LinuxUser Desktop Publishing (Vorschau)
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05.2011<br />
05.2011<br />
LINUx AUF TABLET-PCs • SENTINELLA • YED • FWBUILDEr • CIrrUS7 ONE • DTP<br />
Das Magazin für die Praxis<br />
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Yed S. 58<br />
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4 195111 005504 05<br />
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Autopilot für<br />
PC-Notfälle S. 56<br />
Sentinella überwacht und<br />
greift ereignisbasiert ein<br />
Tablet-PCs: Linux auf die harte Tour<br />
Wie selbst die großen Distributionen auf aktueller<br />
Hardware bei der Installation schmählich patzen S. 76
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editorial<br />
Krisenfest<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
im zwanzigsten Jahr seiner Geschichte<br />
sieht sich Linux vor eine<br />
ganze Reihe von Herausforderungen<br />
gestellt. Die letzten sechs Monate<br />
wimmelten von Ereignissen,<br />
die jedem Anhänger des freien Betriebssystems<br />
im Besonderen die<br />
Stirn in Sorgenfalten legen.<br />
Da wäre zum einen die Übernahme<br />
von Sun durch Oracle, in<br />
deren Folge durch Ausgrenzung<br />
der Community zahlreiche freie<br />
Projekte – darunter MySQL, Hudson,<br />
OpenOffice und sogar Java –<br />
zumindest zeitweilig ins Wackeln<br />
gerieten. Bei OOo führte das sogar<br />
zur spektakulären Abspaltung der<br />
Community in die Document<br />
Foun dation und zum Fork in<br />
Libre Office. Nicht lange darauf geriet<br />
Novell unter den Hammer<br />
und wechselte für brutto 2,2 Milliarden<br />
Dollar den Besitzer, was<br />
nicht nur Sorgen um die Zukunft<br />
der 2004 von der Mega-Company<br />
zugekauften Suse Linux GmbH<br />
und deren Community-Varianten<br />
OpenSuse wach werden ließ:<br />
Schnell wurde klar, dass ein wesentlicher<br />
Teil des Deals aus dem<br />
Verkauf hunderter Novell-Patente<br />
an eine Investorengruppe unter<br />
Microsofts Führung besteht.<br />
Für einen weiteren Paukenschlag<br />
sorgte Nokia. Statt wie erwartet<br />
die nächste Generation seiner Mobiltelefone<br />
mit dem Linux-basierten<br />
Maemo/ Meego und Qt-basierter<br />
Software zu befeuern, vollzog<br />
der finnische Riese über Nacht<br />
eine Kehrtwende: Windows Phone<br />
7 löst bei Nokia nun Linux komplett<br />
ab, Qt (das auch für KDE als<br />
Basis dient) verkauften die Finnen<br />
kurz darauf. Weltweit Schlagzeilen<br />
machte schließlich jüngst die Meldung,<br />
dass das Auswärtige Amt<br />
nach acht Jahren Linux-Einsatz<br />
komplett zurück zu Windows XP<br />
(sic!) und proprietären Lösungen<br />
wie MS Office wechselt.<br />
Unser Schwesterblatt Linux-<br />
Magazin hat die Ereignisse in seiner<br />
aktuellen Ausgabe 05/ 2011 zu<br />
einem sehr lesenswerten Schwerpunkt<br />
kompiliert [1] und geht darin<br />
der Frage nach, ob und „wie<br />
Novell, Oracle, Nokia & Co. Linux’<br />
Kronjuwelen gefährden“. Ist Linux<br />
in einer – möglicherweise lebensbedrohlichen<br />
– Krise?<br />
Was die Geschehnisse rund um<br />
Oracle und Novell betrifft, genügt<br />
schon ein Blick auf die Heft-DVDs<br />
dieser Ausgabe: Das frisch erschienene<br />
OpenSuse 11.4 erinnert qualitativ<br />
an die besten Tage von Suse,<br />
LibreOffice 3.3 zieht in Sachen<br />
Funktionen und Features schon<br />
jetzt deutlich am Oracle-gebremsten<br />
OpenOffice 3.3 vorbei. Beide<br />
Projekte demonstrieren damit –<br />
das eine nach dem Freischwimmen<br />
von Novell, das andere nach der<br />
Trennung von Oracle – dass der<br />
Einfluss von Konzernen freie<br />
Software eher hemmt als fördert.<br />
Was die Novell-Patente angeht:<br />
Damit will sich Microsoft wohl<br />
eher für die laufenden und künftigen<br />
Patentkriege rund um Smartphones<br />
und Tablets wappnen, als<br />
Linux anzugreifen, mit dem man<br />
ja mittlerweile via Novell in Redmond<br />
ein gutes Geschäft macht.<br />
Nokia hat sich mit dem Wechsel<br />
zu Windows so offensichtlich ins<br />
Knie geschossen, dass die Börsenkurse<br />
nach der Entscheidung teils<br />
dramatisch einbrachen. Die neuesten<br />
Vorhersagen [2] prognostizieren<br />
für den Mobilfunktmarkt von<br />
2015: Android – 40 Prozent, Windows<br />
Phone – 20 Prozent.<br />
Kein Grund zur Sorge um Linux<br />
also – das wächst und gedeiht, vor<br />
allen Dingen im immer wichtiger<br />
werdenden Mobilbereich. Anlass<br />
zu Kopfschmerzen gibt da eher<br />
das Auswärtige Amt: Von Aspekten<br />
wie der Kostenfrage und offenen<br />
Dokumentenformaten einmal<br />
ganz abgesehen, erscheint es in<br />
der Ära des Cyberwars schon aus<br />
Sicherheitsgründen höchst seltsam,<br />
vom quelloffenen und gut<br />
abschottbaren Linux auf ein notorisch<br />
von Attacken aller Art heimgesuchtes<br />
Betriebssystem wie<br />
Windows zu wechseln. Man kann<br />
nur hoffen, dass es dem AA nicht<br />
irgendwann so geht wie dieser<br />
Tage dem Landratsamt Gotha: Das<br />
musste Anfang April tagelang<br />
komplett zusperren [3], weil die<br />
gesamte (Windows-)IT aufgrund<br />
einer Wurm-Infektion ausfiel. Sie<br />
wissen schon: Mit Linux wär …<br />
Herzliche Grüße,<br />
[1] Linux-Magazin 05/ 2001:<br />
http:// tinyurl. com/ lu1105-lm1105<br />
info<br />
[2] IDC-Smartphone-Studie:<br />
http:// tinyurl. com/ lu1105-smartphone<br />
[3] Wurm im LRA Gotha:<br />
http:// tinyurl. com/ lu1105-gotha<br />
Jörg Luther<br />
Chefredakteur<br />
www.linux-user.de 05 | 11<br />
3
05 | 11<br />
70<br />
Mit dem FWBuilder erstellen<br />
Sie über eine intuiti ve<br />
Oberfläche Zugangsregeln<br />
für viele gängige Firewallsysteme.<br />
84<br />
Mit einer robusten OCR-Engine haben<br />
Sie im Nu einen Text digitalisiert.<br />
Wer aber davor zurückschreckt,<br />
eine Engine wie Tesseract auf der Kommadozeile<br />
zu bedienen, dem helfen grafische Frontends weiter.<br />
Wir testen, wie gut diese die umfangreichen<br />
Funktionen der Software bereitstellen.<br />
das Flussdiagramm erst<br />
einmal annähernd hundert Objekte,<br />
hilft nur noch eine Spezial-<br />
58Enthält<br />
software weiter. Mit Yed behalten Sie dann<br />
nicht nur den Durchblick, sondern haben zudem<br />
Werkzeuge zum Bearbeiten an der Hand.<br />
HEFT-DVD<br />
ScHwErpuNkT<br />
prAXIS<br />
OpenSuse 11.4 ........... 6<br />
DVD-Inhalt ............. 10<br />
Samity Linux ........... 12<br />
AkTuELLES<br />
News: Aktuelles ........ 14<br />
ARM-Netbook läuft 13 Stunden,<br />
Novell vermarktet LibreOffice,<br />
LinuxTag-Programm online<br />
Angetestet ............. 18<br />
CCFE 1.48, Decibel Audio Player<br />
1.07, Super Flexible File Synchronizer,<br />
Xpaint 2.9.8.2<br />
rEpOrT<br />
80<br />
Edel-Optik und ausgesuchte<br />
Hardware –<br />
der Cirrus7 One<br />
macht auf jedem Schreibtisch<br />
eine gute Figur. Wir testen den<br />
vom Hersteller versprochenen<br />
Linux-Support für den Boliden.<br />
Linux beim Arzt ......... 20<br />
Dank Stabilität und Zuverlässigkeit<br />
hat Linux längst auch die<br />
Arztpraxen erreicht. Wir werfen<br />
einen Blick hinter die Kulissen.<br />
LaTeX-Editoren ......... 26<br />
Selbst komplexe Dokumente gelingen<br />
mit dem Satzsystem LaTeX<br />
kinderleicht mit dem richtigen<br />
Editor. Ein Vergleich hilft bei der<br />
Auswahl des richtigen Tools.<br />
conTeXt ............... 34<br />
Das kompakte und durchdachte<br />
ConTeXt bietet Vorteile gegenüber<br />
seinem großen Bruder LaTeX<br />
und wird eng zusammen mit der<br />
PDF-Engine LuaTeX entwickelt.<br />
Scribus ................ 38<br />
Mit der aktuellen Version schließen<br />
die Entwickler wieder ein<br />
Stück weiter zur kommerziellen<br />
Konkurrenz auf.<br />
Vivadesigner ........... 44<br />
Vom einfachen Flyer bis zur<br />
komplexen Druckschrift – mit<br />
Vivadesigner haben Sie ein gut<br />
gepflegtes und funktionsreiches<br />
DTP-Programm zur Hand.<br />
pDF-Export ............ 46<br />
LibreOffice bietet einen integrierten<br />
PDF-Export. Neben der<br />
einfachen Konvertierung von Dokumenten<br />
geben Sie damit auch<br />
Präsentationen und Formularen<br />
den richtigen Pepp.<br />
Impressive ............. 52<br />
Mit wenigen aber wirkungsvollen<br />
Effekten aus dem Python-Programm<br />
Impressive verwandeln<br />
Sie selbst die trockenste Präsentation<br />
in einen Hingucker.<br />
Sentinella .............. 56<br />
Handeln, bevor es zu spät ist:<br />
Mit Sentinella reagieren Sie blitzschnell<br />
und automatisch, wenn<br />
der PC aus dem Ruder läuft.<br />
Yed ................... 58<br />
Dank intelligenter Funktionen<br />
und Ansichtsmodi behalten Sie<br />
mit Yed bei komplexen Flussdiagrammen<br />
stets den Überblick.<br />
MythTV (4) ............. 62<br />
Mit wenigen Handgriffen verpassen<br />
Sie MythTV den optimalen<br />
Feinschliff, sorgen für ein ordentliches<br />
Backup und steuern den<br />
perfekten Heimkinoabend.<br />
komodo Edit ........... 65<br />
Komodo Edit bringt das Kunststück<br />
fertig, den Funktionsumfang<br />
von Feature-Monstern wie<br />
Emacs in einer eingängigen Oberfläche<br />
zu verpacken.<br />
4 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Heft-DVDs<br />
Auf den Heft-DVDs dieser Ausgabe befindet<br />
sich ausschließlich Anwendungssoftware.<br />
Die Datenträger enthalten keine jugendgefährdenden<br />
Inhalte.<br />
der Einladung<br />
bis zur Vereinszeitschrift<br />
– auf dem Heim-PC haben DTP-Tools ihre Daseinsbe-<br />
26Von<br />
rechtigung. Unter Linux haben Sie die Wahl zwischen passenden Applikationen<br />
oder dem Arbeiten mit Bordmitteln. Wir stellen beide Varianten vor<br />
und zeigen, wie Sie optimale PDFs für den Druck erzeugen.<br />
Auf der Heft-DVD:<br />
Mehr Usability, weniger<br />
Spielerei – das versprechen<br />
die Gnome-Entwickler für<br />
die Version 3. Mit der Live-<br />
DVD testen Sie den <strong>Desktop</strong><br />
vorab und gefahrlos.<br />
NETz&SYSTEM<br />
Firewall Builder ........ 70<br />
FWBuilder nimmt die Angst vor<br />
komplexen Zugangsregeln. Mit<br />
wenigen Mausklicks haben Sie<br />
den Datenverkehr sicher im Griff.<br />
Stresstest .............. 76<br />
Bei exotischer Hardware, wie<br />
einem Tablet-PC, zeigt sich<br />
schnell, wie robust und sorgfältig<br />
konfiguriert eine Distribution ist.<br />
HArDwArE<br />
cirrus7 One ............ 80<br />
Der Edel-PC im Mini-ITX-Format<br />
macht optisch und von den Leistungsdaten<br />
eine gute Figur.<br />
kNOw-HOw<br />
GuIs für Tesseract ...... 84<br />
Ein Test enthüllt, welche Hürden<br />
auf den Anwender beim Einsatz<br />
gängiger Frontends für die OCR-<br />
Engine Tesseract warten.<br />
SErVIcE<br />
Editorial ................ 3<br />
IT-profimarkt .......... 90<br />
Impressum ............. 97<br />
<strong>Vorschau</strong> 06/2011 ....... 98<br />
Nützliche Addons, praktische<br />
Beispiele und über 30 Sprachpakete<br />
machen das Komplettpaket<br />
LibreOffice-Box<br />
3.3.2 zu einem wertvollen<br />
Helfer für die Büroarbeit.<br />
Damit erhalten Sie auf einer<br />
DVD alles, was Sie zum<br />
Arbeiten brauchen.<br />
Da ist<br />
mehr Tempo drin<br />
– so das spontane<br />
Fazit beim Test der<br />
aktuellen OpenSuse<br />
11.4. Was trotz der<br />
vielen Arbeit im Detail<br />
und dem Plus<br />
Stabilität den guten<br />
Eindruck trübt, das<br />
lesen Sie ab Seite 6<br />
in dieser Ausgabe.<br />
Dank XFCE und gut auf<br />
einander abgestimmten<br />
Komponenten macht<br />
Samity Linux auch auf älterer<br />
Hardware eine gute<br />
Figur. Was hier außer<br />
Pow er noch unter der<br />
Haube steckt, lesen Sie ab<br />
Seite 12 in diesem Heft.<br />
Vim und Emacs am einen Ende<br />
und Eclipse am anderen positioniert sich<br />
65Zwischen<br />
die kleine IDE Komodo Edit. Damit meistern<br />
Sie nicht nur Ihre Softwareprojekte, sondern editiern<br />
bei Bedarf auch HTML, CSS und Javascript.<br />
Linuxuser DVD-Edition<br />
Hinweis: Haben Sie die DVD-Edition dieser Ausgabe erworben,<br />
finden Sie auf Seite 10 wei tere Informationen zu<br />
den Programmen auf den beiden Datenträgern. Haben Sie<br />
dagegen die güns tigere No-Media-Ausgabe erstanden,<br />
enthält dieses Heft keine Datenträger.<br />
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12 | 10 5
heft-dvd<br />
OpenSuse 11.4<br />
Die Neuerungen in OpenSuse 11.4<br />
Fit für die<br />
Zukunft?<br />
Der Wind im Distributionsmarkt wird rauer. Bringen die Nürnberger<br />
mit OpenSuse 11.4 wieder ein Release, das bei den Anwendern<br />
ankommt, oder verlieren sie weiter Marktanteile? Marcel Hilzinger<br />
© Pete Saloutos, 123RF<br />
OpenSuse 11.4 (32<br />
Bit) auf Heft-DVD 2<br />
ReAdMe<br />
Zwar bietet OpenSuse<br />
11.4 keine Überraschungen,<br />
technisch<br />
hat sich aber viel getan.<br />
Zum einen hoben die<br />
Entwickler die Versionen<br />
zahlreicher Programme<br />
auf den aktuellen<br />
Stand, zum anderen behoben<br />
sie eine ganze<br />
Reihe von Fehlern. Dafür<br />
bauten sie an anderer<br />
Stelle jedoch auch<br />
wieder ältere mit ein.<br />
Up to dAte<br />
Wie gewohnt bringen Sie auch OpenSuse 11.3 per zypper<br />
dup ohne Neuinstallation auf den aktuellen Stand von Open-<br />
Suse 11.4. Dabei gilt es unbedingt, als Erstes das Paket<br />
rpm aufzufrischen. Dazu passen Sie zunächst die Repositories<br />
an und geben danach folgende Befehle in der Shell ein:<br />
$ sudo zypper refresh<br />
$ sudo zypper install rpm<br />
$ sudo zypper dup<br />
Um künftig lästige Versionswechsel zu vermeiden, können<br />
Sie nach dem Upgrade auf das Rolling-Release-Repository<br />
Tumbleweed von Greg Kroah-Hartmann umsteigen, das für<br />
Wer sich von der Mitte März erschienen<br />
OpenSuse 11.4 [1] dramatische<br />
Änderungen versprochen<br />
hat, der sieht sich enttäuscht:<br />
Die meisten Modifikationen<br />
verbessern das System nur im<br />
Detail. Wie immer bringt die Distribution<br />
die derzeit aktuellste<br />
Software mit. Sie setzt auf den<br />
Kernel 2.6.37 und KDE 4.6 als<br />
Standarddesktop, bringt aber<br />
auch Gnome 2.32, XFCE 4.8 und<br />
LXDE 0.5 mit. Als Installationsmedien<br />
gibt es DVDs für 32- oder<br />
64-Bit-Systeme, Live-CDs für KDE<br />
und Gnome sowie eine Netzwerk-<br />
Installations-CD. Auch der Build-<br />
Service [2] unterstützt die aktuelle<br />
OpenSuse-Version, sodass Sie<br />
eine eigene darauf basierende Distribution<br />
erstellen können – beispielsweise<br />
mit Enlightenment<br />
oder komplett ohne GUI.<br />
Getreu dem Codenamen „Celadon“<br />
(eine chinesische Keramikart)<br />
erscheint OpenSuse 11.4 in<br />
einem grauen Grün, Splashscreen<br />
und Hintergrundbild orientieren<br />
sich am aktuellen KDE-4.6-Design.<br />
Wem das nicht gefällt, der<br />
findet im Paket kdeartwork4-wallpapers<br />
Alternativen; konservative<br />
Suse-Fans greifen zu gos-wallpaper.<br />
Für ein einheitliches Aussehen<br />
von KDE- und Gnome-Anwendungen<br />
finden Sie im Build-<br />
Service zum Beispiel fertige Pakete<br />
des Symbolthemas Faenza (Abbildung<br />
A) für KDE und Gnome.<br />
einen stets topaktuellen Kernel und laufend brandneue,<br />
aber dennoch geprüfte Software garantiert. Damit bietet es<br />
eine stabile Zwischenlösung gegenüber Factory (allerneueste<br />
Pakete) und der jeweils aktuellen OpenSuse-Version.<br />
Um Tumbleweed zu benutzen, fügen Sie zuerst über Zypper<br />
das nötige Repo hinzu (Listing 1, Zeile 1). Dann setzen Sie<br />
die Priorität des Repos und führen schließlich ein Upgrade<br />
sämtlicher Pakete durch (Listing 1, Zeilen 2 bis 4). Dabei<br />
müssen Sie auch den Schlüssel des Repos akzeptieren.<br />
Anschließend bekommt Ihr OpenSuse-System zukünftig sukzessive<br />
für die Nachfolgeversion bestimmte Pakete.<br />
6 05 | 11<br />
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OpenSuse 11.4<br />
heft-dvd<br />
Gut gemacht<br />
OpenSuse 11.4 nimmt als erste<br />
Mainstream-Distribution Libre-<br />
Office (in Version 3.3.1) an Bord.<br />
Mit Firefox 4 Beta 12 (Abbildung<br />
B) bringt OpenSuse einen schnellen<br />
Standardbrowser mit, der zudem<br />
auch das per GPU beschleunigte<br />
Videoplayback unterstützt<br />
und von Haus aus WebM-codierte<br />
Filme und Audiodateien abspielt.<br />
Die Grafikunterstützung überrascht<br />
positiv: So kommen die<br />
meisten Notebooks mit integrierter<br />
ATI/ AMD-Grafik problemlos<br />
mit den freien ATI-Treibern klar.<br />
Auch der Intel-Treiber verrichtet<br />
seine Arbeit auf den meisten PCs<br />
besser. Dank Kernel 2.6.37 reagiert<br />
das System auch mit „nur“<br />
1 GByte RAM für einen KDE-<br />
<strong>Desktop</strong> erfrischend flott. Der bereits<br />
bekannte Bug mit den proprietären<br />
Nvidia-Treibern auf<br />
32-Bit-PCs [3] dürfte bei Besitzern<br />
entsprechender Grafikkarten<br />
aber eher für Unmut sorgen.<br />
Unter der Haube erfuhr auch<br />
das Paketmanagement-Werkzeug<br />
Zypper einige Verbesserungen. So<br />
lädt es die RPM-Dateien jetzt über<br />
das Backend MultiCurl he runter<br />
und unterstützt dabei auch Verbindungen<br />
über Zsync und Metalink.<br />
Dadurch benötigt es oft weniger<br />
Dateien zum Download.<br />
KDE 4.6<br />
Als Standard-<strong>Desktop</strong> verwendet<br />
OpenSuse KDE 4.6, bei dem die<br />
Entwickler Schwachstellen beseitigten<br />
und an einigen Punkten<br />
für eine bessere Bedienung sorgten.<br />
So enthält etwa die Akku-<br />
Anzeige jetzt wieder eine Zeitangabe.<br />
Das Netzwerkmanager-<br />
Frontend wurde ebenfalls überarbeitet,<br />
verwaltet aber wegen eines<br />
Bugs bislang noch keine 3G-<br />
Verbindungen. Auch der Indizierer<br />
Nepomuk, der eine semantische<br />
Suche ermöglicht<br />
(Abbildung C, nächste Seite),<br />
verrichtet seine Dienste<br />
nun ressourcenschonender.<br />
Die KDE-Anwendungen<br />
nutzen in Version 11.4 das<br />
Gstreamer-Backend von<br />
Phonon. Dadurch steht zum<br />
Beispiel in Amarok der MP3-<br />
Support ohne zusätzliche<br />
Pakete zur Verfügung. Konqueror<br />
erlaubt das Nutzen<br />
der WebKit-Layout-Engine.<br />
Laut offiziellem Feature-Announcement<br />
gilt sie eigentlich<br />
als Standard, unsere<br />
Testinstallation setzt aber weiterhin<br />
auf KHTML. Um die Engine<br />
zu ändern, öffnen Sie das Menü<br />
Einstellungen | Konqueror einrichten<br />
und setzen dann im Reiter Allgemein<br />
den Eintrag Standard-Webbrowser-Modul<br />
auf WebKit.<br />
Bei der PIM-Software Kontact<br />
nutzt OpenSuse 11.4 weiterhin<br />
das traditionelle KMail ohne Akonadi-Anbindung.<br />
So müssen Sie<br />
zwar auf einige Features verzichten,<br />
etwa den Abgleich von Adressen<br />
und Kontakten mit Google<br />
Mail, bekommen aber im Gegenzug<br />
eine stabile Programmversion.<br />
Starker Gnome-<strong>Desktop</strong><br />
Die Optik des Gnome-2.32-<strong>Desktop</strong>s<br />
in OpenSuse 11.4 wirkt auf<br />
den ersten Blick dröge, doch lässt<br />
sich damit sehr gut und schnell<br />
arbeiten. Gnome-Fans installieren<br />
das System am besten über die<br />
Live-CD oder wählen bei der Installation<br />
von DVD gleich Gnome<br />
aus. Bei einer nachträglichen Installation<br />
kommt es sonst unter<br />
anderem zu Problemen mit dem<br />
Login-Manager.<br />
OpenSuse bietet neben Novells<br />
F-Spot nun auch Shotwell als Fotoverwaltung<br />
für Gnome an und<br />
stellt die neueste Banshee-Version<br />
1.9.3 bereit. Der Musikplayer<br />
mausert sich immer mehr zum<br />
Multimedia-Talent und spielt<br />
auch Videos ab. Ein erster Blick<br />
auf die Gnome-Shell (Abbildung<br />
D, nächste Seite) überraschte positiv,<br />
eine entsprechende Live-CD<br />
planen die Nürnberger für das<br />
finale Release von Gnome 3.0.<br />
Die meisten Neuerungen auf<br />
dem Gnome-<strong>Desktop</strong> erfuhr das<br />
Mail-Programm Evolution, dessen<br />
frühere Versionen an vielen Bugs,<br />
einem umständlichen Setup und<br />
langsamem Mail-Abruf krankten.<br />
Die zahlreichen Bugfixes der in<br />
OpenSuse 11.4 enthaltenen Version<br />
2.32.1 machen den Gnome-<br />
Mailer vor allem für IMAP zu einer<br />
echten Alternative. So war im<br />
Test das Erstindizieren eines Folders<br />
mit rund 25 000 E-Mails<br />
nach nur knapp 2 Minuten erledigt<br />
– doppelt so schnell wie bei<br />
älteren Versionen und auch nicht<br />
langsamer als bei Kontact unter<br />
KDE. Auch das Einrichten eines<br />
Kontos fällt nun leichter: Um<br />
etwa einen Google-Account einzubinden,<br />
genügt die Angabe von E-<br />
A Das Icon-Theme<br />
Faenza bringt frischen<br />
Wind auf den KDE- und<br />
Gnome-<strong>Desktop</strong>, gehört<br />
allerdings nicht<br />
zum Standardumfang<br />
von OpenSuse 11.4.<br />
gLossAR<br />
WebM: Von Google angestoßener,<br />
lizenzkostenfreier<br />
Standard zur<br />
Verbreitung von Mediendateien,<br />
auf Basis des<br />
Video-Codecs VP8, des<br />
Audio-Codecs Vorbis<br />
und des Matroska-Containerformats.<br />
WebM<br />
ist als HTML5-Videostandard<br />
vorgesehen<br />
und wird bereits von<br />
Mozilla und Opera unterstützt.<br />
B Als Standardbrowser<br />
verwendet Open-<br />
Suse Firefox 4 Beta,<br />
den das automatische<br />
Update aber nach der<br />
Installation direkt auf<br />
die stabile Variante<br />
hebt.<br />
Listing 1<br />
01 $ sudo zypper ar ‐f http://download.opensuse.org/repositories/<br />
openSUSE:/Tumbleweed/standard/ tumbleweed<br />
02 $ sudo zypper mr ‐p 50 tumbleweed<br />
03 $ sudo zypper refresh<br />
04 $ sudo zypper dup<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 7
heft-dvd<br />
OpenSuse 11.4<br />
E Zwar sieht das KPackageKit-Frontend hübsch aus,<br />
allerdings nervt es mit zahlreichen Passwortabfragen.<br />
C Die semantische<br />
Suche via Nepomuk<br />
funktioniert unter KDE<br />
4.6 zum ersten Mal so,<br />
wie der Anwender es<br />
erwartet.<br />
D Zukunftssicher:<br />
OpenSuse 11.4 bringt<br />
eine Vorabversion der<br />
Gnome-Shell mit.<br />
Mail-Adresse und Kennwort. Die<br />
restlichen Einstellungen erledigt<br />
Evolution automatisch.<br />
Noch immer wartet Evolution<br />
aber auf den kompletten Inhalt eines<br />
Ordners, bevor es die Header-<br />
Dateien anzeigt, was speziell beim<br />
Indizieren größerer Mailboxen<br />
lästig ist. Eine laufende Anzeige<br />
während des Einlesens beherrscht<br />
von den großen Mailclients Evolution,<br />
KMail und Thunderbird zurzeit<br />
nur Letzterer. Er ist in Version<br />
3.1.7 mit dabei und bietet zwar<br />
den schnellsten IMAP-Support,<br />
benötigt dafür wesentlich mehr<br />
Systemressourcen als seine Kontrahenten<br />
Evolution und Kontact.<br />
Übliche Schwachstellen<br />
OpenSuse 11.4 bringt zwar viele<br />
aktualisierte Programme mit,<br />
zeigt aber zumindest auf dem<br />
<strong>Desktop</strong> keinerlei Innovation. Zudem<br />
gilt auch bei dieser Version,<br />
dass einige Regressionen<br />
den<br />
Weg zurück ins System fanden. So<br />
klappt zum Beispiel unter KDE<br />
die Netzwerkverbindung über 3G<br />
nicht, von einem flackerfreien<br />
Bootvorgang ist OpenSuse weiter<br />
entfernt denn je. Auch auf den eigentlich<br />
geplanten Umstieg von<br />
SysV-Init auf das schnellere Systemd<br />
verzichteten die Entwickler.<br />
Der Hardware-Sammeldienst<br />
Smolt, der Informationen über<br />
die benutzte Hardware an eine<br />
zentrale Datenbank übermittelt,<br />
quittiert seinen Dienst unter KDE<br />
mit der Information, dass HAL<br />
fehlt. Dieser wurde aber in Version<br />
11.4 entfernt und durch Udev<br />
& Co. ersetzt. Schließlich nervt<br />
auch das für die Installation von<br />
Online-Updates benutzte KPackageKit<br />
(Abbildung E) mit doppelten<br />
Passworteingaben und unnötigen<br />
Dialogen. Abhilfe dürften<br />
in den meisten Bereichen die Online-Updates<br />
bringen.<br />
Beim Netzwerkmanager<br />
fährt Open-<br />
Suse eine zweigleisige<br />
Strategie:<br />
So bringt<br />
es einerseits<br />
den veralteten,<br />
aber funktionierenden<br />
KNetworkManager<br />
mit, andererseits<br />
aber<br />
auch das neue<br />
KDE-Miniprogramm,<br />
das Sie<br />
im Paket plasmoid-networkmanagement<br />
finden. Achten Sie bei<br />
der Installation von OpenSuse<br />
auf einem Notebook darauf, dass<br />
das WLAN-Modul eingeschaltet<br />
ist. Ist die WLAN-Karte bei der<br />
Installation nicht aktiv, dann<br />
richtet OpenSuse den Netzwerkmanager<br />
nicht ein. Sie müssen<br />
dann die WLAN-Verbindung umständlich<br />
über YaST konfigurieren<br />
beziehungsweise über die<br />
Netzwerkeinstellungen von YaST<br />
zunächst zum Netzwerkmanager<br />
zurückwechseln.<br />
Fazit<br />
In den meisten Bereichen erfüllt<br />
OpenSuse 11.4 die Erwartungen,<br />
die der Anwender an eine aktuelle<br />
Linux-Distribution stellt. Auch<br />
der Hardware-Support bereitete<br />
in ersten Tests keinerlei Schwierigkeiten.<br />
Dennoch trüben auch<br />
bei dieser Version ein paar unschöne<br />
Fehler aus älteren Tagen<br />
sowie der eher langwierige Bootvorgang<br />
das sonst durchaus positive<br />
Bild. Die meisten Fehler dürften<br />
die kommenden Online-Updates<br />
beheben. Am Bootvorgang<br />
müssen die Entwickler aber noch<br />
feilen. Mit dem Rolling-Release-<br />
Repo Tumbleweed geht das Open-<br />
Suse-Projekt den richtigen Schritt<br />
in die Zukunft. (tle) n<br />
[1] OpenSuse: http:// opensuse. org/ de/<br />
[2] OpenSuse-Build-Service:<br />
https:// build. opensuse. org<br />
[3] Bugs: http:// en. opensuse. org/<br />
openSUSE:Most_annoying_bugs_11. 4<br />
info<br />
8 05 | 11<br />
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erschien die brand-<br />
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OfficeBox 3.3.2. Die DVD<br />
enthält neben der aktualisierten<br />
Office-Suite für alle gängigen<br />
Betriebssysteme und Architekturen<br />
eine Reihe an Zusatzdateien. So wartet<br />
sie mit knapp 20 Erweiterungen auf und<br />
enthält Wörterbücher für mehr als 30<br />
Sprachen. Des Weiteren bietet sie viele<br />
Vorlagen und praktische Beispiele vom<br />
Kalender bis hin zum Lebenslauf.<br />
Die eben erschienene OpenSuse 11.4<br />
setzt mit diesem Release keine Maßstäbe<br />
in Sachen Innovation, wartet aber<br />
mit vielen Detailverbesserungen und aktuellen<br />
Programmen auf. Das System setzt<br />
auf den Kernel 2.6.37 und KDE 4.6 als Standarddesktop.<br />
Alternativ stehen Gnome 2.32,<br />
XFCE 4.8 und LXDE 0.5 zum Einsatz bereit.<br />
Firefox 4 Beta 12 dient als Web-<br />
browser, LibreOffice 3.3.1 übernimmt<br />
die Büroarbeiten. Greg Kroah-Hartman<br />
bietet mit seinem Tumbleweed-<br />
Repository die Möglichkeit, die Distribution<br />
zu einem Rolling Release<br />
umzufunktionieren. Langwierige Updates<br />
entfallen damit in Zukunft.<br />
Ende April soll die finale Version von Gnome 3 erscheinen.<br />
Wer vorab schon einen Blick auf die neue<br />
<strong>Desktop</strong>-Umgebung erhaschen möchte, dem bietet<br />
die Live-CD Gnome 3 Live 0.2 die Gelegenheit dazu.<br />
So wie KDE SC 4 gegenüber KDE 3 vollzieht Gnome<br />
3 gegenüber der Vorgängerversion einen Paradigmenwechsel<br />
auf dem <strong>Desktop</strong>. Dazu zählen einige<br />
heiß diskutierte Features wie der Wegfall der Minimieren-<br />
und Maximieren-Schalter in den Fenstern.<br />
Die bootfähige Live-CD Gparted 0.8.0 eignet sich<br />
zum Partitionieren und zur Datenrettung. In der aktuellen<br />
Version bringt Gparted einige neue Features<br />
mit. Das zugrunde liegende Debian GNU/ Linux hoben<br />
die Entwickler auf den Unstable-Zweig („Sid“),<br />
der Softwarestand entspricht jenem vom 21. März.<br />
Daneben kommt der neueste Kernel 2.6.38 zum Einsatz.<br />
Darüber hinaus enthält die Live-CD jetzt einen<br />
SSH-Server für den sicheren Fernzugriff.<br />
Das auf dem Mandriva-Derivat Unity basierende<br />
Samity Linux 2010 führt das eingestellte Projekt<br />
SAM Linux <strong>Desktop</strong> weiter. In erster Linie zeichnet<br />
es sich durch den schnellen und ressourcenschonenenden<br />
XFCE-<strong>Desktop</strong> und die Integration vieler<br />
Multimedia-Tools aus. Während Version 2010 auf<br />
den Kernel 2.6.33.6. und XFCE 4.6.2 setzt, verwendet<br />
der Nachfolger Samity Linux 2011 RC 1, der kurz<br />
vor dem finalen Release steht, den Kernel 2.6.35.7.<br />
Compiz verleiht der grafischen Oberfläche etwas<br />
mehr Dynamik. (tle) n<br />
Neue Programme auf DeN Heft-DateNtrÄgerN<br />
Der kostenfreie, aber unter einer proprietären Lizenz Plugins mausert es sich zur kompletten Medienzentrale für<br />
vertriebene Code-Editor Komodo-Edit 6.1.1 bietet das Wohnzimmer. Im Gegensatz zu den meisten klassi-<br />
nicht nur eine Vielzahl von Funktionen zum Bear- schen digitalen Videorecorder-Lösungen unter Linux hanbeiten<br />
von Code in verschiedenen sprachen, sondern enthält daneben einen das aus mehreren vernetzten Abspielgeräten (Myth-Front-<br />
Programmier- delt es sich bei dieser Software um ein modulares System,<br />
Makro-Recorder und FTP/ SCP-Client.<br />
ends) und einem Servermodul (Myth-Backend) besteht.<br />
Die Open-Source-Alternative zu den DTP-Programmen<br />
Adobe InDesign und Quark XPress Lager. Abhilfe schafft das Programm Tesseract 3.0. Die ur-<br />
Lange Zeit herrschte bei OCR-Readern eher Ebbe im Linuxheißt<br />
Scribus 1.4 RC 2. Das Programm unterstützt<br />
viele Funktionen zum Erzeugen prockelte<br />
Software wird jetzt in der Obhut von Google weitersprünglich<br />
vom US-Computerriesen Hewlett-Packard entwifessioneller<br />
Druckvorlagen. Dazu zählen Farbentwickelt<br />
und dient auch als Grundlage für den Dienst<br />
management (mit LittleCMS), Farbseparation<br />
Google Books. Als grafische Oberfläche bieten sich unter<br />
durch CMYK-Ausgabe, PDFs nach PDF/ anderem Tesseract-GUI 2.7.2 und OCRFeeder 0.7.3 an.<br />
X-3-Standard, PDF-Import, Tabellen<br />
Das Programm Sentinella 0.8.1 arbeitet diskret im Hinter-<br />
und Vektorzeichnungen.<br />
grund und reagiert in dem Fall, in dem Systemzustände die<br />
MythTV 0.24 bietet weitaus vorgegebene Parameter überschreiten. Dabei bietet es<br />
mehr als nur einen digitalen eine Vielzahl von Aktionen für ein Event an, vom akustischen<br />
Signal bis zum Herunterfahren des Videorecorder: Mit cleveren<br />
Rechners.<br />
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Nur bis 15.06.2011
heft-dvd<br />
Samity Linux<br />
Mit Samity Linux erlebt die<br />
Distribution Sam Linux ein Revival<br />
Runderneuert<br />
Sam Linux war einige Jahre lang eine beliebte<br />
Distribution für Einsteiger. Jetzt tritt Samity Linux<br />
als Nachfolger in seine Fußstapfen. Erik Bärwaldt<br />
Samity Linux 2011 RC1<br />
bootfähig auf Heft-DVD<br />
Samity Linux 2010,<br />
2011 RC1 (ISO)<br />
LU/samity/<br />
ReAdMe<br />
Wenn Sie für einen Umsteiger<br />
oder Newbie<br />
eine leicht zu bedienende<br />
und stabile Distribution<br />
selbst für älteres<br />
Equipment suchen, treffen<br />
Sie mit Samity Linux<br />
die richtige Wahl.<br />
Mit mehr als fünf Jahren beständiger<br />
Entwicklung gehörte Sam<br />
Linux aus Sachsen bereits zu den<br />
älteren Semestern in der Linux-<br />
Szene, als das Projekt Anfang<br />
2010 aufgrund technischer<br />
Schwierigkeiten scheiterte. Mit<br />
Samity Linux [1] entstand nun<br />
ein interessantes Revival, das innovative<br />
<strong>Desktop</strong>-Software mit<br />
einem bewährten Unterbau verbindet.<br />
Samity Linux nutzt als Basis<br />
die noch recht junge Core-Distribution<br />
Unity Linux, die wiederum<br />
auf dem französisch-brasilianischen<br />
Mandriva Linux basiert.<br />
Beim <strong>Desktop</strong> setzt Samity jedoch<br />
auf das schlanke XFCE, das auch<br />
auf betagteren Rechnern noch<br />
eine gute Figur abgibt. Die Auswahl<br />
der Software haben die Entwickler<br />
deutlich modernisiert.<br />
A Der komfortable Smart Package Manager im Einsatz.<br />
Auf die Platte<br />
Beim Booten von CD fallen zunächst<br />
ungewöhnlich viele Einträge<br />
im Startmenü auf. Unter anderem<br />
bietet Samity hier einen Eintrag<br />
Copy to RAM, der das gesamte<br />
Betriebssystem in den Arbeitsspeicher<br />
lädt. Damit wirkt das<br />
System deutlich agiler als beim<br />
Einsatz von der Festplatte oder<br />
gar dem optischem Laufwerk.<br />
Im Live-Modus beginnt Samity<br />
seine Arbeit mit den auch von<br />
Mandriva One her bekannten<br />
Menüs zum Lokalisieren. Das<br />
System bootet sodann in einen in<br />
Grüntönen gehaltenen XFCE-<br />
<strong>Desktop</strong>, der am unteren Rand<br />
eine Panelleiste aufweist und<br />
oben eine dreidimensionale animierte<br />
Icon-Leiste mit den am<br />
häufigsten verwendeten Applikationen.<br />
Zusätzlich erscheint<br />
noch eine Analoguhr<br />
im rechten oberen<br />
Bildschirmbereich.<br />
Mithilfe des auf dem<br />
<strong>Desktop</strong> befindlichen<br />
Starters Samity Installer<br />
bringen Sie das System<br />
bei Bedarf dauerhaft<br />
auf der Festplatte unter.<br />
Bei Abfrage des Administrator-Passwortes<br />
geben<br />
Sie root ein, um die<br />
Software zu starten.<br />
Anschließend leitet Sie<br />
die von Mandriva bekannte<br />
Installationsroutine in<br />
wenigen Schritten zum Ziel.<br />
Bei Festplatten mit ungewöhnlichen<br />
Partitionsschemata treten<br />
gelegentlich Probleme auf. Manche<br />
Distributionen wie etwa Fedora<br />
richten während der Installation<br />
selbst bei nur einer vorhandenen<br />
Festplatte im System über<br />
den Logical Volume Manager eine<br />
dynamische Partition ein. Mit dieser<br />
bei mehreren Massenspeichern<br />
im Rechner durchaus sinnvollen<br />
Angelegenheit entstehen jedoch<br />
für die meisten Standard-<br />
Ins tallationsroutinen unter Linux<br />
Probleme. Daher müssen Sie bei<br />
Samity in einem solchen Fall zunächst<br />
ein übliches Schema herstellen.<br />
Da auf der Live-CD bereits<br />
das dazu bestens geeignete<br />
Programm Gparted beiliegt, stehen<br />
Sie hierbei jedoch nicht vor<br />
unüberwindlichen Hindernissen.<br />
Anschließend packt der Installer<br />
rund 2,7 GByte Daten auf die<br />
Festplatte und legt nach einem<br />
Neustart des Systems nach Vorgabe<br />
noch die entsprechenden<br />
Nutzer und Passwörter an. Nun<br />
ist das System einsatzbereit.<br />
Modernes Outfit<br />
Beim ersten Kontakt fällt zunächst<br />
das aufgeräumt wirkende<br />
Hauptmenü von Samity auf, in<br />
dem Sie alle aktuell verfügbaren<br />
Applikationen in dreispaltiger<br />
12 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Samity Linux<br />
heft-dvd<br />
Ansicht präsentiert bekommen.<br />
Die übliche Struktur wie in den<br />
Gnome-Menüs, mit den Gruppen<br />
Anwendungen, Orte und System,<br />
haben die Entwickler beibehalten.<br />
Ein genauerer Blick in die einzelnen<br />
Untermenüs zeigt jedoch<br />
teils erstaunliche Neuerungen: So<br />
finden Sie hier nicht nur Programme<br />
aus dem XFCE-Fundus<br />
wie den Webbrowser Midori oder<br />
den einfachen Audio-Player<br />
XFMPC, sondern auch Gnomeund<br />
sogar KDE-Applikationen.<br />
Diverse weniger bekannte Tools<br />
wie der Foxit-Reader zum Darstellen<br />
von PDF-Dateien reichern diese<br />
Sammlung noch zusätzlich an.<br />
Zu den eher exotischen, jedoch<br />
wieselflink auf älterer Hardware<br />
arbeitenden Applikationen zählt<br />
zudem Clementine [2], ein ressourcenschonender<br />
Konkurrent<br />
von Rhythmbox und Amarok.<br />
Schwerpunkte<br />
Die Distribution, die in der Standardinstallation<br />
nur eine beschränkte<br />
Auswahl an Programmen<br />
mit auf die Platte packt, legt<br />
den Schwerpunkt eindeutig auf<br />
Multimedia sowie Kommunikation.<br />
Während Sie in den Untermenüs<br />
Büroprogramme, Grafik<br />
und Spiele nur ein überschaubares<br />
Angebot an Applikationssoftware<br />
vorfinden, sind die Menüs Unterhaltungsmedien<br />
und Internet sehr<br />
gut bestückt.<br />
So zählen mit Midori, Firefox<br />
3.6.11 und Opera 10.63 allein<br />
drei Webbrowser zum Lieferumfang.<br />
Mit Brasero, Clementine,<br />
dem Gnome-Mplayer und Audacious<br />
finden Sie zudem im multimedialen<br />
Sektor passende Software<br />
für nahezu alle täglich anfallenden<br />
Aufgaben. Viele dieser Applikationen<br />
können Sie zudem<br />
über die Wbar, die Dockleiste am<br />
oberen Bildschirmrand, per<br />
Schnellzugriff starten.<br />
Sollte Ihnen die Software-Auswahl<br />
nicht genügen, so fügen Sie<br />
komfortabel über den Smart Package<br />
Manager weitere Programme<br />
hinzu, wobei die gängigen Repositories<br />
von Unity<br />
Linux bereits aktiviert<br />
sind. Bei Bedarf binden<br />
Sie zusätzlich die Mandriva-eigenen<br />
Repositories<br />
ein, sodass Sie selbst für<br />
ungewöhnliche Aufgaben<br />
das passende Programm<br />
finden (Abbildung A).<br />
Sicherheit<br />
Samity Linux setzt auch<br />
in Sachen Sicherheit auf<br />
die Konzepte aus Mandriva<br />
Linux: Das MSEC-<br />
Framework erlaubt auch<br />
Anwendern ohne tiefergehende<br />
Kenntnisse dank einer grafischen<br />
Konfiguration das Absichern des<br />
Rechners. Das Framework ist bei<br />
Samity integriert und zudem ab<br />
Werk aktiviert. Im Unity-Kontrollzentrum<br />
(das dem MCC von<br />
Mandriva entspricht) nehmen Sie<br />
im Untermenü Sicherheit | Feinabstimmung<br />
der Sicherheitsrechte<br />
des Systems eine sehr detaillierte<br />
Konfiguration vor. Grundkenntnisse<br />
in Sachen Netzwerktechnik<br />
schaden trotzdem nicht, um die<br />
vielfältigen Einstelloptionen<br />
nachzuvollziehen (Abbildung B).<br />
Hardware<br />
Im Betrieb zeigte Samity Linux<br />
einige Überraschungen: So erkannte<br />
das System auf einem Tablet-PC<br />
die Bildschirmauflösung<br />
von 1280 x 800 Punkten nicht<br />
auf Anhieb korrekt. Es arbeitete<br />
stattdessen mit der XGA-Auflösung<br />
von 1024 x 768 Punkten.<br />
Hier waren manuelle Nacharbeiten<br />
im Kontrollzentrum notwendig,<br />
was jedoch selbst Laien innerhalb<br />
von Sekunden erledigen.<br />
Dafür war das System auf demselben<br />
Touchscreen-Gerät ohne jegliche<br />
Probleme mit dem Stift zu<br />
bedienen.<br />
Wie sich beim Blick ins Menü<br />
Hardware im Kontrollzentrum<br />
zeigte, hatte die Distribution mit<br />
anderen im Tablet-PC verbauten<br />
Komponenten wie einer Ericsson-<br />
UMTS-Karte und einer Webcam<br />
keine Probleme. Nach dem Aufbau<br />
einer Netzwerkverbindung<br />
über das Kontrollzentrum und<br />
dem Aktivieren aller Repositories<br />
im Smart Package Manager ließ<br />
sich das für den Betrieb der Webcam<br />
nötige Programm Cheese<br />
nachinstallieren.<br />
Fazit<br />
Der Nachfolger von Sam Linux<br />
gefällt durch ein nach wie vor eingängiges<br />
Bedienkonzept und eine<br />
Software-Auswahl, die für die<br />
wichtigsten Einsatzbereiche jeweils<br />
mindestens ein Programm<br />
bereithält. Positiv sticht die sehr<br />
gute Hardware-Erkennung hervor,<br />
die selbst mit exotischen<br />
Komponenten bestens kooperiert<br />
und bei Spezialanwendungen wie<br />
dem Steuern via Stift auf einem<br />
Tablet-PC keine Schwächen zeigt.<br />
Durch den Einsatz von XFCE als<br />
<strong>Desktop</strong> arbeitet das System auf<br />
alter Hardware recht agil. Zusätzlich<br />
haben die Entwickler dafür<br />
gesorgt, dass der <strong>Desktop</strong> auch<br />
auf Rechnern ohne hardwarebeschleunigten<br />
3D-Support ein frisches<br />
Erscheinungsbild aufweist<br />
und keineswegs antiquiert wirkt.<br />
Samity Linux empfiehlt sich daher<br />
für alle Einsteiger und Umsteiger,<br />
die auf einem älteren<br />
Computersystem eine optisch ansprechende<br />
Oberfläche nutzen<br />
möchten. (agr) n<br />
info<br />
[1] Download: http:// www. samity. org<br />
[2] Clementine: http:// www. clementine-player. org<br />
B Das MSEC-Framework<br />
erlaubt eine<br />
komfortable Konfiguration<br />
der Sicherheitseinstellungen.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 13
Aktuelles<br />
Neues rund um Linux<br />
Bis zu 13 Stunden Multimediaund<br />
Surf-Vergnügen bietet<br />
laut Hersteller Guillemot das<br />
ARM-Netbook<br />
Hercules eCafé<br />
EX HD mit<br />
6800-mAh-<br />
Akku.<br />
kurz notiert<br />
Auch beim Codenamen für<br />
Ubuntu 11.10 bleibt Mark<br />
Shuttle worth wieder einmal seiner<br />
Vorliebe für exotische Adjektive<br />
treu: Das im Herbst erscheinende<br />
Release wird auf den Namen<br />
Oneiric Ocelot hören (http://<br />
www. markshuttleworth. com/<br />
archives/ 646). Die traumhafte<br />
Pardelkatze soll nach derzeitigem<br />
Planungsstand Mitte<br />
Oktober 2011 erscheinen.<br />
Das Projekt LibreOffice hat seine<br />
erste Konferenz angekündigt, die<br />
vom 12. bis 15. Oktober 2011 in<br />
Paris stattfindet. Die Veranstaltung<br />
(http:// conference.<br />
libreoffice. org) soll an die Tradition<br />
der bisherigen OOo-Cons<br />
anknüpfen und sich mit der Entwicklung<br />
freier Bürosoftware,<br />
freien Standards und dem Open-<br />
Document-Format beschäftigen.<br />
In den bis weitgehend englischsprachigen<br />
KDE-Community-<br />
Foren gibt es seit Ende März mit<br />
http:// forum. kde. org/ viewforum.<br />
php? f=204 auch einen deutschsprachigen<br />
Bereich. Hier können<br />
heimische KDE-Benutzer nun<br />
endlich auch in ihrer Muttersprache<br />
über Probleme um KDE sowie<br />
die große Software-Landschaft<br />
drumherum berichten und<br />
sich gegenseitig zur Seite stehen.<br />
Neue ARM-Netbooks von Guillemot laufen bis zu 13 Stunden<br />
In der Reihe Hercules eCafé<br />
(http:// www. hercules. com/ de/<br />
ecafe/) bringt die Guillemot<br />
Corporation zwei weitgehend<br />
baugleiche 10ZollNetbooks<br />
mit ARMCPU<br />
des Typs Cortex<br />
A8 Freescale<br />
i.MX515<br />
(800 MHz) auf<br />
den Markt.<br />
Dank der Fähigkeit<br />
des verbauten<br />
Chipsatzes<br />
zur OpenGL<br />
2D/ 3DGrafikbeschleunigung<br />
spielen<br />
die Geräte laut Hersteller<br />
auch 720pVideos ruckelfrei ab.<br />
Als Betriebssystem dient jeweils<br />
das Guillemoteigene<br />
LinuxDerivat eCafé Netbook<br />
Edition. Zur Softwareausstattung<br />
zählen unter anderem<br />
OpenOffice, Empathy für<br />
Instant Messaging, Gwibber<br />
für soziale Netze, Totem als<br />
Videoplayer und Rhythmbox<br />
für Audiodateien. Firefox,<br />
Spiele und etliche Multimedia<br />
Anwendungen hat Guillemot<br />
ebenfalls vorinstalliert. Ein<br />
Downloadcenter lässt sich als<br />
kostenfreies Repository für<br />
weitere Anwendungen nutzen.<br />
Daneben lassen sich auch andere<br />
ARMLinuxe aufspielen,<br />
zu denen auch Android zählen<br />
dürfte, das der i.MX515Chipsatz<br />
der Geräte unterstützt.<br />
Die lüfterlosen Geräte verfügen<br />
jeweils über 512 MByte<br />
RAM, eine Webcam (0,3 Megapixel)<br />
mit Mikrofon, drei USB<br />
Anschlüsse, einen MiniUSB<br />
Port, Ethernet, 801.11b/ g/ n<br />
WLAN, Kopfhörer und Mikrofonbuchsen<br />
sowie ein externes<br />
Kartenlesegerät (SD, MMC,<br />
SDHC). Der 10,1ZollBildschirm<br />
verfügt über eine Auflösung<br />
von 1024 x 600 Pixeln.<br />
Bei einer Grundfläche von 300<br />
x 171 Millimetern für beide Geräte<br />
weist das eine Modell, das<br />
eCafé Slim HD mit 2400mAh<br />
Kernel 2.6.38 bringt mehr Performance und neue Treiber<br />
Der im März erschienene neue<br />
Kernel 2.6.38 bringt laut Linus<br />
Torvalds Updates für Dateisysteme<br />
und Treiber (vor allem für<br />
Clouds, Virtualisierung, Technik<br />
und Fakten für Administratoren:<br />
So überschreiben die<br />
Veranstalter das Programm des<br />
Linuxtags 2011 (http:// www.<br />
linuxtag. org/ 2011/), der vom<br />
11. bis 14. Mai auf dem Berliner<br />
Messegelände unter dem<br />
Funkturm stattfindet. Mit über<br />
200 Vorträgen und Workshops<br />
verspricht die Konferenz weitgefächerte<br />
Themenvielfalt.<br />
Beim nun im Web veröffentlichten<br />
Vortragsprogramm unterscheidet<br />
das neunköpfige<br />
LinuxtagTeam unter anderem<br />
zwischen den Bereichen Open<br />
Source im Data Center, beim<br />
Cloud Management und bei<br />
Unternehmensapplikationen.<br />
Als Schwerpunkte für Administratoren<br />
finden sich speziell<br />
Security, IPv6, Datenbanken<br />
und Virtualisierung im Angebot.<br />
Die Themen Java, Software<br />
Development und Web<br />
Frameworks bedienen die Entwicklergemeinde.<br />
Zu den eher<br />
Akku (bis zu 4,5 Stunden Laufzeit),<br />
eine Dicke von 21 Millimetern<br />
und ein Gewicht von<br />
860 Gramm auf. Das mit einem<br />
6800mAhAkku ausgestattete<br />
Schwestergerät eCafé EX HD<br />
fällt 7 Millimeter dicker und<br />
200 Gramm schwerer aus, läuft<br />
dafür aber laut Hersteller im<br />
gemischten WLAN/ MultimediaBetrieb<br />
bis zu 13 Stunden.<br />
Die interne Speicherkapazität<br />
(Flash) beträgt bei beiden Modellen<br />
8 GByte, die EXVariante<br />
