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GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN<br />
<strong>Fitness</strong> Ernährung Sport Lifestyle Abenteuer<br />
NR. 6 / 2012<br />
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Deutschland<br />
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4,50 EUR<br />
Österreich<br />
4,50 EUR<br />
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7,60 CHF
MF INHALT<br />
Fit im Juni<br />
08 Tipp des Monats – Muskelenergie<br />
14<br />
09 Laufen Sie um Ihr Geld…! Sparen und dabei fit werden<br />
10 MMA-Star Gina Carano – Im Fight mit Ewan MacGregor<br />
in „ Haywire“<br />
12 Sportler-Nahrung – Die richtige Mahlzeit<br />
14 Selbstkontrolle – Immer cool bleiben<br />
16 <strong>Fitness</strong>faktor Schlaf – Erholen und regenerieren<br />
18 Große Gewichte – So heben Sie noch mehr!<br />
Expertentipps & Training<br />
22 Muskelexperte Charles Poliquin – Teilwiederholungen<br />
24 Kardio-Experte Tim Don – Indoor Training<br />
26 Personal Trainer Dirk van der Klok<br />
Running: 10 Tipps für die richtige Vorbereitung<br />
28 Fragt unseren Experten – MF beantwortet Eure Fragen<br />
50<br />
30<br />
Ausrüstungs-Profi<br />
55 Pentax Optio WG-1 GPS – Die Kamera fürs Extreme<br />
56 Test: Herzfrequenzmesser – Besser denn je zuvor<br />
58 Sport-Rucksäcke – Für alle Fälle gerüstet<br />
60 Bike-Check – Moderne vs. Klassik<br />
61 Neuheiten – Camping & Schwimmen<br />
62 Pflege – For Men<br />
Features<br />
30 Die 5-Minuten-Lösung – Der Weg zu mehr Muskeln<br />
und weniger Fett<br />
38 X-Faktor – P90X-Training: Das härteste und<br />
erfolgreichste TV-Training der Welt?<br />
44 Effektives und kostenfreies Heim-Training – So nutzen<br />
Sie alle Räumlichkeiten für Ihr persönliches Training<br />
38<br />
55<br />
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4 / JUNI 2012/mensfitness.de
JUNI 2012<br />
69<br />
74<br />
Features<br />
50 Krav Maga Exklusiv – Superstar Roy Elghanayan<br />
64 Studio-Report Deutschland – CrossFit Essen:<br />
WOD - das Training für Jedermann!<br />
68 Short Cut - US-CrossFit-Star Rob Orlando<br />
69 Abenteuer-Rennen – MF begibt sich in die Alpen<br />
74 Abenteuer-Trip – 10-mal über die „Viertausend“<br />
79 Abenteuer-Report – Gipfelstürmer, der<br />
Selbstversuch<br />
84 Triathlon – Trainingslager und Tipps für den<br />
optimalen Start in die Saison<br />
88 Leser Foto-Aktion – Euer Bild in Men’s <strong>Fitness</strong><br />
89<br />
91<br />
122 Das letzte Wort – MMA-Fighter Sebastian Risch<br />
89 EAT FIT - Intro & Tipp des Monats<br />
90 Schnelle Tipps – Mineralstoffe und die<br />
Wahrheit über Fett<br />
91 Perfekte Ernährung – So essen Sie gut und<br />
günstig<br />
92 Meisterkoch – Miesmuscheln, Muskelmacher<br />
aus dem Meer<br />
94 Zusatzernährung – Protein-Power anstatt<br />
Koffein<br />
95 Smart Shopping – Gesund und richtig<br />
einkaufen<br />
Trainer<br />
97 Intro & Tipp des Monats<br />
98 Gastexperte – MovNat, das natürliche Workout<br />
104 Must Do Move – 5 Übungen für einen starken<br />
Rücken<br />
98 101<br />
106 Studio Sünden – Mehr Erfolg durch weniger<br />
Fehler<br />
110 Gym Talk – Der richtige Workout-Rhythmus<br />
111 Wissen – Explosive Mischung<br />
112 Top-Workout – Das perfekte Ganzkörper-Workout<br />
112<br />
S. 112<br />
S. 16<br />
S. 50<br />
S. 44<br />
AUF<br />
DEM<br />
COVER<br />
S. 30<br />
S. 22<br />
S. 84<br />
S. 26<br />
S. 91<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/ 5
Willkommen<br />
HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />
Selbstverteidigungs- und Kampfsportarten wie MMA, Boxen und neuerdings<br />
auch Krav Maga stehen bei Euch, verehrte Leser, hoch im Kurs. Gerade Letzteres<br />
wurde, nachdem wir einen ersten Bericht in der April-Ausgabe veröffentlicht<br />
hatten, mit unglaublich viel Interesse von Euch aufgenommen. Da<br />
bleiben wir natürlich am Ball und haben uns auf die Suche nach „dem<br />
Besten“ gemacht – und ihn auch gefunden. Exklusiv für Men’s<br />
<strong>Fitness</strong> hat sich Krav Maga Spezialist Roy Elghanayan aus Israel, dem<br />
Ursprungsland der ursprünglich für das Militär entwickelten<br />
Kampftechnik, die Zeit genommen, uns alles über seine Karriere<br />
und die effiziente Selbstverteidigungskampfkunst zu erzählen.<br />
Und das Beste ist, der Mann kommt in diesem Sommer auch<br />
nach Deutschland. Wo Ihr ihn in Aktion erleben könnt und was<br />
es mit Krav Maga auf höchster Ebene auf sich hat, könnt Ihr ab<br />
Seite 50 im Heft erfahren.<br />
Für unsere MMA-Freunde haben wir unserem deutschen Top-Fighter<br />
Sebastian Risch noch die „Letzte Seite“ gewidmet und für kommende<br />
Ausgabe kann ich Euch schon mal ein größeres Fight-Special, inklusive<br />
Workouts und Technik-Moves, versprechen.<br />
Wie bekommen des Öfteren zu hören, dass das Trainieren Zuhause<br />
ohne entsprechende (teure) Trainings-Geräte nicht möglich ist. Kleiner<br />
Tipp: Es muss nicht immer das teuerste Material verwendet werden um<br />
Erfolg zu haben. Es gibt Hantel-Sets und verschiedenste „Functional<br />
Trainings“-Geräte für unter hundert Euro zu erwerben. Diese kann man<br />
auch in vielfältigster Weise einsetzen um alle Körperregionen<br />
einzubinden. Einfach entsprechende Online-Shops durchforsten und<br />
Ihr werdet sicherlich etwas finden. Diejenigen unter Euch, die<br />
überhaupt keinen Cent investieren möchten (können), sollten sich<br />
unseren Bericht ab Seite 44 zu Gemüte führen. Hier zeigen wir Euch,<br />
wie man ohne jegliche Zusatzgeräte das heimeigene Interieur nutzen<br />
kann, sozusagen <strong>Fitness</strong> für lau. Checkt es aus!<br />
Abschließend möchte ich noch einmal auf die Grundlagen der<br />
<strong>Fitness</strong> hinweisen: Kondition und Bewegung. Was nützt der<br />
muskulöseste Körper, wenn man schon nach drei Minuten<br />
Lauftraining in den Seilen hängt. Wie bereits des Öfteren<br />
erwähnt: Der Mix macht’s! Also bitte nicht(s) vernachlässigen,<br />
und Lauf-Tipps und Vorbereitungsberichte in Sachen Triathlon<br />
und Konsorten – alles hier im Heft(!) – nicht einfach überlesen…<br />
Euer Körper wird es Euch danken!<br />
REDAKTION<br />
CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />
GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />
FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />
ARTDIRECTOR Dean Mullock<br />
CREATIVE DIRECTOR Tony Mullock<br />
FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />
ONLINE REDAKTION Hannah Bollwerk<br />
REDAKTION MITARBEITER Lucy Müller, Vivi Furu<br />
ENDREDAKTION Hagen Hellwig<br />
INTERNATIONAL<br />
Editorial Director Peter Muir<br />
Editor Jon Lipsey<br />
Deputy Editor Joe Warner<br />
Managing Editor Chris Miller<br />
Art Director Donovan Walker<br />
Designer Claire Punter<br />
Digital Editor Nick Hutchings<br />
Features Editor Joel Snape<br />
Senior Staff Writer Simon Miller<br />
Junior Writer Ben Ince, Staff Writer Lucy Miller<br />
Gear Editor Matthew Ray<br />
Grooming Editor Hayley Thatcher<br />
Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa<br />
James, Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker,<br />
Shelley Portet, Victoria Webb<br />
Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />
Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck,<br />
foodanddrink.com, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt Herring,<br />
Stuart Holmes, Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC<br />
Photography, Rui Ricardo, Glen Burrows, Action Images<br />
BÜRO DEUTSCHLAND<br />
BÜRO SPANIEN<br />
Ultimate Guide Media<br />
Chilehaus A<br />
Fischertwiete 2<br />
20095 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />
Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />
BÜRO UNITED KINGDOM<br />
Ultimate Guide Media<br />
Argyle House<br />
1 Dee Road<br />
Richmond<br />
Surrey<br />
TW9 2JN<br />
Company No. 06965305<br />
HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />
LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />
MARKETING & SALES MANAGER<br />
Thorsten Rebek<br />
thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />
Tel: +49 407 976 9037<br />
PRESSEVERTRIEB<br />
VU VERLAGSUNION KG<br />
AM KLINGENWEG 10<br />
65396 WALLUF<br />
TEL. + 49 612 3620 0<br />
Ultimate Guide Media<br />
APDO de Correos 551<br />
03724<br />
Moraira / Alicante<br />
SPAIN<br />
ABONNEMENTS<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Ultimate Guide Abo-Service<br />
Postfach 1331<br />
53340 Meckenheim<br />
E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />
Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />
Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />
Homepage www.ips-d.de<br />
DRUCK UND BINDUNG:<br />
QuadWinkowski Sp. z o.o.<br />
ul. Okrzei 5, 64-920 Piła, Polen<br />
www.Quadwinkowski.pl<br />
Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />
umweltverträglichen Fasern.<br />
HAFTUNG<br />
Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch<br />
keine Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für<br />
Meinungen, Waren oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser<br />
Ausgabe veröffentlicht wurden. Der Herausgeber übernimmt außerdem<br />
keine Verantwortung für Inhalte von externen Webseiten, deren Adressen<br />
veröffentlicht werden.<br />
DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />
Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis<br />
Publishing Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und<br />
Marke dieses Magazins sind Eigentum von Dennis Publishing Limited<br />
und dürfen weder im Ganzen noch teilweise ohne vorherige schriftliche<br />
Genehmigung reproduziert werden.<br />
Oliver Bloss<br />
Chefredakteur<br />
6 / JUNI 2012/mensfitness.de
Ab 29. MAI IM HANDEL<br />
Bei allen guten Zeitschriftenhändlern
Fit Listefit<br />
EDITED BY LUCY<br />
list<br />
MILLER AND JOE WARNER<br />
Der Countdown zu einem fitteren Leben<br />
Tipp des Monats<br />
Muskelenergie<br />
Setzen Sie Ihre Muskeln unter Strom.<br />
Elektrische Signale sorgen<br />
für größere und <strong>stärker</strong>e<br />
Muskeln. Nein, das heißt jetzt<br />
nicht, dass Sie zwischen den<br />
Sätzen mit den Fingern in die<br />
Steckdose langen sollen. Wir<br />
beziehen uns damit vielmehr<br />
auf die elektrischen Signale<br />
in den Nervenbahnen, die<br />
sich vom Gehirn zu den<br />
Muskeln ziehen. Laut einer<br />
Studie im wissenschaftlichen<br />
<strong>Fitness</strong>journal „Journal Of<br />
Strength And Conditioning<br />
Research” lässt sich damit<br />
das Training effektiver<br />
gestalten. Die Probanden<br />
hatten die Aufgabe, in den<br />
Pausen an die anvisierten<br />
Muskelgruppen zu denken.<br />
Dadurch stieg während des<br />
Satzes die Muskelkontraktion<br />
signifikant <strong>stärker</strong> an als<br />
in der Kontrollgruppe. Die<br />
Testpersonen konnten dadurch<br />
größere Gewichte bewegen.<br />
Inhalt<br />
9 Laufen Sie um Ihr Geld<br />
Geld sparen und fit werden<br />
10 Gina Carano<br />
MF hat mit dem Star aus<br />
„Haywire“ gesprochen<br />
12 Sportliche Ernährung<br />
Zum richtigen Zeitpunkt<br />
das Richtige essen<br />
14 Selbstkontrolle<br />
Warum immer gleich in die Luft gehen?<br />
16 Erholsamer Schlaf<br />
Gut erholt und regeneriert<br />
18 Große Gewichte<br />
Mit 16 Tipps größere Lasten bewältigen<br />
8/JUNI 2012/mensfitness.de
Laufen Sie<br />
um Ihr Geld<br />
Knapp bei Kasse? So werden Sie<br />
dünner und der Geldbeutel dicker.<br />
Zur Arbeit joggen oder radeln<br />
Es hat viele Vorteile, wenn Sie mit dem Rad zur Arbeit fahren. Es ist<br />
nicht nur wesentlich günstiger. In einer finnischen Studie hat sich<br />
auch gezeigt, dass Radfahrer auf dem Weg zur Arbeit im<br />
Durchschnitt eine Herzfrequenz von über 130 Schlägen pro Minute<br />
erreichen. Das entspricht den Werten bei einem richtigen Kardio-<br />
Workout. Wohnen Sie nahe genug am Arbeitsplatz, um dorthin zu<br />
joggen? Dann kann sogar das Rad im Keller bleiben.<br />
<strong>Fitness</strong>center kündigen<br />
Im <strong>Fitness</strong>center finden Sie viele nützliche Helfer wie Langhanteln<br />
und Personal Trainer. Allerdings kostet es auch ein Vermögen. Zum<br />
Sparen ist es sinnvoll, das <strong>Fitness</strong>center in die eigenen vier Wände<br />
zu verlegen (siehe Bericht „Heim-<strong>Fitness</strong>“). Noch besser geeignet<br />
ist der Park. Das Training im Freien hat sowohl mentale als auch<br />
körperliche Vorteile. Draußen haben wir mehr Energie zur<br />
Verfügung. Dies belegt auch eine Studie im „International Journal<br />
Of Stress Management“.<br />
Kritisch sein<br />
Wenn es doch das <strong>Fitness</strong>center sein soll, ist es wichtig, sich<br />
zumindest gut zu informieren. Viele große Ketten bieten ein<br />
Schnupperangebot. Manchmal ist es auch möglich, sich für einen<br />
geringen Preis einen 2-Wochen- oder Monatspass zu holen. Oft<br />
können Sie auch über die Mitgliedsgebühren noch verhandeln. Es<br />
ist zwar nicht möglich, sich auf Dauer mit Probestunden über<br />
Wasser zu halten. Das Angebot sollte aber schon genutzt werden,<br />
wenn die Entscheidung gefällt und das Geld ausgegeben ist.<br />
Erfinderisch sein<br />
Um fit zu bleiben, ist keine schicke und teure Ausrüstung nötig. Ein<br />
Basketball, ein Sandsack und ein Stück Seil lassen sich<br />
beispielsweise in einen günstigen Schleuderball verwandeln. Aus<br />
einem Abflussrohr mit etwas Wasser können Sie indes eine Slosh<br />
Pipe basteln und dem Speck zuleibe rücken.<br />
Einem Verein beitreten<br />
Sie haben Lust, Ihre Kräfte zu messen? Und keine Angst davor,<br />
schmutzig zu werden? Sportvereine verlangen nur einen Bruchteil<br />
der Monats- oder Jahresbeiträge eines <strong>Fitness</strong>centers. Außerdem<br />
kann das wettkampforientierte Training einen zusätzlichen Anreiz<br />
bieten. Manche Vereine wie Laufklubs verlangen nur 50 Euro im<br />
Jahr. So hoch ist in den meisten <strong>Fitness</strong>ketten schon mindestens<br />
der Monatsbeitrag.<br />
Fit Liste<br />
Pep für den Shake<br />
Diesen Extrazutaten machen den Shake nach dem Workout<br />
zum gesunden Genuss.<br />
Zimt<br />
Das Gewürz senkt den<br />
Cholesterinspiegel und<br />
reguliert die<br />
Blutzuckerwerte.<br />
Außerdem bringt es<br />
Schwung in den Shake.<br />
Muskatnuss<br />
Die Muskatfrucht hat stark<br />
antibakterielle<br />
Eigenschaften. Das<br />
gesunde Gewürz enthält<br />
zudem Verbindungen, die<br />
gut fürs Herz sind.<br />
Ingwer<br />
Die Wurzel mit dem<br />
intensiven Geschmack<br />
trägt zur Beruhigung<br />
der Verdauung bei und<br />
steckt voller<br />
Antioxidantien.<br />
Vanille<br />
Das Vanillebohnen-Extrakt mit dem<br />
besonderen Geschmackskick<br />
enthält eine schöne Portion<br />
Antioxidantien und macht sogar<br />
aus dem langweiligsten Shake<br />
einen süßen, bekömmlichen<br />
Gaumenkitzel.<br />
Safran<br />
Dieses Gewürz enthält<br />
Crocetin. Dieser Stoff hilft<br />
nachgewiesenermaßen<br />
bei Abgespanntheit und<br />
fördert die Schlafqualität.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 9
Fit Liste<br />
Girl-Power<br />
Die MMA-Starkämpferin Gina Carano zu ihrer<br />
Filmkarriere, zum Schlagabtausch mit Ewan<br />
MacGregor und zu ihrer gekrümmten Körperhaltung.<br />
Sie sind im neuen Film „Haywire“<br />
neben Ewan McGregor, Michael<br />
Fassbender und Channing Tatum zu<br />
sehen. Haben Sie gern gegen Ihre<br />
Schauspielkollegen gekämpft?<br />
Wir waren sehr offen und ehrlich<br />
zueinander. Da dies mein erster<br />
Film war, hatte ich natürlich als<br />
Schauspielerin noch viel zu lernen.<br />
Die drei waren aber wirklich hilfreich.<br />
Sie zeigten mir, wie sie selbst<br />
arbeiten und was ich noch besser<br />
machen kann. In den Kampfszenen<br />
baten sie dann umgekehrt mich<br />
um Techniktipps. Beispielsweise,<br />
ob sie die Fäuste geschlossen<br />
halten sollen und so weiter.<br />
Welcher der drei würde Ihrer Meinung<br />
nach bei einem echten Kampf gewinnen?<br />
Sie haben alle etwas<br />
Kampfkunsterfahrung. Ich denke,<br />
sie bringen alle unterschiedliche<br />
Voraussetzungen mit in den Kampf.<br />
Channing hat sogar schon MMA-<br />
Training gemacht und ist sehr<br />
athletisch. Fassbender hat einen<br />
trickreichen Stil und kann sich gut<br />
bewegen. Ewan ist einfach nur verrückt.<br />
Er gibt alles und ist mit Leib und Seele<br />
dabei. Er ist einer, der nie aufgibt.<br />
Ich denke, dass ich sie alle drei zu<br />
perfekten Kämpfern ausbilden könnte,<br />
wenn ich die Gelegenheit dazu hätte.<br />
Sie haben im Film alle Stunts selbst<br />
gedreht. Hat es da Situationen<br />
gegeben, wo es eng geworden ist?<br />
Das Stuntteam betonte, dass ich auf die<br />
Schauspieler aufpassen muss. Ewan<br />
hat mich einmal am Kopf getroffen,<br />
soweit ich mich erinnere. Und an<br />
Fassbenders Schulter brach ich mir den<br />
kleinen Finger. Ansonsten war aber<br />
alles in Ordnung. Die Jungs wollten<br />
„Ich ging jeden<br />
Tag sechs bis<br />
zehn Kilometer<br />
laufen – was sehr<br />
viel für jemanden<br />
ist, der das Laufen<br />
eigentlich hasst.<br />
Mir war es immer<br />
lieber,<br />
stehenzubleiben<br />
und zu kämpfen.“<br />
auch alle selbst ihre Stunts<br />
machen. Es herrschte<br />
eine Art sportlicher<br />
Ehrgeiz unter ihnen, wer<br />
die beste Kampfszene<br />
darstellen kann.<br />
Wie viel mussten Sie für<br />
den Film trainieren?<br />
Ich habe jahrelang Kampfbewegungen<br />
trainiert. Meine Körpervorderseite ist<br />
daher sehr stark, und ich neige dazu,<br />
den Körper zu krümmen wie eine<br />
Bulldogge. Für den Film arbeitete<br />
ich viel an meiner Rücken-, Po- und<br />
Beinmuskulatur, um meinen Körper<br />
aufzurichten. Ich habe auch viel<br />
Kardiotraining gemacht. Phasenweise<br />
ging ich jeden Tag sechs bis zehn<br />
Kilometer laufen – was sehr viel für<br />
jemanden ist, der das Laufen eigentlich<br />
hasst. Mir war es immer lieber,<br />
stehenzubleiben und zu kämpfen.<br />
Haben Sie Parallelen zwischen<br />
dem Filmen und dem Kampf<br />
im Käfig entdeckt?<br />
Die Kameras waren kein Problem für<br />
mich, da ich beim Kämpfen von Anfang<br />
an gefilmt wurde. Ich ignorierte sie<br />
also einfach und konzentrierte mich<br />
auf meine Arbeit. Beim Kämpfen gibt<br />
es keinen Schnitt und keine Retakes.<br />
Es muss von Anfang an alles passen.<br />
Es war daher ziemlich erfrischend,<br />
die Sachen wiederholen zu können!<br />
Haywire ist seit 8. März in<br />
den Kinos zu sehen.<br />
Tipps für Radler<br />
Gut<br />
Vorbereitet sein<br />
Besonders in dieser<br />
Jahreszeit ist das<br />
Wetter ziemlich<br />
wechselhaft. Mit<br />
einem leichten<br />
Regenmantel sind<br />
Sie immer gut<br />
auf Regenwetter<br />
vorbereitet.<br />
Schlecht<br />
Spucken<br />
Wer ordentlich in die<br />
Pedale tritt, muss<br />
manchmal ein wenig<br />
abhusten. Allerdings<br />
ist dabei Vorsicht<br />
geboten. Stellen<br />
Sie immer sicher,<br />
dass gerade keiner<br />
neben Ihnen fährt.<br />
Gut<br />
Blickkontakt<br />
Durch den direkten<br />
Blickkontakt ist<br />
gewährleistet,<br />
dass sich zwei<br />
Verkehrsteilnehmer<br />
auch wirklich sehen.<br />
Schlecht<br />
Im Rinnstein fahren<br />
Bleiben Sie immer einen<br />
Meter vom Fahrbahnrand<br />
entfernt. Sie müssen<br />
dann einerseits keinen<br />
Kanaldeckeln ausweichen<br />
und sind andererseits<br />
auch für andere<br />
Verkehrsteilnehmer<br />
besser sichtbar.<br />
Gut<br />
Handsignale<br />
verwenden<br />
Geben Sie immer<br />
eindeutige<br />
Handzeichen. So<br />
wissen die anderen<br />
Verkehrsteilnehmer,<br />
was Sie vorhaben.<br />
10/JUNI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
<strong>Fitness</strong>-Treibstoff<br />
Was immer das Ziel ist: Mit der passenden Ernährung kommen Sie in die richtige Spur.<br />
Ziel<br />
Mahlzeiten<br />
Zwischenmahlzeiten<br />
Muskelaufbau<br />
5<br />
Fettabbau<br />
Konditionsaufbau<br />
Optimale Gesundheit<br />
3 4 3<br />
2-4 1 3-6 1<br />
Typische<br />
Mahlzeit<br />
Steak mit gegrilltem<br />
Gemüse und braunem<br />
Reis<br />
Hühnersalat mit viel<br />
Gemüse<br />
Vollkornreis oder -nudeln,<br />
Huhn und Gemüse<br />
Vollkornnudeln,<br />
mageres Fleisch und<br />
Gemüse<br />
Hüttenkäse,<br />
Eiweißshake oder<br />
Eiweißriegel<br />
Eiweißshake<br />
nach dem<br />
Workout<br />
Eiweißshake, Obst,<br />
Joghurt<br />
Handvoll Nüsse und<br />
ein Apfel oder<br />
Hüttenkäse<br />
Typische<br />
Zwischenmahlzeit<br />
Makronährstoffe<br />
(pro Kilo Körpergewicht)<br />
2–3 g Eiweiß<br />
2–5 g Kohlenhydrate<br />
1 g Fett<br />
2 g Eiweiß<br />
1 g Kohlenhydrate<br />
1 g Fett<br />
2 g Eiweiß<br />
2-5 g Kohlenhydrate<br />
1 g Fett<br />
1 g Eiweiß<br />
2 g Kohlenhydrate<br />
1 g Fett<br />
Kalorien gesamt<br />
4.000-4.500 2.000 4.000 2.500-3.000<br />
Urteil des<br />
Experten<br />
„Der Schlüssel zum Erfolg:<br />
Eine konstante Zufuhr der<br />
Proteine und Nährstoffe, die<br />
die Muskeln zum Wachstum<br />
brauchen“, meint Matt<br />
Lovell, ein Experte für<br />
Sporternährung. „Sie sollten<br />
nie wirklich hungrig sein,<br />
sondern konstant die<br />
richtigen Lebensmittel zu<br />
sich nehmen.“<br />
„Im Idealfall heißt das:<br />
Planen Sie Ihre<br />
Mahlzeiten für 9, 12, 15<br />
und 18 Uhr. Dadurch ist<br />
die Zeitspanne zwischen<br />
dem Abendessen und<br />
der nächsten Mahlzeit<br />
relativ lang. Der Körper<br />
hat dann Zeit, in den<br />
Fettverbrennungsmodus<br />
umzusteigen.“<br />
„Wenn Sie hart<br />
trainieren, wollen die<br />
Muskelzellen gut mit<br />
Kohlenhydraten versorgt<br />
werden. Daneben<br />
ist es aber auch<br />
wichtig, hochwertige<br />
Fette und Proteine<br />
zur Regeneration<br />
aufzunehmen.“<br />
„Wenn Sie sich morgens,<br />
mittags und abends<br />
gut ernähren und<br />
nachmittags einen Snack<br />
zu sich nehmen, hat<br />
der Körper alles, was er<br />
braucht – einschließlich<br />
Vitamine, Mineralstoffe<br />
und Antioxidantien.“<br />
Regelmäßiges Händewaschen schützt vor den Keimen, die überall lauern.<br />
92 % der<br />
Mobiltelefone<br />
sind mit Bakterien<br />
verunreinigt. Bis zu<br />
16 % weisen Spuren<br />
von Darmbakterien<br />
wie E. coli auf. Zu<br />
diesem Ergebnis<br />
kam die London<br />
School of Hygiene<br />
and Tropical<br />
Medicine.<br />
Bei 25 % der nachfüllbaren<br />
Seifenspender können<br />
hohen Konzentrationen von<br />
Bakterien wie Klebsiella<br />
pneumoniae nachgewiesen<br />
werden, wie im<br />
„Journal Of<br />
Applied<br />
Environmental<br />
Microbiology“<br />
beschrieben.<br />
Auf 50 % der<br />
iPads sind laut<br />
einer Studie der<br />
New York<br />
University<br />
schädliche<br />
Erreger wie<br />
Staphylococcus<br />
aureus zu finden.<br />
80 % der Laptop-Tastaturen sind<br />
einer Studie an der amerikanischen<br />
University of North Carolina<br />
zufolge Träger von Diphtheroiden<br />
(der Bakterien, die als Auslöser der<br />
Diphtherie gelten).<br />
12/JUNI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Pflichtprogramm: Sechs<br />
Dokumentarfilme<br />
Lassen Sie sich durch diese<br />
denkwürdigen Dokus inspirieren.<br />
Food, Inc.<br />
Der Journalist Eric<br />
Schlosser deckt<br />
zusammen mit<br />
seinen Kollegen die<br />
schockierenden und<br />
ungesunden Praktiken<br />
der amerikanischen<br />
Lebensmittelindustrie<br />
auf.<br />
Strong<br />
Tränen und<br />
Schweiß: Der<br />
Film verfolgt<br />
ein Jahr lang die<br />
Hauptfiguren in<br />
Joe DeFrancos<br />
anerkanntem<br />
<strong>Fitness</strong>center in<br />
New Jersey.<br />
Nur nicht gleich in<br />
die Luft gehen<br />
Mit coolen Tipps kühlen Kopf bewahren und nie mehr aus der Fassung kommen.<br />
Listen schreiben<br />
„Stress ist ein guter Nährboden für Wut. Die<br />
tägliche Stressbelastung sollte daher so gering<br />
wie möglich sein – sei es zuhause, auf der Arbeit,<br />
im <strong>Fitness</strong>center oder beim Sport im Freien“, meint<br />
Mike Fisher, ein ausgebildeter Berater und Leiter<br />
der British Association of Anger Management<br />
(ein Unternehmen, das Beratung zum Ärger- und<br />
Konfliktmanagement anbietet). „Schreiben Sie<br />
sich eine Liste. Darauf sollten ganz vorne die<br />
Dinge stehen, die am meisten belasten oder<br />
behindern. Überlegen Sie sich anschließend<br />
praktische Schritte, um diese Punkte anzugehen.“<br />
Meinungen Anderer akzeptieren<br />
„Der Gedanke, dass alle anderen Leute die<br />
Welt genauso wahrnehmen wie wir selbst,<br />
ist verlockend. Doch jeder Mensch ist<br />
einzigartig und erlebt sein Umfeld anders.<br />
Respektieren Sie diese Vielfalt. Unterschiedliche<br />
Auffassungen sind ganz normal. Diese<br />
Einstellung baut Feindseligkeiten vor.“<br />
Fragen statt blind handeln<br />
„Wenn Ihnen auf der Straße jemand in die<br />
Quere kommt oder Ihr Partner Sie aufhält, ist es<br />
besser, sich in die Lage seines Gegenübers zu<br />
versetzen. Geben Sie nach Möglichkeit dem<br />
Anderen die Chance, alles zu erklären, damit<br />
erst gar keine schlechte Stimmung aufkommt.“<br />
Zuhören<br />
„Beim Streit wollen Männer in der Regel alle<br />
Probleme immer gleich aus der Welt schaffen.<br />
Frauen hingegen ist es wichtiger, dass man ihnen<br />
zuhört. Die große Herausforderung für uns Männer:<br />
Wir müssen herausfinden, wann es besser ist,<br />
den Mund zu halten und sie reden zu lassen.<br />
Den Frauen ist wichtig, dass wir ihre Sorgen<br />
und Nöte verstehen und uns in sie einfühlen.“<br />
Positiv miteinander umgehen<br />
„Wenn es dicke Luft gibt, sollten Sie nicht<br />
gleich in die Offensive gehen, aber auch<br />
die Konfrontation nicht scheuen. Versuchen<br />
Sie, Lösungen zu finden. Klebt jemand am<br />
Kniebeugenständer fest? Dann ist es das Beste,<br />
offen aber respektvoll auf denjenigen zuzugehen<br />
und ihn zu bitten, sich mit Ihnen abzuwechseln.<br />
Die Wut wird dann schnell verraucht sein.“<br />
When We Were Kings<br />
Einst waren wir<br />
Könige<br />
Der mit einem Oscar<br />
ausgezeichnete Film<br />
über den legendären<br />
Kampf Muhammad Alis<br />
und George Foremans<br />
in Zaire um den<br />
Schwergewichtstitel<br />
im Boxen.<br />
Pumping Iron<br />
Der spätere<br />
Terminator<br />
(Schwarzenegger)<br />
und der zukünftige<br />
Hulk (Lou Ferrigno)<br />
beim Kampf um<br />
den Bodybuilding-<br />
Titel Mr. Olympia<br />
im Jahr 1975.<br />
Choke – Der<br />
Simulant<br />
Verfolgen Sie, wie der<br />
Freestyle-Champion<br />
Rickson Gracie an<br />
einem Abend bei<br />
Ausscheidungskämpfen<br />
seinen Titel verteidigt.<br />
Bei dem Turnier waren<br />
alle Griffe erlaubt.<br />
Once In A Lifetime<br />
Franz Beckenbauers Zeit<br />
in Amerika. New York<br />
Cosmos war das erste<br />
amerikanische Starteam,<br />
das ebenso berühmt für<br />
seine Erfolge auf dem<br />
Feld wie die Kontroversen<br />
abseits des Fußballplatzes<br />
war.<br />
Alle Titel auf DVD verfügbar, abgesehen von<br />
„Strong“ (siehe strongmovie.com).<br />
14/JUNI 2012/mensfitness.de
„BOOST YOUR BODY“ mit dem<br />
FREY Nutrition® MUSCLE BOOSTER<br />
Sind Sie auf der Suche nach einem der stärksten und effektivsten Booster? Sind<br />
Ihnen die Zutaten in optimaler und sinnvoller Zusammenstellung wichtig?<br />
Möchten Sie maximale Resultate erzielen? Legen Sie Wert auf das qualitativ<br />
BESTE? Wenn Sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten, so ist das neue Produkt MUSCLE<br />
BOOSTER von der Firma FREY Nutrition® evtl. genau das Richtige für Sie. Denn<br />
MUSCLE BOOSTER ist nicht nur ein reiner Booster, sondern vereint den starken<br />
aufputschenden Effekt mit der Leistungssteigerung der Aminosäure Beta-Alanin sowie<br />
den durchblutungsfördernden Aminosäuren Arginin-Alpha-Ketoglutarat und Ornithin.<br />
Beta-Alanin sorgt für eine deutlich hinausgezögerte Übersäuerung des Muskels und<br />
ermöglicht dadurch zusätzliche Wiederholungen, die den Muskelaufbau begünstigen.<br />
Arginin-Alpha-Ketoglutarat hingegen lässt Ihre Muskeln sprichwörtlich mit Blut voll<br />
pumpen, um für einen maximalen Nährstofftransport in die Muskelzellen zu sorgen. In<br />
MUSCLE BOOSTER kommen laut Hersteller nur die besten Rohstoffe zur Anwendung.<br />
So wird beispielsweise gezielt auf den minderwertigen Rohstoff Arginin-HCL verzichtet<br />
und nur die wesentlich bioaktivere Aminosäurenform Arginin-AKG verwendet, welche<br />
deutlich besser vom Organismus aufgenommen wird. Für den antikatabolen Cocktail<br />
kommen instantisierte BCAAs, Carnitin und Glutamin zur Anwendung, welche die<br />
Wirkung der Muscle Booster Matrix® zusätzlich optimieren. Das enthaltene Koffein in<br />
hoher Dosierung von 180 mg pro Portion (entspricht ca. 6 Tassen Kaffee) sorgt für den<br />
nötigen „Push“ vor harten Trainingseinheiten und macht MUSCLE BOOSTER in<br />
Verbindung mit den enthaltenen Nährstoffen zu einem der stärksten stimulierenden<br />
Booster auf dem Markt. MUSCLE BOOSTER ist komplett dopingfrei, die enthaltenen<br />
Rohstoffe sind umfangreich im Labor getestet und kontrolliert. Wechselwirkungen<br />
zwischen den einzelnen Substanzen sind im Vorfeld eingehend geprüft und<br />
ausgeschlossen. Eine Dose reicht für ca. 10 Wochen.<br />
Mehr über das Produkt können Sie auf der offiziellen Webseite des Herstellers FREY<br />
Nutrition® erfahren: info@freynutrition.de<br />
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mensfitness.de /JUNI 2012/ 15
Fit Liste<br />
Schlafen Sie sich fit<br />
Nur, wenn die Nachtruhe ausreichend lang und erholsam ist, können<br />
Körper und Geist regenerieren. So kommen Sie zu Ihrem Schlaf.<br />
Abschalten<br />
Gleicht Ihr Schlafzimmer<br />
einem Hightech-Altar?<br />
Dann ist es vielleicht Zeit,<br />
einfach einmal abzuschalten.<br />
Die elektromagnetischen Felder<br />
mit der hohen Frequenz, die<br />
den Strom produzieren, stören<br />
unter Umständen die natürlichen<br />
Nervenleitungen im Gehirn.<br />
Diese Erkenntnis stammt aus<br />
dem amerikanischen Bio-<br />
Electro Magnetics Institute.<br />
Die Gehirnwellen schwanken<br />
im Schlaf um die zwei Hertz<br />
herum, während das deutsche<br />
Stromnetz mit 50 Hertz arbeitet.<br />
Ersetzen Sie also besser den<br />
strombetriebenen Radiowecker<br />
durch ein Gerät mit Batterien.<br />
Pünktlich nach Hause<br />
gehen<br />
Auch, wenn Sie tagsüber<br />
am Schreibtisch lediglich<br />
versuchen, nicht einzuschlafen: Je<br />
länger Sie arbeiten, umso geringer<br />
wird die Chance auf eine<br />
erholsame Nachtruhe. Forscher<br />
der amerikanischen Columbia<br />
University stellten fest: Bei einer<br />
Arbeitszeit über 55 Stunden pro<br />
Woche fällt es den Angestellten<br />
schwerer, einzuschlafen.<br />
Außerdem war der Schlaf kürzer<br />
und weniger erfrischend als bei<br />
Arbeitszeiten zwischen 35 und 40<br />
Stunden die Woche.<br />
Klassik hören<br />
Vivaldi gefällig? Oder Bach?<br />
Oder Chopin? Nein, wir<br />
haben auch kein Stück dieser<br />
Komponisten<br />
auf dem iPod gespeichert. Doch<br />
wer klassische Musik hört, bevor<br />
er sich ablegt, schläft dadurch<br />
möglicherweise besser.<br />
Forschungsergebnisse aus der<br />
Krankenpflege-Zeitschrift „Journal<br />
Of Advanced Nursing“ zeigten:<br />
Patienten, die vor dem<br />
Zubettgehen 45 Minuten lang<br />
entspannende klassische Musik<br />
gehört hatten, konnten dadurch<br />
merklich die Schlafqualität<br />
verbessern.<br />
Warme Milch trinken<br />
Ein Heißgetränk mit Milch ist<br />
zwar nicht so lässig wie ein<br />
Schuss Jack Daniel‘s um Mitternacht.<br />
Für den Schlaf ist es aber allemal<br />
besser. Die Probanden, die am Ende<br />
des Tages eine warme Tasse Milch<br />
mit Malzpulver tranken, konnten in<br />
einer Untersuchung im „British<br />
Medical Journal“ länger und<br />
unterbrechungsfreier schlafen.<br />
Auspowern<br />
Wenn Sie sich im<br />
<strong>Fitness</strong>center richtig schön<br />
auspowern, sehen Sie nicht nur im<br />
Pyjama besser aus, sondern schlafen<br />
auch besser. Im Wissenschaftsjournal<br />
„European Psychiatry“ erschien<br />
eine Studie, der zufolge der Schlaf<br />
vom regelmäßigen Sport profitierte.<br />
In derselben Studie wurde<br />
Alkoholgenuss mit Schlafmangel in<br />
Verbindung gebracht. Wer also frisch<br />
und ausgeruht aufwachen will, sollte<br />
auf den Schlummertrunk verzichten.<br />
Baden<br />
Ein heißes Bad (unter<br />
Umständen sogar mit einem<br />
kleinen Tropfen vom Badeschaum<br />
der Freundin) hilft, der Schlaflosigkeit<br />
vorzubeugen. Wenn dann der Kopf<br />
ins Kissen sinkt, gleiten Sie schneller<br />
hinüber ins Reich der Träume.<br />
Untersuchungen im „Journal Of<br />
Physiological Anthropology And<br />
Applied Human Science“ kamen zu<br />
dem Schluss: Nach einem heißen Bad<br />
(oder bereits einem heißen Fußbad)<br />
dämmert der Mensch schneller weg.<br />
Gleichzeitig sind in den ersten 30<br />
Minuten der Nachtruhe weniger<br />
unruhige Bewegungen zu<br />
beobachten. Gummi-Enten hatten<br />
keinen Einfluss auf die Ergebnisse.<br />
Entkoffeinierten<br />
Kaffee trinken<br />
Brauchen Sie wirklich Koffein,<br />
um richtig in die Gänge zu kommen?<br />
Oder ist der Kaffee nur eine<br />
Angewohnheit? Herausfinden lässt<br />
sich das mit entkoffeiniertem Kaffee.<br />
Der angenehme Nebeneffekt: Der<br />
Schlaf wird dadurch unter Umständen<br />
besser. Eine Studie im<br />
schlafmedizinischen Journal „Sleep<br />
Medicine“ zeigte: Regelmäßiger<br />
Genuss von koffeinhaltigem Kaffee<br />
erschwert im Gegensatz zur<br />
entkoffeinierten Variante das<br />
Einschlafen. Zudem sanken auch<br />
Dauer und Qualität des Schlafs.<br />
Lang<br />
genug schlafen<br />
Bei weniger als sieben Stunden<br />
Schlaf täglich über einen längeren<br />
Zeitraum hinweg, sinken die<br />
Anteile von Testosteron und<br />
Wachstumshormonen.<br />
Gleichzeitig steigt die<br />
Konzentration des Muskeln<br />
schädigenden Stresshormons<br />
Cortisol.<br />
16/JUNI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Ein Ass an der<br />
Langhantel<br />
Mit diesen einfachen aber effektiven Tipps<br />
können Sie auch schwere Gewichte stemmen.<br />
♣ Spannung aufbauen<br />
Stellen Sie sich vor, wütend auf die<br />
Stange zu sein. Der Spannungsaufbau<br />
