26.02.2014 Aufrufe

DIGITAL TESTED Preise im Sturzflug (Vorschau)

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3 . 2011 Juni/Juli D: 3,99 €<br />

Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90,<br />

BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €<br />

Leserwahl: Alle Gewinner!<br />

XXL<br />

TESTS<br />

PREISE IM STURZFLUG<br />

- Fünf LCD-TVs zum Schnäppchenpreis von<br />

Philips, Sharp, Sony, Hannspree und Changhong<br />

- Blu-ray-Quartett: Viel Player für wenig Geld ab S. 26<br />

inklusive<br />

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40 Blu-rays und DVDs <strong>im</strong><br />

Check – PLUS: 16 Seiten<br />

„Filmen und Fotografieren“<br />

2<br />

Gratis-Hefte!<br />

DRUCKVOLL<br />

6 Regallautsprecher <strong>im</strong> Test –<br />

überraschender Sieger S. 72<br />

WELCHE 3D-BRILLE?<br />

Polfilter vs. Shutter:<br />

Der unbestechliche<br />

Technikvergleich S. 107<br />

TV AUFBOHREN<br />

Dreambox 800 für Fernsehen<br />

mit Linux-Power – Slingbox Pro<br />

streamt US-Bezahlsender S. 43<br />

JAPAN-KATASTROPHE<br />

Wird Technik jetzt teurer?<br />

Die weltweiten Folgen S. 6<br />

AUFNAHMETALENT<br />

TV-Rekorder mit Blu-ray-<br />

Player von Samsung S. 45<br />

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Demnächst auf 3D Blu-ray<br />

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Quattron, ganz großes 3D Kino.<br />

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Die prämierte TV-Innovation 2010/2011 Sharp AQUOS Quattron Technologie.<br />

Die Quattron 4-Farb-Technologie arbeitet <strong>im</strong> Gegensatz zum herkömmlichen RGB-Farbsystem mit<br />

einer vierten Farbe – Gelb –, wodurch die Farben noch echter und tiefer wirken. Quattron sorgt in<br />

Kombination mit der 3D-Technologie für ein noch nie gesehenes Fernseherlebnis und exzellente<br />

Energieeffizienz*. Genießen Sie Fernsehen in einer neuen D<strong>im</strong>ension.<br />

Man muss es sehen, um es zu verstehen.<br />

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*Das Modell LC-60LE925E besitzt das EU Energielabel TV und wurde in die höchste Energieeffizienzklasse (des für 2011 gültigen Etiketts) A-grün eingeteilt


Aus der Redaktion<br />

Ausgezeichnet: Die Leserwahl 2011<br />

Anzeige<br />

Wenn ein Verlag mit Auszeichnungen<br />

winkt, ist Skepsis angebracht.<br />

Zu oft geraten Preisverleihungen<br />

zu einer ungenießbaren Mixtur<br />

aus Verbeugungen vor langjährigen Werbekunden,<br />

Selbstbeweihräucherung und PR<br />

in eigener Sache. Anders sieht es aus, wenn<br />

eine Redaktion das Heft ihren Lesern in<br />

die Hand gibt und die Entscheidung treffen<br />

lässt, welche TV-Geräte, Blu-rays oder<br />

Receiver eine Würdigung wirklich verdient<br />

haben. Damit bildete die jährliche Leserwahl<br />

des Auerbach-Verlags auch 2011 wieder einen erfreulichen Gegenentwurf<br />

zu den üblichen narzisstisch geprägten Nabelschauen der Branche.<br />

Redakteure, Testlabor-Mitarbeiter und Vertreter der anwesenden Firmen<br />

nutzten den Abend nicht zuletzt zu Gesprächen über technische Schwächen,<br />

Feature-Wünsche und mögliche Weiterentwicklungen. Wie gut das<br />

funktioniert, zeigte sich „am Tag danach“, als Delegationen mehrerer<br />

TV- und Receiver-Hersteller noch einmal persönlich in den Verlagsräumen<br />

vorbeischauten und sich schlechte Messwerte in einzelnen Disziplinen<br />

und Kinderkrankheiten erläutern ließen, um sie bei künftigen Modellgenerationen<br />

abzustellen. Dass bei aller Fachs<strong>im</strong>pelei aber auch der Spaß<br />

nicht zu kurz kam, lesen Sie ab Seite 12. Hier können Sie auch gleich<br />

nachschauen, ob es Glücksgöttin Fortuna bei der Auslosung der über 300<br />

<strong>Preise</strong> <strong>im</strong> Gesamtwert von mehr als 50 000 Euro gut mit Ihnen gemeint hat.<br />

Ausprobiert: Technik-Neuheiten für jeden Geldbeutel<br />

Dass bei der Anschaffung neuer Unterhaltungselektronik das Geld nicht<br />

<strong>im</strong>mer locker sitzt, wissen auch die Redakteure der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>. Deshalb<br />

haben wir in dieser Ausgabe den Fokus auf den Einsteigerbereich<br />

gelegt und klopfen für Sie ab: Wie viel Fernsehvergnügen können Sie in der<br />

Preisklasse unter 800 Euro erwarten? Unser Vergleichstest ab Seite 26<br />

geht dieser Frage anhand aktueller 32-Zoll-Modelle von bekannten Marken<br />

wie Philips, Sharp und Sony nach, hinterfragt aber auch, ob hierzulande<br />

noch nicht so bekannte Vertreter wie Hanspree und Changhong möglicherweise<br />

zur Festigung ihrer Marktposition mehr Leistung fürs Geld bieten.<br />

Auch bei den Blu-ray-Playern darf ein Quartett aus günstigen Abspielern<br />

unterhalb der 150-Euro-Schwelle ab Seite 36 demonstrieren, was es<br />

kann. Ein Ratgeber zum Schnäppchen-Shopping <strong>im</strong> Praxis-Teil dieser<br />

Ausgabe rundet das Thema ab. Ansonsten haben wir die aktuelle Dreambox<br />

für Sie getestet und uns hochwertige Stereo-Lautsprecher, clevere<br />

Streaming-Boxen, Vollverstärker sowie viele weitere Elektronik-Künstler<br />

mit „Haben will“-Faktor für Sie angesehen. Viel Spaß be<strong>im</strong> Schmökern!<br />

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nuBox 681 Set<br />

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„Gigantische Bass- und<br />

Grundtongewalt“<br />

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Beigelegt: 16 Seiten FILMEN & FOTOGRAFIEREN<br />

Natürlich wird einem heutzutage kaum noch etwas geschenkt, doch bei<br />

der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> nehmen wir es in diesem Monat nicht so genau und<br />

spendieren Ihnen als kostenlose Zugabe eine neue Ausgabe der FILMEN &<br />

FOTOGRAFIEREN. Die Experten unserer Redaktion werfen in unserem<br />

Sonderheft einen Blick über den Tellerrand und verraten Ihnen, welche<br />

Spiegelreflex- oder Kompaktkameras Ihre Ansprüche am besten erfüllen,<br />

was Sie über digitale Camcorder, Objektive und Blitze wissen sollten – und<br />

was es mit dem unscheinbaren Kürzel HDR auf sich hat.<br />

Viel Spaß mit dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>!<br />

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Alexander Rösch, Chefredakteur<br />

Ehrliche Lautsprecher


INHALT<br />

| 12<br />

STRAHLENDE HELDEN<br />

Die Leser der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> haben mitentschieden. Wir lüften das<br />

Gehe<strong>im</strong>nis über die 30 besten Produkte des Jahres und verteilen<br />

<strong>Preise</strong> <strong>im</strong> Gesamtwert von mehr als 50 000 Euro an Sie<br />

Aktuelles<br />

| 06<br />

DIE WELT<br />

BLICKT AUF<br />

JAPAN<br />

Erdbeben, Tsunamis und<br />

Atom-Katastrophen: Die Welt<br />

hält angesichts der Ereignisse<br />

in Japan den Atem an. Auch<br />

die Elektronikbranche hat mit<br />

den Folgen zu kämpfen. Wir<br />

haben bei den Herstellern<br />

nachgefragt<br />

06 Japan und die Folgen: Wird Unterhaltungselektronik wirklich teurer?<br />

08 He<strong>im</strong>kino-Neuheiten 2011: Philips poliert seine Modellpalette auf<br />

10 Panasonic schickt neue Plasma-Flotte an den Start<br />

10 Kabelnetzbetreiber halten am Auslaufmodell Analog-TV fest<br />

11 Hochauflösende Privatsender ab Sommer auch bei Sky<br />

12 Leserwahl 2011: Strahlende Gewinner und bestechende Technik<br />

20 Toshiba Cevo: Das letzte Wort für perfektes Fernsehvergnügen?<br />

| 26<br />

TV-SPASS AB 500 EURO<br />

Was können die aktuellen Einstiegsmodelle der führenden<br />

Hersteller? Wie schlagen sich <strong>im</strong> direkten Vergleich die weniger<br />

bekannten „Exoten“ von Hannspree und Changhong? Unser<br />

Fünf-Geräte-Test liefert unbestechliche Antworten<br />

Test<br />

| 20<br />

3DTV – THE NEXT<br />

GENERATION<br />

Mit Prozessor-Power<br />

der Superlative hilft<br />

Toshiba seinen neuen<br />

Cevo-Fernsehern auf<br />

die Sprünge. Ob sich<br />

der Aufwand auch für<br />

den Zuschauer lohnt,<br />

haben sich unsere<br />

Testexperten für Sie<br />

angesehen<br />

26 Preisbrecher: 32-Zöller von Philips, Sharp, Sony, Hannspree, Changhong<br />

36 Blu-ray-Player-Quartett von LG, Sony, Philips und Sharp <strong>im</strong> Vergleich<br />

43 Slingbox Pro HD: Fernsehen ohne Grenzen dank Internet<br />

45 Samsung BD-C8900S: Die perfekte Kombi aus Player und Rekorder?<br />

47 Traumhaft: Wie die Dreambox 800 Digital-TV noch komfortabler macht<br />

69 Stereo-Vollverstärker: Harman Kardons HK990 lässt Muskeln spielen<br />

72 Schick <strong>im</strong> Regal: Sechs Regallautsprecher für opt<strong>im</strong>alen Klang zuhause<br />

83 Super-Audio-CD: Wie Marantz dem Standard neues Leben einhaucht<br />

86 Cubed Audio: Der Lautsprecher mit der Ecke – eine Klangrevolution?<br />

| 51<br />

16 SEITEN<br />

GRATIS-EXTRA<br />

Von der digitalen Spiegelreflex-Kamera<br />

bis zum schicken 3D-Camcorder: Unser<br />

Sonderheft FILMEN & FOTOGRAFIEREN<br />

präsentiert die Pflichtausstattung<br />

für Fotografen und Nachwuchsfilmer<br />

4<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

Bilder Titel: Auerbach Verlag, B&W, Dream Mult<strong>im</strong>edia, Philips, Pioneer, Samsung, Sharp, Sony, Stock.xchng


Praxis<br />

| 107<br />

3D-TECHNIKEN<br />

IM VERGLEICH<br />

Aktive Shutter-Brillen und passive Polfilter-Brillen<br />

holen die dritte D<strong>im</strong>ension ins He<strong>im</strong>kino.<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat sich für Sie angeschaut,<br />

welche Lösung das beste 3D-Erlebnis beschert<br />

Getestete Geräte<br />

Seite Gerät<br />

LCD-Fernseher<br />

28 Philips 32PFL6606K<br />

29 Sharp LC32LE320E<br />

30 Hanspree SV32LMNB<br />

32 Changhong LF32F716D<br />

33 Sony KDL-32EX525<br />

Blu-ray-Player<br />

37 Sony BDP-S280<br />

38 Philips BDP3200<br />

40 LG BD670<br />

41 Pioneer BDP-333<br />

Netzwerk-Player<br />

43 Slingmedia Slingbox Pro HD<br />

BD-Player/HDD-Rekorder<br />

45 Samsung BD-C8900S<br />

Linux-Receiver<br />

47 Dreambox DM 800 HD se<br />

Stereo-Vollverstärker<br />

69 Harman Kardon HK990<br />

Regallautsprecher<br />

74 B&W 685<br />

75 Mordaunt Short Mezzo 2<br />

76 Elac BS 243<br />

77 JBL LS40<br />

78 KEF Q100<br />

79 Nubert nuVero 4<br />

SACD-Player<br />

83 Marantz SA-KI Pearl Lite<br />

49 Aufgeschraubt: Rekorder-Player-Kombi unter die Lupe genommen<br />

50 Poster: Loewes Individual-Fernseher hören das Gras wachsen<br />

105 Schäppchen-Alarm: Checkliste für den Einkauf ohne Risiko<br />

107 Know-how: Polfilter vs. Shutter – das sind die Unterschiede<br />

Aus der Redaktion<br />

03 Editorial<br />

23 Dr. Test<br />

23 Dave & Ted<br />

24 Aus dem Testlabor<br />

25 So testen wir<br />

87 Leserbriefe<br />

88 Lexikon<br />

110 Testübersicht<br />

112 Fachhändlerverzeichnis<br />

114 Nachgefragt/<strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />

BLU-RAY TEST<br />

Aktuelle Filmnews 90<br />

DVD- und Blu-ray-Charts 90<br />

<strong>Vorschau</strong> 91<br />

Blu-ray Disc<br />

Alice <strong>im</strong> Wunderland 3D 101<br />

Beaufort 100<br />

Bolt 3D 101<br />

Briefe an Julia 94<br />

Das Gehe<strong>im</strong>nis der Geisha 100<br />

Das Mädchen mit dem Perlenohrring 94<br />

Der letzte Gentleman 98<br />

Eat Pray Love 94<br />

Ein gutes Herz 97<br />

Family Guy – Die Trilogie 99<br />

Harry Potter – Die Heiligtümer des Todes (I) 92<br />

Heroes – Season 4 98<br />

Heartless 96<br />

Kids – In den Straßen von New York 97<br />

Maos letzter Tänzer 97<br />

Ms. Brisby und das Gehe<strong>im</strong>nis von N<strong>im</strong>h 98<br />

Ondine 96<br />

Piranha 3D 101<br />

Ponyo – Das große Abenteuer am<br />

Meer 96<br />

Resident Evil: Afterlife 3D 101<br />

Schande 93<br />

Smallville (9. Staffel) 99<br />

Spurlos 97<br />

Step Up 3D 101<br />

Stichtag 99<br />

The American 93<br />

The Joneses 98<br />

The Road 93<br />

Verlobung auf Umwegen 94<br />

Veronika beschließt zu sterben 100<br />

Vier Federn 98<br />

DVD<br />

Bedways 104<br />

Der kleine Nick 102<br />

Dinner für Spinner 103<br />

Machete 104<br />

Megamind 102<br />

Rapunzel – Neu verföhnt 102<br />

Stone 103<br />

Unstoppable – Außer Kontrolle 104<br />

Bilder Inhalt: Auerbach Verlag, Changhong, Hannspree, Philips, RealD, Stock.xchng, Toshiba<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 5


Aktuelles<br />

LIEFERENGPÄSSE UND PREISERHÖHUNGEN<br />

Japan und die Folgen<br />

Die Unterhaltungsindustrie ist die Wiege von Technologien und Innovationen, die die Welt verändern. Inwieweit<br />

ist dieser Wirtschaftszweig vom verheerenden Erdbeben in Japan und dessen Folgen betroffen – gerade bei<br />

Anbietern, die dort produzieren oder produzieren lassen? Wir haben die Hersteller nach drohenden Lieferengpässen<br />

befragt und klären die Frage, ob den Verbrauchern in Deutschland <strong>Preise</strong>rhöhungen bevorstehen.<br />

Laut dem Branchenverband Bitkom spürt<br />

in Deutschland bereits jede sechste Hightech-Firma<br />

die Auswirkungen der Katastrophe<br />

in Japan. Zudem gehen viele Unternehmen<br />

in den kommenden Monaten von steigenden<br />

<strong>Preise</strong>n aus. Das teilte der Verband jüngst in<br />

einer Pressemitteilung mit und berief sich dabei<br />

auf eine stichprobenartige Umfrage. „Die ungewöhnlich<br />

starken Nachbeben und die weiterhin<br />

schwankende Stromversorgung in einigen Regionen<br />

des Landes stellen die Produzenten <strong>im</strong>mer<br />

wieder vor Probleme“, sagte Bitkom-Präsident<br />

August-Wilhelm Scheer gegenüber <strong>DIGITAL</strong> TE-<br />

STED. Unsere Nachforschungen zeichnen ein ähnliches<br />

Bild. Sony musste den Produktionsbetrieb<br />

allein in zehn Fabriken vorübergehend einstellen,<br />

acht Manufakturen arbeiten mittlerweile aber<br />

nach Angaben des Unternehmens wieder nahezu<br />

auf normalem Niveau. In der Fabrik bei Ibaraki<br />

wurde etwa die CD- und DVD-Produktion zum<br />

Teil wieder aufgenommen. Die Miyagi-Fertigungs-<br />

stätte wird indes noch gesäubert und inspiziert.<br />

Die Blu-ray-Produktion lag demnach bei Redaktionsschluss<br />

noch still. Nach Bitkom-Prognosen<br />

könnte es in nächster Zeit auch zu Knappheiten<br />

bei den Laser-Leseköpfen für Blu-ray-Laufwerke<br />

kommen, die von Sony gefertigt werden.<br />

Helfende Hand<br />

Panasonic hatte Glück <strong>im</strong> Unglück, denn die Fertigungsstätten<br />

in H<strong>im</strong>eji und Amagasaki befinden<br />

sich rund 900 Kilometer vom Katastrophengebiet<br />

entfernt. Vor Ort zeigt das Unternehmen vollen<br />

Einsatz und neben einer Spende von rund 2,5<br />

Millionen Euro versorgt der Konzern die Helfer<br />

mit Ausrüstung und Generatoren. Sony bringt<br />

dieselbe Spendensumme auf und sendet zudem<br />

30 000 Radios zur Information der Bevölkerung<br />

in die Krisenregion. Auch Sharp kam vergleichsweise<br />

gl<strong>im</strong>pflich davon und kann die Produktion<br />

nach eigenen Angaben normal weiter führen.<br />

Anfang April mussten dennoch zwei der größten<br />

Sowohl die von Toshiba<br />

selbst als auch die von<br />

ODMs (Original Design Manufacturer,<br />

also Auftragsfertiger;<br />

die Redaktion) für<br />

Toshiba produzierten Notebooks<br />

werden in China hergestellt<br />

und von dort aus<br />

direkt in verschiedene Länder und Regionen<br />

verschickt. Unsere April-Produktion und die<br />

Warenlieferung (vor allem für Länder/Regionen<br />

außerhalb Japans) werden dadurch<br />

nicht betroffen sein. Zur Zeit untersuchen<br />

wir, ob es Auswirkungen auf unsere Produktion<br />

für Mai und auch danach geben wird.<br />

Unser aktuelles TV-Europageschäft ist von<br />

der Situation in Japan nicht betroffen, da die<br />

Fernseher, die in EMEA verkauft werden, in<br />

unserer Fabrik in Polen hergestellt werden.<br />

Sascha Lange,<br />

Marketingleiter Toshiba Europe<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Philips, Sharp, Sony, Toshiba, Wiki Commons<br />

6 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


LCD-Fabriken aufgrund von Treibstoffmangel geschlossen<br />

werden. Mit Erscheinen dieser <strong>DIGITAL</strong><br />

<strong>TESTED</strong> soll der Betrieb aber wieder laufen. Die<br />

Lagerbestände verhindern nach Unternehmensagaben<br />

Lieferengpässe. Dennoch rechnen Analysten<br />

mit einem Verlust von rund 400 Millionen<br />

Euro für das Unternehmen in diesem Geschäftsjahr.<br />

Japans größter Exporteur für LCD-Fernseher<br />

arbeitet zudem mit dem japanischen Roten Kreuz<br />

zusammen und unterstützt die Arbeiten ebenfalls<br />

mit Spendengeldern und für die Evakuierung<br />

der betroffenen Regionen dringend<br />

benötigten Utensilien.<br />

Panasonics Fertigungsstätten befinden sich rund<br />

900 Kilometer vom Unglücksort entfernt und sind in<br />

der direkten Produktion nicht betroffen<br />

Aufgrund der Erdbebenund<br />

Tsunami-Schäden<br />

sowie der damit verbundenen<br />

Stromausfälle war<br />

der Betrieb an zehn Sony<br />

Produktionsstätten in der<br />

betroffenen Region seit<br />

14. März 2011 ausgesetzt.<br />

Inzwischen wurde der Fertigungsbetrieb<br />

an acht Standorten wieder ganz oder<br />

teilweise aufgenommen. Darüber hinaus<br />

wird Sony weiterhin die Verfügbarkeit von<br />

Rohmaterial ien und Komponenten genau<br />

beobachten. Wir sind bemüht, die Versorgung<br />

mit den von diesen Anpassungen<br />

betroffenen Produkten so weit wie möglich<br />

durch Zugriff auf Lagerbestände aufrechtzuerhalten.<br />

Zudem sind gegebenenfalls<br />

weitere Maßnahmen geplant, um die volle<br />

Produktionskapazität schnellstmöglich<br />

wiederherzustellen. Dazu zählen etwa die<br />

Umverteilung vorhandener Materialien<br />

und Bauteile unter den Unternehmen der<br />

Sony Group, die Verwendung von Ersatzkomponenten<br />

sowie die Ausweitung der<br />

Beschaffungskanäle.<br />

Silke Bernhardt,<br />

Head of PR Marketing Communications, Sony<br />

Auf dem Weg zum Produkt<br />

Aber nicht nur die Endgeräteproduktion ist betroffen,<br />

auch die Zulieferer von Bauteilen und<br />

Komponenten wie Chips und Sensoren leiden unter<br />

den Folgen des Erdbebens. Laut Erhebungen<br />

des Marktforschers iSuppli stammen rund 60<br />

Prozent des weltweit verwendeten Siliziums aus<br />

Japan und ohne das Halbmetall liegt die Elektronikindustrie<br />

brach. Der renommierte Chiphersteller<br />

Texas Instruments vermeldete längere Ausfallzeiten,<br />

denn zwei Fabriken wurden <strong>im</strong> Zuge<br />

der Katastrophe in Mitleidenschaft gezogen. Vor<br />

allem die fehlende Strom- und Wasserversorgung<br />

verhindert die Wiederaufnahme der Produktion<br />

und der Konzern rechnet <strong>im</strong> laufenden Quartal<br />

mit deutlichen Auswirkungen. Laut der Umfrage<br />

des Hightech-Verbands Bitkom rechnen rund<br />

30 Prozent der befragten Hersteller und Händler<br />

mit Einschränkungen in den nächsten Monaten.<br />

Deutschland <strong>im</strong>portierte laut Verband <strong>im</strong> Jahr<br />

2010 elektronische Bauelemente und Leiterplatten<br />

<strong>im</strong> Wert von 1,6 Milliarden Euro; auf fertige<br />

Produkte wie Fernseher entfielen rund 1,8 Milliarden<br />

Euro. Die Gefahr der Einfuhr von radioaktiven<br />

Waren sieht der Branchenverband nicht und weist<br />

darauf hin, dass ein Großteil der Güter vom Zoll<br />

auf Radioaktivität geprüft wird.<br />

Die Lieferengpässe machen sich vorerst nur zögerlich<br />

bemerkbar, weil derzeit noch vorhandene<br />

Bestände weitergeleitet werden und sich ganze<br />

Schiffs- und Flugzeugladungen noch auf dem<br />

Exportweg befinden. In den nächsten Monaten ist<br />

dann mit deutlicheren Auswirkungen zu rechnen.<br />

Bitkom-Präsident Scheer schließt nicht aus, dass<br />

sich das Problem weiter verschärft. Sukzessive<br />

sollen auch die <strong>Preise</strong> anziehen. „Einige Unternehmen<br />

spüren schon leichte Preissteigerungen<br />

bei Bauteilen, aber die sind <strong>im</strong> einstelligen Bereich“,<br />

weiß Scheer. Im Einzelhandel sei wegen<br />

des hohen Wettbewerbsdrucks bei Handys, Computern<br />

und Geräten der Unterhaltungselektronik<br />

aber nicht mit wesentlichen Preissteigerungen<br />

zu rechnen.<br />

Ausverkauft!<br />

Vor allem Mobiltelefone und Spiegelreflexkameras<br />

sollen in Zukunft hingegen deutlich schwerer<br />

zu bekommen sein. Viele der hochwertigen<br />

Kameras werden nahe des Atomkraftwerks<br />

Fukush<strong>im</strong>a hergestellt, bei Nikon etwa standen<br />

die Bänder zwei Wochen lang still. Viele<br />

Fachhändler haben Lieferprobleme in diesem<br />

Ausmaß noch nicht erlebt. So müssen sie teilweise<br />

monatelang auf bestellte Ware warten. In<br />

der Regel können die Zulieferer jedoch gar keine<br />

Termine nennen. Die Händler verfügten jedoch<br />

über gut gefüllte Regale, sodass die Lieferengpässe<br />

noch nicht für den Verbraucher zu spüren<br />

seien. Bei einzelnen Kameras, Camcordern und<br />

Computern rechnet auch der Chef des Elektronikhändlers<br />

EP, Jörg Ehmer, mit Engpässen.<br />

Der Elektronik-Einkaufsverbund Euronics bereite<br />

sich auf Auswirkung und Umsatzeinbußen<br />

bis zum Jahresende vor, sagte ein Sprecher.<br />

Mit längeren Wartezeiten müssen auch Käufer<br />

japanischer Autos rechnen. Ein Sprecher von<br />

Besonders bei der Zulieferung von elektronischen<br />

Bauteilen kommt es zu Lieferengpässen – auch die<br />

Einkaufspreise von Komponenten haben angezogen<br />

Wir bei Sharp sind froh,<br />

dass keiner unserer Mitarbeiter<br />

durch die Einwirkung<br />

der Naturkatastrophen zu<br />

Schaden gekommen ist.<br />

Auch unsere Fabriken haben<br />

keine strukturellen Schäden<br />

zu verzeichnen und sind generell<br />

in der Lage, die Produktion in vollem<br />

Umfang durchzuführen. Dies liegt sicher<br />

auch daran, dass diese zum Großteil <strong>im</strong><br />

Süden des Landes gelegen sind und dass<br />

die Fabriken neueren Baudatums, wie z.B.<br />

die Fabrik in Sakai, sehr gut auf die Auswirkungen<br />

von Erdbeben vorbereit sind.<br />

Unser Mitgefühl gilt den Menschen, die von<br />

der Katastrophe unmittelbar betroffen sind.<br />

Wir prüfen zu Zeit sehr intensiv die Verfügbarkeit<br />

der von uns benötigen Bauteile bei<br />

unseren Vor – und deren Zulieferanten. Hier<br />

können wir aber noch keine abschließende<br />

Beurteilung vornehmen.<br />

Martin Beckmann,<br />

PR für die Bereiche, Unterhaltungselektronik,<br />

Haushaltsgeräte,<br />

Corporate und Umwelt, Sharp<br />

Wir rechnen 2011 mit<br />

schwierigen Bedingungen<br />

aufgrund der Katastrophe<br />

in Japan, die Auswirkungen<br />

auf unsere Erträge und die<br />

Lieferkette haben wird.<br />

Ein Spezialteam arbeitet<br />

daran, die Folgen und Risiken<br />

einzudämmen. Es ist unsere Priorität,<br />

unser mittelfristiges Wachstum sowie die<br />

Rentabilität zu beschleunigen. Hierzu sind<br />

Investitio nen erforderlich.<br />

Frans van Houten,<br />

President und CEO<br />

von Royal Philips Electronics<br />

Nissan sagte, ab Ende Mai werde es „sicherlich<br />

Auswirkungen geben“. Auch bei Toyota müssen<br />

Kunden, die in Deutschland einen Neuwagen<br />

bestellen, mit Verspätungen rechnen. Wegen<br />

fehlender Zuliefererteile hatte Toyota auch die<br />

Produktion in den USA und in Europa gedrosselt.<br />

„Aktuell gibt es keine Auswirkungen auf<br />

die Produktion“, berichtete dagegen ein VW-<br />

Konzernsprecher in Wolfsburg. „Stand heute ist<br />

aber: Die Produktion läuft in allen Werken ohne<br />

Einschränkung“, sagte auch ein Opel-Vertreter<br />

in Rüsselshe<strong>im</strong>.<br />

Insgesamt ist die Industrieproduktion in Japan<br />

<strong>im</strong> Monat März um 15,3 Prozent gesunken, dabei<br />

handelt es sich um das höchste Minus seit Beginn<br />

der Datenerhebung <strong>im</strong> Jahr 1953. Im Vorfeld<br />

waren Analysten von einem Rückgang von 11,4<br />

Prozent ausgegangen. Wie die BBC berichtete,<br />

kalkulieren Experten die Kosten des Erdbebens<br />

auf 34,6 Milliarden US-Dollar. Dabei wurden die<br />

Schäden des Tsunamis jedoch noch gar nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Dennis Schirrmacher/Alexander Rösch<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 7


Aktuelles<br />

Sony macht Bravia-TVs fit für Skype<br />

Sony hat für seine Bravia-Fernseher eine neue<br />

Firmware veröffentlicht. Mit der aktualisierten<br />

Version sowie der optional erhältlichen Videokamera<br />

CMU-BR100 mit integriertem Mikrofon<br />

kann über die Skype-Funktion der Bravia-Modelle<br />

Bildtelefonie genutzt werden. Darüber hinaus<br />

verwandeln sich Android-Smartphones sowie<br />

iPhone oder iPad mit einer kostenlosen Media-<br />

Remote-App in eine Fernbedienung für die Flat-<br />

TVs. Dies gestalte die Eingabe von Text, zum<br />

Beispiel be<strong>im</strong> Navigieren in sozialen Netzwerken<br />

wie Facebook, deutlich einfacher, betonte Sony.<br />

Die Aktualisierung steht nach Herstellerangaben<br />

für sämtliche Modelle mit Netzwerk-Anschluss<br />

zur Verfügung.<br />

JS<br />

Plasmatraum von Bang & Olufsen<br />

Der dänische Design-Hi-Fi-Spezialist Bang &<br />

Olufsen hat mit dem BeoVision 4-85 einen<br />

3D-tauglichen Plasmafernseher mit einer gewaltigen<br />

Bilddiagonale von 2,15 Metern (85<br />

Zoll) vorgestellt. Die räumliche Darstellung<br />

erledigt erstmals bei einem Display von Bang<br />

& Olufsen eine aktive Shutter-Brille. Weiterhin<br />

sorgt ein automatisches Farbmanagement für<br />

eine intelligente Nachregelung der Parameter,<br />

damit auch nach mehrjähriger Betriebszeit<br />

die Farbtöne originalgetreu wiedergegeben<br />

werden. Hinzu treten eine spezielle Antireflektions-Beschichtung<br />

und eine Schaltung zur<br />

Anpassung der Bildhelligkeit an die Umgebungsbedingungen.<br />

Als Hingucker entpuppt<br />

sich der Standfuß, der den Bildschirm nach<br />

dem Einschalten elektronisch in die opt<strong>im</strong>ale<br />

Betrachtungsposition fährt und die Lautsprecher-Einheit<br />

unter dem Display freigibt. Nach<br />

dem Abschalten gleitet der Schirm fast auf<br />

Höhe des Bodens nach unten. Alternativ lässt<br />

sich der BeoVision 4-85 auch über eine Wandbefestigung<br />

montieren.<br />

AR<br />

JVC: Lautsprechermembranen aus Holz<br />

JVC setzt be<strong>im</strong> neuen Design-Audio-System<br />

EX-S1 auf Wood-Cone-Lautsprecher mit Membranen<br />

aus Echtholz. Sie sollen durch die<br />

akustischen Eigenschaften des natürlichen<br />

Rohstoffs für besonders warmen Klang sorgen.<br />

Die 499-Euro-Lösung, die wahlweise in<br />

Holzoptik, Schwarz oder Weiß lieferbar ist,<br />

bringt ferner einen Docking-Anschluss für iPod<br />

und iPhone mit. Über den TV-Ausgang lassen<br />

sich auch Videos von beiden Geräten abspielen.<br />

Außerdem verfügt das EX-S1 über einen<br />

integrierten CD-Player, RDS-kompatiblen Tuner<br />

und Wiedergabemöglichkeit für MP3- und<br />

WMA-Dateien samt ID3-Tags über externe USB-<br />

Speichermedien.<br />

JS<br />

NEUES STREAMIUM-MULTIROOM-SYSTEM VON PHILIPS<br />

Musik <strong>im</strong> ganzen Haus<br />

Der niederländische Unterhaltungselektronikkonzern<br />

Philips hebt die Qualität von kabellosen<br />

Multiroom-Lösungen auf ein neues Niveau: Das<br />

neue Streamium-Wi-Fi-System des Herstellers<br />

macht die persönliche Musiksammlung in jedem<br />

Raum des Hauses zugänglich. Dank der Funktion<br />

MultiroomMusic ist es dabei völlig egal, in<br />

welchem Z<strong>im</strong>mer sich der Hörer gerade aufhält.<br />

Dabei wird die Musik kabellos vom Musikcenter<br />

an die verschiedenen Stationen übertragen.<br />

Besonderer Clou ist der an der Basiseinheit<br />

vorhandene Farb-Touchscreen, der neben der<br />

Bildwiedergabe auch für das Durchsuchen<br />

größerer Musiksammlungen ausgelegt ist<br />

und die Anzeige von Albencovern unterstützt.<br />

Per Fernbedienungs-App für iPhone, iPod<br />

Touch, iPad oder Android-Smartphone steht<br />

eine vollfunktionale Fernbedienung zur Verfügung,<br />

die es erlaubt, jede Musikquelle des<br />

Multiroom-Systems kabellos zu steuern und<br />

die gewünschten Songs wiederzugeben. Die<br />

App kann <strong>im</strong> iTunes AppStore oder Android<br />

Marketplace kostenlos heruntergeladen werden.<br />

Das Philips Multiroom HiFi-System kann Musik<br />

auch von einer externen USB-Festplatte<br />

wiedergeben und auf ein Angebot von mehr<br />

als 10 000 Internet-Radios zugreifen, die parallel<br />

zu den klassischen UKW-Ausstrahlungen<br />

zur Verfügung stehen. Audio- und Bilddateien<br />

lassen sich ferner kabellos vom UPnP-kompatiblen<br />

Server, PC oder Mac auf die Anlage<br />

streamen. Außerdem ist ein DVD-Player<br />

für die interne CD- oder DVD-Wiedergabe vorgesehen,<br />

ein optionales iPod-/iPhone-Dock<br />

n<strong>im</strong>mt Apple-Geräte als Zuspieler entgegen.<br />

Zum Multiroom-HiFi-System von Philips gehören<br />

die Steuerzentrale Streamium MCI8080<br />

mit ihren ClariSound-Lautsprechern als Musikzentrale<br />

des Hauses und der Streamium Netzwerk<br />

Music Player NP3700 als Gegenstelle.<br />

Im He<strong>im</strong>netzwerk können bis fünf NP3700<br />

gleichzeitig betrieben werden. Das Grundpaket<br />

ist seit April für 999,99 Euro (UVP) verfügbar,<br />

weitere Music-Player lassen sich für jeweils<br />

319,99 Euro nachrüsten. AR<br />

FESTPLATTENREKORDER MIT 3D-BLU-RAY-PLAYER UND TV-TUNER<br />

Multitalente von Samsung<br />

Samsung schickt ckt<br />

gleich fünf Varianten ante<br />

eines<br />

neuen Blu-ray-Multitalents ltit<br />

alents ins Rennen, das<br />

TV-Sendungen in HD-Qualität auf Festplatte<br />

aufzeichnen, 3D Blu-rays wiedergeben oder<br />

in Mult<strong>im</strong>edia-Welten abtauchen kann. Bei<br />

dem ab August verfügbaren Flaggschiff BD-<br />

D8909S entscheiden Zuschauer selbst, wann<br />

ihre Lieblingsserie auf Sendung geht. Sie zeichnen<br />

ihr Wunschprogramm auf den 1-Terabyte-<br />

Datenträger (bis zu 480 Stunden TV) auf und<br />

schauen dank zweitem Tuner parallel eine andere<br />

Sendung. Die Bedienung erfolgt zentral<br />

über die „Smart Hub“-Oberfläche, die auch den<br />

Zugriff auf Informations- und Unterhaltungs-<br />

Apps sowie Filme, Fotos und Musik aus dem<br />

he<strong>im</strong>ischen Netzwerk mit DLNA-Unterstützung<br />

erlaubt. Per integriertem WLAN funktioniert<br />

das auch drahtlos. Neben den zwei DVB-S2-<br />

Empfangsteilen sind auch zwei CI-Plus-Einschübe<br />

für die Pay-TV-<br />

Entschlüsselung an Bord.<br />

Der integrierte Blu-ray-<br />

Player verfügt über einen<br />

2D-zu-3D-Konverter, der<br />

mit SD- und HD-Inhalten<br />

zusammenarbeiten ar<br />

soll. Der kleinere Bruder<br />

BD-D8509S unterscheidet sich vor allem durch<br />

die geringere Kapazität der Festplatte (500<br />

GB). Auch er soll <strong>im</strong> August verfügbar sein. Der<br />

BD-D8500 ist bereits seit April für 499 Euro<br />

(UVP) <strong>im</strong> Handel. Statt doppeltem DVB-S2-<br />

Tuner sind hier zwei Kombi-Empfangsteile für<br />

DVB-C/T bei ansonsten gleicher Ausstattung<br />

an Bord. Das Quintett wird durch den BD-<br />

D8200S (ab August/Preis offen) und den BD-<br />

D8200 (ab April/449 Euro) komplettiert, die mit<br />

250-GB-Festplatte das geringste Speichervermögen<br />

besitzen und sich ebenfalls durch die<br />

Tuner-Ausstattung (S-Modell mit Twin-DVB-S2,<br />

D-Modell mit zwe<strong>im</strong>al DVB-C/T) differenzieren.<br />

Wie bei allen Varianten stehen eine HDMI-1.4-<br />

Schnittstelle mit 3D-Unterstützung sowie USBund<br />

Komponentenanschluss und integriertes<br />

WLAN-Modul zur Verfügung.<br />

AR<br />

Bilder: Philips, Samsung, Sony<br />

8<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


LESERWAHL 2011<br />

Klassenbeste!<br />

Nach dem großen Erfolg bei der letztjährigen Leserwahl konnte<br />

Denon nun noch eins draufsetzen: Beide ausgeschriebenen A/V-<br />

Receiver-Kategorien gingen an die He<strong>im</strong>kino-Zentralen AVR-3311<br />

und AVR-4311. Das gesamte Team von Denon bedankt sich bei<br />

allen Leserinnen und Lesern für dieses tolle Votum, und verspricht<br />

auch für das laufende Jahr tolle neue Produkte, die das Unterhaltungserlebnis<br />

weiter perfektionieren.


Aktuelles<br />

Set One setzt auf Unterhaltungselektronik<br />

Der deutsche Receiver-Hersteller Set One hat<br />

auf der Fachmesse Anga Cable (3. bis 5. Mai) mit<br />

dem Label mySetOne seinen Einstieg in die klassische<br />

Unterhaltungselektronik vollzogen. Erste<br />

Produkte sind die mult<strong>im</strong>ediale Soundbar my-Bar<br />

1000 zum Aufpeppen schwachbrüstiger Flat-TVs<br />

sowie die Mikro-Stereoanlage my-Hifi 1000. Diese<br />

unterstützt über USB- und SD-Speichermedien<br />

sowie das integrierte iPod-Dock eine Vielzahl<br />

von digitalen Audioformaten und verfügt über<br />

einen DVD-Player samt HDMI-Ausgang. Set-One-<br />

Geschäftsführer Bartolomeo Caputo will dabei<br />

unkomplizierte Bedienung, Qualität und Design<br />

zum erschwinglichen Preis kombinieren. JS<br />

Sky-Modul auch für Metz-Fernseher<br />

Die aktuellen Metz-LCD-TV-Geräte mit integrierter<br />

CI-Plus-Schnittstelle sind ab sofort in der Lage,<br />

das Pay-TV-Programm von Sky zu entschlüsseln.<br />

Der TV-Hersteller und der Bezahlanbieter haben<br />

eine dahingehende Vereinbarung getroffen. Damit<br />

können auch Besitzer von TV-Geräten des deutschen<br />

Herstellers künftig das offizielle CI-Plus-<br />

Modul bei Sky beziehen, um über die integrierte<br />

Schnittstelle der Geräte ohne zusätzliche Set-Top-<br />

Box die Bezahlinhalte zu entschlüsseln. Das CI-<br />

Plus-Modul von Sky ist für den Satelliten-Empfang<br />

sowie den Einsatz in kleineren Kabelnetzen geeignet.<br />

Große Netzbetreiber wie Kabel Deutschland,<br />

Kabel BW und Unitymedia nutzen dagegen<br />

inkompatible, eigene Zugangssysteme.<br />

g Hier würden teilweise<br />

geeignete CI-<br />

Plus-Module<br />

durch Kabelnetzbetreiber<br />

zur Verfügung g<br />

gestellt, erklärte<br />

Metz. JS<br />

Dreambox-Platine zur TV-Nachrüstung<br />

Als Weltneuheit hat der Linux-Receiver-Spezialist<br />

Dream Mult<strong>im</strong>edia auf der Anga Cable in Köln die<br />

Möglichkeit vorgestellt, über eine speziell entwickelte<br />

Schnittstelle die Funktionen einer Dreambox<br />

direkt in Fernsehgeräte zu integrieren. Das<br />

Angebot richte sich nicht nur an Endverbraucher,<br />

sondern auch an potenzielle Partner in der Branche.<br />

Die Hersteller könnten dabei entscheiden, ob<br />

sie die Platine direkt in ihre TV-Modelle einbauen<br />

oder Kunden lediglich die Nachrüstung über eine<br />

proprietäre Schnittstelle ermöglichen. AR<br />

Kenwood stellt ersten Blu-ray-Player vor<br />

Der Hi-Fi-Spezialist Kenwood greift mit dem 350-<br />

Euro-Debütanten BD-7000, der in sein Sl<strong>im</strong>-Line-<br />

Gehäuse die Fähigkeit zur 3D-Wiedergabe integriert,<br />

in den Blu-ray-Player-Markt ein. Das nur 36<br />

Mill<strong>im</strong>eter hohe Gerät ist auf die hauseigenen AV-<br />

Receiver RA-5000 und RV-7000 abgest<strong>im</strong>mt. Es<br />

versteht sich neben der Wiedergabe von Blu-ray<br />

3Ds auch auf 2D-Varianten sowie DVDs und CDs.<br />

Mult<strong>im</strong>edial punktet der Player mit Unterstützung<br />

für BD-Live und die Videoformate AVCHD, DivX<br />

und DivX-HD. Die AV-Signale überträgt der BD-<br />

7000 mit einem 24Bit/192kHz-D/A-Wandler per<br />

HDMI Version 1.4 (Deep Colour und x.y. Colour,<br />

Audio Return Channel) sowie einer Auflösung von<br />

bis zu 1 080p und 24-Hz-Ausgabe.<br />

AR<br />

ST33-SERIE: ANSPRUCHSVOLLE TECHNIK ZUM KLEINEN PREIS<br />

Einsteiger-Plasmas mit 3D<br />

Für preis- und qualitätsbewusste Einsteiger präsentiert<br />

Panasonic mit der ST33-Serie neue Plasma-Fernseher<br />

aus der Viera-Reihe. Die Modelle<br />

<strong>im</strong> Titan-Metallic-Look werden in den Größen<br />

42, 46 und 50 Zoll ausgeliefert. Neben mehr<br />

Helligkeit bei geringerem Stromverbrauch, reduziertem<br />

Nachleuchten und satterem Schwarz sollen<br />

die Displays über einen Max<strong>im</strong>alkontrast von<br />

5 000 000 : 1 und kürzere Reaktionszeiten verfügen.<br />

Ein Spezialfilter und eine opt<strong>im</strong>ierte Ansteuerung<br />

der Plasma-Zellen (High Contrast Filter und<br />

Infinite Black Pro) heben den Schwarzwert gerade<br />

bei Tageslicht auf ein neues Rekordniveau.<br />

Die zwei- und dreid<strong>im</strong>ensionalen Bilder werden<br />

durch eine Zweikern-Signalverarbeitung (V-Real<br />

3D) und eine Zwischenbildberechnung mit 600Hz<br />

(Intelligent Frame Creation Pro) sowie einem<br />

reduzierten Übersprechen (Crosstalk) erzeugt.<br />

Als erster Hersteller unterstützt Panasonic<br />

den neuen „3DTV Play“-Standard von Nvidia,<br />

3D-Fotos oder -Videos lassen sich direkt von<br />

SD-Speicherkarte wiedergeben. Mit dem integrierten<br />

HD-Multituner empfängt die ST33-<br />

Serie digitales Fernsehen per DVB-T, DVB-C<br />

und DVB-S2. Die Neulinge unterstützen außerdem<br />

über den integrierten Moduleinschub sowohl<br />

die Satellitenplattform HD Plus als auch<br />

CI Plus. Für weitere HDTV-Quellen stehen vier<br />

HDMI-Anschlüsse bereit. Ein HDMI-Anschluss<br />

mit Audio-Rückkanal (ARC) sorgt für die Tonübertragung<br />

an einen externen AV-Receiver.<br />

Eine Eco-Navigation hilft, den Stromverbrauch<br />

zu drosseln. Unter anderem regelt ein<br />

Lichtsensor auf Wunsch die Display-<br />

Helligkeit, inaktive Peripherie kann<br />

automatisch ausgeschaltet werden.<br />

Die neuen Fernseher der ST33-Serie,<br />

die zudem über Viera Connect Dienste<br />

wie Skype und Facebook sowie<br />

Webradios und Videodienste integrieren<br />

sowie die Wiedergabe zahlreicher<br />

Mult<strong>im</strong>ediaformate inklusive DivX Plus<br />

HD unterstützen, sind ab sofort zu <strong>Preise</strong>n<br />

zwischen 1 199 und 1 599 Euro <strong>im</strong><br />

Handel erhältlich.<br />

AR<br />

ZWEIGLEISIG: KEIN SCHWENK ZUM REINEN <strong>DIGITAL</strong>EMPFANG<br />

Kabelnetze bleiben analog<br />

Die drei größten deutschen Netzbetreiber Kabel<br />

Deutschland, Kabel BW und Unitymedia haben<br />

in seltener Geschlossenheit betont, dass<br />

Zuschauer bei ihnen auch nach dem 30. April<br />

2012 noch analoges Fernsehen empfangen können.<br />

Wer per Kabel fernsehe, sei von dem beschlossenen<br />

Aus für die Verbreitung analoger<br />

TV-Programme via Satellit nicht betroffen, hieß<br />

es in einer gemeinsamen Mitteilung. Als Alternative<br />

zum Satellitenempfang hätten Zuschauer<br />

<strong>im</strong> Kabel die Wahl, ob sie über 100 digitale<br />

Fernsehprogramme nebst HDTV und Video-on-<br />

Demand-Diensten empfangen wollten oder dem<br />

analogen Programmangebot mit rund<br />

drei Dutzend Sendern treu blieben.<br />

Das Netzbetreiber-Trio verwies unter anderem<br />

auf den bequemen Empfang ohne<br />

Digital-Receiver an Zweit- und Drittfernsehern<br />

<strong>im</strong> Haushalt. Moderne TV-Geräte<br />

bringen das digitale Empfangsteil in der<br />

Regel allerdings direkt mit, so dass auch<br />

hier die Anschaffung einer zusätzlichen<br />

Set-Top-Box entfällt. Generell betonten<br />

die Anbieter aber, dass sich auch für<br />

Kabelkunden der Umstieg auf digitalen<br />

Empfang dank brillanter Bild- und Tonqualität<br />

und größerer Programmvielfalt lohne.<br />

Der Kabelnetz-Verband Anga schickte parallel<br />

ein spezielles Informationsangebot für<br />

Kabelkunden auf Sendung, das unter www.<br />

angacable.de über die Wahlmöglichkeit des<br />

Verbrauchers informiert. „Kabelfernsehen<br />

bleibt verlässlich – analog und digital“, sagte<br />

Anga-Präsident Thomas Braun. Aufgrund ihrer<br />

großen Bandbreite könnten in den Kabelnetzen<br />

analoge und digitale Programme gleichzeitig<br />

verbreitet werden. Kabelkunden müssten<br />

deshalb nicht für jedes TV-Gerät zusätzliche<br />

Digital empfänger anschaffen.<br />

AR<br />

Bilder: HD Plus, Kabel Deutschland, Panasonic, Sky<br />

10<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


HD PLUS SCHLIESST ALLIANZ MIT GRÖSSTEM DEUTSCHEM PAY-TV-ANBIETER<br />

Private HD-Sender bei Sky<br />

Sky-Satellitenkunden können ab dem 1. Juni auch<br />

private Free-TV-Programme in HD-Qualität empfangen.<br />

Das haben der Satellitenbetreiber SES<br />

Astra als Betreiber der HD-Plus-Plattform und der<br />

Bezahlanbieter Sky offiziell bestätigt. Die Unternehmen<br />

sprachen von einer „kundenfreundlichen<br />

und unkomplizierten Lösung“. Sky-Kunden benötigten<br />

weder einen separaten Receiver noch eine<br />

zusätzliche Smartcard für den hochauflösenden<br />

Empfang der Privaten. Die Freischaltung für RTL<br />

HD, Sat 1 HD, Pro Sieben HD, Vox HD, Kabel Eins<br />

HD, RTL 2 HD, Sport 1 HD und Sixx HD erfolge automatisch<br />

über die vorhandene Sky-Karte, der Abschluss<br />

des Basispakets „Sky Welt“ reiche aus.<br />

Die ersten zwölf Monate können Abonnenten die<br />

Ausstrahlung kostenlos empfangen, danach fällt<br />

eine jährliche Freischaltgebühr von 50 Euro an.<br />

Dank der Vereinbarung mit Sky baut HD Plus<br />

seine technische Reichweite weiter aus und<br />

kann nun wahlweise über zertifizierte HD-<br />

Plus-Receiver mit Nagravision-Kartenleser, CI-<br />

Plus-Modul, ausgewählte ältere Receiver mit<br />

Software-Update und Legacy-CAM oder über<br />

Sky-Satellitenreceiver empfangen werden.<br />

HD Plus wird zunächst für alle Sky-Kunden mit<br />

Satellitenanschluss und Sky-HD-Receiver (mit<br />

Smartcard V13) für bis zu zwölf Monate freigeschaltet.<br />

Bei einer Kündigung des Sky-Vertrags<br />

erlösche auch die HD-Plus-Freischaltung, hieß<br />

es. Sky-Kunden, die nach Ablauf der Testphase<br />

weiterhin HD-Plus-Sender empfangen möchten,<br />

schließen den Kontrakt direkt mit der HD Plus<br />

GmbH ab, sollen die Verlängerung aber bequem<br />

über Sky anstoßen können. Die technische Umsetzung<br />

erfolgt durch die Astra Platform Services<br />

GmbH (APS) <strong>im</strong> S<strong>im</strong>ulcrypt-Verfahren. Die<br />

HD-Plus-Sender werden dabei nach Angaben<br />

der Partner ab sofort zusätzlich mit dem Sky-<br />

Verschlüsselungssystem Videoguard von NDS<br />

codiert. Sky-Kabelkunden profitieren aufgrund<br />

der komplizierten Gemengelage mit unterschiedlichen<br />

Netzbetreibern leider nicht von dem geschlossenen<br />

Abkommen. Über große Netzbetreiber<br />

wie Kabel Deutschland, Unitymedia und<br />

Kabel BW sind die HD-Plus-Sender weiterhin<br />

nicht empfangbar.<br />

AR<br />

CD-Erfinder Norio Ohga ist tot<br />

Der legendäre Sony-Manager Norio Ohga, ist tot.<br />

Ohga starb am 23. April <strong>im</strong> Alter von 81 Jahren in<br />

Tokio. In Ohgas Zeit hatte der japanische Elektronik-Riese<br />

mit dem Kauf von Columbia Pictures den<br />

Einstieg ins Filmgeschäft gewagt. Damit bekam<br />

der Sony-Konzern unter Ohga als Präsident von<br />

1982 bis 1995 in vieler Hinsicht sein heutiges<br />

Gesicht. Ohga wollte eigentlich Opernsänger werden,<br />

wurde aber von den Sony-Gründern Masaru<br />

Ibuka und Akio Morita angeworben, nachdem er<br />

sich in einem Brief über die schlechte Qualität von<br />

Tonbandgeräten des Unternehmens beschwerte.<br />

Anfang der 80er Jahre schloss sich Sony Philips<br />

bei der Entwicklung der Musik-CD an. Mit der Playstation<br />

wagte sich der Konzern 1994 unter Ohgas<br />

Führung in den heiß umkämpften Spielekonsolen-<br />

Markt vor und rückte schnell zu einem der führenden<br />

Anbieter in diesem Segment auf. AR<br />

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Aktuelles I Leserwahl 2011<br />

Insgesamt 30 Kristalltrophäen in Handarbeit warten hier<br />

zu Beginn des Abends noch auf ihre neuen Besitzer<br />

Clemens Hoh von 20th Century Fox (r.)<br />

wurde für „Alien“ und „Avatar“ belohnt<br />

Martina Tollkühn von Sky plauderte<br />

angeregt mit den Redakteuren des Verlags<br />

Doppelter Triumph für Dream Mult<strong>im</strong>edia: T<strong>im</strong> Ziemann räumte mit den<br />

Dreamboxen 800 und 8000 gleich in zwei Receiver-Kategorien ab<br />

Die Preisverleihung wurde von der Berliner Jonglagekünstlerin Beatritsche kongenial<br />

aufgelockert – sie entführte die Gäste mit Glaskugeln in das Zauberreich der Balance<br />

Die Leserwahl geriet zum kleinen Gipfeltreffen der Audiobranche: Die<br />

anwesenden Vertreter nutzten die Gelegenheit zum Fachs<strong>im</strong>peln<br />

12 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Geschäftsführer Florian Pötzsch wartete mit einer<br />

Überraschung auf: Der Auerbach Verlag zieht um<br />

Die stolzen Gewinner der Leserpreise posierten mit<br />

den Chefredakteuren für das finale Gruppenfoto<br />

Noelle Kiekenbeck und Kerstin<br />

Lindemeyer von Toshiba hatten<br />

sichtlich Spaß<br />

Großer Sieger des Abends: Armando Romagnolo entführte<br />

für Panasonic vier Trophäen nach Hamburg<br />

Glanzvolle Leserwahl-Gala<br />

Am 14. April war es wieder soweit: Zum zweiten Mal lud der Auerbach<br />

Verlag zu einer rauschenden Festnacht ein, um die Sieger der Leserwahl<br />

und die besten Produkte des Jahres in insgesamt 30 Kategorien zu küren.<br />

Die Mitarbeiter des Auerbach Verlags kümmerten<br />

sich von der ersten Minute an um die rund 120 Gäste<br />

Stolz: Florian Szigat (r.) nahm <strong>im</strong> zweiten Jahr in<br />

Folge einen Lautsprecher-Preis für Teufel in Empfang<br />

Ein wenig ungewohnt war der Anblick<br />

schon, der sich den mehr als 100 geladenen<br />

Gästen aus der He<strong>im</strong>kino- und Entertainment-Branche<br />

sowie den Vertretern aus<br />

Politik und Wirtschaft bei der Ankunft <strong>im</strong> Leipziger<br />

Osten bot. Nach dem glamourösen Flair<br />

der Konsumzentrale, die unserem Verlag bei der<br />

Premiere <strong>im</strong> vergangenen Jahr als Kulisse für die<br />

Auszeichnung der Besten des Jahres gedient<br />

hatte, gab es diesmal neben st<strong>im</strong>mungsvoller<br />

Illumination durchaus auch Ecken und Kanten zu<br />

entdecken. Hier ragte ein Kabel aus der Decke,<br />

dort verbarg sich hinter einer Stellwand eine<br />

karge, unverputzte Wand ...<br />

Schnell wichen vereinzelt irritierte Blicke einem<br />

Aha-Erlebnis, als nach der schmackhaften Be-<br />

grüßung mit Finger-Food und den schwungvollen<br />

Klängen der Auerbach-Hausband „Hot<br />

Club d‘Allemagne“ Geschäftsführer Florian<br />

Pötzsch die Bühne betrat und <strong>im</strong> Anschluss an<br />

seine Begrüßung das Gehe<strong>im</strong>nis für die diesjährige<br />

Wahl der Location lüftete: „Sie stehen hier<br />

in den Räumen, die ab Ende des Jahres die neue<br />

He<strong>im</strong>at des Auerbach Verlags sein werden“,<br />

berichtete Pötzsch. „Noch ist viel zu tun, doch<br />

schon bald werden die mehr als 50 Mitarbeiter<br />

hier noch opt<strong>im</strong>alere Arbeitsbedingungen vorfinden.<br />

Größere Test- und Redaktionsräume,<br />

zusätzliche Messtechnik und He<strong>im</strong>kino-Wohnz<strong>im</strong>mer,<br />

in denen die Geräte quasi in ihrer natürlichen<br />

Umgebung auf Herz und Nieren geprüft<br />

werden können“. Begeisterter Applaus und neu-<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 13


Aktuelles I Leserwahl 2011<br />

<strong>DIGITAL</strong> INSIDER-Chef Mark Hankmann (l.) gönnte sich<br />

mit Verlagschef Torsten Herres (r.) ein Gläschen<br />

Christian Trozinski (HD+TV) gratulierte Jürgen Wilkin<br />

von JVC (r.) zum Sieg in der Kategorie Projektoren<br />

DF-Foren-Urgestein „Scholli“ hatte als geladener Gast<br />

aus der Leserschaft viel Spaß auf der Veranstaltung<br />

Markus Schlautmann von Grundig Sat Systems (r.) und<br />

DF-Leitwolf Ricardo Petzold strahlen um die Wette<br />

Torsten Steinbrecher vom Projektorenspezialisten<br />

S<strong>im</strong>2 posierte vor dem „Blue Screen“ <strong>im</strong> Foyer<br />

Sky-Programmchef Markus Ammon (r.) mit den Auerbach-Gründern<br />

Florian Pötzsch und Stefan Goedecke<br />

Be<strong>im</strong> Front-Cooking durften sich die Gäste Leckerbissen<br />

nach ihrem Geschmack vom Chefkoch zubereiten lassen<br />

Der Unterhaltungselektronik-Riese Philips schickte mit Georg Wilde und Volker Blume (l. und 2.v.l.) gleich zwei<br />

Vertreter nach Leipzig, die sich ausgiebig mit den Redakteuren über Produkte und Themen austauschten<br />

gierige Blicke auf die Konstruktionspläne, die<br />

auf der Leinwand erste architektonische Details<br />

preisgaben. Überraschung gelungen.<br />

Gespannte Erwartung<br />

Anschließend hieß es für die anwesenden Geschäftsführer<br />

und Produktmanager, die Daumen<br />

zu drücken, dass sich ihre Innovationen unter<br />

den kritischen Augen der Leser von <strong>DIGITAL</strong><br />

FERNSEHEN, AUDIO TEST, HD+TV, <strong>DIGITAL</strong><br />

<strong>TESTED</strong> und BLU-RAY TEST sowie der Online-<br />

Community von <strong>DIGITAL</strong>FERNSEHEN.de <strong>im</strong><br />

Tauziehen mit den Konkurrenten durchgesetzt<br />

hatten. Mehr als zwei Millionen Leser und User<br />

waren aufgefordert, Ihr Votum vom Flachbildfernseher<br />

bis zum AV-Receiver, von der Set-Top-<br />

Box bis zum Lautsprecher, vom Netzwerkplayer<br />

bis zur Blu-ray abzugeben. Die Chefredakteure<br />

lüfteten in der anschließenden Kategorie das<br />

Gehe<strong>im</strong>nis über die teilweise denkbar knappen<br />

Kopf-an-Kopf-Entscheidungen. Dabei gab es<br />

viele Überraschungen und einen klaren Gewinner<br />

des Abends: Armando Romagnolo, General<br />

Manager TV bei Panasonic Deutschland, durfte<br />

gleich vier der Kristalltrophäen für seine Produkte<br />

in die Deutschlandzentrale nach Hamburg<br />

entführen – neben beiden Blu-ray-Player-Kategorien<br />

räumten die Japaner auch den „Special<br />

Award 3D“ und die Auszeichnung in der Flat-TV-<br />

Klasse bis 37 Zoll ab. „Ein tolles Votum für die<br />

Innovationskraft von Panasonic“, freute er sich.<br />

Sky-Programmchef Markus Ammon sprach bei<br />

Entgegennahme des <strong>Preise</strong>s für das beste HDTV-<br />

Angebot gar von einem „Ritterschlag“, den die<br />

technisch versierten und anspruchsvollen Leser<br />

seinem Arbeitgeber erteilt hätten.<br />

Über jeweils zwei Leserpreise durften sich<br />

Dream Mult<strong>im</strong>edia (Dreambox 800 und Dreambox<br />

8000), Denon (AV-Receiver AVR-3311 und<br />

4311), Kathrein (CAS-Parabolspiegel und Multischalter-Serie<br />

ZD-EXR) und 20th Century Fox<br />

(„Alien Anthology -L<strong>im</strong>ited Edition Egg“ und<br />

„Avatar – Extended Collector‘s Edition“) freuen.<br />

Doch auch den Vertretern von Samsung, Philips,<br />

JVC, Humax, Teufel und Sony Pictures war der<br />

Stolz anzusehen, als sie sich nach Überreichung<br />

der Urkunden an die Zweit- und Drittplatzierten<br />

für das Gruppenfoto mit allen Gewinnern vor der<br />

Kamera versammelten.<br />

Geballte Innovation<br />

Neben den Lesern hatten dabei auch in diesem<br />

Jahr die Spezialisten aus den Redaktionen das<br />

Wort und vergaben Innovationpreise in insgesamt<br />

vier Kategorien. Die spektakuläre, fast rahmenlose<br />

„Samsung One“-Optik der neuen Flachbildschirme<br />

aus Südkorea war für die Experten<br />

des Auerbach Verlags in der Kategorie Design<br />

dabei nahezu ein Selbstgänger. Das VideoWave<br />

Entertainment System von Bose wurde als völ-<br />

14 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Kathrein-Mann Alfons Haas (r.) nahm in zwei<br />

Satelliten-Kategorien die Trophäe entgegen<br />

Ein Team von Leipzig Fernsehen fing den<br />

gesamten Gala-Abend mit der Kamera ein<br />

Jürgen Imandt von Bose (r.) hatte an diesem Abend viel zu lachen –<br />

nicht nur aufgrund des Innovationspreises für das VideoWave-System<br />

Fröhliche Gesichter, wohin das Auge blickt: Nach Ende des offiziellen Teils zogen sich die<br />

Gäste in Gruppen zum Gespräch zurück – ein Lächeln für den Fotografen ging trotzdem <strong>im</strong>mer<br />

Hirra Hafeez aus der Produktbetreuung des Auerbach Verlags (l.)<br />

unterhielt sich glänzend mit den beiden Kolleginnen von Kinowelt<br />

Die Führungsspitze von Loewe um Vorstandschef<br />

Oliver Seidl (M.)<br />

Günter Kürten von Denon (r.) holte sich in<br />

beiden AV-Receiver-Sparten den Sieg ab<br />

Erst Stunden nach Mitternacht traten die<br />

letzten Besucher den Weg ins Hotel an<br />

lig neuartige Verschmelzung eines Flachbild-<br />

Fernsehers mit einer voluminösen, vollwertigen<br />

Soundlösung in einem Gehäuse gewürdigt.<br />

Loewe durfte sich die besondere Auszeichung<br />

in der Kategorie Streaming für seine „DR+“-Technologie<br />

abholen, die per „Follow Me“-Funktion<br />

beispielsweise das Pausieren des Spielfilms<br />

am Fernseher <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer und die nahtlose<br />

Fortsetzung am Zweitgerät <strong>im</strong> Nebenraum<br />

ermöglicht. Und für Warner Home Video gab<br />

es einen Sonderpreis für die überragende Aufbereitung<br />

von Steven Spielbergs TV-Event „The<br />

Pacific“ in einer hochwertigen Tin-Box-Edition,<br />

gespickt mit zahllosen Extras.<br />

Entspannte Fachs<strong>im</strong>pelei<br />

Nach dem offiziellen Teil des Abends, der <strong>im</strong>mer<br />

wieder von atemberaubenden Darbietungen der<br />

Berliner Balancekünstlerin Beatritsche durchbrochen<br />

wurde, die als menschlicher Roboter<br />

oder anmutige Tänzerin mit ihren Glaskugeln<br />

das Publikum verzauberte, ging es zum gemütlichen<br />

Fachs<strong>im</strong>peln über. Be<strong>im</strong> köstlichen<br />

Büffet mit Front-Cooking und allerlei leckeren<br />

alkoholischen und nicht-alkoholischen Tröpfchen<br />

lockerten sich die Zungen schnell und<br />

vermeintlich erbitterte Konkurrenten plauderten<br />

ganz entspannt über Konjunktur, Projekte und<br />

Privates.<br />

Einig waren sich die Anwesenden, dass die<br />

breite Palette von Zeitschriften aus dem Auerbach<br />

Verlag, die eine Brücke von der digitalen<br />

Empfangstechnik über Unterhaltungselektronik<br />

und High-End-Audio bis hin zu Entertainment<br />

schlägt, auch zu einem besonders spannenden<br />

Gästemix führte. „Wann spricht man als Antennenbauer<br />

schon mal mit einem Kollegen, der<br />

sein Geld mit den neuesten Filmen von Leonardo<br />

diCaprio verdient“, brachte es einer der Gäste<br />

auf den Punkt. Und so wurde auch lange, nachdem<br />

der DJ seinen Dienst angetreten hatte, bis<br />

in die frühen Morgenstunden geplaudert und<br />

diskutiert.<br />

Was bleibt ist eine Liste stolzer Sieger, die wir auf<br />

den Folgeseiten noch einmal für Sie zusammengestellt<br />

haben. Neben den Herstellern sind dabei<br />

auch unsere Leser nicht leer ausgegangen. Unter<br />

allen Teilnehmern an der Leserwahl haben wir<br />

hochwertige Unterhaltungselektronik <strong>im</strong> Wert<br />

von mehr als 50 000 Euro verlost. Blättern Sie<br />

also am besten gleich um, ob die Leserwahl des<br />

Auerbach Verlags auch Sie zum Gewinner gemacht<br />

hat – und falls es nicht geklappt hat, winkt<br />

Ihnen <strong>im</strong> kommenden Jahr eine weitere Chance.<br />

Denn selbstverständlich dürfen Sie auch 2012<br />

wieder entscheiden, welche Hersteller Sie mit<br />

ihren aktuellen Produktneuheiten am meisten<br />

überzeugt haben. Dank unserer Tests wird Ihnen<br />

dabei kein Highlight entgehen – versprochen!<br />

ALEXANDER RÖSCH<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 15


Aktuelles I Leserwahl 2011<br />

Leserwahl 2011: Die Produkte des Jahres<br />

Flachbildfernseher bis 37 Zoll<br />

AV-Receiver bis 3000 Euro<br />

Panasonic TX-L37D28EW<br />

Denon AVR-4311<br />

2. Platz: Loewe Connect 32 LED<br />

3. Platz: Samsung UE37C6700<br />

2. Platz: Marantz SR7005<br />

3. Platz: Onkyo TX-NR5008<br />

Flachbildfernseher bis 52 Zoll<br />

Samsung UE46C8790<br />

HD-Plus-Receiver<br />

Humax HD-Fox<br />

2. Platz: Panasonic TX-P50V20E<br />

3. Platz: Sony KDL-46NX715<br />

2. Platz: Kathrein 931 sw/HD+<br />

3. Platz: Telestar Diginova 10 HD+<br />

Flachbildfernseher Spezial<br />

Philips Cinema 21:9 Platinum<br />

HDTV-CI-Receiver<br />

Dream Mult<strong>im</strong>edia DM8000HD<br />

2. Platz: Panasonic TX-P50VT20E<br />

3. Platz: Loewe Reference 52<br />

2. Platz: Homecast HS2100 CIUSB<br />

3. Platz: Smart MX04 HDCI<br />

Special Award 3D<br />

Panasonic<br />

HDTV-PVR-Receiver<br />

Dream Mult<strong>im</strong>edia DM800HDD<br />

2. Platz: Samsung<br />

3. Platz: Sony<br />

2. Platz: Humax iCord HD+<br />

3. Platz: Vantage VT-1 Linux-Version<br />

3D-Blu-ray-Player<br />

Panasonic DMP-BDT300EG<br />

Sat-Antennen<br />

Kathrein Serie CAS<br />

2. Platz: Samsung BD-C6900<br />

3. Platz: Philips BDP8000<br />

2. Platz: Sky Vision Humax-Antennen Professional-Serie<br />

3. Platz: Fuba DAA 850<br />

Blu-ray-Player/Tuner-Kombi<br />

Panasonic DMR-BS785S<br />

Multischalter und LNBs<br />

Kathrein Multischalter Sat-ZF-EXR<br />

2. Platz: Samsung BD-C8900S<br />

3. Platz: LG HR570S<br />

2. Platz: Sky Vision Humax-LNB-Serie<br />

3. Platz: SORx 1310607 NF<br />

Projektoren<br />

JVC DLA-X3<br />

HDTV-Anbieter<br />

Sky Deutschland<br />

2. Platz: Sony VPI-VW90<br />

3. Platz: Benq W6000<br />

2. Platz: öffentlich-rechtliche TV-Anstalten<br />

3. Platz: HD Plus<br />

AV-Receiver bis 1500 Euro<br />

Denon AVR-3311<br />

Stereolautsprecher<br />

Teufel Ult<strong>im</strong>a 800<br />

2. Platz: Onkyo TX-SR608<br />

3. Platz: Marantz SR5005<br />

2. Platz: B&W 684<br />

3. Platz: Backes & Müller BM Pr<strong>im</strong>e 14<br />

16 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Surroundlautsprecher<br />

Nubert nuBox 681 Set<br />

2. Platz: KEF KHT 3005 SE<br />

3. Platz: Bose Acoust<strong>im</strong>ass 15<br />

Blu-ray Disc Bonus<br />

„Alien Anthology – L<strong>im</strong>ited Edition Egg“ –<br />

20th Century Fox Home Entertainment<br />

2. Platz: „Der Herr der Ringe – Trilogie“ – Warner Home Video<br />

3. Platz: „Unsere Ozeane“ – Universum Film GmbH<br />

Stereoverstärker<br />

T+A Elektroakustik V10 MK II<br />

2. Platz: Denon PMA-2010 AE<br />

3. Platz: Krell S300i<br />

Phono<br />

Thorens TD-309 Tri-Balance<br />

2. Platz: Transrotor Avorio<br />

3. Platz: Clearaudio Plug & Play Concept<br />

Sonderpreis<br />

Kampagne des Jahres<br />

Samsung<br />

Netzwerkplayer<br />

Linn Majik DS-I<br />

2. Platz: Logitech Squeezebox Touch<br />

3. Platz: Na<strong>im</strong> HDX<br />

Lautsprecherkabel<br />

Oehlbach Bi Tech 4<br />

2. Platz: Goldkabel LS 440<br />

3. Platz: Silent Wire LS 16<br />

Innovationspreise der Redaktion<br />

Innovationspreis Streaming<br />

Loewe DR+ Streaming<br />

Kopfhörer<br />

Sennheiser RS 180<br />

2. Platz: Bose AE2<br />

3. Platz: Beyerdynamic T5p<br />

Innovationspreis Design<br />

Samsung One Design<br />

Blu-ray Disc Bildreferenz<br />

„Avatar – Extended Collectors Edition“ –<br />

20th Century Fox Home Entertainment<br />

2. Platz: „Inception“ – Warner Home Video<br />

3. Platz: „Oben“ – Walt Disney Studios Home Entertainment<br />

Innovationspreis TV-Serie auf Blu-ray<br />

„The Pacific“ – Warner Home Video<br />

Blu-ray Disc Tonreferenz<br />

„2012“ –<br />

Sony Pictures Home Entertainment<br />

2. Platz: „Phil Collins: Going Back“ – Edel Germany GmbH<br />

3. Platz: „Der Soldat James Ryan“ – Paramount Home Entertainment<br />

Innovationspreis Audio/Video<br />

Bose VideoWave<br />

Entertainment System<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 17


Aktuelles I Leserwahl 2011<br />

Diese Leser haben gewonnen:<br />

1. Platz Kategorie Video<br />

2. Platz Kategorie Video<br />

3. Platz Kategorie Video<br />

Sharp Aquos LC-46LE925E, BDH-P90S<br />

Samsung UE40C8790, BD-C6900<br />

Loewe Connect 32 LED (mit Tischfuß)<br />

Lutz Klenner<br />

Serba<br />

Hans-Peter de Boer<br />

Kleve<br />

Ingrid Brandt<br />

Osnabrück<br />

1. Platz Kategorie Audio<br />

Teufel System 8<br />

THX Ultra 2<br />

2. Platz Kategorie Audio<br />

3. Platz Kategorie Audio<br />

Bose Lifestyle T20<br />

Philips HTS9540<br />

Thomas Kalscheid<br />

Hamburg<br />

Gardy Stöhr<br />

Burghausen<br />

Sven H. Petersen<br />

Krusaa<br />

1. Platz Kategorie Sat<br />

2. Platz Kategorie Sat<br />

3. Platz Kategorie Sat<br />

Dream Mult<strong>im</strong>edia DM8000HD<br />

Vantage VT-1<br />

HM-Sat, VU+ Duo HDTV PVR<br />

DF-Forenmitglied HSV1964<br />

Hamburg<br />

Dietmar Rüdel<br />

München<br />

S<strong>im</strong>on Sura<br />

München<br />

Weitere Gewinner:<br />

Dieter Kirchner<br />

Hans-Rainer Bötticher<br />

Michael Pitrowski<br />

Hans Steinbach<br />

Uwe Hannich<br />

Hans-Peter Fischer<br />

Klaus Eikel<br />

Heribert Giesen<br />

Herbert Kalser<br />

Joach<strong>im</strong> Kemp<br />

Joach<strong>im</strong> Schmidt<br />

Torsten Fortsch<br />

Georg Sitzberger<br />

Friedbert Laier<br />

Gabriele Winter<br />

Irmtraud S<strong>im</strong>shäuser<br />

Günter Hackert<br />

Michael Wachler<br />

Hermann Sahnlter<br />

Martin Pfeffer<br />

Walter Dieckmann<br />

Mark Mitulla<br />

Arnstadt<br />

Lahntal<br />

Eberswalde<br />

Aidlingen<br />

Karlsdorf-Neuthard<br />

Memmingen<br />

Düsseldorf<br />

Wachtberg<br />

Hausleiten<br />

Stralsund<br />

Darmstadt<br />

Marktrodach<br />

Regen<br />

Angelbachtal<br />

Aschersleben<br />

Worms<br />

Castrop-Rauxel<br />

Offenbach<br />

Hannover<br />

Freyung<br />

Nürnberg<br />

Mainz<br />

Klaus Speyer<br />

Thomas Wachter<br />

Margret Karzell<br />

Viktor Babulenko<br />

Dietmar Will<br />

Dr. Michael Reinisch<br />

Torgr<strong>im</strong> Zorn<br />

Peter Rieger<br />

Horst Buchberger<br />

Andreas Wäsch<br />

Andreas Hinze<br />

Wolfgang Rauscher<br />

Maike Lindemann<br />

Fred Peter<br />

Clemens Hauschka<br />

Florian Finck<br />

Evelyn Schnaible<br />

Andrea Uschmann<br />

Horst Raßer<br />

Edith Nero-Freund<br />

Erwin Ritzer<br />

Martin Van Ooyen<br />

Bad Kissingen<br />

München<br />

Mönchengladbach - Rheydt<br />

Ilsfeld<br />

Oberstaufen<br />

Berlin<br />

Saulhe<strong>im</strong><br />

Tauberbischofshe<strong>im</strong><br />

Amberg<br />

Raguhn<br />

Lübeck<br />

Nürnberg<br />

Flensburg<br />

Bad Neustadt<br />

Regensburg<br />

Weißenhorn<br />

Seehe<strong>im</strong><br />

Herdecke<br />

Nürnberg<br />

Freiburg<br />

München<br />

Bad Nauhe<strong>im</strong><br />

Franz Eichstädter<br />

Werner Apolph<br />

Detlef Rosendorff<br />

Viktor Pospischil<br />

Barbara Woitkuhn<br />

Andrej Zlender<br />

Benjamin Sebastian<br />

Tino Inglese<br />

Andreas Goltz<br />

Uwe Gronert<br />

Alexandra Dreibach<br />

Semra Kümpel<br />

Kai Bauer<br />

Günther Grötzner<br />

Kai-Jens Müller<br />

Thomas Wachter<br />

Karl-Josef Weisgerber<br />

Marco Kalus<br />

Torsten Pechstein<br />

Reinhard Zipper<br />

Abensberg<br />

Gera<br />

Gotha<br />

Weilrod<br />

Hamm<br />

Rauenberg<br />

Frankfurt<br />

Ober-Ramstadt<br />

H<strong>im</strong>melpforten<br />

Oestrich-Winkel<br />

Großrosseln<br />

Weinstadt<br />

Herzogenaurach<br />

Bodenkirchen<br />

Reilingen<br />

München<br />

Saarloius<br />

Arnsberg<br />

Gr<strong>im</strong>ma<br />

Studensen<br />

18 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Wir bedanken uns bei Ihnen, den Lesern,<br />

die sich bei der Preisvergabe der Leserwahl 2011<br />

wieder für innovative Bose Technologien<br />

entschieden haben.<br />

Wir bedanken uns<br />

bei den Redakteuren des Auerbach Verlages,<br />

die den Innovationspreis 2011<br />

an das Bose ® VideoWave ®<br />

Entertainment System<br />

vergeben haben.<br />

Wir verstehen diese besonderen Auszeichnungen<br />

als Verpflichtung für die Zukunft.<br />

Bose GmbH • Max-Planck-Str. 36 • D-61381 Friedrichsdorf • Tel.: (0 61 72) 71 04-0 • Fax: (0 61 72) 71 04-19 • Internet: www.bose.de<br />

Bose Ges.m.b.H. • Wienerbergstraße 7 • A-1100 Wien • Tel.: (01) 6 04 04 34-0 • Fax: (01) 6 04 04 34-23 • Internet: www.bose.at


Aktuelles I Toshiba Cevo-TV<br />

EIN SUPERFERNSEHER NAMENS CEVO<br />

Der neue Stern am LED-H<strong>im</strong>mel<br />

Bereits vor mehr als einem Jahr haben wir erstmals über Toshibas sagenumwobenen Cell-TV berichtet, der<br />

zunächst exklusiv in Japan erhältlich war. Jetzt kommt der Hoffnungsträger nach mehrfachen Verschiebungen<br />

unter der Bezeichnung Cevo auf den deutschen Markt. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> klärt, ob sich das Warten gelohnt hat.<br />

Kommt er oder kommt er nicht: Die<br />

Geschichte des Cell-TVs schien nach<br />

zahlreichen Verschiebungen kein<br />

rühmliches Ende zu finden, doch nun steht die<br />

Markteinführung des derzeit komplexesten LED-<br />

LCDs kurz bevor. Neben der Namensänderung<br />

in Cevo-TV sticht zunächst das abweichende<br />

Design <strong>im</strong> Vergleich zur Serie WL768 ins Auge:<br />

Der Standfuß kommt nun ohne Guckloch aus,<br />

eine separate Lautsprecherzeile sorgt für eine<br />

direkte Beschallung und der Rahmen erscheint<br />

weniger spiegelnd. Im Gegensatz zur ersten<br />

Fassung aus dem Jahr 2009 entfällt der Name<br />

Cell-TV, da der leistungshungrige Prozessor <strong>im</strong><br />

europäischen Modell keine Verwendung findet.<br />

Während in der Ursprungsvariante noch acht<br />

Tuner schlummerten, kommen in der hiesigen<br />

Variante lediglich Einzeltuner für alle Empfangswege<br />

zum Einsatz. Zudem wurde die integrierte<br />

Festplatte eingespart. Diese zunächst ärgerlichen<br />

Einschnitte erscheinen in Anbetracht der<br />

derzeitigen Marktlage weniger dramatisch: Der<br />

neue Cevo-TV wirkt wesentlich kompakter und<br />

die klobige externe Anschlussbox entfällt. Mangels<br />

Cell-Prozessor fällt auch die Energiebilanz<br />

des europäischen Modells besser aus. Der neu<br />

eingesetzte Chip verfügt dennoch über mehrere<br />

Prozessorkerne, die dynamisch in der Rechenleistung<br />

angepasst werden können. Beibehalten<br />

wurde die abgesetzte Lautsprecherzeile für eine<br />

direkte Schallabstrahlung und auch aufseiten<br />

der Bilddarstellung werden keine Kompromisse<br />

eingegangen. Die verwendeten GPUs (Bildchips)<br />

sollen laut Toshiba den Cell-Prozessor <strong>im</strong> Bereich<br />

der Signalverarbeitung gleichwertig ersetzen.<br />

Zudem ist die LED-Beleuchtung komplexer<br />

angelegt als in allen derzeit verfügbaren LED-<br />

LCDs am Markt.<br />

Strahlendes Weiß, tiefes Schwarz<br />

Im Inneren des Cevo schlummern knapp 3 000<br />

Leuchtdioden, die in einem Raster über die gesamte<br />

Bildfläche verteilt sind. Ganze 512 Cluster<br />

(32 × 16 Blöcke) können unabhängig angesprochen<br />

und in der Helligkeit sehr fein gesteuert<br />

werden (Local D<strong>im</strong>ming). Zum Vergleich: Bisherige<br />

LED-LCDs mit LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

müssen sich mit 1800 Leuchtdioden und 224<br />

Clustern begnügen. Zudem erreichen diese Modelle<br />

nur 50 Prozent der Helligkeit des Cevo-TVs.<br />

Noch extremer fallen die Unterschiede be<strong>im</strong><br />

Vergleich mit der Edge-LED-Technik aus, bei der<br />

die Leuchtdioden in geringer Anzahl <strong>im</strong> Rahmen<br />

verbaut werden – diese können weder in<br />

der Bildhelligkeit noch Schwarzdarstellung mit<br />

Besonders Details profitieren vom komplexen LED-<br />

Arrangement und erscheinen in der Darstellung<br />

plastischer als mit herkömmlichen LED-LCDs<br />

Bilder: NFP, Toshiba<br />

20 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


1. PLATZ<br />

SPECIAL<br />

AWARD 3D<br />

1. PLATZ<br />

KATEGO<br />

GORIE<br />

TVs (BIS3<br />

37")<br />

1. PLATZ<br />

KATEGO<br />

GORIE<br />

Flac<br />

achbil<br />

ild-TV<br />

TX-L37<br />

37D2<br />

D28E<br />

8EW<br />

Blu-<br />

ray Play<br />

ayer<br />

DMP-BD<br />

BDT3<br />

T300<br />

00EG<br />

er (3D)<br />

1. PLATZ<br />

KATEGO<br />

GORIE<br />

er (TUNER<br />

NER-KO<br />

KOMBI<br />

BI)<br />

2. PLATZ<br />

KATEGO<br />

GORIE<br />

TVs (BIS5<br />

52")<br />

2. PLATZ<br />

KATEGO<br />

GORIE<br />

TV (SPEZI<br />

EZIAL)<br />

Blu-ray Play<br />

ayer<br />

DMR-<br />

BS78<br />

785S<br />

Flac<br />

achbil<br />

ild-TV<br />

TX-P50<br />

50V2<br />

V20E<br />

Flac<br />

achbil<br />

ild-TV<br />

TX-P50<br />

50VT<br />

VT20<br />

20E<br />

GEWINNER DER LESERWAHL 2011<br />

PANASONIC BEDANKT SICH FÜR IHR VERTRAUEN<br />

Vier erste und zwei zweite Plätze. Dies ist das glanzvolle Ergebnis der großen Leserwahl 2011. Über zwei<br />

