller Sender: Prinzessin Diana war in der Nacht<br />

in Paris tödlich verunglückt. Während wir also mit Rainer und<br />

den Zuhörern plauderten, schaute man durch die Glasscheiben<br />

des Sendestudios auf eine Wand voller Fernsehmonitore,<br />

und auf jedem von ihnen liefen die gleichen Bilder – vom Pariser<br />

Alma-Tunnel, vom völlig zerstörten Mercedes und von<br />

der Trauer der Briten. Keiner konnte sich der Wirkung dieser<br />

Bilder entziehen. Und doch – the show must go on – der Medienprofi<br />

muß weitermachen, so als ob nichts geschehen wäre.<br />

Selten ist uns eine Aufgabe so schwer gefallen.<br />

Damals hatte noch niemand eine Ahnung von geheimnisvollen<br />

Autos im Tunnel, die später spurlos verschwanden, von<br />

möglicherweise vertauschten Blutproben oder von Geheimdienstagenten<br />

am Hotel Ritz. Wir alle waren ganz einfach nur<br />

erschüttert. Im Laufe der Jahre jedoch kamen immer mehr<br />

Fakten ans Licht, die die entscheidende Frage aufwerfen: War<br />

es wirklich „nur ein Unfall“?<br />

Auch andere Tatsachen bleiben nicht länger im Verborgenen.<br />

Seit langem schon vermutet man, daß der geheime Elitezirkel<br />

der Bilderberger im Zuge der Globalisierung eine Verlagerung<br />

der politischen Macht auf internationale Gremien anstrebt.<br />

Spätestens bei der diesjährigen Verleihung des Karlspreises<br />

in Aachen ließ der Laureat, der EZB-Präsident und langjährige<br />

Bilderberger Jean-Claude Trichet, die Katze aus dem Sack:<br />

Die EU soll ein Vetorecht gegen die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten<br />

erhalten. Man sah es deutlich: So manchem<br />

Zuhörer, selbst wenn er grundsätzlich europafreundlich war,<br />

verging bei diesen Worten das Lachen.<br />

Doch auch die Bilderberger können sich vor dem Zeitalter<br />

weltweit vernetzter Informationen nicht mehr restlos abschotten.<br />

Wikileaks macht’s möglich. Seit diesem Frühjahr<br />

sind einige der geheimen und als „nicht zitierfähig“ gekennzeichneten<br />

Bilderberg-Reports öffentlich. Sie zeigen, daß<br />

vieles, was heute in Europa geschieht, von langer Hand seit<br />

Jahrzehnten im Hintergrund vorbereitet wurde.<br />

Welchen Stellenwert haben also die Nachrichten, die uns über<br />

die Massenmedien erreichen? Können wir uns „nach ihnen<br />

richten“? Oder wird uns nur gesagt, was wir hören sollen?<br />

Fragen über Fragen. Ist <strong>Libyens</strong> Revolutionsführer Gaddafi<br />

wirklich nur eine Ausgeburt des Bösen, oder hatte er nicht<br />

auch Pläne zum Wohle seines Landes, die manchem „Global<br />

Player“ gegen den Strich gingen? Sind die Revolutionäre<br />

in Libyen wirklich nur „Freiheitskämpfer“, oder sind sie von<br />

westlichen Geheimdiensten unterwandert, wenn nicht sogar<br />

von Al Kaida?<br />

In dieser <strong>Matrix3000</strong> wollen wir einigen dieser Fragen nachgehen.<br />

Endgültige Antworten gibt es noch nicht, aber doch genug,<br />

um zu wissen: Nichts ist nur das, was es zu sein scheint.<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 3


Inhalt<br />

Der Mensch<br />

ist nicht eins<br />

Inhalt<br />

54<br />

Diana –<br />

Eine Prinzessin verschwindet<br />

Am 1. Juli dieses Jahres wäre Prinzessin Diana 50 geworden. 14 Jahre<br />

ist es her, daß sie zusammen mit ihrem Freund Dodi al-Fayed und<br />

dem Fahrer Henri Paul im Pariser Alma-Tunnel starb. Durch Unfall,<br />

wie es offiziell heißt. Doch Zweifel an dieser These gibt es seit langem.<br />

Die Fakten beweisen, daß wichtige Indizien und Zeugenaussagen<br />

massiv unterdrückt wurden.<br />

60<br />

Um wie viel besser verstünde man den Menschen, faßte man ihn<br />

nicht als eine Einheit auf, sondern als ein aus mehreren Teilsystemen<br />

zusammengesetztes dynamisches Wesen? Zudem ist der<br />

Mensch keine vollkommen abgeschlossene Persönlichkeit, sondern<br />

ein offenes Wesen, das nach innen hin aus mehreren Bewußtseinsebenen<br />

besteht und nach außen hin mit zahlreichen<br />

Kraftfeldern in Resonanz steht. Die Auffassung vom mehrschichtigen<br />

Menschen spiegelt sich schon seit jeher im Volksmund, in philosophischen,<br />

psychologischen, religiösen und esoterischen Lehren wider.<br />

Rücken-Akut-Training<br />

Rückenschmerzen sind zur<br />

Volkskrankheit geworden, und<br />

natürlich besteht ein Zusammenhang<br />

mit der Zunahme<br />

von Streß und sitzender Computertätigkeit.<br />

Meist dient der<br />

Schmerz nur als Warnung, ohne<br />

eine Änderung der Lebensweise<br />

kann er aber chronisch werden.<br />

Dabei sollte man sich nicht zu<br />

untauglichen Gegenmaßnahmen<br />

überreden lassen und den<br />

Rücken etwa „in Watte packen“.<br />

Statt Hightech-Stühlen und teuren<br />

Spezialmatratzen empfiehlt<br />

der Rücken-Spezialist Prof. Dr.<br />

Froböse ein Aktivierungsprogramm<br />

für Bänder, Gelenke und<br />

Stützmuskulatur. Sein Trainingsprogramm<br />

eignet sich sowohl zur<br />

Vorbeugung als auch bei akuten<br />

Schmerzen.<br />

44<br />

Politik<br />

Franz Bludorf<br />

Bilderberger-Treffen 2011 8<br />

Jonathan May<br />

Gaddafi - Ein Mann mit<br />

zwei Gesichtern 10<br />

Jonathan May<br />

"Great Man-Made River"<br />

<strong>Libyens</strong> "achtes Weltwunder" 14<br />

News 16<br />

Lutz Rathenow<br />

50 Jahre Mauerbau<br />

Die Mauer im Alltag der Ost-Berliner 20<br />

Wissenschaft<br />

Reinhard R. Köcher<br />

„Ent-Bindung“ der Freien Energie<br />

Wie man die Kräfte des Universums<br />

anzapfen kann 24<br />

Quantessenz 30<br />

Grenzwissenschaft<br />

Klaus Deistung<br />

Giant Impact<br />

Theia und die große Himmelsschlacht 32<br />

Gesundheit<br />

Ulrich Arndt<br />

Verschollenes Wissen des<br />

Paracelsus wiederentdeckt<br />

Anti-Aging im Mittelalter 38<br />

Jörg Rinne<br />

EHEC<br />

Eine neue Durchfallerkrankung<br />

auf dem Vormarsch 42<br />

Ingo Froböse<br />

Aktivieren statt Schonen<br />

Das neue Rücken-Akut-Training 44<br />

4<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


32<br />

Gaddafi<br />

- Ein Mann mit zwei Gesichtern<br />

<strong>Libyens</strong> Revolutionsführer Gaddafi ist ein Diktator, der sein Land mit eiserner<br />

Hand regiert - das ist unbestritten. Doch der zu imposanten Selbstinszenierungen<br />

neigende Despot hat auch ein anderes Gesicht. Der Ölreichtum des Landes<br />

versickert nicht nur in den Taschen einer reichen Führungselite, sondern kommt<br />

auch dem libyschen Volk zugute. Libyen hat die höchste Lebenserwartung Afrikas,<br />

Bildung und medizinische Versorgung sind gratis, die Kindersterblichkeit ist<br />

gering. Von Gaddafis ehrgeizigem Projekt eines gigantischen künstlichen Flusses<br />

zur Bewässerung der Sahara könnte ganz Nordafrika profitieren.<br />

Giant<br />

Impact<br />

Astronomen sind heute der Ansicht,<br />

unser Mond sei in der<br />

Entstehungsphase des Sonnensystems<br />

vor rund 4,5 Milliarden<br />

Jahren entstanden, als die noch<br />

junge Erde mit einem anderen<br />

Planeten kollidierte, den die Wissenschaftler<br />

heute Theia nennen.<br />

Interessanterweise wußten<br />

schon die Sumerer vor rund<br />

4000 Jahren von einer urzeitlichen<br />

„Himmelsschlacht“. Ihre<br />

Überlieferungen beschreiben<br />

erstaunlich konkret eine gewaltige<br />

Kollision der Erde mit einem<br />

anderen Himmelskörper. Woher<br />

konnten die Menschen in dieser<br />

uralten Hochkultur von Ereignissen<br />

wissen, die sich lange vor der<br />

Entstehung des Lebens auf der<br />

Erde abspielten?<br />

Inhalt<br />

10<br />

8<br />

Bilderberger-Treffen 2011<br />

Wie üblich herrschte vor Beginn des diesjährigen Bilderberger-Treffens<br />

in St. Moritz über die offizielle Agenda strengstes<br />

Stillschweigen, doch in der Regel genügt ein Blick auf<br />

die Teilnehmerliste, um die allgemeine Zielrichtung zu erkennen.<br />

Überraschendes scheint sich anzubahnen: Planen<br />

die Bilderberger einen Machtwechsel in Berlin?<br />

Wurzeln<br />

Roland Roth<br />

Das Geheimnis der blauen Blume<br />

Was der Klusfelsen über die Vergangenheit<br />

der Menschheit verbirgt 50<br />

Gesellschaft<br />

Grazyna Fosar / Franz Bludorf<br />

Diana - Eine Prinzessin<br />

verschwindet<br />

Fakten, Indizien und Widersprüche<br />

über eine Schicksalsnacht 54<br />

Spiritualität<br />

Ralf Lehnert<br />

Der Mensch ist nicht eins 60<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Bedenkliches 6<br />

Gedicht 7<br />

Buchempfehlungen 29<br />

Abo 48<br />

Buchbesprechungen <strong>64</strong><br />

Märchen 65<br />

<strong>Vorschau</strong> 66<br />

Impressum 66<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 5


Bedenkliches<br />

Relativitätstheorie<br />

für Beamte<br />

Einstein hat sich geirrt. Oder um<br />

präziser zu sein: Albert. Nicht<br />

die Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit<br />

verlangsamt den Lauf<br />

der Zeit, sondern die Arbeit der Beamten!<br />

Volle drei Jahre lang hat das Bundeskartellamt<br />

von seinen Leuten<br />

eine Studie anfertigen lassen, bei<br />

der 407 deutsche Tankstellen beobachtet<br />

wurden. Wenn Sie mich jetzt<br />

fragen, warum genau 407 – ich weiß<br />

es auch nicht. Es ist nicht mal eine<br />

Primzahl. Man schickte also gutbezahlte,<br />

pensionsberechtigte Beamte<br />

jahrelang auf die Straßen der Republik,<br />

damit sie feststellen sollten, wie<br />

teuer eigentlich ein Liter Benzin war.<br />

„Schaun mer mal!“ Den gewaltigen<br />

Aufwand betrieb die Behörde einzig<br />

und allein zu dem Zweck, um herauszufinden,<br />

was eigentlich jeder Bürger<br />

längst weiß: Benzin ist in Deutschland<br />

zu teuer!<br />

Das Kartellamt hat bei der Gelegenheit<br />

auch gleich erkannt, warum das so ist: Zwischen<br />

den fünf marktbeherrschenden Mineralölkonzernen BP/<br />

Aral, Shell, ConocoPhilipps (Jet), ExxonMobil (Esso) und<br />

Total gibt es praktisch keinen ernstzunehmenden Wettbewerb.<br />

Alle Achtung, was man bei der Beobachtung simpler<br />

Tankstellen so alles erfahren kann. Oder hatte man<br />

dafür noch andere Quellen, die man auch hätte anzapfen<br />

können, ohne die Beamten mit der Kladde ins Terrain zu<br />

schicken?<br />

Schließlich ist das Kartellamt ja nicht nur dazu da,<br />

Preisschilder im Einzelhandel zu checken. Es soll als<br />

oberste Kontrollbehörde den Markt gerade daraufhin<br />

überwachen, ob es marktbeherrschende Monopol- oder<br />

Oligopol-Situationen gibt, in denen die Marktmacht zu Lasten<br />

des Käufers mißbraucht wird. Preisabsprachen zwischen<br />

Konzernen sind in Deutschland<br />

illegal, und das Kartellamt ist in solchen<br />

Fällen ermächtigt, Bußgelder in<br />

Millionenhöhe zu verhängen.<br />

Geht nur leider nicht! So blöd sind<br />

die Mineralölbosse eben nicht, daß<br />

sie sich zum Käffchen versammeln,<br />

um ihre Preise abzustimmen, und dabei<br />

als Gast noch einen Beamten des<br />

Kartellamts hinzubitten. Trotzdem<br />

weiß jeder Autofahrer – wenn nur an<br />

einer Tankstelle die Preise erhöht werden,<br />

ist es nur eine Frage von wenigen<br />

Stunden, bis alle anderen nachziehen.<br />

Es funktioniert ganz einfach. Die Konzerne<br />

haben das Prinzip des „Schaun<br />

mer mal“ längst auch kapiert und ein<br />

gewaltiges Netzwerk von Mitarbeitern<br />

geschaffen, die genau das Gleiche<br />

tun wie unsere braven Beamten – sie<br />

schwärmen aus und gucken, was der<br />

Sprit denn heute bei der Konkurrenz<br />

kostet. Die Preiserhöhung beim eigenen<br />

Konzern ist dann nur noch Sache<br />

eines simplen Telefonats. Achselzukkender<br />

Kommentar eines Sprechers der Mineralölindustrie:<br />

„Verabreden ist verboten, Gucken ist erlaubt.“<br />

Franz Bludorf<br />

Fazit des Kartellamts: Man hat jahrelang „geforscht“<br />

und satte Gelder in den Sand gesetzt für diese wahrhaft<br />

bahnbrechenden Erkenntnisse, kann aber leider<br />

keine Konsequenzen daraus ziehen. Immerhin hat man<br />

seinen Arbeitstag ausgefüllt und kann guten Gewissens<br />

Feierabend machen. Der schwarze Peter wird an den Gesetzgeber<br />

weitergeschoben. „Es gilt nun, in dieses erlaubte<br />

Tun Unruhe zu bringen.“ Sollen also Parlament und Regierung<br />

das Problem lösen, indem sie den Mitarbeitern der<br />

Mineralölindustrie das Gucken verbieten? Schon Einstein<br />

wußte, daß alles relativ ist, abhängig vom Standpunkt des<br />

Beobachters. Schaun mer mal!<br />

6<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Gedicht<br />

Von Freude und Leid<br />

Dann sagte eine Frau:<br />

„sprich zu uns von der Freude und vom Leid.“<br />

Und er antwortete:<br />

„Was ist eure Freude anderes als euer Leid,<br />

das sich ohne Maske zeigt.<br />

Und ist der Brunnen, aus dem euer Lachen aufsteigt,<br />

nicht immer wieder mal gefüllt mit euren bitteren Tränen?<br />

Wie sollte es auch anders sein?<br />

Je tiefer das Leid sich einprägt in einer Seele, je mehr<br />

Freude kann euer Wesen erfassen.<br />

Und ist es nicht so, daß der gleiche Becher, der euren süßen<br />

Wein aufnimmt, zuvor in dem Ofen des Töpfers gebrannt<br />

werden mußte?<br />

Und wurde die Laute, die eure Seele beruhigt, nicht aus<br />

dem Holz geschaffen, das zuvor von verschiedenen Messern<br />

ausgehöhlt wurde?<br />

So ihr nun froh seid, betrachtet euer Herz, und ihr werdet<br />

erfahren, daß nur das, was euch Leid bescherte, euch auch<br />

Freude schenken kann.<br />

Und wenn ihr einst betrübt seid, so schaut erneut tief in<br />

euer Herz, und ihr werdet erkennen, daß ihr in Wahrheit um<br />

das weint, das euch einst eine Freude war.<br />

Manch einer von euch sagt: ‚Die Freude ist größer als das<br />

Leid‘, und andere wiederum sagen ‚Nein, das Leid ist größer<br />

als die Freude.‘<br />

Ich aber sage euch, daß beide untrennbar miteinander<br />

verbunden sind. Sie kommen stets gemeinsam. Wenn ihr mit<br />

einem von beiden alleine zu Tische sitzt, so dürft ihr wissen,<br />

daß der andere schlummernd in eurem Bette liegt.<br />

Wahrlich, ihr schwebt, zwei Waagschalen gleich, zwischen<br />

eurem Leid und eurer Freude.<br />

Nur so ihr leer seid, verharrt ihr still im Gleichgewicht.<br />

Kommt aber der Hüter des Schatzes und hebt euch auf,<br />

um sein Gold und sein Silber zu wiegen, so muß die Schale<br />

eurer Freude oder die Schale eures Leides, steigen oder<br />

fallen.“<br />

Khalil Gibran<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 7


Politik<br />

Franz Bludorf<br />

Bilderberger-<br />

Treffen 2011<br />

Kommt jetzt Rot-Grün?<br />

· Frühere Bilderberg-Reports<br />

bei Wikileaks veröffentlicht<br />

Wie üblich herrschte vor Beginn des diesjährigen<br />

Bilderberger-Treffens in St.<br />

Moritz über die offizielle Agenda strengstes<br />

Stillschweigen, doch in der Regel<br />

genügt ein Blick auf die Teilnehmerliste,<br />

um die allgemeine Zielrichtung zu erkennen.<br />

Überraschendes scheint sich anzubahnen:<br />

Planen die Bilderberger einen<br />

Machtwechsel in Berlin?<br />

Zwei Jahre lang hatten sich die Bilderberger<br />

bei ihren jährlichen Konferenzen<br />

„vor Ort“ aufgehalten - in<br />

zwei Krisenstaaten der Eurozone, in Spanien<br />

(Sitges 2010) und Griechenland (Vouliagmeni<br />

2009). In diesem Jahr erlebten<br />

wir wieder einen Rückzug in den Hintergrund<br />

– nach St. Moritz, dem Eldorado<br />

der Reichen und Berühmten. Politisch<br />

gesehen ist der Ort tiefste Provinz, außerhalb<br />

der EU in der neutralen Schweiz<br />

gelegen, weit abseits der Brennpunkte<br />

der internationalen Politik. Ein idealer<br />

Ort, um unbemerkt etwas längerfristige<br />

Weichenstellungen vorzunehmen.<br />

Das Luxushotel<br />

„Suvretta-Haus“ in St. Moritz<br />

Geplanter Machtwechsel in Berlin?<br />

Unvergessen ist das Treffen in Rottach-<br />

Egern 2005, als in Anwesenheit des damaligen<br />

Bundeskanzlers Gerhard Schröder<br />

und der Oppositionsführerin Angela Merkel<br />

die große Koalition aus der Taufe gehoben<br />

wurde. Diesmal hatten die Bilderberger<br />

aus der deutschen Politikerszene den<br />

Grünen-Parteichef Cem Özdemir eingeladen<br />

sowie Hamburgs Bürgermeister Olaf<br />

Scholz (SPD), dessen triumphaler Sieg<br />

bei den Bürgerschaftswahlen im Februar<br />

2011 ihn automatisch als potentiellen<br />

Kanzlerkandidaten ins Gespräch brachte.<br />

Und für den Fall, daß nach der nächsten<br />

Wahl doch eher Grün-Rot angesagt wäre,<br />

wurde auch vorgesorgt: Die graue Eminenz<br />

der Grünen, Joschka Fischer, fand<br />

8<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Struktur der Bilderberg-<br />

Gruppe<br />

Politik<br />

Nationale<br />

Outer Circle (Steering Committee)<br />

Executive<br />

Secretary<br />

Inner Circle (Advisory Group)<br />

Vertreter<br />

Struktur der<br />

Bilderberg-Gruppe<br />

der<br />

Mitgliedsstaaten<br />

man ebenfalls unter den Auserwählten.<br />

Interessant ist diese Konstellation vor<br />

allem deshalb, weil die nächste reguläre<br />

Bundestagswahl erst 2013 stattfindet. Da<br />

treffen sich die grauen Herren aus dem<br />

Off vorher noch zwei Mal. Genug Zeit, um<br />

eine von drei möglichen Optionen vorzubereiten:<br />

Erstens einen vorzeitigen Bruch<br />

von Schwarz-Gelb. Zweitens einen in Ruhe<br />

vorbereiteten Machtwechsel im Herbst<br />

2013. Oder wollte man ausloten, inwieweit<br />

man die „Fukushima-Welle“ in den Griff<br />

bekommen oder sogar stoppen könnte?<br />

Alle drei Optionen fordern von den Bilderbergern,<br />

rechtzeitig ihren Favoriten für<br />

das Kanzleramt in Berlin zu küren.<br />

Keine Namen bitte!<br />

Gleichzeitig müssen auch die Bilderberger<br />

dem weltweiten Trend zu immer weitergehender<br />

Transparenz durch das Internet<br />

ihren Tribut zollen. So sind jetzt die ersten<br />

Reports früherer Bilderberg-Konferenzen<br />

bei der Enthüllungsplattform Wikileaks<br />

aufgetaucht. Von den meisten Servern<br />

sind die brisanten Dokumente zwar genauso<br />

schnell wieder verschwunden,<br />

doch man wird fündig, wenn man weiß,<br />

wo man suchen muß. Getreu der Vorgehensweise,<br />

wie sie auch bei Geheimdiensten<br />

üblich ist, haben die Whistleblower<br />

der Bilderberger nur Dokumente an die<br />

Öffentlichkeit lanciert, die über 25 Jahre<br />

alt sind. Das neueste veröffentlichte<br />

Protokoll stammt aus dem Jahre 1980<br />

vom Bilderberg-Treffen in Aachen.<br />

Die Dokumente erlauben dennoch<br />

interessante Einblicke in die Denk- und<br />

Arbeitsweise der Bilderberger. So fällt<br />

unmittelbar auf, daß sie selbst in Aufzeichnungen,<br />

die nie zur Veröffentlichung<br />

gedacht waren, keine Namen<br />

nennen. Wer immer etwas sagte, was<br />

zu Protokoll genommen wurde, er war<br />

Schlicht und unauffällig – der<br />

Einband des vertraulichen Bilderberger-Reports<br />

1980. Oben links<br />

der Vermerk „Not for quotation“ –<br />

„Nicht zum Zitieren“.<br />

nur „ein Teilnehmer“. Die Reports sind<br />

teilweise „Eyes Only“, d. h. man kann<br />

sie lesen, aber nicht ausdrucken.<br />

Es wird auch klar, wie langfristig hinter<br />

den verschlossenen Türen der<br />

Bilderberg-Konferenzen die Zukunft<br />

geplant wird. So wurde bereits 1980 über<br />

eine „Arbeitsteilung“ zwischen den USA<br />

und den europäischen Nationen diskutiert,<br />

vor allem, was Militäreinsätze außerhalb<br />

Europas betrifft – immerhin zehn Jahre<br />

vor dem ersten Golfkrieg. Die deutschen<br />

Delegierten gaben zu verstehen, daß sich<br />

das seinerzeit noch geteilte Deutschland<br />

in dieser Hinsicht nicht zu weit aus dem<br />

Fenster lehnen dürfe, um seine eigenen<br />

politischen Interessen nicht zu gefährden.<br />

Derlei Bedenken sollen bei Deutschlands<br />

Verbündeten damals auf nur wenig Verständnis<br />

gestoßen sein. Bei der Tagung<br />

1957 wurden bereits erste mögliche<br />

Maßnahmen in Richtung Globalisierung<br />

und neue Weltordnung diskutiert. Die<br />

Teilnehmer beklagten z. B., daß die Mitarbeiter<br />

der NATO zu wenig unabhängig<br />

seien, da sie zu viel Rücksicht auf<br />

die Regierungen nehmen müßten, von<br />

denen sie „ausgeliehen“ wurden. „Die<br />

Rekrutierung von Mitgliedern des NATO-<br />

Sekretariats könnte verbessert werden.“<br />

Eine gründliche Sichtung des umfangreichen<br />

freigegebenen Materials<br />

wird sicher noch geraume Zeit in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Unabhängig davon gab es aber auch in<br />

diesem Jahr viel Neues zu besprechen:<br />

Gefährliche Tendenzen, z. B. Euro contra<br />

„Neue Drachme“, die Zukunftsperspektiven<br />

der EU, die zunehmende Marginalisierung<br />

der süd- und osteuropäischen<br />

EU-Staaten. Wieviel Macht wird Deutschland<br />

als wichtigstem Wirtschaftsfaktor<br />

der Europas zugestanden? ■<br />

Die Bilderberger<br />

Die Bilderberger sind eine im Hintergrund<br />

operierende Gruppe einflußreicher Persönlichkeiten<br />

aus Politik, Wirtschaft, Militär,<br />

Medien und Adel, die sich in wechselnder<br />

Besetzung einmal pro Jahr an einem weitestmöglich<br />

geheimgehaltenen Ort treffen,<br />

um politische Entwicklungen in der Welt zu<br />

diskutieren und die Umsetzung bestimmter<br />

Trends in die Wege zu leiten. Nachweislich<br />

wurden weltpolitisch bedeutsame Ereignisse<br />

wie die Gründung der EU oder die politische<br />

Wende im kommunistischen Ostblock vorab<br />

bei den Bilderbergern besprochen, wenn<br />

nicht sogar geplant. Zahlreiche Spitzenpolitiker<br />

kamen zu ihren Führungsämtern,<br />

nachdem sie zu einer Bilderberg-Konferenz<br />

eingeladen worden waren, darunter Bill<br />

Clinton, Romano Prodi und Angela Merkel.<br />

Kritiker werfen den Bilderbergern vor, daß<br />

sie ihre Tagungen im Geheimen abhalten und<br />

im Gegensatz zu anderen internationalen<br />

Politikertreffen auch keine Presse zulassen.<br />

Die jeweilige Zusammensetzung der Gruppe<br />

ist nirgendwo demokratisch legitimiert. Die<br />

Teilnehmerliste bestimmt der „Inner Circle“<br />

(auch „Advisory Group“ genannt), ein sehr<br />

kleiner exklusiver Kreis grauer Eminenzen,<br />

dem sich als „Outer Circle“ das sogenannte<br />

„Steering Committee“ anschließt, dem u.<br />

a. auch der Chef der Deutschen Bank, Josef<br />

Ackermann, angehört.<br />

Die Gründung der Bilderberger geht auf<br />

den polnischen Politikberater Józef Retinger<br />

zurück, der nach dem zweiten Weltkrieg<br />

vertrauensbildende Gesprächskreise zwischen<br />

Europäern und Amerikanern initiieren<br />

wollte. Es gelang Retinger, als Frontmann<br />

Prinz Bernhard der Niederlande zu gewinnen,<br />

der danach bis 1976 auch den Vorsitz<br />

der Bilderberg-Gruppe innehatte. Das erste<br />

Treffen fand 1954 im niederländischen Hotel<br />

Bilderberg statt, wodurch die Gruppe zu ihrem<br />

Namen kam.<br />

Folgende Veröffentlichungen zum Thema Bilderberger<br />

finden Sie in früheren <strong>Matrix3000</strong>-<strong>Ausgabe</strong>n:<br />

Grazyna Fosar / Franz Bludorf:<br />

Die Bilderberger – Hinter den Kulissen der Macht.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 25, Januar/Februar 2005.<br />

Daniel Estulin: Bilderberger-Treffen in Deutschland.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 28, Juli/August 2005.<br />

Franz Bludorf: Bundeskanzler begrüßt Bilderberger.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 28, Juli/August 2005.<br />

Grazyna Fosar / Franz Bludorf: Opus Dei contra<br />

Bilderberger. Geheimorganisationen im verdeckten<br />

Machtkampf – mitten in Europa.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 33, Mai/Juni 2006.<br />

Franz Bludorf: Die Bilderberger, der Vatikan und<br />

die deutsche Geschichte.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Sonderheft S3 „Politik und Macht“,<br />

Dezember 2007.<br />

Franz Bludorf: Bilderberger in der Krise.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 52, Juli/August 2009.<br />

Franz Bludorf: Globale Szenarien der Bilderberger.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 58, Juli/August 2010.<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 9


Politik<br />

10<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Politik<br />

Gaddafi<br />

– Ein Mann mit zwei Gesichtern<br />

Jonathan May<br />

Libyen hat ein Parlament, eine Regierung<br />

, eine Opposition, einen<br />

Regierungschef – und einen Repräsentanten,<br />

den Revolutionsführer<br />

Muammar al Gaddafi. Ein Mann, der<br />

als junger Soldat vor 42 Jahren gegen<br />

das überkommene Regime von König<br />

Idris I. putschte, das vom Westen<br />

gestützt wurde. Seitdem wird er als<br />

Revolutionsführer von seinem Volk<br />

geliebt, geachtet und gefürchtet. Ein<br />

Herrscher, der nicht wirklich herrscht,<br />

ohne den in Libyen aber kaum etwas<br />

geht. Seit über 40 Jahren leitet er mit<br />

geschickter Hand sein Land durch die<br />

Zeit.<br />

97% der Bevölkerung sind Moslems,<br />

Sunniten, seine Regierung ist<br />

sozialistisch geprägt – ein einst unterentwickelter<br />

Wüstenstaat auf dem<br />

Weg in die Moderne. Gaddafi ist (oder<br />

war) die vielleicht wichtigste Figur in<br />

Nordafrika, denn er hat sein Land an<br />

die Spitze des afrikanischen Kontinents<br />

gebracht und die Erdöleinnahmen<br />

<strong>Libyens</strong> nicht in Paläste, Yachten<br />

und Fuhrparks gesteckt, sondern<br />

in sein Land investiert. Muammar al<br />

Gaddafi war und ist ein Visionär, er will<br />

die arabische Welt einen, einen dritten<br />

Weg suchen zwischen Kapitalismus<br />

und Sozialismus, zwischen Stammespolitik<br />

(in Libyen gibt es 140 verschiedene<br />

Stämme) und modernem Industriestaat.<br />

Er versucht seit 40 Jahren,<br />

den Einfluß der Amerikaner, des Internationalen<br />

Währungsfonds IWF und<br />

der Weltbank auf sein Land so klein<br />

wie möglich zu halten.<br />

Nur zum historischen Vergleich: Als<br />

Gaddafi an die Macht kam, herrschten<br />

in China Mao Zedong, in Rußland Leonid<br />

Breschnew und in den Vereinigten<br />

Staaten Richard Nixon. In Deutschland<br />

war Kurt Georg Kiesinger Bundeskanzler.<br />

Gaddafi ist der dienstälteste<br />

Potentat des Globus, und er sagt über<br />

sich selbst: „Ich bin der Führer der<br />

Führer Arabiens, der König der Könige<br />

Afrikas und der Imam aller Muslime“.<br />

Die zwei Seiten des Despoten<br />

Alles Mögliche hat man Gaddafi schon<br />

unterstellt, und vieles davon dürfte<br />

wohl auch stimmen. Libyen ist ein<br />

Land, in dem eine Zeitschrift wie <strong>Matrix3000</strong><br />

nicht erscheinen könnte. Es<br />

ist kein Land, in dem ein freiheitsliebender<br />

Mensch gerne leben möchte.<br />

Aber es gibt auch eine zweite Seite: Um<br />

das Ernährungsproblem in den Griff<br />

zu bekommen und sich unabhängig zu<br />

machen von westlichen Geldern, installierte<br />

Gaddafi große Basare (Suks), in<br />

denen der Tauschhandel gefördert wird.<br />

Tauschhandel ist ein Schlüsselbegriff<br />

für Libyen. Waren aller Art, aber auch Öl<br />

im großen Stil werden getauscht.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen arabischen<br />