erweitert dies über eine im Lieferumfang<br />
enthaltene 8GByte<br />
SDKarte auf 16 GByte. Beide<br />
Modelle lassen sich mittels SD<br />
Card auf bis zu 72 GByte Flash<br />
Speicher ausbauen. Das EX HD<br />
besitzt gegenüber dem Slim HD<br />
zusätzlich einen HDMIAusgang<br />
und MultimediaSteuertasten<br />
an den Seitenteilen.<br />
Beide Modelle sind ab sofort zu<br />
Preisen von 200 Euro (Slim<br />
HD), beziehungsweise 250<br />
Euro (Ex HD) im Handel.<br />
Grafikkarten und WLAN) sowie<br />
mehr Performance (http://<br />
tinyurl. com/ lu1105kernel).<br />
Für den möglichen Leistungszuwachs<br />
sorgt der verstärkte<br />
Einsatz von ReadCopy Update<br />
(RCU) im VirtualFilesystem<br />
bei der Namenssuche.<br />
LinuxTag 2011: Vortragsprogramm von Cloud bis Mondmission<br />
exotischen Programmpunkten<br />
zählt die Vorstellung von Projekten<br />
zum von Google ausgelobten<br />
Lunar XPrize, bei dem<br />
es um die Entwicklung eines<br />
unbemannten Fahrzeugs für<br />
eine Mondmission geht. Unter<br />
den Sprechern finden sich Wim<br />
Coekaerts, Oracles Vice President<br />
of Linux Engineering und<br />
Bradley M. Kuhn, Executive<br />
Director der Software Freedom<br />
Conservancy sowie Steve Coast,<br />
Gründer von Openstreetmap.<br />
14<br />
05 | 11<br />
Das Neueste rund um Linux, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />
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Aktuelles<br />
Neues rund um Linux<br />
Portable C Compiler: Nach 30 Jahren Entwicklung fast stabil<br />
Den insbesondere von Debian<br />
gepflegten EntwicklerGrundsatz<br />
„Es ist fertig, wenn es fertig<br />
ist“ treibt der Portable C<br />
Compiler (http:// pcc. ludd. ltu.<br />
se) auf die Spitze: Anfang April<br />
erschien nach über 30 Jahren<br />
die erste Beta einer möglichen<br />
StableVersion PCC 1.0.<br />
Der seit Mitte der Siebzigerjahre<br />
entwickelte PCC war seinerzeit<br />
einer der ersten nicht<br />
maschinenspezifischen Compiler<br />
für die Programmiersprache<br />
C. Da er sich relativ einfach für<br />
verschiedene Plattformen anpassen<br />
ließ, diente er vor dem<br />
Auftauchen des GNUCCompilers<br />
GCC als Basis für die<br />
meisten CCompiler. Nach vielen<br />
Jahren des relativen Stillstands<br />
entwickelte ab 2007 ein<br />
Team rund um Anders Magnusson<br />
PCC wieder weiter, sodass<br />
demnächst das StableRelease<br />
erfolgen könnte (http://<br />
pcc. ludd. ltu. se/ 1. 0_release/).<br />
Der hauptsächlich für die BSD<br />
Welt interessante Compiler<br />
steht unter der BSD Licence,<br />
unterstützt den Standard C99<br />
und bedient derzeit vorrangig<br />
die Plattformen i386 und<br />
AMD64. Er kompiliert auch die<br />
meisten LinuxCProgramme,<br />
nicht aber den Kernel. Laut<br />
Aussagen der Entwickler arbeitet<br />
er dafür aber fünf bis zehn<br />
Mal schneller als der GCC.<br />
kurz notiert<br />
Mit dem brandneuen <strong>Desktop</strong><br />
XFCE 4.8.1 wartet das Slackware-Derivat<br />
Zenwalk 7.0 auf<br />
(http:// www. zenwalk. org). Daneben<br />
ersetzen in dieser Version<br />
erstmals Udev und GIO das bislang<br />
verwendete HAL. Als Kernel<br />
dient Version 2.6.37.4 mit BFS-<br />
Scheduler, die Anwendungsausstattung<br />
umfasst unter anderem<br />
LibreOffice 3.3.1, Icecat 3.6.15<br />
und Icedove 3.0.4.<br />
Als Ableger des Open-Movies<br />
„Sintel“ entsteht im Rahmen des<br />
Game Contests der Blender<br />
Foundation gerade Sintel The<br />
Game (http:// sintelgame. org),<br />
das locker auf der Handlung des<br />
Films basiert. Eine erste Pre-<br />
Demo des Spiels, die als Basis<br />
ein installiertes Blender 2.5 voraussetzt,<br />
steht jetzt zum Download<br />
bereit.<br />
Mit der Anerkennung des zuständigen<br />
technischen Komitees bei<br />
OASIS hat die Spezifikation 1.2<br />
des Open Document Format nun<br />
die abschließende Zustimmung<br />
von OASIS vor sich (http:// tinyurl.<br />
com/ lu1105-odf12). Unter anderem<br />
will Spezifikation 1.2 die Vereinheitlichung<br />
beim Umgang mit<br />
Formeln und Berechnungen in<br />
Tabellen festlegen.<br />
In der Version LM-Sensors 3.3.0<br />
unterstützt das freie Softwarepaket<br />
zur Hardware-Überwachung<br />
(http:// lm-sensors. org) auch<br />
Sensoren für den Verschlusszustand<br />
des Rechnergehäuses sowie<br />
für Feuchtigkeit. Für bestehende<br />
Sensoren gibt es neue Attribute,<br />
Coretemp findet nun alle<br />
CPUs im System. Eine Liste neu<br />
erkannter Hardware-Komponenten<br />
findet sich im Changelog.<br />
Novell vermarktet LibreOffice mit Enterprise-Support<br />
Mit einem Angebot für Firmen<br />
steigt Novell in die Vermarktung<br />
von LibreOffice ein: Die<br />
Bürosuite mit „Enterprise Class<br />
Support“ ersetzt das bisherige<br />
Nach zwei Jahren Abstinenz: Foresight 2.5.0 erschienen<br />
Nach fast zwei Jahren Pause ist<br />
ein neues Release von Foresight<br />
Foresight Linux stellt nach dem ersten Update<br />
Firefox 4 als Webbrowser bereit.<br />
Angebot „Openoffice.org Novell<br />
Edition“. LibreOffice mit den<br />
NovellServices enthält neben<br />
dem LibreOfficePaket und Installationssupport<br />
auch Support<br />
Lebensende: Ubuntu 9.10 und OpenSuse 11.2 abgekündigt<br />
Wie geplant läuft nach 18<br />
Monaten zum 30. April 2011<br />
die Unterstützung für Ubuntu<br />
9.10 „Karmic Koala“ aus, danach<br />
gibt es für dieses Release<br />
keine Aktualisierungen mehr<br />
(http:// tinyurl. com/ lu1105<br />
ubu910). Damit steht ein Umstieg<br />
etwa auf die LongTerm<br />
SupportVariante 10.04 „Maverick<br />
Meerkat“ an, deren Lifecycle<br />
erst im April 2015 endet.<br />
Kurz nach dem Auslaufen von<br />
„Karmic“ endet am 12. Mai<br />
2011 turnusgemäß auch der<br />
Support für OpenSuse 11.2.<br />
Linux (http:// www. foresight<br />
linux. org) erschienen, das wie<br />
üblich topaktuelle<br />
Software<br />
bündelt.<br />
Die Version<br />
2.5.0 bringt<br />
unter anderem<br />
die neuesten<br />
<strong>Desktop</strong>umgebungen<br />
mit, wie<br />
Gnome<br />
2.32.1, KDE<br />
4.6.1 und<br />
XFCE 4.8. Als<br />
Kernel dient<br />
bei Problemen (http:// www.<br />
novell. com/ products/ libre<br />
office/). Als Listenpreis für einen<br />
Jahresvertrag nennt Novell<br />
120 USDollar pro Gerät.<br />
Ab diesem Zeitpunkt liefern die<br />
Entwickler der Version keine<br />
SecurityUpdates mehr (http://<br />
tinyurl. com/ lu1105os112).<br />
Höchste Zeit also auch hier für<br />
ein Upgrade, etwa auf die<br />
brandneue OpenSuse 11.4 mit<br />
RollingReleaseOption.<br />
die Version 2.6.35.11, also das<br />
aktuellste Release mit Langzeit<br />
Support durch die Kernelentwickler.<br />
Daneben testet das ForesightProjekt<br />
derzeit den neuesten<br />
Kernel 2.6.38, der bald als<br />
Update in den Repositories erscheinen<br />
soll. Unter den aktualisierten<br />
Anwendungen in Foresight<br />
2.5.0 findet sich auch der<br />
neue MozillaBrowser Firefox 4.<br />
Foresight Linux verwendet das<br />
RollingReleaseModell, nach<br />
dem sich die Distribution ständig<br />
aktualisiert; als Paketmanager<br />
kommt Conary zum Einsatz.<br />
16<br />
05 | 11<br />
Das Neueste rund um Linux, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />
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Neues rund um Linux<br />
Aktuelles<br />
Lin-HaBu fit für 2012<br />
In LinHaBu 11.1 hat der Hersteller<br />
MC Richter unter anderem<br />
einen Fehler in der Druckfunktion<br />
des Buchhaltungsund<br />
Fakturierungsprogramms<br />
behoben. LinuxNutzer können<br />
nun dank der überarbeiteten<br />
Bibliothek die Standarddruckfunktionen<br />
nutzen. Des Weiteren<br />
baut LinHaBu (http:// tiny<br />
url. com/ lu1105mcrichter) für<br />
die von den Steuerbehörden<br />
für 2012 angekündigte Änderung<br />
vor: Das Übertragungsverfahren<br />
ERiC ersetzt COALA<br />
alias Elster 2. Die ERiCBibliotheken<br />
liegen nativ vor, was<br />
den bisherigen Umweg über<br />
Java spart. Die Buchhaltungssoftware<br />
gibt es in verschiedenen<br />
Ausstattungen, vom Nur<br />
FiBuPaket „Bronze“ für 40<br />
Euro bis zur „Diamant“Server<br />
Ausgabe mit allen Modulen<br />
und Mehrplatzfähigkeit.<br />
Gnome 3.0 kommt noch im April<br />
Trotz des viel beachteten Aprilscherzes<br />
von ReleaseManager<br />
Vincent Untz – er hatte in seinem<br />
Blog am 1.4. „angekündigt“,<br />
das Gnome3.0Release<br />
müsse aus technischen Gründen<br />
auf September 2011 verschoben<br />
werden (http:// tinyurl.<br />
com/ lu1105gnome) – stand<br />
bei Drucklegung dieses Hefts<br />
Gnome 3.0 kurz vor der finalen<br />
Veröffentlichung. Nach dem<br />
letzten Stand sollten am 4.<br />
April vor Mitternacht UTC die<br />
finalen Tarballs von Gnome<br />
3.0.0 auf den Servern des Projekts<br />
liegen und am 6. April<br />
freigegeben werden (http://<br />
tinyurl. com/ lu1105gno3).<br />
Wer sich vorab schon einmal<br />
einen Eindruck von den Fähigkeiten<br />
des neuen Gnome<strong>Desktop</strong>s<br />
verschaffen möchte, kann<br />
das anhand zweier LiveCDs<br />
tun: Zum einen gibt es seit<br />
Längerem eine laufend aktualisierte,<br />
auf OpenSuse basierende<br />
LiveVariante (http://<br />
gnome3. org/<br />
tryit. html),<br />
die Sie auch<br />
auf der Heft<br />
DVD zu dieser<br />
Ausgabe<br />
finden. Zum<br />
anderen haben<br />
die FedoraEntwickler<br />
brandneu<br />
eine auf<br />
Fedora 15<br />
basierende<br />
Spielart erstellt, die neben dem<br />
Ausblick auf Gnome 3 auch einen<br />
auf die nächste Release der<br />
RedHatCommunityDistro<br />
mit ihren technischen Neuerungen<br />
bietet (http:// tinyurl.<br />
com/ lu1105fedgno3). (jlu) n<br />
Das neue Gnome 3 bricht komplett<br />
mit der bisherigen <strong>Desktop</strong>-Metapher<br />
und bringt einen Paradigmenwechsel<br />
bei der Bedienung.<br />
1. Lernen Sie!<br />
Ja, ã training-on-the-jobÒ , oft praktiziert, aber nicht<br />
Ÿ berzeugend. Denn die Kollegen haben nie Zeit<br />
fŸ r echte ErklŠ rungen, au§ erdem werden ã NeueÒ<br />
sofort von dem vereinnahmt, was im Unternehmen<br />
schon seit Ewigkeiten tradiert wird. Warum gibt's<br />
seit 2000 Jahren Schulen und UniversitŠ ten?<br />
ã LERNENÒ ist eine vollwertige TŠ tigkeit, auf die<br />
man sich konzentrieren mu§ , die man nicht 'mal<br />
eben so nebenbei tun kann, und die immer auch<br />
eine Prise ã ErneuerungÒ beinhalten sollte!<br />
2. Ineffiziente Arbeit nicht akzeptieren!<br />
Je spezialisierter Sie arbeiten, desto weniger<br />
echte, fachliche Kollegen haben Sie in Ihrem eigenen<br />
Unternehmen. Wir stellen deshalb Gruppen<br />
zusammen, in denen Sie neben hilfsbereiten<br />
Kollegen mit Š hnlichen Kenntnissen an IHREM<br />
Projekt arbeiten. Und stŠ ndig ist ein fachlicher Berater<br />
anwesend.<br />
ã Guided CoworkingÒ nennen wir das, und es<br />
kš nnte DIE Lš sung fŸ r so manches Projekt sein,<br />
das in Ihrer Firma ã haktÒ .<br />
3. Hintergrund<br />
Wer den riesigen OpenSource-Baukasten schnell<br />
beherrschen mu§ , geht zu einer unserer Ÿ ber 100<br />
Schulungen. Wer das bereits kann, aber schneller<br />
mit seinen Projekten vorankommen will, der<br />
kommt mit seiner Arbeit zum Guided Coworking.<br />
Wir sind eine der erfolgreichsten Schulungseinrichtungen<br />
im gesamten Bereich ã OpenSourceÒ<br />
- sowohl fŸ r Admins, als auch fŸ r Entwickler.<br />
Siehe www.linuxhotel.de<br />
Das Neueste rund um Linux, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />
<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de<br />
05 | 11 17
aktuelles<br />
Angetestet<br />
JJJII<br />
Der schlanke Audioplay<br />
er Decibel bietet<br />
zahl reiche moderne<br />
Goodies und lässt<br />
sich darüber hinaus<br />
via Kommandozeile<br />
oder aus Programmen<br />
heraus ansteuern.<br />
Decibel ermöglicht puren Musikgenuss<br />
Wer nur einen Mediaplayer benötigt<br />
und auf den Funktionsumfang<br />
einer kompletten Mediacenter-Anwendung<br />
wie Amarok oder<br />
iTunes verzichten kann, der sollte<br />
einen Blick auf Decibel werfen.<br />
Der intuitiv handhabbare Player<br />
besticht durch seine einfache, gut<br />
strukturierte Oberfläche, die in<br />
fünf Varianten zur Auswahl steht.<br />
Während die Mini-GUI nur die<br />
notwendigsten Player-Elemente<br />
bietet, präsentiert Decibel in der<br />
Netbook-Variante auch eine Playliste.<br />
Im „Lean“-Modus gesellt<br />
sich eine Verzeichnisansicht dazu,<br />
im „Full“-Modus runden zusätzliche<br />
Knöpfe für Wiederholungen<br />
und zufälliges Abspielen den<br />
Funktionsumfang ab. Daneben<br />
lässt sich Decibel auch als Objekt<br />
nahtlos in die Symbolleiste der jeweiligen<br />
Benutzeroberfläche einbinden,<br />
indem Sie das entsprechende<br />
Modul in den Einstellungen<br />
aktivieren. Über das Kontextmenü<br />
des Symbolleistenobjekts<br />
erhalten Sie Zugriff auf alle<br />
wichtigen Player-Funktionen. Für<br />
internetaffine Nutzer bietet Decibel<br />
eine Last.fm-Unterstützung,<br />
über die der Player das Profil immer<br />
aktuell hält. Bei Bedarf können<br />
Sie Decibel auch anweisen,<br />
stets den aktuellen Titel zu twittern.<br />
Abgesehen von unterschiedlichen<br />
Oberflächen-Modi wartet<br />
Decibel mit weiteren praktischen<br />
Funktionen auf: Normalize pegelt<br />
beim Abspielen alle Stücke auf ein<br />
Lautstärkeniveau ein, Shuffle<br />
spielt jedes Stück für eine frei definierbare<br />
Zeitspanne an und<br />
wechselt dann zum nächsten<br />
Titel. In der Decibel-Konfiguration<br />
trifft man noch auf weitere<br />
Spielereien, wie etwa die Optionen<br />
zur Ausgabe des aktuellen<br />
Titels im Instant-Messenger oder<br />
die Anzeige des CD-Labels. Neben<br />
dem Decibel-Player selbst enthält<br />
das Programmarchiv auch einen<br />
Konsolen-Client zur Steuerung<br />
von Decibel. Mit diesem Python-<br />
Programm sprechen Sie den<br />
Play er via Kommandozeile oder<br />
aus eigenen Programmen und<br />
Skripten heraus an.<br />
Decibel 1.07<br />
Lizenz: GPLv2<br />
Quelle: http:// decibel. silent-blade. org<br />
JJJJI<br />
Mit der Rsync-Alternative<br />
SFFS verwalten Sie<br />
die Synchronisation zwischen<br />
Datenträgern<br />
oder Rechnern schnell<br />
und bequem.<br />
Super Flexible File Synchronisation erledigt den Dateiabgleich<br />
Wer sich beim Abgleich von Daten<br />
zwischen zwei Verzeichnissen<br />
oder mit einem mobilen Datenträger<br />
nicht mit Rsync-Parameter<br />
abplagen möchte, der sollte einen<br />
Blick auf Super Flexible File Synchronizer<br />
(SFFS) riskieren. Bei<br />
SFFS handelt es sich um kommerzielle,<br />
nicht quelloffene Software,<br />
die der Hersteller für Linux zum<br />
kostenlosen Gebrauch anbietet.<br />
Daneben existieren kostenpflichtige<br />
Varianten für Mac OS X und<br />
Windows. Das Tool bietet eine<br />
übersichtliche Oberfläche zum<br />
Verwalten<br />
von Synchronisationsaufträgen,<br />
zudem<br />
hilft ein<br />
Job-Wizard<br />
beim Anlegen<br />
neuer<br />
Aufträge. Die<br />
Einstellungen<br />
für<br />
jede Synchronisation<br />
verwaltet SFFS als<br />
sogenanntes Profil, in dem Sie<br />
alle Parameter nach Bedarf anpassen.<br />
Dank des integrierten<br />
Job-Wizard lässt sich ein solches<br />
Profil in sechs einfachen Schritten<br />
erstellen. Zunächst geben Sie<br />
Quell- und Zielverzeichnis an,<br />
wobei SFFS auch den Abgleich auf<br />
und von entfernten Systemen erlaubt.<br />
Dabei unterstützt das Tool<br />
alle gängigen Protokolle wie FTP,<br />
SFTP, SSL, HTTP oder WebDAV<br />
und kann auch mit den Diensten<br />
Amazon S3 und Google Docs<br />
kommunizieren. In den folgenden<br />
Schritten legen Sie die Richtung<br />
und den Modus für die Synchronisation<br />
fest. Je nach Modus kopiert<br />
SFFS einfach alle neuen und<br />
veränderten Dateien, ohne dabei<br />
Dateien zu entfernen, oder fertigt<br />
ein exaktes Abbild des Quellverzeichnisses<br />
an. Möchten Sie in<br />
beide Richtungen abgleichen,<br />
wählen Sie den Smarttracking-<br />
Modus, dem sich in der erweiterten<br />
Konfiguration auch Regeln<br />
für den Fall eines Dateikonflikts<br />
mitgeben lassen. In den folgenden<br />
Wizard-Schritten beschränken<br />
Sie die Menge der zu<br />
sichernden Daten mithilfe von<br />
Mustern auf bestimmte Dateien<br />
oder Verzeichnisse. Außerdem<br />
bietet SFFS die Möglichkeit, den<br />
neuen Job über einen Scheduler<br />
termingerecht zu steuern. Zu<br />
guter Letzt erhält das neue Profil<br />
noch einen eindeutigen Namen.<br />
Im erweiterten Konfigurationsmodus<br />
besteht außerdem die<br />
Möglichkeit, Dateien vor der Synchronisation<br />
zu komprimieren<br />
oder mit einem Passwort zu versehen.<br />
Gegebenenfalls aktivieren<br />
Sie hier auch eine Versionierung,<br />
die das Anlegen mehrerer Sicherungsversionen<br />
erlaubt.<br />
sF File synchronizer<br />
Lizenz: Kommerziell („Freeware“)<br />
Quelle: http:// www. superflexible. com<br />
18 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Angetestet<br />
aktuelles<br />
CCFE bringt menügeführte Oberflächen auf die Konsole<br />
ccFe 1.48<br />
Lizenz: GPLv2<br />
Quelle: http:// ccfe. altervista. org<br />
Bei menügesteuerten Oberflächen<br />
denkt man in der Regel an<br />
grafische Benutzerschnittstellen.<br />
Das Tool CCFE zeigt, dass sich<br />
auch auf der Konsole mit wenig<br />
Aufwand menügesteuerte Oberflächen<br />
implementieren lassen.<br />
Das in Perl implementierte CCFE<br />
benötigt neben dem Perl-Interpreter<br />
lediglich das Perl-Curses-<br />
Modul, um aktiv zu werden. Die<br />
gewünschten Menüstrukturen legen<br />
Sie in der Datei /etc/ccfe.conf<br />
an. Dabei erlaubt das Tool, Einträge<br />
mit Tastenkürzel zu versehen,<br />
was eine schnelle Navigation<br />
im Menü ermöglicht. Neben der<br />
Standardkonfiguration darf jeder<br />
Benutzer in seinem Home-Verzeichnis<br />
eine eigene Konfiguration<br />
anlegen. Doch nicht nur Menüs,<br />
sondern auch Formulare lassen<br />
sich mit CCFE anlegen.<br />
Möchten Sie aus CCFE heraus<br />
Programme starten, dann erfassen<br />
Sie auf diese Weise beispielsweise<br />
die notwendigen Parameter.<br />
Wie bei Web-Formularen begrenzen<br />
Sie bei Bedarf die Länge<br />
der Eingabe oder markieren es als<br />
Pflichteingabe. Die Ausgabe das<br />
aufgerufenen Programms zeigt<br />
CCFE ebenfalls an. Beispiele und<br />
Erläuterungen zum Erstellen eigener<br />
Formulare und Menüs finden<br />
Sie in den Manpages zu ccfe_<br />
form und ccfe_menu. Auch die<br />
Demo-Konfiguration liefert einige<br />
recht brauchbare Anregungen.<br />
CCFE bietet von Haus<br />
aus keine Lokalisation, sämtliche<br />
Meldungen gibt es nur in Englisch.<br />
Benötigen<br />
Sie eine<br />
deutschsprachige<br />
Menüsteuerung,<br />
bleibt nur<br />
das manuelle<br />
Bearbeiten<br />
der Message-<br />
Dateien.<br />
JJJJI<br />
Mit CCFE stellen Sie<br />
ohne großen Aufwand<br />
oder Programmierkenntnisse<br />
einfache Menüs<br />
und Formulare für die<br />
Kommandozeile zusammen.<br />
Xpaint ist mehr als Malen nach Zahlen<br />
Das Erscheinungsbild von Xpaint, verschiedene Pinselformen, eine<br />
einem der Veteranen der Bildbearbeitung<br />
Sprühfunktion, einen Radier-<br />
unter Linux, erinnert gummi oder eine Füllfunktion.<br />
etwas an Windows Paint. Bei näherer<br />
Aber auch geometrische Objekte<br />
Betrachtung offenbart sich wie Rechtecke oder Kreise, wahl-<br />
aber ein größerer Funktionsumfang.<br />
weise durchsichtig oder mit einer<br />
So unterstützt das Tool die Farbe gefüllt, lassen sich ins Bild<br />
zehn wichtigsten Bildformate, angefangen<br />
bringen, indem Sie sie mit dem<br />
von BMP über PNG und Mauszeiger platzieren und durch<br />
JPEG bis XWD. Selbst Dokumentenformate<br />
Ziehen ihre Größe anpassen. Ne-<br />
wie PDF, Postscript ben der Toolbox bieten verschie-<br />
und TeX sind für Xpaint keine dene frei auf dem <strong>Desktop</strong> platzierbare<br />
Unbekannten. Seine zahlreichen<br />
Auswahlfenster eine<br />
Funktionen fasst das Programm Fülle an Pinselgrößen, Farbpaletten<br />
in mehreren einzelnen Fenstern<br />
und mehreren Schriftarten.<br />
zu logischen Gruppen zusammen. Grundlegende Funktionen wie<br />
So enthält das Toolbox-Fenster das Drehen von Bildern oder eine<br />
grundlegende Funktionen wie Zoom-Funktion finden Sie<br />
eben so wie die Undo-Funktion<br />
Xpaint 2.9.8.2<br />
(maximal 20 Schritte) in der<br />
Lizenz: GPLv3<br />
Menüleis te des jeweiligen Bildes.<br />
Für großflächige Bildbearbeitung<br />
Quelle:<br />
bietet Xpaint zahlreiche Filterfunktionen,<br />
19:00 Uhr etwa Seite um Kanten 1<br />
http:// sf-xpaint. sourceforge. net<br />
000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd 18.09.2006 einfach<br />
zu glätten oder ganze Regionen<br />
auf einen Schlag zu invertieren.<br />
Weitere Filter normalisieren<br />
auf Wunsch die Kontraste oder<br />
verleihen einem Bild das farbliche<br />
Flair eines Gemäldes. Über den C-<br />
Skript-Editor lassen sich eigene<br />
Filter-Optionen anlegen. Dazu<br />
bietet Xpaint eine Reihe von C-<br />
Code-Vorlagen für Filter, aber<br />
auch für Batch- und Ebenen-<br />
Funktionen.<br />
Einige Funktionen<br />
wie<br />
das Erstellen<br />
von Bildschirmfotos<br />
lassen sich<br />
über Kommandozeilenparameter<br />
direkt<br />
beim<br />
Aufruf starten.<br />
(jlu) n<br />
JJJII<br />
Auch wenn die Xpaint-<br />
Oberfläche auf den ersten<br />
Blick etwas altbacken<br />
wirkt, spricht der<br />
Funktionsumfang klar für<br />
das Tool, das alle gängigen<br />
Distributionen in<br />
ihren Repos führen.<br />
X23
eport<br />
Linux in der Medizin<br />
Linux beim Facharzt<br />
Doktor Tux<br />
© Stefano Lunardi, 123RF<br />
Dank seiner Stärken Stabilität und Zuverlässigkeit hat das Betriebssystem Linux längst<br />
die Arztpraxen erreicht. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen. Stefan Schneider<br />
reADMe<br />
In der Medizin spielt<br />
Linux längst eine Rolle<br />
als zuverlässige Alternative<br />
zu kostspieliger Lizenz-Software.<br />
Ob in<br />
Arztpraxen oder beim<br />
Physiotherapeuten,<br />
Linux hat in diesem Anwendungsfeld<br />
eine weitere<br />
Nische gefunden.<br />
Auf der Suche nach Heilung und<br />
Hilfe führt der Weg zum Arzt.<br />
Der Ablauf der Konsultation erweist<br />
sich als einfach: Eine Krankenkassenkarte<br />
und eventuell ein<br />
10-Euro-Schein reichen in vielen<br />
Fällen bereits aus. Doch was passiert<br />
auf der anderen Seite der<br />
Rezeption beziehungsweise des<br />
Arztschreibtisches?<br />
Ein Besuch in einer Facharztpraxis<br />
im Saarland holt es ans Licht.<br />
Der Arzt, ein Orthopäde, hat sich<br />
für Linux entschieden, als er seine<br />
Praxis eröffnete, und sich vorgenommen,<br />
seine internen Arbeitsabläufe<br />
und das Verwalten<br />
der Patientenkartei komplett papierlos<br />
zu bewältigen. Damit<br />
stellte sich natürlich die Frage,<br />
welche Praxisverwaltungssoftware<br />
(PVS) komplett unter Linux<br />
lauffähig ist.<br />
Entwicklungshürden<br />
Im medizinischen Bereich reicht<br />
es nicht aus, sich einfach eines<br />
Produktes aus einem Open-Source-<br />
Projekt zu bedienen, denn Arztpraxen<br />
und insbesondere die für<br />
die Abrechnungen zuständige<br />
Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />
(KBV) stellen bestimmte<br />
Forderungen an Praxisverwaltungssoftware,<br />
die Open-Source-<br />
Projekte nicht ohne Weiteres erfüllen,<br />
zum Beispiel beim Thema<br />
Abrechnung [1]. Neben dem Verwalten<br />
der Patientendaten gehören<br />
zu einer zeitgemäßen Praxissoftware<br />
auch der Zugriff auf Datenbanken<br />
für Arzneimittel, die<br />
Möglichkeit, Formulare auszudrucken<br />
sowie eine Software zum<br />
Abrechnen der Kosten.<br />
FAllstrick GesunDheitssysteM<br />
Warum gestaltet sich das Entwickeln einer Abrechnungssoftware<br />
so schwierig? Die KBV hatte<br />
mit Beginn der EDV-Abrechnung 1988 die Aufgabe,<br />
das Datenformat für den Transfer der Daten<br />
von Arztpraxen und Kliniken zur kassenärztlichen<br />
Vereinigung zu definieren (Abbildung A).<br />
Das klingt soweit ganz gut. Die bundesweite<br />
KBV fasst jedoch lediglich als Dachverband die<br />
kassenärztlichen Vereinigungen der einzelnen<br />
Bundesländer zusammen (etwa die KV Bayern<br />
[3]), die ebenfalls Anforderungen definieren.<br />
Jede Arztpraxis sieht anders aus, und dementsprechend<br />
müssen Ärzte aus einer breiten Auswahl<br />
an Praxisverwaltungssystemen die richtige<br />
Wahl treffen – eine Entscheidung mit großen<br />
Auswirkungen. Neu eingerichtete Systeme müssen<br />
viele Jahre jeden Tag betriebsfähig sein,<br />
und regelmäßige Updates gehören zum Pflichtprogramm.<br />
Dafür sorgen schon allein neue Medikamentendaten,<br />
neue Praxistechnik und Änderungen<br />
im Abrechnungsverfahren. Um die quartalsweise<br />
Abrechnung an die zuständige KV zu<br />
übermitteln, gilt es die Praxissoftware auf dem<br />
aktuellsten Stand zu halten. Daher müssen Änderungen<br />
in den Abrechnungsverfahren rechtzeitig<br />
bereitstehen. Der letzte große Wurf stand<br />
zum 1. Januar 2011 an: Bereits im Juli 2009<br />
hatte die KVB beschlossen, eine Online-Abrechnung<br />
einzuführen [4], die zum ersten Quartal<br />
2011 zum Einsatz kommt.<br />
Angesichts der verschiedenen Anforderungen<br />
haben sich die Softwareanbieter darauf spezialisiert,<br />
ihre Produkte entsprechend der Funktionen<br />
zu modularisieren. Dabei entsprechen die<br />
Module den Anforderungen der KBV, die den Begriff<br />
Praxisverwaltungssystem (PVS) genau definiert<br />
hat. Ein PVS besteht demnach aus zwei<br />
Teilen: Der erste Teil kümmert sich um das Verwalten<br />
der Patientendaten, der zweite Teil um<br />
die besagte elektronische Abrechnung.<br />
Die KBV regelt zudem genau die Situation, wenn<br />
eine Praxissoftware weitere Funktionen beinhaltet,<br />
die nicht Teil des PVS sind, aber mit diesem<br />
zusammenarbeiten. Wenn diese Funktionen mit<br />
dem PVS zusammenspielen, handelt es sich per<br />
Definition nicht mehr um ein PVS, sondern um<br />
ein „Kombisystem“, das aus dem PVS und mindestens<br />
einem Subsystem besteht.<br />
20 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Linux in der Medizin<br />
report<br />
Arzneimitteldatenbanken stehen<br />
als separate Produkte bereit, die<br />
sich in eine Praxissoftware einarbeiten<br />
lassen. Ein Programm zum<br />
Abrechnen zu entwickeln, stellt<br />
jedoch eine nicht zu unterschätzende<br />
Aufgabe dar. Daher reicht<br />
es also nicht aus, sich als Arzt eines<br />
Tools wie zum Beispiel GNUmed<br />
[2] zu bedienen, das selbst<br />
kein entsprechendes Modul beinhaltet.<br />
Wie kompliziert die Situation<br />
in Deutschland ist, beschreibt<br />
der Kasten Fallstrick Gesundheitssystem.<br />
Praxiseinsatz<br />
In der orthopädischen Facharztpraxis<br />
geht nichts ohne Linux.<br />
Das Herzstück bildet ein Linux-<br />
Server, auf dem OpenSuse in der<br />
derzeit aktuellen Version zum<br />
Einsatz kommt und der das Praxisverwaltungssystem<br />
Data Vital<br />
der Firma CompuGroup Medical<br />
Arztsysteme beherbergt (siehe<br />
Kasten Firmenporträt). In jedem<br />
Arztzimmer, im Empfang und im<br />
Labor stehen entsprechende Terminals<br />
bereit, von denen der jeweilige<br />
Anwender zentral auf dem<br />
Server arbeitet (Abbildung B).<br />
Historisch bedingt läuft auf den<br />
Terminalrechnern noch Windows<br />
XP. Praktisch benötigt das System<br />
aber keine Funktionen des Betriebssystems.<br />
Die Devise lautet<br />
ganz einfach: Never touch a running<br />
system.<br />
Während sich die Arzthelferinnen<br />
am Empfang um neue Patienten<br />
oder um das Archivieren von<br />
Labor- und Fremdarztberichten<br />
kümmern, ruft sich der Arzt im<br />
seinem Zimmer die Warteliste auf<br />
und entscheidet, wen<br />
er als Nächstes aufruft.<br />
Ein integriertes<br />
Terminmanagement<br />
arbeitet vorgeschaltet<br />
vor der Warteliste, sodass<br />
die Arzthelferinnen<br />
nicht vergessen,<br />
wer für den Tag noch<br />
eingeplant ist.<br />
Über das System hat<br />
der Arzt jederzeit Zugriff<br />
auf die Patienten<br />
akte, um sich vorzubereiten,<br />
selbst<br />
dann, wenn der Patient bereits in<br />
einem anderen Zimmer wartet.<br />
Diese Akte enthält neben eigenen<br />
Berichten zum Patienten auch<br />
Unterlagen, die er von anderen<br />
Ärzten oder medizinischen Einrichtungen<br />
erhalten hat. Liegen<br />
diese nicht in digitaler Form vor,<br />
gelangen Sie via Einscannen in die<br />
elektronische Patientenkartei.<br />
Dementsprechend gehört der<br />
Scanner zu den wichtigsten Arbeitsgeräten<br />
in der papierlosen<br />
Praxis, um neue Dokumente zu<br />
digitalisieren. Ein gutes Dokumentenmanagement<br />
ist also auch<br />
eine Funktion, die eine Praxissoftware<br />
bereitstellen muss.<br />
Zusatznutzen<br />
Neben kommerzieller Software<br />
kommen in der Praxis zusätzlich<br />
auch Open-Source-Werkzeuge<br />
zum Einsatz. Die interne Kommunikation<br />
läuft raumübergreifend<br />
via XMPP über einen Instant-Messaging-Server,<br />
der sich<br />
ebenfalls auf dem Linux-Server<br />
befindet. Mithilfe des XMPP-Servers,<br />
auch unter dem alten Namen<br />
Jabber bekannt, haben Arzt<br />
und Arzthelfer die Möglichkeit,<br />
jederzeit miteinander zu kommunizieren,<br />
ohne dass andere Personen<br />
im Raum wissen, worum es<br />
geht oder was der Arzt in diesem<br />
Moment gerade am Computer<br />
macht. Das gewährleistet effiziente<br />
Kommunikation und bewahrt<br />
die Schweigepflicht.<br />
In der Arztpraxis darf natürlich<br />
ein Office-Programm nicht fehlen.<br />
Im vorliegenden Fall handelt<br />
es sich dabei um OpenOffice. Insbesondere<br />
das Modul zum Bearbeiten<br />
von Texten kommt beim<br />
Erstellen von Ärztebriefen und<br />
Berichten zum Einsatz. Dazu haben<br />
die Entwickler OpenOffice<br />
über eine entsprechende Schnittstelle<br />
mit dem Praxissystem verbunden.<br />
Das ermöglicht es, auf Abruf einen<br />
Arztbericht über den Besuch<br />
und die Diagnose des gewünschten<br />
Patienten zu erstellen. Das<br />
setzt aber voraus, dass der Arzt<br />
beim Eintragen der Texte diese so<br />
A Die Kassenärztliche<br />
Bundesvereinigung<br />
(KBV) legt die Abrechnungsverfahren<br />
für<br />
Ärzte fest.<br />
GlossAr<br />
XMPP: Extensible Messaging<br />
and Presence<br />
Protocol. Ein Instant-<br />
Messaging-Protokoll für<br />
das Übertragen von<br />
Kurznachrichten über<br />
das Netzwerk.<br />
B Der Linux-Server<br />
stellt zentral alle<br />
Funktionen für die Terminals<br />
in der Praxis<br />
bereit.<br />
FirMenporträt<br />
Das Unternehmen CompuGroup Medical<br />
Arztsysteme [5] gehört zur CompuGroup<br />
Medical AG, die außer Data<br />
Vital noch weitere Produkte aus dem<br />
medizinischen Sektor vertreibt. Die Internetseiten<br />
der KBV geben Auskunft<br />
darüber, wie häufig die Software der<br />
einzelnen Anbieter im Einsatz ist. Im<br />
Bereich der ADT-Abrechnungen (Abrechnung<br />
per Datenträger) platziert<br />
sich die CompuGroup Medical AG derzeit<br />
mit knapp 30 000 Installationen<br />
als Marktführer. Dabei handelt es<br />
sich aber nicht nur um Data-Vital-Installationen,<br />
denn das derzeitige Spitzensystem<br />
ist das hauseigene Produkt<br />
Medistar. Data Vital steht immerhin<br />
mit 1768 Installationen auf dem<br />
17. Platz von insgesamt 181. In der<br />
Liste firmiert es unter dem alten Produktnamen<br />
„David“. Alle Zahlen stammen<br />
vom 31.12.2009 [6].<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 21
eport<br />
Linux in der Medizin<br />
C Der DICOM-Bildbetrachter<br />
Aeskulap<br />
bringt nur wenige, dafür<br />
aber klar definierte<br />
Funktionen mit.<br />
D Der DICOM-Betrachter<br />
ImageJ bietet<br />
sogar Funktionen zur<br />
Bearbeitung und Analyse<br />
von Bildern.<br />
verfasst, dass am Ende ein sinnvoller<br />
Bericht entsteht, der keine<br />
Nacharbeit mehr erfordert.<br />
Doktor Tux<br />
Linux erlaubt nicht nur den Einsatz<br />
kommerzieller medizinischer<br />
Software. Die Qual der Wahl hat<br />
der Arzt zum Beispiel bei Bildbetrachtern,<br />
die das DICOM-Format<br />
unterstützen. Hinter DICOM verbirgt<br />
sich ein offener Standard,<br />
den viele Hersteller von bildgebenden<br />
Geräten im Medizinbereich<br />
unterstützen. Der Standard<br />
sieht vor, Bilddaten eindeutig zu<br />
kennzeichnen und<br />
mit anderen Informationen<br />
gebündelt<br />
auszutauschen [7].<br />
So erlaubt zum Beispiel<br />
Aeskulap [8]<br />
das Anzeigen entsprechender<br />
Daten in<br />
einer einfachen<br />
Oberfläche und im<br />
Vollbildmodus (Abbildung<br />
C). Über die<br />
Programmeinstellungen<br />
lässt sich bei Bedarf<br />
eine Verbindung<br />
zu einem Server konfigurieren,<br />
der<br />
DICOM-Dateien bereitstellt.<br />
Eine Drehung<br />
am Mausrad<br />
hellt das angezeigte Bild wahlweise<br />
auf oder dunkelt es ab, auch<br />
ein Verschieben per Maus unterstützt<br />
das Programm.<br />
Wesentlich mehr bietet ImageJ<br />
(Abbildung D), das zwar wie Aeskulap<br />
auch DICOM-Dateien anzeigt,<br />
darüber hinaus aber ein<br />
umfangreiches Funktionsportfolio<br />
mitliefert. Neben der reinen<br />
Anzeige von Bilddateien – neben<br />
DICOM unterstützt es TIFF, GIF,<br />
JPEG, BMP und RAW – bringt<br />
ImageJ Funktionen zur Analyse<br />
der Bilder mit. So lassen sich mithilfe<br />
der Auswahlwerkzeuge beispielsweise<br />
Flächen berechnen<br />
oder Distanzen und Winkel messen.<br />
Auch grundlegende Funktionen<br />
zum Bearbeiten von Bildern<br />
stehen bereit.<br />
Freie Verwaltung<br />
Dass sich auf Open-Source-Basis<br />
auch eine zertifizierte Praxisverwaltungssoftware<br />
erstellen lässt,<br />
versucht das Projekt OpenPhysio<br />
[9] zu beweisen. Zielgruppe dieser<br />
Praxissoftware sind Physiotherapeuten,<br />
künftig sollen Ergotherapeuten<br />
und Logopäden hinzukommen.<br />
Anlass für die Entwicklung<br />
eines freien Verwaltungssystems<br />
bot zum einen die<br />
Motivation, eine freie Software-<br />
Alternative zu schaffen, zum anderen<br />
sieht das Projekt Schwächen<br />
bei den kommerziellen Angeboten,<br />
vor allem bei Bedienbarkeit<br />
und Übersichtlichkeit.<br />
Das Programm befindet sich<br />
derzeit in der Entwicklungsphase<br />
und verfügt noch nicht komplett<br />
über den angepeilten Umfang.<br />
Immerhin stehen die wichtigsten<br />
Grundfunktionen bereits: So erlaubt<br />
die derzeit aktuelle Version<br />
das Verwalten von Patienten, Terminen,<br />
Kursen und Mitarbeitern.<br />
Über eine systeminterne Benutzerverwaltung<br />
lässt sich der Zugriff<br />
auf die Daten granular regeln<br />
(Abbildung E).<br />
OpenPhysio gibt es nicht nur<br />
für Linux, sondern auch in Varianten<br />
für Windows und Mac<br />
OS X. Zu den geplanten Funktionen<br />
zählen neben einer Zertifizierung<br />
gemäß § 302 des fünften Sozialgesetzbuches<br />
unter anderem<br />
eine umfassende Buchhaltungsfunktion,<br />
eine verbesserte Datensicherung<br />
und automatische Updates.<br />
Die Software arbeitet gegen eine<br />
MySQL-Datenbank. Für Linux<br />
gilt es, die Programmarchive über<br />
das Forum des Projektes herunterzuladen,<br />
was eine Registrierung<br />
voraussetzt. Zudem liegt die<br />
Software für Linux lediglich in<br />
Form des Quellcodes vor, den es<br />
manuell zu übersetzen gilt. Dank<br />
22 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Linux in der Medizin<br />
report<br />
der vorhandenen Installationshilfe<br />
fällt das aber nicht schwer. Parallel<br />
muss der Arzt eine MySQL-<br />
Datenbank aufsetzen. Dieser Teil<br />
erfordert etwas Erfahrung in der<br />
Administration von Datenbanken,<br />
aber mithilfe einer etwas<br />
ausführlicheren Anleitung wäre<br />
die Hürde leicht zu überwinden.<br />
Einmal übersetzt, lässt sich<br />
OpenPhysio intuitiv bedienen<br />
und gefällt durch eine ansprechende<br />
Oberfläche (Abbildung<br />
F). Hier ruft der Arzt wahlweise<br />
die Terminverwaltung oder<br />
die Kartei auf. Die Kartei gibt eine<br />
Übersicht über Patientenstammdaten,<br />
ausgestellte Rezepte, Kurse<br />
sowie Mitarbeiter. Außerdem<br />
findet sich hier eine Übersicht<br />
über abgelegte Dokumente, mit<br />
dem Ziel, das papierlose Arbeiten<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Ansicht Termine zeigt bezogen<br />
auf Tag, Woche oder Monat<br />
die Termine und andere Arbeitspakete<br />
der Mitarbeiter an. Beim<br />
Anlegen eines Termins ermöglicht<br />
ein einziger Dialog die Eingabe<br />
der Termindaten sowie entsprechender<br />
Patientendaten. Alternativ<br />
weist der Bearbeiter dem<br />
Termin einen bestehenden Patientendatensatz<br />
zu. Einige Funktionen<br />
deuten sich bislang allerdings<br />
nur an.<br />
inFo<br />
1] Kassenärztliche Bundesvereinigung, KBV<br />
und KT: http:// www. kbv. de/ 25431. html<br />
[2] GNUmed: http:// wiki. gnumed. de<br />
[3] KV Bayern, EDV-Abrechnung: Regelungen,<br />
http:// www. kvb. de/ de/ praxis/<br />
online-angebote/ edv-in-der-praxis/<br />
edv-abrechnung. html<br />
[4] Online-Abrechnung:<br />
http:// www. kvb. de/ de/ praxis/<br />
online-angebote/ online-abrechnung. html<br />
[5] Data Vital:<br />
http:// www. data-vital. de/ phpwcms/<br />
[6] KBV, Installationsstatistik:<br />
http:// www. kbv. de/ ita/ 4299. html<br />
[7] Wikipedia DICOM:<br />
http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Digital_Ima<br />
ging_and_Communications_in_Medicine<br />
[8] Aeskulap: http:// aeskulap. nongnu. org<br />
[9] OpenPhysio: http:// www. openphysio. de<br />
Trotz des optisch überzeugenden<br />
Auftritts ist es zur notwendigen<br />
Praxisreife für OpenPhysio noch<br />
ein weiter Weg. Als ähnlich problematisch<br />
wie bei den Praxisverwaltungssystemen<br />
für Arztpraxen<br />
erweist sich die Tatsache, dass<br />
der Abrechnungsteil der Software<br />
eine Zertifizierung braucht. Einmal<br />
implementiert, gehören regelmäßige<br />
Updates zum Pflichtprogramm.<br />
Perspektiven<br />
Das OpenPhysio-Projekt zeigt,<br />
dass es der Community nicht an<br />
der Motivation mangelt, gute<br />
Praxissoftware zu entwickeln.<br />
Kommerzielle Linux-Produkte<br />
finden ebenfalls ihre Käufer. Ärzte<br />
und Physiotherapeuten sind<br />
also bereit, auf den Pinguin zu<br />
setzen, um ihre Praxis<br />
zu verwalten und<br />
den Patienten zu helfen.<br />
Insofern hat<br />
Linux seine Nische im<br />
medizinischen Umfeld<br />
also bereits gefunden.<br />
Allerdings<br />
gibt es noch keine<br />
Möglichkeit, als Arzt<br />
komplett auf Open-<br />
Source zu setzen, was<br />
der nächste logische<br />
Schritt wäre. Hier erweist<br />
sich das Regelwerk<br />
der kassenärztlichen<br />
Vereinigungen<br />
derzeit als Hürde.<br />
Wer als Arzt schon immer mit<br />
dem Gedanken gespielt hat, seine<br />
Praxissoftware auf Linux umzustellen,<br />
kann diesen Schritt<br />
durchaus wagen, sofern die technischen<br />
Fragen geklärt sind. An<br />
der Verfügbarkeit liegt es jedenfalls<br />
sicher nicht, wenn Arzthelferinnen<br />
weiterhin auf Fenster aus<br />
Redmond starren. Kommerzielle<br />
Software wie Data Vital garantiert<br />
Updates und den Service,<br />
den eine Arztpraxis benötigt.<br />
Denn hier handelt es sich um einen<br />
Arbeitsbereich, indem die<br />
EDV im Prinzip jeden Tag einsatzbereit<br />
sein muss und sensible<br />
Daten beherbergt. Allerdings<br />
kann gerade deshalb Linux aufgrund<br />
seiner Stabilität und seines<br />
konsequenten Benutzerkonzeptes<br />
punkten. (jlu) n<br />
E Mit dem OpenPhysio<br />
Administrator legen<br />
Sie als Praxisinhaber<br />
fest, welche Verwaltungsrechte<br />
Anwendergruppen<br />
erhalten.<br />
GlossAr<br />
DICOM: Digital Imaging<br />
and Communications in<br />
Medicine, ein offener<br />
Standard zum Austausch<br />
von medizinischen<br />
Informationen.<br />
F OpenPhysio erscheint<br />
zeitgemäß und<br />
aus der Perspektive<br />
des Anwenders durchdacht.<br />
Das Terminmodul<br />
ermöglicht das<br />
einfache Anlegen und<br />
Auswählen von Patientendaten<br />
und das Zuweisen<br />
von eingereichten<br />
Rezepten.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 23
schwerpunkt<br />
LaTeX-Editoren<br />
Spezial-Editoren für LaTeX im Vergleich<br />
Setzkästen<br />
Mit den richtigen Werkzeugen sagen Sie der Komplexität von<br />
LaTeX den Kampf an. Unser Vergleichstest hilft bei der Auswahl.<br />
Tim Schürmann<br />
© Marek Uliasz, 123RF<br />
reADMe<br />
Die Editoren Gummi,<br />
TeXworks, LaTeXila,<br />
Kile, Texmaker, LyX und<br />
TeXmacs unterstützen<br />
Autoren beim Erstellen<br />
von LaTeX-Dokumenten.<br />
Ein Vergleich zeigt, bei<br />
welchen Aufgaben die<br />
Programme Stärken und<br />
Schwächen aufweisen.<br />
Fast 25 Jahre haben das Satzsystem<br />
TeX und das darauf aufbauende<br />
LaTeX bereits auf dem Buckel.<br />
Ursprünglich aus dem Umfeld<br />
der Universitäten stammend,<br />
hilft LaTeX heute nicht mehr nur<br />
beim Erstellen von Diplomarbeiten<br />
und Fachbüchern: Es kommt<br />
in vielen Verlagen zum Einsatz,<br />
baut Briefe gemäß DIN-Norm,<br />
A TeXworks zeigt die <strong>Vorschau</strong> in einem separaten Fenster, das dank SyncTeX mit<br />
dem originalen Code auf der linken Seite verbunden bleibt.<br />
spuckt professionelle Präsentationen<br />
aus und setzt komplexe mathematische<br />
Formeln in extrem<br />
hoher Qualität.<br />
LaTeX funktioniert allerdings etwas<br />
anders als eine normale Textverarbeitung:<br />
Sie schreiben Ihren<br />
Text zunächst in eine herkömmliche<br />
Textdatei und kennzeichnen<br />
dort die zu formatierenden Passagen,<br />
wie etwa Kapitelüberschriften,<br />
mit speziellen Schlüsselwörtern.<br />
Daraus bastelt dann später<br />
ein LaTeX-Kommandozeilenwerkzeug<br />
eine druckfertige PostScriptoder<br />
PDF-Datei.<br />
Spartanisch verbunden<br />
Um LaTeX-Dokumente zu schreiben,<br />
genügt folglich ein einfacher<br />
Texteditor. Gerade bei<br />
umfangreichen Dokumenten<br />
geht jedoch<br />
schnell die Übersicht verloren;<br />
zudem haben Sie<br />
eventuell nicht immer<br />
alle LaTeX-Befehle im<br />
Kopf, und der Formelsatz<br />
gerät bei komplexeren<br />
Termen schnell zu einem<br />
kryptischen Brei.<br />
In dieser Situation helfen<br />
spezielle LaTeX-Editoren.<br />
Sie unterscheiden<br />
sich nicht nur im Funktionsumfang,<br />
sondern<br />
auch in der Arbeitsweise.<br />
Die Bandbreite geht dabei<br />
von speziell auf La-<br />
TeX zugeschnittenen<br />
Texteditoren über Entwicklungsumgebungen<br />
26 05 | 11<br />
www.linux-user.de
LaTeX-Editoren<br />
schwerpunkt<br />
mit Projektmanagement für umfangreiche<br />
Dokumente bis hin zu<br />
grafischen Editoren, die schon<br />
fast wie herkömmliche Textverarbeitungen<br />
funktionieren und die<br />
kryptischen LaTeX-Befehle vor<br />
Ihren Augen verstecken.<br />
Da liegt es nahe, die bekanntesten<br />
Vertreter der Gattung auf den<br />
Prüfstand zu stellen und Stärken<br />
und Schwächen auszuloten. Bis<br />
auf Gummi liegen alle Programme<br />
in den Repositories der großen<br />
Distributionen, teilweise stolpern<br />
Sie allerdings über extrem veraltete<br />
Exemplare. So bringt Ubuntu<br />
10.10 beispielsweise die LaTe-<br />
Xila-Version 0.2.0 mit, aktuell<br />
liegt auf dem Projektserver aber<br />
bereits die Version 2.0.6. Deshalb<br />
lohnt es sich, vor der Installation<br />
einen kurzen Blick auf die jeweilige<br />
Homepage zu werfen.<br />
Alle Programme halten verschiedene<br />
Vorlagen bereit, aus denen<br />
Sie leicht ein neues Dokument erstellen.<br />
Meist handelt es sich aber<br />
nur um übliche Standardkost, wie<br />
Briefe und Buchvorlagen, die aber<br />
immerhin in deutschen Formaten<br />
daherkommen. Bis auf LaTeXila<br />
prüfen alle Programme die deutsche<br />
Rechtschreibung.<br />
Im Hintergrund werkeln dabei<br />
durchweg alte Bekannte: Bei TeXworks<br />
etwa die aus OpenOffice<br />
bekannte Hunspell-Korrektur, die<br />
meisten anderen setzen auf Ispell<br />
beziehungsweise Aspell. Einen<br />
Thesaurus oder eine Grammatikprüfung<br />
suchen Sie hingegen vergebens.<br />
Das fertige PDF-Dokument<br />
erzeugen alle Probanden<br />
mit einem einfachen Mausklick<br />
auf ein entsprechendes Symbol.<br />
Die Kommandozeile und LaTeX<br />
selbst bleiben folglich verborgen.<br />
druckte Kommentare<br />
oder rücken sie<br />
übersichtlich ein beziehungsweise<br />
aus.<br />
Per [Tab] ergänzt<br />
TeXworks teilweise<br />
eingetippte Befehle<br />
oder Kürzel: Ein<br />
simples se erweitert<br />
sich so schnell zum<br />
kompletten \section{}.<br />
Dabei dürfen<br />