Millionen Leser der Fachmagazine <strong>DIGITAL</strong> FERNSEHEN, HD+TV, <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>, BLU-RAY-MAGAZIN, AUDIO<br />

TEST und des Online-Portals digitalfernsehen.de haben erneut die Modelle namhafter Hersteller bewertet.<br />

Auch in diesem Jahr haben unsere Produkte Sie als Konsumenten besonders überzeugt.<br />

Wir danken allen Freunden der Marke Panasonic.<br />

www.panasonic.de/3D


Aktuelles I Toshiba Cevo-TV<br />

Das LED-Backlight des Toshiba-Displays<strong>im</strong> Einsatz: dunkle Bereiche erscheinen<br />

pechschwarz, helle Elemente erstrahlen in einer bisher kaum gekannten Brillanz<br />

Mit über 3 000 LEDs in 512 Segmenten gelingt die Helligkeitsanpassung so präzise<br />

wie selten zuvor – Helligkeit und Bildkontrast sollen Bestmarken erreichen<br />

Toshibas High-End-TV konkurrieren. Ein großes<br />

Fragezeichen schwebt derzeit noch über dem<br />

eingesetzten Diffusorfilter: Dieser streut das<br />

ausgesendete Licht der LEDs, um weichere Übergänge<br />

zu produzieren, allerdings birgt dieses<br />

Verfahren die Gefahr, die Vorteile des feinen<br />

Beleuchtungsrasters zu verspielen. Laut Toshiba<br />

kommt <strong>im</strong> Cevo-TV ein neuer Filter zum Einsatz,<br />

der opt<strong>im</strong>al auf die hohe Anzahl an Leuchtdioden<br />

abgest<strong>im</strong>mt ist und deren Leistungen nicht<br />

schmälert. Die Vorserienmodelle konnten unsere<br />

Bedenken allerdings noch nicht zerstreuen.<br />

Darüber hinaus ist eine Vielzahl an LEDs noch<br />

kein Garant für eine beeindruckende Bildqualität,<br />

denn das Resultat steht und fällt mit<br />

der richtigen Ansteuerung. Dank des potenten<br />

Hauptprozessors soll der Cevo-TV mehr Rechenoperationen<br />

als jeder andere Flachbildfernseher<br />

vollziehen, was zum einen der Bildqualität, aber<br />

auch der Eingabeverzögerung zugutekommt –<br />

letztere soll nicht mehr zu spüren sein. Auf die<br />

Frage nach dem Sinn solcher technischen Schauwerte<br />

antwortet Toshiba kurz und knapp: 3D.<br />

Bislang fällt die Helligkeit <strong>im</strong> dreid<strong>im</strong>ensio nalen<br />

Betrieb alles andere überzeugend aus. Meist ist<br />

der plastische Filmgenuss nur <strong>im</strong> dunk len Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

möglich. Da auch Toshiba die Verluste<br />

durch die Shutterbrille nicht min<strong>im</strong>ieren kann,<br />

erhöht der Hersteller stattdessen die Helligkeit<br />

des Displays durch Hochleistungsleuchtdioden,<br />

um die Verluste zu kompensieren. Wenn die<br />

Entwickler Wort halten, ist der Cevo-TV der erste<br />

3D-Fernseher der Welt, dessen Helligkeit sich<br />

auch <strong>im</strong> 3D-Modus nicht vor der 2D-Darstellung<br />

vergleichbarer Displays verstecken muss.<br />

Bildschärfe am Opt<strong>im</strong>um<br />

Bereits die Mittelklasseserie WL768 von Toshiba<br />

bot eine überzeugende Bildschärfe, doch mittels<br />

400-Hertz-Signalverarbeitung (200 Bilder<br />

plus Scanning-Backlight) soll der Cevo-TV das<br />

technisch Machbare noch weiter ausreizen. Die<br />

Zwischenbildberechnung wird, ebenso wie die<br />

Kantennachschärfung Resolution+, vom neuen<br />

Mehrkernprozessor, der Cevo-Engine, erledigt,<br />

was ein artefaktfreies Bild zur Folge haben soll.<br />

Der für die Bewegtbildschärfe elementar wichtige<br />

Scanning-Backlight-Prozess gelingt dank<br />

echter LED-Hintergrundbeleuchtung mit höchster<br />

Präzision, was auf eine nahezu perfekte Bewegtbildschärfe<br />

hoffen lässt. Gleichfalls kommen 3D-<br />

Aufnahmen ohne sichtbare Doppelkonturen aus,<br />

was neben der beeindruckenden Helligkeit für<br />

ein angenehmes räumliches Bilderlebnis sorgt.<br />

Erstmals in einen Toshiba-Fernseher integriert ist<br />

eine 2D-zu-3D-Wandlung, die ebenfalls von der<br />

gesteigerten Rechenleistung Gebrauch machen<br />

soll, um Fehler bei der Anordnung von einzelnen<br />

Elementen <strong>im</strong> Raum zu vermeiden und das 3D-<br />

Erlebnis auch nach längerem Verweilen vor dem<br />

Bildschirm angenehm zu gestalten. Ein Tiefenregler<br />

erlaubt es sowohl bei echtem 3D-Material<br />

als auch bei konvertierten Bildern, die Intensität<br />

dem eigenen Geschmack anzupassen.<br />

Anspruch und Wirklichkeit<br />

Mit der mehrfach verschobenen Cell-Plattform<br />

will Toshiba erstmals den High-End-Markt<br />

<strong>im</strong> Flachbild-TV-Bereich erobern. Ob die<br />

technischen Muskelspiele am Ende den gewünschten<br />

Erfolg bringen, bleibt abzuwarten.<br />

Im Gegensatz zu den vergeblichen Versuchen<br />

prominenter Konkurrenten, in dieses Segment<br />

vorzustoßen, stehen die Zeichen für Toshiba<br />

allerdings gut. Unnötiger Ausstattungsballast<br />

wurde zugunsten einer besseren Energieeffizienz<br />

und eines moderneren Designs über Bord<br />

geworfen, wichtige technische Entwicklungen,<br />

wie die 3D-Fähigkeit, ergänzt. Ob der angepeilte<br />

Preispunkt von knapp 5 000 Euro gegenüber<br />

deutlich günstigeren LED-LCDs gerechtfertigt<br />

ist, wird ein Test in einer der kommenden Ausgaben<br />

der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> zeigen.<br />

Christian Trozinski/Dennis Schirrmacher<br />

2009: Die erste Version des Cell-TV (links) bot einen klobigen Rahmen sowie eine externe Mediabox, die mittels Lüfter vor dem Hitzetod bewahrt werden musste. 2010<br />

präsentierte Toshiba die europäische Version (Mitte), die allerdings in Sachen Gehäusedesign noch identisch zur WL768-Serie ausfiel. Die finale Fassung des Toshiba<br />

55ZL1 (rechts) wirkt filigraner als die Ursprungsversion, wartet aber dankenswerterweise mit einer zusätzlichen Lautsprecherzeile für ein besseres Klangerlebnis auf<br />

Bilder: NFP, Toshiba<br />

22 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Hohe Berge, tiefe Täler!<br />

Meine lieben Freunde!<br />

Die Redaktion hat mich wissen lassen, dass viele<br />

von Ihnen meine bescheidenen Zeilen mit großem<br />

Interesse verfolgen. Dafür einen ergebensten<br />

Dank. Zu gerne hätte ich mich persönlich bei meinen<br />

Anhängern bedankt. Doch neben der Zeit eines<br />

Wissenschaftlers, die <strong>im</strong>mer knapp bemessen ist,<br />

wie Sie sicherlich erahnen können, steht auch<br />

ein – sagen wir – technisches Ungemach diesem<br />

Akt der Höflichkeit <strong>im</strong> Wege. Mein Computer, der<br />

mir nach denkbar aufwendigen Umbau <strong>im</strong> Winter<br />

beste Dienste als Heizlüfter geleistet hat, um<br />

etwas Wärme in meine kleine Professorenbude<br />

zu zaubern, lässt mich kläglich <strong>im</strong> Stich. Als die<br />

ersten Sonnenstrahlen dieser Tage meine Nase<br />

vorwitzig kitzelten, sagte ich zu mir: „Thaedaeus,<br />

Du musst mit der Zeit gehen!“ Und so schien es mir<br />

an der Zeit, mich auch auf meine alten Tage mit den<br />

Errungenschaften der Neuzeit auseinanderzusetzen.<br />

Allen voran: der Ökostrom! Eine Kl<strong>im</strong>aanlage<br />

aus dem Elektromarkt nach Hause zu tragen, um<br />

mein erhitztes Mütchen zu kühlen, stand mithin<br />

außer Frage. Und ich beschloss, mich selbst mit<br />

der Materie zu befassen.Vielleicht hätte ich doch<br />

jemanden fragen sollen, der sich mit so etwas<br />

auskennt. Meine durchaus ökologisch gedachten<br />

Versuche, die Raumtemparatur nachhaltig zu senken,<br />

waren jedenfalls nicht von Erfolg gekrönt.<br />

Zunächst holte ich die alten Kühltaschen meiner<br />

Busenfreundin Hedwig aus dem Keller, füllte sie<br />

mit den bereitgestellten Kühlelementen und wartete<br />

... doch mein Thermometer zeigte unerbittlich<br />

den selben niederschmetternden Wert: 26,3 Grad<br />

Celsius. Während mir der Schweiß in Strömen von<br />

der intellektuell wohlgeformten Stirn tröpfelte,<br />

erdachte ich meinen nächsten Geniestreich: diese<br />

alten Fischstäbchen, die mein Assistent in der<br />

Gefrierbox zurückgelassen hatte. Wenn ich die<br />

zwischen Prozessor und Grafikkarte platzieren ...<br />

nun, breiten wir den Schleier des Schweigen über<br />

den Ausgang des Exper<strong>im</strong>ents und belassen es bei<br />

einer neutralen Aussage: Es war ein Anblick zum<br />

Dahinschmelzen. Und jetzt wissen Sie auch, warum<br />

Sie auf Ihre freundlichen Mails bislang keine<br />

Antwort von mir erhalten haben ...<br />

Wie mir die Kollegen übermittelten, steht jedoch<br />

eine Frage <strong>im</strong> Mittelpunkt Ihres Interesses: In<br />

welcher wissenschaftlichen Disziplin hat Ihr guter<br />

Dr. h.c. Thaedaeus Test eigentlich promoviert?<br />

Meine Freunde, Ihr Interesse schmeichelt mir und<br />

kränkt mich gleichermaßen. Höre ich da etwa <strong>im</strong><br />

Zuge diverser öffentlicher Affären um Titel, Thesen<br />

und Temperamente eine gewisse Skepsis heraus?<br />

Lassen Sie mich zur Beruhigung voranstellen, dass<br />

Ihre Zweifel völlig unbegründet sind. Die Geschichte<br />

selbst ist schnell erzählt. Eine Bergwanderung<br />

in den Dolomiten war‘s, als ich mit meinem langjährigen<br />

Kollegen Gonzalo Gondella die Anhöhen<br />

auf der Suche nach der sumerischen Sumpfdotter<br />

erklomm. Wir waren kaum ein Viertelstündchen gelaufen,<br />

als mich ein langgezogener Schrei aus der<br />

Kehle meines Botanikerfreundes aufschreckte. Mit<br />

schmerzverzerrtem Gesicht lag er am Boden, hielt<br />

sich seinen Knöchel und rief „Einen Doktor! Ich<br />

brauche einen Doktor!“ Nun, ich blickte nach links,<br />

ich blickte nach rechts. Natur, wohin das Auge sah,<br />

aber kein freundlicher Geselle mit Blaulicht oder<br />

Medizinköfferchen in Sicht. Und so richtete ich<br />

mit entschlossenem Blick (und lautem Knacken!)<br />

schnell das malade Gelenk, als mein Freund Gondella<br />

mit lautem Stöhnen – unverständlicherweise<br />

ob meiner fachmännischen Behandlung –<br />

der Ohnmacht entgegendämmerte. Nicht, ohne<br />

mir zuvor entgegenzuhauchen: „Thaedaeus, Du<br />

bist ein wahrer Doktor. Wirklich gut am Berg!“ Und<br />

das, meine Freunde, ist die Geschichte, wie ich zu<br />

meinem Titel kam!<br />

Bilder: Auerbach Verlag/Falko Theuner, Stock.xchng<br />

von Falko Theuner<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 23


w<br />

Aus dem Labor<br />

Psychedelische Farbenspiele<br />

In dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> führen wir für Sie den Beweis, dass preiswert nicht gleichbedeutend mit<br />

billig ist. So testen wir für Sie Einstiegs-Flachbildfernseher und Blu-ray-Player und waren <strong>im</strong> Zuge der Tests oft<br />

selbst überrascht, was die Geräteklasse zu leisten vermag.<br />

Wenn Sie sich Ihren Wunschfernseher<br />

bereits bestellt haben,<br />

sollten Sie in jedem Fall darauf<br />

achten, dass dieser <strong>im</strong>mer aufrecht<br />

transportiert wird. Denn bei Plasmas und<br />

LCDs fristet das bilderzeugende Material<br />

zwischen zwei sogenannten Muttergläsern<br />

sein Dasein. Die Basisgläser sind dabei<br />

nur wenige Mill<strong>im</strong>eter dünn und kapseln<br />

die Plasmakammern respektive die Flüssigkristallschicht<br />

von der Umwelt ab. Transportieren<br />

Sie den Flachbildfernseher liegend,<br />

lastet das gesamte Gewicht auf der Mitte<br />

des Bildschirms und das Mutterglas kann<br />

brechen (siehe Bild), was zu psychedelischen<br />

Farbspielen führt. Dieser Schaden<br />

ist <strong>im</strong> Übrigen irreparabel. Bei LED-LCDs<br />

kann sich der Abstand zudem zwischen den<br />

einzelnen Schichten verändern, was eine<br />

ungenaue Ausleuchtung – das gefürchtete<br />

Clouding – nach sich zieht.<br />

Den Testteil dieser Ausgabe eröffnen fünf<br />

32-Zoller, die preislich vor allem für Einsteiger<br />

interessant sein dürften. Die günstigen<br />

Kleinen machen sich aber auch als Zweigerät<br />

sehr gut. Im Vergleich zu hochpreisigen<br />

Flachbildfernsehern müssen Sie natürlich<br />

mit Einschränkungen leben, die sowohl in<br />

der Ausstattung als auch bei der Bildqualität<br />

ihren Niederschlag finden. Weiter geht es<br />

mit vier Blu-ray-Playern zum Schnäppchenpreis.<br />

Bei diesen Abspielern namhafter Hersteller<br />

passt das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

definitiv. Einer der Vertreter beherrscht gar<br />

das Abspielen von Blu-ray 3Ds.<br />

TV-Fans freuen sich auf die folgenden Seiten,<br />

denn mit der Slingbox Pro können<br />

Sie das Fernsehbild auf Wunsch sogar an<br />

Abnehmer am anderen Ende der Welt streamen.<br />

Der Samsung BD-C8900S präsentiert<br />

sich als echter Allrounder. Neben einem 3D-<br />

Blu-ray-Player schlummert in dem Gehäuse<br />

ein Festplattenrecorder nebst digitalem<br />

Satellitenempfangsteil. Der flexible Linux-<br />

Digitalreceiver DM 800 HD se von Dream<br />

Mult<strong>im</strong>edia rundet diesen Abschnitt ab.<br />

Die Audiosektion wird diesmal von einem<br />

Stereovollverstärker von Harman Kardon<br />

eröffnet, dicht gefolgt von sechs kompakten<br />

Lautsprechern, die klanglich einiges leisten .<br />

Zum Abschluss wartet ein SACD-Player von<br />

Marantz auf die Tester, der unterstreicht,<br />

dass das Format längst nicht zum alten<br />

Eisen gehört. Also: Augen und Ohren auf<br />

und viel Spaß mit dieser <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>!<br />

Dennis Schirrmacher<br />

Getestete Geräte<br />

Seite Gerät Wertung<br />

LCD-Fernseher<br />

28 Philips 32PFL6606K 77 %<br />

29 Sharp LC-32LE320E 62 %<br />

30 Hannspree SV32LMNB 59 %<br />

32 Changhong LF32F716D 57 %<br />

33 Sony KDL-32EX525 77 %<br />

Blu-ray-Player<br />

37 Sony BDP-S280 81 %<br />

38 Philips BDP3200 76 %<br />

40 LG BD670 75 %<br />

41 Pioneer BDP-333 66 %<br />

Netzwerk-Player<br />

43 Slingmedia Slingbox Pro HD keine Wertung<br />

BD-Player/HDD-Rekorder<br />

45 Samsung BD-C8900S 83 %<br />

Linux-Receiver<br />

47 Dreambox DM 800 HD se 85 %<br />

Stereo-Vollverstärker<br />

69 Harman Kardon HK990 90 %<br />

Regallautsprecher<br />

74 B&W 685 82 %<br />

75 Mordaunt Short Mezzo 2 77 %<br />

76 Elac BS 243 87 %<br />

77 JBL LS40 87 %<br />

78 KEF Q100 85 %<br />

79 Nubert nuVero 4 89 %<br />

SACD-Player<br />

83 Marantz SA-KI Pearl Lite 93 %<br />

Bewertungsschlüssel<br />

100–95 %: Referenzklasse<br />

94–90 %: ausgezeichnet<br />

89–85 %: sehr gut<br />

Bei LCD- und Plasma-Fernsehern sind die bilderzeugenden Materialien jeweils zwischen hauchdünnen<br />

Glasscheiben eingeschlossen. Wird das TV-Gerät falsch transportiert, kann das Glas brechen<br />

84–70 %: g ut<br />

69–55 %: befriedigend<br />

54–40 %: ausreichend<br />

39–0 %: mangelhaft<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

24 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Die Testkriterien der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

In den Tests der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> steht die objektive Beurteilung der Audio- und Videoelektronik <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Auf dieser Seite erläutern wir Ihnen die technischen Hintergründe unserer Testverfahren und Infografiken.<br />

Bildkontrast<br />

Unsere Messungen unterscheiden sich<br />

deutlich von den Angaben der Hersteller,<br />

die ihre Werte meist nicht bei korrekter Farbdarstellung<br />

oder Gammakurve ermitteln.<br />

Wir messen <strong>im</strong>mer den nativen Kontrast<br />

(auch In-Bild-Kontrast genannt). Bei dieser<br />

Messung werden Schwarz- und Weißfelder<br />

gleichzeitig dargestellt. Der max<strong>im</strong>ale Bildkontrast<br />

wird häufig nur bei dunklen Bildern<br />

mit vielen Schwarzanteilen erreicht.<br />

Ein hoher Max<strong>im</strong>alkontrast (> 4 000 : 1) ist<br />

ein Indiz für eine sehr gute Schwarzdarstellung.<br />

Ein niedriger Min<strong>im</strong>alkontrast weist<br />

auf Schwächen be<strong>im</strong> Tiefschwarz oder eine<br />

eingeschränkte Bildhelligkeit hin.<br />

Kontrasteindruck<br />

Der subjektive Kontrasteindruck hängt, anders<br />

als eine Messung in dunkler Umgebung,<br />

nicht nur von einem möglichst hohen Kontrastwert<br />

ab, sondern maßgeblich von der<br />

Raumhelligkeit. Ist diese hoch, best<strong>im</strong>mt die<br />

Leuchtkraft des Fernsehers, wie plastisch<br />

die Bilder wirken. Auch die Konstruktionsart<br />

der Frontscheibe des Displays spielt hierbei<br />

eine große Rolle. Erreicht ein Fernseher einen<br />

niedrigen Min<strong>im</strong>alkontrast und zeigt bei Tageslicht<br />

Schwächen, so ist dies ein klares Indiz,<br />

dass die Bildhelligkeit begrenzt ist. Zeigt<br />

unsere Bildkontrastangabe <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kinofeld<br />

Schwächen, so ist die Schwarzdarstellung<br />

des Displays nur befriedigend.<br />

Farbtemperatur<br />

Um neutrale Weiß-, Grau- oder Schwarzflächen<br />

nach D65-Norm darzustellen, sollten<br />

sich alle drei Grundfarben der mittleren Linie<br />

annähern. Im linken Bereich liegen dunkle<br />

Bildbereiche, rechts helle. Liegt eine Farbe<br />

oberhalb der Vorgabe, weist das Bild den<br />

jeweiligen Farbstich auf.<br />

Farbraum Frequenzgänge<br />

Damit die Farbdarstellung genauso ausfällt,<br />

wie vom Filmproduzenten vorgesehen, muss<br />

der vorgegebene Farbraum eingehalten werden.<br />

Liegen die Messpunkte auf den vorgegebenen<br />

Punkten, sind die Farben neutral.<br />

Liegen Punkte außerhalb des Dreiecks, erscheinen<br />

Farben übersättigt, liegen sie <strong>im</strong><br />

Inneren, erscheinen sie „ausgewaschen“.<br />

Auch die Helligkeit<br />

der Farben muss exakt<br />

abgest<strong>im</strong>mt sein.<br />

Dies ist <strong>im</strong> Diagramm<br />

nicht darstellbar, bei<br />

Abweichungen weisen<br />

wir <strong>im</strong> Text darauf hin.<br />

Der Frequenzgang wird in einer Entfernung<br />

von einem Meter gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />

ob es Abweichungen <strong>im</strong> Übertragungsverhalten<br />

gibt. Diese sind in den meisten Fällen<br />

hörbar. Der Einfluss der Raumkorrektur<br />

eines AV-Receivers wird nach dem gleichen<br />

Verfahren gemessen. Die blaue Kurve gibt<br />

dabei den Frequenzgang ohne die Korrektur<br />

an. Senkungen und Anhebungen wirken sich<br />

indes deutlich wahrnehmbar aus.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

8 dB<br />

4 dB<br />

0 dB<br />

–4 dB<br />

–8 dB<br />

–12 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Crosstalk <strong>im</strong> 3D-Modus<br />

In unserer Ausstattungstabelle geben wir den<br />

Crosstalk (Übersprechen) in Prozent an. Eine<br />

Angabe von beispielsweise zehn Prozent bedeutet,<br />

dass fehlerhafte Konturen mit zehnprozentiger<br />

Intensität <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

korrekt dargestellten Bildern sch<strong>im</strong>mern –<br />

je geringer das Übersprechen, desto weniger<br />

machen sich die Geisterbilder bemerkbar.<br />

Das Testlabor des Auerbach Verlags<br />

Die Testsysteme des Auerbach<br />

Verlags erfüllen die Qualitätskri-terien<br />

nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001<br />

und die Anforderungen nach AQAP 110 und<br />

150. Neben ausführlichen Vergleichstests wird<br />

jedes Gerät mit umfangreichen Messungen auf<br />

Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und<br />

Fernsehsignale kommt der SFU von Rohde &<br />

Schwarz zum Einsatz. Der Signalgenerator für<br />

DVB-T, Headline<br />

DVB-S, DVB-C sowie DVB-H ist HDTVtauglich,<br />

sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />

und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der<br />

UPV. Mit ihm messen die Redakteure den Frequenzgang,<br />

die Klirrfaktoren, Leistungen und<br />

weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />

AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird<br />

das Trio vom Videomessgerät VSA. Die Video-<br />

Analyseeinheit ist Vektorskop, Oszilloskop und<br />

Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />

wir mit Messgeräten der Firmen Astro und Audio<br />

Precision durch. Bild- wie auch Tondaten können<br />

so verlustfrei analysiert werden. Für Bildschirme<br />

und Projektoren setzt das Testlabor auf das<br />

zertifizierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />

Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt<br />

die Leuchtdichte und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen,<br />

LED-LCDs und Projektoren.<br />

Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm<br />

kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und<br />

Farbkorrektur gemessen. Somit stellen die<br />

Tester sicher, dass jeder Fernseher oder Projektor<br />

vor den Messungen die gleichen Voraussetzungen<br />

erfüllt und den Videonormen entspricht.<br />

Camcorder testen wir mittels „Imatest“-Software<br />

und zertifizierter Testcharts unter genormten<br />

Lichtbedingungen. Die verständliche<br />

Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns<br />

oberste Priorität, damit Sie eines nicht verlieren:<br />

den Durchblick für das Wesentliche.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Blu-ray-Sehtests nehmen wir <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kinoraum<br />

des Auerbach Verlags vor<br />

Hochwertige Audiomessgeräte von<br />

Audio Precision und Tektronix <strong>im</strong> Einsatz<br />

VSA-Videoanalyzer von Rohde<br />

& Schwarz<br />

Lichtmessgerät CS-200 von<br />

Konica Minolta<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 25


Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />

FÜNF LC-DISPLAYS FÜR EINSTEIGER IM TEST<br />

Die kleine Klasse von 2011<br />

32-Zoll-Geräte machen sich in kleinen Räumlichkeiten besonders gut und sind auch als Zweitfernseher bestens<br />

geeignet. Wir haben fünf Flachbildfernseher ins Testlabor beordert und prüfen, mit welchen Einschränkungen<br />

Sie in der Einstiegsklasse leben müssen. Natürlich verstehen sich alle<br />

Kandidaten auf die Full-HD-Darstellung mit 1 920 × 1 080 Pixeln.<br />

Philips 32PFL6606K Seite 28<br />

Sharp LC-32LE320E Seite 29<br />

Hannspree SV32LMNB Seite 30<br />

Changhong LF32F716D Seite 32<br />

Sony KDL-32EX525 Seite 33<br />

Bilder: 20th Century Fox, Changhong, Constantin, Dreamworks, Hannspree, Philips, Sharp, Sony, Studio Gubli, Warner<br />

26 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Lesen Sie hier<br />

Die großen Hersteller<br />

protzen mit<br />

mächtiger Funktionsvielfalt.<br />

Aber auch<br />

hierzulande noch<br />

eher un bekannte Anbieter<br />

wollen sich behaupten.<br />

Wir zeigen<br />

Ihnen die Einschränkungen<br />

der LCD-Einsteigerklasse<br />

auf.<br />

Dennis Schirrmacher<br />

Wir bitten zum großen Vergleichstest<br />

und klopfen die aktuelle Einstiegsriege<br />

<strong>im</strong> 32-Zoll-Bereich ab – die Preisspanne<br />

bewegt sich dabei zwischen 400 und<br />

600 Euro. Erstmals heißen wir den chinesischen<br />

Hersteller Changhong in unserem Testlabor willkommen,<br />

der das untere Ende des Spektrums<br />

markiert. Technisch scheint das LC-Display bis<br />

auf die mittlerweile veraltete Hinterleuchtung<br />

auf Leuchtstoffröhrenbasis (CCFL) alles richtig<br />

zu machen. Der Hersteller verspricht mit einer<br />

100-Hertz-Zwischenbildberechnung* eine hohe<br />

Bewegtbildschärfe und bei der Ausstattung<br />

macht vor allem die Personal-Video-Funktion Lust<br />

auf mehr. Wir beantworten für Sie die Frage, ob<br />

der Einstand in den deutschen Markt gelungen ist.<br />

Auch die Firma Hannspree ist vielen TV-Liebhabern<br />

noch kein Begriff – das soll sich in<br />

Zukunft aber ändern. Der Vertreter des Spezialisten<br />

für PC-Monitore will zum einen mit einer<br />

effizien ten Edge-LED*-Bauweise beeindrucken<br />

und bei einem brillanten Bild gleichzeitig auch<br />

stromsparend zu Werke gehen. In puncto Design<br />

verspricht der 32-Zoller einiges und vor allem<br />

der Glasfuß zieht die Blicke auf sich. Sharps<br />

Beitrag ähnelt dem Modell von Hannspree nicht<br />

nur von der grafischen Darstellung des Menüs,<br />

auch die Messwerte fallen annähernd identisch<br />

aus – hier setzen beide Hersteller auf das gleiche<br />

Panel. Beide Modelle ordnen sich preislich in den<br />

Sphären des Changhongs ein und sind bereits zu<br />

Straßenpreisen <strong>im</strong> 400-Euro-Bereich erhältlich.<br />

Die alteingesessenen Hersteller Sony und Philips<br />

beeindrucken vor allem bei der Ausstattung –<br />

hier können insbesondere die umfangreichen<br />

Internetfunktionen überzeugen. Mittels eines<br />

optionalen WLAN-USB-Adapters nehmen die<br />

beiden Edge-LED*-LCDs auch kabellos Kontakt<br />

zu verschiedenen Onlinediensten auf. Als einzige<br />

Kandidaten <strong>im</strong> Testfeld bieten sie zudem<br />

jeweils einen digitalen Satellitentuner an und<br />

bieten so besonders flexible Empfangsmöglichkeiten.<br />

Sonys Einstiegsmodell ermöglicht dank<br />

der HbbTV-Unterstützung gar die Darstellung<br />

des Videotextes des 21. Jahrhunderts und mit<br />

einer eingesteckten SD-Karte können Sie be<strong>im</strong><br />

Philips HD-Filme per Video-on-Demand abrufen.<br />

Das Plus an Ausstattung schlägt sich natürlich<br />

<strong>im</strong> Preis nieder, weshalb Sie rund 200 Euro mehr<br />

als be<strong>im</strong> vorgenannten Trio investieren müssen.<br />

Leider verzichtet Sony bei der getesteten Einstiegsklasse<br />

komplett auf eine Zwischenbildberechnung*<br />

und läuft Gefahr, an dieser Stelle<br />

wertvolle Punkte zu verlieren. Umfangreiche<br />

Einstellmöglichkeiten lassen jedoch eine neue<br />

Referenz bei der statischen Bildschärfe am Horizont<br />

auftauchen.<br />

Insgesamt gesehen bieten alle Testkandidaten<br />

eine solide Bildqualität, Totalausfälle gibt es<br />

an dieser Stelle nicht. Dennoch konnten wir <strong>im</strong><br />

Testlabor einige Patzer ausfindig machen, die<br />

wir Ihnen auf den folgenden Seiten natürlich<br />

nicht vorenthalten möchten. Das Rennen um die<br />

Krone <strong>im</strong> günstigen 32-Zoll-Segement wird in<br />

jedem Fall spannend – und soviel gleich vorweg:<br />

Der Gewinner konnte sich nur hauchdünn an die<br />

Spitze des Feldes setzen.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 27


Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />

Max: 41,25 ˚C<br />

Die LED-Leisten strahlen sichtbar von oben und<br />

unten – dabei heizt sich der Bildschirm moderat auf<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

gut<br />

Philips<br />

32PFL6606K<br />

TESTSIEGER<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

Die aktuelle Edge-LED*-Serie von Philips punktet vor allem bei der Ausstattung – dank üppiger Internet- und<br />

Mult<strong>im</strong>ediafunktionen geht der Einsatzzweck des 32-Zoll-Displays über schnödes Fernsehen weit hinaus<br />

3.2011<br />

3.2011<br />

Einstellungshilfen<br />

Allgemein<br />

Pixel Plus HD<br />

Smart Bild Kino HD Natural Motion Aus<br />

Kontrast 100 100 Hz Clear LCD Ein<br />

Helligkeit 48 Erweiterte Schärfe Aus<br />

Farbe 50 Dynamic Contrast<br />

Aus oder<br />

Min<strong>im</strong>um<br />

Schärfe 2<br />

Dynam. Hintergrundbeleuchtung<br />

Opt<strong>im</strong>ales Bild<br />

Farbweiß<br />

Aus<br />

MPEG-Artefaktunterdrückung<br />

Aus<br />

Rauschunterdrückung<br />

Dynamic Contrast<br />

Farbopt<strong>im</strong>ierung Aus<br />

Warm<br />

–1<br />

PHILIPS 32PFL6606K<br />

Philips‘ neue 6000er-Serie setzt auf die effiziente<br />

Edge-LED*-Hinterleuchtung, bei der die energiesparenden<br />

Leuchtdioden aus dem Rahmen<br />

des Displays strahlen. Das zahlt sich aus und<br />

<strong>im</strong> Betrieb veranschlagt der 32-Zoller <strong>im</strong> Schnitt<br />

lediglich 70 Watt (W). Befürchtete Ausleuchtungsungenauigkeiten<br />

aufgrund der Bauweise<br />

werden geschickt durch ein D<strong>im</strong>ming kaschiert<br />

und neben der überzeugenden Bildqualität kann<br />

auch die Ausstattung in diesem Preissegment<br />

voll überzeugen.<br />

Der 32PFL6606K glänzt bereits nach der Erstinbetriebnahme<br />

mit nahezu unverfälschten Bildern.<br />

Die Anpassung der Parameter beschränkt<br />

sich auf ein Min<strong>im</strong>um. So fällt die Farbtemperatur<br />

in der Voreinstellung „Warm“ nahezu neutral aus<br />

und lediglich ein Blaustich <strong>im</strong> Tiefschwarz sticht<br />

unangenehm ins Auge. Wenn Sie bei der Option<br />

„Dynamische Hintergrundbeleuchtung“ den<br />

Punkt „Opt<strong>im</strong>ales Bild“ auswählen, wird dieser<br />

Der Fernbedienung ist<br />

gummiert und fühlt sich<br />

<strong>im</strong> ersten Moment<br />

gewöhnungsbedürftig an.<br />

Im oberen Teil finden Sie<br />

die Funktionstasten und<br />

die Knöpfe für die<br />

Medienwiedergabe<br />

Das mittig positionierte<br />

Steuerkreuz ist doppelt<br />

belegt, damit muss man<br />

sich zunächst anfreunden<br />

Im unteren Drittel steuern<br />

Sie die gängigen TV-<br />

Funktionen und aktivieren<br />

auch den Videotext<br />

Umstand jedoch geschickt kaschiert, weil die<br />

Leuchtkraft ab einem gewissen Schwarzanteil<br />

<strong>im</strong> Bild vollflächig ged<strong>im</strong>mt wird. In Zuge dessen<br />

werden natürlich auch helle Bildinhalte heruntergeregelt<br />

und der native Kontrast steigt nicht<br />

an. Dennoch sollten Sie diese Option in jedem<br />

Fall auswählen, da die D<strong>im</strong>mung nahezu ohne<br />

Latenz arbeitet und neben dem Blaustich auch<br />

die nicht ganz perfekte Ausleuchtung des Displays<br />

übertüncht. Da die Hinterleuchtung nicht<br />

partiell ged<strong>im</strong>mt werden kann, fällt der Kontrast<br />

insgesamt aber nur befriedigend aus.<br />

Erweiterter Farbraum<br />

Bei direktem Lichteinfall garantiert der Edge-<br />

LED*-LCD aufgrund seiner hohen Leuchtkraft und<br />

einem opt<strong>im</strong>alen Kontrastfilter knackige Bilder.<br />

Dabei sollten Sie in jedem Fall frontal vor dem<br />

Gerät sitzen, weil sonst der Kontrast einbricht.<br />

Der Farbraum ist in Richtung Grün und Gelb erweitert,<br />

negativer fällt jedoch die Verschiebung<br />

des Rottons in Richtung Orange auf. An dieser<br />

Stelle können Sie die Darstellung leider nicht opt<strong>im</strong>ieren,<br />

da das Menü keinen Punkt zur Farbkalibrierung<br />

anbietet. Schnelle Bewegungen werden<br />

dank einer effizienten 100–Hertz–Zwischenbildberechnung*<br />

nahezu schlierenfrei dargestellt,<br />

die 200-Hertz-Ansätze größerer Modelle lassen<br />

Bildabfolgen jedoch noch klarer erscheinen. Auf<br />

Wunsch können Sie auch eine Bewegungsglättung<br />

hinzuschalten, die das Bild flüssiger und<br />

damit ruckelfrei erscheinen lässt. In der niedrigsten<br />

Stufe kommt es erfreulicherweise kaum<br />

zu Artefakten, da die Glättung szenenabhängig<br />

greift und bei anspruchsvollen Passagen zurückgenommen<br />

wird. Die Umschaltung erfolgt jedoch<br />

sehr offensichtlich, was wiederum Miniruckler<br />

nach sich zieht. Mit der Einstellung „Mittel“ greift<br />

der Ansatz konstant, erzeugt jedoch wiederum<br />

Seitlich finden Sie neben dem CI-Schacht noch<br />

weitere Schnittstellen – etwa eine HDMI-Buchse<br />

sichtbare Artefakte. Die Durchzeichnung fällt fast<br />

opt<strong>im</strong>al aus, in dunklen Bildbereich werden Details<br />

min<strong>im</strong>al verschluckt. Die Aufarbeitung von<br />

SD-Inhalten, etwa von einer DVD, fällt Philipstypisch<br />

aus und der De-Interlacer* kann bei Filmmaterial<br />

nicht überzeugen. Bei einer Videozuspielung<br />

kommt es zu leichtem Kantenfl<strong>im</strong>mern,<br />

von Artefakten bleiben Sie jedoch verschont.<br />

Die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung gelingt<br />

ansprechend scharf.<br />

Flexible Tuner-Ausrüstung<br />

TV-Signale empfangen Sie über Antenne, Kabel<br />

und Satellit, natürlich digital und in HD. Dank<br />

DiSEqC* 1.0 könne Sie sogar bis zu vier Trabanten<br />

ansteuern und über den CI-Plus-kompatiblen<br />

Common-Interface-Schacht steht auch dem Empfang<br />

von hochauflösenden HD-Sendern und Sky<br />

nichts <strong>im</strong> Wege. Die Internetfunktionen präsentieren<br />

sich üppig und neben dem Videoabruf<br />

über Youtube, haben Sie auch Zugang zu vielen<br />

Mediatheken der Fernsehsender, etwa von Arte.<br />

Darüber hinaus können Sie auch <strong>im</strong> Internet surfen.<br />

Bedauerlicherweise beherrscht der Browser<br />

kein Flash und die Eingabe von Adressen gestaltet<br />

sich langwierig. Bei der Medienwiedergabe<br />

über USB spielt der Fernseher auch HD-Inhalte<br />

<strong>im</strong> MKV-Container ab, nur bei Apples Quickt<strong>im</strong>e-<br />

Format bleibt der Bildschirm schwarz.<br />

Ergebnis<br />

77 %<br />

gut<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Sharp<br />

28<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

3.2011<br />

befriedigend<br />

Sharp<br />

LC-32LE320E<br />

TESTERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

Max: 45,55 ˚C<br />

Trotz des Einsatzes von energiesparenden LEDs heizt<br />

sich der 32-Zoller vollflächig deutlich sichtbar auf<br />

Einstellungshilfen<br />

Allgemein<br />

Erw. Steuerung<br />

Smart Bild Persönlich Rauschunterdrückung Aus<br />

Helligkeit 56 Hautton Aus<br />

Kontrast 57 Hintergr-Bel. 100<br />

Farbe 45 DCR Aus<br />

Farbton 0 Weiterführend<br />

Schärfe 5 Modus 100 Hz<br />

Farbtemperatur Warm Effekt Tief<br />

Sharps LED-LCD verzichtet auf einige Ausstattungsmerkmale, wie etwa Internetfunktionen, bei der Bildqualität<br />

müssen Sie hingegen kaum Abstriche hinnehmen – vor allem der Kontrast kann überzeugen<br />

SHARP LC-32LE320E<br />

Um für den TV-Alltag gängige<br />

Funktionstasten zu erreichen,<br />

müssen Sie umgreifen<br />

Die Mulde auf der Rückseite der<br />

Fernbedienung ist für die Menüsteuerung<br />

bestens ausgelegt –<br />

damit liegt der Kommandostab<br />

bestens in der Hand<br />

Im unteren Teil kontrollieren Sie<br />

neben dem Videotext auch die<br />

Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />

Sharps 32-Zoller gibt sich dank der energiesparenden<br />

LED-Hinterleuchtung genügsam und der<br />

Leistungsbedarf pendelt sich je nach Einstellung<br />

weit unter 100 Watt ein. Die Bildqualität<br />

fällt bis auf wenige Patzer überzeugend aus,<br />

der Klang vermag trotz eines personalisierbaren<br />

Equalizers nicht recht zu überzeugen.<br />

Nach dem Auspacken heißt es erst einmal<br />

Hand anlegen, denn die Werkseinstellungen<br />

des LED-LCDs sind alles andere als ideal. Nach<br />

der Opt<strong>im</strong>ierung fällt sogleich das leuchtstarke<br />

Bild positiv ins Auge und <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />

mit der nur leicht spiegelnden und kontrastopt<strong>im</strong>ierten<br />

Frontscheibe gestaltet sich das<br />

Bild auch bei direktem Lichteinfall brillant. Der<br />

Kontrasteindruck kann auch <strong>im</strong> abgedunkelten<br />

He<strong>im</strong>kino weitgehend überzeugen. Bestnoten<br />

werden hier jedoch verfehlt, da die LEDs nicht<br />

d<strong>im</strong>mbar sind. Den größten Patzer leistet sich<br />

der 32-Zoller von Sharp bei der Farbtemperatur.<br />

Das Bild wird über alle Helligkeitsbereiche<br />

hinweg von einem bläulichen Sch<strong>im</strong>mer<br />

durchzogen. Der Farbraum erstrahlt nur leicht<br />

erweitert und alle Farben sind lediglich min<strong>im</strong>al<br />

verschoben. So entspricht die Darstellung fast<br />

der Norm.<br />

Zwischenbildberechnung an Bord<br />

Damit schnelle Bewegungen nicht verwischen,<br />

hat Sharp dem LED-LCD eine Zwischenbildberechnung*<br />

auf 100-Hertz-Niveau spendiert.<br />

Teurere Geräte errechnen doppelt so viele Bilder,<br />

dennoch sieht der LC-32LE320E Land und<br />

der Ansatz kann selbst in der niedrigsten Stufe<br />

durchaus überzeugen. Leider ist die Aktivierung<br />

auch <strong>im</strong>mer an eine Bewegungsglättung gekoppelt,<br />

sodass die Bildabfolge bei Kinofilmen<br />

unnatürlich flüssig anmutet. Zudem arbeitet die<br />

Zwischenbildberechnung* nicht auf gleichem<br />

Niveau und je nach Szene wird die Intensität<br />

angepasst. Darüber hinaus neigt sie auch<br />

zu einer min<strong>im</strong>alen Artefaktbildung. Bei der<br />

Gammadarstellung spielt das Panel hingegen<br />

seine Stärken besser aus und die Durchzeichnung<br />

gerät bei dunklen und hellen Bildanteilen<br />

nahezu perfekt.<br />

Die bei der Edge-LED*-Bauweise gefürchtete<br />

unregelmäßige Ausleuchtung (Clouding) ist bei<br />

Sharps Kleinem kaum zu beobachten und die<br />

Lichtverteilung fällt angenehm homogen aus.<br />

Sie sollten aber <strong>im</strong>mer darauf achten, sich frontal<br />

vor dem Bildschirm zu befinden, denn bereits<br />

kleinste Abweichungen von der Opt<strong>im</strong>alposition<br />

werden mit flauen Farben und Kontrasten quittiert.<br />

Bei der Aufwertung von SD-Material kann<br />

die Skalierung auf Full-HD-Auflösung überzeugen,<br />

der De-Interlacer* greift bei Filmmaterial<br />

aber nicht dauerhaft. Bei Videomaterial kommt<br />

es zu Artefakten und störendem Kantenfl<strong>im</strong>mern.<br />

Der Modulschacht ist CI-Plus-kompatibel – so klappt<br />

das Entschlüsseln digitaler Programmpakete <strong>im</strong> Kabel<br />

Be<strong>im</strong> Fernsehempfang müssen Sie auf einen<br />

Satellitentuner verzichten und sich mit einer<br />

digitalen-analogen Kabelvariante und einem<br />

DVB-T-Tuner zufriedengeben.<br />

Gerüstet für Pay-TV <strong>im</strong> Kabel<br />

Seitlich finden Sie den CI-Plus-kompatiblen Modulschacht,<br />

so dass beispielsweise dem Empfang<br />

zusätzlicher digitaler Premiumpakete über Kabel<br />

Deutschland ohne separate Set-Top-Box nichts<br />

<strong>im</strong> Wege steht. Die elektronische Programmzeitschrift<br />

(EPG*) gibt sich optisch schlicht und versorgt<br />

Sie kurz und knapp mit grundlegenden<br />

Informationen. Per USB-Datenträger können Sie<br />

verschiedene Medien zuführen – der Edge-LED*-<br />

LCD versteht sich dabei auf nahezu alle gängigen<br />

Musik-, Bild- und Videoformate. Im Test war es<br />

uns etwa möglich, einen hochauflösenden Film <strong>im</strong><br />

Divx-HD-Format abzuspielen. Leider wird die Wiedergabe<br />

von Filmen <strong>im</strong> beliebten MKV-Container<br />

nicht unterstützt. Apples Quickt<strong>im</strong>eformat wird<br />

hingegen erkannt, nur lässt sich das falsche Bildseitenverhältnis<br />

nicht manuell korrigieren.<br />

Der LC-32LE320E präsentiert sich als vergleichsweise<br />

günstiger Einstiegsfernseher mit leuchtstarkem<br />

Bild und überzeugendem Kontrast. Bei<br />

der Ausstattung müssen Sie in dieser Klasse<br />

jedoch Einschnitte in Kauf nehmen, dieses Merkmal<br />

kostet dem LED-LCD auch die meisten Punkte.<br />

Ergebnis<br />

62 %<br />

befriedigend<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 29


Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />

Max: 44,94 ˚C<br />

Trotz effizienter LEDs heizt sich die Front vollflächig<br />

auf eine Temperatur von über 40 Grad Celsius auf<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

3.2011<br />

befriedigend<br />

Hanspree<br />

SV32LMNB<br />

TESTERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

Einstellungshilfen<br />

Allgemein<br />

Erw. Steuerung<br />

Smart Bild Persönlich Rauschunterdrückung Aus<br />

Helligkeit 48 Hautton Aus<br />

Kontrast 100 Hintergr-Bel. 100<br />

Farbe 48 DCR Aus<br />

Farbton 0 Weiterführend<br />

Schärfe 4 Modus 100 Hz<br />

Farbtemperatur Warm Effekt Mittel<br />

Der Edge-LED*-LCD zeigt sich von seiner sparsamen Seite – bei der Bilddarstellung kann aber lediglich das<br />

Kontrastverhältnis punkten; davon abgesehen sind die Motive von einem starken Blaustich durchzogen<br />

HANNSPREE SV32LMNB<br />

Die Verarbeitung des<br />

Signalgebers kann nicht<br />

vollständig überzeugen.<br />

Im oberen Teil wählen Sie<br />

das Programm oder die<br />

Quelle aus<br />

Mittig bugsieren Sie sich<br />

durch die Menüs und<br />

haben Zugriff auf die<br />

elektronische Programmzeitschrift<br />

Im unteren Drittel rufen<br />

Sie den Videotext auf und<br />

stellen das Bildseitenverhältnis<br />

ein. Leider schneidet<br />

der Hannspree Inhalte<br />

ab und der Overscan ist<br />

nicht deaktivierbar<br />

Hannspree dürfte vielen Kunden <strong>im</strong> Bereich Computermonitore<br />

ein Begriff sein, wo das Unternehmen<br />

bereits seit einiger Zeit mit einem guten Preis-<br />

Leistungsverhältnis auf sich aufmerksam macht.<br />

Seit einiger Zeit versuchen sich die Taiwanesen<br />

auch an der Großbild unterhaltung und wollen<br />

sich in unserem Vergleichstest mit einem Edge-<br />

LED*-LCD beweisen. Die Bildqualität kann aber<br />

nur teilweise überzeugen, dabei fällt vor allem<br />

der Kontrast positiv ins Auge. Bei der Ausstattung<br />

hält sich der SV32LMNB eher zurück und Sie müssen<br />

etwa auf einen Satellitentuner und etwaige<br />

Internetfunktionen verzichten.<br />

Äußerlich macht Hannsprees Beitrag schon etwas<br />

her. Das ist vor allem dem soliden Standfuß<br />

mit Glasanteil zu verdanken. Nach dem ersten<br />

Einschalten wirkt das Bild seltsam bläulich, weshalb<br />

wir <strong>im</strong> Menü postwendend die Voreinstellung<br />

„Warm“ bei der Farbtemperatur aktivierten.<br />

Dadurch ließ sich der Effekt aber nur bedingt beheben.<br />

Die Messwerte <strong>im</strong> Testlabor bestätigten<br />

<strong>im</strong> Anschluss den ersten Negativeindruck: Der<br />

Edge-LED*-LCD hat über alle Helligkeitsbereiche<br />

mit einem starken Blaustich zu kämpfen. Eine<br />

tiefgreifende Kalibrierung ist an dieser Stelle leider<br />

nicht möglich. Die Farbdarstellung lässt sich<br />

nur in ihrer Leuchtkraft regeln und der Farbraum<br />

wird leicht erweitert dargestellt. Vor allem die<br />

Sekundärfarben weichen von der Norm ab und<br />

etwa Cyan driftet wahrnehmbar in Richtung Blau<br />

ab. Bei der Bilddarstellung kann der SV32LMNB<br />

<strong>im</strong>merhin be<strong>im</strong> Kontrast Punkte sammeln, was<br />

durch die hohe Helligkeit und den stabilen<br />

Schwarzwert zu erklären ist. Im Vergleich mit<br />

hochpreisigen Geräten werden hier dennoch insgesamt<br />

nur befriedigende Werte erreicht.<br />

Patzer bei der Durchzeichnung<br />

Einen weiteren Fauxpas leistet sich der kleine<br />

Flachmann bei der Durchzeichnung und die Darstellung<br />

wirkt insgesamt aufgehellt. Vor allem<br />

in dunklen Szenen werden so Details hervorgehoben,<br />

die eigentlich <strong>im</strong> verborgenen liegen<br />

sollten. Seitlich betrachtet n<strong>im</strong>mt dieser Eindruck<br />

zu und darüber hinaus bleichen auch die Farben<br />

und der Kontrast aus. Damit schnelle Actionszenen<br />

nicht mit den LCD-typischen Schlieren<br />

dargestellt werden, setzt Hannspree auf eine<br />

100-Hertz-Zwischenbildberechnung*. Die Arbeitsweise<br />

greift effektiv ein, Nachzieher können<br />

jedoch nicht komplett vermieden werden. Zudem<br />

werden Bewegungen <strong>im</strong> gleichen Zug auch geglättet,<br />

was zu einer unnatürlich flüssigen Darstellung<br />

nebst störender Artefaktbildung führt.<br />

Die bei Edge-LED*-LCDs gefürchtete ungenaue<br />

Ausleuchtung hält sich in Grenzen und die Bildfläche<br />

ist weitgehend homogen hinterleuchtet.<br />

Ärgerlich: Der Overscan lässt sich nicht deaktivieren,<br />

was etwa bei der Zuspielung eines PC-<br />

Der seitlich zugängliche Common-Interface-Einschub<br />

versteht sich auch auf den erweiterten CI-Plus-Standard<br />

Signals Bildinformationen verschwinden lässt.<br />

Bei der Aufwertung von SD-Signalen kann vor<br />

allem das De-Interlacing bei Filmmaterial überzeugen.<br />

Die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung<br />

fällt fehlerfrei aus, hätte <strong>im</strong> Ergebnis aber ruhig<br />

schärfer ausfallen können.<br />

Keine Chance für Satelliten<br />

Bei der TV-spezifischen Ausstattung vermissten<br />

wir in erster Linie den DVB-S-Tuner – so können<br />

Sie digitales Fernsehen lediglich über Antenne<br />

oder Kabel auf das Display holen. Letzteres<br />

selbstverständlich auch in HD-Auflösung. Der<br />

CI-Schacht kann auch mit CI-Plus-Modulen umgehen.<br />

Die Wiedergabe von Medien über einen USB-<br />

Datenträger gestaltet sich durchwachsen und<br />

hochauflösende Filme werden nur <strong>im</strong> Divx-HD-,<br />

und Quickt<strong>im</strong>eformat erkannt. Letzteres wird <strong>im</strong><br />

Test jedoch mit einem falschen Bildseitenverhältnis<br />

gestreckt dargestellt, Dateien <strong>im</strong> MKV-<br />

Container verweigert sich der Einsteiger komplett.<br />

Hannspree muss vor allem bei der Bildqualität<br />

noch einige wesentliche Punkte ausbauen,<br />

auch in Sachen Ausstattung gibt es noch<br />

Verbesserungsbedarf. Be<strong>im</strong> Design und der<br />

Verarbeitung hat der Hersteller hingegen seine<br />

Hausaufgaben erledigt und der Edge-LED*-LCD<br />

muss sich in keinem Fall verstecken.<br />

Ergebnis<br />

59 %<br />

befriedigend<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Hannspree<br />

30<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


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SAMSUNG SMART TV LED D8090<br />

Fernsehen neu erfunden<br />

Filme in brillanter 2D- und 3D-Qualität sehen, <strong>im</strong> Internet surfen oder eigene Mult<strong>im</strong>edia-Dateien auf den großen<br />

Bildschirm übertragen: Das und vieles mehr erleben Nutzer mit den neuen, extrem schlanken Samsung Smart TVs.<br />

Sein Rahmen ist extrem schmal<br />

und lässt Fernsehbilder förmlich<br />

<strong>im</strong> Raum schweben: Der Rahmen<br />

des Smart TV LED D8090 misst nur fünf<br />

Mill<strong>im</strong>eter. Vor allem 3D-Bilder entfalten<br />

ihre volle Wirkung, da sie nicht länger<br />

von dicken Rändern umrahmt werden.<br />

So können Zuschauer ungestört<br />

in plastische Filmabenteuer eintauchen<br />

und sie dank der Active-Shutter-Technologie<br />

in Full HD genießen. Für einen<br />

hohen Komfort sorgen dabei die neuen<br />

3D-Brillen: Sie sind deutlich leichter<br />

und besonders angenehm zu tragen.<br />

Mult<strong>im</strong>edia in Vollendung<br />

Samsung Smart TVs bringen nicht nur<br />

faszinierende 3D-Welten ins he<strong>im</strong>ische<br />

Wohnz<strong>im</strong>mer, sondern eröffnen Nutzern<br />

auch den Zugang zu reichhaltigen<br />

Mult<strong>im</strong>ediainhalten – mit Smart Hub.<br />

Über die zentrale Bedienoberfläche<br />

können Anwender komfortabel auf ihr<br />

Das bietet Samsung Smart Hub<br />

He<strong>im</strong>netzwerk zugreifen. So übertragen<br />

sie Videos, Musik oder Fotos einfach<br />

vom Smartphone oder Netbook<br />

kabellos ins Wohnz<strong>im</strong>mer.<br />

Über die Samsung Apps-Galerie greifen Anwender auf ein großes Angebot bekannter<br />

Internetdienste wie Facebook oder Bild.de NEWS zu.<br />

Während das TV-Programm weiterläuft, können Nutzer parallel mit ihren Freunden auf<br />

Facebook oder Twitter kommunizieren – auf dem gleichen Bildschirm.<br />

Erstmals integriert Samsung einen Web Browser zum komfortablen Internet-Surfen<br />

am großen TV-Bildschirm, ganz bequem von der Couch aus.<br />

Mit nur einem Stichwort findet die Search All-Suchfunktion passende Inhalte aus dem<br />

Internet, dem He<strong>im</strong>netzwerk oder verbundenen USB-Medien.<br />

Der Samsung Smart TV merkt sich bereits aufgerufene Inhalte des Nutzers und schlägt<br />

themenverwandte Videoinhalte zum Beispiel von Video-on-Demand-Anbietern vor.<br />

Designobjekt und Mult<strong>im</strong>edia-Genie in einem<br />

Der nur 18 Zent<strong>im</strong>eter schmale BD-D7000 bereichert sowohl<br />

<strong>im</strong> eingeschalteten als auch ausgeschalteten Zustand<br />

jedes Wohnz<strong>im</strong>mer: Der 3D<br />

Blu-ray Player ist kaum als<br />

solcher zu erkennen – erst<br />

auf Knopfdruck fährt das<br />

Laufwerk elegant aus dem<br />

Gerät heraus. Der BD-D7000<br />

ist mit Smart Hub ausgestattet und macht so jeden angeschlossenen<br />

Fernseher zum smarten Alleskönner. Und<br />

mit der hochwertigen 3D-<br />

Konvertierung erleben Nutzer<br />

auf Knopfdruck sogar ihre<br />

eigenen Fotos und Videos in<br />

plastischen Bildern mit realistischem<br />

3D-Effekt.


Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

3.2011<br />

befriedigend<br />

Changhong<br />

LF32F716D<br />

TESTERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

Max: 47,29 ˚C<br />

Der LCD setzt auf Leuchtstoffröhren und weist einen<br />

hohen Bedarf nebst entsprechender Abwärme auf<br />

Einstellungshilfen<br />

Allgemein<br />

Bildmodus<br />

Anwender<br />

Kontrast 60<br />

Helligkeit 54<br />

Farbe 45<br />

Schärfe 35<br />

Rot 70<br />

Grün 50<br />

Blau 0<br />

Changhongs 32-Zoller ist das günstigste Gerät <strong>im</strong> Testfeld, weist <strong>im</strong> Bildtest aber auch sichtbare Defizite auf –<br />

bei der Ausstattung überzeugen vor allem die Medienwiedergabe und die integrierte TV-Aufnahmefunktion<br />

CHANGHONG LF32F716D<br />

Im oberen Teil schalten Sie<br />

durch die Kanäle. Der Druckpunkt<br />

ist dabei nicht sehr<br />

angenehm und die Verarbeitungsqualität<br />

fällt nur befriedigend<br />

aus<br />

Mittig steuern Sie durch die Menüs<br />

und nehmen Einstellungen<br />

vor. Hier befinden sich auch die<br />

Knöpfe für die Lautstärke und<br />

Programmwahl<br />

Der untere Abschnitt ist dem<br />

Videotext und den Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />

vorbehalten. An<br />

dieser Stelle können Sie auch<br />

Aufnahmen starten<br />

Der chinesische TV-Hersteller Changhong ist<br />

hierzulande kaum bekannt, der europäische<br />

Markt soll aber künftig zunehmend in den Fokus<br />

des Unternehmens rücken. Be<strong>im</strong> LF32F716D<br />

handelt es sich um ein LC-Display, das von<br />

Leuchtstoffröhren (CCFL) hinterleuchtet wird.<br />

Dieser Ansatz ist wesentlich energiehungriger<br />

als die LED-Bauweise, was sich <strong>im</strong> Betrieb mit<br />

einem konstanten Bedarf von 130 Watt deutlich<br />

bemerkbar macht. Bei der Bilddarstellung<br />

leistet sich der LCD-Fernseher einige Patzer,<br />

bei der Ausstattung kann vor allem die Videorekorderfunktion<br />

überzeugen – an dieser Stelle<br />

zeichnen Sie Sendungen bequem auf einen USB-<br />

Datenträger auf.<br />

Auf einen integrierten digitalen Satellitentuner<br />

müssen Sie leider verzichten: Der LF32F716D kann<br />

digitale Signale lediglich <strong>im</strong> DVB-C- und DVB-T-<br />

Standard verarbeiten. Wegen des Verzichts auf<br />

die CI-Plus-Unterstützung bleibt die Entschlüsselung<br />

digitaler Programmpakete der meisten<br />

Kabelnetzbetreiber ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

„Raschabtast“ erobert Deutschland<br />

Der Senderdurchlauf gestaltet sich mit der kurios<br />

betitelten Menüoption „Raschabtast“ angenehm<br />

flink, derartige Übersetzungsfehler finden Sie<br />

<strong>im</strong> übrigen in den Menüs und der Anleitung<br />

zuhauf. Die Anordnung der Kanäle fällt jedoch<br />

gewöhnungsbedürftig aus und für die individuelle<br />

Sortierung müssen Sie selbst Hand anlegen. Die<br />

elektronische Programmzeitschrift (EPG*) präsentiert<br />

sich spartanisch und gibt nur knappe<br />

Auskunft über das kommende Fernsehprogramm.<br />

Die meisten Punkte sammelt das LC-Display <strong>im</strong><br />

TV-Bereich mit der Videorekorderfunktion (PVR).<br />

Um Sendungen aufzuzeichnen, müssen Sie lediglich<br />

einen USB-Datenträger anschließen. Danach<br />

können Sie umgehend mit der Archivierung beginnen,<br />

eine Formatierung ist nicht vonnöten. Ob Sie<br />

HD-Ausstrahlungen aufzeichnen können, hängt<br />

von der Datenrate des Sticks oder der Festplatte<br />

ab. Um die Eignung zu prüfen, können Sie <strong>im</strong><br />

Optionsmenü einen entsprechenden Test starten.<br />

Mit einem angeschlossenen Datenträger soll auch<br />

das zeitversetzte Fernsehen (T<strong>im</strong>e-Shift) nutzbar<br />

sein, <strong>im</strong> Test war die Funktion jedoch nicht aktivierbar.<br />

Aufnahmen funktionierten hingegen einwandfrei<br />

und ließen sich auch problemlos am PC<br />

wiedergeben. Leider zeichnet das Gerät nicht <strong>im</strong><br />

Stand-by-Modus auf und Sie müssen umständlich<br />

über die Ein- und Ausschaltt<strong>im</strong>er feste Zeitpunkte<br />

definieren. Bei der Aufarbeitung von SD-Signalen<br />

leistet der De-Interlacer* vor allem bei Filmmaterial<br />

gute Arbeit und die Skalierung auf die Full-HD-<br />

Auflösung gelingt ansprechend.<br />

Nach dem ersten Einschalten erstrahlt das Bild<br />

verfälscht und vor allem die übersättigten Farben<br />

tragen zu diesem Eindruck bei. Zudem ist die<br />

Genügend Anschlüsse sind vorhanden, leider kann<br />

der CI-Schacht mit CI-Plus-Modulen nichts anfangen<br />

Darstellung von einem Blaustich durchzeichnet.<br />

In den Optionen können Sie der Situation aber<br />

Herr werden und mit den richtigen Einstellungen<br />

erscheint das Bild wesentlich neutraler. Be<strong>im</strong><br />

Farbraum müssen Sie hingegen nichts anpassen,<br />

hier überzeugt die Darstellung bis auf leicht verschobenen<br />

Sekundärfarben.<br />

Ausleuchtung mit Mängeln<br />

Den größten Patzer leistet sich der LF32F716D bei<br />

der Ausleuchtung. So sind dunkle Bildinhalte von<br />

Helligkeitsinseln übersät. Das ist vor allem <strong>im</strong><br />

abgedunkelten He<strong>im</strong>kino kein schöner Anblick.<br />

Dieser Umstand ist nicht auf eine mangelnde technische<br />

Umsetzung zurückzuführen, vielmehr ist<br />

dafür die Verarbeitungsqualität verantwortlich.<br />

Drücken Sie den Rahmen zusammen, verbessert<br />

sich die Ausleuchtung an der jeweiligen Stelle;<br />

die Seitenteile weisen zu wenig Spannung auf.<br />

Auch der Kontrast fällt aufgrund eines schlechten<br />

Schwarzwertes niedrig aus, das Bild wirkt flau.<br />

Bei den Mult<strong>im</strong>ediafunktionen wird wieder alles<br />

richtig gemacht und der LF32F716D spielt alle<br />

gängigen Formate ab. Dabei n<strong>im</strong>mt er es sogar mit<br />

HD-Inhalten <strong>im</strong> MKV-Container und Apples Quickt<strong>im</strong>e<br />

auf. Wenn Changhong noch an der Darstellungsqualität<br />

des Displays feilt, könnte es für die<br />

Chinesen auch auf dem hiesigen Markt klappen.<br />

Ergebnis<br />

57 %<br />

befriedigend<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Changhong, Sony<br />

32<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

Sony<br />

KDL-32EX525<br />

TESTERGEBNIS<br />

Unverfälschte Bilder, sparsam und eine üppige Ausstattung: Sonys 32-Zoller präsentiert sich als ein wahrhaft<br />

verlockendes Angebot und versteht sich als einziger Fernseher <strong>im</strong> Test auf den interaktiven HbbTV-Standard<br />

3.2011<br />

gut<br />

gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

Max: 47,67 ˚C<br />

Auf den ersten Blick sichtbar: Die LED wurden be<strong>im</strong><br />

Sony lediglich <strong>im</strong> oberen Teil des Rahmens verbaut<br />

Einstellungshilfen<br />

Allgemein<br />

Randverbesserung<br />

Niedrig<br />

Bildmodus Anwender<br />

Pixel-Rauschunterdrückung<br />

nach Wunsch<br />

Hintergrundlicht Max Film Modus Automatisch<br />

Kontrast Max Schwarzkorrektur Aus<br />

Helligkeit 50<br />

Verb. Kontrastanhebung<br />

Aus<br />

Farbe 50 Gamma 0<br />

Farbton 0<br />

Autom. Lichtbegrenzer<br />

nach Wunsch<br />

Farbtemperatur Warm2 Weiß-Betonung Aus<br />

Bildschärfe 50 Farbbrillanz Aus<br />

Dyn. Rauschunterdrückung<br />

nach Wunsch Weißabgleich Alles Standard<br />

nach Wunsch<br />

MPEG-Rauschunterdrückung<br />

Detailverbesserung<br />

Mittel<br />

SONY KDL-32EX525<br />

Auf den ersten Blick sieht der LED-LCD mit seinem<br />

schwarz-anthrazitfarbenen Gehäuse richtig<br />

schick aus, be<strong>im</strong> näheren Hinsehen kann die<br />

Verarbeitungsqualität aber nicht vollends überzeugen<br />

– hier kommt schlicht zu viel Plastik zum<br />

Einsatz. Bei der Ausstattung geht Sony hingegen<br />

in die Vollen und beeindruckt neben Personal-<br />

Video-Recorder-Funktionen vor allem mit einer<br />

beträchtlichen Auswahl von Internetangeboten.<br />

Zudem bietet der Kleine alle digitalen Tuner an<br />

und dank der Bild-in-Bild-Funktion verpassen Sie<br />

garantiert nichts mehr.<br />

Der KDL-32EX525 präsentiert bereits von Werk<br />

aus nahezu unverfälschte Bilder und Sie müssen<br />

nur min<strong>im</strong>al an den Parametern schrauben, um<br />

das Opt<strong>im</strong>um aus dem LED-LCD herauszukitzeln.<br />

Zwar lässt sich die Farbtemperatur umfassend<br />

kalibrieren, doch wenn Sie sich für die Voreinstellung<br />

„Warm2“ entscheiden, ist das gar nicht<br />

nötig: die Darstellung erstrahlt über nahezu alle<br />

Im oberen Drittel steuern Sie<br />

Mult<strong>im</strong>ediafunktionen, starten<br />

Aufnahmen und haben Zugriff<br />

auf die <strong>im</strong> Gerät integrierte<br />

Bildschirmanleitung<br />

Mittig klicken Sie sich durch die<br />

Menüs, rufen den EPG* auf und<br />

greifen auf HbbTV-Angebote zu<br />

Hier steuern Sie die gängigen<br />

Fernsehfunktionen und stellen<br />

neben dem gewünschten<br />

Sender auch die Lautstärke ein<br />

Helligkeitsbereiche ohne Farbstich. Lediglich <strong>im</strong><br />

Tiefschwarz offenbart sich ein sichtbarer Blausch<strong>im</strong>mer.<br />

Die Abbildung der Pr<strong>im</strong>är- und Sekundärfarben<br />

erfolgt nach HDTV-Norm und die<br />

min<strong>im</strong>ale Einschränkung ist kaum wahrnehmbar.<br />

Leicht unterbelichtet<br />

Auch bei der Durchzeichnung verläuft fast alles<br />

nach den Vorgaben und dunkle Bildinhalte werden<br />

lediglich leicht unterbelichtet dargestellt.<br />

Be<strong>im</strong> Kontrast kann der LED-LCD dagegen nur<br />

bedingt überzeugen und das Bild wirkt vor allem<br />

<strong>im</strong> abgedunkelten He<strong>im</strong>kino flau. Auch sollten<br />

Sie sich zwingend frontal vor dem Bildschirm<br />

befinden, denn Abweichungen werden mit matten<br />

Farben quittiert. Bedauerlicherweise fällt die Hinterleuchtung<br />

des Bildschirms nicht homogen aus<br />

und bei dunklen Bildinhalten machen sich über<br />

die gesamte Fläche verteilte Helligkeitsinseln<br />

(Clouding) bemerkbar. Am meisten enttäuscht<br />

jedoch die Bewegtbildschärfe, denn aufgrund<br />

einer fehlenden Zwischenbildberechnung* ist<br />

die Darstellung von schnellen Bewegungen von<br />

Nachziehern geprägt. Die statische Bildschärfe<br />

ist dagegen über jeden Zweifel erhaben und die<br />

Detail- und Randverbesserungsoptionen schärfen<br />

das Bild gekonnt nach, ohne dass die Konturen<br />

zu stark hervortreten. Der sogenannte X-Reality-<br />

Chip ist für die Bildverarbeitung zuständig und<br />

hübscht auch Signale in Standardauflösung auf.<br />

Die Güte der Bearbeitung kann aber nur bei der<br />

Skalierung auf die Full-HD-Auflösung überzeugen.<br />

Der De-Interlacer* muss bei Filmmaterial in<br />

anspruchsvollen Szenen passen. An dieser Stelle<br />

leisten die aktuellen höheren Klassen von Sony<br />

deutlich mehr.<br />

Bei der Ausstattung bleiben <strong>im</strong> Gegenzug keine<br />

Wünsche offen und Ihnen stehen alle digitalen<br />

Empfangswege offen; dank eines CI-Plus-<br />

Der seitliche Modulschacht versteht sich auch bei<br />

dem Sony-Display auf aktuelle CI-Plus-Varianten<br />

Schachts agieren Sie auch <strong>im</strong> Pay-TV-Bereich<br />

flexibel. Mit einem angeschlossenen USB-Datenträger<br />

können Sie Sendungen aufzeichnen.<br />

Flexibilität bei Bild-in-Bild<br />

Die Bild-in-Bild-Funktion überzeugt durch ihre<br />

Konfigurierbarkeit: Sie kann in den Ecken positioniert<br />

oder in der Größe angepasst werden. Ganz<br />

zeitgemäß stellt der KDL-32EX525 auch den<br />

Video text des 21. Jahrhunderts dar. Die HbbTV-<br />

Inhalte sind ohne Verzögerungen abrufbar. Bei<br />

der Medien wiedergabe gibt sich der LED-LCD wählerisch<br />

und kann über USB etwa Filme lediglich<br />

<strong>im</strong> Xvid-Format abspielen. Die Internetangebote<br />

öffnen das Tor zur digitalen Welt hingegen auf vielfältige<br />

Art und Weise: Neben Nachrichtendiensten<br />

und Mediatheken, etwa von Pro Sieben, können<br />

Sie mit einer optional erhältlichen Kamera auch<br />

die Videotelefonie per Skype nutzen. Das Ganze<br />

geht über den optionalen WLAN-Adapter auch kabellos<br />

vonstatten.Schade nur, das die Bildqualität<br />

mit der Ausstattung nicht ganz mithalten kann.<br />

Ergebnis<br />

77 %<br />

gut<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 33


Test l Günstige (LED-)LCDs <strong>im</strong> Vergleich<br />

AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Philips Sony Sharp Hannspree Changhong<br />

Modell 32PFL6606K KDL-32EX525 LC–32LE320E SV32LMNB LF32F716D<br />

Preis/Straßenpreis 849 Euro/627 Euro 690 Euro/615 Euro 899 Euro/410 Euro 445 Euro/399 Euro 499 Euro/379 Euro<br />

Maße B/H/T 751 × 523 × 42 mm 755 × 510 × 42 mm 906 × 609 × 25 mm 790 × 576 × 46 mm 805 × 515 × 60 mm<br />

Gewicht 10,6 kg 10,2 kg 13,0 kg 13,0 kg 12,0 kg<br />

Informationen www.philips.de www.sony.de www.sharp.de www.hannspree.de www.changhongeurope.de<br />

Anschlüsse<br />

Eingänge<br />

Ausgänge<br />

Sonstige<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

USB, SD-Slot, CI-Plus-Slot, Ethernet, WLAN<br />

(optional), digitaler Ausgang (koaxial)<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

USB, CI-Plus-Slot, Ethernet, WLAN<br />

(optional), digitaler Ausgang (optisch)<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

Komponente<br />

USB, CI-Plus-Slot USB, CI-Plus-Slot USB<br />

Merkmale<br />

DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / / / / / /<br />

Bild-in-Bild-Darstellung<br />

EPG* Einzel-/Multikanal / / / / /<br />

„HD-Ready“/1080p / / / / /<br />

TV-Typ Edge-LED*-LCD Edge-LED*-LCD Edge-LED*-LCD Edge-LED*-LCD LCD<br />

Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />

Frontscheibe kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd<br />

Formatwahl (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar eingeschränkt frei wählbar<br />

Sonstiges HDMI 1.4 (ARC), Internet mit Browser HDMI 1.4 (ARC), Internet mit Browser – – PVR-ready<br />

Betrieb<br />

Bildformate 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p 480 i/p, 576 i/p, 720 p, 1080 i/p<br />

100/120 Hertz<br />

Leuchtkraft 32 – 428 cd/m 2 48 – 280 cd/m 2 87 – 406 cd/m 2 22 – 377 cd/m 2 20 – 307 cd/m 2<br />

Schwarzwert 0,02 – 0,26 cd/m 2 0,1 – 0,23 cd/m 2 0,09 – 0,33 cd/m 2 0,13 – 0,26 cd/m 2 0,3 – 2,3 cd/m 2<br />

Gleichmäßigkeit der<br />

Ausleuchtung<br />

gut gut gut gut ausreichend<br />

Kontrasteindruck Blickwinkel 120 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: ausreichend<br />

120 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: ausreichend<br />

120 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: ausreichend<br />

120 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: ausreichend<br />

Scart<br />

PC<br />

S-Video<br />

120 Grad: ausreichend<br />

150 Grad: ausreichend<br />

Energiekosten/Jahr 15,00 Euro/Jahr 15,98 Euro/Jahr 17,52 Euro/Jahr 16,68 Euro/Jahr 37,04 Euro/Jahr<br />

Handhabung und Verarbeitung<br />

Fernbedienung gut gut gut gut befriedigend<br />

Bedienungsanleitung gut gut gut gut befriedigend<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· leuchtstark<br />

· Internetfunktionen<br />

· sparsam<br />

· unverfälschtes Bild<br />

· Bildschärfe<br />

· Bild-in-Bild<br />

· Kontrast<br />

· Durchzeichnung<br />

· Kontrast · PVR-Funktion<br />

· Medienwiedergabe<br />

Nachteile<br />

· Blickwinkel<br />

· Aufbereitung SD-Material<br />

· Blickwinkel<br />

· keine Zwischenbildberechnung*<br />

· Blickwinkel<br />

· kein DVB-S-Tuner<br />

· Klang<br />

· Blickwinkel<br />

· kein DVB-S-Tuner<br />

· blauer Farbstich<br />

· Kontrast/Ausleuchtung<br />

· kein DVB-S-Tuner/kein CI Plus<br />

· Klang<br />

BEWERTUNG<br />

Installation gut 7,5/10 gut 7,5/10 befriedigend 6/10 ausreichend 5/10 ausreichend 4/10<br />

Benutzerfreundlichkeit gut 11,5/14 sehr gut 12,5/14 befriedigend 8/14 befriedigend 8/14 ausreichend 7,5/14<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,4 W<br />

Stromverbrauch<br />

Betrieb: 31,4–74,6 W 3+/3 Betrieb: 43–68,3 W 3+/3 Betrieb:<br />

40–84 W 3+/3<br />

3+/3<br />

Betrieb: 31,3–87 W<br />

Betrieb:<br />

131 W 3/3<br />

Ausstattung gut 25,5/33,5 gut 25,5/33,5 befriedigend 18,5/33,5 ausreichend 17,5/33,5 befriedigend 19/33,5<br />

Wiedergabequalität<br />

Kontrastumfang 700 : 1–3600 : 1 6,5/10 700 : 1–2 000:1 5/10 700 : 1–3 000 : 1 6/10 700 : 1–3 000 : 1 6/10 300 : 1–1 000 : 1 3/10<br />

Farbdeckung<br />

In diesem Diagramm müssen alle Farben<br />

auf den vorgegebenen Punkten<br />

liegen. Befinden sie sich innerhalb<br />

des Farbdreiecks, sind die Farben<br />

ungesättigt, liegen sie außerhalb,<br />

sind die Farben übersättigt.<br />

Farbtemperatur<br />

Farbraum erweitert und Rot driftet in Orange ab<br />

Farbraum min<strong>im</strong>al verschoben. Farben fast<br />

passgenau<br />

Farbraum nahe der Norm und nur min<strong>im</strong>al<br />

erweitert und verschoben<br />

Farbraum etwas erweitert und verschobene<br />

Sekundärfarben<br />

Farbraum fast perfekt. Nur min<strong>im</strong>al erweitert und<br />

verschobene Sekundärfarben<br />

Die mittlere Linie symbolisiert die<br />

Vorgabe von 6500 Kelvin. Befinden<br />

sich Farben über dieser Norm, färbt<br />

sich das Bild in der entsprechenden<br />

Farbe. Links befinden sich die<br />

Schwarzbereiche, rechts die Weißbereiche<br />

- dazwischen alle Graustufen.<br />

Bereits von Werk aus neutral, <strong>im</strong><br />

Vollschwarz sichtbarer Blausch<strong>im</strong>mer 9/10<br />

In Voreinstellung neutral, schwarze<br />

Bildanteile mit Blausch<strong>im</strong>mer 9/10<br />

Durchgängig zu kühles Bild und<br />

starker Blaustich <strong>im</strong> Tiefschwarz 7/10<br />

Extremer Blaustich über alle<br />

Helligkeitsbereiche hinweg 6,5/10<br />

Nach Kalibrierung nahezu neutral.<br />

Blaustich <strong>im</strong> Tiefschwarz 8,5/10<br />

Bildschärfe sehr gut 8,5/10 gut 8/10 sehr gut 8,5/10 sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10<br />

Bild-/Tonverarbeitung befriedigend 3/5 gut 3,5/5 ausreichend 2/5 ausreichend 2/5 ausreichend 2,5/5<br />

Sehtest gut 7,5/10 gut 7,5/10 gut 7/10 befriedigend 6,5/10 befriedigend 6,5/10<br />

Bildqualität gut 34,5/45 gut 33/45 befriedigend 30,5/45 befriedigend 29,5/45 befriedigend 28/45<br />

Gesamt 79 von 102,5 Punkten 78,5 von 102,5 Punkten 63 von 102,5 Punkten 60 von 102,5 Punkten 58,5 von 102,5 Punkten<br />