Regierungen und Königshäusern,<br />

die auf engste Verbundenheit mit<br />

den USA setzen und bei denen ein Großteil<br />

der Öleinnahmen in mafiösen Strukturen<br />

versickert, investierte die Regierung<br />

<strong>Libyens</strong> in das eigene Land zum<br />

Nutzen des eigenen Volkes. Ärztliche<br />

Versorgung, das Senken der Kindersterblichkeit,<br />

der Kriminalität, der Unterernährung<br />

und Fehlernährung, auf<br />

all diesen Feldern hat sich Libyen langsam<br />

und stetig aus dem hinteren Teil<br />

der Weltstatistik vorangearbeitet – die<br />

allgemeine Lebensverbesserung ging<br />

mit der Entwicklung der Ölförderung<br />

einher. Ein Punkt, auf den man heute<br />

nicht mehr gerne schaut. Man unterstellte<br />

Libyen ein angebliches Atomprojekt<br />

und den Bau von Industrieanlagen<br />

für chemische Waffen. Daraufhin flogen<br />

amerikanische Bomber von Deutschland<br />

aus Angriffe gegen Tripolis, ohne<br />

Kriegserklärung, als Präventivmaßnahme<br />

gegen eine mögliche zukünftige Bedrohung.<br />

Was bombardiert wurde, war eine<br />

Stätte, an der Medikamente produziert<br />

wurden. Die postulierten Giftanlagen<br />

wurden nie gefunden. Fällt Ihnen jetzt<br />

auch Saddam Hussein ein, dessen Land<br />

Irak unter genau den gleichen Anschuldigungen<br />

mit einem Krieg in die Steinzeit<br />

zurückgebombt werden sollte? Dort<br />

wurde aus einem der reichsten Staaten<br />

der Region ein zerbombtes und von Embargos<br />

ausgeblutetes Land, mit einem<br />

enormen Anstieg der Kindersterblichkeit,<br />

des Analphabetismus, der Mangelernährung.<br />

Und was wußte der Westen<br />

nicht Schreckliches von Hussein<br />

zu berichten! Die Presse war voll von<br />

„dem Metzger“, der eine Kinderkrankenhausstation<br />

von Soldaten verwüsten<br />

ließ, Säuglinge vor laufenden Kameras<br />

erschlagen ließ, Fotos, Berichte, allesamt<br />

gefälscht, dubiose Giftgasangriffe<br />

gegen Kurden, die man ihm zuschrieb,<br />

all das führte zu seiner Verurteilung und<br />

Hinrichtung.<br />

„Ende 2000 begann der Irak damit,<br />

Öl gegen Euro statt gegen US-Dollar zu<br />

verkaufen, und stellte seine nationalen<br />

Devisenreserven auf Euro um. Wären<br />

andere Ölstaaten dem Beispiel gefolgt,<br />

hätten die USA dadurch vermutlich<br />

einen enormen Einnahmeausfall aus<br />

Seigniorage-Einnahmen verkraften<br />

müssen.“ 1<br />

Die Konsequenzen sind hinlänglich<br />

bekannt. Gehen wir einen Schritt weiter<br />

und denken wir an den Iran: „Die<br />

Iranische Ölbörse ist eine Ölbörse, die<br />

nach einer Meldung der Islamic Republic<br />

News Agency (IRNA) am 17. Februar<br />

2008 mit Sitz auf der Insel Kisch eröffnet<br />

wurde. [...]<br />

Obwohl […] nicht geklärt war, ob<br />

und unter welchem Namen Iran das<br />

Projekt verwirklicht, fand die IOB unter<br />

Überschriften wie „Todesstoß für den<br />

US-Dollar“ vor allem in Internetforen<br />

und Blogs große Beachtung. Angeblich<br />

verfolge Iran mit der Gründung der neuen<br />

Börse die Absicht, einen eurobasierten<br />

Preismechanismus beim Ölhandel<br />

einzuführen; das sei einer der „wahren<br />

Gründe“ für die aggressive Anti-Iran-<br />

Politik der USA.“ 2<br />

Gaddafi hatte diese Entwicklung<br />

vor Augen und erkannte die Gefahr,<br />

wenn er sein Öl nicht ge-<br />

1 Quelle: Wikipedia<br />

2 Quelle: Wikipedia<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 11


Politik<br />

So soll der geplante<br />

"Man-Made<br />

River", der gigantische<br />

künstliche<br />

Fluß, in Libyen<br />

verlaufen.<br />

gen Dollars verkaufen wollte, die er<br />

zunehmend für wertlos halten mußte.<br />

In diesem Kontext seinen eigenen Weg<br />

der nationalen Unabhängigkeit weitergehen<br />

zu wollen, veranlaßte ihn wohl,<br />

auf den Westen zuzugehen, und so erklärte<br />

er, er verzichte „auf zukünftige<br />

Unterstützung revolutionärer Gruppen,<br />

auf den Ausbau eines eigenen Atomprogramms,<br />

und er zahlte Entschädigungen<br />

für vergangenes Unrecht“, das<br />

man ihm vorwarf und zu dem er sich in<br />

diesem Zusammenhang auch bekannte.<br />

Ein Schachzug, der ihn wieder als willkommenen<br />

Handelspartner für unsere<br />

westliche Wertegemeinschaft zuließ.<br />

International wurde es ruhiger um ihn.<br />

Waffenkäufe wurden in wachsendem<br />

Umfang zugelassen. Parallel schloß<br />

Gaddafi verschiedene Abkommen zum<br />

Tausch seines Öls.<br />

Ehrgeizige Großprojekte<br />

Libyen baut derzeit die größte Einkaufsmeile<br />

des Landes. Die 1800 Luxusappartements<br />

im geplanten Wohnpark<br />

nebenan sind auf 180 bis 400 Quadratmeter<br />

ausgelegt, die Ladenflächen bereits<br />

ausgebucht.<br />

Auf der Großbaustelle Bad Trablous<br />

im Süden von Tripolis mahnen an jeder<br />

Ecke Schilder auf Arabisch, Türkisch<br />

und Vietnamesisch: „Haltet die Baustelle<br />

sauber.“ Die Architekten kommen<br />

aus Kalifornien, die Ingenieure vom Bosporus<br />

und die Handwerker aus Vietnam,<br />

Ägypten und Tunesien. Aus Libyen<br />

stammen nur die Aufpasser, die jeden<br />

Kontakt mit den Arbeitern sofort unterbinden<br />

und die Projektmanager aus<br />

dem Ausland mißtrauisch überwachen.<br />

Der Bauboom folgt – wie fast alles<br />

im Wüstenreich des Revolutionsführers<br />

– ganz eigenen Regeln.<br />

Dreistellige Milliardensummen steckt<br />

das Land in sein neues Morgen, auch<br />

wenn seine Leute meist noch von gestern<br />

sind. Sogar Bauarbeiter muß<br />

Libyen importieren, was dazu führte,<br />

daß trotz gewaltigen Baubooms die<br />

Arbeitslosigkeit erschreckend blieb<br />

– zu unterentwickelt, zu wenig gebildet<br />

– zu wenig Facharbeiter kann das<br />

Land der 140 Stämme zur Verfügung<br />

stellen. 3<br />

Ebenso unauffällig baut Gaddafis<br />

Libyen an einem weiteren gewaltigen<br />

Projekt. Zwar nicht im Geheimen, aber<br />

ohne großes Tamtam geht die Libysche<br />

Regierung an die Umgestaltung<br />

des riesigen Landes, ja sogar an die<br />

Umgestaltung eines gewaltigen Teils<br />

des afrikanischen Kontinents.<br />

Wir wissen, der weltweite Kampf<br />

um Öl ist vor allem ein Kampf zur<br />

Aufrechthaltung des Dollars, weil<br />

ohne die Kopplung Dollar / Öl das Papiergeld<br />

nichts mehr wert wäre. Man<br />

spricht auch vom Kampf der Kulturen,<br />

der dem imperialistischen Hintergrund<br />

die Bedeutung nehmen soll, die<br />

er nach wie vor hat. Imperiale Politik,<br />

Unterwerfung von Völkern, Aneignung<br />

ihrer Bodenschätze, das Ausnutzen<br />

billiger Arbeitskräfte – das erinnert<br />

an Kolonialismus, und das alles unter<br />

dem Mantel der Menschenrechte…<br />

Instrumente der Ausbeutung waren<br />

und oder sind sogenannte Entwicklungshilfe<br />

oder Kredite, die die betreffenden<br />

Länder in die Abhängigkeit<br />

führen. Korrupte Politiker lassen die<br />

Gelder oft genug in die eigene Tasche<br />

fließen und sind erpreßbar. Solche<br />

Politiker werden dann gerne hofiert,<br />

denn man kann wunderbar Verträge<br />

mit ihnen machen zum Nutzen der sogenannten<br />

„Ersten Welt“, zum Nutzen<br />

der Global Player.<br />

Gaddafis Traum<br />

– das achte Weltwunder<br />

Muammar al Gaddafi verzichtete auf<br />

seine Atompläne, auf die Unterstützung<br />

von Revolutionsbewegungen, aber er<br />

verzichtet nicht auf seinen Traum eines<br />

geeinten Nordafrikas, und so arbeitet er<br />

stetig an einem achten Weltwunder: An<br />

der Wasserversorgung für Mensch und<br />

Industrie, vor allem für die Landwirtschaft<br />

im Norden Afrikas.<br />

Seine Vision: Plantagen und Gärten<br />

lassen die Wüste erblühen, nicht<br />

einzelne Oasen, kein verstärkter<br />

Ausbau von Entsalzungsanlagen, nein,<br />

seine Visionen sind gewaltiger. Er will<br />

der Sahara einen großen Teil der Wüste<br />

entringen und daraus landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche schaffen – aus der Hölle<br />

der Wüste ein Paradies, ein gewaltiges<br />

Gebiet, in dem Lebensmittel angebaut<br />

werden für einen großen Teil des Kontinents.<br />

Eine Begrünung, die langfristig<br />

den Grundwasserspiegel anhebt, durch<br />

die sich das örtliche Klima verändert . 4<br />

Auch Gaddafi weiß: Der Krieg um<br />

Öl wird abgelöst durch den Krieg um<br />

Wasser. Die seit Jahrzehnten behauptete<br />

Verknappung des Öls hat sich als<br />

Märchen entpuppt, immer neue Ölfelder<br />

werden immer effektiver erschlossen,<br />

leere Ölfelder füllen sich wieder,<br />

und keiner weiß warum. Der zukünftige<br />

Krieg geht um Wasser. 5 Warum sollte<br />

sonst Coca Cola seit Jahren weltweit<br />

Wasserrechte einkaufen? Multinationale<br />

Konzerne erwerben von Gemeinden ihre<br />

Wasserversorgung. Wasser ist Leben –<br />

Wasser ist Zukunft. Aber was hat das mit<br />

Libyen zu tun, diesem Wüstenstaat? 17%<br />

der gewaltigen Sahara liegen auf libyschem<br />

Staatsgebiet. Die Libysche Wüste<br />

gehört zu den trockensten Wüsten der<br />

Erde. 95% <strong>Libyens</strong> sind Wüste<br />

Aber das war gestern. ■<br />

12<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />

3<br />

Quelle: Welt am Sonntag<br />

4<br />

siehe Matrix 3000 „Klima, Umwelt Mensch“, Herbst 2010.<br />

5<br />

Siehe auch den Artikel von Franz Alt in <strong>Matrix3000</strong> Band 48


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Politik<br />

Libyen verfügt über die größten<br />

bekannten Süßwasservorräte der<br />

Welt. Eine Fläche von der Größe<br />

Deutschlands - ein einziger See.<br />

Wer die riesigen Ausmaße des Bodensees<br />

kennt und weiß, wie klein der<br />

See auf der Landkarte ist, im Vergleich<br />

zu ganz Deutschland, kann sich davon<br />

ein Bild machen. Ein See von der Größe<br />

Deutschlands!<br />

Nun kommt es natürlich auch darauf<br />

an, wie tief der See ist. Einen Fuß<br />

tief? Oder einen Meter oder sogar fünf<br />

Meter? Nein. Libyen hat einen unterirdischen<br />

See von der Größe Deutschlands<br />

mit einer Tiefe von 100 Metern! Das sind<br />

35.000 Kubikkilometer(!) Wasser, das<br />

ist ein Süßwasservorrat, der nach den<br />

Plänen der Libyschen Regierung den<br />

ganzen Norden Afrikas begrünen soll,<br />

geplant zumindest in Libyen, Ägypten,<br />

Sudan und dem Tschad.<br />

1 Kubikmeter Wasser sind 1000 Liter.<br />

1 Kubikkilometer Wasser sind 1 Milliarde<br />

Kubikmeter = 1.Billion Liter Wasser<br />

Libyen hat 35.000 mal 1 Billion Liter Süßwasser,<br />

das sind 35 Billiarden Liter Süßwasser.<br />

Woher kommt das Wasser?<br />

Das Wasser stammt aus riesigen unterirdischen<br />

Seen, dem Nubischen Aquifer<br />

– so heißt der natürliche Wasserspeicher,<br />

der sich als Folge der abtauenden Gletscher<br />

nach der letzten Eiszeit gebildet<br />

hat. Das kostbare Süßwasser kommt aus<br />

2.000 m Tiefe, ist 20.000 bis 30.000 Jahre<br />

alt und gehört zu den wichtigsten zu<br />

schützenden Wasserreserven der Erde,<br />

die man tunlichst nicht vergeuden sollte.<br />

Die berühmten Höhlenmalereien im Gilf<br />

Kebir und Jabal Uweinat zeugen noch von<br />

den üppigen steinzeitlichen Landschaften,<br />

die in der Region einst existierten.<br />

Die Förderung kostet 35 Cent pro Kubikmeter<br />

Wasser. Selbst wenn man nur<br />

einen Verkaufswert von 0,2 Cent pro Liter<br />

ansetzt, hieße das für 1000 Liter Leitungswasser<br />

2 Euro (bei uns in Deutschland<br />

verlangt man oft wesentlich mehr,<br />

und in den Wüstenregionen sind 1000<br />

Liter Wasser ein kleines Vermögen), so<br />

ergibt sich ein Betrag abzüglich Förderkosten<br />

von 58 Billionen Euro.<br />

Der ehemalige ägyptische Staatschef<br />

Mubarak war ein großer Anhänger und<br />

Verfechter des Konzepts, trotz aller gewachsenen<br />

historischen Distanzen zu<br />

Libyen. Nur ihn gibt es halt nicht mehr<br />

auf der politischen Bühne. Sein potentieller<br />

Nachfolger el Baradei hat enge<br />

Kontakte zu Global Players wie z. B.<br />

George Soros.<br />

Ein riesiges Kanalnetz, ein künstlicher<br />

Fluß soll gebaut werden aus dem<br />

Süden <strong>Libyens</strong>, wo die riesigen unterirdischen<br />

Wasservorräte liegen, bis in den<br />

Norden ans Meer, wo die meisten der<br />

über sechs Millionen Libyer leben (siehe<br />

auch Abb. auf S. 12). Die Pläne sind<br />

schon in den 60er und 70er Jahren entstanden,<br />

schon damals wußte man von<br />

den riesigen Wasservorräten, die man<br />

bei der Suche nach Öl gefunden hatte.<br />

„Wir haben keinen einzigen Fluß.<br />

95 % unseres Territoriums sind Wüste“,<br />

sagt Agrarminister Abdelmagid<br />

El Gaood, der die Oberaufsicht über<br />

das Mammutprojekt hat.<br />

Gaddafi ließ ein großes Netz von<br />

Kanälen bauen. Aufgrund der eingeschränkten<br />

libyschen Informationspolitik<br />

läßt sich das genau Datum<br />

nicht festlegen, einige schreiben von<br />

Januar 1984, andere von Herbst 1984,<br />

als das Projekt begann. Riesige Wassermassen<br />

in riesigen Rohrleitungssystemen<br />

pumpen aus 960 (später<br />

1150) Brunnen bereits seit seit langem<br />

das Blut der Erde in den Norden.<br />

Bengasi, eine Stadt, die von Anfang an<br />

Gaddafikritisch eingestellt war und in<br />

der die Rebellen von Anfang an ihre<br />

Hochburg sahen, wird seit langer Zeit<br />

mit diesem Wasser versorgt, aber<br />

Gleiches gilt auch für die Städte Sirte<br />

und natürlich Tripolis.<br />

Mehr als 2 Mio. Kubikmeter Wasser<br />

sollen nach Abschluß des Projekts,<br />

das Gaddafi als das achte Weltwunder<br />

bezeichnet, täglich aus dem<br />

Süden des Landes hochgepumpt werden,<br />

um den Norden Afrikas mit Wasser<br />

zu versorgen. Nach Kalkulationen<br />

des UN-Zentrums für Umwelt und<br />

Entwicklung für die arabische Region<br />

und Europa (Cedare) in Kairo reichen<br />

die Vorräte dieses Aquifers bei heuti-<br />

<strong>Libyens</strong><br />

„achtes Weltwunder“<br />

„Great-Man-<br />

Jonathan May<br />

14<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


gen Entnahmeraten noch 4860 Jahre.<br />

29% sollen als Trinkwasser und ca.<br />

70% für die Landwirtschaft verwendet<br />

werden.<br />

Ein gigantisches Projekt, finanziert<br />

mit libyschem Öl, ohne<br />

Fremdkapital, ohne Internationalen<br />

Währungsfond , ohne Weltbank,<br />

ohne Europäer, ohne Amerikaner,<br />

ohne internationale Unternehmen,<br />

die nur zu gern das Land und seine<br />

Ressourcen ausbeuten würden.<br />

Jedes Mal kommt Ali Alagab,<br />

der Chef der Al-Hathra-Großfarm<br />

in der Region Bengasi, ins Schwärmen,<br />

wenn er über die Perspektiven<br />

des „großen künstlichen Flusses“<br />

spricht. Der 47jährige hat in den USA<br />

studiert und an der „Colorado State<br />

University“ über Bewässerungstechnik<br />

promoviert. Die 45 vollautomatischen,<br />

800 Meter breiten Ungetüme,<br />

mit denen er seine 10 000 Hektar<br />

Mais besprenkelt, ließ er aus Nebraska<br />

liefern. Feldarbeiter gibt es kaum<br />

noch, mit dem traditionellen Landleben<br />

hat Ali Alagabs chipgesteuerte<br />

Agrarwelt nicht mehr viel zu tun. „Viel<br />

Ackerland war schon fast verloren“,<br />

triumphiert er. „Jetzt trotzen wir es<br />

der Wüste wieder ab.“<br />

Ein gigantisches Projekt zum Wohle<br />

der Libyer und zum Wohle des Nordens<br />

Afrikas und zum Ansehen des<br />

Oberst Muammar al Gaddafi, der sich<br />

gerne selber als König der Könige sieht.<br />

Das Projekt ist in 3 Phasen eingeteilt.<br />

Zwei Drittel sind bereits realisiert.<br />

Bei der Einweihungsfeier des Projektes<br />

sagte Gaddafi , dieses Projekt sei<br />

„die größte Antwort auf Amerika, das uns<br />

anklagt, den Terrorismus zu befördern.“<br />

Nun befindet er sich in einem Krieg. ■<br />

Quellen zu beiden Libyen-Artikeln:<br />

www.water-technology.net/projects/gmr/<br />

wikipedia.org/wiki/Jonglei-Kanal<br />

poorrichards-blog.blogspot.com/2011/03/<br />

virtually-unknown-in-west-libyas-water.<br />

html#comments<br />

american_almanac.tripod.com/libya.htm<br />

www.africanbirdclub.org/countries/Libya/<br />

geography.html<br />

www.goumbook.com/tag/libya/<br />

www.politaia.org/kriege/die-libysche-revolution-und-die-gigantischen-libyschen-wasserreserven-politaia-org/<br />

Herrmann Breit Politaia.org,<br />

www.politaia.org/wp-content/uploads/2011/03/Die-libysche-Revolution.pdf<br />

Adresse:<br />

Great Man Made River (GMMR)<br />

Tripoli, Libya , P.O. BOX. 81188<br />

TEL. +218/213336704 , FAX. +218/214445012<br />

Das „achte Weltwunder“<br />

Das Kanalsystem speist sich aus 960<br />

Tiefbrunnen (bis 2013 sollen es 1150 sein)<br />

die das Wasser aus ca. 450-650 Metern<br />

Tiefe hervorpumpt: Die speziellen Röhren<br />

werden in eigenen Fabriken in Brega und<br />

Sarir hergestellt. Die Rohre haben einen<br />

Durchmesser von 4 Metern, so gewaltig,<br />

daß also ein LKW locker hindurchfahren<br />

könnte. Jeder Meter Rohrleitung wiegt<br />

ca. 1000 kg - wenn man sich dann vorstellt,<br />

daß insgesamt ca. 4.000 km Rohrleitungen<br />

verlegt werden müssen, die pro<br />

Meter eine Tonne wiegen, weiß man, was<br />

für eine bauliche Leistung das ist. Es werden<br />

Sand und Steine verarbeitet, mit denen<br />

man 16 Mal die Pyramide von Gizeh<br />

nachbauen könnte, und der Zement würde<br />

für eine Autobahn reichen von Tripolis<br />

bis nach Bombay in Indien.<br />

Jeder Meter des Rohrleitungssystems<br />

wird mit ca. 2.200 Meter Karbondraht<br />

umsponnen Dies entspricht eine Menge<br />

von Draht, mit der man die Erde ca. 230<br />

Mal umwickeln könnte<br />

Fürwahr ein künstlicher Fluß, der sich<br />

nicht hinter der Pyramide von Gizeh und<br />

der Chinesischen Mauer zu verstecken<br />

braucht. Und wenn dann das Ergebnis<br />

gesundes Wasser für die Menschen ist<br />

und wenn aus Wüsten Gärten werden…<br />

dann kann man mit Recht von einem achten<br />

Weltwunder sprechen..<br />

Die drei Bauphasen des GMMR-Projekts<br />

Phase I - östlicher Teil <strong>Libyens</strong> bis Bengasi<br />

(Januar 1984-November 1994), Kosten:<br />

3,6 Mrd USD. Wasserpipelines von<br />

Tazerbon und Sarir im Süden nach Adjedabia<br />

im Norden. Errichtung von Produktionsstätten<br />

für Betonleitungsrohre.<br />

Erschließung zweier Brunnenfelder in<br />

Sahir mit 126 Brunnen sowie 108 Brunnen<br />

in Tazerbon. Verlegung von 1895 km<br />

Rohrleitung. Bau von 1514 km Transportwegen.<br />

Phase II - westlicher Teil <strong>Libyens</strong> bis<br />

Tripolis (Juni 1990 bis August 1996, Kosten:<br />

5,6 Mrd USD. Erschließung eines<br />

Brunnenfeldes mit 500 Brunnen in der<br />

Fezzan - Region und den Hasawna-Bergen.<br />

1448 km Rohrleitungen, 1813 km<br />

Transportwege, zwei Pumpstationen mit<br />

Sammeltanks für 2 Mio Kubikmeter pro<br />

Tag. Komplette Ausrüstung des Brunnenfeldes<br />

mit Datenfernübertragungssystemen.<br />

Phase III - östlich-zentraler Teil <strong>Libyens</strong><br />

(Januar 2002 bis Juni 2013). Kosten: 15,5<br />

Mrd USD.<br />

Politik<br />

Made-River“<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 15


News<br />

Wetten auf den Tod<br />

In ihrer von grenzenloser Gier gekennzeichneten<br />

Suche nach immer<br />

neuen Anlage- und Zockermöglichkeiten<br />

haben Finanzjongleure mittlerweite<br />

jegliche ethischen Grenzen<br />

überschritten. Jetzt ist es sogar<br />

möglich, aus Wetten auf den Tod von<br />

Menschen Kapital zu schlagen. Und<br />

so funktioniert es: Rentenversicherungen<br />

und Pensionsfonds wollen<br />

sich in der Regel gegen das geschäftliche<br />

Risiko hoher Langlebigkeit<br />

ihrer Kunden absichern. Hierzu<br />

werden Derivate angeboten,<br />

Wertpapiere, die dieses Risiko<br />

verbriefen. Die Pensionsfonds<br />

zahlen eine bestimmte Prämie<br />

an die Gegenpartei, die darauf<br />

basiert, daß die Versicherungskunden<br />

ein bestimmtes Alter<br />

erreichen. Werden sie älter,<br />

muß der Investor dann die<br />

weiteren Kosten für den Pensionsfonds<br />

tragen. Sterben sie<br />

jedoch früher, kann er die Prämie<br />

als Gewinn einstreichen.<br />

Obamas Toast mit Musikuntermalung<br />

Bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien<br />

unterlief US-Präsident<br />

Barack Obama ein peinlicher<br />

Lapsus. Beim Champagnerempfang<br />

im Buckingham Palace in London<br />

erhob sich der Präsident, um einen<br />

Trinkspruch auszubringen. Obama<br />

erhob sein Glas und eröffnete seinen<br />

Toast mit den Worten: „To Her Majesty,<br />

the Queen.“ („Auf Ihre Majestät,<br />

die Königin.“) Offenbar hatten seine<br />

Berater ihn nicht darüber informiert,<br />

daß es in Großbritannien Vorschrift<br />

ist, sofort die britische Nationalhymne<br />

anzustimmen, sobald bei einem<br />

öffentlichen Anlaß das Wort „Queen“<br />

ausgesprochen wird. Postwendend<br />

ertönte im Hintergrund dann auch<br />

die wohlbekannte Melodie von „God<br />

save the Queen“. Hatte Obama nicht<br />

mitbekommen, was in diesem Moment<br />

abgelaufen war, oder hielt er<br />

es nur für eine Musikuntermalung?<br />

Auf jeden Fall fuhr er unbeirrt mit<br />

Normalerweise ein<br />

Verstoß gegen das<br />

Hofzeremoniell: Die<br />

amerikanische First Lady<br />

Michelle Obama umfaßt<br />

Königin Elizabeth II. beim<br />

Empfang im Buckingham<br />

Palace an der Schulter.<br />

(Foto: dpa)<br />

seinem Trinkspruch fort, während<br />

die Hymne weiter gespielt wurde.<br />

Es war nicht das erste Mal, daß<br />

ein US-Präsident seine Probleme<br />

mit dem strengen Zeremoniell an<br />

Königshöfen hatte. Berühmt ist die<br />

Anekdote, wie Ronald Reagan in<br />

kumpelhafter Manier dem Kaiser<br />

von Japan auf die Schulter klopfte.<br />

Der Monarch soll es mit asiatischer<br />

Gelassenheit hingenommen haben.<br />

Allerdings stellte auch Königin<br />

Elizabeth II. unter Beweis, daß<br />

sie bereit ist, die höfische Etikette<br />

modernen Gepflogenheiten anzupassen.<br />

Bei der Begrüßung im Palast<br />

umfaßte sie die amerikanische First<br />

Lady Michelle Obama freundschaftlich<br />

an der Hüfte, worauf diese das<br />

Wagnis unternahm, ihrerseits ihre<br />

Hand auf die Schulter der Queen zu<br />

legen – offenbar unwidersprochen.<br />

Normalerweise ist es nicht erlaubt,<br />

die Königin – außer zum Handschlag<br />

– körperlich zu berühren.<br />

Kampf um Wasser -<br />

Kampf um Information<br />

In jüngster Zeit sind Hinweise<br />

aufgetaucht, daß die Unruhen in<br />

Libyen in unglaublichem Maße vom<br />

Ausland gesteuert werden. Der<br />

Führer und Organistor der libyschen<br />

Opposition, Ibrahim Sahad, befand<br />

sich in Washington, während er und<br />

seine Gruppe den Aufstand und das<br />

Durcheinander steuerten, das Libyen<br />

zerstört.<br />

Ibrahim Sahad und seine Nationale<br />

Front für die Befreiung <strong>Libyens</strong><br />

(NFLS) gründeten in London die<br />

National Conference of the Libyan<br />

Opposition (NCLO). Diese Gruppe<br />

war sehr darauf bedacht, als völlig<br />

unbeeinflußt von Washington zu erscheinen.<br />

Sahads NCLO organisierte<br />

den “Tag der Wut” am 17. Februar,<br />

gleich nach dem Fall Mubaraks, so<br />

daß die Presse nun ihr Augenmerk<br />

auf Libyen richten konnte. Es stellte<br />

sich heraus, daß die Presse und der<br />

vom State Department finanzierte<br />

Internet-Blog Movements.org ihre<br />

Nachrichten ausschließlich über die<br />

NCLO beziehen, die auch in anderen<br />

arabischen Staaten ihre Quellen „aus<br />

erster Hand” hat. Die Reports der<br />

NCLO wurden Basis für sämtliche<br />

Anklagen betreffend eines angeblichen<br />

Genozids in Libyen, für die<br />

Zusammenkunft des Sicherheitsrates,<br />

die Verhängung von Saktionen,<br />

direkte Drohungen gegen die<br />

Sicherheitskräfte <strong>Libyens</strong> und eine<br />

von der NATO durchzusetzende Flugverbotszone.<br />

Die NCLO ist also nichts<br />

anderes als eine von den Globalisten<br />

kontrollierte Quelle nicht verifizierbarer<br />

und manipulierter Nachrichten,<br />

um die USA und die EU mit einseitigen<br />

„Informationen“ zu konfrontieren<br />

und entsprechende Reaktionen der<br />

Weltöffentlichkeit zu provozieren.<br />

16<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


News<br />

Ging Strauss-Kahn in eine<br />

Sex-Falle?<br />

Radioaktives Wasser auf<br />

Befehl der USA ins Meer<br />

geleitet<br />

Der japanische Schriftsteller Oriza<br />

Hirata, der zur Zeit als spezieller<br />

Berater der japanischen Regierung<br />

fungiert, hat auf einem Vortrag in<br />

der südkoreanischen Hauptstadt<br />

Seoul behauptet, das Einleiten<br />

radioaktiven Wassers vom havarierten<br />

Kernkraftwerk Fukushima in<br />

den Pazifik sei auf eine dringende<br />

Anforderung der USA erfolgt. Die<br />

Dominique Strauss-Kahn<br />

(Foto: AFP)<br />

In Frankreich wollen die Vermutungen<br />

nicht verstummen, der frühere<br />

IWF-Direktor und designierte sozialistische<br />

Präsidentschaftskandidat<br />

Dominique Strauss-Kahn sei bei<br />

seinem Hotelbesuch in New York in<br />

eine Sex-Falle getappt. Der Verdacht<br />

gründet sich vor allem auf die<br />

Tatsache, daß ein enger Mitarbeiter<br />

von Präsident Nicolas Sarkozy den<br />

Fall bereits über Twitter im Internet<br />

publik machte, noch bevor es eine<br />

offizielle Verlautbarung der Polizei<br />

bzw. Staatsanwaltschaft in New York<br />

über die Verhaftung Strauss-Kahns<br />

gegeben hatte. Dem französischen<br />

Spitzenpolitiker waren gute Chancen<br />

auf einen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen<br />

im nächsten Jahr<br />

eingeräumt worden. Sarkozy ist der<br />

unbeliebteste französische Präsident<br />

seit langem. In den Umfragen<br />

lag er bis zu den Ereignissen von<br />

New York sogar weit abgeschlagen<br />

nur auf dem dritten Platz, noch<br />

hinter dem Rechtspopulisten Jean<br />

Marie Le Pen.<br />

Die französische Tageszeitung<br />

Le Monde veröffentlichte Berichte,<br />

wonach Sarkozy-Anhänger bereits<br />

Monate vor der Verhaftung des IWF-<br />

Chefs versucht hatten, Polizeiberichte<br />

über Sexskandale des allgemein<br />

als Frauenhelden bekannten<br />

Strauss-Kahn an die Öffentlichkeit<br />

zu lancieren. So sollen „drei unabhängige<br />

Quellen“ bestätigt haben,<br />

daß Strauss-Kahn im Jahre 2007 in<br />

Paris von der Polizei in seinem Auto<br />

„in anzüglicher Pose“ mit einer<br />

Prostituierten angetroffen worden<br />

sein soll. Im Gegensatz zu den USA<br />

spielten derartige Meldungen im<br />

traditionell liberaleren Frankreich<br />

früher politisch keine Rolle. Auch<br />

Präsident François Mitterrand<br />

waren etliche Sexaffären nachgesagt<br />

worden, was seiner Popularität<br />

keinen Abbruch getan hatte. Bei der<br />

letzten Präsidentschaftswahl hatte<br />

Sarkozys Wahlkampfteam noch<br />

entschieden, von der Information<br />

keinen Gebrauch zu machen. Damals<br />

war Dominique Strauss-Kahn<br />

bei der Kandidatenvorauswahl der<br />

Sozialisten allerdings auch seiner<br />

Parteikollegin Ségolène Royal unterlegen.<br />

Später nominierte Sarkozy<br />

seinen potenten Gegenspieler zum<br />

Chef des Internationalen Währungsfonds,<br />

nicht ohne ihn zu warnen,<br />

sein Privatleben würde sich fortan<br />

„unter einem Vergrößerungsglas“<br />

abspielen.<br />

Dominique Strauss-Kahn wurde<br />

im Flugzeug verhaftet, das ihn nach<br />

Europa bringen sollte, u. a. zu einem<br />

Treffen mit Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel. Seine Mission war es, bei<br />

den Europäern weitere finanzielle<br />

Hilfsmaßnahmen für marode EU-<br />

Länder durchzusetzen. Wem war<br />

seine Politik im Wege?<br />

Freisetzung radioaktiv verseuchten<br />

Wassers ins Meer hat insbesondere<br />

bei den Nachbarländern, etwa<br />

Südkorea, heftige Proteste ausgelöst.<br />

Daraufhin betonte Hirata, es<br />

sei kein freier und unabhängiger<br />

Beschluß der Regierung in Tokio<br />

gewesen, sondern ihm habe die<br />

Forderung aus Washington zugrunde<br />

gelegen.<br />

TV-Bildschirme können<br />

Bewußtsein manipulieren<br />

Lange Zeit war es nur vermutet<br />

worden. Jetzt liefert ein US-Patent<br />

den Beweis: Die elektromagnetische<br />

Abstrahlung von Fernseh- und<br />

Computerbildschirmen kann dazu<br />

verwendet werden, das menschliche<br />

Bewußtsein zu manipulieren.<br />

In der Patentschrift Nr. 6,506,148,<br />

erteilt am 14. 1. 2003 für den Erfinder<br />

Hendricus G. Loos aus Laguna<br />

Beach, Kalifornien, heißt es wörtlich:<br />

„Physiologische Effekte wurden<br />

bei Menschen beobachtet in Reaktion<br />

auf die Stimulation der Haut mit<br />

schwachen elektromagnetischen<br />

Feldern, die mit bestimmten Frequenzen<br />

pulsieren, bei 0,5 oder 2,4<br />

Hz, um eine sensorische Resonanz<br />

anzuregen. Viele Computermonitore<br />

und TV-Bildröhren emittieren, wenn<br />

sie pulsierende Bilder anzeigen,<br />

gepulste elektromagnetische Felder<br />

ausreichender Amplitude, um solche<br />

Anregungen zu verursachen. Es ist<br />

daher möglich, das Nervensystem<br />

eines Menschen zu manipulieren<br />

durch pulsierende Bilder, die<br />

auf einem in der Nähe stehenden<br />

Computermonitor oder Fernseher<br />

angezeigt werden. Für letzteren<br />

kann das Pulsieren des Bildes in das<br />

Programm eingebettet sein, oder es<br />

kann überlagert werden durch Modulation<br />

des Videostreams, entweder<br />

als ein Radiofrequenzsignal oder<br />

als ein Videosignal. Das auf einem<br />

Computermonitor angezeigte Bild<br />

kann effektiv gepulst werden durch<br />

ein simples Computerprogramm.<br />

Bei bestimmten Monitoren können<br />

gepulste elektromagnetische Felder<br />

mit der Fähigkeit, sensorische Resonanzen<br />

bei Personen in der Nähe<br />

anzuregen, sogar generiert werden,<br />

wenn die angezeigten Bilder mit<br />

subliminaler Intensität gepulst sind.“<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 17


News<br />

Showdown<br />

im Weißen Haus<br />

Das Foto ging um die Welt. Im Situation Room des Weißen Hauses verfolgen US-Präsident Barack Obama und<br />

sein Stab auf der Projektionswand die Operation „Geronimo“. So lautet der geheime Codename für die Aktion zur<br />

gezielten Tötung Osama Bin Ladens durch ein Spezialkommando der US Navy Seals. Das Foto ist eines der wichtigsten<br />

zeitgeschichtlichen Dokumente unserer Epoche. Es geht in diesem Moment nicht nur um die Liquidierung<br />

des Staatsfeindes Nr. 1. Das Bild zeigt auch die Reaktionen der mächtigsten Menschen der Welt auf den von ihnen<br />

geplanten Tod und auf die Invasion in ein souveränes Land. Alle Anwesenden sind sich der Tragweite dieses Augenblicks<br />

voll bewußt, und sie sind über alle dahinter stehenden Geheimpläne und Technologien vollständig informiert.<br />

Ihre Reaktionen jedoch sind vollkommen unterschiedlich: 1<br />

Präsident Obama verfolgt das Geschehen mit asymmetrischen Gesichtszügen.<br />

Seine Gedanken und Gefühle sind nicht kongruent. Seine Mimik<br />

drückt vor allem Verachtung aus. Gesicht und Körperhaltung, insbesondere<br />

die hochgezogenen Schultern, zeigen, daß er vor uns allen, aber auch vor<br />

seinen Beratern etwas verbirgt. Er sieht hier weder wie ein Präsident aus<br />

noch wie ein Friedensnobelpreisträger.<br />

Auch bei Außenministerin Hillary Clinton ist die Botschaft unmißverständlich.<br />

