DIGITAL TESTED Preise im Sturzflug (Vorschau)
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3 . 2011 Juni/Juli D: 3,99 €<br />
Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90,<br />
BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €<br />
Leserwahl: Alle Gewinner!<br />
XXL<br />
TESTS<br />
PREISE IM STURZFLUG<br />
- Fünf LCD-TVs zum Schnäppchenpreis von<br />
Philips, Sharp, Sony, Hannspree und Changhong<br />
- Blu-ray-Quartett: Viel Player für wenig Geld ab S. 26<br />
inklusive<br />
EXKLUSIV!<br />
40 Blu-rays und DVDs <strong>im</strong><br />
Check – PLUS: 16 Seiten<br />
„Filmen und Fotografieren“<br />
2<br />
Gratis-Hefte!<br />
DRUCKVOLL<br />
6 Regallautsprecher <strong>im</strong> Test –<br />
überraschender Sieger S. 72<br />
WELCHE 3D-BRILLE?<br />
Polfilter vs. Shutter:<br />
Der unbestechliche<br />
Technikvergleich S. 107<br />
TV AUFBOHREN<br />
Dreambox 800 für Fernsehen<br />
mit Linux-Power – Slingbox Pro<br />
streamt US-Bezahlsender S. 43<br />
JAPAN-KATASTROPHE<br />
Wird Technik jetzt teurer?<br />
Die weltweiten Folgen S. 6<br />
AUFNAHMETALENT<br />
TV-Rekorder mit Blu-ray-<br />
Player von Samsung S. 45<br />
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So kaufen Sie sicher und<br />
günstig <strong>im</strong> WWW ein S. 105
Demnächst auf 3D Blu-ray<br />
www.DieLegendederWaechter.de<br />
Quattron, ganz großes 3D Kino.<br />
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Die prämierte TV-Innovation 2010/2011 Sharp AQUOS Quattron Technologie.<br />
Die Quattron 4-Farb-Technologie arbeitet <strong>im</strong> Gegensatz zum herkömmlichen RGB-Farbsystem mit<br />
einer vierten Farbe – Gelb –, wodurch die Farben noch echter und tiefer wirken. Quattron sorgt in<br />
Kombination mit der 3D-Technologie für ein noch nie gesehenes Fernseherlebnis und exzellente<br />
Energieeffizienz*. Genießen Sie Fernsehen in einer neuen D<strong>im</strong>ension.<br />
Man muss es sehen, um es zu verstehen.<br />
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*Das Modell LC-60LE925E besitzt das EU Energielabel TV und wurde in die höchste Energieeffizienzklasse (des für 2011 gültigen Etiketts) A-grün eingeteilt
Aus der Redaktion<br />
Ausgezeichnet: Die Leserwahl 2011<br />
Anzeige<br />
Wenn ein Verlag mit Auszeichnungen<br />
winkt, ist Skepsis angebracht.<br />
Zu oft geraten Preisverleihungen<br />
zu einer ungenießbaren Mixtur<br />
aus Verbeugungen vor langjährigen Werbekunden,<br />
Selbstbeweihräucherung und PR<br />
in eigener Sache. Anders sieht es aus, wenn<br />
eine Redaktion das Heft ihren Lesern in<br />
die Hand gibt und die Entscheidung treffen<br />
lässt, welche TV-Geräte, Blu-rays oder<br />
Receiver eine Würdigung wirklich verdient<br />
haben. Damit bildete die jährliche Leserwahl<br />
des Auerbach-Verlags auch 2011 wieder einen erfreulichen Gegenentwurf<br />
zu den üblichen narzisstisch geprägten Nabelschauen der Branche.<br />
Redakteure, Testlabor-Mitarbeiter und Vertreter der anwesenden Firmen<br />
nutzten den Abend nicht zuletzt zu Gesprächen über technische Schwächen,<br />
Feature-Wünsche und mögliche Weiterentwicklungen. Wie gut das<br />
funktioniert, zeigte sich „am Tag danach“, als Delegationen mehrerer<br />
TV- und Receiver-Hersteller noch einmal persönlich in den Verlagsräumen<br />
vorbeischauten und sich schlechte Messwerte in einzelnen Disziplinen<br />
und Kinderkrankheiten erläutern ließen, um sie bei künftigen Modellgenerationen<br />
abzustellen. Dass bei aller Fachs<strong>im</strong>pelei aber auch der Spaß<br />
nicht zu kurz kam, lesen Sie ab Seite 12. Hier können Sie auch gleich<br />
nachschauen, ob es Glücksgöttin Fortuna bei der Auslosung der über 300<br />
<strong>Preise</strong> <strong>im</strong> Gesamtwert von mehr als 50 000 Euro gut mit Ihnen gemeint hat.<br />
Ausprobiert: Technik-Neuheiten für jeden Geldbeutel<br />
Dass bei der Anschaffung neuer Unterhaltungselektronik das Geld nicht<br />
<strong>im</strong>mer locker sitzt, wissen auch die Redakteure der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>. Deshalb<br />
haben wir in dieser Ausgabe den Fokus auf den Einsteigerbereich<br />
gelegt und klopfen für Sie ab: Wie viel Fernsehvergnügen können Sie in der<br />
Preisklasse unter 800 Euro erwarten? Unser Vergleichstest ab Seite 26<br />
geht dieser Frage anhand aktueller 32-Zoll-Modelle von bekannten Marken<br />
wie Philips, Sharp und Sony nach, hinterfragt aber auch, ob hierzulande<br />
noch nicht so bekannte Vertreter wie Hanspree und Changhong möglicherweise<br />
zur Festigung ihrer Marktposition mehr Leistung fürs Geld bieten.<br />
Auch bei den Blu-ray-Playern darf ein Quartett aus günstigen Abspielern<br />
unterhalb der 150-Euro-Schwelle ab Seite 36 demonstrieren, was es<br />
kann. Ein Ratgeber zum Schnäppchen-Shopping <strong>im</strong> Praxis-Teil dieser<br />
Ausgabe rundet das Thema ab. Ansonsten haben wir die aktuelle Dreambox<br />
für Sie getestet und uns hochwertige Stereo-Lautsprecher, clevere<br />
Streaming-Boxen, Vollverstärker sowie viele weitere Elektronik-Künstler<br />
mit „Haben will“-Faktor für Sie angesehen. Viel Spaß be<strong>im</strong> Schmökern!<br />
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nuBox 681 Set<br />
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„Gigantische Bass- und<br />
Grundtongewalt“<br />
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Beigelegt: 16 Seiten FILMEN & FOTOGRAFIEREN<br />
Natürlich wird einem heutzutage kaum noch etwas geschenkt, doch bei<br />
der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> nehmen wir es in diesem Monat nicht so genau und<br />
spendieren Ihnen als kostenlose Zugabe eine neue Ausgabe der FILMEN &<br />
FOTOGRAFIEREN. Die Experten unserer Redaktion werfen in unserem<br />
Sonderheft einen Blick über den Tellerrand und verraten Ihnen, welche<br />
Spiegelreflex- oder Kompaktkameras Ihre Ansprüche am besten erfüllen,<br />
was Sie über digitale Camcorder, Objektive und Blitze wissen sollten – und<br />
was es mit dem unscheinbaren Kürzel HDR auf sich hat.<br />
Viel Spaß mit dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>!<br />
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Alexander Rösch, Chefredakteur<br />
Ehrliche Lautsprecher
INHALT<br />
| 12<br />
STRAHLENDE HELDEN<br />
Die Leser der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> haben mitentschieden. Wir lüften das<br />
Gehe<strong>im</strong>nis über die 30 besten Produkte des Jahres und verteilen<br />
<strong>Preise</strong> <strong>im</strong> Gesamtwert von mehr als 50 000 Euro an Sie<br />
Aktuelles<br />
| 06<br />
DIE WELT<br />
BLICKT AUF<br />
JAPAN<br />
Erdbeben, Tsunamis und<br />
Atom-Katastrophen: Die Welt<br />
hält angesichts der Ereignisse<br />
in Japan den Atem an. Auch<br />
die Elektronikbranche hat mit<br />
den Folgen zu kämpfen. Wir<br />
haben bei den Herstellern<br />
nachgefragt<br />
06 Japan und die Folgen: Wird Unterhaltungselektronik wirklich teurer?<br />
08 He<strong>im</strong>kino-Neuheiten 2011: Philips poliert seine Modellpalette auf<br />
10 Panasonic schickt neue Plasma-Flotte an den Start<br />
10 Kabelnetzbetreiber halten am Auslaufmodell Analog-TV fest<br />
11 Hochauflösende Privatsender ab Sommer auch bei Sky<br />
12 Leserwahl 2011: Strahlende Gewinner und bestechende Technik<br />
20 Toshiba Cevo: Das letzte Wort für perfektes Fernsehvergnügen?<br />
| 26<br />
TV-SPASS AB 500 EURO<br />
Was können die aktuellen Einstiegsmodelle der führenden<br />
Hersteller? Wie schlagen sich <strong>im</strong> direkten Vergleich die weniger<br />
bekannten „Exoten“ von Hannspree und Changhong? Unser<br />
Fünf-Geräte-Test liefert unbestechliche Antworten<br />
Test<br />
| 20<br />
3DTV – THE NEXT<br />
GENERATION<br />
Mit Prozessor-Power<br />
der Superlative hilft<br />
Toshiba seinen neuen<br />
Cevo-Fernsehern auf<br />
die Sprünge. Ob sich<br />
der Aufwand auch für<br />
den Zuschauer lohnt,<br />
haben sich unsere<br />
Testexperten für Sie<br />
angesehen<br />
26 Preisbrecher: 32-Zöller von Philips, Sharp, Sony, Hannspree, Changhong<br />
36 Blu-ray-Player-Quartett von LG, Sony, Philips und Sharp <strong>im</strong> Vergleich<br />
43 Slingbox Pro HD: Fernsehen ohne Grenzen dank Internet<br />
45 Samsung BD-C8900S: Die perfekte Kombi aus Player und Rekorder?<br />
47 Traumhaft: Wie die Dreambox 800 Digital-TV noch komfortabler macht<br />
69 Stereo-Vollverstärker: Harman Kardons HK990 lässt Muskeln spielen<br />
72 Schick <strong>im</strong> Regal: Sechs Regallautsprecher für opt<strong>im</strong>alen Klang zuhause<br />
83 Super-Audio-CD: Wie Marantz dem Standard neues Leben einhaucht<br />
86 Cubed Audio: Der Lautsprecher mit der Ecke – eine Klangrevolution?<br />
| 51<br />
16 SEITEN<br />
GRATIS-EXTRA<br />
Von der digitalen Spiegelreflex-Kamera<br />
bis zum schicken 3D-Camcorder: Unser<br />
Sonderheft FILMEN & FOTOGRAFIEREN<br />
präsentiert die Pflichtausstattung<br />
für Fotografen und Nachwuchsfilmer<br />
4<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
Bilder Titel: Auerbach Verlag, B&W, Dream Mult<strong>im</strong>edia, Philips, Pioneer, Samsung, Sharp, Sony, Stock.xchng
Praxis<br />
| 107<br />
3D-TECHNIKEN<br />
IM VERGLEICH<br />
Aktive Shutter-Brillen und passive Polfilter-Brillen<br />
holen die dritte D<strong>im</strong>ension ins He<strong>im</strong>kino.<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat sich für Sie angeschaut,<br />
welche Lösung das beste 3D-Erlebnis beschert<br />
Getestete Geräte<br />
Seite Gerät<br />
LCD-Fernseher<br />
28 Philips 32PFL6606K<br />
29 Sharp LC32LE320E<br />
30 Hanspree SV32LMNB<br />
32 Changhong LF32F716D<br />
33 Sony KDL-32EX525<br />
Blu-ray-Player<br />
37 Sony BDP-S280<br />
38 Philips BDP3200<br />
40 LG BD670<br />
41 Pioneer BDP-333<br />
Netzwerk-Player<br />
43 Slingmedia Slingbox Pro HD<br />
BD-Player/HDD-Rekorder<br />
45 Samsung BD-C8900S<br />
Linux-Receiver<br />
47 Dreambox DM 800 HD se<br />
Stereo-Vollverstärker<br />
69 Harman Kardon HK990<br />
Regallautsprecher<br />
74 B&W 685<br />
75 Mordaunt Short Mezzo 2<br />
76 Elac BS 243<br />
77 JBL LS40<br />
78 KEF Q100<br />
79 Nubert nuVero 4<br />
SACD-Player<br />
83 Marantz SA-KI Pearl Lite<br />
49 Aufgeschraubt: Rekorder-Player-Kombi unter die Lupe genommen<br />
50 Poster: Loewes Individual-Fernseher hören das Gras wachsen<br />
105 Schäppchen-Alarm: Checkliste für den Einkauf ohne Risiko<br />
107 Know-how: Polfilter vs. Shutter – das sind die Unterschiede<br />
Aus der Redaktion<br />
03 Editorial<br />
23 Dr. Test<br />
23 Dave & Ted<br />
24 Aus dem Testlabor<br />
25 So testen wir<br />
87 Leserbriefe<br />
88 Lexikon<br />
110 Testübersicht<br />
112 Fachhändlerverzeichnis<br />
114 Nachgefragt/<strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
BLU-RAY TEST<br />
Aktuelle Filmnews 90<br />
DVD- und Blu-ray-Charts 90<br />
<strong>Vorschau</strong> 91<br />
Blu-ray Disc<br />
Alice <strong>im</strong> Wunderland 3D 101<br />
Beaufort 100<br />
Bolt 3D 101<br />
Briefe an Julia 94<br />
Das Gehe<strong>im</strong>nis der Geisha 100<br />
Das Mädchen mit dem Perlenohrring 94<br />
Der letzte Gentleman 98<br />
Eat Pray Love 94<br />
Ein gutes Herz 97<br />
Family Guy – Die Trilogie 99<br />
Harry Potter – Die Heiligtümer des Todes (I) 92<br />
Heroes – Season 4 98<br />
Heartless 96<br />
Kids – In den Straßen von New York 97<br />
Maos letzter Tänzer 97<br />
Ms. Brisby und das Gehe<strong>im</strong>nis von N<strong>im</strong>h 98<br />
Ondine 96<br />
Piranha 3D 101<br />
Ponyo – Das große Abenteuer am<br />
Meer 96<br />
Resident Evil: Afterlife 3D 101<br />
Schande 93<br />
Smallville (9. Staffel) 99<br />
Spurlos 97<br />
Step Up 3D 101<br />
Stichtag 99<br />
The American 93<br />
The Joneses 98<br />
The Road 93<br />
Verlobung auf Umwegen 94<br />
Veronika beschließt zu sterben 100<br />
Vier Federn 98<br />
DVD<br />
Bedways 104<br />
Der kleine Nick 102<br />
Dinner für Spinner 103<br />
Machete 104<br />
Megamind 102<br />
Rapunzel – Neu verföhnt 102<br />
Stone 103<br />
Unstoppable – Außer Kontrolle 104<br />
Bilder Inhalt: Auerbach Verlag, Changhong, Hannspree, Philips, RealD, Stock.xchng, Toshiba<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 5
Aktuelles<br />
LIEFERENGPÄSSE UND PREISERHÖHUNGEN<br />
Japan und die Folgen<br />
Die Unterhaltungsindustrie ist die Wiege von Technologien und Innovationen, die die Welt verändern. Inwieweit<br />
ist dieser Wirtschaftszweig vom verheerenden Erdbeben in Japan und dessen Folgen betroffen – gerade bei<br />
Anbietern, die dort produzieren oder produzieren lassen? Wir haben die Hersteller nach drohenden Lieferengpässen<br />
befragt und klären die Frage, ob den Verbrauchern in Deutschland <strong>Preise</strong>rhöhungen bevorstehen.<br />
Laut dem Branchenverband Bitkom spürt<br />
in Deutschland bereits jede sechste Hightech-Firma<br />
die Auswirkungen der Katastrophe<br />
in Japan. Zudem gehen viele Unternehmen<br />
in den kommenden Monaten von steigenden<br />
<strong>Preise</strong>n aus. Das teilte der Verband jüngst in<br />
einer Pressemitteilung mit und berief sich dabei<br />
auf eine stichprobenartige Umfrage. „Die ungewöhnlich<br />
starken Nachbeben und die weiterhin<br />
schwankende Stromversorgung in einigen Regionen<br />
des Landes stellen die Produzenten <strong>im</strong>mer<br />
wieder vor Probleme“, sagte Bitkom-Präsident<br />
August-Wilhelm Scheer gegenüber <strong>DIGITAL</strong> TE-<br />
STED. Unsere Nachforschungen zeichnen ein ähnliches<br />
Bild. Sony musste den Produktionsbetrieb<br />
allein in zehn Fabriken vorübergehend einstellen,<br />
acht Manufakturen arbeiten mittlerweile aber<br />
nach Angaben des Unternehmens wieder nahezu<br />
auf normalem Niveau. In der Fabrik bei Ibaraki<br />
wurde etwa die CD- und DVD-Produktion zum<br />
Teil wieder aufgenommen. Die Miyagi-Fertigungs-<br />
stätte wird indes noch gesäubert und inspiziert.<br />
Die Blu-ray-Produktion lag demnach bei Redaktionsschluss<br />
noch still. Nach Bitkom-Prognosen<br />
könnte es in nächster Zeit auch zu Knappheiten<br />
bei den Laser-Leseköpfen für Blu-ray-Laufwerke<br />
kommen, die von Sony gefertigt werden.<br />
Helfende Hand<br />
Panasonic hatte Glück <strong>im</strong> Unglück, denn die Fertigungsstätten<br />
in H<strong>im</strong>eji und Amagasaki befinden<br />
sich rund 900 Kilometer vom Katastrophengebiet<br />
entfernt. Vor Ort zeigt das Unternehmen vollen<br />
Einsatz und neben einer Spende von rund 2,5<br />
Millionen Euro versorgt der Konzern die Helfer<br />
mit Ausrüstung und Generatoren. Sony bringt<br />
dieselbe Spendensumme auf und sendet zudem<br />
30 000 Radios zur Information der Bevölkerung<br />
in die Krisenregion. Auch Sharp kam vergleichsweise<br />
gl<strong>im</strong>pflich davon und kann die Produktion<br />
nach eigenen Angaben normal weiter führen.<br />
Anfang April mussten dennoch zwei der größten<br />
Sowohl die von Toshiba<br />
selbst als auch die von<br />
ODMs (Original Design Manufacturer,<br />
also Auftragsfertiger;<br />
die Redaktion) für<br />
Toshiba produzierten Notebooks<br />
werden in China hergestellt<br />
und von dort aus<br />
direkt in verschiedene Länder und Regionen<br />
verschickt. Unsere April-Produktion und die<br />
Warenlieferung (vor allem für Länder/Regionen<br />
außerhalb Japans) werden dadurch<br />
nicht betroffen sein. Zur Zeit untersuchen<br />
wir, ob es Auswirkungen auf unsere Produktion<br />
für Mai und auch danach geben wird.<br />
Unser aktuelles TV-Europageschäft ist von<br />
der Situation in Japan nicht betroffen, da die<br />
Fernseher, die in EMEA verkauft werden, in<br />
unserer Fabrik in Polen hergestellt werden.<br />
Sascha Lange,<br />
Marketingleiter Toshiba Europe<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Philips, Sharp, Sony, Toshiba, Wiki Commons<br />
6 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
LCD-Fabriken aufgrund von Treibstoffmangel geschlossen<br />
werden. Mit Erscheinen dieser <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong> soll der Betrieb aber wieder laufen. Die<br />
Lagerbestände verhindern nach Unternehmensagaben<br />
Lieferengpässe. Dennoch rechnen Analysten<br />
mit einem Verlust von rund 400 Millionen<br />
Euro für das Unternehmen in diesem Geschäftsjahr.<br />
Japans größter Exporteur für LCD-Fernseher<br />
arbeitet zudem mit dem japanischen Roten Kreuz<br />
zusammen und unterstützt die Arbeiten ebenfalls<br />
mit Spendengeldern und für die Evakuierung<br />
der betroffenen Regionen dringend<br />
benötigten Utensilien.<br />
Panasonics Fertigungsstätten befinden sich rund<br />
900 Kilometer vom Unglücksort entfernt und sind in<br />
der direkten Produktion nicht betroffen<br />
Aufgrund der Erdbebenund<br />
Tsunami-Schäden<br />
sowie der damit verbundenen<br />
Stromausfälle war<br />
der Betrieb an zehn Sony<br />
Produktionsstätten in der<br />
betroffenen Region seit<br />
14. März 2011 ausgesetzt.<br />
Inzwischen wurde der Fertigungsbetrieb<br />
an acht Standorten wieder ganz oder<br />
teilweise aufgenommen. Darüber hinaus<br />
wird Sony weiterhin die Verfügbarkeit von<br />
Rohmaterial ien und Komponenten genau<br />
beobachten. Wir sind bemüht, die Versorgung<br />
mit den von diesen Anpassungen<br />
betroffenen Produkten so weit wie möglich<br />
durch Zugriff auf Lagerbestände aufrechtzuerhalten.<br />
Zudem sind gegebenenfalls<br />
weitere Maßnahmen geplant, um die volle<br />
Produktionskapazität schnellstmöglich<br />
wiederherzustellen. Dazu zählen etwa die<br />
Umverteilung vorhandener Materialien<br />
und Bauteile unter den Unternehmen der<br />
Sony Group, die Verwendung von Ersatzkomponenten<br />
sowie die Ausweitung der<br />
Beschaffungskanäle.<br />
Silke Bernhardt,<br />
Head of PR Marketing Communications, Sony<br />
Auf dem Weg zum Produkt<br />
Aber nicht nur die Endgeräteproduktion ist betroffen,<br />
auch die Zulieferer von Bauteilen und<br />
Komponenten wie Chips und Sensoren leiden unter<br />
den Folgen des Erdbebens. Laut Erhebungen<br />
des Marktforschers iSuppli stammen rund 60<br />
Prozent des weltweit verwendeten Siliziums aus<br />
Japan und ohne das Halbmetall liegt die Elektronikindustrie<br />
brach. Der renommierte Chiphersteller<br />
Texas Instruments vermeldete längere Ausfallzeiten,<br />
denn zwei Fabriken wurden <strong>im</strong> Zuge<br />
der Katastrophe in Mitleidenschaft gezogen. Vor<br />
allem die fehlende Strom- und Wasserversorgung<br />
verhindert die Wiederaufnahme der Produktion<br />
und der Konzern rechnet <strong>im</strong> laufenden Quartal<br />
mit deutlichen Auswirkungen. Laut der Umfrage<br />
des Hightech-Verbands Bitkom rechnen rund<br />
30 Prozent der befragten Hersteller und Händler<br />
mit Einschränkungen in den nächsten Monaten.<br />
Deutschland <strong>im</strong>portierte laut Verband <strong>im</strong> Jahr<br />
2010 elektronische Bauelemente und Leiterplatten<br />
<strong>im</strong> Wert von 1,6 Milliarden Euro; auf fertige<br />
Produkte wie Fernseher entfielen rund 1,8 Milliarden<br />
Euro. Die Gefahr der Einfuhr von radioaktiven<br />
Waren sieht der Branchenverband nicht und weist<br />
darauf hin, dass ein Großteil der Güter vom Zoll<br />
auf Radioaktivität geprüft wird.<br />
Die Lieferengpässe machen sich vorerst nur zögerlich<br />
bemerkbar, weil derzeit noch vorhandene<br />
Bestände weitergeleitet werden und sich ganze<br />
Schiffs- und Flugzeugladungen noch auf dem<br />
Exportweg befinden. In den nächsten Monaten ist<br />
dann mit deutlicheren Auswirkungen zu rechnen.<br />
Bitkom-Präsident Scheer schließt nicht aus, dass<br />
sich das Problem weiter verschärft. Sukzessive<br />
sollen auch die <strong>Preise</strong> anziehen. „Einige Unternehmen<br />
spüren schon leichte Preissteigerungen<br />
bei Bauteilen, aber die sind <strong>im</strong> einstelligen Bereich“,<br />
weiß Scheer. Im Einzelhandel sei wegen<br />
des hohen Wettbewerbsdrucks bei Handys, Computern<br />
und Geräten der Unterhaltungselektronik<br />
aber nicht mit wesentlichen Preissteigerungen<br />
zu rechnen.<br />
Ausverkauft!<br />
Vor allem Mobiltelefone und Spiegelreflexkameras<br />
sollen in Zukunft hingegen deutlich schwerer<br />
zu bekommen sein. Viele der hochwertigen<br />
Kameras werden nahe des Atomkraftwerks<br />
Fukush<strong>im</strong>a hergestellt, bei Nikon etwa standen<br />
die Bänder zwei Wochen lang still. Viele<br />
Fachhändler haben Lieferprobleme in diesem<br />
Ausmaß noch nicht erlebt. So müssen sie teilweise<br />
monatelang auf bestellte Ware warten. In<br />
der Regel können die Zulieferer jedoch gar keine<br />
Termine nennen. Die Händler verfügten jedoch<br />
über gut gefüllte Regale, sodass die Lieferengpässe<br />
noch nicht für den Verbraucher zu spüren<br />
seien. Bei einzelnen Kameras, Camcordern und<br />
Computern rechnet auch der Chef des Elektronikhändlers<br />
EP, Jörg Ehmer, mit Engpässen.<br />
Der Elektronik-Einkaufsverbund Euronics bereite<br />
sich auf Auswirkung und Umsatzeinbußen<br />
bis zum Jahresende vor, sagte ein Sprecher.<br />
Mit längeren Wartezeiten müssen auch Käufer<br />
japanischer Autos rechnen. Ein Sprecher von<br />
Besonders bei der Zulieferung von elektronischen<br />
Bauteilen kommt es zu Lieferengpässen – auch die<br />
Einkaufspreise von Komponenten haben angezogen<br />
Wir bei Sharp sind froh,<br />
dass keiner unserer Mitarbeiter<br />
durch die Einwirkung<br />
der Naturkatastrophen zu<br />
Schaden gekommen ist.<br />
Auch unsere Fabriken haben<br />
keine strukturellen Schäden<br />
zu verzeichnen und sind generell<br />
in der Lage, die Produktion in vollem<br />
Umfang durchzuführen. Dies liegt sicher<br />
auch daran, dass diese zum Großteil <strong>im</strong><br />
Süden des Landes gelegen sind und dass<br />
die Fabriken neueren Baudatums, wie z.B.<br />
die Fabrik in Sakai, sehr gut auf die Auswirkungen<br />
von Erdbeben vorbereit sind.<br />
Unser Mitgefühl gilt den Menschen, die von<br />
der Katastrophe unmittelbar betroffen sind.<br />
Wir prüfen zu Zeit sehr intensiv die Verfügbarkeit<br />
der von uns benötigen Bauteile bei<br />
unseren Vor – und deren Zulieferanten. Hier<br />
können wir aber noch keine abschließende<br />
Beurteilung vornehmen.<br />
Martin Beckmann,<br />
PR für die Bereiche, Unterhaltungselektronik,<br />
Haushaltsgeräte,<br />
Corporate und Umwelt, Sharp<br />
Wir rechnen 2011 mit<br />
schwierigen Bedingungen<br />
aufgrund der Katastrophe<br />
in Japan, die Auswirkungen<br />
auf unsere Erträge und die<br />
Lieferkette haben wird.<br />
Ein Spezialteam arbeitet<br />
daran, die Folgen und Risiken<br />
einzudämmen. Es ist unsere Priorität,<br />
unser mittelfristiges Wachstum sowie die<br />
Rentabilität zu beschleunigen. Hierzu sind<br />
Investitio nen erforderlich.<br />
Frans van Houten,<br />
President und CEO<br />
von Royal Philips Electronics<br />
Nissan sagte, ab Ende Mai werde es „sicherlich<br />
Auswirkungen geben“. Auch bei Toyota müssen<br />
Kunden, die in Deutschland einen Neuwagen<br />
bestellen, mit Verspätungen rechnen. Wegen<br />
fehlender Zuliefererteile hatte Toyota auch die<br />
Produktion in den USA und in Europa gedrosselt.<br />
„Aktuell gibt es keine Auswirkungen auf<br />
die Produktion“, berichtete dagegen ein VW-<br />
Konzernsprecher in Wolfsburg. „Stand heute ist<br />
aber: Die Produktion läuft in allen Werken ohne<br />
Einschränkung“, sagte auch ein Opel-Vertreter<br />
in Rüsselshe<strong>im</strong>.<br />
Insgesamt ist die Industrieproduktion in Japan<br />
<strong>im</strong> Monat März um 15,3 Prozent gesunken, dabei<br />
handelt es sich um das höchste Minus seit Beginn<br />
der Datenerhebung <strong>im</strong> Jahr 1953. Im Vorfeld<br />
waren Analysten von einem Rückgang von 11,4<br />
Prozent ausgegangen. Wie die BBC berichtete,<br />
kalkulieren Experten die Kosten des Erdbebens<br />
auf 34,6 Milliarden US-Dollar. Dabei wurden die<br />
Schäden des Tsunamis jedoch noch gar nicht<br />
berücksichtigt.<br />
Dennis Schirrmacher/Alexander Rösch<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 7
Aktuelles<br />
Sony macht Bravia-TVs fit für Skype<br />
Sony hat für seine Bravia-Fernseher eine neue<br />
Firmware veröffentlicht. Mit der aktualisierten<br />
Version sowie der optional erhältlichen Videokamera<br />
CMU-BR100 mit integriertem Mikrofon<br />
kann über die Skype-Funktion der Bravia-Modelle<br />
Bildtelefonie genutzt werden. Darüber hinaus<br />
verwandeln sich Android-Smartphones sowie<br />
iPhone oder iPad mit einer kostenlosen Media-<br />
Remote-App in eine Fernbedienung für die Flat-<br />
TVs. Dies gestalte die Eingabe von Text, zum<br />
Beispiel be<strong>im</strong> Navigieren in sozialen Netzwerken<br />
wie Facebook, deutlich einfacher, betonte Sony.<br />
Die Aktualisierung steht nach Herstellerangaben<br />
für sämtliche Modelle mit Netzwerk-Anschluss<br />
zur Verfügung.<br />
JS<br />
Plasmatraum von Bang & Olufsen<br />
Der dänische Design-Hi-Fi-Spezialist Bang &<br />
Olufsen hat mit dem BeoVision 4-85 einen<br />
3D-tauglichen Plasmafernseher mit einer gewaltigen<br />
Bilddiagonale von 2,15 Metern (85<br />
Zoll) vorgestellt. Die räumliche Darstellung<br />
erledigt erstmals bei einem Display von Bang<br />
& Olufsen eine aktive Shutter-Brille. Weiterhin<br />
sorgt ein automatisches Farbmanagement für<br />
eine intelligente Nachregelung der Parameter,<br />
damit auch nach mehrjähriger Betriebszeit<br />
die Farbtöne originalgetreu wiedergegeben<br />
werden. Hinzu treten eine spezielle Antireflektions-Beschichtung<br />
und eine Schaltung zur<br />
Anpassung der Bildhelligkeit an die Umgebungsbedingungen.<br />
Als Hingucker entpuppt<br />
sich der Standfuß, der den Bildschirm nach<br />
dem Einschalten elektronisch in die opt<strong>im</strong>ale<br />
Betrachtungsposition fährt und die Lautsprecher-Einheit<br />
unter dem Display freigibt. Nach<br />
dem Abschalten gleitet der Schirm fast auf<br />
Höhe des Bodens nach unten. Alternativ lässt<br />
sich der BeoVision 4-85 auch über eine Wandbefestigung<br />
montieren.<br />
AR<br />
JVC: Lautsprechermembranen aus Holz<br />
JVC setzt be<strong>im</strong> neuen Design-Audio-System<br />
EX-S1 auf Wood-Cone-Lautsprecher mit Membranen<br />
aus Echtholz. Sie sollen durch die<br />
akustischen Eigenschaften des natürlichen<br />
Rohstoffs für besonders warmen Klang sorgen.<br />
Die 499-Euro-Lösung, die wahlweise in<br />
Holzoptik, Schwarz oder Weiß lieferbar ist,<br />
bringt ferner einen Docking-Anschluss für iPod<br />
und iPhone mit. Über den TV-Ausgang lassen<br />
sich auch Videos von beiden Geräten abspielen.<br />
Außerdem verfügt das EX-S1 über einen<br />
integrierten CD-Player, RDS-kompatiblen Tuner<br />
und Wiedergabemöglichkeit für MP3- und<br />
WMA-Dateien samt ID3-Tags über externe USB-<br />
Speichermedien.<br />
JS<br />
NEUES STREAMIUM-MULTIROOM-SYSTEM VON PHILIPS<br />
Musik <strong>im</strong> ganzen Haus<br />
Der niederländische Unterhaltungselektronikkonzern<br />
Philips hebt die Qualität von kabellosen<br />
Multiroom-Lösungen auf ein neues Niveau: Das<br />
neue Streamium-Wi-Fi-System des Herstellers<br />
macht die persönliche Musiksammlung in jedem<br />
Raum des Hauses zugänglich. Dank der Funktion<br />
MultiroomMusic ist es dabei völlig egal, in<br />
welchem Z<strong>im</strong>mer sich der Hörer gerade aufhält.<br />
Dabei wird die Musik kabellos vom Musikcenter<br />
an die verschiedenen Stationen übertragen.<br />
Besonderer Clou ist der an der Basiseinheit<br />
vorhandene Farb-Touchscreen, der neben der<br />
Bildwiedergabe auch für das Durchsuchen<br />
größerer Musiksammlungen ausgelegt ist<br />
und die Anzeige von Albencovern unterstützt.<br />
Per Fernbedienungs-App für iPhone, iPod<br />
Touch, iPad oder Android-Smartphone steht<br />
eine vollfunktionale Fernbedienung zur Verfügung,<br />
die es erlaubt, jede Musikquelle des<br />
Multiroom-Systems kabellos zu steuern und<br />
die gewünschten Songs wiederzugeben. Die<br />
App kann <strong>im</strong> iTunes AppStore oder Android<br />
Marketplace kostenlos heruntergeladen werden.<br />
Das Philips Multiroom HiFi-System kann Musik<br />
auch von einer externen USB-Festplatte<br />
wiedergeben und auf ein Angebot von mehr<br />
als 10 000 Internet-Radios zugreifen, die parallel<br />
zu den klassischen UKW-Ausstrahlungen<br />
zur Verfügung stehen. Audio- und Bilddateien<br />
lassen sich ferner kabellos vom UPnP-kompatiblen<br />
Server, PC oder Mac auf die Anlage<br />
streamen. Außerdem ist ein DVD-Player<br />
für die interne CD- oder DVD-Wiedergabe vorgesehen,<br />
ein optionales iPod-/iPhone-Dock<br />
n<strong>im</strong>mt Apple-Geräte als Zuspieler entgegen.<br />
Zum Multiroom-HiFi-System von Philips gehören<br />
die Steuerzentrale Streamium MCI8080<br />
mit ihren ClariSound-Lautsprechern als Musikzentrale<br />
des Hauses und der Streamium Netzwerk<br />
Music Player NP3700 als Gegenstelle.<br />
Im He<strong>im</strong>netzwerk können bis fünf NP3700<br />
gleichzeitig betrieben werden. Das Grundpaket<br />
ist seit April für 999,99 Euro (UVP) verfügbar,<br />
weitere Music-Player lassen sich für jeweils<br />
319,99 Euro nachrüsten. AR<br />
FESTPLATTENREKORDER MIT 3D-BLU-RAY-PLAYER UND TV-TUNER<br />
Multitalente von Samsung<br />
Samsung schickt ckt<br />
gleich fünf Varianten ante<br />
eines<br />
neuen Blu-ray-Multitalents ltit<br />
alents ins Rennen, das<br />
TV-Sendungen in HD-Qualität auf Festplatte<br />
aufzeichnen, 3D Blu-rays wiedergeben oder<br />
in Mult<strong>im</strong>edia-Welten abtauchen kann. Bei<br />
dem ab August verfügbaren Flaggschiff BD-<br />
D8909S entscheiden Zuschauer selbst, wann<br />
ihre Lieblingsserie auf Sendung geht. Sie zeichnen<br />
ihr Wunschprogramm auf den 1-Terabyte-<br />
Datenträger (bis zu 480 Stunden TV) auf und<br />
schauen dank zweitem Tuner parallel eine andere<br />
Sendung. Die Bedienung erfolgt zentral<br />
über die „Smart Hub“-Oberfläche, die auch den<br />
Zugriff auf Informations- und Unterhaltungs-<br />
Apps sowie Filme, Fotos und Musik aus dem<br />
he<strong>im</strong>ischen Netzwerk mit DLNA-Unterstützung<br />
erlaubt. Per integriertem WLAN funktioniert<br />
das auch drahtlos. Neben den zwei DVB-S2-<br />
Empfangsteilen sind auch zwei CI-Plus-Einschübe<br />
für die Pay-TV-<br />
Entschlüsselung an Bord.<br />
Der integrierte Blu-ray-<br />
Player verfügt über einen<br />
2D-zu-3D-Konverter, der<br />
mit SD- und HD-Inhalten<br />
zusammenarbeiten ar<br />
soll. Der kleinere Bruder<br />
BD-D8509S unterscheidet sich vor allem durch<br />
die geringere Kapazität der Festplatte (500<br />
GB). Auch er soll <strong>im</strong> August verfügbar sein. Der<br />
BD-D8500 ist bereits seit April für 499 Euro<br />
(UVP) <strong>im</strong> Handel. Statt doppeltem DVB-S2-<br />
Tuner sind hier zwei Kombi-Empfangsteile für<br />
DVB-C/T bei ansonsten gleicher Ausstattung<br />
an Bord. Das Quintett wird durch den BD-<br />
D8200S (ab August/Preis offen) und den BD-<br />
D8200 (ab April/449 Euro) komplettiert, die mit<br />
250-GB-Festplatte das geringste Speichervermögen<br />
besitzen und sich ebenfalls durch die<br />
Tuner-Ausstattung (S-Modell mit Twin-DVB-S2,<br />
D-Modell mit zwe<strong>im</strong>al DVB-C/T) differenzieren.<br />
Wie bei allen Varianten stehen eine HDMI-1.4-<br />
Schnittstelle mit 3D-Unterstützung sowie USBund<br />
Komponentenanschluss und integriertes<br />
WLAN-Modul zur Verfügung.<br />
AR<br />
Bilder: Philips, Samsung, Sony<br />
8<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
LESERWAHL 2011<br />
Klassenbeste!<br />
Nach dem großen Erfolg bei der letztjährigen Leserwahl konnte<br />
Denon nun noch eins draufsetzen: Beide ausgeschriebenen A/V-<br />
Receiver-Kategorien gingen an die He<strong>im</strong>kino-Zentralen AVR-3311<br />
und AVR-4311. Das gesamte Team von Denon bedankt sich bei<br />
allen Leserinnen und Lesern für dieses tolle Votum, und verspricht<br />
auch für das laufende Jahr tolle neue Produkte, die das Unterhaltungserlebnis<br />
weiter perfektionieren.
Aktuelles<br />
Set One setzt auf Unterhaltungselektronik<br />
Der deutsche Receiver-Hersteller Set One hat<br />
auf der Fachmesse Anga Cable (3. bis 5. Mai) mit<br />
dem Label mySetOne seinen Einstieg in die klassische<br />
Unterhaltungselektronik vollzogen. Erste<br />
Produkte sind die mult<strong>im</strong>ediale Soundbar my-Bar<br />
1000 zum Aufpeppen schwachbrüstiger Flat-TVs<br />
sowie die Mikro-Stereoanlage my-Hifi 1000. Diese<br />
unterstützt über USB- und SD-Speichermedien<br />
sowie das integrierte iPod-Dock eine Vielzahl<br />
von digitalen Audioformaten und verfügt über<br />
einen DVD-Player samt HDMI-Ausgang. Set-One-<br />
Geschäftsführer Bartolomeo Caputo will dabei<br />
unkomplizierte Bedienung, Qualität und Design<br />
zum erschwinglichen Preis kombinieren. JS<br />
Sky-Modul auch für Metz-Fernseher<br />
Die aktuellen Metz-LCD-TV-Geräte mit integrierter<br />
CI-Plus-Schnittstelle sind ab sofort in der Lage,<br />
das Pay-TV-Programm von Sky zu entschlüsseln.<br />
Der TV-Hersteller und der Bezahlanbieter haben<br />
eine dahingehende Vereinbarung getroffen. Damit<br />
können auch Besitzer von TV-Geräten des deutschen<br />
Herstellers künftig das offizielle CI-Plus-<br />
Modul bei Sky beziehen, um über die integrierte<br />
Schnittstelle der Geräte ohne zusätzliche Set-Top-<br />
Box die Bezahlinhalte zu entschlüsseln. Das CI-<br />
Plus-Modul von Sky ist für den Satelliten-Empfang<br />
sowie den Einsatz in kleineren Kabelnetzen geeignet.<br />
Große Netzbetreiber wie Kabel Deutschland,<br />
Kabel BW und Unitymedia nutzen dagegen<br />
inkompatible, eigene Zugangssysteme.<br />
g Hier würden teilweise<br />
geeignete CI-<br />
Plus-Module<br />
durch Kabelnetzbetreiber<br />
zur Verfügung g<br />
gestellt, erklärte<br />
Metz. JS<br />
Dreambox-Platine zur TV-Nachrüstung<br />
Als Weltneuheit hat der Linux-Receiver-Spezialist<br />
Dream Mult<strong>im</strong>edia auf der Anga Cable in Köln die<br />
Möglichkeit vorgestellt, über eine speziell entwickelte<br />
Schnittstelle die Funktionen einer Dreambox<br />
direkt in Fernsehgeräte zu integrieren. Das<br />
Angebot richte sich nicht nur an Endverbraucher,<br />
sondern auch an potenzielle Partner in der Branche.<br />
Die Hersteller könnten dabei entscheiden, ob<br />
sie die Platine direkt in ihre TV-Modelle einbauen<br />
oder Kunden lediglich die Nachrüstung über eine<br />
proprietäre Schnittstelle ermöglichen. AR<br />
Kenwood stellt ersten Blu-ray-Player vor<br />
Der Hi-Fi-Spezialist Kenwood greift mit dem 350-<br />
Euro-Debütanten BD-7000, der in sein Sl<strong>im</strong>-Line-<br />
Gehäuse die Fähigkeit zur 3D-Wiedergabe integriert,<br />
in den Blu-ray-Player-Markt ein. Das nur 36<br />
Mill<strong>im</strong>eter hohe Gerät ist auf die hauseigenen AV-<br />
Receiver RA-5000 und RV-7000 abgest<strong>im</strong>mt. Es<br />
versteht sich neben der Wiedergabe von Blu-ray<br />
3Ds auch auf 2D-Varianten sowie DVDs und CDs.<br />
Mult<strong>im</strong>edial punktet der Player mit Unterstützung<br />
für BD-Live und die Videoformate AVCHD, DivX<br />
und DivX-HD. Die AV-Signale überträgt der BD-<br />
7000 mit einem 24Bit/192kHz-D/A-Wandler per<br />
HDMI Version 1.4 (Deep Colour und x.y. Colour,<br />
Audio Return Channel) sowie einer Auflösung von<br />
bis zu 1 080p und 24-Hz-Ausgabe.<br />
AR<br />
ST33-SERIE: ANSPRUCHSVOLLE TECHNIK ZUM KLEINEN PREIS<br />
Einsteiger-Plasmas mit 3D<br />
Für preis- und qualitätsbewusste Einsteiger präsentiert<br />
Panasonic mit der ST33-Serie neue Plasma-Fernseher<br />
aus der Viera-Reihe. Die Modelle<br />
<strong>im</strong> Titan-Metallic-Look werden in den Größen<br />
42, 46 und 50 Zoll ausgeliefert. Neben mehr<br />
Helligkeit bei geringerem Stromverbrauch, reduziertem<br />
Nachleuchten und satterem Schwarz sollen<br />
die Displays über einen Max<strong>im</strong>alkontrast von<br />
5 000 000 : 1 und kürzere Reaktionszeiten verfügen.<br />
Ein Spezialfilter und eine opt<strong>im</strong>ierte Ansteuerung<br />
der Plasma-Zellen (High Contrast Filter und<br />
Infinite Black Pro) heben den Schwarzwert gerade<br />
bei Tageslicht auf ein neues Rekordniveau.<br />
Die zwei- und dreid<strong>im</strong>ensionalen Bilder werden<br />
durch eine Zweikern-Signalverarbeitung (V-Real<br />
3D) und eine Zwischenbildberechnung mit 600Hz<br />
(Intelligent Frame Creation Pro) sowie einem<br />
reduzierten Übersprechen (Crosstalk) erzeugt.<br />
Als erster Hersteller unterstützt Panasonic<br />
den neuen „3DTV Play“-Standard von Nvidia,<br />
3D-Fotos oder -Videos lassen sich direkt von<br />
SD-Speicherkarte wiedergeben. Mit dem integrierten<br />
HD-Multituner empfängt die ST33-<br />
Serie digitales Fernsehen per DVB-T, DVB-C<br />
und DVB-S2. Die Neulinge unterstützen außerdem<br />
über den integrierten Moduleinschub sowohl<br />
die Satellitenplattform HD Plus als auch<br />
CI Plus. Für weitere HDTV-Quellen stehen vier<br />
HDMI-Anschlüsse bereit. Ein HDMI-Anschluss<br />
mit Audio-Rückkanal (ARC) sorgt für die Tonübertragung<br />
an einen externen AV-Receiver.<br />
Eine Eco-Navigation hilft, den Stromverbrauch<br />
zu drosseln. Unter anderem regelt ein<br />
Lichtsensor auf Wunsch die Display-<br />
Helligkeit, inaktive Peripherie kann<br />
automatisch ausgeschaltet werden.<br />
Die neuen Fernseher der ST33-Serie,<br />
die zudem über Viera Connect Dienste<br />
wie Skype und Facebook sowie<br />
Webradios und Videodienste integrieren<br />
sowie die Wiedergabe zahlreicher<br />
Mult<strong>im</strong>ediaformate inklusive DivX Plus<br />
HD unterstützen, sind ab sofort zu <strong>Preise</strong>n<br />
zwischen 1 199 und 1 599 Euro <strong>im</strong><br />
Handel erhältlich.<br />
AR<br />
ZWEIGLEISIG: KEIN SCHWENK ZUM REINEN <strong>DIGITAL</strong>EMPFANG<br />
Kabelnetze bleiben analog<br />
Die drei größten deutschen Netzbetreiber Kabel<br />
Deutschland, Kabel BW und Unitymedia haben<br />
in seltener Geschlossenheit betont, dass<br />
Zuschauer bei ihnen auch nach dem 30. April<br />
2012 noch analoges Fernsehen empfangen können.<br />
Wer per Kabel fernsehe, sei von dem beschlossenen<br />
Aus für die Verbreitung analoger<br />
TV-Programme via Satellit nicht betroffen, hieß<br />
es in einer gemeinsamen Mitteilung. Als Alternative<br />
zum Satellitenempfang hätten Zuschauer<br />
<strong>im</strong> Kabel die Wahl, ob sie über 100 digitale<br />
Fernsehprogramme nebst HDTV und Video-on-<br />
Demand-Diensten empfangen wollten oder dem<br />
analogen Programmangebot mit rund<br />
drei Dutzend Sendern treu blieben.<br />
Das Netzbetreiber-Trio verwies unter anderem<br />
auf den bequemen Empfang ohne<br />
Digital-Receiver an Zweit- und Drittfernsehern<br />
<strong>im</strong> Haushalt. Moderne TV-Geräte<br />
bringen das digitale Empfangsteil in der<br />
Regel allerdings direkt mit, so dass auch<br />
hier die Anschaffung einer zusätzlichen<br />
Set-Top-Box entfällt. Generell betonten<br />
die Anbieter aber, dass sich auch für<br />
Kabelkunden der Umstieg auf digitalen<br />
Empfang dank brillanter Bild- und Tonqualität<br />
und größerer Programmvielfalt lohne.<br />
Der Kabelnetz-Verband Anga schickte parallel<br />
ein spezielles Informationsangebot für<br />
Kabelkunden auf Sendung, das unter www.<br />
angacable.de über die Wahlmöglichkeit des<br />
Verbrauchers informiert. „Kabelfernsehen<br />
bleibt verlässlich – analog und digital“, sagte<br />
Anga-Präsident Thomas Braun. Aufgrund ihrer<br />
großen Bandbreite könnten in den Kabelnetzen<br />
analoge und digitale Programme gleichzeitig<br />
verbreitet werden. Kabelkunden müssten<br />
deshalb nicht für jedes TV-Gerät zusätzliche<br />
Digital empfänger anschaffen.<br />
AR<br />
Bilder: HD Plus, Kabel Deutschland, Panasonic, Sky<br />
10<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
HD PLUS SCHLIESST ALLIANZ MIT GRÖSSTEM DEUTSCHEM PAY-TV-ANBIETER<br />
Private HD-Sender bei Sky<br />
Sky-Satellitenkunden können ab dem 1. Juni auch<br />
private Free-TV-Programme in HD-Qualität empfangen.<br />
Das haben der Satellitenbetreiber SES<br />
Astra als Betreiber der HD-Plus-Plattform und der<br />
Bezahlanbieter Sky offiziell bestätigt. Die Unternehmen<br />
sprachen von einer „kundenfreundlichen<br />
und unkomplizierten Lösung“. Sky-Kunden benötigten<br />
weder einen separaten Receiver noch eine<br />
zusätzliche Smartcard für den hochauflösenden<br />
Empfang der Privaten. Die Freischaltung für RTL<br />
HD, Sat 1 HD, Pro Sieben HD, Vox HD, Kabel Eins<br />
HD, RTL 2 HD, Sport 1 HD und Sixx HD erfolge automatisch<br />
über die vorhandene Sky-Karte, der Abschluss<br />
des Basispakets „Sky Welt“ reiche aus.<br />
Die ersten zwölf Monate können Abonnenten die<br />
Ausstrahlung kostenlos empfangen, danach fällt<br />
eine jährliche Freischaltgebühr von 50 Euro an.<br />
Dank der Vereinbarung mit Sky baut HD Plus<br />
seine technische Reichweite weiter aus und<br />
kann nun wahlweise über zertifizierte HD-<br />
Plus-Receiver mit Nagravision-Kartenleser, CI-<br />
Plus-Modul, ausgewählte ältere Receiver mit<br />
Software-Update und Legacy-CAM oder über<br />
Sky-Satellitenreceiver empfangen werden.<br />
HD Plus wird zunächst für alle Sky-Kunden mit<br />
Satellitenanschluss und Sky-HD-Receiver (mit<br />
Smartcard V13) für bis zu zwölf Monate freigeschaltet.<br />
Bei einer Kündigung des Sky-Vertrags<br />
erlösche auch die HD-Plus-Freischaltung, hieß<br />
es. Sky-Kunden, die nach Ablauf der Testphase<br />
weiterhin HD-Plus-Sender empfangen möchten,<br />
schließen den Kontrakt direkt mit der HD Plus<br />
GmbH ab, sollen die Verlängerung aber bequem<br />
über Sky anstoßen können. Die technische Umsetzung<br />
erfolgt durch die Astra Platform Services<br />
GmbH (APS) <strong>im</strong> S<strong>im</strong>ulcrypt-Verfahren. Die<br />
HD-Plus-Sender werden dabei nach Angaben<br />
der Partner ab sofort zusätzlich mit dem Sky-<br />
Verschlüsselungssystem Videoguard von NDS<br />
codiert. Sky-Kabelkunden profitieren aufgrund<br />
der komplizierten Gemengelage mit unterschiedlichen<br />
Netzbetreibern leider nicht von dem geschlossenen<br />
Abkommen. Über große Netzbetreiber<br />
wie Kabel Deutschland, Unitymedia und<br />
Kabel BW sind die HD-Plus-Sender weiterhin<br />
nicht empfangbar.<br />
AR<br />
CD-Erfinder Norio Ohga ist tot<br />
Der legendäre Sony-Manager Norio Ohga, ist tot.<br />
Ohga starb am 23. April <strong>im</strong> Alter von 81 Jahren in<br />
Tokio. In Ohgas Zeit hatte der japanische Elektronik-Riese<br />
mit dem Kauf von Columbia Pictures den<br />
Einstieg ins Filmgeschäft gewagt. Damit bekam<br />
der Sony-Konzern unter Ohga als Präsident von<br />
1982 bis 1995 in vieler Hinsicht sein heutiges<br />
Gesicht. Ohga wollte eigentlich Opernsänger werden,<br />
wurde aber von den Sony-Gründern Masaru<br />
Ibuka und Akio Morita angeworben, nachdem er<br />
sich in einem Brief über die schlechte Qualität von<br />
Tonbandgeräten des Unternehmens beschwerte.<br />
Anfang der 80er Jahre schloss sich Sony Philips<br />
bei der Entwicklung der Musik-CD an. Mit der Playstation<br />
wagte sich der Konzern 1994 unter Ohgas<br />
Führung in den heiß umkämpften Spielekonsolen-<br />
Markt vor und rückte schnell zu einem der führenden<br />
Anbieter in diesem Segment auf. AR<br />
Anzeige
Aktuelles I Leserwahl 2011<br />
Insgesamt 30 Kristalltrophäen in Handarbeit warten hier<br />
zu Beginn des Abends noch auf ihre neuen Besitzer<br />
Clemens Hoh von 20th Century Fox (r.)<br />
wurde für „Alien“ und „Avatar“ belohnt<br />
Martina Tollkühn von Sky plauderte<br />
angeregt mit den Redakteuren des Verlags<br />
Doppelter Triumph für Dream Mult<strong>im</strong>edia: T<strong>im</strong> Ziemann räumte mit den<br />
Dreamboxen 800 und 8000 gleich in zwei Receiver-Kategorien ab<br />
Die Preisverleihung wurde von der Berliner Jonglagekünstlerin Beatritsche kongenial<br />
aufgelockert – sie entführte die Gäste mit Glaskugeln in das Zauberreich der Balance<br />
Die Leserwahl geriet zum kleinen Gipfeltreffen der Audiobranche: Die<br />
anwesenden Vertreter nutzten die Gelegenheit zum Fachs<strong>im</strong>peln<br />
12 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Geschäftsführer Florian Pötzsch wartete mit einer<br />
Überraschung auf: Der Auerbach Verlag zieht um<br />
Die stolzen Gewinner der Leserpreise posierten mit<br />
den Chefredakteuren für das finale Gruppenfoto<br />
Noelle Kiekenbeck und Kerstin<br />
Lindemeyer von Toshiba hatten<br />
sichtlich Spaß<br />
Großer Sieger des Abends: Armando Romagnolo entführte<br />
für Panasonic vier Trophäen nach Hamburg<br />
Glanzvolle Leserwahl-Gala<br />
Am 14. April war es wieder soweit: Zum zweiten Mal lud der Auerbach<br />
Verlag zu einer rauschenden Festnacht ein, um die Sieger der Leserwahl<br />
und die besten Produkte des Jahres in insgesamt 30 Kategorien zu küren.<br />
Die Mitarbeiter des Auerbach Verlags kümmerten<br />
sich von der ersten Minute an um die rund 120 Gäste<br />
Stolz: Florian Szigat (r.) nahm <strong>im</strong> zweiten Jahr in<br />
Folge einen Lautsprecher-Preis für Teufel in Empfang<br />
Ein wenig ungewohnt war der Anblick<br />
schon, der sich den mehr als 100 geladenen<br />
Gästen aus der He<strong>im</strong>kino- und Entertainment-Branche<br />
sowie den Vertretern aus<br />
Politik und Wirtschaft bei der Ankunft <strong>im</strong> Leipziger<br />
Osten bot. Nach dem glamourösen Flair<br />
der Konsumzentrale, die unserem Verlag bei der<br />
Premiere <strong>im</strong> vergangenen Jahr als Kulisse für die<br />
Auszeichnung der Besten des Jahres gedient<br />
hatte, gab es diesmal neben st<strong>im</strong>mungsvoller<br />
Illumination durchaus auch Ecken und Kanten zu<br />
entdecken. Hier ragte ein Kabel aus der Decke,<br />
dort verbarg sich hinter einer Stellwand eine<br />
karge, unverputzte Wand ...<br />
Schnell wichen vereinzelt irritierte Blicke einem<br />
Aha-Erlebnis, als nach der schmackhaften Be-<br />
grüßung mit Finger-Food und den schwungvollen<br />
Klängen der Auerbach-Hausband „Hot<br />
Club d‘Allemagne“ Geschäftsführer Florian<br />
Pötzsch die Bühne betrat und <strong>im</strong> Anschluss an<br />
seine Begrüßung das Gehe<strong>im</strong>nis für die diesjährige<br />
Wahl der Location lüftete: „Sie stehen hier<br />
in den Räumen, die ab Ende des Jahres die neue<br />
He<strong>im</strong>at des Auerbach Verlags sein werden“,<br />
berichtete Pötzsch. „Noch ist viel zu tun, doch<br />
schon bald werden die mehr als 50 Mitarbeiter<br />
hier noch opt<strong>im</strong>alere Arbeitsbedingungen vorfinden.<br />
Größere Test- und Redaktionsräume,<br />
zusätzliche Messtechnik und He<strong>im</strong>kino-Wohnz<strong>im</strong>mer,<br />
in denen die Geräte quasi in ihrer natürlichen<br />
Umgebung auf Herz und Nieren geprüft<br />
werden können“. Begeisterter Applaus und neu-<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 13
Aktuelles I Leserwahl 2011<br />
<strong>DIGITAL</strong> INSIDER-Chef Mark Hankmann (l.) gönnte sich<br />
mit Verlagschef Torsten Herres (r.) ein Gläschen<br />
Christian Trozinski (HD+TV) gratulierte Jürgen Wilkin<br />
von JVC (r.) zum Sieg in der Kategorie Projektoren<br />
DF-Foren-Urgestein „Scholli“ hatte als geladener Gast<br />
aus der Leserschaft viel Spaß auf der Veranstaltung<br />
Markus Schlautmann von Grundig Sat Systems (r.) und<br />
DF-Leitwolf Ricardo Petzold strahlen um die Wette<br />
Torsten Steinbrecher vom Projektorenspezialisten<br />
S<strong>im</strong>2 posierte vor dem „Blue Screen“ <strong>im</strong> Foyer<br />
Sky-Programmchef Markus Ammon (r.) mit den Auerbach-Gründern<br />
Florian Pötzsch und Stefan Goedecke<br />
Be<strong>im</strong> Front-Cooking durften sich die Gäste Leckerbissen<br />
nach ihrem Geschmack vom Chefkoch zubereiten lassen<br />
Der Unterhaltungselektronik-Riese Philips schickte mit Georg Wilde und Volker Blume (l. und 2.v.l.) gleich zwei<br />
Vertreter nach Leipzig, die sich ausgiebig mit den Redakteuren über Produkte und Themen austauschten<br />
gierige Blicke auf die Konstruktionspläne, die<br />
auf der Leinwand erste architektonische Details<br />
preisgaben. Überraschung gelungen.<br />
Gespannte Erwartung<br />
Anschließend hieß es für die anwesenden Geschäftsführer<br />
und Produktmanager, die Daumen<br />
zu drücken, dass sich ihre Innovationen unter<br />
den kritischen Augen der Leser von <strong>DIGITAL</strong><br />
FERNSEHEN, AUDIO TEST, HD+TV, <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong> und BLU-RAY TEST sowie der Online-<br />
Community von <strong>DIGITAL</strong>FERNSEHEN.de <strong>im</strong><br />
Tauziehen mit den Konkurrenten durchgesetzt<br />
hatten. Mehr als zwei Millionen Leser und User<br />
waren aufgefordert, Ihr Votum vom Flachbildfernseher<br />
bis zum AV-Receiver, von der Set-Top-<br />
Box bis zum Lautsprecher, vom Netzwerkplayer<br />
bis zur Blu-ray abzugeben. Die Chefredakteure<br />
lüfteten in der anschließenden Kategorie das<br />
Gehe<strong>im</strong>nis über die teilweise denkbar knappen<br />
Kopf-an-Kopf-Entscheidungen. Dabei gab es<br />
viele Überraschungen und einen klaren Gewinner<br />
des Abends: Armando Romagnolo, General<br />
Manager TV bei Panasonic Deutschland, durfte<br />
gleich vier der Kristalltrophäen für seine Produkte<br />
in die Deutschlandzentrale nach Hamburg<br />
entführen – neben beiden Blu-ray-Player-Kategorien<br />
räumten die Japaner auch den „Special<br />
Award 3D“ und die Auszeichnung in der Flat-TV-<br />
Klasse bis 37 Zoll ab. „Ein tolles Votum für die<br />
Innovationskraft von Panasonic“, freute er sich.<br />
Sky-Programmchef Markus Ammon sprach bei<br />
Entgegennahme des <strong>Preise</strong>s für das beste HDTV-<br />
Angebot gar von einem „Ritterschlag“, den die<br />
technisch versierten und anspruchsvollen Leser<br />
seinem Arbeitgeber erteilt hätten.<br />
Über jeweils zwei Leserpreise durften sich<br />
Dream Mult<strong>im</strong>edia (Dreambox 800 und Dreambox<br />
8000), Denon (AV-Receiver AVR-3311 und<br />
4311), Kathrein (CAS-Parabolspiegel und Multischalter-Serie<br />
ZD-EXR) und 20th Century Fox<br />
(„Alien Anthology -L<strong>im</strong>ited Edition Egg“ und<br />
„Avatar – Extended Collector‘s Edition“) freuen.<br />
Doch auch den Vertretern von Samsung, Philips,<br />
JVC, Humax, Teufel und Sony Pictures war der<br />
Stolz anzusehen, als sie sich nach Überreichung<br />
der Urkunden an die Zweit- und Drittplatzierten<br />
für das Gruppenfoto mit allen Gewinnern vor der<br />
Kamera versammelten.<br />
Geballte Innovation<br />
Neben den Lesern hatten dabei auch in diesem<br />
Jahr die Spezialisten aus den Redaktionen das<br />
Wort und vergaben Innovationpreise in insgesamt<br />
vier Kategorien. Die spektakuläre, fast rahmenlose<br />
„Samsung One“-Optik der neuen Flachbildschirme<br />
aus Südkorea war für die Experten<br />
des Auerbach Verlags in der Kategorie Design<br />
dabei nahezu ein Selbstgänger. Das VideoWave<br />
Entertainment System von Bose wurde als völ-<br />
14 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Kathrein-Mann Alfons Haas (r.) nahm in zwei<br />
Satelliten-Kategorien die Trophäe entgegen<br />
Ein Team von Leipzig Fernsehen fing den<br />
gesamten Gala-Abend mit der Kamera ein<br />
Jürgen Imandt von Bose (r.) hatte an diesem Abend viel zu lachen –<br />
nicht nur aufgrund des Innovationspreises für das VideoWave-System<br />
Fröhliche Gesichter, wohin das Auge blickt: Nach Ende des offiziellen Teils zogen sich die<br />
Gäste in Gruppen zum Gespräch zurück – ein Lächeln für den Fotografen ging trotzdem <strong>im</strong>mer<br />
Hirra Hafeez aus der Produktbetreuung des Auerbach Verlags (l.)<br />
unterhielt sich glänzend mit den beiden Kolleginnen von Kinowelt<br />
Die Führungsspitze von Loewe um Vorstandschef<br />
Oliver Seidl (M.)<br />
Günter Kürten von Denon (r.) holte sich in<br />
beiden AV-Receiver-Sparten den Sieg ab<br />
Erst Stunden nach Mitternacht traten die<br />
letzten Besucher den Weg ins Hotel an<br />
lig neuartige Verschmelzung eines Flachbild-<br />
Fernsehers mit einer voluminösen, vollwertigen<br />
Soundlösung in einem Gehäuse gewürdigt.<br />
Loewe durfte sich die besondere Auszeichung<br />
in der Kategorie Streaming für seine „DR+“-Technologie<br />
abholen, die per „Follow Me“-Funktion<br />
beispielsweise das Pausieren des Spielfilms<br />
am Fernseher <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer und die nahtlose<br />
Fortsetzung am Zweitgerät <strong>im</strong> Nebenraum<br />
ermöglicht. Und für Warner Home Video gab<br />
es einen Sonderpreis für die überragende Aufbereitung<br />
von Steven Spielbergs TV-Event „The<br />
Pacific“ in einer hochwertigen Tin-Box-Edition,<br />
gespickt mit zahllosen Extras.<br />
Entspannte Fachs<strong>im</strong>pelei<br />
Nach dem offiziellen Teil des Abends, der <strong>im</strong>mer<br />
wieder von atemberaubenden Darbietungen der<br />
Berliner Balancekünstlerin Beatritsche durchbrochen<br />
wurde, die als menschlicher Roboter<br />
oder anmutige Tänzerin mit ihren Glaskugeln<br />
das Publikum verzauberte, ging es zum gemütlichen<br />
Fachs<strong>im</strong>peln über. Be<strong>im</strong> köstlichen<br />
Büffet mit Front-Cooking und allerlei leckeren<br />
alkoholischen und nicht-alkoholischen Tröpfchen<br />
lockerten sich die Zungen schnell und<br />
vermeintlich erbitterte Konkurrenten plauderten<br />
ganz entspannt über Konjunktur, Projekte und<br />
Privates.<br />
Einig waren sich die Anwesenden, dass die<br />
breite Palette von Zeitschriften aus dem Auerbach<br />
Verlag, die eine Brücke von der digitalen<br />
Empfangstechnik über Unterhaltungselektronik<br />
und High-End-Audio bis hin zu Entertainment<br />
schlägt, auch zu einem besonders spannenden<br />
Gästemix führte. „Wann spricht man als Antennenbauer<br />
schon mal mit einem Kollegen, der<br />
sein Geld mit den neuesten Filmen von Leonardo<br />
diCaprio verdient“, brachte es einer der Gäste<br />
auf den Punkt. Und so wurde auch lange, nachdem<br />
der DJ seinen Dienst angetreten hatte, bis<br />
in die frühen Morgenstunden geplaudert und<br />
diskutiert.<br />
Was bleibt ist eine Liste stolzer Sieger, die wir auf<br />
den Folgeseiten noch einmal für Sie zusammengestellt<br />
haben. Neben den Herstellern sind dabei<br />
auch unsere Leser nicht leer ausgegangen. Unter<br />
allen Teilnehmern an der Leserwahl haben wir<br />
hochwertige Unterhaltungselektronik <strong>im</strong> Wert<br />
von mehr als 50 000 Euro verlost. Blättern Sie<br />
also am besten gleich um, ob die Leserwahl des<br />
Auerbach Verlags auch Sie zum Gewinner gemacht<br />
hat – und falls es nicht geklappt hat, winkt<br />
Ihnen <strong>im</strong> kommenden Jahr eine weitere Chance.<br />
Denn selbstverständlich dürfen Sie auch 2012<br />
wieder entscheiden, welche Hersteller Sie mit<br />
ihren aktuellen Produktneuheiten am meisten<br />
überzeugt haben. Dank unserer Tests wird Ihnen<br />
dabei kein Highlight entgehen – versprochen!<br />
ALEXANDER RÖSCH<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 15
Aktuelles I Leserwahl 2011<br />
Leserwahl 2011: Die Produkte des Jahres<br />
Flachbildfernseher bis 37 Zoll<br />
AV-Receiver bis 3000 Euro<br />
Panasonic TX-L37D28EW<br />
Denon AVR-4311<br />
2. Platz: Loewe Connect 32 LED<br />
3. Platz: Samsung UE37C6700<br />
2. Platz: Marantz SR7005<br />
3. Platz: Onkyo TX-NR5008<br />
Flachbildfernseher bis 52 Zoll<br />
Samsung UE46C8790<br />
HD-Plus-Receiver<br />
Humax HD-Fox<br />
2. Platz: Panasonic TX-P50V20E<br />
3. Platz: Sony KDL-46NX715<br />
2. Platz: Kathrein 931 sw/HD+<br />
3. Platz: Telestar Diginova 10 HD+<br />
Flachbildfernseher Spezial<br />
Philips Cinema 21:9 Platinum<br />
HDTV-CI-Receiver<br />
Dream Mult<strong>im</strong>edia DM8000HD<br />
2. Platz: Panasonic TX-P50VT20E<br />
3. Platz: Loewe Reference 52<br />
2. Platz: Homecast HS2100 CIUSB<br />
3. Platz: Smart MX04 HDCI<br />
Special Award 3D<br />
Panasonic<br />
HDTV-PVR-Receiver<br />
Dream Mult<strong>im</strong>edia DM800HDD<br />
2. Platz: Samsung<br />
3. Platz: Sony<br />
2. Platz: Humax iCord HD+<br />
3. Platz: Vantage VT-1 Linux-Version<br />
3D-Blu-ray-Player<br />
Panasonic DMP-BDT300EG<br />
Sat-Antennen<br />
Kathrein Serie CAS<br />
2. Platz: Samsung BD-C6900<br />
3. Platz: Philips BDP8000<br />
2. Platz: Sky Vision Humax-Antennen Professional-Serie<br />
3. Platz: Fuba DAA 850<br />
Blu-ray-Player/Tuner-Kombi<br />
Panasonic DMR-BS785S<br />
Multischalter und LNBs<br />
Kathrein Multischalter Sat-ZF-EXR<br />
2. Platz: Samsung BD-C8900S<br />
3. Platz: LG HR570S<br />
2. Platz: Sky Vision Humax-LNB-Serie<br />
3. Platz: SORx 1310607 NF<br />
Projektoren<br />
JVC DLA-X3<br />
HDTV-Anbieter<br />
Sky Deutschland<br />
2. Platz: Sony VPI-VW90<br />
3. Platz: Benq W6000<br />
2. Platz: öffentlich-rechtliche TV-Anstalten<br />
3. Platz: HD Plus<br />
AV-Receiver bis 1500 Euro<br />
Denon AVR-3311<br />
Stereolautsprecher<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 800<br />
2. Platz: Onkyo TX-SR608<br />
3. Platz: Marantz SR5005<br />
2. Platz: B&W 684<br />
3. Platz: Backes & Müller BM Pr<strong>im</strong>e 14<br />
16 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Surroundlautsprecher<br />
Nubert nuBox 681 Set<br />
2. Platz: KEF KHT 3005 SE<br />
3. Platz: Bose Acoust<strong>im</strong>ass 15<br />
Blu-ray Disc Bonus<br />
„Alien Anthology – L<strong>im</strong>ited Edition Egg“ –<br />
20th Century Fox Home Entertainment<br />
2. Platz: „Der Herr der Ringe – Trilogie“ – Warner Home Video<br />
3. Platz: „Unsere Ozeane“ – Universum Film GmbH<br />
Stereoverstärker<br />
T+A Elektroakustik V10 MK II<br />
2. Platz: Denon PMA-2010 AE<br />
3. Platz: Krell S300i<br />
Phono<br />
Thorens TD-309 Tri-Balance<br />
2. Platz: Transrotor Avorio<br />
3. Platz: Clearaudio Plug & Play Concept<br />
