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Scribes: Schlanker Editor mit<br />
zeitgemäßen Funktionen S. 62<br />
Xcolor: LaTeX-Paket bringt<br />
Farbe ins Dokument S. 82<br />
Graphviz: Per Mausklick<br />
zur optimalen Grafik S. 46<br />
01.2014<br />
GRAPHVIZ • OPENSUSE 13.1 • SEHEIAH • SCRIBES • XCOLOR • TV & RADIO<br />
01<br />
Fernsehen am PC, Senderarchive durchstöbern, Wunschkonzert im Webradio<br />
ENTERTAINMENT<br />
Kompatible DVB-Hardware<br />
finden und unkompliziert<br />
ins System einbinden S. 30<br />
Mit 10 Zeilen Shellcode<br />
zum Eigenbau-Webradio<br />
mit Wunschsendern S. 36<br />
Durchblick im Programm-<br />
Dschungel dank TV-Browser,<br />
Mediatheken durchforsten und Beiträge archivieren S. 20, 24<br />
Raspberry Pi als Schutzengel für Senioren S. 74<br />
Intelligente Sturzerkennung und sprachgesteuerter Notruf für unter 100 Euro<br />
Gereift: OpenSuse 13.1 S. 40<br />
Stabil und rundum einsteigerfreundlich<br />
www.linux-user.de<br />
Top-Distris<br />
auf zwei<br />
Heft-DVDs<br />
Feinschliff für laue Fotos S. 58<br />
Belichtung tunen mit Urban Lightscape<br />
EUR 8,50 EUR 9,35 sfr 17,00 EUR 10,85 EUR 11,05 EUR 11,05<br />
Deutschland Österreich Schweiz Benelux Spanien Italien 4 196067 008502 01
Editorial<br />
Alles offen?<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
auch wenn man es beim Ausfüllen beidseitig<br />
eng bedruckter Formulare für dieses<br />
oder jenes Amt kaum glauben möchte:<br />
Der Staat ist einer der größten Auftraggeber<br />
für die deutsche IT-Industrie.<br />
Bund, Länder und Kommunen gaben<br />
2013 gut 20 Milliarden Euro für Informations-<br />
und Kommunikationstechnik (ITK)<br />
sowie die zugehörigen Dienstleistungen<br />
aus, 2014 werden es voraussichtlich<br />
schon 21 Milliarden Euro sein û. Von der<br />
öffentlichen Hand vergebene Aufträge<br />
decken damit nicht weniger als ein Fünftel<br />
des Business-Markts der ITK-Branche<br />
ab – ein mächtiges Zugpferd.<br />
Doch wohin zieht der Gaul? Und welche<br />
Rolle spielen dabei freie Software<br />
und offene Formate? Bis jetzt keine große<br />
– doch das könnte sich künftig ändern,<br />
wenn man dem Koalitionsvertrag zwischen<br />
Union und SPD glauben darf û.<br />
Das Papier gehört allerdings nicht eben<br />
zu den Mustern sprachlicher Präzision<br />
und Klarheit: Eine Untersuchung der Uni<br />
Hohenheim û bescheinigt dem Abkommen<br />
auf einer Skala von 0 („unverständlich“)<br />
bis 20 („maximal verständlich“) einen<br />
Index von 3,48. Damit liegen die Auspizien<br />
für die Zukunft unseres Landes<br />
noch unter der Eingängigkeit politikwissenschaftlicher<br />
Doktorarbeiten, einer ansonsten<br />
anerkannten Spitze des verklausulierten<br />
F(l)achgeschwurbels.<br />
Ungeachtet dessen findetsich im Koalitionsvertrag<br />
aber doch der ein oder andere<br />
interessante Satz û. „Als Alternative<br />
zu den geschlossenen digitalen Ökosystemen<br />
unterstützt und fördert der Bund<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/31483<br />
im Software-Bereich gerade auch die Entwicklung<br />
von offenen Plattformen und<br />
Open-Source-Lösungen und setzt sich<br />
dafür auch auf europäischer Ebene ein“,<br />
heißt es da beispielsweise. Im Rahmen eines<br />
Förderprogramms Innovation in IT-<br />
Forschung und Sicherheit werden künftig<br />
„Open-Source-Ansätze priorisiert, die ihre<br />
Ergebnisse und die entwickelten Systeme<br />
offen zur Verfügung stellen. Die Einführung<br />
einheitlicher Standards zur Verfügbarmachung<br />
von Daten und Ergebnissen<br />
wird geprüft“. Im Rahmen von Ausschreibungen<br />
der Verwaltung sollen allgemein<br />
„wenn möglich Open-Source-Lösungen<br />
erwogen werden“.<br />
Unterstützen, fördern, prüfen, erwägen<br />
– alles nichts Konkretes, aber das darf<br />
man von Politikern wohl auch nicht erwarten.<br />
Präzisere Formulierungen finden<br />
sich nur an wenigen Stellen. So wird der<br />
Bundestag künftig „Bekanntmachungen<br />
wie beispielsweise Drucksachen und Protokolle<br />
in Open Data tauglichen Formaten<br />
unter freien Lizenzbedingungen bereitstellen“.<br />
Schulbücher und Lehrmaterial<br />
sollen „soweit möglich frei zugänglich<br />
sein“, die „Verwendung freier Lizenzen<br />
und Formate“ will man ausbauen. Dumm<br />
nur, dass der Bund da gar nichts zu melden<br />
hat, denn Bildungspolitik ist ja bekanntlich<br />
Ländersache. So will die Koalition<br />
denn auch „gemeinsam mit den Ländern<br />
… die digitale Lehrmittelfreiheit<br />
stärken“, heißt es im Vertrag û.<br />
Jörg Luther<br />
Chefredakteur<br />
Am heutigen 5. Dezember, an dem ich<br />
diese Zeilen tippe, steht zwar noch gar<br />
nicht fest, ob die SPD-Basis am 14. des<br />
Monats dem Koalitionsvertrag überhaupt<br />
zustimmen wird. Sehr wohl klar ist<br />
aber schon jetzt, dass sich die Regierung<br />
der 18. Legislaturperiode, wie immer sie<br />
auch aussehen mag, nur im Schneckentempo<br />
auf eine auf freier Software basierende,<br />
nachprüfbar NSA-sichere IT zubewegen<br />
wird, und dass Dokumentenformate,<br />
die dem Bürger nicht den Erwerb<br />
kommerzieller Software abfordern, wohl<br />
weiter die Ausnahme bleiben.<br />
Traurig, dass auch im fünfzehnten Jahr<br />
des dritten Milleniums die Regierung immer<br />
noch in den Gedankenwelten und<br />
Vorgehensweisen des 20. Jahrhunderts<br />
festhängt – aber davon lasse ich mir meine<br />
vorweihnachtliche Stimmung nicht<br />
vermiesen. Ich hoffe, Sie halten das genau<br />
so, und wünsche Ihnen schon einmal<br />
schöne Feiertage und<br />
einen guten Rutsch,<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
3
01<br />
LaTeX-Dokumente brauchen<br />
82 nicht zwingend eine Bleiwüste zu<br />
sein. Das Paket Xcolor bringt auf gewohnt<br />
professionellem Niveau Farbe ins Spiel.<br />
Der PC gehorcht aufs Wort? Noch<br />
68 lange nicht. In einem Vergleichstest<br />
nahm <strong>LinuxUser</strong> vier Programme zur<br />
Sprachsteuerung unter die Lupe. Aber<br />
trotz strapazierter Stimmbänder blieben<br />
die Erfolge im Alltag nur durchwachsen.<br />
Je komplexer ein Graph ausfällt,<br />
46 umso mehr Zeit verschlingt das<br />
Platzieren der Elemente. Graphviz automatisiert<br />
das Positionieren und schafft so<br />
Raum für die Arbeit an den Inhalten.<br />
Aktuelles<br />
Angetestet .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Komfortabler IRC-Konsolen-Client F-irc 1.21,<br />
Audio-Konverter Irongrip 0.4 für GTK-GUIs,<br />
Texteditor Notepas 0.9.14 für Programmierer,<br />
innovativer Zeitmesser Timeit 1.2.5<br />
Ein unter der Haube runderneuertes<br />
YaST, Unterstüt-<br />
40<br />
zung für die ARM-Architektur und<br />
viele Updates machen das aktuelle<br />
Release OpenSuse 13.1 zu<br />
einem interessanten<br />
Testobjekt. Im<br />
Prüfstand<br />
zeigte sich,<br />
wie gut die<br />
Entwickler<br />
ihre Pläne<br />
umgesetzt<br />
haben.<br />
Heft-DVD<br />
Antergos....................... 8<br />
Arch Linux gilt weithin als System für Geeks.<br />
Das Arch-Derivat Antergos zeigt, dass auch<br />
normale Anwender durchaus eine Archbasierte<br />
Distribution nutzen können.<br />
Simplicity Linux 13.10. ......... 12<br />
Das Puppy-Derivat Simplicity Linux möchte<br />
durch spezialisierte Software und ein moderneres<br />
Erscheinungsbild Nutzer insbesondere<br />
die Besitzer älterer Hardware ansprechen.<br />
OpenMandriva LX 2013.0........ 16<br />
Nach erheblichen Turbulenzen beim Distributor<br />
und einer organisatorischen Neuaufstellung<br />
haben die Entwickler nun Open-<br />
Mandriva LX 2013.0 fertiggestellt.<br />
Schwerpunkt<br />
MediathekView.. . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland<br />
und Österreich betreiben umfangreiche<br />
Videobibliotheken im Netz. Mit diesem Tool<br />
sehen Sie die Sendungen nicht nur an, sondern<br />
laden sie auch herunter.<br />
TV-Browser. .................. 24<br />
Die auf Java basierende Software TV-Browser<br />
bietet eine Fülle an Funktionen, mit denen<br />
Sie im Handumdrehen Ihr abendliches Fernsehprogramm<br />
zusammenstellen.<br />
DVB unter Linux. .............. 30<br />
DVB begleitet uns seit nunmehr zehn Jahren.<br />
Wir werfen heute einen Blick auf den Stand<br />
der Technik bei der benötigten Hard- und<br />
Software und klären wie aufwendig es ist,<br />
unter Linux vom gerade ausgepackten USB-<br />
Stick zum ersten Fernsehbild zu gelangen.<br />
Webradio aus der Shell .. . . . . . . . 36<br />
Mit wenigen Zeilen Shellcode bauen Sie<br />
einen flexiblen und leicht anpassbaren<br />
Stream-Player zusammen.<br />
4 01.2014
Der Editor Scribes wirft Ballast<br />
62 über Bord. Statt mit Feature-Vielfalt<br />
punktet der Newcomer mit intelligentem<br />
Interface und zeitgemäßen Funktionen,<br />
die Sie beim Schreiben und Programmieren<br />
optimal unterstützen.<br />
Die klassische Fernsehzeitung hat<br />
24 zwar immer noch in vielen Haushalten<br />
ihren Stammplatz, aber die moderne<br />
Variante TV-Browser überzeugt durch<br />
Suchfunktion und viele Zusatzinfos.<br />
DVB ist längst etabliert. Aber die<br />
30 Suche nach einem kompatiblen<br />
Empfänger gestaltet sich immer noch<br />
schwierig. Wir helfen beim Suchen.<br />
Praxis<br />
OpenSuse 13.1. ...............40<br />
ARM-Support, Langzeitunterstützung und<br />
ein unter der Haube komplett erneuertes<br />
YaST – unser Test zeigt, was Sie vom aktuellen<br />
Release noch erwarten dürfe.<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Scribes .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Ganz automatisch geht die Arbeit mit Scribes<br />
zwar noch nicht von der Hand, aber wenn Sie<br />
das Programm geschickt einsetzen, sparen<br />
Sie viel Zeit beim Tippen.<br />
Hardware<br />
Seheiah. ..................... 74<br />
In Kombination mit den richtigen Hard- und<br />
Software-Komponenten verwandelt sich ein<br />
Raspberry Pi in einen intelligenten Nothelfer<br />
für ältere Menschen.<br />
Workshop Graphviz. ...........46<br />
Statt sich über das Layout eines Graphen<br />
zu verkünsteln, konzentrieren Sie sich mit<br />
Graphviz ganz auf die Inhalte und überlassen<br />
der Software das Design.<br />
Offroad-Navigation (2).......... 52<br />
Wer mit dem Offroad-Navi unterwegs ist,<br />
braucht spezielles Kartenmaterial. Das<br />
erstellen Sie im Handumdrehen mit den<br />
passenden Tools.<br />
Netz&System<br />
Sprachsteuerprogramme.. . . . . . . 68<br />
Besitzer eines iPhones brauchen nur laut<br />
einen Wunsch zu äußern, und schon legt das<br />
Programm Siri mit der Arbeit los. Wer den<br />
Linux-Desktop ähnlich herumkommandieren<br />
möchte, braucht die passende Software –<br />
und viel Geduld.<br />
Know-how<br />
LaTeX-Paket Xcolor.............82<br />
Treiben Sie es bunt – mit dem Paket Xcolor in<br />
LaTeX. Die umfangreichen Möglichkeiten erlauben<br />
einen kreativen Umgang mit Farben.<br />
Urban Lightscape. ............. 58<br />
Mit Urban Lightscape setzen Sie gezielt<br />
dezente Highlights und verwandeln so einen<br />
Schnappschuss in einen echten Hingucker.<br />
Selbst optimale Bedingungen<br />
58 garantieren kein perfektes Motiv.<br />
Mit Urban Lightscape setzen Sie behutsam<br />
Korrekturpunkte und verleihen<br />
so dem Foto die gewünschte Dramatik.<br />
Service<br />
Editorial.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
IT-Profimarkt.. . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />
Impressum....................94<br />
Events/Autoren/Inserenten......95<br />
<strong>Vorschau</strong>. ....................96<br />
Heft-DVD-Inhalt ............... 97<br />
www.linux-user.de<br />
5
Aktuelles<br />
Angetestet<br />
Plaudertasche<br />
Der kompakte IRC-Client<br />
F-irc 1.21 für die Konsole glänzt<br />
durch eine übersichtliche und<br />
gut strukturierte Oberfläche und<br />
ein eingängiges Bedienkonzept.<br />
An konsolenbasierten IRC-Programmen<br />
besteht unter Linux kein Mangel. Unter<br />
diesen sticht F-irc durch seine übersichtliche<br />
Oberfläche und ein einfaches Konzept<br />
hervor. Zum Gestalten einer strukturierten<br />
Oberfläche in der Konsole<br />
greift das Tool auf Ncurses zurück.<br />
Die Eingabe von Text erfolgt wie bei<br />
den meisten IRC-Clients in der Fußzeile.<br />
Der Navigationsbereich übernimmt<br />
mehrere Funktionen und stellt je nach<br />
Ebene alle verbundenen Server, die offenen<br />
Chat-Räume oder die Liste aller Personen<br />
im aktuellen Raum dar. Auch der<br />
Inhalt des Chat-Fensters ändert sich je<br />
nach Navigationsebene. Nach<br />
dem Programmstart enthält<br />
der Navigationsbereich eine<br />
Liste mit Servern und Chats,<br />
mit denen sich die Software<br />
automatisch verbindet. Welche<br />
dies sind, legen Sie in der<br />
Konfigurationsdatei fest.<br />
Über Parameter geben Sie<br />
an, mit welchen Gegenstellen<br />
sich das Tool beim Start verbindet.<br />
Mit weiteren Schaltern übergeben<br />
Sie Nicknames oder Zugangsdaten.<br />
Diese können Sie auch in der Konfiguration<br />
hinterlegen. Auch Login- und Exit-<br />
Nachrichten geben Sie hier vor. Die Modifikationen<br />
an der Konfiguration nehmen<br />
wahlweise mit einem Editor in der<br />
Datei direkt oder über das Programm<br />
vor. Mit [F8] gelangen Sie in die Konfiguration,<br />
[F2] speichert die Änderungen.<br />
Im Navigationsbereich blättern Sie mit<br />
den Cursor-Tasten durch die Ebenen. Mit<br />
[Pfeil rechts] steigen Sie in die tieferen<br />
Ebenen, während [Pfeil links] nach oben<br />
führt. Wählen Sie einen Chat aus, sehen<br />
Sie im Navigationsbereich eine Liste der<br />
aktuellen Teilnehmer. Wählen Sie einen<br />
der Teilnehmer aus, zeigt F-irc mit [Pfeil<br />
rechts] alle Aktionen an, die möglich<br />
sind. Die Manpage beschreibt die Navigation<br />
sowie weitere Tastenkombinationen<br />
sehr ausführlich.<br />
Lizenz: GPLv2<br />
nn<br />
Quelle:<br />
http:// www. vanheusden. com/ f‐irc/<br />
Stechuhr<br />
Hinter Timeit 1.2.5 verbirgt<br />
sich ein einfaches Tool zum<br />
Erfassen von Arbeitszeiten. Es<br />
arbeitet zuverlässig und lässt sich<br />
unkompliziert bedienen.<br />
Möchten Sie wissen, wie viel Arbeitszeit<br />
in ein Projekt oder eine Aufgabe fließt,<br />
brauchen Sie ein Tool wie Timeit. Damit<br />
legen Sie Aufgaben an und aktivieren<br />
durch Anklicken des Abspielsymbols<br />
den Timer für die markierte Aufgabe. Dabei<br />
besteht die Möglichkeit, mehrere<br />
Aufgaben gleichzeitig zu erfassen. Jede<br />
darf darüber hinaus beliebig viele Unteraufgaben<br />
enthalten. Dabei schlägt das<br />
Programm die Zeit für eine der Unteraufgaben<br />
dem Konto der Hauptaufgabe zu.<br />
Darüber hinaus brauchen Sie die Zeitmessung<br />
nicht anzuhalten, wenn Sie<br />
kurz den Arbeitsplatz verlassen: Das Tool<br />
erkennt, wenn Sie länger als<br />
sieben Minuten nicht aktiv<br />
sind, und reagiert mit einem<br />
Auswahlfenster. Hier geben<br />
Sie an, ob Sie die erfasste untätige<br />
Zeit wieder abziehen<br />
und mit dem Ergebnis erneut<br />
starten wollen oder ob das<br />
Programm mit dem aktuellen<br />
Zeitwert weiter arbeitet. Letzteres<br />
bietet sich beispielsweise bei längeren<br />
dienstlichen Telefonaten an. Die<br />
Länge des inaktiven Zeitraums stellen<br />
Sie in der Konfiguration ein.<br />
Nach dem Start integriert sich Timeit<br />
als Icon in die Symbolleiste der Arbeitsoberfläche.<br />
Durch einfaches Anklicken<br />
erscheint oder verschwindet das Hauptfenster<br />
und blockiert so keinen Platz auf<br />
dem Bildschirm. Über das Kontextmenü<br />
des Symbols passen Sie bei Bedarf außerdem<br />
die Konfiguration an oder deaktivieren<br />
oder aktivieren die Aufgaben.<br />
Ein interessantes Feature, das vielen<br />
anderen Zeiterfassungen fehlt, stellt das<br />
Tracken einer Aufgabe über die aktive<br />
Arbeitsfläche dar. Beim Anlegen einer<br />
Aufgabe bestimmen Sie, dass das Tool<br />
die Zeit immer erfasst, wenn auf einer<br />
bestimmten Arbeitsfläche eine Aktion<br />
stattfindet. Das funktioniert aber nur mit<br />
Oberflächen wie Gnome oder XFCE.<br />
Lizenz: GPLv2<br />
n<br />
Quelle: http:// hoglet. github. io/ TimeIT/<br />
6 www.linux-user.de<br />
01.2014
Angetestet<br />
Aktuelles<br />
Die Zeiten, in denen das Rippen von Audio-CDs<br />
noch mehrere Arbeitsschritte<br />
mit verschiedenen Konsolenprogrammen<br />
umfasste, sind längst vorbei: Heute<br />
unterstützen Tools wie Irongrip Sie mit<br />
einer intuitiv bedienbaren Oberfläche<br />
beim Konvertieren von Audio-CDs.<br />
Beim Start überprüft das Programm sofort<br />
das optische Laufwerk auf enthaltene<br />
CDs. Findet es ein Medium, fragt es<br />
die Datenbank Freedb.org ab, um Interpret,<br />
Album und Tracks zu identifizieren.<br />
Ist das Album dort bekannt, zeigt die<br />
Software die Stücke mit ihrem jeweiligen<br />
Namen an und markiert diese automatisch<br />
zum Rippen.<br />
Lizenz: GPLv2<br />
n<br />
Quelle:<br />
https:// github. com/ LinuxMatt/ IronGrip<br />
Irongrip legt für jedes Album ein eigenes<br />
Verzeichnis mit Namen und Erscheinungsjahr<br />
im Verzeichnis ~/Music an.<br />
Die einzelnen Stücke selbst benennt es<br />
nach der Tracknummer und dem Stücknamen.<br />
Möchten Sie einen anderen<br />
Speicherort oder eine andere Namenskonvention<br />
verwenden, passen Sie dies<br />
in der Konfiguration an. Hier legen Sie<br />
auch fest, welche Datenbank die Software<br />
abfragt, und ob dafür ein HTTP-<br />
Proxy notwendig ist.<br />
Auf Wunsch erstellt das kleine Tool zusätzlich<br />
zu den Dateien eine Playlist im<br />
M3U-Format und wirft die CD nach dem<br />
Rip-Vorgang wieder aus. Wie viele andere<br />
Programme greift auch Irongrip für<br />
das eigentliche Auslesen und Umwandeln<br />
auf bewährte Drittprogramme wie<br />
Cdparanoid und Lame zurück.<br />
Turbowandler<br />
Das Rippen von Audio-CDs<br />
wird mit Irongrip 0.4 zum<br />
Kinderspiel. Haben Sie keine<br />
besonderen Anforderungen an<br />
Kompression oder Dateinamen,<br />
starten Sie quasi sofort durch.<br />
Das in Free Pascal geschriebene und mit<br />
Lazarus entwickelte Tool Notepas richtet<br />
sich vor allem an Programmierer und<br />
Entwickler. In der übersichtlichen grafischen<br />
Benutzeroberfläche finden Sie<br />
sich schnell zurecht, obwohl bislang eine<br />
deutsche Lokalisierung fehlt.<br />
Sämtliche Funktionen eines Editors<br />
wie Ausschneiden, Einfügen, Suchen,<br />
Ersetzen, Wiederherstellen oder Syntax-<br />
Highlighting sind vorhanden. Allerdings<br />
unterstützt das Highlighting mit rund<br />
25 Formaten weniger Sprachen als viele<br />
andere Editoren. Interessanter ist da die<br />
Filterfunktion im Menü Tools. Mit ihr suchen<br />
Sie alle Zeilen heraus, die einen regulären<br />
Ausdruck enthalten. So sehen<br />
Sie, ob und wo im Code eine Variable<br />
oder Funktion zum Einsatz kommt.<br />
Lizenz: GPLv3<br />
nn<br />
Quelle:<br />
http:// code. google. com/ p/ notepas/<br />
Ein weiteres interessantes Feature ist der<br />
Code Shaper: Mit ihm geben Sie dem<br />
Quellcode eine einheitliche Form und<br />
sorgen für mehr Übersicht – so zumindest<br />
die Idee der Notepas-Entwickler. Allerdings<br />
verweigerte die Funktion auf<br />
dem Testsystem den Dienst. Ein anderer<br />
interessanter Ansatz ist das synchrone<br />
Bearbeiten: Dabei markieren Sie einen<br />
ausgewählten Bereich über mehrere Zeilen,<br />
und jede Änderung, die<br />
Sie in einer Zeile vornehmen,<br />
erfolgt auch im restlichen<br />
markierten Bereich. Im Gegensatz<br />
zu anderen Editoren<br />
ist für die Funktion kein tiefergehendes<br />
Verständnis der<br />
Programmlogik erforderlich.<br />
Mit weiteren Funktionen ermöglicht<br />
Notepas das Umwandeln<br />
von Tabulatoren in<br />
Leerzeichen oder das Kodieren<br />
nach Base64. (agr) n<br />
Entwicklungshilfe<br />
Der Programmier-Editor<br />
Notepas 0.9.14 bietet alle<br />
wichtigen Funktionen in einer<br />
schlichten Oberfläche und<br />
steht darüber hinaus in einer<br />
Windows-Version bereit.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
7
Heft-DVD<br />
Antergos 2013.11.17<br />
Cinnarch-Nachfolger Antergos<br />
Wachablösung<br />
Antergos 2013.11.17, die aktuellste<br />
Version des spanischen Cinnarch-Nachfolgers,<br />
gibt es in 32- und 64-Bit-Varianten.<br />
Dass das im November veröffentlichte<br />
Release in diesem Jahr bereits die<br />
dritte Neuauflage darstellt, hat ebenso<br />
wie der Namenswechsel von Cinnarch<br />
zu Antergos Kompatibilitätsgründe:<br />
Probleme mit dem ursprünglich benutzten<br />
Cinnamon-Desktop machten<br />
einen Wechsel zu Gnome 3 nötig, und<br />
auch gravierende Schwierigkeiten mit<br />
dem Display-Manager GDM erzwangen<br />
eine neue Version. Daher vollzog das<br />
Entwickler-Team einen Wechsel zu<br />
LXDM, was der Distribution spürbar und<br />
vor allem optisch gut getan hat.<br />
Spartanisch<br />
Arch Linux gilt weithin als System für Geeks. Das Arch-Derivat<br />
Antergos zeigt, dass auch normale Anwender durchaus eine<br />
Arch-basierte Distribution nutzen können. Erik Bärwaldt<br />
Antergos (http:// antergos. com) startet<br />
als Live-CD und bootet in einen Gnome-<br />
3-Desktop. Der grafische Installer Cnchi<br />
bietet anschließend die Optionen, die<br />
Distribution zunächst zu testen oder<br />
wahlweise mit einem CLI-Installer oder<br />
einer grafischen Routine auf die Festplatte<br />
zu packen.<br />
Für einen Test des Live-Systems schließen<br />
Sie Cnchi. Ein Klick auf die Schaltfläche<br />
Activities im oberen Panel öffnet<br />
links am Bildschirmrand die gewohnte<br />
Readme<br />
Das Arch-Linux-Derivat Cinnarch gibt es<br />
nicht mehr. Seine Nachfolge tritt Antergos<br />
an, das mittlerweile in der dritten Version<br />
dieses Jahres freigegeben wurde.<br />
Gnome-Favoritenleiste, die durch einen<br />
weiteren Klick auf das Kachel-Symbol<br />
alle installierten Applikationen auf den<br />
Desktop holt.<br />
Hier fallen einige eher ungewöhnliche<br />
Programme auf: Der Micro-Blogging-<br />
Client Hotot ermöglicht den schnellen<br />
und komfortablen Zugriff auf Twitter<br />
und Konsorten. Der Media-Player Xnoise<br />
übertrumpft sogar den wieselflinken<br />
SMPlayer in Sachen Geschwindigkeit.<br />
Die Programmgruppe Sundry fasst einige<br />
altbekannte Konfigurationsprogramme<br />
zusammen, wie beispielsweise den<br />
Dconf-Editor und andere entsprechende<br />
Werkzeuge.<br />
Als Webbrowser dient Google Chrome<br />
in der aktuellen Variante 31.0. Mit Gedit<br />
befindet sich außerdem der Standard-<br />
Texteditor von Gnome in der Sammlung.<br />
Die ansonsten meist bei gängigen Linux-<br />
Distributionen mitgelieferten Boliden<br />
wie LibreOffice oder Gimp fehlen hingegen.<br />
Für LibreOffice gibt es immerhin einen<br />
Starter für dessen grafische Installationsroutine,<br />
sodass Sie das Office-Paket<br />
auf Wunsch bequem per Mausklick auf<br />
die Platte packen.<br />
Auch einige kleinere weitere Applikationen<br />
wie das pfiffige Kameraprogramm<br />
Cheese oder der Bildbetrachter<br />
Shotwell haben den Weg auf den Antergos-Desktop<br />
gefunden. Insgesamt wirkt<br />
das Software-Angebot auf den ersten<br />
Blick spartanisch. Zudem legten die Entwickler<br />
den Fokus unverkennbar auf<br />
sehr schlanke Anwendungen, die wenig<br />
Ressourcen benötigen.<br />
Da auch der Festplatten-Installer<br />
Cnchi mit auf dem Desktop erscheint<br />
und in der Favoritenleiste ganz oben residiert,<br />
lässt sich Antergos jederzeit auf<br />
8 www.linux-user.de<br />
01.2014
Antergos 2013.11.17<br />
Heft-DVD<br />
Antergos 2013.11.17 (32+64 Bit)<br />
bootfähig auf Heft-DVD<br />
1 Das grafische Frontend PacmanXG erleichtert die Paketinstallation.<br />
einem Massenspeicher installieren, ohne<br />
dass Sie dazu in ein Terminal oder ein<br />
Menü wechseln müssten.<br />
PacmanXG<br />
Arch Linux hängt noch immer der Ruf<br />
an, sich nur für fortgeschrittene Anwender<br />
zu eignen, da es ihm an einfach zu<br />
bedienenden, grafischen Managementprogrammen<br />
fehle.<br />
In den letzten Jahren blieb die Entwicklung<br />
jedoch nicht stehen, und so<br />
bringt Arch Linux und damit auch Antergos<br />
ein eigenes Paketmanagementsystem<br />
mit, das viele Gemeinsamkeiten mit<br />
den Pendants der DEB- oder RPM-basierten<br />
Distributionen aufweist.<br />
Dabei ergänzt inzwischen das grafische<br />
Tool PacmanXG den in Arch/Antergos<br />
vorhandenen Paketmanager Pacman<br />
und wird von Haus auch bei der<br />
Live-Variante mit geladen, sodass Sie jederzeit<br />
Pakete installieren können. Die<br />
Oberfläche von PacmanXG wirkt im Vergleich<br />
zu Synaptic oder YaST etwas gewöhnungsbedürftig<br />
1 .<br />
Links im Programmfenster erscheinen<br />
die installierten Pakete, rechts finden Sie<br />
unterschiedliche Informationen zu den<br />
einzelnen Repositories und Paketgruppen<br />
sowie zu installierten Paketen. Hier<br />
führt PacmanXG auch alle Abhängigkeiten<br />
auf und zeigt verwaiste Pakete, die<br />
Sie aus dem System entfernen können.<br />
Antergos ist vollständig binärkompatibel<br />
zu seiner Basis Arch Linux, sodass Sie<br />
deren sechs verfügbare Repositories<br />
auch hier uneingeschränkt nutzen. Arch<br />
Linux verfügt zudem über eine stattliche<br />
Anzahl von Spiegelservern, welche die<br />
Softwaresammlungen bereithalten.<br />
Die entsprechende Mirror-Liste vom<br />
Pacman dürfen Sie editieren und damit<br />
aktuellen Gegebenheiten anpassen. Außerdem<br />
können Sie eigene Listen mit<br />
bevorzugten Spiegelservern anlegen<br />
und in das System einbinden. In Pac-<br />
2 Pacman bietet auch einige ungewöhnliche Optionen. 3 Gnome-typisch fallen die Einstellungen sehr spartanisch aus.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
9
Heft-DVD<br />
manXG erreichen Sie die entsprechenden<br />
Dateien über die Settings-Schaltfläche<br />
im Startfenster und anschließende<br />
Auswahl von mirrorlist.<br />
Über die Schaltfläche Tasks im Startfenster<br />
von PacmanXG erschließt sich<br />
der volle Funktionsumfang des Paketmanagementsystems.<br />
Sie installieren,<br />
aktualisieren und deinstallieren hier<br />
nicht nur Pakete (wie bei Synaptic und<br />
Co.), sondern entfernen über entsprechende<br />
Schaltflächen auch verwaiste<br />
Dateien aus dem System oder ziehen<br />
einzelne Dateien nach.<br />
Sogar Downgrades klappen hier per<br />
Mausklick, sodass Sie schlecht funktionierende<br />
Aktualisierungen gegebenenfalls<br />
wieder durch die Vorversion ersetzen.<br />
Über die Schaltfläche Update System<br />
halten Sie Ihre Installation, wie bei Rolling<br />
Releases üblich, stets auf dem aktuellsten<br />
Stand, ohne dass ein Zwang zum<br />
Update besteht.<br />
Als zusätzliches Feature bietet PacmanXG<br />
die Option, den Paketcache zu<br />
löschen. Dort puffert der Paketmanager<br />
üblicherweise die heruntergeladenen<br />
Pakete, was bei einer umfangreichen Installation<br />
schnell erheblichen Speicherplatz<br />
beansprucht. Mit dem Schalter<br />
Clean Package Cache räumen Sie den<br />
Cache per Knopfdruck auf 2 .<br />
Nach der Erstinstallation von Antergos<br />
gilt es, zunächst einmal die Paketlisten<br />
zu aktualisieren. Antergos richtet in der<br />
Grundvariante gut 600 Pakete auf der<br />
Platte ein. Der Paketmanager weist dabei<br />
detailliert aus, dass es sich bei gut<br />
140 davon um Programme handelt,<br />
während die restlichen etwa 450 Pakete<br />
lediglich Abhängigkeiten erfüllen.<br />
Um die in den Repositories verfügbaren<br />
Pakete in PacmanXG angezeigt zu<br />
bekommen, aktivieren Sie im Fenster<br />
Tasks des Paketmanagers zunächst die<br />
Option Synchronize Mirrors. Die Anzahl<br />
verfügbarer Pakete steigt danach auf<br />
gut 6000, wobei die Routine lediglich<br />
die Paketarchive Core, Community, Extras<br />
und Antergos nutzt. Sobald Sie im Installationsfenster<br />
ein Paket markieren und<br />
dessen Integration ins System anstoßen,<br />
zieht der Paketmanager sämtliche Abhängigkeiten<br />
automatisch nach.<br />
Einstellungen<br />
Die Konfiguration von Hardware und<br />
Desktop beschränkt sich bei Antergos auf<br />
wenige Optionen, sofern Sie beim vorgegebenen<br />
Gnome-Desktop bleiben. Das<br />
Betriebssystem bietet dazu lediglich das<br />
sehr spartanische Menü Settings an 3 .<br />
Anders verhält es sich, wenn Sie als Arbeitsoberfläche<br />
den KDE-Desktop einrichten,<br />
der Einstellmöglichkeiten bis ins<br />
kleinste Detail bietet. Auch KDE SC installieren<br />
Sie bei Antergos bequem per Pacman<br />
nach. Das gleiche gilt für die Alternativen<br />
XFCE, Razor-qt und Cinnamon.<br />
Es steht Ihnen also frei, jederzeit den für<br />
Ihre Bedürfnisse und Hardware-Ressourcen<br />
optimalen Desktop zu nutzen.<br />
Pro und Contra<br />
In unserem Kurztest punktete Antergos<br />
vor allem durch seine Schnelligkeit und<br />
Stabilität. Dank des aktuellen Kernels 3.12<br />
mit exzellenter Hardware-Unterstützung<br />
treten auch auf ansonsten kapriziösen<br />
mobilen Systemen kaum Probleme auf.<br />
Die Distribution bringt zudem viele proprietäre<br />
Firmware-Dateien bereits mit, sodass<br />
sich entsprechende Komponenten<br />
sofort anstandslos ansprechen lassen.<br />
Ein gewisses Manko stellt der im Vergleich<br />
zu Platzhirschen wie Debian, Fedora<br />
oder Mageia noch recht dürftige<br />
Umfang der Standard-Repositories dar.<br />
Sie sollten daher über die entsprechenden<br />
Pacman-Dateien zusätzliche Paketquellen<br />
einbinden. Außerdem fällt das<br />
Fehlen einer durchgängigen deutschen<br />
Lokalisierung unangenehm auf.<br />
Fazit<br />
Antergos zeigt mit vielen grafischen<br />
Tools, dass auch eine auf Arch Linux basierende<br />
Distribution sich für Normalanwender<br />
durchaus eignen kann und nicht<br />
zwangsläufig nur auf Geeks und Konsolen-Jockeys<br />
abzielen muss.<br />
Das System eignet sich damit auch für<br />
Nutzer, die ein zuverlässiges Betriebssystem<br />
für ältere Hardware suchen und dabei<br />
keine Abstriche bei der Standard-<br />
Software machen wollen. (jlu) n<br />
10 www.linux-user.de<br />
01.2014
Heft-DVD<br />
Simplicity Linux 13.10<br />
Simplicity Linux 13.10<br />
Simple Sache<br />
© Randi Scott, 123RF<br />
Simplicity Linux spricht durch<br />
spezialisierte Versionen insbesondere<br />
die Besitzer älterer<br />
Hardware an. Erik Bärwaldt<br />
Readme<br />
Puppy Linux und dessen Derivate erfreuen<br />
sich besonders bei Anwendern mit schwächerer<br />
Hardware großer Beliebtheit. Das auf<br />
Raring Puppy basierende Simplicity Linux<br />
möchte jedoch nicht wie das Vorbild als Allrounder<br />
fungieren, sondern fokussiert jeweils<br />
auf spezielle Anwendungsgebiete.<br />
Puppy Linux hat sich in den letzten Jahren<br />
zu einem erstklassigen, universell<br />
einsetzbaren Betriebssystem für ältere<br />
Hardware gemausert. Dank sorgfältiger<br />
Pflege und Weiterentwicklung arbeitet<br />
es auch auf aktuellen Systemen zügig<br />
und stabil.<br />
Trotzdem gibt es noch Verbesserungsbedarf<br />
für Anwender, die das System<br />
beispielsweise auf einem Netbook oder<br />
als Media-Center nutzen wollen. Auch<br />
Desktop-Nutzer, die Software wie Gimp<br />
oder LibreOffice einsetzen möchten, haben<br />
beim originalen Puppy einen erhöhten<br />
Installationsaufwand.<br />
Das aus Großbritannien stammende<br />
Simplicity-Linux-Projekt (http:// simplici<br />
tylinux. org) hilft diesem Manko durch<br />
drei spezielle Editionen ab, die es auf die<br />
Bereiche Netbook, Mini-Distribution und<br />
Desktop zuschneidet. Als weitere Ergänzung<br />
befindet sich derzeit auch noch<br />
eine Media-Variante von Simplicity Linux<br />
in Entwicklung, die aus einem betagten<br />
System ein Media-Center macht.<br />
Desktop<br />
Simplicity Linux kommt in der stabilen<br />
Variante 13.10 als Desktop-System mit<br />
einem lediglich rund 350 MByte großen<br />
ISO-Image, die Abbilddatei der Netbook-<br />
Variante und das ISO der Obsidian genannte<br />
Mini-Distribution umfassen sogar<br />
nur rund 180 MByte.<br />
Das von uns getestete Desktop-System<br />
startet nach Anlage eines bootfähigen<br />
Mediums wie Puppy als Live-Betriebssystem,<br />
als Arbeitsoberfläche fungiert<br />
LXDE. Mit einer am unteren Bildschirmrand<br />
aufklappenden animierten<br />
Starterleiste und einer horizontalen Panelleiste<br />
oben erinnert das System<br />
optisch an Mac OS X 1 .<br />
Die Verwaltungs- und Konfigurationstools<br />
übernimmt Simplicity größtenteils<br />
12 www.linux-user.de<br />
01.2014
Simplicity Linux 13.10<br />
Heft-DVD<br />
Simplicity Linux 13.10 Desktop<br />
bootfähig auf DVD<br />
Simplicity Linux 13.10<br />
Desktop, Netbook, Obsidian (ISOs)<br />
/LU/simplicity/<br />
1 Mit einer am unteren Bildschirmrand aufklappenden, animierten Starterleiste und<br />
einer horizontalen Panelleiste oben erinnert Simplicity Linux ein wenig an Mac OS X.<br />
direkt von Puppy. Unmittelbar nach dem<br />
Start fragt das Betriebssystem in einem<br />
grafischen Dialog die Lokalisierung ab,<br />
mit wenigen Mausklicks stellen Sie die<br />
deutsche Tastaturbelegung und Zeitzone<br />
ein. Gleichzeitig möchte Simplicity<br />
eine Verbindung zur Dropbox-Cloud<br />
herstellen. Unterhalten Sie dort kein<br />
Konto, brechen Sie den entsprechenden<br />
Dialog einfach ab.<br />
Die Warlock Bar am unteren Rand des<br />
Bildschirms fasst alle wichtigen Applikationen<br />
und Konfigurationsmenüs zusammen.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
LXDE-Desktops bietet Simplicity Linux<br />
kein konventionelles Startmenü in der<br />
Taskbar, sondern offeriert in der Warlock<br />
Bar unten links einen Starter mit Pinguin-<br />
Symbol, der den Application Finder aufruft.<br />
Dieser führt ähnlich wie das klassische<br />
KDE-Menü sämtliche installierten<br />
Applikationen in Untergruppen auf 2 .<br />
In der Applikationsauswahl der Warlock<br />
Bar finden Sie neben einigen für ein<br />
Puppy-Derivat unüblichen Paketen wie<br />
LibreOffice und Skype auch den Multimedia-Player<br />
VLC und die Windows-<br />
Laufzeitumgebung Wine.<br />
Außerdem gibt es hier einen Zugang<br />
zum Cloud-Dienst OnLive, womit Simplicity<br />
Linux auch das Online Gaming aus<br />
der Cloud heraus ermöglicht, ohne dass<br />
Sie Spiele und Programme umständlich<br />
auf der heimischen Festplatte installieren<br />
müssen.<br />
Allerdings ist dazu auch entsprechend<br />
unterstützte Hardware nötig. Bei unseren<br />
Tests auf unterschiedlichen Maschinen<br />
auch aktuellster Generationen entpuppte<br />
sich die teils fehlende Pixel-Shader-2.0-Unterstützung<br />
als Hemmnis, sodass<br />
OnLive erst gar nicht startete.<br />
2 Der Application<br />
Finder dient unter<br />
Simplicity Linux als<br />
Startmenü für alle installierten<br />
Programme.<br />
Unter Kontrolle<br />
Während sich bei vielen anderen kleineren<br />
Distributionen die verschiedenen<br />
Programme zum Konfigurieren und Verwalten<br />
des Systems über mehrere<br />
Menüs verstreuen, bietet Simplicity<br />
Linux mit PupControl ein zentrales Verwaltungstool.<br />
Sie finden es unten rechts<br />
in der Warlock Bar.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
13
Heft-DVD<br />
Simplicity Linux 13.10<br />
PupControl ermöglicht das bequeme<br />
grafische Management des gesamten<br />
Systems, wobei verschiedene Untergruppen<br />
in einer im Programmfenster<br />
oben horizontal angeordneten Reiterleiste<br />
eine sinnvolle, übersichtliche Unterteilung<br />
vornehmen 3 .<br />
PupControl nutzt nahezu den gesamten<br />
Fundus an Puppy-eigenen Verwaltungsapplikationen.<br />
Da es für eine ganze<br />
Reihe von Arbeiten, wie beispielsweise<br />
die Netzwerkkonfiguration, gleich<br />
mehrere Programme vorhält, können Sie<br />
hier in vielen Fällen zwischen diversen<br />
Alternativen wählen.<br />
Positiv fällt auf, dass Simplicity Linux<br />
eine umfassende Datenbank an Firmware-Dateien<br />
für proprietäre Hardware<br />
gleich mitbringt. Daher spricht es beispielsweise<br />
Intel-WLAN-Karten aus dem<br />
Stand korrekt an.<br />
Software-Installation<br />
Wie seine Basis Raring Puppy ist Simplicity<br />
Linux binärkompatibel zu Ubuntu und<br />
kann daher auf dessen enormen Softwarebestand<br />
zurückgreifen. Zusätzlich<br />
unterstützt der grafische Installer auch<br />
Puppy-eigene Repositories, sodass die<br />
Auswahl schnell unübersichtlich wird.<br />
Daher gibt es mit Quickpet ein zweites<br />
Tool zur Software-Einrichtung, das viele<br />
der am häufigsten genutzten Programme<br />
zur Schnellinstallation anbietet 4 .<br />
Mit den am oberen Rand des Programmfensters<br />
horizontal angeordneten Reitern<br />
mit Untergruppen finden Sie die gewünschte<br />
Software sehr schnell. Ein<br />
Mausklick packt dann das ausgewählte<br />
Programm auf die Platte, bestehende<br />
Abhängigkeiten löst der Installer automatisch<br />
auf.<br />
Da Simplicity Linux dabei im Hintergrund<br />
auf das Programm Wget zugreift,<br />
können Sie den Fortschritt der Installation<br />
in Echtzeit verfolgen: Zum Download<br />
öffnen sich mehrfach Terminals, in denen<br />
Wget jeweils den Installationsfortschritt<br />
anzeigt.<br />
Mit dem Puppy Package Manager steht<br />