Sie will uns ebenfalls etwas nicht sagen, denn sie verschließt ihren<br />

Mund mit der Hand. Ihre Augen drücken jedoch eher Betroffenheit und<br />

Erschrecken aus. Von allen Anwesenden zeigt sie den emotionalsten Gesichtsausdruck.<br />

Darauf angesprochen, antwortete sie, sie habe in dem Moment<br />

lediglich husten müssen und daher die Hand vor den Mund gehalten.<br />

Handhaltung und Augenausdruck zeigen jedoch etwas ganz Anderes.<br />

1 siehe hierzu auch Fosar/Bludorf: Intuitive Logik<br />

18<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


News<br />

Vizepräsident Joe Biden wirkt im Gegensatz dazu vollkommen cool und<br />

abgeklärt. Den mit allen Wassern gewaschenen erfahrenen Außenpolitiker<br />

scheint so schnell nichts aus der Fassung bringen zu können. Sein Gesichtsausdruck<br />

scheint sogar Zufriedenheit zu signalisieren. „We got him.“<br />

Brigadegeneral Marshall „Brad“ Webb oblag das Kommando über die<br />

Aktion. Seine ganze Körperhaltung drückt Souveränität aus. Er weiß, daß er<br />

die Lage unter Kontrolle hat. Dabei wirkt er fast überheblich. Die feineren<br />

Details seiner Mimik, insbesondere rund um Nase und Mund, drücken<br />

allerdings auch Ekel aus.<br />

Im Gesichtsausdruck von Verteidigungsminister Robert<br />

Gates ist vor allem Zorn zu erkennen. Seine Lippen sind<br />

schmal und verkniffen, die Augenbrauen in der Mitte zusammen<br />

und nach unten gezogen. Er ist wütend.<br />

Doch noch andere Details sind von Inter esse:<br />

Der Situation Room im Weißen Haus<br />

Oben: Auf der Tastatur des Laptops vor dem Sitzplatz Hillary<br />

Clintons liegt ein Ausdruck einer Satellitenaufnahme, die auf<br />

dem Foto durch Verpixelung unkenntlich gemacht wurde.<br />

Offenbar ist es eine Aufnahme des genauen Aufenthaltsorts<br />

Bin Ladens, der auch nach der Aktion nicht publik gemacht<br />

werden soll.<br />

Unten: Auf der Tastatur von Vizepräsident Bidens Laptop liegt<br />

eine charakteristische Dokumentenmappe aus gelbem Plastikmaterial.<br />

Derartige Mappen werden von den US-Geheimdiensten<br />

für Dokumente verwendet, die den Geheimhaltungsstatus<br />

„Burn after Reading“ haben. Das heißt, der Empfänger<br />

ist angehalten, die Dokumente und die Tasche nach dem<br />

Lesen zu verbrennen, da der normale Aktenshredder als nicht<br />

sicher genug gilt. Die NSA hat sogar komplizierte Verfahren<br />

entwickelt, wie<br />

man Akten fachgerecht<br />

verbrennen<br />

muß, damit keine<br />

identifizierbaren<br />

Rückstände zurückbleiben.<br />

Wenn Probleme, Katastrophen oder Fälle von<br />

Nationalem Notstand auftauchen, versammelt<br />

sich der US-Präsident mit seinen engsten Beratern<br />

im sogenannten Situation Room. Er befindet<br />

sich im West Wing, dem legendären Westflügel<br />

des Weißen Hauses, in dem auch das Oval Office<br />

und das Privatbüro des Präsidenten lokalisiert<br />

sind. Der Situation Room ist äußerlich ein kleiner<br />

unscheinbarer Raum mit dunklen Holztäfelungen<br />

und einem massiven Konferenztisch.<br />

Meist ziehen sich Sitzungen im Situation Room<br />

mehrere Stunden hin, und es werden militärische<br />

und politische Offizielle eingeladen, um ihre<br />

Standpunkte und Fakten vorzutragen. An der<br />

Stirnwand des Raumes befindet sich eine gewaltige<br />

Projektionswand, auf der die Sitzungsteilnehmer<br />

sich mit Hilfe modernster Multimediaeinrichtungen<br />

über die Vorgänge informieren können,<br />

die Thema des Meetings sind. Die Teilnehmer<br />

gehen im Situation Room in der Regel in absolute<br />

Klausur und beraten unter Ausschluß auch<br />

des restlichen Personals des Weißen Hauses.<br />

Allenfalls wenn jemand zur Toilette muß, wird er<br />

während des Meetings den Raum verlassen. Ein<br />

vorbereiteter Beistelltisch mit Getränken, Snacks<br />

und anderen kleineren Erfrischungen sichert das<br />

leibliche Wohl der Konferenzteilnehmer. In der<br />

Abgeschiedenheit des Situation Room werden<br />

die eigentlich wichtigen Beschlüsse der amerikanischen<br />

Politik gefällt. Hier wird über Krieg<br />

und Frieden entschieden, und von hier aus wurde<br />

auch die „Operation Geronimo“ beobachtet.<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 19


Politik<br />

Die Mauer<br />

Lutz Rathenow<br />

Natürlich ist das Ding pervers, aber es zeigt seine Krankheit und verbirgt<br />

sie nicht verklemmt. Der Verlust dieses Bauwerks würde das Leben hier<br />

ärmer machen. Und wenn nur die Wut darauf abhanden käme.“<br />

Harald Hauswald/ Lutz Rathenow<br />

1<br />

Die Mauer rund um das Brandenburger<br />

Tor. Am Pariser Platz<br />

verlief der Todesstreifen.<br />

Betriebskampfgruppen<br />

errichten die Mauer an<br />

der innerstädtischen<br />

Grenze. Bild: Wikipedia.<br />

20<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


50 Jahre Mauerbau<br />

Politik<br />

im Alltag der Ost-Berliner<br />

Vor genau 50 Jahren, am 13. August<br />

1961, errichteten Betriebskampfgruppen<br />

der DDR unter dem Schutz von<br />

Volksarmee und Volkspolizei entlang<br />

der Sektorengrenze zwischen Westund<br />

Ost-Berlin jene Mauer, die für mehr<br />

als 28 Jahre eine fast unüberwindliche<br />

Grenze bilden sollte. Anlaß genug, einen<br />

Zeitzeugen zu Wort kommen zu<br />

lassen. Exklusiv für <strong>Matrix3000</strong> blickt<br />

der Schriftsteller und DDR-Dissident<br />

Lutz Rathenow zurück, wie die Bürger<br />

Ost-Berlins es schafften, in ihrem Alltag<br />

die Existenz des „antifaschistischen<br />

Schutzwalls“ (O-Ton DDR-Führung) zu<br />

verdrängen. fb<br />

Wenn ein sehr kleines Kind Verstecken<br />

spielt, schließt es oft die<br />

Augen und denkt dann, weil es<br />

sich selbst nicht sieht, sei es unsichtbar.<br />

Das ist eine so putzige wie törichte Haltung.<br />

Bei kleinen Kindern und im Spiel<br />

wirkt das niedlich. Später schließt es<br />

noch manchmal die .Augen, aus Angst,<br />

bestimmte Dinge sehen zu müssen, weil<br />

es das zu Fürchtende nicht betrachten<br />

kann; es könnte ja inzwischen schon<br />

verschwunden sein. Diese Angstreaktion<br />

etwas ganz Unangenehmem, Häßlichem,<br />

Ekligem oder Störendem gegenüber ist<br />

mitunter auch bei Erwachsenen zu beobachten.<br />

Zum Beispiel im Kino, wenn eine<br />

spannende oder blutige Szene droht.<br />

Dies ist eine jähe, manchmal instinktiv<br />

ausgeübte Selbstzensur gegenüber Bildern,<br />

die man absolut nicht sehen möchte,<br />

weil sie sonst über den Augenblick<br />

des Betrachtens hinaus gegenwärtig<br />

bleiben würden. Weil sie einen zu überfordern<br />

drohen - das könnte der Schlüsselbegriff<br />

sein: Überforderung. Egal auf<br />

welche Bilder sich das bezieht, es sind<br />

fast immer solche, die auf Realitäten<br />

verweisen, die der Betrachter lieber ungeschehen<br />

machen und für nicht existent<br />

erklären, deren Bilder er am liebsten gelöscht<br />

sehen würde.<br />

Das Kind und der Erwachsene, die die<br />

Augen vor Bildern verschließen, verfügen<br />

über eine gewisse Sensibilität - sie<br />

bekunden eine Angst vor Abstumpfung,<br />

über die jene, die zu viele Bilder gesehen<br />

haben, die sie nicht mehr verarbeiten<br />

können, eigentlich nicht mehr verfügen.<br />

Diese gehen durch das Leben als teilweise<br />

Schein-Tote, denen eigentlich unakzeptable<br />

Bilder nichts mehr anzuhaben<br />

scheinen. Sie erreichen sie nicht oder<br />

führen zu zynischen Kommentaren, die<br />

nur indirekt eine noch komplexbeladene<br />

Reaktionsabhängigkeit anzeigen. Es gibt<br />

einfach Situationen, an die sollte sich ein<br />

Mensch nicht gewöhnen - nicht nur im<br />

Krieg oder bei aktuellem Leid durch Naturkatastrophen.<br />

So eine Situation entstand am 13. August<br />

1961 in Berlin, als eine immer komplexer<br />

werdende, von der DDR gebaute<br />

Grenzbefestigungsanlage eine neue<br />

Normalität schaffen sollte - über Nacht.<br />

Diese Grenze hieß offiziell „antifaschistischer<br />

Schutzwall“. Niemand nannte<br />

sie so, es war ein reiner Verwischungsbegriff,<br />

der mit den Realitäten so wenig<br />

zu tun hat, daß er gar nicht zu ihnen hinführt.<br />

Selbst DDR- Offizielle begannen<br />

irgendwann, von der „Mauer“ zu reden.<br />

Dabei ist, was als Mauer am ersten Tag<br />

begann, keine geblieben - der Begriff<br />

„Schutzwall“ fängt fast mehr von der<br />

Aura jener meterbreiten, mit verschiedenartigen<br />

Hindernissen gespickten, von<br />

Postentürmen markierten, Jahr für Jahr<br />

ausgebauten Befestigungsanlage ein als<br />

das umgangssprachliche Wort „Mauer“.<br />

Im Grunde verharmlost gerade der Begriff<br />

MAUER vollständig. Was kann sich<br />

ein Jugendlicher aus Japan ohne weitere<br />

Geschichtskenntnisse heute vorstellen,<br />

wenn er den Begriff Mauer hört? Etwas,<br />

das netterweise zum Besprühen für<br />

Street-Art-Künstler aufgestellt wurde in<br />

Berlin? Und dann haben auf einmal viele<br />

gleichzeitig dagegen getreten, und da<br />

gab es den „Mauerfall“? Die von uns heute<br />

noch gebrauchten und offiziell gewordenen<br />

Begriffe, die wir für DDR-kritisch<br />

halten, transportieren im Grunde die<br />

Verdrängungslust des kleinen Kindes mit<br />

den geschlossenen Augen weiter. Man<br />

mußte sich das Ding gemütlich verkleinern,<br />

um besser damit leben zu können<br />

und es nicht mehr täglich wahrnehmen<br />

zu müssen. Es war einmal, und nun weiß<br />

keiner mehr DDR-genau, wie gemein<br />

es war und wie gemein möglicherweise<br />

auch er selbst wirklich gewesen ist.<br />

Arbeiter ersetzen die ersten Grenzbefestigungen<br />

aus Stacheldraht durch eine<br />

massive Mauer. Bild: Bundesarchiv<br />

15. August 1961. Der DDR-Grenzsoldat Conrad<br />

Schumann flüchtet mit einem kühnen Sprung<br />

über die Stacheldrahtrollen nach West-Berlin.<br />

Bild: Wikipedia.<br />

1<br />

Zitat aus dem Buch von Harald Hauswald und Lutz Rathenow: : Ost-Berlin - die andere<br />

Seite einer Stadt, München 1987.<br />

Oktober 1961. Am Checkpoint Charlie stehen sich<br />

amerikanische und russische Panzer gegenüber.<br />

Bild: Wikipedia.<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 21<br />

3000


Politik<br />

26. Juni 1963. US-Präsident John F. Kennedy besucht West-Berlin<br />

und besichtigt die Grenzanlagen am Brandenburger Tor. Rechts<br />

neben ihm Bundeskanzler Konrad Adenauer. Bild: Wikipedia.<br />

Alltag in Ost-Berlin. Warteschlangen vor einer Fleischerei, Oderberger<br />

Straße (Berlin-Prenzlauer Berg). Foto: Harald Hauswald<br />

Bei meinen ersten Besuchen in<br />

Berlin in den siebziger Jahren<br />

spürte ich noch ständig die Angst,<br />

das Sperrgebiet zu betreten. Meiner<br />

Gewohnheit, in einer Art wachem Halbschlaf<br />

durch Straßen zu schlendern,<br />

waren hier deutliche Schranken gesetzt.<br />

Unruhig und zögernd ging ich zu einem<br />

Gespräch zum Gebäude der Schallplattenproduktion.<br />

Obwohl es in beeindruckender<br />

Nähe zum West-Berliner<br />

Reichstag schien, kam ich problemlos<br />

an. Selbstsicher ging ich Tage darauf<br />

zum Haus eines christlichen Verlages<br />

und wurde vom Wachhabenden zurückgewiesen:<br />

Einlaß nur mit Sondergenehmigung.<br />

Diese halbe Stadt, die unbedingt ein neues<br />

Ganzes werden sollte und gar nicht so<br />

richtig bemerkte, wie sehr sie eigentlich<br />

auf den westlichen Anbau angewiesen<br />

war, diesen Resonanzraum, der dem<br />

östlichen Teil zum eigenwilligen Klang<br />

verhalf. Und der den Ehrgeiz anstachelte,<br />

etwas Besonderes sein zu wollen.<br />

Ich staunte am Anfang schon, wie<br />

wenig die Ost-Berliner noch über die<br />

Absonderlichkeiten staunten, die die<br />

Grenze so produzierte. Zum Beispiel<br />

eine S-Bahnfahrt von der Schönhauser<br />

Allee zum S-Bahnhof Pankow, fast direkt<br />

an der Grenze entlang, so daß sich die<br />

Grenzplaner genötigt sahen, eine Mauer<br />

auf beiden Seiten der Bahnstrecke aufzubauen,<br />

durch die man wie durch einen<br />

Transittunnel glitt. Wieviel Quadratmeter<br />

eigenes Land benutzte die DDR eigentlich<br />

dafür, wirksame Grenzbefestigungsanlagen<br />

zu errichten? Bei jeder späteren<br />

Fahrt erkannte der Beobachter den Gast<br />

an den irritiert neugierigen Blicken aus<br />

dem Fenster, während der grenzanlagenresistente<br />

Ost-Berliner seinen Blick<br />

nicht von der Tageszeitung hob.<br />

Fotografien sind Fingerabdrücke einer<br />

Gegenwart, die für einen Moment<br />

erstarrt und im Augenblick des Betrachtens<br />

schon zur Vergangenheit geworden<br />

ist. Künftig werden diese Bilder im Moment<br />

des Betrachtetwerdens zu einem<br />

Echo des Vergangenen, als seien sie in<br />

die Zukunft gefunkt worden. Mit der Ahnung<br />

ist es ja so eine Sache, sie stellt das<br />

vermutete Wissen dar, manchmal nur<br />

das erhoffte. Die Bilder aus der Vergangenheit<br />

treten mit denen aus der Gegenwart<br />

in eine Konkurrenz - und vielleicht<br />

noch mehr mit denen einer erhofften<br />

und vor sich selbst und anderen verteidigten<br />

und erinnerten Vergangenheit.<br />

Es entsteht gerade über Bilder aus der<br />

DDR leicht ein Streit, der immer auch<br />

ein Streit über die Erinnerungen und die<br />

Gefühle beim Betrachten der Bilder ist.<br />

Detlef Matthes hat hier ganz wichtige<br />

22<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />

Alltag in Ost-Berlin. Fest an der Panke.<br />

Foto: Harald Hauswald


Politik<br />

Fotografien geliefert, die die Mauer (ich<br />

bleibe einmal der Bequemlichkeit halber<br />

bei diesem Begriff) in ihrer Trostlosigkeit,<br />

Häßlichkeit und Unscheinbarkeit<br />

einfach festhalten, ohne sie sonderlich<br />

zu beleuchten oder effektvoll in Szene<br />

setzen zu müssen.<br />

Die Mauer sollte harmlos und möglichst<br />

uninteressant sein. Nach 1961<br />

dachten sicher viele Berliner einmal<br />

über die Flucht nach - einige taten es<br />

wirklich, und andere versuchten es. Wer<br />

jedoch im Osten so weiterleben wollte<br />

und mußte wie zuvor (um die DDR vielleicht,<br />

ach, zu verändern - aber hätte das<br />

nicht mit der Mauer beginnen müssen?),<br />

der hatte sich ein System der Ignoranz<br />

gegenüber der Grenze zu organisieren.<br />

Das Leben wäre sonst unerträglich und<br />

jeder Tag zu einem Tag der Selbstbefragung<br />

darüber geworden, wieso man das<br />

eigentlich aushalten kann. Je perfekter<br />

die Trennung wurde, desto verniedlichender<br />

wirkte das Volksmundkürzel<br />

Mauer.<br />

Der von Woche zu Woche stärker<br />

verinnerlichte Versuch, dies alles nicht<br />

mehr wahrzunehmen, korrespondierte<br />

mit dem staatlichen Verbot, die Mauer<br />

fotografieren zu dürfen. Warum eigentlich<br />

war das verboten? Offenbar mißtraute<br />

die DDR sowohl ihrer Selbstrechtfertigung<br />

als auch den eigenen Bildern.<br />

Warum wurde kein Bildband mit dem<br />

Titel „Die sicherste und sauberste Grenze<br />

der Welt“ stolz in alle Welt hinausveröffentlicht?<br />

Tief im Innersten mußten sie<br />

doch Komplexe haben und ahnen, mit<br />

der Teilung Berlins etwas sehr Häßliches<br />

getan zu haben und weiterhin zu<br />

tun, auch wenn man staatlicherseits versuchte,<br />

es hinter der zynischen Metapher<br />

der „Friedenssicherung“ zu verhüllen.<br />

Abreagieren und vernünftig bleiben,<br />

dachten viele Menschen und liefen offenen<br />

Auges an der Mauer vorbei, beziehungsweise<br />

liefen so, daß sie sich<br />

der Mauer instinktiv gar nicht näherten.<br />

Der Westen war nicht immer im Westen<br />

- der Ost- Berliner hatte das Koordinatensystem<br />

der möglichen Fortbewegungsart<br />

schließlich verinnerlicht. Es<br />

gab eine verfaulte Vernunft in dieser<br />

Stadt, diesem Land, die sie zugrunde<br />

gerichtet haben. Es schien immer unvernünftig<br />

zu sein, sich in fundamentale<br />

Opposition zu begeben, Widerstand zu<br />

leisten. Wie oft hörte ich das Argument,<br />

daß doch alles keinen Zweck habe. Aber<br />

darauf kommt es oft an: eine Neugier<br />

zu entwickeln, die auch ohne Kenntnisse<br />

eines lohnenden Zweckes funktioniert.<br />

Wer die Mauer heimlich fotografierte<br />

oder sie beschrieb, begab sich in<br />

Opposition.<br />

Die Wahrnehmung der Grenze<br />

durch den Fotografen fordert<br />

sich und andere sozusagen auf,<br />

sich aus der Wahrnehmungsträgheit<br />

ihr gegenüber zu lösen. Und diese hatte<br />

ihren Preis. Man vergaß ja teilweise<br />

wirklich die Grenzanlagen mit allen<br />

Folgeerscheinungen - zum Beispiel die<br />

durch den Untergrund Ost-Berlin jagenden<br />

U-Bahnlinien aus West-Berlin.<br />

Das brachte nicht nur Geräusche und<br />

die Notwendigkeit, die Abgrenzungsbauten<br />

auch unterirdisch fortzusetzen. Eine<br />

U-Bahn führt auch zu Erschütterungen,<br />

und nicht nur metaphorisch. So soll ein<br />

physikalisches Forschungsinstitut genau<br />

auf so einer vergessenen Linie errichtet<br />

worden sein. Eine Fehlinvestition, da dort<br />

wegen der Erschütterungen bestimmte<br />

Versuchsreihen nicht funktionierten.<br />

Das Verdrängen der Mauer erzeugte<br />

sicher ganz unterschiedliche Geschichten.<br />

Die scheinbare Teilnahmslosigkeit,<br />

mit der Ost-Berliner die Anwesenheit<br />

der westalliierten Soldaten zur Kenntnis<br />

nahmen, gehört auch in diesen Komplex.<br />

An vielen Stellen war es leicht,<br />

die Mauer zu verdrängen, da sie nur<br />

natürliche Abgrenzungslinien zwischen<br />

Stadtbezirken verstärkte, z. B.<br />

am Wasser. An anderen Stellen mitten<br />

in Berlin schnitt die Mauer täglich so<br />

schmerzhaft in den Lebensorganismus<br />

einer Stadt ein, daß sie doch nur schwer<br />

übersehen oder gar nicht wahrgenommen<br />

werden konnte. Zum Beispiel am<br />

Ende der Oderberger Straße im Prenzlauer<br />

Berg - auf westlicher Seite war<br />

eine Besucherplattform, die eine der<br />

wenigen Möglichkeiten für Menschen<br />

mit Einreisesperre nach Ost-Berlin bot,<br />

Freunde oder Angehörige wenigstens<br />

einmal aus der Distanz zu betrachten.<br />

Kurze Zeit, denn dann näherte sich auf<br />

DDR-Seite ein Polizist, der die Leute<br />

auf der Ostseite aufforderte, weiterzugehen.<br />

Sozusagen ein Mauererinnerer<br />

an einer der wenigen Stellen, an<br />

der das Verdrängen nicht automatisch<br />

funktionierte. Auch Mauertouren für<br />

eingeweihte Ost- oder West-Berliner<br />

führte da der Oppositionelle Carlo Jordan<br />

durch - die wenigen Blickmöglichkeiten<br />

aus Häusern auf Grenzanlagen<br />

geschickt und unauffällig nutzend.<br />

Es war einmal eine DDR. Die Müdigkeit<br />

der letzten beiden Jahrzehnte<br />

erfaßt das Erinnerungsvermögen und<br />

die Wahrnehmungslust dessen, was<br />

war. Bis 1961 - zum Mauerbau - wollte<br />

die DDR eigentlich das zukunftsträchtige<br />

Modell für ganz Deutschland sein<br />

oder zumindest werden. Und ihr Ende?<br />

Wie beschrieb ich es in dem 87er Buch:<br />

„Der Tag, an dem die Mauer unbemerkt<br />

abgebaut wurde. Die Posten sind abgezogen,<br />

Grenzpfähle stehen noch - ein<br />

Zaun mit Pforten, die jedermann öffnen<br />

und durchschreiten könnte, nur<br />

gibt das niemand bekannt. -Wie lange<br />

dauert es, bis die Menschen ihre neue<br />

Möglichkeit begreifen?“ Die Realität<br />

gab eine andere Antwort, zuerst an jenen<br />

Grenzübergangsstellen, an denen<br />

Später wurde die Berliner Mauer zum<br />

Kunstobjekt für Graffiti-Künstler.<br />

Warum war es verboten,<br />

die Mauer zu fotografieren?<br />

Offenbar mißtraute die<br />

DDR sowohl ihrer Selbstrechtfertigung<br />

als auch<br />

ihren eigenen Bildern.<br />

die Grenze besonders kraß in das natürliche<br />

Gefüge der Stadt eingriff. Die<br />

Menschen waren halt doch neugieriger,<br />

als es die staatlichen Vordenker<br />

ahnten, und mutiger. Sie ernötigten ein<br />

Öffnen dessen, was nach dem 9. November<br />

plötzlich nur noch eine Mauer<br />

sein sollte. ■<br />

Lutz Rathenow ist Schriftsteller und Lyriker.<br />

Zur Zeit der DDR waren<br />

seine Werke zeitweise<br />

verboten, er wurde nach<br />

der Ausbürgerung Wolf<br />

Biermanns 1977 verhaftet<br />

und durfte anschließend<br />

auch sein Germanistikstudium<br />

nicht<br />

beenden. In Ost-Berlin<br />

arbeitete er später am Theater und als freier<br />

Schriftsteller. Aus einer erneuten Haft im<br />

Jahre 1980 wurde er durch Vermittlung von<br />

Günter Grass wieder freigelassen. Seit der<br />

deutschen Vereinigung beschäftigt sich Rathenow<br />

neben seinen Tätigkeiten als Lyriker,<br />

Rundfunkkolumnist, Kinderbuchautor und<br />

Essayist vor allem auch mit der Geschichte<br />

der „Stasi“. Im Frühjahr 2011 wurde er zum<br />

Landesbeauftragten des Freistaats Sachsen<br />

für die Stasi-Unterlagen ernannt.<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 23