hilft, die „verdammte Hantel“ effektiver<br />
zu stemmen. „Alle erfolgreichen<br />
Gewichtheber sind mental stark. Zeigen<br />
Sie daher an der Stange Aggression<br />
und Entschlossenheit, um zum Erfolg zu<br />
kommen“, rät Jack Lovett.<br />
♦ Hart zupacken<br />
Mit einem harten Griff über fünf<br />
Sekunden hinweg können Sie alle<br />
Muskeln in der Hand, im Unterarm, im<br />
Core und im unteren Rücken in<br />
Schwung bringen – also praktisch alle<br />
wichtigen Muskelgruppen, die zum<br />
erfolgreichen Gewichtstraining nötig<br />
sind. Lovett erklärt weiter: „Auf diese<br />
Art werden auch die neuronalen<br />
Verbindungen zwischen Gehirn und<br />
Muskeln stimuliert. Dies stellt sicher,<br />
dass bei der schweren Übung alle<br />
Körperteile gewissermaßen an einem<br />
Strang ziehen‘.“<br />
Gesäß anspannen<br />
Ganz gleich, bei welcher Übung: Der Po<br />
muss angespannt sein. Das Gesäß<br />
gehört mit zu den größten Muskeln des<br />
Körpers.<br />
Ist er richtig fest, laufen auch die<br />
benachbarten<br />
Muskelgruppen auf<br />
Hochtouren.<br />
♥ Tief ein- und<br />
ausatmen<br />
Beim tiefen Atmen geht es<br />
eigentlich weniger darum,<br />
Sauerstoff aufzunehmen, als<br />
vielmehr darum, die Core-<br />
Muskulatur anzuspannen.<br />
„Nehmen Sie einen tiefen Zug. Die<br />
Luft sollte in der Vorstellung in den<br />
Bauch anstatt die Lunge<br />
hineinströmen. Dadurch wird das<br />
Zwerchfell nach außen gedrückt,<br />
währen die tief liegende<br />
Stützmuskulatur im Rumpf sowie<br />
der untere Rücken angespannt<br />
werden“, meint der Kraft- und<br />
Konditionstrainer Zoran Dubaic<br />
Aufwärmen<br />
Um beim Gewichtstraining das volle Potenzial zu<br />
nutzen, müssen die Muskeln aufgewärmt und aktiviert<br />
werden. „Am Ende des Warm-ups sollten einige<br />
Übungen zur Aktivierung des zentralen Nervensystems<br />
stehen. Eine Möglichkeit wären Kniebeugen im<br />
Powerrack“, so der Trainer Jack Lovett. „Dadurch wird<br />
das Gehirn richtig vorbereitet, sodass die Muskeln<br />
explosiv reagieren können.“<br />
Kreide benutzen<br />
Eine kleine Handvoll Kreide kann beim<br />
Kreuzheben bereits einen großen<br />
Unterschied machen. Der Grund: Der Griff<br />
ist bei großen Gewichten das erste und<br />
auch schwächste Glied in der Kette, wo er<br />
weit vor den wichtigen Muskelgruppen<br />
liegt. Ein fester Griff ermöglicht einen<br />
engeren Kontakt zur Stange. Dies<br />
erleichtert Ihnen den Weg zur neuen<br />
persönlichen Bestleistung.<br />
♦ Die Stange „zerreißen“<br />
Beim Bankdrücken sollten Sie in der<br />
Vorstellung die Stange in der Mitte<br />
auseinanderreißen. „Dadurch steigt<br />
erwiesenermaßen die elektrische<br />
Aktivität der Leitungsbahnen zum<br />
18/JUNI 2012/mensfitness.de
Fit Liste<br />
Trizeps, und es können größere Gewichte<br />
bewegt werden“, sagt der MF-<br />
Muskelexperte Charles Poliquin. „Der<br />
Sportler kann auch den Hinterkopf gegen<br />
die Bank pressen. Dies löst einen<br />
angeborenen Reflex aus, mit dem bis zu<br />
fünf Prozent höhere Gewichte möglich<br />
sind.“<br />
♣ Den Kopf freimachen<br />
Machen Sie sich Gedanken, ob das<br />
Gewicht nicht doch zu schwer ist? Oder<br />
ob Sie die Vordertür auch richtig<br />
zugesperrt haben?<br />
Sorgen sind eine sichere Art, sich selbst<br />
zu schwächen. „Beim Training sollten alle<br />
anderen Gedanken in den Hintergrund<br />
treten. Ihre einzige Sorge sollte sein: Wie<br />
bekomme ich das Gewicht nach oben?“<br />
erklärt Lovett.<br />
„Eine klare Zielsetzung und<br />
Selbstvertrauen können wirklich viel<br />
bewirken.“<br />
♥ Richtig greifen<br />
Sitzen die Hände an der Stange zu eng<br />
oder zu weit? Dann machen Sie sich das<br />
Leben unnötig schwer. Beim Bankdrücken<br />
sollten die Hände an der olympischen<br />
Langhantelstange auf den Markierungen<br />
sitzen. So ist sichergestellt, dass sowohl<br />
die Brustmuskeln als auch der Trizeps die<br />
Bewegung unterstützen. Beim Kreuzheben<br />
Beim Warm-up nicht dehnen<br />
Wer immer noch brav seine zehn Minuten<br />
Stretching vor dem Training absolviert,<br />
sollte damit aufhören. In Studien hat<br />
sich gezeigt: Statisches Stretching vor<br />
dem Workout schwächt die Muskeln. Die<br />
maximale Leistungsfähigkeit sinkt dabei.<br />
Zum Dehnen sollten nur Pausen oder Tage<br />
mit aktiver Regeneration genutzt werden.<br />
sollten die Hände so eng wie möglich<br />
zusammengeführt werden, ohne beim<br />
Anheben die Beine zu berühren.<br />
Fersen positionieren<br />
„Bei jeder Übung im Stand müssen zunächst<br />
die Fersen an der richtigen Position fest auf<br />
den Boden gesetzt werden (bei den meisten<br />
Übungen hüftbreit, bei der Kniebeuge<br />
schulterbreit). Dabei die Schulterblätter<br />
zusammenpressen, damit der Rücken seine<br />
natürliche Krümmung beibehält“, rät der<br />
Trainer Andy McKenzie. „Wenn die<br />
Ausgangsposition stimmt, konzentrieren Sie<br />
sich darauf, das Brustbein nach oben zu<br />
strecken und die Fersen<br />
in den Boden zu<br />
stemmen.“<br />
♦ Mit Hilfestellung arbeiten<br />
Wenn nebenan ein Kollege bereit steht, der im<br />
Notfall eingreifen kann,<br />
steigt das<br />
Selbstvertrauen für die großen Übungen.<br />
Sie wissen dann: Wenn es nicht klappt,<br />
droht nicht gleich eine Verletzung.<br />
♣ Richtige Schuhe kaufen<br />
Sie haben neue, speziell gepolsterte<br />
blitzsaubere Turnschuhe, die ein kleines<br />
Vermögen gekostet haben?<br />
Sind Sie sich sicher, dass es sich dabei ums<br />
richtige Schuhwerk fürs <strong>Fitness</strong>training<br />
handelt, und nicht um spezielle<br />
Laufschuhe? Bei schweren Gewichten<br />
sollten sich die Fersen so nahe wie möglich<br />
am Boden befinden und nicht höher liegen<br />
als die Zehen. Investieren Sie in<br />
Gewichtheber-Schuhe. Auch ein altes Paar<br />
Converse sind gut geeignet. Damit sind die<br />
Füße ideal fürs Gewichtstraining<br />
ausgerüstet.<br />
♥ Augen offen halten<br />
Auf der Flachbank muss auch der Kopf in<br />
die richtige Position gebracht werden. Die<br />
einfachste Möglichkeit, das zu erreichen:<br />
Achten Sie darauf, dass sich die Stange<br />
direkt oberhalb der Augen befindet. Dies ist<br />
die korrekte Position, um die Stange<br />
anzuheben und dann wieder zum Brustkorb<br />
sinken zu lassen. Hierdurch wird der Fokus<br />
auf die Brustmuskulatur und den Trizeps<br />
verschoben.<br />
♣ Die Zunge einsetzen<br />
Pressen Sie vor jeder Standübung die<br />
Zunge gegen den Gaumen. Dabei werden<br />
die Nackenmuskeln aktiviert, was den<br />
Kopf und in der Folge den gesamten<br />
Körper stabilisiert.<br />
♦ Gut ausruhen<br />
Wenn Sie direkt nach dem<br />
Warm-up schwere Gewichte<br />
stemmen, haben die Muskeln<br />
unter Umständen nicht genug Zeit,<br />
ihre Energiereserven aufzufüllen. Die<br />
Übung wird dann zur unlösbaren<br />
Aufgabe. Mit drei bis fünf Minuten Pause<br />
zwischen schweren Sätzen haben die<br />
Muskeln ausreichend Zeit, sich für den<br />
nächsten Satz voll zu erholen.<br />
20/JUNI 2012/mensfitness.de
Die Experten<br />
Muskeln<br />
Teilwiederholungen<br />
Diese Übungsform mag nach Mogelei klingen. Doch die Teilwiederholungen haben durchaus<br />
einen positiven Trainingseffekt, wenn sie richtig eingesetzt werden, meint CHARLES POLIQUIN.<br />
Wie oft haben Sie<br />
schon gesehen, wie<br />
eine Bohnenstange<br />
im <strong>Fitness</strong>center<br />
halbherzige<br />
Achtel-Kniebeugen an der<br />
Multipresse hinschlampt?<br />
Wer meine Kolumne regelmäßig<br />
verfolgt, wird sich noch gut an<br />
den Artikel zu diesem Thema<br />
erinnern: Es ist wichtig, übers ganze<br />
Bewegungsausmaß zu gehen.<br />
Nur so sind maximale Kraft- und<br />
Volumenzuwächse möglich.<br />
Teilwiederholungen haben<br />
dennoch ihre Daseinsberechtigung<br />
im Trainingsprogramm. Sie müssen<br />
allerdings zielgerichtet genutzt werden.<br />
Kleiner Tipp an die Bohnenstange:<br />
Das Mogeln bei der Kniebeuge mit<br />
Rückenauflage gehört nicht dazu.<br />
1<br />
2<br />
> Teilerfolge<br />
Viele erfolgreiche Gewichtheber<br />
nutzen Teilwiederholungen fürs<br />
Training. Und Elite-Bodybuilder<br />
entwickeln damit ihre Muskeln<br />
weiter – wie „Mr. Olympia“ Frank Zane,<br />
der mit viertel Kreuzheben seinen<br />
Rückenstrecker aufgebaut hat.<br />
Die Übungsform kann in bestimmten<br />
Übungsphasen sehr effektiv sein<br />
– sowohl, um die nächste <strong>Fitness</strong>-<br />
Stufe zu erreichen, als auch, um<br />
für eine spezielle Sportart zu<br />
trainieren. Fortgeschrittene Sportler<br />
können damit einzelne Phasen<br />
einer Gesamtbewegung gezielt<br />
angehen, an denen es noch hakt. Hier<br />
sind die fünf für mich wichtigsten<br />
Gründe, Teilwiederholungen ins<br />
Workout einfließen zu lassen:<br />
1 Größere Gewichte<br />
In dieser Form sind größere Lasten<br />
möglich als über das gesamte<br />
Bewegungsausmaß hinweg. Wenn<br />
einmal bestimmte starke Phasen<br />
identifiziert wurden, lassen sich<br />
diese mit Gewichten entsprechend<br />
überlasten. Wenn im Training<br />
beispielsweise immer nur vollständige<br />
Kniebeugen vorgesehen sind, entgeht<br />
dem Sportler die Möglichkeit, den<br />
oberen Teil der Bewegung durch viertel<br />
Kniebeugen maximal zu überladen.<br />
2 Flüssigere Bewegungen<br />
Es gibt meistens eine Phase, in<br />
„Teilwiederholungen können<br />
in bestimmten Übungsphasen<br />
sehr effektiv sein – sowohl,<br />
um die nächste <strong>Fitness</strong>-<br />
Stufe zu erreichen, als<br />
auch, um für eine spezielle<br />
Sportart zu trainieren.“<br />
der eine Bewegung hakt. Ein Beispiel wäre<br />
die untere Position des Bankdrückens.<br />
Das Gesamtgewicht wird oft durch diese<br />
Schwachstellen begrenzt. Teilbewegungen<br />
sind eine der besten Herangehensweisen,<br />
um diese Bereiche gezielt anzugehen.<br />
Nehmen wir an, ein Sportler hat Probleme<br />
in der Ausgangsposition eines Bizeps-Curls.<br />
Dann kann er auf einem Curlpult auf 45 bis<br />
60 Grad mit einem sehr hohen Gewicht nur<br />
die ersten 45 Grad der Bewegung trainieren.<br />
Die Übung muss er über dieses begrenzte<br />
Bewegungsausmaß hinweg langsam<br />
ausführen, um die maximale intramuskuläre<br />
Spannung zu erzeugen. Abrupte Aktionen<br />
sind außerdem zu vermeiden, weil<br />
diese die Sehnen verletzten können.<br />
3 Aktiviertes Nervensystem<br />
Teilwiederholungen durchbrechen die<br />
Schranken, die uns das Nervensystem<br />
setzt. Extrem schwere Gewichte in der<br />
oberen Bewegungsphase reduzieren<br />
den inneren Widerstand gegen die<br />
große Last, die auf die Wirbelsäule wirkt.<br />
Powerlifter nutzen diese Technik bei<br />
Kniebeugen und beim Bankdrücken,<br />
um sich auf die Spitzenbelastungen des<br />
Wettkampfs vorzubereiten. Nach den<br />
Teilwiederholungen fühlt sich das Gewicht<br />
leichter an, wenn die Langhantel dann<br />
anfangs aus der Halterung genommen<br />
wird.<br />
4 Psychologischer Vorsprung<br />
Das Training einer bestimmten<br />
Bewegungsphase hat vor großen<br />
Wettkämpfen in der Saison den<br />
Effekt, dass es den Sportler nicht so<br />
erschöpft wie Übungen übers gesamte<br />
Bewegungsausmaß hinweg. Vor einem<br />
wichtigen sportlichen Ereignis kann<br />
so eine Einheit zudem auch einen<br />
psychologischen Schub geben. Der<br />
Sportler bekommt bestätigt, dass<br />
er immer noch stark genug ist.<br />
5 Rehabilitation<br />
Carl Miller, Trainer der amerikanischen<br />
Gewichtheber, nutzt Teilwiederholungen zur<br />
Regeneration von Athleten in seinem Studio<br />
in New Mexico. Anstatt verletzten Kunden<br />
komplett vom Krafttraining abzuraten, sieht<br />
sich Miller an, in welchem Bereich noch<br />
ein Training möglich ist. Danach wird<br />
dieser Bereich je nach Schmerzempfinden<br />
Stück für Stück ausgedehnt, bis<br />
die Verletzung ausgeheilt ist.<br />
22/JUNI 2012/mensfitness.de
Die Experten<br />
Kardio<br />
Indoor-Training<br />
Es ist nicht nötig, sich dick einzupacken und bei ungemütlichem Wetter<br />
draußen zu trainieren. Das Indoor-Training kann genauso effektiv sein,<br />
meint der Elite-Triathlet TIM DON.<br />
Ist es draußen zu kalt? Zu dunkel?<br />
Zu feucht? Zu windig? Viele Leute<br />
träumen von der Motivation eines<br />
Profisportlers. Doch glauben Sie<br />
mir: Selbst wir Profis müssen sich<br />
quälen, wenn sie früh morgens, spät<br />
abends oder bei miserablem Wetter<br />
zum Training nach draußen müssen.<br />
Wir zwingen uns trotzdem, weil<br />
wir wissen: Was wir jetzt ins Training<br />
investieren, macht sich in der Saison<br />
doppelt und dreifach bezahlt. Die harte<br />
Arbeit in der Vorbereitung kann den<br />
Unterschied zwischen dem ersten und<br />
vierten Platz ausmachen, wenn die<br />
großen Entscheidungen anstehen.<br />
Das gilt aber nicht nur für uns<br />
Profis. Ein solider, gut organisierter<br />
Trainingsplan in der Vorbereitung sorgt<br />
dafür, dass der Sportler körperlich und<br />
mental voll auf der Höhe ist, wenn er<br />
in die ersten Rennen der Saison startet.<br />
Dann hat er nicht nur zwei Monate lang<br />
eifrig an seiner Leistung gearbeitet.<br />
Er ist dann auch daran gewöhnt, bei<br />
schlechter Witterung und Dunkelheit hart<br />
zu trainieren. Die ersten Rennen sind<br />
im Vergleich dazu sehr angenehm, was<br />
sich positiv auf die Einstellung auswirkt.<br />
> Insider-Infos<br />
Manchmal ist es allerdings einfach<br />
nicht möglich, nach draußen zu gehen,<br />
weil die Trainingsbedingungen wirklich<br />
zu schlecht oder sogar gefährlich sind.<br />
Anstatt aber nur zuzusehen, wie sich<br />
die <strong>Fitness</strong>kurve wieder leicht nach<br />
unten neigt, ist auch ein Indoor-Training<br />
möglich. Die Einheit im <strong>Fitness</strong>center<br />
kann sogar genauso effektiv sein wie<br />
das Training im Freien – oder sogar<br />
härter. Ein 40-minütiges Workout auf dem<br />
„Ein 40-minütiges Workout<br />
auf dem feststehenden Rad<br />
entspricht in etwa einer<br />
Stunde auf der Straße.“<br />
feststehenden Rad entspricht in etwa<br />
einer Stunde auf der Straße. Schließlich<br />
müssen Sie auf dem Heimtrainer<br />
nicht an der Ampel bremsen oder<br />
abbiegen. Hier können Sie sich voll und<br />
ganz auf die Pedale konzentrieren!<br />
Dasselbe gilt fürs Laufband. Hier sind<br />
im Gegensatz zum Training im Freien<br />
harte Hügel- und Intervalleinheiten<br />
möglich. Dazu kommt noch, dass<br />
die Maschine viel sanfter zu den<br />
Gelenken, Muskeln, Bändern und<br />
Sehnen ist als harter Teer oder Asphalt.<br />
Innen ist es auch leichter, bei<br />
bestimmten Prozentsätzen der<br />
maximalen Herzfrequenz oder<br />
mit einer festgelegten Schlagzahl<br />
zu trainieren. Das ist ideal fürs<br />
Schwellentraining oder Einheiten<br />
im Renntempo. Dadurch werden<br />
Körper und Geist perfekt auf die<br />
Spitzenleistungen vorbereitet. Alle<br />
Systeme sind dann einsatzbereit, wenn<br />
der Startschuss für die Saison fällt.<br />
Unten finden Sie einige Anregungen<br />
fürs Indoor-Workout, wenn das<br />
Training draußen nicht möglich ist.<br />
Tim Dons Indoor-Workouts<br />
Laufen Hügel bezwingen<br />
Dies mag zunächst nach einer leichten<br />
Einheit klingen. Gegen Ende wird<br />
es aber wirklich hart. Die schnellen Intervalle<br />
im vollen Tempo sind sehr aufreibend. Und<br />
bei den Steigungen kommen Sie trotz des<br />
langsameren Tempos ordentlich ins Schwitzen.<br />
10 Min Warm-up<br />
5 Min Locker bei 5 %<br />
5 Min Schnell bei 0 %<br />
4 Min Locker bei 6 %<br />
4 Min Schnell bei 0 %<br />
3 Min Locker bei 7 %<br />
3 Min Schnell bei 0 %<br />
2 Min Locker bei 8%<br />
2 Min Schnell bei 0 %<br />
10 Min Cool-down<br />
Rad Schneller treten<br />
Diese Einheit auf dem feststehenden<br />
Rad ist eine tolle Methode, um<br />
über den als angenehm empfundenen<br />
Bereich hinauszukommen. Das Tempo ist<br />
höher als im Rennen (wenn auch nur ein<br />
paar Minuten lang). Dies ist eine effektive<br />
Art, die Tempoausdauer zu steigern.<br />
10 Min Warm-up<br />
4 Min Renntempo<br />
2 Min Schneller als<br />
Renntempo<br />
4 Min Locker<br />
4 Durchläufe<br />
10 Min Cool-down<br />
Schwimmen<br />
Ausdauer aufbauen<br />
Dieses harte Schwimmtraining<br />
steigert die Ausdauer im Wasser. Es ist<br />
sehr gut dazu geeignet, die Grundfitness<br />
aufzubauen. Dann können Sie sich<br />
im späteren Verlauf der Saison auf<br />
Tempo und Dynamik konzentrieren.<br />
Warm-up (2 x 100 m,<br />
dann 2 x 50 m)<br />
3 x 25 m Schnell<br />
1 x 25 m Locker<br />
Rest 10 Sek.<br />
6 Durchläufe<br />
100 m Cool-down<br />
24/JUNI 2012/mensfitness.de
Die Experten<br />
Fit-Tipp<br />
10<br />
Tipps zur<br />
Laufvorbereitung<br />
1. Kalt durchstarten<br />
Ein separates Aufwärmen<br />
vor dem Joggen ist weder<br />
sinnvoll noch notwendig.<br />
Den Lauf immer in ruhigem<br />
Tempo beginnen, damit der<br />
Aufwärmeffekt tatsächlich zum<br />
Tragen kommen kann. In der<br />
Regel bemerkt der Läufer nach<br />
10 bis 15 Minuten, dass ihm das<br />
Joggen plötzlich leichter fällt.<br />
26/JUNI 2012/mensfitness.de
Laufen zählt neben Fußball weltweit mit zu den beliebtesten Ausdauersportarten.<br />
Alleine in Deutschland schnüren zehn Millionen Menschen regelmäßig ihre<br />
Laufschuhe. Aus gutem Grund: Es ist gesund, kräftigt Herz, Kreislauf und die<br />
Knochen und macht außerdem noch schlank. Doch wer ohne Plan losrennt, kann<br />
Verletzungen riskieren.<br />
Von Personal Trainer Dirk van der Klok<br />
2. Laufen mit richtigen<br />
Schuhen<br />
Gutes Schuhwerk ist unumgänglich<br />
beim Laufen. Daher sollte der erste<br />
Lauf jeden angehenden Jogger<br />
in ein Sportfachgeschäft führen<br />
(Laufbandanalyse). Empfehlenswert<br />
sind Schuhe mit dünnen elastischen<br />
Sohlen. Beim Laufen sollte der<br />
Vorderfuß aufgesetzt werden<br />
und nicht die Ferse, damit die<br />
Gelenke entlastet werden.<br />
3. Nie mit vollem<br />
Magen trainieren<br />
Die letzte größere Mahlzeit vor<br />
dem Laufen sollte auf jeden Fall<br />
drei bis vier Stunden zurückliegen.<br />
Ein kleiner Snack ist vor dem Start<br />
kein Problem, solange er dreißig<br />
Minuten vorher eingenommen wird.<br />
4. Zu schnelles Laufen<br />
Ein typischer Anfängerfehler ist das<br />
zu schnelle Loslaufen. Wer mit Joggen<br />
sein körperliches Wohlbefinden und<br />
seine <strong>Fitness</strong> verbessern will, sollte es<br />
daher langsam und ruhig angehen.<br />
Viele gesundheitlich positive<br />
Auswirkungen des Laufens wie<br />
beispielsweise Blutdrucksenkung,<br />
Normalisierung der Blutfettwerte<br />
(Cholesterin) und Immunstärkung<br />
setzen ein lockeres Lauftempo voraus.<br />
Beim Laufen lächeln, wer das nicht schafft,<br />
muss einen Gang zurückschalten.<br />
5. Ausreichend trinken<br />
Durst kann zum Problem werden, wenn<br />
man weitaus länger als eine Stunde<br />
läuft. In diesem Fall sollte man wenig,<br />
aber dafür regelmäßig trinken. Optimal<br />
geeignet dafür sind beispielsweise<br />
natrium- und magnesiumhaltiges<br />
Mineralwasser oder auch Obstsaftschorlen.<br />
Gibt es ein Flüssigkeitsdefizit im Körper<br />
bekommt man als Folge Muskelkrämpfe,<br />
Schwindel oder gar Übelkeit.<br />
6. Die richtige Tageszeit<br />
Menschen sind verschieden – Läufer<br />
auch. Manche lieben es, am frühen<br />
Morgen zu laufen, andere später am<br />
Tag oder gar erst am Abend. Die Uhrzeit<br />
spielt beim Laufen jedoch keine Rolle,<br />
sondern ausschließlich das persönliche<br />
Wohlbefinden und die eigene Bestzeit.<br />
7. Laufen mit Übergewicht<br />
Wer stark übergewichtig oder krank<br />
ist und nur selten Sport getrieben hat,<br />
sollte sich auf jeden Fall vor der ersten<br />
Laufrunde von einem Arzt checken<br />
lassen. Je höher das Gewicht, desto<br />
<strong>stärker</strong> werden beim Joggen die Gelenke<br />
belastet. Als sinnvolle Alternative und<br />
Einstieg empfiehlt sich für stark<br />
Übergewichtige das Gehen oder Walken.<br />
8. Zu spät laufen<br />
Wer an Schlafstörungen leidet, sollte<br />
nicht zu spät am Abend laufen, weil<br />
sich durch die körperliche Belastung<br />
die Probleme verstärken könnten. Vor<br />
der Nachtruhe sollte mindestens zwei<br />
Stunden sportliche Pause liegen.<br />
9. Zu viel trainieren<br />
Wer täglich mehr als eine Stunde läuft,<br />
überfordert schnell seinen Körper.<br />
Mehr Sinn macht es, pro Woche drei<br />
bis vier mal 30 bis 45 Minuten zu<br />
joggen und sich nicht auszupowern.<br />
10. Der Sprint zum Schluss<br />
Wer durch Laufen gesünder werden<br />
möchte, kann mit einem heftigen<br />
Endspurt schnell alles zu Nichte<br />
machen, da jeder Sprint eine<br />
Kraftexplosion ist. Am Schluss eines<br />
Lauftrainings sind die Muskeln<br />
ermüdet und das Zusammenspiel der<br />
Fasern funktioniert nicht mehr optimal,<br />
weshalb sich die Verletzungsgefahr<br />
erhöht. Lieber gutgelaunt und<br />
locker am Ziel ankommen.<br />
Textbearbeitung: Henrike Müller-Moll<br />
Men’s <strong>Fitness</strong> verlost 10 x<br />
Running Hits CDs - Volume 3<br />
Empfohlen von MF-Personal Trainer Dirk van der Klok und dem deutschen Meister im Cruiser-<br />
Gewicht Kristijan “Rick” Krstacic, bietet das neue Album 120 Minuten pure Lauf-Motivation. Das<br />
Album besteht aus zwei Tempo-CDs, beginnend mit einem langsamen Titel, um das Tempo dann<br />
maßgenau zu steigern. Regelmäßige Infos zur Laufzeit werden ebenfalls angegeben. Weitere<br />
Infos zur CD-Serie unter www.runninghits.com.<br />
Alle, die an der Verlosung teilnehmen wollen, senden bitte eine E-Mail mit Ihrer kompletten<br />
Adresse an team@mensfitness.de - Stichwort: „CD“. Einsendeschluss ist der 11.06.2012.<br />
Wir wünschen viel Glück!<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 27
LESERBRIEFE<br />
Wir beantworten eure Fragen<br />
zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />
Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch, wenn Ihr Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>,<br />
Workouts, Training und/oder Ernährung habt.<br />
Muskelwachstum<br />
in Ruhepause<br />
& Sixpack<br />
F:<br />
Ich würde gern wissen,<br />
inwieweit man darauf<br />
achten sollte, dass man nicht<br />
jeden tag trainieren gehen<br />
soll, da die Muskeln ja in der<br />
“Ruhepause” wachsen. Momentan<br />
gehe ich jeden zweiten Tag<br />
trainieren und investiere ein<br />
Drittel der Zeit für mein Sixpack.<br />
Gean H. via Facebook<br />
A:<br />
Ein guter Tipp für<br />
Dein Muskeltraining<br />
ist, dass Du unbedingt von<br />
einem Ganzkörpertraining<br />
ins Split-Taining wechselst.<br />
Damit könntest Du täglich<br />
trainieren, allerdings<br />
mit unterschiedlicherer<br />
Beanspruchung, somit wäre<br />
ausreichend Regeration möglich.<br />
Trainiere doch z.B. an einem<br />
Tag intensiv Brust mit Trizeps<br />
und Schultern. Am Folgetag<br />
Rücken mit Bizeps und Beinen.<br />
Tägliches Bauchtraining<br />
ist super, dann aber im<br />
Wechsel mit verschiedenen<br />
Übungen. Der Bauch muss<br />
gequält werden, der Rest<br />
ergibt sich dann von selbst!<br />
Krafttraining<br />
am Morgen<br />
F:<br />
Ich bin 38 Jahre, 1,96m<br />
groß und wiege 81kg.<br />
Mache seit mehreren Jahren<br />
relativ regelmäßig Kraftübungen<br />
bei mir im Keller. Habe zudem<br />
ein Rudergerät und laufe so<br />
2 x die Woche ca. 45 Minuten.<br />
Mein Ziel ist es, ein wenig an<br />
Kraft und Gewicht zuzulegen<br />
(besonders breiteres Kreuz<br />
und größerer Bizeps). Ist es zu<br />
empfehlen, direkt nach dem<br />
Aufstehen zu trainieren? Welche<br />
Übungen sind sinnvoll?<br />
Frank R. per Email<br />
A:<br />
Das Du auf Grund des<br />
zeitlichen Rahmens morgens<br />
trainieren willst, ist es kein Problem.<br />
Daher reichen 30 Minuten völlig<br />
aus, um Deinen Trainingsstatus zu<br />
halten, bzw. weiter voran zu bringen.<br />
Du schreibst mir, dass es Dein<br />
Wunsch wäre, einen breiteren Rücken<br />
zu bekommen. Dazu gibt es z.B.<br />
Klimmzugstangen, die es speziell für<br />
zuhause gibt. Leicht zu montieren.<br />
Zudem gehören Liegestützen zum<br />
täglichen Trainingsprogramm. Sinnvoll<br />
sind Kraft-Übungen mit Kurzhanteln<br />
und stets die Gewichte steigern.<br />
Letzte Fettschicht<br />
am Bauch<br />
F:<br />
Ich habe ein Problem, und<br />
zwar bekomme ich die<br />
letzte Fett- bzw. Wasserschicht nicht<br />
vom Bauch. Ich will natürlich zum<br />
Sommer gut definiert aussehen.<br />
Trainiere 3x pro Woche. Bin 19 Jahre<br />
und 1,89cm, mein Gewicht dürfte so<br />
bei 84 Kilo liegen. Über Hilfe oder<br />
ein paar Tipps wäre ich froh.<br />
Finn per Email<br />
A:<br />
Trainiere zu den 3 Einheiten<br />
auch zusätzlich Cardio.<br />
Mindestens 60-90 Minuten werden<br />
sich zeitnah an Deinem Bauch<br />
erkenntlich zeigen! Achte auf gute<br />
fettreduzierte Ernährung. Verlagere<br />
die Kohlenhydrate (z.B. Nudeln,<br />
Reis, Brot, Müsli, Säfte, Obst) auf<br />
ein umfangreiches Frühstück und<br />
Mittagessen. Verzichte 6 Wochen<br />
lang abends auf Kohlenhydrate und<br />
esse etwas mehr fettarmes Fleisch<br />
oder Fisch. Glaube mir, dass der<br />
Sommer dann kommen kann!<br />
Sätze und<br />
Wiederholungen<br />
F:<br />
Hätte mal eine Frage<br />
bezüglich zu den Sätze und<br />
Wiederholungen. Man hört und liest<br />
da ja so einiges, und ich bin mir nicht<br />
sicher was für eine Methode die<br />
beste für den Muskelaufbau ist z.B.<br />
5 Sätze zu je 10 Wiederholungen oder<br />
umgekehrtes Pyramidentraining?<br />
Peter H. per Email<br />
A:<br />
Grundsätzlich sollte man<br />
mit einen Mehrsatztraining<br />
(auch gleiche Wiederholungen, wie<br />
z.B. 10 Wdh.) beginnen. Jedoch ist<br />
es ratsam nach einer gewissen Zeit<br />
(6-8 Wochen) neue Trainingsreize<br />
zu setzen. Ein Pyramidentraining<br />
ist da sicherlich eine effektivere<br />
Variante als ein „gleiches<br />
Satztraining“. Hier gilt beispielsweise<br />
abfallende Wiederholungszahl<br />
mit ansteigenden Gewichten =<br />
Breitenwachstum der Muskulatur.<br />
Laktoseintoleranz<br />
F:<br />
Ich leide an einer<br />
Laktoseintoleranz und kann<br />
somit nicht mehr alles essen.<br />
Vielleicht gibt es ja auch gute<br />
Shakes (zum Masseaufbau) die<br />
Laktosefrei sind. Meine letzten Shakes<br />
waren aber alle mit Laktose. Da ich<br />
die Diagnose jetzt erst erhalten habe,<br />
ist das alles noch Neuland für mich…<br />
Max G. aus Thüringen per Email<br />
A:<br />
Ich empfehle Dir zu den<br />
Shakes, wie auch zu allen<br />
anderen Milchprodukten Laktose-<br />
Intoleranz Tabletten einzunehmen.<br />
Z.B. Lactrase oder LactoStop für<br />
unterwegs. Du solltest aber Deine<br />
Unverträglichkeit unbedingt<br />
durch einen Spezialisten genau<br />
bestimmen lassen, dann lebt es<br />
sich garantiert viel leichter.<br />
Solltet auch Ihr Fragen<br />
zum Thema <strong>Fitness</strong> haben,<br />
sendet eine Mail an<br />
leserbriefe@mensfitness.de<br />
28/JUNI 2012/mensfitness.de
„Ein Smoothie ist<br />
in fünf Minuten<br />
zusammengemischt<br />
und kann Sie durch<br />
den ganzen Tag<br />
bringen.“<br />
30/JUNI 2012/mensfitness.de
Soforthilfe<br />
DIE<br />
5-MINUTEN-<br />
LÖSUNG<br />
Es ist nicht nötig, das ganze Leben umzukrempeln, um drastische<br />
Veränderungen zu bewirken. Folgen Sie diesen Expertentipps, um<br />
besser Muskeln aufzubauen, Fett zu verbrennen und voll auf der<br />
Höhe zu sein. Und das alles in nur je fünf Minuten.<br />
Von Callum Hornigold<br />
G<br />
eben Sie uns nur fünf<br />
Minuten. Das ist die Zeit,<br />
in der zum Beispiel die<br />
Werbepause läuft. Oder<br />
in der Sie 20 neue Twitter-Meldungen<br />
lesen. Oder auch nur gedankenverloren<br />
aus dem Fenster blicken. Jeder hat am<br />
Tag fünf kurze Minuten übrig, in denen<br />
er wenig Sinnvolles zustande bringt.<br />
Was würden Sie sagen, wenn wir Ihnen<br />
verraten: Diese Zeit reicht, um Fett abund<br />
Muskeln aufzubauen und kleine<br />
Stolpersteine beiseite zu räumen? MF<br />
hat mit führenden Experten gesprochen.<br />
Uns hat interessiert: Wie ist es möglich,<br />
mit minimalem Zeitaufwand (einem<br />
288tel des Tages, um genau zu sein)<br />
allen Fallstricken aus dem Weg zu<br />
gehen? Unser Ziel: Das Leben umstellen,<br />
effektiver trainieren und fitter, gesünder,<br />
glücklicher und produktiver werden.<br />
Tödliche Lethargie<br />
Sie wachen müde und unmotiviert auf?<br />
Die Lösung Eine energiegeladene Auswahl<br />
gesunder Lebensmittel aus dem Mixer<br />
„Dieser Supersmoothie ist in nur fünf Minuten zubereitet<br />
und versorgt den Körper den ganzen Tag lang mit Nährstoffen“,<br />
so der Ernährungsexperte und Sportwissenschaftler Laurent<br />
Bannock. „Die Mischung besteht aus Molkenprotein-<br />
Isolat, Blau- und Himbeeren, Babyleaf-Spinat,<br />
Leinöl und Haferflocken. Mit im Mix enthalten sind Eiweiß<br />
und Aminosäuren zum Muskelaufbau, sowohl langsam als<br />
auch schnell verdauliche Kohlenhydrattypen, Vitamine und<br />
Mineralstoffe einschließlich Eisen. Daneben werden durch den<br />
Drink der Blutzuckerspiegel und das Energieniveau stabilisiert.<br />
Geben Sie einfach nach Belieben Wasser und/oder Eis dazu.“<br />
Fehlende Zeit fürs Warm-up<br />
Beim Training in der Mittagspause<br />
ist oft die Zeit zu knapp, und Sie<br />
gehen ohne richtige Vorbereitung<br />
direkt zum Workout über?<br />
Die Lösung Bestmöglicher Schutz vor Verletzungen<br />
durch dynamisches Aufwärmtraining<br />
„Dieses Warm-up umfasst zehn Sumo-Kniebeugen, Dehnungen<br />
der Hüftbeuger (zehn Sekunden pro Bein), zehn Liegestütze, zehn<br />
Ausfallschritte nach hinten pro Bein, das Armheben an der Wand<br />
(zehn Wiederholungen), fünf Klimmzüge und fünf Senkrechtsprünge“,<br />
so Joseph Lightfoot. Der Kraft- und Konditionstrainer arbeitet unter<br />
anderem mit dem englischen U-19-Lacrosseteam (Lacrosse ist eine<br />
beliebte Mannschaftssportart mit Schläger und Ball). „Das kurbelt das<br />
Herz-Kreislauf-System an. Außerdem können damit weit verbreitete<br />
Einschränkungen der Mobilität und Flexibilität angegangen werden.<br />
Sumo-Kniebeugen und Ausfallschritte wärmen die Hüfte auf, steigern<br />
die Mobilität und aktivieren die hintere kinetische Kette (den Po und<br />
die hintere Oberschenkelmuskulatur). Die Leute haben oft verspannte<br />
Hüftbeuger, was zur Hüftsteifheit führt. Klimmzüge und Liegestütze<br />
bringen den Schultergürtel auf Betriebstemperatur. Das Armheben an<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 31
Nehmen Sie sich Zeit<br />
METABOLISCHES<br />
KRAFTTRAINING<br />
„Metabolisches Krafttraining<br />
(MRT) ist eine tolle Art, Zeit zu sparen“, meint der Trainer<br />
Jack Lovett. „Es peitscht den Stoffwechsel an, sodass<br />
Sie auch nach dem Workout noch den ganzen Tag lang<br />
Kalorien verbrennen.<br />
Ein Beispiel: 45 Sekunden Ausfallschritte nach hinten (linke<br />
Seite), 15–30 Sekunden Pause, 45 Sekunden Ausfallschritte<br />
nach hinten (rechte Seite), 15–30 Sekunden Pause, 45<br />
Sekunden Liegestütze, 15–30 Sekunden<br />
Pause. Den Ablauf über vier Sätze hinweg<br />
wiederholen.<br />
Dies ist ein echtes 14-minütiges<br />
Powertraining.“<br />
32/JUNI 2012/mensfitness.de
Soforthilfe<br />
der Wand korrigiert Fehlbewegungen der Schulter (hierfür<br />
mit dem Rücken zur Wand die seitlich angehobenen Arme<br />
nach oben und unten schieben und dabei immer im Kontakt<br />
mit der Wand bleiben). Der Senkrechtsprung bringt indes<br />
das Nervensystem in Schwung. Voilà, Problem gelöst!“<br />
Probleme mit den Rotatoren<br />
Das jahrelange Bankdrücken<br />
hat an der Schulter seine<br />
Spuren hinterlassen? Sie haben<br />
beim Workout mit Schmerzen<br />
und einem eingeschränkten<br />
Bewegungsausmaß zu kämpfen?<br />
Die Lösung Tägliches Bearbeiten der<br />
Brustmuskulatur mit einem Ball<br />
„Die häufigsten Gründe für Schulterschmerzen sind<br />
verspannte Brustmuskeln und unflexibles Bindegewebe. Das<br />
führt dazu, dass die Schultern nach vorne gezogen werden.<br />
Das Ergebnis ist der klassische Buckel bei Leuten, die viel<br />
Bankdrücken trainieren“, erklärt Lightfoot. „Diese Haltung<br />
beeinträchtigt die Bewegungsabläufe der Schulter und kann<br />
starke Schmerzen verursachen. Abhilfe schafft ein Tennisball,<br />
der zwischen Brustkorb und einer Wand eingeklemmt<br />
wird. Danach Druck auf den Ball aufbauen und damit die<br />
Brustmuskulatur massieren. Dadurch wird das Bindegewebe<br />
geschmeidiger, während sich das Bewegungsausmaß erhöht.“<br />
E-Mail-Flut<br />
Der Posteingang ist ständig bis<br />
oben hin gefüllt, und Sie werden<br />
der Lage nicht mehr Herr?<br />
Die Lösung Gezieltere und etwas<br />
geschicktere Nachrichtenverwaltung<br />
„Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit, um sich von<br />
unerwünschten Mailinglisten, Newslettern oder<br />
automatischen Nachrichtendiensten abzumelden“, meint<br />
Dr. Jan Yager, Verfasser des Zeitmanagement-Buchs „Work<br />
Less, Do More“. „Daneben lohnen sich auch die fünf<br />
Minuten Zeiteinsatz, um verschiedene E-Mail-Konten zu<br />
konfigurieren. Eines davon können Sie dann für eine streng<br />
eingeschränkte Auswahl sehr wichtiger Leute verwenden.“<br />
Grippe<br />
Machen Ihnen häufige<br />
Infektionskrankheiten zu schaffen?<br />
Die Lösung Eine Liste mit allen positiven Aspekten<br />
Ihres Lebens steigert die Abwehrkräfte<br />
„Wer häufiger von positiven Emotionen wie<br />
Zufriedenheit und Enthusiasmus berichtet, ist besser<br />
gegen Krankheiten geschützt, weist in Krankheitsphasen<br />
weniger Symptome auf und lebt länger“, so Dr.<br />
Sheldon Cohen, der als Psychologieprofessor an der<br />
amerikanischen Carnegie Mellon University arbeitet.<br />
Schwacher Griff<br />
Ob beim Judo oder beim<br />
einfachen Handschlag: Lässt Sie<br />
häufig die Griffkraft im Stich?<br />
Die Lösung Klimmzug-Varianten<br />
sorgen für kräftige Hände<br />
„Die absolut beste Übung für die Griffkraft ist Seilklettern.<br />
Beim Heimtraining lässt es sich mit alternativen Griffarten<br />
beim Klimmzug und im Hang simulieren“, sagt Mike Duroe,<br />
der am Cornell College im amerikanischen Bundesstaat<br />
Iowa die Ringer trainiert. „Diese Übungsformen erhöhen<br />
Nehmen Sie sich Zeit<br />
ZETTEL UND STIFT<br />
Eine Einkaufsliste ist eine<br />
