die Bioküche Ökologisch ausgerichteter Großcaterer (Vorschau)
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BioKuche<br />
Das Magazin für ökologische Außer-Haus-Verpflegung<br />
www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />
<strong>die</strong><br />
..<br />
17877<br />
5 ·2011<br />
a <strong>Ökologisch</strong> ausgerichtete<br />
<strong>Großcaterer</strong><br />
a Messe-Nachberichte:<br />
BioSüd und Anuga<br />
a Heißgetränke und<br />
Spirituosen
Freising Schmeckt auch im<br />
youtube-Channel <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong><br />
www.youtube.com/user/<strong>die</strong>Biokueche<br />
Zubereitet, probiert und<br />
für lecker befunden<br />
Es gibt Gerichte und Geschichten, <strong>die</strong> überraschen immer wieder, so auch<br />
das Kochbuch Freising Schmeckt mit Gerichten wie dem „Bayerischen<br />
Rübendauch“ oder der „Falschen Wildsau“, einer Vielzahl an regionalen<br />
Bio-Erzeugnissen und den Geschichten der Menschen, <strong>die</strong> hinter <strong>die</strong>sen<br />
Produkten stehen.<br />
Die über 100 saisonalen Rezepte, <strong>die</strong> Thomas Sadler, Marion Hofmeier<br />
und Eva Reichert zusammengestellt haben, sind gespickt mit interessanten<br />
Tipps zum Umgang mit Lebensmitteln, Rezeptvariationen sowie<br />
historischen und touristischen Kurzinfos über Freising. Die verwendeten<br />
Lebensmittel in den Rezepten werden zu über 95 Prozent im Landkreis<br />
Freising angebaut. Erzeuger gewähren Einblick in ihre Hofgeschichten<br />
und verraten ihr persönliches Lieblingsrezept.<br />
Eine Übersicht regionaler Bio-Einkaufsmöglichkeiten im Landkreis Freising<br />
und der ausführliche Freisinger Saisonkalender runden das Buch ab.<br />
Von den Autoren selbst zubereitet, probiert und für lecker befunden.<br />
Freising Schmeckt. Gerichte und Gesichter - vom Acker auf den Teller<br />
Eva Reichert Verlag – schmeckt 3 GbR · ISBN 978-3-9814027-2-8 · 192 Seiten · 25,00 Euro · gebunden<br />
1103028<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 89) 8 58 53-8 33 • E-Mail merkurbuch@intime-media-services.de • Internet www.fachbuch-direkt.de
Editorial<br />
Die <strong>Bioküche</strong> bittet zu Tisch<br />
Hintergrund: iStockphoto/Jasmina007<br />
Was hat das Jahr 2011 hinsichtlich<br />
Bio in der Außer-Haus-Verpflegung<br />
gebracht? Wurde das von<br />
vielen Seiten angepriesene hohe Wachstumspotential<br />
in <strong>die</strong>ser Branche erreicht?<br />
Oder ist alles beim Alten geblieben? Unser<br />
neues Magazin <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> hat sich<br />
seit Anfang des Jahres 2011 auf <strong>die</strong> Suche<br />
nach Antworten für unsere Leser<br />
aufgemacht: In Form von Artikeln über<br />
erfolgreiche Praxisbeispiele, lebendigen<br />
Geschichten der Menschen, <strong>die</strong> hinter<br />
ihren Erzeugnissen stehen, einer Bio-<br />
Workshop-Reihe für Einsteiger wie auch<br />
„alte Hasen“, Trendthemen und Hilfestellungen<br />
für einen erfolgreichen Alltag,<br />
Messe-Nachberichte und, wie wir<br />
meinen, vielen anderen interessanten<br />
Geschichten und Berichten aus der Bio-<br />
AHV-Branche.<br />
In unserer ersten Ausgabe hatten wir<br />
geschrieben: „Bio ist mehr als nur ein<br />
Trend – Bio ist auf dem Teller längst angekommen.<br />
Doch bei Bio geht es um<br />
mehr: Es geht um <strong>die</strong> (Mehr)-Werte hinter<br />
dem Begriff wie zum Beispiel Gerechtigkeit,<br />
Genuss oder Gesundheit, einer<br />
Lebenseinstellung, aber auch um kritisch<br />
hinterfragen dürfen.“ Die Regionalität<br />
gehört ebenso zu <strong>die</strong>sen (Mehr)-<br />
Werten. Durch <strong>die</strong> mediale und inflationäre<br />
Präsenz läuft der Begriff jedoch Gefahr<br />
zu verwässern und immer öfters<br />
werden Regionalität und Bio gleichgesetzt:<br />
„Ist doch Bio, oder? Es kommt ja<br />
aus der Umgebung“, höre ich. Vielleicht<br />
auch eine Ausflucht der Branche oder<br />
doch nur ein Marketing-Gag?<br />
Aber wichtiger als theoretische Ausmalungen<br />
einer bio-regional-geprägten<br />
AHV-Landschaft oder rechnerische<br />
Wachs tumspotentiale sind Tatsachen zu<br />
schaffen durch Ausprobieren und Handeln.<br />
Die Rückmeldungen zu unserem<br />
noch jungen Magazin bestärken uns, Ihnen<br />
weiterhin eine informative Plattform<br />
anbieten zu dürfen. Durchaus positiv<br />
gemeint möchten wir Ihnen auch<br />
im neuen Jahr viele interessante Berichte<br />
und Themen mundgerecht auftischen.<br />
Thomas Sadler – Redaktion<br />
und Projektleitung<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong><br />
Im Namen des gesamten <strong>Bioküche</strong>n-<br />
Teams wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen<br />
Abschluss 2011, einen genussvollen<br />
Start ins neue Jahr und weiterhin<br />
Mut und Tatkraft für Ihr Jahr 2012!<br />
Thomas Sadler<br />
„Werde Fan auf Facebook und gewinne<br />
ein Geschenke-Set von Duke Gin“<br />
YOU<br />
TUBE<br />
www.youtube.com/user/<strong>die</strong>biokueche<br />
www.facebook.com/<strong>die</strong>biokueche<br />
www.twitter.com/<strong>die</strong>biokueche<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 3
Symposium<br />
„Reinigung, Schulung und Service“<br />
Freitag, 11. Mai 2012 im Kardinal Wendel Haus<br />
am Englischen Garten in München<br />
Die Themen:<br />
c Reinigung im Tandem – Qualität prüfen und sichern!<br />
c Werterhaltende Pflege und Reinigung von Natursteinböden<br />
c Hygiene - Schulungskonzepte (nicht nur) für Pädagogen<br />
c Datenschutz in der Hauswirtschaft - häufig unterschätzt?!<br />
c Verleihung des rhw-Service-Awards 2012 (Lernen Sie von Kolleginnen!)<br />
c Optimales Marketing für <strong>die</strong> Reinigung in Privathaushalten<br />
Ihre Referenten:<br />
Live in München:<br />
Herbert Fahrenkrog –<br />
Experte für Natursteinböden!<br />
2<br />
1<br />
4<br />
5<br />
3<br />
6<br />
1 Tanja Traub, Leiterin LiSeplus –<br />
Organisationsberatung & Training<br />
der Liebenau Service GmbH (LiSe)<br />
2 Markus Lerner<br />
Abteilungsleiter Gebäudeservice LiSe<br />
3 Sandra Bendrauoa<br />
diakonia inhouse - Komplettbewirtschaftung<br />
von Kindertagesstätten, München<br />
4 Halina Neteler, diakonia inhouse<br />
5 Alexandra Bergendahl<br />
Juristin und Coach, München<br />
6 Helmut Schwind<br />
Inhaber Happy Maids e.K. Puchheim<br />
Online-Anmeldung mit 10 Prozent Frühbucherrabatt<br />
ab Mitte Dezember 2011 unter www.vnm-akademie.de
Inhalt<br />
Ökowiesn: Freiwilliges Engagement<br />
ist zu wenig Seite 11<br />
Kaffee und Tee für Großverbraucher –<br />
fairer Genuss Seite 16<br />
BioSüd und Anuga: Mehrwerte<br />
sind gefragt Seite 28<br />
Bio spielt für <strong>Großcaterer</strong> eine<br />
wichtige Rolle – aber nicht <strong>die</strong><br />
einzige Seite 14<br />
Jede Tasse Tee erzählt auch <strong>die</strong><br />
Geschichte der Produzenten Seite 20<br />
z Editorial 3<br />
Inhalt 5<br />
z Technik<br />
Nicht nur sauber, sondern nachhaltig ... 22<br />
Fotos: Anja Schuchardt (2), iStockphoto/egal, Compass Group, Naturland e.V.<br />
z Branchenblick<br />
Meldungen und Aktuelles aus der Bio-Szene 6<br />
z Aus der Praxis<br />
Frisch aus der Region sticht Bio 8<br />
Grünes Oktoberfest – aber nur ein bisschen 11<br />
z Am Puls der Zeit<br />
Bürger trauen Lebensmittelindustrie nicht mehr 12<br />
z Schwerpunkt<br />
<strong>Großcaterer</strong> gehen nachhaltige Wege 14<br />
Heißgetränke: Kaffee und Tee 16<br />
Schnaps ist Schnaps –<br />
oder macht Bio den Unterschied? 18<br />
z Vom Acker auf den Teller<br />
Tee-Anbau im Einklang mit der Natur 20<br />
z Bioworkshop<br />
Schritt für Schritt zur Bio-Karte – Teil 5 24<br />
Alter Wirt Fahrenzhausen –<br />
Informationen sind alles 25<br />
z Events und Messen<br />
BioSüd 2011: GV-Angebot mit Luft nach oben 26<br />
Anuga: Ethischer Mehrwert und Gesundheitsbezug 28<br />
Messetermine 31<br />
Die <strong>Bioküche</strong>: Me<strong>die</strong>npartner der Profiwelt<br />
Gastronomie 31<br />
z Service<br />
Rezeptinspirationen aus „Köstlich kochen mit Tee“ 30<br />
Produktneuigkeiten 32<br />
Bezugsquellen 33<br />
z <strong>Vorschau</strong><br />
Buchtipp/Impressum 34<br />
Titelbild: iStockphoto/perkmeup<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 5
Branchenblick<br />
Biokraftwerk: Caterer des Jahres 2011<br />
Jacqueline Riedel ist Gründerin und Inhaberin des gekürten biokraftwerk-Catering<br />
e.K. Ihre Arbeit macht ihr sichtlich Freude.<br />
Die Jury des Fachmagazins „Catering<br />
inside“ kürte das Stuttgarter<br />
Unternehmen biokraftwerk-Catering<br />
e.K. zum „Caterer des Jahres 2011“<br />
in der Kategorie „Newcomer und regionale<br />
Spezialisten“. Das 2007 gegründete<br />
Unternehmen ist der erste Fein-Kost-Caterer<br />
im Großraum Stuttgart, der zu 100<br />
Prozent Bio-Produkte verwendet und <strong>die</strong><br />
Ansprüche einer gehobenen Gastronomie<br />
mit ökologisch einwandfreier Event-<br />
Verköstigung verbindet. Für <strong>die</strong> Gründerin<br />
und Inhaberin Jacqueline Riedel<br />
sind Luxus, Natur und Nachhaltigkeit<br />
keine Gegensätze, sondern sie ergänzen<br />
sich perfekt. Die Jury überzeugte das<br />
Konzept, Bio-Produkte kompromisslos<br />
einzusetzen mit dem Ziel, den Kunden<br />
„Luxus für den Körper“ zu gönnen. Zudem<br />
legt biokraftwerk-Catering Wert auf<br />
regionale Herkunft der Produkte und unterstützt<br />
somit kleine und mittelständische<br />
Lieferanten aus der Umgebung, <strong>die</strong><br />
sich dem ökologischen Landbau verschrieben<br />
haben.<br />
i www.biokraftwerk-catering.de<br />
Ernährungsrichtungen unter der Lupe<br />
Was ist wirklich dran an Makrobiotik,<br />
Rohkost oder der Anthroposophischen<br />
Ernährung? Der<br />
neue „Foliensatz Ernährungsrichtungen“,<br />
herausgegeben vom Verband für Unabhängige<br />
Gesundheitsberatung e. V. (UGB),<br />
fasst auf 60 Folien <strong>die</strong> Charakteristika<br />
von acht aktuellen Ernährungskonzepten<br />
kompakt zusammen. Die Autoren haben<br />
Kostformen von Vegetarismus über<br />
Haysche Trennkost bis zum Essen nach<br />
Hildegard von Bingen, Ayurveda oder den<br />
Fünf Elementen aus ernährungswissenschaftlicher<br />
Sicht unter <strong>die</strong> Lupe genommen<br />
und bewertet. Sie zeigen <strong>die</strong> jeweiligen<br />
gesundheitlichen Vorteile ge-<br />
nauso auf wie mögliche Schwachstellen.<br />
Die selbsterklärenden Folien geben ernährungsinteressierten<br />
Menschen einen<br />
umfassenden Einblick in verschiedene<br />
Kostformen und machen deutlich, worauf<br />
bei der praktischen Umsetzung zu<br />
achten ist.<br />
i www.ugb.de/cd-ernaehrungsrichtungen<br />
Zehn Jahre BIO-Hotels<br />
Am 13. November 2011 ließen es der<br />
BIO-Hotel-Gründer und Obmann<br />
Thomas Richter sowie <strong>die</strong> mittlerweile<br />
75 anderen BIO-Hotel-Mitgliedsbetriebe<br />
so richtig „krachen“. Gefeiert<br />
wurde im „Alten Wirt“ in Grünwald bei<br />
München mit zahlreichen Gästen, guten<br />
Essen, erlesenem Wein und jeder Menge<br />
guter Laune. Die Veranstaltung bot Raum<br />
für Rück- und Vorblicke gleichermaßen.<br />
Was ist in der Vergangenheit gelaufen<br />
und wie werden <strong>die</strong> Weichen für nachhaltige<br />
Weiterentwicklung und Innovationen<br />
gestellt? So wird eine maßgebliche<br />
Zukunftsaufgabe der BIO-Hotels sein,<br />
dass sich <strong>die</strong> Betriebe mit dem Verbrauch<br />
ihrer Ressourcen beschäftigen und sich<br />
über das Kontrollsystem ehc zusätzlich<br />
zertifizieren lassen. „ehc“ steht für „eco<br />
hotels certified“, damit für mehr Nachhaltigkeit,<br />
Ökologie und Regionalität.<br />
i www.ecohotelscertified.info und<br />
i www.biohotels.info<br />
Paul Hofmann (Bioland), Thomas Richter (Obmann BIO-Hotels),<br />
Josef Wetzstein (Bioland), Jan Plagge (Präsident von Bioland),<br />
Ludwig Gruber (Geschäftsführer und Mitinitiator der BIO-<br />
Hotels), Armin Schmelzle (ehemaliger Obmann der BIO-Hotels)<br />
Fotos: Deniz Saylan, BIO-Hotels<br />
6 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Brachenblick<br />
Auszeichnung für<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2011 hat<br />
<strong>die</strong> ARAMARK Holdings GmbH & Co. KG unter <strong>die</strong> Top<br />
3 in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Unternehmen“<br />
gewählt. Bei der festlichen Gala am 4. November<br />
2011 in Düsseldorf nahm Peter Amon, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
bei ARAMARK, <strong>die</strong> begehrte Urkunde von Bundesministerin<br />
Ilse Aigner entgegen. „ARAMARK steht für eine<br />
‘Nachhaltigkeitswende’ in seiner Branche“, begründet <strong>die</strong> Fachjury<br />
ihre Entscheidung zur Wahl unter <strong>die</strong> Top 3 und hebt vor<br />
allem <strong>die</strong> konsequente Umsetzung der vielfältigen Nachhaltigkeitsinitiativen<br />
hervor. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis<br />
ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />
e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für<br />
Nachhaltige Entwicklung, Wirtschaftsverbänden, zivilgesellschaftlichen<br />
Organisationen und Forschungseinrichtungen.<br />
Prämiert werden Unternehmen, Produkte und Marken, <strong>die</strong><br />
wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung<br />
der Umwelt vorbildlich verbinden.<br />
i www.aramark.de<br />
Ernährung und<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die Arbeitsgemeinschaft für Natur- und<br />
Umweltbildung (ANU) Bayern e. V. hat<br />
im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums<br />
für Umwelt und Gesundheit eine<br />
Recherche zum Thema „Ernährung und Nachhaltigkeit“<br />
durchgeführt. Es werden bestehende<br />
Projekte vorgestellt, <strong>die</strong> im Bereich<br />
Nachhaltigkeits-Bildung aktiv sind. Diese sind<br />
bestimmten Kategorien zugeordnet, was dem Bericht eine gute<br />
Übersicht gibt. Die vorliegende Sammlung soll MultiplikatorInnen<br />
im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
ermuntern, sich <strong>die</strong>sen wichtigen Themenbereich zu erschließen,<br />
neue Kooperationen einzugehen und über viele Netzwerke<br />
das Thema in <strong>die</strong> Breite zu tragen. Die vorgestellten Projekte,<br />
<strong>die</strong> recherchierten Kontaktdaten, Infoquellen und Materialien<br />
helfen dabei, eigene Projekte zu entwickeln und verschiedene<br />
Zielgruppen und Milieus anzusprechen. Die 70-seitige<br />
Recherche kann kostenlos heruntergeladen werden:<br />
i www.umweltbildung-bayern.de.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 7
Aus der Praxis<br />
Frisch aus der Region<br />
sticht Bio<br />
Seit drei Jahren ist <strong>die</strong> Kantine des Stuttgarter Sportwagenherstellers<br />
Porsche dafür zertifiziert, Bio-Gerichte anzubieten. Tatsächlich stehen<br />
regelmäßig Bio-Gerichte auf der Speisekarte. Warum <strong>die</strong> Kantine bisher<br />
nicht komplett umgestellt wurde, dafür gibt es mehrere Gründe.<br />
An <strong>die</strong>sem Mittag hat es das Bio-<br />
Gericht mit harter Konkurrenz zu<br />
tun: Das Tofuschnitzel im Käseteig<br />
mit Salbeiblatt an Tomatensoße muss sich<br />
gegen Geflügeldöner, Züricher Kalbsgeschnetzeltes<br />
oder gefüllte Kartoffelnocken<br />
durchsetzen. Kurz nach halb 12 hat<br />
sich an der Dönertheke bereits eine<br />
Schlange gebildet, während es bei den<br />
Tofuschnitzeln an der Fit- und Vitaltheke<br />
noch beschaulich zugeht. Aber der<br />
Eindruck täuscht: 3000 Essen werden jeden<br />
Tag im Casino zubereitet, der Kantine<br />
des Porsche-Stammsitzes in Stuttgart-<br />
Zuffenhausen. 500 davon stammen aus<br />
der Fit- und Vitallinie, <strong>die</strong> vor etwa einem<br />
Jahr eingerichtet wurde. „Grund dafür<br />
ist, dass wir ein kalorienreduziertes<br />
Essen anbieten wollen, damit <strong>die</strong> Mitarbeiter<br />
nicht in ein Verdauungskoma fallen,<br />
sondern genauso leistungsfähig sind<br />
wie davor“, sagt Küchenleiter Wolfgang<br />
Schönfeld.<br />
Steigende Beliebtheit<br />
bei Fit- und Vitalspeisen<br />
Die Gerichte sollen jedoch nicht nur<br />
leicht, sondern auch gesund sein; deswegen<br />
wird zum Beispiel nur frisches Gemüse<br />
verwendet und keine Tiefkühlkost.<br />
Wiederum innerhalb <strong>die</strong>ser Linie stehen<br />
regelmäßig, etwa alle 14 Tage, komplette<br />
Bio-Gerichte auf dem Speiseplan – so<br />
wie das Tofuschnitzel an <strong>die</strong>sem Mittag.<br />
Dafür hat <strong>die</strong> Porsche-Kantine bereits seit<br />
drei Jahren eine Zertifizierung. Um <strong>die</strong>se<br />
zu bekommen, mussten Schönfeld und<br />
sein Team der staatlich zugelassenen<br />
Öko-Kontrollstelle Abcert so einige Nachweise<br />
erbringen. Werden <strong>die</strong> Bio-Lebensmittel<br />
getrennt von den anderen Lebensmitteln<br />
gelagert? Werden sie bei zertifizierten<br />
Lieferanten eingekauft? Und<br />
stimmt auch <strong>die</strong> eingekaufte Menge mit<br />
den ausgegeben Gerichten überein – oder<br />
wurden da vielleicht Fremdartikel dazu<br />
genommen, <strong>die</strong> keinen Bio-Siegel tragen?<br />