unter Simplicity Linux auch ein regelrechter<br />
Paketmanager bereit. Er integriert<br />
bereits von Haus aus das Puppy-Repository<br />
und die Ubuntu-Softwaresammlungen<br />
Main, Multiverse und Universe.<br />
Damit stehen mehr als 30 000 Programme<br />
zur bequemen Installation per<br />
Mausklick zur Verfügung 5 .<br />
Nachhaltig<br />
Zur dauerhaften Installation auf der<br />
Festplatte beschreitet Simplicity Linux<br />
einen etwas ungewöhnlichen Weg: Sie<br />
finden weder im Application Finder<br />
noch auf dem Desktop einen Starter zur<br />
Installation. Stattdessen versteckt sich<br />
die entsprechende Routine im Reiter Install<br />
von PupControl.<br />
Hier klicken Sie auf den Puppy Universal<br />
Installer, der die Distribution auf die<br />
Festplatte oder SSD packt. Daneben gibt<br />
es hier auch die Option, durch Anklicken<br />
von F2FS das Puppy-Derivat auf einen<br />
Flash-Stick zu installieren. Zusätzlich<br />
können Sie über den Eintrag Boot Flash<br />
einen startfähigen USB-Stick generieren.<br />
Daneben fasst PupControl unterschiedliche<br />
Einstellmöglichkeiten für das<br />
Energiesparen vor allem auf mobilen<br />
Rechnern zusammen, darunter beispielsweise<br />
ein CPU Frequency Scaling sowie<br />
ein Laptop Tool für das Einstellen der<br />
Bildschirmhelligkeit.<br />
3 Konfiguration und Verwaltung von Simplicity gestalten<br />
sich dank der Kontrollzentrale PupControl un kompliziert.<br />
4 Zur Schnellinstallation<br />
gängiger<br />
Software<br />
dient unter Simplicity<br />
Linux das<br />
Tool Quickpet.<br />
14 www.linux-user.de<br />
01.2014
Simplicity Linux 13.10<br />
Heft-DVD<br />
Fazit<br />
5 Der Paketmanager von Simplicity Linux greift sowohl auf die Puppy- als auch auf die<br />
Ubuntu-Paketquellen zu, sodass 30 000 Programme zur Auswahl stehen.<br />
Simplicity Linux bietet alle Annehmlichkeiten<br />
von Puppy Linux, spezialisiert sich<br />
jedoch dabei auf unterschiedliche Anwendungsszenarien.<br />
In der getesteten Desktop-Variante<br />
schließt das System in Sachen Software-<br />
Ausstattung zu den gängigen Distributionen<br />
auf, ohne dass darunter die Leistung<br />
auf älterer Hardware leidet. Der<br />
optisch ansprechende Desktop zeigt zudem,<br />
dass ein modernes Outfit nicht unbedingt<br />
enorme Hardware-Ressourcen<br />
beanspruchen muss.<br />
Weniger gut gefällt die teils lückenhafte<br />
deutsche Lokalisierung. Verbesserungsbedarf<br />
besteht auch noch bei der<br />
Bildschirmansteuerung: Auf Laptops mit<br />
4:3-Monitor und einer für ältere Hardware<br />
typischen Auflösung von 1024 x 768<br />
Punkten fällt die Warlock Bar zu breit aus,<br />
sodass die jeweils ganz rechts und links<br />
angeordneten Icons teilweise im Off verschwinden.<br />
(jlu) n<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
15
Heft-DVD<br />
OpenMandriva LX 2013.0<br />
OpenMandriva LX 2013.0<br />
Durchwachsen<br />
Nach erheblichen Turbulenzen<br />
beim Distributor und<br />
organisatorischer Neuaufstellung<br />
ist jetzt OpenMandriva<br />
LX 2013.0 erschienen.<br />
Erik Bärwaldt<br />
Readme<br />
Das kürzlich freigegebene OpenMandriva<br />
LX 2013.0 möchte an die Erfolge von Mandriva<br />
anknüpfen. Ob die Distribution diesem<br />
Anspruch gerecht wird, klärt unser Artikel.<br />
Das aus Frankreich stammende Mandriva<br />
Linux hat in den letzten Jahren vor allem<br />
immer wieder durch finanzielle wie<br />
auch organisatorische Probleme für<br />
Schlagzeilen gesorgt.<br />
Als Folge dieser Turbulenzen spaltete<br />
sich das communitygetriebene Mageia-<br />
Projekt ab, während aus Mandriva Linux<br />
OpenMandriva wurde. Die Entwicklung<br />
von OpenMandriva liegt nicht mehr ausschließlich<br />
beim Unternehmen Mandriva,<br />
sondern in den Händen der Open-<br />
Mandriva Association, einer Non-Profit-<br />
Organisation nach französischem Recht.<br />
Aufgeräumt<br />
Das neue Betriebssystem schneidet alte<br />
Zöpfe rigoros ab: So gibt es statt der bisherigen<br />
Varianten One, Free und Powerpack<br />
jetzt nur noch eine Version in Form<br />
von 32- und 64-Bit-ISO-Images mit jeweils<br />
etwa 1,6 GByte Umfang û. Die<br />
beiden Varianten enthalten proprietäre<br />
Firmware für die korrekte Funktion einiger<br />
Hardware-Komponenten und lassen<br />
sich sowohl als Live-Medium als auch<br />
zur direkten Installation verwenden.<br />
Beim ersten Start der Live-Variante<br />
zeigt OpenMandriva keine Auffälligkeiten,<br />
an den Einstellungen von Sprache<br />
und Zeitzone hat sich nichts geändert.<br />
Quälend langsam baut sich jedoch bei<br />
der 32-Bit-Version der Desktop auf: Es<br />
dauerte auf einem älteren IBM-Notebook<br />
nahezu 20 Minuten, bis das System von<br />
der DVD einsatzbereit war. Einen ähnlich<br />
behäbigen Start erlebten wir von der<br />
DVD auch auf einem neueren ThinkCentre-Desktop.<br />
Daher empfiehlt es sich, das<br />
System von einem USB-Stick zu laden.<br />
Daneben fällt im Live-Betrieb auf, dass<br />
OpenMandriva auch alte Hardware erstklassig<br />
unterstützt. Ein knapp zehn Jahre<br />
16 www.linux-user.de<br />
01.2014
OpenMandriva LX 2013.0<br />
Heft-DVD<br />
OpenMandriva bietet wie alle seine Vorgänger<br />
über das Kontrollzentrum eine<br />
einfache und bequeme Möglichkeit zur<br />
Installation zusätzlicher Programme aus<br />
unterschiedlichen Repositories. Letztere<br />
gilt es zunächst über das Menü Optionen<br />
| Paketquellen-Manager zu aktiviealtes<br />
IBM-Notebook bootete im Test problemlos<br />
KDE SC 4.11.2 und aktivierte dabei<br />
auf der sehr betagten Radeon-7000-<br />
Grafikkarte sogar 3D-Effekte – ganz<br />
ohne Abstürze oder Hänger. Das schaffen<br />
ansonsten nur noch der Mandriva-<br />
Fork Mageia und Knoppix.<br />
Da uns die auf der alten Hardware<br />
doch sehr gemächliche Arbeitsweise des<br />
Betriebssystems störte, versuchten wir in<br />
einem zweiten Anlauf eine Festplatteninstallation.<br />
OpenMandriva bietet auch<br />
hierbei im Vergleich zum Vorgänger keine<br />
Überraschungen und packt das System<br />
ordentlich auf den Massenspeicher.<br />
Zu bemängeln war jedoch auch bei diesem<br />
Betriebsmodus die außerordentlich<br />
trödelige Arbeitsweise, bei der die komplette<br />
Distribution erst nach fast einer<br />
Stunde Installationszeit betriebsbereit<br />
war. Anschließend startete die Distribution<br />
lokal in einen hell gestalteten, ergonomischen<br />
KDE-Desktop 1 .<br />
Die Software haben die Entwickler<br />
komplett auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Während Mandriva 2011.0 noch<br />
mit einem Kernel der Version 2.6.38.7 ar-<br />
beitete, nutzt OpenMandriva LX 2013.0<br />
den Kernel 3.11.8, der auch neueste<br />
Hardware weitgehend unterstützt. Auf<br />
dem Desktop stehen neben den in KDE<br />
integrierten Programmen auch Firefox<br />
25.0.1, LibreOffice 4.1.3.2, VLC 2.0.7<br />
und Xsane 0.998 bereit.<br />
Neu hinzugekommen sind der ROSA<br />
Media Player in Version 1.6-3 und kleinere<br />
Programme zur Audio-Konfiguration.<br />
Der Bildbearbeitungsbolide Gimp hingegen<br />
fehlt, lässt sich jedoch nachinstallieren.<br />
Bei den Tools zur Verwaltung des<br />
Systems greift OpenMandriva auf das altbewährte<br />
Mandriva-Kontrollzentrum zurück,<br />
das wie der gesamte Desktop optisch<br />
ansprechender gestaltet wurde 2 .<br />
Software-Repositories<br />
OpenMandriva LX 2013.0 (64 Bit)<br />
bootfähig auf DVD<br />
1 Aufgeräumt und frisch wirkt der KDE-Desktop von OpenMandriva LX.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
17
Heft-DVD<br />
OpenMandriva LX 2013.0<br />
2 Bewährtes wie das Kontrollzentrum behält OpenMandriva LX bei.<br />
ren. Dabei zeigt sich, dass OpenMandriva<br />
noch nicht solch umfangreiche Softwaresammlungen<br />
aufweisen kann wie<br />
frühere Mandriva-Versionen oder der<br />
Konkurrent Mageia 3.<br />
Teilweise lassen sich jedoch auch aus<br />
Mageia 3 und sogar aus PCLinuxOS stammende<br />
Pakete über einzelne RPM-Archive<br />
installieren, wobei das System Abhängigkeiten<br />
oft automatisch auflöst. Es<br />
bleibt zu hoffen, dass sich die Anzahl der<br />
Repositories und damit der verfügbaren<br />
Applikationen mit dem Wachsen der<br />
Community künftig deutlich erhöhen.<br />
Der KDE-Desktop<br />
OpenMandriva setzt wie Mageia und das<br />
russische Mandriva-Derivat ROSA Linux<br />
seit jeher auf KDE SC als Standard-Desk-<br />
3 Anzeigefehler<br />
verhindern das Vornehmen<br />
nötiger<br />
Einstellungen.<br />
top. Dadurch können Sie die Oberfläche<br />
sehr gezielt an Ihre Wünsche anpassen.<br />
OpenMandriva nutzt als Standard-Launcher<br />
Kickoff, lässt sich jedoch auch mit<br />
Homerun und Lancelot als An wen dungsstarter<br />
konfigurieren. Die entsprechenden<br />
Pakete homerun und plasma-appletlancelot<br />
finden Sie in den Repositories<br />
zur bequemen Installation. Zusätzlich<br />
lässt sich der SimpleWelcome-Launcher<br />
mithilfe des Pakets rosa-launcher nutzen.<br />
Bei allen vier Launcher-Optionen erscheint<br />
der Desktop mit einer modernen,<br />
leicht zu bedienenden Oberfläche.<br />
Diese bietet anstelle konventioneller<br />
Menüs große Icons auf dem Desktop,<br />
mit deren Hilfe Sie die einzelnen Applikationen<br />
starten. Gibt es mehr installierte<br />
Programme als Anzeigeplätze auf einem<br />
Bildschirm, können Sie seitenweise<br />
blättern. Manche der Launcher fassen<br />
die Applikationen zusätzlich auch in<br />
Gruppen zusammen, um einen besseren<br />
Überblick zu wahren.<br />
Im Vergleich zur klassischen Menüführung<br />
wirkt die Anzeige der Programme<br />
mithilfe von Desktop-Launchern jedoch<br />
insbesondere bei vielen installierten Programmen<br />
schnell sehr unübersichtlich<br />
und unergonomisch.<br />
18 www.linux-user.de<br />
01.2014
Heft-DVD<br />
Im Test<br />
Im produktiven Einsatz beider Varianten<br />
fällt OpenMandriva im Vergleich zum direkten<br />
Konkurrenten Mageia noch deutlich<br />
zurück. Insbesondere verschiedene<br />
Neuheiten in KDE, die nicht mit den bewährten<br />
alten Drak-Tools zur Systemeinrichtung<br />
harmonieren, erfordern einen<br />
erhöhten Konfigurationsaufwand. So hatten<br />
wir unter der 64-Bit-Variante erhebliche<br />
Probleme, eine stabile WLAN-Verbindung<br />
aufzubauen, da das Netzwerkcenter<br />
und das KDE-Tool zur Netzwerkverwaltung<br />
sich gegenseitig beeinflussten.<br />
Die Grundkonfiguration von KDE kann<br />
zudem mehrere Stunden in Anspruch<br />
nehmen, da dessen Einstelloptionen inzwischen<br />
vollkommen unüberschaubar<br />
ausfallen. Besonders negativ fielen jedoch<br />
sowohl in der 32- als auch der<br />
64-Bit-Variante diverse massive Darstellungsfehler<br />
auf, sobald aktuellere Intel-<br />
Grafikkarten zum Einsatz kamen. Zahlreiche<br />
auch aktuelle Intel-GPUs unterstützen<br />
kein OpenGL und müssen daher für<br />
die vielen optischen Gimmicks des KDE-<br />
Desktops das XRender-Backend nutzen.<br />
Hinzu kommt eine extrem fehlerhafte<br />
Umsetzung der Fensterdekorationen und<br />
der Arbeitsflächen-Designs. Viele der in<br />
KDE per Download angebotenen Designs<br />
führen zu inaktiven Links. Bei jenen, die<br />
sich installieren lassen, kommt es immer<br />
wieder vor, dass Checkboxen unsichtbar<br />
bleiben 3 oder sich Fortschrittsbalken<br />
komplett schwarz färben 4 .<br />
Wir testeten daher unterschiedlichste<br />
Darstellungsoptionen, konnten jedoch<br />
insbesondere die fehlenden Checkboxen<br />
nicht korrigieren. Zudem verweigerte<br />
das Betriebssystem nach einigen<br />
Experimenten mit verschiedenen Fensterdesigns<br />
und Dekorationen beim erneuten<br />
Hochfahren den Start des X-Servers<br />
gänzlich, sodass wir gezwungen<br />
waren, diesen von der Kommandozeile<br />
aus manuell mithilfe der Eingabe von<br />
startx zu aktivieren.<br />
Danach hatte KDE unsere Einstellungen<br />
zwar komplett auf den Ursprungszustand<br />
zurückgesetzt, die Checkboxen<br />
blieben jedoch aus den Optionsmenüs<br />
verschwunden, sodass sich die Programme<br />
nicht vernünftig einstellen ließen. Im<br />
Vergleich dazu erweist sich der etwas ältere<br />
KDE-Desktop von Mageia 3 als deutlich<br />
stabiler und weniger fehleranfällig.<br />
Störend fielen zudem bei einigen Programmen<br />
auf der 64-Bit-Variante lange<br />
Ladezeiten auf. So benötigten etwa LibreOffice,<br />
Firefox und Amarok selbst auf<br />
einer aktuellen Intel-Core-i7-Maschine<br />
mit SSD unüblich lange zum Start. Beim<br />
direkten Start per Kommandoeingabe<br />
waren diese Programme dagegen umgehend<br />
einsatzbereit.<br />
Fazit<br />
OpenMandriva LX 2013.0 hinterlässt derzeit<br />
noch einen zweischneidigen Eindruck.<br />
Positiv lässt sich die schon von früheren<br />
Mandriva-Versionen her bekannte<br />
exzellente Hardware-Erkennung hervorheben.<br />
Auch die altbewährten Konfigurationstools<br />
wissen nach wie vor zu gefallen.<br />
Der ressourcenhungrige und fehlerbehaftete<br />
KDE-Desktops allerdings<br />
verleidet insbesondere jenen Anwendern,<br />
die Intel-Grafikkarten betreiben,<br />
jede Freude am System. Auf aktueller<br />
Hardware mit Nvidia- oder AMD/ATI-Grafik<br />
läuft OpenMandriva jedoch bereits<br />
jetzt stabil und zuverlässig. (jlu) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31534<br />
4 Fehlerhaft angezeigte Dialogboxen erschweren die Bedienung.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
19
Schwerpunkt<br />
MediathekView<br />
Freies Fernsehen mit MediathekView<br />
Buntes aus der Anstalt<br />
Mit MediathekView greifen<br />
Sie unkompliziert auf die<br />
Mediatheken der öffentlichrechtlichen<br />
Sender aus<br />
Deutschland und Österreich<br />
zu. Mit dem Programm<br />
sehen Sie die Sendungen<br />
nicht nur an, sondern laden<br />
sie auch herunter.<br />
Karsten Günther<br />
Readme<br />
Die Mediatheken der Fernsehanstalten bieten<br />
die Möglichkeit, Sendungen auch nach<br />
deren Ausstrahlung anzusehen. Mediathek-<br />
View vereinheitlicht die Suche in den verschiedenen<br />
Mediatheken und erlaubt darüber<br />
hinaus das Herunterladen von Beiträgen.<br />
Alle öffentlich-rechtlichen Sender verfügen<br />
über mehr oder weniger übersichtliche<br />
Mediatheken, in denen sie die<br />
Sendungen meistens eine Woche lang<br />
nach Ausstrahlung für die Wiedergabe<br />
über das Internet zugänglich machen.<br />
Die oft umständliche Bedienung und<br />
fehlende Möglichkeiten zum Herunterladen<br />
der Filme konterkarieren diese an<br />
sich guten Absichten. Genau diese Mängel<br />
gleicht das Programm Mediathek-<br />
View û aus.<br />
Vorbereitungen<br />
Die Java-Applikation erfordert die entsprechende<br />
Runtime-Umgebung in der<br />
Version 7. Zum Abspielen der Streams<br />
benötigt die Software darüber hinaus<br />
den VLC-Player, den Sie über den Paketmanager<br />
der verwendeten Distribution<br />
installieren. Um MediathekView zu starten,<br />
enthält dessen ZIP-Archiv das Skript<br />
MediathekView__Linux.sh. Sofern es Ausführrechte<br />
besitzt, startet die Applikation<br />
nach einem Klick darauf.<br />
Möchten Sie MediathekView zusätzliche<br />
Parameter übergeben, dann rufen<br />
Sie es auf der Kommandozeile auf. Mit<br />
‐M startet das Programm mit maximiertem<br />
Hauptfenster, ‐auto aktiviert ein<br />
automatisches Update der Filmlisten,<br />
‐alles lädt die verfügbaren Daten sämtlicher<br />
Sender. Der Parameter ‐noGui<br />
schließlich aktualisiert nur die Listen der<br />
Sendungen, verhindert aber das Öffnen<br />
des Hauptfensters.<br />
Start<br />
Nach dem Start begrüßt Sie die wenig<br />
spektakuläre Oberfläche. Als Erstes lädt<br />
das Programm die Listen mit den Sendungen,<br />
was abhängig von der Internetverbindung<br />
und dem Zeitpunkt des letzten<br />
Aktualisierens etwas dauert.<br />
MediathekView speichert die durchaus<br />
umfangreichen Daten (insgesamt<br />
rund 50 MByte) im Home-Verzeichnis<br />
unter .mediathek3/. Momentan unterstützt<br />
MediathekView die Sender ARD,<br />
ZDF, Arte, 3Sat, SWR, BR, MDR, NDR,<br />
WDR, HR, RBB, ORF und SF.<br />
Nach dem Start beginnen Sie in der<br />
Regel direkt mit der Suche. Dazu tragen<br />
Sie ein Stichwort oder Textteil aus dem<br />
Titel der gesuchten Sendung in das bereits<br />
aktivierte Feld Thema oder Titel ein.<br />
Das führt in vielen Fällen zu einer überschaubaren,<br />
manchmal jedoch einer<br />
sehr großen Menge an Treffern 1 .<br />
Bei Bedarf sortieren Sie die Trefferliste<br />
anhand der Spalten, was die Übersicht<br />
teils deutlich erhöht. Über die Spalte<br />
Dauer identifizieren Sie recht schnell<br />
eine Vielzahl von sehr kurzen Beiträgen<br />
20 www.linux-user.de<br />
01.2014
MediathekView<br />
Schwerpunkt<br />
© Oleksandr Plakhotniuk, 123RF<br />
– oft handelt es sich dabei um <strong>Vorschau</strong>en<br />
für Filme. Um diese herauszufiltern,<br />
bietet es sich an, mit dem Schieberegler<br />
Mindestlänge einen Bereich in der Größe<br />
der erwarteten Länge vorzugeben.<br />
Ein Doppelklick auf einen der angezeigten<br />
Einträge startet den VLC-Player<br />
mit dem jeweiligen Beitrag. Das nach<br />
links zeigende grüne Dreieck macht das<br />
Gleiche, ebenso ein entsprechender Eintrag<br />
im Kontextmenü.<br />
Alternativ bietet die Software die<br />
Möglichkeit, Sendungen herunterzuladen,<br />
was Sie mit dem roten runden<br />
Knopf erledigen. Zu den einzelnen Filmen<br />
zeigt das Programm Informationen<br />
an, die der Sender bereitstellt 2 .<br />
Downloads und Abos<br />
In der Voreinstellung speichert MediathekView<br />
Filme in einem Verzeichnis unterhalb<br />
Ihres Home-Verzeichnisses – je<br />
nach Größe der Mediendatei empfiehlt<br />
sich das nicht immer. Zwar bietet das<br />
Programm die Möglichkeit, einen anderen<br />
Ort manuell vorzugeben, doch erweist<br />
sich der zugehörige Dateidialog<br />
MediathekView 3.3<br />
LU/mediathek/<br />
1 Nutzen Sie bei der Suche häufig verwendete Stichworte, fallen die Listen mit den Ergebnissen schnell unübersichtlich aus.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
21
Schwerpunkt<br />
MediathekView<br />
als recht sperrig. Daher lohnt es sich, in<br />
den Voreinstellungen (Datei | Einstellungen<br />
oder [F4]) diese Angabe vorab anders<br />
zu definieren.<br />
Falls ein Download abbricht oder gar<br />
nicht erst startet, so zeigt Mediathek-<br />
View dies farbig markiert an 3 . Weitergehende<br />
Informationen enthält der Reiter<br />
Meldungen. Normalerweise genügt<br />
es, den Download erneut zu starten. In<br />
einigen Fällen half im Test aber nur, die<br />
Aktion komplett zu löschen und anschließend<br />
erneut anzulegen. Das Löschen<br />
erfolgt wieder über das Kontextmenü<br />
im Reiter Download.<br />
Für das Herunterladen kompletter Serien<br />
mit allen Folgen bietet Mediathek-<br />
View mit den Abos einen zusätzlichen<br />
Service. Damit automatisieren Sie den<br />
Download der Beiträge, die erst später in<br />
der Liste der Filme auftauchen. Abos landen<br />
automatisch in der Liste der zu ladenden<br />
Filme, aber die Applikation startet<br />
diese nicht direkt.<br />
Ein Abo legen Sie auf unterschiedliche<br />
Weisen an: Entweder Sie definieren als<br />
Kriterium den Sender und ein Thema,<br />
oder Sie geben zusätzlich noch einen Titel<br />
an. Alternativ verwandeln Sie einen<br />
Filter in ein Abo. Alle drei Varianten stehen<br />
über das Kontextmenü bereit 4 .<br />
Die Kriterien der Abos setzen sich dabei<br />
aus den in der Liste angezeigten Feldern<br />
zusammen, wobei die Applikation<br />
leere Felder nicht berücksichtigt. Das gilt<br />
insbesondere für die Titel, die innerhalb<br />
einer Serie variieren.<br />
Als Thema fassen Sender mehrere Filme<br />
zusammen, wobei sie aber unterschiedliche<br />
Kriterien anwenden. Bei Arte<br />
sammeln sich alle Filme in einer Gruppe<br />
ARTE+7, die Folgen der Serien erscheinen<br />
zumeist durchnummeriert.<br />
Angelegte Abos erscheinen im gleichnamigen<br />
Reiter, wo Sie die Angaben bei<br />
Bedarf nachträglich anpassen. So wäre<br />
die Bezeichnung „Fernsehserie“ völlig<br />
unzureichend, wenn es mehrere gleichnamige<br />
Abos gibt. Die Bezeichnung<br />
kommt als Name für das Unterverzeichnis<br />
zum Einsatz, indem das Programm<br />
die Folgen speichert. Unter Zielpfad stellen<br />
Sie dies aber separat ein.<br />
Konfiguration<br />
MediathekView erlaubt es, zahlreiche<br />
Details schon vorab zu konfigurieren.<br />
Abbildung 5 zeigt die Optionen für<br />
Abos und Downloads.<br />
Die URLs der Webseiten der Sender<br />
mit den Filmen ändern sich von Zeit zu<br />
Zeit. Daher existiert in der Konfiguration<br />
unter Filmliste laden die Möglichkeit, die<br />
neuen Links einzugeben. Der Export der<br />
Daten unter Filmliste exportieren hilft dabei,<br />
eventuellen Fehlern schnell auf die<br />
Schliche zu kommen.<br />
Eine Blacklist für unerwünschte Sendungen<br />
verwalten Sie im gleichnamigen<br />
Dialog 6 . Diese schwarze Liste speisen<br />
Sie normalerweise direkt aus dem Kon-<br />
2 Zu einigen Sendungen bieten die Fernsehanstalten<br />
detailliertere Informationen an.<br />
4 Abos für Serien erstellen Sie am schnellsten nach Auswahl einer<br />
Folge mit dem Kontextmenü. Ein sich öffnender Dialog gibt dann<br />
die wesentlichen Einstellungen wider.<br />
3 Nicht alle Downloads gelingen<br />
auch unbedingt: MediathekView<br />
versieht fehlgeschlagene Versuche<br />
dann mit einer Warnung.<br />
22 www.linux-user.de<br />
01.2014
MediathekView<br />
Schwerpunkt<br />
5 Viele Aspekte des Programms stellen Sie bei Bedarf vorab in der Konfiguration ein.<br />
textmenü über den Punkt Sender und<br />
Thema in die Blacklist einfügen. Das unterdrückt<br />
die Anzeige entsprechender<br />
Einträge im Hauptfenster.<br />
Sind Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden,<br />
löschen Sie Einträge aus der Blacklist,<br />
um diese Beiträge wieder im Hauptfenster<br />
zu sehen. Dazu finden Sie im<br />
Konfigurationsdialog unter Blacklist eine<br />
Liste mit den einzelnen Einträgen, aus<br />
denen Sie analog zu den Abos Sender<br />
und Themen oder einzelne Beiträge auswählen<br />
und entfernen.<br />
Fazit<br />
MediathekView erweist sich als kleines,<br />
feines und äußerst nützliches Programm,<br />
das Sie nach einer kurzen Eingewöhnung<br />
nicht mehr missen möchten. Eine<br />
deutschsprachige Anleitung hilft bei<br />
Problemen û. (agr/tle) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30901<br />
6 Unerwünschte Beiträge blenden Sie bequem über eine Blacklist aus<br />
der Aufstellung der Sendungen aus.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
23
Schwerpunkt<br />
TV-Browser<br />
Digitales Fernsehprogramm<br />
Es ist angerichtet<br />
© Paolo de Santis , 123RF<br />
Die auf Java basierende Software TV-Browser bietet eine Fülle an Funktionen, mit denen Sie<br />
im Handumdrehen Ihr abendliches Fernsehprogramm zusammenstellen. Thomas Leichtenstern<br />
Readme<br />
Gedruckte Fernsehzeitschriften versprühen<br />
den gleichen Charme wie analoge Datenträger:<br />
Man nutzt sie noch aus Nostalgiegründen,<br />
besser machen es aber längst deren digitale<br />
Abkömmlinge. Einer davon heißt TV-<br />
Browser und lässt bei der Gestaltung des<br />
Fernsehabends kaum Wünsche offen.<br />
Gedruckten Fernsehzeitschriften haften<br />
mehrere immanente Makel an: Zum einen<br />
erfassen sie keine Änderungen im<br />
Programm nach der Drucklegung, zum<br />
anderen stellen sie auch nur für eine begrenzte<br />
Anzahl an Sendern Informationen<br />
bereit. Daneben beschränkt sich der<br />
Informationsgehalt auf das Abgedruckte.<br />
Für Abhilfe sorgen hier elektronische<br />
TV-Zeitschriften wie TV-Browser: Er stellt<br />
auf Wunsch die Programme von mehr als<br />
1000 Fernseh- und 100 Radiosendern in<br />
übersichtlich aufbereiteter Form dar und<br />
reagiert zudem auch prompt auf etwaige<br />
Änderungen. Darüber hinaus bringt die<br />
Software eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen<br />
mit, etwa das Kategorisieren von<br />
Sendungen nach Sparten oder eine Erinnerungsfunktion<br />
für bevorstehende Ausstrahlungen.<br />
Eine API sorgt für die reibungslose<br />
Integration zusätzlicher Plugins<br />
für erweiterte Features.<br />
Installation<br />
Da TV-Browser in der plattformübergreifenden<br />
Sprache Java realisiert wurde, erfordert<br />
er keine Installation im herkömmlichen<br />
Sinne. Auf dem System<br />
muss lediglich eine halbwegs aktuelle<br />
Java-Laufzeitumgebung (ab Java Runtime<br />
Environment 6) vorliegen, wie beispielsweise<br />
das freie OpenJDK. Welche<br />
Version auf dem System installiert ist,<br />
verrät Ihnen der Kommandozeilenaufruf<br />
java ‐version.<br />
24 www.linux-user.de<br />
01.2014
TV-Browser<br />
Schwerpunkt<br />
Neben einem generischen Paket für alle<br />
Distributionen stellt das Projekt die Software<br />
auf seiner Website http:// www.<br />
tvbrowser. org auch in Form von DEBund<br />
RPM-Paketen zum Herunterladen<br />
bereit. Leser der Media-Ausgabe finden<br />
diese Packages auf der Heft-DVD. Unter<br />
OpenSuse beispielsweise erreichen Sie<br />
die Software nach dem Installieren via<br />
Paketmanager im Anwendungsmenü<br />
unter Multimedia | TV.<br />
Beim ersten Start erscheint ein Dialog,<br />
in dem Sie wichtige Konfigurationsparameter<br />
festlegen. Unter anderem können<br />
Sie anhand einer kleinen Auswahl verfügbarer<br />
Plugins festlegen, welche Sie davon<br />
benutzen möchten 1 . Ein Klick auf Selektierte<br />
Plugins herunterladen startet deren<br />
Download und richtet sie danach ein.<br />
Sie sollten sich allerdings genau überlegen,<br />
ob Sie CleverEPG anwählen: Die<br />
Erweiterung, die zusätzliche EPG-Daten<br />
zu den Sendungen bereitstellt, lässt sich<br />
nämlich nur für 20 ausgewählte Sender<br />
kostenlos nutzen. Für andere Sendungen<br />
zeigt die Übersicht dann anstelle<br />
der Sendungsnamen nur noch den Hinweis<br />
an, man solle die kostenpflichtige<br />
Erweiterung erwerben, um sie zu sehen.<br />
Eine Deinstallation des Plugins bietet TV-<br />
Browser darüber hinaus nicht an.<br />
Im folgenden Schritt wählen Sie diejenigen<br />
Sender aus, die in der Übersicht<br />
erscheinen sollen. In der linken Spalte<br />
finden Sie die verfügbaren Angebote, in<br />
der rechten die in der Übersicht dargestellten<br />
2 . Für eine Mehrfachauswahl<br />
von Sendern drücken Sie [Strg], zum Import<br />
den grünen Rechtspfeil zwischen<br />
den beiden Tabellen.<br />
Der Dialog ermöglicht darüber hinaus<br />
das Sortieren der Sender. Wählen Sie dafür<br />
in der rechten Tabelle die gewünschten<br />
Sender aus, und klicken Sie auf die<br />
grünen, nach oben und unten zeigenden<br />
Pfeile – je nachdem, wohin Sie den<br />
Eintrag verschieben möchten.<br />
Möchten Sie einen Sender mit einem<br />
eigenen Logo versehen oder die Zeitzone<br />
korrigieren, so klicken Sie auf den gewünschten<br />
Eintrag und danach auf Sender<br />
bearbeiten. Nach Abschluss der Basiseinstellungen<br />
erscheint ein weiterer Dialog,<br />
in dem Sie den Zeitraum festlegen,<br />
für den das Programm die Sendungsdaten<br />
herunterlädt. Hier stehen als Optionen<br />
von heute und morgen bis zur Maximalspanne<br />
die nächsten 3 Wochen zur<br />
Wahl. Unter Automatisches Update stellen<br />
Sie ein, ob die Software diese Daten nur<br />
beim Programmstart oder regelmäßig aktualisieren<br />
soll. Ein Klick auf Jetzt aktualisieren<br />
lädt die Programmdaten herunter.<br />
Erster Start<br />
Wie der Name schon andeutet, ähnelt<br />
das Erscheinungsbild der Software tat-<br />
TV-Browser 3.3.3<br />
LU/tvbrowser/<br />
sächlich dem eines Webbrowsers 3 .<br />
Das Hauptfenster zeigt die Liste der ausgewählten<br />
Programme. Bereits ausgestrahlte<br />
Sendungen erscheinen ausgegraut,<br />
derzeit laufende blau hinterlegt.<br />
Klicken Sie auf eine davon, erscheint diese<br />
in einem gesonderten Fenster mit einer<br />
Reihe an Zusatzinformationen 4 .<br />
Die Namen der Schauspieler verlinkt die<br />
Software direkt mit Wikipedia, sodass<br />
ein Klick genügt, um nähere Informationen<br />
über diese zu erhalten. Darüber hinaus<br />
bietet diese Ansicht eine ganze Reihe<br />
weiterer Funktionen an.<br />
So genügt ein Klick auf Zu Lieblingssendungen<br />
hinzufügen… um die Sendung in<br />
den eigenen Favoriten zu speichern. Wie<br />
1 Beim initialen Setup bietet Ihnen der TV-Browser die Installation<br />
zusätzlicher Plugins an.<br />
2 Welche Sender Sie später in welcher Reihenfolge in der Übersicht<br />
sehen möchten, legen Sie in diesem Fenster fest.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
25
Schwerpunkt<br />
TV-Browser<br />
bei vielen Funktionen des TV-Browsers<br />
bietet aber auch diese noch um einiges<br />
mehr an. Wählen Sie beispielsweise im<br />
Abfragedialog Ich mag diese Schauspieler,<br />
so erscheinen in einem Ausklappmenü<br />
alle beteiligten Schauspieler. Nach Anwahl<br />
des gewünschten erscheint dieser<br />
in Ihren Lieblingssendungen als Eintrag<br />
5. Diese erreichen Sie durch einen Klick<br />
auf das Herz-Symbol im Hauptfenster.<br />
Hier sehen Sie auch eine Liste der Filme,<br />
in denen der Schauspieler noch mitspielt.<br />
Darüber hinaus benachrichtigt Sie<br />
das Programm künftig, sobald ein Film<br />
mit Ihrem Lieblingsschauspieler beginnt.<br />
Möchten Sie wissen, wann eine Serienfolge<br />
erneut läuft, so genügt ein Klick auf<br />
Wiederholung suchen, um sie im gewählten<br />
Zeitraum anzuzeigen. Klicken Sie in<br />
den Ergebnissen auf Sendungen an andere<br />
Plugins weitergeben, dann erscheint<br />
per Vorgabe als Ziel Erinnerungen. Ein<br />
Klick auf Weitergeben sorgt dafür, dass<br />
die Software Sie jeweils zum Ausstrahlungsbeginn<br />
an die Sendung erinnert.<br />
Navigation<br />
Die Spalte rechts neben dem Fernsehprogramm<br />
dient als Navigationshilfe.<br />
Ganz oben stehen vier Zeitangaben,<br />
beim Klick darauf springt das Programm<br />
zur entsprechenden Sendezeit. Klicken<br />
Sie hingegen mit der rechten Maustaste<br />
auf einen der Buttons, erscheint das Flyout<br />
Zeitknöpfe konfigurieren…. Der Editor<br />
erlaubt Ihnen nicht nur, die angezeigten<br />
Zeiten zu ändern, sondern auch neue<br />
Schalter hinzuzufügen.<br />
Darunter befindet sich der Kalender,<br />
mit dem Sie den Tag anwählen, für den<br />
Sie das Programm sehen möchten. Ganz<br />
unten finden Sie die Senderliste, die<br />
beim Klick auf das gewünschte Icon den<br />
entsprechenden Eintrag im Hauptfenster<br />
anzeigt.<br />
Zusätzliche Features<br />
Oberhalb der Programmliste befinden<br />
sich vier Tabs. In der Baumansicht sehen<br />
Sie, übersichtlich nach Datum sortiert,<br />
alle zur Erinnerung vorgemerkten Sendungen<br />
und alle Lieblingssendungen.<br />
Der Reiter Erinnerungen rechts daneben<br />
erfüllt einen ähnlichen Zweck, zeigt<br />
aber alle zur Erinnerung vorgemerkten<br />
Filme in einer Liste mit ausführlicherer<br />
Beschreibung an. Klicken Sie auf Erinnern,<br />
wenn die Sendung anfängt rechts<br />
neben den Einträgen, öffnet sich ein<br />
Ausklappmenü, aus dem Sie den Voroder<br />
Nachlauf einer Erinnerung festlegen<br />
6 . Der Reiter Lieblingssendungen<br />
fasst alle als Favoriten markierten Sendungen<br />
und Schauspieler zusammen.<br />
Um einen oder mehrere dieser Tabs<br />
auszublenden, klicken Sie mit der rechten<br />
Maustaste auf einen davon und wählen<br />
aus dem Kontextmenü Tabs anpassen….<br />
Daraufhin erscheint ein Einstellungsdialog,<br />
in dem Sie die gewünschten<br />
Reiter an- oder abwählen. Daneben legen<br />
Sie hier auch deren Reihenfolge fest.<br />
In der Werkzeugleiste oberhalb der<br />
Reiter befinden sich Schnellstarter für<br />
eine ganze Reihe verschiedener Funktionen.<br />
Möchten Sie diese nach Ihrem Geschmack<br />
gestalten, klicken Sie mit der<br />
rechten Maustaste darauf und wählen<br />
aus dem Kontextmenü Anpassen…. Wie<br />
von Webbrowsern bekannt, öffnet sich<br />
ein Fenster, aus dem Sie via Drag & Drop<br />
die gewünschten Icons in der Werkzeugleiste<br />
platzieren.<br />
Ein Mausklick auf den grünen Knopf<br />
am rechten Rand bewirkt, dass die Software<br />
die TV-Daten aktualisiert. Das Dateimanager-Symbol<br />
rechts daneben öffnet<br />
links eine Seitenleiste mit den Lieb-<br />
3 Eine gewisse Ähnlichkeit zur Oberfläche von Webbrowsern kann MediathekView nicht verleugnen.<br />
26<br />
www.linux-user.de<br />
01.2014
TV-Browser<br />
Schwerpunkt<br />
4 Der Informationsdialog bietet weitaus mehr als Details zur gewählten<br />
Sendung als die Programmübersicht.<br />
5 Die Favoriten-Verwaltung umfasst gerne gesehene Sendungen<br />
und erlaubt auch, Schauspieler oder Regisseure hinzuzufügen.<br />
lingssendungen und Erinnerungen. Sie<br />
enthalten dieselben Informationen wie<br />
in der zuvor erwähnten Baumansicht.<br />
Als sehr nützlich erweist sich die Suchfunktion,<br />
die Sie mit einem Klick auf das<br />
Fernglas-Symbol starten. Sie erlaubt, auf<br />
vielfältige Weise nicht nur über die Titel<br />
nach passenden Sendungen zu suchen,<br />
sondern auch in Beschreibungstexten<br />
und der Liste der Mitwirkenden 7 .<br />
Einstellungen<br />
Einer der größten Vorteile des Programms<br />
stellt gleichzeitig auch dessen<br />
größten Nachteil dar: TV-Browser bietet<br />
eine derartige Vielfalt an Konfigurationsmöglichkeiten,<br />
dass diese trotz ordentlicher<br />
Sortierung schon alleine durch die<br />
Fülle verwirren. Die Grundeinstellungen<br />
der Software erreichen Sie im Menü un-<br />
6 Die Erinnerungsfunktion macht<br />
Sie auf bevorstehende Sendungen<br />
aufmerksam.<br />
7 Die umfangreiche Suchfunktion<br />
findet im Freitextmodus auch<br />
Namen von Schauspielern oder andere<br />
in den Beschreibungen hinterlegte<br />
Schlagwörter.<br />
8 Fluch und Segen<br />
zugleich: Die umfangreichen<br />
Konfigurationsmöglichkeiten<br />
des TV-Browsers.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
27
Schwerpunkt<br />
TV-Browser<br />
ter Extras | Einstellungen oder über einen<br />
Klick auf das Werkzeug-Symbol in der<br />
Icon-Leiste. Im Abschnitt Allgemeine Einstellungen<br />
finden Sie unter anderem die<br />
Senderliste. In Kontextmenü stellen Sie<br />
ein, was bei einem Rechtsklick auf eine<br />
Sendung im Kontextmenü erscheint.<br />
Unter Maustasten legen Sie fest, wie sich<br />
das Programm bei Mausklicks mit verschiedenen<br />
Tasten verhält 8 .<br />
Der Menüpunkt Grafische Einstellungen<br />
ermöglicht, das Look & Feel sowohl der<br />
Senderlisten als auch des Programmfensters<br />
als solches zu verändern. So legen<br />
Sie beispielsweise unter Sendungsanzeige<br />
fest, welche Zusatzinformationen zu<br />
den einzelnen Sendungen erscheinen.<br />
Zur Auswahl stehen neben Dutzenden<br />
Icons (etwa für Genre oder Format) rund<br />
50 Schalter, mit denen Sie Zusatzinformationen<br />
wie Originaltitel, Mindestalter<br />
oder Musik ein- und ausblenden.<br />
Via Plugins gelangen Sie zur Verwaltung<br />
der Erweiterungen. Dort stellen Sie<br />
die Parameter bereits installierter Plugins<br />
ein und ziehen auch neue nach.<br />
Erweiterungen<br />
Dazu klicken Sie auf den Schalter Aktualisiere/installiere<br />
Plugins. Ähnlich wie beim<br />
ersten Setup erscheint nun eine Liste<br />
derzeit verfügbarer Erweiterungen, die<br />
allerdings sehr viel umfangreicher ausfällt.<br />
Einige der Plugins dienen dazu,<br />
Hard- und Software anzusteuern, etwa<br />
zum Aufnehmen von Filmen. Allerdings<br />
beziehen sich die meisten davon auf<br />
Windows-Software.<br />
Andere Erweiterungen bauen den<br />
Informationsgehalt des Fernsehprogramms<br />
aus. So fügt das Plugin IMDb-<br />
Bewertungen jeder Sendung das IMDb-<br />
Ranking hinzu, das in der Detailansicht<br />
links unten erscheint. Ein Klick auf Details<br />
zur IMDb-Bewertung öffnet ein kleines<br />
Fenster, das die Stimmverteilung anzeigt.<br />
Daneben erstellt das Plugin in der<br />
Baumansicht eine zusätzliche Rubrik, in<br />
der es die Filme gemäß deren Rankings<br />
einordnet 9 .<br />
In eine ähnliche Kerbe schlägt Filmpreise,<br />
das die Sendungen mit Informationen<br />
über gewonnene Preise ausstattet.<br />
Auch diese Erweiterung generiert einen<br />
Eintrag in der Baumansicht, in der es alle<br />
Filme nach Sendedatum sortiert, die einen<br />
Filmpreis gewonnen haben oder zumindest<br />
dafür nominiert waren.<br />
Für mehr Übersicht sorgt Genre, das<br />
die Sendungen in eine entsprechende<br />
Liste in der Baumansicht eingliedert.<br />
Nutzer, die einen Zattoo-Account besitzen,<br />
wechseln bei Bedarf mithilfe der Erweiterung<br />
Zattoo zu laufenden Sendungen<br />
in das Streaming-Portal.<br />
Fazit<br />
9 Sehr praktisch: Die Erweiterung IMDb zeigt alle geplanten Sendungen<br />
nach Ranking sortiert an.<br />
Die Entwickler von TV-Browser haben<br />
jede nur irgendwie denkbare Funktion<br />
in ihre digitale Fernsehzeitschrift gepackt.<br />
Das macht die Software zwar auf<br />
der einen Seite unglaublich vielseitig<br />
und flexibel, geht aber andererseits oft<br />
zulasten der Übersichtlichkeit.<br />
Abgesehen davon leistet TV-Browser<br />