hundertprozentige Methode, um nicht<br />
ziellos durch die Supermarktgänge zu<br />
irren. Forschungen zufolge müssen die<br />
Käufer mit einer Liste weniger Zeit und<br />
Geld aufwenden. Außerdem baut dies<br />
Spontankäufen vor, wenn beispielsweise<br />
die Sahnetorten im<br />
Kühlregal locken.<br />
„Durch die Massage<br />
der Brustmuskeln<br />
mit einem Ball wird<br />
das Bindegewebe<br />
geschmeidiger,<br />
während das<br />
Bewegungsausmaß<br />
steigt.“<br />
beträchtlich die isometrische Kraft – das heißt, die Stärke<br />
und Dauer – des Griffs. Daneben sind sie auch gut für die<br />
aerobe Ausdauer. Die Übung ist immer möglich, wenn<br />
einmal fünf Minuten Zeit sind. Sie werden dann schon bald<br />
mit bloßen Händen Billardkugeln zermalmen können.“<br />
Stagnierende Muskelzuwächse<br />
Der Muskelaufbau stagniert,<br />
und es ist nicht mehr Zeit für<br />
längere Einheiten im Studio?<br />
Die Lösung Liegestütze im Handstand<br />
und Aufbau schlanker Muskeln<br />
„Liegestütze im Handstand sind eine tolle Übung<br />
zum Muskelaufbau. Sie können zuhause ganz einfach<br />
an einer beliebigen Wand ausgeführt werden. Bereits<br />
fünf Minuten machen sich bemerkbar“, so der Kraftund<br />
Konditionstrainer Sean Keefe. „Wenn die Kraft<br />
anfangs noch nicht ganz reicht, können Sie auch mit<br />
den Händen zur Wand hin und wieder davon weg laufen<br />
und zwischendurch einfach den Handstand halten.<br />
Danach langsam zum vollen Liegestütz vorarbeiten –<br />
zuerst am Boden und dann mit den Händen auf einer<br />
Kiste aufgesetzt. Doch zunächst einmal geht es nur<br />
darum, das Körpergewicht unter Kontrolle zu haben.“<br />
Unfähiger Chef<br />
Die Führungsetage ist<br />
schlecht organisiert und steht<br />
Ihrem Erfolg im Wege?<br />
Die Lösung Das Problem direkt ansprechen,<br />
um beiden Parteien das Leben zu erleichtern<br />
„Die Probleme aller schlecht organisierten Menschen<br />
lassen sich normalerweise beseitigen. Dafür braucht es<br />
nur ein klein wenig Zeit, um sich bessere Arbeitsabläufe<br />
zu überlegen“, meint Peggy Duncan, die als Expertin<br />
Beratungen zur persönlichen Produktivität anbietet. „Finden<br />
Sie heraus, genau welche negativen Auswirkungen das<br />
Chaos hat. Planen Sie dann ein fünfminütiges Treffen, um<br />
einfache Lösungen aufzuzeigen. Im Vordergrund sollten<br />
dabei ausschließlich die Vorteile des Chefs oder der Chefin<br />
stehen, nicht die ihren. Auch sollte alles so aussehen, als<br />
ob es die eigene Idee desjenigen oder derjenigen war.“<br />
Schwacher Sixpack<br />
Sie haben Fett verbrannt, konnten<br />
aber die Bauchmuskeln immer<br />
noch nicht richtig herausarbeiten?<br />
Die Lösung Aufbau eines felsenfesten Core<br />
mit einer wichtigen gerätefreien Übung<br />
„Ich empfehle fünf Minuten am Tag das Brett“, so<br />
Keefe. „Diese Übung ist einfach und effektiv, wird<br />
aber gern übersehen. Sie ist gut für den vorderen<br />
Bereich der Stützmuskulatur im Rumpf. Der Körper<br />
muss allerdings so fest angespannt bleiben wie<br />
möglich. Danach sind Variationen möglich. Hierfür<br />
beispielsweise die Füße auf einen Kasten stellen,<br />
ein Bein anheben oder die Arme ausstrecken.“<br />
Nicht einwandfreie Ernährung<br />
Sie ernähren sich größtenteils<br />
gesund, greifen aber gelegentlich<br />
immer wieder zu Junkfood?<br />
Die Lösung Entwurf eines Speiseplans<br />
für den ganzen Tag<br />
„Es reichen fünf Minuten, um morgens einen<br />
Ernährungsplan aufs Papier zu kritzeln“, sagt Matt Lovell,<br />
der als Ernährungsexperte das englische Rugbyteam<br />
betreut. „Ein Beispiel: ‚Morgens sind Croissants mit Latte<br />
Macchiato alles andere als gesund. Eine gesündere<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 33
Nehmen Sie sich Zeit<br />
ABSCHIED VON FACEBOOK<br />
Facebook ist der größte Zeitfresser<br />
im Internet. In einer internationalen Studie<br />
zeigte sich, dass die Benutzer in Deutschland<br />
zum Beispiel pro Sitzung 25 Minuten brauchen.<br />
Mit Leechblock (addons.mozilla.org/de) lassen<br />
sich solche Online-Anwendungen sperren oder<br />
einschränken. Das ultraschlanke WriteRoom<br />
(hogbaysoftware.com)<br />
ist ein Textverarbeitungsprogramm<br />
ohne große Ablenkungen.<br />
Alternative: Omelette mit normalem Kaffee. Zum<br />
Mittagessen ist eine herzhafte Suppe mit etwas<br />
Hühnerfleisch besser als ein schlechtes Sandwich. Und<br />
am Abend beginnt der erste Tag eines alkoholfreien<br />
Monats. Außerdem sollen dabei auch gleich vier bis<br />
fünf Kilo runter von den Rippen.‘ Es hat weniger als<br />
fünf Minuten gedauert, das alles aufzuschreiben.“<br />
Das heißt, es ist noch Zeit für ein paar Klimmzüge.<br />
Mangelnde Motivation<br />
Sie schaffen es zwar immer<br />
ins Studio, haben aber nicht<br />
einmal Lust, sich umzuziehen?<br />
Die Lösung Schauspielkunst<br />
„Echte Champions können sich sehr gut in eine<br />
bestimmte Rolle hineindenken – auch, wenn sie sich<br />
gerade nicht so gut fühlen.“ Dieser Tipp stammt von Brian<br />
Cain, der als Sportpsychologe Georges St-Pierre, den<br />
Meister im UFC-Weltergewicht, betreut. „Nehmen Sie<br />
sich vor dem Workout in der Umkleide fünf Minuten lang<br />
Zeit. Wie ein Schauspieler, der vor dem Auftritt in seine<br />
Rolle hineinschlüpfen muss. Spielen Sie die Rolle, die für<br />
den Erfolg notwendig ist. Es ist dabei ganz egal, wenn<br />
das nicht Ihnen oder Ihrem aktuellen Selbstverständnis<br />
entspricht. Das Wichtige dabei: Sie haben Ihr Ziel<br />
im Kopf und können auch danach handeln.“<br />
„Schlüpfen<br />
Sie vor dem<br />
Workout in<br />
die Rolle, die<br />
für den Erfolg<br />
notwendig<br />
ist.“<br />
Bürotief<br />
Ihre Haltung am Arbeitsplatz bedingt<br />
quälende Rückenschmerzen?<br />
Die Lösung Yoga für einen<br />
schmerzfreieren Arbeitstag<br />
„Bürostühle können ein echter Albtraum sein“, meint<br />
Anna Semylen, eine Expertin für Yoga und Autorin des<br />
Rückenbuchs „Yoga For Healthy Lower Backs“. „Mindestens<br />
fünf Minuten am Tag sollten Sie aufstehen und sich etwa<br />
30 Zentimeter vor eine Wand stellen. Die Füße sollten<br />
dabei hüftbreit voneinander entfernt sein und parallel<br />
zueinander laufen. Dann ausatmend mit den Armen weit<br />
nach oben greifen und die Hände schulterbreit voneinander<br />
entfernt flach auf die Wand setzen. Die Schultern hierbei<br />
strecken und die Arme gerade halten. Die Beine sollten<br />
senkrecht zum Boden laufen, während das Gewicht auf<br />
den Fersen ruht. Den Rumpf gleichzeitig strecken. Diese<br />
Position zehn Sekunden lang halten, normal weiteratmen<br />
und dann die Übung ausatmend beenden. Damit sollten<br />
sich die Rückenschmerzen mit der Zeit geben.“<br />
Verkürzter Schlaf<br />
Sie starren an die Decke, bevor<br />
der Wecker klingelt, und auch das<br />
Schäfchenzählen bringt nichts?<br />
Die Lösung Frühstück im Garten steigert die<br />
Chancen auf einen erholsamen Schlaf<br />
34/JUNI 2012/mensfitness.de
Soforthilfe<br />
„Wenn die warme Jahreszeit kommt, sollten Sie sich<br />
zum Frühstücken fünf Minuten in die Sonne setzen.<br />
Dadurch wird der Schlaf besser“, so Gareth Zeal,<br />
Fachmann für Sporternährung. „Achten Sie auch<br />
darauf, während der Mittagspause fünf Minuten lang<br />
an die frische Luft zu kommen. Das Sonnenlicht erhöht<br />
die Ausschüttung des schlaffördernden Hormons<br />
Melatonin. Je mehr Sie davon tagsüber in sich aufsaugen,<br />
umso leichter fällt abends das Einschlafen.“<br />
Chronisches Zuspätkommen<br />
Sie kommen aufgrund von<br />
schlechtem Zeitmanagement<br />
immer zu spät zu Arbeit?<br />
Die Lösung Grundlegende Tagesplanung<br />
mit technologischen Hilfsmitteln<br />
„Es hilft, sich am Vorabend alles auf<br />
einem Stuhl bereitzulegen: die Kleidung,<br />
den Geldbeutel, das Handy und so weiter. Alles befindet<br />
sich griffbereit an einem Ort“, empfiehlt Nicholas Bate,<br />
Autor der Erfolgs-Ratgeber „Being The Best: The A-Z Of<br />
Personal Success“ und „How To Be Brilliant“. „Nehmen<br />
Sie sich dann morgens im Bus oder Zug fünf Minuten<br />
lang Zeit, den Tag zu organisieren. Für Autofahrer lohnt<br />
sich ein iPhone 4S. Damit können Sie in Verbindung mit<br />
der Siri-App und der Stimmerkennung Pläne erstellen.“<br />
Ungesunder Heißhunger<br />
Sie essen so gern, dass Sie sich<br />
immer wieder selbst einen Strich<br />
durch die Rechnung machen?<br />
Die Lösung Langsames Essen als Appetitzügler<br />
„Neigen Sie dazu, das Essen in sich hineinzuschlingen?<br />
Dann ist es sinnvoll, die Mahlzeiten um fünf Minuten zu<br />
verlängern“, meint Bannock. „Ab 15 Minuten wird die<br />
Ausschüttung und Kontrolle der Hormone Leptin und Ghrelin<br />
verbessert. Diese beiden Hormone regeln den Appetit<br />
und die Hormonantwort auf die Nahrungsaufnahme.“<br />
Müdigkeit im Büro<br />
Ihnen fehlt der Drive, um zügig<br />
und erfolgreich zu arbeiten?<br />
Die Lösung Motivation durch Zukunftsvisionen<br />
„Stellen Sie sich die folgenden Fragen: Wo will ich<br />
beruflich in drei Jahren stehen? Und warum ist mir das<br />
wichtig?“ Dieser Ratschlag stammt vom Zeitmanagement-<br />
Experten Dan Markowitz. „Die Antworten können Sie<br />
an der Wand hinter dem Monitor befestigen, um sie<br />
sich jeden Tag fünf Minuten lang anzusehen. Wenn<br />
Sie sich wirklich Gedanken machen, werden Sie mehr<br />
als genug Energie zur Motivation übrig haben.“<br />
Trainingsmangel<br />
Sie sind unterwegs, essen zu<br />
viel und bräuchten dringend ein<br />
Notfall-Workout fürs Hotelzimmer?<br />
Die Lösung Schattenringen zum Fettverbrennen<br />
und Aufbauen explosiver Kraft<br />
„Hätte ich in einem Hotelzimmer nur fünf Minuten Zeit,<br />
den Kreislauf so richtig auf Hochtouren zu<br />
bringen, würde ich mich fürs ‚Schattenringen‘<br />
entscheiden“, meint Cael Sanderson. Der legendäre<br />
Ringer hat in seiner College-Laufbahn<br />
einen unglaublichen Rekord aufgestellt: Er ist vier Jahre<br />
lang unbesiegt geblieben und hat 149 siegreiche Kämpfe<br />
absolviert. „Gehen Sie zunächst in die Grundstellung: Die<br />
Knie sind um etwas mehr als 90 Grad gebeugt, der Po ist<br />
„Tyrosin erhöht<br />
stark die<br />
Konzentration<br />
– allerdings<br />
ohne die<br />
Nebenwirkungen<br />
einer hohen<br />
Koffeindosis.“<br />
Nehmen Sie sich Zeit<br />
SCHNELLERER<br />
START IN DEN TAG<br />
Drücken Sie morgens gern<br />
noch einmal auf die Schlummertaste? Das sind fünf<br />
verlorene Minuten. Möchten Sie von der schlechten<br />
Angewohnheit loskommen? Dann ist die Snooze-App<br />
(herunterzuladen unter http://itunes.apple.com/de)<br />
ein probates Mittel. Mit jedem Tastendruck spenden<br />
Sie automatisch 25 Cent für wohltätige Zwecke. Eine<br />
schöne Alternative ist Clocky (clocky.net).<br />
Der Wecker rollt im Zimmer<br />
herum und zwingt den Langschläfer,<br />
aufzuspringen und ihn zum<br />
Schweigen zu bringen.<br />
tief, der Brustkorb wird weit nach oben genommen und die<br />
Arme sind abgespreizt. Die Hände dürfen dabei nicht auf den<br />
Knien abgelegt werden. Nach der ersten Minute kommt ein<br />
Satz mit 30 Liegestützen. Auf die zweite Minute folgt ein<br />
Satz mit zehn bis 15 Kniebeugen inklusive Sprung. Dieses<br />
Muster wiederholen, bis die fünf Minuten um sind. Wenn<br />
alles richtig läuft, beginnen die Beine richtig zu brennen.“<br />
Langsamer Start in den Tag<br />
Sie brauchen morgens etwas,<br />
um in die Gänge zu kommen,<br />
würden aber gern auf das Zittern<br />
nach dem Kaffee verzichten?<br />
Die Lösung Aufnahme von Tyrosin statt Koffein<br />
„Bei morgendlicher Trägheit reicht es,<br />
in eine Tasse heißes Wasser fünf bis zehn<br />
Gramm der Aminosäure Tyrosin in Pulverform<br />
zu geben“, rät Ben Coomber, ein Experte<br />
für leistungsorientierte Ernährung und Krafttraining.<br />
„In Studien hat sich gezeigt, dass dieses Getränk die<br />
Konzentration stark steigert – allerdings ohne die<br />
Nebenwirkungen einer hohen Koffeindosis.“<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 35
TESTEN SIE<br />
DAS ÜBERLEGENE PROTEIN!<br />
Instant Whey ist anders als übliche Molkeproteine.<br />
Dieser Unterschied verschafft Ihnen die entscheidenden<br />
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166% mehr bioverfügbares Cystin, 16% mehr Leucin<br />
Instant Whey enthält native Molke, die sich von<br />
konventionellen Molkeproteinen durch einen weniger invasiven<br />
Pasteurisierungsprozess unterscheidet. Deswegen beinhaltet<br />
sie bis zu 166% mehr bioverfügbares Cystin als konventionelle<br />
Molkeprodukte und optimiert dadurch sowohl Ihr Immunsystem<br />
als auch die Regenerationsphase nach dem Workout. Instant<br />
Whey enthält außerdem bis zu 16% mehr Leucin und hilft somit<br />
beim Aufbau und bei der Regeneration der Muskulatur.<br />
Mit seinem garantierten Protein-Anteil von mindestens 80% ist<br />
Instant Whey unschlagbar. Dieser hohe Proteinanteil bedeutet<br />
natürlich auch einen geringeren Anteil an Fett und Kohlehydraten.<br />
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38/JUNI 2012/mensfitness.de
P90X-Training<br />
FaKtor<br />
X<br />
Das P90X-Training wurde über eine<br />
der beliebtesten Werbeaktionen in der<br />
amerikanischen Geschichte am Markt<br />
eingeführt. Es hat sich millionenfach verkauft<br />
und ganze Heerscharen von Fans sowie<br />
Dutzende berühmter Anhänger angelockt.<br />
Außerdem gibt es eine topaktuelle<br />
Neuauflage des Workouts. Aber ist das<br />
P90X-Programm wirklich das härteste<br />
<strong>Fitness</strong>training, das ein Sportler vor dem<br />
heimischen Bildschirm absolvieren kann?<br />
Von Joel Snape<br />
Das 8-Minuten-Bauchmuskeltraining. Das 7-Minuten-Bizeps-<br />
Workout. An einem Wochenende zur filmreifen Brustmuskulatur.<br />
Wer nachts durch die Kanäle zappt, bekommt massenweise<br />
Dauerwerbesendungen zu sehen. Sie versprechen alle, den<br />
Körper in immer kürzerer Zeit top in Form zu bringen. Zu sehen<br />
sind darin meist braungebrannte grinsende Männer und Frauen<br />
mit Waschbrettbäuchen. Die meisten Workouts basieren auf Geräten und<br />
Hilfsmitteln. Dem Zuschauer wird fast immer erklärt, wie er scheinbar<br />
mühelos zum Erfolg kommt. P90X ist ein 90-tägiges Schnellprogramm aus<br />
Kurzhantelübungen, plyometrischen Bewegungen und Kampfkunst. Es<br />
klingt nicht viel anders als der Rest. Und das ist es auch nicht..<br />
„Ehrlich gesagt: Ich glaube, es ist für jeden geeignet. Allerdings<br />
ist schon Einsatzfreude gefragt“, meint Bill Young. Der 41-jährige<br />
Unternehmer hat das volle Programm bereits drei Mal absolviert. „Wenn<br />
ich nur halbherzig an die Sache herangehe, komme ich natürlich nicht<br />
ans Ziel. Wenn ich aber die Einstellung habe, dass ich es schaffe und<br />
positive körperliche Veränderungen bewirken kann, gehe ich für meine<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 39
P90X-Training<br />
Ziele durchs Feuer. Wenn die Leute mich fragen,<br />
sage ich immer wieder, dass es ohne mindestens<br />
sechsmonatiges Training im Vorfeld sinnlos ist. Dann<br />
lohnt es sich nicht einmal, die DVD anzuschauen. Das<br />
schüchtert nur ein.“<br />
Und er hat Recht: Das Programm ist nichts für<br />
Anfänger. Power 90X, um das Workout beim kompletten<br />
Namen zu nennen, ist eine Weiterentwicklung der<br />
Power 90-Reihe. Diese wurde von der <strong>Fitness</strong>firma<br />
BeachBody in den späten 1990ern eingeführt. Zuerst fiel<br />
dem Firmenvorstand Carl Daikeler auf, dass der DVD-<br />
Markt eine Lücke aufwies: Es gab keine Programme für<br />
bereits gut trainierte Leute, die auch noch die letzten<br />
Prozent Körperfett loswerden wollen. Daher bat er den<br />
Trainer Tony Horton, ein Workout zu entwerfen, das<br />
diese Nische ausfüllt.<br />
X Maschine<br />
Zwei Jahre später, im Jahr 2002, kam P90X auf<br />
den Markt. Zugpferd des Programms war Horton<br />
selbst, der von Bruce Springsteen bis Usher schon<br />
die verschiedensten Stars trainiert hat. Der Trainer<br />
zog mit perfekt gestylten Haaren, gut ausdefinierten<br />
Armen und grenzenlosem Enthusiasmus die<br />
Aufmerksamkeit der Zuschauer in seinen Bann. Das<br />
Workout schlug nicht sofort ein: Die Teleshopping-<br />
Sendung musste nach Angaben von BeachBody in 14<br />
verschiedenen Versionen ausgestrahlt werden, bevor<br />
der Verkauf an Fahrt aufnahm. Seither ist Horton in<br />
Amerika ein bekanntes Gesicht in nächtlichen TV-<br />
Dauerwerbesendungen. Er ist inzwischen selbst ein<br />
Star und bietet seine eigene <strong>Fitness</strong>marke One-To-One<br />
an.<br />
Die enthusiastische Präsentation ist Teil des<br />
Erfolgskonzepts. Mittlerweile sind begeisterte<br />
Kundenstimmen aus Hunderten von YouTube-<br />
Videos zu hören. Es ist gar nicht nötig, mit P90X<br />
den Weg über die Läden zu gehen. „Eines unserer<br />
Geheimnisse besteht darin, dass wird die Produkte<br />
nicht im Einzelhandel anbieten“, erklärte Daikeler dem<br />
amerikanischen Geschäftssender CNBC in einem<br />
seiner seltenen Interviews. „Das Workout würde sich<br />
an der Ladentheke auch nicht gut verkaufen. Ein Teil<br />
seines Reizes besteht nämlich darin, dass es die Leute<br />
mitreißt, wenn sie es auf dem Bildschirm sehen.“ Die<br />
Zuschauer werden mit Werbebotschaften bombardiert.<br />
Dazu kommen die Mundpropaganda und Berichte<br />
über berühmte Fans des Programms wie Ewan<br />
McGregor, Ben Stiller und Ashton Kutcher oder den<br />
Football-Spieler Ray Lewis. Auf die Art konnte P90X<br />
über drei Millionen Mal verkauft werden. Das Training<br />
hat BeachBody insgesamt etwa 320 Millionen Euro<br />
eingebracht – etwa die Hälfte des Gesamteinkommens<br />
des Unternehmens.<br />
Wer sich von der Werbebotschaft überzeugen<br />
lässt, bekommt 12 Workouts auf DVD zugeschickt.<br />
Diese reichen von typischen Brust- und<br />
Rückeneinheiten bis zu den weniger gewöhnlichen<br />
Trainingssitzungen „Ab Ripper X“ und „X Stretch“.<br />
Ein wichtiges Verkaufsargument ist der Punkt<br />
der „Muskelüberlastung“. Der Grundgedanke:<br />
Durch konstantes Befeuern des Bizeps und<br />
Trizeps durch unterschiedlichste Übungen und<br />
Wiederholungszahlen sollen die Muskeln ständig<br />
vor neue Herausforderungen gestellt und dadurch<br />
zum Wachstum angeregt werden. Bei den meisten<br />
Übungen geht es darum, so viele Wiederholungen wie<br />
möglich zu absolvieren. Die Trainingsfrequenz kann<br />
frei gewählt werden. Wer mehr Einsatz zeigt, erreicht<br />
theoretisch auch mehr. Zudem wird ein Ernährungsplan<br />
mitgeliefert. Bei diesem stehen zu Beginn eine hohe<br />
Eiweiß- und eine niedrige Kohlenhydratzufuhr im<br />
„Das Training ist für<br />
jeden geeignet. Allerdings<br />
ist schon Einsatzfreude<br />
gefragt. Wenn ich nur<br />
halbherzig an die Sache<br />
herangehe, komme ich nie<br />
ans Ziel.“<br />
Vordergrund. Danach werden die Kohlenhydrate<br />
Tag für Tag hochgefahren. So hat der Sportler in<br />
den fortgeschrittenen und härteren Einheiten mehr<br />
Energie zur Verfügung.<br />
X Erfolgsgeschichten<br />
Nur, damit kein Missverständnis aufkommt: Wenn<br />
das Programm mit der vollen Intensität angegangen<br />
wird, ist es in der Tat hart. In den ersten drei<br />
Wochen geht es darum, die eigenen Bestleistungen<br />
bei bestimmten Übungen zu verbessern. Die<br />
Abwechslung steht anfangs noch im Hintergrund. Wie<br />
schnell jemand Fortschritte macht, hängt also sehr von<br />
der Eigenmotivation beim Einzeltraining ab.<br />
Die echte Frage ist jedoch: Funktioniert es überhaupt?<br />
Die Leute, die das komplette Programm durchlaufen<br />
haben, sind ziemlich davon überzeugt, dass es klappt.<br />
„Ich habe bemerkt, dass ich viel mehr Energie zur<br />
Verfügung hatte. Außerdem nahm ich ab, verlor an<br />
Körperfett, hatte eine positivere Grundeinstellung und<br />
war weniger krank“, so Young.<br />
„Ich war sofort hin und weg“, berichtet<br />
Ed McLaughlin, der mit dem Programm anfing, um nach<br />
einer Knöchelverletzung mit monatelanger Zwangspause<br />
abzunehmen. „Mir ist aufgefallen, dass die Muskeln<br />
besser geformt waren. Und mein Hüftumfang schrumpfte<br />
um 10 Zentimeter. Ich habe jetzt richtige Bauchmuskeln,<br />
eine tolle Ausdauer und könnte problemlos einen<br />
10-Kilometer-Lauf hinlegen. Wenn ich mich wirklich<br />
anstrenge, wäre wahrscheinlich sogar ein Halbmarathon<br />
drin.“<br />
Nate Evans wird noch deutlicher. „Ich fing im April<br />
2010 mit P90X an. Ich wog damals 115 Kilo, bei<br />
einer Körpergröße von 1,88 Meter. Ich befolgte den<br />
Ernährungsplan und gab beim Workout jeden Tag mein<br />
Bestes. Nach 90 Tagen war ich drunten auf 84 Kilo. Ich<br />
hatte 31 Kilo abgenommen und war in absoluter Bestform.<br />
Ich ernährte mich weiter nach Plan, woran ich mich ja<br />
schon gewöhnt hatte. Meine 7 Prozent Körperfettanteil<br />
kann ich gut halten. Das Programm hat mich aber<br />
nicht nur äußerlich verändert. Ich bin inzwischen viel<br />
selbstbewusster und stolz auf das, was ich geschafft<br />
habe. Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt alles schaffen<br />
kann! Meinen unbefriedigenden Job habe ich inzwischen<br />
gekündigt. Ich erfülle mir jetzt als Selbstständiger meinen<br />
Lebenstraum.“<br />
Wie viele andere Fans war auch Evans so beeindruckt<br />
von dem Programm, dass er zum BeachBody-Mentor<br />
wurde. Jeder, der das Programm kauft, bekommt<br />
einen solchen Online-Mentor zugeteilt. Er soll dem<br />
Schüler während des Trainings beratend zur Seite<br />
stehen. Im Gegenzug bekommen die Mentoren die<br />
Möglichkeit, Ergänzungsmittel zu verkaufen. Wie etwa<br />
den Shakeology-Drink, ein Ergänzungsmittel speziell<br />
für P90X-Sportler. Dazu kommen dann noch weitere<br />
BeachBody-Produkte, mit denen sie über die eigens für<br />
sie gestaltete Website handeln dürfen. Es fällt nur eine<br />
einmalige Bearbeitungsgebühr an. Die Mentoren müssen<br />
aber kein eigenes Lager unterhalten. Sie müssen nur ihre<br />
Erfahrung, ihren Enthusiasmus und im Idealfall Fotos mit<br />
krassen Trainingserfolgen mitbringen, um neue Kunden<br />
zu überzeugen.<br />
X Abgrenzung<br />
Doch es gibt nicht nur Fans. Oft mit P90X verglichen<br />
wird das CrossFit, das auf der Hauptseite crossfit.com<br />
präsentiert wird. Das Trainingsprogramm basiert auf<br />
Gewichtheben, Eigengewichtsübungen und kurzen<br />
Workouts mit Zeitvorgaben. Es verspricht ähnlich<br />
intensive Workouts und große Erfolge. Der CrossFit-<br />
Gründer Greg Glassman, der übrigens keinen Sixpack<br />
wie Horton vorweisen kann, forderte die P90X-Anhänger<br />
heraus. Es ging um einen Vergleich bei den jährlich<br />
stattfindenden CrossFit Games 2011. Er versprach den<br />
P90X-Schülern, ihnen einen Platz freizuhalten.<br />
Wer schon einmal beide Systeme getestet hat, entscheidet<br />
sich je nach Trainingsziel nach einer Zeit fürs eine oder<br />
fürs andere. P90X ist ansprechender für Sportler, die<br />
schnell schlank werden wollen. Zum CrossFit-System<br />
tendieren indes eher die Leute, die ihre Fähigkeiten<br />
in verschiedenen sportlichen Disziplinen ausbauen<br />
möchten. P90X ist offen für Bodybuilding-Übungen wie<br />
den klassischen Bizepscurl und Kickbacks für den<br />
Trizeps. CrossFit hält sich derweil an groß angelegte<br />
Langhantel-Übungen wie das Stoßen, Kreuzheben und<br />
die Kniebeuge. Beide Übungsformen nutzen gestoppte<br />
Zeitintervalle und spornen ihre Anhänger dazu an, sich<br />
körperlich so stark zu fordern wie möglich.<br />
„Beide Ansätze sind besser als 95 Prozent der<br />
anderen Programme auf dem Markt“, kommentiert<br />
Mark Sisson, der Autor des evolutionsbiologischen<br />
<strong>Fitness</strong>ratgebers „The Primal Blueprint“.<br />
„Beide Übungsstile beinhalten hoch intensives<br />
40/JUNI 2012/mensfitness.de
Rugby <strong>Fitness</strong><br />
P90X-Training<br />
P90X in Action<br />
Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal beim P90X ist die<br />
abwechslungsreiche Muskelüberlastung. Es kommen Übungen<br />
zum Einsatz, die viele Sportler vorher noch nicht kannten. Dies<br />
sind einige der härtesten von ihnen.<br />
Core-Muskulatur<br />
Dreya-Rolle<br />
Aus dem Stand heraus nach hinten auf<br />
den Boden setzen und in einer flüssigen<br />
Bewegung in die Kerze kommen. Danach den<br />
Körper wieder nach vorne abrollen, die Füße<br />
aufsetzen und hochspringen. Die gesamte<br />
Abfolge zählt als eine Wiederholung.<br />
Plyometrie-Übung<br />
Sprung-LiegestUtz<br />
:<br />
Wenn der „normale“ Liegestütz<br />
mit Klatschen funktioniert,<br />
können Sie sich mit den Armen<br />
und Füßen dynamisch abstoßen,<br />
sodass der Körper komplett<br />
in der Luft ist. Das Klatschen<br />
können Sie später auch wieder<br />
dazunehmen, wenn Sie lange<br />
genug in der Luft sind.<br />
Yoga<br />
Standwaage mit Drehung<br />
Mit dem rechten Fuß einen weiten Ausfallschritt<br />
nach vorn machen. Der vordere Fuß weist gerade<br />
nach vorn, während der hintere leicht auswärts<br />
gedreht ist. Dann den Körper nach vorn neigen,<br />
um die Fingerspitzen der linken Hand vor dem<br />
rechten Fuß am Boden aufzusetzen. Das hintere Bein<br />
gleichzeitig anheben, sodass es waagrecht zum<br />
Boden läuft. Den rechten Arm aus der Schulter heraus<br />
nach oben strecken und den Oberkörper gleichzeitig<br />
nach oben öffnen, sodass er um 90 Grad gedreht ist.<br />
Die Position 5 Sekunden lang halten und dann die<br />
Seite wechseln.<br />
Words Joe Warner, Shelley Portet Photography Tom Miles Model Ben Kirby@WAthletic
Intervalltraining, Ganzkörper-Gewichtsübungen sowie<br />
Ausdauer- und Beweglichkeitstraining. Sie zielen ganz klar<br />
auf Sportler ab, die mehr Struktur brauchen, um Fortschritte<br />
zu machen. Wer die DVDs kauft, bekommt das komplette<br />
P90X-Paket geliefert. Und wer sich jeden Tag bei CrossFit<br />
einloggt, erhält gratis Zugang zum Workout des Tages.“<br />
Trotz seiner Freundschaft zu Horton und seines Beitrags zur<br />
Entwicklung des Shakeology-Regenerationsdrinks ist Sisson<br />
aber nicht komplett von dem System überzeugt. „So, wie das<br />
P90X aufgebaut ist, eignet es sich wahrscheinlich nicht als<br />
dauerhafte Trainingsform“, sagt er. „Tony preist es aber auch<br />
nicht als solches an. Er bezeichnet es als Crash-Programm,<br />
das den Sportler in 90 Tagen schlank machen soll. Diesen<br />
Zweck erfüllt es auch sehr gut. Aber an sechs Tagen die<br />
Woche jeden Tag über eine Stunde trainieren? Ich denke<br />
nicht, dass ich das auf Dauer durchhalten würde.“<br />
P90X2 zum Quadrat<br />
X Inzwischen gibt es P90X2. Das Nachfolger-Workout<br />
kam im Dezember 2011 auf den Markt. Es wird als<br />
leistungsorientierter und athletischer beworben. Dieser<br />
Anspruch rief CrossFit-Anhänger auf den Plan. Das große<br />
Alleinstellungsmerkmal des ursprünglichen Programms war<br />
die vielfältige Beanspruchung der Muskeln. Die Neuauflage<br />
konzentriert sich im Gegensatz dazu auf die Potenzierung<br />
des Trainingseffekts durch die Übungsabfolge. Dies<br />
geschieht durch schwere Gewichtsübungen, die explosiven<br />
Übungen direkt vorgeschalten werden. Der Grundgedanke,<br />
der dahintersteht: Auf diese Art sollen die motorischen<br />
Reize verstärkt werden. Der Sportler soll schneller<br />
laufen, höher springen und schwerer heben können. Die<br />
Übungen beinhalten viel mehr Sprünge mit einigen recht<br />
„Tony Hortons<br />
Motto: ‚Gib dein<br />
Bestes und vergiss<br />
den Rest.‘ Wer das<br />
beherzigt, wird<br />
auch Erfolg haben.“<br />
komplizierten plyometrischen Übungen (siehe S. 41),<br />
einen neuen Ernährungsplan, eine spezielle Yoga-DVD<br />
und Dutzende von Übungen mit klangvollen Namen wie<br />
„Raketencurl am Pult“. Horton stellt heraus, dass er eine<br />
derartige Vielfalt für Sportler aller Disziplinen als notwendig<br />
erachtet, wenn es darum geht, die Leistung zu steigern oder<br />
Verletzungen vorzubeugen.<br />
Das Programm ist zweifellos härter und teilweise<br />
ungewöhnlicher. Bei einer Übung werden beispielsweise<br />
mithilfe von drei oder vier Medizinbällen Liegestütze<br />
gemacht. Fürs Heimtraining ist also eine recht üppige<br />
Ausrüstung erforderlich. Auch im Vergleich zum<br />
ursprünglichen Programm ergeben sich Kritikpunkte. Diese<br />
beziehen sich zum größten Teil auf die integrierten „Effekt-<br />
Übungen“, durch die Grundbewegungen wie die schwere<br />
Kniebeuge ersetzt werden. Dennoch: Es handelt sich um ein<br />
solides Programm, das <strong>Fitness</strong> und Unterhaltung kombiniert.<br />
Es ist leicht verständlich, wenn nicht sogar einfach zu<br />
absolvieren. „Ich denke, es ist für jeden geeignet“, meint<br />
McLaughlin. „Unter einer Bedingung: Das Engagement muss<br />
stimmen. Oder wie Tony Horton predigt: ‚Gib dein Bestes<br />
und vergiss den Rest.‘ Dann lassen auch die Ergebnisse<br />
nicht lange auf sich warten. Aufs Durchhaltevermögen<br />
kommt es an.“ Und darauf, wie tolerant die Mitbewohner<br />
eine Etage tiefer sind.<br />
Schlanke<br />
Programme<br />
P90X ist nicht das<br />
einzige vom TV-<br />
Bildschirm bekannte<br />
Produkt, das den<br />
Sixpack stählt. Hier<br />
sind einige wichtige<br />
Konkurrenten.<br />
Insanity<br />
Werbebotschaft Ist Ihnen P90X<br />
zu einfach? Wie wäre es dann<br />
mit 60 Tagen hoch intensivem<br />
Intervalltraining mit dem Tänzer<br />
und Ausdauerwunder Shaun T.<br />
Vorteile Das Programm<br />
funktioniert ohne Ausrüstung<br />
und kann daher überall<br />
durchgeführt werden. Und<br />
es ist kurz: Pro Workout<br />
reicht eine Stunde.<br />
Nachteile Es ist viel kardiolastiger<br />
als die anderen Übungsformen<br />
und definitiv nichts für Anfänger.<br />
42/JUNI 2012/mensfitness.de
P90X-Training<br />
Rushfit<br />
Werbebotschaft Fit wie UFC-<br />
Weltergewicht-Champion<br />
Georges „Rush“ St-Pierre –<br />
mit 45-minütigen täglichen<br />
Trainingseinheiten über<br />
acht Wochen hinweg.<br />
Vorteile Es genügt ein Satz<br />
Kurzhanteln mit abnehmbaren<br />
Scheiben, und das Programm<br />
ist sehr abwechslungsreich.<br />
Nachteile Da nur Kurzhanteln<br />
verwendet werden, ist das System<br />
nicht ideal zum Aufbau der<br />
allgemeinen Kraft. Wir raten, noch<br />
eine Langhantel dazuzunehmen.<br />
tae Bo<br />
Werbebotschaft Billy<br />
Blanks ist vielen aus Filmen<br />
wie „Bloodfist“ und „Low<br />
Blow“ bekannt. Er führt den<br />
Zuschauer durch ein aerobes<br />
Workout im Kampfkunststil.<br />
Vorteile Blanks<br />
einnehmendes Wesen.<br />
Nachteile Tae Bo ist wie<br />
Turnen. Die Erfinder<br />
geben zu, dass es nicht<br />
zur Selbstverteidigung<br />
taugt. Und selbst wenn: Mit<br />
echten Kampfkünsten kann<br />
es sich nicht messen.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 43
Heim-<br />
Training<br />
Mit etwas Finesse lassen sich die eigenen vier Wände zu<br />
mehr als nur ein wenig Yoga oder einigen Liegestützen<br />
nutzen. Wir wollen Ihnen die harte Arbeit abnehmen und Sie<br />
mit unserem Workout von Zimmer zu Zimmer führen, um alle<br />
<strong>Fitness</strong>bereiche abzudecken.<br />
Von Joel Snape<br />
44/JUNI 2012/mensfitness.de
FITNESS ZUHAUSE
Mobiler werden<br />
...in der Garage<br />
„Eigengewichts-Übungen sind mehr als genug, um die Stützmuskulatur herauszufordern und die Flexibilität des Körpers zu fördern“, meint der<br />
Personal Trainer Scott McGarry. „Ganz gleich, wie fit oder stark Sie sind: Übungen, die auf Haltung und Körperbau abzielen, können sehr schwer sein,<br />
wenn dieser Bereich lange vernachlässigt wurde.“ Also ran an den Besen.<br />
1 Besen-Kniebeuge<br />
Strecken Sie den Stiel über dem Kopf nach<br />
oben. Der Abstand zwischen den Händen<br />
entspricht etwa der doppelten Schulterbreite.<br />
Mit dem angehobenen Besen weit nach<br />
unten gehen. Dabei darauf achten, dass sich<br />
das Gewicht auf den Fersen verteilt.<br />
2 Frontdrücken mit<br />
Nackenauflage<br />
Diese Übung gleicht ein etwaiges<br />
Ungleichgewicht in der<br />
Schultermuskulatur aus und erhöht das<br />
Bewegungsausmaß. Den Besenstiel auf den<br />
Nacken legen und nach oben drücken,<br />
sodass er sich oberhalb des Kopfes befindet.<br />
Die Ellbogen während der ganzen Bewegung<br />
direkt unter der Stange behalten.<br />
3 Scheibenwischer<br />
Legen Sie sich mit dem Besenstiel direkt<br />
über dem Brustkorb<br />
auf den Boden. Die Arme gerade ausstrecken.<br />
Nun die Beine anheben, sodass sie mit dem<br />
Oberkörper einen 90-Grad-Winkel bilden.<br />
Dann die gestreckten Beine von einer Seite<br />
zur anderen drehen, ohne jedoch damit<br />
ganz den Boden zu berühren. In der oberen<br />
Position eine Sekunde lang verharren.<br />
4 Ausfallschritt mit Besen<br />
Den Besenstiel genauso wie<br />
bei der Besen-Kniebeuge nach oben<br />
strecken und einen großen Schritt<br />
nach vorne machen, sodass das hintere<br />
Knie leicht den Boden berührt.<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
Fett verbrennen<br />
... im Wohnzimmer<br />
Produktives Kontrastprogramm zur Fernsehcouch: Der leitende Stars-Gym-Trainer Mati Parks hat einen Zyklus entworfen, mit dem Sie die Luft<br />
aus dem Rettungsring lassen. Wenn gerade ein Programm läuft, das etwas mehr Konzentration erfordert (beispielsweise „Dr. House“ anstatt<br />
„Bauer sucht Frau“), kann der Zyklus auch in der Werbepause absolviert werden.<br />
1 Spiderman am Sofa<br />
Begeben Sie sich in den Liegestütz und<br />
legen beide Füße aufs Sofa. Jetzt ein<br />
Bein seitlich anziehen und dabei einen<br />
Liegestütz ausführen. Bei der zweiten<br />
Wiederholung die Beine wechseln.<br />
46/JUNI 2012/mensfitness.de<br />
2 Eisschnellläufer am Sofa<br />
Den Spann eines Fußes auf einem Sessel ablegen<br />
und nach unten kommen. Den Körper so weit senken,<br />
dass das hintere Knie leicht den Boden berührt.<br />
Danach halb nach oben und wieder nach unten<br />
kommen. Im Anschluss den Körper wieder komplett<br />
nach oben schieben. Die gesamte Abfolge zählt als<br />
eine Wiederholung.<br />
3 Sofa-Liegestütz<br />
Mit dem Gesicht zum Sofa in den<br />
Liegestütz gehen. Dann beide Hände<br />
auf die Sofakante und anschließend<br />
wieder auf den Boden setzen. Dort<br />
einen Liegestütz ausführen. Die gesamte<br />
Abfolge zählt als eine Wiederholung. Die<br />
Übung wiederholen.