Sie auch eigene Kürzel<br />
vorgeben. Dazu<br />
gilt es aber, umständlich<br />
eine Konfigurationsdatei<br />
per<br />
Hand anzupassen.<br />
Das Editor-Fenster blendet in einer<br />
Leiste auf Wunsch die Gliederung<br />
des Dokumentes ein, über<br />
die Sie wiederum per Mausklick<br />
schnell durch das Dokument navigieren.<br />
TeXworks lädt immer nur<br />
einzelne LaTeX-Dateien. Setzt<br />
sich ein Projekt aus mehreren<br />
Teildokumenten zusammen, haben<br />
Sie zwar die Möglichkeit, diese<br />
über spezielle, TeXworks-eigene<br />
Kommentare zu verknüpfen,<br />
was aber umständlich ausfällt.<br />
Alle Statusmeldungen landen in<br />
einem eigenen Bereich am unteren<br />
Fensterrand. Bei der Fehlersuche<br />
helfen optional eingeblendete<br />
Zeilennummern, die passende<br />
Stelle zu finden – weitere Hilfestellungen<br />
gibt es allerdings nicht.<br />
Das fertige PDF-Dokument erscheint<br />
in einem zweiten Fenster,<br />
das die Grundfunktionen eines<br />
einfachen PDF-Viewers bietet<br />
(Abbildung A).<br />
Klicken Sie mit der linken Maustaste<br />
in die <strong>Vorschau</strong> und halten<br />
dabei [Strg] gedrückt, so springt<br />
der Editor dank SyncTeX an die<br />
entsprechende Stelle in der Ausgangsdatei.<br />
Beim Erzeugen des<br />
fertigen Dokuments bedient sich<br />
LaTeX einiger temporärer Dateien,<br />
die TeXworks über einen kleinen<br />
Assistenten wieder von der<br />
Platte putzt. Damit wäre der komplette<br />
Funktionsumfang auch<br />
schon umrissen.<br />
Blick in die Zukunft<br />
Noch spartanischer als TeXworks<br />
und auf GTK+ basierend kommt<br />
das noch recht junge Gummi [2]<br />
B Gummi liefert auf<br />
der rechten Seite eine<br />
Live-<strong>Vorschau</strong> des Dokumentes,<br />
links unten<br />
ist das Hilfswerkzeug<br />
zum Erstellen von Tabellen<br />
eingeblendet.<br />
GlossAr<br />
SyncTeX: Die SyncTeX<br />
getaufte Methode verknüpft<br />
ein LaTeX-Dokument<br />
mit der fertigen<br />
PDF-Datei. Unterstützt<br />
ein Werkzeug diese<br />
Schnittstelle, genügt<br />
ein Klick im <strong>Vorschau</strong>fenster<br />
und der Editor<br />
springt an die korrespondierende<br />
Stelle im<br />
LaTeX-Dokument.<br />
Einfacher Arbeiter<br />
Das auf der Qt-Bibliothek basierende<br />
TeXworks [1] kommt als<br />
aufgebohrter Texteditor daher.<br />
Die LaTeX-Befehle und Sonderzeichen<br />
hebt er farblich hervor (Syntax-Highlighting).<br />
Per Tastenkombination<br />
verwandeln Sie Textpassagen<br />
schnell in später nicht ge-<br />
C LaTeXila sowie die<br />
Kandidaten Kile und<br />
Texmaker listen Fehler<br />
nicht nur übersichtlich<br />
auf, sondern markieren<br />
gleich die entsprechende<br />
Stelle im La-<br />
TeX-Code.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 27
schwerpunkt<br />
LaTeX-Editoren<br />
D LaTeXila schlägt<br />
schon während der<br />
Eingabe passende La-<br />
TeX-Befehle vor. Das<br />
ist nicht nur komfortabel,<br />
sondern minimiert<br />
gleichzeitig noch Tippfehler.<br />
E Texmaker glänzt mit<br />
einer aufgeräumten<br />
Oberfläche. Die kleinen<br />
Pluszeichen im<br />
Editor weisen auf versteckte<br />
Textpassagen<br />
hin, ein Klick auf das<br />
Symbol zeigt sie wieder<br />
an.<br />
daher. <strong>Vorschau</strong> und Editor sitzen<br />
hier in einem gemeinsamen Fenster.<br />
Im Gegensatz zu TeXworks<br />
übersetzt Gummi die LaTeX-Befehle<br />
schon während der Eingabe<br />
im Hintergrund (Abbildung B, vorige<br />
Seite). Dadurch sehen Sie<br />
zwar das Endergebnis live, bei<br />
Fehlern gerät die Arbeit jedoch ins<br />
Stocken. Mit wachsender Textlänge<br />
schluckt Gummi zudem immer<br />
mehr Rechenkraft, was wiederum<br />
den Schreibfluss hemmt.<br />
Über drei Register am unteren<br />
Rand des Editor-Fensters fügen<br />
Sie Bilder, Tabellengerüste und<br />
mathematische Matrizen mit wenigen<br />
Mausklicks ein. Diese Hilfen<br />
fallen allerdings noch sehr rudimentär<br />
aus. Fehlermeldungen<br />
sammelt ein eigenes Register auf<br />
der rechten Seite, zusätzlich hebt<br />
Gummi die problematische<br />
Stelle<br />
im Editor optisch<br />
hervor.<br />
Ein weiteres Register<br />
ermöglicht<br />
schließlich noch<br />
den Zugriff auf<br />
Bib-Dateien für<br />
Literaturverzeichnisse,<br />
wenngleich<br />
die hier verfügbaren<br />
Funktionen<br />
ebenfalls ziemlich<br />
eingeschränkt erscheinen.<br />
Das<br />
Fenster mit den<br />
Dokumentenvorlagen<br />
blieb in der von uns getesteten<br />
Ubuntu-Version stets leer.<br />
Darüber hinaus streikt der Editor<br />
bei Dokumenten, die aus mehreren<br />
einzelnen LaTeX-Dateien bestehen:<br />
Sobald Sie eines der Teildokumente<br />
öffnen, hagelt es Fehlermeldungen.<br />
Dicke Dinger<br />
LaTeXila, Kile und Texmaker orientieren<br />
sich an Entwicklungsumgebungen<br />
für Programmierer. Für<br />
diese Kategorie eignet sich die Bezeichnung<br />
„Integrated LaTeX Environment“<br />
(integrierte LaTeX-<br />
Umgebung). Der Funktionsumfang<br />
geht über den von Gummi<br />
und TeXworks weit hinaus, allerdings<br />
um den Preis mitunter komplexer<br />
Bedienkonzepte. Das<br />
Hauptfenster teilen sowohl LaTe-<br />
Xila als auch<br />
Kile und Texmaker<br />
in drei<br />
Bereiche: Im<br />
größten erscheinen<br />
alle<br />
geöffneten La-<br />
TeX-Dateien in<br />
jeweils einem<br />
eigenen Register.<br />
Direkt darunter<br />
sammelt<br />
eine Leiste Status-<br />
und Fehlermeldungen.<br />
Insbesondere<br />
beim Erstellen<br />
von Dokumenten durch LaTeX gemeldete<br />
Probleme erscheinen dort<br />
übersichtlich in einer Liste. Ein<br />
Klick auf einen Eintrag hebt die<br />
verursachende Zeile umgehend<br />
im Editor hervor (Abbildung C,<br />
vorige Seite). Die von LaTeX erzeugten<br />
temporären Dateien putzen<br />
die drei Anwendungen über<br />
einen eigenen Menüpunkt respektive<br />
Assistenten von der Platte.<br />
Die Inhalte der Leiste am linken<br />
Fensterrand variieren je nach<br />
Programm. In der Regel finden<br />
Sie hier auf mehreren Registern<br />
einen kleinen Dateimanager und<br />
eine Palette mit mathematischen<br />
Symbolen. Ein Klick auf eines der<br />
Zeichen fügt den passenden La-<br />
TeX-Befehl automatisch in den<br />
Text ein. Das erspart das Wühlen<br />
in Referenzhandbüchern. Besonders<br />
häufig genutzte LaTeX-Befehle<br />
kredenzt analog die Symbolleiste<br />
respektive das Hauptmenü.<br />
Noch fixer fügen Sie sie nur über<br />
eine Tastenkombination ein.<br />
Wie TeXworks und Gummi färben<br />
die Editoren LaTeX-Befehle<br />
farbig ein und verwandeln markierte<br />
Zeilen per Tastendruck in<br />
einen Kommentar. Daneben<br />
trumpfen sie noch mit ein paar<br />
pfiffigen Hilfen auf: So klappt<br />
beispielsweise nach den ersten<br />
Tastenanschlägen direkt unterhalb<br />
der Zeile eine Liste mit möglichen<br />
LaTeX-Befehlen auf (Abbildung<br />
D). Per Pfeiltasten wählen<br />
Sie einen Vorschlag aus, den Sie<br />
über [Eingabe] bestätigen. Verlangt<br />
ein Befehl nach Parametern,<br />
bieten LaTeXila, Kile und Texmaker<br />
nach dem gleichen Prinzip<br />
eine Ausfüllhilfe an.<br />
LaTeXila<br />
LaTeXila [4] ist auf Gnome zugeschnitten<br />
und verhielt sich in der<br />
aktuellen Version 2.0.6 auf unserem<br />
Ubuntu-Testsystem äußerst<br />
instabil. Die rudimentäre Projektverwaltung<br />
geht einfach davon<br />
aus, dass alle Dateien in einem<br />
bestimmten Verzeichnis zu<br />
einem Projekt gehören. Darüber<br />
hinaus gilt es, eine der dort lie-<br />
28 05 | 11<br />
www.linux-user.de
LaTeX-Editoren<br />
schwerpunkt<br />
genden Dateien zur sogenannten<br />
Hauptdatei zu<br />
küren. Das Programm<br />
verfüttert diese automatisch<br />
an LaTeX – selbst<br />
dann, wenn Sie gerade<br />
ein anderes, eigentlich<br />
nicht alleine übersetzbares<br />
Teildokument aus<br />
dem Verzeichnis geöffnet<br />
haben. Das bietet andererseits<br />
den Vorteil, dass<br />
Sie einfach in jeder Situation<br />
auf den Knopf zum<br />
Generieren des PDFs drücken<br />
und so ein fertiges<br />
Dokument erhalten.<br />
F LyX nummeriert Kapitel<br />
und Unterkapitel<br />
automatisch durch, bei<br />
TeXmacs geschieht<br />
dies erst in der Ausgabe.<br />
Texmaker<br />
Texmaker [5] basiert wie<br />
Kile auf Qt und meldet sich nach<br />
dem Start mit einer aufgeräumten<br />
Benutzeroberfläche (Abbildung<br />
E). Im Gegensatz zu LaTe-<br />
X ila und Kile gibt es jedoch keine<br />
explizite Projektverwaltung. Stattdessen<br />
analysiert Texmaker die<br />
Dokumentstruktur und blendet<br />
sie im linken Fensterbereich in einer<br />
Baumdarstellung ein. Ein<br />
Klick genügt, um die eingebundene<br />
Datei zu öffnen beziehungsweise<br />
zum entsprechenden Kapitel zu<br />
springen. Zusätzlich haben Sie bei<br />
Texmaker die Möglichkeit, wie<br />
bei LaTeXila eine der Dateien zur<br />
Masterdatei zu erheben. Anstelle<br />
von fertigen Vorlagen stellt Texmaker<br />
einen Assistenten zur Verfügung.<br />
Über Ausklapplisten legen<br />
Sie unter anderem Papierformat<br />
und Schriftgröße<br />
fest und erhalten nach einem<br />
Klick auf OK ein passendes<br />
LaTeX-Grundgerüst.<br />
Der Editor bietet die Möglichkeit,<br />
einzelne Textblöcke<br />
wie etwa Unterkapitel vorübergehend<br />
zu verstecken.<br />
Das erhöht gerade im Fall<br />
von umfangreichen Publikationen<br />
die Übersicht deutlich.<br />
Wichtige Stellen finden<br />
Sie schnell über Lesezeichen<br />
wieder, von denen Sie pro<br />
LaTeX-Datei bis zu drei<br />
Stück setzen dürfen. Jeweils<br />
bis zu zehn häufig genutzte Befehle<br />
und Textbausteine speichert<br />
die Applikation ab und stellt sie<br />
für den schnellen Zugriff über<br />
Tastenkombinationen bereit.<br />
Ähnlich wie in Gummi gibt es<br />
kleine Assistenten, die komfortabel<br />
Bilder sowie Tabellenvorlagen,<br />
Tabulatoren und mathematische<br />
Matrizen erzeugen. Bei einigen<br />
automatisch eingefügten LaTeX-<br />
Kommandos hinterlässt Texmaker<br />
spezielle Platzhalter, die Sie<br />
mit [Tab] anspringen – gerade in<br />
größeren Tabellen eine äußerst<br />
praktische Hilfe. Texmaker berücksichtigt<br />
automatisch Bib-Dateien<br />
für Literaturverzeichnisse<br />
und stellt entsprechende Ausfüllhilfen<br />
bereit.<br />
Kile<br />
Kile [6] gehört zu den älteren La-<br />
TeX-Werkzeugen. Es ist ganz auf<br />
KDE zugeschnitten, hat den<br />
Wechsel hin zu KDE 4 aber noch<br />
nicht ganz geschafft. Das führt im<br />
Moment zu der kuriosen Situation,<br />
dass es für KDE 3 die stabile<br />
Version 2.0.3 gibt, während KDE-<br />
4-Nutzer zur noch nicht stabilen<br />
2.1 Beta 5 greifen müssen. Das<br />
Programm entstammt aus dem<br />
Kreis der Texmaker-Entwickler,<br />
was sich noch an vielen Stellen<br />
der Oberfläche widerspiegelt.<br />
Mittlerweile toppt es jedoch den<br />
Funktionsumfang des Vorbildes;<br />
das umfangreiche und extrem unübersichtliche<br />
Hauptmenü erscheint<br />
regelrecht vollgestopft.<br />
G Formeln klicken Sie<br />
bei LyX über die entsprechenden<br />
Symbole<br />
am unteren Rand komfortabel<br />
zusammen.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 29
schwerpunkt<br />
LaTeX-Editoren<br />
H Wie LyX zeigt auch<br />
TeXmacs nicht das fertige<br />
Layout, sondern<br />
weist lediglich auf den<br />
Zweck des jeweiligen<br />
Textes hin.<br />
I Der rudimentäre La-<br />
TeX-Editor Verbosus<br />
läuft komplett im Browser<br />
– und ist nichts für<br />
kleine Bildschirme.<br />
Ins netz GeGAnGen<br />
Der Internetdienst Verbosus.com [9]<br />
bietet einen LaTeX-Editor an, der direkt<br />
im Browser läuft (Abbildung I).<br />
Das bietet den Vorteil, dass Sie Ihre<br />
Dokumente von überall auf der Welt<br />
bearbeiten können. Zudem ersparen<br />
Sie sich die Installation des ziemlich<br />
umfangreichen Satzsystems. Allerdings<br />
liegen die LaTeX-Dateien auf<br />
dem Verbosus-Server – folglich hängt<br />
alles von Ihrem Vertrauen in den österreichischen<br />
Betreiber ab. Die Software<br />
setzt lediglich einen Browser mit<br />
aktiviertem Javascript voraus. Eine<br />
<strong>Vorschau</strong> der fertigen PDF-Datei gibt<br />
es nur, wenn der Browser diese direkt<br />
Neue Dokumente erstellen Sie<br />
wahlweise aus einer mitgelieferten<br />
Vorlage oder mithilfe des<br />
Quickstart-Assistenten. Gegenüber<br />
Texmaker haben Sie bei Kile<br />
die Möglichkeit, einzelne LaTeX-<br />
Zusatzpakete ein- und ausschalten<br />
zu können. Mit dem<br />
Assistenten für die Postscript-Ausgabe<br />
verkleinern<br />
Sie unter anderem schnell<br />
zwei A4-Seiten auf eine.<br />
Als einziges Programm<br />
der Testriege bietet Kile ein<br />
ausgewachsenes Projektmanagement,<br />
das sämtliche<br />
zu einer Publikation gehörende<br />
Dateien zusammenfasst.<br />
Das hilft nicht<br />
nur bei umfangreichen Projekten<br />
den Überblick zu behalten:<br />
Kile weiß damit<br />
auch stets, welche Dateien<br />
er wie an LaTeX zu übergeben<br />
hat. Als Schmankerl dürfen<br />
Sie alle Projektdateien mit einem<br />
Mausklick zu einem kompakten<br />
Tar-Archiv zusammenschnüren.<br />
Im Editor greifen Sie bei Bedarf<br />
auf Textbausteine zurück, wobei<br />
Kile im Gegensatz zu Texmaker<br />
anzeigt; in der Regel erfordert dies<br />
ein installiertes Adobe-Reader-Plugin.<br />
Der Texteditor selbst gibt sich noch<br />
ziemlich rudimentär. Neben dem obligatorischen<br />
Syntax-Highlighting und<br />
einer etwas umständlich zu bedienenden,<br />
automatischen Vervollständigung<br />
der LaTeX-Befehle gibt es die Möglichkeit,<br />
noch drei Textbausteine anzulegen.<br />
Hinzu kommen Befehle, um Bilder,<br />
Tabellen, Listen, Fußnoten sowie<br />
Zitate per Mausklick in den Text einzufügen<br />
– das war es bereits schon. An<br />
den Komfort von Umgebungen wie<br />
Gummi oder TeXworks kommt Verbosus<br />
noch nicht heran, von Kiles Funktionsumfang<br />
bleibt es meilenweit<br />
entfernt. Immerhin<br />
gibt es schon einen eigenen<br />
Editor für Bibliographien.<br />
Der Einsatz von Verbosus.<br />
com ist für private Zwecke<br />
kostenlos. Ein einzelnes<br />
Projekt darf allerdings nur<br />
aus maximal vier LaTeX-Teildokumenten<br />
sowie vier Bildern<br />
bestehen und es maximal<br />
auf 40 MByte Gesamtgröße<br />
bringen. Wer diese<br />
Schranken aufheben<br />
möchte, zahlt 4 Euro pro<br />
Monat oder 18 Euro pro<br />
Jahr. Damit darf ein Projekt<br />
dann 250 MByte auf dem<br />
Verbosus-Server belegen.<br />
nicht zwischen Kommandos und<br />
reinen Textpassagen unterscheidet.<br />
Darüber hinaus gibt es das<br />
Syntax-Highlighting für andere<br />
Dateitypen, was es beispielsweise<br />
erlaubt, HTML-Dokumente in<br />
Kile zu bearbeiten.<br />
Als Gimmick kennt der Editor<br />
noch einen speziellen Vi-Modus<br />
für Liebhaber des puristischen<br />
Texteditors. Auf Wunsch erzeugt<br />
Kile eine <strong>Vorschau</strong> (Quick Preview)<br />
der aktuell im Editor markierten<br />
Passage, eines Teildokumentes<br />
oder einer LaTeX-Umgebung. Auf<br />
diese Weise brauchen Sie nicht<br />
gleich das gesamte Dokument zu<br />
übersetzen, wenn Sie im Moment<br />
lediglich wissen möchten, wie<br />
eine Formel aussieht.<br />
WYSIWYM & WYSIWYW<br />
Tippfehler in LaTeX-Befehlen, wie<br />
beispielsweise fehlende schließende<br />
Klammern, mahnen bis auf<br />
Gummi alle vorgestellten Programme<br />
erst beim Erzeugen des<br />
finalen Dokumentes an. Das führt<br />
zwangsweise dazu, dass viele Fehler<br />
erst am Ende der Arbeit auftauchen.<br />
Den dabei langsam aufstauenden<br />
Ärger erspart sich, wer<br />
zu LyX [7] oder TeXmacs [8]<br />
greift. Beide Programme funktionieren<br />
wie eine Art abgespeckte<br />
Textverarbeitung, bei der Sie über<br />
ein paar Mausklicks festlegen,<br />
welche Textpassagen Überschrift,<br />
Aufzählungen und Zitate bilden.<br />
Um Kapitelüberschriften, Aufzählungen<br />
und so weiter auf einen<br />
Blick voneinander zu unterscheiden,<br />
heben LyX und TeXmacs diese<br />
Passage optisch hervor (Abbildung<br />
F, vorige Seite). Das wiederum<br />
verleitet zu dem Glauben, bereits<br />
vor der fertigen Druckversion<br />
zu sitzen – die erzeugen LyX<br />
und TeXmacs aber erst später auf<br />
Kommando. Deshalb heißt die zugrunde<br />
liegende Arbeitsweise<br />
„What You See Is What You Mean“<br />
(Was Du siehst, ist was Du<br />
meinst; kurz: WYSIWYM). TeXmacs<br />
verwendet stattdessen den<br />
Begriff „What You See Is What<br />
You Want“ (WYSIWYW).<br />
30 05 | 11<br />
www.linux-user.de
LaTeX-Editoren<br />
schwerpunkt<br />
Einmal eingearbeitet, geht die Arbeit<br />
mit LyX und TeXmacs recht<br />
flott und komfortabel von der<br />
Hand. Während die Qt-Oberfläche<br />
von LyX an OpenOffice und<br />
Co. erinnert, lehnt sich TeXmacs<br />
stark an den Editor Emacs an.<br />
Beide Werkzeuge prüfen den Text<br />
während der Eingabe auf Rechtschreibfehler,<br />
wenngleich TeXmacs<br />
unter Ubuntu 10.10 kein<br />
deutsches Wörterbuch finden<br />
wollte. LyX enthält sogar einen<br />
Thesaurus (wenn auch nur einen<br />
englischsprachigen).<br />
Um sich ganz auf die Textarbeit<br />
konzentrieren zu können, erlauben<br />
beide Programme den Vollbildmodus;<br />
TeXmacs kennt darüber<br />
hinaus sogar einen speziellen<br />
Präsentationsmodus. Mathematische<br />
Terme klicken Sie in einem<br />
komfortablen Formeleditor zusammen<br />
(Abbildung G, Seite 29).<br />
Auch Tabellen sind mit wenigen<br />
Mausklicks erstellt, mit Inhalten<br />
bestückt und formatiert, wobei<br />
hier LyX etwas mehr Komfort bietet<br />
als sein direkter Konkurrent.<br />
Das Programm stellt für Literaturverzeichnisse<br />
eine eigene,<br />
komfortable Eingabemaske bereit.<br />
Die Handbücher sind in beiden<br />
Programmen vorbildlich und umfangreich<br />
gestaltet, zudem gibt es<br />
Tutorien zum Mitmachen.<br />
LyX und TeXmacs verwenden jeweils<br />
ein eigenes Dateiformat.<br />
Bei der Ausgabe wandeln es beide<br />
Editoren zunächst in LaTeX-Dateien,<br />
die sie dann wiederum La-<br />
TeX zuführen. Bestehende La-<br />
TeX- und HTML-Dokumente<br />
dürfen Sie immerhin importieren.<br />
Die Ergebnisse fallen allerdings<br />
recht durchwachsen aus.<br />
LyX verweigerte im Test zudem<br />
häufig den Import mit einer völlig<br />
nichtssagenden Nachricht. Die<br />
im Hintergrund erzeugten La-<br />
TeX-Befehle blenden Sie bei Bedarf<br />
ein; bei TeXmacs müssen Sie<br />
diese erst umständlich in eine<br />
TeX-Datei exportieren.<br />
VerGleIch Der lAteX-eDItoren<br />
Gummi Kile LaTeXila LyX TeXmacs Texmaker TeXworks Verbosus<br />
Version 1 0.5.5 2.1 Beta 5 2.0.6 1.6.9 1.0.7 2.3 0.2.3 (online)<br />
Lizenz MIT GPL v2 GPL v3 GPL v2 GPL v3 GPL v2 GPL v2 kommerziell<br />
Typ Texteditor Integrated LaTeX<br />
Environment<br />
Rechtschreibprüfung<br />
Integrated LaTeX<br />
Environment<br />
ja (Gtkspell) ja (Ispell, Aspell) nein ja (Ispell, Aspell,<br />
Hspell, Enchant)<br />
WYSIWYM WYSIWYW Integrated LaTeX<br />
Environment<br />
ja (kein<br />
Deutsch)<br />
Texteditor<br />
ja (OpenOffice 2) ja (Hunspell)<br />
Syntax-Highlight ja ja ja nicht nötig nicht nötig ja ja ja<br />
Auto-Complete nein ja ja nicht nötig nicht nötig ja ja ja<br />
Textbausteine nein ja nein nein nein ja ja (über Kürzel) ja<br />
Suchen/ Ersetzen 2 nein ja nein nein nein nein ja nein<br />
Online-Texteditor<br />
Syntaxprüfung bei Ausgabe bei Ausgabe bei Ausgabe nicht nötig nicht nötig bei Ausgabe bei Ausgabe bei Ausgabe<br />
Textpassagen<br />
ausblenden<br />
Palette für<br />
Symbole<br />
Vorlagen<br />
nein ja nein nein nein ja nein nein<br />
nein ja ja ja ja ja nein nein<br />
ja (keine<br />
mitgeliefert)<br />
ja ja ja ja ja (Assistent) ja nein<br />
Projektverwaltung nein ja ja nein nein nein nein ja<br />
Hilfe bei der ja nein ja nicht nötig nicht nötig ja nein nein<br />
Fehleranalyse 3<br />
Änderungen verfolgen/<br />
Versionen<br />
verwalten<br />
nein/ nein nein/ nein nein/ nein ja/ ja nein/ nein nein/ nein nein/ nein nein/ nein<br />
Integrierte (PDF-)<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
ja (Live-<strong>Vorschau</strong>)<br />
nein (<strong>Vorschau</strong><br />
via Okular)<br />
nein nein nein ja (separates<br />
Fenster)<br />
SyncTeX nein nein ja nein nein ja (sofern manuell<br />
eingerichtet)<br />
Temporäre Dateien<br />
löschen<br />
Dokumentation/<br />
Handbuch<br />
ja (separates<br />
Fenster)<br />
ja<br />
nein ja ja ja (automatisch)<br />
ja ja ja nicht notwendig<br />
nein Online-Handbuch nein Handbuch Handbuch Online-Handbuch PDF-Handbuch FAQ/ Kurzanleitung<br />
1<br />
Stand 18.03.2011, 2 mit regulären Ausdrücken, 3 Sprung zu Fehlerstelle<br />
nein<br />
ja<br />
nein<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 31
schwerpunkt<br />
LaTeX-Editoren<br />
J Auctex macht aus<br />
Emacs einen komfortablen<br />
LaTeX-Editor.<br />
Einzigartig im Testfeld ist die Fähigkeit<br />
von LyX, Änderungen zu<br />
verfolgen: Das Protokoll erfasst<br />
nachträgliche Modifikationen<br />
(etwa durch andere Teammitglieder),<br />
zeigt diese an und macht sie<br />
auf Wunsch wieder rückgängig.<br />
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit,<br />
das LyX-Dokument dem Versionskontrollsystem<br />
Subversion<br />
zu übergeben. Bei großen Dokumenten<br />
helfen Lesezeichen,<br />
schnell zu wichtigen Stellen zu<br />
springen. Über Notizen, die nicht<br />
in der Ausgabe landen, vermerken<br />
Sie Gedanken und Hinweise. Eine<br />
Funktion zum Ausblenden von<br />
Textpassagen bringt LyX nicht<br />
mit, dafür ermöglicht ein Fenster<br />
mit der Gliederung die schnelle<br />
Navigation. Bei der Texteingabe<br />
unterstützt die Software Sie ähnlich<br />
wie OpenOffice mit dem automatischen<br />
Ergänzen von Wörtern<br />
– vorausgesetzt,<br />
Sie schalten diese<br />
Funktion in den Einstellungen<br />
ein.<br />
Während Sie in LyX<br />
eingebundene Grafiken<br />
nur rotieren und<br />
skalieren dürfen, enthält<br />
TeXmacs ein paar<br />
kleine Zeichenwerkzeuge.<br />
Diese eignen<br />
sich jedoch nur für<br />
einfachste Illustrationen,<br />
den Komfort eines<br />
Inkscape erreicht<br />
das Werkzeug nicht.<br />
TeXmacs versteht sich<br />
übrigens nicht ausschließlich<br />
als LaTeX-<br />
Editor, sondern allgemein als<br />
Framework zum Bearbeiten von<br />
strukturierten Dokumenten mit<br />
„speziellen Funktionen für Wissenschaftler“<br />
(Abbildung H, Seite<br />
30). Der Tausendsassa kommt in<br />
der Praxis oft als Benutzeroberfläche<br />
für externe mathematische<br />
und statistische Systeme zum<br />
Einsatz, darüber hinaus lässt er<br />
sich über Skripte erweitern.<br />
Fazit<br />
Erstellen Sie nur kleine oder einfache<br />
LaTeX-Dokumente, reicht<br />
dazu TeXworks völlig aus. Alternativ<br />
weichen Sie auf einen Online-Dienst<br />
wie Verbosus aus (siehe<br />
Kasten Ins Netz gegangen, Seite<br />
30). Gummi steckt noch deutlich<br />
am Anfang der Entwicklung,<br />
sein Hauptentwickler rät sogar<br />
noch vom produktiven Einsatz ab.<br />
Wer es dennoch ausprobieren<br />
möchte, findet auf der Homepage<br />
fertige Pakete. Der Ansatz, die La-<br />
TeX-Dokumente während der Eingabe<br />
zu übersetzen, ist jedoch äußerst<br />
interessant und funktioniert<br />
für kleine Projekte bereits<br />
sehr gut. Emacs-Fans greifen alternativ<br />
zu TeXmacs oder einer<br />
passenden Erweiterung (siehe<br />
Kasten Eingeklinkt).<br />
Aufgrund der komplexen Bedienung<br />
eignen sich LaTeXila, Kile<br />
und Texmaker vor allem für Vielschreiber<br />
und größere Dokumente,<br />
wie etwa Diplomarbeiten oder<br />
Bücher. LaTeXila disqualifiziert<br />
sich für die meisten Anwender<br />
schon durch die fehlende Rechtschreibprüfung,<br />
Kile empfiehlt<br />
sich durch seine tiefe Integration<br />
eigentlich nur für KDE-Anwender.<br />
LyX und TeXmacs locken mit einem<br />
einfachen Bedienkonzept.<br />
Sie sind jedoch gerade für Umsteiger<br />
gewöhnungsbedürftig, da die<br />
Formate nur die Bedeutung eines<br />
Textteils widerspiegeln. Umgekehrt<br />
fühlen sich LaTeX-Profis<br />
häufig von den Editoren eingeschränkt.<br />
Zudem setzen auch die<br />
komfortablen Editoren einige La-<br />
TeX-Kenntnisse voraus. Unter<br />
dem Strich hilft hier nur probieren<br />
beziehungsweise testen.<br />
Durch die Bank erschreckend<br />
sind die teilweise zahlreichen Abhängigkeiten.<br />
So zieht etwa Kile<br />
unter Ubuntu 10.10 das über 150<br />
MByte große Lilypond-Paket für<br />
den Notensatz nach – egal, ob Sie<br />
es brauchen oder nicht. (agr) n<br />
Info<br />
eInGeklInkt<br />
[1] TeXworks: http:// tug. org/ texworks/<br />
[2] Gummi: http:// gummi. midnightcoding. org<br />
[3] Test Gummi: Karsten Günther, „Strapazierfähig“,<br />
<strong>LinuxUser</strong> 07/ 2010, S. 58,<br />
http:// www. linux-community. de/ 21113<br />
[4] LaTeXila: http:// latexila. sourceforge. net<br />
[5] Texmaker:<br />
http:// www. xm1math. net/ texmaker/<br />
[6] Kile: http:// kile. sourceforge. net<br />
[7] LyX: http:// www. lyx. org<br />
[8] TeXmacs: http:// www. texmacs. org<br />
[9] Verbosus: https:// www. verbosus. com<br />
[10] Auctex:<br />
http:// www. gnu. org/ software/ auctex/<br />
Einige herkömmliche Texteditoren bieten<br />
ebenfalls spezielle Funktionen für<br />
LaTeX-Dateien. So färben etwa Gedit<br />
aus Gnome und Kedit unter KDE die<br />
LaTeX-Befehle bunt ein – das war es<br />
dann aber im Wesentlichen schon. Bei<br />
anderen Editoren, wie etwa dem spartanischen<br />
Vim, rüsten Erweiterungen<br />
einen speziellen LaTeX-Modus nach.<br />
Aus dem Meer der Editoren sticht besonders<br />
Auctex [10] hervor. Mit diesem<br />
Aufsatz erhält der Emacs-Editor<br />
nicht nur einen ähnlichen Funktionsumfang<br />
wie TeXworks, zusammen mit<br />
dem Hilfswerkzeug preview‐latex berechnen<br />
Sie so <strong>Vorschau</strong>en einiger<br />
ausgewählter LaTeX-Elemente, darunter<br />
Formeln, Überschriften und Abbildungen<br />
(Abbildung J).<br />
Diese erscheinen wiederum direkt an<br />
der passenden Stelle im Editor („Inline<br />
Preview“). Solche Elemente nachträglich<br />
zu verändern, gelingt jedoch<br />
nur mit abgeschalteter <strong>Vorschau</strong>. Ein<br />
Schreibgefühl wie in einer Textverarbeitung<br />
kommt somit nicht auf.<br />
32 05 | 11<br />
www.linux-user.de
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Bruder LaTeX ei-<br />
© Loraliu, 123RF<br />
nige Vorteile und<br />
wird eng zusammen<br />
mit der PDF-<br />
Engine LuaTeX<br />
entwickelt.<br />
Daniel Stender<br />
reADMe<br />
ConTeXt nimmt im Bereich<br />
des professionellen<br />
Textsatzes jenseits<br />
von WYSIWYG<br />
eine Frontstellung ein<br />
und glänzt im Vergleich<br />
zu LaTeX durch viele Zusatzmöglichkeiten<br />
und<br />
ein ausgefeiltes<br />
Skripting mittels Lua.<br />
Die Arbeit mit Textsatzsystemen<br />
bietet gegenüber WYSIWYG gewisse<br />
Vorteile, und spätestens,<br />
wenn die Grenzen von Textverarbeitungen<br />
herkömmlicher Art erreicht<br />
werden, kommt LaTeX ins<br />
Spiel. ConTeXt [1] wiederum bietet<br />
eine interessante Alternative<br />
zu LaTeX und verdient mehr als<br />
nur einen Seitenblick. ConTeXt<br />
wurde 1990 von der niederländischen<br />
Firma Pragma ADE vorgestellt,<br />
der Quellcode (aktuelle<br />
Version 2010.07.30) unterliegt<br />
der GNU GPL.<br />
Bei dem System handelt es sich<br />
wie bei LaTeX um ein Erweiterungsformat<br />
für das von Donald<br />
Knuth entwickelte TeX-Grundsystem<br />
(„Plain TeX“). Im Gegensatz<br />
Listing 1<br />
% test.tex<br />
\starttext<br />
% jetzt kommt der Text:<br />
Hello, World!<br />
\stoptext<br />
zu LaTeX gibt es bei ConTeXt nur<br />
eine geringe Anzahl von Zusatzpaketen<br />
(„Third party modules“),<br />
denn das Grundsystem integriert<br />
praktisch den gesamten Funktionsumfang.<br />
Spielte ConTeXt zunächst<br />
eng mit der PDF-Engine<br />
pdfTeX zusammen („ConTeXt<br />
Mark II“ oder kurz MKII), so wird<br />
es mittlerweile vor allem eng zu<br />
der Engine LuaTeX weiterentwickelt<br />
(„ConTeXt Mark IV“, MKIV).<br />
Letztere beherrscht genau wie das<br />
vergleichbare XeTeX aktuelle Zeichensatz-Technologien<br />
wie Unicode<br />
und Open Type (siehe auch<br />
Kasten LuaTeX-Hintergrund).<br />
Gut eingerichtet<br />
Als Bestandteil von TeX Live lässt<br />
sich ConTeXt in allen gängigen<br />
Distributionen ohne Weiteres<br />
über den Paketmanager des Systems<br />
einrichten, obendrein gibt<br />
es die eigene schlanke Distribution<br />
ConTeXt Minimals [2]. Direkt<br />
nach der Installation des Paketes<br />
context und aller Abhängigkeiten<br />
LuAteX-hintergrunD<br />
Bei Lua handelt es sich um eine erweiterbare<br />
Skriptsprache, die an der<br />
Päpstlichen Katholischen Universität<br />
(PUC) in Rio de Janeiro entwickelt<br />
wird. Eines der Ziele von Lua ist eine<br />
sehr geringe Programmgröße, und so<br />
eignet sich die Sprache besonders<br />
zum Einbetten, wie etwa bei der Lua-<br />
TeX-PDF-Engine. Auf der einen Seite<br />
lässt sich so der TeX-Kern in Lua umsetzen,<br />
was besonders im professionellen<br />
Drucksatz enorme Geschwindigkeitszuwächse<br />
ermöglicht. Auf der<br />
anderen Seite gibt dies dem Anwender<br />
die Gelegenheit, neben der TeX-<br />
Makrosprache auch Lua auf der<br />
ConTeXt-Seite zur Steuerung der Engine<br />
einzusetzen, was enorme Möglichkeiten<br />
eröffnet. Das erste Stable-<br />
Release von LuaTeX war die Version<br />
0.60 vom April 2010, Version<br />
1.00 ist für 2012 anvisiert. Das<br />
Paket luatex wird bei der Installation<br />
von context automatisch mitgezogen.<br />
34 05 | 11<br />
www.linux-user.de
ConTeXt<br />
schwerpunkt<br />
(es bietet sich an, gleich das Paket<br />
context-nonfree mitzuziehen) können<br />
Sie mit einem beliebigen Editor<br />
als ersten Test eine rudimentäre<br />
ConTeXt-Datei test.tex erstellen<br />
(Listing 1) und mit context<br />
test.tex ein PDF-Dokument daraus<br />
generieren.<br />
Für Hilfe bietet das Wiki Con-<br />
TeXt Garden [3] einen guten Anlaufpunkt,<br />
und alle Anleitungen<br />
von Pragma [4] befinden sich<br />
nach der Installation des Paketes<br />
context-doc-nonfree im Verzeichnis<br />
/usr/share/doc/context‐doc‐nonfree.<br />
Eine gute Zusammenstellung von<br />
Infomaterialien bietet der Eintrag<br />
der englischen Wikipedia [5]. Außerdem<br />
arbeitet die Community<br />
an einem neuen, umfassenden<br />
Manual [6], und es gibt eine sehr<br />
lebendige ConTeXt-Mailingliste<br />
[7]. Im Buchhandel findet sich<br />
bezüglich ConTeXt – anders als<br />
für LaTeX – jedoch bislang nichts.<br />
Präambel<br />
Im Kopf eines ConTeXt-Dokumentes<br />
vor \starttext definieren<br />
Sie bei Bedarf globale Dokumenteneigenschaften.<br />
So stellt etwa<br />
der Befehl \mainlanguage[de] das<br />
Dokument auf Deutsch um,<br />
\setupwhitespace[1ex] setzt den<br />
Abstand zwischen den Paragraphen<br />
auf 1 ex (Höhe eines „x“).<br />
Der Zeilenabstand lässt sich mit<br />
\setupinterlinespace[line=1.25\bU<br />
odyfontsize]<br />
auf das 1,25-fache der Hauptschrift<br />
vergrößern. Absatzanfänge<br />
rückt ConTeXt in der Standard<br />
einstellung nicht ein. PDF-<br />
Metadaten wie ein Dokumententitel<br />
und der Autorenname<br />
lassen sich beispielsweise mit den<br />
folgenden Befehlen einfügen:<br />
Funktion<br />
Fontpaths einbinden<br />
Dateicache regenerieren<br />
Fontcache regenerieren<br />
Verfügbare Fonts anzeigen<br />
\setupinteraction[title={Mein DoU<br />
kument}, author={Ich}]<br />
Für ein klickbares Inhaltsverzeichnis<br />
mit blauen Links in der<br />
resultierenden PDF-Datei sorgt<br />
das Kommando:<br />
\setupcombinedlist[content][inteU<br />
raction=all, color=blue]<br />
Für die Ausstattung des resultierenden<br />
PDFs mit Bookmarks für<br />
Kapitel und Abschnitte sorgen<br />
Sie, indem Sie in der Präambel<br />
Folgendes eingeben:<br />
\setupinteractionscreen[option=bU<br />
ookmark]\placebookmarks[chapter,U<br />
section]<br />
Der von XeTeX [8] bekannte,<br />
komfortable Fontloader Fontspec<br />
ist mittlerweile für den Einsatz<br />
von LaTeX mittels LuaTeX angepasst<br />
worden [9]. Bei ConTeXt dagegen<br />
müssen Sie dem System<br />
bislang unbekannte Schriften<br />
entweder mit eigenen sogenannten<br />
Typescripts zugänglich machen,<br />
oder Sie verwenden das<br />
mitgelieferte Modul Simplefonts<br />
[10]. Zunächst gilt es aber,<br />
den Fontcache zu regenerieren,<br />
um die Systemschriften berücksichtigen<br />
zu können (siehe Tabelle<br />
Befehle für den Fontcache).<br />
Den Font Times_New_Roman.ttf mit<br />
allen seinen Schnitten, wie ihn<br />
das Paket mstcorefonts installiert,<br />
nehmen Sie in Ihrem Dokument<br />
beispielsweise mit den Befehlen<br />
aus Listing 2 in Betrieb.<br />
Die voreingestellten Layouteigenschaften<br />
lassen sich ohne Umstände<br />
bis ins Detail verändern.<br />
Die standardmäßige Seitenzählung<br />
in der Mitte der Kopfzeile<br />
manipulieren Sie beispielsweise,<br />
BefehLe für Den fontcAche<br />
Befehl<br />
export OSFONTDIR="/usr/share/fonts;/usr/local/<br />
share/fonts"<br />
context ‐‐generate<br />
mtxrun ‐‐script fonts ‐‐reload<br />
mtxrun ‐‐script fonts ‐‐list ‐‐all ‐‐pattern=*<br />
indem Sie bei \setuppagenumbering<br />
die Position mittels des Befehls<br />
location={footer, right}<br />
nach rechts unten verschieben.<br />
Die Linie zum Abtrennen der<br />
Fußnoten beseitigen Sie, indem<br />
Sie \setupfootnotes die Option<br />
rule=off mitgeben. Den Abstand<br />
zwischen den Fußnoten selbst beeinflussen<br />
Sie mit<br />
\setupfootnotedefinition[after={U<br />
\blank[0.4ex]}]<br />
auf 0,4 ex vergrößern. Die Abstände<br />
auf der voreingestellten<br />
DIN-A4-Seite lassen sich übrigens<br />
gut kontrollieren, wenn Sie ein<br />
Probedokument des Inhalts<br />
\starttext<br />
\usemodule[t‐layout]<br />
\ShowLayout[units=cm]<br />
Hallo!<br />
\stoptext<br />
durchlaufen lassen. Die einzelnen<br />
Werte modifizieren Sie mit<br />
\setup layout im Dokumentenkopf<br />
(siehe Listing 3, folgende Seite).<br />
Brauchbares<br />
In der Umgebung zwischen<br />
\starttext und \stoptext erstellen<br />
Sie nun das eigentliche Dokument.<br />
Für die nummerierten Abschnittsüberschriften<br />
\chapter,<br />
\ section und \subsection finden<br />
sich dabei mit \title, \subject und<br />
\subsubject auch unnummerierte<br />
Gegenstücke. Überschriften dürfen<br />
Sie einen internen Titel mitgegeben<br />
(\section{akw}[Atomkraftwerke]),<br />
auf den Sie später bei Bedarf<br />
querverweisen (\ in[akw]). Ein<br />
zweiter Durchlauf für die Auflösung<br />
von Querverweisen wie bei<br />
LaTeX erübrigt sich bei ConTeXt.<br />
gLossAr<br />
pdfTeX: Engine für die<br />
Erzeugung von PDF-Dokumenten<br />
für LaTeX,<br />
das sonst Device-Independent-Dateien<br />
(.dvi)<br />
auswirft.<br />
LuaTeX: Wie XeTeX eine<br />
PDF-Engine für TeX, mit<br />
eingebetteter Skriptsprache<br />
Lua.<br />
XeTeX: Unicode- und<br />
Open-Type-fähige PDF-<br />
Engine für LaTeX, Nachfolger<br />
von pdfTeX.<br />
TeX Live: Eine umfangreiche<br />
Zusammenstellung<br />
der Programme der<br />
TeX-Familie.<br />
\usemodule[simplefonts][size=11pt]<br />
\setmainfont[timesnewroman]<br />
\definesimplefonttypeface[myfont][timesnewroman]<br />
\setupfootnotes[bodyfont=myfont]<br />
\setuppagenumbering[bodyfont=myfont]<br />
Listing 2<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 35
schwerpunkt<br />
ConTeXt<br />
gLossAr<br />
reST: Restructured Text.<br />
Eine vereinfachte, besonders<br />
gut lesbare<br />
Auszeichnungssprache.<br />
Der reST-Parser, eine<br />
Komponente der Docutils,<br />
unterstützt das Umwandeln<br />
nach LaTeX,<br />
Manpage, ODT, S5,<br />
XHTML und XML.<br />
Der Autor<br />
Daniel Stender promoviert<br />
in klassischer<br />
Indologie und benutzt<br />
seit Jahren Debian<br />
auf dem <strong>Desktop</strong>. Der<br />
Debian-Maintainer interessiert<br />
sich für<br />
das Entwickeln von<br />
Open-Source-Anwendungen<br />
für die Sanskrit-Philologie.<br />
Sie finden<br />
sein Blog unter<br />
http:// www.<br />
danielstender. com/<br />
granthinam.<br />
ConTeXt bietet gegenüber LaTeX<br />
einige Vorteile. So gibt es hier weder<br />
komplizierte Dokumentenklassen,<br />
noch müssen Sie sich mit einem<br />
ausufernden Zusatzpaketwesen<br />
auseinandersetzen. Der Unterschied<br />
wird besonders deutlich,<br />
wenn man sieht, wie einfach sich<br />
alles in ConTeXt manipulieren<br />
lässt: Beispielsweise bringen Sie<br />
\ chapter-Überschriften mittels eines<br />
schlichten \setuphead[chapter]<br />
[style=\tfb] auf die Größe von<br />
\ section. Obwohl Erfahrung mit<br />
LaTeX keine Bedingung ist, um<br />
mit ConTeXt zurechtzukommen,<br />
gibt es im Netz eine ganze Reihe<br />
info<br />
[1] Pragma ADE: http:// www. pragma-ade. nl<br />
[2] ConTeXt Minimals http:// wiki.<br />
contextgarden. net/ ConTeXt_Minimals<br />
[3] ConTeXt Garden:<br />
http:// wiki. contextgarden. net/ Main_Page<br />
[4] Manuals von Pragma:<br />
http:// www. pragma-ade. nl/ overview. htm<br />
[5] ConTeXt bei Wikipedia:<br />
http:// en. wikipedia. org/ wiki/ ConTeXt<br />
[6] ConTeXt-Manuals: http:// foundry. supelec.<br />
fr/ gf/ project/ contextman/ docman<br />
[7] ConTeXt-Mailingliste: http:// www. ntg. nl/<br />
mailman/ listinfo/ ntg-context<br />
[8] XeTeX-Einführung: Daniel Stender,<br />
„Weltsprache“, LU 11/ 2008, S. 76,<br />
http:// www. linux-community. de/ 17025<br />
[9] Fontspec für Lualatex:<br />
http:// latex-alive. tumblr. com/ post/<br />
643148677/ fontspec-for-luatex<br />
[10] Simplefonts-Modul: http:// www. ctan. org/<br />
pkg/ context-simplefonts<br />
[11] LaTeX in Proper ConTeXt: http:// www.<br />
berenddeboer. net/ tex/ LaTeX2ConTeXt. pdf<br />
[12] LuaTeX: http:// www. luatex. org<br />
[13] Externe Filtermodule:<br />
http:// randomdeterminism. wordpress. com/<br />
2010/ 05/ 30/ using-external-filters<br />
[14] Pandoc: http:// johnmacfarlane. net/ pandoc<br />
[15] reST-Einführung:<br />
http:// sphinx. pocoo. org/ rest. html<br />
[16] ConTeXt und XML:<br />
http:// wiki. contextgarden. net/ XML<br />
[17] SVG in ConTeXt:<br />
http:// wiki. contextgarden. net/ SVG<br />
[18] Google Docs und ConTeXt:<br />
http:// randomdeterminism. wordpress. com/<br />
2010/ 02/ 26/ reading-files-off-the-we<br />
[19] Präsentationen: http:// wiki. contextgarden.<br />
net/ Presentations<br />
Listing 3<br />
01 \setuplayout[backspace=2.9cm, leftmargin=2.4cm, rightmargin=2.4cm,<br />
header=0cm, topspace=3.5cm, height=23cm]<br />
02<br />
03 \mainlanguage[de]<br />
04 \setupwhitespace[1ex]<br />
05 \setupinterlinespace[line=1.25\bodyfontsize]<br />
06<br />
07 \setupinteraction[title={Mein Dokument}, author={Ich}]<br />
08 \setupcombinedlist[content][interaction=all, color=blue]<br />
09<br />
10 \usemodule[simplefonts][size=11pt]<br />
11 \setmainfont[timesnewroman]<br />
12 \definesimplefonttypeface[myfont][timesnewroman]<br />
13<br />
14 \setuppagenumbering[bodyfont=myfont, location={footer, right}]<br />
15<br />
16 \setupfootnotes[bodyfont=myfont, rule=off]<br />
17 \setupfootnotedefinition[after={\blank[0.4ex]}]<br />
18<br />
19 \usemodule[filter]<br />
20 \defineexternalfilter[rest][filter={pandoc ‐f rst ‐t context ‐o<br />
\ externalfilteroutputfile\space \externalfilterinputfile}]<br />
21<br />
22 \starttext<br />
23 \completecontent<br />
24<br />
25 \section[kap1]{Ein Probekapitel}<br />
26 Das ist eine Kapitel. Hier wird über Düsseldorf gesprochen. Jetzt<br />
kommt mal eine Fußnote.\footnote{Das ist die Fußnote.} Düsseldorf<br />
ist eine {\bf Stadt}.<br />
27 Bei \TeX\ ist bekanntlich alles außer eine Leerzeile<br />
ein Leerzeichen. Eine zufällige Zahl zwischen 1 und 100:<br />
\ directlua{tex.print(math.random(100))}<br />
28<br />
29 Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Mauris<br />
dui enim, iaculis a tincidunt at, rutrum at metus. Aliquam erat<br />
volutpat.\footnote{Das war Latein.}<br />
30<br />
31 \section[kap2]{Probekapitel, Fortsetzung}<br />
32 Das ist ein anderes Kapitel. Oben in \in{Kapitel}[kap1] wird<br />
über Düsseldorf gesprochen. Jetzt kommt eine {\it Aufzählung} von<br />
Städten:<br />
33 \startitemize[n, packed, joinedup, nowhite, before]<br />
34 \item Köln<br />
35 \item Düsseldorf<br />
36 \item Hamburg<br />
37 \stopitemize<br />
38<br />
39 \section{reST}<br />
40 Eine Demonstration von der Benutzung von reST Markup innerhalb von<br />
ConTeXt mit dem Modul {\it Filter} und Pandoc:<br />
41 \blank[1cm]<br />
42 \startrest<br />
43 ====== ====== =======<br />
44 A B A und B<br />
45 ====== ====== =======<br />
46 Falsch Falsch Falsch<br />
47 Wahr Falsch Falsch<br />
48 Falsch Wahr Falsch<br />
49 Wahr Wahr Wahr<br />
50 ====== ====== =======<br />
51 \stoprest<br />
52 \stoptext<br />
36 05 | 11<br />
www.linux-user.de
ConTeXt<br />
schwerpunkt<br />
von Leitfäden gerade für Umsteiger,<br />
welche die bekannten Elemente<br />
des Typensatzes von LaTeX den<br />
entsprechenden Funktionen von<br />
ConTeXt gegenüberstellen [11].<br />
Viele andere Elemente, wie etwa<br />
\ footnote{} und \endnote{}, unterscheiden<br />
sich bei den beiden Systemen<br />
nicht.<br />
Lua<br />
Durch die Verbindung mit der<br />
LuaTeX-Engine [12] in der MKIV-<br />
Version findet sich in ConTeXt-<br />
Modulen mittlerweile immer<br />
mehr Lua-Code (siehe Kasten<br />
LuaTeX-Hintergrund, S. 34), aber<br />
auch als Anwender können Sie<br />
beliebiges Lua in den Dokumenten<br />
ausführen. So generiert etwa<br />
\directlua{tex.print(math.randomU<br />
(100))}<br />
eine Zufallszahl zwischen 1 und<br />
100, die sich natürlich bei jedem<br />
neuen Durchlauf verändert.<br />
Die sich durch Lua ergebenden<br />
Möglichkeiten demonstriert das<br />
Filter-Modul von Adtiya Mahajan<br />
[13], das unter der Verwendung<br />
der Skriptsprache umgesetzt<br />
wurde: Unter anderem erlaubt es,<br />
den Konverter Pandoc [14] als externen<br />
Filter einzubinden, etwa<br />
um reST-Mark up [15] zu verwenden.<br />
Auf diese Weise lassen sich<br />
Tabellen sehr viel einfacher erstellen<br />
(siehe \ usemodule und \defineexternalfilter<br />
sowie \startrest<br />
und \stoprest in Listing 3). Mit<br />
dem gleichen Modul lässt<br />
sich zum Beispiel auch<br />
übers Netz die Google-<br />
Chart-API einsetzen.<br />
Fazit<br />
Vor allem im Vergleich zu<br />
LaTeX sticht an ConTeXt<br />
hervor, dass Funktionen<br />
wie das Verwalten von Synonymen<br />
und sortierten Listen<br />
sowie das Auswerfen<br />
von Daten von Versionskontrollsystemen<br />
von Haus<br />
aus angeboten werden und<br />
daneben ein umfangreiches<br />
Zusammenspiel mit XML-<br />
Daten möglich ist [16].<br />
Auch das Verarbeiten von<br />
Scalable Vector Graphics<br />
(SVG) [17], das Einbinden<br />
von Google Docs [18] und<br />
das Erstellung von aufwendigen<br />
Präsentationen bereitet<br />
mit ConTeXt keinerlei<br />
Probleme [19]. Zwar<br />
fällt der Einstieg in Con-<br />
TeXt nicht ganz leicht, aber<br />
wer ihn meistert, dem<br />
steht anschließend ein leistungsfähiges<br />
System zum Erstellen professioneller<br />
Dokumente zur Verfügung.<br />
Besonders das Einbinden<br />
von Lua-Code eröffnet an dieser<br />
Stelle viele Optionen. (jlu) n<br />
A Das Ergebnis des<br />
ConTeXt-Durchlaufs<br />
von Listing 3.<br />
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zeigt, wie Sie Dokumente<br />
auf Papier bringen.<br />
scribus-Versionen<br />
Distribution<br />
Version<br />
Debian 6 „Squeeze“ 1.3.3.13<br />
Fedora 14 1.3.9<br />
Mandriva 2010.2 1.3.6<br />
OpenSuse 11.4 1.4.0.rc1<br />
Ubuntu 10.10 1.3.3.13<br />
Stand: 31.03.2011<br />
Die heimische LUG veranstaltet<br />
einen Info-Tag, man lädt Bekannte<br />
und Verwandte zum runden<br />
Geburtstag oder die Nachbarn<br />
zur Gartenparty. Für zahlreiche<br />
Anlässe gilt: Die Einladung sollte<br />
nicht bereits auf den ersten Blick<br />
wie ein schlechtes Word-Dokument<br />
aussehen. Unter Linux eignet<br />
sich dafür das <strong>Desktop</strong>-<strong>Publishing</strong>-Programm<br />
Scribus [1].<br />
Es findet sich in den Repositories<br />
aller gängigen Distributionen,<br />
sodass Sie bei Bedarf das<br />
Programm direkt über den jeweiligen<br />
Paketmanager installieren.<br />
Aktuell ist momentan noch die<br />
Version 1.3.3; das schon seit geraumer<br />
Zeit in Entwicklung befindliche<br />
Scribus 1.4 steht aber<br />
kurz vor der Veröffentlichung<br />
(aktuelle Version 1.4.0.rc2). Dieser<br />
Artikel beschreibt die Entwicklerversion<br />
1.4.0.rc1, wie Sie<br />
aktuell OpenSuse 11.4 beiliegt<br />
(siehe Tabelle Scribus-Versionen).<br />
Bei Erscheinen des Heftes könnte<br />
aber bereits die finale Version 1.4<br />
zum Download bereitstehen. Die<br />