aber ganze Arbeit und schlägt im Informationsgehalt<br />
jede analoge Fernsehzeitschrift<br />
um Längen. Nicht zuletzt die Vielzahl<br />
an Erweiterungen erleichtert die<br />
Suche nach der passenden Sendung ungemein.<br />
Technische Probleme traten<br />
während des gesamten Tests überhaupt<br />
nicht auf. (tle) n<br />
28<br />
www.linux-user.de<br />
01.2014
Schwerpunkt<br />
DVB unter Linux<br />
Digitales Fernsehen unter Linux<br />
TV digital<br />
Wer am heimischen PC oder Laptop TV-Sendungen sehen will, der kommt kaum mehr am<br />
Standard DVB vorbei. Wir zeigen Ihnen, was Sie dabei beachten müssen. Ferdinand Thommes<br />
© KrishnaKumar Sivaraman, 123RF<br />
Readme<br />
Der DVB-Standard begleitet uns seit rund<br />
zehn Jahren. Der Artikel wirft einen Blick<br />
auf den Stand der Technik bei der benötigten<br />
Hard- und Software und klärt, wie<br />
aufwendig es ist, unter Linux vom gerade<br />
ausgepackten USB-Stick bis zum ersten<br />
Fernsehbild zu gelangen.<br />
Digital Video Broadcast, kurz DVB, stellt den derzeitigen<br />
Standard für digitale Fernseh- und Rundfunkübertragungen<br />
in Europa dar. Was beim TV-Gerät über einen eingebauten<br />
Digitalempfänger oder eine separate Set-Top-Box funktioniert,<br />
rüsten Sie am Rechner über einen USB-Stick oder<br />
eine Einsteckkarte nach. Anders als Set-Top-Boxen sorgen<br />
USB-Sticks oder Steckkarten meist nur für den Empfang des<br />
Signals, der Rechner übernimmt die Aufgabe der Dekodierung<br />
und Darstellung. Eine Ausnahme bilden hier die sogenannten<br />
Full-Featured-Karten, doch dazu später mehr.<br />
30 www.linux-user.de<br />
01.2014
DVB unter Linux<br />
Schwerpunkt<br />
1 Die Ausgabe von lsmod zeigt an, ob Ihr System das Modul geladen hat.<br />
DVB bietet in Europa mehrere Übertragungswege,<br />
die sich hauptsächlich<br />
durch die verwendete Art der Modulation<br />
unterscheiden. Die drei am häufigsten<br />
anzutreffenden Varianten sind DVB-T<br />
(„Terrestrial“), DVB-S („Satellite“) sowie<br />
DVB-C („Cable“).<br />
Die Übertragungstechnik<br />
Der in den 90er-Jahren entwickelte<br />
Standard erfährt mittlerweile eine Überarbeitung,<br />
die sich durch den Namenszusatz<br />
„2“ wie in DVB-T2 ausdrückt. Der<br />
Nachfolgestandard zeichnet sich durch<br />
das Verwenden verbesserter Kodierungs-,<br />
Modulations- und Fehlerkorrekturverfahren<br />
aus, was die Datenrate um<br />
bis zu 30 Prozent steigert. Bei der Datenkompression<br />
setzt der neue Standard<br />
zum Beispiel auf H.264 mit MPEG-4 anstatt<br />
auf MPEG-2.<br />
Es gibt bereits mehrere Transponder<br />
auf verschiedenen Satelliten, die im<br />
DVB-S2-Modus senden, DVB-C2 läuft seit<br />
Mitte des Jahres in Berlin im Modellversuch.<br />
Die Einführung von DVB-T2 dauert<br />
noch etwas, ARD und ZDF wollen erst ab<br />
dem Jahr 2017 darauf umsteigen.<br />
Ein weiterer Standard, der zukünftig<br />
sicher eine breitere Bekanntheit erlangen<br />
wird, ist DVB-H. Er eignet sich für<br />
das asynchrone terrestrische Übertragen<br />
auf mobile Endgeräte wie Smartphones<br />
und Tablets. Das H im Namen steht hier<br />
für Handhelds.<br />
Der neue Standard bedient sich bereits<br />
jetzt moderner Bilddaten-Reduktion<br />
mittels H.264. Für die Zukunft sind<br />
bereits weitere Entwicklungen standardisiert:<br />
So sollen zukünftig DVB-RCC<br />
(„Return Channel for Cable“) und DVB-<br />
RCS („Return Channel for Satellite“) mit<br />
Übertragungsgeschwindigkeiten von bis<br />
zu 50 Mbit/s empfangen und über einen<br />
Rückkanal mit bis zu 2 Mbit/s verfügen.<br />
Die richtige Hardware<br />
Um Fernsehen oder Rundfunk per DVB<br />
am Computer abzuspielen, benötigen<br />
Sie ein Gerät, das mindestens den Empfang<br />
des Signals übernimmt. Dabei kann<br />
es sich entweder um einen USB-Stick<br />
oder um eine PCI(e)-Karte handeln.<br />
Nach wie vor funktionieren zwar viele,<br />
aber bei Weitem nicht alle im Handel angebotenen<br />
DVD-Geräte unter Linux. Suchen<br />
Sie eine Lösung, die ohne vorheriges<br />
Kompilieren der Treiber auskommt,<br />
sollten Sie daher ein wenig recherchieren.<br />
Dabei gilt es, darauf zu achten, dass<br />
die Quelle der Informationen regelmäßi-<br />
2 Das multimediale Universalgenie Kaffeine bietet Ihnen unter KDE die Möglichkeit,<br />
TV-Sendungen anzusehen.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
31
Schwerpunkt<br />
DVB unter Linux<br />
ge Pflege erfährt: Hardware-Hersteller<br />
tauschen oft Gerätekomponenten gegen<br />
günstigere Alternativen aus, was sich nur<br />
in geänderten Revisionsnummern auf<br />
der Verpackung ausdrückt, die Ihnen im<br />
Laden wenig helfen. Auch taucht auf<br />
dem Karton der Begriff Linux nur in den<br />
allerwenigsten Fällen auf. Fachpersonal,<br />
das über das freie Betriebssystem Bescheid<br />
weiß, ist noch seltener zu finden.<br />
Hersteller, die ihre Hardware auch unter<br />
Linux testen und passende Treiber<br />
direkt mitliefern, stellen generell die<br />
Ausnahme dar – im Fall von DVB fand<br />
sich bei unserer Recherche nur ein einziger:<br />
Wer bereit ist, einen Multi-Standard-<br />
DVB-Stick aus dem oberen Preissegment<br />
zu erwerben, erhält bei der Firma Sundtek<br />
û unter Linux getestete DVB-Sticks<br />
samt Firmware auf CD.<br />
Für die mit den DVB-T-Sticks mitgelieferten<br />
Antennen gilt generell, dass sie<br />
zwar zum mobilen Empfang am Notebook<br />
ausreichen, für stationären TV-Genuss<br />
zu Hause eignet sich eine verstärkte<br />
Hausantenne jedoch besser.<br />
Hardware-Erkennung<br />
Grundlage der Erkennung von DVB-<br />
Hardware ist der in modernen Kerneln<br />
bereits seit Langem integrierte DVB-<br />
Stack des Linux-TV-Projekts. Dieses Projekt<br />
stellt auch umfangreiche und ausreichend<br />
aktuelle Informationen bereit, die<br />
bei der Auswahl der Hardware helfen.<br />
Das Wiki des Projekts listet DVB-Geräte<br />
mitsamt der verwendeten Chipsätze und<br />
Spezifikationen auf û.<br />
Wichtig ist hier, dass die Treiber möglichst<br />
bereits im Kernel vorhanden sind.<br />
Steht in dieser Sparte ein rotes X, müssen<br />
Sie den Treiber selbst kompilieren. In<br />
den meisten Fällen genügt es aber, nur<br />
ein Firmware-Paket aus dem Internet<br />
herunterzuladen und in das Verzeichnis<br />
/ lib/firmware zu kopieren.<br />
Das englischsprachige Wiki erläutert<br />
auch viele Standards und führt Geräte<br />
auf, die mit Linux bislang noch nicht<br />
funktionieren û. Über die Liste mit den<br />
Chipsatz-Herstellern û finden Sie solche,<br />
die einen eventuell bevorzugten<br />
Chipsatz verwenden.<br />
DVB-Sticks kommen meist zum Einsatz,<br />
wenn Sie am PC oder auf dem<br />
Notebook fernsehen oder das Programm<br />
aufzeichnen möchten. Die im<br />
Handel ebenfalls erhältlichen PCI(e)-Karten<br />
bieten sich für den Einsatz in dedizierten<br />
Multi media-Rechnern an, zu deren<br />
Schwerpunkten das Aufnehmen,<br />
Wiedergeben und Bearbeiten von TV-<br />
Sendungen gehört.<br />
Hier kommen zuweilen mehrere Karten<br />
zum Einsatz, die dann das gleichzeitige<br />
Aufnehmen oder Wiedergeben von<br />
Sendern von verschiedenen Bouquet-<br />
Anbietern handhaben. Eine Sonderform<br />
stellen die oben bereits erwähnten Full-<br />
Featured-Karten dar. Sie erledigen das<br />
Dekodieren mittels eines Chips auf der<br />
Karte, womit sie die CPU beziehungsweise<br />
GPU des Rechners entlasten.<br />
Firmware integrieren<br />
3 Die Kanalsuche des Mediaplayers Kaffeine hilft Ihnen, die einzelnen<br />
TV-Sender zu finden und zu sortieren.<br />
Nach dem Kauf des USB-Sticks Ihrer<br />
Wahl gilt es, vor dem Betrieb ein paar<br />
kleine Vorarbeiten zu treffen, die den<br />
Prozess vereinfachen. Die im Folgenden<br />
gezeigten Befehle und deren Ausgaben<br />
beziehen sich zwar auf einen Cinergy T<br />
Stick RC von Terratec, sehen aber bei anderen<br />
Sticks prinzipiell ähnlich aus.<br />
32 www.linux-user.de<br />
01.2014
DVB unter Linux<br />
Schwerpunkt<br />
Nach dem Anstecken des Sticks hilft der<br />
Befehl dmesg | grep ‐i dvb, herauszufinden,<br />
ob der Rechner die neue Hardware<br />
erkennt. Am Ende der Ausgabe<br />
steht dann etwas wie DVB: registering<br />
new adapter (Terratec Cinergy T Stick RC)<br />
oder usb 3-1.1: DVB: registering adapter 0<br />
frontend 0 (Afatech AF9015). Im letzteren<br />
Fall ist die Firmware bereits enthalten.<br />
Taucht kein Hinweis bezüglich der<br />
Firmware auf (Afatech AF9015), so gilt es,<br />
diese noch zu besorgen. Hier hilft ein<br />
weiterer Befehl, herauszufinden, wie Sie<br />
die benötigte Firmware identifizieren und<br />
integrieren. Ausgehend vom genannten<br />
Beispiel lautet die Eingabe lsusb | grep<br />
‐i terratec, bei einer PCI-Karte hieße<br />
die Entsprechung lspci ‐nn. Als Resultat<br />
erhalten Sie eine Zeile wie:<br />
Bus 003 Device 010: ID 0ccd:0097 U<br />
Terratec Electronic GmbH Cinergy U<br />
T RC MKII<br />
4 Mit der Aufnahmeplanung von VDR laden Sie die gewünschten Sendungen bei deren<br />
Ausstrahlung auf den PC.<br />
Hieran interessiert insbesondere der Teil,<br />
der hilft, das Gerät eindeutig zu identifizieren,<br />
nämlich die Hersteller- und Geräte-Identifikationsnummer.<br />
Im obigen Beispiel<br />
lautet sie 0ccd:0097. Wenn Sie nun<br />
im Web nach dieser ID in Zusammenhang<br />
mit der verwendeten Distribution suchen,<br />
erscheinen meist zahlreiche Treffer.<br />
So führt, um in unserem Beispiel zu<br />
bleiben, die Suche nach „0ccd:0097 debian“<br />
bereits im dritten Treffer zur Lösung<br />
in Form einer Anleitung, wie man<br />
die Firmware herunterlädt und integriert<br />
û. Nachdem die Firmware an Ort<br />
und Stelle ist, starten Sie den Rechner<br />
neu, um die Firmware zu laden. Versierte<br />
Anwender erreichen das auch mittels<br />
modprobe.<br />
In beiden Fällen sollte hinterher der<br />
Befehl lsmod | grep af anzeigen, dass<br />
die Firmware geladen wurde 1 . Damit<br />
steht die Hardware prinzipiell zum Einsatz<br />
bereit. Sollten wider Erwarten Probleme<br />
auftreten, so helfen die Support-<br />
Kanäle der verwendeten Distribution<br />
meist beim Klären des Sachverhalts.<br />
Sinnvollerweise sollten sie dabei gleich<br />
die Ausgaben von dmesg und lsusb an<br />
Ihre Frage anhängen oder zum Vorzeigen<br />
im IRC bereithalten.<br />
Vorhang auf<br />
Es gibt im Linux-Umfeld eine ganze Reihe<br />
an Programmen, um mit DVB-Hardware<br />
TV-Sendungen zu empfangen, aufzuzeichnen<br />
und zu verarbeiten. Um zunächst<br />
die Funktionalität eines DVB-Geräts<br />
zu testen, bietet sich im Umfeld von<br />
KDE das Programm Kaffeine û an.<br />
Der Startbildschirm der Software enthält<br />
unter anderem den Reiter Digitales<br />
Fernsehen 2 . Ein Klick darauf führt zu<br />
einer Maske, in der Sie nach Sendern<br />
scannen 3 . Ähnlich verhält es sich bei<br />
dem GTK-basierten Programm Me-<br />
TV û. Es bietet beim ersten Start einen<br />
Sendersuchlauf an.<br />
Die Königskrone der DVB-Software<br />
trägt unangefochten der seit über zehn<br />
Jahren von Klaus Schmiedinger entwickelte<br />
„Video Disk Recorder“ VDR û. Mit<br />
dieser Software lässt sich ein PC zum<br />
Multimedia-Center samt digitalem Videorekorder<br />
mit unzähligen Funktionen aufrüsten.<br />
Wiedergabe, Aufzeichnung 4 ,<br />
Schnitt und Konvertieren von TV-Programmen<br />
mit anschließendem Brennen<br />
auf DVD sind nur einige der vielen Funktionen<br />
von VDR, die Sie durch eine große<br />
Zahl an Plugins û bei Bedarf erweitern.<br />
TIPP<br />
Beachten Sie, dass ein DVB-Gerät stets nur<br />
eine Quelle bedient. Möchten Sie verschiedene<br />
Programme ausprobieren, dann vergessen<br />
Sie nicht, das jeweils letzte wieder<br />
zu schließen, da anderenfalls das folgende<br />
keine Daten empfängt. Betreiben Sie VDR,<br />
dann ist es nötig, diesen zusätzlich mit<br />
/ etc/init.d/vdr stop zu beenden. Auf<br />
Systemen mit Systemd lautet der entsprechende<br />
Befehl systemctl stop vdr.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
33
Schwerpunkt<br />
DVB unter Linux<br />
5 Der EPG informiert Sie auch unter VDR über die aktuellen Sendungen.<br />
EPG: Electronic Program Guide. Als elektronischen<br />
Programmführer bezeichnet man<br />
die heute in der Regel als Zusatzangebot<br />
von den Sendern ausgestrahlten und<br />
kostenlos zu empfangenden Informationen<br />
über das Sendeprogramm. Die Übersicht<br />
beinhaltet mindestens den Titel, die Uhrzeit<br />
und die Dauer jeder Sendung, oft auch<br />
kurze Beschreibungen des Inhalts.<br />
Der Autor<br />
Ferdinand Thommes lebt und arbeitet als<br />
Linux-Entwickler, freier Autor und Stadtführer<br />
in Berlin.<br />
So rüsten Sie etwa einen erweiterten<br />
EPG 5 ebenso nach wie das automatische<br />
Markieren und Entfernen von Werbung<br />
oder das automatische Anlegen<br />
von Timern zur Aufnahme von Sendungen.<br />
Zudem ist VDR netzwerkfähig, sodass<br />
nicht jeder Rechner im lokalen Netz<br />
ein DVB-Gerät benötigt, um das TV-Signal<br />
zu empfangen.<br />
VDR unterstützt außerdem Full-Featured-Karten<br />
mit allen Funktionen sowie<br />
das Mischen von DVB-T/S/C-Karten. Daneben<br />
erlaubt es auch das Fernbedienen<br />
und Programmieren sowie das Verwalten<br />
per Webbrowser über HTTP-Server<br />
im lokalen Netz oder Internet. Hinter<br />
dem Projekt steht eine sehr aktive Community,<br />
die im Laufe der Zeit im VDR-<br />
Portal û ein riesiges Arsenal an Informationen<br />
zusammengetragen hat. Sie bietet<br />
bei Problemen kompetente Unterstützung<br />
für alle möglichen Plattformen,<br />
inklusive des Raspberry Pi.<br />
Fazit<br />
Seit den Anfängen von DVB vor etwa<br />
zehn Jahren hat sich einiges getan. Die<br />
anfänglichen Artefakte und andere Bildstörungen<br />
gehören weitgehend der Vergangenheit<br />
an. Auch die im Handel angebotene<br />
Hardware funktioniert nach<br />
dem Einspielen der benötigten Firmware<br />
auch unter Linux meist anstandslos.<br />
Das Angebot reicht von No-Name-<br />
Importen für zehn Euro bei Ebay bis zu<br />
Kombi-Geräten namhafter Hersteller wie<br />
Hauppauge, Avermedia, Terratec oder<br />
Pinnacle, die mehrere Standards auf einem<br />
USB-Stick unterstützen und bis zu<br />
100 Euro kosten.<br />
Softwareseitig bleibt VDR der Platzhirsch,<br />
auch wenn die Fülle an Funktionen<br />
etwas mehr Einarbeitung erfordert<br />
als beispielsweise bei Kaffeine oder Me-<br />
TV. Diese beherrschen die Wiedergabe<br />
und Aufnahme, daneben zeigen sie auf<br />
Wunsch die EPG-Zusatzinformationen<br />
an. Auch VLC û ist in der Lage, DVB-Programme<br />
abzuspielen und an beliebig<br />
viele Rechner zu streamen.<br />
Das Aufnehmen aus verschiedenen<br />
Quellen gleichzeitig mit mehreren Full-<br />
Featured-Karten inklusive automatischem<br />
Schnitt der Werbepausen und<br />
Umwandlung in fast beliebige Formate<br />
bleibt allerdings VDR vorbehalten. (tle) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/31492<br />
34 www.linux-user.de<br />
01.2014
Schwerpunkt<br />
Webradio in der Shell<br />
© Mmagellan, sxc.hu<br />
Mit Ffplay Streams aus dem Web abspielen<br />
Westentaschen-Radio<br />
Mit wenigen Zeilen Shell-<br />
Code bauen Sie einen flexiblen,<br />
leicht anpassbaren<br />
Stream-Player zusammen.<br />
Goran Mladenovic<br />
Readme<br />
Wer auf der Kommandozeile arbeitet, der<br />
braucht einen schlanken Player für Radiosender<br />
im Web. Mit etwas Know-how erstellen<br />
Sie in wenigen Zeilen ein flexibles Skript,<br />
das Sie bei Bedarf kinderleicht erweitern<br />
oder an individuelle Vorlieben anpassen.<br />
Auch ohne ressourcenfressende Multimedia-Anwendung<br />
kann man eben mal<br />
ein bisschen Internetradio hören: Es gibt<br />
unter Linux einige Konsolenprogramme,<br />
die Streams von Radiosendern abspielen.<br />
Ein einfaches Shell-Skript als Wrapper<br />
genügt, um Internet-Radiosender<br />
komfortabel zu verwalten oder Streams<br />
abzuspeichern und erneut abzuspielen.<br />
Den Kern eines solchen Skripts bildet<br />
ein Modul aus der Ffmpeg-Suite (http://<br />
www. ffmpeg. org), zu der neben Ffmpeg,<br />
Ffprobe und Ffserver auch Ffplay gehört.<br />
Das folgende Kommando genügt bereits,<br />
um den Radiosender „Rock Antenne“<br />
abzuspielen:<br />
$ ffplay http://mp3.webradio.rockU<br />
antenne.de:80<br />
Mit etwas Geschick basteln Sie um dieses<br />
Programm herum einen eigenen,<br />
schlanken Radioempfänger.<br />
URLs sammeln<br />
Bei der Suche nach einer guten Adresse<br />
im Internet, die so ziemlich alle Radiosender<br />
vorhält, landen Sie früher oder<br />
später bei Liveradio (http:// www. live<br />
radio. de). Dort finden Sie Hunderte von<br />
Radiosendern, in verschiedene Sparten<br />
von Rock bis Klassik untergliedert.<br />
Wie oben schon gezeigt, reicht es aus,<br />
dem Programm Ffplay eine URL als Parameter<br />
zu übergeben, unter der es den<br />
Stream eines Senders abruft. Um an<br />
diese URLs zu kommen, müssen Sie die<br />
PLS-Dateien, die eigentlich für den externen<br />
Player gedacht sind, mit einem<br />
Editor öffnen. Listing 1 zeigt den Aufbau<br />
einer solchen Datei.<br />
Der Inhalt der eckigen Klammern in<br />
der ersten Zeile verdeutlicht schon deren<br />
Zweck: Es handelt sich im Prinzip um<br />
eine Playlist. Der Title1 gibt den Namen<br />
für die Anzeige des Senders vor, hinter<br />
File1 finden Sie die URL zum Stream. Da<br />
es sich bei den Streams um einen kontinuierlichen<br />
Strom handelt, erfolgt unter<br />
Length1 die Angabe ‐1, damit der Player<br />
den Stream fortlaufend abspielt. Die anderen<br />
Einträge fallen weitgehend selbsterklärend<br />
aus. Manchmal kommt es vor,<br />
dass die PLS-Datei zwei Streams angibt,<br />
von denen Sie einen auswählen können.<br />
36 www.linux-user.de<br />
01.2014
Schwerpunkt<br />
Webradio in der Shell<br />
Listing 1<br />
[playlist]<br />
Title1=Jazzloft<br />
File1=http://stream.laut.fm:80/<br />
jazzloft<br />
Length1=‐1<br />
NumberOfEntries=1<br />
Version=2<br />
Listing 2<br />
01 #!/bin/bash<br />
02 declare ‐A SENDER<br />
Listing 3<br />
Selbst gemacht<br />
Für ein kleines Webradio brauchen Sie<br />
nun ein Skript, das diese URLs mit einem<br />
Namen verbindet, der sich für eine Auswahl<br />
eignet. Das geschieht über ein assoziatives<br />
Array in der Bash. Sie legen es mit<br />
der Anweisung declare an, wobei Sie in<br />
diesem Fall die Option ‐A verwenden.<br />
Die gesammelten URLs landen nun in<br />
diesem Array. In Listing 2 belegen diese<br />
die Zeilen 3 bis 7, wobei jeweils der Anzeigename<br />
als Schlüssel dient. Damit liegen<br />
alle Angaben an einer Stelle, und Sie<br />
brauchen später den eigentlichen Code<br />
des Skripts nicht mehr zu ändern, wenn<br />
neue Sender hinzukommen.<br />
In der Zeile 9 bewirkt ein einfaches<br />
clear das Löschen des Terminals, bevor<br />
Sie in der Zeile 10 mit einem Echo-Befehl<br />
die Ausgabe des Programms beginnen.<br />
In Zeile 12 startet eine Select-Anweisung,<br />
die mithilfe der Schlüssel des oben<br />
definierten Arrays ein Menü gestaltet.<br />
Dabei gibt es mehrere Dinge zu beachten.<br />
Das Ausrufezeichen vor dem Namen<br />
der Array-Variablen sorgt dafür, dass die<br />
03 SENDER["Hellweg Radio"]="http://87.118.64.215:8000/"<br />
04 SENDER["Rock Antenne"]="http://mp3.webradio.rockantenne.de:80"<br />
05 SENDER["Bayern 3"]="http://gffstream.ic.llnwd.net/stream/gffstream_<br />
w12b"<br />
06 SENDER["Radio Berlin"]="http://rbb.ic.llnwd.net/stream/rbb_<br />
radioberlin_mp3_m_b"<br />
07 SENDER["Musicalradio"]="http://mp3.musicalradio.de/musicalradio.mp3"<br />
08 <br />
09 clear<br />
10 echo "Radiosender auswählen:"<br />
11 <br />
12 select ENTRY in "${!SENDER[@]}"; do<br />
13 TITLE="${ENTRY}"<br />
14 URL=${SENDER[${ENTRY}]}<br />
15 ffplay ‐x 300 ‐y 100 ‐window_title "${TITLE}" ${URL} &>/dev/null<br />
16 done<br />
$ ffmpeg ‐i http://87.118.64.215:8000/ ‐acodec copy $(date<br />
+"%Y‐%m‐%d_%H%M%S").mp3<br />
Shell die Schlüssel ausgibt. Mit dem Subskript<br />
@ erhalten Sie diese jeweils mit Anführungszeichen<br />
umschlossen. Damit interpretiert<br />
die Select-Anweisung die<br />
Leerzeichen in den Namen korrekt.<br />
Auf die Do-Anweisung folgt der Teil, in<br />
dem die beiden Variablen URL und TITLE<br />
die richtigen Werte durch Zuweisung erhalten.<br />
Anschließend spielt Ffplay den<br />
Sender ab, die zusätzlichen Optionen regeln<br />
Breite, Höhe und Titel des Ausgabefensters.<br />
Der Befehl &>/dev/null am<br />
Ende bewirkt, dass die Meldungen des<br />
Programms nicht im Terminal erscheinen.<br />
Bei manchen Sendern dauert es einige<br />
Sekunden, bis Ffplay den Stream erfasst.<br />
Dann erst erscheint das Ausgabefenster,<br />
und die Software spielt den Sender ab.<br />
Falls Ihnen das Radioprogramm nicht gefällt,<br />
schließen Sie einfach den Sender<br />
und wählen dann im Menü einen anderen<br />
aus. Sie beenden das Shell-Skript mit<br />
der Tastenkombination [Strg]+[C].<br />
Wollen Sie die Liste mit weiteren Sendern<br />
ausweiten, erweitern Sie das assoziative<br />
Array am Anfang des Skripts einfach<br />
um die entsprechenden Einträge.<br />
Achten Sie aber darauf, dass Sie keine<br />
gleichnamigen Schlüssel verwenden: In<br />
diesem Fall weist die Shell dem Eintrag<br />
den neueren Wert zu.<br />
Möchten Sie das Skript systemweit installieren,<br />
böte es sich an, die Liste der<br />
Sender in einer separaten Datei zu verwalten.<br />
Das würde es ermöglichen, dass<br />
jeder Benutzer seine eigene Liste mit<br />
Sendern pflegt. Im Prinzip müssten Sie<br />
dazu nur die Zeilen 3 bis 7 auslagern und<br />
durch ein source Dateiname ersetzen.<br />
Mitschneiden<br />
Wer ein bisschen weitergehen möchte,<br />
dem kommt über kurz oder lang der Gedanke,<br />
dass es eine feine Sache wäre, einen<br />
Radiosender nicht nur zu hören,<br />
sondern auch aufzunehmen. Da die<br />
Streams bereits MP3-Daten beinhalten,<br />
täuschen Sie mit Ffmpeg das Konvertieren<br />
ins MP3-Format vor. Listing 3 verdeutlicht<br />
das.<br />
Damit kopiert das Programm die eigentlichen<br />
Nutzdaten (Option ‐acodec<br />
copy). Während dieser Aktion fügt es der<br />
38 www.linux-user.de<br />
01.2014
Webradio in der Shell<br />
Schwerpunkt<br />
Datei einen echten Header hinzu, was<br />
die Datei nun zu einer vollwertigen MP3-<br />
Datei macht. Nun können Sie die Datei<br />
auf andere Geräte kopieren, wie etwa<br />
ein Smartphone, und kommen so unterwegs<br />
in den Genuss der Mitschnitte.<br />
Um das Ganze noch komfortabler zu<br />
gestalten, stecken Sie diese Zeile in ein<br />
Skript oder erstellen ein Tastaturkürzel<br />
beziehungsweise einen Starterknopf für<br />
die Befehlsleiste oder das Menü und<br />
schneiden so auf Knopfdruck mit.<br />
Sie sollten allerdings darauf achten,<br />
dass Sie beim Anlegen der Schaltfläche<br />
oder des Tastaturkürzels die Option Im<br />
Terminal ausführen ankreuzen, da Sie<br />
sonst keine Möglichkeit hätten, die Aufnahme<br />
später mit [Strg]+[C] zu stoppen.<br />
Sie liefe dann im Hintergrund munter<br />
weiter, bis Sie den Computer schließlich<br />
herunterfahren oder mit einem Kill-Befehl<br />
eingreifen.<br />
Weg. Die Vielzahl der Kommandozeilenwerkzeuge,<br />
die über die entsprechenden<br />
Funktionen verfügen, machen es<br />
leicht, diese in einem entsprechenden<br />
Skript zu verzahnen.<br />
Das kleine Programm passen Sie dann<br />
nach eigenen Erfordernissen an und eröffnen<br />
sich so Möglichkeiten, die Ihnen<br />
klassische Multimedia-Player nicht unbedingt<br />
bieten. (agr) n<br />
Fazit<br />
Das Skript aus Listing 2 ließe sich leicht<br />
auf vielfältige Weise erweitern. Eine<br />
Möglichkeit läge im bereits erwähnten<br />
Auslagern der Senderliste, was es erlaubte,<br />
individuelle Listen mit Sendern<br />
zu pflegen. Alternativ böte es sich an,<br />
die mitgeschnittenen Audio-Dateien in<br />
einer zweiten Auswahl anzubieten.<br />
Von der Idee zum kleinen Multimedia-<br />
Tool ist es unter Linux oft kein weiter<br />
1 Anhand des individuell gestalteten Fenstertitels erkennen Sie ohne Probleme,<br />
welchen Sender Ffplay gerade abspielt.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
39
Praxis<br />
OpenSuse 13.1<br />
OpenSuse 13.1 im Überblick<br />
© PinkyellJM, sxc.hu<br />
Immerwährendes<br />
Grün<br />
Die OpenSuse-Entwickler<br />
haben sich mächtig ins Zeug<br />
gelegt und beinahe punktgenau<br />
das aktuelle Release<br />
13.1 auf die Server<br />
geschoben. Unser Test zeigt,<br />
was Sie erwarten dürfen.<br />
Thomas Drilling<br />
Readme<br />
OpenSuse 13.1 bringt unter der Haube<br />
zahlreiche Neuerungen mit. Das aktuelle<br />
Release glänzt wieder mit einer brandneuen<br />
Software-Ausstattung und einer einfachen<br />
Installation. Das macht OpenSuse zu<br />
einem ausgezeichneten Kandidaten für den<br />
Einstieg in die Welt der freien Software.<br />
Acht Monate nach der Version 12.3 haben<br />
die Entwickler das Release 13.1 (siehe<br />
Kasten Versionierung) der Community-Distribution<br />
OpenSuse û veröffentlicht<br />
– und liegen damit im Gegensatz zu<br />
den Verzögerungen bei OpenSuse 12.3<br />
diesmal im Zeitplan. Wir haben die von<br />
vielen mit Spannung erwartete Distribution<br />
auf den Labortisch geholt.<br />
Als wichtige Neuerungen der aktuellen<br />
Version der Allround-Distribution<br />
fällt neben den üblichen, recht umfangreichen<br />
Aktualisierungen bei den Paketen<br />
ein deutlich ausgebautes Angebot<br />
an Software auf sowie ein vornehmlich<br />
Versionierung<br />
Falls Sie sich wundern, dass nach Open-<br />
Suse 12.3 die 13.1 folgt, werfen Sie einen<br />
Blick auf die Hinweise zum vor mehr als<br />
zwei Jahren geänderten Schema, dem die<br />
Distribution folgt: Es gibt es keine Releases<br />
mehr mit einer Null nach der Jahreszahl.<br />
Das November-Release ist immer die 1,<br />
das im Juli die 2 und im März folgt die 3.<br />
unter der Haube modernisiertes YaST.<br />
Hinzu kommen eine verbesserte Stabilität<br />
insgesamt und ein verlängerter Zeitraum<br />
für Updates. Außerdem bietet das<br />
neue OpenSuse eine bessere Unterstützung<br />
für Wayland, Android und ARM.<br />
Qualität<br />
Die Qualitätssicherung hat gute Arbeit<br />
geleistet, das bestätigen unsere Tests<br />
rundum. Das war bei OpenSuse nicht immer<br />
selbstverständlich, gab es doch im<br />
Zuge der Entwicklung je nach Version<br />
Höhen und Tiefen. Fairerweise bleibt aber<br />
festzuhalten, dass es an der Stabilität der<br />
Version 12.3 nicht viel zu bemängeln gab.<br />
Nach den Auseinandersetzungen innerhalb<br />
der OpenSuse-Community, die<br />
im Zuge der Veröffentlichung der Vorgängerversion<br />
nach draußen gedrungen<br />
waren, ist das pünktliche Release ein<br />
positives Signal für mehr Einigkeit innerhalb<br />
der Entwicklergemeinschaft, was<br />
außerdem für mehr Qualität gesorgt hat.<br />
Einen gewichtigen Anteil daran hat<br />
die Tatsache, dass außerdem eine besse-<br />
40 www.linux-user.de<br />
01.2014
OpenSuse 13.1<br />
Praxis<br />
re Qualität und Stabilität diesmal ganz<br />
oben auf der Prioritätenliste standen.<br />
Die mehr als 100 permanent an Open-<br />
Suse mitwirkenden Entwickler unter Leitung<br />
von Projektleiter Jos Poortvliet beseitigten<br />
im Rahmen eines „Beta Hackaton“<br />
û titulierten Qualitätssicherungs-<br />
Marathons 140 Fehler und untersuchten<br />
mehr als 400 weitere.<br />
An den Qualitätsverbesserungen bei<br />
OpenSuse hat das Mitte 2013 vorgestellte<br />
Testsystem OpenQA û maßgeblichen<br />
Anteil, mit dem die Entwickler die Stabilität<br />
des Systems fortwährend überprüfen.<br />
Besonderes Augenmerk galt im Rahmen<br />
der Arbeiten dem Dateisystem Btrfs.<br />
OpenSuse firmiert mittlerweile als reines<br />
Community-Projekt, an dem zwar einige<br />
Suse-Mitarbeiter auf freiwilliger Basis<br />
mitarbeiten, das Gros der Arbeit erledigen<br />
aber freie Entwickler. Das Unternehmen<br />
Suse mischt sich nur im Notfall<br />
ein. Insofern gleicht das Verhältnis von<br />
OpenSuse und Suse Linux Enterprise in<br />
etwa dem von Fedora und Red Hat.<br />
Datenträger<br />
OpenSuse 13.1 steht wahlweise als installierbares<br />
Gnome- oder KDE-Live-Image<br />
sowie als klassisches DVD-Abbild für 32-<br />
und 64-Bit-Architekturen auf der Download-Seite<br />
û des Projektes bereit. Allerdings<br />
sind die beiden Live-Medien mit einer<br />
Größe von knapp 900 MByte vorrangig<br />
für USB-Flash-Medien optimiert und<br />
passen nicht auf eine gewöhnliche CD.<br />
Das Team bietet auch eine Rettungs-<br />
CD und ein Netinstall-Image an. Zudem<br />
gibt es OpenSuse schon seit der Version<br />
12.2 in einer Version für Hardware, die<br />
auf der ARMv7-Architektur basiert. In<br />
den Paketquellen finden sich aber zusätzlich<br />
Pakete für ARMv6 und ARMv8.<br />
Die ARMv6-Pakete zielen auf den Einsatz<br />
auf ARM-CPUs mit integrierter Floating<br />
Point Unit (FPU) ab. Sie bilden zudem<br />
die Basis für die vor Kurzem veröffentlichten<br />
Images für den Raspberry<br />
Pi û. Die ARMv8-Pakete adressieren lediglich<br />
Entwickler. Insgesamt gilt die Unterstützung<br />
für ARMv6 und ARMv8-A im<br />
Gegensatz zu jener für ARMv7-Systeme<br />
noch als experimentell.<br />
Neues bei YaST<br />
Die Impulse für das grundlegende Überarbeiten<br />
von YaST kamen vorrangig vom<br />
Mutterkonzern und stehen im Zusammenhang<br />
mit Suse Linux Enterprise.<br />
Dass Sie auf den ersten Blick keine wesentlichen<br />
Neuerungen erkennen, liegt<br />
daran, dass YaST 3.0 eigentlich keine<br />
überarbeitete Version ist: Stattdessen<br />
habe die Entwickler das Tool zur Sytemadministration<br />
unter der Haube vollständig<br />
neu implementiert.<br />
So ist die Mehrzahl der Werkzeuge für<br />
die Konfiguration und das Verwalten des<br />
Systems nicht mehr in der spezifischen<br />
YaST Programming Language YCP geschrieben,<br />
sondern in Ruby. Das Portieren<br />
erfolgte größtenteils automatisch.<br />
Dieser Umbau des Fundamentes dient<br />
unter anderem dazu, die Hürde für externe<br />
Entwickler bei der Mitarbeit an<br />
YaST und OpenSuse niedrig zu halten.<br />
Darüber hinaus erleichtert die Maßnahme<br />
das Warten der Module. Der Hauptgrund<br />
für den Umbau liegt aber wohl<br />
eher darin, dass Kunden von SLE nun<br />
leichter in der Lage sind, YaST an ihre<br />
spezifischen Bedürfnisse anzupassen.<br />
Der momentane Schwund an Entwicklern<br />
mag erklären, warum das Projekt<br />
OpenSuse 13.1 (32-Bit)<br />
Heft-DVD 1, Seite B<br />
OpenSuse 13.1 (64-Bit)<br />
Heft-DVD 2<br />
die YaST-Module autofs, dbus-client,<br />
dirinstall, fingerprint-reader, irda, mouse,<br />
phone-services, power-management, profile-manager,<br />
sshd und tv entfernte û.<br />
Dafür unterstützt das Modul Services<br />
Manager jetzt Systemd 1 . Der neue<br />
Daemon kümmert sich jetzt auch bei<br />
OpenSuse um den Systemstart sowie<br />
den Start weiterer Dienste und sorgt unter<br />
anderem für die Vergabe vorhersehbarer<br />
Netzwerknamen û.<br />
1 Das Modul Service Manager im YaST von OpenSuse 13.1 basiert jetzt auf Systemd.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
41
Praxis<br />
OpenSuse 13.1<br />
Installation und Update<br />
YaST fungiert nicht nur als Werkzeug zur<br />
Konfiguration, sondern kommt auch bei<br />
der Installation zum Einsatz. Obwohl der<br />
Bedarf an Ressourcen durch das Umstellen<br />
auf Ruby eigentlich gestiegen sein<br />
müsste, lässt sich die grafische Installation<br />
nach wie vor mit mindestens<br />
512 MByte RAM bewältigen.<br />
Die einzelnen Schritte gehen selbst<br />
Einsteigern weitgehend problemlos von<br />
der Hand. Das sollte zwar eine Selbstverständlichkeit<br />
sein, aber ein Blick auf den<br />
wichtigsten Konkurrenten Fedora mit<br />
seiner unglücklichen Überarbeitung von<br />
Anaconda zeigt, dass die Wirklichkeit oft<br />
anders aussieht.<br />
Beim Installations-Modus stehen wie<br />
in früheren Versionen die Punkte Neuinstallation<br />
und Update bereit. Ferner haben<br />
Sie die Möglichkeit, bei der Installation<br />
gleich zu Beginn Online-Repos,<br />
Non-OSS-Repos oder die automatische<br />
Konfiguration zu aktivieren.<br />
Haben Sie die entsprechenden Häkchen<br />
gesetzt, um Online-Paketquellen<br />
einzubinden, und sich für die automatische<br />
Konfiguration entschieden, erledigen<br />
Sie die Installation in wenigen<br />
Schritten. Alternativ überspringen Sie<br />
die Konfiguration des Netzwerks und installieren<br />
OpenSuse vollständig von der<br />
DVD. Bei der Installation via Netz können<br />
Sie gezielt diejenigen Repositories auswählen,<br />
die Sie einbinden möchten 2 .<br />
Standard-Desktop bei OpenSuse ist<br />
traditionell KDE; aktuell in der Version<br />
4.11. Sie haben im Verlauf der Installation<br />
die Möglichkeit, Gnome 3.10 oder<br />
– durch Aktivieren der Option Andere –<br />
auch XFCE, LXDE, Enlightenment (E17)<br />
oder klassisches X11 auszuwählen.<br />
Der Vorschlag zum Partitionieren basiert<br />
bei OpenSuse nicht auf LVM. Bei Bedarf<br />
wählen Sie die entsprechende Option<br />
an. Das gilt ebenso für eine separate<br />
Home-Partition oder den Einsatz von<br />
Btrfs als Standard-Dateisystem.<br />
Wer noch mehr Einfluss auf das Partitionieren<br />
nehmen will, bestimmt die Parameter<br />
von Hand. Den im Verlauf der Installation<br />
anzulegenden Benutzer konfiguriert<br />
YaST als User mit administrativen<br />
Rechten und automatischer Anmeldung.<br />
Das garantiert zwar größtmöglichen<br />
Komfort in einer Single-User-Umgebung,<br />
beim Installieren von OpenSuse auf einem<br />
Notebook sollten Sie aber beide<br />
Optionen abwählen. Ein separater Root-<br />
Account ist aus Gründen der Sicherheit<br />
ohnehin immer die beste Lösung.<br />
Ein weiterer positiver Nebeneffekt der<br />
Arbeiten an YaST zeigt sich darin, dass<br />
im Gegensatz zu früher nur noch ein<br />
Reboot erforderlich ist, um sich am betriebsbereiten<br />
System anzumelden. Das<br />
installierte KDE-Thema stammt von Suse.<br />
Es zeigt beim ersten Start die obligatorische<br />
Nutzerinformation mit Verweisen<br />
auf das OpenSuse-Projekt, den Build-<br />
Service sowie die Community-Unterstützung<br />
und bietet die Möglichkeit zum<br />
Starten der KDE-Einführung an 3 .<br />
Kernel und Unterbau<br />
2 Das Einbinden von Paketquellen im Zuge der Installation beschleunigt Updates.<br />
OpenSuse 13.1 basiert auf dem Kernel<br />
3.11, der gegenüber der Version 3.7 viele<br />
Verbesserungen mitbringt. Die Open-<br />
Suse-Entwickler schraubten zudem an der<br />
Speicherverwaltung, um gelegent liche<br />
Schluckaufs des Desktops beim Schrei ben<br />
auf langsame USB-Sticks zu vermeiden.<br />
Im Test ließ sich aber weder das Problem<br />
noch die Lösung nachvollziehen.<br />
42 www.linux-user.de<br />
01.2014
OpenSuse 13.1<br />
Praxis<br />
Allenfalls technologisch interessant ist<br />
Zswap: Die Technik komprimiert Teile<br />
des Arbeitsspeichers, anstatt sie in den<br />
Swap-Bereich zu schreiben. Außerdem<br />
haben die Entwickler das Tool Updateca-certificates<br />
zum Aktualisieren von<br />
SSL-Zertifikaten auf den neuesten Stand<br />
gebracht, sodass es jetzt das P11-kit<br />
nutzt. Diese Modifikation erlaubt es Programmen<br />
wie etwa Firefox oder Thunderbird,<br />
auf die vom Betriebssystem gespeicherten<br />
Zertifikate zurückzugreifen,<br />
ohne selbst sämtliche wichtigen Zertifikate<br />
vorzuhalten.<br />
Erwähnenswert ist zudem, dass die<br />
OpenSuse-Entwickler für die Bluetooth-<br />
Unterstützung auf die Version 5 der<br />
Bluez-Bibliothek gewechselt haben. Die<br />
Zusammenarbeit mit dem Plasma-Desktop<br />
klappt aber nach Angabe der Entwickler<br />
damit noch nicht so richtig<br />
gut û. Über Updates wollen sie hier in<br />
Bälde nachbessern.<br />
Als Fundament der grafischen Benutzeroberfläche<br />
fungieren X.Org 1.14 und<br />
Mesa 3D 9.2.1. Die freie Grafikbibliothek<br />
Mesa 3D aktiviert per Default den Radeonsi-3D-Treiber,<br />
was die Unterstützung<br />
von Grafikkarten mit AMDs Radeon-Grafikchip<br />
HD 7750 und seinen Nachfolgern<br />
verbessert.<br />
In den Repositories finden experimentierfreudige<br />
Nutzer eine Version 1.2 des<br />
kommenden X11-Nachfolgers Wayland<br />
sowie den auf Wayland beruhenden<br />
Compositor Weston. Die Compositing-<br />
Manager in KDE SC 4.11 (KWin) und<br />
Gnome 3.10 (Mutter) enthalten bereits<br />
experimentelle Unterstützung für Wayland.<br />
Zudem soll Freetype 2.5 in Open-<br />
Suse 13.1 die Darstellung von Schriften<br />
deutlich verbessern.<br />
Software<br />
Die Software-Ausstattung bewegt sich<br />
durchweg auf aktuellem Niveau. Als<br />
Standardpaket für den Büroalltag<br />
kommt wenig überraschend LibreOffice<br />
4.1 zum Einsatz; das KDE-Office Calligra<br />
liegt in der Version 2.7.4 in den Paketquellen.<br />
Als Standard-Browser setzen<br />
die Entwickler auf Firefox 25, mit Chromium<br />
31 als Alternative.<br />
3 Der Standard-Desktop von OpenSuse 13.1 mit KDE 4.11 zeigt bei ersten Start grundlegende<br />
Informationen an.<br />
OpenSuse 13.1 installiert per Default<br />
den SMB/CIFS-Server Samba in der neuen<br />