Muskeln aufbauen<br />
... in der Küche<br />
Größere Muskeln ohne Gewichte? Kein Problem!<br />
Durch Eigengewichts-Übungen mit einigen leichten<br />
Abwandlungen können Sie Muskeln, Kraft und<br />
Stabilität aufbauen. Dafür brauchen Sie nur zwei alte<br />
Geschirrtücher.<br />
1<br />
1 Liegestütz mit Stühlen<br />
„Hiervon gibt es eine ganze Reihe von Varianten“, so<br />
McGarry. „Mit den Füßen auf dem Stuhl wird die Übung<br />
schwerer. Sitzen die Hände hingegen auf separaten Stühlen<br />
auf, kommen Sie tiefer nach unten. Brust und Trizeps<br />
werden auf die Art <strong>stärker</strong> beansprucht.“ Drei Stühle<br />
zusammen sind die ultimative Brustmuskel-Einheit.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
FITNESS ZUHAUSE<br />
2 Geschirrtuch-<br />
Klimmzug<br />
Wenn Sie keine<br />
Klimmzugstange haben,<br />
ist dies eine ganz gute<br />
Alternative. Legen Sie<br />
einfach ein Geschirrtuch<br />
über eine robuste Tür, um<br />
die Hände vor den harten<br />
Kanten zu schützen und dort<br />
Ihre Klimmzüge auszuführen.<br />
3 Mobiler<br />
Unterarmstütz mit<br />
Geschirrtuch<br />
Mit den Füßen auf einem<br />
wirklich alten Geschirrtuch<br />
in den Unterarmstütz gehen.<br />
Nun die Bauchmuskeln und<br />
die Pomuskulatur<br />
anspannen und das Kinn<br />
zurückziehen. Aus dieser<br />
Position heraus den Körper<br />
unter Einsatz der Unterarme<br />
nach hinten schieben,<br />
sodass die Füße über den<br />
Boden gleiten. Die Füße<br />
wieder heranziehen und die<br />
Übung wiederholen.<br />
4 Hocke an der<br />
Wand<br />
Gehen Sie mit dem<br />
Rücken an der Wand<br />
in die Kniebeuge. Die<br />
Grundübung ist sicher den<br />
meisten<br />
bekannt. Unsere Variation<br />
hat aber noch einen<br />
besonderen Kniff: „Die<br />
Bewegung wird<br />
nämlich schwerer, wenn<br />
Sie beide Arme nach oben<br />
nehmen, diese aber flach an<br />
der Wand liegen lassen“, so<br />
McGarry. „Im Anschluss<br />
die Arme nach oben und<br />
unten schieben. Das hilft,<br />
die Schulterhaltung zu<br />
korrigieren und den Druck<br />
auf die Beine zu erhöhen.“<br />
1 2 3<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 47
Flexibel werden<br />
... im Bad<br />
„Das Badezimmer ist ein toller Ort<br />
für Flexibilitätsübungen. Schließlich<br />
stehen hier auch sonst Wärme und<br />
Entspannung im Vordergrund – eine<br />
ausgezeichnete Voraussetzung für<br />
die Muskeln“, meint McGarry. „Mit<br />
einem Handtuch lässt sich zudem das<br />
Bewegungsausmaß trainieren.“ Testen<br />
Sie die folgenden Übungen, während das<br />
Badewasser in die Wanne läuft.<br />
1 Oberschenkeldehnung<br />
Auf dem Rücken liegend ein Handtuch<br />
um die Ferse des vollständig gestreckten<br />
Beins wickeln. Dann vorsichtig die<br />
beiden Enden heranziehen, bis in der<br />
Oberschenkelrückseite eine Dehnung<br />
spürbar wird.<br />
2 Trizepsstreckung<br />
Ein Ende des Handtuchs in die Hand nehmen<br />
und hinter dem Rücken nach hinten hängen<br />
lassen. Der Ellbogen weist dabei senkrecht<br />
nach oben. Dann das untere Handtuchende<br />
mit der anderen Hand greifen und ziehen,<br />
bis die Dehnung im Trizeps spürbar wird. Mit<br />
beiden Händen gleichzeitig ziehen, um die<br />
Flexibilität der Schultern zu erhöhen.<br />
3 Latissimus-Dehnung<br />
Mit einem Handtuchende in jeder Hand die<br />
beiden Arme nach oben strecken. Jetzt den<br />
Rumpf auf eine Seite neigen, bis in der Flanke<br />
die Dehnung spürbar wird.<br />
4 Brustdehnung<br />
Nehmen Sie das Handtuch hinter den<br />
Rücken und packen Sie es an beiden Enden.<br />
Nun mit geraden Händen das Handtuch<br />
langsam nach oben heben, bis die Dehnung<br />
in der Brustmuskulatur spürbar wird.<br />
1<br />
Dynamik aufbauen<br />
... auf der Treppe<br />
„Die meisten Büroarbeiter gehen ihr aus dem Weg. Doch eine<br />
Treppe kann ein ausgezeichnetes Hilfsmittel fürs Training sein“,<br />
erklärt der Personal Trainer Ben McDonald. „Explosive Sprünge sind<br />
hervorragend zum Aufbau von Dynamik im Unterkörper geeignet.<br />
Mit höheren Plattformen lassen sie sich zudem schwieriger<br />
gestalten.“ Eine gute Alternative sind auch die folgenden Übungen.<br />
1 Treppenspringen<br />
Einen Fuß auf der<br />
untersten Stufe aufsetzen,<br />
hochspringen und in der<br />
Luft die Beine wechseln.<br />
Der Bodybuilding-Trainer<br />
Christian Thibaudeau<br />
bezeichnet diese Übung<br />
als „Super-Mario“. Bei der<br />
Bewegung kommt es mehr<br />
auf die Höhe als auf große<br />
Wiederholungszahlen<br />
an. Die Landung sollte so<br />
leichtfüßig wie möglich<br />
sein.<br />
2 Treppensteigen<br />
Die Grundlage beim<br />
Treppensteigen: Der<br />
Schub darf nicht aus dem<br />
hinteren Bein kommen.<br />
Dieses sollte gerade<br />
bleiben, während die<br />
Zehen zu Beginn leicht<br />
angehoben werden, um<br />
die Übung anspruchsvoller<br />
zu machen. Wem das<br />
Auf- und Absteigen auf die<br />
Stufe zu einfach ist, kann<br />
auch einen beschwerten<br />
Rucksack verwenden.<br />
3 Treppensteigen<br />
rückwärts<br />
Diese Variante dient dem<br />
Aufbau von Kraft in der<br />
Oberschenkelrückseite.<br />
Bei dieser Ausführung<br />
werden die<br />
Schenkelstrecker von der<br />
Übung ausgeschlossen.<br />
Zudem kommt diese<br />
Abwandlung ohne<br />
exzentrische Arbeit aus.<br />
Sie baut also Kraft<br />
auf, ohne die Beine zu<br />
überfordern.<br />
1 2<br />
48/JUNI 2012/mensfitness.de
FITNESS ZUHAUSE<br />
2<br />
3<br />
Die Stützmuskulatur trainieren<br />
... im Schlafzimmer<br />
Wir reden hier nicht von Matratzensport. Wir wollen die Stützmuskulatur mit<br />
Medizinball-Übungen stärken, bei denen die Muskeln während der gesamten<br />
Bewegung angespannt bleiben. Wenn kein Medizinball da ist, reichen auch ein,<br />
zwei schwere Kissen aus. McGarry erklärt die Ausführung.<br />
1 Oberkörperdrehung<br />
Beide Füße anheben und<br />
einen Ball oder ein Kissen<br />
in die Hände nehmen.<br />
Damit dann abwechselnd<br />
den Boden links und<br />
rechts neben dem Körper<br />
berühren und dabei den<br />
Rumpf drehen.<br />
2 Beinheben mit<br />
Kissen<br />
Auf dem Boden legen und<br />
die Arme neben dem Körper<br />
ablegen. Zwischen die Füße<br />
ein Kissen klemmen. Nun<br />
die Knie leicht beugen und<br />
unter Einsatz der unteren<br />
Bauchmuskulatur die<br />
Lendenwirbelsäule krümmen,<br />
um die Hüfte vom Boden zu<br />
heben. Die Knie befinden<br />
sich am Ende oberhalb des<br />
Brustkorbs. Wieder nach<br />
unten kommen und die Übung<br />
wiederholen. Je langsamer<br />
Sie trainieren, umso besser<br />
funktioniert die Übung.<br />
3 Unterarmstütz am<br />
Bett<br />
Die Arme oder Füße<br />
aufs Bett setzen, um den<br />
normalen Unterarmstütz<br />
anspruchsvoller zu<br />
gestalten. Die instabilere<br />
Position erschwert<br />
die Übung. Der Fokus<br />
wird <strong>stärker</strong> auf die tief<br />
liegende Stützmuskulatur<br />
verschoben.<br />
1<br />
4<br />
2<br />
3<br />
3<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 49
50/JUNI 2012/mensfitness.de<br />
„Der Unterschied zum<br />
„Gegner der Straße“ und<br />
einem Terroristen ist,<br />
dass der Terrorist vor<br />
niemandem Angst hat,<br />
auch nicht vorm Tod.“
FIGHTING EXKLUSIV<br />
KRAV MAGA SUPERSTAR<br />
ROY ELGHANAYAN<br />
DER BESTE SEINER ART<br />
Um es kurz zu machen: Wer wissen will was der<br />
Mann drauf hat, der zieht sich das Demonstrations-<br />
Video auf unserer MF-Webseite rein. Noch Fragen?<br />
Klar, wir wollen wissen, wie man einen solch hohen Level<br />
an Körperbeherrschung, Schnelligkeit und Kompetenz<br />
erreicht. Der zweimalige israelische Champion,<br />
Ju-Jitsu-Meister und Ausbilder der israelischen Special<br />
Forces ist „die“ Koryphäe, wenn es um die israelische<br />
Selbstverteidigungskunst Krav Maga, geht. Sein Motto<br />
lautet: Kannst du einen Terroristen bezwingen bezwingst<br />
du auch deine Gegner auf der Straße!<br />
Und das Beste daran: Das könnt ihr auch! …sagt Roy.<br />
Von Oliver Bloss<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 51
Gleich mal vorneweg: Roy, warum ist Krav Maga in deinen<br />
Augen eine der besten Selbstverteidigungstechniken auf der<br />
Welt?<br />
Da gibt es mehrere Gründe: Als erstes ist die Verteidigung auf die<br />
Schwachpunkte des Gegners ausgelegt. Als Schwachpunkte kann man<br />
diejenigen Stellen bezeichnen, die man durch physikalisches Training nicht<br />
stärken kann. Da ist es egal wie groß oder trainiert der Gegner sein mag.<br />
Das ist eine der wichtigsten Grundlagen. Des Weiteren konzentrieren wir<br />
uns auf die Aggressivität im Moment der Bedrohung. Das Umschalten und<br />
Erkennen der Gefahr richtig einzuordnen gehört ebenfalls dazu. Diese zwei<br />
Elemente sind sehr wichtige Werkzeuge zum Erfolg. Letztendlich ist die<br />
Ausübung von Krav Maga immer abhängig von der ausübenden Person.<br />
Größe, Gewicht und Fähigkeiten sind immer variabel und werden der<br />
Technik des Stils angepasst.<br />
Wann und in welcher Form hattest du deinen ersten Kontakt zu<br />
Krav Maga?<br />
Der geschah eigentlich vor meinem ersten Krav Maga-Training im Alter von<br />
sieben Jahren. Ich wurde von einer Gruppe dreizehnjähriger Schläger attackiert<br />
und versuchte zu Anfang die Schläge einzustecken, in der Hoffnung sie würden<br />
mich dann in Ruhe lassen. Beim nächsten Mal änderte ich meine Einstellung und<br />
ging in den „Überlebensmodus“ über, mit dem Resultat, dass meine Gegner am<br />
Ende am Boden lagen. Ich fühlte mich auf einmal stark, was allerdings meine<br />
Aggression förderte und ich von der Schule geschmissen wurde. Daraufhin<br />
brachte mich meine Mutter zu meinem ersten Training mit Sensei Mati Elyashiv.<br />
Dort lernte ich mit meinen Aggressionen umzugehen und konzentrierte mich auf<br />
die notwendige Disziplin, die man als starker Kämpfer benötigt.<br />
Du hast bei den israelischen Special Forces gedient und<br />
Trainingsprogramme entwickelt die heute noch umgesetzt<br />
werden. Wie unterscheidet sich das Training in deinem Gym<br />
zu den Militäreinheiten?<br />
Da kommt es weniger darauf an was ich lehre, der Unterschied liegt in der<br />
Intensität. Militär-Training verlangt eine andere Mentalität. Hier geht es um<br />
Sondereinsätze und Terrorismus. Im „zivilen“ Training geht es etwas entspannter<br />
zu, endet jedoch auf dem Level des Militär-Trainings. Hintergrund ist, wenn<br />
du dich gegen einen Terroristen währen kannst, kannst du dich gegen Jeden<br />
wehren. Der Unterschied zum „Gegner der Straße“ und einem Terroristen ist,<br />
dass der Terrorist vor niemandem Angst hat, auch nicht vorm Tod.<br />
Aus Sicht eines Soldaten: Was sind die größten Vorteile, wenn<br />
man Krav Maga beherrscht?<br />
Bei uns gibt es keine Einschränkungen oder Limits. Wir wenden jede Technik der<br />
Selbstverteidigung an. Krav Maga verändert und optimiert sich auch ständig<br />
indem es neue Stile und Kampftechniken einfließen lässt. Wir denken immer<br />
wieder über neue „Was wenn?-Szenarien“ nach um bestens vorbereitet zu sein.<br />
Du bist Ju-Jitsu-Champion und Träger des Schwarzen Gürtels<br />
im 3. DAN. Ist Erfahrung im Selbstverteidigungssport eine<br />
Voraussetzung um Krav Maga zu erlernen?<br />
Das kann von Vorteil sein und hilft in manchen Situationen sicherlich. Allerdings<br />
lassen sich angelernte „schlechte Gewohnheiten“ auch schwerer abgewöhnen.<br />
Das hängt aber auch von der Kampfart und dem Lehrer ab. 50 Prozent des<br />
Erfolges liegen am Sensei der dich unterrichtet, und 50% an einem selber. Man<br />
muss den Willen zum harten Training mitbringen und sich Tag für Tag neue Ziele<br />
setzen und versuchen sie zu erreichen. Ich bin der einzige zweimalige Krav Maga<br />
Champion und wurde zum besten Krav Maga-Ausbilder des israelischen Militärs<br />
ernannt. Diese Ziele erreicht man nur mit dem Willen erfolgreich sein zu wollen.<br />
Benötigt man spezifische körperliche Voraussetzungen oder<br />
Workout-Erfahrung?<br />
Die Entwicklung des Core-Bereichs ist die wichtigste körperliche Voraussetzung<br />
und der Schlüssel zum Erfolg. Allerdings sind persönliche Einstellung und<br />
Entwicklung weitere wichtige Bestandteile. Der stärkste Körper kann dir<br />
nicht helfen, wenn deine mentale Einstellung nicht stimmt. Es gilt: Starkes<br />
Selbstbewusstsein entspricht einem starken Geist, einem starken Körper, und<br />
einem starken Charakter.<br />
Als Anfänger – was erwartet mich in den ersten Trainings-<br />
Sessions?<br />
Zu Beginn versuchen wir den Anfängern das richtige Feeling und eine erste<br />
Grund-Orientation in die Krav Maga-Welt zu vermitteln. Das ist in etwa wie eine<br />
neue Sprache lernen. Kürzlich besuchte uns ein Junge, der zu Beginn extrem<br />
unkoordiniert und steif agierte. Heute ist er Träger des orangen Gürtels und einer<br />
meiner besten Schüler.<br />
Wie viel Zeit investierst du in dein Training? Früher und<br />
heute?<br />
Als Kind ging ich nach der Schule für mein Dojo (Kampfschule; Anm. d. Red.) und<br />
52/JUNI 2012/mensfitness.de
FIGHTING EXKLUSIV<br />
„Die Entwicklung des Core-Bereichs ist<br />
die wichtigste körperliche Voraussetzung<br />
und der Schlüssel zum Erfolg.“<br />
Fotos: Samantha Zachrich / Francesco Ciccotti<br />
blieb oft bis zum Abend. Aufgrund meiner Erfahrung mit den Schläger-Gangs<br />
und der körperlichen Überlegenheit Gleichaltriger, trainierte ich doppelt so<br />
hart wie meine Freunde. Schon bald überholte ich meine Freunde im Training<br />
und in Kombination mit meinem Sensei, der mich zu immer härterem Training<br />
antrieb, habe ich mit 18 Jahren meinen ersten schwarzen Gurt erhalten. Aktuell<br />
kann ich aufgrund meines vollen Terminkalenders in erster Linie nur im Training<br />
mit meinen Schülern trainieren. Ich freue mich schon darauf, wieder einen<br />
kompletten Monat mit meinem Sensei und höher entwickelten Schülern in Israel<br />
zu trainieren.<br />
Wie wichtig sind Muskeln?<br />
Bei Krav Maga geht es nicht um Muskeln. Sicher haben größere und <strong>stärker</strong>e<br />
Personen einen Vorteil - zu Beginn. Da langt manchmal ein Schlag, wo ich<br />
vielleicht zwei oder drei brauche. Jedoch ist die eigene Form und das Wissen der<br />
Schlüssel. Mit der richtigen Technik und schnellen Reflexen kann man wirklich<br />
jeden überraschen und auch überwältigen.<br />
Auf welche Workouts sollte man sich in erster Linie<br />
konzentrieren?<br />
Jedes physische Training ist grundsätzlich gut. Bezogen auf Krav Maga sollte man<br />
sich auf Workouts konzentrieren, die den Kreislauf anregen.<br />
Welchen Anteil hat die richtige mentale Einstellung?<br />
Sie macht 95 Prozent des Erfolgs aus. Da gibt es keine zwei Meinungen. Manche<br />
Schulen versuchen dies zu ändern und lassen die Disziplin-Lehre etwas schleifen<br />
um die Teilnehmer glücklicher zu machen. Das ist aber falsch! Um an seine<br />
Grenzen gehen zu können braucht es die richtige Einstellung. Um auf der Straße<br />
im Ernstfall zu überleben, muss der Schüler den Anweisungen seines Senseis zu<br />
einhundert Prozent befolgen.<br />
Wie lange dauert es einen professionellen Level zu erreichen?<br />
Das hängt natürlich von der Person ab. Im Durchschnitt kann es zwischen drei<br />
und fünf Jahre dauern. Das ist auch abhängig davon, wie viel Zeit man investiert.<br />
Was glaubst du ist der Grund, warum Krav Maga heutzutage<br />
immer populärer wird?<br />
Einer der Hauptgründe ist sicherlich der Umstand, dass man nicht in “der Form<br />
seines Lebens” sein muss, um Krav Maga auszuüben. Du musst nicht unbedingt<br />
der Größte oder Stärkste sein. Das Training bringt es automatisch mit sich, seine<br />
Kondition und <strong>Fitness</strong> zu verbessern. Verbunden mit dem Selbstverteidigungs-<br />
Aspekt erhält man sozusagen das „Doppel-Paket“ zum persönlichen Erfolg.<br />
Wo siehst du deine persönliche Stärke? Gibt es eine Technik<br />
die man als deinen „Signature-Move“ bezeichnen könnte?<br />
Als Lehrer macht es mich stolz in der Lage zu sein, einen Schlag in absoluter<br />
Höchstgeschwindigkeit auszuführen, ohne meinen Schüler dabei zu<br />
treffen. Meine Reflexe sind extrem gut ausgebildet und helfen mir dabei,<br />
Schlagtechniken bei Demonstrationen effektiv aufzuzeigen. Meine Schüler<br />
können somit die Auswirkungen besser verstehen, ohne dabei verletzt zu<br />
werden.<br />
Du kommst für zwei Seminare im Juli und September nach<br />
Deutschland. Was erwartet uns dort?<br />
Als erstes möchte ich die effektivste und fortgeschrittenste Version von Krav<br />
Maga vorstellen, die ich für das israelische Militär entwickelt habe. Mein Seminar<br />
zeigt die wahre und beste Form von Krav Maga. Es gibt einige Trainer die meinen<br />
Krav Maga zu unterrichten, jedoch weit davon entfernt sind. Ich zeige Techniken<br />
und (Core-)Workouts die mittlerweile in den Krav Maga- und MMA-Studios<br />
weltweit angewendet werden.<br />
Welchen Tipp kannst du unseren Lesern geben, wenn sie mit<br />
Krav Maga beginnen möchten?<br />
Denkt nicht zu lange darüber nach, sondern beginnt einfach mit dem Training.<br />
Du musst nicht in Topform sein. Du musst nur den Willen haben, dich zu<br />
verändern!<br />
Weitere Infos unter: www.kravmagala.com<br />
Roy Elghanayan in Deutschland!<br />
Besucht Roy bei seinen Krav Maga-Seminaren in Deutschland. Nicht<br />
verpassen!<br />
Hier die Daten: Lengerich: 28. und 29. Juli 2012<br />
Dresden: 1. und 2. September 2012<br />
Ihr könnt eure (An-)Fragen auch direkt an Roy schicken:<br />
info@kravmagala.com<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 53
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Fotos schießen und ordnen, und das<br />
auch unter Extrembedingungen. Diese<br />
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vor allem, wenn die Landschaft<br />
im Hintergrund immer gleich<br />
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diesem Problem vor. Allerdings<br />
gibt es erst in letzter Zeit GPS-<br />
Kameras, die auch extremen<br />
Wetterbedingungen und<br />
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mensfitness.de/JUNI 2012/55
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es möglich, Trainingsprogramme zu planen und auf<br />
die Uhr hochzuladen. Die Uhr muss nicht aufgeladen<br />
werden. Außerdem ist eine clevere Touchscreen-<br />
Funktion fürs Intervalltraining enthalten. Es genügt,<br />
einfach den Bildschirm anzutippen, um die Zwischenzeit<br />
aufzuzeichnen. Dies ist ideal zum Laufen, Radfahren und<br />
Timen der Ruhepausen im <strong>Fitness</strong>center. Zur Messung<br />
von Tempo, Abstand und Frequenz ist der separat<br />
erhältliche Foot Pod notwendig.<br />
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56/JUNI 2012/mensfitness.de
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fordern müssen. Der Rundenzähler verrät Ihnen außerdem, wie lange<br />
Sie schon das Tempo forcieren. Das Display ist einfach zu lesen und<br />
zu bedienen. Dadurch hat der Sportler den Kopf frei fürs Training.<br />
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eingestellt werden. Sie alle verfügen je nach Trainingsziel über ihre eigenen<br />
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hält außerdem die Regeneration der Herzfrequenz nach dem Training fest.<br />
Auch ein Upload der Ergebnisse ins Netz ist möglich. Ein weiterer Bonus:<br />
Die Uhr zeichnet neben der durchschnittlichen Herzfrequenz auch die<br />
Zwischenzeiten für bis zu 50 Runden fest. Damit können Sie die Taktik für die<br />
jeweils nächsten zehn Kilometer planen.<br />
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Hybrid-Sender kümmert sich auch im Wasser um die Übertragung<br />
der Herzfrequenz. Die Funktionen umfassen Leistungs-Uploads<br />
zum Erstellen eines Trainingstagebuchs sowie den Download der<br />
Polar-Ausdauerprogramme über DataLink. Das Gerät ist leicht<br />
und muss nicht aufgeladen werden. Es sind außerdem zusätzliche<br />
Funktionen fürs Lauf- oder Radtraining erhältlich, um das Tempo, die<br />
Frequenz, die zurückgelegte Distanz und die Route festzuhalten.<br />
polar-deutschland.de<br />
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Der Forerunner 610 enthält ein umfassendes Angebot cleverer Funktionen<br />
zur Maximierung der Trainingsfortschritte. Vom GPS zum Abstecken der<br />
Strecke zurück zum Startpunkt bis hin zum Vibrationsalarm für erreichte<br />
Zwischenzeiten. Eine weitere praktische Funktion ist der Zugriff auf<br />
verschiedene leicht zu bedienende Bildschirme per Berührung oder durch<br />
Ziehen des Fingers übers Display. Die umfassende Technik hat allerdings<br />
auch den Effekt, dass die Uhr mit 72 Gramm recht schwer ausfällt und relativ<br />
teuer ist. Außerdem muss sie regelmäßig geladen werden.<br />
runnerspoint.de<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/57
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1<br />
4<br />
3<br />
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58/JUNI 2012/mensfitness.de
Sports Bags<br />
GearBox<br />
1<br />
Bester Rucksack für Expeditionen<br />
Kathmandu Interloper 70 ca. 240,- Euro<br />
Trotz seiner beträchtlichen Größe erweist sich dieser<br />
Rucksack als unglaublich praktisch. Das Hauptfach ist von<br />
oben, unten und vorne über großzügige Reißverschlüsse<br />
zugänglich. Das einstellbare Schnürsystem an der<br />
Rückseite kann so angepasst werden, dass es unabhängig<br />
von der Körperform praktisch immer bequem sitzt. Das<br />
Sicherheitsfach im Innenraum, der abnehmbare Mesh-<br />
Waschbeutel sowie der abnehmbare Tagesrucksack<br />
erhöhen noch die Vielseitigkeit des Systems.<br />
kathmandu.co.uk<br />
2<br />
2<br />
Bester Rucksack zum Wandern<br />
The North Face Alteo 35 ca. 135,- Euro<br />
Der anatomisch geformte Hüftgurt sorgt für eine gute<br />
Gewichtsverteilung, während das Netz-Tragesystem<br />
die Luft am Rücken zirkulieren lässt. Dies ist einer der<br />
bequemsten Wanderrucksäcke auf dem Markt. Das<br />
geräumige und leichte Tragesystem weist zudem<br />
eine Vielzahl an Innen- und Außentaschen auf. So<br />
können Sie unterwegs problemlos auf Ihre Ausrüstung<br />
zugreifen. Mit im Lieferumfang enthalten ist auch eine<br />
passende Regenhülle. Damit das Equipment schön<br />
trocken bleibt, wenn das Wetter verrückt spielt.<br />
globetrotter.de<br />
5<br />
3<br />
Bester Rucksack für den Wintersport<br />
Burton AK 23l ca. 120,- Euro<br />
Dieser Rucksack dient nur einem Zweck: Er soll dem<br />
Träger das Leben auf abgelegenen Pisten leichter machen.<br />
Er verfügt über ein spezielles Befestigungssystem für<br />
Stöcke und eine Schaufel. Überdies ist er mit den meisten<br />
Trinkblasen kompatibel. Der Deckel fällt extrem groß<br />
aus. Sie können also auf Ihre Sachen zugreifen, ohne<br />
die Handschuhe auszuziehen. Dazu kommen noch die<br />
mit Fleece ausgekleideten Taschen, die sicherstellen,<br />
dass die Schutzbrille und der iPod nicht verkratzen.<br />
snowboardstore4you.de<br />
4<br />
Bester Rucksack fürs <strong>Fitness</strong>center<br />
Converse OTB Duffel Bag ca. 30,- Euro<br />
Die schicke Retrotasche besteht aus dickem,<br />
widerstandskräftigem Leinen, das sich viel gefallen lässt.<br />
Mit integriert ist auch ein Nylonfach, das über den seitlich<br />
angebrachten Reißverschluss leicht zugänglich ist. Dort<br />
finden auf dem Nachhauseweg vom Studio Schuhe<br />
und verschwitze Klamotten Platz. Ein komfortabler und<br />
einstellbarer Schulterriemen aus Leinen sorgt außerdem<br />
dafür, dass schmerzende Arme geschont werden.<br />
jdsports.com<br />
5<br />
Bester Rucksack zum Radfahren<br />
Osprey Synchro 15 ca. 70,- Euro<br />
Osprey Synchro 15 ca. 70 €<br />
Das feste Mesh-Feld bildet einen Luftkanal zwischen<br />
Rucksack und dem Rücken des Trägers. Mit dieser Tasche<br />
steigen Sie also nicht übermäßig durchgeschwitzt vom<br />
Sattel. Zudem ist das System kompatibel mit Trinkblasen.<br />
So ist es möglich, im Sattel mit minimalem<br />
Aufwand aufzutanken. Der LidLock-Aufsatz<br />
von Osprey dient der Befestigung eines Helms,<br />
während der BioStretch-Hüftgurt hilft, das Gewicht<br />
gleichmäßig auf dem Rücken zu verteilen.<br />
terrific.de<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/59
GearHound<br />
Bike<br />
BIKE-CHECK: YIN & YANG<br />
MODERN<br />
Cannondale SuperSix Evo Ultimate<br />
Schwarz, Schnell, Schön<br />
Verbindet man die Begriffe High End und<br />
Superlativ mit einem Rennrad, könnte am Ende<br />
das SuperSix Evo stehen. Der leichteste<br />
Rahmen mit den höchsten Steifigkeitswerten,<br />
ein geringer Rollwiderstand, maximale<br />
Effizienz und hochwertigste Ausstattung<br />
sorgten dafür, dass das „TOUR“– Magazin den<br />
Renner sogar zum „besten Rad der Welt“ kürte.<br />
Ausgestattet mit dem leichtesten Carbon-<br />
Serienrennradrahmen, der je gebaut<br />
wurde, bringt dieser gerade mal<br />
695 Gramm auf die Waage.<br />
Dabei weist das Bike die<br />
besten „stiffness to<br />
weight“-Werte (STW-Wert)<br />
auf, die je gemessen<br />
wurden. Das bedeutet,<br />
trotz seines minimalen<br />
Gewichts, reagiert das<br />
Rad einwandfrei und<br />
direkt auf die Befehle<br />
und Handhabung seines<br />
Piloten. Perfekte<br />
Ausgewogenheit zwischen<br />
leicht und dennoch stark,<br />
sowie der Verbindung von steif<br />
und trotzdem geschmeidig<br />
verleihen dem Rad zu Recht seinen<br />
Superstar-Status.<br />
UVP: 9.999.- Euro; cannondale.comc<br />
CLASSIC<br />
Schindelhauer Ludwig XI<br />
Stilvoll Strampeln – auch ohne Kette<br />
Fit in the City! Einen besonders stilvollen Auftritt<br />
garantiert das „Ludwig XI“ von Schindelhauer Bikes,<br />
bei dem das Motto „weniger ist mehr“ lautet.<br />
Kompromissloses Design paart sich bei diesem<br />
edlen Klassiker in Sahneweiß mit<br />
außergewöhnlichem technischem Know-how: Wie<br />
alle Schindelhauer-Bikes kommt Ludwig XI ohne<br />
Kette aus. Der sehr leichte und zugleich robuste<br />
Zahnriemenantrieb sorgt für einen flüsterleisen<br />
Antrieb. Dank dieser formschönen,<br />
zugleich aber sehr<br />
funktionellen Komponenten<br />
wird auch Gewicht<br />
gespart, so dass Ludwig<br />
XI gerade mal elf<br />
Kilogramm auf die<br />
Waage bringt.<br />
BROOKS-<br />
Lederapplikationen<br />
an Lenker und Sattel<br />
runden den<br />
eleganten Style ab.<br />
Mit seinen elf Gängen<br />
lädt der stylische<br />
Klassiker übrigens auch<br />
gerne mal zum Sprint ein<br />
und zeigt dem SUV im City-<br />
Stau seine Rücklichter.<br />
UVP: 1.995.- Euro;<br />
schindelhauerbikes.com<br />
60/JUNI 2012/mensfitness.de
Neuheiten<br />
GearHound<br />
SCHWIMMANZUG<br />
WHAT'S NEW<br />
Carbon Pro-Fan:<br />
Schwimmweltmeister<br />
Paul Biedermann<br />
Campingtime<br />
Unter Strom und unter Wasser: ein Rasierer für<br />
die Nass- und Trockenrasur<br />
Dieses Wurfzelt dürfte bei einigen n Festivalbesuchern für Neid sorgen:<br />
Das 2 Seconds XXL Illumin Fresh hat vier Schlafplätze, einen großen<br />
Vorraum und verleiht uns im wahrsten Sinne des Wortes „Coolness“.<br />
Sein patentiertes Außenzelt mit Titandioxid-Aluminium Beschichtung<br />
verringert die Aufheizung des Innenzelts deutlich: Sonnenlicht wird zu<br />
56 Prozent reflektiert und zu 35 Prozent absorbiert; lediglich 9 Prozent<br />
gelangen ins Zeltinnere. So bleibt es selbst bei direkter<br />
Sonneneinstrahlung im Zelt angenehm „Fresh“. Klar, dass bei dieser<br />
Luxusvariante eine integrierte Beleuchtung ebenfalls vorhanden ist.<br />
Das Wurfzelt 2 Seconds XXL Illumin Fresh kostet 249,90 €<br />
Jason Shankey Expert shaving range<br />
Regular MF grooming expert Jason Shankey is taking on the big<br />
shaving boys with his own range. In his salons he uses a cutthroat<br />
razor, and these products help make an old-fashioned<br />
shave more effective. The face and scalp scrub contains olive<br />
stones to remove dead skin cells,<br />
the shaving cream softens stubble, and the moisture balm helps<br />
reduce the need to shave daily.<br />
From £13 jasonshankey.co.uk<br />
Powerskin<br />
Carbon Pro<br />
“Jammer”<br />
von Arena<br />
Hightech Technologie beim innovativsten<br />
Schwimmanzug der Gegenwart<br />
Sowohl maximale Kompression als auch totale<br />
Bewegungsfreiheit, verspricht der Carbon Pro<br />
ambitionierten Wettkampfschwimmern und Profis.<br />
Mit einem integrierten Carbon-Netz wird eine weitere<br />
Ausdehnung des Materials geblockt und bietet<br />
dadurch eine außergewöhnliche Kompression, ohne<br />
die Bewegungsfreiheit des Schwimmers zu<br />
beinträchtigen. Diese erhöht gleichzeitig auch die<br />
Körperstabilität und Körperkontrolle an den stark<br />
beanspruchten Muskelzonen. Intelligent und effektiv:<br />
Perfekte Dehneigenschaften sorgen für optimale<br />
Umsetzung von Kicks und Wenden. Gleichzeitig<br />
bietet das Material minimale Oberflächenreibung<br />
und extrem geringen Wasserwiderstand.<br />
Wer behauptet also, dass Science Fiction nicht<br />
greifbar ist?<br />
UVP 249.- Euro; arenapowerskin.com<br />
Guter Schlaf ist die beste Voraussetzung für einen mehrtägigen Party-<br />
Marathon. Mit dem Sleepin’bed Camp Confort 2P schläft und liegt<br />
man im Zelt oder unter freiem Himmel auf einer bequemen<br />
Kombination aus Campingschlafsack und Luftmatratze. Das 2P-Modell<br />
besteht aus zwei Matratzen, zwei ergonomischen Kopfkissen und zwei<br />
hochklappbaren Rückenlehnen. Das gepolsterte Inlett schützt die<br />
Matratze und die abnehmbare Decke sorgt für ein heimeliges<br />
Schlaf-Gefühl.<br />
Das Sleepin’bed Camp Confort 2P (200 cm x 140 cm) der Marke<br />
Quechua kostet 119,90 €<br />
Wenn man bei sommerlichen<br />
Temperaturen viel schwitzt, sollte der<br />
Körper mit ausreichend Flüssigkeit<br />
versorgt werden. Und nichts erfrischt so<br />
gut, wie ein kühler Drink: In der<br />
Thermoskanne von Quechua behalten<br />
kalte Getränke bis zu vier Stunden ihre<br />
Ausgangstemperatur und heiße Getränke<br />
bleiben bis zu zehn Stunden warm.<br />
Besonders praktisch: Die Thermoskanne<br />
gibt es schon ab 0,4 Liter – sie passt in<br />
dieser Größe in jede Tasche, ist super<br />
handlich und vor allem leicht. Übrigens: Je<br />
voller die Kanne ist, umso länger hält sich<br />
die Getränketemperatur.<br />
Die Thermoskanne von Quechua gibt<br />
es in den Größen 0,4 l, 0,7 l sowie 1 l und<br />
kostet ab 9,90 €.<br />
Alle Produkte sind in allen DECATHLON-Stores und über<br />
www.decathlon.de erhältlich.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 61
GearHound<br />
Pflege<br />
NEU WHAT'S NEW<br />
Sichere Rasur<br />
Unter Strom und unter Wasser: Ein Rasierer für<br />
die Nass- und Trockenrasur<br />
IM TEST<br />
Antiaging-<br />
Feuchtigkeitsspender<br />
Mit hautverjüngenden Zauberformeln<br />
dem Zahn der Zeit die Schärfe nehmen<br />
Kiehl’s Facial Fuel<br />
Transformer<br />
ca. 30 Euro für 75 ml<br />
Die Tagespflege bringt<br />
müde Haut in Schwung,<br />
indem sie kleine Falten<br />
ausgleicht und den Teint<br />
egalisiert. Die Zutatenliste<br />
wird auch <strong>Fitness</strong>-Sportlern<br />
gefallen: Das Produkt ist<br />
eine Kombination aus stark<br />
aminosäurehaltigen<br />
Blaualgen und Vitamin B.<br />
douglas.de<br />
Allgemein raten wir eher davon ab, elektrische Geräte<br />
mit unter die Dusche zu nehmen. Beim neuen<br />
Philips AquaTouch machen wir da aber eine Ausnahme.<br />
Jason Shankey Expert shaving range<br />
Das Gerät ist komplett wasserdicht. Sie können es also<br />
Regular MF grooming expert<br />
auch<br />
Jason<br />
mit unter<br />
Shankey<br />
die Dusche<br />
is taking<br />
nehmen,<br />
on the<br />
ohne<br />
big<br />
einen<br />
shaving boys with his own Stromschlag range. In his verpasst salons he zu bekommen. uses a cutthroat<br />
razor, and these products für die help Glattrasur make entweder an old-fashioned mit Gel oder Schaum<br />
Der Rasierer kann<br />
shave more effective. The face verwendet and scalp werden. scrub Es bietet contains zudem olive nützliche<br />
stones to remove dead skin Funktionen cells, wie das Super Lift & Cut, bei dem die<br />
the shaving cream softens Stoppeln stubble, vor and dem the Schnitt moisture in die balm ideale helps Position gehoben<br />
reduce the need to shave daily. werden.<br />
From £13 jasonshankey.co.uk ca. 100,- Euro<br />
philips.de<br />
DUFT DES MONATS<br />
Französische<br />
Marke<br />
Wer nicht genauso<br />
riechen will wie alle<br />
anderen, sollte in diese<br />
beiden neuen Düfte der<br />
französischen Marke<br />
Boucheron investieren.<br />
Der Herrenduft betört<br />
mit einer Mischung aus<br />
Bergamotte und<br />
Sandelholz zarte<br />
Frauennasen. Jaipur<br />
indes ist eine lebendige<br />
Kombination aus<br />
Gewürznelken, Zimt und<br />
Muskat. Für welchen<br />
Duft Sie sich auch<br />
entscheiden: Die<br />
Aufmerksamkeit der<br />
Damen ist Ihnen sicher.<br />
ca. 50,- Euro für 50 ml<br />
douglas.de<br />
Lab Series MAX LS<br />
Overnight Renewal Serum<br />
ca. 50 Euro für 30 ml<br />
Ihre Falten wissen gar nicht, wie<br />
ihnen geschieht, wenn sie eine<br />
Dosis dieses intensiven Serums<br />
abbekommen. Zur Dosierung<br />
des Overnight-Serums dient ein<br />
schicker Spender. Das Produkt<br />
soll die natürlichen<br />
Hauterneuerungsprozesse<br />
unterstützen.<br />
douglas.de<br />
L’Oréal Men Expert Vita<br />
Lift 5<br />
ca. 12 Euro für 50 ml<br />
Ein Druck auf den Pumpspender<br />
genügt, um mit der richtigen<br />
Dosis der dicken Creme die Haut<br />
zu glätten, kühlen, hydratisieren<br />
und straffen. Der wichtigste<br />
Anti-Falten-Wirkstoff fürs<br />
jugendliche Aussehen ist das<br />
enthaltene Pro-Retinol.<br />
douglas.de<br />
Murad Hydro-Dynamic<br />
Ultimate Moisture<br />
ca. 95 Euro für 50 ml<br />
Die prächtig dicke Creme wird<br />
durch die Gesichtshaut<br />
schnell aufgesogen und sorgt<br />
sofort für ein frisches Gefühl.<br />
Avocados und Sonnenblumen<br />
helfen, als Inhaltsstoffe die<br />
Feuchtigkeit zu speichern. Für<br />
die verjüngende Wirkung<br />
sorgt indes das enthaltene<br />
Kollagen.<br />
ausliebezumduft.de<br />
62/JUNI 2012/mensfitness.de
ABONNEMENT<br />
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Ihren persönlichen <strong>Fitness</strong>-Guide<br />
zu sich nach Hause. Mit den<br />
Vorteilen:<br />
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Sie im Handel erhältlich ist<br />
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Workout Of The Day<br />
Training für Jedermann<br />
Spätestens seit Anfang dieses Jahres ist der Begriff “CrossFit“ in aller Munde. CrossFit<br />