meisten Arbeitsschritte funktionieren<br />
unter der Version 1.3.3 genau<br />
gleich, sodass Sie sie damit<br />
ebenfalls nachvollziehen.<br />
Neues Dokument<br />
Beim ersten Start öffnet Scribus<br />
einen Dialog mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten.<br />
Möchten<br />
Sie Ihr Dokument komplett von<br />
Hand erstellen oder nur ein wenig<br />
mit Scribus experimentieren, klicken<br />
Sie hier einfach auf OK, um<br />
ein einseitiges Dokument im A4-<br />
Format anzulegen. Haben Sie bereits<br />
eine Vorstellung, was Sie mit<br />
Scribus erstellen möchten, wählen<br />
Sie das gewünschte Dokumentenlayout<br />
aus (Abbildung A)<br />
und stellen die Größe, Ausrichtung<br />
und Ränder ein. Über die Optionen<br />
richten Sie zudem die Anzahl<br />
der Seiten und die gewünschten<br />
Textrahmen ein. Für ein klassisches<br />
Spaltenlayout markieren<br />
Sie dazu die Checkbox Automatische<br />
Textrahmen und wählen anschließend<br />
die gewünschte Anzahl<br />
Spalten aus. Den voreingestellten<br />
Abstand von 11 Punkt<br />
ändern Sie bei Bedarf auch später.<br />
Über den Reiter Neu von Vorlage<br />
bietet Scribus vier Dokumententypen<br />
als Vorlagen an. Die mitgelieferten<br />
Templates erweisen sich<br />
aber als ziemlich veraltet. Aktuellere<br />
und in vielen Bereichen besser<br />
aussehende Vorlagen sowie freie<br />
Schriften finden Sie auf Scribusstuff.org<br />
[2]. Arbeiten Sie häufiger<br />
mit Scribus, lernen Sie vermutlich<br />
bald den Reiter Dokument aus dem<br />
Verlauf öffnen zu schätzen: Hier<br />
listet die Software bereits verwendete<br />
Dateien auf. Über die Checkbox<br />
links unten schalten Sie den<br />
Dialog für weitere Scribus-Starts<br />
aus. Um ihn wieder einzuschalten,<br />
wählen Sie Datei | Allgemeine Einstellungen<br />
und markieren unter<br />
Allgemein | Benutzeroberfläche die<br />
Checkbox Start-Dialog zu Beginn<br />
anzeigen. (Bei älteren Versionen<br />
befindet sich die Checkbox unter<br />
Verschiedenes.)<br />
38 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Scribus<br />
schwerpunkt<br />
Einer der größten Unterschiede<br />
in der Handhabung von Scribus<br />
gegenüber einer Textverarbeitung<br />
ist, dass Scribus jedes Element in<br />
einem separaten Rahmen platziert.<br />
Haben Sie im Startdialog<br />
ein leeres A4-Dokument ausgewählt,<br />
dürfen Sie nicht einfach<br />
drauflostippen, sondern müssen<br />
zunächst einen Textrahmen anlegen.<br />
Dazu wählen Sie Einfügen |<br />
Textrahmen einfügen oder drücken<br />
[T]. Der Mauszeiger verändert<br />
sich dann in ein Pluszeichen und<br />
zeigt ein kleines Dokument mit<br />
einer Initiale an. Nun halten Sie<br />
die linke Maustaste gedrückt und<br />
ziehen einen neuen Rahmen auf,<br />
dessen Größe Sie nachträglich jederzeit<br />
bei Bedarf verändern. In<br />
diesem Rahmen schreiben Sie<br />
nach einem Doppelklick den gewünschten<br />
Text (Abbildung B).<br />
Passt der Text nicht in den Rahmen,<br />
zeigt Scribus in der unteren<br />
rechten Ecke eine kleine Box mit<br />
einem roten X an. Dann ziehen<br />
Sie wahlweise den Rahmen einfach<br />
größer oder lassen den Text<br />
in einen zweiten Rahmen überlaufen.<br />
Dazu öffnen Sie mit [T]<br />
einen neuen Textrahmen, markieren<br />
Sie per Mausklick den überfüllten<br />
Textrahmen und wählen<br />
Sie aus der Werkzeugleiste das<br />
Symbol Textrahmen verketten<br />
(Abbildung B, rot markiert). Nun<br />
klicken Sie auf den neu erstellten<br />
Rahmen, in den jetzt der Übersatz<br />
aus dem ersten einläuft.<br />
Statt einen langen Text direkt in<br />
Scribus zu schreiben, verfassen<br />
Sie diesen besser in einem Texteditor<br />
und importieren ihn danach<br />
in Scribus. Dazu klicken Sie<br />
nach dem Aufziehen der Textbox<br />
mit der rechten Maustaste darauf<br />
und wählen Text laden. Über den<br />
Importer wählen Sie anschließend<br />
im neuen Dialog das Textformat<br />
aus. Scribus unterstützt neben<br />
unformatierten Textdateien unter<br />
anderem auch das OpenOffice-<br />
(SXW) und Open-Document-<br />
Textformat (ODT) und importiert<br />
dabei auf Wunsch auch die Stilvorlagen<br />
aus Open/ LibreOffice.<br />
In der Grundeinstellung<br />
trennt Scribus Wörter<br />
nicht. Das führt vor allem<br />
bei Blocksatz zu unschönen<br />
Lücken zwischen<br />
den einzelnen<br />
Wörtern. Um die Silbentrennung<br />
zu aktivieren,<br />
markieren Sie den<br />
kompletten Text mit<br />
[Strg]+[A] und wählen<br />
Extras | Silbentrennung<br />
anwenden. Scribus<br />
bricht dann den Text<br />
neu um. Fügen Sie hingegen<br />
weiteren Text<br />
hinzu oder kürzen/ längen<br />
den Text, müssen Sie den<br />
Menüpunkt erneut aufrufen.<br />
Alternativ schalten Sie die automatische<br />
Silbentrennung ein. Sie<br />
finden diese Option unter Datei |<br />
Allgemeine Einstellungen | Silbentrennung.<br />
In Tests lieferten das<br />
kürzeste Wort auf drei Buchstaben<br />
(keine zweibuchstabigen Silben<br />
abtrennen) und maximal drei<br />
aufeinanderfolgende Trennungen<br />
als Paramter gute Ergebnisse.<br />
Eigenschaften<br />
Eine der wichtigsten Tasten bei<br />
der Bedienung von Scribus ist<br />
[F2]: Egal, welche Art von Rahmen<br />
Sie nutzen, über [F2] gelangen<br />
Sie stets zu den Einstellungen<br />
(Abbildung C, folgende Seite).<br />
Der Einstellungsdialog besteht<br />
aus sieben Reitern, die je nach<br />
markiertem Element aktiv sind.<br />
Über X,Y,Z legen Sie die Koordinaten<br />
des Rahmens<br />
fest. Statt eine Box mit<br />
der Maus an den gewünschten<br />
Platz zu ziehen,<br />
legen Sie hier die<br />
Position auf der X- und<br />
Y-Achse fest. Scribus<br />
gibt jedem Element<br />
automatisch einen Namen,<br />
den Sie hier bei<br />
Bedarf anpassen. Alle<br />
Rahmen lassen sich<br />
auch drehen. Dazu wählen<br />
Sie zunächst unter<br />
Ursprung das Zentrum<br />
für die Rotation aus und<br />
stellen danach die gewünschte<br />
Drehung ein. Im gleichen Dialog<br />
finden Sie die Ebenen. Scribus<br />
legt für jedes Objekt eine neue<br />
Ebene an. Die Zahl bei Anordnung<br />
zeigt, auf welcher Ebene sich das<br />
Objekt befindet. Die Ziffer 0 bedeutet,<br />
dass das Objekt ganz im<br />
Vordergrund liegt. Je größer die<br />
Zahl, desto weiter hinten ordnet<br />
das Programm das Objekt an.<br />
Über die grünen Pfeile verschieben<br />
Sie einen Textrahmen weiter<br />
nach hinten oder vorne.<br />
Unter Form legen Sie neben dem<br />
äußeren Rahmen auch fest, wie<br />
sich das Objekt gegenüber anderen<br />
Objekten (in erster Linie gegenüber<br />
Text) verhält. Von den<br />
verschiedenen Möglichkeiten unter<br />
Text umfließt Rahmen benötigen<br />
Sie in der Regel nur Deaktiviert<br />
und Bounding Box benutzen.<br />
Möchten Sie bei einem Freisteller<br />
A Beim Start von Scribus<br />
geben Sie an, welche<br />
Art von Dokument<br />
Sie erstellen möchten.<br />
B Scribus behandelt<br />
jedes Objekt als Rahmen,<br />
selbst einen einfachen<br />
Text.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 39
schwerpunkt<br />
Scribus<br />
C Über den Dialog „Eigenschaften“<br />
legen Sie Farbe,<br />
Form und Anordnung der<br />
einzelnen Rahmen fest.<br />
D Für den nötigen Abstand<br />
zwischen Text und anderen<br />
Elementen sorgt der Reiter<br />
Text in den Einstellungen.<br />
den Text möglichst nahe an das<br />
Bild heranfließen lassen, müssen<br />
Sie von Hand eine Konturlinie anlegen.<br />
Dazu klicken Sie hinter<br />
Form auf Bearbeiten und markieren<br />
im neuen Dialog Pfade die<br />
Checkbox Konturlinie bearbeiten.<br />
Wie nah der Text an ein Objekt<br />
herankommt, legen Sie in der<br />
neuen Scribus-Version immer<br />
über die Eigenschaften der Textbox<br />
fest. Während frühere Scribus-Versionen<br />
auch bei Bildern<br />
die Möglichkeit boten, die Abstände<br />
zum Text festzulegen, gibt<br />
es im aktuellen Release Candidate<br />
diese Einstellungen nur noch für<br />
Textboxen. Sie finden die entsprechenden<br />
Parameter unter<br />
Text | Spalten und Textabstände<br />
(Abbildung D). Möchten Sie zum<br />
Beispiel mitten in einem Text ein<br />
Bild platzieren, müssen Sie nicht,<br />
wie vielleicht aus anderen Programmen<br />
gewohnt, beim Bild die<br />
passenden Ränder einstellen,<br />
sondern in der Textbox. Alternativ<br />
ziehen Sie den Rahmen des<br />
Bildes etwas größer als das eigentliche<br />
Bild, so entstehen auch<br />
passende Abstände.<br />
schriftliches<br />
Die von Scribus exportierten, reprofähigen<br />
PDFs unterstützen Farbmanagement<br />
über ICC-Profile, die Scribus als<br />
eines von nur wenigen Linux-Programmen<br />
in Form von LittleCMS [5] integriert.<br />
Damit die erzeugten PDFs absolut<br />
standardkonform ausfallen, stellt<br />
Scribus hohe Ansprüche an die verwendeten<br />
Schriften. Fehlerhafte<br />
Schriften, wie man sie im Überfluss<br />
Stilverwaltung<br />
Mit dem bisher gesammelten<br />
Wissen können Sie bereits beliebige<br />
Textboxen erstellen. Jetzt<br />
möchten Sie den Text vermutlich<br />
auch formatieren. Dazu verwenden<br />
Sie entweder den integrierten<br />
Editor von Scribus oder arbeiten<br />
mit Stilvorlagen. Im Falle eines<br />
Falles lassen sich beide Varianten<br />
auch kombinieren.<br />
Verfassen Sie kurze, typischerweise<br />
einseitige Dokumente,<br />
dann bietet sich der Story Editor<br />
von Scribus an (Abbildung E).<br />
Um ihn zu verwenden, klicken Sie<br />
mit der rechten Maustaste auf einen<br />
Textrahmen und wählen aus<br />
dem Kontextmenü den Eintrag<br />
Text bearbeiten aus ([Strg]+[Y]).<br />
Im neuen Fenster schreiben Sie<br />
nun den gewünschten Text und<br />
formatieren diesen ähnlich wie in<br />
einer Textverarbeitung. Der Story<br />
Editor benötigt allerdings ein wenig<br />
Umgewöhnung: Zwar akzeptiert<br />
er diverse Formatierungen,<br />
zeigt diese aber nicht direkt an.<br />
Erst nach einem Klick auf Textrahmen<br />
auffrischen oder Änderungen<br />
übernehmen stellt Scribus die<br />
Änderungen im Textrahmen dar.<br />
Arbeiten Sie dagegen mit längeren<br />
Dokumenten, nutzen Sie am<br />
besten die Stilvorlagen von Scribus.<br />
Den passenden Dialog öffnen<br />
Sie über [F3]. Das <strong>Desktop</strong><br />
<strong>Publishing</strong> unterscheidet traditionellerweise<br />
zwischen Absatzstilvorlagen<br />
und Zeichenstilvorlagen.<br />
Während der Absatzstil immer<br />
vom ersten bis zum letzten<br />
Satz eines Absatzes gilt, nutzen<br />
Sie Zeichenstile, um einzelne<br />
Wörter oder Buchstaben auszuzeichnen.<br />
Scribus kennt als dritte<br />
Variante noch Stile für Linien.<br />
Um eine neue Absatzstilvorlage<br />
zu erstellen, öffnen Sie mit [F3]<br />
die Stilverwaltung und wählen<br />
dort Neu | Absatzstil. Weisen Sie<br />
der Stilvorlage im Dialog (Abbildung<br />
F) einen aussagekräftigen<br />
Namen zu und wählen Sie unter<br />
Eigenschaften den Zeilenabstand<br />
und die Absatzausrichtung aus<br />
(linksbündig, zentriert, rechtsbündig<br />
oder Blocksatz). Beim Zeilenabstand<br />
können Sie entweder<br />
den Wert in Punkt angeben (Voreinstellung:<br />
15 Punkt), einen automatischen<br />
Abstand wählen<br />
oder die Zeilen am Grundraster<br />
ausrichten (empfohlen).<br />
Bekannte Basis<br />
Wechseln Sie auf den Reiter Zeichenstil<br />
und richten Sie die gewünschte<br />
Schrift und den zugehörigen<br />
Schnitt ein. Für ein gut lesbares<br />
Dokument empfehlen sich<br />
bei längeren Textzeilen eine Serifenschrift<br />
(zum Beispiel DejaVu<br />
Serif) und ein dünner Schnitt<br />
(Book oder Condensed). Haben Sie<br />
bereits einen Zeichenstil (keinen<br />
Absatzstil) erstellt, können Sie<br />
diesen aus dem Menü Basiert auf<br />
auswählen, ohne sämtliche Angaben<br />
erneut eingeben zu müssen.<br />
Ebenfalls auf dem Reiter Zeichenstil<br />
stellen Sie die Schriftgröße,<br />
die Laufweite (den Abstand<br />
zwischen den einzelnen Buchstaben)<br />
und den Wortabstand ein.<br />
Da Scribus bei 100 Prozent noch<br />
relativ große Lücken zwischen<br />
auf zahllosen Free-Font-Webseiten findet,<br />
mag das DTP-Programm überhaupt<br />
nicht. Die Projektseite erläutert<br />
ausführlich [6], woran Sie die problemlosen<br />
Schriften erkennen. Unter<br />
Script | Scripte für Scribus findet sich<br />
zudem das Python-Script FontSample,<br />
mit dem Sie installierte Fonts prüfen.<br />
Scribus unterstützt neben Truetypeauch<br />
Opentype-Fonts.<br />
40 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Scribus<br />
schwerpunkt<br />
den einzelnen Wörtern<br />
lässt, empfiehlt sich hier<br />
ein Wert um 90 Prozent.<br />
An Textstilen bietet Scribus<br />
neben gängigen Dingen<br />
wie Kapitälchen oder<br />
Großbuchstaben auch andersfarbige<br />
Außenlinien<br />
und harte Schlagschatten.<br />
Damit Sie zum Ändern<br />
des Absatzstils nicht jedes<br />
Mal den Stilverwaltungsdialog<br />
öffnen müssen, legen<br />
Sie auf dem Reiter<br />
Kürzel eine Tastenkombination<br />
für die Stilvorlage<br />
fest. Wählen Sie Anwenden,<br />
um die Einstellungen<br />
zu testen, oder Fertig >>,<br />
um den Dialog zu schließen.<br />
In beiden Fällen<br />
merkt sich Scribus die<br />
neuen Werte. Zeichenstile legen<br />
Sie auf die gleiche Art an, hier<br />
deckt sich der Reiter Einstellungen<br />
mit dem Reiter Zeichenstil der Absatzvorlagen.<br />
Weitere Boxen<br />
Neben Textrahmen kennt Scribus<br />
noch drei weitere Rahmentypen:<br />
Bilder, Render-Rahmen und Tabellen.<br />
Daneben stellt die DTP-<br />
Software diverse Rahmen für geometrische<br />
Formen bereit.<br />
Bilder fügen Sie über Einfügen<br />
| Bildrahmen einfügen<br />
oder [I] ein. Den leeren<br />
Rahmen klicken Sie<br />
mit der rechten Maustaste<br />
an und wählen Bild laden.<br />
Um zu erreichen, dass<br />
Scribus das Bild auf die<br />
Rahmengröße skaliert, klicken<br />
Sie mit der rechten<br />
Maustaste darauf und<br />
wählen Bild an Rahmen anpassen.<br />
Wollen Sie nur einen<br />
Bildausschnitt anzeigen,<br />
klicken Sie doppelt in<br />
das Bild, sodass sich der<br />
Mauszeiger in eine weiße<br />
Hand ändert. Sie können<br />
dann das Bild innerhalb<br />
des Rahmens bewegen,<br />
um den gewünschten Ausschnitt<br />
zu wählen. Alternativ<br />
öffnen Sie über [F2] den Eigenschaften-Dialog<br />
und markieren<br />
unter Bild die Checkbox Freie Skalierung.<br />
Scribus kann mit Bildern<br />
im CMYK-Format umgehen und<br />
lädt neben den gängigen Formaten<br />
auch TIFFs und sogar Dateien<br />
im Photoshop-PSD-Format. Die<br />
Bilder dürfen Ebenen, eigene ICC-<br />
Profile und Beschneidungspfade<br />
mitbringen. Per Import verarbeitet<br />
Scribus auch SVG-Vektorgrafiken<br />
oder EPS/ Postscript-Dateien.<br />
Bei dem mit einem Zahnrad markierten<br />
Symbol in der Werkzeugleiste<br />
handelt es sich um eine spezielle<br />
Textbox zum Beispiel für<br />
mathematische Formeln. Scribus<br />
nutzt dazu das Satzsystem LaTeX<br />
– auf Ihrem Rechner müssen deshalb<br />
die entsprechenden Pakete<br />
installiert sein. Unter OpenSuse<br />
finden Sie PDFLaTeX im Paket<br />
texlive-latex, bei Ubuntu heißt das<br />
passende Paket texlive-latex-extra.<br />
Um einen solchen Render-Rah-<br />
E Im Story Editor (unten)<br />
verfassen und formatieren<br />
Sie den Text.<br />
Die Änderungen sehen<br />
Sie jedoch nur im Scribus-Dokument<br />
(oben).<br />
GlossAr<br />
Freisteller: Eine Grafik,<br />
die nicht rechteckig ist,<br />
sondern beliebige Konturen<br />
hat. Sie heißt<br />
Freisteller, weil sie oft<br />
aus einem normalen<br />
Foto entsteht, dessen<br />
Motiv durch Entfernen<br />
des Hintergrundes frei<br />
steht. DTP-Programme<br />
machen es möglich,<br />
Freisteller so zu umfließen,<br />
dass sich die Textzeilen<br />
an die Konturen<br />
quasi anschmiegen.<br />
ICC-Profile: Genormter<br />
Datensatz, der den<br />
Farb raum eines Gerätes<br />
(Monitor, Drucker) beschreibt.<br />
Das soll ermöglichen,<br />
dass Vorlagen<br />
an beliebigen Ausgabegeräten<br />
möglichst<br />
farbtreu wiedergegeben<br />
werden. Das Kürzel ICC<br />
steht für das Normungsgremium<br />
International<br />
Color Consortium.<br />
CMYK: Cyan, Magenta,<br />
Yellow, Key. Subtraktives<br />
Farbmodell, das<br />
beim Vierfarbdruck zum<br />
Einsatz kommt. Key<br />
steht dabei (nach der<br />
Bezeichnung der entsprechenden<br />
Druckplatte<br />
im Englischen)<br />
für Schwarz.<br />
F Über Zeichen- und<br />
Absatzvorlagen verschaffen<br />
Sie Ihren Dokumenten<br />
ein einheitliches<br />
Aussehen.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 41
schwerpunkt<br />
Scribus<br />
G Die Arbeit mit<br />
Tabellen ist in Scribus<br />
immer noch eine<br />
Geduldsprobe.<br />
tipp<br />
Das Grundlinienraster<br />
schalten Sie über<br />
Ansicht | Grundlinienraster<br />
anzeigen ein,<br />
Änderungen am Raster<br />
nehmen Sie über<br />
Datei | Dokument einrichten<br />
| Hilfslinien<br />
vor.<br />
men einzufügen, wählen Sie Einfügen<br />
| Renderrahmen einfügen<br />
oder drücken [D]. Der Rahmen<br />
zeigt nach dem Aufziehen einen<br />
gerenderten Beispieltext an, sofern<br />
alles funktioniert.<br />
Als dritte Art von Boxen bietet<br />
Scribus Tabellen an. Dabei handelt<br />
es sich eigentlich um vorgefertigte<br />
gruppierte Textrahmen,<br />
die Handhabung unterscheidet<br />
sich deshalb etwas von den Tabellen<br />
in OpenOffice Writer oder anderen<br />
Textverarbeitungsprogrammen.<br />
Haben Sie über Einfügen |<br />
Tabelle einfügen oder [A] einen Tabellenrahmen<br />
aufgezogen und die<br />
Anzahl der Spalten und Zeilen<br />
festgelegt, ist die neue Tabelle zunächst<br />
für Eingaben gesperrt. Sie<br />
müssen über einen Rechtsklick<br />
auf die Tabelle und Gruppe auflösen<br />
die einzelnen Zellen freigeben.<br />
Jetzt können Sie per Doppelklick<br />
eine Zelle auswählen und<br />
darin schreiben (Abbildung G).<br />
Sind Sie mit der Bearbeitung<br />
fertig, fassen Sie die Textboxen<br />
über das Rechtsklickmenü wieder<br />
zu einer Gruppe zusammen.<br />
Tabellen gehören weiterhin zu<br />
den Schwachpunkten von Scribus.<br />
So müssen Sie zum Beispiel,<br />
um eine Spalte zu vergrößern<br />
oder zu verkleinern, zunächst<br />
sämtliche Textboxen der Spalte<br />
mit gedrückter Umschalttaste<br />
markieren. Danach können Sie<br />
zwar die einzelne Spalte verkleinern,<br />
die übrigen Spalten wachsen<br />
aber nicht mit, und<br />
Sie müssen diese ebenfalls<br />
manuell an die<br />
neue Breite anpassen.<br />
Werkzeugkasten<br />
Im Werkzeugarsenal<br />
von Scribus finden sich<br />
außer den diversen<br />
Rahmen auch Linien,<br />
Bezier- und Freihandkurven<br />
sowie Polygone<br />
und einige vordefinierte<br />
Formen. Mit dem<br />
Polygonwerkzeug erzeugen<br />
Sie nicht nur<br />
Vielecke, sondern auch<br />
Sterne (einzustellen über den Eigenschaftsdialog<br />
im Ausklappmenü).<br />
Per Kontextmenü und<br />
Umwandeln in konvertieren Sie<br />
Objektklassen in andere. Sie verlieren<br />
dadurch meist dauerhaft<br />
gewisse Möglichkeiten (zum Beispiel<br />
das Bearbeiten von Text),<br />
gewinnen jedoch andere hinzu<br />
(etwa das Füllen mit Bildern und<br />
Verläufen oder das individuelle<br />
Bearbeiten von Schriftpfaden).<br />
Jede Objektform, egal, ob Polygon<br />
oder Objektrahmen, können<br />
Sie mit einem soliden oder einem<br />
Verlaufshintergrund und einer eigenen<br />
Außenlinie verzieren. Scribus<br />
bietet guten Support für<br />
Transparenzen, auch mittels Alpha-Kanal.<br />
Für den PDF-Export<br />
müssen Sie aber eine PDF-Version<br />
ab v1.4 verwenden, die dies<br />
unterstützt. Bei der Definition eines<br />
Verlaufs stellen Sie mit Deckkraft<br />
die Transparenz des Farbverlaufspunktes<br />
genauso ein wie<br />
seine Farbe, und Scribus interpoliert<br />
genauso zu den nächstliegenden<br />
Verlaufspunkten.<br />
Das Ausrichten von Text entlang<br />
von Pfaden beherrscht Scribus<br />
ebenfalls: Hierzu markieren<br />
Sie einen Rahmen mit dem Text<br />
sowie einen normalen Pfad (Formen<br />
und Polygone müssen Sie zuvor<br />
in einen solchen umwandeln)<br />
und wählen im Menü Objekt den<br />
Punkt Text an Pfad ausrichten. Parameter<br />
für den Pfadtext stellen<br />
Sie über das Eigenschaften-Menü<br />
im Abschnitt Form ein. Gewisse<br />
Buchstabenkombinationen sehen<br />
auf Pfaden eher unglücklich aus<br />
und weisen große Abstände auf –<br />
bessern Sie dann mit dem Abstandsregler<br />
bei den Schrifteinstellungen<br />
von Hand nach.<br />
Scribus integriert eine Skriptschnittstelle,<br />
die Python versteht.<br />
Damit lassen sich viele Dinge automatisieren<br />
beziehungsweise automatisch<br />
erstellen. Einige<br />
Skripts, etwa zum Erzeugen von<br />
Kalendervorlagen, gehören bereits<br />
zum Lieferumfang. Sie rufen<br />
sie über das Menü Scripts auf.<br />
Fazit<br />
Als mächtiges Werkzeug bedarf<br />
Scribus einiger Einarbeitungszeit.<br />
Die Lernkurve fällt aber erfreulich<br />
flach aus, auch wenn die auf<br />
der Webseite verlinkten Tutorials<br />
und die Online-Dokumentation<br />
[3] nur einige der zahlreichen<br />
Fragen von Scribus-Neueinsteigern<br />
beantworten. Immerhin liefert<br />
das Scribus-Wiki [4] etliche<br />
zusätzliche Informationen und<br />
Tutorials, sogar in Deutsch. In Sachen<br />
Bedienung gibt sich Scribus<br />
stellenweise sehr umständlich,<br />
die Oberfläche erschwert an einigen<br />
Stellen durch den Aufbau das<br />
effiziente Bedienen.<br />
Trotz der Kritikpunkte ist das<br />
DTP-Programm äußerst vielseitig<br />
und unterstützt unter Linux ansonsten<br />
eher exotische Dinge wie<br />
Farbmanagement, den CMYK-<br />
Farbraum, TIFFs mit Freistellpfaden<br />
oder PDF-Formulare. Damit<br />
zählt das Programm definitiv zur<br />
Oberliga des Open-Source-Software<br />
pools. (jlu) n<br />
[1] Projektseite: http:// www. scribus. net<br />
[2] Vorlagensammlung und Schriften:<br />
http:// www. scribusstuff. org/<br />
[3] Scribus-Online-Dokumentation:<br />
http:// docs. scribus. net<br />
info<br />
[4] Scribus-Wiki: http:// wiki. scribus. net/ index.<br />
php/ Hauptseite<br />
[5] LittleCMS: http:// www. littlecms. com<br />
[6] Font-Qualität: http:// docs. scribus. net/<br />
index. php? lang=en& page=fonts2<br />
42 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Open Source<br />
mobilisiert.<br />
Academy-Day: Weiterbildung und Recruitment (14. Mai)<br />
LPI-Zertifizierungen und Vorbereitungstutorien by Egilia<br />
Security-Day by Astaro plus HackingContest (13. Mai)<br />
»Die Zukunft ist offen.« sagen:<br />
-› Wim Coekaerts, Oracle‘s Vice President of<br />
Linux Engineering<br />
-› Bradley M. Kuhn, Executive Director Software<br />
Feedom Conservancy<br />
-› Steve Coast, Open Street Map<br />
-› Daniel Walsh, Principal Software Engineer, Red Hat<br />
Open Source ist Geschäftsmodell, Arbeitgeber<br />
und Trendsetter.<br />
Komm vorbei. Mach dich schlau. Tausch dich aus.<br />
11. –14. Mai 2011 in Berlin<br />
EUROPE‘S LEADING<br />
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www.linuxtag.org<br />
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Bronze Partner:<br />
MAGAZIN
schwerpunkt<br />
Vivadesigner<br />
Das kommerzielle DTP-Programm Vivadesigner im Überblick<br />
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steht eine kommerzielle<br />
Alternative zum DTP-Programm<br />
Scribus bereit.<br />
Die Software, die ihre<br />
Ursprünge im professionellen<br />
Druckbereich hat,<br />
beherrscht zahlreiche<br />
Features, die sie ebenfalls<br />
für Heimanwender<br />
interessant machen.<br />
Während sich Adobe und Quark<br />
noch immer zieren, ihre <strong>Publishing</strong>-Pakete<br />
auf Linux zu portieren,<br />
hat das Unternehmen Viva<br />
Technology diesen Schritt schon<br />
lange hinter sich. Die aktuelle Version<br />
5.1.0 (Build 4198) des DTP-<br />
Programms stammt von November<br />
2010, die Version 7 zeichnet<br />
sich schon am Horizont ab (siehe<br />
Kasten Neues in Version 7).<br />
Das Unternehmen setzt auf eine<br />
zweistufige Strategie: Wer lediglich<br />
im Heim- und Hobby-Bereich<br />
layoutet, der kommt mit der Personal<br />
Edition für 99 Euro aus. Professionelle<br />
Anwender sind gehalten,<br />
die mit 299 Euro vergleichsweise<br />
günstige kommerzielle Edition<br />
zu bestellen. Mit der kommenden<br />
Version steigen die Preise<br />
allerdings etwas an. Alle Versionen<br />
stehen jeweils für Linux, Mac<br />
OS X und Windows bereit.<br />
Die zu Testzwecken gedachte<br />
Free Edition unterliegt einigen<br />
Einschränkungen: So fehlen einige<br />
von Viva selbst zugekaufte Module<br />
für Silbentrennung, Rechtschreibprüfung<br />
nach Duden, Farbpaletten<br />
von Pantone sowie die<br />
Module zum Import und Export<br />
von PDF-Dateien. Mit dem Erwerb<br />
einer Lizenz unterstützt das<br />
Programm dann beim Prüfen der<br />
Rechtschreibung und bei der Silbentrennung<br />
die Sprachen<br />
Deutsch (reformiert), Englisch,<br />
Französisch, Italienisch und Spanisch.<br />
Andere Sprachmodule liefert<br />
Viva auf Anfrage.<br />
In der Free Edition beherrscht<br />
das Programm die Farbmodelle<br />
RGB und CMYK. Die kostenpflichtigen<br />
Ausgaben haben zusätzlich<br />
Pantone sowie HKS mit<br />
an Bord und bieten die Möglichkeit,<br />
eigene Paletten einzubinden.<br />
Der Import von Bildern beschränkt<br />
sich bei der Free Edition<br />
mit Ausnahme von EPS auf die<br />
Bitmap-Formate TIFF, JPEG,<br />
BMP und PNG. Die Personal und<br />
Commercial Editions importieren<br />
zusätzlich native Adobe Illustrator<br />
Dateien ab Version 10.<br />
Beim Export erweist sich die<br />
Commercial Edition am flexibelsten:<br />
Hier speichern Sie Dokumente<br />
bei Bedarf als Postscript, PDF,<br />
EPS, JPEG oder PNG. Dagegen<br />
unterstützt die Personal Edition<br />
nur Postscript und PDF, die Free<br />
Edition nur Postscript. Das Drucken<br />
hat der Hersteller allerdings<br />
bei allen Versionen freigeschaltet,<br />
sodass über ein mögliches PDF-<br />
Backend des Drucker-Servers unter<br />
Umständen doch ein akzeptables<br />
Ergebnis gelingt.<br />
Bedienkonzept<br />
Das Interface der Software bietet<br />
wenig Überraschungen: Neben der<br />
Hauptarbeitsfläche befinden sich<br />
in der Grundkonfiguration einige<br />
Paletten, darunter die Stilvorlagen<br />
für Text, Bild und Grafik, die Seiten<br />
sowie die kontextabhängige<br />
Modulpalette für das jeweils gewählte<br />
Werkzeug. Maßlinien oben<br />
und links erleichtern das Positionieren<br />
von Objekten, bei Bedarf<br />
unter Einsatz von Hilfslinien.<br />
Das Arbeiten mit dem Vivadesigner<br />
folgt den klassischen Gewohnheiten<br />
für Grafik- und DTP-<br />
Programme: Nach dem Starten<br />
der Applikation öffnet sich ein<br />
Dialog zum Einrichten der Seite.<br />
44 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Vivadesigner<br />
schwerpunkt<br />
Hier wählen Sie Format, Ränder<br />
sowie einige weitere Parameter –<br />
unter anderem, ob Sie einfache<br />
oder Doppelseiten anlegen wollen<br />
und wie Sie die Abfolge haben<br />
möchten. Danach stehen Sie vor<br />
der berühmten leeren Seite, die<br />
sich aber dank Kreativität und<br />
einfachen Werkzeugen schnell mit<br />
Leben füllt.<br />
Das Programm arbeitet rahmenund<br />
objektbasiert, wie die Mehrzahl<br />
der Vertreter dieser Gattung.<br />
Das bedeutet, Sie ziehen mit der<br />
Maus einen Rahmen auf, weisen<br />
diesem bestimmte Eigenschaften<br />
zu und füllen diesen dann mit Inhalt.<br />
Dabei unterscheidet die Applikation<br />
drei Arten von Rahmen:<br />
Text, Grafik und Bild. Sie ermöglicht<br />
es aber, diese Eigenschaft<br />
nachträglich zu ändern.<br />
Die Arbeit mit Text erfolgt nach<br />
dem bekannten Prinzip: Passt der<br />
komplette Text nicht in einen<br />
Rahmen, gilt es, diesen entweder<br />
aufzuziehen oder den ersten Kasten<br />
mit weiteren zu verknüpfen.<br />
Um diese sowie andere Objekte<br />
punktgenau zu platzieren, bietet<br />
die Anwendung Hilfslinien an. Alles<br />
in allem also nicht viel Neues.<br />
info<br />
[1] Vivadesigner: http:// www. viva. us/ deutsch/<br />
produkte/ vivadesigner/<br />
[2] Feature-Liste: http:// software. viva. de/<br />
download. php? did=121<br />
Keine Ebenen<br />
In der aktuellen Version 5.1 verfügt<br />
die Software über keine Ebenenfunktion.<br />
Dies bleibt auch in<br />
der kommenden Version 7 so.<br />
Erst für die darauf folgende Minor-Release<br />
plant das Unternehmen<br />
aus Koblenz den Support für<br />
diese Funktion.<br />
Das Programm bietet die Möglichkeit,<br />
Objekte zu Gruppen zusammenzufassen.<br />
Allerdings verfügt<br />
es nicht über eine Bibliothek,<br />
mit der Sie diese kombinierten<br />
Elemente dann über mehrere Dokumente<br />
hinweg verwalten könnten.<br />
Ebenfalls nicht optimal erscheint<br />
die Tatsache, dass Vivadesigner<br />
das Spaltenraster beim<br />
Mehrspaltensatz mittels Linien<br />
implementiert, da es möglich ist,<br />
diese einfach per Klick anzuwählen<br />
und zu löschen.<br />
Beim Import der diversen Grafik-<br />
und Bildformate fällt ins<br />
Auge, dass die klassischen Vektorformate<br />
außen vor bleiben und<br />
der Schwerpunkt auf Bitmap-Dateien<br />
liegt. Laut Auskunft der<br />
Hersteller zählen diese zu den am<br />
häufigsten nachgefragten. Beim<br />
für den professionellen Druck interessanten<br />
PDF unterstützt die<br />
Software die Versionen 1.3 bis 1.6<br />
(aktuell: 1.7).<br />
Der Hersteller Viva Technology<br />
stellt auf seiner Website Pakete in<br />
den Formaten RPM und DEB bereit.<br />
Darüber hinaus existiert ein<br />
Tar-Archiv, das die generische<br />
Ins tallation erlaubt. Das Programm<br />
bringt alle benötigten Bestandteile<br />
mit, darunter einige<br />
Qt-Bibliotheken. Das erklärt die<br />
teilweise großen Unterschiede in<br />
der Größe des Programmarchivs<br />
zwischen Windows und Linux.<br />
Das Setup installiert die Software<br />
nach /opt, alternative Pfade sieht<br />
es nicht vor.<br />
Fazit<br />
Der Vivadesigner gehört zu einer<br />
ganzen Produktfamilie. So existiert<br />
mit Vivaimpose ein Programm<br />
zum digitalen Bogendruck,<br />
und Vivaposterize ermöglicht<br />
das Aufteilen von Postern<br />
auf Einzelseiten. In Kombination<br />
mit dem <strong>Publishing</strong>-Server und<br />
dem Enterprise-Content-Management-System<br />
ergibt sich so eine<br />
Lösung, die vor allem Unternehmen<br />
als Kunden anpeilt.<br />
Der Privatanwender profitiert in<br />
erster Linie von einer bezahlbaren<br />
Alternative, die sich aktiver Maintenance<br />
erfreut und alle Features<br />
beherrscht, die im semiprofessionellen<br />
Bereich wichtig sind. So gelingen<br />
eigene DTP-Projekte ohne<br />
große Schwierigkeiten. (agr) n<br />
A Vivadesigner beherrscht<br />
den Umgang<br />
mit Text, Bild und Grafik,<br />
die die Software in<br />
jeweils eigenen Objekten<br />
verwaltet.<br />
neues in Version 7<br />
Aufgrund zahlreicher Änderungen an der Software überspringt das<br />
Unternehmen eine Versionsnummer und gibt voraussichtlich Anfang<br />
Mai die nächste Version 7 frei, die wieder in mehreren Varianten<br />
geplant ist: Neben der Free, Personal und Commercial Edition<br />
weist das Produktblatt eine Commercial-Plus-Version aus, die es<br />
erlaubt, feingranulare Zugriffsrechte für Dokumente zu vergeben.<br />
Der Preis für die Personal Edition steigt auf 129 Euro, die Commercial<br />
kostet künftig 299 Euro und für die Plus-Variante fallen<br />
499 Euro an. Die Free Edition steht weiterhin gratis bereit, wobei<br />
diese Version ebenfalls ohne die lizenzpflichtigen Module daherkommt.<br />
Ein Update-Preis stand bis Redaktionsschluss noch nicht<br />
konkret fest, bewegt sich aber voraussichtlich in der Größenordnung<br />
der Preisdifferenz zwischen der jetzigen und der kommenden<br />
Version. Version 5.1 verschwindet dann von den Servern.<br />
Neben der genannten Funktion für Zugriffsrechte, die das gesteuerte<br />
Arbeiten in Gruppen an einem Dokument erleichtert, bietet<br />
die nächste Version die Möglichkeit, Indesign-Dokumente zu öffnen<br />
oder Dokumente in das IDML-Format zu exportieren. Im Bereich<br />
Typographie kommt der optische Randausgleich hinzu und<br />
darüber hinaus die Möglichkeit, in einem Textrahmen mehrere<br />
Layouts zu nutzen, zudem ein verbesserter Support für Transparenz<br />
in Bildern sowie für Alpha-Kanäle inklusive Freisteller.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 45
schwerpunkt<br />
PDFs mit OOo/ LibO<br />
PDF-Export mit LibreOffice<br />
Druckvorstufe<br />
LibreOffice bietet einen integrierten PDF-Export. Damit konvertieren Sie<br />
nicht nur unkompliziert Dokumente, sondern geben Präsentationen und<br />
Formularen ebenfalls den richtigen Pep. Florian Effenberger<br />
© Photosani, Fotolia<br />
reADMe<br />
LibreOffice 3.3.2<br />
(32+64 Bit)<br />
LU/libo/<br />
Das PDF-Format ist weit<br />
verbreitet. Linux bringt<br />
seit Langem Reader<br />
mit. Unter Linux stellt<br />
das CUPS-Drucksystem<br />
die PDF-Konvertierung<br />
auch systemweit zur<br />
Verfügung. LibreOffice<br />
geht noch einen Schritt<br />
weiter und wartet mit einer<br />
Vielzahl von Zusatzfunktionen<br />
auf.<br />
Die vektorbasierte Seitenbeschreibungssprache<br />
PDF lehnt<br />
sich eng an PostScript an. Alle<br />
Elemente – Texte, Zeichnungen,<br />
Bilder und Formulare – werden<br />
exakt platziert und im Dokument<br />
eingebunden. Ein kaputtes Layout<br />
aufgrund falscher Seitenränder<br />
und fehlender Schriften gehört<br />
damit der Vergangenheit an.<br />
Mittlerweile beherrscht das Format<br />
sogar interaktive Inhalte und<br />
unterstützt Scripting.<br />
Für Office-Dokumente eignen<br />
sich zwei Formate, um Daten auszutauschen:<br />
Bearbeitbare Dateien<br />
speichern Sie im Open Document<br />
Format ODF, das neben Libre-<br />
Office zahlreiche andere Anwendungen<br />
unterstützt. PDF dagegen<br />
lässt sich nur eingeschränkt bearbeiten<br />
[1]. Soll der Empfänger das<br />
Dokument jedoch nur betrachten<br />
oder drucken, ist es erste Wahl.<br />
Zwei Wege zum Ziel<br />
LibreOffice bringt bereits alles<br />
mit, was man zum Erstellen von<br />
PDFs braucht. Für einen ersten<br />
Test füllen Sie eine Seite mit<br />
Blindtext: Tippen Sie die Buchstaben<br />
bt ein und drücken Sie anschließend<br />
[F3], um einen Dummy-Text<br />
zu erhalten. Den PDF-<br />
Export selbst öffnen Sie auf zwei<br />
Wegen: Zum einen über das entsprechende<br />
Icon (Abbildung A),<br />
zum anderen über Datei | Exportieren<br />
als PDF….<br />
Ersteres legt automatisch die<br />
aktuellen Einstellungen zugrunde<br />
und fragt direkt nach dem Dateinamen,<br />
während der Menüpunkt<br />
umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten<br />
bietet und Gegenstand<br />
der folgenden Ausführungen<br />
ist. Der dazugehörige Dialog<br />
teilt die verfügbaren Einstellungen<br />
auf fünf Registerkarten auf:<br />
Allgemein, Anfangsdarstellung, Benutzeroberfläche,<br />
Verknüpfungen<br />
LibreOffice 3.3.2<br />
Im Test standen die PDF-Funktionen<br />
des zu diesem Zeitpunkt aktuellen<br />
LibreOffice Version 3.3.2 RC 2 unter<br />
Ubuntu 10.10 „Maverick Meerkat“<br />
auf dem Prüfstand. Zur Drucklegung<br />
lag das finale LibreOffice 3.3.2 vor.<br />
Passende 32- und 64-Bit-Pakete für<br />
und Sicherheit (Abbildung B). Jeder<br />
Reiter beherbergt spezifische<br />
Optionen für die Konvertierung.<br />
Der Anfang entscheidet<br />
Die Registerkarte Allgemein bietet<br />
dabei die wichtigsten Optionen.<br />
Zunächst geben Sie an, welche<br />
Seiten des Dokumentes es zu<br />
konvertieren gilt. Hier akzeptiert<br />
LibreOffice auch Angaben wie<br />
1,2,5‐9,11,12 (konvertiert die Seiten<br />
1, 2, 5 mit 9, 11 und 12). Die<br />
Option Auswahl exportiert hingegen<br />
nur markierte Teile. Enthält<br />
Ihr Dokument viele Grafiken, erweist<br />
es sich oft als sinnvoll, beim<br />
Export einzustellen, ob LibreOffice<br />
deren Auflösung verringern<br />
und die Kompression verstärken<br />
soll. Die optimalen Einstellungen<br />
DEB- und RPM-basierte Distributionen<br />
finden Sie auf der Heft-DVD. Sie erhalten<br />
sie daneben direkt von der Document<br />
Foundation [2], über ein entsprechendes<br />
PPA [3] oder ab Veröffentlichung<br />
von Ubuntu 11.04 ganz<br />
regulär in dessen Repositories.<br />
46 05 | 11<br />
www.linux-user.de
PDFs mit OOo/ LibO<br />
schwerpunkt<br />
A Über das passende Icon erstellen<br />
Sie ein PDF mit einem Klick.<br />
B LibreOffice bietet<br />
zahlreiche Exporteinstellungen.<br />
hängen sowohl von der Quelle als<br />
auch vom Verwendungszweck ab<br />
– 150 dpi bei 70 bis 80 Prozent<br />
genügen für die Bildschirmdarstellung<br />
vollends, für den professionellen<br />
Druck müssen Sie deutlich<br />
höhere Werte ansetzen.<br />
Archiv-Format<br />
Im dritten Abschnitt legen Sie die<br />
Funktionen der PDF-Datei fest.<br />
Der Export als PDF/ A-1a erzeugt<br />
ein Dokument, das für die Archivierung<br />
optimiert ist. Dann stellt<br />
LibreOffice nur grundlegende<br />
Funktionen bereit, die alle PDF-<br />
Reader unterstützen, sodass beispielsweise<br />
Transparenzen oder<br />
bestimmte Sicherheitsfunktionen<br />
entfallen. PDF/ A-1a impliziert<br />
zudem den Einsatz der Tagged-<br />
PDF-Funktion. Damit bekommt<br />
das Dokument zusätzliche Meta-<br />
Informationen mit auf den Weg,<br />
beispielsweise zu Überschriften<br />
und einzelnen Elementen. Das erhöht<br />
einerseits die Lesbarkeit auf<br />
Tablets und Smartphones und<br />
hilft andererseits insbesondere<br />
sehbehinderten Menschen,<br />
Braille zeilen und Screenreader zu<br />
benutzen. Sowohl PDF/ A-1a als<br />
auch Tagged PDFs erhöhen also<br />
die Kompatibilität, vergrößern<br />
aber gleichzeitig die Datei.<br />
Mit LibreOffice speichern Sie<br />
auch bestehende Formulare als<br />
PDF-Datei, die der Empfänger am<br />
PC ausfüllt (Abbildung C) und<br />
anschließend ausdruckt oder per<br />
Internet übermittelt. Aktivieren<br />
Sie dazu die entsprechende Option<br />
und wählen Sie gegebenenfalls<br />
das auf Ihrem Server<br />
eingesetzte Datenformat<br />
im Programm.<br />
Weiterhin wählen Sie<br />
aus, welche Objekte<br />
LibreOffice ins PDF<br />
überträgt. Das Exportieren<br />
von Lesezeichen<br />
erleichtert die Navigation<br />
im Dokument: Sofern<br />
Sie konsequent<br />
mit Formatvorlagen<br />
arbeiten, bildet der Export<br />
jede Überschrift<br />
(beziehungsweise bei<br />
Präsentationen die<br />
einzelnen Folien) als<br />
Lesezeichen ab (Abbildung<br />
D, folgende Seite).<br />
Auch Kommentare exportieren<br />
Sie bei Bedarf, doch ist hier Vorsicht<br />
geboten: Oft befinden sich<br />
in der Rohfassung eines Dokuments<br />
noch Anmerkungen, die<br />
nicht für die Öffentlichkeit gedacht<br />
sind. Zur Sicherheit aktivieren<br />
Sie die Exportwarnung unter<br />
Extras | Optionen… | Sicherheit |<br />
Optionen…. Bei Bedarf beeinflussen<br />
Sie den Export automatisch<br />
eingefügter Leerseiten. In der<br />
Vorgabe entfernt LibreOffice leere<br />
Seiten, die beispielsweise durch<br />
Seitenumbrüche entstehen.<br />
Manchmal sollen diese jedoch gerade<br />
erhalten bleiben, etwa um<br />
im Duplexdruck einen korrekten<br />
Seitenlauf zu garantieren. Damit<br />
das so bleibt, erzwingen Sie bei<br />
Bedarf den Leerseiten-Export.<br />
Zu guter Letzt konfigurieren Sie<br />
noch das Einbetten von Schriften.<br />
Von sich aus bettet LibreOffice<br />
die verwendeten Zeichen aller<br />
im Dokument benutzten<br />
Schriften ein, damit der Empfänger<br />
sie darstellen kann, falls er<br />
den fraglichen Zeichensatz nicht<br />
installiert hat. Dieses Verhalten<br />
lässt sich nicht beeinflussen (siehe<br />
Kasten Rechtslage auf der folgenden<br />
Seite). Allerdings gibt es<br />
sogenannte Standardschriftarten,<br />
die jeder Reader beherrscht, wie<br />
beispielsweise Courier. Kommen<br />
diese in Ihrem Dokument vor, haben<br />
Sie die Wahl, diese – und nur<br />
diese – nicht einzubetten.<br />
Mit dem Hybridformat, das Sie<br />
ebenfalls über die Registerkarte<br />
Allgemein auswählen, erstellen Sie<br />
ein PDF, das zusätzlich die Originaldatei<br />
im Open-Document-Format<br />
enthält. Sie erzeugen auf diese<br />
Weise eine Datei mit der gewohnten<br />
Endung PDF, die sich in<br />
jedem beliebigen PDF-Reader öffnen<br />
lässt. Öffnen Sie die Datei<br />
GLOssAr<br />
PDF/ A-1a: Bestandteil<br />
der Norm ISO 19005-<br />
1:2005 (PDF/ A-1) zur<br />
Verwendung von PDF für<br />
die Langzeitarchivierung<br />
elektronischer Dokumente.<br />
Die Konformitätsebene<br />
Level A<br />
(PDF/ A-1a) setzt sowohl<br />
eindeutige visuelle Reproduzierbarkeit<br />
als<br />
auch Abbildbarkeit von<br />
Text nach Unicode und<br />
eine inhaltliche Struktur<br />
des Dokuments voraus.<br />
fOrMuLAre speichern<br />
Das Speichern ausgefüllter PDF-Formulare<br />
unterstützt nicht jeder Reader.<br />
Die in Ubuntu integrierte Variante<br />
beherrscht es, der Adobe Reader<br />
hingegen nur, sofern der kostenpflichtige<br />
Acrobat beim Erstellen der<br />
Datei zum Einsatz kam.<br />
C Über PDF-Formulare<br />
erledigen Sie<br />
komfortabel lästige<br />
Schreibarbeiten.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 47
schwerpunkt<br />
PDFs mit OOo/ LibO<br />
D Eine mit Lesezeichen<br />
exportierte<br />
Präsentation.<br />
tipp<br />
LibreOffice unterstützt<br />
zwar das Signieren<br />
von Open-<br />
Document-Dateien,<br />
nicht jedoch von PDF-<br />
Dokumenten. Die<br />
Open-Source-Lösung<br />
PortableSigner [5] erledigt<br />
die Aufgabe jedoch<br />
bei Bedarf.<br />
dagegen mit LibreOffice oder<br />
OpenOffice samt installiertem<br />
PDF-Import [4], dann erhalten<br />
Sie die bearbeitbare Version im<br />
OpenDocument-Format.<br />
Wie schaut’s aus?<br />
Auf den folgenden Registerkarten<br />
stellen Sie die Feinheiten für das<br />
PDF ein, wobei Standard jeweils<br />
die Standardeinstellungen des jeweiligen<br />
PDF-Readers heranzieht.<br />
Unter Anfangsdarstellung legen<br />
Sie mittels Bereiche fest, wie das<br />
Dokument dargestellt wird.<br />
Zur Auswahl stehen die bloße<br />
Seite, die Anzeige der Lesezeichen<br />
(Abbildung E) oder die <strong>Vorschau</strong><br />
mit sogenannten Thumbnails<br />
(Abbildung F). Ebenso konfigurieren<br />
Sie, welche Seite der Reader<br />
später mit welcher Vergrößerung<br />
öffnet und ob er die Seiten<br />
einzeln, fortlaufend oder als Doppelseiten<br />
anzeigt. Geben Sie beispielsweise<br />
eine Diplomarbeit<br />
weiter, konfigurieren Sie das PDF<br />
so, dass der Reader es beim Empfänger<br />
direkt auf dem Inhaltsverzeichnis<br />
ab Seite 4 mit fortlaufenden<br />
Seiten anzeigt. Beachten Sie<br />
aber, dass nicht jeder PDF-Reader<br />
alle fraglichen Funktionen beherrscht.<br />
Auch die nächste Registerkarte<br />
namens Benutzeroberfläche beeinflusst<br />
das Aussehen des PDF-Readers,<br />
sofern dieser das unterstützt.<br />
So lässt sich dessen Programmfenster<br />
zentriert darstellen<br />
oder in seiner Größe an die<br />
erste Seite anpassen, wobei auch<br />
die im vorherigen Reiter festgelegten<br />
Darstellungsoptionen berücksichtigt<br />
werden. Haben Sie<br />
unter Datei | Eigenschaften… |<br />
E Lesezeichen oder vielleicht<br />
doch …<br />
Beschreibung einen Titel vergeben,<br />
blenden Sie ihn mit der entsprechenden<br />
Option auch in der Titelzeile<br />
des PDF-Readers ein (Abbildung<br />
G).<br />
Als ideal für Präsentationen<br />
oder Kataloge erweist sich der sogenannte<br />
Kiosk-Modus, den Sie<br />
über Im Vollbildmodus öffnen aktivieren.<br />
Dabei zeigt der Reader das<br />
Dokument im Vollbild ohne störendes<br />
Programmfenster.<br />
rechtsLAGe<br />
F … lieber Thumbnails,<br />
das ist hier die Frage.<br />
Bei Fonts lauert ein juristischer<br />
Stolperstein, denn unter Linux sind<br />
nicht alle installierten Schriftarten<br />
frei. Manche lassen sich für alle<br />
Zwecke frei verwenden, andere nur<br />
für den privaten Gebrauch, und wiederum<br />
andere nur nach dem Erwerb<br />
einer Lizenz. Falls Sie unfreie<br />
Schriften einbetten und dadurch<br />
weitergeben, stellt das unter Umständen<br />
eine Urheberrechtsverletzung<br />
dar. Verwenden Sie im Zweifelsfall<br />
daher immer freie Fonts, um<br />
auf der sicheren Seite zu bleiben.<br />
Lieber effektvoll<br />
Möchten Sie hingegen nur bestimmte<br />
Bedienelemente entfernen,<br />
ohne gleich ins Vollbild zu<br />
schalten, sorgen die Benutzeroberflächenoptionen<br />
für den gewünschten<br />
Effekt. Damit blenden Sie<br />
wahlweise die Menüleiste, die<br />