Version 4.1. Die ist zwar durch die<br />
Active-Directory-Unterstützung für Nutzer<br />
interessant, die die Distribution als<br />
Fundament für einen Domänen-Controller<br />
nutzen wollen, aber auch normale<br />
Nutzer profitieren von Samba 4.1, das<br />
auch für gewöhnliche Datei-Freigaben<br />
zum Einsatz kommt. Neben SMB 2.2 unterstützt<br />
Samba 4.1 das Protokoll SMB 3,<br />
das es ermöglicht, Dateien im lokalen<br />
Netz verschlüsselt zu übertragen.<br />
Ein Webserver ist per Default nicht installiert,<br />
Apache liegt aber erstmals in<br />
der seit 2012 verfügbaren Version 2.4<br />
bei. Beim Standard für MySQL-Datenbanken<br />
hatten die Entwickler bereits bei<br />
der Vorgängerversion den Wechsel zu<br />
MariaDB vollzogen, das sie nun auf die<br />
Version 5.6 aktualisierten. Interessant für<br />
alle, die das System als Entwicklungsplattform<br />
nutzen möchten: Open-<br />
Suse 13.1 liefert als eine der wenigen aktuellen<br />
Distributionen Qt 5 mit, aktuell<br />
in der Version Qt 5.1.1. Installiert ist aber<br />
(wegen KDE 4.11) die Version Qt 4.8.5.<br />
Eher eine Randnotiz für Admins, die<br />
das Release auf Servern einsetzen möchten:<br />
OpenStack liegt in der aktuellen Version<br />
2013.2 („Havana“) bei. Außerdem<br />
liegt KVM jetzt die Qemu-Version 1.6 zugrunde,<br />
der Xen-Hypervisor trägt die<br />
Versionsnummer 4.3. Für einen zügigen<br />
Zugriff auf die Desktop-Oberflächen virtueller<br />
Maschinen lässt sich zudem das<br />
Spice-Protokoll installieren.<br />
KDE Plasma 4.11<br />
KDE ist nach wie vor der Standard-Desktop<br />
und gilt in der aktuell installierten<br />
Version 4.11 als abgeschlossen. Das KDE-<br />
Team liefert aber noch für mindestens<br />
zwei Jahre Updates. Im Rahmen der Aktualisierungen<br />
für KDE 4.11 haben die<br />
Entwickler die Umstellung auf beziehungsweise<br />
die Integration von Qt<br />
Quick weiter vorangetrieben. Das gilt<br />
zum Beispiel für den Task-Manager, der<br />
in KDE nahezu vollständig neu geschrieben<br />
und von Fehlern bereinigt wurde.<br />
Der Soundmixer KMix arbeitet nun<br />
schneller und stabiler. Das mag auf den<br />
ersten Blick unwichtig erscheinen, hat<br />
aber durchaus seinen Grund, denn bei<br />
früheren KDE-Versionen konnte es vorkommen,<br />
dass Pulseaudio hing und das<br />
Ändern der Lautstärke erst nach mehreren<br />
Sekunden seine Wirkung zeigte.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
43
Praxis<br />
OpenSuse 13.1<br />
Ferner erfolgt die Monitor-Konfiguration<br />
in den Systemeinstellungen des KDE-<br />
4.11-Desktops jetzt mithilfe des neuen<br />
Tools Kscreen, was erheblich eleganter<br />
funktioniert als zuvor. Weitere Verbesserungen<br />
betreffen die Desktop-Suche<br />
Nepomuk und eine Reihe von Funktionen<br />
in der KDE-PIM-Suite Kontact, die<br />
aber ohnehin nie zu den Vorzeige-Anwendungen<br />
gehörte.<br />
Direkt auf das Konto der OpenSuse-<br />
Entwickler geht dagegen der neue KIO-<br />
Slave für MTP (Media Transfer Protocol).<br />
So ist es im Dateimanager Dolphin problemlos<br />
möglich, ohne die Emulation<br />
von USB-Storage auf den Speicher neuerer<br />
Android-Geräte zuzugreifen 4 .<br />
Außerdem liegt das Applet Plasma<br />
NM û zur Kommunikation mit dem NetworkManager<br />
und dem ModemManager<br />
bei, allerdings noch nicht standardmäßig<br />
installiert. Das Tool soll aber nach<br />
Angaben der Entwickler in der nächsten<br />
Version das Paket NetworkManager-kde4<br />
ersetzen. Gleiches gilt auch für das phonon-backend-vlc,<br />
das ebenfalls optional<br />
beiliegt und in der kommenden Open-<br />
Suse-Version Standard werden soll.<br />
Mit dem neuen VLC-Backend können<br />
Anwendungen über das Multimedia-<br />
Framework Phonon die Audio- und<br />
4 Dank des KIO-Slave für MTP greifen Sie<br />
mit KDE 4.11 komfortabel im Dateimanager<br />
auf den Speicher von Android-Smartphones<br />
zu.<br />
Video-Funktionen von VLC verwenden.<br />
In OpenSuse 13.1 kommt aber per<br />
Default noch Gstreamer zum Einsatz.<br />
Gnome 3.10<br />
Beim Gnome-Desktop legen die Entwickler<br />
die aktuelle Version 3.10 bei,<br />
einschließlich der sich weitgehend an<br />
die Optik von Smartphone-Apps anlehnenden<br />
Gnome-Anwendungen Notes,<br />
Music und Photos. Music gilt noch als<br />
Technologievorschau. Das neue Gnome-<br />
Tool Software erleichtert zudem das<br />
Suchen, Installieren oder Entfernen von<br />
Programmen und gleicht in etwa Ubuntus<br />
Software-Center.<br />
Die App Fotos debütierte bereits mit<br />
Gnome 3.8 und dient in der aktualisierten<br />
Version zum Durchsuchen, Organisieren<br />
oder Drucken von Fotos. Neu dagegen<br />
ist Karten, eine Anwendung zum<br />
Anzeigen von Karten, die auf dem Material<br />
von OpenStreetMap (OSM) basiert<br />
und mit dem in Gnome 3.10 ebenfalls<br />
neuen Framework für Geo-Location zusammenspielt.<br />
Evergreen-Support<br />
OpenSuse hat schon vor einiger Zeit einen<br />
Lebenszyklus von zwei Versionen<br />
plus zwei Monate Überhang eingeführt<br />
û. Demnach versorgen die Entwickler<br />
jede Version (bei einem Release-<br />
Zyklus von acht Monaten bis zur nächsten<br />
Hauptversion) für 18 Monate mit<br />
Aktualisierungen, die Sicherheitslücken<br />
oder ernsthafte Fehler beseitigen.<br />
Allerdings hat Wolfgang Rosenauer<br />
vom Evergreen-Team û bereits angekündigt,<br />
dass dieses OpenSuse 13.1 zur<br />
Evergreen-Version macht und über die<br />
regulären 18 Monate hinaus insgesamt<br />
drei Jahre pflegt û. Um den erweiterten<br />
Support in Anspruch zu nehmen, aktivieren<br />
Sie einfach die Evergreen-Paketarchive<br />
von Hand.<br />
Fazit<br />
Bei OpenSuse 13.1 handelt es sich um<br />
eine rundum gelungene, stabile KDE-<br />
Distribution, die Einsteiger, Kenner und<br />
Administratoren gleichermaßen anspricht.<br />
Das klingt zwar zunächst einmal<br />
positiv, allerdings diskutiert die Open-<br />
Suse-Community seit geraumer Zeit das<br />
Thema Profilschärfung. Ubuntu adressiert<br />
ganz klar Einsteiger, Debian-Anhänger<br />
der reinen Open-Source-Lehre und<br />
Fedora Linux-Nerds.<br />
OpenSuse eignet sich auf jeden Fall<br />
besser für Einsteiger als Fedora – und<br />
dann ist da ja noch das Alleinstellungsmerkmal<br />
YaST: Das Tool besitzt zwar<br />
nicht mehr den selben Stellenwert wie<br />
vor zehn Jahren. Die aktuell eingeflossenen<br />
Verbesserungen machen aber aus<br />
der Version 13.1 durchaus mehr als nur<br />
ein Update mit rundum modernisierter<br />
Software-Ausstattung.<br />
Die deutlich ausgebaute ARM-Unterstützung<br />
und der Evergreen-Support<br />
signalisieren nicht nur, dass die Entwickler<br />
mit ihrem Werk zufrieden sind, sondern<br />
machen die OpenSuse strategisch<br />
inte ressant, weil sich heutzutage fast nur<br />
noch LTS-Versionen oder Rolling-<br />
Release-Distribution mit vertretbarem<br />
Aufwand aktuell halten lassen.<br />
Im Alltag verrichtet das System erfreulich<br />
unauffällig seinen Dienst, erweist<br />
sich als stabil und ist weitgehend frei<br />
von Kinderkrankheiten. Sogar ein Update<br />
von Version 12.3 funktioniert fehlerlos.<br />
An der Stabilität hat die ausgereifte<br />
KDE-Version 4.11 ihren Anteil. Allerdings<br />
erweisen sich viele KDE-Anwendungen<br />
als schlecht oder gar nicht gepflegt.<br />
Dafür tragen jedoch nicht die<br />
OpenSuse-Entwickler die Verantwortung.<br />
Von ihnen zu verlangen, für mehr<br />
Stabilität bei ausgewählten KDE-Anwendungen<br />
zu sorgen, ginge wohl zu weit.<br />
In jedem Fall tragen unbrauchbare<br />
Applikationen zu einem schlechten<br />
Image von KDE an sich und damit indirekt<br />
auch von OpenSuse bei. Dass sich<br />
mittlerweile viele KDE-Entwickler lieber<br />
mit Plasma-Active beschäftigen als mit<br />
alten Baustellen, das steht dabei auf<br />
einem anderen Blatt. (agr) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 30978<br />
44 www.linux-user.de<br />
01.2014
Praxis<br />
Graphviz<br />
Graphviz berechnet flexibel Graphen<br />
Richtig arrangiert<br />
© Jaroas, sxc.hu<br />
Statt sich über das Layout<br />
einer Grafik zu verkünsteln,<br />
konzentrieren Sie sich mit<br />
Graphviz ganz auf die Inhalte<br />
und überlassen der Software<br />
das Design. Michael Niedermair<br />
Je mehr Elemente ein Schaubild enthält,<br />
desto komplizierter fällt das Anordnen<br />
der Knoten aus. Statt nächtelang über<br />
dem bestmöglichen Layout zu brüten,<br />
übergeben Sie diese Aufgabe besser<br />
dem Computer, der – mit der Software<br />
Graphviz û ausgestattet – diese Arbeit<br />
perfekt erledigt. Dabei basiert die Anwendung<br />
auf einem offenen Format, das<br />
auf den Namen DOT hört und aus einfachen<br />
Textdateien besteht.<br />
Die meisten Distributionen führen<br />
Graphviz bereits in ihren Paketquellen,<br />
sodass Sie die Anwendung komfortabel<br />
über den jeweiligen Paketmanager einrichten.<br />
Unter Debian und dessen Ablegern<br />
wie Ubuntu installieren Sie Graphviz<br />
beispielsweise (mit administrativen<br />
Rechten) mithilfe des Befehls apt‐get<br />
install graphviz.<br />
Grundlagen<br />
Listing 1 zeigt die Grundlage für ein einfaches<br />
Schaubild. Die erste Zeile definiert<br />
das Diagramm mit dem Namen G.<br />
Alle anderen Bestandteile, die in den geschweiften<br />
Klammern stehen, beziehen<br />
sich auf dieses Diagramm – in diesem<br />
Fall definieren sie die Verbindungen für<br />
Readme<br />
Graphviz beschreibt Diagramme in einer<br />
Beschreibungssprache namens DOT. Das<br />
genaue Layout berechnet die Software automatisch<br />
nach verschiedenen Verfahren.<br />
So erstellen Sie selbst komplizierte Diagramme<br />
sehr einfach.<br />
Objekte<br />
graph<br />
node<br />
edge<br />
Gerichtete Graphen heißen digraph; ungerichtete Graphen bezeichnen<br />
Sie mit graph. Jedes Diagramm kann mehrere Graphen enthalten.<br />
Knoten, die auf eine bestimmte Weise miteinander in Verbindung stehen.<br />
Sie brauchen einen Node nicht extra zu definieren, er entsteht bei seiner<br />
ersten Verwendung.<br />
Verknüpfungen zwischen den Nodes. Eine gerichtete Verknüpfung entsteht,<br />
sobald Sie zwei Nodes mit ‐> verbinden.<br />
46 www.linux-user.de<br />
01.2014
Graphviz<br />
Praxis<br />
ein Baumdiagramm. Jede Zeile schließen<br />
Sie mit einem Strichpunkt ab.<br />
Graphviz enthält einen Renderer, der<br />
die Diagramme automatisch erzeugt. Er<br />
berechnet, welche Anordnung sich für<br />
die einzelnen Elemente am besten eignet.<br />
Die Standard-Renderer heißen dot,<br />
neato, fdp, circo und twopi. Je nachdem,<br />
welchen Renderer Sie verwenden,<br />
sehen die Diagramme anders aus.<br />
Die Software unterstützt eine Reihe<br />
von Formaten für die Ausgabe. Zu den<br />
gebräuchlichsten gehören EPS, JPG,<br />
PNG, SVG und PDF. Eine komplette Liste<br />
erhalten Sie mit dem Aufruf dot ‐T?.<br />
Wählen Sie als Format für die Ausgabe<br />
svg, dann können Sie das Ergebnis mit<br />
einem Zeichenprogramm von Hand<br />
nachbearbeiten.<br />
Das eigentliche Konvertieren gelingt<br />
mit einem einfachen Befehl. In Abbildung<br />
1 sehen Sie das Ergebnis des folgenden<br />
Kommandos:<br />
Beschriftung<br />
Standardmäßig verwendet Graphviz<br />
zum Beschriften den Namen des Nodes.<br />
Dafür eignen sich allerdings nicht alle<br />
Zeichen. Möchten Sie Leerzeichen, Sonderzeichen<br />
oder Umbrüche verwenden,<br />
so definieren Sie für den Node ein Label<br />
(label), wobei Sie dessen Inhalt in Anführungszeichen<br />
setzen. Ein Zeilenumbruch<br />
fügen Sie mit der Escape-Sequenz<br />
\n ein. Mit dem Code aus Listing 2 erstellen<br />
Sie eine Übersicht über die Schullauf<br />
bahn in Bayern 2 .<br />
Das Ergebnis fällt nicht optimal aus:<br />
Besser wäre ein Verlauf von links nach<br />
rechts, anstatt von oben nach unten. Das<br />
Attribut rankdir des Objekts graph legt<br />
die Orientierung des Diagramms fest.<br />
Dafür gibt es die Werte TB (von oben<br />
nach unten, Grundeinstellung), LR (von<br />
links nach rechts), RL (von rechts nach<br />
links) und BT (von unten nach oben).<br />
Beispiele<br />
LU/graphviz/<br />
$ dot ‐T png ‐o b01‐diagram.png U<br />
b01‐diagram.dot<br />
Die Beschreibungssprache von Graphviz<br />
kennt im Wesentlichen drei Objekte, mit<br />
deren Hilfe Sie das Diagramm erstellen –<br />
eine Übersicht dieser Komponenten<br />
samt kurzer Beschreibung finden Sie in<br />
der Tabelle Objekte.<br />
Eigenschaften, die Sie in diesen Objekten<br />
festlegen, gelten für alle Objekte – es<br />
sei denn, Sie belegen die Eigenschaft<br />
mit einem neuen Wert.<br />
Das Aussehen ändern<br />
Bei Bedarf ändern Sie das Aussehen eines<br />
Nodes über verschiedene Attribute.<br />
Listing 1<br />
digraph G {<br />
DOT ‐> Organisationsdiagramm;<br />
DOT ‐> Pfeildiagramme;<br />
DOT ‐> MindMaps;<br />
DOT ‐> Netzpläne;<br />
}<br />
1 Mit einem einfachen Befehl auf der Kommandozeile verwandeln Sie die Angaben aus<br />
Listing 1 in ein übersichtliches Diagramm.<br />
Listing 2<br />
digraph G {<br />
G [label="Grundschule"];<br />
H [label="Hauptschule"];<br />
R [label="Realschule"];<br />
Gy [label="Gymnasium"];<br />
RMNW [label="Mathe‐Naturw."];<br />
RBWR [label="Wirtschaftlich"];<br />
RF [label="Französisch"];<br />
RWS [label="Musisch/Hausw./<br />
Sozial"];<br />
GYMNW<br />
[label="Naturw.‐Technisch"];<br />
GYSPR [label="Sprachlich"];<br />
GYMUS [label="Musisch"];<br />
GYWISO [label="Wirtschaftsund<br />
Sozialw."];<br />
G ‐> H; G ‐> R; G ‐> Gy;<br />
R ‐> RMNW; R ‐> RBWR; R ‐> RF;<br />
R ‐> RWS;<br />
Gy ‐> GYMNW; Gy ‐> GYSPR; Gy<br />
‐> GYMUS; Gy ‐> GYWISO;<br />
2 Noch nicht ganz optimal: Ein Diagramm der Schullaufbahn in Bayern.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
47
Praxis<br />
Graphviz<br />
Dazu kommt beispielsweise shape=box<br />
zum Einsatz. Bei den Formen gilt es, zu<br />
beachten, dass bei manchen der Text<br />
über die Linie der Box hinausragt. Dies<br />
gehört zu den bislang ungelösten Problemen<br />
der Automatik. Hier müssen Sie<br />
dann noch einmal Hand anlegen, indem<br />
Sie die Größe der Form anpassen.<br />
Die Textfarbe setzen Sie über color,<br />
die Hintergrundfarbe mit fillcolor. Das<br />
Programm erlaubt Farbnamen, Farbwerte<br />
in HTML-Manier (#F101FF) sowie Farbnummern.<br />
Die Angabe von fillcolor<br />
wirkt allerdings nur, wenn Sie den Style<br />
auf style=filled setzen. Eine Übersicht<br />
über die Farben finden Sie online û.<br />
Die Breite und Höhe für einen Node<br />
bestimmt die Software in der Regel automatisch.<br />
Mit den Attributen height<br />
und width legen Sie bei Bedarf Mindesthöhe<br />
und Mindestbreite fest. Setzen Sie<br />
das Attribut fixedsize=true für den<br />
Node, so interpretiert das Programm die<br />
beiden Werte als gesetzt und überschreitet<br />
diese nicht. Die Angabe der<br />
Größen erfolgt in Inch.<br />
Über das Attribut style legen Sie außerdem<br />
das Aussehen (die Art des Rahmens)<br />
eines Nodes fest. Als mögliche<br />
Formen kennt Graphviz durchgezogen,<br />
mit abgerundeten Ecken, gepunktet, gestrichelt<br />
oder fett 3 . Mit dem Attribut<br />
peripheries=2 zeichnet die Software<br />
eine doppelte Linie, mit style=invis<br />
verstecken Sie einen Node.<br />
Die Schriftart für das Label legen Sie<br />
mit dem Attribut fontname fest, die<br />
Schriftgröße mit dem Attribut fontsize.<br />
Das Attribut fontpath definiert, in welchen<br />
Verzeichnissen das Programm nach<br />
den Fonts sucht. Alternativ verwenden<br />
Sie die Umgebungsvariablen DOTFONT‐<br />
PATH oder GDFONTPATH.<br />
Sie beschriften einen Node entweder<br />
über seinen Namen oder über das Attribut<br />
label. Dabei bestimmen Sie zusätzlich<br />
mit labelloc, wo der Renderer den<br />
Text positioniert. Dabei sorgt ein t dafür,<br />
dass der Text oben („top“) steht, ein b<br />
setzt ihn nach unten („bottom“). Tragen<br />
Sie bei labeljust ein r ein, so erscheint<br />
der Text rechts ausgerichtet, bei l ent-<br />
5 Das Zusammenfassen von Verbindungspunkten<br />
macht die Grafik oft übersichtlicher.<br />
3 Über das Attribut style verändern<br />
Sie das Aussehen der Nodes.<br />
4 Ebenso wie die bei den<br />
Kästen verändern Sie das Aussehen<br />
der Linien bei Bedarf<br />
über Attribute.<br />
6 Mit einigen zusätzlichen Attributen verleihen Sie der Grafik ein deutlich attraktiveres<br />
Aussehen als mit den Standardwerten.<br />
48 www.linux-user.de<br />
01.2014
Graphviz<br />
Praxis<br />
sprechend links ausgerichtet. Ohne weitere<br />
Angabe zentriert Graphviz ihn.<br />
Edges ändern<br />
Was für Schriften und Boxen klappt, das<br />
funktioniert auch bei Linien ähnlich: Deren<br />
Aussehen modifizieren Sie ebenfalls<br />
mit dem Attribut style. Genau wie bei<br />
den Linien von Nodes besteht hier die<br />
Möglichkeit, diese durchgezogen, fett,<br />
gestrichelt, gepunktet oder unsichtbar<br />
zu gestalten 4 .<br />
Für die Farbe verwenden Sie die gleichen<br />
Werte wie bei Nodes. Für Anfang<br />
und Ende der Linie stehen verschiedene<br />
Symbole bereit. Über das Attribut<br />
arrow head definieren Sie die Spitze und<br />
über arrowtail den Fuß eines Pfeils. Mit<br />
arrowsize verändern Sie bei Bedarf die<br />
Form von dessen Spitze.<br />
Über dir legen Sie die Richtung fest<br />
(both für beide, forward (Standard), back<br />
für umgedreht). Mittels none erzeugen<br />
Sie eine Linie ohne Spitze. Eine umfangreiche<br />
Übersicht finden Sie online û.<br />
Mit dem Attribut headclip=false und<br />
tailclip=false legen Sie fest, dass die<br />
Linie nicht bis zum Außenrand des Nodes<br />
läuft, sondern bis in dessen Mitte.<br />
Standardmäßig bildet die Software für<br />
jede Linie einen neuen Verbindungspunkt<br />
am Rand des Nodes. Möchten Sie<br />
mehrere Punkte zusammenfassen, weisen<br />
Sie diesen den gleichen Wert für<br />
same tail beziehungsweise samehead zu<br />
(Beispiel: sametail=gruppeA 5 ).<br />
Graphviz bietet drei Möglichkeiten,<br />
um eine Verbindungslinie zu beschriften:<br />
Mit dem Attribut label setzen Sie<br />
den Text in die Mitte der Linie. Über<br />
headlabel landet die Beschriftung am<br />
Kopf der Linie. Durch das Platzieren am<br />
Kopf oder am Fuß kommt es aber unter<br />
Umständen dazu, dass der Text zu nahe<br />
an der Linie oder am Node liegt. Hier<br />
helfen die Attribute labelangle und labeldistance<br />
weiter.<br />
Inch: In angelsächsischen Ländern verbreitete<br />
Maßeinheit, die 25,4 Millimetern entspricht.<br />
Der 72. Teil eines Inch repräsentiert<br />
die Maßeinheit „Punkt“, die in der Typographie<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Der Autor<br />
Michael Niedermair unterrichtet in München an<br />
der Städtischen Berufsschule für Informationstechnik<br />
(https:// www. bsinfo. eu) und ist dort<br />
Koordinator für den Fachbereich „Programmierung<br />
und Anwendungsentwicklung“. Er schreibt<br />
viel, vor allem Skripte für den Unterricht, wobei<br />
er die Schaubilder, ER/UML-Diagramme und<br />
Ähnliches mit Graphviz berechnet.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
49
Praxis<br />
Graphviz<br />
Listing 3<br />
Sie dürfen alle drei Arten der Beschriftung<br />
gleichzeitig verwenden. Mit dem<br />
Attribut decorate=true sorgen Sie dafür,<br />
dass das Programm den Text unterstreicht,<br />
und mit labelfloat=true erlauben<br />
Sie das Überlappen, was dazu führt,<br />
dass das Diagramm kompakter ausfällt.<br />
Zusätzlich können Sie den Text mit<br />
den Attributen labelfontcolor, labelfontname<br />
und labelfontsize anpassen.<br />
Mit dem Attribut labelangle und<br />
label distance legen Sie fest, wo die Applikation<br />
den Text platziert. Dabei kommen<br />
Polarkoordinaten zum Einsatz. Dabei<br />
setzt labelangle den Winkel in Grad<br />
und labeldistance den Skalierungsfaktor<br />
für den Abstand zum Node.<br />
Gesamtansicht<br />
Mit dem Attribut size bestimmen Sie<br />
die maximale Größe des gesamten Bilds<br />
(graph [size="0.5,0.5"];). Sollte der<br />
Graph diese überschreiten, so skaliert<br />
die Software das Bild entsprechend, sodass<br />
es die vorgegebenen Werte einhält.<br />
01 digraph G {<br />
02 graph [rankdir=LR,nodesep=.5,ranksep=.5];<br />
03 node [shape=box,style=rounded,width=3];<br />
04 <br />
05 { rank = same; H; R; Gy; }<br />
06 <br />
07 G [label="Grundschule",fillcolor=lightgray,style=filled];<br />
08 H [label="Hauptschule",fillcolor=lightgray,style=filled];<br />
09 R [label="Realschule",fillcolor=lightgray,style=filled];<br />
10 Gy [label="Gymnasium",fillcolor=lightgray,style=filled];<br />
11 <br />
12 RMNW [label="Mathe‐Naturw."];<br />
13 RBWR [label="Wirtschaftlich"];<br />
14 RF [label="Französisch"];<br />
15 RWS [label="Musisch/Hausw./Sozial"];<br />
16 <br />
17 GYMNW [label="Naturw. ‐ Technologisch"];<br />
18 GYSPR [label="Sprachlich"];<br />
19 GYMUS [label="Musisch"];<br />
20 GYWISO [label="Wirtschafts‐ und Sozialw."];<br />
21 <br />
22 H ‐> R [arrowhead="vee",dir="both",arrowtail="vee",style=dotted,<br />
label=" Wechsel"];<br />
23 R ‐> Gy [style=dotted,dir="both",arrowtail="vee",style=dotted,<br />
label=" Wechsel"];<br />
24 <br />
25 G ‐> H [style=bold];<br />
26 G ‐> R [style=bold];<br />
27 G ‐> Gy [style=bold];<br />
28 <br />
29 R ‐> RMNW [arrowhead=onormal];<br />
30 R ‐> RBWR [arrowhead=onormal];<br />
31 R ‐> RF [arrowhead=onormal];<br />
32 R ‐> RWS [arrowhead=onormal];<br />
33 <br />
34 Gy ‐> GYMNW [arrowhead=onormal];<br />
35 Gy ‐> GYSPR [arrowhead=onormal];<br />
36 Gy ‐> GYMUS [arrowhead=onormal];<br />
37 Gy ‐> GYWISO [arrowhead=onormal];<br />
38 }<br />
Dabei verkleinert das Programm die<br />
Ausgabe so lange (ohne das Seitenverhältnis<br />
zu ändern), bis Breite und Höhe<br />
innerhalb der Vorgabe liegen.<br />
Hängen Sie der Größenangabe ein<br />
Ausrufezeichen an, so skaliert Graphviz<br />
das Bild immer auf die vorgegebene Größe:<br />
Fällt die Grafik kleiner aus, dann vergrößert<br />
das Programm sie und umgekehrt.<br />
Bei dieser Operation beachtet das<br />
Tool aber ebenfalls das Seitenverhältnis.<br />
Das Attribut interagiert dabei mit dem<br />
Attribut ratio, welches das Seitenverhältnis<br />
(Höhe/Breite) des Bilds festlegt.<br />
Das Attribut page legt die Größe der<br />
Seite fest. Ist das Diagramm größer als<br />
diese, landen rechteckige Bereiche der<br />
Zeichnung auf mehreren Seiten. So erstellen<br />
Sie quasi ein Poster (nur für mehrseitige<br />
Bildformate als Ausgabe). Das Attribut<br />
margin legt den Rand der Zeichnung<br />
fest. Haben Sie das Attribut page<br />
mit einem gültigen Wert gesetzt, spezifiziert<br />
pagedir die Seitenausrichtung.<br />
Das Attribut nodesep legt den minimalen<br />
Abstand zweier Nodes in derselben<br />
Ebene fest, ranksep den minimalen vertikalen<br />
Abstand zweier Nodes (zwischen<br />
der übergeordneten und der Ebene darunter,<br />
siehe Zeile 2 in Listing 3).<br />
Geben Sie zusätzlich equally hinter<br />
der Zahl an, haben die Ebenen den gleichen<br />
Abstand. Gerade bei einer hierarchischen<br />
Struktur ist es wichtig, Nodes<br />
auf eine Ebene zu platzieren. Mit dem<br />
Attribut rank=same bilden Sie Gruppen<br />
(siehe Zeile 5 in Listing 3).<br />
Es gibt noch viele weitere Parameter,<br />
die Sie aber meist nur für spezielle Anwendungen<br />
benötigen. Eine komplette<br />
Übersicht liefert das Graphviz-Online-<br />
Handbuch û. Ergänzen Sie das Listing 2<br />
entsprechend (siehe Listing 3), so hat das<br />
auf Aussehen eine deutliche Wirkung 6 .<br />
Renderer<br />
Mit der Beschreibungssprache DOT legen<br />
Sie fest, welche Nodes es gibt, und<br />
wie diese zueinander in Beziehung stehen.<br />
Die Position im Diagramm legt der<br />
Renderer fest.<br />
Der Renderer dot zeichnet das Diagramm<br />
streng hierarchisch strukturiert.<br />
50 www.linux-user.de<br />
01.2014
Graphviz<br />
Praxis<br />
Die Diagramme weisen immer eine feste<br />
Orientierung auf 7 .<br />
Der Renderer neato ordnet die Nodes<br />
zirkulär von der Mitte nach außen an 8<br />
und eignet sich gut für Mindmaps mit<br />
symmetrischem Layout. Dabei versucht<br />
die Software, ein möglichst enges Zusammenspiel<br />
der Nodes zu erreichen.<br />
Um diese Symmetrie besser darzustellen,<br />
kommen gerade Linien zwischen<br />
den Nodes zum Einsatz.<br />
Der Renderer fdp erzeugt ähnliche Ergebnisse<br />
wie neato. Jedoch versucht er,<br />
ein weites Zusammenspiel der Nodes zu<br />
erreichen 9 . Dies verteilt die Nodes<br />
gleichmäßiger auf der Zeichenfläche.<br />
Mit circo versucht Graphviz, die vorhandenen<br />
hierarchischen Strukturen zu<br />
erhalten und die Nodes ähnlich wie neato<br />
aufzubauen 0 .<br />
Der Renderer twopi versucht, die hierarchische<br />
Struktur aufzulösen, und baut<br />
die Nodes ähnlich wie neato auf q .<br />
sfdp versucht wie fdp, die hierarchische<br />
Struktur aufzulösen, verwendet<br />
aber einen Multi-Skalen-Ansatz, um große<br />
Graphen in kurzer Zeit zu rendern w .<br />
Für gruppierte Grafiken ist dagegen<br />
osage gedacht e . Viele weitere Beispiele<br />
dazu finden Sie online û.<br />
Fazit<br />
oder Bilder, sind nicht vorgesehen. Abhilfe<br />
schafft das Tool Dot2tex û, das<br />
Graphviz nutzt, um die Objektpositionen<br />
zu berechnen und die Ausgabe in ein<br />
passendes LaTeX-Format umzuwandeln.<br />
Dadurch erhalten Sie mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />
beim Gestalten.<br />
Wie dies funktioniert, zeigt ein Folgeartikel<br />
zu diesem Workshop in einer der<br />
nächsten Ausgaben. (agr) n<br />
7 Renderer<br />
dot.<br />
8 Renderer<br />
neato.<br />
9 Renderer fdp.<br />
Graphviz bietet eine ganze Menge Potenzial,<br />
für viele Aufgaben genügen seine<br />
automatischen Funktionen vollkommen.<br />
Zudem bietet das Programm in Bezug auf<br />
die Formen der Boxen und Pfeilspitzen<br />
eine Menge. Allerdings offeriert es keine<br />
Möglichkeit, diese selbst zu definieren.<br />
Daher lassen sich einige genormte Diagrammtypen<br />
nicht korrekt umsetzen.<br />
Darüber hinaus existieren Einschränkungen<br />
bei der Ausgabe. Linien dürfen<br />
nur „geschwungen“ oder „gerade“ sein,<br />
vertikale oder horizontale Verbindungslinien<br />
unterstützt die Software nicht. Das<br />
Beschriften klappt nur mit Text – andere<br />
Elemente, wie mathematische Formeln<br />
0 Renderer circo. q Renderer twopi.<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 28542<br />
w Renderer sfdp.<br />
e Renderer osage.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
51
Praxis<br />
Offroad-Navigation<br />
Software für ein Offroad-Navi im Eigenbau<br />
Mit Vollgas<br />
ins Gelände<br />
© Grimmevil, sxc.hu<br />
Wer mit dem Offroad-Navi<br />
unterwegs ist, braucht spezielles<br />
Kartenmaterial. Das erstellen<br />
Sie mit den passenden<br />
Tools im Handumdrehen.<br />
Dr. Karl Sarnow<br />
Readme<br />
Im ersten Artikel dieser Serie ging es um<br />
die Hardware, die im fahrenden Kfz für die<br />
notwendige geografische Orientierung<br />
sorgt. In diesem zweiten Artikel geht es um<br />
die Installation der Software, die nötig ist,<br />
um das Navigationssystem zu installieren<br />
und zu unterstützen.<br />
Wer sich mit einem Fahrzeug abseits<br />
der geteerten Straßen bewegt, benötigt<br />
ein robustes Betriebssystem, um die<br />
Software zu betreiben. Linux qualifiziert<br />
sich als solches, und Ubuntu gehört zu<br />
den beliebtesten Systemen.<br />
Daher dient es in unserem Beispiel als<br />
Betriebssystem-Basis für zwei Computer:<br />
den heimischen PC zum Vorbereiten der<br />
Karten und das Netbook, das im Kfz die<br />
Anzeige und Navigation mittels GPS-<br />
Empfänger übernimmt. Die zu installierende<br />
Software auf dem PC besteht aus:<br />
• QLandkarteGT û zum Test der Landkarten,<br />
• Mkgmap und Splitter û zur Konvertieren<br />
von Kartenmaterial aus dem<br />
OSM-Format ins Format von Garmin<br />
sowie<br />
• Merkaator û zum Erzeugen eigener<br />
OSM-Karten.<br />
Serie Offroad-Navigation<br />
Auf dem Netbook brauchen Sie lediglich<br />
QLandkarteGT zu installieren. Die Software<br />
dient dabei zusammen mit dem<br />
GPS-Empfänger zur Anzeige der Landkarten,<br />
der berechneten Routen und<br />
Tracks, zur Darstellung der eigenen Position<br />
sowie zum Aufzeichnen der Strecke.<br />
Damit ist klar, dass das ganze langwierige<br />
Vorbereiten einer Offroad-Tour am<br />
heimischen PC erfolgt. Die dort präparierten<br />
Karten und Tracks gelangen vor<br />
Antritt der eigentlichen Fahrt über ein<br />
USB-Speichermedium auf das Netbook<br />
oder verbleiben auf dem Datenträger,<br />
von dem die Software diese liest.<br />
Vorbereitung<br />
Die Installation von Ubuntu auf einem<br />
PC gelingt heute in der Regel ohne Probleme.<br />
Andere Distributionen als Ubun-<br />
Offroad-Navi im Eigenbau LU 12/2013, S. 26 http:// www. linux‐community. de/ 31216<br />
Software für das Offroad-Navi LU 01/2014, S. 52 http:// www. linux‐community. de/ 31231<br />
52 www.linux-user.de<br />
01.2014
Offroad-Navigation<br />
Praxis<br />
tu eignen sich in gleicher Weise. Wichtig<br />
ist aber, dass für die verwendete Distribution<br />
eine aktuelle Version der erwähnten<br />
Software bereitsteht: Für QLandkarteGT<br />
sollten Sie Version 1.4.0 oder neuer<br />
vorfinden, Mkgmap brauchen Sie in Version<br />
r2815 oder neuer, das dazugehörige<br />
Splitter entsprechend in der Version<br />
r311 und von Merkaator mindestens Version<br />
0.17.2. Sowohl Mkgmap als auch<br />
Splitter benötigen Java in der Version 7.<br />
Es besteht die Möglichkeit, Karten direkt<br />
aus dem OpenStreetMap-Server heraus<br />
in einem von QLandkarteGT lesbaren<br />
Format (Garmin oder GPX) zu erzeugen.<br />
Allerdings setzt das erhebliche Rechenleistung<br />
voraus. Im Test arbeiteten<br />
sechs CPU-Kerne, denen 8 GByte Hauptspeicher<br />
sowie 21 GByte Swap-Speicher<br />
zur Seite standen. Der letztlich erfolgreiche<br />
Versuch, eine Karte zu speichern,<br />
dauerte dennoch rund drei Stunden.<br />
Ein Versuch, mit dem Testsystem eine<br />
OSM-Deutschlandkarte mit Mkgmap ins<br />
Garmin-Format zu konvertieren, endete<br />
nach drei Tagen mit einem Abbruch. In<br />
der nächsten Folge erfahren Sie, wie das<br />
Konvertieren doch klappt. Wer also an<br />
dem Abenteuer teilnehmen möchte, das<br />
in Teil 3 der Serie auf Sie wartet, nämlich<br />
dem Verarbeiten von Kartenmaterial, der<br />
braucht zum einen gute Hardware und<br />
zum anderen starke Nerven.<br />
Haben Sie sich an dieser Stelle bereits<br />
dazu entschlossen, keine eigenen Karten<br />
zu berechnen, dann brauchen Sie<br />
Mkgmap, Splitter und Merkaator nicht<br />
zu installieren. Einen einfacheren Weg<br />
gehen Sie, wenn Sie aus OpenStreet-<br />
Map-Karten gewonnene Karten für Garmin-Geräte<br />
in ein für QLandkarteGT verwendbares<br />
Format umwandeln. Dazu<br />
benötigen Sie die Programme GMT û<br />
und Cgsmapper û.<br />
Versionen aus sogenannten PPAs ins<br />
Software-Center einzubinden. Danach<br />
kommen statt der veralteten Version im<br />
Ubuntu-Repository diese aktuellen Paketquellen<br />
für die Installation zum Zug.<br />
Für QLandkarteGT brauchen Sie zwei<br />
zusätzliche Repositories: Eines für die<br />
Applikation selbst und eines für die Bibliothek<br />
GDAL. Sie fügen beide in einem<br />
Terminal mit den Befehlen aus Listing 1<br />
hinzu. Sind beide Repositories auf diese<br />
Weise integriert, bringen Sie die Liste<br />
der Software auf den neuesten Stand.<br />
Am einfachsten gelingt das mit dem jeweiligen<br />
Tool für das Paketmanagement.<br />
Laden Sie zunächst die Listen der Programme<br />
neu, und suchen Sie dann die<br />
entsprechenden Einträge. War die Software<br />
bereits installiert, zieht das System<br />
diese auf die neueste Version hoch.<br />
Starten Sie nach der Installation<br />
QLandkarteGT und verifizieren Sie, dass<br />
es in einer Version höher oder gleich<br />
1.4.0 vorliegt. QLandkarteGT bietet die<br />
Möglichkeit, sich auf dem heimischen<br />
PC Karten anzusehen, Wegpunkte einzutragen,<br />
Routen zu berechnen und daraus<br />
Tracks zu erstellen. Diese Geodaten<br />
speichern Sie auf einem USB-Speicher<br />
und lesen sie später vom Netbook ein.<br />
1 In der Werkzeugbox findet sich unter<br />
dem Reiter Karten im Reiter Stream der<br />
OpenStreetMap-Server. Er bildet die Basis<br />
des Projekts Offroad-Navi.<br />
Listing 1<br />
$ sudo add‐apt‐repository<br />
ppa:ubuntugis/ppa<br />
$ sudo add‐apt‐repository<br />
ppa:mms‐prodeia/qlandkarte<br />
QLandkarteGT<br />
Als zentraler Teil des Projekts fungiert<br />
die Software QLandkarteGT. Zwar findet<br />
sich diese in den Repositories der meisten<br />
Distributionen, so auch bei Ubuntu,<br />
aber meist in einer hoffnungslos veralteten<br />
Version. Unter Ubuntu haben Sie<br />
den Vorteil, bereits kompilierte neuere<br />
2 Aktivieren Sie in den Einstellungen des Programms QLandkarteGT den Reiter<br />
Wegpunkte, können Sie mit einem Mausklick neue Track-Punkte setzen.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
53
Praxis<br />
Offroad-Navigation<br />
Die Arbeit mit QLandkarteGT setzt einen<br />
Zugang zum Internet voraus, da die<br />
Software auf Karten von OpenStreetMap<br />
zugreift. Die Auswahl des Servers erfolgt<br />
in der Werkzeugbox im Unterpunkt<br />
Stream des Reiters Karten 1 . Dort tragen<br />
Sie alternativ die Daten von Google<br />
Maps als Quelle ein. Allerdings empfiehlt<br />
sich der Einsatz von OpenStreetMap, da<br />
das Projekt den privaten Gebrauch der<br />
Karten ausdrücklich erlaubt.<br />
Wegpunkte setzen<br />
Zu den wesentlichen Bestandteilen der<br />
Offroad-Navigation gehört das Berechnen<br />
einer Route. Um diese zu erstellen,<br />
benötigen Sie zwei oder mehr Wegpunkte.<br />
Einen solchen geben Sie auf der<br />
Karte ein, indem Sie in der Werkzeugbox<br />
den Reiter Wegpunkte aktivieren 2 und<br />
den Eintrag Neuer Wegpunkt wählen<br />
oder [F5] drücken. Dann markiert ein<br />
Mausklick in die Karte den neuen Punkt.<br />
Alternativ verwenden Sie bei ausgeschalteter<br />
Werkzeugbox den Menüpunkt<br />
Wegpunkte | Neuer Wegpunkt.<br />
Nach dem Mausklick in die Karte öffnet<br />
sich der Dialog für den neuen Wegpunkt<br />
3 . Hier sind die Koordinaten bereits<br />
vorgegeben. Es fehlen noch eine<br />
schlüssige Bezeichnung, das zu verwendende<br />
Symbol für die Karte sowie die<br />
Angabe, ob Sie den Punkt permanent<br />
setzen möchten.<br />
Vor Beginn der Reise tragen Sie auf<br />
diese Weise alle relevanten Wegpunkte<br />
ein. Anschließend speichern Sie die Geodaten<br />
im Format von QLandkarteGT ab.<br />
Verwenden Sie dazu den Menüpunkt<br />
Datei | Geodaten speichern. Achten Sie<br />
darauf, dass Sie im Dialog das Format<br />
QLB (QLandkartegt Binärformat) wählen<br />
– andernfalls verwendet die Applikation<br />
das Austauschformat GPX.<br />
QLandkarteGT speichert nicht die Karte<br />
an sich ab, sondern nur die darin enthaltenen<br />
Geodaten, also Wegpunkte,<br />
Tracks und Routen. Die Karte selbst bezieht<br />
QLandkarteGT nach wie vor beim<br />
Streaming-Server von OpenStreetMap,<br />
also aus dem Internet. Das Erstellen einer<br />
Karte auf einem USB-Speichermedium<br />
behandeln wir im dritten Teil der Serie<br />
im nächsten Heft.<br />
Routen berechnen<br />
Sobald Sie die Wegpunkte eingegeben<br />
haben, lassen sich daraus die Routen berechnen.<br />
Hier gilt es zu beachten, dass<br />
3 Der Dialog ermöglicht<br />
das dauerhafte<br />
Speichern eines<br />
neuen Wegpunkts.<br />
Die Koordinaten<br />
sind bereits<br />
durch den Mausklick<br />
definiert, es fehlen<br />
noch die weiteren<br />
Angaben.<br />
dies gemäß der Voreinstellung von<br />
QLandkarteGT auf dem Open-Route-<br />
Server geschieht. Dieser berechnet derzeit<br />
aber ausschließlich Routen in Europa<br />
– für Offroader, die sich häufig exotische<br />
Ecken der Welt aussuchen, ein zu<br />
kleines Gebiet.<br />
Von der Route zum Track<br />
Ziele außerhalb Europas bedürfen deshalb<br />
des Einsatzes eines alternativen<br />
Routenplaners. In QLandkarteGT steht<br />
dazu MapQuest bereit. Das eigentliche<br />
Planen der Route darf dabei ohne Weiteres<br />
auf der Karte von OpenStreetMap<br />
oder der von Google erfolgen. Abbildung<br />
4 zeigt eine auf der OSM-Streaming-Karte<br />
berechnete Route auf der<br />
gespeicherten Vektorkarte auf einem<br />
Garmin-Gerät. Das ist für den Offroad-<br />
Einsatz ungemein wichtig, denn auf dem<br />
kleinen Netbook haben Sie während der<br />
Reise nur selten Zugang zum Internet.<br />
Sie erzeugen die Route in drei Schritten:<br />
Im ersten markieren Sie alle Wegpunkte<br />
(Häkchen am Wegpunkt), die Sie<br />
auswerten möchten. Im zweiten Schritt<br />
klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />
auf die gewünschten Wegpunkte und<br />
aktivieren danach im Kontextmenü den<br />
Eintrag Route erzeugen ….<br />
Dadurch erstellt die Software eine direkte<br />
Route zwischen den Punkten (Luftlinie).<br />
Zunächst zeigt das Programm die<br />
ausgewählten Punkte, und Sie haben die<br />
Möglichkeit, falsch gewählte zu entfernen<br />
und der zu berechnenden Route einen<br />
Namen zu geben. Wichtig ist die<br />