steht für ein hochintensives, funktionelles Training, das alle für <strong>Fitness</strong> relevanten<br />
körperlichen Fähigkeiten im gleichen Maße trainiert. Aber was heißt das eigentlich<br />
genau und wie muss man sich eine Trainingseinheit vorstellen?<br />
Björn Birken, Headcoach vom CrossFit Essen hat sich dieser Fragen angenommen.<br />
Im Gegensatz zum typischen <strong>Fitness</strong>training werden<br />
bei CrossFit keine Muskeln isoliert trainiert. Es<br />
gibt kein Splittraining, bei dem Beine und Arme an<br />
unterschiedlichen Tagen trainiert werden. Der Körper<br />
wird nicht in Muskeln unterteilt, sondern es werden<br />
Bewegungen trainiert, die ihn auf alle Situationen<br />
vorbereiten, die es im Alltag geben kann. Und hier<br />
sind nicht nur Kraft und verschiedene Formen der<br />
Ausdauer gefordert, sondern auch Agilität, Power,<br />
Speed, Gleichgewicht, Genauigkeit, Koordination und<br />
Beweglichkeit.<br />
Das folgende Workout ist ein typisches WOD (Workout<br />
Of The Day), wie man es in der Essener CrossFit-Box<br />
vorfinden kann. Es verlangt dem Sportler alle oben<br />
genannten Fähigkeiten ab und sieht auf den ersten Blick<br />
vielleicht wahnsinnig schwierig aus. Jedes Workout ist<br />
jedoch auf die Fähigkeiten des Einzelnen anpassbar und<br />
daher ist CrossFit wirklich für JEDEN geeignet!<br />
Trainer<br />
Björn Birken, 30 Jahre.<br />
Als Gründer und Head-Coach von CrossFit Essen und staatlich<br />
examinierter Physiotherapeut ist er Experte für die Bereiche<br />
Training, Medical <strong>Fitness</strong>, Rehabilitation und Ernährung.<br />
Lieblingsübungen: Handstand Push up, Double under Deadlift<br />
Nicht so gern: Sprinten<br />
Das Workout<br />
„Vans“: 3 Runden auf Zeit<br />
3 Handstand Push Ups<br />
6 Muscle Ups<br />
9 Snatches (40 kg Männer/20 kg Frauen)<br />
12 Toes to bar<br />
64/JUNI 2012/mensfitness.de
STUDIO REPORT<br />
Die Übungen<br />
1<br />
2<br />
Handstand Push Up<br />
Eine CrossFit-Übung aus dem Bereich der<br />
Gymnastik. Durch diese Übung trainiert<br />
man Oberkörperkraft, Gleichgewicht<br />
und Körperspannung. Ausgangsposition<br />
ist ein Handstand an der Wand. Bauch<br />
und Gesäß sind angespannt, der Rücken<br />
ist gerade. Die Arme sind komplett<br />
gestreckt, der Kopf befindet sich<br />
zwischen den Armen.<br />
Die Ellenbogen beugen und den Körper<br />
absenken, bis der Kopf den Boden<br />
berührt. Die Endposition des Kopfes ist<br />
dabei leicht vor den Händen.<br />
Die Arme wieder strecken, bis die<br />
Ausgangsposition erreicht ist. Die<br />
Körperspannung bleibt während der<br />
gesamten Übung erhalten.<br />
3<br />
4<br />
5<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 65
Muscle Up<br />
Snatch<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Diese Übung stammt aus dem Turnen und<br />
beinhaltet eine Vielzahl an Elementen. Sie<br />
trainiert den gesamten Oberkörper, sowie<br />
Koordination, Gleichgewicht und Agilität.<br />
Geübte CrossFit-er machen eine hohe Anzahl<br />
an Wiederholungen mit Hilfe der sogenannten<br />
„Kipping-Technik“. Hierbei wird zudem die Power<br />
und Explosivität der Hüfte trainiert. In der<br />
Ausgangsposition hängt man mit gestreckten<br />
Armen an den Ringen. Die Beine berühren nicht<br />
den Boden und die Handflächen zeigen nach<br />
außen.<br />
Den Oberkörper nach hinten lehnen, die<br />
Handflächen nach innen drehen und sich mit<br />
Hilfe der Arme nach oben ziehen.<br />
Wenn die Brust in Höhe der Ringe ist, nach vorne<br />
lehnen, bis der Oberkörper vor den Händen ist.<br />
Die Arme halten den Körper jetzt in einer „Stütz-<br />
Position“. Die Arme strecken, Bauch und Gesäß<br />
sind angespannt.<br />
Wichtig: Die Arme bleiben während der<br />
gesamten Übung eng am Körper!<br />
3<br />
Der Snatch ist eine Übung aus dem olympischen Gewichtheben und<br />
trainiert Power, Geschwindigkeit, Kraft, Koordination und Gleichgewicht des<br />
gesamten Körpers. Desweiteren ist eine gute Beweglichkeit im Hüft- und<br />
Schulterbereich gefragt.<br />
Die Hände greifen die Hantelstange weit außen. Knie und Hüfte sind<br />
gebeugt. Der Oberkörper ist vorgelehnt, der Rücken ist gerade.<br />
Die Hantel durch gleichzeitiges Strecken der Hüfte und Knie anheben und<br />
aufstehen. Die Arme bleiben gestreckt.<br />
Sobald die Hantelstange die Mitte der Oberschenkel erreicht hat, explosiv<br />
die Hüfte und Knie komplett strecken. Die Schultern und Ellenbogen<br />
hochziehen. Die Hantel bleibt dabei die ganze Zeit eng am Körper.<br />
4<br />
4<br />
5<br />
5<br />
6<br />
66/JUNI 2012/mensfitness.de
STUDIO REPORT<br />
Toes to Bar<br />
1<br />
2<br />
Die Ausführung<br />
Das Workout besteht aus drei Runden, die so schnell wie möglich, mit<br />
einer sauberen Ausführung, absolviert werden müssen. Dabei darf<br />
erst zur nächsten Übung übergegangen werden, wenn die geforderte<br />
Anzahl an Wiederholungen geschafft ist. Die Wiederholungen<br />
müssen nicht am Stück ausgeführt werden und bei Bedarf sind Pausen<br />
natürlich erlaubt. Wer die Übungen noch nicht beherrscht, für den<br />
bieten sich folgende Skalierungen an:<br />
Handstand Push Up: Für jeden Handstand Push Up = 5 normale Push<br />
Ups oder 5 Sekunden einen Handstand an der Wand halten.<br />
Muscle Ups: Für jeden Muscle Up = 3 Klimmzüge und 3 Dips.<br />
Snatch: Wer den Snatch noch nicht mit Gewicht beherrscht, nimmt<br />
einfach einen PVC-Stab, um damit primär die Technik zu üben.<br />
Toes To Bar: Statt den Toes To Bar können auch einfach “Knee<br />
Raises“ gemacht werden. Dabei hängt der Sportler mit gestreckten<br />
Armen an einer Stange und zieht die Knie so hoch wie möglich nach<br />
oben und senkt sie wieder ab.<br />
Die Box: CrossFit Essen<br />
Die Toes to Bar sind eine tolle Übung, um die Bauch und<br />
Hüftmuskulatur zu trainieren. Gefordert werden hier Kraft,<br />
Power und Rumpfstabilität.<br />
In der Ausgangsposition hängt man mit gestreckten<br />
Armen an einer Klimmzugstange, die Füße berühren nicht<br />
den Boden. Dann durch Schwung den Oberkörper nach<br />
vorne bringen und die Beine nach hinten strecken. Beim<br />
Rückschwung den Oberkörper hinter die Stange bringen<br />
und Hüfte und Knie anbeugen.<br />
Am höchsten Punkt des Rückschwunges die Hüfte soweit<br />
wie möglich beugen und die Knie voll durchstrecken, so<br />
dass die Zehen die Stange berühren.<br />
3<br />
4<br />
Fotos: Christa Erler<br />
Aber am besten lernt man CrossFit kennen, in dem man ein “Workout<br />
Of The Day“ in einer CrossFit Box absolviert! Denn neben den Workouts<br />
ist vor allem die Community der CrossFit-er das Besondere an diesem<br />
Training. Seit November 2011 gibt es mit dem CrossFit Essen die erste<br />
offizielle Box im Ruhrgebiet. Eine tolle Atmosphäre in der Halle sorgt<br />
für Spaß und Motivation. Unterstützung in Form von gegenseitigem<br />
Anfeuern und Freude am Erfolg eines jeden CrossFiters unterstreichen<br />
den Teamspirit. Und genau DAS ist der Grund, warum CrossFit<br />
funktioniert - alle haben<br />
eine Menge Spaß beim<br />
Training! Es ist definitiv<br />
leichter ein anstrengendes<br />
Workout durchzustehen,<br />
wenn man weiß, dass man<br />
es nicht alleine machen<br />
muss. Und wenn man mal<br />
keine Motivation hat, gibt<br />
es immer jemanden, der<br />
einen doch noch zum<br />
Training “überredet“ und<br />
weiter pusht.<br />
Wer zu Beginn nur drei<br />
Klimmzüge beherrschte,<br />
brachte es bereits nach drei<br />
Monaten schon auf über<br />
fünfzehn. Frauen die noch<br />
nie mit Gewichten trainiert<br />
hatten, können mittlerweile<br />
mehr als die Hälfte ihres<br />
Körpergewichts über Kopf<br />
drücken. Eine Teilnehmerin<br />
die am Anfang Probleme<br />
hatte 400 Meter am Stück zu joggen, schafft mittlerweile Workouts, in<br />
denen diese Distanz fünf Mal zurückzulegen ist!<br />
Das CrossFit Essen bemüht sich stets darum die „Community“ zu fördern.<br />
Auf der Webseite wird täglich ein Blogeintrag zum Thema CrossFit,<br />
Ernährung und Gesundheit veröffentlicht. Es gibt immer wieder neue<br />
Events und Aktionen für Mitglieder wie beispielsweise die CrossFit<br />
Essen Neujahrs-Challenge, ein acht Wochen dauernder Wettbewerb um<br />
gesunde Ernährung, Training und Erholung. Wer also Lust hat CrossFit<br />
aus erster Hand zu “erleben“, kann hier sofort loslegen – ein kostenloses<br />
Probetraining inbegriffen!<br />
Kontakt: www.crossfit-essen.de, info@crossfit-essen.de<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 67
INTERVIEW MIT CROSSFITTER<br />
ROB ORLANDO<br />
Wie sieht ein Training speziell auf einen Wettkampf<br />
aus?<br />
Es kommt hier ganz auf die Art des Wettkampfes an. Für das Training<br />
im Team ändere ich mein Trainingspensum nicht. Ich konzentriere mich<br />
jedoch auf die Sachen, bei denen ich nicht gut bin und bei denen ich<br />
weiß, dass ich daran arbeiten muss, um besser zu werden.<br />
Als Einzelsportler mache ich wenn es auf einen Wettkampf zugeht<br />
immer mehrere Workouts pro Tag. Die Auswahl der Workouts ist dabei<br />
sehr wichtig. Normalerweise trainiere ich einmal am Tag. Geht es<br />
langsam auf einen Wettkampf zu, erhöhe ich die Anzahl der Workouts<br />
pro Tag. Auch die Erholungsphasen und die Nahrungsergänzung spielen<br />
dann eine übergeordnete Rolle. Ich trainiere dann mehrmals pro Woche<br />
zwei bis drei Mal am Tag. Direkt im Anschluss an den Wettkampf gehe<br />
ich wieder auf ein Workout pro Tag zurück.<br />
Welche Tipps kannst Du unseren Lesern geben die<br />
einen stressigen Alltag haben und neben Familie und<br />
Job auch noch trainieren möchten? Am besten ist es, wenn<br />
man sich in einer CrossFit Box in seiner Nähe anmeldet. Insgesamt muss<br />
man für ein Workout inklusive Aufwärmen und Stretchen nicht mehr<br />
als 45 Minuten aufbringen. Im <strong>Fitness</strong>studio trainieren manche Leute<br />
teilweise 2 Stunden. Das halte ich jedoch für zu lang, wenn man wirklich<br />
intensiv trainieren und fit werden möchte. Grundsätzlich achte ich<br />
immer darauf, mit möglichst viel Intensität in kurzer Zeit zu trainieren.<br />
Manche CrossFit Workouts können auch nur ein paar Minuten dauern<br />
und man hat sich trotzdem richtig ausgepowert.<br />
Achtest Du auf Deine Ernährung? Hast Du bestimmte<br />
Diäten, die Du einhältst? Ich esse viel tierisches Eiweiß,<br />
unbegrenzt viele Früchte und Gemüse sowie Nüsse – und ab und zu<br />
darf es auch mal etwas Alkohol sein. Eine Zeit lang habe ich auch Paleo<br />
(=Steinzeiternährung) ausprobiert, dabei jedoch festgestellt, dass ich an<br />
Kraft eingebüßt habe. Andere Fähigkeiten haben sich zwar verbessert,<br />
jedoch bin ich in erster Linie ein Kraftsportler und habe mich daher<br />
entschieden, wieder Kohlenhydrate zu essen, wie beispielsweise Brot.<br />
Die Kraft kam daraufhin wieder zurück.<br />
Wie hältst Du Dich in der Wettkampfpause fit? Gehst Du<br />
schwimmen oder Radfahren?<br />
Radfahren steht eher weniger auf meinem Programm. Im Grunde<br />
mache ich keine richtigen Trainingspausen. Ich höre darauf, was mein<br />
Körper mir sagt. Wenn ich mich danach fühle, eine Pause zu machen,<br />
dann mache ich es. Wenn ich mich gut fühle und noch ein Workout<br />
machen möchte, dann mache ich noch eines oder zwei. Grundsätzlich<br />
trainiere ich aber immer nur einmal am Tag.<br />
Reebok ist eine langjährige Partnerschaft mit CrossFit eingegangen und<br />
Sponsor der CrossFit <strong>Fitness</strong> Championships 2012.<br />
Infos unter: www.reebok.com/rcffc ; www.shopcrossfitreebok.com<br />
TV-TIPP: „THE BOX“ AUF EUROSPORT<br />
Europas führender Sportsender Eurosport wird die Reebok CrossFit <strong>Fitness</strong> Championships<br />
(RCFFC) 2012 im Fernsehen übertragen.<br />
Eurosport überträgt eine Serie von insgesamt 18 Episoden, mit dem Titel „The Box“. Die erste<br />
Episode von „The Box“ wurde bereits am 14. April 2012, ausgestrahlt. „The Box“ wird jeden<br />
Samstagmorgen ausgestrahlt. Die Wiederholungen laufen dann in der jeweils darauf folgenden<br />
Woche. thebox.eurosport.com<br />
68/JUNI 2012/mensfitness.de
Outdoor<br />
Das Leben auf der <strong>Fitness</strong>-Spur<br />
MF testet ...<br />
Abenteuerrennen<br />
Haben Sie die Nase voll davon, über den Asphalt zu<br />
traben? Möchten Sie ins Gelände?<br />
Ben Ince von MF hat sich in ein Abenteuer-<br />
Trainingslager in den Alpen begeben, um bei Experten<br />
Unterricht zu nehmen – und bei einem Rennen<br />
mitzufahren.<br />
Ben von MF bei einer Talfahrt<br />
während seiner Woche im<br />
Adventure-Trainingslager<br />
Details<br />
Ziel Training fürs Adventure-<br />
Rennen<br />
Disziplinen Geländelauf,<br />
Mountainbiking, Kajakfahren<br />
Ort Grand Bornand,<br />
Frankreich<br />
<strong>Fitness</strong>niveau<br />
Mittelstufe<br />
Unternehmen<br />
Adventures In The Alps<br />
Website<br />
adventuresinthealps.com<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 69
Mit der unverzichtbaren<br />
Karte ausgestattet<br />
laufen Ben und seine<br />
Trainerin Maria Leijerstam<br />
den Roc des Arces hinauf<br />
Die Sonne ist gerade erst<br />
aufgegangen. Ich stehe an<br />
der Startlinie meines ersten<br />
Abenteuerrennens. Ich starre in<br />
die französische Alpenlandschaft,<br />
die vor mir in den Morgennebel hineinragt.<br />
Es ist eiskalt und mir tut alles weh. Doch<br />
zumindest die sintflutartigen Regenfälle<br />
vom Vorabend haben nachgelassen. Ich<br />
rede mir immer wieder ein, dass ich nach<br />
einer Trainingswoche bereit für die vor mir<br />
liegende Herausforderung bin. Trotz allem<br />
wirkt die steile, felsige Alpenstrecke, die<br />
vor mir liegt, doch recht einschüchternd.<br />
Gelände satt<br />
Ich hatte schon seit geraumer Zeit mit dem<br />
Gedanken an einen Ausdauer-Wettkampf<br />
gespielt. Nur hatten mich bisher immer<br />
die Eintönigkeit des Marathontrainings<br />
oder das Schwimmen beim Triathlon<br />
abgeschreckt. Abenteuerrennen sind weitaus<br />
attraktiver. Sie bestehen aus einem Mix an<br />
Disziplinen wie Kajakfahren, Mountainbiken<br />
und Geländeläufen. Und bei diesem<br />
Trainingslager in der Nähe von Grand<br />
Bornand in den französischen Alpen gibt es<br />
Gelände im Überfluss. Hinter dem Angebot<br />
steckt das Unternehmen Adventures In The<br />
Alps, das neben luxuriösen Unterkünften,<br />
ausgewogenen Speiseplänen und<br />
fachmännischem Training auch Rennen<br />
am Ende der Trainingslager anbietet.<br />
Bei meinem Fachmann handelte es sich<br />
vielmehr um eine Fachfrau: Maria Leijerstam<br />
ist professionelle Abenteuersportlerin. Sie<br />
hat 2011 das prestigeträchtige Adidas Terrex<br />
Coast to Coast gewonnen und organisiert in<br />
Großbritannien die Burn-Rennserie. Da beim<br />
Wettrennen durch die Alpen die Navigation<br />
eine grundlegende Fertigkeit ist, begann meine<br />
erste Einheit bei Maria mit einer Einführung ins<br />
Kartenlesen. Eine Stunde später starteten wir mit<br />
einer Karte bewaffnet ins Training. Den Auftakt<br />
bildete ein elf Kilometer langer Geländelauf<br />
um den spektakulären Roc des Arces herum.<br />
Langsamer Einstieg<br />
Nach fünf Minuten Dauerlauf gelangten wir<br />
dabei an einen steilen Anstieg. Zu meiner<br />
Überraschung fiel Maria daraufhin ins schnelle<br />
Lauftempo zurück. „Bei längeren Läufen ist es<br />
besser, bergauf im Schritt-Tempo zu gehen“ so<br />
ihre Erklärung. „Das Joggen geht bergauf nicht<br />
so viel schneller, dass sich der Energieaufwand<br />
lohnen würde. Es ist viel effektiver, sich diese<br />
Energie fürs Laufen bergab oder im Flachen<br />
aufzusparen.“ Anderthalb Stunden später, als wir<br />
den Gipfel des Roc umrundet hatten, bereiteten<br />
wir uns auf den Abstieg vor. „Versuch, bergab<br />
locker zu bleiben und auf den Fußballen zu<br />
landen“, meinte Maria. „Wenn du den ganzen<br />
Fuß aufsetzt, führt die starke Belastung viel<br />
schneller zur Verletzung.“ Sie sollte recht<br />
behalten. Nach dem Abstieg über die<br />
steinigen Wege bis ins Tal fühlten sich meine<br />
Knie viel besser an, als ich es erwartet hätte.<br />
Am nächsten Tag stand eine<br />
Mountainbiketour an. Diese gipfelte in einer<br />
20 Kilometer langen Tour über die Hänge<br />
des Mont Lachat. Auch am Anfang dieser<br />
Einheit stand ein langwieriger Anstieg. „Es ist<br />
wichtig, die Ellbogen eng am Körper und den<br />
Brustkorb tief über dem Lenker zu behalten.<br />
Das ganze Gewicht sollte auf dem Sattel<br />
ruhen“, so Leijerstam. „Dadurch verhinderst<br />
du, dass dein Hinterrad durchdreht. Du<br />
überträgst dann mehr Kraft über die Beine.“<br />
Nach dem brutalen Anstieg winkte ein<br />
langer gewundener Weg ins Tal auf uns.<br />
„Jetzt ist es besser, das Gewicht hinter<br />
den Sattel zu verlagern. Das gibt dir mehr<br />
Kontrolle übers Rad und senkt das Risiko,<br />
dass du über den Lenker nach vorn stürzt“,<br />
erklärte sie mir. Ich befolgte ihre Tipps und<br />
kam heil wieder zurück zum Landhaus.<br />
„Schon nach wenigen Minuten fällt das Gelände<br />
rechts neben dem Pfad steil ab, um die Sicht auf<br />
einen beängstigend tiefen Abgrund freizugeben.“<br />
70/JUNI 2012/mensfitness.de
Weitere Abenteuer<br />
Das Adventure-Trainingslager 2012 findet vom 2. bis 8. Juni statt. In<br />
den Alpen warten aber auch noch andere Abenteuer. Hier sind die<br />
Rennen, auf die Sie sich vorbereiten können. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter summer.adventuresinthealps.com.<br />
Ironman Triathlon<br />
Camp<br />
19.–25. Mai<br />
Der abgebildete Ironman-<br />
Profi Joel Jameson bittet<br />
zum Training, bei dem<br />
er Langstreckenläufern<br />
und Ironman-Sportlern<br />
auf die Sprünge hilft.<br />
Läufercamp<br />
23.–29. Juni<br />
Das Training wird<br />
durch die zweimalige<br />
Olympiateilnehmerin,<br />
Marathonläuferin und<br />
Lauftrainerin Liz Yelling<br />
durchgeführt. Erfahrene und<br />
angehende Marathonläufer<br />
sollen dabei den Zenit ihrer<br />
Leistungsfähigkeit erreichen.<br />
Radler-Camp<br />
7.–13. Juli<br />
Das Trainingslager<br />
wurde absichtlich auf die<br />
Alpenetappen der Tour de<br />
France gelegt. Trainerin<br />
ist die Profi-Triathletin<br />
Christine Hemphill. Sie<br />
führt die Teilnehmer über<br />
einige herrliche Tour-<br />
Etappen und Bergpässe.<br />
Ohne die richtige<br />
Orientierung hilft auch<br />
das beste Training im<br />
Wettkampf nichts.<br />
Action Outdoor<br />
Für den letzten Trainingstag mussten wir<br />
eine kurze Autofahrt zum Lac d’Annecy<br />
zurücklegen. Wie Maria mir erklärte,<br />
kommt es beim Kajakfahren vor allem<br />
darauf an, den ganzen Körper einzusetzen.<br />
„Es ist viel effektiver, die Arme gerade<br />
zu halten und den Körper zu drehen. Die<br />
Kraft kommt aus der tief liegenden Halteund<br />
Stützmuskulatur des Oberkörpers.“<br />
Ich schaffte es, mit einem ganz guten<br />
Tempo über den See zu paddeln. Der<br />
nächste Schritt war das Wenden. „Um mit<br />
dem Kajak umzudrehen, musst du einen<br />
weiten Paddelschlag machen“, meinte<br />
Maria. „Zieh das Paddel mit gestrecktem<br />
Arm weiter und flacher durchs Wasser<br />
bis weit hinter die Hüfte.“ Bei richtiger<br />
Ausführung lässt sich das Kajak mit diesem<br />
Zug überraschend gut steuern. Das Training<br />
war wirklich sehr hart. Und ein wichtiger<br />
Grund dafür, warum mir schon an der<br />
Startlinie des Rennens alles weh tat.<br />
Abgründe<br />
Zurück zum Rennen: Am Anfang steht<br />
ein Geländelauf über zehn Kilometer.<br />
Und als würde das nicht schon genügen,<br />
fällt schon nach wenigen Minuten das<br />
Gelände rechts neben dem Pfad steil ab,<br />
um die Sicht auf einen beängstigend tiefen<br />
Abgrund freizugeben. Ich muss mich voll<br />
konzentrieren, um mit den anderen Läufern<br />
mithalten zu können, die im beunruhigenden<br />
Malerisch und<br />
anstrengend zugleich:<br />
Kajakfahren auf dem<br />
Lac d’Annecy<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/71
Ben fragt sich langsam,<br />
ob es wirklich so eine<br />
gute Idee war, in den<br />
Alpen Rad zu fahren.<br />
Ben gewöhnt sich<br />
die richtige<br />
Bergab-<br />
Lauftechnik an.<br />
Tempo über den tückischen mit Steinen<br />
und Wurzeln übersäten Pfad stürmen.<br />
Schließlich erreiche ich den Kontrollpunkt<br />
am Gipfel des Col de l’Aulp. Von dort<br />
schlängelt sich ein Weg nach unten in<br />
den Wald. Als die Konkurrenz mit dem<br />
Tempo anzieht und der Weg schlammiger<br />
und rutschiger wird, erinnere ich mich<br />
an Marias Tipps. Ich bleibe ganz locker<br />
und laufe auf den Fußballen. Die ersten<br />
zehn Minuten schlage ich mich ganz<br />
gut. Dann allerdings komme ich ins<br />
Rutschen, als ich einen felsigen Bach<br />
überwinden will, und pralle mit der Hüfte<br />
und dem Ellbogen auf den Boden.<br />
Glücklicherweise ziehe ich mir keine<br />
größeren Blessuren zu. Obwohl ich<br />
leicht angeknockt bin, stehe ich direkt<br />
wieder auf und rase weiter den Pfad<br />
hinunter. Wenig später wird der Weg<br />
breiter, bis er in eine Schotterstraße<br />
übergeht. Ich bin nicht mehr weit vom<br />
ersten Umstiegspunkt entfernt. Und habe<br />
es bislang tatsächlich geschafft, mit der<br />
Gruppe der schnellsten Läufer mitzuhalten.<br />
Nach einem Energieriegel und einem<br />
schnellen Wechsel der Ausrüstung geht<br />
es direkt mit der zweiten Etappe weiter.<br />
Diese besteht in einer acht Kilometer<br />
langen Fahrt bis auf die Spitze des Planfait<br />
und dann wieder hinunter ins Tal zum<br />
Lac d’Annecy. Der Weg bleibt nur fünf<br />
Minuten lang geschottert, bevor sie in<br />
einem steilen Anstieg mündet. Es dauert<br />
nicht lang, bis mir die Waden brennen<br />
und ich Probleme mit dem Tempo der<br />
Spitzengruppe bekomme. Dazu kommt<br />
72/JUNI 2012/mensfitness.de
Das Trainingslager wird<br />
inmitten einer herrlichen<br />
Umgebung abgehalten.<br />
Action Outdoor<br />
Renn-Equipment<br />
Kit yourself out for an adventure race<br />
Baggy-Shorts Altura<br />
Semi Dry Men’s<br />
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Die robusten Mountainbike-<br />
Shorts bestehen aus<br />
wasserdichtem em Stoff,<br />
der bei schlechtem chtem<br />
Wetter vor Schlamm<br />
und Wasserspritzern<br />
schützt. Die<br />
Taschen mit den<br />
Reißverschlüssen<br />
sind ideal, um<br />
wichtiges<br />
Equipment<br />
trocken zu<br />
halten. Die<br />
Belüftung sorgt<br />
derweil bei<br />
heißer Witterung<br />
für gute Belüftung.<br />
amazon.de<br />
„Ich fahre mit langen Paddelschlägen eng<br />
um die Boje herum. Bei diesem Manöver<br />
kann ich zwei andere Fahrer überholen.“<br />
auch noch, dass die Gangschaltung meines<br />
Rads verrückt spielt und ungefragt von<br />
einem Gang zum nächsten springt.<br />
Das Verfolgerteam ist mir dicht auf den<br />
Fersen, als ich den Kontrollpunkt an der<br />
Spitze des Planfait erreiche und in die steilen<br />
Serpentinen hineinfahre, die sich über<br />
drei Kilometer ins Tal hinunter schlängeln.<br />
Ich hänge mich weit nach hinten und<br />
versuche nach Möglichkeit, die Kurven mit<br />
Tempo zu nehmen. Trotzdem überholen<br />
mich die einheimischen Fahrer, denen die<br />
Spitzkehren und der in beiden Richtungen<br />
laufende Verkehr nichts auszumachen<br />
scheinen. Beim Sprint auf dem letzten<br />
Kilometer zum Landesteg des Sees mache<br />
ich dann wieder einige Meter gut.<br />
Schlagtechnik<br />
Die Kajak-Etappe besteht in einem Sprint<br />
quer über den See vom Ost- bis zum<br />
Westufer und zurück. Die Strecke beträgt<br />
insgesamt zwei Kilometer. Es gelingt<br />
mir, beim Umstieg einige Konkurrenten<br />
zu überholen, als ich meine Ausrüstung<br />
beiseite werfe und das Kajak so schnell wie<br />
möglich startklar mache. Danach falle ich<br />
in einen gleichmäßigen Schlagrhythmus<br />
und gleite übers Wasser. Ich setze<br />
meine Stützmuskulatur ein und lege<br />
in jeden Zug die gesamte Körperkraft.<br />
Trotz allem fangen schon bald meine<br />
Arme und Schultern an zu schmerzen.<br />
Als ich die Boje am Westufer erreiche,<br />
wende ich mein Kajak mit bewusst langen<br />
und weit ausholenden Paddelschlägen.<br />
Bei diesem engen Wendemanöver kann<br />
ich zwei weitere Fahrer überholen. Auf<br />
der Zielgeraden spüre ich, wie mir der<br />
Plastiksitz des Kajaks bei jedem Zug<br />
die Haut am Rücken abschürft. Ich bin<br />
aber fest entschlossen, mit einer starken<br />
Leistung abzuschließen. Während mich<br />
Maria mit dem Team von Adventures In<br />
The Alps vom Ufer aus anfeuert, erreiche<br />
ich wieder den Landesteg. Dort ziehe ich<br />
mein Kajak über die Ziellinie, bevor ich<br />
erschöpft zusammenklappe. Auch, wenn<br />
ich mir mit meinem Zieleinlauf keine<br />
Stilpunkte verdiene: Zu meiner Freude<br />
erzählt mir Maria, dass ich als Vierter von<br />
12 Teilnehmern ins Ziel gekommen bin.<br />
Meine Rad- und Kajaktechnik lässt<br />
sicher noch zu wünschen übrig. Doch<br />
der Adrenalinkick des Rennens und die<br />
vielen guten Tipps von Maria haben ihre<br />
Wirkung gezeigt: Ich habe jetzt das nötige<br />
Selbstvertrauen und die notwendige<br />
Motivation, um mich zuhause eingehender<br />
mit diesem Sport zu beschäftigen.<br />
Helm Specialized<br />
Tactic<br />
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Der Helm mit dem<br />
schicken schwarzen<br />
Design im Motocross-<br />
Stil schützt stilvoll den<br />
Kopf. Die großen<br />
Belüftungslöcher er<br />
sorgen zudem<br />
für eine gute<br />
Zirkulation.<br />
Die Riemen<br />
lassen sich derweil<br />
ganz einfach mit einem<br />
Stellrad anpassen.<br />
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Funktionstextilien<br />
weist eine ganze<br />
Reihe nützlicher<br />
Eigenschaften<br />
auf. Dazu<br />
gehören auch<br />
die großen Mesh-<br />
Einsätze für optimierte<br />
Belüftung sowie der<br />
teilweise elastische Saum.<br />
Letzterer verhindert,<br />
dass das Hemd nach<br />
oben rutscht. Das<br />
aerodynamische Design<br />
sorgt für minimalen malen<br />
Windwiderstand. nd.<br />
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mensfitness.de/JUNI 2012/73
Photography Matt Inden/Weaver Multimedia Group<br />
Snowboarder auf dem<br />
Guanella Pass, im Hintergrund<br />
der 4.287 Meter hohe<br />
Mount Bierstadt
Abenteuer Outdoor<br />
10<br />
Gipfel, die auch Sie<br />
erstürmen können<br />
Es heißt immer, für Berge über 4.000 Meter wären Sauerstoff, teures Equipment und jahrelange<br />
Erfahrung notwendig. Das stimmt so aber nicht! Viele der spektakulärsten Gipfel sind laut dem<br />
erfahrenen Wanderer Henry Wismayer durch einen einfachen Marsch erreichbar.<br />
1 Colorado’s<br />
Fourteeners, USA<br />
Höhe über 4.267 m Zeitaufwand Unterschiedlich<br />
Schwierigkeit Unterschiedlich<br />
Der Staat, den Theodore Roosevelt einst<br />
als „amerikanische Schweiz“ titulierte, ist<br />
ein wahres Paradies für Gipfelstürmer. Hier<br />
erreichen die Berge der Rocky Mountains<br />
ihren luftigen Zenit. Es gibt über 50 Berge,<br />
die in die Kategorie der Fourteeners fallen,<br />
also mindestens 14.000 Fuß beziehungsweise<br />
4.267 Meter hoch sind. Darunter ist der<br />
Mount Sherman mit seinen 4.278 Metern am<br />
einfachsten zu besteigen. Er ist gleichzeitig<br />
auch der meistbesuchte Gipfel. Durch den<br />
hohen Ausgangspunkt vieler Bergwanderwege<br />
sind aber auch mehrere der anderen Berge<br />
leicht zugänglich. Das Spektrum reicht von<br />
einfachen Tagesmärschen bis zu mehrtägigen<br />
Querfeldein-Abenteuern.<br />
Weitere Informationen bjoerngrass.de<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/75
2<br />
Kilimandscharo, Tansania<br />
Höhe 5.895 m Zeitaufwand 6–7 Tage<br />
Schwierigkeit<br />
Einer der berühmtesten Gipfel der Welt<br />
und gleichzeitig das unvermeidbare<br />
Markenzeichen der Savanne Tansanias. Der<br />
sagenumwobene höchste Gipfel Afrikas,<br />
der Traum vieler Reiselustigen, thront über<br />
den Ebenen um die Großstadt Moshi. Der<br />
beliebte Kilimandscharo steht inzwischen<br />
sinnbildlich für die Launen der Bergwelt. Und<br />
wenn selbst Jessica Biel und Emile Hirsch das<br />
Bergmassiv für einen guten Zweck erklimmen<br />
konnten, sollte Ihrem Trip doch eigentlich<br />
nichts mehr im Wege stehen. Einige beklagen<br />
die Vermarktung des Berges in Form von<br />
Bergsteigertourismus und teurer Zutrittspreise.<br />
Doch bei sechs Routen auf einer Fläche von<br />
3.900 Quadratkilometern sollte eigentlich<br />
genug Platz für alle sein.<br />
Weitere Informationen hauser-exkursionen.de<br />
Fotos: Kevin Hwang, Roland bin Sopain, Chris Szymiec, Owen<br />
Messner, Jeff Sandifort, Dave Pritt/Adventure Peaks Collection<br />
3<br />
Kinabalu, Borneo<br />
Höhe 4.095 m Zeitaufwand 1–2 Tage<br />
Schwierigkeit<br />
Der Aufstieg auf die riesige Granitkuppel wird<br />
von der Leistung her oft mit einem zweitägigen<br />
Training auf dem Stepper verglichen. Auf dem<br />
Kinabalu findet sich alles von der verirrten<br />
Touristin in High Heels bis zum Elite-Bergläufer.<br />
Der Rekord beim jährlichen Kletter-Marathon<br />
steht bei wadensprengenden 98 Minuten.<br />
Wie bei allen Bergwandertouren ist auch hier<br />
der größte Feind die Höhenluft. So hat die<br />
Höhenkrankheit schon so manchem einen<br />
Strich durch die Rechnung gemacht.<br />
Dieser beugen Sie vor, indem Sie den Anstieg<br />
langsamer angehen und dem Pfad durch den<br />
äquatorialen Regenwald zu den grauen Wällen des<br />
höchsten Bergs der Malaiischen Halbinsel folgen.<br />
Als Belohnung bekommen sie überwältigende<br />
Ausblicke auf die Crocker-Bergkette und den<br />
unberührten Dschungel.<br />
Weitere Informationen erlebe-malaysia.de
Abenteuer Outdoor<br />
4<br />
Island Peak,<br />
Nepal<br />
Höhe 6.189 m Zeitaufwand 2 Wochen<br />
Schwierigkeit<br />
Knapp südlich des höchsten aller Berge<br />
liegt der Island Peak (offizieller Name: Imja<br />
Tse). Dieser bietet die Gelegenheit, vor der<br />
monumentalen Kulisse der Everest-Khumbu-<br />
Kette einen wahren Giganten zu erklimmen.<br />
Schon die Namen der Stationen auf dem Weg<br />
zum Gipfel erinnern an die großen Himalaya-<br />
Pioniere: Lukla, Namche Bazaar, Dingboche.<br />
Die Erstbesteigung des Island Peak fand<br />
übrigens im Jahr 1953 statt. Die Expedition<br />
bestand aus Mitgliedern desselben britischen<br />
Teams, das später in der gleichen Saison noch<br />
den Everest bezwang. Der Berg zählt zwar<br />
zu den größten der Welt, doch hilft der lange<br />
Anstieg bei der Akklimatisierung. Zudem gibt<br />
es befestigte Seile in den oberen Gletschern,<br />
die das Voranschreiten zur Spitze erleichtern.<br />
Weitere Informationen berge-reisen.de<br />
5<br />
Iztaccíhuatl, Mexiko<br />
Höhe 5.230 m Zeitaufwand 3–5 Tage<br />
Schwierigkeit<br />
Schichtvulkane entstehen über Jahrtausende<br />
hinweg durch Lavaeruptionen, die anschließend<br />
wieder abkühlen. Das Ergebnis sind gleichmäßige<br />
Anstiege mit einigen wenigen kniffligen Klippen und<br />
Kletterpartien. Der Zungenbrecher heißt auf Deutsch<br />
übersetzt soviel wie „weiße Frau“. Der Name deutet<br />
auf die ganzjährige Schneedecke sowie das Profil<br />
des Bergs (eine auf dem Rücken liegende Frau)<br />
hin, über das der Bergsteiger von den Füßen bis<br />
zum Bauchnabel wandert. Am Ende der Tour steht<br />
der klangvolle Gipfel „El Pecho“ (dt.: „Die Brust“).<br />
Weitere Informationen mexico-mio.de<br />
6<br />
Huayna Potosí, Bolivien<br />
Höhe 6.088 m Zeitaufwand 2–3 Tage<br />
Schwierigkeit<br />
Über der bolivianischen Hochebene ragt<br />
der Huayna Potosí gen Himmel. Er ist so<br />
leicht zu besteigen, dass er als einfachster<br />
Sechstausender der Erde gilt. Vielen genügt es<br />
schon, die 5.900 Meter zu erreichen. Wer in den<br />
Sechstausender-Klub aufgenommen werden will,<br />
braucht Eispickel, Steigeisen und die Inkagöttin<br />
Pachamama als Begleiterin, um „El Paso de Pala“<br />
zu erklimmen. Die 200 Meter hohe Eiswand<br />
bildet den beeindruckenden letzten Abschnitt.<br />
Weitere Informationen diamir.de<br />
7<br />
Muztagh Ata, China<br />
Höhe 7.546 m Zeitaufwand 1 Monat<br />
Schwierigkeit<br />
Der Muztagh Ata am östlichen Ende der chinesischen<br />
Pamir-Kette, gilt als höchster technisch nur wenig<br />
anspruchsvolle Gipfel der Welt. Der westliche<br />
Kamm wird zwar als Wanderstrecke bezeichnet. Der<br />
Aufstieg ist nichtsdestotrotz eine Mammutaufgabe,<br />
die einen Monat der Akklimatisierung,<br />
hochwertige Winterausrüstung und eingehende<br />
Hochgebirgserfahrung erfordert. Selbst, wenn diese<br />
Voraussetzungen erfüllt sind, gelangt nur eine von<br />
fünf Expeditionen auch bis ganz zum Gipfel des<br />
sogenannten „Vaters der Eisberge“.<br />
Weitere Informationen diamir.de<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/77
Outdoor Abenteuer<br />
8<br />
Damavand, Iran<br />
Höhe 5.670 m Zeitaufwand 3–5 Tage<br />
Schwierigkeit<br />
Reinhold Messner mag der erste Mensch<br />
gewesen sein, der alle 14 Achttausender im<br />
Himalayagebirge bestiegen hat. Doch eine<br />
Tour auf den Damavand musste er im Jahr<br />
1971 abbrechen. Der höchste Berg auf dem<br />
eurasischen Festland westlich des Hindukusch<br />
ist ein untätiger Vulkan und zugleich das<br />
Wahrzeichen des Iran. Darüberhinaus gilt der<br />
Berg als lohnenswertes Ziel für Bergsteiger. Vier<br />
der Dutzend Gipfel des Damavand können als<br />
gewöhnliche Wanderrouten betrachtet werden.<br />
Zwei davon (im Nordosten und im Süden)<br />
verfügen über behelfsmäßige Basislager. In<br />
den Hütten können die Bergwanderer vor dem<br />
letzten Kraftakt noch einmal Luft holen.<br />
Weitere Informationen iran-travel.de<br />
Photography Henry Wismayer, Rob Jarvis, Jon Lipsey<br />
For more on Henry Wismayer visit henrywismayer.com<br />
9<br />
Mont Blanc, Frankreich/Italien<br />
Höhe 4.808 m Zeitaufwand 5–6 Tage Schwierigkeit<br />
Das Massiv des Mont Blanc ist der Geburtsort des Hochgebirgssports. Dort<br />
befinden sich auch einige technisch sehr anspruchsvolle Abschnitte. Manche<br />
der Routen zu den fast vertikalen Gipfeln des Mont Blanc liegen noch<br />
oberhalb der höchsten französischen Schwierigkeitsstufe ABO (im Schweizer<br />
System „EX“ oder „extrem schwierig“). Die Routen Goûter und Cosmiques<br />
führen auf leichterem Weg zum Gipfel: Sie werden nur als PD (wenig<br />
schwierig) eingestuft und stellen entschlossene Amateure auf geführten<br />
Expeditionen vor lösbare Aufgaben. Der Nachteil ist nur, dass in den beliebten<br />
Sommermonaten das Touristenaufkommen relativ groß sein kann. An diesen<br />