Grenzwissenschaft<br />

"Freie Energie" läßt sich als ein Vakuum<br />

interpretieren, in dem Kristallisationskeime<br />

geistiger oder materieller Existenz bewegt werden.<br />

Um das Bewußtsein<br />

von seiner<br />

E x i s t e n z w e i s e<br />

real erklären zu können,<br />

ist es erforderlich, den konkreten<br />

Prozeß der Informations-Wandlung<br />

von einer wesentlich geistig erscheinenden<br />

Daseinsweise in eine wesentlich<br />

materiell erscheinende Daseinsform<br />

zu ergründen. Medienbezogen<br />

geht es hierbei um die Wandlung von<br />

einem formlos erscheinenden superfluiden,<br />

maximal dynamisierten<br />

Existenzzustand in einen formgebunden<br />

relativ statisch erscheinenden<br />

festen bis superfesten Zustand,<br />

um den Prozeß der informationellen<br />

Bündelung und Bindung der „Freien<br />

Energie“ zu gebundenen Energieund<br />

Masse-Formen, ausgehend von<br />

amorphen hin zu kristallinen, kristallisierten<br />

oder sogar auskristallisierten<br />

Medienformen. „Freie Energie“,<br />

in diesem Sinne verstanden, läßt sich<br />

in ihrer raum-zeitlichen Existenzeinordnung<br />

physikalisch interpretiert<br />

als rein und somit leer erscheinende<br />

Raummedialität („Vakuum“) darstellen,<br />

in der zumindest Kristallisationskeime<br />

geistiger und/oder materieller<br />

Existenzweise bewegt werden,<br />

wobei die Information auf diese einen<br />

„daseiende Zeit“ generierenden<br />

Wandlungs- bzw. Erhaltungseinfluß<br />

ausübt. In den sich hieraus ergebenden<br />

Raumzeiten wird demgemäß die<br />

Energie, informationell verursacht,<br />

zellulär begrenzt bzw. eingeschlossen,<br />

und in den Momenten informations-energetischen<br />

Kraftausgleiches<br />

kommt es zur Herausbildung von<br />

massiv erscheinenden Grenzzuständen<br />

(daseienden Informations-Formen).<br />

Diese Grenzzustände können<br />

uns nun wieder flächenförmig, linienförmig<br />

oder punktförmig erscheinen,<br />

und sie führen zur Ausbildung<br />

von Kristallisationskeimen (Elementarquanten),<br />

Grenzflächen (Membranflächen)<br />

und Körperformen<br />

(Lebensformen bzw. Lebewesen)<br />

im Raum der Raumzeiten, die eine<br />

ganz besondere Lebenszeit aufweisen.<br />

Das Leben selbst ist als ein Prozeß<br />

zu verstehen, welcher in einem<br />

Zeugungsakt (Alpha-Moment) eine<br />

jeweils sich besonders vom Universumshintergrund<br />

abhebende, medial<br />

erscheinende Grenz-Ganzheit bzw.<br />

teilchenförmig erscheinende Grenz-<br />

Form verwirklicht.<br />

Die hierdurch geborene<br />

Grenzform<br />

zeigt sich, bezogen<br />

auf die Quantentheorie, als “Zusammenbruch“<br />

der sogenannten<br />

„universellen Wellenfunktion“. Sie<br />

weitet sich im weiteren Lebensprozeß<br />

durch Lebenszeit-Negierung<br />

(Negation der i 2 -Realität) in Raum-<br />

Realität (Generierung von i 4 -Realität)<br />

räumlich auf, und sie wird letztlich,<br />

nach ihrem auskristallisierten Endzustand<br />

(Omega-Moment), wieder in<br />

die Universums-Kontinuums-Einheit<br />

(universale, an sich ununterscheidbare<br />

i-Existenz) zurückgeführt. Geschieht<br />

dieser Prozeß primär unter<br />

geistiger Steuerung, dann sprechen<br />

wir von einem Bewußtseinsprozeß im<br />

Lebensreigen.<br />

Alpha- und Omega-Moment<br />

Der Lebensreigen, ausgehend von Alpha,<br />

dem Zeugungsmoment, vermittelt<br />

über Phi, der jeweiligen Lebensmitte, bis<br />

hin zu Omega, dem Todeszeitpunkt bzw.<br />

Totalitäts-Ordnungs-Durchgang, gibt<br />

uns so einen ganz konkreten Hinweis<br />

auf die Existenz einer primär wesentlich<br />

geistig verursachten Lebenssteuerung<br />

im Universum. Der informationell auch<br />

„Ent-Bindung“ der<br />

Freien<br />

Wie man die Kräfte des Universums<br />

anzapfen kann<br />

Reinhard R. Köcher<br />

24<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Wissenschaft<br />

absolut lebende<br />

Geist herrscht<br />

demgemäß letztendlich<br />

über das<br />

Leben aller, der<br />

stets nur relativ<br />

energetisch<br />

bzw. massiv<br />

verwirklichbaren<br />

Materie. Der<br />

L e b e n s r e i g e n<br />

selbst zeigt uns<br />

aber noch lange<br />

nicht auf, wie<br />

die Bewußtwerdung<br />

überhaupt<br />

funktioniert. Um<br />

diesen Prozeß<br />

verstehen lernen<br />

zu können, müssen<br />

wir uns erst einmal die universale<br />

Grundstruktur verdeutlichen. Sie zeigt<br />

sich als eine sphärenhaft gegebene<br />

Ausdrucksform, welche mathematisch<br />

am deutlichsten und einfachsten mit<br />

der imaginären Komplexitätskonstante<br />

i ausgedrückt wird. Die Erläuterung der<br />

ganzen Interaktion der i-Existenz im I-<br />

Universum würde hier viel zu weit führen.<br />

Sie wurde von mir schon in anderen<br />

Arbeiten ausführlich behandelt. Hier<br />

ist es nur erforderlich zu verstehen,<br />

daß bestimmte i-Komplexe bestimmte<br />

Kraftformen und Medienformen im<br />

Universum generieren. Im physikalischen<br />

Grundbezug heutigen Physikverständnisses<br />

bildet dabei die sogenannte<br />

„Schwache Wechselwirkung“, welche<br />

auch „Schwache Kraft“ genannt wird,<br />

die dem Geistbereich am nächsten stehende<br />

informationelle Verwirklichungsform<br />

daseiender Universums-Existenz.<br />

Bezogen auf die Ganzheit aller Wechselwirkungsqualitäten<br />

erscheint uns<br />

primär die i-Existenz<br />

als innerund<br />

zwischenatomare<br />

„Schwache<br />

W e c h s e l w i r -<br />

kung“, welche<br />

eigentlich eine<br />

s u p e r s t a r k e<br />

Wechselwirkung,<br />

die stärkste<br />

Wechselwirkung<br />

zwischen und innerhalb<br />

von materiellen<br />

Massen<br />

überhaupt ist.<br />

Die sogen<br />

a n n t e<br />

„Schwache<br />

Wechselwirkung“<br />

wird in der von mir<br />

begründeten „Theorie der Informations-Energetik“<br />

als an sich stärkste<br />

Energieverwirklichungsform angesehen,<br />

auch wenn sich ihr energetisch-real<br />

erscheinendes Moment<br />

nur in einem sehr schwachen Wirkungsquerschnitt<br />

in unserer Weltzelle<br />

zeigt. Man sollte jedoch stets<br />

bedenken, daß diese Energieform in<br />

ihrer physikalischen Interpretationsweise<br />

die einzige darstellt, welche<br />

Von den bekannten Naturkräften steht die<br />

"schwache Wechselwirkung" ("Beta-Zerfall")<br />

dem Geistbereich am nächsten.<br />

Energie<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 25


Wissenschaft<br />

Beim Beta-Zerfall werden<br />

reale Elektronen<br />

oder Positronen aus virtuellen<br />

Elektronen bzw.<br />

Positronen kondensiert.<br />

Die Neugenerierung<br />

realer Teilchen aus<br />

ihren virtuellen Komplementaritäten<br />

entspricht<br />

einer geistigen Tätigkeit<br />

(Transformation von Information<br />

in Materie).<br />

Beta Zerfall<br />

26<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Wissenschaft<br />

auch Protonen in Neutronen und umgekehrt<br />

Neutronen in Protonen (so<br />

genannter „Beta-Zerfall“) umzuwandeln<br />

vermag!<br />

Die „Schwache Wechselwirkung“<br />

ergibt sich informations-energetisch<br />

in ihrer Ganzheit gesehen nämlich aus<br />

einem quantitativ sehr schwach verwirklichten<br />

elektromagnetischen Wirkungsmoment<br />

(kleiner Wirkungsquerschnitt)<br />

und einem gravitomagnetisch<br />

verursachten, die ganze Energetik an<br />

sich quantitativ weit übersteigenden, informationsbestimmten<br />

synergetischen<br />

Bewirkungsmoment der elektroneutralen<br />

Medialität (e 0 -Medialität). Bezogen<br />

auf den wesentlich energiedeterminierten<br />

Elektromagnetismus agiert die<br />

„Schwache Wechselwirkung“ in ihrer<br />

Protonen-Neutronen-Umwandlung<br />

mit der Aussendung und dem Einfang<br />

von realen Elektronen und Positronen,<br />

welche als Miniausgabe eines<br />

„Schwarzen Lochs“ bzw. als Miniausgabe<br />

eines „Weißen Lochs“ zu sehen<br />

sind, und links- bzw. rechtsdrehende<br />

Potentialwirbel im Raum der Raumzeit<br />

darstellen. Bezogen auf den ganzheitlich<br />

informationsverursachten Gravitomagnetismus<br />

agiert die „Schwache<br />

Wechselwirkung“ in ihrer Protonen-<br />

Neutronen-Umwandlung mit der durch<br />

Kondensation des Imaginärmediums<br />

zu Realmedium erzielten Generierung<br />

von realen Elektronen und Positronen<br />

aus so genannten „virtuellen Elektronen“<br />

und „virtuellen Positronen“.<br />

Dabei stellen die „virtuellen Komplementaritäten“<br />

der Realverkörperungen<br />

Raumzeitquanten dar, welche primär<br />

im Zeitkörper, also in der Imaginärwelt<br />

bzw. im Negativraum leben. Die Ganzheit<br />

dieser sich wesentlich elektroneutral<br />

zeigenden Ladungsmomente sehe<br />

ich als Grenzmedium an, welches auch<br />

die Wirkung auf ein ganz besonderes<br />

Maß begrenzt, die aus der aufeinander<br />

bezogenen Wechselwirkung beider<br />

elektrischer Ladungsformen resultiert.<br />

Man muß nun diese, der elektromagnetischen<br />

Ladungsverwirklichung<br />

komplementär gegenüberstehende<br />

gravitomagnetische Ladungsganzheit<br />

(Gravitation der Form A und B) als das in<br />

und an sich stets wesensgleich zeigende,<br />

sich in aller Grenzausbildung selbst<br />

ganz massiv-energetisch daseiend verwirklichende<br />

Informationsmedium auffassen.<br />

Eine bloße Darstellung als “Informationsfeld“<br />

greift hier stets zu kurz.<br />

In der Informations-Energetik wird ja<br />

die Information als das Programm der<br />

und/oder zur Wirkungsübertragung definiert,<br />

also als diese Weltqualitätsform,<br />

welche alle Energie in bestimmte Körperformen<br />

einschließt bzw. ihren Fluß,<br />

selbst den Zeit-Raum-Zeit-Negationsfluß<br />

tendenziell in eine bestimmte Richtung<br />

lenkt!<br />

Das Universum<br />

und „seine Kosmen“<br />

Die Energie verkörpert in dieser Widerspiegelungsgrundlage<br />

der ganzen<br />

Welt die Wirkung selbst, also all das,<br />

was vom Informationsmedium eingeschlossen<br />

wird und in der informationsenergetischen<br />

Wechselwirkung dann<br />

als Energiequanten bzw. als Energiefeld<br />

erscheint. Masse zeigt sich in allen<br />

informations-energetischen Gleichgewichts-<br />

bzw. Ausgleichsmomenten. So<br />

begründet die Theorie der Informations-<br />

Energetik tatsächlich auch eine wirklich<br />

einheitliche, allein auf den Komplexitätswert<br />

i “geeichte“ Quanten-Feld-<br />

Sicht der ganzen Welt, aller Kosmen<br />

und des ganzen einen Universums. Dabei<br />

erscheint das Raum-Zeit-Quanten-<br />

Feld ortsbezogen verschieden in jedem<br />

Zeitmoment als Resultante der Schwingungen<br />

aller i-Attraktoren (Zeitbezug)<br />

bzw. i-Oszillatoren (Raumbezug), wobei<br />

die informations-energetische/massive<br />

Gesamtrelation zu jeder Zeit absolut<br />

erhalten bleibt, ganz universal im absoluten<br />

Ruhezustand Eins ist (mathematisch<br />

als Addition der Komplementäreinheiten<br />

ausgedrückt), und dies auch<br />

im maximalen, stets nur relativen Bewegungszustand<br />

bleibt (mathematisch<br />

als Multiplikation der Komplementäreinheiten<br />

ausgedrückt). Es ergibt sich<br />

die Einheits-Ganzheits-Formel:<br />

1 = q 1<br />

+ q 2<br />

- q 1<br />

2<br />

· q 2<br />

2<br />

Die Erkenntnis, daß alle Masse<br />

sich tatsächlich als die erklärte<br />

informations-energetisch<br />

verwirklichte Ganzheitseinheit einer<br />

medialen Abgrenzungsgröße zeigt,<br />

die ein jeweils ganz aus der Strukturganzheit<br />

(Quanteneinheit) resultierendes<br />

inneres Schwingungspotential<br />

aufweist, wie es die Quadrupol-Gleichung<br />

der Informations-Energetik:<br />

E 2 I 2 = νm S<br />

<br />

vermuten läßt, in der mit E die Energie,<br />

mit I s<br />

die Information, mit ν die<br />

Schwingungsfrequenz und mit m die<br />

Masse bezeichnet wird, hat eine wichtige<br />

Konsequenz: Man könnte nämlich,<br />

vermittelt über eine Resonanzkopplung,<br />

auch eine jede Masse durch eine äußere<br />

Schwingungsbeeinflussung auf eine<br />

energetisch maximierte Erscheinungsweise<br />

bringen, die in ihrer Bewegung einer<br />

Bewegung mit Lichtgeschwindigkeit<br />

förmlich entspricht, dieser zumindest<br />

sehr nahe kommt bzw., ohne direkten<br />

Durchgang durch den “verbotenen“<br />

Grenzwert selbst (Quantensprung), auch<br />

überschreitet. Jegliche der Verkörperungen<br />

informations-energetischer<br />

Ganzheits-Einheiten ließen sich so auch<br />

als Energieträger nutzen, wobei der dynamische<br />

Anteil in aller Medialität und<br />

in allen Masseverkörperungen die Gesamtheit<br />

der „Freien Energie“ des Universums<br />

darstellt. Da nun wieder diese<br />

Medialitäten und Masseverkörperungen<br />

erst durch gewisse informationelle Beeinflussungen<br />

im Universum generiert<br />

werden, zeigt sich die Gesamtheit der<br />

„Freien Energie“ als eine Äußerung informationeller<br />

Grenzerscheinungsweisen.<br />

Die wirklichen Elementareinheiten,<br />

die primären Kondensationskeime aller<br />

Materiegenerierung, zeigen sich hierbei<br />

recht geistreich in den sogenannten<br />

„virtuellen Quanten-Realitäten“ und<br />

nicht erst in den realen Elementarverkörperungen<br />

materieller Existenz, wie<br />

sie von der sogenannten „Teilchenphysik“<br />

untersucht werden.<br />

Was ist Bewußtsein?<br />

In Kenntnis des hier aufgezeigten<br />

Grundlagenwissens über alle Universums-Existenz<br />

läßt sich nun auch ganz<br />

konkret ausdrücken, was Bewußtsein ist<br />

und was die bewußte geistige Tätigkeit<br />

von der körperlichen Tätigkeit unterscheidet.<br />

Bewußtsein ist der Sammelausdruck<br />

aller unter geistiger Anleitung<br />

und Kontrolle stehenden Tätigkeiten.<br />

Das Produkt dieser Tätigkeiten stellt<br />

zum einen unser Wissen (Produkt geistiger-theoretischer<br />

Tätigkeit) und zum<br />

anderen stellen Ergebnisse dieser Tätigkeiten<br />

all unsere bewußt erzeugten<br />

Produkte (Produkte geistig-materieller<br />

Praxis) dar. Körperliche Tätigkeit beruht,<br />

nun wieder bezogen auf die Wirkungsweise<br />

der „Schwachen Wechselwirkung“<br />

physikalisch interpretiert, vor<br />

allem auf der Ausstrahlung von realen<br />

Elektronen und Positronen. Geistige<br />

Tätigkeit beruht dagegen, ebenfalls<br />

physikalisch interpretiert bezogen auf<br />

die „Schwache Wechselwirkung“, auf<br />

der Neugenerierung von realen Elektronen<br />

und Positronen aus ihren virtuellen<br />

Komplementaritäten. Körperliche<br />

Tätigkeit verkörpert Energiearbeit. Geistige<br />

Tätigkeit ist ihrem Wesen gemäß<br />

Informationsarbeit. Beide Tätigkeiten<br />

zeigen sich unter Umständen auch als<br />

Massearbeit bzw. in ihrem Produkt als<br />

Arbeitsmasse, und ein solches, massiv<br />

erscheinendes Arbeitsprodukt stellt<br />

nun von seiner Funktionsweise her das<br />

Wasserauto dar (vgl. auch den Artikel<br />

„Freie Energie“ in <strong>Matrix3000</strong> Band 63).<br />

____ 27<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000


Wissenschaft<br />

Die Wasserautos bilden jedoch<br />

nur die spektakuläre Spitze eines<br />

Eisberges von unzähligen<br />

neueren Erfindungen hocheffizienter,<br />

sogenannter „Freie-Energie-<br />

Konverter“, deren Prinzip spätestens<br />

seit Nikola Tesla längst bekannt ist.<br />

Sie arbeiten wesentlich nach dem<br />

Implosions-Prinzip. Raum-Energie<br />

wird hierbei durch Masse-Kontakt in<br />

zeitlich erscheinende Einheits-Informations-Realität<br />

negiert ( E/m 2 = 1/<br />

I s<br />

).<br />

Diese, dann wieder auf massive<br />

Ganzheiten bezogen zur Anwendung<br />

gebracht, zu denen auch die Verkörperung<br />

einer Diode gehört, welche<br />

sogenanntes „Weißes Rauschen“ erzeugt<br />

und die z.B. im Biokommunikationsgerät<br />

QUANTEC® zum Einsatz<br />

kommt, führt zur Rückverwandlung in<br />

neue Raum-Energie, in Komponenten<br />

der sogenannten „Freien Energie“<br />

m 2 /I s<br />

= E<br />

Ja, es sind sogar schon viele weitere,<br />

kommerziell sehr erfolgreiche,<br />

weltweit patentierte Geräte im Einsatz,<br />

über die man im Internet ganz<br />

konkrete Informationen erhält, wie<br />

z.B. das Mauertrocknungssystem<br />

der österreichischen Firma Aquapol.<br />

Spektakulär ist auch der rückstoßfreie<br />

Antrieb von J. Naudin zu<br />

nennen sowie die serienreife Energiegewinnung<br />

aus Wasserstoffatomen<br />

von Blacklight Powers, Inc. und<br />

Oxyhydrogen.<br />

Freie Energie aus dem<br />

„Neutrino-Egg“<br />

Noch beeindruckender zeigt sich das<br />

Neutrino-Egg, das Wasser schon beim<br />

bloßen Durchleiten in seine Bestandteile<br />

aufspaltet – ohne jegliche zusätzliche<br />

Energiezufuhr von außen, also ganz von<br />

seiner informationellen Grundstrukturierung<br />

her so gegeben, wobei die<br />

Energiegewinnung zur Spaltung aus<br />

dem massiv-informationellen Kontakt<br />

herrührt, welcher in der Theorie der<br />

Informations-Energetik, wie schon aufgezeigt,<br />

mit der Formel:<br />

m 2 /I s<br />

= E<br />

ausgedrückt wird, in der m 2 eine in<br />

sich selbst schwingende Masseeinheit,<br />

I s<br />

die Information auf Signal- bzw. Systembasis<br />

und E die Energie darstellt.<br />

Jeder massiv-informationelle Kontakt<br />

führt demgemäß auch zur Generierung<br />

von „Freier Energie“, sich frei im Raum<br />

der Raumzeit bewegender Energie-<br />

Potentiale unterschiedlichster, sogar<br />

unerschöpflich vieler Formenvielfalt.<br />

Dabei bilden, absolut bezogen auf das<br />

Gesamtuniversum und auch im jeweils<br />

relativen Maße bezogen auf Kosmen<br />

und Welten sowie andere lebende Ganzheitsverwirklichungen,<br />

die entsprechend<br />

den Aussagen der Quanten-Physik<br />

real erscheinenden Quanten in ihrer<br />

Richtungs- und Potentialeinheit eine<br />

energetische Nullsummen-Einheit. Erst<br />

durch gesteuerte Richtungsänderungen<br />

in der Bewegung einzelner Energiepotentiale<br />

kann die gesamte „Freie<br />

Energie“ des ganzen Universums<br />

auch zur Arbeitsverrichtung herangezogen<br />

werden, wobei es vor<br />

allem in der Grundstrukturierung<br />

implosiv arbeitender Energiemaschinen<br />

das grundsätzliche Strukturierungsgesetz<br />

des gesamten<br />

Universums, den sogenannten<br />

„Goldene Schnitt“ zwischen allen<br />

Komplementär-Existenzen<br />

(q 2 = 1 + q) absolut zu beachten<br />

gilt. Jedoch das ist nun schon<br />

wieder ein ganz anderes Thema.<br />

Hierzu und zu den weiteren, zur<br />

Informations-Energetik, zum<br />

Wechselverhältnis von Gravitound<br />

Elektromagnetismus, zur i-<br />

Einheit im I-Universum sowie zur<br />

Gravitation Form A und B getätigten<br />

Aussagen verweise ich auf<br />

meine nachfolgend aufgeführten<br />

Buchveröffentlichungen, vor allem<br />

auf das Buch: „Schriften zur<br />

Informations-Energetik 1“. Der<br />

zweite Band mit dem hier gesetzten<br />

Schwerpunkt: „Goldener<br />

Schnitt und Universums-Einheit“ wartet<br />

auf eine Veröffentlichung. ■<br />

Reinhard R. Köcher ist Diplom-Maschineningenieur<br />

und derzeit als freiberuflicher<br />

Wissenschaftler<br />

und Schriftsteller tätig. Er<br />

ist Mitglied der Deutschen<br />

Vereinigung für Raumenergie<br />

e.V. (DVR), der Internationalen<br />

Gesellschaft für interdisziplinäre<br />

Wissenschaften, der<br />

Deutschen Gesellschaft für<br />

Energetische und Informations-Medizin (DGEIM)<br />

und der Deutschen Radionischen Gesellschaft<br />

e.V. (DRG e.V.).<br />

Buchveröffentlichungen<br />

zur Informations-Energetik<br />

TIP<br />

1. Köcher, Reinhard: Einführung in die<br />

Informations-Energetik * Offenbarung des<br />

göttlichen und weltlichen Seins. Argo Verlag.<br />

Marktoberdorf 2002<br />

2. Köcher, Reinhard R.: 1001 Geistesfunken *<br />

vom göttlichen Absoluten bis zur weltlichen<br />

Zusammenschau. Argo Verlag. Marktoberdorf<br />

2004<br />

3. Köcher, Reinhard R.: Schriften zur Informations-Energetik<br />

1 * Die komplex begründete<br />

goldenschnittige Einheit von Information, Energie<br />

und Masse. VDM. Saarbrücken 2009<br />

28 MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


MATRIX3000<br />

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Die Macht 1<br />

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Wartburg Verlag, Weimar 2010<br />

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Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Intuitive Logik<br />

Mentalstrategien<br />

für das Leben<br />

Michaels Verlag 2010<br />

ISBN 978-3-89539-389-1<br />

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Reinhard R. Köcher<br />

Schriften zur Informations-<br />

Energetik Band 1<br />

VDM Verlag Dr. Müller,<br />

Saarbrücken 2009<br />

ISBN 978-3-63910-332-8<br />

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ihre Folgen<br />

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2011<br />

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Grenzraum der<br />

Wirklichkeit<br />

Die aktuellen Sendetermine bei<br />

CROPfm Netradio<br />

Moderation: Tarek Al-Ubaidi<br />

6. 5. 2011: Spezial-<strong>Ausgabe</strong> mit Heike Habel. Frau Habel<br />

1. Juli 2011: hatte Nicola seit Wohlgemuth: den 80er Jahren Die Energiearbeiterin<br />

mehrere Entführungserlebnisse<br />

Nicola Wohlgemuth und hat spricht sich Anfang über ihre 2011 Arbeit aufgrund<br />

aktuelles weiterer im Erfahrungen Bezug auf dazu die "Zeitenwende".<br />

entschlossen,<br />

über Siehe ihre auch Erlebnisse >> www.wohlgemuth-nicola.at<br />

zu sprechen.<br />

20. 5. 2011: Live zu Gast: Grazyna Fosar und Franz Bludorf.<br />

15. Juli 2011: Thema: Dr. Sam UFO-Erfahrungen<br />

Semir Osmanagich über die<br />

"Bosnien Pyramiden".<br />

4. 6. 2011: CROPfm Siehe “open auch >> end” www.semirosmanagic.com<br />

zum Thema Remote<br />

Viewing. Ein Remote Viewer (Christian Rotz >><br />

c-rv.de) und “Wingman” (Stefan Franke) sind<br />

29. Juli 2011: Zwei VertreterInnen von We Are Change<br />

live zu Gast und sprechen über ihre persönlichen<br />

Erfahrungen mit der Technik des RV<br />

Austria zum Thema "Freie Energie"<br />

12. 18. August 6. 2011: 2011: CROPfm Achmed “open Khamas end” zum zum Pilotfilm Thema der Serie<br />

“Pantherion”. "Freie Energie". Bernhard Siehe Reicher auch (Drehbuchautor)<br />

und der Jörg Synergie" Vogeltanz >> www.buch-der-synergie.de<br />

(Regisseur) erzählen<br />

"Das Buch<br />

über die Dreharbeiten, die Zielsetzungen etc.<br />

Siehe auch >> www.pantherion.at<br />

Sendebeginn jeweils 19:30 Uhr<br />

CROPfm Netradio ist als Livestream über cropfm.at empfangbar<br />

oder terrestrisch auf 92,6 MHz (nur im Raum Graz)<br />

Ingo Froböse<br />

Das neue Rücken-<br />

Akut-Training<br />

Gräfe und Unzer<br />

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ISBN 978-3-63910-332-8 Schriften zur Informations-Energetik Band 1 79,00 €<br />

ISBN 978-3-93798-788-0 Die Himmelsschlacht und ihre Folgen 19,90 €<br />

ISBN 978-3-934<strong>64</strong>-741-1 Schätze der Alchemie 15,90 €<br />

ISBN 978-3 94039 216 9 Tumore fallen nicht vom Himmel 12.90 €<br />

ISBN 978-3-83381-992-6 Das neue Rücken-Akut-Training 19,99 €<br />

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Quantessenz<br />

Der Partikeldetektor am Fermilab<br />

Planeten teilen sich<br />

eine Umlaufbahn<br />

Neue Grundkraft im<br />

Universum entdeckt?<br />

Im Verlauf eines Experiments am Teilchenbeschleuniger<br />

„Tevatron“ des Fermilab<br />

bei Chicaco haben Forscher eine<br />

sensationelle Entdeckung gemacht, die<br />

das Gebäude der uns bekannten Physik<br />

zum Einsturz bringen könnte. Sie ließen<br />

einige zehntausend Protonen und Antiprotonen<br />

fast mit Lichtgeschwindigkeit<br />

kollidieren. Bei der Analyse der Zerfallsprodukte<br />

stieß man auf Resultate,<br />

die sich mit der Theorie nicht vereinbaren<br />

ließen. Es gibt nur zwei mögliche<br />

Deutungen: Entweder kam es zum<br />

Zerfall eines neuen, noch unbekannten<br />

Teilchens oder – wie einige Forscher<br />

vermuten – zur Entdeckung einer neuen<br />

fünften Grundkraft des Universums.<br />

Das heutige Weltbild der Physik geht<br />

von nur vier Kräften aus – der Gravitation,<br />

des Elektromagnetismus sowie der<br />

schwachen und starken Kernkraft. Die<br />

möglicherweise neuentdeckte fünfte<br />

Kraft würde nur auf extrem kurze Distanzen<br />

wirken, was erklären könnte,<br />

wieso sie sich vor den Augen der Wissenschaft<br />

so lange verstecken konnte.<br />

Trotzdem würde die Entdeckung einer<br />

fünften Grundkraft im Universum die<br />

heute bekannte Physik als Ganzes erschüttern.<br />

Sollte die andere Deutung zutreffen,<br />

daß ein neues Teilchen gefunden wurde,<br />

so müßte es etwa 160 Mal schwerer<br />

als ein Proton sein. Es würde sich also<br />

– entgegen manchen Presseberichten –<br />

definitiv nicht um das „Gottesteilchen“,<br />

das sogenannte Higgs-Boson, handeln,<br />

dem derzeit u. a. die Forscher am Large<br />

Hadron Collider bei CERN in Genf auf<br />

der Spur sind.<br />

Das Weltraumteleskop Kepler der NASA<br />

hat ein neues extrasolares Planetensystem<br />

gefunden. Insgesamt vier Planeten<br />

umkreisen den Stern KOI-730 im<br />

Sternbild Schwan. Die Entdeckung ist<br />

aus dem Grund sensationell, weil zwei<br />

dieser Planeten sich eine gemeinsame<br />

Umlaufbahn teilen. Eine derartige Konstellation<br />

ist nie zuvor beobachtet worden.<br />

In unserem Sonnensystem z. B.<br />

hat jeder bekannte Planet eine eigene<br />

Umlaufbahn, wobei Umlaufgeschwindigkeit<br />

und Entfernung zur Sonne durch die<br />

Keplerschen Gesetze bestimmt werden.<br />

Die Entdeckung gibt Vermutungen neue<br />

Nahrung, unser Mond sei in der Frühzeit<br />

der Entwicklung unseres Planetensystems<br />

entstanden, als die junge Erde mit<br />

einem anderen Planeten kollidierte, der<br />

sich auf der gleichen Umlaufbahn befand<br />

(siehe auch den Artikel „Giant Impact“<br />

in dieser <strong>Matrix3000</strong>). Bislang wurden<br />

derartige Theorien angezweifelt, da die<br />

Astrophysiker glaubten, Gravitationsgesetz<br />

und Keplersche Gesetze würden<br />

nicht zulassen, daß sich zwei Planeten<br />

den gleichen Orbit teilten.<br />

Bild: Nasa<br />

Nathan Lewis vom Caltech-Institut (links) und Daniel Nocera vom<br />

Massachusetts Institute of Technology (MIT, rechts) sind derzeit bei<br />

der Entwicklung künstlicher Blätter führend. Das Bild in der Mitte zeigt<br />

einen Prototyp vom Caltech-Institut (Fotos: Caltech, MIT)<br />

„The Answer is Blowing<br />

in the Wind“<br />

Im jetzt anbrechenden postnuklearen<br />

Zeitalter ist die Menschheit allenthalben<br />

auf der Suche nach neuen alternativen<br />

und umw<br />

e l t f r e u n d l i c h e n<br />

E n e r g i e q u e l l e n .<br />

Pünktlich zum 70.<br />

Geburtstag von Bob<br />

Dylan haben US-<br />

Forscher den Titel<br />

seines wohl bekanntesten<br />

Hits „Blowing<br />

in the Wind“ wörtlich<br />

genommen. Eines<br />

der größten Probleme<br />

der Solartechnologie<br />

ist nach wie vor<br />

die nur mangelhafte<br />

Speicherbarkeit der<br />

Solarenergie. Vielleicht<br />

kann man ja<br />

wirklich die Antwort<br />

auf die Energieprobleme der Zukunft<br />

im Rascheln des Windes hören?<br />

Die Forscher studierten die Photosynthese,<br />

also den chemischen Prozeß,<br />

bei dem Pflanzen in ihren grünen<br />

Blättern mit Hilfe von Wasser und CO 2<br />

die Energie des einstrahlenden Sonnenlichts<br />

in Zucker umwandeln und<br />

damit speichern können. Die Yale-Wissenschaftler<br />

wollen diesen Prozeß mit<br />

Hilfe künstlicher Blätter nachahmen,<br />

mit denen sie Treibstoff produzieren<br />

wollen, der Autos antreiben und Häuser<br />

beheizen kann. Die künstlichen<br />

Blätter werden ihren natürlichen Vorbildern<br />

nicht sonderlich ähnlich sehen,<br />

sondern eher an Kühlkissen für die<br />

Kühltasche erinnern. Es werden dünne<br />

Blätter aus Plastikmaterial sein, die<br />

Sonnenlicht und Wasserdampf absorbieren<br />

und bei der künstlichen Photosynthese<br />

z. B. Methanol herstellen<br />

könnten. Derzeit wird am California<br />

Institute of Technology (Caltech) ein interdisziplinäres<br />

Wissenschaftlerteam<br />

aus Chemikern, Software-Ingenieuren<br />

und Theoretikern gebildet, die diese<br />

kühnen Ideen in die Tat umsetzen sollen.<br />

30<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Quantessenz<br />

FBI veröffentlicht UFO-Akte<br />

– War der Roswell-Zwischenfall doch echt?<br />

Am 22. 3. 1950 schickte FBI-Special<br />

Agent Guy Hottel ein Memorandum<br />

an den FBI-Direktor, das über die<br />

Bergung außerirdischer Flugobjekte<br />

in New Mexico berichtet. Dieses<br />

Dokument, das das FBI jetzt offiziell<br />

freigegeben hat, gibt auch Vermutungen<br />

über einen UFO-Absturz 1947 in<br />

Roswell neue Nahrung. Damals hatte<br />

das US-Militär zunächst Presseberichte<br />

über einen UFO-Zwischenfall<br />

an die Presse lanciert, dann aber dementiert.<br />

Bis heute behauptet die US<br />

Army, in Roswell sei damals „nur ein<br />

Wetterballon“ abgestürzt.<br />

Hier die Übersetzung des FBI-Dokuments:<br />

„Die folgende Information wurde<br />

zusammengestellt für Special<br />

Agent XXXXXX durch XXXXXXX.<br />

Ein Ermittler der Air Force stellte<br />

fest, daß drei sogenannte fliegende<br />

Untertassen in New Mexico<br />

geborgen wurden. Sie wurden<br />

beschrieben als kreisförmig mit<br />

einer Kuppel in der Mitte, etwa 50<br />

Fuß im Durchmesser. In jeder von<br />

ihnen befanden sich drei Körper<br />

von menschlicher Gestalt, aber nur<br />

3 Fuß hoch, bekleidet mit metallischer<br />

Kleidung mit sehr feiner Textur.<br />

Jeder Körper war bandagiert in<br />

einer Art ähnlich zu den Anzügen,<br />

die von Testpiloten verwendet werden.<br />

Nach den Angaben des Informanten<br />

Mr. XXXXXX wurden die Objekte<br />

in New Mexico gefunden aufgrund<br />

der Tatsache, daß die Regierung in<br />

dieser Gegend eine sehr hochenergetische<br />

Radarinstallation hat, und<br />

man glaubt, das Radar habe mit den<br />

Kontrollmechanismen der Flugobjekte<br />

interferiert.“<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 31


Grenzwissenschaft<br />

GIANT<br />

IMPACT<br />

Theia<br />

und die große Himmelsschlacht<br />

Klaus Deistung<br />

32<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Grenzwissenschaft<br />

Der Name Theia stammt aus<br />

der griechischen Mythologie<br />

nach der Mutter der Mondgöttin<br />

Selene. In der zur Zeit noch gültigen<br />

Mondentstehungstheorie durch<br />

Simulation wurde eine Kollision der<br />

Erde mit einem als marsgroßer Planet<br />

oder Protoplanet oder Impaktor oder<br />

Asteroid oder zweite Erde bezeichneten<br />

Himmelskörper benötigt– und<br />

man nannte ihn Theia. Seine Größe<br />

ergab sich aus den Simulationsergebnissen.<br />

Die Erde entstand nach gültigen<br />

wissenschaftlichen Aussagen aus<br />

der planetaren Scheibe, die sich um<br />

die Sonne gebildet hatte. Man spricht<br />

auch von der Protoerde oder Urerde.<br />

Für Merkur, Venus und Mars soll diese<br />

Bildung auch zutreffen.<br />

Die Hauptbeteiligten im ganzen<br />

Prozeß der Mondentstehung sind:<br />

Erde, Theia/Mars und Mond. Damit<br />

wir wissen, womit wir es zu tun haben,<br />

sind die wichtigen Daten in einer Tabelle<br />

zusammengefaßt:<br />

An der Vielfalt der Namen sieht<br />

man schon, daß Theia (je nach Forscher)<br />

ein unterschiedliches Material<br />

beinhalten kann. Es kann optimal<br />

erdähnlich sein, wenn Theia offenbar<br />

im gleichen Abstand von der Sonne<br />

wie die Protoerde entstand. Aus einem<br />

Vergleich der Isotope im Erd- und<br />

Mondgestein konnte abgeleitet werden,<br />

daß der größte Teil des Materials,<br />

aus dem sich der Mond bildete, dem<br />

Mantel der Protoerde „entstammt“.<br />

Anderseits liefert die praktisch identische<br />

Zusammensetzung der Sauerstoff-Isotope<br />

einen starken Hinweis<br />

dafür, daß sich Protoerde und Theia<br />

aus demselben Mix an Komponenten<br />

gebildet hatten und daß sie die Sonne<br />

vermutlich in einem sehr ähnlichen<br />

Abstand wie Zwillingsplaneten umkreisten.<br />

Aber „Theia“ gibt auch Rätsel<br />

auf: „Von Theia, dem zweiten<br />

'Elternteil' des Mondes, wissen<br />

Tabelle 1:<br />

Daten der beteiligten Himmelskörper<br />

Herkunft von Theia<br />

Theia war ein marsgroßer Planet,<br />

der sich wahrscheinlich in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft der Erde gebildet<br />

haben soll. Immerhin verraten<br />

Computersimulationen, daß in der<br />

Anfangszeit des Sonnensystems etwa<br />

100 solcher Riesenasteroiden und<br />

unzählige kleinere durch diesen Teil<br />

des Weltraums schwirrten: Sie waren<br />

aus zusammengeballtem Staub im<br />

solaren Urnebel hervorgegangen und<br />

formten durch Kollisionen und Verschmelzungen<br />

die vier sonnennächsten<br />

Planeten.<br />

Vergessen wir nicht: Das Universum<br />

bestand schon über 9 Mrd Jahre!<br />

Unser All ist ja 13,7 Milliarden (Mrd)<br />

Jahre alt. Das Alter unseres Sonnensystems<br />

von 4,5 Mrd Jahren paßt ja<br />

gut dreimal hinein (Bild 1).<br />

Bild 1:<br />

Zeitliche Entwicklung unseres Alls<br />

die Forscher allerdings noch wenig.“,<br />

hieß es in einem Artikel der Zeitschrift<br />

Geo. Das Material Theias verursachte<br />

offensichtlich keine Veränderung<br />

der Isotopenzusammensetzung der<br />

Protoerde. Dieser Umstand verweist<br />

auf den Entstehungsort dieses Protoplaneten:<br />

Theia entstand offenbar<br />

im gleichen Abstand von der Sonne<br />

wie die Protoerde. Wegen der großen<br />

Sonnennähe setzte sich der Protoplanet<br />

zum größten Teil aus Silikaten zusammen.<br />

Es bleibt rätselhaft!<br />

Was Simulationen leisten können<br />

Die Simulation wird heute vielseitig<br />

angewendet. Mit ihr kann man Untersuchungen<br />

nur am Rechner führen,<br />

ohne praktisch vor Ort zu sein. Ein<br />

Simulationsergebnis ist z. B. die allen<br />

bekannte Stauvorhersage. Sie stimmt<br />

mal mehr oder weniger – meist ist das<br />

Wetter daran schuld, weil ja die Rechnung<br />

und das Wetter meist an vers<br />

c h i e d e -<br />

nen Tagen<br />

g e m a c h t<br />

w e r d e n .<br />

„ F a l s c h “<br />

e i n g e g e -<br />

bene Parameter - in anderen Rechnungen<br />

die Annahme eines Zahlen-<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 33


Grenzwissenschaft<br />

wertes (den man eigentlich nicht<br />

kennt) - führen zu „falschen“ Ergebnissen.<br />

Nun gibt man andere Zahlen<br />

ein, um näher an das erwartete Ergebnis<br />

zu kommen.<br />

Die Mondentstehungstheorie<br />

durch Simulation<br />

Alle Planeten unseres Sonnensystems<br />

laufen prograd (gegen den Uhrzeiger,<br />

so wie wir auch im Kreis die Grade<br />

eintragen) um die Sonne. Wie soll das<br />

Szenario der Mondentstehung verlaufen<br />

sein?<br />

Eine Theorie geht davon aus, daß<br />

rund 50 – 150 Millionen Jahre nach der<br />

Geburt des Sonnensystems (vor 4,55<br />

Mrd. Jahren) Theia mit der Protoerde<br />

kollidierte. Ein Asteroid, etwa so groß<br />

wie der Mars und vorläufig „Theia“ genannt,<br />

streifte vor rund 4,4 Milliarden<br />

Jahren, 150 Millionen Jahre nach der<br />

Bildung des Sonnensystems, auf seinem<br />

Weg durchs All die junge Erde.<br />

Nach dieser Theorie entstand Theia<br />

nicht im Sonnensystem – und konnte<br />

daher gegenläufig kommen!<br />

Eine andere Erklärung wäre, daß<br />

der Mond und die heutige Erde jeweils<br />

etwa gleiche Anteile von der Protoerde<br />

und von Theia bekommen hätten.<br />

Computersimulationen über den Giant<br />

Impact(großer Zusammenstoß) widerlegen<br />

jedoch diese Hypothese. Sie zeigen,<br />

daß sich der Mond vor allem aus<br />

dem Silikatmantel von Theia gebildet<br />

haben muß. Es soll ein „Streifschuss“<br />

gewesen sein. Dabei sollen sich Teile<br />

der Erde (um 5%) und Theia vollständig<br />

aufgelöst haben. Die heiße Masse<br />

(bis 10.000°C) kondensierte und bildete<br />

20.000 Teile (mehr konnte man in<br />

der Computersimulation nicht erfassen),<br />

die als „Asteroidenring“ um die<br />

Erde kreisten.<br />

Das entsprach einer Anfangsmasse<br />

von 10 Monden (Mars =<br />

9x Mond +1x von der Erde), entsprechend<br />

10% der Erdmasse, siehe<br />

auch Tabelle 1. Daraus formte sich in<br />

rund 1000 Jahren der Mond, gefolgt<br />

von der Abkühlung. Danach müssen<br />

sich neun Mondmassen„verflüchtigt“<br />

haben, vielleicht wurden sie der Erde<br />

zugeschlagen?<br />

„Die Kollision zweier Körper mit<br />

ähnlicher Umlaufbahn ist gemäß heutigem<br />

Wissen über die Entstehung der<br />

Planeten im Sonnensystem kein überraschendes<br />

Ereignis.“, sagen Wissenschaftler.<br />

So ist es zwar allgemein<br />

richtig, trifft aber für die Mondentstehung<br />

nicht zu!<br />

Diese Angaben enthalten verschiedene<br />

Widersprüche. Bei Recherchen<br />

habe ich festgestellt: es gibt verschiedene<br />

Zahlen, auf eine Diskussion ließ<br />

man sich nicht ein.<br />

Nun ein Gegenstück zur letzten –<br />

Aussage. Die Nachbarschaft der Erde<br />

für Theia soll so ausgesehen haben,<br />

daß sie sich auf dem Lagrangepunkt<br />

(auch Librationspunkt) L 5 gebildet<br />

hat, Bild 3.<br />

Bild 3:<br />

Die 5 Lagrangepunkte für unsere Erde<br />

-L1 und L2 jeweil 1,5 Mio km von der Erde<br />

-Winkel für L4 und L5 an der Sonne: 60°<br />

In den deutschen Texten stehen<br />

meist einige Fakten nicht, die die Autoren<br />

im englischen Text beschrieben,<br />

sie voraussetzten. Dazu gehören:<br />

Bild 2: Zeitablauf Giant Impact<br />

34<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Grenzwissenschaft<br />

Lagrange-Punkte<br />

Die Lagrange- oder Librations-Punkte sind nach J.-L. Lagrange (1736<br />

– 1813, Mathematiker und Astronom) benannte Gleichgewichtspunkte<br />

auf einer Planetenbahn, eines Dreikörperproblems der Himmelsmechanik.<br />

Hier heben sich die Gravitationskräfte benachbarter Himmelskörper<br />

und die Zentrifugalkraft der Bewegung gegenseitig auf.<br />

Jeder der drei Körper im System ist kräftefrei und immer am selben<br />

Ort, wenn keine Störung erfolgt. Auf einem L-Punkt können sich auch<br />

mehrere Asteroiden über eine lange Zeit stabil bewegen. Der innere<br />

L1-Punkt im System Erde – Sonne dient seit 1995 als „Basis“ zur Sonnenbeobachtung.<br />

