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01<br />
12<br />
€ 4,90 [D]<br />
€ 5,10 [EU]<br />
sfr 9,70<br />
ISSN 2190-0590<br />
E 18159<br />
RC-Car Technik und Sport<br />
MEGA ELEKTRISIERT<br />
Himoto MegaE von Krick<br />
<strong>Glory</strong> <strong>Days</strong><br />
KF-01 von Kyosho<br />
Der Alleskönner<br />
Ultra Trio plus 16<br />
von Graupner<br />
Saustarke Kupplung<br />
Vermeidung von Problemen mit<br />
Axial-Fliehkraftkupplungen<br />
Action pur<br />
Kyosho World Cup<br />
Superfinale 2011<br />
Der fliegende Holländer<br />
Serpent S411
HEIZKRAFTZWERG<br />
1/14-SCALE 4WD<br />
BRUSHLESS POWER<br />
2.4GHZ DSM FERNSTEUERSYSTEM<br />
Dieses kleine Kraftpaket ist ein ein reinrassiger Race-Buggy mit Power wie ein<br />
Großer! Brushless-Motor, 2.4 GHz Fernsteuerung, Akku und Ladegerät, der<br />
Losi Mini 8IGHT macht keine Kompromisse. Also – worauf wartest du<br />
noch? Der Kleine will auf den Track!<br />
horizonhobby.de<br />
©2011 Horizon Hobby, Inc. Losi, 8IGHT, DSM, EC2 and the Horizon Hobby logo are trademarks or registered trademarks<br />
of Horizon Hobby, Inc. The Spektrum trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc. 33986.1G
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EDITORIAL<br />
Benni Schleich, Heiner Martin<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
das zweite Jahr der <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> ist abgeschlossen, und so möchten wir uns bei Ihnen für Ihre Treue<br />
bedanken. Über das vergangene Jahr bekamen wir viel Lob und einige interessante Anregungen.<br />
Dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, hat sich die <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> als kompetentes und unterhaltsames<br />
Fachmagazin in Deutschland etabliert. Auch in Zukunft sind wir Ihnen natürlich für Lob und<br />
Anregungen, aber auch für jede Art von Kritik dankbar.<br />
Herbst und Winter sind traditionell die Zeit für Messen. Den Anfang machte die Faszination <strong>Modell</strong>bau<br />
in Friedrichshafen, gefolgt von der <strong>Modell</strong>bau Süd in Stuttgart, bevor es dann zur „Neuheitenschau“,<br />
der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg, geht. Bei unserem Besuch der Faszination<br />
<strong>Modell</strong>bau fiel der große Andrang am Wochenende auf. Waren die Zuschauerzahlen doch in den<br />
letzten Jahren etwas rückläufig gewesen, scheint sich die Branche auf einem guten Weg zu befinden.<br />
Verließen die Besucher im letzten Jahr die Hallen oft mit kleinen Tütchen, so sah man in diesem Jahr<br />
viele Menschen mit riesigen Kartons, die sie freudestrahlend über das Messegelände wuchteten.<br />
Auch in den vielen Gesprächen, die wir mit Ausstellern und Besuchern führten, wurde deutlich, dass<br />
<strong>Modell</strong>bau immer noch viel Spaß macht und die Branche langsam über die schweren Krisenjahre<br />
hinwegkommt.<br />
Die letzten Sonnenstrahlen nutzten unsere Autoren für viele umfangreiche Tests verschiedenster <strong>Modell</strong>arten.<br />
Mit dem KF-01 kehrt Kyosho auf die Formel-Bühne zurück, jedoch nicht mit dem für diese<br />
<strong>Modell</strong>e üblichen Elektroantrieb, sondern befeuert von einem kleinen Sirio-Verbrennungs-Treibsatz.<br />
Kricks MegaE ist ein mit jeder Menge Leistung gesegneter 1:8er-Offroad-Buggy, der das Testteam zu<br />
begeistern wusste. Mit dem Serpent S411, der Roadfighter-Familie von Graupner und dem Mini-Z<br />
AWD-10 Alice Lancer Evo X von Kyosho stellen wir weitere interessante <strong>Modell</strong>e vor.<br />
Auch die Technik kommt in dieser Ausgabe nicht zu kurz. Wir erklären Ihnen die Funktionsweise der<br />
Axial-Kupplungen und zeigen auf, wie Sie diese optimieren können. In unseren Rennberichten lesen<br />
Sie die spannenden Berichte über die Finale des KWC, des Hobbycups und der HARM-Challenge.<br />
Diese Ausgabe machte unserem Team wieder viel Spaß und wir hoffen, Ihnen diesen weitergeben zu<br />
können. Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihrer <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>!<br />
Ihr <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>-Team<br />
Heiner Martin & Benni Schleich<br />
04<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
# 29 7309<br />
EUR 329,90*<br />
Zur Zeit ist Ken Block<br />
unzweifelhaft einer der spektakulärsten Fahrer.<br />
Ob im sportlichen Rally-Einsatz, bei schier unglaublichen Sprüngen<br />
oder bei Drifts im Gymkhanastyle, nur noch cool!<br />
Jetzt gibt es von TRAXXAS den Fiesta von Ken Block lizenziert mit<br />
allen Logos und natürlich TRAXXAS-like so motorisiert, daß man einfach<br />
versuchen muß, die YouTube-Stunts nachzufahren und die Reifen<br />
qualmen zu lassen. Just try it!<br />
• Lizenzierte Ford Fiesta Karosserie<br />
• Permanenter Allradantrieb<br />
• 45 km/h mit beigefügtem Akku<br />
• 80 km/h mit zusätzlichem Akku<br />
• Velineon® 380 Brushless-Motor<br />
• VXL 3s Regler (LiPo-fähig)<br />
• Wasserfeste Elektronik<br />
• Lizenzierte VOLK TE37 Felgen<br />
• Slicks mit Gymkhana-Gummimischung<br />
• 2.4GHz RC-System mit Traxxas Link<br />
• Inkl. Traxxas Power Cell-Akku und Ladegerät<br />
Technische Daten:<br />
Länge<br />
356 mm<br />
Gewicht<br />
964 g<br />
Radstand<br />
206 mm<br />
Regler<br />
VXL-3m<br />
Motor<br />
V 380 BL<br />
Antrieb<br />
4WD (Welle)<br />
RC-System<br />
2.4GHz mit TRX-Link<br />
:<br />
* unverbindliche Preisempfehlung<br />
Im Vertrieb von: MULTIPLEX <strong>Modell</strong>sport GmbH & Co.KG • D-75015 Bretten<br />
The Fastest Name in Radio Contol<br />
www.traxxas.de<br />
www.multiplex-rc.de www.hitecrc.de www.rcsystem-multiplex.de
<strong>Modell</strong><br />
INHALT<br />
SZENE<br />
8 Elektro-Halle in Senden/Iller, Elektro-Training beim MCC Türkheim,<br />
<strong>Modell</strong>baubörse in Sinsheim, die neuen EFRA-Beschlüsse,<br />
Hallenbahn in Weil der Stadt<br />
NEWS<br />
SZENE<br />
68 Neuheiten vom Markt<br />
10 <strong>Glory</strong> <strong>Days</strong>!<br />
Mit dem KF-01 kehrt Kyosho auf die Formel-1-Bühne<br />
zurück, diesmal mit Verbrennungsmotor<br />
Das Aufrüsten macht auch vor den kleinsten Rennboliden nicht<br />
22 Mega elektrisiert<br />
halt. Mit dem AWD-10-Chassis bietet Kyosho einen allradgetriebenen<br />
Racer im Mini-Z-Format an 28 Spaß abseits der Straßen<br />
Die Roadfighter-<strong>Modell</strong>e von Graupner<br />
40 Der Alleskönner<br />
Ladegerät Ultra Trio plus 16 von Graupner<br />
46 Weltmeister für Einsteiger<br />
Der 4WD Inferno Neo von Kyosho<br />
54 Der fliegende Holländer<br />
Elektro-Tourenwagen Serpent S411<br />
62 4WD im Mini-Format<br />
Mini-Z AWD-10 Alice Lancer Evo X von Kyosho<br />
Der Himoto MegaE von Krick<br />
TEST<br />
TECHNIK<br />
52 Eine saubere Sache<br />
Teil 4: Einfache Effekte mit<br />
Spraydosen und Design-Aufklebern<br />
NEWS<br />
TEST<br />
TECHNIK<br />
Im vierten Teil unsere Serie erklären wir, wie aufwendigere Designs<br />
einfach mit Orion-Design-Aufklebern und Spraydose lackiert<br />
werden können<br />
TUNING<br />
16 Saustarke Kupplung<br />
Hinweise zur Vermeidung von Problemen mit<br />
Axial-Fliehkraftkupplungen<br />
TUNING<br />
RACING<br />
Für Einsteiger, Sparfüchse und Schraubmuffel herrschen goldene<br />
Zeiten – immer mehr Hersteller bieten fahrfertig montierte<br />
<strong>Modell</strong>e (RTR) zu günstigen Preisen an. Die Firma Graupner hat<br />
seit Kurzem gleich drei neue Offroad-<strong>Modell</strong>e im Maßstab 1:10<br />
im Programm, die alle zur Roadfighter-Familie gehören<br />
34 Action pur<br />
Kyosho World Cup-Superfinale 2011<br />
74 Hobbyfahrer im Glück<br />
Finale des Hobbycups in Lahntal<br />
78 Perfekt<br />
Endlauf der H.A.R.M.-Challenge in Mühlau<br />
RACING<br />
<strong>CAR</strong>-MODELL-TIPPS<br />
finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten<br />
14, 25, 29, 40, 47, 58 und 65<br />
82 Impressum<br />
82 <strong>Vorschau</strong><br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 07
SZENE<br />
Heiner Martin<br />
Elektrohalle in Senden/Iller<br />
Auch in diesem Winter steht in 89250 Senden/Iller<br />
wieder eine Hallen-Rennstrecke<br />
zum Training zur Verfügung.<br />
Die Streckenführung wurde gegenüber<br />
dem letzten Jahr geändert, sodass sie<br />
noch interessanter zu fahren ist. Geöffnet<br />
ist die Rennstrecke an Wochenenden:<br />
Freitag 17 bis 22 Uhr,<br />
Samstag 11 bis 22 Uhr,<br />
Sonntag 11 bis 20 Uhr.<br />
Für Gastfahrer, die herzlich willkommen<br />
sind, wird eine Gebühr von 10,- € für Erwachsene<br />
und 5,- € für Jugendliche erhoben.<br />
Die Strecke befindet sich im Gebäude<br />
3 in der Erich-Rittinghaus-Straße 1.<br />
Der Eingang befindet sich an der Nordseite<br />
des Gebäudes, vom Parkplatz rechts<br />
Die Hallenstrecke in Senden/Iller<br />
neben der Haupteinfahrt zum Gewerbepark<br />
Senden.<br />
Kontakt: im Internet auf<br />
www.indoor-racing-senden.de oder Sascha<br />
Wettengl, Tel. 0173 8554784 (abends).<br />
Das Fahrerlager in der Sendener Halle<br />
21. <strong>Modell</strong>bau-Börse Sinsheim<br />
in der Elsenzhalle<br />
Der neue Termin der <strong>Modell</strong>bau-Börse<br />
Sinsheim in der Elsenzhalle ist Samstag,<br />
28.01.2012, von 8.30 bis 15.00 Uhr. Die<br />
große Börse mit über 200 Tischen ist für<br />
Flug-, Schiffs- und Automodelle.<br />
Ausstellereinlass ist ab 7.00 Uhr. Zufahrt:<br />
Autobahn A6 Heilbronn-Mannheim,<br />
Ausfahrt Sinsheim. Weitere Infos/Reservierungen<br />
bei:<br />
Ingo Jackisch, Tel. 07261 13888 (nach<br />
18.00 Uhr), E-Mail: boerse@mfsv-sinsheim.<br />
de, Webseite: www.mfsv-sinsheim.de<br />
Neue Indoor-Bahn in<br />
Weil der Stadt<br />
In Weil der Stadt eröffnete am 12. November<br />
eine neue Indoor-Rennstrecke für<br />
Elektro-<strong>Modell</strong>e. Die Strecke ist ca. 85 m<br />
lang und auf der kompletten Länge 2 m<br />
breit. Tische, Stühle und Stromanschlüsse<br />
sind vorhanden und in netter Atmosphäre<br />
kann donnerstags und samstags nach Herzenslust<br />
seinem Hobby gefrönt werden.<br />
Bei der Eröffnung waren bereits gut 30<br />
Fahrer anwesend, die die Bahn einweihten.<br />
Nähere Infos sind unter<br />
www.c-hub-racing.de zu finden.<br />
Die Hallenbahn in Weil der Stadt<br />
08<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Neue EFRA-Beschlüsse<br />
Wie in jedem Jahr fand am ersten<br />
November-Wochenende wieder die<br />
Hauptversammlung der EFRA statt, auf<br />
der Reglements-Neuerungen festgelegt<br />
wurden. Hier die wichtigsten Beschlüsse.<br />
Für den allgemeinen Teil des EFRA-Reglements<br />
gab es nur Änderungen im Detail,<br />
die hier übergangen werden können.<br />
1:8 Offroad: Es wurde eine Europameisterschaft<br />
40+ eingeführt. Weiter wurden<br />
im Reglement die Hinweise auf 2WD-<br />
Fahrzeuge gestrichen, weil diese wohl<br />
auf internationalen Wettbewerben keiner<br />
mehr fährt.<br />
Elektro-Klassen: Im allgemeinen Teil der<br />
Elektro-Klassen wurden die NiCd- und<br />
NiMH-Akkus und die Bürsten-Motoren<br />
gestrichen, weil sie niemand mehr verwendet.<br />
Weiter wurde bei den Brushless-<br />
Motoren eine Definition eingeführt, die<br />
es auch bei nicht zerlegbaren Motoren<br />
erlaubt, die Stator-Länge auch beim kompletten<br />
Motor zu messen. Motoren, die bis<br />
jetzt im Handel sind, sind davon aber nicht<br />
betroffen. Bei den Lithium-Akkus wurden<br />
alle Veränderungen am Gehäuse, die die<br />
Sicherheit beeinträchtigen können, verboten.<br />
Weiter sind 1s-Akkus ab sofort schon<br />
ab dem 1. März eines Jahres zugelassen,<br />
sodass die 1:12-Europameisterschaft auch<br />
mit neu auf den Markt gekommenen Akkus<br />
gefahren werden kann.<br />
Bei Elektro-Glattbahn wurde eine Europameisterschaft<br />
für 10.5-Stock-Motoren mit<br />
0-Boost-Fahrtreglern eingeführt. An dieser<br />
dürfen jeweils die ersten 20 Fahrer der<br />
letzten drei Europameisterschaften Tourenwagen<br />
modified nicht teilnehmen. Für<br />
Elektro-Offroad wurden keine Änderungen<br />
des technischen Reglements beschlossen.<br />
Verbrenner-Glattbahn: Die Finale werden<br />
ab sofort nur noch mit dem LeMans-Start<br />
gestartet. Um die Verwendung von illegalen<br />
Haftmitteln zu verhindern, hat sich die<br />
EFRA der schon vom DMC bei den letzten<br />
deutschen Meisterschaften angewandten<br />
Regelung angeschlossen.<br />
Die Reifen werden vor dem Start mit einem<br />
Messgerät wie dem MiniRAE 3000 auf<br />
illegale Substanzen getestet. Ab dem Jahr<br />
2013 werden bei 1:8 die Vorläufe wieder 5<br />
Minuten gefahren, wobei ein Nachtanken<br />
nicht erlaubt ist. Ebenfalls ab 2013<br />
ist der Nitromethangehalt im Sprit auf 16%<br />
begrenzt. Ab sofort gilt, dass der Vergaserdurchmesser<br />
auf max. 8 mm reduziert sein<br />
muss. Das Mindestgewicht der 4WD-Fahrzeuge<br />
wurde auf 2400 g gesenkt.<br />
Weiter wird es im Jahr 2013 eine neue Liste<br />
der homologierten Schalldämpfer geben.<br />
Die EFRA hat sich dafür ausgesprochen,<br />
die Lärmemission auf jeden Fall zu senken.<br />
Auch bei 1:10 Scale werden die Vorläufe<br />
ab dem Jahr 2013 5 Minuten gefahren und<br />
ein Nachtanken ist nicht erlaubt. Ab sofort<br />
gilt ein Mindestgewicht von 1550 g für die<br />
Fahrzeuge.<br />
Bei den Großmodellen wurde in Offroad<br />
die Klasse in 4WD- und 2WD-Fahrzeuge<br />
getrennt.<br />
SZENE<br />
Elektro-Training beim MCC<br />
Türkheim<br />
Der MCC Türkheim hat für diesen Winter<br />
seine Elektro-Bahn für das Training<br />
weitläufiger gestaltet, sodass einmal<br />
mehr Überholvorgänge möglich sind und<br />
zum anderen das Risiko von Beschädigungen<br />
vermindert wird. Das Fahrerlager<br />
wurde erweitert.<br />
Die Halle ist an folgenden Terminen<br />
geöffnet: 27. bis 30.12.2011, 28./29.01.2012<br />
und 25./26.02.2012. Die Öffnungszeiten<br />
sind samstags von 10.00 bis 20.00 Uhr und<br />
sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr. An den<br />
Tagen vom 27.12. bis 29.12 kann jeweils<br />
von 10.00 bis 20.00 Uhr gefahren werden.<br />
Am 30.12. wird die Halle um 17.00 Uhr<br />
geschlossen.<br />
Die Elektro-Trainingsstrecke des MCC Türkheim in Rammingen<br />
Gäste sind herzlich willkommen. Kosten:<br />
Erwachsene 10,- € und Jugendliche 5,- €<br />
(bis 18 Jahre). Die Sporthalle befindet sich<br />
in 86871 Rammingen in der Ahornstraße.<br />
Zufahrt: Autobahn A96 Abfahrt Bad Wörishofen<br />
Richtung Türkheim, im Kreisverkehr<br />
die 3. Ausfahrt auf die Memminger Straße,<br />
am nächsten Kreisverkehr 1. Ausfahrt Richtung<br />
Rammingen, der Umgehungsstraße<br />
folgen bis zur letzten Abfahrt Richtung<br />
Rammingen/Matsies, danach rechts abbiegen<br />
Richtung Sportanlagen/Ahornweg.<br />
Der Eingang zur RC-Car-Strecke befindet<br />
sich hinten bei den Tennisplätzen. Änderungen<br />
zum Terminplan sind auf www.<br />
mcc-tuerkheim.de zu finden.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 09
TEST<br />
Benni Schleich<br />
Geliefert wird der Kyosho KF-01 als<br />
reiner Baukasten. Enthalten sind<br />
neben den zur Fertigstellung des<br />
Chassis benötigten Teilen eine hochwertige<br />
dreiteilige Polykarbonat-Karosserie,<br />
die eindeutig dem legendären McLaren<br />
MP4/6 von 1991 nachempfunden ist, Reifen<br />
sowie der 1,5 cm³ große Sirio-Motor,<br />
der bereits aus dem Spada bekannt ist.<br />
Konstruktion<br />
Aufgebaut ist der KF-01 auf einem<br />
schwarz eloxierten, 2,5 mm starken<br />
Aluminium-Chassis. Die Vorderachse<br />
ist wie bei Formel-<strong>Modell</strong>en üblich aus<br />
einem durchgehenden Kunststoffteil<br />
unten und oben gestaltet. Die gefederten<br />
Achsschenkel sind an starren Querlenkern<br />
aufgehängt, an denen oben über Links-/<br />
Rechts-Gewindestangen der Sturz ein-<br />
gestellt werden kann. Normale Spurstan-<br />
gen verbinden die Lenkhebel mit einem<br />
Umlenkhebel, der die Lenkbefehle von<br />
einem direkt auf dem Lenkservo montierten<br />
Servo-Saver und einer Gewindestange<br />
empfängt. Das Lenkservo selbst ist<br />
liegend auf dem Chassis montiert. Direkt<br />
hinter diesem sitzt der 35 cm³ große<br />
Kraftstofftank. Rechts neben dem Tank<br />
liegt das Gas-/Bremsservo, links der Empfänger.<br />
Wie es sich für ein Formel-1-Fahrzeug<br />
gehört, ist der Motor in Mittelmotorbauweise<br />
angeordnet. Seine Kraft gibt<br />
der kleine 1,5-Kubiker über eine Zwei-<br />
Backen-Kupplung mit Ringfeder auf die<br />
Kupplungsglocke und das Hauptzahnrad<br />
ab. Dieses treibt die Getriebewelle an, auf<br />
der außen die einteilige Scheibenbremse<br />
sitzt. Die Hinterachse wird von einem<br />
Riemen mit 63 Zähnen gedreht. Diese<br />
ist leider in der Baukastenversion starr<br />
ausgeführt, verfügt also über kein Differenzial.<br />
Die Hinterachse wird ebenfalls<br />
wie die Vorderachse über kleine Federn<br />
gefedert, gedämpft wird sie nicht. Interessant<br />
ist die Hinterachsaufhängung, weil<br />
die Achse selbst in Kugellagern in einer<br />
Art Hebel sitzt, auf dem oben die Feder<br />
sitzt. Kunststoffmitnehmer sorgen für die<br />
Beschleunigung der Hohlkammerreifen,<br />
die zusammen mit den Einlagen auf<br />
aufwändig gefertigten Felgen verklebt<br />
werden. Als Auspuff dient ein Kunststoffschalldämpfer<br />
mit Aluminiumkrümmer.<br />
Der Sirio-Motor an sich ist beinahe ein<br />
kleines Kunstwerk. Motorhalter und<br />
Vergaser sind am Gehäuse angeformt.<br />
Eigentlich ist der Sirio .09 genauso<br />
aufgebaut wie seine größeren Brüder.<br />
Genügend Leistung, um das gut 1100 g<br />
schwere <strong>Modell</strong> auf angemessene Geschwindigkeiten<br />
zu beschleunigen, sollte<br />
er auf jeden Fall haben.<br />
Glor<br />
Mit dem KF-01 kehrt Kyosho a<br />
diesmal mit Verbrennungsmo<br />
10<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Es war einmal vor langer Zeit, da boomte der Markt für Formel-1-<strong>Modell</strong>e im<br />
Maßstab 1:10. Die großen Hersteller machten einen regelrechten Wettbewerb<br />
daraus, wer denn nun als Erster die aktuellen Boliden der Königsklasse nachbilden<br />
durfte. Und so ist es nicht verwunderlich, dass allein durch die beiden<br />
„Großen“ (Kyosho und Tamiya) praktisch die gesamten Starterfelder der frühen<br />
90er-Jahre im <strong>Modell</strong> verewigt wurden. Doch dann wurde es ruhig um die Formel<br />
1 im <strong>Modell</strong>sport, bis nun viele Firmen im Rahmen der Retrowelle vor allem<br />
wieder klassische Fahrzeuge neu aufgelegt oder komplett neue entwickelt haben.<br />
Kyosho geht mit dem KF-01 ganz neue Wege. Äußerlich kommt er im Design<br />
der frühen 90er-Jahre daher, doch innerlich ist das <strong>Modell</strong> brandneu.<br />
y days<br />
TEST<br />
uf die Formel-1-Bühne zurück,<br />
tor<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 11
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Zusammenbau<br />
Testfahrt<br />
Der Zusammenbau des KF-01 ist Kyoshotypisch<br />
problemlos. Alles passt perfekt,<br />
nichts klemmt oder muss nachbearbeitet<br />
werden. Lediglich die Montage des<br />
Gasgestänges ist nicht ganz einfach, da<br />
die Kugelkopfpfannen sehr stramm auf<br />
die Gewinde gehen. Zudem muss das<br />
Gasgestänge sehr sauber auf den Vergaser<br />
angepasst werden, da sonst der Vergaserschieber<br />
an der Getriebewelle schleift.<br />
Geübte RC-Car-Bauer können die Montage<br />
des <strong>Modell</strong>s in fünf bis sieben Stunden<br />
bewerkstelligen. Die Fertigstellung der<br />
Karosserie ist da schon etwas aufwändiger.<br />
Diese ist, wie bereits erwähnt, Ayrton Sennas<br />
letztem WM-Auto, dem da MP4/6 nachempfunden, doch finden<br />
McLaren-Hon-<br />
sich keine offiziellen Sponsorenaufkleber<br />
im Baukasten.<br />
Die Cockpitöffnung muss vorsichtig mit<br />
einem scharfen Messer herausgetrennt<br />
werden. Die Fahrerfigur ist aufwändig gestaltet<br />
und wird zuvor sauber ten und bemalt. Nach dem Lackieren<br />
ausgeschnit-<br />
der Karosserie wird die Figur von unten<br />
eingesetzt und der Helm aufgeschraubt.<br />
So entsteht ein absolut originalgetreues<br />
Erscheinungsbild.<br />
Nach der üblichen Fotosession sollte<br />
der KF-01 nun die ersten Meter unter<br />
die Räder bekommen. Zum Anlassen<br />
diente eine herkömmliche Startbox eines<br />
1:8-Glattbahners, deren Anschläge nur<br />
leicht verstellt werden mussten. Der kleine<br />
1,5-cm³-Motor bekam 25%igen Sprit,<br />
damit er seine optimale Leistung entfalten<br />
konnte. Zum Einfahren wurde der Motor<br />
schön fett gestellt und damit wurden<br />
ca. fünf Tankfüllungen durchgefahren.<br />
Zwischen den einzelnen Tankfüllungen<br />
wurde streng darauf geachtet, den Motor<br />
vor dem Neustart vollständig<br />
auskühlen zu lassen. Während<br />
Kraftzwerg – der 1,5 cm³ große Sirio .09<br />
Der Kyosho KF-01 in der Übersicht<br />
Die Vorderachse des KF-01<br />
der Einfahrzeit hatten auch die drehenden<br />
Teile des <strong>Modell</strong>s Gelegenheit, sauber<br />
einzulaufen. Danach wurde der Vergaser<br />
auf Leistung getrimmt und der eigentliche<br />
Test konnte beginnen. Zuallererst wurde<br />
klar, dass die Reifen eine gewisse Betriebstemperatur<br />
benötigen, um überhaupt<br />
Haftung aufzubauen. Die ersten beiden<br />
Runden war das <strong>Modell</strong> sehr schwer zu<br />
12<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
tionale Resonanzrohr ebenfalls Sinn, um<br />
noch etwas mehr Leistung zu generieren.<br />
Zu guter Letzt erschienen die Federsätze<br />
für Vorder- und Hinterachse als sehr sinnvoll.<br />
Im Kyosho-Programm finden sich<br />
noch sehr viele Tuningteile für den KF-01,<br />
doch die meisten sind rein optischer Natur<br />
und verbessern das reine Fahrverhalten<br />
oft nur marginal.<br />
Frisch ausgestattet mit Differenzial, Resorohr<br />
und harten vorderen sowie mittleren<br />
gestellt, um das Tragbild der Vorderreifen<br />
zu verbessern. So untersteuerte das Auto<br />
minimal am Kurveneingang, um dann<br />
gut zu „beißen“ und kontrollierbar aus der<br />
Kurve herauszukommen.<br />
Mit dem Resonanzrohr veränderte der<br />
Sirio seinen Sound hörbar und drehte<br />
höher. Die Tuningmaßnahmen zeigten<br />
also die gewünschte Wirkung. Lediglich<br />
der Einkuppelzeitpunkt der Kupplung war<br />
noch etwas zu früh. Nach dem Erleichtern<br />
Die rechte Chassisseite, gut zu sehen sind<br />
die Scheibenbremse und das Gas-/Bremsservo<br />
TEST<br />
Das Tuning-Kugeldifferenzial<br />
Die serienmäßige Starrachse<br />
beherrschen, brach immer wieder mit<br />
dem Heck schlagartig aus. Doch nach<br />
drei Runden war die Betriebstemperatur<br />
erreicht und das Auto war wesentlich<br />
schöner zu fahren. Allerdings ist das<br />
Fahrverhalten eines 2WD-Fahrzeugs mit<br />
reiner Starrachse nie besonders einfach zu<br />
beherrschen. So wurden für den KF-01 vor<br />
dem nächsten Testtag ein paar Tuningteile<br />
geordert. Zunächst sollte der F1 mit dem<br />
Kugeldifferenzial aus dem Hause Kyosho<br />
versehen werden. Zudem machte das ophinteren<br />
Federn ging es zum nächsten<br />
Ausritt. Das Differenzial zeigte sofort<br />
Wirkung und das Fahrverhalten wurde<br />
immer gutmütiger. Der KF-01 konnte nun<br />
mit wesentlich mehr Gasanteil aus den<br />
Kurven beschleunigt werden, ohne dass<br />
das Heck ausscherte. Auch die Tuningfedern<br />
taten ihr Werk wie erwartet. An der<br />
Vorderachse wurde etwas mehr Sturz einder<br />
Kupplungsbacken mit drei 2-mm-<br />
Bohrungen pro Backe war dieses Problem<br />
auch gelöst. Nun machte das <strong>Modell</strong><br />
immer mehr Spaß. Natürlich sind die<br />
Fahrleistungen nicht mit einem Wettbewerbsfahrzeug<br />
zu vergleichen, doch dafür,<br />
wofür der KF-01 gedacht war, ist er absolut<br />
geeignet.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 13
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Technische Daten<br />
Die Hinterachse des KF-01<br />
Fazit<br />
Der Kyosho KF-01 ist ein Spaßmodell<br />
allererster Güte. Durch sein Erscheinungsbild<br />
erinnert er an die wohl größten Tage<br />
der Formel-1-Geschichte, Ende der 80erbzw.<br />
Anfang der 90er-Jahre des letzten<br />
Jahrhunderts. Die Wahl der Karosserie<br />
war wohl auch nicht unbedingt zufällig,<br />
werden doch sowohl Ayrton Senna als<br />
auch der von einem Honda-Motor befeuerte<br />
McLaren bis heute in Japan sehr<br />
verehrt. Im Land der aufgehenden Sonne<br />
wurde für die KF-01-<strong>Modell</strong>e sogar eine<br />
eigene Rennserie gegründet, die von der<br />
japanischen F1-Legende Saturo Nakajima<br />
gefördert wird. Alles in allem ist der KF-01<br />
ein wirklich gelungenes Formel-1-<strong>Modell</strong>,<br />
das mit seiner Optik und immensem<br />
Fahrspaß zu überzeugen weiß. Und wer<br />
weiß? Vielleicht schwappt die Euphorie<br />
für den KF-01 sogar einmal von Japan zu<br />
uns herüber.<br />
Fahrzeug<br />
Kyosho KF-01<br />
Maßstab 1:10<br />
Länge<br />
414 mm<br />
Breite<br />
200 mm<br />
Höhe<br />
86 mm<br />
Spur vorne<br />
170 mm<br />
Spur hinten<br />
155 mm<br />
Radstand<br />