Preis/Leistung gut gut gut befriedigend befriedigend<br />

ERGEBNIS gut gut befriedigend befriedigend befriedigend<br />

77 % 77 % 62 % 59 % 57 %<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />

34 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Fazit<br />

Knapper geht’s kaum: Ein halber Punkt hat<br />

Philips den Testsieg <strong>im</strong> großen Vergleichstest<br />

der 32-Zoll-Einstiegsklasse beschert. Ausschlaggebend<br />

war hier vor allem die bessere<br />

Bewegtbildschärfe, da Sony komplett auf eine<br />

Zwischenbildberechnung* verzichtet. Bei der<br />

Ausstattung kann Letzterer hingegen wieder<br />

punkten und vor allem die Aufnahmemöglichkeiten<br />

und die <strong>im</strong> Testumfeld einmalige Bildin-Bild-Funktion<br />

haben dem kleinen Flachmann<br />

wertvolle Punkte gesichert. Enttäuschung macht<br />

sich bei Sonys LED-LCD wiederum bei der Medienwiedergabe<br />

breit und <strong>im</strong> Test konnten wir<br />

neben den gängigen Foto- und Musikformaten<br />

lediglich Xvid-Videos in Standardauflösung abspielen.<br />

Philips‘ LED-LCD n<strong>im</strong>mt es hingegen mit<br />

nahezu allen gängigen Formaten auf – selbstverständlich<br />

auch in HD. Bei den Internetfunktio nen<br />

nehmen sich beide Kontrahenten nicht viel und<br />

bieten ein umfangreiches Portfolio an Onlineangeboten.<br />

Bei den drei restlichen Wettbewerbern<br />

müssen Sie hingegen komplett auf Ausflüge<br />

ins weltweite Datennetz verzichten; auch den<br />

digitalen Satellitentuner suchen Sie vergeblich.<br />

Auf dem dritten Platz findet sich der Kandidat<br />

von Sharp wieder, der bei der Darstellungsgüte<br />

vor allem durch den Blaustich bei der Farbtemperatur<br />

wichtige Wertungspunkte einbüßt.<br />

Technisch gesehen nehmen sich die LED-LCDs<br />

von Sharp und Hannspree nicht viel, da sie augenscheinlich<br />

auf das gleiche Panel setzen. Bei<br />

der Kontrastdarstellung stechen beide Modelle<br />

<strong>im</strong> Übrigen die Konkurrenz aus. Sharp setzt sich<br />

<strong>im</strong> direkten Vergleich bei der Ausstattung ab und<br />

fährt etwa aufgrund der automatischen Lautstärkekorrektur<br />

eine bessere Platzierung ein.<br />

Etwas abgeschlagen wirkt der TV-Neuling von<br />

Changhong, der vor allem be<strong>im</strong> Schwarzwert,<br />

dem Kontrast und der Ausleuchtung noch<br />

sichtbare Defizite aufweist. Auch die Durchzeichnung<br />

in dunklen Bildinhalten kann kaum<br />

überzeugen. Da der Hersteller bei der Hinterleuchtung<br />

nicht auf die LED-Technik setzt, kann<br />

der Flachbildfernseher auch bei der Energieaufnahme<br />

keine Punkte einfahren – der Letztplatzierte<br />

verbraucht fast das Doppelte wie unser<br />

Testsieger. Auf der anderen Seite kann der LCD-<br />

Fernseher aber wieder mit einer Farbtemperatur<br />

nahe der Norm glänzen. Am ärgerlichsten ist<br />

die fehlende Unterstützung für CI-Plus-Module,<br />

die sich in deutschen Kabelnetzen mittlerweile<br />

etabliert haben. Da kann auch die Aufnahmefunktion<br />

das Punktekonto kaum noch<br />

aufstocken. Bei der Medienwiedergabe macht<br />

der Hersteller aber wieder alles richtig und<br />

Sie können über einen USB-Datenträger auch<br />

problemlos HD-Videos zuführen. Leider wurden<br />

Filme <strong>im</strong> beliebten MKV-Container <strong>im</strong> Zuge des<br />

Tests mit einem falschen Bildseitenverhältnis<br />

dargestellt.<br />

Zwei Dinge sind aber sämtlichen Testkandidaten<br />

gemein: Bis auf den Testsieger klingen<br />

sie ungemein dünn. Die schlechte Tonqualität<br />

erfordert selbst bei TV-Sendungen zwingend<br />

eine Einbindung in Ihre He<strong>im</strong>kinoanlage. Am<br />

komfortabelsten geschieht dies abermals mit<br />

dem Testsieger und dem Zweitplatzierten, da<br />

diese über eine HDMI-1.4-Schnittstelle nebst<br />

Audio Return Channel (ARC)* verfügen. So<br />

lässt sich der Ton des Fernsehers über ein<br />

HDMI-Kabel bequem an den AV-Receiver weiterleiten.<br />

Die zweite Gemeinsamkeit aller Testkandidaten<br />

betrifft den unerfreulich stark eingeschränkten<br />

Blickwinkel. Alle Kontrahenten<br />

quittieren bereits min<strong>im</strong>ale Abweichungen mit<br />

ausbleichenden Farben und flauen Kontrasten.<br />

Von der bei der Edge-LED*-Bauweise gefürchteten<br />

ungleichmäßigen Ausleuchtung (Clouding)<br />

bleiben Sie glücklicherweise weitgehend<br />

verschont, denn die Verteilung des Lichtes<br />

fällt aufgrund der kleinen Bildschirmdiagonalen<br />

grundsätzlich homogener als bei größeren<br />

Varianten aus.<br />

Dennis Schirrmacher<br />

Tipps und Tricks zum Testsieger Philips 32PFL6606K<br />

Sattes Schwarz trotz Edge-LED*<br />

Bei dem Menüpunkt „Dynam. Hintergrundbeleuchtung“<br />

sollten Sie in jedem Fall den<br />

Punkt „Opt<strong>im</strong>ales Bild“ aktivieren. Denn so<br />

erscheint Schwarz bei vorwiegend dunkleren<br />

Bildinhalten knackiger. Im gleichen Moment<br />

wird aber auch die Leuchtkraft gedrosselt<br />

und der Kontrast bricht ein. Angenehm: Die<br />

D<strong>im</strong>mung findet nahezu ohne Latenz statt.<br />

Digitales Nachschlagewerk<br />

Wenn Sie mal nicht weiter wissen und die<br />

Anleitung weit entfernt in einer Schublade<br />

liegt, können Sie per Knopfdruck auf die<br />

integrierte Anleitung zurückgreifen. Aufbau<br />

und Gliederung sind sinnig. So können Sie<br />

Ihr Interessengebiet zügig einkreisen und das<br />

Problem <strong>im</strong> Handumdrehen angehen. Eine<br />

Suche erleichtert die Handhabung zusätzlich.<br />

Sofa-Surfer<br />

Über den Internetbrowser können Sie wie vom<br />

Computer gewohnt Internetseiten ansurfen.<br />

Leider wird die Darstellung von Flash-Inhalten<br />

nicht unterstützt und viele Elemente werden<br />

so nicht dargestellt. Die Funktionsvielfalt wurde<br />

aber an anderer Stelle weiter ausgebaut<br />

und auf dem Startbildschirm finden Sie nun<br />

Links zu oft besuchten Seiten wieder.<br />

Stromsparen <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

Mit aktiviertem Lichtsensor sinkt der Leistungsbedarf<br />

<strong>im</strong> abgedunkelten He<strong>im</strong>kino<br />

um mehr als 20 Prozent. In Zuge dessen<br />

n<strong>im</strong>mt natürlich die Leuchtkraft des Edge-<br />

LED*-LCDs ab, <strong>im</strong> Testlabor maßen wir Werte<br />

von bis zu 30 Prozent. Das Bild erscheint so<br />

aber <strong>im</strong>mer noch ausreichend hell, und da<br />

das Bild insgesamt dunkler wird, leidet auch<br />

die Kontrastdarstellung nicht.<br />

Weltweiter Radiogenuss<br />

Bei den Internetangeboten hat uns vor allem<br />

die Anwendung „Tune in Radio“ gefallen. Darüber<br />

haben Sie Zugriff auf Tausende von Internetradios.<br />

Ein zügiges und übersichtliches<br />

Interface erleichtert Ihnen die Auswahl. Ein<br />

Highlight der Anwendung: Sie können ortsbezogen<br />

nach Sendern suchen und sich etwa<br />

virtuell nach Los Angeles begeben, um dort<br />

dem Lokalradio zu lauschen.<br />

Pixelperfekt<br />

Damit Fernseh- und Filmbilder unskaliert und<br />

mit der bestmöglichen Schärfe dargestellt<br />

werden, sollten Sie die unten gezeigt Funktion<br />

bei der Bildformatanpassung aktivieren.<br />

Denn so findet die Darstellung Bildpunkt<br />

für Bildpunkt statt und vor allem HD-Inhalte<br />

profitieren von der pixelperfekten Abbildung.<br />

Die 4:3-Formatumschaltung läuft indes vorrangig<br />

automatisch ab.<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 35


Test l Vier preiswerte Blu-ray-Player<br />

BLU-RAY-EINSTEIGER UNTER DER LUPE<br />

Weniger ist mehr...<br />

...<strong>im</strong> Geldbeutel des Kunden. Aber mit der Ersparnis sind natürlich<br />

<strong>im</strong>mer Einschränkungen verbunden. Im direkten Schlagabtausch<br />

stellen vier preiswerte Vertreter namhafter Hersteller, die zum Teil<br />

schon ab 100 Euro den Besitzer wechseln, ihr Talent unter Beweis.<br />

Lesen Sie hier<br />

Darf es ein bischen<br />

weniger sein? Ein<br />

Blu-ray-Player muss<br />

keine große Investition<br />

sein. Vier Geräte<br />

der Einstiegsklasse<br />

zeigen, was sie mit<br />

nur geringem Budget<br />

ihren Lieblings-Filmkonserven<br />

entlocken<br />

können.<br />

Christian Hill<br />

Sony BDP-S280 37<br />

Philips BDP3200 38<br />

LG BD670 40<br />

Pioneer BDP-333 41<br />

Als Kunde will man bei wichtigen Anschaffungen<br />

vor allem <strong>im</strong>mer eins:<br />

möglichst viel Leistung zu vertretbaren<br />

Kosten. Das Preis-Leistungsverhältnis entscheidet<br />

häufig darüber, ob man vollbepackt oder mit<br />

leeren Händen den Laden verlässt. Dass dies<br />

Geiz-ist-Geil-Mentalität bei Schnäppchen oder<br />

Einstiegsgeräten nicht <strong>im</strong>mer funktioniert, liegt<br />

auf der Hand. Doch was erwartet den Kunden,<br />

wenn er bei einem Blu-ray-Player auf die unterste<br />

Preisklasse setzt?<br />

Teufel <strong>im</strong> Detail<br />

Alle getesteten Player sind natürlich für den<br />

Alltagsgebrauch zum Abspielen optischer<br />

Medien bestens geeignet, nur steckt wie so<br />

oft der Teufel <strong>im</strong> Detail. Wiedergabe bedeutet<br />

nicht <strong>im</strong>mer gleich Wiedergabe, denn gerade<br />

bei einer Weiternutzung des eigenen geliebten<br />

DVD-Archivs sollte das Gerät eine adäquate<br />

Aufbereitung auf das Full-HD-Format bieten,<br />

sonst büßen die gesammelten Werke sehr viel<br />

von Ihrem Glanz ein und das Ärgernis ist vorprogrammiert.<br />

Genau an dieser Stelle trennt sich<br />

die Spreu das erste Mal vom Weizen, denn eine<br />

gute interne Bildverarbeitung ist das A und O<br />

<strong>im</strong> Filmalltag – und vor allem ist sie teuer. Hier<br />

verlangt es nach speziellen Komponenten und<br />

nach Entwicklungsarbeit. Doch sollte es gerade<br />

den etablierten Unterhaltungselektronikfirmen<br />

möglich sein, das Know-How aus den höheren<br />

Klassen langsam aber sicher auch auf die Einsteigergeräte<br />

übertragen zu können. An dieser<br />

Stelle haken wir genauer ein.<br />

Dem Rotstift zum Opfer gefallen?<br />

Ein weiterer Prüfstein steht bei der Ausstattung<br />

an. Gerade Produkte der Unterhaltungselektronik<br />

spezialisieren sich selten auf ihre Nische, sondern<br />

treten mit vielfältigen Extras die Flucht nach vorne<br />

an. Bei Blu-ray-Abspielern ist vor allem Vielseitigkeit<br />

in Bezug auf Mult<strong>im</strong>edia sowie Netzwerk und<br />

Internet gefragt. Sieht man sich die technischen<br />

Spezifikationen der Geräte an, scheint dies auch<br />

in der Unterklasse der Fall zu sein, doch hier und<br />

da wird kräftig an der Kostenschraube gedreht.<br />

Mult<strong>im</strong>edia erfordert Lizenzen, Hardware und<br />

Integrationsaufwand – alles potentielle Rotstiftkandidaten<br />

bei der Konzeption eines Einsteiger.<br />

Wir dürfen also gespannt sein, ob über einen alltagstauglichen<br />

Unterhaltungslieferanten hinaus<br />

vielleicht noch die eine oder andere Mult<strong>im</strong>ediaüberraschung<br />

bei den vier Konkurrenten in<br />

unserem Testfeld lauert.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG, Philips, Pioneer, Sony, Stock.xchng<br />

36 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Sony bleibt seiner optischen Linie treu und verpasst auch<br />

seinem Einstiegsmodell das bewährte Monolith-Design<br />

SONY BDP-S280<br />

Schlichte Eleganz und vernünftige Materialien –<br />

das sind die Ingredienzien, mit denen Sony dafür<br />

sorgt, dass die Blu-ray-Einstiegsklasse des<br />

Herstellers von außen nicht direkt als solche<br />

erkennbar ist. Billig wirkt der BDP-S280 auf<br />

keinen Fall und selbst bei näherer Betrachtung<br />

fallen keine Verarbeitungsmängel ins Auge. Das<br />

verdankt der Niedrigpreis-Neuling vermutlich<br />

einer modularen Produktionsweise, welche auch<br />

die höherklassigen Modelle mit Sonys Monolith-<br />

Design versieht. Umso erfreulicher ist es da,<br />

dass auch ein paar besondere Ausstattungsdetails<br />

von den großen Brüdern mit in das Portfolio<br />

des BDP-S280 hinübergerettet wurden.<br />

(Un-)Verdrahtet<br />

So erfüllt es uns mit Freude, dass nun auch die<br />

Einsteigerklasse von Sony prinzipiell Drahtlos-<br />

Netzwerke unterstützt. Dazu muss der BDP-<br />

S280 zwar erst mit dem aufpreispflichtigen USB-<br />

WLAN-Adapter (UWA-BR100) verbunden werden,<br />

der mit nicht eben günstigen 79 Euro zu Buche<br />

schlägt, generell ist der Trend zum Verzicht auf<br />

Kabelwirrwarr <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino aber erkennbar. Die<br />

Einrichtung des Netzwerks erfolgt <strong>im</strong> Rahmen<br />

der menügeführten Installationsroutine des Players,<br />

die be<strong>im</strong> ersten Einschalten in wenigen<br />

Schritten die Grundfunktionen einrichtet. Diese<br />

Schnellinstallation kann später ohne Probleme<br />

vom Systemmenü aus erneut angestoßen werden<br />

und n<strong>im</strong>mt nur wenig Zeit in Anspruch. Nach<br />

Klein, aber fein: Die Sony-<br />

Fernbedienung besticht<br />

weniger durch Größe als<br />

vielmehr aufgrund ihrer<br />

Bedienerfreundlichkeit<br />

Die Tasten sind allgemein<br />

sehr gut zu erreichen und<br />

durch saubere Trennung<br />

steht einer Blindbedienung<br />

nichts <strong>im</strong> Wege<br />

Durch die Beschränkung<br />

auf das nötigste muss der<br />

Nutzer nicht lange nach der<br />

passenden Taste suchen<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

3.2011<br />

gut<br />

Sony<br />

BDP-S280<br />

TESTSIEGER<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

erfolgreichem Abschluss werden sich Besitzer<br />

anderen Sony-Geräten sofort he<strong>im</strong>isch fühlen,<br />

denn auch <strong>im</strong> BDP-S280 hat Sony zur Menünavigation<br />

sein strickleiterartig aufgebautes System<br />

„Xross Media Bar“ (ausgesprochen „Cross“) vorgesehen.<br />

Damit gelingt die Navigation zwischen<br />

den einzelnen Player-Funktionen sicher und<br />

schnell und selbst Neulinge werden sich schnell<br />

mit dem System anfreunden. Auch die neuen<br />

Premium-Online-Dienste „Qriosity“ und „Music<br />

Unl<strong>im</strong>ited“, die mit aktuellen Blockbustern und<br />

Charthits locken, sind an Bord. Hierzu muss der<br />

Nutzer zunächst einen persönlichen Zugang bei<br />

Sony einrichten und das Konto anschließend mit<br />

dem Player verknüpfen. Die Nutzung der Inhalte<br />

auf mehreren Geräten ist dabei vorgesehen.<br />

Etwas enttäuscht waren wir, als wir bemerkten,<br />

dass trotz guter Netzwerkunterstützung keinerlei<br />

DLNA-Funktionalität in den Player integriert<br />

wurde. Hier wurde wohl an Lizenzkosten und<br />

Programmierarbeit gespart, obwohl die Module<br />

dafür längst vorhanden sein dürften und Sony<br />

selbst der Digital Living Network Alliance (DLNA)<br />

angehört. Ein wenig Trost spendet hier die Unterstützung<br />

diverser Mult<strong>im</strong>ediaformaten. Davon<br />

ausgenommen sind zwar proprietäre und auch<br />

verlustfrei kompr<strong>im</strong>ierte Formate, doch sollte<br />

so einiges aus der eigenen Medienbibliothek<br />

abspielbar sein. Aber Vorsicht: sollten Sie für<br />

den Mediaplayer häufiger auf den USB-Eingang<br />

zurückgreifen wollen, lohnt sich die Anschaffung<br />

einer USB-Verlängerung, denn die entsprechende<br />

Schnittstelle ist an der Rückseite des<br />

Gerätes untergebracht.<br />

Max: 34,35 ˚C<br />

Das Wärmebild täuscht ein wenig darüber hinweg,<br />

dass der BDP-S280 kaum mehr als handwarm wird<br />

Das Bedienkonzept der Xross-Media-Bar hat sich bewährt<br />

und sorgt auch hier für Benutzerfreundlichkeit<br />

Während der Wiedergabe können per Kontextmenü<br />

zahlreiche Sonderfunktionen aktiviert werden<br />

Gut bestückt<br />

Ein genauerer Blick auf das Anschlusspanel offeriert<br />

ein für diese Klasse gut bestücktes Feld.<br />

Abgesehen von einem 7.1-Mehrkanalausgang<br />

finden sich alle wesentlichen Standardschnittstellen<br />

in diesem Ensemble wieder. Audiotechnisch<br />

ist man be<strong>im</strong> BDP-S280 auf der sicheren<br />

Seite, denn er unterstützt alle nötigen Formate<br />

und hält unter anderem mit DTS Neo6 und einer<br />

Tonspurverzögerungskorrektur so manches zusätzliche<br />

Schmankerl bereit. Eine Unterstützung<br />

von Super-Audio-CDs – wie bei den größeren<br />

Geschwistern aus dem Sony-Lager – ist be<strong>im</strong><br />

BDP-S280 dagegen nicht vorgesehen. Im Videoalltag<br />

hinterlässt der Benjamin der Japaner einen<br />

durchwachsenen Eindruck. Die Wartezeit<br />

nach dem Einlegen einer umfangreichen BD-<br />

Java-Disc fällt kürzer aus, als man es von einem<br />

Einsteigergerät erwarten würde. Zudem halten<br />

sich die Laufwerksgeräusche <strong>im</strong> Zaum. Nur in<br />

unmittelbarer Nähe zum Gerät vern<strong>im</strong>mt man ein<br />

Surren. Leider ist be<strong>im</strong> Wechsel des Layers einer<br />

DVD ein relativ langanhaltendes Standbild zu<br />

sehen. Desweiteren weiß die Verarbeitung von<br />

SD-Material nicht vollkommen zu überzeugen.<br />

Anfänglich waren wir noch von der guten Skalierung<br />

überrascht, doch schnell machte sich Enttäuschung<br />

breit, als die Vollbildkonvertierung<br />

nur unzureichend ihren Dienst verrichtete. Die<br />

ebenfalls angebotene Rauschreduktion n<strong>im</strong>mt<br />

zudem keinerlei mit bloße Auge erkennbaren<br />

Einfluss auf die Bildqualität. Hier wurde wohl<br />

dann doch der Rotstift bei der internen Bildverarbeitung<br />

angesetzt, um das Budget für diesen<br />

recht günstigen Blu-ray-Alleinunterhalter nicht<br />

zu sprengen. Das sollte jedoch kein Problem für<br />

all jene Kunden darstellen, die sich den BDP-<br />

S280 zulegen, damit dieser seinen eigentlichen<br />

Zweck erfüllt: die Wiedergabe von hochauflösenden<br />

Blu-rays. Diese Aufgabe meistert der<br />

preiswerte Japaner nämlich mit Bravour.<br />

Ergebnis<br />

81 %<br />

gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 37


Test l Vier preiswerte Blu-ray-Player<br />

Der BDP3200 besticht durch elegant geschwungene Formen<br />

und zeigt sich mit gleich zwei USB-Schnittstellen sehr flexibel<br />

PHILIPS BDP3200<br />

Insgesamt betrachten wir in der Redaktion den<br />

Trend zur Rundum-Funknetz-Versorgung für<br />

alle Unterhaltungselektronikgeräte sehr wohlwollend.<br />

Wenn schon alle Geräte untereinander<br />

kommunizieren wollen, sollte dies idealerweise<br />

unter Vermeidung hässlicher Kabelstrecken geschehen.<br />

Deshalb an dieser Stelle ein Dank an<br />

Philips, dass die WLAN-Fans auch be<strong>im</strong> BDP3200<br />

nicht <strong>im</strong> Regen stehengelassen werden und per<br />

Wireless-Stick (optional, etwa 60 Euro) dem Netzwerkkabel<br />

ade sagen können. Damit der Einsatz<br />

des Funkadapters nicht mit den Mult<strong>im</strong>edia-Funktionen<br />

der USB-Schnittstelle kollidiert, hat der<br />

Hersteller dem BDP3200 noch einen zusätzlichen<br />

Universal Serial Bus an der Front spendiert. Damit<br />

fällt auch der Wechsel des externen Speichermediums<br />

wesentlich leichter.<br />

Mit Schwung<br />

Das Gerät selbst macht einen sehr stabilen und<br />

zugleich eleganten Eindruck. Das Basisgehäuse<br />

ist komplett aus Metall gefertigt und wird von<br />

einer glänzenden schwarzen Kunststoffblende<br />

abgerundet. Abgerundet ist auch be<strong>im</strong> Design<br />

das richtige Stichwort, denn spitze Kanten oder<br />

Zuläufe findet man am BDP3200 nicht – das Äußere<br />

wirkt geschwungen und organisch, sodass<br />

das Einstiegsgerät sich optisch gut in die he<strong>im</strong>ische<br />

Unterhaltungselektroniksammlung einfügt.<br />

Das Gehäuse selbst steht auf vier winzigen<br />

Schaumstofffüßen, welche zwar den Player nicht<br />

unbedingt vor allen Außenvibrationen schützen,<br />

jedoch vor allzu großer Schwingungsübertragung<br />

bewahren und dem Gerät einen festen Stand verleihen.<br />

Betrachtet man die Rückseite, werden vor<br />

Der BDP3200 zählt zu den<br />

wenigen neuen Philips-Geräten,<br />

denen nicht die ovale<br />

Fernbedienung mit abgerundeten<br />

Ecken beiliegt<br />

Die Tasten sind gummiert<br />

und bedienen sich dementsprechend<br />

zielsicher<br />

Wenige Tasten erfüllen alle<br />

Bedürfnisse, jedoch ist die<br />

Kombination aus Stopptaste<br />

und Auswurfknopf<br />

gewöhnungsbedürftig<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

3.2011<br />

gut<br />

Philips<br />

BDP3200<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

allem die Besitzer von Mehrkanallautsprechersystemen<br />

enttäuscht, denn diese können nicht<br />

direkt angesteuert werden. Hier kommt man um<br />

den Umweg über einen AV-Receiver nicht herum.<br />

Des Weiteren fehlt der Komponentenausgang.<br />

Somit gibt der BDP3200 lediglich über den obligatorischen<br />

HDMI-Ausgang ein hochauflösendes<br />

Signal an die entsprechende Gegenstelle weiter.<br />

Hier sind dann doch Einschränkungen gegenüber<br />

den größeren, besser ausgestatteten Modellen<br />

spürbar. Anders verhält sich dies mit der<br />

Benutzer oberfläche.<br />

Nach etwa 20 Sekunden Booten erblickt der<br />

Philips-Kenner das vertraute Hauptmenü. Dabei<br />

fällt erst auf den zweiten Blick auf, dass ein<br />

paar Menüpunkte <strong>im</strong> Startbildschirm fehlen. Die<br />

Ursache ist schnell gefunden: Bis auf BD-Live<br />

und einer eher lieblos umgesetzten Youtube-<br />

Anwendung nutzt der BDP3200 seine Netzwerkschnittstelle<br />

nicht. Philips hat bei diesem Modell<br />

keinerlei Streaming-Funktionen integriert,<br />

von der Ansteuerung DLNA-kompatibler Server<br />

gleich ganz zu schweigen. Wer trotzdem eigene<br />

Videodateien mit dem Player wiedergeben will,<br />

muss auf das optische Laufwerk oder auf die<br />

USB-Schnittstelle zurückgreifen. Dabei gelang<br />

es den Niederländern dann doch, uns positiv zu<br />

überraschen, denn der Einsteiger spielt ohne Probleme<br />

Videos <strong>im</strong> Quickt<strong>im</strong>e-Format ab – sogar in<br />

HD-Varianten. Das ist deswegen so erstaunlich,<br />

weil es weder zum Standard zählt noch mit einer<br />

Silbe in Produktbeschreibung oder Bedienungsanleitung<br />

erwähnt wird.<br />

Max: 36,79 ˚C<br />

Die Display-Sektion entpuppt sich als mit Abstand<br />

am stärksten erhitzter Bestandteil des BDP3200<br />

In den Philips-Menüs helfen Einblendungen den Bluray-Einsteigern<br />

mit Erläuterungen auf die Sprünge<br />

Anstelle eines vollwertigen Video-EQs findet man<br />

be<strong>im</strong> Philips-Einsteiger nur vordefinierte Bildprofile<br />

Außer Kontrolle<br />

Mit geringeren Erwartungen gingen wir an den<br />

Test der Bildqualität. Unsere Sorgen entpuppten<br />

sich jedoch als unbegründet. Der Philips-Kandidat<br />

schlägt sich <strong>im</strong> Film- und Videoalltag mehr als wacker.<br />

Die Qualität der Blu-ray-Wiedergabe ist ohne<br />

Tadel und je nach Gusto lassen sich fest voreingestellte<br />

Bildprofile aktivieren. Diese verändern<br />

spürbar die Darstellung von Farben und Kontrast,<br />

ein voll konfigurierbarer Video-EQ wäre jedoch<br />

aus unserer Sicht die bessere Wahl gewesen.<br />

Bei SD-Zuspielung n<strong>im</strong>mt der BDP3200 ebenfalls<br />

das Zepter in die Hand. Die Skalierung von DVD-<br />

Material gelingt ihm sehr gut; vor allem die Farbtrennung<br />

lässt sich als vorbildlich bezeichnen.<br />

Leider ist ständig eine spürbare Rauschreduktion<br />

aktiv, welche zwar ganze Arbeit leistet, aber<br />

auch typische Unschärfen hinterlässt, welche das<br />

Skalierungsergebnis wieder verschlechtern. Die<br />

Rauschreduktion lässt sich dabei weder abschalten<br />

noch regulieren. Bei der Vollbildkonvertierung<br />

herrscht ein Zwei-Klassen-System. Während die<br />

Verarbeitung von Filmmaterial nahezu tadellos<br />

klappt, kommt es bei Videomaterial mal mehr,<br />

mal weniger zu Aussetzern. Hier und da blitzen<br />

Artefakte auf. Hier sind die Einsparungen in der<br />

Videosektion zu spüren. Allen Filmfans sei noch<br />

gesagt, dass die Wiedergabe in 24 Vollbildern<br />

nicht erzwungen werden kann – jedoch leistete<br />

sich die entsprechende Umschaltautomatik <strong>im</strong><br />

Test keinerlei Fehler. Als Besonderheit ist zu<br />

erwähnen, dass der BDP3200 – wie sollte es bei<br />

Philips auch anders sein – explizit das 21:9-Bildformat<br />

unterstützt und für diesen Fall sogar eine<br />

passende Verschiebung von Untertiteln aus dem<br />

schwarzen Balken in das Bild hinein anbietet.<br />

Gleichzeitig zeigt sich der Schützling von Philips<br />

energetisch sehr genügsam und glänzt mit einer<br />

max<strong>im</strong>alen Leistungsaufnahme von ca. 9 Watt <strong>im</strong><br />

Leerlauf und 11 Watt bei rotierender Disc. Dabei<br />

ist das Laufwerk eher als leise einzustufen, obwohl<br />

ein leises Surren vehement zu vernehmen<br />

ist. Zudem muss sich die optische Leseeinheit in<br />

Sachen Geschwindigkeit nicht vor der teureren<br />

Konkurrenz zu verstecken, denn die Ladezeiten<br />

des BDP3200 rangieren <strong>im</strong> vorderen Mittelfeld.<br />

Ergebnis<br />

76 %<br />

gut<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />

38<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


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Test l Vier preiswerte Blu-ray-Player<br />

Öko-Check<br />

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3.2011<br />

gut<br />

LG<br />

BD670<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

Max: 35,77 ˚C<br />

Überzeugend: Der BD670 ist ein kühler Zeitgenosse<br />

und wird selbst am Display gerade mal handwarm<br />

Der LG wirkt auf den ersten Blick kantig, die USB-Abdeckung<br />

erscheint fragil - der Koreaner setzt eher auf innere Werte<br />

LG BD670<br />

Der BD670 von LG ist das jüngste Gerät <strong>im</strong> Vergleich,<br />

denn es hat gerade erst seine Markteinführung<br />

erlebt. Da liegt es nahe, lückenlos alle<br />

Funktionen eines modernen Blu-ray-Players zu<br />

erwarten. Das technische Datenblatt liest sich<br />

dabei vielversprechend. So ist der LG BD670<br />

der einzige Player <strong>im</strong> Test, der sich auf die<br />

Wiedergabe von Blu-ray-3D versteht. Das ist<br />

in unserem Testfeld und in der Preisklasse ein<br />

Alleinstellungsmerkmal – wir haben darüber<br />

hinaus allerdings noch etwas genauer unter die<br />

Haube geschaut.<br />

Mehr Räumlichkeit<br />

Die bereits angesprochene 3D-Funktion hält,<br />

was sie verspricht. Sie spielt Blu-ray 3D ab –<br />

mehr aber auch nicht. Eine nachträgliche Korrektur<br />

des 3D-Effekts oder gar eine 2D-zu-3D-<br />

Konvertierung beherrscht der BD670 nicht, was<br />

bei einem Straßenpreis um 150 Euro aber auch<br />

überrascht hätte. Trotzdem ist man somit der<br />

Qualität des Masterings und den Fähigkeiten<br />

des 3D-Displays ausgeliefert, wenn es um die<br />

Wertigkeit des räumlichen Erlebnisses geht.<br />

3D ist jedoch nicht die einzige Spezialität des<br />

LG. Be<strong>im</strong> BD670 ist die WLAN-Funktion fest in<br />

das Gehäuse integriert – und dies sogar bis zur<br />

aktuell schnellsten Geschwindigkeitsstufe von<br />

300 Mbit/s (IEE 802.11n). Damit sollte es egal<br />

LGs Fernbedienung ist nicht nur<br />

sehr groß, sondern verfügt auch<br />

über eine große Anzahl von<br />

Bedienelementen<br />

Große gummierte Tasten sorgen<br />

für eine sichere Bedienung –<br />

dank Hinterleuchtung klappt das<br />

auch <strong>im</strong> abgedunkelten He<strong>im</strong>kino<br />

Die LG-Fernbedienung erlaubt<br />

auch eine rud<strong>im</strong>entäre<br />

Steuerung eines per HDMI angeschlossenen<br />

Fernsehers<br />

sein, ob der Koreaner per Draht oder per Funk<br />

an das Netz angebunden wird – mit Geschwindigkeitseinbußen<br />

ist nicht zu rechnen. Durch<br />

die Integration der WLAN-Funktionen ergibt sich<br />

ein weiterer positiver Aspekt: die USB-Schnittstelle<br />

bleibt frei für den Anschluss externer<br />

Speichersticks oder Festplatten. Dies erscheint<br />

auch zwingend nötig, denn LG hat dem BD670<br />

keinen integrierten BD-Live-Speicher spendiert<br />

und verlangt dementsprechend nach einem<br />

zusätzlichen Medium, wenn Bonus-Inhalte für<br />

Blu-rays aus dem Netz zwischengespeichert<br />

werden sollen. Auf der anderen Seite wirbt LG<br />

mit vielfältiger Mult<strong>im</strong>edia-Unterstützung. Im<br />

Test konnte der BD670 tatsächlich eine große<br />

Anzahl unterschiedlicher Formate und Dateisysteme<br />

erkennen. Dabei ist es nahezu egal,<br />

ob diese per USB zugespielt werden oder per<br />

DLNA-Streaming über das Netzwerk zum Player<br />

gelangen. Nur selten bleibt der Bildschirm<br />

schwarz oder die Lautsprecher stumm. Zusätzlich<br />

ist der BD670 in der Lage, Audio-CDs direkt<br />

zu digitalisieren und das Ergebnis auf USB-Stick<br />

abzulegen. Die benötigten Titelinformationen<br />

holt sich das Gerät bei Bedarf aus der Onlinedatenbank<br />

des Partners Gracenote ab.<br />

Bei den Internetfunktionen präsentiert sich<br />

LG ganz auf Höhe der Zeit und bietet neben<br />

den gewohnten Online-Extras auch sogenannte<br />

Apps an, welche bei Bedarf indivduelle Zusatzfunktionen<br />

nachrüsten. Die Palette ist bereits<br />

recht breit gefächert und auch die üblichen LG-<br />

Internet-Angebote haben ihre Anzahl vervierfacht.<br />

In diesem Bereich hat LG gegenüber den<br />

Konkurrenten eindeutig die Nase vorn.<br />

LG hat die Bedienoberfläche gegenüber früheren Modellen<br />

aufgefrischt und lässt Individualisierungen zu<br />

Neu ist der App-Store, aus dem sich Anwendungen<br />

aus den verschiedensten Bereichen nachladen lassen<br />

Mit Profil<br />

Entfernen wir uns von den Zusatzfunktionen<br />

und widmen uns dem eigentlichen Kern: der<br />

Wiedergabe. Auch der BD670 zehrt von der guten<br />

Basisqualität der Blu-ray und generiert ein<br />

scharfes Bild. Auffällig ist, dass er als einziger<br />

Player <strong>im</strong> Test das Anlegen benutzerdefinierter<br />

Profile erlaubt. Dafür steht dem Anwender ein<br />

Video-Equalizer zur Seite, der die Grundparameter<br />

wie Kontrast, Helligkeit und Schärfe sowie<br />

eine Rauschminderung regulierbar macht.<br />

Dies ist bei SD-Zuspielung auch nötig, denn hier<br />

leistet sich der ansonsten hervorragend ausgestattete<br />

Player deutlich erkennbare Schwächen.<br />

Die Skalierung des Koreaners arbeitet<br />

nicht effektiv genug, um SD-Material adäquat<br />

auf eine Full-HD-Auflösung zu interpolieren.<br />

Hier muss per Video-EQ nachgeschärft werden,<br />

was jedoch nur ein Stück weit funktioniert und<br />

selbst bei höchster Stufe noch hässliche Unschärfeinseln<br />

zutage fördert. Diese sind zum<br />

Teil auch auf die Rauschminderung zurückzuführen.<br />

Im Zuge der Interpolation scheinen die<br />

Algorithmen des Videochips hier an der einen<br />

oder anderen Stelle überfordert. Darüber hinaus<br />

entpuppt sich die Vollbildkonvertierung als Sorgenkind.<br />

Sie bereitet mit zyklisch auftretenden<br />

Aussetzern Kummer und kann den zwangsläufig<br />

entstehenden Treppenstufeneffekt nur ansatzweise<br />

ausbügeln. Insgesamt betrachtet hat LG<br />

bei der internen Bildverarbeitung des BD670<br />

dann doch das Budget gefehlt. Letzteres sollte<br />

man <strong>im</strong> übrigen auch für die Stromrechnung<br />

einplanen, denn der BD670 hat eine nicht abschaltbare<br />

Schnellstartfunktion. Das lässt den<br />

Stand-by-Verbrauch auf unzeitgemäße 2 Watt<br />

hochschnellen – der Wert liegt um den Faktor<br />

20 höher als bei vergleichbaren Modellen der<br />

Konkurrenten.<br />

Ergebnis<br />

75 %<br />

gut<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG, Pioneer<br />

40<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Pioneers Player-Design präsentiert sich eher kantig und ist<br />

eher auf klassische Komponenten <strong>im</strong> Hi-Fi-Rack abgest<strong>im</strong>mt<br />

PIONEER BDP-333<br />

Zugegeben: Der Pioneer BDP-333 ist nicht mehr<br />

der Frischeste und tummelt sich bereits seit<br />

über einem Jahr auf dem Markt. Ursprünglich<br />

hatte das Gerät eine unverbindliche <strong>Preise</strong>mpfehlung<br />

von knapp 300 Euro, der Straßenpreis<br />

ist mittlerweile jedoch auf ein Drittel zusammengeschmolzen,<br />

was den BDP-333 zu einem<br />

würdigen Vertreter unseres preisbewussten<br />

Testfelds macht. Mit Blick auf den ursprünglich<br />

abgerufenen Preis hofften wir, in Sachen<br />

Bildverarbeitung eine besonders hochwertige<br />

Vorstellung geboten zu bekommen, zumal die<br />

Plasma-TV-Serie Kuro von Pioneer noch heute<br />

einen legendären Ruf genießt. Wir haben bei<br />

diesem Gerät also ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Bildqualität gerichtet.<br />

Scharfe Aussichten<br />

Ein erster Probelauf mit einer Referenz-Blu-ray<br />

st<strong>im</strong>mte uns <strong>im</strong> Testlabor bereits äußerst zufrieden.<br />

Das verwundert allerdings kaum, weil<br />

die interne Bildverarbeitung bei einem hochwertigen<br />

HD-Medium nur wenig gefordert wird.<br />

Eine kleine Ungere<strong>im</strong>theit fiel uns jedoch bei<br />

näherer Betrachtung sofort ins Auge. Wenn man<br />

den BDP-333 dazu zwingt, <strong>im</strong>mer die Full-HD-<br />

Auflösung in Vollbildern auszugeben (1 080p),<br />

zeigt der Pioneer-Player nicht mehr die Original-<br />

Kinobildfrequenz von 24 Vollbildern pro Se-<br />

Die Größe der Pioneer-Fernbedienung<br />

lässt eher an eine betagte<br />

Hi-Fi-Komponente als an<br />

einen modernen Player denken<br />

Trotz Überlänge liegt die Fernbedienung<br />

gut in der Hand – der<br />

Anwender erreicht bequem<br />

sämtliche Bedienelemente<br />

Die meisten Funktionen besitzen<br />

eine eigene Taste auf der Fernbedienung,<br />

was Umwege über<br />

das Menü überflüssig macht<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

3.2011<br />

befriedigend<br />

Pioneer<br />

BDP-333<br />

TESTERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

kunde an, sondern konvertiert das Signal auf<br />

eine Wiederholrate von 60 Hertz um, selbst<br />

wenn das Ausgangsmaterial in 24p vorliegt.<br />

Dies wäre nicht weiter auffällig, würde nicht dieses<br />

3:2-Pulldown genannte Verfahren technisch<br />

bedingt Mikro-Bildruckler erzeugen, welche in<br />

kurzen Abständen hintereinander auftauchen<br />

und den Filmgenuss maßgeblich stören. Abhilfe:<br />

Ändert man den Bildausgabemodus auf<br />

„Auto“, tritt das Problem nicht mehr auf und die<br />

Blu-ray-Videospur wird mit den vorgesehenen<br />

24 Vollbildern wiedergegeben, sofern dies vom<br />

angeschlossenen TV-Gerät unterstützt wird. Hier<br />

sollte von Pioneer per Firmware-Update nachgebessert<br />

werden. Dies ist aber auch der einzige<br />

grobe Schnitzer, den sich der Player leistet.<br />

Bei einem Test mit niedrig aufgelöstem Material<br />

zeigte der BDP-333 seine Stärken und lieferte<br />

ein wahrhaft sehenswertes Ergebnis ab. Im Bereich<br />

der Vollbildkonvertierung schrammte das<br />

Pioneer-Modell sogar nur knapp an der Bestnote<br />

vorbei. Egal ob nun Film- oder Videomaterial<br />

zugespielt wurde: der BDP-333 bügelte nahezu<br />

alle Halbbildartefakte aus und bewältigte sogar<br />

kritische Passagen. Nicht anders verhielt<br />

es sich bei der Skalierung von SD-Material in<br />

Full-HD-Auflösung. Hier wird der geliebte DVD-<br />

Klassiker adäquat für moderne Wiedergabegeräte<br />

aufbereitet. Auffällig ist dabei jedoch,<br />

dass scheinbar ständig eine Rauschminderung<br />

stattfindet. Diese leistet zwar ebenso wie alle<br />

anderen Bildverbesserer ganze Arbeit, jedoch<br />

hinterlässt sie vereinzelt unscharfe Passagen<br />

in einzelnen Szenen. Leider ist es nicht möglich,<br />

die Funktion abzuschalten. Ebenso finden sich<br />

allgemein keinerlei Bildprofile oder ein Video-EQ<br />

in den Einstellungen. Diese waren be<strong>im</strong> Vorgängermodell<br />

BDP-320 noch vorhanden, be<strong>im</strong> BDP-<br />

333 wurden sie offenkundig eingespart.<br />

Alt Bewährtes<br />

Was vom Vorgänger erhalten blieb, ist die Benutzeroberfläche.<br />

Sie erwartet den Pioneer-Kenner<br />

in gewohnter, wenn auch betagter Optik mit<br />

großen Symbolen und gut lesbarer Schrift. Neu<br />

hinzugekommen sind zwei Internetfunktionen.<br />

Dazu zählt eine sehr gut umgesetzte Youtube-<br />

Funktion, mit der bequem und schnell Internetvideos<br />

auf den he<strong>im</strong>ischen Fernseher geholt<br />

Max: 33,65 ˚C<br />

Das große Gehäuse des Pioneer sorgt für eine<br />

schnelle Abkühlung des gesamten Gerätes<br />

Die Youtube-Applikation wurde ausgesprochen<br />

gelungen umgesetzt und ist leicht bedienbar<br />

Altbacken: Die Oberfläche des BDP-333 entspricht<br />

nicht unbedingt modernen ästhetischen Ansprüchen<br />

werden können. Des Weiteren kann ein RSS-<br />

Feed-Reader aktiviert werden. Im Test war es uns<br />

damit jedoch nur möglich, einen der Pioneer-<br />

RSS-Newsfeeds auf den Bildschirm zu holen –<br />

eigene Feeds bleiben außen vor. Die Verbindung<br />

zum Internet stellt der BDP-333 per Kabel oder<br />

auch optionalem WLAN her. Der passende Stick<br />

von Pioneer wird in den USB-Port auf der Geräterückseite<br />

eingesteckt. Ärgerlich ist dabei, dass<br />

dann aufgrund einer fehlenden zweiten Schnittstelle<br />

die BD-Live-Funktion nicht genutzt werden<br />

kann. Via USB können zudem MP3s und Bilder<br />

wiedergegeben werden, Videodateien bleiben<br />

ebenso außen vor wie das Streamen von Mult<strong>im</strong>edia<br />

per DLNA. Einzig AVCHD-Dateien lassen<br />

sich per Disc zuspielen. An dieser Stelle macht<br />

sich das Alter des BDP-333 genau wie bei den<br />

verhältnismäßig langen Ladezeiten bemerkbar.<br />

Der Player benötigte stattliche 83 Sekunden,<br />

bis bei unserer BD-Java-Testdisc das Hauptmenü<br />

aufgebaut war – modernere Vertreter bewältigen<br />

diese Aufgabe meist in einem Drittel der Zeit. Zudem<br />

gibt das Laufwerk <strong>im</strong>mer ein dezentes Rauschen<br />

von sich. Empfindliche Gemüter könnten<br />

dies als störend empfinden, <strong>im</strong> relativ lauten<br />

He<strong>im</strong>kino fällt es aber weniger ins Gewicht.<br />

Ergebnis<br />

66 %<br />

befriedigend<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 41


Test l Vier preiswerte Blu-ray-Player<br />

Fazit<br />

Die von uns unter die technische Lupe genommenen<br />

Blu-ray-Player aus dem niederen<br />

Preissegment haben sich beachtlich geschlagen<br />

und dabei mit einigen positiven Überraschungen<br />

aufgetrumpft. Bis auf einen kleinen<br />

Ausreißer haben wir alle Player für gut<br />

befinden können. Der Vertreter von Pioneer<br />

scheiterte an seinem für Unterhaltungselektronikverhältnisse<br />

vergleichbar hohen Alter.<br />

Hier haperte es in einigen Disziplinen an<br />

Benutzerfreundlichkeit und Ausstattungsmerkmalen,<br />

wobei auch hier schon das Mult<strong>im</strong>ediazeitalter<br />

teilweise Einzug gehalten<br />

hat. Die Spitzenposition hat der Pioneer in<br />

Sachen interner Bildverarbeitung ergattert –<br />

hier müssen alle Konkurrenten zum BDP-333<br />

aufschauen. Verhagelt wird das Ergebnis<br />

jedoch durch viele Ungere<strong>im</strong>theiten <strong>im</strong> Audiosektor.<br />

Hier muss sich Pioneer dem Testsieger<br />

Sony geschlagen geben, der in allen<br />

tonalen Disziplinen ein tadelloses Ergebnis<br />

abliefert. Insgesamt beweist Sony, dass für<br />

wenig Geld ein modernes, gut ausgestattetes<br />

Gerät nicht unmöglich ist. Der Japaner punktet<br />

mit mult<strong>im</strong>edialer Vielfalt, Schnelligkeit<br />

und vor allem geringem Leistungshunger. In<br />

Sachen Ausstattung muss sich Sony nur dem<br />

Preis-Leistungs-Sieger LG geschlagen geben.<br />

Der Hersteller hat alles in das Gerät gepackt,<br />

was einen Blu-ray-Player der neuesten Generation<br />

auszeichnet: 3D, WLAN, Internet-Apps<br />

– alles ist vom Werk aus <strong>im</strong> BD670 integriert.<br />

Darüber hinaus ist der LG der einzige Vertreter<br />

der Konkurrenz, der sich auf das Streamen<br />

von Mult<strong>im</strong>edia-Dateien <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Netzwerk<br />

versteht. Trotzdem hat es nicht zum<br />

zweiten Platz gereicht, denn Philips konnte<br />

dank solider Wiedergabequalität noch knapp<br />

vorbeiziehen. Hier schnitt der LG-Player eher<br />

durchschnittlich ab, was sich jedoch nur <strong>im</strong><br />

SD-Betrieb bemerkbar macht. Philips hingegen<br />

hat sein weitreichendes Know-how<br />

in Sachen Bildbearbeitung eingesetzt, das<br />

Ganze mit einer modernen Ausstattung kombiniert<br />

und mit dem BDP3200 ein grundsolides<br />

Gerät abgeliefert – ausreichend für<br />

den verdienten zweiten Platz. Damit ist der<br />

Beweis erbracht, dass auch <strong>im</strong> Low-Budget-<br />

Segment viel Leistung für wenig Geld zu<br />

bekommen ist.<br />

Christian Hill<br />

AUSSTATTUNG Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Sony Philips LG Pioneer<br />

Modell BDP-S280 BDP3200 BD670 BD-333<br />

Preis/Straßenpreis 129 Euro/107 Euro 129 Euro/100 Euro 199 Euro/152 Euro 299 Euro/119 Euro<br />

Maße B/H/T 430 × 36 × 199 mm 435 × 42 × 208 mm 430 × 49 × 202 mm 420 × 67 × 228 mm<br />

Gewicht 1,6 kg 1,7 kg 1,8 kg 2,5 kg<br />

Informationen www.sony.de www.philips.de www.lg.de www.pioneer.de<br />

Anschlüsse<br />

digitales Video<br />

RGB<br />

YUV<br />

FBAS<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

digitales Audio (koaxial/optisch) / / / /<br />

Netzwerk (Ethernet/WLAN) / (optional/per USB-Stick) / (optional/per USB-Stick) / (integriert) / (optional/per USB-Stick)<br />

Sonstige USB USB USB USB<br />

Formate<br />

Blu-ray/Blu-ray 3D / / / /<br />

BD-R/BD-RE / / / /<br />

DVD-Video/-Audio/SACD / / / / / / / /<br />

DVD-R/DVD-RW / / / /<br />

CD-R/CD-RW / / / /<br />

SVCD/VCD / / / /<br />

DivX/MPEG-4/AVCHD / / / / / / / /<br />

MP3/WMA / / / /<br />

JPEG/Picture-CD / / / /<br />

Sonstiges<br />

BD Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 / / / /<br />

DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream)<br />

Layer-Wechsel bei DVD sichtbar unsichtbar unsichtbar sichtbar<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· vielfältige Mult<strong>im</strong>ediaformatunterstützung · vielfältige Mult<strong>im</strong>ediaformatunterstützung · Unterstützung von 3D<br />

· exzellente interne Bildverarbeitung<br />

· kurze Ladezeiten<br />

· kurze Ladezeiten, optionales WLAN · umfangreiche Mult<strong>im</strong>ediaunterstützung · stabile Verarbeitung<br />

· optionales WLAN, gute Verarbeitung · gute Verarbeitung<br />

· WLAN und DLNA integriert<br />

· optionales WLAN<br />

Nachteile<br />

· kein DLNA<br />

· USB-Eingang nur rückwärtig<br />

· kein DLNA<br />

· Aussetzer bei Videomaterial<br />

· mittelmäßige Bildverarbeitung<br />

· hoher Stand-by-Verbrauch<br />

· wenige Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />

· lange Ladezeiten<br />

BEWERTUNG<br />

Praxis<br />

Benutzerfreundlichkeit gut 16/20 gut 16,5/20 ausgezeichnet 18/20 befriedigend 12,5/20<br />

Ausstattung gut 20,5/26 gut 21,5/26 gut 20,5/26 gut 19,5/26<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

0,1 W<br />

Stand-by:<br />

2,0 W<br />

Stand-by:<br />

0,3 W<br />

Stromverbrauch<br />

Betrieb:<br />

9 W 3/3 Betrieb:<br />

11,2 W 3/3 Betrieb:<br />

15,3 W 2/3 Betrieb:<br />

13,6 W 3/3<br />

Energiekosten 2,68 Euro/Jahr 3,30 Euro/Jahr 7,56 Euro/Jahr 4,13 Euro/Jahr<br />

Ladezeiten 83 s 29 s 45 s 83 s<br />

Skalierung gut 8/10 gut 7/10 gut 7/10 ausgezeichnet 9/10<br />

Vollbildkonvertierung gut 7/10 gut 7/10 befriedigend 6/10 ausgezeichnet 9/10<br />

Bildverbesserer befriedigend 3/5 befriedigend 3/5 gut 4/5 mangelhaft 1/5<br />

Bildqualität gut 18/25 gut 17/25 gut 19/25 gut 19/25<br />

Tonqualität sehr gut 15/15 gut 10/15 ausreichend 7/15 ausreichend 6/15<br />

Gesamt 69,5 von 86 Punkten 65 von 86 Punkten 64,5 von 86 Punkten 57 von 86 Punkten<br />

Preis/Leistung gut gut gut befriedigend<br />

ERGEBNIS gut gut gut befriedigend<br />

81 % 76 % 75 % 66 %<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

42 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


SLINGBOX PRO HD IM PRAXISTEST<br />

Netzwerkstreaming de luxe<br />

Netzwerkstreaming kann eine komplizierte Sache sein, doch der US-Anbieter Slingmedia verspricht eine<br />

einfach zu bedienende Lösung für den Aufbau eines persönlichen IPTV-Dienstes – etwa, um US-Fernsehen<br />

nach Deutschland zu holen. Wir haben ausprobiert, ob die Slingbox Pro HD das Versprechen einlöst.<br />

So funktioniert das Streaming<br />

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Bei der<br />

Slingbox Pro HD besteht eine Verbindung zwischen<br />

den Server, der das TV-Signal entgegenn<strong>im</strong>mt,<br />

dem Client als Abspielgerät und dem Server von<br />

Slingmedia. Diese zunächst etwas ungewohnte<br />

Slingbox Pro HD<br />

Slingmedia-<br />

Server<br />

Dreiecksbeziehung funktioniert in der Praxis tadellos.<br />

Bei einer eventuellen Pleite des Anbieters<br />

kann die Slingbox jedoch womöglich nicht mehr<br />

genutzt werden, da nicht der direkte Weg zwischen<br />

Server und Client eingeschlagen wird.<br />

Slingplayer (PC)<br />

Spannend ist bei der Slingbox Pro HD der<br />

technische Ansatz: Das kompakte Gerät<br />

fungiert als Streaming-Server und kann<br />

Video- und Audiodaten in ein Netzwerk einspeisen.<br />

Ob dies nur <strong>im</strong> lokalen He<strong>im</strong>netzwerk geschieht<br />

oder die Übertragung über das Internet<br />

stattfindet, ist dabei unerheblich. Die Verbindung<br />

zwischen Streaming-Server und Set-Top-<br />

Box wird permanent überwacht und an die verfügbare<br />

Bandbreite angepasst. Als Gegenstück<br />

zur Slingbox Pro HD ist natürlich ein Abspielgerät<br />

vonnöten. Mit jedem Windows-Computer ist der<br />

Zugriff auf die von der Slingbox bereitgestellten<br />

TV-Signale möglich, auch für Smartphones<br />

stehen Applikationen bereit. Die Software, den<br />

Slingplayer, lädt man kostenlos auf der Webseite<br />

von Slingmedia herunter, eine Browser-Variante<br />

(mit Plug-in) ist ebenfalls <strong>im</strong> Angebot. Eine separate<br />

Set-Top-Box – der Slingcatcher – erspart den<br />

Umweg über Rechner oder Mobiltelefon und lässt<br />

sich direkt an den Fernseher anschließen. Sie kostet<br />

jedoch ebenso viel wie die Slingbox Pro HD.<br />

Hardware unter der Lupe<br />

Mit ihrer schlanken und ungewöhnlichen Form<br />

ist die Slingbox Pro HD als Set-Top-Box für die<br />

Set-Top-Box konzipiert. Die beiliegenden Kabel<br />

erlauben aber auch einen Betrieb aus bis zu 1,5<br />

Metern (m) Entfernung. Ein aussagekräftiges<br />

Display an der Frontseite des Geräts fehlt, das<br />

Leuchtspiel der roten LEDs formt jedoch ein<br />

umgedrehtes U, sobald der Streaming-Vorgang<br />

begonnen hat. Zwei weitere LEDs sind <strong>im</strong> rechten<br />

Bereich der Front angebracht und informieren<br />

über Netzwerk- und Betriebsstatus. Hinsichtlich<br />

der Verarbeitung stellen wir dem Hersteller ein<br />

sehr gutes Zeugnis aus: Die Box ist sehr wertig<br />

und tadellos gefertigt.<br />

Insgesamt können drei Geräte gleichzeitig<br />

betrieben werden: jeweils eines am YUV-, S-<br />

Video- und Composite-Anschluss. Einen HDMI-<br />

Anschluss hat Slingmedia bedauerlicherweise<br />

nicht vorgesehen. Dafür steht ein integrierter<br />

DVB-T-Tuner bereit. Dank deutschlandweiter<br />

Empfangbarkeit von digital-terrestrischem Fernsehen<br />

ist dies nützlich, obwohl uns ein Satellitenempfangsteil<br />

oder gar eines Hybrid-Tuner<br />

noch vorteilhafter erschienen wären. Die Fernbedienung<br />

der angeschlossenen Geräte erfolgt<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 43


Test l Slingbox Pro HD<br />

Ein umfangreicher Einrichtungsassistent mit Bildern<br />

und Beschreibungen hilft bei der Erstinbetriebnahme<br />

Die PC-Software Slingplayer ist kostenlos erhältlich –<br />

eine virtuelle Fernbedienung ermöglicht die Steuerung<br />

Jede Slingbox n<strong>im</strong>mt zwangsweise Kontakt zur Website<br />

von Slingmedia auf, über die auch das Setup erfolgt<br />

über den mitgelieferten Infrarot-Sender. An der<br />

Rückseite wartet der entsprechende Sensoranschluss.<br />

Im von Slingmedia bereitgestellten<br />

Zubehör befindet sich ebenfalls eine etwa 1,5 m<br />

lange Infrarot-Sensor-Kabelpeitsche mit vier IR-<br />

Sendern. Als Zuspieler muss nicht zwangsläufig<br />

ein Digitalreceiver zum Einsatz kommen.<br />

Grundsätzlich kann jede Videoquelle – etwa ein<br />

DVD-Player, ein Videorekorder oder eine Überwachungskamera<br />

– angeschlossen werden, um das<br />

Signal weltweit per Sling Player entgegenzunehmen.<br />

Verfügt dieses Gerät über eine Fernbedienung,<br />

lässt sich diese ebenfalls einbinden. Ein<br />

Monitoring der eingehenden Signale ist mithilfe<br />

der zusätzlich angeordneten Ausgänge möglich.<br />

Anschluss<br />

In unserem Testaufbau kam der HDTV-Satellitenreceiver<br />

Humax iCord HD zum Einsatz – schließlich<br />

erlaubt die Slingbox Pro HD das Streamen<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Empfangsart<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Eingang<br />

Ausgang<br />

Video-Signalarten<br />

Scart TV<br />

Composite<br />

Slingmedia<br />

Slingbox Pro HD<br />

Internet<br />

299 Euro<br />

340 × 54 × 143 mm<br />

1,5 kg<br />

www.slingbox.com<br />

S-Video<br />

YUV<br />

720 p, 576p, 576i<br />

CVBS/RGB/S-VHS/YUV / / /<br />

Analog/Digital Cinch/optisch (2 ×)/ (1 ×)/<br />

RS-232/USB/Ethernet/SATA / (inaktiv)/ /<br />

VGA-Ausgang<br />

DVI/HDMI /<br />

Merkmale<br />

Display LED/LCD/OLED (nur Status)/ /<br />

Festplattenkapazität<br />

Umschaltzeit<br />

ca. 5 s<br />

EPG*-Darstellung Einzel-/<br />

/ (über angeschlossene Quelle)<br />

Multikanal<br />

Videotext TV angeschl. Gerät/Box /<br />

Software-Download PC/Netzwerk /<br />

Netzschalter Front/Rück /<br />

Stand-by:<br />

11,4 W<br />

Stromverbrauch<br />

Betrieb:<br />

12,5 W<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· stabiler Betrieb<br />

· gute Bild- und Tonqualität bei ausreichender<br />

Netzwerkgeschwindigkeit<br />

Nachteile<br />

· schnelles Netzwerk/schneller Internetzugang<br />

notwendig<br />

· kein lokales Webinterface<br />

· kein HDMI-Eingang<br />

· kein Stand-by<br />

von High-Definition-Inhalten. Im ersten Schritt<br />

schlossen wir die Slingbox Pro HD über das<br />

mitgelieferte YUV-Kabel an den Komponentenausgang<br />

des Humax an. Die eingestellte Bildschirmauflösung<br />

1 080i bereitete der Slingbox<br />

keine Probleme. Bei anderen Boxen könnte es<br />

erforderlich sein, die Bildschirmauflösung auf<br />

720p zu reduzieren. Weiterhin muss die Slingbox<br />

mit dem Netzwerk verbunden werden. Zwingend<br />

erforderlich ist leider eine automatische Adressvergabe<br />

per DHCP, weil der Hersteller keine manuelle<br />

Einstellung der IP-Adresse vorsieht – ein<br />

Manko, das Nutzer in Foren seit Einführung des<br />

Gerätes umtreibt. Idealerweise erhält die Box<br />

die Adresse von einem DSL-Modem oder Router<br />

zugeteilt.<br />

Einrichtung<br />

Die Einrichtung erfolgt vollständig über das<br />

Internet und die Webseite www.slingbox.com.<br />

Die Box „telefoniert“ sofort über das Internet<br />

nach Hause. Zunächst müssen Sie einen kostenlosen<br />

Account auf der Website erstellen. An<br />

diesen koppeln Sie (zunächst – ein Weiterverkauf<br />

der Box ist jedoch möglich) Ihren Slingbox-<br />

Account; weitere Boxen lassen sich ebenfalls<br />

verknüpfen. Am einfachsten gelingt die Erstinstallation<br />

der Slingbox über das Windows-<br />

Programm Slingplayer, das <strong>im</strong> Support-Bereich<br />

der Webseite heruntergeladen werden kann.<br />

Wichtig ist in jedem Fall, dass sich Slingbox und<br />

PC <strong>im</strong> gleichen IP-Adressbereich befinden, was<br />

Netzwerk-Grundkenntnisse voraussetzt. Gleich<br />

be<strong>im</strong> ersten Start weist das Programm darauf<br />

hin, dass eine unkonfigurierte Slingbox gefunden<br />

wurde, und bietet die Einrichtung an. Das<br />

Durchlaufen des menügeführten Dialogs dauert<br />

für den ungeübten Nutzer etwa 10 Minuten.<br />

Dabei geben Sie an, über welchen Eingang das<br />

Signal zugeführt wird und um welches Modell<br />

es sich handelt.<br />

TV über das Internet<br />

Als Wiedergabeplattform nutzten wir in der<br />

Redaktion während des Testbetriebs den Slingcatcher<br />

(Set-Top-Box) sowie den Slingplayer<br />

für Windows-PC und iPad. Als Basisstation<br />

dienten der integrierte DVB-T-Tuner und der<br />

Humax iCord HD, der mittels „Remote Control<br />

Manager“-Assistent mit den passenden Fernbedienungscodes<br />

versorgt wurde.<br />

In der Praxis funktioniert die Streaming-Fähigkeit<br />

überraschend gut. Im Testnetzwerk wurden<br />

Datenraten von etwa 6 bis 8 Megabit pro Sekunde<br />

(MBit/s) gemessen. Die daraus resultierende<br />

Bildqualität war sehr ansprechend. Der Unterschied<br />

zwischen SD- und HD-Programmen war<br />

jedoch nicht so deutlich sichtbar, wie wir es uns<br />

erhofft hatten. Das liegt daran, dass die Qualität<br />

von der verfügbaren Bandbreite <strong>im</strong> Netzwerk<br />

abhängig ist. Die Slingmedia-Lösung passt<br />

dabei die Datenrate von Bild- und Tondaten<br />

an die aktuellen Gegebenheiten an und kann<br />

auch bei kurzzeitigen Verbindungsproblemen<br />

noch eine stabile TV-Übertragung vorweisen –<br />

absolut flüssig, ohne Mikroruckler und natürlich<br />

in Farbe. Sinkt die Netzwerkgeschwindigkeit jedoch<br />

unter einen Wert von etwa 3 bis 4 MBit/s,<br />

wie es etwa bei der Nutzung eines Drahtlosnetzwerkes<br />

vorkommen kann, wird es eng. Starke<br />

Fragmentbildung oder Bildaussetzer sind die<br />

Folge. Spürbar ist sowohl <strong>im</strong> He<strong>im</strong>netzwerk<br />

als auch <strong>im</strong> Internet die Verzögerung zwischen<br />

Signaleingabe und Reaktion der Set-Top-Box<br />

sowie zwischen Aussenden und Eintreffen des<br />

TV-Programms. Mit 3 bis 4 Sekunden Versatz<br />

müssen Sie auf jeden Fall rechnen.<br />

Fazit<br />

Mit der Slingbox Pro HD hat Slingmedia ein spannendes<br />

Produkt mit viel Potenzial an den Start geschickt,<br />

das die Experten der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> auf<br />

Anhieb für sich einnehmen konnte. Der Streaming-<br />

Server wandelt die zugeführten Signale in IPTV-<br />

Streams von hoher Güte um. Dank der Fernsteuerung<br />

und des Assistenten zum Anlernen eines<br />

x-beliebigen Signalgebers können nahezu alle<br />

marktüblichen Digitalreceiver für die Netzwerkund<br />

Internetübertragung zum Einsatz kommen.<br />

Erwarten kann man zu einem Preis von knapp<br />

300 Euro jedoch eine bessere Unterstützung von<br />

Fernbedienungen aktueller Digitalboxen auf dem<br />

deutschen und europäischen Markt.<br />

Thomas Köhre<br />

Bis auf die RF- und S-Video-Buchsen sind alle Anschlüsse <strong>im</strong> Cinch-Format ausgeführt und entsprechend farbkodiert<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

44<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Samsungs Blu-ray-Rekorder-Kombi ist sogar für die Wiedergabe von 3D-Inhalten gewappnet – dank<br />

halbtransparenter Oberfläche darf man dem blau angestrahlten Laufwerk bei der Arbeit zusehen<br />

SAMSUNG BD-C8900S<br />

Ein Kombitalent für alle Fälle<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

Samsung<br />

BD-C8900S<br />

TESTERGEBNIS<br />

Samsungs multifunktionale Kombilösung BD-C8900S versammelt gleich mehrere Einsatzgebiete unter einem<br />

Dach: Ob hochauflösendes Satellitenfernsehen, Blu-ray-Wiedergabe inklusive 3D, Internetanwendungen oder<br />

Mult<strong>im</strong>edia – mit diesem Kombigerät sind Sie für viele Herausforderungen des digitalen Alltags gerüstet.<br />

3.2011<br />

gut<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

Der BD-C8900S ist Samsungs aktueller<br />

Pr<strong>im</strong>us unter den Rekorder-Blu-ray-<br />

Kombinationen. Unterdessen scharrt<br />

mit dem BD-D7000 ein potenzieller Nachfolger<br />

bereits mit den Hufen. Schaut man dem Gerät<br />

unter die Haube, zeigt sich, dass sogar Platz<br />

für einen zweiten Tuner wäre. Als Festplatte<br />

kommt das 500 Gigabyte (GB) fassende Modell<br />

Seagate Pipeline HD.2 zum Einsatz, das<br />

speziell für Unterhaltungselektronik vorgese-<br />

Die meisten Tasten der Fernbedienung<br />

leuchten <strong>im</strong> Dunkeln<br />

dezent nach und erleichtern die<br />

dadurch die Bedienung<br />

Die Steuersektion enthält in<br />

logischer Anordnung alle wichtigen<br />

Tasten zur Bedienung und<br />

Navigation verschiedenster<br />

Medienarten<br />

hen ist. Wie schon be<strong>im</strong> BD-C8500 verzichtet<br />

Samsung auf einen Scartanschluss. Analoge Signale<br />

werden wahlweise via Composite- oder<br />

Komponentenausgang wiedergegeben. Letzterer<br />

wies <strong>im</strong> Test aber Signalfehler auf.<br />

Aufnahmebereit<br />

Nach dem Auspacken und Anschließen schalten<br />

Sie das Gerät ausschließlich über die Fernbedienung<br />

ein, am Gehäuse selbst ist kein Ein-/<br />

Ausschalter vorhanden. Im aktivierten Stromsparmodus<br />

verbraucht der Samsung mit etwa<br />

0,6 Watt mehr als aktuelle Blu-ray-Player ohne<br />

Rekordereinheit. Ein ausführlicher Einrichtungsassistent<br />

führt durch die Inbetriebnahme. Der<br />

Anschluss an das Internet gelingt über das kabelgebundene<br />

oder kabellose He<strong>im</strong>netzwerk.<br />

Letztere wird durch den von Haus aus integrierten<br />

WLAN-Adapter erleichtert. Das Satelliten-<br />

Modul unterstützt das DiSEqC*-Steuerprotokoll<br />

in Version 1.0 sowie 1.2 und erlaubt sogar die Ansteuerung<br />

USALS-kompatibler Drehanlagen. Das<br />

Einkabelprotokoll wird jedoch nicht unterstützt.<br />

Wiedergabe erzwingen. Die Ladezeiten fallen erfreulich<br />

kurz aus. Nur ein manuell zuschaltbarer<br />

Filmmodus für DVD-Quellen fehlt, die Automatik<br />

leistet jedoch gute Arbeit. Zudem erscheinen<br />

Max: 34,18 ˚C<br />

Lediglich das Netzteil des BD-C8900S erzeugt eine<br />

nennenswerte Abwärme – sonst bleibt er schön kühl<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />

In der unteren Sektion sind zusätzliche<br />

Tasten untergebracht,<br />

welche die Sofortaufnahme<br />

oder bei Bedarf die T<strong>im</strong>e-Shift-<br />

Funktion steuern<br />

Überzeugende Bildqualität<br />

Der BD-C8900S überzeugt mit einem scharfen<br />

und kontrastreichen Bild über den HDMI-Ausgang<br />

und punktet auch bei der Wiedergabe von Blu-ray<br />

Discs hinsichtlich der Videoqualität. Dabei kann<br />

der Rekorder den 24p-Modus bei der Blu-ray-<br />

Die T<strong>im</strong>erprogrammierung lässt sich bequem über<br />

die integrierte Programmzeitschrift erledigen<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 45


Test l Blu-ray-Festplatten-Kombi von Samsung<br />

AUSSTATTUNG<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Samsung<br />

BD-C8900S<br />

599 Euro/377 Euro<br />

43 × 6,2 × 30 cm<br />

3,6 kg<br />

www.samsung.de<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

Optisch<br />

Das Menü ist umfangreich, was die breitgefächerten<br />

Funktionalitäten des BD-C8900S widerspiegelt<br />

SD-Quellen ausreichend scharf und fl<strong>im</strong>merfrei.<br />

Dank umfangreicher Formatunterstützung<br />

bleibt keine Tonspur stumm, ältere AV-Receiver<br />

ohne HDMI profitieren vom DTS-Reencoding –<br />

mittels DTS Neo:6 werden auch bei Stereoton<br />

alle Lautsprecher eines Mehrkanalsystems<br />

adäquat mit Klängen versorgt.<br />

Programmpilot<br />

Dank integrierter Festplatte erstellen Sie außerdem<br />

spielend einfach Aufzeichnungen von<br />

TV-Sendungen. Verschlüsselte Kanäle werden<br />

mithilfe eines CI-Modus und der passenden<br />

Smartcard dargestellt. Im Test konnten wir die<br />

privaten HD-Kanäle mit einem eingeschobenen<br />

CI-Plus-Modul von HD Plus fehlerfrei ansehen.<br />

Entsprechend den Restriktionen der privaten<br />

HD-Sender werden Aufzeichnungen mit eingelegtem<br />

HD-Plus-CI-Plus-CAM verhindert und der<br />

Samsung lässt sich lediglich zu einer klaren<br />

Fehlermeldung hinreißen. Nur zeitversetztes<br />

Fernsehen wird innerhalb des von den Sendern<br />

vorgegebenen 90-Minuten-Fenster unterstützt.<br />

Führen Sie eine Aufnahme durch, können Sie mangels<br />

Doppeltuner das Programm nicht wechseln.<br />

Musikfreunden wird die Archivierung ihrer Sammlung<br />

durch eine onlinegestützte Titel- und Interpretenergänzung<br />

erleichtert. Die Fernbedienung<br />

fällt zunächst mit ihren großen Tasten auf.<br />

Samsung-TV-Besitzer sind <strong>im</strong> Vorteil, da für die<br />

Steuerung des Displays passende Tasten auf<br />

der Fernbedienung vorhanden sind. Während<br />

die Empfangseinstellungen nur stiefmütterlich<br />

behandelt werden, erwarten Sie mehr als 50<br />

vorprogrammierte Satelliten. Astra 19,2 Grad Ost<br />

Eine erweiterbare Internetplattform und DLNA runden<br />

die Unterhaltungsmöglichkeiten des Gerätes ab<br />

ist vordefiniert, die Transponderdaten können<br />

aber nur per Update von Samsung verändert<br />

werden – eine manuelle Anpassung ist leider<br />

nicht möglich. Neue Satelliten oder Frequenzen<br />

sind jedoch <strong>im</strong> Nachhinein definierbar. In der<br />

Einzel- oder Mehrkanalansicht ist das Anlegen<br />

von bis zu acht Aufnahmen möglich – etwas<br />

knapp. Die Umschaltzeiten liegen mit rund zwei<br />

Sekunden (HDTV) auf einem guten Niveau. Auf<br />

dem BD-C8900S ist ferner das Samsung-Portal<br />

Internet@TV vorinstalliert, was einen Netzwerkanschluss<br />

lohnenswert macht. Diverse Zusatzprogramme<br />

beziehen Sie bequem aus dem Netz.<br />

Über große Symbole rufen Sie die Zusatzsoftware<br />

bequem mit der Fernbedienung auf. Zugriff auf<br />

eine Onlinevideothek bot Samsung zum Testzeitpunkt<br />

nicht, ebenfalls fehlt ein freier Markt,<br />

wie man ihn vom Apple oder Android kennt –<br />

Samsung will hier zeitnah nachlegen.<br />

Blu-ray-Alleskönner<br />

Der BD-C8900S ist ein alltagstauglicher Allrounder.<br />

Als Satellitenempfänger muss er sich<br />

mit einer Tuner-Empfindlichkeit von –87,9 Dezibel<br />

Milliwatt hinter spezialisierten Receivern<br />

nicht verstecken. Die üppige 500-GB-Festplatte<br />

ist eine wertvolle Beigabe, während des Mitschnitts<br />

ist Umschalten aber tabu. Ein Twin-Tuner<br />

wäre hier eine sinnvolle Erweiterung. Ganz nebenbei<br />

spart der integrierte 3D-Blu-ray-Player<br />

ein zusätzliches Gerät <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino-Fuhrpark<br />

ein und bringt dank Internet- und Mult<strong>im</strong>edia-<br />

Funktionen moderne Unterhaltungswelten<br />

ins Wohnz<strong>im</strong>mer – auf Wunsch sogar drahtlos.<br />

Christian Hill/Ricardo Petzold<br />

Ausgebremst: Aufnahmebeschränkungen bei Bezahlplattformen<br />

Die HD-Plus-Sender sind über die CI-Plus-<br />

Schnittstelle in der Lage, effektiv die Aufnahmemöglichkeiten<br />

des ausgestrahlten Programms<br />

einzuschränken. Somit können problemlos<br />

Aufnahmen unterbunden werden, wovon die<br />

privaten Sender fleißig Gebrauch machen. Übrig<br />

bleibt meist T<strong>im</strong>e-Shift, das zeitverzögerte<br />

Fernsehen klappt allerdings in der Regel nur bis<br />

90 Minuten nach Sendungsende – danach ist<br />

der Mitschnitt auf ewig verloren. Zudem können<br />

die Inhalteanbieter das Vorspulen und somit<br />

auch das Überspringen von Werbeblöcken verhindern.<br />

Kurios gestaltet sich die Regelung be<strong>im</strong><br />

Bezahlsender Sky: Über die offizielle Lösung mit<br />

CI-Plus-Modul müssen Sie mit Aufnahmeverboten<br />

vorliebnehmen, die inoffizielle Lösung mit<br />

einem Alphacrypt-Modul sichert dagegen die<br />

uneingeschränkte Archivierung.<br />

Die Rückseite ist nur spärlich mit Analogausgängen bestückt – Samsung dokumentiert damit das langsame<br />

Aussterben altgedienter Schnittstellen wie Scart oder S-Video zugunsten der digitalen Nachfolger wie HDMI<br />

In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out<br />

digitales Video / / / / /<br />

RGB / / / / /<br />

YUV / / / / /<br />

FBAS / / / / /<br />

digitales Audio / / / / /<br />

analoges Audio / / / / /<br />

USB/Ethernet/<br />

/ / /<br />

Firewire/SATA<br />

Video-Signalarten<br />

576 i, 576 p, 720 p, 1 080 i, 1 080 p<br />

Anzahl Tuner<br />

1 (DVB-S2)<br />

Wiedergabe<br />

DVD Video/Audio/SACD / /<br />

Blu-ray<br />

CD Video/Audio /<br />

DivX<br />

Bilder-CD/MP3 /<br />

Aufnahme<br />

Blu-ray Disc<br />

DVD-R/-RW /<br />

DVD+R/+RW /<br />

Merkmale<br />

Festplattenkapazität<br />

500 GB<br />

16 : 9-Umschaltung<br />

EPG*<br />

ShowView-<br />

Programmsystem<br />

Aufnahme Qualitätsstufen<br />

Aufnahme-T<strong>im</strong>er/<br />

/<br />

T<strong>im</strong>e-Shift<br />

Besonderheiten<br />

integrierter WLAN-Adapter,<br />

Medienplayer mit großer<br />

Formatvielfalt, Internetportal<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· WLAN bereits <strong>im</strong> Lieferumfang<br />

· Drehanlagensteuerung<br />

· Unterstützung von 3D und umfangreiche<br />

Mult<strong>im</strong>ediafunktionen<br />

Nachteile<br />

· keine Kanalsortierung möglich<br />

· fehlender Twin-Tuner<br />

BEWERTUNG<br />

Praxis<br />

Installation ausgezeichnet 9/10<br />

Bedienung gut 26/34<br />

Stand-by:<br />

0,6 W<br />

Stromverbrauch<br />

Betrieb:<br />

28,3 W 2/2<br />

Ausstattung befriedigend 17/20<br />

Wiedergabequalität<br />

Messdiagramme<br />

Anhand der Kurven können Sie<br />

2 db/nom<br />

erkennen, wie gut die Receiver<br />

das Bildmaterial an den jeweiligen<br />

0 db/nom<br />

Ausgängen auflösen. Opti-<br />

–2 db/nom<br />

mal ist dabei eine Gerade durch<br />

den Nullpunkt.<br />

–4 db/nom<br />

RGB<br />

YUV<br />

FBAS<br />

Weißbeleg<br />

Helligkeitsrauschen<br />

Farbrauschen<br />

1 MHz<br />

2 MHz 3 MHz 4 MHz 5 MHz<br />

Überzeugt hat die Bildqualität an den analogen<br />

Ausgängen – die Kurve zeigt eine stabile Form<br />

701 mV<br />

76 dB<br />

69,8 dB<br />

Sauberkeit hell/dunkel 91,6 %<br />

Graustufenlinearität 98,3 %<br />

Farbabweichung<br />

–0,1 deg<br />

Bildqualität sehr gut 33/38<br />

Tonqualität ausgezeichnet 4/5<br />

Gesamt<br />

89 von 107 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

gut<br />

ERGEBNIS<br />

83 %<br />

gut<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />

46<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Trotz sehr kompakter Ausmaße verfügt die Dreambox über eine integrierte Festplatte. Ein OLED-Display<br />

informiert über den aktuell ausgewählten Kanal. Farbige Logos sorgen für ein Plus an Übersicht<br />

Öko-Check<br />

www.digitaltested.de<br />

3.2011<br />

sehr gut<br />

Dreambox<br />

DM 800 HD se<br />

TESTERGEBNIS<br />

befriedigend<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

IM TEST: DREAMBOX DM 800 HD SE<br />

Linux-Zwerg mit riesigen Talenten<br />

Mit Spannung haben Linux-Enthusiasten auf die jüngste Box aus dem Hause Dream Mult<strong>im</strong>edia gewartet.<br />

Dabei handelt es sich bei der DM 800 HD se auf den ersten Blick nur um eine Weiterentwicklung des bewährten<br />