Um <strong>die</strong>s beweisen zu können, nehmen<br />
<strong>die</strong> Köche <strong>die</strong> Ware morgens selbst<br />
entgegen, schauen sich <strong>die</strong> Lieferscheine<br />
genau an und sammeln <strong>die</strong>se. Denn<br />
jedes Jahr wird von Abcert nachkontrolliert,<br />
ob auch sauber gearbeitet wurde.<br />
„Ohne <strong>die</strong> Zertifizierung dürfte ich <strong>die</strong><br />
Bio-Gerichte nicht als Bio-Gerichte bewerben“,<br />
erläutert Schönfeld. Deswegen<br />
lohnt sich für ihn der Aufwand. Zumal<br />
das Essen ankommt, wie auch <strong>die</strong> Zahlen<br />
beweisen. „Vor allem <strong>die</strong> jüngeren<br />
Mitarbeiter wissen das Angebot zu schätzen.“<br />
Bio überzeugt, aber<br />
nicht zu jedem Preis<br />
Und auch dem Küchenleiter selbst<br />
sind seine Bio-Lebensmittel wichtig, er<br />
ist von der besseren Qualität überzeugt.<br />
Deswegen verwendet er sie nicht nur bei<br />
den kompletten und extra ausgewiesenen<br />
Bio-Gerichten. „Bei den Eiern habe<br />
ich ganz auf Bio umgestellt, weil ich dabei<br />
einfach ein besseres Gefühl habe“,<br />
sagt er. Auch das Öl, indem an <strong>die</strong>sem<br />
Mittag <strong>die</strong> Kartoffeln gebraten werden,<br />
trägt das Bio-Siegel, genauso wie ein<br />
Großteil der Kartoffeln oder viele Gewürze.<br />
„Da stelle ich nach und nach um,<br />
weil mich <strong>die</strong> Frische mehr überzeugt.“<br />
Warum es in seiner Kantine nicht<br />
ausschließlich Bio-Gerichte gibt, das hat<br />
eine Vielzahl von Gründen. Zum einen<br />
hält der 54-Jährige nichts davon, Bio-<br />
Produkte um jeden Preis anbieten zu<br />
können. „Wenn meine Bio-Artikel vom<br />
anderen Ende der Welt kommen, weiß<br />
ich nicht, wie <strong>die</strong>se dort tatsächlich behandelt<br />
werden. Außerdem sind <strong>die</strong> Energiekosten<br />
enorm, wenn <strong>die</strong> Lebensmittel<br />
Küchenleiter Wolfgang Schönfeld<br />
setzt auf regionale Waren<br />
mit dem Schiff oder Flugzeug angeliefert<br />
werden. Das hat dann für mich nichts<br />
mehr mit Nachhaltigkeit zu tun“, sagt<br />
Schönfeld. Ihm ist es deswegen besonders<br />
wichtig, mit örtlichen Lieferanten<br />
zusammenzuarbeiten. „Das Fleisch, das<br />
in unserer Kantine verarbeitet wird,<br />
stammt aus einem Umkreis von zehn Kilometern“,<br />
erläutert er. Auch viele andere<br />
Produkte bezieht er direkt aus der Region.<br />
„Denn im Lastwagen werden <strong>die</strong> Lebensmittel<br />
nicht besser“, sagt er. Man<br />
merkt dem Küchenleiter an, dass er auf<br />
<strong>die</strong> Frische seiner Waren großen Wert<br />
legt. Deswegen werden <strong>die</strong> meisten Lebensmittel,<br />
<strong>die</strong> mittags bereits zubereitet<br />
auf dem Teller der Porsche-Mitarbeiter<br />
liegen, erst morgens angeliefert. Ob<br />
ihm <strong>die</strong>ses enge Zeitfenster keine Bauchschmerzen<br />
bereitet? „Nein, bisher hat das<br />
meistens funktioniert. Und wenn einmal<br />
nicht, dann springt ein anderer Lieferant<br />
nur allzu gerne ein, weil er <strong>die</strong> Chance<br />
wittert, bei Porsche unterzukommen.“ Zu<br />
seinem Frische-Konzept gehört auch, dass<br />
zwar ein gewisser Teil der Gerichte vor<br />
dem Mittag vorbereitet wird, dann aber<br />
während der Öffnungszeiten der Kantine<br />
laufend nachproduziert wird. „So bleiben<br />
natürlich auch viel weniger Reste<br />
übrig.“<br />
Engpässe in der Beschaffung<br />
Aber gerade weil ihm <strong>die</strong> Frische seiner<br />
Produkte und <strong>die</strong> Regionalität so<br />
wichtig sind, hat er seine Schwierigkeit<br />
Fotos: Isabelle Butschek, iStockphoto/Jasmina007<br />
8 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Aus der Praxis<br />
In der Küche werden<br />
<strong>die</strong> Speisen immer<br />
frisch zubereitet<br />
damit, noch mehr Bio-Gerichte anzubieten<br />
– oder gar <strong>die</strong> ganze Kantine umzustellen.<br />
„Das Problem ist einfach, dass ich<br />
<strong>die</strong> Mengen, <strong>die</strong> ich benötige, nicht im<br />
direkten Umkreis bekomme. Soviel kann<br />
mir keiner liefern.“ Zwar sei <strong>die</strong> Versorgung<br />
mit Bio-Produkten besser geworden,<br />
aber richtig verlassen kann und will<br />
er sich nicht darauf. „Deswegen arbeiten<br />
wir in <strong>die</strong>sem Bereich auch nur mit einem<br />
Lieferanten zusammen“, sagt er. Mit<br />
Epos Biopartner Süd hat er einen Großhändler<br />
gefunden, bei dem er alles bekommt,<br />
was er braucht.<br />
Ein anderer Punkt ist schließlich, dass<br />
er bei einer kompletten Umstellung der<br />
Kantine auf Bio dann doch <strong>die</strong> Preise anpassen<br />
müsste – und damit sicherlich<br />
nicht bei allen Porsche-Mitarbeitern auf<br />
Verständnis stoßen würde. „Bei vielen hat<br />
noch kein Umdenken stattgefunden, <strong>die</strong><br />
wollen das gar nicht“, sagt Schönfeld.<br />
Deswegen will er erst einmal den erreichten<br />
und hohen Standard seiner Kantine<br />
halten. Denn als er vor 32 Jahren bei<br />
Porsche angefangen hat, gab es zwei Essen:<br />
normal und Schonkost. Inzwischen<br />
können <strong>die</strong> Mitarbeiter zwischen fünf<br />
verschiedenen Gerichten wählen, zudem<br />
stehen ein Salatbuffet, Suppen, ein Gemüsebuffet,<br />
eine Aktionstheke, eine<br />
Warmtheke und ein Dessertbuffet bereit.<br />
Das wissen <strong>die</strong> Mitarbeiter auch zu schätzen.<br />
Etwa 60 Prozent gehen zum Essen –<br />
und das, obwohl es bei Porsche Schichtbetrieb<br />
gibt und gar nicht alle Mitarbeiter<br />
mittags da sind. Stolz ist Schönfeld<br />
auch auf <strong>die</strong> Tatsache, dass von den Mitarbeitern<br />
der Produktion bis zu den Vorstandsmitgliedern<br />
alle in der Kantine anzutreffen<br />
sind. „Es war ein schwieriger<br />
Weg bis hierhin. Deshalb wollen wir nicht<br />
in den Alltagstrott verfallen, sondern weiterhin<br />
motiviert arbeiten – auch an unserem<br />
Bio-Angebot –, damit unsere Gäste<br />
zufrieden sind.“<br />
Isabelle Butschek<br />
3. Profiwelt für Gastronomie, Stuttgart<br />
Kongress zum Einsatz von Bio-Lebensmitteln im Außer-Haus-Markt<br />
© www.carl-catering.de<br />
INTERGASTRA<br />
ICS Internationales<br />
Congresscenter<br />
Stuttgart<br />
13. Februar 2012<br />
Programm auf<br />
www.biogastrokongress.de<br />
Veranstaltungspartner:<br />
Me<strong>die</strong>npartner:<br />
www.bioland.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 9
Aus der Praxis<br />
Grünes Oktoberfest –<br />
aber nur ein bisschen<br />
<br />
Tofuwurst, Bio-Kartoffelsuppe und Öko-Lebkuchenherz – das neue<br />
Angebot auf dem Oktoberfest in München? Nein, aber mit Lebensmitteln<br />
aus ökologischem Landbau soll <strong>die</strong> Wiesn grüner und nachhaltiger<br />
werden, das wollen <strong>die</strong> Stadtväter. Wir waren auf dem Oktoberfest<br />
und haben nachgeschaut, wie viele Bio-Produkte dort angeboten<br />
werden. Auch <strong>die</strong> Kamera hatten wir dabei, Filme und Interviews<br />
gibt es online unter: www.youtube.com/user/DieBiokueche<br />
Hier riecht es nach Bratwürsten, lecker<br />
- zwei Meter weiter steigt uns<br />
süßer Mandelduft in <strong>die</strong> Nase. Es<br />
ist das Aroma von Bio-Mandeln, das steht<br />
groß in grün auf dem Schild. Also, nichts<br />
wie hin und einmal gebrannte Mandeln,<br />
bitte.<br />
Die Verkäuferin drückt uns eine Tüte<br />
in <strong>die</strong> Hand. „Sind das Bio-Mandeln?“<br />
„Nein, ganz normale“, sagt Herta Hillmeier,<br />
<strong>die</strong> seit vierzig Jahren ihren Süßwarenstand<br />
auf dem Oktoberfest betreibt.<br />
Mandeln in Bio-Qualität hat sie<br />
seit drei Jahren, doch <strong>die</strong> gibt es nur auf<br />
ausdrückliche Nachfrage. Schade.<br />
Bio-Mandeln produziert Herta Hillmeier<br />
nur morgens, verpackt sie seperat<br />
und verkauft sie auf Anfrage. Den Rest<br />
des Tages brennt sie konventionelle Mandeln,<br />
der Hinweis auf Bio bleibt aber an<br />
der Glasscheibe hängen.<br />
Besucher verzehrten im Jahr 2011 während<br />
der Wiesn rund eine halbe Millionen<br />
Federtiere. Etwa 25.000 von ihnen stammen<br />
aus ökologisch kontrollierter Zucht.<br />
Der Grund für den Konsum von herkömmlichen<br />
Masthendl ist das Sitzplatz-<br />
Reservierungssystem in den Zelten. Die<br />
Reservierung ist an Mindestverzehrgutscheine<br />
gebunden und nur tischweise für<br />
Gruppen von zehn Personen möglich. Die<br />
Gutscheine beinhalten je zwei Mass Bier<br />
und ein halbes Hendl. Mit jeder Platz-Reservierung<br />
in einem Festzelt werden also<br />
automatisch zehn Masthendl bestellt.<br />
Eine Ausnahme ist <strong>die</strong> Braterei Ammer.<br />
Die Hähnchen, <strong>die</strong> sich dort am<br />
Spieß drehen, stammen von Bio-Bauern<br />
aus Bayern und Baden-Württemberg. Josef<br />
Schmidbauer, Geschäftsführer des Familienunternehmens,<br />
stellte bereits vor<br />
über zehn Jahren wegen der hohen Qualität<br />
des Fleisches auf Bio-Produkte um.<br />
„Auch wenn das Bio-Hendl teurer ist, unsere<br />
Gäste kommen immer wieder, weil<br />
es ihnen schmeckt.“ Das belegen <strong>die</strong> Zahlen.<br />
Während der Wiesn gehen bei Ammer<br />
zwischen 15.000 - 20.000 Hendl vom<br />
Grill, knapp vier Prozent des gesamten<br />
Hendlkonsums.<br />
Auf Bio-Produkte spezialisiert hat<br />
sich auch das Wirtshaus „Auf geht`s beim<br />
Schichtl“, ein bewirtschaftetes Traditionstheater.<br />
Bereits seit neun Jahren gibt<br />
es dort Schweine- und Rindfleisch in Bio-<br />
Qualität.<br />
Schmecken muss es<br />
Knapp zehn Prozent der gastronomischen<br />
Betriebe auf dem Oktoberfest bieten<br />
Bio-Lebensmittel an. Am beliebtesten<br />
sind Hendl. Knapp sieben Millionen<br />
Knapp zehn Prozent der gastronomischen<br />
Betriebe bieten Bio-Lebensmittel an<br />
Fotos: Anja Schuchardt<br />
10 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Aus der Praxis<br />
Standplätze heiß begehrt<br />
Die Braterei Ammer hat<br />
sich vor über zehn Jahren<br />
auf Bio-Hendl spezialisiert<br />
Um einen der heißbegehrten Standplätze<br />
auf dem Oktoberfest zu ergattern,<br />
müssen sich Gastronomen bei der Stadt<br />
München bewerben. Die Vertreter des<br />
Tourismusamtes und der Stadtreferate<br />
München, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Organisation des<br />
Oktoberfestes verantwortlich sind, beurteilen<br />
<strong>die</strong> Bewerber anhand eines internen<br />
Bewertungssystems. 1995 erweiterten<br />
sie <strong>die</strong>ses System um den Punkt<br />
„<strong>Ökologisch</strong>e Verträglichkeit“ um einen<br />
Anreiz zu mehr Umweltschutz zu geben.<br />
Beziehen Wiesn-Bewerber beispielsweise<br />
Öko-Strom, recyceln Wasser oder bieten<br />
Bio-Produkte an, bekommen sie Öko-<br />
Punkte. Wer <strong>die</strong> meisten Punkte hat, setzt<br />
sich gegen <strong>die</strong> anderen Bewerber durch.<br />
Astrid Ganssen, Pressereferentin vom<br />
Tourismusamt München, machte jedoch<br />
keine konkreten Aussagen über <strong>die</strong> Verteilung<br />
und Gewichtung der Öko-Punkte,<br />
da das Bewertungssystem intern ist.<br />
Sie verriet, dass vollzertifizierte Bio-Stände<br />
den Betrieben mit Bio-Randprodukten<br />
vorgezogen werden. Einige Gastronomen<br />
scheuen deshalb keine Kosten und<br />
lassen sich zertifizieren, wie auch Florian<br />
Häfner, Geschäftsführer der Braterei<br />
Aschenwald. Einen wirtschaftlichen Vorteil<br />
hat er durch <strong>die</strong> 20 bis 40 Bio-Bratwürstchen,<br />
<strong>die</strong> er am Tag verkauft, nicht,<br />
aber <strong>die</strong> Chancen für eine Zulassung zum<br />
Oktoberfest steigen. Auch <strong>die</strong> Braterei<br />
Wildmoser hat sich zertifizieren lassen.<br />
„Die Stadt München sieht das gerne,<br />
wenn möglichst in jedem Zelt ein Bio-<br />
Gericht auf der Karte steht. Wir wollen<br />
da nicht hinten anstehen, also haben wir<br />
das auch gemacht“, sagt Thomas Nickl,<br />
seit 14 Jahren Küchenchef bei der Braterei<br />
Wildmoser. Zehn bis zwanzig Bio-<br />
Hendl in Sesamkruste verkauft er pro Tag.<br />
Neben Lebensmitteln geht es den Vertretern<br />
der Stadt München auch um Energiesparmaßnahmen<br />
im Umgang mit Wasser<br />
und Strom. Seit 1998 können <strong>die</strong> Wirte<br />
in den Bierzelten ein spezielles Wasser-Recycling-System<br />
nutzen. Dabei wird<br />
das Nachspülwasser der Spülmaschinen<br />
für Bierkrüge nicht direkt in den Abwasserkanal<br />
geleitet, sondern auch für <strong>die</strong><br />
Zelttoiletten verwendet. So werden knapp<br />
sechs Prozent Wasser eingespart. Im Jahr<br />
2010 waren es 6.400 Kubikmeter Wasser<br />
bei einem durchschnittlichen Verbrauch<br />
von 100.000 Kubikmeter. Die Vertreter der<br />
Stadt München sprechen von einer „erheblichen<br />
Reduzierung“. Neben Wasser-<br />
Recycling setzen sie auf Öko-Strom.<br />
Öko-Wiesn mit Potenzial<br />
Seit dem Jahr 2000 ist Öko-Strom der<br />
Stadtwerke München auf dem gesamten<br />
Gelände verfügbar. Doch alle umweltverträglichen<br />
Maßnahmen sind freiwillig.<br />
Deshalb beziehen nur fünf Wirte der<br />
elf großen Festzelte Öko-Strom. Und<br />
auch nur fünf Wirte leiten das Nachspülwasser<br />
der Bierkrug-Spülmaschinen<br />
in ihren Zelten über das Recycling-System<br />
zu den Toiletten. Das Wasserrecycling-<br />
System und der Öko-Strom sind bereits<br />
seit über zehn Jahren verfügbar.<br />
Seit November geht <strong>die</strong> Vermarktung<br />
des Oktoberfestes unter dem Namen<br />
Öko-Wiesn bereits in <strong>die</strong> nächste Runde.<br />
Ein Arbeitskreis der Vertreter der Stadtreferate<br />
München und der Wirte der Festzelte<br />
diskutiert Vorschläge für ein nachhaltiges<br />
Oktoberfest. Für das Jahr 2012<br />
würden <strong>die</strong> Vertreter der Stadt München<br />
gerne Solarzellen auf den Dächern der<br />
Bierzelte sehen. Anja Schuchardt<br />
KOMMENTAR<br />
Etwa vier Prozent der Hendl auf dem<br />
Oktoberfest kommen von Bio-Bauern,<br />
rund sechs Prozent Wassereinsparung<br />
durch ein Recycling-System,<br />
überall ist Öko-Strom verfügbar. Keine<br />
schlechten Voraussetzungen für<br />
eine positive Öko-Bilanz, gäbe es da<br />
nicht einen Haken. Alle Öko-Maßnahmen<br />
sind freiwillig. Das Öko-<br />
Punktesystem schafft sicherlich Anreiz<br />
zur Bio-Zertifizierung. Auch wenn<br />
damit zusätzliche Kosten verbunden<br />
sind - Gastronomen steigern mit Bio-<br />
Produkten ihre Chancen auf eine Zulassung.<br />
Doch um eine Großveranstaltung<br />
wie das Oktoberfest tatsächlich<br />
umweltverträglich zu gestalten,<br />
hilft kein Öko-Punktesystem,<br />
sondern nur verbindliche Richtlinien.<br />
Über zehn Jahre nach der Einführung<br />
eines Wasser-Recycling-Systems und<br />
von Öko-Strom hat sich noch nicht<br />
einmal <strong>die</strong> Hälfte der Wiesn-Wirte<br />
dafür entschieden. Eigentlich dürfte<br />
<strong>die</strong>ser lange Zeitraum dafür ausreichen,<br />
Wasser- und Stromsparen mit<br />
<strong>die</strong>sen Voraussetzungen in allen Zelten<br />
zu etablieren. Eine Großveranstaltung<br />
umweltverträglich zu organisieren<br />
ist positiv, doch den Vertretern<br />
der Stadt München geht es vor<br />
allem darum, das Oktoberfest als besonders<br />
grün zu vermarkten. Und da<br />
zählen in erster Linie viele Hinweise<br />
auf Bio-Lebensmittel an den Buden<br />
- <strong>die</strong> sieht der Besucher. Auch wenn<br />
<strong>die</strong> meisten von ihnen bereit sind, zehn<br />
Euro für eine Mass Bier zu zahlen, geben<br />
<strong>die</strong> wenigsten auf dem Oktoberfest<br />
mehr für Bio-Produkte aus. Gut,<br />
dass es welche gibt. Die Braterei Ammer,<br />
<strong>die</strong> sich bereits seit über zehn<br />
Jahren auf Bio-Hendl spezialisiert, hat<br />
ihre Stammgäste von der Qualität des<br />
Fleisches überzeugt, wie auch das<br />
Wirtshaus „Auf geht`s beim Schichtl“.<br />
Doch braucht es wirklich Bio-Süßigkeiten,<br />
<strong>die</strong> nur auf ausdrückliche<br />
Nachfrage verkauft werden? Im Sinne<br />
der Stadt München schon. So erweckt<br />
es zumindest den Anschein, <strong>die</strong><br />
Veranstalter und Gastronomen des<br />
Oktoberfestes reiten erfolgreich auf<br />
der grünen Bio-Trendwelle mit.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 11
Am Puls der Zeit<br />
Bürger trauen Lebensmittelindustrie<br />
nicht mehr<br />
Etikettenschwindel mit Kunstkäse, Klebeschinken oder Garnelen-<br />
Imitaten verunsichert <strong>die</strong> Bundesbürger. Zwei von drei vertrauen den<br />
Produktangaben auf den Lebensmitteln nicht mehr. Das ist das Ergebnis<br />
einer repräsentativen Verbraucherumfrage von Brandmeyer<br />
Markenberatung. Die Vertrauenskrise in <strong>die</strong> herkömmliche Lebensmittelindustrie<br />
birgt aber für Produzenten, Verarbeiter und Gastronomie<br />
natürlicher und regionaler Produkte eine große Chance.<br />
Die Bundesbürger sind skeptisch –<br />
skeptisch gegenüber großen Lebensmittelkonzernen,<br />
denn dort<br />
vermuten sie Mogelpackungen. Grund:<br />
Die Verbraucher wissen nicht, was in Lebensmitteln<br />