Sonderpreis<br />
Kampagne des Jahres<br />
Samsung<br />
Netzwerkplayer<br />
Linn Majik DS-I<br />
2. Platz: Logitech Squeezebox Touch<br />
3. Platz: Na<strong>im</strong> HDX<br />
Lautsprecherkabel<br />
Oehlbach Bi Tech 4<br />
2. Platz: Goldkabel LS 440<br />
3. Platz: Silent Wire LS 16<br />
Innovationspreise der Redaktion<br />
Innovationspreis Streaming<br />
Loewe DR+ Streaming<br />
Kopfhörer<br />
Sennheiser RS 180<br />
2. Platz: Bose AE2<br />
3. Platz: Beyerdynamic T5p<br />
Innovationspreis Design<br />
Samsung One Design<br />
Blu-ray Disc Bildreferenz<br />
„Avatar – Extended Collectors Edition“ –<br />
20th Century Fox Home Entertainment<br />
2. Platz: „Inception“ – Warner Home Video<br />
3. Platz: „Oben“ – Walt Disney Studios Home Entertainment<br />
Innovationspreis TV-Serie auf Blu-ray<br />
„The Pacific“ – Warner Home Video<br />
Blu-ray Disc Tonreferenz<br />
„2012“ –<br />
Sony Pictures Home Entertainment<br />
2. Platz: „Phil Collins: Going Back“ – Edel Germany GmbH<br />
3. Platz: „Der Soldat James Ryan“ – Paramount Home Entertainment<br />
Innovationspreis Audio/Video<br />
Bose VideoWave<br />
Entertainment System<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 17
Aktuelles I Leserwahl 2011<br />
Diese Leser haben gewonnen:<br />
1. Platz Kategorie Video<br />
2. Platz Kategorie Video<br />
3. Platz Kategorie Video<br />
Sharp Aquos LC-46LE925E, BDH-P90S<br />
Samsung UE40C8790, BD-C6900<br />
Loewe Connect 32 LED (mit Tischfuß)<br />
Lutz Klenner<br />
Serba<br />
Hans-Peter de Boer<br />
Kleve<br />
Ingrid Brandt<br />
Osnabrück<br />
1. Platz Kategorie Audio<br />
Teufel System 8<br />
THX Ultra 2<br />
2. Platz Kategorie Audio<br />
3. Platz Kategorie Audio<br />
Bose Lifestyle T20<br />
Philips HTS9540<br />
Thomas Kalscheid<br />
Hamburg<br />
Gardy Stöhr<br />
Burghausen<br />
Sven H. Petersen<br />
Krusaa<br />
1. Platz Kategorie Sat<br />
2. Platz Kategorie Sat<br />
3. Platz Kategorie Sat<br />
Dream Mult<strong>im</strong>edia DM8000HD<br />
Vantage VT-1<br />
HM-Sat, VU+ Duo HDTV PVR<br />
DF-Forenmitglied HSV1964<br />
Hamburg<br />
Dietmar Rüdel<br />
München<br />
S<strong>im</strong>on Sura<br />
München<br />
Weitere Gewinner:<br />
Dieter Kirchner<br />
Hans-Rainer Bötticher<br />
Michael Pitrowski<br />
Hans Steinbach<br />
Uwe Hannich<br />
Hans-Peter Fischer<br />
Klaus Eikel<br />
Heribert Giesen<br />
Herbert Kalser<br />
Joach<strong>im</strong> Kemp<br />
Joach<strong>im</strong> Schmidt<br />
Torsten Fortsch<br />
Georg Sitzberger<br />
Friedbert Laier<br />
Gabriele Winter<br />
Irmtraud S<strong>im</strong>shäuser<br />
Günter Hackert<br />
Michael Wachler<br />
Hermann Sahnlter<br />
Martin Pfeffer<br />
Walter Dieckmann<br />
Mark Mitulla<br />
Arnstadt<br />
Lahntal<br />
Eberswalde<br />
Aidlingen<br />
Karlsdorf-Neuthard<br />
Memmingen<br />
Düsseldorf<br />
Wachtberg<br />
Hausleiten<br />
Stralsund<br />
Darmstadt<br />
Marktrodach<br />
Regen<br />
Angelbachtal<br />
Aschersleben<br />
Worms<br />
Castrop-Rauxel<br />
Offenbach<br />
Hannover<br />
Freyung<br />
Nürnberg<br />
Mainz<br />
Klaus Speyer<br />
Thomas Wachter<br />
Margret Karzell<br />
Viktor Babulenko<br />
Dietmar Will<br />
Dr. Michael Reinisch<br />
Torgr<strong>im</strong> Zorn<br />
Peter Rieger<br />
Horst Buchberger<br />
Andreas Wäsch<br />
Andreas Hinze<br />
Wolfgang Rauscher<br />
Maike Lindemann<br />
Fred Peter<br />
Clemens Hauschka<br />
Florian Finck<br />
Evelyn Schnaible<br />
Andrea Uschmann<br />
Horst Raßer<br />
Edith Nero-Freund<br />
Erwin Ritzer<br />
Martin Van Ooyen<br />
Bad Kissingen<br />
München<br />
Mönchengladbach - Rheydt<br />
Ilsfeld<br />
Oberstaufen<br />
Berlin<br />
Saulhe<strong>im</strong><br />
Tauberbischofshe<strong>im</strong><br />
Amberg<br />
Raguhn<br />
Lübeck<br />
Nürnberg<br />
Flensburg<br />
Bad Neustadt<br />
Regensburg<br />
Weißenhorn<br />
Seehe<strong>im</strong><br />
Herdecke<br />
Nürnberg<br />
Freiburg<br />
München<br />
Bad Nauhe<strong>im</strong><br />
Franz Eichstädter<br />
Werner Apolph<br />
Detlef Rosendorff<br />
Viktor Pospischil<br />
Barbara Woitkuhn<br />
Andrej Zlender<br />
Benjamin Sebastian<br />
Tino Inglese<br />
Andreas Goltz<br />
Uwe Gronert<br />
Alexandra Dreibach<br />
Semra Kümpel<br />
Kai Bauer<br />
Günther Grötzner<br />
Kai-Jens Müller<br />
Thomas Wachter<br />
Karl-Josef Weisgerber<br />
Marco Kalus<br />
Torsten Pechstein<br />
Reinhard Zipper<br />
Abensberg<br />
Gera<br />
Gotha<br />
Weilrod<br />
Hamm<br />
Rauenberg<br />
Frankfurt<br />
Ober-Ramstadt<br />
H<strong>im</strong>melpforten<br />
Oestrich-Winkel<br />
Großrosseln<br />
Weinstadt<br />
Herzogenaurach<br />
Bodenkirchen<br />
Reilingen<br />
München<br />
Saarloius<br />
Arnsberg<br />
Gr<strong>im</strong>ma<br />
Studensen<br />
18 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Wir bedanken uns bei Ihnen, den Lesern,<br />
die sich bei der Preisvergabe der Leserwahl 2011<br />
wieder für innovative Bose Technologien<br />
entschieden haben.<br />
Wir bedanken uns<br />
bei den Redakteuren des Auerbach Verlages,<br />
die den Innovationspreis 2011<br />
an das Bose ® VideoWave ®<br />
Entertainment System<br />
vergeben haben.<br />
Wir verstehen diese besonderen Auszeichnungen<br />
als Verpflichtung für die Zukunft.<br />
Bose GmbH • Max-Planck-Str. 36 • D-61381 Friedrichsdorf • Tel.: (0 61 72) 71 04-0 • Fax: (0 61 72) 71 04-19 • Internet: www.bose.de<br />
Bose Ges.m.b.H. • Wienerbergstraße 7 • A-1100 Wien • Tel.: (01) 6 04 04 34-0 • Fax: (01) 6 04 04 34-23 • Internet: www.bose.at
Aktuelles I Toshiba Cevo-TV<br />
EIN SUPERFERNSEHER NAMENS CEVO<br />
Der neue Stern am LED-H<strong>im</strong>mel<br />
Bereits vor mehr als einem Jahr haben wir erstmals über Toshibas sagenumwobenen Cell-TV berichtet, der<br />
zunächst exklusiv in Japan erhältlich war. Jetzt kommt der Hoffnungsträger nach mehrfachen Verschiebungen<br />
unter der Bezeichnung Cevo auf den deutschen Markt. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> klärt, ob sich das Warten gelohnt hat.<br />
Kommt er oder kommt er nicht: Die<br />
Geschichte des Cell-TVs schien nach<br />
zahlreichen Verschiebungen kein<br />
rühmliches Ende zu finden, doch nun steht die<br />
Markteinführung des derzeit komplexesten LED-<br />
LCDs kurz bevor. Neben der Namensänderung<br />
in Cevo-TV sticht zunächst das abweichende<br />
Design <strong>im</strong> Vergleich zur Serie WL768 ins Auge:<br />
Der Standfuß kommt nun ohne Guckloch aus,<br />
eine separate Lautsprecherzeile sorgt für eine<br />
direkte Beschallung und der Rahmen erscheint<br />
weniger spiegelnd. Im Gegensatz zur ersten<br />
Fassung aus dem Jahr 2009 entfällt der Name<br />
Cell-TV, da der leistungshungrige Prozessor <strong>im</strong><br />
europäischen Modell keine Verwendung findet.<br />
Während in der Ursprungsvariante noch acht<br />
Tuner schlummerten, kommen in der hiesigen<br />
Variante lediglich Einzeltuner für alle Empfangswege<br />
zum Einsatz. Zudem wurde die integrierte<br />
Festplatte eingespart. Diese zunächst ärgerlichen<br />
Einschnitte erscheinen in Anbetracht der<br />
derzeitigen Marktlage weniger dramatisch: Der<br />
neue Cevo-TV wirkt wesentlich kompakter und<br />
die klobige externe Anschlussbox entfällt. Mangels<br />
Cell-Prozessor fällt auch die Energiebilanz<br />
des europäischen Modells besser aus. Der neu<br />
eingesetzte Chip verfügt dennoch über mehrere<br />
Prozessorkerne, die dynamisch in der Rechenleistung<br />
angepasst werden können. Beibehalten<br />
wurde die abgesetzte Lautsprecherzeile für eine<br />
direkte Schallabstrahlung und auch aufseiten<br />
der Bilddarstellung werden keine Kompromisse<br />
eingegangen. Die verwendeten GPUs (Bildchips)<br />
sollen laut Toshiba den Cell-Prozessor <strong>im</strong> Bereich<br />
der Signalverarbeitung gleichwertig ersetzen.<br />
Zudem ist die LED-Beleuchtung komplexer<br />
angelegt als in allen derzeit verfügbaren LED-<br />
LCDs am Markt.<br />
Strahlendes Weiß, tiefes Schwarz<br />
Im Inneren des Cevo schlummern knapp 3 000<br />
Leuchtdioden, die in einem Raster über die gesamte<br />
Bildfläche verteilt sind. Ganze 512 Cluster<br />
(32 × 16 Blöcke) können unabhängig angesprochen<br />
und in der Helligkeit sehr fein gesteuert<br />
werden (Local D<strong>im</strong>ming). Zum Vergleich: Bisherige<br />
LED-LCDs mit LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
müssen sich mit 1800 Leuchtdioden und 224<br />
Clustern begnügen. Zudem erreichen diese Modelle<br />
nur 50 Prozent der Helligkeit des Cevo-TVs.<br />
Noch extremer fallen die Unterschiede be<strong>im</strong><br />
Vergleich mit der Edge-LED-Technik aus, bei der<br />
die Leuchtdioden in geringer Anzahl <strong>im</strong> Rahmen<br />
verbaut werden – diese können weder in<br />
der Bildhelligkeit noch Schwarzdarstellung mit<br />
Besonders Details profitieren vom komplexen LED-<br />
Arrangement und erscheinen in der Darstellung<br />
plastischer als mit herkömmlichen LED-LCDs<br />
Bilder: NFP, Toshiba<br />
20 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
1. PLATZ<br />
SPECIAL<br />
AWARD 3D<br />
1. PLATZ<br />
KATEGO<br />
GORIE<br />
TVs (BIS3<br />
37")<br />
1. PLATZ<br />
KATEGO<br />
GORIE<br />
Flac<br />
achbil<br />
ild-TV<br />
TX-L37<br />
37D2<br />
D28E<br />
8EW<br />
Blu-<br />
ray Play<br />
ayer<br />
DMP-BD<br />
BDT3<br />
T300<br />
00EG<br />
er (3D)<br />
1. PLATZ<br />
KATEGO<br />
GORIE<br />
er (TUNER<br />
NER-KO<br />
KOMBI<br />
BI)<br />
2. PLATZ<br />
KATEGO<br />
GORIE<br />
TVs (BIS5<br />
52")<br />
2. PLATZ<br />
KATEGO<br />
GORIE<br />
TV (SPEZI<br />
EZIAL)<br />
Blu-ray Play<br />
ayer<br />
DMR-<br />
BS78<br />
785S<br />
Flac<br />
achbil<br />
ild-TV<br />
TX-P50<br />
50V2<br />
V20E<br />
Flac<br />
achbil<br />
ild-TV<br />
TX-P50<br />
50VT<br />
VT20<br />
20E<br />
GEWINNER DER LESERWAHL 2011<br />
PANASONIC BEDANKT SICH FÜR IHR VERTRAUEN<br />
Vier erste und zwei zweite Plätze. Dies ist das glanzvolle Ergebnis der großen Leserwahl 2011. Über zwei<br />
Millionen Leser der Fachmagazine <strong>DIGITAL</strong> FERNSEHEN, HD+TV, <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>, BLU-RAY-MAGAZIN, AUDIO<br />
TEST und des Online-Portals digitalfernsehen.de haben erneut die Modelle namhafter Hersteller bewertet.<br />
Auch in diesem Jahr haben unsere Produkte Sie als Konsumenten besonders überzeugt.<br />
Wir danken allen Freunden der Marke Panasonic.<br />
www.panasonic.de/3D
Aktuelles I Toshiba Cevo-TV<br />
Das LED-Backlight des Toshiba-Displays<strong>im</strong> Einsatz: dunkle Bereiche erscheinen<br />
pechschwarz, helle Elemente erstrahlen in einer bisher kaum gekannten Brillanz<br />
Mit über 3 000 LEDs in 512 Segmenten gelingt die Helligkeitsanpassung so präzise<br />
wie selten zuvor – Helligkeit und Bildkontrast sollen Bestmarken erreichen<br />
Toshibas High-End-TV konkurrieren. Ein großes<br />
Fragezeichen schwebt derzeit noch über dem<br />
eingesetzten Diffusorfilter: Dieser streut das<br />
ausgesendete Licht der LEDs, um weichere Übergänge<br />
zu produzieren, allerdings birgt dieses<br />
Verfahren die Gefahr, die Vorteile des feinen<br />
Beleuchtungsrasters zu verspielen. Laut Toshiba<br />
kommt <strong>im</strong> Cevo-TV ein neuer Filter zum Einsatz,<br />
der opt<strong>im</strong>al auf die hohe Anzahl an Leuchtdioden<br />
abgest<strong>im</strong>mt ist und deren Leistungen nicht<br />
schmälert. Die Vorserienmodelle konnten unsere<br />
Bedenken allerdings noch nicht zerstreuen.<br />
Darüber hinaus ist eine Vielzahl an LEDs noch<br />
kein Garant für eine beeindruckende Bildqualität,<br />
denn das Resultat steht und fällt mit<br />
der richtigen Ansteuerung. Dank des potenten<br />
Hauptprozessors soll der Cevo-TV mehr Rechenoperationen<br />
als jeder andere Flachbildfernseher<br />
vollziehen, was zum einen der Bildqualität, aber<br />
auch der Eingabeverzögerung zugutekommt –<br />
letztere soll nicht mehr zu spüren sein. Auf die<br />
Frage nach dem Sinn solcher technischen Schauwerte<br />
antwortet Toshiba kurz und knapp: 3D.<br />
Bislang fällt die Helligkeit <strong>im</strong> dreid<strong>im</strong>ensio nalen<br />
Betrieb alles andere überzeugend aus. Meist ist<br />
der plastische Filmgenuss nur <strong>im</strong> dunk len Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
möglich. Da auch Toshiba die Verluste<br />
durch die Shutterbrille nicht min<strong>im</strong>ieren kann,<br />
erhöht der Hersteller stattdessen die Helligkeit<br />
des Displays durch Hochleistungsleuchtdioden,<br />
um die Verluste zu kompensieren. Wenn die<br />
Entwickler Wort halten, ist der Cevo-TV der erste<br />
3D-Fernseher der Welt, dessen Helligkeit sich<br />
auch <strong>im</strong> 3D-Modus nicht vor der 2D-Darstellung<br />
vergleichbarer Displays verstecken muss.<br />
Bildschärfe am Opt<strong>im</strong>um<br />
Bereits die Mittelklasseserie WL768 von Toshiba<br />
bot eine überzeugende Bildschärfe, doch mittels<br />
400-Hertz-Signalverarbeitung (200 Bilder<br />
plus Scanning-Backlight) soll der Cevo-TV das<br />
technisch Machbare noch weiter ausreizen. Die<br />
Zwischenbildberechnung wird, ebenso wie die<br />
Kantennachschärfung Resolution+, vom neuen<br />
Mehrkernprozessor, der Cevo-Engine, erledigt,<br />
was ein artefaktfreies Bild zur Folge haben soll.<br />
Der für die Bewegtbildschärfe elementar wichtige<br />
Scanning-Backlight-Prozess gelingt dank<br />
echter LED-Hintergrundbeleuchtung mit höchster<br />
Präzision, was auf eine nahezu perfekte Bewegtbildschärfe<br />
hoffen lässt. Gleichfalls kommen 3D-<br />
Aufnahmen ohne sichtbare Doppelkonturen aus,<br />
was neben der beeindruckenden Helligkeit für<br />
ein angenehmes räumliches Bilderlebnis sorgt.<br />
Erstmals in einen Toshiba-Fernseher integriert ist<br />
eine 2D-zu-3D-Wandlung, die ebenfalls von der<br />
gesteigerten Rechenleistung Gebrauch machen<br />
soll, um Fehler bei der Anordnung von einzelnen<br />
Elementen <strong>im</strong> Raum zu vermeiden und das 3D-<br />
Erlebnis auch nach längerem Verweilen vor dem<br />
Bildschirm angenehm zu gestalten. Ein Tiefenregler<br />
erlaubt es sowohl bei echtem 3D-Material<br />
als auch bei konvertierten Bildern, die Intensität<br />
dem eigenen Geschmack anzupassen.<br />
Anspruch und Wirklichkeit<br />
Mit der mehrfach verschobenen Cell-Plattform<br />
will Toshiba erstmals den High-End-Markt<br />
<strong>im</strong> Flachbild-TV-Bereich erobern. Ob die<br />
technischen Muskelspiele am Ende den gewünschten<br />
Erfolg bringen, bleibt abzuwarten.<br />
Im Gegensatz zu den vergeblichen Versuchen<br />
prominenter Konkurrenten, in dieses Segment<br />
vorzustoßen, stehen die Zeichen für Toshiba<br />
allerdings gut. Unnötiger Ausstattungsballast<br />
wurde zugunsten einer besseren Energieeffizienz<br />
und eines moderneren Designs über Bord<br />
geworfen, wichtige technische Entwicklungen,<br />
wie die 3D-Fähigkeit, ergänzt. Ob der angepeilte<br />
Preispunkt von knapp 5 000 Euro gegenüber<br />
deutlich günstigeren LED-LCDs gerechtfertigt<br />
ist, wird ein Test in einer der kommenden Ausgaben<br />
der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> zeigen.<br />
Christian Trozinski/Dennis Schirrmacher<br />
2009: Die erste Version des Cell-TV (links) bot einen klobigen Rahmen sowie eine externe Mediabox, die mittels Lüfter vor dem Hitzetod bewahrt werden musste. 2010<br />
präsentierte Toshiba die europäische Version (Mitte), die allerdings in Sachen Gehäusedesign noch identisch zur WL768-Serie ausfiel. Die finale Fassung des Toshiba<br />
55ZL1 (rechts) wirkt filigraner als die Ursprungsversion, wartet aber dankenswerterweise mit einer zusätzlichen Lautsprecherzeile für ein besseres Klangerlebnis auf<br />
Bilder: NFP, Toshiba<br />
22 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Hohe Berge, tiefe Täler!<br />
Meine lieben Freunde!<br />
Die Redaktion hat mich wissen lassen, dass viele<br />
von Ihnen meine bescheidenen Zeilen mit großem<br />
Interesse verfolgen. Dafür einen ergebensten<br />
Dank. Zu gerne hätte ich mich persönlich bei meinen<br />
Anhängern bedankt. Doch neben der Zeit eines<br />
Wissenschaftlers, die <strong>im</strong>mer knapp bemessen ist,<br />
wie Sie sicherlich erahnen können, steht auch<br />
ein – sagen wir – technisches Ungemach diesem<br />
Akt der Höflichkeit <strong>im</strong> Wege. Mein Computer, der<br />
mir nach denkbar aufwendigen Umbau <strong>im</strong> Winter<br />
beste Dienste als Heizlüfter geleistet hat, um<br />
etwas Wärme in meine kleine Professorenbude<br />
zu zaubern, lässt mich kläglich <strong>im</strong> Stich. Als die<br />
ersten Sonnenstrahlen dieser Tage meine Nase<br />
vorwitzig kitzelten, sagte ich zu mir: „Thaedaeus,<br />
Du musst mit der Zeit gehen!“ Und so schien es mir<br />
an der Zeit, mich auch auf meine alten Tage mit den<br />
Errungenschaften der Neuzeit auseinanderzusetzen.<br />
Allen voran: der Ökostrom! Eine Kl<strong>im</strong>aanlage<br />
aus dem Elektromarkt nach Hause zu tragen, um<br />
mein erhitztes Mütchen zu kühlen, stand mithin<br />
außer Frage. Und ich beschloss, mich selbst mit<br />
der Materie zu befassen.Vielleicht hätte ich doch<br />
jemanden fragen sollen, der sich mit so etwas<br />
auskennt. Meine durchaus ökologisch gedachten<br />
Versuche, die Raumtemparatur nachhaltig zu senken,<br />
waren jedenfalls nicht von Erfolg gekrönt.<br />
Zunächst holte ich die alten Kühltaschen meiner<br />
Busenfreundin Hedwig aus dem Keller, füllte sie<br />
mit den bereitgestellten Kühlelementen und wartete<br />
... doch mein Thermometer zeigte unerbittlich<br />
den selben niederschmetternden Wert: 26,3 Grad<br />
Celsius. Während mir der Schweiß in Strömen von<br />
der intellektuell wohlgeformten Stirn tröpfelte,<br />
erdachte ich meinen nächsten Geniestreich: diese<br />
alten Fischstäbchen, die mein Assistent in der<br />
Gefrierbox zurückgelassen hatte. Wenn ich die<br />
zwischen Prozessor und Grafikkarte platzieren ...<br />
nun, breiten wir den Schleier des Schweigen über<br />
den Ausgang des Exper<strong>im</strong>ents und belassen es bei<br />
einer neutralen Aussage: Es war ein Anblick zum<br />
Dahinschmelzen. Und jetzt wissen Sie auch, warum<br />
Sie auf Ihre freundlichen Mails bislang keine<br />
Antwort von mir erhalten haben ...<br />
Wie mir die Kollegen übermittelten, steht jedoch<br />
eine Frage <strong>im</strong> Mittelpunkt Ihres Interesses: In<br />
welcher wissenschaftlichen Disziplin hat Ihr guter<br />
Dr. h.c. Thaedaeus Test eigentlich promoviert?<br />
Meine Freunde, Ihr Interesse schmeichelt mir und<br />
kränkt mich gleichermaßen. Höre ich da etwa <strong>im</strong><br />
Zuge diverser öffentlicher Affären um Titel, Thesen<br />
und Temperamente eine gewisse Skepsis heraus?<br />
Lassen Sie mich zur Beruhigung voranstellen, dass<br />
Ihre Zweifel völlig unbegründet sind. Die Geschichte<br />
selbst ist schnell erzählt. Eine Bergwanderung<br />
in den Dolomiten war‘s, als ich mit meinem langjährigen<br />
Kollegen Gonzalo Gondella die Anhöhen<br />
auf der Suche nach der sumerischen Sumpfdotter<br />
erklomm. Wir waren kaum ein Viertelstündchen gelaufen,<br />
als mich ein langgezogener Schrei aus der<br />
Kehle meines Botanikerfreundes aufschreckte. Mit<br />
schmerzverzerrtem Gesicht lag er am Boden, hielt<br />
sich seinen Knöchel und rief „Einen Doktor! Ich<br />
brauche einen Doktor!“ Nun, ich blickte nach links,<br />
ich blickte nach rechts. Natur, wohin das Auge sah,<br />
aber kein freundlicher Geselle mit Blaulicht oder<br />
Medizinköfferchen in Sicht. Und so richtete ich<br />
mit entschlossenem Blick (und lautem Knacken!)<br />
schnell das malade Gelenk, als mein Freund Gondella<br />
mit lautem Stöhnen – unverständlicherweise<br />
ob meiner fachmännischen Behandlung –<br />
der Ohnmacht entgegendämmerte. Nicht, ohne<br />
mir zuvor entgegenzuhauchen: „Thaedaeus, Du<br />
bist ein wahrer Doktor. Wirklich gut am Berg!“ Und<br />
das, meine Freunde, ist die Geschichte, wie ich zu<br />
meinem Titel kam!<br />
Bilder: Auerbach Verlag/Falko Theuner, Stock.xchng<br />
von Falko Theuner<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 23
w<br />
Aus dem Labor<br />
Psychedelische Farbenspiele<br />
In dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> führen wir für Sie den Beweis, dass preiswert nicht gleichbedeutend mit<br />
billig ist. So testen wir für Sie Einstiegs-Flachbildfernseher und Blu-ray-Player und waren <strong>im</strong> Zuge der Tests oft<br />
selbst überrascht, was die Geräteklasse zu leisten vermag.<br />
Wenn Sie sich Ihren Wunschfernseher<br />
bereits bestellt haben,<br />
sollten Sie in jedem Fall darauf<br />
achten, dass dieser <strong>im</strong>mer aufrecht<br />
transportiert wird. Denn bei Plasmas und<br />
LCDs fristet das bilderzeugende Material<br />
zwischen zwei sogenannten Muttergläsern<br />
sein Dasein. Die Basisgläser sind dabei<br />
nur wenige Mill<strong>im</strong>eter dünn und kapseln<br />
die Plasmakammern respektive die Flüssigkristallschicht<br />
von der Umwelt ab. Transportieren<br />
Sie den Flachbildfernseher liegend,<br />
lastet das gesamte Gewicht auf der Mitte<br />
des Bildschirms und das Mutterglas kann<br />
brechen (siehe Bild), was zu psychedelischen<br />
Farbspielen führt. Dieser Schaden<br />
ist <strong>im</strong> Übrigen irreparabel. Bei LED-LCDs<br />
kann sich der Abstand zudem zwischen den<br />
einzelnen Schichten verändern, was eine<br />
ungenaue Ausleuchtung – das gefürchtete<br />
Clouding – nach sich zieht.<br />
Den Testteil dieser Ausgabe eröffnen fünf<br />
32-Zoller, die preislich vor allem für Einsteiger<br />
interessant sein dürften. Die günstigen<br />
Kleinen machen sich aber auch als Zweigerät<br />
sehr gut. Im Vergleich zu hochpreisigen<br />
Flachbildfernsehern müssen Sie natürlich<br />
mit Einschränkungen leben, die sowohl in<br />
der Ausstattung als auch bei der Bildqualität<br />
ihren Niederschlag finden. Weiter geht es<br />
mit vier Blu-ray-Playern zum Schnäppchenpreis.<br />
Bei diesen Abspielern namhafter Hersteller<br />
passt das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
definitiv. Einer der Vertreter beherrscht gar<br />
das Abspielen von Blu-ray 3Ds.<br />
TV-Fans freuen sich auf die folgenden Seiten,<br />
denn mit der Slingbox Pro können<br />
Sie das Fernsehbild auf Wunsch sogar an<br />
Abnehmer am anderen Ende der Welt streamen.<br />
Der Samsung BD-C8900S präsentiert<br />
sich als echter Allrounder. Neben einem 3D-<br />
Blu-ray-Player schlummert in dem Gehäuse<br />
ein Festplattenrecorder nebst digitalem<br />
Satellitenempfangsteil. Der flexible Linux-<br />
Digitalreceiver DM 800 HD se von Dream<br />
Mult<strong>im</strong>edia rundet diesen Abschnitt ab.<br />
Die Audiosektion wird diesmal von einem<br />
Stereovollverstärker von Harman Kardon<br />
eröffnet, dicht gefolgt von sechs kompakten<br />
Lautsprechern, die klanglich einiges leisten .<br />
Zum Abschluss wartet ein SACD-Player von<br />
Marantz auf die Tester, der unterstreicht,<br />
dass das Format längst nicht zum alten<br />
Eisen gehört. Also: Augen und Ohren auf<br />
und viel Spaß mit dieser <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>!<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Getestete Geräte<br />
Seite Gerät Wertung<br />
LCD-Fernseher<br />
28 Philips 32PFL6606K 77 %<br />
29 Sharp LC-32LE320E 62 %<br />
30 Hannspree SV32LMNB 59 %<br />
32 Changhong LF32F716D 57 %<br />
33 Sony KDL-32EX525 77 %<br />
Blu-ray-Player<br />
37 Sony BDP-S280 81 %<br />
38 Philips BDP3200 76 %<br />
40 LG BD670 75 %<br />
41 Pioneer BDP-333 66 %<br />
Netzwerk-Player<br />
43 Slingmedia Slingbox Pro HD keine Wertung<br />
BD-Player/HDD-Rekorder<br />
45 Samsung BD-C8900S 83 %<br />
Linux-Receiver<br />
47 Dreambox DM 800 HD se 85 %<br />
Stereo-Vollverstärker<br />
69 Harman Kardon HK990 90 %<br />
Regallautsprecher<br />
74 B&W 685 82 %<br />
75 Mordaunt Short Mezzo 2 77 %<br />
76 Elac BS 243 87 %<br />
77 JBL LS40 87 %<br />
78 KEF Q100 85 %<br />
79 Nubert nuVero 4 89 %<br />
SACD-Player<br />
83 Marantz SA-KI Pearl Lite 93 %<br />
Bewertungsschlüssel<br />
100–95 %: Referenzklasse<br />
94–90 %: ausgezeichnet<br />
89–85 %: sehr gut<br />
Bei LCD- und Plasma-Fernsehern sind die bilderzeugenden Materialien jeweils zwischen hauchdünnen<br />
Glasscheiben eingeschlossen. Wird das TV-Gerät falsch transportiert, kann das Glas brechen<br />
84–70 %: g ut<br />
69–55 %: befriedigend<br />
54–40 %: ausreichend<br />
39–0 %: mangelhaft<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
24 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Die Testkriterien der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
In den Tests der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> steht die objektive Beurteilung der Audio- und Videoelektronik <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
Auf dieser Seite erläutern wir Ihnen die technischen Hintergründe unserer Testverfahren und Infografiken.<br />
Bildkontrast<br />
Unsere Messungen unterscheiden sich<br />
deutlich von den Angaben der Hersteller,<br />
die ihre Werte meist nicht bei korrekter Farbdarstellung<br />
oder Gammakurve ermitteln.<br />
Wir messen <strong>im</strong>mer den nativen Kontrast<br />
(auch In-Bild-Kontrast genannt). Bei dieser<br />
Messung werden Schwarz- und Weißfelder<br />
gleichzeitig dargestellt. Der max<strong>im</strong>ale Bildkontrast<br />
wird häufig nur bei dunklen Bildern<br />
mit vielen Schwarzanteilen erreicht.<br />
Ein hoher Max<strong>im</strong>alkontrast (> 4 000 : 1) ist<br />
ein Indiz für eine sehr gute Schwarzdarstellung.<br />
Ein niedriger Min<strong>im</strong>alkontrast weist<br />
auf Schwächen be<strong>im</strong> Tiefschwarz oder eine<br />
eingeschränkte Bildhelligkeit hin.<br />
Kontrasteindruck<br />
Der subjektive Kontrasteindruck hängt, anders<br />
als eine Messung in dunkler Umgebung,<br />
nicht nur von einem möglichst hohen Kontrastwert<br />
ab, sondern maßgeblich von der<br />
Raumhelligkeit. Ist diese hoch, best<strong>im</strong>mt die<br />
Leuchtkraft des Fernsehers, wie plastisch<br />
die Bilder wirken. Auch die Konstruktionsart<br />
der Frontscheibe des Displays spielt hierbei<br />
eine große Rolle. Erreicht ein Fernseher einen<br />
niedrigen Min<strong>im</strong>alkontrast und zeigt bei Tageslicht<br />
Schwächen, so ist dies ein klares Indiz,<br />
dass die Bildhelligkeit begrenzt ist. Zeigt<br />
unsere Bildkontrastangabe <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kinofeld<br />
Schwächen, so ist die Schwarzdarstellung<br />
des Displays nur befriedigend.<br />
Farbtemperatur<br />
Um neutrale Weiß-, Grau- oder Schwarzflächen<br />
nach D65-Norm darzustellen, sollten<br />
sich alle drei Grundfarben der mittleren Linie<br />
annähern. Im linken Bereich liegen dunkle<br />
Bildbereiche, rechts helle. Liegt eine Farbe<br />
oberhalb der Vorgabe, weist das Bild den<br />
jeweiligen Farbstich auf.<br />
Farbraum Frequenzgänge<br />
Damit die Farbdarstellung genauso ausfällt,<br />
wie vom Filmproduzenten vorgesehen, muss<br />
der vorgegebene Farbraum eingehalten werden.<br />
Liegen die Messpunkte auf den vorgegebenen<br />
Punkten, sind die Farben neutral.<br />
Liegen Punkte außerhalb des Dreiecks, erscheinen<br />
Farben übersättigt, liegen sie <strong>im</strong><br />
Inneren, erscheinen sie „ausgewaschen“.<br />
Auch die Helligkeit<br />
der Farben muss exakt<br />
abgest<strong>im</strong>mt sein.<br />
Dies ist <strong>im</strong> Diagramm<br />
nicht darstellbar, bei<br />
Abweichungen weisen<br />
wir <strong>im</strong> Text darauf hin.<br />
Der Frequenzgang wird in einer Entfernung<br />
von einem Meter gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />
ob es Abweichungen <strong>im</strong> Übertragungsverhalten<br />
gibt. Diese sind in den meisten Fällen<br />
hörbar. Der Einfluss der Raumkorrektur<br />
eines AV-Receivers wird nach dem gleichen<br />
Verfahren gemessen. Die blaue Kurve gibt<br />
dabei den Frequenzgang ohne die Korrektur<br />
an. Senkungen und Anhebungen wirken sich<br />
indes deutlich wahrnehmbar aus.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
8 dB<br />
4 dB<br />
0 dB<br />
–4 dB<br />
–8 dB<br />
–12 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Crosstalk <strong>im</strong> 3D-Modus<br />
In unserer Ausstattungstabelle geben wir den<br />
Crosstalk (Übersprechen) in Prozent an. Eine<br />
Angabe von beispielsweise zehn Prozent bedeutet,<br />
dass fehlerhafte Konturen mit zehnprozentiger<br />
Intensität <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />
korrekt dargestellten Bildern sch<strong>im</strong>mern –<br />
je geringer das Übersprechen, desto weniger<br />
machen sich die Geisterbilder bemerkbar.<br />
Das Testlabor des Auerbach Verlags<br />
Die Testsysteme des Auerbach<br />
Verlags erfüllen die Qualitätskri-terien<br />
nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001<br />
und die Anforderungen nach AQAP 110 und<br />
150. Neben ausführlichen Vergleichstests wird<br />
jedes Gerät mit umfangreichen Messungen auf<br />
Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und<br />
Fernsehsignale kommt der SFU von Rohde &<br />
Schwarz zum Einsatz. Der Signalgenerator für<br />
DVB-T, Headline<br />
DVB-S, DVB-C sowie DVB-H ist HDTVtauglich,<br />
sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />
und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der<br />
UPV. Mit ihm messen die Redakteure den Frequenzgang,<br />
die Klirrfaktoren, Leistungen und<br />
weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />
AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird<br />
das Trio vom Videomessgerät VSA. Die Video-<br />
Analyseeinheit ist Vektorskop, Oszilloskop und<br />
Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />
wir mit Messgeräten der Firmen Astro und Audio<br />
Precision durch. Bild- wie auch Tondaten können<br />
so verlustfrei analysiert werden. Für Bildschirme<br />
und Projektoren setzt das Testlabor auf das<br />
zertifizierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />
Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt<br />
die Leuchtdichte und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen,<br />
LED-LCDs und Projektoren.<br />
Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm<br />
kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und<br />
Farbkorrektur gemessen. Somit stellen die<br />
Tester sicher, dass jeder Fernseher oder Projektor<br />
vor den Messungen die gleichen Voraussetzungen<br />
erfüllt und den Videonormen entspricht.<br />
Camcorder testen wir mittels „Imatest“-Software<br />
und zertifizierter Testcharts unter genormten<br />
Lichtbedingungen. Die verständliche<br />
Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns<br />
oberste Priorität, damit Sie eines nicht verlieren:<br />
den Durchblick für das Wesentliche.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Blu-ray-Sehtests nehmen wir <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kinoraum<br />
des Auerbach Verlags vor<br />
Hochwertige Audiomessgeräte von<br />
Audio Precision und Tektronix <strong>im</strong> Einsatz<br />
VSA-Videoanalyzer von Rohde<br />
& Schwarz<br />
Lichtmessgerät CS-200 von<br />
Konica Minolta<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 25
Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />
FÜNF LC-DISPLAYS FÜR EINSTEIGER IM TEST<br />
Die kleine Klasse von 2011<br />
32-Zoll-Geräte machen sich in kleinen Räumlichkeiten besonders gut und sind auch als Zweitfernseher bestens<br />
geeignet. Wir haben fünf Flachbildfernseher ins Testlabor beordert und prüfen, mit welchen Einschränkungen<br />
Sie in der Einstiegsklasse leben müssen. Natürlich verstehen sich alle<br />
Kandidaten auf die Full-HD-Darstellung mit 1 920 × 1 080 Pixeln.<br />
Philips 32PFL6606K Seite 28<br />
Sharp LC-32LE320E Seite 29<br />
Hannspree SV32LMNB Seite 30<br />
Changhong LF32F716D Seite 32<br />
Sony KDL-32EX525 Seite 33<br />
Bilder: 20th Century Fox, Changhong, Constantin, Dreamworks, Hannspree, Philips, Sharp, Sony, Studio Gubli, Warner<br />
26 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Lesen Sie hier<br />
Die großen Hersteller<br />
protzen mit<br />
mächtiger Funktionsvielfalt.<br />
Aber auch<br />
hierzulande noch<br />
eher un bekannte Anbieter<br />
wollen sich behaupten.<br />
Wir zeigen<br />
Ihnen die Einschränkungen<br />
der LCD-Einsteigerklasse<br />
auf.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Wir bitten zum großen Vergleichstest<br />
und klopfen die aktuelle Einstiegsriege<br />
<strong>im</strong> 32-Zoll-Bereich ab – die Preisspanne<br />
bewegt sich dabei zwischen 400 und<br />
600 Euro. Erstmals heißen wir den chinesischen<br />
Hersteller Changhong in unserem Testlabor willkommen,<br />
der das untere Ende des Spektrums<br />
markiert. Technisch scheint das LC-Display bis<br />
auf die mittlerweile veraltete Hinterleuchtung<br />
auf Leuchtstoffröhrenbasis (CCFL) alles richtig<br />
zu machen. Der Hersteller verspricht mit einer<br />
100-Hertz-Zwischenbildberechnung* eine hohe<br />
Bewegtbildschärfe und bei der Ausstattung<br />
macht vor allem die Personal-Video-Funktion Lust<br />
auf mehr. Wir beantworten für Sie die Frage, ob<br />
der Einstand in den deutschen Markt gelungen ist.<br />
Auch die Firma Hannspree ist vielen TV-Liebhabern<br />
noch kein Begriff – das soll sich in<br />
Zukunft aber ändern. Der Vertreter des Spezialisten<br />
für PC-Monitore will zum einen mit einer<br />
effizien ten Edge-LED*-Bauweise beeindrucken<br />
und bei einem brillanten Bild gleichzeitig auch<br />
stromsparend zu Werke gehen. In puncto Design<br />
verspricht der 32-Zoller einiges und vor allem<br />
der Glasfuß zieht die Blicke auf sich. Sharps<br />
Beitrag ähnelt dem Modell von Hannspree nicht<br />
nur von der grafischen Darstellung des Menüs,<br />
auch die Messwerte fallen annähernd identisch<br />
aus – hier setzen beide Hersteller auf das gleiche<br />
Panel. Beide Modelle ordnen sich preislich in den<br />
Sphären des Changhongs ein und sind bereits zu<br />
Straßenpreisen <strong>im</strong> 400-Euro-Bereich erhältlich.<br />
Die alteingesessenen Hersteller Sony und Philips<br />
beeindrucken vor allem bei der Ausstattung –<br />
hier können insbesondere die umfangreichen<br />
Internetfunktionen überzeugen. Mittels eines<br />
optionalen WLAN-USB-Adapters nehmen die<br />
beiden Edge-LED*-LCDs auch kabellos Kontakt<br />
zu verschiedenen Onlinediensten auf. Als einzige<br />
Kandidaten <strong>im</strong> Testfeld bieten sie zudem<br />
jeweils einen digitalen Satellitentuner an und<br />
bieten so besonders flexible Empfangsmöglichkeiten.<br />
Sonys Einstiegsmodell ermöglicht dank<br />
der HbbTV-Unterstützung gar die Darstellung<br />
des Videotextes des 21. Jahrhunderts und mit<br />
einer eingesteckten SD-Karte können Sie be<strong>im</strong><br />
Philips HD-Filme per Video-on-Demand abrufen.<br />
Das Plus an Ausstattung schlägt sich natürlich<br />
<strong>im</strong> Preis nieder, weshalb Sie rund 200 Euro mehr<br />
als be<strong>im</strong> vorgenannten Trio investieren müssen.<br />
Leider verzichtet Sony bei der getesteten Einstiegsklasse<br />
komplett auf eine Zwischenbildberechnung*<br />
und läuft Gefahr, an dieser Stelle<br />
wertvolle Punkte zu verlieren. Umfangreiche<br />
Einstellmöglichkeiten lassen jedoch eine neue<br />
Referenz bei der statischen Bildschärfe am Horizont<br />
auftauchen.<br />
Insgesamt gesehen bieten alle Testkandidaten<br />
eine solide Bildqualität, Totalausfälle gibt es<br />
an dieser Stelle nicht. Dennoch konnten wir <strong>im</strong><br />
Testlabor einige Patzer ausfindig machen, die<br />
wir Ihnen auf den folgenden Seiten natürlich<br />
nicht vorenthalten möchten. Das Rennen um die<br />
Krone <strong>im</strong> günstigen 32-Zoll-Segement wird in<br />
jedem Fall spannend – und soviel gleich vorweg:<br />
Der Gewinner konnte sich nur hauchdünn an die<br />
Spitze des Feldes setzen.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 27
Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />
Max: 41,25 ˚C<br />
Die LED-Leisten strahlen sichtbar von oben und<br />
unten – dabei heizt sich der Bildschirm moderat auf<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
gut<br />
Philips<br />
32PFL6606K<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
Die aktuelle Edge-LED*-Serie von Philips punktet vor allem bei der Ausstattung – dank üppiger Internet- und<br />
Mult<strong>im</strong>ediafunktionen geht der Einsatzzweck des 32-Zoll-Displays über schnödes Fernsehen weit hinaus<br />
3.2011<br />
3.2011<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Pixel Plus HD<br />
Smart Bild Kino HD Natural Motion Aus<br />
Kontrast 100 100 Hz Clear LCD Ein<br />
Helligkeit 48 Erweiterte Schärfe Aus<br />
Farbe 50 Dynamic Contrast<br />
Aus oder<br />
Min<strong>im</strong>um<br />
Schärfe 2<br />
Dynam. Hintergrundbeleuchtung<br />
Opt<strong>im</strong>ales Bild<br />
Farbweiß<br />
Aus<br />
MPEG-Artefaktunterdrückung<br />
Aus<br />
Rauschunterdrückung<br />
Dynamic Contrast<br />
Farbopt<strong>im</strong>ierung Aus<br />
Warm<br />
–1<br />
PHILIPS 32PFL6606K<br />
Philips‘ neue 6000er-Serie setzt auf die effiziente<br />
Edge-LED*-Hinterleuchtung, bei der die energiesparenden<br />
Leuchtdioden aus dem Rahmen<br />
des Displays strahlen. Das zahlt sich aus und<br />
<strong>im</strong> Betrieb veranschlagt der 32-Zoller <strong>im</strong> Schnitt<br />
lediglich 70 Watt (W). Befürchtete Ausleuchtungsungenauigkeiten<br />
aufgrund der Bauweise<br />
werden geschickt durch ein D<strong>im</strong>ming kaschiert<br />
und neben der überzeugenden Bildqualität kann<br />
auch die Ausstattung in diesem Preissegment<br />
voll überzeugen.<br />
Der 32PFL6606K glänzt bereits nach der Erstinbetriebnahme<br />
mit nahezu unverfälschten Bildern.<br />
Die Anpassung der Parameter beschränkt<br />
sich auf ein Min<strong>im</strong>um. So fällt die Farbtemperatur<br />
in der Voreinstellung „Warm“ nahezu neutral aus<br />
und lediglich ein Blaustich <strong>im</strong> Tiefschwarz sticht<br />
unangenehm ins Auge. Wenn Sie bei der Option<br />
„Dynamische Hintergrundbeleuchtung“ den<br />
Punkt „Opt<strong>im</strong>ales Bild“ auswählen, wird dieser<br />
Der Fernbedienung ist<br />
gummiert und fühlt sich<br />
<strong>im</strong> ersten Moment<br />
gewöhnungsbedürftig an.<br />
Im oberen Teil finden Sie<br />
die Funktionstasten und<br />
die Knöpfe für die<br />
Medienwiedergabe<br />
Das mittig positionierte<br />
Steuerkreuz ist doppelt<br />
belegt, damit muss man<br />
sich zunächst anfreunden<br />
Im unteren Drittel steuern<br />
Sie die gängigen TV-<br />
Funktionen und aktivieren<br />
auch den Videotext<br />
Umstand jedoch geschickt kaschiert, weil die<br />
Leuchtkraft ab einem gewissen Schwarzanteil<br />
<strong>im</strong> Bild vollflächig ged<strong>im</strong>mt wird. In Zuge dessen<br />
werden natürlich auch helle Bildinhalte heruntergeregelt<br />
und der native Kontrast steigt nicht<br />
an. Dennoch sollten Sie diese Option in jedem<br />
Fall auswählen, da die D<strong>im</strong>mung nahezu ohne<br />
Latenz arbeitet und neben dem Blaustich auch<br />
die nicht ganz perfekte Ausleuchtung des Displays<br />
übertüncht. Da die Hinterleuchtung nicht<br />
partiell ged<strong>im</strong>mt werden kann, fällt der Kontrast<br />
insgesamt aber nur befriedigend aus.<br />
Erweiterter Farbraum<br />
Bei direktem Lichteinfall garantiert der Edge-<br />
LED*-LCD aufgrund seiner hohen Leuchtkraft und<br />
einem opt<strong>im</strong>alen Kontrastfilter knackige Bilder.<br />
Dabei sollten Sie in jedem Fall frontal vor dem<br />
Gerät sitzen, weil sonst der Kontrast einbricht.<br />
Der Farbraum ist in Richtung Grün und Gelb erweitert,<br />
negativer fällt jedoch die Verschiebung<br />
des Rottons in Richtung Orange auf. An dieser<br />
Stelle können Sie die Darstellung leider nicht opt<strong>im</strong>ieren,<br />
da das Menü keinen Punkt zur Farbkalibrierung<br />
anbietet. Schnelle Bewegungen werden<br />
dank einer effizienten 100–Hertz–Zwischenbildberechnung*<br />
nahezu schlierenfrei dargestellt,<br />
die 200-Hertz-Ansätze größerer Modelle lassen<br />
Bildabfolgen jedoch noch klarer erscheinen. Auf<br />
Wunsch können Sie auch eine Bewegungsglättung<br />
hinzuschalten, die das Bild flüssiger und<br />
damit ruckelfrei erscheinen lässt. In der niedrigsten<br />
Stufe kommt es erfreulicherweise kaum<br />
zu Artefakten, da die Glättung szenenabhängig<br />
greift und bei anspruchsvollen Passagen zurückgenommen<br />
wird. Die Umschaltung erfolgt jedoch<br />
sehr offensichtlich, was wiederum Miniruckler<br />
nach sich zieht. Mit der Einstellung „Mittel“ greift<br />
der Ansatz konstant, erzeugt jedoch wiederum<br />
Seitlich finden Sie neben dem CI-Schacht noch<br />
weitere Schnittstellen – etwa eine HDMI-Buchse<br />
sichtbare Artefakte. Die Durchzeichnung fällt fast<br />
opt<strong>im</strong>al aus, in dunklen Bildbereich werden Details<br />
min<strong>im</strong>al verschluckt. Die Aufarbeitung von<br />
SD-Inhalten, etwa von einer DVD, fällt Philipstypisch<br />
aus und der De-Interlacer* kann bei Filmmaterial<br />
nicht überzeugen. Bei einer Videozuspielung<br />
kommt es zu leichtem Kantenfl<strong>im</strong>mern,<br />
von Artefakten bleiben Sie jedoch verschont.<br />
Die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung gelingt<br />
ansprechend scharf.<br />
Flexible Tuner-Ausrüstung<br />
TV-Signale empfangen Sie über Antenne, Kabel<br />
und Satellit, natürlich digital und in HD. Dank<br />
DiSEqC* 1.0 könne Sie sogar bis zu vier Trabanten<br />
ansteuern und über den CI-Plus-kompatiblen<br />
Common-Interface-Schacht steht auch dem Empfang<br />
von hochauflösenden HD-Sendern und Sky<br />
nichts <strong>im</strong> Wege. Die Internetfunktionen präsentieren<br />
sich üppig und neben dem Videoabruf<br />
über Youtube, haben Sie auch Zugang zu vielen<br />
Mediatheken der Fernsehsender, etwa von Arte.<br />
Darüber hinaus können Sie auch <strong>im</strong> Internet surfen.<br />
Bedauerlicherweise beherrscht der Browser<br />
kein Flash und die Eingabe von Adressen gestaltet<br />
sich langwierig. Bei der Medienwiedergabe<br />
über USB spielt der Fernseher auch HD-Inhalte<br />
<strong>im</strong> MKV-Container ab, nur bei Apples Quickt<strong>im</strong>e-<br />
Format bleibt der Bildschirm schwarz.<br />
Ergebnis<br />
77 %<br />
gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Sharp<br />
28<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2011<br />
befriedigend<br />
Sharp<br />
LC-32LE320E<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
Max: 45,55 ˚C<br />
Trotz des Einsatzes von energiesparenden LEDs heizt<br />
sich der 32-Zoller vollflächig deutlich sichtbar auf<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Erw. Steuerung<br />
Smart Bild Persönlich Rauschunterdrückung Aus<br />
Helligkeit 56 Hautton Aus<br />
Kontrast 57 Hintergr-Bel. 100<br />
Farbe 45 DCR Aus<br />
Farbton 0 Weiterführend<br />
Schärfe 5 Modus 100 Hz<br />
Farbtemperatur Warm Effekt Tief<br />
Sharps LED-LCD verzichtet auf einige Ausstattungsmerkmale, wie etwa Internetfunktionen, bei der Bildqualität<br />
müssen Sie hingegen kaum Abstriche hinnehmen – vor allem der Kontrast kann überzeugen<br />
SHARP LC-32LE320E<br />
Um für den TV-Alltag gängige<br />
Funktionstasten zu erreichen,<br />
müssen Sie umgreifen<br />
Die Mulde auf der Rückseite der<br />
Fernbedienung ist für die Menüsteuerung<br />
bestens ausgelegt –<br />
damit liegt der Kommandostab<br />
bestens in der Hand<br />
Im unteren Teil kontrollieren Sie<br />
neben dem Videotext auch die<br />
Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />
Sharps 32-Zoller gibt sich dank der energiesparenden<br />
LED-Hinterleuchtung genügsam und der<br />
Leistungsbedarf pendelt sich je nach Einstellung<br />
weit unter 100 Watt ein. Die Bildqualität<br />
fällt bis auf wenige Patzer überzeugend aus,<br />
der Klang vermag trotz eines personalisierbaren<br />
Equalizers nicht recht zu überzeugen.<br />
Nach dem Auspacken heißt es erst einmal<br />
Hand anlegen, denn die Werkseinstellungen<br />
des LED-LCDs sind alles andere als ideal. Nach<br />
der Opt<strong>im</strong>ierung fällt sogleich das leuchtstarke<br />
Bild positiv ins Auge und <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />
mit der nur leicht spiegelnden und kontrastopt<strong>im</strong>ierten<br />
Frontscheibe gestaltet sich das<br />
Bild auch bei direktem Lichteinfall brillant. Der<br />
Kontrasteindruck kann auch <strong>im</strong> abgedunkelten<br />
He<strong>im</strong>kino weitgehend überzeugen. Bestnoten<br />
werden hier jedoch verfehlt, da die LEDs nicht<br />
d<strong>im</strong>mbar sind. Den größten Patzer leistet sich<br />
der 32-Zoller von Sharp bei der Farbtemperatur.<br />
Das Bild wird über alle Helligkeitsbereiche<br />
hinweg von einem bläulichen Sch<strong>im</strong>mer<br />
durchzogen. Der Farbraum erstrahlt nur leicht<br />
erweitert und alle Farben sind lediglich min<strong>im</strong>al<br />
verschoben. So entspricht die Darstellung fast<br />
der Norm.<br />
Zwischenbildberechnung an Bord<br />
Damit schnelle Bewegungen nicht verwischen,<br />
hat Sharp dem LED-LCD eine Zwischenbildberechnung*<br />
auf 100-Hertz-Niveau spendiert.<br />
Teurere Geräte errechnen doppelt so viele Bilder,<br />
dennoch sieht der LC-32LE320E Land und<br />
der Ansatz kann selbst in der niedrigsten Stufe<br />
durchaus überzeugen. Leider ist die Aktivierung<br />
auch <strong>im</strong>mer an eine Bewegungsglättung gekoppelt,<br />
sodass die Bildabfolge bei Kinofilmen<br />
unnatürlich flüssig anmutet. Zudem arbeitet die<br />
Zwischenbildberechnung* nicht auf gleichem<br />
Niveau und je nach Szene wird die Intensität<br />
angepasst. Darüber hinaus neigt sie auch<br />
zu einer min<strong>im</strong>alen Artefaktbildung. Bei der<br />
Gammadarstellung spielt das Panel hingegen<br />
seine Stärken besser aus und die Durchzeichnung<br />
gerät bei dunklen und hellen Bildanteilen<br />
nahezu perfekt.<br />
Die bei der Edge-LED*-Bauweise gefürchtete<br />
unregelmäßige Ausleuchtung (Clouding) ist bei<br />
Sharps Kleinem kaum zu beobachten und die<br />
Lichtverteilung fällt angenehm homogen aus.<br />
Sie sollten aber <strong>im</strong>mer darauf achten, sich frontal<br />
vor dem Bildschirm zu befinden, denn bereits<br />
kleinste Abweichungen von der Opt<strong>im</strong>alposition<br />
werden mit flauen Farben und Kontrasten quittiert.<br />
Bei der Aufwertung von SD-Material kann<br />
die Skalierung auf Full-HD-Auflösung überzeugen,<br />
der De-Interlacer* greift bei Filmmaterial<br />
aber nicht dauerhaft. Bei Videomaterial kommt<br />
es zu Artefakten und störendem Kantenfl<strong>im</strong>mern.<br />
Der Modulschacht ist CI-Plus-kompatibel – so klappt<br />
das Entschlüsseln digitaler Programmpakete <strong>im</strong> Kabel<br />
Be<strong>im</strong> Fernsehempfang müssen Sie auf einen<br />
Satellitentuner verzichten und sich mit einer<br />
digitalen-analogen Kabelvariante und einem<br />
DVB-T-Tuner zufriedengeben.<br />
Gerüstet für Pay-TV <strong>im</strong> Kabel<br />
Seitlich finden Sie den CI-Plus-kompatiblen Modulschacht,<br />
so dass beispielsweise dem Empfang<br />
zusätzlicher digitaler Premiumpakete über Kabel<br />
Deutschland ohne separate Set-Top-Box nichts<br />
<strong>im</strong> Wege steht. Die elektronische Programmzeitschrift<br />
(EPG*) gibt sich optisch schlicht und versorgt<br />
Sie kurz und knapp mit grundlegenden<br />
Informationen. Per USB-Datenträger können Sie<br />
verschiedene Medien zuführen – der Edge-LED*-<br />
LCD versteht sich dabei auf nahezu alle gängigen<br />
Musik-, Bild- und Videoformate. Im Test war es<br />
uns etwa möglich, einen hochauflösenden Film <strong>im</strong><br />
Divx-HD-Format abzuspielen. Leider wird die Wiedergabe<br />
von Filmen <strong>im</strong> beliebten MKV-Container<br />
nicht unterstützt. Apples Quickt<strong>im</strong>eformat wird<br />
hingegen erkannt, nur lässt sich das falsche Bildseitenverhältnis<br />
nicht manuell korrigieren.<br />
Der LC-32LE320E präsentiert sich als vergleichsweise<br />
günstiger Einstiegsfernseher mit leuchtstarkem<br />
Bild und überzeugendem Kontrast. Bei<br />
der Ausstattung müssen Sie in dieser Klasse<br />
jedoch Einschnitte in Kauf nehmen, dieses Merkmal<br />
kostet dem LED-LCD auch die meisten Punkte.<br />
Ergebnis<br />
62 %<br />
befriedigend<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 29
Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />
Max: 44,94 ˚C<br />
Trotz effizienter LEDs heizt sich die Front vollflächig<br />
auf eine Temperatur von über 40 Grad Celsius auf<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2011<br />
befriedigend<br />
Hanspree<br />
SV32LMNB<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Erw. Steuerung<br />
Smart Bild Persönlich Rauschunterdrückung Aus<br />
Helligkeit 48 Hautton Aus<br />
Kontrast 100 Hintergr-Bel. 100<br />
Farbe 48 DCR Aus<br />
Farbton 0 Weiterführend<br />
Schärfe 4 Modus 100 Hz<br />
Farbtemperatur Warm Effekt Mittel<br />
Der Edge-LED*-LCD zeigt sich von seiner sparsamen Seite – bei der Bilddarstellung kann aber lediglich das<br />
Kontrastverhältnis punkten; davon abgesehen sind die Motive von einem starken Blaustich durchzogen<br />
HANNSPREE SV32LMNB<br />
Die Verarbeitung des<br />
Signalgebers kann nicht<br />
vollständig überzeugen.<br />
Im oberen Teil wählen Sie<br />
das Programm oder die<br />
Quelle aus<br />
Mittig bugsieren Sie sich<br />
durch die Menüs und<br />
haben Zugriff auf die<br />
elektronische Programmzeitschrift<br />
Im unteren Drittel rufen<br />
Sie den Videotext auf und<br />
stellen das Bildseitenverhältnis<br />
ein. Leider schneidet<br />
der Hannspree Inhalte<br />
ab und der Overscan ist<br />
nicht deaktivierbar<br />
Hannspree dürfte vielen Kunden <strong>im</strong> Bereich Computermonitore<br />
ein Begriff sein, wo das Unternehmen<br />
bereits seit einiger Zeit mit einem guten Preis-<br />
Leistungsverhältnis auf sich aufmerksam macht.<br />
Seit einiger Zeit versuchen sich die Taiwanesen<br />
auch an der Großbild unterhaltung und wollen<br />
sich in unserem Vergleichstest mit einem Edge-<br />
LED*-LCD beweisen. Die Bildqualität kann aber<br />
nur teilweise überzeugen, dabei fällt vor allem<br />
der Kontrast positiv ins Auge. Bei der Ausstattung<br />
hält sich der SV32LMNB eher zurück und Sie müssen<br />
etwa auf einen Satellitentuner und etwaige<br />
Internetfunktionen verzichten.<br />
Äußerlich macht Hannsprees Beitrag schon etwas<br />
her. Das ist vor allem dem soliden Standfuß<br />
mit Glasanteil zu verdanken. Nach dem ersten<br />
Einschalten wirkt das Bild seltsam bläulich, weshalb<br />
wir <strong>im</strong> Menü postwendend die Voreinstellung<br />
„Warm“ bei der Farbtemperatur aktivierten.<br />
Dadurch ließ sich der Effekt aber nur bedingt beheben.<br />
Die Messwerte <strong>im</strong> Testlabor bestätigten<br />
<strong>im</strong> Anschluss den ersten Negativeindruck: Der<br />
Edge-LED*-LCD hat über alle Helligkeitsbereiche<br />
mit einem starken Blaustich zu kämpfen. Eine<br />
tiefgreifende Kalibrierung ist an dieser Stelle leider<br />
nicht möglich. Die Farbdarstellung lässt sich<br />
nur in ihrer Leuchtkraft regeln und der Farbraum<br />
wird leicht erweitert dargestellt. Vor allem die<br />
Sekundärfarben weichen von der Norm ab und<br />
etwa Cyan driftet wahrnehmbar in Richtung Blau<br />
ab. Bei der Bilddarstellung kann der SV32LMNB<br />
<strong>im</strong>merhin be<strong>im</strong> Kontrast Punkte sammeln, was<br />
durch die hohe Helligkeit und den stabilen<br />
Schwarzwert zu erklären ist. Im Vergleich mit<br />
hochpreisigen Geräten werden hier dennoch insgesamt<br />
nur befriedigende Werte erreicht.<br />
Patzer bei der Durchzeichnung<br />
Einen weiteren Fauxpas leistet sich der kleine<br />
Flachmann bei der Durchzeichnung und die Darstellung<br />
wirkt insgesamt aufgehellt. Vor allem<br />
in dunklen Szenen werden so Details hervorgehoben,<br />
die eigentlich <strong>im</strong> verborgenen liegen<br />
sollten. Seitlich betrachtet n<strong>im</strong>mt dieser Eindruck<br />
zu und darüber hinaus bleichen auch die Farben<br />
und der Kontrast aus. Damit schnelle Actionszenen<br />
nicht mit den LCD-typischen Schlieren<br />
dargestellt werden, setzt Hannspree auf eine<br />
100-Hertz-Zwischenbildberechnung*. Die Arbeitsweise<br />
greift effektiv ein, Nachzieher können<br />
jedoch nicht komplett vermieden werden. Zudem<br />
werden Bewegungen <strong>im</strong> gleichen Zug auch geglättet,<br />
was zu einer unnatürlich flüssigen Darstellung<br />
nebst störender Artefaktbildung führt.<br />
Die bei Edge-LED*-LCDs gefürchtete ungenaue<br />
Ausleuchtung hält sich in Grenzen und die Bildfläche<br />
ist weitgehend homogen hinterleuchtet.<br />
Ärgerlich: Der Overscan lässt sich nicht deaktivieren,<br />
was etwa bei der Zuspielung eines PC-<br />
Der seitlich zugängliche Common-Interface-Einschub<br />
versteht sich auch auf den erweiterten CI-Plus-Standard<br />
Signals Bildinformationen verschwinden lässt.<br />
Bei der Aufwertung von SD-Signalen kann vor<br />
allem das De-Interlacing bei Filmmaterial überzeugen.<br />
Die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung<br />
fällt fehlerfrei aus, hätte <strong>im</strong> Ergebnis aber ruhig<br />
schärfer ausfallen können.<br />
Keine Chance für Satelliten<br />
Bei der TV-spezifischen Ausstattung vermissten<br />
wir in erster Linie den DVB-S-Tuner – so können<br />
Sie digitales Fernsehen lediglich über Antenne<br />
oder Kabel auf das Display holen. Letzteres<br />
selbstverständlich auch in HD-Auflösung. Der<br />
CI-Schacht kann auch mit CI-Plus-Modulen umgehen.<br />
Die Wiedergabe von Medien über einen USB-<br />
Datenträger gestaltet sich durchwachsen und<br />
hochauflösende Filme werden nur <strong>im</strong> Divx-HD-,<br />
und Quickt<strong>im</strong>eformat erkannt. Letzteres wird <strong>im</strong><br />
Test jedoch mit einem falschen Bildseitenverhältnis<br />
gestreckt dargestellt, Dateien <strong>im</strong> MKV-<br />
Container verweigert sich der Einsteiger komplett.<br />
Hannspree muss vor allem bei der Bildqualität<br />
noch einige wesentliche Punkte ausbauen,<br />
auch in Sachen Ausstattung gibt es noch<br />
Verbesserungsbedarf. Be<strong>im</strong> Design und der<br />
Verarbeitung hat der Hersteller hingegen seine<br />
Hausaufgaben erledigt und der Edge-LED*-LCD<br />
muss sich in keinem Fall verstecken.<br />
Ergebnis<br />
59 %<br />
befriedigend<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Hannspree<br />
30<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
ANZEIGE<br />
SAMSUNG SMART TV LED D8090<br />
Fernsehen neu erfunden<br />
Filme in brillanter 2D- und 3D-Qualität sehen, <strong>im</strong> Internet surfen oder eigene Mult<strong>im</strong>edia-Dateien auf den großen<br />
Bildschirm übertragen: Das und vieles mehr erleben Nutzer mit den neuen, extrem schlanken Samsung Smart TVs.<br />
Sein Rahmen ist extrem schmal<br />
und lässt Fernsehbilder förmlich<br />
<strong>im</strong> Raum schweben: Der Rahmen<br />
des Smart TV LED D8090 misst nur fünf<br />
Mill<strong>im</strong>eter. Vor allem 3D-Bilder entfalten<br />
ihre volle Wirkung, da sie nicht länger<br />
von dicken Rändern umrahmt werden.<br />
So können Zuschauer ungestört<br />
in plastische Filmabenteuer eintauchen<br />
und sie dank der Active-Shutter-Technologie<br />
in Full HD genießen. Für einen<br />
hohen Komfort sorgen dabei die neuen<br />
3D-Brillen: Sie sind deutlich leichter<br />
und besonders angenehm zu tragen.<br />
Mult<strong>im</strong>edia in Vollendung<br />
Samsung Smart TVs bringen nicht nur<br />
faszinierende 3D-Welten ins he<strong>im</strong>ische<br />
Wohnz<strong>im</strong>mer, sondern eröffnen Nutzern<br />
auch den Zugang zu reichhaltigen<br />
Mult<strong>im</strong>ediainhalten – mit Smart Hub.<br />
Über die zentrale Bedienoberfläche<br />
können Anwender komfortabel auf ihr<br />
Das bietet Samsung Smart Hub<br />
He<strong>im</strong>netzwerk zugreifen. So übertragen<br />
sie Videos, Musik oder Fotos einfach<br />
vom Smartphone oder Netbook<br />
kabellos ins Wohnz<strong>im</strong>mer.<br />
Über die Samsung Apps-Galerie greifen Anwender auf ein großes Angebot bekannter<br />
Internetdienste wie Facebook oder Bild.de NEWS zu.<br />
Während das TV-Programm weiterläuft, können Nutzer parallel mit ihren Freunden auf<br />
Facebook oder Twitter kommunizieren – auf dem gleichen Bildschirm.<br />
Erstmals integriert Samsung einen Web Browser zum komfortablen Internet-Surfen<br />
am großen TV-Bildschirm, ganz bequem von der Couch aus.<br />
Mit nur einem Stichwort findet die Search All-Suchfunktion passende Inhalte aus dem<br />
Internet, dem He<strong>im</strong>netzwerk oder verbundenen USB-Medien.<br />
Der Samsung Smart TV merkt sich bereits aufgerufene Inhalte des Nutzers und schlägt<br />
themenverwandte Videoinhalte zum Beispiel von Video-on-Demand-Anbietern vor.<br />
Designobjekt und Mult<strong>im</strong>edia-Genie in einem<br />
Der nur 18 Zent<strong>im</strong>eter schmale BD-D7000 bereichert sowohl<br />
<strong>im</strong> eingeschalteten als auch ausgeschalteten Zustand<br />
jedes Wohnz<strong>im</strong>mer: Der 3D<br />
Blu-ray Player ist kaum als<br />
solcher zu erkennen – erst<br />
auf Knopfdruck fährt das<br />
Laufwerk elegant aus dem<br />
Gerät heraus. Der BD-D7000<br />
ist mit Smart Hub ausgestattet und macht so jeden angeschlossenen<br />
Fernseher zum smarten Alleskönner. Und<br />
mit der hochwertigen 3D-<br />
Konvertierung erleben Nutzer<br />
auf Knopfdruck sogar ihre<br />
eigenen Fotos und Videos in<br />
plastischen Bildern mit realistischem<br />
3D-Effekt.
Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2011<br />
befriedigend<br />
Changhong<br />
LF32F716D<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
Max: 47,29 ˚C<br />
Der LCD setzt auf Leuchtstoffröhren und weist einen<br />
hohen Bedarf nebst entsprechender Abwärme auf<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Bildmodus<br />
Anwender<br />
Kontrast 60<br />
Helligkeit 54<br />
Farbe 45<br />
Schärfe 35<br />
Rot 70<br />
Grün 50<br />
Blau 0<br />
Changhongs 32-Zoller ist das günstigste Gerät <strong>im</strong> Testfeld, weist <strong>im</strong> Bildtest aber auch sichtbare Defizite auf –<br />
bei der Ausstattung überzeugen vor allem die Medienwiedergabe und die integrierte TV-Aufnahmefunktion<br />
CHANGHONG LF32F716D<br />
Im oberen Teil schalten Sie<br />
durch die Kanäle. Der Druckpunkt<br />
ist dabei nicht sehr<br />
angenehm und die Verarbeitungsqualität<br />
fällt nur befriedigend<br />
aus<br />
Mittig steuern Sie durch die Menüs<br />
und nehmen Einstellungen<br />
vor. Hier befinden sich auch die<br />
Knöpfe für die Lautstärke und<br />
Programmwahl<br />
Der untere Abschnitt ist dem<br />
Videotext und den Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />
vorbehalten. An<br />
dieser Stelle können Sie auch<br />
Aufnahmen starten<br />
Der chinesische TV-Hersteller Changhong ist<br />
hierzulande kaum bekannt, der europäische<br />
Markt soll aber künftig zunehmend in den Fokus<br />
des Unternehmens rücken. Be<strong>im</strong> LF32F716D<br />
handelt es sich um ein LC-Display, das von<br />
Leuchtstoffröhren (CCFL) hinterleuchtet wird.<br />
Dieser Ansatz ist wesentlich energiehungriger<br />
als die LED-Bauweise, was sich <strong>im</strong> Betrieb mit<br />
einem konstanten Bedarf von 130 Watt deutlich<br />
bemerkbar macht. Bei der Bilddarstellung<br />
leistet sich der LCD-Fernseher einige Patzer,<br />
bei der Ausstattung kann vor allem die Videorekorderfunktion<br />
überzeugen – an dieser Stelle<br />
zeichnen Sie Sendungen bequem auf einen USB-<br />
Datenträger auf.<br />
Auf einen integrierten digitalen Satellitentuner<br />
müssen Sie leider verzichten: Der LF32F716D kann<br />
digitale Signale lediglich <strong>im</strong> DVB-C- und DVB-T-<br />
Standard verarbeiten. Wegen des Verzichts auf<br />
die CI-Plus-Unterstützung bleibt die Entschlüsselung<br />
digitaler Programmpakete der meisten<br />
Kabelnetzbetreiber ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
„Raschabtast“ erobert Deutschland<br />
Der Senderdurchlauf gestaltet sich mit der kurios<br />
betitelten Menüoption „Raschabtast“ angenehm<br />
flink, derartige Übersetzungsfehler finden Sie<br />
<strong>im</strong> übrigen in den Menüs und der Anleitung<br />
zuhauf. Die Anordnung der Kanäle fällt jedoch<br />
gewöhnungsbedürftig aus und für die individuelle<br />
Sortierung müssen Sie selbst Hand anlegen. Die<br />
elektronische Programmzeitschrift (EPG*) präsentiert<br />
sich spartanisch und gibt nur knappe<br />
Auskunft über das kommende Fernsehprogramm.<br />
Die meisten Punkte sammelt das LC-Display <strong>im</strong><br />
TV-Bereich mit der Videorekorderfunktion (PVR).<br />
Um Sendungen aufzuzeichnen, müssen Sie lediglich<br />
einen USB-Datenträger anschließen. Danach<br />
können Sie umgehend mit der Archivierung beginnen,<br />
eine Formatierung ist nicht vonnöten. Ob Sie<br />
HD-Ausstrahlungen aufzeichnen können, hängt<br />
von der Datenrate des Sticks oder der Festplatte<br />
ab. Um die Eignung zu prüfen, können Sie <strong>im</strong><br />
Optionsmenü einen entsprechenden Test starten.<br />
Mit einem angeschlossenen Datenträger soll auch<br />
das zeitversetzte Fernsehen (T<strong>im</strong>e-Shift) nutzbar<br />
sein, <strong>im</strong> Test war die Funktion jedoch nicht aktivierbar.<br />
Aufnahmen funktionierten hingegen einwandfrei<br />
und ließen sich auch problemlos am PC<br />
wiedergeben. Leider zeichnet das Gerät nicht <strong>im</strong><br />
Stand-by-Modus auf und Sie müssen umständlich<br />
über die Ein- und Ausschaltt<strong>im</strong>er feste Zeitpunkte<br />
definieren. Bei der Aufarbeitung von SD-Signalen<br />
leistet der De-Interlacer* vor allem bei Filmmaterial<br />
gute Arbeit und die Skalierung auf die Full-HD-<br />
Auflösung gelingt ansprechend.<br />
Nach dem ersten Einschalten erstrahlt das Bild<br />
verfälscht und vor allem die übersättigten Farben<br />
tragen zu diesem Eindruck bei. Zudem ist die<br />
Genügend Anschlüsse sind vorhanden, leider kann<br />
der CI-Schacht mit CI-Plus-Modulen nichts anfangen<br />
Darstellung von einem Blaustich durchzeichnet.<br />
In den Optionen können Sie der Situation aber<br />
Herr werden und mit den richtigen Einstellungen<br />
erscheint das Bild wesentlich neutraler. Be<strong>im</strong><br />
Farbraum müssen Sie hingegen nichts anpassen,<br />
hier überzeugt die Darstellung bis auf leicht verschobenen<br />
Sekundärfarben.<br />
Ausleuchtung mit Mängeln<br />
Den größten Patzer leistet sich der LF32F716D bei<br />
der Ausleuchtung. So sind dunkle Bildinhalte von<br />
Helligkeitsinseln übersät. Das ist vor allem <strong>im</strong><br />
abgedunkelten He<strong>im</strong>kino kein schöner Anblick.<br />
Dieser Umstand ist nicht auf eine mangelnde technische<br />
Umsetzung zurückzuführen, vielmehr ist<br />
dafür die Verarbeitungsqualität verantwortlich.<br />
Drücken Sie den Rahmen zusammen, verbessert<br />
sich die Ausleuchtung an der jeweiligen Stelle;<br />
die Seitenteile weisen zu wenig Spannung auf.<br />
Auch der Kontrast fällt aufgrund eines schlechten<br />
Schwarzwertes niedrig aus, das Bild wirkt flau.<br />
Bei den Mult<strong>im</strong>ediafunktionen wird wieder alles<br />
richtig gemacht und der LF32F716D spielt alle<br />
gängigen Formate ab. Dabei n<strong>im</strong>mt er es sogar mit<br />
HD-Inhalten <strong>im</strong> MKV-Container und Apples Quickt<strong>im</strong>e<br />
auf. Wenn Changhong noch an der Darstellungsqualität<br />
des Displays feilt, könnte es für die<br />
Chinesen auch auf dem hiesigen Markt klappen.<br />
Ergebnis<br />
57 %<br />
befriedigend<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Changhong, Sony<br />
32<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
Sony<br />
KDL-32EX525<br />
TESTERGEBNIS<br />
Unverfälschte Bilder, sparsam und eine üppige Ausstattung: Sonys 32-Zoller präsentiert sich als ein wahrhaft<br />
verlockendes Angebot und versteht sich als einziger Fernseher <strong>im</strong> Test auf den interaktiven HbbTV-Standard<br />
3.2011<br />
gut<br />
gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
Max: 47,67 ˚C<br />
Auf den ersten Blick sichtbar: Die LED wurden be<strong>im</strong><br />
Sony lediglich <strong>im</strong> oberen Teil des Rahmens verbaut<br />
Einstellungshilfen<br />
Allgemein<br />
Randverbesserung<br />
Niedrig<br />
Bildmodus Anwender<br />
Pixel-Rauschunterdrückung<br />
nach Wunsch<br />
Hintergrundlicht Max Film Modus Automatisch<br />
Kontrast Max Schwarzkorrektur Aus<br />
Helligkeit 50<br />
Verb. Kontrastanhebung<br />
Aus<br />
Farbe 50 Gamma 0<br />
Farbton 0<br />
Autom. Lichtbegrenzer<br />
nach Wunsch<br />
Farbtemperatur Warm2 Weiß-Betonung Aus<br />
Bildschärfe 50 Farbbrillanz Aus<br />
Dyn. Rauschunterdrückung<br />
nach Wunsch Weißabgleich Alles Standard<br />
nach Wunsch<br />
MPEG-Rauschunterdrückung<br />
Detailverbesserung<br />
Mittel<br />
SONY KDL-32EX525<br />
Auf den ersten Blick sieht der LED-LCD mit seinem<br />
schwarz-anthrazitfarbenen Gehäuse richtig<br />
schick aus, be<strong>im</strong> näheren Hinsehen kann die<br />
Verarbeitungsqualität aber nicht vollends überzeugen<br />
– hier kommt schlicht zu viel Plastik zum<br />
Einsatz. Bei der Ausstattung geht Sony hingegen<br />
in die Vollen und beeindruckt neben Personal-<br />
Video-Recorder-Funktionen vor allem mit einer<br />
beträchtlichen Auswahl von Internetangeboten.<br />
Zudem bietet der Kleine alle digitalen Tuner an<br />
und dank der Bild-in-Bild-Funktion verpassen Sie<br />
garantiert nichts mehr.<br />
Der KDL-32EX525 präsentiert bereits von Werk<br />
aus nahezu unverfälschte Bilder und Sie müssen<br />
nur min<strong>im</strong>al an den Parametern schrauben, um<br />
das Opt<strong>im</strong>um aus dem LED-LCD herauszukitzeln.<br />
Zwar lässt sich die Farbtemperatur umfassend<br />
kalibrieren, doch wenn Sie sich für die Voreinstellung<br />
„Warm2“ entscheiden, ist das gar nicht<br />
nötig: die Darstellung erstrahlt über nahezu alle<br />
Im oberen Drittel steuern Sie<br />
Mult<strong>im</strong>ediafunktionen, starten<br />
Aufnahmen und haben Zugriff<br />
auf die <strong>im</strong> Gerät integrierte<br />
Bildschirmanleitung<br />
Mittig klicken Sie sich durch die<br />
Menüs, rufen den EPG* auf und<br />
greifen auf HbbTV-Angebote zu<br />
Hier steuern Sie die gängigen<br />
Fernsehfunktionen und stellen<br />
neben dem gewünschten<br />
Sender auch die Lautstärke ein<br />
Helligkeitsbereiche ohne Farbstich. Lediglich <strong>im</strong><br />
Tiefschwarz offenbart sich ein sichtbarer Blausch<strong>im</strong>mer.<br />
Die Abbildung der Pr<strong>im</strong>är- und Sekundärfarben<br />
erfolgt nach HDTV-Norm und die<br />
min<strong>im</strong>ale Einschränkung ist kaum wahrnehmbar.<br />
Leicht unterbelichtet<br />
Auch bei der Durchzeichnung verläuft fast alles<br />
nach den Vorgaben und dunkle Bildinhalte werden<br />
lediglich leicht unterbelichtet dargestellt.<br />
Be<strong>im</strong> Kontrast kann der LED-LCD dagegen nur<br />
bedingt überzeugen und das Bild wirkt vor allem<br />
<strong>im</strong> abgedunkelten He<strong>im</strong>kino flau. Auch sollten<br />
Sie sich zwingend frontal vor dem Bildschirm<br />
befinden, denn Abweichungen werden mit matten<br />
Farben quittiert. Bedauerlicherweise fällt die Hinterleuchtung<br />
des Bildschirms nicht homogen aus<br />
und bei dunklen Bildinhalten machen sich über<br />
die gesamte Fläche verteilte Helligkeitsinseln<br />
(Clouding) bemerkbar. Am meisten enttäuscht<br />
jedoch die Bewegtbildschärfe, denn aufgrund<br />
einer fehlenden Zwischenbildberechnung* ist<br />
die Darstellung von schnellen Bewegungen von<br />
Nachziehern geprägt. Die statische Bildschärfe<br />
ist dagegen über jeden Zweifel erhaben und die<br />
Detail- und Randverbesserungsoptionen schärfen<br />
das Bild gekonnt nach, ohne dass die Konturen<br />
zu stark hervortreten. Der sogenannte X-Reality-<br />
Chip ist für die Bildverarbeitung zuständig und<br />
hübscht auch Signale in Standardauflösung auf.<br />
Die Güte der Bearbeitung kann aber nur bei der<br />
Skalierung auf die Full-HD-Auflösung überzeugen.<br />
Der De-Interlacer* muss bei Filmmaterial in<br />
anspruchsvollen Szenen passen. An dieser Stelle<br />
leisten die aktuellen höheren Klassen von Sony<br />
deutlich mehr.<br />
Bei der Ausstattung bleiben <strong>im</strong> Gegenzug keine<br />
Wünsche offen und Ihnen stehen alle digitalen<br />
Empfangswege offen; dank eines CI-Plus-<br />
Der seitliche Modulschacht versteht sich auch bei<br />
dem Sony-Display auf aktuelle CI-Plus-Varianten<br />
Schachts agieren Sie auch <strong>im</strong> Pay-TV-Bereich<br />
flexibel. Mit einem angeschlossenen USB-Datenträger<br />
können Sie Sendungen aufzeichnen.<br />
Flexibilität bei Bild-in-Bild<br />
Die Bild-in-Bild-Funktion überzeugt durch ihre<br />
Konfigurierbarkeit: Sie kann in den Ecken positioniert<br />
oder in der Größe angepasst werden. Ganz<br />
zeitgemäß stellt der KDL-32EX525 auch den<br />
Video text des 21. Jahrhunderts dar. Die HbbTV-<br />
Inhalte sind ohne Verzögerungen abrufbar. Bei<br />
der Medien wiedergabe gibt sich der LED-LCD wählerisch<br />
und kann über USB etwa Filme lediglich<br />
<strong>im</strong> Xvid-Format abspielen. Die Internetangebote<br />
öffnen das Tor zur digitalen Welt hingegen auf vielfältige<br />
Art und Weise: Neben Nachrichtendiensten<br />
und Mediatheken, etwa von Pro Sieben, können<br />
Sie mit einer optional erhältlichen Kamera auch<br />
die Videotelefonie per Skype nutzen. Das Ganze<br />
geht über den optionalen WLAN-Adapter auch kabellos<br />
vonstatten.Schade nur, das die Bildqualität<br />
mit der Ausstattung nicht ganz mithalten kann.<br />
Ergebnis<br />
77 %<br />
gut<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 33
Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />
AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Philips Sony Sharp Hannspree Changhong<br />
Modell 32PFL6606K KDL-32EX525 LC–32LE320E SV32LMNB LF32F716D<br />
Preis/Straßenpreis 849 Euro/627 Euro 690 Euro/615 Euro 899 Euro/410 Euro 445 Euro/399 Euro 499 Euro/379 Euro<br />
Maße B/H/T 751 × 523 × 42 mm 755 × 510 × 42 mm 906 × 609 × 25 mm 790 × 576 × 46 mm 805 × 515 × 60 mm<br />
Gewicht 10,6 kg 10,2 kg 13,0 kg 13,0 kg 12,0 kg<br />
Informationen www.philips.de www.sony.de www.sharp.de www.hannspree.de www.changhongeurope.de<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
USB, SD-Slot, CI-Plus-Slot, Ethernet, WLAN<br />
(optional), digitaler Ausgang (koaxial)<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
USB, CI-Plus-Slot, Ethernet, WLAN<br />
(optional), digitaler Ausgang (optisch)<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
USB, CI-Plus-Slot USB, CI-Plus-Slot USB<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / / / / / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG* Einzel-/Multikanal / / / / /<br />
„HD-Ready“/1080p / / / / /<br />
TV-Typ Edge-LED*-LCD Edge-LED*-LCD Edge-LED*-LCD Edge-LED*-LCD LCD<br />
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />
Frontscheibe kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar eingeschränkt frei wählbar<br />
Sonstiges HDMI 1.4 (ARC), Internet mit Browser HDMI 1.4 (ARC), Internet mit Browser – – PVR-ready<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 32 – 428 cd/m 2 48 – 280 cd/m 2 87 – 406 cd/m 2 22 – 377 cd/m 2 20 – 307 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,02 – 0,26 cd/m 2 0,1 – 0,23 cd/m 2 0,09 – 0,33 cd/m 2 0,13 – 0,26 cd/m 2 0,3 – 2,3 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
Ausleuchtung<br />
gut gut gut gut ausreichend<br />
Kontrasteindruck Blickwinkel 120 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
120 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
Energiekosten/Jahr 15,00 Euro/Jahr 15,98 Euro/Jahr 17,52 Euro/Jahr 16,68 Euro/Jahr 37,04 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung gut gut gut gut befriedigend<br />
Bedienungsanleitung gut gut gut gut befriedigend<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· leuchtstark<br />
· Internetfunktionen<br />
· sparsam<br />
· unverfälschtes Bild<br />
· Bildschärfe<br />
· Bild-in-Bild<br />
· Kontrast<br />
· Durchzeichnung<br />
· Kontrast · PVR-Funktion<br />
· Medienwiedergabe<br />
Nachteile<br />
· Blickwinkel<br />
· Aufbereitung SD-Material<br />
· Blickwinkel<br />
· keine Zwischenbildberechnung*<br />
· Blickwinkel<br />
· kein DVB-S-Tuner<br />
· Klang<br />
· Blickwinkel<br />
· kein DVB-S-Tuner<br />
· blauer Farbstich<br />
· Kontrast/Ausleuchtung<br />
· kein DVB-S-Tuner/kein CI Plus<br />
· Klang<br />
BEWERTUNG<br />
Installation gut 7,5/10 gut 7,5/10 befriedigend 6/10 ausreichend 5/10 ausreichend 4/10<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 11,5/14 sehr gut 12,5/14 befriedigend 8/14 befriedigend 8/14 ausreichend 7,5/14<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,4 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 31,4–74,6 W 3+/3 Betrieb: 43–68,3 W 3+/3 Betrieb:<br />
40–84 W 3+/3<br />
3+/3<br />
Betrieb: 31,3–87 W<br />
Betrieb:<br />
131 W 3/3<br />
Ausstattung gut 25,5/33,5 gut 25,5/33,5 befriedigend 18,5/33,5 ausreichend 17,5/33,5 befriedigend 19/33,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 700 : 1–3600 : 1 6,5/10 700 : 1–2 000:1 5/10 700 : 1–3 000 : 1 6/10 700 : 1–3 000 : 1 6/10 300 : 1–1 000 : 1 3/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen alle Farben<br />
auf den vorgegebenen Punkten<br />
liegen. Befinden sie sich innerhalb<br />
des Farbdreiecks, sind die Farben<br />
ungesättigt, liegen sie außerhalb,<br />
sind die Farben übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Farbraum erweitert und Rot driftet in Orange ab<br />
Farbraum min<strong>im</strong>al verschoben. Farben fast<br />
passgenau<br />
Farbraum nahe der Norm und nur min<strong>im</strong>al<br />
erweitert und verschoben<br />
Farbraum etwas erweitert und verschobene<br />
Sekundärfarben<br />
Farbraum fast perfekt. Nur min<strong>im</strong>al erweitert und<br />
verschobene Sekundärfarben<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die<br />
Vorgabe von 6500 Kelvin. Befinden<br />
sich Farben über dieser Norm, färbt<br />
sich das Bild in der entsprechenden<br />
Farbe. Links befinden sich die<br />
Schwarzbereiche, rechts die Weißbereiche<br />
- dazwischen alle Graustufen.<br />
Bereits von Werk aus neutral, <strong>im</strong><br />
Vollschwarz sichtbarer Blausch<strong>im</strong>mer 9/10<br />
In Voreinstellung neutral, schwarze<br />
Bildanteile mit Blausch<strong>im</strong>mer 9/10<br />
Durchgängig zu kühles Bild und<br />
starker Blaustich <strong>im</strong> Tiefschwarz 7/10<br />
Extremer Blaustich über alle<br />
Helligkeitsbereiche hinweg 6,5/10<br />
Nach Kalibrierung nahezu neutral.<br />
Blaustich <strong>im</strong> Tiefschwarz 8,5/10<br />
Bildschärfe sehr gut 8,5/10 gut 8/10 sehr gut 8,5/10 sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung befriedigend 3/5 gut 3,5/5 ausreichend 2/5 ausreichend 2/5 ausreichend 2,5/5<br />
Sehtest gut 7,5/10 gut 7,5/10 gut 7/10 befriedigend 6,5/10 befriedigend 6,5/10<br />
Bildqualität gut 34,5/45 gut 33/45 befriedigend 30,5/45 befriedigend 29,5/45 befriedigend 28/45<br />
Gesamt 79 von 102,5 Punkten 78,5 von 102,5 Punkten 63 von 102,5 Punkten 60 von 102,5 Punkten 58,5 von 102,5 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut gut befriedigend befriedigend<br />
ERGEBNIS gut gut befriedigend befriedigend befriedigend<br />
77 % 77 % 62 % 59 % 57 %<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
34 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Fazit<br />
Knapper geht’s kaum: Ein halber Punkt hat<br />
Philips den Testsieg <strong>im</strong> großen Vergleichstest<br />
der 32-Zoll-Einstiegsklasse beschert. Ausschlaggebend<br />
war hier vor allem die bessere<br />
Bewegtbildschärfe, da Sony komplett auf eine<br />
Zwischenbildberechnung* verzichtet. Bei der<br />
Ausstattung kann Letzterer hingegen wieder<br />
punkten und vor allem die Aufnahmemöglichkeiten<br />
und die <strong>im</strong> Testumfeld einmalige Bildin-Bild-Funktion<br />
haben dem kleinen Flachmann<br />
wertvolle Punkte gesichert. Enttäuschung macht<br />
sich bei Sonys LED-LCD wiederum bei der Medienwiedergabe<br />
breit und <strong>im</strong> Test konnten wir<br />
neben den gängigen Foto- und Musikformaten<br />
lediglich Xvid-Videos in Standardauflösung abspielen.<br />
Philips‘ LED-LCD n<strong>im</strong>mt es hingegen mit<br />
nahezu allen gängigen Formaten auf – selbstverständlich<br />
auch in HD. Bei den Internetfunktio nen<br />
nehmen sich beide Kontrahenten nicht viel und<br />
bieten ein umfangreiches Portfolio an Onlineangeboten.<br />
Bei den drei restlichen Wettbewerbern<br />
müssen Sie hingegen komplett auf Ausflüge<br />
ins weltweite Datennetz verzichten; auch den<br />
digitalen Satellitentuner suchen Sie vergeblich.<br />
Auf dem dritten Platz findet sich der Kandidat<br />
von Sharp wieder, der bei der Darstellungsgüte<br />
vor allem durch den Blaustich bei der Farbtemperatur<br />
wichtige Wertungspunkte einbüßt.<br />
Technisch gesehen nehmen sich die LED-LCDs<br />
von Sharp und Hannspree nicht viel, da sie augenscheinlich<br />
auf das gleiche Panel setzen. Bei<br />
der Kontrastdarstellung stechen beide Modelle<br />
<strong>im</strong> Übrigen die Konkurrenz aus. Sharp setzt sich<br />
<strong>im</strong> direkten Vergleich bei der Ausstattung ab und<br />
fährt etwa aufgrund der automatischen Lautstärkekorrektur<br />
eine bessere Platzierung ein.<br />
Etwas abgeschlagen wirkt der TV-Neuling von<br />
Changhong, der vor allem be<strong>im</strong> Schwarzwert,<br />
dem Kontrast und der Ausleuchtung noch<br />
sichtbare Defizite aufweist. Auch die Durchzeichnung<br />
in dunklen Bildinhalten kann kaum<br />
überzeugen. Da der Hersteller bei der Hinterleuchtung<br />
nicht auf die LED-Technik setzt, kann<br />
der Flachbildfernseher auch bei der Energieaufnahme<br />
keine Punkte einfahren – der Letztplatzierte<br />
verbraucht fast das Doppelte wie unser<br />
Testsieger. Auf der anderen Seite kann der LCD-<br />
Fernseher aber wieder mit einer Farbtemperatur<br />
nahe der Norm glänzen. Am ärgerlichsten ist<br />
die fehlende Unterstützung für CI-Plus-Module,<br />
die sich in deutschen Kabelnetzen mittlerweile<br />
etabliert haben. Da kann auch die Aufnahmefunktion<br />
das Punktekonto kaum noch<br />
aufstocken. Bei der Medienwiedergabe macht<br />
der Hersteller aber wieder alles richtig und<br />
Sie können über einen USB-Datenträger auch<br />
problemlos HD-Videos zuführen. Leider wurden<br />
Filme <strong>im</strong> beliebten MKV-Container <strong>im</strong> Zuge des<br />
Tests mit einem falschen Bildseitenverhältnis<br />
dargestellt.<br />
Zwei Dinge sind aber sämtlichen Testkandidaten<br />
gemein: Bis auf den Testsieger klingen<br />
sie ungemein dünn. Die schlechte Tonqualität<br />
erfordert selbst bei TV-Sendungen zwingend<br />
eine Einbindung in Ihre He<strong>im</strong>kinoanlage. Am<br />
komfortabelsten geschieht dies abermals mit<br />
dem Testsieger und dem Zweitplatzierten, da<br />
diese über eine HDMI-1.4-Schnittstelle nebst<br />
Audio Return Channel (ARC)* verfügen. So<br />
lässt sich der Ton des Fernsehers über ein<br />
HDMI-Kabel bequem an den AV-Receiver weiterleiten.<br />
Die zweite Gemeinsamkeit aller Testkandidaten<br />
betrifft den unerfreulich stark eingeschränkten<br />
Blickwinkel. Alle Kontrahenten<br />
quittieren bereits min<strong>im</strong>ale Abweichungen mit<br />
ausbleichenden Farben und flauen Kontrasten.<br />
Von der bei der Edge-LED*-Bauweise gefürchteten<br />
ungleichmäßigen Ausleuchtung (Clouding)<br />
bleiben Sie glücklicherweise weitgehend<br />
verschont, denn die Verteilung des Lichtes<br />
fällt aufgrund der kleinen Bildschirmdiagonalen<br />
grundsätzlich homogener als bei größeren<br />
Varianten aus.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Tipps und Tricks zum Testsieger Philips 32PFL6606K<br />
Sattes Schwarz trotz Edge-LED*<br />
Bei dem Menüpunkt „Dynam. Hintergrundbeleuchtung“<br />
sollten Sie in jedem Fall den<br />
Punkt „Opt<strong>im</strong>ales Bild“ aktivieren. Denn so<br />
erscheint Schwarz bei vorwiegend dunkleren<br />
Bildinhalten knackiger. Im gleichen Moment<br />
wird aber auch die Leuchtkraft gedrosselt<br />
und der Kontrast bricht ein. Angenehm: Die<br />
D<strong>im</strong>mung findet nahezu ohne Latenz statt.<br />
Digitales Nachschlagewerk<br />
Wenn Sie mal nicht weiter wissen und die<br />
Anleitung weit entfernt in einer Schublade<br />
liegt, können Sie per Knopfdruck auf die<br />
integrierte Anleitung zurückgreifen. Aufbau<br />
und Gliederung sind sinnig. So können Sie<br />
Ihr Interessengebiet zügig einkreisen und das<br />
Problem <strong>im</strong> Handumdrehen angehen. Eine<br />
Suche erleichtert die Handhabung zusätzlich.<br />
Sofa-Surfer<br />
Über den Internetbrowser können Sie wie vom<br />
Computer gewohnt Internetseiten ansurfen.<br />
Leider wird die Darstellung von Flash-Inhalten<br />
nicht unterstützt und viele Elemente werden<br />
so nicht dargestellt. Die Funktionsvielfalt wurde<br />
aber an anderer Stelle weiter ausgebaut<br />
und auf dem Startbildschirm finden Sie nun<br />
Links zu oft besuchten Seiten wieder.<br />
Stromsparen <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />
Mit aktiviertem Lichtsensor sinkt der Leistungsbedarf<br />
<strong>im</strong> abgedunkelten He<strong>im</strong>kino<br />
um mehr als 20 Prozent. In Zuge dessen<br />
n<strong>im</strong>mt natürlich die Leuchtkraft des Edge-<br />
LED*-LCDs ab, <strong>im</strong> Testlabor maßen wir Werte<br />
von bis zu 30 Prozent. Das Bild erscheint so<br />
aber <strong>im</strong>mer noch ausreichend hell, und da<br />
das Bild insgesamt dunkler wird, leidet auch<br />
die Kontrastdarstellung nicht.<br />
Weltweiter Radiogenuss<br />
Bei den Internetangeboten hat uns vor allem<br />
die Anwendung „Tune in Radio“ gefallen. Darüber<br />
haben Sie Zugriff auf Tausende von Internetradios.<br />
Ein zügiges und übersichtliches<br />
Interface erleichtert Ihnen die Auswahl. Ein<br />
Highlight der Anwendung: Sie können ortsbezogen<br />
nach Sendern suchen und sich etwa<br />
virtuell nach Los Angeles begeben, um dort<br />
dem Lokalradio zu lauschen.<br />
Pixelperfekt<br />
Damit Fernseh- und Filmbilder unskaliert und<br />
mit der bestmöglichen Schärfe dargestellt<br />
werden, sollten Sie die unten gezeigt Funktion<br />
bei der Bildformatanpassung aktivieren.<br />
Denn so findet die Darstellung Bildpunkt<br />
für Bildpunkt statt und vor allem HD-Inhalte<br />
profitieren von der pixelperfekten Abbildung.<br />
Die 4:3-Formatumschaltung läuft indes vorrangig<br />
automatisch ab.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 35
Test l Vier preiswerte Blu-ray-Player<br />
BLU-RAY-EINSTEIGER UNTER DER LUPE<br />
Weniger ist mehr...<br />
...<strong>im</strong> Geldbeutel des Kunden. Aber mit der Ersparnis sind natürlich<br />
<strong>im</strong>mer Einschränkungen verbunden. Im direkten Schlagabtausch<br />
stellen vier preiswerte Vertreter namhafter Hersteller, die zum Teil<br />
schon ab 100 Euro den Besitzer wechseln, ihr Talent unter Beweis.<br />
Lesen Sie hier<br />
Darf es ein bischen<br />
weniger sein? Ein<br />
Blu-ray-Player muss<br />
keine große Investition<br />
sein. Vier Geräte<br />
der Einstiegsklasse<br />
zeigen, was sie mit<br />
nur geringem Budget<br />
ihren Lieblings-Filmkonserven<br />
entlocken<br />
können.<br />
Christian Hill<br />
Sony BDP-S280 37<br />
Philips BDP3200 38<br />
LG BD670 40<br />
Pioneer BDP-333 41<br />
Als Kunde will man bei wichtigen Anschaffungen<br />
vor allem <strong>im</strong>mer eins:<br />
möglichst viel Leistung zu vertretbaren<br />
Kosten. Das Preis-Leistungsverhältnis entscheidet<br />
häufig darüber, ob man vollbepackt oder mit<br />
leeren Händen den Laden verlässt. Dass dies<br />
Geiz-ist-Geil-Mentalität bei Schnäppchen oder<br />
Einstiegsgeräten nicht <strong>im</strong>mer funktioniert, liegt<br />
auf der Hand. Doch was erwartet den Kunden,<br />
wenn er bei einem Blu-ray-Player auf die unterste<br />
Preisklasse setzt?<br />
Teufel <strong>im</strong> Detail<br />
Alle getesteten Player sind natürlich für den<br />
Alltagsgebrauch zum Abspielen optischer<br />
Medien bestens geeignet, nur steckt wie so<br />
oft der Teufel <strong>im</strong> Detail. Wiedergabe bedeutet<br />
nicht <strong>im</strong>mer gleich Wiedergabe, denn gerade<br />
bei einer Weiternutzung des eigenen geliebten<br />
DVD-Archivs sollte das Gerät eine adäquate<br />
Aufbereitung auf das Full-HD-Format bieten,<br />
sonst büßen die gesammelten Werke sehr viel<br />
von Ihrem Glanz ein und das Ärgernis ist vorprogrammiert.<br />
Genau an dieser Stelle trennt sich<br />
die Spreu das erste Mal vom Weizen, denn eine<br />
gute interne Bildverarbeitung ist das A und O<br />
<strong>im</strong> Filmalltag – und vor allem ist sie teuer. Hier<br />
verlangt es nach speziellen Komponenten und<br />
nach Entwicklungsarbeit. Doch sollte es gerade<br />
den etablierten Unterhaltungselektronikfirmen<br />
möglich sein, das Know-How aus den höheren<br />
Klassen langsam aber sicher auch auf die Einsteigergeräte<br />
übertragen zu können. An dieser<br />
Stelle haken wir genauer ein.<br />
Dem Rotstift zum Opfer gefallen?<br />
Ein weiterer Prüfstein steht bei der Ausstattung<br />
an. Gerade Produkte der Unterhaltungselektronik<br />
spezialisieren sich selten auf ihre Nische, sondern<br />
treten mit vielfältigen Extras die Flucht nach vorne<br />
an. Bei Blu-ray-Abspielern ist vor allem Vielseitigkeit<br />
in Bezug auf Mult<strong>im</strong>edia sowie Netzwerk und<br />
Internet gefragt. Sieht man sich die technischen<br />
Spezifikationen der Geräte an, scheint dies auch<br />
in der Unterklasse der Fall zu sein, doch hier und<br />
da wird kräftig an der Kostenschraube gedreht.<br />
Mult<strong>im</strong>edia erfordert Lizenzen, Hardware und<br />
Integrationsaufwand – alles potentielle Rotstiftkandidaten<br />
bei der Konzeption eines Einsteiger.<br />
Wir dürfen also gespannt sein, ob über einen alltagstauglichen<br />
Unterhaltungslieferanten hinaus<br />
vielleicht noch die eine oder andere Mult<strong>im</strong>ediaüberraschung<br />
bei den vier Konkurrenten in<br />
unserem Testfeld lauert.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Philips, Pioneer, Sony, Stock.xchng<br />
36 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Sony bleibt seiner optischen Linie treu und verpasst auch<br />
seinem Einstiegsmodell das bewährte Monolith-Design<br />
SONY BDP-S280<br />
Schlichte Eleganz und vernünftige Materialien –<br />
das sind die Ingredienzien, mit denen Sony dafür<br />
sorgt, dass die Blu-ray-Einstiegsklasse des<br />
Herstellers von außen nicht direkt als solche<br />
erkennbar ist. Billig wirkt der BDP-S280 auf<br />
keinen Fall und selbst bei näherer Betrachtung<br />
fallen keine Verarbeitungsmängel ins Auge. Das<br />
verdankt der Niedrigpreis-Neuling vermutlich<br />
einer modularen Produktionsweise, welche auch<br />
die höherklassigen Modelle mit Sonys Monolith-<br />
Design versieht. Umso erfreulicher ist es da,<br />
dass auch ein paar besondere Ausstattungsdetails<br />
von den großen Brüdern mit in das Portfolio<br />
des BDP-S280 hinübergerettet wurden.<br />
(Un-)Verdrahtet<br />
So erfüllt es uns mit Freude, dass nun auch die<br />
Einsteigerklasse von Sony prinzipiell Drahtlos-<br />
Netzwerke unterstützt. Dazu muss der BDP-<br />
S280 zwar erst mit dem aufpreispflichtigen USB-<br />
WLAN-Adapter (UWA-BR100) verbunden werden,<br />
der mit nicht eben günstigen 79 Euro zu Buche<br />
schlägt, generell ist der Trend zum Verzicht auf<br />
Kabelwirrwarr <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino aber erkennbar. Die<br />
Einrichtung des Netzwerks erfolgt <strong>im</strong> Rahmen<br />
der menügeführten Installationsroutine des Players,<br />
die be<strong>im</strong> ersten Einschalten in wenigen<br />
Schritten die Grundfunktionen einrichtet. Diese<br />
Schnellinstallation kann später ohne Probleme<br />
vom Systemmenü aus erneut angestoßen werden<br />
und n<strong>im</strong>mt nur wenig Zeit in Anspruch. Nach<br />
Klein, aber fein: Die Sony-<br />
Fernbedienung besticht<br />
weniger durch Größe als<br />
vielmehr aufgrund ihrer<br />
Bedienerfreundlichkeit<br />
Die Tasten sind allgemein<br />
sehr gut zu erreichen und<br />
durch saubere Trennung<br />
steht einer Blindbedienung<br />
nichts <strong>im</strong> Wege<br />
Durch die Beschränkung<br />
auf das nötigste muss der<br />
Nutzer nicht lange nach der<br />
passenden Taste suchen<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2011<br />
gut<br />
Sony<br />
BDP-S280<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
erfolgreichem Abschluss werden sich Besitzer<br />
anderen Sony-Geräten sofort he<strong>im</strong>isch fühlen,<br />
denn auch <strong>im</strong> BDP-S280 hat Sony zur Menünavigation<br />
sein strickleiterartig aufgebautes System<br />
„Xross Media Bar“ (ausgesprochen „Cross“) vorgesehen.<br />
Damit gelingt die Navigation zwischen<br />
den einzelnen Player-Funktionen sicher und<br />
schnell und selbst Neulinge werden sich schnell<br />
mit dem System anfreunden. Auch die neuen<br />
Premium-Online-Dienste „Qriosity“ und „Music<br />
Unl<strong>im</strong>ited“, die mit aktuellen Blockbustern und<br />
Charthits locken, sind an Bord. Hierzu muss der<br />
Nutzer zunächst einen persönlichen Zugang bei<br />
Sony einrichten und das Konto anschließend mit<br />
dem Player verknüpfen. Die Nutzung der Inhalte<br />
auf mehreren Geräten ist dabei vorgesehen.<br />
Etwas enttäuscht waren wir, als wir bemerkten,<br />
dass trotz guter Netzwerkunterstützung keinerlei<br />
DLNA-Funktionalität in den Player integriert<br />
wurde. Hier wurde wohl an Lizenzkosten und<br />
Programmierarbeit gespart, obwohl die Module<br />
dafür längst vorhanden sein dürften und Sony<br />
selbst der Digital Living Network Alliance (DLNA)<br />
angehört. Ein wenig Trost spendet hier die Unterstützung<br />
diverser Mult<strong>im</strong>ediaformaten. Davon<br />
ausgenommen sind zwar proprietäre und auch<br />
verlustfrei kompr<strong>im</strong>ierte Formate, doch sollte<br />
so einiges aus der eigenen Medienbibliothek<br />
abspielbar sein. Aber Vorsicht: sollten Sie für<br />
den Mediaplayer häufiger auf den USB-Eingang<br />
zurückgreifen wollen, lohnt sich die Anschaffung<br />
einer USB-Verlängerung, denn die entsprechende<br />
Schnittstelle ist an der Rückseite des<br />
Gerätes untergebracht.<br />
Max: 34,35 ˚C<br />
Das Wärmebild täuscht ein wenig darüber hinweg,<br />
dass der BDP-S280 kaum mehr als handwarm wird<br />
Das Bedienkonzept der Xross-Media-Bar hat sich bewährt<br />
und sorgt auch hier für Benutzerfreundlichkeit<br />
Während der Wiedergabe können per Kontextmenü<br />
zahlreiche Sonderfunktionen aktiviert werden<br />
Gut bestückt<br />
Ein genauerer Blick auf das Anschlusspanel offeriert<br />
ein für diese Klasse gut bestücktes Feld.<br />
Abgesehen von einem 7.1-Mehrkanalausgang<br />
finden sich alle wesentlichen Standardschnittstellen<br />
in diesem Ensemble wieder. Audiotechnisch<br />
ist man be<strong>im</strong> BDP-S280 auf der sicheren<br />
Seite, denn er unterstützt alle nötigen Formate<br />
und hält unter anderem mit DTS Neo6 und einer<br />
Tonspurverzögerungskorrektur so manches zusätzliche<br />
Schmankerl bereit. Eine Unterstützung<br />
von Super-Audio-CDs – wie bei den größeren<br />
Geschwistern aus dem Sony-Lager – ist be<strong>im</strong><br />
BDP-S280 dagegen nicht vorgesehen. Im Videoalltag<br />
hinterlässt der Benjamin der Japaner einen<br />
durchwachsenen Eindruck. Die Wartezeit<br />
nach dem Einlegen einer umfangreichen BD-<br />
Java-Disc fällt kürzer aus, als man es von einem<br />
Einsteigergerät erwarten würde. Zudem halten<br />
sich die Laufwerksgeräusche <strong>im</strong> Zaum. Nur in<br />
unmittelbarer Nähe zum Gerät vern<strong>im</strong>mt man ein<br />
Surren. Leider ist be<strong>im</strong> Wechsel des Layers einer<br />
DVD ein relativ langanhaltendes Standbild zu<br />
sehen. Desweiteren weiß die Verarbeitung von<br />
SD-Material nicht vollkommen zu überzeugen.<br />
Anfänglich waren wir noch von der guten Skalierung<br />
überrascht, doch schnell machte sich Enttäuschung<br />
breit, als die Vollbildkonvertierung<br />
nur unzureichend ihren Dienst verrichtete. Die<br />
ebenfalls angebotene Rauschreduktion n<strong>im</strong>mt<br />
zudem keinerlei mit bloße Auge erkennbaren<br />
Einfluss auf die Bildqualität. Hier wurde wohl<br />
dann doch der Rotstift bei der internen Bildverarbeitung<br />
angesetzt, um das Budget für diesen<br />
recht günstigen Blu-ray-Alleinunterhalter nicht<br />
zu sprengen. Das sollte jedoch kein Problem für<br />
all jene Kunden darstellen, die sich den BDP-<br />
S280 zulegen, damit dieser seinen eigentlichen<br />
Zweck erfüllt: die Wiedergabe von hochauflösenden<br />
Blu-rays. Diese Aufgabe meistert der<br />
preiswerte Japaner nämlich mit Bravour.<br />
Ergebnis<br />
81 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 37
Test l Vier preiswerte Blu-ray-Player<br />
Der BDP3200 besticht durch elegant geschwungene Formen<br />
und zeigt sich mit gleich zwei USB-Schnittstellen sehr flexibel<br />
PHILIPS BDP3200<br />
Insgesamt betrachten wir in der Redaktion den<br />
Trend zur Rundum-Funknetz-Versorgung für<br />
alle Unterhaltungselektronikgeräte sehr wohlwollend.<br />
Wenn schon alle Geräte untereinander<br />
kommunizieren wollen, sollte dies idealerweise<br />
unter Vermeidung hässlicher Kabelstrecken geschehen.<br />
Deshalb an dieser Stelle ein Dank an<br />
Philips, dass die WLAN-Fans auch be<strong>im</strong> BDP3200<br />
nicht <strong>im</strong> Regen stehengelassen werden und per<br />
Wireless-Stick (optional, etwa 60 Euro) dem Netzwerkkabel<br />
ade sagen können. Damit der Einsatz<br />
des Funkadapters nicht mit den Mult<strong>im</strong>edia-Funktionen<br />
der USB-Schnittstelle kollidiert, hat der<br />
Hersteller dem BDP3200 noch einen zusätzlichen<br />
Universal Serial Bus an der Front spendiert. Damit<br />
fällt auch der Wechsel des externen Speichermediums<br />
wesentlich leichter.<br />
Mit Schwung<br />
Das Gerät selbst macht einen sehr stabilen und<br />
zugleich eleganten Eindruck. Das Basisgehäuse<br />
ist komplett aus Metall gefertigt und wird von<br />
einer glänzenden schwarzen Kunststoffblende<br />
abgerundet. Abgerundet ist auch be<strong>im</strong> Design<br />
das richtige Stichwort, denn spitze Kanten oder<br />
Zuläufe findet man am BDP3200 nicht – das Äußere<br />
wirkt geschwungen und organisch, sodass<br />
das Einstiegsgerät sich optisch gut in die he<strong>im</strong>ische<br />
Unterhaltungselektroniksammlung einfügt.<br />
Das Gehäuse selbst steht auf vier winzigen<br />
Schaumstofffüßen, welche zwar den Player nicht<br />
unbedingt vor allen Außenvibrationen schützen,<br />
jedoch vor allzu großer Schwingungsübertragung<br />
bewahren und dem Gerät einen festen Stand verleihen.<br />
Betrachtet man die Rückseite, werden vor<br />
Der BDP3200 zählt zu den<br />
wenigen neuen Philips-Geräten,<br />
denen nicht die ovale<br />
Fernbedienung mit abgerundeten<br />
Ecken beiliegt<br />
Die Tasten sind gummiert<br />
und bedienen sich dementsprechend<br />
zielsicher<br />
Wenige Tasten erfüllen alle<br />
Bedürfnisse, jedoch ist die<br />
Kombination aus Stopptaste<br />
und Auswurfknopf<br />
gewöhnungsbedürftig<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2011<br />
gut<br />
Philips<br />
BDP3200<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
allem die Besitzer von Mehrkanallautsprechersystemen<br />
enttäuscht, denn diese können nicht<br />
direkt angesteuert werden. Hier kommt man um<br />
den Umweg über einen AV-Receiver nicht herum.<br />
Des Weiteren fehlt der Komponentenausgang.<br />
Somit gibt der BDP3200 lediglich über den obligatorischen<br />
HDMI-Ausgang ein hochauflösendes<br />
Signal an die entsprechende Gegenstelle weiter.<br />
Hier sind dann doch Einschränkungen gegenüber<br />
den größeren, besser ausgestatteten Modellen<br />
spürbar. Anders verhält sich dies mit der<br />
Benutzer oberfläche.<br />
Nach etwa 20 Sekunden Booten erblickt der<br />
Philips-Kenner das vertraute Hauptmenü. Dabei<br />
fällt erst auf den zweiten Blick auf, dass ein<br />
paar Menüpunkte <strong>im</strong> Startbildschirm fehlen. Die<br />
Ursache ist schnell gefunden: Bis auf BD-Live<br />
und einer eher lieblos umgesetzten Youtube-<br />
Anwendung nutzt der BDP3200 seine Netzwerkschnittstelle<br />
nicht. Philips hat bei diesem Modell<br />
keinerlei Streaming-Funktionen integriert,<br />
von der Ansteuerung DLNA-kompatibler Server<br />
gleich ganz zu schweigen. Wer trotzdem eigene<br />
Videodateien mit dem Player wiedergeben will,<br />
muss auf das optische Laufwerk oder auf die<br />
USB-Schnittstelle zurückgreifen. Dabei gelang<br />
es den Niederländern dann doch, uns positiv zu<br />
überraschen, denn der Einsteiger spielt ohne Probleme<br />
Videos <strong>im</strong> Quickt<strong>im</strong>e-Format ab – sogar in<br />
HD-Varianten. Das ist deswegen so erstaunlich,<br />
weil es weder zum Standard zählt noch mit einer<br />
Silbe in Produktbeschreibung oder Bedienungsanleitung<br />
erwähnt wird.<br />
Max: 36,79 ˚C<br />
Die Display-Sektion entpuppt sich als mit Abstand<br />
am stärksten erhitzter Bestandteil des BDP3200<br />
In den Philips-Menüs helfen Einblendungen den Bluray-Einsteigern<br />
mit Erläuterungen auf die Sprünge<br />
Anstelle eines vollwertigen Video-EQs findet man<br />
be<strong>im</strong> Philips-Einsteiger nur vordefinierte Bildprofile<br />
Außer Kontrolle<br />
Mit geringeren Erwartungen gingen wir an den<br />
Test der Bildqualität. Unsere Sorgen entpuppten<br />
sich jedoch als unbegründet. Der Philips-Kandidat<br />
schlägt sich <strong>im</strong> Film- und Videoalltag mehr als wacker.<br />
Die Qualität der Blu-ray-Wiedergabe ist ohne<br />
Tadel und je nach Gusto lassen sich fest voreingestellte<br />
Bildprofile aktivieren. Diese verändern<br />
spürbar die Darstellung von Farben und Kontrast,<br />
ein voll konfigurierbarer Video-EQ wäre jedoch<br />
aus unserer Sicht die bessere Wahl gewesen.<br />
Bei SD-Zuspielung n<strong>im</strong>mt der BDP3200 ebenfalls<br />
das Zepter in die Hand. Die Skalierung von DVD-<br />
Material gelingt ihm sehr gut; vor allem die Farbtrennung<br />
lässt sich als vorbildlich bezeichnen.<br />
Leider ist ständig eine spürbare Rauschreduktion<br />
aktiv, welche zwar ganze Arbeit leistet, aber<br />
auch typische Unschärfen hinterlässt, welche das<br />
Skalierungsergebnis wieder verschlechtern. Die<br />
Rauschreduktion lässt sich dabei weder abschalten<br />
noch regulieren. Bei der Vollbildkonvertierung<br />
herrscht ein Zwei-Klassen-System. Während die<br />
Verarbeitung von Filmmaterial nahezu tadellos<br />
klappt, kommt es bei Videomaterial mal mehr,<br />
mal weniger zu Aussetzern. Hier und da blitzen<br />
Artefakte auf. Hier sind die Einsparungen in der<br />
Videosektion zu spüren. Allen Filmfans sei noch<br />
gesagt, dass die Wiedergabe in 24 Vollbildern<br />
nicht erzwungen werden kann – jedoch leistete<br />
sich die entsprechende Umschaltautomatik <strong>im</strong><br />
Test keinerlei Fehler. Als Besonderheit ist zu<br />
erwähnen, dass der BDP3200 – wie sollte es bei<br />
Philips auch anders sein – explizit das 21:9-Bildformat<br />
unterstützt und für diesen Fall sogar eine<br />
passende Verschiebung von Untertiteln aus dem<br />
schwarzen Balken in das Bild hinein anbietet.<br />
Gleichzeitig zeigt sich der Schützling von Philips<br />
energetisch sehr genügsam und glänzt mit einer<br />
max<strong>im</strong>alen Leistungsaufnahme von ca. 9 Watt <strong>im</strong><br />
Leerlauf und 11 Watt bei rotierender Disc. Dabei<br />
ist das Laufwerk eher als leise einzustufen, obwohl<br />
ein leises Surren vehement zu vernehmen<br />
ist. Zudem muss sich die optische Leseeinheit in<br />
Sachen Geschwindigkeit nicht vor der teureren<br />
Konkurrenz zu verstecken, denn die Ladezeiten<br />
des BDP3200 rangieren <strong>im</strong> vorderen Mittelfeld.<br />
Ergebnis<br />
76 %<br />
gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
38<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
ALLES IN BLAU<br />
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3.2011<br />
gut<br />
LG<br />
BD670<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
Max: 35,77 ˚C<br />
Überzeugend: Der BD670 ist ein kühler Zeitgenosse<br />
und wird selbst am Display gerade mal handwarm<br />
Der LG wirkt auf den ersten Blick kantig, die USB-Abdeckung<br />
erscheint fragil - der Koreaner setzt eher auf innere Werte<br />
LG BD670<br />
Der BD670 von LG ist das jüngste Gerät <strong>im</strong> Vergleich,<br />
denn es hat gerade erst seine Markteinführung<br />
erlebt. Da liegt es nahe, lückenlos alle<br />
Funktionen eines modernen Blu-ray-Players zu<br />
erwarten. Das technische Datenblatt liest sich<br />
dabei vielversprechend. So ist der LG BD670<br />
der einzige Player <strong>im</strong> Test, der sich auf die<br />
Wiedergabe von Blu-ray-3D versteht. Das ist<br />
in unserem Testfeld und in der Preisklasse ein<br />
Alleinstellungsmerkmal – wir haben darüber<br />
hinaus allerdings noch etwas genauer unter die<br />
Haube geschaut.<br />
Mehr Räumlichkeit<br />
Die bereits angesprochene 3D-Funktion hält,<br />
was sie verspricht. Sie spielt Blu-ray 3D ab –<br />
mehr aber auch nicht. Eine nachträgliche Korrektur<br />
des 3D-Effekts oder gar eine 2D-zu-3D-<br />
Konvertierung beherrscht der BD670 nicht, was<br />
bei einem Straßenpreis um 150 Euro aber auch<br />
überrascht hätte. Trotzdem ist man somit der<br />
Qualität des Masterings und den Fähigkeiten<br />
des 3D-Displays ausgeliefert, wenn es um die<br />
Wertigkeit des räumlichen Erlebnisses geht.<br />
3D ist jedoch nicht die einzige Spezialität des<br />
LG. Be<strong>im</strong> BD670 ist die WLAN-Funktion fest in<br />
das Gehäuse integriert – und dies sogar bis zur<br />
aktuell schnellsten Geschwindigkeitsstufe von<br />
300 Mbit/s (IEE 802.11n). Damit sollte es egal<br />
LGs Fernbedienung ist nicht nur<br />
sehr groß, sondern verfügt auch<br />
über eine große Anzahl von<br />
Bedienelementen<br />
Große gummierte Tasten sorgen<br />
für eine sichere Bedienung –<br />
dank Hinterleuchtung klappt das<br />
auch <strong>im</strong> abgedunkelten He<strong>im</strong>kino<br />
Die LG-Fernbedienung erlaubt<br />
auch eine rud<strong>im</strong>entäre<br />
Steuerung eines per HDMI angeschlossenen<br />
Fernsehers<br />
sein, ob der Koreaner per Draht oder per Funk<br />
an das Netz angebunden wird – mit Geschwindigkeitseinbußen<br />
ist nicht zu rechnen. Durch<br />
die Integration der WLAN-Funktionen ergibt sich<br />
ein weiterer positiver Aspekt: die USB-Schnittstelle<br />
bleibt frei für den Anschluss externer<br />
Speichersticks oder Festplatten. Dies erscheint<br />
auch zwingend nötig, denn LG hat dem BD670<br />
keinen integrierten BD-Live-Speicher spendiert<br />
und verlangt dementsprechend nach einem<br />
zusätzlichen Medium, wenn Bonus-Inhalte für<br />
Blu-rays aus dem Netz zwischengespeichert<br />
werden sollen. Auf der anderen Seite wirbt LG<br />
mit vielfältiger Mult<strong>im</strong>edia-Unterstützung. Im<br />
Test konnte der BD670 tatsächlich eine große<br />
Anzahl unterschiedlicher Formate und Dateisysteme<br />
erkennen. Dabei ist es nahezu egal,<br />
ob diese per USB zugespielt werden oder per<br />
DLNA-Streaming über das Netzwerk zum Player<br />
gelangen. Nur selten bleibt der Bildschirm<br />
schwarz oder die Lautsprecher stumm. Zusätzlich<br />
ist der BD670 in der Lage, Audio-CDs direkt<br />
zu digitalisieren und das Ergebnis auf USB-Stick<br />
abzulegen. Die benötigten Titelinformationen<br />
holt sich das Gerät bei Bedarf aus der Onlinedatenbank<br />
des Partners Gracenote ab.<br />
Bei den Internetfunktionen präsentiert sich<br />
LG ganz auf Höhe der Zeit und bietet neben<br />
den gewohnten Online-Extras auch sogenannte<br />
Apps an, welche bei Bedarf indivduelle Zusatzfunktionen<br />
nachrüsten. Die Palette ist bereits<br />
recht breit gefächert und auch die üblichen LG-<br />
Internet-Angebote haben ihre Anzahl vervierfacht.<br />
In diesem Bereich hat LG gegenüber den<br />
Konkurrenten eindeutig die Nase vorn.<br />
LG hat die Bedienoberfläche gegenüber früheren Modellen<br />
aufgefrischt und lässt Individualisierungen zu<br />
Neu ist der App-Store, aus dem sich Anwendungen<br />
aus den verschiedensten Bereichen nachladen lassen<br />
Mit Profil<br />
Entfernen wir uns von den Zusatzfunktionen<br />
und widmen uns dem eigentlichen Kern: der<br />
Wiedergabe. Auch der BD670 zehrt von der guten<br />
Basisqualität der Blu-ray und generiert ein<br />
scharfes Bild. Auffällig ist, dass er als einziger<br />
Player <strong>im</strong> Test das Anlegen benutzerdefinierter<br />
Profile erlaubt. Dafür steht dem Anwender ein<br />
Video-Equalizer zur Seite, der die Grundparameter<br />
wie Kontrast, Helligkeit und Schärfe sowie<br />
eine Rauschminderung regulierbar macht.<br />
Dies ist bei SD-Zuspielung auch nötig, denn hier<br />
leistet sich der ansonsten hervorragend ausgestattete<br />
Player deutlich erkennbare Schwächen.<br />
Die Skalierung des Koreaners arbeitet<br />
nicht effektiv genug, um SD-Material adäquat<br />
auf eine Full-HD-Auflösung zu interpolieren.<br />
Hier muss per Video-EQ nachgeschärft werden,<br />
was jedoch nur ein Stück weit funktioniert und<br />
selbst bei höchster Stufe noch hässliche Unschärfeinseln<br />
zutage fördert. Diese sind zum<br />
Teil auch auf die Rauschminderung zurückzuführen.<br />
Im Zuge der Interpolation scheinen die<br />
Algorithmen des Videochips hier an der einen<br />
oder anderen Stelle überfordert. Darüber hinaus<br />
entpuppt sich die Vollbildkonvertierung als Sorgenkind.<br />
Sie bereitet mit zyklisch auftretenden<br />
Aussetzern Kummer und kann den zwangsläufig<br />
entstehenden Treppenstufeneffekt nur ansatzweise<br />
ausbügeln. Insgesamt betrachtet hat LG<br />
bei der internen Bildverarbeitung des BD670<br />
dann doch das Budget gefehlt. Letzteres sollte<br />
man <strong>im</strong> übrigen auch für die Stromrechnung<br />
einplanen, denn der BD670 hat eine nicht abschaltbare<br />
Schnellstartfunktion. Das lässt den<br />
Stand-by-Verbrauch auf unzeitgemäße 2 Watt<br />
hochschnellen – der Wert liegt um den Faktor<br />
20 höher als bei vergleichbaren Modellen der<br />
Konkurrenten.<br />
Ergebnis<br />
75 %<br />
gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Pioneer<br />
40<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Pioneers Player-Design präsentiert sich eher kantig und ist<br />
eher auf klassische Komponenten <strong>im</strong> Hi-Fi-Rack abgest<strong>im</strong>mt<br />
PIONEER BDP-333<br />
Zugegeben: Der Pioneer BDP-333 ist nicht mehr<br />
der Frischeste und tummelt sich bereits seit<br />
über einem Jahr auf dem Markt. Ursprünglich<br />
hatte das Gerät eine unverbindliche <strong>Preise</strong>mpfehlung<br />
von knapp 300 Euro, der Straßenpreis<br />
ist mittlerweile jedoch auf ein Drittel zusammengeschmolzen,<br />
was den BDP-333 zu einem<br />
würdigen Vertreter unseres preisbewussten<br />
Testfelds macht. Mit Blick auf den ursprünglich<br />
abgerufenen Preis hofften wir, in Sachen<br />
Bildverarbeitung eine besonders hochwertige<br />
Vorstellung geboten zu bekommen, zumal die<br />
Plasma-TV-Serie Kuro von Pioneer noch heute<br />
einen legendären Ruf genießt. Wir haben bei<br />
diesem Gerät also ein besonderes Augenmerk<br />
auf die Bildqualität gerichtet.<br />
Scharfe Aussichten<br />
Ein erster Probelauf mit einer Referenz-Blu-ray<br />
st<strong>im</strong>mte uns <strong>im</strong> Testlabor bereits äußerst zufrieden.<br />
Das verwundert allerdings kaum, weil<br />
die interne Bildverarbeitung bei einem hochwertigen<br />
HD-Medium nur wenig gefordert wird.<br />
Eine kleine Ungere<strong>im</strong>theit fiel uns jedoch bei<br />
näherer Betrachtung sofort ins Auge. Wenn man<br />
den BDP-333 dazu zwingt, <strong>im</strong>mer die Full-HD-<br />
Auflösung in Vollbildern auszugeben (1 080p),<br />
zeigt der Pioneer-Player nicht mehr die Original-<br />
Kinobildfrequenz von 24 Vollbildern pro Se-<br />
Die Größe der Pioneer-Fernbedienung<br />
lässt eher an eine betagte<br />
Hi-Fi-Komponente als an<br />
einen modernen Player denken<br />
Trotz Überlänge liegt die Fernbedienung<br />
gut in der Hand – der<br />
Anwender erreicht bequem<br />
sämtliche Bedienelemente<br />
Die meisten Funktionen besitzen<br />
eine eigene Taste auf der Fernbedienung,<br />
was Umwege über<br />
das Menü überflüssig macht<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2011<br />
befriedigend<br />
Pioneer<br />
BDP-333<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
kunde an, sondern konvertiert das Signal auf<br />
eine Wiederholrate von 60 Hertz um, selbst<br />
wenn das Ausgangsmaterial in 24p vorliegt.<br />
Dies wäre nicht weiter auffällig, würde nicht dieses<br />
3:2-Pulldown genannte Verfahren technisch<br />
bedingt Mikro-Bildruckler erzeugen, welche in<br />
kurzen Abständen hintereinander auftauchen<br />
und den Filmgenuss maßgeblich stören. Abhilfe:<br />
Ändert man den Bildausgabemodus auf<br />
„Auto“, tritt das Problem nicht mehr auf und die<br />
Blu-ray-Videospur wird mit den vorgesehenen<br />
24 Vollbildern wiedergegeben, sofern dies vom<br />
angeschlossenen TV-Gerät unterstützt wird. Hier<br />
sollte von Pioneer per Firmware-Update nachgebessert<br />
werden. Dies ist aber auch der einzige<br />
grobe Schnitzer, den sich der Player leistet.<br />
Bei einem Test mit niedrig aufgelöstem Material<br />
zeigte der BDP-333 seine Stärken und lieferte<br />
ein wahrhaft sehenswertes Ergebnis ab. Im Bereich<br />
der Vollbildkonvertierung schrammte das<br />
Pioneer-Modell sogar nur knapp an der Bestnote<br />
vorbei. Egal ob nun Film- oder Videomaterial<br />
zugespielt wurde: der BDP-333 bügelte nahezu<br />
alle Halbbildartefakte aus und bewältigte sogar<br />
kritische Passagen. Nicht anders verhielt<br />
es sich bei der Skalierung von SD-Material in<br />
Full-HD-Auflösung. Hier wird der geliebte DVD-<br />
Klassiker adäquat für moderne Wiedergabegeräte<br />
aufbereitet. Auffällig ist dabei jedoch,<br />
dass scheinbar ständig eine Rauschminderung<br />
stattfindet. Diese leistet zwar ebenso wie alle<br />
anderen Bildverbesserer ganze Arbeit, jedoch<br />
hinterlässt sie vereinzelt unscharfe Passagen<br />
in einzelnen Szenen. Leider ist es nicht möglich,<br />
die Funktion abzuschalten. Ebenso finden sich<br />
allgemein keinerlei Bildprofile oder ein Video-EQ<br />
in den Einstellungen. Diese waren be<strong>im</strong> Vorgängermodell<br />
BDP-320 noch vorhanden, be<strong>im</strong> BDP-<br />
333 wurden sie offenkundig eingespart.<br />
Alt Bewährtes<br />
Was vom Vorgänger erhalten blieb, ist die Benutzeroberfläche.<br />
Sie erwartet den Pioneer-Kenner<br />
in gewohnter, wenn auch betagter Optik mit<br />
großen Symbolen und gut lesbarer Schrift. Neu<br />
hinzugekommen sind zwei Internetfunktionen.<br />
Dazu zählt eine sehr gut umgesetzte Youtube-<br />
Funktion, mit der bequem und schnell Internetvideos<br />
auf den he<strong>im</strong>ischen Fernseher geholt<br />
Max: 33,65 ˚C<br />
Das große Gehäuse des Pioneer sorgt für eine<br />
schnelle Abkühlung des gesamten Gerätes<br />
Die Youtube-Applikation wurde ausgesprochen<br />
gelungen umgesetzt und ist leicht bedienbar<br />
Altbacken: Die Oberfläche des BDP-333 entspricht<br />
nicht unbedingt modernen ästhetischen Ansprüchen<br />
werden können. Des Weiteren kann ein RSS-<br />
Feed-Reader aktiviert werden. Im Test war es uns<br />
damit jedoch nur möglich, einen der Pioneer-<br />
RSS-Newsfeeds auf den Bildschirm zu holen –<br />
eigene Feeds bleiben außen vor. Die Verbindung<br />
zum Internet stellt der BDP-333 per Kabel oder<br />
auch optionalem WLAN her. Der passende Stick<br />
von Pioneer wird in den USB-Port auf der Geräterückseite<br />
eingesteckt. Ärgerlich ist dabei, dass<br />
dann aufgrund einer fehlenden zweiten Schnittstelle<br />
die BD-Live-Funktion nicht genutzt werden<br />
kann. Via USB können zudem MP3s und Bilder<br />
wiedergegeben werden, Videodateien bleiben<br />
ebenso außen vor wie das Streamen von Mult<strong>im</strong>edia<br />
per DLNA. Einzig AVCHD-Dateien lassen<br />
sich per Disc zuspielen. An dieser Stelle macht<br />
sich das Alter des BDP-333 genau wie bei den<br />
verhältnismäßig langen Ladezeiten bemerkbar.<br />
Der Player benötigte stattliche 83 Sekunden,<br />
bis bei unserer BD-Java-Testdisc das Hauptmenü<br />
aufgebaut war – modernere Vertreter bewältigen<br />
diese Aufgabe meist in einem Drittel der Zeit. Zudem<br />
gibt das Laufwerk <strong>im</strong>mer ein dezentes Rauschen<br />
von sich. Empfindliche Gemüter könnten<br />
dies als störend empfinden, <strong>im</strong> relativ lauten<br />
He<strong>im</strong>kino fällt es aber weniger ins Gewicht.<br />
Ergebnis<br />
66 %<br />
befriedigend<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 41
Test l Vier preiswerte Blu-ray-Player<br />
Fazit<br />
Die von uns unter die technische Lupe genommenen<br />
Blu-ray-Player aus dem niederen<br />
Preissegment haben sich beachtlich geschlagen<br />
und dabei mit einigen positiven Überraschungen<br />
aufgetrumpft. Bis auf einen kleinen<br />
Ausreißer haben wir alle Player für gut<br />
befinden können. Der Vertreter von Pioneer<br />
scheiterte an seinem für Unterhaltungselektronikverhältnisse<br />
vergleichbar hohen Alter.<br />
Hier haperte es in einigen Disziplinen an<br />
Benutzerfreundlichkeit und Ausstattungsmerkmalen,<br />
wobei auch hier schon das Mult<strong>im</strong>ediazeitalter<br />
teilweise Einzug gehalten<br />
hat. Die Spitzenposition hat der Pioneer in<br />
Sachen interner Bildverarbeitung ergattert –<br />
hier müssen alle Konkurrenten zum BDP-333<br />
aufschauen. Verhagelt wird das Ergebnis<br />
jedoch durch viele Ungere<strong>im</strong>theiten <strong>im</strong> Audiosektor.<br />
Hier muss sich Pioneer dem Testsieger<br />
Sony geschlagen geben, der in allen<br />
tonalen Disziplinen ein tadelloses Ergebnis<br />
abliefert. Insgesamt beweist Sony, dass für<br />
wenig Geld ein modernes, gut ausgestattetes<br />
Gerät nicht unmöglich ist. Der Japaner punktet<br />
mit mult<strong>im</strong>edialer Vielfalt, Schnelligkeit<br />
und vor allem geringem Leistungshunger. In<br />
Sachen Ausstattung muss sich Sony nur dem<br />
Preis-Leistungs-Sieger LG geschlagen geben.<br />
Der Hersteller hat alles in das Gerät gepackt,<br />
was einen Blu-ray-Player der neuesten Generation<br />
auszeichnet: 3D, WLAN, Internet-Apps<br />
– alles ist vom Werk aus <strong>im</strong> BD670 integriert.<br />
Darüber hinaus ist der LG der einzige Vertreter<br />
der Konkurrenz, der sich auf das Streamen<br />
von Mult<strong>im</strong>edia-Dateien <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Netzwerk<br />
versteht. Trotzdem hat es nicht zum<br />
zweiten Platz gereicht, denn Philips konnte<br />
dank solider Wiedergabequalität noch knapp<br />
vorbeiziehen. Hier schnitt der LG-Player eher<br />
durchschnittlich ab, was sich jedoch nur <strong>im</strong><br />
SD-Betrieb bemerkbar macht. Philips hingegen<br />
hat sein weitreichendes Know-how<br />
in Sachen Bildbearbeitung eingesetzt, das<br />
Ganze mit einer modernen Ausstattung kombiniert<br />
und mit dem BDP3200 ein grundsolides<br />
Gerät abgeliefert – ausreichend für<br />
den verdienten zweiten Platz. Damit ist der<br />
Beweis erbracht, dass auch <strong>im</strong> Low-Budget-<br />
Segment viel Leistung für wenig Geld zu<br />
bekommen ist.<br />
Christian Hill<br />
AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Sony Philips LG Pioneer<br />
Modell BDP-S280 BDP3200 BD670 BD-333<br />
Preis/Straßenpreis 129 Euro/107 Euro 129 Euro/100 Euro 199 Euro/152 Euro 299 Euro/119 Euro<br />
Maße B/H/T 430 × 36 × 199 mm 435 × 42 × 208 mm 430 × 49 × 202 mm 420 × 67 × 228 mm<br />
Gewicht 1,6 kg 1,7 kg 1,8 kg 2,5 kg<br />
Informationen www.sony.de www.philips.de www.lg.de www.pioneer.de<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
digitales Audio (koaxial/optisch) / / / /<br />
Netzwerk (Ethernet/WLAN) / (optional/per USB-Stick) / (optional/per USB-Stick) / (integriert) / (optional/per USB-Stick)<br />
Sonstige USB USB USB USB<br />
Formate<br />
Blu-ray/Blu-ray 3D / / / /<br />
BD-R/BD-RE / / / /<br />
DVD-Video/-Audio/SACD / / / / / / / /<br />
DVD-R/DVD-RW / / / /<br />
CD-R/CD-RW / / / /<br />
SVCD/VCD / / / /<br />
DivX/MPEG-4/AVCHD / / / / / / / /<br />
MP3/WMA / / / /<br />
JPEG/Picture-CD / / / /<br />
Sonstiges<br />
BD Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 / / / /<br />
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream)<br />
Layer-Wechsel bei DVD sichtbar unsichtbar unsichtbar sichtbar<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· vielfältige Mult<strong>im</strong>ediaformatunterstützung · vielfältige Mult<strong>im</strong>ediaformatunterstützung · Unterstützung von 3D<br />
· exzellente interne Bildverarbeitung<br />
· kurze Ladezeiten<br />
· kurze Ladezeiten, optionales WLAN · umfangreiche Mult<strong>im</strong>ediaunterstützung · stabile Verarbeitung<br />
· optionales WLAN, gute Verarbeitung · gute Verarbeitung<br />
· WLAN und DLNA integriert<br />
· optionales WLAN<br />
Nachteile<br />
· kein DLNA<br />
· USB-Eingang nur rückwärtig<br />
· kein DLNA<br />
· Aussetzer bei Videomaterial<br />
· mittelmäßige Bildverarbeitung<br />
· hoher Stand-by-Verbrauch<br />
· wenige Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />
· lange Ladezeiten<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 16/20 gut 16,5/20 ausgezeichnet 18/20 befriedigend 12,5/20<br />
Ausstattung gut 20,5/26 gut 21,5/26 gut 20,5/26 gut 19,5/26<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
2,0 W<br />
Stand-by:<br />
0,3 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
9 W 3/3 Betrieb:<br />
11,2 W 3/3 Betrieb:<br />
15,3 W 2/3 Betrieb:<br />
13,6 W 3/3<br />
Energiekosten 2,68 Euro/Jahr 3,30 Euro/Jahr 7,56 Euro/Jahr 4,13 Euro/Jahr<br />
Ladezeiten 83 s 29 s 45 s 83 s<br />
Skalierung gut 8/10 gut 7/10 gut 7/10 ausgezeichnet 9/10<br />
Vollbildkonvertierung gut 7/10 gut 7/10 befriedigend 6/10 ausgezeichnet 9/10<br />
Bildverbesserer befriedigend 3/5 befriedigend 3/5 gut 4/5 mangelhaft 1/5<br />
Bildqualität gut 18/25 gut 17/25 gut 19/25 gut 19/25<br />
Tonqualität sehr gut 15/15 gut 10/15 ausreichend 7/15 ausreichend 6/15<br />
Gesamt 69,5 von 86 Punkten 65 von 86 Punkten 64,5 von 86 Punkten 57 von 86 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut gut befriedigend<br />
ERGEBNIS gut gut gut befriedigend<br />
81 % 76 % 75 % 66 %<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
42 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
SLINGBOX PRO HD IM PRAXISTEST<br />
Netzwerkstreaming de luxe<br />
Netzwerkstreaming kann eine komplizierte Sache sein, doch der US-Anbieter Slingmedia verspricht eine<br />
einfach zu bedienende Lösung für den Aufbau eines persönlichen IPTV-Dienstes – etwa, um US-Fernsehen<br />
nach Deutschland zu holen. Wir haben ausprobiert, ob die Slingbox Pro HD das Versprechen einlöst.<br />
So funktioniert das Streaming<br />
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Bei der<br />
Slingbox Pro HD besteht eine Verbindung zwischen<br />
den Server, der das TV-Signal entgegenn<strong>im</strong>mt,<br />
dem Client als Abspielgerät und dem Server von<br />
Slingmedia. Diese zunächst etwas ungewohnte<br />
Slingbox Pro HD<br />
Slingmedia-<br />
Server<br />
Dreiecksbeziehung funktioniert in der Praxis tadellos.<br />
Bei einer eventuellen Pleite des Anbieters<br />
kann die Slingbox jedoch womöglich nicht mehr<br />
genutzt werden, da nicht der direkte Weg zwischen<br />
Server und Client eingeschlagen wird.<br />
Slingplayer (PC)<br />
Spannend ist bei der Slingbox Pro HD der<br />
technische Ansatz: Das kompakte Gerät<br />
fungiert als Streaming-Server und kann<br />
Video- und Audiodaten in ein Netzwerk einspeisen.<br />
Ob dies nur <strong>im</strong> lokalen He<strong>im</strong>netzwerk geschieht<br />
oder die Übertragung über das Internet<br />
stattfindet, ist dabei unerheblich. Die Verbindung<br />
zwischen Streaming-Server und Set-Top-<br />
Box wird permanent überwacht und an die verfügbare<br />
Bandbreite angepasst. Als Gegenstück<br />
zur Slingbox Pro HD ist natürlich ein Abspielgerät<br />
vonnöten. Mit jedem Windows-Computer ist der<br />
Zugriff auf die von der Slingbox bereitgestellten<br />
TV-Signale möglich, auch für Smartphones<br />
stehen Applikationen bereit. Die Software, den<br />
Slingplayer, lädt man kostenlos auf der Webseite<br />
von Slingmedia herunter, eine Browser-Variante<br />
(mit Plug-in) ist ebenfalls <strong>im</strong> Angebot. Eine separate<br />
Set-Top-Box – der Slingcatcher – erspart den<br />
Umweg über Rechner oder Mobiltelefon und lässt<br />
sich direkt an den Fernseher anschließen. Sie kostet<br />
jedoch ebenso viel wie die Slingbox Pro HD.<br />
Hardware unter der Lupe<br />
Mit ihrer schlanken und ungewöhnlichen Form<br />
ist die Slingbox Pro HD als Set-Top-Box für die<br />
Set-Top-Box konzipiert. Die beiliegenden Kabel<br />
erlauben aber auch einen Betrieb aus bis zu 1,5<br />
Metern (m) Entfernung. Ein aussagekräftiges<br />
Display an der Frontseite des Geräts fehlt, das<br />
Leuchtspiel der roten LEDs formt jedoch ein<br />
umgedrehtes U, sobald der Streaming-Vorgang<br />
begonnen hat. Zwei weitere LEDs sind <strong>im</strong> rechten<br />
Bereich der Front angebracht und informieren<br />
über Netzwerk- und Betriebsstatus. Hinsichtlich<br />
der Verarbeitung stellen wir dem Hersteller ein<br />
sehr gutes Zeugnis aus: Die Box ist sehr wertig<br />
und tadellos gefertigt.<br />
Insgesamt können drei Geräte gleichzeitig<br />
betrieben werden: jeweils eines am YUV-, S-<br />
Video- und Composite-Anschluss. Einen HDMI-<br />
Anschluss hat Slingmedia bedauerlicherweise<br />
nicht vorgesehen. Dafür steht ein integrierter<br />
DVB-T-Tuner bereit. Dank deutschlandweiter<br />
Empfangbarkeit von digital-terrestrischem Fernsehen<br />
ist dies nützlich, obwohl uns ein Satellitenempfangsteil<br />
oder gar eines Hybrid-Tuner<br />
noch vorteilhafter erschienen wären. Die Fernbedienung<br />
der angeschlossenen Geräte erfolgt<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 43
Test l Slingbox Pro HD<br />
Ein umfangreicher Einrichtungsassistent mit Bildern<br />
und Beschreibungen hilft bei der Erstinbetriebnahme<br />
Die PC-Software Slingplayer ist kostenlos erhältlich –<br />
eine virtuelle Fernbedienung ermöglicht die Steuerung<br />
Jede Slingbox n<strong>im</strong>mt zwangsweise Kontakt zur Website<br />
von Slingmedia auf, über die auch das Setup erfolgt<br />
über den mitgelieferten Infrarot-Sender. An der<br />
Rückseite wartet der entsprechende Sensoranschluss.<br />
Im von Slingmedia bereitgestellten<br />
Zubehör befindet sich ebenfalls eine etwa 1,5 m<br />
lange Infrarot-Sensor-Kabelpeitsche mit vier IR-<br />
Sendern. Als Zuspieler muss nicht zwangsläufig<br />
ein Digitalreceiver zum Einsatz kommen.<br />
Grundsätzlich kann jede Videoquelle – etwa ein<br />
DVD-Player, ein Videorekorder oder eine Überwachungskamera<br />
– angeschlossen werden, um das<br />
Signal weltweit per Sling Player entgegenzunehmen.<br />
Verfügt dieses Gerät über eine Fernbedienung,<br />
lässt sich diese ebenfalls einbinden. Ein<br />
Monitoring der eingehenden Signale ist mithilfe<br />
der zusätzlich angeordneten Ausgänge möglich.<br />
Anschluss<br />
In unserem Testaufbau kam der HDTV-Satellitenreceiver<br />
Humax iCord HD zum Einsatz – schließlich<br />
erlaubt die Slingbox Pro HD das Streamen<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Empfangsart<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Eingang<br />
Ausgang<br />
Video-Signalarten<br />
Scart TV<br />
Composite<br />
Slingmedia<br />
Slingbox Pro HD<br />
Internet<br />
299 Euro<br />
340 × 54 × 143 mm<br />
1,5 kg<br />
www.slingbox.com<br />
S-Video<br />
YUV<br />
720 p, 576p, 576i<br />
CVBS/RGB/S-VHS/YUV / / /<br />
Analog/Digital Cinch/optisch (2 ×)/ (1 ×)/<br />
RS-232/USB/Ethernet/SATA / (inaktiv)/ /<br />
VGA-Ausgang<br />
DVI/HDMI /<br />
Merkmale<br />
Display LED/LCD/OLED (nur Status)/ /<br />
Festplattenkapazität<br />
Umschaltzeit<br />
ca. 5 s<br />
EPG*-Darstellung Einzel-/<br />
/ (über angeschlossene Quelle)<br />
Multikanal<br />
Videotext TV angeschl. Gerät/Box /<br />
Software-Download PC/Netzwerk /<br />
Netzschalter Front/Rück /<br />
Stand-by:<br />
11,4 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
12,5 W<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· stabiler Betrieb<br />
· gute Bild- und Tonqualität bei ausreichender<br />
Netzwerkgeschwindigkeit<br />
Nachteile<br />
· schnelles Netzwerk/schneller Internetzugang<br />
notwendig<br />
· kein lokales Webinterface<br />
· kein HDMI-Eingang<br />
· kein Stand-by<br />
von High-Definition-Inhalten. Im ersten Schritt<br />
schlossen wir die Slingbox Pro HD über das<br />
mitgelieferte YUV-Kabel an den Komponentenausgang<br />
des Humax an. Die eingestellte Bildschirmauflösung<br />
1 080i bereitete der Slingbox<br />
keine Probleme. Bei anderen Boxen könnte es<br />
erforderlich sein, die Bildschirmauflösung auf<br />
720p zu reduzieren. Weiterhin muss die Slingbox<br />
mit dem Netzwerk verbunden werden. Zwingend<br />
erforderlich ist leider eine automatische Adressvergabe<br />
per DHCP, weil der Hersteller keine manuelle<br />
Einstellung der IP-Adresse vorsieht – ein<br />
Manko, das Nutzer in Foren seit Einführung des<br />
Gerätes umtreibt. Idealerweise erhält die Box<br />
die Adresse von einem DSL-Modem oder Router<br />
zugeteilt.<br />
Einrichtung<br />
Die Einrichtung erfolgt vollständig über das<br />
Internet und die Webseite www.slingbox.com.<br />
Die Box „telefoniert“ sofort über das Internet<br />
nach Hause. Zunächst müssen Sie einen kostenlosen<br />
Account auf der Website erstellen. An<br />
diesen koppeln Sie (zunächst – ein Weiterverkauf<br />
der Box ist jedoch möglich) Ihren Slingbox-<br />
Account; weitere Boxen lassen sich ebenfalls<br />
verknüpfen. Am einfachsten gelingt die Erstinstallation<br />
der Slingbox über das Windows-<br />
Programm Slingplayer, das <strong>im</strong> Support-Bereich<br />
der Webseite heruntergeladen werden kann.<br />
Wichtig ist in jedem Fall, dass sich Slingbox und<br />
PC <strong>im</strong> gleichen IP-Adressbereich befinden, was<br />
Netzwerk-Grundkenntnisse voraussetzt. Gleich<br />
be<strong>im</strong> ersten Start weist das Programm darauf<br />
hin, dass eine unkonfigurierte Slingbox gefunden<br />
wurde, und bietet die Einrichtung an. Das<br />
Durchlaufen des menügeführten Dialogs dauert<br />
für den ungeübten Nutzer etwa 10 Minuten.<br />
Dabei geben Sie an, über welchen Eingang das<br />
Signal zugeführt wird und um welches Modell<br />
es sich handelt.<br />
TV über das Internet<br />
Als Wiedergabeplattform nutzten wir in der<br />
Redaktion während des Testbetriebs den Slingcatcher<br />
(Set-Top-Box) sowie den Slingplayer<br />
für Windows-PC und iPad. Als Basisstation<br />
dienten der integrierte DVB-T-Tuner und der<br />
Humax iCord HD, der mittels „Remote Control<br />
Manager“-Assistent mit den passenden Fernbedienungscodes<br />
versorgt wurde.<br />
In der Praxis funktioniert die Streaming-Fähigkeit<br />
überraschend gut. Im Testnetzwerk wurden<br />
Datenraten von etwa 6 bis 8 Megabit pro Sekunde<br />
(MBit/s) gemessen. Die daraus resultierende<br />
Bildqualität war sehr ansprechend. Der Unterschied<br />
zwischen SD- und HD-Programmen war<br />
jedoch nicht so deutlich sichtbar, wie wir es uns<br />
erhofft hatten. Das liegt daran, dass die Qualität<br />
von der verfügbaren Bandbreite <strong>im</strong> Netzwerk<br />
abhängig ist. Die Slingmedia-Lösung passt<br />
dabei die Datenrate von Bild- und Tondaten<br />
an die aktuellen Gegebenheiten an und kann<br />
auch bei kurzzeitigen Verbindungsproblemen<br />
noch eine stabile TV-Übertragung vorweisen –<br />
absolut flüssig, ohne Mikroruckler und natürlich<br />
in Farbe. Sinkt die Netzwerkgeschwindigkeit jedoch<br />
unter einen Wert von etwa 3 bis 4 MBit/s,<br />
wie es etwa bei der Nutzung eines Drahtlosnetzwerkes<br />
vorkommen kann, wird es eng. Starke<br />
Fragmentbildung oder Bildaussetzer sind die<br />
Folge. Spürbar ist sowohl <strong>im</strong> He<strong>im</strong>netzwerk<br />
als auch <strong>im</strong> Internet die Verzögerung zwischen<br />
Signaleingabe und Reaktion der Set-Top-Box<br />
sowie zwischen Aussenden und Eintreffen des<br />
TV-Programms. Mit 3 bis 4 Sekunden Versatz<br />
müssen Sie auf jeden Fall rechnen.<br />
Fazit<br />
Mit der Slingbox Pro HD hat Slingmedia ein spannendes<br />
Produkt mit viel Potenzial an den Start geschickt,<br />
das die Experten der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> auf<br />
Anhieb für sich einnehmen konnte. Der Streaming-<br />
Server wandelt die zugeführten Signale in IPTV-<br />
Streams von hoher Güte um. Dank der Fernsteuerung<br />
und des Assistenten zum Anlernen eines<br />
x-beliebigen Signalgebers können nahezu alle<br />
marktüblichen Digitalreceiver für die Netzwerkund<br />
Internetübertragung zum Einsatz kommen.<br />
Erwarten kann man zu einem Preis von knapp<br />
300 Euro jedoch eine bessere Unterstützung von<br />
Fernbedienungen aktueller Digitalboxen auf dem<br />
deutschen und europäischen Markt.<br />
Thomas Köhre<br />
Bis auf die RF- und S-Video-Buchsen sind alle Anschlüsse <strong>im</strong> Cinch-Format ausgeführt und entsprechend farbkodiert<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
44<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Samsungs Blu-ray-Rekorder-Kombi ist sogar für die Wiedergabe von 3D-Inhalten gewappnet – dank<br />
halbtransparenter Oberfläche darf man dem blau angestrahlten Laufwerk bei der Arbeit zusehen<br />
SAMSUNG BD-C8900S<br />
Ein Kombitalent für alle Fälle<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
Samsung<br />
BD-C8900S<br />
TESTERGEBNIS<br />
Samsungs multifunktionale Kombilösung BD-C8900S versammelt gleich mehrere Einsatzgebiete unter einem<br />
Dach: Ob hochauflösendes Satellitenfernsehen, Blu-ray-Wiedergabe inklusive 3D, Internetanwendungen oder<br />
Mult<strong>im</strong>edia – mit diesem Kombigerät sind Sie für viele Herausforderungen des digitalen Alltags gerüstet.<br />
3.2011<br />
gut<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
Der BD-C8900S ist Samsungs aktueller<br />
Pr<strong>im</strong>us unter den Rekorder-Blu-ray-<br />
Kombinationen. Unterdessen scharrt<br />
mit dem BD-D7000 ein potenzieller Nachfolger<br />
bereits mit den Hufen. Schaut man dem Gerät<br />
unter die Haube, zeigt sich, dass sogar Platz<br />
für einen zweiten Tuner wäre. Als Festplatte<br />
kommt das 500 Gigabyte (GB) fassende Modell<br />
Seagate Pipeline HD.2 zum Einsatz, das<br />
speziell für Unterhaltungselektronik vorgese-<br />
Die meisten Tasten der Fernbedienung<br />
leuchten <strong>im</strong> Dunkeln<br />
dezent nach und erleichtern die<br />
dadurch die Bedienung<br />
Die Steuersektion enthält in<br />
logischer Anordnung alle wichtigen<br />
Tasten zur Bedienung und<br />
Navigation verschiedenster<br />
Medienarten<br />
hen ist. Wie schon be<strong>im</strong> BD-C8500 verzichtet<br />
Samsung auf einen Scartanschluss. Analoge Signale<br />
werden wahlweise via Composite- oder<br />
Komponentenausgang wiedergegeben. Letzterer<br />
wies <strong>im</strong> Test aber Signalfehler auf.<br />
Aufnahmebereit<br />
Nach dem Auspacken und Anschließen schalten<br />
Sie das Gerät ausschließlich über die Fernbedienung<br />
ein, am Gehäuse selbst ist kein Ein-/<br />
Ausschalter vorhanden. Im aktivierten Stromsparmodus<br />
verbraucht der Samsung mit etwa<br />
0,6 Watt mehr als aktuelle Blu-ray-Player ohne<br />
Rekordereinheit. Ein ausführlicher Einrichtungsassistent<br />
führt durch die Inbetriebnahme. Der<br />
Anschluss an das Internet gelingt über das kabelgebundene<br />
oder kabellose He<strong>im</strong>netzwerk.<br />
Letztere wird durch den von Haus aus integrierten<br />
WLAN-Adapter erleichtert. Das Satelliten-<br />
Modul unterstützt das DiSEqC*-Steuerprotokoll<br />
in Version 1.0 sowie 1.2 und erlaubt sogar die Ansteuerung<br />
USALS-kompatibler Drehanlagen. Das<br />
Einkabelprotokoll wird jedoch nicht unterstützt.<br />
Wiedergabe erzwingen. Die Ladezeiten fallen erfreulich<br />
kurz aus. Nur ein manuell zuschaltbarer<br />
Filmmodus für DVD-Quellen fehlt, die Automatik<br />
leistet jedoch gute Arbeit. Zudem erscheinen<br />
Max: 34,18 ˚C<br />
Lediglich das Netzteil des BD-C8900S erzeugt eine<br />
nennenswerte Abwärme – sonst bleibt er schön kühl<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
In der unteren Sektion sind zusätzliche<br />
Tasten untergebracht,<br />
welche die Sofortaufnahme<br />
oder bei Bedarf die T<strong>im</strong>e-Shift-<br />
Funktion steuern<br />
Überzeugende Bildqualität<br />
Der BD-C8900S überzeugt mit einem scharfen<br />
und kontrastreichen Bild über den HDMI-Ausgang<br />
und punktet auch bei der Wiedergabe von Blu-ray<br />
Discs hinsichtlich der Videoqualität. Dabei kann<br />
der Rekorder den 24p-Modus bei der Blu-ray-<br />
Die T<strong>im</strong>erprogrammierung lässt sich bequem über<br />
die integrierte Programmzeitschrift erledigen<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 45
Test l Blu-ray-Festplatten-Kombi von Samsung<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Samsung<br />
BD-C8900S<br />
599 Euro/377 Euro<br />
43 × 6,2 × 30 cm<br />
3,6 kg<br />
www.samsung.de<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
Optisch<br />
Das Menü ist umfangreich, was die breitgefächerten<br />
Funktionalitäten des BD-C8900S widerspiegelt<br />
SD-Quellen ausreichend scharf und fl<strong>im</strong>merfrei.<br />
Dank umfangreicher Formatunterstützung<br />
bleibt keine Tonspur stumm, ältere AV-Receiver<br />
ohne HDMI profitieren vom DTS-Reencoding –<br />
mittels DTS Neo:6 werden auch bei Stereoton<br />
alle Lautsprecher eines Mehrkanalsystems<br />
adäquat mit Klängen versorgt.<br />
Programmpilot<br />
Dank integrierter Festplatte erstellen Sie außerdem<br />
spielend einfach Aufzeichnungen von<br />
TV-Sendungen. Verschlüsselte Kanäle werden<br />
mithilfe eines CI-Modus und der passenden<br />
Smartcard dargestellt. Im Test konnten wir die<br />
privaten HD-Kanäle mit einem eingeschobenen<br />
CI-Plus-Modul von HD Plus fehlerfrei ansehen.<br />
Entsprechend den Restriktionen der privaten<br />
HD-Sender werden Aufzeichnungen mit eingelegtem<br />
HD-Plus-CI-Plus-CAM verhindert und der<br />
Samsung lässt sich lediglich zu einer klaren<br />
Fehlermeldung hinreißen. Nur zeitversetztes<br />
Fernsehen wird innerhalb des von den Sendern<br />
vorgegebenen 90-Minuten-Fenster unterstützt.<br />
Führen Sie eine Aufnahme durch, können Sie mangels<br />
Doppeltuner das Programm nicht wechseln.<br />
Musikfreunden wird die Archivierung ihrer Sammlung<br />
durch eine onlinegestützte Titel- und Interpretenergänzung<br />
erleichtert. Die Fernbedienung<br />
fällt zunächst mit ihren großen Tasten auf.<br />
Samsung-TV-Besitzer sind <strong>im</strong> Vorteil, da für die<br />
Steuerung des Displays passende Tasten auf<br />
der Fernbedienung vorhanden sind. Während<br />
die Empfangseinstellungen nur stiefmütterlich<br />
behandelt werden, erwarten Sie mehr als 50<br />
vorprogrammierte Satelliten. Astra 19,2 Grad Ost<br />
Eine erweiterbare Internetplattform und DLNA runden<br />
die Unterhaltungsmöglichkeiten des Gerätes ab<br />
ist vordefiniert, die Transponderdaten können<br />
aber nur per Update von Samsung verändert<br />
werden – eine manuelle Anpassung ist leider<br />
nicht möglich. Neue Satelliten oder Frequenzen<br />
sind jedoch <strong>im</strong> Nachhinein definierbar. In der<br />
Einzel- oder Mehrkanalansicht ist das Anlegen<br />
von bis zu acht Aufnahmen möglich – etwas<br />
knapp. Die Umschaltzeiten liegen mit rund zwei<br />
Sekunden (HDTV) auf einem guten Niveau. Auf<br />
dem BD-C8900S ist ferner das Samsung-Portal<br />
Internet@TV vorinstalliert, was einen Netzwerkanschluss<br />
lohnenswert macht. Diverse Zusatzprogramme<br />
beziehen Sie bequem aus dem Netz.<br />
Über große Symbole rufen Sie die Zusatzsoftware<br />
bequem mit der Fernbedienung auf. Zugriff auf<br />
eine Onlinevideothek bot Samsung zum Testzeitpunkt<br />
nicht, ebenfalls fehlt ein freier Markt,<br />
wie man ihn vom Apple oder Android kennt –<br />
Samsung will hier zeitnah nachlegen.<br />
Blu-ray-Alleskönner<br />
Der BD-C8900S ist ein alltagstauglicher Allrounder.<br />
Als Satellitenempfänger muss er sich<br />
mit einer Tuner-Empfindlichkeit von –87,9 Dezibel<br />
Milliwatt hinter spezialisierten Receivern<br />
nicht verstecken. Die üppige 500-GB-Festplatte<br />
ist eine wertvolle Beigabe, während des Mitschnitts<br />
ist Umschalten aber tabu. Ein Twin-Tuner<br />
wäre hier eine sinnvolle Erweiterung. Ganz nebenbei<br />
spart der integrierte 3D-Blu-ray-Player<br />
ein zusätzliches Gerät <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino-Fuhrpark<br />
ein und bringt dank Internet- und Mult<strong>im</strong>edia-<br />
Funktionen moderne Unterhaltungswelten<br />
ins Wohnz<strong>im</strong>mer – auf Wunsch sogar drahtlos.<br />
Christian Hill/Ricardo Petzold<br />
Ausgebremst: Aufnahmebeschränkungen bei Bezahlplattformen<br />
Die HD-Plus-Sender sind über die CI-Plus-<br />
Schnittstelle in der Lage, effektiv die Aufnahmemöglichkeiten<br />
des ausgestrahlten Programms<br />
einzuschränken. Somit können problemlos<br />
Aufnahmen unterbunden werden, wovon die<br />
privaten Sender fleißig Gebrauch machen. Übrig<br />
bleibt meist T<strong>im</strong>e-Shift, das zeitverzögerte<br />
Fernsehen klappt allerdings in der Regel nur bis<br />
90 Minuten nach Sendungsende – danach ist<br />
der Mitschnitt auf ewig verloren. Zudem können<br />
die Inhalteanbieter das Vorspulen und somit<br />
auch das Überspringen von Werbeblöcken verhindern.<br />
Kurios gestaltet sich die Regelung be<strong>im</strong><br />
Bezahlsender Sky: Über die offizielle Lösung mit<br />
CI-Plus-Modul müssen Sie mit Aufnahmeverboten<br />
vorliebnehmen, die inoffizielle Lösung mit<br />
einem Alphacrypt-Modul sichert dagegen die<br />
uneingeschränkte Archivierung.<br />
Die Rückseite ist nur spärlich mit Analogausgängen bestückt – Samsung dokumentiert damit das langsame<br />
Aussterben altgedienter Schnittstellen wie Scart oder S-Video zugunsten der digitalen Nachfolger wie HDMI<br />
In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out<br />
digitales Video / / / / /<br />
RGB / / / / /<br />
YUV / / / / /<br />
FBAS / / / / /<br />
digitales Audio / / / / /<br />
analoges Audio / / / / /<br />
USB/Ethernet/<br />
/ / /<br />
Firewire/SATA<br />
Video-Signalarten<br />
576 i, 576 p, 720 p, 1 080 i, 1 080 p<br />
Anzahl Tuner<br />
1 (DVB-S2)<br />
Wiedergabe<br />
DVD Video/Audio/SACD / /<br />
Blu-ray<br />
CD Video/Audio /<br />
DivX<br />
Bilder-CD/MP3 /<br />
Aufnahme<br />
Blu-ray Disc<br />
DVD-R/-RW /<br />
DVD+R/+RW /<br />
Merkmale<br />
Festplattenkapazität<br />
500 GB<br />
16 : 9-Umschaltung<br />
EPG*<br />
ShowView-<br />
Programmsystem<br />
Aufnahme Qualitätsstufen<br />
Aufnahme-T<strong>im</strong>er/<br />
/<br />
T<strong>im</strong>e-Shift<br />
Besonderheiten<br />
integrierter WLAN-Adapter,<br />
Medienplayer mit großer<br />
Formatvielfalt, Internetportal<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· WLAN bereits <strong>im</strong> Lieferumfang<br />
· Drehanlagensteuerung<br />
· Unterstützung von 3D und umfangreiche<br />
Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />
Nachteile<br />
· keine Kanalsortierung möglich<br />
· fehlender Twin-Tuner<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Installation ausgezeichnet 9/10<br />
Bedienung gut 26/34<br />
Stand-by:<br />
0,6 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
28,3 W 2/2<br />
Ausstattung befriedigend 17/20<br />
Wiedergabequalität<br />
Messdiagramme<br />
Anhand der Kurven können Sie<br />
2 db/nom<br />
erkennen, wie gut die Receiver<br />
das Bildmaterial an den jeweiligen<br />
0 db/nom<br />
Ausgängen auflösen. Opti-<br />
–2 db/nom<br />
mal ist dabei eine Gerade durch<br />
den Nullpunkt.<br />
–4 db/nom<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
Weißbeleg<br />
Helligkeitsrauschen<br />
Farbrauschen<br />
1 MHz<br />
2 MHz 3 MHz 4 MHz 5 MHz<br />
Überzeugt hat die Bildqualität an den analogen<br />
Ausgängen – die Kurve zeigt eine stabile Form<br />
701 mV<br />
76 dB<br />
69,8 dB<br />
Sauberkeit hell/dunkel 91,6 %<br />
Graustufenlinearität 98,3 %<br />
Farbabweichung<br />
–0,1 deg<br />
Bildqualität sehr gut 33/38<br />
Tonqualität ausgezeichnet 4/5<br />
Gesamt<br />
89 von 107 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
ERGEBNIS<br />
83 %<br />
gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
46<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Trotz sehr kompakter Ausmaße verfügt die Dreambox über eine integrierte Festplatte. Ein OLED-Display<br />
informiert über den aktuell ausgewählten Kanal. Farbige Logos sorgen für ein Plus an Übersicht<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2011<br />
sehr gut<br />
Dreambox<br />
DM 800 HD se<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
IM TEST: DREAMBOX DM 800 HD SE<br />
Linux-Zwerg mit riesigen Talenten<br />
Mit Spannung haben Linux-Enthusiasten auf die jüngste Box aus dem Hause Dream Mult<strong>im</strong>edia gewartet.<br />
Dabei handelt es sich bei der DM 800 HD se auf den ersten Blick nur um eine Weiterentwicklung des bewährten<br />
800er-Modells. Doch auf den zweiten Blick offenbaren sich zahlreiche sinnvolle Neuerungen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Bereits be<strong>im</strong> Auspacken wird schnell klar,<br />
dass die Unterschiede zwischen der DM<br />
800 und dem neuen Modell DM 800 HD<br />
se gravierender ausfallen als vermutet. Die neue<br />
Box ist um einige Zent<strong>im</strong>eter größer als ihr Vorgänger.<br />
Auf der Oberseite ist deutlich ein Lüfter<br />
sichtbar, der die Hitzeentwicklung <strong>im</strong> Zaum<br />
halten soll. Nutzer der DM 800 hatten sich <strong>im</strong>mer<br />
wieder über zu hohe Betriebstemperaturen<br />
ihres Linux-Receivers beklagt. Aufgrund des<br />
Lüfters hat Dream die 2,5 Zoll große integrierte<br />
Festplatte umplatzieren müssen. Diese liegt<br />
nun nicht mehr längs in der Box, sondern macht<br />
sich die größere Tiefe nach hinten zunutze. An<br />
der Front zeigt ein farbiges OLED-Display den<br />
Der Dreambox-Kommando–<br />
stab ist multifunktional;<br />
neben der Box kann mit ihr<br />
auch der Fernseher<br />
gesteuert werden. Den Code<br />
dafür finden Sie in der Bedienungsanleitung<br />
Im Mittelfeld des Signalgebers<br />
hat der Hersteller die<br />
Kanalwahltasten sowie die<br />
Steuerelemente <strong>im</strong>plementiert.<br />
Weiche Druckpunkte<br />
überzeugen be<strong>im</strong> Zappen<br />
Die Farbtasten zur Optionswahl,<br />
welche sich auch <strong>im</strong><br />
Menü wiederfinden, liegen<br />
<strong>im</strong> unteren Drittel des mitgelieferten<br />
Bedienelements<br />
Kanalnamen an. Auch das Senderlogo kann<br />
mittels Plug-in auf dem Miniaturdisplay angezeigt<br />
werden. Hinter der Frontklappe verstecken<br />
sich nun gleich zwei Kartenleser. Die Linux-<br />
Enthusiasten werden dies zu schätzen wissen,<br />
wenngleich der eine oder andere technisch nicht<br />
so versierte Nutzer einen CI-Schacht vermissen<br />
wird. Schließlich ist die Modifikation der Software<br />
zur Pay-TV-Entschlüsselung rechtlich nicht<br />
unproblematisch.<br />
Auch die Rückseite weist Neuerungen auf: Neben<br />
der veränderten Anschlussaufteilung fällt<br />
besonders der HDMI-Ausgang sofort ins Auge.<br />
Be<strong>im</strong> Vorgängermodell setzte Dream Mult<strong>im</strong>edia<br />
an dieser Stelle noch auf einen DVI-Ausgang.<br />
Das neue Tuner-Modul ist auswechselbar. Im Inneren<br />
der Dreambox schnurrt ein 400 Megahertz<br />
schneller Prozessor des Herstellers Broadcom<br />
mit der Bezeichnung BCM 7405. Dieser hat sich<br />
bereits <strong>im</strong> 500er-Modell der Lünener Linux-<br />
Boxen-Manufaktur bewährt.<br />
Inbetriebnahme<br />
Bereits seit Jahren überzeugen sämtliche Dreamboxen<br />
mit einem durchdachten und einfach zu<br />
nutzenden Installationsmenü. Dies ist auch<br />
bei der DM 800 HD se <strong>im</strong>plementiert, wodurch<br />
die Inbetriebnahme zum Kinderspiel wird. Neben<br />
der Antennenanlage lassen sich hier auch<br />
Netzwerkeigenschaften sowie die Bildausgabe<br />
einregeln. Eine aktuelle Kanalliste mit vorsortierter<br />
Favoritenliste ist ebenfalls enthalten. Das<br />
Erscheinungsbild der Bildschirmmenüs hängt<br />
stark vom gewählten Skin ab. Dank zahlreicher<br />
Max: 42,24 ˚C<br />
Der mittig platzierte Lüfter leitet die entstehende<br />
Wärme vom Netzteil und der Festplatte nach oben ab<br />
Dreambox-Fans sind mittlerweile unzählige<br />
Varianten von Benutzeroberflächen verfügbar,<br />
die auch bei der DM 800 HD se bequem über<br />
das Erweiterungsmenü installiert werden können.<br />
Somit ist auf jeden Fall gegeben, dass der<br />
Dreambox-Nutzer ein auf seinen Geschmack abgest<strong>im</strong>mtes<br />
Erscheinungsbild vorfindet.<br />
Be<strong>im</strong> elektronischen Programmführer (EPG*)<br />
setzt Dream auf die freie Ansichtenwahl. Wem<br />
dies nicht genügt, der findet auch hier diverse<br />
Plug-ins, mit denen sich die Ansicht noch einmal<br />
verfeinern lässt. Auch eine Erweiterung,<br />
die Sendungen mit vorgegebenen Stichwörtern<br />
automatisch aufzeichnet, ist <strong>im</strong> Angebot. Wer<br />
manuell programmieren will, kann dies mit zwei<br />
Tastendrücken aus dem EPG* heraus erledigen.<br />
Die Vor- und Nachlaufzeit legen Sie vorab <strong>im</strong><br />
Expertenmenü fest.<br />
Aufnahme<br />
Wahlweise wird die Box mit bereits eingebauter<br />
Festplatte oder nur vorbereitet ausgeliefert. Im<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 47
Test l Dreambox DM 800 se<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Dream Mult<strong>im</strong>edia<br />
DM 800 HD se<br />
499 Euro/467 Euro<br />
255 × 52 × 145 mm<br />
1,0 kg<br />
www.dream-mult<strong>im</strong>edia-tv.de<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
Wahlweise kann der EPG* in der Einzelkanalvorschau<br />
oder in einer Mehrkanalansicht angezeigt werden<br />
Inneren finden 2,5-Zoll-Datenträger <strong>im</strong> Laptop-<br />
Format Platz, die Kapazität spielt dabei keine<br />
Rolle. Wer es gern extern mag, kann an der DM<br />
800 HD se auch eine USB-Festplatte betreiben.<br />
Externe SATA-Medien können <strong>im</strong> Gegensatz zum<br />
Vorgängermodell mangels Schnittstelle nicht genutzt<br />
werden. Alternativ lässt sich sogar auf jegliches<br />
Speichermedium verzichten und die Aufnahme<br />
auf einer Festplatte <strong>im</strong> Netzwerk ablegen.<br />
Die Box streamt dann per LAN die Aufnahmen<br />
auf den ausgewählten PC oder auch eine NAS-<br />
Lösung. Sind die entsprechenden Datenträger<br />
eingebunden, archiviert die Box sehr zuverlässig<br />
vorget<strong>im</strong>ete Sendungen, aber auch manuell<br />
gestartete Mitschnitte. Dabei können wie bei<br />
allen Dreamboxen auch mehrere Aufnahmen<br />
parallel erfolgen. Doch Vorsicht: Da das Gerät<br />
nur über einen Tuner verfügt, müssen sich die<br />
aufzuzeichnenden Programme auf demselben<br />
Transponder befinden.<br />
Wiedergabe und Mult<strong>im</strong>edia<br />
Alle Mitschnitte werden grundsätzlich mit dem<br />
per EPG* bezogenen Sendungstitel, Zusatzinfos<br />
und allen Tonspuren <strong>im</strong> TS-Format abgelegt.<br />
Im Archivverzeichnis, das über die Video-Taste<br />
des Signalgebers aufgerufen wird, können Sie<br />
selbstständig die Aufnahmen sortieren. Dank<br />
des Schnitteditors lassen sich Werbung und<br />
Überhänge bequem und halbautomatisiert entfernen.<br />
Wer es etwas komfortabler mag, kann<br />
natürlich auch auf PC-Software zum Schneiden<br />
zurückgreifen. Dank der perfekten Netzwerkunterstützung<br />
klappt die Übertragung zwischen<br />
DM 800 HD se und PC auch über eine FTP-<br />
Verbindung.<br />
Mithilfe installierbarer Plug-ins ist es auch<br />
möglich, <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Netzwerk abgelegte<br />
MP3-Dateien, Bilder und Videos wiederzugeben.<br />
Wenn die Daten auf Ihrem PC freigegeben sind,<br />
kann die Dreambox diese ohne Probleme aufspüren<br />
und abspielen. Über optionale Plug-ins, welche<br />
wie von den Dreamboxen gewohnt oft aus<br />
privater Hand stammen, ist sogar die Wiedergabe<br />
von Youtube-Videos oder der Zugriff auf die<br />
In dem Unterpunkt „Erweiterungen“ steht unter<br />
anderem ein Bildanzeigeprogramm zur Verfügung<br />
Mediatheken vieler TV-Stationen möglich. Auch<br />
auf DLNA-Streaming versteht sich die Dreambox<br />
und fungiert wahlweise als Client oder Server.<br />
Tuner<br />
Der integrierte Empfangstuner besticht gegenüber<br />
dem Vorgängermodell mit einer deutlich<br />
höheren Empfindlichkeit. Bis zu 90 Dezibel Milliwatt<br />
können wir das Signal am SFU-Signalgenerator<br />
drosseln, bevor wir Einbrüche bei<br />
der Empfangsqualität diagnostizieren. Bei der<br />
DiSEqC*-Protokoll-Unterstützung muss der Nutzer<br />
auf nichts verzichten: Neben den Protokollen<br />
DiSEqC* 1.0, 1.2 und USALS können auch große<br />
Multifeed-Anlagen über die Option 1.1 gesteuert<br />
werden. Zudem beherrscht die Dreambox das<br />
Unicable-Protokoll.<br />
Überzeugende Bilder<br />
Anhand spezieller Testsequenzen wird deutlich,<br />
dass die DM 800 HD se auch in Sachen Bildqualität<br />
mit den großen Geschwistern aus dem<br />
Hause Dream Mult<strong>im</strong>edia mithalten kann. Die<br />
Sequenzen werden ohne sichtbare Fehler und mit<br />
hoher Detailgenauigkeit wiedergegeben. Dank<br />
der wählbaren Videomodi kann der Nutzer selbst<br />
entscheiden, mit welcher Auflösung die Box das<br />
Bild zum Flachbildfernseher weitertransportieren<br />
soll. Auch das HDMI-Protokoll wird von der<br />
schwarzen Mini-Box ordnungsgemäß verarbeitet.<br />
Mit dem Astro-HDMI-Analyzer werden keinerlei<br />
Protokollfehler aufgespürt. Besitzer von Röhrengeräten<br />
können ebenfalls zur Dreambox DM 800<br />
HD se greifen, da diese auch mit einer guten Signalqualität<br />
am analogen Scartausgang brilliert.<br />
Die DM 800 HD se hat die Testredaktion durch eine<br />
sehr hohe Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit<br />
und eine gute Ausstattung überzeugt. Dreambox-<br />
Kenner wissen, dass mit der Box noch erheblich<br />
mehr geht, als wir auf dem hier vorhandenen<br />
Platz vorstellen konnten. Unter anderem ist es<br />
möglich, mehrere Boxen <strong>im</strong> Haushalt opt<strong>im</strong>al zu<br />
vernetzen, wodurch sie beispielsweise die Einschränkungen<br />
des Single-Tuners umschiffen.<br />
Ricardo Petzold<br />
Die Rückseite ist vollgestopft mit Technik. Neben der HDMI-Schnittstelle steht auch ein Scartausgang für die<br />
analoge Bildausgabe bereit. Darüber kann per Adapter auch ein YUV-Komponentensignal weitergeben werden<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
digitales Audio<br />
/<br />
(koaxial/optisch)<br />
RS-232/USB/Ethernet/SATA / / /<br />
Video-Signalarten<br />
1 080 i, 720 p, 576 p<br />
Anzahl Tuner 1<br />
LNB-Ausgänge 0<br />
Pay-TV-geeignet<br />
Sky-tauglich ( )<br />
Merkmale<br />
Display LED/LCD/OLED / /<br />
Festplattenkapazität<br />
500 GB (intern), per USB erweiterbar<br />
Programmspeicherplätze<br />
unbegrenzt<br />
16 : 9-Umschaltung automatisch<br />
EPG*-Darstellung Einzel-/Multikanal /<br />
Aufnahmet<strong>im</strong>er/T<strong>im</strong>e-Shift /<br />
Bild-in-Bild-/Zoom-Funktion /<br />
Umschaltgeschwindigkeit<br />
Aufgeschraubt: Samsung BD-C8900S<br />
1 Prozessor<br />
Der Prozessor wird von einem passiven Element<br />
gekühlt, das die Wärme abführt. Bei dem Stecker<br />
rechts daneben handelt es sich um die SATA-<br />
Schnittstelle (Serial Advanced Technology Attachment),<br />
die seit einigen Jahren zum Standard für den<br />
Anschluss von Festplatten und Laufwerken avanciert<br />
ist. Im rechten Bild sehen Sie den integrierten<br />
DVB-S2-Tuner, über den sich abwärtskompatibel<br />
natürlich auch Programme in Standardauflösung<br />
empfangen lassen.<br />
2 Festplatte<br />
Vom Werk aus ist in dem Samsung-Kombitalent<br />
eine Festplatte mit 500 Gigabyte Kapazität verbaut.<br />
Dabei handelt es sich um eine handelsübliche<br />
2,5-Zoll-Variante, wie man sie etwa in einem<br />
Laptop findet. Selbstverständlich können Sie den<br />
Massenspeicher auf Wunsch auch austauschen.<br />
Ein Schraubenzieher reicht dabei aus, auf spezielle<br />
Befestigungsschikanen verzichtet Samsung.<br />
3 Blu-ray-Laufwerk<br />
Die Blu-ray-Player-Funktionen sind voll auf der<br />
Höhe der Zeit. Sie können neben herkömmlichen<br />
Discs auch Blu-ray 3Ds abspielen. Super-Audio-<br />
CDs und Datenträger <strong>im</strong> Blu-ray-Audio-Format<br />
4 Lüfter<br />
An dieser Stelle bezieht der Festplattenrekorder<br />
respektive Blu-ray-Player seine Leistung und die<br />
Elkos und Spannungswandler heizen sich etwas<br />
auf. Der kleine Lüfter saugt die erhitzte Luft ab<br />
werden jedoch nicht erkannt. Dafür unterstützt<br />
der BD-C8900S mit H.264 und MKV-Containern<br />
die Wiedergabe der beiden verbreitesten HD-<br />
Varianten direkt von der eingelegten Disc.<br />
und pustet sie auf der Rückseite des Kombigerätes<br />
hinaus. Aber keine Angst: Im Betrieb macht<br />
sich das Bauteil kaum bemerkbar, die Lautstärke<br />
ist für das He<strong>im</strong>kino absolut vertretbar.