267 mm<br />
Reifen vorne<br />
56 x 30 mm<br />
Reifen hinten 58 x 45 mm<br />
Gewicht<br />
1100 g<br />
Motor 1,5 cm³ Sirio .09<br />
Getriebeübersetzung 5,23:1<br />
Bezug Kyosho Deutschland<br />
GmbH, 24568 Kaltenkirchen,<br />
www.kyosho.de<br />
Preisempfehlung 429,– Euro<br />
Das Chassis ist formel-typisch schlank<br />
gestaltet, der Tank fasst gerade einmal 35<br />
cm³ Sprit<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Einstellen des Einkuppelzeitpunkts bei Backenkupplungen<br />
Ebenfalls aus dem Tuningsortiment<br />
von Kyosho: das Resonanzrohr<br />
Manchmal ist der Einkuppelzeitpunkt bei normalen Zwei- oder Dreibackenkupplungen<br />
etwas sehr früh, sodass das <strong>Modell</strong> teilweise schon bei Leerlaufdrehzahl einkuppelt<br />
oder sich der Motor aus Spitzkehren heraus sehr schwer tut, das Auto zu beschleunigen.<br />
Hierfür bieten verschiedene Hersteller unterschiedlich schwere Beläge an,<br />
doch man kann sich hier auch recht einfach selbst helfen. Leichtere Kupplungsbacken<br />
kuppeln später ein, deshalb kann man die vorhandenen Backen durch Erleichtern zu<br />
einem späteren Einkuppeln bringen. Hierfür eignet sich ein Abschneiden („Cutten“) der<br />
Beläge genauso wie das Aufbohren.<br />
14<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Saustark<br />
TUNING<br />
Heiner Martin<br />
Kupplun<br />
Hinweise zur Vermeidung von Pro<br />
mit Axial-Fliehkraftkupplungen<br />
Schon bei der Boxenausfahrt ist es zu hören: Da pfeift die Kupplung mal wieder oder<br />
das Fahrzeug kommt beim Beschleunigen trotz hochdrehendem Motor nicht richtig<br />
auf Touren. Solche Problemfälle mit modernen Axial-Fliehkraftkupplungen sieht man<br />
immer wieder. Dabei ist eine „gute“ Kupplung enorm wichtig, will man wirklich die<br />
ganze vom Motor zur Verfügung stehende Kraft zum Beschleunigen nutzen. Die folgenden<br />
Hinweise sollen beim Abstimmen der Kupplung helfen.<br />
16<br />
Eine nicht richtig auf den Motor eingestellte<br />
Kupplung kann sich schnell<br />
fatal auswirken. Zum einen wird der<br />
Verschleiß des Kupplungsbelags bei einer<br />
stark rutschenden Kupplung schnell sehr<br />
groß, zum anderen wird die Kupplung<br />
extrem heiß, was sich dann schnell in<br />
defekten Kugellagern (hier meist zuerst<br />
das Drucklager) äußert – es kann sogar zu<br />
einer Überhitzung des Motors führen. Und<br />
dazu kommt noch, dass der Verschleiß des<br />
Kupplungsbelags zu einer höheren Eingriffsdrehzahl<br />
und auch zu einem stärkeren<br />
Rutschen bzw. Schleifen der Kupplung<br />
führt. Das kann sich sehr schnell hochschaukeln.<br />
Serpent brachte die erste Ausführung<br />
einer derartigen Kupplung für den RC-<br />
Car-Bereich vor etlichen Jahren auf den<br />
Markt. Der Begriff Centax wurde damals<br />
vom Serpent-Konstrukteur Ron Ton als<br />
Name für diese Kupplung erfunden und ist<br />
eine Abkürzung der englischen Worte für<br />
Zentrifugal und Axial. Heute wird dieser<br />
Begriff von den Fahrern ganz allgemein<br />
als Bezeichnung für derartige Kupplungen<br />
benutzt. Die anderen Hersteller respektieren<br />
aber natürlich die Namensgebung von<br />
Serpent und bezeichnen ihre Kupplungen<br />
mit anderen Namen. Kyosho nennt sie 3-D-<br />
Kupplung und Mugen Synthec-Kupplung.<br />
Die Funktion<br />
Auch wenn es konstruktive Unterschiede<br />
gibt, ist die Funktionsweise aller dieser<br />
Kupplungen gleich: Fliehgewichte werden<br />
mit sich erhöhender Drehzahl durch die<br />
Fliehkraft nach außen „gedrückt“. Aufgrund<br />
einer schrägen Fläche in der Schwungscheibe<br />
wird diese Kraft nun axial in Richtung<br />
der Kurbelwelle gerichtet und drückt<br />
damit auf den Belag. Dieser wiederum stellt<br />
dann durch diese Kraft eine Verbindung<br />
mit der Kupplungsglocke her, wobei eine<br />
konische Ausbildung des Belags und der<br />
Glocke einer besseren Kraftübertragung<br />
dient. Damit die Fliehgewichte den Belag<br />
aber nun nicht schon bei kleinster Drehzahl<br />
in Richtung Glocke bewegen, ist eine Feder<br />
eingebaut, die auf die Fliehgewichte drückt<br />
und deren Vorspannung über eine Mutter<br />
eingestellt werden kann. Diese Vorspannung<br />
bestimmt erst einmal die Drehzahl,<br />
bei der die Kupplung anfängt zu greifen.<br />
In dem Weg, den die Feder zusammengedrückt<br />
werden kann, sind aber auch<br />
Probleme mit der Einstellbarkeit bzw. der<br />
Funktion der Kupplung begründet. Dieser<br />
Weg ist durch den Aufbau begrenzt. Ist er<br />
zu kurz, schleift die Kupplung. Andererseits<br />
sollte die Kupplung beim maximalen Drehmoment<br />
voll einkuppeln, will man opti-<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
e<br />
g<br />
blemen<br />
male Beschleunigungswerte erreichen. Die<br />
Drehzahl, bei der unsere Motoren ihr maximales<br />
Drehmoment erreichen, liegt bei<br />
ca. 20 000 bis 30 000 U/min. Diese Werte<br />
können als Anhaltspunkt sowohl für 2,11-<br />
cm 3 - als auch für 3,5-cm 3 -Motoren gelten.<br />
Bei Offroad-Motoren liegen sie mehr beim<br />
unteren Wert, Glattbahnmotoren können<br />
sogar noch etwas höher liegen. Um die<br />
Kupplung erst bei einer solch hohen Drehzahl<br />
einkuppeln zu lassen, muss die Feder<br />
häufig sehr weit vorgespannt werden.<br />
Teilweise so weit, dass der Weg, den der<br />
Belag ausführen kann, zum vollständigen<br />
Einkuppeln nicht mehr ausreicht, bevor die<br />
Feder vollständig zusammengedrückt ist.<br />
Die Feder<br />
Welche Faktoren begrenzen nun den Weg<br />
der Feder? Da ist zum einen der konstruktive<br />
Aufbau der Kupplung. Also der freie<br />
Raum zwischen Federteller und Innenkante<br />
der Vorspannmutter. Ohne großen<br />
Aufwand kann man hier nichts ändern.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012<br />
Dann ist da natürlich die Feder. Ist sie völlig<br />
zusammengedrückt, geht nichts mehr.<br />
Über die Vorspannmutter lässt sie sich völlig<br />
zusammendrücken. In Tabelle 1 sind die<br />
Werte einiger Kupplungsfedern aufgeführt,<br />
die dem Autor für diesen Bericht zur Verfügung<br />
standen und die derzeit verwendeten<br />
Drahtstärken abdecken. Darin ist die Länge<br />
original, also im ungepressten Zustand,<br />
Federn für Axial-Fliehkraftkupplungen<br />
Feder<br />
Kyosho<br />
VZ438<br />
Serpent<br />
909518<br />
die Länge voll zusammengepresst und der<br />
sich daraus resultierende maximale Weg<br />
angegeben. Dieser Weg steht in der Praxis<br />
meist nicht zur Verfügung, denn die Federn<br />
werden fast immer schon mit Vorspannung<br />
eingebaut, das heißt, sie sind schon etwas<br />
zusammengedrückt, wenn die Vorspannmutter<br />
bündig auf der Kurbelwellenmutter<br />
aufgeschraubt ist.<br />
Der freie Raum bis zum Federteller liegt bei<br />
Kupplungen üblicherweise zwischen 7,8<br />
und 8,8 mm. Nehmen wir hier als Beispiel<br />
die Mugen-Synthec-4-Stift-Kupplung. Hier<br />
Mugen<br />
H0764 Gold<br />
Mugen<br />
H0767 Silber<br />
Mugen<br />
H0774<br />
Ultrahart<br />
Drahtdicke (mm) 1,7 1,8 1,8 1,9 1,9<br />
Länge original (mm) 9,8 8,7 9,5 9,9 9,4<br />
Länge zusammengepresst<br />
5,6 5,3 6,1 6,3 5,3<br />
(mm)<br />
Weg maximal (mm) 4,2 3,4 3,4 3,6 4,1<br />
Federhärte weich mittel mittel hart extrahart<br />
TUNING<br />
17
TUNING<br />
www.car-modell.de<br />
Bei einigen Herstellern sind auch Fliehgewichte<br />
mit unterschiedlichem Gewicht<br />
zu bekommen. Diese ermöglichen die<br />
Verwendung von weicheren Federn bzw.<br />
einer geringeren Vorspannung der Feder,<br />
was ja dann auch wieder einen größeren<br />
möglichen Weg des Belags ermöglicht. Auf<br />
der anderen Seite erzeugen diese leichbeträgt<br />
der Wert für den Abstand zwischen<br />
Federteller und Innenkante der Vorspannmutter<br />
bei 8,2 mm. Dieser Wert kann für<br />
jede Kupplung einfach gemessen werden:<br />
Als Erstes wird die Distanz zwischen<br />
vorderem Ende der Kupplungsmutter und<br />
dem Federteller gemessen. Bleiben wir hier<br />
bei der Mugen-Synthec-Kupplung, dann<br />
ist dieses Maß 10,7 mm. Davon müssen<br />
wir dann noch die Dicke des Gewindes an<br />
der Vorspannmutter abziehen. Bei Mugen<br />
beträgt diese 2,5 mm (üblich sind Werte<br />
zwischen 2,0 und 2,5 mm), also bleibt für<br />
die Feder ein freier Raum von 8,2 mm, wobei<br />
sich das jetzt darauf bezieht, dass die<br />
Einstellmutter der Feder vorne bündig mit<br />
der Kurbelwellenmutter abschließt.<br />
Eine so eingestellte Kupplung würde viel<br />
zu früh greifen. Also spannen wir die Feder<br />
weiter vor, zum Beispiel 1,0 mm (das heißt,<br />
der Abstand zwischen Einstellmutter und<br />
vorderem Ende der Kupplungsmutter<br />
beträgt 1 mm), ein durchaus üblicher Wert.<br />
Damit bleibt dann aber nur noch 7,2 mm<br />
Raum für die Feder. Wird das nun mit den<br />
Werten für die voll zusammengepresste<br />
Feder aus Tabelle 1 verglichen, so ergibt<br />
sich noch ein Weg von 1,6 mm für die<br />
VZ438, 1,9 mm für die 9091518, 0,9 mm für<br />
die H0764, 0,8 mm für die H0767 und 1,9<br />
mm für die H0774. Genau um diesen Weg<br />
kann sich der Belag noch bewegen, bevor<br />
er durch die voll zusammengedrückte<br />
Feder an einer weiteren Bewegung gehindert<br />
wird. Anzumerken bleibt hier, dass<br />
vor allem harte Federn mit einer großen<br />
Steigung gerne in ihrer Länge etwas kürzer<br />
werden, wenn sie zum ersten Mal völlig<br />
zusammengedrückt werden.<br />
bessere Werte. Wenn man aber noch den<br />
Verschleiß des Kupplungsbelags berücksichtigt,<br />
sind 0,3 mm sicherlich zu wenig,<br />
die Kupplung fängt schnell an zu rutschen.<br />
Für einen 30-minütigen Endlauf ist so eine<br />
Kombination ziemlich ungeeignet.<br />
Die Fliehgewichte<br />
Auch das Gewicht der Fliehgewichte hat<br />
entscheidenden Einfluss auf die Funktion<br />
der Fliehkraftkupplung. Durch ihr Gewicht<br />
erzeugen sie bei der Drehung eine<br />
entsprechende Fliehkraft, die wiederum<br />
mittels der Schräge in der Schwungscheibe<br />
in Längsrichtung umgelenkt wird und so<br />
den Kupplungsbelag an die Glocke drückt.<br />
Früher waren die Fliehgewichte nur zwischen<br />
die Stifte in der Schwungscheibe<br />
gelegt. In diesem Fall wirkt das ganze<br />
Gewicht der Fliehgewichte. Bei neueren<br />
Kupplungen sind die Fliehgewichte häufig<br />
drehend an den Stiften der Schwungscheibe<br />
aufgehängt. Hier wirkt nur ein Teil<br />
des Gewichts der Fliehgewichte.<br />
Diese Fliehkraft, die diese Fliehgewichte<br />
durch die Drehung des Motors erzeugen,<br />
ist umso größer, je schwerer sie sind. Diese<br />
Fliehkraft wird durch die Schräge an der<br />
Schwungscheibe in Längsrichtung umgesetzt<br />
und drückt so auf die Druckplatte und<br />
den Kupplungsbelag. Um eine möglichst<br />
hohe Kraft auf den Kupplungsbelag auszuüben<br />
und damit ein Rutschen der Kupplung<br />
zu vermeiden, sind also möglichst<br />
schwere Fliehgewichte notwendig.<br />
Generelles<br />
Ohne großen Aufwand lassen sich bei den<br />
Kupplungen die konstruktiven Merkmale<br />
kaum ändern. Andere Federteller, Kupplungsmuttern<br />
und Vorspannmuttern wie<br />
auch der Kupplungsbelag und die Druckplatte<br />
passen zwischen den verschiedenen<br />
Herstellern nur selten. Die Federn sind aber<br />
zwischen den Herstellern meist austauschbar.<br />
In Grenzfällen muss eventuell die Feder<br />
außen etwas abgeschliffen werden, damit<br />
sie einwandfrei in Einstellmutter und Kupplungsteller<br />
passt (oder umgekehrt, der<br />
Teller bzw. die Mutter müssen innen etwas<br />
ausgeschliffen werden).<br />
Wichtig ist zuallererst eine Feder, die einen<br />
möglichst großen Weg des Kupplungsbelages<br />
ermöglicht. Das bedeutet aber auch,<br />
dass diese Feder entsprechend vorgespannt<br />
werden kann, also einen großen<br />
Einstellbereich hat. Sie muss nach dem<br />
Einbau aber noch einen möglichst großen<br />
Weg des Belags ermöglichen (bei zum<br />
Motor passender Einstellung). Zudem<br />
soll sie dennoch eine möglichst große<br />
Überschusskraft auf den Kupplungsbelag<br />
wirken lassen, damit dieser möglichst<br />
wenig rutscht. Gefordert wäre also eine<br />
möglichst weiche Feder, die so stark<br />
vorgespannt werden kann, dass die Eingriffsdrehzahl<br />
passend zum Motor hoch<br />
genug ist, aber trotzdem noch genug Weg<br />
des Belags ermöglicht. Eine Forderung, die<br />
sich eigentlich widerspricht.<br />
Nun muss noch das Spiel der Kupplungsglocke<br />
berücksichtigt werden (also die<br />
Entfernung der Kupplungsglocke zum<br />
Belag, wenn die Glocke von der Kupplung<br />
weggedrückt wird). Üblich sind hier Werte<br />
zwischen 0,4 und 0,6 mm. Für die Musterrechnung<br />
hier nehmen wir den Mittelwert<br />
0,5 mm. Also muss sich der Belag erst<br />
einmal 0,5 mm bewegen, bevor er überhaupt<br />
anfängt, auf der Kupplungsglocke<br />
zu schleifen. Bei einer H0767-Feder bleiben<br />
dann zum vollständigen Einkuppeln nur<br />
noch 0,3 mm. Die anderen Federn ergeben<br />
Der Platz für die Feder hinter der Vorspannmutter<br />
ist begrenzt<br />
Links eine Schwungscheibe mit drehend<br />
aufgehängten Fliehgewichten, rechts<br />
eine mit eingelegten Fliehgewichten<br />
Die Einzelteile einer Axial-Kupplung von links: Konus, Schwungscheibe, Kurbelwellenmutter,<br />
Fliehgewichte, Druckplatte, Kupplungsbelag, Federteller, Feder, Vorpannmutter, Kugellager,<br />
Kupplungsglocke, Kugellager, Druckkugellager, Pass-Scheibe, Pilz und Befestigungsschraube<br />
Messung des Axialspiels der Kupplungsglocke<br />
mithilfe einer Fühlermesslehre<br />
18<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
teren Fliehgewichte weniger Kraft auf den<br />
Kupplungsbelag, dieser wird also mehr<br />
rutschen.<br />
Also muss für jede Kupplung ein Kompromiss<br />
gefunden werden. Dieser ist einmal<br />
von der Kupplung selber abhängig, zum<br />
anderen aber auch von der Laufcharakteristik<br />
des Motors, denn diese bestimmt,<br />
wann eine Kupplung für eine optimale Beschleunigung<br />
einkuppeln muss. Leichtere<br />
Fliehgewichte benötigen nun einmal eine<br />
andere, meist weichere Feder als schwere<br />
Fliehgewichte. Deshalb können hier<br />
auch keine allgemeingültigen Hinweise<br />
gegeben werden, sondern nur aufgezeigt<br />
werden, in welche Richtung man arbeiten<br />
kann, um eine Axial-Fliehkraftkupplung zu<br />
optimieren.<br />
In der Praxis<br />
Leider schweigen sich die Hersteller über<br />
die Federkonstanten, das heißt über die<br />
„Härte“ der angebotenen Federn aus. Ein<br />
Anhaltspunkt kann dafür aber die Drahtstärke<br />
sein. Eine Feder aus 1,7 mm dickem<br />
Draht ist weicher als eine Feder mit 1,9 mm<br />
Drahtstärke.<br />
Wie schon gesagt, sollte eine Feder nicht<br />
„zu hart“ sein, denn der Eingriffsbereich der<br />
Kupplung wird dann sehr weit, das heißt,<br />
sie beginnt relativ früh zu greifen, während<br />
sie erst ziemlich spät vollständig einkuppelt.<br />
Es ist deshalb eine möglichst weiche<br />
Feder, die aber ausreichend vorgespannt<br />
werden kann und dann auch noch genug<br />
Weg zur Verfügung stellt, einer härteren<br />
Feder vorzuziehen.<br />
Grundsätzlich gelten folgende Richtlinien:<br />
Die Fliehgewichte sollten so schwer wie<br />
möglich aber so leicht wie nötig sein. Und<br />
für die Feder gilt: so weich wie möglich und<br />
so hart wie nötig. Dabei ist bei der Feder<br />
eben auch darauf zu achten, dass genügend<br />
Weg zur Bewegung des Kupplungsbelags<br />
bleibt. Mit eingerechnet werden<br />
sollte der Verschleiß des Kupplungsbelags.<br />
Da sind schnell mal 0,5 mm runtergefahren<br />
und dann wird der benötigte Weg eben um<br />
diese 0,5 mm größer. Richtig, bei Verschleiß<br />
des Kupplungsbelags sollte man zwar<br />
immer das Spiel der Kupplungsglocke<br />
nachstellen, aber während eines langen Finales<br />
ist das kaum möglich. Also muss hier<br />
die Kupplung genügend Reserven haben<br />
(sprich, die Feder noch nicht am Anschlag<br />
laufen), um immer noch einwandfrei zu<br />
funktionieren.<br />
Bewährt haben sich bei den „alten“ Kupplungen<br />
mit eingelegten Fliehgewichten<br />
Federn mit 1,9 mm Drahtstärke. Bei<br />
leichten Fliehgewichten, die man meist an<br />
zusätzlichen Bohrungen erkennt, eignen<br />
sich auch Federn aus 1,8 mm dickem<br />
Draht. Bei drehend aufgehängten Fliehgewichten<br />
sind meist Federn mit 1,8 mm<br />
dickem Draht optimal. Sind bei diesen<br />
Kupplungen die Fliehgewichte sehr leicht,<br />
kann man auch einmal eine 1,7-mm-Feder<br />
probieren. Aber hier tritt meist noch ein<br />
anderes Problem auf. Die leichten, drehend<br />
aufgehängten Fliehgewichte sind kaum<br />
in der Lage, die erforderliche Fliehkraft zu<br />
entwickeln, die ein richtiges Einkuppeln<br />
ohne Rutschen benötigt. In einem solchen<br />
Fall sollte versucht werden, die drehenden<br />
Fliehgewichte einfach einmal zwischen die<br />
Stifte einzulegen, was meist mit kleinen<br />
Änderungen (Enden abschneiden) an den<br />
Gewichten möglich ist.<br />
Fazit<br />
Eine Kupplung, deren Charakteristik und<br />
Eingriffsdrehzahl richtig auf einen Motor<br />
abgestimmt sind, ist eigentlich das<br />
beste und preisgünstigste „Motortuning“<br />
überhaupt. Es lohnt sich, mit Federn und<br />
Fliehgewichten etwas zu experimentieren.<br />
Dabei darf das Spiel der Kupplungsglocke<br />
nicht außer Acht gelassen werden. Das<br />
sollte immer so eingestellt werden, wie es<br />
der Hersteller vorsieht.<br />
Die Kupplung im Ruhezustand. Die<br />
Fliehgewichte werden durch die Feder<br />
voll an die Schwungscheibe gedrückt<br />
und die Kupplungsglocke wird durch<br />
Distanzscheiben vom Belag getrennt<br />
Die Kupplung in eingekuppeltem<br />
Zustand. Die Fliehgewichte werden<br />
durch die Fliehkraft nach außen gepresst<br />
und üben aufgrund der Schräge<br />
an der Schwungscheibe eine Kraft in<br />
axialer Richtung auf die Druckplatte<br />
und damit den Kupplungsbelag aus<br />
TUNING<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012<br />
Der Aufbau einer Axial-Fliehkraftkupplung im Schnitt<br />
Die Kupplungsglocke muss so eingestellt werden, dass<br />
sie im Ruhezustand Spiel zum Belag aufweist. Üblicherweise<br />
sind dies zwischen 0,4 und 0,6 mm<br />
19
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Sebastian Storch<br />
MEGA elektr<br />
14,8 V – eine Zahl, die auch in der 1:8-EP-Buggy-<br />
Szene immer wichtiger wird, um leistungsstarke<br />
RTR-<strong>Modell</strong>e zu ermöglichen. Der Himoto MegaE<br />
von Krick besticht durch dieses Leistungsmerkmal<br />
sowie durch moderne 2,4-GHz-Funktechnologie.<br />
Das XBL8-Chassis bietet hierbei eine äußerst robuste<br />
Basis, um die Kraft des Brushless-Motors mit<br />
drei Differenzialen auf alle vier Räder zu bringen.<br />
22<br />
Bis auf die Antriebskomponenten<br />
steht dieses Chassis einem vergleichbaren<br />
Verbrenner-<strong>Modell</strong> in nichts<br />
nach, eine wasser- und staubdichte RC-Box<br />
schützt den Empfänger vor Schäden.<br />
Einziges Manko am Antriebsstrang bleibt<br />
die fehlende Abdeckung des Mitteldifferenzials,<br />
welches direkt vom Motorritzel<br />
angetrieben wird. Es besteht hierbei die<br />
Gefahr des Eindringens von Steinchen,<br />
die den Verschleiß der beiden Zahnräder<br />
erhöhen können. Doch wie sich diese Stelle<br />
verhält, wollen wir später im Fahreinsatz<br />
herausfinden.<br />
Denn wo wir gerade beim Antrieb sind,<br />
fällt auch gleich die Stromversorgung ins<br />
Auge, die mit drei Klettverschlüssen fixiert<br />
wird. Aussparungen an der „Wanne“ des<br />
Akkuschachts machen die Abführung von<br />
Hardcase-LiPo-Akkukabeln, die nicht aufgesteckt,<br />
sondern integriert sind, einfacher<br />
und es bedarf keiner Nacharbeitung. Das<br />
Stecksystem des Reglers ist auf akkuintegrierte<br />
Goldkontakt-Buchsen ausgelegt<br />
und nicht verpolsicher. Also lieber<br />
einmal mehr hinschauen, wo die Pole<br />
des Akku-Packs sind. Es liegt auch eine<br />
Stecker-Brücke für die Benutzung von<br />
zwei 2-zelligen LiPo-Hardcase-Packs bei.<br />
Bei dem Einsatz eines 4-zelligen Hardcase-<br />
Akkus entfällt diese jedoch und wird nicht<br />
benötigt.<br />
Starke Platten<br />
Wie schon in der Einleitung erwähnt,<br />
wurde an den wichtigsten Stellen Aluminium<br />
mit hoher Materialstärke eingesetzt.<br />
Eine 7 mm starke Motorhalterung hält das<br />
2075-kV-Kraftpaket an Ort und Stelle. Auch<br />
die Dämpferbrücken weisen 4 mm Materialstärke<br />
auf, genauso die Anlenkplatte der<br />
Lenkgeometrie. All das spricht für Langlebigkeit.<br />
Besonders hervorzuheben sind die<br />
oberen Querlenker. Anders als bei Fahrzeugen<br />
im Maßstab 1:10 oder günstigeren Alternativen<br />
sind die Querlenkeraufnahmen<br />
hier wesentlich länger. Das erleichtert auch<br />
beim späteren Einstellen den Einsatz eines<br />
Maulschlüssels. Hier liegen die Querlenkeraufnahmen<br />
so dicht an der Grifffläche, dass<br />
ein Abrutschen nahezu ausgeschlossen ist.<br />
Außerdem sei auch anzumerken, dass die<br />
Wahrscheinlichkeit des Herausbrechens<br />
der Spurstange/Querlenkerstange durch<br />
die Verlängerung der Aufnahmen nochmals<br />
gemindert wurde. Direkt darunter<br />
fallen die Stabilisatoren ins Auge, wovon je<br />
einer hinten und einer vorne sitzt. Bei einer<br />
vom Hersteller angegebenen Geschwindigkeit<br />
von 80 km/h sind diese Pflicht, um<br />
keine bösen Überraschungen zu erleben.<br />
Die Mega-Elektronik<br />
Wie aber sollen die 80 km/h nun möglich<br />
sein? Ein Blick in die beigelegten Papiere<br />
für den S8A-RTR-Regler zeigt, dass sich<br />
hier eine ganze Palette an Parametern<br />
einstellen lässt. Eine gut ausgeführte,<br />
deutschsprachige Anleitung mit Bildern<br />
erleichtert die Einstellung. Diese reichen<br />
von Fahrmodi (Vorwärts/Bremse;Vorwärts/<br />
Bremse/Rückwärts;Vorwärts+Rückwärts)<br />
über automatische Bremsleistung, LiPo-<br />
Abschaltspannung, Motorstart (Punch)<br />
und max. Bremsleistung. Die werkseitige<br />
Einstellung nach dem Einjustieren auf<br />
den Sender beläuft sich bei dem Fahrmodus<br />
auf Vorwärts/Bremse/Rückwärts. Die<br />
automatische Bremse liegt bei 0%, die<br />
LiPo-Abschaltspannung bei 3,0 V/Zelle,<br />
der Motorstart bei „Level 5“ von neun<br />
Leveln und die Bremsleistung bei 50%.<br />
Die Bremsleistung lässt sich ebenso wie<br />
die LiPo-Abschaltung auch ganz deakti-<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Der Himoto MegaE von Krick<br />
isiert (¬<br />
TEST<br />
Der Regler<br />
Das Chassis ist dem eines GP-Bruders sehr ähnlich aufgebaut<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 23
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Blick auf den Heck-Stabilisator<br />
Der nachträglich hinzugefügte<br />
LiPo-Guard<br />
24<br />
Technische Daten<br />
Fahrzeug<br />
Himoto MegaE<br />
von Krick<br />
Maßstab 1:8<br />
Antrieb 4WD über 3 Differenziale<br />
Länge<br />
487 mm<br />
Breite<br />
306 mm<br />
Höhe<br />
204 mm<br />
Radstand 324 bis 328 mm<br />
Gewicht<br />
3250 g<br />
Motor Brushless-Motor 2070 kv<br />
Regler 80 A, voll programmierbar,<br />
LiPo-Abschaltung<br />
Untersetzung 11,3:1<br />
Geschwindigkeit ca. 80 km/h<br />
Bezug<br />
Krick <strong>Modell</strong>sport<br />
Knittlingen<br />
www.krick-modellbau.de<br />
Empf. Verkaufspreis 329,– Euro<br />
Das Chassis in der Übersicht<br />
vieren. Davon ist aber prinzipiell abzuraten.<br />
In einer Notsituation rollt das Fahrzeug<br />
unkontrolliert weiter, und bei nicht vorhandener<br />
Spannungsabschaltung werden die<br />
LiPos möglicherweise bis zur Zerstörung<br />
tiefentladen.<br />
Die LiPo-Abschaltung wurde auf 3,2 V pro<br />
Zelle angehoben. Das bedeutet zwar weniger<br />
Fahrzeit, aber eine geringere Gefahr der<br />
Beschädigung der LiPo-Zellen. Besonders<br />
bei einem teuren 4s1p-Akku, wo die Zellen<br />
alle zusammen in einem Hardcase liegen,<br />
wäre es ärgerlich, diesen zu beschädigen.<br />
Zusätzlich empfiehlt sich bei dieser Zellenzahl<br />
auch ein 4-Zellen-LiPo-Guard, der<br />
sich schon bei 3,3 V einer einzelnen Zelle<br />
akustisch bemerkbar macht. Der Vorteil<br />
dabei ist, dass nicht die Gesamtspannung<br />
3,2 V x 4 (12,8 V) als Schwellenwert für die<br />
Abschaltung genutzt wird, sondern die<br />
Entladung einer einzelnen Zelle, also der<br />
„wahre“ Abschaltwert. Es kann durchaus<br />
passieren, dass die Zellen aufgrund von<br />
Leistungsunterschieden/Innenwiderständen<br />
nicht gleich stark entladen werden<br />
und eine Zelle schon bei unter 3,0 V ist<br />
und die anderen bei 3,6 V. In diesem Fall<br />
würde der Regler nicht abschalten (3,6 V<br />
x 3 + 3,0 V x 1= 13,8 V). Dieses Problem<br />
haben aber die meisten Regler, wenn nicht<br />
sogar alle. Daher sollte die höchstmögliche<br />
Abschaltung von 3,4 V eingestellt werden<br />
(bei diesem Regler) oder, wer einen Test mit<br />
dem LiPo-Guard machen will, auf 3,2 V. Der<br />
Regler besitzt wie die meisten heutzutage<br />
auch die beiden wichtigen Schutzfunktionen<br />