enthalten ist, da <strong>die</strong> Angaben<br />
auf den Produkten ihrer Überzeugung<br />
nach einer Black Box gleichen, <strong>die</strong><br />
völlig im Dunkeln tappen. Vier von zehn<br />
Befragten halten es für unmöglich,<br />
Nahrungsimitate beim Einkauf im Supermarkt<br />
zu identifizieren. 81 Prozent<br />
der 1.000 Befragten wollen solche Produkte<br />
erst gar nicht kaufen. Das Vertrauen<br />
der Verbraucher in <strong>die</strong> Lebensmittelindustrie<br />
sinkt.<br />
„In der Vertrauenskrise der Lebensmittelkonzerne<br />
liegt <strong>die</strong> Chance für<br />
mittelständische Unternehmen, <strong>die</strong> traditionell<br />
stärker auf Lieferanten aus der<br />
Region zurückgreifen und in der Herstellung<br />
auf natürliche Produkte setzen“,<br />
sagt Andreas Pogoda, Marktforscher<br />
und Gesellschafter der Brandmeyer<br />
Markenberatung. Und damit<br />
meint er nicht nur Lebensmittelhersteller,<br />
sondern auch Gastronomie-Betriebe.<br />
Wachstumsmarkt Bio –<br />
auch in der AHV?<br />
Kein Wunder also, dass Bio-Produkte<br />
immer mehr nachgefragt werden. Im<br />
vergangenen Jahr betrug der Umsatz mit<br />
Bio-Lebensmitteln 5,9 Milliarden Euro<br />
(ohne AHV und Genussmittelmarkt) – im<br />
Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von<br />
zwei Prozent. Den Grund für <strong>die</strong> gesteigerte<br />
Nachfrage von Bio-Produkten sieht<br />
Pogoda vor allem im Angebot und im<br />
Imagewandel der Branche: „Es werden<br />
einfach mehr Lebensmittel angeboten<br />
und das Bild von Bio hat sich gewandelt.“<br />
Seiner Aussage nach sind es eben nicht<br />
mehr <strong>die</strong> Käufer mit Jutetasche und Birkenstock-Schuhen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Nahrungsmittel<br />
kaufen, sondern alle Bevölkerungsschichten.<br />
In der Außer-Haus-Verpflegung (AHV)<br />
liegt der Umsatz mit Bio-Produkten bei<br />
300 Millionen Euro, wie der Bund <strong>Ökologisch</strong>e<br />
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) in<br />
seinem Report über <strong>die</strong> Bio-Branche 2011<br />
Fotos: iStockphoto/CHRISsadowski, iStockphoto/skynesher<br />
12 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Am Puls der Zeit<br />
berichtet. Erfasst wurden alle Betriebe von<br />
der Imbissbude um <strong>die</strong> Ecke über <strong>die</strong> Kantine<br />
in der Behörde bis hin zu Sterne-Restaurants.<br />
Die Größenordnungen liegen bei<br />
20 Mittagessen pro Tag beispielsweise in<br />
Kindertagesstätten bis zu Großveranstaltungen<br />
mit 20.000 Gästen. Damit bewegt<br />
sich <strong>die</strong>ses Segment noch auf einem verhältnismäßig<br />
niedrigen Niveau, das unter<br />
einem Prozent des Gesamtmarktes von<br />
Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie<br />
liegt.<br />
Chance für <strong>die</strong> Gastronomie<br />
Pogoda sieht aber gerade im Bereich<br />
AHV große Chancen, mit Bio-Produkten<br />
Kunden anzusprechen. „Für <strong>die</strong> Gastronomie<br />
ist der Mix aus herkömmlichen<br />
und ökologischen Produkten interessant“,<br />
erklärt der Marktforscher. Allerdings<br />
warnt er vor grundlegenden Fehlern, <strong>die</strong><br />
das Gegenteil bewirken könnten. Um das<br />
zu vermeiden, ist es für Gastronomen<br />
notwendig, eine übersichtliche Speisekarte<br />
zu haben und <strong>die</strong> Dienstleistungen<br />
zu bewerben. „Wichtig ist, gezielt zu<br />
kommunizieren, kein Info-Overkill, indem<br />
das komplette Speisenangebot beworben<br />
wird.“ Beispielsweise in der Spargelsaison<br />
den Gast konkret auf <strong>die</strong>ses Angebot<br />
aufmerksam zu machen. Zudem<br />
sollten <strong>die</strong> Betreiber gastronomischer Betriebe<br />
positive Vorurteile nutzen, wie<br />
etwa der Zusatz auf der Speisekarte „mit<br />
deutschem Honig hergestellt“ oder „aus<br />
ökologischem Landbau“. Daneben könnten<br />
auch Tischaufsteller genutzt werden,<br />
um Produkte zu bewerben. Hier sieht er<br />
<strong>die</strong> Betriebsgastronomie klar im Vorteil,<br />
sich bei den Gästen zu profilieren. „In der<br />
Regel kommen <strong>die</strong> Gäste fast jeden Tag<br />
und sind offen für Empfehlungen“, führt<br />
er aus.<br />
Pogoda weiß aber auch, dass ein Bio-<br />
Gemüse-Gericht gegen <strong>die</strong> Curry-Wurst<br />
in der Regel nicht gewinnen kann. „Die<br />
meisten Gäste entscheiden sich für <strong>die</strong><br />
Wurst“, bestätigt er. Transparenz in der<br />
Kommunikation und im Betrieb hält er<br />
aber für unumgänglich.<br />
Selbst <strong>die</strong> Lebensmittelindustrie, <strong>die</strong><br />
herkömmliche Produkte herstellt, hat <strong>die</strong><br />
Offenheit bereits für sich entdeckt. Anbieter<br />
wie Tönnies-Fleisch bieten Unternehmensführungen<br />
an und Wiltmann-<br />
Salami hat eine „gläserne Produktion“<br />
eingerichtet. Allerdings darf das nicht darüber<br />
hinwegtäuschen, dass es viele Lebensmittelhersteller<br />
gibt, <strong>die</strong> Kunstkäse<br />
und Klebeschinken auf den Markt werfen.<br />
Christiane Le Ruyet<br />
Kaffee nachhaltig und fair genießen<br />
mit MELITTA® LA TAZZA VERDE®<br />
Melitta SystemService GmbH & Co. KG ist gemäß der Bioverordnung<br />
durch <strong>die</strong> DE-ÖKO-026 Kontrollstelle zertifiziert.<br />
® Registrierte Marke eines Unternehmens der Melitta Gruppe.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 13
Schwerpunkt<br />
<strong>Großcaterer</strong> gehen<br />
nachhaltige Wege<br />
In <strong>die</strong>sem Jahr wurde zum ersten Mal ein Caterer mit dem Deutschen<br />
Nachhaltigkeitspreis gekürt. Aramark, mit rund 4.000 Kunden zweitgrößter<br />
Dienstleister in <strong>die</strong>sem Markt, ist unter <strong>die</strong> Top 3 der nachhaltigsten<br />
Unternehmen gewählt worden. Damit fällt das Rampenlicht<br />
auf eine Branche, <strong>die</strong> jeden Tag etwa 13 Millionen Menschen in<br />
Betriebsrestaurants, Schulmensen, Kliniken und anderen Einrichtungen<br />
der Außer-Haus-Verpflegung versorgt. Wie viele kreative Ideen<br />
für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Mensch, Tier<br />
und Natur hier bereits in <strong>die</strong> Tat umgesetzt werden, zeigt ein Rundumblick<br />
auf Deutschlands Marktführer. Bio spielt bei jedem von ihnen<br />
eine – aber bei weitem nicht <strong>die</strong> einzige – wichtige Rolle.<br />
Zukunft fairantworten“ ist der Titel<br />
der Nachhaltigkeitsstrategie, <strong>die</strong><br />
Aramark fest in seinem Leitbild<br />
verankert hat. Nomen ist dabei tatsächlich<br />
Omen: Dem Neu-Isenburger Unternehmen<br />
geht es um gelebte Verantwortung,<br />
<strong>die</strong> nicht nur von rund 6.500 Mitarbeitern,<br />
sondern auch von Produzenten<br />
und Lieferanten mitgetragen wird.<br />
Nachhaltiger Anbau und fairer Handel<br />
sind <strong>die</strong> Maßstäbe, an denen sich Erzeuger,<br />
Verarbeiter und Großhändler messen<br />
lassen müssen. Als Branchenpionier<br />
Im Rahmen der „Earth Week“ serviert<br />
ARAMARK Gerichte aus klimaschonend<br />
erzeugten Zutaten<br />
hat Aramark 2001 begonnen, nur noch<br />
Rindfleisch aus regionaler Bio-Landwirtschaft<br />
zu beziehen. Später kamen<br />
Fisch aus bestandserhaltender Quelle,<br />
Eier aus alternativen Haltungsformen,<br />
Bio-Kaffee und -Gewürze hinzu. Seit<br />
2004 ist der <strong>Großcaterer</strong> nach der EU-<br />
Bio-Verordnung zertifiziert und bietet<br />
seinen Kunden je nach Wunsch und ökonomischen<br />
Möglichkeiten Menüs, <strong>die</strong> bis<br />
zu 100 Prozent aus ökologischen Zutaten<br />
bestehen. Vom Betriebsrestaurant bis<br />
zur Schulmensa erfüllt der „Caterer des<br />
Jahres 2011“ gleichzeitig eine wichtige<br />
Multiplikatorenfunktion: Angebote wie<br />
das „Earth Week“ Programm mit Gerichten<br />
aus regionalen Produkten der<br />
Saison – in <strong>die</strong>sem Herbst zum Beispiel<br />
unter dem Motto „Wald und Wiese“ –<br />
sollen <strong>die</strong> Gäste nicht nur auf den Geschmack<br />
bringen, sondern gleichzeitig<br />
zur Auseinandersetzung mit nachhaltigen<br />
Themen bewegen. Bei der Bauerfeind<br />
AG in Zeulenroda speisen sie seit<br />
2010 klimaneutral: Das von Aramark bewirtschaftete<br />
Betriebsrestaurant ist das<br />
erste in Deutschland, das mit dem Stop-<br />
Climate-Change-Zertifikat ausgezeichnet<br />
wurde.<br />
Siegel für Betriebsrestaurants<br />
Auch <strong>die</strong> Compass Group verfolgt<br />
Nachhaltigkeit nicht als Trend, sondern<br />
als langfristige Entwicklung. 2009 wurden<br />
alle Betriebsteile – darunter Eurest,<br />
Medirest und Scolarest – nach der Umweltmanagementnorm<br />
ISO 14001 zertifiziert.<br />
Inzwischen ist der Marktführer<br />
für Catering und Food Services einen<br />
großen Schritt weiter: Zusammen mit<br />
Wissenschaftlern des iSuN Institutes der<br />
Fachhochschule Münster hat er ein Zertifizierungskonzept<br />
für nachhaltige Betriebsgastronomie<br />
entwickelt, das in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr im Eurest-Restaurant der Düsseldorfer<br />
Provinzial Rheinland Versicherung<br />
umgesetzt wurde und schon bald<br />
auf weitere Standorte übertragen werden<br />
soll. Um das branchenweit erste<br />
Nachhaltigkeitssiegel zu erhalten, wird<br />
der ganze Betrieb in ökologischer, ernährungsphysiologischer<br />
und sozialer<br />
Hinsicht optimiert. Jeweils 10 Prozent<br />
der Rohwaren müssen beispielsweise aus<br />
Bio-Anbau und regionaler Erzeugung<br />
stammen. Vorverarbeitete Produkte werden<br />
so gut es geht vermieden, vegetarische<br />
Alternativen tragen zur Verringerung<br />
des Fleischkonsums bei, und durch<br />
<strong>die</strong> freie Zusammenstellung der Menükomponenten<br />
fallen weitaus weniger<br />
Abfälle an. Ganz wichtig ist aber auch<br />
<strong>die</strong> soziale Dimension des Konzeptes, <strong>die</strong><br />
sich in der Ausbildung benachteiligter<br />
Foto: ARAMARK, Abbildungen: Compass Group, Sodexo Group<br />
14 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Schwerpunkt<br />
Jugendlicher ebenso ausdrückt wie<br />
in der Gesundheitsförderung<br />
der Mitarbeiter oder der<br />
Einbeziehung von Integrationsbetrieben<br />
aus<br />
der Region.<br />
Nachhaltigkeitslabel<br />
ab 2012<br />
Auch beim international<br />
größten<br />
Multi<strong>die</strong>nstleister<br />
Dussmann gehört<br />
Catering für Krankenhäuser,<br />
Senioreneinrichtungen,<br />
Kindergärten<br />
und Schulen<br />
zum umfangreichen<br />
Portfolio. Derzeit<br />
entwickelt <strong>die</strong> Gruppe ein<br />
eigenes Nachhaltigkeitslabel,<br />
das als so genanntes<br />
„Dussmann EcoSystem“ ab 2012<br />
schrittweise in allen 70 Unternehmensbereichen<br />
eingeführt werden soll.<br />
Den Auftakt macht der Reinigungssektor<br />
mit Leistungen, <strong>die</strong> sich durch besondere<br />
Umweltfreundlichkeit, Klimaschutzsaspekte<br />
und andere zentrale Kriterien<br />
der Nachhaltigkeit auszeichnen.<br />
Voraussichtlich in der zweiten Hälfte des<br />
kommenden Jahres will man auch den<br />
Cateringkunden eine Nachhaltigkeitslinie<br />
anbieten, <strong>die</strong> das neue Label tragen<br />
und das System des „customized catering“<br />
ergänzen wird. Ähnlich wie bei der<br />
bestehenden Bio-Linie werden dabei<br />
saisonale Produkte, regionale Lieferstrukturen<br />
und kurze Anfahrtswege<br />
eine besondere<br />
Rolle spielen. Gleichzeitig<br />
gehen <strong>die</strong> Ansprüche darüber<br />
hinaus und umfassen<br />
auch Themen wie<br />
energieeffiziente Verarbeitung,<br />
Vermeidung<br />
und Verwertung von<br />
Abfällen sowie umweltschonende<br />
Logistiklösungen.<br />
Dazu erprobt<br />
<strong>die</strong> Dussmann<br />
Gruppe beispielsweise<br />
auch <strong>die</strong> Umrüstung auf<br />
Die Compass Group hat das<br />
erste Siegel für ganzheitlich<br />
nachhaltige Betriebsgastronomie<br />
eingeführt<br />
klimaschonende Elektromobile für den<br />
Transport.<br />
Besser werden ist das Ziel<br />
Sodexo verfolgt eine globale<br />
Nachhaltigkeitsstrategie, <strong>die</strong><br />
schrittweise in 80 Ländern<br />
umgesetzt wird<br />
Gesundheit und Ernährung, sozioökonomisches<br />
Engagement, Umweltund<br />
Klimaschutz sind bei<br />
der Sodexo Group als<br />
zentrale Nachhaltigkeitsaspekte<br />
definiert. Ganzheitlich<br />
besser zu werden ist<br />
das Ziel, das der Weltmarktführer<br />
im Rahmen<br />
seines „Better Tomorrow“<br />
Plans erreichen möchte.<br />
Insgesamt 34.000 Betriebe,<br />
<strong>die</strong> mit 380.000 Mitarbeitern<br />
rund 50 Millionen<br />
Menschen in 80 Ländern<br />
der Erde versorgen,<br />
sollen langfristig ihre Fußabdrücke<br />
in punkto CO 2<br />
Ausstoß, Müllerzeugung, Wasser-<br />
und Energieverbrauch<br />
deutlich reduzieren. Der Weg<br />
dorthin ist mit Zwischenzielen für<br />
2012, 2015 und 2020 abgesteckt, <strong>die</strong><br />
eine schrittweise Verbesserung des Leistungsniveaus<br />
sichern. Ein Verhaltenskodex<br />
hält <strong>die</strong> Konzerntöchter dazu an, Lieferketten<br />
und Produktionswege nach ihrer<br />
Sozial- und Umweltverträglichkeit zu<br />
bemessen, und <strong>die</strong> Qualität des Speisenangebotes<br />
nach seinem gesundheitlichen<br />
Wert. Gleichzeitig will <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />
<strong>die</strong> Kommunikation mit Mitarbeitern,<br />
Kunden, Verbrauchern, Lieferanten<br />
und Institutionen intensivieren,<br />
um überall das Bewusstsein für nachhaltiges<br />
Wirtschaften und ethisches Konsumieren<br />
zu wecken. Bei der SV Group<br />
Deutschland wird der unternehmensinterne<br />
Bewusstseinswandel<br />
besonders gepflegt. Laufend<br />
werden Kurzzeitschulungen<br />
zu verschiedenen<br />
Themenbereichen der<br />
Nachhaltigkeit angeboten,<br />
<strong>die</strong> vom energiesparenden<br />
Kochen bis zur Optimierung<br />
des persönlichen<br />
Verhaltens reichen. Die<br />
Mitarbeiter des Business,<br />
Care und Event Caterers<br />
werden außerdem für innovative<br />
Ideen belohnt: Ein<br />
Best Practice Award honoriert<br />
Projekte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Umwelt entlasten<br />
und zur nachhaltigen Ausrichtung<br />
der Unternehmensgruppe<br />
beitragen.<br />
Claudia Mattuschat<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 15
Schwerpunkt<br />
Heißgetränke –<br />
Kaffee und Tee<br />
Wer seinen Gästen Kaffee und Tee mit gutem Gewissen einschenken<br />
möchte, liegt mit Bio- und Transfair-Produkten richtig. Die Anbieter<br />
sind sowohl ökologisch als auch sozial engagiert und verfügen<br />
meist über ein spezielles Großverbrauchersortiment, mit dem<br />
man auch in der Außer-Haus-Verpflegung verantwortungsbewussten<br />
Genuss bieten kann.<br />
In vielen Rathäusern, Tagungshäusern,<br />
Ministerien, Krankenhäusern oder Betriebsrestaurants<br />
ist fair gehandelter<br />
Kaffee und Tee der Fair Trade Company<br />
GEPA (www.gepa.de) nicht mehr weg zu<br />
denken. Verpackt wird der Kaffee in einer<br />
aromaschutzverstärkten Verbundfolie, <strong>die</strong><br />
recyclebar ist. Bei gemahlenem Bio-Kaffee<br />
gibt es drei Sorten speziell für den<br />
GV-Bereich in 500 g-Tüten, abgepackt<br />
zu 5 kg im Karton: Café Confianza, eine<br />
Arabicamischung mit starkem Körper,<br />
Café Bonito, würzig im Geschmack und<br />
sehr ergiebig sowie Café Bio-Basico, eine<br />
kräftige Mischung mit guter Standzeit.<br />
Bohnenware wird im 1 kg-Beutel angeboten,<br />
dazu zählen Barazza-Espresso,<br />
Café Fuego, Café Bio Grano, Espresso<br />
Wunderbar und Bio Caffè Crema speziell<br />
für Kaffeevollautomaten. Auch entkoffeinierter<br />
gemahlener Kaffee sowie entkoffeinierter<br />
Espresso als Bohnen in der<br />
1 kg-Packung sind im Angebot. Speziell<br />
für Filterkaffee als 2-Liter-Brühung gibt<br />
Der Hochlandkaffee Bio Caffè<br />
Crema von Gepa ist speziell für<br />
Kaffeevollautomaten geeignet<br />
es <strong>die</strong> Portionspäckchen Maxima mit<br />
65 g in einem Päckchen und 3,25 kg im<br />
Karton. Ebenfalls interessant für den Außer-Haus-Bereich<br />
ist der Bio Café Benita<br />
(500 g, 10 Päckchen im Karton), <strong>die</strong>s ist<br />
ein gefriergetrockneter Instantkaffee für<br />
Vending Maschinen.<br />
Bio und Fair im Großformat<br />
Gepa-Tees werden ausschließlich in<br />
Bio-Qualität angeboten. Schwarzen, grünen<br />
und weißen Beuteltee gibt es mit 25<br />
Teebeuteln im Päckchen sowie Kräuterund<br />
Früchtetee mit 20 Beuteln im Päckchen<br />
(jeweils 5 Päckchen im Karton).<br />
Loser Grün- und Schwarztee wird in der<br />
250 g-, 400 g- und 500 g-Packung angeboten,<br />
mit je fünf Packungen im Karton.<br />
Einige beliebte Bio-Kaffees kommen<br />
vom Diepholzer Bio-Pionier Lebensbaum<br />
(www.lebensbaum.de). Auch hier wird ein<br />
spezielles Großverbrauchersortiment zur<br />
Verfügung gestellt. Als 5 kg-Gebinde als<br />
Ökotopia bietet Tee als Teebeutel und lose<br />
Ware in verschiedenen Gebindegrößen an<br />
Bohne oder gemahlen besteht der Gourmet<br />