Richtung der Wegpunkte: Die Software<br />
arbeitet diese stets von oben nach unten<br />
ab; der Ausgangspunkt einer Route<br />
steht also ganz oben in der Liste, der<br />
Endpunkt ganz unten 5 .<br />
Im dritten Schritt suchen Sie nun mithilfe<br />
des Routing-Servers (im Tab Routen)<br />
für die Route den genauen Weg auf der<br />
Karte. Hierzu markieren Sie die als Polygonzug<br />
angezeigte Route mit einem<br />
Rechtsklick und wählen im Kontextmenü<br />
den Punkt Route berechnen aus.<br />
Als Folge zeigt die Software nun über<br />
ein Symbol an der Route an, dass sie diese<br />
nun bearbeitet, und nach kurzer Zeit<br />
54 www.linux-user.de<br />
01.2014
Offroad-Navigation<br />
Praxis<br />
lädt sie die berechnete Route vom Server<br />
herunter. Auf der Karte sehen Sie<br />
dann die an die Straßenführung angepasste<br />
Route, wobei das Programm die<br />
Richtung berücksichtigt 6 .<br />
Von der Route zum Track<br />
Liegt eine berechnete Route vor, können<br />
Sie diese in einen Track umwandeln. Das<br />
Kontextmenü der Route enthält den Eintrag<br />
Track erzeugen. Aktivieren Sie ihn,<br />
erzeugt das Tool einen Track, der – sofern<br />
möglich – zusätzlich Angaben zu<br />
Höhen enthält 7 . Der so erzeugte Track<br />
steht unter dem gleichen Namen bereit<br />
wie die Route. Speichern Sie nun die<br />
Geodaten im Format von QLandkarteGT<br />
ab, dann enthält die Datei die Wegpunkte,<br />
Tracks und Routen – alles, was Sie<br />
später brauchen.<br />
Sofern Sie dem Rat aus dem ersten Teil<br />
dieser Serie gefolgt sind, benutzen Sie<br />
für die eigentliche Offroad-Fahrt ein robustes<br />
Netbook ohne bewegliche Komponenten<br />
wie DVD-Player oder Festplatte.<br />
Entsprechend gering fällt das Leistungsvermögen<br />
des Netbooks aus. Die<br />
Installation gestaltet sich etwas komplizierter<br />
als auf dem heimischen PC.<br />
Bootmedium erstellen<br />
Früher stand direkt auf der Homepage<br />
von Ubuntu ein bootfähiges USB-Image<br />
bereit – das gibt es nicht mehr. Sie brauchen<br />
also mindestens eine bootfähige<br />
CD oder DVD mit der aktuellen Version.<br />
Für den Workshop kam Ubuntu<br />
12.04 LTS zum Einsatz. Falls Sie dieses<br />
bereits auf dem heimischen PC installiert<br />
haben, nutzen Sie den dort vorhandenen<br />
Ersteller für Startmedien. Sie rufen<br />
ihn einfach über das Startmenü auf.<br />
Anderenfalls laden Sie das CD- oder<br />
DVD-Image einer bootfähigen Ubuntu-<br />
Version herunter und brennen es auf einen<br />
Datenträger. Von diesem starten Sie<br />
den Rechner und erstellen dann mit dem<br />
besagten Programm einen bootfähigen<br />
USB-Stick. Dieser sollte eine Kapazität<br />
von mindestens 8 GByte aufweisen.<br />
Der Stick beherbergt nur das System<br />
für die eigentliche Installation auf die<br />
4 Zum Berechnen von Routen außerhalb Europas erweist sich der Server von MapQuest<br />
als das geeignete Werkzeug. Das Bild zeigt eine Route und den berechneten Track für einen<br />
Kartenausschnitt von Marokko. Die Daten stammen von einem GPS-Gerät.<br />
SD-Karte. Falls Sie das System auf der<br />
eingebauten SSD-Festplatte nicht mehr<br />
brauchen, bietet sich diese ebenfalls als<br />
Ziel an. Im Fall der SD-Karte empfiehlt es<br />
sich, ein Modell mit mindestens<br />
16 GByte Speicherplatz zu verwenden.<br />
Booten Sie den EeePC, und halten Sie<br />
während des Starts [F2] gedrückt. So gelangen<br />
Sie ins BIOS, wo Sie den USB-<br />
Stick als Startmedium auswählen. Klicken<br />
Sie auf den ersten Eintrag, dann<br />
zeigt das BIOS die Reihenfolge der dort<br />
eingetragenen Laufwerke an.<br />
In diesem Menü sorgen Sie nun dafür,<br />
dass der USB-Stick an oberster Stelle<br />
steht. Tut er es nicht, wählen Sie den Eintrag<br />
an, und bewegen Sie ihn über die<br />
Plus-Taste nach oben. Mit [F10] speichern<br />
und beenden Sie die Maske und<br />
booten neu.<br />
Jetzt sollte das System vom Stick starten<br />
und Ubuntu 12.04 LTS anbieten. Installieren<br />
Sie es auf die SD-Karte oder<br />
SSD. Die Frage nach dem Installationsort<br />
5 Über die Pfeilsymbole entfernen Sie<br />
Punkte aus der Route, nehmen sie wieder<br />
hinzu oder verschieben sie in der Position<br />
nach oben oder unten, um die Richtung<br />
der Route zu verändern.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
55
Praxis<br />
Offroad-Navigation<br />
6 Die fertiggestellte Route ist an den Verlauf der Wege angepasst und zeigt die<br />
Richtung der künftigen Reise durch die unbekannten Lande an.<br />
Nach Abschluss der Installation starten<br />
Sie den Rechner neu. An dieser Stelle rufen<br />
Sie ein letztes Mal das BIOS auf. Entfernen<br />
Sie den USB-Stick, bevor Sie booten,<br />
und drücken Sie wieder [F2]. Wie beschrieben<br />
sorgen Sie nun dafür, dass das<br />
von Ihnen gewünschte Startmedium (SD<br />
oder SSD) an oberster Stelle steht. Nach<br />
dem Speichern bootet der Rechner neu.<br />
Ihr Netbook ist nun ein vollwertiger<br />
(wenn auch mitunter etwas langsamer)<br />
Ubuntu-Rechner, auf dem Sie – wie für<br />
den heimischen PC beschrieben –<br />
QLandkarteGT in der neuesten Version<br />
installieren. Mehr braucht das Netbook<br />
nicht an Software. Verwenden Sie eine<br />
SD-Karte mit 16 GByte Kapazität, bleibt<br />
reichlich freier Speicherplatz.<br />
Alles, was Sie an Karten, Wegpunkten,<br />
Routen und Tracks auf dem heimischen<br />
PC erarbeitet und gespeichert haben, legen<br />
Sie am besten dennoch auf einem<br />
separaten USB-Stick ab und nutzen es<br />
von dort im Netbook. Die Ressourcen<br />
auf dem Netbook sind nach wie vor<br />
knapp. Der Betrieb vom USB-Stick sollte<br />
kein Problem darstellen, selbst in Bezug<br />
auf die mechanische Stabilität während<br />
der Fahrt über Buckelpisten, sofern Sie<br />
einen Micro-USB-Stick verwenden.<br />
7 Wenn möglich, integriert das Tool<br />
beim Berechnen eines Tracks aus einer<br />
Route Informationen zur Höhe vom Server<br />
Geonames.org.<br />
für Grub beantworten Sie entsprechend.<br />
Damit sind Sie später in der Lage, von<br />
der SD-Karte oder der SSD zu starten,<br />
ohne dazu ständig manuell das BIOS bemühen<br />
zu müssen.<br />
Abschluss<br />
Der Autor<br />
Karl Sarnow ist seit den Tagen<br />
des TRS-80 Model 1 ein<br />
Fan des eigenen Computers.<br />
Der pensionierte Lehrer widmet<br />
sich seinen Hobbys Fotografie, Reisen<br />
und Astronomie – wobei sich alle Hobbys<br />
ganz wunderbar in der Astrofotografie unter<br />
fremdem Sternenhimmel vereinen.<br />
Insbesondere Offroad-Aktivitäten kommt<br />
bei der Suche nach einem guten Standort<br />
ein nicht unerheblicher Anteil zu.<br />
Fazit<br />
Der erste Teil der vorliegenden Artikelserie<br />
hat sich mit der notwendigen Hardware<br />
auf der Basis eines EeePC befasst. Es<br />
bleibt Ihrer Fantasie überlassen, wie Sie<br />
eigene alte Hardware umgestalten.<br />
Gebrauchte, gut funktionierende Netbooks<br />
verursachen in der Regel wenig<br />
Probleme beim Umrüsten. Sofern das<br />
Gerät über keine eingebaute SSD verfügt,<br />
sollten sie entweder die eingebaute<br />
Festplatte durch eine solche ersetzen<br />
oder eine SD-Karte mit hoher Speicherkapazität<br />
einsetzen.<br />
Insbesondere die Installation und der<br />
Einsatz der Software QLandkarteGT bereiten<br />
auf den dritten Teil vor: das Bereitstellen<br />
der Karten. Im nächsten Teil der<br />
Serie erfahren Sie mehr über die Hilfsprogramme<br />
Mkgmap, Splitter, Merkaator,<br />
GMT und Cgsmapper. (agr) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31231<br />
56 www.linux-user.de<br />
01.2014
Praxis<br />
Urban Lightscape<br />
Mit Urban Lightscape<br />
nachträglich die Belichtung korrigieren<br />
Punktgenau<br />
© Bertvthul, sxc.hu<br />
Mit dem Bildbearbeitungsprogramm<br />
Urban Lightscape<br />
setzen Sie gezielt dezente<br />
Highlights und verwandeln<br />
so einen einfachen Schnappschuss<br />
in einen echten Hingucker.<br />
Andreas Reitmaier<br />
Sie haben ein phantastisches Motiv gefunden<br />
und es technisch einwandfrei<br />
aufgenommen. Am Rechner geöffnet,<br />
fällt aber auf, dass es doch wieder Ecken<br />
gibt, die überstrahlt sind, und bei einigen<br />
schwarzen Stellen bleibt unklar, was<br />
dort genau zu sehen sein müsste.<br />
An dieser Stelle tritt nun Urban Lightscape<br />
û auf den Plan: Mit dem Werkzeug<br />
nehmen Sie keine globalen Korrekturen<br />
an der Helligkeit vor, sondern nur<br />
dort, wo es notwendig ist. Dazu dienen<br />
Kontrollpunkte, die den U-Point-Kontrollen<br />
in der Nik Collection û vom Ansatz<br />
her ähneln.<br />
Bildformate<br />
Zunächst einmal gilt es, die Fotos zu laden.<br />
Ein Drag & Drop aus dem Dateimanager<br />
funktioniert nicht, es bleibt nur<br />
der Weg über den Datei-Dialog. Dort haben<br />
Sie eine Reihe Formate zur Auswahl,<br />
darunter JPEG, PNG, TIFF und verschiedene<br />
Windows-Formate. Die Formate<br />
aus Photoshop sowie RAW-Dateien fehlen<br />
in der Auswahl.<br />
Allerdings überraschte die Software<br />
im Test: Beim Einsatz des Eintrags All files<br />
ließen sich problemlos RAW-Bilder einer<br />
Canon-Kamera laden und anschließend<br />
mit dem Programm bearbeiten.<br />
Erste Schritte<br />
Haben Sie das erste Foto geladen, steht<br />
der Arbeit nichts mehr im Wege. Vielleicht<br />
wundern Sie sich, dass Sie auf der<br />
Oberfläche nur wenige Bedienelemente<br />
finden. Das hat seine Richtigkeit, denn<br />
es gibt hier nichts weiter zu aktivieren<br />
oder nachträglich zu installieren 1 .<br />
Readme<br />
Die Spezialfilter-Software Urban Lightscape<br />
holt aus vorhandenen Fotos Details heraus,<br />
indem sie ganz gezielt lokale Helligkeitsanpassungen<br />
im Bild vornimmt.<br />
Installation<br />
Urban Lightscape gibt es in Versionen für<br />
Windows, Mac und Linux. Während für die<br />
Windows- und Mac-Versionen Lizenzgebühren<br />
anfallen, steht das Programm für<br />
Linux-Anwender kostenlos bereit – allerdings<br />
nicht als Binärpaket, sondern im<br />
Quellcode. Dadurch dürfte die Installation<br />
gerade Fotografen, denen ja der Ruf einer<br />
gewissen Technikfeindlichkeit anhaftet,<br />
schwer fallen, nicht zuletzt, da der Ablauf<br />
einige Abhängigkeiten mit sich zieht.<br />
Glücklicherweise existiert jedoch ein PPA-<br />
Archiv û, das die Installation für weniger<br />
technikaffine Anwender unter Ubuntu und<br />
Derivaten dramatisch vereinfacht. Ein kurzer<br />
Ausflug auf die Kommandozeile ist<br />
dennoch notwendig. Für die Installation<br />
geben Sie lediglich die drei Zeilen aus Listing<br />
1 im Terminal ein. Danach starten Sie<br />
die Applikation durch die Eingabe des Programmnamens<br />
urbanlightscape auf<br />
der Kommandozeile.<br />
58 www.linux-user.de<br />
01.2014
Urban Lightscape<br />
Praxis<br />
Indem Sie beim Doppelklick abschließend<br />
die Maustaste gedrückt halten,<br />
haben Sie die Möglichkeit, den Kontrollpunkt<br />
zu beeinflussen. Ziehen Sie die<br />
Maus nach oben, erhöhen Sie die Helligkeit,<br />
ziehen Sie den Zeiger nach unten,<br />
erscheint der Punkt und der benachbarte<br />
Bereich etwas dunkler. Über weitere<br />
Kontrollpunkte, von denen Sie beliebig<br />
viele in das Bild einfügen dürfen, verleihen<br />
Sie dem Bild die passende Balance<br />
bei der Helligkeit 2 .<br />
Einen ersten Kontrollpunkt für die Korrektur<br />
der Helligkeit legen Sie auf einfache<br />
Weise an: Sie klicken dazu doppelt<br />
auf eine Stelle im Bild, die Sie anpassen<br />
möchten. Nach einem kurzen Augenblick<br />
erscheint dort der Kontrollpunkt,<br />
den Sie an einem kleinen Kreis mit einer<br />
laufenden Nummer erkennen.<br />
Geschickt verteilen<br />
Je nach Charakter des Fotos bietet es<br />
sich an, eine relativ große Zahl an Kontrollpunkten<br />
hinzufügen – in einigen Fällen<br />
erfordert das der gewünschte Effekt<br />
sogar. Das ist aber nicht besonders aufwendig,<br />
da Sie einen Punkt schnell erstellt<br />
haben.<br />
Es kommt vor, dass zwei benachbarte<br />
Kontrollpunkte das Bild in einem Bereich<br />
aufhellen. Dazwischen liegt aber eine<br />
Region, die Sie bewusst dunkler halten<br />
Listing 1<br />
$ sudo add‐apt‐repository<br />
ppa:dhor/myway<br />
$ sudo apt‐get update<br />
$ sudo apt‐get install<br />
urbanlightscape<br />
1 Auf der Oberfläche tummeln sich ein paar Regler, mit denen Sie das Ergebnis beeinflussen.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
59
Praxis<br />
Urban Lightscape<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31491<br />
möchten. Dazu fügen Sie einen zusätzlichen,<br />
dazwischenliegenden Kontrollpunkt<br />
ein, der die Belichtung etwas herabregelt.<br />
An diffizilen Stellen kommt es<br />
schnell dazu, dass Sie einen wahren<br />
Wust von Kontrollpunkten produzieren.<br />
Kontrollpunkte steuern<br />
Sie haben die Möglichkeit, die Kontrollpunkte<br />
im Verlauf der weiteren Arbeiten<br />
anzupassen. Dazu aktivieren Sie über<br />
View | Overlay die entsprechende Ansicht,<br />
die die nummerierten Kontrollpunkte<br />
zeigt. Mit einem doppelten Klick<br />
mit abschließendem Halten verändern<br />
Sie, genauso wie beim Erstellen, die Werte.<br />
Außerdem erlaubt es dieser Modus,<br />
die Kontrollpunkte mit der Maus zu verschieben.<br />
Zum Löschen eines Kontrollpunkts<br />
ziehen Sie diesen einfach aus<br />
dem Fenster der Applikation heraus.<br />
Neben dem präzisen Arbeiten über<br />
die Kontrollpunkte bietet Urban Lightscape<br />
noch einige globale Einstellungen.<br />
Diese beschränken sich ebenfalls<br />
auf das Steuern der Helligkeit. Die sonst<br />
üblichen Funktionen zum Korrigieren<br />
von Farben und Ähnlichem haben in<br />
diesem Konzept keinen Platz.<br />
An erster Stelle finden Sie zwei Regler,<br />
über die Sie das Verhalten der Kontrollpunkte<br />
steuern. Mit Spread bestimmen<br />
Sie den Wirkungsbereich eines einzelnen<br />
Kontrollpunkts. Das ermöglicht ein sehr<br />
gezieltes Anpassen, insbesondere, wenn<br />
sich eine Vielzahl von Punkten an einer<br />
Stelle tummeln.<br />
2 Durch eine größere Zahl an Kontrollpunkten steuern Sie die Verteilung der Helligkeit im Bild sehr präzise.<br />
60 www.linux-user.de<br />
01.2014
Urban Lightscape<br />
Praxis<br />
Mit dem Regler Smoothness steuern Sie<br />
die Übergänge zwischen einzelnen Bereichen.<br />
Bei extrem niedrigen Werten<br />
passiert es mitunter, dass an den Grenzen<br />
der Wirkungsregionen minimale,<br />
aber sichtbare Sprünge der Helligkeit<br />
auftreten. Je höher der Wert, desto weicher<br />
fallen die Übergänge aus. Hier gilt<br />
es im Einzelfall abzuwägen, ob Sie eine<br />
genaue Kontrolle benötigen oder eher<br />
einen sanften Bildeindruck bevorzugen.<br />
Zusätzlich finden Sie im oberen Bereich<br />
drei weitere Regler. Einer davon regelt<br />
die Helligkeit im gesamten Bild. Der<br />
Regler Blacks nimmt Einfluss auf sämtliche<br />
Bildelemente, die Schwarzanteile<br />
besitzen. Entsprechend steuern Sie mit<br />
dem Regler Whites alle Bereiche, die<br />
Weiß enthalten. Manipulationen an Regionen,<br />
die Schwarz enthalten, wirken<br />
sich bei den meisten Fotos deutlich stärker<br />
aus, da reines Weiß nur in seltenen<br />
Fällen vorhanden ist.<br />
Im unteren Bereich der Seitenleiste<br />
finden Sie einen Kanalmixer. Über diesen<br />
passen Sie jedoch nicht wie gewohnt die<br />
Farben an, sondern die Helligkeit in bestimmen<br />
Farbbereichen. Erhöhen Sie<br />
etwa den Wert für Rot und verringern<br />
Grün und Blau, erscheinen rote Bildteile<br />
etwas heller. Erhöhen Sie Rot und Grün<br />
gleichmäßig, kommen gelbe Farbtöne<br />
mehr zur Geltung.<br />
Einsatzbereich<br />
Urban Lightscape gehört zu den Spezialwerkzeugen.<br />
Mit ein paar Mausklicks erhöhen<br />
oder senken Sie die Helligkeit an<br />
ausgesuchten Stellen. Das klingt nach<br />
wenig, macht aber trotzdem oft einen<br />
großen Unterschied in der Wirkung 3<br />
In Kombination mit anderen Programmen<br />
zum Bearbeiten von Bildern sorgt<br />
das Programm daher unter Umständen<br />
für einen schnelleren Workflow, denn für<br />
den gleichen Effekt benötigen Sie in<br />
Gimp komplexe Werkzeuge. Eine Plugin-<br />
Lösung, wie sie für Photoshop existiert,<br />
wäre daher wünschenswert.<br />
Fazit<br />
Nicht jeder, der sich mit Fotos befasst,<br />
benötigt einen ausgesuchten Spezialisten<br />
wie Urban Lightscape. Für die meisten<br />
Fälle genügen die Werkzeuge in<br />
Gimp oder anderen Programmen den<br />
Anforderungen. Wer jedoch des Öfteren<br />
schwierige Lichtsituationen zu meistern<br />
hat und auf die aufwendige HDR-Technik<br />
verzichten will, dem erleichtert die<br />
Software die Arbeit.<br />
Etwas unangenehm fielen im Workflow<br />
jedoch die zahlreichen Denkpausen<br />
auf, die das Programm beim Bearbeiten<br />
einlegt: Vor allem beim Verändern der<br />
Zoom-Einstellungen bei der Arbeit mit<br />
großen Dateien, hinkt beispielsweise die<br />
Anzeige im Hauptfenster zum Teil deutlich<br />
hinterher. (agr) n<br />
3 Nicht nur Korrekturen nehmen Sie mit Urban Lightscape vor, über die Kontrollpunkte erzeugen Sie auch dramatische Effekte.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
61
Schwerpunkt<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Scribes<br />
Mit Scribes komfortabel Texte und Code editieren<br />
Aus dem Baukasten<br />
Ganz automatisch geht die Arbeit mit Scribes nicht. Wer<br />
das Programm aber geschickt einsetzt, der spart viel<br />
Zeit beim Tippen. Stephan Lamprecht<br />
© Maxim Kazim, 123RF<br />
Readme<br />
Vielschreiber und Entwickler brauchen einen<br />
Editor, der sie optimal beim Texten und<br />
Editieren von Programmcode unterstützt.<br />
Scribes bringt entsprechende Funktionen<br />
mit, die aber auch dem Gelegenheitsautoren<br />
oft hilfreich unter die Arme greifen.<br />
Software-Entwickler oder Webdesigner<br />
verbringen viel Zeit mit dem Editor.<br />
Dementsprechend anspruchsvoll verhält<br />
sich diese Zielgruppe bei der Wahl des<br />
Werkzeugs. Mit Scribes û liegt ein Kandidat<br />
vor, der optisch sehr schlank ausfällt,<br />
funktional aber durchaus überrascht<br />
– und dies trotz einer noch niedrigen<br />
Versionsnummer. Entsprechend einfach<br />
integrieren Sie das Programm ins<br />
System (siehe Kasten Installation).<br />
Datei öffnen und anlegen<br />
Sobald Sie das Scribes gestartet haben,<br />
legt es eine neue Datei an. Die meisten<br />
Anwender dürften im ersten Moment etwas<br />
erstaunt sein, denn statt auf die aus<br />
anderen Applikationen gewohnten Leisten<br />
mit Symbolen und einem Menü blicken<br />
Sie auf eine leere Arbeitsfläche. Lediglich<br />
die Schreibmarke sowie eine Zeilennummer<br />
auf der linken Seite bekommen<br />
Sie im ersten Anlauf zu sehen 1 .<br />
Möchten Sie eine vorhandene Datei<br />
öffnen, ziehen Sie mit dem Mauszeiger<br />
auf die farbige Fläche in der rechten<br />
oberen Ecke. Damit blenden Sie temporär<br />
eine Symbolleiste ein. Mit einem<br />
Klick auf das Ordner-Symbol rufen Sie<br />
den Dialog zum Öffnen von Dateien auf,<br />
oder nutzen [Strg]+[O]. Mit einem Klick<br />
auf das Dokumentensymbol legen Sie<br />
dagegen eine neue Datei an ([Strg]+[N]).<br />
62 www.linux-user.de<br />
01.2014
Scribes<br />
UBUNTU<br />
Schwerpunkt<br />
user<br />
Templates und Theme-Dateien<br />
LU/scribes/<br />
1 In der Statusleiste links zeigt Shotwell die Kamera oder die Speicherkarte an. Im Diakasten<br />
in der Mitte sehen Sie die auf der Karte respektive Kamera vorhandenen Fotos.<br />
Es sind häufig Kleinigkeiten, die darüber<br />
entscheiden, ob eine Software im Alltag<br />
überzeugt. Bei Scribes sind dies Funktionen<br />
wie das Vervollständigen von geschriebenen<br />
Zeichen. Wenn Sie eine runde<br />
oder eckige Klammer schreiben,<br />
brauchen Sie sich um das abschließende<br />
Gegenstück nicht zu kümmern – das<br />
fügt der Editor automatisch ein. Über<br />
[Alt]+[Pfeil-rechts] rücken Sie Text ein,<br />
und mit [Alt]+[D] löschen Sie eine ganze<br />
Zeile, unabhängig davon, ob darin etwas<br />
steht oder nicht.<br />
Schreiben mit Komfort<br />
Die Funktion zum Vervollständigen versteht<br />
sich auch auf Begriffe – keine<br />
Selbstverständlichkeit für ein solches<br />
Programm. Gerade Vielschreiber und<br />
Installation<br />
Entwickler, die stets die gleichen Variablen<br />
oder Ausdrücke eingeben, sparen so<br />
viel Zeit. Dabei berücksichtigt das Programm<br />
nur Ausdrücke, die mehr als vier<br />
Zeichen umfassen.<br />
Erkennen die Algorithmen während<br />
des Schreibens, dass Sie möglicherweise<br />
ein bereits geschriebenes Wort erneut<br />
tippen möchten, zeigt das Programm<br />
eine Liste mit passenden Begriffen. Mit<br />
den Pfeiltasten wählen Sie dann den<br />
passenden Ausdruck in der Liste aus und<br />
übernehmen diesen mit [Eingabe].<br />
Syntax-Highlighting<br />
Ob HTML-Seite, Python-Skript oder der<br />
Quelltext einer Software – diese Dateien<br />
liegen alle als Textdateien vor. Damit<br />
Entwickler deren Struktur schneller ver-<br />
Als Ubuntu-Nutzer installieren Sie Scribes<br />
über die Paketverwaltung – am besten direkt<br />
aus der Quelle des Entwicklers, um<br />
stets die neueste Version parat zu haben.<br />
Dazu öffnen Sie ein Terminal und geben<br />
nacheinander die Befehle aus Listing 1<br />
ein. Genügt Ihnen die von Ubuntu paketierte<br />
Version, suchen Sie stattdessen im<br />
Software-Center nach Scribes. Zur Installation<br />
reicht dann ein Mausklick aus. Das<br />
Programm rufen Sie anschließend wie gewohnt<br />
unter Unity über die Dash auf oder<br />
suchen im Schnellstarter, den Sie über<br />
[Alt]+[F2] aufrufen, nach scribes.<br />
stehen, unterstützen viele Editoren das<br />
sogenannte Syntax-Highlighting. Damit<br />
fällt es zum Beispiel bei HTML-Seiten<br />
leichter, zwischen den eigentlichen Befehlen,<br />
ergänzenden Attributen und<br />
dem Inhalt (also Überschriften oder Texten)<br />
zu unterscheiden.<br />
Scribes erkennt anhand des Formats<br />
einer Datei automatisch, um welche Programmiersprache<br />
es sich handelt. Gewöhnen<br />
Sie sich bei der Arbeit mit dem<br />
Editor an, eine Datei möglichst sofort<br />
nach dem Anlegen zu speichern und das<br />
gewünschte Format auszuwählen 2 .<br />
Coding mit Sparkup<br />
Beim Entwickeln von Software und im<br />
Webdesign kommen heute bevorzugt<br />
Techniken zum Einsatz, mit denen<br />
schnell ein Prototyp entsteht. Das ermöglicht<br />
es, die Entwicklung zügig voranzutreiben<br />
und direkt Rückmeldungen<br />
Listing 1<br />
$ sudo add‐apt‐repository<br />
ppa:mystilleef/scribes‐daily<br />
$ sudo apt‐get update<br />
$ sudo apt‐get install scribes<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
63
Schwerpunkt<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Scribes<br />
von Auftraggebern einzusammeln. Zu<br />
den dafür vorgesehenen Techniken zählt<br />
unter anderem Sparkup û, das der Editor<br />
Scribes unterstützt.<br />
Sparkup konvertiert Abkürzungen zu<br />
HTML- oder CSS-Anweisungen, weswegen<br />
es sich primär für Webentwickler<br />
eignet. Um die Funktion zu nutzen, speichern<br />
Sie das Dokument zunächst als<br />
HTML- oder CSS-Datei. Dann öffnen Sie<br />
über [Strg]+[E] ein Eingabefeld am unteren<br />
Fensterrand. In diesem landen die<br />
Kommandos, welche die Software anschließend<br />
konvertiert. Geben Sie folgenden<br />
Code in die Zeile ein:<br />
div#header>h1#headline>p.test>li*3<br />
Nach dem Drücken auf [Eingabe] erscheint<br />
nun im Hauptfenster der HTML-<br />
Code-Block aus Listing 2.<br />
Hilfe auf Knopfdruck<br />
Als Programm, das bewusst auf eine einfache<br />
und zurückhaltende Oberfläche<br />
setzt, unterstützt Scribes konsequenterweise<br />
ausgiebig den Einsatz von Tastenkürzeln.<br />
Je länger und intensiver Sie mit<br />
der Software arbeiten, desto leichter<br />
geht das von der Hand. Fällt Ihnen ein<br />
Shortcut nicht ein, rufen Sie jederzeit<br />
eine Hilfe in Form eines Overlays ab. Darin<br />
finden Sie übersichtlich alle aktuellen<br />
Befehle aufgelistet.<br />
Dazu bewegen Sie die Maus auf den<br />
sensitiven Bereich innerhalb des Programmfensters.<br />
Sobald die Symbolleiste<br />
eingeblendet ist, klicken Sie auf das<br />
Frage zeichen. Jetzt blendet Scribes,<br />
nach Themen sortiert, alle Kürzel ein 3 .<br />
Darunter gibt es viele, die das Bearbeiten<br />
von Texten deutlich erleichtern.<br />
Im Terminal<br />
Beim Schreiben von Skripten erweist es<br />
sich als praktisch, dass Scribes die Möglichkeit<br />
bietet, Kommandos direkt aus<br />
dem Editor abzusetzen und deren Ergebnis<br />
zu sehen: Markieren Sie dazu Text<br />
oder platzieren Sie den Cursor im Editor-<br />
Fenster. Mit [Alt]+[X] öffnen Sie nun am<br />
unteren Rand des Programmfensters<br />
eine Eingabezeile. Dort tragen Sie das<br />
gewünschte Kommando ein.<br />
Über das Listenfeld am rechten Rand<br />
entscheiden Sie, ob die Rückmeldung innerhalb<br />
eines neuen Fensters oder direkt<br />
in der aktuellen Datei landet. Mit einem<br />
Druck auf [Eingabe] lösen Sie den Befehl<br />
aus und erhalten das Ergebnis in der gewünschten<br />
Form zurück.<br />
Mehrere Dateien<br />
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie<br />
eine bereits vorliegende Datei öffnen<br />
und bearbeiten, wenn Sie Scribes starten.<br />
Mit [Strg]+[Alt]+[R] rufen Sie die Liste<br />
der zuletzt geöffneten Dateien auf.<br />
Die Software erlaubt es aber auch,<br />
mehrere Dateien parallel zu öffnen und<br />
zu bearbeiten. Ein Anordnen der Dokumente<br />
in mehreren Tabs suchen Sie aber<br />
vergeblich. Zur leichteren Navigation<br />
zwischen Dateien integriert Scribes<br />
mehrere Ansichten und Werkzeuge.<br />
Um schneller zwischen den Dateien in<br />
verschiedenen Verzeichnissen zu navigieren,<br />
bietet Scribes eine Seitenleiste,<br />
mit der Sie sich im Dateisystem fortbewegen.<br />
Diese Ansicht aktivieren Sie mit<br />
[F4]; drücken Sie diese Taste erneut, verschwindet<br />
sie wieder. Haben Sie mehrere<br />
Dateien geöffnet, wechseln Sie entweder<br />
über die Funktionen des Betriebssystems<br />
zwischen diesen, oder Sie verwenden<br />
den integrierten Dokumentenbrowser.<br />
Den aktivieren Sie mit [F9].<br />
Nun zeigt das Programm in Form einer<br />
Liste alle Dokumente, die gerade geöffnet<br />
sind und die Sie bereits einmal<br />
gespeichert haben. Mittels der Pfeiltasten<br />
oder der Maus wechseln Sie jetzt<br />
zum gewünschten Dokument. Ein<br />
Wechsel zwischen gespeicherten und<br />
neuen Dokumenten gelingt auf diese<br />
Weise aber nicht.<br />
Zwischen allen geöffneten Fenstern<br />
des Editors wechseln Sie mittels eines<br />
weiteren Tastenkürzels: [Strg]+[Bild-ab]<br />
und [Strg]+[Bild-auf] blättern durch den<br />
Stapel der geöffneten Dateien.<br />
Suchen und Ersetzen<br />
2 Dank farblicher Hervorhebungen finden Sie sich schnell im Quelltext<br />
von Skripten oder Programmen zurecht.<br />
Das Suchen und Ersetzen von Text gehört<br />
bei vielen Nutzern zu den am häufigsten<br />
verwendeten Funktionen. Mittels<br />
64 www.linux-user.de<br />
01.2014
Scribes<br />
UBUNTU<br />
Schwerpunkt<br />
user<br />
3 Über die Symbolleiste oder ein Tastenkürzel blendet der Editor Ihnen jederzeit eine Liste aller Kürzel ein.<br />
[Strg]+[F] rufen Sie dazu eine Leiste am<br />
unteren Rand des Programmfensters auf.<br />
In deren Eingabefeld schreiben Sie den<br />
gesuchten Begriff.<br />
Scribes unterscheidet dabei zwischen<br />
drei Methoden. Die voreingestellte Suche<br />
funktioniert wie in fast allen anderen<br />
Anwendungen: Sie geben einen Begriff<br />
ein und drücken anschließend den<br />
Schalter, um die Suche zu beginnen. Dabei<br />
markiert die Applikation im Text alle<br />
Fundstellen. Mit Vor und Zurück wechseln<br />
Sie zwischen den verschiedenen<br />
Positionen.<br />
Der zweite Modus (Search as you type)<br />
arbeitet wie die Instant-Suche bei<br />
Google: Nach Eingabe der ersten Buchstaben<br />
markiert das Programm passende<br />
Fundstellen im Text. Sie brauchen<br />
den Suchlauf also nicht eigens zu starten.<br />
Auch hier helfen die Schaltflächen<br />
dabei, zwischen den gefundenen Stellen<br />
zu navigieren. Schließlich dürfen Sie<br />
reguläre Ausdrücke verwenden, also<br />
nach Zeichenklassen suchen.<br />
Wenn Sie nach einem Ausdruck nicht<br />
nur suchen wollen, sondern diesen auch<br />
ersetzen möchten, nutzen Sie stattdessen<br />
das Kürzel [Strg]+[R]. Damit ergänzen<br />
Sie die Fußleiste um ein zweites Feld<br />
zur Eingabe des Ersatzbegriffs.<br />
Remote arbeiten<br />
Oftmals sind in Dateien wie HTML-Seiten<br />
oder PHP-Programmen nur Kleinigkeiten<br />
zu ändern. Scribes spart den Schritt, die<br />
Dokumente erst vom Server herunterzuladen,<br />
um sie anschließend zu bearbeiten.<br />
Stattdessen arbeiten Sie bei Bedarf<br />
direkt auf dem entfernten Rechner. Dazu<br />
nutzen Sie [Strg]+[L] 4 .<br />
Im nachfolgenden Dialog geben Sie<br />
den Pfad und Namen der Datei ein. Achten<br />
Sie darauf, das Protokoll anzugeben,<br />
damit die Applikation weiß, wie die Anfrage<br />
verarbeiten soll. Sobald Sie fortfahren,<br />
fragt die Software, sofern notwendig,<br />
nach den Zugangsdaten für das entfernte<br />
System – etwa bei einem FTP-Server.<br />
Passen Nutzername und Passwort,<br />
öffnet Scribes die Datei.<br />
Zeit sparen<br />
Die Scribes-Entwickler haben eine Reihe<br />
von Funktionen integriert, die Ihnen dabei<br />
helfen, bei der Arbeit Zeit zu sparen.<br />
Listing 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
65
Schwerpunkt<br />
UBUNTU<br />
user<br />
Scribes<br />
Neben Sparkup, das in erster Linie für<br />
Web-Entwickler interessant ist, findet<br />
sich ein weiteres Features, mit dem Sie<br />
automatisch Texte ersetzen. Sie haben<br />
dabei die Möglichkeit, eigene Textbausteine<br />
anzulegen und zu verwenden.<br />
Dazu geben Sie in den Text einen Schlüsselbegriff<br />
ein, den Sie vorher definiert<br />
haben. Scribes erkennt diesen und ersetzt<br />
nach einem Druck auf [Tab] das<br />
Schlüsselwort durch den zugehörigen<br />
Textbaustein.<br />
Um die Textbausteine zu hinterlegen,<br />
ziehen Sie den Mauszeiger auf den Trigger-Bereich<br />
in der rechten oberen Ecke<br />
des Programmfensters. Damit blenden<br />
Sie die Symbolleiste ein. Klicken Sie dort<br />
auf den kleinen Pfeil neben den Werkzeugen.<br />
Aus dem Untermenü entscheiden<br />
Sie sich danach für den Eintrag<br />
Auto replace Editor.<br />
Klicken Sie nun auf Hinzufügen. Die<br />
Schreibmarke befindet sich bereits im<br />
Feld für die Abkürzung. Achten Sie darauf,<br />
dass der Begriff ausreichend lang<br />
ausfällt und vor allen Dingen durch besondere<br />
Zeichen so gestaltet ist, dass<br />
kein einfacher Text als Auslöser für das<br />
Kürzel funktioniert 5 . Jetzt drücken Sie<br />
[Eingabe], um mit der Schreibmarke in<br />
das nächste Feld zu wechseln. Dort tragen<br />
Sie den Text ein, der als Baustein im<br />
Text erscheinen soll.<br />
Verwenden Sie später beim Schreiben<br />
eines der Kürzel, weist Scribes Sie in der<br />
Fußzeile darauf hin. Mit [Tab] ersetzen<br />
Sie dann den entsprechenden Abschnitt.<br />
Vorlagen<br />
Noch einen Schritt weiter gehen die Vorlagen,<br />
die Sie in Scribes definieren dürfen.<br />
Hier haben Sie sogar die Möglichkeit,<br />
mit Variablen zu arbeiten, über die<br />
Sie den Text anschließend individuell anpassen.<br />
Templates könnten etwa das<br />
Grundgerüst einer HTML- oder PHP-<br />
Datei bilden. Oft fallen im Rahmen eines<br />
Projekts in Texten immer wieder die gleichen<br />
Formulierungen an, oder Sie möchten<br />
sich beim Entwickeln einer Funktion<br />
Tipparbeit ersparen – der Einsatz der<br />
Vorlagen bietet sich in vielen Fällen an.<br />
Bei den Scribes-Templates handelt es<br />
sich nicht um Dokumentenvorlagen,<br />
sondern um Material, das Sie während<br />
der Arbeit an einer Datei aufrufen. Dazu<br />
sucht das Programm im Text nach einem<br />
der hinterlegten Schlüsselwörter.<br />
Um eine Vorlage anzulegen, nutzen<br />
Sie die Tastenkombination [Alt]+[F12].<br />
Damit öffnen Sie den Vorlagen-Editor.<br />
Die Applikation ordnet die Vorlagen<br />
nach den verschiedenen Programmiersprachen.<br />
Markieren Sie im linken Teil<br />
des Fensters also zunächst das gewünschte<br />
Datenformat, etwa HTML. Drücken<br />
Sie dann auf den Schalter Hinzufügen,<br />
um einen neuen Baustein anzulegen.<br />
Scribes öffnet damit jetzt den Dialog,<br />
in den Sie den Text und die Kürzel<br />
für eine Vorlage eintragen 6 .<br />
Die Maske bietet drei Felder an: Unter<br />
Name tragen Sie das Wort ein, das Sie im<br />
Text als Schlüssel verwenden möchten,<br />
um die Vorlage aufzurufen. Hier sollten<br />
Sie einen möglichst kurzen, aber leicht<br />
einprägsamen Begriff verwenden. Achten<br />
Sie darauf, dass sich das Schlüsselwort<br />
deutlich von den sonstigen Eingaben<br />
unterscheidet. Um später schneller<br />
zwischen verschiedenen Vorlagen zu<br />
entscheiden, geben Sie zusätzlich eine<br />
optionale, aber nicht zwingend notwendige<br />
Beschreibung ein.<br />
Im Feld Vorlage tippen Sie jetzt den<br />
Text, den Sie immer wieder verwenden<br />
wollen. Falls Sie in der Schablone Platzhalter<br />
verwenden wollen, notieren Sie<br />
diese in geschweiften Klammern. Verzichten<br />
Sie bei der Vergabe der Namen<br />
auf Leerzeichen (Listing 3). Verwenden<br />
Sie einen Platzhalter an mehreren Stellen,<br />
füllt die Software alle Vorkommen<br />
mit dem gleiche Inhalt aus. Fällt das Ergebnis<br />
zu Ihrer Zufriedenheit aus, klicken<br />
Sie auf Speichern. Jetzt haben Sie<br />
die Möglichkeit, direkt weitere Vorlagen<br />
anzulegen.<br />
Um eine Vorlage zu verwenden, schreiben<br />
Sie den Schlüsselbegriff in den<br />
Text. Scribes erkennt den Begriff (sofern<br />
das Dateiformat mit dem im Vorlageneditor<br />
hinterlegten Format übereinstimmt)<br />
und weist Sie in der Statusleiste<br />
4 Mit Scribes öffnen Sie Dateien direkt auf einem Server. Sie<br />
dürfen aber nicht vergessen, das Protokoll anzugeben, damit<br />
die Applikation weiß, wie sie mit der Datei verfährt.<br />
5 Dank Textbausteinen<br />
brauchen Sie<br />
wiederkehrende<br />
Formulierungen<br />
nicht<br />
immer wieder<br />
zu tippen.<br />
66 www.linux-user.de<br />
01.2014
Scribes<br />
UBUNTU<br />
Schwerpunkt<br />
user<br />
6 Über die Vorlagen legen Sie Dokumente oder Textschnipsel an, die Variablen enthalten<br />
dürfen.<br />
darauf hin. Um das Schlüsselwort zur<br />
Vorlage zu konvertieren, drücken Sie<br />
[Tab]. Damit landet die Schreibmarke<br />
unmittelbar über dem ersten Platzhalter,<br />
den die Vorlage enthält. Sie überschreiben<br />
diesen einfach durch Tippen.<br />
Jede Vorlage darf einmal den Platzhalter<br />
${cursor} enthalten. Er dient<br />
dazu, die Schreibmarke an der gewünschten<br />
Position innerhalb des Templates<br />
zu platzieren. Zwischen den Platzhaltern<br />
navigieren Sie beim Ausfüllen<br />
übrigens mit [Tab] beziehungsweise<br />
[Umschalt]+[Tab].<br />
Am unteren Rand des Vorlagen-Editors<br />
finden Sie einen Link, über den Sie<br />
bei Bedarf weitere Templates auf den<br />
Rechner laden. Alternativ finden Sie das<br />
Archiv auf der Heft-DVD der Media-Edition<br />
zusammen mit zusätzlichen Theme-<br />
Dateien. Das Archiv entpacken Sie in einen<br />
Ordner Ihrer Wahl.<br />
Wenn Sie aus den Vorlagen einige für<br />
die eigene Arbeit übernehmen möchten,<br />
rufen Sie zuerst den Vorlagen-Editor<br />
auf. Markieren Sie dort das Format, für<br />
das Sie eine Vorlage verwenden wollen.<br />
Drücken Sie nun auf den Schalter Importieren.<br />
Wechseln Sie in das Verzeichnis, in<br />
dem sich die Vorlagen befinden. In wenigen<br />
Augenblicken stehen die Templates<br />
bereit, die Sie bei Bedarf an Ihre Wünsche<br />
anpassen.<br />
Wenn Sie in der Symbolleiste auf den<br />
kleinen Pfeil neben den Werkzeugen<br />
klicken, blendet das Programm weitere<br />
Optionen ein. Mit den Einträgen unter<br />
Trigger Area definieren Sie, wo die Software<br />
den Bereich anzeigt, mit dem Sie<br />
die Symbolleiste aufrufen. Über die Auswahl<br />
der Farbe gestalten Sie diesen bei<br />
Bedarf unauffällig.<br />
Erweiterte Einstellungen<br />
In den erweiterten Optionen finden<br />
Sie auch das Kommando zum Wechsel<br />
von Themes. Möchten Sie gern eine andere<br />
Farbkombination nutzen, wählen<br />
Sie Theme Selector und entscheiden sich<br />
danach für eine der angebotenen Vorlagen.<br />
Im Auswahldialog führt Sie ein Klick<br />
auf Themes zum Download von weiteren<br />
Designvorlagen (die Sie bei der Media-<br />
Edition auf der Heft-DVD finden). Diese<br />
entpacken Sie und nutzen das Kommando<br />
Hinzufügen, um eine der Vorlagen in<br />
die Liste der Designs zu übernehmen.<br />
Listing3<br />
Hallo, ${anrede},<br />
vielen Dank für ${dusie} E‐Mail.<br />
Ich komme leider erst heute dazu,<br />
darauf zu antworten.<br />
Die anderen Einstellungen beziehen sich<br />
dagegen auf die Anzeige der verschiedenen<br />
Textarten: So haben Sie an dieser<br />
Stelle die Möglichkeit, für jedes Format<br />
die Schriftart und deren Größe zu ändern.<br />
Außerdem beeinflussen Sie an dieser<br />