wie Überhitzungsabschaltung<br />
für den Motorausgang und Fail-Safe bei<br />
Signalverlust.<br />
Weitere Dokumente geben über das<br />
Fahrzeug Auskunft: eine Kurzanleitung<br />
zur Inbetriebnahme, eine Zusammenbauanleitung<br />
sowie eine umfangreiche<br />
Ersatzteilliste. Als Letztes sei hier noch die<br />
Anleitung für den Sender erwähnt. Der<br />
Pistolensender hat kein Display und gibt<br />
über den Ladezustand nur mittels einer<br />
roten und einer grünen LED Informationen.<br />
Die recht schwachen LEDs sind aber schon<br />
bei eingeschaltetem Zimmerlicht kaum<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
(¬<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Die Stecker der LiPo-Balancer-Anschlüsse besitzen eine kleine Fläche, die meist schwer<br />
zu greifen ist. Oft passiert es, dass der Stecker nach dem Laden nicht richtig aus der<br />
Buchse herauskommt und sich verkeilt. Man sollte aber nie an den Leitungen ziehen.<br />
Ein Stück Schrumpfschlauch um das Ende des Steckers mit ein wenig Überlänge bietet<br />
genug Grifffläche, um die Steckverbindung zu lösen.<br />
Die vordere Radaufhängung im Detail<br />
zu erkennen. Die Richtungen der beiden<br />
Kanäle Gas/Bremse und Lenkung lassen<br />
sich umkehren (Reverse-Funktion) und<br />
besitzen beide die Möglichkeit, den maximalen<br />
Ausschlag zu begrenzen. Besonders<br />
Einsteiger sollten von der TH.DR (Throttle<br />
Dual-Rate) Gebrauch machen.<br />
Trimmung von Lenkung und Throttle-<br />
Kanal sind ebenso analog via Drehknopf<br />
einzustellen wie die Ausschlagsbegrenzung.<br />
Unterhalb der Throttle-Trimmung<br />
befindet sich ein kleiner Schieberegler, der<br />
die Position des „Gashebels“ wahlweise<br />
nach vorne oder hinten verlegt.<br />
Unten am Batteriefach, welches 8 Mignon-<br />
Zellen fasst, befindet sich auch eine Ladebuchse.<br />
Das Lenkrad ist mit Moosgummi<br />
überzogen und gewährleistet auch bei<br />
feuchten Händen einen sicheren Griff. Es<br />
ist auf der Vorderseite zusätzlich noch mit<br />
einer Felge und einer Scheibenbremsen-<br />
Applikation versehen, ein kleiner Hingucker.<br />
Was die Lenkung betrifft, so ist dieses<br />
Fahrzeug mit einem hochwertigen 9-kg-<br />
Das kräftige 9-kg-Lenkservo verrichtet<br />
hier in einem stabilen Teilmetallgehäuse<br />
seine Arbeit<br />
Servo ausgerüstet. Zur besseren ableitung und auch aus Stabilitätsgründen<br />
Wärmewurde<br />
der untere Teil des Gehäuses aus<br />
Aluminium gefertigt.<br />
Praxis<br />
Wo kann man Geschwindigkeiten optimal<br />
ausfahren, wenn man keine Rennstrecke in<br />
der Nähe hat? Auf einem fertiggestellten<br />
Autobahnanschluss-Stück, das noch<br />
nicht freigegeben wurde. Die Tatsache,<br />
dass der Himoto MegaE mit bis 80 km/h<br />
beschrieben wurde, sollte bei jemandem,<br />
der bisher <strong>Modell</strong>e mit bis max. 50 km/h<br />
gefahren ist, ein gewisses Maß an Vorsicht<br />
erwecken. Die Dual-Rate für den Gas-Kanal<br />
sollte also nicht zu hoch stehen, damit<br />
man sich an das Fahrzeug gewöhnen kann.<br />
Wenn man die DR runtergedreht hat, kann<br />
man auch direkt mit einem 3s- oder, wer<br />
es direkt mit voller Leistung mag, 4s-Akku<br />
starten. Nach dem Einschalten und Betätigen<br />
der Lenkung fällt sofort die weiche<br />
Anlenkung des Servos auf. Keine ruckartige<br />
Bewegung, auch in der Endpunktstellung<br />
nicht. Wie üblich bei sensorlosen Brushless-Motoren,<br />
ruckt das Fahrzeug beim<br />
Anfahren. Der neutrale Bereich zwischen<br />
Motor-Ansteuerung und Ruhelage ist<br />
ausreichend. Selbst bei Level 4 des „Motor-<br />
Punch-Programms“ ist die Beschleunigung<br />
noch sehr aggressiv. Die Multi-Pin-Reifen<br />
rutschen auf dem Asphalt ein wenig, da sie<br />
eigentlich für anderen Boden gedacht sind.<br />
Der Geräuschpegel jedoch ist ungewöhnlich<br />
laut. Das ist auf das große Modul des<br />
Ritzels und des Hauptzahnrads des Mitteldifferenzials<br />
zurückzuführen. Mit der Zeit<br />
Der Empfänger ist spritzwasser- und<br />
staubgeschützt<br />
sollte der Antrieb aber „weicher“ klingen.<br />
Langsam wird an der DR-Funktion des<br />
Gaskanals gedreht und die Endgeschwindigkeit<br />
angehoben. Mittels eines GPS-Transponders<br />
lassen sich die gefahrene Strecke<br />
und dieGeschwindigkeit bestimmen.<br />
Das ist insofern wichtig, da bei größeren<br />
Geschwindigkeiten die Feinfühligkeit<br />
der Lenkung wichtiger wird. Hierzu kann<br />
man, wenn man keine engen Kurven fährt,<br />
die DR-Funktion der Lenkung erheblich<br />
begrenzen. Ein „Verreißen“ und ein daraus<br />
möglicherweise resultierender Crash kann<br />
dadurch weitgehend unterbunden werden.<br />
Bei etwas beherzterem Ziehen des Gashebels<br />
taucht das Chassis hinten ab, bis sogar<br />
die Vorderachse leicht über den Boden<br />
„slidet“. Ist das Fahrzeug jedoch erst mal<br />
auf höheren Geschwindigkeiten, wird die<br />
Lage auf dem Flüsterasphalt äußerst ruhig.<br />
Nach etwa 10 min fahren gab es den ersten<br />
Temperatur-Check. Der LiPo hatte sich auf<br />
gerade mal 27 °C, der Regler auf ca. 34 °C<br />
und der Motor auf stolze 74 °C erwärmt.<br />
Doch wie sieht es nun mit der erreichten<br />
Geschwindigkeit aus? Auf der Straße sah<br />
es verdammt schnell aus. Das Auslesen<br />
der Daten zeigt einen Wert von 66 km/h<br />
an, womit ich ungefähr gerechnet habe.<br />
Ein beachtlicher Wert. Daher an weniger<br />
erfahrene Fahrer: langsam anfangen. Auch<br />
wenn man sofort schnell fahren möchte.<br />
Bei einer so rasanten Geschwindigkeit ist<br />
das <strong>Modell</strong> nicht nach 3 m bei 0 km/h.<br />
Ein Test ausschließlich auf der Straße ist<br />
bei einem Offroad-<strong>Modell</strong> aber nicht<br />
aussagekräftig. Bei halbwegs trockenem<br />
Wetter ging es zu einem passenderen<br />
Terrain. Den Gaskanal auf ca. 50% be-<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 25<br />
TEST
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Die vordere Dämpferbrücke.<br />
Sehr Robust<br />
Eine der beiden mittleren Kardanwellen,<br />
die vom Mitteldifferenzial zu dem<br />
hinteren Differenzial führt<br />
Das Mitteldifferenzial wird mit einer<br />
Untersetzung direkt vom Motor angetrieben<br />
(¬<br />
26<br />
grenzt, setzte sich der MegaE nach einem<br />
leichten Zug am Hebel in Bewegung.<br />
Schon eine kleine Bewegung sorgte für<br />
aufwirbelndes Erdreich und unterstrich<br />
noch mal, dass sich der Motor unterfordert<br />
fühlt. Ein etwas höher gelegener Punkt<br />
diente als „Fahrerstand“ und bot eine gute<br />
Übersicht. Diese sollte man auf jeden Fall<br />
haben, wenn man beabsichtigt, mit sehr<br />
hohen Geschwindigkeiten durch hügeliges<br />
Terrain zu fahren. Außerdem empfiehlt es<br />
sich für den Anfang, dass möglichst wenig<br />
Mitfahrer dieselbe Gegend nutzen, damit<br />
man sein <strong>Modell</strong> kennenlernen kann.<br />
Rasante Fahrten über Hügel, die in etwa<br />
der Fahrzeuggröße als Fläche entsprechen,<br />
wiesen keine instabilen oder unkontrollierten<br />
Momente auf. Der Dank geht<br />
hierbei auch an die Stabilisatoren. Auf einer<br />
langen Schotterstrecke geht es mit dem<br />
100%-Ausschlag des Gas-Kanals richtig<br />
zur Sache und das Fahrzeug schwimmt<br />
förmlich über den losen Boden. Lenken ist<br />
auch bei größeren Bewegungen sehr träge,<br />
was aber normal auf diesem Untergrund<br />
ist. Zu große Lenkeinschläge haben auch<br />
den Nachteil, dass bei gleicher Lenkkurve<br />
unnötig viel lose Steine an die Chassis-<br />
Unterseite geschlagen werden. Ein höherer<br />
Verschleiß der Platte wäre die Folge. Auch<br />
rustikalere Brems- und Beschleunigungsmanöver<br />
aus Kurven heraus schienen<br />
weder dem Antriebsstrang noch der Pin-<br />
Bereifung zu schaden. Diverse Sprünge mit<br />
einer Höhe von bis zu 700 mm konnten<br />
dem Chassis nichts anhaben.<br />
Fazit<br />
Der Himoto MegaE von Krick ist ein extrem<br />
leistungsstarkes Fahrzeug und somit für<br />
ungeübte Einsteiger eher weniger zu empfehlen.<br />
Außerdem wird vorausgesetzt, dass<br />
man den Umgang mit Lithium-Zellen gewohnt<br />
ist, was bei Einsteigern eher selten<br />
der Fall ist. Wer jedoch schon Erfahrung<br />
mit Lithium-Polymer-Akkutechnologie<br />
gemacht hat und bereits leistungsstarke<br />
<strong>Modell</strong>e fährt, wird mit dem MegaE sehr<br />
viel Spaß haben. Da ist auch kaum ein<br />
1:8-Verbrenner-Fahrzeug leistungsstärker.<br />
Die Kraft des Brushless-Antriebs in diesem<br />
Fahrzeug schlägt die Kollegen in diesem<br />
Maßstab bzw. dieser Preisklasse aus der<br />
Kraftstoffszene bei Weitem. Und das in den<br />
Punkten Fahrzeit, Dynamik, Stabilität und<br />
Haltbarkeit des Antriebsstrangs und mit<br />
dem Pluspunkt des Rückwärtsgangs, den<br />
man zwar selten, aber eben doch auch<br />
mal braucht. Zur Fahrdynamik sei noch zu<br />
sagen, dass bei weiten Sprüngen – wenn<br />
man mit der Vorderachse erheblich früher<br />
aufkommt als mit der Hinterachse – das<br />
Mitteldifferenzial für einen guten Ausgleich<br />
der Torsionskräfte auf die zentrale<br />
Transmission im Chassis sorgt. Ein weiterer<br />
Pluspunkt macht die Robustheit des<br />
<strong>Modell</strong>s aus: Ritzel und Zahnradkranz des<br />
Mitteldifferenzials liegen zwar frei, wiesen<br />
aber auch nach längeren Fahrten und Verschmutzungen<br />
kaum Verschleiß auf. Mit<br />
der analogen Einstellung der DR-Funktionen<br />
kann man die Lenkung schneller auf<br />
das Terrain anpassen, als wenn man sich<br />
durch elektronische Menüs klicken müsste.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
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TEST<br />
Nicolas Gyra<br />
Die Familie besteht aus dem Roadfighter<br />
(2WD) Buggy, dem Roadfighter<br />
Stadium Truck (nennen wir<br />
ihn hier „Monster“) und, dem allgemeinen<br />
Offroad-Trend folgend, auch einem Roadfighter<br />
Short Course Truck. Mit guter Ausstattung<br />
und günstigen Preisen kämpfen<br />
sie um die Gunst der Kunden.<br />
Konstruktion, Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede<br />
Alle drei Autos basieren auf einem<br />
glasfaserverstärkten Kunststoffwannenchassis,<br />
an das die Vorder- und die<br />
Hinterachse angeschraubt werden. Das<br />
Besondere am Chassis selbst ist, dass<br />
der Akku nicht wie sonst üblich von<br />
oben her eingelegt wird, sondern dass<br />
die Unterseite geöffnet wird, der Akku<br />
eingebaut und anschließend das Chassis<br />
wieder verschlossen wird. Ein kreativer<br />
Verriegelungsmechanismus erspart<br />
Karosserieklammern oder Klettband. Die<br />
beiden Trucks können NiMH-Stickpacks<br />
mit bis zu sieben Zellen aufnehmen,<br />
der Buggy nur sechs. Auch Hardcase-<br />
LiPos mit 23 mm Höhe passten, hatten<br />
aber nach oben und unten nur wenig<br />
Spaß abs<br />
Straßen<br />
28<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Spiel, bei dickeren LiPos wird man den<br />
Akkuschacht nacharbeiten müssen. Der<br />
Fahrtregler ist werkseitig mit Tamiya-<br />
Steckern und einem kleinen Lüfter<br />
ausgerüstet und besitzt leider keine LiPo-<br />
Abschaltung.<br />
An der Vorderachse finden sich Doppelquerlenker,<br />
eine Trapezlenkung mit<br />
integriertem Servosaver und sogar eine<br />
Metallstrebe, um den vorderen Bulkhead<br />
vor Schäden bei Crashs zu bewahren.<br />
Einstellbar sind Spur, Sturz, Rollzentrum,<br />
Ackermannanteil und die Position der<br />
Stoßdämpfer, die natürlich mit Öl gefüllt<br />
sind. Das Getriebe besitzt einen Doppelscheibenslipper<br />
(Rutschkupplung)<br />
und erinnert vom Aufbau sehr an das<br />
legendäre „Stealthgetriebe“, das Team<br />
Associated schon seit 20 Jahren im RC10<br />
Buggy verbaut. Ein Kegelraddifferenzial<br />
gibt die Motorleistung über Metallknochen<br />
(einfache Antriebswellen mit der<br />
Form eines Knochens) an die Hinterräder<br />
weiter. Auch an der Hinterachse finden<br />
wir Doppelquerlenker und einstellbaren<br />
Sturz, Rollzentrum und Dämpferposition.<br />
Die gesamte Konstruktion und Einstellbarkeit<br />
entspricht dem aktuellen<br />
Standard der teuren Wettbewerbsmodelle.<br />
Selbst einstellbare Querlenkerhalter<br />
für die Vorspur der Hinterachse sind als<br />
Tuningteile erhältlich. Auch die vollständige<br />
Ausstattung mit Kugellagern und<br />
Öldämpfern (Kunststoffgehäuse) muss<br />
an dieser Stelle hervorgehoben werden.<br />
Man bekommt viel Ausstattung für seine<br />
Euros.<br />
Die Teile der drei Roadfighter-<strong>Modell</strong>e<br />
sind zum größten Teil identisch, nur<br />
Querlenker, Räder, Dämpferbrücken und<br />
Karosserien unterscheiden sich. Praktisch<br />
für alle, die mehrere Roadfighter besitzen,<br />
da die Ersatzteile dann bei mehreren<br />
<strong>Modell</strong>en passen.<br />
Zur verbauten Elektronik: Sehr gut<br />
gefallen hat, dass der Sender nicht nur<br />
Einstellmöglichkeiten für den maximalen<br />
Gas- und Bremsausschlag hat, mit denen<br />
man Vollgas und Vollbremse direkt an der<br />
Funke auf die Fähigkeiten des Fahrers<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Japan-Stecker an Akku und Regler tauschen<br />
Auch die Tatsache, dass die Tamiya-Stecker stark verbreitet sind, kann nichts daran<br />
ändern, dass sie einen sehr hohen Übergangswiderstand haben (weniger Leistung<br />
kommt am Motor an), bei hohen Strömen überhitzen, die Kontakte sich schnell verbiegen<br />
und deshalb oft fummelig zusammenzustecken sind. Immer mehr Stickpacks<br />
kommen mit Deans- oder Traxxas-Steckern. Noch besser sind 3,5- oder 4-mm-Goldstecker,<br />
für die es von Graupner ebenfalls verpolungssichere Gehäuse gibt. Jede Kette ist<br />
nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Obwohl die Stecker im Test funktionierten, ist<br />
eine Umrüstung empfehlenswert. Für die Stecker zum Motor gilt das Gleiche.<br />
TEST<br />
Für Einsteiger, Sparfüchse und Schraubmuffel herrschen goldene Zeiten –<br />
immer mehr Hersteller bieten fahrfertig montierte <strong>Modell</strong>e (RTR) zu günstigen<br />
Preisen an. So können auch RC-Sportler mit kleinem Geldbeutel schnell Besitzer<br />
eines „richtigen“ RC-Cars werden und ordentlich Gas geben. Die Firma<br />
Graupner hat seit Kurzem gleich drei neue Offroad-<strong>Modell</strong>e im Maßstab 1:10 im<br />
Programm, die alle zur Roadfighter-Familie gehören.<br />
eits der<br />
Die Roadfighter-<strong>Modell</strong>e<br />
von Graupner<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 29
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
einstellen kann, sondern auch Endpunkteinstellungen<br />
(EPA) für die Lenkung<br />
bietet. Damit stellt man sicher, dass<br />
man den vollen Lenkeinschlag ausnutzen<br />
kann, ohne dass das Lenkgestänge<br />
anschlägt, blockiert und das Servo<br />
überlastet. Der Empfänger ist schön klein<br />
und zeigt über eine mehrfarbige LED an,<br />
ob er Verbindung zum Sender hat. Der<br />
Fahrtregler ist mit 6 bis 7 NiMH-Zellen<br />
und 100(!) A Dauerstrom angegeben, was<br />
vermuten lässt, dass auch Bürstenmotoren<br />
mit deutlich mehr Leistung betrieben<br />
werden können – dann aber bitte nur mit<br />
Hochstromstecker zu Akku und Motor.<br />
Der Motor ist eine 540er-Büchse mit integriertem<br />
Lüfterrad und einem Eisenring<br />
zur Verstärkung des Magnetfelds. Er sieht<br />
zwar unscheinbar aus, hat aber ordentlich<br />
Power und liegt leistungsmäßig „gefühlt“<br />
in der Klasse der Titan 12T, die Traxxas<br />
verbaut. Auch bei der Elektronik hat<br />
Graupner somit eine gute Wahl getroffen.<br />
Auspacken, fertigstellen<br />
Vor dem Losfahren muss man bei den<br />
Roadfightern noch das Antennenrohr<br />
montieren und Akkus in Sender und<br />
Auto einlegen. Das Senderladekabel<br />
für Graupner-Sender passt in die RTR-<br />
Fernsteuerung, allerdings muss man die<br />
Polarität vertauschen. Weiter sollte man<br />
das RC-Car aufbocken und die korrekte<br />
Funktion der Fernsteuerung überprüfen.<br />
Mehr dazu in der Bedienungsanleitung.<br />
Vermisst habe ich an dieser Stelle Ein-<br />
Das Akkufach an der Unterseite – Akku<br />
wechseln, ohne die Karosserie abzunehmen<br />
Welcher Roadfighter passt am besten zu mir?<br />
Buggy Monster Short Course<br />
Höchstgeschwindigkeit + +++ ++<br />
Fahrzeit pro Akku +++ ++ ++<br />
Rundenzeit +++ ++ +<br />
Robustheit + ++ +++<br />
Schutz der Innereien +++ ++ +<br />
Stärke der Bremse +++ + +++<br />
Sprungverhalten + +++ ++<br />
Motortemperatur +++ + ++<br />
Vorderachsgriff +++ + ++<br />
Preis +++ +++ ++<br />
Fahrverhalten (viel Gripp) Untersteuern Untersteuern Untersteuern,<br />
kippen, etwas<br />
schwammig<br />
Fahrverhalten (wenig Gripp) Untersteuern, bei Untersteuern, bei Untersteuern, bei<br />
zu viel Gas/Bremse/ zu viel Gas/Bremse/ zu viel Gas/Bremse/<br />
Lenkung: Lenkung: Lenkung:<br />
übersteuern übersteuern übersteuern<br />
Für eine bessere Vergleichbarkeit wurden die Unterschiede herausgestellt, in absoluten Zahlen liegen sie oft<br />
viel näher beieinander.<br />
30<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
stellhinweise für den Fahrtregler, um die<br />
Senderwege zu programmieren. Glücklicherweise<br />
waren sie ab Werk passend<br />
eingestellt. Bei den <strong>Modell</strong>en waren die<br />
Radstürze nicht gleich eingestellt. Dies<br />
wurde auf –1° für alle korrigiert.<br />
Aus der Box heraus kommen alle drei<br />
Roadfighter mit ziemlich harten Federn<br />
und dickem Öl in den Stoßdämpfern,<br />
vor allem an der Hinterachse. Ideal für<br />
griffige, glatte Untergründe. Aus einigen<br />
Stoßdämpfern waren ein paar Tropfen<br />
Öl ausgetreten; kein Problem, einfach<br />
abwischen. Beim Short Course Truck war<br />
das Ritzelspiel zu eng eingestellt – das<br />
sollte man unbedingt überprüfen, da<br />
sonst schnell der Motor überhitzen kann.<br />
Beim Monster und Short Course hatte<br />
das Chassis für den Autor eine zu starke<br />
enge Kurven rollen, führt das zu minimalem<br />
Übersteuern am Kurvenausgang.<br />
Ansonsten waren alle drei gutmütig zu<br />
fahren und ein Ausbrechen des Hecks nur<br />
mit starkem Bremsen zu erreichen.<br />
Fahrtest Schotter<br />
Auf Schotter und Sand sind Drifts, Dreher<br />
und Donuts kein Problem mehr. Einfach<br />
etwas zu viel lenken oder Gas geben<br />
und schon werden die Roadfighter zu<br />
kontrollierten Kreiseln. Schön anzusehen<br />
und noch schöner zu fahren.<br />
Fahrtest Kunstrasen<br />
Der größte Teil des Fahrtests wurde auf<br />
einer Offroad-Strecke mit Kunstrasenbelag<br />
durchgeführt. Dort wurden alle drei<br />
einen ganzen Tag um enge und weite<br />
Kurven, über Sprünge und ein Wasch-<br />
brett gescheucht. Auch hier zeigte sich,<br />
dass – wie auch auf der Straße – alle<br />
drei untersteuern und dass der Buggy<br />
den meisten Vorderachsgriff hat. 0,9<br />
Sek. war er pro Runde schneller als der<br />
Monster, der wiederum 0,7 Sek. vor dem<br />
Short Course Truck lag. Mit Letzterem<br />
TEST<br />
Neigung: Die Vorspannringe, die beim<br />
Monster beilagen, wurden auf 4 mm abgeschliffen,<br />
um die Vorderachsen anzuheben.<br />
Schön wäre es, wenn den beiden<br />
Trucks ein Schaumstoffklotz beiläge, um<br />
ein Verrutschen des Akkus zu verhindern.<br />
Gut geschützt – die Rammer am Short Course Truck bieten zusätzliche „Knautschzonen“<br />
Fahrtest Asphalt<br />
Bei der ersten Ausfahrt auf Asphalt fiel<br />
sofort auf, dass der verbaute Motor<br />
keine gewöhnliche 27T-Silberbüchse<br />
ist, sondern deutlich mehr Leistung hat.<br />
Beschleunigung und Endgeschwindigkeit<br />
liegen weit über dem, was Fahranfänger<br />
kontrollieren können. Mein Tipp daher:<br />
Erst einmal am Sender den Vollgaspunkt<br />
runterdrehen, bis sich der Fahrer an<br />
das Fahrzeug gewöhnt hat. Alle Roadfighter<br />
besitzen ein anfängerfreundliches<br />
Fahrverhalten mit einer Tendenz zum<br />
Untersteuern, vor allem beim Herausbeschleunigen<br />
aus Kurven. Lässt man den<br />
Short Course Truck nach einer Vollgasgeraden<br />
mit vollem Lenkeinschlag um Der Monstertruck oben ohne<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 31
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Die Hinterachse, der An-/Aus-Schalter<br />
ist von außen zugänglich<br />
Die Vorderachse<br />
Ausstattung der Testmodelle<br />
Fernsteuerung Graupner XG-6i<br />
FHSS 2.4 GHz<br />
Lenkservo<br />
Graupner<br />
90166.33 (3,2 kg)<br />
Fahrtregler Graupner ESC 100 A<br />
Motor Graupner Brushed 540<br />
mit integriertem Lüfter<br />
Vertrieb Graupner <strong>Modell</strong>bau,<br />
Kirchheim, www.graupner.de<br />
Der 2,4-GHz-Sender mit EPA<br />
musste man – typisch für Short Course<br />
Trucks – bei schnellen Kurven vorsichtig<br />
einlenken, sonst drohte ein Überschlag,<br />
die beiden anderen Autos lagen satt<br />
auf der Strecke. Weiter fiel auf, dass der<br />
Monster in engen Kurven Schwierigkeiten<br />
hatte. Das Lenkservo schaffte es nicht<br />
immer, die Vorderräder voll einzuschlagen.<br />
Für den Einsatz des Monsters auf<br />
Rennstrecken soll hier ein Lenkservo mit<br />
mindestens 6 kg Stellkraft empfohlen<br />
werden, für die Feierabendrunde hinterm<br />
Sportplatz ist das Baukastenservo O. K.<br />
Der Short Course fuhr sich – verglichen<br />
mit den anderen – etwas schwammig,<br />
was wohl auf die weichen Einlagen in<br />
den Reifen zurückzuführen ist. Über die<br />
Sprünge war der Monster am einfachsten<br />
und sichersten zu fahren: Einfach leicht<br />
vom Gas gehen und er landet mit leicht<br />
abgesenkter Schnauze weich und sicher<br />
in der Abfahrt.<br />
Die Temperaturen von Motoren und<br />
Reglern blieben trotz großer Hitze alle<br />
im grünen Bereich, dem Buggy und<br />
dem Short Course könnte man noch ein<br />
größeres Motorritzel verpassen. Beim<br />
Monster war die Bremse ein bisschen<br />
schwach. Dann wurde noch an der Abstimmung<br />
gearbeitet mit dem Versuch,<br />
mehr Vorderachsgriff zu bekommen. Das<br />
aber gelang nur bedingt, da die Hinterreifen<br />
im Verhältnis einfach zu viel Griff<br />
hatten und die Reifen ja bekanntermaßen<br />
70% des Setups ausmachen. Am Abend<br />
des langen Testtags waren – trotz etlicher<br />
Fahrfehler und Abflüge – die drei Roadfighter<br />
immer noch fahrbereit. So etwas<br />
hinterlässt immer ein gutes Gefühl.<br />
Verschleiß<br />
Beim Buggy und Short Course lösten sich<br />
die Reifen von den Felgen und mussten<br />
nachgeklebt werden. Weiter riss beim<br />
Buggy von der Spurstange zwischen<br />
Servo und Servosaver eine Kugelpfanne<br />
von der Gewindestange. Auch hier reichte<br />
etwas Sekundenkleber, um weiterfahren<br />
zu können. Die Vorderfelgen von Buggy<br />
und Monster schleifen bei vollem Lenkeinschlag<br />
am Querlenker. Das sollte unbedingt<br />
bei der Endpunkteinstellung an<br />
der Fernsteuerung berücksichtigt werden.<br />
Ansonsten konnten keine Defekte oder<br />
Verschleiß festgestellt werden.<br />
Fazit<br />
Die Roadfighter sind ein heißer Tipp für<br />
RC-Fahrer jeden Alters. Die durchdachte<br />
Konstruktion, gute Ausstattung und<br />
der sehr attraktive Preis begeistern. Im<br />
Praxistest überzeugten sie durch hohe<br />
Geschwindigkeit, einfach beherrschbares<br />
Fahrverhalten und gute Haltbarkeit.<br />
Verbessern könnte der Hersteller die<br />
Montage.<br />
32<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Wie ein schweizer Uhrwerk – das Getriebe<br />
Für rutschige Untergründe –<br />
die Slippereinheit<br />
Die Lenkung<br />
TEST<br />
Technische Daten<br />
Buggy Monster Short Course<br />
Maßstab 1:10 1:10 1:10<br />
Länge 395 mm 440 mm 530 mm<br />
Breite 245 mm 325 mm 250 mm<br />
Höhe 145 mm 160 mm 170 mm<br />
Radstand 265 mm 285 mm 285 mm<br />
Reifendurchmesser v/h 83/85 mm 110 mm 98 mm<br />
Reifenbreite v/h 30/42 mm 57 mm 32 mm<br />
Wendekreis 880 mm 980 mm 970 mm<br />
Bodenfreiheit 35 mm 50 mm 40 mm<br />
Getriebeuntersetzung 1:8,8 1:8,8 1:8,8<br />
Gewicht fahrfertig inkl. NiMH-Akku 1650 g 1975 g 1965 g<br />
Höchstgeschwindigkeit 38,6 km/h 41,1 km/h 40,5 km/h<br />
Fahrzeit mit Akku 7,2 V 3000 mAh ca. 14 min ca. 11 min ca. 12 min<br />
Akkuschacht bietet Raum für 6 NiMH 7 NiMH 7 NiMH<br />
Empf. Verkaufspreis 179,– Euro 179,– Euro 199,– Euro<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 33
Kyosho-World<br />
RACING P. P.<br />
Apeldoorn in Holland war nun bereits zum 3. Mal der Austragungsort<br />
des internationalen Endlaufs in der langjährigen<br />
Geschichte des Kyosho-World-Cups seit 1995.<br />
34<br />
Der relativ späte Veranstaltungstermin<br />
Ende September ließ nach<br />
dem verregneten Sommer 2011<br />
einige Zweifel an den äußeren Bedingungen<br />
aufkommen. Doch Holland erwartete<br />
die KWC-Enthusiasten mit wunderbarem<br />
Spätsommerwetter. Der blaue Himmel und<br />
die warmen Sonnenstrahlen fluteten die<br />
Rennstrecke des AMCA Apeldoorn. Es war<br />
ein wahres Spätsommermärchen, welches<br />
diesem KWC-Finale das i-Tüpfelchen<br />
aufsetzte: 22 Grad und permanenter Sonnenschein.<br />