800er-Modells. Doch auf den zweiten Blick offenbaren sich zahlreiche sinnvolle Neuerungen.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Bereits be<strong>im</strong> Auspacken wird schnell klar,<br />

dass die Unterschiede zwischen der DM<br />

800 und dem neuen Modell DM 800 HD<br />

se gravierender ausfallen als vermutet. Die neue<br />

Box ist um einige Zent<strong>im</strong>eter größer als ihr Vorgänger.<br />

Auf der Oberseite ist deutlich ein Lüfter<br />

sichtbar, der die Hitzeentwicklung <strong>im</strong> Zaum<br />

halten soll. Nutzer der DM 800 hatten sich <strong>im</strong>mer<br />

wieder über zu hohe Betriebstemperaturen<br />

ihres Linux-Receivers beklagt. Aufgrund des<br />

Lüfters hat Dream die 2,5 Zoll große integrierte<br />

Festplatte umplatzieren müssen. Diese liegt<br />

nun nicht mehr längs in der Box, sondern macht<br />

sich die größere Tiefe nach hinten zunutze. An<br />

der Front zeigt ein farbiges OLED-Display den<br />

Der Dreambox-Kommando–<br />

stab ist multifunktional;<br />

neben der Box kann mit ihr<br />

auch der Fernseher<br />

gesteuert werden. Den Code<br />

dafür finden Sie in der Bedienungsanleitung<br />

Im Mittelfeld des Signalgebers<br />

hat der Hersteller die<br />

Kanalwahltasten sowie die<br />

Steuerelemente <strong>im</strong>plementiert.<br />

Weiche Druckpunkte<br />

überzeugen be<strong>im</strong> Zappen<br />

Die Farbtasten zur Optionswahl,<br />

welche sich auch <strong>im</strong><br />

Menü wiederfinden, liegen<br />

<strong>im</strong> unteren Drittel des mitgelieferten<br />

Bedienelements<br />

Kanalnamen an. Auch das Senderlogo kann<br />

mittels Plug-in auf dem Miniaturdisplay angezeigt<br />

werden. Hinter der Frontklappe verstecken<br />

sich nun gleich zwei Kartenleser. Die Linux-<br />

Enthusiasten werden dies zu schätzen wissen,<br />

wenngleich der eine oder andere technisch nicht<br />

so versierte Nutzer einen CI-Schacht vermissen<br />

wird. Schließlich ist die Modifikation der Software<br />

zur Pay-TV-Entschlüsselung rechtlich nicht<br />

unproblematisch.<br />

Auch die Rückseite weist Neuerungen auf: Neben<br />

der veränderten Anschlussaufteilung fällt<br />

besonders der HDMI-Ausgang sofort ins Auge.<br />

Be<strong>im</strong> Vorgängermodell setzte Dream Mult<strong>im</strong>edia<br />

an dieser Stelle noch auf einen DVI-Ausgang.<br />

Das neue Tuner-Modul ist auswechselbar. Im Inneren<br />

der Dreambox schnurrt ein 400 Megahertz<br />

schneller Prozessor des Herstellers Broadcom<br />

mit der Bezeichnung BCM 7405. Dieser hat sich<br />

bereits <strong>im</strong> 500er-Modell der Lünener Linux-<br />

Boxen-Manufaktur bewährt.<br />

Inbetriebnahme<br />

Bereits seit Jahren überzeugen sämtliche Dreamboxen<br />

mit einem durchdachten und einfach zu<br />

nutzenden Installationsmenü. Dies ist auch<br />

bei der DM 800 HD se <strong>im</strong>plementiert, wodurch<br />

die Inbetriebnahme zum Kinderspiel wird. Neben<br />

der Antennenanlage lassen sich hier auch<br />

Netzwerkeigenschaften sowie die Bildausgabe<br />

einregeln. Eine aktuelle Kanalliste mit vorsortierter<br />

Favoritenliste ist ebenfalls enthalten. Das<br />

Erscheinungsbild der Bildschirmmenüs hängt<br />

stark vom gewählten Skin ab. Dank zahlreicher<br />

Max: 42,24 ˚C<br />

Der mittig platzierte Lüfter leitet die entstehende<br />

Wärme vom Netzteil und der Festplatte nach oben ab<br />

Dreambox-Fans sind mittlerweile unzählige<br />

Varianten von Benutzeroberflächen verfügbar,<br />

die auch bei der DM 800 HD se bequem über<br />

das Erweiterungsmenü installiert werden können.<br />

Somit ist auf jeden Fall gegeben, dass der<br />

Dreambox-Nutzer ein auf seinen Geschmack abgest<strong>im</strong>mtes<br />

Erscheinungsbild vorfindet.<br />

Be<strong>im</strong> elektronischen Programmführer (EPG*)<br />

setzt Dream auf die freie Ansichtenwahl. Wem<br />

dies nicht genügt, der findet auch hier diverse<br />

Plug-ins, mit denen sich die Ansicht noch einmal<br />

verfeinern lässt. Auch eine Erweiterung,<br />

die Sendungen mit vorgegebenen Stichwörtern<br />

automatisch aufzeichnet, ist <strong>im</strong> Angebot. Wer<br />

manuell programmieren will, kann dies mit zwei<br />

Tastendrücken aus dem EPG* heraus erledigen.<br />

Die Vor- und Nachlaufzeit legen Sie vorab <strong>im</strong><br />

Expertenmenü fest.<br />

Aufnahme<br />

Wahlweise wird die Box mit bereits eingebauter<br />

Festplatte oder nur vorbereitet ausgeliefert. Im<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 47


Test l Dreambox DM 800 se<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Dream Mult<strong>im</strong>edia<br />

DM 800 HD se<br />

499 Euro/467 Euro<br />

255 × 52 × 145 mm<br />

1,0 kg<br />

www.dream-mult<strong>im</strong>edia-tv.de<br />

HDMI<br />

Scart<br />

Cinch<br />

S-Video<br />

Wahlweise kann der EPG* in der Einzelkanalvorschau<br />

oder in einer Mehrkanalansicht angezeigt werden<br />

Inneren finden 2,5-Zoll-Datenträger <strong>im</strong> Laptop-<br />

Format Platz, die Kapazität spielt dabei keine<br />

Rolle. Wer es gern extern mag, kann an der DM<br />

800 HD se auch eine USB-Festplatte betreiben.<br />

Externe SATA-Medien können <strong>im</strong> Gegensatz zum<br />

Vorgängermodell mangels Schnittstelle nicht genutzt<br />

werden. Alternativ lässt sich sogar auf jegliches<br />

Speichermedium verzichten und die Aufnahme<br />

auf einer Festplatte <strong>im</strong> Netzwerk ablegen.<br />

Die Box streamt dann per LAN die Aufnahmen<br />

auf den ausgewählten PC oder auch eine NAS-<br />

Lösung. Sind die entsprechenden Datenträger<br />

eingebunden, archiviert die Box sehr zuverlässig<br />

vorget<strong>im</strong>ete Sendungen, aber auch manuell<br />

gestartete Mitschnitte. Dabei können wie bei<br />

allen Dreamboxen auch mehrere Aufnahmen<br />

parallel erfolgen. Doch Vorsicht: Da das Gerät<br />

nur über einen Tuner verfügt, müssen sich die<br />

aufzuzeichnenden Programme auf demselben<br />

Transponder befinden.<br />

Wiedergabe und Mult<strong>im</strong>edia<br />

Alle Mitschnitte werden grundsätzlich mit dem<br />

per EPG* bezogenen Sendungstitel, Zusatzinfos<br />

und allen Tonspuren <strong>im</strong> TS-Format abgelegt.<br />

Im Archivverzeichnis, das über die Video-Taste<br />

des Signalgebers aufgerufen wird, können Sie<br />

selbstständig die Aufnahmen sortieren. Dank<br />

des Schnitteditors lassen sich Werbung und<br />

Überhänge bequem und halbautomatisiert entfernen.<br />

Wer es etwas komfortabler mag, kann<br />

natürlich auch auf PC-Software zum Schneiden<br />

zurückgreifen. Dank der perfekten Netzwerkunterstützung<br />

klappt die Übertragung zwischen<br />

DM 800 HD se und PC auch über eine FTP-<br />

Verbindung.<br />

Mithilfe installierbarer Plug-ins ist es auch<br />

möglich, <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Netzwerk abgelegte<br />

MP3-Dateien, Bilder und Videos wiederzugeben.<br />

Wenn die Daten auf Ihrem PC freigegeben sind,<br />

kann die Dreambox diese ohne Probleme aufspüren<br />

und abspielen. Über optionale Plug-ins, welche<br />

wie von den Dreamboxen gewohnt oft aus<br />

privater Hand stammen, ist sogar die Wiedergabe<br />

von Youtube-Videos oder der Zugriff auf die<br />

In dem Unterpunkt „Erweiterungen“ steht unter<br />

anderem ein Bildanzeigeprogramm zur Verfügung<br />

Mediatheken vieler TV-Stationen möglich. Auch<br />

auf DLNA-Streaming versteht sich die Dreambox<br />

und fungiert wahlweise als Client oder Server.<br />

Tuner<br />

Der integrierte Empfangstuner besticht gegenüber<br />

dem Vorgängermodell mit einer deutlich<br />

höheren Empfindlichkeit. Bis zu 90 Dezibel Milliwatt<br />

können wir das Signal am SFU-Signalgenerator<br />

drosseln, bevor wir Einbrüche bei<br />

der Empfangsqualität diagnostizieren. Bei der<br />

DiSEqC*-Protokoll-Unterstützung muss der Nutzer<br />

auf nichts verzichten: Neben den Protokollen<br />

DiSEqC* 1.0, 1.2 und USALS können auch große<br />

Multifeed-Anlagen über die Option 1.1 gesteuert<br />

werden. Zudem beherrscht die Dreambox das<br />

Unicable-Protokoll.<br />

Überzeugende Bilder<br />

Anhand spezieller Testsequenzen wird deutlich,<br />

dass die DM 800 HD se auch in Sachen Bildqualität<br />

mit den großen Geschwistern aus dem<br />

Hause Dream Mult<strong>im</strong>edia mithalten kann. Die<br />

Sequenzen werden ohne sichtbare Fehler und mit<br />

hoher Detailgenauigkeit wiedergegeben. Dank<br />

der wählbaren Videomodi kann der Nutzer selbst<br />

entscheiden, mit welcher Auflösung die Box das<br />

Bild zum Flachbildfernseher weitertransportieren<br />

soll. Auch das HDMI-Protokoll wird von der<br />

schwarzen Mini-Box ordnungsgemäß verarbeitet.<br />

Mit dem Astro-HDMI-Analyzer werden keinerlei<br />

Protokollfehler aufgespürt. Besitzer von Röhrengeräten<br />

können ebenfalls zur Dreambox DM 800<br />

HD se greifen, da diese auch mit einer guten Signalqualität<br />

am analogen Scartausgang brilliert.<br />

Die DM 800 HD se hat die Testredaktion durch eine<br />

sehr hohe Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und eine gute Ausstattung überzeugt. Dreambox-<br />

Kenner wissen, dass mit der Box noch erheblich<br />

mehr geht, als wir auf dem hier vorhandenen<br />

Platz vorstellen konnten. Unter anderem ist es<br />

möglich, mehrere Boxen <strong>im</strong> Haushalt opt<strong>im</strong>al zu<br />

vernetzen, wodurch sie beispielsweise die Einschränkungen<br />

des Single-Tuners umschiffen.<br />

Ricardo Petzold<br />

Die Rückseite ist vollgestopft mit Technik. Neben der HDMI-Schnittstelle steht auch ein Scartausgang für die<br />

analoge Bildausgabe bereit. Darüber kann per Adapter auch ein YUV-Komponentensignal weitergeben werden<br />

digitales Video<br />

RGB<br />

YUV<br />

FBAS<br />

S-Video<br />

digitales Audio<br />

/<br />

(koaxial/optisch)<br />

RS-232/USB/Ethernet/SATA / / /<br />

Video-Signalarten<br />

1 080 i, 720 p, 576 p<br />

Anzahl Tuner 1<br />

LNB-Ausgänge 0<br />

Pay-TV-geeignet<br />

Sky-tauglich ( )<br />

Merkmale<br />

Display LED/LCD/OLED / /<br />

Festplattenkapazität<br />

500 GB (intern), per USB erweiterbar<br />

Programmspeicherplätze<br />

unbegrenzt<br />

16 : 9-Umschaltung automatisch<br />

EPG*-Darstellung Einzel-/Multikanal /<br />

Aufnahmet<strong>im</strong>er/T<strong>im</strong>e-Shift /<br />

Bild-in-Bild-/Zoom-Funktion /<br />

Umschaltgeschwindigkeit<br />


Aufgeschraubt: Samsung BD-C8900S<br />

1 Prozessor<br />

Der Prozessor wird von einem passiven Element<br />

gekühlt, das die Wärme abführt. Bei dem Stecker<br />

rechts daneben handelt es sich um die SATA-<br />

Schnittstelle (Serial Advanced Technology Attachment),<br />

die seit einigen Jahren zum Standard für den<br />

Anschluss von Festplatten und Laufwerken avanciert<br />

ist. Im rechten Bild sehen Sie den integrierten<br />

DVB-S2-Tuner, über den sich abwärtskompatibel<br />

natürlich auch Programme in Standardauflösung<br />

empfangen lassen.<br />

2 Festplatte<br />

Vom Werk aus ist in dem Samsung-Kombitalent<br />

eine Festplatte mit 500 Gigabyte Kapazität verbaut.<br />

Dabei handelt es sich um eine handelsübliche<br />

2,5-Zoll-Variante, wie man sie etwa in einem<br />

Laptop findet. Selbstverständlich können Sie den<br />

Massenspeicher auf Wunsch auch austauschen.<br />

Ein Schraubenzieher reicht dabei aus, auf spezielle<br />

Befestigungsschikanen verzichtet Samsung.<br />

3 Blu-ray-Laufwerk<br />

Die Blu-ray-Player-Funktionen sind voll auf der<br />

Höhe der Zeit. Sie können neben herkömmlichen<br />

Discs auch Blu-ray 3Ds abspielen. Super-Audio-<br />

CDs und Datenträger <strong>im</strong> Blu-ray-Audio-Format<br />

4 Lüfter<br />

An dieser Stelle bezieht der Festplattenrekorder<br />

respektive Blu-ray-Player seine Leistung und die<br />

Elkos und Spannungswandler heizen sich etwas<br />

auf. Der kleine Lüfter saugt die erhitzte Luft ab<br />

werden jedoch nicht erkannt. Dafür unterstützt<br />

der BD-C8900S mit H.264 und MKV-Containern<br />

die Wiedergabe der beiden verbreitesten HD-<br />

Varianten direkt von der eingelegten Disc.<br />

und pustet sie auf der Rückseite des Kombigerätes<br />

hinaus. Aber keine Angst: Im Betrieb macht<br />

sich das Bauteil kaum bemerkbar, die Lautstärke<br />

ist für das He<strong>im</strong>kino absolut vertretbar.


Momentaufnahme<br />

Bilder: Loewe


1.2011 x.2010<br />

Juni/Juli Monat/Monat Ein Spezial der<br />

Der Ratgeber für digitale Bildaufzeichnung<br />

KOMPAKTE<br />

Ultraflach, große Chips und mehr Zoom –<br />

Trends für die Hosentasche Seite 58<br />

DSLR – Die neue<br />

Mittelklasse Seite 54<br />

HDR – Kontrasttricks<br />

erklärt Seite 65<br />

3D-Camcorder –<br />

Neue D<strong>im</strong>ension Seite 62


Sie wollten schon <strong>im</strong>mer wissen, wo Sie<br />

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Ihr Ratgeber für Audio, Video und He<strong>im</strong>kino


INHALT<br />

Lückenlos festgehalten<br />

Spiegelreflexkameras<br />

Drei Milliarden – das ist die Anzahl<br />

neuer Fotos, die nach groben<br />

Schätzungen jeden Monat allein<br />

<strong>im</strong> weltweit populären sozialen Netzwerk<br />

Facebook hinterlegt werden. Das bedeutet<br />

auch, dass es mindestens drei Milliarden<br />

mal „Klick“ gemacht hat. Natürlich ist<br />

damit nur ein Bruchteil dessen erfasst,<br />

was innerhalb dieser 30 Tage an digitalen<br />

Aufnahmen erstellt wird, denn Bilder zu<br />

knipsen bedarf keinerlei Sorgfalt mehr –<br />

und kostet <strong>im</strong> Grunde nichts.<br />

Kein Ereignis mit Bedeutung bleibt unbebildert<br />

Die Fotofunktion ist für die meisten Menschen aus dem Alltag nicht mehr<br />

wegzudenken. Selbst das Handy kann inzwischen Schnappschüsse mit<br />

Megapixel-Auflösung anfertigen. Bei Fehlversuchen wird einfach gelöscht.<br />

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen eine Fotoplatte bis zu einer<br />

Viertelstunde lang belichtet werden musste. Bei Portraits wurden dazu<br />

die Fotomodelle teilweise am Stuhl festgeschnürt, um verwackelten Bildern<br />

vorzubeugen. Danach folgte die Zeit der Entwicklung und eventuell<br />

die Nachkolorierung. Was sich bei der sogenannten Daguerreotypie Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts Wochen hinziehen konnte, passiert heute in Echtzeit.<br />

Dies führt dazu, dass die Geschichte unserer Generation zu der am<br />

besten dokumentiertesten der Menschheitsgeschichte zählt. Während<br />

noch vor einem Jahrzehnt bei einem Konzert hier und da ein Feuerzeug<br />

aufleuchtete, schießen heute be<strong>im</strong> Live-Auftritt eines Künstlers Heerscharen<br />

von Kamerahandys in die Höhe, um den Moment festzuhalten.<br />

Bildqualität steht wieder <strong>im</strong> Vordergrund<br />

Rasant entwickelt haben sich folgerichtig die Angebote auf dem Kameramarkt.<br />

Jedoch ist nicht alles Gold, was als Schnäppchen <strong>im</strong> Händlerregal<br />

glänzt. Aus diesem Grund haben wir auf den folgenden Seiten wahre<br />

Perlen herausgesucht und Innovatio nen in den Vordergrund gestellt, die<br />

dem Käufer tatsächlich eine verbesserte Bildqualität bescheren. Erfreulicherweise<br />

lässt sich hierbei beobachten, dass die Marketingschlacht um<br />

den Kunden nicht mehr allein an der Megapixel-Front ausgefochten wird,<br />

was in der Vergangenheit meist arg zulasten der Bildqualität geschah.<br />

Die großen Hersteller bemühen sich wieder verstärkt um die Fotoqualität<br />

– und das mit den unterschiedlichsten Mitteln.<br />

Von der Spiegelreflex-Kamera zum 3D-Camcorder<br />

Ob Kompaktkamera oder Spiegelreflex: Es gibt viel Neues zu berichten<br />

und wir zeigen Ihnen das Wichtigste. So auch <strong>im</strong> Bereich der bewegten<br />

Bilder, wo mit der 3D-Technologie ein neues Tor aufgestoßen wird,<br />

welches nicht nur das Kameradesign beeinflusst, sondern auch die Art<br />

des Filmens und des Filmerlebens nachhaltig verändert. Im Gegensatz<br />

hierzu steht der aktuelle Retro-Trend, der dem Design von Kompaktund<br />

Messsucherkameras längst vergangener Jahrzehnte neues Leben<br />

einhaucht. So schließt sich wieder der Kreis, indem sich die Fotografiegeschichte<br />

selbst referenziert.<br />

54 Spieglein, Spieglein...<br />

Die neue Mittelklasse der Spiegelreflexkameras unter der Lupe<br />

Kompaktkameras<br />

58 Helden aus der Hosentasche<br />

Die Kompaktklasse mit besserem Bild und mehr Zoom<br />

3D-Camcorder<br />

62 Dreid<strong>im</strong>ensional Filmen wie die Profis<br />

Digitale Camcorder erobern die dritte D<strong>im</strong>ension<br />

Praxis<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic, Sony<br />

Ich wünsche Ihnen auf den Seiten dieser FILMEN & FOTOGRAFIEREN<br />

eine spannende Reise durch die Neu erungen der Kamerawelt.<br />

Herzlichst,<br />

Christian i Hill,<br />

Redakteur<br />

65 Dynamisches Trio<br />

Effektvolle Kontrastvergrößerung für Ambitionierte<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 53


Marktübersicht DSLR<br />

DSLR ZWISCHEN EINSTEIGER UND PROFI<br />

Spieglein, Spieglein...<br />

Spiegelreflexkameras sind längst keine Randerscheinung mehr – sie sind eindeutig Trend. Dies verdankt das<br />

große Kameraformat vor allem einem breitgefächerten Angebot für alle Ansprüche – vom Einsteiger bis zum<br />

Vollprofi. Aber auch technische Innovation machen die DSLRs für verschiedene Käuferschichten interessant.<br />

Der Wandel der Zeit lässt sich an vielen<br />

Faktoren festmachen – sogar an<br />

einem Sonntagsspaziergang <strong>im</strong> Park.<br />

Während vor etwa zwei Jahrzehnten noch selten<br />

ein Hobbyfotograf den Weg kreuzte und nur<br />

hier und da die typischen Geräusche analoger<br />

Kameras zu vernehmen waren, hat sich dies<br />

mit der digitalen Fotorevolution maßgeblich<br />

geändert. Mit ihr verschwanden nicht nur nach<br />

und nach das Rasten und Surren des Filmtransports.<br />

Mittlerweile klickt es (elektronisch) an<br />

allen Ecken und aus vielerlei Gerätetypen – die<br />

Fotofunktion findet dank Miniaturisierung auch<br />

in allerlei anderer Elektronik Platz. Man sollte<br />

meinen, dass die ehrwürdige Klasse der Spiegelreflexkameras<br />

dadurch ins Hintertreffen gerät<br />

und an Bedeutung verliert. Doch genau das<br />

Gegenteil ist der Fall. Die Spiegelreflexkamera<br />

erfreut sich einer Beliebtheit wie nie zuvor. Die<br />

hochauflösenden Geräte finden sich nicht mehr<br />

mehr ausschließlich in den Händen von Profis.<br />

Wer etwas auf sich hält, der hält sein Leben auf<br />

großem Format fest. So zückt auf dem Spielplatz<br />

die moderne Mutter von heute wie selbstverständlich<br />

die DSLR und knipst den Nachwuchs<br />

bei seinen ersten Gehversuchen. Nicht nur die<br />

Digitalisierung hat zu diesem Trend beigetragen.<br />

Auch die Hersteller haben alles daran gesetzt,<br />

die digitale Spiegelreflexkamera einer breiteren<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Live-<br />

View, Bildstabilisierung, Autofokus mit mehr als<br />

neun Messfeldern und Follow-Funktion machen<br />

den unbedarften Freitzeitpaparazzo fit für das<br />

Qualitätsshooting mit der Spiegelreflexkamera.<br />

Der Markt ist von einem breiten Angebot aus<br />

digitalen Spiegelreflexkameras mit unterschiedlichen<br />

Ausstattungsmerkmalen geprägt. Für nahezu<br />

jeden Geldbeutel und Einsatzzweck ist die<br />

DSLR zu haben – Angebote für unter 300 Euro für<br />

einen Body sind keine Seltenheit. Wir haben uns<br />

für unseren Überblick auf das mittlere Preissegment<br />

konzentriert, welches vor allem mit dem<br />

großen APS-C-Sensor und der Möglichkeit zum<br />

Filmen in HD einen echten Zugewinn verspricht.<br />

Das sind jedoch längst nicht alle Innovationen,<br />

mit denen die großen Drei der Spiegelreflexzunft<br />

Fotografen aller Facetten anlocken.<br />

Temporevolution<br />

Der erste Kandidat aus diesem Segment birgt<br />

in seinem Gehäuse gleich eine kleine Revolution.<br />

Die Sony Alpha SLT-A55VL setzt zwar<br />

grundlegend auf dem Spiegelprinzip auf, macht<br />

jedoch einiges anders als seine Verwandten.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Canon, Nikon, Sony<br />

54<br />

FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011


Neuheit: Der Spiegel der Sony Alpha SLTA55VL ist halbdurchlässig und leitet das<br />

Licht gleichzeitig zum CMOS-Sensor und Autofokus-Sensor weiter<br />

Das Gewicht der Nikon fällt angesichts ihrer Abmessungen recht hoch aus, was<br />

ungeübten Fotografen schneller eine Ruhepause abverlangt<br />

Der Spiegel der A55 ist nicht beweglich und<br />

klappt be<strong>im</strong> Betätigen des Auslösers nicht nach<br />

oben, sondern ist fest <strong>im</strong> Lichtweg verankert.<br />

Ermöglicht wird dies durch die „Translucent<br />

Mirror Technology“. Der Spiegel ist halb lichtdurchlässig,<br />

sodass die in das Objektiv eintretenden<br />

Strahlen gleichzeitig sowohl in Richtung<br />

Sucher zum Autofokussensor umgeleitet werden<br />

als auch auf den CMOS-Sensor treffen. Diese<br />

Konstruktion vereint mehrere Vorteile in sich.<br />

Durch die Spiegelfixierung reduziert sich auf<br />

Anhieb die Auslösegeschwindigkeit, denn die<br />

Klappmechanik muss nicht mehr mit der Bildaufnahme<br />

koordiniert werden. Damit werden<br />

sehr schnelle Serienbildaufnahmen möglich,<br />

bei denen zeitgleich der Autofokus die Kontrolle<br />

über die Bildschärfe behält. Im Test konnten<br />

wir problemlos eine Serienbildaufnahme mit<br />

10 Bildern bei sich änderndem Objektabstand<br />

aufnehmen, ohne dass die Schärfe verloren<br />

ging. Durch die ständige Versorgung des APS-<br />

HD-Sensors kann auch problemlos jederzeit ein<br />

Livebild auf dem Display eingeblendet werden.<br />

Bei diesem folgt Sony dem allgemeinen Trend<br />

und gestaltet die Aufhängung des ca. 3 Zoll<br />

messenden Monitors flexibel klapp- und drehbar<br />

– ein Segen für alle Überkopffotografen.<br />

Die Auflösung des Displays ist mit 921 600 Bildpunkten<br />

ist hoch und ausreichend, um in jeder<br />

Situation die Schärfe des Bildes beurteilen zu<br />

können. Durch die besondere Anordnung des<br />

Autofokussensors hat die A55 keinen optischen<br />

Sucher, sondern lediglich ein Display. Deshalb<br />

wollen viele Kritiker die Halbspiegelmodelle<br />

nicht als richtige Spiegelreflexkamera gelten<br />

lassen. Jedoch hat ein elektronischer Sucher<br />

hat auch seine Vorteile. So können jederzeit<br />

zahlreiche Zustandsinformationen in das Bild<br />

eingeblendet werden. Besonders hilfreich ist<br />

hier z.B. der künstliche Horizont, der mit Hilfe<br />

des in die Kamera integrierten Lagesensors<br />

dafür sorgt, dass die Fotos gerade oder auch<br />

kontrolliert schräg geschossen werden. Das<br />

integrierte Gyroskop unterstützt ebenfalls die<br />

Bildstabilisierung, indem es Erschütterungen<br />

registriert und auswertet. Sony selbst spricht<br />

von „SteadyShot Inside“, woran nun selbst der<br />

Laie erkennt, dass die Technologie innerhalb<br />

der Kamera schlummert und nicht wie bei anderen<br />

Herstellern in den Objektiven ihr Tagwerk<br />

verrichtet. Das bedeutet zunächst, dass nur eine<br />

elektronische und keine optische Stabilisierung<br />

stattfindet. Dafür funktioniert diese mit allen<br />

verfügbaren A-Mount-Objektiven – auch mit denen<br />

des Zulieferers Konica Minolta. Die Nutzung<br />

der Stabilisierung verlängert die Belichtungszeit<br />

um 2,5 bis 4 Verschlusszeiten, was auch abhängig<br />

vom montierten Objektiv ist.<br />

Filmreif<br />

SteadyShot Inside leistet vor allem bei Filmaufnahmen<br />

gute Dienste. Die Filmfunktion ist ein<br />

weiteres Ausstattungsmerkmal, das den Spiegelreflexkameras<br />

zu mehr Popularität verhilft.<br />

Auch hier ist die Halbspiegelkonstruktion sehr<br />

hilfreich, denn dadurch kann die Aufnahme<br />

jederzeit starten und der Autofokus sorgt für<br />

stetige Schärfe. Der Autofokus reagiert dabei<br />

sehr schnell, was jedoch für eine Schärfeverlagerung<br />

als Stilmittel unpassend wirkt. Hier sollte<br />

man besser wieder selbst Hand am Fokusring<br />

anlegen. Die A55 filmt in einer Auflösung bis zu<br />

1 080i50 <strong>im</strong> camcordertypischen AVCHD-Format<br />

mit einer Bitrate von bis zu 17 Mbit/s. Dabei wird<br />

die Bildqualität tatkräftig vom Bionz getauften<br />

Bildprozessor der A55 gestützt. Dieser versteht<br />

sich besonders auf die Rauschunterdrückung,<br />

was sowohl bei Videoaufnahmen als auch bei<br />

Objektiv betrachtet<br />

Wesentlicher Vorteil der Spiegelreflexkameras<br />

ist die Möglichkeit, die Optik zu wechseln.<br />

Damit wird die Kamera zum flexiblen fotografischen<br />

Begleiter, der verschiedenen Herausforderungen<br />

gewachsen ist. Man kann zwischen<br />

verschiedenen Grundtypen von Objektiven unterscheiden,<br />

Mischformen sind jedoch bereits<br />

an der Tagesordnung und ersparen in eiligen Situationen<br />

oftmals einen zeitraubenden Objektivwechsel.<br />

Prinzipiell unterscheidet man zwischen<br />

Normal-, Tele- und Weitwinkelobjektiven.<br />

Während Normalobjektive <strong>im</strong> weitesten Sinne<br />

das menschliche Gesichtsfeld nachahmen, wird<br />

bei den Tele- oder Weitwinkelvarianten jeweils<br />

von den Möglichkeiten des menschlichen Sehapparats<br />

abgewichen. Welche Art von Objektiv<br />

man <strong>im</strong> speziellen Fall vor sich hat, erkennt man<br />

oft an der Brennweiten-Angabe. Hierbei sollte<br />

man wissen, dass man be<strong>im</strong> menschlichen<br />

Sehen in etwa von einer Brennweite von 35<br />

Mill<strong>im</strong>eter (mm) ausgeht. Liegen die Angaben<br />

be<strong>im</strong> Objektiv unter diesem Wert, so handelt<br />

es sich um ein Weitwinkelobjektiv, welches in<br />

der Lage ist, einen größeren Ausschnitt als das<br />

menschliche Auge festzuhalten. Teleobjektive<br />

haben weit höhere Brennweiten und dienen der<br />

Vergrößerung in mehrfacher Hinsicht. Während<br />

das sprichwörtliche Teleobjektiv weit entfernte<br />

Gegenstände virtuell heranholt, ist das Makro<br />

mit kürzerem Brennpunkt auf die Vergrößerung<br />

von winzigen Objekten spezialisiert. Es gibt<br />

auch Kombinatio nen aus beiden Varianten, das<br />

sogenannte Telemakro. Bei diesem wie auch bei<br />

allen anderen Kombivarianten wird durch eine<br />

komplizierte Anordnung verschiedener Linsentypen<br />

eine hohe Flexibilität erzielt. Aus diesem<br />

Grund sollte man bei Kauf nicht unbedingt zur<br />

günstigsten Variante greifen, denn Ungenauigkeiten<br />

erhöhen die Bildfehler, welche sich in<br />

Form von Bildwölbungen, Verzerrungen und<br />

Unschärfen am Rand bemerkbar machen. Je<br />

genauer die Fertigung der Linsen und deren Abst<strong>im</strong>mung,<br />

umso weniger optische Fehler finden<br />

sich anschließend in den Aufnahmen wieder.<br />

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55


Marktübersicht DSLR<br />

Der APS-C-Sensor entspricht nicht ganz der Kleinbildgröße, verspricht aber trotzdem<br />

eine ausgesprochen hohe Bildqualität mit überzeugender Tiefenschärfe<br />

Der Trend hin zum klappbaren Display erleichtert nicht nur den Fotografie-Alltag,<br />

sondern bietet auch der Displayoberfläche Schutz während des Transports<br />

Fotos gut zu beobachten ist. Letztere landen mit<br />

effektiv 16,2 Megapixeln <strong>im</strong> RAW- oder JPEG-<br />

Format auf der Speicherkarte. Im Bereich Speichermedien<br />

gibt es ebenfalls erfreuliche Nachrichten:<br />

Sony beharrt nicht mehr ausschließlich<br />

auf dem hauseigenen Memory Stick, sondern<br />

erlaubt jetzt auch die Speicherung auf SD-Karte.<br />

Wie es sich für einem Qualitätshersteller wie<br />

Sony gehört, wurde auch hier zukunftsorientiert<br />

gehandelt. Das Gerät unterstützt sogar das<br />

aktuelle SDXC-Format, das künftig bis zu 2 Terabyte<br />

Speicherplatz bietet. Dann sollte es nicht<br />

allzu schnell eng werden auf der Speicherkarte.<br />

Neue Wege<br />

Ein Speicherkartenwandel ist auch be<strong>im</strong> Traditionalist<br />

Canon vollzogen worden. So setzt man bei<br />

der neuen EOS 60D nicht mehr auf das bewährte<br />

Compact-Flash-Format. Stattdessen führt die SD-<br />

Karte weiterhin unbeirrt ihren Siegeszug quer<br />

durch alle Bereiche der Elektronikprodukte fort<br />

und ist nun auch bei Canons EOS 60D anzutreffen.<br />

Auch hier geht man gleich in die Vollen und<br />

unterstützt alle Versionen bis hin zu SDXC. Ob<br />

sich dieser Trend fortsetzt und bald auch in der<br />

Prosumer-Klasse anzutreffen sein wird, bleibt<br />

abzuwarten. Ein Trend, der auf jeden Fall nicht<br />

mehr aufzuhalten ist, ist die Integration der Videofunktion.<br />

Hier war Canon Trendsetter und man<br />

kann behaupten, dass der japanische Hersteller<br />

in diesem Bereich nach wie vor die Nase vorn<br />

hat. Doch die Konkurrenz holt sukzessive den<br />

Rückstand auf. Das ändert nichts an der Tatsache,<br />

dass die EOS 60D bei ihren Videofunktionen<br />

nur wenig Wünsche offen lässt. Natürlich n<strong>im</strong>mt<br />

der CMOS-Sensor bewegte Bilder in Full-HD-<br />

Auflösung auf. Dabei besteht die Wahl zwischen<br />

30, 25 oder 24 Vollbildern als Bildwiederholrate.<br />

Bei 720p kann man die Bildfrequenz sogar nochmals<br />

auf 50 Vollbilder erhöhen – Aufnahmen<br />

mit Halbbildern werden nicht angeboten. Die<br />

bewegten Bilder werden in einem Quickt<strong>im</strong>e-<br />

Container unter Verwendung des H.264-Codecs<br />

untergebracht. Dies sollte man für eine eventuelle<br />

Nachbearbeitung <strong>im</strong> Hinterkopf behalten,<br />

denn nicht jede Videoschnittsoftware kann mit<br />

MOV-Dateien umgehen. Dies kann zwar durch<br />

eine Konvertierungssoftware behoben werden,<br />

jedoch sind hier je nach Einstellung schon vor<br />

dem Schnitt Qualitätseinbußen möglich. Eine<br />

andere Einschränkung betrifft auch die Cliplänge.<br />

Diese wird von Canon auf 29 Minuten und<br />

59 Sekunden Länge oder 4 Gigabyte Datei größe<br />

eingeschränkt. Ist einer der beiden Faktoren<br />

erreicht, bricht die Aufnahme ab. Be<strong>im</strong> Dreh mit<br />

voller Auflösung wäre dies bereits nach 12 Minuten<br />

der Fall. Auf der anderen Seite erleichtert<br />

Canon mit zwei entscheidenden Neuerungen den<br />

Alltag des DSLR-Hobbyfilmers. Zum einen gibt es<br />

nun einen dedizierten Film-Modus, welcher per<br />

Modus-Wählrad aktiviert wird. Ist dies der Fall,<br />

klappt automatisch der Spiegel hoch und die EOS<br />

60D wechselt in den Live-View-Modus. Die Live-<br />

View-Anwahltaste selbst mutiert nun zum Auslöser,<br />

welcher die Aufnahme startet, wodurch eine<br />

zusätzliche Taste am Gehäuse eingespart wurde.<br />

Ein wahrer Segen be<strong>im</strong> Filmen ist das klappbare<br />

Display. Dies werden vor allem alle Amateurfilmer<br />

bejahen, die schon des öfteren mit einer<br />

Spiegelreflexkamera gefilmt haben und dabei<br />

auch einmal einen anderen Blickwinkel einfangen<br />

wollen. Mit fest verbautem Display stößt man hier<br />

schnell an Grenzen, mit Klappdisplay meistert<br />

man hingegen problemlos auch extreme Unterschüsse<br />

aus der Froschperspektive. Das Panel<br />

selbst, das bei einer Bilddiagonale von 3 Zoll Bilder<br />

mit über 1 Million Pixel darstellt, schlägt sich<br />

auch bei Sonneneinstrahlung und abweichendem<br />

Aufleuchten<br />

Jeder kennt es von Pressekonferenzen oder<br />

dem berühmten roten Teppich: das Blitzlichtgewitter.<br />

Diese Hilfseinrichtung sorgt mit einem<br />

kurzen und grellen Aufleuchten für zusätzliches<br />

Licht, vor allem um Objekte <strong>im</strong> Vordergrund für<br />

den perfekten Schuss zu erhellen. Was sich für<br />

das menschliche Auge nicht sofort offenbart:<br />

Damit das Blitzlicht effektiv genutzt werden<br />

kann, müssen Kamera und Blitzlichtgerät miteinander<br />

synchronisiert werden. Hintergrund<br />

dieser Abst<strong>im</strong>mung ist, dass das Blitzlicht viel<br />

kürzer aufleuchtet, als das Bild mit den üblichen<br />

Verschlusszeiten belichtet wird. Hinzu kommt,<br />

dass eben jener Verschluss sich zunächst vollständig<br />

öffnen muss, bevor die verstärkte Belichtung<br />

durch den Blitz stattfinden kann. In<br />

Kameras des Einsteiger- und Amateursegments<br />

findet man oft bereits in die Kamera integrierte<br />

Blitzlichter. Diese sind für ambitionierte Fotoprojekte<br />

nur bedingt geeignet. Zum einen ist<br />

die Richtung des Blitzes durch die Integration<br />

in das Gehäuse fest vorgegeben, in manchen<br />

Situation loht es jedoch auch, den Blitz indirekt<br />

durch Drehen in Richtung Decke oder auch<br />

andere Richtungen kreativ in die Objektausleuchtung<br />

einzubeziehen. Außerdem sind die<br />

Fähigkeiten und Justiermöglichkeiten von integrierten<br />

Blitzen sehr eingeschränkt. Wer wirklich<br />

bewusst ein Blitzlicht in die eigene Fotoarbeit<br />

einbinden will, kommt um den Einsatz eines<br />

externen Blitzes nicht herum. Die verbreitetste<br />

Form des Blitzgerätes ist die des Aufsteckblitzes,<br />

etwa der <strong>im</strong> Foto gezeigte Mecablitz 58<br />

AF-2 Digital der Firma Metz. Dieser arbeitet mit<br />

einer xenonbefüllten Blitzröhre und ist für alle<br />

gängigen TTL-Messsysteme der großen Kamerahersteller<br />

verfügbar. Sie sollten vor dem Kauf<br />

unbedingt darauf achten, dass das Blitzgerät<br />

für Ihr Kameramodell geeignet ist, denn die<br />

Kommunikation zwischen Blitz und Kamera ist<br />

durchaus unterschiedlich. Der Mecablitz 58<br />

AF-2 lässt sich in alle Richtungen drehen und<br />

beherbergt darüber hinaus die verschiedensten<br />

Modi zur kreativen Lichtgestaltung des Fotos.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Canon, Metz, Nikon<br />

56<br />

FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011


Technisch bestens vorbereitet: Nikons RGB-Sensor verfügt über 2 000 Sensorelemente<br />

und erfüllt dadurch alle Voraussetzungen für opt<strong>im</strong>ale Bildqualität<br />

Nikon setzt auch in der Mittelklasse auf größtmögliche Stabilität und fertigt die<br />

Gehäusestruktur der D7000 aus robustem Magnesium<br />

Blickwinkel recht gut. Hier hat Canon gegenüber<br />

den Vorgängermodellen nachgebessert.<br />

Korrektur inklusive<br />

Wenig geändert hat sich an der Bildqualität.<br />

So sind z. B. <strong>im</strong>mer noch Moiré-Effekte <strong>im</strong> Bild<br />

auszumachen und die Bildränder sind nicht frei<br />

von chromatischen Aberrationen. Auch die leicht<br />

zur Überschärfung neigende hohe Grundschärfe<br />

ist wieder auszumachen, kann jedoch manuell<br />

heruntergefahren werden. Neu hingegen ist, dass<br />

die Bilder zum Teil schon in der Kamera korrigiert<br />

und bearbeitet werden können. Diese Operationen<br />

werden durch den Digic-4-Bildprozessor von<br />

Canon ermöglicht, der die Nachbearbeitung auch<br />

an Bildern <strong>im</strong> RAW-Format vorn<strong>im</strong>mt. Bei einer<br />

max<strong>im</strong>alen Auflösung von effektiv 18 Megapixeln<br />

zeugt dies von einer potenten Prozessorleistung.<br />

Die Funktionen umfassen nicht nur grundlegende<br />

Bildparameter wie Helligkeit, Kontrast und Weißabgleich,<br />

sondern öffnen auch Effekten wie<br />

Weichzeichner oder Körnung Tür und Tor. Wer mit<br />

seinem Resultat dann schon vollkommen zufrieden<br />

ist, kann das fertige Werk auch drahtlos zu<br />

PC oder Internet übertragen, denn die EOS 60D<br />

unterstützt des Eye-Fi-Speicherkartenformat mit<br />

in der Karte integriertem WLAN. Diese Funktion<br />

verdankt die EOS 60D letztendlich dem Umstieg<br />

auf SD, denn die Eye-Fi-Karten sind nicht <strong>im</strong><br />

Compact-Flash-Format erhältlich.<br />

Profiambitionen<br />

Auch Nikon hat mit der D7000 eine Spiegelreflexkamera<br />

<strong>im</strong> Portfolio, welche sich irgendwo<br />

zwischen Einstiegsgerät und Profiklasse einordnen<br />

will. Die Profiambitionen spürt man schon,<br />

wenn man die Kamera in die Hand n<strong>im</strong>mt, denn<br />

Nikon fertigt die D7000 wie ein Profigerät aus einer<br />

stabilen Magnesiumlegierung. Dies sorgt für<br />

vertrauens erweckende Stabilität. Bei der Ergonomie<br />

und Handhabung ist sich Nikon weiter treu<br />

geblieben. Daumen und Zeigefinger der rechten<br />

Hand regeln mit Leichtigkeit die Bildparameter <strong>im</strong><br />

manuellen Modus und Nikon-Veteranen werden<br />

sich sofort <strong>im</strong> Bedienfeld der D7000 zuhause fühlen.<br />

Aber auch jeder anderer erfahrene Fotograf<br />

wird sich schnell in die logische Bedienung der<br />

Kamera einarbeiten. Neu hinzugekommen sind<br />

zwei individuell mit Kameraprofilen belegbare<br />

Programmplätze, welche sich in das Ensemble<br />

am Moduswahlrad eingereiht haben. Diese Profile<br />

sind mit allen Kamerafunktionen frei programmierbar,<br />

sodass auch komplexe Bildeinstellungen<br />

nun mit einem kurzen Dreh zur Verfügung<br />

stehen. Etwas seltsam gestellt sich die Messfeldumstellung<br />

des Autofokus. Dessen Knopf<br />

bildet das Zentrum des AF/MF-Kippschalters.<br />

Dieser wiederum befindet sich halb versteckt in<br />

der Nähe der Objektivaufnahme und ist nur der<br />

Aktivierungsschalter. Während dieser gedrückt<br />

wird, wird der eigentliche Moduswechsel mit<br />

dem Drehrad am Zeigefinger erledigt – hier ist<br />

wohl eine Eingewöhnungszeit für den Nutzer<br />

erforderlich.<br />

Scharfblick<br />

Die Leistungsdaten des Autofokus sind dafür<br />

umso beeindruckender. So verweist die D7000<br />

auf die für dieses Kamerasegment ungewöhnlich<br />

hohe Messpunktanzahl von 39. Neu ist auch<br />

die interne Bildverarbeitungsroutine vom Typ<br />

Expeed 2. So verwundert es wenig, das besonders<br />

bei Aufnahmen mit wenig Licht die Farbenwiedergabe<br />

kaum leidet und das Bild mit einem<br />

durchaus erträglichen Rauschpegel auskommt.<br />

Der Schärfegrad der D7000 bewegt sich auf<br />

klassentypischen Durchschnitt, aber gerade bei<br />

Skalierungen treten Artefakte und Farbverschiebungen<br />

an feinen Strukturen auf. Die in der<br />

Leistung verbesserte interne Bildverarbeitung<br />

erlaubt auch ein höheres Tempo bei Serienbildaufnahmen:<br />

6 Bilder pro Sekunde werden durch<br />

die beschleunigte Signalverarbeitung möglich.<br />

Viermal schneller arbeitet der Filmmodus. Wie<br />

bereits erwähnt, kommt kein DSLR-Hersteller<br />

mehr an der HD-Aufnahmefunktion vorbei. So<br />

erlaubt auch die D7000 Filmaufnahmen mit bis<br />

zu 1 080p und 24 Vollbildern. Im Vergleich zu vorangegangenen<br />

filmfähigen Nikon-Modellen hat<br />

jedoch ein Paradigmenwechsel stattgefunden.<br />

Dieser umfasst die Entscheidung des Herstellers<br />

zur Abkehr vom Motion JPEG hin zu H.264 <strong>im</strong><br />

Quickt<strong>im</strong>e-Container. Dies ermöglicht mehr Bildqualität<br />

bei gleichbleibender Bitrate. Ein zweiter<br />

Vorteil ergibt sich aus der Nutzung des umfangreichen<br />

Autofokus <strong>im</strong> Live-View-Modus. Dessen<br />

Schnelligkeit und Genauigkeit ist faszinierend<br />

und bereichert den DSLR-Film-Alltag. Trotzdem<br />

krankt der Autofokus noch ein bisschen an der<br />

störenden Lautstärke des Stellmotors und gerade<br />

die Schnelligkeit kann manch szenisches Vorgehen<br />

zerstören. Trotzdem muss man den Hut vor<br />

dieser Leistung von Nikon ziehen.<br />

Fazit<br />

Der Blick auf die vorgestellten Modelle offenbart<br />

den Trend, welcher <strong>im</strong> Segment der Spiegelreflexkameras<br />

vorherrscht. Der Fokus aktueller<br />

Entwicklungen <strong>im</strong> DSLR-Sektor liegt eindeutig<br />

auf dem Filmmodus und dessen Verbesserung.<br />

Gerade mit dieser Funktionserweiterung erschließt<br />

sich die Spiegelreflexkamera neue Nutzerkreise<br />

– sowohl bei normalen Konsumenten<br />

als auch bei Profis. Letztere schätzen vor allem<br />

den günstigen Einstieg in den kinoähnlichen<br />

Filmlook mit der Möglichkeit zum flexiblen Objektivwechsel.<br />

Otto Normalverbraucher freut<br />

sich hingegen über mehr Möglichkeiten mit der<br />

doch etwas teureren Anschaffung – da n<strong>im</strong>mt<br />

man doch gerne eine HD-Filmfunktion noch<br />

mit. Diese ambivalente Ausrichtung spiegelt<br />

sich auch in der generellen Einordnung der<br />

vorgestellten in den DSLR-Markt wieder. Diese<br />

Kameras bewegen sich auf einem schmalen Grat<br />

zwischen Einstiegsmodell und Semiprofessionalität<br />

und fügen somit noch eine Stufe in die<br />

Hierarchie ein. Die fortschreitende Fragmentierung<br />

in den Kameraklassen trägt der wachsenden<br />

Beliebtheit der Spiegelreflexkamera Rechnung.<br />

Eine Entwicklung, die wir Spannung weiter<br />

verfolgen werden.<br />

Christian Hill<br />

Modelle <strong>im</strong> Überblick<br />

Hersteller/Modell Maße (B/H/T) Gewicht Chip-Format Auflösung Foto/Video Formate Foto/Video Preis/Straßenpreis (Body)<br />

Sony Alpha SLT-A55VL 124 × 92 × 85 mm 441 g APS-C (23,5 × 15,6 mm) 16,2 Megapixel (4912 × 3264 Pixel)/1 080i50 JPEG, RAW/AVCHD H.264 849 Euro/695 Euro<br />

Canon EOS 60D 145 × 106 × 79 mm 755 g APS-C (22,3 × 14,9 mm) 18,0 Megapixel (5184 × 3456 Pixel)/1 080p30 JPEG, RAW/MOV H.264 1149 Euro/878 Euro<br />

Nikon D7000 132 × 105 × 77 mm 690 g Nikon DX (23,6 mm × 15,8 mm) 16,2 Megapixel (4928 × 3264)/1080p24 JPEG, RAW/MOV H.264 1189 Euro/939 Euro<br />

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Marktübersicht Kompaktkameras<br />

DIE KOMPAKTEN<br />

Helden aus der Hosentasche<br />

Trotz steigender Beliebtheit von Spiegelreflexkameras und spiegellosen Systemkameras sind die kompakten<br />

Schnappschussapparate weit davon entfernt, aus der Mode zu kommen. Bezüglich der Verkaufszahlen liegen<br />

sie nach wie vor deutlich vor ihren größeren Geschwistern aus dem semiprofessionellen Lager.<br />

Kompaktkameras sind <strong>im</strong>mer noch die<br />

mit Abstand am meisten über den Ladentisch<br />

wandernden Fotoapparate<br />

– und dies liegt nicht allein am gegenüber größeren<br />

Vertretern der Zunft geringeren Preis. Das<br />

Phänomen ist zunächst demografischer Natur,<br />

denn ein Großteil der Bevölkerung fotografiert<br />

nicht der Kunst und des Ausdrucks zuliebe,<br />

sondern sucht eher nach einer möglichst guten<br />

Möglichkeit, persönliche Erinnerungen festzuhalten.<br />

Bei dieser Einstellung ist es den Menschen<br />

vor allem wichtig, dass folgende Kriterien<br />

von der Kamera der Wahl eingehalten werden:<br />

sie soll klein sein, wenig wiegen, schnell auslösen,<br />

ein wenig Flexibilität an den Tag legen<br />

und dabei noch eine möglichst gute Qualität<br />

abliefern, sodass auch mal ein kleineres Poster<br />

damit gedruckt werden kann. Die gute Nachricht<br />

ist, dass mittlerweile Kompakte aller Klassen<br />

diesen Ansprüchen genügen. So ist zum Beispiel<br />

die Zeit vorbei, dass vom Betätigen des<br />

Auslösers bis zur fertigen Aufnahme Sekunden<br />

vergehen. Dank schneller Autofokussysteme,<br />

potenter interner Bildverarbeitung und schneller<br />

Speicher ist der Schnappschuss als solcher mit<br />

einer deutlich verringerten Auslöseverzögerung<br />

kein Thema mehr. Ebenfalls schrumpfen die Abmessungen,<br />

jedenfalls wenn man Bautiefe und<br />

Gewicht betrachtet. Erfreulicherweise gehört ein<br />

<strong>Vorschau</strong>display mit großer Bilddiagonale und<br />

zum Teil auch mit Touchscreen-Funktionalität<br />

mittlerweile zum Standardrepertoire eines digitalen<br />

Alltagsbegleiters <strong>im</strong> Fotobereich. Die Gewichtsersparnis<br />

ergibt sich eher aus den schwindenden<br />

Bautiefen – wenige Mill<strong>im</strong>eter flache<br />

Kompaktkameras sind keine Seltenheit mehr. An<br />

anderer Stelle wurde jedoch dem Fortschrittswahn<br />

Einhalt geboten. Das Marketinginstrument<br />

der Anfangstage der Digitalkameras, die Angabe<br />

der Megapixel, hat sich nunmehr bei dezenten<br />

zweistelligen Werten eingepegelt und wird nicht<br />

mehr <strong>im</strong> Vierteljahrestakt in die Höhe getrieben.<br />

Dies ist durchaus positiv zu sehen, denn hinter<br />

den reißerischen Angaben verbirgt sich nur die<br />

max<strong>im</strong>ale Auflösung, welche nur wenig mit der<br />

tatsächlichen Bildqualität in Verbindung gebracht<br />

werden kann. Immer mehr Pixel wurden<br />

auf nur zögerlich wachsende Chips gebannt,<br />

was eine stetig sinkende Bildqualität zur Folge<br />

hatte. Nun hat sich der Trend zur Freude aller<br />

umgekehrt: Die Bildauflösungen sind stabil,<br />

während die Chipgrößen anwachsen und dem<br />

Rauschen der Fotos den Kampf ansagen. Damit<br />

grenzen sich die Kompakten gleichzeitig vom<br />

Mobilfunklager ab, wo die ständigen Begleiter<br />

mit gegenwärtig max<strong>im</strong>al 8 Megapixel Auflösung<br />

<strong>im</strong>mer mehr zur Konkurrenz für die Kompaktkameras<br />

werden. Doch die Schnappschussbegleiter<br />

vollführen zunehmend Kunststücke, welche<br />

auch kreative Freizeitfotoaktivisten ansprechen.<br />

Wir haben uns ein paar aktuelle Trendsetter aus<br />

dem Markt in die Redaktion geholt und ihnen auf<br />

den Zahn gefühlt.<br />

Taschenfernglas<br />

Viele Kompaktkamerapess<strong>im</strong>isten führen als<br />

Argument an, dass durch die geringe Gehäusetiefe<br />

automatisch weniger Platz für flexible<br />

Optiken ist. Das ist auch nicht ganz falsch,<br />

Bilder: Canon, Nikon, Panasonic<br />

58 FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011


Die Nikon Coolpix S8100 hat <strong>im</strong> Vergleich zu den Mitbewerbern mit Abstand den<br />

größten Zoomfaktor vorzuweisen, erkauft sich das aber mit zusätzlicher Bautiefe<br />

Vergleichsweise dünn ist hingegen die Panasonic Lumix DMC-FX77 geraten, was<br />

aber nur zu geringfügigen Einschränkungen in der Ausstattung führt<br />

denn meist können die Superflachen nur einen<br />

vierfachen Zoom vorweisen. Hersteller Nikon<br />

arbeitet schon eine ganze Weile an diesem<br />

Problem. Ergebnis sind eine Reihe Superzoomkompakte.<br />

Wir haben uns die aktuelle Coolpix<br />

S8100 ausgesucht, welche es <strong>im</strong>merhin auf einen<br />

optischen Zoomfaktor von 10 schafft. Dies<br />

geht natürlich nicht ganz ohne Kompromisse.<br />

So wird die ausgeklügelte optische Baugruppe<br />

von einer leicht geschwungenen Gehäuseöffnung<br />

umfasst, sodass der eigentliche Kamerakorpus<br />

seine flache Bautiefe beibehalten kann.<br />

Nicht weniger geschickt gestaltet ist die seitlich<br />

neben dem Objektiv positionierte Haltehilfe,<br />

welche be<strong>im</strong> Knipsen die Finger bequem und<br />

sicher ruhen lässt und ausreichend Grip für<br />

den sicheren Halt bietet. Auf der Rückseite<br />

erstrahlt ein Touchscreen mit einer Diagonalen<br />

von 3 Zoll (7,5 Zent<strong>im</strong>eter). Erstrahlen ist auch<br />

die richtige Umschreibung, denn Nikon hat den<br />

neuen Modellreihen einen verbesserten Kontrastfilter<br />

sowie eine stärkere Hinterleuchtung<br />

spendiert. Damit wird das Problem der schlechten<br />

Sichtbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung<br />

zwar nicht vollständig unterbunden, aber<br />

wenigstens zu einem großen Teil ausgebügelt.<br />

Nebenbei hat sich die Pixeldichte des Displays<br />

verdoppelt. So strahlen dem Fotografen nun<br />

921 000 Bildpunkte entgegen – für die Beurteilung<br />

der Schärfe bei sucherlosen Kameras ein<br />

Segen. Die Bedienung der Kamerafunktionen<br />

erfolgt weitgehend intuitiv über den Touchscreen,<br />

ein Blick in das Handbuch ist aber<br />

trotzdem empfehlenswert, denn die Coolpix<br />

S8100 ist wie die meisten Kompaktkameras<br />

vollgepackt mit allen möglichen Extras.<br />

Schneller als schnell<br />

Neben dem Zoom-Argument haben sich die<br />

Entwickler von Nikon richtig angestrengt, um<br />

noch das letzte Quäntchen Geschwindigkeit<br />

aus dem Kamerabetrieb herauszukitzeln. Das<br />

bezieht sich auf alle Bereiche. Der Anschaltvorgang<br />

ist so schnell, dass man denkt, die Kamera<br />

wäre schon <strong>im</strong> Betrieb gewesen, bevor der Knopf<br />

betätigt wurde. Hinzu kommt ein rasch reagierendes<br />

Autofokussystem – äußerst wichtig, um<br />

die Auslöseverzögerung zu min<strong>im</strong>ieren, was zu<br />

den Stärken der Coolpix S8100 zählt. Darüber hinaus<br />

sorgt der hauseigene Grafikchip Expeed<br />

2 dafür, dass problemlos hochauflösende Serienbildaufnahmen<br />

geschossen werden können.<br />

Zusätzlich ist Nikons Kompaktkamera in der<br />

Lage, Videoaufnahmen mit voller HD-Auflösung<br />

aufzunehmen. Das Aufrufen der Filmfunktion<br />

gestaltet sich dabei denkbar einfach, denn Nikon<br />

hat der Coolpix S8100 auf deren Gehäuserückseite<br />

einen zusärtzlichen Aufnahmetaster<br />

in bequemer Daumenreichweite spendiert. Ein<br />

Tastendruck und genügt – und die Filmaufnahme<br />

in 1 080p kann losgehen.<br />

Während des Filmens lassen sich Autofokus und<br />

Zoom weiter nutzen. Sollte letzterer mal etwas<br />

stärker ausfallen, tragen nicht weniger als vier<br />

sowohl optische als auch elektronische Bildstabilisierungssysteme<br />

dazu bei, dass das naturgemäß<br />

auftretende Wackeln auf ein Min<strong>im</strong>um<br />

reduziert wird. Einer dieser Helfer entscheidet<br />

zum Beispiel intelligent anhand mehrerer gepufferter<br />

Aufnahmen, welche am schärfsten ist, und<br />

verwirft dann automatisch die weniger gelungen<br />

Bilder. Nebenbei gehört Nikon zu jenen Vertretern<br />

der Zunft, die der Bildqualität gegenüber<br />

Megapixel-Zahlen den Vortritt geben. 12,1 Megapixel<br />

bringt der Kamerahersteller auf einem mit<br />

1/2,3 Zoll doch recht groß bemessenen CMOS-<br />

Sensor unter, sodass bei einer Empfindlichkeit<br />

von ISO 3 200 nur wenig Rauschen in den Bildern<br />

entsteht. Dazu trägt freilich auch der korrigierende<br />

Eingriff des Grafikprozessors bei.<br />

Doppelt hält besser<br />

Den gleichen Vorteil verschafft sich auch<br />

Panasonic bei der neuen „Immer dabei“-Kamera<br />

Lumix DMC-FX77. Auch hier beschränkt sich<br />

der Hersteller auf 12 Megapixel verteilt auf<br />

einem geringfügig größeren CCD-Chip als bei<br />

Nikons Kompaktkamera (1/2,33 Zoll). Die Besonderheit<br />

bei dieser Aufnahmeelektronik ist die<br />

Zwei-Kanal-Technologie, bei der die anfallenden<br />

Daten schneller der internen Bildverarbeitung<br />

zugeführt werden können. Diese ist bestückt mit<br />

der frisch aufgepeppten Bildprozessoreinheit<br />

vom Typ Venus Engine FHD, die alle eventuellen<br />

Bearbeitungsvorgänge (Skalierung, Rauschunterdrückung<br />

etc.) in Windeseile vorn<strong>im</strong>mt,<br />

bevor das fertige Digitalbild an den Puffer zur<br />

Speicherung weitergereicht wird. Wie die Abkürzung<br />

„FHD“ schon vermuten lässt, n<strong>im</strong>mt<br />

Blick in die Vergangenheit: Die Nikon Coolpix S2000 <strong>im</strong> Hintergrund verdeutlicht, wie der technologische<br />

Fortschritt <strong>im</strong> Laufe der Jahre entscheidend zum kompakteren Design beigetragen hat – dabei fällt besonders<br />

auf, dass die Bautiefe der Kameras trotz leistungsstärkerer Zoomobjektive deutlich reduziert werden konnte<br />

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Marktübersicht Kompaktkameras<br />

Leider selten anzutreffen: Trotz Videofunktion mit Full-HD-Unterstützung bringen<br />

nur wenige Kompakte einen HDMI-Ausgang zur Wiedergabe am TV-Gerät mit<br />

Die reine Freizeitausrichtung vom Kompaktkameras gipfelt in einem Frontdisplay<br />

für das perfekte Selbstportrait – das erspart unansehnliche Verrenkungen<br />

auch die DMC-FX77 Videos in der Auflösung von<br />

1920 × 1080 Pixeln auf – ein Trend, der sich wohl<br />

bei allen optischen Aufnahmegeräten endgültig<br />

durchgesetzt hat. Die Aufzeichnung erfolgt<br />

dabei in 50 Halbbildern und wird <strong>im</strong> AVCHD-<br />

Format (MPEG-4/H.264) auf der Speicherkarte<br />

abgelegt. Damit sind die aufgenommen Filme<br />

bereits mit dem Blu-ray-Standard konform. Für<br />

den Filmanfänger ist es dabei von Vorteil, dass<br />

die Automatik-Funktionen und auch der optische<br />

Bildstabilisator auf Wunsch dem Kameramann<br />

unter die Arme greifen. Der Ton lässt sich bei<br />

Bedarf mit einem Windfilter verbessern, jedoch<br />

sollte man beachten, dass Tonaufnahmen von<br />

Kompaktkameras naturgemäß nur von mäßiger<br />

Qualität geprägt sind. Die schnelle Signalverarbeitung<br />

ermöglicht darüber hinaus eine 3D-<br />

Bildfunktion. Dabei werden einfach bei einem<br />

leichten Schwenk 20 Einzelbilder <strong>im</strong> Zwischenspeicher<br />

abgelegt. Ein spezieller Algorithmus<br />

entscheidet dann, welches Bildpaar sich am<br />

besten zu einer stereoskopischen Aufnahme <strong>im</strong><br />

MPO-Format zusammenfügen lässt. Weiterhin<br />

auffällig ist die Abwesenheit jeglicher Bedienelemente.<br />

Die DMC-FX77 wird komplett über den<br />

3 Zoll durchmessenden Touchscreen gesteuert,<br />

der die komplette Rückseite des Gehäuses einn<strong>im</strong>mt.<br />

Bei den optischen Eigenschaften hat sich<br />

Panasonic für die geringe Bautiefe entschieden<br />

und bietet daher nur einen 5-fachen Zoom an.<br />

Dafür ist der Weitwinkel mit 24 mm (KB) recht<br />

ordentlich geraten und mit F2,5 ist die Lichtempfindlichkeit<br />

beachtlich.<br />

Spaßfaktor<br />

Einen ganz neuen Ansatz verfolgt Elektronikgigant<br />

Samsung. Das koreanische Unternehmen<br />

gilt als wahrer Tausendsassa der Elektronikbranche.<br />

Somit ist es nicht ungewöhnlich, dass<br />

durch Verknüpfungen verschiedener Trends<br />

aus unterschiedlichen Bereichen neue frische<br />

Ideen entstehen. So auch be<strong>im</strong> Modell PL170.<br />

Dieses fällt sofort durch den zweiten, an der<br />

Vorderseite integrierten LCD-Monitor auf. Sinn<br />

und Zweck des von Samsung als „2View“ bezeichneten<br />

Sekundärdisplays ist es, das Anfertigen<br />

von Selbstportraits zu erleichtern. In<br />

Zeiten, in denen die Menschen sich verstärkt<br />

über Soziale Netzwerke austauschen, kommt<br />

diesen schnellen Eigenaufnahmen aus der Hüfte<br />

eine wachsende Bedeutung zu. Da liegt der<br />

Gedanke nahe, genau diesen Trend aufzugreifen.<br />

Samsung geht dabei noch über den vorderseitigen<br />

Monitor hinaus und schrägt die Gehäuseunterseite<br />

an. Wenn der Arm dann doch<br />

mal zu kurz ist oder man Angst haben muss,<br />

dass Bild zu verwackeln, kann man die Kamera<br />

einfach auf dem Tisch abstellen und durch die<br />

Neigung nach oben ist der Bildausschnitt – zumindest<br />

bei normal großen Menschen – perfekt<br />

gewählt. Ein interessanter Ansatz, um sich die<br />

Mitnahme eines Stativs zu ersparen.<br />

Die generelle Spassausrichtung zieht sich<br />

durch das komplette Kamerakonzept der PL170.<br />

So finden sich neben den üblichen Programmautomatiken<br />

mehrere Effektprogramme, die<br />

vom Fischaugeneffekt über Zierrahmen bis hin<br />

zum Lomo-Modus einiges zu bieten haben.<br />

Dieses Konzept scheint für Samsung aufzugehen,<br />

denn die PL170 zählt schon zur zweiten<br />

Generation der „2View“-Kameras des Herstellers.<br />

Dabei verwundert es nicht, dass dabei ein<br />

paar technische Merkmale auf der Strecke bleiben.<br />

So n<strong>im</strong>mt die PL170 bewegte Bilder „nur“<br />

in 720 p-Auflösung auf – nüchtern betrachtet<br />

SD-Speicherkarten: Mehr Kapazität dank Spezifikation 3.0<br />

Langsam kommt der Ball bei der neuesten<br />

Generation von SD-Speicherkarten ins Rollen<br />

– die Kameras in unserem Vergleich sind<br />

dafür der beste Beweis. Viele haben bereits<br />

eine Schnittstelle in der Spezifikation SD<br />

3.0 für sogenannte SDXC-Speicherkarten<br />

integriert. Damit trägt die SD Card Association,<br />

der nach eigenen Angaben über 1 000<br />

Mitglieder angehören, dem stetig wachsenden<br />

Datenhunger Rechnung. Die Gier<br />

nach mehr mobiler Kapazität ist leicht nachzuvollziehen,<br />

wenn man sich die Full-HD-<br />

Videofunktionen der Kompaktkameras vor<br />

Augen führt. Diese beanspruchen mitunter<br />

3 Megabyte pro Filmsekunde. Durch den<br />

Einsatz eines neuen Dateisystems können<br />

theoretisch bis zu 2 Terabyte Daten auf<br />

einer Karte Platz finden, weshalb die SDXC-<br />

Vertreter leider nicht abwärtskompatibel zu<br />

älteren SD-Geschwistern sind. Aktuell ist bei<br />

SDXC-Speichermedien jedoch bei 128 Gigabyte<br />

das Ende der Fahnenstange erreicht.<br />

Bilder: Canon, Lexar, Nikon, Panasonic, Sony<br />

60<br />

FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011


Eine abgeflachte Seite sorgt bei Canon für sicheren und aufrechten Stand, auf der<br />

Rückseite findet sich lediglich der Touchscreen für die Kamerabedienung<br />

Schlichte Eleganz ist Trumpf. Dies ist zugleich einer der Gründe, warum sich die<br />

Cybershot-Modelle von Sony großer Popularität erfreuen<br />

hinkt sie damit dem aktuellen Stand der Technik<br />

ein Jahr hinterher. Der Weitwinkel ist mit<br />

26 mm (KB) ausgelegt auf Fotos, die man mit<br />

ausgestreckten Arm von sich selbst macht. Der<br />

Zoom bewegt sich mit 5-facher Vergrößerung <strong>im</strong><br />

Standardbereich, nur mit der Auflösung von 14<br />

Megapixel hat Samsung noch eine marketingtechnische<br />

Schippe aufgelegt.<br />

Knallhart<br />

Canon zielt mit der aktuellen Ixus 310 HS<br />

genau in die entgegengesetzte Richtung. Hier<br />

stehen vor allem Verarbeitungsqualität und<br />

das Erreichen neuer Horizonte bei den fotografischen<br />

Möglichkeiten der Kompaktklasse <strong>im</strong><br />

Vordergrund. Das spürt man schon, wenn man<br />

die Kamera zum ersten Mal in der Hand hält,<br />

denn zur Qualität tragen auch die verwendeten<br />

Materialien bei. Canon setzt bei der Ixus 310 HS<br />

auf stabilen, harten Edelstahl. Das komplette<br />

Gehäuse ist daraus gefertigt und schützt die<br />

Elektronik opt<strong>im</strong>al vor Stößen oder unsanfter<br />

Behandlung. Das Gerätedesign wurde zudem<br />

bewusst min<strong>im</strong>alistisch gehalten und sticht<br />

durch die markant geformten Ecken hervor. Die<br />

Rückseite zieren lediglich der mit 3,2 Zoll (8 cm)<br />

etwas größer ausgefallene Touchscreen und<br />

eine Schnellwahltaste für die Galerieansicht.<br />

Auch bei der Ixus 310 HS gilt die Devise, dass alle<br />

Kamerafunktionen über das Anzeigeelement<br />

gesteuert werden. Ein wenig enttäuschend ist<br />

zunächst die relativ geringe Auflösung des<br />

Displays von 460 000 Bildpunkten, jedoch hat<br />

Canon diesem eine erstaunlich gute Blickwinkelstabilität<br />

verliehen. Dies ist ein Segen für<br />

alle Überkopffotografen, denn diese werden<br />

bei ihren Fotoexper<strong>im</strong>enten den Bildinhalt <strong>im</strong>mer<br />

noch gut <strong>im</strong> Blick behalten. Exper<strong>im</strong>ente<br />

lassen sich auch mit den vorinstallierten Bildmodi<br />

veranstalten, denn neben der großen Zahl<br />

üblicher Programmautomatiken warten zwei<br />

manuelle Betriebsarten auf ihren Einsatz. So<br />

kann man zwischen einer Blenden- oder einer<br />

Verschlusszeitvorwahl wählen und damit der<br />

eigenen fotografischen Kreativität Vorschub<br />

leisten. Profis wird dies nicht ausreichen, aber<br />

ambitionierte Amateure werden diese Option<br />

zu schätzen wissen. Die fotografischen Qualitäten<br />

stehen bei der Ixus 310 HS außer Frage.<br />

Der Zoom der optischen Baugruppe gehört<br />

mit dem Faktor 4,4 in das Standardsegment,<br />

jedoch sind die Lichtstärke mit F2,0 und der<br />

Weitwinkel mit 24 mm (KB) sehr überzeugend.<br />

12,1 Megapixel n<strong>im</strong>mt der CMOS-Sensor der<br />

Ixus 310 HS auf. Fast schon selbstverständlich<br />

ist die Integration einer Full-HD-Videofunktion.<br />

Grafikpower<br />

Sony packt bei der max<strong>im</strong>alen Auflösung nochmal<br />

4 Millionen Bildpunkte drauf und führt nach<br />

Zahlen mit 16,1 Megapixel die Liste der vorgestellten<br />

Kameras an. Jedoch sollte man beachten,<br />

dass auch Sonys Cybershot DSC-WX7 mit<br />

1/2,3 Zoll einen ähnlichen großen CMOS-Sensor<br />

besitzt wie alle anderen Konkurrenten in dieser<br />

Marktübersicht. Ergo müsste das Rauschverhalten<br />

der Kamera wesentlich ungünstiger ausfallen,<br />

als man es bei einer Kamera mit 12,1 Megapixel<br />

beobachten kann. Das Ergebnis ist aber<br />

ein anderes, denn Sonys Exmor-R-Technologie<br />

und auch der potente Grafikchip vom Typ Bionz<br />

beherrschen einige sehr effektive Rauschminderungsverfahren,<br />

sodass die Bilder sich durchaus<br />

auch auf größeren Ausdrucken sehen lassen<br />

können. Darüber hinaus lässt sich eine elektronische<br />

Nachbearbeitung aktivieren, welche die<br />

typische Tiefenunschärfe von Vollbildkameras<br />

s<strong>im</strong>uliert. Dazu sollte sich das scharfgestellte<br />

Motiv <strong>im</strong> Vordergrund jedoch möglichst gut vom<br />

Hintergrund abheben, damit es nicht versehentlich<br />

auch weichgezeichnet wird. Zudem handelt<br />

es sich nur um eine S<strong>im</strong>ulation und ersetzt <strong>im</strong><br />

Zweifelsfall keine Profi-Aufnahme. Die weiteren<br />

Spezifikationen lehnen sich an die übrige<br />

Kandidatenriege an: 5-facher Zoom, 25 mm (KB)<br />

Weitwinkel, Filmen in Full-HD-Auflösung, großes<br />

Display. Einzig das 3D-Schwenkpanorama sowie<br />

die normale 3D-Foto-Funktion stechen noch aus<br />

den gebotenen Möglichkeiten heraus.<br />

Noch Potential<br />

Der kleine Überblick über die aktuelle Entwicklung<br />

des Kompaktkamerasegments zeigt, dass<br />

hier durchaus noch Spielraum für technische<br />

Innovationen, neue Funktionen sowie Ausstattungsdetails<br />

bleibt. Der oftmals gescholtene<br />

Zoomfaktor erhöht sich <strong>im</strong> Schnitt beständig,<br />

übermäßiges Rauschen und lange Auslöseverzögerungen<br />

gehören der Vergangenheit an.<br />

Doch sind sich <strong>im</strong> Allgemeinen die Vertreter der<br />

Zunft noch recht ähnlich. Wer sich für eine neue<br />

Kompakte entscheiden muss, sollte auf Ausstattungsdetails<br />

achten, die den eigenen Vorlieben<br />

entsprechen, und dann beherzt zugreifen ...<br />

Christian Hill<br />

Modelle <strong>im</strong> Überblick<br />

Hersteller/Modell Maße (B/H/T) Gewicht Chip-Format Auflösung Foto/Video Formate Foto/Video Display Preis/Straßenpreis (Body)<br />

Canon Ixus 310 HS 100,6 × 55,4 × 25,0 mm 185 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CMOS 12,1 Megapixel<br />

(4000 × 3000 Pixel) /<br />

1080 p 24<br />

Nikon Coolpix S8100 104,0 × 59,2 × 29,9 mm 209 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CMOS 12,1 Megapixel<br />

(4000 × 3000 Pixel) /<br />

1080 p 24<br />

JPEG/MOV H.264<br />

3,2 Zoll (8,0 cm)<br />

Touchscreen<br />

460000 Pixel<br />

3,0 Zoll (7,5 cm)<br />

Touchscreen<br />

921000 Pixel<br />

3,5 Zoll (8,8 cm)<br />

Touchscreen<br />

230000 Pixel<br />

3,0 Zoll (7,6 cm)<br />

Touchscreen/ 230000<br />

Pixel/Front 1,5 Zoll<br />

2,8 Zoll (7,0 cm)<br />

Touchscreen<br />

460 800 Pixel<br />

329 Euro/257 Euro<br />

JPEG/MOV H.264<br />

269 Euro/218 Euro<br />

Panasonic Lumix<br />

DMC-FX77<br />

99,7 × 55,2 × 20,6 mm 142 g (inkl. Akku) 1/2,33 Zoll CCD 12,1 Megapixel<br />

(4000 × 3 000 Pixel) /<br />

1080 i 50<br />

JPEG, MPO/AVCHD<br />

H. 264<br />

329 Euro/262 Euro<br />

Samsung PL170 95,3 × 57,3 × 19,0 mm 153,3 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CCD 16,1 Megapixel<br />

(4 608 × 3 456 Pixel) /<br />

720 p 30<br />

Sony Cybershot DSC-WX7 92,2 × 51,9 × 19,1 mm 120 g (inkl. Akku) 1/2,3 Zoll CMOS 16,1 Megapixel<br />

(4 608 × 3 456 Pixel) /<br />

1080 i 50<br />

JPEG/MPEG-4 AVC<br />

H.264<br />

199 Euro/152 Euro<br />

JPEG/AVCHD/MPEG4<br />

229 Euro/193 Euro<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 61


Marktübersicht 3D-Camcorder<br />

CONSUMER-3D-CAMCORDER<br />

Dreid<strong>im</strong>ensional filmen wie die Profis<br />

Das Thema 3D hat <strong>im</strong> Jahr 2010 zwar mächtig an Fahrt aufgenommen, krankt jedoch nach wie vor an fehlenden<br />

Inhalten. Mit den ersten Full-HD-3D-Camcordern kann nun jeder ambitionierte Hobbyfilmer selbst zur Kamera<br />

greifen und für abwechslungsreichen Nachschub <strong>im</strong> 3D-He<strong>im</strong>kino sorgen.<br />

Seit zwei Jahren können alle Enthusiasten<br />

des räumlichen Bildes hoffen, denn durch<br />

die vereinten Kräfte zahlreicher Beteiligter<br />

der Unterhaltungsindustrie – also sowohl die<br />

Produzenten von Inhalten als auch die für die<br />

technische Umsetzung verantwortlichen Gerätehersteller<br />

– scheint nun das 3D-Filmerlebnis<br />

endlich seinen Durchbruch zu feiern. Dies wurde<br />

erreicht, indem konkrete Standards geschaffen<br />

wurden, die den kompletten Weg vom Filmstudio<br />

bis ins he<strong>im</strong>ische Wohnz<strong>im</strong>mer ebnen.<br />

Diese Standards bieten den weltweit operierenden<br />

Parteien Sicherheit in Bezug auf die<br />

Herstellung 3D-fähiger Produkte. So auch bei<br />

den Entwicklern von Camcordern. Während die<br />

Film- und Fernsehindustrie zu einem großen Teil<br />

mit 2-Kamera-Konstruktionen arbeitet und nur<br />

langsam dem Doppellinsensystem Beachtung<br />

schenkt, blicken uns auf dem Endgerätemarkt<br />

mittlerweile drei verschiedene Camcordermodelle<br />

mit ihren beiden stereoskopischen Linsenaugen<br />

an. Doch aufgepasst: Auch wenn der<br />

äußere Schein es vermuten lässt, so gibt es auch<br />

hier unterschiedliche Herangehensweise an das<br />

Thema 3D, welche sich durchaus auf Qualität und<br />

auch auf die Möglichkeiten der späteren Nutzung<br />

auswirken können. Deshalb wollen wir bei den<br />

ersten Vertretern der Consumer-3D-Camcorder-<br />

Klasse hinter die Kulissen schauen und sie auch<br />

auf ihren Praxisnutzen hin untersuchen.<br />

3D zum Aufstecken<br />

Den ersten Vorstoß wagte Panasonic – und das<br />

schon <strong>im</strong> Herbst letzten Jahres. Somit gebührt<br />

der HDC-SDT750 auch die erste Erwähnung,<br />

denn dieser Camcorder brachte das stereoskopische<br />

Filmen erstmals in für den normalen Endverbraucher<br />

und Freizeitfilmer erschwingliche<br />

Regionen. Be<strong>im</strong> 3D-Camcorder-Konzept geht<br />

Panasonic dabei ganz eigene Wege. Kernstück<br />

ist die stereoskopische Vorsatzlinse mit der<br />

Bezeichnung VW-CLT1E, welche dem Camcorder<br />

bereits beiliegt. Mit ihr verwandelt sich der stark<br />

an die Vorgängermodelle erinnernde Camcorder<br />

in eine futuristisch anmutende, doppeläugige<br />

3D-Kamera. Durch das Montieren der Vorsatzlinse<br />

wird der sonst ausgewogen in der Hand<br />

liegende Camcorder etwas kopflastig, aber man<br />

muss die Vorsatzlinse nicht unbedingt <strong>im</strong>mer<br />

aufgeschraubt haben. Das Montieren des Vorsatzes<br />

selbst gestaltet sich für den Anfänger<br />

etwas fummelig, mit ein bisschen Übung klappt<br />

das jedoch <strong>im</strong>mer besser und die Verschraubung<br />

wirkt zu keinem Zeitpunkt instabil. Im 3D-Modus<br />

Bilder: Auerbach Verlag, JVC, Panasonic, Sony<br />

62<br />

FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011


Das überd<strong>im</strong>ensionierte 3D-Logo auf der Gehäuserückseite des 3D-Camcorders<br />

GS-TD1BEU von JVC ist zugleich auch als Umschalter für den 3D-Modus ausgelegt<br />