Kaffee ausschließlich aus Bio-Arabica-Bohnen,<br />
auch als Café Crema im<br />
praktischen Pad in den Sorten klassisch,<br />
kräftig und entkoffeiniert erhältlich.<br />
Ebenfalls als 5 kg-Einheit gibt es Espresso<br />
emozioni und Espresso minero sowie<br />
Spezialitäten wie naturmilden Demeter-<br />
Plantagen-Kaffee und Mexiko-Kaffee.<br />
Der Gourmet Kaffee wird auch als löslicher<br />
Bohnenkaffee und als Ersatzkaffee<br />
(Country Kaffee) als Alternative zum<br />
Röstkaffee angeboten.<br />
Hinzu kommt ein breites Sortiment<br />
an Tee wie Früchtetee, Grüntee, Kräutertee,<br />
Schwarztee, Chai-Tees und Rooibos-<br />
Tee als lose Ware, Aufgussbeutel oder im<br />
Maxi Bag für <strong>die</strong> große Tasse oder das<br />
Kännchen. Praktisch für <strong>die</strong> Großküche<br />
sind robuste, hygienische Aufbewahrungsbehälter<br />
aus Kunststoff, <strong>die</strong> von Lebensbaum<br />
für das Großverbrauchersortiment<br />
angeboten werden. Zu den Tee-<br />
Großverbraucherpackungen gibt es zusätzlich<br />
selbstklebende Sortenetiketten<br />
zur chargenbezogenen Kennzeichnung<br />
der Aufbewahrungsbehältnisse.<br />
Sondermahlungen<br />
für Automaten<br />
Alle Kaffees und Espressos des Berliner<br />
Kaffee- und Teeimporteurs Ökotopia<br />
(www.oekotopia.org) sind ökologisch an-<br />
Die fair gehandelte und biozertifizierte Gastronomie-<br />
Line La Tazza Verde von Melitta: Espresso, Café Crème<br />
(als ganze Bohne) und Röstkaffee (gemahlen).<br />
Fotos: Gepa mbH, Ökotopia GmbH, Melitta SystemService GmbH & Co. KG, J.J.Darboven GmbH & Co. KG, OASIS Teehandel GmbH, CHA DÔ Teehandels GmbH, iStockphoto/Juanmonino<br />
16 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Schwerpunkt<br />
gebaut und fair gehandelt. Die Kaffees<br />
stammen von Kollektiven und Genossenschaften<br />
aus Mexiko, Kolumbien, El<br />
Salvador, Nicaragua, Bolivien und Tansania.<br />
Es gibt ein breites Sortiment speziell<br />
für Großverbraucher, zum Beispiel der<br />
naturmilde Hochlandkaffee Café Sonrisa<br />
mit wenig Säure oder <strong>die</strong> Hausmischung<br />
Sandino Organico, ein runder,<br />
kraftvoller Kaffee (jeweils gemahlen als<br />
500 g-Packung/10 Packungen im Karton<br />
oder als Bohnenware in der 1 kg-Packung/5<br />
Packungen im Karton). Auch<br />
Sondermahlungen für Großautomaten<br />
sind laut Ökotopia ständig am Lager. Der<br />
Schümlikaffee Café Central Crema wird<br />
als Vollautomatenmischung in der 500 g-<br />
Packung angeboten. In drei verschiedenen<br />
Sorten gibt es den Ökotopia Espresso<br />
(gemahlen im 10 × 200 g-Gebinde<br />
oder als Bohne im 5 × 1 kg-Gebinde).<br />
Ob fruchtig halbfermentiert oder<br />
kräftig geröstet – ob zart blumig, rauchig<br />
oder feinherb: Das große Bio-Teesortiment<br />
von Ökotopia umfasst grünen<br />
und schwarzen Tee (auch aromatisiert),<br />
weißen Tee, Gewürztee, Früchtetee,<br />
Baum- und-Strauch-Tee sowie Kräutertee.<br />
Angeboten werden <strong>die</strong> Tees im Beutel<br />
als 20 × 2 g-Packung (Mindestabnahme<br />
8 Packungen) oder als lose Ware<br />
in verschiedenen Gebindegrößen von der<br />
75 g-Packung bis zum 5 kg-Sack.<br />
Für den Gusto Café von Rapunzel<br />
Naturkost (www.rapunzel.de), wird biologischer<br />
Arabica-Kaffee aus der Dominikanischen<br />
Republik und Peru verwendet.<br />
Die Kaffeebohnen stammen von<br />
Kleinbauern-Kooperativen und das Rapunzel-eigene<br />
Fairtrade-Label „Hand in<br />
Hand“ verbindet ökologischen Landbau<br />
und fairen Handel. Den Gusto Café Arabica<br />
gibt es als ganze Bohne oder gemahlen<br />
auch in der 4 × 1 kg-Packung. In<br />
<strong>die</strong>ser Gebindegröße wird ebenso der<br />
Gusto Café Espresso all‘ italiana und der<br />
Gusto Café Viva, bestehend aus Arabicaund<br />
Robusta-Kaffeebohnen, angeboten.<br />
Aromenvielfalt<br />
Ebenfalls fair gehandelt und biozertifiziert<br />
sind <strong>die</strong> Kaffees der La Tazza Verde-Linie<br />
von Melitta (www.melittasystemservice.de).<br />
Die für <strong>die</strong> Gastronomie<br />
entwickelte Linie ist seit Dezember 2009<br />
auf dem Markt. La Tazza Verde umfasst<br />
Espresso und Café Crème, jeweils in der<br />
1 kg-Ventilverpackung mit 6 kg pro Karton.<br />
Während Espresso mit der italienischen<br />
Röstung insbesondere für Cappuccino<br />
und Espresso geeignet ist, empfiehlt<br />
Melitta den mild-fruchtigen Café<br />
Crème für Café Crème und Milchkaffee.<br />
Mit Röstkaffee im 500 g-Schlauchbeutel<br />
mit 6 kg pro Karton rundet Melitta<br />
das Angebot der La Tazza Verde-Linie ab.<br />
Der Röstkaffee schmeckt mild und mit<br />
Schoko-Note und ist für Filter- als auch<br />
für Milchkaffee geeignet.<br />
Auch das österreichische Bio-Unternehmen<br />
Sonnentor (www.sonnentor.<br />
com) hat ein spezielles Sortiment für<br />
Großverbraucher im Programm. Dazu gehört<br />
der Kaffee Wiener Verführung Melange<br />
in der 1 kg-Packung. Der Kaffee ist<br />
mild geröstet, aromatisch-nussig und<br />
wird gemahlen oder als Bohnen angeboten.<br />
Ebenfalls in der Kilopackung gibt es<br />
den Espresso Wiener Verführung als Bohnen<br />
und gemahlen.<br />
Auch verschiedene Teemischungen<br />
von Sonnentor sind als Großgebinde zu<br />
1 kg erhältlich, dazu gehören chinesischer<br />
Grüntee, Brennnesseltee und Hagebuttentee<br />
sowie <strong>die</strong> Teemischungen<br />
Advent-Tee, Basen-Ausgleich-Früchtetee,<br />
Blütenmischung und Earl-Grey.<br />
Wellness- und Trendtee-Sorten<br />
„Spirit of Chigong“ von Oasis<br />
Café Verde heißt das spezielle Gastronomie-Sortiment<br />
mit Bio-Kaffee des<br />
Hamburger Unternehmens J.J. Darboven<br />
(www.darboven.com). Café Verde Espresso<br />
und Café Creme in Bohnen sowie Filterkaffee<br />
gemahlen sind im 500 g-Beutel<br />
erhältlich, aber auch in jeder anderen<br />
in der Gastronomie üblichen Gebindeart.<br />
Neu ist der fair gehandelte Café Intención<br />
espacial bio.<br />
Wellness- und Trendtees<br />
Genuss in vielen Formen speziell für<br />
<strong>die</strong> Gastronomie bietet das Eilles-Tee-<br />
Sortiment von Darboven, das auch einige<br />
Bio-Tees umfasst. Hierzu zählen beispielsweise<br />
zwölf offene Bio-Premiumtees,<br />
<strong>die</strong> Wellnesskollektion Tea Spa Bio<br />
und einige lose Bio-Teespezialitäten im<br />
pyramidenförmigen Tea Diamond, verpackt<br />
als große Becherportion im<br />
Schmuckkarton oder einzelverpackt im<br />
HACCP-gerechten Aromaschutzbeutel.<br />
Das Sortiment der Oasis Teehandel<br />
GmbH (www.oasistee.de) umfasst über<br />
300 verschiedene Bio-Tee-Sorten aus aller<br />
Welt. Die meisten Tees sind in Gebindegrößen<br />
von 100 g bis zu 1,5 kg erhältlich.<br />
Zum Sortiment gehören Schwarztee,<br />
Kräutertee, Grüntee, Früchtetee,<br />
Rooibostee sowie zeitgemäße Wellnessund<br />
Trendtees wie zum Beispiel Ayurveda<br />
Tees, <strong>die</strong> bei Fastenkuren <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />
Typen unterstützen sollen.<br />
Die Cha Dô Teehandels GmbH (www.<br />
cha-do.de) bringt ab Dezember eine neue<br />
Serie für <strong>die</strong> Gastronomie auf den Markt.<br />
Dazu gehören fünf Sorten in Bio- und<br />
Fairtrade-Qualität: Spring Darjeeling,<br />
Malty Assam, Highland Earl Grey, Hong<br />
Ching grüner Tee sowie Jasmin Yuncui,<br />
eine edle Variante des Jasmintees. Es handelt<br />
sich um Blatt-Tee im Pyramiden-Teebeutel<br />
aus kompostierbarem Vlies. Eine<br />
Verpackung umfasst 50 Pyramiden-Teebeutel.<br />
Alexandra Höß<br />
Café Verde heißt das Gastronomie-Sortiment<br />
mit Bio-Kaffee von J.J. Darboven<br />
Die neue Tee-Serie von Cha Dô<br />
speziell für <strong>die</strong> Gastronomie<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 17
Schwerpunkt<br />
Schnaps ist Schnaps – oder<br />
macht Bio den Unterschied?<br />
Im vergangenen Jahr trank jeder Deutsche rein statistisch gesehen<br />
5,4 Liter Spirituosen (BSI). Nur etwa 13 Prozent aller in Deutschland<br />
verkauften Spirituosen werden nach Schätzung der SyphonyIRI, Düsseldorf<br />
(LZ vom 28. 10. 2011) in Bars, Restaurants und Hotels ausgeschenkt,<br />
der große Rest in den eigenen vier Wänden. Das Bio-Segment<br />
spielt auf <strong>die</strong>sem Markt bisher eine untergeordnete Rolle, ist<br />
aber im Wachsen begriffen.<br />
Nüchtern betrachtet, sind Spirituosen<br />
alkoholische Flüssigkeiten, <strong>die</strong><br />
durch Destillation von natürlichen,<br />
vergorenen pflanzlichen Erzeugnissen gewonnen<br />
werden und mindestens 15 Volumenprozent<br />
Alkohol enthalten. Eine<br />
Ausnahme bildet Eierlikör mit 14 Volumenprozent.<br />
Als Rohstoffe <strong>die</strong>nen verschiedene<br />
Getreidearten (zum Beispiel für Whisky/Whiskey,<br />
Vodka/Wodka, Korn), Zuckerrohr<br />
(Rum) sowie Früchte und Kräuter<br />
(zum Beispiel für Obstbrände und Liköre).<br />
Die Herstellung erfolgt im Wesentlichen<br />
in drei Schritten: dem Mälzen<br />
bzw. der Herstellung der Maische, der<br />
Destillation und der Reifung. Am Ende<br />
des Reifungsprozesses wird das Destillat<br />
durch Zugabe von Wasser auf Trinkstärke<br />
(<strong>die</strong> gängigen Spirituosen enthalten<br />
zwischen 20 und 40 Volumenprozent Alkohol)<br />
eingestellt. Manchen Schnäpsen<br />
werden zur Aromatisierung noch Pflanzenextrakte<br />
zugesetzt (zum Beispiel Gin).<br />
Bei der Herstellung von Likör werden zum<br />
Destillat noch Zucker oder Honig sowie<br />
geschmacksgebende Zutaten (Kräuter,<br />
Fruchtsaft) zugefügt. Anschließend wird<br />
das Getränk auf Flaschen gezogen.<br />
Stetiges Wachstum<br />
Etwa 507 Millionen Flaschen diverser<br />
Spirituosen mit 0,7 Liter Inhalt wurden<br />
2010 in Deutschland produziert. Liköre<br />
haben daran mit 29,2 % den größten<br />
Anteil, gefolgt von Korn (14,7 %),<br />
Rum (14,2 %) und Wodka (14 %). Obstbrände<br />
sind mit 5 % und Gin mit 1 % am<br />
Gesamtmarktangebot vertreten. Zu fast<br />
jedem konventionell hergestellten Produkt<br />
gibt es mittlerweile eine Alternative<br />
mit Bio-Siegel. Darüber,<br />
welchen Mengenanteil Bio-<br />
Spirituosen und -Liköre daran haben, gibt<br />
es bisher keine Zahlen. Nach Meinung<br />
von Marcel Teriete von der Destillerie<br />
Dwersteg (www.dwersteg.de) ist der Absatz<br />
von Bio-Spirituosen bisher noch ein<br />
Nischenmarkt. Das Familienunternehmen<br />
brachte bereits 1996 eine Produktlinie an<br />
Spirituosen aus ökologischen und fair gehandelten<br />
Zutaten auf den Markt. Das<br />
Interesse an <strong>die</strong>sem Segment wächst jedoch<br />
stetig und wird dadurch belegt, dass<br />
einige konventionelle Hersteller Bio-Spirituosen<br />
ins Programm aufnehmen, so<br />
Marcel Teriete. Die Produkte aus Steinfurt<br />
im Münsterland werden derzeit immer<br />
häufiger in Szene-Bars, Coffee-<br />
Lounges und der Eventgastronomie nachgefragt,<br />
insbesondere <strong>die</strong> Liköre, freut<br />
sich der Bio-Fachmann. Auf der kommenden<br />
BioFach in Nürnberg (2012) stellt<br />
Dwersteg eine neue Likör-Spezialität vor:<br />
einen Bio-Limoncello, der sowohl als erfrischender<br />
Aperitif mit Sekt oder pur als<br />
Digestif geeignet ist.<br />
Die Rohstoffqualität<br />
ist das A & O<br />
Grundlage für den zu schmeckenden<br />
Qualitätsunterschied eines alkoholischen<br />
Getränkes bildet bereits <strong>die</strong> Auswahl der<br />
Edelbrände von Rothe nach alter Tradition:<br />
Auf einem Wasserbad mit Holzfeuerung doppelt<br />
gebrannt und in Holzfässern gereift.<br />
Fotos: Ludwig Dwersteg jun. GmbH & Co. KG, Manfred Rothe, Heinz Eggert GmbH & Co. KG, Purity Vodka AB<br />
Die Produkte von der Destillerie Dwersteg<br />
werden in Szene-Bars, Coffee-Lounges<br />
und der Eventgastronomie nachgefragt<br />
18 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Schwerpunkt<br />
Rohstoffe. Hersteller von Bio-Spirituosen<br />
verwenden Basiszutaten, Aromen und<br />
Essenzen grundsätzlich aus kontrolliert<br />
biologischem Anbau. Häufig sind <strong>die</strong>se<br />
zudem auch fair gehandelt.<br />
Bei der Whiskyproduktion sind zum<br />
Beispiel ein hoher Stärkegehalt, ein geringer<br />
Protein- und Stickstoffgehalt sowie<br />
Größe, Reife und Trockenheit der<br />
Gerste wichtige Kriterien. Außerdem spielen<br />
der Mineralstoffgehalt und Härtegrad<br />
des verwendeten Wassers und <strong>die</strong> Eigenschaften<br />
der eingesetzten Hefe eine<br />
wichtige Rolle. Diese Faktoren zusammen<br />
beeinflussen <strong>die</strong> Qualität der Maische,<br />
aus der im nächsten Schritt das Destillat<br />
gewonnen wird.<br />
Wichtig für <strong>die</strong> Herstellung von Obstdestillaten<br />
ist ein hoher Zuckergehalt, das<br />
heißt vollständig ausgereiftes Obst und<br />
ein ausgeprägtes, sortentypisches Aroma.<br />
Bio-Betriebe setzen daher häufig auf<br />
alte, aromastarke Obstsorten und tragen<br />
so zugleich zur Biodiversität bei. Außerdem<br />
muss das eingesetzte Obst sauber<br />
sein und darf keine schimmeligen und<br />
faulen Früchte enthalten. Es wird üblicherweise<br />
durch den Zusatz von Reinzuchthefe<br />
vergoren und anschließend<br />
destilliert.<br />
Der Bio-Wodka „ Purity Vodka“ erhielt bei den<br />
Vodka Masters und Travel Retail Masters <strong>die</strong><br />
höchste Punktzahl in der Kategorie „Bio“<br />
Von der Kunst<br />
des Destillierens<br />
Da <strong>die</strong> meisten Aromastoffe<br />
sehr empfindliche Verbindungen<br />
sind, erfordert es<br />
besonderes Können und tiefes<br />
Technologieverständnis, <strong>die</strong>se<br />
zu erhalten und ohne störende<br />
Begleitstoffe in das Destillat<br />
zu überführen. Meist folgen<br />
mehrere Destilliervorgänge<br />
aufeinander, aus denen ein<br />
Destillat mit hervorragendem<br />
Aroma und einem Alkoholgehalt<br />
von bis zu 80 Volumenprozent<br />
entsteht.<br />
Auf zwei Destillationsdurchgänge<br />
und viel Handarbeit<br />
wird bei der Herstellung des feinen<br />
und weichen Bio-Gins von The Duke Destillerie<br />
(www.theduke-gin.de) gesetzt. Die<br />
Rezeptur für <strong>die</strong> Spezialität „Munich Dry<br />
Gin“ besteht aus Wacholderbeeren, ergänzt<br />
mit 13 aromatischen Kräutern und<br />
Gewürzen, unter anderem Koriander, Zitronenschalen,<br />
Angelikawurzel und Lavendelblüten,<br />
abgerundet mit Hopfen<br />
und Malz. Das Destillat wird abschließend<br />
zweimal filtriert und dann als klare Spirituose<br />
mit 45 Volumenprozent abgefüllt.<br />
Traditionelle Reifung<br />
braucht Zeit<br />
Die Edeldestillerie Rothe<br />
(www.edelbraende-rothe.de), allen<br />
voran Manfred Rothe, baut<br />
Großmutter s Sauerkirsch Likör der<br />
Spirituosenmanufaktur Heinz Eggert<br />
seit über 20 Jahren auf rund 19<br />
Hektar Land verschiedenste<br />
Obstsorten und Reben nach Bioland-<br />
Richtlinien an. Verarbeitet werden <strong>die</strong><br />
Früchte für edle Spirituosen nach alter<br />
Tradition: Auf einem Wasserbad mit Holzfeuerung<br />
doppelt gebrannt und in Fässern<br />
aus Maulbeerbaum, Esche und Eiche<br />
in Ruhe bis zur Vollendung gereift.<br />
So erhalten <strong>die</strong> Rothe-Destillate eine feine<br />
Raffinesse und ihre besondere Note.<br />
Abgefüllt wird in schlichten Schlegelflaschen<br />
mit einem Holzgriffkorken mit<br />
handcolorierten und beschrifteten Etiketten.<br />
So ist jede Flasche ein kleines Unikat.<br />
Ausreichend Zeit zum Reifen haben<br />
auch <strong>die</strong> Bio-Brände der Schweizer Spezialitätenbrennerei<br />
Humbel (www.humbel.ch).<br />
Der Name steht seit 1918 für<br />
Kirsch, dem Schweizer Schnaps schlechthin.<br />
Das Unternehmen selbst bezeichnet<br />
sich als „Kirschbrenner aus Leidenschaft“.<br />
Mittlerweile finden aber auch zahlreiche<br />
andere Obstsorten den Weg in <strong>die</strong> traditionelle<br />
„Doppelkropf“-Flasche. Die darin<br />
abgefüllten „Bure Schnäpse“ sind sozusagen<br />
<strong>die</strong> “Tafelweine“ unter den Bränden.<br />
Die sortenreinen Brände aus Bio-<br />
Suisse-Obst werden auch hier in Schlegelflaschen<br />
abgefüllt.<br />
Die traditionelle Spirituosenmanufaktur<br />
Heinz Eggert (www.heb-ra.com)<br />
aus Bad Bevensen liefert neben Flaschenware<br />
mit Bio-Siegel, wie zum Beispiel<br />
„Großmutter s Bio Liköre“, auch ein<br />
kleines Sortiment an Bio-Spirituosen als<br />
lose Fassware an bio-zertifizierte Fachhändler<br />
und den Bio-Einzelhandel.<br />
Eine typische regionale Spezialität<br />
mit Erfolgspotential ist der Sanddorngeist<br />
aus der Bio-Linie der 1sten Edeldestillerie<br />
(www.1ste-edeldestillerie.de)<br />
auf Rügen. Sein klarer und sortentypischer<br />
Duft und seine charakteristische<br />
Milde zeichnen den Bio-Geist aus und<br />
heben <strong>die</strong> außergewöhnliche Eleganz<br />
hervor. Dafür gab es 2009 den „Best of<br />
Bio“-Award.<br />
Und zu guter Letzt: Der im Schwedischen<br />
Schloss Ellinge Castle destillierte<br />
Bio-Wodka „ Purity Vodka“ (www.purityvodka.com)<br />
wurde in <strong>die</strong>sem Herbst bei<br />
den Vodka Masters und Travel Retail Masters<br />
mit Gold prämiert und erzielte <strong>die</strong><br />
höchste Punktzahl in der Kategorie „Bio“.<br />