Wie nicht anders gewohnt, hatte der<br />
international renommierte Verein aus<br />
Apeldoorn die gesamte Rennstreckenanlage<br />
in einen perfekten Zustand versetzt.<br />
Tadelloser Asphalt, eine Infrastruktur, die<br />
keine Wünsche offenließ und die immer<br />
gut gelaunten Holländer taten alles, um<br />
den Teilnehmern jeden Wunsch von den<br />
Lippen abzulesen.<br />
Fast alle Piloten fanden sich bereits am<br />
Freitag an der Rennstrecke ein, wo nach<br />
der Registrierung um 10 Uhr das Event<br />
startete. Alle Piloten hatten ihre Fahrzeuge<br />
optimal vorbereitet und so konnte man bis<br />
18.00 Uhr ausgiebig in Gruppen trainieren.<br />
Egal ob GP-Fazer, V-One SR oder auch die<br />
High-Tech-Boliden V-One R4 oder der Oldie<br />
V-One RRR – der Querschnitt des Kyosho-<br />
Onroad-Sortiments war in Apeldoorn am<br />
Start. Wieder mal aufs Neue zeigte sich,<br />
egal ob Alt oder Jung, ein jeder kann<br />
Spaß am KWC-Racing haben. Es war eine<br />
große Freude, speziell die Kyosho-Einsteigermodelle<br />
wie die Fazer um die große<br />
Rennstrecke flitzen zu sehen. Maximaler<br />
Fahrspaß für kleines Budget – das war die<br />
Devise. So erlebten alle Piloten einen hervorragenden<br />
Trainingstag, der mit einem<br />
Hamburger, welcher von Kyosho gesponsert<br />
wurde, zu Ende ging.<br />
Die Vorläufe<br />
Am Samstagmorgen wurde um 10.00 Uhr<br />
die Veranstaltung offiziell eröffnet. Stolz<br />
präsentierten die mehr als 70 Teilnehmer<br />
das brandneue KWC-Shirt, welches bei<br />
allen Fahrern sehr gut angekommen ist: im<br />
Retrodesign „KWC since 1995“, ein Verweis<br />
auf eine langjährige Erfolgsstory. Bei der<br />
legendären KWC-Laola zur Eröffnung kam<br />
dann schon richtig Vorfreude auf einen tollen<br />
KWC-Racing-Day auf.<br />
Nach einer kurzen Fahrerbesprechung mit<br />
Rennleiter Frank Lemke konnte dann um<br />
10 Uhr die Veranstaltung so richtig in die<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Stimmungsvoller Auftakt<br />
Die Sieger im Wettbewerb um die schönste Karosserie<br />
-Cup-Superfinale 2011<br />
Der AMC Apeldoorn grüßt die KWC-Racer<br />
Stolzer Nachwuchs beim KWC<br />
heiße Phase übergehen. Nach einer letzten<br />
Trainingssession begannen die Vorläufe.<br />
Anders als in den vergangenen Jahren<br />
wurde in der Sport-Klasse diesmal auch<br />
während der 10-minütigen Vorläufe ein<br />
Fahrerwechsel durchgeführt. Ein weiterer<br />
Schritt in Sachen Chancengleichheit, den<br />
auch die Piloten begrüßten. Die Königsklasse<br />
des KWC dominierten schon<br />
während der Qualifikation die beiden<br />
Teams Krägefski/Partzek sowie Pfeil/Leikeb.<br />
Beide hatten fast identischen Speed und<br />
das junge Team aus dem Race-Center<br />
Munzig sollte am Ende des Tages den TQ<br />
einheimsen. In der superschnellen GP-<br />
Race-Klasse waren es die Lokalmatadoren<br />
aus Apeldoorn, die ganz klar die Schlagzahl<br />
vorgaben. Sander Borghoff und Jürgen<br />
Geerligs flogen mit ihren V-One R4 um die<br />
Piste, dass es eine wahre Freude war. Aber<br />
schlussendlich konnte Marco Rizzo aus der<br />
Schweiz den beiden zeigen, dass es noch<br />
schneller geht und sich den begehrten<br />
TQ-Titel mit dem letzten Vorlauf sichern.<br />
Enges Racing konnte man auch in der GP-<br />
Start-Kategorie bestaunen, wo Matz von<br />
Kleef aus Holland seinen GP-Fazer auf die<br />
Poleposition schob.<br />
Doch danach war der Tag in Apeldoorn<br />
noch nicht beendet. Die Abendveranstaltung<br />
stand auf dem Programm. Und<br />
so versammelten sich ab 20.00 Uhr alle<br />
Teilnehmer in der Kantine, um sich ein<br />
leckeres asiatisches Buffet schmecken zu<br />
lassen. Doch das Highlight fehlte noch; die<br />
Kyosho Deutschland-Sachpreistombola!<br />
Preise im Gesamtwert von über 7000,–<br />
Euro wurden unter den Piloten verlost,<br />
und für manch einen KWC-Fan war diese<br />
Tombola einer der KWC-Höhepunkte. Die<br />
Kyosho Deutschland-Crew bedankt sich<br />
mit dieser Verlosung bei allen Piloten, die<br />
während der Saison die regionalen Rennen<br />
bestritten, und möchte einen kleinen Teil<br />
dieser Wertschätzung den Fahrern wieder<br />
zurückgeben. Und diese Nachricht ist auch<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 35<br />
RACING
RACING<br />
www.car-modell.de<br />
angekommen. Nach dem offiziellen Ende<br />
der Veranstaltung um ca. 22 Uhr war dann<br />
noch fröhliches Beisammensein in der Kantine<br />
angesagt, und so wurde noch bis kurz<br />
vor Mitternacht gefachsimpelt, diskutiert<br />
und länderübergreifend Spaß gehabt.<br />
Getreu dem KWC-Motto –<br />
Racing, Action und Fun!<br />
Und die Action ging am Sonntagmorgen<br />
bereits weiter. Die Sonne war wie immer<br />
am Wochenende der perfekte Partner und<br />
so starteten die ersten Motoren um 10.00<br />
Uhr, denn die unteren Finale standen auf<br />
dem Programm. Auch hier konnte man<br />
schon beobachten, wie hoch die Leistungsdichte<br />
geworden ist. Es wurde gekämpft<br />
– hart aber fair –, sodass Rennleiter Frank<br />
Lemke nur selten eingreifen musste. Kurz<br />
vor der Mittagspause hatten die direkt<br />
qualifizierten Fahrer die Möglichkeit, ihre<br />
Fahrzeuge noch mal einem „Final Check“ zu<br />
unterziehen und dann stieg die Spannung<br />
richtig an!<br />
Das Event fieberte den<br />
Höhepunkten entgegen,<br />
die Hauptfinale<br />
Als Erstes konnten die GP-Fazer zeigen, zu<br />
welchen Leistungen sie imstande sind. In<br />
dem 20-minütigen Finale zeigte Michal<br />
Walek von Beginn an eine solide Performance<br />
mit schnellen Rundenzeiten und<br />
einer sehr guten Konstanz. Dem konnte<br />
die Konkurrenz nicht viel entgegensetzen,<br />
und so gab es einen Zweikampf um Platz<br />
2 und 3, den schlussendlich Eric Habedank<br />
vor dem holländischen Youngster Mats van<br />
Kleef für sich entscheiden konnte.<br />
Ein tolles Finale, das zeigte, dass man auch<br />
mit einem RC-Car out of the box Rennen<br />
erfolgreich bestreiten kann. Gleich im<br />
Anschluss folgte das Finale der schnellsten<br />
1:10er-Rennkategorie überhaupt, das<br />
GP-Race. Mit Geschwindigkeiten von bis zu<br />
100 km/h ist es immer wieder eine Augenweide,<br />
diese aerodynamisch optimierten<br />
Boliden um den Kurs fliegen zu sehen.<br />
Gleich nach dem Start des Finales wechselte<br />
die Führung an der Spitze, Pierre Pfeil<br />
flog nach vorn und konnte alsbald die Führung<br />
übernehmen. Doch auch die Konkurrenz<br />
schlief nicht und so ging es auch<br />
hinter Pierre eng zur Sache. Bernd Rausch<br />
Vollgas<br />
Teamwork<br />
36<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
und Martin Henschel waren in Tuchfühlung,<br />
aber auch die beiden fliegenden<br />
Holländer holten mächtig auf. So konnte<br />
dann zu einem späteren Zeitpunkt Jürgen<br />
Geerligs die Führung übernehmen und gab<br />
diese bis ins Ziel nicht mehr her! Hinter ihm<br />
konnte sein Landsmann Sander Borghoff<br />
die 2. Position vor Martin Henschel, dem<br />
Vorjahressieger, behaupten. Bei Pierre<br />
waren gegen Ende des Finales die Reifen<br />
am Ende, und er konnte keine Gegenwehr<br />
mehr leisten. Alles in allem ein tolles Finale,<br />
in dem auch die beiden Jugendlichen<br />
Dominik Zeidler und Jakub Rozycky ihr<br />
großes Talent unter Beweis stellten. Ihnen<br />
gehört die Zukunft, so viel steht fest.<br />
Last, but not least sollte das Finale in der<br />
GP-Sport-Teamkategorie ein Rennen auf<br />
höchstem Niveau darstellen. Von der<br />
Pole gestartet, musste das Team Partzek/<br />
Krägefski alsbald die Führung an die<br />
Vorjahressieger in dieser Klasse Leikeb/Pfeil<br />
abgeben. Piet Leikeb konnte die Führung<br />
stetig ausbauen. Auch als die Piloten nach<br />
30 Minuten gewechselt wurden, gab es<br />
keine Veränderung und Pierre Pfeil machte<br />
dort weiter, wo Piet aufgehört hatte. Der<br />
Vorsprung wuchs an und sie dominierten<br />
das Rennen. Auf Platz 3 schoben sich mit<br />
einer überaus konstanten Leistung die<br />
beiden langjährigen KWC-Piloten aus der<br />
Schweiz, Giuseppe D’Arrigo und Marcel<br />
Münster, ins Feld, wobei sie hart bedrängt<br />
wurden von den alten KWC-Hasen Helgo<br />
Gleisberg und Daniel Wohlrab. Doch am<br />
Ende reichte es nicht ganz für das Team<br />
Gleisberg/Wohlrab und sie mussten sich<br />
mit Platz 4 begnügen. An der Spitze konnte<br />
Pierre Pfeil den Sieg in seinem Wohnzimmer<br />
nach Hause fahren und gewann nun<br />
bereits zum dritten Mal das Rennen der<br />
GP-Sport-Kategorie in Apeldoorn. Nach<br />
seinen Siegen 2001 und 2002, damals mit<br />
seinem Teampartner Christoph Hanas, nun<br />
der Hattrick. Aber ebenfalls eine tolle Leistung<br />
vom jungen Team auf Platz 2, Robert<br />
Partzek und Tom Krägefski.<br />
Fazit<br />
Kurz nach dem Finale konnte dieses<br />
wunderschöne und entspannte Event dann<br />
mit der Siegerehrung den Schlusspunkt<br />
finden. Der Dank der gesamten Kyosho-<br />
Crew gilt dem Verein in Apeldoorn, welcher<br />
wieder aufs Neue bewies, wie eine perfekte<br />
Rennstrecke und die dazugehörige Organisation<br />
auszusehen haben. Jedoch gebührt<br />
das größte Dankeschön allen KWC-Piloten,<br />
die die Reise nach Holland angetreten haben.<br />
Mit einem Ausblick auf das KWC-Superfinale<br />
im kommenden Jahr in Lostallo/<br />
Schweiz verabredeten sich die Teilnehmer<br />
für eine erlebnisreiche KWC-Saison 2012.<br />
Die Siegerteams GP-Sport<br />
Jürgen Geerlings und Sander Borghoff, die fliegenden Holländer<br />
RACING<br />
Sieger GP-Race<br />
Sieger GP-Start<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 37
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Absender:<br />
Vor- und Nachname<br />
78045 Villingen-Schwenningen<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Datum und rechtsverbindliche Unterschrift Car 1/12
TEST<br />
Dominic Greiner<br />
DER ALLESK<br />
Das Ladegerät Ultra Trio plus 16 v<br />
Mit dem Ultra Trio plus 16 hat Graupner ein Ladegerät im Programm, welches<br />
nahezu in fast allen RC-Car-Bereichen eingesetzt werden kann. Besonderes<br />
Merkmal dieses Ladegeräts ist die Vielfalt der Ladeprogramme, aber auch die<br />
drei Ladeanschlüsse machen diesen Lader interessant.<br />
Das Ultra Trio plus 16 wird genau so<br />
angeboten wie bei Ladegeräten<br />
von Graupner üblich. Dabei sind es<br />
aber einige neue Kleinigkeiten, die diesen<br />
Lader ausmachen. Er kommt im schönen<br />
Carbon-Look aus der Verpackung, und<br />
die Graupner-Lader sind für ihre einfache<br />
Bedienbarkeit bekannt, was auch bei<br />
diesem Ladegerät gelungen ist, obwohl die<br />
ganze Software eigentlich sehr komplexe<br />
Funktionen bietet.<br />
Lieferumfang<br />
Neben dem Ladegerät befindet sich noch<br />
zahlreiches Zubehör in der Verpackung.<br />
Dabei ist ein Netzstecker, um den Lader<br />
an der normalen 230-V-Steckdose zu<br />
betreiben sowie ein Kabel für die Verwendung<br />
an einem 12-V-Netzteil, welches sich<br />
dank der mitgelieferten Krokodilklemmen<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
auch zum Anschluss an eine Autobatterie<br />
eignet. Die Balancer-Anschlussplatine<br />
wurde verbessert. Nun finden sich die unterschiedlichsten<br />
Balancer-Anschlüsse, egal<br />
für wie viele Zellen und welche Stecker,<br />
auf einer einzigen Platine wieder. Die<br />
Bedienungsanleitung ist natürlich auch im<br />
Lieferumfang enthalten.<br />
Bedientasten<br />
Die Programmierung des Laders erfolgt<br />
über nur 5 Bedientasten. Jede Taste besitzt<br />
mehrere Funktionen. Welche nun beim<br />
Betätigen aktiv ist, hängt vom jeweiligen<br />
Status des Laders ab, ob er gerade im<br />
Standby-Modus ist oder Akkus geladen<br />
werden.<br />
Die erste der fünf Tasten ist die Output-<br />
Select-Taste. Diese ermöglicht es, zwischen<br />
Das Laden von Lithium-Akkus bringt immer Gefahren mit sich. Auch wenn die Technik<br />
sicherer geworden ist, sollte man diese Zellen nicht unterschätzen. So ist das Einhalten<br />
der Herstellerangaben beim Laden und Entladen unbedingt notwendig. Es sollte<br />
immer ein Balancer angeschlossen werden. Sonst kann es passieren, dass eine Zelle<br />
überladen wird und gar explodieren kann. Auch das Laden in sogenannten Sicherheitskoffern<br />
wird ausdrücklich empfohlen. Mittlerweile bieten ja viele Hersteller LiPosäcke<br />
an. Das sind Taschen aus feuerfestem Material. Auch beim Transportieren sollte<br />
der Akku aus Sicherheitsgründen in diesem Sack gelagert sein.<br />
den 3 Ladeausgängen hin und her zu<br />
pendeln. Die Programm/Mode-Taste ist<br />
mit 2 Funktionen ausgestattet. Bei kurzem<br />
Betätigen gelangt man in die Auswahl der<br />
Ladeprogrammuntergruppen, nach einer<br />
Betätigungszeit von 2 Sekunden wechselt<br />
man die Ladeprogrammgruppe, d. h.<br />
welchen Akkutyp man laden möchte. Die<br />
dritte und vierte Taste sind mit –/DEC und<br />
+/INC bezeichnet. Mit diesen<br />
lassen sich Werte verstellen.<br />
Wenn man beide gleichzeitig<br />
betätigt, gelangt man in<br />
ein weiteres Menü, das<br />
die aktuelle Eingangspannung,<br />
Einzelzellenspannungen<br />
und<br />
Innenwiderstand am<br />
Ausgang 1 des Akkus<br />
anzeigt. Diese<br />
Funktion dient<br />
vor allem der<br />
Überprüfung<br />
der einzelnen Zellenspannungen.<br />
Der letzte Taster ist<br />
Enter/Start. Bei einmaligem Drücken wird<br />
ein aktuell eingestellter Wert bestätigt und<br />
man gelangt zum nächsten verstellbaren<br />
Wert. Sobald ein Akku angeschlossen ist,<br />
startet man damit den Ladevorgang, wenn<br />
man den Taster 2 Sekunden lang gedrückt<br />
hält. Der Ladevorgang kann mit einmaligem<br />
Betätigen unterbrochen werden.<br />
40<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
ÖNNER<br />
on Graupner<br />
TEST<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 41
TEST<br />
Inbetriebnahme<br />
www.car-modell.de<br />
Beim allerersten Einschalten des Laders<br />
sollte man sofort die Sprache einstellen.<br />
Dazu müssen während des Einsteckens des<br />
Ladegeräts die Knöpfe DEC und INC gemeinsam<br />
gedrückt werden. Danach kann<br />
man die gewünschte Sprache auswählen<br />
und mit Enter bestätigen. Nun startet der<br />
Lader ganz normal. Das Ladegerät stellt<br />
sich mit seinem Namen vor und nach circa<br />
3 Sekunden wird der Sicherheitstimer abgefragt,<br />
welcher einen laufenden Ladevorgang<br />
nach der eingegebenen Zeit beendet.<br />
Diesen kann man von 10 bis 600 Minuten<br />
einstellen oder auch ganz ausschalten. Wieder<br />
nach 3 Sekunden kann man die Dauer<br />
der Summerfunktion einstellen. Verschiedene<br />
Summertöne sind nicht vorhanden.<br />
Ladeprogramme<br />
Mit dem Ultra Trio Plus 16 kann man fast<br />
sämtliche Akkutypen laden und entladen,<br />
die im RC-Car-Bereich üblich sind: von den<br />
alten Nickel-Cadmium- (NiCd-) und Nickel-<br />
Metall-Hydrid- (NiMH-) Zellen, welche<br />
heutzutage meistens noch in Sendern<br />
zu finden sind, bis hin zu den modernen<br />
LiFePo-(LiFe), Lithium-Ionen-, Lithium-<br />
Polymer-(LiPo-) Zellen, die meistens in<br />
Fahrzeugen Verwendung finden. Es lassen<br />
sich sogar Blei-Akkus (Pb) laden.<br />
Nun zu den Ladeprogrammen für die<br />
einzelnen Akkutypen: Bei den NiMH- und<br />
NiCd-Zellen werden die gleichen Programme<br />
verwendet. Beim Automatik-<br />
Programm steckt man den Akku an, der<br />
Lader erkennt den Akku und passt den<br />
Ladestrom entsprechend an, um eine Überlastung<br />
zu verhindern. Vor dem Ladevorgang<br />
muss man den maximalen Ladestrom<br />
einstellen. Die Abschaltung des Ladevorgangs<br />
erfolgt in diesem Modus nach dem<br />
Delta-Peak-Verfahren. Dieses Programm<br />
ist vor allem bei sehr alten Akkus sinnvoll,<br />
wenn man aus irgendwelchen Gründen<br />
die Akkukapazität von der Zelle nicht mehr<br />
ablesen kann.<br />
Im manuellen Modus wird der Akku mit<br />
dem Ladestrom geladen, wie er vorher<br />
vom Benutzer eingestellt wurde, von 0 bis<br />
10 Ampere am Ausgang 1. Die Abschaltung<br />
erfolgt auch hier über Delta-Peak. Auf<br />
eine Temperaturabschaltung verzichtet<br />
Graupner bei diesem Lader komplett.<br />
Natürlich ist entladen auch kein Problem.<br />
Von 0,1 bis maximal 5 A wird der Akku<br />
auf die eingestellte Mindestspannung<br />
entladen. Diese sollte nicht tiefer als 0,9<br />
Volt pro Zelle sein, um bei Akkupacks eine<br />
eventuelle Zellenumpolung zu verhindern.<br />
Das Formierungs-Programm dient zur Optimierung<br />
der Akkukapazität. Mit diesem<br />
Programm lassen sich bis zu 5 Lade- und<br />
Entladezyklen programmieren. Dabei kann<br />
in jedem Zyklus ein anderer Lade- und<br />
Entladestrom gewählt werden.<br />
Mit dem Entladebalancier-Programm wird<br />
die gute alte Entladeplatine abgelöst. Da<br />
nach dem Fahren die Zellenspannungen im<br />
Akku meist unterschiedlich sind, sollte man<br />
die Spannung von allen Zellen anpassen,<br />
um danach ein mögliches Überladen einer<br />
Zelle zu verhindern. Der Lader entlädt jede<br />
einzelne Zelle auf einen zuvor eingestellten<br />
Mindestwert mit maximal 5 Ampere. Um<br />
jedoch die maximale Kapazität aus dem<br />
Akku herauszuholen, wird üblicherweise<br />
ein Akku mehrere Stunden, also mit wenig<br />
Strom entladen. Nicht in der Bedienungsanleitung<br />
erwähnt ist die dazu benötigte<br />
Akkuhalterung, die Graupner ebenfalls im<br />
Sortiment anbietet. Diese Funktion ist nur<br />
möglich, wenn jede einzelne Zelle mit dem<br />
Lader über den Balancerstecker verbunden<br />
ist.<br />
Der Wert für die Delta-Peak-Abschaltung<br />
kann selbstverständlich eingestellt werden.<br />
Beim Laden steigt die Akkuspannung<br />
kontinuierlich an, bei vollem Akku sorgt die<br />
steigende Temperatur für einen geringen<br />
Rückgang der Akkuspannung. Wann der<br />
Ladevorgang nun letztendlich beendet<br />
wird, kann man von 10 bis 30 mV pro Zelle<br />
einstellen. Bei einer Einstellung von 10<br />
mV pro Zelle schaltet das Programm den<br />
Ladevorgang recht früh ab. Bei 30 mV wird<br />
der Akku noch sehr lange weitergeladen,<br />
was zu mehr Leistung verhelfen kann, aber<br />
auch zu geringerer Lebensdauer.<br />
Für LiFe-, Lithium-Ionen- und LiPo-Akkus<br />
gibt es wiederum gleiche Programme. Die<br />
üblichste Lademethode ist hier ebenso die<br />
manuelle Ladung. Vor dem Laden werden<br />
der Ladestrom und die Kapazität des Akkus<br />
eingestellt. Die Kapazität sollte unbedingt<br />
genau angegeben werden, da bei einer<br />
zu hoch eingestellten Kapazität der Akku<br />
überladen und dadurch zerstört werden<br />
kann. Während des Ladens kann man bei<br />
diesem Lader die Stromstärke übrigens<br />
nicht verstellen, das gilt auch für Ni-Akkus.<br />
Deshalb sollte bei wichtigen Rennen genau<br />
gerechnet werden, wann man den Akku<br />
zum Laden anhängt, da man nicht einfach<br />
schnell mit mehr Strom den Akku vollladen<br />
kann.<br />
Der Lieferumfang des Ultra Trio plus 16<br />
Entladen kann man natürlich auch bei<br />
den Lithium-Akkus. Damit kann nach<br />
dem Fahren die Restkapazität festgestellt<br />
werden, die noch in dem Akku vorhanden<br />
42<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
An Ausgang 1 kann man das Ladeprogramm<br />
sowie Ladedauer und Kapazität entnehmen.<br />
An den Ausgängen 2 und 3 kann man nur die<br />
Kapazität entnehmen<br />
Der Innenwiderstand an Ausgang 1 wird angezeigt,<br />
an den beiden weiteren Ausgängen sieht<br />
man die Stromstärke, mit der geladen wird<br />
Bei dieser Anzeige wird bei allen Ausgängen der<br />
Akkutyp an erster Stelle angezeigt und nebenbei<br />
auch noch die einzelnen Spannungen pro Akku.<br />
Lediglich an Ausgang 1 wird jetzt die Stromstärke<br />
angezeigt<br />
ist. Aufgrund des Ergebnisses kann man<br />
eventuelle Veränderungen an der Übersetzung<br />
eines Fahrzeugs vornehmen. Es kann<br />
mit einem Strom von bis zu 5 Ampere bis<br />
auf eine zuvor eingestellte Mindestspannung<br />
entladen werden. Diese Spannung<br />
kann man eingeben, aber 2,5 Volt pro Zelle<br />
kann nicht unterschritten werden, da dies<br />
den Akku beschädigen könnte.<br />
Weiter wurde noch ein Lager-Programm<br />
in den Lader eingefügt. Dies dient dazu,<br />
den Akku vor längerem Lagern auf den<br />
bestmöglichen Ladezustand zu bringen.<br />
Sollten es aber mehr als 3 Zellen sein,<br />
fragt das Ladegerät nach, wie viele Zellen<br />
letztendlich angeschlossen sind. Nach dem<br />
richtigen Eingeben der Zellenzahl und<br />
erneutem Betätigen der Starttaste läuft die<br />
Ladung wieder vollautomatisch ab.<br />
Eine der wichtigsten Funktionen für das<br />
Laden von Lithium-Akkus ist die Lithium-<br />
Typ-Auswahl. Hier muss vor dem Laden<br />
immer der richtige Akkutyp eingestellt<br />
werden. Bei falschem Typ kann es passieren,<br />
dass der Akku nicht vollgeladen<br />
Akkus mit 2, 4, 6 und 12 V bzw. 1, 2, 3 und<br />
6 Zellen geladen werden. Der Ladestrom,<br />
mit dem der Akku geladen wird, soll auf<br />
jeden Fall 1/10 der Nennkapazität betragen.<br />
Das heißt, bei einem 12-Ah-Akku wird<br />
mit einem Strom von 1,2 Ampere geladen.<br />
Blei-Akkus benötigen so meistens 14 bis 16<br />
Stunden, um vollgeladen zu werden. Beim<br />
Anstecken des Akkus wird die Zellenzahl<br />
automatisch erkannt und der Ladevorgang<br />
durch Betätigen des Start-Tasters<br />
gestartet. Auch das Entladen ist bei diesem<br />
TEST<br />
Die Balanceranschlüsse für die jeweiligen Ladeausgänge<br />
Schön seitlich angeordnet: die Eingänge für 230 V und 12 V<br />
sowie der USB-Port, mit dem Software-Updates eingespielt<br />
werden können<br />
Bei dieser Funktion wird einfach der<br />
Akku angeschlossen und der Strom eingestellt,<br />
mit dem er geladen bzw. entladen<br />
wird. Wenn die Zelle unter der optimalen<br />
Spannung liegt, wird er geladen, liegt er<br />
darüber, wird er automatisch entladen.<br />
Diese optimalen Spannungen für die Lagerung<br />
sind fest im Ladegerät eingestellt:<br />
LiPo 3,8 bis 3,9 V pro Zelle, LiIo 3,7 bis 3,8<br />
V pro Zelle und LiFe mit 3,3 bis 3,4 V pro<br />
Zelle.<br />
Die Einstellung der Lithium-Zellenzahl ist<br />
nur dann von Nutzen, wenn ohne Balanceranschluss<br />
geladen wird. Es ist empfehlenswert,<br />
nur mit Balancerkabel zu laden,<br />
da beim Laden die verschiedenen Zellenspannungen<br />
automatisch angeglichen<br />
werden. Sollte aus irgendwelchen Gründen<br />
kein Balancer verwendet werden, erkennt<br />
das Ladegerät bis zu 2 Zellen automatisch<br />
und startet den Ladevorgang wie gewohnt.<br />
wird, oder er wird überladen<br />
und könnte gar explodieren. Hier kann<br />
auch manuell die max. Spannung pro Zelle<br />
eingegeben werden. Dies ist nur dann von<br />
Nutzen, wenn man seine Akkus schonen<br />
möchte, indem man sie nicht zu 100%<br />
volllädt.<br />
Gewöhnlich werden Lithium-Akkus mit 1<br />
C geladen (Kapazität -> Ladestrom). Das<br />
heißt, dass bei einem 5000-mAh-Akku der<br />
Ladestrom 5 A beträgt. Jedoch geben die<br />
meisten Hersteller von Lithium-Akkus mittlerweile<br />
höhere Werte an, derzeit bis zu 4<br />
C. Aber man muss auch beim Laden mit 1 C<br />
bedenken, dass der Akku mindestens eine<br />
Stunde am Ladegerät hängt.<br />
Selbst das Laden von Blei-Schwefelsäureund<br />
Blei-Gel-Akkus ist mit dem Trio 16 plus<br />
kein Problem. Allerdings können nur Blei-<br />
Typ möglich. Mit bis zu 5<br />
Ampere kann der Akku entladen werden.<br />
All diese beschriebenen Funktionen gelten<br />
nur für den Ladeausgang 1. Die beiden<br />
weiteren Ladeausgänge haben Einschränkungen,<br />
sind aber trotzdem voll und ganz<br />
ausreichend. An diesen beiden Ausgängen<br />
können nur NiMH-, NiCd- oder Lithium-Zellen<br />
mit bis zu 3 Zellen mit Balancer geladen<br />
werden. Auch die Stromstärke zum Laden<br />
ist hier eingeschränkt. Man kann höchstens<br />
mit 1 A manuell laden und das Entladen ist<br />
nicht möglich.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 43
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Displayanzeige<br />
Dargestellt werden die Werte auf einer<br />
zweizeiligen Flüssigkeitskristallanzeige. In<br />
der ersten Zeile werden immer die Daten<br />
vom Ladeausgang 1 angezeigt, und Ausgang<br />
2 und 3 teilen sich die zweite Zeile.<br />
Bei drei Ladeausgängen können natürlich<br />
nicht sämtliche Daten gleichzeitig auf dem<br />
Display angezeigt werden, deshalb wechseln<br />
die Informationen alle 3 Sekunden.<br />
44<br />
Technische Daten<br />
Ladegerät Ultra Trio plus 16<br />
Betriebsspannung DC 11,0 bis<br />
15 V<br />
Betriebsspannung AC 200 bis<br />
240 V<br />
Ausgangsleistung max. 150 W<br />
(120 W bei Netzbetrieb)<br />
Balanceranschluss Ausgang 1<br />
1 bis 8 NiMH/NiCd/LiPo/LiIo/<br />
LiFe-Zellen<br />
Balanceranschluss Ausgang 2, 3<br />
1 bis 3 LiPo/LiIo/LiFe-Zellen<br />
Gewicht<br />
1060 g<br />
Abmessungen 200 x 175 x 76<br />
mm<br />
Akku Ausgang 1<br />
Ladestrom 100 mA bis 10,0 A<br />
(max. 120 W mit Netzanschluss)<br />
Zellenzahl<br />
1 bis 14 Zellen (NiCd und NiMH),<br />