Momentaufnahme<br />
Bilder: Loewe
1.2011 x.2010<br />
Juni/Juli Monat/Monat Ein Spezial der<br />
Der Ratgeber für digitale Bildaufzeichnung<br />
KOMPAKTE<br />
Ultraflach, große Chips und mehr Zoom –<br />
Trends für die Hosentasche Seite 58<br />
DSLR – Die neue<br />
Mittelklasse Seite 54<br />
HDR – Kontrasttricks<br />
erklärt Seite 65<br />
3D-Camcorder –<br />
Neue D<strong>im</strong>ension Seite 62
Sie wollten schon <strong>im</strong>mer wissen, wo Sie<br />
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Ihr Ratgeber für Audio, Video und He<strong>im</strong>kino
INHALT<br />
Lückenlos festgehalten<br />
Spiegelreflexkameras<br />
Drei Milliarden – das ist die Anzahl<br />
neuer Fotos, die nach groben<br />
Schätzungen jeden Monat allein<br />
<strong>im</strong> weltweit populären sozialen Netzwerk<br />
Facebook hinterlegt werden. Das bedeutet<br />
auch, dass es mindestens drei Milliarden<br />
mal „Klick“ gemacht hat. Natürlich ist<br />
damit nur ein Bruchteil dessen erfasst,<br />
was innerhalb dieser 30 Tage an digitalen<br />
Aufnahmen erstellt wird, denn Bilder zu<br />
knipsen bedarf keinerlei Sorgfalt mehr –<br />
und kostet <strong>im</strong> Grunde nichts.<br />
Kein Ereignis mit Bedeutung bleibt unbebildert<br />
Die Fotofunktion ist für die meisten Menschen aus dem Alltag nicht mehr<br />
wegzudenken. Selbst das Handy kann inzwischen Schnappschüsse mit<br />
Megapixel-Auflösung anfertigen. Bei Fehlversuchen wird einfach gelöscht.<br />
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen eine Fotoplatte bis zu einer<br />
Viertelstunde lang belichtet werden musste. Bei Portraits wurden dazu<br />
die Fotomodelle teilweise am Stuhl festgeschnürt, um verwackelten Bildern<br />
vorzubeugen. Danach folgte die Zeit der Entwicklung und eventuell<br />
die Nachkolorierung. Was sich bei der sogenannten Daguerreotypie Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts Wochen hinziehen konnte, passiert heute in Echtzeit.<br />
Dies führt dazu, dass die Geschichte unserer Generation zu der am<br />
besten dokumentiertesten der Menschheitsgeschichte zählt. Während<br />
noch vor einem Jahrzehnt bei einem Konzert hier und da ein Feuerzeug<br />
aufleuchtete, schießen heute be<strong>im</strong> Live-Auftritt eines Künstlers Heerscharen<br />
von Kamerahandys in die Höhe, um den Moment festzuhalten.<br />
Bildqualität steht wieder <strong>im</strong> Vordergrund<br />
Rasant entwickelt haben sich folgerichtig die Angebote auf dem Kameramarkt.<br />
Jedoch ist nicht alles Gold, was als Schnäppchen <strong>im</strong> Händlerregal<br />
glänzt. Aus diesem Grund haben wir auf den folgenden Seiten wahre<br />
Perlen herausgesucht und Innovatio nen in den Vordergrund gestellt, die<br />
dem Käufer tatsächlich eine verbesserte Bildqualität bescheren. Erfreulicherweise<br />
lässt sich hierbei beobachten, dass die Marketingschlacht um<br />
den Kunden nicht mehr allein an der Megapixel-Front ausgefochten wird,<br />
was in der Vergangenheit meist arg zulasten der Bildqualität geschah.<br />
Die großen Hersteller bemühen sich wieder verstärkt um die Fotoqualität<br />
– und das mit den unterschiedlichsten Mitteln.<br />
Von der Spiegelreflex-Kamera zum 3D-Camcorder<br />
Ob Kompaktkamera oder Spiegelreflex: Es gibt viel Neues zu berichten<br />
und wir zeigen Ihnen das Wichtigste. So auch <strong>im</strong> Bereich der bewegten<br />
Bilder, wo mit der 3D-Technologie ein neues Tor aufgestoßen wird,<br />
welches nicht nur das Kameradesign beeinflusst, sondern auch die Art<br />
des Filmens und des Filmerlebens nachhaltig verändert. Im Gegensatz<br />
hierzu steht der aktuelle Retro-Trend, der dem Design von Kompaktund<br />
Messsucherkameras längst vergangener Jahrzehnte neues Leben<br />
einhaucht. So schließt sich wieder der Kreis, indem sich die Fotografiegeschichte<br />
selbst referenziert.<br />
54 Spieglein, Spieglein...<br />
Die neue Mittelklasse der Spiegelreflexkameras unter der Lupe<br />
Kompaktkameras<br />
58 Helden aus der Hosentasche<br />
Die Kompaktklasse mit besserem Bild und mehr Zoom<br />
3D-Camcorder<br />
62 Dreid<strong>im</strong>ensional Filmen wie die Profis<br />
Digitale Camcorder erobern die dritte D<strong>im</strong>ension<br />
Praxis<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Sony<br />
Ich wünsche Ihnen auf den Seiten dieser FILMEN & FOTOGRAFIEREN<br />
eine spannende Reise durch die Neu erungen der Kamerawelt.<br />
Herzlichst,<br />
Christian i Hill,<br />
Redakteur<br />
65 Dynamisches Trio<br />
Effektvolle Kontrastvergrößerung für Ambitionierte<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 53
Marktübersicht DSLR<br />
DSLR ZWISCHEN EINSTEIGER UND PROFI<br />
Spieglein, Spieglein...<br />
Spiegelreflexkameras sind längst keine Randerscheinung mehr – sie sind eindeutig Trend. Dies verdankt das<br />
große Kameraformat vor allem einem breitgefächerten Angebot für alle Ansprüche – vom Einsteiger bis zum<br />
Vollprofi. Aber auch technische Innovation machen die DSLRs für verschiedene Käuferschichten interessant.<br />
Der Wandel der Zeit lässt sich an vielen<br />
Faktoren festmachen – sogar an<br />
einem Sonntagsspaziergang <strong>im</strong> Park.<br />
Während vor etwa zwei Jahrzehnten noch selten<br />
ein Hobbyfotograf den Weg kreuzte und nur<br />
hier und da die typischen Geräusche analoger<br />
Kameras zu vernehmen waren, hat sich dies<br />
mit der digitalen Fotorevolution maßgeblich<br />
geändert. Mit ihr verschwanden nicht nur nach<br />
und nach das Rasten und Surren des Filmtransports.<br />
Mittlerweile klickt es (elektronisch) an<br />
allen Ecken und aus vielerlei Gerätetypen – die<br />
Fotofunktion findet dank Miniaturisierung auch<br />
in allerlei anderer Elektronik Platz. Man sollte<br />
meinen, dass die ehrwürdige Klasse der Spiegelreflexkameras<br />
dadurch ins Hintertreffen gerät<br />
und an Bedeutung verliert. Doch genau das<br />
Gegenteil ist der Fall. Die Spiegelreflexkamera<br />
erfreut sich einer Beliebtheit wie nie zuvor. Die<br />
hochauflösenden Geräte finden sich nicht mehr<br />
mehr ausschließlich in den Händen von Profis.<br />
Wer etwas auf sich hält, der hält sein Leben auf<br />
großem Format fest. So zückt auf dem Spielplatz<br />
die moderne Mutter von heute wie selbstverständlich<br />
die DSLR und knipst den Nachwuchs<br />
bei seinen ersten Gehversuchen. Nicht nur die<br />
Digitalisierung hat zu diesem Trend beigetragen.<br />
Auch die Hersteller haben alles daran gesetzt,<br />
die digitale Spiegelreflexkamera einer breiteren<br />
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Live-<br />
View, Bildstabilisierung, Autofokus mit mehr als<br />
neun Messfeldern und Follow-Funktion machen<br />
den unbedarften Freitzeitpaparazzo fit für das<br />
Qualitätsshooting mit der Spiegelreflexkamera.<br />
Der Markt ist von einem breiten Angebot aus<br />
digitalen Spiegelreflexkameras mit unterschiedlichen<br />
Ausstattungsmerkmalen geprägt. Für nahezu<br />
jeden Geldbeutel und Einsatzzweck ist die<br />
DSLR zu haben – Angebote für unter 300 Euro für<br />
einen Body sind keine Seltenheit. Wir haben uns<br />
für unseren Überblick auf das mittlere Preissegment<br />
konzentriert, welches vor allem mit dem<br />
großen APS-C-Sensor und der Möglichkeit zum<br />
Filmen in HD einen echten Zugewinn verspricht.<br />
Das sind jedoch längst nicht alle Innovationen,<br />
mit denen die großen Drei der Spiegelreflexzunft<br />
Fotografen aller Facetten anlocken.<br />
Temporevolution<br />
Der erste Kandidat aus diesem Segment birgt<br />
in seinem Gehäuse gleich eine kleine Revolution.<br />
Die Sony Alpha SLT-A55VL setzt zwar<br />
grundlegend auf dem Spiegelprinzip auf, macht<br />
jedoch einiges anders als seine Verwandten.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Canon, Nikon, Sony<br />
54<br />
FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011
Neuheit: Der Spiegel der Sony Alpha SLTA55VL ist halbdurchlässig und leitet das<br />
Licht gleichzeitig zum CMOS-Sensor und Autofokus-Sensor weiter<br />
Das Gewicht der Nikon fällt angesichts ihrer Abmessungen recht hoch aus, was<br />
ungeübten Fotografen schneller eine Ruhepause abverlangt<br />
Der Spiegel der A55 ist nicht beweglich und<br />
klappt be<strong>im</strong> Betätigen des Auslösers nicht nach<br />
oben, sondern ist fest <strong>im</strong> Lichtweg verankert.<br />
Ermöglicht wird dies durch die „Translucent<br />
Mirror Technology“. Der Spiegel ist halb lichtdurchlässig,<br />
sodass die in das Objektiv eintretenden<br />
Strahlen gleichzeitig sowohl in Richtung<br />
Sucher zum Autofokussensor umgeleitet werden<br />
als auch auf den CMOS-Sensor treffen. Diese<br />
Konstruktion vereint mehrere Vorteile in sich.<br />
Durch die Spiegelfixierung reduziert sich auf<br />
Anhieb die Auslösegeschwindigkeit, denn die<br />
Klappmechanik muss nicht mehr mit der Bildaufnahme<br />
koordiniert werden. Damit werden<br />
sehr schnelle Serienbildaufnahmen möglich,<br />
bei denen zeitgleich der Autofokus die Kontrolle<br />
über die Bildschärfe behält. Im Test konnten<br />
wir problemlos eine Serienbildaufnahme mit<br />
10 Bildern bei sich änderndem Objektabstand<br />
aufnehmen, ohne dass die Schärfe verloren<br />
ging. Durch die ständige Versorgung des APS-<br />
HD-Sensors kann auch problemlos jederzeit ein<br />
Livebild auf dem Display eingeblendet werden.<br />
Bei diesem folgt Sony dem allgemeinen Trend<br />
und gestaltet die Aufhängung des ca. 3 Zoll<br />
messenden Monitors flexibel klapp- und drehbar<br />
– ein Segen für alle Überkopffotografen.<br />
Die Auflösung des Displays ist mit 921 600 Bildpunkten<br />
ist hoch und ausreichend, um in jeder<br />
Situation die Schärfe des Bildes beurteilen zu<br />
können. Durch die besondere Anordnung des<br />
Autofokussensors hat die A55 keinen optischen<br />
Sucher, sondern lediglich ein Display. Deshalb<br />
wollen viele Kritiker die Halbspiegelmodelle<br />
nicht als richtige Spiegelreflexkamera gelten<br />
lassen. Jedoch hat ein elektronischer Sucher<br />
hat auch seine Vorteile. So können jederzeit<br />
zahlreiche Zustandsinformationen in das Bild<br />
eingeblendet werden. Besonders hilfreich ist<br />
hier z.B. der künstliche Horizont, der mit Hilfe<br />
des in die Kamera integrierten Lagesensors<br />
dafür sorgt, dass die Fotos gerade oder auch<br />
kontrolliert schräg geschossen werden. Das<br />
integrierte Gyroskop unterstützt ebenfalls die<br />
Bildstabilisierung, indem es Erschütterungen<br />
registriert und auswertet. Sony selbst spricht<br />
von „SteadyShot Inside“, woran nun selbst der<br />
Laie erkennt, dass die Technologie innerhalb<br />
der Kamera schlummert und nicht wie bei anderen<br />
Herstellern in den Objektiven ihr Tagwerk<br />
verrichtet. Das bedeutet zunächst, dass nur eine<br />
elektronische und keine optische Stabilisierung<br />
stattfindet. Dafür funktioniert diese mit allen<br />
verfügbaren A-Mount-Objektiven – auch mit denen<br />
des Zulieferers Konica Minolta. Die Nutzung<br />
der Stabilisierung verlängert die Belichtungszeit<br />
um 2,5 bis 4 Verschlusszeiten, was auch abhängig<br />
vom montierten Objektiv ist.<br />
Filmreif<br />
SteadyShot Inside leistet vor allem bei Filmaufnahmen<br />
gute Dienste. Die Filmfunktion ist ein<br />
weiteres Ausstattungsmerkmal, das den Spiegelreflexkameras<br />
zu mehr Popularität verhilft.<br />
Auch hier ist die Halbspiegelkonstruktion sehr<br />
hilfreich, denn dadurch kann die Aufnahme<br />
jederzeit starten und der Autofokus sorgt für<br />
stetige Schärfe. Der Autofokus reagiert dabei<br />
sehr schnell, was jedoch für eine Schärfeverlagerung<br />
als Stilmittel unpassend wirkt. Hier sollte<br />
man besser wieder selbst Hand am Fokusring<br />
anlegen. Die A55 filmt in einer Auflösung bis zu<br />
1 080i50 <strong>im</strong> camcordertypischen AVCHD-Format<br />
mit einer Bitrate von bis zu 17 Mbit/s. Dabei wird<br />
die Bildqualität tatkräftig vom Bionz getauften<br />
Bildprozessor der A55 gestützt. Dieser versteht<br />
sich besonders auf die Rauschunterdrückung,<br />
was sowohl bei Videoaufnahmen als auch bei<br />
Objektiv betrachtet<br />
Wesentlicher Vorteil der Spiegelreflexkameras<br />
ist die Möglichkeit, die Optik zu wechseln.<br />
Damit wird die Kamera zum flexiblen fotografischen<br />
Begleiter, der verschiedenen Herausforderungen<br />
gewachsen ist. Man kann zwischen<br />
verschiedenen Grundtypen von Objektiven unterscheiden,<br />
Mischformen sind jedoch bereits<br />
an der Tagesordnung und ersparen in eiligen Situationen<br />
oftmals einen zeitraubenden Objektivwechsel.<br />
Prinzipiell unterscheidet man zwischen<br />
Normal-, Tele- und Weitwinkelobjektiven.<br />
Während Normalobjektive <strong>im</strong> weitesten Sinne<br />
das menschliche Gesichtsfeld nachahmen, wird<br />
bei den Tele- oder Weitwinkelvarianten jeweils<br />
von den Möglichkeiten des menschlichen Sehapparats<br />
abgewichen. Welche Art von Objektiv<br />
man <strong>im</strong> speziellen Fall vor sich hat, erkennt man<br />
oft an der Brennweiten-Angabe. Hierbei sollte<br />
man wissen, dass man be<strong>im</strong> menschlichen<br />
Sehen in etwa von einer Brennweite von 35<br />
Mill<strong>im</strong>eter (mm) ausgeht. Liegen die Angaben<br />
be<strong>im</strong> Objektiv unter diesem Wert, so handelt<br />
es sich um ein Weitwinkelobjektiv, welches in<br />
der Lage ist, einen größeren Ausschnitt als das<br />
menschliche Auge festzuhalten. Teleobjektive<br />
haben weit höhere Brennweiten und dienen der<br />
Vergrößerung in mehrfacher Hinsicht. Während<br />
das sprichwörtliche Teleobjektiv weit entfernte<br />
Gegenstände virtuell heranholt, ist das Makro<br />
mit kürzerem Brennpunkt auf die Vergrößerung<br />
von winzigen Objekten spezialisiert. Es gibt<br />
auch Kombinatio nen aus beiden Varianten, das<br />
sogenannte Telemakro. Bei diesem wie auch bei<br />
allen anderen Kombivarianten wird durch eine<br />
komplizierte Anordnung verschiedener Linsentypen<br />
eine hohe Flexibilität erzielt. Aus diesem<br />
Grund sollte man bei Kauf nicht unbedingt zur<br />
günstigsten Variante greifen, denn Ungenauigkeiten<br />
erhöhen die Bildfehler, welche sich in<br />
Form von Bildwölbungen, Verzerrungen und<br />
Unschärfen am Rand bemerkbar machen. Je<br />
genauer die Fertigung der Linsen und deren Abst<strong>im</strong>mung,<br />
umso weniger optische Fehler finden<br />
sich anschließend in den Aufnahmen wieder.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
55
Marktübersicht DSLR<br />
Der APS-C-Sensor entspricht nicht ganz der Kleinbildgröße, verspricht aber trotzdem<br />
eine ausgesprochen hohe Bildqualität mit überzeugender Tiefenschärfe<br />
Der Trend hin zum klappbaren Display erleichtert nicht nur den Fotografie-Alltag,<br />
sondern bietet auch der Displayoberfläche Schutz während des Transports<br />
Fotos gut zu beobachten ist. Letztere landen mit<br />
effektiv 16,2 Megapixeln <strong>im</strong> RAW- oder JPEG-<br />
Format auf der Speicherkarte. Im Bereich Speichermedien<br />
gibt es ebenfalls erfreuliche Nachrichten:<br />
Sony beharrt nicht mehr ausschließlich<br />
auf dem hauseigenen Memory Stick, sondern<br />
erlaubt jetzt auch die Speicherung auf SD-Karte.<br />
Wie es sich für einem Qualitätshersteller wie<br />
Sony gehört, wurde auch hier zukunftsorientiert<br />
gehandelt. Das Gerät unterstützt sogar das<br />
aktuelle SDXC-Format, das künftig bis zu 2 Terabyte<br />
Speicherplatz bietet. Dann sollte es nicht<br />
allzu schnell eng werden auf der Speicherkarte.<br />
Neue Wege<br />
Ein Speicherkartenwandel ist auch be<strong>im</strong> Traditionalist<br />
Canon vollzogen worden. So setzt man bei<br />
der neuen EOS 60D nicht mehr auf das bewährte<br />
Compact-Flash-Format. Stattdessen führt die SD-<br />
Karte weiterhin unbeirrt ihren Siegeszug quer<br />
durch alle Bereiche der Elektronikprodukte fort<br />
und ist nun auch bei Canons EOS 60D anzutreffen.<br />
Auch hier geht man gleich in die Vollen und<br />
unterstützt alle Versionen bis hin zu SDXC. Ob<br />
sich dieser Trend fortsetzt und bald auch in der<br />
Prosumer-Klasse anzutreffen sein wird, bleibt<br />
abzuwarten. Ein Trend, der auf jeden Fall nicht<br />
mehr aufzuhalten ist, ist die Integration der Videofunktion.<br />
Hier war Canon Trendsetter und man<br />
kann behaupten, dass der japanische Hersteller<br />
in diesem Bereich nach wie vor die Nase vorn<br />
hat. Doch die Konkurrenz holt sukzessive den<br />
Rückstand auf. Das ändert nichts an der Tatsache,<br />
dass die EOS 60D bei ihren Videofunktionen<br />
nur wenig Wünsche offen lässt. Natürlich n<strong>im</strong>mt<br />
der CMOS-Sensor bewegte Bilder in Full-HD-<br />
Auflösung auf. Dabei besteht die Wahl zwischen<br />
30, 25 oder 24 Vollbildern als Bildwiederholrate.<br />
Bei 720p kann man die Bildfrequenz sogar nochmals<br />
auf 50 Vollbilder erhöhen – Aufnahmen<br />
mit Halbbildern werden nicht angeboten. Die<br />
bewegten Bilder werden in einem Quickt<strong>im</strong>e-<br />
Container unter Verwendung des H.264-Codecs<br />
untergebracht. Dies sollte man für eine eventuelle<br />
Nachbearbeitung <strong>im</strong> Hinterkopf behalten,<br />
denn nicht jede Videoschnittsoftware kann mit<br />
MOV-Dateien umgehen. Dies kann zwar durch<br />
eine Konvertierungssoftware behoben werden,<br />
jedoch sind hier je nach Einstellung schon vor<br />
dem Schnitt Qualitätseinbußen möglich. Eine<br />
andere Einschränkung betrifft auch die Cliplänge.<br />
Diese wird von Canon auf 29 Minuten und<br />
59 Sekunden Länge oder 4 Gigabyte Datei größe<br />
eingeschränkt. Ist einer der beiden Faktoren<br />
erreicht, bricht die Aufnahme ab. Be<strong>im</strong> Dreh mit<br />
voller Auflösung wäre dies bereits nach 12 Minuten<br />
der Fall. Auf der anderen Seite erleichtert<br />
Canon mit zwei entscheidenden Neuerungen den<br />
Alltag des DSLR-Hobbyfilmers. Zum einen gibt es<br />
nun einen dedizierten Film-Modus, welcher per<br />
Modus-Wählrad aktiviert wird. Ist dies der Fall,<br />
klappt automatisch der Spiegel hoch und die EOS<br />
60D wechselt in den Live-View-Modus. Die Live-<br />
View-Anwahltaste selbst mutiert nun zum Auslöser,<br />
welcher die Aufnahme startet, wodurch eine<br />
zusätzliche Taste am Gehäuse eingespart wurde.<br />
Ein wahrer Segen be<strong>im</strong> Filmen ist das klappbare<br />
Display. Dies werden vor allem alle Amateurfilmer<br />
bejahen, die schon des öfteren mit einer<br />
Spiegelreflexkamera gefilmt haben und dabei<br />
auch einmal einen anderen Blickwinkel einfangen<br />
wollen. Mit fest verbautem Display stößt man hier<br />
schnell an Grenzen, mit Klappdisplay meistert<br />
man hingegen problemlos auch extreme Unterschüsse<br />
aus der Froschperspektive. Das Panel<br />
selbst, das bei einer Bilddiagonale von 3 Zoll Bilder<br />
mit über 1 Million Pixel darstellt, schlägt sich<br />
auch bei Sonneneinstrahlung und abweichendem<br />
Aufleuchten<br />
Jeder kennt es von Pressekonferenzen oder<br />
dem berühmten roten Teppich: das Blitzlichtgewitter.<br />
Diese Hilfseinrichtung sorgt mit einem<br />
kurzen und grellen Aufleuchten für zusätzliches<br />
Licht, vor allem um Objekte <strong>im</strong> Vordergrund für<br />
den perfekten Schuss zu erhellen. Was sich für<br />
das menschliche Auge nicht sofort offenbart:<br />
Damit das Blitzlicht effektiv genutzt werden<br />
kann, müssen Kamera und Blitzlichtgerät miteinander<br />
synchronisiert werden. Hintergrund<br />
dieser Abst<strong>im</strong>mung ist, dass das Blitzlicht viel<br />
kürzer aufleuchtet, als das Bild mit den üblichen<br />
Verschlusszeiten belichtet wird. Hinzu kommt,<br />
dass eben jener Verschluss sich zunächst vollständig<br />
öffnen muss, bevor die verstärkte Belichtung<br />
durch den Blitz stattfinden kann. In<br />
Kameras des Einsteiger- und Amateursegments<br />
findet man oft bereits in die Kamera integrierte<br />
Blitzlichter. Diese sind für ambitionierte Fotoprojekte<br />
nur bedingt geeignet. Zum einen ist<br />
die Richtung des Blitzes durch die Integration<br />
in das Gehäuse fest vorgegeben, in manchen<br />
Situation loht es jedoch auch, den Blitz indirekt<br />
durch Drehen in Richtung Decke oder auch<br />
andere Richtungen kreativ in die Objektausleuchtung<br />
einzubeziehen. Außerdem sind die<br />
Fähigkeiten und Justiermöglichkeiten von integrierten<br />
Blitzen sehr eingeschränkt. Wer wirklich<br />
bewusst ein Blitzlicht in die eigene Fotoarbeit<br />
einbinden will, kommt um den Einsatz eines<br />
externen Blitzes nicht herum. Die verbreitetste<br />
Form des Blitzgerätes ist die des Aufsteckblitzes,<br />
etwa der <strong>im</strong> Foto gezeigte Mecablitz 58<br />
AF-2 Digital der Firma Metz. Dieser arbeitet mit<br />
einer xenonbefüllten Blitzröhre und ist für alle<br />
gängigen TTL-Messsysteme der großen Kamerahersteller<br />
verfügbar. Sie sollten vor dem Kauf<br />
unbedingt darauf achten, dass das Blitzgerät<br />
für Ihr Kameramodell geeignet ist, denn die<br />
Kommunikation zwischen Blitz und Kamera ist<br />
durchaus unterschiedlich. Der Mecablitz 58<br />
AF-2 lässt sich in alle Richtungen drehen und<br />
beherbergt darüber hinaus die verschiedensten<br />
Modi zur kreativen Lichtgestaltung des Fotos.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Canon, Metz, Nikon<br />
56<br />
FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011
Technisch bestens vorbereitet: Nikons RGB-Sensor verfügt über 2 000 Sensorelemente<br />
und erfüllt dadurch alle Voraussetzungen für opt<strong>im</strong>ale Bildqualität<br />
Nikon setzt auch in der Mittelklasse auf größtmögliche Stabilität und fertigt die<br />
Gehäusestruktur der D7000 aus robustem Magnesium<br />
Blickwinkel recht gut. Hier hat Canon gegenüber<br />
den Vorgängermodellen nachgebessert.<br />
Korrektur inklusive<br />
Wenig geändert hat sich an der Bildqualität.<br />
So sind z. B. <strong>im</strong>mer noch Moiré-Effekte <strong>im</strong> Bild<br />
auszumachen und die Bildränder sind nicht frei<br />
von chromatischen Aberrationen. Auch die leicht<br />
zur Überschärfung neigende hohe Grundschärfe<br />
ist wieder auszumachen, kann jedoch manuell<br />
heruntergefahren werden. Neu hingegen ist, dass<br />
die Bilder zum Teil schon in der Kamera korrigiert<br />
und bearbeitet werden können. Diese Operationen<br />
werden durch den Digic-4-Bildprozessor von<br />
Canon ermöglicht, der die Nachbearbeitung auch<br />
an Bildern <strong>im</strong> RAW-Format vorn<strong>im</strong>mt. Bei einer<br />
max<strong>im</strong>alen Auflösung von effektiv 18 Megapixeln<br />
zeugt dies von einer potenten Prozessorleistung.<br />
Die Funktionen umfassen nicht nur grundlegende<br />
Bildparameter wie Helligkeit, Kontrast und Weißabgleich,<br />
sondern öffnen auch Effekten wie<br />
Weichzeichner oder Körnung Tür und Tor. Wer mit<br />
seinem Resultat dann schon vollkommen zufrieden<br />
ist, kann das fertige Werk auch drahtlos zu<br />
PC oder Internet übertragen, denn die EOS 60D<br />
unterstützt des Eye-Fi-Speicherkartenformat mit<br />
in der Karte integriertem WLAN. Diese Funktion<br />
verdankt die EOS 60D letztendlich dem Umstieg<br />
auf SD, denn die Eye-Fi-Karten sind nicht <strong>im</strong><br />
Compact-Flash-Format erhältlich.<br />
Profiambitionen<br />
Auch Nikon hat mit der D7000 eine Spiegelreflexkamera<br />
<strong>im</strong> Portfolio, welche sich irgendwo<br />
zwischen Einstiegsgerät und Profiklasse einordnen<br />
will. Die Profiambitionen spürt man schon,<br />
wenn man die Kamera in die Hand n<strong>im</strong>mt, denn<br />
Nikon fertigt die D7000 wie ein Profigerät aus einer<br />
stabilen Magnesiumlegierung. Dies sorgt für<br />
vertrauens erweckende Stabilität. Bei der Ergonomie<br />
und Handhabung ist sich Nikon weiter treu<br />
geblieben. Daumen und Zeigefinger der rechten<br />
Hand regeln mit Leichtigkeit die Bildparameter <strong>im</strong><br />
manuellen Modus und Nikon-Veteranen werden<br />
sich sofort <strong>im</strong> Bedienfeld der D7000 zuhause fühlen.<br />
Aber auch jeder anderer erfahrene Fotograf<br />
wird sich schnell in die logische Bedienung der<br />
Kamera einarbeiten. Neu hinzugekommen sind<br />
zwei individuell mit Kameraprofilen belegbare<br />
Programmplätze, welche sich in das Ensemble<br />
am Moduswahlrad eingereiht haben. Diese Profile<br />
sind mit allen Kamerafunktionen frei programmierbar,<br />
sodass auch komplexe Bildeinstellungen<br />
nun mit einem kurzen Dreh zur Verfügung<br />
stehen. Etwas seltsam gestellt sich die Messfeldumstellung<br />
des Autofokus. Dessen Knopf<br />
bildet das Zentrum des AF/MF-Kippschalters.<br />
Dieser wiederum befindet sich halb versteckt in<br />
der Nähe der Objektivaufnahme und ist nur der<br />
Aktivierungsschalter. Während dieser gedrückt<br />
wird, wird der eigentliche Moduswechsel mit<br />
dem Drehrad am Zeigefinger erledigt – hier ist<br />
wohl eine Eingewöhnungszeit für den Nutzer<br />
erforderlich.<br />
Scharfblick<br />
Die Leistungsdaten des Autofokus sind dafür<br />
umso beeindruckender. So verweist die D7000<br />
auf die für dieses Kamerasegment ungewöhnlich<br />
hohe Messpunktanzahl von 39. Neu ist auch<br />
die interne Bildverarbeitungsroutine vom Typ<br />
Expeed 2. So verwundert es wenig, das besonders<br />
bei Aufnahmen mit wenig Licht die Farbenwiedergabe<br />
kaum leidet und das Bild mit einem<br />
durchaus erträglichen Rauschpegel auskommt.<br />
Der Schärfegrad der D7000 bewegt sich auf<br />
klassentypischen Durchschnitt, aber gerade bei<br />
Skalierungen treten Artefakte und Farbverschiebungen<br />
an feinen Strukturen auf. Die in der<br />
Leistung verbesserte interne Bildverarbeitung<br />
erlaubt auch ein höheres Tempo bei Serienbildaufnahmen:<br />
6 Bilder pro Sekunde werden durch<br />
die beschleunigte Signalverarbeitung möglich.<br />
Viermal schneller arbeitet der Filmmodus. Wie<br />
bereits erwähnt, kommt kein DSLR-Hersteller<br />
mehr an der HD-Aufnahmefunktion vorbei. So<br />
erlaubt auch die D7000 Filmaufnahmen mit bis<br />
zu 1 080p und 24 Vollbildern. Im Vergleich zu vorangegangenen<br />
filmfähigen Nikon-Modellen hat<br />
jedoch ein Paradigmenwechsel stattgefunden.<br />
Dieser umfasst die Entscheidung des Herstellers<br />
zur Abkehr vom Motion JPEG hin zu H.264 <strong>im</strong><br />
Quickt<strong>im</strong>e-Container. Dies ermöglicht mehr Bildqualität<br />
bei gleichbleibender Bitrate. Ein zweiter<br />
Vorteil ergibt sich aus der Nutzung des umfangreichen<br />
Autofokus <strong>im</strong> Live-View-Modus. Dessen<br />
Schnelligkeit und Genauigkeit ist faszinierend<br />
und bereichert den DSLR-Film-Alltag. Trotzdem<br />
krankt der Autofokus noch ein bisschen an der<br />
störenden Lautstärke des Stellmotors und gerade<br />
die Schnelligkeit kann manch szenisches Vorgehen<br />
zerstören. Trotzdem muss man den Hut vor<br />
dieser Leistung von Nikon ziehen.<br />
Fazit<br />
Der Blick auf die vorgestellten Modelle offenbart<br />
den Trend, welcher <strong>im</strong> Segment der Spiegelreflexkameras<br />
vorherrscht. Der Fokus aktueller<br />
Entwicklungen <strong>im</strong> DSLR-Sektor liegt eindeutig<br />
auf dem Filmmodus und dessen Verbesserung.<br />
Gerade mit dieser Funktionserweiterung erschließt<br />
sich die Spiegelreflexkamera neue Nutzerkreise<br />
– sowohl bei normalen Konsumenten<br />
als auch bei Profis. Letztere schätzen vor allem<br />
den günstigen Einstieg in den kinoähnlichen<br />
Filmlook mit der Möglichkeit zum flexiblen Objektivwechsel.<br />
Otto Normalverbraucher freut<br />
sich hingegen über mehr Möglichkeiten mit der<br />
doch etwas teureren Anschaffung – da n<strong>im</strong>mt<br />
man doch gerne eine HD-Filmfunktion noch<br />
mit. Diese ambivalente Ausrichtung spiegelt<br />
sich auch in der generellen Einordnung der<br />
vorgestellten in den DSLR-Markt wieder. Diese<br />
Kameras bewegen sich auf einem schmalen Grat<br />
zwischen Einstiegsmodell und Semiprofessionalität<br />
und fügen somit noch eine Stufe in die<br />
Hierarchie ein. Die fortschreitende Fragmentierung<br />
in den Kameraklassen trägt der wachsenden<br />
Beliebtheit der Spiegelreflexkamera Rechnung.<br />
Eine Entwicklung, die wir Spannung weiter<br />
verfolgen werden.<br />
Christian Hill<br />
Modelle <strong>im</strong> Überblick<br />
Hersteller/Modell Maße (B/H/T) Gewicht Chip-Format Auflösung Foto/Video Formate Foto/Video Preis/Straßenpreis (Body)<br />
Sony Alpha SLT-A55VL 124 × 92 × 85 mm 441 g APS-C (23,5 × 15,6 mm) 16,2 Megapixel (4912 × 3264 Pixel)/1 080i50 JPEG, RAW/AVCHD H.264 849 Euro/695 Euro<br />
Canon EOS 60D 145 × 106 × 79 mm 755 g APS-C (22,3 × 14,9 mm) 18,0 Megapixel (5184 × 3456 Pixel)/1 080p30 JPEG, RAW/MOV H.264 1149 Euro/878 Euro<br />
Nikon D7000 132 × 105 × 77 mm 690 g Nikon DX (23,6 mm × 15,8 mm) 16,2 Megapixel (4928 × 3264)/1080p24 JPEG, RAW/MOV H.264 1189 Euro/939 Euro<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 57
Marktübersicht Kompaktkameras<br />
DIE KOMPAKTEN<br />
Helden aus der Hosentasche<br />
Trotz steigender Beliebtheit von Spiegelreflexkameras und spiegellosen Systemkameras sind die kompakten<br />
Schnappschussapparate weit davon entfernt, aus der Mode zu kommen. Bezüglich der Verkaufszahlen liegen<br />
sie nach wie vor deutlich vor ihren größeren Geschwistern aus dem semiprofessionellen Lager.<br />
Kompaktkameras sind <strong>im</strong>mer noch die<br />
mit Abstand am meisten über den Ladentisch<br />
wandernden Fotoapparate<br />
– und dies liegt nicht allein am gegenüber größeren<br />
Vertretern der Zunft geringeren Preis. Das<br />
Phänomen ist zunächst demografischer Natur,<br />
denn ein Großteil der Bevölkerung fotografiert<br />
nicht der Kunst und des Ausdrucks zuliebe,<br />
sondern sucht eher nach einer möglichst guten<br />
Möglichkeit, persönliche Erinnerungen festzuhalten.<br />
Bei dieser Einstellung ist es den Menschen<br />
vor allem wichtig, dass folgende Kriterien<br />
von der Kamera der Wahl eingehalten werden:<br />
sie soll klein sein, wenig wiegen, schnell auslösen,<br />
ein wenig Flexibilität an den Tag legen<br />
und dabei noch eine möglichst gute Qualität<br />
abliefern, sodass auch mal ein kleineres Poster<br />
damit gedruckt werden kann. Die gute Nachricht<br />
ist, dass mittlerweile Kompakte aller Klassen<br />
diesen Ansprüchen genügen. So ist zum Beispiel<br />
die Zeit vorbei, dass vom Betätigen des<br />
Auslösers bis zur fertigen Aufnahme Sekunden<br />
vergehen. Dank schneller Autofokussysteme,<br />
potenter interner Bildverarbeitung und schneller<br />
Speicher ist der Schnappschuss als solcher mit<br />
einer deutlich verringerten Auslöseverzögerung<br />
kein Thema mehr. Ebenfalls schrumpfen die Abmessungen,<br />
jedenfalls wenn man Bautiefe und<br />
Gewicht betrachtet. Erfreulicherweise gehört ein<br />
<strong>Vorschau</strong>display mit großer Bilddiagonale und<br />
zum Teil auch mit Touchscreen-Funktionalität<br />
mittlerweile zum Standardrepertoire eines digitalen<br />
Alltagsbegleiters <strong>im</strong> Fotobereich. Die Gewichtsersparnis<br />
ergibt sich eher aus den schwindenden<br />
Bautiefen – wenige Mill<strong>im</strong>eter flache<br />
Kompaktkameras sind keine Seltenheit mehr. An<br />
anderer Stelle wurde jedoch dem Fortschrittswahn<br />
Einhalt geboten. Das Marketinginstrument<br />
der Anfangstage der Digitalkameras, die Angabe<br />
der Megapixel, hat sich nunmehr bei dezenten<br />
zweistelligen Werten eingepegelt und wird nicht<br />
mehr <strong>im</strong> Vierteljahrestakt in die Höhe getrieben.<br />
Dies ist durchaus positiv zu sehen, denn hinter<br />
den reißerischen Angaben verbirgt sich nur die<br />
max<strong>im</strong>ale Auflösung, welche nur wenig mit der<br />
tatsächlichen Bildqualität in Verbindung gebracht<br />
werden kann. Immer mehr Pixel wurden<br />
auf nur zögerlich wachsende Chips gebannt,<br />
was eine stetig sinkende Bildqualität zur Folge<br />
hatte. Nun hat sich der Trend zur Freude aller<br />
umgekehrt: Die Bildauflösungen sind stabil,<br />
während die Chipgrößen anwachsen und dem<br />
Rauschen der Fotos den Kampf ansagen. Damit<br />
grenzen sich die Kompakten gleichzeitig vom<br />
Mobilfunklager ab, wo die ständigen Begleiter<br />
mit gegenwärtig max<strong>im</strong>al 8 Megapixel Auflösung<br />
<strong>im</strong>mer mehr zur Konkurrenz für die Kompaktkameras<br />
werden. Doch die Schnappschussbegleiter<br />
vollführen zunehmend Kunststücke, welche<br />
auch kreative Freizeitfotoaktivisten ansprechen.<br />
Wir haben uns ein paar aktuelle Trendsetter aus<br />
dem Markt in die Redaktion geholt und ihnen auf<br />
den Zahn gefühlt.<br />
Taschenfernglas<br />
Viele Kompaktkamerapess<strong>im</strong>isten führen als<br />
Argument an, dass durch die geringe Gehäusetiefe<br />
automatisch weniger Platz für flexible<br />
Optiken ist. Das ist auch nicht ganz falsch,<br />
Bilder: Canon, Nikon, Panasonic<br />
58 FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011
Die Nikon Coolpix S8100 hat <strong>im</strong> Vergleich zu den Mitbewerbern mit Abstand den<br />
größten Zoomfaktor vorzuweisen, erkauft sich das aber mit zusätzlicher Bautiefe<br />
Vergleichsweise dünn ist hingegen die Panasonic Lumix DMC-FX77 geraten, was<br />
aber nur zu geringfügigen Einschränkungen in der Ausstattung führt<br />
denn meist können die Superflachen nur einen<br />
vierfachen Zoom vorweisen. Hersteller Nikon<br />
arbeitet schon eine ganze Weile an diesem<br />
Problem. Ergebnis sind eine Reihe Superzoomkompakte.<br />
Wir haben uns die aktuelle Coolpix<br />
S8100 ausgesucht, welche es <strong>im</strong>merhin auf einen<br />
optischen Zoomfaktor von 10 schafft. Dies<br />
geht natürlich nicht ganz ohne Kompromisse.<br />
So wird die ausgeklügelte optische Baugruppe<br />
von einer leicht geschwungenen Gehäuseöffnung<br />
umfasst, sodass der eigentliche Kamerakorpus<br />
seine flache Bautiefe beibehalten kann.<br />
Nicht weniger geschickt gestaltet ist die seitlich<br />
neben dem Objektiv positionierte Haltehilfe,<br />
welche be<strong>im</strong> Knipsen die Finger bequem und<br />
sicher ruhen lässt und ausreichend Grip für<br />
den sicheren Halt bietet. Auf der Rückseite<br />
erstrahlt ein Touchscreen mit einer Diagonalen<br />
von 3 Zoll (7,5 Zent<strong>im</strong>eter). Erstrahlen ist auch<br />
die richtige Umschreibung, denn Nikon hat den<br />
neuen Modellreihen einen verbesserten Kontrastfilter<br />
sowie eine stärkere Hinterleuchtung<br />
spendiert. Damit wird das Problem der schlechten<br />
Sichtbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung<br />
zwar nicht vollständig unterbunden, aber<br />
wenigstens zu einem großen Teil ausgebügelt.<br />
Nebenbei hat sich die Pixeldichte des Displays<br />
verdoppelt. So strahlen dem Fotografen nun<br />
921 000 Bildpunkte entgegen – für die Beurteilung<br />
der Schärfe bei sucherlosen Kameras ein<br />
Segen. Die Bedienung der Kamerafunktionen<br />
erfolgt weitgehend intuitiv über den Touchscreen,<br />
ein Blick in das Handbuch ist aber<br />
trotzdem empfehlenswert, denn die Coolpix<br />
S8100 ist wie die meisten Kompaktkameras<br />
vollgepackt mit allen möglichen Extras.<br />
Schneller als schnell<br />
Neben dem Zoom-Argument haben sich die<br />
Entwickler von Nikon richtig angestrengt, um<br />
noch das letzte Quäntchen Geschwindigkeit<br />
aus dem Kamerabetrieb herauszukitzeln. Das<br />
bezieht sich auf alle Bereiche. Der Anschaltvorgang<br />
ist so schnell, dass man denkt, die Kamera<br />
wäre schon <strong>im</strong> Betrieb gewesen, bevor der Knopf<br />
betätigt wurde. Hinzu kommt ein rasch reagierendes<br />
Autofokussystem – äußerst wichtig, um<br />
die Auslöseverzögerung zu min<strong>im</strong>ieren, was zu<br />
den Stärken der Coolpix S8100 zählt. Darüber hinaus<br />
sorgt der hauseigene Grafikchip Expeed<br />
2 dafür, dass problemlos hochauflösende Serienbildaufnahmen<br />
geschossen werden können.<br />
Zusätzlich ist Nikons Kompaktkamera in der<br />
Lage, Videoaufnahmen mit voller HD-Auflösung<br />
aufzunehmen. Das Aufrufen der Filmfunktion<br />
gestaltet sich dabei denkbar einfach, denn Nikon<br />
hat der Coolpix S8100 auf deren Gehäuserückseite<br />
einen zusärtzlichen Aufnahmetaster<br />
in bequemer Daumenreichweite spendiert. Ein<br />
Tastendruck und genügt – und die Filmaufnahme<br />
in 1 080p kann losgehen.<br />
Während des Filmens lassen sich Autofokus und<br />
Zoom weiter nutzen. Sollte letzterer mal etwas<br />
stärker ausfallen, tragen nicht weniger als vier<br />
sowohl optische als auch elektronische Bildstabilisierungssysteme<br />
dazu bei, dass das naturgemäß<br />
auftretende Wackeln auf ein Min<strong>im</strong>um<br />
reduziert wird. Einer dieser Helfer entscheidet<br />
zum Beispiel intelligent anhand mehrerer gepufferter<br />
Aufnahmen, welche am schärfsten ist, und<br />
verwirft dann automatisch die weniger gelungen<br />
Bilder. Nebenbei gehört Nikon zu jenen Vertretern<br />
der Zunft, die der Bildqualität gegenüber<br />
Megapixel-Zahlen den Vortritt geben. 12,1 Megapixel<br />
bringt der Kamerahersteller auf einem mit<br />
1/2,3 Zoll doch recht groß bemessenen CMOS-<br />
Sensor unter, sodass bei einer Empfindlichkeit<br />
von ISO 3 200 nur wenig Rauschen in den Bildern<br />
entsteht. Dazu trägt freilich auch der korrigierende<br />
Eingriff des Grafikprozessors bei.<br />
Doppelt hält besser<br />
Den gleichen Vorteil verschafft sich auch<br />
Panasonic bei der neuen „Immer dabei“-Kamera<br />
Lumix DMC-FX77. Auch hier beschränkt sich<br />
der Hersteller auf 12 Megapixel verteilt auf<br />
einem geringfügig größeren CCD-Chip als bei<br />
Nikons Kompaktkamera (1/2,33 Zoll). Die Besonderheit<br />
bei dieser Aufnahmeelektronik ist die<br />
Zwei-Kanal-Technologie, bei der die anfallenden<br />
Daten schneller der internen Bildverarbeitung<br />
zugeführt werden können. Diese ist bestückt mit<br />
der frisch aufgepeppten Bildprozessoreinheit<br />
vom Typ Venus Engine FHD, die alle eventuellen<br />
Bearbeitungsvorgänge (Skalierung, Rauschunterdrückung<br />
etc.) in Windeseile vorn<strong>im</strong>mt,<br />
bevor das fertige Digitalbild an den Puffer zur<br />
Speicherung weitergereicht wird. Wie die Abkürzung<br />
„FHD“ schon vermuten lässt, n<strong>im</strong>mt<br />
Blick in die Vergangenheit: Die Nikon Coolpix S2000 <strong>im</strong> Hintergrund verdeutlicht, wie der technologische<br />
Fortschritt <strong>im</strong> Laufe der Jahre entscheidend zum kompakteren Design beigetragen hat – dabei fällt besonders<br />
auf, dass die Bautiefe der Kameras trotz leistungsstärkerer Zoomobjektive deutlich reduziert werden konnte<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 59
Marktübersicht Kompaktkameras<br />
Leider selten anzutreffen: Trotz Videofunktion mit Full-HD-Unterstützung bringen<br />
nur wenige Kompakte einen HDMI-Ausgang zur Wiedergabe am TV-Gerät mit<br />
Die reine Freizeitausrichtung vom Kompaktkameras gipfelt in einem Frontdisplay<br />
für das perfekte Selbstportrait – das erspart unansehnliche Verrenkungen<br />
auch die DMC-FX77 Videos in der Auflösung von<br />
1920 × 1080 Pixeln auf – ein Trend, der sich wohl<br />
bei allen optischen Aufnahmegeräten endgültig<br />
durchgesetzt hat. Die Aufzeichnung erfolgt<br />
dabei in 50 Halbbildern und wird <strong>im</strong> AVCHD-<br />
Format (MPEG-4/H.264) auf der Speicherkarte<br />
abgelegt. Damit sind die aufgenommen Filme<br />
bereits mit dem Blu-ray-Standard konform. Für<br />
den Filmanfänger ist es dabei von Vorteil, dass<br />
die Automatik-Funktionen und auch der optische<br />
Bildstabilisator auf Wunsch dem Kameramann<br />
unter die Arme greifen. Der Ton lässt sich bei<br />
Bedarf mit einem Windfilter verbessern, jedoch<br />
sollte man beachten, dass Tonaufnahmen von<br />
Kompaktkameras naturgemäß nur von mäßiger<br />
Qualität geprägt sind. Die schnelle Signalverarbeitung<br />
ermöglicht darüber hinaus eine 3D-<br />
Bildfunktion. Dabei werden einfach bei einem<br />
leichten Schwenk 20 Einzelbilder <strong>im</strong> Zwischenspeicher<br />
abgelegt. Ein spezieller Algorithmus<br />
entscheidet dann, welches Bildpaar sich am<br />
besten zu einer stereoskopischen Aufnahme <strong>im</strong><br />
MPO-Format zusammenfügen lässt. Weiterhin<br />
auffällig ist die Abwesenheit jeglicher Bedienelemente.<br />
Die DMC-FX77 wird komplett über den<br />
3 Zoll durchmessenden Touchscreen gesteuert,<br />
der die komplette Rückseite des Gehäuses einn<strong>im</strong>mt.<br />
Bei den optischen Eigenschaften hat sich<br />
Panasonic für die geringe Bautiefe entschieden<br />
und bietet daher nur einen 5-fachen Zoom an.<br />
Dafür ist der Weitwinkel mit 24 mm (KB) recht<br />
ordentlich geraten und mit F2,5 ist die Lichtempfindlichkeit<br />
beachtlich.<br />
Spaßfaktor<br />
Einen ganz neuen Ansatz verfolgt Elektronikgigant<br />
Samsung. Das koreanische Unternehmen<br />
gilt als wahrer Tausendsassa der Elektronikbranche.<br />
Somit ist es nicht ungewöhnlich, dass<br />
durch Verknüpfungen verschiedener Trends<br />
aus unterschiedlichen Bereichen neue frische<br />
Ideen entstehen. So auch be<strong>im</strong> Modell PL170.<br />
Dieses fällt sofort durch den zweiten, an der<br />
Vorderseite integrierten LCD-Monitor auf. Sinn<br />
und Zweck des von Samsung als „2View“ bezeichneten<br />
Sekundärdisplays ist es, das Anfertigen<br />
von Selbstportraits zu erleichtern. In<br />
Zeiten, in denen die Menschen sich verstärkt<br />
über Soziale Netzwerke austauschen, kommt<br />
diesen schnellen Eigenaufnahmen aus der Hüfte<br />
eine wachsende Bedeutung zu. Da liegt der<br />
Gedanke nahe, genau diesen Trend aufzugreifen.<br />
Samsung geht dabei noch über den vorderseitigen<br />
Monitor hinaus und schrägt die Gehäuseunterseite<br />
an. Wenn der Arm dann doch<br />
mal zu kurz ist oder man Angst haben muss,<br />
dass Bild zu verwackeln, kann man die Kamera<br />
einfach auf dem Tisch abstellen und durch die<br />
Neigung nach oben ist der Bildausschnitt – zumindest<br />
bei normal großen Menschen – perfekt<br />
gewählt. Ein interessanter Ansatz, um sich die<br />
Mitnahme eines Stativs zu ersparen.<br />
Die generelle Spassausrichtung zieht sich<br />
durch das komplette Kamerakonzept der PL170.<br />
So finden sich neben den üblichen Programmautomatiken<br />
mehrere Effektprogramme, die<br />
vom Fischaugeneffekt über Zierrahmen bis hin<br />
zum Lomo-Modus einiges zu bieten haben.<br />
Dieses Konzept scheint für Samsung aufzugehen,<br />
denn die PL170 zählt schon zur zweiten<br />
Generation der „2View“-Kameras des Herstellers.<br />
Dabei verwundert es nicht, dass dabei ein<br />
paar technische Merkmale auf der Strecke bleiben.<br />
So n<strong>im</strong>mt die PL170 bewegte Bilder „nur“<br />
in 720 p-Auflösung auf – nüchtern betrachtet<br />
SD-Speicherkarten: Mehr Kapazität dank Spezifikation 3.0<br />
Langsam kommt der Ball bei der neuesten<br />
Generation von SD-Speicherkarten ins Rollen<br />
– die Kameras in unserem Vergleich sind<br />
dafür der beste Beweis. Viele haben bereits<br />
eine Schnittstelle in der Spezifikation SD<br />
3.0 für sogenannte SDXC-Speicherkarten<br />
integriert. Damit trägt die SD Card Association,<br />
der nach eigenen Angaben über 1 000<br />
Mitglieder angehören, dem stetig wachsenden<br />
Datenhunger Rechnung. Die Gier<br />
nach mehr mobiler Kapazität ist leicht nachzuvollziehen,<br />
wenn man sich die Full-HD-<br />
Videofunktionen der Kompaktkameras vor<br />
Augen führt. Diese beanspruchen mitunter<br />
3 Megabyte pro Filmsekunde. Durch den<br />
Einsatz eines neuen Dateisystems können<br />
theoretisch bis zu 2 Terabyte Daten auf<br />
einer Karte Platz finden, weshalb die SDXC-<br />
Vertreter leider nicht abwärtskompatibel zu<br />
älteren SD-Geschwistern sind. Aktuell ist bei<br />
SDXC-Speichermedien jedoch bei 128 Gigabyte<br />
das Ende der Fahnenstange erreicht.<br />
Bilder: Canon, Lexar, Nikon, Panasonic, Sony<br />
60<br />
FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011
Eine abgeflachte Seite sorgt bei Canon für sicheren und aufrechten Stand, auf der<br />
Rückseite findet sich lediglich der Touchscreen für die Kamerabedienung<br />
Schlichte Eleganz ist Trumpf. Dies ist zugleich einer der Gründe, warum sich die<br />
Cybershot-Modelle von Sony großer Popularität erfreuen<br />
hinkt sie damit dem aktuellen Stand der Technik<br />
ein Jahr hinterher. Der Weitwinkel ist mit<br />
26 mm (KB) ausgelegt auf Fotos, die man mit<br />
ausgestreckten Arm von sich selbst macht. Der<br />
Zoom bewegt sich mit 5-facher Vergrößerung <strong>im</strong><br />
Standardbereich, nur mit der Auflösung von 14<br />
Megapixel hat Samsung noch eine marketingtechnische<br />
Schippe aufgelegt.<br />
Knallhart<br />
Canon zielt mit der aktuellen Ixus 310 HS<br />
genau in die entgegengesetzte Richtung. Hier<br />
stehen vor allem Verarbeitungsqualität und<br />
das Erreichen neuer Horizonte bei den fotografischen<br />
Möglichkeiten der Kompaktklasse <strong>im</strong><br />
Vordergrund. Das spürt man schon, wenn man<br />
die Kamera zum ersten Mal in der Hand hält,<br />
denn zur Qualität tragen auch die verwendeten<br />
Materialien bei. Canon setzt bei der Ixus 310 HS<br />
auf stabilen, harten Edelstahl. Das komplette<br />
Gehäuse ist daraus gefertigt und schützt die<br />
Elektronik opt<strong>im</strong>al vor Stößen oder unsanfter<br />
Behandlung. Das Gerätedesign wurde zudem<br />
bewusst min<strong>im</strong>alistisch gehalten und sticht<br />
durch die markant geformten Ecken hervor. Die<br />
Rückseite zieren lediglich der mit 3,2 Zoll (8 cm)<br />
etwas größer ausgefallene Touchscreen und<br />
eine Schnellwahltaste für die Galerieansicht.<br />
Auch bei der Ixus 310 HS gilt die Devise, dass alle<br />
Kamerafunktionen über das Anzeigeelement<br />
gesteuert werden. Ein wenig enttäuschend ist<br />
zunächst die relativ geringe Auflösung des<br />
Displays von 460 000 Bildpunkten, jedoch hat<br />
Canon diesem eine erstaunlich gute Blickwinkelstabilität<br />
verliehen. Dies ist ein Segen für<br />
alle Überkopffotografen, denn diese werden<br />
bei ihren Fotoexper<strong>im</strong>enten den Bildinhalt <strong>im</strong>mer<br />
noch gut <strong>im</strong> Blick behalten. Exper<strong>im</strong>ente<br />
lassen sich auch mit den vorinstallierten Bildmodi<br />
veranstalten, denn neben der großen Zahl<br />
üblicher Programmautomatiken warten zwei<br />
manuelle Betriebsarten auf ihren Einsatz. So<br />
kann man zwischen einer Blenden- oder einer<br />
Verschlusszeitvorwahl wählen und damit der<br />
eigenen fotografischen Kreativität Vorschub<br />
leisten. Profis wird dies nicht ausreichen, aber<br />
ambitionierte Amateure werden diese Option<br />
zu schätzen wissen. Die fotografischen Qualitäten<br />
stehen bei der Ixus 310 HS außer Frage.<br />
Der Zoom der optischen Baugruppe gehört<br />
mit dem Faktor 4,4 in das Standardsegment,<br />
jedoch sind die Lichtstärke mit F2,0 und der<br />
Weitwinkel mit 24 mm (KB) sehr überzeugend.<br />
12,1 Megapixel n<strong>im</strong>mt der CMOS-Sensor der<br />
Ixus 310 HS auf. Fast schon selbstverständlich<br />
ist die Integration einer Full-HD-Videofunktion.<br />
Grafikpower<br />
Sony packt bei der max<strong>im</strong>alen Auflösung nochmal<br />
4 Millionen Bildpunkte drauf und führt nach<br />
Zahlen mit 16,1 Megapixel die Liste der vorgestellten<br />
Kameras an. Jedoch sollte man beachten,<br />
dass auch Sonys Cybershot DSC-WX7 mit<br />
1/2,3 Zoll einen ähnlichen großen CMOS-Sensor<br />
besitzt wie alle anderen Konkurrenten in dieser<br />
Marktübersicht. Ergo müsste das Rauschverhalten<br />
der Kamera wesentlich ungünstiger ausfallen,<br />
als man es bei einer Kamera mit 12,1 Megapixel<br />
beobachten kann. Das Ergebnis ist aber<br />
ein anderes, denn Sonys Exmor-R-Technologie<br />
und auch der potente Grafikchip vom Typ Bionz<br />
beherrschen einige sehr effektive Rauschminderungsverfahren,<br />
sodass die Bilder sich durchaus<br />
auch auf größeren Ausdrucken sehen lassen<br />
können. Darüber hinaus lässt sich eine elektronische<br />
Nachbearbeitung aktivieren, welche die<br />
typische Tiefenunschärfe von Vollbildkameras<br />
s<strong>im</strong>uliert. Dazu sollte sich das scharfgestellte<br />
Motiv <strong>im</strong> Vordergrund jedoch möglichst gut vom<br />
Hintergrund abheben, damit es nicht versehentlich<br />
auch weichgezeichnet wird. Zudem handelt<br />
es sich nur um eine S<strong>im</strong>ulation und ersetzt <strong>im</strong><br />
Zweifelsfall keine Profi-Aufnahme. Die weiteren<br />
Spezifikationen lehnen sich an die übrige<br />
Kandidatenriege an: 5-facher Zoom, 25 mm (KB)<br />
Weitwinkel, Filmen in Full-HD-Auflösung, großes<br />
Display. Einzig das 3D-Schwenkpanorama sowie<br />
die normale 3D-Foto-Funktion stechen noch aus<br />
den gebotenen Möglichkeiten heraus.<br />
Noch Potential<br />
Der kleine Überblick über die aktuelle Entwicklung<br />
des Kompaktkamerasegments zeigt, dass<br />
hier durchaus noch Spielraum für technische<br />
Innovationen, neue Funktionen sowie Ausstattungsdetails<br />
bleibt. Der oftmals gescholtene<br />
Zoomfaktor erhöht sich <strong>im</strong> Schnitt beständig,<br />
übermäßiges Rauschen und lange Auslöseverzögerungen<br />
gehören der Vergangenheit an.<br />
Doch sind sich <strong>im</strong> Allgemeinen die Vertreter der<br />
Zunft noch recht ähnlich. Wer sich für eine neue<br />
Kompakte entscheiden muss, sollte auf Ausstattungsdetails<br />
achten, die den eigenen Vorlieben<br />
entsprechen, und dann beherzt zugreifen ...<br />
Christian Hill<br />
Modelle <strong>im</strong> Überblick<br />
Hersteller/Modell Maße (B/H/T) Gewicht Chip-Format Auflösung Foto/Video Formate Foto/Video Display Preis/Straßenpreis (Body)<br />
Canon Ixus 310 HS 100,6 × 55,4 × 25,0 mm 185 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CMOS 12,1 Megapixel<br />
(4000 × 3000 Pixel) /<br />
1080 p 24<br />
Nikon Coolpix S8100 104,0 × 59,2 × 29,9 mm 209 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CMOS 12,1 Megapixel<br />
(4000 × 3000 Pixel) /<br />
1080 p 24<br />
JPEG/MOV H.264<br />
3,2 Zoll (8,0 cm)<br />
Touchscreen<br />
460000 Pixel<br />
3,0 Zoll (7,5 cm)<br />
Touchscreen<br />
921000 Pixel<br />
3,5 Zoll (8,8 cm)<br />
Touchscreen<br />
230000 Pixel<br />
3,0 Zoll (7,6 cm)<br />
Touchscreen/ 230000<br />
Pixel/Front 1,5 Zoll<br />
2,8 Zoll (7,0 cm)<br />
Touchscreen<br />
460 800 Pixel<br />
329 Euro/257 Euro<br />
JPEG/MOV H.264<br />
269 Euro/218 Euro<br />
Panasonic Lumix<br />
DMC-FX77<br />
99,7 × 55,2 × 20,6 mm 142 g (inkl. Akku) 1/2,33 Zoll CCD 12,1 Megapixel<br />
(4000 × 3 000 Pixel) /<br />
1080 i 50<br />
JPEG, MPO/AVCHD<br />
H. 264<br />
329 Euro/262 Euro<br />
Samsung PL170 95,3 × 57,3 × 19,0 mm 153,3 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CCD 16,1 Megapixel<br />
(4 608 × 3 456 Pixel) /<br />
720 p 30<br />
Sony Cybershot DSC-WX7 92,2 × 51,9 × 19,1 mm 120 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CMOS 16,1 Megapixel<br />
(4 608 × 3 456 Pixel) /<br />
1080 i 50<br />
JPEG/MPEG-4 AVC<br />
H.264<br />
199 Euro/152 Euro<br />
JPEG/AVCHD/MPEG4<br />
229 Euro/193 Euro<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 61
Marktübersicht 3D-Camcorder<br />
CONSUMER-3D-CAMCORDER<br />
Dreid<strong>im</strong>ensional filmen wie die Profis<br />
Das Thema 3D hat <strong>im</strong> Jahr 2010 zwar mächtig an Fahrt aufgenommen, krankt jedoch nach wie vor an fehlenden<br />
Inhalten. Mit den ersten Full-HD-3D-Camcordern kann nun jeder ambitionierte Hobbyfilmer selbst zur Kamera<br />
greifen und für abwechslungsreichen Nachschub <strong>im</strong> 3D-He<strong>im</strong>kino sorgen.<br />
Seit zwei Jahren können alle Enthusiasten<br />
des räumlichen Bildes hoffen, denn durch<br />
die vereinten Kräfte zahlreicher Beteiligter<br />
der Unterhaltungsindustrie – also sowohl die<br />
Produzenten von Inhalten als auch die für die<br />
technische Umsetzung verantwortlichen Gerätehersteller<br />
– scheint nun das 3D-Filmerlebnis<br />
endlich seinen Durchbruch zu feiern. Dies wurde<br />
erreicht, indem konkrete Standards geschaffen<br />
wurden, die den kompletten Weg vom Filmstudio<br />
bis ins he<strong>im</strong>ische Wohnz<strong>im</strong>mer ebnen.<br />
Diese Standards bieten den weltweit operierenden<br />
Parteien Sicherheit in Bezug auf die<br />
Herstellung 3D-fähiger Produkte. So auch bei<br />
den Entwicklern von Camcordern. Während die<br />
Film- und Fernsehindustrie zu einem großen Teil<br />
mit 2-Kamera-Konstruktionen arbeitet und nur<br />
langsam dem Doppellinsensystem Beachtung<br />
schenkt, blicken uns auf dem Endgerätemarkt<br />
mittlerweile drei verschiedene Camcordermodelle<br />
mit ihren beiden stereoskopischen Linsenaugen<br />
an. Doch aufgepasst: Auch wenn der<br />
äußere Schein es vermuten lässt, so gibt es auch<br />
hier unterschiedliche Herangehensweise an das<br />
Thema 3D, welche sich durchaus auf Qualität und<br />
auch auf die Möglichkeiten der späteren Nutzung<br />
auswirken können. Deshalb wollen wir bei den<br />
ersten Vertretern der Consumer-3D-Camcorder-<br />
Klasse hinter die Kulissen schauen und sie auch<br />
auf ihren Praxisnutzen hin untersuchen.<br />
3D zum Aufstecken<br />
Den ersten Vorstoß wagte Panasonic – und das<br />
schon <strong>im</strong> Herbst letzten Jahres. Somit gebührt<br />
der HDC-SDT750 auch die erste Erwähnung,<br />
denn dieser Camcorder brachte das stereoskopische<br />
Filmen erstmals in für den normalen Endverbraucher<br />
und Freizeitfilmer erschwingliche<br />
Regionen. Be<strong>im</strong> 3D-Camcorder-Konzept geht<br />
Panasonic dabei ganz eigene Wege. Kernstück<br />
ist die stereoskopische Vorsatzlinse mit der<br />
Bezeichnung VW-CLT1E, welche dem Camcorder<br />
bereits beiliegt. Mit ihr verwandelt sich der stark<br />
an die Vorgängermodelle erinnernde Camcorder<br />
in eine futuristisch anmutende, doppeläugige<br />
3D-Kamera. Durch das Montieren der Vorsatzlinse<br />
wird der sonst ausgewogen in der Hand<br />
liegende Camcorder etwas kopflastig, aber man<br />
muss die Vorsatzlinse nicht unbedingt <strong>im</strong>mer<br />
aufgeschraubt haben. Das Montieren des Vorsatzes<br />
selbst gestaltet sich für den Anfänger<br />
etwas fummelig, mit ein bisschen Übung klappt<br />
das jedoch <strong>im</strong>mer besser und die Verschraubung<br />
wirkt zu keinem Zeitpunkt instabil. Im 3D-Modus<br />
Bilder: Auerbach Verlag, JVC, Panasonic, Sony<br />
62<br />
FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011
Das überd<strong>im</strong>ensionierte 3D-Logo auf der Gehäuserückseite des 3D-Camcorders<br />
GS-TD1BEU von JVC ist zugleich auch als Umschalter für den 3D-Modus ausgelegt<br />
Mit aufgeschraubter Vorsatzlinse wird der Panasonic-Camcorder um einiges länger<br />
und leider deutlich kopflastiger, was die Handhabung nachhaltig erschwert<br />
n<strong>im</strong>mt der HDC-SDT750 <strong>im</strong> Side-by-Side-Format<br />
auf. Dabei werden die Bilder für das linke und<br />
das rechte Auge horizontal auf die halbe Bildbreite<br />
zusammengequetscht und in einem gemeinsamen<br />
Frame nebeneinander abgelegt. Das<br />
erspart Hersteller Panasonic den Einsatz eines<br />
zweiten CMOS-Sensors, hat jedoch auch Nachteile.<br />
Der sicherlich größte ist die horizontal halbierte<br />
Auflösung. Durch das Side-by-Side-Verfahren<br />
wird die Auflösung der Full-HD-Bilder von<br />
ehedem 1 920 × 1 080 Bildpunkte auf 960 × 1 080<br />
Pixel pro Bild gestutzt. Die Fernsehelektronik<br />
entzerrt die Bilder bei der späteren Wiedergabe<br />
wieder, wobei Zuschauer mit sensiblem Sehsinn<br />
die auf diese Weise eingeschränkte Auflösung<br />
durchaus störend registrieren.<br />
Mit gebundenen Händen<br />
Die beiden Optiken der Vorsatzlinse müssen<br />
vor dem Einsatz aufeinander abgest<strong>im</strong>mt werden.<br />
Hersteller Panasonic zeigt hier erfreulicherweise<br />
viel Einfallsreichtum und gestaltet<br />
die Justierungsprozedur benutzerfreundlich.<br />
Die dreistufige Kalibrierung wird visuell von<br />
Hilfeeinblendungen unterstützt und gerät damit<br />
zum Kinderspiel. Das dreid<strong>im</strong>ensionale Filmen<br />
mit der Vorsatzlinse ist begleitet von allerlei<br />
Einschränkungen. Im 3D-Modus werden sowohl<br />
einige elementare als auch manuelle Funktionen<br />
deaktiviert. Die Liste der Restriktionen ist<br />
lang und beginnt bereits bei alltäglichen Einrichtungen<br />
wie der Veränderung des Bildausschnitts.<br />
Zoomen ist <strong>im</strong> 3-D-Modus nicht gestattet<br />
und die Brennweite wird auf 58 Mill<strong>im</strong>eter<br />
eingefroren. Somit ist der Hobbyfilmer auf einen<br />
festen Bildausschnitt ohne Weitwinkel eingeengt<br />
und findet sich damit oft weit abseits des<br />
Geschehens wieder. Um eine erwachsene Person<br />
zur Gänze auf das digitale Zelluloid zu bannen,<br />
sind durch die eingeschränkte Brennweite<br />
mehrere Meter Abstand des Kameramanns zum<br />
Motiv nötig. Zudem sollte die Szenerie möglichst<br />
gut ausgeleuchtet sein, denn auch die Blendenzahl<br />
ist bei räumlichen Aufnahmen auf F3,2 festgeschrieben.<br />
Damit schwindet die <strong>im</strong> 2D-Modus<br />
gute Lichtempfindlichkeit wieder dahin und die<br />
Aufnahmen neigen bei weniger Licht schnell<br />
zum Rauschen. Neben der Blende sind bis auf<br />
den Weißabgleich alle manuellen Funktionen <strong>im</strong><br />
3D-Modus blockiert und selbst das Fokussieren<br />
muss der Kameraautomatik überlassen werden.<br />
Der Abstand des Konvergenzpunktes, dem Treffpunkt<br />
der optischen Achsen beider Bilder, ist<br />
ebenfalls auf 1,5 Meter (m) festgelegt und kann<br />
nicht zur Beeinflussung des 3D-Tiefeneffektes<br />
verändert werden. Abseits der weitreichenden<br />
Einschränkungen geht das 3D-Filmen leicht von<br />
der Hand. Auf dem <strong>Vorschau</strong>display wird automatisch<br />
nur eine der Perspektiven gezeigt.<br />
Die Display-Auflösung ist etwas zu grob geraten,<br />
jedoch erfreulich blickwinkelstabil. Der<br />
Bildschirm ist entspiegelt und kann durch gute<br />
Leuchtstärke auch bei Sonneneinstrahlung<br />
überzeugen. Die optischen Einschränkungen<br />
erschweren jedoch das spontane Filmen, da<br />
meist der Bildausschnitt zu gering ist oder das<br />
Licht nicht vollkommen ausreicht. Filmer dürften<br />
jedoch nach einiger Zeit ein Gespür für die<br />
richtige Wahl der Voreinstellungen entwickeln.<br />
Neue Wege<br />
Der HDC-SDT750 ist nicht der einzige 3D-fähige<br />
Camcorder von Panasonic. Seit diesem Frühjahr<br />
bietet der japanische Hersteller insgesamt sechs<br />
Camcorder an, welche mit der auch separat<br />
erhältlichen Vorsatzlinse zusammenarbeiten.<br />
Dabei reicht das Spektrum vom 549 Euro kostenden<br />
Einstiegsgerät HDC-SD99 bis hin zur Lösung<br />
für den ambitionierten Amateur, dem voll ausgestatteten<br />
HDC-HS900. Soviel Auswahl hat Konkurrent<br />
JVC nicht zu bieten. Hier steht man mit<br />
dem Modell GS-TD1BEU noch am Anfang einer<br />
hoffentlich erfolgreichen Reihe von 3D-Camcordern.<br />
Damit würde die Victory Company of Japan<br />
jedenfalls eine Tradition fortführen, welche sie<br />
<strong>im</strong> 2D-Sektor schon begonnen hat. Und tatsächlich<br />
sehen die Eckdaten für den 3D-Camcorder<br />
Eine Frage des Formats<br />
Im Laufe der Zeit haben sich viele Verfahren<br />
zum Abspeichern von 3D-Bildern entwickelt.<br />
Ihnen allen ist aber eins gemeinsam: Sie benötigen<br />
zwei Bilder, welche dem menschlichen<br />
räumlichen Sehen angepasst perspektivisch<br />
leicht zueinander versetzt sind. Panasonic setzt<br />
bei seinem Camcorder auf das Side-by-Side-<br />
Verfahren, das die Aufnahmen für rechtes und<br />
linkes Auge in einen normalen Bildausschnitt<br />
quetscht. Das hat den Vorteil, dass jedes normale<br />
Videoformat zur Abspeicherung dienen<br />
kann, sorgt aber be<strong>im</strong> Entzerren für Auflösungsverlust.<br />
Fortschrittlicher ist hier das MVC-<br />
Verfahren. Dieses speichert das zweite Bild nur<br />
als Differenzsignal zum Original, benötigt dafür<br />
nur etwa 50 Prozent mehr Speicherplatz und<br />
muss dafür keine Auflösungsverluste hinnehmen.<br />
Aus diesem Grunde wurde es auch zum<br />
Standardformat für die Blu-ray 3D auserkoren.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
63
Marktübersicht 3D-Camcorder<br />
Sony und JVC statten ihre Modelle mit einem autostereoskopischen Display aus,<br />
sodass die Aufnahme bereits unterwegs bequem begutachtet werden kann<br />
JVCs Doppellinsensystem ist besonders groß d<strong>im</strong>ensioniert und ermöglicht<br />
dadurch mit F1.2 eine sehr hohe Lichtempfindlichkeit<br />
GS-TD1BEU sehr vielversprechend aus. JVC hat<br />
von Anfang an nicht mit Ausstattungsdetails<br />
gegeizt. Das kann schon an allerlei Äußerlichkeiten<br />
festgestellt werden. Die markante Stereo-<br />
Optik ist anders als be<strong>im</strong> Panasonic-Modell<br />
fest mit dem Gehäuse verbunden. JVC hat das<br />
Gehäuse an diesen Umstand angepasst, sodass<br />
der ganze Camcorder sehr breit und bullig wirkt.<br />
Jedoch besitzt der GS-TD1BEU nicht jene Kopflastigkeit,<br />
welche der Panasonic-Camcorder mit<br />
aufgeschraubter Vorsatzlinse aufweist. Insgesamt<br />
macht JVCs 3D-Modell einen sehr stabilen<br />
Eindruck und die angedeutete Rippenoptik verleiht<br />
dem Gerät einen professionellen Look. Fast<br />
alle Bedienelemente des Camcorders befinden<br />
sich in der Geräterückseite und werden bequem<br />
mit dem Daumen bedient. Sie umrunden<br />
ein blau leuchten des 3D-Logo, was für Außenstehende<br />
keinen Zweifel mehr an den dreid<strong>im</strong>ensionalen<br />
Fähigkeiten aufkommen lässt.<br />
Dieses Logo selbst entpuppt sich jedoch auch<br />
als aktives Bedien element, welches auf Druck,<br />
wie sollte es anders sein, zwischen 2D- und 3D-<br />
Modus wechselt. Wesentlich unauffälliger, aber<br />
nicht weniger wichtig ist das Justierrädchen.<br />
Mit ihm lassen sich alle möglichen manuellen<br />
Einstellungen schnell wechseln und es ersetzt<br />
eine sonst in Objektivnähe befindliche Multifunktionstaste.<br />
Voll auf 3D geeicht<br />
Das Abenteuer 3D beginnt bei JVCs GS-TD1BEU<br />
schon mit dem Aufklappen des Displays, denn<br />
dieses glänzt selbst mit einer autostereoskopischen<br />
– sprich: brillenlosen – 3D-Wiedergabe.<br />
Somit kann man schon vor und während des Filmens<br />
die Qualität der 3D-Aufnahme abschätzen<br />
und auf eventuelle Filmfehler oder für 3D ungeeignete<br />
Einstellungen achten. Das Objektiv besitzt,<br />
wie bereits erwähnt, ebenfalls zwei Optiken,<br />
welche durch manuell bedienbare Schutzklappen<br />
vor äußeren Einwirkungen geschützt werden.<br />
Jedoch ist JVCs Optik keinesfalls mit der von<br />
Panasonic gleichzusetzen. Das sieht man schon,<br />
wenn man beide Optiken nebeneinander sieht.<br />
Hier fällt sofort auf, dass die Linsenöffnungen<br />
um ein vielfaches größer ausfallen als bei Panasonic.<br />
In der Tat ist die Lichtempfindlichkeit mit<br />
F1.2 wesentlich größer als bei der HDC-SDT750<br />
des Konkurrenten. Somit kommt der JVC-Vertreter<br />
deutlich länger ohne künstliche Aufhellung aus.<br />
Weitere Unterschiede offenbaren sich erst mit<br />
dem Blick in die Spezifikationen. So verwendet<br />
JVC für die Aufnahme des 3D-Bildes nicht nur<br />
einen, sondern gleich zwei Bildwandler. Dies<br />
bedeutet <strong>im</strong> Umkehrschluss, dass die optischen<br />
Achsen starr sind, da eine Zusammenführung der<br />
Bildinformationen erst bei der Kodierung stattfindet.<br />
Dieser Umstand erlaubt dem Hersteller <strong>im</strong><br />
gleichen Atemzug, auch während des Betriebs<br />
optische Änderungen zuzulassen, sprich: mit der<br />
TS-GD1BEU kann <strong>im</strong> stereoskopischen Betrieb<br />
auch gezoomt werden und man ist nicht auf<br />
einen eingeschränkten Bildausschnitt angewiesen.<br />
Unterstützt wird die Aufnahme von einem<br />
Grafikchip, der in ungeahnter Geschwindigkeit<br />
die interne Bildverarbeitung meistert. Dadurch<br />
ist <strong>im</strong> 3D-Foto-Modus eine Serienbildaufnahme<br />
mit bis zu 12 Bildern pro Sekunde möglich. Im<br />
Filmmodus n<strong>im</strong>mt der GS-TD1BEU <strong>im</strong> übrigen <strong>im</strong><br />
MVC-Format auf. Das Multiview Video Coding<br />
(MVC) ist <strong>im</strong> Prinzip eine Erweiterung des H.264-<br />
Codecs, welches speziell für die Speicherung<br />
und geräteunabhängige Wiedergabe von 3D-<br />
Aufnahmen entwickelt wurde. Aus diesem Grund<br />
wird es auch als Standard-Codec für die Blu-ray<br />
3D definiert – mit dem JVC-3D-Camcorder ist man<br />
formattechnisch so auf der sicheren Seite.<br />
Im Trend<br />
Konkurrent Sony setzt ebenfalls auf das richtige<br />
Pferd und n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> standardisierten MVC-Format<br />
auf. Dafür nutzt der 3D-Camcorder HDR-TD10E<br />
ein Doppellinsensystem mit zwei Bildsensoren.<br />
Mit einer Größe von 1/4-Zoll fallen diese sogar<br />
noch eine Spur größer als be<strong>im</strong> vergleichbaren<br />
JVC-Modell. Bis auf die D<strong>im</strong>ension des internen<br />
Speichers (64 Gigabyte bei beiden Modellen)<br />
und der Speicherschnittstelle hören aber auch<br />
schon die Gemeinsamkeiten auf. Der Sony-3D-<br />
Camcorder hat zwar ebenfalls ein autostereoskopisches<br />
<strong>Vorschau</strong>display, das jedoch mit<br />
über 1,2 Millionen Pixeln noch hochauflösender<br />
als das der Wettbewerber geriet. Zudem ist der<br />
HDR-TD10E generell kompakter ausgeführt, was<br />
sich auch den Durchmesser der optischen Baugruppen<br />
auswirkt. So ist die Lichtempfindlichkeit<br />
naturgemäß begrenzter, aber mit F1,8 nicht zu<br />
verachten. Als Entschädigung spendiert Sony<br />
einen größeren Zoomfaktor – bis zu 12-fach vergrößert<br />
der HDR-TD10E, <strong>im</strong> 3D-Modus <strong>im</strong>merhin<br />
noch um den Faktor 10. In dieser Betriebsart<br />
erreicht der Camcorder <strong>im</strong>merhin eine dezent<br />
weitwinklige Brennweite von 34,4 Mill<strong>im</strong>etern<br />
(mm; KB), <strong>im</strong> 2D-Modus vergrößert sich der Blickwinkel<br />
leicht auf 29,8 mm (KB). Sony hat dabei<br />
die Bildstabilisierung in die Optik integriert und<br />
entlastet so die interne Bildverarbeitung. Diese<br />
wäre aber nur bedingt bei ihrer Arbeit verlangsamt<br />
worden, denn mit dem „Boinz“ hält auch<br />
in Sonys 3D-Camcorder ein Highend-Grafikchip<br />
Einzug. Dieser ermöglicht es Sony auch, dem<br />
letztjährigen Vorstoß von Panasonic nachzueifern<br />
und ebenfalls Aufnahmen mit 50 Vollbildern<br />
pro Sekunde anzubieten. Somit sprengt nun auch<br />
Sony insgehe<strong>im</strong> die AVCHD-Standard-Vorgaben –<br />
wenn auch nur <strong>im</strong> 2D-Modus.<br />
Cla<strong>im</strong> abstecken<br />
Nachdem Panasonic <strong>im</strong> letzten Jahr mit der<br />
3D-Vorsatzlinse den Vorreiter in Sachen 3D-<br />
Aufnahme für den Endverbraucher spielte, dies<br />
aber nur mit Einschränkungen möglich macht,<br />
zeigen Sony und JVC in diesem Jahr, wo die Reise<br />
<strong>im</strong> 3D-Camcorder-Segment hinführt. Allen drei<br />
Herstellern ist dabei wichtig, sich vom wachsenden<br />