Michela Dulz<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 19
Vom acker auf den Teller<br />
Tee-Anbau im Einklang<br />
mit der Natur<br />
Fachwissen und Fingerspitzengefühl: Leitende<br />
Mitarbeiter begutachten <strong>die</strong> Entwicklung<br />
der Sträucher im Teegarten Marybong.<br />
Dorje Ling, das Land des Donnergottes, ist <strong>die</strong> Heimat von Nepalesen,<br />
Buthanesen und Tibetern am Fuße des Himalaya. Als Darjeeling<br />
ist <strong>die</strong> indische Region auf der ganzen Welt bekannt und gilt als<br />
Synonym für besonders hochwertigen Schwarz- und Grüntee. Höhenlagen<br />
von 2.000 Metern und mehr, fruchtbare Lossböden und<br />
eine mehrmonatige Monsunzeit begünstigen das langsame Wachstum<br />
der Sträucher und <strong>die</strong> Bildung besonders aromareicher Blätter.<br />
Doch in den sechziger Jahren hatte man nicht viel Geduld mit der Natur:<br />
Im Rahmen der „Grünen Revolution“ sollten chemische Spritzund<br />
Düngemittel <strong>die</strong> Produktivität steigern und <strong>die</strong> Kosten senken –<br />
ein Eingriff, der sehr zu Lasten von Qualität, Geschmack und Bodenfruchtbarkeit<br />
ging. Ashok Lohia konnte heruntergewirtschaftete<br />
Teegärten durch ökologische Anbaumethoden retten und erinnert<br />
sich an den langen Weg der Regeneration.<br />
Um als Erzeuger zu überleben, hatten<br />
wir damals gar keine Alternative“,<br />
meint Ashok Lohia, dessen<br />
Familie bereits seit sechs Generationen im<br />
Teegeschäft ist. Doch <strong>die</strong> Folgen der Produktionssteigerungen,<br />
<strong>die</strong> der Einsatz von<br />
Chemie ins Rollen brachte, waren fatal:<br />
Die obersten Erdschichten wurden durch<br />
Erosion zerstört, der Boden kraftlos, und<br />
der Tee verlor alles, was ihn einst ausgezeichnet<br />
und berühmt gemacht hatte. Bestärkt<br />
durch den renommierten Teeverkoster<br />
Ranjeet Choudhary aus der Tocklai<br />
Tee Forschungsstation entschied sich<br />
Ashok Lohia Anfang der neunziger Jahre<br />
ganz bewusst dafür, seine Teegärten auf<br />
ökologischen Landbau umzustellen. „Ich<br />
habe mir gedacht, wenn es meine Vorfahren<br />
in Assam geschafft haben, durch<br />
ökologische oder besser gesagt traditionelle<br />
Methoden gute Teewirtschaft zu betreiben,<br />
dann sollte <strong>die</strong>s auch in Darjeeling<br />
möglich sein.“ Um das auszuprobieren,<br />
startete er in beiden Regionen Anbauprojekte.<br />
Mischkultur und Fruchtfolge<br />
ersetzten Monokulturen, stickstoffsammelnde<br />
Leguminosen und Kuhdung<br />
ersetzen chemische Mittel. Und so begann<br />
der langsame Heilungsprozess.<br />
Öko-Landbau ist wie<br />
Homöopathie<br />
Die Arbeit vergleicht der Teebauer<br />
gerne mit der eines Homöopathen. Zunächst<br />
musste das Gift der Spritz- und<br />
Düngemittel aus den Pflanzen ausgeleitet,<br />
degenerierte Wurzeln zu neuem<br />
Wachstum angeregt und Fruchtbarkeit<br />
durch Humusaufbau gefördert werden.<br />
Die Geduld in <strong>die</strong>ser Phase wurde jedoch<br />
belohnt: Nach und nach verbesserte sich<br />
der Boden, <strong>die</strong> Sträucher wurden wieder<br />
kräftiger, <strong>die</strong> Qualität ihrer Blätter besser,<br />
und Nützlinge übernahmen den Pflanzenschutz<br />
in den Teegärten. Auf das jahrzehntelange<br />
Familienwissen konnte Ashok<br />
Lohia auf seinem Weg zum Öko-<br />
Landbau nur bedingt zurückgreifen. Denn<br />
vor der „Grünen Revolution“ war der Boden<br />
weder schwach noch ausgelaugt, und<br />
<strong>die</strong> Teesträucher hatten von Natur aus<br />
ideale Wachstumsbedingungen. Jetzt<br />
musste <strong>die</strong>ser Zustand erst einmal mühsam<br />
wiederhergestellt und <strong>die</strong> Hänge neu<br />
aufgeforstet werden. Die Erkenntnisse aus<br />
den Modellprojekten in Assam und Darjeeling<br />
konnten Stück für Stück auf andere<br />
Teile des wachsenden Familienunternehmens<br />
übertragen werden. Inzwischen<br />
bewirtschaftet Ashok Lohia insgesamt<br />
13 Teegärten nach den strengen Naturland<br />
Richtlinien und exportiert seine<br />
Ernten mit Chamong Tea Exports in <strong>die</strong><br />
ganze Welt. Damit gilt er nicht nur in<br />
quantitativer, sondern auch in qualitativer<br />
Hinsicht als führender Erzeuger von<br />
Bio-Tee aus den Regionen Assam und<br />
Darjeeling.<br />
10.000 Menschen leben vom Tee<br />
In den Jahren vor der Umstellung hatten<br />
<strong>die</strong> massiven Eingriffe in <strong>die</strong> Natur<br />
nicht nur <strong>die</strong> Teegärten an den Rand des<br />
Ruins getrieben. Auch <strong>die</strong> Gesundheit der<br />
Angestellten musste unter dem Einsatz<br />
chemischer Spritz- und Düngemittel leiden.<br />
Insofern war <strong>die</strong> Entscheidung für<br />
ökologischen Teeanbau nicht nur eine<br />
Frage des Umweltschutzes, sondern wurde<br />
auch von dem Wunsch angetrieben,<br />
Fotos: Naturland e.V.<br />
20 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Vom acker auf den Teller<br />
ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen.<br />
Mit mehr als 10.000 Angestellten –<br />
davon rund 7.000 Frauen – gehört Ashok<br />
Lohia heute zu den größten Arbeitgebern<br />
in Darjeeling und fühlt sich ihnen in besonderer<br />
Weise verpflichtet. „Unsere Firmenphilosophie<br />
besagt: Nur ein zufriedener<br />
Mitarbeiter wird <strong>die</strong> Produktion und<br />
Qualität steigern“, erklärt er. Daher gehen<br />
<strong>die</strong> Leistungen seines Familienunternehmens<br />
weit über <strong>die</strong> gesetzlichen Standards<br />
des Landes hinaus. Ein festes Einkommen,<br />
vergünstigte Unterkünfte und<br />
Grundnahrungsmittel, soziale Absicherung<br />
in Alter, Krankheit und Mutterschaft<br />
oder medizinische Versorgung gehören<br />
ebenso dazu wie Kindergärten und Schulen<br />
auf dem Gelände der Teegärten. Um<br />
ihren Lebensunterhalt mit einem eigenen<br />
Gewerbe zu sichern, erhalten auch Bewohner<br />
aus umliegenden Dörfern besondere<br />
Konditionen für Kleinkredite, <strong>die</strong> sie<br />
zum Beispiel für <strong>die</strong> Anschaffung von Kühen<br />
und damit zur Herstellung von Milchprodukten<br />
verwenden können. All <strong>die</strong>se<br />
Aspekte haben dazu beigetragen, <strong>die</strong> Lebens-<br />
und Arbeitsbedingungen in der Region<br />
nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig<br />
engagiert sich das Familienunternehmen<br />
sehr im ökologischen Bereich und<br />
investiert in Wiederaufforstung.<br />
Fairer Handel für<br />
nachhaltige Produkte<br />
Die Preise, <strong>die</strong> Ashok Lohia für konventionell<br />
erzeugten Tee bekäme, würden<br />
kaum zum Überleben, geschweige<br />
denn für Umweltschutz- und Sozialleistungen,<br />
reichen. Auch <strong>die</strong> Bio-Umstellung<br />
alleine hat seine Margen nicht wesentlich<br />
verbessert. „Wir können für unsere<br />
Ernten zwar inzwischen 30 Prozent mehr<br />
am internationalen Markt verlangen, aber<br />
auch <strong>die</strong> Kosten sind erheblich gestiegen“,<br />
erklärt der Teeerzeuger. Denn <strong>die</strong> schonenden<br />
Methoden des Bio-Anbaus sind<br />
um einiges arbeitsintensiver und zielen<br />
auf Qualität statt Massenproduktion. Damit<br />
Teewirtschaft im Sinne ökologischer,<br />
ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit<br />
gelingen kann, spielt der Faire Handel<br />
eine tragende Rolle. Die Zertifizierung<br />
nach den Fair-Trade-Standards war für<br />
Ashok Lohia und seine Mitarbeiter 1994<br />
ein wichtiger Meilenstein, der seither Fair<br />
Prämien sichert und neue Spielräume eröffnet,<br />
um Darjeeling auch für nachfolgende<br />
Generationen als Heimat exquisiter<br />
Schwarz- und Grüntees zu bewahren.<br />
Insgesamt gibt es in der Region etwa<br />
neunzig registrierte Teegärten, von denen<br />
inzwischen 35 Prozent nach den Naturland<br />
Richtlinien und weitere 25 Prozent<br />
nach der EU-Bio-Verordnung zertifiziert<br />
sind. Diese positive Entwicklung<br />
birgt gleichzeitig eine Gefahr: Wenn <strong>die</strong><br />
Nachfrage nach Bio-Tee nämlich nicht<br />
weiter steigt, müssen Ernten in ökologischer<br />
Qualität zu konventionellen und<br />
damit viel zu niedrigen Preisen verkauft<br />
werden. Und damit würde In<strong>die</strong>ns Teeanbau<br />
wieder vor der gleichen Situation<br />
stehen wie in den sechziger Jahren, als<br />
der Preisverfall <strong>die</strong> Erzeuger zum Raubbau<br />
an der Natur trieb.<br />
Claudia Mattuschat<br />
i www.chamongtea.com<br />
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Gewähltes Fair Trade Gremium: Die<br />
Angestellten sind bei Chamong Tea<br />
Export wichtige Entscheidungsträger.<br />
In jedem Menschen wirken von Geburt an autonome<br />
Kräfte, das sogenannte Selbstorganisationsprinzip.<br />
Das gilt für den seelischen,<br />
den geistigen und den körperlichen Bereich<br />
gleichermaßen. Wer heilen möchte, sollte<br />
wissen, wie man <strong>die</strong>se Selbstheilungskräfte<br />
aktiviert und wie sich <strong>die</strong> persönlichen Ressourcen<br />
eines Menschen unterstützen lassen.<br />
In <strong>die</strong>sem Buch von Doro Kammerer<br />
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Weise gefordert. Denn <strong>die</strong>se Geräte bieten zahlreiche Ansatzpunkte<br />
für Ressourcen schonende Technik. Es beginnt bereits mit<br />
dem Verbrauch von Spül- bzw. Waschmitteln.<br />
Die in einer Gewerbeküche aufzuwendenden<br />
Kosten für Spülmittel<br />
betragen rund fünf Prozent der<br />
Gesamtbetriebskosten, meint Marion<br />
Zwingenberger vom VGG-Mitgliedsunternehmen<br />
Dr. Weigert.<br />
Spülmittelverbrauch als<br />
Indiz für Fehlfunktion<br />
Steigt der Verbrauch plötzlich an, gilt<br />
es, <strong>die</strong> Einflussfaktoren auf das Reinigungsergebnis<br />
– Spülmittel, Mechanik,<br />
Temperatur und Zeit sowie <strong>die</strong> Wassermenge<br />
als Transportmittel – zu prüfen.<br />
Da der Spülmittelverbrauch unmittelbar<br />
an den Wasserverbrauch gekoppelt<br />
ist, kann ein hoher Verbrauch auch<br />
auf einen Spülwasserverlust hindeuten.<br />
Eine klassische Ursache dafür ist falsches<br />
Spülgut, etwa große GN-Schalen, in nicht<br />
dafür geeignete Spülmaschinen zu setzen.<br />
Dabei staut sich Wasser und entweicht<br />
durch den Überlauf. Ähnliche Probleme<br />
entstehen durch ein zu enges Platzieren<br />
von Spülgut in der Maschine.<br />
Durchschnittswerte im Spülmittelverbrauch<br />
werden auch dann überschritten,<br />
wenn Prozesse, Abläufe und Ausstattung<br />
in der Spülküche nicht den Erfordernissen<br />
angepasst sind. Zum Beispiel<br />
wenn das Schmutzgeschirr über Nacht<br />
gelagert wird oder starke Verkrustungen<br />
am Geschirr aus Regenerierwagen durch<br />
zu hohe Temperatureinstellungen entstehen.<br />
Er ist auch ein Indiz für eine abgesenkte<br />
Wassertemperatur der Spülprogramme<br />
in den Maschinen. Als Faustregel<br />
gilt: Je 10° Celsius Temperaturabsenkung<br />
verdoppelt sich <strong>die</strong> benötigte Menge an<br />
Spülmitteln*.<br />
Die Wahl der richtigen Mittel<br />
Wer sowohl in der Spülküche als in<br />
der Gebäudereinigung einen ökologischen<br />
Beitrag leisten möchte, sollte sich<br />
mit dem neuen Bio-Konzept KAJ bioveda<br />
(www.kaj-bioveda.de) auseinandersetzen.<br />
Die hier eingesetzten Hygieneprodukte<br />
sind Hochkonzentrate, <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />
und biologische Aspekte in<br />
der Betriebshygiene vereinen, denn für<br />
90 Prozent der Anwendungen werden<br />
Mit der Spültechnik „Sensotronic“ von Hobart sind zusätzliche Einsparungen<br />
von bis zu 20 Prozent möglich. Hier <strong>die</strong> Bandspülmaschine Premax FTP.<br />
nur zwei Produkte benötigt und damit<br />
bis zu 40 Prozent der Kosten für Reinigungsmittel<br />
gesenkt. „Wir legen bei <strong>die</strong>sem<br />
Konzept eigene Qualitätsstandards<br />
fest, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> gesetzlichen Mindestanforderungen<br />
hinausgehen und stellen<br />
zudem hohe Anforderungen an <strong>die</strong> Umweltverträglichkeit“,<br />
so Wilfried Kreimer,<br />
Geschäftsführer der KAJ Chemietechnik<br />
GmbH & Co. KG in Pegnitz. Es werden u.a.<br />
nur nachwachsende Rohstoffe verwendet<br />
und auf Chlor und andere Reizstoffe verzichtet;<br />
zudem sind <strong>die</strong> Mittel vollständig<br />
biologisch abbaubar. Damit insbesondere<br />
im Großküchenbereich mit der<br />
richtigen Dosierung gearbeitet wird, wurde<br />
<strong>die</strong> Geschirrspültechnik „Ökofast“ entwickelt.<br />
Das vollautomatische Dosiersystem<br />
kann in jede konventionelle Spülanlage<br />
integriert werden. Ein Beispiel für<br />
eine gelungene Umstellung auf KAJ Bio-<br />
Technologie im Spül- und Reinigungsbereich<br />
ist das Bio-Seehotel Zeulenroda.<br />
Preiswürdige Technik,<br />
<strong>die</strong> nachhaltig überzeugt<br />
Die Industrie bietet heute zukunftsweisende<br />
intelligente Geschirrspülgeräte<br />
für Hotels und Gastgewerbe, <strong>die</strong> nachhaltigem<br />
Handeln Rechnung tragen, wie<br />
zum Beispiel <strong>die</strong> Spültechnik „Sensotronic“<br />
von Hobart (www. hobart.de). Technik,<br />
<strong>die</strong> mitdenkt und <strong>die</strong> Verbrauchsparameter<br />
variabel auf <strong>die</strong> tatsächliche Auslastung<br />
der Maschine anpasst. Dadurch<br />
sind zusätzliche Einsparungen von bis zu<br />
20 Prozent möglich. Das System Sensotronic<br />
wird serienmäßig in der Hobart<br />
Bandspülmaschine Premax FTP und der<br />
Korbdurchlaufmaschine Premax CP angeboten.<br />
Vom Ministerium für Umwelt,<br />
Klima und Energiewirtschaft Baden-<br />
Württemberg wurde <strong>die</strong> Hobart GmbH in<br />
Offenburg dafür mit dem Umwelttechnikpreis<br />
2011 in der Kategorie Mess-,<br />
Steuer- und Regeltechnik ausgezeichnet.<br />
Auch Bosch (www.bosch-home.com)<br />
kombiniert mit der Geschirrspülmaschine<br />
„ActiveWater Eco” zwei innovative<br />
* Quelle: Vereinigung gewerbliches Geschirrspülen, VGG<br />
Fotos: iStockphoto/hidesy, HOBART GmbH, MEIKO Maschinenbau GmbH & Co. KG, Miele & Cie. KG<br />
22 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Technik<br />
In Verbindung mit dem Wärmerückgewinnungsmodul<br />
sinkt der Energieverbrauch bei<br />
den M-iQ Durchlaufautomaten-Serie der<br />
Firma Meiko auf ein Minimum<br />
Umwelttechnologien in einem Gerät: Hier<br />
trifft ein extrem sparsames Wassermanagement<br />
auf <strong>die</strong> Strom sparende Zeolith-Trocknungstechnologie.<br />
Der Bosch<br />
„ActiveWater Eco” gilt laut Hersteller-<br />
Aussage damit als der sparsamste Geschirrspüler<br />
der Welt. Für Gaststätten, Cafés<br />
und Bäckereien eine gute Wahl.<br />
Vom Land Baden-Württemberg für<br />
preiswürdig befunden wurde <strong>die</strong> M-iQ<br />
Durchlaufautomaten-Serie der Firma<br />
Meiko (www.meiko.de). Sie vereint Spülleistung<br />
mit gleichzeitiger Verringerung<br />
der Verbrauchswerte ohne dabei <strong>die</strong> Hygiene<br />
oder das Spülergebnis zu vernachlässigen.<br />
Ein Effekt aus dem M-iQ<br />
Filter in jeder Waschzone und dem M-<br />
iQ AirConcept, bei dem <strong>die</strong> Luft gezielt<br />
von dem heißen Rein- in den kühlen Unreinbereich<br />
der Maschine geführt wird. In<br />
Verbindung mit dem Wärmerückgewinnungsmodul<br />
sinkt der Energieverbrauch<br />
dadurch auf ein Minimum. Die Abluftmengen<br />
und -temperaturen machen einen<br />
direkten Abluftanschluss überflüssig.<br />
Bewusst Wäsche waschen spart<br />
Oben trocknen, unten waschen: Die neue Wasch-Trocken-Säule<br />
„octoplus“ von Miele Professional ist eine<br />
leistungsfähige Wäscherei auf kleinstem Raum.<br />
Steigende Energiekosten und wachsendes<br />
Umweltbewusstsein erfordern<br />
auch beim Wäschewaschen einen ökologischen<br />
wie ökonomischen Verbrauch<br />
von Wasser und Reinigungsmitteln. Bei<br />
den täglich anfallenden Mengen an<br />
Handtüchern, Tisch- und Bettwäsche sowie<br />
Bekleidung in Hotels, Restaurants<br />
oder Wohnheimen wirkt sich nachhaltiges<br />
Handeln auf <strong>die</strong> Kosten positiv aus.<br />
So lässt sich beim Waschen von wenig<br />
verschmutzten Textilien wie Handtücher<br />
und Bettwäsche auf den Vorwaschgang<br />
zu verzichten. Und der Anschluss<br />
der Waschmaschine an eine Regenwassernutzungsanlage<br />
wird von der<br />
Bremer Umweltberatung ebenfalls empfohlen.<br />
Das weiche Wasser eignet sich<br />
hervorragend zum Wäschewaschen. Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass es keine<br />
Probleme mit Verkeimungen gibt. Der<br />
Bakterieneintrag in <strong>die</strong> Waschmaschine<br />
mit der schmutzigen Wäsche ist um ein<br />
Vielfaches höher als der mögliche Eintrag<br />
durch das Regenwasser. In der getrockneten<br />
Wäsche sind keine Unterschiede<br />
in der Keimzahl feststellbar - unabhängig<br />
ob mit Regenwasser<br />
oder Trinkwasser gewaschen<br />
wurde.<br />
Das auf professionelle<br />
Reinigung spezialisierte Unternehmen<br />
Ecolab (www.de.<br />