1 bis 8 Zellen (Lithium),<br />
1, 2, 3, 6 (Pb)<br />
Akku Ausgang 2 und 3<br />
Ladestrom<br />
0,1 bis 1,0 A<br />
Zellenzahl 1 bis 8 NiCd und NiMH,<br />
1 bis 3 Lithium<br />
Vertrieb Graupner/GM-Racing,<br />
Kirchheim, www.graupner.de<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Empf. Verkaufspreis 199,90 Euro<br />
Das Display mit den 3 unterteilten Bereichen für<br />
die Ladeausgänge und die 5 Bedientasten<br />
Praxis<br />
Der Lader wurde mehrere Wochen im<br />
Verbrenner-Bereich genutzt und danach in<br />
der Halle für Elektro. Für das Verbrenner-<br />
Fahren eignet sich der Lader optimal. Am<br />
ersten Ladeausgang hing meistens der<br />
Startbox-Akku und an den anderen beiden<br />
Ausgängen der Sender- und der Empfängerakku.<br />
Hier hat auch der Anschluss an<br />
230 Volt vollkommen ausgereicht. Wenn<br />
dabei nämlich 120 Watt überschritten<br />
werden, regelt der Lader automatisch die<br />
Stromstärke herunter.<br />
Bei Elektro sieht es ähnlich aus: Mit dem<br />
Ausgang 1 wird der Fahrakku geladen. An<br />
den anderen Ausgängen kann bei Bedarf<br />
der Senderakku und (sofern vorhanden, je<br />
nach Klasse) ein Empfängerakku geladen<br />
werden. Damit deckt der Ultra Trio plus alle<br />
Erfordernisse im RC-Car-Bereich ab.<br />
Der Ultra Trio plus 16 konnte somit in der<br />
Praxis auch voll überzeugen. Auch im<br />
Elektro-Bereich reicht der Netzanschluss<br />
gut aus, wenn man bei großen Akkus<br />
etwas längere Ladezeiten in Kauf nimmt.<br />
Auch die neue Platine mit den vielen<br />
Balanceranschlüssen erwies sich als sehr<br />
nützlich, da man (fast) immer den richtigen<br />
Anschluss zur Verfügung hat und nicht erst<br />
die richtige Platine heraussuchen muss. Auf<br />
dem großen Display kann man die Werte<br />
hervorragend ablesen, und an die wechselnden<br />
Ladedaten während des Ladens<br />
gewöhnt man sich auch recht schnell. Mit<br />
seiner Größe von 200 x 175 x 76 gehört der<br />
Lader zwar nicht zu den kleinsten seiner<br />
Art, aber auch nicht zu den größten und<br />
sollte somit in jeder <strong>Modell</strong>bautasche<br />
einen geeigneten Platz finden.<br />
Fazit<br />
Der Innere Aufbau: saubere Verarbeitung<br />
Mit dem Ultra Trio plus 16 ist es Graupner<br />
gelungen, einen Allround-Lader auf den<br />
Markt zu bringen, der für sein umfangreiches<br />
Können ein sehr gutes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis bietet. Die Bedienung<br />
geht nach kurzer Eingewöhnungszeit leicht<br />
von der Hand. Das einzige Handicap des<br />
Laders ist, dass keine Speicher vorhanden<br />
sind. Man muss jedes Mal den Akkutyp neu<br />
eingeben. Dennoch kann man sagen, dass<br />
der Lader gelungen ist und einen weiten<br />
Anwendungsbereich bei RC-Cars durch<br />
und durch abdeckt.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Mist - wir<br />
haben die Kamera vergessen!!<br />
Das wäre ein toller<br />
Onboard-Film geworden!<br />
<strong>Modell</strong><br />
Movies<br />
Die Videoplattform für<br />
<strong>Modell</strong>bauer aller Sparten<br />
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TEST<br />
Ralf Schwenger<br />
Der 4WD Inferno Neo<br />
von Kyosho<br />
Weltmeis<br />
Einsteiger<br />
46<br />
Der Tradition folgend baut auch der<br />
aktuelle Inferno Neo auf dem MP<br />
7.5 auf. Für das <strong>Modell</strong>jahr 2011<br />
bekam das <strong>Modell</strong> eine moderne 2,4-GHz-<br />
Steuerung samt Servos mit Metallgetriebe<br />
und kugelgelagerten Abtrieben spendiert.<br />
Vor allem die Servos vom Typ KS 200 sind<br />
hier für ein RTR-<strong>Modell</strong> eine wirklich sehr<br />
gute Ausstattung. Die Steuerung verfügt<br />
über analoge Einstellmöglichkeiten für<br />
Dual-Rate der Lenkung sowie separate<br />
Wegbegrenzungen des Gasservos (Vollgas<br />
und Bremse getrennt einstellbar) und lässt<br />
für eine RTR-Anlage damit keine Wünsche<br />
offen.<br />
Neben der Anlage und dem fertig aufgebauten<br />
<strong>Modell</strong> geht es in dem bunt<br />
bebilderten Karton sehr übersichtlich zu.<br />
Zwar findet man den üblichen kreuzförmigen<br />
Mutternschlüssel sowie einen<br />
Radmutternschlüssel und verschiedene<br />
Inbusschlüssel. Einen Kerzenvorglüher oder<br />
eine kleine Tankflasche sucht man aber<br />
vergebens. Zum einen nicht so schlimm, da<br />
jeder Händler diese Artikel führt; für den<br />
Verbrenner-Einsteiger wäre es andererseits<br />
sicher schön, wenn die beiden genannten<br />
Teile auch gleich beigelegt wären (wie<br />
früher auch bei Kyosho üblich).<br />
Ein großes Plus bekommt Kyosho wieder<br />
für die sehr ausführlichen Unterlagen:<br />
Neben der ausführlichen Bedienungsanleitung<br />
mit allen Hinweisen für die<br />
schnelle Inbetriebnahme des <strong>Modell</strong>s<br />
gibt es noch eine Extra-Anleitung für die<br />
Fernlenkanlage und für das Auto eine<br />
sogenannte Maintenance-Anleitung (also<br />
Wartungsanleitung): Hier ist auf 52 Seiten<br />
der komplette Zusammenbau des <strong>Modell</strong>s<br />
beschrieben. Damit hat auch der ungeübte<br />
Schrauber alle Informationen zur Hand,<br />
um das Auto zu warten oder evtl. selbst<br />
Tuningteile zu verbauen.<br />
Aufbau des Chassis<br />
Doch vor dem Gedanken an Tuning<br />
schauen wir uns erst mal an, was Kyosho<br />
da Schönes zusammengestellt hat. Die<br />
Basis des Autos bildet wieder eine 3-mm-<br />
Aluminiumplatte, die wie alle anderen<br />
Bauteile (vorderer und hinterer Federdom,<br />
Lenkungsbrücke, Schwingenhalter, Radioplatte)<br />
schwarz eloxiert ist. Für eine bessere<br />
Biege- und Torsionssteifigkeit sind die<br />
seitlichen Ränder des Chassis hochgebogen<br />
und um die Vorderachse anzustellen,<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
••<br />
ter fÜr<br />
TEST<br />
Mit dem Inferno Neo präsentiert Kyosho den jüngsten Spross einer langen Ahnenreihe.<br />
Im Jahre 2004 brachte der japanische Konzern mit dem damaligen<br />
Inferno Sport das erste Mal einen Buggy für Einsteiger in die Verbrenner-Buggy-<br />
Klasse. Da als Basis mit dem Inferno MP 7.5 der zweimalige Weltmeister von<br />
2000 und 2002 herangezogen wurde, war die beste Voraussetzung für ein robustes<br />
und schnelles Auto geschaffen.<br />
ist das Chassis auch im vorderen Bereich<br />
abgewinkelt. Seitlich schließen sich noch<br />
Kunststoffhalbwannen an, die bündig<br />
mit der Karosse abschließen und das<br />
Eindringen von Schmutz verhindern. Für<br />
eine bessere Biegesteifigkeit werden noch<br />
Kunststoffverstrebungen zwischen dem<br />
Chassis und den beiden Getriebegehäusen<br />
positioniert.<br />
Die Getriebegehäuse beherbergen vorne<br />
und hinten ein klassisches Kegelrad-Differenzial.<br />
Angetrieben werden die Differenziale<br />
über Knochen, die die Verbindung<br />
zum Zentraldifferenzial herstellen. Dieses<br />
ist leicht nach rechts positioniert und<br />
beherbergt an seinen nicht geteilten Lagerböcken<br />
im Abtrieb nach vorne und hinten<br />
jeweils eine Einscheibenbremse. Beide<br />
Scheibenbremsen werden getrennt angelenkt,<br />
dadurch lässt sich die Bremskraft<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
natürlich nach Wunsch verteilen. Der Antriebsstrang<br />
wird hinten durch klassische<br />
Knochen und vorne über Kardanhalbwellen<br />
komplettiert, die die Kraft von den<br />
Achsdifferenzialen an die Räder weiterge-<br />
ben. Bei den Rädern setzt Kyosho auf die<br />
neuen Felgen vom MP 9 in Verbindung mit<br />
Reifen mit einem feinen Noppenprofil. Als<br />
Lager kommen durchweg Kugellager mit<br />
beidseitigen Metallabdeckscheiben zum<br />
Einsatz.<br />
Verhalten von Verbrennungsmotoren am Tankende<br />
Vor allem als Einsteiger im Bereich Verbrennungsmotoren hat man immer Angst,<br />
das Triebwerk zu mager zu stellen und zu schädigen. Neben der wichtigen weißen<br />
Rauchfahne gibt es einen anderen Indikator: Merkt man am Tankende ein kurzfristiges<br />
Hochdrehen des Motors und ein giftigeres Zupacken, so ist dies ein sicheres<br />
Zeichen, dass der Motor nicht zu mager ist. Geht der Tank leer, so wird das Gemisch<br />
automatisch immer magerer. Geht der Motor hingegen sofort aus, ohne davor hoch zu<br />
drehen/giftiger zu werden, so ist das Gemisch schon maximal mager eingestellt und<br />
eine etwas fettere Einstellung wäre empfehlenswert.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 47
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
48<br />
Technische Daten<br />
Fahrzeug<br />
Kyosho 4WD<br />
Inferno Neo<br />
Maßstab 1:8<br />
Klasse<br />
Offroad<br />
Länge<br />
469 mm<br />
Breite<br />
307 mm<br />
Höhe<br />
189 mm<br />
Radstand 325 mm (+/–2)<br />
Spurweite vorne<br />
258 mm<br />
Spurweite hinten 261 mm<br />
Bodenfreiheit<br />
25 mm<br />
Federweg vorne<br />
64 mm<br />
Federweg hinten<br />
66 mm<br />
Nachlaufwinkel vorne 18°<br />
Spreizung vorne 8°<br />
Lenkhebelwinkel 20°<br />
Lenkrollradius<br />
7 mm<br />
(durch Spreizung)<br />
Vorspur hinten 3°<br />
Gewicht<br />
3410 g<br />
Übersetzung 11,7 : 1<br />
Räder<br />
116 x 44 mm<br />
Gewichtsverteilung v/h 46:54%<br />
Vertrieb<br />
Kyosho<br />
Deutschland GmbH<br />
Kaltenkirchen, www.kyosho.de<br />
Empf. Verkaufspreis 389,- Euro<br />
Die vorderen und hinteren Getriebegehäuse<br />
bilden auch die Basis für die Doppelquerlenkeraufhängungen<br />
an beiden<br />
Achsen. An beiden Achsen sind die Länge<br />
des oberen Querlenkers und damit der<br />
Radsturz über Rechts-/Links-Gewindestücke<br />
einstellbar. Ausgeführt ist der hintere<br />
obere Querlenker als einfache Strebe<br />
mit beidseitigen Kugelköpfen, wodurch es<br />
innenseitig auch verschiedene Bohrungen<br />
zur Einstellung der Sturzänderung beim<br />
Einfedern gibt. Vorne besitzt der obere<br />
Lenker innen eine Lagerung über eine<br />
Achse und keine Möglichkeit zur Variation<br />
der Aufhängungspunkte der Querlenker.<br />
Für die Lagerung aller Querlenker kommen<br />
Achsstifte mit E-Klips zum Einsatz. Bei der<br />
Demontage heißt es daher „Augen auf“, um<br />
kein so kleines Teil zu verlieren.<br />
An der Vorderachse sind die Achsschenkel<br />
aus Aluminium-Druckguss mit einer<br />
echten Spreizung in den vorderen C-Hubs<br />
gelagert. Durch diese „Schrägstellung“ der<br />
Drehachse des Achsschenkels (die Drehachse<br />
ist nach oben hin zur Chassismitte<br />
geneigt) ergibt sich ein sehr kleiner Lenkrollradius<br />
und damit geringe notwendige<br />
Lenkkräfte. Die Spurstangen mit Rechts-/<br />
Links-Gewinde werden in Chassismitte<br />
an der Lenkbrücke aus 3-mm-Aluminium<br />
befestigt. Diese verbindet die beiden<br />
Lenkhebel und bietet mit 3 verschiedenen<br />
Bohrungen für die Befestigung der<br />
Spurstangen die Option, den Ackermannanteil<br />
zu variieren. Im rechten Lenkhebel<br />
sorgt noch ein einstellbarer Servo-Saver für<br />
den Schutz des Lenkservos.<br />
Komplettiert werden beide Achsen mit<br />
großvolumigen Stoßdämpfern. Diese<br />
verfügen über ein Kunststoffgehäuse mit<br />
Feingewinde und damit über die Möglich-<br />
keit, die Federvorspannung über Rändelmuttern<br />
einzustellen. Bei dem Herunterdrehen<br />
der Rändelmuttern empfiehlt<br />
es sich, achtzugeben, dass man nicht aus<br />
Versehen mit der Rändelmutter das ganze<br />
Dämpfergehäuse dreht und dieses dann<br />
aus der schön blau eloxierten Alu-Dämpferkappe<br />
herausdreht. Hier helfen auch ein<br />
paar Tropfen Öl auf dem Feingewinde, um<br />
die Rändelmuttern einfacher drehbar zu<br />
machen. Für die Dämpfer gibt es an beiden<br />
Achsen sowohl am Querlenker als auch<br />
am Federdom verschiedene Befestigungsbohrungen,<br />
sodass der Federweg und die<br />
Federungscharakteristik (Grad der Progressivität)<br />
veränderbar sind.<br />
Power and Control<br />
Auch beim Kyosho kann man die linke<br />
Chassisseite als Power-Seite und die rechte<br />
als Control-Seite bezeichnen. Links hinten<br />
ist der mit einem schwarzen Kühlkopf<br />
versehene 3,5-cm³-Motor vom Typ GX-21<br />
BK positioniert. Hierbei handelt es sich um<br />
ein Einsteigertriebwerk, das unkonventionell<br />
am Kurbelwellengehäuse zentral<br />
unten eine Art Fuß besitzt, der direkt mit<br />
dem Chassis verschraubt ist. Als Resorohr<br />
kommt eine robust wirkende Variante mit<br />
einem Druckguss-Alu-Look zum Einsatz.<br />
Komplettiert wird der Bereich Power durch<br />
den 125-cm³-Tank, der einen inneren Spritfilter<br />
und einen Überlaufschutz aufweist.<br />
Die linke Control-Seite nimmt beide Servos<br />
stehend in einer Aluminium-Radioplatte<br />
auf. Dahinter sind der kleine 2,4-GHz-Empfänger<br />
(der sogar eine Failsafe-Funktion<br />
hat!) und der Akku sicher in der robusten<br />
Kunststoff-Radiobox untergebracht. Hier<br />
empfiehlt es sich, gleich am Anfang den<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Obere Dämpferbefestigung - hier<br />
sind das kleine Entlüftungsloch und die<br />
Senkschraube zur Sicherung des Dämpfers zu<br />
erkennen<br />
Die linke Power-Seite: Tank, Motor<br />
Die linke Power-Seite: Tank, Motor<br />
und Resorohr<br />
TEST<br />
Durchgang der Kabel nach außen von<br />
innen mit Silikon abzudichten. Die nächste<br />
Pfütze ist nicht weit und erfahrungsgemäß<br />
haben diese Pfützen eine magische Anziehungskraft.<br />
Dem Schutz vor Schmutz dient auch<br />
die Lexan-Karosse, die bündig mit den<br />
seitlichen Kunststoffschalen abschließt.<br />
Die Linienführung ist sehr aggressiv und<br />
„modern“, die Fahrerkabine ist fast nicht<br />
mehr abgesetzt, aber die Decals schaffen<br />
dann doch noch etwas „Schönheit“. Hinten<br />
schließt sich noch der einstellbare Spoiler<br />
an, der aus einem widerstandsfähigen und<br />
biegsamen Kunststoff hergestellt ist.<br />
Das Chassis von oben betrachtet: klassisch aufgebaut<br />
Aufgefallen ist, dass Kyosho bei den Zahnradkomponenten<br />
ein Hauptzahnrad aus<br />
Kunststoff und an den Achsen Kegelradgetriebe<br />
aus Aluminium verwendet. Auch<br />
die Differenziale sind nur als 2-Spider-Diffs<br />
ausgeführt. Die Stoßdämpfer weisen an der<br />
oberen Kunststoffkappe nun ein Entlüftungsloch<br />
zu den Volumenausgleichsmembranen<br />
auf. Außerdem sind an den oberen<br />
Kugelkopfaufnahmen außen nun kleine<br />
Senkkopfschrauben eingeschraubt, um ein<br />
Abrutschen/Ablösen der Dämpfer nach<br />
außen zu verhindern.<br />
Nicht nur die oberen Querlenker und<br />
die Spurstangen sind mit Rechts-/Links-<br />
Gewinde versehen; auch die Verbindung<br />
vom Lenkservo zum Servosaver erfolgt<br />
nun „vollwertig“ über 2 Kugelköpfe, die<br />
über eine Rechts-/Links-Gewindestange<br />
verbunden sind.<br />
Die Differenziale präsentieren sich mit<br />
großen Alu-Kegelrädern und<br />
guter Schmierung<br />
Befestigt man die Spurstange an der<br />
vordersten Position in der Lenkungsbrücke,<br />
so kann es dazu kommen, dass der obere<br />
Querlenker die obere Stoppmutter und<br />
damit die Lenkung blockiert. Abhilfe<br />
schafft ein leichtes Anfasen des oberen<br />
Querlenkers hinten unten an der Stelle, wo<br />
die Stoppmutter vorbeigeht.<br />
Es empfiehlt sich, den werkseitig leicht<br />
positiven Sturz der Hinterräder zu reduzieren.<br />
Ansonsten weisen die Hinterreifen<br />
außenseitig bald einen Verlust der Noppen<br />
auf.<br />
Vorderachse Einfederung, hier ist zu sehen,<br />
wie die Spurstange bei vollem Einfedern<br />
an der Lenkbrücke blockiert<br />
Fahrtest<br />
Für den Fahrtest kam handelsüblicher Sprit<br />
mit 25% Nitro zum Einsatz. Die Batteriebox<br />
für die Empfängerstromversorgung<br />
musste einem einfachen Hump-Pack mit<br />
1600 mAh weichen. Da Kyosho den Inferno<br />
Neo als Einsteigerauto in die Verbrenner-<br />
Buggy-Klasse positioniert, wurde er auch<br />
dementsprechend getestet, also nicht auf<br />
einer Rennstrecke. Vielmehr mussten eine<br />
Vielzahl an Untergründen vom Fußballplatz<br />
und angrenzender Aschenbahn über frisch<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 49
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
50<br />
Die stehend montierten Servos und der<br />
in der RC-Box sicher geschützte<br />
2,4-GHz-Empfänger<br />
gemähtes Feld, Ackerboden bis zu feinem<br />
und grobem Schotter herhalten.<br />
Das erste Starten war mühelos: Der Motor<br />
sprang bereits beim zweiten Seilzug an,<br />
und so wurden dann die ersten 3 Tanks<br />
extrem vorsichtig gefahren und der Motor<br />
laut Anleitung eingelaufen. Danach galt<br />
es, die Hauptdüsennadel langsam und in<br />
kleinen Schritten magerer zu stellen. Hier<br />
wurde immer achtgegeben, dass sich noch<br />
eine weiße Fahne am Auspuff zeigte. Der<br />
Motor ist natürlich kein Hochleistungstriebwerk,<br />
sondern beeindruckt vor allem<br />
mit seiner Robustheit. Der Toleranzbereich<br />
beim Einstellen ist sehr hoch und man<br />
bekommt den Motor eigentlich immer gut<br />
Am Imbusschlüssel ist die Spreizung<br />
Am Imbusschlüssel ist die Spreizung<br />
zu sehen<br />
Die Vorderachsaufhängung<br />
Das schwarz eloxierte Chassis mit den versenkten Bohrungen<br />
zum Laufen. Der Motor zeigte eine schöne<br />
Charakteristik mit viel Druck und Drehmoment<br />
von unten raus.<br />
Das Fahrwerk konnte der Motor doch<br />
trotz aller Mühen nicht ans Limit bringen.<br />
Souverän bügelten die langen Querlenker<br />
und großen Dämpfer alles weg, was sich<br />
ihnen in den Weg stellte. Und kam es doch<br />
mal zu einem Überschlag, so zeigte sich der<br />
Inferno voll von seiner stabilen Seite.<br />
Bezüglich des Fahrverhaltens zeigte sich<br />
der Inferno umso untersteuernder, je höher<br />
die Haftung des Untergrunds ist. Auf Rasen<br />
kam daher die Spurstangenposition mit<br />
dem geringsten Spurdifferenzwinkel zum<br />
Einsatz, um der Vorderachse mehr Griff zu<br />
verleihen. Dort zeigte sich dann auch die<br />
Auswirkung der nicht vorhandenen Stabilisatoren.<br />
In schnellen engen Kurven neigte<br />
sich das Chassis so stark, dass die kurveninneren<br />
Räder teilweise den Bodenkontakt<br />
verloren und aufgrund der ungesperrten<br />
Diffs dann durchdrehten.<br />
Ganz anders das Fahrverhalten auf Böden<br />
mit wenig Haftung (Schotter, Kies). Hier<br />
sind wunderbare Drifts möglich, das Auto<br />
kann praktisch ohne Bremse und nur durch<br />
Anstellen des Autos manövriert werden.<br />
Dies ist auf der Rennstrecke vielleicht<br />
nicht die schnellste Fahrweise, aber sicher<br />
diejenige, die am meisten Spaß macht: Vor<br />
der Kurve wird abrupt vom Gas gegangen<br />
und gleichzeitig scharf eingelenkt. Das so<br />
angestellte Auto lässt sich mit dem Gas<br />
und der Lenkung dann gezielt durch die<br />
Kurve ziehen.<br />
Während des Tests kamen auch zwei<br />
bisherige Elektro-Car-Piloten in den Genuss<br />
einer Fahrt. Beide waren vor allem von<br />
den sehr gut zupackenden Bremsen und<br />
den Fahrleistungen beeindruckt. Auch<br />
hier zeigte sich der Inferno vollkommen<br />
unbeeindruckt von eventuell „nicht sachgemäßem<br />
Gebrauch“– er ist also auf alle<br />
Fälle einsteigertauglich.<br />
Demontage und Inspektion<br />
Nach dem Vergnügen stand dann sozusagen<br />
die Arbeit an: Das <strong>Modell</strong> wurde<br />
weitestgehend zerlegt und eingehend<br />
untersucht. Alle Aufhängungsteile<br />
zeigten überhaupt keine Spuren. Einzig<br />
ein Stoßdämpfer sprang während eines<br />
Überschlags einmal nach innen zum<br />
Federdom vom oberen Kugelkopf ab.<br />
Die Knochenmitnehmer und Knochen<br />
an beiden Achsen wie auch am zentralen<br />
Antriebsstrang zeigten ebenso keinen<br />
sichtbaren Verschleiß. Auch die vorderen<br />
Kardanhalbwellen blieben vollkommen<br />
unbeeindruckt. Das Kunststoff-Hauptzahnrad<br />
zeigte trotz ausgiebigem Einsatz<br />
in feinem und grobem Schotter weder<br />
Zahnausfall noch sonstige Schäden. Auch<br />
die Aluminium-Kegelräder der Differenziale<br />
sahen noch gut aus. Hier zahlte es sich<br />
wohl aus, dass diese sehr gut geshimmt<br />
wurden. Trotzdem empfiehlt es sich, beim<br />
Einbau von stärkeren Motoren auf Stahl-<br />
Zahnräder aufzurüsten. Dann ist auch ein<br />
Ausbau auf 4 Spider in den Differenzialen<br />
empfehlenswert.<br />
Fazit<br />
Für den von Kyosho beschriebenen<br />
Einsatzzweck als Einsteigermodell in den<br />
Verbrenner-Buggy-Bereich bekommt<br />
der Inferno ein klares „absolut empfehlenswert“.<br />
Kyosho nutzt seine große Erfahrung<br />
bei Weltmeisterschaften auch für den<br />
Einsteiger und hat ein <strong>Modell</strong> vorgestellt,<br />
dass sozusagen „bullet-proofed“<br />
ist, sehr ansprechende Fahrleistungen und<br />
ein einfach zu handelndes und doch attraktives<br />
Fahrverhalten zeigt. Die 2011-Ausstattung<br />
mit 2,4-GHz-Anlage und Servos mit<br />
Metallgetriebe ist hier noch die Krönung<br />
des <strong>Modell</strong>s.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Schritt für Schritt zum Erfolg<br />
RC-Helikopter richtig fliegen<br />
(mit DVD)<br />
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TECHNIK<br />
Benni Schleich<br />
Teil 4: Einfache Effekte mit Spraydosen und ü<br />
Eine saube<br />
1.<br />
2.<br />
Eine der vorbereiteten Karosserien<br />
Die benötigten Materialien<br />
Für den Anfang brauchen wir natürlich<br />
eine wie im ersten Teil beschrieben<br />
vorbereitete Karosserie. Oft möchte<br />
man ja mehrere Karosserien im gleichen<br />
Design lackieren, deshalb werden wir hier<br />
zwei verschiedene Karossen gestalten und<br />
zeigen, wie das am produktivsten gemacht<br />
wird: Bei der neuen MIX Porsche-Karosserie<br />
handelt es sich um ein Gruppe-C-Fahr-<br />
52<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
erlackierbaren Orion-Design-Aufklebern<br />
re Sache<br />
In den letzten Teilen unserer Serie<br />
über die Gestaltung von Karosserien erklärten<br />
wir das Anpassen und Ausschneiden,<br />
einfache Dosenlackierungen sowie einfache<br />
Mehrfarb-Lackierungen. Im vierten<br />
Teil wollen wir aufwändigere Designs mit<br />
Orion-Design-Aufklebern und Spraydose<br />
lackieren, bevor wir uns im nächsten Teil der<br />
Kunst des Airbrushens widmen.<br />
3. 4.<br />
TECHNIK<br />
Die Dekorbögen von Orion Die Designfolien müssen sauber platziert werden,<br />
denn Änderungen sind später nicht mehr möglich<br />
zeug mit separatem Heckspoiler und als<br />
zweite Karosserie wurde die bekannte Protoform<br />
Mulsanne verwendet. Beide sind<br />
für den Einsatz in der Euro-GT-Klasse nach<br />
dem aktuellen Reglement gedacht, wonach<br />
die Leitwerke am Heck nicht mehr an<br />
die Karosserie angeformt sein dürfen. Ausschneiden,<br />
anpassen und reinigen wurden<br />
ja bereits ausgiebig in früheren <strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong>-Ausgaben<br />
abgehandelt. Wichtig ist,<br />
bei Arbeiten in der Karosserie mit frisch gewaschenen<br />
Händen zu hantieren, um fettige<br />
Fingerabdrücke zu vermeiden.<br />
Zuallererst werden die Scheiben sauber abgeklebt.<br />
Dabei passiert es häufig, dass die<br />
oft im Lieferumfang enthaltenen Lackiermasken<br />
nicht 100%ig passen. Für ein sauberes<br />
Ergebnis empfiehlt es sich, die Masken<br />
mit Abklebeband zu optimieren und<br />
mit einem Skalpell sauber an den Kanten<br />
der Fenster auszuschneiden. Hierbei muss<br />
sehr vorsichtig geschnitten werden, um<br />
das Lexan nicht anzuritzen.<br />
Nun kommen die Orion-Design-Aufkleber<br />
zum Einsatz. Diese sind in verschiedenen<br />
Farben und Formen erhältlich, sodass für<br />
jeden Geschmack etwas dabei sein sollte.<br />
Für diesen Artikel entschieden wir uns für<br />
das Fuego-Design in Blau. Der Vorteil dieser<br />
Designfolien ist, dass man ein recht aufwändiges<br />
Design mit geringem Aufwand<br />
erstellen kann. Zuerst sollte man sich die<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012<br />
53
TECHNIK<br />
5.<br />
www.car-modell.de<br />
6.<br />
Das aufgebrachte Dekor …<br />
… muss sauber und vorsichtig glatt<br />
gestrichen werden<br />
9.<br />
Nach den blauen Designfolien war ein<br />
Schatten in Pactra-Aqua-Wave-Grün geplant,<br />
aus dem dann dünne weiße Streifen<br />
nach hinten über die Motorabdeckung<br />
laufen sollen. Für einen derartigen Schatten<br />
benötigt man nicht zwangsläufig eine<br />
Airbrushpistole. Wenn man vorsichtig<br />
genug mit der Spraydose umgeht, erhält<br />
man auch hiermit ein ansprechendes Er-<br />
10.<br />
dass die weißen Streifen quasi unter dem<br />
Grün verschwinden, sollte der Aqua-Wave-<br />
Lack auf die gleiche Art wie zuvor erklärt<br />
mit Schwarz hinterlegt werden. Nach dem<br />
Trocknen der Farben können nun die weißen<br />
Linien mit 1,5 mm dickem Maskiertape<br />
abgeklebt werden. Jetzt werden die Motorabdeckung<br />
sowie die Heckspoiler und<br />
deren Endplatten schwarz lackiert.<br />
Der Schatten sollte eine definierte Länge haben<br />
Der grüne Schatten wird mit Schwarz hinterlegt,<br />
damit die weißen Linien unter dem Schatten<br />
hervorzukommen scheinen<br />
Position der Aufkleber überlegen, da diese<br />