Hier ist der Sonnensatellit SOHO mit einem Bündel<br />

von 12 Meßinstrumenten stabil stationiert.<br />

• Theia entwickelte sich auf der Erdbahn<br />

und parkte in dem Lagrangepunkt L 5<br />

• nach mehr als 20 Millionen Jahren<br />

kam es zu einer Störung, und Theia<br />

wechselte zu L 4, das wäre prograd<br />

• auf halbem Weg traf sie seitlich mit<br />

„moderater Geschwindigkeit“ auf die<br />

Erde, hier wurden an anderer Stelle 4<br />

km/s (14.400 km/h) angegeben und ein<br />

Auftreffwinkel von 45°auf die Erde.<br />

Fragen<br />

Zu dieser Theorie gibt es mehr Fragen,<br />

als sich die Wissenschaftler anfangs<br />

gedacht haben. Einige Beispiele sollen<br />

hier angegeben werden. Die Forscher<br />

gehen davon aus: Theia verpaßte der<br />

Erde einen Streifschuß. Die Wucht des<br />

Einschlags zerschmetterte Theia, zerrüttete<br />

aber auch die Erde zutiefst, Gestein<br />

verdampfte.<br />

Konnte sich Theia wirklich vollständig<br />

auflösen? Das ist eine<br />

Frage der Auftreffenergie: Trafen<br />

sie in gleicher Drehrichtung – oder gegenläufig<br />

– zusammen, da gibt es keine<br />

Antwort drauf, der Unterschied ist aber<br />

beträchtlich! (Bei einem Autounfall ist<br />

es schon ein Unterschied, ob 2 Autos<br />

mit 100 km/h und 101 km/h frontal oder<br />

in gleicher Fahrtrichtung zusammenstoßen!)<br />

Die Auftreffenergie von Theia auf<br />

die Urerde wird durch ihre Differenz-<br />

Geschwindigkeit gekennzeichnet. Die<br />

meisten schweigen sich dort aus, umschreiben<br />

es irgendwie, manche Autoren<br />

sprechen von 39.000 km/h, was nun<br />

wieder so nicht geht: Viele Forscher vertreten<br />

die Ansicht, daß Theia in der planetaren<br />

Scheibe entstanden sei, dann<br />

kann Theia so eine hohe Differenz-Geschwindigkeit<br />

nicht aufbauen. Das wäre<br />

nur gegenläufig (retrograd möglich).<br />

(Variante: Dabei wurde Theia aufgelöst<br />

und Teile der Erde ebenfalls.) Aus<br />

dem sich bildenden „Asteroidenring“<br />

hat sich dann in max. 50 Mio. Jahren der<br />

Mond geformt. Eine noch größere Frage<br />

ist es, ob sich Teile des Asteroidenringes<br />

um die Erde je zum Mond geformt<br />

hätten. Teile deshalb, weil der Ring eine<br />

Masse von 10 Monden hatte. Alle bekannten<br />

Ringe im Sonnensystem (Asteroiden-<br />

und Kuiper-Gürtel, Ringe der<br />

4 Gasplaneten, besonders Saturns mit<br />

seinen über 100.000 Ringen) haben sich<br />

nicht zum Himmelsköper verbunden!<br />

Eine historisch überlieferte Variante<br />

Prof. Kramer schrieb das Buch: Die<br />

Geschichte beginnt mit Sumer. Die Sumerer<br />

haben im Enuma Elisch eine Va-<br />

Entwicklung des Universums nach dem<br />

Urknall ("Big Bang")<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 35


Grenzwissenschaft<br />

Bild 4: Ort der Himmelsschlacht<br />

riante überliefert, die die Wissenschaft<br />

(noch) nicht akzeptiert. Im Enuma Elisch<br />

(7 Keilschrifttafeln) wird das konkret<br />

beschrieben. Zum Verständnis des Enuma<br />

Elisch (ein Schöpfungsepos) ist Hintergrundwissen<br />

notwendig, sonst geht<br />

die Erkenntnis „nach hinten“ los. Hier<br />

hatte sich P.M. versucht – und ist kläglich<br />

gescheitert: „Das »Enuma Elisch«<br />

ist letztlich eine Geschichte voll Mord<br />

und Totschlag, Intrigen und verzwickten<br />

Liebesbeziehungen, bis schließlich die<br />

Menschheit aus dem Blut des Gottes<br />

Kingu erschaffen wird und ein Obergott<br />

namens Marduk die Macht ergreift, um<br />

über die Götterwelt und die Menschen zu<br />

herrschen.“<br />

Das Enuma Elisch ist eigentlich eine<br />

literarische Bearbeitung an dieser Stelle<br />

eines Vorganges am Himmel vor 4 Mrd.<br />

Jahren, der hier als Himmelschlacht bezeichnet<br />

wird.<br />

Kurz: Ein Wanderer zwischen den<br />

Welten – ein Einzelplanet - kommt in<br />

unser Sonnensystem. Er kreuzt unser<br />

Sonnensystem – Nibiru, Planet der<br />

Kreuzung, Göttername Marduk – er kam<br />

retrograd, gegenläufig zu allen Planeten.<br />

Einer seiner 7 Monde (vgl. Theia) spaltet<br />

den Planeten Tiamat und blieb stecken.<br />

Der Planet Tiamat kreiste damals auf<br />

der Bahn des Asteroidengürtels (etwa<br />

2-fache Erdmasse). Nibiru nahm die 10<br />

kleinen Monde des Tiamat mit seiner<br />

Netzkraft (Gravitation) gegenläufig mit.<br />

Beim nächsten Umlauf – keine 5000 Jahre<br />

später – zertrümmerte ein weiterer<br />

Mond die „obere“ Hälfte von Tiamat und<br />

schuf so den Asteroidengürtel, Kometen<br />

und auch den einen oder anderen Mond<br />

der anderen Planeten, s. Bild 4.<br />

Ein dritter Mond schob die „untere<br />

Hälfte“ von Tiamat auf eine neue<br />

Bahn und ihr großer Mond Kingu<br />

kam mit. Sie sind heute Erde mit<br />

Mond. So steckt in unserer Erde auch<br />

Nibirumasse, da er die Monde selber<br />

abgedrückt hatte. Das ist ein Beispiel<br />

für die Theorie der Panspermie: Das<br />

Leben kam aus dem All.Die Planeten<br />

und unser Mond wurden als Götter<br />

bezeichnet, die hier „handelten“. Eigentlich<br />

wurde ein ganz natürlicher<br />

Vorgang literarisch bearbeitet – da hat<br />

auch kein Gott irgendwelchen Einfluß<br />

gehabt. Vgl.: wir können heute Geräte...<br />

im Film sprechen lassen.<br />

Die Wissenschaft weiß: „Die Bahnen<br />

von Jupiter und den anderen Planeten<br />

sind erst seit etwa vier Mrd Jahren<br />

stabil.“<br />

Nibiru – Bild 5 - mit seinen einst 7<br />

Monden hat Veränderungen in unserem<br />

Sonnensystem zur Stabilität geführt.<br />

Schlußfolgerungen<br />

Für die Leser der Mondentstehungstheorie<br />

durch Simulation bleiben viele Fakten<br />

unklar. Große Zahlen und Worte sollen<br />

über viele Unstimmigkeiten hinwegtäuschen.<br />

Die Wissenschaft sieht es noch<br />

so: Trifft die „Giant Impact“- Hypothese<br />

zu, wäre die Geburt des Erdtrabanten ein<br />

Musterbeispiel für eine solche Kollision<br />

- und könnte daher, genauer erforscht,<br />

Aufschlüsse auch über die Entstehung<br />

anderer Himmelskörper geben.<br />

Bei Euronews hieß es im Juli 2009,<br />

daß die Wissenschaft noch keine bessere<br />

Theorie als die des Giant Impact zur Mondentstehung<br />

hat. Sie sehen die Fehler –<br />

wissen aber keinen Ausweg.<br />

Nach den Überlieferungen – die Anunnaki<br />

hatten mehr Zeit zu Forschungen<br />

– hat sich im Giant Impact/Himmelsschlacht<br />

nicht der Mond, sondern die<br />

Erde gebildet. Praktisch zeigt sich aber:<br />

Im Endergebnis war die Simulation des<br />

Giant Impact ein ungültiger Versuch,<br />

denn es gibt zu viele Widersprüche. Das<br />

bedeutet nicht, daß hier nichts zu lernen<br />

gewesen wäre, was die Widersprüchlichkeit<br />

aller wissenschaftlichen Äußerungen<br />

zum Thema belegt. Weil die Sumerer ihr<br />

Wissen von den Anunnaki (Bewohner des<br />

Nibiru, wörtlich übersetzt: Die, die vom<br />

Himmel kamen) hatten, akzeptiert die<br />

Naturwissenschaft (noch) nichts aus diesen<br />

Überlieferungen. Es würde schnell<br />

klar werden: Wir sind nicht allein im<br />

All, ja nicht einmal in unserem Sonnensystem.<br />

Ich denke, mit Nachrechnungen<br />

und auch Simulationen würde sich<br />

schnell herausstellen, daß die Überlieferungen<br />

– stimmen! Eine Zusammenfassung<br />

finden Sie in meinem Buch<br />

„Himmelsschlacht“. ■<br />

36<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Grenzwissenschaft<br />

Bild 5: Nibiru und Halleysche Komet<br />

als Ellipse, Neptun Kreisbahn<br />

Simulation von Erde und Thea, ca. 50<br />

Minuten nach der Kollision. Die Farbwerte<br />

geben die unterschiedlichen Temperaturen<br />

an.<br />

(Bild: Robin Canup, University of Colorado)<br />

Nach den Überlieferungen<br />

hat sich im Giant Impact /<br />

Himmelsschlacht nicht der<br />

Mond, sondern die Erde<br />

gebildet.<br />

Klaus Deistung ist Diplom-Ingenieur<br />

der Nachrichtentechnik.<br />

Er arbeitete u.a.<br />

an der Technischen<br />

Hochschule Wismar,<br />

am Zentrum für Energie-<br />

und Umwelttechnik<br />

sowie am Institut<br />

für Oberflächen- und<br />

Dünschttechnik. Klaus<br />

Deistung ist Autor zahlreicher Fachpublikationen<br />

sowie von Artikeln zu grenzwissenschaftlichen<br />

Themen.<br />

Literatur<br />

GEO.de: Wie der Mond entstand. Geo 11/2003<br />

www.geo.de/GEO/natur/kosmos/1792.html<br />

MONDENTSTEHUNG: Das Schicksal der zweiten Erde.<br />

Redaktion astronews.com vom 15. Oktober 2001<br />

www.astronews.com/news/artikel/2001/10/0110-010.shtml<br />

Kroker, H.: Vom Ursprung des Wassers. www.planeterde.de/Members/holger-kroker/Ursprung%20Wasser/<br />

Canup, R. M.; Asphaug, E.:<br />

Origin of the Moon in a giant<br />

impact near the end of the Earth's. formation. Nature,<br />

Volume 412, Issue 6848, pp. 708-712 (2001)<br />

Kramer, S. N.: Die Geschichte beginnt mit Sumer.<br />

Büchergilde Gutenberg,<br />

Frankfurt/M 1959<br />

Hecker, K. u. a.: Enuma Elisch. Texte aus der Umwelt<br />

des Alten Testaments (TUAT), Gütersloher Verlagshaus<br />

www.uni-essen.de/Ev-Theologie/courses/<br />

course-stuff/enuma%20elish.doc<br />

P. J. Blumenthal, P. J.: Abrahams Söhne - Einigkeit<br />

über den Anfang der Welt. P.M. HISTORY 12/2007<br />

www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id2417.htm<br />

Sitchin, Z.: Der zwölfte Planet. Kopp, Rottenburg 2003<br />

Deistung, K.: Himmelsschlacht. ARGO, Marktoberdorf 2011<br />

Deistung, K.: Wir haben die Erdscheibe noch nicht<br />

überwunden! Magazin 2000plus, Nr. 184 6/2003, S. 447<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 37


Gesundheit<br />

Verschollenes<br />

Anti-Aging ist heute ein Schlagwort, das<br />

weder aus der Medizin noch aus den<br />

Wellness-Angeboten wegzudenken ist.<br />

Aber schon am Ende des Mittelalters<br />

hat Paracelsus Wege erforscht, um unser<br />

Leben zu verlängern und gesund zu<br />

erhalten<br />

„Es ist nicht gegen die Natur, bis zur<br />

Erneuerung der Welt zu leben. Es ist<br />

nur gegen unseren Verstand, dessen<br />

wir zum größten Teil beraubt sind“, behauptet<br />

Paracelsus kühn und wettert<br />

gegen die Ärzte seiner Zeit: „Niemand<br />

soll sich darüber wundern, und kein Arzt<br />

soll deshalb seine Farbe ändern, daß<br />

das Leben verlängert werden kann.“ 1<br />

Paracelsus, der bis heute berühmte Arzt<br />

und Alchemist des ausgehenden Mittelalters<br />

(1493-1541), war legendär in<br />

seinem Wirken, seinen Heilerfolgen und<br />

seiner alchemistischen Herstellung von<br />

Arzneimitteln – und in seiner Polemik.<br />

Natürlich polemisiert Paracelsus hier,<br />

aber der wahre Kern in dieser Behauptung,<br />

nämlich seine Entdeckung lebensverlängernder<br />

Methoden und Rezepturen,<br />

ist keineswegs „mittelalterlich“ und<br />

auch heute noch eine Sensation:<br />

„Wir können unser Leben durch die<br />

Arznei, die dazu geschaffen ist, verlängern“,<br />

versichert er und sagt ganz konkret:<br />

Die alchemistische Essenz Flos<br />

Sectae Crocae (gemeint ist Croci, die<br />

Safran-Essenz) bringt demjenigen, der<br />

sie gebraucht, „mindestens ein Alter von<br />

100 Jahren“. Andere Einzelmittel wie<br />

die Gold-Essenz Aurum Potabile und die<br />

Christrose „lassen den Menschen durch<br />

ihre stärkenden Kräfte nicht vor 120<br />

Jahren oder sogar vor dem 140. Lebensjahr<br />

sterben“. Und gar noch wirksamer<br />

sei ein ganz spezielles Arcanum, das er<br />

„Bereitung eines langen Lebens“ oder<br />

„Tinctura de longe vita“ nennt. Diese<br />

Rezeptur hat er aber nur verschlüsselt<br />

überliefert und so galt das Anti-Aging-<br />

Mittel des Paracelsus als verschollen.<br />

Nach der Wiederentdeckung der originalen<br />

Aurum-Potabile-Essenz des<br />

Paracelsus vor rund elf Jahren gelang<br />

es den modernen Nachfolgern, auch<br />

dieses Geheimnis zu lüften.<br />

Ursachen für ein vorzeitiges Altern<br />

Die Möglichkeiten der Jungerhaltung<br />

und sogar der Verjüngung waren für<br />

Paracelsus sehr wichtige Themen, und<br />

der große Arzt und Alchemist könnte<br />

Wissen<br />

des Paracelsus<br />

wiederentdeckt<br />

Anti-Aging im Mittelalter<br />

gleichsam als mittelalterlicher „Pionier<br />

des Anti-Agings“ bezeichnet werden.<br />

Natürlich standen bei ihm die alchemistisch<br />

hergestellten Arzneien im Mittelpunkt<br />

seiner Methode der Lebensverlängerung.<br />

Dennoch versuchte er auch<br />

genau zu ergründen, welche natürlichen<br />

Einflüsse das Leben verlängern können.<br />

„Wenn wir also den Unterricht vom langen<br />

Leben beschreiben, ist auch zu wissen,<br />

daß die Gegenden, Länder, Städte<br />

und Täler, das eine gesünder und nützlicher<br />

als das andere für ein langes Leben<br />

ist, da es mehr Freude, mehr Lust und<br />

mehr Humores dem Leben gibt. Dabei<br />

sind auch einige Ursachen der Erde, der<br />

Elemente der Winde und der Gestirne zu<br />

verstehen.“ So können also Umweltbedingungen<br />

das Leben verlängern, wenn<br />

sie „milde und freundliche Einflüsse<br />

schicken“, oder es verkürzen, wenn sie<br />

durch harte Bedingungen die Lebenskraft<br />

verzehren. Daher könne auch nicht<br />

jeder Mensch ein gleich hohes Alter erreichen,<br />

denn zu verschieden sind die<br />

jeweiligen Einflüsse im Leben.<br />

Einfluß der Lebensweise<br />

Drei Lebensalter unterscheidet Paracelsus,<br />

und in jedem können äußere Umstände<br />

und die Lebensweise ein vorzeitiges<br />

Altern verursachen.<br />

In der Jugend, dem „ersten Lebensalter“,<br />

kann der Mensch „im Mutterleib,<br />

in der Wiege und während des Wachsens<br />

geschwächt“ werden. Die Gründe<br />

hierfür sind insbesondere ein „unordentliches<br />

Essen und Trinken“, also falsche<br />

Ernährung, und zu viel Arbeit. „Dadurch<br />

wird die Natur so schwach, daß sie<br />

Ulrich Arndt<br />

38<br />

1<br />

in: “Buch über das Lange Leben“, Sämtl. Werke Bd. III, S. 101, Aschner-<strong>Ausgabe</strong>.<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Gesundheit<br />

Paracelsus<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 39


Gesundheit<br />

ihre Kraft verliert und nicht das richtige<br />

menschliche Alter erreichen kann“, betont<br />

Paracelsus. Bei derart geschwächten<br />

Menschen kann das Lebensalter<br />

nicht ganz so weit gestreckt werden wie<br />

bei anderen. Zudem benötigen sie größere<br />

Mengen vitalisierender Elixiere,<br />

um einen vergleichbaren lebensverlängernden<br />

Effekt zu erreichen. Auch wenn<br />

Paracelsus sicherlich eher an eine zu<br />

schlechte und zu geringe Ernährung<br />

und an zu schwere körperliche Arbeiten<br />

für den kindlichen Körper dachte,<br />

so müssen wir seinen Hinweis dennoch<br />

beachten. Heute sind es Fehlernährung<br />

mit zu viel Zucker, Fett und Eiweiß und<br />

zu wenig Bewegung im Freien, die den<br />

kindlichen Organismus schwächen.<br />

Sichtbar wird das beispielsweise an der<br />

wachsenden Zahl von Kindern mit starkem<br />

Übergewicht, Koordinations- und<br />

Aufmerksamkeitsstörungen. Auch der<br />

immer frühere Beginn des Haarausfalls<br />

bei jungen Männern und die abnehmende<br />

Fruchtbarkeit sind Hinweise auf eine<br />

grundlegende Schwächung des Organismus.<br />

Im zweiten Lebensalter, das vom<br />

Ende des Wachstums bis zum Zeitpunkt<br />

der beginnenden Haar-Ergrauung<br />

reicht, und im folgenden dritten Alter<br />

ist der wichtigste Einfluß die Art der<br />

Lebensweise. „Trunkenheit, unordentlicher<br />

Lebensführung und solcher mutwilliger<br />

Zerstörung“ ist es nach Paracelsus<br />

verschuldet, daß der Mensch<br />

vorzeitig altert. „Für das lange Leben<br />

ist die beste Lebensweise eine mäßige<br />

Diät“, ermahnt uns der alchemistische<br />

Arzt und erklärt weiter: „Wir können<br />

durch das tägliche Essen uns krank machen,<br />

aber auch uns stärken und uns in<br />

Gesundheit erhalten, je nachdem, wie<br />

und was wir gebrauchen.“<br />

In unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft<br />

mit einem überreichen<br />

Angebot an Nahrungs- und Genußmitteln<br />

erfordert dieser einfache Tip<br />

zweifelsohne ein großes Maß an Selbstdisziplin.<br />

Uns ergeht es dabei wie damals<br />

nur den „Herren und Fürsten“, von<br />

denen Paracelsus sagt: Ihr „unziemliches<br />

Leben (..) ihr Übermut bricht ihnen<br />

ihr Leben ab. (..) Die Körper beladen<br />

sich durch ein unordentliches Leben mit<br />

Krankheiten.“ Aber auch wer ganz gesund<br />

lebt, dem könne dennoch durch einen<br />

Zufall, „die Pest oder Eiterbeulen ...<br />

das Leben rauben“ – er kann also durch<br />

Infektionskrankheiten dennoch vorzeitig<br />

sterben. Gegen all diese Schwächungen<br />

und Gefahren aber hat Paracelsus in<br />

seinem Konzept der Lebensverlängerung<br />

wirksame Hilfen gefunden.<br />

Hilfen für ein langes Leben<br />

Wer ein langes Leben in Gesundheit<br />

wünscht, bei dem muß sich nach Paracelsus<br />

natürlich zuerst die krankmachende<br />

Lebensweise ändern. Als<br />

zweites gelte es, eventuelle akute<br />

Krankheiten zu heilen. Hier seien spezifische<br />

Heilmittel je nach Erkrankung anzuwenden,<br />

die Paracelsus ebenfalls beschrieben<br />

hat. Die chronischen Leiden<br />

aber, die aufgrund der oben erwähnten<br />

schlechten Lebensweise und Ernährung<br />

entstanden sind, werden durch<br />

die ständige Einnahme einer geringen<br />

Menge seines Lebenselixiers „de longe<br />

vita“ quasi als „Nebeneffekt“ beseitigt.<br />

Dabei beuge diese Spezialmedizin zugleich<br />

auch all den zufälligen Erkrankungen<br />

– im weitesten Sinne also allen<br />

Infektionen – vor. Und da diese Essenz<br />

in der Lage sei, frühere Sünden der Lebensweise<br />

und schlechte Umwelteinflüsse<br />

auszugleichen, kommt ihr nach<br />

Paracelsus auch die größte Bedeutung<br />

für die Verlängerung des Lebens zu.<br />

Das Lebenselixier „de longe vita“<br />

Paracelsus sieht die Kunst der Lebensverlängerung<br />

darin, genau jene Substanzen<br />

zu finden und alchemistisch<br />

aufzubereiten, die der Qualität der<br />

menschlichen Vitalkraft entsprechen:<br />

„Das Leben des Menschen ist nichts<br />

anderes als ein astralischer Balsam,<br />

eine balsamische Wirkung, ein himmlisches<br />

und unsichtbares Feuer, eine<br />

eingeschlossene Luft und ein durchdringender<br />

Salzgeist.“<br />

Jene Substanzen, die diesen Qualitäten<br />

am nächsten kommen, sind in<br />

der legendären Rezeptur seines Lebenselixiers<br />

„de longe vita“ enthalten<br />

– allerdings hat er sie uns zum Teil<br />

nur mit verschlüsselten Namen überliefert.<br />

Die deutschen Alchemisten<br />

Achim Stockhardt und Daniel Hornfisher<br />

haben diese vor einigen Jahren<br />

entschlüsselt: Es sind die hohen Arcanen,<br />

also die höchsten alchemistischen<br />

Aufschlüsse und Essenzen aus Gold,<br />

40<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Perle, Safran, Christrose, Schöllkraut,<br />