Markt der Billiganbieter abzugrenzen<br />
und zukunftssichere 3D-Aufnahmen zu einem<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu Full-HD-Camcordern tragbaren<br />
Preis anzubieten. In unseren Augen ist das auf<br />
jeden Fall der richtige Weg.<br />
Christian Hill<br />
Modelle <strong>im</strong> Überblick<br />
Hersteller/Modell Maße (B/H/T) Gewicht Chip-Format Auflösung Foto/Video Display (Auflösung) Preis/Straßenpreis (Body)<br />
Panasonic HDC-SDT750 78 × 69 × 235 mm 590 g 3 × 1/4,1 Zoll (3-fach CCD) 14,2 Megapixel (4608 × 3072 Pixel)/1080p50 3-Zoll-Touchscreen (230 400 Pixel) 1 399 Euro/765 Euro<br />
JVC GS-TD1BEU 102 × 64 × 186 mm 645 g 2 × 1/4,1 Zoll 2,9 Megapixel (2304 × 1296 Pixel)/1080i50 3,5 Zoll autostereoskopischer Touchscreen (921 600 Pixel) 1 799 Euro/1 680 Euro<br />
Sony HDR-TD10E 86,5 × 74 × 148,5 mm 645 g 2 × 1/4,1 Zoll 7,1 Megapixel (3072 × 2304)/1080p50 3,5 Zoll autostereoskopischer Touchscreen (1,229 Mio Pixel) 1 599 Euro/1 393 Euro<br />
Bilder: JVC, Sony<br />
64<br />
FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011
Dynamisches Trio<br />
Die gestalterischen Möglichkeiten bei der Fotografie sind schier unbegrenzt. Das gilt besonders, wenn man die<br />
Fähigkeiten der digitalen Nachbearbeitung mitberücksichtigt. Wachsender Beliebtheit erfreut sich dabei die<br />
sogenannte HDR-Fotografie. Die ersten Hersteller reagieren und integrieren die Funktionalität in ihre Kameras.<br />
HDR steht für High Dynamic Range. Damit<br />
wird eine Methode beschrieben, durch<br />
die sich der normale Dynamikumfang<br />
eines Fotos künstlich um ein Vielfaches erweitern<br />
lässt. Entgegen der ersten Vermutung bezeichnet<br />
man dieses Verfahren als Dynamikkompression.<br />
Doch zunächst zum Grundprinzip: Gerade in<br />
der Digitalfotografie sind Farbdynamik und Kontrast<br />
eingeschränkt durch die Art und Weise der<br />
Speicherung der Fotos. Diese werden zumeist <strong>im</strong><br />
RGB-Verfahren angelegt, d.h., für jeden Bildpunkt<br />
werden die Werte zu den drei Grundfarben Rot,<br />
Grün und Blau archiviert. Das Problem besteht<br />
darin, dass die Helligkeitsinformationen technisch<br />
l<strong>im</strong>itiert sind und dadurch lediglich 256 verschiedene<br />
Schattierungen jeder Farbe <strong>im</strong> abgespeicherten<br />
Bild definiert werden können. In der Praxis<br />
kommt es jedoch häufig vor, dass der Unterschied<br />
zwischen dunkelster und hellster Lichtquelle in<br />
einem Bild sehr hoch ist. In diesem Fall ist die<br />
Elektronik der Kamera also nicht <strong>im</strong>stande, die<br />
Beleuchtungssituation in ihrer gesamten Komplexität<br />
zu erfassen. Man kann sich das anhand eines<br />
Szenarios vorstellen, in dem eine Person oder ein<br />
Gegenstand abgelichtet werden, während dahinter<br />
in voller Pracht die Sonne strahlt. Die natürliche<br />
Adaptionsfähigkeit unseres Auges s<strong>im</strong>uliert dabei<br />
den eingeschränkten Dynamikumfang und das Objekt<br />
<strong>im</strong> Vordergrund erscheint uns konturlos und<br />
dunkel – der typische Effekt einer Gegenlichtaufnahme.<br />
Die HDR-Fotografie hat für dieses Problem<br />
die Lösung parat. Das Prinzip ist dabei so einfach<br />
wie naheliegend: Anstatt das Motiv lediglich einmal<br />
zu erfassen, werden be<strong>im</strong> HDR-Verfahren<br />
einfach mehrere Aufnahmen in unterschiedlichen<br />
Belichtungsstufen generiert und anschließend zu<br />
einem fertigen Bild kombiniert. Dazu ist, wie sollte<br />
es bei Digitalfotografie anders sein, der Einsatz<br />
von Software notwendig. Es gibt verschiedene<br />
Algorithmen, mit denen der erweiterte Dynamikumfang<br />
sinnvoll an das nichtlineare menschliche<br />
Sehverhalten angepasst werden kann. Dabei werden<br />
die Helligkeitswerte der einzelnen Bildpunkte<br />
proportional zur reellen Leuchtdichte gespeichert.<br />
Dadurch ist es möglich, Bildpartien, die entweder<br />
über- oder unterbelichtet sind, trotzdem in ihrer<br />
Farbigkeit zu erhalten. Das Ergebnis lässt sich<br />
anhand des Beispielfotos auf dieser Seite sehr gut<br />
beobachten. Mittlerweile gibt es eine wachsende<br />
Sammlung von Grafiksoftware für PC oder Mac,<br />
die sich auf HDR-Kodierung verstehen. Die Spanne<br />
reicht dabei von der kommerziellen Profilösung bis<br />
zur kostenlos erhältlichen Freeware. Die steigende<br />
Beliebtheit von HDR-Fotografie hat aber auch dafür<br />
gesorgt, dass diese in erste Geräte Einzug hält.<br />
So hat etwa der japanische Hersteller Nikon seiner<br />
Spiegelreflex-Kamera D90 eine solche Funktion<br />
spendiert. Aber auch in Kompaktkameras sind<br />
schon HDR-Modi gesichtet worden und selbst<br />
Smartphone-Apps werben damit. Besitzer einer<br />
älteren Digitalkamera können sich ebenfalls am<br />
Spiel mit der High Dynamic Range probieren. Einzige<br />
Voraussetzung: Das Gerät muss in der Lage<br />
sein, drei unterschiedlich belichtete Bilder ein<br />
und desselben Motives fotografieren zu können.<br />
Christian Hill<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
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von Loewe kann der Zuschauer von Chrom verspiegelt über Neon Pink bis hin<br />
zu Ebenholz aus einer Vielzahl von Design-Varianten wählen. Auch, ob der<br />
3D-Fernseher mit Netzwerkfunktionen an der Wand montiert, per Screen-Lift<br />
in Position gefahren oder auf einem Loewe-Rack aufgestellt wird, entscheidet<br />
der Käufer selbst. Gleiches gilt für die Audio-Konfiguration: Von Subwoofer<br />
über Sound Projector mit 7.1-Kanal-Klangkulisse bis zum Mediacenter mit<br />
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Aufgeschraubt<br />
Bilder: Auerbach Verlag
Im Einheitsdesign von Harman Kardon erscheint der Vollverstärker auf den ersten Blick<br />
eher unauffällig und ist leicht mit einem AV-Receiver aus gleichem Hause zu verwechseln<br />
ausgezeichnet<br />
Harman Kardon<br />
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In einem schlichten Design versucht sich der Vollverstärker HK 990 von Harman Kardon an einer Kombination<br />
aus hoher Ausgangsleistung und üppiger Ausstattung. Wie bewältigt der Hersteller die Herausforderung und<br />
kann das Ergebnis auch klanglich überzeugen? Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat sich den Neuling genau angesehen.<br />
Ein Stereovollverstärker erfüllt eigentlich ganz<br />
einfache Aufgaben und ist auch heute nicht<br />
wesentlich anders aufgebaut als zum Beispiel<br />
vor 15 bis 20 Jahren. Mit dem HK 990 ist Harman<br />
Kardon aber noch einen Schritt weiter gegangen:<br />
Neben zahlreichen Anschlüssen, die auch in<br />
digitalen Formaten geboten werden, um vom<br />
CD-Player aus die D/A-Wandler des Verstärkers<br />
Im oberen Teil der Fernbedienung<br />
sind Quellenwahl sowie<br />
der Ziffernblock zur Steuerung<br />
anderer Geräte untergebracht<br />
nutzen zu können, verfügt er über ein Lautsprecher-Einmesssystem.<br />
Somit ist eine ortsabhängige<br />
Raumakustikanpassung für die angeschlossenen<br />
Lautsprecher möglich. Es können bis<br />
zu zwei Subwoofer eingebunden werden und<br />
der Frequenzbereich, in dem die Einmessung<br />
stattfindet, ist wählbar; auch ein automatischer<br />
Modus ist vorgesehen. Die Bedienung via Signalgeber<br />
wird dabei über den Display-Kontext<br />
gestützt. Die Phonoliebhaber werden mit separaten<br />
Anschlüssen für MM- und MC-Systeme<br />
verwöhnt, auch die beiden symmetrischen XLR-<br />
Eingänge sind vor allem für Kenner interessant.<br />
Ihr Vorhandensein weist nebenbei auf den inneren<br />
Aufbau hin, denn dieser ist durchweg symmetrisch.<br />
Das beginnt schon in der Aufbereitung<br />
der Versorgungsspannung. Zwei mächtige Ringkerntrafos<br />
für jeweils einen Kanal speisen je ein<br />
Netzteil. Jedes dieser Netzteile verfügt über vier<br />
Ladekondensatoren mit geringem Innenwiderstand<br />
und einer schnell zu ladenden Kapazität.<br />
Auf diese Weise wird den ebenfalls symmetrisch<br />
angelegten Class-A/B-Endstufen innerhalb kürzester<br />
Zeit Strom bei konstanter Spannung geliefert.<br />
Dies ist bei erhöhten Anforderungen<br />
notwendig, damit es nicht zu Verzerrungen<br />
Das mittlere Tastenfeld dient der<br />
Lautstärkesteuerung und der<br />
Navigation durch das Menü<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Der multifunktionale Tastengeber<br />
bietet <strong>im</strong> unteren Teil<br />
Laufwerksfunktionen an<br />
Die Rückseite des Verstärkers ist reichhaltig mit allen Anschlussarten bestückt, sodass hier neben der analogen<br />
Unterstützung für XLR und Phono auch eine breite Palette an digitalen Zuspielern angeschlossen werden kann<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 69
Test l Stereovollverstärker von Harman Kardon<br />
Damit der Harman Kardon <strong>im</strong> Betrieb nicht überhitzt,<br />
besitzt jeder Kanal einen Lüfter direkt am Kühlkörper<br />
Das Übersprechen zwischen beiden Stereokanälen<br />
fällt gering aus – ein überzeugendes Messergebnis<br />
Der Frequenzgang ist über den hörbaren Bereich sehr<br />
linear und fällt erst über 50kHz deutlich ab<br />
Der Anteil der harmonischen Verzerrungen steigt zu<br />
den höchsten Frequenzen aber unhörbar an<br />
kommt. Hier trifft man auf hochstromstabile<br />
Netzteile in bester Harman-Kardon-Tradition.<br />
Der Blick ins Innere des Verstärkers offenbart<br />
Ansichten, die sonst nur in professionellen<br />
Lösungen vorkommen. Die riesigen Kühlkörper,<br />
die schon durch die Integration ins Gehäusedesign<br />
und dank Konvektion für ausreichend Temperaturabsenkung<br />
sorgen, werden durch eine<br />
temporäre, temperaturgesteuerte Lüfterkühlung<br />
ergänzt. Das gesamte aufwendige Schaltungsdesign<br />
setzt auf kurze Wege: So ist die<br />
Vorverstärkung gleich direkt hinter dem Eingang<br />
angesiedelt und wird über die elektronische<br />
Lautstärkeregelung unmittelbar an die Endverstärker<br />
weitergegeben. Nützliche Features wie<br />
mehrere analoge Aufnahmeausgänge werden<br />
ebenfalls geboten, auch ein digitales koaxiales<br />
S/P-DIF-Signal darf nicht fehlen. Möglich<br />
ist dies, weil für die Verarbeitung der Signale<br />
durch die Einmessautomatik ohnehin A/D/A-<br />
Konverter nötig sind. Die messtechnische<br />
Überprüfung zeigt respektable Werte auf: Die<br />
Verzerrungswerte 20 Dezibel (dB) vor Vollaussteuerung<br />
sind mit 0,013 Prozent sehr gut<br />
und über die digitalen Eingänge mit 0,012<br />
Prozent nicht wesentlich schlechter. Ähnlich<br />
sieht es mit dem Übersprechen der Stereokanäle<br />
ineinander aus, hier ist analog eine<br />
Dämpfung von 68 dB bei zehn Kilohertz (kHz)<br />
zu messen, die bei einem Kilohertz über 90 dB<br />
beträgt, <strong>im</strong> digitalen Weg sind die Werte um<br />
zwei Dezibel besser. Be<strong>im</strong> Signal-zu-Rauschabstand<br />
ist ein Wert von sehr guten 78 dB in<br />
der analogen wie in der digitalen „Welt“ vorhanden.<br />
Die <strong>im</strong>mense Leistungsausbeute von<br />
195 Watt (W) an acht Ohm pro Kanal und<br />
ein Spitzenwert von 235 W decken wohl jeden<br />
privaten Gebrauch.<br />
Klang überzeugt analog wie digital<br />
In der Wiedergabe kann man einen direkten Vergleich<br />
zwischen den beiden Welten ziehen: Über<br />
die analogen Eingänge erscheinen Gesangsst<strong>im</strong>men<br />
sehr lebendig, saubere S-Laute erzeugen<br />
zusammen mit der Konsonantenzeichnung<br />
eine schöne plastische Abbildung. Am digitalen<br />
Eingang wirkt der Vortrag steriler, distanzierter,<br />
aber fester umrissen <strong>im</strong> Stereobild. Dies zeigt<br />
sich auch bei einer Flügelaufnahme, in der die<br />
Saiten scheinbar leicht nachsingen und mehr<br />
Details offenbart werden, aber die Distanziertheit<br />
weniger begeistert als der warme, dichte<br />
und dadurch int<strong>im</strong>er wirkende Analogsignalpfad.<br />
Im Allgemeinen fiel die hohe Laufruhe<br />
<strong>im</strong> Klangbild auf, Kraft und dynamische Wucht<br />
schienen regelrecht darauf zu warten, sich zu<br />
entfalten. Für komplexe Orchesterwerke schienen<br />
die Detailabbildung und die Tiefe der akustischen<br />
Bühne über die analogen Eingänge nicht<br />
so gut aufgelöst wie über die internen Wandler.<br />
Hier waren die Entfernungsperspektiven und<br />
die tonale Balance sehr gut mit Glanz und Leben<br />
erfüllt. Der analoge Eingang war dagegen<br />
etwas träger, die Pauken hatten nicht den gleichen<br />
Biss, Streichersätze wirkten verklebter,<br />
die Durchhörbarkeit wurde klanglicher Wärme<br />
geopfert. Stark in der Dynamik kompr<strong>im</strong>ierte<br />
Musik lebt durch die Durchsichtigkeit und Luftigkeit<br />
der internen D/A-Wandlung auf. Dagegen<br />
profitiert Musik, die in der Dynamik weniger eingeschränkt<br />
ist, von der Plastizität und warmen<br />
Int<strong>im</strong>ität der analogen Eingänge.<br />
Jens Voigt<br />
Im Inneren die beiden Netzteiltrafos und die Platinen<br />
sowie die strikte Links-rechts-Trennung der Endstufen<br />
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Harman Kardon<br />
Modell AVR 260<br />
Preis/Straßenpreis<br />
699 Euro/555 Euro<br />
Maße B/H/T<br />
440 × 165 × 382 mm<br />
Gewicht<br />
24 kg<br />
Informationen<br />
www.harmankardon.com<br />
Anschlüsse<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Chinch<br />
analog<br />
Audio XLR<br />
Kopf<br />
hörer<br />
Eingänge 7<br />
Ausgänge<br />
sonstige Anschlüsse Subwoofer, RS 232, HRS-Link, Trigger Out<br />
Features<br />
EzSet/EQ-Lautsprecherkalibrierung<br />
Messdaten<br />
Signal-Rauschabstand<br />
77 dB<br />
(SNR)<br />
Dynamik nach AES 17<br />
77 dB<br />
Übersprechen bei<br />
–68 dB<br />
10 kHz<br />
Übersprechen<br />
–73,5 dB<br />
HDMI-Strecke<br />
THD+N –0,013 %<br />
THD+N Pegel<br />
–66 dB<br />
DFD (IMD)-Distortion<br />
–92 dB<br />
(IEC60118/IEC60268)<br />
Frequenzgangsabweichung<br />
0,063 dB<br />
Leistung (1 kHz Sinus@<br />
195 W<br />
1 % THD)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· große Leistungsausbeute für<br />
Anspruchsvolle<br />
· Phonoplatine mit MC- und MM-Eingängen<br />
Nachteile<br />
· etwas hohe Erwärmung<br />
· 160 W Leistungsaufnahme <strong>im</strong> Leerlauf<br />
Bewertung<br />
Audio<br />
Audiomesswerte gut 24,5/30<br />
Neutralität sehr gut 7/8<br />
Pegelfestigkeit/Dynamik sehr gut 7/8<br />
Basswiedergabe sehr gut 7/8<br />
Mittenwiedergabe sehr gut 7/8<br />
Höhenwiedergabe sehr gut 7/8<br />
Wiedergabequalität sehr gut 59,5/70<br />
Bedienung/Installation ausgezeichnet 29/32<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
ausgezeichnet 55/58<br />
Gesamt<br />
143,5 von 160 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
sehr gut<br />
Ergebnis<br />
ausgezeichnet<br />
90 %<br />
70<br />
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6.2010 x.2010 Dezember/Januar Monat/Monat<br />
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Seitee 85<br />
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6.2010 Dezember/Januar<br />
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1.2011 x.2010 Februar/März Monat/Monat<br />
41 Filme <strong>im</strong> Test<br />
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41 Filme <strong>im</strong> Test<br />
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Seite 90<br />
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Seite 74<br />
AVATAR – BLU-RAY 3D<br />
75 78 81<br />
Avatar 3D plus<br />
40 Kinokracher<br />
SALT AVATAR BLU RAY 3D<br />
TOY<br />
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3 Y<br />
74<br />
bruar/<br />
zur Gewährleistung Seite 92<br />
die Unterschiede<br />
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2.2011 April/Mai<br />
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Blickwinkel schummeln Seite 12<br />
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Loewe Connect „beamt“ Aufnahmen ab Seite 27<br />
BEDRÖHNT<br />
Blickwinkel schummeln Seite 12<br />
160 TESTS<br />
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unter 400 Euro Seite 38<br />
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20 Seiten Mult<strong>im</strong>edia-Testspecial<br />
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KLANGGEWALT<br />
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Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.<br />
Datum, Unterschrift<br />
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen<br />
2005<br />
1.2005<br />
3.2005<br />
5.2005<br />
2006<br />
1.2006<br />
2.2006<br />
3.2006<br />
5.2006<br />
6.2006<br />
2007<br />
1.2007<br />
2.2007<br />
3.2007<br />
4.2007<br />
5.2007<br />
6.2007<br />
2008<br />
1.2008<br />
2.2008<br />
3.2008<br />
4.2008<br />
5.2008<br />
6.2008<br />
2009<br />
1.2009<br />
2.2009<br />
3.2009<br />
4.2009<br />
6.2009<br />
2010<br />
2.2010<br />
3.2010<br />
4.2010<br />
5.2010<br />
6.2010<br />
Bitte einsenden an<br />
Auerbach Verlag<br />
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2011<br />
1.2011<br />
2.2011<br />
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6 TESTS<br />
ERATUNG<br />
STEXPERTEN<br />
N<br />
ERTEN
Test l Regallautsprecher<br />
KOMPAKTLAUTSPRECHER IM TEST<br />
Klang aus dem Regal<br />
Wenn der neue Flachbildfernseher den halben Wohnraum einn<strong>im</strong>mt und den Standlautsprechern keinen Freiraum<br />
mehr lässt, beginnt die Suche nach einer platzsparenden Alternative. Diese findet sich meist direkt auf<br />
dem Sideboard oder <strong>im</strong> Bücherregal, in dem die kompakten Lautsprecher ganz groß auffahren.<br />
B&W 685 Seite 74<br />
Mordaunt Short Mezzo 2 Seite 75<br />
Elac BS 243 Seite 76<br />
JBL LS40 Seite 77<br />
KEF Q100 Seite 78<br />
Nubert nuVero 4 Seite 79<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
72<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Lesen Sie hier<br />
... wie diese Kompaktlautsprecher<br />
bei uns <strong>im</strong> Test abschneiden.<br />
Wir haben<br />
technischen und<br />
klanglichen Eigenschaften<br />
der Speaker<br />
in unserem Testraum<br />
mit modernster<br />
Messtechnik auf den<br />
Zahn gefühlt.<br />
Torsten Pless<br />
Lautsprecher sind ein unumgängliches<br />
Element in der Signalkette der analogen<br />
und digitalen Audiowiedergabe. Die einen<br />
sehen sie als Notwendigkeit an und würden<br />
sie am liebsten so klein wie möglich in einer<br />
Ecke verschwinden lassen. Für andere, meist als<br />
audiophil bekannte Hörer, können sie wiederum<br />
manchmal gar nicht groß genug sein. Für uns gelten<br />
sie als das wichtigste Glied der Audiosignalkette,<br />
denn die Qualität der Lautsprecher n<strong>im</strong>mt<br />
entscheidenden Einfluss auf den Charme des<br />
klanglichen Ergebnisses. Aber selbst der größte<br />
und teuerste Lautsprecher ist nicht zwangsläufig<br />
auch der Ideale. Entscheidend sind ebenso Größe<br />
und akustische Eigenschaft des Hörraumes<br />
sowie Aufstellungsort.<br />
Größe allein nicht entscheidend<br />
Wie bei allem <strong>im</strong> Leben kommt es nicht nur auf<br />
die Größe an. Auch die inneren Werte und ein<br />
ansprechendes Erscheinungsbild beeinflussen<br />
die Wahl. Dabei gilt: Der perfekte Lautsprecher<br />
existiert nicht. Be<strong>im</strong> Hörer ist <strong>im</strong>mer eine gewisse<br />
Kompromissbereitschaft gefragt. Ein wie<br />
vom Lineal gezeichneter Frequenzgang kann<br />
nur am Computer mit einem Grafikprogramm<br />
erstellt werden. Dennoch gibt es Lautsprecher,<br />
die diesem Ideal nahe kommen. Während sich<br />
der audiophile Hörer danach auf diese Suche<br />
begibt, möchte mancher Hi-Fi-Enthusiast das<br />
genaue Gegenteil: einen sogenannten Badewannen-Frequenzgang.<br />
Der ist zwar nicht besonders<br />
audiophil, findet aber dennoch seine Anhänger,<br />
weil er Bässe und Höhen besonders betont.<br />
Stereoenthusiasten, Design liebhaber und He<strong>im</strong>kinobegeisterte<br />
wissen das zu schätzen.<br />
Im Bücherregal zuhause<br />
Aufgrund ihrer kompakten Maße eignen sich<br />
die Lautsprecher aus unserem Vergleichstest<br />
für eine Platzierung auf separaten Ständern<br />
oder – wie es der Name bereits andeutet – direkt<br />
<strong>im</strong> Bücherregal. Unter akustischen Gesichtspunkten<br />
ist das subopt<strong>im</strong>al, mit etwas Exper<strong>im</strong>entierfreude<br />
bei der Aufstellung lässt sich<br />
jedoch der Tieftonbereich gezielt verstärken.<br />
Denn dabei stoßen die kleinen Schallwandler<br />
meist an die Grenzen des akustisch Möglichen.<br />
Mit speziellen Bauformen, ausreichender Größe<br />
und der Zuhilfenahme einer Bassreflexöffnung*<br />
versuchen die Hersteller nachzuhelfen. Wie gut<br />
das <strong>im</strong> Einzelfall gelungen ist, klärt unser Test.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 73
Test l Regallautsprecher<br />
Rechts oben ist das Anschlussfeld der B&W zu erkennen, das ein Bi-Amping unterstützt, aber nicht zwingend<br />
vorsieht. Im Bild darunter ist eine Detailansicht der Kevlargewebemembran zu erkennen<br />
gut<br />
B&W<br />
685<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
B&W 685<br />
Bereits der Name Bowers & Wilkins lässt Großes<br />
vermuten und schraubt die Erwartungshaltung<br />
nach oben. Dass ein B&W-Lautsprecherpaar<br />
nicht nur den prall gefüllten Geldbeuteln vorbehalten<br />
ist, sondern durchaus auch erschwinglich<br />
sein kann, wird mit den Regallautsprechern<br />
685 unter Beweis gestellt. Bereits ihr Design<br />
lässt auf den britischen Hersteller mit den zwei<br />
großen Buchstaben schließen, ist dieses doch<br />
an ihre Vorgängerversionen angelehnt. Dass<br />
sie sich nicht nur in ihrer Optik, sondern auch in<br />
der technischen Ausführung einiges von ihren<br />
größeren Geschwistern abgeschaut haben, ist<br />
ebenfalls von außen zu erahnen. Die Front der<br />
Gehäuse ist mit Softlack beschichtet, in sie sind<br />
die beiden Chassis sowie sämtliche Schrauben<br />
sehr elegant eingelassen. Unser Testmodell ist<br />
mit einem Echtholzfurnier versehen, das den<br />
685 ein rustikal-modernes Auftreten verleiht.<br />
Damit wäre es fast eine Verschmähung, die<br />
beiden Lautsprecher <strong>im</strong> Regal verschwinden zu<br />
lassen. Alternativ lassen sie sich auf Stativen<br />
oder mit der standardmäßigen Halterung auf<br />
Der sogenannte Phase-Plug sitzt fest in der Mitte des<br />
Tiefmitteltöneres an der Stelle des Konus<br />
der Rückseite direkt an einer Wand montieren.<br />
Das Anschlussterminal bietet eine angenehme<br />
Zugänglichkeit und überzeugt mit vergoldeten<br />
Buchsen in Bi-Wiring-Ausführung.<br />
Nicht nur der 25-Mill<strong>im</strong>eter-Hochtöner ist aus<br />
Aluminium gefertigt, sondern auch die kunstvolle<br />
Platte mit Bowers-&-Wilkins-Aufschrift,<br />
die ihn umgibt. Seine Aufhängung ist sehr weich<br />
gestaltet, was ihm den einen oder anderen<br />
Pluspunkt gegenüber seinen Vorgängern einbringt.<br />
Auch wenn man be<strong>im</strong> Nautilus-Hochtöner<br />
<strong>im</strong>mer zuerst an das typische Horn auf den<br />
B&W-Lautsprechern denkt, gibt es ebenso Modelle,<br />
die dieses in sich verborgen tragen. So<br />
verhält es sich bei den 685-Lautsprechern, die<br />
das konisch zulaufende Rohr, das mit Dämmmaterial<br />
gefüllt ist, <strong>im</strong> Inneren enthalten. Damit<br />
soll verhindert werden, dass der rückseitig<br />
abstrahlende Schallanteil an der Rückwand zu<br />
einem Druckstaueffekt* führt. Nicht nur von<br />
innen, sondern auch von außen ist die sehr<br />
nah beieinanderliegende Anordnung der beiden<br />
Treiber festzustellen. Dies soll vor allem den<br />
Sweetspot erweitern und eine winkelunabhängigere<br />
Hörposition ermöglichen. Typisch für die<br />
Lautsprecher des britischen Herstellers ist die<br />
Wahl des Kevlarmembranmaterials. Die leichtgewebte<br />
Faser besticht vor allem durch hohe<br />
Stabilität. Am 165-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner ist<br />
ein Phase-Plug angebracht, welches einerseits<br />
den Wirkungsgrad erhöht, aber auch ein echter<br />
Blickfang ist. Unter dem Tiefmitteltontreiber<br />
sitzt der Bassreflexkanal*, den B&W als strömungsopt<strong>im</strong>ierten<br />
Flowport bezeichnet. Die<br />
kleinen Vertiefungen innerhalb der Röhre ähneln<br />
den D<strong>im</strong>ples auf einem Golfball und sollen<br />
Luftströmungsgeräusche vermeiden. Mit den<br />
beiden mitgelieferten Schaumstoffverschlüssen<br />
lässt sich die Gehäuseöffnung teilweise<br />
oder komplett verschließen. Damit kann man<br />
den Tieftonanteil manuell regulieren und an die<br />
eigene Raumakustik anpassen.<br />
Bedachter Klang<br />
Geht man mit einem Lautsprecher dieses Namens<br />
in den Hörtest, erwartet man fast schon<br />
einen spektakulären Klang. Tatsächlich üben<br />
sich die B&W <strong>im</strong> britischen Understatement,<br />
was uns gut gefiel. Denn übertrieben muss ein<br />
Lautsprecher nicht klingen, um uns zu überzeugen.<br />
Der Hochtöner vermittelte eher einen<br />
zurückhaltenden Klangeindruck, der den kleinen<br />
B&Ws fast schon einen dunklen Klangcharakter<br />
verleiht. Becken, Hi-Hats und Triangeln traten<br />
in den Hintergrund zurück und überließen lieber<br />
den mittigen Instrumenten das Klangfeld.<br />
Positiv waren in diesem Zusammenhang vor<br />
allem Gesangsst<strong>im</strong>men, die keinerlei Betonung<br />
<strong>im</strong> Konsonantenbereich und bei der S-Laut-<br />
Wiedergabe aufwiesen. Zwar klangen sie in den<br />
oberen Mitten etwas gefärbt, dafür konnten sie<br />
mit einem kräftigen Grundton <strong>im</strong> Sprachbereich<br />
überzeugen. Glänzte der Hochtonbereich durch<br />
geschmeidig präsentierte Klänge, gingen vor<br />
allem Bass<strong>im</strong>pulse äußerst kräftig und druckvoll<br />
zu Werke. Angesichts der Größe der beiden Kompakten<br />
konnte uns der Tieftonbereich vollends<br />
überzeugen und ist für unseren Geschmack fast<br />
schon überrepräsentiert. Besonders <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />
wird sich dies positiv bemerkbar machen.<br />
Ergebnis<br />
82 %<br />
gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, B&W, Mordaunt<br />
74<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Die Mordaunt Short Mezzo 2 setzt auf einen Tiefmitteltöner ohne den typischen Konus <strong>im</strong> Zentrum – auch hier<br />
ist das Anschlussfeld Bi-Amping fähig. Rechts unten ist der Hochtöner <strong>im</strong> Detail sichtbar<br />
gut<br />
Mordaunt Short<br />
Mezzo 2<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
MORDAUNT SHORT MEZZO 2<br />
Was haben Mordaunt Short und Marantz gemeinsam?<br />
Die britische Lautsprecherschmiede<br />
wird in Deutschland vom He<strong>im</strong>kinospezialisten<br />
vertrieben. Der Regallautsprecher Mezzo<br />
2 entstammt der gleichnamigen Familie, die<br />
zusammen ein komplettes Surround-Set bildet.<br />
Erste Auffälligkeit des Speakers ist sein<br />
futuristisches Auftreten. Auch ohne Echtholz<br />
schafft es das Lautsprecherpaar, sich mit verschiedenen<br />
Furnieren an jeden Wohnraum optisch<br />
anzupassen. Die abgerundeten Gehäuseseiten<br />
verbessern sowohl das Aussehen als<br />
auch die Klangqualität. Stehende Wellen <strong>im</strong><br />
Inneren werden dadurch auf ein Min<strong>im</strong>um begrenzt.<br />
Eine Abrundung der Gehäusekanten<br />
könnte Kantenreflexionen jedoch noch weiter<br />
einschränken. Die magnetische Frontabdeckung<br />
veredelt das Aussehen des Mezzo 2 zusätzlich.<br />
Auch die Gehäuserückseite weiß mit ihrem Bi-<br />
Wiring-Terminal zu überzeugen. Die silberfarbenen<br />
Lautsprecherbuchsen, die sogenannten<br />
Bullet-Plugs, werden zusammen mit den geschwungenen<br />
Brücken zum wahren Blickfang.<br />
Das gut gedämmte Innere und die Gehäuseverstrebungen<br />
wirken störenden Resonanzen entgegen<br />
In die Vorderseite des 2-Wege-Lautsprechers<br />
sind die beiden aus Aluminium gefertigten Chassis<br />
eingelassen. Die 25-mm-Hochtonkalotte ragt<br />
sogar etwas darüber hinaus und wurde zur<br />
akustischen Entkopplung in Gummi eingelagert.<br />
Als äußerst ausgefallen lässt sich Mordaunt<br />
Shorts akustische Bedämpfung des nach<br />
hinten abgestrahlten Schallanteils bezeichnen.<br />
Die Aspired Tweeter Technology, kurz ATT, soll<br />
einen <strong>im</strong> Gehäuse entstehenden Druckstaueffekt*<br />
el<strong>im</strong>inieren. Dazu sind am Hochtöner neun<br />
Resonatorröhren befestigt, die zusammen mit<br />
den Belüftungsöffnungen auf der Oberseite ausreichend<br />
Platz zum Atmen bieten sollen. Etwas<br />
gewöhnlicher fällt hingegen die Konstruktion<br />
des 16,5-cm-Tiefmitteltöners aus. Dieser wurde<br />
ebenfalls aus Aluminium gefertigt, wodurch er<br />
sein geringes Gewicht trotz hoher Steifigkeit erhält.<br />
Die Frequenzweiche, die die beiden Treiber<br />
mit den passenden akustischen Signalanteilen<br />
versorgt, sitzt hinter dem Hochtöner und über<br />
den Verstrebungen. Die ausreichend d<strong>im</strong>ensionierte<br />
Bassreflexöffnung* sitzt ebenfalls auf<br />
der Vorderseite und unterstützt den darüberliegenden<br />
Tiefmitteltöner mit einer Erweiterung<br />
des Tiefgangs. Die Platzierung kann mitunter<br />
zwar zu leichten Luftströmungsgeräuschen<br />
führen, sie ist bei wandnaher Aufstellung jedoch<br />
einer rückseitigen Anordnung vorzuziehen.<br />
Positiv ist uns die Bedämpfung sowohl <strong>im</strong><br />
Inneren des Lautsprechers als auch direkt <strong>im</strong><br />
Reflexkanal* aufgefallen.<br />
Überzeugende Konstruktion<br />
Unseren Hörtest begannen wir mit moderner<br />
Rockmusik, die durch ihr hohes Maß an Kompression<br />
zwar keinen audiophilen Anspruch<br />
hegt, dafür den aktuellen Musiktrend gut widerspiegelt.<br />
Den verzerrten Gitarrenwänden fehlte<br />
es an den dringend benötigten Mitten, wodurch<br />
ihnen etwas an Lebendigkeit genommen wurde.<br />
Bassgitarren klangen teilweise zu überrepräsentiert,<br />
was bereits auf einen auf modern<br />
getunten Frequenzgang schließen lässt. Der<br />
unausgeglichene Mittenbereich wird von leichten<br />
Durchschwingungseffekten des Gehäuses<br />
unterstützt. Von einem überbetonten Hochtonbereich,<br />
wie er bei modern ausgerichteten Lautsprechern<br />
häufig zu finden ist, haben die Entwickler<br />
glücklicherweise abgesehen. Die beiden<br />
Mezzo 2 zeigten sich in dieser Disziplin sogar<br />
äußerst feinfühlig und gaben Schlagzeugbecken<br />
und Triangeln in voller Orchesterbesetzung mit<br />
angenehmer Zurückhaltung wieder. Gesangsst<strong>im</strong>men<br />
profitierten ebenso von der Hochtönerkonstruktion,<br />
die harte Konsonanten und<br />
S-Laute abmilderte. Das frei atmende Chassis<br />
spielt hier seine Stärken aus. Die Königsdisziplin<br />
für einen Lautsprecher ist aber <strong>im</strong>mer noch die<br />
Wiedergabe von komplexen Orchesterstrukturen.<br />
Während feinste Details auch hier korrekt dargestellt<br />
wurden, machte der Mittenbereich unseren<br />
Kesselpauken wieder einen Strich durch die Rechnung.<br />
Anschlagsgeräusche und Impulse wurden<br />
nur träge wiedergegeben. Unserer Flamencotänzerin,<br />
die sich von einer Nylongitarre begleiten<br />
ließ, fehlte es teilweise an Direktheit. Die Wiedergabe<br />
ihrer kreisrunden Bewegungen quer über<br />
die akustische Bühne wussten die beiden Mezzo<br />
2 hingegen überzeugend zu vermitteln.<br />
Ergebnis<br />
77 %<br />
gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 75
Test l Regallautsprecher<br />
Links: Die kristallartige Strucktur des Tiefmitteltöners sorgt für geringe Partialsschwingungsneigung. Rechts<br />
oben sind die Bi-Amping fähigen Anschlüsse und darunter der Bändchenhochtöner* <strong>im</strong> Detail zu sehen<br />
sehr gut<br />
Elac<br />
BS 243<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
ELAC BS 243<br />
Frisch von der Kieler Werft ist der BS 243 von<br />
Elac in unserem Testhafen eingetroffen. Das<br />
Kompaktlautsprechermodell entstammt dem<br />
sechsteiligen Surround-Set Linie 240 und spricht<br />
dadurch gleichermaßen Hi-Fi-Enthusiasten wie<br />
Mehrkanalfans an. Das Gehäuse ist sowohl in<br />
Echtholzfurnier als auch in Klavierlackbeschichtung<br />
erhältlich und weist in puncto Verarbeitung<br />
keinerlei Makel auf. Die Gehäusefront tritt optisch<br />
besonders durch die beiden Lautsprecherchassis<br />
in Erscheinung, die dem Kenner ihre<br />
Besonderheit offenbaren. Elacs berühmter Jet-<br />
Hochtöner kommt, nun bereits in seiner dritten<br />
Version, auch in den kleinen Regallautsprechern<br />
zum Einsatz. Die Membran des Bändchenhochtöners*<br />
besteht aus einer lamellenförmig gefalteten<br />
Folie, die von einem Neodymmagneten<br />
angetrieben wird und sich je nach anliegendem<br />
Signal öffnet und wieder schließt. Damit wird Luft<br />
in Bewegung gesetzt und es entsteht der für uns<br />
hörbare Schall. Die akustische Wirkungsfläche<br />
der gefalteten Folie übersteigt die eines üblichen<br />
Kalottenhochtöners um ein Vielfaches, was zu ei-<br />
Der leistungsfähige Tiefmitteltöner ist in einem sehr gut<br />
gedämmten Gehäuse untergebracht<br />
ner schnellen und <strong>im</strong>pulsfreudigen Wiedergabe<br />
führt. Herkömmliche Kalottenhochtöner reagieren<br />
in der Regel nicht ganz so schnell. Aber auch<br />
der Tiefmitteltöner des 2-Wege-Systems sticht<br />
mit seiner patentierten Kristallmembran sofort<br />
ins Auge. Der 150 Mill<strong>im</strong>eter (mm) große Konus<br />
besteht aus einem Verbundmaterial aus Aluminium<br />
und Zellstoff, das kristallförmig geprägt ist.<br />
Dadurch wird die Membran versteift und zeitgleiche<br />
entgegengesetzte Auslenkungen, sogenannte<br />
Partialschwingungen, werden reduziert. Dies<br />
beugt Interferenzen vor und min<strong>im</strong>iert Klangverfärbungen.<br />
Mit einer ergänzenden Befestigung<br />
der Schwingspule auf der Membranunterseite<br />
soll der tieffrequente Übertragungsbereich erweitert<br />
werden. Die Bassreflexkonstruktion* mit<br />
Öffnung auf der Rückseite sorgt bei wandnaher<br />
Aufstellung für eine zusätzliche Bassverstärkung.<br />
Ist dies nicht gewünscht, helfen die beiden<br />
ineinander steckbaren Schaumstoffteile zur<br />
zweistufigen Verschließung des Reflexkanals*.<br />
Auf beide konnten wir während des gesamten<br />
Testdurchlaufs verzichten. Bereits voropt<strong>im</strong>iert<br />
wurde das Gehäuse in seinem Inneren, indem<br />
es randvoll mit Dämmmaterial gefüllt wurde,<br />
um stehende Wellen zu bedämpfen. Gehäuseresonanzen<br />
durch mitschwingende Seitenwände<br />
werden mit Verstrebungen auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert.<br />
Das Anschlussterminal ist für den Bi-Wiring-Betrieb<br />
ausgelegt und n<strong>im</strong>mt alle gängigen<br />
Lautsprecherkabel von Bananenstecker bis<br />
Kabelschuh entgegen.<br />
Unaufgeregter Klang<br />
Trotz der zweiten Schwingspulenaufhängung des<br />
Tiefmitteltöners und des damit verbundenen<br />
Namensanhangs XR („eXtended Range“, zu<br />
Deutsch: „erweiterter Übertragungsbereich“)<br />
schaffen es die beiden Lautsprecher nicht, bis<br />
in die tiefsten Lagen vorzudringen. Bass<strong>im</strong>pulse<br />
werden zwar sehr trocken reproduziert, trotzdem<br />
ist das tieffrequente Ausklingverhalten etwas<br />
gebremst. Von den unteren Mitten bis hin zu den<br />
höchsten Frequenzen versprühen die Lautsprecher<br />
dafür enorme Transparenz. Die BS 243 versuchen<br />
ihre Größe nicht durch Effekthascherei<br />
auszugleichen, sondern setzen auf weitgehende<br />
Linearität. Bereits überbetonte Gesangsst<strong>im</strong>men<br />
werden nicht zusätzlich angehoben und<br />
Schlagzeug- sowie Orchesterbecken erklangen<br />
zu keiner Zeit überspitzt. Besonders das Klangbeispiel<br />
eines in den hohen Lagen spielenden<br />
Steinway-Flügels wusste zu gefallen und spielte<br />
äußerst realitätsnah und emotional auf. Saiteninstrumente<br />
hatten einen sehr homogenen<br />
Anschlag mit leicht zurückhaltenden Obertönen,<br />
die einer gezupften Flamencogitarre nichts an<br />
Natürlichkeit nahmen. Die Kombination aus Jet-<br />
III-Hochtöner und Kristalltiefmitteltöner machte<br />
sich besonders in der Abbildung der Stereobreite<br />
bemerkbar. In der Wagner-Ouvertüre zu „Der<br />
Fliegende Holländer“ erstreckten sich einzelne<br />
Instrumente über die komplette akustische<br />
Bühne und blieben dabei doch jederzeit ortbar.<br />
Die Tiefe des Raumes lieferte gute Ergebnisse,<br />
könnte mit einem erweiterten Bassbereich jedoch<br />
noch etwas weitläufiger sein. Mit einem<br />
gut abgest<strong>im</strong>mten Subwoofer lässt sich mit den<br />
BS 243 ein komplettes Mehrkanalset aufbauen,<br />
dessen Stärke in der Surround-Wiedergabe liegt.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
87 %<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Elac, JBL<br />
76<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Die LS40 wird von dem großen Tieftöner und dem Mitteltonhorn in ihrer optischen Erscheinung best<strong>im</strong>mt.<br />
Rechts oben sind die Bi-Amping fähigen Anschlüsse und darunter das Mitteltonhorn <strong>im</strong> Detail erkennbar<br />
sehr gut<br />
JBL<br />
LS40<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
JBL LS40<br />
Der US-amerikanische Hersteller JBL blickt mittlerweile<br />
auf eine über 100-jährige Firmengeschichte<br />
zurück. In dieser Zeit hat man sowohl<br />
professionelle Studiomonitore als auch Lautsprecher<br />
für den He<strong>im</strong>bereich entwickelt. Augenscheinlich<br />
kombiniert der Spezialist beide<br />
Welten in seinem Regallautsprecher LS40. Bei<br />
einer Höhe von fast 50 cm erinnert das Lautsprecherpaar<br />
eher an ein Beschallungssystem<br />
und es dürfte schwer werden, das Paar noch<br />
in einem Bücherregal unterzubringen. Die konstant<br />
arrondierten Gehäuseseiten runden das<br />
Gesamtbild ab und beugen Kantendispersionen<br />
wirkungsvoll vor.<br />
Der LS40 ist ein 3-Wege-Lautsprecher mit Tiefmitteltöner,<br />
Hochtöner und einem Superhochtöner.<br />
Letzterer ist 19 mm groß und besteht aus<br />
einer Polyesterfolienmembran. Der bereits von<br />
Natur aus mit einem hohen Bündelungsgrad<br />
ausgestattete Ringstrahler wird zusätzlich von<br />
einem Waveguide unterstützt, das schallführend<br />
auf die austretenden Schallwellen wirkt.<br />
Angetrieben wird das Superhochtonchassis von<br />
einem Neodymmagneten. Die Trennung zwischen<br />
Hochtöner und Superhochtöner geschieht<br />
bei sieben Kilohertz (kHz). Die 50-mm-Kalotte<br />
des Tweeters besteht aus reinem Titan und sitzt<br />
deutlich hinter den beiden umliegenden Schallwandlern.<br />
Bei den Regallautsprechern LS40 handelt<br />
es sich um eine Hornkonstruktion mit Druckkammer,<br />
bei der vor der Hochtonmembran ein<br />
Horn angebracht ist. Dieses dient ähnlich dem<br />
Waveguide des Superhochtöners als Schallführung<br />
und formt die abgegebenen Schallwellen<br />
anhand der Öffnung. Als Ergebnis erhält man ein<br />
sehr gerichtetes Signal, das den Schalldruck <strong>im</strong><br />
Abstrahlbereich deutlich erhöht. Da die Länge<br />
des Horns mit sinkender Frequenz exponentiell<br />
zunehmen müsste und der Regallautsprecher<br />
dann nur noch in einen Schrank passen würde,<br />
wird der Hochtöner bei 2,6 Kilohertz abgekoppelt.<br />
Den übrigen Frequenzbereich übern<strong>im</strong>mt<br />
der 16,5-cm-Tiefmitteltöner. Dieser besteht aus<br />
einer Zellstoffmembran, die in einem Aluminiumgusskorb<br />
sitzt und von einem Neodymmagneten<br />
angetrieben wird. Unterstützung erhält das<br />
Tieftonchassis von einem Reflexkanal* auf der<br />
Gehäuserückseite. Bei der Aufstellung des Lautsprechers<br />
sollte man allerdings darauf achten,<br />
ihn nicht zu nah an eine Wand zu stellen, um<br />
einen Druckstaueffekt*, eine frequenzabhängige<br />
Schalldruckverstärkung, ausschließen zu<br />
können. Unter der Öffnung sitzt das vergoldete<br />
Anschlussterminal, das Bi-Wiring- und Bi-Amping-fähig<br />
ist und damit den Betrieb von zwei<br />
unabhängigen externen Verstärkern ermöglicht.<br />
in der professionellen Studiobranche strebten<br />
wir dem Hörtest mit hoher Erwartungshaltung<br />
entgegen. Schnell konnten wir unseren<br />
Klangeindruck als hell ausgerichtet definieren,<br />
obertonreiche Akustikgitarren wurden<br />
unterstützt und erhielten die nötige Plastizität.<br />
Snaredrums profitierten ebenso von dem<br />
ausgeprägten Präsenzanteil und setzten sich<br />
in voller Musikband-Besetzung mit kräftigen<br />
Anschlagsgeräuschen durch. Becken und Triangeln<br />
klangen zu keiner Zeit überspitzt und<br />
rückten nicht negativ in den Vordergrund. Eine<br />
Medaille hat jedoch <strong>im</strong>mer zwei Seiten und so<br />
forderte der helle Grundcharakter doch noch<br />
seinen Tribut. Denn gerade Gesangsst<strong>im</strong>men<br />
legten eine starke S- und T-Laut-Betonung an<br />
den Tag. Sprecherst<strong>im</strong>men profitierten hingegen<br />
von einer Anhebung der unteren Mitten,<br />
durch die sie besonders kraftvoll erklangen.<br />
Tief abgest<strong>im</strong>mte Musikinstrumente wie Bassgitarren<br />
wirkten dadurch hingegen meist zu<br />
dominant. Beeindrucken konnte uns besonders<br />
die räumliche Tiefenwiedergabe, die passend<br />
dazu von einer sehr breiten Klangbühne unterstützt<br />
wurde. Unsere Flamencotänzerin schien<br />
gar nicht mehr zum Bühnenrand zurückkehren<br />
zu wollen und ging lieber <strong>im</strong>mer weiter in die<br />
Tiefe des Raumes hinein. Mit Betonungen <strong>im</strong><br />
Präsenz- und Mittenbereich sowie durch die<br />
eindrucksvolle Tiefenwiedergabe bieten sich<br />
die JBL-LS40-Regallautsprecher dazu an, aus<br />
ihnen ein vollständiges Surround-Lautsprecherset<br />
aufzubauen.<br />
Im Detail ist der 19 mm Superhochtöner mit seinem<br />
Waveguide zu erkennen<br />
Unendliche Weiten<br />
Aufgrund des stabilen Gehäuses, der Hornkonstruktion<br />
und JBLs jahrelanger Erfahrung<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
87 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 77
Test l Regallautsprecher<br />
Die Koaxialbauweise der KEF- Lautsprecher bringt Vorteile in der räumlichen Abbildung. Rechts oben ist das<br />
Anschlussfeld mit den innovativen Link-Schaltern und darunter der Hochtöner <strong>im</strong> Detail abgebildet<br />
sehr gut<br />
KEF<br />
Q100<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
KEF Q100<br />
Der britische Hersteller KEF hat seine Classic-Q-<br />
Serie in der nunmehr achten Generation neu aufgelegt.<br />
Mit den Einzelkomponenten lassen sich<br />
die verschiedensten He<strong>im</strong>kinopakete schnüren –<br />
wir haben das kleinste Modell, die Q100, zum<br />
Test beordert. Der Regallautsprecher setzt auf<br />
ein klassisches 2-Wege-Bassreflexsystem*, das<br />
die patentierten Uni-Q-Lautsprecher in sich trägt.<br />
Geändert wurde das bislang nach hinten abgerundete<br />
Gehäusedesign. Hier setzen die Briten nun<br />
auf einen klassisch rechteckigen Aufbau, der bis<br />
zu 30 Prozent mehr an Gehäusevolumen enthält.<br />
Dies soll vorrangig einer kräftigeren und tieferen<br />
Basswiedergabe zugute kommen. Ebenfalls überarbeitet<br />
wurde das Anschlussfeld, das sich durch<br />
die komplette neue Q-Serie zieht. Das Terminal ist<br />
Bi-Wiring-fähig und wurde komplett vergoldet. Auf<br />
Brücken zwischen den einzelnen Buchsen wurde<br />
wie bereits bei der Reference-Serie verzichtet,<br />
denn auch diese wurden durch einen Schraubmechanismus<br />
ersetzt. Außerdem zeigt sich<br />
das Terminal sehr anschlussfreudig und n<strong>im</strong>mt<br />
Bananenstecker und Kabelschuhe entgegen.<br />
Die handlichen und auch an der Wand zu befestigenden<br />
Lautsprecher sind in verschiedenen Farben erhältlich<br />
Der Q100 ist zwar der kleinste Lautsprecher<br />
der neuen Serie, dennoch profitiert er vom vergrößerten<br />
Hochtonchassis. War dieses bei der<br />
iQ-Serie noch 19 mm groß, ist es mittlerweile auf<br />
beachtliche 25 mm angewachsen. Die Kalotte<br />
ist wie bei anderen Sets zweilagig versteift und<br />
hat einen noch größeren Magneten erhalten.<br />
Dahinter befindet sich eine mechanische Röhre,<br />
die dafür zuständig ist, den Hochtöner zu<br />
belüften. Technisch gesehen verringert dies<br />
den Druckstaueffekt*, senkt auftretende Verzerrungen<br />
und erhöht damit dessen Bandbreite.<br />
Aber auch direkt vor dem Hochtöner hat KEF einige<br />
Opt<strong>im</strong>ierungen vorgenommen, die sich in der<br />
Tangerine-Waveguide-Technologie wiederfinden.<br />
Diese dient zum einen dem mechanischen<br />
Schutz der Kalotte und soll zum anderen dank<br />
verbesserter Schallführung das Abstrahlverhalten<br />
erweitern. Mit dem Prinzip der koaxialen<br />
Bauform kommt der Q100 dem Ideal einer Punktschallquelle<br />
bereits sehr nahe. Das führt in der<br />
Regel jedoch zu einer Verfärbung des Hochtöners<br />
durch das Tieftonchassis. Um dies zu vermeiden,<br />
setzt der 130-mm-Uni-Q-Tiefmitteltöner<br />
auf eine überarbeitete Sickenform. Der Konus<br />
besteht aus Aluminium und wurde mit einem<br />
Dämpfungsring ausgestattet, der Resonanzen<br />
vermeiden soll. Die Impulswiedergabe wurde<br />
mit einem größeren Antriebsmagneten und einer<br />
längeren Schwingspule, die in einem kürzeren<br />
Magnetspalt sitzt, opt<strong>im</strong>iert.<br />
Angenehme Zurückhaltung<br />
Die vielen technischen Neuerungen machen<br />
sich auch be<strong>im</strong> Klang der Regallautsprecher<br />
bemerkbar. Der Hochtonbereich wirkt sehr neutral,<br />
ohne unangenehme Färbungen. Triangeln<br />
saßen in voller Orchesterbesetzung genau am<br />
richtigen Platz, ohne zu spitz oder vordergründig<br />
zu klingen. Sie schienen sogar etwas zu<br />
dezent und zurückhaltend zu agieren. Unsere<br />
Sopranistin teilte sich ebenfalls realitätsnah<br />
mit und löste sich gut trennbar von ihrer Orgelbegleitung.<br />
Dennoch hätte sie für unseren<br />
Geschmack noch einen kleinen Schritt nach<br />
vorn gehen können, was sie noch etwas lebendiger<br />
gemacht hätte. Gesangsst<strong>im</strong>men profitierten<br />
von der angenehmen Zurückhaltung<br />
und gaben S-Laute ausgeglichen wieder. Nur<br />
starken Konsonanten merkte man eine leichte<br />
Überbetonung an. Bassgitarren wurden sehr<br />
plastisch und knorrig wiedergegeben. Selbst<br />
tiefere Impulse klangen noch straff und kräftig<br />
unterhalb des Mittenbereiches. In die tiefsten<br />
Lagen konnten die Q100 dennoch nicht vordringen,<br />
hier fehlt es ihnen an der dafür benötigten<br />
Gehäusegröße. Ein Steinway-Flügel erklang sehr<br />
dynamisch und erstreckte sich über die komplette<br />
Stereo basisbreite. Bis auf eine leichte<br />
Färbung <strong>im</strong> Melodiespiel fühlten wir uns, als<br />
hätten wir direkt vor dem Konzertflügel Platz<br />
genommen. Unsere gesammelten Höreindrücke<br />
bestätigten sich auch in Wagners Ouvertüre<br />
von „Der Fliegende Holländer“. Das Orchester<br />
erstreckte sich sehr weitläufig und überzeugte<br />
mit einer ausgesprochen guten Lokalisierbarkeit<br />
der einzelnen Instrumentengruppen. Nur<br />
die Dynamikfähigkeit der kleinen Klangstrahler<br />
wirkte bei dem wellenartigen Aufbau der Oper<br />
etwas eingeschränkt.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
85 %<br />
Bilder: Auerbach Verlag, KEF, Nubert<br />
78<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Die nuVero 4 ist klassisch bestückt mit Kalottenhochtöner und Tiefmitteltöner. Rechts oben lässt sich das Anschlussfeld<br />
mit den Klangschaltern begutachten, darunter der Hochtöner in einer Detailaufnahme<br />
sehr gut<br />
Nubert<br />
nuVero 4<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
3.2011<br />
NUBERT NUVERO 4<br />
Mit dem nuVero 4 hat Nubert einen Regallautsprecher<br />
<strong>im</strong> Programm, der auf dem jahrelangen<br />
Know-how der schwäbischen Lautsprecherschmiede<br />
beruht. Rein äußerlich sticht bereits die<br />
Verarbeitung heraus, denn sowohl die Rückseite<br />
als auch die abgesetzte Gehäusefront sind sauber<br />
ausgeführt und elegant abgerundet. Dies schmeichelt<br />
nicht nur dem Auge, sondern min<strong>im</strong>iert<br />
gleichzeitig das Maß der Kantenbeeinflussung auf<br />
das Abstrahlverhalten. Das Anschlussterminal<br />
und die Bassreflexöffnung* sind sorgfältig in das<br />
Gehäuse eingelassen. Da die Regallautsprecher<br />
besonders für den anspruchsvollen Hörer gebaut<br />
werden, ist das Anschlussfeld in einer Bi-Amping-<br />
Variante ausgelegt. Der Regallautsprecher macht<br />
nicht nur von außen eine gute Figur. Versteifungselemente<br />
und Dämmmaterial <strong>im</strong> Inneren bekämpfen<br />
akustische Resonanzen und stehende Wellen<br />
wirkungsvoll. Die 2-Wege-Konstruktion besteht<br />
aus einem Hoch- sowie einem Tiefmitteltöner. Der<br />
Hochtonschallwandler wurde vom norwegischen<br />
Lautsprecherspezialisten Seas entwickelt und<br />
besteht aus einer 26-mm-Gewebekalotte. Mit<br />
Ein offenes Gehe<strong>im</strong>nis bei Nubert ist das speziell<br />
angepasste Design der Frequenzweichen<br />
eigener Schallkammer und ausreichend Dämmmaterial<br />
werden die rückseitig abgestrahlten Frequenzen<br />
effizient absorbiert. Laut Firmenchef<br />
Günther Nubert soll der Hochtöner dem Rundstrahlverhalten<br />
einer 19er-Kalotte entsprechen<br />
und das Stereodreieck um bis zu 30 Grad öffnen.<br />
Davon profitieren vor allem Hörer, die außerhalb<br />
des Sweetspot Platz nehmen. Mit einer eigenen<br />
Schallführung <strong>im</strong> Inneren der Frontplatte soll<br />
das Bündelungsmaß zusätzlich reduziert und die<br />
Richtwirkung erweitert werden. Ungewöhnlich ist<br />
die relativ tiefe Übernahmefrequenz von 2 000 Hz<br />
zwischen den beiden Tweetern. Damit entlastet<br />
die Hochtonkalotte den 18-cm-Tiefmitteltöner,<br />
sodass dieser nicht für eine zusätzliche Schallbündelung<br />
sorgt. Das Chassis besteht aus einem<br />
Verbundmaterial aus Glasfaser und Zellstoff, das<br />
bei geringem Gewicht eine hohe Steifigkeit der<br />
Membran verspricht. So kombiniert Nubert hohe<br />
Impulstreue mit geringen Verzerrungswerten.<br />
Klangabst<strong>im</strong>mung<br />
Zur wohnraumfreundlichen Klangabst<strong>im</strong>mung<br />
und zur eigenen Geschmacksanpassung wurde<br />
dem Lautsprecher eine Klangschaltung spendiert,<br />
die sich auf der Rückseite zwischen den<br />
Lautsprecherklemmen befindet. Mit den drei Höhen-,<br />
Mitten- und Bassschaltern ergeben sich<br />
insgesamt bis zu zwölf verschiedene Klangoptionen.<br />
Im Hörtest stellte sich heraus, dass der<br />
Höhenschalter besonders für akustisch stark<br />
bedämpfte Räume geeignet ist. Der Bassschalter<br />
wechselt seine Einstellung zwischen „Neutral“<br />
und „Voluminös“. Letztere überzeugt vornehmlich<br />
bei leisem Hören, da mit einer tiefmittigen<br />
Absenkung ein höherer Lautheitseindruck entsteht.<br />
Der außerhalb der nuVero-Serie untypische<br />
Mittenschalter soll auftretende Kantenreflexionen<br />
mit einer Absenkung in den oberen Mitten<br />
zusätzlich ausgleichen. Hierbei gilt es zu beachten,<br />
dass diese Absenkung bereits in der Klangeinstellung<br />
„Neutral“ enthalten ist.<br />
Auch wenn es sich bei dem nuVero 4 um einen<br />
Regallautsprecher handelt, ist es sein Anspruch,<br />
sich mit deutlich größerer Konkurrenz zu messen.<br />
Gleich von Beginn unseres Hörvergleichs<br />
spürten wir die kräftig-frische Klangfarbe der<br />
kleinen Lautsprecher. Rockmusik sprühte geradezu<br />
vor Durchsichtigkeit und Klarheit, die wir<br />
eher von aktiven Vertretern aus dem Tonstudio<br />
gewohnt waren. Man merkt, dass die Nuberts<br />
nicht versuchen, die ihnen zugespielten Musiksignale<br />
zu verbiegen oder etwa einen persönlichen<br />
Klang aufzudrücken. Orchestrale Musik<br />
überzeugte vorrangig durch ein eindrucksvoll<br />
gezeichnetes Stereobild. Einzelne Instrumente<br />
ließen sich jederzeit in der Breite als auch in<br />
der Tiefe der akustischen Bühne lokalisieren.<br />
Eine Triangel wurde mit der nötigen Feinfühligkeit<br />
wiedergegeben, ohne dabei überspitzt zu<br />
klingen oder zu weit in den Vordergrund zu rücken.<br />
Kesselpauken überzeugten mit kräftigem<br />
Anschlag und einem straffen Ausklingverhalten.<br />
Nur der fehlende Tiefbass unterscheidet die<br />
nuVero 4 von ausgewachsenen Standlautsprechern,<br />
was aufgrund ihrer Gerätekategorie aber<br />
völlig normal ist. Den von Nubert angegebenen<br />
Frequenzgang bis 49 Hz bei plus/minus drei Dezibel<br />
konnten wir sowohl in unserem Hörraum als<br />
auch am Messplatz nachvollziehen.<br />
Ergebnis<br />
sehr gut<br />
89 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 79
Test l Regallautsprecher<br />
Fazit<br />
Für unseren Vergleichstest haben wir acht aktuelle<br />
Modelle der Kategorie Regallautsprecher<br />
zusammengetragen und sie hinsichtlich ihrer<br />
Wiedergabequalität, Ausstattung und Verarbeitung<br />
sowie ihrer Benutzerfreundlichkeit untersucht.<br />
Dabei durften wir feststellen, dass<br />
die Hersteller auf unterschiedliche Konzepte<br />
zurückgreifen, um den kleinen Schallwandlern<br />
die größtmögliche Klangqualität zu entlocken.<br />
Vom Bändchenhochtöner* über koaxial angeordnete<br />
Treiber bis hin zum Hornlautsprecher<br />
wurden keine Mühen gescheut, das Bücherregal<br />
klanglich auszufüllen. Während unseres<br />
Tests lernten wir die unterschiedlichsten Nationalitäten<br />
mit ihren eigenen Klangvorstellungen<br />
kennen – von den verstecktesten Regionen der<br />
Bundesrepublik quer durch Europa bis nach<br />
Übersee. Egal welcher Herkunft, eine Eigenschaft<br />
verbindet sie dennoch alle: Unsere getesteten<br />
Lautsprecher spielen auf hohem Niveau<br />
und bieten dabei interessante Unterschiede<br />
in ihrer klangliche Eignung. Damit sollte für<br />
jeden Geschmack, egal wie ausgefallen, ein<br />
passendes Modell dabei sein.<br />
Unser Testfeld hat gezeigt, dass es durchaus<br />
größere Unterschiede zwischen den Kompaktlautsprechern<br />
gibt, unabhängig von ihrem<br />
Preis. Die Kluft zwischen den Rängen ist dabei<br />
eher den unterschiedlichen Geschmacksansprüchen<br />
zuzuschreiben. Wir sind stets auf der<br />
Suche nach dem linearen Klang, der Tonsignale<br />
so reproduziert, wie sie einst vom Toningenieur<br />
<strong>im</strong> Musikstudio aufgenommen und während der<br />
Mischung abgehört wurden. Für die Anhänger<br />
des britischen Sounds mit leichter Färbung<br />
bietet unser Testfeld ebenso einige Vertreter.<br />
Dazu empfiehlt es sich, die Testtabelle einfach<br />
mal von der anderen Seite zu betrachten. Ebenso<br />
auffällig sind die unterschiedlichen Konstruktionsvarianten,<br />
die die vorderen Ränge<br />
belegen. Dort befinden sich der Reihe nach<br />
eine klassische Kalotten- und Konusbauweise,<br />
Ausstattung<br />
Allgemein Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />
Hersteller Nubert Elac JBL KEF<br />
Modell nuVero 4 BS 243 LS40 Q 100<br />
Paarpreis 1 140 Euro 998 Euro 1 598 Euro 498 Euro<br />
Informationen www.nubert.de www.elac.de www.jbl.com www.kef.com/de<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T) 234 × 400 × 355 mm 170 × 285 × 232 mm 222 × 499 × 343 mm 180 × 300 × 275 mm<br />
Gewicht 11,5 kg 5,2 kg 13,5 kg 5,9 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 2 2 3 2<br />
Erhältliche Farben<br />
Anthrazit-, Perlweiß-, Mokka-Front<br />
mit mattem Nextel-Korpus<br />
Mokka, Kirsche Furnier,<br />
Schwarz Hochglanz<br />
Ebenholz Hochglanz,<br />
schwarzer Lack Hochglanz<br />
Eiche Schwarz,<br />
Kirsche, Nussbaum<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 3-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform Bassreflex* mit Öffnung auf der Rückseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Rückseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite<br />
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm 8 Ohm<br />
Frequenzgang nach<br />
49 – 25 000 Hz 41 – 50000 Hz 50 – 38000 Hz 49 – 40 000 Hz<br />
Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
des Herstellers<br />
30 – 160 W 30 – 150 W 25 – 150 W 10 – 100 W<br />
Kennschalldruck nach<br />
Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
85 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
87 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
87 dB/84 dB @ 6 Ohm/<br />
2,45 Vrms (1 W/1 m)<br />
86 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
· kraftvoller, spritziger Klang<br />
· sehr gute Gehäusekonstruktion<br />
· Jet-III-Bändchenhochtöner*<br />
· sehr weitläufiges Klangbild, Transparenz<br />
· Hochtöner in Hornkonstruktion<br />
· weitläufiges Klangbild, ausgezeichnete Tiefe<br />
· koaxialer Aufbau<br />
· <strong>im</strong>pulstreuer und lebendiger Klang<br />
Nachteile · etwas schlanker Bassbereich · etwas schlanker Bassbereich · Präsenzüberbetonung, Anhebung unterer Mitten · leichte Präsenzüberbetonung<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
Frequenzgang-Messung<br />
In der nebenstehenden Grafik sehen<br />
Sie den von uns gemessenen<br />
Frequenzgang.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
Bewertung<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der Frequenzverlauf ist relativ linear und fällt<br />
erst bei circa 50 Hz auf –3 dB ab<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Nahezu perfekte Linearität – von 60 Hz aufwärts spielen<br />
die BS 243 mit Max<strong>im</strong>al-Pegelabweichungen von 1 bis 2 dB<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Für einen Regallautsprecher ist der Frequenzgang sehr<br />
weitläufig. Auffällig die Anhebung des Präsenzbereiches<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Die KEF zeigen sich neutral wie ihr Frequenzgang. Grundtonbereich<br />
und höchste Präsenzen sind etwas betont<br />
Bässe gut 9,5/12 gut 8/12 gut 9/12 gut 9/12<br />
Mitten gut 9,5/12 gut 10/12 gut 9/12 gut 9,5/12<br />
Höhen gut 10/12 gut 10/12 gut 10/12 gut 9,5/12<br />
Räumlichkeit gut 10/12 gut 10/12 sehr gut 11/12 gut 10,5/12<br />
Neutralität gut 9,5/12 gut 10,5/12 gut 9,5/12 gut 9,5/12<br />
Transparenz/Impulstreue gut 9,5/11 gut 9,5/11 gut 9,5/11 gut 9,5/11<br />
Dynamikverhalten gut 9,5/11 gut 9/11 gut 10/11 gut 9/11<br />
Wiedergabequalität gut 67,5/82 gut 67/82 gut 68/82 gut 66,5/82<br />
Ausstattung/Verarbeitung gut 7/9 befriedigend 5/9 befriedigend 6/9 befriedigend 6,5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 8/9 ausgezeichnet 9/9 sehr gut 8/9 ausgezeichnet 9/9<br />
Zwischenwertung 82,5 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten<br />
Konstruktions- /<br />
Materialeinsatz<br />
+ 6 + 6 + 5 + 3<br />
Gesamt 88,5 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut gut sehr gut<br />
Ergebnis sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut<br />
89 % 87 % 87 % 85 %<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
80 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Ausstattung<br />
Allgemein<br />
Hersteller B&W Mordaunt Short<br />
Modell 685 Mezzo 2<br />
Paarpreis 598 Eurok 700 Euro<br />
Informationen www.bowers-wilkins.de www.mordauntshort.com<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T) 170 × 265 × 284 mm 220 × 355 × 280 mm<br />
Gewicht 4,9 kg 13,7 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 2 2<br />
Erhältliche Farben<br />
Esche Schwarz,<br />
Rotkirsche<br />
Eiche Hell,<br />
Walnuss<br />
Technische Daten<br />
Standlautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite<br />
Impedanz 8 Ohm 4–8 Ohm<br />
Frequenzgang nach<br />
55 – 22 000 Hz 48 – 22 000 Hz<br />
Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
des Herstellers<br />
30 – 100 W 50 – 150 W<br />
Kennschalldruck nach<br />
Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
84 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
89 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
· Aufbau des Hochtöners<br />
· kräftiger Bass trotz kleiner Gehäuse<br />
· ausgefallenes Hochtönerkonstrukt<br />
· magnetische Frontabdeckung<br />
Nachteile · zurückhaltender Hochtonbereich · unausgeglichener Frequenzverlauf<br />
Eignungsempfehlung<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
Frequenzgang-Messung<br />
In der nebenstehenden Grafik sehen<br />
Sie den von uns gemessenen<br />
Frequenzgang.<br />
Bewertung<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz 30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der Frequenzgang zeigt einige Welligkeiten, die Mit einer Absenkung in den oberen Mitten erreichen<br />
die Mezzo 2 auf modern getr<strong>im</strong>mten Abweichungen von max<strong>im</strong>al +/–3 dB sind okay<br />
Klang<br />
Bässe gut 9,5/12 gut 8,5/12<br />
Mitten gut 9,5/12 gut 9/12<br />
Höhen gut 9/12 gut 9,5/12<br />
Räumlichkeit gut 10/12 gut 9/12<br />
Neutralität gut 9,5/12 gut 9/12<br />
Transparenz/Impulstreue gut 9/11 gut 8,5/11<br />
Dynamikverhalten gut 9/11 gut 8,5/11<br />
Wiedergabequalität gut 65,5/82 gut 62/82<br />
Ausstattung/Verarbeitung befriedigend 5/9 befriedigend 5/9<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 8/9 gut 7/9<br />
Zwischenwertung 78,5 von 100 Punkten 74 von 100 Punkten<br />
Konstruktions- /<br />
Materialeinsatz<br />
+ 3,5 + 3<br />
Gesamt 82 von 100 Punkten 77 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung sehr gut gut<br />
Ergebnis gut gut<br />
82 % 77 %<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
ein Bändchenhochtöner* sowie eine<br />
Hornkonstruktion. Diese Konzepte<br />
sind zwar grundsätzlich verschieden,<br />
weisen aber alle auf ihre Weise gewisse<br />
Vorteile auf, die manch einen<br />
Konkurrenten noch ergänzen würden.<br />
An die Spitze abgesetzt haben sich<br />
die Nubert nuVero 4, ein klassisches<br />
2-Wege-Bassreflexsystem*, das uns<br />
besonders durch seine umfangreichen<br />
Einstellungsmöglichkeiten begeisterte.<br />
Soll es etwas mehr Bass sein, ein<br />
dezenterer Hochtonbereich oder müssen<br />
die ohnehin schon eingeschränkten<br />
Kantendispersionen weiter kompr<strong>im</strong>iert<br />
werden – kein Problem. Mit<br />
einem dreistufigen Schalter ergeben<br />
sich bis zu zwölf verschiedene Klangoptionen,<br />
die den Kompaktlautsprecher<br />
auf den Hörraum anpassen. In<br />
neutraler Einstellung überzeugte er<br />
uns mit einer sehr ausgeglichenen<br />
Wiedergabe, die ihn in Kombination<br />
mit seinem konstruktiven Aufwand<br />
zum Testsieger werden ließ. Leichte<br />
Abstriche muss der Lautsprecher aufgrund<br />
seiner Größe in der Tiefenwiedergabe<br />
hinnehmen. Aber auch dem<br />
lässt sich mit einem dezenten Bass-<br />
Boost entgegenwirken. Besonders gefällig<br />
kam die räumliche Darstellung in<br />
Breite und Tiefe daher.<br />
Den zweiten Platz teilen sich die Lautsprecher<br />
BS 243 von Elac und die<br />
JBL LS40. Zwar unterscheiden sich die<br />
beiden Modelle in ihrer Konstruktion,<br />
Ausstattung und ihren einzelnen Bewertungsfeldern,<br />
dennoch liefert der<br />
gesammelte Gesamteindruck ein identisches<br />
Endergebnis. Während die JBL-<br />
Lautsprecher einen modernen Klangeindruck<br />
mit deutlich kräftigerem<br />
Tiefgang und stärkerer Basskontur<br />
vermittelten, legte Elac eine schnelle<br />
ungebremste Übertragung mit getreuer<br />
Mitten- und Hochtonwiedergabe<br />
an den Tag. Beide Paare bestachen<br />
mit einem nicht unbeachtlichen Materialaufwand,<br />
der sich bei JBL in einem<br />
verbauten Horn und bei Elac in einem<br />
Bändchenhochtöner* äußert.<br />
Auf dem dritten Rang siedelte sich<br />
das neue Q100-Modell der Lautsprecherschmiede<br />
KEF an. Aufgrund<br />
seiner überzeugenden Leistung<br />
kombiniert mit dem günstigsten<br />
Preis des Testfeldes darf sich der<br />
Regallautsprecher ganz britisch die<br />
Preis-Leistungs-Krone aufsetzen. Mit<br />
durchweg guter Leistung in der Räumlichkeit,<br />
der Neutralität und dem Dynamikverhalten<br />
wusste das Modell<br />
zu überzeugen. Dem Koaxialsystem<br />
schließt sich eine hohe Transparenz<br />
und ausgiebige Impulsfreude an.<br />
Ebenfalls ein gutes Ergebnis erreichte<br />
der 685 von B&W. Mit einer<br />
etwas kräftigeren Basswiedergabe,<br />
einer leichten Mittensenke und angehobenem<br />
Hochtonbereich weiß<br />
der Lautsprecher Musiksignalen einen<br />
eigenen Stempel aufzudrücken.<br />
Fans des britischen Sounds wissen<br />
dies zu schätzen und werden mit den<br />
685 den typisch neumodischen B&W-<br />
Klang erhalten.<br />
Den letzten Platz n<strong>im</strong>mt der Mezzo 2<br />
von Mordaunt Short ein. Im futuristischen<br />
Gewand wird der Lautsprecher<br />
dafür besonders Designliebhabern<br />
ins Auge fallen, die sich zudem über<br />
einen modern abgest<strong>im</strong>mten Klang<br />
freuen können. Egal, auf welches<br />
Paar die Auswahl fällt, alle spielen<br />
auf einem hohen Niveau. Ihre<br />
Unterschiede sind jedoch kaufentscheidend.<br />
Wer zwar die kompakten<br />
Maße der kleinen Lautsprecher<br />
schätzt, dabei dennoch nicht auf den<br />
nötigen Tiefgang verzichten kann,<br />
dem sei ein zusätzlicher aktiver<br />
Subwoofer angeraten.<br />
Fast jedes unserer getesteten Paare<br />
entstammt einem kompletten Set,<br />
das sich um einen passenden Tieftonstrahler<br />
ergänzen lässt. Ebenso<br />
hat man die Option, sich aus den kleinen<br />
Schallwandlern ein komplettes<br />
Surround-Lautsprecher-Set zusammenzustellen.<br />
Hat man sich erst einmal<br />
in ein best<strong>im</strong>mtes Modell verliebt,<br />
hat man die Option, diesen Klang<br />
komplett um sich herum auszubauen.<br />
Aktuelle AV-Receiver bieten bereits<br />
die Möglichkeit, bis zu elf Kanäle plus<br />
Subwoofer auszugeben. Im Stereobetrieb<br />
gehören die Kompaktlautsprecher<br />
zur audiophilsten Möglichkeit,<br />
auf engstem Raum die klanglich größte<br />
Wirkung zu erzielen.<br />
Auch optisch bedienen unsere Testkandidaten<br />
die designtechnischen<br />
Vorlieben der unterschiedlichsten<br />
Käuferschichten. Denn mit den verschiedenen<br />
lieferbaren Furnieren<br />
passen sich die kleinen Klangstrahler<br />
ideal an die bereits vorhandene<br />
Inneneinrichtung an – egal ob Studentenbude<br />
<strong>im</strong> Furnierlook oder mondäne<br />
Villa am Stadtrand. Waren es<br />
bisher die Echtholznachbildungen,<br />
die be<strong>im</strong> Fachhändler mit regem Interesse<br />
geordert wurden, sind mittlerweile<br />
wieder die Klavierlackbeschichtungen<br />
in edlem Schwarz oder<br />
Weiß zu den Trendsettern avanciert.<br />
So passen sich die Lautsprecher nicht<br />
nur technisch, sondern auch optisch<br />
dem jeweiligen Zeitgeschmack an.<br />
Eine Evolution, die letztlich auch dem<br />
Kunden zugute kommt ...<br />
Torsten Pless/AR<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
81
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GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Digitale Symbiose<br />
ausgezeichnet<br />
Marantz<br />
SK-KI Pearl Lite<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