Hängen finden sich nämlich auch die schnellen Transportmöglichkeiten<br />
hinauf auf die verschneiten Kuppen in Form von Seil- und Trambahnen.<br />
Einen etwas sanfteren Einstieg in die höchsten Gipfel Europas erlaubt der<br />
Gran Paradiso in den Grajischen Alpen Italiens mit seinen 4.061 Metern.<br />
Weitere Informationen hauser-exkursionen.de<br />
10<br />
Schwierigkeit<br />
Toubkal, Marokko<br />
Höhe 4.167 m Zeitaufwand 2–3 Tage<br />
Mit dem Flugzeug auf einen anderen Kontinent reisen, um<br />
einen Viertausender zu besteigen? Das mag nach einem<br />
zeitaufwändigen und teuren Unterfangen klingen. Doch der<br />
höchste nordafrikanische Gipfel ist mit günstigen Airlines<br />
erreichbar. Es genügt dafür ein verlängertes Wochenende<br />
in Marrakesch. Eine mögliche Tour beginnt im malerischen<br />
Bergdorf Imlil. Auf den ersten langen Tag folgt eine Übernachtung<br />
in Refuge du Toubkal auf 3.200 Höhenmetern. Nach einer<br />
sauerstoffarmen kurzen Nacht geht es dann früh morgens weiter<br />
zum Gipfel. Für den morgendlichen Marsch über die ganzjährige<br />
Schneedecke wird der Bergsteiger auf dem Gipfelplateau<br />
fürstlich belohnt: Dort oben wartet eine spektakuläre Aussicht<br />
auf die Gipfel des Großen Atlasgebirges. Die Ausläufer der<br />
Kette reichen am Horizont bis in die westliche Sahara hinein.<br />
Auf Seite 79 beschreibt unser<br />
MF-Redakteur, wie er die Tour zum Toubkal erlebt hat.<br />
78/JUNI 2012/mensfitness.de
Abenteuer Outdoor<br />
Gipfelstürmer<br />
Der marokkanische Toubkal gehört<br />
zu den Viertausendern, die MF in<br />
dieser Ausgabe als leicht<br />
erreichbare Gipfel vorstellt. Auch<br />
unerfahrene Bergsteiger können<br />
den Berg in kurzer Zeit bezwingen.<br />
Jon Lipsey ist dem afrikanischen<br />
Giganten aufs Dach gestiegen.<br />
Wenn Sie nicht gerade begeisterter Bergsteiger<br />
oder Hobbygeograf sind, werden Sie Toubkal<br />
auf der Landkarte wahrscheinlich nicht<br />
finden. Das heißt aber jetzt nicht, dass Sie<br />
eine schlechte Allgemeinbildung hätten.<br />
Schließlich handelt es sich dabei nicht um den Mont Everest.<br />
Der marokkanische Viertausender – mit seinen 4.167 Metern<br />
der höchste Punkt im Atlasgebirge und Nordafrikas – lockt erst<br />
in den letzten Jahren größere Zahlen an Touristen ins Land.<br />
Der Reiz des Toubkal liegt darin, dass es im Sommer selbst<br />
unerfahrene Wanderer mit einem gewissen <strong>Fitness</strong>niveau<br />
innerhalb von zwei Tagen bis nach oben und wieder<br />
zurück ins Tal schaffen können. So ist es möglich, an einem<br />
langen Wochenende einen Viertausender zu erklimmen.<br />
Mit meinem begrenzten Bergsteigerwissen bin ich die<br />
ideale Testperson. Und ich bin davon überzeugt, dass meine<br />
Lungen und Beine alle Herausforderungen bestehen<br />
können, vor die mich der maghrebinische Gigant stellt.<br />
Es gibt nur eine Unbekannte: Nichts garantiert mir, dass<br />
ich nicht der Höhenkrankheit zum Opfer falle. Laut Tourbuch<br />
äußert sich diese durch Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit.<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/79
Außerdem wird darauf hingewiesen, dass sich eine Höhenkrankheit<br />
unbehandelt verschlimmern und zu einem Höhenhirnödem führen<br />
kann. Dieses ist leicht diagnostizierbar: Im schlimmsten Fall fällt der<br />
Bergsteiger nämlich ins Koma. Es gibt nur einen Weg, herauszufinden,<br />
ob es zum Druckanstieg im Gehirn kommt. Und der führt nach<br />
ganz oben. Die einzige Art, der Höhenkrankheit zu begegnen,<br />
ist hingegen der sofortige Rückzug ins Tal. Was suboptimal ist,<br />
wenn der Gipfel den eigentlichen Grund der Reise darstellt.<br />
Die Neltner-Hütte<br />
wurde in den 1930ern<br />
als Unterschlupf für<br />
Bergwanderer gebaut.<br />
Traditionen<br />
Unsere kleine Gruppe besteht neben mir aus einem belgischen<br />
Paar, unserem Bergführer Rashid und dem Maultierführer Mustafa,<br />
der gleichzeitig auch unser Koch ist. Es mag ein wenig übertrieben<br />
erscheinen, bei einer fünfköpfigen Gruppe einen eigenen Koch<br />
mitzunehmen. Doch das ist im Atlasgebirge so Tradition. Daneben fühlt<br />
es sich wie eine Zeitreise in die goldene Ära der alten Abenteurer an.<br />
Der Streckenplan sieht einen Start im Bergdorf Imlil am Fuß der<br />
Berge vor. Danach folgt eine Tagestour über 16 Kilometer bis zum<br />
Nachtlager, die Neltner-Hütte auf einer Höhe von 3.200 Metern.<br />
Am zweiten Tag geht es dann früh los, bevor wir planmäßig<br />
den Gipfel erreichen – das heißt, falls niemand höhenkrank<br />
wird. Anschließend geht es wieder hinunter nach Imlil.<br />
Der erste Streckenabschnitt ist relativ einfach. Wir laufen im Zickzack<br />
die Bergflanke hinauf und überqueren ein trockenes Flussbett. Danach<br />
weichen die dicken Büsche Stück für Stück den blanken Felsen. Nach<br />
zwei Stunden machen wir in einer kleinen Gaststätte eine Pause, um<br />
zu Mittag zu essen. Dies ist zweifelsohne eines der abgelegensten<br />
Lokale der Welt. Während ich die Landschaft bestaune, brutzelt Mustafa<br />
einen Lamm-Tajine – ein köstliches Schmorgericht im tönernen Topf.<br />
Danach geht es weiter. Die Steigung nimmt nun zu, und die Felsen<br />
„Ich atme schwerer, als dies<br />
auf Meereshöhe der Fall<br />
wäre. Als wir die 2.500 Meter<br />
überschreiten, liegt meine<br />
Herzfrequenz bei über<br />
160 Schlägen pro Minute.“<br />
werden größer. Jetzt machen sich die Beinübungen an der Stufe bezahlt.<br />
Ich bin ich mir auch ziemlich sicher, dass ich schwerer atme, als dies<br />
auf Meereshöhe der Fall wäre. Als wir die 2.500 Meter überschreiten,<br />
liegt meine Herzfrequenz bei über 160 Schlägen pro Minute.<br />
Weiter oben rasten wir in einer noch abgelegeneren Gaststätte<br />
(der Eigentümer schläft neben der Eingangstür, was ziemlich viel<br />
über den täglichen Publikumsverkehr aussagt). Dies ist unsere<br />
letzte Station vor dem Basislager. Nach weiteren anderthalb Stunden n<br />
deutet Rashid auf einen Punkt vor uns. In der Ferne können wir<br />
unser Ziel entdecken, eingebettet in bedrohlich hohe Felswände.<br />
Basislager<br />
Zur Übernachtung schlagen wir unsere Zelte neben der Neltner-<br />
Hütte auf, einem großen aber einfachen Steingebäude. Bevor wir uns<br />
ablegen, bereitet uns Mustafa aber noch einen weiteren leckeren<br />
Tajine zu. Nach zwei Tassen Pfefferminztee zeigt uns Rashid noch<br />
den ersten Teil der morgigen Strecke. Es geht mit einem steilen<br />
Anstieg in einen Spalt hinein, der zwischen zwei kleinen Gipfeln<br />
liegt. Aus der Entfernung betrachtet scheint es keinen einfachen Weg<br />
nach oben zu geben. Zum Glück muss ich mir in den kommenden<br />
Stunden aber nur um die Nachtruhe Gedanken machen.<br />
Unsere Schlafgelegenheit ist nicht besonders komfortabel. Da die<br />
nächste Stadt meilenweit entfernt liegt, verspricht es aber zumindest<br />
eine ruhige Nacht zu werden. So ist es dann auch, bis die Stille durch<br />
eines der Maultiere durchbrochen wird, das unbedingt vor dem Zelt<br />
am Boden scharren muss. Und zwar eine geschlagene Stunde lang.<br />
Doch nicht nur das unruhige Lasttier hält mich vom Schlaf ab.<br />
Es ist gut möglich, dass<br />
Sie unterwegs Berber<br />
treffen<br />
Sprachführer<br />
Wichtige Wörter für die<br />
Kommunikation mit Berbern<br />
Hallo la bas darik (Männer)/<br />
la bas darim (Frauen)<br />
Auf Wiedersehen akajuun arbei<br />
Ja ijeh<br />
Nein oho<br />
Berber amasai<br />
Brot arum<br />
Berg adrar<br />
Esel assierdun<br />
Danke barakalofik<br />
In Gottes Namen bismilla<br />
80/JUNI 2012/mensfitness.de
Abenteuer Outdoor<br />
Trekking am Toubkal<br />
Wo Sie auf dem Weg zum Gipfel<br />
essen, schlafen und laufen können.<br />
SPAIN<br />
Marrakech<br />
MOROCCO<br />
Mount Toubkal<br />
ALGERIA<br />
Kasbah du Toubkal<br />
Imlil 1,740m<br />
Steile<br />
Serpentine<br />
1. Gaststätte 2.300 Meter<br />
2. Gaststätte 2.500 Meter<br />
Neltner<br />
Refuge<br />
3,207m<br />
Serpentine<br />
über großen<br />
Felsvorsprung<br />
Gipfel des<br />
Toubkal<br />
4,167m<br />
Pfad in nordöstlicher<br />
Richtung zum Kamm hinauf<br />
Jon von MF setzt<br />
auf dem lockeren<br />
Geröll des Toubkal<br />
vorsichtig einen<br />
Fuß vor den<br />
anderen.<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/81
Obwohl ich ruhig daliege, atme ich schwer. Das ist kein gutes<br />
Zeichen. Noch weniger kann ich nicht machen, und trotzdem<br />
läuft meine Lunge auf Hochtouren. Das verheißt nichts Gutes.<br />
Der Toubkal<br />
erfordert zwar keine<br />
Kletterausrüstung.<br />
Eine lockere<br />
Wanderung ist die<br />
Tour aber auch nicht.<br />
Früher Aufbruch<br />
Ich wache etwa um vier Uhr morgens wie gerädert auf. Um Viertel vor<br />
fünf kriechen wir aus den Zelten, knipsen unsere Taschenlampen ein<br />
und brechen in der Dunkelheit auf. Wir lassen einen Bach und einen<br />
kurzen Quergang hinter uns. Danach geht es steil bergauf. Ich kann nicht<br />
sehen, auf was ich da hinaufsteige und wie steil der Abgrund neben<br />
dem Weg ist. Doch eine Reihe von Stufen, die mir bis zum Oberschenkel<br />
reichen, sagt mir, dass ich besser nicht danebentreten sollte.<br />
Als wir etwas mehr als eine halbe Stunde hinter uns haben, geht<br />
die Sonne auf, und ich kann die Kopfleuchte abschalten. Nach<br />
dem Schichtwechsel der Gestirne habe ich den Eindruck, mich auf<br />
einem komplett anderen Planeten zu befinden. Das silberfarbene<br />
Gelände, über das wir uns nach oben arbeiten, ähnelt jetzt eher einer<br />
Mondlandschaft. Wir gelangen an einen weiteren felsigen Durchgang.<br />
Da wir vor fünf Uhr losgelaufen sind, haben wir einen Vorsprung<br />
auf die anderen Gruppen, die heute den Gipfel besteigen<br />
wollen. Es fühlt sich jedoch so an, als wäre unsere Gruppe die<br />
einzige auf der gesamten 2.500 Kilometer langen Bergkette.<br />
Bei etwa 3.700 Höhenmetern tritt an die Stelle der Felsen Geröll.<br />
Bei jedem Schritt nach oben zieht es uns den Boden unter<br />
den Füßen weg. Der Weg führt uns an einem fast vertikalen<br />
mehrere Hundert Meter tiefen Abgrund vorbei. Dann taucht der<br />
Gipfel auf, der durch ein kleines Dreieck markiert wird.<br />
Als wir oben ankommen, werden wir für die Strapazen belohnt.<br />
Und zwar durch ein schier endloses Panorama, wie es nur der<br />
Gipfel einer Bergkette bieten kann. In einer Richtung liegen die<br />
weitläufigen und zerklüfteten Grate des Südlichen Atlasgebirges.<br />
Auf der gegenüberliegenden Seite sind am Horizont die ersten<br />
Ausläufer der Sahara zu sehen. Ganz gleich, wohin wir auch blicken:<br />
Wir haben freie Sicht über Tausende von Kilometern hinweg.<br />
Erfolgreicher Abstieg<br />
Es heißt, nach unten kommen sie immer. Derselben Meinung<br />
ist scheinbar auch das Geröll. Es ist nicht schwer, sich<br />
bergab zu bewegen. Die Herausforderung besteht eher darin,<br />
dafür die Füße statt den Allerwertesten zu benutzen.<br />
Auf halbem Weg zurück nach unten ins Basislager sehen wir mehrere<br />
Gruppen, die auf dem Weg nach oben sind. Es ist mindestens ein<br />
halbes Dutzend. Doch keiner von ihnen wird dieselbe Abgeschiedenheit<br />
erleben, die wir bei unserem Anstieg genießen durften. Meine<br />
Schlussfolgerung: Wer sich auf den Weg zum Toubkal hinauf macht,<br />
sollte die eine Stunde Schlaf opfern, um als Erster oben zu sein.<br />
Als die Hütte wieder auftaucht, sehe ich zum ersten Mal bei Tag,<br />
welchen Aufstieg wir bei Dunkelheit bewältigt haben. Ich bin froh,<br />
dass ich unbeschwert nach oben hüpfen durfte und keine blassen<br />
Schimmer hatte, welche tiefen Abgründe neben uns lauerten. Etwa<br />
sechs Stunden nach unserem Aufbruch sind wir wieder an der Hütte.<br />
Dort bereitet uns Mustafa zur Feier des Tages unser Abschlussessen zu.<br />
Verglichen mit der bisherigen Tagesleistung erscheint mir der<br />
Weg von der Neltner-Hütte zurück nach Imlil wie ein Spaziergang.<br />
Doch am Ende des 3 ½-stündigen Abschnitts spüre ich die<br />
40 Kilometer Streckenlänge und die fünf Kilometer Höhenunterschied,<br />
die wir in diesen beiden Tagen überwunden haben.<br />
Dann verlassen wir Imlil, um ins geschäftige, bunte Treiben Marrakeschs<br />
zurückzukehren. Schwer zu glauben, dass unser Toubkal-Abenteuer vor<br />
weniger als 48 Stunden gerade erst begonnen hatte. Aber wir waren<br />
tatsächlich oben und können mit einmaligen Erinnerungen im Gepäck<br />
die Rückreise nach Hause antreten. Jetzt weiß ich, wo der Toubkal liegt.<br />
Der Weg auf den Toubkal<br />
Unser MF-Redakteur hat den Weg auf den Toubkal mit toubkalguide.com<br />
angetreten. Der führende Spezialist fürs Atlasgebirge setzt einheimische<br />
Bergführer ein. Die dreitägige Tour kostete einschließlich Transport ab<br />
Marrakech, Unterkunft, Mahlzeiten, Maultier, Koch und Bergführer<br />
180 € pro Person bei einer Mindest-Gruppengröße von zwei Teilnehmern.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter toubkalguide.com.<br />
82/JUNI 2012/mensfitness.de
Abenteuer Outdoor<br />
„Die Herausforderung<br />
besteht darin, sich auf<br />
den Füßen statt dem<br />
Allerwertesten bergab<br />
zu bewegen.“<br />
Bereit für den Atlas<br />
Wichtige Ausrüstung für Gipfelstürmer<br />
Cargoshort<br />
Craghoppers Nosilife<br />
Zu Beginn der Tour<br />
ist aufgrund der<br />
hohen Temperaturen<br />
wahrscheinlich<br />
nur eine Schicht<br />
Klamotten<br />
notwendig. Umso<br />
wichtiger, dass in<br />
der Short Taschen<br />
für Snacks und<br />
Karten enthalten<br />
sind. Verwenden<br />
Sie diese schnell<br />
trocknende Hose<br />
von Craghoppers,<br />
die auch härtere Einsätze übersteht.<br />
Ca. 53 € nosilife.de<br />
Wandersocken<br />
1000Mile<br />
Sie laufen zwar<br />
nur 40 Kilometer,<br />
und keine 1.000<br />
Meilen. Dennoch<br />
sind hochwertige<br />
Socken wichtig, um<br />
Blasen vorzubeugen.<br />
Dieses doppellagige<br />
Material scheuert<br />
nicht auf der Haut.<br />
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Der Toubkal bietet<br />
als Nordafrikas<br />
höchstgelegener<br />
Punkt einzigartige<br />
Ausblicke.<br />
Salomon Exit<br />
Peak Mid GTX<br />
Diese Stiefel bieten die ideale Kombination<br />
aus Schutz,<br />
Grip und<br />
Beweglichkeit.<br />
Sie sind so<br />
fest, dass sie<br />
die Strecke<br />
ohne Angst<br />
vor lockerem<br />
Geröll in<br />
Angriff<br />
nehmen können. Trotzdem<br />
sind sie noch so wendig, dass Sie<br />
damit schnell vorankommen.<br />
135 € salomon.com/de<br />
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Eine leicht zu<br />
bedienende<br />
Kompaktkamera<br />
mit 12,3<br />
Megapixeln. Sie<br />
liefert dieselbe<br />
Bildqualität<br />
wie eine weit<br />
unhandlichere<br />
digitale<br />
Spiegelreflexkamera<br />
Ca. 730 € olympus.de<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/83
TRIATHLON<br />
TRAININGSLAGER<br />
Jedes Jahr im Frühjahr zieht<br />
es hunderte Radler und<br />
Triathleten in südliche Gefilde.<br />
Trainieren, Essen, Schlafen sind die<br />
einzigen Sorgen, die einen Sportler<br />
dort im Trainingslager plagen. Doch<br />
warum macht man eigentlich ein<br />
Trainingslager, wann ist der beste<br />
Zeitpunkt und muss man dafür<br />
nach Mallorca?<br />
Von Jörg Birkel<br />
84/JUNI 2012/mensfitness.de
TRIATHLON<br />
FIT-TIPP<br />
Planung<br />
Intensive Trainingsreize im Ausdauersport brauchen eine solide Basis.<br />
Daher trainiert man im Trainingslager primär seine Grundlagenausdauer,<br />
um daran die spezifische Wettkampfvorbereitung anzuschließen.<br />
Job, Familie, Freunde - zu Hause ist man ständig abgelenkt und es<br />
fehlt schnell die Zeit für die nötigen Trainingsumfänge. Vor allem<br />
beim Radfahren ist es dazu in unseren Breiten im Winter und Frühjahr<br />
witterungsbedingt oft schwierig, ausreichend Trainingskilometer<br />
zu sammeln. Kein Wunder also, dass viele Triathlon-Profis mit dem<br />
Beginn ihrer Vorbereitungsphase im November in den Süden fliehen.<br />
Ein beliebtes Ziel sind Fuerteventura, Lanzarote oder Teneriffa, aber<br />
auch Südafrika, Australien oder die USA sind typische Trainingsorte der<br />
Profis. Und immer mehr Hobby-Triathleten und Radfahrer machen es<br />
ihren Idolen nach. Aufgrund der langen Anreise und der Zeitumstellung<br />
konzentrieren sich die Hobbysportler allerdings bis Februar mehr auf<br />
die Kanaren und ab März/April ist Mallorca eines der Hauptreiseziele<br />
für Radsportler. Hier bieten sich ideale Trainingsbedingungen. Fernab<br />
von störenden Einflüssen leben die Hobbysportler für ein oder zwei<br />
Wochen wie ein Profi: Täglich Schwimmen, Radeln, Laufen, Essen,<br />
Schlafen. Dazu kommen eventuell noch Kraft- und Stabitraining<br />
sowie regenerative Maßnahmen wie Massage oder Sauna. Was<br />
auf Nichtsportlern wie Stress anmutet, stellt für Triathleten das<br />
Paradies dar.<br />
Typische Fehler im Trainingslager<br />
Entsprechend groß ist allerdings auch die Gefahr, dass<br />
man zu viel des Guten tut. Während über 50 Prozent der<br />
Deutschen aufgrund schlechter Ernährungsgewohnheiten<br />
und Bewegungsmangel übergewichtig sind, neigen<br />
Hobbytriathleten eher zum Übertrainieren. Daher<br />
ist es wichtig, dass man nicht unvorbereitet in ein<br />
Trainingslager fliegt. Die typische Trainingsstruktur<br />
sieht immer 2-3 Belastungstage im Wechsel mit einem<br />
Ruhetag vor. Pro Tag empfehlen erfahrene Trainer eine<br />
leichte Steigerung der Umfänge um fünf Prozent. Da<br />
heißt es also erstmal locker bleiben, auch wenn einen die<br />
Motivation am ersten Tag zu Höchstleistungen treiben<br />
will. Der Trainingstag für Triathleten beginnt in der Regel<br />
früh. Bereits vor dem Frühstück steht die erste Lauf- oder<br />
Schwimmeinheit auf dem Plan. Nach dem Frühstück geht<br />
es dann aufs Rad. Nehmen wir mal an, am ersten Tag<br />
steht früh eien Stunde Schwimmen auf dem Plan. Je nach<br />
Trainingszustand fährt man anschließend anderthalb<br />
bis zweieinhalb Stunden Rad und läuft danach vielleicht<br />
noch eine halbe Stunde.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 85
Somit kommen schnell mal vier bis fünf Stunden<br />
Sport zusammen. Dieses Pensum wird dann täglich um<br />
eine halbe bis eine Stunde gesteigert und summiert<br />
sich bei 5 Belastungstagen in der Woche schnell mal<br />
auf über 25 Stunden. Idealerweise sollte man daher<br />
bereits im Vorfeld ein paar Radkilometer sammeln,<br />
damit man nicht auf halber Strecke schlapp macht.<br />
Erfahrene Triathlon Trainer empfehlen mindestens<br />
1.000 Radkilometer. Falls das Wetter nicht mitspielt,<br />
ist Spinning oder Rollentraining im Winter daher ein<br />
absolutes Muss für Triathleten. Eine Stunde Spinning<br />
kann man mit etwa 30 Kilometern verbuchen.<br />
Trainingsziele<br />
Ebenfalls ein häufiger Fehler ist eine falsche Zielsetzung für das<br />
Trainingslager und eine daraus resultierende falsche Ernährung.<br />
Bei einem Triathlon Camp geht es nicht ums Abnehmen. Das<br />
glauben dennoch viele Hobbysportler und essen daher zu<br />
wenig. Besonders eine Low-Carb-Ernährung ist im Trainingslager<br />
fatal. Was im <strong>Fitness</strong>sport ein gutes Konzept zum Abnehmen<br />
ist, sollten Triathleten hier tunlichst vermeiden. Gehen dem<br />
Körper die Kohlenhydratreserven aus, beginnt er nämlich damit<br />
körpereigene Eiweißstrukturen abzubauen, statt wie erhofft<br />
Fett zu verbrennen. Aus Proteinen des Immunsystems, den<br />
Blutkörperchen und der Muskulatur wird Glukose hergestellt.<br />
Man verbrennt sich quasi selbst und wird infektanfällig. Eine<br />
ausgewogene und vor allem kohlenhydratbetonte Ernährung ist<br />
im Trainingslager Pflicht. Damit ist auch die Nährstoffversorgung<br />
weitgehend gewährleistet. Durch das hohe Trainingspensum<br />
steigt der Mineralstoffbedarf an. Deshalb sollten viel Gemüse<br />
und Rohkost auf den Teller. Eventuell ist auch eine gezielte<br />
Nahrungsergänzung sinnvoll. Nach dem Training ist es wichtig,<br />
schnell die Glykogenspeicher zu füllen und dem Körper Eiweiß zu<br />
liefern. Das beschleunigt die Regeneration und reduziert mögliche<br />
Muskelschäden. Da die meisten Camps sehr radlastig sind,<br />
kommen entsprechend viele Trainingsstunden zusammen. Unsere<br />
Glykogenreserven reichen dafür bei weitem nicht aus, sodass man<br />
bereits während des Trainings regelmäßig Kohlenhydrate zuführen<br />
muss. Als Empfehlung fürs Grundlagentraining im Trainingslager<br />
lautet: Pro Stunde sollten etwa 60-80 Gramm Kohlenhydrate<br />
zugeführt werden. Entsprechende Gels oder Riegel kommen in der<br />
Regel auf etwa 40-50 Gramm Zucker. Also sollte man nach einer<br />
Stunde den ersten Riegel essen. Für die übrigen Kohlenhydrate<br />
reicht ein isotonisches Getränk. Zudem kann man bei langen<br />
Ausfahrten über vier Stunden auch mal an einer Tankstelle eine<br />
Cola kaufen oder eine Kaffeepause einlegen.<br />
Erholung ist wichtig<br />
Ein gut abgestimmter Trainingsplan sieht ausreichend Zeit für<br />
die körperliche und geistige Erholung vor. Profis sind deshalb<br />
so leistungsfähig und können das enormen Trainingspensum<br />
von über 30 Stunden pro Woche wegstecken, weil sie sich<br />
86/JUNI 2012/mensfitness.de
TRIATHLON<br />
FIT-TIPP<br />
im Alltag nicht zusätzlich<br />
auf einen Job konzentrieren<br />
müssen. Die wichtigste<br />
Regenerationsmaßnahme für<br />
Triathleten ist ausreichend<br />
Schlaf, denn hier laufen<br />
alle Regenerationsprozesse<br />
im Körper auf Hochtouren.<br />
Entsprechend früh sollte man im<br />
Trainingslager ins Bett gehen.<br />
Bereits eine zusätzliche Stunde<br />
Schlaf pro Nacht summiert<br />
sich in einer Woche auf eine<br />
zusätzliche Nacht Schlaf auf.<br />
Auch nach dem Trainingslager<br />
braucht der Körper Erholung.<br />
Wieder zu Hause angekommen,<br />
sollte man moderat mit<br />
geringerer Intensität<br />
weitertrainieren, damit der<br />
Körper sich an die gesetzten<br />
Trainingsreize aus dem Camp<br />
anpassen kann. Als Faustformel<br />
gilt: Ein Tag Erholung pro<br />
Trainingstag. Danach kann man<br />
die Intensität wieder hochfahren<br />
und wird schnell feststellen, dass<br />
ein Trainingslager die eigene<br />
Form nach vorne katapultiert.<br />
Entscheidend ist eben die<br />
richtige Mischung aus Be- und<br />
Entlastung. Stimmt dieser Mix,<br />
lohnt sich ein Camp auch für<br />
Hobbysportler.<br />
Fotos: J.Birkel<br />
Buchtipp: Athletiktraining<br />
für Triathleten<br />
Kraft ist die Grundlage für jede Bewegung. Deshalb profitieren Triathleten von<br />
einem begleitenden Athletiktraining. Mehr Kraft in den Beinen verbessert die<br />
Radleistung, Kraft in den Armen macht im Wasser schneller. Aber auch die<br />
Rumpfstabilität ist wichtig. Ein gutes Muskelkorsett schützt vor Verletzungen<br />
und macht schneller. Beim Radfahren reduziert sich der Kraftverlust<br />
beim Treten durch mehr Rumpfstabilität, im Schwimmen verbessert sich<br />
dadurch die Wasserlage und auch der Laufstil wird ökonomischer, wenn<br />
man regelmäßig Bauch und Rücken kräftigt. Dafür braucht man keine<br />
aufwendigen Maschinen oder teure <strong>Fitness</strong>studios. Die Autoren Jörg Birkel<br />
und Ben Schneider haben in ihrem Buch eine breite Übungsauswahl für<br />
Ausdauersportler zusammengestellt. Ob mit dem eigenen Körpergewicht,<br />
Outdoor oder mit Kleingeräten, hier findet sich für jeden Triathleten das<br />
richtige Programm.<br />
Spomedis Verlag; amazon.de<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 87
LESER-AKTION<br />
VERÖFFENTLICHT EUER<br />
FOTO IN MEN’S FITNESS!<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde!<br />
Wir möchten Euch die Möglichkeit<br />
bieten, Euer persönliches Foto in<br />
Men’s <strong>Fitness</strong> zu veröffentlichen.<br />
Wenn Ihr Eure Trainingserfolge einer<br />
breiten Leserschaft zugänglich machen wollt,<br />
habt Ihr nun die Möglichkeit.<br />
Eines gleich vorneweg: Ob Home- oder<br />
Studio Cracks. Auch wenn es etwas zu<br />
gewinnen gibt, ist das Ganze kein Wettbewerb<br />
und viel Muskelmasse ist kein Kriterium.<br />
Es geht hier um <strong>Fitness</strong> und Fortschritte.<br />
Wenn Ihr die Möglichkeit habt, sendet uns<br />
auch ein Vorher/Nachher-Foto, was Eure<br />
Fortschritte belegen kann. Dies ist aber keine<br />
Voraussetzung.<br />
Am Ende des Jahres küren wir unter allen<br />
veröffentlichten Bildern das „Leser-Foto des<br />
Jahres“.<br />
LESER DES<br />
MONATS<br />
Martin Nußmann<br />
Alter: 21<br />
Schüler aus Leipzig<br />
Das könnt Ihr gewinnen:<br />
1. Platz: „Power-Block“<br />
2. Platz: „Kettleblock“<br />
3. Platz: „Kurzhantel-Set“<br />
Des<br />
Weiteren erhalten alle<br />
3<br />
Gewinner ein 2-Jahres-<br />
Abo<br />
für Men’s <strong>Fitness</strong>!<br />
Die Teilnahme ist einfach: Sendet Eure<br />
Fotos und Kontaktdaten per E-Mail mit dem<br />
Betreff „Leserfoto“ an team@mensfitness.de<br />
und fügt noch einen kleinen Steckbrief mit<br />
den wichtigsten Daten von Euch bei (Alter,<br />
Größe, Gewicht, Beruf, Wohnort). Eine „Ich bin<br />
zu treffen im Studio X“ -Angabe schadet auch<br />
nicht, wenn Ihr Euer Studio supporten und ein<br />
paar „Fans“ treffen möchtet. Nicht vergessen:<br />
Eine kurze Beschreibung Eures Trainings/<br />
Workouts! Schließlich möchten wir wissen, wie<br />
Ihr Eure Erfolge erzielt habt.<br />
Fotos die es nicht ins Magazin geschafft<br />
haben, veröffentlichen wir auf unserer<br />
Homepage mit der zusätzlichen Möglichkeit<br />
des Gewinnes eines Jahres-Abos von Men’s<br />
<strong>Fitness</strong>.<br />
Wir freuen uns auf Eure Fotos und<br />
wünschen viel Spaß bei den Shoots!<br />
Euer Team von Men’s <strong>Fitness</strong><br />
Info Martin:<br />
Martins „Grundausstattung“ kommt vom<br />
Judo. Er betreibt diesen Kampfsport<br />
bereits seit seinem 6. Lebensjahr. Die<br />
Vielseitigkeit des Kampfsports kommt<br />
einem Ganzkörper-Workout recht<br />
nahe, meint Martin. Dazu gehören<br />
Technikeinheiten aber auch Kraft und<br />
Ausdauertraining. Bei einer Größe<br />
von 1,86m und einem Gewicht von<br />
100kg sind 2 Trainingseinheiten pro<br />
Tag Martins Standard. Als Schüler<br />
am Sportgymnasium in Leipzig<br />
kann er seine sportlichen Ziele<br />
dementsprechend umsetzen. Eine<br />
ausgewogene Ernährung und die<br />
richtige Einstellung tun ihr Übriges, …wie<br />
man sehen kann!<br />
Martin wünscht euch „Sport frei und<br />
viele Grüße!“<br />
88/JUNI 2012/mensfitness.de
Auftanken<br />
EatFit<br />
Zum Wohl!<br />
Auch, wenn es nicht so männlich aussieht wie ein Glas Bier: Die neusten<br />
Forschungen zeigen, dass ein Glas Rotwein am Tag vor Herzkrankheiten<br />
schützen kann. In einer kürzlich im Journal „Food Research International“<br />
erschienenen Studie weisen die Wissenschaftler auf diesen Sachverhalt<br />
hin. Die hohe Polyphenol-Konzentration des Rotweins bremst den Abbau<br />
von Omega-3-Fettsäuren im Körper. Dadurch sinkt die Anfälligkeit<br />
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu diesem Ergebnis ist auch eine<br />
Reihe vorhergehender Untersuchungen gelangt. Darin wurde auf die<br />
Zusammenhänge zwischen mediterraner<br />
Ernährung mit hohen Polyphenol-Anteilen<br />
und der Gesundheit von Herz und<br />
Kreislauf hingewiesen. Übertreiben<br />
sollten Sie es aber nicht: Alle Studien<br />
sind sich dahingehend einig,<br />
dass mehr als zwei Gläser am<br />
Tag die positive Wirkung<br />
wieder zunichte machen.<br />
Weinsorten wie<br />
Cabernet Sauvignon<br />
und Malbec weisen<br />
hohe Polyphenol-<br />
Konzentrationen<br />
auf.<br />
INHALT<br />
90 Schnelle Tipps<br />
7 unverzichtbare Mineralstoffe für<br />
Männer und die Wahrheit übers Fett<br />
91 Perfekte Ernährung<br />
Gutes und günstiges Essen<br />
92 Meisterklasse Kochen<br />
Eiweiß und gesunde Fette: Experten-Tipp<br />
zur Zubereitung von Miesmuscheln<br />
94 Ergänzungsmittel für<br />
den Sport<br />
Shakes und Pillen<br />
95 Klug einkaufen<br />
Ein Einkaufswagen voller gesunder Produkte
EatFit Schnelle Tipps<br />
unverzichtbare<br />
7Mineralstoffe<br />
Mit den folgenden Nährstoffen<br />
in Form bleiben<br />
Selen<br />
erhöht die<br />
Testosteronproduktion<br />
im Körper und schützt<br />
vor Herzerkrankungen.<br />
Wichtigste Quelle<br />
Paranüsse<br />
Zink<br />
kurbelt die<br />
Immunabwehr an<br />
und verbessert<br />
die Fruchtbarkeit.<br />
Wichtigste Quelle<br />
Leber<br />
Magnesium<br />
verbessert den<br />
Schlaf und lindert<br />
Entzündungen.<br />
Wichtigste Quelle<br />
Sonnenblumenkerne<br />
Kalium<br />
trägt zur<br />
Muskelkontraktion<br />
bei und hilft, den<br />
Blutdruck<br />
niedrig zu halten.<br />
Wichtigste Quelle<br />
Bananen<br />
Eisen<br />
verbessert den<br />
Sauerstofftransport<br />
durch die roten<br />
Blutkörperchen. Baut<br />
der Abgeschlagenheit<br />
und Müdigkeit vor.<br />
Wichtigste Quelle<br />
Rind<br />
Chrom<br />
verbessert die<br />
Blutzuckerkontrolle<br />
und kann den<br />
Cholesterinspiegel<br />
senken.<br />
Wichtigste Quelle<br />
Cheddar-Käse<br />
Mangan<br />
stärkt die<br />
Knochen und hilft,<br />
die Blutzuckerwerte<br />
konstant zu halten.<br />
Wichtigste Quelle<br />
Macadamia-Nüsse<br />
F<br />
Ernährung F+A<br />
Marisa Peer ist Ernährungsexpertin und Autorin mit<br />
25 Jahren Erfahrung in der <strong>Fitness</strong>industrie.<br />
Was ist schlimmer:<br />
Trans-Fette oder gesättigte Fette?<br />
AGesättigte Fette sind vor allem in rotem Fleisch und Milchprodukten zu finden. Sie haben zwar<br />
einen schlechten Ruf, können jedoch in Maßen genossen der Gesundheit zuträglich sein. Sie<br />
stellen eine konzentrierte Energiequelle dar und bremsen die Nährstoffaufnahme, halten also<br />
länger satt. Zudem fungieren sie als Trägerstoffe einer Reihe von fettlöslichen Vitaminsorten wie<br />
etwa Vitamin A, D, E und K.<br />
Trans-Fette hingegen sind künstliche Zusatzstoffe, die der Körper nicht<br />
verarbeiten kann und in Fettzellen speichert. Sie führen zur<br />
Gewichtszunahme. Außerdem verstopft diese Fettsorte die<br />
Arterien. Die Forscher gehen davon aus, dass sie<br />
auch noch für eine Reihe anderer Erkrankungen<br />
einschließlich des Diabetes verantwortlich sind.<br />
Lebensmittelfirmen arbeiten so gerne mit<br />
Trans-Fetten, weil sie die Lebensdauer von<br />
Nahrungsmitteln wie Keksen und Chips<br />
verlängern. Als bewusster Verbraucher sollte man<br />
ihnen jedoch aus dem Weg gehen.<br />
Basisausrüstung für den Vorratsschrank<br />
Kreuzkümmel<br />
Kreuzkümmel verleiht den<br />
verschiedensten indischen<br />
und fernöstlichen Gerichten<br />
eine würzige Note. Er bietet<br />
Kumin aktiven Menschen<br />
eine Reihe gesundheitlicher<br />
Vorteile. Der Kümmel enthält<br />
viel Eisen. Dies ist von<br />
wesentlicher Bedeutung für<br />
den Schutz des Immunsystems.<br />
Außerdem weist er hohe<br />
Mangankonzentrationen<br />
auf und hilft dadurch, den<br />
Blutzucker stabil zu halten. Darüber<br />
hinaus stimuliert Kumin in der Bauchspeicheldrüse<br />
die Ausschüttung von Enzymen. Er kurbelt somit die<br />
Verdauung an und beschleunigt die Nährstoffaufnahme.<br />
Das Gewürz kann sogar zum Schutz gegen Krebs<br />
beitragen, da es im Körper freie Radikale bekämpft.<br />
Schneller Tipp<br />
Mit Kumin, Kurkuma, Chilipulver und Koriander lässt sich eine feurige<br />
Currysauce zubereiten, die die Verdauung auf Hochtouren bringt.<br />
90/JUNI 2012/mensfitness.de
Perfekte Ernährung EatFit<br />
Gut und günstig<br />
Geld sparen und trotzdem gesund essen – mit<br />
diesem starken Ernährungsplan<br />
Kosten für die<br />
Zutaten pro Tag<br />
ca. 7 Euro<br />
Sie haben im Winter das ganze Ersparte für warme<br />
Wollpullover ausgegeben? Kein Problem: Wer sich trotz<br />
eines leeren Bankkontos gesund ernähren möchte,<br />
muss nur ein wenig schlauer einkaufen. Folgen<br />
Sie diesem krisenfesten Speiseplan, um Energie<br />
fürs Training zu haben, schneller zu regenerieren<br />
und Ihre <strong>Fitness</strong>ziele zu erreichen, ohne einen<br />
Kredit bei der Bank aufnehmen zu müssen.<br />
Tomaten<br />
enthalten viel<br />
Beta-Carotin und<br />
Lycopin. Diese<br />
Substanzen bauen<br />
Entzündungen und<br />
dem Muskelkater<br />
vor.<br />
Huhn<br />
ist eine hervorragende<br />
Quelle für mageres<br />
Eiweiß zum<br />
Muskelaufbau.<br />
Hühnerfleisch enthält<br />
auch viel Vitamin B3,<br />
welches<br />
Fetteinlagerungen<br />
vorbaut.<br />
Tageszufuhr<br />
gesamt<br />
1.820 Kalorien<br />
181 g<br />
Kohlenhydrate<br />
142 g Eiweiß<br />
45 g Fett<br />
Frühstück<br />
Haferflocken mit<br />
Bananenstücken<br />
sorgen für eine<br />
langsame Zufuhr an<br />
Kohlenhydraten,<br />
Eiweiß und<br />
Ballaststoffen.<br />
Daneben enthalten sie<br />
Mangan, das die<br />
Knochen stärkt.<br />
Mittagessen<br />
Gebackene Süßkartoffel<br />
mit Thunfisch aus der<br />
Dose, als Beilage<br />
griechischer Joghurt<br />
mit Gurkenscheiben.<br />
Diese Kombination<br />
stellt Kohlenhydrate mit<br />
einem niedrigen<br />
glykämischen Index<br />
sowie Eiweiß bereit.<br />
Abendessen<br />
Zitronenhuhn mit Couscous (2 Portionen)<br />
Zutaten<br />
2 gekochte Hühnerbüste, in Scheiben geschnitten Saft und geriebene<br />
Schale einer halben Zitrone 1 EL Olivenöl 150 g Couscous 150 g junge<br />
Eiertomaten, halbiert 50 g Sonnenblumenkerne Handvoll Koriander<br />
Zubereitung<br />
Das Olivenöl mit dem Zitronensaft und<br />
der Schale mischen. Den Saft übers Huhn<br />
gießen und das Fleisch 15 Minuten in den<br />
Kühlschrank geben.<br />
Den Couscous in eine Schüssel geben und<br />
250 ml kochend heißes Wasser<br />
darübergießen. Wenn der Couscous nach<br />
5 bis 10 Minuten das ganze Wasser<br />
aufgenommen hat, den Schüsselinhalt mit<br />
einer Gabel durchrühren.<br />
Die Tomaten, die Kerne und die Hälfte des<br />
Korianders hinzufügen. Die überschüssige<br />
Marinade des Huhns in die Schüssel geben<br />
und mit dem Couscous vermischen. Darauf<br />
das Huhn mit dem übrigen Saft und dem<br />
restlichen Koriander geben.<br />
Zitronensaft<br />
steckt voller<br />
immunisierendem<br />
Vitamin C und<br />
krebshemmender<br />
Flavonole.<br />
Zwischenmahlzeiten<br />
½ Becher Hüttenkäse ist<br />
ein echtes Eiweißpaket.<br />
1 Apfel enthält große<br />
Mengen an Ballaststoffen.<br />
2 Satsumas<br />
liefern das notwendige<br />
Vitamin C.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 91
Muscheln für<br />
die Muckis<br />
Eine gesunde Schüssel voller Muscheln, professionell zubereitet<br />
– mit den Tipps des Spitzenkochs Jean-Christophe Novelli<br />
Muscheln mögen nach einer extravaganten und<br />