Symbolleisten und andere Elemente<br />
aus. Handelt es sich bei der<br />
Quelldatei um eine LibO/ OOo-<br />
Impress-Präsentation, exportieren<br />
Sie auch Übergangseffekte mit<br />
der entsprechenden Option.<br />
Praktisch ist auch die Funktion,<br />
die Anzeige der Lesezeichenebenen<br />
zu beschränken. Insbesondere<br />
bei umfangreichen Dokumenten<br />
mit zahlreichen<br />
Gliederungsebenen<br />
(Abbildung H) wird es<br />
schnell unübersichtlich,<br />
weswegen Sie mit<br />
Libre Office die Zahl der<br />
gezeigten Ebenen limitieren<br />
(Abbildung I).<br />
Das Programm exportiert<br />
dabei übrigens<br />
trotzdem alle Ebenen,<br />
die Option beeinflusst nur die<br />
Standardanzeige im Reader.<br />
Den Knoten platzen lassen<br />
Arbeiten Sie mit Verknüpfungen,<br />
stellen Sie deren Verhalten auf<br />
der gleichnamigen Registerkarte<br />
ein. Um enthaltene Lesezeichen<br />
direkt per Browser anzuspringen,<br />
wählen Sie Lesezeichen als benannte<br />
Ziele exportieren. Das Lesezeichen<br />
Zeitschriften referenzieren<br />
Sie dann einfach als http://www.<br />
site.tld/katalog.pdf#Zeitschriften<br />
und der Browser springt automatisch<br />
dorthin. Allerdings unterstützt<br />
auch das nicht jeder PDF-<br />
Reader. Arbeiten Sie mit untereinander<br />
verlinkten Dokumenten,<br />
erweist sich die nächste Option<br />
namens Dokumentreferenzen in<br />
PDF-Ziele umwandeln als hilfreich:<br />
Sie ersetzt in den Verweisen alle<br />
Open-Document-Dateinamensendungen<br />
durch .pdf. Ein Link<br />
zu katalog.odt wird beim Export<br />
also automatisch zu katalog.pdf.<br />
Enthalten Ihre Dokumente Verweise<br />
auf andere Verzeichnisse,<br />
exportiert LibreOffice standardmäßig<br />
den absoluten Pfadnamen,<br />
[1] PDFs bearbeiten mit OpenOffice:<br />
Florian Effenberger, „Umgepackt“,<br />
LU 05/ 2009, S. 56, http:// www.<br />
linux-community. de/ 18024<br />
[2] LibreOffice-Download:<br />
http:// de. libreoffice. org/ download/<br />
infO<br />
[3] LibreOffice-PPA: https:// launchpad. net/<br />
~libreoffice/ +archive/ ppa<br />
[4] PDF-Import für OpenOffice.org:<br />
http:// extensions. services. openoffice. org/<br />
de/ project/ pdfimport<br />
[5] PortableSigner:<br />
http:// portablesigner. sourceforge. net<br />
48 05 | 11<br />
www.linux-user.de
PDFs mit OOo/ LibO<br />
schwerpunkt<br />
was auf fremden Systemen unweigerlich<br />
zu Problemen führt.<br />
Mittels URLs relativ zum Dateisystem<br />
speichern exportiert Libre-<br />
Office dagegen nur den relativen<br />
Bezugspunkt, sodass auch Verknüpfungen<br />
zu Dokumenten in<br />
Unterverzeichnissen wie katalog/2011/verbraucher.odt<br />
funktionieren.<br />
Schließlich legen Sie noch<br />
fest, wo verknüpfte Dokumente<br />
geladen werden.<br />
Vertrauensfrage<br />
Schlussendlich beherrscht Libre-<br />
Office beim Export zusätzlich diverse<br />
Sicherheitsfunktionen, die<br />
Sie auf der entsprechenden Registerkarte<br />
finden. Zum einen haben<br />
Sie die Möglichkeit, das Dokument<br />
vor unbefugtem Zugriff mit<br />
dem Öffnen-Passwort abzusichern.<br />
Ähnlich wie bei Open-Document-<br />
Dateien erfordert das Anzeigen<br />
dann eine Authentifizierung des<br />
Anwenders.<br />
H Die Anzeige aller<br />
Ebenen auf einmal erscheint<br />
unübersichtlich…<br />
Mit dem Rechte-Passwort<br />
hingegen sperren Sie alternativ<br />
oder zusätzlich<br />
bestimmte Funktionen.<br />
So lässt sich die Druckfunktion<br />
ganz verbieten oder auf<br />
eine niedrige Qualitätsstufe limitieren.<br />
Ebenso sperren Sie bestimmte<br />
Editierfunktionen, die<br />
heutige PDF-Reader oftmals bereitstellen<br />
– beispielsweise das<br />
Einfügen von Kommentaren oder<br />
das Drehen von Seiten.<br />
Um das Kopieren von Text in<br />
die Zwischenablage zu unterbinden,<br />
deaktivieren Sie zusätzlich<br />
Inhalt kopieren erlauben. Durch<br />
Unterstützung der Zugänglichkeit<br />
erweitern Sie die Kompatibilität<br />
zu Screenreadern und<br />
Braillezeilen – deaktivieren<br />
Sie die<br />
Funktion daher<br />
mit Bedacht.<br />
Die gebotene Sicherheit<br />
erweist sich allerdings<br />
oft als trügerisch. Zwar stellt das<br />
Öffnen-Passwort eine gewisse<br />
Hürde da, die Restriktionen lassen<br />
sich aber – auch völlig ohne<br />
Kenntnis des Rechte-Passworts –<br />
mit gängigen PDF-Readern häufig<br />
umgehen. Zudem erschweren Sie<br />
mit derartigen Einschränkungen<br />
Suchmaschinen das Indizieren der<br />
Dokumente. Im Zweifel gilt: Halten<br />
Sie es mit dem Open-Source-<br />
Gedanken und lassen Sie das Dokument<br />
offen. (jlu) n<br />
I …drei hingegen lassen<br />
sich noch bequem<br />
überschauen.<br />
G Der Dokumentname<br />
in der Titelzeile sorgt<br />
für Klarheit.<br />
Der AutOr<br />
Community-Edition<br />
Jeden Monat 32 Seiten als kostenloses PDF!<br />
NEU!<br />
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05 | 11 49
praxis<br />
Impressive<br />
Vorträge und Präsentationen technisch durchchoreografieren<br />
Gestaltungsfreiheit<br />
Vorträge mit herkömmlicher Software arten oftmals in monotones Umblättern<br />
von PDF-Folien aus. Mit Impressive verwandeln Sie jede noch so sachliche<br />
Präsentation in einen Hingucker. Erik Bärwaldt<br />
© Asifthebes, sxc.hu<br />
rEaDME<br />
Gängige Präsentationssoftware<br />
bietet nur in<br />
eingeschränktem Umfang<br />
die Möglichkeit,<br />
Eyecatcher zu erzeugen<br />
und so einen längeren<br />
Vortrag optisch interessant<br />
zu gestalten. Mit<br />
Impressive peppen Sie<br />
jeden Vortrag optisch<br />
und akustisch auf.<br />
Wer unter Linux Vorträge hält,<br />
nutzt für den Entwurf und die<br />
Wiedergabe seiner Präsentationen<br />
meistens das Programm Impress,<br />
das zur OpenOffice-Suite<br />
gehört. Doch gerade bei längeren<br />
Vorträgen mit vielen Folien gerät<br />
die Präsentation oft zu einer eher<br />
langweiligen Angelegenheit, weil<br />
mangels optischer oder akustischer<br />
Effekte für die Zuschauer<br />
mit der Zeit eine einschläfernde<br />
Wirkung eintritt. Dabei können<br />
Sie Ihr Publikum künftig bei einem<br />
umfangreichen Vortrag mit<br />
einfachen Mitteln fesseln: Sie benötigen<br />
dazu lediglich die Präsentationssoftware<br />
Impressive.<br />
Holprige Installation<br />
Das noch junge Impressive befindet<br />
sich bei kaum einer Distribution<br />
in den Repositories. Lediglich<br />
Fedora bietet fertige RPM-Pakete<br />
an, die sich aber im Test unter<br />
Fedora 13 als problematisch<br />
erwiesen, weil bestimmte Abhängigkeiten<br />
nachzuinstallieren sind.<br />
Bei der DEB-Fraktion hapert es<br />
noch: Ubuntu liefert die aktuelle<br />
Impressive-Variante 0.10.3 erst<br />
seit der Version 10.10 mit im Universe-Repository<br />
[1], und Debian<br />
hält die neueste Impressive-Version<br />
nur für Squeeze bereit [2].<br />
Da bei fast allen fertigen Archiven<br />
Probleme mit Abhängigkeiten<br />
auftreten, empfiehlt es sich<br />
daher, das aktuelle Impressive-<br />
Archiv von der Projektseite [3]<br />
herunterzuladen. Das Archiv entpacken<br />
Sie mit dem Befehl tar<br />
‐xzvf Impressive‐Version.tar.gz.<br />
Danach sollten Sie das entstandene<br />
Unterverzeichnis mit den Programmdateien<br />
an einen Ort verschieben,<br />
an dem sich die ausführbaren<br />
Dateien befinden, zum<br />
Beispiel in /usr/local/bin/.<br />
Bevor Sie nun Impressive im<br />
Terminal aufrufen können, sind<br />
zunächst die zahlreichen Abhängigkeiten<br />
zu installieren, mit denen<br />
die Software ihre vielfältigen<br />
multimedialen Effekte realisiert.<br />
Unter Debian-basierten Distributionen<br />
erledigen Sie dies in einem<br />
Durchgang mit dem folgenden<br />
Befehl auf der Kommandozeile:<br />
apt‐get install python python‐opU<br />
engl python‐pygame python‐imaginU<br />
g xpdf‐reader pdftk xdg‐utils mpU<br />
layer.<br />
Auf Red-Hat-Derivaten wie Fedora,<br />
Oracles Unbreakable Linux<br />
oder CentOS installieren Sie die<br />
Abhängigkeiten mithilfe des Befehls<br />
yum install python PyOpenGL<br />
python‐imaging pygame xpdf pdftk<br />
xdg‐utils ebenfalls auf der Kommandozeile.<br />
Hierbei aktualisieren<br />
Sie zugleich veraltete vorhandene<br />
Programmversionen, sodass die<br />
Installation etwas länger dauert.<br />
In den gängigen Repositories<br />
der Red-Hat-Derivate fehlt der<br />
Multimedia-Player Mplayer, sodass<br />
Sie zu dessen Installation zunächst<br />
mithilfe der Befehle rpm<br />
‐Uvh http://download1.rpmfusion.<br />
org/free/fedora/rpmfusion‐freerelease‐stable.noarch.rpm<br />
und rpm<br />
52 05 | 11<br />
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Impressive<br />
praxis<br />
A Durch die Daumennagelansicht<br />
haben Sie<br />
stets den vollen Überblick<br />
und springen zu<br />
jeder Folie mit einem<br />
Mausklick.<br />
‐Uvh http://download1.rpmfusion.<br />
org/nonfree/fedora/rpmfusion‐nonfree‐release‐stable.noarch.rpm<br />
die<br />
Fusion-Repositories in Ihr System<br />
integrieren müssen. Danach<br />
installieren Sie mit yum install<br />
mplayer‐gui die Software mitsamt<br />
den zahlreichen Abhängigkeiten<br />
in einem Rutsch auf die Platte.<br />
Einfacher haben es Nutzer von<br />
Mandriva: Sie merken die benötigten<br />
Pakete per Mausklick im<br />
Kontrollzentrum zur Installation<br />
vor und befördern sie mit einem<br />
Klick auf die Schaltfläche Anwenden<br />
auf die heimische Festplatte.<br />
Die Pakete folgen jedoch unter<br />
Mandriva einem anderen Namensschema<br />
als unter Red<br />
Hat/ Fedora oder Debian/<br />
Ubuntu und heißen bei<br />
dem französisch-brasilianischen<br />
Linux python,<br />
python-opengl, pygame,<br />
python-imaging, xdg-utils<br />
und mplayer.<br />
Da der Xpdf-Reader<br />
ebenso wie das PDF-Toolkit<br />
nicht in den gängigen<br />
Mandriva-Repositories<br />
vorliegt, müssen Sie die<br />
entsprechenden Pakete<br />
aus dem Netz beschaffen<br />
([4],[5]) und auf die<br />
Platte packen. Mandriva<br />
zieht die erforderlichen<br />
Abhängigkeiten nach.<br />
Nach dem erfolgreichen Einrichten<br />
von Impressive starten Sie die<br />
Software auf der Kommandozeile<br />
mit dem Befehl ./impressive.py<br />
Dateiname. Im Programmverzeichnis<br />
finden Sie bereits eine Demo-<br />
Präsentation, die den Namen<br />
demo.pdf trägt und die dem Vorstellen<br />
der Software dient. Berücksichtigen<br />
Sie bitte, dass Impressive<br />
hauptsächlich Dateien<br />
im PDF-Format nutzt. Unter<br />
Linux stehen verschiedene Tools<br />
bereit, um andere Formate in eine<br />
PDF-Datei zu konvertieren.<br />
OpenOffice sowie der Fork Libre-<br />
Office und auch IBMs Lotus Symphony<br />
speichern auf Wunsch Daten<br />
im PDF-Format ab. Auf diese<br />
Weise laufen Impress-Präsentationen<br />
ohne weiteren Zwischenschritt<br />
in Impressive ab. Daneben<br />
eignet sich die Software für Slide-<br />
Shows von Bilddateien, wobei sie<br />
Grafiken und Fotos in den Formaten<br />
JPEG, TIFF, PNG und BMP<br />
verarbeitet. Bei unseren ersten<br />
Tests zeigte sich jedoch zunächst<br />
ein ernüchterndes Bild: Die Software<br />
startete zwar, arbeitete jedoch<br />
sehr zähflüssig. Schuld daran<br />
trägt in aller Regel eine zu<br />
schwache Grafikkarte.<br />
Die Entwickler tragen durch<br />
verwirrende Angaben auf der Projektseite<br />
in Bezug auf die erfor-<br />
B Der Spot ersetzt den<br />
Laserpointer und ist<br />
darüber hinaus in der<br />
Größe flexibel.<br />
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05 | 11 53
praxis<br />
Impressive<br />
C Mit der Boxfunktion<br />
heben Sie wichtige<br />
Teile im Text hervor.<br />
Listing 1<br />
01 PageProps = {<br />
02 1: {<br />
03 'title': "Startseite",<br />
04 'transition': PagePeel,<br />
05 'sound': "glockenton.ogg"<br />
06 }<br />
07 }<br />
derliche Hardware nicht gerade<br />
zur Lösung des Problems bei: So<br />
nennt die Dokumentation des<br />
Programms eine schon recht betagte<br />
Intel-i810-kompatible Grafikkarte<br />
als für den Betrieb von<br />
Impressive ausreichend. In unseren<br />
Tests, in denen eigens eine<br />
Intel-i815-Grafikkarte zum Einsatz<br />
kam, stellte sich jedoch heraus,<br />
dass die Software diese völlig<br />
überfordert.<br />
Auch mit OpenGL-fähigen Grafikkarten<br />
der ersten Radeon-Generationen<br />
kam keine Freude<br />
beim Betrieb von Impressive auf.<br />
Generell zeigte es sich, dass die<br />
Rechenleistung der CPU deutlich<br />
weniger gefordert ist, als die der<br />
Grafikkarte. Auf mehreren Notebooks<br />
neuerer Baureihen schließlich<br />
arbeitete das Programm zufriedenstellend,<br />
wobei Intel-Grafikchipsätze<br />
des Typs GMA<br />
4500MHD flüssige Präsentationen<br />
ermöglichten.<br />
Zudem sollten Sie auf genügend<br />
freien Festplattenspeicher achten:<br />
Da Impressive die Inhalte<br />
zwischenspeichert und sie so<br />
schnell zugänglich macht beim<br />
Folienwechsel, ist vor allem bei<br />
umfangreichen PDF-Dokumenten<br />
viel Speicherplatz nötig. Hier<br />
kommen schnell mehr als 100<br />
MByte zusammen.<br />
Und los geht’s<br />
Nach dem erfolgreichen Start von<br />
Impressive im Terminal meldet<br />
sich das Programm mit einem eigenen<br />
Logo und öffnet die vorhandenen<br />
Folien. In der Standard<br />
einstellung zeigt die Software<br />
diese dabei immer im Vollbildmodus<br />
an. Sie steuern die<br />
Präsentation entweder über Ihre<br />
Tastatur oder über die Maus. Ein<br />
zu Open-/ LibreOffice kompatibler<br />
Bluetooth-Presenter ließ sich<br />
im Test nicht zur Kooperation<br />
mit Impressive bewegen, obwohl<br />
dieser korrekt installiert war.<br />
Die üblichen Schaltfunktionen<br />
zum Weiter- oder Zurückblättern,<br />
Springen oder Beenden der Präsentation<br />
steuern Sie komplett<br />
über die Tastatur. Mit der Maus<br />
haben Sie die Möglichkeit, in den<br />
einzelnen Folien Sonderfunktionen<br />
aufzurufen. Eine Übersicht<br />
über die vorhandenen Folien, mit<br />
Sprungmöglichkeit auf einzelne<br />
Seiten holen Sie mit der Tabulatortaste<br />
hervor (Abbildung A).<br />
Die optischen Gimmicks beim<br />
Wechsel zwischen einzelnen Folien<br />
ebenso wie Definitionen zu<br />
Auflösung, On-Screen-Display<br />
oder der Zeitsteuerung legen Sie<br />
mithilfe von Kommandozeilen-<br />
Optionen beim Start des Programms<br />
fest. Ein Ändern während<br />
der Präsentation erlaubt die<br />
Software dagegen nicht. Damit<br />
Sie sich schnell mit den einzelnen<br />
Parametern anfreunden, bieten<br />
die Entwickler zu den zahlreichen<br />
Einstellmöglichkeiten der Software<br />
auf der Homepage des Projektes<br />
eine ausführliche Dokumentation<br />
[6].<br />
Licht aus, Spot an<br />
Zu den herausragenden Funktionen<br />
des Programms gehört die<br />
Spot-Funktion: Hierbei erzeugen<br />
Sie mit [Eingabe] einen hellen<br />
Lichtspot, während die Applikation<br />
die restliche Folie abdunkelt.<br />
Anschließend steuern Sie den<br />
Spot mit der Maus innerhalb der<br />
Folie an die gewünschte Stelle.<br />
Um die Größe des Spots zu verändern,<br />
drücken Sie die Plus- oder<br />
Minustaste auf der Tastatur. Die<br />
Spot-Funktion hilft Ihnen dabei,<br />
in Ihrer Präsentation besonders<br />
wichtige Inhalte gezielt hervorzuheben.<br />
Durch erneutes Drücken<br />
von [Eingabe] wechselt die Software<br />
wieder in den normalen Ansichtsmodus<br />
(Abbildung B).<br />
Textmarker<br />
Ebenso erwähnenswert ist die<br />
Marker-Funktion. Durch Aufziehen<br />
eines rechteckigen Rahmens<br />
mit der Maus heben Sie besondere<br />
Textstellen in Ihren Folien hervor.<br />
Nach dem Aufziehen des<br />
Rahmens erscheint der Rahmeninhalt<br />
ähnlich wie bei der Spot-<br />
Funktion hell hervorgehoben, der<br />
Rest der Folie abgedunkelt. Ein<br />
Klick mit der rechten Maustaste<br />
info<br />
[1] Download: http:// packages. ubuntu. com.<br />
[2] Impressive für Squeeze:<br />
http:// packages. debian. org.<br />
[3] Aktuelles Impressive-Archiv:<br />
http:// sourceforge. net/ projects/<br />
impressive/ files/ Impressive/.<br />
[4] PDF-Toolkit: http:// rpm. pbone. net.<br />
[5] XPDF-Reader: http:// www. rpmfind. net.<br />
[6] Dokumentation zu Impressive: http://<br />
impressive. sourceforge. net/ manual. php<br />
54 05 | 11<br />
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Impressive<br />
praxis<br />
in die hervorgehobene Textbox<br />
hebt den Modus wieder<br />
auf. Impressive bietet die<br />
Möglichkeit, Textmarkerund<br />
Spot-Funktion auf einer<br />
Folie miteinander zu kombinieren,<br />
sodass Sie sowohl<br />
Textteile wie wichtige Grafiken<br />
gleichzeitig hervorheben<br />
können (Abbildung C).<br />
Skripte<br />
Wenn Sie für Ihre Präsentationen<br />
spezielle Einstellungen<br />
benötigen, bei der die manuelle<br />
Parametereingabe auf<br />
der Kommandozeile zu umständlich<br />
wäre, bietet Ihnen<br />
Impressive die Option, mithilfe<br />
von sogenannten Info-<br />
Skripten für jede Präsentation<br />
eigene Anzeigevorgaben<br />
zu definieren. Hinter den<br />
Skriptdateien verbergen sich<br />
Textdateien, die Sie im gleichen<br />
Verzeichnis wie die Präsentation<br />
ablegen. Sie geben<br />
diesen Dateien zusätzlich<br />
den gleichen Namenstamm<br />
wie der Präsentation, ergänzen<br />
aber das Suffix .info.<br />
Die Skripte folgen als in Impressive<br />
eingebettete Dateien<br />
einer eigenen Syntax und<br />
bieten multimediale Möglichkeiten<br />
wie beispielsweise<br />
die Wiedergabe von Audiodateien<br />
während der Präsentation.<br />
Zusätzlich erlauben die<br />
Befehle, zu Beginn der Präsentation<br />
ein Video im Vollbildmodus<br />
abzuspielen.<br />
Sie haben die Möglichkeit,<br />
die erwünschten Effekte seitenweise<br />
festzulegen, da die<br />
Info-Skripte in sogenannte<br />
PageProps-Bereiche aufgeteilt<br />
sind, die für jede einzelne<br />
Folie unterschiedliche,<br />
auch miteinander kombinierbare,<br />
Einstellungen ermöglichen.<br />
Listing 1 zeigt einen<br />
Eintrag, der einen optischen<br />
Effekt beim Seitenwechsel<br />
festlegt und auf der Startseite<br />
einen Glockenton abspielt.<br />
Die verschiedenen Varianten,<br />
die sich durch den Einsatz<br />
der Skripte eröffnen, sind in<br />
der Dokumentation zu Impressive<br />
erläutert.<br />
Nach dem Fertigstellen des<br />
Skriptes rufen Sie die betreffende<br />
Präsentation mit dem<br />
Befehl ./impressive.py Präsentation<br />
auf. Die Angabe weiterer<br />
Parameter entfällt, da Impressive<br />
nun die Skript-Datei<br />
ausliest und die entsprechenden<br />
Einstellungen automatisch<br />
vornimmt. Bedenken<br />
Sie jedoch, dass zusätzliche<br />
audiovisuelle Dateien, die Sie<br />
in Ihre Foliensammlung einbinden,<br />
im gleichen Verzeichnis<br />
wie die PDF-Präsentation<br />
liegen müssen. Andernfalls<br />
erzeugt Impressive<br />
die Effekte nicht.<br />
Fazit<br />
Während auf den ersten<br />
Blick in den Standardeinstellungen<br />
kaum Innovationen<br />
gegenüber dem Pendant Impress<br />
ins Auge springen, liegt<br />
der Nutzen im Detail: Durch<br />
die Integration von Skripten<br />
mit ihrer mächtigen Syntax<br />
machen Sie im Handumdrehen<br />
ohne Programmierkenntnisse<br />
aus einer sachlich-nüchternen<br />
Präsentation<br />
einen fesselnden Vortrag.<br />
Dabei können Sie neben den<br />
herkömmlichen optischen<br />
auch multimediale Effekte in<br />
Ihre Vorträge einbinden und<br />
sorgen so für Hingucker.<br />
Dringend verbesserungswürdig<br />
erscheint jedoch die<br />
umständliche Installation<br />
der Software, die aufgrund<br />
der vielen Abhängigkeiten<br />
für weniger versierte Anwender<br />
problematisch ausfällt,<br />
nicht zuletzt weil einige der<br />
benötigten Pakete je nach<br />
Distribution unterschiedliche<br />
Bezeichnungen tragen.<br />
Da jedoch das Programm<br />
derzeit in einer sehr frühen<br />
Version vorliegt, darf man<br />
optimistisch sein. (agr) n<br />
Virtuelle Server<br />
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praxis<br />
Sentinella<br />
Computer überwachen und ereignisbasiert steuern<br />
Vollautomatik<br />
© Adrian Hughes, 123RF<br />
Dank Sentinella<br />
überwachen Sie<br />
einen Rechner diskret<br />
im Hintergrund<br />
und reagieren<br />
prompt, falls<br />
er die vorgegebenen<br />
Parameter<br />
überschreitet.<br />
Erik Bärwaldt<br />
rEaDME<br />
Sentinella automatisiert<br />
den Umgang des Computers<br />
mit bestimmten<br />
Systemzuständen. Sie<br />
veranlassen die Software,<br />
von Ihnen vorgegebene<br />
Aktionen auszuführen.<br />
Allerdings birgt<br />
der Einsatz des Programms<br />
Risiken.<br />
Unter Linux ist es üblich, regelmäßig<br />
wiederkehrende Aufgaben<br />
automatisch und zeitgesteuert<br />
auszuführen. Dazu definieren Sie<br />
beispielsweise Cronjobs. Wenn<br />
Sie aber bestimmte Aufgaben abhängig<br />
von fest definierten Systemzuständen<br />
des Rechners erledigen<br />
wollen, helfen Ihnen solche<br />
Cronjobs nicht weiter. Stattdessen<br />
nutzen Sie Sentinella mit dessen<br />
komfortabler Oberfläche.<br />
Sentinella befindet sich bei vielen<br />
Distributionen bereits in den<br />
Repositories. Daher reicht bei den<br />
meisten ein Mausklick, um die<br />
Software zu installieren. Für jene<br />
Distributionen, die noch nicht<br />
über ein entsprechendes Binärpaket<br />
verfügen, bietet sich die manuelle<br />
Installation mithilfe der<br />
Archive von der Website des Projektes<br />
[1] an. Hier finden Sie zudem<br />
detaillierte Anweisungen zur<br />
Konfiguration des kleinen Tools.<br />
Sentinella ist für KDE optimiert.<br />
Sofern Sie einen anderen <strong>Desktop</strong><br />
verwenden, zieht das System bei<br />
der Installation in der Regel die<br />
benötigten Abhängigkeiten automatisch<br />
nach, sodass das Programm<br />
unter Gnome, XFCE oder<br />
LXDE problemlos und ohne funktionelle<br />
Einschränkungen seinen<br />
Dienst versieht. Das Setup legt in<br />
den <strong>Desktop</strong>-Menüs entsprechende<br />
Einträge ab, sodass Sie Sentinella<br />
unter Ubuntu 10.10 beispielsweise<br />
im Menü Anwendungen<br />
| Systemwerkzeuge finden.<br />
Los geht’s<br />
Sentinella wartet nach dem Start<br />
mit einem spartanisch wirkenden<br />
Programmfenster auf. Eine Menüoder<br />
Schalterleiste suchen Sie<br />
vergeblich. Stattdessen führt das<br />
zweigeteilte Programmfenster im<br />
oberen Bereich lediglich einige<br />
Bedingungen auf, die Sie bei Bedarf<br />
per Radiobutton auswählen,<br />
und im unteren Bereich<br />
einige Aktionen,<br />
die Sie abhängig von<br />
den getroffenen Bedingungen<br />
ebenfalls<br />
per Radiobutton aktivieren.<br />
Möchten Sie die Bedingungen,<br />
die eine<br />
Aktion auslösen, noch<br />
feiner justieren, erledigen<br />
Sie dies mithilfe<br />
von Eingabe- und Auswahlfeldern,<br />
wobei Sie hier anstelle<br />
der vorgegebenen Werte bei<br />
Bedarf individuelle Einträge vornehmen.<br />
Je nachdem, welche Bedingung<br />
Sie aktivieren, ändern<br />
sich kontextsensitiv die Einstellmöglichkeiten.<br />
Als Grundkategorien stehen die<br />
CPU-Last, der belegte Speicher,<br />
der Netzwerkverkehr sowie Datum<br />
und Uhrzeit zur Auswahl.<br />
Außerdem haben Sie die Möglichkeit,<br />
ein Programm zu definieren,<br />
dessen Ende eine Aktion auslöst.<br />
Hierzu öffnet Sentinella ein Fenster<br />
mit einer Liste aller laufenden<br />
Prozesse, wobei die Applikation<br />
die CPU-Last der einzelnen Programme<br />
in kurzen Intervallen ak-<br />
1 Im Prozessfenster von Sentinella wählen Sie<br />
ein aktives Programm für eine Aktion aus.<br />
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Sentinella<br />
praxis<br />
tualisiert. Dabei bietet die Software<br />
verschiedene Ansichten auf<br />
der Liste an, zum Beispiel, um bei<br />
laufenden Prozessen nur die Benutzerprozesse<br />
hervorzuheben<br />
(Abbildung 1).<br />
Im unteren Bereich des Programmfensters<br />
ordnen Sie den<br />
Bedingungen sechs unterschiedliche<br />
Aktionen zu. Zuerst wählen<br />
Sie aus, ob Sentinella beim Eintreten<br />
des Ereignisses einen Neustart<br />
oder das komplette Herunterfahren<br />
des Systems veranlasst<br />
beziehungsweise den Rechner in<br />
den Sleep-Modus versetzt.<br />
Warnsignal<br />
Möchten Sie, dass die Software<br />
Sie bei Eintritt eines Ereignisses<br />
akustisch warnt, erreichen Sie<br />
das, indem Sie den Radiobutton<br />
Alarm abspielen: aktivieren. Dazu<br />
wählen Sie anschließend im rechten<br />
unteren Bereich des Fensters<br />
einen von drei Alarmtönen. Deutlich<br />
flexibler als eine der vordefinierten<br />
Aktionen ist die Möglichkeit,<br />
bei Eintritt eines Ereignisses<br />
einen Befehl auszuführen oder alternativ<br />
ein Programm zu beenden,<br />
wobei Sie erneut die Liste<br />
der Prozesse gezeigt bekommen<br />
und dort eines auswählen.<br />
Haben Sie Ihre Einstellungen<br />
getroffen, so aktivieren Sie das<br />
Überwachen durch einen Klick<br />
auf die Schaltfläche Start unten<br />
mittig im Programmfenster. Danach<br />
deaktiviert Sentinella die<br />
Kontrollelemente und nimmt keine<br />
weiteren Eingaben mehr an.<br />
Sie erreichen das Tool ab jetzt<br />
über ein Benachrichtigungssymbol<br />
im Panel, über das Sie mittels<br />
Linksklick das Programmfenster<br />
wieder auf den <strong>Desktop</strong> holen.<br />
Zum endgültigen Beenden des<br />
Programms müssen Sie mit einem<br />
Rechtsklick auf das Panelsymbol<br />
von Sentinella ein Menü<br />
öffnen und in diesem mit der linken<br />
Maustaste auf den untersten<br />
Eintrag Beenden klicken.<br />
Da Sentinella ohne Rücksicht<br />
auf Datensicherungen beispielsweise<br />
bei einer CPU-Last von weniger<br />
als fünf Prozent den Rechner<br />
herunterfährt, gilt es, bei der<br />
Definition von Aktionen genau<br />
zu überlegen, was Sie mit der<br />
Software erreichen möchten. Fehlerhafte<br />
Einstellungen führen ansonsten<br />
zu unerwünschten bis ärgerlichen<br />
Effekten, die unter Umständen<br />
Datenverluste nach sich<br />
ziehen. Ein Schaden der Hardware<br />
durch unbedachte Einstellungen<br />
in Sentinella ist jedoch<br />
ausgeschlossen.<br />
Richtig eingesetzt hilft Ihnen<br />
Sentinella zum Beispiel beim<br />
Energiesparen, wenn Sie die Software<br />
mit Ihrem Note- oder Netbook<br />
nutzen. Wählen Sie dazu als<br />
Bedingung die CPU-Last aus, definieren<br />
daneben im rechten Bereich<br />
des Fensters die gewünschte<br />
minimale Last wahlfrei in Prozentwerten.<br />
Damit Ihr Rechner<br />
nicht sofort nach Eintreten des<br />
Ereignisses die entsprechende<br />
Aktion ausführt, empfiehlt es<br />
sich, eine Zeitspanne zu definieren,<br />
während der sich die CPU-<br />
Last unter dem angegebenen<br />
Richtwert befinden muss. Tragen<br />
Sie hier einen sinnvollen Wert in<br />
Minuten und Sekunden ein.<br />
Anschließend aktivieren Sie im<br />
unteren Bereich des Programmfensters<br />
die Aktion Sleep und<br />
wählen rechts entweder Suspend<br />
oder Hibernate aus. Achten Sie<br />
darauf, dass bei Auswahl des Hibernation-Befehls<br />
ausreichend<br />
freier Platz auf der Festplatte bereitsteht,<br />
da der Laptop beim Eintreten<br />
des Events den aktuellen<br />
Inhalt des Arbeitsspeichers auf<br />
die Festplatte schreibt und den<br />
Mobilrechner anschließend ausschaltet.<br />
Fehlender freier Speicher<br />
führt bei Auswahl dieser Aktion<br />
ebenfalls zu Datenverlusten<br />
(Abbildung 2).<br />
Das Programm überwacht bei<br />
Bedarf den Netzwerkverkehr und<br />
kann Unregelmäßigkeiten in<br />
Echtzeit entdecken und melden.<br />
So haben Sie die Möglichkeit, für<br />
jede aktive Netzwerkschnittstelle<br />
den aus- wie eingehenden Datendurchsatz<br />
durch die Software zu<br />
beobachten und beim Über- oder<br />
Unterschreiten eines definierten<br />
Wertes innerhalb einer ebenfalls<br />
vorgegebenen Zeitspanne einen<br />
Alarm auszulösen.<br />
Insbesondere in heterogenen<br />
Umgebungen, in denen Betriebssysteme<br />
auf Client-Computern<br />
zum Einsatz kommen, die aufgrund<br />
ihrer mangelhaften Konzeption<br />
Sicherheitslöcher aufweisen,<br />
stellen Sie so Einflüsse von<br />
Schadsoftware leicht fest. Sie aktivieren<br />
dazu als Bedingung lediglich<br />
den Radiobutton Netzwerkverkehr:,<br />
definieren anschließend<br />
die systemspezifischen Schnittstellen<br />
und Datenmengen, und<br />
schalten im Aktionsbereich die<br />
Option Alarm abspielen: ein. Anschließend<br />
können Sie rechts im<br />
Fenster noch eine Alarmmelodie<br />
festlegen.<br />
Fazit<br />
Das Tool gefällt durch die schnelle<br />
Installation und ein eingängiges<br />
Bedienkonzept. Der Einsatz<br />
erscheint jedoch nicht ganz ungefährlich:<br />
Die Software blendet<br />
zum Beispiel beim Eintreten des<br />
definierten Systemzustandes keine<br />
Warnmeldungen vor einem bevorstehenden<br />
Herunterfahren<br />
ein, sondern führt die vorgegebene<br />
Aktion ohne Rücksicht auf<br />
Verluste aus. Dies führt bei einer<br />
ungünstigen Aktionsdefinition zu<br />
Datenverlust. (agr) n<br />
info<br />
[1] Sentinella:<br />
http:// sourceforge. net/ projects/ sentinella/<br />
2 Mit diesen Einstellungen<br />
spart Sentinella<br />
auf einem Laptop<br />
Energie.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 57
praxis<br />
Yed<br />
Diagramme erstellen mit Yed<br />
Alles im Fluss<br />
Mit Yed meistern Sie spielend selbst komplexe Flussdiagramme und<br />
Objektbäume. Dank intelligenter Ansichten und Hilfsfunktionen behalten<br />
Sie immer den Überblick. Vincze-Aron Szabo<br />
© Sundstrom, sxc.hu<br />
rEaDME<br />
Für komplexe Flussdiagramme<br />
und Objektbäume<br />
braucht es ein<br />
Spezialprogramm wie<br />
Yed. Der Editor bringt<br />
Übersicht in große<br />
Strukturen, verfügt über<br />
viele Komfortfunktionen<br />
und exportiert bei Bedarf<br />
die Ergebnisse in<br />
viele Formate.<br />
tipp<br />
Achten Sie beim Klick<br />
auf einen Pfeil darauf,<br />
dass sich der<br />
Mauszeiger in eine<br />
Hand mit ausgestrecktem<br />
Zeigefinger<br />
verwandelt, ansonsten<br />
fügt Yed einen<br />
weiteren Knoten ein.<br />
Hier brauchen Sie tatsächlich<br />
ein wenig<br />
Fingerspitzengefühl.<br />
Arbeitsabläufe, Stammbäume<br />
und allerlei andere Beziehungsgeflechte<br />
bilden Sie mit Programmen<br />
wie OpenOffice Draw ganz<br />
ordentlich ab. Doch bei sehr umfangreichen<br />
Diagrammen kommen<br />
selbst mächtige Office-Anwendungen<br />
an ihre Grenzen, zum<br />
Beispiel in Bezug auf die Komplexität.<br />
Eine Alternative zum Office-Schlachtschiff<br />
stellt Yed dar,<br />
das kostenlos auf den Internetseiten<br />
vom Hersteller yWorks [1]<br />
bereitsteht (Abbildung A).<br />
Nach dem Start begrüßt Sie das<br />
Programm mit einem Willkommensdialog.<br />
Möchten Sie direkt<br />
loslegen, klicken Sie einfach auf<br />
Neues Doku…. Wenn Sie neugierig<br />
sind, welche Ergebnisse Sie mit<br />
Yed erzielen, sollten Sie einen<br />
Klick auf Beispieldoku… riskieren.<br />
Danach haben Sie die Möglichkeit,<br />
zu verfolgen, wie Yed ein<br />
Beispieldokument mit zahlreichen<br />
Elementen öffnet und diese<br />
automatisch so anordnet, dass sie<br />
trotz der großen Anzahl ein ansehnliches<br />
Diagramm ergeben.<br />
Weitere Beispieldiagramme finden<br />
Sie unter Hilfe | Beispielgraphen<br />
(Abbildung B).<br />
Als Einstieg müssen Sie also kein<br />
eigenes Diagramm zeichnen, um<br />
die Funktionen von Yed anzutesten.<br />
Rufen Sie zum Beispiel einfach<br />
das Diagramm computers.graphml<br />
auf, das Sie über besagten<br />
Menüpunkt finden. Es lohnt sich,<br />
die verschiedenen Layouts auszuprobieren.<br />
Komplette Kontrolle<br />
Über das Menü Layout | Hierarchisch<br />
öffnet sich ein Dialog, über<br />
den Sie das Diagramm mit einem<br />
Klick verändern. Bestätigen Sie<br />
die Parameter im Dialog, transformiert<br />
Yed es in die neue Form.<br />
Dabei haben Sie die Möglichkeit,<br />
eine Darstellung von oben nach<br />
unten oder zum Beispiel von links<br />
nach rechts festzulegen.<br />
installation<br />
Sie können sich Yed aus dem Web [2]<br />
herunterladen. Dort finden Sie unter<br />
Download eine Linux-Version, für die<br />
ein Installationsskript bereitsteht. Machen<br />
Sie das heruntergeladene Skript<br />
über die Dateieigenschaften oder den<br />
Befehl chmod +x yEd‐3.6.1.1.sh ausführbar.<br />
Starten Sie nun das Skript<br />
per Doppelklick oder über den Befehl<br />
./yEd‐3.6.1.1.sh.<br />
Wo andere Anwendungen nur<br />
festgelegte Anordnungsfunktionen<br />
wie zum Beispiel an Objektkanten<br />
bieten, haben Sie bei Yed<br />
über die Einstellungen direkt Einfluss<br />
auf das Layout. Natürlich<br />
klappt das Transformieren nicht<br />
bei jedem voreingestellten automatischen<br />
Layout. Wenn Sie zum<br />
Beispiel den Menüpunkt Layout |<br />
Orthogonal | Klassisch auswählen,<br />
ordnet die Software die Beschriftungen<br />
in dem Diagramm mitunter<br />
so an, dass sich Linien überschneiden<br />
und Beschriftungen<br />
umständlich zu lesen sind.<br />
Wenn Sie nun noch die Layoutfunktion<br />
Beschriftungen starten,<br />
löst Yed dieses Problem ebenfalls<br />
ohne Weiteres auf. Bei Bedarf definieren<br />
Sie für diese Funktionen<br />
Es öffnet sich ein Installationsassistent.<br />
Je nachdem, in welches Verzeichnis<br />
Sie Yed installieren möchten,<br />
müssen Sie die Installation gegebenenfalls<br />
mit Root-Rechten starten.<br />
Folgen Sie nun den Anweisungen des<br />
Assistenten, um die Installation<br />
durchzuführen. Im Anschluss können<br />
Sie das Programm durch Ausführen<br />
der Datei yEd starten.<br />
58 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Yed<br />
praxis<br />
zusätzliche Parameter, bevor<br />
Sie die Beschriftungen<br />
neu anordnen. Sie haben<br />
zum Beispiel die Möglichkeit,<br />
einzelne Beschriftungen<br />
aus der Transformation<br />
aus zuschließen, sodass sie<br />
an ihrer Position bleiben.<br />
Auf der linken Seite finden<br />
Sie unterhalb der<br />
Menü- und Buttonleiste<br />
den Bereich Übersicht, mit<br />
dem Sie das gesamte Diagramm<br />
im Blick behalten,<br />
falls während des Bearbeitens<br />
im Hauptfenster nur<br />
noch ein Ausschnitt der<br />
Grafik zu sehen ist. Klicken<br />
Sie auf ein Element des Diagramms,<br />
zeigt die Software unterhalb<br />
der Übersicht die Nachbar<br />
elemente an. Die weiteren<br />
Karteikartenreiter zeigen die Vorgänger<br />
oder Nachfolger des Elementes.<br />
Welches Element Vorgänger<br />
oder Nachfolger ist, leitet<br />
sich aus der Pfeilrichtung ab.<br />
Erste Schritte<br />
Um loszulegen, reicht es aus, mit<br />
einem Linksklick auf das Dokument<br />
zu klicken. Schon erscheint<br />
ein einfaches Element, Knoten<br />
genannt, auf der Bearbeitungsfläche.<br />
Das einfache nummerierte<br />
Rechteck passen Sie über dessen<br />
Eigenschaften an, die Sie über das<br />
Kontextmenü erreichen. Hier ändern<br />
Sie zum Beispiel den angezeigten<br />
Text oder optimieren<br />
Linentyp, Elementform und die<br />
Textdekoration.<br />
Einen schnelleren Zugriff auf<br />
die Elementeigenschaften erlaubt<br />
der Arbeitsbereich Eigenschaften.<br />
Standardmäßig finden Sie diesen<br />
unten rechts im Programmfenster.<br />
Bei Bedarf rufen Sie es über<br />
Fenster | Eigenschaften auf. Über<br />
das Menü Fenster erhalten Sie<br />
auch Zugriff auf die Ansichten<br />
Übersicht, Struktur, Palette und<br />
die kontextbezogenen Ansichten<br />
wie zum Beispiel Nachfolger.<br />
Haben Sie ein zweites Element<br />
eingefügt, verbinden Sie beide<br />
einfach miteinander, indem Sie<br />
mit gedrückter linker Maustaste<br />
eine Linie vom ersten zum zweiten<br />
Element ziehen. Yed zeichnet<br />
einen Pfeil in diese Richtung.<br />
Dazu müssen Sie nicht einmal ein<br />
anderes Werkzeug auswählen.<br />
Über die Eigenschaften des Pfeils<br />
passen Sie wie bei den Knoten die<br />
Parameter an.<br />
Besteht keine Möglichkeit, zwei<br />
Knoten direkt miteinander zu<br />
verbinden, weil zum Beispiel ein<br />
anderer Knoten im Weg ist, zeichnen<br />
Sie die Linie so, dass diese<br />
einen Bogen um diesen dritten<br />
Knoten macht. Ziehen Sie dazu<br />
beim Zeichnen die Linie an die<br />
Stelle, wo ein Knick notwendig ist<br />
und lassen Sie die Maustaste los.<br />
Der Pfeil bleibt mit dem Mauszeiger<br />
verbunden. Jetzt wählen Sie<br />
von dieser Position aus den<br />
nächsten Knickpunkt aus. Dazu<br />
reicht ein weiterer Klick. Sie beenden<br />
diesen Modus, wenn Sie<br />
abschließend auf den Zielknoten<br />
klicken. Alternativ ordnen Sie in<br />
solchen Fällen über das Layout<br />
Orthogonal alle Knoten so an,<br />
dass sie sich nicht überschneiden<br />
(Abbildung C, folgende Seite).<br />
Da es beim Freihandzeichnen<br />
nicht immer gelingt, alle Objekte<br />
richtig anzuordnen und perfekt<br />
auszurichten, bietet es sich an,<br />
zwischendurch die bereits erwähnten<br />
Layouts anzuwenden,<br />
um die Übersicht im Diagramm<br />
nicht zu verlieren. Gleiches gilt,<br />
wenn Sie sich zum Beispiel gerade<br />
beim Brainstroming gerne gestalterisch<br />
verrennen.<br />
Bei zahlreichen Diagrammelementen<br />
empfiehlt es sich außerdem,<br />
thematisch zusammenhängende<br />
Knoten zu gruppieren.<br />
Markieren Sie dazu die entspre-<br />
A Yed vereinfacht<br />
durch durchdachte<br />
Gruppierungsfunktionen<br />
den Umgang mit<br />
großen Diagrammen.<br />
So verkleinern Sie<br />
Teile des Diagramms<br />
partiell.<br />
B Mithilfe der Layoutfunktionen<br />
ordnet Yed<br />
umfangreiche Diagramme<br />
auf Knopfdruck<br />
automatisch an<br />
und optimiert Überschneidungen<br />
(siehe<br />
rote Kästen).<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 59
praxis<br />
Yed<br />
C Vorher, nachher:<br />
Das Layout Orthogonal<br />
ordnet die Symbole automatisch<br />
an, sodass<br />
keine Überschneidungen<br />
das Gesamtbild<br />
trüben.<br />
Glossar<br />
UML: Beschreibungssprache<br />
zum abstrahierten<br />
Darstellen von<br />
Prozessen.<br />
BPMN: Notation zum<br />
Visualisieren von Geschäftsprozessen.<br />
GraphML: XML-Format<br />
für die Repräsentation<br />
von Graphen.<br />
D In der Ansicht<br />
Palette finden Sie<br />
zahlreiche Knotentypen,<br />
gruppiert nach<br />
Einsatzzweck, zum<br />
Beispiel für UML<br />
Diagramme.<br />
chenden Knoten bei gehaltener<br />
Umschalt-Taste und drücken Sie<br />
[Strg]+[Alt]+[G]. Alternativ finden<br />
Sie die Funktion unter Gruppierung<br />
| Gruppieren.<br />
Jetzt können Sie die Gruppe als<br />
Ganzes verschieben und die<br />
Gruppeneigenschaften über die<br />
Ansicht Eigenschaften bearbeiten.<br />
Um die Übersicht bei großen Diagrammen<br />
wiederzugewinnen,<br />
können Sie die erstellte Gruppe<br />
über das Symbol in der Umrandung<br />
oder über die Tastenkombination<br />
[Strg]+[Alte]+[S] einklappen<br />
beziehungsweise minimieren.<br />
Über [Strg]+[Alte]+[O] holen Sie<br />
die Gruppe wieder hervor. Den<br />
Inhalt geschlossener Gruppen sehen<br />
Sie trotz deren minimiertem<br />
Zustand in der Kontextansicht,<br />
die Sie über das Menü Fenster |<br />
Kontextansichten | Inhalt geschlossener<br />
Gruppen aufrufen.<br />
Eingefügte Knoten haben generell<br />
eine quadratische Form. Über<br />
das Unterfenster Palette wählen<br />
Sie für ein Element eine andere<br />
Form (Abbildung D). Ziehen Sie<br />
die gewünschte Form mit gedrückter<br />
linker Maustaste auf Ihr<br />
Diagramm. In den Paletten finden<br />
Sie schon fertige Elemente<br />
für verschiedene Diagrammtypen<br />
wie zum Beispiel UML-Diagramme<br />
oder BPMN.<br />
Für das Ablegen der Palettenknoten<br />
in das Diagramm stehen<br />
Hilfsfunktionen bereit, die das<br />
Ausrichten des neuen Knotens an<br />
bestehende Zeichnungselemente<br />
erleichtern: Über die vierte<br />
Schaltfläche von rechts aktivieren<br />
Sie zum Beispiel die Hilfslinien<br />
(Abbildung E), die beim Einfügen<br />
eines Knotens aus der Palette in<br />
ein Diagramm helfen. So können<br />
Sie leicht neue Knoten an bestehenden<br />
ausrichten.<br />
Darüber hinaus können Sie die<br />
Farben und weitere Eigenschaften<br />
der Palettenknoten über die Ansicht<br />
Eigenschaften anpassen. Um<br />
dies zu tun, wählen Sie das Objekt<br />
im Hauptbereich aus und ändern<br />
über die Eigenschaften die Parameter.<br />
Über den Eintrag Zu Palette<br />
hinzufügen im Kontext menü<br />
des Knotens fügen Sie diesen der<br />
Palette Benutzerdefiniert hinzu.<br />
Export<br />
Sind Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden,<br />
exportieren Sie diese bei Bedarf<br />
in Bitmap-Formate, um sie<br />
zum Beispiel in ein Office-Dokument<br />
einzubinden. Das von Yed<br />
verwendete Format GraphML ist<br />
ansichtEn vErschiEbEn<br />
Wenn Sie mit großen Diagrammen arbeiten<br />
und über zwei Bildschirme verfügen,<br />
machen Sie sich eine Eigenschaft<br />
von Yed zunutze, um sich mehr<br />
Übersicht zu verschaffen: Maximieren<br />
Sie dazu das Programmfenster auf<br />
dem Hauptschirm und ziehen Sie die<br />
Paletten auf den zweiten <strong>Desktop</strong>, indem<br />
Sie auf die Titelleiste klicken und<br />
beim Ziehen die Maustaste gedrückt<br />
halten. Bei Bedarf vergrößern oder<br />
verkleinern Sie die Palette.<br />
Ansichten mit umfassenden Inhalten,<br />
insbesondere die Palette mit den<br />
zahlreichen Elementvorlagen, sind auf<br />
diese Weise leichter zugänglich und<br />
gleichzeitig haben Sie mehr Platz zum<br />
Arbeiten. Falls Sie Ihre Anpassungen<br />
an der Oberfläche der Software rückgängig<br />
machen wollen, reicht ein Klick<br />
auf Fenster | Fenster zurücksetzen.<br />
Alle Ansichten befinden sich dann<br />
wieder an der vom Programm ab Werk<br />
vorgegebenen Position.<br />
60 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Yed<br />
praxis<br />
E Beim Einfügen von<br />
Knoten aus der Palette<br />
zeigt Yed Hilfslinien für<br />
die Ausrichtung an, die<br />
das Gestalten von Diagrammen<br />
ungemein<br />
erleichtern.<br />
zwar ein standardisiertes XML-<br />
Format, das sich zum Austausch<br />
gut eignet, das die meisten Anwendungen<br />
aber nicht als Grafikdatei<br />
interpretieren.<br />
Über Datei | Exportieren öffnet<br />
sich ein Speichern-Dialog, über<br />
den Sie unter Dateityp ein für Ihre<br />
Zwecke geeignetes Format auswählen.<br />
Möchten Sie Ihr Diagramm<br />
in eine Office-Datei einbinden<br />
oder auf einer Internetseite<br />
präsentieren, finden Sie hier<br />
die üblichen Verdächtigen wie<br />
zum Beispiel: BMP, JPEG und<br />
PNG. Darüber hinaus stehen PDF<br />
oder SVG als Format bereit.<br />
Für umfangreiche Diagramme, die<br />
Sie in einen Internetauftritt einbetten<br />
wollen, empfiehlt es sich,<br />
als Dateityp HTML Flash Viewer<br />
auszuwählen. Hierbei erzeugt Yed<br />
eine HTML-Datei, in der die Grafik<br />
als Flash-Datei eingebunden<br />
ist. So haben Sie die Möglichkeit,<br />
im Webbrowser nicht nur einfach<br />
die Grafik zu betrachten, sondern<br />
mithilfe der Zoomfunktionen Details<br />
anzuschauen.<br />
Yed bringt eine umfangreiche<br />
Dokumentation mit, sodass Sie<br />
zu vielen Themen ausführliche<br />
Hilfe finden. Über das Menü Hilfe<br />
| Erste Schritte gelangen Sie zu einem<br />
detaillierten Tutorial in Yed.<br />
Über yEd Knowledgebase besuchen<br />
öffnet sich eine Internetseite mit<br />
FAQs, die Ihnen zu bestimmten<br />
Anwendungssituationen Fragen<br />
beantworten [3]. (agr) n<br />
info<br />
[1] yWorks: http:// www. yworks. com<br />
[2] Yed-Download: http:// www. yworks. com/ en/<br />
products_yed_download. html<br />
[3] FAQs:<br />
http:// kb. yworks. com/ categories. html# yed<br />
F Für anspruchsvolle<br />
Webauftritte exportieren<br />
Sie das Diagramm<br />
als Flash-Präsentation<br />
und betten es in eine<br />
Website ein.<br />
MAGAZIN<br />
SondErAkTion<br />
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3 Ausgaben<br />
für 3 Euro!<br />
nUr<br />
MiT dVd!<br />
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JA,<br />
ich möchte die nächsten 3 Linux-Magazin-Ausgaben für nur E 3*, statt<br />
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05 | 11 61<br />
Beliefern Sie mich bitte ab der Ausgabe Nr.<br />
LM1124M
praxis<br />
MythTV (4): Feintuning<br />
Tipps und Tricks zu MythTV<br />
Feintuning<br />
Mit einigen Tricks geben Sie der Multimedia-<br />
Lösung MythTV den richtigen Feinschliff und<br />
sorgen gleichzeitig für ein optimales Backup<br />
des wertvollen Video-Archivs. Ernst Reiter<br />
© Pugoodwins, sxc.hu<br />
reaDMe<br />
Eine Stärke von MythTV<br />
liegt in den vielen Möglichkeiten,<br />
das System<br />
zu erweitern und den eigenen<br />