Melisse und Heublume. „Die Tugend<br />

der gemeldeten Dinge übertreffen alle<br />

unsere Tugenden, sie sind edler in<br />

der geringsten Tugend als wir in der<br />

größten“, schwärmt Paracelsus und<br />

schreibt weiter: „Diese Essentia, die<br />

hier in den Körper kommt, mischt sich<br />

mit den Humores des Lebens, denn sie<br />

passen zueinander. Sie erhalten wie<br />

die vier Humores den Lebensgeist...Es<br />

kommen also zwei Humores, die übereinstimmen,<br />

zusammen. Sie mischen<br />

sich, und der innere (also der des Menschen)<br />

empfängt das Wesen des äußeren.<br />

Dann ist nur ein Ding, eine Vereinigung<br />

da, die nicht geschieden werden<br />

kann.“ Je nachdem, wie angegriffen der<br />

menschliche Organismus ist, wird die<br />

durch das Elixier zugeführte Lebensenergie<br />

jedoch mehr oder weniger schnell<br />

verzehrt, aufgebraucht und muß wieder<br />

zugeführt werden. Die erneute Einnahme<br />

muß wöchentlich, jeden dritten Tag<br />

oder sogar täglich erfolgen, ganz nach<br />

Alter, Vorschädigung des Körpers, Art<br />

der Lebensweise und Umwelteinflüssen.<br />

Von dem Tag an aber, an dem man<br />

mit der regelmäßigen Einnahme beginnt,<br />

„wird das Lebensalter auf neue<br />

Weise gezählt“. Für einen optimalen<br />

Erfolg soll die Einnahme von da an regelmäßig<br />

fortgeführt werden. So kann<br />

die Lebenskraft wieder aufgebaut und<br />

erhöht, der Organismus gereinigt, vitalisiert<br />

und geschützt werden.<br />

„Unser ganzer Trost beruht auf der<br />

Arznei, die nicht nur den Menschen,<br />

sondern auch das Vieh jung erhält.<br />

Diese große Essentia, die in den natürlichen<br />

Dingen ist, ist für den Körper<br />

vortrefflich, sie facht eine Tugend des<br />

Körpers an, daß ihm weder Stärke noch<br />

Männlichkeit fehlt.“ Und weiter erklärt<br />

Paracelsus: „Es befallen ihn auch keine<br />

Krankheiten, denn sie läßt nichts faulen...Sie<br />

läßt auch nichts<br />

Überflüssiges wachsen“<br />

(gemeint sind Geschwüre)<br />

und „daher keine Krankheit<br />

durch Überfluß...Sie<br />

verteidigt den Körper so,<br />

daß die anstürmenden<br />

Krankheiten nicht Fuß fassen<br />

können...“<br />

Moderne Tests für alte<br />

Rezepte<br />

Seitdem es gelang, die Rezepturen<br />

des Paracelsus zu entschlüsseln<br />

und nachzuarbeiten, wurden auch<br />

zahlreiche Tests durchgeführt, um die<br />

von ihm hochgepriesenen Wirkungen<br />

zu überprüfen. Tatsächlich haben Bluttests<br />

am „Cytomed“-Praxislabor in<br />

Baden-Baden und Meridanmessungen<br />

am LIFE-TESTinstitut in Emmendingen<br />

erstaunliche Ergebnisse erbracht:<br />

Sowohl in typischen Laboruntersuchungen<br />

von Blut und Urin sowie<br />

mit Hilfe des in den USA schulmedizinisch<br />

anerkannten Bradford-Tests<br />

und der im deutschsprachigen Raum bei<br />

Alternativmedizinern verbreiteten Dunkelfeldmikroskopie<br />

zeigte sich, daß das<br />

Blut bei Einnahme des Lebenselixiers<br />

„de longe vita“ oder der Gold-Essenz<br />

„Aurum Potabile“ wieder deutlich vitaler<br />

wird und die Belastung mit Giften<br />

und schädlichen Stoffwechselresten in<br />

Blut und Urin erheblich abnimmt. So<br />

verbesserten sich der gesamte Zustand<br />

der roten Blutkörperchen, die Belastung<br />

mit Umweltgiften, die Fließprozesse im<br />

Bindegewebe (also Nährstoffzufuhr und<br />

Entschlackung), der Enzymstatus und<br />

damit der Stoffwechsel, die Zellatmung<br />

und Energiestoffwechsel sowie die Abpufferung<br />

von Freien Radikalen. Mit<br />

Hilfe verschiedener Meßgeräte für Meridanenergien<br />

wie Prognos und Aschoff-<br />

Gesundheit<br />

Laborexperimente<br />

bestätigen die<br />

Wirksamkeit von<br />

Paracelsus' Lebenselixier<br />

Test wurde festgestellt, daß sich die<br />

Meridianenergien ausgleichen und die<br />

Energie insgesamt zunimmt. Dabei näherten<br />

sich im Aschoff-Test die Werte<br />

von Erwachsenen jenen an, die sonst nur<br />

für Jugendliche und junge Erwachsen<br />

typisch sind – gewissermaßen ein erstes<br />

energetisches Anzeichen einer „Verjüngung“.<br />

Trotz all dieser höchst verblüffenden<br />

Wirkungen bezeichnet der alchemistische<br />

Arzt sein Lebenselixier aber nicht<br />

als ein Heil-Mittel. Für ihn ist es vielmehr<br />

ein „Lebens-Mittel“ - ein Elixier,<br />

welches das menschliche Lebenslicht<br />

selbst stärkt, nämlich jene Kraft, die aus<br />

unserem eigenen vitalen und spirituellen<br />

Kern erwächst. Für Paracelsus war<br />

es schlicht „das Licht der Natur“. ■<br />

Nähere Infos:<br />

Literatur: Ulrich Arndt, „Schätze der Alchemie:<br />

Edelstein-Essenzen“, und „Metall-<br />

Essenzen“, beide Hans-Nietsch-Verlag<br />

Testberichte zu den Paracelsus-Elixieren:<br />

www.life-testinstitut.de<br />

Beschreibungen der Elixiere nach Paracelsus<br />

unter: www.edelstein-essenzen.de<br />

Infos und Bezug bei: allesgesunde-Versand,<br />

Otto-Raupp-Str. 5, 79312 Emmendingen,<br />

Tel.: 07<strong>64</strong>1-935698, internet:<br />

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Gesundheit<br />

Eine Behandlung mit Antibiotika<br />

hilft nicht, HUS zu vermeiden.<br />

INFO<br />

Topographische Bilder von Kolonien<br />

von Escherichia coli O157:H7<br />

War EHEC ein Bio-Terroranschlag?<br />

Das plötzliche deutschlandweite Auftreten des<br />

mutierten EHEC-Erregers könnte durchaus auch<br />

durch absichtliche Ausbringung erfolgt sein. Also<br />

durch einen Akt von gezieltem Bio-Terror. Diese<br />

nahezu unfaßbare, aber durchaus mögliche<br />

Variante wurde aus kompetentem Munde in die<br />

Diskussion geworfen. Der Mikrobiologe Prof. Dr.<br />

Alexander S. Kekulé ist nicht nur Direktor des<br />

Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er<br />

ist auch Mitglied der Schutzkommission beim<br />

Bundesinnenministerium und damit einer der<br />

führenden wissenschaftlichen Berater des Bundesamts<br />

für Katastrophenschutz. In dieser Funktion<br />

hat Prof. Kekulé Zugang zu geheimen Terrorwarnungen.<br />

Der Wissenschaftler behauptet nicht, daß die<br />

EHEC-Epidemie notwendig ein Terroranschlag<br />

gewesen sein muß, aber man könne die Möglichkeit<br />

nicht ausschließen. Da derartige Erreger<br />

leicht zu beschaffen seien, gehöre die Verseuchung<br />

von Lebensmitteln zu den typischen Szenarien<br />

des Bioterrorismus. Hierzu sei es nur nötig,<br />

einen mutierten Bakterienstamm zu beschaffen,<br />

der im Zielgebiet des Anschlags noch nicht aufgetreten<br />

war, da die Bevölkerung gegen ihn dann<br />

noch keine Immunität entwickelt hat. Genau dies<br />

traf auf den in Deutschland jetzt aufgetretenen<br />

EHEC-Stamm O104:H4 zu.<br />

EHEC - zwischen<br />

Vernunft und Panik<br />

Jörg Rinne<br />

42<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Gesundheit<br />

Seit Wochen hält eine tückische Infektionskrankheit<br />

ganz Deutschland<br />

in Atem. EHEC – ein kryptisches<br />

Kürzel, mit dem bislang allenfalls<br />

Insider etwas anfangen konnten, dürfte<br />

jetzt fast jedem bekannt sein. Tausende<br />

von Fällen schwerster Durchfallerkrankungen,<br />

viele davon verbunden mit dem<br />

lebensgefährlichen Hämolytisch-Urämischen<br />

Syndrom (HUS), lassen selbst<br />

große Unikliniken an die Grenzen der<br />

Belastbarkeit stoßen. In der Bevölkerung<br />

droht eine Panik, und die Aktivitäten<br />

der Bundesregierung führten mit der<br />

fälschlichen Verdächtigung immer neuer<br />

Gemüsesorten als Ursache bislang nur<br />

zu Peinlichkeiten. Die Nachrichtenlage<br />

aktualisiert sich fast täglich und überholt<br />

damit praktisch jede journalistische Berichterstattung.<br />

Die Infektion könnte gemeiner nicht<br />

sein. EHEC ist eine Mutation von Escherichia<br />

Coli, eines gutartigen Bakteriums,<br />

das symbiotisch im Darm des Menschen<br />

und vieler Tiere vorkommt und bei Verdauung<br />

und Immunabwehr hilft. Die<br />

gefährliche Variante EHEC jedoch produziert<br />

Giftstoffe, die die Darmwand angreifen,<br />

in den Kreislauf gelangen und<br />

die roten Blutkörperchen zerstören. Der<br />

Erreger ist extrem infektiös. Bereits 100<br />

Keime genügen zur Ansteckung.<br />

Mit Hilfe chinesischer Großlabore gelang<br />

es, das Erbgut des Erregers zu sequenzieren.<br />

Es handelt sich bei dem aktuellen<br />

Erreger O104:H4 eigentlich gar nicht<br />

um EHEC, sondern um eine andere E.<br />

coli-Variante namens EAEC. Man machte<br />

das nicht sonderlich publik, da die strengen<br />

Seuchengesetze und Meldepflichten<br />

nur für EHEC gelten. Der Erreger<br />

kommt nur beim Menschen vor, nicht bei<br />

Nutztieren. Kontamination des Gemüses<br />

durch Gülle scheidet also aus. EAEC gilt<br />

normalerweise als vollkommen harmlos,<br />

kann sich aber perfekt im menschlichen<br />

Darm einnisten. Im Innern von O104:H4<br />

fanden Forscher jedoch Überreste eines<br />

Virus, das dem Keim die lebensgefährliche<br />

Fähigkeit, Giftstoffe zu produzieren,<br />

erst eingeschleust hatte. Wie und warum<br />

das geschah, weiß niemand. Allerdings<br />

gewinnt jetzt die Übertragungsgefahr von<br />

Mensch zu Mensch neues Gewicht. fb<br />

Mangelnde Hygiene<br />

Mangelnde Hygiene ist neben dem Verzehr<br />

kontaminierter Lebensmittel ein<br />

weiterer Infektionsweg. Wenn sich ein<br />

Ausscheider der EHEC-Keime - beispielsweise<br />

ein nur leicht erkrankter<br />

Erwachsener - nach der Toilette nicht<br />

die Hände wäscht und Bakterien auf Türklinken,<br />

Handtüchern oder wo auch immer<br />

zurückbleiben, können sich gerade<br />

Kleinkinder übel anstecken. Lebensbedrohliche<br />

Komplikationen können durch<br />

EHEC-Infektionen insbesondere bei Kindern<br />

unter 6 Jahren und älteren oder abwehrgeschwächten<br />

Personen auftreten.<br />

Alarmzeichen<br />

Symptome, die vor allem bei o.g. Risikogruppen<br />

auftreten, sind zunächst<br />

schmerzhafte, kolikartige Bauchkrämpfe<br />

mit wäßrigem Durchfall, der nach wenigen<br />

Tagen blutig wird.<br />

Danach erfolgt ein verstärkter Abbau<br />

der roten Blutkörperchen und der<br />

Blutplättchen. Durch den Abbau der<br />

Blutplättchen kann es unter anderem zu<br />

punktförmigen Hautblutungen am ganzen<br />

Körper kommen. Letztendlich kann<br />

es zu einer Störung der Filterfunktion<br />

der Nieren kommen, die in eine Schädigung<br />

der Nieren mündet, was in diesem<br />

Falle als hämolytisch-urämisches<br />

Syndrom (HUS) bezeichnet wird. In<br />

Deutschland wird allein die Anzahl der<br />

HUS-Fälle derzeit auf 400-880 pro Jahr<br />

geschätzt.<br />

Betroffen sind vor allem Kinder bis<br />

6 Jahre. Bei 90% der HUS-Erkrankten<br />

muß mindestens eine Blutwäsche (Dialyse)<br />

durchgeführt werden, bis die Nieren<br />

sich wieder von diesem Angriff erholt haben.<br />

In fünf Prozent der Fälle endet die<br />

Erkrankung mit einer dauerhaften Nierenschädigung.<br />

Diese Erkrankten sind<br />

für den Rest ihres Lebens auf die Dialyse<br />

oder auf Nierentransplantation angewiesen.<br />

Etwa 10% der HUS-Fälle verlaufen<br />

so schwer, daß der Erkrankte stirbt.<br />

Da E. coli teilweise antibiotikaresistent<br />

sind, hilft im Gegensatz<br />

zu anderen Infektionserkrankungen<br />

eine Behandlung mit Antibiotika<br />

offenbar nicht, HUS zu vermeiden. Die<br />

Verhütung der Ansteckung mit Verotoxinbildenden<br />

E. coli ist daher die beste<br />

„Therapie“.<br />

Wo kommen EHEC-Erreger vor?<br />

An erster Stelle steht die Infektion durch<br />

rohes oder unzureichend durchgegartes<br />

Rindfleisch sowie nicht pasteurisierte<br />

Milch. Ferner wurden EHEC-Erreger<br />

auch in anderen Lebensmitteln wie<br />

Fisch, Kartoffeln, Salat und Gemüse<br />

entdeckt, die durch Ausscheider kontaminiert<br />

wurden.<br />

Wie kann man sich vor EHEC schützen?<br />

Durch Kochen und Braten werden<br />

EHEC-Erreger abgetötet, vorausgesetzt<br />

70 Grad werden für mindestens 10 Minuten<br />

aufrechterhalten. Diese Temperatur<br />

und Zeit ist nötig, um die Bakterien zu<br />

töten und die Verotoxine zu inaktivieren.<br />

Personen, die einer Risikogruppe<br />

angehören, sollten aus Gründen der<br />

Vorsorge auf den Verzehr von rohen<br />

Lebensmitteln tierischer Herkunft verzichten.<br />

Wasser, das nicht ausdrücklich<br />

als Trinkwasser ausgewiesen ist, könnte<br />

mit EHEC-Erregern kontaminiert<br />

sein und sollte schon allein aus diesem<br />

Grund nicht getrunken werden.<br />

Ist Rohmilch frisch vom<br />

Bauernhof noch empfehlenswert?<br />

Nein. In nicht wärmebehandelter Milch<br />

können EHEC-Erreger vorkommen.<br />

Jeder Bauer, der Rohmilch ab Hof verkauft,<br />

ist verpflichtet, ein Hinweisschild<br />

mit der Aufschrift „Rohmilch, vor dem<br />

Verzehr abkochen“ deutlich lesbar anzubringen.<br />

Kann man verseuchte<br />

Nahrungsmittel erkennen?<br />

Nein. Man kann die Erreger weder sehen<br />

noch riechen oder schmecken. Deshalb<br />

sollte man bei der Wahl der Nahrungsmittel<br />

sowie der Zubereitungsarten auf<br />

die o.g. Punkte achten.<br />

Wie schütze ich mich in einem Restaurant<br />

vor einer EHEC-Infektion?<br />

Jedes Fleischgericht, das nicht völlig<br />

durchgegart ist, muß zurückgewiesen<br />

werden. Steaks sollten demnach auch<br />

nicht „englisch“ gegessen werden, da<br />

sie bei dieser Art der Zubereitung noch<br />

einen rohen Kern besitzen, in dem die<br />

Erreger überleben können.<br />

Was unternimmt der Staat<br />

zum Schutz und zur Aufklärung<br />

der Bürger?<br />

Nicht viel oder besser gesagt: unangemessen<br />

wenig. EHEC ist laut Bundesseuchengesetz<br />

bei Verdacht oder Nachweis<br />

einer Infektion meldepflichtig. Wie<br />

aus TV-Berichten zu erfahren war, kennen<br />

viele Ärzte die EHEC-Erkrankung<br />

nicht. Auch sind viele Laboratorien mit<br />

der Isolierung dieses Krankheitserregers<br />

überfordert. Es stellt sich also die<br />

Frage, wie eine Krankheit gemeldet<br />

werden soll, die nur wenige Ärzte kennen<br />

und viele Laboratorien nicht einmal<br />

nachweisen können?<br />

Ferner war zu erfahren, daß der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung<br />

definitiv die Gelder fehlen, um die<br />

Bevölkerung über diese Erkrankung<br />

aufzuklären.<br />

Hierzu ein Zitat von Prof. Jochen Bockemühl<br />

aus dem Hygieneinstitut Hamburg:<br />

„Schwere Infektionskrankheiten werden<br />

erst dann zur Kenntnis genommen,<br />

wenn viele, eigentlich zu viele Menschen<br />

daran erkrankt sind, und richtige, echte<br />

Maßnahmen werden erst dann ergriffen,<br />

wenn viele, leider zu viele Menschen<br />

auch daran verstorben sind ...“ ■<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 43


Gesundheit<br />

Aktivieren<br />

statt Schonen<br />

Ingo Froböse<br />

Das neue Rücken-Akut-Training<br />

Rückenschmerzen sind zur Volkskrankheit<br />

geworden, und natürlich<br />

besteht ein Zusammenhang mit der<br />

Zunahme von Streß und sitzender<br />

Computertätigkeit. Meist dient der<br />

Schmerz nur als Warnung, ohne eine<br />

Änderung der Lebensweise kann er<br />

aber chronisch werden. Dabei sollte<br />

man sich nicht zu untauglichen Gegenmaßnahmen<br />

überreden lassen<br />

und den Rücken etwa „in Watte pakken“.<br />

Statt Hightech-Stühlen und teuren<br />

Spezialmatratzen empfiehlt der<br />

Rücken-Spezialist Prof. Dr. Froböse<br />

ein Aktivierungsprogramm für Bänder,<br />

Gelenke und Stützmuskulatur.<br />

Sein Trainingsprogramm eignet sich<br />

sowohl zur Vorbeugung als auch bei<br />

akuten Schmerzen.<br />

Fast jeder erleidet im Laufe seines<br />

Lebens irgendwann einmal<br />

Rückenschmerzen. Laut<br />

Robert-Koch-Institut waren dies<br />

innerhalb der letzten zwölf Monate<br />

66% der Frauen und 58% der Männer.<br />

Jede 5. Frau und jeder 7. Mann<br />

gaben sogar an, daß sie ihre Rükkenschmerzen<br />

gar nicht mehr losgeworden<br />

sind. Und selbst die Kleinen<br />

kennen schon Schmerzen im Rücken<br />

– eine Folge dessen, daß unser Alltag<br />

immer technisierter, aber bewegungsärmer<br />

wird.<br />

Aber was will uns dieser Schmerz<br />

eigentlich „sagen“? Die gute Nachricht:<br />

In über 90% aller Fälle steckt nur ein<br />

kurzzeitiger Hilferuf des Körpers dahinter,<br />

und es liegen keine nachweisbaren<br />

Schädigungen des Rückens vor.<br />

Ausgelöst wird dieser Hilferuf von winzigen<br />

Rezeptoren und Neuronen rund<br />

um unsere Wirbelsäule. Sie reagieren<br />

auf eine besonders starke Änderung<br />

der Temperatur, des Widerstands oder<br />

chemischer Prozesse und leiten dies<br />

als Warnmeldung an das Gehirn weiter.<br />

Besonders wenn Muskeln überlastet<br />

werden, zu wenig Sauerstoff bekommen<br />

und übersäuern, melden sich die Rezeptoren.<br />

Letztlich entscheidet aber das<br />

Gehirn, ob und wie stark es mit einem<br />

wahrnehmbaren Schmerz antwortet.<br />

Die Botschaft des Schmerzes<br />

Es gibt unterschiedliche Arten von<br />

Schmerzen, hinter denen sich verschiedene<br />

Botschaften verstecken. Am<br />

häufigsten ist der so genannte Überlastungsschmerz,<br />

wie wir ihn z.B. in Form<br />

von Schulter-Nacken-Beschwerden<br />

kennen. Schuld ist eine überforderte,<br />

meist zu schwach ausgeprägte Muskulatur.<br />

Durch etwas mehr Kräftigung Ihrer<br />

Muskeln sowie entsprechende Pausen<br />

und Entspannungszeiten läßt sich<br />

dieser Schmerz oft leicht und schnell<br />

beheben. Es sei denn, wir ändern nichts<br />

an der andauernden Überlastung. Dann<br />

bekommen wir irgendwann die Quittung.<br />

Ein klassisches Beispiel ist der<br />

Hexenschuß, der einen kurzzeitig vollkommen<br />

lahm legen kann.<br />

Drei Viertel aller Rückenschmerzen<br />

zählen zu diesen so genannten Alarmschmerzen.<br />

Jetzt ist es also Zeit, sich<br />

langfristig ein neues Verhaltensmuster<br />

anzueignen. Denn obwohl die Symptome<br />

bei richtigem Verhalten meist nach<br />

vier bis sechs Wochen wieder abklingen,<br />

folgt sonst irgendwann der irreparable<br />

Schädigungsschmerz, der dann auch<br />

strukturell nachweisbar ist. Wenn zu<br />

schwache Muskeln, ausgeleierte Bänder,<br />

ausgetrocknete Bänder oder Band-<br />

44<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Gesundheit<br />

In 90% aller Fälle<br />

sind Rückenschmerzen<br />

nur ein kurzzeitiger<br />

Hilferuf des Körpers.<br />

Übung 1:<br />

Die "diagonale Schaukel"<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 45


Gesundheit<br />

scheiben eine dauerhafte Überlastung<br />

der Knorpelstrukturen der wichtigen<br />

Gelenke hervorrufen und damit den<br />

Knorpel nach und nach abnutzen, bildet<br />

sich ein so genanntes Facettensyndrom<br />

aus, eine Arthrose an den kleinen Wirbelgelenken.<br />

Hauptverursacher bei<br />

Rückenschmerzen sind<br />

Bewegungsmangel<br />

und muskuläre<br />

Dysbalancen<br />

Übung 2:<br />

Der "Hacker"<br />

Streß und Bewegungsmangel<br />

sind Ursachen<br />

Wissenschaftler haben übereinstimmend<br />

herausgefunden, daß Bewegungsmangel<br />

und damit muskuläre<br />

Dysbalancen die Hauptverursacher bei<br />

Rückenschmerzen sind. Meist ist jedoch<br />

nicht nur eine generelle Schwäche unserer<br />

Muskeln schuld, sondern vor allem<br />

eine stundenlange, starre Haltung,<br />

z.B. an Computerarbeitsplätzen. Denn<br />

ohne dynamische Bewegungswechsel<br />

und damit gezielte An- und Entspannungsreize<br />

erhalten unsere Muskeln<br />

nicht genügend Sauerstoff und fangen<br />

an zu übersäuern. Daueranspannungen<br />

in Schultern und Nacken sind dafür<br />

klassische Beispiele. Unser Alltag hält<br />

außerdem meist zu wenige Seit- und<br />

Drehbewegungen für uns bereit: Die<br />

Folge ist eine permanente Unterforderung<br />

der tiefen, kleinen Muskeln, was<br />

wiederum eine mangelnde Führung und<br />

Verkantung der kleinen Wirbelgelenke<br />

mit sich bringt. Ebenso leiden unsere<br />

Bänder an Unterversorgung, leiern aus<br />

und verlieren damit irgendwann ihre<br />

Elastizität sowie Stabilisierungseigenschaften<br />

an der Wirbelsäule.<br />

Dennoch müssen diese Formveränderungen<br />

nicht zwangsläufig<br />

zu Schmerzen und Problemen<br />

führen. Die Rückenbeschwerden können<br />

auch eine viel einfachere Ursache<br />

haben – zum Beispiel Streß. Der bekannte<br />

Göttinger Schmerzforscher Professor<br />

Jan Hildebrandt brachte es auf<br />

den Punkt: Streß schadet dem Rücken<br />

und sorgt mit dafür, daß der Schmerz<br />

andauert, da meist eine<br />

enge Beziehung zwischen<br />

Rückenproblemen<br />

und psychischen<br />

Belastungen besteht.<br />

Denn die Wirbelsäule ist<br />

neben unserem Gehirn<br />

das wohl bedeutsamste<br />

Kommunikationsorgan,<br />

wo alle Informationen<br />

aus dem Körper zusammenlaufen.<br />

So sind auch<br />

Körper, Geist und Seele<br />

untrennbar verbunden.<br />

Jedes Mal, wenn wir uns<br />

aufregen, steigt sofort<br />

auch unser Muskeltonus,<br />

die Streßhormone<br />

Adrenalin, Noradrenalin<br />

und Cortisol werden freigesetzt,<br />

und alle anderen<br />

Körperfunktionen, die<br />

nicht auf „Flucht“ programmiert<br />

sind, werden<br />

gedrosselt. Doch in unserem<br />

zivilisierten Alltag<br />

können wir selten fliehen<br />

oder kämpfen, und der<br />

Organismus muß allein<br />

mit den freigesetzten,<br />

aber nicht verbrauchten<br />

zurecht-<br />

Botenstoffen<br />

kommen.<br />

Den Rücken<br />

„schonen“<br />

– eine Falle!<br />

Ein Organismus, der<br />

ständig auf erhöhte<br />

Alarmbereitschaft eingestellt<br />

ist, reagiert mit<br />

noch mehr Sensoren in<br />

Schmerzknotenpunkten, wird so immer<br />

sensibler und legt sogar immer<br />

größere Gehirnareale an. Schmerzen<br />

ohne Ursache müssen also keinesfalls<br />

auf Einbildung zurückzuführen<br />

sein. Es gibt aber eine gute Nachricht:<br />

Dieser Prozeß ist umkehrbar, und die<br />

Schmerz-Festplatte kann auch wieder<br />

gelöscht werden! Deswegen empfiehlt<br />

es sich, aktiv zu werden und seine<br />

Ängste zu bekämpfen. Zur Not helfen<br />

schmerzhemmende Präparate, um<br />

einen ersten Schritt aus dem Teufelskreis<br />

zu ermöglichen. Operationen und<br />

Schmerzmedikamente bieten jedoch<br />

keinen dauerhaften Ausweg, da sie nur<br />

Symptome lindern, aber nicht die Ursache<br />

bekämpfen.<br />

Unser Körper besitzt unglaubliche<br />

Selbstheilungskräfte, die wir „nur“<br />

gezielt ausnutzen und unterstützen<br />

müssen. Bei dauerhafter Umstellung<br />

des Lebensstils kann nach neuesten<br />

Erkenntnissen von Prof. Jan Cabri aus<br />

Lissabon selbst eine Bandscheibe innerhalb<br />

von sechs Monaten wieder<br />

heilen. Dafür ist nicht einmal teures<br />

Equipment vonnöten. Im Gegenteil:<br />

Eine großangelegte Studie der letzten<br />

20 Jahre zeigte, daß weder besonders<br />

ergonomische Stühle noch teure Einlagen,<br />

Lattenroste, Matratzen, etc. vor<br />

Rückenschmerzen schützen, wenn<br />

man nicht selbst aktiv wird. In der sogenannten<br />

traditionellen Rückenschule<br />

wurden Regeln aufgestellt, wonach bestimmte<br />

Bewegungen gemieden werden<br />

sollte. Diese Vorgehensweise hat<br />

sich jedoch nicht bewährt und mußte<br />

grundlegend reformiert werden.<br />

Ausdauertraining wirkt Wunder<br />

Als Faustregel gilt: Hauptsache viele<br />

Bewegungswechsel! Gehen Sie ins<br />

Nachbarbüro, um eine Email zu verschicken,<br />

telefonieren Sie im Stehen,<br />

drehen Sie Ihren Oberkörper und beugen<br />

Sie ihn gelegentlich. Hauptsache,<br />

Sie verändern regelmäßig Ihre Sitzposition.<br />

Gleiches gilt für lange Fahrten mit<br />

dem Auto. Halten Sie lieber gelegentlich<br />

an (spätestens alle zwei Stunden) und<br />

machen Sie einen kleinen Spaziergang<br />

oder Gymnastik, bevor Sie zu überteuerten<br />

Polsterungen für die Lendenwirbelsäule<br />

greifen, die die Passivität des<br />

Rückens nur noch verstärken!<br />

Unser Immunsystem muß auf Trab<br />

gebracht werden, um genügend entzündungshemmende<br />

Hormone zu produzieren.<br />

Dies gelingt nachweislich am<br />

besten durch Ausdauertraining. Selbst<br />

stramme Spaziergänge an 5-7 Tagen<br />

pro Woche an der frischen Luft bewirken<br />

oft wahre „Wunder“. Dabei ist nicht<br />

eine bestimmte Sportart oder Bewe-<br />

46<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Gesundheit<br />

gung für unseren Rücken entscheidend,<br />

sondern vor allem der richtige Mix aus<br />

mobilisierenden, entspannenden und<br />

kräftigenden Maßnahmen.<br />

Sollte es doch einmal zu akuten<br />

Beschwerden wie etwa einem<br />

Hexenschuß kommen, hilft unser<br />

folgendes 3-Stufenprogramm:<br />

1. Stufe: Der akute Schmerz.<br />

Gönnen Sie sich nun besonders viel<br />

Ruhe, denn der Körper signalisiert nicht<br />

umsonst, daß er eine Auszeit benötigt.<br />

Nach Absprache mit dem Arzt können in<br />

den ersten Tagen leichte entzündungshemmende<br />

Salben oder Tabletten wie<br />

z.B. Diclofenac helfen. Andere schwören<br />

auf homöopathische Mittel wie Bryonia<br />

D4 und Nux vomica sowie verschiedene<br />

Tees. Daneben können sowohl Wärme<br />

als auch Kälte Schmerzen lindern. Wärme<br />

unterstützt die Durchblutung und<br />

wird bei Muskelverspannungen häufig<br />

als wirksamer empfunden. Kälte hingegen<br />

hat betäubende Eigenschaften<br />

und wird vornehmlich bei einem Hexenschuß<br />

oder anderen akuten Schmerzzuständen<br />

angewandt. Bei Entzündungen<br />

ist von Wärme abzuraten, weil sie die<br />

Symptome intensivieren können. Des<br />

Weiteren werden auch Massagen und<br />

leichte Bewegungsformen wie Stufenlagerung<br />

und mobilisierende Übungen<br />

als besonders wohltuend empfunden.<br />

2. Stufe:<br />

Das Anti-Schmerz-Programm.<br />

Belastete Strukturen müssen nun gezielt<br />

und sanft angesteuert werden,<br />

um sich optimal zu normalisieren.<br />

Dazu gehören auch eine ganze Reihe<br />

entspannender Maßnahmen, der<br />

Abbau von Alltagsstreß, Dehnungsübungen<br />

und ein gezieltes Muskelprogramm,<br />

das vor allem die tiefen<br />

Rückenmuskeln aktiviert und seine<br />

stabilisierenden Eigenschaften wiederherstellt.<br />

Zu Letzterem zählen<br />

besonders alle Bewegungsformen,<br />

die Seit- und Drehbewegungen der<br />

Wirbelsäule beinhalten. Eine ebenso<br />

stützende Funktion übt unsere<br />

Bauchmuskulatur auf unseren Rumpf<br />

aus – allerdings nur, wenn sie lang<br />

und kräftig ist. Wichtig ist es, eine<br />

gezielte Bauchmuskeldehnung vorzunehmen<br />

und unseren Beckenboden zu<br />

aktivieren. Empfehlenswert ist auch,<br />

die Körperhaltung zwischendurch im<br />

Spiegel zu kontrollieren, denn Rückenpatienten<br />

neigen zu Daueranspannungen,<br />

die sich oft in hochgezogenen<br />

Schultern bemerkbar machen. Bauen<br />

Sie daher unbedingt auch psychische<br />

Spannungszustände ab!<br />

3. Stufe:<br />

Das Lebenslang-Fit-Programm.<br />

Neben den schon angesprochenen<br />

Maßnahmen steht hier vor allem die<br />

langfristige Veränderung des Lebensstils<br />

im Vordergrund. Bewegung sollte<br />

fließend in den Alltag integriert werden.<br />

Das muß nicht zwangsläufig durch Sport<br />

geschehen. Tragen Sie z.B. Ihre Einkäufe<br />

zum Auto, anstatt den Einkaufswagen<br />

zu bemühen. Nutzen Sie das Handy-<br />

Telefonat mit Freunden für einen Spaziergang.<br />

Gehen Sie die Treppe hoch,<br />

anstatt mit der Rolltreppe zu fahren.<br />

Steigen Sie bei Bus- oder Bahnfahrten<br />

schon eine Station vor Ihrem Ziel aus<br />

und laufen Sie den Rest zu Fuß. Fahren<br />

Sie mit dem Fahrrad und nicht mit dem<br />

Auto zur Arbeit!<br />

Auch Putzen, Aufräumen, Gartenarbeit<br />

und andere Haushaltstätigkeiten<br />

summieren sich.<br />

Hier finden Sie zwei unserer Übungsklassiker<br />

zum Nachmachen:<br />

Diagonale Schaukel<br />

Diese Übung vereint zwei positive Effekte:<br />

Durch die Verwringung des Körpers<br />

werden die untere Rückenmuskulatur,<br />

die Bauchmuskulatur und die oft<br />

zu feste Brustmuskulatur gedehnt; die<br />

Brustwirbelsäule wird beweglicher, da<br />

sie sanft rotiert wird. Bewegen Sie sich<br />

dafür in Rückenlage und stellen Sie Ihre<br />

Füße mit der ganzen Sohle hüftbreit auf.<br />

Beide Knie sollten zur Decke zeigen.<br />

Lassen Sie nun beide Knie langsam so<br />

weit wie möglich nach rechts absinken,<br />

wobei sich die Fußsohlen und das<br />

Becken auf der linken Seite vom Boden<br />

lösen. Gleichzeitig sollte der Kopf langsam<br />

zur Gegenseite (nach links) bewegt<br />

werden. Verweilen Sie etwa 30 bis 90<br />

Sekunden in dieser Position, bevor Sie<br />

auf die andere Seite wechseln. Insgesamt<br />

pro Seite 2-3 Wiederholungen.<br />

Hacker<br />

Der klassische Hacker dient speziell<br />

dem Training der tiefen Rückenmuskulatur,<br />

die direkt an der Wirbelsäule<br />

ansetzt. Kommen Sie dafür in den<br />

hüftbreiten Stand mit leicht gebeugten<br />

Knien und bewegen Sie sich in<br />

eine leichte Oberkörpervorlage bei<br />

geradem Rücken. Ziehen Sie dabei<br />

den Bauchnabel fest ein, so daß Sie<br />

nicht im Lendenwirbelsäulenbereich<br />

durchhängen. Der Kopf sollte sich<br />

in Verlängerung der Halswirbelsäule<br />

befinden, wobei der Blick nach<br />

schräg unten (etwa 1-2 Meter vor die<br />

Füße) gerichtet ist. Führen Sie die<br />

Arme gestreckt über den Kopf nach<br />

vorne, wobei die Daumen in Richtung<br />

Decke zeigen und die Handflächen<br />

einander zugewandt sind. Beginnen<br />

Sie nun mit schnellen, hackenden<br />

Hoch-Tief-Bewegungen, die aus dem<br />

ganzen Arm ausgeführt werden. Halten<br />

Sie Ihren Körper dabei ruhig und<br />

atmen Sie ruhig weiter ein und aus.<br />

Wiederholen Sie die Übung 3mal<br />

etwa 20-30 Sekunden lang. ■<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse ist Leiter des „Zentrums für<br />

Gesundheit“ der Deutschen Sporthochschule Köln<br />

sowie Leiter des Institutes für Rehabilitation der<br />

Deutschen Sporthochschule (DSHS). Er war aktiv als<br />

Leichtathlet und Bobfahrer, mehrfacher Deutscher Vizemeister<br />

im Sprint (100 und 200 m) sowie Deutscher<br />

Vizemeister der Junioren im Viererbob.<br />

Viele weitere Übungen finden Sie im Buch von Prof.<br />

Froböse: Das neue Rücken-Akut-Training (siehe<br />

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M<br />

AT<br />

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IX3000<br />

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MATRIX<br />

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Autoren in diesem Heft:<br />

Franz Bludorf<br />

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Gernot L. Geise<br />

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Wurzeln<br />

In der alten Kaiserstadt Goslar befindet<br />

sich auf dem Petersberg<br />

der Klusfelsen, eine uralte Kultstätte,<br />

deren Geschichte weit in die<br />

Vergangenheit zurückreicht. Dabei<br />

kann es sich insbesondere bei dieser<br />

Formation um eine frühgeschichtliche<br />

Kultstätte aus der Megalith-Kulturepoche<br />

handeln, da sich hier viele<br />

interessante Details im Felsgestein<br />

befinden, die auf eine rege Nutzung in<br />

vorchristlicher Zeit schließen lassen.<br />

Nördlich des Harzrandes gelegen,<br />

befindet sich diese sehr interessante<br />

Kultstätte – geologisch gesehen<br />

– an einer markanten Störungszone,<br />

die in Richtung NW-SO verläuft. Vor<br />

mehreren hundert Millionen Jahren<br />

wurde die Harzscholle um rund<br />

2500 m angehoben und die vorgelagerten<br />

Gesteinsschichten derart<br />

zusammengepreßt und gestaucht,<br />

daß sie sich steil nach oben stellten<br />

und zum Harzrand hin einfielen. Der<br />

Klusfelsen besteht aus quarziertem<br />

Hilssandstein, welcher vor ca. 120<br />

Mill. Jahren im Unterkreidemeer abgelagert<br />

wurde. Hierzu gesellen sich<br />

auch die Felsen der Teufelsmauer<br />

östlich von Blankenburg und der Königsstein<br />

bei Weddersleben.<br />

Die eigentliche Bedeutung des<br />

Klusfelsens ist bislang unklar. Ein<br />

Grund mag darin zu finden sein, daß<br />

etwaige kultische Überlieferungen<br />

weit in vorhistorische Zeiten zurückreichen<br />

und aus diesen Zeiten kaum<br />

unmittelbare Überlieferungen überdauert<br />

haben.<br />

Hier gibt es jedoch einige Anhalts-<br />

punkte, wie zum einen die Kultstätte<br />

selbst, sagenhafte Erzählungen so-<br />

wie die Annahme, daß diese Anlage<br />

Roland Roth<br />

bl<br />

Blum<br />

Das Geheimnis der<br />

50<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />

Karte von Vinland


Wurzeln<br />

– wie auch unzählige andere Kultstätten<br />

– weit in die Zeit der Megalithkultur<br />

hineinreicht.<br />

laut einem alten Märchen ein großer<br />

Hohlraum befinden. Dieses Märchen<br />

mit dem Titel „Die Blume am Peters-<br />

xxxxxxxx xxxx<br />

Naturfelsen oder Megalithanlage<br />

Generell bestanden die meisten alten<br />

Kultstätten bereits lange, bevor die<br />

kriegerischen Germanen erst wenige<br />

Jahrtausende vor der Zeitenwende<br />

nach Mitteleuropa eindrangen. Sie<br />

trafen hier auf einfache, Ackerbau<br />

treibende Bewohner, die aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach die Nachfahren<br />

der Megalithkulturen darstellten und<br />

sich nun nach und nach mit den Germanen<br />

vermischten.<br />

Anlage, Bearbeitungsspuren und<br />

die Verwobenheit läßt den Schluß zu,<br />

daß der Klusfelsen mit den Megalithanlagen,<br />

Menhiren und Großsteinskulpturen<br />

in Verbindung zu bringen ist, die<br />

über ganz Europa verteilt sind, so u.a.<br />

in Deutschland, Spanien, Frankreich,<br />

England, Schottland, Irland, Skandinavien<br />

und Malta. Inwieweit und ob<br />

es sich hierbei um die selbe oder eine<br />

verwandte Kultur handelt, läßt sich<br />

leider nur noch sehr schlecht verifizieren.<br />

Wenn diese Megalithbauten aus<br />

derselben Kultur im engeren Sinne<br />

stammen, so müssen die Erbauer<br />

eine weitreichende Verbreitung<br />

gehabt haben, aus deren Schaffen<br />

heraus diese Kultstätten – und somit<br />

auch der Klusfelsen – entstanden.<br />

Wenige bzw. spärliche Informationen<br />

über den Petersberg und den<br />

Klusfelsen zeichnen ein schwach<br />

auen<br />

umrissenes Bild von Herkunft und<br />

Ursprung. Der eigentliche Klusfel-<br />

sen leitet seinen Namen aus dem<br />

lateinischen „Clausum“ ab, das dem<br />

e<br />

mittelhochdeutschen Wort „Kluse“<br />

entspricht und damit einer „Klause“.<br />

Dies war im frühen Mittelalter die<br />

Bezeichnung der Behausung eines<br />

Eremiten.<br />

Im Felsenraum wurde im Jahre<br />

1167 n.Chr. eine Marienkapelle<br />

– die sogenannte „Kluskapelle“<br />

– eingerichtet. Sie wurde im 19.<br />

Jahrhundert wieder abgebrochen.<br />

Im Volksmund wird der Felsen „Die<br />

Clus“ genannt.<br />

Unweit des Klusfelsens auf dem<br />

Petersberg befindet sich die Ruine<br />

der Stiftskirche St. Petri, deren<br />

Existenz in das Jahr 1050 n.Chr. zurückgeht.<br />

1527 wurde die Kirche bis<br />

auf die Grundmauern zerstört. Unter<br />

der ehemaligen Kirche soll sich<br />

eWas der Klusfelsen über<br />

die Vergangenheit der<br />

Menschheit verbirgt<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 51


Wurzeln<br />

Blick über die alte Kaiserstadt Goslar<br />

berg“ berichtet von interessanten<br />

Begebenheiten, wie man sie oft von<br />

Bergregionen überall in Deutschland<br />

hört:<br />

Seltsame Begegnung<br />

„Eines Tages, vor langer Zeit, fand ein<br />

kleines Mädchen, als es am Petersberg<br />

im Grase spielte, ein unscheinbares,<br />

blaues Blümlein, pflückte es<br />

mit kindlicher Freude, um sich damit<br />

zu schmücken. Aber kaum hielt es das<br />

Blümlein in den Händchen, als sich<br />

vor ihm der Berg auftat und ein Gang<br />

frei wurde, den es voller Neugier beschritt.“<br />

Weiter heißt es: „Auf seinem Wege<br />

traf es ein kleines Männchen (!), das<br />

es gar freundlich bei der Hand nahm<br />

und in einen großen Saal führte, der<br />

von Licht glitzerte und glänzte. An<br />

langen Tafeln, über und über mit goldenem<br />

und silbernem Gerät bedeckt,<br />

saßen ernste, silberbärtige Männer in<br />

düsterem Schweigen.<br />

Voller Verwunderung blickten sie<br />

auf das lustige, kleine Mädchen, das<br />

in seinem ärmlichen Gewande so gar<br />

nicht zu der Herrlichkeit und Pracht<br />

des Saales passen wollte. Aber deshalb<br />

wurde der Kleinen doch nicht<br />

angst; sie trat – freundlich auf einen<br />

der Alten zu und reichte ihm die wenigen<br />

schlichten Blumen, die sie in<br />

ihrer Hand trug.“<br />

Im nächsten Moment geschah folgendes:<br />

„Da huschte ein leises Lächeln<br />

über die ernsthaften Züge des<br />

Greises. Seine Hand griff nach einem<br />

auf der Tafel stehenden, goldenen Becher<br />

und reichte ihn dem erschrockenen<br />

Mädchen. Das wandte sich in ei-<br />

ner Anwandlung von Furcht plötzlich<br />

ohne zu danken um und floh den Weg<br />

zurück, wie es gekommen war – ohne<br />

sich noch einmal umzuwenden. Als es<br />

endlich zu laufen aufhörte, lachte ihm<br />

die Sonne strahlend ins Gesichtchen,<br />

und vor ihm breitete sich der weiche<br />

Teppich der Wiese aus, auf der es<br />

das blaue Blümlein gefunden hatte.<br />

Aber wie es auch suchen mochte, den<br />

Eingang in den Berg konnte das Kind<br />

nicht wiederfinden. Nur den Becher<br />

hielt es in seinen zitternden Händchen.<br />

Die Blume hatte es verloren,<br />

und damit war ihm der Weg zu dem<br />

unterirdischen Saal für immer verschlossen.“<br />

Interessant ist, daß Sagen oder<br />

Märchen, in denen die Akteure mittels<br />

einer meist blauen Blume oder<br />

auch einem anderen Gegenstand in<br />

das Innere eines Berges gelangen und<br />

nachfolgend seltsame Begegnungen<br />

hatten, weitverbreitet sind. Hierüber<br />

finden sich einige Beispiele u.a. in Jacob<br />

Grimms „Deutscher Mythologie“.<br />

Wie neben den Sagen aus dem Harz<br />

auch Sagen von den Weserbergen<br />

oder vom Odenberg, die gemeinhin<br />

neben dem Phänomen von Zeitverschiebungen<br />

regelmäßig auch kleine<br />

„Männchen“, Wichte oder Kobolde<br />

zum Inhalt haben. Die Autoren Gisela<br />

Ermel und Nicolas Benzin haben sich<br />

in verschiedenen Arbeiten ausführlich<br />

mit dieser Thematik auseinandergesetzt,<br />

wo sie u.a. aus nordhessischen<br />

Sagenbüchern interessantes Material<br />

entnehmen konnten.<br />

Doch noch einmal zurück zum<br />

Klusfelsen. Seine Herkunft, sein<br />

Zweck und eigentlicher Ursprung<br />

liegt – ähnlich wie die eingangs erwähnte<br />

Megalithkultur – weiterhin im<br />

Dunkeln.<br />

Geht man davon aus, daß einschneidende<br />

Ereignisse wie Naturkatastrophen<br />

weitreichendes Wissen<br />

und Erinnerungen ausgelöscht haben,<br />

so gleichen solche Geschehen dem<br />

Herablassen eines Vorhangs vor der<br />

Vergangenheit der Menschheit. Wir<br />

heutigen Menschen fragen uns oft<br />

nach dem Sinn und Zweck solch gewaltiger<br />

Megalithanlagen. Und mehr<br />

noch: wir fragen uns, was damalige<br />

„Steinzeitmenschen“ dazu veranlaßte,<br />

solche beeindruckenden Vorhaben<br />

in die Tat umzusetzen. ■<br />

Roland Roth ist freier Schriftsteller und<br />

Journalist. Er befaßt<br />

sich seit seiner Jugend<br />

mit den Rätseln der<br />

Welt. Sein Interesse<br />

legt er dabei auf<br />

Existenz und Ethik<br />

extraterrestrischer<br />

Zivilisationen und der<br />

Zukunft der Menschheit<br />

im Kosmos. Er ist Autor<br />

zahlreicher Bücher. Beiträge in Anthologien<br />

und Zeitschriften aus dem In- und<br />

Ausland. Zuletzt Co-Autor des siebten<br />

"Kosmische-Spuren"-Bandes "Die andere<br />

Seite der Archäologie" (2011), herausgegeben<br />

von Altmeister Erich von Däniken.<br />

Roland Roth ist Herausgeber des interdisziplinären<br />

Special-Interest-Magazins<br />

>>Q`PHAZE – Realität anders!