In den nächsten Jahren steht uns etwas bevor, das schon bei der Schallplatte zu beobachten war: die<br />
Verdrängung eines Mediums. Oder vielleicht doch nicht? In jedem Fall sollte man bei der Anschaffung eines<br />
neuen CD-Players einen Schritt vorausdenken – so wie Marantz bei seinem Abspielgerät SK-KI Pearl Lite.<br />
3.2011<br />
Der obere Teil übern<strong>im</strong>mt alle<br />
Zusatzfunktionen, von denen<br />
aber nicht alle am SA-KI Pearl<br />
Lite verfügbar sind<br />
Der mittlere Teil dient der<br />
Navigation in den Titeln und<br />
den Ordnern. Er ist auch für<br />
die Bedienung eines Marantz-<br />
Vollverstärkers ausgelegt<br />
CD-Player drängeln sich in schier unerschöpflicher<br />
Fülle auf dem Markt.<br />
Vertreter, deren Leistungsumfang über<br />
die Grundfunktionen hinausgeht, sind dabei<br />
eine Seltenheit. Marantz schließt diese Lücke<br />
mit einem CD-/SACD-Player auf hohem Niveau,<br />
der die Ausstattung anderer Abspielgeräte mit<br />
zukunftsweisender Technologie übertrifft.<br />
Der SA-KI Pearl Lite ist eine leicht abgespeckte<br />
Version des momentanen Marantz-Topmodells<br />
von Chef-Audiodesigner Ken Ishiwata – der Marantz-Ikone<br />
schlechthin. Bei der Wiedergabe<br />
zeigt sich der Marantz sehr flexibel und empfiehlt<br />
sich auch als Partner für Audiodateien,<br />
die per USB-Speichermedium oder iPod zuspielbar<br />
sind. Auch eigene CDs mit Formaten<br />
wie MP3, WMA und AAC samt Anzeige der Metadaten<br />
hat der Japaner in seinem Repertoire.<br />
Die rückseitige USB-B-Schnittstelle veranlasst<br />
einen angeschlossenen Computer, den Player<br />
als D/A-Wandler-Soundkarte zu erkennen und<br />
ihn als solche zu nutzen. Das ist ungemein<br />
praktisch, wenn man Musikstücke aus dem<br />
Internet oder von der Festplatte streamt und<br />
sie in höchster Qualität von seiner Hi-Fi Anlage<br />
wiedergeben lassen möchte. Die unterstützten<br />
Formate reichen dabei bis 96 Kilohertz (kHz),<br />
höher geht es nur noch über die digitalen<br />
Eingänge <strong>im</strong> optischen wie koaxialen Format.<br />
Diese verarbeiten Auflösungen bis zu 24 Bit<br />
und unterstützen Sampling-Raten von bis zu<br />
192 kHz. Damit liegt klar auf der Hand, dass<br />
hier ein waschechter, flexi bel nutzbarer D/A-<br />
Wandler mit Player-Funktion für Silberlinge antritt,<br />
der auch über digitale Ausgänge verfügt.<br />
Wertige Verarbeitung<br />
Dagegen scheinen Merkmale wie eine übersichtliche<br />
Fernbedienung, ein sehr gut lesbares<br />
Display – auch für Metadaten und SACD-<br />
Text – sowie der regelbare Kopfhörerausgang<br />
eher unspektakulär. Das Äußere und die Verarbeitung<br />
folgen dem bekannten Marantz-Design<br />
mit geschwungenen Seitenteilen und Formen<br />
auf der Front. Die Bedienelemente sind nützlich<br />
verteilt, ausgesucht und ermöglichen auch die<br />
uneingeschränkte Bedienung am Gerät selbst.<br />
Auch die Verarbeitung ist ausgezeichnet, denn<br />
grundlegend wichtige Tunings wurden auch<br />
der Lite-Version mitgegeben: verkupfertes<br />
Chassis, Netzteiltechnik mit abgeschirmtem<br />
Ringkerntrafo, von dem aus jede Baugruppe<br />
in unmittelbarer Nähe ihre kräftige und stabilisierte<br />
Spannungsversorgung erzeugt. Der D/A-<br />
Wandler, ein Cirrus Logic CS 4398 mit superbem<br />
Digitalfilter, kommt auch be<strong>im</strong> größeren<br />
Modell zum Einsatz. Er besitzt dort zusätzlich<br />
umschaltbare Filter, hat aber keine USB-Konnektivität<br />
<strong>im</strong>plementiert. Ebenfalls gleich sind<br />
die klangwirksamen HDAM-SA2-Module, eine<br />
hochwertige Auswahl an Bauteilen, und das<br />
sehr stabile und klanglich integre Xyron-Laufwerk,<br />
welches in der Lite-Version ohne Abde-<br />
Der Zahlenblock dient der<br />
direkten Anwahl der Titel<br />
Die Rückseite des Marantz SA-KI Pearl Lite ist voll bestückt mit Anschlüssen. Die digitalen Eingänge machen das<br />
Gerät zum perfekten D/A-Wandler – wer einen noch besseren Wandler besitzt, kann diesen extern anschließen<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 83
Test l SACD-Player von Marantz<br />
Der Anteil der periodischen Schwingungen, die<br />
das Jitter-Diagramm aufzeigt, ist gering<br />
Diese hervorragende Übersprechdämpfung lässt<br />
keinerlei Wünsche offen<br />
ckung auskommen muss. Das meisterliche<br />
Schaltungsdesign ist durchweg symmetrisch,<br />
um jegliche Störeinwirkungen zu min<strong>im</strong>ieren.<br />
Selbst die Platinen sind einzeln aufgebaut und<br />
sauber voneinander getrennt. Bei ihrer Bauteilbestückung<br />
wurde nicht gespart und die Verbindungen<br />
sind mit Sorgfalt kurz gehalten, an<br />
neuralgischen Punkten wurden sie sogar mit<br />
Ferritringen gegen hochfrequente Störungen<br />
versehen. Die wichtige Audioplatine ist ein Ort<br />
opt<strong>im</strong>ierter diskreter Transistorschaltungen in<br />
der Kombination bester Elyt- und Filmkondensatoren<br />
– das nur wenige Zent<strong>im</strong>eter vom D/A-<br />
Wandler und Cinch-Ausgang entfernt!<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
Features<br />
Audioformate<br />
Marantz<br />
SA–KI Pearl Lite<br />
1 199 Euro<br />
440 × 109 × 344 mm<br />
7,8 kg<br />
www.marantz.eu<br />
dig.<br />
Audio<br />
koaxial<br />
dig.<br />
Audio<br />
optisch<br />
analog<br />
Audio<br />
Cinch<br />
analog<br />
Audio<br />
XLR<br />
Kopfhörer<br />
USB-A und -B, Systemfernbedienung<br />
SACD, CD-R/RW, AAC, MP3 und WMA-Disc<br />
Die sehr gute Impulsantwort des Filters gehört<br />
zu den klangentscheidenden Faktoren<br />
Das Verzerrungsproduktverhältnis ist durchweg<br />
ausgeglichen und beeinflusst den Klang nicht<br />
Tonal dem großen Bruder nahe<br />
Die klangliche Verwandtschaft zu dem in der<br />
letzten Ausgabe getesteten SA-15S2 von Marantz<br />
ist nicht zu überhören, denn der Digitalfilter<br />
am Ausgang des D/A-Konverters ist sehr ähnlich<br />
gestaltet, lässt sich aber nicht umschalten<br />
wie be<strong>im</strong> großen Bruder – damit ist die klangliche<br />
Varianz nicht die gleiche. Einige leichte<br />
Unterschiede sind auch <strong>im</strong> Esprit zu vernehmen.<br />
An unserem beliebten Klassiker zeigte sich eine<br />
dynamisch-kraftvolle Impulswiedergabe <strong>im</strong><br />
Bass und eine sehr fein aufgelöste Präsenz- und<br />
Hochtonwiedergabe, der wohltuend jegliche<br />
Schärfe fehlte. Deshalb wirkte das Klangbild<br />
nie hektisch bei der hohen Detailtreue und der<br />
tiefreichenden Basswiedergabe, die erfahrbar<br />
wurde. Auch hier wurde die Ouvertüre „Der<br />
Fliegende Holländer“ als „Wägestück“ aufgelegt<br />
und der KI Pearl Lite förderte strahlend<br />
glänzende Bläsersätze hervor, die sich tonal<br />
ausgeglichen mit den Streichern verwoben.<br />
Auch in anderen Genres ist das Gehörte von<br />
hoher Qualität: Gesangsst<strong>im</strong>men haben keine<br />
unangenehmen Härten oder Färbungen, sie sind<br />
sehr organisch und plastisch. Sehr <strong>im</strong>pulsfreudige<br />
Klänge – seien es Kesselpauken oder<br />
gezupfte, angeschlagene Saiten – wirken nie<br />
spitz und der Ausklang bleibt rund und warm.<br />
Ein ausgezeichneter, moderner Klang.<br />
Jens Voigt<br />
Extras<br />
iPod-Betrieb, Auslesen von ID3-Tag, META-Tag<br />
Messdaten ermittelt mit: 24-Bit/96-kHz-Signal bei –20 dBFs<br />
Signal-Rauschabstand (SNR)<br />
91 dB<br />
Dynamik nach AES 17<br />
110 dB<br />
Übersprechen bei 10 kHz<br />
– 105 dB<br />
THD+N 0,0028 %<br />
THD+N Pegel<br />
– 103 dBV<br />
Ausgangspegel bei –20 dBFs<br />
– 12 dBV<br />
Ausgangspegel bei 0 dBFs<br />
8 dBV<br />
Frequenzgangs-abweichung<br />
+/– 0,021 dB<br />
(20 Hz-20 kHz)<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· hervorragende Klangeigenschaften<br />
durch sauberes Schaltungsdesign und<br />
D/A-Wandler mit sehr gutem<br />
Rekonstruktionsfilter<br />
· saubere, hochwertige Verarbeitung<br />
Nachteile<br />
· keine<br />
BEWERTUNG<br />
Audio<br />
Audiomesswerte ausgezeichnet 19/20<br />
Neutralität sehr gut 7/8<br />
Dynamik ausgezeichnet 8/8<br />
Basswiedergabe sehr gut 7/8<br />
Mittenwiedergabe sehr gut 7/8<br />
Höhenwiedergabe sehr gut 7/8<br />
Wiedergabequalität ausgezeichnet 55/60<br />
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 19/20<br />
Ausstattung/Verarbeitung ausgezeichnet 19/20<br />
Gesamt<br />
93 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
sehr gut<br />
ERGEBNIS<br />
ausgezeichnet<br />
93 %<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />
84 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88
Vom Kühlschrank bis zur Pulsuhr,<br />
vom unbestechlichen Test bis zum leckeren Rezept<br />
PRAKTISCH GUT BERATEN<br />
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DAS NEUE VERBRAUCHERMAGAZIN FÜR HAUS UND GARTEN
Test l Cornered Audio<br />
SCHÖNER WOHNEN MIT CORNERED AUDIO<br />
Der Lautsprecher mit der Ecke<br />
Platzprobleme oder ungünstig geschnittene Wohnungen zwingen oft dazu, bei der Einrichtung des Hörraums<br />
Kompromisse einzugehen. Der Hi-Fi-Spezialist Cornered Audio präsentiert einen interessanten Ansatz: Seine<br />
Lautsprecherlösung ist für die Montage in der Z<strong>im</strong>merecke angelegt. Geht das akustische Konzept auf?<br />
Dem wissenden Hi-Fi-Freund und dem<br />
Akustiker treibt es die grauen Haare<br />
aus der Kopfhaut, wenn man davon<br />
spricht, Lautsprecher direkt in den Ecken von<br />
zwei Raumbegrenzungsflächen zu positionieren.<br />
Denn die Physik des Schalls und der direkte<br />
Schalldruckstau führen bei einer Aufstellung<br />
nahe den Begrenzungsflächen zu Klangverfärbungen<br />
durch sogenannte Kammfiltereffekte.<br />
Cornered Audio hat mit dem Model C5 den Mut,<br />
ein absolut montagefreundliches Ecklautsprechermodell<br />
anzubieten. Die paarweise in Weiß,<br />
Schwarz oder Aluminium erhältlichen Speaker<br />
gliedern sich somit mehr oder weniger unauffällig<br />
in die Wohnlandschaft ein. In den Zeiten<br />
des Surround-Sounds sind neben den von vorn<br />
strahlenden Lautsprechern die seitlichen und<br />
hinteren Vertreter ebenso wichtig, um die Klangdramaturgie<br />
passend zur szenischen Dramatik<br />
des Filmes abzubilden. Natürlich können die<br />
C5 auch zur reinen Stereobeschallung genutzt<br />
werden. Montieren lassen sie sich dank der<br />
vielfältigen Befestigungsmöglichkeiten an nahezu<br />
allen Raumkanten – sei es zwischen Decke<br />
und Wand oder zwischen zwei Wänden. Die<br />
Lautsprecheranschlussterminals sind dabei,<br />
etwas ungewöhnlich, aber in diesem Fall sehr<br />
vorteilhaft auf der Frontseite untergebracht. An<br />
den vergoldeten Anschlüssen sind alle Befestigungsmöglichkeiten<br />
gegeben. Das Kabel wird<br />
dabei über einen Tunnel durch das Gehäuse<br />
von hinten nach vorne geführt. Damit diese<br />
Leitung die Montage in den Ecken nicht behindert,<br />
wurde auf der Rückseite eine Aussparung<br />
vorgesehen. So kann die Zuleitung beispielsweise<br />
in einem Kabelkanal weitergeführt werden.<br />
Das Gehäusematerial besteht aus Aluminium,<br />
die Frontplatte aus 16 Mill<strong>im</strong>etern (mm) mitteldichter<br />
Faserplatte, die auf ihrer Außenseite<br />
mit Kunststoff überzogen ist. Eine fein gelochte<br />
Metallblende mit Stoffbespannung verdeckt den<br />
Anblick auf die Lautsprecher. In das Chassis<br />
eingelassen sind ein 25-mm-Gewebekalotten-<br />
Hochtöner und zwei 120-mm-Tiefmitteltöner.<br />
Vielseitig einsetzbar<br />
Das Prinzip der C5 ist also ein 2-Wege-Lautsprecher<br />
mit einem geschlossenen Gehäuse.<br />
Interessant ist, dass nur einer der Tieftöner über<br />
einen Antrieb verfügt, wohingegen der andere<br />
passiv ausgelegt ist und mit seiner wirksamen<br />
Membran fläche für eine tiefere untere Grenzfrequenz<br />
in der Abstrahlung sorgt. Beide Tieftöner<br />
sind mit gut auslenkbaren Gummisicken<br />
versehen. Die Herstellerangaben versprechen<br />
zur Belastbarkeit einen hohen nutzbaren Schallpegel.<br />
Das beste Klangergebnis konnten wir in<br />
Verbindung mit einem AV-Receiver erreichen,<br />
denn die Einmessautomatik führte zu einer sehr<br />
guten Anpassung an die übrigen Lautsprecher<br />
und opt<strong>im</strong>ierte zudem den hohen Wirkungsgrad<br />
<strong>im</strong> Bereich der Tiefmitten und Bässe für einen<br />
noch besseren Mittenbereich. Der Hochtonbereich<br />
ist dank der Gewebekalotte sehr klar und<br />
offen. Obwohl der Hersteller den Einsatzzweck<br />
nicht ausdrücklich nennt, halten wir aufgrund<br />
der verwendeten Materialien auch einen Einsatz<br />
außerhalb einer typischen Wohnz<strong>im</strong>mer-Umgebung<br />
– etwa <strong>im</strong> Gastronomiebereich – für sinnvoll.<br />
Nur direktes Sonnenlicht sollte nicht auf die<br />
Membranen gelangen, weil sonst das UV-Licht<br />
zur langsamen Zerstörung beiträgt. Genauso<br />
wenig sollten die Lautsprecher dem Kontakt mit<br />
Wasser ausgesetzt werden.<br />
Jens Voigt<br />
Im oberen Bild ist die Kabelführung zu erkennen, die<br />
untere Aufnahme zeigt den frontseitigen Anschluss<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Cornered Audio<br />
86 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite XX
Leserbriefe<br />
Analogabschaltung – was nun?<br />
Flaue Farben von der Seite<br />
Shutter- oder Polfiltertechnik?<br />
Ich nutze schon seit einigen Jahren eine Satellitenschüssel<br />
für den Fernsehempfang. Nun soll<br />
am 30. April 2012 die analoge Ausstrahlung abgeschaltet<br />
werden. Ich frage mich, ob ich denn<br />
überhaupt analog empfange – und wenn ja: wie<br />
kann ich weiter fernsehen? Zudem verstehe ich<br />
nicht, was die Umstellung bringt.<br />
Kai U.<br />
Ob Sie noch analog empfangen, lässt sich über<br />
verschiedene Wege feststellen. Am einfachsten<br />
ist ein Blick in die Kanalliste. Fehlen hier rein<br />
digital verbreitete Spartenprogramme wie ZDF<br />
Neo oder Eins Festival kann von einem Analoganschluss<br />
ausgegangen werden. Auch die Menge<br />
der gespeicherten Programme gibt Aufschluss:<br />
Derzeit senden nur noch 33 analoge Sender über<br />
Astras Satellitenverbund, die frei werdenden Kapazitäten<br />
werden künftig für die Verbreitung zusätzlicher<br />
digitaler Programmangebote genutzt –<br />
unter anderem <strong>im</strong> HD-Bereich, wo ARD und ZDF ab<br />
Mai 2012 ihr Angebot erweitern. Aber auch kleinere<br />
Spartensender profitieren von der Umstellung,<br />
denn die digitale Ausstrahlung ist aufgrund<br />
des geringen Aufwandes und der erschwinglichen<br />
Übertragungskosten ökonomischer. Für<br />
Sie als Zuschauer sind vor allem Mehrkanalton,<br />
deutlich schärferes (HD-)Bild und die größere<br />
Programmvielfalt als Vorteile zu nennen.<br />
Klarheit: Über die Videotextseite 198 können Sie prüfen,<br />
ob Sie noch den analogen Empfangsweg nutzen<br />
Nicht für Videospiele tauglich<br />
Immer, wenn ich ein Spiel auf Nintendos He<strong>im</strong>konsole<br />
Wii spiele, kommt es zu spürbaren<br />
Verzögerungen zwischen meinen Eingaben und<br />
der Umsetzung auf dem Bildschirm. Das fühlt<br />
sich unnatürlich an und die Titel sind nahezu<br />
unspielbar. Können Sie mir erläutern, was es<br />
damit auf sich hat?<br />
Hannes W.<br />
Eigentlich bin ich mit meinem LED-LCD vollauf<br />
zufrieden. Der sehr gute Bildeindruck bricht<br />
seitlich gesehen jedoch ein und vor allem die<br />
Farben erscheinen verfälscht. Ein Kollege hat<br />
einen Plasma-Fernseher <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer und<br />
dort macht das Bild aus allen Betrachtungspositionen<br />
eine gute Figur. Woran liegt das?<br />
Franz P.<br />
Das Phänomen des eingeschränkten Blickwinkels<br />
kann man ausschließlich bei LCD-Schirmen<br />
beobachten – störend ist das besonders, wenn<br />
mehrere Zuschauer gleichzeitig fernsehen. Basis<br />
des Phänomens sind die Flüssigkristalle, die<br />
das Licht stark gerichtet hindurch lassen. Meist<br />
bleichen Farben bei seitlicher Betrachtung aus<br />
und Sie sehen Bildinformationen, die eigentlich<br />
nicht sichtbar sein sollen. Einzig spezielle LCD-<br />
Varianten wie das IPS-Panel erlauben durch eine<br />
veränderte Anordnung der Flüssigkristalle mehr<br />
Spielraum bei einer horizontalen Blickwinkelabweichung.<br />
Die Plasma- und auch OLED-Technologie<br />
haben den Vorteil, dass jeder Bildpunkt<br />
selbst leuchtet und eine homogene Abstrahlung<br />
nach allen Seiten gewährleistet wird.<br />
Videotelefonie am TV<br />
Ich bin stolzer Besitzer eines aktuellen Plasma-<br />
Fernsehers von Panasonic und habe das Gerät<br />
vor einigen Tagen an das Internet angeschlossen.<br />
Nun habe ich die Skype-Anwendung gefunden,<br />
kann diese aber nicht starten. Wie kann<br />
ich den die Videotelefonie vom Sofa aus nutzen<br />
und sind dann auch Anrufe in HD-Auflösung<br />
möglich?<br />
Heinz G.<br />
Um den Service nutzen zu können, benötigen<br />
Sie eine spezielle Skype-Kamera vom jeweiligen<br />
Fernsehhersteller, für Computer geeignete<br />
Kameras sind nicht kompatibel. Wenn Ihr<br />
Gegenüber eine HD-taugliche Webcam sein eigen<br />
nennt, können Sie auch von Angesicht zu<br />
Angesicht mit einer Auflösung von 1 280× 720<br />
Bildpunkten telefonieren. In der Regel sind die<br />
Kameras mit vier unidirektionalen Mikrofonen<br />
ausgestattet. Der Vorteil: Auf diese Weise bewegen<br />
Sie sich während des Videotelefonats<br />
ungehindert durch den Raum, ohne dass die<br />
Sprachqualität darunter leiden würde.<br />
Mein neuer Flachbildfernseher soll auf jeden<br />
Fall dreid<strong>im</strong>ensionale Inhalte darstellen können.<br />
Mittlerweile gibt es ja auch Modelle für<br />
die eigenen vier Wände am Markt, die auf die<br />
aus dem Kino bekannten Polfilterbrillen setzen.<br />
Welches Verfahren generiert denn nach Ihrer<br />
Einschätzung den besseren 3D-Effekt und ist<br />
auch auf Dauer angenehm zu ertragen?<br />
Pepe G.<br />
Beide Verfahren haben Ihre Vor- und Nachteile.<br />
Am augenscheinlichsten fällt jedoch der Auflösungsverlust<br />
be<strong>im</strong> passiven Polfilterverfahren<br />
ins Auge. Be<strong>im</strong> den aktiven Shutterbrillen<br />
stört hingegen ein stetiges Bildflackern den<br />
Bildeindruck, was vor allem be<strong>im</strong> Dauereinsatz<br />
anstrengend für die Augen sein kann. Ab Seite<br />
107 in dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> haben<br />
wir beide Verfahren gegenübergestellt und<br />
zeigen ausführlich, wie sich beide Ansätze <strong>im</strong><br />
He<strong>im</strong>kino alltag schlagen. Dabei wird schnell<br />
deutlich, dass gerade das Polfilter-Verfahren,<br />
das dem Kinovorbild am ähnlichsten ist, in<br />
Bezug auf die Signalverarbeitung in den he<strong>im</strong>ischen<br />
vier Wänden mit Abstrichen einhergeht.<br />
Sirrender Fernseher<br />
Ich habe mir jüngst einen Plasma-Fernseher zugelegt<br />
und höre ständig ein an- und abschwellendes<br />
Sirren <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer. Haben Sie eine<br />
Erklärung? Ist das Gerät möglicherweise defekt<br />
oder hat mit einem Hitzeproblem zu kämpfen?<br />
Sven H.<br />
In einem Plasmagerät werden für den Bildaufbau<br />
bis zu sechs Millionen winzig kleine, mit Gas gefüllte<br />
Plasmakammern einzeln angesteuert. Für<br />
jeden Bildpunkt stehen drei Kammern zur Verfügung,<br />
um die Grundfarben Rot, Grün und Blau,<br />
sowie alle Mischfarben darzustellen. Für weiße<br />
oder besonders helle Objekte <strong>im</strong> Bild müssen<br />
die Kammern in hoher Frequenz gezündet werden.<br />
Dies benötigt mehr Leistung, als z. B. ein<br />
dunkles Motiv, bei dem die Entladungen auf<br />
einem niedrigeren Niveau stattfinden. Deshalb<br />
steht der Stromtransformator <strong>im</strong> Netzteil unter<br />
einer höheren Belastung und quittiert die gestiegene<br />
Leistungsaufnahme häufig mit einem Surren<br />
– je heller das Bild, desto wahrnehmbarer<br />
das Geräusch. Abstellen lässt sich das leider<br />
nicht, es ist technisch bedingt.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
Bei Flachbildfernsehern geht nichts ohne eine<br />
interne Bildverarbeitung. Jedes gelieferte Bild<br />
durchläuft erst mehrere Routinen, bevor es über<br />
die Mattscheibe fl<strong>im</strong>mert. Bei Computerspielen,<br />
wo es oftmals um Bruchteile einer Sekunde<br />
geht, kann diese Latenz als störend empfunden<br />
werden. Betroffen sind hier vor allem LCD-Fernseher,<br />
da für eine exzellente Bewegtbildschärfe<br />
eine zeitaufwendige Zwischenbildberechnung<br />
vonnöten ist.<br />
Die Videotelefonie am TV findet in HD und dank vier<br />
verbauten Mikrofonen mit opt<strong>im</strong>aler Tonqualität statt<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Fragen schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Lauchstädter Straße 20,<br />
04229 Leipzig<br />
oder per E-Mail an:<br />
leserbriefe@digitaltested.de<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 87
Lexikon<br />
5 Fakten zu Flachbild-TVs<br />
Bassreflex<br />
Hat ein Lautsprecher eine Gehäuseöffnung auf seiner<br />
Vorder- oder Rückseite verbaut, ist dies meist ein<br />
Bassreflexrohr. Dieses erweitert den Tieftonbereich<br />
des Lautsprechers und kommt deshalb besonders häufig<br />
bei Regallautsprechern zum Einsatz. Der von der<br />
Membran nach hinten abgestrahlte Schall wird an<br />
der Gehäuseinnenwand reflektiert und dabei in seiner<br />
Phase invertiert. Treten die Schallwellen anschließend<br />
aus der Bassreflexöffnung wieder aus, addiert sich der<br />
Schall mit dem nach vorn abgestrahlten Signal, was zu<br />
einer Schalldruckverstärkung führt.<br />
Bändchenhochtöner<br />
Das Arbeitsprinzip der Bändchenlautsprecher ist dem<br />
der elektrostatischen Wandler und Magnetostaten<br />
sehr ähnlich. Die Membran wird jedoch nicht an eine<br />
Schwingspule angeschlossen, sondern ist vielmehr<br />
selbst die Schwingspule; damit fungiert sie gleichzeitig<br />
als Leiter und Antrieb. Die Einheit aus Membran und<br />
Antrieb sorgt dafür, dass die bewegte Masse sehr gering<br />
ausfällt. Klanglich sorgt die Kombination für eine besonders<br />
schnelle und damit <strong>im</strong>pulsfreudige Wiedergabe.<br />
St<strong>im</strong>mt es, dass es bei höherer Betriebstemperatur<br />
eines Gerätes auch zu einer ungenaueren<br />
Ausleuchtung bei Edge-LED-LCDs<br />
kommt?<br />
Das Panel eines LED-LCDs besteht aus mehreren<br />
Schichten, die bis auf den Mill<strong>im</strong>eter<br />
genau aufeinander abgest<strong>im</strong>mt sind. Während<br />
bei Direct-LED-LCDs und LCDs mit Leuchtstoffröhren<br />
die Ausleuchtung direkt erfolgt, sind<br />
bei der Edge-LED-Bauweise (auch „LED-TVs“<br />
genannt) die Leuchtdioden seitlich angeordnet<br />
und strahlen indirekt zur Bildfläche. Eine<br />
spezielle Folie dient der gleichmäßigen Lichtverteilung.<br />
Wenn sich die Temperatur ändert,<br />
dehnen sich die unterschiedlichen Materialien<br />
aus, sodass sich diese feinen Abstände verändern<br />
können. Dies äußert sich durch dunklere<br />
oder hellere Flecken in der Ausleuchtung, wie<br />
sie auch bei leichtem Druck auf das Panel zu<br />
beobachten sind. Dabei handelt es sich um<br />
das typische Clouding.<br />
Warum gibt es be<strong>im</strong> Plasmafernseher „Einbrenn-Effekte“?<br />
Be<strong>im</strong> Plasmafernseher werden mit speziellem<br />
Gas gefüllte Kammern gezündet, die von<br />
uns als Lichtblitz in einer best<strong>im</strong>mten Farbe<br />
wahrgenommen werden. Bei einem Standbild<br />
werden die Zellen nach einem <strong>im</strong>mer<br />
gleichen Muster angeregt, was nach einem<br />
längeren Zeitraum dazu führen kann, dass die<br />
Bildpunkte auch nach einem Bildwechsel mit<br />
der gleichen Intensität nachleuchten. Dieser<br />
Effekt ist zeitlich begrenzt, ein echtes „Einbrennen“<br />
tritt nur nach sehr langer Anzeige<br />
eines Standbilds auf, wie es beispielsweise<br />
an Infomonitoren an Flughäfen der Fall sein<br />
kann. Zudem ist das Nachleuchten stark von<br />
der Ansteuerung der einzelnen Bildpunkte<br />
abhängig: Plasma-TVs von Panasonic zeigen<br />
<strong>im</strong> Gegensatz zu Plasma-TVs von anderen Herstellern<br />
kaum noch sichtbares Nachleuchten<br />
und eignen sich deshalb auch für Videospieler.<br />
Warum fl<strong>im</strong>mern LCD-Fernseher <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu einem Plasma-Fernseher eigentlich nicht?<br />
Die Flüssigkristalle eines LCDs arbeiten als<br />
Schleuse, die das Licht der Hintergrundbeleuchtung<br />
stufenlos hindurchlassen oder blockieren.<br />
Der Wechsel be<strong>im</strong> Bildaufbau findet<br />
ohne Unterbrechung statt – das heißt, die Bilder<br />
gehen nahtlos ineinander über. Bei einem<br />
Röhrenfernseher oder Plasma-TV leuchten die<br />
Bildinformationen nur für den Bruchteil einer<br />
Sekunde auf, was je nach Bildfrequenz zum<br />
Bildfl<strong>im</strong>mern führt.<br />
Wieso benötigt ein Plasmafernseher Lüfter, ein<br />
LCD-Fernseher jedoch nicht?<br />
Die Ansteuerung der einzelnen Plasmakammern<br />
benötigt vergleichsweise viel Leistung,<br />
da sechs Millionen RGB-Pixel zum Leuchten<br />
gebracht werden müssen, während die Lichterzeugung<br />
bei LCD-TVs großflächig mittels weniger<br />
LED-Leuchtmittel erfolgt und die Flüssigkristalle<br />
nur als Lichtventile dienen. Das Netzteil<br />
des Plasmafernsehers muss dementsprechend<br />
mehr leisten und es wird mehr Abwärme erzeugt.<br />
Die Lüfter befördern die überschüssige<br />
Abwärme aus dem Gerät, um Störungen durch<br />
Überhitzung vorzubeugen..<br />
Warum sollte man einen Fernseher nach einem<br />
Temperaturwechsel nicht sofort einschalten?<br />
Nach einer Verlagerung des Gerätes in eine<br />
andere Umgebung sollte darauf geachtet werden,<br />
dass sich der Fernseher vor dem ersten<br />
Einschalten möglichst an die Raumtemperatur<br />
anpasst. Hierbei geht es darum, kondensierende<br />
Luftfeuchte <strong>im</strong> Geräteinneren zu verhindern.<br />
LCD-Fernseher erzeugen bei niedrigen<br />
Temperaturen zudem Nachzieheffekte, wenn<br />
schnell bewegte Bildinhalte angezeigt werden.<br />
Grund: Die Trägheit der Flüssigkristalle hängt<br />
maßgeblich von der Raumtemperatur ab. Das<br />
betrifft gleichermaßen die 3D-Darstellung mit<br />
LC-Displays.<br />
Druckstaueffekt<br />
Das Zurückwerfen von Schall an einem Hindernis bezeichnet<br />
man in der Physik als Reflexion. Wenn das<br />
Hindernis größer als die Wellenlänge des eintreffenden<br />
Signals ist und der reflektierte Schall gleichphasig<br />
wieder austritt, ist von einem Druckstaueffekt die Rede.<br />
Direkt an der Begrenzungsfläche entsteht eine Anhebung<br />
des Schalldruckpegels um max<strong>im</strong>al sechs Dezibel<br />
zu hohen Frequenzen.<br />
Koaxiallautsprecher<br />
Die Punktschallquelle beschreibt eine kugelförmige<br />
Schallausbreitung von einem einzigen Punkt aus.<br />
Lautsprecher mit einer Punktschallquelle werden als<br />
Breitband- und Koaxiallautsprecher bezeichnet. Erstere<br />
bestehen aus einem einzigen Chassis, das für die Wiedergabe<br />
aller Frequenzen gleichermaßen verantwortlich<br />
ist. Von einer koaxialen Lautsprecherform spricht<br />
man, wenn zwei oder drei Chassis übereinander – also<br />
auf einem Punkt – angeordnet sind.<br />
Zwischenbildberechnung<br />
Aufgrund der Bilderzeugung ist die Reaktionszeit<br />
von LC-Displays nicht opt<strong>im</strong>al und Bewegungen werden<br />
unscharf dargestellt – sie wirken verwischt. Die<br />
100/200-Hertz-Zwischenbildberechnung errechnet<br />
künstliche Bilder, die das Reaktionsdefizit ausgleichen.<br />
Bewegungen erscheinen damit flüssiger.<br />
De-Interlacer<br />
In den Anfängen des Fernsehens entschied man sich<br />
aufgrund geringer Bandbreiten, Bildinhalte <strong>im</strong> Halbbildverfahren<br />
(interlaced) zu übertragen. Ein De-Interlacer<br />
fügt die Bilder wieder zu Vollbildern (progressive) zusammen.<br />
Das Ergebnis ist stark von der Qualität des<br />
De-Interlacers abhängig.<br />
Edge-LED<br />
Bei LED-LCDs dieser Bauart sind die Strom sparenden<br />
LEDs lediglich <strong>im</strong> Rahmen des Displays verbaut. Eine<br />
Diffusorschicht verteilt das Licht über die gesamte Bildschirmfläche.<br />
Konstruktionsbedingt sind die Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
und auch der Schwarzwert respektive<br />
Kontrast nicht ideal. Auf der anderen Seite ermöglicht<br />
Edge-LED Bautiefen von weniger als 1 Zent<strong>im</strong>eter.<br />
Audio Return Channel (ARC)<br />
ARC bezeichnet einen Rückkanal, der über die HDMI-1.4-<br />
Schnittstelle realisiert wird. Mit seiner Hilfe übertragen<br />
Sie über das HDMI-Kabel das Bild zu Ihrem Fernseher<br />
und parallel den Ton des TV-Geräts zurück an den AV-<br />
Receiver – eine separate optische Leitung entfällt.<br />
DiSEqC<br />
„Digital Satellite Equipment Control“ bezeichnet eine<br />
digitale Steuersignaltechnik. Sie wird in der Gebäudeverkabelung<br />
von Satellitenempfangsanlagen eingesetzt.<br />
DiSEqC-Steuersignale ermöglichen gegenüber<br />
14/18-Volt- und 22-Kilohertz-Steuersignalen <strong>im</strong> Sat-<br />
Empfang einen erweiterten Funktionsumfang. DiSEqC<br />
1.0 erlaubt den Wechsel zwischen bis zu vier Satellitenpositionen,<br />
DiSEqC 1.2 umfasst zusätzlich Optionen zur<br />
Rotorsteuerung von Drehanlagen.<br />
EPG<br />
Der Electronic Program Guide bezeichnet eine elektronische<br />
Programmzeitschrift, die aus Zusatzinformationen<br />
(SI-Daten) generiert wird, welche die meisten Sender<br />
<strong>im</strong> digitalen Datenstrom mitliefern. Einige Hersteller<br />
gehen bei dem Angebot Kooperationen ein, sodass die<br />
Inhalte redaktionell aufbereitet werden.<br />
Bilder: Sharp<br />
88<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
3.2011 x.2010<br />
Juni/Juli Monat/Monat<br />
39 Filme <strong>im</strong> Test<br />
HARRY POTTER 7.1<br />
Seite 92<br />
EAT PRAY LOVE<br />
MEGAMIND<br />
RESIDENT EVIL 3D<br />
94 102<br />
101
Blu-ray-Test<br />
Schöne neue Vertriebswelt<br />
Der Aufschrei war groß unter Deutschlands<br />
Videothekaren, als 20th Century<br />
Fox unlängst bekannt gab, dass man<br />
mit zwei der wichtigsten Titel dieses Frühjahrs –<br />
namentlich „Black Swan“ und „Die Chroniken von<br />
Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“ – testweise<br />
die seit jeher gewohnte Abfolge von Verleih- und<br />
Verkaufsstart <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kinobereich auf den Kopf<br />
stellen will. So erscheint Darren Aronofskys geniale<br />
Mischung aus Kunstfilm und Thriller am<br />
10. Juni als reguläre Verkaufsversion auf Blu-ray<br />
beziehungsweise DVD und wird dann erst ganze<br />
zwei Wochen später als Leihfassung zur Verfügung<br />
stehen. Be<strong>im</strong> am 20. Mai erscheinenden<br />
dritten „Narnia“-Teil wird sich der Verleihstart<br />
zwar nur um eine Woche verzögern, doch mit<br />
diesem eindeutigen Nachteil gegenüber den bisherigen<br />
exklusiven Verleihfenstern von bis zu<br />
einem Monat fürchten die Videotheken sicher<br />
nicht ganz zu Unrecht um ihre Umsätze. In Zeiten,<br />
in denen Online-Rental-Dienste wie Lovefilm oder<br />
Videobuster sowie zahllose Video-On-Demand-<br />
Anbieter bereits kräftig <strong>im</strong> Leihgeschäft wildern,<br />
haben es besonders die kleinen Videotheken,<br />
die nicht die Marketing-Power und die riesige<br />
Natalie Portman wurde für ihre Performance in „Black<br />
Swan“ völlig zu Recht mit dem Oscar® ausgezeichnet<br />
Teil drei der „Chroniken von Narnia“ erscheint zuerst<br />
<strong>im</strong> Handel und kommt erst danach in den Verleih<br />
Auswahl der großen Ketten als Trumpf <strong>im</strong> Ärmel<br />
haben, ohnehin zunehmend schwerer, sich überhaupt<br />
über Wasser zu halten – da ist es nur zu<br />
verständlich, dass man sich diesen traditionellen<br />
Zeitvorsprung gegenüber dem Einzelhandel nicht<br />
so ohne Weiteres aus der Hand nehmen lassen<br />
will. Welches Releasemodell sich in Zukunft<br />
durchsetzt, wird entscheidend von Erfolg oder<br />
Misserfolg dieser abweichenden Vertriebsstrategie<br />
abhängen. Eine generelle Umstellung auf<br />
die neue Veröffentlichungsreihenfolge ist vorerst<br />
nicht geplant. Neue Vertriebswege geht man übrigens<br />
auch bei Warner Home Video in Amerika: Als<br />
erstes der großen Studios macht man sich dort<br />
die ungeheure Reichweite von Facebook zunutze,<br />
um die eigenen Filme online an den Mann zu bringen.<br />
In einer Testphase wird den amerikanischen<br />
Nutzern auf den jeweiligen Facebook-Seiten der<br />
hauseigenen Blockbuster die Möglichkeit geboten,<br />
die Filme entweder digital auszuleihen oder<br />
direkt zu kaufen. Der erhebliche Impact bei der<br />
werberelevanten Zielgruppe scheint einfach zu<br />
überzeugend, als dass die Konkurrenz nicht bald<br />
auch auf diesen Zug aufspringen würde.<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Blu-ray- und DVD-Charts aus der Redaktion<br />
Top-10-Blu-rays der Redaktion<br />
1 Megamind<br />
2 Ponyo<br />
3 The Road<br />
4 Smallville (9. Staffel)<br />
5 The American<br />
6 Family Guy Trilogie<br />
7 Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Teil 1)<br />
8 True Blood (1. Staffel)<br />
9 Goethe!<br />
10 Lebanon<br />
Top-10-DVDs der Redaktion<br />
1 Machete<br />
2 Rapunzel – Neu verföhnt<br />
3 How I Met Your Mother (5. Staffel)<br />
4 Briefe an Julia<br />
5 Der kleine Nick<br />
6 South Park – Butters kleine Box<br />
7 Ondine – Das Mädchen aus dem Meer<br />
8 The Kids Are All Right<br />
9 Burlesque<br />
10 The Vampire Diaries (1. Staffel)<br />
Kultserie auf DVD:<br />
Parker Lewis Season 3<br />
Über ein Jahr hat es gedauert, doch<br />
jetzt kann man seine Sammlung mit<br />
Parker-Lewis-DVDs endlich vervollständigen.<br />
Staffel drei mit sämtlichen Folgen<br />
der leider schon letzten Staffel der<br />
beliebten Kultserie aus den 1990er Jahren<br />
ist ab sofort überall erhältlich. Das<br />
Wiedersehen mit den megacoolen Jungs<br />
rund um Corin Nemec versetzt einen<br />
mühelos gute zwanzig Jahre zurück –<br />
wer die außergewöhnliche und innovative<br />
Comedy-Serie damals <strong>im</strong> Fernsehen<br />
verfolgt hat, der wird sich dem knallbunten<br />
und poppigen Charme der Episoden<br />
auch heute nicht entziehen können.<br />
Neueinsteiger sollten allerdings eher<br />
zur ersten Staffel greifen: zum einen,<br />
um die zahlreichen Anspielungen und<br />
Rückgriffe auf frühere Ereignisse zu<br />
verstehen, zum anderen auch, weil die<br />
dritte Staffel selbst in Fankreisen nicht<br />
unumstritten ist und längst nicht mehr<br />
die Resonanz hervorrief, die der Serie in<br />
ihrem Auftaktjahr entgegenschlug.<br />
Das Warten hat ein Ende:<br />
Apocalypse Now auf Blu-ray<br />
Es gibt wohl kaum einen Film, der von<br />
der HD-Gemeinde sehnsüchtiger erwartet<br />
wird, als Francis Ford Coppolas Meisterwerk<br />
„Apocalypse Now“. Am 9. Juni<br />
ist es endlich so weit: Kinowelt veröffentlicht<br />
den Antikriegsfilm schlechthin<br />
in Deutschland erstmals auf Blu-ray. Sowohl<br />
die originale Kinoversion von 1979<br />
als auch der um 50 Minuten längere Recut<br />
„Apocalypse Now Redux“ von 2001<br />
werden auf der ersten Scheibe des aufwendig<br />
gestalteten Triple-Digipaks enthalten<br />
sein. Beide Fassungen wurden unter<br />
der Leitung des Regisseurs aufwendig<br />
restauriert und erreichen insgesamt eine<br />
Lauflänge von 355 Minuten. Zusätzlich<br />
gibt es die preisgekrönte und in Deutschland<br />
bisher unveröffentlichte Dokumentation<br />
„Hearts Of Darkness – Reise<br />
ins Herz der Finsternis“ von Coppolas<br />
Ehefrau Eleanor sowie über 9 Stunden<br />
Bonusmaterial auf den Discs zwei und<br />
drei. Dem vollmundigen Untertitel der<br />
Box („Full Disclosure“) lässt man also<br />
ganz offensichtlich Taten folgen.<br />
So testet <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> DVDs und Blu-rays<br />
Bild<br />
Die DVD oder Blu-ray wird nicht nur am klassischen Fernseher<br />
geprüft, sondern auch über einen HDTV-Beamer auf<br />
einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35 Meter. Wir<br />
prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils max<strong>im</strong>al<br />
zwei Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc<br />
<strong>im</strong> Bildtest also zehn Punkte erhalten. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“, „Nachzieheffekte/<br />
Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,<br />
doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen<br />
sollten zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“<br />
(d. h. am Fernseher wird getestet, wie tief das Schwarz in<br />
dunklen Szenen wirklich ist).<br />
Ton<br />
Wir prüfen Tonformat und Klang, wobei nicht gemessen,<br />
sondern gehört wird. Schließlich geht es<br />
be<strong>im</strong> Thema He<strong>im</strong>kino um den Spaß am Erlebnis.<br />
Dabei berücksichtigen wir in jedem Fall die Originalmischung<br />
eines Films. Zum Testen ziehen wir jeweils die<br />
deutsche Tonspur und die Originalsprache heran. Die<br />
Disc muss sich in fünf Kategorien bewähren: Je zwei<br />
Punkte sind max<strong>im</strong>al zu erreichen bei „Tonformat“,<br />
„Raumklang/Raumtiefe“, „Rauschen“, „Dynamik“<br />
(Erleben wir be<strong>im</strong> Test einen lebendigen Ton, der die<br />
Lautsprecher entsprechend der Filmhandlung belastet?)<br />
und „Verständlichkeit der Dialoge“.<br />
Extras<br />
DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial<br />
mit einem echten Mehrwert enthalten. Wir prüfen,<br />
ob ein Booklet vorhanden ist und bewerten die „Gestaltung<br />
des Menüs“. Max<strong>im</strong>al zwei Punkte sind hierbei zu<br />
erreichen, wenn es an<strong>im</strong>iert ist oder sonstige Besonderheiten<br />
aufweist. Der „Umfang des Bonusmaterials“<br />
wird ebenfalls mit max<strong>im</strong>al zwei Punkten bewertet. Be<strong>im</strong><br />
„Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant<br />
und vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte.<br />
Zudem honorieren wir das Fehlen von „Werbung“. Hier<br />
gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich<br />
aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht.<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
90<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
<strong>Vorschau</strong> Mai 2011<br />
Lebanon<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2009/Antikriegsfilm<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
13. 5.<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Samuel Maoz<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 13. Mai 2011<br />
Love And Other Drugs<br />
13. 5.<br />
16. 5.<br />
19. 5.<br />
19. 5.<br />
20. 5.<br />
20. 5.<br />
20. 5.<br />
20. 5.<br />
20. 5.<br />
26. 5.<br />
27. 5.<br />
27. 5.<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Romantikkomödie<br />
Vertrieb:<br />
20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Edward Zwick<br />
Laufzeit: 112 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 13. Mai 2011<br />
Max Schmeling – Eine deutsche Legende<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Biopic<br />
Vertrieb: KSM<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Uwe Boll<br />
Laufzeit: 123 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. Mai 2011<br />
The Tourist<br />
Land/Jahr/Genre: US, FR/2010/Thriller, Romanze<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Florian Henckel von Donnersmarck<br />
Laufzeit: 103 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 19. Mai 2011<br />
Burlesque<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Musical<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Steve Antin<br />
Laufzeit: 119 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 19. Mai 2011<br />
Gejagt – Auf Leben und Tod<br />
Land/Jahr/Genre: GB/2010/Abenteuer<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Ian Sharp<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />
Nowhere Boy<br />
Land/Jahr/Genre: GB/2009/Biopic<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Sam Taylor-Wood<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />
Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte<br />
Land/Jahr/Genre: US, GB/2010/Fantasy<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Michael Apted<br />
Laufzeit: 111 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />
Lolita<br />
Land/Jahr/Genre: US/1962/Literaturverfilmung<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 1.66 : 1<br />
Tonformat: DD 1.0<br />
Regie:<br />
Stanley Kubrick<br />
Laufzeit: 153 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />
Unser täglich Brot<br />
Land/Jahr/Genre: DE, AT/2005/Dokumentation<br />
Vertrieb: Alive<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 2.0<br />
Regie:<br />
Nikolaus Geyrhalter<br />
Laufzeit: 92 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />
Last Ride<br />
Land/Jahr/Genre: AU/2009/Roadmovie<br />
Vertrieb: dtp<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie:<br />
Glendyn Ivin<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 26. Mai 2011<br />
Lola rennt<br />
Land/Jahr/Genre: DE/1998/Drama<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Tom Tykwer<br />
Laufzeit: 79 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 27. Mai 2011<br />
Drei<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Drama<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Tom Tykwer<br />
Laufzeit: 119 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 27. Mai 2011<br />
<strong>Vorschau</strong> Juni 2011<br />
1.6.<br />
1. 6.<br />
2. 6.<br />
3. 6.<br />
3. 6.<br />
3. 6.<br />
3. 6.<br />
7. 6.<br />
9. 6.<br />
9. 6.<br />
9. 6.<br />
9. 6.<br />
9. 6.<br />
Tron Legacy 3D<br />
Land/Jahr/Genre: US/2011/Science-Fiction<br />
Vertrieb: Walt Disney Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1/1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 7.1, DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Joseph Kosinski<br />
Laufzeit: 125 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 1. Juni 2011<br />
Tron: Das Original<br />
Land/Jahr/Genre: US/1982/Science-Fiction<br />
Vertrieb: Walt Disney Home<br />
Bildformat: 2.20 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Steven Lisberger<br />
Laufzeit: 95 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 1. Juni 2011<br />
13<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />
Vertrieb: Constantin<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />
Regie:<br />
Géla Babluani<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 2. Juni 2011<br />
Der Auftragslover<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 2.0, DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Pascal Chaumeil<br />
Laufzeit: 105 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />
A.I. – Künstliche Intelligenz<br />
Land/Jahr/Genre: US/2001/Science-Fiction<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Steven Spielberg<br />
Laufzeit: 146 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />
Hereafter – Das Leben danach<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Drama<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Clint Eastwood<br />
Laufzeit: 129 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />
The Vampire Diaries (1. Staffel)<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DD 2.0, DD 5.1 (engl.)<br />
Regie: Marcos Siega, Kevin Bray u. a.<br />
Laufzeit: 954 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />
13 Assassins<br />
Land/Jahr/Genre: JP/2010/Action<br />
Vertrieb: Ascot Elite Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Takashi Miike<br />
Laufzeit: 125 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Juni 2011<br />
Apocalypse Now – Full Disclosure<br />
Land/Jahr/Genre: US/1979/Antikriegsfilm<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Francis Ford Coppola<br />
Laufzeit: 355 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />
Hard Breakers<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Leah Sturgis<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />
Space Transformers<br />
Land/Jahr/Genre: US/2011/Science-Fiction<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie:<br />
Paul Ziller<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />
Steiner – Das eiserne Kreuz<br />
Land/Jahr/Genre: DE, GB/1976/Kriegsfilm<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 1.0, PCM 1.0 (engl.)<br />
Regie:<br />
Sam Peckinpah<br />
Laufzeit: 132 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />
Mother‘s Day<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Darren Lynn Bousman<br />
Laufzeit: 112 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />
<strong>Vorschau</strong> Juni/Juli 2011<br />
Black Swan<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Psychothriller<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
10. 6.<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Darren Aronofsky<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. Juni 2011<br />
AC/DC: Let There Be Rock<br />
10. 6.<br />
24. 6.<br />
24. 6.<br />
24. 6.<br />
24. 6.<br />
24. 6<br />
24. 6.<br />
1. 7.<br />
7. 7.<br />
7. 7.<br />
7. 7.<br />
21. 7.<br />
Land/Jahr/Genre: US, FR/1980/Musikdoku<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 1.33 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie:<br />
Eric Dionysius, Eric Mistler<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. Juni 2011<br />
Life – Das Wunder Leben Vol. 2<br />
Land/Jahr/Genre: GB/2009/Dokumentation<br />
Vertrieb: Polyband<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Martha Holmes, Mike Gunton<br />
Laufzeit: 250 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />
Haunters<br />
Land/Jahr/Genre: KR/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Splendid Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
K<strong>im</strong> Min-suk<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />
Eden Of The East – Der König Von Eden<br />
Land/Jahr/Genre: JP/2009/An<strong>im</strong>e<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Kenji Kamiyama<br />
Laufzeit: 76 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />
Chatroom<br />
Land/Jahr/Genre: GB/2009/Thriller<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Hideo Nakata<br />
Laufzeit: 97 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren beantragt<br />
Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />
Harry Potter und der Orden des Phoenix – Ult<strong>im</strong>ate Edition<br />
Land/Jahr/Genre: GB, US/2007/Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
David Yates<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />
Harry Potter und der Halbblutprinz – Ult<strong>im</strong>ate Edition<br />
Land/Jahr/Genre: GB, US/2009/Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
David Yates<br />
Laufzeit: 147 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />
Agnosia<br />
Land/Jahr/Genre: ES/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Eugenio Mira<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren beantragt<br />
Veröffentlichung: 1. Juli 2011<br />
Wild Chicks<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie:<br />
Jeff Balis<br />
Laufzeit: 89 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren beantragt<br />
Veröffentlichung: 7. Juli 2011<br />
The Silent House<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Horror, Thriller<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Gustavo Hernández<br />
Laufzeit: 82 min<br />
FSK:<br />
ab 18 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Juli 2011<br />
72 Stunden – The Next Three Days<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Paul Haggis<br />
Laufzeit: 133 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 7. Juli 2011<br />
Outside The Law<br />
Land/Jahr/Genre: FR, DE, BE/2010/Drama<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Rachid Bouchareb<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 21. Juli 2011<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91
Blu-ray-Test<br />
Harry Potter und die<br />
Heiligtümer des Todes (I)<br />
Handlung: Für den Schulabgang des berühmten Zauberlehrlings<br />
dachte sich seine Schöpferin Joanne K.<br />
Rowling etwas ganz Besonderes aus: Harry, Ron und<br />
Hermine (Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson)<br />
begeben sich auf die gefährliche Suche nach den<br />
sieben Horkruxen, den sagenumwobenen und überaus<br />
mächtigen Fragmenten aus Voldemorts (Ralph Fiennes)<br />
Seele, welche die einzige Möglichkeit darstellen, den<br />
dunklen Lord ein für allemal zur Strecke zu bringen.<br />
Sollten sie versagen, wird nicht nur die Welt der Zauberer<br />
die Folgen zu spüren bekommen, sondern auch die<br />
der Muggel (also derjenigen Menschen, die nicht mit<br />
der Gabe der Zauberei gesegnet sind). Deshalb lassen<br />
die drei Teenager die sicheren Mauern des Zaubererinternats<br />
von Hogwarts hinter sich und lernen das harte,<br />
unbehütete Leben in der Welt der Erwachsenen kennen.<br />
Film: Harry Potter ist schon ein Phänomen für sich. Als<br />
1997 der erste Band („Harry Potter und der Stein der<br />
Weisen“) erschien, konnte man nur teilweise erahnen,<br />
welch großer Erfolg sich für die Autorin anbahnen<br />
würde. Inzwischen hat Joanne K. Rowling mit ihrem<br />
Werk die Milliarden-Dollar-Grenze gesprengt und kann<br />
damit zu Recht als kommerziell erfolgreichste Literatin<br />
der Welt angesehen werden. Auch die Filme, die seit<br />
2001 kontinuierlich produziert wurden, werden von<br />
Millionen von Zuschauern mit Spannung verfolgt. Die<br />
Besonderheit hieran ist die unveränderte Besetzung<br />
der Hauptrollen mit den drei Jungstars Radcliffe, Watson<br />
und Grint, die sich von kleinen zwölfjährigen<br />
No-Names <strong>im</strong> Laufe der Zeit zu echten Größen <strong>im</strong><br />
Originaltitel: Harry Potter And The Deathly Hallows: Part 1 GB, US/2010<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: MPEG–4, 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS–HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: John Hillcoat<br />
Darsteller: Daniel Radcliffe, Emma<br />
Watson, Ralph Fiennes<br />
Laufzeit: 146 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 12 Euro<br />
Starttermin: 15. April 2011<br />
Filmwertung 7,5/10<br />
Harry hoch sieben! Auch <strong>im</strong> Finale gibt‘s magische<br />
Exper<strong>im</strong>ente und beeindruckende Zaubertricks en masse<br />
Der allseits beliebte und überraschend mächtige<br />
Hauself Dobby ist ebenfalls wieder mit von der Partie<br />
internationalen Film- und Schauspielgeschäft gemausert<br />
haben und heute gefragter sind als je zuvor.<br />
Blu-ray: Die gelungene 2-Disc-Edition der Blu-ray dürfen<br />
sich ungeduldige Fans natürlich nicht entgehen<br />
lassen, schon allein wegen der exklusiven <strong>Vorschau</strong> auf<br />
den zweiten Teil von „Die Heiligtümer des Todes“, der<br />
bei uns am 14. Juli in die Kinos kommen wird. Außerdem<br />
werden Ihnen so gut wie alle Hintergründe zum Dreh des<br />
aktuellen Teils <strong>im</strong> bewährten Max<strong>im</strong>um Movie Mode (also<br />
per Bild-in-Bild und anderweitigen Einblendungen)<br />
vorgeführt. Zusätzlich bietet die Bonus-Disc 11 Minuten<br />
an zusätzlichen Szenen (leider nur teilweise nachbearbeitet<br />
und nicht synchronisiert) und fünf verschiedene<br />
Featurettes, zum Beispiel über den versiebenfachten<br />
Harry, die unzähligen Greenscreen-Aufnahmen sowie<br />
einen Wettlauf, den die drei Hauptdarsteller auf der<br />
Flucht vor einer ganzen Horde von Todessern am Set<br />
durchführten. Alles Weitere dient der Promotion des<br />
Soundtracks und des neuen Harry-Potter-Abschnitts <strong>im</strong><br />
Universal-Themenpark in Orlando, Florida.<br />
Wie schon bei den bisherigen Blu-ray-Veröffentlichungen<br />
der Reihe gibt es in Sachen Technik kaum etwas<br />
zu beanstanden. Gleich in den ersten Einstellungen<br />
wird man förmlich hineingesogen in den Bildschirm<br />
(respektive die Leinwand), staunt ob der referenzverdächtigen<br />
Schärfe der Close-ups und entdeckt Unmengen<br />
von Details abseits des eigentlichen Zentrums der<br />
jeweiligen Aufnahme. Durch angenehme Plastizität<br />
und eine etwas natürlichere Farbgestaltung als in<br />
den Vorgängern gewinnen die Bilder stark an Lebendigkeit,<br />
ohne jedoch den magischen Touch des<br />
Plots durch zu viel Realismus zu beeinträchtigen. Der<br />
düstere, von kalten, grün-blauen Farben dominierte<br />
Stil wurde also weitgehend beibehalten. Überhaupt<br />
spielen sich auffallend viele Szenen in der Nacht<br />
ab, was die dunkle, fast verzweifelte Grundst<strong>im</strong>mung<br />
der Handlung noch zusätzlich unterstreicht. Die Fülle<br />
der Details und die Kantenschärfe auch der unwichtigsten<br />
Objekte leidet darunter nur in Ausnahmefällen,<br />
sodass man insgesamt ein absolut High-Definition-würdiges<br />
He<strong>im</strong>kinoerlebnis geboten bekommt.<br />
Das hochwertige und höchst unterhaltsame Kino-Feeling<br />
wird auch durch die vorbildliche Audio abteilung<br />
maßgeblich mitbest<strong>im</strong>mt. Der fantastische Surround-<br />
Mix glänzt vor allem in den dynamisch insze nierten<br />
Action-Szenen. Wenn die Dementoren angreifen,<br />
machtvolle Zaubersprüche und haufenweise magische<br />
Energie durch die Luft fliegen oder Harry und Hagrid<br />
in einer wilden Verfolgungsjagd durch die nächtlichen<br />
Straßen von London <strong>im</strong> Sekundentakt entgegenkommenden<br />
Fahrzeugen ausweichen, dann umschwirren<br />
einen die Effekte und Explosionen nur so,<br />
und zwar in einer perfekten Qualität, die wirklich<br />
nichts zu wünschen übrig lässt. Einzig einige sehr<br />
ruhig und int<strong>im</strong> gehaltene Dialogsequenzen erreichen<br />
in der englischen Version noch mehr Lebendigkeit.<br />
Übrigens gibt es für Sammler auch eine Amazon-exklusive<br />
Steelbook-Edition, die allerdings mit 20 Euro deutlich<br />
teurer ausfällt. Zudem ist eine „Ult<strong>im</strong>ate Edition“ mit<br />
ausgiebigem Bonusmaterial wie bei den anderen Teilen<br />
in Zukunft mehr als wahrscheinlich.<br />
FT/TW<br />
Teil eins des großen Finales der Zauberer-Saga gefällt mit einem gelungenen<br />
Spannungsbogen und interessanter Charakterentwicklung,<br />
auch wenn man sich die größten Knalleffekte noch aufgespart hat.<br />
Bildqualität 9/10<br />
Sehr gute Parameter in allen Bildbereichen, die nur von der generell<br />
sehr dunklen Lichtst<strong>im</strong>mung des Films und daraus resultierenden<br />
Detailverlusten getrübt werden.<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Das Prunkstück der Blu-ray: ganz gleich, ob in der magischen oder<br />
unserer realen Welt, das tolle Sounddesign macht beinahe jede Szene<br />
zu einem akustischen Erlebnis.<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Nichts Weltbewegendes oder wirklich Innovatives, dafür aber jede<br />
Menge Bonusmaterial, das der Fan sehen will und welches die Wartezeit<br />
auf den bevorstehenden zweiten Teil angenehm verkürzt.<br />
Kurzfazit<br />
Das große Finale des langjährigen Buch- und Filmprojekts sollte<br />
man besser nicht verpassen. Wer die Vorgänger mochte, macht hier<br />
garantiert nichts falsch!<br />
Ja ja, sie sind allesamt erwachsen geworden, unsere tapferen Helden: Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert<br />
Grint (v.l.n.r.) haben auch nach dem Abschluss der Harry-Potter-Verfilmungen weiter gut zu tun <strong>im</strong> Filmgeschäft<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
92<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Schande<br />
Die Verfilmung des Romans<br />
„Disgrace“ (zu Deutsch:<br />
Schändung, Ungnade) von<br />
Literaturnobelpreisträger J.M.<br />
Coetzee ist harter, realistischer<br />
Tobak. Der tiefe gesellschaftliche<br />
Graben, der sich nach<br />
dem Ende der Apartheid durch<br />
Südafrika zieht, wird in kleinen,<br />
unscheinbaren Momenten der Geschichte sichtbar –<br />
und zeigt sein ganzes schreckliches Ausmaß schließlich in<br />
der Untat, die die Protagonisten (u. a. John Malkovich mit<br />
einer fesselnden Leistung) ereilt. Die finale Entwicklung<br />
der Ereignisse ist geschickt und doppeldeutig inszeniert<br />
und spiegelt die Tiefe der Vorlage adäquat wider.<br />
Optisch gewinnen oft harte Kontraste und hell leuchtende<br />
Flächen die Oberhand. Leichte Schärfeeinbrüche in den<br />
Totalen sind zu verschmerzen und trüben den hochwertigen<br />
Gesamteindruck nur unwesentlich. Nachdem in<br />
den anfänglichen Szenen in Kapstadt klassische Musik<br />
dominiert, verliert sich die musikalische Untermalung<br />
mehr und mehr. Surround-Farbtupfer wie Grillenzirpen,<br />
rauschender Wind und grollender Autolärm werden hin<br />
und wieder eingestreut. Die Extras bieten Interviews<br />
sowie Impressionen vom Dreh, wirken allerdings sowohl<br />
inhaltlich als auch von der Aufmachung her lieblos. TW<br />
The American<br />
Film: Anton Corbijn ist ein Mann<br />
für die ganz besonderen Bilder.<br />
Seit Jahrzehnten prägt er die<br />
Popkultur mit Plattencovern,<br />
Musikvideos und Fotografien<br />
der Stars, u. a. von und für Depeche<br />
Mode, U2, Coldplay und<br />
Metallica. Sein Langfilmdebüt<br />
„Control“ erntete 2007 große<br />
Anerkennung – die einzige Frage, die damals noch offen<br />
blieb, war, ob er auch in einem ihm weniger vertrauten<br />
Sujet (in „Control“ beschäftigte er sich mit Aufstieg und Fall<br />
des Joy-Division-Frontmanns Ian Curtis) ähnlich Relevantes<br />
würde leisten können.<br />
Handlung: Mit „The American“ lässt Corbijn nun auch die<br />
letzten Zweifler verstummen. Getragen von einem überragenden<br />
George Clooney entfaltet sich die elegische Ballade<br />
von einem einsamen Wolf, der seinem Job als Auftragskiller<br />
zu entfliehen sucht, in der malerischen Landschaft eines<br />
versteckten italienischen Bergdorfes. Mit sparsam gesetzten<br />
Dialogen und einer klaren, kunstvoll-stilisierten<br />
Bildsprache dreht der Niederländer nichts anderes als einen<br />
perfekten Neo-Western, verlagert in die Lebenswirklichkeit<br />
der modernen Welt. In der Edelhure Clara (Violante Placido)<br />
findet der ewige Sünder eine letzte Hoffnung auf Erlösung<br />
und Vergebung – doch die Schatten seiner Vergangenheit<br />
holen ihn <strong>im</strong>mer wieder ein. Die Konsequenz, mit der Inhalt,<br />
Form und Erzählfluss auf den unvermeidlichen Showdown<br />
hinführen, ist schlichtweg atemberaubend. Der Film entwickelt<br />
eine Sogwirkung, der man sich vom grandiosen<br />
Prolog bis zur letzten, fast schon opernhaft überzeichneten<br />
Einstellung einfach nicht mehr entziehen kann.<br />
Blu-ray: Die überragende visuelle Kraft der Bilder gibt die<br />
Blu-ray makellos wieder. Von den brillanten Totalen der in<br />
den Berg gemauerten Stadt bis hin zu den unerbittlichen<br />
Close-ups der Protagonisten: Details und Schärfe sind<br />
durchwegs auf Referenzniveau, leichte Kontrastschwankungen<br />
das Einzige, was man vielleicht noch bemängeln<br />
kann. Das Sounddesign ist enorm kleinteilig aufgestellt und<br />
schwelgt ausführlich in den extremen Dynamikunterschieden<br />
zwischen beinahe absoluter Stille und kristallklaren Geräuschexplosionen.<br />
Die elegischen Synthie-Kompositionen<br />
von Herbert Grönemeyer (!) bieten den idealen Klangteppich<br />
für das wortkarge Drama. Als Zugaben erwarten einen ein<br />
Audiokommentar und diverse Bonusfeatures, die allerdings<br />
allesamt eher kurz und nüchtern gehalten sind. TW<br />
Originaltitel: Disgrace<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Alive<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Steve Jacobs<br />
Darsteller: John Malkovich,<br />
Jessica Haines,<br />
Natalie Becker<br />
Laufzeit: 118 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
AU, ZA/2008<br />
Film 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Bonus 5/10<br />
Porträt zweier tief verwundeter Menschen in<br />
einem scheinbar hoffnungslos zerrissenen Land.<br />
Alles andere als leichte Kost!<br />
George Clooney begibt sich als schweigsamer Amerikaner<br />
auf die Suche nach Erlösung und Seelenfrieden<br />
Originaltitel: The American<br />
US/2010<br />
Genre: Drama/Thriller<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home<br />
Film 9/10<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1 Bild 9,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Anton Corbijn<br />
Ton 8,5/10<br />
Darsteller: George Clooney,<br />
Violante Placido,<br />
Bonus 6/10<br />
Thekla Reuten<br />
Laufzeit: 105 min<br />
Wer sich auf die wortkarge, brillant gespielte und<br />
gefilmte Einzelgängerballade einlassen kann, wird<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
mit einem unvergesslichen Filmerlebnis belohnt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
The Road<br />
Bilder: Alive, Senator Home, Universal Pictures Home<br />
Handlung: Die nahe Zukunft aus der Perspektive eines<br />
namenlosen Mannes: Ein warmer Sommertag in freier<br />
Natur an der Seite seiner Frau ist die schönste Erinnerung,<br />
die ihm aus der vergangenen Epoche des<br />
Wohlstandes bleibt. Ein kleines Erdbeben reißt ihn<br />
aus seiner Träumerei und verkündet, dass es an der<br />
Zeit ist, den Terror der Gegenwart mit offenen Augen<br />
wahrzunehmen. Auf der Suche nach einer Chance auf<br />
ein besseres Leben ziehen der namenlose Mann (Viggo<br />
Mortensen) und sein Sohn (Kodi Smit-McPhee) gen Süden<br />
zum Ozean. Die alte Welt noch <strong>im</strong> Gedächtnis, zeigt<br />
er dem Jungen die Reste der Zivilisation. Doch jeden Tag<br />
ist es das gleiche Spiel, ähnlich den rauen Bedingungen<br />
in freier Natur: Sie müssen Nahrung suchen, ohne<br />
selbst zum Opfer der Kannibalen zu werden.<br />
Film: Sind die Menschen erst einmal ihres Wohlstandes<br />
beraubt, beginnt für sie der bestialische Kampf ums<br />
Ein Roadmovie der etwas anderen Art: Die trostlose und<br />
düstere Endzeitst<strong>im</strong>mung ist hier zum Schneiden dick<br />
Überleben und sie ernähren sich von dem, was übrig<br />
bleibt. Die Angst treibt sie zu Taten, an die sie unter<br />
normalen Umständen noch nicht einmal <strong>im</strong> Traum denken<br />
würden. Der namenlose Überlebende ist einer von<br />
ihnen, daran lässt Aragorn-M<strong>im</strong>e Viggo Mortensen keinen<br />
Zweifel. Sein schmutzig-faltiges und abgemagertes<br />
Gesicht spiegelt echte Sorgen, wahre, nicht gespielte<br />
Angst wider – eine Fähigkeit, die er bereits eindrucksvoll<br />
in „A History Of Violence“ unter Beweis stellte. Beklemmende<br />
Horrorelemente und die Ungewissheit über<br />
die noch bevorstehenden Prüfungen für Vater und Sohn<br />
halten den Spannungsgrad weit oben. Vieles bleibt nur<br />
angedeutet, wodurch sich die beunruhigende Unschlüssigkeit<br />
der Situation auf den Beobachter überträgt und<br />
man sich selbst nicht mehr sicher sein kann, wie man<br />
die geschilderten Vorkommnisse deuten soll.<br />
Blu-ray: Kontrast und Schwarzwert sind eher mittelmäßig,<br />
aber <strong>im</strong>mer noch absolut genießbar. Dass sich<br />
der Abgesang auf die alte Welt nicht gerade fröhlich<br />
anhört, dürfte klar sein. Die in den Dramenabschnitten<br />
zurückhaltende Dynamik setzt sich bei den thrillerartig<br />
spannenden Passagen fort. Die st<strong>im</strong>mungsvolle Abbildung<br />
des dreid<strong>im</strong>ensionalen Akustikraums rückt den<br />
Betrachter noch weiter in die trostlose Welt von morgen,<br />
benetzt ihn gar mit prasselndem Regen und lässt ihn <strong>im</strong><br />
bitterkalten Sturm frieren. Sorgfältig aufbereitet, rotiert<br />
die Bonusabteilung hauptsächlich um den Filmschaffenden<br />
John Hillcoat, seinen Star, Viggo Mortensen,<br />
sowie den damals gerade einmal 13-jährigen Jungdarsteller<br />
Kodi Smit-McPhee.<br />
FT<br />
Originaltitel: The Road<br />
US/2009<br />
Genre: Endzeitdrama<br />
Vertrieb: Senator Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35:1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: John Hillcoat<br />
Darsteller: Viggo Mortensen, Charlize<br />
Theron, Kodi Smit-McPhee<br />
Laufzeit: 111 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 17 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8/10<br />
„The Road“ gräbt nach der Urfrage überhaupt: Was bedeutet eigentlich<br />
Menschlichkeit? Das Zukunftsdrama bleibt dabei erschreckend<br />
nahe an der Realität.<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Die diesig-grau verhangene Lichtst<strong>im</strong>mung fordert zwar ihren Tribut,<br />
glücklicherweise bleibt die Grundschärfe davon aber weitgehend<br />
unberührt.<br />
Tonqualität 8/10<br />
Manchmal muss man schon genau hinhören, hat aber <strong>im</strong>mer das Gefühl,<br />
alle Schrecknisse und Glücksmomente der beiden Protagonisten<br />
live mitzuerleben.<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Die Beiträge geben einen guten Einblick in die Dreharbeiten und die<br />
Schwierigkeit, sich in die trostlosen Figuren hineinzuversetzen. Leider<br />
lässt der Umfang etwas zu wünschen übrig.<br />
Kurzfazit<br />
Die Welt ist dem Untergang geweiht, doch das Leben geht weiter.<br />
„The Road“ ist eine der düstersten Visionen eben dieser kaum<br />
vergegenwärtigbaren Postapokalypse.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 93
Blu-ray-Test<br />
Eat Pray Love<br />
Handlung und Film: Der große<br />
Erfolg von Ratgebern, die einem<br />
zu einem besseren Leben verhelfen<br />
wollen, spiegelt das dringende<br />
Bedürfnis des modernen<br />
Menschen nach einer „Anleitung<br />
zum Glücklichsein“ wider.<br />
Die Erfüllung <strong>im</strong> Beruf wie <strong>im</strong><br />
Privaten gilt als höchstes Gut,<br />
und doch scheinen die Wege zur Zufriedenheit unklarer<br />
und schwieriger als je zuvor. Genau diese Problematik<br />
greift Julia Roberts letzter Film „Eat Pray Love“ auf. Als<br />
erfolgreiche und moderne Frau schlittert sie mitten in<br />
eine ausgewachsene Midlife-Crisis: Sie zweifelt an ihrem<br />
Job, ihrer beständigen, aber eingefahrenen Beziehung und<br />
stellt alles, was sie bisher erreicht hat, grundsätzlich<br />
infrage. Ihre Antwort auf diese Sinnkrise ist radikal – sie<br />
steigt aus, lässt das hektische New York von einem Tag auf<br />
den anderen hinter sich und begibt sich für zwölf Monate<br />
auf eine Reise rund um die Welt. Ihre Stationen umfassen<br />
Briefe an Julia<br />
„Briefe an Julia“ ist eine Spurensuche<br />
in Italien, ausgelöst<br />
durch die Freundlichkeit einer<br />
Fremden – in gemächlichem<br />
Tempo und mit viel Mut zum<br />
Gefühl erzählt, gespielt und<br />
gefilmt. Dass dabei die Grenze<br />
zum Kitsch des Öfteren nicht<br />
nur gestreift wird, muss einem<br />
vorher natürlich klar sein. Wenn man diese Tatsache aber<br />
einkalkuliert (und sich fortan nicht mehr daran stört),<br />
dann kann man mit diesem sympathisch-altmodischen<br />