Bedürfnissen anzupassen.<br />
Dieser Artikel<br />
zeigt einige Möglichkeiten<br />
auf, die – je nach<br />
Einsatz – die Handhabung<br />
das MythTV Systems<br />
erleichtern.<br />
MythTV hält standardmäßig Serien-<br />
und Episodeninformationen<br />
in der internen Datenbank (My-<br />
SQL) vor – sofern die Quelle des<br />
Anbieters des elektronischen Programmführers<br />
(EPG) diese enthält.<br />
Diese lesen Sie mittels des<br />
Skriptes mythfilldatabase und des<br />
XMLTV Projektes ein [1]. Um zu<br />
verifizieren, ob die Episoden- und<br />
Serieninformationen in der Datenbank<br />
liegen, öffnen Sie auf<br />
dem System mit dem MythTV-<br />
Backend die Datenbankschnittstelle<br />
und geben die Kommandos<br />
aus Listing 1 ein. Dort erkennen<br />
Sie in der Spalte syndicatedepisodenumber,<br />
ob bereits Serien-/ Episodeninformationen<br />
in der Datenbank<br />
existieren. Falls das Kommando<br />
nichts zurückliefert – Empty<br />
set – übermittelt der Anbieter<br />
diese Informationen nicht.<br />
serie MythtV<br />
Teil 1: Grundlagen LU 12/ 2010, S. 30 http:// www. linux-community. de/ 22109<br />
Teil 2: Diskless Client LU 03/ 2011, S. 54 http:// www. linux-community. de/ 22847<br />
Teil 3: Export LU 04/ 2011, S. 66 http:// www. linux-community. de/ 23037<br />
Teil 4: Tipps & Tricks LU 05/ 2011, S. 62 http:// www. linux-community. de/ 23288<br />
Haben Sie zum Beispiel zahlreiche<br />
Folgen einer Serie in der Aufnahmeliste<br />
gespeichert, stellen<br />
Sie fest, dass sich nicht immer die<br />
korrekte Reihenfolge der ausgestrahlten<br />
Folgen erkennen lässt.<br />
Um dieses Problem zu lösen, hilft<br />
ein SQL-Skript, das die Serien<br />
und Episodeninformationen im<br />
Untertitel mitanzeigt (Listing 2,<br />
folgende Doppelseite). Durch einen<br />
Eintrag in der Datei /etc/<br />
crontab gesteuert ergänzt es alle<br />
60 Minuten die Datenbank (Listing<br />
3, folgende Doppelseite). Die<br />
Episodeninformationen erscheinen<br />
nun beim Abspielen des<br />
Tracks (Abbildung A).<br />
Remote Control<br />
Um ein MythTV-Frontend zu<br />
steuern, gibt es diverse Möglichkeiten.<br />
Das Steuern mittels Lirc<br />
war bereits<br />
Thema im<br />
ersten Teil<br />
dieses Workshops<br />
[1].<br />
iPhones oder<br />
iPads bieten<br />
eine Möglichkeit, das MythTV-<br />
Frontend zu steuern. Dazu gibt es<br />
bereits fertige kostenlose Apps,<br />
die Sie einfach aus dem Appstore<br />
von Apple herunterladen und installieren:<br />
Remote GH, MyMote<br />
und MythRemote. Es gilt zu beachten,<br />
dass Sie vorher beim<br />
Front end die Fernsteuerung via<br />
LAN unter Konfiguration | Allgemeines<br />
und dann auf der Einstellungsseite<br />
Fernbedienung die Option<br />
Fernsteuerung via LAN einschalten.<br />
Darüber hinaus stellt<br />
MythTV ein Telnet-Interface bereit,<br />
mittels dessen Sie von außen<br />
Zugriff auf das System haben. Im<br />
Haushalt des Autors kommt die<br />
Heimautomatisierungslösung<br />
Misterhouse [2] zum Einsatz, die<br />
Licht, Rollläden und das Multimedia-Equipment<br />
steuert. Mittels<br />
Telnet ist das MythTV-System<br />
an Misterhouse angeschlossen,<br />
was die Möglichkeit bietet,<br />
mit der Fernbedienung (die per<br />
WLAN Misterhouse dirigiert) zusätzlich<br />
MythTV zu steuern.<br />
Das ermöglicht einen komfortablen<br />
Fernsehabend mit einem<br />
62 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Einfach<br />
auf LinuX<br />
umstEigEn!<br />
4 x im Jahr kompaktes<br />
Linux-Know-how<br />
IMMER mit 2 DVDs<br />
A Mit einem kleinen Handgriff sorgen Sie dafür, dass die Multimedia-Lösung MythTV die<br />
Episodeninformationen bereits im Menü anzeigt.<br />
Fernseher, einem Beamer mit einer<br />
elektrischen Leinwand, elektrischen<br />
Rollladen, einem AV-Receiver und einem<br />
Digitalreceiver. Statt von Hand die<br />
Rollladen zu schließen, die Leinwand<br />
herunterzufahren, das Licht auszuschalten,<br />
den Beamer einzuschalten<br />
und den Ausgang des AV-Receivers auf<br />
den Beamer zu legen, geschieht das<br />
mittels der Heimautomatisierungslösung<br />
per Knopfdruck. In der kommenden<br />
Version von MythTV soll es zudem<br />
eine Fernsteuerungsoption mittels<br />
HTTP geben, um zum Beispiel ein<br />
Myth TV-Frontend direkt über einen<br />
Webbrowser – und somit bei Bedarf<br />
von jedem Punkt des Internets aus –<br />
komfortabel zu steuern.<br />
Video-Archive<br />
Bei einem großen Aufnahmearchiv mit<br />
300 oder mehr Filmen fällt es oft<br />
schwer, die Übersicht zu behalten beziehungsweise<br />
auf Anhieb den Film zu<br />
finden, den Sie sich gerade ansehen<br />
möchten. MythTV bietet hier die Möglichkeit,<br />
die Aufnahmen zu gruppieren.<br />
So legen Sie beispielsweise Gruppen für<br />
Filme, Serien oder Nachrichten an und<br />
kategorisieren die Aufnahmen auf diese<br />
$ mysql ‐u Benutzername ‐p Passwort mythconverg<br />
mysql> SELECT title,subtitle,syndicatedepisodenumber FROM program p WHERE not<br />
syndicatedepisodenumber='' LIMIT 10;<br />
+‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐+<br />
| title | subtitle | syndicatedepisodenumber |<br />
+‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐+<br />
| Criminal Minds | Bunte Scherben | E13S4 |<br />
| Criminal Minds | Das Medium | E14S4 |<br />
| Navy CIS | Das letzte Lebewohl | E15S4 |<br />
| Navy CIS | Wettlauf mit dem Tod | E16S4 |<br />
| Navy CIS | Skelette | E17S4 |<br />
| Navy CIS | Das letzte Lebewohl | E15S4 |<br />
| Navy CIS | Wettlauf mit dem Tod | E16S4 |<br />
| Navy CIS | Skelette | E17S4 |<br />
| Criminal Minds | Bunte Scherben | E13S4 |<br />
| Criminal Minds | Das Medium | E14S4 |<br />
10 rows in set (0.00 sec)<br />
mysql> exit<br />
www.linux-user.de<br />
Listing 1<br />
n Einfach in Linux<br />
einsteigen, mit dem<br />
Buch der EasyLinux-<br />
Redaktion<br />
„OpenSUSE 11.3:<br />
ganz easy!“<br />
15%<br />
sparen<br />
EASYLINUX-JAHRES-ABO<br />
NUR 33,30E*<br />
JEtzt gratis<br />
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(solange Vorrat reicht)<br />
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n tel.: 07131 / 2707 274<br />
n fax: 07131 / 2707 78 601<br />
n E-mail: abo@easylinux.de<br />
n urL: www.easylinux.de/abo
praxis<br />
MythTV (4): Feintuning<br />
B Aufnahmegruppen<br />
vereinfachen das Filtern<br />
umfangreicher<br />
Videoarchive.<br />
Der autor<br />
Ernst Reiter arbeitet<br />
als IT-Consultant und<br />
Projektmanager bei<br />
MAN Nutzfahrzeuge in<br />
München. Privat lautet<br />
seine Mission,<br />
seine eigenen vier<br />
Wände mithilfe der<br />
Open-Source-Projekte<br />
Misterhouse (Heimautomation)<br />
und MythTV<br />
weitgehend zu automatisieren.<br />
Darüber<br />
hinaus finden Sie ihn<br />
an den höchsten und<br />
tiefsten Orten der<br />
Erde – beim Bergsteigen<br />
oder Tauchen. Zu<br />
erreichen ist er unter<br />
e. reiter@<br />
microcheese. de.<br />
Listing 2<br />
Weise. MythTV gruppiert außerdem<br />
automatisch alle Aufnahmen<br />
in entsprechende Kategorien, die<br />
es über den elektronischen Programmführer<br />
erhält.<br />
Um eine neue Aufnahme einer<br />
Gruppe hinzuzufügen, wählen Sie<br />
im MythTV-Frontend beim Planen<br />
einer Aufnahme unter Speicheroptionen<br />
| Der „Standard“ Aufnahmegrup...<br />
die Option Neue Aufnahmegruppe<br />
anlegen und geben<br />
die Daten ein. Das Frontend<br />
Myth Web erlaubt derzeit nicht,<br />
eine neue Aufnahmegruppe anzulegen,<br />
sondern kann Filme nur einer<br />
bestehenden zuweisen. Für<br />
bereits kategorisierte Aufnahmen<br />
wechseln Sie bei Bedarf in Aufnahmen<br />
ansehen mittels Menü<br />
(M) | Speicheroptionen | Aufnahmegruppe<br />
wechseln die Gruppe.<br />
UPDATE recorded r JOIN recordedprogram rp on r.programid =<br />
rp.programid<br />
SET r.subtitle = CONCAT(<br />
"[",<br />
RIGHT(rp.syndicatedepisodenumber,<br />
CHAR_LENGTH(rp.syndicatedepisodenumber)‐(INSTR(rp.syndicatedepisodenu<br />
mber,"S")‐1)),<br />
IF(<br />
CHAR_LENGTH(MID(rp.syndicatedepisodenumber, 2, INSTR(rp.syndicatedepis<br />
odenumber,"S")‐2)) = 1,<br />
CONCAT("E0", MID(rp.syndicatedepisodenumber, 2, INSTR(rp.syndicatedepi<br />
sodenumber,"S")‐2)),<br />
CONCAT("E", MID(rp.syndicatedepisodenumber, 2, INSTR(rp.syndicatedepis<br />
odenumber,"S")‐2))<br />
),<br />
"]",<br />
r.subtitle)<br />
where LEFT(r.subtitle,2) '[S' AND (CHAR_LENGTH(rp.<br />
syndicatedepisodenumber) > 3);<br />
Listing 3<br />
50 * * * * root /usr/bin/mysql ‐u mythtv ‐p mythtv mythconverg
Komodo Edit<br />
praxis<br />
Text- und Code-Editor Komodo Edit<br />
Multitalent<br />
Komodo Edit bringt das Kunststück fertig, den Funktionsumfang<br />
von Feature-Monstern wie Emacs in einer<br />
eingängigen Oberfläche zu verpacken. Thomas Leichtenstern<br />
Texteditoren stehen sehr hoch<br />
im Kurs bei Entwicklern. Allerdings<br />
teilen viele davon einige<br />
Gemeinsamkeiten: Entweder fällt<br />
der Funktionsumfang eher spartanisch<br />
aus oder das Bedienkonzept<br />
ist zu kompliziert. Wer sich<br />
näher mit Vim und Emacs beschäftigt<br />
hat, kennt das Problem.<br />
Dass es anders geht, beweist Komodo<br />
Edit [1]. Das Programm erweist<br />
sich mit knapp 160 MByte<br />
Umfang im installierten Zustand<br />
zwar als wahrer Riese unter den<br />
Texteditoren – allerdings nicht<br />
ohne Grund, steckt es doch im<br />
Funktionsumfang die meisten bekannten<br />
Editoren locker in die<br />
Tasche und verpackt seine umfangreichen<br />
Konfigurationsoptionen<br />
auch noch in einer übersichtlichen<br />
Oberfläche.<br />
Eine Installation im herkömmlichen<br />
Sinn via<br />
Paketverwaltung benötigt<br />
das Programm<br />
nicht. Sie laden den Tarball<br />
von der Projektseite<br />
[2] herunter und entpacken<br />
diesen. Danach wechseln Sie in<br />
den Ordner Komodo‐Edit‐Version<br />
und starten die Einrichtung mittels<br />
./install.sh. Der Installer<br />
fragt nach dem gewünschten<br />
Speicherort, wobei er /home/Nutzer/Komodo‐Edit‐6/<br />
vorgibt. Für<br />
den Start per Kommandozeile erstellen<br />
Sie mittels<br />
ln ‐s "/home/Nutzer/Komodo‐Edit‐U<br />
6/bin/komodo" /usr/local/bin/komU<br />
odo<br />
einen symbolischen Link.<br />
© PHOTOPRESS/Victorinox<br />
Zwar legt<br />
das Programm<br />
bei<br />
der Installation<br />
ein<br />
StartIcon auf dem<br />
<strong>Desktop</strong> an, im StartMenü erscheint<br />
es jedoch nicht. Die benutzerspezifischen<br />
Einstellungen<br />
speichert es im Verzeichnis /home/<br />
Nutzer/.komodoedit.<br />
Nach dem Start des Programms<br />
erscheint eine merkwürdig vertraut<br />
wirkende Oberfläche – ein<br />
Komodo Edit 6.1.1<br />
LU/komodoedit/<br />
1 Auf den ersten Blick verwirrt der Editor mit vielen verschiedenen Fensterbereichen, deren Sinn und Aufgaben sich<br />
in der täglichen Arbeit mit dem Programm jedoch recht schnell erschließen.<br />
rEaDME<br />
Das kostenfreie, aber<br />
unter einer proprietären<br />
Lizenz angebotene Programm<br />
Komodo Edit<br />
bietet eine Vielzahl von<br />
Funktionen zum Bearbeiten<br />
von Texten und<br />
Code der verschiedensten<br />
Programmiersprachen.<br />
Es enthält<br />
unter anderem einen<br />
Makro-Recorder und einen<br />
FTP/ SCP-Client.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 65
praxis<br />
Komodo Edit<br />
3 Der in Komodo Edit<br />
integrierte FTP/ SCP-<br />
Client ermöglicht es,<br />
entfernte Dateien und<br />
Verzeichnisse direkt in<br />
den lokalen Projektbaum<br />
einzuhängen.<br />
Blick hinter die Kulissen zeigt,<br />
dass der Eindruck nicht täuscht:<br />
Komodo Edit verwendet als<br />
Grundlage den MozillaBrowser,<br />
von dem es sowohl Teile des<br />
Look & Feel als auch Funktionen<br />
übernimmt. So finden Sie im<br />
Menü unter Tools | Add-ons den<br />
altbekannten FirefoxAddon<br />
Manager. Der Hersteller Activestate<br />
[3] bietet auf diesem Weg<br />
einige Erweiterungen für das<br />
Programm an.<br />
Das Programmfenster (Abbildung<br />
1) teilt sich in mehrere Bereiche<br />
auf. In der Mitte sehen Sie<br />
nach dem ersten Programmstart<br />
einen Hinweis über die Neuigkeiten<br />
in der aktuellen Version. Dieser<br />
Bereich dient auch zur Anzeige<br />
geöffneter Dateien. Diese wählen<br />
Sie am einfachsten über die<br />
linke Spalte Places aus, welche im<br />
oberen Teil einen rudimentären<br />
Dateibrowser darstellt. Darunter<br />
befindet sich der Abschnitt Project,<br />
in dem Sie Ihre Projekte verwalten<br />
(dazu aber später mehr).<br />
Die rechte Seite des Fenster enthält<br />
eine Spalte namens Toolbox.<br />
Sie enthält unter anderem gespeicherte<br />
Makros, CodeSnippets<br />
und Shortcuts, beispielsweise zu<br />
lokalen Verzeichnissen. Die vorinstallierten<br />
Samples geben Aufschluss<br />
über den Funktionsumfang.<br />
Im unteren Teil des Fensters<br />
beherbergt Komodo Edit den Abschnitt<br />
Command output. Dieser<br />
stellt das Ergebnis von Abfragen<br />
via Tools | Run Command… dar.<br />
Alle genannten Bereiche blenden<br />
Sie mit den Schaltern Toggle<br />
Left|Bottom|Right aus der Icon<br />
Leiste bei Bedarf ein oder aus.<br />
Alles neu…<br />
Um ein Dokument zu erstellen<br />
genügt ein Klick auf das Icon<br />
New. Dabei deaktiviert der Editor<br />
zunächst sowohl das Syntax<br />
Highlighting als auch AutoVervollständigen;<br />
um beide zu nutzen,<br />
klicken Sie auf Save file und<br />
speichern das Dokument mit der<br />
passenden DateiEndung. Alternativ<br />
wählen Sie aus dem PulldownMenü<br />
am unteren rechten<br />
Rand die gewünschte Sprache.<br />
Der Editor unterstützt unter anderem<br />
Perl, Tcl, C++ und PHP. Für<br />
Webseiten bietet er HTML und<br />
HTML5 sowie Javascript und CSS.<br />
Die eingangs beschriebene ProjectsFunktion<br />
ermöglicht, mehrere<br />
Dokumente gleichzeitig<br />
übersichtlich zu verwalten. Dabei<br />
spielt es keine Rolle, ob sich diese<br />
auf dem lokalen Rechner oder einem<br />
entfernten Server befinden<br />
(Abbildung 2). Möchten Sie in<br />
das Projekt entfernte Dateien<br />
oder Verzeichnisse integrieren,<br />
gilt es, vorab die notwendigen Accounts<br />
anzulegen (siehe Kasten<br />
Server einbinden). Danach öffnen<br />
Sie das Kontextmenü und wählen<br />
Add. Es erscheint eine Liste, aus<br />
der Sie den Typ des Objekts auswählen.<br />
Zur Auswahl stehen lokale<br />
und entfernte Dateien und<br />
Ordner sowie neue Unterordner.<br />
Komodo Edit verwaltet geöffnete<br />
Dateien ähnlich wie der MozillaBrowser<br />
in eigenen Tabs, die es<br />
unterhalb der Schalterleiste nebeneinander<br />
anordnet. Um Sie zu<br />
sortieren, ziehen Sie diese per<br />
Drag & Drop in die gewünschte<br />
Reihenfolge. Ein Rechtsklick auf<br />
den Reiter eröffnet zusätzliche<br />
Möglichkeiten: So schließen Sie<br />
damit beispielsweise alle anderen<br />
geöffneten Tabs (Close others)<br />
oder öffnen die Datei ein zweites<br />
Mal im SplitViewModus (Abbildung<br />
4). Vor allem wenn es darum<br />
geht, Inhalte zu vergleichen<br />
oder von einer Datei in eine andere<br />
zu kopieren, erweist sich diese<br />
Ansicht als wertvolle Hilfe.<br />
Die Ausrichtung des Editors<br />
geht klar in Richtung Software<br />
Entwicklung. Doch er eignet sich<br />
auch bestens zum Erstellen und<br />
sErvEr EinbinDEn<br />
Um Dateien und Verzeichnisse von anderen Rechnern ins Projekt<br />
zu integrieren, gilt es die entsprechenden Accounts anzulegen.<br />
Öffnen Sie dafür Komodos Konfigurationsfenster über Edit | Preferences.<br />
Klicken Sie darin auf den vorletzten Punkt Server in der<br />
Tabelle. Tragen Sie in der Maske alle abgefragten Parameter wie<br />
Hostname, Username und Password ein und wählen Sie den<br />
Server type (Abbildung 3). Der Transfer-Client unterstützt die Protokolle<br />
FTP, FTPS, SFTP und SCP. Letzteres ermöglicht es, jeden<br />
Rechner einzubinden, auf dem ein SSH-Server läuft.<br />
2 Die Projektverwaltung in Komodo erlaubt es, unterschiedliche Dateien zu<br />
einem sinnvollen Ganzen zusammenzufassen.<br />
66 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Komodo Edit<br />
praxis<br />
Bearbeiten von Text und HTML<br />
Dateien. Vor allem für Letztere<br />
bringt er eine ganze Reihe nützlicher<br />
Zusatzfunktionen mit, die<br />
dem Webmaster das Leben erleichtern,<br />
darunter das automatische<br />
Vervollständigen von Tags.<br />
Bereits beim Schreiben erscheint<br />
eine Auswahlliste, aus der Sie das<br />
passende Tag auswählen, das der<br />
Editor dann auch automatisch<br />
wieder schließt.<br />
Um die aktuelle Ansicht der Seite<br />
zu begutachten, klicken Sie auf<br />
das Icon Preview. In der zugehörigen<br />
Auswahlliste erscheinen alle<br />
bei der Installation erkannten<br />
Webbrowser sowie der Eintrag In<br />
a Komodo Tab. Wählen Sie Letzteren,<br />
öffnet das Programm die<br />
<strong>Vorschau</strong> im unteren Fensterteil.<br />
Änderungen am Quellcode zeigt<br />
diese Ansicht jedoch nicht in<br />
Echtzeit an, sondern erst nach<br />
dem Speichern der Seite.<br />
Arbeiten mit Dateien<br />
Die eingebaute Rechtschreibprüfung<br />
ermöglicht das Korrigieren<br />
eventueller Schreibfehler. Sie erreichen<br />
die Funktion im Menü<br />
unter Spell checking…. Der Hersteller<br />
Activestate liefert Komodo<br />
Edit jedoch nur mit dem USamerikanischen<br />
Prüfdateien aus. Da<br />
die Software das nachträgliche<br />
Installieren anderer Sprachpakete<br />
nicht vorsieht, hilft nur ein Trick,<br />
um die deutsche Prüfung ins Programm<br />
zu integrieren.<br />
Leser der LUMediaEdition kopieren<br />
die Dateien /LU/komodoedit/<br />
de‐DE.aff und /LU/komodoedit/de‐DE.<br />
dic von der HeftDVD ins Unterverzeichnis<br />
lib/mozilla/dictionaries/<br />
von /home/Nutzer/Komodo‐Edit‐6/.<br />
Alternativ laden Sie<br />
das FirefoxAddon Deutsches Wörterbuch<br />
[4] herunter. Um es zu<br />
entpacken, ändern Sie die Dateiendung<br />
von .xpi auf .zip. Im Anschluss<br />
verfahren Sie, wie für die<br />
LUMediaAusgabe beschrieben.<br />
Eine ebenfalls wertvolle Hilfe<br />
stellt die ausgefeilte Suchenund<br />
ErsetzenFunktion dar: Damit ersetzen<br />
Sie nicht nur Passagen im<br />
info<br />
[1] Komodo Edit:<br />
http:// www. activestate. com/ komodo-edit/<br />
[2] Download Komodo Edit: http:// www.<br />
activestate. com/ komodo-edit/ downloads/<br />
[3] Activestate: http:// www. activestate. com<br />
[4] Firefox-Addon „Deutsches Wörterbuch“:<br />
https:// addons. mozilla. org/ de/ firefox/<br />
addon/ german-dictionary/<br />
aktuell geöffneten Dokument,<br />
sondern wahlweise in allen offenen<br />
Dateien. Optional tauscht<br />
das Programm auch gleich noch<br />
Sequenzen in ungeöffneten Dateien<br />
aus. Die Funktion erreichen<br />
Sie im Menü unter Edit | Replace<br />
in files… (Abbildung 5). Im Dialog<br />
legen Sie neben dem Ersetzungstext<br />
fest, in welchen Verzeichnissen<br />
(auf Wunsch auch rekursiv)<br />
das Programm nach Dateien<br />
mit einer festgelegten Endung<br />
(etwa .html) suchen soll.<br />
Um häufig wiederkehrende Arbeiten<br />
zu beschleunigen, bietet<br />
Komodo Edit einen MakroRekorder.<br />
Sie starten die Aufzeichnung<br />
mit einem Klick auf Record in der<br />
IconLeiste und halten sie mit<br />
Stop wieder an. Um die Aufnahme<br />
dauerhaft zu speichern, klicken<br />
Sie danach auf Save und geben<br />
dem Makro einen möglichst aussagekräftigen<br />
Namen. Es erscheint<br />
danach in der Toolbox<br />
rechts, wo Sie es jederzeit mit einem<br />
Klick darauf erneut starten.<br />
Zwar bietet das Programm an,<br />
das Makro nachträglich zu bearbeiten,<br />
im Test war das jedoch<br />
nicht möglich. Komodo Edit weigerte<br />
sich, die Änderungen zu<br />
übernehmen. Es erschien jeweils<br />
nur der Hinweis, dass es sich um<br />
dieselbe Datei handle.<br />
Fazit<br />
Klein und übersichtlich ist Komodo<br />
Edit wahrlich nicht – dafür<br />
bietet es eine Fülle an sinnvollen<br />
Funktionen, welche die meisten<br />
Vertreter seiner Gattung vor Neid<br />
erblassen lassen. An der einen<br />
oder anderen Stelle leistet sich<br />
das Programm zwar kleinere Ausrutscher,<br />
empfiehlt sich aber dennoch<br />
vor allem für Anwender, die<br />
häufig mit Programm oder<br />
HTMLCode arbeiten. (tle) n<br />
4 Optional teilt der<br />
Editor die Ansicht in<br />
zwei Hälften, was speziell<br />
beim Vergleich<br />
von Dateien sehr hilft.<br />
5 Auf Wunsch ersetzt<br />
der Editor Zeichenfolgen<br />
in beliebigen Dateien<br />
– auch aus unterschiedlichen<br />
Ordnern.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 67
netz&system<br />
Firewall Builder<br />
© linder6580, sxc.hu<br />
Firewalls in der GUI konfigurieren<br />
Aufbauhilfe<br />
ReADme<br />
Die Wartung komplexer<br />
Firewalls gestaltet sich<br />
oft mühselig. Das grafische<br />
Frontend Firewall<br />
Builder unterstützt Sie<br />
unabhängig von Plattform<br />
und System bei<br />
dieser Aufgabe.<br />
Wer Rechner und Netzwerk richtig abschotten möchte, der greift<br />
zur Firewall. Der Firewall Builder beherrscht nicht nur die Syntax<br />
verschiedenster Zielplattformen, sondern sorgt durch Zusatzfunktionen<br />
für ein übersichtliches Regelwerk. Florian Effenberger<br />
Heutige Firewalls geraten immer<br />
komplexer, und aufgrund der teils<br />
umständlichen Syntax geht leicht<br />
der Überblick verloren. Kommt<br />
im lokalen Netz neben Iptables<br />
auch noch ein anderes System<br />
zum Einsatz, wie beispielsweise<br />
die OpenBSD-Firewall, ist das<br />
Chaos perfekt. Mit dem Firewall<br />
Builder [1] steht ein Werkzeug<br />
bereit, mit dem Sie Firewalls in<br />
einer grafischen Oberfläche entwickeln<br />
und anschließend in die<br />
richtige Syntax konvertieren.<br />
Funktionsweise<br />
Den Firewall Builder gibt es für<br />
Linux, Windows, Mac OS X und<br />
diverse BSD-Varianten (siehe<br />
Kasten Kommerzielle Binärpakete).<br />
Er bearbeitet auf Wunsch sowohl<br />
lokale als auch entfernte<br />
Firewalls. Damit erhalten Sie<br />
plattformunabhängig Zugriff auf<br />
die gängigen Netzwerkfilter. Um<br />
den Spagat zwischen verschiedenen<br />
Welten zu bewerkstelligen,<br />
arbeitet das Programm dabei auf<br />
einer abstrakten Ebene: Sie erstellen<br />
die gewünschten Regeln<br />
bequem in der grafischen Oberfläche<br />
per Drag & Drop und konvertieren<br />
sie erst dann in das gewünschte<br />
Zielformat.<br />
FWBuilder denkt dabei mit und<br />
bietet nur solche Funktionen an,<br />
die das Zielsystem unterstützt.<br />
Neben Iptables aus dem Netfilter-<br />
Projekt unterstützt der integrierte<br />
Compiler Ipfilter, Ipfw,<br />
OpenBSD PF, Cisco ASA (PIX),<br />
Cisco FWSM sowie die ACLs von<br />
Cisco IOS und HP Procurve.<br />
Im Test legten die herstellereigenen<br />
Pakete im Gegensatz zur<br />
Ubuntu-eigenen Version keinen<br />
Eintrag im Gnome-Menü an. Um<br />
das Programm zu starten, geben<br />
Sie daher fwbuilder entweder auf<br />
der Konsole oder aber im Anwendungsstarter<br />
mittels [Alt]+[F2]<br />
ein. Die Oberfläche selbst präsentiert<br />
sich recht aufgeräumt (Abbildung<br />
B, nächste Doppelseite).<br />
Der Firewall Builder arbeitet mit<br />
dem Konzept von Objekten, die<br />
untereinander in Beziehung stehen.<br />
Das Programm speichert<br />
dies innerhalb von Bibliotheken<br />
als Baumstruktur ab. Zwei Bibliotheken<br />
bringt das Programm mit,<br />
Standard und User. Während Erstere<br />
eine umfangreiche Sammlung<br />
verschiedener vordefinierter<br />
Komponenten enthält und keine<br />
Modifikationen erlaubt, speichern<br />
Sie eigene Objekte in Letzterer<br />
ab. Bei Bedarf legen Sie einfach<br />
weitere benutzerdefinierte<br />
Bibliotheken an, beispielsweise<br />
für verschiedene Standorte oder<br />
Einsatzbereiche.<br />
Als Objekt bezeichnet FWBuilder<br />
alle Elemente, die in einer<br />
Firewall vorkommen, wie Netzwerkkarten,<br />
Subnetze, IP-Bereiche,<br />
einzelne Adressen, DNS-Namen,<br />
Protokolle (ICMP, IP, TCP<br />
und UDP), Zeitfenster und Benutzer,<br />
wobei Sie einzelne Elemente<br />
teilweise in Untergruppen zusam-<br />
70 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Firewall Builder<br />
netz&system<br />
menfassen oder aus externen<br />
Quellen auslesen. Die Fire wall<br />
selbst und sogar ganze Fire wall-<br />
Cluster bildet das Programm als<br />
Objekt in der Bibliothek ab. Neue<br />
Objekte legen Sie über das Plus-<br />
Zeichen links neben dem Bibliotheksnamen<br />
an. Neben IPv4 versteht<br />
FWBuilder auch IPv6, dem<br />
künftig eine immer größere Bedeutung<br />
zukommt. Damit bei der<br />
Vielzahl der möglichen Objekte<br />
der Überblick nicht verloren geht,<br />
steht eine komfortable Suchfunktion<br />
bereit (Abbildung C, nächste<br />
Seite), die zusätzlich eine Chronik<br />
vergangener Anfragen bereithält.<br />
Das Hauptfenster teilt sich in<br />
drei große Bereiche auf: Links finden<br />
Sie die Objektliste und die<br />
Auswahl der Bibliothek. Haben<br />
Sie ein Objekt ausgewählt, beispielsweise<br />
eine Subnetzmaske,<br />
editieren Sie dessen Eigenschaften<br />
wie Name und Adresse im<br />
Editierfenster, das sich im unteren<br />
Bereich des Bildschirms befindet.<br />
Um die einzelnen Objekte<br />
nun untereinander in Beziehung<br />
zu setzen und daraus die Firewall-<br />
Regeln zu bauen, stehen die Tabellen<br />
Policy für die Filterregeln,<br />
NAT für die IP-Masquerading,<br />
beispielsweise bei DSL-Einwahlverbindungen,<br />
und eine Tabelle<br />
für das Routing auf der rechten<br />
Seite des Bildschirms bereit.<br />
Regelwerk<br />
Die einzelnen Regeln selbst legen<br />
Sie durch verschiedene Felder in<br />
den jeweiligen Tabellen fest: Mögliche<br />
Werte dabei<br />
sind Quelle, Ziel,<br />
Dienst beziehungsweise<br />
Port, Netzwerkkarte<br />
und Zeitfenster<br />
sowie die<br />
Aktion, die das System<br />
beim Zutreffen<br />
einer Regel ausführt.<br />
Eingehende und ausgehende<br />
Verbindungen verwalten Sie je<br />
nach Wunsch getrennt oder gemeinsam,<br />
und einzelne Felder<br />
dürfen den Wert any annehmen,<br />
was bedeutet, dass die Regel bei<br />
jedem Zustand des entsprechenden<br />
Feldes greift. Ein Beispiel:<br />
Den Zugang zum SSH-Server<br />
können Sie sowohl von allen<br />
Netzwerkinterfaces aus erlauben<br />
(any) als auch nur von Verbindungen,<br />
die über die erste Netzwerkkarte<br />
eingehen (eth0).<br />
Wie bei Firewalls üblich, arbeitet<br />
der FWBuilder die Regeln hintereinander<br />
ab, sprich: Blockt eine<br />
Regel ein Datenpaket, bleiben<br />
spätere Regeln unberücksichtigt,<br />
durch die das entsprechende Paket<br />
gelangen würde. Es erscheint<br />
daher sinnvoll, zuerst alle erlaubten<br />
Verbindungen aufzuführen,<br />
um am Ende der Tabelle alle übrigen<br />
Verbindungen zu verbieten.<br />
Möchten Sie Ihr Netzwerk dagegen<br />
eher offen halten, wählen Sie<br />
den umgekehrten Weg – die letzte<br />
Regel erlaubt die Verbindung,<br />
unerwünschte Dienste blocken<br />
Sie vorher explizit. Ein solches<br />
Setup findet sich beispielsweise<br />
häufig in Universitätsnetzwerken,<br />
bei denen die Administratoren<br />
ausgehende Verbindungen zu<br />
anderen Mailservern und diversen<br />
Filesharing-Diensten verbieten,<br />
ansonsten aber alle anderen<br />
Dienste erlauben.<br />
Bei dem, was sich in der Theorie<br />
so kompliziert anhört, spielt der<br />
Firewall Builder seine Stärken<br />
erst so richtig aus, denn jetzt<br />
zahlt sich das Konzept der Elemente<br />
und Bibliotheken aus. Im<br />
Gegensatz zu Iptables erstellen<br />
Sie Ihr Regelwerk nicht per kryptischer<br />
Kommandozeile, sondern<br />
ziehen einfach die Elemente aus<br />
den Bibliotheken in die Tabelle,<br />
um daraus Regeln zu bauen.<br />
Starthilfe<br />
Trotz allem fällt der Einstieg aufgrund<br />
der Funktionsvielfalt des<br />
FWBuilder manchmal schwerer<br />
als bei anderen Lösungen. Damit<br />
Sie bei den ersten Gehversuchen<br />
nicht ganz allein sind, bietet der<br />
Fire wall Builder neben vordefinierten<br />
Objekten in der Standard-Bibliothek<br />
einen Assistenten<br />
an, der Sie beim Erstellen des<br />
Grundgerüsts unterstützt.<br />
Den Assistenten starten Sie entweder<br />
über die Schaltfläche Create<br />
A Satz mit X – die<br />
Ubuntu-eigenen Pakete<br />
sind unbrauchbar.<br />
Unser Testsystem besteht aus einem<br />
Notebook mit der aktuellen 32-Bit-Version<br />
von Ubuntu 10.10 (Maverick<br />
Meerkat). Dort ist FWBuilder, so die<br />
Kurzform des Firewall Builder, zwar<br />
bereits in den Universe-Repositories<br />
enthalten, doch als wir in unserem<br />
Test auf ebendiese Ubuntu-eigenen<br />
Pakete zurückgriffen, wies FWBuilder<br />
schon beim ersten Programmstart darauf<br />
hin, dass diese kaputt seien (Abbildung<br />
A). Glücklicherweise stellt<br />
der Hersteller eigene Repositories für<br />
Debian, Ubuntu, Fedora und Open-<br />
Suse samt Anleitung bereit [2].<br />
FWBuilDeR einRichten<br />
Auf unserem Testsystem genügte es,<br />
mit den drei Zeilen aus Listing 1 auf<br />
der Kommandozeile das neue Repository<br />
einzubinden und zu aktivieren sowie<br />
den Signaturschlüssel für die Pakete<br />
zu installieren. Haben Sie diese<br />
Vorarbeiten abgeschlossen, dann installieren<br />
Sie das Paket fwbuilder wie<br />
gewohnt, etwa mittels sudo apt‐get<br />
install fwbuilder auf der Konsole.<br />
Nach kurzer Wartezeit steht FWBuilder<br />
samt benötigter Libraries zum Einsatz<br />
bereit. Die herstellereigenen Pakete<br />
sind übrigens wesentlich neuer<br />
als die aus dem Ubuntu-Archiv.<br />
listing 1<br />
# sudo echo "deb http://www.fwbuilder.org/deb/stable/<br />
maverick contrib" >> /etc/apt/sources.list.d/fwbuilder.<br />
list<br />
# sudo apt‐key adv ‐‐recv‐keys ‐‐keyserver keyserver.<br />
ubuntu.com EAEE08FE<br />
# sudo apt‐get update<br />
KommeRzielle BinäRpAKete<br />
FWBuilder nutzt zwei Lizenzen: Der Quellcode der Linux- und BSD-<br />
Pakete steht unter der GNU GPL und ist als Binärpaket kostenfrei<br />
erhältlich. Möchten Sie das Programm dagegen unter Mac<br />
OS X oder Windows installieren, müssen Sie nach 30 Tagen eine<br />
kommerzielle Lizenz erwerben, die es ab rund 90 Euro gibt.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 71
netz&system<br />
Firewall Builder<br />
B FWBuilder präsentiert<br />
sich nach dem<br />
ersten Start noch recht<br />
übersichtlich.<br />
bei der Konfiguration der Firewall<br />
nicht zu vergessen. Nach einem<br />
Klick auf Finish öffnet FWBuilder<br />
das neue Regelwerk.<br />
C Schon ein paar Objekte<br />
und aktive Regeln<br />
geben einen vorsichtigen<br />
Eindruck von<br />
den mächtigen Fähigkeiten<br />
des FWBuilder.<br />
new firewall im bei Programmstart<br />
noch leeren Hauptfenster,<br />
oder aber über einen Rechtsklick<br />
auf Firewalls in der Objektliste<br />
und den Menüpunkt New<br />
Firewall. Auf der ersten Seite vergeben<br />
Sie einen frei wählbaren<br />
Namen für die Firewall, zum Beispiel<br />
buero‐muenchen und geben an,<br />
welches System zum Einsatz<br />
kommt – für gängige Ubuntu-Varianten<br />
beispielsweise iptables auf<br />
Linux 2.4/ 2.6. Markieren sollten<br />
Sie auf jeden Fall die Option Use<br />
preconfigured firewall templates,<br />
um auf die Vorlagen zuzugreifen.<br />
In der nun folgenden Dialogbox<br />
(Abbildung D) bietet der Firewall<br />
Builder verschiedene Templates<br />
zur Auswahl an, die als Grundgerüst<br />
der eigenen Firewall dienen.<br />
Neben drei Beispielen für Router<br />
beziehungsweise Gateways stehen<br />
auch solche für Server und<br />
diverse Appliances sowie Embedded-Systeme<br />
bereit.<br />
Wählen Sie die für Sie passende<br />
Variante aus – im Test kam das<br />
Template fw template 2 zum Einsatz.<br />
Mit einem Klick auf Next gelangen<br />
Sie zur Eingabemaske für<br />
die Netzwerkkarten. Dort konfigurieren<br />
Sie die einzelnen Interfaces<br />
mit ihren jeweiligen Adressen<br />
und weisen ihnen ein frei definierbares<br />
Label zu, also einen<br />
eingängigen Namen – beispielsweise<br />
„intern“ oder „extern“. So<br />
vorhanden, legen Sie auch gleich<br />
die IPv6-Adresse mit an, um sie<br />
Aufbauarbeit<br />
Sehen Sie sich zunächst in der<br />
Objektliste um. Im Beispiel legt<br />
FWBuilder einige Elemente an,<br />
die zum Betrieb der Firewall erforderlich<br />
sind: so etwa das Netzwerk<br />
buero-muenchen:eth1:net<br />
(192.168.0.0/ 255.255.255.0), die<br />
Netzwerkinterfaces eth0, eth1<br />
und das Loopback-Device lo. Dem<br />
Interface-Objekt eth1 weist FW-<br />
Builder eine feste IP-Adresse zu,<br />
die er als eigenes Element abbildet,<br />
ebenso verfährt er für das<br />
Loopback-Device.<br />
Da das Gerät hinter dem Objekt<br />
eth0 seine IP-Adresse dynamisch<br />
erhält, fehlt hier ein entsprechender<br />
Eintrag. Die Tabelle Routing<br />
enthält keinen Eintrag, die NAT-<br />
Tabelle genau einen (Abbildung<br />
E). Die dort angelegte Regel bedeutet,<br />
dass die Firewall künftig:<br />
• alle Pakete von der Quelle<br />
buero-muenchen:eth1:net<br />
(Original Src)<br />
• zu einem beliebigen Ziel<br />
(Original Dst und Original Srv)<br />
• über die Netzwerkkarte mit<br />
dem Label extern<br />
• ohne Umschreiben der Quelloder<br />
Zieladresse (Translated Dst<br />
und Translated Srv)<br />
• maskiert (translate).<br />
inFo<br />
[1] Firewall Builder: http:// www. fwbuilder. org<br />
[2] Hersteller-Repo: http:// www. fwbuilder. org/<br />
4. 0/ docs/ firewall_builder_packages. html<br />
[3] Uncomplicated Firewall:<br />
http:// wiki. ubuntuusers. de/ UFW<br />
[4] Gufw: http:// gufw. tuxfamily. org<br />
[5] Gufw-Workshop: Kristian Kißling,<br />
„Mauern mit Ubuntu“, LU 07/ 2009, S. 78,<br />
http:// www. linux-community. de/ 18182<br />
[6] Firestarter:<br />
http:// wiki. ubuntuusers. de/ Firestarter<br />
[7] Firestarter-Workshop: Markus Nasarek,<br />
„Brandmelder“, LU 01/ 2007, S. 32,<br />
http:// www. linux-community. de/ 11962<br />
[8] Online-Handbuch zu FWBuilder: http:// www.<br />
fwbuilder. org/ 4. 0/ docs/ users_guide/<br />
72 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Firewall Builder<br />
netz&system<br />
Um Details zu einem Element zu<br />
erhalten, fahren Sie mit der Maus<br />
darüber – in einem Tooltip zeigt<br />
der Firewall Builder dann die zugehörigen<br />
Eigenschaften an, wie<br />
zum Beispiel IP-Adressen. Mit einem<br />
Doppelklick auf ein Element<br />
hingegen steuern Sie den entsprechenden<br />
Ordner in der Objektbibliothek<br />
an. Ein Rechtsklick<br />
öffnet ein Kontextmenü mit weiteren<br />
Optionen, wie beispielsweise<br />
dem Invertieren von Regeln<br />
(Negate) oder dem Zuweisen von<br />
Farben und Gruppen zur besseren<br />
Übersichtlichkeit.<br />
Letztere übernimmt FWBuilder<br />
übrigens nicht in das erzeugte<br />
Skript: Dafür steht das separate<br />
Feld Comments bereit. Per Kontextmenü<br />
zeigen Sie bei Bedarf<br />
alle Vorkommnisse des jeweiligen<br />
Elements an. Für fortgeschrittene<br />
Administratoren dürfte Compile<br />
Rule interessant sein, denn damit<br />
gibt FWBuilder eine <strong>Vorschau</strong> der<br />
aktuellen Regel in der Zielsyntax<br />
(Abbildung F, nächste Seite).<br />
Mit diesem Wissen ausgestattet,<br />
fügen Sie über das grüne<br />
D Die Auswahl an vorkonfigurierten<br />
Firewalls<br />
macht es einfach,<br />
für die eigenen<br />
Zwecke die passende<br />
Grundlage zu finden.<br />
E So stellt FWBuilder<br />
das Masquerading<br />
(NAT) dar.<br />
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netz&system<br />
Firewall Builder<br />
F Auf Wunsch zeigt<br />
der Firewall Builder,<br />
wie eine Regel später<br />
in der Syntax des Zielsystems<br />
aussieht.<br />
DeR AutoR<br />
Florian Effenberger<br />
engagiert sich seit vielen<br />
Jahren ehrenamtlich<br />
für freie Software.<br />
Er ist Gründungsmitglied<br />
und Mitglied des<br />
Steering Committee<br />
der Document Foundation.<br />
Zuvor war er fast<br />
sieben Jahre im Projekt<br />
OpenOffice.org<br />
aktiv, zuletzt als Marketing<br />
Project Lead.<br />
Zudem schreibt er regelmäßig<br />
für zahlreiche<br />
deutsch- und<br />
englischsprachige<br />
Fachpublikationen.<br />
Pluszeichen leicht einzelne Filter<br />
hinzu oder verändern das bestehende<br />
Regelwerk ganz nach Bedarf.<br />
Im Beispiel sind die Mehrzahl<br />
der Einstellungen in der Tabelle<br />
Policy hinterlegt.<br />
Gerade bei umfangreichen Konfigurationen<br />
kommen die weiter<br />
oben erwähnten Gruppen und<br />
Farben sehr gut zum Tragen (Abbildung<br />
G). Um die anhand der<br />
Vorlage erstellte Basis-Firewall<br />
Ihren speziellen Wünschen anzupassen,<br />
editieren Sie die Regeln,<br />
indem Sie per Drag & Drop neue<br />
Elemente hinzufügen.<br />
Um beispielsweise auf der<br />
Firewall-Maschine den Port für<br />
das HTTPS-Protokoll zu öffnen,<br />
wählen Sie in der Objektliste die<br />
Bibliothek Standard, suchen dort<br />
unter Services | TCP das Objekt<br />
https und ziehen es bei gedrückter<br />
linker Maustaste in das Feld<br />
Service der entsprechenden Regel.<br />
Nach demselben Prinzip legen Sie<br />
neue Regeln an oder verändern<br />
Quell- und Zieladressen.<br />
Die Einstellungen der Firewall<br />
lagern ebenfalls in der Objektliste<br />
und bieten erfahrenen Administratoren<br />
noch etliche weitergehende<br />
Konfigurationsmöglichkeiten<br />
(Abbildung H).<br />
Alles muss raus<br />
Bislang haben Sie die Regeln<br />
zwar im FWBuilder<br />
abgelegt, doch wie kommen<br />
diese jetzt aufs Zielsystem?<br />
Speichern Sie<br />
dazu zunächst den vormodellierten<br />
Regelsatz über<br />
File | Save As… ab. Mittels<br />
Rules | Compile oder der<br />
entsprechenden Schaltfläche auf<br />
der Symbolleiste starten Sie den<br />
Assistenten, der Sie durch das Erzeugen<br />
der Firewall führt. Am<br />
Ende finden Sie eine Datei mit<br />
der Endung .fw vor, in unserem<br />
Beispiel buero‐muenchen.fw. Aufs<br />
Zielsystem kopiert und mit dem<br />
Parameter start ausgeführt, aktivieren<br />
Sie die Firewall, mit stop<br />
hingegen schalten Sie sie ab.<br />
Dabei fiel im Test unangenehm<br />
auf, dass das Skript beim Aufruf<br />
ohne Parameter die Regeln ebenfalls<br />
lädt und dass es beim Beenden<br />
der Firewall keine Nachricht<br />
ausgibt. Andererseits bietet FW-<br />
Builder die Möglichkeit, Firewall-<br />
Regeln per SSH automatisch auf<br />
dem Zielserver einzurichten, was<br />
viel Arbeit abnimmt.<br />
Fazit<br />
Die Installation des FWBuilder<br />
gestaltet sich in der aktuellen<br />
Ubuntu-Version 10.10 reichlich<br />
umständlich. Unverständlich<br />
bleibt, warum noch keine korrigierten<br />
Pakete bereitstehen –<br />
glücklicherweise hilft der Hersteller<br />
aus. Warum er aber lediglich<br />
die Linux-Variante kostenfrei weitergibt<br />
und Administratoren für<br />
andere Plattformen eine Lizenz<br />
erwerben müssen, bleibt unklar.<br />
Letztendlich erhalten Sie ein sehr<br />
mächtiges Programm, das eine<br />
Vielzahl von Systemen und Anforderungen<br />
unterstützt. Das<br />
führt aber dazu, dass das Einarbeiten<br />
mitunter nicht ganz trivial<br />
ist. Im Umgang mit Netzwerktechnik<br />
erfahrene Anwender, die<br />
eine Vielzahl von Systemen warten,<br />
finden im FWBuilder einen<br />
treuen Begleiter, der insbesondere<br />
dank seiner Möglichkeiten<br />
zum Gruppieren und der Suchfunktion<br />
viel Arbeit abnimmt.<br />
Nutzer, die hingegen nur einzelne<br />
Clients mit einfachen Paketfiltern<br />
absichern möchten, finden<br />
mit Alternativen wie Ufw [3],<br />
Gufw ([4],[5]) oder dem schon in<br />
die Jahre gekommenen Firestarter<br />
([6],[7]) vermutlich einfachere<br />
Lösungen. Jedem, der den FW-<br />
Builder produktiv einsetzen<br />
möchte, sei auf jeden Fall dringend<br />
die Lektüre des Online-<br />
Handbuchs zu FWBuilder ans<br />
Herz gelegt [8]. (agr) n<br />
H FWBuilder bietet selbst feingranulare<br />
Details zur Konfiguration an.<br />
G FWBuilder sorgt auf<br />
Wunsch durch Farben<br />
für mehr Übersicht.<br />
74 05 | 11<br />
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Distri-Stresstest<br />
Linux auf Tablet-PCs: Fünf Distributionen im Vergleich<br />
Stresstest<br />
© Holsterbro, sxc.hu<br />
Kein Linux gleicht<br />
dem anderen. Wer<br />
wissen will, wie<br />
ausgereift ein<br />
System ist, greift<br />
zu einem extra<br />
harten Prüfstein:<br />
dem Tablet-PC.<br />
Erik Bärwaldt<br />
ReADme<br />
Keine Distribution<br />
gleicht der anderen. Wie<br />
weit jedoch selbst die<br />
Etablierten auseinanderliegen,<br />
zeigt ein Test<br />
von fünf Kandidaten auf<br />
einer etwas exotischen<br />
Hardware: dem Tablet-<br />
PC X200t von Lenovo.<br />
Tablet-PCs sehen auf den ersten<br />
Blick aus wie größere Netbooks,<br />
glänzen jedoch durch einige Besonderheiten:<br />
So verfügen sie über<br />
ein drehbares Display, das Sie bei<br />
Bedarf umlegen und auf der Tastatur<br />
fixieren. Anschließend bedienen<br />
Sie das Tablet mithilfe eines<br />
Stifts. Sofern die Software dies<br />
unterstützt, haben Sie bei manchen<br />
Modellen die Möglichkeit,<br />
handschriftlich Texte einzugeben.<br />
Im Vergleich zu ihren größeren<br />
Geschwistern haben Tablets jedoch<br />
einen gravierenden Nachteil:<br />
Es gibt sie so gut wie nicht<br />
mit vorinstalliertem Linux. Wir<br />
wollten wissen, in welchem Umfang<br />
das freie Betriebssystem mit<br />
der Tablet-Technologie harmoniert<br />
und haben ein aktuelles Gerät<br />
mit fünf Distributionen auf<br />
Herz und Nieren geprüft.<br />
Testszenario<br />
Das Testgerät kam von der IP-<br />
Web GmbH aus Schwandorf [1].<br />
Es handelt sich um einen fabrikneuen<br />
Lenovo X200t im mattschwarzen<br />
Gehäuse plus der dazugehörigen<br />
Docking-Station, in der<br />
sich neben vielen Anschlüssen ein<br />
DVD-Brenner befindet (siehe Tabelle<br />
Technische Daten). Beim<br />
Öffnen des Gerätes stachen zunächst<br />
der rechts unterhalb des<br />
Displays angeordnete integrierte<br />
biometrische Sensor sowie die<br />
eingebaute Webcam mit 1,3 Megapixeln<br />
Auflösung ins Auge.<br />
Bei dem biometrischen Sensor<br />
handelt es sich um ein Authentifizierungssystem,<br />
über das Sie sich<br />
mithilfe eines Fingerabdrucks<br />
beim Hochfahren des Gerätes ausweisen.<br />
Lenovo liefert für seine<br />
Notebooks mit einem solchen<br />
Sensor eine entsprechende Software,<br />
die allerdings nur unter<br />
Windows läuft. Weitere Schwachstellen<br />
bei der Hardwarekompatibilität<br />
unter Linux ergeben sich<br />
bei vielen UMTS/ HSPA-Einbaukarten.<br />
Auch einige der in Notebooks<br />
integrierten Webcams sind<br />
nicht für den Einsatz mit Linux<br />
vorbereitet und bleiben daher oft<br />
mangels entsprechender Treiber<br />
ohne Funktion.<br />
Nach dem ersten Einschalten<br />
des Lenovo-Tablet-PCs wartete<br />
die Hardware mit einer weiteren<br />
Überraschung auf: Das Testgerät<br />
verfügt über ein außergewöhnlich<br />
helles und kontraststarkes Display<br />
mit 1280 x 800 Punkten Auflösung.<br />
Der Blick in die technische<br />
Dokumentation zeigte: Es handelt<br />
sich bei den meisten von Lenovo<br />
in seinen Tablet-PCs verbauten<br />
Displays um sogenannte IPS-Panels.<br />
Zusätzlich sorgt eine leicht<br />
spiegelnde Schicht auf dem Display<br />
dafür, dass das Bild noch heller<br />
wirkt. Daher eignet sich der<br />
Tablet-PC auch für den Außeneinsatz<br />
bei Sonnenschein. Eine<br />
GMA-4500-Grafikkarte von Intel<br />
steuert die Ausgabe. Die GPU besitzt<br />
zwar nicht die Leistung der<br />
meisten dedizierten Grafikprozessoren,<br />
benötigt jedoch deutlich<br />
weniger Energie und erzeugt so<br />
weniger Abwärme.<br />
Als weitere Besonderheit beinhaltet<br />
das Testgerät ein UMTS/<br />
HSPA-Modul von Ericsson, das<br />
mit einer geeigneten SIM-Karte<br />
den drahtlosen Internet-Zugang<br />
ermöglicht. Ansonsten bietet die<br />
Hardware eher solide Hausmannskost:<br />
Eine mit 1,4 GHz getaktete,<br />
extrem Strom sparende Core-2-<br />
Duo-CPU, gepaart mit 8 GByte<br />
Arbeitsspeicher und einer 160<br />
GByte großen SATA-II-Festplatte.<br />
Testkandidaten<br />
Auf der Softwareseite traten als<br />
Probanden für den Tablet-Test an:<br />
Fedora 13 „Goddard“, Linux Mint<br />
Debian Edition (LMDE) in den<br />
76 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Distri-Stresstest<br />
netz&system<br />
Versionen 201012 und 201009,<br />
Mandriva 2010.1 Spring, Open-<br />
Suse 11.3 und Ubuntu 10.04.1<br />
LTS „Lucid Lynx“. Für jede Distribution<br />
stand die komplette Festplatte<br />
bereit. Mithilfe unterschiedlicher<br />
Tests prüften wir die Kompatibilität<br />
zum Lenovo X200t. Das<br />