Wurzeln<br />

Der Klusfelsen<br />

Alten Sagen zufolge soll es im Innern des Klusfelsen<br />

zu Zeitverschiebungen und zu Begegnungen<br />

mit "kleinen Männchen" gekommen sein.


Gesellschaft<br />

Zum 50. Geburtstag<br />

Diana<br />

-Eine Prinzessin verschwindet<br />

Fakten, Indizien und Widersprüche<br />

über eine Schicksalsnacht<br />

Grazyna Fosar und Franz Bludorf<br />

„Hi, Di!“ Immer wenn Prinzessin Diana<br />

nach Berlin kam, wurde sie von ihren<br />

Fans enthusiastisch begrüßt. Am 1. Juli<br />

dieses Jahres wäre sie 50 geworden,<br />

doch sie wird nie wieder in unsere Stadt<br />

zurückkehren. 14 Jahre ist es her, daß<br />

Diana, ihr Freund Dodi al-Fayed und der<br />

Fahrer Henri Paul im Pariser Alma-Tunnel<br />

starben. Durch Unfall, wie es offiziell<br />

heißt. Doch Zweifel an dieser These gibt<br />

es seit langem. Die Fakten beweisen,<br />

daß wichtige Indizien und Zeugenaussagen<br />

massiv unterdrückt wurden.<br />

Ein schicksalhafter<br />

Ort: Die Einfahrt in<br />

den Tunnel Alma-<br />

Marceau in Paris.<br />

So wurde der Tunnel nach dem Unfall<br />

von der Polizei nicht gesichert, noch in<br />

der gleichen Nacht gründlich gesäubert,<br />

wobei alle Spuren vernichtet wurden,<br />

und anschließend wieder für den Verkehr<br />

freigegeben. Die Verkehrspolizei mußte<br />

die Ermittlungen an eine höhere Dienststelle<br />

abgeben, und ihr Bericht wurde nie<br />

zu den Akten genommen.<br />

Ein umstrittener Augenzeuge<br />

Der einzige unmittelbare Augenzeuge<br />

des Unfalls, ein Motorradfahrer namens<br />

Eric Petel, war es, der die Polizei<br />

alarmierte und dann<br />

zur nächsten Wache<br />

fuhr, um seine<br />

Aussage zu machen.<br />

Doch die wollte niemand<br />

hören. Ein<br />

höherer Beamter<br />

sagte ihm nur, er<br />

täte gut daran, kein<br />

Aufsehen um seine<br />

Person zu machen.<br />

Eric Petel wurde<br />

in Handschellen<br />

abgeführt und ins<br />

Polizeipräsidium<br />

gebracht. Offiziell<br />

hieß es, Petel sei ein<br />

Lügner. Zugegeben<br />

- er widerspricht<br />

sich oft selbst (und<br />

Von der Überwachungskamera<br />

des<br />

Hotels Ritz festgehalten:<br />

Prinzessin<br />

Diana und Dodi<br />

Al-Fayed verlassen<br />

das Hotel durch den<br />

Hintereingang.<br />

anderen Zeugenaussagen).<br />

Eric Petel<br />

sagt heute aus,<br />

er habe kurz vor<br />

dem Unfall ein seltsames<br />

Geräusch<br />

gehört, wie das Aufheulen<br />

eines Motors<br />

im Leerlauf, was ein<br />

Chauffeur bestätigte, der oberhalb<br />

des Tunnels parkte. Fotografen hatte<br />

Petel im Tunnel keine gesehen.<br />

Dennoch ließ die Pariser Polizei<br />

sieben Paparazzi verhaften, laut Aussage<br />

ihres Anwalts auf Anordnung von<br />

höchster Stelle.<br />

Später konzentrierte man sich auf<br />

den Fahrer Henri Paul als Schuldigen,<br />

er habe laut Autopsiebefund<br />

1,7 Promille Alkohol und 20,7%<br />

Kohlenmonoxyd im Blut gehabt. Eine<br />

solch hohe Dosis wäre fast tödlich gewesen<br />

und hätte zumindest Übelkeit,<br />

Verwirrtheit, extreme Kopfschmerzen<br />

und Schwierigkeiten beim Gehen ausgelöst,<br />

was die Überwachungskameraaufnahmen<br />

aus dem Hotel Ritz widerlegen.<br />

Die konstruierte Hypothese, Paul<br />

habe das Kohlenmonoxyd beim Entfalten<br />

seines Airbags eingeatmet, wurde<br />

von Mercedes Benz dementiert. Die<br />

Airbags in Autos dieses Herstellers<br />

enthalten keine derartigen Substanzen.<br />

Außerdem war Henri Paul beim Aufprall<br />

augenblicklich tot, da es zu einem<br />

Riß der Aorta gekommen war. Das Kohlenmonoxyd,<br />

wenn es denn vorhanden<br />

gewesen wäre, hätte also keine Zeit mehr<br />

gehabt, sich im Blutkreislauf zu verteilen.<br />

Die Pariser Feuerwehrleute haben<br />

routinemäßig bei Unfallrettungsmaßnahmen<br />

CO-Detektoren dabei. Keiner von<br />

ihnen berichtete über eine außergewöhnliche<br />

Kohlenmonoxyd-Konzentration am<br />

Unfallort.<br />

Derartige Blutwerte wären, so die<br />

Ansicht unabhängiger Experten, zu erwarten<br />

bei einem Menschen, der Alkohol<br />

getrunken und sich anschließend durch<br />

Autoabgase das Leben genommen hat.<br />

Das Pariser Leichenschauhaus bekam in<br />

54<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Gesellschaft


Gesellschaft<br />

der Unfallnacht noch zahlreiche andere<br />

Tote herein. Eine Vertauschung der<br />

Blutproben wäre also kein Problem gewesen.<br />

Eine zweite Autopsie und Analyse<br />

der Proben durch unabhängige Stellen<br />

wurde ohne Angabe von Gründen verweigert,<br />

ebenso eine DNA-Analyse, um<br />

festzustellen, ob die Proben überhaupt<br />

von Paul stammten. Außerdem wurde<br />

die Alkohol-Hypothese zu einem Zeitpunkt<br />

veröffentlicht, als die Analysen<br />

noch gar nicht vorlagen.<br />

Dodis Bodyguard Trevor Rees-Jones<br />

hatte Henri Paul noch am Abend vor<br />

dem Unfall mehrfach gesehen und gesprochen.<br />

Wäre Paul tatsächlich so<br />

stark alkoholisiert gewesen, so hätte<br />

Rees-Jones ihn niemals ans Steuer gelassen.<br />

Der Bodyguard hat als einziger<br />

den Unfall schwerverletzt überlebt, leider<br />

aber dabei sein Gedächtnis verloren.<br />

Diana und der Secret Service<br />

Schon seit einiger Zeit ließen Diana und<br />

Dodi sich nur noch von Bodyguards beschützen,<br />

die für Dodis Vater arbeiteten,<br />

da Diana ein tiefes Mißtrauen gegen den<br />

britischen Secret Service hatte - nicht<br />

ohne Grund, wie wir noch sehen werden.<br />

Bei der Ankunft auf dem Flughafen<br />

Paris-LeBourget gab Dodi auch der bereitstehenden<br />

offiziellen französischen<br />

diplomatischen Schutzeskorte SPHP<br />

ein Zeichen, daß man sich ihrer nicht<br />

bedienen wollte.<br />

Für Menschen wie Diana und Dodi<br />

ist es ganz natürlich, daß sie nach dem<br />

Prinzip „Traue niemandem“ leben, aber<br />

eine solche Einstellung hat natürlich<br />

zwei Seiten. Im entscheidenden Moment<br />

ist man dann ohne Schutz, und zweitens<br />

- selbst wenn man auf den Schutz verzichtet,<br />

sind die Geheimagenten stets<br />

präsent. So auch in diesem Fall.<br />

Erstens hat Scotland Yard auf den<br />

Fotos der wartenden Paparazzi vor dem<br />

Haupteingang des Hotels Ritz eindeutig<br />

mehrere Geheimagenten unterschiedlicher<br />

Länder identifiziert, die dort - so<br />

die Aussage der Beamten - den ganzen<br />

Tag herumgestanden hatten.<br />

Zweitens sind die Aussagen der britischen<br />

Botschaft in Paris widersprüchlich.<br />

Die Briten behaupteten, die Botschaft<br />

habe überhaupt nicht gewußt,<br />

daß Diana in Paris war. Die Fakten sehen<br />

aber anders aus. Am gleichen Tag<br />

waren auch drei hochrangige Agenten<br />

des MI6 aus diesem Anlaß in der Botschaft<br />

eingetroffen: Richard Spearman,<br />

persönlicher Sekretär des damaligen<br />

MI6-Chefs Sir David Spedding, Nicholas<br />

Langman, Spearmans persönlicher Assistent,<br />

sowie Sir Richard Dearlove, der<br />

nach Speddings Tod zu dessen Nachfolger<br />

ernannt wurde.<br />

Im Alma-Tunnel gab es eine Überwachungskamera,<br />

die Temposünder automatisch<br />

fotografiert. Doch das Foto<br />

des Unfallwagens wurde nie als Beweismittel<br />

verwendet. Ein französischer<br />

Journalist, der das Foto sehen durfte,<br />

sagt aus, Diana und Dodi hätten im<br />

Fond des Wagens ausgelassen gelacht,<br />

der Leibwächter Trevor Rees-Jones auf<br />

dem Beifahrersitz jedoch habe „verängstigt“<br />

ausgesehen. Die Überwachungskamera<br />

wurde inzwischen entfernt.<br />

Es ist bekannt, daß Bodyguards<br />

normalerweise keine Sicherheitsgurte<br />

benutzen, um nicht in ihrer Bewegungsfreiheit<br />

behindert zu werden. Bei<br />

56<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Der ägyptische Milliardär<br />

Mohammed<br />

Al-Fayed, Dodis<br />

Vater, ist prominentester<br />

Verfechter<br />

der Abfahrt vom<br />

Ritz war Trevor<br />

Rees-Jones<br />

der Mordtheorie.<br />

nachweislich<br />

auch nicht angeschnallt.<br />

Das<br />

Überwachungsfoto im Tunnel zeigte<br />

aber, daß er inzwischen - während der<br />

Fahrt - den Sicherheitsgurt angelegt<br />

hatte. Ohne Frage eine Tatsache, die<br />

ihm das Leben rettete, aber den Grund,<br />

weshalb er das getan hatte, werden wir<br />

wohl nie erfahren.<br />

Das ganze Verhalten von Diana und<br />

Dodi in dieser Schicksalsnacht kann nur<br />

als irrational bezeichnet werden. Wenn<br />

man schon Angst vor Paparazzi und vor<br />

Mordanschlägen hat - wieso fährt man<br />

dann eigens mehrmals zwischen Hotel<br />

und Appartement hin und her, so zum<br />

Beispiel am frühen Abend, nur um sich<br />

im Appartement für das Dinner umzuziehen<br />

und danach ins Ritz zurückzukehren?<br />

Warum verzichtete Dodi bei<br />

der Schicksalsfahrt ausdrücklich auf<br />

das Begleitfahrzeug und nahm nur auf<br />

Druck von Trevor Rees-Jones wenigstens<br />

ihn als Begleiter mit?<br />

Nach dem tödlichen<br />

Unfall: Französische<br />

Polizisten transportieren<br />

das völlig zerstörte<br />

Wrack des Mercedes ab.<br />

Was geschah im Rettungswagen?<br />

Nach dem Unfall dauerte es zwanzig<br />

Minuten, bis ein Rettungswagen kam,<br />

und danach mehr als eine Stunde, bis<br />

die Sanitäter in dem nur fünf Kilometer<br />

entfernten Krankenhaus mit der noch<br />

lebenden Diana eintrafen. Um 4:00 Uhr<br />

morgens wurde sie für tot erklärt.<br />

Es ist auch merkwürdig, daß der<br />

Vertreter der britischen Botschaft<br />

früher am Krankenhaus eintraf als<br />

der Rettungswagen mit der verletzten<br />

Diana. Im Krankenhaus wurde keine<br />

Blutprobe von Diana entnommen, nicht<br />

einmal ihre Blutgruppe für eine eventuelle<br />

Transfusion wurde bestimmt.<br />

Eine Autopsie ihres Körpers wurde<br />

erst in England durchgeführt. Der Befund<br />

wurde niemals veröffentlicht oder<br />

als Beweismittel verwendet. Dafür<br />

wurde bereits in Paris eine teilweise<br />

Einbalsamierung des Leichnams veranlaßt<br />

- eine klare Verletzung französischer<br />

Gesetze, zumal der Antrag von<br />

Prinz Charles gekommen sein soll, der<br />

rechtlich nicht mehr ihr Ehemann war.<br />

Insofern ist die wahre Todesursache<br />

von Prinzessin Diana bis heute unbekannt,<br />

genauso, wie niemals geklärt<br />

wurde, was sich in den mehr als siebzig<br />

Minuten, während derer sie sich<br />

Gesellschaft<br />

im Ambulanzwagen<br />

befand,<br />

e i g e n t l i c h<br />

z u g e t r a g e n<br />

hatte. Sollte<br />

sie absichtlich<br />

zu spät ins<br />

Krankenhaus<br />

kommen, oder<br />

brauchte man<br />

so lange, wie<br />

auch schon<br />

vermutet wurde,<br />

um sie verschwinden<br />

zu<br />

lassen?<br />

Gegenstände, die Dodi laut Überwachungskamera<br />

des Hotels Ritz nachweislich<br />

bei sich hatte, u.a. sein Handy<br />

und seine Papiere, blieben unauffindbar.<br />

Ein anderes Foto, das den Wagen<br />

mit seinen Insassen kurz vor dem<br />

Unfall frontal zeigt, wurde im<br />

Gegensatz zu dem Foto der Überwachungskamera<br />

veröffentlicht. Es wurde<br />

ebenfalls nie als Beweismittel herangezogen.<br />

Bis heute ist es ein Rätsel,<br />

wer dieses Foto angefertigt hat. Es ist<br />

ein Indiz dafür, daß ein weiterer Wagen<br />

vorausgefahren ist, von dem aus das<br />

Bild gemacht worden ist.<br />

Mehrere Augenzeugen berichteten<br />

übereinstimmend, daß zur Zeit des Unfalls<br />

mehrere Fahrzeuge im Tunnel in<br />

der Nähe des Unfallwagens zugegen<br />

waren: Ein weißer Mercedes, ein weißer<br />

Fiat Uno und ein oder zwei Motorräder.<br />

Fotograf des Todes<br />

Der weiße Fiat Uno, der sogar am Unfall<br />

beteiligt gewesen sein soll und von<br />

dem Wrackteile am Unfallort gefunden<br />

wurden, konnte nur aufgrund privater<br />

Ermittlungen durch Mohammed al-<br />

Fayed überhaupt entdeckt werden. Er<br />

gehörte einem Paparazzo namens James<br />

Adanson, der gelegentlich für den<br />

britischen Geheimdienst MI6 arbeitete.<br />

Adanson war bekannt dafür, daß er<br />

häufig Menschen fotografierte, die kurz<br />

darauf starben. So war er einer der letzten,<br />

der den ehemaligen französischen<br />

Ministerpräsidenten Bérégovoy lebend<br />

gesehen und fotografiert hatte. Bérégovoy<br />

beging im Jahre 1993 angeblich<br />

Selbstmord. Adanson war persönlich<br />

befreundet mit dem damaligen Sozialistenchef<br />

Lionel Jospin, ebenfalls ein<br />

ehemaliger französischer Premierminister.<br />

Im Sommer 1997 hatte sich Adanson<br />

mehrere Tage auf Mohammed al-<br />

Fayeds Yacht aufgehalten, auf der Diana<br />

und Dodi einige Ferientage verbrachten,<br />

was normalerweise keinem gewöhnlichen<br />

Journalisten gestattet wird.<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 57


Gesellschaft<br />

In einem persönlichen Brief an ihren Butler erklärte Diana, daß<br />

sie von einem Mordkomplott gegen ihre Person wußte.<br />

Adanson brüstete sich mehrfach<br />

gegenüber Angehörigen und Freunden<br />

damit, Augenzeuge am Unfallort<br />

gewesen zu sein, doch auch das<br />

interessierte niemanden. Im Juni<br />

2000 wurde er auf einem französischen<br />

Militärgelände in seinem<br />

ausgebrannten Auto tot aufgefunden.<br />

Angeblich soll er Selbstmord<br />

begangen haben, doch es gab keinen<br />

Abschiedsbrief. Was eindeutig gegen<br />

einen Selbstmord spricht: Im Wagen<br />

fehlte der Zündschlüssel, und die<br />

Türen waren abgeschlossen.<br />

Auch Henri Paul hatte nebenberuflich<br />

für den britischen Geheimdienst<br />

gearbeitet, wie der MI6-Agent<br />

Richard Tomlinson bestätigte. Seine<br />

Aufgabe sei es gewesen, Informationen,<br />

die er in seiner eigentlichen<br />

Tätigkeit als Sicherheitschef des Hotels<br />

Ritz erfuhr, nach London weiterzuleiten.<br />

Erst etwa zehn Jahre nach dem<br />

Unfall wurde bekannt, daß der US-<br />

Secret Service Dianas Mobiltelefon<br />

abgehört hatte. Diese Tatsache ist<br />

aus zwei Gründen bemerkenswert:<br />

Zum ersten, weil es ohne Genehmigung<br />

des britischen MI6 geschah -<br />

mehr noch: Die britischen Behörden<br />

waren über die Abhöraktion nicht<br />

einmal informiert -, zum zweiten,<br />

weil die Abhöraktion punktgenau<br />

nur am 30. August 1997 stattfand.<br />

Die Amerikaner hörten also nur die<br />

letzten Telefongespräche in Dianas<br />

Leben ab, während sie sich im Hotel<br />

Ritz aufhielt. Erst zehn Jahre später<br />

gab der ehemalige Commissioner<br />

der Metropolitan Police in London,<br />

Lord Stevens, diese Fakten öffentlich<br />

bekannt. Später hätten die Amerikaner<br />

den britischen Behörden insgesamt<br />

39 klassifizierte Dokumente<br />

mit Transkripten der Telefonate<br />

übergeben. Das Material habe keine<br />

neuen Anhaltspunkte ergeben, die<br />

zur Klärung von Dianas Tod hätten<br />

beitragen können, so Stevens.<br />

Noch am Abend vor dem Unfall<br />

hatte Mohammed al-Fayed mit seinem<br />

Sohn Dodi im Ritz telefoniert<br />

und ihn eindringlich gebeten, aus<br />

Sicherheitsgründen über Nacht im<br />

Hotel zu bleiben. Doch später kam<br />

Henri Paul zu Diana und Dodi und<br />

überredete sie, doch noch zu Dodis<br />

Appartement zu fahren. Dann allerdings<br />

schlug Paul nicht den normalen,<br />

direkten Weg zu diesem Haus<br />

über die Champs Elysées ein, sondern<br />

fuhr in eine ganz falsche Richtung<br />

zum Alma-Tunnel.<br />

Der Unfallwagen wirft weitere<br />

Fragen auf. Das Fahrzeug war<br />

drei Monate vor dem Unfall<br />

gestohlen worden und wurde kurz<br />

darauf wiedergefunden, wobei die<br />

gesamte Elektronik herausgerissen<br />

war. Niemand kann heute beurteilen,<br />

in welchem Zustand der Wagen<br />

überhaupt war. Die Behauptung der<br />

Behörden, der Tacho sei nach dem<br />

Unfall bei 192 km/h stehengeblieben,<br />

wurde von Mercedes-Benz zurückgewiesen.<br />

Der Wagen habe einen<br />

analogen Tachometer, der von selbst<br />

auf Null zurückgeht, sobald der Wagen<br />

stoppt. Eine Untersuchung des<br />

Wracks wurde dem Autohersteller<br />

verweigert. So konnte auch nicht<br />

festgestellt werden, ob in dem Mercedes<br />

S280 nach dem Diebstahl das<br />

„Steering System“ (ein elektronisches<br />

Lenkhilfesystem) wieder eingebaut<br />

worden war.<br />

Mehrere Augenzeugen berichteten<br />

übereinstimmend, daß die Limousine<br />

im Tunnel von dem Fiat Uno und dem<br />

oder den Motorrädern in Zusammenarbeit<br />

regelrecht ausgebremst und in die<br />

Enge getrieben wurde. Eines der Motorräder<br />

überholte den Mercedes, schnitt<br />

ihn dabei und zwang ihn zum Spurwechsel<br />

nach rechts, wo er auf den fast im<br />

Schrittempo fahrenden Fiat traf, dem<br />

er dann wieder nach links ausweichen<br />

mußte. Ebenfalls übereinstimmend<br />

berichteten die Augenzeugen, daß es<br />

unmittelbar darauf grelle Lichtblitze<br />

im Tunnel gab. Allerdings kann man<br />

nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich<br />

dabei um die berüchtigten 12-Hertz-<br />

Stroboskopblitze handelte, eine nichttödliche<br />

Waffe, die im Bosnien-Krieg<br />

von Geheimdienstlern eingesetzt wurde<br />

und die bei Menschen für Verwirrung<br />

und Desorientierung sorgt, im Extremfall<br />

sogar für epileptische Anfälle. Ein<br />

solches Stroboskopblitzgerät ist nicht<br />

größer als eine Zigarre. Auf jeden Fall<br />

könnte Henri Paul erst durch diese Blitze<br />

die Kontrolle über den Wagen verloren<br />

haben.<br />

Eins steht fest: Sowohl der Mercedes,<br />

der Fiat Uno als auch die Motorräder<br />

sind unmittelbar nach dem Unfall<br />

mit hoher Geschwindigkeit aus dem<br />

Tunnel davongefahren. Es war also<br />

nicht ihre Aufgabe, zu fotografieren.<br />

Mysteriöse Kommentare<br />

Diana selbst hat nachweislich von Mordplänen<br />

gegen sie gewußt und konnte<br />

dabei sogar Details nennen. In einem<br />

persönlichen, handgeschriebenen Brief<br />

an ihren Butler Paul Burrell schrieb sie:<br />

„Diese spezielle Phase meines Lebens<br />

ist die gefährlichste. Mein Mann plant<br />

58<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Das letzte Foto, aufgenommen nur wenige Sekunden vor dem<br />