Mit aufgeschraubter Vorsatzlinse wird der Panasonic-Camcorder um einiges länger<br />

und leider deutlich kopflastiger, was die Handhabung nachhaltig erschwert<br />

n<strong>im</strong>mt der HDC-SDT750 <strong>im</strong> Side-by-Side-Format<br />

auf. Dabei werden die Bilder für das linke und<br />

das rechte Auge horizontal auf die halbe Bildbreite<br />

zusammengequetscht und in einem gemeinsamen<br />

Frame nebeneinander abgelegt. Das<br />

erspart Hersteller Panasonic den Einsatz eines<br />

zweiten CMOS-Sensors, hat jedoch auch Nachteile.<br />

Der sicherlich größte ist die horizontal halbierte<br />

Auflösung. Durch das Side-by-Side-Verfahren<br />

wird die Auflösung der Full-HD-Bilder von<br />

ehedem 1 920 × 1 080 Bildpunkte auf 960 × 1 080<br />

Pixel pro Bild gestutzt. Die Fernsehelektronik<br />

entzerrt die Bilder bei der späteren Wiedergabe<br />

wieder, wobei Zuschauer mit sensiblem Sehsinn<br />

die auf diese Weise eingeschränkte Auflösung<br />

durchaus störend registrieren.<br />

Mit gebundenen Händen<br />

Die beiden Optiken der Vorsatzlinse müssen<br />

vor dem Einsatz aufeinander abgest<strong>im</strong>mt werden.<br />

Hersteller Panasonic zeigt hier erfreulicherweise<br />

viel Einfallsreichtum und gestaltet<br />

die Justierungsprozedur benutzerfreundlich.<br />

Die dreistufige Kalibrierung wird visuell von<br />

Hilfeeinblendungen unterstützt und gerät damit<br />

zum Kinderspiel. Das dreid<strong>im</strong>ensionale Filmen<br />

mit der Vorsatzlinse ist begleitet von allerlei<br />

Einschränkungen. Im 3D-Modus werden sowohl<br />

einige elementare als auch manuelle Funktionen<br />

deaktiviert. Die Liste der Restriktionen ist<br />

lang und beginnt bereits bei alltäglichen Einrichtungen<br />

wie der Veränderung des Bildausschnitts.<br />

Zoomen ist <strong>im</strong> 3-D-Modus nicht gestattet<br />

und die Brennweite wird auf 58 Mill<strong>im</strong>eter<br />

eingefroren. Somit ist der Hobbyfilmer auf einen<br />

festen Bildausschnitt ohne Weitwinkel eingeengt<br />

und findet sich damit oft weit abseits des<br />

Geschehens wieder. Um eine erwachsene Person<br />

zur Gänze auf das digitale Zelluloid zu bannen,<br />

sind durch die eingeschränkte Brennweite<br />

mehrere Meter Abstand des Kameramanns zum<br />

Motiv nötig. Zudem sollte die Szenerie möglichst<br />

gut ausgeleuchtet sein, denn auch die Blendenzahl<br />

ist bei räumlichen Aufnahmen auf F3,2 festgeschrieben.<br />

Damit schwindet die <strong>im</strong> 2D-Modus<br />

gute Lichtempfindlichkeit wieder dahin und die<br />

Aufnahmen neigen bei weniger Licht schnell<br />

zum Rauschen. Neben der Blende sind bis auf<br />

den Weißabgleich alle manuellen Funktionen <strong>im</strong><br />

3D-Modus blockiert und selbst das Fokussieren<br />

muss der Kameraautomatik überlassen werden.<br />

Der Abstand des Konvergenzpunktes, dem Treffpunkt<br />

der optischen Achsen beider Bilder, ist<br />

ebenfalls auf 1,5 Meter (m) festgelegt und kann<br />

nicht zur Beeinflussung des 3D-Tiefeneffektes<br />

verändert werden. Abseits der weitreichenden<br />

Einschränkungen geht das 3D-Filmen leicht von<br />

der Hand. Auf dem <strong>Vorschau</strong>display wird automatisch<br />

nur eine der Perspektiven gezeigt.<br />

Die Display-Auflösung ist etwas zu grob geraten,<br />

jedoch erfreulich blickwinkelstabil. Der<br />

Bildschirm ist entspiegelt und kann durch gute<br />

Leuchtstärke auch bei Sonneneinstrahlung<br />

überzeugen. Die optischen Einschränkungen<br />

erschweren jedoch das spontane Filmen, da<br />

meist der Bildausschnitt zu gering ist oder das<br />

Licht nicht vollkommen ausreicht. Filmer dürften<br />

jedoch nach einiger Zeit ein Gespür für die<br />

richtige Wahl der Voreinstellungen entwickeln.<br />

Neue Wege<br />

Der HDC-SDT750 ist nicht der einzige 3D-fähige<br />

Camcorder von Panasonic. Seit diesem Frühjahr<br />

bietet der japanische Hersteller insgesamt sechs<br />

Camcorder an, welche mit der auch separat<br />

erhältlichen Vorsatzlinse zusammenarbeiten.<br />

Dabei reicht das Spektrum vom 549 Euro kostenden<br />

Einstiegsgerät HDC-SD99 bis hin zur Lösung<br />

für den ambitionierten Amateur, dem voll ausgestatteten<br />

HDC-HS900. Soviel Auswahl hat Konkurrent<br />

JVC nicht zu bieten. Hier steht man mit<br />

dem Modell GS-TD1BEU noch am Anfang einer<br />

hoffentlich erfolgreichen Reihe von 3D-Camcordern.<br />

Damit würde die Victory Company of Japan<br />

jedenfalls eine Tradition fortführen, welche sie<br />

<strong>im</strong> 2D-Sektor schon begonnen hat. Und tatsächlich<br />

sehen die Eckdaten für den 3D-Camcorder<br />

Eine Frage des Formats<br />

Im Laufe der Zeit haben sich viele Verfahren<br />

zum Abspeichern von 3D-Bildern entwickelt.<br />

Ihnen allen ist aber eins gemeinsam: Sie benötigen<br />

zwei Bilder, welche dem menschlichen<br />

räumlichen Sehen angepasst perspektivisch<br />

leicht zueinander versetzt sind. Panasonic setzt<br />

bei seinem Camcorder auf das Side-by-Side-<br />

Verfahren, das die Aufnahmen für rechtes und<br />

linkes Auge in einen normalen Bildausschnitt<br />

quetscht. Das hat den Vorteil, dass jedes normale<br />

Videoformat zur Abspeicherung dienen<br />

kann, sorgt aber be<strong>im</strong> Entzerren für Auflösungsverlust.<br />

Fortschrittlicher ist hier das MVC-<br />

Verfahren. Dieses speichert das zweite Bild nur<br />

als Differenzsignal zum Original, benötigt dafür<br />

nur etwa 50 Prozent mehr Speicherplatz und<br />

muss dafür keine Auflösungsverluste hinnehmen.<br />

Aus diesem Grunde wurde es auch zum<br />

Standardformat für die Blu-ray 3D auserkoren.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />

63


Marktübersicht 3D-Camcorder<br />

Sony und JVC statten ihre Modelle mit einem autostereoskopischen Display aus,<br />

sodass die Aufnahme bereits unterwegs bequem begutachtet werden kann<br />

JVCs Doppellinsensystem ist besonders groß d<strong>im</strong>ensioniert und ermöglicht<br />

dadurch mit F1.2 eine sehr hohe Lichtempfindlichkeit<br />

GS-TD1BEU sehr vielversprechend aus. JVC hat<br />

von Anfang an nicht mit Ausstattungsdetails<br />

gegeizt. Das kann schon an allerlei Äußerlichkeiten<br />

festgestellt werden. Die markante Stereo-<br />

Optik ist anders als be<strong>im</strong> Panasonic-Modell<br />

fest mit dem Gehäuse verbunden. JVC hat das<br />

Gehäuse an diesen Umstand angepasst, sodass<br />

der ganze Camcorder sehr breit und bullig wirkt.<br />

Jedoch besitzt der GS-TD1BEU nicht jene Kopflastigkeit,<br />

welche der Panasonic-Camcorder mit<br />

aufgeschraubter Vorsatzlinse aufweist. Insgesamt<br />

macht JVCs 3D-Modell einen sehr stabilen<br />

Eindruck und die angedeutete Rippenoptik verleiht<br />

dem Gerät einen professionellen Look. Fast<br />

alle Bedienelemente des Camcorders befinden<br />

sich in der Geräterückseite und werden bequem<br />

mit dem Daumen bedient. Sie umrunden<br />

ein blau leuchten des 3D-Logo, was für Außenstehende<br />

keinen Zweifel mehr an den dreid<strong>im</strong>ensionalen<br />

Fähigkeiten aufkommen lässt.<br />

Dieses Logo selbst entpuppt sich jedoch auch<br />

als aktives Bedien element, welches auf Druck,<br />

wie sollte es anders sein, zwischen 2D- und 3D-<br />

Modus wechselt. Wesentlich unauffälliger, aber<br />

nicht weniger wichtig ist das Justierrädchen.<br />

Mit ihm lassen sich alle möglichen manuellen<br />

Einstellungen schnell wechseln und es ersetzt<br />

eine sonst in Objektivnähe befindliche Multifunktionstaste.<br />

Voll auf 3D geeicht<br />

Das Abenteuer 3D beginnt bei JVCs GS-TD1BEU<br />

schon mit dem Aufklappen des Displays, denn<br />

dieses glänzt selbst mit einer autostereoskopischen<br />

– sprich: brillenlosen – 3D-Wiedergabe.<br />

Somit kann man schon vor und während des Filmens<br />

die Qualität der 3D-Aufnahme abschätzen<br />

und auf eventuelle Filmfehler oder für 3D ungeeignete<br />

Einstellungen achten. Das Objektiv besitzt,<br />

wie bereits erwähnt, ebenfalls zwei Optiken,<br />

welche durch manuell bedienbare Schutzklappen<br />

vor äußeren Einwirkungen geschützt werden.<br />

Jedoch ist JVCs Optik keinesfalls mit der von<br />

Panasonic gleichzusetzen. Das sieht man schon,<br />

wenn man beide Optiken nebeneinander sieht.<br />

Hier fällt sofort auf, dass die Linsenöffnungen<br />

um ein vielfaches größer ausfallen als bei Panasonic.<br />

In der Tat ist die Lichtempfindlichkeit mit<br />

F1.2 wesentlich größer als bei der HDC-SDT750<br />

des Konkurrenten. Somit kommt der JVC-Vertreter<br />

deutlich länger ohne künstliche Aufhellung aus.<br />

Weitere Unterschiede offenbaren sich erst mit<br />

dem Blick in die Spezifikationen. So verwendet<br />

JVC für die Aufnahme des 3D-Bildes nicht nur<br />

einen, sondern gleich zwei Bildwandler. Dies<br />

bedeutet <strong>im</strong> Umkehrschluss, dass die optischen<br />

Achsen starr sind, da eine Zusammenführung der<br />

Bildinformationen erst bei der Kodierung stattfindet.<br />

Dieser Umstand erlaubt dem Hersteller <strong>im</strong><br />

gleichen Atemzug, auch während des Betriebs<br />

optische Änderungen zuzulassen, sprich: mit der<br />

TS-GD1BEU kann <strong>im</strong> stereoskopischen Betrieb<br />

auch gezoomt werden und man ist nicht auf<br />

einen eingeschränkten Bildausschnitt angewiesen.<br />

Unterstützt wird die Aufnahme von einem<br />

Grafikchip, der in ungeahnter Geschwindigkeit<br />

die interne Bildverarbeitung meistert. Dadurch<br />

ist <strong>im</strong> 3D-Foto-Modus eine Serienbildaufnahme<br />

mit bis zu 12 Bildern pro Sekunde möglich. Im<br />

Filmmodus n<strong>im</strong>mt der GS-TD1BEU <strong>im</strong> übrigen <strong>im</strong><br />

MVC-Format auf. Das Multiview Video Coding<br />

(MVC) ist <strong>im</strong> Prinzip eine Erweiterung des H.264-<br />

Codecs, welches speziell für die Speicherung<br />

und geräteunabhängige Wiedergabe von 3D-<br />

Aufnahmen entwickelt wurde. Aus diesem Grund<br />

wird es auch als Standard-Codec für die Blu-ray<br />

3D definiert – mit dem JVC-3D-Camcorder ist man<br />

formattechnisch so auf der sicheren Seite.<br />

Im Trend<br />

Konkurrent Sony setzt ebenfalls auf das richtige<br />

Pferd und n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> standardisierten MVC-Format<br />

auf. Dafür nutzt der 3D-Camcorder HDR-TD10E<br />

ein Doppellinsensystem mit zwei Bildsensoren.<br />

Mit einer Größe von 1/4-Zoll fallen diese sogar<br />

noch eine Spur größer als be<strong>im</strong> vergleichbaren<br />

JVC-Modell. Bis auf die D<strong>im</strong>ension des internen<br />

Speichers (64 Gigabyte bei beiden Modellen)<br />

und der Speicherschnittstelle hören aber auch<br />

schon die Gemeinsamkeiten auf. Der Sony-3D-<br />

Camcorder hat zwar ebenfalls ein autostereoskopisches<br />

<strong>Vorschau</strong>display, das jedoch mit<br />

über 1,2 Millionen Pixeln noch hochauflösender<br />

als das der Wettbewerber geriet. Zudem ist der<br />

HDR-TD10E generell kompakter ausgeführt, was<br />

sich auch den Durchmesser der optischen Baugruppen<br />

auswirkt. So ist die Lichtempfindlichkeit<br />

naturgemäß begrenzter, aber mit F1,8 nicht zu<br />

verachten. Als Entschädigung spendiert Sony<br />

einen größeren Zoomfaktor – bis zu 12-fach vergrößert<br />

der HDR-TD10E, <strong>im</strong> 3D-Modus <strong>im</strong>merhin<br />

noch um den Faktor 10. In dieser Betriebsart<br />

erreicht der Camcorder <strong>im</strong>merhin eine dezent<br />

weitwinklige Brennweite von 34,4 Mill<strong>im</strong>etern<br />

(mm; KB), <strong>im</strong> 2D-Modus vergrößert sich der Blickwinkel<br />

leicht auf 29,8 mm (KB). Sony hat dabei<br />

die Bildstabilisierung in die Optik integriert und<br />

entlastet so die interne Bildverarbeitung. Diese<br />

wäre aber nur bedingt bei ihrer Arbeit verlangsamt<br />

worden, denn mit dem „Boinz“ hält auch<br />

in Sonys 3D-Camcorder ein Highend-Grafikchip<br />

Einzug. Dieser ermöglicht es Sony auch, dem<br />

letztjährigen Vorstoß von Panasonic nachzueifern<br />

und ebenfalls Aufnahmen mit 50 Vollbildern<br />

pro Sekunde anzubieten. Somit sprengt nun auch<br />

Sony insgehe<strong>im</strong> die AVCHD-Standard-Vorgaben –<br />

wenn auch nur <strong>im</strong> 2D-Modus.<br />

Cla<strong>im</strong> abstecken<br />

Nachdem Panasonic <strong>im</strong> letzten Jahr mit der<br />

3D-Vorsatzlinse den Vorreiter in Sachen 3D-<br />

Aufnahme für den Endverbraucher spielte, dies<br />

aber nur mit Einschränkungen möglich macht,<br />

zeigen Sony und JVC in diesem Jahr, wo die Reise<br />

<strong>im</strong> 3D-Camcorder-Segment hinführt. Allen drei<br />

Herstellern ist dabei wichtig, sich vom wachsenden<br />

Markt der Billiganbieter abzugrenzen<br />

und zukunftssichere 3D-Aufnahmen zu einem<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu Full-HD-Camcordern tragbaren<br />

Preis anzubieten. In unseren Augen ist das auf<br />

jeden Fall der richtige Weg.<br />

Christian Hill<br />

Modelle <strong>im</strong> Überblick<br />

Hersteller/Modell Maße (B/H/T) Gewicht Chip-Format Auflösung Foto/Video Display (Auflösung) Preis/Straßenpreis (Body)<br />

Panasonic HDC-SDT750 78 × 69 × 235 mm 590 g 3 × 1/4,1 Zoll (3-fach CCD) 14,2 Megapixel (4608 × 3072 Pixel)/1080p50 3-Zoll-Touchscreen (230 400 Pixel) 1 399 Euro/765 Euro<br />

JVC GS-TD1BEU 102 × 64 × 186 mm 645 g 2 × 1/4,1 Zoll 2,9 Megapixel (2304 × 1296 Pixel)/1080i50 3,5 Zoll autostereoskopischer Touchscreen (921 600 Pixel) 1 799 Euro/1 680 Euro<br />

Sony HDR-TD10E 86,5 × 74 × 148,5 mm 645 g 2 × 1/4,1 Zoll 7,1 Megapixel (3072 × 2304)/1080p50 3,5 Zoll autostereoskopischer Touchscreen (1,229 Mio Pixel) 1 599 Euro/1 393 Euro<br />

Bilder: JVC, Sony<br />

64<br />

FILMEN UND FOTOGRAFIEREN 1.2011


Dynamisches Trio<br />

Die gestalterischen Möglichkeiten bei der Fotografie sind schier unbegrenzt. Das gilt besonders, wenn man die<br />

Fähigkeiten der digitalen Nachbearbeitung mitberücksichtigt. Wachsender Beliebtheit erfreut sich dabei die<br />

sogenannte HDR-Fotografie. Die ersten Hersteller reagieren und integrieren die Funktionalität in ihre Kameras.<br />

HDR steht für High Dynamic Range. Damit<br />

wird eine Methode beschrieben, durch<br />

die sich der normale Dynamikumfang<br />

eines Fotos künstlich um ein Vielfaches erweitern<br />

lässt. Entgegen der ersten Vermutung bezeichnet<br />

man dieses Verfahren als Dynamikkompression.<br />

Doch zunächst zum Grundprinzip: Gerade in<br />

der Digitalfotografie sind Farbdynamik und Kontrast<br />

eingeschränkt durch die Art und Weise der<br />

Speicherung der Fotos. Diese werden zumeist <strong>im</strong><br />

RGB-Verfahren angelegt, d.h., für jeden Bildpunkt<br />

werden die Werte zu den drei Grundfarben Rot,<br />

Grün und Blau archiviert. Das Problem besteht<br />

darin, dass die Helligkeitsinformationen technisch<br />

l<strong>im</strong>itiert sind und dadurch lediglich 256 verschiedene<br />

Schattierungen jeder Farbe <strong>im</strong> abgespeicherten<br />

Bild definiert werden können. In der Praxis<br />

kommt es jedoch häufig vor, dass der Unterschied<br />

zwischen dunkelster und hellster Lichtquelle in<br />

einem Bild sehr hoch ist. In diesem Fall ist die<br />

Elektronik der Kamera also nicht <strong>im</strong>stande, die<br />

Beleuchtungssituation in ihrer gesamten Komplexität<br />

zu erfassen. Man kann sich das anhand eines<br />

Szenarios vorstellen, in dem eine Person oder ein<br />

Gegenstand abgelichtet werden, während dahinter<br />

in voller Pracht die Sonne strahlt. Die natürliche<br />

Adaptionsfähigkeit unseres Auges s<strong>im</strong>uliert dabei<br />

den eingeschränkten Dynamikumfang und das Objekt<br />

<strong>im</strong> Vordergrund erscheint uns konturlos und<br />

dunkel – der typische Effekt einer Gegenlichtaufnahme.<br />

Die HDR-Fotografie hat für dieses Problem<br />

die Lösung parat. Das Prinzip ist dabei so einfach<br />

wie naheliegend: Anstatt das Motiv lediglich einmal<br />

zu erfassen, werden be<strong>im</strong> HDR-Verfahren<br />

einfach mehrere Aufnahmen in unterschiedlichen<br />

Belichtungsstufen generiert und anschließend zu<br />

einem fertigen Bild kombiniert. Dazu ist, wie sollte<br />

es bei Digitalfotografie anders sein, der Einsatz<br />

von Software notwendig. Es gibt verschiedene<br />

Algorithmen, mit denen der erweiterte Dynamikumfang<br />

sinnvoll an das nichtlineare menschliche<br />

Sehverhalten angepasst werden kann. Dabei werden<br />

die Helligkeitswerte der einzelnen Bildpunkte<br />

proportional zur reellen Leuchtdichte gespeichert.<br />

Dadurch ist es möglich, Bildpartien, die entweder<br />

über- oder unterbelichtet sind, trotzdem in ihrer<br />

Farbigkeit zu erhalten. Das Ergebnis lässt sich<br />

anhand des Beispielfotos auf dieser Seite sehr gut<br />

beobachten. Mittlerweile gibt es eine wachsende<br />

Sammlung von Grafiksoftware für PC oder Mac,<br />

die sich auf HDR-Kodierung verstehen. Die Spanne<br />

reicht dabei von der kommerziellen Profilösung bis<br />

zur kostenlos erhältlichen Freeware. Die steigende<br />

Beliebtheit von HDR-Fotografie hat aber auch dafür<br />

gesorgt, dass diese in erste Geräte Einzug hält.<br />

So hat etwa der japanische Hersteller Nikon seiner<br />

Spiegelreflex-Kamera D90 eine solche Funktion<br />

spendiert. Aber auch in Kompaktkameras sind<br />

schon HDR-Modi gesichtet worden und selbst<br />

Smartphone-Apps werben damit. Besitzer einer<br />

älteren Digitalkamera können sich ebenfalls am<br />

Spiel mit der High Dynamic Range probieren. Einzige<br />

Voraussetzung: Das Gerät muss in der Lage<br />

sein, drei unterschiedlich belichtete Bilder ein<br />

und desselben Motives fotografieren zu können.<br />

Christian Hill<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

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von Loewe kann der Zuschauer von Chrom verspiegelt über Neon Pink bis hin<br />

zu Ebenholz aus einer Vielzahl von Design-Varianten wählen. Auch, ob der<br />

3D-Fernseher mit Netzwerkfunktionen an der Wand montiert, per Screen-Lift<br />

in Position gefahren oder auf einem Loewe-Rack aufgestellt wird, entscheidet<br />

der Käufer selbst. Gleiches gilt für die Audio-Konfiguration: Von Subwoofer<br />

über Sound Projector mit 7.1-Kanal-Klangkulisse bis zum Mediacenter mit<br />

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Bilder: Auerbach Verlag


Im Einheitsdesign von Harman Kardon erscheint der Vollverstärker auf den ersten Blick<br />

eher unauffällig und ist leicht mit einem AV-Receiver aus gleichem Hause zu verwechseln<br />

ausgezeichnet<br />

Harman Kardon<br />

AVR 260<br />

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VOLLVERSTÄRKER MIT ZUSATZFUNKTIONEN<br />

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In einem schlichten Design versucht sich der Vollverstärker HK 990 von Harman Kardon an einer Kombination<br />

aus hoher Ausgangsleistung und üppiger Ausstattung. Wie bewältigt der Hersteller die Herausforderung und<br />

kann das Ergebnis auch klanglich überzeugen? Die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> hat sich den Neuling genau angesehen.<br />

Ein Stereovollverstärker erfüllt eigentlich ganz<br />

einfache Aufgaben und ist auch heute nicht<br />

wesentlich anders aufgebaut als zum Beispiel<br />

vor 15 bis 20 Jahren. Mit dem HK 990 ist Harman<br />

Kardon aber noch einen Schritt weiter gegangen:<br />

Neben zahlreichen Anschlüssen, die auch in<br />

digitalen Formaten geboten werden, um vom<br />

CD-Player aus die D/A-Wandler des Verstärkers<br />

Im oberen Teil der Fernbedienung<br />

sind Quellenwahl sowie<br />

der Ziffernblock zur Steuerung<br />

anderer Geräte untergebracht<br />

nutzen zu können, verfügt er über ein Lautsprecher-Einmesssystem.<br />

Somit ist eine ortsabhängige<br />

Raumakustikanpassung für die angeschlossenen<br />

Lautsprecher möglich. Es können bis<br />

zu zwei Subwoofer eingebunden werden und<br />

der Frequenzbereich, in dem die Einmessung<br />

stattfindet, ist wählbar; auch ein automatischer<br />

Modus ist vorgesehen. Die Bedienung via Signalgeber<br />

wird dabei über den Display-Kontext<br />

gestützt. Die Phonoliebhaber werden mit separaten<br />

Anschlüssen für MM- und MC-Systeme<br />

verwöhnt, auch die beiden symmetrischen XLR-<br />

Eingänge sind vor allem für Kenner interessant.<br />

Ihr Vorhandensein weist nebenbei auf den inneren<br />

Aufbau hin, denn dieser ist durchweg symmetrisch.<br />

Das beginnt schon in der Aufbereitung<br />

der Versorgungsspannung. Zwei mächtige Ringkerntrafos<br />

für jeweils einen Kanal speisen je ein<br />

Netzteil. Jedes dieser Netzteile verfügt über vier<br />

Ladekondensatoren mit geringem Innenwiderstand<br />

und einer schnell zu ladenden Kapazität.<br />

Auf diese Weise wird den ebenfalls symmetrisch<br />

angelegten Class-A/B-Endstufen innerhalb kürzester<br />

Zeit Strom bei konstanter Spannung geliefert.<br />

Dies ist bei erhöhten Anforderungen<br />

notwendig, damit es nicht zu Verzerrungen<br />

Das mittlere Tastenfeld dient der<br />

Lautstärkesteuerung und der<br />

Navigation durch das Menü<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Der multifunktionale Tastengeber<br />

bietet <strong>im</strong> unteren Teil<br />

Laufwerksfunktionen an<br />

Die Rückseite des Verstärkers ist reichhaltig mit allen Anschlussarten bestückt, sodass hier neben der analogen<br />

Unterstützung für XLR und Phono auch eine breite Palette an digitalen Zuspielern angeschlossen werden kann<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 69


Test l Stereovollverstärker von Harman Kardon<br />

Damit der Harman Kardon <strong>im</strong> Betrieb nicht überhitzt,<br />

besitzt jeder Kanal einen Lüfter direkt am Kühlkörper<br />

Das Übersprechen zwischen beiden Stereokanälen<br />

fällt gering aus – ein überzeugendes Messergebnis<br />

Der Frequenzgang ist über den hörbaren Bereich sehr<br />

linear und fällt erst über 50kHz deutlich ab<br />

Der Anteil der harmonischen Verzerrungen steigt zu<br />

den höchsten Frequenzen aber unhörbar an<br />

kommt. Hier trifft man auf hochstromstabile<br />

Netzteile in bester Harman-Kardon-Tradition.<br />

Der Blick ins Innere des Verstärkers offenbart<br />

Ansichten, die sonst nur in professionellen<br />

Lösungen vorkommen. Die riesigen Kühlkörper,<br />

die schon durch die Integration ins Gehäusedesign<br />

und dank Konvektion für ausreichend Temperaturabsenkung<br />

sorgen, werden durch eine<br />

temporäre, temperaturgesteuerte Lüfterkühlung<br />

ergänzt. Das gesamte aufwendige Schaltungsdesign<br />

setzt auf kurze Wege: So ist die<br />

Vorverstärkung gleich direkt hinter dem Eingang<br />

angesiedelt und wird über die elektronische<br />

Lautstärkeregelung unmittelbar an die Endverstärker<br />

weitergegeben. Nützliche Features wie<br />

mehrere analoge Aufnahmeausgänge werden<br />

ebenfalls geboten, auch ein digitales koaxiales<br />

S/P-DIF-Signal darf nicht fehlen. Möglich<br />

ist dies, weil für die Verarbeitung der Signale<br />

durch die Einmessautomatik ohnehin A/D/A-<br />

Konverter nötig sind. Die messtechnische<br />

Überprüfung zeigt respektable Werte auf: Die<br />

Verzerrungswerte 20 Dezibel (dB) vor Vollaussteuerung<br />

sind mit 0,013 Prozent sehr gut<br />

und über die digitalen Eingänge mit 0,012<br />

Prozent nicht wesentlich schlechter. Ähnlich<br />

sieht es mit dem Übersprechen der Stereokanäle<br />

ineinander aus, hier ist analog eine<br />

Dämpfung von 68 dB bei zehn Kilohertz (kHz)<br />

zu messen, die bei einem Kilohertz über 90 dB<br />

beträgt, <strong>im</strong> digitalen Weg sind die Werte um<br />

zwei Dezibel besser. Be<strong>im</strong> Signal-zu-Rauschabstand<br />

ist ein Wert von sehr guten 78 dB in<br />

der analogen wie in der digitalen „Welt“ vorhanden.<br />

Die <strong>im</strong>mense Leistungsausbeute von<br />

195 Watt (W) an acht Ohm pro Kanal und<br />

ein Spitzenwert von 235 W decken wohl jeden<br />

privaten Gebrauch.<br />

Klang überzeugt analog wie digital<br />

In der Wiedergabe kann man einen direkten Vergleich<br />

zwischen den beiden Welten ziehen: Über<br />

die analogen Eingänge erscheinen Gesangsst<strong>im</strong>men<br />

sehr lebendig, saubere S-Laute erzeugen<br />

zusammen mit der Konsonantenzeichnung<br />

eine schöne plastische Abbildung. Am digitalen<br />

Eingang wirkt der Vortrag steriler, distanzierter,<br />

aber fester umrissen <strong>im</strong> Stereobild. Dies zeigt<br />

sich auch bei einer Flügelaufnahme, in der die<br />

Saiten scheinbar leicht nachsingen und mehr<br />

Details offenbart werden, aber die Distanziertheit<br />

weniger begeistert als der warme, dichte<br />

und dadurch int<strong>im</strong>er wirkende Analogsignalpfad.<br />

Im Allgemeinen fiel die hohe Laufruhe<br />

<strong>im</strong> Klangbild auf, Kraft und dynamische Wucht<br />

schienen regelrecht darauf zu warten, sich zu<br />

entfalten. Für komplexe Orchesterwerke schienen<br />

die Detailabbildung und die Tiefe der akustischen<br />

Bühne über die analogen Eingänge nicht<br />

so gut aufgelöst wie über die internen Wandler.<br />

Hier waren die Entfernungsperspektiven und<br />

die tonale Balance sehr gut mit Glanz und Leben<br />

erfüllt. Der analoge Eingang war dagegen<br />

etwas träger, die Pauken hatten nicht den gleichen<br />

Biss, Streichersätze wirkten verklebter,<br />

die Durchhörbarkeit wurde klanglicher Wärme<br />

geopfert. Stark in der Dynamik kompr<strong>im</strong>ierte<br />

Musik lebt durch die Durchsichtigkeit und Luftigkeit<br />

der internen D/A-Wandlung auf. Dagegen<br />

profitiert Musik, die in der Dynamik weniger eingeschränkt<br />

ist, von der Plastizität und warmen<br />

Int<strong>im</strong>ität der analogen Eingänge.<br />

Jens Voigt<br />

Im Inneren die beiden Netzteiltrafos und die Platinen<br />

sowie die strikte Links-rechts-Trennung der Endstufen<br />

Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Harman Kardon<br />

Modell AVR 260<br />

Preis/Straßenpreis<br />

699 Euro/555 Euro<br />

Maße B/H/T<br />

440 × 165 × 382 mm<br />

Gewicht<br />

24 kg<br />

Informationen<br />

www.harmankardon.com<br />

Anschlüsse<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Chinch<br />

analog<br />

Audio XLR<br />

Kopf<br />

hörer<br />

Eingänge 7<br />

Ausgänge<br />

sonstige Anschlüsse Subwoofer, RS 232, HRS-Link, Trigger Out<br />

Features<br />

EzSet/EQ-Lautsprecherkalibrierung<br />

Messdaten<br />

Signal-Rauschabstand<br />

77 dB<br />

(SNR)<br />

Dynamik nach AES 17<br />

77 dB<br />

Übersprechen bei<br />

–68 dB<br />

10 kHz<br />

Übersprechen<br />

–73,5 dB<br />

HDMI-Strecke<br />

THD+N –0,013 %<br />

THD+N Pegel<br />

–66 dB<br />

DFD (IMD)-Distortion<br />

–92 dB<br />

(IEC60118/IEC60268)<br />

Frequenzgangsabweichung<br />

0,063 dB<br />

Leistung (1 kHz Sinus@<br />

195 W<br />

1 % THD)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· große Leistungsausbeute für<br />

Anspruchsvolle<br />

· Phonoplatine mit MC- und MM-Eingängen<br />

Nachteile<br />

· etwas hohe Erwärmung<br />

· 160 W Leistungsaufnahme <strong>im</strong> Leerlauf<br />

Bewertung<br />

Audio<br />

Audiomesswerte gut 24,5/30<br />

Neutralität sehr gut 7/8<br />

Pegelfestigkeit/Dynamik sehr gut 7/8<br />

Basswiedergabe sehr gut 7/8<br />

Mittenwiedergabe sehr gut 7/8<br />

Höhenwiedergabe sehr gut 7/8<br />

Wiedergabequalität sehr gut 59,5/70<br />

Bedienung/Installation ausgezeichnet 29/32<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

ausgezeichnet 55/58<br />

Gesamt<br />

143,5 von 160 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

sehr gut<br />

Ergebnis<br />

ausgezeichnet<br />

90 %<br />

70<br />

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SIGNALKETTEN<br />

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2006<br />

1.2006<br />

2.2006<br />

3.2006<br />

5.2006<br />

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2007<br />

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3.2007<br />

4.2007<br />

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2008<br />

1.2008<br />

2.2008<br />

3.2008<br />

4.2008<br />

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6.2008<br />

2009<br />

1.2009<br />

2.2009<br />

3.2009<br />

4.2009<br />

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6 TESTS<br />

ERATUNG<br />

STEXPERTEN<br />

N<br />

ERTEN


Test l Regallautsprecher<br />

KOMPAKTLAUTSPRECHER IM TEST<br />

Klang aus dem Regal<br />

Wenn der neue Flachbildfernseher den halben Wohnraum einn<strong>im</strong>mt und den Standlautsprechern keinen Freiraum<br />

mehr lässt, beginnt die Suche nach einer platzsparenden Alternative. Diese findet sich meist direkt auf<br />

dem Sideboard oder <strong>im</strong> Bücherregal, in dem die kompakten Lautsprecher ganz groß auffahren.<br />

B&W 685 Seite 74<br />

Mordaunt Short Mezzo 2 Seite 75<br />

Elac BS 243 Seite 76<br />

JBL LS40 Seite 77<br />

KEF Q100 Seite 78<br />

Nubert nuVero 4 Seite 79<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />

72<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Lesen Sie hier<br />

... wie diese Kompaktlautsprecher<br />

bei uns <strong>im</strong> Test abschneiden.<br />

Wir haben<br />

technischen und<br />

klanglichen Eigenschaften<br />

der Speaker<br />

in unserem Testraum<br />

mit modernster<br />

Messtechnik auf den<br />

Zahn gefühlt.<br />

Torsten Pless<br />

Lautsprecher sind ein unumgängliches<br />

Element in der Signalkette der analogen<br />

und digitalen Audiowiedergabe. Die einen<br />

sehen sie als Notwendigkeit an und würden<br />

sie am liebsten so klein wie möglich in einer<br />

Ecke verschwinden lassen. Für andere, meist als<br />

audiophil bekannte Hörer, können sie wiederum<br />

manchmal gar nicht groß genug sein. Für uns gelten<br />

sie als das wichtigste Glied der Audiosignalkette,<br />

denn die Qualität der Lautsprecher n<strong>im</strong>mt<br />

entscheidenden Einfluss auf den Charme des<br />

klanglichen Ergebnisses. Aber selbst der größte<br />

und teuerste Lautsprecher ist nicht zwangsläufig<br />

auch der Ideale. Entscheidend sind ebenso Größe<br />

und akustische Eigenschaft des Hörraumes<br />

sowie Aufstellungsort.<br />

Größe allein nicht entscheidend<br />

Wie bei allem <strong>im</strong> Leben kommt es nicht nur auf<br />

die Größe an. Auch die inneren Werte und ein<br />

ansprechendes Erscheinungsbild beeinflussen<br />

die Wahl. Dabei gilt: Der perfekte Lautsprecher<br />

existiert nicht. Be<strong>im</strong> Hörer ist <strong>im</strong>mer eine gewisse<br />

Kompromissbereitschaft gefragt. Ein wie<br />

vom Lineal gezeichneter Frequenzgang kann<br />

nur am Computer mit einem Grafikprogramm<br />

erstellt werden. Dennoch gibt es Lautsprecher,<br />

die diesem Ideal nahe kommen. Während sich<br />

der audiophile Hörer danach auf diese Suche<br />

begibt, möchte mancher Hi-Fi-Enthusiast das<br />

genaue Gegenteil: einen sogenannten Badewannen-Frequenzgang.<br />

Der ist zwar nicht besonders<br />

audiophil, findet aber dennoch seine Anhänger,<br />

weil er Bässe und Höhen besonders betont.<br />

Stereoenthusiasten, Design liebhaber und He<strong>im</strong>kinobegeisterte<br />

wissen das zu schätzen.<br />

Im Bücherregal zuhause<br />

Aufgrund ihrer kompakten Maße eignen sich<br />

die Lautsprecher aus unserem Vergleichstest<br />

für eine Platzierung auf separaten Ständern<br />

oder – wie es der Name bereits andeutet – direkt<br />

<strong>im</strong> Bücherregal. Unter akustischen Gesichtspunkten<br />

ist das subopt<strong>im</strong>al, mit etwas Exper<strong>im</strong>entierfreude<br />

bei der Aufstellung lässt sich<br />

jedoch der Tieftonbereich gezielt verstärken.<br />

Denn dabei stoßen die kleinen Schallwandler<br />

meist an die Grenzen des akustisch Möglichen.<br />

Mit speziellen Bauformen, ausreichender Größe<br />

und der Zuhilfenahme einer Bassreflexöffnung*<br />

versuchen die Hersteller nachzuhelfen. Wie gut<br />

das <strong>im</strong> Einzelfall gelungen ist, klärt unser Test.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 73


Test l Regallautsprecher<br />

Rechts oben ist das Anschlussfeld der B&W zu erkennen, das ein Bi-Amping unterstützt, aber nicht zwingend<br />

vorsieht. Im Bild darunter ist eine Detailansicht der Kevlargewebemembran zu erkennen<br />

gut<br />

B&W<br />

685<br />

TESTERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

B&W 685<br />

Bereits der Name Bowers & Wilkins lässt Großes<br />

vermuten und schraubt die Erwartungshaltung<br />

nach oben. Dass ein B&W-Lautsprecherpaar<br />

nicht nur den prall gefüllten Geldbeuteln vorbehalten<br />

ist, sondern durchaus auch erschwinglich<br />

sein kann, wird mit den Regallautsprechern<br />

685 unter Beweis gestellt. Bereits ihr Design<br />

lässt auf den britischen Hersteller mit den zwei<br />

großen Buchstaben schließen, ist dieses doch<br />

an ihre Vorgängerversionen angelehnt. Dass<br />

sie sich nicht nur in ihrer Optik, sondern auch in<br />

der technischen Ausführung einiges von ihren<br />

größeren Geschwistern abgeschaut haben, ist<br />

ebenfalls von außen zu erahnen. Die Front der<br />

Gehäuse ist mit Softlack beschichtet, in sie sind<br />

die beiden Chassis sowie sämtliche Schrauben<br />

sehr elegant eingelassen. Unser Testmodell ist<br />

mit einem Echtholzfurnier versehen, das den<br />

685 ein rustikal-modernes Auftreten verleiht.<br />

Damit wäre es fast eine Verschmähung, die<br />

beiden Lautsprecher <strong>im</strong> Regal verschwinden zu<br />

lassen. Alternativ lassen sie sich auf Stativen<br />

oder mit der standardmäßigen Halterung auf<br />

Der sogenannte Phase-Plug sitzt fest in der Mitte des<br />

Tiefmitteltöneres an der Stelle des Konus<br />

der Rückseite direkt an einer Wand montieren.<br />

Das Anschlussterminal bietet eine angenehme<br />

Zugänglichkeit und überzeugt mit vergoldeten<br />

Buchsen in Bi-Wiring-Ausführung.<br />

Nicht nur der 25-Mill<strong>im</strong>eter-Hochtöner ist aus<br />

Aluminium gefertigt, sondern auch die kunstvolle<br />

Platte mit Bowers-&-Wilkins-Aufschrift,<br />

die ihn umgibt. Seine Aufhängung ist sehr weich<br />

gestaltet, was ihm den einen oder anderen<br />

Pluspunkt gegenüber seinen Vorgängern einbringt.<br />

Auch wenn man be<strong>im</strong> Nautilus-Hochtöner<br />

<strong>im</strong>mer zuerst an das typische Horn auf den<br />

B&W-Lautsprechern denkt, gibt es ebenso Modelle,<br />

die dieses in sich verborgen tragen. So<br />

verhält es sich bei den 685-Lautsprechern, die<br />

das konisch zulaufende Rohr, das mit Dämmmaterial<br />

gefüllt ist, <strong>im</strong> Inneren enthalten. Damit<br />

soll verhindert werden, dass der rückseitig<br />

abstrahlende Schallanteil an der Rückwand zu<br />

einem Druckstaueffekt* führt. Nicht nur von<br />

innen, sondern auch von außen ist die sehr<br />

nah beieinanderliegende Anordnung der beiden<br />

Treiber festzustellen. Dies soll vor allem den<br />

Sweetspot erweitern und eine winkelunabhängigere<br />

Hörposition ermöglichen. Typisch für die<br />

Lautsprecher des britischen Herstellers ist die<br />

Wahl des Kevlarmembranmaterials. Die leichtgewebte<br />

Faser besticht vor allem durch hohe<br />

Stabilität. Am 165-Mill<strong>im</strong>eter-Tiefmitteltöner ist<br />

ein Phase-Plug angebracht, welches einerseits<br />

den Wirkungsgrad erhöht, aber auch ein echter<br />

Blickfang ist. Unter dem Tiefmitteltontreiber<br />

sitzt der Bassreflexkanal*, den B&W als strömungsopt<strong>im</strong>ierten<br />

Flowport bezeichnet. Die<br />

kleinen Vertiefungen innerhalb der Röhre ähneln<br />

den D<strong>im</strong>ples auf einem Golfball und sollen<br />

Luftströmungsgeräusche vermeiden. Mit den<br />

beiden mitgelieferten Schaumstoffverschlüssen<br />

lässt sich die Gehäuseöffnung teilweise<br />

oder komplett verschließen. Damit kann man<br />

den Tieftonanteil manuell regulieren und an die<br />

eigene Raumakustik anpassen.<br />

Bedachter Klang<br />

Geht man mit einem Lautsprecher dieses Namens<br />

in den Hörtest, erwartet man fast schon<br />

einen spektakulären Klang. Tatsächlich üben<br />

sich die B&W <strong>im</strong> britischen Understatement,<br />

was uns gut gefiel. Denn übertrieben muss ein<br />

Lautsprecher nicht klingen, um uns zu überzeugen.<br />

Der Hochtöner vermittelte eher einen<br />

zurückhaltenden Klangeindruck, der den kleinen<br />

B&Ws fast schon einen dunklen Klangcharakter<br />

verleiht. Becken, Hi-Hats und Triangeln traten<br />

in den Hintergrund zurück und überließen lieber<br />

den mittigen Instrumenten das Klangfeld.<br />

Positiv waren in diesem Zusammenhang vor<br />

allem Gesangsst<strong>im</strong>men, die keinerlei Betonung<br />

<strong>im</strong> Konsonantenbereich und bei der S-Laut-<br />

Wiedergabe aufwiesen. Zwar klangen sie in den<br />

oberen Mitten etwas gefärbt, dafür konnten sie<br />

mit einem kräftigen Grundton <strong>im</strong> Sprachbereich<br />

überzeugen. Glänzte der Hochtonbereich durch<br />

geschmeidig präsentierte Klänge, gingen vor<br />

allem Bass<strong>im</strong>pulse äußerst kräftig und druckvoll<br />

zu Werke. Angesichts der Größe der beiden Kompakten<br />

konnte uns der Tieftonbereich vollends<br />

überzeugen und ist für unseren Geschmack fast<br />

schon überrepräsentiert. Besonders <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino<br />

wird sich dies positiv bemerkbar machen.<br />

Ergebnis<br />

82 %<br />

gut<br />

Bilder: Auerbach Verlag, B&W, Mordaunt<br />

74<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Die Mordaunt Short Mezzo 2 setzt auf einen Tiefmitteltöner ohne den typischen Konus <strong>im</strong> Zentrum – auch hier<br />

ist das Anschlussfeld Bi-Amping fähig. Rechts unten ist der Hochtöner <strong>im</strong> Detail sichtbar<br />

gut<br />

Mordaunt Short<br />

Mezzo 2<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

MORDAUNT SHORT MEZZO 2<br />

Was haben Mordaunt Short und Marantz gemeinsam?<br />

Die britische Lautsprecherschmiede<br />

wird in Deutschland vom He<strong>im</strong>kinospezialisten<br />

vertrieben. Der Regallautsprecher Mezzo<br />

2 entstammt der gleichnamigen Familie, die<br />

zusammen ein komplettes Surround-Set bildet.<br />

Erste Auffälligkeit des Speakers ist sein<br />

futuristisches Auftreten. Auch ohne Echtholz<br />

schafft es das Lautsprecherpaar, sich mit verschiedenen<br />

Furnieren an jeden Wohnraum optisch<br />

anzupassen. Die abgerundeten Gehäuseseiten<br />

verbessern sowohl das Aussehen als<br />

auch die Klangqualität. Stehende Wellen <strong>im</strong><br />

Inneren werden dadurch auf ein Min<strong>im</strong>um begrenzt.<br />

Eine Abrundung der Gehäusekanten<br />

könnte Kantenreflexionen jedoch noch weiter<br />

einschränken. Die magnetische Frontabdeckung<br />

veredelt das Aussehen des Mezzo 2 zusätzlich.<br />

Auch die Gehäuserückseite weiß mit ihrem Bi-<br />

Wiring-Terminal zu überzeugen. Die silberfarbenen<br />

Lautsprecherbuchsen, die sogenannten<br />

Bullet-Plugs, werden zusammen mit den geschwungenen<br />

Brücken zum wahren Blickfang.<br />

Das gut gedämmte Innere und die Gehäuseverstrebungen<br />

wirken störenden Resonanzen entgegen<br />

In die Vorderseite des 2-Wege-Lautsprechers<br />

sind die beiden aus Aluminium gefertigten Chassis<br />

eingelassen. Die 25-mm-Hochtonkalotte ragt<br />

sogar etwas darüber hinaus und wurde zur<br />

akustischen Entkopplung in Gummi eingelagert.<br />

Als äußerst ausgefallen lässt sich Mordaunt<br />

Shorts akustische Bedämpfung des nach<br />

hinten abgestrahlten Schallanteils bezeichnen.<br />

Die Aspired Tweeter Technology, kurz ATT, soll<br />

einen <strong>im</strong> Gehäuse entstehenden Druckstaueffekt*<br />

el<strong>im</strong>inieren. Dazu sind am Hochtöner neun<br />

Resonatorröhren befestigt, die zusammen mit<br />

den Belüftungsöffnungen auf der Oberseite ausreichend<br />

Platz zum Atmen bieten sollen. Etwas<br />

gewöhnlicher fällt hingegen die Konstruktion<br />

des 16,5-cm-Tiefmitteltöners aus. Dieser wurde<br />

ebenfalls aus Aluminium gefertigt, wodurch er<br />

sein geringes Gewicht trotz hoher Steifigkeit erhält.<br />

Die Frequenzweiche, die die beiden Treiber<br />

mit den passenden akustischen Signalanteilen<br />

versorgt, sitzt hinter dem Hochtöner und über<br />

den Verstrebungen. Die ausreichend d<strong>im</strong>ensionierte<br />

Bassreflexöffnung* sitzt ebenfalls auf<br />

der Vorderseite und unterstützt den darüberliegenden<br />

Tiefmitteltöner mit einer Erweiterung<br />

des Tiefgangs. Die Platzierung kann mitunter<br />

zwar zu leichten Luftströmungsgeräuschen<br />

führen, sie ist bei wandnaher Aufstellung jedoch<br />

einer rückseitigen Anordnung vorzuziehen.<br />

Positiv ist uns die Bedämpfung sowohl <strong>im</strong><br />

Inneren des Lautsprechers als auch direkt <strong>im</strong><br />

Reflexkanal* aufgefallen.<br />

Überzeugende Konstruktion<br />

Unseren Hörtest begannen wir mit moderner<br />

Rockmusik, die durch ihr hohes Maß an Kompression<br />

zwar keinen audiophilen Anspruch<br />

hegt, dafür den aktuellen Musiktrend gut widerspiegelt.<br />

Den verzerrten Gitarrenwänden fehlte<br />

es an den dringend benötigten Mitten, wodurch<br />

ihnen etwas an Lebendigkeit genommen wurde.<br />

Bassgitarren klangen teilweise zu überrepräsentiert,<br />

was bereits auf einen auf modern<br />

getunten Frequenzgang schließen lässt. Der<br />

unausgeglichene Mittenbereich wird von leichten<br />

Durchschwingungseffekten des Gehäuses<br />

unterstützt. Von einem überbetonten Hochtonbereich,<br />

wie er bei modern ausgerichteten Lautsprechern<br />

häufig zu finden ist, haben die Entwickler<br />

glücklicherweise abgesehen. Die beiden<br />

Mezzo 2 zeigten sich in dieser Disziplin sogar<br />

äußerst feinfühlig und gaben Schlagzeugbecken<br />

und Triangeln in voller Orchesterbesetzung mit<br />

angenehmer Zurückhaltung wieder. Gesangsst<strong>im</strong>men<br />

profitierten ebenso von der Hochtönerkonstruktion,<br />

die harte Konsonanten und<br />

S-Laute abmilderte. Das frei atmende Chassis<br />

spielt hier seine Stärken aus. Die Königsdisziplin<br />

für einen Lautsprecher ist aber <strong>im</strong>mer noch die<br />

Wiedergabe von komplexen Orchesterstrukturen.<br />

Während feinste Details auch hier korrekt dargestellt<br />

wurden, machte der Mittenbereich unseren<br />

Kesselpauken wieder einen Strich durch die Rechnung.<br />

Anschlagsgeräusche und Impulse wurden<br />

nur träge wiedergegeben. Unserer Flamencotänzerin,<br />

die sich von einer Nylongitarre begleiten<br />

ließ, fehlte es teilweise an Direktheit. Die Wiedergabe<br />

ihrer kreisrunden Bewegungen quer über<br />

die akustische Bühne wussten die beiden Mezzo<br />

2 hingegen überzeugend zu vermitteln.<br />

Ergebnis<br />

77 %<br />

gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 75


Test l Regallautsprecher<br />

Links: Die kristallartige Strucktur des Tiefmitteltöners sorgt für geringe Partialsschwingungsneigung. Rechts<br />

oben sind die Bi-Amping fähigen Anschlüsse und darunter der Bändchenhochtöner* <strong>im</strong> Detail zu sehen<br />

sehr gut<br />

Elac<br />

BS 243<br />

TESTERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

ELAC BS 243<br />

Frisch von der Kieler Werft ist der BS 243 von<br />

Elac in unserem Testhafen eingetroffen. Das<br />

Kompaktlautsprechermodell entstammt dem<br />

sechsteiligen Surround-Set Linie 240 und spricht<br />

dadurch gleichermaßen Hi-Fi-Enthusiasten wie<br />

Mehrkanalfans an. Das Gehäuse ist sowohl in<br />

Echtholzfurnier als auch in Klavierlackbeschichtung<br />

erhältlich und weist in puncto Verarbeitung<br />

keinerlei Makel auf. Die Gehäusefront tritt optisch<br />

besonders durch die beiden Lautsprecherchassis<br />

in Erscheinung, die dem Kenner ihre<br />

Besonderheit offenbaren. Elacs berühmter Jet-<br />

Hochtöner kommt, nun bereits in seiner dritten<br />

Version, auch in den kleinen Regallautsprechern<br />

zum Einsatz. Die Membran des Bändchenhochtöners*<br />

besteht aus einer lamellenförmig gefalteten<br />

Folie, die von einem Neodymmagneten<br />

angetrieben wird und sich je nach anliegendem<br />

Signal öffnet und wieder schließt. Damit wird Luft<br />

in Bewegung gesetzt und es entsteht der für uns<br />

hörbare Schall. Die akustische Wirkungsfläche<br />

der gefalteten Folie übersteigt die eines üblichen<br />

Kalottenhochtöners um ein Vielfaches, was zu ei-<br />

Der leistungsfähige Tiefmitteltöner ist in einem sehr gut<br />

gedämmten Gehäuse untergebracht<br />

ner schnellen und <strong>im</strong>pulsfreudigen Wiedergabe<br />

führt. Herkömmliche Kalottenhochtöner reagieren<br />

in der Regel nicht ganz so schnell. Aber auch<br />

der Tiefmitteltöner des 2-Wege-Systems sticht<br />

mit seiner patentierten Kristallmembran sofort<br />

ins Auge. Der 150 Mill<strong>im</strong>eter (mm) große Konus<br />

besteht aus einem Verbundmaterial aus Aluminium<br />

und Zellstoff, das kristallförmig geprägt ist.<br />

Dadurch wird die Membran versteift und zeitgleiche<br />

entgegengesetzte Auslenkungen, sogenannte<br />

Partialschwingungen, werden reduziert. Dies<br />

beugt Interferenzen vor und min<strong>im</strong>iert Klangverfärbungen.<br />

Mit einer ergänzenden Befestigung<br />

der Schwingspule auf der Membranunterseite<br />

soll der tieffrequente Übertragungsbereich erweitert<br />

werden. Die Bassreflexkonstruktion* mit<br />

Öffnung auf der Rückseite sorgt bei wandnaher<br />

Aufstellung für eine zusätzliche Bassverstärkung.<br />

Ist dies nicht gewünscht, helfen die beiden<br />

ineinander steckbaren Schaumstoffteile zur<br />

zweistufigen Verschließung des Reflexkanals*.<br />

Auf beide konnten wir während des gesamten<br />

Testdurchlaufs verzichten. Bereits voropt<strong>im</strong>iert<br />

wurde das Gehäuse in seinem Inneren, indem<br />

es randvoll mit Dämmmaterial gefüllt wurde,<br />

um stehende Wellen zu bedämpfen. Gehäuseresonanzen<br />

durch mitschwingende Seitenwände<br />

werden mit Verstrebungen auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert.<br />

Das Anschlussterminal ist für den Bi-Wiring-Betrieb<br />

ausgelegt und n<strong>im</strong>mt alle gängigen<br />

Lautsprecherkabel von Bananenstecker bis<br />

Kabelschuh entgegen.<br />

Unaufgeregter Klang<br />

Trotz der zweiten Schwingspulenaufhängung des<br />

Tiefmitteltöners und des damit verbundenen<br />

Namensanhangs XR („eXtended Range“, zu<br />

Deutsch: „erweiterter Übertragungsbereich“)<br />

schaffen es die beiden Lautsprecher nicht, bis<br />

in die tiefsten Lagen vorzudringen. Bass<strong>im</strong>pulse<br />

werden zwar sehr trocken reproduziert, trotzdem<br />

ist das tieffrequente Ausklingverhalten etwas<br />

gebremst. Von den unteren Mitten bis hin zu den<br />

höchsten Frequenzen versprühen die Lautsprecher<br />

dafür enorme Transparenz. Die BS 243 versuchen<br />

ihre Größe nicht durch Effekthascherei<br />

auszugleichen, sondern setzen auf weitgehende<br />

Linearität. Bereits überbetonte Gesangsst<strong>im</strong>men<br />

werden nicht zusätzlich angehoben und<br />

Schlagzeug- sowie Orchesterbecken erklangen<br />

zu keiner Zeit überspitzt. Besonders das Klangbeispiel<br />

eines in den hohen Lagen spielenden<br />

Steinway-Flügels wusste zu gefallen und spielte<br />

äußerst realitätsnah und emotional auf. Saiteninstrumente<br />

hatten einen sehr homogenen<br />

Anschlag mit leicht zurückhaltenden Obertönen,<br />

die einer gezupften Flamencogitarre nichts an<br />

Natürlichkeit nahmen. Die Kombination aus Jet-<br />

III-Hochtöner und Kristalltiefmitteltöner machte<br />

sich besonders in der Abbildung der Stereobreite<br />

bemerkbar. In der Wagner-Ouvertüre zu „Der<br />

Fliegende Holländer“ erstreckten sich einzelne<br />

Instrumente über die komplette akustische<br />

Bühne und blieben dabei doch jederzeit ortbar.<br />

Die Tiefe des Raumes lieferte gute Ergebnisse,<br />

könnte mit einem erweiterten Bassbereich jedoch<br />

noch etwas weitläufiger sein. Mit einem<br />

gut abgest<strong>im</strong>mten Subwoofer lässt sich mit den<br />

BS 243 ein komplettes Mehrkanalset aufbauen,<br />

dessen Stärke in der Surround-Wiedergabe liegt.<br />

Ergebnis<br />

sehr gut<br />

87 %<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Elac, JBL<br />

76<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Die LS40 wird von dem großen Tieftöner und dem Mitteltonhorn in ihrer optischen Erscheinung best<strong>im</strong>mt.<br />

Rechts oben sind die Bi-Amping fähigen Anschlüsse und darunter das Mitteltonhorn <strong>im</strong> Detail erkennbar<br />

sehr gut<br />

JBL<br />

LS40<br />

TESTERGEBNIS<br />

gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

JBL LS40<br />

Der US-amerikanische Hersteller JBL blickt mittlerweile<br />

auf eine über 100-jährige Firmengeschichte<br />

zurück. In dieser Zeit hat man sowohl<br />

professionelle Studiomonitore als auch Lautsprecher<br />

für den He<strong>im</strong>bereich entwickelt. Augenscheinlich<br />

kombiniert der Spezialist beide<br />

Welten in seinem Regallautsprecher LS40. Bei<br />

einer Höhe von fast 50 cm erinnert das Lautsprecherpaar<br />

eher an ein Beschallungssystem<br />

und es dürfte schwer werden, das Paar noch<br />

in einem Bücherregal unterzubringen. Die konstant<br />

arrondierten Gehäuseseiten runden das<br />

Gesamtbild ab und beugen Kantendispersionen<br />

wirkungsvoll vor.<br />

Der LS40 ist ein 3-Wege-Lautsprecher mit Tiefmitteltöner,<br />

Hochtöner und einem Superhochtöner.<br />

Letzterer ist 19 mm groß und besteht aus<br />

einer Polyesterfolienmembran. Der bereits von<br />

Natur aus mit einem hohen Bündelungsgrad<br />

ausgestattete Ringstrahler wird zusätzlich von<br />

einem Waveguide unterstützt, das schallführend<br />

auf die austretenden Schallwellen wirkt.<br />

Angetrieben wird das Superhochtonchassis von<br />

einem Neodymmagneten. Die Trennung zwischen<br />

Hochtöner und Superhochtöner geschieht<br />

bei sieben Kilohertz (kHz). Die 50-mm-Kalotte<br />

des Tweeters besteht aus reinem Titan und sitzt<br />

deutlich hinter den beiden umliegenden Schallwandlern.<br />

Bei den Regallautsprechern LS40 handelt<br />

es sich um eine Hornkonstruktion mit Druckkammer,<br />

bei der vor der Hochtonmembran ein<br />

Horn angebracht ist. Dieses dient ähnlich dem<br />

Waveguide des Superhochtöners als Schallführung<br />

und formt die abgegebenen Schallwellen<br />

anhand der Öffnung. Als Ergebnis erhält man ein<br />

sehr gerichtetes Signal, das den Schalldruck <strong>im</strong><br />

Abstrahlbereich deutlich erhöht. Da die Länge<br />

des Horns mit sinkender Frequenz exponentiell<br />

zunehmen müsste und der Regallautsprecher<br />

dann nur noch in einen Schrank passen würde,<br />

wird der Hochtöner bei 2,6 Kilohertz abgekoppelt.<br />

Den übrigen Frequenzbereich übern<strong>im</strong>mt<br />

der 16,5-cm-Tiefmitteltöner. Dieser besteht aus<br />

einer Zellstoffmembran, die in einem Aluminiumgusskorb<br />

sitzt und von einem Neodymmagneten<br />

angetrieben wird. Unterstützung erhält das<br />

Tieftonchassis von einem Reflexkanal* auf der<br />

Gehäuserückseite. Bei der Aufstellung des Lautsprechers<br />

sollte man allerdings darauf achten,<br />

ihn nicht zu nah an eine Wand zu stellen, um<br />

einen Druckstaueffekt*, eine frequenzabhängige<br />

Schalldruckverstärkung, ausschließen zu<br />

können. Unter der Öffnung sitzt das vergoldete<br />

Anschlussterminal, das Bi-Wiring- und Bi-Amping-fähig<br />

ist und damit den Betrieb von zwei<br />

unabhängigen externen Verstärkern ermöglicht.<br />

in der professionellen Studiobranche strebten<br />

wir dem Hörtest mit hoher Erwartungshaltung<br />

entgegen. Schnell konnten wir unseren<br />

Klangeindruck als hell ausgerichtet definieren,<br />

obertonreiche Akustikgitarren wurden<br />

unterstützt und erhielten die nötige Plastizität.<br />

Snaredrums profitierten ebenso von dem<br />

ausgeprägten Präsenzanteil und setzten sich<br />

in voller Musikband-Besetzung mit kräftigen<br />

Anschlagsgeräuschen durch. Becken und Triangeln<br />

klangen zu keiner Zeit überspitzt und<br />

rückten nicht negativ in den Vordergrund. Eine<br />

Medaille hat jedoch <strong>im</strong>mer zwei Seiten und so<br />

forderte der helle Grundcharakter doch noch<br />

seinen Tribut. Denn gerade Gesangsst<strong>im</strong>men<br />

legten eine starke S- und T-Laut-Betonung an<br />

den Tag. Sprecherst<strong>im</strong>men profitierten hingegen<br />

von einer Anhebung der unteren Mitten,<br />

durch die sie besonders kraftvoll erklangen.<br />

Tief abgest<strong>im</strong>mte Musikinstrumente wie Bassgitarren<br />

wirkten dadurch hingegen meist zu<br />

dominant. Beeindrucken konnte uns besonders<br />

die räumliche Tiefenwiedergabe, die passend<br />

dazu von einer sehr breiten Klangbühne unterstützt<br />

wurde. Unsere Flamencotänzerin schien<br />

gar nicht mehr zum Bühnenrand zurückkehren<br />

zu wollen und ging lieber <strong>im</strong>mer weiter in die<br />

Tiefe des Raumes hinein. Mit Betonungen <strong>im</strong><br />

Präsenz- und Mittenbereich sowie durch die<br />

eindrucksvolle Tiefenwiedergabe bieten sich<br />

die JBL-LS40-Regallautsprecher dazu an, aus<br />

ihnen ein vollständiges Surround-Lautsprecherset<br />

aufzubauen.<br />

Im Detail ist der 19 mm Superhochtöner mit seinem<br />

Waveguide zu erkennen<br />

Unendliche Weiten<br />

Aufgrund des stabilen Gehäuses, der Hornkonstruktion<br />

und JBLs jahrelanger Erfahrung<br />

Ergebnis<br />

sehr gut<br />

87 %<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 77


Test l Regallautsprecher<br />

Die Koaxialbauweise der KEF- Lautsprecher bringt Vorteile in der räumlichen Abbildung. Rechts oben ist das<br />

Anschlussfeld mit den innovativen Link-Schaltern und darunter der Hochtöner <strong>im</strong> Detail abgebildet<br />

sehr gut<br />

KEF<br />

Q100<br />

TESTERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

KEF Q100<br />

Der britische Hersteller KEF hat seine Classic-Q-<br />

Serie in der nunmehr achten Generation neu aufgelegt.<br />

Mit den Einzelkomponenten lassen sich<br />

die verschiedensten He<strong>im</strong>kinopakete schnüren –<br />

wir haben das kleinste Modell, die Q100, zum<br />

Test beordert. Der Regallautsprecher setzt auf<br />

ein klassisches 2-Wege-Bassreflexsystem*, das<br />

die patentierten Uni-Q-Lautsprecher in sich trägt.<br />

Geändert wurde das bislang nach hinten abgerundete<br />

Gehäusedesign. Hier setzen die Briten nun<br />

auf einen klassisch rechteckigen Aufbau, der bis<br />

zu 30 Prozent mehr an Gehäusevolumen enthält.<br />

Dies soll vorrangig einer kräftigeren und tieferen<br />

Basswiedergabe zugute kommen. Ebenfalls überarbeitet<br />

wurde das Anschlussfeld, das sich durch<br />

die komplette neue Q-Serie zieht. Das Terminal ist<br />

Bi-Wiring-fähig und wurde komplett vergoldet. Auf<br />

Brücken zwischen den einzelnen Buchsen wurde<br />

wie bereits bei der Reference-Serie verzichtet,<br />

denn auch diese wurden durch einen Schraubmechanismus<br />

ersetzt. Außerdem zeigt sich<br />

das Terminal sehr anschlussfreudig und n<strong>im</strong>mt<br />

Bananenstecker und Kabelschuhe entgegen.<br />

Die handlichen und auch an der Wand zu befestigenden<br />

Lautsprecher sind in verschiedenen Farben erhältlich<br />

Der Q100 ist zwar der kleinste Lautsprecher<br />

der neuen Serie, dennoch profitiert er vom vergrößerten<br />

Hochtonchassis. War dieses bei der<br />

iQ-Serie noch 19 mm groß, ist es mittlerweile auf<br />

beachtliche 25 mm angewachsen. Die Kalotte<br />

ist wie bei anderen Sets zweilagig versteift und<br />

hat einen noch größeren Magneten erhalten.<br />

Dahinter befindet sich eine mechanische Röhre,<br />

die dafür zuständig ist, den Hochtöner zu<br />

belüften. Technisch gesehen verringert dies<br />

den Druckstaueffekt*, senkt auftretende Verzerrungen<br />

und erhöht damit dessen Bandbreite.<br />

Aber auch direkt vor dem Hochtöner hat KEF einige<br />

Opt<strong>im</strong>ierungen vorgenommen, die sich in der<br />

Tangerine-Waveguide-Technologie wiederfinden.<br />

Diese dient zum einen dem mechanischen<br />

Schutz der Kalotte und soll zum anderen dank<br />

verbesserter Schallführung das Abstrahlverhalten<br />

erweitern. Mit dem Prinzip der koaxialen<br />

Bauform kommt der Q100 dem Ideal einer Punktschallquelle<br />

bereits sehr nahe. Das führt in der<br />

Regel jedoch zu einer Verfärbung des Hochtöners<br />

durch das Tieftonchassis. Um dies zu vermeiden,<br />

setzt der 130-mm-Uni-Q-Tiefmitteltöner<br />

auf eine überarbeitete Sickenform. Der Konus<br />

besteht aus Aluminium und wurde mit einem<br />

Dämpfungsring ausgestattet, der Resonanzen<br />

vermeiden soll. Die Impulswiedergabe wurde<br />

mit einem größeren Antriebsmagneten und einer<br />

längeren Schwingspule, die in einem kürzeren<br />

Magnetspalt sitzt, opt<strong>im</strong>iert.<br />

Angenehme Zurückhaltung<br />

Die vielen technischen Neuerungen machen<br />

sich auch be<strong>im</strong> Klang der Regallautsprecher<br />

bemerkbar. Der Hochtonbereich wirkt sehr neutral,<br />

ohne unangenehme Färbungen. Triangeln<br />

saßen in voller Orchesterbesetzung genau am<br />

richtigen Platz, ohne zu spitz oder vordergründig<br />

zu klingen. Sie schienen sogar etwas zu<br />

dezent und zurückhaltend zu agieren. Unsere<br />

Sopranistin teilte sich ebenfalls realitätsnah<br />

mit und löste sich gut trennbar von ihrer Orgelbegleitung.<br />

Dennoch hätte sie für unseren<br />

Geschmack noch einen kleinen Schritt nach<br />

vorn gehen können, was sie noch etwas lebendiger<br />

gemacht hätte. Gesangsst<strong>im</strong>men profitierten<br />

von der angenehmen Zurückhaltung<br />

und gaben S-Laute ausgeglichen wieder. Nur<br />

starken Konsonanten merkte man eine leichte<br />

Überbetonung an. Bassgitarren wurden sehr<br />

plastisch und knorrig wiedergegeben. Selbst<br />

tiefere Impulse klangen noch straff und kräftig<br />

unterhalb des Mittenbereiches. In die tiefsten<br />

Lagen konnten die Q100 dennoch nicht vordringen,<br />

hier fehlt es ihnen an der dafür benötigten<br />

Gehäusegröße. Ein Steinway-Flügel erklang sehr<br />

dynamisch und erstreckte sich über die komplette<br />

Stereo basisbreite. Bis auf eine leichte<br />

Färbung <strong>im</strong> Melodiespiel fühlten wir uns, als<br />

hätten wir direkt vor dem Konzertflügel Platz<br />

genommen. Unsere gesammelten Höreindrücke<br />

bestätigten sich auch in Wagners Ouvertüre<br />

von „Der Fliegende Holländer“. Das Orchester<br />

erstreckte sich sehr weitläufig und überzeugte<br />

mit einer ausgesprochen guten Lokalisierbarkeit<br />

der einzelnen Instrumentengruppen. Nur<br />

die Dynamikfähigkeit der kleinen Klangstrahler<br />

wirkte bei dem wellenartigen Aufbau der Oper<br />

etwas eingeschränkt.<br />

Ergebnis<br />

sehr gut<br />

85 %<br />

Bilder: Auerbach Verlag, KEF, Nubert<br />

78<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Die nuVero 4 ist klassisch bestückt mit Kalottenhochtöner und Tiefmitteltöner. Rechts oben lässt sich das Anschlussfeld<br />

mit den Klangschaltern begutachten, darunter der Hochtöner in einer Detailaufnahme<br />

sehr gut<br />

Nubert<br />

nuVero 4<br />

TESTSIEGER<br />

sehr gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

3.2011<br />

NUBERT NUVERO 4<br />

Mit dem nuVero 4 hat Nubert einen Regallautsprecher<br />

<strong>im</strong> Programm, der auf dem jahrelangen<br />

Know-how der schwäbischen Lautsprecherschmiede<br />

beruht. Rein äußerlich sticht bereits die<br />

Verarbeitung heraus, denn sowohl die Rückseite<br />

als auch die abgesetzte Gehäusefront sind sauber<br />

ausgeführt und elegant abgerundet. Dies schmeichelt<br />

nicht nur dem Auge, sondern min<strong>im</strong>iert<br />

gleichzeitig das Maß der Kantenbeeinflussung auf<br />

das Abstrahlverhalten. Das Anschlussterminal<br />

und die Bassreflexöffnung* sind sorgfältig in das<br />

Gehäuse eingelassen. Da die Regallautsprecher<br />

besonders für den anspruchsvollen Hörer gebaut<br />

werden, ist das Anschlussfeld in einer Bi-Amping-<br />

Variante ausgelegt. Der Regallautsprecher macht<br />

nicht nur von außen eine gute Figur. Versteifungselemente<br />

und Dämmmaterial <strong>im</strong> Inneren bekämpfen<br />

akustische Resonanzen und stehende Wellen<br />

wirkungsvoll. Die 2-Wege-Konstruktion besteht<br />

aus einem Hoch- sowie einem Tiefmitteltöner. Der<br />

Hochtonschallwandler wurde vom norwegischen<br />

Lautsprecherspezialisten Seas entwickelt und<br />

besteht aus einer 26-mm-Gewebekalotte. Mit<br />

Ein offenes Gehe<strong>im</strong>nis bei Nubert ist das speziell<br />

angepasste Design der Frequenzweichen<br />

eigener Schallkammer und ausreichend Dämmmaterial<br />

werden die rückseitig abgestrahlten Frequenzen<br />

effizient absorbiert. Laut Firmenchef<br />

Günther Nubert soll der Hochtöner dem Rundstrahlverhalten<br />

einer 19er-Kalotte entsprechen<br />

und das Stereodreieck um bis zu 30 Grad öffnen.<br />

Davon profitieren vor allem Hörer, die außerhalb<br />

des Sweetspot Platz nehmen. Mit einer eigenen<br />

Schallführung <strong>im</strong> Inneren der Frontplatte soll<br />

das Bündelungsmaß zusätzlich reduziert und die<br />

Richtwirkung erweitert werden. Ungewöhnlich ist<br />

die relativ tiefe Übernahmefrequenz von 2 000 Hz<br />

zwischen den beiden Tweetern. Damit entlastet<br />

die Hochtonkalotte den 18-cm-Tiefmitteltöner,<br />

sodass dieser nicht für eine zusätzliche Schallbündelung<br />

sorgt. Das Chassis besteht aus einem<br />

Verbundmaterial aus Glasfaser und Zellstoff, das<br />

bei geringem Gewicht eine hohe Steifigkeit der<br />

Membran verspricht. So kombiniert Nubert hohe<br />

Impulstreue mit geringen Verzerrungswerten.<br />

Klangabst<strong>im</strong>mung<br />

Zur wohnraumfreundlichen Klangabst<strong>im</strong>mung<br />

und zur eigenen Geschmacksanpassung wurde<br />

dem Lautsprecher eine Klangschaltung spendiert,<br />

die sich auf der Rückseite zwischen den<br />

Lautsprecherklemmen befindet. Mit den drei Höhen-,<br />

Mitten- und Bassschaltern ergeben sich<br />

insgesamt bis zu zwölf verschiedene Klangoptionen.<br />

Im Hörtest stellte sich heraus, dass der<br />

Höhenschalter besonders für akustisch stark<br />

bedämpfte Räume geeignet ist. Der Bassschalter<br />

wechselt seine Einstellung zwischen „Neutral“<br />

und „Voluminös“. Letztere überzeugt vornehmlich<br />

bei leisem Hören, da mit einer tiefmittigen<br />

Absenkung ein höherer Lautheitseindruck entsteht.<br />

Der außerhalb der nuVero-Serie untypische<br />

Mittenschalter soll auftretende Kantenreflexionen<br />

mit einer Absenkung in den oberen Mitten<br />

zusätzlich ausgleichen. Hierbei gilt es zu beachten,<br />

dass diese Absenkung bereits in der Klangeinstellung<br />

„Neutral“ enthalten ist.<br />

Auch wenn es sich bei dem nuVero 4 um einen<br />

Regallautsprecher handelt, ist es sein Anspruch,<br />

sich mit deutlich größerer Konkurrenz zu messen.<br />

Gleich von Beginn unseres Hörvergleichs<br />

spürten wir die kräftig-frische Klangfarbe der<br />

kleinen Lautsprecher. Rockmusik sprühte geradezu<br />

vor Durchsichtigkeit und Klarheit, die wir<br />

eher von aktiven Vertretern aus dem Tonstudio<br />

gewohnt waren. Man merkt, dass die Nuberts<br />

nicht versuchen, die ihnen zugespielten Musiksignale<br />

zu verbiegen oder etwa einen persönlichen<br />

Klang aufzudrücken. Orchestrale Musik<br />

überzeugte vorrangig durch ein eindrucksvoll<br />

gezeichnetes Stereobild. Einzelne Instrumente<br />

ließen sich jederzeit in der Breite als auch in<br />

der Tiefe der akustischen Bühne lokalisieren.<br />

Eine Triangel wurde mit der nötigen Feinfühligkeit<br />

wiedergegeben, ohne dabei überspitzt zu<br />

klingen oder zu weit in den Vordergrund zu rücken.<br />

Kesselpauken überzeugten mit kräftigem<br />

Anschlag und einem straffen Ausklingverhalten.<br />

Nur der fehlende Tiefbass unterscheidet die<br />

nuVero 4 von ausgewachsenen Standlautsprechern,<br />

was aufgrund ihrer Gerätekategorie aber<br />

völlig normal ist. Den von Nubert angegebenen<br />

Frequenzgang bis 49 Hz bei plus/minus drei Dezibel<br />

konnten wir sowohl in unserem Hörraum als<br />

auch am Messplatz nachvollziehen.<br />

Ergebnis<br />

sehr gut<br />

89 %<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 79


Test l Regallautsprecher<br />

Fazit<br />

Für unseren Vergleichstest haben wir acht aktuelle<br />

Modelle der Kategorie Regallautsprecher<br />

zusammengetragen und sie hinsichtlich ihrer<br />

Wiedergabequalität, Ausstattung und Verarbeitung<br />

sowie ihrer Benutzerfreundlichkeit untersucht.<br />

Dabei durften wir feststellen, dass<br />

die Hersteller auf unterschiedliche Konzepte<br />

zurückgreifen, um den kleinen Schallwandlern<br />

die größtmögliche Klangqualität zu entlocken.<br />

Vom Bändchenhochtöner* über koaxial angeordnete<br />

Treiber bis hin zum Hornlautsprecher<br />

wurden keine Mühen gescheut, das Bücherregal<br />

klanglich auszufüllen. Während unseres<br />

Tests lernten wir die unterschiedlichsten Nationalitäten<br />

mit ihren eigenen Klangvorstellungen<br />

kennen – von den verstecktesten Regionen der<br />

Bundesrepublik quer durch Europa bis nach<br />

Übersee. Egal welcher Herkunft, eine Eigenschaft<br />

verbindet sie dennoch alle: Unsere getesteten<br />

Lautsprecher spielen auf hohem Niveau<br />

und bieten dabei interessante Unterschiede<br />

in ihrer klangliche Eignung. Damit sollte für<br />

jeden Geschmack, egal wie ausgefallen, ein<br />

passendes Modell dabei sein.<br />

Unser Testfeld hat gezeigt, dass es durchaus<br />

größere Unterschiede zwischen den Kompaktlautsprechern<br />

gibt, unabhängig von ihrem<br />

Preis. Die Kluft zwischen den Rängen ist dabei<br />

eher den unterschiedlichen Geschmacksansprüchen<br />

zuzuschreiben. Wir sind stets auf der<br />

Suche nach dem linearen Klang, der Tonsignale<br />

so reproduziert, wie sie einst vom Toningenieur<br />

<strong>im</strong> Musikstudio aufgenommen und während der<br />

Mischung abgehört wurden. Für die Anhänger<br />

des britischen Sounds mit leichter Färbung<br />

bietet unser Testfeld ebenso einige Vertreter.<br />

Dazu empfiehlt es sich, die Testtabelle einfach<br />

mal von der anderen Seite zu betrachten. Ebenso<br />

auffällig sind die unterschiedlichen Konstruktionsvarianten,<br />

die die vorderen Ränge<br />

belegen. Dort befinden sich der Reihe nach<br />

eine klassische Kalotten- und Konusbauweise,<br />

Ausstattung<br />

Allgemein Testsieger Sieger Preis/Leistung<br />

Hersteller Nubert Elac JBL KEF<br />

Modell nuVero 4 BS 243 LS40 Q 100<br />

Paarpreis 1 140 Euro 998 Euro 1 598 Euro 498 Euro<br />

Informationen www.nubert.de www.elac.de www.jbl.com www.kef.com/de<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T) 234 × 400 × 355 mm 170 × 285 × 232 mm 222 × 499 × 343 mm 180 × 300 × 275 mm<br />

Gewicht 11,5 kg 5,2 kg 13,5 kg 5,9 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 2 2 3 2<br />

Erhältliche Farben<br />

Anthrazit-, Perlweiß-, Mokka-Front<br />

mit mattem Nextel-Korpus<br />

Mokka, Kirsche Furnier,<br />

Schwarz Hochglanz<br />

Ebenholz Hochglanz,<br />

schwarzer Lack Hochglanz<br />

Eiche Schwarz,<br />

Kirsche, Nussbaum<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 3-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />

Bauform Bassreflex* mit Öffnung auf der Rückseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Rückseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite<br />

Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm 8 Ohm<br />

Frequenzgang nach<br />

49 – 25 000 Hz 41 – 50000 Hz 50 – 38000 Hz 49 – 40 000 Hz<br />

Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

des Herstellers<br />

30 – 160 W 30 – 150 W 25 – 150 W 10 – 100 W<br />

Kennschalldruck nach<br />

Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

85 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

87 dB/86 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

87 dB/84 dB @ 6 Ohm/<br />

2,45 Vrms (1 W/1 m)<br />

86 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

· kraftvoller, spritziger Klang<br />

· sehr gute Gehäusekonstruktion<br />

· Jet-III-Bändchenhochtöner*<br />

· sehr weitläufiges Klangbild, Transparenz<br />

· Hochtöner in Hornkonstruktion<br />

· weitläufiges Klangbild, ausgezeichnete Tiefe<br />

· koaxialer Aufbau<br />

· <strong>im</strong>pulstreuer und lebendiger Klang<br />

Nachteile · etwas schlanker Bassbereich · etwas schlanker Bassbereich · Präsenzüberbetonung, Anhebung unterer Mitten · leichte Präsenzüberbetonung<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

He<strong>im</strong>kino<br />

Frequenzgang-Messung<br />

In der nebenstehenden Grafik sehen<br />

Sie den von uns gemessenen<br />

Frequenzgang.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

Bewertung<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Der Frequenzverlauf ist relativ linear und fällt<br />

erst bei circa 50 Hz auf –3 dB ab<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Nahezu perfekte Linearität – von 60 Hz aufwärts spielen<br />

die BS 243 mit Max<strong>im</strong>al-Pegelabweichungen von 1 bis 2 dB<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Für einen Regallautsprecher ist der Frequenzgang sehr<br />

weitläufig. Auffällig die Anhebung des Präsenzbereiches<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Die KEF zeigen sich neutral wie ihr Frequenzgang. Grundtonbereich<br />

und höchste Präsenzen sind etwas betont<br />

Bässe gut 9,5/12 gut 8/12 gut 9/12 gut 9/12<br />

Mitten gut 9,5/12 gut 10/12 gut 9/12 gut 9,5/12<br />

Höhen gut 10/12 gut 10/12 gut 10/12 gut 9,5/12<br />

Räumlichkeit gut 10/12 gut 10/12 sehr gut 11/12 gut 10,5/12<br />

Neutralität gut 9,5/12 gut 10,5/12 gut 9,5/12 gut 9,5/12<br />

Transparenz/Impulstreue gut 9,5/11 gut 9,5/11 gut 9,5/11 gut 9,5/11<br />

Dynamikverhalten gut 9,5/11 gut 9/11 gut 10/11 gut 9/11<br />

Wiedergabequalität gut 67,5/82 gut 67/82 gut 68/82 gut 66,5/82<br />

Ausstattung/Verarbeitung gut 7/9 befriedigend 5/9 befriedigend 6/9 befriedigend 6,5/9<br />

Benutzerfreundlichkeit sehr gut 8/9 ausgezeichnet 9/9 sehr gut 8/9 ausgezeichnet 9/9<br />

Zwischenwertung 82,5 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten<br />

Konstruktions- /<br />

Materialeinsatz<br />

+ 6 + 6 + 5 + 3<br />

Gesamt 88,5 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten 87 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung sehr gut sehr gut gut sehr gut<br />

Ergebnis sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut<br />

89 % 87 % 87 % 85 %<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

80 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller B&W Mordaunt Short<br />

Modell 685 Mezzo 2<br />

Paarpreis 598 Eurok 700 Euro<br />

Informationen www.bowers-wilkins.de www.mordauntshort.com<br />

Maße und Gewicht<br />

Lautsprechermaße (B/H/T) 170 × 265 × 284 mm 220 × 355 × 280 mm<br />

Gewicht 4,9 kg 13,7 kg<br />

Anzahl Lautsprecher 2 2<br />

Erhältliche Farben<br />

Esche Schwarz,<br />

Rotkirsche<br />

Eiche Hell,<br />

Walnuss<br />

Technische Daten<br />

Standlautsprecher<br />

Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />

Bauform Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite Bassreflex* mit Öffnung auf der Vorderseite<br />

Impedanz 8 Ohm 4–8 Ohm<br />

Frequenzgang nach<br />

55 – 22 000 Hz 48 – 22 000 Hz<br />

Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

des Herstellers<br />

30 – 100 W 50 – 150 W<br />

Kennschalldruck nach<br />

Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

84 dB/86 dB @ 8 Ohm/<br />

2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />

89 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />

2 Vrms (1 W/1 m)<br />

· Aufbau des Hochtöners<br />

· kräftiger Bass trotz kleiner Gehäuse<br />

· ausgefallenes Hochtönerkonstrukt<br />

· magnetische Frontabdeckung<br />

Nachteile · zurückhaltender Hochtonbereich · unausgeglichener Frequenzverlauf<br />

Eignungsempfehlung<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

He<strong>im</strong>kino<br />

Frequenzgang-Messung<br />

In der nebenstehenden Grafik sehen<br />

Sie den von uns gemessenen<br />

Frequenzgang.<br />

Bewertung<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz 30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