Programm FBReader kam zum<br />
Einsatz, um die Hardware im Einsatz<br />
als E-Book-Lesegerät zu testen<br />
[2]. Dabei interessierte uns<br />
speziell die Funktionalität des berührungssensitiven<br />
Displays.<br />
Im Sinne einer benutzerfreundlichen<br />
Installation für Einsteiger<br />
war jedoch zusätzlich das automatische<br />
Erkennen der Hardware<br />
ein weiteres wichtiges Prüfkriterium.<br />
Wir wollten wissen, inwiefern<br />
die Installation eines einsatzbereiten<br />
Linux-Systems ohne<br />
Kenntnisse der verbauten Komponenten<br />
– und damit möglicherweise<br />
verbundenen manuellen<br />
Konfigurationsarbeiten – möglich<br />
ist. Um die Ergebnisse zu vergleichen,<br />
fiel die Wahl auf möglichst<br />
ähnliche Versionen der Systemsoftware<br />
und weitgehend gleiche<br />
Konfigurationsparameter. Als<br />
<strong>Desktop</strong> kam bei allen Probanden<br />
Gnome zum Einsatz.<br />
Fedora 13 „Goddard“<br />
Die erste Testdistribution, Fedora<br />
13, ließ sich problemlos auf dem<br />
Tablet-PC installieren. Die üblichen<br />
grundlegenden Einstellungen<br />
wie Soundkartenkonfiguration<br />
und Anpassen der Bildschirmauflösung<br />
nahm das Setup selbstständig<br />
vor. Nach der erfolgreichen<br />
Installation und anschließendem<br />
Neustart des Rechners<br />
zeigten sich jedoch erste Schwächen:<br />
Das berührungssensitive<br />
Display blieb funktionslos und<br />
das eingebaute UMTS/ HSPA-Modul<br />
des X200t war nicht zur Kooperation<br />
mit Fedora 13 fähig.<br />
Demgegenüber funktionierte die<br />
in den Tablet-PC eingebaute Webcam<br />
von Chicony anstandslos und<br />
brachte Videosequenzen mithilfe<br />
der Webcam-Software Cheese<br />
recht flüssig auf Display und Festplatte.<br />
Erst bei längerer Aufnahmedauer<br />
ruckelten die Sequenzen,<br />
da die CPU des Tablet-PCs<br />
sich mit dieser Aufgabe überfordert<br />
zeigte. Eine weitere Schwäche<br />
von Fedora 13 offenbarte sich<br />
bei der Arbeit: Aggressiv eingestellte<br />
Energiesparoptionen fuhren<br />
die Schreib-/ Leseköpfe der<br />
Festplatte schon nach wenigen Sekunden<br />
Inaktivität in die Parkposition<br />
und schalteten den Motor<br />
ab, sodass bei erneutem Zugriff<br />
spürbare Hänger auftraten, während<br />
der Datenträger sich erneut<br />
aktivierte.<br />
Als generell unter Linux nicht<br />
funktionsfähig erwies sich trotz<br />
einer umfangreichen Recherche<br />
der biometrische Sensor. Nach<br />
der Übernahme der Thinkpad-<br />
Sparte von IBM durch Lenovo hat<br />
das Unternehmen damit begonnen,<br />
in einigen Modellen spezielle<br />
Fingerabdrucksensoren des Herstellers<br />
AuthenTec zu verwenden.<br />
Mangels passender Linux-Module<br />
verweigern diese anders als ihre<br />
Vorgänger bislang unter Linux<br />
den Dienst [3]. Ob sich dieser unerfreuliche<br />
Zustand in absehbarer<br />
Zeit ändert, bleibt abzuwarten.<br />
Der Test mit dem FBReader verlief<br />
problemlos, wobei sich jedoch<br />
der Tablet-PC aufgrund der mangelnden<br />
Stiftbedienung, für die<br />
der FBReader optimiert ist, kaum<br />
als E-Book-Lesegerät mit Fedora<br />
13 eignet.<br />
Mint Debian Edition<br />
Linux Mint in der noch relativ<br />
neuen Debian-basierten Variante<br />
erwies sich als einzige Distribution<br />
im Test bereits vom Start weg<br />
als extrem störrisch: Die von uns<br />
ausgewählte Version 201012 ließ<br />
sich in der 32-Bit-Variante zunächst<br />
von der Live-CD gar nicht<br />
hochfahren, was – wie Internet-<br />
Recherchen ergaben – offensichtlich<br />
gravierenden Fehlern zuzuschreiben<br />
ist [4].<br />
Anfang Januar 2011 haben die<br />
Mint-Entwickler daher die verbesserte<br />
LMDE-Version 201101 freigegeben,<br />
die allerdings nicht im<br />
Vergleichstest zum Zug kam, weil<br />
sie außerhalb des Release-Zeitfensters<br />
liegt. Die Vorgängerversion<br />
201009 verweigerte ebenfalls<br />
den Dienst. Das Live-System startete<br />
zwar, bei der Installation auf<br />
die rund 160 GByte große Festplatte<br />
des Testrechners traten jedoch<br />
wiederholt immer die gleichen<br />
Probleme auf: Nachdem der<br />
Installer gut fünf GByte der Betriebssystem-<br />
und Applikationsdaten<br />
auf der dafür vorgesehenen<br />
rund 140 GByte umfassenden<br />
Partition installiert hatte, brach<br />
sie die Arbeit ab. Es erschien die<br />
Fehlermeldung, es stünde kein<br />
Platz mehr auf dem Installationsmedium<br />
bereit (Abbildung A).<br />
Es blieb also nichts anderes übrig,<br />
als LMDE im Live-Betrieb zu<br />
beurteilen. Das offenbarte weitere<br />
Schwächen: Das berührungssensitive<br />
Display des Tablet-PCs<br />
ließ sich nicht korrekt ansteuern,<br />
was das Bedienen des <strong>Desktop</strong>s<br />
mit dem Stift unmöglich machte.<br />
A Unter Angabe einer<br />
irreführenden Fehlermeldung<br />
verweigerte<br />
Linux Mint die vollständige<br />
Installation.<br />
GlossAR<br />
IPS: In Plane Switching.<br />
Technologie, bei der die<br />
Elektroden im Display<br />
parallel in einer Ebene<br />
angeordnet sind. Dadurch<br />
verringert sich<br />
die Blickwinkelabhängigkeit<br />
des Kontrastes und<br />
die Schaltzeit des Bildschirms.<br />
technische DAten<br />
Prozessor Intel Core 2 Duo („Penryn“), 1,4 GHz (SL- und SU-<br />
Varianten)<br />
Grafik Intel GMA 4500MHD<br />
Arbeitsspeicher 4 GByte DDR3, PC3-8500, 1066 MHz SODIMM<br />
Festplatte 160 GByte, 7200 U/ min (SATA-II)<br />
Display 12,1 Zoll (1280 x 800) IPS<br />
LAN<br />
Intel Gigabit Ethernet (10/ 100/ 1000, PCI-Express)<br />
WLAN Intel Wifi Link 5100 a/ g/ n<br />
Webcam Chicony (1,3 Megapixel)<br />
Erweiterungen ExpressCard/ 54-Slot<br />
Kartenleser 5 in 1 (SD/ SDHC/ MMC/ MS/ MS Pro)<br />
Audio<br />
Intel HD CX20561<br />
Optionen<br />
Analogmodem V.92<br />
WWAN Ericsson oder Verizon Mobile Broadband with GPS<br />
Bluetooth optional bei einigen Modellen<br />
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05 | 11 77
netz&system<br />
Distri-Stresstest<br />
B Unter Mandriva<br />
zeigten sich keine<br />
Schwächen beim Support<br />
der verbauten<br />
Hardware.<br />
Das System erkannte die Chicony-Webkamera<br />
zwar und lud das<br />
entsprechende Modul, allerdings<br />
installierte LMDE keine Webcam-<br />
Applikation.<br />
Ein weiteres Manko ergab sich<br />
beim Test der UMTS/ HSPA-Karte:<br />
Zwar band das System diese<br />
korrekt ein, arbeitete jedoch erst<br />
nach einer Modifikation der Anbieter-Daten,<br />
weil zumindest für<br />
Vodafone teils falsche Providerdaten<br />
in LMDE hinterlegt sind. Dieses<br />
Chaos führte zu einem Abbruch<br />
des Tests.<br />
Mandriva 2010.1<br />
Als dritter Proband trat das französisch-brasilianische<br />
Mandriva<br />
2010.1 an. Die Installation der<br />
32-Bit-Variante verlief problemlos.<br />
Nach dem Neustart des Tablet-PCs<br />
und anschließendem Aufruf<br />
des Kontrollzentrums stellte<br />
sich heraus, dass das System die<br />
Webcam aus dem Stand korrekt<br />
konfiguriert hatte. Darüber hinaus<br />
installiert Mandriva Cheese<br />
gleich mit. Sie finden es unter Anwendungen<br />
| Unterhaltungsmedien.<br />
Während es mit den über die<br />
Webcam aufgezeichneten Videosequenzen<br />
bei längerer Aufnahmedauer<br />
bei der Standard-SXGA-<br />
Auflösung aufgrund der geringen<br />
CPU-Leistung des Tablet-PCs<br />
noch etwas haperte, gelangen<br />
Standbilder einwandfrei. Der eingestellte<br />
Gnome-<strong>Desktop</strong> ließ<br />
sich ohne weitere Konfiguration<br />
mit dem Stift sofort präzise steuern.<br />
Gegenüber der herkömmlichen<br />
Arbeitsweise mit der Maus<br />
ergaben sich sogar Vorteile in Bezug<br />
auf die Geschwindigkeit.<br />
Der FBReader gelangte in der<br />
neuesten Version bequem über<br />
das Kontrollzentrum auf die Platte.<br />
Ein Klick auf den Starter E-<br />
book Reader im Menü Anwendungen<br />
| Bildung lädt das Programm<br />
zunächst in den Standardeinstellungen.<br />
Durch einen Klick auf die<br />
zweite Schaltfläche von rechts in<br />
der Buttonleiste im Programmfenster<br />
drehen Sie den Fensterinhalt<br />
um 90 Grad, sodass Sie E-<br />
Books auf dem Tablet-PC wie mit<br />
einem herkömmlichen E-Book-<br />
Lesegerät ansehen. Die komplette<br />
Oberfläche des FBReader ließ<br />
sich sodann komfortabel mit dem<br />
Stift bedienen. Beim Verlassen<br />
des Programms speichert dieses<br />
die Einstellungen automatisch ab<br />
und zeigt beim nächsten Start die<br />
E-Books voreingestellt im<br />
Hochformat an.<br />
Die zur mobilen Kommunikation<br />
gedachte UMTS/<br />
HSPA-Hardware erkannte<br />
Mandriva sofort nach Einschieben<br />
einer SIM-Karte in<br />
den entsprechenden Slot<br />
unterhalb des Akkus und<br />
konfigurierte sie betriebsbereit,<br />
sodass nach Eingabe<br />
der Providerdaten im Kontrollzentrum<br />
ein schneller<br />
Zugang ins Internet möglich<br />
war (Abbildung B).<br />
OpenSuse 11.3<br />
Ebenfalls unauffällig verlief<br />
die Installation von Open-<br />
Suse 11.3 auf dem Tablet-<br />
PC. Nach dem anschließenden<br />
Neustart ließ sich der<br />
Gnome-<strong>Desktop</strong> direkt mit<br />
dem Stift steuern, reagierte<br />
jedoch etwas unwillig bei schnellen<br />
Bewegungen. Zudem stach<br />
ein weiteres Manko der Open-<br />
Suse-Konfiguration ins Auge: Die<br />
im Akku-Betrieb äußerst aggressiven<br />
Energiesparoptionen dunkeln<br />
den Bildschirm bei Inaktivität<br />
bereits nach wenigen Sekunden<br />
in jeder Konfiguration deutlich<br />
ab, sodass sich darauf nichts<br />
mehr erkennen ließ.<br />
Dies stört insbesondere bei der<br />
Lektüre von E-Books im Hochformat,<br />
weil Sie dabei nicht im Sekundentakt<br />
scrollen und somit<br />
der Bildschirm ständig seine Helligkeit<br />
verändert. Es gilt also, die<br />
entsprechenden Optionen zum<br />
Energiesparen im Kontrollzentrum<br />
im Abschnitt Hardware |<br />
Energieverwaltung im Reiter Im<br />
Akkubetrieb zu deaktivieren.<br />
Erfreulicher gestaltete sich dagegen<br />
das einfache Einrichten der<br />
UMTS/ HSPA-Karte: Wie Mandriva<br />
2010.1 erkannte auch Open-<br />
Suse 11.3 das Ericsson-Modem<br />
und ermöglichte nach dem Hinterlegen<br />
der Anbieterdaten den<br />
schnellen Internet-Zugang. Ebensowenig<br />
war die Funktion der<br />
Webcam zu beanstanden: Auch<br />
OpenSuse setzt auf Cheese und<br />
bringt Videosequenzen mit einer<br />
Standard-SXGA-Auflösung (1280<br />
x 1024 Punkte) auf den <strong>Desktop</strong>.<br />
Wie bei den anderen Distributionen<br />
ließen sich jedoch längere<br />
Videosequenzen in dieser Auflösung<br />
nur ruckelnd aufzeichnen.<br />
Hier bleibt nur der Ausweg, die<br />
Auflösung in den Einstellungen<br />
der Software zu verringern. Ärgerlich,<br />
weil für Einsteiger nicht<br />
unproblematisch, gestaltete sich<br />
bei OpenSuse die Installation des<br />
FBReaders. Dieser ließ sich wegen<br />
diverser nicht erfüllter Abhängigkeiten<br />
nur nach einem umständlichen<br />
Prozedere zur Mitarbeit bewegen,<br />
funktionierte dann aber<br />
tadellos per Stiftsteuerung.<br />
Ubuntu 10.04.1<br />
Als letzter Proband kam Ubuntu<br />
„Lucid Lynx“ in der bereits fehlerbereinigten<br />
Variante vor. Wie bei<br />
78 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Distri-Stresstest<br />
netz&system<br />
Ubuntu üblich, lief die Installationsroutine<br />
ohne Probleme durch.<br />
Nach dem Neustart erkannte<br />
Ubuntu ohne weitere Einstellungen<br />
das Display inklusive Stift<br />
und ließ sich sofort damit steuern.<br />
Patzer leistete sich die Distribution<br />
jedoch beim Energiemanagement:<br />
Hier trat der gleiche<br />
Effekt beim Parken der Festplattenköpfe<br />
auf wie bei Fedora. Die<br />
Entwickler wären gut beraten,<br />
endlich ihre Hausaufgaben zu machen<br />
und durch entsprechende<br />
Modifikationen das unsinnige Herunterfahren<br />
der Festplatten abzustellen.<br />
Ein weiteres, Ubuntutypisches<br />
Manko liegt in der nach<br />
einer Standard-Installation unvollständigen<br />
Sprachunterstützung.<br />
Dieses Problem mag bei einem<br />
stationär betriebenen und<br />
per DSL-Anschluss mit dem Internet<br />
verbundenen Rechner<br />
noch tolerabel sein; bei Mobilsystemen<br />
mit UMTS/ HSPA-Zugang<br />
ist die Nachinstallation der<br />
Sprachdateien aus dem Netz jedoch<br />
eine Zumutung, da die<br />
drahtlosen Internet-Zugänge in<br />
nahezu allen Fällen vom Datenvolumen<br />
her kontingentiert sind<br />
(Abbildung C).<br />
Infolge der unvollständigen Lokalisation<br />
herrscht in den Applikationsmenüs<br />
ein Chaos, einige<br />
liegen nur in englischer Sprache<br />
vor. Zudem patzt Ubuntu durch<br />
teils falsche Providereinstellungen<br />
beim HSPA-Internet-Zugang,<br />
sodass speziell Anfängern eine<br />
Verbindung ins Internet nur mit<br />
erheblichem Aufwand gelingt.<br />
Ein weiteres Manko liegt in der<br />
fehlenden Webcam-Software.<br />
Zwar erkennt das Setup die im<br />
Lenovo X200t eingebaute Chicony-Webcam<br />
korrekt und lädt mit<br />
uvcvideo das entsprechende Modul.<br />
Eine passende Applikation<br />
zum Einsatz der Webcam suchen<br />
Sie jedoch vergebens. Als einzige<br />
Distribution im Test hatte Ubuntu<br />
10.04.1 zudem Probleme mit<br />
dem in den Lenovo-Tablet-PC integrierten<br />
Kartenleser: Eingelegte<br />
SD-Karten ließen sich nicht im<br />
laufenden Betrieb<br />
korrekt aus dem<br />
System entfernen,<br />
sondern produzierten<br />
nachvollziehbar<br />
beim<br />
Aushängen eine<br />
Fehlermeldung<br />
(Abbildung D).<br />
Die Installation<br />
des FBReaders<br />
ebenso wie die<br />
der Cheese-Webcam-Software<br />
erledigen<br />
Sie unter Ubuntu<br />
10.04.1 komfortabel<br />
über das Software-Center,<br />
das die zahlreichen<br />
Abhängigkeiten direkt<br />
korrekt auflöst und somit<br />
Einsteiger nicht vor unüberwindbare<br />
Hürden stellt.<br />
Fazit<br />
Der Distributionstest auf dem Lenovo<br />
X200t-Tablet-PC offenbart<br />
teils sehr große Defizite beim Zusammenspiel<br />
von Hard- und Software<br />
sowie der Ausstattung mit<br />
aufgabenspezifischer Software.<br />
Als Testsieger geht eindeutig<br />
Mandriva 2010.1 Spring durchs<br />
Ziel, dicht gefolgt von OpenSuse<br />
11.3. Die beiden Distributionen<br />
können Sie nahezu ohne Einschränkungen<br />
mit dem Tablet-PC<br />
nutzen. Bei OpenSuse erfordern<br />
dazu lediglich die Einstellungen<br />
zu den Energiesparoptionen noch<br />
etwas manuelle Nacharbeit.<br />
An dritter Stelle folgt – mit<br />
deutlichem Abstand – Ubuntu<br />
„Lucid Lynx“. Während auch Linux-Neulinge<br />
die fehlende Software<br />
zum Ansteuern der Webcam<br />
noch leicht in den Repositories<br />
finden, nerven die völlig überzogenen<br />
Einstellungen zum vermeintlichen<br />
Energiesparen der<br />
Festplatte. Diese Problematik ist<br />
umso ärgerlicher, weil die Bugs<br />
bereits seit vielen Ubuntu-Versionen<br />
bekannt, aber immer noch<br />
nicht zuverlässig behoben wurden<br />
[5]. Da das ständige Parken<br />
der Festplattenköpfe den Verschleiß<br />
der Platte auf Dauer drastisch<br />
erhöht, heißt es unter den<br />
gegebenen Umständen: Einsteiger,<br />
Hände weg von Ubuntu.<br />
Fedora 13 und Linux Mint Debian<br />
Edition schließlich eignen sich<br />
in den getesteten Varianten auf<br />
dem Tablet-PC überhaupt nicht<br />
für den Einsatz mit dem Stift. Die<br />
beiden Kandidaten hinterlassen<br />
bestenfalls den Eindruck einer<br />
Software im frühen Betastatus.<br />
Defizite in diesem Ausmaß tragen<br />
nicht nur dazu bei, die Mär von<br />
der angeblichen Untauglichkeit<br />
des freien Betriebssystems als Allrounder<br />
auf dem <strong>Desktop</strong> zu zementieren,<br />
sondern schrecken zusätzlich<br />
potenzielle Interessenten<br />
vom Wechsel zu Linux ab. Den<br />
Entwicklern wäre daher dringend<br />
anzuraten, endlich ihre Hausaufgaben<br />
zu erledigen. Wie es deutlich<br />
besser geht, zeigen eindrucksvoll<br />
die beiden Testsieger. (agr) n<br />
info<br />
[1] IP-Web GmbH: http:// www. ip-web. de<br />
[2] FBReader: http:// www. fbreader. org<br />
[3] Infos zu nicht unterstützten Komponenten:<br />
http:// reactivated. net/ fprint/ wiki/<br />
Unsupported_devices<br />
[4] Bugs im LMDE-201012-Installer:<br />
https:// bugs. launchpad. net/ linuxmint/<br />
+bug/ 694177<br />
[5] Festplattenproblematik unter Ubuntu:<br />
http:// wiki. ubuntuusers. de/<br />
Notebook-Festplatten-Bug<br />
C Unvollständige<br />
Lokalisation unter<br />
Ubuntu erfordert umfangreiches<br />
Nachinstallieren.<br />
D Beim Aushängen<br />
von Wechseldatenträgern<br />
schlampt Ubuntu<br />
gelegentlich.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 79
hardware<br />
Cirrus7 One<br />
Cirrus7 One: Kompakter und leiser Mini-Computer mit vollem Ubuntu-Support<br />
Tux in der Schachtel<br />
Klein, schnell, leise: Der Cirrus7 One bringt die Power großer PCs<br />
im kompakten Format auf den Schreibtisch. Christoph Langner<br />
readMe<br />
Mit dem Cirrus7 One erwerben<br />
Sie einen Mini-<br />
PC aus dem Premium-<br />
Segment: Fein aufeinander<br />
abgestimmte Hardware<br />
sowie Support für<br />
die vorinstallierte Distribution<br />
haben ihren<br />
Preis. Unser Test zeigt,<br />
ob dieser gerechtfertigt<br />
ist.<br />
Viele Computer-Hersteller, , die<br />
Systeme mit einem vorinstallierten<br />
Linux vertreiben,<br />
bescheren dem Käufer ein<br />
recht trauriges Linux-Erlebnis:<br />
Das System dient eigentlich<br />
nur dazu, die Hardware<br />
nicht „nackt“ vertreiben zu<br />
müssen. Ein echtes Interesse,<br />
Computer mit einem gut<br />
konfigurierten System zu treiben, haben nur wenige<br />
Händler. Zu den Ausnahmen zählt<br />
der Hersteller Cirrus7 aus Esslingen<br />
bei Stuttgart: Er bietet seinen<br />
verkleinen<br />
Mini-PC Cirrus7 One [1]<br />
mit vorinstalliertem Ubuntu an,<br />
das die Cirrus7-Entwickler speziell<br />
auf die im Rechner verbaute<br />
Hardware optimiert haben. Das<br />
Unternehmen gibt beim Verzicht<br />
auf Windows den Preisvorteil von<br />
über 80 Euro dabei voll an den<br />
Käufer weiter.<br />
Das getestete Modell verfügt<br />
über eine Intel-CPU des Typs<br />
Core i3 530 (Dual-Core, 2,93 GHz)<br />
und folgt in allen anderen Punkten<br />
dem Standardmodell. Die Ausnahme<br />
bildet eine 128 GByte große<br />
SSD vom Typ Crucial RealSSD<br />
C300, die dem System nochmals<br />
deutlich Dampf verleiht und es<br />
beinahe lautlos macht.<br />
Technische daTen<br />
Komponente Hersteller Modell/ Leistung<br />
Mainboard Zotac H55ITX-A-E (Mini-ITX)<br />
Chipsatz Intel H55 Express<br />
CPU Intel Core i3 530 (2 x 2,93 GHz)<br />
LAN Intel 82578DM<br />
(10/ 100/ 1000 Mbit/ s)<br />
WLAN Ralink RT2860 (802.11b/ g/ n)<br />
DVD/ CD-RW Sony Optiarc AD-7690H<br />
(8x DVD+R/ -R, 24x CD-RW)<br />
Hardware<br />
Zum Einsatz kommt im Test ein<br />
Modell mit einem Mainboard<br />
H55ITX-A-E von Zotac im Mini-<br />
ITX-Format. Ein 120-Millimeter-<br />
Lüfter aus der Multiframe M12-<br />
PS-Serie von Noiseblocker, der<br />
auf einem Samuel-17-Kühlkörper<br />
von Prolimatech sitzt, kühlt die<br />
CPU. Der Lüfter fördert gleichzeitig<br />
die Abwärme des Systems direkt<br />
nach oben aus dem Gehäuse<br />
heraus (Abbildung A, Seite 82).<br />
Zusammen mit der SSD ergibt<br />
diese Kombination einen sehr leisen<br />
Rechner, der praktisch kein<br />
Geräusch verursacht. Selbst beim<br />
Abspielen von HD-Filmen oder<br />
beim Kompilieren größerer Programme<br />
bleibt der Rechner fast<br />
lautlos. Weitere Informationen<br />
zur verbauten Hardware bietet<br />
die Tabelle Technische Daten.<br />
Die SSD sorgt bei Festplattenzugriffen<br />
für ordentliches Tempo:<br />
Vom Drücken des Netzschalters<br />
bis zum fertig geladenen <strong>Desktop</strong><br />
braucht der Mini-PC nur rund 24<br />
Sekunden; die reine Boot-Zeit des<br />
Ubuntu-Systems (ab Grub) beträgt<br />
sogar nur zwölf Sekunden.<br />
Große<br />
Anwendungsprogramme<br />
wie<br />
OpenOffice, Gimp oder Blender<br />
erscheinen nach einem Wimpernschlag<br />
fertig geladen und arbeitsbereit<br />
auf dem <strong>Desktop</strong>.<br />
Das anthrazitfarbene Metallgehäuse<br />
erinnert etwas an den Mac<br />
Mini, fällt jedoch mit einem Format<br />
von 218 x 218 x 108 Millimetern<br />
gegenüber dem Apple (197 x<br />
197 x 36 mm) etwas größer aus.<br />
Ein optisches Highlight bieten die<br />
individuell gestaltete Deckelplatte<br />
und die im Gehäuse verbauten<br />
LEDs, die Sie mit dem kleinen<br />
vorinstallierten Programm Light<br />
Commander (Abbildung B, Seite<br />
82) vom <strong>Desktop</strong> aus steuern. So<br />
erstrahlt der Rechner in sieben<br />
vordefinierten Farben, optional<br />
schalten Sie das Licht ab.<br />
Eine kleine Platine auf Basis der<br />
Arduino-Plattform [2] steuert die<br />
LEDs. Sowohl Hard- als auch Software<br />
stehen unter der LGPL/ GPL.<br />
Cirrus7 plant, Demo-Programme<br />
und eine Kommandozeilenversion<br />
des Light Commanders zu veröffentlichen.<br />
So könnten Interessierte<br />
eigene Effekte umsetzen,<br />
© Cirrus7<br />
80 05 | 11<br />
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hardware<br />
Cirrus7 One<br />
A Der 120-Millimeter-<br />
Lüfter sorgt für reichliche<br />
Zufuhr frischer<br />
Luft ins enge Gehäuse.<br />
B Über den Light<br />
Commander steuern<br />
Sie, in welcher Farbe<br />
das Gehäuse erstrahlt.<br />
wie zum Beispiel den Eingang<br />
neuer Mails per blinkender Gehäuse-LED<br />
zu signalisieren. Im<br />
Rhythmus der abgespielten Musik<br />
blinkende Lichter wären sicherlich<br />
eine größere Herausforderung. Informationen<br />
hierzu sollen im Cirrus7-Blog<br />
[3] erscheinen.<br />
Das sauber aufgeräumte Gehäuse<br />
bietet Platz für drei Laufwerke<br />
im 2,5-Zoll-Format, sodass sich<br />
die Festplattenkapazität des Rechners<br />
aktuell auf bis zu 3 TByte<br />
steigern ließe. Auf dem Mainboard<br />
findet sich noch ein PCIe-X16<br />
Steckplatz, den Sie mit beliebigen<br />
Karten im Low-Profile-Format bestücken<br />
dürfen, zum Beispiel mit<br />
TV-Karten oder Grafikkarten mit<br />
einer maximalen Leistungsaufnahme<br />
von 45 Watt, um aus dem<br />
Cirrus7 One einen passablen Spielerechner<br />
oder HTPC zu machen.<br />
Darüber hinaus bietet der PC<br />
zahlreiche Möglichkeiten zum<br />
Anschluss externer Geräte: Nicht<br />
weniger als zwölf USB-Anschlüsse<br />
finden sich – zehn auf der Rückseite<br />
und zwei vorne links am Gehäuse.<br />
Moderne externe Festplatten<br />
verbinden Sie über eSATA, sodass<br />
diese ihre volle Leistungsfähigkeit<br />
ausspielen (Abbildung C).<br />
Ubuntu vorinstalliert<br />
Der Hersteller liefert den Mini-PC<br />
mit einem per OEM-Installation<br />
vorbereiteten Ubuntu 10.10 aus,<br />
das Sie nach dem ersten Start<br />
auffordert, einen Benutzer- und<br />
Rechnername zu vergeben. Das<br />
System befindet sich außerdem<br />
auf dem bei Auslieferung aktuellen<br />
Stand, sodass Sie nicht erst<br />
Hunderte Updates, die seit dem<br />
ursprünglichen „Maverick“-Release<br />
aufgelaufen sind, zu installieren<br />
brauchen. Das Paket mit<br />
der Hardware enthält eine von<br />
Cirrus7 aufbereitete Ubuntu-CD,<br />
auf der Sie neben Ubuntu 10.10<br />
alle Anpassungen finden, welche<br />
die Firma vorgenommen hat.<br />
Am <strong>Desktop</strong> selbst hat der Hersteller<br />
nicht viel geändert, es<br />
empfängt Sie der <strong>Desktop</strong> von<br />
Ubuntu „Maverick“ mit links angeordneten<br />
Bedienelementen. Allerdings<br />
installiert der Hersteller<br />
zusätzliche Anwendungen wie<br />
Google Chrome, Adobe Flash<br />
Square 64 Bit, Sun Java, Thunderbird<br />
und VLC. So haben gerade<br />
Einsteiger keine Probleme mit<br />
dem System, da es ohne Installation<br />
weiterer Pakete mit sämtlichen<br />
Multimedia-Formaten und Webelementen<br />
zurechtkommt. Allerdings<br />
erfordert das Abspielen von<br />
Film-DVDs das Nachinstallieren<br />
der nötigen Schlüssel über die<br />
Medibuntu-Quellen [4].<br />
Neben dem bereits erwähnten<br />
Programm zum Steuern der LEDs<br />
stehen mit Fancontrol und Pwmconfig<br />
zwei spezielle Programme<br />
bereit, die dafür sorgen, dass der<br />
Lüfter so langsam wie möglich<br />
läuft, wodurch der Rechner praktisch<br />
lautlos arbeitet. Ohne diese<br />
zwei kleinen Tools dreht der Lüfter<br />
deutlich schneller und erzeugt<br />
damit mehr Lärm.<br />
Für eigene Software oder Bugfixes<br />
betreibt Cirrus7 ein Ubuntu-<br />
Repository, das Sie ab Werk in der<br />
Paketverwaltung finden. Aktuell<br />
enthält diese Quelle Updates für<br />
den Flash-Player (64 Bit) von<br />
Adobe, für den Light Commander<br />
sowie einen Bugfix für den WLAN-<br />
Chipsatz. Über diese Quelle will<br />
der Hersteller Updates verteilen,<br />
falls zukünftige Ubuntu-Versionen<br />
Probleme mit der Hardware<br />
des Mini-PC haben sollten. Auf<br />
Wunsch gibt es die Hardware auch<br />
mit anderen vorinstallierten Distributionen<br />
und in einer Dual-<br />
Boot-Konfiguration mit Linux<br />
und Windows.<br />
Die Stärken<br />
Der Cirrus7 One mit Core-i3-CPU<br />
ist ein sorgsam für Ubuntu zusammengestelltes,<br />
leises und<br />
schnelles System. Für sämtliche<br />
Büro-Tätigkeiten, das Bearbeiten<br />
von Bildern oder das Surfen im<br />
Netz bietet das System völlig ausreichende,<br />
wenn nicht sogar überdimensionierte<br />
Leistung.<br />
Auch Full-HD-Inhalte stellen<br />
den Cirrus7 One vor keine großen<br />
Probleme: Ein Film in 1080p ließ<br />
sich im Test ohne Probleme abspielen.<br />
Selbst Filme in der Kino-<br />
Auflösung 2K (2048 x 872 Pixel),<br />
wie etwa Sintel [5], bringen den<br />
Rechner nicht ins Schwitzen –<br />
ohne Ruckeln spielt der Player das<br />
Format ebenso ab wie hochauflösende<br />
YouTube-Videos mit einer<br />
Auflösung von 1080p im Vollbild.<br />
Viel Freude macht die im Rechner<br />
verbaute Solid-State-Disk.<br />
Das System bootet ab Grub in wenigen<br />
Sekunden, Anwendungen<br />
starten blitzschnell. Allerdings haben<br />
die SSDs nach wie vor ihren<br />
Preis: Für die kleine Variante mit<br />
64 GByte sind 80 Euro Aufpreis<br />
fällig, die im Testsystem verbaute<br />
128-GByte-Variante schlägt mit<br />
180 Euro zu Buche. Aufgrund der<br />
gebotenen Leistung und des lautlosen<br />
Betriebs erscheint das Geld<br />
jedoch gut angelegt.<br />
Die Schwächen<br />
Viel Licht erzeugt oft auch Schatten:<br />
Spiele-Fans haben mit dem<br />
Cirrus7 One ohne zusätzliche<br />
Grafikkarte keine Freude. Im Test<br />
stürzten die beliebten 3D-Spiele<br />
info<br />
[1] Cirrus7 One: http:// www. cirrus7. com<br />
[2] Arduino-Plattform: http:// www. arduino. cc<br />
[3] Cirrus7-Blog: http:// www. cirrus7. com/ blog<br />
[4] Codecs für Ubuntu: http:// medibuntu. org<br />
[5] Sintel: http:// www. sintel. org<br />
82 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Cirrus7 One<br />
hardware<br />
Sauerbraten, Nexuiz und YoFrankie<br />
grundsätzlich ab. Scorched3D<br />
ließ sich spielen, allerdings mit<br />
vielen Grafikfehlern, die auf einem<br />
System mit Nvidia-GPU<br />
nicht auftraten. Wer den Rechner<br />
daher zum gelegentlichen Spielen<br />
verwenden möchte, sollte eine zusätzliche<br />
GPU nachrüsten.<br />
Über die kleinen technischen<br />
Mängel hinaus erweisen sich die<br />
Kosten als größte Spaßbremse:<br />
Der Cirrus7 One erleichtert den<br />
Geldbeutel in der Grundkonfiguration<br />
um rund 940 Euro. Mit der<br />
schnellsten CPU (Intel Core i5<br />
680), 8 GByte DDR-RAM, Bluray-Laufwerk<br />
und großer SSD<br />
kommen schnell über 1700 Euro<br />
zusammen. Ein zum Basismodell<br />
vergleichbares herkömmliches<br />
<strong>Desktop</strong>-System ließe sich für<br />
450 bis 500 Euro zusammenstellen.<br />
Allerdings läuft dieses Modell<br />
bei Weitem nicht so leise und fällt<br />
nicht so kompakt aus wie das vorliegende<br />
Testsystem.<br />
Fazit<br />
Ganz ungerechtfertigt erscheint<br />
der hohe Preis des Cirrus7 One<br />
alles in allem nicht: Sämtliche<br />
verbauten Komponenten stammen<br />
von bekannten Herstellern<br />
und sind stimmig gewählt. Das<br />
individuelle Gehäuse, die zusätzlich<br />
verbauten LEDs und der Support<br />
für Ubuntu haben letztendlich<br />
ebenfalls ihren Preis.<br />
Wer nach einem leisen und exklusiven<br />
Schreibtisch-PC mit ansprechender<br />
Leistung sucht, der unter<br />
Linux eine gute Figur macht, sollte<br />
sich den Cirrus7 One definitiv<br />
ansehen. Das Gerät ist wie viele<br />
Design-PCs alles andere als günstig,<br />
doch der Hersteller versucht,<br />
ein ausgewogenes System zu präsentieren,<br />
das langfristig guten<br />
Support erhält. (agr) n<br />
C Auf der Rückseite<br />
bietet der Mini-PC<br />
zahlreiche Anschlüsse<br />
für externe Geräte –<br />
darunter nicht weniger<br />
als zwölf USB-Ports.<br />
der auTor<br />
Christoph Langner arbeitet<br />
für die PTV AG<br />
Karlsruhe in Karlsruhe<br />
im Bereich des<br />
Testmanagements<br />
und ist seit Jahren im<br />
Bereich der Open<br />
Source Software aktiv.<br />
Sie finden sein<br />
Blog rund um GNU/<br />
Linux auf http://<br />
linuxundich. de.<br />
MAGAZIN<br />
ONLINE<br />
Linux-Magazin newsLetter<br />
Nachrichten rund um die Themen Linux und Open Source lesen Sie täglich<br />
im Newsletter des Linux-Magazins.<br />
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05 | 11 83
know-how<br />
Tesseract<br />
Texterkennung mit Tesseract<br />
Buchstabensalat<br />
Eine ganze Reihe von schicken grafischen Frontends will beim Umgang mit der OCR-Engine<br />
Tesseract helfen. Wie gut das den Kandidaten gelingt, zeigt ein Test. Erik Bärwaldt<br />
© talk2frank, sxc.hu<br />
Tesseract 3.00,<br />
Trainingsdaten<br />
LU/tesseract/<br />
Tesseract-gui 2.7<br />
LU/tesseract‐gui/<br />
OCRFeeder 0.6.6 und<br />
0.6.7, Unpaper 0.3<br />
LU/ocrfeeder/<br />
OCRGui 0.2.2<br />
LU/ocrgui/<br />
README<br />
Unter Linux gilt Tesseract<br />
als eines der am<br />
weitesten entwickelten<br />
OCR-Programme. Ein<br />
Test zeigt, welche grafischen<br />
Oberflächen<br />
zum Kommandozeilenprogramm<br />
Tesseract Sie<br />
beim Einsatz der Software<br />
entlasten.<br />
Das Entwickeln einer Software<br />
zur Zeichenerkennung gehört zu<br />
den schwierigsten Aufgaben beim<br />
Programmieren. Obwohl solche<br />
Tools im Büroalltag vor allem<br />
beim professionellen Dokumentenmanagement<br />
schon aufgrund<br />
gesetzlicher Vorschriften nahezu<br />
unentbehrlich sind, gibt es nur<br />
wenige ausgereifte Applikationen<br />
in dieser Disziplin. Unter Linux<br />
herrschte beim Thema OCR-Software<br />
lange Zeit eisiges Schweigen.<br />
Mittlerweile schicken sich verschiedene<br />
Projekte mit innovativen<br />
Technologien an, zu den gängigen<br />
Industriestandards aufzuschließen.<br />
Zu den ältesten OCR-<br />
Programmen, dessen Anfänge bis<br />
ins Jahr 1985 zurückreichen, gehört<br />
Tesseract [1]. Die ursprünglich<br />
von Hewlett-Packard entwickelte<br />
Software steht nach einer<br />
wechselvollen Geschichte nun unter<br />
der Obhut von Google und<br />
dient unter anderem als Grundlage<br />
für den Dienst Google Books.<br />
Installation mit Hürden<br />
Da sich die Software bereits bei<br />
praktisch allen gängigen Linux-<br />
Distributionen in den Repositories<br />
befindet, ist eine schnelle Installation<br />
über die grafische Oberfläche<br />
mithilfe von Synaptics,<br />
dem Kontrollzentrum von Mandriva<br />
oder YaST möglich. Durch<br />
den modularen Aufbau des Programms<br />
benötigen Sie jedoch –<br />
sofern Sie andere als englischsprachige<br />
Texte bearbeiten wollen –<br />
mindestens ein entsprechendes<br />
zusätzliches Sprachmodul.<br />
Tesseract bietet solche Module<br />
für alle Weltsprachen an. Als Alleinstellungsmerkmal<br />
liegt außerdem<br />
ein Sprachmodul für deutsche<br />
Frakturschriften vor, welches<br />
zu den Kandidaten in diesem Test<br />
gehört. Allerdings handhaben die<br />
Linux-Distributionen die Installation<br />
der Sprachmodule etwas unterschiedlich:<br />
Während Mandriva<br />
2010.1 sofort eine Liste mit den<br />
vorhandenen Idiomen zur Auswahl<br />
anbot, lief bei einem frisch<br />
aufgesetzten Ubuntu 10.04 die<br />
Installation ohne entsprechenden<br />
Hinweis durch. In der Folge kam<br />
es zu katastrophalen Testergebnissen<br />
beim ersten Arbeiten.<br />
Dieser Mangel in Ubuntus In s-<br />
tallationsroutine führt zu einer<br />
ebenfalls mangelhaften Modulauswahl<br />
bei Tesseract. Ubuntu-<br />
Nutzer sollten daher gleich nach<br />
dem frischen Aufsetzen des Betriebssystems<br />
die Lokalisierung<br />
vervollständigen, um anschließend<br />
Software entsprechend den<br />
regionalen Bedingungen optimal<br />
zu installieren. Haben Sie die entsprechenden<br />
Module auf die Platte<br />
gehoben, ist Tesseract einsatzbereit<br />
für die Arbeit mit deutschen<br />
Texten.<br />
Kapriziöse GUI<br />
Die Entwickler haben Tesseract<br />
auf das Einlesen und Erkennen<br />
von großen Textmengen hin optimiert<br />
– ähnlich wie Cuneiform.<br />
Die Software verfügt über keine<br />
grafische Benutzeroberfläche und<br />
erlaubt zudem den unbeaufsichtigen<br />
Einsatz im Batch-Betrieb. Wie<br />
beim Konkurrenten Cuneiform<br />
gibt es jedoch für Anwender, die<br />
nicht automatisiert ganze Bibliotheken<br />
digitalisieren möchten,<br />
mehrere grafische Aufsätze zu<br />
Tesseract.<br />
Als erster Kandidat kommt im<br />
Test die noch sehr junge Oberfläche<br />
OCRGui zum Einsatz, die im<br />
Netz [2] oder auf der Heft-DVD<br />
als RPM-Paket und Tarball erhältlich<br />
ist und eine ähnliche Oberfläche<br />
bietet wie Yagf für Cuneiform.<br />
84 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Tesseract<br />
know-how<br />
Die Installation unter Mandriva<br />
2010.1 verlief ohne Probleme,<br />
beim Aufruf des Programms führte<br />
jedoch das Anklicken des Einstellungsdialogs<br />
wiederholt zum<br />
sofortigen Absturz der Software,<br />
sodass es nicht möglich war, die<br />
nötigen Angaben zu Pfaden,<br />
Schriften und der OCR-Engine<br />
Tesseract vorzunehmen. Unter<br />
Ubuntu 10.04 ließen permanente<br />
Abstürze von OCRGui ebenfalls<br />
wenig Freude aufkommen, sodass<br />
der Kandidat an dieser Stelle wieder<br />
aus dem Test ausschied.<br />
OCRFeeder<br />
Als zweiter Kandidat trat OCR-<br />
Feeder [3] an die Startlinie. Das<br />
Programm setzt als OCR-Engine<br />
ebenfalls Tesseract voraus und integriert<br />
über die Software Unpaper<br />
[4] Optionen, um schlechte<br />
Vorlagen zu verbessern. Neben<br />
den DEB-Paketen und Tar.gz-Archiven,<br />
die Sie auf der Projektseite<br />
finden, stehen auch vorkompilierte<br />
RPM-Pakete für Mandriva und<br />
PCLinuxOS bereit ([5],[6]).<br />
Unter Mandriva 2010.1 legt die<br />
Installationsroutine einen Starter<br />
im Gnome-Menü Anwendungen |<br />
Büroprogramme an. Die OCRFeeder-Entwickler<br />
haben sich optisch<br />
und unter der Haube stark an<br />
Gnome orientiert, und daher<br />
integ riert sich die Software bestens<br />
in die GTK-basierte Oberfläche.<br />
Nach einem sehr zügigen<br />
Start des Programms finden Sie<br />
ein sehr spartanisch anmutendes<br />
Programmfenster vor: Eine Menüleiste<br />
mit lediglich sechs Untermenüs<br />
sowie eine Buttonleiste<br />
mit fünf Schaltflächen machen<br />
die einzigen Bedienelemente der<br />
Software aus. Das Programm zeigt<br />
das einzulesende Bild im unteren<br />
Bereich des Fensters mittig an.<br />
Bei mehrseitigen Dokumenten sehen<br />
Sie links die einzelnen Seiten<br />
in einer verkleinerten Ansicht.<br />
Ein Blick in die Menüs und auf<br />
die Buttonleiste fördert einige Besonderheiten<br />
zutage: So liest die<br />
Software PDF-Dateien ein, obwohl<br />
Tesseract als Basis in der Variante<br />
für die Kommandozeile<br />
ausschließlich mit Grafiken im<br />
TIF-Format zurechtkommt. Eine<br />
Schaltfläche ermöglicht zudem<br />
den Export des extrahierten Textes<br />
in das ODT-Format. So haben<br />
Sie die Möglichkeit, die Datei anschließend<br />
ohne weiteres Konvertieren<br />
im Writer-Modul des freien<br />
Büropakets weiterzuverarbeiten.<br />
Zunächst müssen Sie jedoch<br />
eine Datei öffnen, was Sie durch<br />
Anklicken der Schaltfläche mit<br />
dem Pluszeichen oben links in der<br />
Buttonleiste erledigen. Ein Bild<br />
direkt zu öffnen, gelingt nur, sofern<br />
dieses im TIF-Format vorliegt<br />
und das Suffix .tif aufweist.<br />
Möchten Sie ein PDF-Dokument<br />
einlesen, so tun Sie dies über Anklicken<br />
des Menüpunktes Datei |<br />
PDF importieren.<br />
Nach dem Einlesen der Bilddatei<br />
klicken Sie auf den zweiten Button<br />
von links Automatische Detektion<br />
und Erkennung. OCRFeeder<br />
analysiert das Dokument und bildet<br />
um die einzelnen Teile farbige<br />
Rahmen. Texte hinterlegt es hellblau;<br />
Bilder oder Elemente mit<br />
bildlichem Inhalt in einem hellen<br />
Grünton (Abbildung A).<br />
OCRFeeder fügt dem Ansichtsfenster<br />
nun rechts einen zusätzlichen<br />
dritten Bereich hinzu, in<br />
dem er die Analyseergebnisse anzeigt.<br />
Im Test mit einem mehrseitigen,<br />
sehr komplexen bebilderten<br />
Dokument erwies<br />
sich die<br />
Analyse und<br />
das Erkennen<br />
der einzelnen<br />
Seitenelemente<br />
als höchst zuverlässig.<br />
Ein<br />
Klick auf die<br />
einzelnen Farbrahmen<br />
im<br />
mittleren Ansichtsbereich<br />
zeigt anschließend<br />
rechts im<br />
Programmfenster<br />
die jeweiligen<br />
Analyseergebnisse<br />
an.<br />
Damit die Software beim Erkennen<br />
der Texte nicht durch Bilder<br />
aus dem Konzept gerät, blenden<br />
Sie Elemente aus, welche die Software<br />
als Grafik erkannt hat. Dazu<br />
klicken Sie auf den entsprechenden<br />
Farbrahmen und wählen im<br />
Funktionsmenü den Eintrag Dokument<br />
| Ausgewählte Bereiche löschen.<br />
Sie dürfen selbstverständlich<br />
mehrere Rahmen markieren.<br />
Das tun Sie, indem Sie diese bei<br />
gleichzeitigem Drücken von [Umschalt]<br />
anklicken.<br />
OCRFeeder entfernt nun die<br />
Rahmen um die ausgewählten Bereiche<br />
und deaktiviert sie damit.<br />
Ein Klick auf den Button OCR<br />
rechts mittig im Programmfenster<br />
startet nach eventueller Rahmenauswahl<br />
die eigentliche Arbeit. Bei<br />
Bedarf korrigieren Sie das Ergebnis<br />
anschließend unten rechts im<br />
Fenster oder speichern es gleich<br />
durch Aufrufen des Menüpunktes<br />
Datei | Speichern. Die Software<br />
legt das Dokument sodann im<br />
programmeigenen OCRF-Format<br />
auf die Platte.<br />
Wollen Sie das Dokument im<br />
Writer-Format ablegen, klicken<br />
Sie lediglich in der Buttonleiste<br />
auf den OpenOffice-Schaltknopf<br />
und geben im sich öffnenden<br />
Fenster Pfad und Dateinamen an.<br />
Bei mehrseitigen Dokumenten<br />
fragt OCRFeeder vor dem Speichern<br />
noch ab, ob Sie das gesamte<br />
A Selbst komplexe<br />
PDF-Dokumente analysiert<br />
OCRFeeder eingehend<br />
und zuverlässig.<br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 85
know-how<br />
Tesseract<br />
B Spalten verlieren ihren<br />
Schrecken dank<br />
der Crop-Funktion.<br />
Dokument oder nur die aktuelle<br />
Seite speichern möchten.<br />
Not really amused<br />
Die Ergebnisse mit OCRFeeder<br />
taugen für deutsche Anwender<br />
nur bedingt, was insofern erstaunt,<br />
weil das Programm im<br />
Test komplexe PDF-Dokumente<br />
zuverlässig analysierte. Die Texterkennung<br />
selbst lässt jedoch viele<br />
Wünsche offen. So kommt OCR-<br />
Feeder trotz installiertem Ocropus<br />
nicht mit dem in Zeitschriften üblichen<br />
Spaltensatz zurecht. Folglich<br />
war das Ergebnis trotz eigentlich<br />
guter Er ken nungs rate nicht<br />
zu gebrauchen.<br />
Ein weiteres Manko: Die Software<br />
bietet keine komfortable<br />
Möglichkeit zum Umschalten der<br />
Sprache, wie beispielsweise Yagf<br />
oder Cuneiform-Qt, sodass stets<br />
das englische Sprachmodul von<br />
Tesseract zum Einsatz kommt.<br />
Dadurch liest die Applikation jegliche<br />
deutschen Umlaute und Sonderzeichen<br />
falsch aus. Wer englischsprachige<br />
Fließtexte ohne<br />
Spalten mit OCRFeeder bearbeitet,<br />
findet allerdings bei entsprechend<br />
guten Vorlagen kaum Fehler.<br />
Für deutsche Anwender ist die<br />
Software jedoch in den meisten<br />
Fällen weniger hilfreich.<br />
Tesseract-gui<br />
Der dritte Kandidat ist Tesseractgui.<br />
Das kleine Programm erhalten<br />
Sie in verschiedenen Versionen<br />
als Tarball und<br />
DEB-Paket im Web [7]<br />
oder von der Heft-<br />
DVD. RPM-Pakete ließen<br />
sich auch auf den<br />
gängigen Suchseiten<br />
im Internet nicht finden,<br />
sodass es notwendig<br />
war, für den<br />
Test das aktuellste<br />
DEB-Paket mithilfe<br />
des im Terminal eingegebenen<br />
Befehls<br />
alien ‐r tesseractgui_2.7‐2_all.deb<br />
in<br />
ein RPM-Paket zu<br />
konvertieren. Damit<br />
ließ sich Tesseract-gui ohne Murren<br />
unter Mandriva 2010.1 installieren,<br />
wobei die Routine einen<br />
entsprechenden Starter Tesseract-<br />
GUI im Gnome-Menü Anwendungen<br />
| Büroprogramme anlegt.<br />
Der nachfolgende Start der Software<br />
verlief ebenso rasant wie<br />
problemlos. Tesseract-gui bietet<br />
eine ungewöhnliche Oberfläche:<br />
Sowohl die von den meisten Anwendungen<br />
her bekannte Menüleiste<br />
als auch die Buttonleiste<br />
zum Schnellzugriff auf Funktionen<br />
per Schaltfläche fehlen komplett.<br />
Stattdessen kommt die<br />
Software mit einem lediglich<br />
zweigeteilten Fenster. Während<br />
Sie im linken Bereich Einstellungen<br />
wie Pfadangaben und Dateinamen<br />
sowie Modifikationen zum<br />
Verbessern der Bildvorlagen vornehmen,<br />
ist der ungleich größere<br />
rechte Fensterbereich zunächst<br />
komplett leer.<br />
Um das korrekte Bedienen des<br />
Programms sicherzustellen, deaktiviert<br />
die Software kontextsensitiv<br />
nicht vorhandene Funktionen.<br />
Zunächst gilt es, mithilfe eines<br />
Klicks auf die Schaltfläche Select<br />
image files eine Bilddatei zu öffnen.<br />
Die Software erweitert dabei<br />
die einlesbaren Dokumente um<br />
die Dateiformate JPEG und PNG.<br />
Das zur Texterkennung vorgesehene<br />
Bild positioniert das Programm<br />
zunächst links mittig in<br />
einem Listenfenster mit Pfadangabe.<br />
Ein Klick auf den Dateinamen<br />
liest die Bilddatei sodann<br />
ein. Nach dem Laden stehen im<br />
linken Fensterbereich alle Funktionen<br />
bereit.<br />
Testfall Fraktur<br />
Gleich im ersten Testdurchlauf<br />
sah sich Tesseract-gui mit einer<br />
schlecht eingescannten Buchseite<br />
mit Frakturschrift konfrontiert.<br />
Das Ergebnis, abgelegt in einer<br />
reinen Textdatei ohne Formatierungen,<br />
war erwartungsgemäß<br />
nicht zu gebrauchen. Tesseractgui<br />
bietet jedoch im linken Fensterbereich<br />
mehrere Optionen, um<br />
ungeeignete Vorlagen aufzubessern,<br />
wobei Sie die Möglichkeit<br />
haben, das Ergebnis der Modifikationen<br />
gleich im rechten Fensterbereich<br />
zu überprüfen.<br />
Es ist somit oft nicht mehr nötig,<br />
mithilfe einer externen Bildbearbeitung<br />
wie Gimp Vorlagen<br />
zu verbessern. Durch ein Setzen<br />
eines Häkchens bei Contrast entfernt<br />
die Software die bei Graustufenscans<br />
unvermeidlichen<br />
Schatten und Hintergründe aus<br />
der Bildvorlage. Ein Setzen des<br />
Häkchens vor der Option Denoise<br />
erhöht die Bildschärfe, wobei Sie<br />
diesen Parameter bei Bedarf<br />
durch einen Schieberegler individuell<br />
anpassen.<br />
Enthält der Text Spalten und<br />
Rahmen, die die Trefferrate verschlechtern,<br />
wählen Sie mithilfe<br />
einer Crop-Funktion explizit die<br />
Bereiche der Datei aus, die Sie mit<br />
Tesseract bearbeiten wollen. Dazu<br />
fahren Sie mit dem Mauszeiger<br />
über die Bilddatei. Der Zeiger verändert<br />
sich jetzt zu einem roten<br />
Quadrat. Sobald Sie die linke<br />
Maustaste gedrückt halten, können<br />
Sie ein Rechteck aufziehen,<br />
das einen rot-gestrichelten Rahmen<br />
hat (Abbildung B). Nur jene<br />
Textteile, die sich innerhalb des<br />
Rahmens befinden, analysiert die<br />
Software nach einem Klick auf<br />
den Button Ausführen im unteren<br />
linken Segment des Fensters.<br />
Die Analyseergebnisse legt Tesseract-gui<br />
im vordefinierten Verzeichnis<br />
ab, wobei es einfache<br />
86 05 | 11<br />
www.linux-user.de
Tesseract<br />
know-how<br />
Textdateien generiert. Zur Information<br />
zeigt die Applikation Einund<br />
Ausgabedatei mitsamt dem<br />
vollständigen Pfad während des<br />
Bearbeitens ganz unten mittig im<br />
Programmfenster an.<br />