später nicht mehr verändert werden<br />
kann. Beim Aufbringen muss vor allem darauf<br />
geachtet werden, dass unter der Folie<br />
keine Luftblasen entstehen. Am besten<br />
streicht man die Folie in der Karosserie<br />
mit den Fingernägeln sauber glatt. Ein Blick<br />
von außen zeigt schnell, ob Lufteinschlüsse<br />
Blasen bilden. Ganz lässt sich das nicht<br />
vermeiden, doch mit einem scharfen Skalpell<br />
kann man diese etwas anritzen und die<br />
eingeschlossene Luft herausdrücken. Dort<br />
wo die Folie über die abgeklebten Fenster<br />
übersteht, muss diese ebenfalls vorsichtig<br />
an der Linie der Fenstermaske abgetrennt<br />
werden. In Ecken und Sicken ist etwas Feingefühl<br />
gefordert, damit die Aufkleber auch<br />
hier sauber sitzen. Stehen sie dort etwas<br />
ab, kann Farbe beim Überlackieren eindringen,<br />
was nicht besonders schön aussieht.<br />
Die Front der Karosserien wird nun sauber<br />
mit Maskierband abgeklebt. Am besten<br />
klebt man bis über die Designfolie ab und<br />
schneidet dann vorsichtig an deren Kanten<br />
entlang ab.<br />
gebnis. Wichtig ist nur, dass man auf den<br />
entstehenden Farbnebel achtet. Am besten<br />
sprüht man entgegengesetzt zu der<br />
Richtung, in die der Schatten fallen soll.<br />
Wir möchten, dass der Schatten nach hinten<br />
fällt. Daher sprühen wir mit der Dose<br />
nach vorne. Für eine definierte Kante sollte<br />
man versuchen, den Sprühstrahl etwa im<br />
45°-Winkel auf die zu lackierende Oberfläche<br />
auftreffen zu lassen. Dünne Schichten<br />
verhindern hier, dass die Farbe zu fließen<br />
beginnt oder zu viel Fläche bedeckt. Um<br />
übermäßiges Nebeln zu vermeiden, sollte<br />
die Karosserie auch aus dem Strahl herausbewegt<br />
werden, wenn man die gewünschte<br />
Linie gesprüht hat.<br />
Effektfarben sind meist nicht deckend, so<br />
auch unser Aqua-Wave-Lack. Hier gilt es,<br />
immer sehr vorsichtig zu lackieren, da man<br />
sonst zu viel grün aufbringt und der Schatteneffekt<br />
verloren geht. Um zu erreichen,<br />
Nach dem Trocknen müssen die Linien vorsichtig<br />
abgezogen und mit Weiß hinterlegt<br />
werden. Das Heck der Karosserie ist<br />
nun fertig. Nachdem auch das Weiß der Linien<br />
getrocknet ist, wird das Abdeckband<br />
an der Front vorsichtig abgezogen. Nun<br />
soll ein neonroter bzw. neongelber Schatten<br />
nach vorne verlaufen. Hierfür verfahren<br />
wir wie zuvor beim Aqua-Wave-Schatten<br />
am Heck. Bei Neonfarben muss man extrem<br />
vorsichtig lackieren, denn die Farbnebel<br />
sind oft nicht direkt nach dem Sprühen<br />
sichtbar und die große Überraschung folgt<br />
beim Hinterlegen mit weißer Farbe. Wenn<br />
man die Neonschatten genauso vorsichtig<br />
wie zuvor die Aqua-Wave lackiert, ist die<br />
Gefahr von „Fleckenbildung“ relativ gering.<br />
Zudem kann man den Bereich nach dem<br />
Trocknen ganz vorsichtig mit einem sauberen<br />
und weichen Tuch abwischen. Hierzu<br />
muss der Lack aber unbedingt vollständig<br />
Hintergrund: © Kurt Michel/ PIXELIO<br />
54<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
7.<br />
8.<br />
Die Front muss sorgfältig abgeklebt werden Der Schatten hinter den Orion-Folien in<br />
Pactra-Aqua-Wave-Grün<br />
durchgetrocknet sein, um ein Verwischen<br />
desselben zu vermeiden.<br />
Nun folgt die letzte Etappe beim Lackieren<br />
unserer beiden Euro-GT-Karossen. Farblich<br />
abgesetzte Fensterrahmen sehen schick<br />
aus und daher wurde der Beschluss gefasst,<br />
diese weiß zu lackieren. Hierfür wird<br />
entlang der Prägelinien der Fensterrahmen<br />
die Maskierfolie vorsichtig mit einem Skalpell<br />
eingeschnitten und die Fensterrahmen<br />
entfernt. Zum Schluss werden diese zusammen<br />
mit der Front weiß lackiert und fertig<br />
sind die Karosserien. Beinahe zumindest,<br />
denn um die Optik noch zu veredeln,<br />
werden die äußeren Linien der Fensterrahmen<br />
noch mit einem Edding-Lackstift von<br />
außen genau nachgezogen. Bei der MIX-<br />
Porsche kommen noch angedeutete Lufteinlässe<br />
an der Seite und vorne dazu. Zuallerletzt<br />
werden nach eigenem Geschmack<br />
Aufkleber angebracht und fertig sind die<br />
neuen Deckel!<br />
11.<br />
TECHNIK<br />
Das schwarz lackierte Heck<br />
Die mit neonroten und neongelben Schatten und<br />
weißer Front lackierten und mit Aufklebern<br />
versehenen fertigen Karosserien<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012<br />
55
TEST<br />
Michael Klaus<br />
Ele<br />
Der fliegend<br />
Die Firma Serpent hat eine über dreißigjährige Tradition im RC-Car-Bau. In dieser Zeit<br />
konnte die holländische Rennschmiede viele Erfolge im Verbrenner-1:8-Glattbahnbereich<br />
erringen, was nicht zuletzt an den zahlreichen Innovationen und Neuentwicklungen<br />
lag. Im Jahr 2007 wurde das erste 1:10-Elektro-Tourenwagenmodell der Firma<br />
Serpent unter dem Namen S400 entwickelt. Vier Jahre später folgt nun der zweite<br />
Streich. Mit dem S411 soll der Anschluss an die Weltspitze erreicht werden.<br />
Der Serpent S411 wird als reines<br />
Baukastenmodell geliefert und<br />
muss komplett montiert werden.<br />
Alle Bauteile finden in einem schwarzen<br />
und schön designten Karton ihren Platz.<br />
Die einzelnen Teile sind nach Baugruppen<br />
in mit Zahlen beschrifteten Tüten verpackt,<br />
um den Zusammenbau zu erleichtern.<br />
Eine kleine handliche Bauanleitung,<br />
Dekorbogen und ein Setup-Blatt (mit dem<br />
empfohlenen Baukastensetup und ein<br />
nicht ausgefülltes für eigene Eintragungen)<br />
liegen dem Baukasten bei. Diese Anleitung<br />
ist zwar nur in englischer Sprache, aber<br />
anhand der guten CAD-Darstellungen<br />
kann jeder Bauschritt gut nachvollzogen<br />
werden. Selbst dem etwas ungeübten<br />
Käufer sollte der Zusammenbau so leicht<br />
von der Hand gehen. Nicht zu vergessen<br />
ist, dass dem Baukasten ein hochwertiger<br />
Kugellagersatz beiliegt.<br />
Für den Zusammenbau fehlt noch das passende<br />
Werkzeug. Serpent verwendet wie<br />
fast alle Hersteller metrische Schrauben<br />
und Muttern. Will man die Schraubenköpfe<br />
nicht beschädigen, ist ein gutes Werkzeug<br />
unbedingt notwendig. Von diversen<br />
Anbietern werden spezielle und gehärtete<br />
Sechskantschlüssel angeboten.<br />
Konstruktion<br />
Die Basis des neuen Serpent S411 bildet<br />
ein speziell entwickeltes Kohlefaserchassis<br />
für LiPo-Akkus. Dieses ist 2,5 mm dick und<br />
mit 87 mm sehr schmal. Für den Einsatz<br />
56<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
ktro-Tourenwagen Serpent S411<br />
e Holländer<br />
TEST<br />
von Hardcase-LiPo-Akkus sind Aussparungen<br />
vorhanden, in denen diese sicheren<br />
Halt finden. Die Position bzw. der Schwerpunkt<br />
des LiPo-Akkus im Chassis kann um<br />
wenige Millimeter mit zwei Kunststoffteilen<br />
variiert werden. Wie bei Wettbewerbsmodellen<br />
üblich, wird der Akku mit Glasfaserband<br />
gesichert.<br />
Die Getriebeteile und der Motorhalter sind<br />
aus Aluminium gefräst. Diese haben eine<br />
gräuliche Optik und viele Aussparungen,<br />
um Gewicht zu sparen. Trotzdem machen<br />
diese Teile einen stabilen Eindruck und<br />
ermöglichen einen niedrigen Einbau der<br />
Antriebskomponenten. Im Bereich des<br />
Motors wurde das Chassis um 1,5 mm<br />
ausgespart, sodass dieser von unten geschützt<br />
ist, aber auch tief im Chassis seine<br />
Position findet. Des Weiteren wurde der<br />
Antrieb gegenüber dem Vorgängermodell<br />
überarbeitet. Der Motor rückte dadurch<br />
weiter in die Chassismitte. An der Hinterachse<br />
kommt statt eines Kugeldifferenzials<br />
nun ein wartungsfreundliches Kegeldifferenzial<br />
zum Einsatz. Dagegen wurde die<br />
Starrachse an der Vorderachse überarbeitet<br />
und ist im Vergleich zum Vorgängermodell<br />
leichter geworden. Die Antriebswellen<br />
sind aus gehärtetem Stahl, wie auch die<br />
Differenzialausgänge. Mit viel Liebe zum<br />
Detail wurden die Differenzialausgänge<br />
mit jeweils 2 zusätzlichen Ausfräsungen zur<br />
Gewichtsreduzierung gefertigt.<br />
Eine Innovation findet sich in der Befestigung<br />
des Mittelantriebs. Bisher wurde<br />
diese Welle von oben durch zwei Platten<br />
oder die Radioplatte gesichert. Nach dem<br />
Lösen der Radioplatte konnte der Mittelantrieb<br />
entnommen werden, was sich<br />
jedoch manchmal als störend herausstellte.<br />
Im Serpent S411 wird die Mittelwelle mit<br />
zwei Hebeln an Aluträgern verschraubt.<br />
Diese Lösung ist nicht nur einfach, sondern<br />
auch genial.<br />
Neu ist die Lenkung im S411. Das Lenkservo<br />
sitzt quer zur Fahrtrichtung und ist<br />
mit einer zusätzlichen Kohlefaserplatte<br />
mit dem Chassis verbunden. Mit dieser<br />
kann die Position des Servos so verändert<br />
werden, dass dieses genau parallel zur<br />
Vorderachse steht. Das Servo überträgt<br />
seine Drehbewegung dann über eine R-/L-<br />
Gewindestange zu einer Aluplatte. Diese<br />
wird durch zwei kugelgelagerte Anlenkhebel<br />
geführt und leitet die Lenkbewegung<br />
an die beiden Lenkhebel und somit<br />
die Vorderachse weiter. Davon verspricht<br />
man sich ein präziseres, konstanteres Lenkverhalten<br />
und bessere Kontrolle.<br />
Eine weitere Änderung erfolgte bei der<br />
2,0 mm dicken Radioplatte. Die Radioplatte<br />
(auch Topdeck genannt) verbindet<br />
beim S411 das vordere mit dem hinteren<br />
Getriebegehäuse, und es kann durch das<br />
Weglassen von Schrauben auch Flex eingebaut<br />
werden.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 57
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Die Öldruckstoßdämpfer blieben fast unverändert.<br />
Diese konnten bisher voll überzeugen<br />
und so sah Serpent keinen Grund<br />
zur Änderung. Einzig die drei O-Ringe in<br />
der unteren Kappe wurden gegen 2 neue<br />
Dichtungen ausgetauscht. Befestigt sind<br />
diese an 3,0 mm dicken Kohlefaserdämpferbrücken.<br />
Diese sind nicht nur stabil,<br />
sondern weisen mehrere Befestigungspunkte<br />
für die Dämpfereinstellung auf.<br />
Zusammen mit den Aufhängungspunkten<br />
an den unteren Querlenkern ergeben<br />
Blick in das vordere Getriebegehäuse<br />
mit der eingebauten Starrachse<br />
<strong>Modell</strong><br />
TIPP<br />
Beim Einbau eines Topdecks sollten zuerst alle Schrauben nur leicht angezogen<br />
werden. Dann wird das Chassis auf eine ebene Unterlage gedrückt und die Schrauben<br />
werden festgezogen. Dies verhindert, dass sich das Chassis beim Festschrauben<br />
„verzieht“.<br />
Das hintere Getriebe und ein Teil der<br />
Hinterachse mit Stabilisatorhalterung<br />
im Überblick<br />
sich vorne 12 und hinten 16 verschiedene<br />
Dämpferpositionen.<br />
Zu guter Letzt rundet die neue Stabilisatorhalterung<br />
das Gesamtbild ab. Ein Kugelkopf<br />
ist am Querlenker jeweils durch eine<br />
Platte von oben befestigt und überträgt<br />
die Einfederbewegung an den Stabilisator<br />
weiter. Die Höhe ist durch Drehen des<br />
Kugelkopfs zum Stabi einstellbar. Positiv<br />
fiel auf, dass die Querlenker jeweils rechts<br />
und links eingebaut werden können. Eine<br />
der vielen pfiffigen und individuellen<br />
Lösungen, die beim Serpent S411 zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Der Zusammenbau<br />
Die Bauanleitung ist sehr klar strukturiert.<br />
Zu jedem Bauabschnitt wird auf die<br />
einzelnen Baugruppen eingegangen und<br />
notwendige Einstellmaße sind in Millimetern<br />
angegeben. Zu Beginn werden<br />
die Chassiskanten mit Sekundenkleber<br />
versiegelt. Dies soll das Chassis zusätzlich<br />
gegen das Aufreißen der Kanten und somit<br />
der Kohlefaserschichten schützen. Alle Teile<br />
sind gut verarbeitet und passen sehr gut.<br />
Nach dem Einbau der Kugelköpfe an den<br />
Querlenkern für die Stabilisatorhalterung<br />
sollte darauf geachtet werden, dass sich<br />
diese leicht und spielfrei bewegen lassen.<br />
Am Getriebegehäuse wird der Stabilisator<br />
durch einen Stellring fixiert, welcher genau<br />
mittig sitzen sollte. Die beiden Stabilisatorplatten<br />
sollten im Bereich des Stellrings mit<br />
einer Feile leicht abgerundet werden, weil<br />
der Stellring ansonsten verklemmen und<br />
der Stabi nicht korrekt arbeiten kann.<br />
Das Kegeldifferenzial ließ sich sehr einfach<br />
und schnell zusammenbauen. Nur sollten<br />
die beiden Dichtungen an den Getriebeausgängen<br />
leicht mit Öl und die M2,5<br />
x 8-Schrauben mit einem Tropfen Loctite<br />
benetzt werden.<br />
An der Vorderachse kommt eine Starrachse<br />
(Spool) zum Einsatz, welche schnell<br />
montiert ist. Beim Einbau der beiden<br />
Antriebselemente mit den Riemen in die<br />
Getriebehalterung zeigt jeweils ein kleines<br />
Dreieck auf den Exzentern die Position an.<br />
Durch Verdrehen dieser Exzenter wird die<br />
Riemenspannung individuell für den vorderen<br />
und hinteren Riemen eingestellt.<br />
Die Kugellager sollten vor dem Einbau mit<br />
Bremsenreiniger ausgespült werden, dann<br />
mit Kugellageröl benetzen und von Hand<br />
drehen. Die Kugellager laufen damit noch<br />
leichtgängiger.<br />
Die Lösung für die Befestigung des Mittelantriebs<br />
ist einfach, aber auch genial. Nur<br />
sollte dieser Bauabschnitt gleich nach dem<br />
Einbau der Riemen bzw. bevor die oberen<br />
Getriebegehäuse befestigt werden erfolgen.<br />
Sollte die Riemenspannung anhand<br />
der Position aus der Baukastenanleitung<br />
nicht korrekt sein, müssten die oberen<br />
58<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Getriebegehäuse wieder gelöst und<br />
die Riemenspannung über die Exzenter<br />
nachgestellt werden. Zum Glück war beim<br />
Testmodell die Baukasteneinstellung sehr<br />
gut. Dies zeigt natürlich deutlich die gute<br />
Fertigungsqualität der Teile.<br />
Die vier CVD-Antriebswellen waren bereits<br />
ab Werk vormontiert und sind alle gleich<br />
lang. Vor dem Einbau im Fahrzeug sollten<br />
die Madenschrauben gelöst, mit Loctite<br />
gesichert und fest angezogen werden. Dies<br />
verhindert, dass sich der Stift während der<br />
der Kolbenstange und Kolbenplatte darauf<br />
achten, dass sich wenig bis keine Luftblasen<br />
bilden, einen Moment warten, bis diese<br />
entwichen sind, und den Dämpfer langsam<br />
verschließen. Beim Verschließen die<br />
Kolbenstange auf und ab bewegen, damit<br />
überflüssiges Öl über die Gewindegänge<br />
entweichen kann. Lässt sich nach dem<br />
Verschrauben des Dämpfers die Kolbenstange<br />
nicht ganz eindrücken, ist zu viel Öl<br />
im Dämpfer. Genau anders ist es, wenn zu<br />
wenig Öl im Dämpfer ist. Dann lässt sich<br />
die Kolbenstange ein Stück ohne Widerstand<br />
eindrücken. Beides wirkt sich negativ<br />
auf das Fahrverhalten aus. In diesen Fällen<br />
sollten die Schritte wiederholt werden.<br />
Ist der Dämpfer korrekt befüllt, lässt sich<br />
die Kolbenstange leicht mit dem Finger<br />
eindrücken, und dann fährt diese allein<br />
Die Hinterachse im Detail<br />
TEST<br />
Blick auf das Kegeldifferenzial mit<br />
dem leichter gefrästen Getriebeausgang,<br />
den Stahl-CVD-Kardans mit Blade und die<br />
Stabihalterung<br />
Das fahrbereit aufgebaute Fahrzeug<br />
Die Anlenkung beim S411 besteht aus 3<br />
Aluminiumteilen und ist komplett kugelgelagert.<br />
Die Kugelköpfe werden mit Senkschrauben<br />
gesichert. Die Kugelpfannen<br />
lassen sich zwar schwer in die Kugelköpfe<br />
eindrücken, haben in diesen aber kein<br />
Spiel. Ein leichtes Spiel ist zwischen der<br />
Verbindungsplatte und den Servohebeln<br />
vorhanden. Dies kann mit Scheiben verringert<br />
werden. Die Kugelköpfe an der<br />
Lenkung werden mit M3-Inbusschrauben<br />
fixiert. Ein zusätzlicher Tropfen Loctite verhindert,<br />
dass sich diese von selber lösen.<br />
Fahrt löst. Für die hinteren Antriebswellen<br />
liegen Blades bei, die bei Verschleiß jederzeit<br />
gegen neue ausgetauscht werden können.<br />
An die vier Räder wird die Antriebsleistung<br />
über Aluminiumsechskantmitnehmer<br />
weitergeleitet. Die Gelenke und Stifte der<br />
Antriebswellen sollten mit etwas Differenzialfett<br />
benetzt werden, um den Verschleiß<br />
zu reduzieren.<br />
Die vier Öldruckstoßdämpfer sind zum Teil<br />
schon vormontiert. Es muss nur noch das<br />
beiliegende 650er-Öl eingefüllt werden.<br />
Große Sorgfalt ist der Montage zu widmen.<br />
Lieber die Schritte wiederholen, bis<br />
der Dämpfer optimal eingestellt ist. Beim<br />
Einsetzen der unteren Schraubkappe mit<br />
Der Motor kann einfach in seiner<br />
Position verschoben werden. Zum Einstellen<br />
des Ritzelspiels ist ein Stück Papier hilfreich,<br />
welches zwischen Hauptzahnrad und Ritzel<br />
gesteckt wird<br />
Die eingebaute Anlenkung im Serpent S411<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 59
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
bis zum Anschlag heraus. Nun noch die<br />
Dämpferfedern einbauen, und der fertige<br />
Dämpfer kann ins Fahrzeug eingebaut<br />
werden.<br />
An den beiden Stabilisatorhalterungen<br />
sollte der Sitz für den Stellring mit einer<br />
Feile angepasst werden, damit dieser<br />
nicht klemmt und der Stabilisator korrekt<br />
arbeiten kann.<br />
Die Karosserie wird an den Karosseriehaltern<br />
durch jeweils einen Stift in der Höhe<br />
eingestellt und durch breite Kunststoffscheiben<br />
geschützt. Ein Schaumstofframmer<br />
vor der Vorderachse ist klassenüblich<br />
verbaut, der die Karosserie bei Frontalunfällen<br />
schützt.<br />
Der Einbau der Elektronikkomponenten<br />
stellte sich als unproblematisch heraus.<br />
Ausrüstung des Testmodells<br />
Fernsteuerung KoPropo Eurus<br />
Fahrtenregler Orion Vortex R10<br />
Pro Brushless<br />
Servo Orion Vortex VDS1409<br />
Motor Orion Vortex 6,5 Turn<br />
Stromversorgung<br />
Orion<br />
6500 LiPo-Akku<br />
Karosserie Protoform Mazda 6<br />
Gewicht<br />
1378 g komplett<br />
fahrfertig ohne Zusatzgewichte<br />
Vertrieb 2-speed, Siegen,<br />
www.2-speed.de<br />
Bezugsquelle Fachhandel<br />
Empfohlener Verkaufspreis<br />
429,– Euro<br />
das Antennenkabel gibt es einen speziellen<br />
Halter. Zum Abschluss musste noch<br />
das Ritzel eingebaut, der Akku befestigt<br />
und die Grundeinstellung der Elektronik<br />
vorgenommen werden. Nach knapp 5<br />
Stunden Bauzeit stand der fertige Serpent<br />
S411 bereit zur Ausfahrt.<br />
Rollout<br />
Das Rollout fand auf der Rennstrecke des<br />
RCCT Berlin statt. Eingebaut wurde ein<br />
Orion Vortex R10 Pro-Brushless-Regler mit<br />
Vortex 6,5 Turn-Motor, Orion 6500-LiPo-<br />
Akku und einer Untersetzung von 8,4. Nach<br />
der Einstellung des Geradeauslaufs sollte<br />
am S411 der Lenkeinschlag justiert werden.<br />
Wird der volle mögliche Lenkeinschlag<br />
eingestellt, beginnen die vorderen Kardanwellen<br />
zu „rattern“, verursachen große<br />
Vibrationen an den Vorderrädern und<br />
können sehr schnell beschädigt werden.<br />
Der Lenkeinschlag wurde so weit begrenzt,<br />
bis dies nicht mehr der Fall war. Auf der<br />
Strecke ergab dies einen Wendekreis von<br />
knapp 1,5 Metern, was völlig ausreichend<br />
ist. Zunächst wurde mit Sorex 36-Reifen<br />
gefahren. Nach und nach wurde das Tempo<br />
erhöht. Mit den Reifen übersteuerte der<br />
Serpent S411, was beim Kurvenein- und<br />
-ausgang plötzlich passierte. Also ab in die<br />
Box und VTEC 30X-Reifen montiert. Das<br />
Fahrzeug reagierte nun präzise auf Lenkbefehle<br />
und das Heck brach im Kurveneingang<br />
nicht mehr aus. Wurde der Gashebel<br />
ab Kurvenmitte zu schnell durchgezogen,<br />
brach das Heck dennoch aus. Zurück in der<br />
Box wurde der Stabi ausgebaut und 1,5<br />
Grad Sturz an der Hinterachse eingestellt.<br />
Dies brachte eine deutliche Besserung.<br />
Zwar schob das Fahrzeug ein wenig im<br />
Kurveneingang und neigte sich mehr, aber<br />
dafür lag der Serpent S411 deutlich ruhiger<br />
in der Kurvenfahrt und beim Beschleunigen.<br />
Positiv fiel die stabile Straßenlage<br />
beim Anbremsen auf. Der S411 ließ sich<br />
schön in die Kurven hereinbremsen. Das<br />
Heck blieb dabei völlig stabil. Das Fahrwerk<br />
Diese finden auf der linken Chassisseite<br />
ihren Platz. Das Servo wird am äußeren<br />
Halter mit einer zusätzlichen Platte fixiert.<br />
Diese Platte lässt sich in der Position<br />
verändern, wodurch das Servo genau im<br />
Chassis positioniert werden kann. Dahinter<br />
ist ausreichend Platz für den Empfänger<br />
und Fahrtenregler, die mit doppelseitigem<br />
Klebeband auf dem Chassis befestigt<br />
werden. Zu guter Letzt wird der Motor<br />
eingebaut. Das beigelegte Hauptzahnrad<br />
wies große Bohrungen auf, durch die man<br />
problemlos an die hintere Motorschraube<br />
gelangte, um den Motor festzuziehen. Für<br />
Die hintere untere Aufhängung mit der innovativen Befestigung der Stabihalterung<br />
60<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Technische Daten<br />
Fahrzeug<br />
Serpent S411<br />
Maßstab 1:10<br />
Klasse<br />
EGTWst/sc<br />
Länge<br />
360 mm<br />
Breite<br />
189 mm<br />
Radstand 250 bis 258 mm<br />
einstellbar<br />
Spurweite vorn 184 bis 190 mm<br />
einstellbar<br />
Spurweite hinten 184 bis 190 mm<br />
einstellbar<br />
Reifendurchmesser vorn 63 mm<br />
Reifendurchmesser hinten 63 mm<br />
Reifenbreite vorn<br />
24 mm<br />
Reifenbreite hinten 24 mm<br />
Bodenfreiheit vorn/hinten<br />
5,0/5,5 mm, einstellbar<br />
Vorderachse<br />
Nachlaufwinkel 4°<br />
zeug um den Kurs zu bewegen, und trotz<br />
der starken Motorpower ließ sich der S411<br />
jederzeit kontrollieren.<br />
Bei den Fahrtests traten keine Defekte auf.<br />
Sicherheitshalber sollten alle Schrauben<br />
zwischendurch kontrolliert werden. Zu<br />
Beginn lösten sich die Spurstangenpfannen<br />
beim Einstellen des Sturzes aus den<br />
Kugelköpfen. Dies kann beim ersten<br />
Verstellen passieren. Stellt man öfters nach,<br />
geht die Einstellung leichtgängiger und<br />
das Problem ist beseitigt. Ein Check zeigte<br />
kaum Verschleiß, und selbst das Kegeldifferenzial<br />
war absolut dicht.<br />
Das Basissetup funktionierte zum Anfang<br />
bereits sehr gut. Der Serpent S411 lässt sich<br />
aber auch einfach auf die eigenen Wünsche<br />
abstimmen.<br />
Tuning<br />
Das empfohlene Zubehör für den Serpent<br />
S411 ist bereits sehr umfangreich.<br />
Es gibt u. a. diverse Federnsätze, eine 2,0-<br />
Fazit<br />
Mit dem Serpent S411 wurde ein voll<br />
kugelgelagertes und konkurrenzfähiges<br />
Wettbewerbsfahrzeug entwickelt. Dieses<br />
bietet eine Vielzahl an Innovationen, die<br />
alle sehr durchdacht und sinnvoll sind. Der<br />
Serpent S411 hat nicht nur eine schicke<br />
Optik, sondern besticht auch durch seine<br />
gute Fertigungsqualität. Das Kegeldifferenzial<br />
erwies sich als absolut dicht und<br />
wartungsfrei. Die vielen Einstellmöglichkeiten<br />
am Chassis ermöglichen eine<br />
optimale Anpassung an jede Strecke und<br />
machen das Fahrzeug zu einer echten<br />
Rennrakete. Mit ein paar zusätzlichen<br />
Teilen aus dem bereits sehr umfangreichen<br />
Zubehörprogramm kann man dies<br />
nochmals verbessern. Besonders positiv<br />
sind die Kugelköpfe an den Dämpfern und<br />
Spurstangen zu erwähnen. Durch einen<br />
Innensechskant können diese einfach<br />
gelöst werden, ohne die Kugelpfannen zu<br />
lösen. Überhaupt konnte der Serpent in<br />
Haltbarkeit, Handling und Fahrbarkeit voll<br />
punkten. Der Serpent S411 ist damit eine<br />
echte Alternative und Geheimtipp bei der<br />
Wahl eines neuen Tourenwagens.<br />
TEST<br />
Sturz<br />
1,5°, einstellbar<br />
Vorderachsaufhängung<br />
Einzelradaufhängung mit<br />
doppelten Querlenkern<br />
Hinterachsaufhängung<br />
Einzelradaufhängung mit<br />
doppelten Querlenkern<br />
Chassis<br />
2,5 mm Kohlefaser<br />
Differenzial<br />
Kegeldifferenzial<br />
hinten, Spool vorne<br />
reagiert deutlich auch auf kleine Setup-<br />
Änderungen.<br />
Die leichte vordere Starrachse<br />
Das Kegeldifferenzial vom S411<br />
Ein Tipp, um ein stabiles Heck zu bekommen,<br />
ist das Stoßdämpferöl (650er) in das<br />
Kegeldifferenzial zu füllen. Dazu wurden<br />
Stabis wieder eingebaut und es ging auf<br />
die Strecke. Das Fahrzeug ließ sich vor allem<br />
in den Kurven und am Kurvenausgang<br />
besser kontrollieren. Eine weitere Änderung<br />
wurde noch am Sturz hinten (2 Grad)<br />
und an der oberen vorderen Spurstange<br />
vorgenommen. Es wurde eine 1-mm-<br />
Scheibe am oberen Getriebehalter unter<br />
dem Kugelkopf herausgenommen. Auf der<br />
Strecke lag der Serpent S411 etwas ruhiger<br />
und baute im Kurveneingang wieder mehr<br />
Griff auf. Es machte riesig Spaß, das Fahr-<br />
und 2,25-mm-Kohlefaser-Chassisplatte,<br />
2,5-mm-Kohlefaser-Topdeck, einen<br />
einteiligen Motorhalter, Kugeldifferenzial<br />
und diverse Aluteile. Zu empfehlen sind<br />
vor allem verschiedene Federn, Stabis und<br />
Vorspurblöcke (z. B. 1,0° und 2,0°), um das<br />
Fahrverhalten abstimmen zu können. Des<br />