Der Frequenzgang zeigt einige Welligkeiten, die Mit einer Absenkung in den oberen Mitten erreichen<br />

die Mezzo 2 auf modern getr<strong>im</strong>mten Abweichungen von max<strong>im</strong>al +/–3 dB sind okay<br />

Klang<br />

Bässe gut 9,5/12 gut 8,5/12<br />

Mitten gut 9,5/12 gut 9/12<br />

Höhen gut 9/12 gut 9,5/12<br />

Räumlichkeit gut 10/12 gut 9/12<br />

Neutralität gut 9,5/12 gut 9/12<br />

Transparenz/Impulstreue gut 9/11 gut 8,5/11<br />

Dynamikverhalten gut 9/11 gut 8,5/11<br />

Wiedergabequalität gut 65,5/82 gut 62/82<br />

Ausstattung/Verarbeitung befriedigend 5/9 befriedigend 5/9<br />

Benutzerfreundlichkeit sehr gut 8/9 gut 7/9<br />

Zwischenwertung 78,5 von 100 Punkten 74 von 100 Punkten<br />

Konstruktions- /<br />

Materialeinsatz<br />

+ 3,5 + 3<br />

Gesamt 82 von 100 Punkten 77 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung sehr gut gut<br />

Ergebnis gut gut<br />

82 % 77 %<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

ein Bändchenhochtöner* sowie eine<br />

Hornkonstruktion. Diese Konzepte<br />

sind zwar grundsätzlich verschieden,<br />

weisen aber alle auf ihre Weise gewisse<br />

Vorteile auf, die manch einen<br />

Konkurrenten noch ergänzen würden.<br />

An die Spitze abgesetzt haben sich<br />

die Nubert nuVero 4, ein klassisches<br />

2-Wege-Bassreflexsystem*, das uns<br />

besonders durch seine umfangreichen<br />

Einstellungsmöglichkeiten begeisterte.<br />

Soll es etwas mehr Bass sein, ein<br />

dezenterer Hochtonbereich oder müssen<br />

die ohnehin schon eingeschränkten<br />

Kantendispersionen weiter kompr<strong>im</strong>iert<br />

werden – kein Problem. Mit<br />

einem dreistufigen Schalter ergeben<br />

sich bis zu zwölf verschiedene Klangoptionen,<br />

die den Kompaktlautsprecher<br />

auf den Hörraum anpassen. In<br />

neutraler Einstellung überzeugte er<br />

uns mit einer sehr ausgeglichenen<br />

Wiedergabe, die ihn in Kombination<br />

mit seinem konstruktiven Aufwand<br />

zum Testsieger werden ließ. Leichte<br />

Abstriche muss der Lautsprecher aufgrund<br />

seiner Größe in der Tiefenwiedergabe<br />

hinnehmen. Aber auch dem<br />

lässt sich mit einem dezenten Bass-<br />

Boost entgegenwirken. Besonders gefällig<br />

kam die räumliche Darstellung in<br />

Breite und Tiefe daher.<br />

Den zweiten Platz teilen sich die Lautsprecher<br />

BS 243 von Elac und die<br />

JBL LS40. Zwar unterscheiden sich die<br />

beiden Modelle in ihrer Konstruktion,<br />

Ausstattung und ihren einzelnen Bewertungsfeldern,<br />

dennoch liefert der<br />

gesammelte Gesamteindruck ein identisches<br />

Endergebnis. Während die JBL-<br />

Lautsprecher einen modernen Klangeindruck<br />

mit deutlich kräftigerem<br />

Tiefgang und stärkerer Basskontur<br />

vermittelten, legte Elac eine schnelle<br />

ungebremste Übertragung mit getreuer<br />

Mitten- und Hochtonwiedergabe<br />

an den Tag. Beide Paare bestachen<br />

mit einem nicht unbeachtlichen Materialaufwand,<br />

der sich bei JBL in einem<br />

verbauten Horn und bei Elac in einem<br />

Bändchenhochtöner* äußert.<br />

Auf dem dritten Rang siedelte sich<br />

das neue Q100-Modell der Lautsprecherschmiede<br />

KEF an. Aufgrund<br />

seiner überzeugenden Leistung<br />

kombiniert mit dem günstigsten<br />

Preis des Testfeldes darf sich der<br />

Regallautsprecher ganz britisch die<br />

Preis-Leistungs-Krone aufsetzen. Mit<br />

durchweg guter Leistung in der Räumlichkeit,<br />

der Neutralität und dem Dynamikverhalten<br />

wusste das Modell<br />

zu überzeugen. Dem Koaxialsystem<br />

schließt sich eine hohe Transparenz<br />

und ausgiebige Impulsfreude an.<br />

Ebenfalls ein gutes Ergebnis erreichte<br />

der 685 von B&W. Mit einer<br />

etwas kräftigeren Basswiedergabe,<br />

einer leichten Mittensenke und angehobenem<br />

Hochtonbereich weiß<br />

der Lautsprecher Musiksignalen einen<br />

eigenen Stempel aufzudrücken.<br />

Fans des britischen Sounds wissen<br />

dies zu schätzen und werden mit den<br />

685 den typisch neumodischen B&W-<br />

Klang erhalten.<br />

Den letzten Platz n<strong>im</strong>mt der Mezzo 2<br />

von Mordaunt Short ein. Im futuristischen<br />

Gewand wird der Lautsprecher<br />

dafür besonders Designliebhabern<br />

ins Auge fallen, die sich zudem über<br />

einen modern abgest<strong>im</strong>mten Klang<br />

freuen können. Egal, auf welches<br />

Paar die Auswahl fällt, alle spielen<br />

auf einem hohen Niveau. Ihre<br />

Unterschiede sind jedoch kaufentscheidend.<br />

Wer zwar die kompakten<br />

Maße der kleinen Lautsprecher<br />

schätzt, dabei dennoch nicht auf den<br />

nötigen Tiefgang verzichten kann,<br />

dem sei ein zusätzlicher aktiver<br />

Subwoofer angeraten.<br />

Fast jedes unserer getesteten Paare<br />

entstammt einem kompletten Set,<br />

das sich um einen passenden Tieftonstrahler<br />

ergänzen lässt. Ebenso<br />

hat man die Option, sich aus den kleinen<br />

Schallwandlern ein komplettes<br />

Surround-Lautsprecher-Set zusammenzustellen.<br />

Hat man sich erst einmal<br />

in ein best<strong>im</strong>mtes Modell verliebt,<br />

hat man die Option, diesen Klang<br />

komplett um sich herum auszubauen.<br />

Aktuelle AV-Receiver bieten bereits<br />

die Möglichkeit, bis zu elf Kanäle plus<br />

Subwoofer auszugeben. Im Stereobetrieb<br />

gehören die Kompaktlautsprecher<br />

zur audiophilsten Möglichkeit,<br />

auf engstem Raum die klanglich größte<br />

Wirkung zu erzielen.<br />

Auch optisch bedienen unsere Testkandidaten<br />

die designtechnischen<br />

Vorlieben der unterschiedlichsten<br />

Käuferschichten. Denn mit den verschiedenen<br />

lieferbaren Furnieren<br />

passen sich die kleinen Klangstrahler<br />

ideal an die bereits vorhandene<br />

Inneneinrichtung an – egal ob Studentenbude<br />

<strong>im</strong> Furnierlook oder mondäne<br />

Villa am Stadtrand. Waren es<br />

bisher die Echtholznachbildungen,<br />

die be<strong>im</strong> Fachhändler mit regem Interesse<br />

geordert wurden, sind mittlerweile<br />

wieder die Klavierlackbeschichtungen<br />

in edlem Schwarz oder<br />

Weiß zu den Trendsettern avanciert.<br />

So passen sich die Lautsprecher nicht<br />

nur technisch, sondern auch optisch<br />

dem jeweiligen Zeitgeschmack an.<br />

Eine Evolution, die letztlich auch dem<br />

Kunden zugute kommt ...<br />

Torsten Pless/AR<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />

81


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GERÜSTET FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Digitale Symbiose<br />

ausgezeichnet<br />

Marantz<br />

SK-KI Pearl Lite<br />

TESTERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

PREIS/LEISTUNG<br />

In den nächsten Jahren steht uns etwas bevor, das schon bei der Schallplatte zu beobachten war: die<br />

Verdrängung eines Mediums. Oder vielleicht doch nicht? In jedem Fall sollte man bei der Anschaffung eines<br />

neuen CD-Players einen Schritt vorausdenken – so wie Marantz bei seinem Abspielgerät SK-KI Pearl Lite.<br />

3.2011<br />

Der obere Teil übern<strong>im</strong>mt alle<br />

Zusatzfunktionen, von denen<br />

aber nicht alle am SA-KI Pearl<br />

Lite verfügbar sind<br />

Der mittlere Teil dient der<br />

Navigation in den Titeln und<br />

den Ordnern. Er ist auch für<br />

die Bedienung eines Marantz-<br />

Vollverstärkers ausgelegt<br />

CD-Player drängeln sich in schier unerschöpflicher<br />

Fülle auf dem Markt.<br />

Vertreter, deren Leistungsumfang über<br />

die Grundfunktionen hinausgeht, sind dabei<br />

eine Seltenheit. Marantz schließt diese Lücke<br />

mit einem CD-/SACD-Player auf hohem Niveau,<br />

der die Ausstattung anderer Abspielgeräte mit<br />

zukunftsweisender Technologie übertrifft.<br />

Der SA-KI Pearl Lite ist eine leicht abgespeckte<br />

Version des momentanen Marantz-Topmodells<br />

von Chef-Audiodesigner Ken Ishiwata – der Marantz-Ikone<br />

schlechthin. Bei der Wiedergabe<br />

zeigt sich der Marantz sehr flexibel und empfiehlt<br />

sich auch als Partner für Audiodateien,<br />

die per USB-Speichermedium oder iPod zuspielbar<br />

sind. Auch eigene CDs mit Formaten<br />

wie MP3, WMA und AAC samt Anzeige der Metadaten<br />

hat der Japaner in seinem Repertoire.<br />

Die rückseitige USB-B-Schnittstelle veranlasst<br />

einen angeschlossenen Computer, den Player<br />

als D/A-Wandler-Soundkarte zu erkennen und<br />

ihn als solche zu nutzen. Das ist ungemein<br />

praktisch, wenn man Musikstücke aus dem<br />

Internet oder von der Festplatte streamt und<br />

sie in höchster Qualität von seiner Hi-Fi Anlage<br />

wiedergeben lassen möchte. Die unterstützten<br />

Formate reichen dabei bis 96 Kilohertz (kHz),<br />

höher geht es nur noch über die digitalen<br />

Eingänge <strong>im</strong> optischen wie koaxialen Format.<br />

Diese verarbeiten Auflösungen bis zu 24 Bit<br />

und unterstützen Sampling-Raten von bis zu<br />

192 kHz. Damit liegt klar auf der Hand, dass<br />

hier ein waschechter, flexi bel nutzbarer D/A-<br />

Wandler mit Player-Funktion für Silberlinge antritt,<br />

der auch über digitale Ausgänge verfügt.<br />

Wertige Verarbeitung<br />

Dagegen scheinen Merkmale wie eine übersichtliche<br />

Fernbedienung, ein sehr gut lesbares<br />

Display – auch für Metadaten und SACD-<br />

Text – sowie der regelbare Kopfhörerausgang<br />

eher unspektakulär. Das Äußere und die Verarbeitung<br />

folgen dem bekannten Marantz-Design<br />

mit geschwungenen Seitenteilen und Formen<br />

auf der Front. Die Bedienelemente sind nützlich<br />

verteilt, ausgesucht und ermöglichen auch die<br />

uneingeschränkte Bedienung am Gerät selbst.<br />

Auch die Verarbeitung ist ausgezeichnet, denn<br />

grundlegend wichtige Tunings wurden auch<br />

der Lite-Version mitgegeben: verkupfertes<br />

Chassis, Netzteiltechnik mit abgeschirmtem<br />

Ringkerntrafo, von dem aus jede Baugruppe<br />

in unmittelbarer Nähe ihre kräftige und stabilisierte<br />

Spannungsversorgung erzeugt. Der D/A-<br />

Wandler, ein Cirrus Logic CS 4398 mit superbem<br />

Digitalfilter, kommt auch be<strong>im</strong> größeren<br />

Modell zum Einsatz. Er besitzt dort zusätzlich<br />

umschaltbare Filter, hat aber keine USB-Konnektivität<br />

<strong>im</strong>plementiert. Ebenfalls gleich sind<br />

die klangwirksamen HDAM-SA2-Module, eine<br />

hochwertige Auswahl an Bauteilen, und das<br />

sehr stabile und klanglich integre Xyron-Laufwerk,<br />

welches in der Lite-Version ohne Abde-<br />

Der Zahlenblock dient der<br />

direkten Anwahl der Titel<br />

Die Rückseite des Marantz SA-KI Pearl Lite ist voll bestückt mit Anschlüssen. Die digitalen Eingänge machen das<br />

Gerät zum perfekten D/A-Wandler – wer einen noch besseren Wandler besitzt, kann diesen extern anschließen<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 83


Test l SACD-Player von Marantz<br />

Der Anteil der periodischen Schwingungen, die<br />

das Jitter-Diagramm aufzeigt, ist gering<br />

Diese hervorragende Übersprechdämpfung lässt<br />

keinerlei Wünsche offen<br />

ckung auskommen muss. Das meisterliche<br />

Schaltungsdesign ist durchweg symmetrisch,<br />

um jegliche Störeinwirkungen zu min<strong>im</strong>ieren.<br />

Selbst die Platinen sind einzeln aufgebaut und<br />

sauber voneinander getrennt. Bei ihrer Bauteilbestückung<br />

wurde nicht gespart und die Verbindungen<br />

sind mit Sorgfalt kurz gehalten, an<br />

neuralgischen Punkten wurden sie sogar mit<br />

Ferritringen gegen hochfrequente Störungen<br />

versehen. Die wichtige Audioplatine ist ein Ort<br />

opt<strong>im</strong>ierter diskreter Transistorschaltungen in<br />

der Kombination bester Elyt- und Filmkondensatoren<br />

– das nur wenige Zent<strong>im</strong>eter vom D/A-<br />

Wandler und Cinch-Ausgang entfernt!<br />

AUSSTATTUNG<br />

Allgemein<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis/Straßenpreis<br />

Maße B/H/T<br />

Gewicht<br />

Informationen<br />

Anschlüsse<br />

Eingänge<br />

Ausgänge<br />

Sonstige<br />

Features<br />

Audioformate<br />

Marantz<br />

SA–KI Pearl Lite<br />

1 199 Euro<br />

440 × 109 × 344 mm<br />

7,8 kg<br />

www.marantz.eu<br />

dig.<br />

Audio<br />

koaxial<br />

dig.<br />

Audio<br />

optisch<br />

analog<br />

Audio<br />

Cinch<br />

analog<br />

Audio<br />

XLR<br />

Kopfhörer<br />

USB-A und -B, Systemfernbedienung<br />

SACD, CD-R/RW, AAC, MP3 und WMA-Disc<br />

Die sehr gute Impulsantwort des Filters gehört<br />

zu den klangentscheidenden Faktoren<br />

Das Verzerrungsproduktverhältnis ist durchweg<br />

ausgeglichen und beeinflusst den Klang nicht<br />

Tonal dem großen Bruder nahe<br />

Die klangliche Verwandtschaft zu dem in der<br />

letzten Ausgabe getesteten SA-15S2 von Marantz<br />

ist nicht zu überhören, denn der Digitalfilter<br />

am Ausgang des D/A-Konverters ist sehr ähnlich<br />

gestaltet, lässt sich aber nicht umschalten<br />

wie be<strong>im</strong> großen Bruder – damit ist die klangliche<br />

Varianz nicht die gleiche. Einige leichte<br />

Unterschiede sind auch <strong>im</strong> Esprit zu vernehmen.<br />

An unserem beliebten Klassiker zeigte sich eine<br />

dynamisch-kraftvolle Impulswiedergabe <strong>im</strong><br />

Bass und eine sehr fein aufgelöste Präsenz- und<br />

Hochtonwiedergabe, der wohltuend jegliche<br />

Schärfe fehlte. Deshalb wirkte das Klangbild<br />

nie hektisch bei der hohen Detailtreue und der<br />

tiefreichenden Basswiedergabe, die erfahrbar<br />

wurde. Auch hier wurde die Ouvertüre „Der<br />

Fliegende Holländer“ als „Wägestück“ aufgelegt<br />

und der KI Pearl Lite förderte strahlend<br />

glänzende Bläsersätze hervor, die sich tonal<br />

ausgeglichen mit den Streichern verwoben.<br />

Auch in anderen Genres ist das Gehörte von<br />

hoher Qualität: Gesangsst<strong>im</strong>men haben keine<br />

unangenehmen Härten oder Färbungen, sie sind<br />

sehr organisch und plastisch. Sehr <strong>im</strong>pulsfreudige<br />

Klänge – seien es Kesselpauken oder<br />

gezupfte, angeschlagene Saiten – wirken nie<br />

spitz und der Ausklang bleibt rund und warm.<br />

Ein ausgezeichneter, moderner Klang.<br />

Jens Voigt<br />

Extras<br />

iPod-Betrieb, Auslesen von ID3-Tag, META-Tag<br />

Messdaten ermittelt mit: 24-Bit/96-kHz-Signal bei –20 dBFs<br />

Signal-Rauschabstand (SNR)<br />

91 dB<br />

Dynamik nach AES 17<br />

110 dB<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

– 105 dB<br />

THD+N 0,0028 %<br />

THD+N Pegel<br />

– 103 dBV<br />

Ausgangspegel bei –20 dBFs<br />

– 12 dBV<br />

Ausgangspegel bei 0 dBFs<br />

8 dBV<br />

Frequenzgangs-abweichung<br />

+/– 0,021 dB<br />

(20 Hz-20 kHz)<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

· hervorragende Klangeigenschaften<br />

durch sauberes Schaltungsdesign und<br />

D/A-Wandler mit sehr gutem<br />

Rekonstruktionsfilter<br />

· saubere, hochwertige Verarbeitung<br />

Nachteile<br />

· keine<br />

BEWERTUNG<br />

Audio<br />

Audiomesswerte ausgezeichnet 19/20<br />

Neutralität sehr gut 7/8<br />

Dynamik ausgezeichnet 8/8<br />

Basswiedergabe sehr gut 7/8<br />

Mittenwiedergabe sehr gut 7/8<br />

Höhenwiedergabe sehr gut 7/8<br />

Wiedergabequalität ausgezeichnet 55/60<br />

Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 19/20<br />

Ausstattung/Verarbeitung ausgezeichnet 19/20<br />

Gesamt<br />

93 von 100 Punkten<br />

Preis/Leistung<br />

sehr gut<br />

ERGEBNIS<br />

ausgezeichnet<br />

93 %<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />

84 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88


Vom Kühlschrank bis zur Pulsuhr,<br />

vom unbestechlichen Test bis zum leckeren Rezept<br />

PRAKTISCH GUT BERATEN<br />

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DAS NEUE VERBRAUCHERMAGAZIN FÜR HAUS UND GARTEN


Test l Cornered Audio<br />

SCHÖNER WOHNEN MIT CORNERED AUDIO<br />

Der Lautsprecher mit der Ecke<br />

Platzprobleme oder ungünstig geschnittene Wohnungen zwingen oft dazu, bei der Einrichtung des Hörraums<br />

Kompromisse einzugehen. Der Hi-Fi-Spezialist Cornered Audio präsentiert einen interessanten Ansatz: Seine<br />

Lautsprecherlösung ist für die Montage in der Z<strong>im</strong>merecke angelegt. Geht das akustische Konzept auf?<br />

Dem wissenden Hi-Fi-Freund und dem<br />

Akustiker treibt es die grauen Haare<br />

aus der Kopfhaut, wenn man davon<br />

spricht, Lautsprecher direkt in den Ecken von<br />

zwei Raumbegrenzungsflächen zu positionieren.<br />

Denn die Physik des Schalls und der direkte<br />

Schalldruckstau führen bei einer Aufstellung<br />

nahe den Begrenzungsflächen zu Klangverfärbungen<br />

durch sogenannte Kammfiltereffekte.<br />

Cornered Audio hat mit dem Model C5 den Mut,<br />

ein absolut montagefreundliches Ecklautsprechermodell<br />

anzubieten. Die paarweise in Weiß,<br />

Schwarz oder Aluminium erhältlichen Speaker<br />

gliedern sich somit mehr oder weniger unauffällig<br />

in die Wohnlandschaft ein. In den Zeiten<br />

des Surround-Sounds sind neben den von vorn<br />

strahlenden Lautsprechern die seitlichen und<br />

hinteren Vertreter ebenso wichtig, um die Klangdramaturgie<br />

passend zur szenischen Dramatik<br />

des Filmes abzubilden. Natürlich können die<br />

C5 auch zur reinen Stereobeschallung genutzt<br />

werden. Montieren lassen sie sich dank der<br />

vielfältigen Befestigungsmöglichkeiten an nahezu<br />

allen Raumkanten – sei es zwischen Decke<br />

und Wand oder zwischen zwei Wänden. Die<br />

Lautsprecheranschlussterminals sind dabei,<br />

etwas ungewöhnlich, aber in diesem Fall sehr<br />

vorteilhaft auf der Frontseite untergebracht. An<br />

den vergoldeten Anschlüssen sind alle Befestigungsmöglichkeiten<br />

gegeben. Das Kabel wird<br />

dabei über einen Tunnel durch das Gehäuse<br />

von hinten nach vorne geführt. Damit diese<br />

Leitung die Montage in den Ecken nicht behindert,<br />

wurde auf der Rückseite eine Aussparung<br />

vorgesehen. So kann die Zuleitung beispielsweise<br />

in einem Kabelkanal weitergeführt werden.<br />

Das Gehäusematerial besteht aus Aluminium,<br />

die Frontplatte aus 16 Mill<strong>im</strong>etern (mm) mitteldichter<br />

Faserplatte, die auf ihrer Außenseite<br />

mit Kunststoff überzogen ist. Eine fein gelochte<br />

Metallblende mit Stoffbespannung verdeckt den<br />

Anblick auf die Lautsprecher. In das Chassis<br />

eingelassen sind ein 25-mm-Gewebekalotten-<br />

Hochtöner und zwei 120-mm-Tiefmitteltöner.<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Das Prinzip der C5 ist also ein 2-Wege-Lautsprecher<br />

mit einem geschlossenen Gehäuse.<br />

Interessant ist, dass nur einer der Tieftöner über<br />

einen Antrieb verfügt, wohingegen der andere<br />

passiv ausgelegt ist und mit seiner wirksamen<br />

Membran fläche für eine tiefere untere Grenzfrequenz<br />

in der Abstrahlung sorgt. Beide Tieftöner<br />

sind mit gut auslenkbaren Gummisicken<br />

versehen. Die Herstellerangaben versprechen<br />

zur Belastbarkeit einen hohen nutzbaren Schallpegel.<br />

Das beste Klangergebnis konnten wir in<br />

Verbindung mit einem AV-Receiver erreichen,<br />

denn die Einmessautomatik führte zu einer sehr<br />

guten Anpassung an die übrigen Lautsprecher<br />

und opt<strong>im</strong>ierte zudem den hohen Wirkungsgrad<br />

<strong>im</strong> Bereich der Tiefmitten und Bässe für einen<br />

noch besseren Mittenbereich. Der Hochtonbereich<br />

ist dank der Gewebekalotte sehr klar und<br />

offen. Obwohl der Hersteller den Einsatzzweck<br />

nicht ausdrücklich nennt, halten wir aufgrund<br />

der verwendeten Materialien auch einen Einsatz<br />

außerhalb einer typischen Wohnz<strong>im</strong>mer-Umgebung<br />

– etwa <strong>im</strong> Gastronomiebereich – für sinnvoll.<br />

Nur direktes Sonnenlicht sollte nicht auf die<br />

Membranen gelangen, weil sonst das UV-Licht<br />

zur langsamen Zerstörung beiträgt. Genauso<br />

wenig sollten die Lautsprecher dem Kontakt mit<br />

Wasser ausgesetzt werden.<br />

Jens Voigt<br />

Im oberen Bild ist die Kabelführung zu erkennen, die<br />

untere Aufnahme zeigt den frontseitigen Anschluss<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Cornered Audio<br />

86 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite XX


Leserbriefe<br />

Analogabschaltung – was nun?<br />

Flaue Farben von der Seite<br />

Shutter- oder Polfiltertechnik?<br />

Ich nutze schon seit einigen Jahren eine Satellitenschüssel<br />

für den Fernsehempfang. Nun soll<br />

am 30. April 2012 die analoge Ausstrahlung abgeschaltet<br />

werden. Ich frage mich, ob ich denn<br />

überhaupt analog empfange – und wenn ja: wie<br />

kann ich weiter fernsehen? Zudem verstehe ich<br />

nicht, was die Umstellung bringt.<br />

Kai U.<br />

Ob Sie noch analog empfangen, lässt sich über<br />

verschiedene Wege feststellen. Am einfachsten<br />

ist ein Blick in die Kanalliste. Fehlen hier rein<br />

digital verbreitete Spartenprogramme wie ZDF<br />

Neo oder Eins Festival kann von einem Analoganschluss<br />

ausgegangen werden. Auch die Menge<br />

der gespeicherten Programme gibt Aufschluss:<br />

Derzeit senden nur noch 33 analoge Sender über<br />

Astras Satellitenverbund, die frei werdenden Kapazitäten<br />

werden künftig für die Verbreitung zusätzlicher<br />

digitaler Programmangebote genutzt –<br />

unter anderem <strong>im</strong> HD-Bereich, wo ARD und ZDF ab<br />

Mai 2012 ihr Angebot erweitern. Aber auch kleinere<br />

Spartensender profitieren von der Umstellung,<br />

denn die digitale Ausstrahlung ist aufgrund<br />

des geringen Aufwandes und der erschwinglichen<br />

Übertragungskosten ökonomischer. Für<br />

Sie als Zuschauer sind vor allem Mehrkanalton,<br />

deutlich schärferes (HD-)Bild und die größere<br />

Programmvielfalt als Vorteile zu nennen.<br />

Klarheit: Über die Videotextseite 198 können Sie prüfen,<br />

ob Sie noch den analogen Empfangsweg nutzen<br />

Nicht für Videospiele tauglich<br />

Immer, wenn ich ein Spiel auf Nintendos He<strong>im</strong>konsole<br />

Wii spiele, kommt es zu spürbaren<br />

Verzögerungen zwischen meinen Eingaben und<br />

der Umsetzung auf dem Bildschirm. Das fühlt<br />

sich unnatürlich an und die Titel sind nahezu<br />

unspielbar. Können Sie mir erläutern, was es<br />

damit auf sich hat?<br />

Hannes W.<br />

Eigentlich bin ich mit meinem LED-LCD vollauf<br />

zufrieden. Der sehr gute Bildeindruck bricht<br />

seitlich gesehen jedoch ein und vor allem die<br />

Farben erscheinen verfälscht. Ein Kollege hat<br />

einen Plasma-Fernseher <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer und<br />

dort macht das Bild aus allen Betrachtungspositionen<br />

eine gute Figur. Woran liegt das?<br />

Franz P.<br />

Das Phänomen des eingeschränkten Blickwinkels<br />

kann man ausschließlich bei LCD-Schirmen<br />

beobachten – störend ist das besonders, wenn<br />

mehrere Zuschauer gleichzeitig fernsehen. Basis<br />

des Phänomens sind die Flüssigkristalle, die<br />

das Licht stark gerichtet hindurch lassen. Meist<br />

bleichen Farben bei seitlicher Betrachtung aus<br />

und Sie sehen Bildinformationen, die eigentlich<br />

nicht sichtbar sein sollen. Einzig spezielle LCD-<br />

Varianten wie das IPS-Panel erlauben durch eine<br />

veränderte Anordnung der Flüssigkristalle mehr<br />

Spielraum bei einer horizontalen Blickwinkelabweichung.<br />

Die Plasma- und auch OLED-Technologie<br />

haben den Vorteil, dass jeder Bildpunkt<br />

selbst leuchtet und eine homogene Abstrahlung<br />

nach allen Seiten gewährleistet wird.<br />

Videotelefonie am TV<br />

Ich bin stolzer Besitzer eines aktuellen Plasma-<br />

Fernsehers von Panasonic und habe das Gerät<br />

vor einigen Tagen an das Internet angeschlossen.<br />

Nun habe ich die Skype-Anwendung gefunden,<br />

kann diese aber nicht starten. Wie kann<br />

ich den die Videotelefonie vom Sofa aus nutzen<br />

und sind dann auch Anrufe in HD-Auflösung<br />

möglich?<br />

Heinz G.<br />

Um den Service nutzen zu können, benötigen<br />

Sie eine spezielle Skype-Kamera vom jeweiligen<br />

Fernsehhersteller, für Computer geeignete<br />

Kameras sind nicht kompatibel. Wenn Ihr<br />

Gegenüber eine HD-taugliche Webcam sein eigen<br />

nennt, können Sie auch von Angesicht zu<br />

Angesicht mit einer Auflösung von 1 280× 720<br />

Bildpunkten telefonieren. In der Regel sind die<br />

Kameras mit vier unidirektionalen Mikrofonen<br />

ausgestattet. Der Vorteil: Auf diese Weise bewegen<br />

Sie sich während des Videotelefonats<br />

ungehindert durch den Raum, ohne dass die<br />

Sprachqualität darunter leiden würde.<br />

Mein neuer Flachbildfernseher soll auf jeden<br />

Fall dreid<strong>im</strong>ensionale Inhalte darstellen können.<br />

Mittlerweile gibt es ja auch Modelle für<br />

die eigenen vier Wände am Markt, die auf die<br />

aus dem Kino bekannten Polfilterbrillen setzen.<br />

Welches Verfahren generiert denn nach Ihrer<br />

Einschätzung den besseren 3D-Effekt und ist<br />

auch auf Dauer angenehm zu ertragen?<br />

Pepe G.<br />

Beide Verfahren haben Ihre Vor- und Nachteile.<br />

Am augenscheinlichsten fällt jedoch der Auflösungsverlust<br />

be<strong>im</strong> passiven Polfilterverfahren<br />

ins Auge. Be<strong>im</strong> den aktiven Shutterbrillen<br />

stört hingegen ein stetiges Bildflackern den<br />

Bildeindruck, was vor allem be<strong>im</strong> Dauereinsatz<br />

anstrengend für die Augen sein kann. Ab Seite<br />

107 in dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> haben<br />

wir beide Verfahren gegenübergestellt und<br />

zeigen ausführlich, wie sich beide Ansätze <strong>im</strong><br />

He<strong>im</strong>kino alltag schlagen. Dabei wird schnell<br />

deutlich, dass gerade das Polfilter-Verfahren,<br />

das dem Kinovorbild am ähnlichsten ist, in<br />

Bezug auf die Signalverarbeitung in den he<strong>im</strong>ischen<br />

vier Wänden mit Abstrichen einhergeht.<br />

Sirrender Fernseher<br />

Ich habe mir jüngst einen Plasma-Fernseher zugelegt<br />

und höre ständig ein an- und abschwellendes<br />

Sirren <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer. Haben Sie eine<br />

Erklärung? Ist das Gerät möglicherweise defekt<br />

oder hat mit einem Hitzeproblem zu kämpfen?<br />

Sven H.<br />

In einem Plasmagerät werden für den Bildaufbau<br />

bis zu sechs Millionen winzig kleine, mit Gas gefüllte<br />

Plasmakammern einzeln angesteuert. Für<br />

jeden Bildpunkt stehen drei Kammern zur Verfügung,<br />

um die Grundfarben Rot, Grün und Blau,<br />

sowie alle Mischfarben darzustellen. Für weiße<br />

oder besonders helle Objekte <strong>im</strong> Bild müssen<br />

die Kammern in hoher Frequenz gezündet werden.<br />

Dies benötigt mehr Leistung, als z. B. ein<br />

dunkles Motiv, bei dem die Entladungen auf<br />

einem niedrigeren Niveau stattfinden. Deshalb<br />

steht der Stromtransformator <strong>im</strong> Netzteil unter<br />

einer höheren Belastung und quittiert die gestiegene<br />

Leistungsaufnahme häufig mit einem Surren<br />

– je heller das Bild, desto wahrnehmbarer<br />

das Geräusch. Abstellen lässt sich das leider<br />

nicht, es ist technisch bedingt.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />

Bei Flachbildfernsehern geht nichts ohne eine<br />

interne Bildverarbeitung. Jedes gelieferte Bild<br />

durchläuft erst mehrere Routinen, bevor es über<br />

die Mattscheibe fl<strong>im</strong>mert. Bei Computerspielen,<br />

wo es oftmals um Bruchteile einer Sekunde<br />

geht, kann diese Latenz als störend empfunden<br />

werden. Betroffen sind hier vor allem LCD-Fernseher,<br />

da für eine exzellente Bewegtbildschärfe<br />

eine zeitaufwendige Zwischenbildberechnung<br />

vonnöten ist.<br />

Die Videotelefonie am TV findet in HD und dank vier<br />

verbauten Mikrofonen mit opt<strong>im</strong>aler Tonqualität statt<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Fragen schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

Lauchstädter Straße 20,<br />

04229 Leipzig<br />

oder per E-Mail an:<br />

leserbriefe@digitaltested.de<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 87


Lexikon<br />

5 Fakten zu Flachbild-TVs<br />

Bassreflex<br />

Hat ein Lautsprecher eine Gehäuseöffnung auf seiner<br />

Vorder- oder Rückseite verbaut, ist dies meist ein<br />

Bassreflexrohr. Dieses erweitert den Tieftonbereich<br />

des Lautsprechers und kommt deshalb besonders häufig<br />

bei Regallautsprechern zum Einsatz. Der von der<br />

Membran nach hinten abgestrahlte Schall wird an<br />

der Gehäuseinnenwand reflektiert und dabei in seiner<br />

Phase invertiert. Treten die Schallwellen anschließend<br />

aus der Bassreflexöffnung wieder aus, addiert sich der<br />

Schall mit dem nach vorn abgestrahlten Signal, was zu<br />

einer Schalldruckverstärkung führt.<br />

Bändchenhochtöner<br />

Das Arbeitsprinzip der Bändchenlautsprecher ist dem<br />

der elektrostatischen Wandler und Magnetostaten<br />

sehr ähnlich. Die Membran wird jedoch nicht an eine<br />

Schwingspule angeschlossen, sondern ist vielmehr<br />

selbst die Schwingspule; damit fungiert sie gleichzeitig<br />

als Leiter und Antrieb. Die Einheit aus Membran und<br />

Antrieb sorgt dafür, dass die bewegte Masse sehr gering<br />

ausfällt. Klanglich sorgt die Kombination für eine besonders<br />

schnelle und damit <strong>im</strong>pulsfreudige Wiedergabe.<br />

St<strong>im</strong>mt es, dass es bei höherer Betriebstemperatur<br />

eines Gerätes auch zu einer ungenaueren<br />

Ausleuchtung bei Edge-LED-LCDs<br />

kommt?<br />

Das Panel eines LED-LCDs besteht aus mehreren<br />

Schichten, die bis auf den Mill<strong>im</strong>eter<br />

genau aufeinander abgest<strong>im</strong>mt sind. Während<br />

bei Direct-LED-LCDs und LCDs mit Leuchtstoffröhren<br />

die Ausleuchtung direkt erfolgt, sind<br />

bei der Edge-LED-Bauweise (auch „LED-TVs“<br />

genannt) die Leuchtdioden seitlich angeordnet<br />

und strahlen indirekt zur Bildfläche. Eine<br />

spezielle Folie dient der gleichmäßigen Lichtverteilung.<br />

Wenn sich die Temperatur ändert,<br />

dehnen sich die unterschiedlichen Materialien<br />

aus, sodass sich diese feinen Abstände verändern<br />

können. Dies äußert sich durch dunklere<br />

oder hellere Flecken in der Ausleuchtung, wie<br />

sie auch bei leichtem Druck auf das Panel zu<br />

beobachten sind. Dabei handelt es sich um<br />

das typische Clouding.<br />

Warum gibt es be<strong>im</strong> Plasmafernseher „Einbrenn-Effekte“?<br />

Be<strong>im</strong> Plasmafernseher werden mit speziellem<br />

Gas gefüllte Kammern gezündet, die von<br />

uns als Lichtblitz in einer best<strong>im</strong>mten Farbe<br />

wahrgenommen werden. Bei einem Standbild<br />

werden die Zellen nach einem <strong>im</strong>mer<br />

gleichen Muster angeregt, was nach einem<br />

längeren Zeitraum dazu führen kann, dass die<br />

Bildpunkte auch nach einem Bildwechsel mit<br />

der gleichen Intensität nachleuchten. Dieser<br />

Effekt ist zeitlich begrenzt, ein echtes „Einbrennen“<br />

tritt nur nach sehr langer Anzeige<br />

eines Standbilds auf, wie es beispielsweise<br />

an Infomonitoren an Flughäfen der Fall sein<br />

kann. Zudem ist das Nachleuchten stark von<br />

der Ansteuerung der einzelnen Bildpunkte<br />

abhängig: Plasma-TVs von Panasonic zeigen<br />

<strong>im</strong> Gegensatz zu Plasma-TVs von anderen Herstellern<br />

kaum noch sichtbares Nachleuchten<br />

und eignen sich deshalb auch für Videospieler.<br />

Warum fl<strong>im</strong>mern LCD-Fernseher <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu einem Plasma-Fernseher eigentlich nicht?<br />

Die Flüssigkristalle eines LCDs arbeiten als<br />

Schleuse, die das Licht der Hintergrundbeleuchtung<br />

stufenlos hindurchlassen oder blockieren.<br />

Der Wechsel be<strong>im</strong> Bildaufbau findet<br />

ohne Unterbrechung statt – das heißt, die Bilder<br />

gehen nahtlos ineinander über. Bei einem<br />

Röhrenfernseher oder Plasma-TV leuchten die<br />

Bildinformationen nur für den Bruchteil einer<br />

Sekunde auf, was je nach Bildfrequenz zum<br />

Bildfl<strong>im</strong>mern führt.<br />

Wieso benötigt ein Plasmafernseher Lüfter, ein<br />

LCD-Fernseher jedoch nicht?<br />

Die Ansteuerung der einzelnen Plasmakammern<br />

benötigt vergleichsweise viel Leistung,<br />

da sechs Millionen RGB-Pixel zum Leuchten<br />

gebracht werden müssen, während die Lichterzeugung<br />

bei LCD-TVs großflächig mittels weniger<br />

LED-Leuchtmittel erfolgt und die Flüssigkristalle<br />

nur als Lichtventile dienen. Das Netzteil<br />

des Plasmafernsehers muss dementsprechend<br />

mehr leisten und es wird mehr Abwärme erzeugt.<br />

Die Lüfter befördern die überschüssige<br />

Abwärme aus dem Gerät, um Störungen durch<br />

Überhitzung vorzubeugen..<br />

Warum sollte man einen Fernseher nach einem<br />

Temperaturwechsel nicht sofort einschalten?<br />

Nach einer Verlagerung des Gerätes in eine<br />

andere Umgebung sollte darauf geachtet werden,<br />

dass sich der Fernseher vor dem ersten<br />

Einschalten möglichst an die Raumtemperatur<br />

anpasst. Hierbei geht es darum, kondensierende<br />

Luftfeuchte <strong>im</strong> Geräteinneren zu verhindern.<br />

LCD-Fernseher erzeugen bei niedrigen<br />

Temperaturen zudem Nachzieheffekte, wenn<br />

schnell bewegte Bildinhalte angezeigt werden.<br />

Grund: Die Trägheit der Flüssigkristalle hängt<br />

maßgeblich von der Raumtemperatur ab. Das<br />

betrifft gleichermaßen die 3D-Darstellung mit<br />

LC-Displays.<br />

Druckstaueffekt<br />

Das Zurückwerfen von Schall an einem Hindernis bezeichnet<br />

man in der Physik als Reflexion. Wenn das<br />

Hindernis größer als die Wellenlänge des eintreffenden<br />

Signals ist und der reflektierte Schall gleichphasig<br />

wieder austritt, ist von einem Druckstaueffekt die Rede.<br />

Direkt an der Begrenzungsfläche entsteht eine Anhebung<br />

des Schalldruckpegels um max<strong>im</strong>al sechs Dezibel<br />

zu hohen Frequenzen.<br />

Koaxiallautsprecher<br />

Die Punktschallquelle beschreibt eine kugelförmige<br />

Schallausbreitung von einem einzigen Punkt aus.<br />

Lautsprecher mit einer Punktschallquelle werden als<br />

Breitband- und Koaxiallautsprecher bezeichnet. Erstere<br />

bestehen aus einem einzigen Chassis, das für die Wiedergabe<br />

aller Frequenzen gleichermaßen verantwortlich<br />

ist. Von einer koaxialen Lautsprecherform spricht<br />

man, wenn zwei oder drei Chassis übereinander – also<br />

auf einem Punkt – angeordnet sind.<br />

Zwischenbildberechnung<br />

Aufgrund der Bilderzeugung ist die Reaktionszeit<br />

von LC-Displays nicht opt<strong>im</strong>al und Bewegungen werden<br />

unscharf dargestellt – sie wirken verwischt. Die<br />

100/200-Hertz-Zwischenbildberechnung errechnet<br />

künstliche Bilder, die das Reaktionsdefizit ausgleichen.<br />

Bewegungen erscheinen damit flüssiger.<br />

De-Interlacer<br />

In den Anfängen des Fernsehens entschied man sich<br />

aufgrund geringer Bandbreiten, Bildinhalte <strong>im</strong> Halbbildverfahren<br />

(interlaced) zu übertragen. Ein De-Interlacer<br />

fügt die Bilder wieder zu Vollbildern (progressive) zusammen.<br />

Das Ergebnis ist stark von der Qualität des<br />

De-Interlacers abhängig.<br />

Edge-LED<br />

Bei LED-LCDs dieser Bauart sind die Strom sparenden<br />

LEDs lediglich <strong>im</strong> Rahmen des Displays verbaut. Eine<br />

Diffusorschicht verteilt das Licht über die gesamte Bildschirmfläche.<br />

Konstruktionsbedingt sind die Ausleuchtungsgenauigkeit<br />

und auch der Schwarzwert respektive<br />

Kontrast nicht ideal. Auf der anderen Seite ermöglicht<br />

Edge-LED Bautiefen von weniger als 1 Zent<strong>im</strong>eter.<br />

Audio Return Channel (ARC)<br />

ARC bezeichnet einen Rückkanal, der über die HDMI-1.4-<br />

Schnittstelle realisiert wird. Mit seiner Hilfe übertragen<br />

Sie über das HDMI-Kabel das Bild zu Ihrem Fernseher<br />

und parallel den Ton des TV-Geräts zurück an den AV-<br />

Receiver – eine separate optische Leitung entfällt.<br />

DiSEqC<br />

„Digital Satellite Equipment Control“ bezeichnet eine<br />

digitale Steuersignaltechnik. Sie wird in der Gebäudeverkabelung<br />

von Satellitenempfangsanlagen eingesetzt.<br />

DiSEqC-Steuersignale ermöglichen gegenüber<br />

14/18-Volt- und 22-Kilohertz-Steuersignalen <strong>im</strong> Sat-<br />

Empfang einen erweiterten Funktionsumfang. DiSEqC<br />

1.0 erlaubt den Wechsel zwischen bis zu vier Satellitenpositionen,<br />

DiSEqC 1.2 umfasst zusätzlich Optionen zur<br />

Rotorsteuerung von Drehanlagen.<br />

EPG<br />

Der Electronic Program Guide bezeichnet eine elektronische<br />

Programmzeitschrift, die aus Zusatzinformationen<br />

(SI-Daten) generiert wird, welche die meisten Sender<br />

<strong>im</strong> digitalen Datenstrom mitliefern. Einige Hersteller<br />

gehen bei dem Angebot Kooperationen ein, sodass die<br />

Inhalte redaktionell aufbereitet werden.<br />

Bilder: Sharp<br />

88<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


3.2011 x.2010<br />

Juni/Juli Monat/Monat<br />

39 Filme <strong>im</strong> Test<br />

HARRY POTTER 7.1<br />

Seite 92<br />

EAT PRAY LOVE<br />

MEGAMIND<br />

RESIDENT EVIL 3D<br />

94 102<br />

101


Blu-ray-Test<br />

Schöne neue Vertriebswelt<br />

Der Aufschrei war groß unter Deutschlands<br />

Videothekaren, als 20th Century<br />

Fox unlängst bekannt gab, dass man<br />

mit zwei der wichtigsten Titel dieses Frühjahrs –<br />

namentlich „Black Swan“ und „Die Chroniken von<br />

Narnia: Die Reise auf der Morgenröte“ – testweise<br />

die seit jeher gewohnte Abfolge von Verleih- und<br />

Verkaufsstart <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kinobereich auf den Kopf<br />

stellen will. So erscheint Darren Aronofskys geniale<br />

Mischung aus Kunstfilm und Thriller am<br />

10. Juni als reguläre Verkaufsversion auf Blu-ray<br />

beziehungsweise DVD und wird dann erst ganze<br />

zwei Wochen später als Leihfassung zur Verfügung<br />

stehen. Be<strong>im</strong> am 20. Mai erscheinenden<br />

dritten „Narnia“-Teil wird sich der Verleihstart<br />

zwar nur um eine Woche verzögern, doch mit<br />

diesem eindeutigen Nachteil gegenüber den bisherigen<br />

exklusiven Verleihfenstern von bis zu<br />

einem Monat fürchten die Videotheken sicher<br />

nicht ganz zu Unrecht um ihre Umsätze. In Zeiten,<br />

in denen Online-Rental-Dienste wie Lovefilm oder<br />

Videobuster sowie zahllose Video-On-Demand-<br />

Anbieter bereits kräftig <strong>im</strong> Leihgeschäft wildern,<br />

haben es besonders die kleinen Videotheken,<br />

die nicht die Marketing-Power und die riesige<br />

Natalie Portman wurde für ihre Performance in „Black<br />

Swan“ völlig zu Recht mit dem Oscar® ausgezeichnet<br />

Teil drei der „Chroniken von Narnia“ erscheint zuerst<br />

<strong>im</strong> Handel und kommt erst danach in den Verleih<br />

Auswahl der großen Ketten als Trumpf <strong>im</strong> Ärmel<br />

haben, ohnehin zunehmend schwerer, sich überhaupt<br />

über Wasser zu halten – da ist es nur zu<br />

verständlich, dass man sich diesen traditionellen<br />

Zeitvorsprung gegenüber dem Einzelhandel nicht<br />

so ohne Weiteres aus der Hand nehmen lassen<br />

will. Welches Releasemodell sich in Zukunft<br />

durchsetzt, wird entscheidend von Erfolg oder<br />

Misserfolg dieser abweichenden Vertriebsstrategie<br />

abhängen. Eine generelle Umstellung auf<br />

die neue Veröffentlichungsreihenfolge ist vorerst<br />

nicht geplant. Neue Vertriebswege geht man übrigens<br />

auch bei Warner Home Video in Amerika: Als<br />

erstes der großen Studios macht man sich dort<br />

die ungeheure Reichweite von Facebook zunutze,<br />

um die eigenen Filme online an den Mann zu bringen.<br />

In einer Testphase wird den amerikanischen<br />

Nutzern auf den jeweiligen Facebook-Seiten der<br />

hauseigenen Blockbuster die Möglichkeit geboten,<br />

die Filme entweder digital auszuleihen oder<br />

direkt zu kaufen. Der erhebliche Impact bei der<br />

werberelevanten Zielgruppe scheint einfach zu<br />

überzeugend, als dass die Konkurrenz nicht bald<br />

auch auf diesen Zug aufspringen würde.<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Blu-ray- und DVD-Charts aus der Redaktion<br />

Top-10-Blu-rays der Redaktion<br />

1 Megamind<br />

2 Ponyo<br />

3 The Road<br />

4 Smallville (9. Staffel)<br />

5 The American<br />

6 Family Guy Trilogie<br />

7 Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Teil 1)<br />

8 True Blood (1. Staffel)<br />

9 Goethe!<br />

10 Lebanon<br />

Top-10-DVDs der Redaktion<br />

1 Machete<br />

2 Rapunzel – Neu verföhnt<br />

3 How I Met Your Mother (5. Staffel)<br />

4 Briefe an Julia<br />

5 Der kleine Nick<br />

6 South Park – Butters kleine Box<br />

7 Ondine – Das Mädchen aus dem Meer<br />

8 The Kids Are All Right<br />

9 Burlesque<br />

10 The Vampire Diaries (1. Staffel)<br />

Kultserie auf DVD:<br />

Parker Lewis Season 3<br />

Über ein Jahr hat es gedauert, doch<br />

jetzt kann man seine Sammlung mit<br />

Parker-Lewis-DVDs endlich vervollständigen.<br />

Staffel drei mit sämtlichen Folgen<br />

der leider schon letzten Staffel der<br />

beliebten Kultserie aus den 1990er Jahren<br />

ist ab sofort überall erhältlich. Das<br />

Wiedersehen mit den megacoolen Jungs<br />

rund um Corin Nemec versetzt einen<br />

mühelos gute zwanzig Jahre zurück –<br />

wer die außergewöhnliche und innovative<br />

Comedy-Serie damals <strong>im</strong> Fernsehen<br />

verfolgt hat, der wird sich dem knallbunten<br />

und poppigen Charme der Episoden<br />

auch heute nicht entziehen können.<br />

Neueinsteiger sollten allerdings eher<br />

zur ersten Staffel greifen: zum einen,<br />

um die zahlreichen Anspielungen und<br />

Rückgriffe auf frühere Ereignisse zu<br />

verstehen, zum anderen auch, weil die<br />

dritte Staffel selbst in Fankreisen nicht<br />

unumstritten ist und längst nicht mehr<br />

die Resonanz hervorrief, die der Serie in<br />

ihrem Auftaktjahr entgegenschlug.<br />

Das Warten hat ein Ende:<br />

Apocalypse Now auf Blu-ray<br />

Es gibt wohl kaum einen Film, der von<br />

der HD-Gemeinde sehnsüchtiger erwartet<br />

wird, als Francis Ford Coppolas Meisterwerk<br />

„Apocalypse Now“. Am 9. Juni<br />

ist es endlich so weit: Kinowelt veröffentlicht<br />

den Antikriegsfilm schlechthin<br />

in Deutschland erstmals auf Blu-ray. Sowohl<br />

die originale Kinoversion von 1979<br />

als auch der um 50 Minuten längere Recut<br />

„Apocalypse Now Redux“ von 2001<br />

werden auf der ersten Scheibe des aufwendig<br />

gestalteten Triple-Digipaks enthalten<br />

sein. Beide Fassungen wurden unter<br />

der Leitung des Regisseurs aufwendig<br />

restauriert und erreichen insgesamt eine<br />

Lauflänge von 355 Minuten. Zusätzlich<br />

gibt es die preisgekrönte und in Deutschland<br />

bisher unveröffentlichte Dokumentation<br />

„Hearts Of Darkness – Reise<br />

ins Herz der Finsternis“ von Coppolas<br />

Ehefrau Eleanor sowie über 9 Stunden<br />

Bonusmaterial auf den Discs zwei und<br />

drei. Dem vollmundigen Untertitel der<br />

Box („Full Disclosure“) lässt man also<br />

ganz offensichtlich Taten folgen.<br />

So testet <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> DVDs und Blu-rays<br />

Bild<br />

Die DVD oder Blu-ray wird nicht nur am klassischen Fernseher<br />

geprüft, sondern auch über einen HDTV-Beamer auf<br />

einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35 Meter. Wir<br />

prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils max<strong>im</strong>al<br />

zwei Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc<br />

<strong>im</strong> Bildtest also zehn Punkte erhalten. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“, „Nachzieheffekte/<br />

Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,<br />

doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen<br />

sollten zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“<br />

(d. h. am Fernseher wird getestet, wie tief das Schwarz in<br />

dunklen Szenen wirklich ist).<br />

Ton<br />

Wir prüfen Tonformat und Klang, wobei nicht gemessen,<br />

sondern gehört wird. Schließlich geht es<br />

be<strong>im</strong> Thema He<strong>im</strong>kino um den Spaß am Erlebnis.<br />

Dabei berücksichtigen wir in jedem Fall die Originalmischung<br />

eines Films. Zum Testen ziehen wir jeweils die<br />

deutsche Tonspur und die Originalsprache heran. Die<br />

Disc muss sich in fünf Kategorien bewähren: Je zwei<br />

Punkte sind max<strong>im</strong>al zu erreichen bei „Tonformat“,<br />

„Raumklang/Raumtiefe“, „Rauschen“, „Dynamik“<br />

(Erleben wir be<strong>im</strong> Test einen lebendigen Ton, der die<br />

Lautsprecher entsprechend der Filmhandlung belastet?)<br />

und „Verständlichkeit der Dialoge“.<br />

Extras<br />

DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial<br />

mit einem echten Mehrwert enthalten. Wir prüfen,<br />

ob ein Booklet vorhanden ist und bewerten die „Gestaltung<br />

des Menüs“. Max<strong>im</strong>al zwei Punkte sind hierbei zu<br />

erreichen, wenn es an<strong>im</strong>iert ist oder sonstige Besonderheiten<br />

aufweist. Der „Umfang des Bonusmaterials“<br />

wird ebenfalls mit max<strong>im</strong>al zwei Punkten bewertet. Be<strong>im</strong><br />

„Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant<br />

und vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte.<br />

Zudem honorieren wir das Fehlen von „Werbung“. Hier<br />

gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich<br />

aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht.<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

90<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


<strong>Vorschau</strong> Mai 2011<br />

Lebanon<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2009/Antikriegsfilm<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

13. 5.<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Samuel Maoz<br />

Laufzeit: 93 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 13. Mai 2011<br />

Love And Other Drugs<br />

13. 5.<br />

16. 5.<br />

19. 5.<br />

19. 5.<br />

20. 5.<br />

20. 5.<br />

20. 5.<br />

20. 5.<br />

20. 5.<br />

26. 5.<br />

27. 5.<br />

27. 5.<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Romantikkomödie<br />

Vertrieb:<br />

20th Century Fox Home<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Edward Zwick<br />

Laufzeit: 112 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 13. Mai 2011<br />

Max Schmeling – Eine deutsche Legende<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2010/Biopic<br />

Vertrieb: KSM<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Uwe Boll<br />

Laufzeit: 123 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 16. Mai 2011<br />

The Tourist<br />

Land/Jahr/Genre: US, FR/2010/Thriller, Romanze<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Florian Henckel von Donnersmarck<br />

Laufzeit: 103 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 19. Mai 2011<br />

Burlesque<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Musical<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Steve Antin<br />

Laufzeit: 119 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 19. Mai 2011<br />

Gejagt – Auf Leben und Tod<br />

Land/Jahr/Genre: GB/2010/Abenteuer<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Ian Sharp<br />

Laufzeit: 98 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />

Nowhere Boy<br />

Land/Jahr/Genre: GB/2009/Biopic<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Sam Taylor-Wood<br />

Laufzeit: 98 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />

Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte<br />

Land/Jahr/Genre: US, GB/2010/Fantasy<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Michael Apted<br />

Laufzeit: 111 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />

Lolita<br />

Land/Jahr/Genre: US/1962/Literaturverfilmung<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 1.66 : 1<br />

Tonformat: DD 1.0<br />

Regie:<br />

Stanley Kubrick<br />

Laufzeit: 153 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />

Unser täglich Brot<br />

Land/Jahr/Genre: DE, AT/2005/Dokumentation<br />

Vertrieb: Alive<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 2.0<br />

Regie:<br />

Nikolaus Geyrhalter<br />

Laufzeit: 92 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 20. Mai 2011<br />

Last Ride<br />

Land/Jahr/Genre: AU/2009/Roadmovie<br />

Vertrieb: dtp<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Regie:<br />

Glendyn Ivin<br />

Laufzeit: 90 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 26. Mai 2011<br />

Lola rennt<br />

Land/Jahr/Genre: DE/1998/Drama<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Tom Tykwer<br />

Laufzeit: 79 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 27. Mai 2011<br />

Drei<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2010/Drama<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Tom Tykwer<br />

Laufzeit: 119 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 27. Mai 2011<br />

<strong>Vorschau</strong> Juni 2011<br />

1.6.<br />

1. 6.<br />

2. 6.<br />

3. 6.<br />

3. 6.<br />

3. 6.<br />

3. 6.<br />

7. 6.<br />

9. 6.<br />

9. 6.<br />

9. 6.<br />

9. 6.<br />

9. 6.<br />

Tron Legacy 3D<br />

Land/Jahr/Genre: US/2011/Science-Fiction<br />

Vertrieb: Walt Disney Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1/1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD HR 7.1, DTS-HD MA 7.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Joseph Kosinski<br />

Laufzeit: 125 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 1. Juni 2011<br />

Tron: Das Original<br />

Land/Jahr/Genre: US/1982/Science-Fiction<br />

Vertrieb: Walt Disney Home<br />

Bildformat: 2.20 : 1<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Steven Lisberger<br />

Laufzeit: 95 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 1. Juni 2011<br />

13<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />

Vertrieb: Constantin<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />

Regie:<br />

Géla Babluani<br />

Laufzeit: 90 min<br />

FSK:<br />

ab 18 Jahren<br />

Veröffentlichung: 2. Juni 2011<br />

Der Auftragslover<br />

Land/Jahr/Genre: FR/2010/Komödie<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS 2.0, DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Pascal Chaumeil<br />

Laufzeit: 105 min<br />

FSK:<br />

ab 6 Jahren<br />

Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />

A.I. – Künstliche Intelligenz<br />

Land/Jahr/Genre: US/2001/Science-Fiction<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Steven Spielberg<br />

Laufzeit: 146 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />

Hereafter – Das Leben danach<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Drama<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Clint Eastwood<br />

Laufzeit: 129 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />

The Vampire Diaries (1. Staffel)<br />

Land/Jahr/Genre: US/2009/Fantasy<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DD 2.0, DD 5.1 (engl.)<br />

Regie: Marcos Siega, Kevin Bray u. a.<br />

Laufzeit: 954 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 3. Juni 2011<br />

13 Assassins<br />

Land/Jahr/Genre: JP/2010/Action<br />

Vertrieb: Ascot Elite Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Takashi Miike<br />

Laufzeit: 125 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Juni 2011<br />

Apocalypse Now – Full Disclosure<br />

Land/Jahr/Genre: US/1979/Antikriegsfilm<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Francis Ford Coppola<br />

Laufzeit: 355 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />

Hard Breakers<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Leah Sturgis<br />

Laufzeit: 98 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />

Space Transformers<br />

Land/Jahr/Genre: US/2011/Science-Fiction<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie:<br />

Paul Ziller<br />

Laufzeit: 90 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />

Steiner – Das eiserne Kreuz<br />

Land/Jahr/Genre: DE, GB/1976/Kriegsfilm<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 1.0, PCM 1.0 (engl.)<br />

Regie:<br />

Sam Peckinpah<br />

Laufzeit: 132 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />

Mother‘s Day<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Thriller<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Darren Lynn Bousman<br />

Laufzeit: 112 min<br />

FSK:<br />

ab 18 Jahren<br />

Veröffentlichung: 9. Juni 2011<br />

<strong>Vorschau</strong> Juni/Juli 2011<br />

Black Swan<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Psychothriller<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

10. 6.<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Darren Aronofsky<br />

Laufzeit: 108 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 10. Juni 2011<br />

AC/DC: Let There Be Rock<br />

10. 6.<br />

24. 6.<br />

24. 6.<br />

24. 6.<br />

24. 6.<br />

24. 6<br />

24. 6.<br />

1. 7.<br />

7. 7.<br />

7. 7.<br />

7. 7.<br />

21. 7.<br />

Land/Jahr/Genre: US, FR/1980/Musikdoku<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 1.33 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Regie:<br />

Eric Dionysius, Eric Mistler<br />

Laufzeit: 98 min<br />

FSK:<br />

ab 0 Jahren<br />

Veröffentlichung: 10. Juni 2011<br />

Life – Das Wunder Leben Vol. 2<br />

Land/Jahr/Genre: GB/2009/Dokumentation<br />

Vertrieb: Polyband<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

Martha Holmes, Mike Gunton<br />

Laufzeit: 250 min<br />

FSK:<br />

ab 0 Jahren<br />

Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />

Haunters<br />

Land/Jahr/Genre: KR/2010/Thriller<br />

Vertrieb: Splendid Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

K<strong>im</strong> Min-suk<br />

Laufzeit: 108 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />

Eden Of The East – Der König Von Eden<br />

Land/Jahr/Genre: JP/2009/An<strong>im</strong>e<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Kenji Kamiyama<br />

Laufzeit: 76 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />

Chatroom<br />

Land/Jahr/Genre: GB/2009/Thriller<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Hideo Nakata<br />

Laufzeit: 97 min<br />

FSK:<br />

ab 18 Jahren beantragt<br />

Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />

Harry Potter und der Orden des Phoenix – Ult<strong>im</strong>ate Edition<br />

Land/Jahr/Genre: GB, US/2007/Fantasy<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

David Yates<br />

Laufzeit: 138 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />

Harry Potter und der Halbblutprinz – Ult<strong>im</strong>ate Edition<br />

Land/Jahr/Genre: GB, US/2009/Fantasy<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: 2.40 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Regie:<br />

David Yates<br />

Laufzeit: 147 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren<br />

Veröffentlichung: 24. Juni 2011<br />

Agnosia<br />

Land/Jahr/Genre: ES/2010/Thriller<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Eugenio Mira<br />

Laufzeit: 109 min<br />

FSK:<br />

ab 12 Jahren beantragt<br />

Veröffentlichung: 1. Juli 2011<br />

Wild Chicks<br />

Land/Jahr/Genre: DE/2010/Komödie<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie:<br />

Jeff Balis<br />

Laufzeit: 89 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren beantragt<br />

Veröffentlichung: 7. Juli 2011<br />

The Silent House<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Horror, Thriller<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Gustavo Hernández<br />

Laufzeit: 82 min<br />

FSK:<br />

ab 18 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Juli 2011<br />

72 Stunden – The Next Three Days<br />

Land/Jahr/Genre: US/2010/Thriller<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Paul Haggis<br />

Laufzeit: 133 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 7. Juli 2011<br />

Outside The Law<br />

Land/Jahr/Genre: FR, DE, BE/2010/Drama<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie:<br />

Rachid Bouchareb<br />

Laufzeit: 138 min<br />

FSK:<br />

ab 16 Jahren<br />

Veröffentlichung: 21. Juli 2011<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91


Blu-ray-Test<br />

Harry Potter und die<br />

Heiligtümer des Todes (I)<br />

Handlung: Für den Schulabgang des berühmten Zauberlehrlings<br />

dachte sich seine Schöpferin Joanne K.<br />

Rowling etwas ganz Besonderes aus: Harry, Ron und<br />

Hermine (Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson)<br />

begeben sich auf die gefährliche Suche nach den<br />

sieben Horkruxen, den sagenumwobenen und überaus<br />

mächtigen Fragmenten aus Voldemorts (Ralph Fiennes)<br />

Seele, welche die einzige Möglichkeit darstellen, den<br />

dunklen Lord ein für allemal zur Strecke zu bringen.<br />

Sollten sie versagen, wird nicht nur die Welt der Zauberer<br />

die Folgen zu spüren bekommen, sondern auch die<br />

der Muggel (also derjenigen Menschen, die nicht mit<br />

der Gabe der Zauberei gesegnet sind). Deshalb lassen<br />

die drei Teenager die sicheren Mauern des Zaubererinternats<br />

von Hogwarts hinter sich und lernen das harte,<br />

unbehütete Leben in der Welt der Erwachsenen kennen.<br />

Film: Harry Potter ist schon ein Phänomen für sich. Als<br />

1997 der erste Band („Harry Potter und der Stein der<br />

Weisen“) erschien, konnte man nur teilweise erahnen,<br />

welch großer Erfolg sich für die Autorin anbahnen<br />

würde. Inzwischen hat Joanne K. Rowling mit ihrem<br />

Werk die Milliarden-Dollar-Grenze gesprengt und kann<br />

damit zu Recht als kommerziell erfolgreichste Literatin<br />

der Welt angesehen werden. Auch die Filme, die seit<br />

2001 kontinuierlich produziert wurden, werden von<br />

Millionen von Zuschauern mit Spannung verfolgt. Die<br />

Besonderheit hieran ist die unveränderte Besetzung<br />

der Hauptrollen mit den drei Jungstars Radcliffe, Watson<br />

und Grint, die sich von kleinen zwölfjährigen<br />

No-Names <strong>im</strong> Laufe der Zeit zu echten Größen <strong>im</strong><br />

Originaltitel: Harry Potter And The Deathly Hallows: Part 1 GB, US/2010<br />

Genre: Fantasy<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: MPEG–4, 2.40 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS–HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: John Hillcoat<br />

Darsteller: Daniel Radcliffe, Emma<br />

Watson, Ralph Fiennes<br />

Laufzeit: 146 min<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 12 Euro<br />

Starttermin: 15. April 2011<br />

Filmwertung 7,5/10<br />

Harry hoch sieben! Auch <strong>im</strong> Finale gibt‘s magische<br />

Exper<strong>im</strong>ente und beeindruckende Zaubertricks en masse<br />

Der allseits beliebte und überraschend mächtige<br />

Hauself Dobby ist ebenfalls wieder mit von der Partie<br />

internationalen Film- und Schauspielgeschäft gemausert<br />

haben und heute gefragter sind als je zuvor.<br />

Blu-ray: Die gelungene 2-Disc-Edition der Blu-ray dürfen<br />

sich ungeduldige Fans natürlich nicht entgehen<br />

lassen, schon allein wegen der exklusiven <strong>Vorschau</strong> auf<br />

den zweiten Teil von „Die Heiligtümer des Todes“, der<br />

bei uns am 14. Juli in die Kinos kommen wird. Außerdem<br />

werden Ihnen so gut wie alle Hintergründe zum Dreh des<br />

aktuellen Teils <strong>im</strong> bewährten Max<strong>im</strong>um Movie Mode (also<br />

per Bild-in-Bild und anderweitigen Einblendungen)<br />

vorgeführt. Zusätzlich bietet die Bonus-Disc 11 Minuten<br />

an zusätzlichen Szenen (leider nur teilweise nachbearbeitet<br />

und nicht synchronisiert) und fünf verschiedene<br />

Featurettes, zum Beispiel über den versiebenfachten<br />

Harry, die unzähligen Greenscreen-Aufnahmen sowie<br />

einen Wettlauf, den die drei Hauptdarsteller auf der<br />

Flucht vor einer ganzen Horde von Todessern am Set<br />

durchführten. Alles Weitere dient der Promotion des<br />

Soundtracks und des neuen Harry-Potter-Abschnitts <strong>im</strong><br />

Universal-Themenpark in Orlando, Florida.<br />

Wie schon bei den bisherigen Blu-ray-Veröffentlichungen<br />

der Reihe gibt es in Sachen Technik kaum etwas<br />

zu beanstanden. Gleich in den ersten Einstellungen<br />

wird man förmlich hineingesogen in den Bildschirm<br />

(respektive die Leinwand), staunt ob der referenzverdächtigen<br />

Schärfe der Close-ups und entdeckt Unmengen<br />

von Details abseits des eigentlichen Zentrums der<br />

jeweiligen Aufnahme. Durch angenehme Plastizität<br />

und eine etwas natürlichere Farbgestaltung als in<br />

den Vorgängern gewinnen die Bilder stark an Lebendigkeit,<br />

ohne jedoch den magischen Touch des<br />

Plots durch zu viel Realismus zu beeinträchtigen. Der<br />

düstere, von kalten, grün-blauen Farben dominierte<br />

Stil wurde also weitgehend beibehalten. Überhaupt<br />

spielen sich auffallend viele Szenen in der Nacht<br />

ab, was die dunkle, fast verzweifelte Grundst<strong>im</strong>mung<br />

der Handlung noch zusätzlich unterstreicht. Die Fülle<br />

der Details und die Kantenschärfe auch der unwichtigsten<br />

Objekte leidet darunter nur in Ausnahmefällen,<br />

sodass man insgesamt ein absolut High-Definition-würdiges<br />

He<strong>im</strong>kinoerlebnis geboten bekommt.<br />

Das hochwertige und höchst unterhaltsame Kino-Feeling<br />

wird auch durch die vorbildliche Audio abteilung<br />

maßgeblich mitbest<strong>im</strong>mt. Der fantastische Surround-<br />

Mix glänzt vor allem in den dynamisch insze nierten<br />

Action-Szenen. Wenn die Dementoren angreifen,<br />

machtvolle Zaubersprüche und haufenweise magische<br />

Energie durch die Luft fliegen oder Harry und Hagrid<br />

in einer wilden Verfolgungsjagd durch die nächtlichen<br />

Straßen von London <strong>im</strong> Sekundentakt entgegenkommenden<br />

Fahrzeugen ausweichen, dann umschwirren<br />

einen die Effekte und Explosionen nur so,<br />

und zwar in einer perfekten Qualität, die wirklich<br />

nichts zu wünschen übrig lässt. Einzig einige sehr<br />

ruhig und int<strong>im</strong> gehaltene Dialogsequenzen erreichen<br />

in der englischen Version noch mehr Lebendigkeit.<br />

Übrigens gibt es für Sammler auch eine Amazon-exklusive<br />

Steelbook-Edition, die allerdings mit 20 Euro deutlich<br />

teurer ausfällt. Zudem ist eine „Ult<strong>im</strong>ate Edition“ mit<br />

ausgiebigem Bonusmaterial wie bei den anderen Teilen<br />

in Zukunft mehr als wahrscheinlich.<br />

FT/TW<br />

Teil eins des großen Finales der Zauberer-Saga gefällt mit einem gelungenen<br />

Spannungsbogen und interessanter Charakterentwicklung,<br />

auch wenn man sich die größten Knalleffekte noch aufgespart hat.<br />

Bildqualität 9/10<br />

Sehr gute Parameter in allen Bildbereichen, die nur von der generell<br />

sehr dunklen Lichtst<strong>im</strong>mung des Films und daraus resultierenden<br />

Detailverlusten getrübt werden.<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Das Prunkstück der Blu-ray: ganz gleich, ob in der magischen oder<br />

unserer realen Welt, das tolle Sounddesign macht beinahe jede Szene<br />

zu einem akustischen Erlebnis.<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Nichts Weltbewegendes oder wirklich Innovatives, dafür aber jede<br />

Menge Bonusmaterial, das der Fan sehen will und welches die Wartezeit<br />

auf den bevorstehenden zweiten Teil angenehm verkürzt.<br />

Kurzfazit<br />

Das große Finale des langjährigen Buch- und Filmprojekts sollte<br />

man besser nicht verpassen. Wer die Vorgänger mochte, macht hier<br />

garantiert nichts falsch!<br />

Ja ja, sie sind allesamt erwachsen geworden, unsere tapferen Helden: Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert<br />

Grint (v.l.n.r.) haben auch nach dem Abschluss der Harry-Potter-Verfilmungen weiter gut zu tun <strong>im</strong> Filmgeschäft<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

92<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Schande<br />

Die Verfilmung des Romans<br />

„Disgrace“ (zu Deutsch:<br />

Schändung, Ungnade) von<br />

Literaturnobelpreisträger J.M.<br />

Coetzee ist harter, realistischer<br />

Tobak. Der tiefe gesellschaftliche<br />

Graben, der sich nach<br />

dem Ende der Apartheid durch<br />

Südafrika zieht, wird in kleinen,<br />

unscheinbaren Momenten der Geschichte sichtbar –<br />

und zeigt sein ganzes schreckliches Ausmaß schließlich in<br />

der Untat, die die Protagonisten (u. a. John Malkovich mit<br />

einer fesselnden Leistung) ereilt. Die finale Entwicklung<br />

der Ereignisse ist geschickt und doppeldeutig inszeniert<br />

und spiegelt die Tiefe der Vorlage adäquat wider.<br />

Optisch gewinnen oft harte Kontraste und hell leuchtende<br />

Flächen die Oberhand. Leichte Schärfeeinbrüche in den<br />

Totalen sind zu verschmerzen und trüben den hochwertigen<br />

Gesamteindruck nur unwesentlich. Nachdem in<br />

den anfänglichen Szenen in Kapstadt klassische Musik<br />

dominiert, verliert sich die musikalische Untermalung<br />

mehr und mehr. Surround-Farbtupfer wie Grillenzirpen,<br />

rauschender Wind und grollender Autolärm werden hin<br />

und wieder eingestreut. Die Extras bieten Interviews<br />

sowie Impressionen vom Dreh, wirken allerdings sowohl<br />

inhaltlich als auch von der Aufmachung her lieblos. TW<br />

The American<br />

Film: Anton Corbijn ist ein Mann<br />

für die ganz besonderen Bilder.<br />

Seit Jahrzehnten prägt er die<br />

Popkultur mit Plattencovern,<br />

Musikvideos und Fotografien<br />

der Stars, u. a. von und für Depeche<br />

Mode, U2, Coldplay und<br />

Metallica. Sein Langfilmdebüt<br />

„Control“ erntete 2007 große<br />

Anerkennung – die einzige Frage, die damals noch offen<br />

blieb, war, ob er auch in einem ihm weniger vertrauten<br />

Sujet (in „Control“ beschäftigte er sich mit Aufstieg und Fall<br />

des Joy-Division-Frontmanns Ian Curtis) ähnlich Relevantes<br />

würde leisten können.<br />

Handlung: Mit „The American“ lässt Corbijn nun auch die<br />

letzten Zweifler verstummen. Getragen von einem überragenden<br />

George Clooney entfaltet sich die elegische Ballade<br />

von einem einsamen Wolf, der seinem Job als Auftragskiller<br />

zu entfliehen sucht, in der malerischen Landschaft eines<br />

versteckten italienischen Bergdorfes. Mit sparsam gesetzten<br />

Dialogen und einer klaren, kunstvoll-stilisierten<br />

Bildsprache dreht der Niederländer nichts anderes als einen<br />

perfekten Neo-Western, verlagert in die Lebenswirklichkeit<br />

der modernen Welt. In der Edelhure Clara (Violante Placido)<br />

findet der ewige Sünder eine letzte Hoffnung auf Erlösung<br />

und Vergebung – doch die Schatten seiner Vergangenheit<br />

holen ihn <strong>im</strong>mer wieder ein. Die Konsequenz, mit der Inhalt,<br />

Form und Erzählfluss auf den unvermeidlichen Showdown<br />

hinführen, ist schlichtweg atemberaubend. Der Film entwickelt<br />

eine Sogwirkung, der man sich vom grandiosen<br />

Prolog bis zur letzten, fast schon opernhaft überzeichneten<br />

Einstellung einfach nicht mehr entziehen kann.<br />

Blu-ray: Die überragende visuelle Kraft der Bilder gibt die<br />

Blu-ray makellos wieder. Von den brillanten Totalen der in<br />

den Berg gemauerten Stadt bis hin zu den unerbittlichen<br />

Close-ups der Protagonisten: Details und Schärfe sind<br />

durchwegs auf Referenzniveau, leichte Kontrastschwankungen<br />

das Einzige, was man vielleicht noch bemängeln<br />

kann. Das Sounddesign ist enorm kleinteilig aufgestellt und<br />

schwelgt ausführlich in den extremen Dynamikunterschieden<br />

zwischen beinahe absoluter Stille und kristallklaren Geräuschexplosionen.<br />

Die elegischen Synthie-Kompositionen<br />

von Herbert Grönemeyer (!) bieten den idealen Klangteppich<br />

für das wortkarge Drama. Als Zugaben erwarten einen ein<br />

Audiokommentar und diverse Bonusfeatures, die allerdings<br />

allesamt eher kurz und nüchtern gehalten sind. TW<br />

Originaltitel: Disgrace<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Alive<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Steve Jacobs<br />

Darsteller: John Malkovich,<br />

Jessica Haines,<br />

Natalie Becker<br />

Laufzeit: 118 min<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

AU, ZA/2008<br />

Film 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Bonus 5/10<br />

Porträt zweier tief verwundeter Menschen in<br />

einem scheinbar hoffnungslos zerrissenen Land.<br />

Alles andere als leichte Kost!<br />

George Clooney begibt sich als schweigsamer Amerikaner<br />

auf die Suche nach Erlösung und Seelenfrieden<br />

Originaltitel: The American<br />

US/2010<br />

Genre: Drama/Thriller<br />

Vertrieb: Universal Pictures Home<br />

Film 9/10<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1 Bild 9,5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Anton Corbijn<br />

Ton 8,5/10<br />

Darsteller: George Clooney,<br />

Violante Placido,<br />

Bonus 6/10<br />

Thekla Reuten<br />

Laufzeit: 105 min<br />

Wer sich auf die wortkarge, brillant gespielte und<br />

gefilmte Einzelgängerballade einlassen kann, wird<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

mit einem unvergesslichen Filmerlebnis belohnt.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

The Road<br />

Bilder: Alive, Senator Home, Universal Pictures Home<br />

Handlung: Die nahe Zukunft aus der Perspektive eines<br />

namenlosen Mannes: Ein warmer Sommertag in freier<br />

Natur an der Seite seiner Frau ist die schönste Erinnerung,<br />

die ihm aus der vergangenen Epoche des<br />

Wohlstandes bleibt. Ein kleines Erdbeben reißt ihn<br />

aus seiner Träumerei und verkündet, dass es an der<br />

Zeit ist, den Terror der Gegenwart mit offenen Augen<br />

wahrzunehmen. Auf der Suche nach einer Chance auf<br />

ein besseres Leben ziehen der namenlose Mann (Viggo<br />

Mortensen) und sein Sohn (Kodi Smit-McPhee) gen Süden<br />

zum Ozean. Die alte Welt noch <strong>im</strong> Gedächtnis, zeigt<br />

er dem Jungen die Reste der Zivilisation. Doch jeden Tag<br />

ist es das gleiche Spiel, ähnlich den rauen Bedingungen<br />

in freier Natur: Sie müssen Nahrung suchen, ohne<br />

selbst zum Opfer der Kannibalen zu werden.<br />

Film: Sind die Menschen erst einmal ihres Wohlstandes<br />

beraubt, beginnt für sie der bestialische Kampf ums<br />

Ein Roadmovie der etwas anderen Art: Die trostlose und<br />

düstere Endzeitst<strong>im</strong>mung ist hier zum Schneiden dick<br />

Überleben und sie ernähren sich von dem, was übrig<br />

bleibt. Die Angst treibt sie zu Taten, an die sie unter<br />

normalen Umständen noch nicht einmal <strong>im</strong> Traum denken<br />

würden. Der namenlose Überlebende ist einer von<br />

ihnen, daran lässt Aragorn-M<strong>im</strong>e Viggo Mortensen keinen<br />

Zweifel. Sein schmutzig-faltiges und abgemagertes<br />

Gesicht spiegelt echte Sorgen, wahre, nicht gespielte<br />

Angst wider – eine Fähigkeit, die er bereits eindrucksvoll<br />

in „A History Of Violence“ unter Beweis stellte. Beklemmende<br />

Horrorelemente und die Ungewissheit über<br />

die noch bevorstehenden Prüfungen für Vater und Sohn<br />

halten den Spannungsgrad weit oben. Vieles bleibt nur<br />

angedeutet, wodurch sich die beunruhigende Unschlüssigkeit<br />

der Situation auf den Beobachter überträgt und<br />

man sich selbst nicht mehr sicher sein kann, wie man<br />

die geschilderten Vorkommnisse deuten soll.<br />

Blu-ray: Kontrast und Schwarzwert sind eher mittelmäßig,<br />

aber <strong>im</strong>mer noch absolut genießbar. Dass sich<br />

der Abgesang auf die alte Welt nicht gerade fröhlich<br />

anhört, dürfte klar sein. Die in den Dramenabschnitten<br />

zurückhaltende Dynamik setzt sich bei den thrillerartig<br />

spannenden Passagen fort. Die st<strong>im</strong>mungsvolle Abbildung<br />

des dreid<strong>im</strong>ensionalen Akustikraums rückt den<br />

Betrachter noch weiter in die trostlose Welt von morgen,<br />

benetzt ihn gar mit prasselndem Regen und lässt ihn <strong>im</strong><br />

bitterkalten Sturm frieren. Sorgfältig aufbereitet, rotiert<br />

die Bonusabteilung hauptsächlich um den Filmschaffenden<br />

John Hillcoat, seinen Star, Viggo Mortensen,<br />

sowie den damals gerade einmal 13-jährigen Jungdarsteller<br />

Kodi Smit-McPhee.<br />

FT<br />

Originaltitel: The Road<br />

US/2009<br />

Genre: Endzeitdrama<br />

Vertrieb: Senator Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35:1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: John Hillcoat<br />

Darsteller: Viggo Mortensen, Charlize<br />

Theron, Kodi Smit-McPhee<br />

Laufzeit: 111 min<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 17 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 8/10<br />

„The Road“ gräbt nach der Urfrage überhaupt: Was bedeutet eigentlich<br />

Menschlichkeit? Das Zukunftsdrama bleibt dabei erschreckend<br />

nahe an der Realität.<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Die diesig-grau verhangene Lichtst<strong>im</strong>mung fordert zwar ihren Tribut,<br />

glücklicherweise bleibt die Grundschärfe davon aber weitgehend<br />

unberührt.<br />

Tonqualität 8/10<br />

Manchmal muss man schon genau hinhören, hat aber <strong>im</strong>mer das Gefühl,<br />

alle Schrecknisse und Glücksmomente der beiden Protagonisten<br />

live mitzuerleben.<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

Die Beiträge geben einen guten Einblick in die Dreharbeiten und die<br />

Schwierigkeit, sich in die trostlosen Figuren hineinzuversetzen. Leider<br />

lässt der Umfang etwas zu wünschen übrig.<br />

Kurzfazit<br />

Die Welt ist dem Untergang geweiht, doch das Leben geht weiter.<br />

„The Road“ ist eine der düstersten Visionen eben dieser kaum<br />

vergegenwärtigbaren Postapokalypse.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 93