luxuriösen Mahlzeit klingen. Dabei lassen sie sich<br />
mit dem richtigen Knowhow ganz einfach zubereiten.<br />
Und sind dabei auch noch extrem gesund. Wie viele<br />
andere Meeresfrüchte auch enthalten Muscheln<br />
viel Eiweiß. Etwa 15 Exemplare weisen in etwa<br />
so viele Proteine auf wie ein 170-Gramm-Steak.<br />
Daneben sind darin auch viele Omega-3-<br />
Fettsäuren enthalten, die gut fürs Herz<br />
sind. Mit diesen Tipps des Chefkochs<br />
Jean-Christophe Novelli, der bereits<br />
fünf kulinarische Auszeichnungen<br />
vorweisen kann, gelingen die<br />
Muscheln jedes Mal aufs Neue.<br />
Schneller Tipp<br />
Stehen einzelne Muscheln<br />
offen? Lassen sie sich auch<br />
nicht schließen, wenn Sie<br />
damit auf eine feste<br />
Oberfläche klopfen? Dann<br />
sind sie nicht für den Verzehr<br />
geeignet und sollten<br />
entsorgt werden.<br />
So funktioniert’s Leckere Miesmuscheln als Muskelnahrung<br />
Zutaten 500 g frische<br />
Miesmuscheln 1 EL Honig<br />
½ Zwiebel (gewürfelt)<br />
1 Selleriestange (gehackt)<br />
1 Karotte (geschält und gewürfelt)<br />
2 Knoblauchzehen (fein<br />
gehackt) 1 EL frischer Ingwer<br />
(gemahlen) 75 g Pilze (gehackt)<br />
½ TL Kurkuma 2 Prisen<br />
gemahlene Muskatnuss<br />
1 Halm Zitronengras<br />
(geschnitten und gemahlen)<br />
2 Tepin-Chilis (gehackt) 2 EL<br />
Rapsöl 1 Stängel Koriander<br />
(grob gehackt) 1 große<br />
Handvoll Babyleaf-Spinat 2 EL<br />
Schnittlauch (grob gehackt)<br />
100 ml fettarme Kokoscreme<br />
Vorbereitung Zum Überprüfen<br />
die Miesmuscheln anklopfen. Wenn<br />
sie sich schnell schließen, sind sie<br />
gut. Dauert es zu lange, sind sie<br />
tot und sollten entsorgt werden.<br />
Die gesunden Muscheln acht bis<br />
zehn Stunden lang in ein Gefäß mit<br />
kaltem Wasser und Haferflocken<br />
geben. Nach Möglichkeit alle<br />
paar Stunden durchrühren.<br />
Den Inhalt dann abgießen, die<br />
Haferflocken abspülen und<br />
die Muscheln noch einmal<br />
30 Minuten lang trocknen lassen.<br />
Zubereitung<br />
Kurkuma, Muskatnuss,<br />
Zitronengras, Honig, Zwiebeln,<br />
Sellerie, Karotten, Knoblauch,<br />
Ingwer und Pilze in eine<br />
schwere Pfanne geben und<br />
zudecken. Dann das Ganze<br />
sechs bis acht Minuten lang<br />
bei niedriger Hitze kochen, bis<br />
sich die Flüssigkeit mit den<br />
Gewürzen vermischt hat.<br />
Die Miesmuscheln dazugeben<br />
und mit einem Kochlöffel<br />
unterrühren. Alles abdecken<br />
und bei starker Hitze zwei bis<br />
drei Minuten lang kochen lassen,<br />
bis die Muscheln aufgehen.<br />
Den Topfinhalt zusammen mit<br />
dem Öl, Koriander, Schnittlauch<br />
und Spinat in eine Glasschüssel<br />
geben. Sofort mit Frischhaltefolie<br />
zudecken und die Gewürzmischung<br />
zehn Minuten lang in die<br />
Muscheln einziehen lassen.<br />
Den Saft aus der Schüssel durch<br />
ein Sieb in eine Pfanne gießen.<br />
Den Pfanneninhalt auf niedriger<br />
Hitze kochen lassen, um die<br />
Flüssigkeit zu reduzieren. Sobald<br />
sich die Sauce in der Pfanne zu<br />
einer vergleichbaren Konsistenz<br />
verdickt hat, die Kokoscreme<br />
hinzufügen. Dann noch etwas<br />
schwarzen Pfeffer und ein wenig<br />
mehr Knoblauch hinzufügen.<br />
Die Miesmuscheln hineingeben,<br />
mit einem Kochlöffel<br />
unterrühren und servieren.<br />
92/JUNI 2012/mensfitness.de
Meisterklasse Kochen EatFit<br />
Beilagen für die<br />
Meeresfrüchte<br />
Diese gesunden Beilagen runden<br />
das Muschelgericht ab.<br />
Spinat und<br />
Kichererbsen<br />
Spinat ist ein Lieferant<br />
von Antioxidantien, die<br />
das Herz schützen.<br />
Kichererbsen enthalten große<br />
Mengen sättigender Ballaststoffe<br />
und Proteine zum Muskelaufbau.<br />
Paprika weist hohe<br />
Konzentrationen des<br />
immunisierenden Vitamin C<br />
sowie Capsaicin auf, welches<br />
zur Fettverbrennung beiträgt.<br />
Tomaten-<br />
Avocado-Salat<br />
Tomaten sind eine<br />
ausgezeichnete Quelle<br />
oxidationshemmender<br />
Wirkstoffe und schützen<br />
dadurch Knochen, Leber,<br />
Nieren und Herz.<br />
Avocados bieten<br />
einfach ungesättigte<br />
Fette, die zur Senkung<br />
des Cholesterinspiegels<br />
beitragen und das<br />
Herz gesund halten.<br />
Römersalat enthält<br />
viel Folsäure und<br />
Kalium. Dadurch trägt<br />
er zum Schutz des Herz-<br />
Kreislauf-Systems bei.<br />
Schneller Tipp<br />
„Wenn die Muscheln<br />
nicht alle gleich gefärbt<br />
sind, ist das kein Grund<br />
zur Beunruhigung“, so<br />
Novelli. „Die Muscheln mit<br />
gelblichem Fleisch sind<br />
weibliche Exemplare, die<br />
mit eher weißem Fleisch<br />
männliche.“<br />
Süßkartoffel-<br />
Röstis<br />
Süßkartoffeln haben einen<br />
niedrigen Glykämischen<br />
Index (GI), beinhalten dafür<br />
aber viele Ballaststoffe,<br />
die lange satt halten.<br />
Olivenöl ist eine hervorragende<br />
Quelle für Polyphenole. Diese<br />
wirken Krankheiten und<br />
Alterserscheinungen entgegen.<br />
Thymian ist eine schmackhafte<br />
und<br />
natriumarme<br />
Alternative zum Salz.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 93
EatFit Ergänzungsmittel für den Sport<br />
Proteinpower<br />
Fallen Ihnen nachmittags die Augen zu?<br />
Vergessen Sie das Koffein. Hier hilft nur Eiweiß!<br />
Das Problem<br />
Es ist Nachmittag, und Sie können<br />
am Schreibtisch nur mühsam die<br />
Augen offenhalten. Zeit für einen<br />
kleinen Kick. Zeit für den Kaffee, am<br />
besten noch mit Zucker, oder?<br />
Die Lösung<br />
Sicher – Kaffee gibt Ihnen einen kurzfristigen<br />
Energieschub. Danach kommt aber genauso<br />
schnell das nächste Tief. Zuckerhaltige<br />
Snacks erhöhen dabei nur noch weiter den<br />
Anteil des Körperfetts. Doch das wussten<br />
Sie sicher schon. Es gibt eine bessere<br />
Lösung: Neuen Forschungsergebnissen<br />
im wissenschaftlichen Magazin „Neuron“<br />
zufolge kann die Aufnahme von Aminosäuren<br />
die Zellen aktivieren, die das Gehirn<br />
stimulieren. Damit aber nicht genug:<br />
Aminosäuren (die Grundbausteine des<br />
Eiweiß) fördern auch die Verbrennung<br />
der Fettreserven durch den Körper.<br />
Die Studie<br />
In der Untersuchung haben die<br />
Wissenschaftler verschiedene Nährstoffe<br />
getestet. Sie wollten feststellen, wie sie sich<br />
auf die Orexinzellen auswirken. Letztere<br />
regulieren den Schlaf-Wach-Rhythmus und<br />
den Energieverbrauch. Eiweiß hatte den<br />
größten Einfluss auf diese Zellen. Der<br />
Verzehr von Zucker erhöhte indes<br />
die Glukosewerte des Körpers und<br />
blockierte dadurch die Wirkung<br />
der Orexinzellen. Und wenn diese<br />
Zellen nicht regelmäßig stimuliert<br />
werden, steigt das Risiko<br />
der Fettleibigkeit. Proteine sind<br />
also nicht nur zur Regeneration<br />
nach dem Workout gut.<br />
Halten Sie auch immer einige proteinreiche<br />
Snacks für den Energieknick am Nachmittag<br />
griffbereit.<br />
Welche Ergänzungsmittel? Antworten auf Ihre Fragen zu Ergänzungsmitteln im Sport !<br />
F<br />
A<br />
Kann ich alle meine täglichen<br />
Nahrungsergänzungsmittel auf einmal einnehmen?<br />
„Es gibt zwei gute Gründe,<br />
warum die Zufuhr auf<br />
den Tag verteilt werden sollte“,<br />
meint der Ernährungsexperte<br />
und Sportwissenschaftler<br />
Laurent Bannock. „Erstens ist<br />
der Körper mit der kompletten<br />
Ladung an Nährstoffen<br />
überfordert, wenn er sie<br />
alle auf einmal verabreicht<br />
bekommt. Zweitens sollten<br />
einige Ergänzungsmittel zu<br />
den Mahlzeiten aufgenommen<br />
werden, manche dazwischen.<br />
Andere Ergänzungs- oder<br />
Arzneimittel können auch die<br />
Art beeinflussen, wie der Körper<br />
die Zusatzstoffe aufnimmt.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie auf dem Etikett. Sie können<br />
aber auch Ihren Arzt oder einen<br />
Ernährungsberater fragen.“<br />
AUF DEM<br />
ETIKETT<br />
MFs monatliches Lexikon für<br />
verwirrende Begriffe aus der<br />
Welt der Ergänzungsmittel<br />
Diesen Monat<br />
Buchstabe M<br />
Magnesium<br />
Jede lebendige Zelle<br />
braucht dieses Element,<br />
um richtig funktionieren zu<br />
können. Es ist zudem für die<br />
Gesundheit und Funktion<br />
des zentralen Nervensystems<br />
verantwortlich. Magnesium<br />
wird oft eingenommen,<br />
um die Qualität des<br />
Schlafs zu verbessern.<br />
Mangan<br />
Ein weiteres Element,<br />
das für die Funktion der<br />
Körperzellen unverzichtbar<br />
ist. Mangan hilft außerdem<br />
bei der Bekämpfung<br />
schädlicher freier Radikale.<br />
Mariendistel<br />
Eine blühende<br />
Pflanze, die<br />
seit über 2.000<br />
Jahren in der<br />
Heilkunde<br />
eingesetzt wird.<br />
Sie schützt und<br />
behebt erwiesenermaßen<br />
durch toxische Chemikalien<br />
verursachte Leberschäden.<br />
MUFA<br />
Die einfach ungesättigten<br />
Fettsäuren weisen in der<br />
Kohlenstoffkette nur eine<br />
einzige Doppelbindung<br />
auf. Sie gelten als gesunde<br />
Fette und senken den Anteil<br />
des ungesunden LDL-<br />
Cholesterins. Diese Fette<br />
sind bei Zimmertemperatur<br />
flüssig und finden sich<br />
in Bratölen wie Oliven-<br />
Erdnuss- und Sesamöl.<br />
94/JUNI 2012/mensfitness.de
Wissen EatFit<br />
Schlauer einkaufen<br />
Durch kluge Käufe zum flachen Bauch<br />
GUT Frisches Gemüse aisle<br />
Ihre erste Station sollten die Regale mit dem frischen Gemüse<br />
sein. Besonders gut sind Kreuzblütengewächse in allen Formen<br />
– vom Brokkoli über den Kohlkopf bis hin zum Blumenkohl.<br />
„Kreuzblütengewächse sollten einen großen Bestandteil<br />
der täglichen Ernährung ausmachen. Es gibt hinreichend<br />
wissenschaftliche Belege dafür, dass diese Lebensmittelgruppe<br />
das Krebsrisiko senkt“, erläutert die Ernährungsexpertin Yvonne<br />
Bishop-Weston. „Dabei ist aber auf eine bunte Auswahl zu achten.<br />
Nur so bekommt der Körper alle Vitamine und Mineralstoffe, die<br />
er braucht, um gesund zu bleiben.“<br />
GUT Bioprodukte<br />
Der Biosektor ist in den letzten Jahren stark in die Kritik gekommen.<br />
Manche Studien wie die des britischen Gesundheitsministeriums<br />
stellen die Behauptung auf, dass „Bio“ im Vergleich zur normalen<br />
Ernährung keinerlei gesundheitliche Vorteile bringt. Viele<br />
Ernährungswissenschaftler bezweifeln aber diesen Befund. Auch das<br />
britische Gesundheitsministerium gibt zu, dass die Ergebnisse nicht<br />
absolut sind – und räumt ein, dass Bioprodukte zumindest innerhalb<br />
bestimmter Produktgruppen vorzuziehen sind. „Was Fleisch und<br />
Molkereiprodukte angeht, wäre es töricht, nicht auf Bio- und<br />
Freilandprodukte zurückzugreifen“, meint Yvonne Bishop-Weston.<br />
„Wie gesund ein Tier ist, hängt davon ab, wie es lebt. Tiere müssen<br />
frei herumlaufen können, statt mit Medikamenten vollgepumpt still<br />
dazustehen und Fett anzusetzen.“<br />
GUT Tiefkühlkost<br />
Wer Pizzas und die Eiscreme links liegen lässt, wird hier auf gesunde<br />
Lebensmittel stoßen. „In tiefgekühlter Vollwertkost bleiben die<br />
Nährstoffe besser erhalten, weil das Gemüse in der Regel direkt nach<br />
der Ernte eingefroren wird“, erklärt Yvonne Bishop-Weston. Bei einer<br />
Studie des britischen Institute of Food Research fanden die Experten<br />
Folgendes heraus: Anders als Tiefkühlprodukte hat frisches Gemüse<br />
etwa die Hälfte seiner Nährstoffe eingebüßt, wenn es nach der Ernte,<br />
dem Transport und der Zubereitung bei uns auf dem Teller landet.<br />
Hochwertige tiefgekühlte Fertigprodukte können auch nahrhafter<br />
sein als Waren aus dem Kühlschrank, weil sie ohne Zusatzstoffe<br />
auskommen.<br />
SCHLECHT Falsche Freunde<br />
Auch wenn „zuckerfrei“ gesund klingt – es gibt einen guten Grund, warum<br />
die betreffenden Produkte nicht einfach als „gesund“ bezeichnet werden.<br />
„Nur, weil ein Lebensmittel ohne einen Inhaltsstoff auskommt, heißt das<br />
noch lange nicht, dass der Rest gesund ist“, so Yvonne Bishop-Weston.<br />
„Diese Produktgruppe ist mit genauso viel Vorsicht zu genießen wie alle<br />
anderen Nahrungsmittel auch. Wichtig ist der Salz-, Zucker- und Fettgehalt.<br />
Daran können Sie ablesen, ob es sich um ein hochwertiges Produkt handelt.“<br />
SCHLECHT Fettarme Produkte<br />
Feste Lebensmittel sind „fettarm“, wenn sie weniger als<br />
drei Gramm pro 100 Gramm aufweisen. Als „leicht“, „light“<br />
oder „fettreduziert“ darf eine Ware gekennzeichnet werden, wenn ihr<br />
Fettgehalt um mindestens 30 Prozent gegenüber einem vergleichbaren<br />
Produkt reduziert wurde. Der Verbraucher bekommt so das Gefühl, sich<br />
gesünder zu ernähren. Was viele nicht wissen: In diesen Nahrungsmitteln<br />
wird oft das Fett durch Zucker und künstliche Aromastoffe ersetzt,<br />
um einen besseren Geschmack zu erzielen. Laut einer Untersuchung<br />
der amerikanischen Cornell University steigt außerdem beim<br />
Verzehr fettarmer Snacks die Kalorienzufuhr. Dabei wird nämlich die<br />
aufgenommene Menge leicht unterschätzt. Daneben ist Fett ja auch<br />
einer der essenziellen Makro-Nährstoffe. Es gibt also gar keinen Grund,<br />
es vom Speiseplan zu streichen. Wichtig ist nur, dass Sie die gefährlichen<br />
Trans-Fette etwa in Keksen und Kuchen auf ein Minimum beschränken.<br />
SCHLECHT Blinde Auswahl<br />
Halten Sie Supermärkte für Ernährungs-Fachbetriebe, die den gesamten<br />
Ernährungsbedarf abdecken? Dann liegen Sie nicht komplett falsch.<br />
Hauptsächlich sind Supermärkte aber gewinnorientierte Unternehmen.<br />
Sie wollen, dass der Kunde möglichst hochpreisige Produkte kauft. Und<br />
das sind eben oft die abgepackten, künstlichen und ungesunden Waren.<br />
„Die ungesunden Lebensmittel werden oft am auffälligsten platziert – auf<br />
Augenhöhe. Wer mit leerem Magen einkaufen geht, tappt dann schneller<br />
in die Falle“, meint Yvonne Bishop-Weston. „Angebote wie ‚zwei zum<br />
Preis von einem‘ sind ebenfalls effektive Mittel, den Kunden zum Kauf<br />
ungesunder Waren zu verführen. Konzentrieren Sie sich also immer aufs<br />
Wesentliche. Eine Einkaufsliste hilft, den Lockangeboten aus dem Weg<br />
zu gehen.“<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 95
Trainer<br />
Das Beste herausholen<br />
Tipp des Monats<br />
Optimale Erholung<br />
Die Zeit zwischen den Sätzen effizient nutzen und <strong>stärker</strong> werden<br />
Um das Maximum aus jedem Workout zu<br />
holen, ist das richtige Timing zwischen den<br />
Sätzen wichtig. Neuste Untersuchungen<br />
zeigen: Bei groß angelegten Bewegungen<br />
über mehrere Gelenke hinweg sind<br />
längere Pausen wichtiger als bei<br />
Isolationsübungen oder Bewegungen,<br />
die nur ein Gelenk mit einbeziehen.<br />
Die Studie erschien im „Journal Of<br />
Strength And Conditioning Research“.<br />
Darin mussten die Probanden Beinpressen<br />
und Kurzhantel-Flys ausführen. Die<br />
Pausen zwischen den Sätzen betrugen<br />
jeweils eine bis drei Minuten. Das<br />
Ergebnis: Kürzere Erholungsphasen<br />
hatten bei den Flys keinen Einfluss auf<br />
die allgemeine Erschöpfung. War die<br />
Pause zwischen zwei Beinübungen<br />
allerdings nur eine Minute lang, nahm<br />
der Kräfteverschleiß merklich zu.<br />
Die Wissenschaftler kamen zu dem<br />
Schluss, dass beim Training großer<br />
Muskelgruppen die Erholungsphase für<br />
die vorzeitige Ermüdung eine größere<br />
Rolle spielt. Wenn es zur Ganzkörperübung<br />
an die schwere Langhantel geht, sind<br />
zwischen den Sätzen also mindestens<br />
drei Minuten Erholung angezeigt. Nur<br />
so ist es möglich, im nächsten Satz<br />
wieder die volle Leistung zu bringen.<br />
Inhalt<br />
98 Gastexperte<br />
MF testet einen MovNat-Workshop<br />
104 Must-Do Move<br />
Fünf Übungen für einen<br />
starken oberen Rücken<br />
106 Studio-Sünden<br />
Vermeidbare Fehler im Studio<br />
110 Gym Talk<br />
Das richtige Timing beim Workout<br />
111 Wissen<br />
So bauen plyometrische Übungen Kraft auf<br />
112 Top-Workout<br />
In vier Wochen mehr Muskeln<br />
am ganzen Körper<br />
mensfitness.de/JUNI 2012/97
98/JUNI 2012/mensfitness.de<br />
Marinesoldat und<br />
MovNat-Meistertrainer<br />
Vic Verdier
Gastexperte<br />
Trainer<br />
Natürliches<br />
Workout<br />
In der MovNat-<strong>Fitness</strong>philosophie geht es nur darum, fit für die<br />
wirkliche Welt zu werden. Der Meistertrainer Vic Verdier hat MF<br />
ins Schlepptau genommen.<br />
Warum trainieren Sie? Um ein<br />
aktiveres Leben zu führen? Damit<br />
Sie vorbereitet sind, wenn Ihre<br />
Kraft und <strong>Fitness</strong> wirklich auf die<br />
Probe gestellt werden? Wenn ja,<br />
können Sie sich selbst auf die Schulter klopfen. Es<br />
gibt nur ein kleines Problem bei der Übertragung<br />
der <strong>Fitness</strong> aus dem Studio ins echte Leben. Wenn<br />
Sie sich an einem Ast hochziehen, um eine Katze<br />
oder ein kleines Kind vom Baum zu holen, wird<br />
Ihnen auffallen: Anders die Klimmzugstange im<br />
<strong>Fitness</strong>center sind Äste weder glatt noch genormt.<br />
Genau an diesem Schwachpunkt setzt MovNat<br />
an, die <strong>Fitness</strong>philosophie des Franzosen Erwan<br />
Le Corre. Das System ist auf Trainingsmethoden<br />
ausgerichtet, die auch im Alltag etwas bringen.<br />
Daher konzentrieren sich die Einheiten aufs<br />
Laufen, Springen, Klettern, Werfen, Heben,<br />
Tragen, Kämpfen und Schwimmen.<br />
In den vergangenen Jahren hat sich die<br />
Marke MovNat<br />
eine ordentliche<br />
Anhängerschaft<br />
aufgebaut.<br />
Mittlerweile wird die<br />
<strong>Fitness</strong>botschaft des<br />
Unternehmens in<br />
Workshops in aller<br />
Welt weitergegeben.<br />
Ich befinde mich<br />
gerade bei einem<br />
eintägigen Kurs in<br />
London. Geleitet wird er durch den MovNat-<br />
Meistertrainer Vic Verdier. Der Mann weiß,<br />
wovon er spricht. Schließlich war er früher<br />
Mitglied des französischen Marinekommandos.<br />
Dort lernte er, mit verschiedenen Situationen<br />
fertigzuwerden – vom Nahkampf übers Skydiving<br />
bis hin zum Umgang und mit Sprengstoffen.<br />
Ich hoffe nur, dass keine dieser Kompetenzen<br />
heute erforderlich sind. Daneben ist Verdier<br />
Trainer für die besonders brutale Kampfkunst<br />
Krav Maga sowie ein tadelloser Taucher.<br />
Ich denke, hier bin ich gut aufgehoben.<br />
Langsamer Start<br />
Der Workshop beginnt mit einer Reihe von<br />
Übungen, die uns mental als auch körperlich<br />
„Im <strong>Fitness</strong>-Studio<br />
passen wir die<br />
Umgebung an den<br />
Körper uns dessen<br />
Bewegungen an. In der<br />
Natur ist es umgekehrt.“<br />
herausfordern sollen. Wir liegen alle am Boden,<br />
und Verdier bittet uns, den Körper ohne Arme und<br />
Beine vorwärts zu bewegen (was fast unmöglich<br />
ist). Danach dürfen wir auch die Ellbogen einsetzen<br />
(was schon etwas leichter ist), dann die Arme<br />
und Beine und schließlich alle Extremitäten.<br />
Anschließend dürfen wir uns wieder aufrichten.<br />
Der Zweck der Übung ist schnell erklärt. Sie<br />
regt dazu an, sich über seine Bewegungsmuster<br />
Gedanken zu machen. Und zu erkennen, wie<br />
effektiv die natürliche Körperhaltung ist.<br />
Das Verständnis der natürlichen<br />
Körperbewegungen ist bei MovNat des<br />
Pudels Kern. „Es geht darum, sich so zu<br />
bewegen wie es der Mensch schon<br />
seit Urzeiten macht“, erklärt uns Verdier. „Anstatt alle<br />
Muskeln wie etwa am Bizeps-Curlpult im<br />
<strong>Fitness</strong>center isoliert zu trainieren, ist es<br />
besser, sich natürlich bewegen. Das gibt dem<br />
Körper Kraft, Dynamik und Flexibilität.“<br />
Wir sollen aber nicht nur<br />
den eigenen Körper richtig<br />
im Griff haben. Nach<br />
einigen Balanceübungen<br />
sollen wir uns<br />
einen Übungspartner<br />
suchen und uns<br />
gegenseitig auf<br />
dem Rücken<br />
von einer Seite des<br />
Raums zur anderen<br />
tragen. Ich arbeite mit<br />
John zusammen, der ursprünglich aus Virginia<br />
in Amerika stammt. Er ist extra von seinem<br />
derzeitigen Wohnort in Paris aus angereist, um<br />
mehr über MovNat zu erfahren. Das unhandliche<br />
Gewicht auf dem Rücken zwingt einen dazu,<br />
sich an die Bewegungen des Trainingspartners<br />
anzupassen und herauszufinden, wie die<br />
Last am besten verteilt werden kann.<br />
„Die Natur ist unberechenbar. Sie widerspricht<br />
den gewöhnlichen Trainingsprinzipien“,<br />
meint Verdier. „Sie ist keine <strong>Fitness</strong>anlage.<br />
Man muss immer das Beste aus der Situation<br />
machen. Im <strong>Fitness</strong>-Studio passen wir<br />
die Umgebung an den Körper uns dessen<br />
Bewegungen an. In der Natur ist es umgekehrt.“<br />
Zum Beleg lässt er uns Bulgarian Bags (eine Art<br />
MovNat umfasst eine<br />
Reihe unterschiedlicher<br />
Übungskombinationen<br />
Jon von MF merkt, dass es gar nicht so<br />
leicht ist, mit dem Sandsack<br />
auf den Schultern das Gleichgewicht<br />
zu finden<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 99
längliche Sandsäcke) und Kugelhanteln vom Boden<br />
auf die Schultern und dann über Kopf heben. Dabei<br />
dürfen wir nicht die Griffe benutzen. „Stellt euch vor,<br />
das wären Felsbrocken. Die Steine draußen<br />
haben auch keine Griffe“, sagt er. „Es<br />
gibt kein natürliches Objekt, das so gut<br />
ausbalanciert wäre wie eine Langhantel.<br />
Und dazu noch schön rund und einfach zu<br />
greifen ist. Außerdem werdet ihr draußen<br />
auch nie die ideale Position einnehmen<br />
können, um etwas zu stemmen.“<br />
Tragkraft für den Alltag<br />
Verdier stellt auch sehr klar heraus, warum<br />
wir all diese Übungen machen. „Das sind alles<br />
Bewegungen, die euch im Alltag zugutekommen<br />
Jon lernt seinen<br />
Trainingskollegen John<br />
näher kennen als<br />
erwartet<br />
xxxxxxxxxxxxx<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x x<br />
– oder auch in einer Notsituation, wenn ihr euer<br />
Leben oder das eines anderen retten müsst.“ Damit<br />
leitet er zur nächsten Phase über, in der wir wieder<br />
im Team arbeiten und den Partner auf verschiedene<br />
Arten hochheben müssen. Diesmal übe ich mit<br />
Andy Phillips, einem Personal Trainer aus Yorkshire<br />
in England. Erst trägt<br />
jeder den Partner<br />
Huckepack, danach<br />
quer auf den Schultern<br />
und schließlich quer auf<br />
dem unteren Rücken.<br />
All diese Methoden<br />
sind nützlich, wenn<br />
Verletzte abtransportiert<br />
werden müssen. Welcher<br />
Technik letztendlich<br />
angewendet wird, hängt<br />
von der Person und der Verletzung ab. „Ist das<br />
Opfer bei Bewusstsein?“ fragt Verdier. „Wenn nicht,<br />
kannst du es nicht Huckepack nehmen. Ist der<br />
Verletzte sehr schwer oder hat der Helfer einen<br />
Rucksack auf dem Rücken, ist es unter Umständen<br />
nicht möglich, sich ihn über die Schulter zu legen.<br />
Dann muss er auf Lendenhöhe getragen werden.“<br />
Während ich mit Andy übe und wir uns mit<br />
dem Tragen abwechseln, unterhalten wir uns<br />
über das bisherige Training. „Die Hebeübungen<br />
haben mir neue Anregungen dazu gegeben,<br />
wie ich Leute auf ungewohnte Art hochheben<br />
kann“, sagt er. „Für Vic scheint mehr die Technik<br />
im Vordergrund zu stehen, und nicht so sehr die<br />
explosive Körperkraft. Er lässt uns Gegenstände<br />
hochheben, die man im normalen <strong>Fitness</strong>training<br />
nicht findet. Außerdem müssen wir beim<br />
Heben die Richtung und den Griff wechseln.<br />
Das lässt sich gut auf den Alltag übertragen.“<br />
Menschenzoo<br />
Mittags erzählt uns Verdier mehr über die<br />
Philosophie hinter MovNat. „Hier geht es nicht nur<br />
um natürliche Bewegungen“, erklärt er. „Es geht<br />
ganz allgemein um die Alltagsgestaltung. Der<br />
moderne Mensch ist wie ein Tier im Zoo. Je urbaner<br />
er ist, umso weiter ist er von der Natur entfernt.“<br />
„Wir sind wie die Tiere<br />
im Zoo. Je urbaner der<br />
Mensch ist, umso weiter<br />
ist er von der Natur<br />
entfernt.“<br />
Er ist auch der Meinung, dass die Menschen im<br />
Großen und Ganzen heutzutage nicht die richtigen<br />
Lebensmittel zu sich nehmen. „Vor 400.000 Jahren<br />
haben die Menschen hauptsächlich von Fisch,<br />
Gemüse, Obst, Nüssen und Wasser gelebt. Unsere<br />
Vorfahren hatten keine Kühlschränke. Manchmal<br />
gab es auch gar nichts<br />
zu essen. Sie aßen<br />
das, was da war.“<br />
Als Nächstes gehen<br />
wir nach draußen,<br />
um etwas zu laufen.<br />
Bevor wir starten, gibt<br />
uns Verdier einige<br />
Lauftipps. Er erklärt uns,<br />
dass wir es vermeiden<br />
sollten, die Ferse<br />
zuerst aufzusetzen und<br />
bis zur Fußspitze abzurollen. Er sagt, es sei<br />
besser, direkt mit dem Vorderfuß aufzukommen.<br />
Außerdem lernen wir, uns nach vorne zu lehnen,<br />
um die Schwerkraft auszunutzen. Wir sollen<br />
weich und leichtfüßig laufen, anstatt wie die<br />
Beim Stoßen darf Jon nicht die<br />
Griffe des Sandsacks benutzen und<br />
erfährt so, wie natürliches<br />
Gewichtheben aussieht
Gastexperte<br />
Trainer<br />
Der Mann hinter<br />
der Bewegung<br />
So schuf Erwan Le Corre eine neue <strong>Fitness</strong>philosophie<br />
Jon testet<br />
verschiedene Methoden,<br />
den Bulgarian Bag zu<br />
ziehen<br />
Nashörner über die Prärie zu stampfen.<br />
Wieder drinnen angekommen machen wir<br />
mit Sprungübungen weiter. Dabei steht mehr die<br />
Präzision und nicht so sehr die Entfernung im<br />
Vordergrund. Von einem Brett auf ein anderes zu<br />
springen und dabei perfekt im Gleichgewicht zu<br />
bleiben ist viel schwerer, als es aussieht. Als wir<br />
soweit sind, müssen wir eine Reihe unterschiedlich<br />
hoher und weiter Sprünge bewältigen. Das fordert<br />
die Reaktionsfähigkeit und den Gleichgewichtssinn.<br />
Genauso wenig wie Isolationsübungen mag<br />
Verdier das Training separater Bewegungsmuster.<br />
„Wir bei MovNat machen immer Kombinationen<br />
verschiedener Bewegungen. Eine Übung kann<br />
beispielsweise aus Laufen, Springen, Klettern<br />
und Heben bestehen“, sagt er. „Dadurch wird das<br />
Training sehr intensiv. Und der Körper ist besser<br />
auf das vorbereitet, was ihn in der Natur erwartet.<br />
Es ist wichtig, flüssig von einem<br />
Bewegungsmuster zum nächsten umschalten<br />
zu können. Die Kombinationen lassen sich<br />
auf Grundlage der Umgebung und der<br />
verfügbaren Utensilien zusammenstellen.“<br />
Erwan Le Corre (s. Bild oben) war 33 und studierte<br />
gerade Sport, als er Georges Hébert entdeckte. Der<br />
französische Marineoffizier hatte zu Beginn des<br />
20. Jahrhunderts eine neue Form<br />
des <strong>Fitness</strong>trainings entwickelt. Im Jahr 1902<br />
leitete Hébert eine Rettungsaktion, bei der<br />
Zivilisten nach einem Vulkanausbruch von der<br />
Insel Martinique geholt werden mussten. Dabei<br />
überwältigte ihn der natürliche Umgang der<br />
eingeborenen Stämme mit der Bewegung und der<br />
Körperertüchtigung. Durch seine Erfahrungen<br />
gelangte er zur Überzeugung, dass er ein neues<br />
<strong>Fitness</strong>programm als Überlebenstraining<br />
entwerfen musste. So schuf er ein System, das<br />
er als „natürliche Lehrmethode“ („Méthode<br />
Naturelle“) bezeichnete. Diese bestand im<br />
Wesentlichen aus einem Hindernis-Parcours. Die<br />
wichtigsten Bewegungsmuster waren das Laufen,<br />
Springen, Kriechen auf allen Vieren, Klettern,<br />
Tragen, Werfen, Kämpfen und Schwimmen.<br />
Le Corre wusste, dass dies genau die Form<br />
der Leibesertüchtigung war, die er suchte. Das<br />
Training unterschied sich nicht viel von dem, was<br />
er schon als Dorfkind in Frankreich gemacht hatte.<br />
Auch damals lief, kletterte, kroch und sprang er<br />
durch die Natur. Daneben übte Le Corre im Alter<br />
zwischen 20 und 30 Jahren mehrere Jahre lang<br />
den „Combat Vital“, eine Art Überlebenstraining.<br />
Diese Übungsform umfasste das Brückenklettern,<br />
Sprünge von Dach zu Dach, das Kriechen auf allen<br />
Vieren, das Schwimmen durch kalte Gewässer<br />
und verschiedene Kampftechniken. Zu seinen<br />
Kenntnissen und Erfahrungen mit der Bewegung<br />
in freier Natur gesellte sich die Philosophie<br />
Héberts. So fand er seine Inspiration für eine neue<br />
Trainingsmethode.<br />
Das Ergebnis war MovNat. Das Konzept<br />
enthält viele der Techniken und Ideen, die<br />
bereits in der „Méthode Naturelle“ enthalten<br />
sind. In einem wichtigen Punkt unterscheidet<br />
sich MovNat allerdings. Héberts Motto war: „Sei<br />
stark, um der Welt zu dienen“. Der mittlerweile<br />
40-jährige Le Corre formulierte diese Philosophie<br />
einmal spöttisch um: „Sei stark, um dem System<br />
zu dienen!“ Er hat das Motto daher etwas<br />
umgeschrieben: „Sei stark, um frei zu sein!“ Durch<br />
die Entfernung von den militärischen Wurzeln<br />
hat sich das natürliche Training weiterentwickelt.<br />
Das bestätigt auch die wachsende Zahl seiner<br />
Anhänger in aller Welt.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 101
Jon trägt Andy Phillips<br />
im Rettungsgriff quer<br />
über den Schultern<br />
Um uns klar zu machen, was er meint,<br />
baut Verdier für uns eine knifflige Übung<br />
auf. Dabei müssen wir von einer<br />
Gewichtsscheibe zur nächsten flitzen und von<br />
einem Brett zum anderen springen. Außerdem<br />
müssen wir enge Balken entlang kriechen<br />
und über Hindernisse hinwegspringen.<br />
Nach einigen Runden, in denen wir<br />
verschiedene Wege, Techniken und Sprungweiten<br />
wählen sollten,<br />
probieren wir das<br />
Seilklettern. Ich stelle<br />
fest: Wenn ich mir<br />
das Seil um die Beine<br />
wickle und mich mit<br />
den Beinen statt den<br />
Armen nach oben<br />
ziehe, fällt es mir<br />
ziemlich leicht – was<br />
mich angesichts<br />
des bisherigen<br />
Programms doch ein wenig überrascht.<br />
Im Freien ist es egal, ob<br />
ein Stein 50 oder<br />
60 Kilo schwer ist. Das<br />
Einzige was zählt ist: Kann<br />
ich ihn auch heben?<br />
Kletteraffen<br />
Zum Abschluss der Einheit sollen wir<br />
verschiedene Methoden testen, uns am<br />
Klettergerüst entlang zu hangeln. Wenn ich mit<br />
den Beinen strample, komme ich schneller voran.<br />
Durch das Schwingen von einer Seite zur anderen<br />
wird es außerdem einfacher, sich im rechten<br />
Winkel von einer Stange zur nächsten zu ziehen.<br />
Ich habe das Gefühl, als hätte ich das Prinzip<br />
des MovNat-Trainings wirklich verinnerlicht.<br />
Danach kommt die Abschlussübung: Wir<br />
sollen an einer Klimmzugstange aus dem Hang<br />
nach oben kommen und uns auf die Stange<br />
setzen. Verdier demonstriert die effektivste<br />
Technik. Dabei schwingt er seitlich nach oben,<br />
hakt ein Bein an der Stange ein, überkreuzt die<br />
Arme oberhalb der Stange und streckt dann das<br />
andere Bein gerade aus. Von dieser Position aus<br />
schwingt er nach vorn, dann wieder nach hinten<br />
und verlagert schließlich das Gewicht nach oben.<br />
Mit dem ersten Teil komme ich zurecht. Die<br />
Technik für den zweiten Schwung beherrsche<br />
ich aber noch nicht, weshalb ich mich eher wie<br />
ein Ringturner nach oben stemme. Darüber bin<br />
ich ziemlich froh. Normalerweise bin ich beim<br />
Klimmzug mit Dip nämlich ziemlich schlecht.<br />
Verdier teilt meine Begeisterung aber nicht. Für<br />
ihn ist meine Methode einfach nur uneffektiv.<br />
„Du warst ein bisschen zu weit von der Stange<br />
weg, um wirklich nach hinten zu schwingen und<br />
das Gewicht effektiv nach oben zu verlagern.<br />
Du musst deine Muskeln schon spielen lassen,<br />
aber auch den Schwung ausnutzen.“ Im Grunde<br />
genommen habe ich also meine kleinen<br />
grauen Zellen nicht<br />
genug eingesetzt.<br />
Der Trainingstag<br />
hat Spaß gemacht,<br />
und auch der Rest der<br />
Gruppe scheint dieser<br />
Meinung zu sein. „Viele<br />
der Übungen wie<br />
etwas das Springen auf<br />
einen festen Punkt zu<br />
war viel schwieriger<br />
als erwartet“, meint<br />
ein weiterer Teilnehmer, Andy Davis aus<br />
London. „Es war sogar ziemlich ernüchternd,<br />
was aber ganz gut ist. Ich habe endlich die<br />
Lücken meines <strong>Fitness</strong>training aufgedeckt.“<br />
Natürlich ist MovNat nicht für jeden etwas.<br />
Der größte Kritikpunkt: Es ist schwer, mit<br />
MovNat aufeinander aufbauende Programme<br />
mit messbaren Ergebnissen zu entwerfen.<br />
„Wenn jemand beim Kreuzheben 300 Kilo<br />
schafft, bin ich nicht unbedingt beeindruckt“, so<br />
Verdiers Reaktion auf den Kritikpunkt. „Zahlen<br />
beeindrucken mich nicht. Was mir wirklich<br />
imponiert, ist, wenn jemand technisch sauber<br />
trainiert. Die Menschen mögen Zahlen, weil sie<br />
sich dann an etwas festhalten können. Doch<br />
über Hunderttausende von Jahren hat es keine<br />
Zahlen gegeben. Im Freien ist es egal, ob ein<br />
Stein 50 oder 60 Kilo schwer ist. Was zählt, ist<br />
nur: Kann ich ihn auch hochheben? Er könnte<br />
beispielsweise matschig oder glitschig sein.<br />
Oder scharfe Kanten haben. Oder es steht etwas<br />
im Weg, und ich komme nicht weit genug in die<br />
Kniebeuge, um ihn hochzuheben. Das Wichtige<br />
ist: Wie gehe ich mit der Situation um?“<br />
Weitere Details zu den MovNat-Workshops<br />
finden Sie unter movnat.com.<br />
xxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxxxxx<br />
xxxxxxxxxxxxx<br />
Mit den Seitschwüngen sieht Jon<br />
am Gerüst aus wie ein echtes<br />
Naturtalent<br />
Jon bekommt Tipps zu<br />
natürlichen<br />
Lauftechniken<br />
102/JUNI 2012/mensfitness.de
Gastexperte<br />
Trainer<br />
Die eigene<br />
Kombination<br />
Reihen Sie beliebige MovNat-Bewegungen aneinander,<br />
um eine eigene Kombination zu erstellen. Ein Beispiel:<br />
1. Gleichgewicht<br />
> Legen Sie einige flache und stabile<br />
Objekte unterschiedlich weit<br />
auseinander.<br />
> Springen Sie von einem zum anderen.<br />
2. Zweifüßiger breiter<br />
Sprung<br />
> Von einem festen Punkt aus (wie<br />
etwas einem Brett) vorwärts auf<br />
einen zweiten festgelegten Punkt<br />
springen.<br />
3. Kriechen<br />
> Ziehen Sie eine Linie.<br />
> Kriechen Sie auf Händen und Füßen die Linie entlang.<br />
4. Senkrechtsprung<br />
> Springen Sie mit angezogenen<br />
Knien über eine hohe Hürde. Am<br />
Ende weich landen.<br />
5. Heben<br />
> Stemmen Sie ein unförmiges<br />
Objekt so effektiv wie möglich<br />
über den Kopf.<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 103
5 Rückenübungen<br />
Rückhalt<br />
Bauen Sie mit diesen fünf Übungen einen<br />
starken und massiven oberen Rücken auf.<br />
B<br />
A<br />
Technik-Tipp<br />
Ist das Gewicht zu schwer<br />
beladen? Dann sollten Sie die<br />
Schultern nicht nach oben<br />
ziehen und den Rücken nicht<br />
runden. Damit entlasten Sie<br />
nämlich die wichtigen<br />