Weiteren dürfen Unterlegscheiben und ein<br />
paar Unterlegplatten nicht fehlen, die zum<br />
Einstellen des Rollcenters notwendig sind.<br />
Die Stoßdämpfer vor dem Zusammenbau.<br />
Diese wurden bis auf neue Dichtungen<br />
komplett vom S400 übernommen<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 61
4WD im Min<br />
TEST<br />
Klaus Kramer, Heiner Martin<br />
Ein Allradantrieb ist in dem kleinen<br />
1:24-Maßstab nicht einfach zu realisieren,<br />
denn auch die notwendigen<br />
Komponenten wie Fahrakku und Elektronik<br />
wollen untergebracht sein. Beim<br />
Alice Lancer Evo X passt das alles unter<br />
eine schöne Tourenwagenkarosserie.<br />
Lieferumfang<br />
Geliefert wird das zusammengebaute<br />
Fahrzeug zusammen mit einigem nützlichen<br />
Zubehör wie Werkzeug, verschiedenen<br />
Zahnrädern und Ritzeln mit<br />
passenden Motoreinbauplatten und Distanzstücken<br />
für die Felgen. Mitgeliefert<br />
wird natürlich auch eine umfangreiche,<br />
viersprachige Anleitung.<br />
Neben den üblichen Funktionen wie<br />
Endpunkteinstellung hat dieser Sender<br />
auch eine ABS-Funktion, eine Einstellung<br />
für die Servogeschwindigkeit und sieben<br />
<strong>Modell</strong>speicher. Dieser EX-5UR-Sender<br />
wurde für das Testobjekt benutzt.<br />
Die Konstruktion<br />
Das Chassis ist als Kunststoffbox ausgebildet.<br />
Auf der rechten Seite befinden<br />
sich unten der Motor und darüber die<br />
Elektronik mit Empfänger, Fahrtregler und<br />
Servoansteuerung. Die rechte Seite ist<br />
dem Akkuhalter für vier AA-Zellen vorbehalten.<br />
Der Allradantrieb erfolgt über eine<br />
zentrale Welle, an Vorder- und Hinterachse<br />
sind jeweils Differenziale montiert.<br />
Diese laufen in Kugellagern, die Räder<br />
sind gleitgelagert. Die Einzelradaufhängungen<br />
sind über Achsschenkelfederungen<br />
realisiert, die Antriebskraft wird dabei<br />
über winzige Kardanwellen übertragen.<br />
Die Achsträger sind Teil des Chassis bzw.<br />
sind Teile von Chassisabdeckungen. Eine<br />
Besonderheit bietet die Hinterachse.<br />
Diese ist über einen separaten Rahmen<br />
mit dem Chassis verschraubt, sodass<br />
unterschiedliche Radstände realisiert<br />
werden können. Dafür werden dann<br />
andere Hauptzahnräder benötigt, welche<br />
aber dem <strong>Modell</strong> beiliegen.<br />
Die Lenkung ist Mini-Z-typisch aufgebaut.<br />
Das Lenkservo ist voll im Chassis integriert<br />
und treibt über einen Nocken eine<br />
Ein Sender ist nicht dabei. Wer schon einen<br />
2,4-GHz-Sender aus dem Mini-Z-Programm<br />
von Kyosho hat, wie den Perfex<br />
KT-18, kann diesen benutzen. Ansonsten<br />
bietet sich der Perfex EX-5UR ASF an, ein<br />
3-Kanal-Drehknopfsender mit 2,4 GHz.<br />
Das Aufrüsten macht auch vor<br />
den kleinsten Rennboliden<br />
nicht halt. Mit dem AWD-10-<br />
Chassis bietet Kyosho einen<br />
allradgetriebenen Racer im<br />
Mini-Z-Format an.<br />
Mini-Z AWD-10 Alice Lancer<br />
Evo X von Kyosho<br />
62<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Technische Daten<br />
Komplett: das beiliegende Zubehör<br />
Fahrzeug Mini-Z AWD-10 Alice<br />
Lancer Evo X von Kyosho<br />
Maßstab 1:24<br />
Klasse<br />
Elektro-Glattbahn<br />
Radstand<br />
93 mm<br />
Spurbreite vorne<br />
59 mm<br />
Spurbreite hinten<br />
58 mm<br />
Reifendurchmesser 24,5 mm<br />
Gewicht 186 g (mit Akkus)<br />
Vertrieb Kyosho Deutschland,<br />
Kaltenkirchen, www.kyosho.de<br />
Empf. Verkaufspreis 269,– Euro<br />
TEST<br />
- Format<br />
I<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 63
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
kulissengeführte Spurstange. Die Karosserie<br />
wird auf das Chassis geklipst.<br />
Vorbereitungen<br />
Ins Fahrzeug müssen nur noch geladene<br />
Akkus eingesetzt werden. Danach muss<br />
der Empfänger an den Sender gebunden<br />
werden. Bevor es dann zum ersten<br />
Fahren geht, empfiehlt es sich aber noch,<br />
die Lenkausschläge zu kontrollieren und<br />
eventuell einzustellen. Die Achsschenkelfederungen<br />
laufen etwas hakelig, hier<br />
empfiehlt es sich, diese noch etwas zu<br />
ölen.<br />
Praxis<br />
Das <strong>Modell</strong> bietet wirkliches Allrad-<br />
Feeling. Auch hier fanden die meisten<br />
Testfahrten auf der Teppichstrecke des<br />
MFC Kißlegg statt. Mit den originalen Reifen<br />
übersteuerte das Fahrzeug auf diesem<br />
Belag zu stark, es kam sogar zu Über-<br />
schlägen in den Kurven. Also wurden<br />
hier gleich mal weichere Reifen montiert.<br />
Damit war das Fahren mit dem AWD-<br />
10 wie mit einem 1:10-Scaler. Eingangs<br />
der Kurve konnte das Gas lange stehen<br />
gelassen und ausgangs wieder früh<br />
beschleunigt werden. Die Motorleistung<br />
war sehr gut, ebenso die Regelbarkeit.<br />
Während der Testfahrten aber vertiefte<br />
sich der Eindruck, dass bei diesem <strong>Modell</strong><br />
noch mehr gehen müsste. So wurden<br />
noch einige Tuningteile verbaut.<br />
Tuning<br />
Als Erstes stand da natürlich ein Kugellagersatz<br />
auf der Wunschliste. Gerade bei<br />
Das Chassis des AWD-10<br />
Auch bei der Hinterachse sind die Achsschenkel gefedert<br />
Über verschiedene Motorhalteplatten kann der Getriebeabstand<br />
eingestellt werden<br />
64<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Die achsschenkelgefederte Vorderachse<br />
Die freigelegte Vorderachse mit Differenzial und Achsschenkel-Federung<br />
TEST<br />
einem 4WD-<strong>Modell</strong> kommt es auf den<br />
Leichtlauf des Antriebs an und hier sind<br />
Kugellager unverzichtbar. Die Differenziale<br />
wurden gegen die hervorragenden<br />
Kugeldifferenziale aus dem Hause Kyosho<br />
getauscht. Da die Vorspur der Räder beim<br />
Baukastenmodell nicht verstellt werden<br />
kann, kam als Letztes noch der Spurstangensatz<br />
zum Einsatz.<br />
Mit diesen Teilen machte der AWD-10<br />
dann einen noch besseren Eindruck.<br />
Hinten wurde die Vorspur auf 1,5°<br />
eingestellt und damit hatte das <strong>Modell</strong><br />
eine bessere Haftung an den Hinterrädern<br />
bei immer noch sehr viel Lenkung,<br />
also ein optimales Fahrverhalten, um<br />
schnelle Rundenzeiten zu erreichen.<br />
Wem so ein Fahrverhalten zu aggressiv<br />
erscheint, kann ja immer noch den<br />
Lenkausschlag etwas zurücknehmen.<br />
Für den Teppichboden erwiesen sich die<br />
serienmäßigen Reifen als zu hart, auch<br />
hier schafften weichere Reifen noch<br />
Die verwendeten Tuningteile<br />
MDW-001<br />
MDW-003<br />
MDW-018<br />
<strong>Modell</strong><br />
Kugellager-Set<br />
Spurstangen-Set<br />
Kugeldifferenzial<br />
TIPP<br />
Bei allradgetriebenen Fahrzeugen mit zwei Differenzialen wird das Fahrverhalten<br />
häufig über die Härte der Differenziale abgestimmt. Ganz besonders wirksam ist die<br />
Diff-Härte beim Herausbeschleunigen. Bei Kugeldifferenzialen kann man die Härte<br />
meist einstellen, bei Kegelraddifferenzialen wird die Härte mit der Viskosität des Öls<br />
eingestellt. Ein 100 000er- ist härter als ein 10 000er-Öl. Dabei gilt, je härter das Differenzial<br />
eingestellt wird, desto weniger Haftung baut diese Achse auf. Soll ein Fahrzeug<br />
also mehr untersteuern, wird das vordere Differenzial härter und/oder das hintere<br />
weicher gemacht.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 65
TEST<br />
www.car-modell.de<br />
Die Hinterachse lässt sich einfach demontieren und kann zur<br />
Radstandeinstellung in verschiedenen Bohrungen montiert werden<br />
Kugeldifferenzial (eingebaut) und davor das serienmäßige<br />
Kegelraddifferenzial<br />
eine weitere Verbesserung. Die leicht<br />
laufenden Differenziale ermöglichten<br />
ein noch früheres Herausbeschleunigen<br />
aus den Kurven. Mit dem AWD-10 ließen<br />
sich hohe Kurvengeschwindigkeiten erreichen,<br />
da konnte es schon mal vorkommen,<br />
dass das Fahrzeug einfach seitlich<br />
wegrollte. Das lässt sich vermeiden, wenn<br />
die Reifenflanken der Vorderräder mit<br />
Sekundenkleber versiegelt werden.<br />
Der AWD-10 verleitet dank seines guten<br />
Fahrverhaltens dazu, dass man möglichst<br />
hohe Geschwindigkeiten erreichen will<br />
und somit eine möglichst lange Übersetzung<br />
wählt. Der Motor wird dabei aber<br />
recht schnell sehr warm. Die Übersetzung<br />
sollte also lieber etwas kürzer gewählt<br />
werden. Bei einer langen Übersetzung<br />
empfiehlt es sich, die Wärmeentwicklung<br />
des Motors anfangs regelmäßig zu<br />
überprüfen.<br />
Nach den ausgiebigen Testfahrten erfolgte<br />
dann der übliche Check. Defekte gab es<br />
keine und es war auch kein übermäßiger<br />
Verschleiß festzustellen.<br />
Fazit<br />
Achsschenkel mit Gelenkwelle<br />
Die verwendeten Tuningteile<br />
Der AWD-10 Alice Lancer Evo X von Kyosho<br />
ist ein hochkarätiges Rennfahrzeug<br />
für denjenigen, der auch im kleinsten<br />
Maßstab ausgefeilte Technik mit Allradantrieb<br />
haben will. Das Fahrverhalten<br />
ähnelt dem größerer 4WD-<strong>Modell</strong>e.<br />
Die Qualität und Stabilität der Teile ist<br />
sehr gut, besonders die Tuning-Kugeldiffenziale<br />
überzeugen durch einen<br />
seidenweichen Lauf. Die Fahrleistungen<br />
überzeugen ebenfalls und für einen<br />
eingefleischten 4WD-Fahrer ist der Lancer<br />
Evo eine willkommene Abwechslung für<br />
lange Winterabende.<br />
Der Mini-Z AWD-10 Alice Lancer Evo<br />
X mit dem Perfex EX-5UR ASF-Sender<br />
66<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Der ASF-Manager von Kyosho<br />
Trotz des kleinen Maßstabs warten einige<br />
Mini-Z-<strong>Modell</strong>e wie der AWD-10 mit einer<br />
weiteren Besonderheit auf. Über eine<br />
PC-Software können diverse Parameter<br />
für Servo und Drehzahlsteller eingestellt<br />
werden. Zur Verbindung zwischen Fahrzeug<br />
und PC wird das ICS Interface-USB<br />
von Kyosho benötigt. Die Software mit Namen<br />
ASF-Manager kann kostenlos von der<br />
Webseite www.kyosho.de heruntergeladen<br />
werden (der Download-Link befindet<br />
sich jeweils bei den Fahrzeugen). Diese ist<br />
zwar nur in Englisch gehalten (pikanterweise<br />
mit japanischen Hilfetexten), lässt<br />
sich aber einfach bedienen.<br />
Die Installation des USB-Interfaces geschieht<br />
wie bei RS232-USB-Adaptern. Die<br />
benötigten Treiber liegen auf einer CD<br />
dem Interface bei. Das Programm, also<br />
Das benötigte ICS-Interface-USB mit<br />
der Treiber-CD<br />
der ASF-Manager, braucht nicht installiert<br />
zu werden, es kann einfach mit einem<br />
Doppelklick auf die EXE-Datei aufgerufen<br />
werden.<br />
Programm-Funktionen<br />
Nach Anschluss des Interfaces an den PC<br />
und an das Chassis wird das Fahrzeug<br />
eingeschaltet, wobei der Bindeknopf<br />
gehalten werden muss. Dann wird das<br />
Programm auf dem PC aufgerufen.<br />
Zuerst müssen oben der Chassistyp und<br />
unten die COM-Schnittstelle, auf der das<br />
Interface arbeitet, eingestellt werden.<br />
Dann können unten mit den zwei Buttons<br />
die Daten vom Fahrzeug gelesen bzw.<br />
dorthin übertragen werden. Im Einzelnen<br />
können folgende Parameter eingestellt<br />
werden:<br />
GAIN: Wenn das Servo gezwungen wird,<br />
von der Stellung, in der es nach dem<br />
Sendersignal stehen sollte, abzuweichen,<br />
beeinflusst dieser Parameter die Kraft,<br />
mit der das Servo in die richtige Stellung<br />
zurückgestellt wird. Die Auswirkung auf<br />
das Handling ist nur gering: Je höher dies<br />
eingestellt wird, desto mehr übersteuert<br />
das Fahrzeug beim Einlenken.<br />
SPEED: Beeinflusst die Servogeschwindigkeit.<br />
Bei der Einstellung „Fast“ läuft das<br />
Servo am schnellsten. Viele Fahrer bevorzugen<br />
schnelle Servos, aber die Einstellung<br />
hängt hier stark von den Wünschen<br />
des Fahrers ab.<br />
PNCH (Punch): Hier kann die Kraft eingestellt<br />
werden, mit der das Servo angesteuert<br />
wird, um in die Stellung zu laufen,<br />
die dem Sendersignal entspricht. Diese<br />
Einstellung hat eine große Auswirkung<br />
auf das Handling des Fahrzeugs. Mit einer<br />
hohen Einstellung lenkt das Fahrzeug<br />
schneller in die Kurve und es kann zum<br />
Übersteuern kommen. Eine Einstellung<br />
von 6 bis 7 hat sich als gut erwiesen.<br />
D.BAND (Dead band): Steuert die Totzone<br />
des Servos, das heißt den Bereich, auf den<br />
das Servo nicht auf kleine Änderungen<br />
des Sendersignals reagiert. Je kleiner der<br />
eingestellte Wert ist, desto präziser reagiert<br />
das Servo auf kleinste Steuerbefehle.<br />
Um wirklich präzise steuern zu können,<br />
sollte die Einstellung auf „narrow“ stehen.<br />
DUMP: Stellt ein, wie das Servo bremst,<br />
wenn es die vorgesehene Stellung erreicht.<br />
Hier sollte „smooth“ verwendet<br />
werden, weil das Servo dann bremst,<br />
wenn es die vorgesehene Stellung erreicht.<br />
„Over“ bedeutet, dass das Servo erst<br />
dann bremst, wenn es die vorgesehene<br />
Stellung erreicht. Damit kann „over“ zu<br />
einem Servozittern führen, was sich im<br />
Fahrverhalten sehr negativ auswirken<br />
kann, denn dann ist kein guter Geradeauslauf<br />
mehr zu erreichen.<br />
D.FREQ (Drive Frequency): Ändert die<br />
Impulsfrequenz des Drehzahlstellers. Die<br />
Einstellung „low“ ergibt hohes Drehmoment<br />
und kurze Fahrzeit, während „high“<br />
wenig Drehmoment und lange Fahrzeit<br />
bedeutet. Am besten benutzt man die Einstellung,<br />
die am wenigsten Übersteuern<br />
beim Herausbeschleunigen aus Kurven<br />
erzeugt.<br />
NUTRAL (Neutral): Bestimmt die Totzone<br />
für den Gashebel. Wenn dies auf „narrow“<br />
eingestellt ist, reagiert der Drehzahlsteller<br />
schon auf kleinste Ausschläge des Gasknüppels.<br />
V.INERTIA: Hier kann man einstellen, wie<br />
weit das Bremsverhalten eines Motors mit<br />
starken Magneten vermindert wird. Wenn<br />
man eine Kurve anfährt, kann es hilfreich<br />
sein, früh das Gas wegzunehmen und das<br />
Fahrzeug in die Kurve rollen zu lassen. Eine<br />
starke Einstellung kann hier helfen, das<br />
Fahrzeug leichter rollen zu lassen, ohne<br />
schon frühzeitig zu bremsen.<br />
Beim ersten Einsatz des AFS-Managers<br />
sollte man auf jeden Fall die Einstellungen<br />
des Fahrzeugs von diesem lesen und sich<br />
alle Parameter entweder notieren oder<br />
durch Klicken auf das kleine Diskettensymbol<br />
unten speichern, damit man später<br />
wieder auf die Einstellungen zurückgreifen<br />
kann. Gespeicherte Werte kann man durch<br />
Klicken auf das Ordnersymbol unten im<br />
ASF-Manager wieder einlesen. Falls die<br />
Grundeinstellungen nicht gespeichert<br />
wurden, hier die Werte für das AWD-Chassis:<br />
Gain = Strong, Speed = Fast, D.Band<br />
= Wide, Dump = Over D.Freq = 1,2 kHz,<br />
Nutral = Mid, V.Inertia = 3.<br />
Fazit<br />
Das Programm-Fenster<br />
Zum feinen Tuning eines Mini-Z ist der<br />
ASF-Manager sehr nützlich. Die Bedienung<br />
ist narrensicher und es lohnt sich, auch<br />
mal mit den verschiedenen Einstellungen<br />
zu spielen, um das Letzte aus seinem<br />
AWD-10 herauszuholen.<br />
TEST<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 67
Anzeige<br />
HORIZONHOBBY.DE/ECX<br />
Anzeige<br />
NEWS<br />
Benni Schleich<br />
Aluminium-Radachsen für Serpent S811<br />
Serpent<br />
Xceed-Titanschrauben-Satz für Serpent S411<br />
Serpent präsentiert eine Reihe neuer Teile<br />
für die 811er-Offroad-<strong>Modell</strong>e. Neben<br />
neuen Aluminium-Stabilisator-Spacern,<br />
Aluminium-Querlenkerhaltebuchsen und<br />
Aluminium-Radachsen zur Gewichtsersparnis<br />
sind neue Titan-Nitrid-beschichtete<br />
Querlenkerstifte erhältlich. 130 Stück umfasst<br />
das Titanschraubenset von Xceed.<br />
Aluminium-Stabilisator-Spacer für Serpent S811<br />
Mit dem 411 FWD präsentiert Serpent<br />
einen Tourenwagen mit Frontantrieb und<br />
Frontmotor. Das <strong>Modell</strong> wurde auf Basis<br />
Aluminium-Querlenkerbuchsen<br />
für Serpent S811<br />
des S411 entwickelt und verwendet in vielen<br />
Bereichen baugleiche Teile. Motorhalter<br />
und Frontdifferenzial wurden speziell für<br />
die Bedürfnisse des Fronttrieblers entwickelt<br />
und optimiert.<br />
Später soll von diesem<br />
<strong>Modell</strong> eine Sport-<br />
Version mit Fiberglas-<br />
Chassis und einigen<br />
Kunststoffteilen folgen.<br />
Eine weitere Neuentwicklung<br />
im Hause<br />
Serpent stellt der neue<br />
Cobra S811 Be dar. Das<br />
Elektro-<strong>Modell</strong> verwendet<br />
die gleichen<br />
Aufhängungsteile wie die<br />
Verbrennerversion, jedoch<br />
beim Antriebsstrang, dem<br />
Chassis und der Anordnung<br />
der RC-Komponenten<br />
wurde speziell darauf<br />
geachtet, das Fahrzeug<br />
an die Bedürfnisse im<br />
1:8-Elektro-Offroad<br />
anzupassen. So wurde der<br />
Motor an der für Serpent<br />
bestmöglichen Position<br />
eingebaut und die restlichen<br />
Bauteile so verbaut,<br />
dass ein ideal tiefer<br />
Schwerpunkt entsteht.<br />
Titan-Querlenkerstifte für Serpent S811<br />
Serpent S411 FWD<br />
Serpent Cobra S811 Be<br />
Axial Wraith von Schweighofer<br />
Neu bei <strong>Modell</strong>sport Schweighofer ist der<br />
Rock Racer Wraith von Axial. Bei diesem<br />
RC-Crawler sind die Diff-Sperren für permanenten<br />
Allradantrieb und somit mit bestmöglicher<br />
Traktion bereits integriert. Das<br />
Pumpkin-Design der Achsen mit seitlich<br />
versetztem Getriebe sorgt dabei nicht<br />
nur für mehr Bodenfreiheit, sondern lässt<br />
auch die Antriebswellen in einem günstigen<br />
Winkel laufen, um Antriebsverluste<br />
und Verschleiß niedrig zu halten. Weitere<br />
Schweighofer<br />
Highlights des Wraith: 4-Link-Aufhängung<br />
zur Vorbeugung der Verwindung der<br />
Achsen, vorbildgetreues Composite-Rohrrahmen-Chassis,<br />
Abdeckung fürs Getriebe,<br />
wasserdichte Empfängerbox, Akkuhalter<br />
für Standard-Stick-Packs und LiPos, Axial-<br />
Competition-Dämpfer, 2.2-Rebel-Felgen<br />
und Ripsaw-Reifen.<br />
68<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
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RC-Fellas<br />
Horizon<br />
Nutech XT5 EXTREME TVP<br />
RC-Fellas importiert ab sofort die neuen<br />
RC-Großmodelle im Maßstab 1:5 von<br />
Nutech. Unter http://www.rc-fellas.com<br />
sind die 4WD-Fahrzeuge Thunderbolt II<br />
PRO RACE und XT5 EXTREME TVP sowie der<br />
2WD-Onroader GT 5R erhältlich. Daneben<br />
bietet RC-Fellas auf seiner Webseite High-<br />
End-Ersatzteile und hochwertige Tuning-<br />
Kits von DiabloRC an.<br />
Horizon präsentiert den neuen ECX Smash<br />
Monstertruck im Maßstab 1:18. Der 2WD-<br />
Truck wird als RTR-<strong>Modell</strong> inkl. 27-MHz-<br />
Fernsteuerung und zwei Quarzpaaren ausgeliefert.<br />
Die Elektronik stammt aus dem<br />
Hause Dynamite.<br />
NEWS<br />
Nutech GT 5R<br />
Nutech Thunderbolt II PRO RACE<br />
ECX Smash Monstertruck von Horizon<br />
Auch im Hause Proline gibt es wieder einiges<br />
an Neuheiten. Die Trencher X3.8“-All-<br />
Terrain-Reifen sind für Felgen im Traxxas-<br />
Stil gemacht. Die ProTrac Renegade-Felgen<br />
passen auf die Short-Course-Trucks Team<br />
Associated SC10 und SC10 4x4 sowie die<br />
Losi-<strong>Modell</strong>e TEN-SCTE 4x4 und XXX-SCT.<br />
Ebenfalls für die 1:10-Short-Course-Trucks<br />
ist die Flo-Tec Chevy Silverado 1500-<br />
Karosserie gedacht. Sie ist aus glasklarem<br />
Proline<br />
Proline Trencher X3.8“-All-Terrain-Reifen<br />
Flo-Tec Chevy Silverado 1500-Karosserie<br />
von Proline<br />
ProTrac Renegade-Felgen<br />
Aluminium-Sechskant-Mitnehmer von Proline<br />
Polykarbonat gezogen und wird inklusive<br />
Dekorbogen und Fenstermasken geliefert.<br />
Für den Team Associated RC10 B44.1 ist<br />
die neue Bull Dog-Karosserie erhältlich.<br />
Auch sie wird mit Dekor und Maskierfolie<br />
geliefert. Für den Team Associated RC10<br />
B4.1 haben die Amerikaner nun neue<br />
Aluminium-Sechskant-Radmitnehmer im<br />
Programm.<br />
Bull Dog-Karosserie von Proline<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 69
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NEWS<br />
www.car-modell.de<br />
Neu bei FG erhältlich sind lösbare Kabelbinder<br />
zum Verkleben von Hohlkammerreifen<br />
für Großmodelle. Diese erleichtern das<br />
Aufkleben der Reifen auf die Felgen. Beim<br />
Festziehen werden die Klebeflächen von<br />
Ebenfalls neu im Programm von FG sind<br />
die neuen Team-Sweatshirts in neuem<br />
Design mit gestickten FG-Logos.<br />
Die neue Kurbelwelle für die Zenoah-Motoren<br />
G230, G240, G260, G270 und G290<br />
FG <strong>Modell</strong>sport<br />
FG-Kabelbinder zum sauberen Verkleben von<br />
Großmodellreifen<br />
Einschraubanschluss für FG-Hydraulikbremsen<br />
Reifen und Felge aneinandergedrückt. Die<br />
Kabelbinder passen für alle <strong>Modell</strong>reifen<br />
mit einem Durchmesser von 120 mm bis<br />
200 mm.<br />
Das neue FG-Team-Sweatshirt<br />
Tuning-Kurbelwelle für Zenoah-Motoren<br />
Großmodell-Tankentlüftung von FG<br />
erhöht den Kolbenhub von 28 mm auf 30<br />
mm. Allerdings erlischt bei Montage dieser<br />
Kurbelwelle die Motor-Garantie.<br />
Für die FG-Hydraulik-Bremssättel sind ab<br />
sofort neue gerade Einschraubanschlüsse<br />
erhältlich.<br />
Eine neuartige Tankentlüftung soll mithilfe<br />
von je einem Ventil für die Be- und Entlüftung<br />
für eine zuverlässige Entlüftung des<br />
Kraftstofftanks auch bei hohen Kraftstofftemperaturen<br />
sorgen. Das System passt<br />
für die Tanks der meisten handelsüblichen<br />
Großmodelle.<br />
runden das Bild des <strong>Modell</strong>s ab.<br />
Der HPI Nitro 3 Porsche GT3 wird in der<br />
RTR-Variante nun serienmäßig mit einer<br />
2,4-GHz-Anlage ausgeliefert.<br />
LRP<br />
und Coreless-Motoren und sind doppelt<br />
kugelgelagert. Durch die SSR-Fähigkeit arbeiten<br />
sie ideal mit den Sanwa-Sendern<br />
M11X, MT-4 und Exzess X zusammen. Natürlich<br />
sind die Servos auch mit allen anderen<br />
gängigen Fernsteuer-Systemen<br />
kompatibel.<br />
Savage XS Flux von HPI<br />
Der Savage XS Flux ist ein Monster-Truck im<br />
kleinen Maßstab. Er ist um 1/3 kleiner als<br />
der normale Savage. Durch die Flux-Brushless-Motorisierung<br />
soll der kleine Truck Geschwindigkeiten<br />
jenseits der 100 km/h<br />
erreichen. Wasserdichte Elektronikkomponenten,<br />
eine 2,4-GHz-Fernsteuerung,<br />
2,2“-Felgen und viele weitere Features<br />
Neue Sanwa-Hochleistungsservos von LRP<br />
Für den harten Renneinsatz gedacht sind<br />
die neuen Sanwa-Servos SRG-CT und SRG-<br />
CS. Beide verfügen über Metallgetriebe<br />
Neu am HPI Nitro RTR ist die 2,4-GHz-<br />
Fernsteuerung<br />
70<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
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SMI<br />
Der in vielen Punkten komplett neu entwickelte<br />
T3 2012 folgt der Tradition der<br />
Mit dem X12 präsentiert Xray einen komplett<br />
neu entwickelten 1:12er. Dieser verfügt<br />
über eine neue, horizontale Akkuposition<br />
für einen besseren Schwerpunkt,<br />
härteres Chassismaterial für besseres Federverhalten,<br />
einen längeren Radstand für<br />
ein stabileres Fahrverhalten sowie weitere<br />
Neuerungen.<br />
Gerade die Handhabe vieler Kleinteile kann<br />
Kleinteilebox. Diese sehr platzsparende<br />
Box ermöglicht das Stapeln vieler Kleinteile<br />
auf kleinstem Raum – ideal für ein möglichst<br />
kompaktes Renngepäck. Die Box verfügt<br />
über zehn feste und 16 veränderbare<br />
Kleinteilebox von Hudy<br />
1:10-Elektrotourenwagen aus dem Hause<br />
XRAY – Präzision und viele Einstelloptionen<br />
gepaart mit hervorragender Materialqualität<br />
und einem einfachen aber dennoch<br />
schnellen Fahrverhalten. So bekam der T3<br />
2012 ein neues Chassisdesign mit verbesserter<br />
Gewichtsverteilung, ein überarbeitetes<br />
Topdeck, um die Erreichbarkeit der<br />
Teile zu verbessern, eine stabilere vordere<br />
Dämpferbrücke, ein Kegelraddifferenzial<br />
hinten und viele weitere Neuerungen.<br />
Xray T3 2012 von SMI<br />
an der Rennstrecke Zeit kosten – vor allem<br />
die Suche nach ihnen. Daher präsentiert<br />
Hudy nun die neue doppelseitige<br />
Xray X12<br />
Unterteilungen und jede Seite wird mit einem<br />
separaten Deckel geschützt. Die gerundeten<br />
Kanten ermöglichen zusätzlich<br />
die leichtere Entnahme der Kleinteile ohne<br />
Pinzette oder andere Hilfsmittel.<br />
NEWS<br />
Carson<br />
Optik. FY8 und FY5 werden mit je zwei<br />
LiPo-Akkus ausgeliefert.<br />
FY8 von Carson<br />
FY10 von Carson<br />
Carson bietet mit den Destroyer Line-<br />
<strong>Modell</strong>en neue RTR-<strong>Modell</strong>e für den<br />
Einsteiger an. Der FY10 ist ein Einsteiger-<br />
Buggy mit Brushlessantrieb, ausgestattet<br />
mit einem 11T-Motor für hohe Endgeschwindigkeiten.<br />
Der FY8 im Maßstab 1:8 wird mit 1500-W-<br />
Brushlessmotor, Öldruckstoßdämpfern<br />
und einem vollständigen Satz Kugellagern<br />
ausgeliefert.<br />
Das Topmodell stellt der FY5 im Großmaßstab<br />
1:5 dar. Der Brushless-Truggy<br />
kombiniert robuste Technik mit cooler<br />