Blu-ray-Test<br />

Eat Pray Love<br />

Handlung und Film: Der große<br />

Erfolg von Ratgebern, die einem<br />

zu einem besseren Leben verhelfen<br />

wollen, spiegelt das dringende<br />

Bedürfnis des modernen<br />

Menschen nach einer „Anleitung<br />

zum Glücklichsein“ wider.<br />

Die Erfüllung <strong>im</strong> Beruf wie <strong>im</strong><br />

Privaten gilt als höchstes Gut,<br />

und doch scheinen die Wege zur Zufriedenheit unklarer<br />

und schwieriger als je zuvor. Genau diese Problematik<br />

greift Julia Roberts letzter Film „Eat Pray Love“ auf. Als<br />

erfolgreiche und moderne Frau schlittert sie mitten in<br />

eine ausgewachsene Midlife-Crisis: Sie zweifelt an ihrem<br />

Job, ihrer beständigen, aber eingefahrenen Beziehung und<br />

stellt alles, was sie bisher erreicht hat, grundsätzlich<br />

infrage. Ihre Antwort auf diese Sinnkrise ist radikal – sie<br />

steigt aus, lässt das hektische New York von einem Tag auf<br />

den anderen hinter sich und begibt sich für zwölf Monate<br />

auf eine Reise rund um die Welt. Ihre Stationen umfassen<br />

Briefe an Julia<br />

„Briefe an Julia“ ist eine Spurensuche<br />

in Italien, ausgelöst<br />

durch die Freundlichkeit einer<br />

Fremden – in gemächlichem<br />

Tempo und mit viel Mut zum<br />

Gefühl erzählt, gespielt und<br />

gefilmt. Dass dabei die Grenze<br />

zum Kitsch des Öfteren nicht<br />

nur gestreift wird, muss einem<br />

vorher natürlich klar sein. Wenn man diese Tatsache aber<br />

einkalkuliert (und sich fortan nicht mehr daran stört),<br />

dann kann man mit diesem sympathisch-altmodischen<br />

Liebesfilm durchaus für eine Weile dem Alltag entkommen<br />

und eintauchen in eine romantische Welt voller<br />

Herzschmerz und Liebeswirren. Das sonnendurchflutete<br />

Verona wird in stark stilisierten Gelb- und Brauntönen<br />

präsentiert – alles glänzt und glüht in weichem, warmem<br />

Licht. Erfreulicherweise leidet die Schärfe darunter kaum:<br />

Hat man sich mit der gewagten Optik einmal angefreundet,<br />

passt sie mehr und mehr zur St<strong>im</strong>mung des Films.<br />

Diese wird auch durch viele italienische Lieder gut unterstützt;<br />

zusätzlich sorgen kleinere Surround-Spielereien<br />

(zum Beispiel in der Hochzeitsszene) für eine angenehme<br />

Klangkulisse. Wer nach dem Film noch Nachschlag will,<br />

den erwarten geschnittene und erweiterte Szenen und ein<br />

kurzes Making-of, allerdings ohne große Tiefe. TW<br />

Entspannung und Ruhe lassen sich oft genug in den<br />

ganz einfachen Dingen des Lebens entdecken<br />

das sonnige Italien, in dem sie Lebenslust und kulinarische<br />

Genüsse wiederentdeckt; intensive Meditationen<br />

in Indien und schließlich eine leidenschaftliche Affäre auf<br />

Bali, wo sie dem feurigen Felipe (Javier Bardem) verfällt.<br />

Nachdem es um die sympathische Schauspielerin mit<br />

dem unverwechselbaren Lächeln in den letzten Jahren ein<br />

wenig ruhiger geworden ist, erhofften sich Studio, Kritiker<br />

und Publikum endlich einmal wieder einen wirklichen<br />

Julia-Roberts-Wohlfühl-Kassenschlager vom Kaliber einer<br />

„Braut, die sich nicht traut“ oder einer „Pretty Woman“.<br />

Diese Erwartungshaltung konnte die Romanverfilmung von<br />

Regisseur Ryan Murphy zwar bei Weitem nicht erfüllen,<br />

doch sieht man über einige allzu offensichtliche Schwächen<br />

hinweg (Reduzierung der Stationen der Reise auf jeweils<br />

nur einen Aspekt des Lebens, analog zum Titel; übertriebene<br />

Laufzeit), dann bietet „Eat Pray Love“ dennoch solide<br />

Unterhaltung mit einem leicht esoterischen Einschlag.<br />

Blu-ray: Technik und Film nehmen sich bei dieser Scheibe<br />

nicht viel: Ohne große Höhepunkte bekommt man doch<br />

ein routiniert umgesetztes Produkt in Ton und Bild. Enttäuschend<br />

ist nur die durchschnittliche Schärfe, durch die<br />

ein guter Teil des HD-Gefühls auf der Strecke bleibt. Dieses<br />

Manko gleicht allerdings die Bonusabteilung umgehend<br />

wieder aus. Mit vier hochauflösenden Featurettes, interaktiven<br />

Begleitinfos zum Film und dem Vergleich zwischen<br />

Kinoversion und Director‘s Cut wird man gut versorgt. TW<br />

Originaltitel: Eat Pray Love<br />

US/2010<br />

Genre: Drama<br />

Film 6,5/10<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 6,5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Ryan Murphy<br />

Ton 6,5/10<br />

Darsteller: Julia Roberts,<br />

Bonus 7/10<br />

Javier Bardem,<br />

Billy Crudup<br />

Laufzeit: 140/146 min<br />

Aussteigermärchen und Ideen-Sammelsurium aus<br />

allerlei Weltreligionen, das Julia Roberts‘ umwerfender<br />

Charme vor der Belanglosigkeit bewahrt.<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Originaltitel: Letters To Juliet<br />

US/2010<br />

Genre: Romantikkomödie<br />

Vertrieb: Concorde Home<br />

Film 6,5/10<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Bild 8,5/10<br />

Regie: Gary Winick<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Amanda Seyfried,<br />

Vanessa Redgrave,<br />

Bonus 5/10<br />

Gael García Bernal<br />

Laufzeit: 106 min<br />

Romantikkomödie, die den Gesetzen des Genres<br />

blind folgt, der man aber nicht böse sein kann. Ein<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

Wohlfühlfilm für den He<strong>im</strong>kinoabend zu zweit!<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Das Mädchen mit dem Perlenohrring<br />

Handlung und Film: Zugegeben:<br />

Ein Film, der sich mit der<br />

(erfundenen) Entstehungsgeschichte<br />

eines barocken<br />

niederländischen Gemäldes<br />

auseinandersetzt – das klingt<br />

<strong>im</strong> ersten Moment alles andere<br />

als spannend. Doch Regisseur<br />

Peter Webber gelingt das<br />

Kunststück, den Zuschauer von Anfang an in eine weit<br />

entfernte und unendlich fremd scheinende Welt zu entführen,<br />

die in jeder einzelnen Szene pure Vergangenheit<br />

atmet. Durch die Augen der jungen Griet, die <strong>im</strong> Haus<br />

des Meisters Jan Vermeer von der einfachen Magd nach<br />

und nach zur Vertrauten und zur Muse des Künstlers<br />

aufsteigt, verfolgt man die ruhige Story, die unaufgeregt<br />

zwischen Künstlerporträt und gesellschaftlichem Sittenbild<br />

pendelt. Im Laufe des Films entsteht ein sehr genauer<br />

Eindruck von den vorherrschenden Standesgrenzen <strong>im</strong><br />

Holland des ausgehenden 17. Jahrhunderts, die nur von<br />

Natürlich darf bei allem Drama eine mit angenehmer<br />

Zurückhaltung inszenierte Liebesgeschichte nicht fehlen<br />

der Liebe und der Kunst ab und an ein wenig aufgeweicht,<br />

aber niemals ganz durchbrochen werden können. Man<br />

mag sich gar nicht ausmalen, wie furchtbar schief diese<br />

Romanverfilmung hätte laufen können, wenn das Casting<br />

nicht mit dem kongenialen Paar Colin Firth und Scarlett<br />

Johansson geendet hätte. Beide entwickeln mit sparsamster<br />

M<strong>im</strong>ik und Gestik eine ungeheure Sogwirkung,<br />

die beinahe ohne Worte auskommt und gerade durch<br />

ihre Zurückgenommenheit umso mehr Kraft entfaltet.<br />

Blu-ray: Die frappierende Ähnlichkeit zwischen der filmischen<br />

Inszenierung und den malerischen Vorlagen zeigt<br />

sich am eindrücklichsten in diversen Szenen und Einstellungen,<br />

die Bildern von Vermeer direkt nachempfunden<br />

sind (z. B. „Schlafendes Mädchen“ oder „Dienstmagd mit<br />

Milchkrug“). Doch auch in ganz gewöhnlichen, eigentlich<br />

alltäglichen Settings arbeitet die Kamera ausgiebig mit<br />

Filtern und Lichteffekten, die den Bildschirm gleichsam zur<br />

Leinwand werden lassen. Auf technischer Seite bezahlt man<br />

diese st<strong>im</strong>mungsvollen Effekte, die viel zur einzigartigen<br />

Optik des Filmes beitragen, mit starkem Bildrauschen, unter<br />

dem auch die Schärfe leidet. Die Surround-Umsetzung<br />

überrascht mit starken Momenten (beispielsweise ein<br />

perfekt zu ortendes Gespräch in einem Nebenz<strong>im</strong>mer) –<br />

die Extras bieten neben Making-of und Standardinterviews<br />

die interessante filmtechnische Analyse einer<br />

kompletten Szene.<br />

TW<br />

Originaltitel: Girl With A Pearl Earring<br />

GB, LU/2003<br />

Genre: Drama<br />

Film 8/10<br />

Vertrieb: Concorde Home<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1 Bild 5,5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Ton 7,5/10<br />

Regie: Peter Webber<br />

Darsteller: Colin Firth, Bonus 5,5/10<br />

Scarlett Johansson<br />

Laufzeit: 100 min<br />

Komplexes Arthaus-Kino, das die Faszination der<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Malerei und das Gehe<strong>im</strong>nis einer außergewöhnlichen<br />

Schauspielerin in berauschenden Bildern einfängt.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Verlobung auf Umwegen<br />

Anna (Amy Adams) wünscht<br />

sich nichts sehnlicher, als endlich<br />

einen Heiratsantrag von<br />

ihrem langjährigen Freund zu<br />

bekommen. Also n<strong>im</strong>mt sie<br />

die Dinge einfach selbst in die<br />

Hand, reist ihrem Liebsten,<br />

der sich auf Geschäftsreise in<br />

Irland befindet, nach und will –<br />

wie es auf der Grünen Insel Brauch ist – am 29. Februar<br />

selbst um seine Hand anhalten. Doch bevor es so weit ist,<br />

muss sie noch eine amüsante und turbulente Odyssee<br />

quer durch das irische Hinterland überstehen. Der Zufall<br />

führt sie mit dem mürrischen Declan (Matthew Goode)<br />

zusammen – die beiden können sich partout nicht ausstehen,<br />

womit für jeden halbwegs erfahrenen Romantic-<br />

Comedy-Fan auf den ersten Blick klar ist, dass sie in spätestens<br />

90 Minuten nicht mehr voneinander lassen können.<br />

Detailfülle und Kantenschärfe der Bilder können sich<br />

durchgängig sehen lassen. Die Tonspur bleibt stets der<br />

opt<strong>im</strong>alen Dialogverständlichkeit verpflichtet, lediglich<br />

die Schmusesongs erklingen in angenehm räumlicher Auffächerung.<br />

7 Minuten geschnittene Szenen und 11 Minuten<br />

Making-of bilden die Bonusabteilung – Letzteres liefert<br />

allerdings eher eine kurze Synopsis des Films als einen<br />

erhellenden Blick hinter die Kulissen der Produktion. TW<br />

Originaltitel: Leap Year<br />

Genre: Romantikkomödie<br />

Vertrieb: Kinowelt Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Anand Tucker<br />

Darsteller: Amy Adams,<br />

Matthew Goode,<br />

John Lithgow<br />

Laufzeit: 100 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

US, IE/2010<br />

Film 6/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bonus 4/10<br />

Romantic-Comedy wie vom Hollywood-Reißbrett:<br />

ohne große Überraschungen, aber mit einem hochklassigen<br />

und sehr süßen Schauspielerpärchen.<br />

Bilder: Concorde Home, Kinowelt Home, Sony Pictures Home<br />

94<br />

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Blu-ray-Test<br />

Ondine – Das Mädchen aus dem Meer<br />

Der chronisch erfolglose Fischer<br />

Syracuse (Colin Farrell)<br />

staunt nicht schlecht, als er<br />

eines Tages eine halb nackte<br />

junge Frau (Alicja Bachleda)<br />

in einem seiner Fangnetze an<br />

Bord hievt. Je näher er und seine<br />

Tochter der gehe<strong>im</strong>nisvollen<br />

Fremden, die ihr Gedächtnis<br />

verloren hat, kommen, desto mehr verdichten sich die<br />

Anzeichen, dass sie tatsächlich eine der gehe<strong>im</strong>nisvollen<br />

Meeresbewohner sein könnte, der die Mythologien aller<br />

Länder die unterschiedlichsten Namen (u. a. eben auch Ondine<br />

bzw. Undine) gegeben haben. Doch was steckt wirklich<br />

für eine Geschichte hinter der Fassade der unnahbaren<br />

Schönen? Regisseur und Drehbuchautor Neil Jordan, der<br />

mit seinem größten Erfolg „Interview mit einem Vampir“<br />

schon vor Jahren sein Händchen für fantastische Stoffe bewiesen<br />

hat, kredenzt hier ein sympathisch-verschrobenes<br />

modernes Märchen. Die raue irische Landschaft und die<br />

tosende See werden in extrem kalter, bläulich grüner Farbigkeit<br />

eingefangen, die den leicht unterkühlten Ton des<br />

Films optisch noch einmal unterstreicht. Die Tonspur bleibt<br />

eher unspektakulär, verbreitet mit dem ruhigen Score eine<br />

entspannte und unaufgeregte Atmosphäre in klanglich<br />

ansprechender Qualität.<br />

TW<br />

Originaltitel: Ondine IE/US 2009<br />

Genre: Drama/Fantasy<br />

Vertrieb: Concorde Home<br />

Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Neil Jordan<br />

Darsteller: Colin Farrell,<br />

Alicja Bachleda,<br />

Alison Barry<br />

Laufzeit: 104 min<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Film 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bonus 5/10<br />

Zauberhaft-verspieltes Mystery-Märchen für Erwachsene,<br />

das ganz vom Charme der Darsteller und<br />

der rauen Schönheit der irischen Landschaften lebt.<br />

Heartless<br />

Handlung: Gezeichnet durch<br />

ein großes, feuerrotes Muttermal,<br />

versteckt Jamie Morgan<br />

(J<strong>im</strong> Sturgess) sein Gesicht<br />

hinter einer Kapuze und einem<br />

Fotoapparat, durch den er die<br />

Welt wahrn<strong>im</strong>mt. Und diese<br />

Welt macht ihm zunehmend<br />

Angst. Nicht nur, dass er Hänseleien<br />

ausgesetzt ist, er wird auch Zeuge brutaler Gewalt,<br />

durch die er schließlich sogar seine Mutter verliert. In<br />

den Mitgliedern der mordenden Gang glaubt er Dämonen<br />

zu erkennen und mit dem Tod seiner Mutter nehmen<br />

die Ereignisse einen folgenschweren Verlauf. Er gerät an<br />

Papa B (Joseph Mawle), der hinter den Gewaltexzessen<br />

zu stehen scheint und Jamie einen Deal anbietet. Er verspricht<br />

dem Jungen, ihn von seinem Handicap zu befreien,<br />

damit er sich fortan frei und ungehemmt sein Glück suchen<br />

kann. Diese Seite des Deals funktioniert sehr schnell:<br />

Jamie lernt Tia (Clémence Poésy) kennen und verliebt<br />

Jamie (J<strong>im</strong> Sturgess) lernt die bezaubernde Tia<br />

kennen und lieben – alles scheint gut zu werden ...<br />

sich in sie. Die Gegenleistung allerdings stürzt Jamie in<br />

tiefe Verzweiflung und in eine Spirale weiterer Gewalt.<br />

Film: Wer einen einschlägigen Horrorfilm erwartet, wird<br />

sehr schnell enttäuscht. Aber was Regisseur Philip Ridley<br />

(„Passion Of Darkly Noon“) hier abliefert, wird die meisten<br />

für die enttäuschte Erwartungshaltung mehr als entschädigen.<br />

Sicher, der Film verdient sich in einigen Szenen<br />

durchaus seine FSK-18-Einstufung und hat seine atmosphärischen<br />

Schockmomente. Aber statt Splatter gibt es hier<br />

Sozialkritik, die unter die Haut geht. Statt Metzelklischees<br />

erwarten den Zuschauer philosophische Anspielungen,<br />

die ihn auch noch nach dem Filmende umtreiben werden.<br />

Blu-ray: Das Bild zeichnet sich durch einen hohen Schärfegrad<br />

aus, Kontrast und Schwarzwert sind in Ordnung.<br />

Allerdings werden häufig Hell-Dunkel-Wechsel als Stilmittel<br />

eingesetzt und eine Überzeichnung der hellen Flächen in<br />

Kauf genommen. Die Farbgebung entspricht vor allem in den<br />

dunklen Szenen den typischen Set-Farben, in den helleren<br />

Szenen wirken die Töne leicht reduziert, was durchaus zur<br />

St<strong>im</strong>mung des Films passt. Der Sound ist gut abgemischt,<br />

die Dialoge sind klar verständlich. Für einen Horrorfilm mag<br />

die Abmischung insgesamt etwas zu frontlastig ausfallen,<br />

Musik und die meisten Effekte nutzen das Surround-<br />

Potenzial aber weitgehend aus. Mit Bonusmaterial wurde<br />

wie so oft gegeizt, dennoch sind die Interviews und auch<br />

der Audiokommentar durchaus informative Zugaben. UF<br />

Originaltitel: Heartless<br />

Genre: Horror/Drama<br />

Vertrieb: Senator<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Philip Ridley<br />

Darsteller: J<strong>im</strong> Sturgess,<br />

Joseph Mawle,<br />

Clémence Poésy<br />

Laufzeit: 114 min<br />

FSK: ab 18 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

GB/2009<br />

Film 8,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bonus 4,5/10<br />

Unter dem Strich ist „Heartless“ ein Film, der den<br />

aufnahmebereiten Zuschauer mit einer Wucht trifft,<br />

die ihn regelrecht atemlos macht.<br />

Ponyo – Das große Abenteuer am Meer<br />

Handlung: Das kleine Goldfischmädchen Brunhilde<br />

langweilt sich unter Wasser und träumt davon, die<br />

Welt außerhalb des Ozeans kennenzulernen. Mithilfe<br />

einer Qualle kann sie sich von ihrem Vater Fuj<strong>im</strong>oto,<br />

einem Meereszauberer, davonstehlen und die Welt an<br />

der Wasseroberfläche erkunden. Jedoch verfängt sie<br />

sich, bedingt durch die wachsende Verschmutzung der<br />

Gewässer, in einem alten Marmeladenglas und wird<br />

an den Strand gespült. Zum Glück wird sie von dem<br />

fünfjährigen Sosuke gefunden und aus ihrer misslichen<br />

Lage befreit. Der Kleine findet sofort Gefallen an dem<br />

niedlichen Goldfischmädchen und tauft es auf den<br />

Namen „Ponyo“. Untergebracht in einem mit Wasser<br />

befüllten grünen Plastike<strong>im</strong>er, n<strong>im</strong>mt er sie mit in seinen<br />

Kindergarten und stiftet dort allerlei Unruhe. In der<br />

Zwischenzeit hat Vater Fuj<strong>im</strong>oto bemerkt, dass Ponyo<br />

verschwunden ist, holt sie wieder zurück und sperrt<br />

Ponyo hat viel Spaß und Freude in der Menschenwelt<br />

und würde am liebsten gar nicht in das Meer zurück<br />

sie in einer Luftblase ein. Sosuke ist verzweifelt – doch<br />

nicht nur er: Ponyo sehnt sich ebenfalls nach ihm und<br />

versucht alles, um in die Menschenwelt zurückzukehren.<br />

Das hat jedoch ungeahnte Folgen für die gesamte<br />

Menschheit ...<br />

Film: Schon nach den ersten Sekunden des Films wird<br />

klar, dass es sich hierbei um einen typischen Studio-<br />

Ghibli-Streifen von Meisterregisseur Hayao Miyazaki<br />

handelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen<br />

setzt Miyazaki auf handgezeichnete Tricktechnik und<br />

meidet wie in all seinen Werken Computeran<strong>im</strong>ationen.<br />

Mit der Veröffentlichung von „Ponyo“ auf Blu-ray leitet<br />

der Filmverleih Universum eine neue Ära der Ghibli-Zeichentrickfilme<br />

ein. Klassiker wie „Nausicaä – Ans dem<br />

Tal der Winde“ und „Das Schloss <strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel“ werden<br />

noch in diesem Jahr auf der blauen Scheibe folgen, weitere<br />

werden derzeit für das HD-Medium überarbeitet.<br />

Blu-ray: Wie bei den meisten An<strong>im</strong>ationsfilmen bewegt<br />

sich auch bei „Ponyo“ die Bildqualität auf einem sehr<br />

hohen Niveau. Die warmen Pastelltöne sorgen für eine<br />

wunderbare und zauberhafte Farbst<strong>im</strong>mung, Unschärfen<br />

sind dank glasklarer Linien nicht erkennbar. In den<br />

detaillierten Hintergründen ist jeder (!) Pinselstrich<br />

sichtbar. Die märchenhafte Atmosphäre der Bilder wird<br />

von einem eindrucksvollen Sound begleitet, der nicht<br />

nur die kleinen Zuschauer zum fantasievollen Träumen<br />

anregt. Überlegt eingesetzte Toneffekte sorgen für<br />

die nötige Räumlichkeit. Im Bonusmaterial ist unter<br />

anderem das komplette Storyboard zum Film enthalten,<br />

unterlegt mit der deutschen Synchronisation. LF<br />

Originaltitel: Gake No Ue No Ponyo<br />

JP/2008<br />

Genre: An<strong>im</strong>e<br />

Vertrieb: Universum<br />

Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Hayao Miyazaki<br />

Sprecher: A. Freund, N. R.<br />

Re<strong>im</strong>ann, C. Tramitz<br />

Laufzeit: 101 min<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

Preis: 22 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 8,5/10<br />

Ein spannender Familienfilm für Groß und Klein. Leider ist diesmal das<br />

Ende, ganz <strong>im</strong> Gegensatz zu bisherigen Ghibli-Produktionen,<br />

sehr kitschig geraten.<br />

Bildqualität 10/10<br />

Wunderbare handgezeichnete Zeichentrickkunst und warme Pastelltöne<br />

regen die Fantasie zum Träumen an. Die detailierten Hintergründe<br />

lassen dabei wirklich jeden einzelnen Pinselstrich erkennen.<br />

Tonqualität 8/10<br />

Gezielte Soundeffekte und ein klarer Klang erzeugen eine märchenhafte<br />

Atmosphäre. Besonders der Titelsong zu „Ponyo“ mutiert zum<br />

dauerhaften Ohrwurm.<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Besonders für Fans ist die Bonusabteilung eine wahre Offenbarung.<br />

Neben spannenden Hintergrundinformationen der Studio-Ghibli-Welt<br />

ist das komplette Storyboard zum Film auf der Scheibe enthalten.<br />

Kurzfazit<br />

Hayao Miyazaki hat mit „Ponyo“ einen wunderbaren An<strong>im</strong>ationsfilm<br />

geschaffen, der eindrucksvoll auf die vom Menschen<br />

verursachten Umweltprobleme aufmerksam macht.<br />

Bilder: Concorde Home, Senator, Universum<br />

96<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Maos letzter Tänzer<br />

Grundlage für das Drehbuch<br />

von „Maos letzter Tänzer“<br />

bilden das Leben und die<br />

Autobiografie des Tänzers Li<br />

Cunxin. Als Kind wird er aus<br />

der chinesischen Provinz ins<br />

ferne Peking berufen, um einer<br />

der gefeierten Tänzer des<br />

Staatsballetts zu werden. Auf<br />

der Gastspielreise eines Houstoner Tanzensembles durch<br />

China wird er schließlich ein zweites Mal entdeckt und erhält<br />

die einmalige Gelegenheit, ein Stipendium in den USA<br />

wahrzunehmen. In beständigem Wechsel zwischen der<br />

Vergangenheit und der Gegenwart des wissbegierigen und<br />

weltoffenen Tänzers entsteht ein kontrastreiches Bild von<br />

einem Leben in zwei völlig verschiedenen Gesellschaften.<br />

Um die historische D<strong>im</strong>ension der Geschichte zu unterstreichen,<br />

entschied sich Regisseur Bruce Beresford dazu,<br />

nur die Hälfte des zur Verfügung stehenden Filmstreifens<br />

zu belichten. Durch die anschließende Vergrößerung auf<br />

das für die Projektion nötige Format ist erheblich mehr<br />

Körnung auf der Leinwand zu sehen, wodurch das typische<br />

Feeling von Filmen der 1980er Jahre erreicht wird. Die<br />

Audioqualität kann sich wirklich hören lassen und gibt<br />

die klassischen Stücke bei den Tanzaufführungen sowie<br />

die gelegentlichen Ambi-Sounds glaubwürdig wieder. TW<br />

Originaltitel: Mao’s Last Dancer<br />

Genre: Biographie<br />

Vertrieb: Capelight Pictures<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Bruce Beresford<br />

Darsteller: Chi Cao, Bruce<br />

Greenwood, Kyle<br />

MacLachlan<br />

Laufzeit: 118 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

AU/2009<br />

Film 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Bonus 6/10<br />

Gediegene Mischung aus traditionellem Biopic,<br />

schwungvollem Tanzfilm und zeitgeschichtlicher<br />

Aufarbeitung.<br />

Spurlos<br />

Handlung: Der menschliche<br />

Erfolg besteht aus drei Komponenten:<br />

Zum einen benötigt man<br />

Talent, zum anderen den Willen<br />

zu arbeiten. Doch all das nützt<br />

einem ohne Glück recht wenig.<br />

So steht Étienne (Benoît Mag<strong>im</strong>el)<br />

kurz davor, den Höhepunkt<br />

seiner Karriere zu erreichen, der<br />

lediglich durch eine kleine Lappalie zerstört werden könnte:<br />

Mord. Diesen hat er ab dem Zeitpunkt zu verantworten, da<br />

sein zwielichtiger Freund Chambon (François-Xavier Demaison)<br />

in einem spontanen Gerangel aus Versehen den Mann<br />

tötet, der für Étiennes Erfolg verantwortlich ist. Das Opfer hat<br />

nämlich die Reinigungsmittel-Formel erfunden, mit der seine<br />

Firma seit Jahren Millionen scheffelt. Nun gilt es für beide,<br />

die Tat sowie die gesamte Vorgeschichte zu vertuschen.<br />

Film: Offenbar mag es Regisseur und Co-Autor Grégoire<br />

Vigneron, den Zuschauer nicht vor eindeutige Tatsachen<br />

zu stellen. Er versieht seine Filmfiguren beständig mit<br />

Der französische Filmstar François-Xavier Demaison<br />

verkörpert in „Spurlos“ den undurchsichtigen Chambon<br />

Grautönen, weshalb die polarisierenden Extreme „Gut“<br />

und „Böse“ schon einmal gar nicht vorkommen. Wer kann<br />

es Étienne schon verübeln, wenn er sich bemüht, seine<br />

Karriere zu retten? Kann ein Thriller überhaupt ohne halsbrecherische<br />

Verfolgungsjagden, Autostunts und heftige<br />

Karate-Zwischensequenzen funktionieren, ohne langweilig<br />

zu werden? „Spurlos“ ist der beste Beweis dafür, denn er<br />

baut mit seinen zwielichtigen Charakteren und wirklich<br />

brenzligen Situationen eine intelligente Spannung auf.<br />

Blu-ray: Ein Wechselspiel aus Licht und Schatten, so<br />

könnte man die grafische Qualität des spannungsgeladenen<br />

Thrillers beschreiben. Die Tagesaufnahmen arbeiten<br />

mit einer guten Schärfe, angenehmem Kontrast und<br />

kühlen Farben. Offenbar gelingt es nur französischen<br />

Regisseuren, diese „Guten Morgen“-Lichtst<strong>im</strong>mung auf<br />

solche Weise einzufangen. Schwindet die Helligkeit, versinken<br />

auch die Details sowie die Plastizität unter riesigen<br />

Dunkelflächen. Vermehrt tritt aufgrund des hohen ISO-<br />

Werts der Kamera ein Bildrauschen auf. Abschnittsweise<br />

wirkt das Schwarz eher wie ein dunkles Grau, was den<br />

Kontrast deutlich mindert. Die klaustrophobische St<strong>im</strong>mung<br />

erhält Unterstützung durch die erdige Farbnote.<br />

Tiefe Bässe und eine runde Dynamik tragen ebenfalls dazu<br />

bei, den Film eindeutig <strong>im</strong> Thriller-Genre zu verankern. Die<br />

Höhen erwecken einen leicht stumpfen Eindruck, obgleich<br />

die Tonspur verlustfrei kompr<strong>im</strong>iert wurde. FT<br />

Originaltitel: Sans Laisser De Traces<br />

FR/2010<br />

Genre: Thriller<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: MPEG-2, 2.35 : 1 Bild 6/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie: Grégoire Vigneron<br />

Ton 6,5/10<br />

Darsteller: Benoît Mag<strong>im</strong>el,<br />

François-Xavier Demaison,<br />

Bonus 0,5/10<br />

Léa Seydoux<br />

Laufzeit: 96 min<br />

Eine Gratwanderung zwischen Schuld und Moral<br />

mit einem Schuss französischem Charme. Das ist<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Spannung pur!<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: Alamode Film, Capelight Pictures, MIG, Sunfilm<br />

Ein gutes Herz<br />

Der Obdachlose Lucas (Paul<br />

Dano) möchte seinem Leben<br />

ein Ende setzen. Der griesgrämige<br />

Barbesitzer Jacques<br />

(Brian Cox) erleidet bereits<br />

seinen fünften Herzinfarkt.<br />

Auf der Intensivstation prallen<br />

beide Welten aufeinander und<br />

es beginnt die Geschichte des<br />

Gutherzigen und des Miesepeters, die sich mental aufeinander<br />

zu bewegen. Während Jacques <strong>im</strong> schüchternen<br />

Jungen den Nachfolger sieht, der das Lokal nach seinem<br />

Ableben weiterführen könnte, sucht Lucas nach dem Sinn<br />

seines Lebens. Zwischen dem allabendlichen Ausschank<br />

an der tristen Bar und den ständig wiederkehrenden Besuchern<br />

entstehen dabei kleine Geschichten, die das Leben<br />

lebenswert machen, Zwiste und Versöhnungen sowie<br />

ein Kaffee, der nicht von dieser Welt zu stammen scheint.<br />

Grafisch orientiert sich Dagur Kári an den körnigen,<br />

überkontrastierten, entfärbten Fotos, die man sonst<br />

eher aus Tageszeitungen kennt. Die Tonspur klingt<br />

sehr kompr<strong>im</strong>iert, was man vorrangig bei den deutschen<br />

Synchronst<strong>im</strong>men merkt. Immer wenn die<br />

graziöse Spieluhrmusik ins Geschehen schwappt,<br />

lässt sich sehr schön erkennen, wie die gezeigte<br />

Handlung von der Komposition getragen wird. FT<br />

Originaltitel: The Good Heart<br />

DK, IS, US, FR, DE/2009<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Alamode Film<br />

Film 8,5/10<br />

Bildformat: MPEG-2, 2.35 : 1 Bild 4/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Dagur Kári<br />

Ton 5/10<br />

Darsteller: Paul Dano,<br />

Brian Cox<br />

Bonus 3,5/10<br />

Laufzeit: 95 min<br />

Mit Filmen ist es wie mit Freunden: Sie kommen<br />

FSK: ab 12 Jahren und gehen und nur die besten verweilen <strong>im</strong><br />

Starttermin: erhältlich<br />

Herzen. Dieser Film bleibt definitiv!<br />

Kids – In den Straßen New Yorks<br />

Wird der Protagonist in jungen Jahren noch von Shia<br />

LaBeouf gespielt, m<strong>im</strong>t ihn später Robert Downey Jr.<br />

Handlung: Ein Film, in dem sich<br />

zwei Hollywood-Stars wie Shia<br />

LaBeouf („Transformers“) und<br />

Robert Downey Jr. („Sherlock<br />

Holmes“) die Hauptrolle teilen<br />

bzw. die gleiche Person in verschiedenen<br />

Altersstadien spielen,<br />

hat schon von vornherein<br />

so einiges an Aufmerksamkeit<br />

verdient. Umso merkwürdiger erscheint es, dass man<br />

hierzulande – wenn überhaupt – nur sehr wenig von<br />

„Kids – In den Straßen New Yorks“ gehört hat, dem<br />

Erstlingswerk von Vorlagenautor und Regisseur Dito Montiel<br />

(„Fighting“). Dieser verfilmte hierfür seine eigene<br />

Autobiografie, die in der Gegenwart beginnt und einen<br />

erfolgreichen Schriftsteller Dito (Robert Downey Jr.) in<br />

den Mittelpunkt stellt, der wegen seines kranken Vaters<br />

in die alte He<strong>im</strong>at nach New York zurückkehrt. In aufreibenden<br />

Flashbacks erinnert er sich an das Schicksal<br />

seiner Jugendfreunde, die aufgrund der Lebensumstände<br />

<strong>im</strong> Ghetto zu Kr<strong>im</strong>inellen, Mördern, Drogensüchtigen<br />

oder anderweitig gescheiterten Existenzen wurden.<br />

Film: Dadurch, dass sich die Geschichte auf mehreren<br />

Zeitebenen abspielt, chronologische Vorwegnahmen<br />

stattfinden, sich innere Monologe mit Dialogen kreuzen<br />

und zwischendrin auch noch rein akustische, bildlose Telefonate<br />

eingeblendet werden, führt der Film die gängigen<br />

Erzählkonventionen komplett ad absurdum. Vermutlich<br />

ist es das, was bei den internationalen Kritikern Jubelrufe<br />

entfacht, bei den Zuschauern aber eher auf Unverständnis<br />

stößt. Man nehme nur die Musikeinblendungen, die sich<br />

mit den gleich lauten Dialogen zu wirren Kakofonien<br />

vermengen. In Verbindung mit den häufig eingesetzten<br />

Jumpcuts kommt während dieser Szenen etwas äußerst<br />

Surreales und (nicht nur akustisch) schwer Verständliches<br />

heraus. Man mag es für genial halten oder das Gefühl bekommen,<br />

ein absoluter Anfänger habe den Film gemacht,<br />

eins steht in jedem Fall fest: Die Erzählweise ist dadurch<br />

wesentlich innovativer und frischer, was wiederum die<br />

sehr dialoglastigen Sequenzen genießbarer macht.<br />

Blu-ray: Leider reicht kaum einer der visuellen Parameter<br />

an die Normwerte einer Blu-ray heran. Details sind wegen<br />

des hohen Kontrasts nur in den seltensten Fällen zu entdecken,<br />

eine ansprechende Grundschärfe gibt es gleich<br />

gar nicht. Bei den Boni erfreuen die gelöschten Szenen<br />

(33 Minuten) sowie das Making-of (20 Minuten). FT<br />

Originaltitel: A Guide To Recognizing Your Saints<br />

US/2006<br />

Genre: Drama<br />

Film 6,5/10<br />

Vertrieb: MIG<br />

Bildformat: MPEG-2, 1.78 : 1 Bild 5,5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Dito Montiel<br />

Ton 5,5/10<br />

Darsteller: Robert Downey<br />

Bonus 4/10<br />

Jr., Shia LaBeouf,<br />

Melonie Diaz<br />

Laufzeit: 99 min<br />

Ein Kunstfilm voller schwirrender Gedanken: Die<br />

Sprechkaskaden der Hauptakteure könnten aus<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

einem Woody-Allen-Film stammen.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 97


Blu-ray-Test<br />

Mr. Brisby und das Gehe<strong>im</strong>nis von N<strong>im</strong>h<br />

An<strong>im</strong>ationslegende Don Bluth<br />

setzte sich in den 1980er Jahren<br />

von Disney ab und gründete<br />

sein eigenes Studio, um<br />

erwachsenere und vielschichtigere<br />

Handlungen wie „Mrs.<br />

Brisby und das Gehe<strong>im</strong>nis von<br />

N<strong>im</strong>h“ umzusetzen. Das war zugleich<br />

der erste abendfüllende<br />

Spielfilm, den er selbst produzierte. Zwar spielen auch hier<br />

sprechende Mäuse die Hauptrolle, jedoch müssen sie sich<br />

realen Problemen stellen, wie etwa der Evakuierung des eigenen<br />

Lebensraumes, bevor ihnen der große Mähdrescher<br />

das Leben raubt. Es geht also nicht nur sprichwörtlich<br />

um Leben und Tod. Zu allem Übel ist Mrs. Brisbys jüngster<br />

Sohn schwer erkrankt und damit leider vollkommen<br />

reiseunfähig. Die einzige Hoffnung der ehrwürdigen Mäusedame<br />

liegt nun bei dem alten Ratterich Nicodemus, der<br />

über die nötige Weisheit verfügt, um ihren Sohn vor dem<br />

sicheren Ende zu bewahren. Technisch hinkt die Blu-ray<br />

ihren An<strong>im</strong>ationskonkurrenten bedauerlicherweise meilenweit<br />

hinterher. Haarrisse, Schmutz, verfremdete Farben,<br />

Unschärfen – offenbar wurde hier rein gar nichts überarbeitet<br />

und die Qualität des alten Quellmaterials eins zu<br />

eins übernommen, vom Uraltsound <strong>im</strong> Stereomix ganz zu<br />

schweigen.<br />

FT<br />

The Joneses<br />

Die titelgebenden Joneses<br />

sind eine von einer Marketing-<br />

Agentur gecastete Kunstfamilie,<br />

bestehend aus zwei gut<br />

aussehenden Eltern und zwei<br />

nicht minder attraktiven Teenager-Kindern.<br />

Ihre Aufgabe<br />

ist es, regelmäßig in andere<br />

Gemeinden zu ziehen, vor den<br />

neuen Nachbarn die aktuellsten Produkte zu benutzen<br />

und sie damit zum Kauf zu bewegen. Der Erfolg gibt dem<br />

Modell recht, doch die vier Joneses merken schnell, dass<br />

Erfolg nicht alles ist, wenn die Liebe fehlt, menschliche<br />

Beziehungen geopfert und letztlich gar Existenzen zerstört<br />

werden. „The Joneses“ versucht <strong>im</strong> Rahmen eines romantischen<br />

Dramas, geschäftliche Kaltschnäuzigkeit genauso<br />

bloßzustellen wie bedingungslosen Konsumwahn.<br />

Die mit deutlich erhobenem Zeigefinger vorgebrachte<br />

Konsumkritik richtet vornehmlich über das Versagen des<br />

Einzelnen – der gesamtgesellschaftliche Kontext wird<br />

bestenfalls gestreift. Der ansprechende Hochglanzlook<br />

des Films wird durch eine überzeugende Blu-ray famos auf<br />

Bildschirm und Leinwand transportiert. Die warmen Farben<br />

sind passend, nur einige wenige Unschärfen trüben<br />

das Vergnügen. Der Sound ist etwas frontlastig, aber satt,<br />

das Bonusmaterial mit gelöschten Szenen recht karg. MG<br />

Vier Federn<br />

Als England 1884 seine Truppen<br />

gegen den Sudan schickt,<br />

verlässt der junge Leutnant<br />

Harry Feversham (Heath<br />

Ledger) sein Reg<strong>im</strong>ent kurz vor<br />

der Abreise nach Afrika. Weit<br />

weg von Krieg und Soldaten<br />

möchte er seine Verlobte Ethne<br />

(Kate Hudson) heiraten und ein<br />

bürgerliches Leben führen. Aber genau wie seine Freunde<br />

<strong>im</strong> Reg<strong>im</strong>ent schickt auch Ethne ihm eine weiße Feder<br />

als Symbol seiner Feigheit. Als Harry erfährt, dass seine<br />

Freunde <strong>im</strong> Sudan in Schwierigkeiten sind, macht er sich<br />

auf den Weg nach Afrika, um sie zu retten. Regisseur<br />

Shekhar Kapur („Elizabeth“) gelingt es mit der inzwischen<br />

siebenten Verfilmung des Romans von A. E. W. Mason vor<br />

allem, großartige Bilder abzuliefern. Die technische Qualität<br />

steht der ästhetischen in nichts nach. Feines Filmkorn<br />

und ein st<strong>im</strong>miger Fokus kommen mit einer ordentlichen<br />

Schärfe und einem sehr guten Detailwert rüber. Die Farben<br />

wirken leicht kühl und etwas abgedunkelt, was die<br />

Ästhetik der Bilder noch verstärkt. Der Ton ist insgesamt<br />

gut abgemischt. Surround-Effekte kommen dort vor, wo<br />

sie hingehören, ohne dass das übliche Schlachten- und<br />

Actionsetting verwendet wird. Die Bonussektion ist dürftig<br />

besetzt – dem Audiokommentar fehlen die Untertitel. UF<br />

Originaltitel: The Secret Of N<strong>im</strong>h<br />

US/1982<br />

Genre: An<strong>im</strong>ation/Thriller<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Film 8/10<br />

Home<br />

Bild 4,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DD 2.0<br />

Ton 3/10<br />

Regie: Don Bluth<br />

Sprecher: T. Hoeltel, M. Habeck,<br />

Bonus 2,5/10<br />

H. Hagen<br />

Laufzeit: 82 min<br />

Don Bluths märchenhafter Zeichenstil ist einfach<br />

unverwechselbar, die Geschichte um die mutige<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Mrs. Brisby ein unerreichtes Meisterwerk.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Originaltitel: The Joneses<br />

Genre: Drama/Komödie<br />

Vertrieb: Universum<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Derrick Borte<br />

Darsteller: David Duchovny,<br />

Demi Moore,<br />

Amber Heard<br />

Laufzeit: 96 min<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

US/2009<br />

Film 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bonus 2/10<br />

Neunziger-Star Demi Moore und „Akte X“-Ikone Duchovny<br />

wieder in den Hauptrollen. Der Film gefällt,<br />

nutzt seine Prämisse aber nur sehr oberflächlich.<br />

Originaltitel: The Four Feathers<br />

US/2009<br />

Genre: Abenteuer/Drama<br />

Vertrieb: Concorde<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Bild 8,5/10<br />

Regie: Shekhar Kapur<br />

Ton 8/10<br />

Darsteller: Heath Ledger,<br />

Kate Hudson,<br />

Bonus 4/10<br />

Dj<strong>im</strong>on Hounsou<br />

Laufzeit: 132 min<br />

Beeindruckende Bilder aus der afrikanischen Wüste.<br />

Heath Ledger in einer für seine Verhältnisse<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

unspektakulären Rolle – als junger Leutnant.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Heroes (4. Staffel)<br />

Es ist schon ein kleines Trauerspiel,<br />

das sich in den letzten<br />

vier Jahren bei den „Heroes“<br />

vollzogen hat. Begeisterte das<br />

Premierenjahr noch mit einer<br />

frischen, unverbrauchten<br />

Idee, die geradezu ideal zum<br />

aktuellen Superhelden-Boom<br />

passte, verlor das Konzept ab<br />

Staffel zwei durch uninspirierte Drehbücher und redundante<br />

Story-Entwicklungen mit erschreckender Rasanz<br />

an Qualität und Quote. Die 19 Folgen von Season vier<br />

konnten diesen Abwärtstrend nicht mehr aufhalten –<br />

folgerichtig kam <strong>im</strong> Mai letzten Jahres das endgültige<br />

Aus für die ganz normalen Superhelden von nebenan.<br />

Der Oberschurke dieser abschließenden Staffel ist<br />

Samuel Sullivan (Robert Knepper, bekannt aus „Prison<br />

Break“), der <strong>im</strong>mer mehr Menschen mit besonderen<br />

Kräften um sich versammelt, mit der hehren Vision, eine<br />

utopische Gesellschaft zu gestalten. Natürlich geht bald<br />

alles furchtbar schief und aus dem selbst ernannten<br />

Weltverbesserer wird eine ernsthafte Bedrohung für den<br />

Weltfrieden. An der Technik gibt es wenig auszusetzen,<br />

alle Parameter machen <strong>im</strong> Vergleich zu anderen aktuellen<br />

Serien auf Blu-ray eine gute Figur. Durchgehend überzeugend<br />

ist zudem das umfangreiche Bonusmaterial. TW<br />

Originaltitel: Heroes – Season 4<br />

US/2010<br />

Genre: Actionserie<br />

Vertrieb: Universal<br />

Film 5,5/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10<br />

Tonformat: DTS 5.1<br />

Regie: diverse<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Hayden Panettiere,<br />

Milo Vent<strong>im</strong>iglia,<br />

Bonus 7/10<br />

Zachary Quinto<br />

Laufzeit: 817 min<br />

Im direkten Vergleich zu den grandiosen Anfängen<br />

der Serie ein dramatischer Rückschritt in Sachen<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Storytelling, Charakterzeichnung und Spannung.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Der letzte Gentleman<br />

Ein bisschen philosophisch und ein bisschen dement:<br />

Henrys Lieblingsspruch „So, da sind wir … wo sind wir?“<br />

Handlung: New York ist genau<br />

der richtige Platz für Leute wie<br />

Sie – be<strong>im</strong> Aussprechen dieses<br />

Satzes betont die Direktorin der<br />

Princeton-Privatschule besonders<br />

die letzte Silbe und mustert<br />

dabei den jungen Lehrer, den sie<br />

gerade feuert. Doch Louis (Paul<br />

Dano) war sich bereits bewusst,<br />

dass seine Schwäche für Damenunterwäsche irgendwann<br />

auffliegen und er deswegen seinen Job verlieren würde.<br />

Andererseits wollte er schon <strong>im</strong>mer Schriftsteller werden,<br />

genau wie sein großes Vorbild Francis Scott Fitzgerald.<br />

Und so kommt ihm der Neustart in der Künstlermetropole<br />

schlechthin nur recht. Prompt erhält er eine Stelle als<br />

Schreiberling bei einem Öko-Blatt und seine Kollegin Mary<br />

(Katie Holmes) findet er auch auf Anhieb toll. Nur der neuen<br />

Unterkunft begegnet er mit Skepsis, wohnt er doch auf nur<br />

wenigen Quadratmetern mit dem mittellosen, absonderlichen,<br />

wenn auch brillanten Dramatiker Henry Harrison (Kevin<br />

Kline) zusammen. Trotz anfänglicher Reibereien entsteht<br />

zwischen den beiden unterschiedlichen Zeitgenossen eine<br />

sympathisch-schräge Lehrer-Schüler-Bindung, die einen<br />

perfekten Nährboden für komödiantische Momente bietet.<br />

Film: Die Komödie besitzt einen sehr feinen und intelligenten<br />

Humor, was zwischen den ganzen Schenkelklopfern<br />

und Fäkalallüren des üblichen Mainstream-Kinos eine<br />

echte Rarität darstellt. Es geht um alte Werte, die mit den<br />

Wandlungen der Welt nicht vereinbar scheinen. Passend<br />

zum Thema erhielt „Der letzte Gentleman“ wegen einiger<br />

sexueller Andeutungen ein R-Rating in den Staaten. Da<br />

der Film jedoch harmloser als das übliche Sonntagnachmittagsprogramm<br />

der Privatsender ist, erscheint diese<br />

Maßnahme nur als eine weitere Bestätigung für die Aktualität<br />

des Themas. Kevin Kline, Paul Dano und John C. Reilly<br />

geben ein amüsantes Dreiergespann ab, das in seiner sehr<br />

gut funktionierenden Konstellation elegante Komik erzeugt.<br />

Blu-ray: Das Gute an dem Bild ist seine Rauscharmut,<br />

das Nachteilige bezieht sich auf den ganzen Rest. Der<br />

Kontrast ist dürftig, die Schärfe nur geringfügig ausgeprägt<br />

und auch die Farbdarstellung bewegt sich <strong>im</strong> Mittelfeld.<br />

Es gibt so einige nette Soundspielereien, die auf die<br />

Front abgemischt sind; der komplette Raum wird nicht<br />

ausgefüllt. Die Verständlichkeit ist auch gegeben, sodass<br />

sich Kevin Klines empörte Exkurse über die Gesellschaft<br />

akustisch einwandfrei wahrnehmen lassen. FT<br />

Originaltitel: The Extra Man<br />

DE, FR, EN/2010<br />

Genre: Tragikomödie<br />

Film 7,5/10<br />

Vertrieb: Constantin<br />

Bildformat: MPEG-2, 1.78 : 1 Bild 5,5/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie: S. SpringerBerman,<br />

Ton 6/10<br />

R. Pulcini<br />

Bonus 4/10<br />

Darsteller: Kevin Kline, Paul<br />

Dano, Katie Holmes<br />

Laufzeit: 107 min<br />

Elegant, wortgewandt, <strong>im</strong>pulsiv und doch ein wenig<br />

altbacken, das ist Henry Harrison. Verpassen Sie es<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

auf keinen Fall, diesen Gentleman kennenzulernen!<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde, Constantin, Universal, Universum<br />

98<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Family Guy – Die Trilogie<br />

Man mag von Seth MacFarlanes<br />

rotzfrechem TV-Dauerbrenner<br />

halten, was man will:<br />

Was die „Family Guy“-Macher<br />

mit ihren Serien-Specials auf<br />

die Beine gestellt haben, muss<br />

man einfach respektieren. Die<br />

Idee, die komplette klassische<br />

„Star Wars“-Trilogie mit dem<br />

inzwischen recht ansehnlichen Figurenarsenal des „Family<br />

Guy“-Universums nachzuerzählen, zeugt sowohl von einer<br />

nicht zu unterschätzenden Spur Größenwahn als auch<br />

dem schon gar nicht mehr messbaren riesigen Fanboy-Faktor,<br />

mit dem alle Beteiligten bei diesem Mammutprojekt<br />

eifrig am Werk waren. Unter dem wunderschönen Titel „Ja<br />

lach du nur, du dämliches Pelzvieh“ bekommt man die Trilogie<br />

nun als fast dreistündige Dröhnung, die jedem „Star<br />

Wars“-Fan vor Lachen die Tränen in die Augen treiben wird.<br />

Bei der Bildqualität fallen die ersten beiden Teile <strong>im</strong><br />

Vergleich zum erstmals in HD produzierten und wirklich<br />

grandios aussehenden Finale etwas ab, weshalb wir uns<br />

bei der Bildwertung für einen Mittelwert entschieden haben,<br />

der allen Episoden gerecht wird. Das Bonusmaterial<br />

ist umfangreich (unter anderem interviewt Seth MacFarlane<br />

sein Idol George Lucas) und unterhält mit seinem<br />

ausgesprochen hohen Nerd-Faktor vorzüglich. TW<br />

Smallville (9. Staffel)<br />

Handlung und Film: Langsam<br />

aber sicher kommt das<br />

Ende für die Abenteuer des<br />

jungen Superman in Sicht: In<br />

den USA laufen bereits die Abschlussepisoden<br />

der finalen<br />

zehnten „Smallville“-Staffel –<br />

wir in Deutschland dürfen uns<br />

nun auf die mehr als gelungenen<br />

22 Episoden von Jahr neun auf Blu-ray freuen. Der Ton<br />

der Serie ist bedeutend düsterer geworden. Kein Wunder,<br />

mussten unsere Helden doch am Ende der letzten Season<br />

einen herben Verlust hinnehmen. Der Tod von J<strong>im</strong>my wirft<br />

seine Schatten auf die Freundschaft von Chloe und Clark,<br />

der seinen Weg in der Abkehr von seiner menschlichen<br />

Seite sucht und fortan nur noch als selbstloser Retter<br />

durch die Straßen von Metropolis zieht, ohne wirklich Kontakt<br />

mit der Menschheit zu suchen. Gleichzeitig kommen<br />

ihm aber seine <strong>im</strong>mer stärker aufke<strong>im</strong>enden Gefühle<br />

für Lois in den Weg und jede Menge neue Bösewichte<br />

Originaltitel: Laugh It Up, Fuzzball: The Family Guy Trilogy<br />

US/2007–2010<br />

Genre: An<strong>im</strong>ation<br />

Film<br />

Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />

9/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1/1.78 : 1 Bild 7/10<br />

Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: D. Polcino, P. Shin<br />

Ton 9/10<br />

Sprecher: Jan Odle, Katharina<br />

Lopinski, Manuel<br />

Bonus 8/10<br />

Straube<br />

Laufzeit: 161 min<br />

Wer auch nur eine Winzigkeit für George Lucas'<br />

Sternensaga übrig hat, der kommt an dieser<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

urkomischen Hommage einfach nicht vorbei.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Superman Clark Kent (Tom Welling) entdeckt in dieser<br />

Staffel auch so manche dunkle Seite an seiner Person<br />

machen ihm das Leben schwer. So erweist sich zum<br />

Beispiel Brian Austin Green (an den man sich vielleicht<br />

noch dunkel aus „Beverly Hills 90210“ erinnert) als überraschend<br />

interessanter Gegenspieler. Seine Figur John<br />

Corben, die schließlich zum aus den Comics bekannten<br />

„Metallo“ wird, ist ein Monster wider Willen – das Böse<br />

wird ihm aufgezwungen, sodass man fast so etwas wie<br />

Mitleid für ihn empfindet. Der eigentliche Konflikt der<br />

Staffel baut sich allerdings kontinuierlich zwischen Clark<br />

und General Zod auf – das epische Duell zwischen zwei<br />

waschechten Kryptoniern sorgt wie schon in den Filmen<br />

mit Christopher Reeve für massive Action und das direkte<br />

Aufeinandertreffen der Personifikationen von Gut und Böse.<br />

Blu-ray: Im Vergleich mit der vor beinahe einem Jahr<br />

erschienenen achten Staffel hat sich auf der technischen<br />

Seite kaum etwas getan. Das Bild ist gut bis sehr gut<br />

und verliert lediglich durch den Einsatz von zu weichem<br />

Licht hier und da an Schärfe und Brillanz. Hört man in die<br />

deutsche Tonspur hinein, dann stellt sich wieder die gleiche<br />

Ernüchterung ein, klingt doch die englische Surround-<br />

Variante bedeutend lebendiger und druckvoller und vermittelt<br />

dadurch das Plus an Atmosphäre, das man sich von<br />

seiner Lieblingsserie auf Blu-ray zu Recht verspricht. Die<br />

geschnittenen Szenen auf den vier Discs muten eher wie<br />

eine Alibi übung an – gerettet wird das Bonusmaterial durch<br />

die Audiokommentare und zwei aufwendige Specials. TW<br />

Originaltitel: Smallville – Season 9<br />

US/2010<br />

Genre: Comic/Action<br />

Film 8/10<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: VC-1, 1.85 : 1 Bild 7,5/10<br />

Tonformat: DD 2.0, DD 5.1 (engl.)<br />

Regie: James Marshall,<br />

Ton 6/10<br />

Darsteller: Tom Welling, Erica<br />

Bonus 6/10<br />

Durance, Allison<br />

Mack<br />

Laufzeit: 927 min<br />

Season neun überrascht mit einer düsteren<br />

Grundst<strong>im</strong>mung und einem erwachsenen Ansatz –<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Charme und Humor der Serie bleiben aber erhalten.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Stichtag<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home Video<br />

Handlung: Kurz bevor Peter von Atlanta nach Los Angeles<br />

zu seiner hochschwangeren Frau fliegen will, hat<br />

er einen schrecklichen Traum: Seine Frau liegt in den<br />

Wehen und er kann aus unergründlichen Ursachen nicht<br />

bei ihr sein. Stattdessen hilft ihr ein Grizzlybär bei der<br />

Geburt, hält das Baby in seinen Tatzen und beißt die<br />

Nabelschnur durch – eine gruselige, den Architekten<br />

Peter jedoch eigenartigerweise beruhigende Vorstellung.<br />

Auf dem Flughafen begegnet unser Protagonist dann<br />

Ethan. Dieser ist zwar von stämmiger Natur und hat auch<br />

einen ziemlich struppigen Vollbart, aber wie ein Grizzly<br />

sieht er absolut nicht aus. Schon bald bekommt Peter ein<br />

mulmiges Gefühl und geht dem bekifften Möchtegernschauspieler<br />

lieber aus dem Weg. Doch das Schicksal hat<br />

bereits seinen Lauf genommen ...<br />

Film: Es ist eine hohe Kunst, bekannte und erfolgreiche<br />

Handlungsstränge neu zu verweben und damit<br />

Hier hat Gegenwehr keine Chance – der lästige Ethan<br />

(Zach Galifianakis) lässt sich einfach nicht abschütteln<br />

einen Volltreffer zu landen. So kurz nach seinem Durchbruch<br />

mit „Hangover“ hatte es Regisseur und Komödienspezialist<br />

Todd Phillips schwer, einen würdigen<br />

Nachfolger seines Kassenschlagers zu produzieren. Mit<br />

„Stichtag“ gelingt Phillips ein typischer Roadtrip-Buddy-<br />

Film, der vor allem von den beiden Hauptdarstellern lebt,<br />

die die Handlung des Streifens durch absurde Einfälle<br />

gut vorantreiben.<br />

Blu-ray: Auch visuell überzeugt das Roadmovie mit beeindruckenden<br />

amerikanischen Landschaftspanoramen<br />

des Grand Canyon und des Mississippi River. Dabei ist<br />

die Qualität des Filmmaterials so hochwertig, dass es<br />

fast Referenzniveau erreicht. Die gestochen scharfen<br />

Szenen überzeugen mit ihrer Brillanz und Klarheit. Sogar<br />

kleinste Details lassen sich mit bloßem Auge erkennen.<br />

Unterstützt wird das Gesamtbild von einem außergewöhnlichen<br />

Soundtrack, der unter anderem Songs wie<br />

Pink Floyds „Hey You“ enthält. Jedoch ist die englische<br />

Originaltonspur vorzuziehen, da die deutsche Dolby-<br />

Digital-5.1-Variante <strong>im</strong> Vergleich etwas dumpf wirkt.<br />

Durch wenige Klangeffekte und eine starke Konzentration<br />

auf die Front verliert der Sound an Räumlichkeit.<br />

Über die hinteren Lautsprecher wird nur die Filmmusik<br />

mit einem leichten Widerhall ausgegeben. Auch<br />

die Bonusabteilung fällt mit ihrer insgesamt 14-minütigen<br />

Laufzeit ausgesprochen mager aus. Ein wahres<br />

Highlight bei den Extras fehlt trotzdem nicht: Ethans<br />

Auftritt in der Comedy-Serie „Two And A Half Men“,<br />

die am Ende des Hauptfilms lediglich bruchstückhaft<br />

zu sehen ist, wird in voller Länge nachgeliefert. LF<br />

Originaltitel: Due date<br />

US/2010<br />

Genre: Komödie<br />

Vertrieb: Warner Home Video<br />

Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS HD MA 5.1 (engl.)<br />

Regie: Todd Phillips<br />

Darsteller: R. Downey Jr., Z.<br />

Galifianakis, M. Monaghan<br />

Laufzeit: 95 min<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 18 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 7/10<br />

Mit „Stichtag“ gelingt Phillips ein typischer Road-Trip-Buddy-Film,<br />

der vor allem von den beiden Hauptdarstellern lebt, welche die Handlung<br />

des Streifens durch absurde Einfälle gut vorantreiben.<br />

Bildqualität 9/10<br />

Das Bildmaterial überzeugt mit einer einzigartigen Brillanz und Schärfe.<br />

Wunderschöne Landschaftpanoramen der Vereinigten Staaten<br />

runden das Gesamtbild ab.<br />

Tonqualität 7/10<br />

Die deutsche Synchronisation wirkt etwas dumpf, daher ist die englische<br />

Tonspur vorzuziehen. Nur wenige Klangeffekte sorgen für eine<br />

atmosphärische Räumlichkeit.<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

In der Bonusabteilung sieht es mit nur 14 Minuten Extra-Laufzeit recht<br />

mager aus. Ein Highlight stellt die Aufzeichnung aus der beliebten<br />

Comedy-Serie „Two And A Half Men“ dar.<br />

Kurzfazit<br />

Lustiges Roadmovie, das für einen Angriff auf die Lachmuskulatur<br />

sorgt. Nicht ganz so lustig wie „Hangover“, jedoch ein würdiger<br />

Nachfolger des einstigen Kassenschlagers.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 99


Blu-ray-Test<br />

Veronika beschließt zu sterben<br />

Veronika Deklava (Sarah<br />

Michelle Gellar) scheint alles zu<br />

haben, was die moderne Frau<br />

von heute für ein glückliches<br />

Leben braucht: Schönheit, Erfolg<br />

<strong>im</strong> Beruf, eine liebevolle<br />

Familie, leidenschaftliche und<br />

dauerhafte Beziehungen. Doch<br />

in der inhaltlich wie formal<br />

äußerst gelungenen Eröffnungssequenz von „Veronika<br />

beschließt zu sterben“ lässt sie in einem zutiefst pess<strong>im</strong>istischen<br />

Voice-over keinen Zweifel daran, dass das<br />

Bild, das sich die Außenwelt von ihr macht, nichts, rein gar<br />

nichts damit zu tun hat, wie es in ihrem Inneren aussieht.<br />

Ihre Hoffnungslosigkeit ist an einem Punkt angelangt, an<br />

dem sie den einzigen Ausweg aus den Zwängen der Leistungsgesellschaft<br />

<strong>im</strong> Freitod sieht – sie entscheidet sich<br />

für eine Überdosis Tabletten, liegt <strong>im</strong> Sterben … und wird<br />

gerettet. Was folgt, ist der beschwerliche Weg zurück ins<br />

Leben. Die Technik der Blu-ray kann sich sehen und hören<br />

lassen. Ein angenehmes, sehr feines Filmkorn bleibt zwar<br />

stets sichtbar, lässt das HD-Feeling aber nie ernsthaft in<br />

Gefahr geraten. Die Tonspur zeichnet sich durch den räumlich<br />

pr<strong>im</strong>a aufgelösten Soundtrack aus. Ergänzend äußern<br />

sich die Macher in kurzen Interviews, die einiges über die<br />

Konzeption des Films offenbaren.<br />

TW<br />

Das Gehe<strong>im</strong>nis der Geisha<br />

Handlung und Film: Professor<br />

Alex Fayard (Benoît Mag<strong>im</strong>el) ist<br />

Spezialist für das düstere Werk<br />

des mysteriösen japanischen<br />

Bestseller-Autors Shundei Oe,<br />

den er studiert und analysiert<br />

und dem er mit ähnlich gelagerten<br />

eigenen literarischen Versuchen<br />

inzwischen ernsthafte<br />

Konkurrenz macht. Auf einer Promotion-Reise für sein<br />

neues Buch zieht es ihn nach Kyoto, der angeblichen He<strong>im</strong>at<br />

seines Idols, dem er nur allzu gerne einmal persönlich<br />

begegnen würde. Tatsächlich kommt er dem Phantom über<br />

die verführerische Geisha Tamao (Lika Minamoto) <strong>im</strong>mer<br />

näher, die Shundei Oe einst in Freundschaft verbunden<br />

war. Fayard verstrickt sich in ein <strong>im</strong>mer dichter werdendes<br />

Netz aus persönlichen und gesellschaftlichen Abhängigkeiten.<br />

Die anfangs noch leeren Drohungen des aus dem<br />

Verborgenen agierenden und offensichtlich geisteskranken<br />

Schriftstellers, der sich in einem Rundumschlag an<br />

Originaltitel: Veronika Decides To Die<br />

Genre: Drama<br />

Vertrieb: Capelight Pictures<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Emily Young<br />

Darsteller: S. M. Gellar,<br />

E. Christensen,<br />

D. Thewlis<br />

Laufzeit: 103 min<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

US/2009<br />

Film 6/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Bonus 4,5/10<br />

Starke Grundidee, die vom unentschlossenen Drehbuch<br />

verwässert wird: Einige berührende Momente<br />

ergeben noch lange keinen homogenen Film.<br />

Professor Fayard (B. Mag<strong>im</strong>el) und Geisha Tamao (L.<br />

Minamoto) fühlen sich zueinander hingezogen<br />

der untreuen Tamao und dem ausländischen literarischen<br />

Nebenbuhler rächen will, werden <strong>im</strong>mer konkreter und<br />

bedrohen bald Leib und Leben der beiden. Mit mysteriösen<br />

Traumsequenzen à la „Twin Peaks“ und einer ordentlichen<br />

Prise Japano-Horror <strong>im</strong> Stil von „The Ring“<br />

oder „The Grudge“ gewinnt der Film eine ganz eigene<br />

Dynamik. Das Rätselraten um die wahre Identität des<br />

perfiden Autors ist spannend inszeniert – die Ereignisse<br />

spitzen sich <strong>im</strong>mer mehr zu und kulminieren schließlich<br />

in einem (mehr oder weniger) überraschenden Twist.<br />

Blu-ray: Das Re-Release dieses höchst eigenwilligen, aber<br />

auf jeden Fall sehenswerten Films glänzt mit einem sehr<br />

guten Schwarzwert, der vor allem die Nachtaufnahmen<br />

knackig und glaubwürdig erscheinen lässt. Die leicht überdurchschnittliche<br />

Detailschärfe bringt die Bilder generell<br />

gut zur Geltung – die Close-ups der Gesichter sind allerdings<br />

weniger gelungen. Gelegentliches Bildrauschen auf<br />

großen, einfarbigen Flächen stört das Filmvergnügen nur<br />

unwesentlich. Förderlich für die gelungene Atmosphäre,<br />

die zwischen ruhiger Sachlichkeit und atemloser Spannung<br />

schwankt, ist die permanente Räumlichkeit, die stets<br />

vorhanden ist und einen als Zuschauer auch akustisch<br />

wirkungsvoll ins Geschehen integriert. Nach dem Hauptfilm<br />

erwartet einen noch ein ausführliches Making-of (in französischer<br />

Sprache mit deutschen Untertiteln), das 50 Minuten<br />

lang tief in die Produktion des Filmes eintaucht. TW<br />

Originaltitel: Inju, La Bête Dans L‘Ombre<br />

FR, JP/2008<br />

Genre: Mystery/Thriller<br />

Film 7/10<br />

Vertrieb: Sunfilm<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 7.1<br />

Regie: Barbet Schroeder<br />

Ton 8/10<br />

Darsteller: Benoît Mag<strong>im</strong>el,<br />

Bonus 5/10<br />

Lika Minamoto,<br />

Maurice Bénichou<br />

Laufzeit: 105 min<br />

Spannende und unhe<strong>im</strong>liche Melange aus Mystery,<br />

Thriller und klassischem Kr<strong>im</strong>i. Mit einer Spur Romantik<br />

ergibt sich ein wirklich sehenswerter Film.<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Beaufort<br />

Der harte Alltag der Soldaten wird von Regisseur Cedar<br />

mit großer Authentizität auf die Leinwand gebracht<br />

Film: Nur um den Unterschied zu verdeutlichen: Kriegsfilme<br />

nutzen kämpferische Auseinandersetzungen<br />

meist nur als Kulisse und ohne Kritik zu üben – einige<br />

verherrlichen sogar diese größte Dummheit des Menschen.<br />

Antikriegsfilme wiederum kennen keine Helden<br />

oder Gewinner. Stattdessen sind sie um Authentizität<br />

bemüht und zeigen ausschließlich Opfer – selbst,<br />

wenn diese ebenfalls töten müssen, um zu überleben.<br />

In dieser Hinsicht erweist sich „Beaufort“ als ein sehr<br />

gelungener Beitrag der letztgenannten Gattung. Mehr<br />

Kriegskritik lässt sich in 131 Minuten vermutlich kaum<br />

unterbringen, denn die gezeigten Soldaten erhalten den<br />

Befehl, sich in der Festung Beaufort zu verschanzen,<br />

ohne Gegenwehr zu leisten. Ein Film, der ausschließlich<br />

menschliche Zielscheiben zeigt, ist durchaus außergewöhnlich<br />

und hat aufgrund seiner hervorragenden<br />

Machart seine Oscar®-Nominierung bzw. den Silbernen<br />

Bären absolut verdient. Dank der glaubhaft<br />

ausgemalten Charaktere gelingt die Identifizierung<br />

mit einem der armen Teufel ohne größere Probleme.<br />

Handlung: Wie wär’s denn zum Beispiel mit Lieutenant<br />

Ziv Faran (Ohad Knoller), einem besonders sympathischen<br />

Neuling auf Beaufort? Aus seiner Perspektive<br />

lernen Sie das merkwürdig makabre Festungsleben<br />

kennen. Er wurde als Sprengstoffexperte zur Burg<br />

beordert, um den geplanten Rückzug zu ermöglichen.<br />

Zum Unglück der noch sehr jungen israelischen Soldaten<br />

scheint der gesichtslose Feind die Straße mit<br />

einer Sprengfalle versehen zu haben. Ziv st<strong>im</strong>mt aufgrund<br />

der extremen Gefahr nur sehr zögerlich zu, das<br />

ominöse Objekt zu untersuchen. Während der Tag<br />

des Einsatzes unaufhaltsam näher rückt, entdeckt er,<br />

dass ihrer aller Leben an einem seidenen Faden hängt.<br />

Blu-ray: Es ist schon erstaunlich, wie sehr der Ton<br />

in das Geschehen hineinziehen kann. Mit sehr subtilen<br />

Mitteln zerrt er einen förmlich in den Bunker,<br />

ohne dass man es bewusst wahrn<strong>im</strong>mt. Bedrohlich<br />

näher rückende Granateneinschläge künden von der<br />

Ernsthaftigkeit der Situation und plötzlich aktiviert die<br />

lebensechte Signalortung die Stressdrüsen, denn unter<br />

echtem Beschuss möchte eigentlich niemand stehen.<br />

Besonders angsteinflößend geht es in den klaustrophobisch<br />

engen, schlecht beleuchteten Gängen der Festung<br />

zu. Der hohe Kontrast suggeriert zusätzliche Schatten,<br />

in denen nur bruchstückhaft Menschen erkennbar sind.<br />

Aus den Individuen werden so nur schwer unterscheidbare,<br />

<strong>im</strong> wahrsten Wortsinne uniforme Soldaten. FT<br />

Originaltitel: Beaufort<br />

IL/2007<br />

Genre: Antikriegsdrama<br />

Vertrieb: New KSM<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Joseph Cedar<br />

Darsteller: Alon Aboutboul, Yaakov<br />

Ah<strong>im</strong>eir, Adi Adouan<br />

Laufzeit: 131 min<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 20 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 8/10<br />

Unerträglich spannendes sowie authentisches Antikriegskino, das<br />

sich vor Genrekollegen wie „Full Metal Jacket“ oder „Apocalypse<br />

Now“ nicht zu verstecken braucht.<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Große Schwarzflächen und triste Brauntöne best<strong>im</strong>men das Bild.<br />

Unschärfen sind hier leider an der Tagesordnung, sodass von einem<br />

ungetrübten Filmerlebnis nicht die Rede sein kann.<br />

Tonqualität 9/10<br />

Die absolut räumlichen Soundeffekte und der subtile, ins Düstere<br />

drängende Musikmix sind das Beste an der Technik und ziehen den<br />

Zuschauer mitten in die Handlung hinein.<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Making-of und die gelöschten Szenen wecken Interesse. Begleitet<br />

werden die beiden Features von einer Bildergalerie, die diverse Aufnahmen<br />

von den Dreharbeiten bietet.<br />

Kurzfazit<br />

Dieser Film hat seine Oscar®-Nominierung zu Recht erhalten und<br />

verdient darüber hinaus die volle Aufmerksamkeit des Publikums.<br />

Unbedingt anschauen!<br />

Bilder: Capelight Pictures, New KSM, Sunfilm<br />

100<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Piranha 3D<br />

Trash hoch zehn liefert diese<br />

makabre Komödie, die in<br />

Anlehnung an „Piranhas“ aus<br />

den 1970ern und „Fliegende<br />

Killer – Piranha 2“ (1981) blutverschmierten<br />

Actionspaß<br />

präsentiert. Bei diesem Titel<br />

etwas anderes zu erwarten als<br />

fiese kleine Biester, die kessen<br />

Blondinen in den Hintern beißen, würde an geistige<br />

Umnachtung grenzen. Oben drauf gibt es noch viel nackte<br />

Haut – wenn schon Spaß, dann richtig. Der Spring Break<br />

bei hellem Sonnenschein eignet sich dabei besonders<br />

gut für scharfe, farbenfrohe HD-Aufnahmen, die es auf<br />

der Blu-ray zuhauf gibt. Passend zum Trash-Charakter<br />

sieht der 3D-Effekt ziemlich diskutabel aus. Unsauber<br />

ausgeschnittene Protagonisten, deren Konturen auf einer<br />

falschen Ebene verharren, sind nur ein Punkt, den man<br />

<strong>im</strong> Lehrbuch für falsches 3D-Authoring ankreuzen kann.<br />

Die zusätzliche Tiefenebene sollte daher eher als spaßige<br />

Dreingabe gesehen werden, nicht unbedingt als Hauptargument<br />

für den Kauf. Um räumlichen Tiefgang bemühte<br />

sich bei der Audioabmischung leider niemand. Zumindest<br />

die Dynamik der Musik ist ordentlich. Die Bonusabteilung<br />

hält ein umfangreiches Making-of, Storyboard-Vergleiche<br />

sowie zusätzliche Szenen parat.<br />

FT<br />

Resident Evil: Afterlife 3D<br />

Handlung: Die Suche nach dem<br />

entflohenen Wesker und möglichen<br />

Überlebenden führt Alice<br />

(Milla Jovovich) nach Los Angeles,<br />

wo sie auf dem Dach eines<br />

Gefängnisses tatsächlich eine<br />

kleine Gruppe Menschen ausfindig<br />

macht. Fans der TV-Serie<br />

„Prison Break“ werden an dieser<br />

Stelle ein witziges Déjà-vu-Erlebnis haben, denn inmitten<br />

der dicken Gefängnismauern hockt Hauptdarsteller Wentworth<br />

Miller als einzig überlebender Gefangener in einer<br />

Zelle und bittet die anderen, ihn freizulassen. Doch kann<br />

die Truppe dem Insassen tatsächlich trauen? Hieße er nicht<br />

Chris Redfield, wäre dies eine wirklich aufwühlende Frage.<br />

Film: Als Videospiel gehört „Resident Evil“ nach wie vor<br />

zu den absoluten Spitzentiteln <strong>im</strong> Survival-Horror-Genre.<br />

Als Filmreihe jedoch haftet dem Namen das Image an,<br />

lediglich seelenlose Over-the-Top-Action zu bieten, ohne<br />

auch nur den Anschein eines wohligen Grusels zu erwecken.<br />

Allerdings scheint dieses Konzept sehr gut be<strong>im</strong> Publikum<br />

anzukommen, weshalb mit „Afterlife“ bereits die vierte<br />

Installation ihrer Art das He<strong>im</strong>kino erobert.<br />

Blu-ray: Messerscharf zeichnen sich die Silhouetten der<br />

Darsteller vor den meist weißen Untergründen ab. Was in<br />

prägnanten Szenen an Kantenschärfe und dreid<strong>im</strong>ensionaler<br />

Vielfalt abgefahren wird, gehört einfach in jede gut sortierte<br />

3D-Sammlung. Der Prolog, die Auseinandersetzungen mit<br />

Wesker und die Konfrontation mit dem Tyrant gehören zu unseren<br />

Lieblingsszenen, was die Tiefenwirkung angeht. Solch<br />

Luxus für die Augen weckt automatisch hohe Ansprüche an<br />

den Ton, die der jüngste „Resident Evil“-Spross mit Bravour<br />

bedient. Stellen Sie sich vor, eine Zombiehorde grunzt und<br />

schnauft Ihnen über die Schulter, während Sie sich auf den<br />

Film konzentrieren wollen. Explosionen rollen an Ihren Ohren<br />

vorbei und Hubschrauber machen die <strong>im</strong>mer wieder gern<br />

gehörte Ich-fliege-vom-Rear-zum-Center-Speaker-Nummer.<br />

Einziges Manko ist die ins Unangenehme driftende Dynamik<br />

samt schmerzendem Bass, der zum Wohle Ihrer Umgebung<br />

besser ein bis zwei Stufen heruntergeregelt werden sollte.<br />

Außer einigen Darstellerinfos und sieben gelöschten Szenen,<br />

die hier zuvorkommenderweise in 3D gehalten sind,<br />

gibt es auf der Haupt-Blu-ray noch einige weitere 3D-Trailer.<br />

Disc zwei des hochwertigen Pakets enthält den ganzen Film<br />

noch einmal in 2D samt Bild-in-Bild-Track und jeder Menge<br />

weiterer Features.<br />

FT<br />

Originaltitel: Piranha<br />

US/2010<br />

Genre: Splatter/Komödie<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Film 6/10<br />

Bildformat: MVC, 2,35 : 1 Bild 8/10<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Alexandre Aja<br />

Ton 7,5/10<br />

Darsteller: Ving Rhames, Kelly<br />

Brook, Christopher<br />

3D-Effekt 5,5/10<br />

Lloyd<br />

Laufzeit: 88 min<br />

Scharfe Zähne, scharfe Bräute, scharfe Zähne in<br />

scharfen Bräuten … scharf, ja, eindeutig, einfach<br />

FSK: ab 18 Jahren<br />

scharf. Scharf!<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Chris und Claire Redfield (Ali Larter und Wentworth<br />

Miller) sind von Natur aus Überlebenskünstler<br />

Originaltitel: Resident Evil: Afterlife 3D<br />

DE, FR, EN/2010<br />

Genre: Zombie-Action<br />

Vertrieb: Constantin<br />

Film 5/10<br />

Bildformat: MVC, 2,35 : 1 Bild 9/10<br />

Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />

Regie: Paul W. S. Anderson<br />

Ton 9,5/10<br />

Darsteller: Milla Jovovich, Ali<br />

Larter, Wentworth<br />

3D-Effekt 8,5/10<br />

Miller<br />

Laufzeit: 97 min<br />

Wie auch in den übrigen „Resident Evil“-Filmen<br />

ist die „Matrix“-artige Action unterhaltsam. Hinzu<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

kommt die außergewöhnlich gute Technik.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Bilder: Constantin, Disney Home, Kinowelt<br />

Alice <strong>im</strong> Wunderland 3D<br />

Alice (Mia Wasikowska) kann<br />

sich nicht entscheiden und<br />

zieht sich erneut in ihre eigene<br />

Fantasie-Welt zurück. Laut<br />

dem Produzenten-Duo Jennifer<br />

und Suzanne Todd war<br />

T<strong>im</strong> Burtons „Alice <strong>im</strong> Wunderland“<br />

von Anfang an als<br />

3D-Film konzipiert, wurde jedoch<br />

aus Kosten- und Zeitgründen erst nach der Fertigstellung<br />

konvertiert. Wider Erwarten geht die Gleichung<br />

auf. Tiefen sind sorgfältig gesetzt, einzelne Ebenen<br />

räumlich hervorgestellt. Fast könnte man meinen, es<br />

handele sich um einen regietechnischen Streich, die Alltagswelt<br />

von Alice flacher wirken zu lassen, während das<br />

Wunderland schon einige Tiefenebenen mehr anbietet.<br />

Vermutlich liegt das aber eher daran, dass das<br />

Wunderland vorrangig auf künstlichen Kulissen sowie<br />

CGI-Figuren beruht, die einfach bessere Vorlagen zur<br />

Konvertierung boten. Der 3D-Effekt wirkt als natürliche<br />

Erweiterung der Tiefenunschärfe, höchstens kleinere<br />

Ausnahmen wie etwa fallende Laubblätter, ausgerollte<br />

Tücher und durch die Gegend geschossene Igel treten<br />

weiter aus dem Bild heraus – eben genau jene Elemente,<br />

die – wie <strong>im</strong> Einstieg schon erwähnt – für den<br />

3D-Film konzipiert wurden.<br />

FT<br />

Originaltitel: Alice In Wonderland<br />

US/2010<br />

Genre: Fantasy<br />

Vertrieb: Disney Home<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: MVC, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Bild 7,5/10<br />

Regie: T<strong>im</strong> Burton<br />

Ton 10/10<br />

Darsteller: Mia Wasikowska,<br />

Johnny Depp,<br />

3D-Effekt 5/10<br />

Helena B. Carter<br />

Laufzeit: 108 min<br />

Die räumliche Tiefe des Wunderlands wurde <strong>im</strong><br />

Nachhinein ansprechend umgesetzt, haut aber <strong>im</strong><br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

gleichen Maße kein bisschen vom Hocker.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Step Up 3D<br />