Stelle, wie viele Zeichen Sie in einer<br />
Zeile darstellen möchten.<br />
Fazit<br />
Scribes erfindet die Kernfunktionen eines<br />
Editors nicht neu. Es verleiht ihnen<br />
aber ein zeitgemäßes Gewand, indem es<br />
alten Ballast über Bord wirft und dafür<br />
neues mit aufnimmt. Dabei vereinfachen<br />
Techniken wie Sparkup ebenso das Arbeiten<br />
wie das ausgefeilte Template-System,<br />
dass dem Schreiben von wiederkehrenden<br />
Text den Schrecken nimmt.<br />
Jetzt bleibt abzuwarten, in welche<br />
Richtung sich das Projekt entwickelt.<br />
Falls es beim sparsamen Umgang mit<br />
Features bleibt, hat das noch junge Programm<br />
Scribes durchaus das Potenzial,<br />
sich einen festen Platz unter den robusten<br />
Editoren für den Einsatz im Alltag zu<br />
erkämpfen. (agr) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/30567<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
67
Netz&System<br />
Sprachsteuerung<br />
Per Sprache den Computer steuern<br />
Mach Mail!<br />
Besitzer eines iPhones brauchen nur laut<br />
einen Wunsch zu äußern, und schon legt das<br />
Programm Siri mit der Arbeit los. Wer den<br />
Linux-Desktop ähnlich herumkommandieren<br />
möchte, braucht die passende Software –<br />
und viel Geduld. Tim Schürmann<br />
© Nem_youth, sxc.hu<br />
Readme<br />
Die Sprachsteuerungsprogramme Blather,<br />
FreeSpeech, Palaver, Simon und Vedics lauschen<br />
am Mikrofoneingang auf einen gesprochenen<br />
Befehl, den sie dann umgehend<br />
ausführen. Das klingt gut in der Theorie,<br />
erweist sich in der Praxis aber als ein<br />
Unterfangen mit einigen Tücken.<br />
Ein strammes „Starte Browser“ ins Mikrofon<br />
gebellt, und schon startet Firefox<br />
– genau das versprechen die fünf freien<br />
Programme Blather, FreeSpeech, Palaver,<br />
Simon und Vedics. Damit möchten sie<br />
die Eingabe erleichtern und nebenbei<br />
behinderten Menschen beim Bedienen<br />
des Desktops helfen.<br />
Bei vieren davon – die Ausnahme ist<br />
Vedics – dürfen Sie selbst bestimmen,<br />
welches Kommando welche Aktion auslöst.<br />
Ein „Starte Browser“ wäre also<br />
durchaus geeignet, um einen Texteditor<br />
aufzurufen – verwirrend, aber möglich.<br />
Die fünf Applikationen analysieren die<br />
Sprache nicht selbst, sondern überlassen<br />
das einer weiteren Software. In der Regel<br />
Dreiteilige Sphinx<br />
Spielen Sie zunächst die Pakete für Bison<br />
und gegebenenfalls für Perl ein. Laden Sie<br />
aus dem Web û (oder der Heft-DVD) die<br />
Pakete sphinxbase, pocket sphinx und<br />
sphinxtrain herunter. Entpacken Sie diese,<br />
und installieren Sie sie jeweils über den<br />
klassischen Dreisatz (Listing 1), wobei Sie<br />
mit dem Base-Paket beginnen.<br />
kommt dabei Pocketsphinx û von der<br />
Carnegie Mellon University (CMU) zum<br />
Einsatz. Eine solche Hilfe bei der Analyse<br />
bezeichnen die Anwendungen allgemein<br />
als Backend oder Engine. Blather, Free<br />
Speech, Palaver und Vedics stehen unter<br />
der Lizenz GNU GPLv3, Simon verwendet<br />
noch die Version 2 der gleichen Lizenz.<br />
Blather<br />
Extrem einfach gestrickt kommt das in<br />
Python programmierte Blather û daher.<br />
Um es in Betrieb zu nehmen, installieren<br />
Sie zunächst über das Paketmanagementsystem<br />
die Archive von Pocketsphinx,<br />
Python-Gstreamer und Python-Gtk (unter<br />
Ubuntu: python-gtk2, python-gst0.10 und<br />
pocketsphinx). Falls Pocketsphinx der von<br />
Ihnen verwendeten Distribution nicht<br />
beiliegt, folgen Sie den Anweisungen aus<br />
dem Kasten Dreiteilige Sphinx.<br />
Listing 1<br />
$ ./configure<br />
$ make<br />
$ sudo make install<br />
68 www.linux-user.de<br />
01.2014
Sprachsteuerung<br />
Netz&System<br />
Laden Sie auf Gitorious û den aktuellen<br />
Entwicklungsstand von Blather herunter.<br />
Nach dem Entpacken des Archivs benennen<br />
Sie die Datei commands.tmp in commands<br />
um und tragen in ihr mit einem<br />
Texteditor die gewünschten englischsprachigen<br />
Befehle ein. Dabei beginnt<br />
jede Zeile mit einem Sprachbefehl in<br />
Großbuchstaben, dem ein Doppelpunkt<br />
und der auszuführende Shell-Befehl folgt.<br />
Legen Sie anschließend das Verzeichnis<br />
~/.config/blather an, kopieren Sie<br />
die Datei commands dort hinein und rufen<br />
Sie im Blather-Verzeichnis ./Blather.py<br />
auf. Sobald das Programm abgestürzt<br />
scheint, beenden Sie es mit [Strg]+[C].<br />
Laden Sie die Datei ~/.config/blather/<br />
sentences.corpus auf der Seite des<br />
Sphinx Knowledge Base Tools û hoch.<br />
Nach einem Klick auf Compile Knowledge<br />
Base speichern Sie im Verzeichnis<br />
~/.config/blather/language die generierte<br />
Datei mit der Endung .lm unter<br />
dem Namen lm und die Datei mit der<br />
Endung .dic unter dem Namen dic.<br />
Jetzt haben Sie die Möglichkeit, Blather<br />
in seinem Verzeichnis mit ./Blather.py<br />
‐i g zu starten.<br />
Das Programm zeigt das äußerst übersichtliche<br />
Hauptfenster 1 . Nach einem<br />
Mausklick auf Listen lauscht es am Mikrofoneingang<br />
auf genau einen Befehl. Alternativ<br />
schalten Sie die Software in einen<br />
Continuous-Modus, in dem sie dauerhaft<br />
zuhört. Weitere Funktionen gibt es<br />
nicht, die Rate beim Erkennen von Kommandos<br />
fällt gerade noch akzeptabel aus.<br />
Doppelklick ein Kommando ab. Ab der<br />
Version 120 bietet FreeSpeech zusätzlich<br />
die Option, andere Programme über virtuelle<br />
Tasten zu steuern. Dazu klicken Sie<br />
im Fenster mit dem Texteditor auf Send<br />
keys und sprechen die zu drückende<br />
Kombination ins Mikrofon.<br />
FreeSpeech verdaut ausschließlich<br />
englische Wörter, wobei die Erkennungsrate<br />
nicht besonders gut ausfällt. So<br />
machte das im Hintergrund werkelnde<br />
Pocketsphinx im Test aus einem deutlich<br />
gesprochenen „Hello World“ zunächst ein<br />
„An over To open“ 3 , beim zweiten Versuch<br />
hingegen ein „An adult wall“.<br />
Laut Dokumentation lässt sich die Erkennungsrate<br />
verbessern, indem Sie im<br />
Editor den falschen Text mit der Tastatur<br />
korrigieren und dann auf Learn klicken.<br />
In den Tests produzierte das jedoch stets<br />
zahlreiche Fehlermeldungen. Auch das<br />
Steuern anderer Programme funktionierte<br />
nicht, sämtliche Eingaben landeten<br />
weiterhin als wirrer Text im Editor.<br />
Um FreeSpeech in Betrieb zu nehmen,<br />
spielen Sie zunächst über den Paketmanager<br />
Python-Gtk2, Python-Xlib, Python-<br />
Simplejson, Python-Gstreamer, Pocketsphinx<br />
und Sphinxbase ein. Unter Ubuntu<br />
stecken diese in den Paketen pythonxlib,<br />
python-simplejson, python-gtk2,<br />
python-gst0.10, python-pocketsphinx und<br />
gstreamer0.10-pocketsphinx. Falls Sie Pocketsphinx<br />
nicht in den Repositories der<br />
von Ihnen verwendeten Distribution finden,<br />
folgen Sie wie bei Blather den Angaben<br />
im Kasten Dreiteilige Sphinx.<br />
Blather, FreeSpeech_vr r120, Palaver,<br />
Pocketsphinx 0.8, Simon 0.4.1, Sphinxbase<br />
0.8, Sphinxtrain 1.0.8, Vedics 0.5<br />
LU/sprachsteuerung/<br />
Laden Sie das Pocketsphinx-Archiv aus<br />
dem Web û (oder vom beiliegenden<br />
Datenträger) herunter und entpacken<br />
Sie es auf der Festplatte. Öffnen Sie das<br />
Makefile aus dem Unterverzeichnis<br />
CMU‐Cam_Toolkit_v2/src mit einem<br />
Texteditor und entfernen Sie in der Zeile<br />
#BYTESWAP_FLAG = ‐DSLM_SWAP_BYTES<br />
das Hash-Zeichen (#) am Anfang. Nach<br />
dem Speichern öffnen Sie ein Terminal,<br />
wechseln in das Verzeichnis CMU‐Cam_<br />
Toolkit_v2/src und rufen make install<br />
auf. Die dabei erstellten Programme<br />
im Ordner CMU‐Cam_Toolkit_v2/bin<br />
kopieren Sie in ein Verzeichnis, das in<br />
der Umgebungsvariablen $PATH enthalten<br />
ist, wie etwa /usr/local/bin.<br />
FreeSpeech<br />
Im Gegensatz zu den anderen vier Programmen<br />
arbeitet das wie Blather in<br />
Python geschriebene FreeSpeech standardmäßig<br />
als Diktiergerät: Nach dem<br />
Start öffnet es einen rudimentären Texteditor,<br />
in dem alle ins Mikrofon gesprochenen<br />
Wörter landen. Spezielle<br />
Sprachbefehle bieten die Möglichkeit,<br />
den Text noch nachzubearbeiten. So<br />
löscht etwa editor clear den bislang<br />
erkannten Text.<br />
Eine Übersicht über alle Kommandos<br />
zeigt das Fenster nach dem Start an 2 .<br />
Dort ändern Sie bei Bedarf mit einem<br />
1 Das Hauptfenster<br />
von Blather<br />
bietet lediglich die<br />
Möglichkeit, die<br />
Sprachsteuerung<br />
zu starten und zu<br />
stoppen.<br />
2 Nach dem<br />
Start zeigt<br />
FreeSpeech<br />
alle Kommandos<br />
an, mit<br />
denen Sie<br />
den diktierten<br />
Text manipulieren<br />
und sogar als<br />
Textdatei<br />
speichern.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
69
Netz&System<br />
Sprachsteuerung<br />
3 FreeSpeech zeigte beim gesprochenen<br />
„Hello World“ ein recht kreatives Ergebnis.<br />
Laden Sie ebenfalls aus dem Web û das<br />
FreeSpeech-Archiv herunter (achten Sie<br />
auf das Veröffentlichungsdatum unter<br />
ReleaseDate). Entpacken Sie das ZIP-Archiv<br />
auf der Festplatte und starten Sie im<br />
entstandenen Verzeichnis die Software<br />
via python freespeech.py.<br />
Palaver<br />
4 Palaver nutzt den Dienst des Suchmaschinenriesen Google, um die Sprachkommandos<br />
auszuwerten. Das setzt Vertrauen voraus, das viele Anwender nicht mehr recht aufbringen.<br />
Im Gegensatz zu den beiden vorgestellten<br />
Programmen bietet die in Python<br />
entwickelte Sprachsteuerung Palaver keine<br />
Benutzeroberfläche. Stattdessen starten<br />
und stoppen Sie die Spracheingabe<br />
über ein frei wählbares Tastenkürzel. Zur<br />
Analyse schickt Palaver den gesprochenen<br />
Text an Google – folglich gilt es, dem<br />
Suchmaschinenriesen entsprechendes<br />
Vertrauen entgegenzubringen 4 .<br />
Sprechen Sie die Befehle klar und<br />
deutlich aus, erkennt Palaver diese weitaus<br />
zuverlässiger als die Konkurrenz.<br />
Welche englischen Sprachkommandos<br />
Palaver versteht, erfahren Sie, indem Sie<br />
im Programmverzeichnis das Kommando<br />
./plugin ‐l nutzen. Der Sprachbefehl<br />
open music öffnet beispielsweise im Dateimanager<br />
den Ordner Musik. Jedes dieser<br />
Kommandos stammt aus einem Plugin:<br />
Für open zeichnet beispielsweise das<br />
Plugin FileBrowser verantwortlich 5 .<br />
Weitere Plugins finden Sie im Katalog<br />
auf der Palaver-Homepage û. Da die<br />
Plugins im Wesentlichen aus einem einfachen<br />
Bash-Skript bestehen, besteht im<br />
Prinzip hier die einfache Möglichkeit,<br />
darüber auf die Schnelle eigene Befehle<br />
nachzurüsten.<br />
Wenn Sie Palaver nutzen möchten,<br />
installieren Sie über den Paketmanager<br />
die Pakete zu Sox, Python-Argparse,<br />
Wget, Espeak, Xvkbd, Xautomation sowie<br />
Zenity und stellen sicher, dass je<br />
nach Desktop-System der Notificationdaemon,<br />
Notify-osd oder Notifyd aktiv<br />
ist. Unter Ubuntu benötigen Sie die<br />
Pakete sox, python-argh, wget, espeak,<br />
xvkbd sowie xautomation.<br />
Laden Sie anschließend den aktuellen<br />
Entwicklungsstand von Palaver bei Git<br />
Hub û via Download ZIP herunter. Das<br />
dabei erhaltene ZIP-Archiv entpacken<br />
Sie auf der Festplatte und rufen im Verzeichnis<br />
Palaver‐master als Benutzer<br />
root den Befehl ./setup auf.<br />
Die Angaben zur Person dürfen Sie<br />
überspringen, unter Language geben Sie<br />
de ein. Die Default Plugins spielen Sie per<br />
Install ein. Abschließend legen Sie noch<br />
in den Systemeinstellungen ein Tastenkürzel<br />
fest, das wiederum das Skript<br />
hotkey im Palaver-Verzeichnis startet.<br />
Unter Ubuntu rufen Sie dazu die Systemeinstellungen<br />
auf, wählen Tastatur | Tastenkürzel,<br />
markieren Eigene Tastenkürzel,<br />
klicken auf das Plus-Zeichen, vergeben<br />
einen Namen wie Palaver und tragen unter<br />
Befehl den Pfad zum Skript hotkey ein<br />
(also etwa /home/tim/Palaver‐master/<br />
hotkey). Nach dem Anwenden klicken Sie<br />
auf den Text Deaktiviert und drücken die<br />
Tastenkombination, über die Sie das Programm<br />
künftig aktivieren möchten.<br />
Um nachträglich ein Plugin zu installieren,<br />
rufen Sie im Palaver-Verzeichnis den<br />
Befehl ./plugin ‐p Name auf. Dabei ersetzen<br />
Sie Name durch den Namen des<br />
Plugins, wie FileBrowser. Möchten Sie<br />
eigene Plugins schreiben, werfen Sie einen<br />
Blick in den Ordner Doc: Dort liegt<br />
neben der Dokumentation ein Beispiel.<br />
70 www.linux-user.de<br />
01.2014
Sprachsteuerung<br />
Netz&System<br />
Simon<br />
Zu den echten Klassikern unter den Programmen<br />
zur Spracherkennung gehört<br />
Simon û. Die in C++ geschriebene Software<br />
nutzt die KDE-Bibliotheken und<br />
verwendet als Engine wahlweise Pocketsphinx<br />
oder Julius. Letztgenanntes betreuen<br />
derzeit Entwickler am Nagoya<br />
Institute of Technology in Japan û.<br />
Ursprünglich stammt Simon aus einem<br />
Forschungsprojekt der Höheren Technischen<br />
Bundeslehranstalt (HTBLA) in<br />
Österreich. Mittlerweile hat der komplett<br />
spendenfinanzierte Verein „Simon Listens“<br />
die Entwicklung übernommen. Zusätzlich<br />
gründeten die Macher ein gleichnamiges<br />
Unternehmen, das Dienstleistungen<br />
rund um Simon anbietet û.<br />
Nach dem ersten Start meldet sich ein<br />
Assistent, der die wichtigsten Einstellungen<br />
abfragt. Er setzt dabei voraus, dass<br />
Sie bereits mit den Arbeitsweisen und<br />
der Terminologie von Simon vertraut<br />
sind. Gleiches gilt für das Hauptfenster<br />
6 , dessen Bedienkonzept sich nicht<br />
intuitiv erschließt. Einsteiger kommen<br />
somit nicht umhin, die ziemlich umfangreichen<br />
Handbücher zu studieren û.<br />
Alle Sprachbefehle für eine bestimmte<br />
Aufgabe fasst die Applikation in einem<br />
sogenannten Szenario zusammen. Auf<br />
diese Weise bündeln Sie etwa alle Kommandos<br />
zur Kontrolle von Firefox. Für<br />
einige häufige Anwendungsfälle bietet<br />
Simon bereits vorbereitete Szenarien<br />
zum Download an.<br />
Des Weiteren setzt die Software die<br />
Daten für das Modell der gewünschten<br />
Sprache voraus. Diese laden Sie aus dem<br />
Web herunter und spielen sie ein. Das<br />
Modell informiert Simon über die charakteristischen<br />
Merkmale einer Sprache,<br />
wobei sich die angebotenen Modelle allerdings<br />
nur an der üblichen Aussprache<br />
orientieren. Um das Erkennen zu verbessern,<br />
besteht daher die Möglichkeit, dem<br />
Programm in einem Training alle Befehle<br />
aus einem Szenario einmal vorzulesen.<br />
Simon arbeitet als Client-Server-System.<br />
Bei Bedarf verlagern Sie auf diese<br />
Weise die Analyse der gesprochenen<br />
Worte auf einen Server 7 . Der lokale<br />
Rechner spart dann nicht nur Rechenzeit:<br />
Es eröffnet sich außerdem die Option,<br />
mit mehreren Clients einen zentralen<br />
Server zu nutzen.<br />
Auf Wunsch lauscht Simon an mehreren<br />
Mikrofoneingängen gleichzeitig<br />
oder verwendet einen ausgewählten –<br />
die Konkurrenz schnappt sich immer direkt<br />
den ersten Eingang. Simon ist auch<br />
das einzige Programm, dass bei Übersteuern<br />
oder zu leisem Ton warnt.<br />
Unter Ubuntu ließ sich Simon im Test<br />
über den Paketmanager einspielen, verweigerte<br />
aber anschließend den Start.<br />
Ein unter OpenSuse 13.1 selbst übersetztes<br />
Simon machte keine bessere Figur:<br />
Dort ignorierte das Programm kommentarlos<br />
jede Spracheingabe und warf<br />
nach ein paar Neustarts mit wirren Fehlermeldungen<br />
um sich.<br />
Um Simon selbst auszuprobieren, installieren<br />
Sie zunächst über den Paketmanager<br />
den C++-Compiler, Cmake, Git,<br />
Gettext nebst Tools, die Entwicklerpakete<br />
zu KDE, Qt6, Libattica, Phonon und Zlib.<br />
Als Backend bietet sich das etwas einfacher<br />
zu installierende Pocketsphinx an.<br />
Bevorzugen Sie stattdessen die Engine<br />
Julius, installieren Sie zusätzlich noch<br />
das Hidden Markov Model Toolkit, kurz<br />
HTK. Das erhalten Sie auf der Homepage<br />
nur nach einer kostenlosen Registrierung.<br />
Erläuterungen zur weiteren Installation<br />
von Julius finden Sie in der Anleitung<br />
zu Simon.<br />
Nun fehlt noch Simon selbst. Unter<br />
OpenSuse installiert der Befehl aus der<br />
ersten Zeile von Listing 2 als Benutzer<br />
root alle notwendigen Pakete. Die darauf<br />
folgenden Befehle laden die aktuelle Ver<br />
5 Von Palaver bekommen<br />
Sie nach<br />
dem Start per Tastendruck<br />
lediglich<br />
eine kleine Meldung<br />
zu sehen.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
71
Netz&System<br />
Sprachsteuerung<br />
6 Das Hauptfenster von Simon erlaubt den direkten Zugriff auf alle wichtigen Einstellungen,<br />
fällt dadurch aber recht unübersichtlich aus.<br />
sion von Simon herunter, übersetzen sie<br />
und installieren die Sprachsteuerung.<br />
Vedics<br />
Das ebenfalls in Python geschriebene<br />
Programm Vedics û integriert sich in<br />
die Desktop-Umgebungen Gnome Version<br />
2 und Version 3 sowie Unity. Wie Palaver<br />
kommt es komplett ohne Benutzeroberfläche<br />
aus, versteht aber nur einen<br />
vordefinierten Satz englischer Sprachbefehle.<br />
Um etwa Firefox zu starten, sagen<br />
Sie „Run Application“, warten einen Moment<br />
und ergänzen „Firefox“.<br />
Als Engine nutzt das Programm<br />
Pocketsphinx, die Erkennungsrate fällt<br />
folglich auch hier durchwachsen aus:<br />
Anstelle von „Move Down“ verstand das<br />
Programm schon mal „Minimize Window“.<br />
Zudem schluckte es auf dem Testrechner<br />
extrem viel Rechenleistung,<br />
reagierte auf leise Geräusche im Hintergrund<br />
und stürzte wiederholt ab.<br />
Wenn Sie Vedics dennoch ausprobieren<br />
möchten, finden Sie auf Sourceforge<br />
ein fertig geschnürtes DEB-Paket û.<br />
Dort steht auch ein PDF mit einer Beschreibung<br />
aller Kommandos zum Herunterladen<br />
bereit. Nutzen Sie eine RPMbasierte<br />
Distribution, installieren Sie vorab<br />
über den Paketmanager Python-Gtk,<br />
Python-Gnome, Python-Gobject, Python-Atspi,<br />
Python-Wnck, Python-Notify,<br />
Python-Gconf, Python-Dbus und Java 6.<br />
Jetzt laden Sie das Tar-Archiv herunter,<br />
entpacken es und installieren das Programm<br />
via ./configure && make &&<br />
sudo install. Dann rufen Sie die Soft<br />
7 Läuft Simon nur lokal, startet es seine Server-<br />
Komponente simond selbst im Hintergrund.<br />
8 Starten Sie Vedics im Terminal, erfahren Sie, ob das Programm abgestürzt<br />
ist. Dann gilt es, im Speicher verbliebene Bestandteile per Kill abzuschießen.<br />
72 www.linux-user.de<br />
01.2014
Sprachsteuerung<br />
Netz&System<br />
ware im Terminal mit vedics auf: Nur so<br />
sehen Sie, welche Texte das Programm<br />
erkennt und ob es abgestürzt ist 8 .<br />
Fazit<br />
Keiner der Kandidaten vermag mit Siri<br />
oder kommerziellen Windows-Programmen<br />
zu konkurrieren. Die Spracherkennung<br />
entpuppt sich durchweg als Glückssache,<br />
die von den meisten Programmen<br />
verwendete Pocketsphinx-Engine läuft<br />
dem kommerziellen Dragon Naturally<br />
Speaking meilenweit hinterher. Die Installation<br />
gestaltet sich aufgrund vieler Abhängigkeiten<br />
steinig, das Be dien konzept<br />
fällt oft umständlich aus. Speziell körperbehinderte<br />
Nutzer, die eine Sprachsteuerung<br />
benötigen, haben kaum eine<br />
Chance, ohne fremde Hilfe eines der<br />
Programme in Betrieb zu nehmen.<br />
Die beste Spracherkennung liefert<br />
noch Palaver, das jedoch mit Google telefoniert.<br />
Den riesigen Funktionsumfang<br />
bei Simon erkaufen Sie mit umständlichem<br />
Geklicke – sofern es Ihnen überhaupt<br />
gelingt, das Programm zur Arbeit<br />
zu bewegen. Blather und FreeSpeech<br />
wirken unfertig, Vedics ist im aktuellen<br />
Zustand sogar komplett nutzlos. Free<br />
Speech erlaubt immerhin die Eingabe<br />
englischer Texte, sofern Sie umfangreiche<br />
Nacharbeiten nicht scheuen. Deutsch<br />
versteht von Haus aus nur Simon.<br />
Da die Arbeit an Programmen und Engines<br />
nur schleppend vorangeht, dürfte<br />
ein komfortables Steuern des PCs via<br />
Sprache für Linux-Anwender noch lange<br />
ein frommer Wunsch bleiben. (agr) n<br />
Listing 2<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31632<br />
# zypper in git‐core gcc gettext‐tools gettext‐runtime libkde4‐devel<br />
libqt4‐sql‐sqlite libqt4‐multimedia libqt4‐phonon‐devel libattica‐devel<br />
libattica0 zlib‐devel kde‐l10n‐de qwt6‐devel<br />
# git clone git://anongit.kde.org/simon simonsource<br />
# cd simonsource<br />
# ./build.sh<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
73
Hardware<br />
Seheiah<br />
© Fotoknips, 123RF<br />
Aktivitätsüberwachung für<br />
allein lebende Senioren<br />
Schutzengel<br />
Ein RasPi, ein Arduino, ein<br />
Flusssensor, eine Webcam<br />
mit Mikro und etwas Python-<br />
Code sowie eine Spracherkennung<br />
bilden eine preiswerte,<br />
auf dem Wasserverbrauch<br />
basierende Aktivitätsüberwachung<br />
für alleinstehende<br />
Senioren.<br />
Falko Benthin<br />
Readme<br />
Die Deutschen werden immer älter und leben<br />
im Alter oft allein. Seheiah wurde konzipiert,<br />
um bei allein lebenden Senioren<br />
Stürze oder andere Notfälle zu erkennen<br />
und Angehörige oder Freunde zu informieren.<br />
Als Basis des Systems dienen ein Raspberry<br />
Pi, ein Arduino sowie freie Software.<br />
Innerhalb der nächsten Jahre wird der<br />
Anteil der Menschen über 65 Jahre in<br />
unserer Gesellschaft so stark zunehmen,<br />
dass böse Zungen diesbezüglich bereits<br />
von einem „Silbernen Tsunami“ sprechen.<br />
Das Bundesamt für Statistik geht<br />
in seiner 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
davon aus,<br />
dass der Anteil der über 65-Jährigen im<br />
Jahr 2040 rund ein Drittel der deutschen<br />
Gesamtbevölkerung ausmacht û.<br />
In anderen Industrienationen ist eine<br />
ähnliche Entwicklung zu erwarten. Von<br />
den „jungen Alten“ (65 bis 70 Jahre) werden<br />
bereits ungefähr 20 Prozent allein<br />
leben. Diese Zahl dürfte bei Männern<br />
mit zunehmendem Alter fast konstant<br />
bleiben. Bei Frauen erhöht sich aufgrund<br />
der unterschiedlichen Lebenserwartungen<br />
der Anteil der allein Lebenden auf<br />
56 Prozent bei den über 80-Jährigen û.<br />
Stürze und die Angst vor Stürzen spielen<br />
in der Altersgruppe über 65 eine große<br />
Rolle. Verschiedene Studien zeigen,<br />
dass etwa ein Drittel der Betroffenen<br />
mindestens einmal pro Jahr stürzt, wobei<br />
fünf bis zehn Prozent der Stürze<br />
ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Das<br />
sind neben Knochenbrüchen und Kopfverletzungen<br />
langfristige Krankenhausaufenthalte,<br />
bleibende Einschränkungen<br />
und im schlimmsten Fall der Tod, aber<br />
auch psychische Probleme treten auf.<br />
Die Auslöser für Stürze gestalten sich<br />
vielfältig. Die Ursachen können Krankheiten<br />
wie Diabetes, Parkinson, Depression,<br />
Inkontinenz, Alzheimer oder physische<br />
Probleme wie eine schwach ausgeprägte<br />
Muskulatur, nachlassende Sehkraft,<br />
Verwirrung, Fußprobleme oder Untergewicht<br />
sein.<br />
Zu den weiteren Risikofaktoren zählen<br />
inaktives Verhalten, Medikamenteneinnahme<br />
und damit einhergehende Neben-<br />
oder Wechselwirkungen (verzögerte<br />
Reaktionen, niedriger Blutdruck),<br />
übermäßiger Alkoholgenuss, schlechtes<br />
Schuhwerk oder ungünstige Umgebungen<br />
mit glatten Fußböden beziehungsweise<br />
zu wenig Licht.<br />
Allein Lebende, die nach einem Sturz<br />
aufgrund ihrer Verletzungen oder körperlichen<br />
Gebrechen nicht in der Lage<br />
sind, selbst aufzustehen und Hilfe zu holen,<br />
bleiben oft mehrere Stunden und<br />
länger unentdeckt („Long Lie“).<br />
So werden pro Jahr 3,2 Prozent der allein<br />
Lebenden über 65 Jahre tot oder<br />
hilflos in ihren Wohnungen aufgefunden.<br />
Forscher stellten fest, dass die Hälfte<br />
der gestürzten Senioren, die lange<br />
hilflos auf dem Boden liegen, innerhalb<br />
74 www.linux-user.de<br />
01.2014
Seheiah<br />
Hardware<br />
eines halben Jahres versterben. Auch die<br />
psychischen Einschränkungen nehmen<br />
proportional zur Dauer der erlebten Hilflosigkeit<br />
zu.<br />
An dem Problem tüfteln Wissenschaftler<br />
seit mehr als zwei Jahrzehnten. Bereits<br />
1991 entstand ein aus Videoüberwachung<br />
und Beschleunigungssensoren<br />
bestehendes System, das helfen sollte,<br />
Stürze automatisch zu erkennen. In den<br />
darauf folgenden Jahren, besonders ab<br />
1998, nahmen sich Wissenschaftler verschiedener<br />
Länder des Themas an und<br />
entwickelten verschiedene Technologien,<br />
die Stürze rechtzeitig erkennen und<br />
Helfer alarmieren sollen.<br />
Entsprechende Lösungen setzen meist<br />
auf Beschleunigungssensoren, (3D-)Videoüberwachung<br />
sowie Bewegungsund<br />
Drucksensoren. Es wurden aber<br />
auch schon Systeme mit NFC-Technik,<br />
Mikrofon-Arrays oder Sensoren an Gegenständen<br />
des täglichen Gebrauchs<br />
entwickelt und getestet.<br />
Die Verfahren fallen mit den Jahren<br />
immer ausgefeilter aus: So lässt sich inzwischen<br />
nicht nur feststellen, ob eine<br />
alleinstehende Person wohlauf ist, sondern<br />
auch, ob sie sich Tee oder Kaffee<br />
zum Frühstück kocht oder sich ihr Verhalten<br />
innerhalb eines mittelfristigen<br />
Zeitraums ändert, was ein Signal für beginnende<br />
Demenz sein könnte.<br />
So ausgefeilt die ersonnenen Techniken<br />
sind, sie kranken in der Regel an<br />
mehreren Problemen: Sie erfordern Laborbedingungen,<br />
umfangreiche Umbauten<br />
der Wohnung, ein gehöriges<br />
Maß an technischem Verständnis oder<br />
eine Menge Geld – meist mehrere hundert<br />
oder gar tausende Euro.<br />
Preiswerte Lösungen, wie um den Hals<br />
getragene Alarmgeber oder umzuschnallende<br />
Beschleunigungssensoren<br />
scheitern oft an der Akzeptanz in der<br />
Zielgruppe, werden vergessen oder sind<br />
ganz einfach unpraktisch, weil sie etwa<br />
beim besonders sturzgefährlichen Duschen<br />
abgelegt werden müssen oder aktives<br />
Batteriemanagement erfordern.<br />
Seheiah<br />
Das hier vorgestellte System Seheiah û<br />
entstand im Rahmen eines Forschungsprojekts.<br />
Dessen Ziel war es, vor dem<br />
Hintergrund zunehmender Altersarmut<br />
und dem prognostizierten Mangel an<br />
Pflegekräften ein System für weniger als<br />
100 Euro zu entwickeln, das auf dem<br />
täglichen Wasserverbrauch basierend<br />
diskret, wartungsarm und die Privatsphäre<br />
respektierend die Aktivität alleinstehender<br />
Personen überwacht und bei<br />
einem angenommenen Notfall Angehörige<br />
und Freunde informiert.<br />
Es ist auch möglich, andere Ressourcen<br />
und Sensoren für die Aktivitätserkennung<br />
einzusetzen, aber der Wasserverbrauch<br />
scheint am einfachsten zu<br />
überwachen und am wenigsten störanfällig<br />
zu sein. Bei elektrischer Energie<br />
gibt es selbstständige Verbraucher wie<br />
beispielsweise Kühlschränke oder Luftentfeuchter,<br />
die mühsam herausgefiltert<br />
werden müssten. Bewegungsmelder,<br />
Seheiah-Master, Pocketsphinx 0.8,<br />
Sphinxbase 0.8, Sphinxtrain 1.0.8<br />
LU/seheiah/<br />
Seheiah: Der Engel der Langlebigkeit und<br />
des Schutzes gegen Stürze, Unfälle und<br />
Krankheiten. Neben der Fähigkeit, Ereignisse<br />
vorherzusagen, zählen auch Rehabilitation,<br />
Gesundheit und durch das Studieren<br />
gemachter Erfahrungen erlangte Weisheit<br />
sowie große innere Ruhe zu Seheiahs Qualitäten.<br />
1 Die Seheiah-Hardware: RasPi, Arduino Uno, Flusssensor und Webcam.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
75
Hardware<br />
Seheiah<br />
2 Das Flussdiagramm der Sturzerkennung von Seheiah.<br />
Lichtschranken oder Drucksensoren<br />
könnten durch Haustiere wie Hunde<br />
oder Wellensittiche irritiert werden.<br />
Auf der Hardwareseite basiert Seheiah<br />
auf einem Raspberry Pi Modell B, einem<br />
Arduino Uno, einem Flusssensor sowie<br />
einer USB-Webcam mit Mikrofon 1 . Der<br />
Flusssensor wird hinter dem Hauptwasserschieber<br />
installiert, sodass sich auf einen<br />
Schlag alle Verbrauchsstellen beobachten<br />
lassen. Bei einer Wasserentnahme<br />
dreht sich innerhalb des Sensors ein<br />
kleiner Rotor. Ein integrierter Hall-Sensor<br />
registriert die Drehungen, die der Arduino<br />
liest und an den RasPi übermittelt.<br />
Die erfassten Werte sind dabei nachrangig:<br />
Der Flusssensor fungiert lediglich als<br />
Status-Sensor, der die Zustände „Wasser<br />
fließt“ oder „Wasser fließt nicht“ kennt.<br />
Neben dem Arduino hängt eine USB-<br />
Webcam mit integriertem Mikrofon am<br />
RasPi. Letztere dient der Sprachsteuerung<br />
und erstellt im Alarmfall ein Foto<br />
des Lebensraumes der alleinstehenden<br />
Person, das zusammen mit der Alarmmeldung<br />
versandt wird.<br />
Die gesamte Hardware kostet deutlich<br />
weniger als 100 Euro – wer kreativ ist<br />
und etwa anstelle des Flusssensors eine<br />
optische Maus als Sensor auf den Wasserzähler<br />
montiert, kann den Preis noch<br />
mehr drücken.<br />
Gewohnheitstier<br />
3 Das Flussdiagramm der Alarmkaskade von Seheiah.<br />
Dem Seheiah-System liegen mehrere<br />
Minimalanforderungen zugrunde:<br />
• die zu überwachende Person lebt in<br />
einer Einzimmerwohnung,<br />
• lebt einen geregelten Tagesablauf,<br />
• hat Freunde und Familie, und<br />
• verfügt über einen zuverlässigen Internetzugang.<br />
Die Grundidee basiert darauf, dass Menschen<br />
über den Tag verteilt jede Menge<br />
Wasser verbrauchen, etwa für Toilettengänge,<br />
Körperhygiene, Nahrungszubereitung,<br />
Abwaschen, Blumengießen und<br />
anderes mehr. Über die mit dem Wasserverbrauch<br />
verbundenen Tätigkeiten lässt<br />
sich folglich feststellen, ob die beobachtete<br />
Person aktiv ihrem Tagesrhythmus<br />
nachgeht oder etwa handlungsunfähig<br />
in der Wohnung liegt.<br />
76 www.linux-user.de<br />
01.2014
Seheiah<br />
Hardware<br />
Um einen Notfall zu erkennen, speichert<br />
Seheiah für eine definierte Anzahl von<br />
Tagen ein aus Startzeit und Dauer der<br />
Wasserentnahmen bestehendes Ereignistupel<br />
in einer SQLite-Datenbank und<br />
erlernt so den Tagesrhythmus des alleinstehenden<br />
Rentners. Dabei akzeptiert es<br />
gewisse Toleranzen, sodass der Senior<br />
nicht täglich genau um 7 Uhr unter der<br />
Dusche stehen muss, um einen Alarm zu<br />
vermeiden, sondern beispielsweise zwischen<br />
6:45 und 7:15 Uhr.<br />
Bei der Auswertung unterscheidet Seheiah<br />
zudem zwischen Wochentagen<br />
sowie Wochenenden. Eine Aufzeichnungszeit<br />
von 10 Tagen würde daher<br />
zehn Wochentage und fünf Wochenenden<br />
umfassen, also insgesamt 20 Tage.<br />
Mittels der Anzahl der aufgezeichneten<br />
Tage kann Seheiah neues Verhalten<br />
schnell lernen, etwa wenn der Senior in<br />
der dunklen Jahreszeit eine halbe Stunde<br />
länger schläft.<br />
Ausnahmen<br />
Basierend auf den gespeicherten Werten<br />
prüft das System regelmäßig die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Wasserverbrauchs<br />
innerhalb des erwähnten, frei wählbaren<br />
Intervalls. Die Höhe der Wahrscheinlichkeit<br />
lässt sich ebenfalls frei wählen, sodass<br />
selten auftretende Ereignisse nicht<br />
berücksichtigt werden.<br />
Bei der Auswertung bildet Seheiah Intervalle<br />
mit einer Länge von l Sekunden.<br />
Tritt innerhalb eines Intervalls mindestens<br />
einmal eines der überwachten Ereignisse<br />
ein, gilt dieser Wert für das gesamte<br />
Intervall. Auf diesem Weg fasst Seheiah<br />
auch viele kurze, rasch aufeinanderfolgende<br />
Ereignisse zusammen. Mindestens<br />
drei aufeinanderfolgende Intervalle<br />
bilden einen „Verhaltensvektor“ für<br />
die zurückliegenden n mal l Sekunden.<br />
Die Anzahl der Intervalle („Intervallquantum“<br />
n) lässt sich prinzipiell frei wählen,<br />
sollte aber nicht zu groß ausfallen. Der<br />
Faktor n*l bildet auch die oben erwähnte<br />
Toleranz ab, indem er das Verhalten in<br />
der Vergangenheit mit dem aktuellen<br />
Verhalten abgleicht.<br />
Neben dem in der Datenbank abgefragten<br />
Verhalten für das letzte Intervallquantum<br />
prüft Seheiah auch, ob gerade<br />
Wasser fließt. Die Daten schreibt es erst<br />
in die Datenbank, wenn der Wasserfluss<br />
beendet wurde, weshalb zu prüfen ist,<br />
ob und gegebenenfalls wie lange der<br />
Sensor bereits eine Aktivität feststellt.<br />
Dazu ein konkretes Beispiel: Bei einem<br />
Intervall von 300 Sekunden und einem<br />
Verhaltensvektor von drei Intervallen<br />
prüft Seheiah bei einem möglichen abweichenden<br />
Verhalten zum Zeitpunkt t<br />
anhand der Aufzeichnungen, mit welcher<br />
Wahrscheinlichkeit das Verhalten<br />
auftreten kann. Bei der Datenabfrage<br />
sucht es jedoch im Zeitraum t ± (n*l) Sekunden<br />
– also eine Viertelstunde vor<br />
und nach dem aktuellen Zeitpunkt –<br />
nach Sensoraktivitäten.<br />
Kritische Ereignisse<br />
Entnimmt der Senior innerhalb eines Beobachtungszeitraumes<br />
Wasser, lässt dieses<br />
aber nicht die ganze Zeit fließen,<br />
geht es ihm vermutlich gut. Kritisch sind<br />
solche Fälle, in denen kein Wasser fließt<br />
oder in denen lange Wasser fließt (etwa,<br />
weil der Beobachtete in der Dusche gestürzt<br />
ist). Um kritische Fälle zu erkennen,<br />
normiert Seheiah den Verhaltensvektor<br />
und nimmt anschließend eine<br />
Fallunterscheidung vor.<br />
Dazu fragt es für jeden Wert im Verhaltensvektor<br />
in der Datenbank ab, wie es<br />
zu diesem Zeitpunkt in der Vergangenheit<br />
aussah. Dabei berücksichtigt es sowohl<br />
die Toleranz als auch den Unterschied<br />
zwischen Wochentagen und Wochenenden<br />
oder Feiertagen. Alle gefundenen<br />
Ereignisse im Zeitraum t ± (n*l)<br />
Sekunden summiert Seheiah und teilt<br />
den Wert durch die Anzahl beobachteter<br />
Tage. So bildet es die Laplace-Wahrscheinlichkeit<br />
P(e_t).<br />
Beim „idealen“ Rentner, der jeden Tag<br />
daheim ist und zur selben Zeit innerhalb<br />
des Toleranzzeitraumes Wasser verbraucht,<br />
beträgt die Laplace-Wahrscheinlichkeit<br />
1, im wirklichen Leben<br />
fällt sie meist geringer aus. Darum nutzt<br />
Seheiah einen Schwellwert für ziemlich<br />
sicheres Verhalten, der auch berücksich-<br />
Listing 1<br />
#/etc/udev/rules.d/70‐microcontrollers.rules<br />
#arduino uno<br />
SUBSYSTEMS=="usb", KERNEL=="ttyACM[0‐9]*", ATTRS{idVendor}=="2341", ATTRS{idProduct}=="0001",<br />
SYMLINK+="sensors/arduino_%s{serial}", MODE="660", GROUP="plugdev"<br />
#seeeduino<br />
SUBSYSTEMS=="usb", KERNEL=="ttyUSB[0‐9]*", ATTRS{idVendor}=="0403", ATTRS{idProduct}=="6001",<br />
SYMLINK+="sensors/arduino_%s{serial}", MODE="660", GROUP="plugdev"<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
77
Hardware<br />
Seheiah<br />
tigt, dass der Senior mal verschläft oder<br />
der geregelte Tagesablauf vereinzelt abweicht.<br />
Bei einer Wahrscheinlichkeit unterhalb<br />
dieses Schwellwerts berücksichtigt<br />
Seheiah die Ereignisse nicht. Das unterbindet,<br />
dass selten auftretende Ereignisse<br />
(Besuch geht auf Toilette, schwitzende<br />
Bauarbeiter bitten um ein Glas<br />
Wasser etc.) gewertet werden.<br />
Die Wahrscheinlichkeitswerte erfasst<br />
Seheiah in einem „historischen Verhaltensvektor“,<br />
den es anschließend mittels<br />
Kosinus-Ähnlichkeit mit dem normalen<br />
Verhaltensvektor vergleicht. Auch hier<br />
kommt zur Erkennung unüblichen Verhaltens<br />
ein Schwellwert zum Einsatz, der<br />
mit der Anzahl der betrachteten Intervalle<br />
n korreliert. Für den Standardwert<br />
n=3 wäre beispielsweise 0,7 ein guter<br />
Ausgangsschwellwert. Tritt mehrmals 3n<br />
Intervalle hintereinander eine Laplace-<br />
Wahrscheinlichkeit unterhalb des<br />
Schwellwerts auf, stößt Seheiah die<br />
Alarmkaskade an 2 .<br />
Es ist möglich, das System über Abwesenheit<br />
zu informieren. Verabschiedet<br />
sich der Senior beim Verlassen der Wohnung<br />
höflich mit „Seheiah bye bye“, wertet<br />
das System kritische Ereignisse nicht<br />
aus. Jede spätere Wasserentnahme aktiviert<br />
es automatisch wieder.<br />
Geht es dem Senior gut, bricht er den<br />
Alarm durch ein einfaches Sprachkommando<br />
(„Seheiah Alarm aus“) ab. Ein<br />
Fehlalarm ist für den Senior nicht mehr<br />
als eine lästige Störung, die deutlich weniger<br />
kostet als ein von Angehörigen<br />
oder Pflegedienst unbemerkter Sturz.<br />
Bestätigt der Rentner innerhalb einer<br />
vorgegebenen Zeitspanne sein Wohlergehen<br />
nicht oder empfängt die Alarmkaskade<br />
die Nachricht ALARM, löst dies<br />
einen Alarm aus. Dazu macht die Webcam<br />
ein Foto, das anschließend zusammen<br />
mit der Aufforderung, sich um den<br />
Rentner zu kümmern, per E-Mail an eine<br />
Empfängerliste versendet wird 3 .<br />
Dateinamen und zugehörige Kommandos<br />
Datei<br />
alarm_aus#.wav<br />
aus#.wav<br />
bye#.wav<br />
hilfe#.wav<br />
ohilfe#.wav<br />
test#.wav<br />
Alarmkaskade<br />
Die Alarmkaskade informiert Angehörige<br />
oder Pflegepersonal über einen vermutlichen<br />
Sturz. Sie kommuniziert mit<br />
der Aktivitätsüberwachung und Spracherkennung<br />
über einen Unix-Socket.<br />