Liebesfilm durchaus für eine Weile dem Alltag entkommen<br />
und eintauchen in eine romantische Welt voller<br />
Herzschmerz und Liebeswirren. Das sonnendurchflutete<br />
Verona wird in stark stilisierten Gelb- und Brauntönen<br />
präsentiert – alles glänzt und glüht in weichem, warmem<br />
Licht. Erfreulicherweise leidet die Schärfe darunter kaum:<br />
Hat man sich mit der gewagten Optik einmal angefreundet,<br />
passt sie mehr und mehr zur St<strong>im</strong>mung des Films.<br />
Diese wird auch durch viele italienische Lieder gut unterstützt;<br />
zusätzlich sorgen kleinere Surround-Spielereien<br />
(zum Beispiel in der Hochzeitsszene) für eine angenehme<br />
Klangkulisse. Wer nach dem Film noch Nachschlag will,<br />
den erwarten geschnittene und erweiterte Szenen und ein<br />
kurzes Making-of, allerdings ohne große Tiefe. TW<br />
Entspannung und Ruhe lassen sich oft genug in den<br />
ganz einfachen Dingen des Lebens entdecken<br />
das sonnige Italien, in dem sie Lebenslust und kulinarische<br />
Genüsse wiederentdeckt; intensive Meditationen<br />
in Indien und schließlich eine leidenschaftliche Affäre auf<br />
Bali, wo sie dem feurigen Felipe (Javier Bardem) verfällt.<br />
Nachdem es um die sympathische Schauspielerin mit<br />
dem unverwechselbaren Lächeln in den letzten Jahren ein<br />
wenig ruhiger geworden ist, erhofften sich Studio, Kritiker<br />
und Publikum endlich einmal wieder einen wirklichen<br />
Julia-Roberts-Wohlfühl-Kassenschlager vom Kaliber einer<br />
„Braut, die sich nicht traut“ oder einer „Pretty Woman“.<br />
Diese Erwartungshaltung konnte die Romanverfilmung von<br />
Regisseur Ryan Murphy zwar bei Weitem nicht erfüllen,<br />
doch sieht man über einige allzu offensichtliche Schwächen<br />
hinweg (Reduzierung der Stationen der Reise auf jeweils<br />
nur einen Aspekt des Lebens, analog zum Titel; übertriebene<br />
Laufzeit), dann bietet „Eat Pray Love“ dennoch solide<br />
Unterhaltung mit einem leicht esoterischen Einschlag.<br />
Blu-ray: Technik und Film nehmen sich bei dieser Scheibe<br />
nicht viel: Ohne große Höhepunkte bekommt man doch<br />
ein routiniert umgesetztes Produkt in Ton und Bild. Enttäuschend<br />
ist nur die durchschnittliche Schärfe, durch die<br />
ein guter Teil des HD-Gefühls auf der Strecke bleibt. Dieses<br />
Manko gleicht allerdings die Bonusabteilung umgehend<br />
wieder aus. Mit vier hochauflösenden Featurettes, interaktiven<br />
Begleitinfos zum Film und dem Vergleich zwischen<br />
Kinoversion und Director‘s Cut wird man gut versorgt. TW<br />
Originaltitel: Eat Pray Love<br />
US/2010<br />
Genre: Drama<br />
Film 6,5/10<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 6,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Ryan Murphy<br />
Ton 6,5/10<br />
Darsteller: Julia Roberts,<br />
Bonus 7/10<br />
Javier Bardem,<br />
Billy Crudup<br />
Laufzeit: 140/146 min<br />
Aussteigermärchen und Ideen-Sammelsurium aus<br />
allerlei Weltreligionen, das Julia Roberts‘ umwerfender<br />
Charme vor der Belanglosigkeit bewahrt.<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: Letters To Juliet<br />
US/2010<br />
Genre: Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Film 6,5/10<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 8,5/10<br />
Regie: Gary Winick<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Amanda Seyfried,<br />
Vanessa Redgrave,<br />
Bonus 5/10<br />
Gael García Bernal<br />
Laufzeit: 106 min<br />
Romantikkomödie, die den Gesetzen des Genres<br />
blind folgt, der man aber nicht böse sein kann. Ein<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Wohlfühlfilm für den He<strong>im</strong>kinoabend zu zweit!<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Das Mädchen mit dem Perlenohrring<br />
Handlung und Film: Zugegeben:<br />
Ein Film, der sich mit der<br />
(erfundenen) Entstehungsgeschichte<br />
eines barocken<br />
niederländischen Gemäldes<br />
auseinandersetzt – das klingt<br />
<strong>im</strong> ersten Moment alles andere<br />
als spannend. Doch Regisseur<br />
Peter Webber gelingt das<br />
Kunststück, den Zuschauer von Anfang an in eine weit<br />
entfernte und unendlich fremd scheinende Welt zu entführen,<br />
die in jeder einzelnen Szene pure Vergangenheit<br />
atmet. Durch die Augen der jungen Griet, die <strong>im</strong> Haus<br />
des Meisters Jan Vermeer von der einfachen Magd nach<br />
und nach zur Vertrauten und zur Muse des Künstlers<br />
aufsteigt, verfolgt man die ruhige Story, die unaufgeregt<br />
zwischen Künstlerporträt und gesellschaftlichem Sittenbild<br />
pendelt. Im Laufe des Films entsteht ein sehr genauer<br />
Eindruck von den vorherrschenden Standesgrenzen <strong>im</strong><br />
Holland des ausgehenden 17. Jahrhunderts, die nur von<br />
Natürlich darf bei allem Drama eine mit angenehmer<br />
Zurückhaltung inszenierte Liebesgeschichte nicht fehlen<br />
der Liebe und der Kunst ab und an ein wenig aufgeweicht,<br />
aber niemals ganz durchbrochen werden können. Man<br />
mag sich gar nicht ausmalen, wie furchtbar schief diese<br />
Romanverfilmung hätte laufen können, wenn das Casting<br />
nicht mit dem kongenialen Paar Colin Firth und Scarlett<br />
Johansson geendet hätte. Beide entwickeln mit sparsamster<br />
M<strong>im</strong>ik und Gestik eine ungeheure Sogwirkung,<br />
die beinahe ohne Worte auskommt und gerade durch<br />
ihre Zurückgenommenheit umso mehr Kraft entfaltet.<br />
Blu-ray: Die frappierende Ähnlichkeit zwischen der filmischen<br />
Inszenierung und den malerischen Vorlagen zeigt<br />
sich am eindrücklichsten in diversen Szenen und Einstellungen,<br />
die Bildern von Vermeer direkt nachempfunden<br />
sind (z. B. „Schlafendes Mädchen“ oder „Dienstmagd mit<br />
Milchkrug“). Doch auch in ganz gewöhnlichen, eigentlich<br />
alltäglichen Settings arbeitet die Kamera ausgiebig mit<br />
Filtern und Lichteffekten, die den Bildschirm gleichsam zur<br />
Leinwand werden lassen. Auf technischer Seite bezahlt man<br />
diese st<strong>im</strong>mungsvollen Effekte, die viel zur einzigartigen<br />
Optik des Filmes beitragen, mit starkem Bildrauschen, unter<br />
dem auch die Schärfe leidet. Die Surround-Umsetzung<br />
überrascht mit starken Momenten (beispielsweise ein<br />
perfekt zu ortendes Gespräch in einem Nebenz<strong>im</strong>mer) –<br />
die Extras bieten neben Making-of und Standardinterviews<br />
die interessante filmtechnische Analyse einer<br />
kompletten Szene.<br />
TW<br />
Originaltitel: Girl With A Pearl Earring<br />
GB, LU/2003<br />
Genre: Drama<br />
Film 8/10<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1 Bild 5,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Ton 7,5/10<br />
Regie: Peter Webber<br />
Darsteller: Colin Firth, Bonus 5,5/10<br />
Scarlett Johansson<br />
Laufzeit: 100 min<br />
Komplexes Arthaus-Kino, das die Faszination der<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Malerei und das Gehe<strong>im</strong>nis einer außergewöhnlichen<br />
Schauspielerin in berauschenden Bildern einfängt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Verlobung auf Umwegen<br />
Anna (Amy Adams) wünscht<br />
sich nichts sehnlicher, als endlich<br />
einen Heiratsantrag von<br />
ihrem langjährigen Freund zu<br />
bekommen. Also n<strong>im</strong>mt sie<br />
die Dinge einfach selbst in die<br />
Hand, reist ihrem Liebsten,<br />
der sich auf Geschäftsreise in<br />
Irland befindet, nach und will –<br />
wie es auf der Grünen Insel Brauch ist – am 29. Februar<br />
selbst um seine Hand anhalten. Doch bevor es so weit ist,<br />
muss sie noch eine amüsante und turbulente Odyssee<br />
quer durch das irische Hinterland überstehen. Der Zufall<br />
führt sie mit dem mürrischen Declan (Matthew Goode)<br />
zusammen – die beiden können sich partout nicht ausstehen,<br />
womit für jeden halbwegs erfahrenen Romantic-<br />
Comedy-Fan auf den ersten Blick klar ist, dass sie in spätestens<br />
90 Minuten nicht mehr voneinander lassen können.<br />
Detailfülle und Kantenschärfe der Bilder können sich<br />
durchgängig sehen lassen. Die Tonspur bleibt stets der<br />
opt<strong>im</strong>alen Dialogverständlichkeit verpflichtet, lediglich<br />
die Schmusesongs erklingen in angenehm räumlicher Auffächerung.<br />
7 Minuten geschnittene Szenen und 11 Minuten<br />
Making-of bilden die Bonusabteilung – Letzteres liefert<br />
allerdings eher eine kurze Synopsis des Films als einen<br />
erhellenden Blick hinter die Kulissen der Produktion. TW<br />
Originaltitel: Leap Year<br />
Genre: Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Kinowelt Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Anand Tucker<br />
Darsteller: Amy Adams,<br />
Matthew Goode,<br />
John Lithgow<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
US, IE/2010<br />
Film 6/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bonus 4/10<br />
Romantic-Comedy wie vom Hollywood-Reißbrett:<br />
ohne große Überraschungen, aber mit einem hochklassigen<br />
und sehr süßen Schauspielerpärchen.<br />
Bilder: Concorde Home, Kinowelt Home, Sony Pictures Home<br />
94<br />
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Blu-ray-Test<br />
Ondine – Das Mädchen aus dem Meer<br />
Der chronisch erfolglose Fischer<br />
Syracuse (Colin Farrell)<br />
staunt nicht schlecht, als er<br />
eines Tages eine halb nackte<br />
junge Frau (Alicja Bachleda)<br />
in einem seiner Fangnetze an<br />
Bord hievt. Je näher er und seine<br />
Tochter der gehe<strong>im</strong>nisvollen<br />
Fremden, die ihr Gedächtnis<br />
verloren hat, kommen, desto mehr verdichten sich die<br />
Anzeichen, dass sie tatsächlich eine der gehe<strong>im</strong>nisvollen<br />
Meeresbewohner sein könnte, der die Mythologien aller<br />
Länder die unterschiedlichsten Namen (u. a. eben auch Ondine<br />
bzw. Undine) gegeben haben. Doch was steckt wirklich<br />
für eine Geschichte hinter der Fassade der unnahbaren<br />
Schönen? Regisseur und Drehbuchautor Neil Jordan, der<br />
mit seinem größten Erfolg „Interview mit einem Vampir“<br />
schon vor Jahren sein Händchen für fantastische Stoffe bewiesen<br />
hat, kredenzt hier ein sympathisch-verschrobenes<br />
modernes Märchen. Die raue irische Landschaft und die<br />
tosende See werden in extrem kalter, bläulich grüner Farbigkeit<br />
eingefangen, die den leicht unterkühlten Ton des<br />
Films optisch noch einmal unterstreicht. Die Tonspur bleibt<br />
eher unspektakulär, verbreitet mit dem ruhigen Score eine<br />
entspannte und unaufgeregte Atmosphäre in klanglich<br />
ansprechender Qualität.<br />
TW<br />
Originaltitel: Ondine IE/US 2009<br />
Genre: Drama/Fantasy<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Neil Jordan<br />
Darsteller: Colin Farrell,<br />
Alicja Bachleda,<br />
Alison Barry<br />
Laufzeit: 104 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bonus 5/10<br />
Zauberhaft-verspieltes Mystery-Märchen für Erwachsene,<br />
das ganz vom Charme der Darsteller und<br />
der rauen Schönheit der irischen Landschaften lebt.<br />
Heartless<br />
Handlung: Gezeichnet durch<br />
ein großes, feuerrotes Muttermal,<br />
versteckt Jamie Morgan<br />
(J<strong>im</strong> Sturgess) sein Gesicht<br />
hinter einer Kapuze und einem<br />
Fotoapparat, durch den er die<br />
Welt wahrn<strong>im</strong>mt. Und diese<br />
Welt macht ihm zunehmend<br />
Angst. Nicht nur, dass er Hänseleien<br />
ausgesetzt ist, er wird auch Zeuge brutaler Gewalt,<br />
durch die er schließlich sogar seine Mutter verliert. In<br />
den Mitgliedern der mordenden Gang glaubt er Dämonen<br />
zu erkennen und mit dem Tod seiner Mutter nehmen<br />
die Ereignisse einen folgenschweren Verlauf. Er gerät an<br />
Papa B (Joseph Mawle), der hinter den Gewaltexzessen<br />
zu stehen scheint und Jamie einen Deal anbietet. Er verspricht<br />
dem Jungen, ihn von seinem Handicap zu befreien,<br />
damit er sich fortan frei und ungehemmt sein Glück suchen<br />
kann. Diese Seite des Deals funktioniert sehr schnell:<br />
Jamie lernt Tia (Clémence Poésy) kennen und verliebt<br />
Jamie (J<strong>im</strong> Sturgess) lernt die bezaubernde Tia<br />
kennen und lieben – alles scheint gut zu werden ...<br />
sich in sie. Die Gegenleistung allerdings stürzt Jamie in<br />
tiefe Verzweiflung und in eine Spirale weiterer Gewalt.<br />
Film: Wer einen einschlägigen Horrorfilm erwartet, wird<br />
sehr schnell enttäuscht. Aber was Regisseur Philip Ridley<br />
(„Passion Of Darkly Noon“) hier abliefert, wird die meisten<br />
für die enttäuschte Erwartungshaltung mehr als entschädigen.<br />
Sicher, der Film verdient sich in einigen Szenen<br />
durchaus seine FSK-18-Einstufung und hat seine atmosphärischen<br />
Schockmomente. Aber statt Splatter gibt es hier<br />
Sozialkritik, die unter die Haut geht. Statt Metzelklischees<br />
erwarten den Zuschauer philosophische Anspielungen,<br />
die ihn auch noch nach dem Filmende umtreiben werden.<br />
Blu-ray: Das Bild zeichnet sich durch einen hohen Schärfegrad<br />
aus, Kontrast und Schwarzwert sind in Ordnung.<br />
Allerdings werden häufig Hell-Dunkel-Wechsel als Stilmittel<br />
eingesetzt und eine Überzeichnung der hellen Flächen in<br />
Kauf genommen. Die Farbgebung entspricht vor allem in den<br />
dunklen Szenen den typischen Set-Farben, in den helleren<br />
Szenen wirken die Töne leicht reduziert, was durchaus zur<br />
St<strong>im</strong>mung des Films passt. Der Sound ist gut abgemischt,<br />
die Dialoge sind klar verständlich. Für einen Horrorfilm mag<br />
die Abmischung insgesamt etwas zu frontlastig ausfallen,<br />
Musik und die meisten Effekte nutzen das Surround-<br />
Potenzial aber weitgehend aus. Mit Bonusmaterial wurde<br />
wie so oft gegeizt, dennoch sind die Interviews und auch<br />
der Audiokommentar durchaus informative Zugaben. UF<br />
Originaltitel: Heartless<br />
Genre: Horror/Drama<br />
Vertrieb: Senator<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Philip Ridley<br />
Darsteller: J<strong>im</strong> Sturgess,<br />
Joseph Mawle,<br />
Clémence Poésy<br />
Laufzeit: 114 min<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
GB/2009<br />
Film 8,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bonus 4,5/10<br />
Unter dem Strich ist „Heartless“ ein Film, der den<br />
aufnahmebereiten Zuschauer mit einer Wucht trifft,<br />
die ihn regelrecht atemlos macht.<br />
Ponyo – Das große Abenteuer am Meer<br />
Handlung: Das kleine Goldfischmädchen Brunhilde<br />
langweilt sich unter Wasser und träumt davon, die<br />
Welt außerhalb des Ozeans kennenzulernen. Mithilfe<br />
einer Qualle kann sie sich von ihrem Vater Fuj<strong>im</strong>oto,<br />
einem Meereszauberer, davonstehlen und die Welt an<br />
der Wasseroberfläche erkunden. Jedoch verfängt sie<br />
sich, bedingt durch die wachsende Verschmutzung der<br />
Gewässer, in einem alten Marmeladenglas und wird<br />
an den Strand gespült. Zum Glück wird sie von dem<br />
fünfjährigen Sosuke gefunden und aus ihrer misslichen<br />
Lage befreit. Der Kleine findet sofort Gefallen an dem<br />
niedlichen Goldfischmädchen und tauft es auf den<br />
Namen „Ponyo“. Untergebracht in einem mit Wasser<br />
befüllten grünen Plastike<strong>im</strong>er, n<strong>im</strong>mt er sie mit in seinen<br />
Kindergarten und stiftet dort allerlei Unruhe. In der<br />
Zwischenzeit hat Vater Fuj<strong>im</strong>oto bemerkt, dass Ponyo<br />
verschwunden ist, holt sie wieder zurück und sperrt<br />
Ponyo hat viel Spaß und Freude in der Menschenwelt<br />
und würde am liebsten gar nicht in das Meer zurück<br />
sie in einer Luftblase ein. Sosuke ist verzweifelt – doch<br />
nicht nur er: Ponyo sehnt sich ebenfalls nach ihm und<br />
versucht alles, um in die Menschenwelt zurückzukehren.<br />
Das hat jedoch ungeahnte Folgen für die gesamte<br />
Menschheit ...<br />
Film: Schon nach den ersten Sekunden des Films wird<br />
klar, dass es sich hierbei um einen typischen Studio-<br />
Ghibli-Streifen von Meisterregisseur Hayao Miyazaki<br />
handelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen<br />
setzt Miyazaki auf handgezeichnete Tricktechnik und<br />
meidet wie in all seinen Werken Computeran<strong>im</strong>ationen.<br />
Mit der Veröffentlichung von „Ponyo“ auf Blu-ray leitet<br />
der Filmverleih Universum eine neue Ära der Ghibli-Zeichentrickfilme<br />
ein. Klassiker wie „Nausicaä – Ans dem<br />
Tal der Winde“ und „Das Schloss <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel“ werden<br />
noch in diesem Jahr auf der blauen Scheibe folgen, weitere<br />
werden derzeit für das HD-Medium überarbeitet.<br />
Blu-ray: Wie bei den meisten An<strong>im</strong>ationsfilmen bewegt<br />
sich auch bei „Ponyo“ die Bildqualität auf einem sehr<br />
hohen Niveau. Die warmen Pastelltöne sorgen für eine<br />
wunderbare und zauberhafte Farbst<strong>im</strong>mung, Unschärfen<br />
sind dank glasklarer Linien nicht erkennbar. In den<br />
detaillierten Hintergründen ist jeder (!) Pinselstrich<br />
sichtbar. Die märchenhafte Atmosphäre der Bilder wird<br />
von einem eindrucksvollen Sound begleitet, der nicht<br />
nur die kleinen Zuschauer zum fantasievollen Träumen<br />
anregt. Überlegt eingesetzte Toneffekte sorgen für<br />
die nötige Räumlichkeit. Im Bonusmaterial ist unter<br />
anderem das komplette Storyboard zum Film enthalten,<br />
unterlegt mit der deutschen Synchronisation. LF<br />
Originaltitel: Gake No Ue No Ponyo<br />
JP/2008<br />
Genre: An<strong>im</strong>e<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Hayao Miyazaki<br />
Sprecher: A. Freund, N. R.<br />
Re<strong>im</strong>ann, C. Tramitz<br />
Laufzeit: 101 min<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Preis: 22 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8,5/10<br />
Ein spannender Familienfilm für Groß und Klein. Leider ist diesmal das<br />
Ende, ganz <strong>im</strong> Gegensatz zu bisherigen Ghibli-Produktionen,<br />
sehr kitschig geraten.<br />
Bildqualität 10/10<br />
Wunderbare handgezeichnete Zeichentrickkunst und warme Pastelltöne<br />
regen die Fantasie zum Träumen an. Die detailierten Hintergründe<br />
lassen dabei wirklich jeden einzelnen Pinselstrich erkennen.<br />
Tonqualität 8/10<br />
Gezielte Soundeffekte und ein klarer Klang erzeugen eine märchenhafte<br />
Atmosphäre. Besonders der Titelsong zu „Ponyo“ mutiert zum<br />
dauerhaften Ohrwurm.<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Besonders für Fans ist die Bonusabteilung eine wahre Offenbarung.<br />
Neben spannenden Hintergrundinformationen der Studio-Ghibli-Welt<br />
ist das komplette Storyboard zum Film auf der Scheibe enthalten.<br />
Kurzfazit<br />
Hayao Miyazaki hat mit „Ponyo“ einen wunderbaren An<strong>im</strong>ationsfilm<br />
geschaffen, der eindrucksvoll auf die vom Menschen<br />
verursachten Umweltprobleme aufmerksam macht.<br />
Bilder: Concorde Home, Senator, Universum<br />
96<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Maos letzter Tänzer<br />
Grundlage für das Drehbuch<br />
von „Maos letzter Tänzer“<br />
bilden das Leben und die<br />
Autobiografie des Tänzers Li<br />
Cunxin. Als Kind wird er aus<br />
der chinesischen Provinz ins<br />
ferne Peking berufen, um einer<br />
der gefeierten Tänzer des<br />
Staatsballetts zu werden. Auf<br />
der Gastspielreise eines Houstoner Tanzensembles durch<br />
China wird er schließlich ein zweites Mal entdeckt und erhält<br />
die einmalige Gelegenheit, ein Stipendium in den USA<br />
wahrzunehmen. In beständigem Wechsel zwischen der<br />
Vergangenheit und der Gegenwart des wissbegierigen und<br />
weltoffenen Tänzers entsteht ein kontrastreiches Bild von<br />
einem Leben in zwei völlig verschiedenen Gesellschaften.<br />
Um die historische D<strong>im</strong>ension der Geschichte zu unterstreichen,<br />
entschied sich Regisseur Bruce Beresford dazu,<br />
nur die Hälfte des zur Verfügung stehenden Filmstreifens<br />
zu belichten. Durch die anschließende Vergrößerung auf<br />
das für die Projektion nötige Format ist erheblich mehr<br />
Körnung auf der Leinwand zu sehen, wodurch das typische<br />
Feeling von Filmen der 1980er Jahre erreicht wird. Die<br />
Audioqualität kann sich wirklich hören lassen und gibt<br />
die klassischen Stücke bei den Tanzaufführungen sowie<br />
die gelegentlichen Ambi-Sounds glaubwürdig wieder. TW<br />
Originaltitel: Mao’s Last Dancer<br />
Genre: Biographie<br />
Vertrieb: Capelight Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Bruce Beresford<br />
Darsteller: Chi Cao, Bruce<br />
Greenwood, Kyle<br />
MacLachlan<br />
Laufzeit: 118 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
AU/2009<br />
Film 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bonus 6/10<br />
Gediegene Mischung aus traditionellem Biopic,<br />
schwungvollem Tanzfilm und zeitgeschichtlicher<br />
Aufarbeitung.<br />
Spurlos<br />
Handlung: Der menschliche<br />
Erfolg besteht aus drei Komponenten:<br />
Zum einen benötigt man<br />
Talent, zum anderen den Willen<br />
zu arbeiten. Doch all das nützt<br />
einem ohne Glück recht wenig.<br />
So steht Étienne (Benoît Mag<strong>im</strong>el)<br />
kurz davor, den Höhepunkt<br />
seiner Karriere zu erreichen, der<br />
lediglich durch eine kleine Lappalie zerstört werden könnte:<br />
Mord. Diesen hat er ab dem Zeitpunkt zu verantworten, da<br />
sein zwielichtiger Freund Chambon (François-Xavier Demaison)<br />
in einem spontanen Gerangel aus Versehen den Mann<br />
tötet, der für Étiennes Erfolg verantwortlich ist. Das Opfer hat<br />
nämlich die Reinigungsmittel-Formel erfunden, mit der seine<br />
Firma seit Jahren Millionen scheffelt. Nun gilt es für beide,<br />
die Tat sowie die gesamte Vorgeschichte zu vertuschen.<br />
Film: Offenbar mag es Regisseur und Co-Autor Grégoire<br />
Vigneron, den Zuschauer nicht vor eindeutige Tatsachen<br />
zu stellen. Er versieht seine Filmfiguren beständig mit<br />
Der französische Filmstar François-Xavier Demaison<br />
verkörpert in „Spurlos“ den undurchsichtigen Chambon<br />
Grautönen, weshalb die polarisierenden Extreme „Gut“<br />
und „Böse“ schon einmal gar nicht vorkommen. Wer kann<br />
es Étienne schon verübeln, wenn er sich bemüht, seine<br />
Karriere zu retten? Kann ein Thriller überhaupt ohne halsbrecherische<br />
Verfolgungsjagden, Autostunts und heftige<br />
Karate-Zwischensequenzen funktionieren, ohne langweilig<br />
zu werden? „Spurlos“ ist der beste Beweis dafür, denn er<br />
baut mit seinen zwielichtigen Charakteren und wirklich<br />
brenzligen Situationen eine intelligente Spannung auf.<br />
Blu-ray: Ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, so<br />
könnte man die grafische Qualität des spannungsgeladenen<br />
Thrillers beschreiben. Die Tagesaufnahmen arbeiten<br />
mit einer guten Schärfe, angenehmem Kontrast und<br />
kühlen Farben. Offenbar gelingt es nur französischen<br />
Regisseuren, diese „Guten Morgen“-Lichtst<strong>im</strong>mung auf<br />
solche Weise einzufangen. Schwindet die Helligkeit, versinken<br />
auch die Details sowie die Plastizität unter riesigen<br />
Dunkelflächen. Vermehrt tritt aufgrund des hohen ISO-<br />
Werts der Kamera ein Bildrauschen auf. Abschnittsweise<br />
wirkt das Schwarz eher wie ein dunkles Grau, was den<br />
Kontrast deutlich mindert. Die klaustrophobische St<strong>im</strong>mung<br />
erhält Unterstützung durch die erdige Farbnote.<br />
Tiefe Bässe und eine runde Dynamik tragen ebenfalls dazu<br />
bei, den Film eindeutig <strong>im</strong> Thriller-Genre zu verankern. Die<br />
Höhen erwecken einen leicht stumpfen Eindruck, obgleich<br />
die Tonspur verlustfrei kompr<strong>im</strong>iert wurde. FT<br />
Originaltitel: Sans Laisser De Traces<br />
FR/2010<br />
Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: MPEG-2, 2.35 : 1 Bild 6/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: Grégoire Vigneron<br />
Ton 6,5/10<br />
Darsteller: Benoît Mag<strong>im</strong>el,<br />
François-Xavier Demaison,<br />
Bonus 0,5/10<br />
Léa Seydoux<br />
Laufzeit: 96 min<br />
Eine Gratwanderung zwischen Schuld und Moral<br />
mit einem Schuss französischem Charme. Das ist<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Spannung pur!<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Alamode Film, Capelight Pictures, MIG, Sunfilm<br />
Ein gutes Herz<br />
Der Obdachlose Lucas (Paul<br />
Dano) möchte seinem Leben<br />
ein Ende setzen. Der griesgrämige<br />
Barbesitzer Jacques<br />
(Brian Cox) erleidet bereits<br />
seinen fünften Herzinfarkt.<br />
Auf der Intensivstation prallen<br />
beide Welten aufeinander und<br />
es beginnt die Geschichte des<br />
Gutherzigen und des Miesepeters, die sich mental aufeinander<br />
zu bewegen. Während Jacques <strong>im</strong> schüchternen<br />
Jungen den Nachfolger sieht, der das Lokal nach seinem<br />
Ableben weiterführen könnte, sucht Lucas nach dem Sinn<br />
seines Lebens. Zwischen dem allabendlichen Ausschank<br />
an der tristen Bar und den ständig wiederkehrenden Besuchern<br />
entstehen dabei kleine Geschichten, die das Leben<br />
lebenswert machen, Zwiste und Versöhnungen sowie<br />
ein Kaffee, der nicht von dieser Welt zu stammen scheint.<br />
Grafisch orientiert sich Dagur Kári an den körnigen,<br />
überkontrastierten, entfärbten Fotos, die man sonst<br />
eher aus Tageszeitungen kennt. Die Tonspur klingt<br />
sehr kompr<strong>im</strong>iert, was man vorrangig bei den deutschen<br />
Synchronst<strong>im</strong>men merkt. Immer wenn die<br />
graziöse Spieluhrmusik ins Geschehen schwappt,<br />
lässt sich sehr schön erkennen, wie die gezeigte<br />
Handlung von der Komposition getragen wird. FT<br />
Originaltitel: The Good Heart<br />
DK, IS, US, FR, DE/2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Alamode Film<br />
Film 8,5/10<br />
Bildformat: MPEG-2, 2.35 : 1 Bild 4/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Dagur Kári<br />
Ton 5/10<br />
Darsteller: Paul Dano,<br />
Brian Cox<br />
Bonus 3,5/10<br />
Laufzeit: 95 min<br />
Mit Filmen ist es wie mit Freunden: Sie kommen<br />
FSK: ab 12 Jahren und gehen und nur die besten verweilen <strong>im</strong><br />
Starttermin: erhältlich<br />
Herzen. Dieser Film bleibt definitiv!<br />
Kids – In den Straßen New Yorks<br />
Wird der Protagonist in jungen Jahren noch von Shia<br />
LaBeouf gespielt, m<strong>im</strong>t ihn später Robert Downey Jr.<br />
Handlung: Ein Film, in dem sich<br />
zwei Hollywood-Stars wie Shia<br />
LaBeouf („Transformers“) und<br />
Robert Downey Jr. („Sherlock<br />
Holmes“) die Hauptrolle teilen<br />
bzw. die gleiche Person in verschiedenen<br />
Altersstadien spielen,<br />
hat schon von vornherein<br />
so einiges an Aufmerksamkeit<br />
verdient. Umso merkwürdiger erscheint es, dass man<br />
hierzulande – wenn überhaupt – nur sehr wenig von<br />
„Kids – In den Straßen New Yorks“ gehört hat, dem<br />
Erstlingswerk von Vorlagenautor und Regisseur Dito Montiel<br />
(„Fighting“). Dieser verfilmte hierfür seine eigene<br />
Autobiografie, die in der Gegenwart beginnt und einen<br />
erfolgreichen Schriftsteller Dito (Robert Downey Jr.) in<br />
den Mittelpunkt stellt, der wegen seines kranken Vaters<br />
in die alte He<strong>im</strong>at nach New York zurückkehrt. In aufreibenden<br />
Flashbacks erinnert er sich an das Schicksal<br />
seiner Jugendfreunde, die aufgrund der Lebensumstände<br />
<strong>im</strong> Ghetto zu Kr<strong>im</strong>inellen, Mördern, Drogensüchtigen<br />
oder anderweitig gescheiterten Existenzen wurden.<br />
Film: Dadurch, dass sich die Geschichte auf mehreren<br />
Zeitebenen abspielt, chronologische Vorwegnahmen<br />
stattfinden, sich innere Monologe mit Dialogen kreuzen<br />
und zwischendrin auch noch rein akustische, bildlose Telefonate<br />
eingeblendet werden, führt der Film die gängigen<br />
Erzählkonventionen komplett ad absurdum. Vermutlich<br />
ist es das, was bei den internationalen Kritikern Jubelrufe<br />
entfacht, bei den Zuschauern aber eher auf Unverständnis<br />
stößt. Man nehme nur die Musikeinblendungen, die sich<br />
mit den gleich lauten Dialogen zu wirren Kakofonien<br />
vermengen. In Verbindung mit den häufig eingesetzten<br />
Jumpcuts kommt während dieser Szenen etwas äußerst<br />
Surreales und (nicht nur akustisch) schwer Verständliches<br />
heraus. Man mag es für genial halten oder das Gefühl bekommen,<br />
ein absoluter Anfänger habe den Film gemacht,<br />
eins steht in jedem Fall fest: Die Erzählweise ist dadurch<br />
wesentlich innovativer und frischer, was wiederum die<br />
sehr dialoglastigen Sequenzen genießbarer macht.<br />
Blu-ray: Leider reicht kaum einer der visuellen Parameter<br />
an die Normwerte einer Blu-ray heran. Details sind wegen<br />
des hohen Kontrasts nur in den seltensten Fällen zu entdecken,<br />
eine ansprechende Grundschärfe gibt es gleich<br />
gar nicht. Bei den Boni erfreuen die gelöschten Szenen<br />
(33 Minuten) sowie das Making-of (20 Minuten). FT<br />
Originaltitel: A Guide To Recognizing Your Saints<br />
US/2006<br />
Genre: Drama<br />
Film 6,5/10<br />
Vertrieb: MIG<br />
Bildformat: MPEG-2, 1.78 : 1 Bild 5,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Dito Montiel<br />
Ton 5,5/10<br />
Darsteller: Robert Downey<br />
Bonus 4/10<br />
Jr., Shia LaBeouf,<br />
Melonie Diaz<br />
Laufzeit: 99 min<br />
Ein Kunstfilm voller schwirrender Gedanken: Die<br />
Sprechkaskaden der Hauptakteure könnten aus<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
einem Woody-Allen-Film stammen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 97
Blu-ray-Test<br />
Mr. Brisby und das Gehe<strong>im</strong>nis von N<strong>im</strong>h<br />
An<strong>im</strong>ationslegende Don Bluth<br />
setzte sich in den 1980er Jahren<br />
von Disney ab und gründete<br />
sein eigenes Studio, um<br />
erwachsenere und vielschichtigere<br />
Handlungen wie „Mrs.<br />
Brisby und das Gehe<strong>im</strong>nis von<br />
N<strong>im</strong>h“ umzusetzen. Das war zugleich<br />
der erste abendfüllende<br />
Spielfilm, den er selbst produzierte. Zwar spielen auch hier<br />
sprechende Mäuse die Hauptrolle, jedoch müssen sie sich<br />
realen Problemen stellen, wie etwa der Evakuierung des eigenen<br />
Lebensraumes, bevor ihnen der große Mähdrescher<br />
das Leben raubt. Es geht also nicht nur sprichwörtlich<br />
um Leben und Tod. Zu allem Übel ist Mrs. Brisbys jüngster<br />
Sohn schwer erkrankt und damit leider vollkommen<br />
reiseunfähig. Die einzige Hoffnung der ehrwürdigen Mäusedame<br />
liegt nun bei dem alten Ratterich Nicodemus, der<br />
über die nötige Weisheit verfügt, um ihren Sohn vor dem<br />
sicheren Ende zu bewahren. Technisch hinkt die Blu-ray<br />
ihren An<strong>im</strong>ationskonkurrenten bedauerlicherweise meilenweit<br />
hinterher. Haarrisse, Schmutz, verfremdete Farben,<br />
Unschärfen – offenbar wurde hier rein gar nichts überarbeitet<br />
und die Qualität des alten Quellmaterials eins zu<br />
eins übernommen, vom Uraltsound <strong>im</strong> Stereomix ganz zu<br />
schweigen.<br />
FT<br />
The Joneses<br />
Die titelgebenden Joneses<br />
sind eine von einer Marketing-<br />
Agentur gecastete Kunstfamilie,<br />
bestehend aus zwei gut<br />
aussehenden Eltern und zwei<br />
nicht minder attraktiven Teenager-Kindern.<br />
Ihre Aufgabe<br />
ist es, regelmäßig in andere<br />
Gemeinden zu ziehen, vor den<br />
neuen Nachbarn die aktuellsten Produkte zu benutzen<br />
und sie damit zum Kauf zu bewegen. Der Erfolg gibt dem<br />
Modell recht, doch die vier Joneses merken schnell, dass<br />
Erfolg nicht alles ist, wenn die Liebe fehlt, menschliche<br />
Beziehungen geopfert und letztlich gar Existenzen zerstört<br />
werden. „The Joneses“ versucht <strong>im</strong> Rahmen eines romantischen<br />
Dramas, geschäftliche Kaltschnäuzigkeit genauso<br />
bloßzustellen wie bedingungslosen Konsumwahn.<br />
Die mit deutlich erhobenem Zeigefinger vorgebrachte<br />
Konsumkritik richtet vornehmlich über das Versagen des<br />
Einzelnen – der gesamtgesellschaftliche Kontext wird<br />
bestenfalls gestreift. Der ansprechende Hochglanzlook<br />
des Films wird durch eine überzeugende Blu-ray famos auf<br />
Bildschirm und Leinwand transportiert. Die warmen Farben<br />
sind passend, nur einige wenige Unschärfen trüben<br />
das Vergnügen. Der Sound ist etwas frontlastig, aber satt,<br />
das Bonusmaterial mit gelöschten Szenen recht karg. MG<br />
Vier Federn<br />
Als England 1884 seine Truppen<br />
gegen den Sudan schickt,<br />
verlässt der junge Leutnant<br />
Harry Feversham (Heath<br />
Ledger) sein Reg<strong>im</strong>ent kurz vor<br />
der Abreise nach Afrika. Weit<br />
weg von Krieg und Soldaten<br />
möchte er seine Verlobte Ethne<br />
(Kate Hudson) heiraten und ein<br />
bürgerliches Leben führen. Aber genau wie seine Freunde<br />
<strong>im</strong> Reg<strong>im</strong>ent schickt auch Ethne ihm eine weiße Feder<br />
als Symbol seiner Feigheit. Als Harry erfährt, dass seine<br />
Freunde <strong>im</strong> Sudan in Schwierigkeiten sind, macht er sich<br />
auf den Weg nach Afrika, um sie zu retten. Regisseur<br />
Shekhar Kapur („Elizabeth“) gelingt es mit der inzwischen<br />
siebenten Verfilmung des Romans von A. E. W. Mason vor<br />
allem, großartige Bilder abzuliefern. Die technische Qualität<br />
steht der ästhetischen in nichts nach. Feines Filmkorn<br />
und ein st<strong>im</strong>miger Fokus kommen mit einer ordentlichen<br />
Schärfe und einem sehr guten Detailwert rüber. Die Farben<br />
wirken leicht kühl und etwas abgedunkelt, was die<br />
Ästhetik der Bilder noch verstärkt. Der Ton ist insgesamt<br />
gut abgemischt. Surround-Effekte kommen dort vor, wo<br />
sie hingehören, ohne dass das übliche Schlachten- und<br />
Actionsetting verwendet wird. Die Bonussektion ist dürftig<br />
besetzt – dem Audiokommentar fehlen die Untertitel. UF<br />
Originaltitel: The Secret Of N<strong>im</strong>h<br />
US/1982<br />
Genre: An<strong>im</strong>ation/Thriller<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Film 8/10<br />
Home<br />
Bild 4,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DD 2.0<br />
Ton 3/10<br />
Regie: Don Bluth<br />
Sprecher: T. Hoeltel, M. Habeck,<br />
Bonus 2,5/10<br />
H. Hagen<br />
Laufzeit: 82 min<br />
Don Bluths märchenhafter Zeichenstil ist einfach<br />
unverwechselbar, die Geschichte um die mutige<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Mrs. Brisby ein unerreichtes Meisterwerk.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Originaltitel: The Joneses<br />
Genre: Drama/Komödie<br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Derrick Borte<br />
Darsteller: David Duchovny,<br />
Demi Moore,<br />
Amber Heard<br />
Laufzeit: 96 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
US/2009<br />
Film 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bonus 2/10<br />
Neunziger-Star Demi Moore und „Akte X“-Ikone Duchovny<br />
wieder in den Hauptrollen. Der Film gefällt,<br />
nutzt seine Prämisse aber nur sehr oberflächlich.<br />
Originaltitel: The Four Feathers<br />
US/2009<br />
Genre: Abenteuer/Drama<br />
Vertrieb: Concorde<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 8,5/10<br />
Regie: Shekhar Kapur<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Heath Ledger,<br />
Kate Hudson,<br />
Bonus 4/10<br />
Dj<strong>im</strong>on Hounsou<br />
Laufzeit: 132 min<br />
Beeindruckende Bilder aus der afrikanischen Wüste.<br />
Heath Ledger in einer für seine Verhältnisse<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
unspektakulären Rolle – als junger Leutnant.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Heroes (4. Staffel)<br />
Es ist schon ein kleines Trauerspiel,<br />
das sich in den letzten<br />
vier Jahren bei den „Heroes“<br />
vollzogen hat. Begeisterte das<br />
Premierenjahr noch mit einer<br />
frischen, unverbrauchten<br />
Idee, die geradezu ideal zum<br />
aktuellen Superhelden-Boom<br />
passte, verlor das Konzept ab<br />
Staffel zwei durch uninspirierte Drehbücher und redundante<br />
Story-Entwicklungen mit erschreckender Rasanz<br />
an Qualität und Quote. Die 19 Folgen von Season vier<br />
konnten diesen Abwärtstrend nicht mehr aufhalten –<br />
folgerichtig kam <strong>im</strong> Mai letzten Jahres das endgültige<br />
Aus für die ganz normalen Superhelden von nebenan.<br />
Der Oberschurke dieser abschließenden Staffel ist<br />
Samuel Sullivan (Robert Knepper, bekannt aus „Prison<br />
Break“), der <strong>im</strong>mer mehr Menschen mit besonderen<br />
Kräften um sich versammelt, mit der hehren Vision, eine<br />
utopische Gesellschaft zu gestalten. Natürlich geht bald<br />
alles furchtbar schief und aus dem selbst ernannten<br />
Weltverbesserer wird eine ernsthafte Bedrohung für den<br />
Weltfrieden. An der Technik gibt es wenig auszusetzen,<br />
alle Parameter machen <strong>im</strong> Vergleich zu anderen aktuellen<br />
Serien auf Blu-ray eine gute Figur. Durchgehend überzeugend<br />
ist zudem das umfangreiche Bonusmaterial. TW<br />
Originaltitel: Heroes – Season 4<br />
US/2010<br />
Genre: Actionserie<br />
Vertrieb: Universal<br />
Film 5,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: diverse<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Hayden Panettiere,<br />
Milo Vent<strong>im</strong>iglia,<br />
Bonus 7/10<br />
Zachary Quinto<br />
Laufzeit: 817 min<br />
Im direkten Vergleich zu den grandiosen Anfängen<br />
der Serie ein dramatischer Rückschritt in Sachen<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Storytelling, Charakterzeichnung und Spannung.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Der letzte Gentleman<br />
Ein bisschen philosophisch und ein bisschen dement:<br />
Henrys Lieblingsspruch „So, da sind wir … wo sind wir?“<br />
Handlung: New York ist genau<br />
der richtige Platz für Leute wie<br />
Sie – be<strong>im</strong> Aussprechen dieses<br />
Satzes betont die Direktorin der<br />
Princeton-Privatschule besonders<br />
die letzte Silbe und mustert<br />
dabei den jungen Lehrer, den sie<br />
gerade feuert. Doch Louis (Paul<br />
Dano) war sich bereits bewusst,<br />
dass seine Schwäche für Damenunterwäsche irgendwann<br />
auffliegen und er deswegen seinen Job verlieren würde.<br />
Andererseits wollte er schon <strong>im</strong>mer Schriftsteller werden,<br />
genau wie sein großes Vorbild Francis Scott Fitzgerald.<br />
Und so kommt ihm der Neustart in der Künstlermetropole<br />
schlechthin nur recht. Prompt erhält er eine Stelle als<br />
Schreiberling bei einem Öko-Blatt und seine Kollegin Mary<br />
(Katie Holmes) findet er auch auf Anhieb toll. Nur der neuen<br />
Unterkunft begegnet er mit Skepsis, wohnt er doch auf nur<br />
wenigen Quadratmetern mit dem mittellosen, absonderlichen,<br />
wenn auch brillanten Dramatiker Henry Harrison (Kevin<br />
Kline) zusammen. Trotz anfänglicher Reibereien entsteht<br />
zwischen den beiden unterschiedlichen Zeitgenossen eine<br />
sympathisch-schräge Lehrer-Schüler-Bindung, die einen<br />
perfekten Nährboden für komödiantische Momente bietet.<br />
Film: Die Komödie besitzt einen sehr feinen und intelligenten<br />
Humor, was zwischen den ganzen Schenkelklopfern<br />
und Fäkalallüren des üblichen Mainstream-Kinos eine<br />
echte Rarität darstellt. Es geht um alte Werte, die mit den<br />
Wandlungen der Welt nicht vereinbar scheinen. Passend<br />
zum Thema erhielt „Der letzte Gentleman“ wegen einiger<br />
sexueller Andeutungen ein R-Rating in den Staaten. Da<br />
der Film jedoch harmloser als das übliche Sonntagnachmittagsprogramm<br />
der Privatsender ist, erscheint diese<br />
Maßnahme nur als eine weitere Bestätigung für die Aktualität<br />
des Themas. Kevin Kline, Paul Dano und John C. Reilly<br />
geben ein amüsantes Dreiergespann ab, das in seiner sehr<br />
gut funktionierenden Konstellation elegante Komik erzeugt.<br />
Blu-ray: Das Gute an dem Bild ist seine Rauscharmut,<br />
das Nachteilige bezieht sich auf den ganzen Rest. Der<br />
Kontrast ist dürftig, die Schärfe nur geringfügig ausgeprägt<br />
und auch die Farbdarstellung bewegt sich <strong>im</strong> Mittelfeld.<br />
Es gibt so einige nette Soundspielereien, die auf die<br />
Front abgemischt sind; der komplette Raum wird nicht<br />
ausgefüllt. Die Verständlichkeit ist auch gegeben, sodass<br />
sich Kevin Klines empörte Exkurse über die Gesellschaft<br />
akustisch einwandfrei wahrnehmen lassen. FT<br />
Originaltitel: The Extra Man<br />
DE, FR, EN/2010<br />
Genre: Tragikomödie<br />
Film 7,5/10<br />
Vertrieb: Constantin<br />
Bildformat: MPEG-2, 1.78 : 1 Bild 5,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: S. SpringerBerman,<br />
Ton 6/10<br />
R. Pulcini<br />
Bonus 4/10<br />
Darsteller: Kevin Kline, Paul<br />
Dano, Katie Holmes<br />
Laufzeit: 107 min<br />
Elegant, wortgewandt, <strong>im</strong>pulsiv und doch ein wenig<br />
altbacken, das ist Henry Harrison. Verpassen Sie es<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
auf keinen Fall, diesen Gentleman kennenzulernen!<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde, Constantin, Universal, Universum<br />
98<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Family Guy – Die Trilogie<br />
Man mag von Seth MacFarlanes<br />
rotzfrechem TV-Dauerbrenner<br />
halten, was man will:<br />
Was die „Family Guy“-Macher<br />
mit ihren Serien-Specials auf<br />
die Beine gestellt haben, muss<br />
man einfach respektieren. Die<br />
Idee, die komplette klassische<br />
„Star Wars“-Trilogie mit dem<br />
inzwischen recht ansehnlichen Figurenarsenal des „Family<br />
Guy“-Universums nachzuerzählen, zeugt sowohl von einer<br />
nicht zu unterschätzenden Spur Größenwahn als auch<br />
dem schon gar nicht mehr messbaren riesigen Fanboy-Faktor,<br />
mit dem alle Beteiligten bei diesem Mammutprojekt<br />
eifrig am Werk waren. Unter dem wunderschönen Titel „Ja<br />
lach du nur, du dämliches Pelzvieh“ bekommt man die Trilogie<br />
nun als fast dreistündige Dröhnung, die jedem „Star<br />
Wars“-Fan vor Lachen die Tränen in die Augen treiben wird.<br />
Bei der Bildqualität fallen die ersten beiden Teile <strong>im</strong><br />
Vergleich zum erstmals in HD produzierten und wirklich<br />
grandios aussehenden Finale etwas ab, weshalb wir uns<br />
bei der Bildwertung für einen Mittelwert entschieden haben,<br />
der allen Episoden gerecht wird. Das Bonusmaterial<br />
ist umfangreich (unter anderem interviewt Seth MacFarlane<br />
sein Idol George Lucas) und unterhält mit seinem<br />
ausgesprochen hohen Nerd-Faktor vorzüglich. TW<br />
Smallville (9. Staffel)<br />
Handlung und Film: Langsam<br />
aber sicher kommt das<br />
Ende für die Abenteuer des<br />
jungen Superman in Sicht: In<br />
den USA laufen bereits die Abschlussepisoden<br />
der finalen<br />
zehnten „Smallville“-Staffel –<br />
wir in Deutschland dürfen uns<br />
nun auf die mehr als gelungenen<br />
22 Episoden von Jahr neun auf Blu-ray freuen. Der Ton<br />
der Serie ist bedeutend düsterer geworden. Kein Wunder,<br />
mussten unsere Helden doch am Ende der letzten Season<br />
einen herben Verlust hinnehmen. Der Tod von J<strong>im</strong>my wirft<br />
seine Schatten auf die Freundschaft von Chloe und Clark,<br />
der seinen Weg in der Abkehr von seiner menschlichen<br />
Seite sucht und fortan nur noch als selbstloser Retter<br />
durch die Straßen von Metropolis zieht, ohne wirklich Kontakt<br />
mit der Menschheit zu suchen. Gleichzeitig kommen<br />
ihm aber seine <strong>im</strong>mer stärker aufke<strong>im</strong>enden Gefühle<br />
für Lois in den Weg und jede Menge neue Bösewichte<br />
Originaltitel: Laugh It Up, Fuzzball: The Family Guy Trilogy<br />
US/2007–2010<br />
Genre: An<strong>im</strong>ation<br />
Film<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
9/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1/1.78 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: D. Polcino, P. Shin<br />
Ton 9/10<br />
Sprecher: Jan Odle, Katharina<br />
Lopinski, Manuel<br />
Bonus 8/10<br />
Straube<br />
Laufzeit: 161 min<br />
Wer auch nur eine Winzigkeit für George Lucas'<br />
Sternensaga übrig hat, der kommt an dieser<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
urkomischen Hommage einfach nicht vorbei.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Superman Clark Kent (Tom Welling) entdeckt in dieser<br />
Staffel auch so manche dunkle Seite an seiner Person<br />
machen ihm das Leben schwer. So erweist sich zum<br />
Beispiel Brian Austin Green (an den man sich vielleicht<br />
noch dunkel aus „Beverly Hills 90210“ erinnert) als überraschend<br />
interessanter Gegenspieler. Seine Figur John<br />
Corben, die schließlich zum aus den Comics bekannten<br />
„Metallo“ wird, ist ein Monster wider Willen – das Böse<br />
wird ihm aufgezwungen, sodass man fast so etwas wie<br />
Mitleid für ihn empfindet. Der eigentliche Konflikt der<br />
Staffel baut sich allerdings kontinuierlich zwischen Clark<br />
und General Zod auf – das epische Duell zwischen zwei<br />
waschechten Kryptoniern sorgt wie schon in den Filmen<br />
mit Christopher Reeve für massive Action und das direkte<br />
Aufeinandertreffen der Personifikationen von Gut und Böse.<br />
Blu-ray: Im Vergleich mit der vor beinahe einem Jahr<br />
erschienenen achten Staffel hat sich auf der technischen<br />
Seite kaum etwas getan. Das Bild ist gut bis sehr gut<br />
und verliert lediglich durch den Einsatz von zu weichem<br />
Licht hier und da an Schärfe und Brillanz. Hört man in die<br />
deutsche Tonspur hinein, dann stellt sich wieder die gleiche<br />
Ernüchterung ein, klingt doch die englische Surround-<br />
Variante bedeutend lebendiger und druckvoller und vermittelt<br />
dadurch das Plus an Atmosphäre, das man sich von<br />
seiner Lieblingsserie auf Blu-ray zu Recht verspricht. Die<br />
geschnittenen Szenen auf den vier Discs muten eher wie<br />
eine Alibi übung an – gerettet wird das Bonusmaterial durch<br />
die Audiokommentare und zwei aufwendige Specials. TW<br />
Originaltitel: Smallville – Season 9<br />
US/2010<br />
Genre: Comic/Action<br />
Film 8/10<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1 Bild 7,5/10<br />
Tonformat: DD 2.0, DD 5.1 (engl.)<br />
Regie: James Marshall,<br />
Ton 6/10<br />
Darsteller: Tom Welling, Erica<br />
Bonus 6/10<br />
Durance, Allison<br />
Mack<br />
Laufzeit: 927 min<br />
Season neun überrascht mit einer düsteren<br />
Grundst<strong>im</strong>mung und einem erwachsenen Ansatz –<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Charme und Humor der Serie bleiben aber erhalten.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Stichtag<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home Video<br />
Handlung: Kurz bevor Peter von Atlanta nach Los Angeles<br />
zu seiner hochschwangeren Frau fliegen will, hat<br />
er einen schrecklichen Traum: Seine Frau liegt in den<br />
Wehen und er kann aus unergründlichen Ursachen nicht<br />
bei ihr sein. Stattdessen hilft ihr ein Grizzlybär bei der<br />
Geburt, hält das Baby in seinen Tatzen und beißt die<br />
Nabelschnur durch – eine gruselige, den Architekten<br />
Peter jedoch eigenartigerweise beruhigende Vorstellung.<br />
Auf dem Flughafen begegnet unser Protagonist dann<br />
Ethan. Dieser ist zwar von stämmiger Natur und hat auch<br />
einen ziemlich struppigen Vollbart, aber wie ein Grizzly<br />
sieht er absolut nicht aus. Schon bald bekommt Peter ein<br />
mulmiges Gefühl und geht dem bekifften Möchtegernschauspieler<br />
lieber aus dem Weg. Doch das Schicksal hat<br />
bereits seinen Lauf genommen ...<br />
Film: Es ist eine hohe Kunst, bekannte und erfolgreiche<br />
Handlungsstränge neu zu verweben und damit<br />
Hier hat Gegenwehr keine Chance – der lästige Ethan<br />
(Zach Galifianakis) lässt sich einfach nicht abschütteln<br />
einen Volltreffer zu landen. So kurz nach seinem Durchbruch<br />
mit „Hangover“ hatte es Regisseur und Komödienspezialist<br />
Todd Phillips schwer, einen würdigen<br />
Nachfolger seines Kassenschlagers zu produzieren. Mit<br />
„Stichtag“ gelingt Phillips ein typischer Roadtrip-Buddy-<br />
Film, der vor allem von den beiden Hauptdarstellern lebt,<br />
die die Handlung des Streifens durch absurde Einfälle<br />
gut vorantreiben.<br />
Blu-ray: Auch visuell überzeugt das Roadmovie mit beeindruckenden<br />
amerikanischen Landschaftspanoramen<br />
des Grand Canyon und des Mississippi River. Dabei ist<br />
die Qualität des Filmmaterials so hochwertig, dass es<br />
fast Referenzniveau erreicht. Die gestochen scharfen<br />
Szenen überzeugen mit ihrer Brillanz und Klarheit. Sogar<br />
kleinste Details lassen sich mit bloßem Auge erkennen.<br />
Unterstützt wird das Gesamtbild von einem außergewöhnlichen<br />
Soundtrack, der unter anderem Songs wie<br />
Pink Floyds „Hey You“ enthält. Jedoch ist die englische<br />
Originaltonspur vorzuziehen, da die deutsche Dolby-<br />
Digital-5.1-Variante <strong>im</strong> Vergleich etwas dumpf wirkt.<br />
Durch wenige Klangeffekte und eine starke Konzentration<br />
auf die Front verliert der Sound an Räumlichkeit.<br />
Über die hinteren Lautsprecher wird nur die Filmmusik<br />
mit einem leichten Widerhall ausgegeben. Auch<br />
die Bonusabteilung fällt mit ihrer insgesamt 14-minütigen<br />
Laufzeit ausgesprochen mager aus. Ein wahres<br />
Highlight bei den Extras fehlt trotzdem nicht: Ethans<br />
Auftritt in der Comedy-Serie „Two And A Half Men“,<br />
die am Ende des Hauptfilms lediglich bruchstückhaft<br />
zu sehen ist, wird in voller Länge nachgeliefert. LF<br />
Originaltitel: Due date<br />
US/2010<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: Todd Phillips<br />
Darsteller: R. Downey Jr., Z.<br />
Galifianakis, M. Monaghan<br />
Laufzeit: 95 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 18 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 7/10<br />
Mit „Stichtag“ gelingt Phillips ein typischer Road-Trip-Buddy-Film,<br />
der vor allem von den beiden Hauptdarstellern lebt, welche die Handlung<br />
des Streifens durch absurde Einfälle gut vorantreiben.<br />
Bildqualität 9/10<br />
Das Bildmaterial überzeugt mit einer einzigartigen Brillanz und Schärfe.<br />
Wunderschöne Landschaftpanoramen der Vereinigten Staaten<br />
runden das Gesamtbild ab.<br />
Tonqualität 7/10<br />
Die deutsche Synchronisation wirkt etwas dumpf, daher ist die englische<br />
Tonspur vorzuziehen. Nur wenige Klangeffekte sorgen für eine<br />
atmosphärische Räumlichkeit.<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
In der Bonusabteilung sieht es mit nur 14 Minuten Extra-Laufzeit recht<br />
mager aus. Ein Highlight stellt die Aufzeichnung aus der beliebten<br />
Comedy-Serie „Two And A Half Men“ dar.<br />
Kurzfazit<br />
Lustiges Roadmovie, das für einen Angriff auf die Lachmuskulatur<br />
sorgt. Nicht ganz so lustig wie „Hangover“, jedoch ein würdiger<br />
Nachfolger des einstigen Kassenschlagers.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 99
Blu-ray-Test<br />
Veronika beschließt zu sterben<br />
Veronika Deklava (Sarah<br />
Michelle Gellar) scheint alles zu<br />
haben, was die moderne Frau<br />
von heute für ein glückliches<br />
Leben braucht: Schönheit, Erfolg<br />
<strong>im</strong> Beruf, eine liebevolle<br />
Familie, leidenschaftliche und<br />
dauerhafte Beziehungen. Doch<br />
in der inhaltlich wie formal<br />
äußerst gelungenen Eröffnungssequenz von „Veronika<br />
beschließt zu sterben“ lässt sie in einem zutiefst pess<strong>im</strong>istischen<br />
Voice-over keinen Zweifel daran, dass das<br />
Bild, das sich die Außenwelt von ihr macht, nichts, rein gar<br />
nichts damit zu tun hat, wie es in ihrem Inneren aussieht.<br />
Ihre Hoffnungslosigkeit ist an einem Punkt angelangt, an<br />
dem sie den einzigen Ausweg aus den Zwängen der Leistungsgesellschaft<br />
<strong>im</strong> Freitod sieht – sie entscheidet sich<br />
für eine Überdosis Tabletten, liegt <strong>im</strong> Sterben … und wird<br />
gerettet. Was folgt, ist der beschwerliche Weg zurück ins<br />
Leben. Die Technik der Blu-ray kann sich sehen und hören<br />
lassen. Ein angenehmes, sehr feines Filmkorn bleibt zwar<br />
stets sichtbar, lässt das HD-Feeling aber nie ernsthaft in<br />
Gefahr geraten. Die Tonspur zeichnet sich durch den räumlich<br />
pr<strong>im</strong>a aufgelösten Soundtrack aus. Ergänzend äußern<br />
sich die Macher in kurzen Interviews, die einiges über die<br />
Konzeption des Films offenbaren.<br />
TW<br />
Das Gehe<strong>im</strong>nis der Geisha<br />
Handlung und Film: Professor<br />
Alex Fayard (Benoît Mag<strong>im</strong>el) ist<br />
Spezialist für das düstere Werk<br />
des mysteriösen japanischen<br />
Bestseller-Autors Shundei Oe,<br />
den er studiert und analysiert<br />
und dem er mit ähnlich gelagerten<br />
eigenen literarischen Versuchen<br />
inzwischen ernsthafte<br />
Konkurrenz macht. Auf einer Promotion-Reise für sein<br />
neues Buch zieht es ihn nach Kyoto, der angeblichen He<strong>im</strong>at<br />
seines Idols, dem er nur allzu gerne einmal persönlich<br />
begegnen würde. Tatsächlich kommt er dem Phantom über<br />
die verführerische Geisha Tamao (Lika Minamoto) <strong>im</strong>mer<br />
näher, die Shundei Oe einst in Freundschaft verbunden<br />
war. Fayard verstrickt sich in ein <strong>im</strong>mer dichter werdendes<br />
Netz aus persönlichen und gesellschaftlichen Abhängigkeiten.<br />
Die anfangs noch leeren Drohungen des aus dem<br />
Verborgenen agierenden und offensichtlich geisteskranken<br />
Schriftstellers, der sich in einem Rundumschlag an<br />
Originaltitel: Veronika Decides To Die<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Capelight Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Emily Young<br />
Darsteller: S. M. Gellar,<br />
E. Christensen,<br />
D. Thewlis<br />
Laufzeit: 103 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
US/2009<br />
Film 6/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Bonus 4,5/10<br />
Starke Grundidee, die vom unentschlossenen Drehbuch<br />
verwässert wird: Einige berührende Momente<br />
ergeben noch lange keinen homogenen Film.<br />
Professor Fayard (B. Mag<strong>im</strong>el) und Geisha Tamao (L.<br />
Minamoto) fühlen sich zueinander hingezogen<br />
der untreuen Tamao und dem ausländischen literarischen<br />
Nebenbuhler rächen will, werden <strong>im</strong>mer konkreter und<br />
bedrohen bald Leib und Leben der beiden. Mit mysteriösen<br />
Traumsequenzen à la „Twin Peaks“ und einer ordentlichen<br />
Prise Japano-Horror <strong>im</strong> Stil von „The Ring“<br />
oder „The Grudge“ gewinnt der Film eine ganz eigene<br />
Dynamik. Das Rätselraten um die wahre Identität des<br />
perfiden Autors ist spannend inszeniert – die Ereignisse<br />
spitzen sich <strong>im</strong>mer mehr zu und kulminieren schließlich<br />
in einem (mehr oder weniger) überraschenden Twist.<br />
Blu-ray: Das Re-Release dieses höchst eigenwilligen, aber<br />
auf jeden Fall sehenswerten Films glänzt mit einem sehr<br />
guten Schwarzwert, der vor allem die Nachtaufnahmen<br />
knackig und glaubwürdig erscheinen lässt. Die leicht überdurchschnittliche<br />
Detailschärfe bringt die Bilder generell<br />
gut zur Geltung – die Close-ups der Gesichter sind allerdings<br />
weniger gelungen. Gelegentliches Bildrauschen auf<br />
großen, einfarbigen Flächen stört das Filmvergnügen nur<br />
unwesentlich. Förderlich für die gelungene Atmosphäre,<br />
die zwischen ruhiger Sachlichkeit und atemloser Spannung<br />
schwankt, ist die permanente Räumlichkeit, die stets<br />
vorhanden ist und einen als Zuschauer auch akustisch<br />
wirkungsvoll ins Geschehen integriert. Nach dem Hauptfilm<br />
erwartet einen noch ein ausführliches Making-of (in französischer<br />
Sprache mit deutschen Untertiteln), das 50 Minuten<br />
lang tief in die Produktion des Filmes eintaucht. TW<br />
Originaltitel: Inju, La Bête Dans L‘Ombre<br />
FR, JP/2008<br />
Genre: Mystery/Thriller<br />
Film 7/10<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />
Regie: Barbet Schroeder<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Benoît Mag<strong>im</strong>el,<br />
Bonus 5/10<br />
Lika Minamoto,<br />
Maurice Bénichou<br />
Laufzeit: 105 min<br />
Spannende und unhe<strong>im</strong>liche Melange aus Mystery,<br />
Thriller und klassischem Kr<strong>im</strong>i. Mit einer Spur Romantik<br />
ergibt sich ein wirklich sehenswerter Film.<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Beaufort<br />
Der harte Alltag der Soldaten wird von Regisseur Cedar<br />
mit großer Authentizität auf die Leinwand gebracht<br />
Film: Nur um den Unterschied zu verdeutlichen: Kriegsfilme<br />
nutzen kämpferische Auseinandersetzungen<br />
meist nur als Kulisse und ohne Kritik zu üben – einige<br />
verherrlichen sogar diese größte Dummheit des Menschen.<br />
Antikriegsfilme wiederum kennen keine Helden<br />
oder Gewinner. Stattdessen sind sie um Authentizität<br />
bemüht und zeigen ausschließlich Opfer – selbst,<br />
wenn diese ebenfalls töten müssen, um zu überleben.<br />
In dieser Hinsicht erweist sich „Beaufort“ als ein sehr<br />
gelungener Beitrag der letztgenannten Gattung. Mehr<br />
Kriegskritik lässt sich in 131 Minuten vermutlich kaum<br />
unterbringen, denn die gezeigten Soldaten erhalten den<br />
Befehl, sich in der Festung Beaufort zu verschanzen,<br />
ohne Gegenwehr zu leisten. Ein Film, der ausschließlich<br />
menschliche Zielscheiben zeigt, ist durchaus außergewöhnlich<br />
und hat aufgrund seiner hervorragenden<br />
Machart seine Oscar®-Nominierung bzw. den Silbernen<br />
Bären absolut verdient. Dank der glaubhaft<br />
ausgemalten Charaktere gelingt die Identifizierung<br />
mit einem der armen Teufel ohne größere Probleme.<br />
Handlung: Wie wär’s denn zum Beispiel mit Lieutenant<br />
Ziv Faran (Ohad Knoller), einem besonders sympathischen<br />
Neuling auf Beaufort? Aus seiner Perspektive<br />
lernen Sie das merkwürdig makabre Festungsleben<br />
kennen. Er wurde als Sprengstoffexperte zur Burg<br />
beordert, um den geplanten Rückzug zu ermöglichen.<br />
Zum Unglück der noch sehr jungen israelischen Soldaten<br />
scheint der gesichtslose Feind die Straße mit<br />
einer Sprengfalle versehen zu haben. Ziv st<strong>im</strong>mt aufgrund<br />
der extremen Gefahr nur sehr zögerlich zu, das<br />
ominöse Objekt zu untersuchen. Während der Tag<br />
des Einsatzes unaufhaltsam näher rückt, entdeckt er,<br />
dass ihrer aller Leben an einem seidenen Faden hängt.<br />
Blu-ray: Es ist schon erstaunlich, wie sehr der Ton<br />
in das Geschehen hineinziehen kann. Mit sehr subtilen<br />
Mitteln zerrt er einen förmlich in den Bunker,<br />
ohne dass man es bewusst wahrn<strong>im</strong>mt. Bedrohlich<br />
näher rückende Granateneinschläge künden von der<br />
Ernsthaftigkeit der Situation und plötzlich aktiviert die<br />
lebensechte Signalortung die Stressdrüsen, denn unter<br />
echtem Beschuss möchte eigentlich niemand stehen.<br />
Besonders angsteinflößend geht es in den klaustrophobisch<br />
engen, schlecht beleuchteten Gängen der Festung<br />
zu. Der hohe Kontrast suggeriert zusätzliche Schatten,<br />
in denen nur bruchstückhaft Menschen erkennbar sind.<br />
Aus den Individuen werden so nur schwer unterscheidbare,<br />
<strong>im</strong> wahrsten Wortsinne uniforme Soldaten. FT<br />
Originaltitel: Beaufort<br />
IL/2007<br />
Genre: Antikriegsdrama<br />
Vertrieb: New KSM<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Joseph Cedar<br />
Darsteller: Alon Aboutboul, Yaakov<br />
Ah<strong>im</strong>eir, Adi Adouan<br />
Laufzeit: 131 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 20 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8/10<br />
Unerträglich spannendes sowie authentisches Antikriegskino, das<br />
sich vor Genrekollegen wie „Full Metal Jacket“ oder „Apocalypse<br />
Now“ nicht zu verstecken braucht.<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Große Schwarzflächen und triste Brauntöne best<strong>im</strong>men das Bild.<br />
Unschärfen sind hier leider an der Tagesordnung, sodass von einem<br />
ungetrübten Filmerlebnis nicht die Rede sein kann.<br />
Tonqualität 9/10<br />
Die absolut räumlichen Soundeffekte und der subtile, ins Düstere<br />
drängende Musikmix sind das Beste an der Technik und ziehen den<br />
Zuschauer mitten in die Handlung hinein.<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Making-of und die gelöschten Szenen wecken Interesse. Begleitet<br />
werden die beiden Features von einer Bildergalerie, die diverse Aufnahmen<br />
von den Dreharbeiten bietet.<br />
Kurzfazit<br />
Dieser Film hat seine Oscar®-Nominierung zu Recht erhalten und<br />
verdient darüber hinaus die volle Aufmerksamkeit des Publikums.<br />
Unbedingt anschauen!<br />
Bilder: Capelight Pictures, New KSM, Sunfilm<br />
100<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Piranha 3D<br />
Trash hoch zehn liefert diese<br />
makabre Komödie, die in<br />
Anlehnung an „Piranhas“ aus<br />
den 1970ern und „Fliegende<br />
Killer – Piranha 2“ (1981) blutverschmierten<br />
Actionspaß<br />
präsentiert. Bei diesem Titel<br />
etwas anderes zu erwarten als<br />
fiese kleine Biester, die kessen<br />
Blondinen in den Hintern beißen, würde an geistige<br />
Umnachtung grenzen. Oben drauf gibt es noch viel nackte<br />
Haut – wenn schon Spaß, dann richtig. Der Spring Break<br />
bei hellem Sonnenschein eignet sich dabei besonders<br />
gut für scharfe, farbenfrohe HD-Aufnahmen, die es auf<br />
der Blu-ray zuhauf gibt. Passend zum Trash-Charakter<br />
sieht der 3D-Effekt ziemlich diskutabel aus. Unsauber<br />
ausgeschnittene Protagonisten, deren Konturen auf einer<br />
falschen Ebene verharren, sind nur ein Punkt, den man<br />
<strong>im</strong> Lehrbuch für falsches 3D-Authoring ankreuzen kann.<br />
Die zusätzliche Tiefenebene sollte daher eher als spaßige<br />
Dreingabe gesehen werden, nicht unbedingt als Hauptargument<br />
für den Kauf. Um räumlichen Tiefgang bemühte<br />
sich bei der Audioabmischung leider niemand. Zumindest<br />
die Dynamik der Musik ist ordentlich. Die Bonusabteilung<br />
hält ein umfangreiches Making-of, Storyboard-Vergleiche<br />
sowie zusätzliche Szenen parat.<br />
FT<br />
Resident Evil: Afterlife 3D<br />
Handlung: Die Suche nach dem<br />
entflohenen Wesker und möglichen<br />
Überlebenden führt Alice<br />
(Milla Jovovich) nach Los Angeles,<br />
wo sie auf dem Dach eines<br />
Gefängnisses tatsächlich eine<br />
kleine Gruppe Menschen ausfindig<br />
macht. Fans der TV-Serie<br />
„Prison Break“ werden an dieser<br />
Stelle ein witziges Déjà-vu-Erlebnis haben, denn inmitten<br />
der dicken Gefängnismauern hockt Hauptdarsteller Wentworth<br />
Miller als einzig überlebender Gefangener in einer<br />
Zelle und bittet die anderen, ihn freizulassen. Doch kann<br />
die Truppe dem Insassen tatsächlich trauen? Hieße er nicht<br />
Chris Redfield, wäre dies eine wirklich aufwühlende Frage.<br />
Film: Als Videospiel gehört „Resident Evil“ nach wie vor<br />
zu den absoluten Spitzentiteln <strong>im</strong> Survival-Horror-Genre.<br />
Als Filmreihe jedoch haftet dem Namen das Image an,<br />
lediglich seelenlose Over-the-Top-Action zu bieten, ohne<br />
auch nur den Anschein eines wohligen Grusels zu erwecken.<br />
Allerdings scheint dieses Konzept sehr gut be<strong>im</strong> Publikum<br />
anzukommen, weshalb mit „Afterlife“ bereits die vierte<br />
Installation ihrer Art das He<strong>im</strong>kino erobert.<br />
Blu-ray: Messerscharf zeichnen sich die Silhouetten der<br />
Darsteller vor den meist weißen Untergründen ab. Was in<br />
prägnanten Szenen an Kantenschärfe und dreid<strong>im</strong>ensionaler<br />
Vielfalt abgefahren wird, gehört einfach in jede gut sortierte<br />
3D-Sammlung. Der Prolog, die Auseinandersetzungen mit<br />
Wesker und die Konfrontation mit dem Tyrant gehören zu unseren<br />
Lieblingsszenen, was die Tiefenwirkung angeht. Solch<br />
Luxus für die Augen weckt automatisch hohe Ansprüche an<br />
den Ton, die der jüngste „Resident Evil“-Spross mit Bravour<br />
bedient. Stellen Sie sich vor, eine Zombiehorde grunzt und<br />
schnauft Ihnen über die Schulter, während Sie sich auf den<br />
Film konzentrieren wollen. Explosionen rollen an Ihren Ohren<br />
vorbei und Hubschrauber machen die <strong>im</strong>mer wieder gern<br />
gehörte Ich-fliege-vom-Rear-zum-Center-Speaker-Nummer.<br />
Einziges Manko ist die ins Unangenehme driftende Dynamik<br />
samt schmerzendem Bass, der zum Wohle Ihrer Umgebung<br />
besser ein bis zwei Stufen heruntergeregelt werden sollte.<br />
Außer einigen Darstellerinfos und sieben gelöschten Szenen,<br />
die hier zuvorkommenderweise in 3D gehalten sind,<br />
gibt es auf der Haupt-Blu-ray noch einige weitere 3D-Trailer.<br />
Disc zwei des hochwertigen Pakets enthält den ganzen Film<br />
noch einmal in 2D samt Bild-in-Bild-Track und jeder Menge<br />
weiterer Features.<br />
FT<br />
Originaltitel: Piranha<br />
US/2010<br />
Genre: Splatter/Komödie<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: MVC, 2,35 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Alexandre Aja<br />
Ton 7,5/10<br />
Darsteller: Ving Rhames, Kelly<br />
Brook, Christopher<br />
3D-Effekt 5,5/10<br />
Lloyd<br />
Laufzeit: 88 min<br />
Scharfe Zähne, scharfe Bräute, scharfe Zähne in<br />
scharfen Bräuten … scharf, ja, eindeutig, einfach<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
scharf. Scharf!<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Chris und Claire Redfield (Ali Larter und Wentworth<br />
Miller) sind von Natur aus Überlebenskünstler<br />
Originaltitel: Resident Evil: Afterlife 3D<br />
DE, FR, EN/2010<br />
Genre: Zombie-Action<br />
Vertrieb: Constantin<br />
Film 5/10<br />
Bildformat: MVC, 2,35 : 1 Bild 9/10<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />
Regie: Paul W. S. Anderson<br />
Ton 9,5/10<br />
Darsteller: Milla Jovovich, Ali<br />
Larter, Wentworth<br />
3D-Effekt 8,5/10<br />
Miller<br />
Laufzeit: 97 min<br />
Wie auch in den übrigen „Resident Evil“-Filmen<br />
ist die „Matrix“-artige Action unterhaltsam. Hinzu<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
kommt die außergewöhnlich gute Technik.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Constantin, Disney Home, Kinowelt<br />
Alice <strong>im</strong> Wunderland 3D<br />
Alice (Mia Wasikowska) kann<br />
sich nicht entscheiden und<br />
zieht sich erneut in ihre eigene<br />
Fantasie-Welt zurück. Laut<br />
dem Produzenten-Duo Jennifer<br />
und Suzanne Todd war<br />
T<strong>im</strong> Burtons „Alice <strong>im</strong> Wunderland“<br />
von Anfang an als<br />
3D-Film konzipiert, wurde jedoch<br />
aus Kosten- und Zeitgründen erst nach der Fertigstellung<br />
konvertiert. Wider Erwarten geht die Gleichung<br />
auf. Tiefen sind sorgfältig gesetzt, einzelne Ebenen<br />
räumlich hervorgestellt. Fast könnte man meinen, es<br />
handele sich um einen regietechnischen Streich, die Alltagswelt<br />
von Alice flacher wirken zu lassen, während das<br />
Wunderland schon einige Tiefenebenen mehr anbietet.<br />
Vermutlich liegt das aber eher daran, dass das<br />
Wunderland vorrangig auf künstlichen Kulissen sowie<br />
CGI-Figuren beruht, die einfach bessere Vorlagen zur<br />
Konvertierung boten. Der 3D-Effekt wirkt als natürliche<br />
Erweiterung der Tiefenunschärfe, höchstens kleinere<br />
Ausnahmen wie etwa fallende Laubblätter, ausgerollte<br />