Die dünne Story (Jugendlicher<br />

folgt einem Paar geschickt<br />

platzierter Markenschuhe<br />

und schlittert direkt in einen<br />

„Bandenkrieg“ zweier rivalisierender<br />

Tanz-Gangs) verzeiht<br />

man dem auf Hochglanz<br />

ge tr<strong>im</strong>mten Produkt gerne,<br />

denn visuell liegt uns hier<br />

eine ganz klare Musterscheibe vor. Selbst aus nächster<br />

Nähe wirkt das Bild absolut scharf. Die Farben zehren<br />

von ihrer prallen Sättigung, besonders die taghellen<br />

Szenen begeistern mit ihrem vollendeten High<br />

Definition-Look. Lediglich be<strong>im</strong> Kontrast und dem<br />

Detailgrad der Clubszenen gibt es winzigste Abzüge.<br />

Der Tiefeneffekt kommt selbst gegen 3D-Giganten wie<br />

„Avatar“ und „Pina“ an. Schwierigkeiten bekommt<br />

die Tiefenwirkung höchstens bei einigen sehr schnellen<br />

Bewegungen seitens der Tänzer, die vom trägen<br />

Auge nur verschwommen und mit leichten Dopplungen<br />

der Konturen wahrgenommen werden. Der donnernde<br />

Rhythmus der offensiven Ghettoblaster-Musik ist<br />

vorrangig auf die Front verteilt. Des Weiteren liegen<br />

der edel verpackten Premium-Edition jede Menge 2D-<br />

Extras auf Blu-ray, eine DVD mit dem Film und ein<br />

dünnes Booklet bei.<br />

FT<br />

Originaltitel: Step Up 3D<br />

Genre: Ta n z fi l m<br />

Vertrieb: Constantin<br />

Bildformat: MVC, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />

Regie: Jon Chu<br />

Darsteller: Sharni Vinson,<br />

Adam G. Sevani,<br />

Rick Malambri<br />

Laufzeit: 106 min<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

US/2010<br />

Film 6/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

3D-Effekt 8,5/10<br />

Inhaltlich mag das Tanzspektakel an einen pubertären<br />

Ninja-Film mit Lovestory erinnern. Technisch<br />

ist es jedoch eine wahre 3D-Offenbarung.<br />

Bolt 3D<br />

Er hat Laser-Augen, ist superstark<br />

und kann mit seinem<br />

Bellen eine ganze Stadt in<br />

Schutt und Asche legen. Was<br />

er nicht weiß: Seine Kräfte<br />

sind nur Show und er der Star<br />

einer Fernsehserie. Als einem<br />

Vertreter der frühen 3D-An<strong>im</strong>ationsfilme,<br />

die in digitalen<br />

Kinosälen liefen, lag den Produzenten von „Bolt“ offenbar<br />

sehr daran, den 3D-Effekt ordentlich hinzubekommen,<br />

ohne be<strong>im</strong> Publikum ungewollte Nebeneffekte wie etwa<br />

Übelkeit oder Schwindelgefühl zu provozieren. Ergo sieht<br />

auch die aktuelle Blu-ray 3D vom Superkläffer ganz passabel<br />

aus. Der Grafikstil zeichnet sich durch detaillierte<br />

Figuren aus, die vor detailärmeren Hintergründen agieren<br />

bzw. die sich von den scheinbar getuschten Texturen<br />

abheben und aufgrund des weichen Lichts auch eine<br />

geringere Kantenschärfe aufweisen. Aus diesem Grund<br />

sind viele Szenarien so gestaltet, dass alles, was sich<br />

in unmittelbarer Nähe der Hauptakteure befindet (z. B.<br />

Gräser, Steine, Autos), eine räumliche Tiefe aufweist,<br />

während alles Weitere bis zum Horizont als eine Art<br />

flache 2D-Kulisse erscheint. Die Grundtiefe innerhalb<br />

dieser Grenzen ist ordentlich und ergänzt die vorgegebenen<br />

Tiefenunschärfen perfekt.<br />

FT<br />

Originaltitel: Bolt<br />

US/2008<br />

Genre: An<strong>im</strong>ation<br />

Vertrieb: Disney Home<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: MVC, 1.78 : 1<br />

Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Bild 9,5/10<br />

Regie: Byron Howard, Chris Williams<br />

Ton 9/10<br />

Sprecher: John Travolta,<br />

Miley Cyrus, Susie<br />

3D-Effekt 7/10<br />

Essman<br />

Laufzeit: 96 min<br />

Der verhaltensgestörte Hund an sich ist schon<br />

ziemlich cool, in 3D wirken seine Abenteuer aber<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

gleich noch eine Spur phänomenaler.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 101


Blu-ray-Test l DVD<br />

Rapunzel – Neu verföhnt<br />

Disney-typisch wird das Märchen<br />

der Gebrüder Gr<strong>im</strong>m mit<br />

einer ganzen Reihe neuer Twists<br />

und Charaktere angereichert.<br />

Auffällig ist außerdem<br />

ein gelegentliches, gutmütiges<br />

Veralbern so mancher Genreklischees.<br />

Dabei arten die Seitenhiebe<br />

aber nie zur Demontage<br />

der Filmhandlung aus. „Rapunzel“ ist keine Parodie auf<br />

die Klassiker, es ist ein neuer Klassiker – allerdings<br />

einer, der sich nicht zu schade ist, gelegentlich über sich<br />

selbst zu lachen. Der Zuschauer kann guten Gewissens<br />

mitlachen, Gründe dafür gibt es am laufenden Band.<br />

Als mehr als gelungen darf die malerische CGI-Optik<br />

bezeichnet werden, die modernste Technik mit märchenhaftem<br />

Charme verbindet. Das beinahe makellose Bild<br />

lässt die liebevoll designten Charaktere fast aus dem<br />

Bildschirm steigen – das völlige Fehlen von Artefakten<br />

oder störendem Rauschen sorgt für visuelle Homogenität.<br />

Zielgruppenbedingt ist der Ton in Sachen Dynamik<br />

etwas zurückhaltend, dafür ist die Räumlichkeit dank<br />

exzellenter Signalortung hervorragend. Im Gegensatz<br />

zum letztjährigen „Küss den Frosch“ fällt diesmal auch<br />

die Synchronisation nicht unangenehm aus dem Rahmen,<br />

sodass dem Hörvergnügen nichts <strong>im</strong> Wege steht. MG<br />

Megamind<br />

Handlung und Film: Man sträubt<br />

sich ja inzwischen regelrecht dagegen,<br />

jedes neue CGI-Projekt der<br />

großen Studios ausnahmslos gut<br />

finden zu müssen. Aber auch mit<br />

der letzten Dreamworks-Produktion<br />

„Megamind“ wird es Ihnen<br />

vermutlich so ergehen. Ähnlich wie<br />

in „Ich – Einfach unverbesserlich“<br />

wird hier der Superschurke zum Sympathieträger gemacht –<br />

und das mit durchschlagendem Erfolg. Schon die drollige<br />

Intro-Sequenz, die die Kindheit des à la Superman von<br />

seinen Eltern auf die Erde geschickten blauen Tunichtguts<br />

Megamind beleuchtet, ist beste Familienunterhaltung:<br />

voller verrückter Ideen und liebenswerter Einfälle, die<br />

einen wirklich zum Lachen bringen – dann wieder hemmungslos<br />

sent<strong>im</strong>ental, ohne jedoch jemals ins Kitschige<br />

abzurutschen. Die Story ist gespickt mit Anspielungen und<br />

Verweisen auf die großen Mythen des Superhelden-Genres,<br />

die genüsslich durch den Kakao gezogen werden. So ist<br />

Metro Man, der heldenhafte Beschützer von Metro City, ein<br />

eitler Geck, dessen herausragende Superkraft es ist, sich<br />

selbst in den allerhöchsten Tönen zu loben. Und Megamind,<br />

dieser liebenswert-durchgeknallte Loser mit den grünen<br />

Kulleraugen, scherzt und lacht sich mit seinen diabolischen<br />

H<strong>im</strong>melfahrtskommandos (die jedes Mal furchtbar schief<br />

gehen) in Nullkommanichts in die Herzen der Zuschauer.<br />

DVD: Der größte Wermutstropfen der deutschen Fassung ist<br />

die gewöhnungsbedürftige Synchronisation durch bekannte,<br />

allerdings denkbar ungeeignete St<strong>im</strong>men. Bastian Pastewka<br />

gibt sich als Megamind zwar alle Mühe, die unzähligen<br />

Nuancen der Hauptfigur durch passende Modulation<br />

wiederzugeben, scheitert an dieser Aufgabe allerdings wieder<br />

und wieder. Der Look des Films ist knallbunt, fantasieund<br />

detailreich; die virtuellen Kamerafahrten sind von einer<br />

actionreichen Dynamik, die jeder groß budgetierten Comic-<br />

Verfilmung alle Ehre machen würde. Das Bild begeistert mit<br />

praller Farbigkeit, knackiger Schärfe und erstaunlicher Plastizität.<br />

Der bombastische Ton bietet echtes Blockbuster-<br />

Niveau. Mit mutiger Dynamik (die deutlich mehr wagt,<br />

als man das von familientauglichen Unterhaltungsfilmen<br />

gewohnt ist) und dennoch perfekt ausbalancierter Dialogverständlichkeit<br />

wird die Soundkulisse zum Volltreffer<br />

und muss sich vor reinrassigen Actionkrachern keineswegs<br />

verstecken. Die Bonusabteilung lässt mit guter Auswahl<br />

und liebevoller Gestaltung kaum Wünsche offen. TW<br />

Originaltitel: Tangled<br />

US/2010<br />

Genre: An<strong>im</strong>ation<br />

Vertrieb: Disney Home<br />

Film 10/10<br />

Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 9,5/10<br />

anamorph<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Ton 8,5/10<br />

Regie: N. Greno, B. Howard<br />

Sprecher: Alexandra Neldel,<br />

Bonus 6/10<br />

Moritz Bleibtreu<br />

Dem sympathischen Abenteuer kann man sich<br />

Laufzeit: 96 min<br />

aufgrund des atemlosen Erzähltempos und<br />

FSK: ab 0 Jahren zahlreicher Gags einfach nicht entziehen.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Ob der gar nicht so böse Megamind das Herz der<br />

rasenden Reporterin am Ende wohl erobern wird?<br />

Originaltitel: Megamind<br />

US/2010<br />

Genre: An<strong>im</strong>ation<br />

Vertrieb: Paramount Home<br />

Film 7/10<br />

Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), Bild 9,5/10<br />

anamorph<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Ton 8,5/10<br />

Regie: Tom McGrath<br />

Sprecher: Bastian Pastewka,<br />

Bonus 5,5/10<br />

Oliver Welke<br />

Laufzeit: 92 min<br />

Auch dieser neueste CGI-Streich hält das beängstigend<br />

hohe Niveau des Genres und funktioniert<br />

FSK: ab 6 Jahren<br />

bestens als Filmvergnügen für die gesamte Familie.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Der kleine Nick<br />

Der junge Max<strong>im</strong>e Godart ist als kleiner Nick der größte<br />

Trumpf in diesem generell grundsympathischen Film<br />

Film: René Goscinny wurde vor allen Dingen als humoristischer<br />

Autor der Asterix-Comics bekannt, die er über<br />

viele Jahre zusammen mit dem Zeichner Albert Uderzo<br />

verwirklichte. Doch Ende der 1950er entstand unter<br />

seiner Feder neben dem berühmten Gallier auch noch<br />

eine andere erfolgreiche Figur der französischen Comickultur:<br />

„Le Petit Nicolas“. Die von Jean-Jacques Sempé<br />

gezeichneten Kurzgeschichten des kleinen Nick erschienen<br />

zunächst als wöchentlicher Beitrag in der Zeitung<br />

„Sud-Ouest D<strong>im</strong>anche“, bevor er in der Comiczeitschrift<br />

„Pilote“ (wo auch Asterix das Licht der Welt erblickte)<br />

seinen Siegeszug antrat. Nicks kindliche Sicht auf die<br />

Welt und die stets komischen Abenteuer mit seinen<br />

Freunden und Eltern begeistern auch heute noch, weit<br />

über die Grenzen Frankreichs hinaus.<br />

Handlung: In gleicher Weise spricht auch die äußerst<br />

gelungene Filmumsetzung sowohl zu den jungen Zuschauern<br />

als auch zu den älteren. Das Grundproblem<br />

von Nick (Max<strong>im</strong>e Godart) ist so s<strong>im</strong>pel wie nachvollziehbar:<br />

Als Einzelkind steht er <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

der elterlichen Aufmerksamkeit, die er sich natürlich<br />

unter keinen Umständen streitig machen lassen will.<br />

Als einer seiner Klassenkameraden eines Tages mit<br />

der Horrornachricht zur Schule kommt, er habe von<br />

nun an ein kleines Brüderchen, fängt auch Nick an zu<br />

grübeln. Ob ihn seine Eltern wohl aussetzen werden,<br />

wenn das neue Geschwisterchen da ist? Aus Angst,<br />

bald nur noch die zweite Geige zu spielen, entwickelt<br />

er einen tollkühnen Plan. Doch der Tag des gefürchteten<br />

Waldspaziergangs rückt unaufhaltsam näher.<br />

DVD: Das Bild ist entsprechend dem Comic-Charakter<br />

durchgängig blank poliert, verwendet übersättigte Farben<br />

und besitzt eine angenehme Schärfe. Dadurch<br />

sticht nicht nur Nicks roter Pullunder besonders heraus,<br />

es entsteht auch eine Art visuell begründete heile Märchenwelt<br />

voller farbenfroher Hintergründe, die ein wenig<br />

an die Werbeplakate aus den 1950er Jahren erinnert.<br />

Musikalisch erfreuen französisch-fröhliche Melodien<br />

das Ohr, die nuscheligen Synchronst<strong>im</strong>men der Kinder<br />

sind gewöhnungsbedürftig. In den Klassenräumen und<br />

auch sonst liegt die Audiolast auf der Front, wenige<br />

Geräusche kommen aus dem rückwärtigen Bereich.<br />

Wer Lust verspürt, die Einschätzungen der jungen<br />

Hauptdarsteller zu den einzelnen Szenen zu erfahren,<br />

sollte den Audiokommentar aktivieren. Zudem wartet<br />

die knapp 68 Minuten umfassende Bonussektion u. a.<br />

mit charmanten Statements der Filmcrew auf. FT<br />

Originaltitel: Le Pétit Nicolas<br />

FR, BE/2009<br />

Genre: Familie/Komödie<br />

Vertrieb: Senator<br />

Bildformat: Widescreen (1.85 : 1), anamorph<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Regie: Laurent Tirard<br />

Darsteller: Max<strong>im</strong>e Godart, Kad Merad,<br />

Valérie Lemercier<br />

Laufzeit: 88 min<br />

FSK: ab 0 Jahren<br />

Preis: 17 Euro<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Filmwertung 8,5/10<br />

Eine solch urkomische Komödie voller Streiche und Missverständnisse<br />

kann wirklich nur aus dem Ursprungsland von Asterix und<br />

Obelix stammen – eine echte Lachkur!<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Ist der Comic noch recht unbunt, glänzt dieser Film mit großen und<br />

leuchtenden Farbflächen. Die Schärfe ist leider nicht <strong>im</strong>mer ganz<br />

akkurat, was aber nicht zu sehr ins Gewicht fällt.<br />

Tonqualität 6/10<br />

Die Abmischung ist lebhaft, hätte aber noch eine Spur mehr Räumlichkeit<br />

vertragen können. Nach kurzer Eingewöhnung passt auch die<br />

Synchro wie die Faust aufs Auge.<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Viele schöne Beiträge wie ein Making-of und mehrere unterhaltsame<br />

Interviews bereichern die hochwertig verpackte DVD ungemein und<br />

bieten zusätzliche Einblicke in die Welt des kleinen Nick.<br />

Kurzfazit<br />

„Der kleine Nick“ überzeugt in vielerlei Hinsicht und sollte in<br />

keiner Sammlung fehlen, die auch „Willkommen bei den Sch’tis“<br />

und „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ enthält.<br />

Bilder: Disney Home, Paramount Home, Senator<br />

102<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Dinner für Spinner<br />

Der ehrgeizige Angestellte T<strong>im</strong><br />

sieht seinen Traum, einmal<br />

in der Chefetage zu sitzen, in<br />

greifbare Nähe gerückt. Es gibt<br />

jedoch eine Bedingung, die ihn<br />

von seinem neuen komfortablen<br />

Büro <strong>im</strong> siebten Stockwerk<br />

trennt: Jeden Monat veranstaltet<br />

sein Chef eine Dinner-Party,<br />

bei der jeder eine ausgefallene Begleitung mitbringen<br />

soll. Gewinner des Abends ist derjenige, der den<br />

verrücktesten Idioten von allen mitbringt. Als Preis<br />

winkt eine höhere Stufe auf der Karriereleiter. Als<br />

T<strong>im</strong> jedoch gerade dabei ist, das Bankett zu canceln,<br />

läuft ihm der perfekte Spinner für das Dinner vors<br />

Auto: Barry bastelt in seiner Freizeit am liebsten Dioramen<br />

mit ausgestopften Mäusen. T<strong>im</strong> lädt den Idioten<br />

ein, ohne an mögliche Folgen zu denken ... Regisseur<br />

Jay Roach inszenierte das Lustspiel mit aufwendigen<br />

Kulissen <strong>im</strong> Mäuseformat und legte dabei vor allem<br />

Wert auf hohen Detailreichtum. Besonders durch die<br />

bunte Welt der kleinen ausgestopften Nagetiere wurde<br />

bei der Produktion tief in die Farbpalette gegriffen,<br />

wovon die Visualität in großem Maße profitiert.<br />

Der Sound wirkt etwas gedämpft, Geräusche und Soundeffekte<br />

verlieren dabei stark an Räumlichkeit. LF<br />

Stone<br />

Handlung: Die Beziehung zwischen<br />

Jack Mabry (Robert De Niro) und<br />

seiner Frau Madylyn ist grau und<br />

freudlos, jede Geste des Mannes<br />

drückt Desinteresse und Verachtung<br />

der Gattin gegenüber aus, die<br />

sich <strong>im</strong> Gegenzug in die Religion<br />

flüchtet. Die Ehe ist ein Gefängnis<br />

für beide, klaustrophobisch eng<br />

und schmerzhaft. Jack ist Bewährungsbeamter und steht<br />

kurz vor der Pensionierung. Sein jüngster und letzter Fall<br />

ist der Brandleger Stone (Edward Norton), welcher für seine<br />

vorzeitige Entlassung den Beamten nicht nur verbal zu manipulieren<br />

trachtet, sondern auch seine attraktive Frau Lucetta<br />

(Milla Jovovich) benutzt. Lucetta verführt Jack, und diesem<br />

beginnt die Kontrolle über die Ereignisse zu entschwinden...<br />

Angesiedelt ist die Geschichte <strong>im</strong> mittleren Westen der USA,<br />

He<strong>im</strong>stätte religiöser Eiferer und reaktionärer TV-Prediger.<br />

Im Film wird dieser Umstand über eine omnipräsent wirkende<br />

Berieselung durch einen frömmelnden Radiosender<br />

bei den Mabrys transportiert, dessen repetitive Phrasen<br />

<strong>im</strong> Zusammenspiel mit zirpenden Grillen, einem min<strong>im</strong>alistischen<br />

Soundtrack von Radiohead und spätsommerlicher<br />

Farbgebung für schwüle Intensität sorgen. In nüchternes<br />

Grün getaucht sind hingegen die Vernehmungsszenen <strong>im</strong><br />

Gefängnis, die atmosphärisch, aber auch inhaltlich einen<br />

Gegenpol zum beklemmenden Privatleben des Protagonisten<br />

bilden.<br />

Film: „Stone“ ist kein unterhaltsamer Film, das penible Sezieren<br />

der Eheleute und ihrer Beziehung ein schmerzhafter Akt<br />

auch für den Zuschauer, der tief in das Wesen von Menschen<br />

eindringt, welche sich in einem Panzer aus Gewalt, Lüge und<br />

Selbstbetrug selbst einsperren und diesen dann Anstand<br />

nennen. So wird ein Blick auf die inneren Dämonen der<br />

Charaktere freigelegt – Schwächen und Unzulänglichkeiten,<br />

die jede für sich nicht fatal wären, in ihrer Summe aber zu<br />

einem existenziellen Scheitern führen. Die int<strong>im</strong>e Nähe des<br />

Zuschauers zu den Protagonisten lässt die Distanz zwischen<br />

diesen um so deutlicher hervortreten und macht den Film zu<br />

einer intensiven, aber auch sehr anstrengenden Erfahrung.<br />

DVD: Die streng komponierten Bilder machen auf DVD, von<br />

gelegentlichem leichten Rauschen abgesehen, einen sehr<br />

guten Eindruck. Die Tonspur glänzt mit guter Räumlichkeit,<br />

hält sich mit Effekten meist zurück, setzt diese aber präzise<br />

ein. Das Bonusmaterial besteht leider überwiegend aus<br />

Selbstbeweihräucherung und hohlem PR-Material. MG<br />

Bilder: Ascot Elite, Paramount Home<br />

Originaltitel: Dinner For Schmucks<br />

US/2010<br />

Genre: Komödie<br />

Vertrieb: Paramount Home<br />

Film 6/10<br />

Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1 Bild 8/10<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.)<br />

Ton 7/10<br />

Regie: Jay Roach<br />

Darsteller: S. Carell, P. Rudd,<br />

Bonus 5,5/10<br />

Z. Galifianakis<br />

Laufzeit: 114 min<br />

Glattgebügeltes Remake einer sozialkritischen<br />

Komödie – als Familienfilm ganz passabel, jedoch<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

nicht so anspruchsvoll wie das Original.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Edward Norton liefert als Stone eine ungewöhnliche,<br />

aber überzeugende Performance<br />

Originaltitel: Stone<br />

US/2010<br />

Genre: Drama/Thriller<br />

Vertrieb: Ascot Elite<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: 2,40 : 1, anamorph Bild 8,5/10<br />

Tonformat: DD 5.1, DTS<br />

Regie: John Curran<br />

Ton 7/10<br />

Darsteller: Robert De Niro,<br />

Edward Norton,<br />

Bonus 3/10<br />

Milla Jovovich<br />

Laufzeit: 105 min<br />

„Stone“ ist ein gleichermaßen int<strong>im</strong>er wie politischer<br />

Film, hervorragend gespielt, stellt aber<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

ziemlich hohe Anforderungen an sein Publikum.<br />

Starttermin: 15.März 2011<br />

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Blu-ray-Test l DVD<br />

Bedways<br />

Die junge Regisseurin Nina (Miriam<br />

Mayet) lädt zwei Jungschauspieler<br />

zu Szenenproben in eine<br />

verfallene Berliner Wohnung ein.<br />

Der geplante Film über Liebe und<br />

„ehrlichen“ Sex soll Nina auch mit<br />

sich selbst ins Reine bringen, irgendwie.<br />

Als das dann geschieht,<br />

irgendwie, ist das Filmprojekt<br />

gescheitert, weil nicht mehr nötig. Vielleicht hätte es Regisseur<br />

RP Kahl genauso machen sollen. Den <strong>im</strong> Bonusinterview<br />

beschriebenen und durchaus interessanten<br />

Anspruch, der offenherzigen Vorbildern wie Bertoluccis<br />

„Der letzte Tango in Paris“ nachzueifern scheint, kann<br />

er weder ästhetisch noch qualitativ umsetzen. Er verliert<br />

sich in zahlreichen interessanten Ansätzen, von denen<br />

aber leider kein Einziger konsequent zu Ende gedacht<br />

und filmisch adäquat umgesetzt wurde. Schade. Bild und<br />

Ton entsprechen dem kaum vorhandenen Budget: Mit<br />

billiger Video-Optik, steinzeitlichem 4:3-Format und stellenweise<br />

nur schwer verständlichen Dialogen wird zwar<br />

der exper<strong>im</strong>entelle Charakter des Projekts unterstrichen,<br />

dies geschieht allerdings ganz auf Kosten des Zuschauers,<br />

der mit dieser audiovisuellen Präsentation nur wenig<br />

Vergnügen hat. Was bleibt, ist eine unausgegorene DVD,<br />

an der nur ganz Mutige ihren Spaß haben werden. TW<br />

Unstoppable – Außer Kontrolle<br />

Handlung und Film: Nach seinem<br />

U-Bahn-Thriller „Taking Of Pelham<br />

123“ widmet sich Regisseur Tony<br />

Scott („Top Gun“) nun schon wieder<br />

dem Thema Schienenverkehr.<br />

Ein mit gefährlichen Chemikalien<br />

beladener Güterzug rast führerlos<br />

durch Pennsylvania und muss<br />

aufgehalten werden, bevor er auf<br />

Gegenverkehr stößt oder entgleist. Das ist ein Job für echte<br />

Helden, die hier nicht auf Anreden wie „Sergeant“, „Detective“<br />

oder „Commander“ hören, sondern als Rangiermeister<br />

und Zugführer den Tag retten sollen. Denzel Washington in<br />

seinem mittlerweile fünften Film für Tony Scott verkörpert<br />

den erfahrenen Working Class-Hero, dessen Intuition <strong>im</strong><br />

Zweifel relevanter ist als abstrakte Berechnungen – und<br />

der zu Beginn einige Probleme mit seinem neuen Zugführer<br />

(Chris Pine) hat, der seine Stellung offenbar einflussreichen<br />

Beziehungen verdankt. In der Stunde der Not rauft man<br />

sich aber zusammen und einige halsbrecherische Aktionen<br />

später funktioniert man als eingespieltes Team. Obwohl<br />

die Geschichte angeblich auf realen Ereignissen basiert,<br />

darf doch bezweifelt werden, dass „Unstoppable“ die<br />

Rettungsbemühungen realistisch wiedergibt. Alle Pläne<br />

scheinen mit sehr großem Risiko verbunden und mehr auf<br />

Nervenkitzel denn auf Gefahreneindämmung ausgerichtet<br />

zu sein. Allerdings geht die Rechnung zumindest für den<br />

Zuschauer auf: Wer seine Zweifel verbannt und sich auf<br />

das Geschehen einlässt, bekommt eine druckvolle Thriller-<br />

Achterbahnfahrt spendiert, welche atemstockende Gefahrensituationen<br />

genauso bereithält wie gewaltige Schauwerte.<br />

Tony Scott erweist sich als der richtige Mann, um der<br />

eher banalen Geschichte den nötigen Drive zu verleihen.<br />

Die Kamera induziert mit permanenter Bewegung visuell<br />

Spannung, die Montage sorgt zusätzlich für erzählerische<br />

Höchstgeschwindigkeit. Der treibende Harry-Gregson-<br />

Williams-Score tritt akustisch ordentlich aufs Gaspedal.<br />

DVD: Tony Scotts Inszenierungsstil wirkt sich auch auf die<br />

Bildqualität der DVD aus, stark übersteuerte Farben und Kontraste<br />

sind die Regel, das Bild ist sehr körnig, der Schwarzwert<br />

extrem hoch. Die Tonspur bietet ein wahres Inferno, die<br />

donnernden Züge sorgen für ein Übermaß an Dynamik, direktionalen<br />

Effekten und wirkungsvollen Bassattacken. Wenig<br />

erfreulich ist hingegen das Extraangebot, <strong>im</strong> Gegensatz zur<br />

Blu-ray gibt sich die DVD in dieser Hinsicht sehr spartanisch.<br />

Nur eine Digital Copy des Hauptfilmes ist vorhanden. MG<br />

Originaltitel: Jane’s Journey<br />

Genre: Drama/Erotik<br />

Vertrieb: Koch Media<br />

Bildformat: 1.33 : 1<br />

Tonformat: DD 5.1, DD 2.0<br />

Regie: RP Kahl<br />

Darsteller: Miriam Mayet,<br />

Lana Cooper,<br />

Matthias Faust<br />

Laufzeit: 76 min<br />

FSK: ab 16 Jahren<br />

Starttermin: erhältlich<br />

DE/2010<br />

Film 4,5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 5/10<br />

Bonus 3,5/10<br />

Ehrlicher Sex in einem exper<strong>im</strong>entellen Filmprojekt.<br />

Ehrliches Urteil: Anspruch verfehlt,<br />

DVD verschwendet.<br />

Helden des Alltags: Chris Pine und Denzel Washington<br />

als Männer, die über sich hinauswachsen<br />

Originaltitel: Unstoppable<br />

US/2010<br />

Genre: Action/Thriller<br />

Vertrieb: 20th Century Fox<br />

Film 7,5/10<br />

Bildformat: 2.40 : 1, anamorph Bild 8/10<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Regie: Tony Scott<br />

Ton 9/10<br />

Darsteller: Denzel Washington,<br />

Bonus<br />

Chris Pine, Rosario<br />

3/10<br />

Dawson<br />

Laufzeit: 94 min<br />

Tony Scott beweist, dass sein „Form über Inhalt“-<br />

Inszenierungsstil funktioniert. „Unstoppable“<br />

FSK: ab 12 Jahren<br />

bietet Hochspannungskost mit guten Darstellern.<br />

Starttermin: erhältlich<br />

Machete<br />

Handlung: Alles begann mit einem falschen Trailer,<br />

der in den Kinos <strong>im</strong> Rahmen des „Grindhouse“-Doublefeatures<br />

von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino<br />

lief. Jener Spot, der zwischen den US-Vorstellungen von<br />

„Planet Terror“ und „Deathproof“ gezeigt wurde, kam<br />

bei den Fans so gut an, dass nun ein 104-minütiger<br />

Film daraus hervorging – ein Phänomen, das es so<br />

bisher noch nie gegeben hat. Wer den Trailer kennt, darf<br />

beruhigt aufatmen, denn der Streifen hält alles, was<br />

die <strong>Vorschau</strong> verspricht. Danny Trejo ist Machete, ein typischer<br />

Actionheld, der am Ende die bösen Kerle erledigt<br />

und zudem auch noch die Frauen kriegt. Doch bis es so<br />

weit ist, muss er einen langen Leidensweg hinter sich<br />

bringen, der mit Leichen nur so gepflastert ist – natürlich<br />

die Opfer von Machetes Machete. Weil Drogenboss<br />

Torrez (Steven Seagal) seine Familie tötet und er zudem<br />

auch noch von Senator John McLaughlin (Robert De Niro)<br />

Machete (D. Trejo) macht keine halben Sachen. Wo er<br />

hinlangt, wächst kein Gras mehr<br />

in eine politische Intrige verstrickt wird, ist der langhaarige<br />

Mexikaner mehr als erbost. Von unbändiger Wut<br />

gepackt, seilt er sich am Gedärm seiner Kontrahenten<br />

an Häuserwänden herab, ballert böse Jungs über den<br />

Haufen und köpft Menschen, als ernte er Kokosnüsse.<br />

Film: Allein anhand dieser Beschreibung dürfte klar<br />

sein, mit wie viel Liebe Danny Trejo seinen tragischen<br />

Fernsehhelden der 1980er inszeniert. Seine Markenzeichen:<br />

ein versteinertes, gr<strong>im</strong>mig verzerrtes Narbengesicht,<br />

eine klotzige Körperhaltung sowie langsame,<br />

Hackbewegungen mit dem Schlagarm. Keine Frage, die<br />

Schießereien sind herrlich bunt illustriert. Wenn Pümpel<br />

durch die Gegend fliegen, ein Koch mit der Bratpfanne<br />

schwingt und halb nackte Krankenschwestern mit Uzis<br />

rumhantieren, kann man das eigentlich gar nicht ernst<br />

nehmen. Interessanterweise liefert der Film gleichzeitig<br />

einen Kommentar zur texanischen Flüchtlingspolitik an<br />

der mexikanischen Grenze ab. Regisseur Robert Rodriguez<br />

gab sich Mühe, den B-Movie-Motiven eine sinnvolle<br />

Bedeutung zu geben, ohne den Spaß zu vernachlässigen.<br />

DVD: Haarrisse, Schmutz und extrem grobe Körnung verleihen<br />

dem Prolog sein kultig-hartes Aussehen. Auch <strong>im</strong><br />

weiteren Filmverlauf besteht die extrem hohe Kontrastierung<br />

fort, das Korn ist hier allerdings weniger stark<br />

wahrnehmbar als zu Beginn. Ansonsten punkten viele<br />

Szenen mit angenehmem Schärfegrad, während die ins<br />

Orange tendierenden Farben voll und kräftig erscheinen.<br />

Soundtechnisch ist die räumliche Verteilung gut<br />

gelöst, nur bei der Lautstärkeregulierung passiert nicht<br />

allzu viel Aufregendes.<br />

FT<br />

Originaltitel: Machete<br />

US/2010<br />

Genre: Action/Persiflage<br />

Vertrieb: Sony Pictures Home<br />

Bildformat: 1.85 : 1, anamorph<br />

Tonformat: DD 5.1<br />

Regie: Ethan Maniquis, Robert Rodriguez<br />

Darsteller: Danny Trejo, Robert De Niro, Steven<br />

Seagal, Michelle Rodriguez<br />

Laufzeit: 100 min<br />

FSK: ab 18 Jahren<br />

Preis: 18 Euro<br />

Starttermin: 21.4.2011<br />

Filmwertung 7,5/10<br />

„Machete“ ist kein s<strong>im</strong>pler Trash, wie man auf den ersten Blick<br />

annehmen könnte. Es ist intelligenter Trash, witzig, kritisch und kompromisslos<br />

überzogen.<br />

Bildqualität 6/10<br />

Machete braucht keine guten Farben. Machete liebt grobe, aufreibende<br />

Bilder. Daher liebt Machete auch diese DVD. Und wehe dem,<br />

der nicht Machetes Meinung teilt!<br />

Tonqualität 7/10<br />

Schon erstaunlich, wie sauber so eine B-Movie-Abmischung klingen<br />

kann. Aber es soll ja auch nur trashig wirken. Schade, dass die Lautstärke<br />

etwas statisch erscheint.<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Die gelöschten Szenen darf sich kein Robert-Rodriguez-Fan<br />

entgehen lassen. Die hinzuschaltbaren Zuschauerreaktionen<br />

verbreiten darüber hinaus willkommene Kinost<strong>im</strong>mung.<br />

Kurzfazit<br />

Danny Trejo in seiner markantesten Rolle – harte Kost, die dennoch<br />

einen gewissen Appeal verströmt und für gelungene Unterhaltung<br />

und einen entspannten He<strong>im</strong>kino-Abend sorgt.<br />

Bilder: 20th Century Fox , Koch Media, Sony Pictures Home<br />

104<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


15 Goldene Regeln für den sicheren<br />

Online-Einkauf<br />

Nutzen Sie Preisvergleichs-Portale wie idealo.de, guenstiger.de,<br />

billiger.de, Geizkragen.de, preissuchmaschine.de, geizhals.de/at oder<br />

Preis.de – am besten mehrere parallel<br />

Meiden Sie teure Stoßzeiten am Wochenende oder an Feiertagen<br />

Prüfen Sie vor dem Kauf die Bedingungen für Gewährleistung und<br />

Garantie (Vor-Ort-Service/Abholdienst/Reaktionsgeschwindigkeit)<br />

Klären Sie individuelle Anforderungen – Vorjahresmodelle sind oft<br />

günstiger als neue Produktgenerationen mit möglicherweise gar nicht<br />

benötigten Extras<br />

Vorsicht be<strong>im</strong> Einkauf <strong>im</strong> Ausland: Außerhalb der EU kommen bis zu<br />

40 Prozent Aufschlag durch Einfuhrzölle und Steuern hinzu, außerdem<br />

verweigern Hersteller zum Teil Garantieleistungen<br />

Klopfen Sie die Seriosität der Anbieter ab (vollständiges Impressum/Verbrauchererfahrungen<br />

in Foren)<br />

Checken Sie ab, welche Kontaktmöglichkeiten der Versender en<br />

<strong>im</strong><br />

Problemfall anbietet (24-Stunden-Hotline, Live-Chat, Mail-Support)<br />

po<br />

Meiden Sie Anbieter, die keine Lieferung per Nachnahme anbieten en<br />

und<br />

ausschließlich per Vorkasse liefern<br />

Ausstattungsmerkmale auf Herstellerseite gegenprüfen – gerade<br />

bei Leistungsangaben oder Energiebedarf wird gerne „aus Versehen“<br />

geschummelt<br />

Abweichungen von Produktbezeichnungen nicht auf die leichte<br />

Schulter nehmen – oft handelt es sich dann um EU-Importware, bei der<br />

Lieferumfang oder Ausstattung abweichen können<br />

Auf keinen Fall Produkte bei Anbietern vorbestellen, die bereits zum<br />

Bestellzeitpunkt die Kreditkarte belasten – das sollte erst am Tag der<br />

Auslieferung passieren<br />

Bei Einkäufen über Ebay oder Amazon Marketplace neben dem Bewertungsprofil<br />

auch checken, ob der Händler eine eigene Website mit<br />

weiteren Informationen unterhält – hier sind durch Wegfall der Provisionen<br />

die Produkte zum Teil sogar billiger<br />

Vergewissern Sie sich bei der Lieferung, dass alle Verpackungssiegel<br />

unbeschädigt sind. Akzeptieren Sie keine zweitverpackte Altware. Transportschäden<br />

und fehlende Teile sofort melden, weil sonst der Ansprüche<br />

erlöschen<br />

Lassen Sie sich Verfügbarkeit und Liefertermin telefonisch bestätigen<br />

– ein „sofort lieferbar“ auf der Website kann trotzdem mehrere Tage<br />

Wartezeit bedeuten<br />

Achtung: Großgeräte kommen per Spedition, oft mit 6-Stunden-Lieferfenstern,<br />

für die Sie sich einen halben Tag Urlaub nehmen müssen<br />

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Ein Heatpipe-Kühlsystem <strong>im</strong> kompakten SH67H3 ermöglicht<br />

enorme Rechenleistung für 3D & HD-Inhalte<br />

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S/PDIF<br />

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www.alternate.de<br />

Hotline: 01805 90 50 40<br />

(0,14 EUR/Min.–aus dem dt. Festnetz)


Praxis l Online-Shopping<br />

land. Für diese EU-Importware übernehmen nicht<br />

alle Hersteller eine uneingeschränkte Garantie.<br />

Außerdem kann es zu bösen Überraschungen<br />

kommen: etwa, wenn dem Flachbild-Fernseher<br />

die nur für den deutschen Markt wichtige Vorbereitung<br />

für die HD-Plus-Plattform fehlt oder<br />

anstelle der hiesigen Online-Dienste plötzlich<br />

britische oder französische Pendants auf dem<br />

Bildschirm auftauchen.<br />

Von wegen „sofort lieferbar“<br />

Viele Anbieter wollen sich bei gefragter Ware mit<br />

der Angabe „sofort lieferbar“ einen Vorsprung<br />

vor den Wettbewerbern verschaffen, die längere<br />

Liefertermine ausweisen. In vielen Fällen ist die<br />

Enttäuschung vorprogrammiert: Mit abenteuerlichen<br />

Ausreden werden Sie Tag um Tag vertröstet<br />

und warten letztlich genau so lange wie be<strong>im</strong><br />

vermeintlich langsameren Konkurrenten. Oft stellt<br />

sich schon bei der telefonischen Nachfrage heraus,<br />

dass die vermeintliche Lagerware doch noch<br />

länger auf sich warten lässt. Beliebte Ausrede:<br />

„Wir haben gerade vor fünf Minuten das letzte Exemplar<br />

verkauft, unsere Shop-Software bekommt<br />

das so schnell nicht mit“. Ob Sie das glauben oder<br />

nicht: Um Ärger zu vermeiden, sollten Sie sich den<br />

Termin persönlich bestätigen lassen und die Bestellung<br />

stornieren, wenn die Frist kommentarlos<br />

überzogen wird.<br />

SICHERES EINKAUFEN ZUM BESTEN PREIS<br />

Auf Schnäppchenjagd<br />

<strong>im</strong> weltweiten Datennetz<br />

Der Online-Einkauf ist nicht frei von Risiken. Wenn Sie ein paar wichtige<br />

Grundregeln befolgen und die Tipps der Experten der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

beherzigen, kann aber eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.<br />

Auf der vorangegangenen Seite haben<br />

wir Ihnen bereits eine Online-Checkliste<br />

mit den 15 wichtigsten Fallstricken und<br />

Tipps be<strong>im</strong> Shopping <strong>im</strong> weltweiten Datennetz<br />

an die Hand gegeben. Einige Punkte verdienen<br />

eine genauere Erläuterung. Diese reichen wir<br />

an dieser Stelle nach.<br />

Wochenenden meiden<br />

Kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr: Verbraucherschützer<br />

und verschiedene Preisvergleich-<br />

Portale haben herausgefunden, dass die Verkaufspreise<br />

an Wochenenden und Feiertagen <strong>im</strong><br />

Schnitt bis zu zehn Prozent höher liegen können.<br />

Grund sind dynamische Preisanpassungen, die<br />

sich an der Kundennachfrage orientieren. Dieser<br />

Effekt kommt dadurch zustande, dass an Samstagen<br />

und Sonntagen deutlich mehr Verbraucher<br />

vor dem Rechner sitzen und beispielsweise vor<br />

Weihnachten der Absatz von He<strong>im</strong>elektronik massiv<br />

ansteigt. Auf diese Entwicklung reagieren die<br />

Online-Shops mit kurzfristigen Preisanhebungen,<br />

die an umsatzschwächeren Tagen unter der Woche<br />

dann wieder rückgängig gemacht werden.<br />

Seriosität überprüfen<br />

Anbieter, die nichts zu verbergen haben, weisen<br />

sich gegenüber dem Kunden durch ein vollständiges<br />

Impressum mit Postanschrift, Handelsregisternummer<br />

und Geschäftsführer aus. Fehlen<br />

diese Angaben, ist Vorsicht angebracht. Als Gegencheck<br />

lohnt sich der Blick in Portale wie<br />

guenstiger.de, preissuchmaschine.de, idealo.de<br />

oder geizhals.at/de. Hier finden Sie das Feedback<br />

von „echten“ Kunden, welche die betreffenden<br />

Shops bereits genutzt haben. Häufen sich hier<br />

Beschwerden, sollten Sie selbst be<strong>im</strong> Bestpreis<br />

von einer Bestellung absehen.<br />

Der Trick mit der EU-Importware<br />

Oft verbirgt sich hinter vermeintlich vernachlässigbaren<br />

Abweichungen in der Produktbezeichnung<br />

eine potenzielle Falle. Viele Händler<br />

<strong>im</strong>portieren preisgünstigere Ware aus dem Aus-<br />

Vorteil Rückgaberecht<br />

Be<strong>im</strong> Online-Einkauf räumt Ihnen der Gesetzgeber<br />

ein 14-tägiges Rückgaberecht ohne Wenn und<br />

Aber ein. Das heißt, wenn ein Produkt sich nach<br />

dem Anschließen als Rohrkrepierer entpuppt,<br />

nicht mit Ihren vorhandenen Geräten harmoniert<br />

oder andere Mängel aufweist, können Sie<br />

es ohne Angabe von Gründen zurückschicken.<br />

Ab 40 Euro Warenwert muss der Versender die<br />

Kosten übernehmen. Bei „guten“ Shops erhalten<br />

Sie in diesem Fall einen Retourenaufkleber,<br />

weniger servicefreundliche Vertreter lassen Sie<br />

in Vorleistung treten und erstatten die angefallenen<br />

Kosten oft erst auf mehrfache Nachfrage<br />

zurück. Pochen Sie auf Ihr Recht. Unseriös ist der<br />

Versuch, für angebliche Gebrauchsschäden oder<br />

Abnutzungserscheinungen Abzüge vorzunehmen.<br />

Haben Sie die Ware sorgsam ausgepackt,<br />

sollten Sie sich darauf unter keinen Umständen<br />

einlassen und gegebenfalls mit der Einschaltung<br />

eines Anwalts drohen.<br />

Auslandsschnäppchen? Denkste!<br />

Ja, es gibt elektronische Geräte, die <strong>im</strong> Ausland<br />

günstiger sind. Trotzdem sollten Sie sich<br />

die Bestellung gut überlegen. Neben den angesprochenen<br />

Unterschieden bei Ausstattung und<br />

möglicherweise auch Stromversorgung droht<br />

außerhalb der EU ein saftiger Aufschlag, weil Einfuhrzölle<br />

und 19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen.<br />

Je nach Gerätetyp kann das ein Plus von bis zu<br />

40 Prozent bedeuten, wodurch die vermeintliche<br />

<strong>Preise</strong>rsparnis dahin schmilzt – um so mehr, wenn<br />

etwas nicht nach Plan läuft und Sie mit einem<br />

Anbieter <strong>im</strong> Ausland über Ihnen in Deutschland<br />

zustehende Kundenrechte diskutieren müssen.<br />

Alexander Rösch<br />

Bilder: Stock.xchng<br />

106<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


PRO UND CONTRA VON POLFILTER- UND SHUTTERBRILLEN<br />

3D wie <strong>im</strong> Kino erleben<br />

LG will das vermeintlich „echte“ dreid<strong>im</strong>ensionale Kinoerlebnis ins Wohnz<strong>im</strong>mer holen und setzt in diesem Jahr<br />

ausschließlich auf passive Polfilter-Brillen. Andere Hersteller bleiben der aktiven Shuttertechnik treu. Beide Ansätze<br />

haben Vor- und Nachteile. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> erklärt Ihnen in einem Grundlagenartikel, worauf es ankommt.<br />

Die 3D-Darstellung ist bereits seit dem<br />

19. Jahrhundert <strong>im</strong> Gespräch und an<br />

der plastischen Darstellungsweise hat<br />

sich bis heute nichts geändert. So müssen<br />

<strong>im</strong>mer noch zwei min<strong>im</strong>al in der Perspektive<br />

zueinander verschobene Bilder unsere Augen<br />

getrennt erreichen – für die räumliche Illusion<br />

sorgt unser Gehirn. Für die Trennung der Bilder<br />

kommen seit Mitte des 21. Jahrhunderts Brillen<br />

mit verschiedenen Verfahren zum Einsatz –<br />

an dieser Stelle ist eine stetige Evolution zu<br />

verzeichnen. So fanden 1952 bei der Premiere<br />

des 3D-Klassikers „Der Teufel Bwana“ erstmals<br />

Polarisationsbrillen ihren Platz auf den Nasen<br />

von Tausenden Kinobesuchern. Die Technik findet<br />

auch heute noch in allen 3D-Kinos nach<br />

dem RealD-Standard Verwendung. In diesem<br />

Fall werden die Bilder mithilfe von polarisiertem<br />

Licht getrennt. In der 80er Jahren setzten viele<br />

Kinobetreiber auf das sogenannte Anaglyphenverfahren,<br />

das die Bilder anhand von Komplementärfarben<br />

trennt. Das Ergebnis wirkte<br />

jedoch sehr verschwommen und auch die Farben<br />

wurden verfälscht dargestellt – diese Form der<br />

Darstellung spielt heutzutage keine Rolle mehr.<br />

Im He<strong>im</strong>kino hat sich mittlerweile die Shuttertechnik<br />

etabliert. Hier besteht ein Brillenglas<br />

jeweils aus einem großen Flüssigkristall, welcher<br />

sich in Synchronisation mit dem Fernseher<br />

stetig öffnet und schließt. 2011 setzen aber auch<br />

einige Hersteller in den eigenen vier Wänden<br />

auf die Polarisationstechnik und wollen sich<br />

so dem Kinovorbild annähern. Neben den Vorund<br />

Nachteilen der Polfilter- und Shuttertechnik<br />

zeigen wir Ihnen auch, warum diese Taktik<br />

nicht ganz aufgeht und bei näherem Hinsehen<br />

letzterer Ansatz der Darstellung <strong>im</strong> 3D-Kino<br />

viel näher kommt.<br />

Dennis Schirrmacher/Christian Trozinski<br />

3D <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer und Kino<br />

3D-TV:<br />

Polfilteransatz<br />

3D-TV:<br />

Shutter-<br />

Ansatz<br />

3D-Kino:<br />

Polfilteransatz<br />

Quellmaterial Signalverarbeitung Ausstrahlung Brille<br />

Blu-ray 3D<br />

(Frame-<br />

Packing)<br />

Blu-ray 3D<br />

(Frame-<br />

Packing)<br />

Festplatte/<br />

Server<br />

(Frameafter-Frame)<br />

Das 3D-Bildformat muss in die Lineby-Line-Darstellungsweise<br />

übersetzt<br />

werden. In diesem Fall ist jeweils eine<br />

Zeile des Bildes einem Auge zugeordnet<br />

und die vertikale Auflösung<br />

halbiert sich (1 920 × 540 Pixel). Das<br />

Signal einer Blu-ray 3D muss gewandelt<br />

werden, was <strong>im</strong>mer mit min<strong>im</strong>alen<br />

Verlusten einhergeht.<br />

Im Zuge der Shutter-Technik muss<br />

das Signal einer Blu-ray 3D nicht verändert<br />

werden und wird 1 : 1 auf dem<br />

Bildschirm abgebildet. Die Full-HD-<br />

Auflösung mit 1 920 × 1080 Bildpunkten<br />

bleibt dabei für den Zuschauer<br />

erhalten.<br />

Der Real-D-Standard <strong>im</strong> digitalen<br />

Kino stellt plastische Bilder mit<br />

2 048 × 1 080 Bildpunkten dar und<br />

bietet somit eine geringfügig höhere<br />

Anzahl von Bildpunkten als <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino.<br />

Die Bilder werden ohne Auflösungsverlust<br />

nacheinander projiziert.<br />

Die Filterfolie am Display polarisiert<br />

jede Zeile jeweils unterschiedlich, damit<br />

die Polfilterbrille die beiden Bilder<br />

voneinander trennen kann. Dabei sind<br />

die Bilderströme stets gleichzeitig auf<br />

dem Bildschirm zu sehen, allerdings<br />

treten Interlace-Artefakte auf.<br />

Be<strong>im</strong> Shutter-Ansatz werden beide<br />

Bilder in voller HD-Auflösung abwechselnd<br />

gezeigt, meist unterbrochen<br />

durch Schwarzphasen. Jedes Auge<br />

wird mit 60 Bildern pro Sekunde<br />

versorgt.<br />

Vor dem Bildwerfer arbeitet ein aktiver<br />

Polfilter, der die nacheinander<br />

gezeigten Bilder für das linke und<br />

rechte Auge polarisiert. Die Darstellung<br />

erfolgt mit 72 Bildern pro Sekunde<br />

je Auge und ist damit fl<strong>im</strong>merfrei.<br />

Die Polfilterbrillen sind mit denen<br />

aus dem Kino identisch und weisen<br />

aufgrund der Funktionsweise kein Flackern<br />

be<strong>im</strong> Betrachten von 3D-Bildern<br />

auf. Dadurch fühlt sich das plastische<br />

Sehen sehr natürlich an. Aufgrund der<br />

s<strong>im</strong>plen Funktionsweise sind die Sehhilfen<br />

besonders preisgünstig.<br />

Im He<strong>im</strong>kino auf Shutter-Basis erfolgt<br />

die Bildtrennung durch die Brillengläser,<br />

die sich bis zu 60-mal in der<br />

Sekunde öffnen und schließen (für<br />

jedes Auge). Dadurch erscheint der<br />

Bildeindruck nahezu fl<strong>im</strong>merfrei,<br />

allerdings flackert in der Regel das<br />

Umgebungslicht.<br />

Dank des aktiven Polfilters am Projektor<br />

und einer silberbeschichteten<br />

Leinwand, welche die Polarisierung<br />

des Lichts bewahrt, können Kinozuschauer<br />

mittels Polfilterbrillen Bilder<br />

in voller HD-Auflösung fl<strong>im</strong>merfrei<br />

genießen.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 107


Praxis l 3D-Brillen<br />

3D-Verfahren<br />

Be<strong>im</strong> Polarisationsverfahren<br />

werden beide Bilder mit unterschiedlichen<br />

Welleneigenschaften<br />

projiziert; die passiven Filter<br />

in der Brille leiten nur die jeweils<br />

passenden Informationen an das<br />

linke und rechte Auge weiter (Bild<br />

oben). Im Display-Bereich würde<br />

sich die Au fösung halbieren, da<br />

ein passiver Filter am Display die<br />

Bildtrennung zeilen- oder spaltenweise<br />

vornehmen müsste.<br />

Bei der alternativen Shutter-<br />

Technik kommen batteriebetriebene<br />

aktive Brillen zum Zuge,<br />

die als Lichtschranke fungieren<br />

und die Gläser bis zu 60-mal in<br />

der Sekunde je Auge öffnen und<br />

schließen (Bild unten). Die volle<br />

HD-Aulösung bleibt erhalten, neben<br />

dem Helligkeitsverlust stört<br />

meist das Bild f<strong>im</strong>mern.<br />

Vom Fernseher/Projektor zur Brille<br />

Damit die Shutter-Brille die Bilder<br />

exakt filtert, kommuniziert diese<br />

über Infrarotsender mit dem<br />

Fernseher respektive Projektor<br />

(Bild oben). Sind die Sender nicht<br />

<strong>im</strong> Gerät integriert, müssen Sie<br />

diese nachträglich erwerben und<br />

über ein Kabel mit dem TV verbinden.<br />

Die Synchronisation mit den<br />

Fernsehern gelingt automatisch,<br />

notfalls hilft ein Knopfdruck an<br />

der Brille oder Sie müssen lediglich<br />

die Bügel aufklappen. Das<br />

Sichtfeld der Sender darf nicht<br />

von Gegenständen verdeckt werden.<br />

Be<strong>im</strong> Polfilterverfahren ist<br />

bei der Projektion zwingend eine<br />

Silberleinwand nötig (Bild unten),<br />

bei Fernsehern polarisiert eine<br />

Folie das Licht der zwei Bilder<br />

zeilenweise. Dabei halbiert sich<br />

die Auflösung.<br />

Brillen<br />

Bildhelligkeit<br />

Bei Polfilterbrillen wird in erster<br />

Linie mit dem geringen Gewicht<br />

geworben. So bringen LGs Nasenaufsätze<br />

verschwindend geringe<br />

16 Gramm auf die Waage<br />

(Bild oben). Eine Shutter-Brille<br />

schlägt <strong>im</strong> Schnitt mit rund 50<br />

Gramm zu Buche, Samsung bietet<br />

neuerdings jedoch ein flexibles<br />

Gestell an, das lediglich 28<br />

Gramm wiegt (Bild unten). Ein<br />

großer Vorteil der Polfilterbrillen<br />

ist der Verzicht auf eine Batterie.<br />

Zudem kosten sie nur wenige<br />

Euro, Shutter-Brillen dagegen<br />

mindestens 70 Euro. Polfilterbrillen<br />

punkten auch durch uneingeschränkte<br />

Kompatibilität, während<br />

Shutter-Brillen lediglich mit<br />

best<strong>im</strong>mten TV-Modellen harmonieren.<br />

Das wollen die Hersteller<br />

aber in Zukunft ändern.<br />

In der Praxis sollen 3D-Fernseher<br />

und -Projektoren mit dem<br />

Polfilterverfahren ein leuchtstärkeres<br />

Bild erzeugen, als von<br />

der Shutter-Technik gewohnt.<br />

Durch das stetige Öffnen und<br />

Schließen der aktiven Brillengläser<br />

geht bei letzterem Verfahren<br />

ein Großteil der Helligkeit<br />

verloren, meist werden die<br />

Schwarzphasen (Brillenglas geschlossen)<br />

länger als benötigt<br />

geschaltet, um Doppelkonturen<br />

zu vermeiden. Im Testlabor maßen<br />

wir dabei Einbrüche von teilweise<br />

mehr als 80 Prozent (Bild<br />

oben). Basierend auf weiteren<br />

Messwerten schneidet das Polfilterverfahren<br />

etwas besser ab,<br />

die Leuchtkraft wird aber auch<br />

hier um über 60 Prozent reduziert<br />

(Bild unten).<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG, Panasonic, RealD, Samsung<br />

108<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011


Bildflackern<br />

Auflösung<br />

Auch Shutter-Brillen kommen<br />

nicht ohne Polfilter aus, die das<br />

gestreute Licht des TVs gezielt<br />

filtern. Zusätzlich kommt es<br />

durch das Öffnen und Schließen<br />

der Brillengläser zum<br />

Flackern von Umgebungslicht<br />

(Bild oben). Sony verzichtet<br />

bei seinen Shutter-Brillen auf<br />

einen Polfilter und verhindert<br />

damit, dass Lichtwellen einer<br />

Deckenbeleuchtung blockiert<br />

werden (Bild unten). Im Gegenzug<br />

müssen Sie jedoch den<br />

Kopf zwingend gerade halten,<br />

denn durch den fehlenden Polfilter<br />

kann der 3D-Effekt nur<br />

noch auf der horizontalen Ebene<br />

aufrechterhalten werden.<br />

Der passive Ansatz der Polfilterbrillen<br />

gestaltet sich indes<br />

komplett flackerfrei.<br />

Be<strong>im</strong> sogenannten Frame-<br />

Packing-Format der Blu-ray 3D<br />

werden die Bilder jeweils mit<br />

1 920 × 1 080 Pixeln abwechselnd<br />

dargestellt und die Shutter-<br />

Technik separiert die Bilder (Bild<br />

oben). Im Zuge des Polfilterverfahrens<br />

muss das Bild jedoch<br />

umgewandelt werden, da der Ansatz<br />

auf das Line-by-Line-Format<br />

setzt, bei dem jeweils eine Zeile<br />

für ein Auge best<strong>im</strong>mt ist. Auf<br />

dem Display befindet sich eine<br />

Rasterfolie, die das Licht korrekt<br />

polarisiert, damit die Bilder getrennt<br />

werden können. Dies halbiert<br />

natürlich die Auflösung und<br />

das Bild wirkt <strong>im</strong> direkten Vergleich<br />

etwas unschärfer. Zudem<br />

ist das Raster aus etwa 2 Metern<br />

Abstand noch gut erkennbar<br />

(Bild unten).<br />

Crosstalk<br />

Bewegtbildschärfe<br />

Im Gegensatz zur Polfiltertechnik<br />

ist die Shutter-Technik fehleranfälliger.<br />

So kann es passieren,<br />

dass sich ein Brillenglas<br />

bereits öffnet, obwohl das Bild<br />

des anderen Auges noch dargestellt<br />

wird – Doppelkonturen<br />

sind die Folge (Bild oben). Um<br />

diese Fehler zu min<strong>im</strong>ieren, „löschen“<br />

wandernde Schwarzbalken<br />

(nicht mit dem bloßen Auge<br />

sichtbar) Bildinformatio nen und<br />

verhindern so störenden Crosstalk<br />

(Bild unten). Be<strong>im</strong> Polfilterverfahren<br />

muss hingegen die<br />

Rasterfolie am Display für die<br />

pixelperfekte Trennung sorgen,<br />

um Darstellungsfehler zu vermeiden.<br />

Dennoch kommt es an<br />

Objektkanten oft zur Bildung<br />

einer Treppenstruktur und fl<strong>im</strong>mernden<br />

Konturen.<br />

Kritiker der Shutter-Technik argumentieren,<br />

dass pro Auge nur<br />

noch 60 Bilder je Sekunde zur<br />

Verfügung stehen und schnelle<br />

Bildinhalte auf LCDs verwischen,<br />

die <strong>im</strong> 2D-Betrieb dank<br />

200-Hertz-Technik scharf erschienen.<br />

In der Praxis ist die<br />

3D-Bewegtbildschärfe aber nahezu<br />

perfekt, denn durch das<br />

Öffnen und Schließen der Brillengläser<br />

werden Schwarzphasen<br />

erzeugt und die Bilder für<br />

Sekundenbruchteile ausgeblendet.<br />

Darunter leidet <strong>im</strong> Gegenzug<br />

aber die Helligkeit (Bild oben).<br />

Der Polfilteransatz wird derzeit<br />

nur bei Mittelklasse-LCDs auf<br />

100-Hertz-Basis eingesetzt und<br />

Bildfolgen muten verwischter an<br />

(Bild unten). Dafür bleibt das Bild<br />

angenehm leuchtstark.<br />

WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 109


Testübersicht<br />

Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />

Flachbildfernseher LED-LCD/LCD<br />

Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />

Projektoren<br />

Mitsubishi HC3800 * 1.2010 1 399 66 % befriedigend<br />

Acer H7530D * 1.2010 999 60 % befriedigend<br />

Samsung UE46C8790 Panasonic TX-L42V20 Philips 32PFL8605<br />

Philips 58PFL9955H * 58 Zoll 1.2011 4 199 85 % sehr gut<br />

Loewe 40 LED 200 DR+ * 40 Zoll 2.2011 3 600 85 % sehr gut<br />

Philips 46PFL9705K * 46 Zoll 6.2010 2 999 85 % sehr gut<br />

Samsung UE46C8790 * 46 Zoll 4.2010 2 799 85 % sehr gut<br />

Benq Joybee GP1 * 5.2009 499 40 % ausreichend<br />

DVD-Komplettsysteme<br />

Samsung HT-TX715 2.2009 769 76 % gut<br />

Philips CinemaOne CTS4000 1.2009 450 73 % gut<br />

Blu-ray-Player<br />

Philips 32PFL9705 * 32 Zoll 5.2010 1 499 84 % gut<br />

Samsung UE46C7700 46 Zoll 3.2010 2 500 84 % gut<br />

Sony KDL-46HX905 * 46 Zoll 5.2010 2 899 84 % gut<br />

Panasonic TX-L32D28 * 32 Zoll 5.2010 1 199 82 % gut<br />

Panasonic TX-L42V20 * 42 Zoll 4.2010 1 499 82 % gut<br />

Philips 40PFL9904 40 Zoll 1.2010 4 000 82 % gut<br />

Samsung UE32C8790 * 32 Zoll 5.2010 1 399 82 % gut<br />

LG 47LEX8 * 47 Zoll 2.2011 4 999 81 % gut<br />

Loewe Xelos A32 32 Zoll 5.2009 2 000 81 % gut<br />

Philips 46PFL8705 * 46 Zoll 5.2010 2 199 81 % gut<br />

Samsung LE32B679 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />

Sony KDL-55NX815 * 32 Zoll 6.2010 3 499 81 % gut<br />

Toshiba 46SV685 46 Zoll 6.2009 2 499 81 % gut<br />

LG 47LX9500 * 47 Zoll 6.2010 2 999 80 % gut<br />

Philips 32PFL8605 * 32 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />

Sharp LC-46LE925E * 46 Zoll 6.2010 2 899 80 % gut<br />

Sony KDL-46NX705 * 46 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />

LG 42SL9000 42 Zoll 1.2010 1 700 78 % gut<br />

Sony 32EX705 * 32 Zoll 5.2010 899 76 % gut<br />

Sharp LC-46LE820E * 46 Zoll 4.2010 1 999 75 % gut<br />

LG 46LE8500 * 46 Zoll 5.2010 2 149 74 % gut<br />

LG 47LE7500 * 47 Zoll 4.2010 1 899 73 % gut<br />

Toshiba 46VL733G * 46 Zoll 4.2010 1 599 71 % gut<br />

Orion TV32FX555BD 32 Zoll 2.2010 629 67 % befriedigend<br />

Enox MPL-9519LED 19 Zoll 6.2009 299 60 % befriedigend<br />

Orion TV32LB1000 * 32 Zoll 5.2010 599 57 % befriedigend<br />

Flachbildfernseher Plasma<br />

Panasonic TX-P42V20E<br />

Panasonic TX-P50VT20 50 Zoll 3.2010 2 600 89 % sehr gut<br />

Panasonic TX-P42VT20E* 42 Zoll 6.2010 1 999 85 % gut<br />

Panasonic TX-P42V20E* 42 Zoll 4.2010 1 599 80 % gut<br />

Samsung PS50B679 50 Zoll 5.2009 1 799 80 % gut<br />

Projektoren<br />

JVC DLA-X7 * 2.2011 6 999 89% sehr gut<br />

JVC DLA-X3 * 1.2011 3 999 84 % gut<br />

Sony VPL-VW90ES * 2.2011 6 490 82% gut<br />

Panasonic PT-AE4000 * 3.2010 2 700 81 % gut<br />

Optoma HD87 * 2.2011 2 999 75 % gut<br />

Samsung SP-A600B * 2.2011 999 72 % gut<br />

Benq W600+ * 2.2011 549 55 % befriedigend<br />

Samsung BD-C6500<br />

Sony BDP-S570<br />

Marantz UD9004 2.2010 5 500 91 % ausgezeichnet<br />

Panasonic DMP-BDT300 3.2010 499 91 % ausgezeichnet<br />

Philips BDP9500 2.2010 550 89 % sehr gut<br />

Samsung BD-C6900 3.2010 399 89 % sehr gut<br />

Samsung BD-C6500 * 4.2010 299 88 % sehr gut<br />

Marantz UD5005 * 2.2011 599 88 % sehr gut<br />

Sony BDP-S570 * 4.2010 229 88 % sehr gut<br />

Panasonic DMP-BD85 2.2010 329 88 % sehr gut<br />

Philips BDP7500 2.2010 299 87 % sehr gut<br />

Sony BDP-S370 3.2010 179 87 % sehr gut<br />

Samsung BD-P4610 2.2010 449 85 % sehr gut<br />

LG BD-390 2.2010 349 84 % gut<br />

Panasonic DMP-BD65 3.2010 199 84 % gut<br />

Denon DBP-1611UD * 1.2011 429 83 % gut<br />

Panasonic DMP-BDT110 * 2.2011 199 83 % gut<br />

LG BD-370 2.2010 279 82 % gut<br />

Sony PS3 Sl<strong>im</strong> 6.2009 299 82 % gut<br />

Onkyo DV-BD507 6.2009 399 81 % gut<br />

Philips BDP8000 * 6.2010 349 80 % gut<br />

Harman Kardon BDP 10 4.2009 699 77 % gut<br />

Panasonic DMP-BDT100 * 6.2010 299 75 % gut<br />

Samsung BD-C6800 * 6.2010 349 71 % gut<br />

Sharp BD-HP90S * 6.2010 449 69 % befriedigend<br />

LG BX580 * 6.2010 399 67 % befriedigend<br />

Blu-ray-Rekorder<br />

Panasonic DMR-BS750 2.2010 999 91 % ausgezeichnet<br />

Panasonic DMR-BS785 * 6.2010 849 90 % ausgezeichnet<br />

Blu-ray-Komplettsysteme<br />

Panasonic SC-BT200 4.2009 799 85 % sehr gut<br />

LG HB954PB 5.2009 999 84 % gut<br />

Sony HTP-BD36SF 5.2009 849 82 % gut<br />

Samsung HT-C9959W * 6.2010 1 999 81 % gut<br />

Philips HTS9520 * 6.2010 1 250 80 % gut<br />

Sony BDV-E970W * 6.2010 799 77 % gut<br />

Samsung HT-BD2 1.2009 1 649 74 % gut<br />

JVC NX-BD3 1.2009 999 73 % gut<br />

Teufel Impaq 3000 * 1.2011 699 66 % befriedigend<br />

Blu-ray-Soundbars<br />

Philips HTS8160B 1.2010 1 200 81 % gut<br />

Samsung HT-BD8200 1.2010 1 000 80 % gut<br />

LG HLB54S 1.2010 1 000 79 % gut<br />

Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Canon, Denon, JVC, Kenwood, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Samsung, Sony<br />

110<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 3.2011<br />

* nach neuem Bewertungssystem bewertet<br />

neu aufgenommene Testergebnisse sind farbig markiert


Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />

Blu-ray-Soundbars<br />

Philips HTS9140 1.2011 1 249 75 % gut<br />

Panasonic SC-BFT800 1.2011 799 68 % befriedigend<br />

DVD/HDD-Rekorder<br />

Sony RDR-AT105 3.2009 339 87 % sehr gut<br />

Samsung BD-C8500 * 6.2010 599 85 % sehr gut<br />

LG HR570S * 6.2010 549 81 % gut<br />

Panasonic DMR-EX93 * 4.2010 499 78 % gut<br />

HDTV-Receiver (Satellit)<br />

Vantage VT-1 * 3.2010 649 89 % sehr gut<br />

Produkt Test in DT Preis in € Wertung<br />

Internetradios<br />

Pure Sensia * 6.2010 349 81 % gut<br />

Sonoro Elements W * 6.2010 399 80 % gut<br />

Logitech Squeezebox Boom * 6.2010 289 80 % gut<br />

Terratec Noxon iRadio for iPod * 6.2010 249 77 % gut<br />

Xoro HMT 350 * 6.2010 129 75 % gut<br />

Muvid IR 815 * 6.2010 169 73 % gut<br />

Scott RXI 100 WL * 6.2010 149 51 % ausreichend<br />

Netzwerkplayer<br />

Kathrein UFS 922 * 2.2010 629 88 % sehr gut<br />

VU+ Duo * 2.2010 479 87 % sehr gut<br />

Eycos S82.15 HD * 1.2011 299 85 % sehr gut<br />

Humax iCord HD+ * 5.2010 649 85 % sehr gut<br />

Telestar Diginova HD+ * 5.2010 319 85 % sehr gut<br />

Ferguson Ariva TT HD PVR * 2.2010 409 83 % gut<br />

Topfield SRP-2100 * 2.2010 619 82 % gut<br />

Technotrend TT-select850HDTV * 2.2010 190 81 % gut<br />

Opticum 9600HD * 2.2010 191 80 % gut<br />

Microelectronic Micro M200HD * 2.2010 169 78 % gut<br />

Smart CX 10 * 5.2010 199 78 % gut<br />

Skymaster DXH 90 * 2.2010 80 77 % gut<br />

Smart CX 42 * 1.2011 199 77 % gut<br />

Kathrein UFS 931 HD+ * 5.2010 209 75 % gut<br />

Homecast Pure HD+ * 5.2010 129 74 % gut<br />

Nanoxx Alpha HD * 2.2010 169 73 % gut<br />

Logitech Squeezebox Philips NP 2500 Sonos ZP 90<br />

Logitech Squeezebox Touch * 5.2010 299 83 % gut<br />

Philips Streamium NP 2500 * 5.2010 229 74 % gut<br />

Sonos ZP 90 * 5.2010 349 69 % befriedigend<br />

Stereo-Standlautsprecher<br />

Nubert nuVero 14 * 3.2010 3 880 (Paar) 95 % ausgezeichnet<br />

Teufel Ult<strong>im</strong>a 800 * 3.2010 3 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />

Heco The Statement * 3.2010 4 000 (Paar) 88 % sehr gut<br />

Canton Karat 790.2 DC * 1.2011 2 498 (Paar) 86 % sehr gut<br />

Nubert nuLine 102 1.2010 1 500 (Paar) 83 % gut<br />

PSB Speakers Imagine T 1.2010 2 000 (Paar) 77 % gut<br />

Yamaha Soavo 3 1.2010 1 900 (Paar) 76 % gut<br />

German Maestro HD-PF 200 * 1.2011 598 (Paar) 74 % gut<br />

Stereo-Regallautsprecher<br />

SKT SDR502HD * 2.2010 100 73 % gut<br />

Technotrend TT-select S845 HD+ * 5.2010 259 73 % gut<br />

Comag SL60 HD+ * 5.2010 149 72 % gut<br />

Megasat Twin HD * 1.2011 169 71 % gut<br />

HDTV-Receiver (Kabel)<br />

Vantage HD 8000C 3.2009 529 86 % sehr gut<br />

AV-Receiver<br />

Denon AVR-4311 * 2.2011 2 199 90 % ausgezeichnet<br />

Onkyo TX-NR5008 * 2.2011 2 599 90 % ausgezeichnet<br />

Harman Kardon AVR760 * 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />

Harman Kardon AVR660 * 2.2011 1 999 85 % sehr gut<br />

Denon AVR-3310 * 2.2010 1 299 84 % gut<br />

Denon AVR-2310 5.2009 900 83 % gut<br />

Onkyo TX-SR707 5.2009 799 81 % gut<br />

Harman Kardon AVR260 * 5.2010 699 78 % gut<br />

Marantz SR 6004 * 2.2010 980 78 % gut<br />

Sony STR-DA3500ES * 2.2010 999 75 % gut<br />

Onkyo TX-SR 608 * 5.2010 499 74 % gut<br />

Onkyo TX-SR 577 6.2009 399 74 % gut<br />

Sony STR-DA3600ES * 2.2011 1 199 74 % gut<br />

Sony STR-DN1010 * 5.2010 599 73 % gut<br />

Adam Audio Cl. Comp. Mk3 Piega Premium 1 Quadral Aurum Altan VIII<br />

Adam Audio Classic Compact Mk3 4.2010 2 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />

Bowers & Wilkins CM5 2.2010 1000 86 % sehr gut<br />

Piega Premium 1 4.2010 1 700 (Paar) 85 % sehr gut<br />

Quadral Aurum Altan VIII 4.2010 1 400 (Paar) 85 % sehr gut<br />

Swans M1 Monitor 4.2010 1 400 (Paar) 84 % gut<br />

Focal Chorus 807V 2.2010 250 83 % gut<br />

Dynaudio Excite X16 2.2010 560 81 % gut<br />

Surround-Lautsprecher<br />

Bowers & Wilkins 600er-Serie 5.1 2.2009 3 200 86 % sehr gut<br />

Wharfedale Diamond 10 Serie 5.2009 995 86 % sehr gut<br />

ASW Opus 4.2009 3 160 85 % sehr gut<br />

Elac Linie 50 * 3.2010 1 000 83 % gut<br />

Nubert nuBox Serie 5.2009 1 050 83 % gut<br />

Quadral Agentum Serie 5.2009 1 260 83 % gut<br />

Elac Serie 50 5.2009 930 82 % gut<br />

Teufel System 5 THX Select 2 5.2009 1 599 82 % gut<br />

PSB Speakers Alpha * 3.2010 2 000 76 % gut<br />

Stereo-Komplettanlagen<br />

Universalfernbedienungen<br />

One For All Xsight Touch * 1.2011 179 87 % sehr gut<br />

Logitech Harmony One * 1.2011 139 87 % sehr gut<br />

Philips Prestigo SRT9320 * 1.2011 149 73 % gut<br />

Marmitek Easy Icon 10 RF * 1.2011 79 72 % gut<br />

Schwaiger UFB2000 * 1.2011 79 67 % befriedigend<br />

Sony RM-VL1400T * 1.2011 129 51 % ausreichend<br />

Philips MCD900 Kenwood K-1000 Denon D-F107<br />

Philips MCD900 4.2010 799 78 % gut<br />

Kenwood K-1000 4.2010 799 77 % gut<br />

Denon D-F107 4.2010 649 76 % gut<br />

Harman Kardon MAS 100 4.2010 799 75 % gut<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />

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111


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Telefon (0 30) 37 00 42 78<br />

Fax (0 96 51) 91 63 31<br />

E-Mail franketo@hm-sat.de<br />

URL www.hm-sat.de<br />

Telefon (0 30) 4 78 16 45<br />

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Telefon (02 31) 3 36 71 – 0<br />

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Hülsstraße 9, 44625 Herne<br />

Telefon (0 23 25) 94 00 49<br />

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Gewerbering 2, 76351 Linkenhe<strong>im</strong><br />

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Langstraße 8, 79331 Teningen-N<strong>im</strong>burg<br />

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Redaktion | <strong>Vorschau</strong><br />

Herr Smith, Sie sind seit November<br />

2010 bei Sky Deutschland. Vorher<br />

haben Sie acht Jahre bei BSkyB<br />

in Großbritannien verbracht. Sind<br />

deutsche Kunden tatsächlich<br />

„schwieriger“?<br />

Jeder Kunde ist einzigartig – und<br />

das unabhängig davon, wo er lebt.<br />

Jeder, der das vergisst, wird es<br />

schwer haben. Nichtsdestotrotz<br />

unterscheidet sich – meiner Meinung<br />

nach – der britische nicht so<br />

sehr vom deutschen Konsumenten.<br />

Beide wollen die bestmögliche Unterhaltung<br />

einfach nutzen, verlässlich und auf die Art und<br />

Weise, wie sie es wünschen. Für gutes Entertainment<br />

sind Menschen auf der ganzen Welt<br />

bereit, Geld auszugeben. Natürlich sind wir in<br />

Deutschland in punkto Marktdurchdringung<br />

noch nicht so weit wie in England. Doch das<br />

birgt für mich ein ungeheures Potenzial für Sky.<br />

Sky Go tritt mit dem Anspruch an: “Die Zukunft<br />

des Fernsehens beginnt hier”. Erklären Sie<br />

das Produkt doch mal einem Zuschauer, der<br />

noch nie mit Sky in Berührung gekommen ist.<br />

Mit Sky Go können Zuschauer selbst entscheiden,<br />

wo und wann sie ihr Lieblingsprogramm<br />

sehen möchten. Ich denke, dass Sky Deutschland<br />

damit den ersten real integrierten Service<br />

bietet, der zeigt wie Fernsehunterhaltung in<br />

der Zukunft aussieht. Fernsehkonsum wird<br />

nicht mehr nur <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer stattfinden,<br />

ebenso wenig wird TV nur mehr über ein einziges<br />

Gerät von der ganzen Familie geschaut.<br />

Fernsehen wird vermehrt <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer, <strong>im</strong><br />

Garten, <strong>im</strong> Cafe und <strong>im</strong> Zug gesehen – und dies<br />

über den Fernseher, das Internet, Tablets wie<br />

das iPad und Smartphones wie das iPhone.<br />

Unsere Kunden verdienen den bestmöglichen<br />

Service, die größte Auswahl, die beste Qualität,<br />

größtmögliche Kontrolle und aktuelle<br />

Nachgefragt<br />

„Alle Kunden wollen die bestmögliche Unterhaltung“<br />

Sky-Produktchef Euan Smith über zufriedene Abonnenten<br />

Euan Smith, Senior<br />

Vice President Product<br />

& Operations bei Sky<br />

Deutschland<br />

Innovationen. Bei Sky stehen wir<br />

jeden Morgen mit dem Wunsch<br />

auf, diese Vision zu realisieren.<br />

Zu Ihren Verantwortlichkeiten gehört<br />

auch der Ausbau der Produktpalette<br />

von Sky. Dürfen Sie uns<br />

schon verraten, welche Innovationen<br />

wir nach der Einführung von<br />

Sky Go <strong>im</strong> laufenden Jahr noch<br />

erwarten können?<br />

Sky Go, wie es momentan aussieht,<br />

ist nur der Beginn und wir<br />

werden den Service in den kommenden Monaten<br />

weiter ausbauen. Daneben fokussieren<br />

wir uns weiterhin auf die Themen HD und Sky+.<br />

Wir werden <strong>im</strong> Laufe des Jahres einiges zu<br />

verkünden haben. Zum jetzigen Zeitpunkt nur<br />

soviel: Es gibt viele Punkte auf unserer Roadmap,<br />

auf die sich die Zuschauer freuen dürfen.<br />

Glauben Sie, dass sich das Fernseherlebnis<br />

in den kommenden Jahren zunehmend von linearen<br />

Programmabläufen und gemeinsamen<br />

Fernsehabenden <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer wegentwickeln<br />

wird? Welche Rolle könnte Sky in einer<br />

veränderten Medienlandschaft einnehmen?<br />

Eine Vorhersage der Zukunft ist <strong>im</strong>mer schwierig.<br />

Das TV-Erlebnis ändert sich kontinuierlich<br />

und mit Sky Go sind wir sehr gut aufgestellt.<br />

Eines ist jedoch klar: Konsumenten werden<br />

sich gutes Entertainment wünschen, das zu<br />

ihrem persönlichen, familiären und sozialem<br />

Leben passt.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass Sky in dieser<br />

sich stetig verändernden Medienlandschaft<br />

für die kommenden Jahre sehr gut aufgestellt<br />

ist – unsere Historie ist von großartigen<br />

Innovationen geprägt, und das wird sich<br />

nicht ändern.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sky<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

Verleger<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Herausgeber<br />

Chefredaktion<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Alexander Rösch (AR)<br />

Chef vom Dienst (CVD) Dennis Schirrmacher (DS)<br />

Redaktion<br />

Produktbetreuung<br />

Lektorat<br />

Grafikdesign<br />

Redaktionsanschrift<br />

Anzeigen<br />

Abonnenten<br />

Vertrieb<br />

Druck<br />

Impressum<br />

Lydia Fischer (LF), Uwe Funk (UF), Martin<br />

Gleitsmann (MG), Christian Hill (CH),<br />

Thomas Köhre (TK), Ricardo Petzold (RP),<br />

Torsten Pless (TP), Jana Skoupy (JS), Falko<br />

Theuner (FT), Christian Trozinski (CT), Jens Voigt (JV),<br />

Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Hirra Hafeez, Verena Rottmann (Ltg.)<br />

Katharina Neumann<br />

Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />

Julia Schmenger, Jenny Schmidt, Katharina<br />

Schreckenbach (Ltg.), K<strong>im</strong> Trank, Isabell Ulitzka,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@digital-tested.de<br />

www.digital-tested.de,<br />

www.av.de<br />

Claudia Fritzsch, T<strong>im</strong> Kretzschmar, S<strong>im</strong>one Läßig,<br />

Katleen Lösch, Benjamin Mächler,<br />

Carsten Philipp (Ltg.)<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0, Fax. (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@auerbach-verlag.de<br />

Nadine Helbig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13, Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

ISSN: 1614-4430<br />

Erscheinungsweise: 6 × jährlich<br />

Einzelpreis: 3,99 Euro<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

© 2011 Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />

von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen der Interviewpartner wieder. Diese müssen nicht der<br />

Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

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Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des Autors oder des Verlags für die<br />

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wird keinerlei Haftung übernommen für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch<br />

die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt,<br />

mit diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales Recht zu verstoßen,<br />

noch die Haftung für Materialien auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf Produktnamen oder Produkte sind in<br />

den einzelnen Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit Initialen gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übern<strong>im</strong>mt der Verlag keine Haftung. Die<br />

Zust<strong>im</strong>mung zum Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der Einsendung von<br />

Material, dass dieses frei von Rechten Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten,<br />

Fotos und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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<strong>Vorschau</strong> 4.2011<br />

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