Alle dort empfangenen Nachrichten<br />
(ALARM, UNEXPECTED BEHAVIOR, FINE,<br />
WATERFLOW) werden interpretiert.<br />
Stellt die Aktivitätserkennung ein abweichendes<br />
Verhalten fest, dann sendet<br />
sie die Nachricht UNEXPECTED BEHAVIOR<br />
an die Alarmkaskade. Diese wiederum<br />
spielt eine Audio-Datei ab, die den Senior<br />
auffordert, sein Wohlergehen zu bestätigen<br />
(Nachricht FINE). Dafür hat er<br />
zwei Minuten Zeit.<br />
Fehlalarme können relativ häufig auftreten<br />
– je nachdem, welche Werte für<br />
die Inter valle, Verhaltensvektoren oder<br />
Schwellwerte gesetzt wurden. Auch unvorhergesehene<br />
Verhaltensänderungen<br />
lösen solche False Positives aus, etwa<br />
wenn der Sturzgefährdete morgens eine<br />
halbe Stunde länger schläft.<br />
Kommando<br />
SEHEIAH ALARM AUS<br />
AUS<br />
SEHEIAH BYE BYE<br />
SEHEIAH HILFE<br />
HILFE<br />
SEHEIAH TEST<br />
Inbetriebnahme<br />
Seheiah û selbst ist relativ leicht zu installieren.<br />
Dazu laden Sie lediglich die Python-Skripte<br />
herunter und installieren<br />
die in der Anweisung genannten Pakete<br />
mittels apt‐get.<br />
Bei Seheiah handelt es sich um einen<br />
in Python 2.7 implementierten Daemon,<br />
der aus vier nebenläufigen Threads (Datenbank,<br />
Verhaltensüberwachung, Alarmkaskade,<br />
Spracherkennung) besteht. Die<br />
Konfiguration erfolgt über die zentrale<br />
Datei seheiah.cfg. Die Datenbank richten<br />
Sie über folgenden Befehl ein:<br />
$ sqlite3 Name.db < PfadZuSeheiah/U<br />
helpers/activity_log.sql<br />
Der Flusssensor erfordert einige Bastelei,<br />
denn er muss mit einem Vorwiderstand<br />
versehen werden û. Den Arduino-<br />
Sketch zum Auslesen finden Sie unter<br />
PfadZuSeheiah/helpers/flowmeter.c.<br />
Eine Udev-Regel wie in Listing 1 sorgt<br />
dafür, dass der Arduino möglichst immer<br />
an derselben Schnittstelle auftaucht und<br />
nicht mal als /dev/ttyUSB0 und ein anderes<br />
Mal als /dev/ttyUSB1 erkannt<br />
wird. Die nötigen Parameter liefert der<br />
Befehl lsusb, nachdem Sie das Mikroprozessorboard<br />
mit dem RasPi verbunden<br />
haben. Der ausführende Nutzer sollte<br />
tunlichst der Gruppe plugdev angehören,<br />
damit später die vom Arduino gesendeten<br />
Daten problemlos gelesen<br />
werden können.<br />
78 www.linux-user.de<br />
01.2014
Seheiah<br />
Hardware<br />
Spracherkennung<br />
Den meisten Aufwand erfordert die Spracherkennungssoftware.<br />
Seheiah verwendet<br />
Pocketsphinx û und generiert ein<br />
eigenes Akustikmodell. Das hat den Vorteil,<br />
dass es direkt für den zukünftigen<br />
Nutzer optimiert ist und undeutliche<br />
Aussprache sowie Dialekte keine Probleme<br />
bereiten. Der Nachteil: Das Akustik-<br />
Modell muss intensiv trainiert werden.<br />
Nach abgeschlossenem Training genügen<br />
die vier Befehle ALARM AUS, BYE BYE,<br />
HILFE und TEST, um Seheiah zu steuern.<br />
Diesen wird jeweils der Trigger SEHEIAH<br />
vorangestellt, um Fehlerkennungen zu<br />
vermeiden. Es wäre beispielsweise tragisch,<br />
wenn Oma nach einer längeren<br />
Reise wieder daheim ist, sich telefonisch<br />
bei ihren Lieben zurückmeldet, sich dabei<br />
mit „Bye bye“ verabschiedet und kurz<br />
danach über ihren Koffer stürzt.<br />
Um Seheiah per Zuruf steuern zu können,<br />
benötigt man neben Pocketsphinx<br />
auch noch Sphinxbase û und Sphinxtrain<br />
û. Hinzu kommen noch eine Reihe<br />
Abhängigkeiten, die der folgende Befehl<br />
nachzieht:<br />
$ sudo apt‐get install cython pytU<br />
hon‐gst0.10 python‐gst0.10‐dev gsU<br />
treamer‐tools gstreamer0.10‐plugiU<br />
ns‐base libpulse‐dev gstreamer0.1U<br />
0‐pulseaudio<br />
Seheiah ruft Pocketsphinx über eine<br />
Gstreamer-Pipeline auf. Die Zeile export<br />
GST_PLUGIN_PATH=/usr/local/lib/<br />
gstreamer‐0.10 in der Datei ~/.profile<br />
sorgt dafür, dass das entsprechende Plugin<br />
später ohne viel Gefrickel gefunden<br />
wird. Ferner sind noch einige Anpassungen<br />
nötig, um sich später einige Überraschungen<br />
zu ersparen: So löschen Sie im<br />
Sphinxbase-Verzeichnis die Datei python/sphinxbase.c,<br />
im Pocketsphinx-<br />
Ordner python/pocketsphinx.c. Beide<br />
Files sind fehlerhaft und werden während<br />
des Installationsprozesses von<br />
Cython neu generiert.<br />
In den Dateien gstpocketsphinx.c<br />
und gstvader.c im Verzeichnis /pocketsphinx‐0.8/src/gst‐plugin<br />
setzen Sie<br />
die Sample-Rate von 8000 auf 16000<br />
4 20 Übungseinheiten pro Kommando ziehen noch eine hohe Fehlerquote nach sich.<br />
Besser sind 50 Trainingssätze pro Kommando, optimal wären 500.<br />
(rate = (int) 16000). Eine Rate von<br />
8000 Hz eignet sich nur für Spracherkennung<br />
via Telefon.<br />
Nach Abschluss dieser Vorarbeiten<br />
instal lieren Sie Sphinxbase, Pocketsphinx<br />
und Sphinxtrain jeweils mit<br />
./ configure, make clean all und sudo<br />
make install.<br />
Akustikmodell<br />
Für das Training des Akustikmodells<br />
bringt Seheiah bereits ein Sprachmodell<br />
sowie einige Konfigurationsdateien (im<br />
Verzeichnis PfadZuSeheiah/acoustic_<br />
model/) mit. Die lästige Pflicht vor der<br />
Kür ist das Aufnehmen von genügend<br />
Rohmaterial. Die Sphinx-Entwickler nennen<br />
hier als Basis fünf Stunden Audio-<br />
Material bei einem Sprecher und geringem<br />
Vokabular.<br />
Im Test ließen sich bereits mit 50 Wiederholungen<br />
jedes Kommandos sehr<br />
brauchbare Resultate erzielen. Um auf<br />
die von den CMU-Sphinx-Entwicklern<br />
empfohlene Trainingsmenge von fünf<br />
Stunden zu kommen, müssten Sie jedes<br />
Kommando rund 500 Mal üben. Die Aufnahmen<br />
speichern Sie im Unterverzeichnis<br />
wav/ mit folgendem Befehl:<br />
$ arecord ‐r 16000 ‐D hw:1,0 ‐d 5U<br />
‐f S16_LE ‐c 1 Name#.wav<br />
Listing 2<br />
#/etc/asound.conf<br />
pcm.pulse {<br />
type pulse<br />
}<br />
ctl.pulse {<br />
type pulse<br />
}<br />
pcm.!default {<br />
type pulse<br />
}<br />
ctl.!default {<br />
type pulse<br />
}<br />
Listing 3<br />
#/etc/pulse/daemon.conf<br />
daemonize = yes<br />
high‐priority = yes<br />
nice‐level = 5<br />
exit‐idle‐time = ‐1<br />
resample‐method =<br />
src‐sinc‐medium‐quality<br />
default‐sample‐format = s16le<br />
default‐sample‐rate = 48000<br />
default‐sample‐channels = 2"<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
79
Hardware<br />
Seheiah<br />
null setzen. In der Datei /etc/libao.<br />
conf geben Sie pulse anstelle von alsa<br />
als Standardtreiber an. Weitere Änderungen<br />
betreffen das File /etc/pulse/<br />
daemon.conf (Listing 3).<br />
Fazit und Ausblick<br />
5 Eine Visualisierung der in der Seheiah-Datenbank gespeicherten Tupel in Fünf-<br />
Minuten -Intervallen.<br />
Dateinamen der Form Name#.wav dienen<br />
Testzwecken, es gibt je drei Exemplare für<br />
alle vollständigen Kommandos mit Trigger<br />
(SEHEIAH + Kommando). Die Dateinamen<br />
für die einzelnen Kommandos zeigt<br />
die Tabelle Dateinamen und zugehörige<br />
Kommandos. Mit AUS tat sich Pocketsphinx<br />
im Test schwer. Das wichtige Kommando<br />
HILFE sollten Sie intensiv üben.<br />
Die Anzahl der Dateien können Sie<br />
selbst festlegen, indem Sie im Verzeichnis<br />
etc/ des Akustik-Modells die Dateien<br />
7646_test.fileids, 7646_test.<br />
transcription, 7646_train.fileids<br />
und 7646_train.transcription anpassen.<br />
Achten Sie dabei peinlich genau darauf,<br />
dass der Eintrag in der n-ten Zeile<br />
der Datei Name.fileids der Datei Name.<br />
transcription entsprechen muss, um<br />
einem späteren wunderlichen Verhalten<br />
der Spracherkennung vorzubeugen.<br />
Liegen die Dateien vor, stoßen Sie den<br />
Trainingsprozess im Verzeichnis PfadZu‐<br />
Seheiah/acoustic_model/ mit dem<br />
Kommando sphinxtrain run an. An<br />
dessen Ende erfolgt jedes Mal eine Prüfung<br />
mithilfe der Testdateien, um den Erkennungsgrad<br />
zu ermitteln 4 . Während<br />
des Trainings bietet es sich an, die Kommandos<br />
von verschiedenen Positionen<br />
im Zimmer zu geben und dabei den Aufnahmepegel<br />
zu optimieren.<br />
Bei der Spracherkennung selbst meckerte<br />
der RasPi in Verbindung mit Alsa<br />
permanent, dass der Aufnahme-Stream<br />
nicht schnell genug interpretiert werden<br />
könne. Abhilfe schaffte ein Wechsel auf<br />
Pulseaudio, was mit überraschend vielen<br />
Konfigurationsschritten verbunden war,<br />
ehe die Spracherkennung reibungslos<br />
funktionierte û. Zunächst müssen Sie<br />
den ausführenden Nutzer der Gruppe<br />
pulse-access hinzufügen:<br />
$ sudo adduser username pulse‐access<br />
Des Weiteren gilt es, eine /etc/asound.<br />
conf zu erstellen (Listing 2), in der /etc/<br />
default/pulseaudio müssen Sie den<br />
Wert von DISALLOW_MODULE_LOADING auf<br />
Seheiah wurde bisher nur in zwei Haushalten<br />
installiert und getestet. Hier zeigte<br />
sich, dass ein regelmäßiger Tagesablauf<br />
die Voraussetzung dafür bildet, Stürze zuverlässig<br />
zu erkennen 5 . Außerdem gilt<br />
es, mit den Schwellwerten zu experimentieren.<br />
Das System erkennt Stürze nur<br />
dann zeitnah, wenn sie direkt vor einem<br />
sich regelmäßig wiederholenden Ereignis<br />
eintreten, etwa beim nächtlichen Sprint<br />
auf die Toilette, oder wenn sie mit einem<br />
ungewöhnlich hohen Wasserverbrauch<br />
einhergehen, etwa der Senior unter der<br />
laufenden Dusche ausrutscht.<br />
Stürzt ein Senior beim Verlassen der<br />
Dusche oder auf dem Rückweg ins Bett,<br />
dauert es im schlimmsten Fall mehrere<br />
Stunden, ehe Seheiah den Sturz erkennt.<br />
Im besten Fall bleibt der Gestürzte bei<br />
Bewusstsein und verfügt noch über eine<br />
klare, vom Schmerz nicht verzerrte Aussprache,<br />
sodass er Seheiah anweisen<br />
kann, einen Hilferuf abzusetzen.<br />
Das System soll in der nächsten Zeit<br />
weiterentwickelt und mit zusätzlichen<br />
Funktionen versehen werden. So wollen<br />
die Entwickler den Nutzern frei wählbare<br />
Kommandos und Trigger ermöglichen<br />
und einen VoIP-Client einbinden, sodass<br />
Hilfsbedürftiger und Helfer permanent<br />
in Kontakt stehen können.<br />
Ferner soll Seheiah auch regelmäßige,<br />
aber nicht tägliche Ereignisse erkennen.<br />
Denkbar wären auch ein generisches<br />
akustisches Modell für die Spracherkennung,<br />
das auf den Trainingsdaten<br />
vieler verschiedener Sprecher basiert,<br />
sowie eine Hilfsanwendung, mit der sich<br />
sinnvolle Werte für Intervalle und<br />
Schwellwerte ermitteln lassen. (jlu) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux-user.de/qr/29849<br />
80 www.linux-user.de<br />
01.2014
Know-how<br />
LaTeX/Xcolor<br />
Farben in LaTeX kreativ nutzen<br />
mit dem Paket Xcolor<br />
Kunterbunt<br />
© Utzel Butzel, Photocase<br />
Mit dem Paket Xcolor<br />
treiben Sie es in LaTeX bunt:<br />
Die umfangreichen Möglichkeiten<br />
verleihen den sonst<br />
oft grauen Dokumenten einen<br />
farbigen Anstrich.<br />
Daniel Tibi<br />
Readme<br />
Ein LaTeX-Dokumente braucht beileibe<br />
keine graue Bleiwüste zu sein. Wer einmal<br />
mit dem Paket Xcolor gearbeitet hat, der<br />
weiß, dass perfekter Textsatz nicht zum<br />
farblosen Matsch zu verkommen braucht.<br />
Seitenweise Fußnoten, endlose Literaturlisten,<br />
Lauftext, so weit das Auge<br />
schaut – LaTeX-Dokumente gelten als<br />
der Heilige Gral des Textsatzes. Der immer<br />
gleiche Aufbau sorgt aber auch<br />
leicht für gepflegte Langeweile. Doch<br />
mit dem Paket Xcolor sagen Sie der<br />
grauen Bleiwüste den Kampf an und sorgen<br />
durch dezente Farbtupfer nicht nur<br />
für mehr Abwechslung, sondern bei Bedarf<br />
auch für mehr Übersicht.<br />
Auch beim Thema Farbe gibt sich La-<br />
TeX gewohnt professionell: Sie haben<br />
die Möglichkeit, eine Vielzahl vordefinierter<br />
Farben zu nutzen, Farben in verschiedenen<br />
Modellen selbst zu definieren,<br />
diese in andere Modelle zu konvertieren,<br />
Komplementärfarben zu erzeugen,<br />
Farben zu mischen, verschiedene<br />
Helligkeitsstufen einer Farbe zu bilden<br />
und Tabellenzeilen alternierend einzufärben.<br />
Sie laden das Paket Xcolor mit<br />
dem folgenden Befehl . den Sie in die<br />
Präambel des Dokuments schreiben:<br />
\usepackage[Optionen]{xcolor}<br />
In der Tabelle Paketoptionen finden Sie<br />
eine Übersicht der Optionen, die die Erweiterung<br />
Xcolor mitbringt, und deren<br />
jeweilige Funktionen.<br />
Farben definieren<br />
Um eine Farbe zu verwenden, definieren<br />
Sie diese zunächst. Die Tabelle Vordefinierte<br />
Farben zeigt, welche Farbwerte<br />
das Paket direkt mitbringt. Diese Farben<br />
sprechen Sie direkt über ihren Namen<br />
an. Mit der entsprechenden Option haben<br />
Sie die Möglichkeit, die Farbnamen<br />
des Treibers dvips, die Farbnamen der<br />
SVG-1.1-Spezifikation û oder die X11-<br />
Farbnamen û verwenden.<br />
Um eine zusätzliche Farbe zu definieren,<br />
wählen Sie zunächst einen Namen<br />
dafür. Gibt es bereits eine Farbdefinition<br />
Listing 1<br />
\definecolor{Name}{Farbmodell}<br />
{Wert(e)}<br />
82 www.linux-user.de<br />
01.2014
LaTeX/Xcolor<br />
Know-how<br />
1 Mit der Umgebung testcolors erstellen Sie schnell eine Übersicht über Farben und deren Farbwerte in verschiedenen Farbmodellen.<br />
unter diesem Namen, überschreiben Sie<br />
diese damit. Anschließend legen Sie das<br />
Farbmodell fest, in dem Sie die Farbe definieren<br />
möchten, und geben abhängig<br />
vom ausgewählten Farbmodell den Wert<br />
oder die Werte der Farbe an.<br />
Dazu nutzen Sie einen Befehl, der der<br />
Schreibweise aus Listing 1 folgt. Die Tabelle<br />
Farbmodelle bietet eine Übersicht<br />
über die verfügbaren Modelle samt der<br />
möglichen Werte.<br />
Der Befehl \colorlet kopiert die ursprüngliche<br />
Farbe in die neu definierte<br />
Farbe. Als Ursprungsfarbe tragen Sie den<br />
Namen einer bereits definierten Farbe<br />
oder einen Mischausdruck ein. Als Platzhalter<br />
für die aktuelle Farbe dient ein<br />
Paketoptionen<br />
Option<br />
rgb<br />
cmyk<br />
hsb<br />
HTML<br />
gray<br />
hideerrors<br />
dvipsnames<br />
svgnames<br />
x11names<br />
table<br />
Funktion<br />
Farben ins RGB-Modell konvertieren<br />
Farben ins CMYK-Modell konvertieren<br />
Farben ins HSB-Modell konvertieren<br />
Farben in webtaugliche Werte konvertieren<br />
Farben in Graustufen umwandeln<br />
Punkt (.). So speichert das Kommando<br />
\ colorlet{NeueFarbe}{.} die aktuelle<br />
Farbe unter dem Namen NeueFarbe.<br />
Mit der Umgebung testcolors stellt<br />
LaTeX eine gute Möglichkeit bereit, Farben<br />
und deren Werte in verschiedenen<br />
Farbmodellen in einer tabellarischen<br />
Übersicht zusammenzustellen 1 . Dabei<br />
kennzeichnet jeweils eine Unterstreichung<br />
den Wert, der zu dem Farbmodell<br />
gehört, in dem die Farbe definiert ist.<br />
In Listing 2 findet sich in der ersten<br />
Zeile die Definition der Farbe Mauve im<br />
RGB-Modell. Zeile 2 öffnet die Umgebung<br />
testcolors. In den eckigen Klammern<br />
stehen die Farbmodelle, die in der<br />
Übersicht erscheinen sollen. Mit den<br />
Warnmeldung ausgeben, wenn eine undefinierte Farbe zum Einsatz<br />
kommt und diese durch Schwarz ersetzen<br />
Definiert die Farbnamen des Treibers dvips<br />
Definiert die Farbnamen der SVG-1.1-Spezifikation<br />
Definiert die X11-Farbnamen<br />
Lädt Colortbl, um farbige Tabellenzeilen zu erzeugen<br />
Vordefinierte Farben<br />
Farbe Name Farbmodell<br />
Schwarz black gray<br />
Weiß white gray<br />
Dunkelgrau darkgray gray<br />
Grau gray gray<br />
Hellgrau lightgray gray<br />
Rot red rgb<br />
Grün green rgb<br />
Blau blue rgb<br />
Cyan cyan cmyk<br />
Magenta magenta cmyk<br />
Gelb yellow cmyk<br />
Braun brown rgb<br />
Hellgrün lime rgb<br />
Olivgrün olive cmyk<br />
Orange orange rgb<br />
Rosa pink rgb<br />
Lila purple rgb<br />
Türkis teal rgb<br />
Violett violet rgb<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
83
Know-how<br />
LaTeX/Xcolor<br />
2 Die im RGB-Modell vordefinierten Farben Rot, Grün und Blau erscheinen im CMYK-Modell deutlich unterschiedlich.<br />
Farbmodelle<br />
testcolor-Befehlen geben Sie die Farben<br />
an, die Sie in die Übersicht aufnehmen<br />
möchten.<br />
Dabei dürfen Sie den Namen einer<br />
vorher definierten Farbe in geschweiften<br />
Klammern verwenden (Zeilen 3 bis 22).<br />
Alternativ tragen Sie einen Farbwert in<br />
Form von Zahlen ein. Dann steht in eckigen<br />
Klammern das Farbmodell und in<br />
den geschweiften Klammern der Wert<br />
oder die Werte (Zeile 23). Zu guter Letzt<br />
schließen Sie die testcolors-Umgebung<br />
wieder (Zeile 24). Die Tabelle Farben<br />
verwenden zeigt, welche Befehle für<br />
die tägliche Arbeit bereitstehen, um Farbe<br />
ins Dokument zu bringen.<br />
Farbmodelle konvertieren<br />
Standardmäßig belässt LaTeX alle Farben<br />
im Farbmodell, in dem Sie sie definiert<br />
haben. Über eine Option veranlassen Sie<br />
die Software dazu, alle Farben in ein bestimmtes<br />
Modell zu konvertieren. Das ist<br />
sinnvoll, wenn Sie eine Druckvorlage erstellen<br />
und die Druckerei ein bestimmtes<br />
Farbmodell verlangt. Alternativ zur<br />
Paketoption geben Sie das Farbmodell<br />
über den folgenden Befehl an:<br />
Modell Wertebereich<br />
rgb Rot, Grün und Blau als drei Werte zwischen 0 und 1<br />
RGB Rot, Grün und Blau als drei Werte zwischen 0 und 255<br />
cmyk Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz als vier Werte zwischen 0 und 1<br />
hsb Farbton, Sättigung und Helligkeit als drei Werte zwischen 0 und 1<br />
HSB Farbton, Sättigung und Helligkeit als drei Werte zwischen 0 und 240<br />
HTML Rot, Grün und Blau als drei zweistellige Hexadezimalzahlen zwischen 00 und<br />
FF als ein sechsstelliger Wert<br />
gray Graustufe als ein Wert zwischen 0 und 1<br />
Gray Graustufe als ein Wert zwischen 0 und 15<br />
named Name einer bereits definierten Farbe<br />
\selectcolormodel{Farbmodell}<br />
Mit dem Befehl aus der ersten Zeile von<br />
Listing 3 konvertieren Sie eine Farbe in<br />
ein anderes Modell. In den ersten beiden<br />
geschweiften Klammern stehen das Modell<br />
und der Wert (oder die Werte) der<br />
Ausgangsfarbe. Haben Sie diese bereits<br />
definiert, tragen Sie als Ausgangsmodell<br />
named und als Wert den Farbnamen ein.<br />
Farben verwenden<br />
\color{Farbe}<br />
\textcolor{Farbe}{Text}<br />
\pagecolor{Farbe}<br />
\colorbox{Hintergrundfarbe}{Text}<br />
\fcolorbox{Rahmenfarbe}{Hintergrundfarbe}{Text}<br />
Verwenden Sie diesen Befehl in der Präambel, so wirkt er sich auf das gesamte Dokument aus.<br />
Verwenden Sie ihn im Hauptteil, passt LaTeX ab der Stelle, an der der Befehl steht, den Fließtext<br />
an; Überschriften, Seitenzahlen und andere Elemente behalten in diesem Fall ihre alte Farbe.<br />
Ändert nur die Farbe des Textes in der zweiten geschweiften Klammer.<br />
Ändert die Hintergrundfarbe. Steht der Befehl in der Präambel, gilt er für das gesamte<br />
Dokument. Steht er im Hauptteil, ändert er die Farbe von dieser Stelle an.<br />
Legt einen Kasten mit einer Hintergrundfarbe um einen Text.<br />
Legt statt einer ausgefüllten Fläche nur einen Rahmen um einen Text. Die Dicke des Rahmens<br />
bestimmen Sie mit dem Befehl \fboxrule=Dicke, den Abstand des Rahmens<br />
vom Text mit dem Befehl \fboxsep=Abstand.<br />
84 www.linux-user.de<br />
01.2014
LaTeX/Xcolor<br />
Know-how<br />
In die dritte geschweifte Klammer gehört<br />
das als Umwandlungsziel vorgesehene<br />
Farbmodell. Als Letztes vergeben<br />
Sie einen Namen für das Makro, in dem<br />
Sie den Wert (oder die Werte) der Farbe<br />
im Zielfarbmodell speichern möchten.<br />
Nach dem Speichern der Werte für die<br />
Zielfarbe im Makro vergeben Sie mit<br />
dem Befehl \definecolor einen Namen<br />
für die neue Farbe, wobei statt der dritten<br />
geschweiften Klammer des Befehls<br />
das Makro steht. Abbildung 2 zeigt das<br />
Ergebnis aus Listing 3, in dem der Unterschied<br />
zwischen den Farben in den beiden<br />
Modellen deutlich hervortritt.<br />
Komplementärfarbe<br />
Die Komplementärfarbe erzeugen Sie,<br />
indem Sie dem Namen der Farbe ein<br />
Minus zeichen voranstellen. Listing 4 enthält<br />
dazu ein Beispiel: Im ersten Befehl<br />
kommt die vordefinierte Farbe Braun<br />
zum Einsatz, im zweiten Colorbox-Befehl<br />
durch Voranstellen eines Minuszeichens<br />
die Komplementärfarbe zu Braun, und<br />
3 Die Komplementärfarbe erzeugen Sie, indem Sie der Farbe ein Minuszeichen voranstellen.<br />
Eine Farbe zu gleichen Teilen mit ihrer Komplementärfarbe gemischt ergibt Grau.<br />
im dritten Befehl erzeugt ein Mischausdruck<br />
Braun und dessen Komplementärfarbe<br />
zu gleichen Teilen. Abbildung 3<br />
zeigt das Ergebnis.<br />
Farben mischen<br />
Bisher haben Sie die Grundlagen zur Definition<br />
und den Einsatz von Farben kennengelernt.<br />
Aber LaTeX vermag noch<br />
mehr: Geben Sie statt eines Farbnamens<br />
einen Mischausdruck an, dann erzeugen<br />
Sie auf diese Weise neue Farbtöne. Ein<br />
solcher Ausdruck baut sich nach folgendem<br />
Schema auf:<br />
Listing 2<br />
01 \definecolor{mauve}{RGB}{224<br />
176 255}<br />
02 \begin{testcolors}[rgb,RGB,cmy<br />
k,hsb,HSB,HTML,gray,Gray]<br />
03 \testcolor{black}<br />
04 \testcolor{white}<br />
05 \testcolor{darkgray}<br />
06 \testcolor{gray}<br />
07 \testcolor{lightgray}<br />
08 \testcolor{red}<br />
09 \testcolor{green}<br />
10 \testcolor{blue}<br />
11 \testcolor{cyan}<br />
12 \testcolor{magenta}<br />
13 \testcolor{yellow}<br />
14 \testcolor{brown}<br />
15 \testcolor{lime}<br />
16 \testcolor{olive}<br />
17 \testcolor{orange}<br />
18 \testcolor{pink}<br />
19 \testcolor{purple}<br />
20 \testcolor{teal}<br />
21 \testcolor{violet}<br />
22 \testcolor{mauve}<br />
23 \testcolor[cmyk]{0 0.5 1 0.42}<br />
24 \end{testcolors}<br />
Farbe1!Mischanteil!Farbe2<br />
Listing 3<br />
\convertcolorspec{named}{red}{cmyk}\cmykRot<br />
Die Farbe Rot hat im cmyk‐Modell die Werte: \cmykRot .<br />
\definecolor{cmykRot}{cmyk}\cmykRot<br />
Zwischen \colorbox{red}{Rot im rgb‐Modell} und \colorbox{cmykRot}{Rot<br />
im cmyk‐Modell} ist ein Unterschied zu erkennen.<br />
\convertcolorspec{named}{green}{cmyk}\cmykGruen<br />
Die Farbe Grün hat im cmyk‐Modell die Werte: \cmykGruen .<br />
\definecolor{cmykGruen}{cmyk}\cmykGruen<br />
Zwischen \colorbox{green}{Grün im rgb‐Modell} und \colorbox{cmykGruen}<br />
{Grün im cmyk‐Modell} ist ein Unterschied zu erkennen.<br />
\convertcolorspec{named}{blue}{cmyk}\cmykBlau<br />
Die Farbe Blau hat im cmyk‐Modell die Werte: \cmykBlau .<br />
\definecolor{cmykBlau}{cmyk}\cmykBlau<br />
Zwischen \colorbox{blue}{Blau im rgb‐Modell} und \colorbox{cmykBlau}<br />
{Blau im cmyk‐Modell} ist ein Unterschied zu erkennen.<br />
Listing 4<br />
Wird eine \colorbox{brown}{Farbe} zu gleichen Teilen mit<br />
ihrer \ colorbox{‐brown}{Komplementärfarbe} gemischt, entsteht<br />
\ colorbox{brown!50!‐brown}{Grau}.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
85
Know-how<br />
LaTeX/Xcolor<br />
4 LaTeX bietet umfangreiche Möglichkeiten, Farben zu mischen und somit Textteile mit indivudellen Farben zu versehen.<br />
Listing 5<br />
Beim Mischanteil handelt es sich um einen<br />
Wert zwischen 0 und 100. Er gibt an,<br />
wie viel Prozent die Software von der<br />
ersten Farbe nimmt. Diesen Anteil<br />
mischt sie mit dem an 100 Prozent fehlenden<br />
Anteil der zweiten Farbe. Listing<br />
5 zeigt ein Beispiel, Abbildung 4<br />
das Ergebnis. Sie dürfen Mischausdrücke<br />
verketten und anstelle von Farbnamen<br />
verwenden. Alternativ weisen Sie mit<br />
dem folgenden Befehl einen Namen zu:<br />
\colorlet{Farbname}{Mischausdruck}<br />
Was ergibt \colorbox{teal!50!orange}{eine Mischung aus 50\%\ Türkis und<br />
50\%\ Orange}?<br />
Und was ergibt \colorbox{teal!50!orange!33!pink}{eine Mischung aus<br />
33\%\ von dieser Farbe und 67\%\ Rosa}?<br />
Und eine Mischung von \colorbox{cmyk:teal!50!orange!33!pink,4;cyan,3<br />
;magenta,2;yellow,1}{4 Teilen dieser Farbe, 3 Teilen Cyan, 2 Teilen<br />
Magenta und 1 Teil Gelb im cmyk‐Modell}?<br />
Listing 6<br />
\begin{tabular}{l l l l l l l l l l}<br />
\textcolor{red}{100\%\ Rot} & \textcolor{red!90}{90\%\ Rot} &<br />
\ textcolor{red!80}{80\%\ Rot} & \textcolor{red!70}{70\%\ Rot} &<br />
\ textcolor{red!60}{60\%\ Rot} & \textcolor{red!50}{50\%\ Rot} &<br />
\ textcolor{red!40}{40\%\ Rot} & \textcolor{red!30}{30\%\ Rot} &<br />
\ textcolor{red!20}{20\%\ Rot} & \textcolor{red!10}{10\%\ Rot}<br />
\textcolor{green}{100\%\ Grün} & \textcolor{green!90}{90\%\ Grün} &<br />
\ textcolor{green!80}{80\%\ Grün} & \textcolor{green!70}{70\%\ Grün} &<br />
\ textcolor{green!60}{60\%\ Grün} & \textcolor{green!50}{50\%\ Grün} &<br />
\ textcolor{green!40}{40\%\ Grün} & \textcolor{green!30}{30\%\ Grün} &<br />
\ textcolor{green!20}{20\%\ Grün} & \textcolor{green!10}{10\%\ Grün}<br />
\textcolor{blue}{100\%\ Blau} & \textcolor{blue!90}{90\%\ Blau} &<br />
\ textcolor{blue!80}{80\%\ Blau} & \textcolor{blue!70}{70\%\ Blau} &<br />
\ textcolor{blue!60}{60\%\ Blau} & \textcolor{blue!50}{50\%\ Blau} &<br />
\ textcolor{blue!40}{40\%\ Blau} & \textcolor{blue!30}{30\%\ Blau} &<br />
\ textcolor{blue!20}{20\%\ Blau} & \textcolor{blue!10}{10\%\ Blau}<br />
\end{tabular}<br />
Haben Sie die beiden Farben in verschiedenen<br />
Farbmodellen definiert, konvertiert<br />
LaTeX die zweite Farbe ins Modell<br />
der ersten und nimmt die Mischung in<br />
diesem vor. Wurde jedoch die erste Farbe<br />
im Gray-Modell definiert, kehrt sich<br />
diese Regel um.<br />
Um die Helligkeit einer Farbe abzustufen,<br />
gilt es, diese Farbe mit Weiß zu mischen.<br />
Sie verwenden dazu den oben<br />
beschriebenen Ausdruck zum Mischen,<br />
wobei Sie als Mischanteil die Helligkeitsstufe<br />
als Zahl zwischen 0 und 100 angeben.<br />
Eine Wert von 100 Prozent entspricht<br />
der Farbe selbst, ein Wert von<br />
0 Prozent ergibt Weiß. Als zweite Farbe<br />
tragen Sie entweder white ein oder verzichten<br />
auf die Angabe.<br />
Listing 6 zeigt eine Tabelle mit Rot,<br />
Grün und Blau in Helligkeitsstufen von<br />
100 bis 0 Prozent. Die Zeile 1 öffnet eine<br />
Tabelle mit zehn linksbündigen Spalten.<br />
In den Zeilen 2 bis 4 stehen die Mischbefehle<br />
für die Helligkeiten in textcolor-<br />
Befehlen. Zeile 5 schließt die Tabelle wieder.<br />
Abbildung 5 zeigt das Ergebnis.<br />
Farbige Tabellen<br />
Das Paket xcolor bietet eine einfache<br />
Möglichkeit, die Zeilen einer Tabelle einzufärben.<br />
Als Paketoption geben Sie<br />
dazu table an. Das sorgt dafür, dass<br />
LaTeX das Paket Colortbl û lädt. Wie Sie<br />
die Tabelle färben wollen, bestimmen<br />
Sie mit dem Befehl aus Listing 7.<br />
Der Autor<br />
Daniel Tibi ist Benediktiner-<br />
Mönch der Abtei Kornelimünster.<br />
Als Geisteswissenschaftler<br />
nutzt er gekonnt<br />
die umfangreichen Möglichkeiten von La-<br />
TeX aus. Neben seiner Tätigkeit an der Uni<br />
schreibt er als freier Autor über seine Erfahrungen<br />
mit dem Textsatzsystem.<br />
86 www.linux-user.de<br />
01.2014
LaTeX/Xcolor<br />
Know-how<br />
5 Rot, Grün und Blau in verschiedenen Helligkeitsstufen. Eine Helligkeitsstufe von 100 Prozent entspricht der Farbe selbst, eine Helligkeitsstufe<br />
von 0 Prozent ergibt Weiß. So ergeben sich neben den Farben zusätzliche Möglichkeiten zum Absetzen von Textteilen.<br />
Steht in der eckigen Klammer der Befehl<br />
\hline, gibt LaTeX horizontale Linien<br />
zwischen den Zeilen aus, wobei der Befehl<br />
\rowcolors (ohne Stern) diese zwischen<br />
allen Zeilen einfügt und der Befehl<br />
\rowcolors* (mit Stern) nur bei eingefärbten<br />
Zeilen. Sollen keine horizontalen<br />
Linien erscheinen, verzichten Sie auf<br />
die eckigen Klammern. Die Farbe der horizontalen<br />
Linien legen Sie mit dem folgenden<br />
Befehl fest:<br />
\hiderowcolors das Einfärben der Zeilen<br />
aus. Danach gibt LaTeX so lange Zeilen<br />
ohne Hintergrundfarbe aus, bis Sie<br />
das Einfärben mit \showrowcolors wieder<br />
aktivieren.<br />
Mit dem Befehl \rowcolor{Farbe} legen<br />
Sie die Farbe für eine einzige Zeile<br />
fest. Mit dem Befehl \number\rownum<br />
gibt LaTeX die Nummer einer Zeile aus.<br />
Listing 8 enthält ein Beispiel, die Abbildung<br />
6 zeigt das Ergebnis.<br />
\arrayrulecolor{Farbe}<br />
In der ersten geschweiften Klammer der<br />
Anweisung \rowcolors steht die Nummer<br />
der ersten einzufärbenden Zeile. Es<br />
folgen die Farbe für ungerade Zeilen<br />
und schließlich die Farbe für gerade Zeilen.<br />
Hier dürfen Sie den Namen einer<br />
vorher definierten Farbe oder eines Mischausdrucks<br />
einsetzen. Innerhalb der<br />
Tabelle schalten Sie mit dem Befehl<br />
Fazit<br />
Das Paket Xcolor ist ein leistungsfähiges<br />
Werkzeug, um einfach mit Farben zu arbeiten.<br />
Unterschiedliche Farbmodelle<br />
und diverse Methoden zum Einsatz eröffnen<br />
die Möglichkeit, eine Bleiwüste in<br />
ein attraktives Dokument zu verwandeln.<br />
Die Techniken erweisen sich als optimal<br />
auf die Ansprüche professioneller<br />
LaTeX-Anwender zugeschnitten. (agr) n<br />
Weitere Infos und<br />
interessante Links<br />
www. linux‐user. de/ qr/ 31562<br />
Listing 7<br />
\rowcolors[\hline]{Beginn in Zeile}{Farbe ungerade<br />
Zeilen}{Farbe gerade Zeilen}<br />
Listing 8<br />
\rowcolors[\hline]{2}{blue!50}{lightgray}<br />
\arrayrulecolor{red!75}<br />
\begin{tabular}{ll}<br />
Zeile \number\rownum & Test\\<br />
Zeile \number\rownum & Test\\<br />
Zeile \number\rownum & Test\\<br />
\rowcolor{yellow!50} Zeile \number\rownum & Test\\<br />
Zeile \number\rownum & Test\\<br />
Zeile \number\rownum & Test\\<br />
\hiderowcolors Zeile \number\rownum & Test\\<br />
Zeile \number\rownum & Test\\<br />
\showrowcolors Zeile \number\rownum & Test\\<br />
Zeile \number\rownum & Test\\<br />
\end{tabular}<br />
6 Zwei Tabellen mit eingefärbten Zeilen. Links wurde der Befehl<br />
\rowcolors benutzt, rechts der Befehl \rowcolors*.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
87
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OpenSource Training Ralf Spenneberg 48565 Steinfurt, Am Bahnhof 3-5 02552-638755 www.opensource-training.de √<br />
Intevation GmbH 49074 Osnabrück, Neuer Graben 17 0541-33508-30 intevation.de √ √ √ √<br />
Sigs Datacom GmbH 53842 Troisdorf, Lindlaustraße 2c 02241-2341-201 sigs-datacom.de √<br />
uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de √ √ √ √<br />
LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de √ √ √ √ √<br />
GONICUS GmbH 59755 Arnsberg, Moehnestr. 55 02932-9160 www.gonicus.com √ √ √ √ √<br />
saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Saalbaustr. 8-10 06151-666266 www.saveip.de √ √ √ √ √<br />
LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com √ √ √ √<br />
1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung <br />
88 www.linux-user.de<br />
01.2014
IT-Profimarkt<br />
Service<br />
IT-Profimarkt<br />
Firma Anschrift Telefon Web 1 2 3 4 5 6<br />
LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstraße 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de √ √ √ √ √<br />
Manfred Heubach EDV und Kommunikation 73728 Esslingen, Hindenburgstr. 47 0711-4904930 www.heubach-edv.de √ √ √ √<br />
Waldmann EDV Systeme + Service<br />
74321 Bietigheim-Bissingen,<br />
07142-21516 www.waldmann-edv.de √ √ √ √ √<br />
Pleidelsheimer Str. 25<br />
in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de √ √ √ √ √ √<br />
Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de √ √ √<br />
Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com √ √ √ √ √<br />
LinuxLand International GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de √ √ √ √ √ √<br />
Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de √ √ √ √ √<br />
B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstraße 7 08457-931096 www.b1-systems.de √ √ √ √ √<br />
ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de √ √ √ √ √ √<br />
Tuxedo Computers GmbH 86343 Königsbrunn , Zeppelinstr. 3 0921 / 16 49 87 87 - 0 www.linux-onlineshop.de √ √ √ √<br />
OSTC Open Source Training & Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Waldemar-Klink-Str. 10 0911-3474544 www.ostc.de √ √ √ √ √ √<br />
Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de √ √ √<br />
pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.net √ √ √ √ √<br />
RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch √ √ √<br />
CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />
Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />
Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 0039 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com √ √ √ √<br />
1 = Hardware 2 = Netzwerk/TK 3 = Systemhaus 4 = Seminaranbieter 5 = Software 6 = Schulung/Beratung <br />
89
Service<br />
Usergroups<br />
Linux.Usergroups<br />
Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurz fassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschrei bung,<br />
Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />
Aachen<br />
Aachen<br />
Ahaus<br />
Ahlen/Westfalen<br />
Ahrtal<br />
Aichach<br />
Allershausen<br />
Altdorf /<br />
Nürnberg<br />
Amberg<br />
Ansbach<br />
Aschaffenburg<br />
Augsburg<br />
Backnang<br />
Bad Brückenau<br />
Bad Driburg<br />
Bad Hersfeld<br />
Bad Wildungen<br />
Bamberg<br />
Basel (CH)<br />
Bautzen<br />
Bayreuth<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Berlin /<br />
Friedrichshain-<br />
Kreuzberg<br />
Berlin /<br />
Lichtenrade<br />
Berlin /<br />
Marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Bern (CH)<br />
Biel / Bienne /<br />
Seeland (CH)<br />
Aachener Linux-Usergroup<br />
(ALUG)<br />
http://www.alug.de<br />
Computer-Club an der RWTH<br />
Aachen e.V. (CCAC)<br />
http://www.ccac.rwth-aachen.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />
http://www.lugah.de<br />
LUG Ahlen<br />
http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />
Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />
http://www.ahrlug.de<br />
Linux-Usergroup Aichach<br />
http://www.lug-aichach.de<br />
Linux-Usergroup Ampertal<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.net<br />
GNU/Linux User Group Altdorf<br />
(GLUGA)<br />
http://www.gluga.de<br />
Open-Source-Stammtisch<br />
Amberg (amTuxTisch)<br />
http://www.amtuxtisch.de/<br />
Linux-Usergroup Ansbach<br />
(LUGAN)<br />
http://www.lug-an.de<br />
Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />
(LUGAB)<br />
http://www.lugab.de<br />
Linux-Usergroup Augsburg<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.de<br />
Linux-Usergroup Backnang<br />
http://www.lug-bk.de<br />
Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />
BrunoZehe@web.de<br />
Linux-Usergroup Bad Driburg<br />
http://www.bdpeng.de.vu<br />
Linux-Usergroup Hersfeld<br />
http://www.lugh.de<br />
Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />
http://linuxheaven.cjb.net<br />
Linux-Usergroup Bamberg<br />
(GLUGBA)<br />
http://www.lug-bamberg.de<br />
Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />
http://www.blug.ch<br />
Linux-Usergroup Bautzen<br />
http://www.lug-bz.de<br />
Linux-Usergroup Bayreuth<br />
http://www.linux-bayreuth.de<br />
Bergische Linux- und Unix-<br />
Enthusiasten u. -Freunde<br />
(BLUEFROGS)<br />
http://www.bluefrogs.de<br />
Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />
http://www.belug.de<br />
Ubuntu Berlin<br />
http://www.ubuntu-berlin.de<br />
LinuxWorks!<br />
http://friedrichshain.homelinux.<br />
org<br />
Linux-Usergroup Lichtenrade<br />
(LUGL)<br />
http://www.lugl.net<br />
Open-Source-Fan-Group<br />
Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />
http://www.osfang.de<br />
Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />
http://www.lugbe.ch<br />
Linux-Usergroup Seeland<br />
(LugSeeland)<br />
http://www.lugseeland.ch<br />
Bielefeld<br />
Bitburg-Prüm<br />
Bocholt<br />
Bochum<br />
Bonn<br />
Bonn<br />
Bozen (Südtirol)<br />
Brandenburg<br />
Bremen<br />
Bremerhaven<br />
Bretten<br />
Bruchsal<br />
Buchholz<br />
Nordheide<br />
Burghausen<br />
Böblingen /<br />
Sindelfingen<br />
Celle<br />
Cham<br />
Chemnitz<br />
Coesfeld<br />
Cottbus<br />
Damme<br />
Darmstadt<br />
Datteln<br />
Delitzsch<br />
(Sachsen)<br />
Detmold<br />
Dorfen<br />
Dormagen<br />
Dortmund<br />
Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Bielefeld/<br />
Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />
http://www.schneifeltux.de<br />
Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />
http://www.blug.de<br />
Linux-Usergroup Bochum<br />
(BGLUG)<br />
http://www.bglug.de<br />
Bonner Linux-Usergroup<br />
(BOLUG)<br />
http://www.bonn.linux.de/<br />
Linux/Unix Usergroup Sankt<br />
Augustin (LUUSA)<br />
http://www.luusa.org<br />
Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />
http://www.lugbz.org<br />
Brandenburger Linux User<br />
Group e.V. (BraLUG)<br />
http://www.bralug.de<br />
Linux-Stammtisch Bremen<br />
http://lug-bremen.info<br />
Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />
http://www.lug-bhv.de/<br />
Brettener Linux-Usergroup<br />
(BRELUG)<br />
http://www.brelug.de<br />
Linux-Usergroup Bruchsal<br />
http://www.lug-bruchsal.de<br />
Linux-Usergroup Buchholz<br />
Nordheide<br />
http://www.lug-buchholznordheide.de<br />