Muskeln. Es ist<br />
viel besser, das Gewicht<br />
wieder abzusetzen und eine<br />
gute Körperhaltung<br />
beizubehalten.<br />
Top-Übung<br />
Vornübergebeugtes Rudern<br />
Wozu ist das gut? Oft betrachten Sportler das Bankdrücken als<br />
wichtigste Übung. Doch wenn Sie sich auf die Brustmuskulatur<br />
konzentrieren und den Rücken vernachlässigen, führt das zu einem<br />
Ungleichgewicht. Die Folge: Der Körper sieht unförmig aus und das<br />
Verletzungsrisiko steigt. Diese Übung beansprucht die gegenüberliegende<br />
Muskelgruppe, sprich den oberen Rücken mit den Trapezmuskeln,<br />
dem breiten Rückenmuskel, dem Rautenmuskel und den hinteren<br />
Deltamuskeln. Daneben werden auch der Bizeps und die Bauchmuskeln<br />
angesprochen, was den Rumpf stabilisiert. Viele übersehen diese<br />
Übung, die einen festen Platz im Muskelaufbautraining haben sollte.<br />
So funktioniert’s<br />
> Anfangs den Core anspannen, den Rücken gerade<br />
halten und die Schulterblätter nach hinten ziehen.<br />
> Die Knie leicht beugen und aus der Hüfte<br />
heraus nach vorne lehnen.<br />
> Die Stange etwas weiter als schulterbreit greifen, sodass sie<br />
gerade nach unten hängt und sich etwa auf Kniehöhe befindet.<br />
> Das Gewicht jetzt zum Brustbein ziehen. Die Schulterblätter<br />
dabei nach hinten nehmen und so die Stange ganz bis<br />
zum Brustkorb heranführen. Am Ende das Gewicht wieder<br />
langsam hinunter in die Ausgangsposition sinken lassen.<br />
104/JUNI 2012/mensfitness.de
Must-Do Move<br />
Trainer<br />
Schulterheben<br />
Kabelrudern im Sitzen<br />
Wozu ist das gut? Verglichen<br />
mit den anderen Bewegungen<br />
ist beim Schulterheben das<br />
Bewegungsausmaß relativ<br />
eingeschränkt. Sie können also<br />
wirklich schwere Gewichte wählen.<br />
Dadurch werden die Trapezmuskeln<br />
<strong>stärker</strong> und größer, während Sie<br />
breite Schultern bekommen..<br />
So funktioniert’s<br />
> Stellen Sie sich vor zwei<br />
schwere Kurzhanteln.<br />
> Dann in die Knie gehen und<br />
die Gewichte im neutralen Griff<br />
fest in die Hände nehmen.<br />
> Den Körper aufrichten, die tief<br />
liegende Stützmuskulatur des Rumpfes<br />
(den Core) anspannen und die natürliche<br />
Krümmung der Wirbelsäule beibehalten.<br />
> Nun die Schultern zu den<br />
Ohren hochziehen und die<br />
Arme dabei gerade halten.<br />
> Die Position eine Sekunde lang<br />
halten, und dann die Gewichte<br />
wieder sinken lassen.<br />
> Das Schulterheben ist auch mit einer<br />
schweren Langhantel im etwas weiter<br />
als hüftbreiten Obergriff möglich.<br />
Wozu ist das gut? Die<br />
Sitzposition erlaubt es Ihnen, sich<br />
auf die anvisierte Muskelgruppe<br />
zu konzentrieren. Dies ermöglicht<br />
starke Muskelzuwächse.<br />
So funktioniert’s<br />
> Setzen Sie sich mit flachem<br />
Rücken und leicht gebeugten Knien<br />
vor die Maschine. Nehmen Sie im<br />
neutralen Griff die unten an der<br />
Kabelmaschine angebrachten Bügel<br />
in die Hände.<br />
> Es ist wichtig, dass das Kabel zu<br />
Beginn bereits auf Spannung ist.<br />
> Nun die Griffe zum Brustbein<br />
ziehen. Dabei den Oberkörper<br />
so wenig wie möglich bewegen<br />
und die Schulterblätter<br />
zusammenpressen.<br />
> Langsam in die Ausgangsposition<br />
zurückkehren.<br />
Aufrechtes Rudern<br />
Einarmiges Rudern<br />
Wozu ist das gut? Das<br />
abwechselnde Training sorgt für<br />
eine gleichmäßige Belastung und<br />
senkt das Verletzungsrisiko..<br />
So funktioniert’s<br />
> Das linke Knie und die linke Hand<br />
auf einer Bank aufsetzen. In die<br />
rechte Hand eine Kurzhantel nehmen,<br />
die gerade nach unten hängt.<br />
> Mit geradem Rücken unter<br />
Einsatz der Rückenmuskulatur<br />
und des Bizeps das Gewicht an der<br />
Körperseite nach oben ziehen. Der<br />
Ellbogen führt die Bewegung an.<br />
> Die Übung auf der anderen<br />
Seite wiederholen.<br />
Wozu ist das gut? Diese<br />
Übung trainiert sowohl die<br />
Trapezmuskeln als auch<br />
die Schultern. Dadurch<br />
hilft sie beim Aufbau eines<br />
starken oberen Rückens.<br />
So funktioniert’s<br />
> Im aufrechten Stand<br />
eine Langhantel im<br />
Obergriff festhalten.<br />
Die Hände sind etwas<br />
weniger als schulterbreit<br />
voneinander entfernt.<br />
> Dann die Stange in<br />
Richtung Kinn ziehen.<br />
Die Ellbogen weisen<br />
dabei nach oben.<br />
> Das Gewicht<br />
langsam wieder in<br />
die Ausgangsposition<br />
sinken lassen.<br />
For more ways to build a strong back go to<br />
mensfitness.co.uk/back<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 105
Studio<br />
Sünden<br />
Vermeiden Sie die folgenden weit<br />
verbreiteten <strong>Fitness</strong>fehler, um mehr<br />
aus dem Training herauszuholen –<br />
und sich nicht unbeliebt zu machen.<br />
„Ich bin immer wieder darüber erstaunt,<br />
was manche Leute im <strong>Fitness</strong>center<br />
veranstalten“, meint der Trainer Matt<br />
Whitmore. „Die folgenden Schnitzer<br />
kosten nicht nur wertvolle Zeit.<br />
Gleichzeitig machen Sie sich auf diese<br />
Art auch im ganzen <strong>Fitness</strong>center Feinde.<br />
Es ist also wichtig, die größten Schnitzer<br />
zu kennen!“<br />
Zu große Gewichte wählen<br />
„Ist das Gewicht zu hoch gewählt,<br />
leidet darunter die Technik.<br />
Dadurch steigt das Verletzungsrisiko. Oder<br />
Sie erreichen einfach nicht die anvisierte<br />
Anzahl an Wiederholungen, geschweige<br />
denn die erwünschten Trainingsziele.<br />
Außerdem nervt es die anderen,<br />
wenn sie die eigenen Sätze<br />
unterbrechen müssen, um Ihnen unter<br />
der Langhantel hervorzuhelfen.“<br />
Den Trainer stören<br />
„Stören Sie nie einen Personal Trainer,<br />
wenn er sich gerade um einen anderen<br />
Kunden kümmert. Ein einfaches<br />
‚Hallo‘ ist erlaubt. Ansonsten dürfen<br />
Sie nicht vergessen, dass der Kunde für seinen<br />
Trainer viel zahlt. Dasselbe gilt für andere<br />
Besucher, die gerade mitten im Satz stecken. Es<br />
gibt nichts Lästigeres, als wenn man abgelenkt<br />
wird und man die Gewichte ablegen muss.“<br />
106/JUNI 2012/mensfitness.de
Workout-Tipps<br />
Trainer<br />
Kurzhanteln horten<br />
„Jeder hat schon einmal einen solchen Egomanen<br />
gesehen, der für seine 20 Dropsätze sämtliche<br />
verfügbare Kurzhanteln um sich schart und<br />
keinen anderen an seinen wertvollen Eisenschatz<br />
heranlässt. So ein Verhalten zeugt von Mangel<br />
an Feingefühl und Respektlosigkeit.“<br />
Andere aufhalten<br />
„Wenn ich meine Kunden trainiere, erwarten die<br />
Leute eine sehr ergiebige Einheit. Nichts ärgert<br />
mich mehr, wenn dann so ein Dampfplauderer<br />
meint, er müsste andauernd labern und dabei<br />
die Geräte besetzen. Wenn nicht gerade mit<br />
verkürzten Erholungspausen gearbeitet wird,<br />
sollten die Geräte immer für andere frei bleiben.<br />
Andernfalls besteht nämlich die Gefahr, dass<br />
der Plaudertasche einmal eine Kurzhantel auf<br />
den Fuß fällt – natürlich rein aus Versehen.“<br />
Das Abwischen vergessen<br />
„Es ist schon klar, dass kein Studio klinisch<br />
rein ist. Aber bei der Schweißpfütze auf der<br />
Bank hört der Spaß auf. Ich bin der Kerl, der<br />
die Leute immer wieder daran erinnern muss.<br />
Einseitig trainieren<br />
„Neulich ist mir jemand aufgefallen, der mit 28 Kilogramm in<br />
der rechten und 20 in der linken Hand Bankdrücken machte.<br />
Als ich ihn fragte, was er da tut, meinte er nur: ‚Mein linker Arm<br />
ist schwächer.‘ Ich war sprachlos. Es hat seinen guten Grund,<br />
warum Kurzhanteln paarweise geliefert werden. Wenn ich mit<br />
sauberer Technik zwei gleich schwere Kurzhanteln verwende,<br />
kann ich dadurch das Ungleichgewicht ausgleichen. Nebenbei<br />
sorge ich auf die Art auch dafür, dass kein anderer Besucher mit<br />
zwei unterschiedlichen Hanteln dasteht.“<br />
Das Equipment zu teilen, geht in Ordnung.<br />
Aber Körperflüssigkeiten? Nein, danke.“<br />
Alles durcheinanderbringern<br />
„Wenn am Ende jeder seine Gewichte<br />
immer wieder dahin zurücklegt, wo er sie<br />
herhat, muss keiner mehr auf Hanteljagd<br />
gehen. Ich erinnere mich noch gut an das<br />
amerikanische <strong>Fitness</strong>center, in dem es strikt<br />
verboten war, die Gewichte draußen liegen<br />
zu lassen. Wer erwischt wurde, bekam sofort<br />
die Mitgliedschaft gekündigt. Das ist nicht<br />
pingelig, sondern durchaus nachvollziehbar.“<br />
Am Handy rumspielen<br />
„Den anderen ist es eigentlich<br />
herzlich egal, ob Sie gerade Ihren<br />
persönlichen Rekord eingestellt haben und<br />
jetzt allen in Ihrer Telefonliste davon erzählen<br />
wollen. Wer mit dem Handy ins Studio geht,<br />
hat es verdient, direkt als Idiot abgestempelt<br />
zu werden. Das <strong>Fitness</strong>center ist dazu da,<br />
Sport zu machen. Alles andere kann warten.“<br />
Equipment<br />
zweckentfremden<br />
„Warum heißt der<br />
Kniebeugenständer so, wie er heißt?<br />
Weil er tatsächlich für Kniebeugen<br />
gedacht ist! Er taugt nicht für Bizeps-<br />
Curls oder als Trainingsgerät für die<br />
Bauchmuskeln. Ich weiß noch, wie<br />
ich einmal zwischen zwei schweren<br />
Sätzen am Kniebeugenständer kurz<br />
Wasser holte. Als ich zurückkam,<br />
hatte jemand die ganzen Gewichte<br />
abgenommen und angefangen,<br />
Bizeps-Curls zu machen. Ich kam<br />
mir vor wie im Kindergarten.“<br />
Herumkaspern<br />
„Ich habe schon alles gesehen: Leute,<br />
die zwischen den Sätzen, singen, tanzen,<br />
die Hüften schwingen usw. Sparen Sie<br />
sich das für den Samstagabend in der<br />
Disko. Schließlich macht ja normal auch<br />
keiner Liegestütze auf der Tanzfläche. Und<br />
selbst wenn, dann würde das außer den<br />
Türstehern sicher keinen interessieren.“<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 107
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Gym Talk<br />
Mit dem richtigen<br />
Rhytmus das Training<br />
optimieren<br />
Der Rhythmus ist eine oft vernachlässigte<br />
Trainingsvariable. Wir erklären Ihnen, wie Sie<br />
diesen Parameter nutzen.<br />
Frage 1<br />
Warum ist der<br />
Rhythmus so<br />
wichtig für<br />
das Workout?<br />
Der Rhythmus ist<br />
eine grundlegende<br />
Komponente<br />
des Kraft- und<br />
<strong>Fitness</strong>trainings Er<br />
bestimmt, wie lange der Muskel<br />
pro Wiederholung angespannt<br />
wird. Und er variiert je nach<br />
Übungsziel.<br />
Der Rhythmus<br />
kann dazu genutzt<br />
werden, die Leistung<br />
zu verbessern Mit<br />
unterschiedlich schnellen<br />
Übungsphasen lässt sich die<br />
Kraft steigern. Außerdem<br />
kann dieser Ansatz bei<br />
stagnierenden Leistungen<br />
helfen, die nächste <strong>Fitness</strong>-<br />
Stufe zu erreichen.<br />
Der Rhythmus ruft<br />
unterschiedliche<br />
Muskelreaktionen<br />
hervor Er sorgt zudem für<br />
eine saubere Technik beim<br />
Gewichtstraining und kann<br />
Flexibilität sowie Körperhaltung<br />
verbessern.<br />
Frage 2<br />
Für welche<br />
verschiedenen<br />
Trainingsziele<br />
kann der<br />
Rhythmus<br />
genutzt<br />
werden?<br />
Zum Kraftaufbau<br />
ist es sinnvoll, seine<br />
Schwachpunkte<br />
langsamer zu<br />
trainieren, sodass die<br />
exzentrische Phase (das<br />
Absenken) zehn Sekunden<br />
lang dauert. Mit monatlichen<br />
Tempovariationen ist es auch<br />
möglich, mehr Zuwächse<br />
zu erreichen. Die Muskeln<br />
bekommen auf diese Art ständig<br />
neue Anreize.<br />
Schnelles Tempo<br />
bringt explosive<br />
Kraf Schnelle<br />
Muskelfasern können<br />
Sie am besten mit<br />
explosiven Übungen<br />
aufbauen. Dafür genügt<br />
es, die konzentrische<br />
Phase (das Anheben) so<br />
dynamisch wie möglich<br />
zu gestalten.<br />
Beginnen Sie zum Aufbau<br />
von Muskelausdauer<br />
mit einer langsamen<br />
exzentrischen Phase über<br />
vier Sekunden oder mehr. Danach<br />
das Tempo der konzentrischen<br />
Bewegung langsam steigern,<br />
während die anderen Fasern<br />
ermüden. Das Risiko einer<br />
Verletzung der knochenlosen<br />
Körperteile ist bei vielen<br />
Wiederholungen im schnelleren<br />
Tempo geringer.<br />
Rhythmus<br />
Der Rhythmus beschreibt<br />
das Tempo der<br />
Wiederholungsphasen.<br />
Meist geht die Form<br />
über vier Phasen, also<br />
beispielsweise 3021. Das<br />
bedeutet: 3 Sekunden<br />
absenken, 0 Sekunden<br />
pausieren, 2 Sekunden<br />
anheben und 1 Sekunde<br />
pausieren.<br />
Frage 3<br />
Was ist Ihr<br />
Lieblingsrhythmus<br />
für das<br />
Training?<br />
Der beste<br />
Ausgangspunkt<br />
ist ein Rhythmus<br />
von 3010 oder<br />
4010. Dadurch sind die<br />
Muskeln gut gespannt.<br />
Außerdem wird es bei<br />
höheren Tempi schwerer,<br />
an der Technik zu feilen.<br />
Ich arbeite oft mit einem<br />
1010-Rhythmus, da<br />
es dabei leichter ist,<br />
technisch sauber zu<br />
trainieren. Allerdings ist mein<br />
Training speziell auf den Fußball<br />
ausgerichtet. Um Geschwindigkeit<br />
und Beweglichkeit zu steigern,<br />
mache ich<br />
explosive Übungen im hohen Tempo.<br />
Mir gefällt der 41X1-<br />
Rhythmus. Damit sind die<br />
Grundlagen abgedeckt<br />
(das X steht für eine explosive<br />
konzentrische Bewegung). Dieser<br />
Ablauf beinhalte eine gleichmäßige<br />
exzentrische Phase, dann eine<br />
schnelle Dehnung, gefolgt von<br />
einer explosiven Bewegung. Am<br />
Ende wird die Position isometrisch<br />
gehalten.<br />
Neue <strong>Fitness</strong>ausrüstung<br />
Demonbells<br />
Worum handelt es sich dabei?<br />
Demonbells sind Kugelhanteln mit<br />
Teufelsgesichtern. Sie sind in vier<br />
Gewichtsgrößen verfügbar (die schwerste<br />
wiegt 32 Kilogramm). Als Designvorlage<br />
dienen verschiedene Quellen wie Tattoos und<br />
polynesische Kriegsmasken. Die Teufelskugeln<br />
sehen sowohl im Studio als auch im Wohnzimmer<br />
gut aus. Wenn die Schwiegermutter kommt,<br />
können Sie sie ja im Schlafzimmerschrank<br />
verstecken.<br />
Wozu sind die Hanteln gut?<br />
Für fast alle Kugelhantel-Übungen. Die spitze Nase auf der Vorderseite<br />
wäre wohl recht unangenehm für die Unterarme. Zum Glück ist die<br />
demonbells.com<br />
Rückseite schön glatt und erlaubt dadurch ein schmerzfreies Reißen der<br />
Gewichte. Die Hantel eignet sich besonders gut für Schwünge mit hoher<br />
Wiederholungszahl.<br />
Intelligentes Training<br />
Kugelhantel-Reißenn<br />
Möchten Sie einen Sixpack? Dann sollte diese<br />
Übung nicht in Ihrem Repertoire fehlen. Der führende<br />
Biomechanik-Experte Stuart McGill hat vor Kurzem<br />
eine Studie durchgeführt, die im „Journal Of Strength<br />
And Conditioning Research“ erschien. Dabei maß er<br />
die Muskelaktivität bei dieser Übung. Er kam zum<br />
Schluss, dass sich der stoßweise Bauchmuskeleinsatz<br />
besonders gut fürs Kugelhanteltraining eignet. McGill<br />
stellte zudem fest, dass das Schwingen und Reißen der<br />
Kugelhantel die Wirbelsäule in der entgegengesetzten<br />
Richtung belastet wie die meisten herkömmlichen en<br />
Gewichtsübungen. Er sagte, das erkläre unter<br />
Umständen, warum vielen Menschen die Kugelhantel<br />
bei Rückenproblemen hilft. Ein weiterer Grund, die<br />
Kugel mit Griff der Langhantel vorzuziehen.<br />
110/JUNI 2012/mensfitness.de
Wissen<br />
Trainer<br />
Explosive Mischung<br />
Die Kombination des normalen Workouts mit plyometrischen Übungen steigert die Leistung und<br />
bringt Sie auf die nächste <strong>Fitness</strong>-Stufe.<br />
Die meisten Sportler haben schon<br />
einmal etwas von Intervall- und<br />
Zirkeltraining gehört. Weniger<br />
bekannt ist das plyometrische<br />
Training. Fast jeder Profisportler wird einem<br />
aber bestätigen, dass diese Übungsart hilft,<br />
schneller zu laufen, höher zu springen,<br />
schwerer zu heben und härter zu schlagen,<br />
um am Ende die Nase vorn zu haben.<br />
Selbst, wenn Sie kein Elitesportler sind,<br />
kann etwas plyometrisches Training im<br />
Wochenplan riesige Fortschritte bewirken.<br />
Auf die folgenden Punkte müssen Sie<br />
achten.<br />
Zerreißprobe<br />
„Die einfachste Art, sich plyometrische<br />
Übungen vorzustellen, ist ein Gummiband,<br />
das stark gespannt und dann losgelassen<br />
wird“, so der Kraft- und Konditionstrainer<br />
Mike Causer. „Je <strong>stärker</strong> und schneller das<br />
Band zurückgezogen wird, umso größer die<br />
Kräfte, mit denen es nach vorne schnellt.<br />
Genau dasselbe passiert mit den Muskeln,<br />
wenn sie belastet und schnell angespannt<br />
werden: Sie erzeugen die maximale<br />
Geschwindigkeit und Dynamik.“<br />
Beispiele für plyometrische Bewegungen<br />
sind so explosive Übungen wie der<br />
Kastensprung oder der Liegestütz mit<br />
Klatschen. Ein solches Training verbessert<br />
die Reizleitung zwischen dem Gehirn<br />
und den Muskeln. Letztere können sich<br />
dann schneller zusammenziehen und<br />
die maximale explosive Kraft entwickeln.<br />
Daneben lässt diese Übungsform die<br />
Muskeln wachsen und <strong>stärker</strong> werden. Sie<br />
können dann besser mit der zusätzlichen<br />
Belastung umgehen, der sie ausgesetzt<br />
werden.<br />
„Werden die plyometrischen<br />
Übungen falsch oder ohne vorheriges<br />
Aufwärmtraining ausgeführt, steigt<br />
allerdings das Verletzungsrisiko.<br />
Wenn die Muskeln Arbeit verrichten<br />
müssen, auf die sie nicht vorbereitet<br />
sind, kommt es zur Überdehnung,<br />
Überbeanspruchung oder gar zum Riss.<br />
Daneben steigt die Belastung für Gelenke,<br />
Sehnen und Bänder“, meint Causer.<br />
„Korrekt und mit der richtigen Technik<br />
ausgeführt können die dynamischen<br />
Übungseinheiten andererseits sogar das<br />
Verletzungsrisiko senken. Die Muskeln<br />
und das Bindegewebe sind dann besser<br />
auf die zusätzliche Belastung eingestellt.<br />
Genau aus diesem Grund machen so viele<br />
professionelle Sportler in irgendeiner Form<br />
plyometrisches Training.“<br />
Langsames Herantasten<br />
Neueinsteiger müssen sich also Stück für<br />
Stück mit den richtigen Bewegungsmustern<br />
herantasten, um das muskuläre<br />
Verletzungsrisiko zu minimieren.<br />
„Plyometrische Einheiten können in<br />
fast jede Trainingsform eingebaut werden.<br />
Besonders hilfreich sind sie allerdings<br />
beim Zirkeltraining, um die Herzfrequenz<br />
hoch zu halten. So wird Fett verbrannt,<br />
während Muskeln aufgebaut werden“,<br />
erklärt Causer. „Zu Beginn sollten einfach<br />
„Korrekt und mit der<br />
richtigen Technik ausgeführt<br />
senken plyometrische Übungen<br />
das Verletzungsrisiko.“<br />
Causers Plyometrie-Zyklus<br />
Führen Sie von den ersten<br />
drei Übungen je acht<br />
Wiederholungen aus. Danach<br />
kommen das Seilspringen,<br />
eine einminütige Pause und<br />
dann der nächste Durchlauf.<br />
1 Hocksprung<br />
2 Liegestütz mit Klatschen<br />
3 Liegestütz mit Strecksprung<br />
(so hoch wie möglich)<br />
4 Seilspringen (1 Minute)<br />
5 Pause (1 Minute)<br />
Überblick<br />
Plyometrische<br />
Übungen wie<br />
Liegestütze mit<br />
Klatschen sind<br />
hervorragend dazu<br />
geeignet, Fett zu<br />
verbrennen und<br />
explosive Power<br />
aufzubauen.<br />
Die plyometrischen<br />
Bewegungen sollten<br />
Schritt für Schritt<br />
mit ins Programm<br />
übernommen<br />
werden. So<br />
gewöhnen sich die<br />
Muskeln daran,<br />
wodurch das<br />
Verletzungsrisiko<br />
gering bleibt.<br />
Empfohlen werden<br />
nicht mehr als 100<br />
Wiederholungen<br />
plyometrischer<br />
Übungen in einem<br />
einzigen Workout.<br />
Pro Woche sollten<br />
maximal zwei<br />
plyometrische<br />
Einheiten<br />
veranschlagt werden.<br />
einige plyometrische Übungen ins normale<br />
Training mit einfließen. Es ist aber auch<br />
denkbar, jede Woche zwei spezifische<br />
dynamische Einheiten einzuplanen.<br />
„Die maximal empfohlene<br />
Wiederholungszahl liegt bei 100 pro<br />
Workout. Auch das Limit von zwei Einheiten<br />
pro Woche sollte nicht überschritten<br />
werden. Das Nervensystem kann nämlich<br />
bis zu vier Tage lang brauchen, um sich<br />
zu erholen. Jede darüber hinausgehende<br />
Belastung ist zu viel für die Muskeln und das<br />
zentrale Nervensystem.“<br />
Leistungssprung<br />
Causer schwört beim Training seiner<br />
Eliteathleten auf drei Übungen. „Das Seitund<br />
Vorwärtsspringen auf einem Bein<br />
ist hervorragend dazu geeignet, flinke<br />
Füße und Power in der Hüftmuskulatur<br />
zu bekommen. Es wirkt sich positiv auf<br />
jede Disziplin oder große Gewichtsübung<br />
aus“, sagt er. „Mit Hochsprüngen baut der<br />
Sportler explosive Kraft auf. Zusätzlich<br />
verbessert er damit seine Balancefähigkeit<br />
und berührt den Boden nur so kurz wie<br />
möglich.“<br />
Causer hält noch einen letzten Tipp<br />
bereit. „Fangen Sie mit dem Seilspringen an!<br />
Das ist eine tolle plyometrische Übung, die<br />
fast überall möglich ist.“<br />
mensfitness.de /JUNI 2012/ 111
Top-Workout<br />
Trainer<br />
MUSKELMISSION<br />
Bauen Sie mit<br />
umfangreichen Übungen<br />
am ganzen Körper<br />
Muskeln auf.<br />
Sie brauchen keine fünf Jahre, um<br />
ordentlich Muckis zu bekommen. Jeder<br />
kann das in kürzester Zeit schaffen.<br />
Dafür ist es allerdings wichtig, große<br />
Gewichte aufzulegen und richtig zu<br />
trainieren. Dieses Workout wurde<br />
speziell zu diesem Zweck entwickelt.<br />
Die Woche beginnt mit einigen<br />
schweren Kniebeugen, die den Körper mit<br />
Wachstumshormonen überschütten, gefolgt<br />
von einem harten Training für Brust und<br />
Rücken. Nach einem freien Tag kommen<br />
dann am Mittwoch die Schultern und die tief<br />
liegende Stützmuskulatur (der Core) an die<br />
Reihe. Das Freitags-Workout enthält indes<br />
ausschließlich schwere Ganzkörperübungen.<br />
Die Muskeln werden dabei richtig in die<br />
Mangel genommen und haben gar keine<br />
andere Wahl, als zu wachsen und <strong>stärker</strong><br />
zu werden. Am Wochenende können Sie<br />
sich dann ganz entspannt zurücklehnen,<br />
wenn Sie das nicht ohnehin vorhatten.<br />
Blättern<br />
Sie um<br />
zu Ihren drei<br />
Ganzkörper-<br />
Workouts<br />
Trainingsplan<br />
Montags-Workout<br />
S. 114<br />
Mittwochs-Workout<br />
S. 116<br />
Freitags-Workout<br />
S. 118<br />
So funktioniert’s<br />
Dauer Das Workout sollte inklusive<br />
Warm-up etwa 30 Minuten lang<br />
dauern.<br />
Aufwärmen Nehmen Sie sich<br />
fünf Minuten Zeit für<br />
Eigengewichtsübungen wie<br />
Liegestütze, Kniebeugen und Ausfallschritte.<br />
Gewicht Wählen Sie ein Gewicht,<br />
mit dem Sie gerade noch alle<br />
Wiederholungen schaffen.<br />
Tempo Das Gewicht innerhalb<br />
einer Sekunde heben. Kurz in dieser<br />
Stellung verharren und zum<br />
Absenken 3 Sekunden Zeit lassen.<br />
Ruhepause Die Pause zwischen<br />
den Sätzen sollte 30 bis 45 Sekunden<br />
betragen. Zwischen den Übungen<br />
sollte sie je eine Minute lang sein.<br />
112/JUNI 2012/mensfitness.de
MONTAGS-<br />
WORKOUT<br />
1 Kniebeuge<br />
Sätze 5<br />
Wiederholungen 5<br />
Die schwere Kniebeuge<br />
überflutet den Kreislauf mit<br />
Testosteron und anderen<br />
Wachstumshormonen.<br />
Dadurch sind Sie ideal<br />
für die harten Brust- und<br />
Rückenübungen gerüstet.<br />
• Schieben Sie nach einem<br />
gründlichen Aufwärmtraining<br />
etwa 80 bis 85 Prozent Ihres<br />
Maximalgewichts auf die Hantel.<br />
• Dann mit schulterbreit<br />
voneinander entfernten<br />
Füßen die Stange auf die<br />
Schulterrückseite legen.<br />
• Den Körper sinken lassen, bis<br />
die Oberschenkel mindestens<br />
parallel zum Boden laufen.<br />
Die Knie bleiben auf die<br />
Zehen ausgerichtet.<br />
• Danach den Körper<br />
explosiv wieder nach oben<br />
drücken. Die Kraft hierfür<br />
kommt aus den Fersen.<br />
114/JUNI 2012/mensfitness.de
Top-Workout<br />
Trainer<br />
3 Kurzhantel-Fly<br />
auf dem<br />
Gymnastikball<br />
Sätze 4<br />
Wiederholungen 8<br />
• Auf dem Gymnastikball<br />
in jeder Hand eine Hantel<br />
festhalten. Die Gewichte sind<br />
mit leicht gebeugten Ellbogen<br />
gerade nach oben gestreckt.<br />
• Die Hanteln nun langsam<br />
seitlich absinken lassen.<br />
Dabei den leichten Knick in<br />
den Ellbogen beibehalten.<br />
• Das Gewicht explosiv<br />
wieder nach oben führen.<br />
4 Gebeugtes<br />
Rudern im<br />
Untergriff<br />
Sätze 4<br />
Wiederholungen 8<br />
• Im aufrechten Stand eine<br />
Langhantel vor dem Körper<br />
nach unten hängen lassen.<br />
• Nun aus der Hüfte heraus<br />
den Oberkörper nach vorne<br />
neigen.<br />
• Der Core ist angespannt,<br />
der Rücken behält seine<br />
natürliche Krümmung bei.<br />
• Die Stange mit den Ellbogen<br />
voran zum<br />
Brustbein ziehen.<br />
• Das Gewicht langsam<br />
wieder absenken.<br />
5 Aufrechtes<br />
Rudern<br />
Sätze 4<br />
Wiederholungen 8<br />
2 Kurzhantel-Pressen auf der<br />
Schrägbank<br />
Sätze 4 Wiederholungen 8<br />
• Auf der Schrägbank in jeder Hand auf<br />
Schulterhöhe eine Hantel festhalten.<br />
• Das Gewicht gerade nach oben drücken, ohne<br />
die Ellbogen voll durchzustrecken.<br />
• Die Hanteln langsam wieder absenken.<br />
• Im aufrechten Stand eine<br />
Langhantel vor dem Körper<br />
nach unten hängen lassen.<br />
• Dann die Stange mit den<br />
Ellbogen voran am Rumpf<br />
entlang nach oben ziehen.<br />
• Langsam wieder in die<br />
Startposition zurückkehren.<br />
Blättern Sie<br />
um zum<br />
Mittwochs-<br />
Workout<br />
mensfitness.de JUNI 2012 115
MITTWOCHS-<br />
WORKOUT<br />
1 Frontdrücken<br />
mit Beineinsatz<br />
Sätze 5<br />
Wiederholungen 5<br />
Mit Unterstützung<br />
der Beine können<br />
Sie ein größeres<br />
Gewicht auflegen.<br />
Dadurch werden mehr<br />
Wachstumshormone<br />
ausgeschüttet.<br />
• Nach dem Aufwärmen<br />
etwa 80 bis 85 Prozent des<br />
Maximalgewichts auflegen.<br />
• Dann mit schulterbreit<br />
voneinander entfernten<br />
Füßen die Stange auf die<br />
Schultervorderseite legen.<br />
• Leicht in die Knie gehen<br />
und den Körper aufrichten,<br />
um Schwung zu holen.<br />
Dabei die Stange direkt<br />
nach oben pressen.<br />
• Das Gewicht<br />
langsam wieder in<br />
die Ausgangsposition<br />
sinken lassen.<br />
116/JUNI 2012/mensfitness.de
Top-Workout<br />
Trainer<br />
3 Klappmesser mit Ballübergabe<br />
Sätze 4 Wiederholungen 15.<br />
• Mit ausgestreckten Armen und Beinen einen Gymnastikball<br />
zwischen die Füße nehmen.<br />
• Arme und Beine anheben und den Ball an die Hände übergeben.<br />
• Ober- und Unterkörper sinken lassen, dann erneut anheben und<br />
den Ball wieder zwischen die Füße klemmen. Die gesamte Abfolge<br />
zählt als eine Wiederholung.<br />
4 Unterarmstütz<br />
Sätze 4 Zeit 45 bis 60 Sek.<br />
• Mit den Ellbogen unterhalb der Schultern in die statische Position<br />
gehen. Die Füße am Boden aufstellen, sodass der Körper vom Kopf<br />
bis zu den Fersen eine gerade Linie bildet. Die Position halten.<br />
• Die Hüfte darf dabei nicht absacken.<br />
2 Wechselseitiges diagonales<br />
Schulterpressen<br />
Sätze 4 Wiederholungen 6<br />
• Im aufrechten Stand in jede Hand eine Kurzhantel<br />
nehmen und auf Schulterhöhe festhalten.<br />
• Eine der Hanteln diagonal nach oben heben<br />
und dann wieder sinken lassen.<br />
• Mit jeder Wiederholung die Seiten wechseln.<br />
5 Klappmesser<br />
Sätze 4<br />
Wiederholungen 15<br />
• Flach auf den Boden<br />
legen, die Arme nach vorne<br />
strecken, die Knie leicht<br />
beugen und die Füße etwas<br />
anheben.<br />
• Jetzt mit dem Oberkörper<br />
nach oben kommen und<br />
gleichzeitig die Knie zum<br />
Brustkorb ziehen.<br />
• In die Ausgangsposition<br />
zurückkehren, ohne mit den<br />
Füßen den Boden zu<br />
berühren.<br />
Blättern Sie<br />
um<br />
zum Freitags-<br />
Workout<br />
mensfitness.de JUNI 2012 117
FREITAGS-<br />
WORKOUT<br />
1 Kniebeuge mit<br />
gestreckten Armen<br />
Sätze 5<br />
Wiederholungen 5<br />
Kniebeugen mit gestreckten<br />
Armen bieten denselben<br />
Trainingseffekt wie bei der<br />
normalen Ausführung – mit<br />
dem Unterschied, dass<br />
hierbei auch der Core stark<br />
belastet wird. Zudem werden<br />
bei dieser Ausführung<br />
alle Muskeln gut auf die<br />
harte Einheit vorbereitet.<br />
• Aufwärmen und dann mit<br />
schulterbreit voneinander<br />
entfernten Füßen die Stange<br />
im breiten Griff oberhalb<br />
des Kopfes festhalten.<br />
• Den Körper sinken lassen, bis<br />
die Oberschenkel mindestens<br />
parallel zum Boden laufen.<br />
Die Knie bleiben auf die<br />
Zehen ausgerichtet.<br />
• Danach den Körper<br />
explosiv wieder nach oben<br />
drücken. Die Kraft hierfür<br />
kommt aus den Fersen.<br />
118/JUNI 2012/mensfitness.de
Trainer<br />
Top-Workout<br />
3 Ausfallschritt<br />
mit Langhantel<br />
Sätze 4<br />
Wiederholungen<br />
8 pro Seite<br />
• Mit der Langhantel auf<br />
der Schulterrückseite<br />
aufrecht hinstellen.<br />
• Mit dem rechten Bein<br />
einen großen Schritt nach<br />
vorn machen. Dann in die<br />
Knie gehen, bis beide Beine<br />
um 90 Grad gebeugt sind.<br />
• Mit dem vorderen Fuß<br />
den Körper wieder nach<br />
oben drücken und die<br />
Übung auf der anderen<br />
Seite wiederholen.<br />
4 Klimmzug<br />
Sätze 4<br />
Wiederholungen 6<br />
• Im breiten Obergriff an die<br />
Klimmzugstange hängen.<br />
• Den breiten<br />
Rückenmuskel anspannen,<br />
um den Körper so weit<br />
nach oben zu ziehen, dass<br />
sich das Kinn auf Höhe<br />
der Stange befindet.<br />
• Langsam wieder nach<br />
unten kommen. Dabei<br />
darauf achten, dass die<br />
Arme in der unteren Position<br />
richtig gestreckt sind.<br />
5 Dip<br />
Sätze 4<br />
Wiederholungen<br />
6 bis 8<br />
2 Rumänisches Kreuzheben<br />
Sätze 5 Wiederholungen 5<br />
• Im aufrechten Stand eine Langhantel<br />
vor dem Körper festhalten.<br />
• Aus der Hüfte (nicht der Taille) heraus die Stange<br />
langsam an den Oberschenkeln und dann den<br />
Schienbeinen entlang nach unten sinken lassen.<br />
• Die Hüfte nach vorne schieben und dabei wieder<br />
in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
• An die beiden parallelen<br />
Griffe gehen und den<br />
Körper langsam sinken<br />
lassen, bis die Ellbogen um<br />
90 Grad gebeugt sind.<br />
• Den Core anspannen,<br />
sodass die Beine nicht<br />
mitschwingen.<br />
• Den Körper kraftvoll<br />
wieder nach oben drücken.<br />
120/JUNI 2012/mensfitness.de
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DAS LETZTE WORT<br />
SEBASTIAN RISCH<br />
MMA-Fighter und Fan-Liebling Sebastian Risch, aktuell die Nr.5 der deutschen Rangliste und ausgezeichnet für<br />
„Deutschlands Kampf des Jahres 2011“, über die deutsche MMA-Szene, persönliche Erfolge und seine Kampfvorbereitungen.<br />
Wie bist Du zum Kampfsport und dann<br />
zum MMA-Sport gekommen?<br />
Ich habe mich schon immer für Kampfsport interessiert.<br />
Im Kindesalter habe ich mit Judo begonnen und<br />
bin dann als Jugendlicher zum traditionellen<br />
Thaiboxen gewechselt. Aber ich wollte mehr: In<br />
jeder Kampfsportart fit sein! Mehr Abwechslung!<br />
Und so bin ich dann beim MMA-Sport gelandet.<br />
MMA trainieren ist die eine Sache, MMA kämpfen<br />
eine ganz andere. Wieso steigst Du in den Ring?<br />
Ich liebe es, über meine Grenzen hinauszugehen, mich<br />
sportlich zu verbessern und mit Anderen zu messen. Und<br />
das kann man am besten im Kampf Mann gegen Mann,<br />
mit Fightern, die meine sportliche Leidenschaft teilen.<br />
Die Menschen um Dich herum waren<br />
vermutlich nicht so begeistert, als sie von<br />
Deinen MMA-Plänen erfahren haben.<br />
Meine Familie und mein Umfeld haben sich mit dem<br />
was ich mache auseinandergesetzt und begleiten<br />
mich jetzt auch des Öfteren zu den Kämpfen. Viele<br />
interessieren sich jetzt durch mich auch für den<br />
MMA-Sport oder üben ihn nun auch selbst aus.<br />
Welche Erfolge hast Du im MMA<br />
Sport schon gefeiert?<br />
Siege über tolle Fighter! Ich bin von den Fans zum<br />
meistverbesserten Kämpfer 2010 gewählt worden,<br />
habe 2011 den Respect FC Mittelgewichtstitel<br />
(Gewichtsklasse bis 84kg) erkämpft, und<br />
dieser Fight wurde auch zum Kampf des Jahres<br />
gewählt, was mich sehr stolz gemacht hat.<br />
Kannst Du vom Kämpfen leben?<br />
Leider kann ich das noch nicht. Aber ich arbeite hart<br />
daran, dass es möglichst bald mal so sein wird.<br />
Wie sieht eine typische<br />
Kampfvorbereitung bei Dir aus?<br />
Meine Kampfvorbereitung beinhaltet Kraft- und<br />
Ausdauertraining, Sparring und Techniktraining. Es ist<br />
wichtig, sich konditionelle Grundlagen zu erarbeiten<br />
und sich im Sparring auf die Stärken und Schwächen<br />
des Gegners einzustellen. Ich trainiere dann sechsmal<br />
die Woche, wenn es die Zeit zulässt zweimal am Tag.<br />
Für so ein Trainingspensum muss man<br />
bestimmt viele Opfer erbringen.<br />
Ich muss mich sehr einschränken, da ich das alles neben<br />
meinem Job unter einen Hut bekommen muss. Da<br />
bleibt dann wenig Zeit für Familie, Freunde und Freizeit.<br />
Sie unterstützen mich aber wo sie nur können. Da ich<br />
das liebe, was ich tue, nehme ich die Opfer gerne in<br />
Kauf – was auch jeder versteht! Die wenige Zeit, die<br />
mir neben Job und Sport noch bleibt, verbringe ich mit<br />
den Menschen und Dingen, die ich so oft entbehren<br />
muss. Ansonsten bin ich immer fleißig am Trainieren.<br />
Sebastian, in Deutschland ist der MMA-Sport bei<br />
vielen Menschen als zu brutal oder barbarisch<br />
verschrien. Was sagst Du zu solchen Vorwürfen?<br />
Jeder Kämpfer geht topfit in den Kampf! Wir haben ein<br />
sehr umfangreiches Regelwerk, und jeder Ringrichter<br />
ist dementsprechend gut ausgebildet, um den Kampf<br />
rechtzeitig zum Schutz des Sportlers abbrechen zu<br />
können. Außerdem hat der Kämpfer zu jeder Zeit die<br />
Möglichkeit aufzugeben, was bei uns kein Grund ist sich<br />
zu schämen. Ich muss auch immer wieder feststellen,<br />
dass es gerade nur die Menschen sind, die sich negativ<br />
zum MMA-Sport äußern, die wenig bis überhaupt<br />
keine Ahnung von dem haben, was wir da machen.<br />
Alle, die sich ernsthaft damit beschäftigen, haben<br />
Hochachtung vor unseren sportlichen Leistungen.<br />
Wenn macht für Dich den Reiz<br />
am MMA-Sport aus?<br />
Die Abwechslung, da sich der MMA-Sport aus<br />
so vielen Kampfsportarten zusammensetzt. Des<br />
Weiteren mag ich den herzlichen und fairen<br />
Umgang untereinander in der MMA-Szene.<br />
Mehr Infos zum Thema MMA: Groundandpound.de<br />
Deutschlands Kampfsportportal Nr.1<br />
Text: Jan Großöhmigen Fotos: groundandpound.de / Valentino Kerkhof<br />
122/JUNI 2012/mensfitness.de