ecolab.eu) bietet für <strong>die</strong> gewerbliche<br />
Wäschereinigung<br />
das System PERformance an.<br />
Es besteht aus mehreren,<br />
aufeinander aufbauenden<br />
Modulen. Die Grundlage des<br />
Konzeptes ist ein Waschverfahren<br />
mit dem neuartigen<br />
Bleich- und Desinfektionsprodukt<br />
Ozonit® PERformance.<br />
Es basiert auf der Kombination<br />
von Niedrigtemperaturverfahren und<br />
hoch konzentrierten Produkten, reduziert<br />
dabei <strong>die</strong> Gesamtkosten des Waschverfahrens<br />
und erzielt ein gutes Waschergebnis.<br />
Bei Elektrolux Laundry Systems<br />
(www.laundrysystems.electrolux.de) können<br />
<strong>die</strong> gewerblichen Waschmaschinen<br />
jetzt zusätzlich mit einem „Compass Control<br />
System“ ausgestattet werden, einem<br />
Programmsetup für hochtourige und<br />
schnelltourige Waschmaschinen. Das System<br />
ermöglicht <strong>die</strong> Balance zwischen<br />
niedrigem Wasser- und Energieverbrauch,<br />
mit dem maximalem Waschergebnis und<br />
kurzer Prozesszeit - ganz automatisch.<br />
Ein Beispiel ist das High Spin-Modell<br />
W4130H; sie schafft 10 kg Wäsche in 90<br />
Minuten und wird empfohlen für Hotels<br />
mit 50 Betten.<br />
Der Hersteller Miele (www.miele-professional.de)<br />
ist nicht nur bei Haushaltsgeräten<br />
eine bekannte Größe, unter Miele<br />
Professional bietet das Unternehmen<br />
aus Gütersloh zwei Modellreihen von<br />
Waschmaschinen und Trocknern für den<br />
gewerblichen Bereich an: Die bekannten<br />
„DuoStar“-Waschmaschinen und -Trockner<br />
für 6,5 Kilogramm Wäsche und unter<br />
dem Namen „DuoStar XXL“ erstmals<br />
Wäschereimaschinen für acht Kilogramm<br />
Füllgewicht („octoplus“). Dabei handelt<br />
es sich um <strong>die</strong> Basisklasse, <strong>die</strong> mit einfacher<br />
Be<strong>die</strong>nung und den wichtigsten<br />
Wasch- und Trockenprogrammen ausgestattet<br />
ist. Die Trockner-Modelle für 6,5<br />
kg Füllgewicht sind mit integrierter Wärmepumpentechnologie<br />
erhältlich. Dies<br />
ermöglicht Energie-Einsparungen von<br />
etwa 50 Prozent.<br />
Als Ergänzung sorgen „octoplus“ Säulen<br />
für doppelte Leistung auf engstem<br />
Raum. Damit benötigen <strong>die</strong> „octoplus“-<br />
Waschmaschine und Trockner zusammen<br />
nur einen halben Quadratmeter Standfläche.<br />
Möglich sind auch <strong>die</strong> Kombinationen<br />
Waschmaschine und Trockner für<br />
je acht Kilogramm Füllgewicht oder zwei<br />
Trockner gleicher Größe übereinander angeordnet.<br />
Diese Varianten eignen sich vor<br />
allem für Kunden mit viel Wäsche bei<br />
überschaubarem Platz – zum Beispiel Hotels,<br />
Restaurants oder Senioreneinrichtungen.<br />
Michela Dulz<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 23
Bioworkshop<br />
Schritt für Schritt zur Bio-Karte – Teil 5:<br />
Kommunikation – Wir reden darüber<br />
Ein wichtiger Schritt bei der Bio-Umstellung ist <strong>die</strong> Kommunikation.<br />
Es gilt das Eis zu brechen, mögliche Vorbehalte gegenüber Veränderungen<br />
zu nehmen und <strong>die</strong> Beteiligten für das Vorhaben „Bio“ zu<br />
begeistern. Dies gelingt durch einen intensiven und regelmäßigen Informationsaustausch<br />
zwischen den Zielgruppen innerhalb und außerhalb<br />
des Betriebs.<br />
Kommunikation mit<br />
Leitungspositionen<br />
Die Umsetzung des Bio-Konzepts in<br />
der Außer-Haus-Verpflegung ist<br />
vor allem in größeren Betrieben<br />
von der Führungsebene abhängig. Vorstände,<br />
Geschäftsleiter oder Personalräte<br />
entscheiden über einen höheren Budgetumfang,<br />
der meist durch einen Einkauf<br />
von ökologisch erzeugten Lebensmitteln<br />
verursacht wird. Starke Argumente<br />
für eine Einführung von Bio-Lebensmitteln<br />
sind eine hochwertige Qualität<br />
der hergestellten Produkte sowie<br />
eine transparente und kontrollierte Erzeugung<br />
vom Acker bis auf den Teller.<br />
Das Bewusstsein für Ökologie, Nachhaltigkeit<br />
und gesellschaftliche Verantwortung<br />
sind ausschlagkräftige Gründe für<br />
ein engagiertes Unternehmen.<br />
Die Küchenleitung nimmt im Betriebsaufbau<br />
eine zentrale Schnittstelle<br />
ein. Deshalb ist eine umfangreiche Information<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle notwendig.<br />
Leitfäden verschaffen eine gute Grundlage<br />
und der direkte Austausch mit bioerfahrenen<br />
Kollegen ist hilfreich.<br />
Raus auf’s Land – ein Blick in<br />
<strong>die</strong> angewandte Praxis<br />
Mit Unterstützung<br />
von<br />
Bioland e.V.<br />
Neben Seminaren und Workshops<br />
bietet <strong>die</strong> Besichtigung beispielsweise eines<br />
Bioland-Hofs eine gute Möglichkeit,<br />
<strong>die</strong> Arbeit eines Bio-Betriebes näher kennen<br />
zu lernen. Alle Beteiligten - sowohl<br />
Führungspersonal als auch Mitarbeiter -<br />
können sich im Rahmen eines Betriebsausflugs<br />
vor Ort über <strong>die</strong> Erzeugung und<br />
Herstellung biologischer Lebensmittel informieren.<br />
Gerade regionale Bio-Erzeuger,<br />
<strong>die</strong> direkt vermarkten, sind auch als<br />
potentielle Lieferanten interessant.<br />
Veränderungen innerhalb der Arbeitsprozesse,<br />
z. B. durch <strong>die</strong> Bio-Zertifizierung,<br />
bleiben für Mitarbeiter in Küche<br />
und Service unvermeidlich. Hier ist ein<br />
gutes Hintergrundwissen wichtig. Es ist<br />
notwendig, <strong>die</strong> Mitarbeiter auf <strong>die</strong> Besonderheiten<br />
im Bio-Landbau und deren<br />
Abläufe sowie auf <strong>die</strong> Notwendigkeit der<br />
Kontrolle aufmerksam zu machen. Gerade<br />
wenn Gäste skeptisch auf <strong>die</strong> Neuerungen<br />
reagieren und mehr über <strong>die</strong> Bio-<br />
Produkte des Betriebs wissen möchten,<br />
sollte das Service- und Ausgabepersonal<br />
kompetent antworten können. Dazu bieten<br />
Bio-Verbände und externe Referenten<br />
Schulungen an.<br />
Die neue Betriebsphilosophie sollte<br />
gelebt werden und jeden Beteiligten motivieren,<br />
den „Bio-Gedanken“ an <strong>die</strong> Gäste<br />
weiterzutragen.<br />
Der Gast is(s)t informiert<br />
Obwohl der Begriff „Bio“ für viele<br />
Verbraucher kein Fremdwort mehr ist,<br />
wissen nur wenige, was wirklich hinter<br />
<strong>die</strong>sem Wertewandel steckt. Eine nachvollziehbare,<br />
nachprüfbare und erlebbare<br />
Darstellung des Bio-Angebots macht<br />
es dem Gast leichter, sich für <strong>die</strong>ses Thema<br />
zu sensibilisieren. Um <strong>die</strong>s zu erreichen,<br />
hat der Betrieb <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
Gästebefragungen durchzuführen und<br />
sich direkt nach den Wünschen der Kunden<br />
zu erkundigen. Daraus können unterschiedliche<br />
Aktionen entstehen: Bio-<br />
Sonja Grundnig ist Leiterin<br />
der Außer-Haus-Verpflegung<br />
bei Bioland e.V.<br />
Aktionswochen, Verkostungen mit Bio-<br />
Lebensmittel aus der Region oder ein Bio-<br />
Rezeptwettbewerb.<br />
Öffentlichkeitsarbeit – mit<br />
der Presse an einen Tisch<br />
„Tue Gutes und rede darüber“ - das ist<br />
eine der goldenen Regeln im Marketing.<br />
Dies gilt vor allem für Betriebe, <strong>die</strong> mit<br />
Bio beginnen. Mit Hilfe der (Regional-)<br />
Presse kann auf <strong>die</strong> Einführung des neuen<br />
Bio-Angebots aufmerksam gemacht<br />
und somit ein potentieller neuer Gästekreis<br />
angesprochen werden. Es gibt viele<br />
Möglichkeiten, eine solche Presseaktion<br />
zu gestalten. Bio-Erlebnistage mit<br />
kreativen Gerichten in Bio-Qualität bieten<br />
sich beispielsweise an, um auf <strong>die</strong><br />
neuen Bio-Speisen aufmerksam zu machen.<br />
Ebenfalls ideal für einen Pressetermin<br />
ist ein „Tag der offenen Tür“. Gemeinsam<br />
mit Programmpunkten wie Vorführungen,<br />
Bio-Wein-Degustationen<br />
oder Mitmach-Aktionen für Kinder können<br />
sich Interessierte über den Betrieb<br />
informieren und ein Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />
werfen.<br />
Sonja Grundnig, Rebekka Wucher<br />
i www.bioland.de<br />
Fotos: Bioland e.V.<br />
24 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Bioworkshop<br />
Alter Wirt, Fahrenzhausen<br />
Informationen sind alles<br />
Foto: Thomas Sadler<br />
Bio auf der Speisekarte ist kein Selbstläufer für einen gastronomischen<br />
Betrieb. Die richtige Kommunikation des Angebots an den Gast<br />
entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Doch nicht nur <strong>die</strong> Ansprache<br />
des Gastes ist von größter Wichtigkeit: Weitere Zielgruppen wie<br />
Presse, Lieferanten oder Mitarbeiter wollen angesprochen werden.<br />
Der Wirt Florian Spiegelberger des Dorfgasthauses Alter Wirt in Fahrenzhausen<br />
bei München gibt im Gespräch mit Thomas Sadler von der<br />
<strong>Bioküche</strong> konkrete Tipps und Anregungen aus der Praxis hinsichtlich<br />
der Bio-Kommunikation.<br />
u Herr Spiegelberger, wir durften Sie<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr bei der Bio-Einführung<br />
und der –Umsetzung in Ihrem Betrieb<br />
begleiten. Für uns und unsere Leser<br />
war es spannend zu sehen, wie der<br />
Prozess gereift ist und was Sie alles erreicht<br />
haben. Nun sind Sie bio-zertifiziert<br />
und haben eine große Fan-Gemeinde.<br />
Welche Kommunikationskanäle<br />
nutzen Sie für Ihr Bio-Angebot<br />
konkret?<br />
y Florian Spiegelberger (FS): Wir haben<br />
uns vor der Bio-Einführung Gedanken zu<br />
unserer Kommunikations-Strategie gemacht.<br />
Das war wichtig! Seitdem wir das<br />
Bio-Siegel benutzen, merken wir, dass wir<br />
unser Tun mit noch mehr Freude kommunizieren.<br />
Konkret heißt das: in Anzeigen,<br />
auf Werbemitteln, im Internet und<br />
natürlich auf der Speisekarte. Hier listen<br />
wir transparent für <strong>die</strong> Gäste unsere Lieferanten<br />
auf. Und das wird von unseren<br />
Gästen gerne honoriert, natürlich neben<br />
Speiseangebot, Ambiente und Service. Wir<br />
werben mit Bio – und das kommt an. Immer<br />
wichtiger sind <strong>die</strong> social media-Kanäle,<br />
<strong>die</strong> wir auch be<strong>die</strong>nen: ob facebook<br />
oder Blog. Beides rechnet sich für uns und<br />
nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Zum<br />
Beispiel sind alle Freunde bei facebook<br />
auch wirklich unsere Gäste – und <strong>die</strong>se<br />
kennen wir persönlich. Sie tauschen sich<br />
gerne über unser Bio-Angebot im Netz<br />
aus und so haben wir unsere eigene Bio-<br />
Community.<br />
u Kommunikation bedeutet viel reden,<br />
aber auch zuhören. Was raten Sie<br />
Ihren Kolleginnen und Kollegen hinsichtlich<br />
Bio-Kommunikation?<br />
y FS: Das Wichtigste ist, viel über Bio<br />
zu reden! Mit den Gästen ins Gespräch<br />
kommen, mit den Mitarbeitern und ebenso<br />
mit den Lieferanten. Unsere Gäste<br />
sprechen uns unter anderem auf <strong>die</strong> Themen<br />
Herkunft der Bio-Lebensmittel, Allergene,<br />
Regionalität oder Fair-Trade an.<br />
Als Tipp: Seien Sie durch Fachliteratur,<br />
Messebesuche, Workshops und Schulungen<br />
gewappnet, um qualifizierte Antworten<br />
zu geben. Nichts ist schlimmer,<br />
wenn <strong>die</strong> Service-Kräfte oder andere Mitarbeiter<br />
beim Tischgast keine oder eine<br />
unqualifizierte Auskunft geben. Wir sind<br />
ein Familienunternehmen und da ist <strong>die</strong><br />
Schulung unserer Mitarbeiter direkt mit<br />
im Paket. Und wenn wir weitere Aushilfskräfte<br />
einsetzen, wissen <strong>die</strong>se gleich<br />
Bescheid. An den Service-Kräften sparen,<br />
geht nicht, auch wenn Mitarbeiter-Kosten<br />
sehr hoch sind. Das geht auf kurz<br />
oder lang nach hinten los.<br />
Mit dem Bio-Angebot hoch hinaus.<br />
Transparenz auf der Speisekarte ist im<br />
Alten Wirt selbstverständlich.<br />
u Bedarf Bio einen höheren Zeitaufwand<br />
in der Kommunikation und wo<br />
sehen Sie Nachholbedarf?<br />
y FS: Im Grunde ist <strong>die</strong> Formel ganz<br />
einfach: Kommunikation bedeutet mehr<br />
Werbung für sein Handeln, und mehr<br />
Werbung bedeutet mehr Gäste. Es ist<br />
wichtig, eine Balance zwischen Ökonomie<br />
und Ökologie zu finden. Der Zeitaufwand<br />
hält sich in Grenzen, wenn man<br />
von Anfang eine klare Kommunikations-<br />
Strategie verfolgt. Natürlich auch hinsichtlich<br />
des Bio-Angebots. Dieses sollte<br />
stets Teil der Strategie sein. Klar gibt es<br />
immer wieder neue Aspekte, <strong>die</strong> wir bedenken<br />
und öffentlich machen. Zum Beispiel<br />
sind wir gerade im Zertifizierungsprozess<br />
des Umweltpakt Bayern, das heißt,<br />
dass wir im Energie-Bereich deutliche<br />
Einsparungen erreichen werden, <strong>die</strong> wir<br />
natürlich auch weiter kommunizieren.<br />
Für uns gehört <strong>die</strong> Kommunikation von<br />
Bio zu einem nachhaltigen Gesamtpaket.<br />
Nachholbedarf in der Kommunikation<br />
sehe ich nicht nur bei Gastronomen, sondern<br />
auch bei den Hotel- und Gastronomie-Verbänden,<br />
<strong>die</strong> meiner Meinung<br />
nach das Thema Bio noch mehr in den<br />
Fokus rücken sollten. Durch spezielle<br />
Schulungen, Informationen oder auch<br />
Rahmenverträge mit Bio-Lieferanten,<br />
Zertifizierungs- oder Beratungsstellen.<br />
Ich glaube, dass dadurch <strong>die</strong> Zahl der Bio-<br />
Gastronomiebetriebe ansteigen würde.<br />
Thomas Sadler und Eva Reichert<br />
i www.dorfgasthaus-alterwirt.de<br />
i www.facebook.com/<br />
DorfgasthausAlterWirt<br />
Dieser fünfte Teil des Bio-Workshops<br />
ist zugleich auch der letzte. Wir bedanken<br />
uns herzlich bei den beiden Inhabern<br />
des Dorfgasthauses Alter Wirt, dass wir<br />
sie im Rahmen unseres Workshops von<br />
Anfang an bei der Bio-Einführung und –<br />
Umsetzung begleiten durften. Sozusagen<br />
nicht nur über <strong>die</strong> Schulter geschaut,<br />
sondern auch in <strong>die</strong> Töpfe geguckt – es<br />
hat viel Spaß gemacht!<br />
Ab der nächsten Ausgabe starten<br />
wir mit einer neuen Serie, in der ausgewiesene<br />
Bio-Gastronomie-Experten<br />
Ihre Leserfragen beantworten.<br />
Stellen Sie Ihre Fragen, <strong>die</strong> Sie<br />
brennend interessieren zum Beispiel<br />
zu den Themen Zertifizierung, Einkauf,<br />
Nachhaltigkeit, Kalkulation, Kommunikation.<br />
Unsere Experten stehen Ihnen gerne<br />
zur Verfügung! Einfach eine Mail<br />
mit Ihrer Frage (Betreff: Leserfrage) an:<br />
bio.redaktion@vnmonline.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 25
Events und Messen<br />
BioSüd 2011: GV-Angebot<br />
mit Luft nach oben<br />
Am 2. Oktober 2011 öffnete <strong>die</strong> BioSüd-Messe in Augsburg zum dritten<br />
Mal ihre Tore für über 3.800 interessierte Fachbesucher aus Biound<br />
Reformwarenhandel sowie Hotellerie und Gastronomie. Gut ein<br />
Drittel der rund 400 Aussteller traten mit erweitertem Angebot für<br />
Besucher aus der Außer-Haus-Verpflegung an. Zusätzlich waren Fachbesucher<br />
aus Hotellerie, Gastronomie<br />
und Gemeinschaftsverpflegung<br />
zum „Treffpunkt Gastronomie“<br />
oder zu den parallel<br />
stattgefundenen Kompaktseminaren<br />
geladen.<br />
Anspruchsvolle Gäste haben insbesondere<br />
an <strong>die</strong> Bio-Gastronomie<br />
hohe Erwartungen. Vorbei<br />
sind <strong>die</strong> Zeiten, wo Bio als Alleinstellungsmerkmal<br />
ausreichend war.<br />
Wichtig sind nun neben den aus Bio-Anbau<br />
stammenden Zutaten auch ökologische<br />
und soziale Beiträge als Mehrwerte,<br />
<strong>die</strong> sich vor allem in Regionalität und fairen<br />
Handelsbeziehungen ausdrücken.<br />
Bio-Fachhandel entdeckt den<br />
AHV-Markt<br />
Bio-Koch Achim Bender tischte<br />
leckere vegetarische Speisen auf<br />
und versprühte gute Laune<br />
Regional ist Trumpf – auch<br />
in der Bio-Gastronomie<br />
Unter dem Motto „Werte schaffen<br />
Erfolge“ haben sich neun Bio-Unternehmen<br />
(Barnhouse, BioPlanète, Bohlsener<br />
Mühle, Byodo, Isana, Moin, ÖMA, Ökoland<br />
und Sodasan) als Standgemeinschaft<br />
zusammengeschlossen und präsentierten<br />
sich mit ihren „Werte-Marken“. Hinter<br />
<strong>die</strong>sem Konzept steckt der Anspruch,<br />
<strong>die</strong> BioSüd als Plattformen für Gastronomen<br />
und Großverbraucher zu nutzen,<br />
um ihnen GV-Lösungen mit nachhaltigem<br />
Mehrwert vorzustellen.<br />
Auf dem Presserundgang machte<br />
sich der zweite Bürgermeister von<br />
Augsburg, Hermann Weber (r. i. B.)<br />
ein Bild vom Bio-Angebot<br />
Für <strong>die</strong> neun Unternehmen bedeutet<br />
Nachhaltigkeit demnach <strong>die</strong> Verpflichtung<br />
zu ökologischer und sozialer Verantwortung,<br />
<strong>die</strong> sich in ihren Marken widerspiegelt,<br />
aber über <strong>die</strong> reine Herstellung<br />
von Bio-Produkten hinausgeht: Ob<br />
wie bei Ökoland mit dem Bau von Insektenhotels<br />
oder dem Anpflanzen von Feldsäumen,<br />
Hecken und Streuobst vor Ort<br />
als Zeichen gegen <strong>die</strong> Verarmung der<br />
Ökosysteme, durch ganzheitliche Umwelt-<br />
und Klimaschutz-Maßnahmen für<br />
einen nachweisbar CO 2 neutralen Geschäftsbetrieb<br />