Sprachprobleme<br />
Tesseract-gui zeigte zunächst<br />
ebenfalls unbefriedigende Ergebnisse.<br />
Das Optionsfeld Language<br />
im linken unteren Bereich des<br />
Einstellungsfensters war trotz<br />
korrekt installierter Sprachmodule<br />
von Tesseract ausgegraut. Nach<br />
eingehender Inspektion des Sachverhalts<br />
offenbarte sich ein Fehler<br />
im Installationsskript, das die<br />
Sprachmodule an einem falschen<br />
Ort erwartet: Während das Kommandozeilenprogramm<br />
Tesseract<br />
seine linguistischen Dateien im<br />
Unterverzeichnis /usr/share/tessdata<br />
ablegt, erwartet Tesseract-gui<br />
die Module im Unterverzeichnis<br />
/ usr/share/tesseract‐ocr/tessdata.<br />
Ohne einen entsprechenden<br />
Softlink oder das Kopieren der<br />
Sprachdateien in das meist eigens<br />
anzulegende Unterverzeichnis<br />
/ usr/share/tesseract‐ocr ist die<br />
grafische Oberfläche auf die englische<br />
Sprache eingestellt und erbringt<br />
daher in allen anderen Idiomen<br />
unbrauchbare Ergebnisse.<br />
Nach dem Anpassen der Pfade<br />
und einem Neuaufruf des Programms<br />
ließ sich problemlos die<br />
benötigte Sprache einstellen.<br />
info<br />
[1] Tesseract-Homepage:<br />
http:// code. google. com/ p/ tesseract-ocr/<br />
[2] OCRGui: http:// sourceforge. net/ projects/<br />
ocrgui/ files/<br />
[3] OCRFeeder:<br />
http:// live. gnome. org/ OCRFeeder<br />
[4] Unpaper: http:// unpaper. berlios. de<br />
[5] OCRFeeder für Mandriva:<br />
http:// people. igalia. com/ jrocha/ ocrfeeder/<br />
[6] OCRFeeder für PCLinuxOS:<br />
http:// rpm. pbone. net<br />
[7] Tesseract-gui: http:// sourceforge. net/<br />
Durchwachsenes<br />
Bei mehreren Testläufen<br />
überzeugte Tesseract-gui<br />
teilweise: Die<br />
Software schaffte es<br />
nicht, die Bildvorlagen<br />
in Frakturschrift unabhängig<br />
vom verwendeten<br />
Bildformat und<br />
trotz eingehendem Bearbeiten<br />
sowohl durch<br />
Gimp als auch durch die<br />
eigenen, in Tesseractgui<br />
integrierten Werkzeuge,<br />
den Text in ein<br />
brauchbares Ergebnis<br />
umzusetzen.<br />
Völlig anders stellte sich die Situation<br />
mit einer unscharf vergrößerten<br />
Bildvorlage in englischer<br />
Sprache dar: Hier erbrachte das<br />
Programm herausragende Ergebnisse<br />
bei sehr gutem Datendurchsatz<br />
trotz fehlender Nachbearbeitung.<br />
Eine ebenfalls unbearbeitete<br />
deutschsprachige Textseite setzte<br />
es mit einer Erkennungsquote<br />
von annähernd hundert Prozent<br />
gleich im ersten Durchlauf um<br />
(Abbildung C und Abbildung D).<br />
Am Beispiel dieser Seite zeigte<br />
sich zudem, dass ein nachträgliches<br />
Bearbeiten der Bilddatei in<br />
manchen Fällen negative Folgen<br />
nach sich zieht: In einem zweiten<br />
Durchlauf nach erheblichem<br />
Schärfen des Bildes und verstärktem<br />
Kontrast häuften sich Erkennungsfehler.<br />
Weniger positiv fielen<br />
dagegen Vorlagen auf, deren<br />
Text sich auf zwei oder mehrere<br />
Spalten verteilt. Hier ist es unbedingt<br />
nötig, mithilfe der Crop-<br />
Funktion die Spalten einzeln einzulesen.<br />
Dann erbringt Tesseractgui<br />
gute Ergebnisse.<br />
mit einigen unangenehmen Überraschungen<br />
rechnen. Als einziger<br />
Kandidat, der die Tests befriedigend<br />
absolvierte, ließe sich Tesseract-gui<br />
empfehlen, wenn Sie<br />
gelegentlich einzelne Bilddateien<br />
mit Fließtext in Textdateien umsetzen<br />
möchten.<br />
Das Frakturmodul hat derzeit<br />
allerdings noch keinen brauchbaren<br />
Standard erreicht, und das<br />
Bearbeiten von Texten im Spaltensatz<br />
gestaltet sich eher umständlich.<br />
Besser sind Sie derzeit<br />
für den häuslichen Gebrauch<br />
noch mit dem Duo Cuneiform/<br />
Yagf beraten, das nicht nur erheblich<br />
mehr Sprachen unterstützt,<br />
sondern bei erfreulich guten Erkennungsquoten<br />
eine für Gelegenheitsanwender<br />
bestens geeignete<br />
Oberfläche bietet. (agr) n<br />
C Eine nur durchschnittliche<br />
Vorlage…<br />
projects/ tesseract-gui/ files/ tesseract-gui/<br />
[8] Cuneiform/ Yagf: Erik Bärwaldt, „Alphabetisierung“,<br />
<strong>LinuxUser</strong> 04/ 2011, S. 48,<br />
http:// www. linux-community. de/ 22836<br />
Fazit<br />
Das Einlesen gescannter Vorlagen<br />
mit Tesseract und den grafischen<br />
Aufsätzen will sorgfältig vorbereitet<br />
und ausgetestet sein. Da die<br />
GUIs zum größten Teil noch erheblich<br />
hinter den Standards herhinken<br />
und teilweise bislang noch<br />
kaum über das Alpha-Stadium hinausgekommen<br />
sind, müssen Sie<br />
D …erbringt durchaus<br />
gute Ergebnisse.<br />
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05 | 11 87
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eBIS GmbH 74080 Heilbronn/ Neckar, Neckargartacher Str. 94 07131-39500 www.ebis.info 3 3 3 3 3<br />
Waldmann EDV Systeme + Service 74321 Bietigheim-Bissingen, Pleidelsheimer Str. 25 07142-21516 www.waldmann-edv.de 3 3 3 3 3<br />
in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de 3 3 3 3 3 3<br />
Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de 3 3 3<br />
Gendrisch GmbH 81679 München, Cuvilliesstraße 14 089-38156901-0 www.gendrisch.de 3 3 3 3 3<br />
Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com 3 3 3 3 3<br />
Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de 3 3 3 3 3<br />
B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de 3 3 3 3 3<br />
ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de 3 3 3 3 3<br />
Bereos OHG 88069 Tettnang, Kalchenstraße 6 07542-9345-20 www.bereos.eu 3 3 3 3 3<br />
alpha EDV Systeme GmbH 88250 Weingarten, Liebfrauenstr. 9 0751-46265 www.alpha-edv.de 3 3 3 3 3<br />
OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Delsenbachweg 32 0911-3474544 www.ostc.de 3 3 3 3 3 3<br />
Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de 3 3 3<br />
pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.de 3 3 3 3 3<br />
fidu.de IT KG 95463 Bindlach, Goldkronacher Str. 30 09208-657638 www.linux-onlineshop.de 3 3 3 3<br />
Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de 3 3 3 3 3<br />
RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch 3 3 3<br />
CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch 3 3 3<br />
EBP Gasser CH-4208 Nunningen, Winkel 6 0041-61793-0099 www.ebp-gasser.ch 3 3 3 3 3<br />
Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch 3 3 3 3 3<br />
Helvetica IT AG CH-8890 Flums, Bahnhofstrasse 15 0041-817331567 www.helvetica-it.com 3 3 3<br />
1 = hardware 2 = netzwerk/Tk 3 = systemhaus 4 = seminaranbieter 5 = software 6 = schulung/Beratung <br />
www.linux-user.de<br />
05 | 11 91
servIce<br />
05 | 11<br />
92 www.linux-user.de<br />
Usergroups<br />
Aachen<br />
AachenerLinux-Usergroup<br />
(ALUG)<br />
http://www.alug.de<br />
Aachen<br />
Computer-ClubanderRWTH<br />
Aachene.V.(CCAC)<br />
http://www.ccac.rwth-aachen.<br />
de<br />
Ahaus<br />
Linux-UsergroupAhaus(LUGAH)<br />
http://www.lugah.de<br />
Ahlen/Westfalen<br />
LUGAhlen<br />
http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />
Ahrtal<br />
Linux-UsergroupAhrtal(Ahrlug)<br />
http://www.ahrlug.de<br />
Aichach<br />
Linux-UsergroupAichach<br />
http://www.lug-aichach.de<br />
Allershausen<br />
Linux-UsergroupAmpertal<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.net<br />
Altdorf/<br />
Nürnberg<br />
GNU/<strong>LinuxUser</strong>GroupAltdorf<br />
(GLUGA)<br />
http://www.gluga.de<br />
Amberg<br />
Open-Source-Stammtisch<br />
Amberg(amTuxTisch)<br />
http://www.amtuxtisch.de/<br />
Ansbach<br />
Linux-UsergroupAnsbach<br />
(LUGAN)<br />
http://www.lug-an.de<br />
Aschaffenburg<br />
Linux-UsergroupAschaffenburg<br />
(LUGAB)<br />
http://www.lugab.de<br />
Augsburg<br />
Linux-UsergroupAugsburg<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.de<br />
Backnang<br />
Linux-UsergroupBacknang<br />
http://www.lug-bk.de<br />
BadBrückenau<br />
Linux-UsergroupBadBrückenau<br />
BrunoZehe@web.de<br />
BadDriburg<br />
Linux-UsergroupBadDriburg<br />
http://www.bdpeng.de.vu<br />
BadHersfeld<br />
Linux-UsergroupHersfeld<br />
http://www.lugh.de<br />
BadWildungen<br />
Linux-UsergroupBadWildungen<br />
http://linuxheaven.cjb.net<br />
Bamberg<br />
Linux-UsergroupBamberg<br />
(GLUGBA)<br />
http://www.lug-bamberg.de<br />
Basel(CH)<br />
Linux-UsergroupBasel(BLUG)<br />
http://www.blug.ch<br />
Bautzen<br />
Linux-UsergroupBautzen<br />
http://www.lug-bz.de<br />
Bayreuth<br />
Linux-UsergroupBayreuth<br />
http://www.linux-bayreuth.de<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
BergischeLinux-undUnix-<br />
Enthusiastenu.-Freunde<br />
(BLUEFROGS)<br />
http://www.bluefrogs.de<br />
Berlin<br />
Linux-UsergroupBerlin(BeLUG)<br />
http://www.belug.de<br />
Berlin<br />
UbuntuBerlin<br />
http://www.ubuntu-berlin.de<br />
Berlin/<br />
Friedrichshain-<br />
Kreuzberg<br />
LinuxWorks!<br />
http://friedrichshain.homelinux.<br />
org<br />
Berlin/<br />
Lichtenrade<br />
Linux-UsergroupLichtenrade<br />
(LUGL)<br />
http://www.lugl.net<br />
Berlin/Marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Open-Source-Fan-Group<br />
Marzahn-Hellersdorf(OSFanG)<br />
http://www.osfang.de<br />
Bern(CH)<br />
Linux-UsergroupBern(LUGBE)<br />
http://www.lugbe.ch<br />
Biel/Bienne/<br />
Seeland(CH)<br />
Linux-UsergroupSeeland<br />
(LugSeeland)<br />
http://www.lugseeland.ch<br />
Bielefeld<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupOstwestfalen-<br />
Lippe<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Bielefeld/<br />
Bitburg-Prüm<br />
Linux-UsergruppeSchneifeltux<br />
http://www.schneifeltux.de<br />
Bocholt<br />
Linux-UsergroupBocholt(BLUG)<br />
http://www.blug.de<br />
Bochum<br />
Linux-UsergroupBochum<br />
(BGLUG)<br />
http://www.bglug.de<br />
Bonn<br />
BonnerLinux-Usergroup<br />
(BOLUG)<br />
http://www.bonn.linux.de/<br />
Bonn<br />
Linux/UnixUsergroupSankt<br />
Augustin(LUUSA)<br />
http://www.luusa.org<br />
Bozen(Südtirol)<br />
Linux-UsergroupBozen(LUGBZ)<br />
http://www.lugbz.org<br />
Brandenburg<br />
Brandenburger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
e.V.(BraLUG)<br />
http://www.bralug.de<br />
Bremen<br />
Linux-StammtischBremen<br />
http://lug-bremen.info<br />
Bremerhaven<br />
Linux-StammtischBremerhaven<br />
http://www.lug-bhv.de/<br />
Bretten<br />
BrettenerLinux-Usergroup<br />
(BRELUG)<br />
http://www.brelug.de<br />
Bruchsal<br />
Linux-UsergroupBruchsal<br />
http://www.lug-bruchsal.de<br />
Buchholz<br />
Nordheide<br />
Linux-UsergroupBuchholz<br />
Nordheide<br />
http://www.lug-buchholznordheide.de<br />
Burghausen<br />
Linux-UsergroupBurghausen<br />
http://www.lug-burghausen.org<br />
Böblingen/<br />
Sindelfingen<br />
Linux-UsergroupBöblingen/<br />
Sindelfingen(LUGBB)<br />
http://www.lugbb.org<br />
Celle<br />
LUGCelle<br />
http://www.lug-celle.de<br />
Cham<br />
Linux-UsergroupOberpfalz<br />
(LUGO)<br />
http://lugo.signum-media.de<br />
Chemnitz<br />
Linux-UsergroupChemnitz<br />
(CLUG)<br />
http://www.clug.de<br />
Coesfeld<br />
Linux-UsergroupCoesfeld<br />
http://www.lug-coesfeld.de<br />
Cottbus<br />
CottbuserLinux-Usergroup<br />
(COLUG)<br />
http://www.colug.de/<br />
Damme<br />
UsersofLinuxDamme(ULD)<br />
http://www.damme.de<br />
Darmstadt<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupDarmstadt<br />
(DaLUG)<br />
http://www.dalug.org<br />
Datteln<br />
Linux-UsergroupDatteln(LUGD)<br />
http://www.lug-datteln.de<br />
Delitzsch<br />
(Sachsen)<br />
Linux-UsergroupDelitzsch<br />
http://www.lug-delitzsch.de<br />
Detmold<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Detmold/<br />
Dorfen<br />
Linux-UsergroupDorfen(LUGD)<br />
http://www.dolug.de<br />
Dormagen<br />
PinguinPower(PP)<br />
http://www.dorlug.de<br />
Dortmund<br />
Linux-UsergroupDortmund<br />
(LUGRUDO)<br />
http://www.outerspace.de/<br />
lugrudo/<br />
Dresden<br />
Linux-UsergroupDresden<br />
http://lug-dd.schlittermann.de/<br />
Duisburg<br />
DuisburgerLinux-Usergroup<br />
(DULUG)<br />
http://www.dulug.de<br />
Duisburg<br />
Linux-UsergroupDuisburg<br />
(LUG-DUI)<br />
http://lugdui.ihg.uni-duisburg.de<br />
Düsseldorf<br />
Linux-UsergroupDüsseldorf<br />
(DLUG)<br />
http://www.dlug.de<br />
Ebstorf<br />
EbstorferLinux-Stammtisch<br />
(ELST)<br />
support@konqi-werkstatt.de<br />
Eggenfelden<br />
EggenfeldenerLinux-Usergroup<br />
(EgLUG)<br />
http://www.lug-eggenfelden.org<br />
Eichsfeld<br />
Eichsfelder<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(EICLUG)<br />
http://linux.eichsfeld.net<br />
Eisenach<br />
Linux-UsergroupEisenach<br />
http://lug-eisenach.de/<br />
Elmshorn<br />
ComputerclubElmshorne.V.<br />
http://www.cceev.de/<br />
Erding<br />
Linux-UsergroupErding<br />
http://www.lug-erding.de<br />
Erkelenz<br />
Linux-UsergroupErkelenz<br />
http://www.lug-erkelenz.de<br />
Erlangen<br />
ErlangerLinux-Usergroup<br />
(ERLUG)<br />
http://www.erlug.de<br />
Essen<br />
EssenerLinux-Freunde(ELiF)<br />
http://www.linuxstammtisch.de<br />
Essen<br />
EssenerLinux-Stammtisch<br />
(ELiSta)<br />
http://members.tripod.de/elista<br />
Essen<br />
EssenerLinux-Usergroup(ELUG)<br />
http://www.elug.de<br />
Essen<br />
PerlMongersimRuhrgebiet<br />
(Ruhr.pm)<br />
http://ruhr.pm.org/<br />
Esslingen<br />
Linux-UsergroupEsslingen<br />
http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />
de/lug/<br />
Ettlingen/Albtal<br />
LUGAlbtal<br />
http://www.lug-albtal.de<br />
Fischbachtal<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupFischbachtal<br />
(FIBALUG)<br />
http://fibalug.de<br />
Flensburg<br />
Linux-UsergroupFlensburg<br />
(LUGFL)<br />
http://www.lugfl.de<br />
Frammersbach<br />
FrammersbacherLUG<br />
kke@gmx.net<br />
Frankfurt<br />
Linux-UsergroupFrankfurt<br />
http://www.lugfrankfurt.de<br />
Freiburg<br />
FreiburgerLinux-Usergroup<br />
(FLUG)<br />
http://www.freiburg.linux.de<br />
Freiburg<br />
LUGderStudentensiedlung<br />
Freiburg(StuSieLUG)<br />
http://linux.studentensiedlung.<br />
de<br />
Freising<br />
Linux-UsergroupFreising<br />
(LUGFS)<br />
http://www.lug-fs.de<br />
Friedrichshafen<br />
Yetanother<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(YALUG)<br />
http://yalug.de<br />
Fulda<br />
Linux-UsergroupFulda<br />
http://lug.rhoen.de<br />
Fürstenfeldbruck<br />
LUGdesBürgernetzesLandkreis<br />
Fürstenfeldbruck(LUGFFB)<br />
http://lug.ffb.org/<br />
Fürth<br />
FürtherLinux-Usergroup(FLUG)<br />
http://www.fen-net.de/flug<br />
Gießen<br />
Linux-UsergroupGießen(LUGG)<br />
http://lugg.tg.fh-giessen.de<br />
Gießen<br />
LUGderLiebig-SchuleGießen<br />
(LioLUG)<br />
http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />
Grafing<br />
Linux-UsergroupGrafing(LUGG)<br />
http://www.lug-grafing.org<br />
Greifswald<br />
Linux-UsergroupGreifswald<br />
http://www.lug-hgw.de/<br />
Groß-Gerau<br />
Linux-UsergroupGroß-Gerau<br />
(LUGGG)<br />
http://www.luggg.de<br />
Groß-Zimmern<br />
Linux-UsergroupGroß-Zimmern<br />
(GROZILUG)<br />
http://www.grozilug.de<br />
Gummersbach<br />
GummersbacherLinux-<br />
Usergroup(GULUG)<br />
http://www.gulug.de<br />
Guntersblum<br />
GuntersblumerLinux-Usergroup<br />
(GLUG)<br />
http://www.ghks.de/glug/<br />
Gunzenhausen<br />
GunzenhauserLinux-Usergroup<br />
(LUGGUU)<br />
http://www.gunnet.de/linux<br />
Gütersloh<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Guetersloh/<br />
Göppingen<br />
Linux-UsergroupFilstal<br />
http://lug.fto.de/<br />
Göttingen<br />
Göttinger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(GOELUG)<br />
http://www.goelug.de/<br />
Göttingen<br />
GöttingerUnix/Linux-<br />
Anwendergruppe(GULAG)<br />
http://gulag.de<br />
Haiger<br />
Linux-UsergroupLahn-Dill-Kreis<br />
(LDK/LUG)<br />
http://www.ldknet.org/lug/<br />
Halberstadt<br />
Linux-UsergroupHalberstadt<br />
http://www.lug-hbs.de<br />
Halle<br />
HallescheLinux-Usergroup<br />
(HALIX)<br />
http://www.halix.info<br />
Hamburg<br />
LUG-BalistaHamburge.V.(LUG-<br />
Balista)<br />
http://www.lug-balista.de<br />
Hamburg<br />
Unix-GruppederHamburger<br />
MHe.V.<br />
http://www.hmh-ev.de<br />
Hameln<br />
Linux-UsergroupWeserbergland<br />
(LBW)<br />
http://tux.hm<br />
Hanau<br />
HanauerLinux-Usergroup<br />
(HULUG)<br />
http://www.hulug.de/<br />
Hannover<br />
Linux-UsergroupHannover<br />
(LUGH)<br />
http://lug-hannover.de<br />
Hatten<br />
Linux-UsergroupOldenburg-<br />
Land(LUGOLand)<br />
http://www.lugoland.de<br />
Hattingen<br />
HattingerLinux-Usergroup<br />
(HatLug)<br />
http://www.hatlug.de<br />
Hegau<br />
Hegau<strong>LinuxUser</strong>Gruppe<br />
(HegauLUG)<br />
http://www.linuxag.hegau.org<br />
Heidenheim<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupHeidenheim<br />
http://www.lug-hdh.de<br />
Heilbad<br />
Heiligenstadt<br />
Linux-StammtischLinuxNode<br />
Eichsfeld<br />
http://linuxnode.eichsfeld.net<br />
LInux.usergrouPs<br />
ImFolgendendieListederunsbekanntenLinux-UsergroupsimdeutschsprachigenRauminKurzfassung.ÄnderungenundUpdatesbittederRedaktion(usergroups@linuxnewmedia.de)mitteilen(Name,Beschreibung,<br />
Treffpunkt,Adresse,Ansprechpartner,Homepage,E-Mail,Telefon,Fax,Mitgliederzahl...).
Usergroups/Markt<br />
servIce<br />
LInux.usergrouPs<br />
Heilbronn<br />
Herford<br />
Herrenberg<br />
Hesel<br />
Hildesheim<br />
Holzminden<br />
Horrheim<br />
Hoyerswerda<br />
Idstein(Taunus)<br />
Ingolstadt<br />
Iserlohn<br />
Itzehoe<br />
Jena<br />
Jever<br />
Kaarst<br />
Kaiserslautern<br />
Kaiserslautern<br />
Karlsruhe<br />
Kassel<br />
Kiel<br />
Kierspe-<br />
Meinerzhagen<br />
Koblenz<br />
Koblenz<br />
Konstanz<br />
Konz<br />
Krefeld<br />
Kreuzlingen(CH)<br />
Kronach<br />
Köln<br />
Linux-UsergroupHeilbronn<br />
(LUUGHN)<br />
http://www.luug-hn.org<br />
GNU/<strong>LinuxUser</strong>groupHerford<br />
(GLUGHF)<br />
http://lug-owl.de/LugWiki/<br />
GLUGHF<br />
Linux-StammtischimGäu<br />
(LiStiG)<br />
http://www.listig.org<br />
CCOstfriesland-Linux-Gruppe<br />
http://www.cco-online.de/linux<br />
HildesheimerLinux-Usergroup<br />
(NG)(HiLUG-NG)<br />
http://www.hilug-ng.de<br />
ComputerclubHochsollinge.V.<br />
http://www.cch-holzminden.de/<br />
Linux-UsergroupVaihingen/<br />
Enz(VLUG)<br />
http://www.vlug.de<br />
Linux-UsergroupHoyerswerda<br />
(HOYLUG)<br />
http://linux.griebel-web.eu/<br />
Linux-UsergroupTaunus(LUG-<br />
Taunus)<br />
http://www.lug-taunus.org<br />
Linux-UsergroupIngolstadte.V.<br />
http://www.lug-in.de<br />
Linux-UsergroupIserlohn<br />
http://area51.fh-swf.de/<br />
ComputerClubItzehoee.V.<br />
(CCIZ)<br />
http://www.cc-itzehoe.de<br />
Linux-UsergroupJena(LUG<br />
Jena)<br />
http://www.lug-jena.de<br />
FriesischeLinux-Usergroup<br />
(FriLUG)<br />
http://www.frilug.de<br />
KaarsterLinux-Usergroup<br />
(KAALUG)<br />
http://www.kaalug.de<br />
Linux-UsergroupKaiserslautern<br />
(LUG-KL)<br />
http://www.lug-kl.de<br />
UniversitätKaiserslautern<br />
(UNIX-AG)<br />
http://www.unix-ag.uni-kl.<br />
de/~linux/<br />
KarlsruherLinux-Usergroup<br />
(KaLUG)<br />
http://www.karlsruhe.linux.de<br />
Linux-UsergroupKassel(LUGK)<br />
http://www.lug-kassel.de<br />
LUGKiel<br />
http://www.lug-kiel.de<br />
Linux-UsergroupMärkischer<br />
Kreis(LUGMK)<br />
linuxusergroupmk@netscape.net<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupMayen-<br />
Koblenz(LUG-MYK)<br />
http://www.lug-myk.de/<br />
LUGderUniversitätKoblenz<br />
http://www.colix.org<br />
Linux-UsergroupBodensee<br />
(LLUGB)<br />
http://llugb.amsee.de/<br />
Linux-UsergroupKonz(TRILUG)<br />
http://www.trilug.fh-trier.de<br />
Linux-UsergroupKrefeld<br />
(LUG-KR)<br />
http://www.lug-kr.de<br />
Linux-UsergroupKreuzlingen<br />
http://linuxtreff.ch/<br />
Linux-UsergroupKronach<br />
http://www.lug-kronach.de<br />
KölnerGentoo<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(KGLUG)<br />
http://www.kglug.de<br />
Köln<br />
Landau<br />
Landshut<br />
Langen(Hessen)<br />
/Dreieich/<br />
Egelsbach<br />
Langenfeld<br />
Laufander<br />
Pegnitz<br />
Leipzig<br />
Lenningen<br />
Lindenberg<br />
Lingen/Rheine<br />
Linz(A)<br />
Lippstadt/Soest<br />
/Erwitte<br />
Lohr<br />
Loitsche<br />
Ludwigsburg<br />
Luxembourg<br />
Lübeck<br />
Lüneburg<br />
Lünen<br />
Lörrach<br />
Lörrach<br />
Magdeburg<br />
Mainz<br />
Marburg<br />
Marktredwitz<br />
Marl<br />
Memmingen<br />
Meppen<br />
Metelen<br />
Mitterteich<br />
Moers<br />
Linux-WorkshopKöln(LiWoK)<br />
http://www.uni-koeln.de/<br />
themen/linux/<br />
Linux-UsergroupLandau(LUG-<br />
Landau)<br />
http://www.lug-ld.de<br />
Linux-UsergroupLandshut<br />
http://www.lalug.de<br />
LangenerLinux-Usergroup<br />
(LaLUG)<br />
http://www.lalug.net<br />
LangenfelderLinux-Usergroup<br />
(LANLUG)<br />
http://www.lanlug.org<br />
Linux-UsergroupLaufa.d.<br />
Pegnitz(LUGLAUF)<br />
http://www.lug-lauf.de<br />
LeipzigerLinux-Stammtisch<br />
http://www.gaos.org/lug-l/<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupLenningen<br />
http://linuxusergrouplenningen.<br />
de.vu<br />
Linux-UsergroupLindau(LugLi)<br />
http://www.allgaeu.org/lugli<br />
Linux-UsergroupSpelle<br />
http://www.spelle.net/lugs<br />
Linux-UsergroupLinz(LUGL)<br />
http://www.lugl.at<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupErwitte<br />
http://www.lug-erwitte.de<br />
Linux-UsergroupLohr(LUGLohr)<br />
http://lug.lohr-am-main.de<br />
Linux-StammtischLoitsche(LSL)<br />
http://www.t-online.de/home/<br />
mumumu/<br />
Linux-UsergroupRaum<br />
Ludwigsburg(LuLUG)<br />
http://www.lulug.de<br />
LinuxLuxembourg(LiLux)<br />
http://www.linux.lu<br />
Linux-UsergroupLübeck<br />
http://www.linuxuser-luebeck.<br />
de<br />
Linux-UsergroupLüneburg<br />
(LueneLUG)<br />
http://luene-lug.org<br />
LUGLünen<br />
http://www.lug-luenen.de<br />
Linux-UsergroupLörrach<br />
(LUGLOE)<br />
http://www.lug-loerrach.de<br />
Lörracher<strong>LinuxUser</strong>group<br />
(LÖLUG)<br />
http://www.loelug.de<br />
Magdeburger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
e.V.(MDLUG)<br />
http://www.mdlug.de<br />
Linux-UsergroupMainz(UFO)<br />
http://www.ufo.uni-mainz.de<br />
MarburgerLinux-Usergroup<br />
(MRLUG)<br />
http://www.mr-lug.de<br />
Linux-GruppeMarktredwitz<br />
ststroes@tirnet.de<br />
Linux-UsergroupMarl<br />
http://www.lug-marl.de<br />
Linux-UsergroupAllgäu(LUGAL)<br />
http://www.lugal.de<br />
Linux-UsergroupMeppen<br />
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MünchnerGentoo<strong>LinuxUser</strong><br />
Group(MGLUG)<br />
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München<br />
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(MUC-LUG)<br />
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MünchenSüd-Ost<br />
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(WLUG)<br />
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Mönchengladbach(LUGMOE)<br />
http://www.lugmoe.de<br />
Mörfelden-<br />
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<strong>LinuxUser</strong>groupMörfelden-<br />
Walldorf(MöWa-LUG)<br />
http://www.moewa-lug.de<br />
Naumburg<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupNaumburg<br />
(LUGNMB)<br />
http://lugnmb.dyndns.org<br />
Neubrandenburg<br />
Linux-Usergroup<br />
Neubrandenburge.V.(LUG-NB)<br />
http://www.lug-nb.de<br />
Neuburgander<br />
Donau<br />
LUGNeuburganderDonau<br />
(LUGND)<br />
http://www.lug-nd.de<br />
Neuenburg<br />
Linux-UsergroupNeuenburg<br />
http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />
lugnbg/index.php<br />
Nieder-Olm<br />
RheinhessenerLinux-<br />
Gemeinschaft<br />
info@kkcs.de<br />
Niederrhein<br />
NiederrheinischeLinuxUnix<br />
UserGroup(NLUUG)<br />
http://www.nluug.de<br />
Nienburg<br />
Linux-UsergroupNienburg<br />
(NILUG)<br />
http://ni-linux.de<br />
Norderstedt<br />
Linux-UsergroupNorderstedt<br />
(LUGN)<br />
http://www.lug-norderstedt.de<br />
Nordheide<br />
LUUGNordheide<br />
http://www.luug-nordheide.de<br />
Nußdorf/Aiging<br />
Linux-UsergroupTraunstein<br />
(LUGTra)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Nürnberg<br />
Linux-UsergroupNürnberg<br />
(LUGNü)<br />
http://www.align.de/<br />
Oberhausen<br />
Linux-UsergroupOberhausen<br />
(LUGOR)<br />
http://www.linuxob.de<br />
Oberkirchen<br />
LUGRenchtal-Tuxe<br />
http://tuxe.renchtal.com<br />
Oberpfalz<br />
Linux-UsergroupOberpfalz<br />
http://www.cham.baynet.<br />
de/lugo/<br />
Oberwallis(CH)<br />
Linux-UsergroupOberwallis<br />
(LUGO)<br />
http://www.lugo.ch<br />
Offenburg<br />
Linux-UsergroupOffenburg<br />
(LUGOG)<br />
http://www.lugog.de<br />
Oldenburg<br />
Linux-UsergroupOldenburg<br />
(LUGO)<br />
http://oldenburg.linux.de<br />
Olpe<br />
Linux-UsergroupOlpe<br />
http://www.lug-raum-olpe.<br />
de.vu<br />
Osnabrück<br />
Linux-UsergroupOsnabrück<br />
http://www.lugo.de<br />
Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUG-OWL)<br />
http://www.lug-owl.de<br />
Paderborn<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUG-OWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Paderborn/<br />
Passau<br />
Linux-/Unix-UsergroupPassau<br />
(LUGP)<br />
http://www.fmi.uni-passau.<br />
de/~lug/<br />
Peine<br />
Linux-UsergroupPeine(LUGP)<br />
http://www.lug-peine.org<br />
Pfaffenhofen<br />
(Ilm)<br />
Hallertuxe.V.<br />
http://www.hallertux.de<br />
Pforzheim<br />
Linux-UsergroupPforzheim<br />
(LUGP)<br />
http://www.pf-lug.de<br />
Pirmasens<br />
Linux-StammtischPirmasens<br />
http://www.ic.pirmasens.de<br />
Potsdam<br />
PotsdamerLinux-Usergroup<br />
(UPLUG)<br />
http://www.uplug.de<br />
Preetz<br />
(Schleswig-<br />
Holstein)<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupPreetz<br />
(PreetzLUG)<br />
http://preetzlug.de<br />
Prerow<br />
Linux-UsergroupPrerow<br />
c.dittmann@magrathea.de<br />
Quedlinburg<br />
Linux-UsergroupQuedlinburg<br />
(LUGQLB)<br />
http://www.lug-qlb.de<br />
Quickborn<br />
QuickbornerLinux-Usergroup<br />
(QLUG)<br />
http://www.qlug.net<br />
Rathenow<br />
Linux-StammtischRathenow<br />
http://linux.php4u.org<br />
Ravensberg<br />
Linux-UsergroupRavensberg<br />
(LUGRAV)<br />
http://www.lugrav.de<br />
Ravensburg<br />
Informatik-undNetzwerkverein<br />
Ravensburge.V(LUGRA)<br />
http://www.infnet.verein.de/<br />
linux/<br />
Ravensburg<br />
Linux-UsergroupRavensburg<br />
(LUG)<br />
http://www.yalug.de<br />
Regensburg<br />
Linux-UsergroupRegensburg<br />
http://www.lugr.de<br />
Regensburg<br />
RegensburgerLinux-Usergroup<br />
(R-LUG)<br />
http://www.regensburg.franken.<br />
de/rlug/<br />
Reutlingen<br />
Linux-UsergroupReutlingen<br />
http://www.lug-reutlingen.de<br />
Rheda-<br />
Wiedenbrück<br />
Linux-UsergroupRheda-<br />
Wiedenbrück(LUG-RHWD)<br />
http://www.lug-rhwd.de<br />
Rhein-Neckar<br />
UnixUsergroupRhein-Neckar<br />
e.V.(UUGRN)<br />
http://www.uugrn.org<br />
Rosenheim<br />
Linux-UsergroupRosenheim<br />
http://www.lug-rosenheim.org<br />
Rostock<br />
RostockerLinux-Usergroup<br />
http://linux.baltic.net<br />
Rotenburg<br />
ComputervereinRotenburg<br />
(CVR)<br />
http://www.cvr.de/linux<br />
Rotenburga.d.<br />
Fulda<br />
init4-DieLinux-Enthusiasten<br />
(init4)<br />
http://www.init4.de<br />
Rothenburgo.d.<br />
Tauber<br />
Linux-UsergroupRothenburg<br />
(LUGROT)<br />
http://lugrot.de<br />
Römerberg/<br />
Speyer<br />
LUGRömerberg/Speyer<br />
http://linuxwiki.de/<br />
LugRoemerbergSpeyer<br />
Saalfeld<br />
LUGSlf/Ru<br />
http://lug-slf.de<br />
Saarland<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupSaare.V.<br />
(LUGSaar)<br />
http://www.lug-saar.de<br />
Salem<br />
Linux-UsergroupSalem<br />
http://www.lug-salem.de<br />
Salzburg(A)<br />
Linux-UsergroupSalzburg<br />
http://www.salzburg.luga.or.at<br />
Sauerland<br />
Linux-UsergroupSauerland<br />
http://www.lug-sauerland.de<br />
Schaumburg<br />
Linux-UsergroupSchaumburg<br />
http://www.lug-schaumburg.de<br />
Schwabach<br />
<strong>LinuxUser</strong>Schwabache.V.<br />
(LUSC)<br />
http://www.lusc.de<br />
Schweinfurt<br />
Linux-UsergroupSchweinfurt<br />
http://www.lug-sw.de<br />
Schweiz(CH)<br />
Linux-UsergroupSwitzerland<br />
http://www.lugs.ch<br />
Schwerin<br />
West-MecklenburgerLinux-<br />
Usergroup(WEMELUG)<br />
http://www.wemelug.de<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
Linux-StammtischSchwäbisch<br />
Gmünd(LSSG)<br />
http://www.uliweb.de/lssg<br />
Seeheim-<br />
Jugenheim<br />
Linux-UsergroupDarmstadt<br />
http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />
Senftenberg<br />
Linux-UsergroupSenftenberg<br />
(LUGSE)<br />
http://www.lugse.de<br />
Siegen<br />
UNIX-AGSiegen(Uni-GHSie)<br />
http://www.si.unix-ag.org<br />
Sindelfingen/<br />
Böblingen<br />
Böblingen-ClubLinux-User-<br />
Gruppe(SinLUG)<br />
http://www.mefia.org<br />
Sinsheim<br />
Linux-UsergroupSinsheim<br />
(SiLUG)<br />
http://www.linuxwiki.de/<br />
LugSinsheim<br />
Speyer<br />
Linux-UsergroupKetsch<br />
http://www.lug-ketsch.de<br />
St.Pölten(A)<br />
Linux-UsergroupSt.Pölten<br />
(LUGSP)<br />
http://www.lugsp.at<br />
Stormarn<br />
Linux-UsergroupStormarn<br />
http://www.lug-stormarn.de<br />
Stuttgart<br />
Linux-UsergroupStuttgart<br />
(LUGS)<br />
http://www.lug-s.org/<br />
Taubertal<br />
TaubertälerLinux-Usergroup<br />
(TaLUG)<br />
http://www.talug.de/<br />
Thüringen<br />
ThüringerLinux-Usergroup<br />
(TLUG)<br />
http://www.tlug.de/<br />
Tirol(A)<br />
Tiroler<strong>LinuxUser</strong>group(LUGT)<br />
http://www.lugt.at<br />
Traunstein<br />
Linux-UsergroupTraunstein<br />
(LUGTS)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Trier<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupTrier(LUG<br />
Trier)<br />
http://www.lug-trier.de<br />
Troisdorf/<br />
Siegburg/Spich<br />
TroisdorferLinux-Usergroup<br />
(TroLUG)<br />
http://www.trolug.de<br />
Tuttlingen<br />
Linux-UsergroupTuttlingen<br />
http://lug.intuttlingen.de/<br />
Tübingen<br />
Linux-UsergroupTübingen<br />
(LUGT)<br />
http://tuebingen.linux.de<br />
Ulm<br />
Linux-UsergroupUlm(LUGU)<br />
http://lugulm.de<br />
Untermain<br />
Linux-UsergroupUntermain<br />
(LUGU)<br />
http://www.lug-untermain.de<br />
Viersen<br />
Linux-UsergroupViersen(LUGV)<br />
http://www.lug-viersen.de<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupVillingen-<br />
Schwenningene.V.(LUG-VSe.V.)<br />
http://www.lug-vs.de<br />
Voralpen(A)<br />
Linux-UsergroupVoralpen<br />
(VALUG)<br />
http://www.valug.at<br />
Vorarlberg(A)<br />
Linux-UsergroupVorarlberg<br />
(LUGV)<br />
http://www.lugv.at<br />
Waiblingen<br />
ComputerclubWaiblingene.V.<br />
http://www.ccwn.org<br />
Waldkraiburg<br />
Linux-UsergroupWaldkraiburg<br />
http://www.lug-waldkraiburg.org<br />
Walsrode<br />
Linux-UsergroupWalsrode<br />
http://www.lug-walsrode.de/<br />
Wedel<br />
Linux-UsergroupWedel(LUG<br />
Wedel)<br />
http://www.lug-wedel.de<br />
Weinheim<br />
Computer-ClubWeinheime.V.<br />
(CCW)<br />
http://ccw.iscool.net<br />
Weißenbrunn<br />
Linux-UsergroupKronach<br />
(LUGKR)<br />
http://www.kronachonline.de<br />
Wernigerode<br />
Linux-UsergroupWernigerode<br />
(LUGWR)<br />
http://www.lug-wr.de<br />
Westerwald<br />
Linux-UsergroupWesterwald<br />
http://www.lug-westerwald.de<br />
Wien(A)<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupWien<br />
http://www.viennalinux.at<br />
Wien(A)<br />
Linux-UsergroupAustria(LUGA)<br />
http://www.luga.or.at<br />
Wien(A)<br />
Linux-UsergroupTUWien(LLL)<br />
lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />
Wiesbaden<br />
Linux-UsergroupWiesbaden<br />
PenguinUsergroup<br />
http://www.pug.org<br />
Wilhelmshaven<br />
Linux-UsergroupWilhelmshaven<br />
(LUG-WHV)<br />
http://www.lug-whv.de<br />
Witten<br />
WittenerLinux-Usergroup<br />
(WitLUG)<br />
http://www.witlug.de<br />
Wolfsburg<br />
WolfsburgerLinux-Usergroup<br />
(WOBLUG)<br />
http://www.lug.wolfsburg.de<br />
Wolfsburg<br />
WolfsburgerUnix-Usergroup<br />
(WUUG)<br />
http://www.unix.necoac.de<br />
Worms<br />
Wormser<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(WoLUG)<br />
http://www.wolug.de<br />
Wuppertal<br />
WuppertalerLinux-Usergroup<br />
(WupLUG)<br />
http://www.wuplug.org<br />
Würmtal<br />
WürmtalerLinux-Usergroup<br />
(WLUG)<br />
http://www.wlug.de<br />
Würzburg<br />
Linux-UsergroupWürzburg<br />
(LUGWUE)<br />
http://www.lugwue.de<br />
Würzburg<br />
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(WÜLUG)<br />
http://www.wuelug.de<br />
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Baltimore, MD, USA<br />
http://en.oreilly.com/rails2011<br />
18.05.2011<br />
WhyFLoss Madrid 2011<br />
Madrid, Spanien<br />
http://whyfloss.com/es/conference/madrid11/program<br />
19.-21.05.2011<br />
2011 Dutch PHP conference<br />
Amsterdam, Niederlande<br />
http://www.phpconference.nl<br />
23.-25.05.2011<br />
MeeGo conference 2011: san Francisco<br />
San Francisco, CA, USA<br />
http://sf2011.meego.com<br />
23.-26.05.2011<br />
All About the cloud<br />
San Francisco, CA, USA<br />
http://www.siia.net/aatc/2011/<br />
01.-02.06.2011<br />
uplinq 2011<br />
San Diego, CA, USA<br />
http://www.uplinq.com<br />
01.-03.06.2011<br />
Linuxcon Japan 2011<br />
Yokohama, Japan<br />
http://events.linuxfoundation.org/events/linuxconjapan/<br />
01.-03.06.2011<br />
sPtechcon<br />
Boston, MA, USA<br />
http://www.sptechcon.com<br />
02.-05.06.2011<br />
LuG-camp 2011<br />
Tschierv, Schweiz<br />
http://2011.lug-camp.ch<br />
Autoren<br />
Erik Bärwaldt Samity Linux für Ein- und Umsteiger (12),<br />
Professionelle Präsentationen mit Impressive (52),<br />
Systemabläufe automatisieren mit Sentinella (56),<br />
Stresstest: Linux-Einsatz auf Tablet-PCs (76),<br />
OCR in der GUI mit Tesseract (84)<br />
Andreas Bohle Kommerzielle DTP-Anwendung Vivadesigner (44)<br />
Florian Effenberger PDFs optimal erzeugen mit LibreOffice (46),<br />
Rechner absichern mit dem Firewall Builder (70)<br />
Daniel Kottmair Workshop: DTP mit Scribus 1.4 (38)<br />
Marcel Hilzinger Neue Features in OpenSuse 11.4 (6),<br />
Workshop: DTP mit Scribus 1.4 (38)<br />
Christoph Langner Edler Linux-Mini-PC Cirrus7 One (80)<br />
Thomas Leichtenstern Neues auf den Heft-DVDs (10),<br />
Vielseitiger Texteditor Komodo Edit (65)<br />
Jörg Luther Editorial (3), Aktuelles rund um Linux (14)<br />
Ernst Reiter Tipps und Tricks rund um MythTV (62)<br />
Stefan Schneider Report: Linux-Einsatz in Arztpraxen (20)<br />
Daniel Stender Einführung in das Textsatzsystem ConTeXt (34)<br />
Vincze-Aron Szabo Flussdiagramme erstellen mit Yed (58)<br />
Tim Schürmann Die besten LaTeX-Editoren im Vergleich (26)<br />
Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (18)<br />
inserenten<br />
1&1 Internet AG www.einsundeins.de 2<br />
EasyLinux www.easylinux.de 63<br />
Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 19<br />
Hetzner Online AG www.hetzner.de 100<br />
Linux Technical Review www.linuxtechnicalreview.de 75<br />
Linux-Community www.linux-community.de 95<br />
Linux-Hotel www.linuxhotel.de 17<br />
Linux-Magazin www.linux-magazin.de 61, 93<br />
Linux-Magazin Academy www.academy.linux-magazin.de 95<br />
Linux-Magazin Online www.linux-magazin.de 83<br />
Linux-Onlineshop/Fidu www.linux-onlineshop.de 99<br />
LinuxTag/Messe Berlin www.linuxtag.org 43<br />
<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 11, 37, 49, 81, 97<br />
Netclusive GmbH www.netclusive.de 55<br />
Pearl Agency GmbH www.pearl.de 33<br />
PlusServer AG www.plusserver.de 24, 50, 68, 88<br />
Schlittermann schlittermann.de 93<br />
Sigs Datacom GmbH www.sigs-datacom.de 95<br />
Smart Developer www.smart-developer.de 15<br />
Spenneberg Training www.spenneberg.com 95<br />
Strato AG www.strato.de 9<br />
Strato AG www.strato.de 9<br />
Strato AG www.strato.de 9<br />
Ubuntu User www.ubuntu-user.de 73<br />
UDS Linux Schulung www.udslinux.de 95<br />
Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegen Beilagen der Firmen Galileo Press<br />
(www.galileo-press.de) und Strato AG (www.strato.de) bei. Wir bitten unsere<br />
Leser um freundliche Beachtung.<br />
96 05 | 11<br />
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<strong>LinuxUser</strong> ist eine Monatspublikation der Linux New Media AG.<br />
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<br />
<br />
Chefredakteur Jörg Luther (v. i. S. d. P.) (jlu)<br />
Stellv. Chefredakteur Andreas Bohle (agr)<br />
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Linux-Community<br />
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Grafik<br />
Sprachlektorat<br />
Produktion<br />
Druck<br />
Geschäftsleitung<br />
Marcel Hilzinger (mhi)<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
Marcel Hilzinger (mhi)<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin, Karsten Günther,<br />
Frank Hofmann, Daniel Kottmair, Jan Rähm, Tim Schürmann,<br />
Martin Steigerwald, Vince-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />
Elgin Grabe (Titel u. Layout)<br />
Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de und andere<br />
Astrid Hillmer-Bruer, Elke Knitter<br />
Christian Ullrich <br />
Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />
Brian Osborn (Vorstand) <br />
Hermann Plank (Vorstand) <br />
Anzeigenleitung, Hubert Wiest <br />
Marketing und Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23<br />
Vertrieb Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />
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Penny Wilby <br />
Tel.: +44 (0)1787 211 100<br />
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Ann Jesse <br />
Tel.: +1 785 841 88 34<br />
National Account Manager<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2011.<br />
Pressevertrieb<br />
Abonnentenservice<br />
D / A / CH<br />
MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />
Tel.: (089) 3 19 06-0, Fax: (089) 3 19 06-113<br />
Lea-Maria Schmitt <br />
Postfach 1165, 74001 Heilbronn<br />
Telefon: +49 (0)7131 27 07-274<br />
Telefax: +49 (0)7131 27 07 -78-601<br />
impressum<br />
Abo-Preise Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />
No-Media-Ausgabe € 5,50 € 6,30 Sfr 11,00 (siehe Titel)<br />
DVD-Ausgabe € 8,50 € 9,35 Sfr 17,00 (siehe Titel)<br />
Jahres-DVD (Einzelpreis) € 14,95 € 14,95 Sfr 18,90 € 14,95<br />
Jahres-DVD (zum Abo 1 ) € 6,70 € 6,70 Sfr 8,50 € 6,70<br />
Mini-Abo (3 Ausgaben) € 3,00 € 3,00 Sfr 4,50 € 3,00<br />
Jahresabo No Media € 56,10 € 64,60 Sfr 112,20 € 71,60<br />
Jahresabo DVD € 86,70 € 95,00 Sfr 175,00 € 99,00<br />
Preise Digital Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />
Heft-PDF Einzelausgabe € 5,50 € 5,50 Sfr 7,50 € 5,50<br />
DigiSub (12 Ausgaben) € 56,10 € 56,10 Sfr 76,30 € 56,10<br />
DigiSub (zum Abo 1 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 16,30 € 12,00<br />
HTML-Archiv (zum Abo 1 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 12,00 € 12,00<br />
Preise Kombi-Abos Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />
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(1) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />
(2) mit <strong>LinuxUser</strong>-Abo (DVD) und beiden Jahres-DVDs, inkl. DELUG-Mitgliedschaft<br />
(monatl. DELUG-DVD)<br />
Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises<br />
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neu zu erbringen. Informationen zu anderen Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland<br />
etc. unter http://shop.linuxnewmedia.de.<br />
Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht<br />
für Zeitschriften gelten.<br />
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner<br />
freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der<br />
Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet,<br />
nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) der Open Group. Der Linux-Pinguin<br />
wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />
durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von<br />
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in einer Publikation der Linux New Media AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Beiträge übernehmen Redaktion und Verlag keinerlei Haftung.<br />
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Copyright © 1999 - 2011 Linux New Media AG ISSN: 1615-4444<br />
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(Ersparnis 15%) im Einzelverkauf, bei jährlicher Verrechnung. Ich gehe keine langfristige Verpflichtung<br />
ein. Möchte ich die <strong>LinuxUser</strong> DVD-Edition nicht mehr haben, kann ich jederzeit schriftlich kündigen.<br />
Mit der Geld-zurück-Garantie für bereits bezahlte, aber nicht gelieferte Ausgaben.<br />
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06 | 09<br />
Beliefern Sie mich bitte ab der Ausgabe Nr.<br />
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VORSCHAU<br />
Das nächste Heft: 06/2011<br />
Ausgabe 06/2011 erscheint am 19. Mai 2011<br />
© szazesk2, sxc.hu<br />
Tools für Audio und Video<br />
Dank ausgefeilter Subsysteme und neuer Chipsätze<br />
verwandeln sich PCs heutzutage mit Leichtigkeit<br />
in ausgewachsene Workstations zum Bearbeiten<br />
von Audio- und Videodateien. Für jeden<br />
Einsatzzweck haben Sie als Anwender die Auswahl<br />
zwischen verschiedenen Werkzeugen. Dabei<br />
spielen die Applikationen ihre jeweiligen Stärken<br />
vor allem aus, wenn Sie genau wissen, welche optimalen<br />
Parameter sie steuern. Wir stellen neue<br />
Entwicklungen im Audio-Processing vor, zeigen,<br />
wie Sie Videos unter Linux schneiden und wie Sie<br />
Radio-Sendungen ins Netz schicken.<br />
Termine synchron<br />
Um Termine zu synchronisieren<br />
braucht es keine umfangreiche<br />
Groupware: Der Calendarserver<br />
aus dem Darwin-Projekt läuft genügsam<br />
auf einem Rechner im<br />
Netz und verteilt von dort die Daten<br />
an PCs und mobile Geräte,<br />
wie zum Beispiel ein Android-Telefon.<br />
Unser Workshop zeigt, welche<br />
Vorteile die aktuelle Entwickler-Version<br />
bringt, und wie Sie<br />
diese aufsetzen.<br />
Photivo<br />
Das RAW-Format als digitales<br />
Negativ liefert dann qualitativ<br />
hochwertige Ergebnisse, wenn die<br />
Software das Potenzial voll ausreizt.<br />
Mit Photivo haben Sie ein<br />
Werkzeug an der Hand, mit dem<br />
Sie nicht nur RAW-Formate konvertieren,<br />
sondern auch normale<br />
Bitmap-Dateien bearbeiten.<br />
Die nächste Generation: Intel SSD 510 im Test<br />
Mit einem Preis von knapp 300 Euro für eine<br />
120-GByte-Platte sind SSDs zwar immer<br />
noch recht teuer, aber immerhin bezahlbar.<br />
Wir haben das neueste Modell von<br />
Intel getestet, das aus der Serie 510<br />
stammt, und unter Ext4 und Btrfs überprüft,<br />
ob die vom Hersteller angegebenen<br />
Werte beim Lesen und Schreiben sich<br />
auch in der Praxis widerspiegeln.<br />
Ausgabe 02/2011 ist am 07. April 2011 erschienen<br />
Rippen, mastern, brennen<br />
Für Linux gibt es zahlreiche<br />
Tools, mit denen Sie CDs und<br />
DVDs mastern und brennen können,<br />
K3B ist der Favorit für KDE-<br />
Anwender, Gnome-Freunde bevorzugen<br />
vielleicht Brasero.<br />
Wir stellen nicht nur die Brenntools<br />
vor, sondern verraten auch,<br />
was im Hintergrund geschieht.<br />
Funktionen in Calc<br />
Die Arbeit mit Tabellen wird erst<br />
spannend, wenn Sie einige der<br />
zahlreichen eingebauten mathematischen<br />
und statistischen<br />
Funktionen verwenden, um Erkenntnisse<br />
aus den eingegebenen<br />
Daten zu ziehen. Das geht weit<br />
über einfache Summen- und<br />
Durchschnittsbildung hinaus.<br />
Linux-Spiele<br />
Auch für Linux-Anwender gibt es<br />
die ganze Bandbreite von einfachen<br />
Knobeleien über Aufbausimulationen<br />
bis hin zu First-Person-Shootern.<br />
Wir geben einen<br />
Überblick und verraten auch, welche<br />
technischen Voraussetzungen<br />
der Linux-PC für ungetrübten<br />
Spielgenuss erfüllen muss.<br />
MAGAZIN<br />
© iqoncept, 123RF<br />
Ausgabe 06/2011 erscheint am 5. Mai 2011<br />
Linux packt das! Open Search Server Haskell – kurz und bündig<br />
Das Paketmangement sorgt für<br />
Ordnung im System. Im kommenden<br />
Schwerpunkt untersucht<br />
das Linux- Magazin das neue Deb-<br />
Format 3.0, schaut, wer welche<br />
Pakete signiert, stellt den Gentoo-Ansatz<br />
vor und prüft, ob ICC<br />
statt GCC für mehr Tempo sorgt.<br />
Unter Mitwirkung von Lucene<br />
und Tomcat crawlt der Such server<br />
in Webseiten, lokalen Dateien<br />
und Datenbanken. Er indiziert<br />
das Gesammelte und bringt sein<br />
Wissen per Template unter die<br />
Leute. Das Magazin inspiziert<br />
den Maschinenraum der Engine.<br />
Die funktionale Programmiersprache<br />
formuliert viel in wenigen<br />
Zeilen. Durchdachte Konstrukte<br />
ermöglichen diese Lakonik.<br />
Nächsten Monat lesen Sie,<br />
wie Sie Rekursionen, Pattern<br />
Matching, Funktionskomposition<br />
und List Comprehension nutzen.<br />
98<br />
05 | 11<br />
Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.