FY5 von Carson<br />
Thunder Tiger<br />
Der Weltmeister Team Associated RC10 B44.1<br />
Zum Gewinn des 26. Weltmeistertitels für<br />
TEAM ASSOCIATED gibt es den 4WD Buggy<br />
Im Set enthalten: „Competition“-Akku<br />
mit 5200 mAh und 60 C<br />
B44.1 Factory Team-Baukasten in einer limitierten<br />
Sonderedition zum Vorteilspreis.<br />
Zum Lieferumfang gehört der 7,4-V-LiPo-<br />
„Competition“-Akku mit 5200 mAh und<br />
Ebenfalls enthalten: „SONIC“<br />
-Brushless-Motor mit 6.5T<br />
60 C. Ebenfalls<br />
im Set enthalten<br />
ist der<br />
brandneue Sonic-Brushless-Motor<br />
mit<br />
6.5T aus dem<br />
Hause Team<br />
Associated.<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 71
Echter Service statt 08/15<br />
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Inh. Mike Langner<br />
Bernhard-Göring-Str. 89<br />
04275 Leipzig<br />
<strong>Modell</strong>bauzentrum Ilsede<br />
Ilseder Hütte 10<br />
31241 Ilsede<br />
MZ.<strong>Modell</strong>bau<br />
Axel Maurer<br />
Kalbacher Hauptstr. 57<br />
60437 Frankfurt<br />
Gustav Staufenbiel GmbH<br />
Seeveplatz 1<br />
21073 Hamburg<br />
<strong>Modell</strong>bau Jürgens<br />
Uwe Jürgens<br />
Loccumer Str. 10<br />
31655 Stadthagen<br />
Wings Unlimited<br />
Christian Lang<br />
Siemensstr. 13<br />
61267 Neu-Anspach<br />
Der <strong>Modell</strong>baufreund<br />
Inh. Hinrich Sieber<br />
Poststr. 15<br />
21244 Buchholz<br />
<strong>Modell</strong>bau + Technik<br />
Inh. H. Reinköster<br />
Lemgoer Str. 36a<br />
32756 Detmold<br />
Schoell <strong>Modell</strong>bau<br />
Heinrich-Lanz-Str.1<br />
69115 Heidelberg<br />
<strong>Modell</strong>bau Borchert<br />
Bargteheider Str. 36<br />
22143 Hamburg<br />
Hannelore Jasper<br />
<strong>Modell</strong>baufachgeschäft<br />
Rostocker Str. 16<br />
34225 Baunatal<br />
<strong>Modell</strong>bauprofi-Lübeck GbR<br />
Mühlenbrücke 3<br />
23552 Lübeck<br />
Staufenbiel Lübeck<br />
Inh. Dirk Marquard<br />
Schönböckener Str. 18a<br />
23556 Lübeck<br />
TTM Funktionsmodellbau<br />
Sventhiel e.K.<br />
Frintroper Str. 407 - 409<br />
45359 Essen<br />
Bastler-Zentrale<br />
Tannert KG<br />
Lange Str. 51<br />
70174 Stuttgart<br />
Spiel & <strong>Modell</strong>bauwelt<br />
Robert Hanreich<br />
Lange Str. 22<br />
74889 Sinsheim<br />
<strong>Modell</strong>bau Hasselbusch<br />
Landrat-Christians-Str. 75<br />
28779 Bremen<br />
Bastler Zentrale Drescher<br />
Lindenstr. 12<br />
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<strong>Modell</strong>-Klein<br />
Inh. Bernd Mehlin<br />
Hauptstr. 291<br />
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<strong>Modell</strong>bau Schöllhorn<br />
<strong>Modell</strong>bau Schöllhorn<br />
Memminger Str. 147<br />
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<strong>Modell</strong>bau Vordermaier<br />
Inh. Hildegard Bachmann<br />
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H. Weitenthaler - K. Reinisch<br />
Liebochstr. 11<br />
A - 8143 Dobl<br />
FJM-Racing<br />
M.-Luther-King-Allee 37<br />
89231 Neu-Ulm<br />
<strong>Modell</strong>bau Uwe Schaub<br />
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901
RUBRIK RACING<br />
Autor Stephan Schreiter<br />
Hobbyfa<br />
Ein Wunsch verbindet wohl alle Minicar-Fahrer miteinander: trockenes Wetter und<br />
angenehme Temperaturen. Was den Teilnehmern der Deutschen Meisterschaften VG8<br />
und VG10 dieses Jahr nicht vergönnt war, erfreute die insgesamt 46 Teilnehmer des<br />
Hobby-Cup-Endlaufs auch dieses Jahr wieder. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen<br />
von deutlich über 20 °C boten beste Voraussetzungen für ein spannendes<br />
Saisonfinale am1./2. Oktober. Dass der Teilnehmerrekord des Vorjahres nicht erreicht<br />
wurde, ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass zeitgleich einige andere<br />
Traditionsrennen ausgetragen wurden.<br />
74<br />
Der Kurs des Lahntaler Vereins<br />
mag auf den ersten Blick einfach<br />
und flüssig wirken, offeriert dann<br />
allerdings doch einen hohen technischen<br />
Anspruch, sofern man schnell sein möchte.<br />
Und so nutzten einige Teilnehmer bereits<br />
am Freitag fleißig das Training. Samstagmorgen,<br />
als die Temperaturen etwas<br />
angezogen hatten, wurde die Strecke<br />
noch mit Zuckerwasser behandelt, sodass<br />
die Strecke von Anfang an einen hohen<br />
Grip bot. Nachdem anschließend noch ein<br />
kontrolliertes Training nach Gruppen stattfand,<br />
wurde am späteren Nachmittag der<br />
erste Vorlaufdurchgang gestartet. In der<br />
Klasse VG8 legte hier der beste Fahrer 19<br />
Runden in fünf Minuten auf den Asphalt,<br />
bei VG10 waren es deren 18. Nach diesem<br />
Durchgang war die Strecke noch für freies<br />
Training freigegeben. Einige Teilnehmer<br />
nutzten dies für Setup-Verbesserungen,<br />
andere zogen sich zurück, um sich für das<br />
abendliche Buffet frisch zu machen.<br />
Gegen 20.00 Uhr wurde dann das Buffet<br />
eröffnet, welches dieses Jahr aufgrund<br />
des herrlichen Wetters im Freien aufgebaut<br />
war. Nachdem sich alle ausreichend<br />
verköstigt hatten, startete Patrick Schäfer<br />
den letzten offiziellen Teil des Tages, die<br />
Tombola. Wie schon in den Vorjahren gab<br />
es zahlreiche Karosserien, Treibstoffe, Reifen<br />
und vieles mehr zu gewinnen, und man<br />
hatte im Gewinnfall die freie Auswahl.<br />
Vorläufe<br />
Am Sonntagvormittag wurden dann noch<br />
drei Vorlaufdurchgänge ausgefahren. Aufgrund<br />
der Teilnehmerzahl (22 in VG10 und<br />
24 in VG8) hatte man sich darauf geeinigt,<br />
mit vier Direktqualifizierten zu fahren,<br />
wodurch die Halbfinale ausgefüllt waren<br />
und man sich Viertelfinale sparen konnte.<br />
Somit gaben die Fahrer alles, um sich unter<br />
die besten vier der Vorläufe zu schieben.<br />
Bereits bei seinem ersten Tagesrun schaffte<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
hrer im Glück<br />
RUBRIK<br />
dies Olaf Engelmann (VG8), der auf der<br />
noch recht kühlen Bahn mit 20 Runden<br />
in 5:08 min die Poleposition herausfuhr.<br />
Nach dem Ende der Vorläufe belegten Timo<br />
Schröder (20 Runden in 5:10 min), Dennis<br />
Weihert (20 Runden in 5:11 min) und Alexander<br />
Schmitt (19 Runden in 5:00 min) die<br />
weiteren direkten Finalplätze. Auch in der<br />
Klasse VG10 standen die Top-4-Qualifier<br />
erst nach dem letzten Vorlaufdurchgang<br />
fest. Dies waren Andreas Schuch (19<br />
Runden in 5:15 min), Bernd Hasselbring<br />
(18 Runden in 5:03 min), Marcus May (18<br />
Runden in 5:10 min) und Alexander Kien<br />
(17 Runden in 5:03 min).<br />
Finale<br />
Gut gefülltes Fahrerlager<br />
RACING<br />
Nach der Mittagspause starteten zuerst<br />
die Halbfinale der Klasse VG10. Vor allem<br />
Konstanz war wichtig, um das Finale<br />
zu erreichen, und so standen nach den<br />
20-minütigen Läufen Anke Müller, Sascha<br />
Vorgrümler, Patrick Galot, Thomas Oehl,<br />
Bernd Beuershausen und Peter Schumann<br />
als Aufsteiger in das Finale fest. Nicht weniger<br />
umkämpft waren die Halbfinale der<br />
Klasse VG8 und so mancher Pilot scheiterte<br />
unglücklich. Am Ende der Subfinals standen<br />
schließlich Christian Schnädter, Peter<br />
Poldvere, Benny Endres, Luigi Pili, Norbert<br />
Mutstelle: entweder mit Risiko gerade durch oder der Schlange folgen und Zeit verlieren<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012 75
RACING<br />
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Start des Finales VG8<br />
Hügel und Friedrich Debert als weitere<br />
Finalisten fest.<br />
„To finish first, you first have to finish“, das<br />
mussten dann auch die Fahrer des Finales<br />
VG10 wieder einmal leidvoll erfahren. Vom<br />
Start weg zogen Andreas Schuch, Bernd<br />
Hasselbring und Marcus May dem Rest des<br />
Feldes langsam aber sicher davon. Diese<br />
drei Piloten erreichten auch Rundenzeiten<br />
unter der 17-Sekunden-Marke. Während<br />
Andreas und Marcus problemlos bis Rennende<br />
durchziehen konnten, musste Bernd<br />
in Runde 72 mit einem längeren Boxenstopp<br />
alle Siegeshoffnungen begraben. Am<br />
Ende lautete die Reihenfolge Schuch, May,<br />
Kien, Hasselbring, Müller, Galot, Beuershausen,<br />
Oehl, Schumann und Vorgrümler.<br />
Im Finale der VG8 zeigte Timo Schröder,<br />
dass er nicht aus Zufall bester Junior<br />
(Altersstufe bis 16 Jahre) bei der Europameisterschaft<br />
B in Hildesheim wurde. Von<br />
Anfang an machte er massiv Druck auf den<br />
Führenden, zog vorbei und setzte sich<br />
dann mit den etwas besseren Rundenzeiten<br />
langsam von seinen Verfolgern ab.<br />
Nach 30 Minuten konnte Timo letztendlich<br />
das Finale vor Schmitt, Engelmann,<br />
Endres, Poldvere, Hügel, Debert,<br />
Schnädter, Pili und Weihert gewinnen.<br />
Gesamtsieger und damit Gewinner eines<br />
neuen Velox V10-Baukastens hieß Marcus<br />
May, gefolgt von Bernd Hasselbring, Bernd<br />
Beuershausen, Sascha Vorgrümler und<br />
Peter Schumann. Bei VG8 hieß der Gesamtsieger<br />
und somit Gewinner eines neuen<br />
Velox V8-Baukastens mit der optimalen<br />
Punktzahl von 600 Timo Schröder, gefolgt<br />
Die Fahrer des Finales VG10<br />
von Olaf Engelmann, Luigi Pili, Christian<br />
Schnädter und Norbert Hügel. Die Preisübergabe<br />
sowie ein positives Resümee von<br />
Patrick Schäfer bildeten dann auch den<br />
Abschluss eines wirklich gelungenen Rennwochenendes.<br />
76<br />
Zur Ermittlung der Gesamtsieger wurde<br />
wie in den Jahren zuvor schon das<br />
Ergebnis des Finales im Verhältnis 2:1<br />
mit der Ranglistenplatzierung der<br />
Vorläufe in den Sportkreisen addiert.<br />
Bei VG10 unterlief Patrick bei der<br />
Addition ein kleiner Rechenfehler, sodass<br />
Lothar Gebauer sich kurzfristig über einen<br />
5ten Gesamtrang freuen konnte. Der<br />
Die Tagessieger VG10: Alexander Kien,<br />
Andreas Schuch und Marcus May<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 03/2011
Die Tagessieger VG8 neben Patrick Schäfer:<br />
Alexander Schmitt, Timo Schröder und Olaf Engelmann<br />
Rennleiter Viktor Wolf, Patrick Schäfer und der<br />
jüngste Pokalgewinner Akrem Albach<br />
Der langsamste Streckenteil mit den beiden Spitzkehren und anschließender 90°- Kurve<br />
Boxengeflüster<br />
Die Haltbarkeit der 3,5-cm³-Motoren<br />
ist mittlerweile kein Thema mehr.<br />
Zwar musste Sven Lienhop nach den<br />
Vorläufen wegen Motorschadens<br />
aufgeben, allerdings hatte er noch ein<br />
Vorjahresaggregat im Auto. Die N21 5T<br />
des Jahrgangs 2011 haben nicht nur etwas<br />
mehr Leistung, sie sind dank technischer<br />
Änderungen auch standfest geworden.<br />
Bahnbehandlung mit Zuckerwasser,<br />
einfach aber wirkungsvoll<br />
Nur ein Gerücht waren diverse Aussagen,<br />
die Firma Shepherd würde den Hobby-<br />
Cup künftig nicht mehr veranstalten. Auf<br />
Anfrage bekräftigte Patrick Schäfer ganz<br />
klar, dass man auch weiterhin den materiellen<br />
Support für den Hobby-Cup leistet und<br />
die Motorenpreise sich auch nicht ändern<br />
werden. Lediglich das eigene, persönliche<br />
Engagement müsse man einschränken<br />
und könne sich nicht mehr um Ausrichter<br />
und Ausschreibungen bemühen, da das<br />
Kerngeschäft der Firma Shepherd immer<br />
mehr Zeit und Aufmerksamkeit erfordert.<br />
Jürgen Schuch vom MSC Kirchhain erklärte,<br />
dass man seitens seines Vereins als Ausrichter<br />
für das Finale 2012 auch gerne wieder<br />
zur Verfügung steht. Es liegt somit einzig<br />
an den Ortsvereinen, diese tolle Rennserie<br />
für alle auch im nächsten Jahr fortzusetzen.<br />
Man muss sich bei Interesse nur mit der<br />
Firma Shepherd in Verbindung setzen. Und<br />
eine Gesamtstarterzahl von 111 Fahrern (70<br />
in VG8 und 41 in VG10) zeugt recht deutlich<br />
von der Beliebtheit des Hobby-Cups.<br />
Fazit<br />
Das Schlusswort soll dem Verein gewidmet<br />
sein. Die gesamte Mannschaft um Renn-<br />
leiter Viktor Wolf sorgte dafür, dass dieses<br />
Finale allen Teilnehmern in guter Erinnerung<br />
bleibt. Eine gepflegte Anlage, gute<br />
und günstige Speisen, eine große Gastfreundschaft<br />
sowie ausreichend Campingmöglichkeiten<br />
mit Stromanschluss ließen<br />
keine Kritik aufkommen. Von daher kann<br />
man nur sagen, jederzeit gerne wieder.<br />
RACING<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 03/2011 77
RACING<br />
Gernard Agthen<br />
Endlauf der H.A.R.M.-Challenge<br />
in Mühlau<br />
PERFEKT<br />
Kaum zu glauben, es war Ende September und in Mühlau schien die Sonne. Daran<br />
konnte sich kaum einer erinnern, der in den letzten Jahren am Herbstrennen in Mühlau<br />
teilnahm. Doch wie die Temperaturen, so war auch die Stimmung beim Endlauf zur<br />
H.A.R.M.-Challenge 2011 gut.<br />
78<br />
Die Fahrer des Endlaufs Sprint<br />
73 Teilnehmer waren angereist,<br />
um den Titel 2011 in drei Klassen<br />
einzufahren. 49 Fahrer gingen in<br />
der Sprint-Trophy an den Start.<br />
Da in diesem Jahr zwei weitere<br />
Klassen in die H.A.R.M.-Challenge<br />
aufgenommen wurden, kamen<br />
noch 11 Fahrer in der Elfer-Trophy<br />
und acht Fahrer in der F1-Trophy<br />
dazu, außerdem noch sieben<br />
Fahrer außerhalb der Wertung.<br />
Da das Reglement vom DMC<br />
abweicht, hatten alle Fahrer ausreichend<br />
Gelegenheit, ihre <strong>Modell</strong>e<br />
zu bewegen. Nach jeweils drei<br />
Qualifyings pro Klasse standen alle<br />
Semifinale zur Ermittlung der 10<br />
Finalteilnehmer fest. In der Klasse<br />
Sprint-Trophy, also den Tourenwagen,<br />
fuhr Marcel Thieme mit<br />
56,439 s nur minimal schneller als<br />
Sebastian Wehnert (56,445 s) und<br />
Christian Collet (56,869 s). Durch<br />
die Aufsteiger-Regel hatten jedoch<br />
noch alle Fahrer die Möglichkeit,<br />
bis in das Finale vorzufahren.<br />
Das gelang aber nur Nicolas Thielges, der<br />
sich vom Viertelfinale bis in das Finale fuhr.<br />
In den anderen Klassen standen die Finalteilnehmer<br />
bereits fest. Die Qualifikations-<br />
Rangliste Elfer-Trophy: Tony Belick 60,223<br />
s, Markus Strubich 60,373 s und Thorsten<br />
Hoffmann 60,487 s.<br />
Rangliste F1-Trophy: Martin Mittelstädt<br />
57,789 s, Dominik Dörner 58,542 s und<br />
Start der Sprint-Trophy<br />
<strong>CAR</strong>-<strong>Modell</strong> 01/2012
Stefan Groos 61,747 s. Rangliste „Werksfahrer“:<br />
Sven Müller 55,534 s, Falko Ketter<br />
55,873 s sowie Alex Scholl 56,900 s.<br />
Gewertet wurden in den Qualifyings die<br />
drei schnellsten hintereinander gefahrenen<br />
Runden.<br />
Am Sonntag wurden dann alle Finals (30<br />
Minuten) gefahren. Die begannen mit dem<br />
Sprint-E-Finale, das Martin Beier (H.A.R.M.<br />
SX3) mit 84 Runden gewann. Das D-Finale<br />
gewann Christof Konz (H.A.R.M. SX3) mit<br />
85 Runden. Das C-Finale gewann Andreas<br />
Kronsteiner (H.A.R.M.) mit 88 Runden und<br />
das B-Finale gewann Heiko Danneberg<br />
(H.A.R.M. SX3) mit 91 Runden. Erwähnenswert<br />
ist der 7. Platz von Michael Pohl,<br />
der einen elektrogetriebenen Tourenwagen<br />
steuerte und eine beste Runde von<br />
19,821 s fuhr.<br />
Blick ins Fahrerlager<br />
Die Finals waren dann der Höhepunkt<br />
eines langen Rennwochenendes. Das<br />
erste Finale war das Formelrennen. Hier<br />
konnte sich Martin Mittelstädt von der<br />
Pole-Position aus sofort vom Feld absetzen.<br />
Dahinter entwickelte sich ein spannender<br />
Kampf zwischen Dominik Dörner, Sven<br />
Müller, Stefan Groos und Thorsten Hoffmann.<br />
Lange Zeit lag der Trainingszweite,<br />
Dominik Dörner, auf Rang Zwei, musste<br />
dann aber Sven Müller passieren lassen<br />
und konnte in den letzten Runden auch<br />
Die Strecke in Mühlau<br />
Stefan Groos nicht mehr halten. Der vierte<br />
Platz war eine große Enttäuschung für den<br />
Lokalmatador aus Mühlau. Auch für Sven<br />
wurde es zum Schluss<br />
noch sehr eng, denn<br />
Stefan kam noch auf<br />
drei Sekunden an ihn<br />
heran. Martin siegte<br />
mit 90 Runden vor<br />
Sven (87) und Stefan<br />
(87). Die schnellste<br />
Runde fuhr Martin mit<br />
19,923 s.<br />
Das zweite Finale war<br />
die Elfer-Trophy: Den<br />
besten Start erwischte<br />
Thorsten Hoffman vor<br />
Hans-Peter Schwendner<br />
und Eberhard<br />
Thielges. Der von der<br />
Pole gestartete Toni<br />
Belick wurde gleich mal durchgereicht und<br />
musste von Anfang an um seine Positionen<br />
hart kämpfen. Teilweise übertrieben hart<br />
wurde dieses Finale gefahren, sodass sich<br />
der „härteste“ Fahrer nach 30 Minuten<br />
durchsetzte. Markus Strubich gewann<br />
mit seinem H.A.R.M. SX3 nach 87 Runden<br />
knapp mit einer halben Runde Vorsprung<br />
vor Thorsten Hoffmann (FG) und rettete<br />
damit die Ehre des H.A.R.M.-Herstellers.<br />
Dritter wurde Eberhard Thielges, ebenfalls<br />
auf einem H.A.R.M. SX3. Auf den neunten<br />
Platz kam Daniel Pohl, der den zweiten<br />
elektrogetriebenen Tourenwagen einsetzte.<br />
Die schnellste Runde fuhr Markus<br />
mit 19,445 s.<br />
Mit großem Interesse wurde das Finale der<br />
Sprint-Trophy erwartet. Hier hatte sich die<br />
Jugend in den Qualifyings durchgesetzt<br />
und zudem traf die „Spitze des Ostens“<br />
aufeinander. Mit Marcel Thieme (Leipzig),<br />
Sebastian Wehnert (Magdeburg), dem<br />
deutschen Hobby-Meister, Christian Göhler<br />
(Mühlau) sowie Tom Haake (Leipzig) waren<br />
hier die führenden Fahrer des Sportkreises<br />
Ost am Start. Am schlechtesten kam<br />
Marcel Thieme vom Start weg und es sollte<br />
wieder einmal ein schlechter Reifensatz<br />
sein, der den talentierten 14-Jährigen das<br />
Rennen kostete. Das Rennen bestimmten<br />
über 28 Minuten Tom Haake und Sebastian<br />
Wehnert, die Runde für Runde dicht hintereinander<br />
fuhren und auf einen Fehler des<br />
Vordermanns warteten. So wechselte auch<br />
immer wieder mal die Führung zwischen<br />
den beiden. Nach 28 Minuten ging dann<br />
Sebastian in Führung und zwei Runden<br />
später blieb das Auto von Tom ohne Kraftstoff<br />
stehen, der damit den zweiten Platz<br />
an den heranstürmenden Dieter Handke<br />
verlor. Hinter Dieter lag mit nur fünf Sekunden<br />
Rückstand der amtierende Deutsche<br />
Meister (Hobby) Christian Göhler. Christian<br />
zeigte großen Einsatz, denn er musste nach<br />
dem Start das Rennen als Letzter aufnehmen.<br />
Marcel Thieme erreichte noch Platz<br />
4 vor Christian Collet und Tom Haake. Der<br />
Sieger fuhr einen Lauterbacher, der Zweite<br />
einen FS One und der Dritte einen FG. Die<br />
schnellste Runde fuhr Dieter Handke mit<br />
18,574 s.<br />
Das letzte Rennen bestritten dann die<br />
„Werksfahrer“. Hier gab es ebenfalls einen<br />
spannenden Zweikampf zwischen Falko<br />
Ketter (Mühlau) und Sven Müller (Leipzig),<br />
welches der Lokalmatador nach 93 Runden<br />
nur hauchdünn für sich entscheiden<br />
konnte. Die schnellste Runde fuhr Falko<br />
Ketter mit 18,229 s.<br />
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ERGEBNISSE<br />
ELFER-TROPHY<br />
Pl. Name Fabrikat Rd. Zeit Schnellste<br />
Runde<br />
1 Markus Strubich H.A.R.M. SX3 87 30:03,5 19,445<br />
2 Thorsten Hoffmann FG Evo 87 30:19,4 19,545<br />
3 Eberhard Thielges H.A.R.M. SX3 85 30:14,8 20,257<br />
4 Hans-Peter Schwendtner H.A.R.M. SX3 83 30:17,2 20,099<br />
5 Toni Belick H.A.R.M. SX3 82 30:13,1 19,991<br />
6 Clemens Remo FG Evo 81 30:01,3 20,637<br />
7 Wolfgang Hübel H.A.R.M. SX3 78 30:06,7 20,145<br />
8 Eddy Klaas H.A.R.M. SX3 78 30:08,7 20,377<br />
9 Hans-Peter Raschke FG Evo 75 30:21,1 20,385<br />
10 Daniel Pohl FG „E-Power“ 68 30:15,5 22,702<br />
11 Claudio Zanardi FG Evo 25 10:38,5 21,426<br />
Die Sieger der Elfer-Trophy (v. l. n. r.):<br />
Thorsten Hoffmann, Martin Strubich und<br />
Eberhard Thielges<br />
F1-TROPHY<br />
Pl. Name Fabrikat Rd. Zeit Schnellste<br />
Runde<br />
1 Martin Mittelstädt RS5 F1 90 30:06,9 19,023<br />
2 Sven Müller H.A.R.M. FX-2 87 30:00,9 19,294<br />
3 Stefan Groos H.A.R.M. FX-2 87 30:03,9 19,462<br />
4 Dominik Dörner FG F1 86 29:19,4 19,194<br />
5 Thorsten Hoffmann RS5 F1 83 30:05,4 19,531<br />
6 Peter Sattler FG F1 77 30:23,2 21,599<br />
7 Gerhard Agthen FG F1 68 30:01,7 22,956<br />
8 Timo Roth MD01 26 11:26,8 21,815<br />
SPRINT-TROPHY<br />
Pl. Name Fabrikat Rd. Zeit Schnellste<br />
Runde<br />
Die Sieger der Klasse F1 (v. l. n. r.):<br />
Sven Müller, Martin Mittelstädt<br />
und Stefan Groos<br />
1 Sebastian Wehnert Lauterbacher 94 30:15,9 18,574<br />
2 Dieter Handke FS One 91 30:12,3 18,548<br />
3 Christian Göhler FG Evo 91 30:17,6 18,929<br />
4 Marcel Thieme FG Evo 90 30:13,9 18,800<br />
5 Christian Collet H.A.R.M. SX-3 90 30:15,6 18,911<br />
6 Tom Haacke FG Evo 88 29:29,6 18,635<br />
7 Robert Galios FG Evo 88 30:03,1 18,817<br />
8 Michael Seits FG Evo 88 30:07,9 18,763<br />
9 Claus Denzel H.A.R.M. SX-3 81 30:19,2 19,298<br />
10 Nicolas Tielges H.A.R.M. SX-3 53 19:06,5 19,091<br />
EINLADUNGSLAUF<br />
Pl. Name Fabrikat Rd. Zeit Schnellste<br />
Runde<br />
Sieger der Klasse Sprint (v. l. n. r.): Dieter<br />
Handke, Sebastian Wehnert<br />
und Christian Göhler<br />
1 Falko Ketter H.A.R.M. SX-3 93 30:16,2 18,229<br />
2 Sven Müller H.A.R.M. SX-3 93 30:16,3 18,308<br />
3 Sebastian Keller H.A.R.M. SX-3 91 30:08,9 18,911<br />
4 Christian Apostel H.A.R.M. SX-3 89 30:14,4 19,422<br />
5 Enrico Hahn H.A.R.M. SX-3 83 29:36,8 19,664<br />
6 Marcel Wittman H.A.R.M. SX-3 68 26:42,6 21,151<br />
7 Alex Scholl H.A.R.M. SX-3 24 08:13,7 18,923<br />
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weiter zur Mitte gerückt.“ Diese Werbetexte greifen die Themen<br />
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Impressum<br />
Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1,<br />
78050 Villingen-Schwenningen<br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-<br />
Schwenningen, Telefon +49 (0)7721/8987-0,<br />
Telefax +49 (0)7721/8987-50.<br />
Internet-Adresse:<br />
http://www.neckar-verlag.de<br />
Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694<br />
400 07) 1570449 / IBAN: DE 136944<br />
00070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />
• Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70)<br />
9389701 • Volksbank eG, Villingen-Schwenningen<br />
(BLZ 694 900 00) 8915 • Sparkasse<br />
Schwarzwald-Baar (BLZ 694 500 65) 26197.<br />
Verlagsleitung:<br />
Ruth Holtzhauer, Beate Holtzhauer<br />
Redaktion: Heiner Martin (verantw.)<br />
E-Mail: martin@neckar-verlag.de<br />
Benjamin Schleich<br />
E-Mail: schleich@neckar-verlag.de<br />
Grafik und Layout: dxb, design x binninger<br />
büro für gestaltung, www.designxbinninger.de<br />
Anzeigen:<br />
Uwe Stockburger, Tel. +49 (0)7721/8987-71<br />
Klaus Pechmann, Tel. +49 (0)7721/8987-72<br />
Aline Denkinger, Tel. +49 (0)7721/8987-73<br />
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Telefax +49 (0)7721/8987-50<br />
Es gilt Anzeigentarif Nr. 1 vom 01.01.2010<br />
Marketing:<br />
Rita Riedmüller,<br />
Tel. +49 (0)7721/8987-44.<br />
E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />
Vertrieb/Abobetreuung:<br />
Monika Fritschi,<br />
Tel. +49 (0)7721/8987-37 und -38<br />
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Druck: gulde druck,<br />
72072 Tübingen<br />
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, die Fachzeitschrift für den<br />
RC-Car-Sport, erscheint 6 x p.a.<br />
Einzelpreis des Heftes<br />
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Jahresabonnement € 25,– im Inland,<br />
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Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />
Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />
erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />
zurückerstattet.<br />
Vertriebsbetreuung für das<br />
Grosso und den Babu:<br />
Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19,<br />
38126 Braunschweig, Tel. +49 (0)531/691107<br />
Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91,<br />
83785 Obernburg, Tel. +49 (0)6022/7733<br />
Auslieferung für die Schweiz: Wieser <strong>Modell</strong>bau-Artikel,<br />
Postfach, Wieslergasse 10, CH-<br />
8049 Zürich-Höngg, Tel. +41 (0)44/3400430,<br />
Fax +41 (0)44/3400431.<br />
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und Abbildungen erteilt der Verfasser<br />
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handelt und dass keine anderweitigen<br />
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der Inhalte ist nur zum Zweck der Fortbildung<br />
und zum persönlichen Gebrauch des<br />
Lesers gestattet. © 2012 Neckar-Verlag GmbH<br />
3. Jahrgang<br />
Mit Übergabe der Manuskripte und Bilder an die<br />
Redaktion erteilt der Verfasser dem Verlag das<br />
Exklusivrecht.<br />
Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb von Fernsteuerungen<br />
sind die geltenden gesetzlichen<br />
Bestimmungen zu beachten.<br />
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©2011 Horizon Hobby, Inc. The Spektrum trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc.<br />
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