in den nächsten fünf Jahren<br />
wie bei Byodo, kurze, klimafreundliche<br />
Transportwege durch <strong>die</strong> Auswahl regionaler<br />
Lieferanten wie bei der ÖMA,<br />
das Packaging mit ökologisch einwandfreien<br />
Materialien beim „Oil in Box“-System<br />
für Großverbraucher von BioPlanète,<br />
wo sich Beutel und Karton trennen<br />
und recyceln lassen, oder wie bei Sodasan,<br />
wo <strong>die</strong> Bevorzugung pflanzlicher<br />
Rohstoffe aus Bio-Anbau Priorität hat,<br />
was bei weitem keine Selbstverständ-<br />
Fotos: Thomas Sadler<br />
26 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
events und Messen<br />
Rainer Roehl vom<br />
Beratungsunterneh<br />
men a’verdis und<br />
BioMentorin Ingrid<br />
Hess boten am<br />
„Treffpunkt Gastronomie“<br />
Praxistipps<br />
aus erster Hand an<br />
lichkeit im Wasch- und Reinigungsmittelbereich<br />
ist. Die Liste der geschaffenen<br />
Mehrwerte ließe sich für alle genannten<br />
Firmen weiterführen.<br />
Gastronomie-Lösungen<br />
Die Initiatoren des „Treffpunkt Gastronomie“<br />
auf der BioSüd, Rainer Roehl<br />
vom Beratungsunternehmen a’verdis und<br />
Stefanie Lange von der HGK, boten an<br />
dem als Informationsplattform gestalteten<br />
Stand sowohl Bio-Einsteigern als<br />
auch Bio-Erfahrenen <strong>die</strong> Möglichkeit, sich<br />
mit Kollegen auszutauschen und sich<br />
neue Denkanstöße für den eigenen Betrieb<br />
zu holen. Zusätzliche Praxistipps bekamen<br />
Interessierte aus erster Hand von<br />
BioMentorin Ingrid Hess, <strong>die</strong> bei der<br />
Evangelischen Akademie Bad Boll für <strong>die</strong><br />
Umsetzung des Nachhaltigkeitskonzepts<br />
zuständig ist. Elisabeth Peters von der<br />
Projektstelle <strong>Ökologisch</strong> Essen beim Bund<br />
Naturschutz in Bayern unterstützte den<br />
Treffpunkt mit ihrer Bio-Erfahrung und<br />
Handlungstipps. Seit mehr als zehn Jahren<br />
berät sie gastronomische Betriebe in<br />
München zum Bio-Einsatz.<br />
Bio als Zusatznutzen<br />
Rainer Roehl betonte im Gespräche<br />
mit der <strong>Bioküche</strong>, dass für ihn der Bio-<br />
Einsatz in GV und Gastronomie einen<br />
wichtigen Zusatznutzen darstellt, der zusätzlich<br />
mit nachhaltigen Kriterien verbunden<br />
werden sollte. Seiner Meinung<br />
nach ist <strong>die</strong> Erfolgsformel für ein gelungenes<br />
Nachhaltigkeitskonzept in der Außer-Haus-Verpflegung<br />
eine Verknüpfung<br />
von Bio mit weiteren Aspekten: zum Beispiel<br />
Bio plus Regional, Bio plus Fair oder<br />
auch Bio plus Genuss.<br />
Auch für Stefanie Lange ist klar, dass<br />
der Fokus der HGK für ihre Mitglieder<br />
über Bio hinaus geht, hin zu den Themen<br />
Fair-Trade und Energieeffizienz. Von den<br />
3.000 Mitgliedsbetrieben sind nur 30 Bio-<br />
Betriebe dabei. „Interesse bei unseren<br />
Mitgliedsbetrieben ist zwar da, aber wir<br />
müssen am Ball bleiben, um zu überzeugen“,<br />
sagt Lange. So bietet <strong>die</strong> HGK zum<br />
Beispiel für ihre Mitglieder Kochkurse mit<br />
dem BioGourmetClub aus Köln an oder<br />
organisiert Exkursionen zu Mitgliedsbetrieben<br />
zum Austausch unter Kollegen.<br />
Thomas Sadler<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Bio-Lebensmittel sind tatsächlich gesünder<br />
als konventionell erzeugte. Das zeigt eine<br />
Langzeitstu<strong>die</strong> der EU. Doch was ist eigentlich<br />
Bio, und wie erkennt man <strong>die</strong>se Produkte<br />
zweifelsfrei – auch im Supermarkt<br />
und beim Discounter? Wie viel mehr dürfen<br />
Bio-Lebensmittel kosten? Der Ratgeber<br />
Bio-Lebensmittel von Dr. Andrea Flemmer<br />
stellt das Angebot und Umfeld von Bio auf<br />
den Prüfstand.<br />
9,95 Euro | 192 Seiten | kartoniert<br />
2. aktualisierte Auflage 2011<br />
Spezielle Produkte für <strong>die</strong> AHV werden vermehrt auch auf der BioSüd<br />
angeboten. Hier zum Beispiel Aufstriche von der Firma Tarpa in 800 g-<br />
Gläsern, <strong>die</strong> auch als 50 g-Portionsgrößen erhältlich sind.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 27<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (089) 858 53-833,<br />
E-Mail merkurbuch@intime-media-services.de,<br />
Internet www.fachbuch-direkt.de
events und Messen<br />
Anuga: Ethischer Mehrwert<br />
und Gesundheitsbezug<br />
Die Anuga, <strong>die</strong> weltgrößte Messe für <strong>die</strong> Ernährungswirtschaft, präsentierte<br />
in Köln vom 8. bis 12. Oktober 2011 einfallsreiche Lebensmittel.<br />
Seien es innovative Produkte, nachhaltige Konzepte oder<br />
trendsetzende Kulinarik. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe<br />
finden Gastronomie und Handel Anregungen für <strong>die</strong> Verbraucherwünsche<br />
von morgen.<br />
Für unsere Leser der <strong>Bioküche</strong> haben<br />
wir <strong>die</strong> Anuga Organic-Halle<br />
nach interessanten Neuigkeiten<br />
durchstreift. Die Präsentationen der Aussteller<br />
wurden durch <strong>die</strong> maßgeblichen<br />
Themen Nachhaltigkeit, Regionalität und<br />
der Gesundheitsbezug „lactosefrei“ beherrscht.<br />
Den Trend zu regionalen Produkten<br />
konnte auch Messesprecherin<br />
Christine Hackmann bestätigen. Ebenso<br />
sei eine spürbare Tendenz zur schnellen<br />
und gut handhabbaren Zubereitung zu<br />
erkennen.<br />
Diesem Anspruch kommt zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Eis-Zauberei (www.eiszauberei.de)<br />
aus Rheinsberg in Thüringen nach.<br />
Die kleinste mobile Eisfabrik der Welt<br />
zaubert Bio-Eis nach individuellem Kundenwunsch,<br />
mehr als 365 Sorten sind<br />
möglich. Das kleine, aber international<br />
tätige Unternehmen setzt dabei auch auf<br />
Bio-Qualität. Neueste Kreation ist das<br />
„Bio Reismilcheis“, von dessen Geschmack<br />
sich <strong>die</strong> Besucher am Messestand überzeugen<br />
konnten. Ebenfalls neu im Sortiment<br />
sind ein Sojaeis und ein lactosefreies<br />
Eis.<br />
Trendy und lecker<br />
„Rundum fair - Süd trifft Nord“ am GEPA-Stand (hinten v. l.: Milchbauer Georg<br />
Schlickenrieder, Naturland- und BGL-Geschäftsführer Steffen Reese und Bernhard<br />
Pointner, vorner v. l.: GEPA-Produktmanagerin Hildegard Fuchs, El Naranjillo-<br />
Geschäftsführer Isaac Zuñiga Aguilar, GEPA-Geschäftsführer Robin Roth)<br />
Faire Öko-Milch aus dem bayerischen<br />
Alpenvorland der Milchwerke<br />
Berchdesgadener Land ist<br />
Bestandteil der neuen GEPA-<br />
Vollmilchrezepturen<br />
Und wie funktioniert <strong>die</strong>se Eis-Zauberei?<br />
Eine Erklärung liefert Christian<br />
Obst, Chefkoch im Bio-Seehotel Zeulenroda,<br />
der Eismaschine der Eis-Zauberei<br />
für seine Gäste angeschafft hat und damit<br />
auf jeder Veranstaltung ein Highlight<br />
setzt.<br />
„Die Basis ist ein fett- und zuckerreduziertes<br />
Bio-Milchspeiseeis, das in vier<br />
Geschmacksvarianten erhältlich ist. Die<br />
Portionsgröße legen wir selbst fest, denn<br />
der tiefgefrorene Eismassestrang ist individuell<br />
portionierbar. Dadurch lässt sich<br />
das Eis gut kalkulieren. Der Gast bestimmt<br />
den Basisgeschmack und <strong>die</strong> weiteren Zutaten.<br />
Das können Früchte oder Schokolade,<br />
aber auch Möhren, Rote Beete oder<br />
Gurken sein – auf den ersten Blick ungewöhnlich,<br />
aber alles möglich. Die Zutaten<br />
haben bei uns natürlich Bio-Qualität“,<br />
erzählt der Chefkoch begeistert.<br />
„Die Eismaschine mixt <strong>die</strong> Zutaten zu einer<br />
Eiscreme, <strong>die</strong> aus dem Automaten direkt<br />
in <strong>die</strong> Eiswaffel oder den Becher gelangt<br />
(Prinzip Softeis). Und so kann jeder<br />
Gast sein eigenes Eis kreieren.“<br />
Neu ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit der Fair<br />
Trade Company GEPA (www.gepa.de) und<br />
den Milchwerken Berchtesgadener Land<br />
(www.molkerei-bgl.de), <strong>die</strong> vom Bio-Verband<br />
Naturland e.V. (www.naturland.de)<br />
initiiert wurde. Unter dem Motto: „Rundum<br />
fair - Süd trifft Nord“ stellte <strong>die</strong> GEPA<br />
in Köln <strong>die</strong> ersten Schokoladen vor, <strong>die</strong> zu<br />
100 Prozent aus fairen Zutaten hergestellt<br />
werden. Neben fair gehandeltem Vollrohrzucker<br />
und Kakao aus Südostasien<br />
und Südamerika enthalten <strong>die</strong> Vollmilchrezepturen<br />
nun auch faire Öko-Milch aus<br />
dem bayerischen Alpenvorland. Zunächst<br />
werden drei Sorten angeboten: Physalis<br />
Beere, Grappa Traube und Mandel. Insgesamt<br />
vertreibt <strong>die</strong> GEPA über 350 fair gehandelte<br />
Produkte, davon über 70 Prozent<br />
in Bio-Qualität. Im Gespräch mit den<br />
Berchtesgadener Milchwerken erklärte <strong>die</strong><br />
Marketingleiterin Barbara Steiner-Hainz,<br />
dass <strong>die</strong>ses Projekt unter dem Naturland<br />
Fair-Siegel eine Bestätigung des Engagements<br />
der Molkerei um faire Partnerschaften<br />
ist.<br />
Fotos: GEPA (1), Anja Schuchardt (2)<br />
28 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
events und Messen<br />
BIOSpitzenkoch Alfred Fahr ist überzeugt,<br />
dass sich <strong>die</strong> Bio-Zertifzierung auszahlt<br />
BIO goes Lifestyle<br />
Auch <strong>die</strong> Bio-Zentrale Naturprodukte<br />
(www.bio-zentrale.de) mit Sitz in Ulbering<br />
in Bayern ist Handelspartner für<br />
Bio-Produkte. Bisher hauptsächlich im<br />
LEH vertreten, präsentierte das Unternehmen<br />
auf der Anuga unter der neuen<br />
Marke „Mühlenbach“ Produkte in 100<br />
Prozent Bio-Qualität, <strong>die</strong> auch für <strong>die</strong><br />
Gastronomie und Hotellerie von Interesse<br />
sind. Zum Beispiel einen Prosecco, hergestellt<br />
aus der Glera Traube aus dem Treviso.<br />
Der Spumante schmeckt frisch und<br />
ist durch wenig Kohlensäure angenehm<br />
weich im Gaumen. Die edel gestaltete,<br />
schwarze Flasche rundet den anspruchsvollen<br />
Auftritt ab.<br />
Ebenfalls zur „Mühlenbach“-Range<br />
gehören <strong>die</strong> neuen Bio-Müsliriegel. Auch<br />
sie bestechen neben der edlen Verpackung<br />
durch <strong>die</strong> sorgfältig ausgesuchten Zutaten,<br />
<strong>die</strong>, in eigener Produktion in „hand<br />
made Optik“ hergestellt und einzeln verpackt,<br />
puren, gesunden Genuss versprechen.<br />
Die Riegel-Range besteht aus den<br />
Sorten „Mandel“, „Paranuss“, „Krokant“<br />
und „Erlesene Früchte“.<br />
Zertifizierung als Bremse?<br />
Es fiel auf, dass immer mehr Hersteller<br />
konventioneller Lebensmittel zusätzlich<br />
eine Bio-Range anbieten. Der Bio-<br />
Markt hat auch weiterhin Potential. Im<br />
vergangenen Jahr stieg der Umsatz mit<br />
Bio-Lebensmitteln im deutschen LEH um<br />
zwei Prozent auf 5,9 Mrd. Euro. Damit ist<br />
Deutschland der größte Bio-Markt in der<br />
EU. Spiegelt sich <strong>die</strong>se Entwicklung auch<br />
im Außer-Haus-Markt wider? Auf <strong>die</strong>se<br />
Frage nach dem Erfolg ihrer Bio-Produkte<br />
bei namhaften Anbietern im Food Service-Segment<br />
erfahren wir jedoch, dass<br />
hier <strong>die</strong> Absätze deutlich hinter den Erwartungen<br />
zurück bleiben. Als Begründung<br />
wird <strong>die</strong> aufwendige Zertifizierungsprozedur<br />
genannt, <strong>die</strong> der Gastronom<br />
durchführen muss, will er seine Bio-<br />
Gerichte werbewirksam in Szene setzen.<br />
Was ist da dran, wollten wir von den BIO-<br />
Spitzenköchen Alfred Fahr und Tino<br />
Schmidt wissen, <strong>die</strong> auf der Messe für <strong>die</strong><br />
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />
(BLE) im Einsatz waren. Alfred<br />
Fahr möchte auch bei kleinen Betrieben<br />
nicht auf <strong>die</strong> geforderte Zertifizierung<br />
verzichten, denn zu leicht ließe sich hier<br />
schummeln. Wer den finanziellen Mehrwert<br />
einnehmen will, soll sich auch an <strong>die</strong><br />
Spielregeln halten, so seine Überzeugung.<br />
„Bio ist eine Lebenseinstellung, das lässt<br />
sich nicht auf eine Werbebotschaft reduzieren“,<br />
stimmt Tino Schmidt zu und ist<br />
davon überzeugt, dass sich <strong>die</strong> Investition<br />
in <strong>die</strong> Bio-Zertifizierung lohnt.<br />
Eine Innovation im Bereich von Fruchtsäften<br />
ist dem italienischen Unternehmen<br />
Polenghi (www.polenghigroup.it) aus San<br />
Rocco al Porto mit einem Zitronensaft aus<br />
sizilianischen Bio-Zitronen gelungen, der<br />
in einer Flasche angeboten wird, <strong>die</strong> komplett<br />
biologisch abbaubar und kompostierbar<br />
ist. Auch <strong>die</strong> Produktion <strong>die</strong>ser<br />
Plastikflasche ist umweltfreundlich, denn<br />
sie spart bei der Herstellung erhebliche<br />
Mengen Öl und reduziert so den CO 2 -Ausstoß.<br />
Bio-Spaß für Kids<br />
Auch für Kids haben wir ein interessantes<br />
neues Produkt entdeckt: Kidibul<br />
Bio (www.kidibul.be) – ein perlender<br />
Fruchtsaft als Kinderpartygetränk in den<br />
Geschmacksrichtungen Apfel und Apfel-<br />
Pfirsich. Kidibul Bio besteht zu 99% aus<br />
Fruchtsaft aus Bio-Anbau, der mit Kohlensäure<br />
versetzt ist und so für ein prickelndes<br />
Trinkerlebnis sorgt. Die 0,75 Liter<br />
Flasche ist mit einem Naturkorken verschlossen.<br />
Die Marke des belgischen Cider-Experten<br />
Stassen (www.stassen.be)<br />
wird über Top Spirit vertrieben.<br />
Michela Dulz<br />
Weitere Infos zur Anuga<br />
unter www.youtube.com/<br />
user/<strong>die</strong>biokueche<br />
<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 29<br />
<br />
<br />
<br />
Lecker, frisch und gesund zu kochen muss<br />
nicht teuer sein. Ob schnelle Gerichte, Klassiker<br />
oder Raffiniertes für besondere Anlässe:<br />
Wer sich beim Einkauf nach der Jahreszeit<br />
richtet und regionale Produkte<br />
wählt, hat stets Gutes und zugleich preiswerte<br />
Frische auf dem Tisch. Neben 500<br />
Rezepten und pfiffigen Küchentipps zeigt<br />
<strong>die</strong>ses Buch, wie einfach man bereits beim<br />
Einkauf auf Tier- und Naturschutz achten<br />
und natürliche Ressourcen schützen kann.<br />
14,99 Euro | 320 Seiten | 1. Auflage 2009<br />
Jetzt bestellen:<br />
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Service<br />
Rezeptinspirationen aus<br />
„Köstlich kochen mit Tee“<br />
Teatime im Kochtopf – der neue Trend: Eine Buch für alle,<br />
<strong>die</strong> Spaß an ungewöhnlichen und kreativen Ideen für <strong>die</strong><br />
leichte Küche haben. In <strong>die</strong>sem Kochbuch geht es um<br />
Tee. Aber nicht zu Plätzchen und Kuchen – sondern zum Verfeinern<br />
von Saucen, zum Ablöschen von Braten, zum Dünsten,<br />
Garen und Marinieren von Fleisch, Fisch und Gemüse sowie als<br />
einzigartiger Gaumenkitzel in Suppen, Rohkost und Desserts.<br />
Raffinierte Fonds und Sude aus grünem, weißem, schwarzem,<br />
Früchte-, Kräuter- oder Roibuschtee laden dazu ein, auch klassische<br />
Rezepte neu zu entdecken.<br />
REZEPT<br />
Lammbolognese in Salbeitee<br />
Für 4 Personen:<br />
1 Schalotte<br />
2 Knoblauchzehen<br />
1 EL Olivenöl<br />
250 g Lammhackfleisch<br />
Salz & Pfeffer<br />
1 gehäufter TL Currypulver (zum Beispiel Colombo)<br />
½ TL Schabzigerkleepulver<br />
1 Dose enthäutete Kirschtomaten<br />
(400 g, alternativ stückige Tomaten)<br />
300 ml Salbeitee<br />
je 1 Spritzer Worcester- & Sojasauce<br />
1 TL Zucker<br />
½ EL Aceto balsamico<br />
5 Sardellen<br />
1 EL Kapern<br />
Zubereitung:<br />
1 Salbeitee: 2 EL getrocknete Salbeiblätter mit<br />
300 ml sprudelnd kochendem Wasser überbrühen.<br />
Den Tee 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Durch<br />
ein Sieb abseihen.<br />
2 Die Schalotte und den Knoblauch abziehen und<br />
fein würfeln. Die Sardellen fein hacken.<br />
3 Das Öl in einem Topf erhitzen und Schalotte und<br />
Knoblauch darin anschwitzen. Das Hackfleisch zugeben<br />
und krümelig braten.<br />
4 Mit Salz, Pfeffer, Currypulver und Schabzigerklee<br />
würzen. Mit den Tomaten und dem Salbeitee ablöschen.<br />
Worcestersauce,<br />
Sojasauce, Zucker und Essig<br />
einrühren. Die fein gehackten<br />
Sardellen und <strong>die</strong><br />
Kapern ebenfalls unterrühren.<br />
20 Minuten bei<br />
schwacher Hitze offen<br />
einkochen lassen.<br />
Und dazu: Die Bolognese<br />
passt hervorragend zu<br />
bissfest gekochten Spaghetti<br />
oder als Füllung für<br />
Schmorgurken.<br />
REZEPT<br />
Darjeelingküchlein<br />
Für 4 Personen:<br />
80 g Butter + etwas Butter zum Einfetten<br />
230 g Mehl<br />
2 TL Backpulver<br />
100 g Zucker<br />
150 g Doppelrahmfrischkäse<br />
200 ml Darjeelingtee<br />
Salz<br />
2 Eier<br />
50 ml Orangenlikör<br />
Zubereitung:<br />
1 Darjeelingtee: 4 Teebeutel<br />
mit 200 ml sprudelnd<br />
kochendem Wasser<br />
überbrühen. Den Tee 5 Minuten<br />
ziehen lassen. Die<br />
Teebeutel herausnehmen.<br />
2 Den Backofen auf<br />
180°C (Umluft 160 °C) vorheizen.<br />
Die Butter bei schwacher Hitze schmelzen lassen.<br />
Flache Backförmchen (∅ 8 cm) leicht einfetten<br />
und mit Mehl bestäuben.<br />
3 Mehl und Backpulver mischen. Den Zucker mit<br />
Frischkäse, Butter, 100 ml Darjeelingtee und 1 Prise<br />