Tücher und durch die Gegend geschossene Igel treten<br />
weiter aus dem Bild heraus – eben genau jene Elemente,<br />
die – wie <strong>im</strong> Einstieg schon erwähnt – für den<br />
3D-Film konzipiert wurden.<br />
FT<br />
Originaltitel: Alice In Wonderland<br />
US/2010<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: MVC, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Bild 7,5/10<br />
Regie: T<strong>im</strong> Burton<br />
Ton 10/10<br />
Darsteller: Mia Wasikowska,<br />
Johnny Depp,<br />
3D-Effekt 5/10<br />
Helena B. Carter<br />
Laufzeit: 108 min<br />
Die räumliche Tiefe des Wunderlands wurde <strong>im</strong><br />
Nachhinein ansprechend umgesetzt, haut aber <strong>im</strong><br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
gleichen Maße kein bisschen vom Hocker.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Step Up 3D<br />
Die dünne Story (Jugendlicher<br />
folgt einem Paar geschickt<br />
platzierter Markenschuhe<br />
und schlittert direkt in einen<br />
„Bandenkrieg“ zweier rivalisierender<br />
Tanz-Gangs) verzeiht<br />
man dem auf Hochglanz<br />
ge tr<strong>im</strong>mten Produkt gerne,<br />
denn visuell liegt uns hier<br />
eine ganz klare Musterscheibe vor. Selbst aus nächster<br />
Nähe wirkt das Bild absolut scharf. Die Farben zehren<br />
von ihrer prallen Sättigung, besonders die taghellen<br />
Szenen begeistern mit ihrem vollendeten High<br />
Definition-Look. Lediglich be<strong>im</strong> Kontrast und dem<br />
Detailgrad der Clubszenen gibt es winzigste Abzüge.<br />
Der Tiefeneffekt kommt selbst gegen 3D-Giganten wie<br />
„Avatar“ und „Pina“ an. Schwierigkeiten bekommt<br />
die Tiefenwirkung höchstens bei einigen sehr schnellen<br />
Bewegungen seitens der Tänzer, die vom trägen<br />
Auge nur verschwommen und mit leichten Dopplungen<br />
der Konturen wahrgenommen werden. Der donnernde<br />
Rhythmus der offensiven Ghettoblaster-Musik ist<br />
vorrangig auf die Front verteilt. Des Weiteren liegen<br />
der edel verpackten Premium-Edition jede Menge 2D-<br />
Extras auf Blu-ray, eine DVD mit dem Film und ein<br />
dünnes Booklet bei.<br />
FT<br />
Originaltitel: Step Up 3D<br />
Genre: Ta n z fi l m<br />
Vertrieb: Constantin<br />
Bildformat: MVC, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Jon Chu<br />
Darsteller: Sharni Vinson,<br />
Adam G. Sevani,<br />
Rick Malambri<br />
Laufzeit: 106 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
US/2010<br />
Film 6/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
3D-Effekt 8,5/10<br />
Inhaltlich mag das Tanzspektakel an einen pubertären<br />
Ninja-Film mit Lovestory erinnern. Technisch<br />
ist es jedoch eine wahre 3D-Offenbarung.<br />
Bolt 3D<br />
Er hat Laser-Augen, ist superstark<br />
und kann mit seinem<br />
Bellen eine ganze Stadt in<br />
Schutt und Asche legen. Was<br />
er nicht weiß: Seine Kräfte<br />
sind nur Show und er der Star<br />
einer Fernsehserie. Als einem<br />
Vertreter der frühen 3D-An<strong>im</strong>ationsfilme,<br />
die in digitalen<br />
Kinosälen liefen, lag den Produzenten von „Bolt“ offenbar<br />
sehr daran, den 3D-Effekt ordentlich hinzubekommen,<br />
ohne be<strong>im</strong> Publikum ungewollte Nebeneffekte wie etwa<br />
Übelkeit oder Schwindelgefühl zu provozieren. Ergo sieht<br />
auch die aktuelle Blu-ray 3D vom Superkläffer ganz passabel<br />
aus. Der Grafikstil zeichnet sich durch detaillierte<br />
Figuren aus, die vor detailärmeren Hintergründen agieren<br />
bzw. die sich von den scheinbar getuschten Texturen<br />
abheben und aufgrund des weichen Lichts auch eine<br />
geringere Kantenschärfe aufweisen. Aus diesem Grund<br />
sind viele Szenarien so gestaltet, dass alles, was sich<br />
in unmittelbarer Nähe der Hauptakteure befindet (z. B.<br />
Gräser, Steine, Autos), eine räumliche Tiefe aufweist,<br />
während alles Weitere bis zum Horizont als eine Art<br />
flache 2D-Kulisse erscheint. Die Grundtiefe innerhalb<br />
dieser Grenzen ist ordentlich und ergänzt die vorgegebenen<br />
Tiefenunschärfen perfekt.<br />
FT<br />
Originaltitel: Bolt<br />
US/2008<br />
Genre: An<strong>im</strong>ation<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MVC, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Bild 9,5/10<br />
Regie: Byron Howard, Chris Williams<br />
Ton 9/10<br />
Sprecher: John Travolta,<br />
Miley Cyrus, Susie<br />
3D-Effekt 7/10<br />
Essman<br />
Laufzeit: 96 min<br />
Der verhaltensgestörte Hund an sich ist schon<br />
ziemlich cool, in 3D wirken seine Abenteuer aber<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
gleich noch eine Spur phänomenaler.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 101
Blu-ray-Test l DVD<br />
Rapunzel – Neu verföhnt<br />
Disney-typisch wird das Märchen<br />
der Gebrüder Gr<strong>im</strong>m mit<br />
einer ganzen Reihe neuer Twists<br />
und Charaktere angereichert.<br />
Auffällig ist außerdem<br />
ein gelegentliches, gutmütiges<br />
Veralbern so mancher Genreklischees.<br />
Dabei arten die Seitenhiebe<br />
aber nie zur Demontage<br />
der Filmhandlung aus. „Rapunzel“ ist keine Parodie auf<br />
die Klassiker, es ist ein neuer Klassiker – allerdings<br />
einer, der sich nicht zu schade ist, gelegentlich über sich<br />
selbst zu lachen. Der Zuschauer kann guten Gewissens<br />
mitlachen, Gründe dafür gibt es am laufenden Band.<br />
Als mehr als gelungen darf die malerische CGI-Optik<br />
bezeichnet werden, die modernste Technik mit märchenhaftem<br />
Charme verbindet. Das beinahe makellose Bild<br />
lässt die liebevoll designten Charaktere fast aus dem<br />
Bildschirm steigen – das völlige Fehlen von Artefakten<br />
oder störendem Rauschen sorgt für visuelle Homogenität.<br />
Zielgruppenbedingt ist der Ton in Sachen Dynamik<br />
etwas zurückhaltend, dafür ist die Räumlichkeit dank<br />
exzellenter Signalortung hervorragend. Im Gegensatz<br />
zum letztjährigen „Küss den Frosch“ fällt diesmal auch<br />
die Synchronisation nicht unangenehm aus dem Rahmen,<br />
sodass dem Hörvergnügen nichts <strong>im</strong> Wege steht. MG<br />
Megamind<br />
Handlung und Film: Man sträubt<br />
sich ja inzwischen regelrecht dagegen,<br />
jedes neue CGI-Projekt der<br />
großen Studios ausnahmslos gut<br />
finden zu müssen. Aber auch mit<br />
der letzten Dreamworks-Produktion<br />
„Megamind“ wird es Ihnen<br />
vermutlich so ergehen. Ähnlich wie<br />
in „Ich – Einfach unverbesserlich“<br />
wird hier der Superschurke zum Sympathieträger gemacht –<br />
und das mit durchschlagendem Erfolg. Schon die drollige<br />
Intro-Sequenz, die die Kindheit des à la Superman von<br />
seinen Eltern auf die Erde geschickten blauen Tunichtguts<br />
Megamind beleuchtet, ist beste Familienunterhaltung:<br />
voller verrückter Ideen und liebenswerter Einfälle, die<br />
einen wirklich zum Lachen bringen – dann wieder hemmungslos<br />
sent<strong>im</strong>ental, ohne jedoch jemals ins Kitschige<br />
abzurutschen. Die Story ist gespickt mit Anspielungen und<br />
Verweisen auf die großen Mythen des Superhelden-Genres,<br />
die genüsslich durch den Kakao gezogen werden. So ist<br />
Metro Man, der heldenhafte Beschützer von Metro City, ein<br />
eitler Geck, dessen herausragende Superkraft es ist, sich<br />
selbst in den allerhöchsten Tönen zu loben. Und Megamind,<br />
dieser liebenswert-durchgeknallte Loser mit den grünen<br />
Kulleraugen, scherzt und lacht sich mit seinen diabolischen<br />
H<strong>im</strong>melfahrtskommandos (die jedes Mal furchtbar schief<br />
gehen) in Nullkommanichts in die Herzen der Zuschauer.<br />
DVD: Der größte Wermutstropfen der deutschen Fassung ist<br />
die gewöhnungsbedürftige Synchronisation durch bekannte,<br />
allerdings denkbar ungeeignete St<strong>im</strong>men. Bastian Pastewka<br />
gibt sich als Megamind zwar alle Mühe, die unzähligen<br />
Nuancen der Hauptfigur durch passende Modulation<br />
wiederzugeben, scheitert an dieser Aufgabe allerdings wieder<br />
und wieder. Der Look des Films ist knallbunt, fantasieund<br />
detailreich; die virtuellen Kamerafahrten sind von einer<br />
actionreichen Dynamik, die jeder groß budgetierten Comic-<br />
Verfilmung alle Ehre machen würde. Das Bild begeistert mit<br />
praller Farbigkeit, knackiger Schärfe und erstaunlicher Plastizität.<br />
Der bombastische Ton bietet echtes Blockbuster-<br />
Niveau. Mit mutiger Dynamik (die deutlich mehr wagt,<br />
als man das von familientauglichen Unterhaltungsfilmen<br />
gewohnt ist) und dennoch perfekt ausbalancierter Dialogverständlichkeit<br />
wird die Soundkulisse zum Volltreffer<br />
und muss sich vor reinrassigen Actionkrachern keineswegs<br />
verstecken. Die Bonusabteilung lässt mit guter Auswahl<br />
und liebevoller Gestaltung kaum Wünsche offen. TW<br />
Originaltitel: Tangled<br />
US/2010<br />
Genre: An<strong>im</strong>ation<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Film 10/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 9,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 8,5/10<br />
Regie: N. Greno, B. Howard<br />
Sprecher: Alexandra Neldel,<br />
Bonus 6/10<br />
Moritz Bleibtreu<br />
Dem sympathischen Abenteuer kann man sich<br />
Laufzeit: 96 min<br />
aufgrund des atemlosen Erzähltempos und<br />
FSK: ab 0 Jahren zahlreicher Gags einfach nicht entziehen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Ob der gar nicht so böse Megamind das Herz der<br />
rasenden Reporterin am Ende wohl erobern wird?<br />
Originaltitel: Megamind<br />
US/2010<br />
Genre: An<strong>im</strong>ation<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), Bild 9,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 8,5/10<br />
Regie: Tom McGrath<br />
Sprecher: Bastian Pastewka,<br />
Bonus 5,5/10<br />
Oliver Welke<br />
Laufzeit: 92 min<br />
Auch dieser neueste CGI-Streich hält das beängstigend<br />
hohe Niveau des Genres und funktioniert<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
bestens als Filmvergnügen für die gesamte Familie.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Der kleine Nick<br />
Der junge Max<strong>im</strong>e Godart ist als kleiner Nick der größte<br />
Trumpf in diesem generell grundsympathischen Film<br />
Film: René Goscinny wurde vor allen Dingen als humoristischer<br />
Autor der Asterix-Comics bekannt, die er über<br />
viele Jahre zusammen mit dem Zeichner Albert Uderzo<br />
verwirklichte. Doch Ende der 1950er entstand unter<br />
seiner Feder neben dem berühmten Gallier auch noch<br />
eine andere erfolgreiche Figur der französischen Comickultur:<br />
„Le Petit Nicolas“. Die von Jean-Jacques Sempé<br />
gezeichneten Kurzgeschichten des kleinen Nick erschienen<br />
zunächst als wöchentlicher Beitrag in der Zeitung<br />
„Sud-Ouest D<strong>im</strong>anche“, bevor er in der Comiczeitschrift<br />
„Pilote“ (wo auch Asterix das Licht der Welt erblickte)<br />
seinen Siegeszug antrat. Nicks kindliche Sicht auf die<br />
Welt und die stets komischen Abenteuer mit seinen<br />
Freunden und Eltern begeistern auch heute noch, weit<br />
über die Grenzen Frankreichs hinaus.<br />
Handlung: In gleicher Weise spricht auch die äußerst<br />
gelungene Filmumsetzung sowohl zu den jungen Zuschauern<br />
als auch zu den älteren. Das Grundproblem<br />
von Nick (Max<strong>im</strong>e Godart) ist so s<strong>im</strong>pel wie nachvollziehbar:<br />
Als Einzelkind steht er <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />
der elterlichen Aufmerksamkeit, die er sich natürlich<br />
unter keinen Umständen streitig machen lassen will.<br />
Als einer seiner Klassenkameraden eines Tages mit<br />
der Horrornachricht zur Schule kommt, er habe von<br />
nun an ein kleines Brüderchen, fängt auch Nick an zu<br />
grübeln. Ob ihn seine Eltern wohl aussetzen werden,<br />
wenn das neue Geschwisterchen da ist? Aus Angst,<br />
bald nur noch die zweite Geige zu spielen, entwickelt<br />
er einen tollkühnen Plan. Doch der Tag des gefürchteten<br />
Waldspaziergangs rückt unaufhaltsam näher.<br />
DVD: Das Bild ist entsprechend dem Comic-Charakter<br />
durchgängig blank poliert, verwendet übersättigte Farben<br />
und besitzt eine angenehme Schärfe. Dadurch<br />
sticht nicht nur Nicks roter Pullunder besonders heraus,<br />
es entsteht auch eine Art visuell begründete heile Märchenwelt<br />
voller farbenfroher Hintergründe, die ein wenig<br />
an die Werbeplakate aus den 1950er Jahren erinnert.<br />
Musikalisch erfreuen französisch-fröhliche Melodien<br />
das Ohr, die nuscheligen Synchronst<strong>im</strong>men der Kinder<br />
sind gewöhnungsbedürftig. In den Klassenräumen und<br />
auch sonst liegt die Audiolast auf der Front, wenige<br />
Geräusche kommen aus dem rückwärtigen Bereich.<br />
Wer Lust verspürt, die Einschätzungen der jungen<br />
Hauptdarsteller zu den einzelnen Szenen zu erfahren,<br />
sollte den Audiokommentar aktivieren. Zudem wartet<br />
die knapp 68 Minuten umfassende Bonussektion u. a.<br />
mit charmanten Statements der Filmcrew auf. FT<br />
Originaltitel: Le Pétit Nicolas<br />
FR, BE/2009<br />
Genre: Familie/Komödie<br />
Vertrieb: Senator<br />
Bildformat: Widescreen (1.85 : 1), anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie: Laurent Tirard<br />
Darsteller: Max<strong>im</strong>e Godart, Kad Merad,<br />
Valérie Lemercier<br />
Laufzeit: 88 min<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Preis: 17 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8,5/10<br />
Eine solch urkomische Komödie voller Streiche und Missverständnisse<br />
kann wirklich nur aus dem Ursprungsland von Asterix und<br />
Obelix stammen – eine echte Lachkur!<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Ist der Comic noch recht unbunt, glänzt dieser Film mit großen und<br />
leuchtenden Farbflächen. Die Schärfe ist leider nicht <strong>im</strong>mer ganz<br />
akkurat, was aber nicht zu sehr ins Gewicht fällt.<br />
Tonqualität 6/10<br />
Die Abmischung ist lebhaft, hätte aber noch eine Spur mehr Räumlichkeit<br />
vertragen können. Nach kurzer Eingewöhnung passt auch die<br />
Synchro wie die Faust aufs Auge.<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Viele schöne Beiträge wie ein Making-of und mehrere unterhaltsame<br />
Interviews bereichern die hochwertig verpackte DVD ungemein und<br />
bieten zusätzliche Einblicke in die Welt des kleinen Nick.<br />
Kurzfazit<br />
„Der kleine Nick“ überzeugt in vielerlei Hinsicht und sollte in<br />
keiner Sammlung fehlen, die auch „Willkommen bei den Sch’tis“<br />
und „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ enthält.<br />
Bilder: Disney Home, Paramount Home, Senator<br />
102<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Dinner für Spinner<br />
Der ehrgeizige Angestellte T<strong>im</strong><br />
sieht seinen Traum, einmal<br />
in der Chefetage zu sitzen, in<br />
greifbare Nähe gerückt. Es gibt<br />
jedoch eine Bedingung, die ihn<br />
von seinem neuen komfortablen<br />
Büro <strong>im</strong> siebten Stockwerk<br />
trennt: Jeden Monat veranstaltet<br />
sein Chef eine Dinner-Party,<br />
bei der jeder eine ausgefallene Begleitung mitbringen<br />
soll. Gewinner des Abends ist derjenige, der den<br />
verrücktesten Idioten von allen mitbringt. Als Preis<br />
winkt eine höhere Stufe auf der Karriereleiter. Als<br />
T<strong>im</strong> jedoch gerade dabei ist, das Bankett zu canceln,<br />
läuft ihm der perfekte Spinner für das Dinner vors<br />
Auto: Barry bastelt in seiner Freizeit am liebsten Dioramen<br />
mit ausgestopften Mäusen. T<strong>im</strong> lädt den Idioten<br />
ein, ohne an mögliche Folgen zu denken ... Regisseur<br />
Jay Roach inszenierte das Lustspiel mit aufwendigen<br />
Kulissen <strong>im</strong> Mäuseformat und legte dabei vor allem<br />
Wert auf hohen Detailreichtum. Besonders durch die<br />
bunte Welt der kleinen ausgestopften Nagetiere wurde<br />
bei der Produktion tief in die Farbpalette gegriffen,<br />
wovon die Visualität in großem Maße profitiert.<br />
Der Sound wirkt etwas gedämpft, Geräusche und Soundeffekte<br />
verlieren dabei stark an Räumlichkeit. LF<br />
Stone<br />
Handlung: Die Beziehung zwischen<br />
Jack Mabry (Robert De Niro) und<br />
seiner Frau Madylyn ist grau und<br />
freudlos, jede Geste des Mannes<br />
drückt Desinteresse und Verachtung<br />
der Gattin gegenüber aus, die<br />
sich <strong>im</strong> Gegenzug in die Religion<br />
flüchtet. Die Ehe ist ein Gefängnis<br />
für beide, klaustrophobisch eng<br />
und schmerzhaft. Jack ist Bewährungsbeamter und steht<br />
kurz vor der Pensionierung. Sein jüngster und letzter Fall<br />
ist der Brandleger Stone (Edward Norton), welcher für seine<br />
vorzeitige Entlassung den Beamten nicht nur verbal zu manipulieren<br />
trachtet, sondern auch seine attraktive Frau Lucetta<br />
(Milla Jovovich) benutzt. Lucetta verführt Jack, und diesem<br />
beginnt die Kontrolle über die Ereignisse zu entschwinden...<br />
Angesiedelt ist die Geschichte <strong>im</strong> mittleren Westen der USA,<br />
He<strong>im</strong>stätte religiöser Eiferer und reaktionärer TV-Prediger.<br />
Im Film wird dieser Umstand über eine omnipräsent wirkende<br />
Berieselung durch einen frömmelnden Radiosender<br />
bei den Mabrys transportiert, dessen repetitive Phrasen<br />
<strong>im</strong> Zusammenspiel mit zirpenden Grillen, einem min<strong>im</strong>alistischen<br />
Soundtrack von Radiohead und spätsommerlicher<br />
Farbgebung für schwüle Intensität sorgen. In nüchternes<br />
Grün getaucht sind hingegen die Vernehmungsszenen <strong>im</strong><br />
Gefängnis, die atmosphärisch, aber auch inhaltlich einen<br />
Gegenpol zum beklemmenden Privatleben des Protagonisten<br />
bilden.<br />
Film: „Stone“ ist kein unterhaltsamer Film, das penible Sezieren<br />
der Eheleute und ihrer Beziehung ein schmerzhafter Akt<br />
auch für den Zuschauer, der tief in das Wesen von Menschen<br />
eindringt, welche sich in einem Panzer aus Gewalt, Lüge und<br />
Selbstbetrug selbst einsperren und diesen dann Anstand<br />
nennen. So wird ein Blick auf die inneren Dämonen der<br />
Charaktere freigelegt – Schwächen und Unzulänglichkeiten,<br />
die jede für sich nicht fatal wären, in ihrer Summe aber zu<br />
einem existenziellen Scheitern führen. Die int<strong>im</strong>e Nähe des<br />
Zuschauers zu den Protagonisten lässt die Distanz zwischen<br />
diesen um so deutlicher hervortreten und macht den Film zu<br />
einer intensiven, aber auch sehr anstrengenden Erfahrung.<br />
DVD: Die streng komponierten Bilder machen auf DVD, von<br />
gelegentlichem leichten Rauschen abgesehen, einen sehr<br />
guten Eindruck. Die Tonspur glänzt mit guter Räumlichkeit,<br />
hält sich mit Effekten meist zurück, setzt diese aber präzise<br />
ein. Das Bonusmaterial besteht leider überwiegend aus<br />
Selbstbeweihräucherung und hohlem PR-Material. MG<br />
Bilder: Ascot Elite, Paramount Home<br />
Originaltitel: Dinner For Schmucks<br />
US/2010<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.)<br />
Ton 7/10<br />
Regie: Jay Roach<br />
Darsteller: S. Carell, P. Rudd,<br />
Bonus 5,5/10<br />
Z. Galifianakis<br />
Laufzeit: 114 min<br />
Glattgebügeltes Remake einer sozialkritischen<br />
Komödie – als Familienfilm ganz passabel, jedoch<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
nicht so anspruchsvoll wie das Original.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Edward Norton liefert als Stone eine ungewöhnliche,<br />
aber überzeugende Performance<br />
Originaltitel: Stone<br />
US/2010<br />
Genre: Drama/Thriller<br />
Vertrieb: Ascot Elite<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: 2,40 : 1, anamorph Bild 8,5/10<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS<br />
Regie: John Curran<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Robert De Niro,<br />
Edward Norton,<br />
Bonus 3/10<br />
Milla Jovovich<br />
Laufzeit: 105 min<br />
„Stone“ ist ein gleichermaßen int<strong>im</strong>er wie politischer<br />
Film, hervorragend gespielt, stellt aber<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
ziemlich hohe Anforderungen an sein Publikum.<br />
Starttermin: 15.März 2011<br />
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Blu-ray-Test l DVD<br />
Bedways<br />
Die junge Regisseurin Nina (Miriam<br />
Mayet) lädt zwei Jungschauspieler<br />
zu Szenenproben in eine<br />
verfallene Berliner Wohnung ein.<br />
Der geplante Film über Liebe und<br />
„ehrlichen“ Sex soll Nina auch mit<br />
sich selbst ins Reine bringen, irgendwie.<br />
Als das dann geschieht,<br />
irgendwie, ist das Filmprojekt<br />
gescheitert, weil nicht mehr nötig. Vielleicht hätte es Regisseur<br />
RP Kahl genauso machen sollen. Den <strong>im</strong> Bonusinterview<br />
beschriebenen und durchaus interessanten<br />
Anspruch, der offenherzigen Vorbildern wie Bertoluccis<br />
„Der letzte Tango in Paris“ nachzueifern scheint, kann<br />
er weder ästhetisch noch qualitativ umsetzen. Er verliert<br />
sich in zahlreichen interessanten Ansätzen, von denen<br />
aber leider kein Einziger konsequent zu Ende gedacht<br />
und filmisch adäquat umgesetzt wurde. Schade. Bild und<br />
Ton entsprechen dem kaum vorhandenen Budget: Mit<br />
billiger Video-Optik, steinzeitlichem 4:3-Format und stellenweise<br />
nur schwer verständlichen Dialogen wird zwar<br />
der exper<strong>im</strong>entelle Charakter des Projekts unterstrichen,<br />
dies geschieht allerdings ganz auf Kosten des Zuschauers,<br />
der mit dieser audiovisuellen Präsentation nur wenig<br />
Vergnügen hat. Was bleibt, ist eine unausgegorene DVD,<br />
an der nur ganz Mutige ihren Spaß haben werden. TW<br />
Unstoppable – Außer Kontrolle<br />
Handlung und Film: Nach seinem<br />
U-Bahn-Thriller „Taking Of Pelham<br />
123“ widmet sich Regisseur Tony<br />
Scott („Top Gun“) nun schon wieder<br />
dem Thema Schienenverkehr.<br />
Ein mit gefährlichen Chemikalien<br />
beladener Güterzug rast führerlos<br />
durch Pennsylvania und muss<br />
aufgehalten werden, bevor er auf<br />
Gegenverkehr stößt oder entgleist. Das ist ein Job für echte<br />
Helden, die hier nicht auf Anreden wie „Sergeant“, „Detective“<br />
oder „Commander“ hören, sondern als Rangiermeister<br />
und Zugführer den Tag retten sollen. Denzel Washington in<br />
seinem mittlerweile fünften Film für Tony Scott verkörpert<br />
den erfahrenen Working Class-Hero, dessen Intuition <strong>im</strong><br />
Zweifel relevanter ist als abstrakte Berechnungen – und<br />
der zu Beginn einige Probleme mit seinem neuen Zugführer<br />
(Chris Pine) hat, der seine Stellung offenbar einflussreichen<br />
Beziehungen verdankt. In der Stunde der Not rauft man<br />
sich aber zusammen und einige halsbrecherische Aktionen<br />
später funktioniert man als eingespieltes Team. Obwohl<br />
die Geschichte angeblich auf realen Ereignissen basiert,<br />
darf doch bezweifelt werden, dass „Unstoppable“ die<br />
Rettungsbemühungen realistisch wiedergibt. Alle Pläne<br />
scheinen mit sehr großem Risiko verbunden und mehr auf<br />
Nervenkitzel denn auf Gefahreneindämmung ausgerichtet<br />
zu sein. Allerdings geht die Rechnung zumindest für den<br />
Zuschauer auf: Wer seine Zweifel verbannt und sich auf<br />
das Geschehen einlässt, bekommt eine druckvolle Thriller-<br />
Achterbahnfahrt spendiert, welche atemstockende Gefahrensituationen<br />
genauso bereithält wie gewaltige Schauwerte.<br />
Tony Scott erweist sich als der richtige Mann, um der<br />
eher banalen Geschichte den nötigen Drive zu verleihen.<br />
Die Kamera induziert mit permanenter Bewegung visuell<br />
Spannung, die Montage sorgt zusätzlich für erzählerische<br />
Höchstgeschwindigkeit. Der treibende Harry-Gregson-<br />
Williams-Score tritt akustisch ordentlich aufs Gaspedal.<br />
DVD: Tony Scotts Inszenierungsstil wirkt sich auch auf die<br />
Bildqualität der DVD aus, stark übersteuerte Farben und Kontraste<br />
sind die Regel, das Bild ist sehr körnig, der Schwarzwert<br />
extrem hoch. Die Tonspur bietet ein wahres Inferno, die<br />
donnernden Züge sorgen für ein Übermaß an Dynamik, direktionalen<br />
Effekten und wirkungsvollen Bassattacken. Wenig<br />
erfreulich ist hingegen das Extraangebot, <strong>im</strong> Gegensatz zur<br />
Blu-ray gibt sich die DVD in dieser Hinsicht sehr spartanisch.<br />
Nur eine Digital Copy des Hauptfilmes ist vorhanden. MG<br />
Originaltitel: Jane’s Journey<br />
Genre: Drama/Erotik<br />
Vertrieb: Koch Media<br />
Bildformat: 1.33 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DD 2.0<br />
Regie: RP Kahl<br />
Darsteller: Miriam Mayet,<br />
Lana Cooper,<br />
Matthias Faust<br />
Laufzeit: 76 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
DE/2010<br />
Film 4,5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 5/10<br />
Bonus 3,5/10<br />
Ehrlicher Sex in einem exper<strong>im</strong>entellen Filmprojekt.<br />
Ehrliches Urteil: Anspruch verfehlt,<br />
DVD verschwendet.<br />
Helden des Alltags: Chris Pine und Denzel Washington<br />
als Männer, die über sich hinauswachsen<br />
Originaltitel: Unstoppable<br />
US/2010<br />
Genre: Action/Thriller<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: 2.40 : 1, anamorph Bild 8/10<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie: Tony Scott<br />
Ton 9/10<br />
Darsteller: Denzel Washington,<br />
Bonus<br />
Chris Pine, Rosario<br />
3/10<br />
Dawson<br />
Laufzeit: 94 min<br />
Tony Scott beweist, dass sein „Form über Inhalt“-<br />
Inszenierungsstil funktioniert. „Unstoppable“<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
bietet Hochspannungskost mit guten Darstellern.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Machete<br />
Handlung: Alles begann mit einem falschen Trailer,<br />
der in den Kinos <strong>im</strong> Rahmen des „Grindhouse“-Doublefeatures<br />
von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino<br />
lief. Jener Spot, der zwischen den US-Vorstellungen von<br />
„Planet Terror“ und „Deathproof“ gezeigt wurde, kam<br />
bei den Fans so gut an, dass nun ein 104-minütiger<br />
Film daraus hervorging – ein Phänomen, das es so<br />
bisher noch nie gegeben hat. Wer den Trailer kennt, darf<br />
beruhigt aufatmen, denn der Streifen hält alles, was<br />
die <strong>Vorschau</strong> verspricht. Danny Trejo ist Machete, ein typischer<br />
Actionheld, der am Ende die bösen Kerle erledigt<br />
und zudem auch noch die Frauen kriegt. Doch bis es so<br />
weit ist, muss er einen langen Leidensweg hinter sich<br />
bringen, der mit Leichen nur so gepflastert ist – natürlich<br />
die Opfer von Machetes Machete. Weil Drogenboss<br />
Torrez (Steven Seagal) seine Familie tötet und er zudem<br />
auch noch von Senator John McLaughlin (Robert De Niro)<br />
Machete (D. Trejo) macht keine halben Sachen. Wo er<br />
hinlangt, wächst kein Gras mehr<br />
in eine politische Intrige verstrickt wird, ist der langhaarige<br />
Mexikaner mehr als erbost. Von unbändiger Wut<br />
gepackt, seilt er sich am Gedärm seiner Kontrahenten<br />
an Häuserwänden herab, ballert böse Jungs über den<br />
Haufen und köpft Menschen, als ernte er Kokosnüsse.<br />
Film: Allein anhand dieser Beschreibung dürfte klar<br />
sein, mit wie viel Liebe Danny Trejo seinen tragischen<br />
Fernsehhelden der 1980er inszeniert. Seine Markenzeichen:<br />
ein versteinertes, gr<strong>im</strong>mig verzerrtes Narbengesicht,<br />
eine klotzige Körperhaltung sowie langsame,<br />
Hackbewegungen mit dem Schlagarm. Keine Frage, die<br />
Schießereien sind herrlich bunt illustriert. Wenn Pümpel<br />
durch die Gegend fliegen, ein Koch mit der Bratpfanne<br />
schwingt und halb nackte Krankenschwestern mit Uzis<br />
rumhantieren, kann man das eigentlich gar nicht ernst<br />
nehmen. Interessanterweise liefert der Film gleichzeitig<br />
einen Kommentar zur texanischen Flüchtlingspolitik an<br />
der mexikanischen Grenze ab. Regisseur Robert Rodriguez<br />
gab sich Mühe, den B-Movie-Motiven eine sinnvolle<br />
Bedeutung zu geben, ohne den Spaß zu vernachlässigen.<br />
DVD: Haarrisse, Schmutz und extrem grobe Körnung verleihen<br />
dem Prolog sein kultig-hartes Aussehen. Auch <strong>im</strong><br />
weiteren Filmverlauf besteht die extrem hohe Kontrastierung<br />
fort, das Korn ist hier allerdings weniger stark<br />
wahrnehmbar als zu Beginn. Ansonsten punkten viele<br />
Szenen mit angenehmem Schärfegrad, während die ins<br />
Orange tendierenden Farben voll und kräftig erscheinen.<br />
Soundtechnisch ist die räumliche Verteilung gut<br />
gelöst, nur bei der Lautstärkeregulierung passiert nicht<br />
allzu viel Aufregendes.<br />
FT<br />
Originaltitel: Machete<br />
US/2010<br />
Genre: Action/Persiflage<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: 1.85 : 1, anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie: Ethan Maniquis, Robert Rodriguez<br />
Darsteller: Danny Trejo, Robert De Niro, Steven<br />
Seagal, Michelle Rodriguez<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
Preis: 18 Euro<br />
Starttermin: 21.4.2011<br />
Filmwertung 7,5/10<br />
„Machete“ ist kein s<strong>im</strong>pler Trash, wie man auf den ersten Blick<br />
annehmen könnte. Es ist intelligenter Trash, witzig, kritisch und kompromisslos<br />
überzogen.<br />
Bildqualität 6/10<br />
Machete braucht keine guten Farben. Machete liebt grobe, aufreibende<br />
Bilder. Daher liebt Machete auch diese DVD. Und wehe dem,<br />
der nicht Machetes Meinung teilt!<br />
Tonqualität 7/10<br />
Schon erstaunlich, wie sauber so eine B-Movie-Abmischung klingen<br />
kann. Aber es soll ja auch nur trashig wirken. Schade, dass die Lautstärke<br />
etwas statisch erscheint.<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Die gelöschten Szenen darf sich kein Robert-Rodriguez-Fan<br />
entgehen lassen. Die hinzuschaltbaren Zuschauerreaktionen<br />
verbreiten darüber hinaus willkommene Kinost<strong>im</strong>mung.<br />
Kurzfazit<br />
Danny Trejo in seiner markantesten Rolle – harte Kost, die dennoch<br />
einen gewissen Appeal verströmt und für gelungene Unterhaltung<br />
und einen entspannten He<strong>im</strong>kino-Abend sorgt.<br />
Bilder: 20th Century Fox , Koch Media, Sony Pictures Home<br />
104<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
15 Goldene Regeln für den sicheren<br />
Online-Einkauf<br />
Nutzen Sie Preisvergleichs-Portale wie idealo.de, guenstiger.de,<br />
billiger.de, Geizkragen.de, preissuchmaschine.de, geizhals.de/at oder<br />
Preis.de – am besten mehrere parallel<br />
Meiden Sie teure Stoßzeiten am Wochenende oder an Feiertagen<br />
Prüfen Sie vor dem Kauf die Bedingungen für Gewährleistung und<br />
Garantie (Vor-Ort-Service/Abholdienst/Reaktionsgeschwindigkeit)<br />
Klären Sie individuelle Anforderungen – Vorjahresmodelle sind oft<br />
günstiger als neue Produktgenerationen mit möglicherweise gar nicht<br />
benötigten Extras<br />
Vorsicht be<strong>im</strong> Einkauf <strong>im</strong> Ausland: Außerhalb der EU kommen bis zu<br />
40 Prozent Aufschlag durch Einfuhrzölle und Steuern hinzu, außerdem<br />
verweigern Hersteller zum Teil Garantieleistungen<br />
Klopfen Sie die Seriosität der Anbieter ab (vollständiges Impressum/Verbrauchererfahrungen<br />
in Foren)<br />
Checken Sie ab, welche Kontaktmöglichkeiten der Versender en<br />
<strong>im</strong><br />
Problemfall anbietet (24-Stunden-Hotline, Live-Chat, Mail-Support)<br />
po<br />
Meiden Sie Anbieter, die keine Lieferung per Nachnahme anbieten en<br />
und<br />
ausschließlich per Vorkasse liefern<br />
Ausstattungsmerkmale auf Herstellerseite gegenprüfen – gerade<br />
bei Leistungsangaben oder Energiebedarf wird gerne „aus Versehen“<br />
geschummelt<br />
Abweichungen von Produktbezeichnungen nicht auf die leichte<br />
Schulter nehmen – oft handelt es sich dann um EU-Importware, bei der<br />
Lieferumfang oder Ausstattung abweichen können<br />
Auf keinen Fall Produkte bei Anbietern vorbestellen, die bereits zum<br />
Bestellzeitpunkt die Kreditkarte belasten – das sollte erst am Tag der<br />
Auslieferung passieren<br />
Bei Einkäufen über Ebay oder Amazon Marketplace neben dem Bewertungsprofil<br />
auch checken, ob der Händler eine eigene Website mit<br />
weiteren Informationen unterhält – hier sind durch Wegfall der Provisionen<br />
die Produkte zum Teil sogar billiger<br />
Vergewissern Sie sich bei der Lieferung, dass alle Verpackungssiegel<br />
unbeschädigt sind. Akzeptieren Sie keine zweitverpackte Altware. Transportschäden<br />
und fehlende Teile sofort melden, weil sonst der Ansprüche<br />
erlöschen<br />
Lassen Sie sich Verfügbarkeit und Liefertermin telefonisch bestätigen<br />
– ein „sofort lieferbar“ auf der Website kann trotzdem mehrere Tage<br />
Wartezeit bedeuten<br />
Achtung: Großgeräte kommen per Spedition, oft mit 6-Stunden-Lieferfenstern,<br />
für die Sie sich einen halben Tag Urlaub nehmen müssen<br />
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Media-Center-PC für neue<br />
Intel Sandy Bridge Prozessoren<br />
Ein Heatpipe-Kühlsystem <strong>im</strong> kompakten SH67H3 ermöglicht<br />
enorme Rechenleistung für 3D & HD-Inhalte<br />
USB 3.0<br />
16 GB<br />
DDR3<br />
S/PDIF<br />
HEAT<br />
PIPE<br />
DUAL-SLOT<br />
www.alternate.de<br />
Hotline: 01805 90 50 40<br />
(0,14 EUR/Min.–aus dem dt. Festnetz)
Praxis l Online-Shopping<br />
land. Für diese EU-Importware übernehmen nicht<br />
alle Hersteller eine uneingeschränkte Garantie.<br />
Außerdem kann es zu bösen Überraschungen<br />
kommen: etwa, wenn dem Flachbild-Fernseher<br />
die nur für den deutschen Markt wichtige Vorbereitung<br />
für die HD-Plus-Plattform fehlt oder<br />
anstelle der hiesigen Online-Dienste plötzlich<br />
britische oder französische Pendants auf dem<br />
Bildschirm auftauchen.<br />
Von wegen „sofort lieferbar“<br />
Viele Anbieter wollen sich bei gefragter Ware mit<br />
der Angabe „sofort lieferbar“ einen Vorsprung<br />
vor den Wettbewerbern verschaffen, die längere<br />
Liefertermine ausweisen. In vielen Fällen ist die<br />
Enttäuschung vorprogrammiert: Mit abenteuerlichen<br />
Ausreden werden Sie Tag um Tag vertröstet<br />
und warten letztlich genau so lange wie be<strong>im</strong><br />
vermeintlich langsameren Konkurrenten. Oft stellt<br />
sich schon bei der telefonischen Nachfrage heraus,<br />
dass die vermeintliche Lagerware doch noch<br />
länger auf sich warten lässt. Beliebte Ausrede:<br />
„Wir haben gerade vor fünf Minuten das letzte Exemplar<br />
verkauft, unsere Shop-Software bekommt<br />
das so schnell nicht mit“. Ob Sie das glauben oder<br />
nicht: Um Ärger zu vermeiden, sollten Sie sich den<br />
Termin persönlich bestätigen lassen und die Bestellung<br />
stornieren, wenn die Frist kommentarlos<br />
überzogen wird.<br />
SICHERES EINKAUFEN ZUM BESTEN PREIS<br />
Auf Schnäppchenjagd<br />
<strong>im</strong> weltweiten Datennetz<br />
Der Online-Einkauf ist nicht frei von Risiken. Wenn Sie ein paar wichtige<br />
Grundregeln befolgen und die Tipps der Experten der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
beherzigen, kann aber eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.<br />
Auf der vorangegangenen Seite haben<br />
wir Ihnen bereits eine Online-Checkliste<br />
mit den 15 wichtigsten Fallstricken und<br />
Tipps be<strong>im</strong> Shopping <strong>im</strong> weltweiten Datennetz<br />
an die Hand gegeben. Einige Punkte verdienen<br />
eine genauere Erläuterung. Diese reichen wir<br />
an dieser Stelle nach.<br />
Wochenenden meiden<br />
Kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr: Verbraucherschützer<br />
und verschiedene Preisvergleich-<br />
Portale haben herausgefunden, dass die Verkaufspreise<br />
an Wochenenden und Feiertagen <strong>im</strong><br />
Schnitt bis zu zehn Prozent höher liegen können.<br />
Grund sind dynamische Preisanpassungen, die<br />
sich an der Kundennachfrage orientieren. Dieser<br />
Effekt kommt dadurch zustande, dass an Samstagen<br />
und Sonntagen deutlich mehr Verbraucher<br />
vor dem Rechner sitzen und beispielsweise vor<br />
Weihnachten der Absatz von He<strong>im</strong>elektronik massiv<br />
ansteigt. Auf diese Entwicklung reagieren die<br />
Online-Shops mit kurzfristigen Preisanhebungen,<br />
die an umsatzschwächeren Tagen unter der Woche<br />
dann wieder rückgängig gemacht werden.<br />
Seriosität überprüfen<br />
Anbieter, die nichts zu verbergen haben, weisen<br />
sich gegenüber dem Kunden durch ein vollständiges<br />
Impressum mit Postanschrift, Handelsregisternummer<br />
und Geschäftsführer aus. Fehlen<br />
diese Angaben, ist Vorsicht angebracht. Als Gegencheck<br />
lohnt sich der Blick in Portale wie<br />
guenstiger.de, preissuchmaschine.de, idealo.de<br />
oder geizhals.at/de. Hier finden Sie das Feedback<br />
von „echten“ Kunden, welche die betreffenden<br />
Shops bereits genutzt haben. Häufen sich hier<br />
Beschwerden, sollten Sie selbst be<strong>im</strong> Bestpreis<br />
von einer Bestellung absehen.<br />
Der Trick mit der EU-Importware<br />
Oft verbirgt sich hinter vermeintlich vernachlässigbaren<br />
Abweichungen in der Produktbezeichnung<br />
eine potenzielle Falle. Viele Händler<br />
<strong>im</strong>portieren preisgünstigere Ware aus dem Aus-<br />
Vorteil Rückgaberecht<br />
Be<strong>im</strong> Online-Einkauf räumt Ihnen der Gesetzgeber<br />
ein 14-tägiges Rückgaberecht ohne Wenn und<br />
Aber ein. Das heißt, wenn ein Produkt sich nach<br />
dem Anschließen als Rohrkrepierer entpuppt,<br />
nicht mit Ihren vorhandenen Geräten harmoniert<br />
oder andere Mängel aufweist, können Sie<br />
es ohne Angabe von Gründen zurückschicken.<br />
Ab 40 Euro Warenwert muss der Versender die<br />
Kosten übernehmen. Bei „guten“ Shops erhalten<br />
Sie in diesem Fall einen Retourenaufkleber,<br />
weniger servicefreundliche Vertreter lassen Sie<br />
in Vorleistung treten und erstatten die angefallenen<br />
Kosten oft erst auf mehrfache Nachfrage<br />
zurück. Pochen Sie auf Ihr Recht. Unseriös ist der<br />
Versuch, für angebliche Gebrauchsschäden oder<br />
Abnutzungserscheinungen Abzüge vorzunehmen.<br />
Haben Sie die Ware sorgsam ausgepackt,<br />
sollten Sie sich darauf unter keinen Umständen<br />
einlassen und gegebenfalls mit der Einschaltung<br />
eines Anwalts drohen.<br />
Auslandsschnäppchen? Denkste!<br />
Ja, es gibt elektronische Geräte, die <strong>im</strong> Ausland<br />
günstiger sind. Trotzdem sollten Sie sich<br />
die Bestellung gut überlegen. Neben den angesprochenen<br />
Unterschieden bei Ausstattung und<br />
möglicherweise auch Stromversorgung droht<br />
außerhalb der EU ein saftiger Aufschlag, weil Einfuhrzölle<br />
und 19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen.<br />
Je nach Gerätetyp kann das ein Plus von bis zu<br />
40 Prozent bedeuten, wodurch die vermeintliche<br />
<strong>Preise</strong>rsparnis dahin schmilzt – um so mehr, wenn<br />
etwas nicht nach Plan läuft und Sie mit einem<br />
Anbieter <strong>im</strong> Ausland über Ihnen in Deutschland<br />
zustehende Kundenrechte diskutieren müssen.<br />
Alexander Rösch<br />
Bilder: Stock.xchng<br />
106<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
PRO UND CONTRA VON POLFILTER- UND SHUTTERBRILLEN<br />
3D wie <strong>im</strong> Kino erleben<br />
LG will das vermeintlich „echte“ dreid<strong>im</strong>ensionale Kinoerlebnis ins Wohnz<strong>im</strong>mer holen und setzt in diesem Jahr<br />
ausschließlich auf passive Polfilter-Brillen. Andere Hersteller bleiben der aktiven Shuttertechnik treu. Beide Ansätze<br />
haben Vor- und Nachteile. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> erklärt Ihnen in einem Grundlagenartikel, worauf es ankommt.<br />
Die 3D-Darstellung ist bereits seit dem<br />
19. Jahrhundert <strong>im</strong> Gespräch und an<br />
der plastischen Darstellungsweise hat<br />
sich bis heute nichts geändert. So müssen<br />
<strong>im</strong>mer noch zwei min<strong>im</strong>al in der Perspektive<br />
zueinander verschobene Bilder unsere Augen<br />
getrennt erreichen – für die räumliche Illusion<br />
sorgt unser Gehirn. Für die Trennung der Bilder<br />
kommen seit Mitte des 21. Jahrhunderts Brillen<br />
mit verschiedenen Verfahren zum Einsatz –<br />
an dieser Stelle ist eine stetige Evolution zu<br />
verzeichnen. So fanden 1952 bei der Premiere<br />
des 3D-Klassikers „Der Teufel Bwana“ erstmals<br />
Polarisationsbrillen ihren Platz auf den Nasen<br />
von Tausenden Kinobesuchern. Die Technik findet<br />
auch heute noch in allen 3D-Kinos nach<br />
dem RealD-Standard Verwendung. In diesem<br />
Fall werden die Bilder mithilfe von polarisiertem<br />
Licht getrennt. In der 80er Jahren setzten viele<br />
Kinobetreiber auf das sogenannte Anaglyphenverfahren,<br />
das die Bilder anhand von Komplementärfarben<br />
trennt. Das Ergebnis wirkte<br />
jedoch sehr verschwommen und auch die Farben<br />
wurden verfälscht dargestellt – diese Form der<br />
Darstellung spielt heutzutage keine Rolle mehr.<br />
Im He<strong>im</strong>kino hat sich mittlerweile die Shuttertechnik<br />
etabliert. Hier besteht ein Brillenglas<br />
jeweils aus einem großen Flüssigkristall, welcher<br />
sich in Synchronisation mit dem Fernseher<br />
stetig öffnet und schließt. 2011 setzen aber auch<br />
einige Hersteller in den eigenen vier Wänden<br />
auf die Polarisationstechnik und wollen sich<br />
so dem Kinovorbild annähern. Neben den Vorund<br />
Nachteilen der Polfilter- und Shuttertechnik<br />
zeigen wir Ihnen auch, warum diese Taktik<br />
nicht ganz aufgeht und bei näherem Hinsehen<br />
letzterer Ansatz der Darstellung <strong>im</strong> 3D-Kino<br />
viel näher kommt.<br />
Dennis Schirrmacher/Christian Trozinski<br />
3D <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer und Kino<br />
3D-TV:<br />
Polfilteransatz<br />
3D-TV:<br />
Shutter-<br />
Ansatz<br />
3D-Kino:<br />
Polfilteransatz<br />
Quellmaterial Signalverarbeitung Ausstrahlung Brille<br />
Blu-ray 3D<br />
(Frame-<br />
Packing)<br />
Blu-ray 3D<br />
(Frame-<br />
Packing)<br />
Festplatte/<br />
Server<br />
(Frameafter-Frame)<br />
Das 3D-Bildformat muss in die Lineby-Line-Darstellungsweise<br />
übersetzt<br />
werden. In diesem Fall ist jeweils eine<br />
Zeile des Bildes einem Auge zugeordnet<br />
und die vertikale Auflösung<br />
halbiert sich (1 920 × 540 Pixel). Das<br />
Signal einer Blu-ray 3D muss gewandelt<br />
werden, was <strong>im</strong>mer mit min<strong>im</strong>alen<br />
Verlusten einhergeht.<br />
Im Zuge der Shutter-Technik muss<br />
das Signal einer Blu-ray 3D nicht verändert<br />
werden und wird 1 : 1 auf dem<br />
Bildschirm abgebildet. Die Full-HD-<br />
Auflösung mit 1 920 × 1080 Bildpunkten<br />
bleibt dabei für den Zuschauer<br />
erhalten.<br />
Der Real-D-Standard <strong>im</strong> digitalen<br />
Kino stellt plastische Bilder mit<br />
2 048 × 1 080 Bildpunkten dar und<br />
bietet somit eine geringfügig höhere<br />
Anzahl von Bildpunkten als <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino.<br />
Die Bilder werden ohne Auflösungsverlust<br />
nacheinander projiziert.<br />
Die Filterfolie am Display polarisiert<br />
jede Zeile jeweils unterschiedlich, damit<br />
die Polfilterbrille die beiden Bilder<br />
voneinander trennen kann. Dabei sind<br />
die Bilderströme stets gleichzeitig auf<br />
dem Bildschirm zu sehen, allerdings<br />
treten Interlace-Artefakte auf.<br />
Be<strong>im</strong> Shutter-Ansatz werden beide<br />
Bilder in voller HD-Auflösung abwechselnd<br />
gezeigt, meist unterbrochen<br />
durch Schwarzphasen. Jedes Auge<br />
wird mit 60 Bildern pro Sekunde<br />
versorgt.<br />
Vor dem Bildwerfer arbeitet ein aktiver<br />
Polfilter, der die nacheinander<br />
gezeigten Bilder für das linke und<br />
rechte Auge polarisiert. Die Darstellung<br />
erfolgt mit 72 Bildern pro Sekunde<br />
je Auge und ist damit fl<strong>im</strong>merfrei.<br />
Die Polfilterbrillen sind mit denen<br />
aus dem Kino identisch und weisen<br />
aufgrund der Funktionsweise kein Flackern<br />
be<strong>im</strong> Betrachten von 3D-Bildern<br />
auf. Dadurch fühlt sich das plastische<br />
Sehen sehr natürlich an. Aufgrund der<br />
s<strong>im</strong>plen Funktionsweise sind die Sehhilfen<br />
besonders preisgünstig.<br />
Im He<strong>im</strong>kino auf Shutter-Basis erfolgt<br />
die Bildtrennung durch die Brillengläser,<br />
die sich bis zu 60-mal in der<br />
Sekunde öffnen und schließen (für<br />
jedes Auge). Dadurch erscheint der<br />
Bildeindruck nahezu fl<strong>im</strong>merfrei,<br />
allerdings flackert in der Regel das<br />
Umgebungslicht.<br />
Dank des aktiven Polfilters am Projektor<br />
und einer silberbeschichteten<br />
Leinwand, welche die Polarisierung<br />
des Lichts bewahrt, können Kinozuschauer<br />
mittels Polfilterbrillen Bilder<br />
in voller HD-Auflösung fl<strong>im</strong>merfrei<br />
genießen.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 107
Praxis l 3D-Brillen<br />
3D-Verfahren<br />
Be<strong>im</strong> Polarisationsverfahren<br />
werden beide Bilder mit unterschiedlichen<br />
Welleneigenschaften<br />
projiziert; die passiven Filter<br />
in der Brille leiten nur die jeweils<br />
passenden Informationen an das<br />
linke und rechte Auge weiter (Bild<br />
oben). Im Display-Bereich würde<br />
sich die Au fösung halbieren, da<br />
ein passiver Filter am Display die<br />
Bildtrennung zeilen- oder spaltenweise<br />
vornehmen müsste.<br />
Bei der alternativen Shutter-<br />
Technik kommen batteriebetriebene<br />
aktive Brillen zum Zuge,<br />
die als Lichtschranke fungieren<br />
und die Gläser bis zu 60-mal in<br />
der Sekunde je Auge öffnen und<br />
schließen (Bild unten). Die volle<br />
HD-Aulösung bleibt erhalten, neben<br />
dem Helligkeitsverlust stört<br />
meist das Bild f<strong>im</strong>mern.<br />
Vom Fernseher/Projektor zur Brille<br />
Damit die Shutter-Brille die Bilder<br />
exakt filtert, kommuniziert diese<br />
über Infrarotsender mit dem<br />
Fernseher respektive Projektor<br />
(Bild oben). Sind die Sender nicht<br />
<strong>im</strong> Gerät integriert, müssen Sie<br />
diese nachträglich erwerben und<br />
über ein Kabel mit dem TV verbinden.<br />
Die Synchronisation mit den<br />
Fernsehern gelingt automatisch,<br />
notfalls hilft ein Knopfdruck an<br />
der Brille oder Sie müssen lediglich<br />
die Bügel aufklappen. Das<br />
Sichtfeld der Sender darf nicht<br />
von Gegenständen verdeckt werden.<br />
Be<strong>im</strong> Polfilterverfahren ist<br />
bei der Projektion zwingend eine<br />
Silberleinwand nötig (Bild unten),<br />
bei Fernsehern polarisiert eine<br />
Folie das Licht der zwei Bilder<br />
zeilenweise. Dabei halbiert sich<br />
die Auflösung.<br />
Brillen<br />
Bildhelligkeit<br />
Bei Polfilterbrillen wird in erster<br />
Linie mit dem geringen Gewicht<br />
geworben. So bringen LGs Nasenaufsätze<br />
verschwindend geringe<br />
16 Gramm auf die Waage<br />
(Bild oben). Eine Shutter-Brille<br />
schlägt <strong>im</strong> Schnitt mit rund 50<br />
Gramm zu Buche, Samsung bietet<br />
neuerdings jedoch ein flexibles<br />
Gestell an, das lediglich 28<br />
Gramm wiegt (Bild unten). Ein<br />
großer Vorteil der Polfilterbrillen<br />
ist der Verzicht auf eine Batterie.<br />
Zudem kosten sie nur wenige<br />
Euro, Shutter-Brillen dagegen<br />
mindestens 70 Euro. Polfilterbrillen<br />
punkten auch durch uneingeschränkte<br />
Kompatibilität, während<br />
Shutter-Brillen lediglich mit<br />
best<strong>im</strong>mten TV-Modellen harmonieren.<br />
Das wollen die Hersteller<br />
aber in Zukunft ändern.<br />
In der Praxis sollen 3D-Fernseher<br />
und -Projektoren mit dem<br />
Polfilterverfahren ein leuchtstärkeres<br />
Bild erzeugen, als von<br />
der Shutter-Technik gewohnt.<br />
Durch das stetige Öffnen und<br />
Schließen der aktiven Brillengläser<br />
geht bei letzterem Verfahren<br />
ein Großteil der Helligkeit<br />
verloren, meist werden die<br />
Schwarzphasen (Brillenglas geschlossen)<br />
länger als benötigt<br />
geschaltet, um Doppelkonturen<br />
zu vermeiden. Im Testlabor maßen<br />
wir dabei Einbrüche von teilweise<br />
mehr als 80 Prozent (Bild<br />
oben). Basierend auf weiteren<br />
Messwerten schneidet das Polfilterverfahren<br />
etwas besser ab,<br />
die Leuchtkraft wird aber auch<br />
hier um über 60 Prozent reduziert<br />
(Bild unten).<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Panasonic, RealD, Samsung<br />
108<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011
Bildflackern<br />
Auflösung<br />
Auch Shutter-Brillen kommen<br />
nicht ohne Polfilter aus, die das<br />
gestreute Licht des TVs gezielt<br />
filtern. Zusätzlich kommt es<br />
durch das Öffnen und Schließen<br />
der Brillengläser zum<br />
Flackern von Umgebungslicht<br />
(Bild oben). Sony verzichtet<br />
bei seinen Shutter-Brillen auf<br />
einen Polfilter und verhindert<br />
damit, dass Lichtwellen einer<br />
Deckenbeleuchtung blockiert<br />
werden (Bild unten). Im Gegenzug<br />
müssen Sie jedoch den<br />
Kopf zwingend gerade halten,<br />
denn durch den fehlenden Polfilter<br />
kann der 3D-Effekt nur<br />
noch auf der horizontalen Ebene<br />
aufrechterhalten werden.<br />
Der passive Ansatz der Polfilterbrillen<br />
gestaltet sich indes<br />
komplett flackerfrei.<br />
Be<strong>im</strong> sogenannten Frame-<br />
Packing-Format der Blu-ray 3D<br />
werden die Bilder jeweils mit<br />
1 920 × 1 080 Pixeln abwechselnd<br />
dargestellt und die Shutter-<br />
Technik separiert die Bilder (Bild<br />
oben). Im Zuge des Polfilterverfahrens<br />
muss das Bild jedoch<br />
umgewandelt werden, da der Ansatz<br />
auf das Line-by-Line-Format<br />
setzt, bei dem jeweils eine Zeile<br />
für ein Auge best<strong>im</strong>mt ist. Auf<br />
dem Display befindet sich eine<br />
Rasterfolie, die das Licht korrekt<br />
polarisiert, damit die Bilder getrennt<br />
werden können. Dies halbiert<br />
natürlich die Auflösung und<br />
das Bild wirkt <strong>im</strong> direkten Vergleich<br />
etwas unschärfer. Zudem<br />
ist das Raster aus etwa 2 Metern<br />
Abstand noch gut erkennbar<br />
(Bild unten).<br />
Crosstalk<br />
Bewegtbildschärfe<br />
Im Gegensatz zur Polfiltertechnik<br />
ist die Shutter-Technik fehleranfälliger.<br />
So kann es passieren,<br />
dass sich ein Brillenglas<br />
bereits öffnet, obwohl das Bild<br />
des anderen Auges noch dargestellt<br />
wird – Doppelkonturen<br />
sind die Folge (Bild oben). Um<br />
diese Fehler zu min<strong>im</strong>ieren, „löschen“<br />
wandernde Schwarzbalken<br />
(nicht mit dem bloßen Auge<br />
sichtbar) Bildinformatio nen und<br />
verhindern so störenden Crosstalk<br />
(Bild unten). Be<strong>im</strong> Polfilterverfahren<br />
muss hingegen die<br />
Rasterfolie am Display für die<br />
pixelperfekte Trennung sorgen,<br />
um Darstellungsfehler zu vermeiden.<br />
Dennoch kommt es an<br />
Objektkanten oft zur Bildung<br />
einer Treppenstruktur und fl<strong>im</strong>mernden<br />
Konturen.<br />
Kritiker der Shutter-Technik argumentieren,<br />
dass pro Auge nur<br />
noch 60 Bilder je Sekunde zur<br />
Verfügung stehen und schnelle<br />
Bildinhalte auf LCDs verwischen,<br />
die <strong>im</strong> 2D-Betrieb dank<br />
200-Hertz-Technik scharf erschienen.<br />
In der Praxis ist die<br />
3D-Bewegtbildschärfe aber nahezu<br />
perfekt, denn durch das<br />
Öffnen und Schließen der Brillengläser<br />
werden Schwarzphasen<br />
erzeugt und die Bilder für<br />
Sekundenbruchteile ausgeblendet.<br />
Darunter leidet <strong>im</strong> Gegenzug<br />
aber die Helligkeit (Bild oben).<br />
Der Polfilteransatz wird derzeit<br />
nur bei Mittelklasse-LCDs auf<br />
100-Hertz-Basis eingesetzt und<br />
Bildfolgen muten verwischter an<br />
(Bild unten). Dafür bleibt das Bild<br />
angenehm leuchtstark.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 109
Testübersicht<br />
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Flachbildfernseher LED-LCD/LCD<br />
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Projektoren<br />
Mitsubishi HC3800 * 1.2010 1 399 66 % befriedigend<br />
Acer H7530D * 1.2010 999 60 % befriedigend<br />
Samsung UE46C8790 Panasonic TX-L42V20 Philips 32PFL8605<br />
Philips 58PFL9955H * 58 Zoll 1.2011 4 199 85 % sehr gut<br />
Loewe 40 LED 200 DR+ * 40 Zoll 2.2011 3 600 85 % sehr gut<br />
Philips 46PFL9705K * 46 Zoll 6.2010 2 999 85 % sehr gut<br />
Samsung UE46C8790 * 46 Zoll 4.2010 2 799 85 % sehr gut<br />
Benq Joybee GP1 * 5.2009 499 40 % ausreichend<br />
DVD-Komplettsysteme<br />
Samsung HT-TX715 2.2009 769 76 % gut<br />
Philips CinemaOne CTS4000 1.2009 450 73 % gut<br />
Blu-ray-Player<br />
Philips 32PFL9705 * 32 Zoll 5.2010 1 499 84 % gut<br />
Samsung UE46C7700 46 Zoll 3.2010 2 500 84 % gut<br />
Sony KDL-46HX905 * 46 Zoll 5.2010 2 899 84 % gut<br />
Panasonic TX-L32D28 * 32 Zoll 5.2010 1 199 82 % gut<br />
Panasonic TX-L42V20 * 42 Zoll 4.2010 1 499 82 % gut<br />
Philips 40PFL9904 40 Zoll 1.2010 4 000 82 % gut<br />
Samsung UE32C8790 * 32 Zoll 5.2010 1 399 82 % gut<br />
LG 47LEX8 * 47 Zoll 2.2011 4 999 81 % gut<br />
Loewe Xelos A32 32 Zoll 5.2009 2 000 81 % gut<br />
Philips 46PFL8705 * 46 Zoll 5.2010 2 199 81 % gut<br />
Samsung LE32B679 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />
Sony KDL-55NX815 * 32 Zoll 6.2010 3 499 81 % gut<br />
Toshiba 46SV685 46 Zoll 6.2009 2 499 81 % gut<br />
LG 47LX9500 * 47 Zoll 6.2010 2 999 80 % gut<br />
Philips 32PFL8605 * 32 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
Sharp LC-46LE925E * 46 Zoll 6.2010 2 899 80 % gut<br />
Sony KDL-46NX705 * 46 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
LG 42SL9000 42 Zoll 1.2010 1 700 78 % gut<br />
Sony 32EX705 * 32 Zoll 5.2010 899 76 % gut<br />
Sharp LC-46LE820E * 46 Zoll 4.2010 1 999 75 % gut<br />
LG 46LE8500 * 46 Zoll 5.2010 2 149 74 % gut<br />
LG 47LE7500 * 47 Zoll 4.2010 1 899 73 % gut<br />
Toshiba 46VL733G * 46 Zoll 4.2010 1 599 71 % gut<br />
Orion TV32FX555BD 32 Zoll 2.2010 629 67 % befriedigend<br />
Enox MPL-9519LED 19 Zoll 6.2009 299 60 % befriedigend<br />
Orion TV32LB1000 * 32 Zoll 5.2010 599 57 % befriedigend<br />
Flachbildfernseher Plasma<br />
Panasonic TX-P42V20E<br />
Panasonic TX-P50VT20 50 Zoll 3.2010 2 600 89 % sehr gut<br />
Panasonic TX-P42VT20E* 42 Zoll 6.2010 1 999 85 % gut<br />
Panasonic TX-P42V20E* 42 Zoll 4.2010 1 599 80 % gut<br />
Samsung PS50B679 50 Zoll 5.2009 1 799 80 % gut<br />
Projektoren<br />
JVC DLA-X7 * 2.2011 6 999 89% sehr gut<br />
JVC DLA-X3 * 1.2011 3 999 84 % gut<br />
Sony VPL-VW90ES * 2.2011 6 490 82% gut<br />
Panasonic PT-AE4000 * 3.2010 2 700 81 % gut<br />
Optoma HD87 * 2.2011 2 999 75 % gut<br />
Samsung SP-A600B * 2.2011 999 72 % gut<br />
Benq W600+ * 2.2011 549 55 % befriedigend<br />
Samsung BD-C6500<br />
Sony BDP-S570<br />
Marantz UD9004 2.2010 5 500 91 % ausgezeichnet<br />
Panasonic DMP-BDT300 3.2010 499 91 % ausgezeichnet<br />
Philips BDP9500 2.2010 550 89 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6900 3.2010 399 89 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6500 * 4.2010 299 88 % sehr gut<br />
Marantz UD5005 * 2.2011 599 88 % sehr gut<br />
Sony BDP-S570 * 4.2010 229 88 % sehr gut<br />
Panasonic DMP-BD85 2.2010 329 88 % sehr gut<br />
Philips BDP7500 2.2010 299 87 % sehr gut<br />
Sony BDP-S370 3.2010 179 87 % sehr gut<br />
Samsung BD-P4610 2.2010 449 85 % sehr gut<br />
LG BD-390 2.2010 349 84 % gut<br />
Panasonic DMP-BD65 3.2010 199 84 % gut<br />
Denon DBP-1611UD * 1.2011 429 83 % gut<br />
Panasonic DMP-BDT110 * 2.2011 199 83 % gut<br />
LG BD-370 2.2010 279 82 % gut<br />
Sony PS3 Sl<strong>im</strong> 6.2009 299 82 % gut<br />
Onkyo DV-BD507 6.2009 399 81 % gut<br />
Philips BDP8000 * 6.2010 349 80 % gut<br />
Harman Kardon BDP 10 4.2009 699 77 % gut<br />
Panasonic DMP-BDT100 * 6.2010 299 75 % gut<br />
Samsung BD-C6800 * 6.2010 349 71 % gut<br />
Sharp BD-HP90S * 6.2010 449 69 % befriedigend<br />
LG BX580 * 6.2010 399 67 % befriedigend<br />
Blu-ray-Rekorder<br />
Panasonic DMR-BS750 2.2010 999 91 % ausgezeichnet<br />
Panasonic DMR-BS785 * 6.2010 849 90 % ausgezeichnet<br />
Blu-ray-Komplettsysteme<br />
Panasonic SC-BT200 4.2009 799 85 % sehr gut<br />
LG HB954PB 5.2009 999 84 % gut<br />
Sony HTP-BD36SF 5.2009 849 82 % gut<br />
Samsung HT-C9959W * 6.2010 1 999 81 % gut<br />
Philips HTS9520 * 6.2010 1 250 80 % gut<br />
Sony BDV-E970W * 6.2010 799 77 % gut<br />
Samsung HT-BD2 1.2009 1 649 74 % gut<br />
JVC NX-BD3 1.2009 999 73 % gut<br />
Teufel Impaq 3000 * 1.2011 699 66 % befriedigend<br />
Blu-ray-Soundbars<br />
Philips HTS8160B 1.2010 1 200 81 % gut<br />
Samsung HT-BD8200 1.2010 1 000 80 % gut<br />
LG HLB54S 1.2010 1 000 79 % gut<br />
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Canon, Denon, JVC, Kenwood, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Samsung, Sony<br />
110<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />
* nach neuem Bewertungssystem bewertet<br />
neu aufgenommene Testergebnisse sind farbig markiert
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Blu-ray-Soundbars<br />
Philips HTS9140 1.2011 1 249 75 % gut<br />
Panasonic SC-BFT800 1.2011 799 68 % befriedigend<br />
DVD/HDD-Rekorder<br />
Sony RDR-AT105 3.2009 339 87 % sehr gut<br />
Samsung BD-C8500 * 6.2010 599 85 % sehr gut<br />
LG HR570S * 6.2010 549 81 % gut<br />
Panasonic DMR-EX93 * 4.2010 499 78 % gut<br />
HDTV-Receiver (Satellit)<br />
Vantage VT-1 * 3.2010 649 89 % sehr gut<br />
Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />
Internetradios<br />
Pure Sensia * 6.2010 349 81 % gut<br />
Sonoro Elements W * 6.2010 399 80 % gut<br />
Logitech Squeezebox Boom * 6.2010 289 80 % gut<br />
Terratec Noxon iRadio for iPod * 6.2010 249 77 % gut<br />
Xoro HMT 350 * 6.2010 129 75 % gut<br />
Muvid IR 815 * 6.2010 169 73 % gut<br />
Scott RXI 100 WL * 6.2010 149 51 % ausreichend<br />
Netzwerkplayer<br />
Kathrein UFS 922 * 2.2010 629 88 % sehr gut<br />
VU+ Duo * 2.2010 479 87 % sehr gut<br />
Eycos S82.15 HD * 1.2011 299 85 % sehr gut<br />
Humax iCord HD+ * 5.2010 649 85 % sehr gut<br />
Telestar Diginova HD+ * 5.2010 319 85 % sehr gut<br />
Ferguson Ariva TT HD PVR * 2.2010 409 83 % gut<br />
Topfield SRP-2100 * 2.2010 619 82 % gut<br />
Technotrend TT-select850HDTV * 2.2010 190 81 % gut<br />
Opticum 9600HD * 2.2010 191 80 % gut<br />
Microelectronic Micro M200HD * 2.2010 169 78 % gut<br />
Smart CX 10 * 5.2010 199 78 % gut<br />
Skymaster DXH 90 * 2.2010 80 77 % gut<br />
Smart CX 42 * 1.2011 199 77 % gut<br />
Kathrein UFS 931 HD+ * 5.2010 209 75 % gut<br />
Homecast Pure HD+ * 5.2010 129 74 % gut<br />
Nanoxx Alpha HD * 2.2010 169 73 % gut<br />
Logitech Squeezebox Philips NP 2500 Sonos ZP 90<br />
Logitech Squeezebox Touch * 5.2010 299 83 % gut<br />
Philips Streamium NP 2500 * 5.2010 229 74 % gut<br />
Sonos ZP 90 * 5.2010 349 69 % befriedigend<br />
Stereo-Standlautsprecher<br />
Nubert nuVero 14 * 3.2010 3 880 (Paar) 95 % ausgezeichnet<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 800 * 3.2010 3 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Heco The Statement * 3.2010 4 000 (Paar) 88 % sehr gut<br />
Canton Karat 790.2 DC * 1.2011 2 498 (Paar) 86 % sehr gut<br />
Nubert nuLine 102 1.2010 1 500 (Paar) 83 % gut<br />
PSB Speakers Imagine T 1.2010 2 000 (Paar) 77 % gut<br />
Yamaha Soavo 3 1.2010 1 900 (Paar) 76 % gut<br />
German Maestro HD-PF 200 * 1.2011 598 (Paar) 74 % gut<br />
Stereo-Regallautsprecher<br />
SKT SDR502HD * 2.2010 100 73 % gut<br />
Technotrend TT-select S845 HD+ * 5.2010 259 73 % gut<br />
Comag SL60 HD+ * 5.2010 149 72 % gut<br />
Megasat Twin HD * 1.2011 169 71 % gut<br />
HDTV-Receiver (Kabel)<br />
Vantage HD 8000C 3.2009 529 86 % sehr gut<br />
AV-Receiver<br />
Denon AVR-4311 * 2.2011 2 199 90 % ausgezeichnet<br />
Onkyo TX-NR5008 * 2.2011 2 599 90 % ausgezeichnet<br />
Harman Kardon AVR760 * 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />
Harman Kardon AVR660 * 2.2011 1 999 85 % sehr gut<br />
Denon AVR-3310 * 2.2010 1 299 84 % gut<br />
Denon AVR-2310 5.2009 900 83 % gut<br />
Onkyo TX-SR707 5.2009 799 81 % gut<br />
Harman Kardon AVR260 * 5.2010 699 78 % gut<br />
Marantz SR 6004 * 2.2010 980 78 % gut<br />
Sony STR-DA3500ES * 2.2010 999 75 % gut<br />
Onkyo TX-SR 608 * 5.2010 499 74 % gut<br />
Onkyo TX-SR 577 6.2009 399 74 % gut<br />
Sony STR-DA3600ES * 2.2011 1 199 74 % gut<br />
Sony STR-DN1010 * 5.2010 599 73 % gut<br />
Adam Audio Cl. Comp. Mk3 Piega Premium 1 Quadral Aurum Altan VIII<br />
Adam Audio Classic Compact Mk3 4.2010 2 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Bowers & Wilkins CM5 2.2010 1000 86 % sehr gut<br />
Piega Premium 1 4.2010 1 700 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Quadral Aurum Altan VIII 4.2010 1 400 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Swans M1 Monitor 4.2010 1 400 (Paar) 84 % gut<br />
Focal Chorus 807V 2.2010 250 83 % gut<br />
Dynaudio Excite X16 2.2010 560 81 % gut<br />
Surround-Lautsprecher<br />
Bowers & Wilkins 600er-Serie 5.1 2.2009 3 200 86 % sehr gut<br />
Wharfedale Diamond 10 Serie 5.2009 995 86 % sehr gut<br />
ASW Opus 4.2009 3 160 85 % sehr gut<br />
Elac Linie 50 * 3.2010 1 000 83 % gut<br />
Nubert nuBox Serie 5.2009 1 050 83 % gut<br />
Quadral Agentum Serie 5.2009 1 260 83 % gut<br />
Elac Serie 50 5.2009 930 82 % gut<br />
Teufel System 5 THX Select 2 5.2009 1 599 82 % gut<br />
PSB Speakers Alpha * 3.2010 2 000 76 % gut<br />
Stereo-Komplettanlagen<br />
Universalfernbedienungen<br />
One For All Xsight Touch * 1.2011 179 87 % sehr gut<br />
Logitech Harmony One * 1.2011 139 87 % sehr gut<br />
Philips Prestigo SRT9320 * 1.2011 149 73 % gut<br />
Marmitek Easy Icon 10 RF * 1.2011 79 72 % gut<br />
Schwaiger UFB2000 * 1.2011 79 67 % befriedigend<br />
Sony RM-VL1400T * 1.2011 129 51 % ausreichend<br />
Philips MCD900 Kenwood K-1000 Denon D-F107<br />
Philips MCD900 4.2010 799 78 % gut<br />
Kenwood K-1000 4.2010 799 77 % gut<br />
Denon D-F107 4.2010 649 76 % gut<br />
Harman Kardon MAS 100 4.2010 799 75 % gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
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111
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Herr Smith, Sie sind seit November<br />
2010 bei Sky Deutschland. Vorher<br />
haben Sie acht Jahre bei BSkyB<br />
in Großbritannien verbracht. Sind<br />
deutsche Kunden tatsächlich<br />
„schwieriger“?<br />
Jeder Kunde ist einzigartig – und<br />
das unabhängig davon, wo er lebt.<br />
Jeder, der das vergisst, wird es<br />
schwer haben. Nichtsdestotrotz<br />
unterscheidet sich – meiner Meinung<br />
nach – der britische nicht so<br />
sehr vom deutschen Konsumenten.<br />
Beide wollen die bestmögliche Unterhaltung<br />
einfach nutzen, verlässlich und auf die Art und<br />
Weise, wie sie es wünschen. Für gutes Entertainment<br />
sind Menschen auf der ganzen Welt<br />
bereit, Geld auszugeben. Natürlich sind wir in<br />
Deutschland in punkto Marktdurchdringung<br />
noch nicht so weit wie in England. Doch das<br />
birgt für mich ein ungeheures Potenzial für Sky.<br />
Sky Go tritt mit dem Anspruch an: “Die Zukunft<br />
des Fernsehens beginnt hier”. Erklären Sie<br />
das Produkt doch mal einem Zuschauer, der<br />
noch nie mit Sky in Berührung gekommen ist.<br />
Mit Sky Go können Zuschauer selbst entscheiden,<br />
wo und wann sie ihr Lieblingsprogramm<br />
sehen möchten. Ich denke, dass Sky Deutschland<br />
damit den ersten real integrierten Service<br />
bietet, der zeigt wie Fernsehunterhaltung in<br />
der Zukunft aussieht. Fernsehkonsum wird<br />
nicht mehr nur <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer stattfinden,<br />
ebenso wenig wird TV nur mehr über ein einziges<br />
Gerät von der ganzen Familie geschaut.<br />
Fernsehen wird vermehrt <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer, <strong>im</strong><br />
Garten, <strong>im</strong> Cafe und <strong>im</strong> Zug gesehen – und dies<br />
über den Fernseher, das Internet, Tablets wie<br />
das iPad und Smartphones wie das iPhone.<br />
Unsere Kunden verdienen den bestmöglichen<br />
Service, die größte Auswahl, die beste Qualität,<br />
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„Alle Kunden wollen die bestmögliche Unterhaltung“<br />
Sky-Produktchef Euan Smith über zufriedene Abonnenten<br />
Euan Smith, Senior<br />
Vice President Product<br />
& Operations bei Sky<br />
Deutschland<br />
Innovationen. Bei Sky stehen wir<br />
jeden Morgen mit dem Wunsch<br />
auf, diese Vision zu realisieren.<br />
Zu Ihren Verantwortlichkeiten gehört<br />
auch der Ausbau der Produktpalette<br />
von Sky. Dürfen Sie uns<br />
schon verraten, welche Innovationen<br />
wir nach der Einführung von<br />
Sky Go <strong>im</strong> laufenden Jahr noch<br />
erwarten können?<br />
Sky Go, wie es momentan aussieht,<br />
ist nur der Beginn und wir<br />
werden den Service in den kommenden Monaten<br />
weiter ausbauen. Daneben fokussieren<br />
wir uns weiterhin auf die Themen HD und Sky+.<br />
Wir werden <strong>im</strong> Laufe des Jahres einiges zu<br />
verkünden haben. Zum jetzigen Zeitpunkt nur<br />
soviel: Es gibt viele Punkte auf unserer Roadmap,<br />
auf die sich die Zuschauer freuen dürfen.<br />
Glauben Sie, dass sich das Fernseherlebnis<br />
in den kommenden Jahren zunehmend von linearen<br />
Programmabläufen und gemeinsamen<br />
Fernsehabenden <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer wegentwickeln<br />
wird? Welche Rolle könnte Sky in einer<br />
veränderten Medienlandschaft einnehmen?<br />
Eine Vorhersage der Zukunft ist <strong>im</strong>mer schwierig.<br />
Das TV-Erlebnis ändert sich kontinuierlich<br />
und mit Sky Go sind wir sehr gut aufgestellt.<br />
Eines ist jedoch klar: Konsumenten werden<br />
sich gutes Entertainment wünschen, das zu<br />
ihrem persönlichen, familiären und sozialem<br />
Leben passt.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass Sky in dieser<br />
sich stetig verändernden Medienlandschaft<br />
für die kommenden Jahre sehr gut aufgestellt<br />
ist – unsere Historie ist von großartigen<br />
Innovationen geprägt, und das wird sich<br />
nicht ändern.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sky<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Verleger<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Herausgeber<br />
Chefredaktion<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Alexander Rösch (AR)<br />
Chef vom Dienst (CVD) Dennis Schirrmacher (DS)<br />
Redaktion<br />
Produktbetreuung<br />
Lektorat<br />
Grafikdesign<br />
Redaktionsanschrift<br />
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Vertrieb<br />
Druck<br />
Impressum<br />
Lydia Fischer (LF), Uwe Funk (UF), Martin<br />
Gleitsmann (MG), Christian Hill (CH),<br />
Thomas Köhre (TK), Ricardo Petzold (RP),<br />
Torsten Pless (TP), Jana Skoupy (JS), Falko<br />
Theuner (FT), Christian Trozinski (CT), Jens Voigt (JV),<br />
Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Hirra Hafeez, Verena Rottmann (Ltg.)<br />
Katharina Neumann<br />
Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />
Julia Schmenger, Jenny Schmidt, Katharina<br />
Schreckenbach (Ltg.), K<strong>im</strong> Trank, Isabell Ulitzka,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@digital-tested.de<br />
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© 2011 Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />
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