Unfall, zeigt rechts Henri Paul am Steuer, vorn links Bodyguard<br />

Trevor Rees-Jones. Im Fond des Wagens Diana, die<br />

nach hinten aus dem Wagen schaut (auf wen oder was?) Dodi,<br />

der hinter Henri Paul saß, ist nicht zu sehen. Aber wer schoß<br />

das Foto, von wo - und wozu?<br />

Gesellschaft<br />

einen Unfall mit meinem Wagen, versagende<br />

Bremsen und schwerwiegende<br />

Kopfverletzungen, um den Weg für ihn<br />

freizumachen, wieder zu heiraten.“<br />

Falls Diana tatsächlich einem Mordanschlag<br />

zum Opfer gefallen sein sollte,<br />

so dürfte allerdings die geplante Eheschließung<br />

von Prinz Charles und Camilla<br />

Parker-Bowles wohl als Motiv zu<br />

einfach gedacht sein. Dies lassen auch<br />

mysteriöse Äußerungen aus dem Königshaus<br />

vermuten.<br />

Im Juni 2007 gaben Dianas Söhne,<br />

Prinz William und Prinz Harry, ein<br />

Interview, um für ein von ihnen<br />

Format b 172 x 32<br />

veranstaltetes Rockkonzert zum<br />

zehnten Todestag ihrer Mutter zu<br />

werben. In diesem Interview betonte<br />

Prinz Harry: „Was immer in dem<br />

Tunnel geschah, niemand wird es je<br />

wissen.“<br />

Und Dianas Butler Paul Burrell zitiert<br />

sogar noch eine höhere Instanz –<br />

Königin Elizabeth II. höchstpersönlich.<br />

Unmittelbar nach Dianas Tod habe sie<br />

zu ihm gesagt:<br />

„In diesem Land sind Mächte am<br />

Werk, von denen wir keine Ahnung<br />

haben.“<br />

Zwei Dinge scheinen sicher zu sein:<br />

Erstens - Prinzessin Diana sollte aus<br />

dem öffentlichen Leben verschwinden<br />

oder vielleicht sogar sterben. Doch<br />

keine der existierenden Hypothesen,<br />

warum man das wollte, ist genügend<br />

glaubwürdig und überzeugend. Zweitens<br />

- der ganze Vorfall wurde von<br />

Fachleuten arrangiert, und zwar so, daß<br />

man merken sollte, daß bei der ganzen<br />

Sache etwas nicht stimmt. ■<br />

Quellen:<br />

n-tv<br />

Der Tagesspiegel<br />

Daily Mirror<br />

The Guardian<br />

Paul Burrell: Im Dienste meiner Königin.<br />

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Spiritualität<br />

Ralf Lehnert<br />

Der Mensch ist<br />

nicht eins<br />

„Kein Lebendiges ist Eins. Immer ist's ein Vieles.“<br />

(Goethe in seinem Gedicht Epirrhema)<br />

Um wie viel besser verstünde<br />

man den Menschen, faßte man<br />

ihn nicht als eine Einheit auf,<br />

sondern - und das dürfte der Wirklichkeit<br />

erheblich näher kommen - als ein<br />

aus mehreren Teilsystemen zusammengesetztes<br />

dynamisches Wesen?<br />

Zudem ist der Mensch keine vollkommen<br />

abgeschlossene Persönlichkeit,<br />

sondern ein offenes Wesen, das nach<br />

innen hin aus mehreren Bewußtseinsebenen<br />

besteht und nach außen hin<br />

mit zahlreichen Kraftfeldern in Resonanz<br />

steht. Die Auffassung vom mehrschichtigen<br />

Menschen spiegelt sich<br />

schon seit jeher im Volksmund, in philosophischen,<br />

psychologischen, religiösen<br />

und esoterischen Lehren wider,<br />

wo es verschiedene Aufteilungskonzepte<br />

gibt, die sich aber unter einen<br />

Hut bringen lassen.<br />

Der zweifache Mensch<br />

Die materialistische Weltanschauung<br />

sieht den Menschen als ein biologisches<br />

Wesen aus Knochen, Fleisch<br />

und Blut, als ein höher entwickeltes<br />

Säugetier an, dessen Gefühle und<br />

Gedanken ausschließlich auf innerchemischen<br />

Prozessen beruhen. Der<br />

materialistischen Theorie steht die<br />

idealistische Weltanschauung gegenüber,<br />

die davon ausgeht, daß sich die<br />

Schöpfung aus der Idee, dem Geist<br />

oder dem Abstrakten heraus entwikkelt.<br />

Materie ist demnach „gefrorenes<br />

Licht“ oder eine Widerspiegelung oder<br />

Projektion geistiger Prinzipien oder<br />

Ideen. Zumindest ein wenig versöhnt<br />

werden diese beiden Extremauffassungen<br />

des Materialismus und des<br />

Idealismus durch die Lehre, daß der<br />

Mensch zweifach sei, ein Mischwesen,<br />

das aus einem äußeren und einem<br />

inneren Menschen bestehe. Der Verfasser<br />

des Corpus Hermeticum, das<br />

Hermes Trismegistos zugeschrieben<br />

wird, schreibt im ersten Buch: „Der<br />

Mensch ist zweifach, nämlich sterblich<br />

dem Körper nach und unsterblich dem<br />

wesenhaften Menschen nach. Denn<br />

obwohl er unsterblich ist und frei über<br />

alle Dinge, erfährt er doch das Los der<br />

Sterblichen, weil er dem Schicksal unterworfen<br />

ist.“<br />

Der dreifache Mensch<br />

Am häufigsten finden wir Modelle, die<br />

den Menschen in drei Unteraspekte<br />

aufteilen. Interessant ist, daß diese<br />

Konzepte trotz der unterschiedlichen<br />

Bezeichnungen sich zumindest annähernd<br />

immer auf die gleichen drei<br />

Aspekte im Menschen beziehen. Der<br />

60<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Spiritualität<br />

Volksm<br />

u n d<br />

spricht von<br />

Körper, Seele<br />

und Geist; die<br />

Psychoanalyse von<br />

Es, Ich und Über-Ich;<br />

die Transaktionsanalyse von<br />

Kind-Ich, Erwachsenen-Ich und<br />

Eltern-Ich; esoterische Lehren und<br />

Huna vom unteren, mittleren und höheren<br />

Selbst. Im Gegensatz zu psychologischen<br />

Richtungen sieht die Esoterik<br />

die drei Selbste allerdings nicht als<br />

bloße Funktionen, sondern als belebte<br />

eigenständige Wesenheiten oder Bewußtseinsfelder,<br />

an, die zum Teil auch<br />

eigenen Entwicklungen unterliegen<br />

und nicht notwendigerweise im Lauf<br />

ihrer Existenz zusammenbleiben. Diese<br />

drei Selbste haben unterschiedliche<br />

Wünsche, Bedürfnisse und Aufgaben.<br />

Ausgeprägt und differenziert finden wir<br />

die Erläuterung der drei Selbste und<br />

ihr Zusammenwirken in der aus Hawaii<br />

stammenden Huna-Philosophie.<br />

Die drei Selbste im Huna<br />

Das untere Selbst ist sozusagen die Seele<br />

des Körpers. Es entspricht - je nach<br />

Lehre - dem Unterbewußtsein, dem inneren<br />

Kind oder dem Tier-Ich im Menschen.<br />

Es ist für den Energiehaushalt,<br />

die Heilung und Fortpflanzung des Körpers<br />

zuständig. Es bekommt die Energie<br />

durch Extraktion aus der Nahrung, durch<br />

den Atem, das Sonnenlicht sowie direkt<br />

aus der Ätherebene. Energiehungrige<br />

untere Selbste beuten auch schon mal<br />

die Energie ihrer Mitmenschen aus. Es<br />

ist einfach strukturiert, liebt Genüsse,<br />

Spiel und Spaß und läßt sich leicht faszinieren<br />

von sinnlichen Eindrücken wie<br />

Farben, Gerüchen und Klängen. Daher<br />

setzen magische Rituale oft auch am unteren<br />

Selbst an. Es ist immer bestrebt,<br />

das Beste für den Menschen zu tun. Andererseits<br />

ist es einfältig und dem Lustprinzip<br />

unterworfen, so daß seine Entscheidungen<br />

für den Gesamtmenschen<br />

nicht immer sinnvoll sind.<br />

Da s<br />

höhere<br />

Selbst ist unser geistiger<br />

Vater und unsere geistige<br />

Mutter, wenn es auch nicht mit dem<br />

höchsten Göttlichen, Form- und Namenlosen,<br />

dem Ur- oder Ungrund (Jakob<br />

Böhme) identisch ist, zumal es<br />

selbst noch - über uns - Erfahrungen<br />

sammelt. Das höhere Selbst überdauert<br />

die verschiedensten Inkarnationen und<br />

hat daher einen optimalen Überblick<br />

über seine Vergangenheiten und möglichen<br />

Zukünfte. Wenn wir uns mit ihm<br />

verbinden und es darum bitten (Gesetz<br />

des freien Willens),<br />

gibt es uns Rat.<br />

Dem mittleren<br />

Selbst obliegen die<br />

Vermittlung zwischen<br />

den beiden<br />

anderen Selbsten<br />

sowie die Steuerung<br />

des Menschen.<br />

Es sollte das<br />

untere Selbst für<br />

seine Bemühungen<br />

würdigen, es jedoch<br />

auch erziehen, aber<br />

nicht unterdrücken. Gleichzeitig sollte<br />

es das höhere Selbst um Hilfe oder<br />

Wegführung bitten.<br />

Die Trägerkörper des Menschen<br />

Wer mit hinduistischem, theosophischem,<br />

anthroposophischem oder rosenkreuzerischem<br />

Gedankengut vertraut<br />

ist, weiß, daß der Mensch nach<br />

diesen Lehren aus verschiedenen<br />

Trägerkörpern besteht. Der physische<br />

Körper erhält seine Energie nicht nur<br />

durch die Nahrung und Luft, sondern<br />

durch den Äther- oder Lebensleib,<br />

der den „grobstofflichen“ Körper umhüllt.<br />

Wenn Sie die Kuppen zweier Ihrer<br />

Finger langsam einander nähern,<br />

spüren Sie meist kurz, bevor sie sich<br />

berühren, aufgrund der Ausstrahlung<br />

des Ätherkörpers einen kleinen<br />

Widerstand. Der Ätherkörper und die<br />

nachfolgenden feinstofflichen Träger<br />

werden jeweils einzeln oder auch zusammen<br />

oft als Aura bezeichnet - in<br />

manchen Lehren sogar als Seele. In<br />

diesem Bereich herrschen je nach<br />

Anschauung zahlreiche Definitionsunterschiede<br />

vor. Der Ätherkörper,<br />

der für den Energiehaushalt des<br />

physischen Körpers<br />

sorgt, wird seinerseits beeinflußt<br />

durch den Astral- , Empfindungs- ,<br />

Emotional- oder siderischen Körper.<br />

Er ist zuständig für unsere Gefühle<br />

und Begierden. Vielleicht heißt<br />

er deswegen Astral- , also Sternenkörper,<br />

weil er sich vom physischen<br />

Körper lösen kann, um Erfahrungen<br />

in höheren Bereichen zu sammeln.<br />

Geübte trennen ihn zeitweise willentlich<br />

vom physischen Körper ab. Daher<br />

bezeichneten die Platonier den<br />

Sternenleib auch als Seelenfahrzeug.<br />

Der Astralkörper wird seinerseits<br />

beeinflußt vom Mentalkörper oder<br />

Kama Manas, der für unsere Gedanken<br />

zuständig ist. Manche Hellseher<br />

erkennen ihn als Wolke um den Kopf.<br />

„Der Mensch ist zweifach,<br />

nämlich sterblich dem Körper nach<br />

und unsterblich dem wesenhaften<br />

Menschen nach.„Corpus Hermeticum<br />

In unserer gewohnten Sprache bezeichnen<br />

wir den Mentalkörper als<br />

Ich oder Intellekt. Der Mentalkörper<br />

wird beeinflußt vom Kausal-Körper<br />

oder Buddhi Manas. Er ist beheimatet<br />

in der Region der abstrakten<br />

Gedanken oder der Ebene des Genies<br />

und beinhaltet die Keimideen<br />

von allem, was auf den darunter liegenden<br />

Ebenen existiert. Über dem<br />

Kausalkörper liegt der Lebensgeist<br />

oder „Bliss Body“, darüber der göttliche<br />

Geist, Nirvanische Körper oder<br />

Geistmensch. Darüber gibt es noch<br />

weitere geistige Dimensionen. Alle<br />

Trägerkörper sind zusammengesetzt<br />

aus „Bausteinen“ ihrer jeweiligen<br />

Ebene. Wie beim physischen Körper<br />

finden auch dort Austausch- und<br />

Stoffwechselprozesse mit der jeweiligen<br />

feinstofflichen Umgebung statt.<br />

Wenn man dieses Modell mit der<br />

Lehre der drei Selbste in Verbindung<br />

setzen will, so entspricht der<br />

Äther- und Astralkörper dem unteren<br />

Selbst, der Kausalkörper, Lebens-<br />

und göttliche Geist dem höheren<br />

Selbst und der Mentalkörper dem<br />

mittleren Selbst.<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 61


Spiritualität<br />

Medizin und Trägerkörper<br />

Die unterschiedlichen Heilverfahren in<br />

Medizin und Naturheilkunde lassen sich<br />

klassifizieren hinsichtlich ihrer primären<br />

Einflußnahme auf einen bestimmten<br />

Trägerkörper.<br />

So wirken Chemie, klassische Massage<br />

oder Gymnastik hauptsächlich auf<br />

die Materie ein. Akupressur, Akupunktur,<br />

Bachblüten und Kundalini-Meditation<br />

regen den Äther- oder Energiekörper<br />

an. Katathymes Bilderleben, auch Symboldrama<br />

oder Katathym-Imaginative<br />

Psychotherapie genannt, Traumarbeit,<br />

Aromatherapie, Schreib-, Mal- und<br />

Musiktherapie setzen an unserem Astral-<br />

oder Gefühlskörper an. Klassische<br />

psychologische Therapien wie die Psychoanalyse,<br />

die analytische Psychologie,<br />

die Verhaltens- und Gesprächspsychotherapie<br />

wenden sich vorwiegend an unseren<br />

Mentalkörper. Homöopathie und<br />

magische Operationen könnten sogar<br />

unseren Kausalkörper beeinflussen.<br />

Die Polarität der Trägerkörper<br />

Gemäß einigen esoterischen Lehren<br />

wechselt die Polarität hinsichtlich<br />

der Trägerkörper, abhängig vom Geschlecht,<br />

ab. So besitzt die Frau einen<br />

männlichen Ätherkörper, einen weiblichen<br />

Astralkörper und einen männlichen<br />

Mentalkörper. Beim Mann ist es<br />

genau umgekehrt. Daß die Frau einen<br />

männlichen Ätherkörper besitzt, der ihr<br />

psychische Stärke und Lebensenergie<br />

verleiht, ist relativ<br />

Valentin<br />

einsichtig.<br />

Tomberg<br />

Daß sie<br />

aber nach diesem Modell einen weiblichen<br />

Astralkörper und der Mann einen<br />

weiblichen Mentalkörper besitzt, klingt<br />

zunächst irritierend, gilt doch die Frau<br />

als gefühlsbetont und der Mann als der<br />

Denker. Diese Zuordnungen werden<br />

einsichtiger, wenn wir uns vergegenwärtigen,<br />

daß die Qualität des Weiblichen<br />

für Empfangen, Beeindruckbarkeit<br />

und Gebären steht. Daß also das Denken<br />

des Mannes Resultat von Beeinflussung<br />

ist, auch von der Frau, deren<br />

Mentalkörper männlich ist, drückt das<br />

bildhafte Bonmot aus, daß die Frau der<br />

Hals ist, die den Kopf des Mannes wendet<br />

und seine Richtung bestimmt. Beim<br />

Gehen des spirituellen Weges sollte der<br />

Mann seinen empfänglichen Mentalkörper<br />

den göttlichen Impulsen öffnen,<br />

weshalb der Mann laut Paulus den Kopf<br />

innerhalb einer spirituellen Paarbeziehung<br />

darstellt. Er führt die Frau. Da die<br />

Frau hingegen in der Astralis weiblich<br />

und empfänglich ist, ist sie das Herz innerhalb<br />

der spirituellen Paarbeziehung.<br />

Sie trägt den Mann.<br />

„Die Frau besitzt einen<br />

männlichen Ätherkörper,<br />

einen weiblichen Astralkörper<br />

und einen männlichen<br />

Mentalkörper. Beim Mann ist<br />

es genau umgekehrt.„<br />

62<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011


Spiritualität<br />

Die Welt essen<br />

Die Aufteilung des Menschen in verschiedene<br />

Unteraspekte entspricht der<br />

Zersplitterung und Vielheit in der Schöpfung<br />

allgemein. Der spirituelle Weg<br />

besteht darin, diese Vielheit wieder zu<br />

integrieren und zu einen. Als Metapher<br />

für diesen Prozeß, die Ganzheit wieder<br />

herzustellen, spricht die indische Philosophie<br />

von Bhoga, d.h. „Weltessen“.<br />

Die Welt muß demnach Stück für Stück<br />

wieder aufgegessen bzw. ins Bewußtsein<br />

gelassen werden. Dem entspricht<br />

der alchemistische Grundsatz „solve et<br />

coagula“ - trenne und verbinde, der die<br />

beiden gegenläufigen Entwicklungsrichtungen<br />

innerhalb der Existenz anspricht.<br />

Die Initiative des Menschen, wieder<br />

eins und rund zu werden - in erlöster<br />

Weise auf den inneren Ebenen, nicht<br />

äußerlich - muß vom mittleren Ich ausgehen,<br />

das gemäß den vorgestellten<br />

Modellen auch in der Mitte liegt. Es hat<br />

Mittlerfunktion. Ihm obliegt die Aufgabe,<br />

die mitunter eigenwilligen und im Widerstreit<br />

zueinander liegenden Aspekte<br />

zu integrieren.<br />

Seelenaspekte<br />

Diverse Lehrer erklären auch die Seele<br />

als aus vielen Aspekten zusammengesetzt,<br />

die sich je nach Inkarnation unterschiedlich<br />

vermischen können. Dabei<br />

dürfte das, was viele Anschauungen als<br />

Seele, Teilseele<br />

oder<br />

Seelenfokus bezeichnen,<br />

identisch<br />

sein mit dem höheren<br />

Selbst oder zumindest einer<br />

seiner drei Ebenen. Silvia<br />

Wallimann, Penny McLean, Neale Donald<br />

Walsch und Pascal Voggenhuber<br />

sehen die Seele als ein Konglomerat,<br />

das aus vielen Einzelaspekten besteht.<br />

Diese können sich nach einer Inkarnation<br />

wieder trennen, sich mit anderen<br />

Seelenaspekten vermischen und in neuer<br />

Zusammensetzung (re)inkarnieren.<br />

Voggenhuber vergleicht die Teilseele,<br />

die inkarniert ist, mit einem aus einem<br />

Brotteig geformten Stück. Nach dem<br />

Tod des Körpers sowie der später erfolgenden<br />

Auflösung der nächsten feinstofflichen<br />

Trägerkörper, deren Erfahrungen<br />

zuvor gespeichert werden, wird<br />

gemäß dieser Metapher der Brotteig neu<br />

geknetet und vermischt, wonach daraus<br />

ein neuer Seelenfokus mit einem neuen<br />

Talente-Mix entlassen wird, der sich<br />

mit neuen Trägerkörpern umhüllt. Hier<br />

sehen wir eine Parallele zu den Trägerkörpern,<br />

die nach dem Tod ebenfalls in<br />

ihre Ausgangsteile zerfallen, deutlich<br />

sichtbar am physischen Leib, der dann<br />

anderen Organismen als Nährstoffquelle<br />

dienen kann. Diese Aspekte-Lehre<br />

könnte eine wohlwollende Erklärung<br />

(neben anderen<br />

Möglichkeiten) dafür<br />

abgeben, warum sich so<br />

viele sensitive Menschen als<br />

Reinkarnation von ein und derselben<br />

Persönlichkeit erleben.<br />

Für viele mag diese Theorie der<br />

Vermischung unterschiedlicher<br />

Seelenaspekte nicht gerade tröstlich<br />

erscheinen. Es gibt allerdings eine<br />

weitere Anschauung, die evtl. eine zusätzliche<br />

Option eröffnen kann. Sie bezieht<br />

sich auf die chymische oder heilige<br />

Hochzeit (Hieros gamos) und wird von<br />

einigen Rosenkreuzergruppen so ausgelegt:<br />

Diejenige Seele, die während ihrer<br />

Inkarnation den spirituellen Weg geht,<br />

sich auf den göttlichen Geist ausrichtet<br />

und sich mit ihm verbindet, wird von ihm<br />

geadelt, erweckt, verwandelt, transfiguriert<br />

und dann geehelicht. Daraufhin reitet<br />

der Prinz mit seinem Dornröschen,<br />

das hundert Jahre lang geschlafen hat,<br />

davon - hinauf ins königliche Schloß. ■<br />

Heilen mit der<br />

Schwingung d<br />

er Erde<br />

Heilen mit der Schwingung der Erde<br />

Das kleinste pulsierende Magnetfeld-Therapiegerät der Welt<br />

Dieser patentierte Pulsgeber aus dezent matt gebürstetem<br />

925er Silber im Miniformat versorgt den Körper exakt mit einer<br />

Schwingungsfrequenz von 7,83 Hertz<br />

Die 7,83 Hertz-Schwingung kann schwach gewordene körperliche<br />

Funktionen wieder regenerieren und die Lebenskraft erhöhen.<br />

Körpereigene Selbstheilungsprozesse können angeregt werden und<br />

dem Organismus wird es ermöglicht, seine körpereigenen Heilkräft<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

Osira GmbH, Tel.: 03327-6680000, 06021-4580818,<br />

Hauptstraße 22, 63768 Hösbach<br />

email: info@osira-gmbh.de, www.osira-gmbh.de


Bücher<br />

Laß deinen Schatten los<br />

In ihrem neuen Lese-, Denkund<br />

Arbeitsbuch ermutigt<br />

uns die bekannte Autorin,<br />

abträgliche Glaubenssätze,<br />

Gewohnheiten oder Lebensumstände<br />

loszulassen,<br />

um Platz zu schaffen für<br />

neue Erfahrungen und Herausforderungen,<br />

was unserem<br />

inneren Bedürfnis nach<br />

Erkenntnis und Reife zugute<br />

kommt.<br />

Wie immer sind Penny<br />

McLeans Bücher aktuell<br />

und spiegeln den Zeitgeist<br />

wider. So nimmt sie die<br />

Auswüchse des Web2.0 aufs<br />

Korn oder informiert über<br />

vermehrt sich inkarnierende<br />

Menschen eines anderen<br />

"Fabrikats", die keinen Emotionalkörper<br />

aufweisen und<br />

Gefühlsäußerungen lediglich<br />

imitieren.<br />

Überhaupt ermutigt sie den<br />

Leser, sich ausgiebig mit<br />

dem Leben im Diesseits<br />

auseinanderzusetzen, um<br />

gemäß dem Gleichnischarakter<br />

dieser Bühne auf die<br />

Vorgänge im Jenseits zu<br />

schließen. Dabei schöpft die<br />

Autorin aus einem reichen<br />

Fundus an Wissen, Weisheiten<br />

und persönlichen Erfahrungen.<br />

Ein Zitat aus ihrem<br />

Buch: "Immer, wenn einer<br />

sich selbst hilft, ist die Art,<br />

wie er das geschafft hat, im<br />

kollektiven Gedächtnis für<br />

immer verankert und damit<br />

für jeden anderen abrufbar."<br />

Ralf Lehnert<br />

Penny McLean<br />

Lass los, was dich festhält<br />

Ansata, Verlagsgruppe RandomHouse<br />

2010<br />

ISBN: 978-3-7787-7432-8<br />

€ 17,95<br />

Ein Klick zum Glück<br />

Lutz Rathenow ist in diesem<br />

Frühjahr zum Landesbeauftragten<br />

Sachsens für die Stasi-Unterlagen<br />

ernannt worden.<br />

Daß er als Schriftsteller<br />

hierfür eine biographisch<br />

legendierte Vorgeschichte<br />

aufweist, ist allgemein<br />

bekannt. War er doch nach<br />

seinem in West-Berlin veröffentlichten<br />

Prosa-Debut<br />

verhaftet worden. Immerhin<br />

hatte dieses einen vielversprechenden<br />

Titel getragen:<br />

„Mit dem Schlimmsten wurde<br />

schon gerechnet“. Daß<br />

diese Prägung den vielseitigen<br />

Autor bis heute nicht<br />

losläßt, beweist auch seine<br />

neueste Prosa-Veröffentlichung<br />

„Klick zum Glück“,<br />

die verstreut erschienene<br />

sowie bisher unveröffentlichte<br />

Texte versammelt –<br />

und einen kaleidoskopartigen<br />

Blick über das Schaffen<br />

der letzten Jahre vermittelt<br />

und überdies eine flexible<br />

Thematisierung der Stasi-<br />

Geschichte offenbart. Die<br />

für Rathenow kennzeichnende<br />

Lakonie stellt sich z.<br />

B. in der Conclusio der Figur<br />

„Markus-Erich Zuverlässig“<br />

wie folgt dar: „Jeder Mensch<br />

hat ein Recht darauf, überwacht<br />

zu werden. So nimmt<br />

man ihn ernst.“ Da eröffnen<br />

sich für die Betroffenen ganz<br />

„neue“ Perspektiven.<br />

Christian Dorn<br />

Lutz Rathenow<br />

Klick zum Glück<br />

Edition Muschelkalk, Wartburg<br />

Verlag, Weimar 2010<br />

ISBN 978-3-86160-332-0<br />

€ 11,00<br />

Himmelsschlacht<br />

Zu den großen Rätseln der<br />

Geschichte gehört sicher<br />

das enorme astronomische<br />

Wissen, über das die<br />

Sumerer bereits vor rund<br />

4000 Jahren verfügten und<br />

das in unserer Kultur erst<br />

im 19. Jahrhundert wieder<br />

erreicht wurde. Der<br />

Autor zeigt auf, daß alte<br />

sumerische Mythen von<br />

einer „Himmelsschlacht“<br />

erstaunlich genau eine<br />

kosmische Katastrophe<br />

beschreiben, bei der nach<br />

heutigem wissenschaftlichem<br />

Erkenntnisstand<br />

unser Mond entstanden<br />

ist. Das alles spielte sich<br />

allerdings bereits vor rund<br />

4,5 Milliarden Jahren ab,<br />

lange bevor es Menschen<br />

gab. Hatten die Sumerer<br />

tatsächlich Besucher aus<br />

dem Weltraum, die ihnen<br />

davon erzählten? Im Gegensatz<br />

zu manchen anderen<br />

Präastronautik-Büchern<br />

verbindet Klaus Deistung<br />

seine Neuinterpretation der<br />

alten Mythen mit sorgfältiger<br />

Recherche modernen<br />

astrophysikalischen Wissens<br />

und hohem naturwissenschaftlichem<br />

Sachverstand.<br />

Franz Bludorf<br />

Klaus Deistung<br />

Die Himmelsschlacht<br />

und ihre Folgen<br />

Argo-Verlag,<br />

Marktoberdorf 2011<br />

ISBN 978-3-937987-88-0<br />

€ 19,90<br />

Das Vermächtnis der<br />

heiligen Schriften<br />

Ein weiteres Wendezeit-<br />

Buch, das uns große Veränderungen<br />

für die nahe<br />

Zukunft vorhersagt. Um<br />

seinen Lesern dies nahezubringen,<br />

schlägt der Autor<br />

auf fast 500 Seiten einen<br />

geradezu schwindelerregenden<br />

Bogen von den Aussagen<br />

der großen Weltreligionen,<br />

berühmter Medien<br />

wie Nostradamus, Rudolf<br />

Steiner oder Edgar Cayce<br />

bis in unsere moderne Zeit,<br />

zu UFOs, der neuen Weltordnung<br />

und den astrophysikalischen<br />

Vorgängen auf<br />

der Sonne. Auch wenn der<br />

Leser vielleicht nicht jedem<br />

Argument des Autors folgen<br />

kann (bzw. will), so ist doch<br />

das durchgehend vierfarbig<br />

illustrierte Buch attraktiv<br />

gestaltet und kann als Anregung<br />

dienen, durch eigenes<br />

Studium der Originalquellen<br />

weiterzuforschen.<br />

Und seine Grundaussage ist<br />

positiv: Wir werden überleben.<br />

Franz Bludorf<br />

Rico Paganini<br />

Dei Vermächtnis<br />

Evol-Verlag, Weite 2010<br />

ISBN 978-3-9522849<br />

€ 29,50<br />

Bücher muss man empfi nden!<br />

Ob Phylos, der Tibeter, der Wunderbaum Moringa<br />

oder die Zeitmaschine von Pater Ernetti:<br />

Unsere Bücher verändern die Zukunft.<br />

Direktbestellungen über: www.hesper-verlag.de, Tel. 06 81 / 83 19 043


Märchen<br />

Die Geschichte<br />

von den ungleichen Zwillingen<br />

Es waren einmal Zwillinge, die glichen sich äußerlich wie<br />

ein Ei dem anderen. Ansonsten aber waren sie vollkommen<br />

verschieden.<br />

Wenn es dem einen zu heiß war, war es dem anderen zu kalt.<br />

Wenn der eine sagte: "Die Musik ist zu laut", wollte der andere<br />

die Musik noch lauter. Und der auffälligste Unterschied<br />

zwischen den beiden war der, daß der eine von ihnen zu jeder<br />

Stunde optimistisch und zuversichtlich war, während sich der<br />

andere immer schlecht gelaunt und pessimistisch gab.<br />

Als sie nun eines Tages Geburtstag hatten, wagte der Vater<br />

der Zwillinge ein Experiment: Er wartete am Vorabend des<br />

Geburtstages so lange, bis seine Söhne eingeschlafen waren,<br />

und machte sich dann heimlich ans Werk.<br />

Er füllte das Zimmer des Pessimisten bis unter die Decke voll<br />

mit den schönsten Geschenken: Spielzeug, Sportgeräte, technische<br />

Geräte und vieles mehr. Dem Optimisten aber legte er<br />

nur einen stinkenden Haufen Pferdeäpfel ins Zimmer – sonst<br />

nichts. Nun war er gespannt, was passieren würde.<br />

Am nächsten Morgen schaute der Vater zuerst ins Zimmer<br />

des Pessimisten. Er fand ihn laut klagend am Boden sitzen,<br />

inmitten der ganzen wundervollen Geschenke.<br />

"Warum weinst du denn?" fragte der Vater.<br />

"Erstens, weil meine Freunde neidisch sein werden, zweitens,<br />

weil ich die ganzen Gebrauchsanleitungen lesen muß, bevor<br />

ich mit den Geschenken etwas anfangen kann, drittens, weil<br />

ich für die meisten dieser Spielsachen ständig neue Batterien<br />

brauchen werde, und viertens, weil im Lauf der Zeit bestimmt<br />

ein paar von den Spielsachen kaputtgehen werden!"<br />

Darauf ging der Vater in das Zimmer des optimistischen Zwillings.<br />

Dieser hüpfte vor Freude um die Pferdeäpfel herum.<br />

"Warum bist du denn so fröhlich?" fragte der Vater.<br />

"Ganz einfach", antwortete dieser "weil irgendwo im Haus ein<br />

Pony sein muß!"<br />

Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011 MATRIX 3000 65


Impressum<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

<strong>Vorschau</strong> auf Sonderheft 14 „History“, erscheint am 28. 7. 2011<br />

Ein Romanow im Kreml?<br />

Nach dem Untergang der Sowjetunion gab es Pläne, wieder einen<br />

Zaren als Identifikationsfigur für das vom Zerfall bedrohte<br />

Riesenreich einzusetzen. Doch das Vorhaben scheiterte. Heute<br />

residiert im Kreml Präsident Dmitrij Medwedew, doch es gibt<br />

Anhaltspunkte, daß dadurch auch die Romanows an ihre alte<br />

Wirkungsstätte zurückgekehrt sein könnten. Die Behauptung<br />

klingt abenteuerlich, aber einige Indizien sind verblüffend. Könnte<br />

Medwedew tatsächlich ein Urenkel des letzten Zaren sein?<br />

Nach offizieller Geschichtsschreibung wurde die Zarenfamilie<br />

nach der Oktoberrevolution von den Bolschewisten erschossen.<br />

Demzufolge dürfte es von ihnen also heute auch keine direkten<br />

Nachkommen geben.<br />

Der Weg zum Ritter<br />

Um Ritter zu werden, bedurfte es einer langjährigen Vorbereitung. Es<br />

ging nicht nur um Kampfkunst, sondern um Ehre, Anstand, Gott und<br />

die Werte der christlichen Religion. Sich galant zu verhalten, Höflichkeit<br />

und höfische Sitten lernten die Knaben bei den Edelfrauen, denen<br />

sie bis zum 14. Lebensjahr zugeordnet waren. Ihre Lehrmeister waren<br />

meist Privatgelehrte, Geistliche oder altgediente Knappen. Eine<br />

wirkliche Bildung im heutigen Sinne war das nicht, sie wurden vor<br />

allem in biblischer Geschichte und über die Sagen- und Mythenwelt<br />

unterrichtet.<br />

Kostbare Schriften<br />

In Äthiopien wurden zwei uralte Bücher mit den vier Evangelien entdeckt.<br />

Ihre prachtvoll ausgestatteten Einbände sind die ältesten erhaltenen<br />

Buchcover der Welt. Der Legende nach soll der Mönch Abba Garima<br />

die Bücher an einem einzigen Tag niedergeschrieben haben. Es heißt,<br />

Gott habe ihm dabei geholfen, indem er die Sonne anhielt und damit den<br />

Tag so lange verlängerte, bis Abba Garima seine Arbeit beendet hatte.<br />

Außerdem im Sonderheft „History“:<br />

Das Geheimnis der Templer · Hexen – Die Wahrheit über die weisen<br />

Frauen · Galileo, der Papst und die Bienen · Die Geschichte des Geldes ·<br />

Minnesänger und Troubadoure · Die Magie der Menhire u. v. m.<br />

<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Band 65, erscheint am 25. 8. 2011<br />

UFOs und andere Wahrheiten<br />

Kommen UFOs aus dem Weltraum, aus der Zukunft oder einer Parallelwelt?<br />

Oder handelt es sich bei den Sichtungen um militärische Geheimtechnologien?<br />

Immer mehr Menschen glauben sich auch an Entführungen<br />

durch UFOs zu erinnern. Die Suche nach der Wahrheit über die<br />

unbekannten Flugobjekte ist eine abenteuerliche Reise, die uns nicht<br />

nur in die Archive der Geheimdienste führt, sondern auch durch die Tiefen<br />

des menschlichen Unterbewußtseins.<br />

3000<br />

<strong>Matrix3000</strong> erscheint zweimonatlich.<br />

ISSN 1 439-4154<br />

ISBN (<strong>Matrix3000</strong> Band <strong>64</strong>): 978-3-89539-873-5<br />

Verlag<br />

MATRIX3000 Verlag GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@matrix3000.de, www.matrix3000.de<br />

Redaktion MATRIX3000<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Postfach 242<br />

D-12112 Berlin<br />

Telefon: 030/ 795 36 63, Telefax: 030/ 79 01 48 94<br />

grazyna.fosar@matrix3000.de, franz.bludorf@matrix3000.de<br />

Redaktionsschluß für die nächste <strong>Ausgabe</strong>,<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 65: 12. 7. 2011<br />

Chefredaktion<br />

Franz Bludorf<br />

Redaktion<br />

Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ulrich Heerd, Ralf Lehnert,<br />

Lisa Rampertshammer, Elke Röder, Roland Rottenfußer<br />

Beiträge von<br />

Ulrich Arndt, Franz Bludorf, Klaus Deistung, Christian Dorn,<br />

Grazyna Fosar, Ingo Froböse, Reinhard R. Köcher,<br />

Ralf Lehnert, Jonathan May, Lutz Rathenow, Jörg Rinne,<br />

Roland Roth, Roland Rottenfußer<br />

Layout<br />

Mirjam Schuster<br />

mia@thesigner.com<br />

Bilder: Angaben beim Bild oder Archiv<br />

Druck<br />

Mayr Miesbach GmbH<br />

Vertrieb<br />

BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Römerstrasse 90, 79618 Rheinfelden<br />

Tel. 07623 /9<strong>64</strong>-0, Telefax 07623 /9<strong>64</strong>-259<br />

www.bpv-medien.com<br />

Bezugspreise<br />

Abo-Jahresbeitrag (6 Hefte), inkl. Versand:<br />

39,– EUR (ins Ausland 48,– EUR).<br />

Abo-Bestellung mit Abo-Bestellschein.<br />

Einzelheft: Deutschland 6,50 EUR,<br />

Österreich 7,40 EUR, Schweiz 12,80 SFR,<br />

Italien 8,50 EUR, Luxemburg 7,70 EUR<br />

Für gewerbliche Inserenten<br />

Inge Eire Rautenberg<br />

Reichshofstr. 168, 58239 Schwerte<br />

Telefon/Fax: 0 23 04 - 942 33 99<br />

E-mail für Anfragen bezüglich Anzeigen und Beilagen:<br />

inge.rautenberg@matrix3000.de<br />

E-mail für Druckunterlagen: eire.rautenberg@gmx.de<br />

Monika Lehmer<br />

Kompletto Veranstaltungen + Marketing UG<br />

Bahnhofring 23, D-8<strong>64</strong>15 Mering<br />

Tel.: 08233-7798224<br />

Mobil: 0173-3671381<br />

Email: monika.lehmer@kompletto.eu<br />

66<br />

MATRIX 3000 Band <strong>64</strong> / Juli/August 2011<br />

Die postfossile Epoche<br />

Wir gehen auf Zeiten des Wandels zu. In wenigen Jahrzehnten werden<br />

die fossilen Energieträger erschöpft sein. Stehen uns Mangel und<br />

gesellschaftlicher Zusammenbruch bevor? Nein, sagt Prof. Dirk Althaus,<br />

das Leben kann sogar viel schöner sein. In einem Interview für<br />

<strong>Matrix3000</strong> umreißt er seine Vision der bevorstehenden postfossilen<br />

Epoche.<br />

Weibliche und männliche Spiritualität<br />

Alles, was sich hier auf der Erde manifestiert, kommt durch das Wechselspiel<br />

der beiden gegensätzlichen Pole männlich-weiblich zustande.<br />

Insofern ist es wichtig, daß Männer und Frauen auch unterschiedliche<br />

Zugänge zur Spiritualität haben. Im Gegensatz zum Feminismus zielt<br />

weibliche Spiritualität nicht darauf ab, Frauen immer männlicher werden<br />

zu lassen.<br />

Bestellungen über:<br />

Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge werden von den Autoren<br />

selbst verantwortet und stellen die Meinung des jeweiligen<br />

Autors dar. Sie spiegeln daher nicht unbedingt die Auffassungen<br />

der Redaktion wider. Die Bearbeitung und Kürzung<br />

von Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Alle Inhalte entsprechen<br />

dem besten Wissen der Redaktion nach gründlicher<br />

Prüfung, trotzdem kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Die Redaktion freut sich über zugesandte Textvorlagen, für<br />

unverlangt eingereichte Beiträge kann der Verlag allerdings<br />

keine Haftung übernehmen.<br />

Für Werbeanzeigen übernimmt der Verlag keine inhaltliche<br />

Verantwortung. Nachdruck und Kopie, auch in Auszügen,<br />

nur nach Abstimmung mit dem Verlag.


Thomas Valone<br />

Unipolarhandbuch<br />

€ 29,90 (D) € 30,70 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-295-5<br />

Fragen zur Energieversorgung sind brennender denn je, und wirkliche Lösungsansätze<br />

hören dabei nicht bei Alternativen Energien auf. Wesentlich weitreichendere<br />

Antworten kommen dazu aus dem Bereich der Antigravitation und<br />

Freien Energie. Der US-amerikanische Wissenschaftler Thomas Valone - einer<br />

der führenden Forscher auf diesem Gebiet - stellt mit dem vorliegenden Buch<br />

seine revolutionären Forschungsergebnisse vor. Maschinen mit mehr als 100%<br />

Wirkungsgrad sind keine Utopie. Valone stellt dies - wissenschaftlich fundiert -<br />

im Detail auch für den Laien verständlich dar. Freie Energie – Nullpunktenergie<br />

– Antigravitation – Skalarwellen und ihre Möglichkeiten, aber auch "HAARP" und<br />

das "HAARP Projekt" sind Begriffe, die mit Nikola Tesla verbunden werden. Der<br />

Michaels Verlag hat neben den Original Schriften von Nikola Tesla einige Grundlagenwerke<br />

zu diesem Thema veröffentlicht. Das vorliegende Buch gehört dazu.<br />

Umgangssprachlich redet man statt Unipolar auch von Homopolar.<br />

Josef Gruber<br />

Raumenergie-Technik<br />

(RET) – Weltweit der vorteilhafteste Weg zur<br />

Nachhaltigkeit der Energieversorgung<br />

€ 49,80 (D) € 51,20 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-910-7<br />

1 Einführende Übersicht: Größte technische Revolution wird möglich<br />

2 Geräte zur Nutzungder Raumenergie<br />

3 Hinweise auf theoretische und experimentelle Grundlagen von RET<br />

4 Offenlegung geheim gehaltener Information<br />

5 Folgen der weit verbreiteten Nutzung der Raumenergie-Technik (RET)<br />

6 Ergänzende Reformen für nachhaltige Entwicklung weltweit einige Beispiele<br />

und zahlreiche Informationsquellen<br />

7 Zusammenfassung und Ausblick<br />

8 Literaturverzeichnis<br />

9 Anhänge<br />

Peter Lay<br />

Enzyklopädie<br />

Freie Energie<br />

€ 21,90 (D) € 22,50 (A) CHF 37,90<br />

ISBN: 978-89539-231-3<br />

Peter Lay<br />

Hyperraum<br />

Kommunikation<br />

€ 21,90 (D) € 22,50 (A) CHF 37,90<br />

ISBN: 978-3-89539-228-3<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, Email: info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91


MVV, Ammergauerstr. 80, 86971 Peiting, PVSt. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B51 151<br />

Erde<br />

Die<br />

sagt<br />

danke<br />

Heilung von Mutter Erde und neue Lebensenergie für Sie und Ihr Haus mit unserem<br />

Naturenergiegenerator durch die kosmische Urquelle.<br />

Feinstoffliche Harmonisierung von geopathogenen sowie technischen Störfeldern und<br />

Mauerwerktrockenlegung ohne Verbrauch natürlicher Ressourcen bzw.<br />

Einbringung von künstlichen oder chemischen Substanzen.<br />

Wer sich mit dem Thema Erdstrahlen, Radioaktivität und Elektrosmog (E-Smog) bisher noch nicht beschäftigt hat, wird feststellen,<br />

dass dieses Thema für unser Bewusstsein zur Gesundheit eine sehr wichtige Rolle spielt.<br />

Immer wieder werden verschiedene Symptome, wie Schlafstörungen, Migräne, Allergien oder Zellstörungen bei Menschen<br />

festgestellt, deren Schlafplatz sich auf geopathogenen (krank machenden) Bereichen befindet bzw. wo auch eine radioaktive<br />

Strahlung oder starke E-Smogbelastung vorhanden ist.<br />

Unser Ziel ist es die Ursache jeder Art von Disharmonien die auf Mensch, Tier, Pflanze und Mauerwerk einwirken zufinden und dem<br />

Kunden die passende Lösung anzubieten. Egal ob Schlafstörungen, Feuchtigkeit, Schimmel oder modrige Gerüche,<br />

nach Ursachenbeseitigung ist jedes Problem lösbar.<br />

Durch ein Empfänger-Sender-System in unserem Generator wird das jeweils vor Ort vorhandene Energiespektrum (Wasseradern<br />

u.a.) aufgenommen, mittels Kristalle ausbalanciert (die Kristalle wirken hierbei wie Oszillatoren) und an den Wirkraum harmonisierend<br />

abgegeben. Durch diesen Prozess werden technische, geopathogen und ionisierte Störstrahlen harmonisiert. Gleichzeitig werden<br />

die Wasser- moleküle im Mauerwerk umporalisiert und die Feuchtigkeit wird zurück ins Erdreich gedrückt.<br />

Wenn der Kunde es möchte bekommt er auch gerichtsgutachtlich anerkannte Messungen mit Erfolgsgarantien.<br />

Ganzheitliche Hilfe für Haus, Mensch, Tier und Pflanze<br />

Ökologisches Sanieren und Gesundes Wohnen<br />

Sven Beger<br />

Web: www.oekologisches-sanieren.de<br />

Mail: kontakt@oekologisches-sanieren.de<br />

Tel: 03525/774580 Fax: 03525/774588

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