Salz verrühren. Die Eier unterrühren. Die Mehlmischung<br />
zügig unterschlagen.<br />
4 Den Teig in <strong>die</strong> Förmchen füllen. Im Ofen (Mitte)<br />
20 bis 25 Minuten backen.<br />
5 Nach Ende der Backzeit 100 ml Darjeelingtee mit<br />
dem Likör mischen und über <strong>die</strong> Küchlein träufeln,<br />
solange <strong>die</strong>se noch heiß sind.<br />
Entnommen aus dem Buch<br />
„Köstlich kochen mit Tee“<br />
132 Seiten, Klappenbroschur,<br />
zahlreiche Abbildungen<br />
Systemed Verlag Lünen, 2010<br />
Kosten: 18,95 Euro (D)<br />
ISBN: 978-3-927372-67-2<br />
Erhältlich im Buchhandel<br />
Fotos: Systemed Verlag<br />
30 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Events und Messen<br />
MESSETERMINE<br />
Internationale Grüne Woche in Berlin vom 20. bis 29. 01. 2012<br />
Die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Die<br />
Halle 6.2a präsentiert den BioMarkt. Hier können Besucher sich über<br />
Qualität, Vielfalt und Erzeugung biologischer Lebensmittel informieren.<br />
i www.gruenewoche.de<br />
Intergastra Messe in Stuttgart vom 11. bis 15. 02. 2012<br />
Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Catering, Konditorei<br />
und Café.<br />
i www.intergastra.de<br />
Dritte Profiwelt für Gastronomie Kongress in Stuttgart<br />
am 13. 02. 2012<br />
Die <strong>die</strong>sjährige Profiwelt für Gastronomie findet im Rahmen der Intergastra<br />
in den Kongressräumlichkeiten der Messe Stuttgart statt und ist Treffpunkt<br />
für bio-interessiertes Fachpublikum.<br />
i www.biogastrokongress.de<br />
BioFach Messe in Nürnberg vom 15. bis 18. 02. 2012<br />
Die BioFach ist <strong>die</strong> Weltleitmesse für Bio-Produkte. Das GastroForum im Rahmen<br />
des Kongressprogramms bietet eine Vielfalt an Vorträgen für <strong>die</strong> AHV.<br />
i www.biofach.de/Kongress<br />
Die <strong>Bioküche</strong>: Me<strong>die</strong>npartner<br />
der Profiwelt für Gastronomie<br />
<br />
<br />
Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln im Außer-Haus-Markt steigt. Mit der<br />
dritten Profiwelt für Gastronomie bietet Bioland den Akteuren aus Hotellerie,<br />
Gastronomie, Catering und Gemeinschaftsverpflegung <strong>die</strong> Möglichkeit, sich<br />
über <strong>die</strong> aktuelle Marktlage und Entwicklung, nachhaltige Ernährungskonzepte sowie<br />
regionale Belieferungsmöglichkeiten zu informieren und auszutauschen. Die <strong>die</strong>sjährige<br />
Profiwelt für Gastronomie findet im Rahmen der Intergastra am Montag, den<br />
13. Februar 2012 in den Kongressräumlichkeiten der Messe Stuttgart statt.<br />
Trends und Aktuelles im Bio Außer-Haus-Markt<br />
Die Profiwelt für Gastronomie ist der Treffpunkt für bio-interessiertes Fachpublikum<br />
und bietet ein attraktives Programm aus Vorträgen, Praxisberichten und einer Bio-<br />
Produktmeile. Schwerpunktthemen werden unter anderem der Mehrwert von Bio-Lebensmittel,<br />
Zertifizierungsmöglichkeiten für eine klima- und ökologischen Verpflegung<br />
sowie interessante Beispiele aus der Praxis sein.<br />
Alexander Bonde, Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Baden-<br />
Württemberg wird <strong>die</strong> Profiwelt eröffnen. Jan Plagge, Präsident von Bioland wird mit<br />
dem Vortrag „Landwirtschaft der Zukunft: Mehrwerte schaffen vom Acker bis auf<br />
den Teller“ in <strong>die</strong> Thematik einführen. Die Klippstein GmbH stellt ihr nachhaltiges<br />
Verpflegungskonzept im Betriebsrestaurant der Sparkasse Offenburg vor. Impulsreferate<br />
mit anschließender Diskussion von erfahrenen Praktikern wie Simon Tress (Biohotel<br />
Rose), Jean Philippe Aiguier (Hofgut Ruppertsberg) und dem Bio-Landwirt Georg<br />
Schulze-Schilddorf zum Thema „Potentiale und Herausforderungen von Bio-Lebensmitteln<br />
aus der Region“ runden <strong>die</strong> Veranstaltung ab.<br />
Neben dem Kongress wird Bioland auf der Intergastra in Halle 3 mit folgenden<br />
Partner vertreten sein: Brauerei Härle, Weingut Höfflin, Honigeis Manufaktur Kress,<br />
Schedel – der ökologische Backspezialist, Fleisch- und Wurstwaren Buchmann, Boller<br />
Fruchtsäfte, Bio-Großhändler Rinklin und das Fachmagazin <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>. Programm<br />
und Anmeldung: i www.biogastrokongress.de.<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 31<br />
Ein vegetarisches Biokochbuch für Genießer.<br />
Hier wurden phantasievolle Rezepte aus<br />
frischen Bioprodukten überraschend inszeniert<br />
und brillant fotografiert: Salate, Suppen,<br />
Vorspeisen, Gemüse, Pasta, Desserts,<br />
Frühstücksvariationen und mehr.<br />
24,95 Euro | 220 Seiten<br />
laminierter Pappband | 1. Auflage 2011<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (089) 858 53-833,<br />
E-Mail merkurbuch@intime-media-services.de,<br />
Internet www.fachbuch-direkt.de
Service<br />
Pfiffige Gewürze<br />
Angeboten werden <strong>die</strong> hefefreie Flüssigwürze<br />
in der 85 ml Flasche und <strong>die</strong><br />
Streuwürze in der 80 g Streudose<br />
Die Naturata Gemüsebrühen- und<br />
Würzmittel-Linien erhielten ein<br />
neues einheitliches Äußeres und<br />
wurden aufgrund der großen Nachfrage<br />
um sechs Produkte erweitert. Die hefefreien<br />
Gemüsebrühen werden mit den<br />
einzigartigen Variationen Curry Chili und<br />
Kräuter vervollständigt. Für den schnellen<br />
Genuss unterwegs gibt es ab jetzt<br />
alle hefefreien Sorten „to go“, praktisch<br />
und leicht zubereitbar auch für Berufstätige<br />
und Reisende im 4 g Beutel. Zur<br />
Abrundung des Sortiments bietet Naturata<br />
den Gemüsebrühwürfel jetzt auch<br />
als hefefreie Variante an. Hefefreie Flüssigwürze<br />
und Streuwürze mit Bio-Hefeextrakt<br />
bereichern das vorhandene<br />
Sortiment. Alle Gemüsebrühen des Naturkostherstellers<br />
werden in der Schweiz<br />
produziert, sind glutenfrei und besonders<br />
ergiebig.<br />
i www.naturata.de<br />
Tiefgekühlte<br />
Bio-Garnelen<br />
Rezept-Tipp: Mit Mozzarella überbackene Bio-Garnelen<br />
Vegetarischer Brotaufstrich<br />
Le Paté ist mehr als nur ein Brotaufstrich: Die Kombination<br />
für Brot, das Extra für Cremesuppen, Gemüsefüllungen<br />
und vegetarische Saucen bietet <strong>die</strong> Firma Hügli<br />
ab sofort mit den neuen rein vegetarischen Brotaufstrichenle<br />
Paté. Erhältlich ist der Klassiker in neun Geschmacksrichtungen,<br />
verpackt in praktischen Portionspackungen. Alle Sorten<br />
sind ohne deklarationspflichtige Zusatzstoffe, ohne gehärtete<br />
Fette, vegetabil und für eine vegane Ernährung geeignet.<br />
Die neuen vegetarischen Brotaufstriche sind in neun Geschmacksrichtungen<br />
erhältlich: Delikatess, Kräuter, Champignon,<br />
Tomate, Pikant, Rustikal, Fruchtig-Pikant, Puszta-Art und<br />
Schmalz.<br />
i www.huegli.de<br />
Le Paté von der Fa. Hügli werden in praktischen<br />
Portionspackungen von je 25 g angeboten<br />
Die Nachfrage nach Bio-Fisch und -Meeresfrüchten<br />
verzeichnet eine bemerkenswerte Zunahme – immer<br />
mehr Menschen greifen zu Fisch und Meeresfrüchten<br />
aus ökologischer Aquakultur. Mit den Bio-Garnelen<br />
aus ökologischer Aquakultur reagiert „Deutsche See“<br />
auf den steigenden Bedarf und bietet das Produkt im Sortiment<br />
„Tiefgekühlte Gourmetportionen“ an. Die küchenfertigen<br />
Bio-Garnelen von „Deutsche See“ sind roh, geschält,<br />
Darm gezogen, glasiert, tiefgefroren, einzeln entnehmbar<br />
und lassen sich schnell und einfach zubereiten.<br />
Die Bio-Garnelen stammen aus einer ökologischen Aquakultur<br />
in Ecuador, wo sie in Teichen mit geringer Besatzdichte<br />
und natürlich aufwachsen. Schon seit 2002 führt<br />
„Deutsche See“ Bio-Fisch und -Meeresfrüchte.<br />
i www.deutschesee.de<br />
Fotos: Naturata AG, „Deutsche See“ GmbH, Hügli Nahrungsmittel GmbH, SONNENTOR Kräuterhandelsgesellschaft mbH, CHA DÔ Teehandels GmbH<br />
32 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Service<br />
Weihnachtlicher<br />
Zauber<br />
Wenn <strong>die</strong> Tage kürzer werden und viele funkelnde Lichter<br />
<strong>die</strong> Welt in ein festliches Gewand hüllen, dann ist<br />
es bald so weit: Weihnachten steht vor der Tür! Und<br />
mit den richtigen Zutaten kann<br />
<strong>die</strong> Weihnachts-Freude so<br />
richtig wachsen. Das<br />
Glühweingewürz von<br />
SONNENTOR verfeinert<br />
nicht nur Rotwein<br />
sondern macht<br />
aus jedem Rebensaft<br />
Glühwein. Aufgekocht<br />
in Fruchtsaft<br />
schmeckt <strong>die</strong>ses<br />
weihnachtlich duftende<br />
Getränk laut<br />
Hersteller auch Kindern<br />
sehr gut, denn<br />
das volle Aroma nach<br />
Hagebutten, Hibiskus<br />
und Zimt, verfeinert<br />
mit Orangenschalen<br />
und Apfelstücken.<br />
Das Glühweingewürz der Fa.<br />
i www.sonnentor.de<br />
SONNENTOR wird in 20 Aufgussbeutel<br />
à 2 g angeboten<br />
Tee-Pyramiden<br />
Eine neue innovative Serie von Bio & Fairtrade Blatttees<br />
für <strong>die</strong> Gastronomie wird von dem Unternehmen Cha Dô<br />
angeboten. Feinste Blatttees werden in große Gazebeutel<br />
aus kompostierbarem Vlies gepackt. Das Ergebnis steht in<br />
nichts einem frisch aufgebrühten Tee aus losen Blättern nach.<br />
Die für <strong>die</strong>se Serie ausgewählten Tees gehören zu den Spitzenqualitäten<br />
der jeweiligen Ursprungs-Gebiete: Malty Assam,<br />
Spring Darjeeling, Highland Earl Grey, Hong Ching und Jasmin<br />
Yuncui sind <strong>die</strong> angebotenen Sorten. Passende Tischaufsteller<br />
für <strong>die</strong> neue Tee-Gastro-Serie werden von dem Unternehmen<br />
als Verkaufsunterstützung angeboten.<br />
i www.cha-do.de<br />
Die Pyramiden-Teebeutel von<br />
Cha Dô sind kompostierbar<br />
BezuGsQuellen<br />
Bio-Rohstoffe<br />
Bio-ProDuKTe<br />
GROßHanDel<br />
Umfangreiche Bio-Rohstoffe<br />
für <strong>die</strong> Eisherstellung<br />
Markprodukte | Basen |<br />
Geschmackszutaten | Rezepte<br />
www.32-fahrenheit.de<br />
Bio-Süßwaren<br />
Bestes vom<br />
Bodensee<br />
Brühen, Saucen & Roux<br />
Mehr unter: www.erntesegen.de<br />
Tel.: + 49 (0) 81 45 / 93 08 - 30<br />
E-Mail: zentrale@oekoring.com<br />
www.oekoring.com<br />
ökologisch · nachhaltig · partnerschaftlich<br />
Zum Kaffee<br />
und in<br />
den Kuchen!<br />
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- Vielfalt in bester Qualität<br />
- einfache Handhabung<br />
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Telefon: 0581 / 9 76 18 - 0<br />
Telefax: 0581 / 9 76 18 - 18<br />
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www.nabuko-biogvs.de<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011 33
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Rund <strong>die</strong> Hälfte unserer Lebensmittel<br />
– bis zu 20 Millionen<br />
Tonnen allein in Deutschland<br />
– landet im Müll, das sind<br />
500.000 Lastwagen voll. In ihrem<br />
Buch zeigen Stefan Kreutzberger<br />
und Valentin Thurn <strong>die</strong> Hintergründe,<br />
<strong>die</strong> zu <strong>die</strong>sen Zahlen führen,<br />
ebenso <strong>die</strong> Zusammenhänge zwischen<br />
dem Konsum in den Industrienationen<br />
und dem Hunger in der<br />
Welt sowie der Lebensmittelvernichtung<br />
und dem Klimawandel. Und benennen aber auch, wie<br />
<strong>die</strong>sem Skandal auf Ebene von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
begegnet werden kann, sowie was jeder Einzelne in seinem<br />
Alltag verändern kann.<br />
i Die Essensvernichter – Warum <strong>die</strong> Hälfte aller Lebensmittel<br />
im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist<br />
Autoren: Stefan Kreutzberger, Valentin Thurn<br />
320 Seiten<br />
Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln, 2011<br />
ISBN: 978-3-462-04349-5, 16,99 Euro (D)<br />
In Ausgabe 1/2012 lesen Sie:<br />
Klimazertifizierungen in der AHV<br />
Aktiver Klimaschutz ist und wird immer wichtiger. Welche<br />
Möglichkeiten der Klimazertifizierungen für Unternehmen<br />
der AHV bestehen bereits und wo kann man sich zertifizieren<br />
lassen? Ein Überblick darüber bietet <strong>die</strong> nächste Ausgabe.<br />
Vorbericht BioFach 2012<br />
Die BioFach ist <strong>die</strong> Weltleitmesse für Bio-Produkte. Das<br />
GastroForum im Rahmen des Kongressprogramms bietet eine<br />
Vielfalt an Vorträgen für <strong>die</strong> AHV. Wir verschaffen Ihnen einen<br />
Überblick zu dem Messe-Angebot für Gastronomen und<br />
geben Tipps für einen erfolgreichen Messe-Besuch.<br />
Suppen und Brühen<br />
Was unterscheidet Bio-Suppen und –Brühen vom konventionellen<br />
Angebot? Welche auf <strong>die</strong> AHV zugeschnittene<br />
Produkte bieten <strong>die</strong> Hersteller? Lesen Sie <strong>die</strong> Antworten dazu<br />
in unserem nächsten Heft.<br />
Anzeigenschluss: 13. Januar 2012<br />
Redaktionsschluss: 05. Januar 2012<br />
Erscheinungstermin: 06. Februar 2012<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller (V. i. S. d. P.)<br />
Redaktion: Dipl. Ing. Agr. Thomas Sadler (Projektleitung) und Dipl. Ing. Agr. Eva Reichert<br />
(Reichert und Sadler GbR), Königsfeldstr. 16, 85356 Freising, Tel.: (0 81 61) 5 33 80 74,<br />
E-Mail: thomas.sadler@vnm-services.de<br />
Autoren: Isabelle Butscheck, Schorndorf ; Michela Dulz, Stelle; Sonja Grundnig, München;<br />
Alexandra Höß, Hamburg; Christiane Manow-Le Ruyet, München; Claudia Mattuschat,<br />
München; Eva Reichert, Freising; Thomas Sadler, Freising; Anja Schuchardt,<br />
München; Rebekka Wucher, Augsburg<br />
Anzeigen:<br />
Verlags- und Anzeigenleitung: Elke Zimmermann,<br />
E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de,<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax (0 89) 31 89 05-38<br />
Mediaberatung: Sigrun Kühnel,<br />
E-Mail: sigrun.kuehnel@vnm-services.de,<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-75<br />
Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom 1. Oktober 2011<br />
Vertrieb-/Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck,<br />
E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />
Grafik & Layout: Joachim Ullmer<br />
Abonnenten- und Kundenservice:<br />
Telefon (0 89)8 58 53-540, Telefax (0 89)8 58 53-62-440,<br />
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InTime Media Services GmbH, Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen<br />
Die <strong>Bioküche</strong> erscheint 6 × im Jahr. Jahresabonnement 37,00 Euro/74,00 SFr.<br />
Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden<br />
Bescheinigung 20,00 Euro/40,00 SFr. Einzelheft 8,00 Euro/16,00 SFr.<br />
Die Euro-Preise beinhalten <strong>die</strong> Versandkosten für Deutschland und Österreich, <strong>die</strong> SFr-<br />
Preise <strong>die</strong> Versandkosten für <strong>die</strong> Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden <strong>die</strong><br />
Porto-Mehrkosten berechnet. Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich<br />
automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich<br />
gekündigt wird. Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
Schulen, Klassen, Lehrer:<br />
Telefon (0 89) 85 85 34 40 Telefax (0 81 45) 99 97 95, E-Mail: schule@vnmonline.de<br />
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Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonline.de<br />
Beratung Social Media & Video: Christiane LeRuyet-Manow,<br />
Uwe Kremmin (Magical Media GmbH)<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
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Telefax Redaktion (0 89) 31 89 05-53 (Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />
Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />
Die <strong>Bioküche</strong> wird auf Bilderdruckpapier aus 100 % Altpapier gedruckt,<br />
ausgezeichnet mit dem Blauen Engel Umweltzeichen<br />
Internet: www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />
ISSN 2192-0028<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung über nommen. Die<br />
Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung sowie <strong>die</strong> Rechte<br />
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Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6<br />
Gerichtsstand: München<br />
34 <strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> s 5/2011
Bioköche wollen es genau wissen<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong> bringt es auf den Punkt<br />
½ Beispiele und Lösungsvorschläge aus der Praxis zum Nachmachen<br />
½ Experten-Tipps zu Wareneingang, Warenfluss, Vermarktung<br />
½ Informationen über ökologische und nachhaltige Technik<br />
½ Wichtige Hilfen für <strong>die</strong> Aus- und Fortbildung<br />
½ Neueste Branchen- und Produktinfos<br />
½ Kreative Rezepte aus der Branche<br />
½ Warenkunde von A bis Z<br />
<strong>die</strong> <strong>Bioküche</strong>: das Fachmagazin für Kochkultur,<br />
Ökologie und Nachhaltigkeit in einer werte orientierten<br />
Außer-Haus-Verpflegung.<br />
Abonnement bequem bestellen unter www.<strong>die</strong>-biokueche.de<br />
oder telefonisch unter (089) 8 58 53 – 5 40<br />
oder Per Fax unter (089) 8 58 53 – 62 – 4 40
Schirmherr<br />
Nationaler Ideeller Träger