Linux-Usergroup Burghausen<br />
http://www.lug-burghausen.org<br />
Linux-Usergroup Böblingen/<br />
Sindelfingen (LUGBB)<br />
http://www.lugbb.org<br />
LUG Celle<br />
http://www.lug-celle.de<br />
Linux-Usergroup Oberpfalz<br />
(LUGO)<br />
http://lugo.signum-media.de<br />
Linux-Usergroup Chemnitz<br />
(CLUG)<br />
http://www.clug.de<br />
Linux-Usergroup Coesfeld<br />
http://www.lug-coesfeld.de<br />
Cottbuser Linux-Usergroup<br />
(COLUG)<br />
http://www.colug.de/<br />
Users of Linux Damme (ULD)<br />
http://www.damme.de<br />
Linux User Group Darmstadt<br />
(DaLUG)<br />
http://www.dalug.org<br />
Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />
http://www.lug-datteln.de<br />
Linux-Usergroup Delitzsch<br />
http://www.lug-delitzsch.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Detmold/<br />
Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />
http://www.dolug.de<br />
PinguinPower (PP)<br />
http://www.dorlug.de<br />
Linux-Usergroup Dortmund<br />
(LUGRUDO)<br />
http://www.outerspace.de/<br />
lugrudo/<br />
Dresden<br />
Duisburg<br />
Duisburg<br />
Düsseldorf<br />
Ebstorf<br />
Eggenfelden<br />
Eichsfeld<br />
Eisenach<br />
Elmshorn<br />
Erding<br />
Erkelenz<br />
Erlangen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Esslingen<br />
Ettlingen / Albtal<br />
Fischbachtal<br />
Flensburg<br />
Frammersbach<br />
Frankfurt<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Freising<br />
Friedrichshafen<br />
Fulda<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Linux-Usergroup Dresden<br />
http://lug-dd.schlittermann.de/<br />
Duisburger Linux-Usergroup<br />
(DULUG)<br />
http://www.dulug.de<br />
Linux-Usergroup Duisburg<br />
(LUG-DUI)<br />
http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Düsseldorf<br />
(DLUG)<br />
http://www.dlug.de<br />
Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />
(ELST)<br />
support@konqi-werkstatt.de<br />
Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />
(EgLUG)<br />
http://www.lug-eggenfelden.org<br />
Eichsfelder Linux User Group<br />
(EICLUG)<br />
http://linux.eichsfeld.net<br />
Linux-Usergroup Eisenach<br />
http://lug-eisenach.de/<br />
Computerclub Elmshorn e.V.<br />
http://www.cceev.de/<br />
Linux-Usergroup Erding<br />
http://www.lug-erding.de<br />
Linux-Usergroup Erkelenz<br />
http://www.lug-erkelenz.de<br />
Erlanger Linux-Usergroup<br />
(ERLUG)<br />
http://www.erlug.de<br />
Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />
http://www.linuxstammtisch.de<br />
Essener Linux-Stammtisch<br />
(ELiSta)<br />
http://members.tripod.de/elista<br />
Essener Linux-Usergroup<br />
(ELUG)<br />
http://www.elug.de<br />
Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />
(Ruhr.pm)<br />
http://ruhr.pm.org/<br />
Linux-Usergroup Esslingen<br />
http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />
de/lug/<br />
LUG Albtal<br />
http://www.lug-albtal.de<br />
Linux Usergroup Fischbachtal<br />
(FIBALUG)<br />
http://fibalug.de<br />
Linux-Usergroup Flensburg<br />
(LUGFL)<br />
http://www.lugfl.de<br />
Frammersbacher LUG<br />
kke@gmx.net<br />
Linux-Usergroup Frankfurt<br />
http://www.lugfrankfurt.de<br />
Freiburger Linux-Usergroup<br />
(FLUG)<br />
http://www.freiburg.linux.de<br />
LUG der Studentensiedlung<br />
Freiburg (StuSieLUG)<br />
http://linux.studentensiedlung.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Freising<br />
(LUGFS)<br />
http://www.lug-fs.de<br />
Yet another Linux User Group<br />
(YALUG)<br />
http://yalug.de<br />
Linux-Usergroup Fulda<br />
http://lug.rhoen.de<br />
LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />
Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />
http://lug.ffb.org/<br />
Fürth<br />
Gießen<br />
Gießen<br />
Grafing<br />
Greifswald<br />
Groß-Gerau<br />
Groß-Zimmern<br />
Gummersbach<br />
Guntersblum<br />
Gunzenhausen<br />
Gütersloh<br />
Göppingen<br />
Göttingen<br />
Göttingen<br />
Haiger<br />
Halberstadt<br />
Halle<br />
Hamburg<br />
Hamburg<br />
Hameln<br />
Hanau<br />
Hannover<br />
Hatten<br />
Hattingen<br />
Hegau<br />
Heidenheim<br />
Heilbad<br />
Heiligenstadt<br />
Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />
http://www.fen-net.de/flug<br />
Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />
http://www.lugg.de<br />
LUG der Liebig-Schule Gießen<br />
(LioLUG)<br />
http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />
Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />
http://www.lug-grafing.org<br />
Linux-Usergroup Greifswald<br />
http://www.lug-hgw.de/<br />
Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />
(LUGGG)<br />
http://www.luggg.de<br />
Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />
(GROZILUG)<br />
http://www.grozilug.de<br />
Gummersbacher Linux-<br />
Usergroup (GULUG)<br />
http://www.gulug.info<br />
Guntersblumer Linux-Usergroup<br />
(GLUG)<br />
http://www.ghks.de/glug/<br />
Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />
(LUGGUU)<br />
http://www.gunnet.de/linux<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Guetersloh/<br />
Linux-Usergroup Filstal<br />
http://lug.fto.de/<br />
Göttinger Linux User Group<br />
(GOELUG)<br />
http://www.goelug.de/<br />
Göttinger Unix/Linux-<br />
Anwendergruppe (GULAG)<br />
http://gulag.de<br />
Linux-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />
(LDK/LUG)<br />
http://www.ldknet.org/lug/<br />
Linux-Usergroup Halberstadt<br />
http://www.lug-hbs.de<br />
Hallesche Linux-Usergroup<br />
(HALIX)<br />
http://www.halix.info<br />
LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />
Balista )<br />
http://www.lug-balista.de<br />
Unix-Gruppe der Hamburger<br />
MH e.V.<br />
http://www.hmh-ev.de<br />
Linux-Usergroup Weserbergland<br />
(LBW)<br />
http://tux.hm<br />
Hanauer Linux-Usergroup<br />
(HULUG)<br />
http://www.hulug.de/<br />
Linux-Usergroup Hannover<br />
(LUGH)<br />
http://lug-hannover.de<br />
Linux-Usergroup Oldenburg-<br />
Land (LUGOLand)<br />
http://www.lugoland.de<br />
Hattinger Linux-Usergroup<br />
(HatLug)<br />
http://www.hatlug.de<br />
Hegau Linux User Gruppe<br />
(Hegau LUG)<br />
http://www.linuxag.hegau.org<br />
Linux User Group Heidenheim<br />
http://www.lug-hdh.de<br />
Linux-Stammtisch LinuxNode<br />
Eichsfeld<br />
http://linuxnode.eichsfeld.net<br />
90 www.linux-user.de<br />
01.2014
Service<br />
Linux.Usergroups<br />
Heilbronn<br />
Herford<br />
Herrenberg<br />
Hesel<br />
Hildesheim<br />
Holzminden<br />
Horrheim<br />
Hoyerswerda<br />
Idstein (Taunus)<br />
Ingolstadt<br />
Iserlohn<br />
Itzehoe<br />
Jena<br />
Jever<br />
Kaarst<br />
Kaiserslautern<br />
Kaiserslautern<br />
Karlsruhe<br />
Kassel<br />
Kiel<br />
Kierspe-<br />
Meinerzhagen<br />
Koblenz<br />
Koblenz<br />
Konstanz<br />
Konz<br />
Krefeld<br />
Kreuzlingen (CH)<br />
Kronach<br />
Köln<br />
Linux-Usergroup Heilbronn<br />
(LUUG HN)<br />
http://www.luug-hn.org<br />
GNU/Linux Usergroup Herford<br />
(GLUGHF)<br />
http://lug-owl.de/LugWiki/<br />
GLUGHF<br />
Linux-Stammtisch im Gäu<br />
(LiStiG)<br />
http://www.listig.org<br />
CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />
http://www.cco-online.de/linux<br />
Hildesheimer Linux-Usergroup<br />
(NG) (HiLUG-NG)<br />
http://www.hilug-ng.de<br />
Computerclub Hochsolling e.V.<br />
http://www.cch-holzminden.de/<br />
Linux-Usergroup Vaihingen/<br />
Enz (VLUG)<br />
http://www.vlug.de<br />
Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />
(HOYLUG)<br />
http://linux.griebel-web.eu/<br />
Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />
Taunus)<br />
http://www.lug-taunus.org<br />
Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />
http://www.lug-in.de<br />
Linux-Usergroup Iserlohn<br />
http://area51.fh-swf.de/<br />
Computer Club Itzehoe e.V.<br />
(CCIZ)<br />
http://www.cc-itzehoe.de<br />
Linux-Usergroup Jena (LUG<br />
Jena)<br />
http://www.lug-jena.de<br />
Friesische Linux-Usergroup<br />
(FriLUG)<br />
http://www.frilug.de<br />
Kaarster Linux-Usergroup<br />
(KAALUG)<br />
http://www.kaalug.de<br />
Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />
(LUG-KL)<br />
http://www.lug-kl.de<br />
Universität Kaiserslautern<br />
(UNIX-AG)<br />
http://www.unix-ag.uni-kl.<br />
de/~linux/<br />
Karlsruher Linux-Usergroup<br />
(KaLUG)<br />
http://www.karlsruhe.linux.de<br />
Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />
http://www.lug-kassel.de<br />
LUG Kiel<br />
http://www.lug-kiel.de<br />
Linux-Usergroup Märkischer<br />
Kreis (LUGMK)<br />
linuxusergroupmk@netscape.<br />
net<br />
Linux User Group Mayen-<br />
Koblenz (LUG-MYK)<br />
http://www.lug-myk.de/<br />
LUG der Universität Koblenz<br />
http://www.colix.org<br />
Linux-Usergroup Bodensee<br />
(LLUGB)<br />
http://llugb.amsee.de/<br />
Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />
http://www.trilug.fh-trier.de<br />
Linux-Usergroup Krefeld<br />
(LUG-KR)<br />
http://www.lug-kr.de<br />
Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />
http://linuxtreff.ch/<br />
Linux-Usergroup Kronach<br />
http://www.lug-kronach.de<br />
Kölner Gentoo Linux User Group<br />
(KGLUG)<br />
http://www.kglug.de<br />
Köln<br />
Landau<br />
Landshut<br />
Langen (Hessen)<br />
/ Dreieich /<br />
Egelsbach<br />
Langenfeld<br />
Lauf an der<br />
Pegnitz<br />
Leipzig<br />
Lenningen<br />
Lindenberg<br />
Lingen / Rheine<br />
Linz (A)<br />
Lippstadt / Soest<br />
/ Erwitte<br />
Lohr<br />
Loitsche<br />
Ludwigsburg<br />
Luxembourg<br />
Lübeck<br />
Lüneburg<br />
Lünen<br />
Lörrach<br />
Lörrach<br />
Magdeburg<br />
Marburg<br />
Marktredwitz<br />
Marl<br />
Memmingen<br />
Meppen<br />
Metelen<br />
Mitterteich<br />
Moers<br />
Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />
http://www.uni-koeln.de/<br />
themen/linux/<br />
Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />
Landau)<br />
http://www.lug-ld.de<br />
Linux-Usergroup Landshut<br />
http://www.lalug.de<br />
Langener Linux-Usergroup<br />
(LaLUG)<br />
http://www.lalug.net<br />
Langenfelder Linux-Usergroup<br />
(LANLUG)<br />
http://www.lanlug.org<br />
Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />
Pegnitz (LUGLAUF)<br />
http://www.lug-lauf.de<br />
Leipziger Linux-Stammtisch<br />
http://www.gaos.org/lug-l/<br />
Linux User Group Lenningen<br />
http://linuxusergrouplenningen.<br />
de.vu<br />
Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />
http://www.allgaeu.org/lugli<br />
Linux-Usergroup Spelle<br />
http://www.spelle.net/lugs<br />
Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />
http://www.lugl.at<br />
Linux Usergroup Erwitte<br />
http://www.lug-erwitte.de<br />
Linux-Usergroup Lohr (LUG<br />
Lohr)<br />
http://lug.lohr-am-main.de<br />
Linux-Stammtisch Loitsche<br />
(LSL)<br />
http://www.t-online.de/home/<br />
mumumu/<br />
Linux-Usergroup Raum<br />
Ludwigsburg (LuLUG)<br />
http://www.lulug.de<br />
Linux Luxembourg (LiLux)<br />
http://www.linux.lu<br />
Linux-Usergroup Lübeck<br />
http://www.linuxuser-luebeck.<br />
de<br />
Linux-Usergroup Lüneburg<br />
(LueneLUG)<br />
http://luene-lug.org<br />
LUG Lünen<br />
http://www.lug-luenen.de<br />
Linux-Usergroup Lörrach<br />
(LUGLOE)<br />
http://www.lug-loerrach.de<br />
Lörracher Linux Usergroup<br />
(LÖLUG)<br />
http://www.loelug.de<br />
Magdeburger Linux User Group<br />
e. V. (MDLUG)<br />
http://www.mdlug.de<br />
Marburger Linux-Usergroup<br />
(MRLUG)<br />
http://www.mr-lug.de<br />
Linux-Gruppe Marktredwitz<br />
ststroes@tirnet.de<br />
Linux-Usergroup Marl<br />
http://www.lug-marl.de<br />
Linux-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />
http://www.lugal.de<br />
Linux-Usergroup Meppen<br />
http://www.lug-meppen.de<br />
Linux-Stammtisch Metelen<br />
http://www.linuxdu.de<br />
Linux-Usergroup Mitterteich<br />
http://www.linux-mitterteich.de<br />
Linux-Usertreffen in Moers<br />
opers@syrinx1.du.gtn.com<br />
S. 92<br />
01.2014
Service<br />
Usergroups<br />
Linux.Usergroups (Fortsetzung von S. 91)<br />
Moers<br />
Mosbach<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München Süd-<br />
Ost / Ottobrunn<br />
München Süd-<br />
West<br />
Münster<br />
Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
Naumburg<br />
Neubrandenburg<br />
Neuburg an der<br />
Donau<br />
Neuenburg<br />
Nieder-Olm<br />
Niederrhein<br />
Nienburg<br />
Norderstedt<br />
Nordheide<br />
Nußdorf / Aiging<br />
Nürnberg<br />
Oberhausen<br />
Oberkirchen<br />
Oberpfalz<br />
Oberwallis (CH)<br />
Offenburg<br />
LUG Moers<br />
http://lugmoers.de<br />
Linux-Usergroup Mosbach<br />
(LUGMOS)<br />
http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />
BSD Social Event München (BSE)<br />
http://bse.42.org<br />
BSD-Usergroup in München<br />
(BIM)<br />
http://berklix.org/bim/<br />
Münchner Gentoo Linux User<br />
Group (MGLUG)<br />
http://www.mglug.de<br />
Münchner Linux-Usergroup<br />
(MUC-LUG)<br />
http://www.muc-lug.de<br />
Linux-Usergroup Ottobrunn<br />
(LUGOTT)<br />
http://www.lug-ottobrunn.de<br />
Linux-Usergroup Würmtal<br />
(WLUG)<br />
http://wlug.acos.net<br />
Linux-Stammtisch Münster<br />
(MueSLI)<br />
http://www.mueslihq.de<br />
Linux-Usergroup<br />
Mönchengladbach (LUGMOE)<br />
http://www.lugmoe.de<br />
Linux Usergroup Mörfelden-<br />
Walldorf (MöWa-LUG)<br />
http://www.moewa-lug.de<br />
Linux User Group Naumburg<br />
(LUGNMB)<br />
http://lugnmb.dyndns.org<br />
Linux-Usergroup<br />
Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />
http://www.lug-nb.de<br />
LUG Neuburg an der Donau<br />
(LUG ND)<br />
http://www.lug-nd.de<br />
Linux-Usergroup Neuenburg<br />
http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />
lugnbg/index.php<br />
Rheinhessener Linux-<br />
Gemeinschaft<br />
info@kkcs.de<br />
Niederrheinische Linux Unix<br />
User Group (NLUUG)<br />
http://www.nluug.de<br />
Linux-Usergroup Nienburg<br />
(NILUG)<br />
http://ni-linux.de<br />
Linux-Usergroup Norderstedt<br />
(LUGN)<br />
http://www.lug-norderstedt.de<br />
LUUG Nordheide<br />
http://www.luug-nordheide.de<br />
Linux-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTra)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Linux-Usergroup Nürnberg<br />
(LUGNü)<br />
http://www.align.de/<br />
Linux-Usergroup Oberhausen<br />
(LUGOR)<br />
http://www.linuxob.de<br />
LUG Renchtal-Tuxe<br />
http://tuxe.renchtal.com<br />
Linux-Usergroup Oberpfalz<br />
http://www.cham.baynet.<br />
de/lugo/<br />
Linux-Usergroup Oberwallis<br />
(LUGO)<br />
http://www.lugo.ch<br />
Linux-Usergroup Offenburg<br />
(LUGOG)<br />
http://www.lugog.de<br />
Oldenburg<br />
Olpe<br />
Osnabrück<br />
Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
Paderborn<br />
Passau<br />
Peine<br />
Pfaffenhofen<br />
(Ilm)<br />
Pforzheim<br />
Pirmasens<br />
Potsdam<br />
Preetz<br />
(Schleswig-<br />
Holstein)<br />
Prerow<br />
Quedlinburg<br />
Quickborn<br />
Rathenow<br />
Ravensberg<br />
Ravensburg<br />
Ravensburg<br />
Regensburg<br />
Reutlingen<br />
Rheda-<br />
Wiedenbrück<br />
Rhein-Neckar<br />
Rosenheim<br />
Rostock<br />
Rotenburg<br />
Rotenburg a.d.<br />
Fulda<br />
Rothenburg o. d.<br />
Tauber<br />
Linux-Usergroup Oldenburg<br />
(LUGO)<br />
http://oldenburg.linux.de<br />
Linux-Usergroup Olpe<br />
http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />
Linux-Usergroup Osnabrück<br />
http://www.lugo.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://www.lug-owl.de<br />
Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Paderborn/<br />
Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />
(LUGP)<br />
http://www.fmi.uni-passau.<br />
de/~lug/<br />
Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />
http://www.lug-peine.org<br />
Hallertux e.V.<br />
http://www.hallertux.de<br />
Linux-Usergroup Pforzheim<br />
(LUGP)<br />
http://www.pf-lug.de<br />
Linux-Stammtisch Pirmasens<br />
http://www.ic.pirmasens.de<br />
Potsdamer Linux-Usergroup<br />
(UPLUG)<br />
http://www.uplug.de<br />
Linux Usergroup Preetz<br />
(PreetzLUG)<br />
http://preetzlug.de<br />
Linux-Usergroup Prerow<br />
c.dittmann@magrathea.de<br />
Linux-Usergroup Quedlinburg<br />
(LUGQLB)<br />
http://www.lug-qlb.de<br />
Quickborner Linux-Usergroup<br />
(QLUG)<br />
http://www.qlug.net<br />
Linux-Stammtisch Rathenow<br />
http://linux.php4u.org<br />
Linux-Usergroup Ravensberg<br />
(LUGRAV)<br />
http://www.lugrav.de<br />
Informatik- und Netzwerkverein<br />
Ravensburg e.V (LUGRA)<br />
http://www.infnet.verein.de/<br />
linux/<br />
Linux-Usergroup Ravensburg<br />
(LUG)<br />
http://www.yalug.de<br />
Linux-Usergroup Regensburg<br />
http://www.lugr.de<br />
Linux-Usergroup Reutlingen<br />
http://www.lug-reutlingen.de<br />
Linux-Usergroup Rheda-<br />
Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />
http://www.lug-rhwd.de<br />
Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />
e.V. (UUGRN)<br />
http://www.uugrn.org<br />
Linux-Usergroup Rosenheim<br />
http://www.lug-rosenheim.org<br />
Rostocker Linux-Usergroup<br />
http://linux.baltic.net<br />
Computerverein Rotenburg<br />
(CVR)<br />
http://www.cvr.de/linux<br />
init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />
(init4)<br />
http://www.init4.de<br />
Linux-Usergroup Rothenburg<br />
(LUGROT)<br />
http://lugrot.de<br />
Römerberg /<br />
Speyer<br />
Saalfeld<br />
Saarland<br />
Salem<br />
Salzburg (A)<br />
Sauerland<br />
Schaumburg<br />
Schwabach<br />
Schweinfurt<br />
Schweiz (CH)<br />
Schwerin<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
Seeheim-<br />
Jugenheim<br />
Senftenberg<br />
Siegen<br />
Sindelfingen /<br />
Böblingen<br />
Sinsheim<br />
Speyer<br />
St. Pölten (A)<br />
Stormarn<br />
Stuttgart<br />
Taubertal<br />
Thüringen<br />
Tirol (A)<br />
Traunstein<br />
Trier<br />
Troisdorf /<br />
Siegburg / Spich<br />
Tuttlingen<br />
Tübingen<br />
LUG Römerberg / Speyer<br />
http://linuxwiki.de/<br />
LugRoemerbergSpeyer<br />
LUG Slf/Ru<br />
http://lug-slf.de<br />
Linux User Group Saar e.V.<br />
(LUG Saar)<br />
http://www.lug-saar.de<br />
Linux-Usergroup Salem<br />
http://www.lug-salem.de<br />
Linux-Usergroup Salzburg<br />
http://www.salzburg.luga.or.at<br />
Linux-Usergroup Sauerland<br />
http://www.lug-sauerland.de<br />
Linux-Usergroup Schaumburg<br />
http://www.lug-schaumburg.de<br />
Linux User Schwabach e.V.<br />
(LUSC)<br />
http://www.lusc.de<br />
Linux-Usergroup Schweinfurt<br />
http://www.lug-sw.de<br />
Linux-Usergroup Switzerland<br />
http://www.lugs.ch<br />
West-Mecklenburger Linux-<br />
Usergroup (WEMELUG)<br />
http://www.wemelug.de<br />
Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />
Gmünd (LSSG)<br />
http://www.uliweb.de/lssg<br />
Linux-Usergroup Darmstadt<br />
http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />
Linux-Usergroup Senftenberg<br />
(LUGSE)<br />
http://www.lugse.de<br />
UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />
http://www.si.unix-ag.org<br />
Böblingen-Club Linux-User-<br />
Gruppe (SinLUG)<br />
http://www.mefia.org<br />
Linux-Usergroup Sinsheim<br />
(SiLUG)<br />
http://www.linuxwiki.de/<br />
LugSinsheim<br />
Linux-Usergroup Ketsch<br />
http://www.lug-ketsch.de<br />
Linux-Usergroup St. Pölten<br />
(LUGSP)<br />
http://www.lugsp.at<br />
Linux-Usergroup Stormarn<br />
http://www.lug-stormarn.de<br />
Linux-Usergroup Stuttgart<br />
(LUGS)<br />
http://www.lug-s.org/<br />
Taubertäler Linux-Usergroup<br />
(TaLUG)<br />
http://www.talug.de/<br />
Thüringer Linux-Usergroup<br />
(TLUG)<br />
http://www.tlug.de/<br />
Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />
http://www.lugt.at<br />
Linux-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTS)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Linux User Group Trier (LUG<br />
Trier)<br />
http://www.lug-trier.de<br />
Troisdorfer Linux-Usergroup<br />
(TroLUG)<br />
http://www.trolug.de<br />
Linux-Usergroup Tuttlingen<br />
http://lug.intuttlingen.de/<br />
Linux-Usergroup Tübingen<br />
(LUGT)<br />
http://tuebingen.linux.de<br />
Ulm<br />
Untermain<br />
Viersen<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Voralpen (A)<br />
Vorarlberg (A)<br />
Waiblingen<br />
Waldkraiburg<br />
Walsrode<br />
Weinheim<br />
Weißenbrunn<br />
Wernigerode<br />
Westerwald<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wiesbaden<br />
Wilhelmshaven<br />
Witten<br />
Wolfsburg<br />
Wolfsburg<br />
Worms<br />
Worpswede<br />
(Hüttenbusch)<br />
Wuppertal<br />
Würmtal<br />
Würzburg<br />
Würzburg<br />
Zweibrücken<br />
Zwickau<br />
Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />
http://lugulm.de<br />
Linux-Usergroup Untermain<br />
(LUGU)<br />
http://www.lug-untermain.de<br />
Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />
http://www.lug-viersen.de<br />
Linux User Group Villingen-<br />
Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />
http://www.lug-vs.org<br />
Linux-Usergroup Voralpen<br />
(VALUG)<br />
http://www.valug.at<br />
Linux-Usergroup Vorarlberg<br />
(LUGV)<br />
http://www.lugv.at<br />
Computerclub Waiblingen e.V.<br />
http://www.ccwn.org<br />
Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />
http://www.lug-waldkraiburg.<br />
org<br />
Linux-Usergroup Walsrode<br />
http://www.lug-walsrode.de/<br />
Computer-Club Weinheim e.V.<br />
(CCW)<br />
http://ccw.iscool.net<br />
Linux-Usergroup Kronach<br />
(LUGKR)<br />
http://www.kronachonline.de<br />
Linux-Usergroup Wernigerode<br />
(LUGWR)<br />
http://www.lug-wr.de<br />
Linux-Usergroup Westerwald<br />
http://www.lug-westerwald.de<br />
Linux Usergroup Wien<br />
http://www.viennalinux.at<br />
Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />
http://www.luga.or.at<br />
Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />
lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />
Linux-Usergroup Wiesbaden<br />
Penguin Usergroup<br />
http://www.pug.org<br />
Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />
(LUG-WHV)<br />
http://www.lug-whv.de<br />
Wittener Linux-Usergroup<br />
(WitLUG)<br />
http://www.witlug.de<br />
Wolfsburger Linux-Usergroup<br />
(WOBLUG)<br />
http://www.lug.wolfsburg.de<br />
Wolfsburger Unix-Usergroup<br />
(WUUG)<br />
http://www.unix.necoac.de<br />
Wormser Linux User Group<br />
(WoLUG)<br />
http://www.wolug.de<br />
Linux-Werkstatt<br />
http://linux-werkstatt.<br />
huettenbusch.de<br />
Wuppertaler Linux-Usergroup<br />
(WupLUG)<br />
http://www.wuplug.org<br />
Würmtaler Linux-Usergroup<br />
(WLUG)<br />
http://www.wlug.de<br />
Linux-Usergroup Würzburg<br />
(LUGWUE)<br />
http://www.lugwue.de<br />
Linux-Usergroup Würzburg<br />
(WÜLUG)<br />
http://www.wuelug.de<br />
Linux-Usergroup Zweibrücken<br />
http://www.lug-zw.de<br />
Linux-Usergroup Zwickau<br />
(ZLUG)<br />
http://www.zlug.org<br />
<br />
92 www.linux-user.de<br />
01.2014
Seminare<br />
Service<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
93
Service<br />
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<strong>LinuxUser</strong> ist eine monatlich erscheinende Publikation der<br />
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Thomas Leichtenstern (tle)<br />
<br />
Andreas Bohle (agr)<br />
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Thomas Leichtenstern (tle)<br />
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Mario Blättermann, Marko Dragicevic, Thomas Drilling,<br />
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Copyright © 1999 - 2013 Medialinx AG ISSN: 1615-4444<br />
94 www.linux-user.de<br />
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17.-20.02.2014<br />
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26.-27.02.2014<br />
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26.-27.02.2014<br />
Data Centre World<br />
London, Großbritannien<br />
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02.-05.04.2014<br />
LibreGraphicsMeeting 2014<br />
Paulinum, Hauptgebäude<br />
Universität Leipzig<br />
Augustusplatz 10-11<br />
04109 Leipzig<br />
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26.-27.04.2014<br />
LinuxFest Northwest 2014<br />
Bellingham, WA, USA<br />
http://www.linuxfestnorthwest.org/<br />
29.04.-01.05.2014<br />
Android Builders Summit<br />
San Jose, CA, USA<br />
http://events.linuxfoundation.org/events/androidbuilders-summit<br />
05.-06.05.2014<br />
ELS’14 – 7th European Lisp Symposium<br />
Paris<br />
http://www.european-lisp-symposium.org<br />
13.-15.10.2014<br />
CloudOpen Europe 2014<br />
Düsseldorf<br />
http://events.linuxfoundation.org/events/cloudopeneurope<br />
13.-15.10.2014<br />
LinuxCon Europe 2014<br />
Düsseldorf<br />
http://events.linuxfoundation.org/events/linuxconeurope<br />
Autoren<br />
Inserenten<br />
Erik Bärwaldt Cinnarch-Nachfolger Antergos 2013.11.17 (8),<br />
Puppy-Derivat Simplicity Linux 13.10 (12),<br />
Community-Distro OpenMandriva LX 2013.0 (16)<br />
Falko Benthin Seheiah: Sturzerkennung für Senioren (74)<br />
Thomas Drilling OpenSuse 13.1 im Praxistest (40)<br />
Karsten Günther Mediatheken durchstöbern mit MediathekView (20)<br />
Goran Mladenovic Webradio für die Shell im Eigenbau (36)<br />
Stephan Lamprecht Ablenkungsfreier Allzweck-Editor Scribes (62)<br />
Thomas Leichtenstern Elektronisches Fernsehprogramm mit TV-Browser (24)<br />
Michael Niedermair Grafiken und Diagramme erzeugen mit Graphviz (46)<br />
Andreas Reitmaier Fotos nachbearbeiten mit Urban Lightscape (58)<br />
Dr. Karl Sarnow Linux-Offroad-Navi im Eigenbau, Teil 2 (52)<br />
Tim Schürmann Linux-Sprachsteuerungsprogramme im Vergleich (68)<br />
Ferdinand Thommes DVB-Fernsehen unter Linux (30)<br />
Daniel Tibi LaTeX-Dokumente farblich aufwerten mit Xcolor (82)<br />
Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (6)<br />
1&1 Internet AG www.einsundeins.de 10, 11<br />
EasyLinux www.easylinux.de 91<br />
Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 7<br />
Galileo Press www.galileo-press.de 15<br />
GIMP-Magazin www.gimp-magazin.de 39<br />
Linux Magazine www.linux-magazine.com 93<br />
Linux-Hotel www.linuxhotel.de 49<br />
<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 95<br />
Medialinx AG www.medialinx-gruppe.de 100<br />
Medialinx IT-Academy www.medialinx-academy.de 93<br />
Chemnitzer Linux-Tage chemnitzer.linux-tage.de 89<br />
PlusServer AG www.plusserver.de 29, 35, 37, 45, 57, 81<br />
Raspberry Pi Geek www.raspberry-pi-geek.de 73<br />
Spenneberg Training www.spenneberg.com 93<br />
Tuxedo Computers GmbH www.linux-onlineshop.de 99<br />
Verion GmbH www.verion.de 2<br />
Webtropia www.webtropia.com 19, 23<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
95
<strong>Vorschau</strong><br />
auf 02/2014<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am 16.01.2014<br />
Absichern und überwachen<br />
Um die eigenen Daten auf dem Rechner<br />
zu schützen, gibt es nur einen Weg: Ein<br />
System sauber aufsetzen, alle Einfallstore<br />
schließen und anschließend den<br />
Zustand regelmäßig kontrollieren. In der<br />
Open-Source-Welt finden sich eine ganze<br />
Reihe Tools, die Sie beim Testen des<br />
Systems und beim Überwachen im laufenden<br />
Betrieb unterstützen. Wir stellen<br />
in der kommenden Ausgabe eine sinnvolle<br />
Sammlung von Werkzeugen vor,<br />
die unter keinen Umständen auf dem<br />
System fehlen sollten, wenn Sie sich vor<br />
Eindringlingen schützen möchten.<br />
E-Books verwalten<br />
Der E-Book-Reader Calibre erweist sich<br />
nicht nur als ausgezeichnete Lese-Software<br />
für digitale Literatur, er hilft Ihnen<br />
auch beim Verwalten der papierlosen<br />
Wälzer, die sonst schnell in den Tiefen<br />
der Verzeichnisse verloren gingen.<br />
Digitales Tagebuch<br />
Ein handgeschriebenes Tagebuch gehört<br />
heute zu einer aussterbenden Art.<br />
Wenn Sie Ihr Leben nicht gleich online<br />
stellen möchten, dann bieten digitale<br />
Tagebücher wie Liferea und Rednotebook<br />
einen guten Kompromiss.<br />
© Paolo De Santis, 123RF<br />
Die Redaktion behält sich vor,<br />
Themen zu ändern oder zu streichen.<br />
Ausgabe 01/2014 erscheint am 09.01.2014<br />
Einstieg in Linux<br />
EasyLinux ist Ihnen schon zu fortgeschritten?<br />
In der kommenden Ausgabe<br />
bringen wir Beiträge, die „bei Null“ anfangen,<br />
also nur voraussetzen, dass Sie<br />
Erfahrungen mit Windows haben. Was<br />
ist das Besondere bei Linux, warum laufen<br />
keine Windows-Programme, und<br />
wieso benutzt man so oft die Shell?<br />
KDE versus Unity<br />
OpenSuse setzt auf den in Deutschland<br />
erfundenen Desktop KDE, Ubuntu hat<br />
früher Gnome als Standarddesktop verwendet,<br />
liefert aber seit einiger Zeit die<br />
Oberfläche Unity aus. Wir vergleichen<br />
die Features und Konzepte und helfen<br />
Ihnen zu entscheiden, mit welcher Oberfläche<br />
Sie am besten arbeiten können.<br />
MAGAZIN<br />
Ausgabe 02/2014 erscheint am 02.01.2014<br />
© Lyudmyla Kharlamova, 123RF<br />
Das richtige Format<br />
Zum Dokumentieren und Publizieren<br />
gibt es Tools, die die Arbeit durch orginelle<br />
Ansätze unterstützen. Das Linux-<br />
Magazin hält Ausschau nach Software,<br />
wie dem HTML-5-Framework Reveal.js<br />
oder Software IRC 2 Doc. Es schaut Dokumentationssysteme<br />
für Admins an, sucht<br />
nach Neuem in Docbook 5 und fahndet<br />
nach dem perfekten PDF-Reader.<br />
Webshop-Software im Test<br />
Es gibt kaum eine Softwaregattung, deren<br />
Beitrag zur betrieblichen Wertschöpfung<br />
besser sichtbar wäre, als Webshops.<br />
Moderne Vertreter zeigen nicht nur ihre<br />
kaufanreizende Oberfläche, sondern<br />
managen am Hinterausgang im gleichen<br />
Prozesszyklus noch Bezahlsysteme<br />
oder CRMs. Das nächste Magazin lädt zu<br />
einer Inventur ein.<br />
96 www.linux-user.de<br />
01.2014
Heft-DVD-Inhalt<br />
Service<br />
Neues auf den Heft-DVDs<br />
Antergos 2013.11.17<br />
Das Arch-Linux-Derivat Cinnarch gibt es<br />
nicht mehr, dessen Nachfolge tritt Antergos<br />
2013.11.17 an – in der mittlerweile<br />
dritten Version in diesem Jahr. Antergos ist<br />
vollständig binärkompatibel zu seiner<br />
Basis Arch Linux, sodass Ihnen deren sechs<br />
Repositories auch hier uneingeschränkt<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Der grafische Installer Cnchi, der bereits<br />
beim Booten erscheint, bietet Ihnen an,<br />
die Distribution zunächst zu testen oder<br />
wahlweise gleich mithilfe eines CLI-Installer<br />
oder einer grafischen Routine auf die<br />
Festplatte zu packen.<br />
Als Desktop kommt Gnome 3 zum Einsatz,<br />
die Paketverwaltung übernimmt Pacman-<br />
XG. Der Micro-Blogging-Client Hotot ermöglicht<br />
den schnellen und komfortablen<br />
Zugriff auf Twitter und Konsorten. Der<br />
Media-Player Xnoise übertrumpft sogar<br />
den wieselflinken SMPlayer in Sachen<br />
Geschwindigkeit. Als Webbrowser dient<br />
Google Chrome in der aktuellen Variante<br />
31.0. Mit Gedit befindet sich außerdem<br />
der Standard-Texteditor von Gnome in der<br />
Sammlung. Sie finden sowohl die 32- als<br />
auch 64-Bit-Variante als bootbare Versionen<br />
auf der Heft-DVD.<br />
Simplicity Linux 13.10<br />
Das auf der Mini-Distribution Puppy Linux<br />
aufbauende Simplicity Linux 13.10 bietet<br />
sich als vollwertige Desktop-Distribution<br />
an, die aber aufgrund ihres schlanken Unterbaus<br />
auch auf älterer Hardware läuft. Im<br />
Gegensatz zu Puppy enthält Simplicity jedoch<br />
auch größere Programme wie Gimp<br />
oder LibreOffice.<br />
Die Desktop-Variante startet wie Puppy<br />
als Live-System, als Arbeitsoberfläche<br />
dient LXDE. Mit einer am unteren Bildschirmrand<br />
aufklappenden, animierten<br />
Starterleiste und einer horizontalen Panelleiste<br />
am oberen Bildschirmrand erinnert<br />
das System optisch an Mac OS X. Die Verwaltungs-<br />
und Konfigurationstools übernimmt<br />
Simplicity größtenteils von Puppy.<br />
Die Entwickler liefern die Distribution in<br />
den drei Geschmacksrichtungen Desktop,<br />
Netbook und Obsidian aus. Alle diese Versionen<br />
finden Sie als ISO-Images im Verzeichnis<br />
/ LU/simplicity/ der Heft-DVD.<br />
Die Desktop-Variante startet zusätzlich<br />
direkt vom Datenträger.<br />
OpenMandriva LX 2013.0<br />
Ähnlich wie zuvor Suse und Red Hat gliedert<br />
jetzt auch Mandriva seine freie Distribution<br />
aus: Diese firmiert nun unter dem<br />
Namen OpenMandriva LX 2013.0 und wird<br />
von der Non-Profit-Organisation Open-<br />
Mandriva Association betreut.<br />
Statt der bisherigen Varianten One, Free<br />
und Powerpack gibt es nur noch die vorliegende<br />
Version in Ausgaben für 32- und<br />
64-Bit-Plattformen. Beide Varianten enthalten<br />
proprietäre Firmware für die korrekte<br />
Funktion einiger Hardware-Komponenten<br />
und eignen sich sowohl als Live-Medium<br />
als auch zur direkten Installation. Auf dieser<br />
DVD finden Sie bootfähig die 64-Bit-<br />
Variante der Distribution.<br />
Den Unterbau stellt Kernel 3.11.8, auf<br />
dem Desktop stehen neben den in KDE SC<br />
integrierten Programmen auch Firefox<br />
25.0.1, LibreOffice 4.1.3.2, VLC 2.0.7 und<br />
Xsane 0.998 bereit. Neu hinzugekommen<br />
sind der ROSA Media Player in Version 1.6-3<br />
sowie kleinere Programme zur Audio-Konfiguration.<br />
Bei den Tools zur Verwaltung des<br />
Systems greift OpenMandriva auf das altbewährte<br />
Mandriva-Kontrollzentrum zurück.<br />
01.2014 www.linux-user.de<br />
97
Service<br />
Heft-DVD-Inhalt<br />
OpenSuse 13.1<br />
Pünktlich wie (fast) immer präsentierten<br />
die Nürnberger am 15. November dieses<br />
Jahres den jüngsten Wurf ihrer Distribution,<br />
OpenSuse 13.1. Die wichtigsten<br />
Neuerungen des für alle Einsatzzwecke<br />
geeigneten OpenSuse<br />
sind neben den recht umfangreichen<br />
Software-Aktualisierungen<br />
ein deutlich ausgebautes<br />
Programmangebot,<br />
ein vornehmlich unter der<br />
Haube modernisiertes<br />
YaST, verbesserte Systemstabilität<br />
und ein über das<br />
Evergreen-Projekt auf drei<br />
Jahre verlängerter Support-Zeitraum.<br />
Als Desktop-Oberflächen<br />
dienen<br />
KDE SC in Version 4.11.2 sowie<br />
Gnome 3.10. Der Linux-<br />
Kernel liegt in Version 3.11.6<br />
bei. Die Rückseite der ersten Heft-<br />
DVD enthält OpenSuse 13.1 im<br />
32-Bit-Format, die 64-Bit-Variante finden<br />
Sie auf der zweiten Heft-DVD. (tle) n<br />
Bei der DVD-Edition von <strong>LinuxUser</strong> ist an dieser Stelle der zweite Heft-Datenträger eingeklebt.<br />
Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />
Neue Programme<br />
Bei F-irc 1.21 handelt es sich um einen IRC-Client für die Konsole.<br />
Im Gegensatz zu anderen Konsolen-Clients unterstützt er Sie mit einer<br />
einfachen, auf Ncurses basierenden Benutzeroberfläche, in der<br />
er alle wichtigen Funktionen bereitstellt.<br />
Mit Irongrip 0.4 konvertieren Sie mit wenigen Handgriffen in einer<br />
komfortablen Gtk+-Oberfläche Audio-CDs in WAV- und MP3-Dateien.<br />
Dank einer Anbindung an Online-CDDBs benennt das Tool<br />
dabei automatisch auch gleich alle Dateien korrekt.<br />
Den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender haftet der Makel<br />
der umständlichen Bedienung an, darüber hinaus steht keine<br />
Möglichkeit bereit, Sendungen herunterzuladen. Genau diese Mängel<br />
gleicht das Java-Programm MediathekView 3.3.0 aus.<br />
Die elektronische TV-Zeitschrift TV-Browser 3.3.3 stellt auf Wunsch<br />
die Programme von mehr als 1000 Fernseh- und 100 Radiosendern<br />
in übersichtlich aufbereiteter Form dar und reagiert zudem auch<br />
prompt auf etwaige Änderungen.<br />
Am Rechner geöffnet, erscheinen Bilder häufig anders als im Kamera-Display:<br />
Dann fällt auf, dass das Bild überstrahlte Ecken aufweist<br />
oder Bereiche zu dunkel geraten sind. An dieser Stelle tritt<br />
Urban Lightscape 1.3.2 auf den Plan: Mit dem Werkzeug nehmen<br />
Sie Korrekturen an der Helligkeit nur dort vor, wo es notwendig ist.<br />
Der Editor Scribes 0.4 erleichtert das Schreiben von Code oder Texten<br />
durch eine ganze Reihe von Komfortfunktionen. Sein minimalistisches<br />
Interface lenkt während des Schreibens nicht durch unnötige<br />
Elemente ab. Templates und ein System zum Einsetzen von<br />
Textbausteinen vereinfachen das Editieren wiederkehrender<br />
Elemente.<br />
Die Dublettensuche erweist sich insbesondere in weitläufigen Verzeichnisstrukturen<br />
häufig als ein mühsames Unterfangen. Ftwin<br />
0.8.8 steht Ihnen dabei hilfreich zur Seite, vergleicht übergebene<br />
Dateien oder durchforstet rekursiv ganze Dateibäume. Identische<br />
Bilder spürt es mithilfe der Bibliothek Libpuzzle auf.<br />
Graphviz 2.34.0 unterscheidet sich von herkömmlichen WYSIWYG-<br />
Zeichenprogrammen: Mit ihm beschreiben Sie Diagramme in einer<br />
Beschreibungssprache namens DOT. Das genaue Layout berechnet<br />
die Anwendung dann automatisch nach verschiedenen Verfahren.<br />
98 www.linux-user.de<br />
01.2014
Special Conference:<br />
Open Source *<br />
* Früher: Forum Open Source<br />
10.–14.03.2014<br />
In Halle 6!<br />
Tägliches Vortragsprogramm<br />
Hintergrundinformationen aus erster Hand<br />
Themenhighlights:<br />
Automation / Konfigurationsmanagement, Security / Privacy,<br />
Cloud Computing / Virtualisierung, Treiber / Kernel, ARM-Architektur<br />
Auf der Bühne: Hochkarätige Vertreter der Open-Source-Szene, u.a.<br />
Klaus Knopper,<br />
KNOPPER.NET<br />
Jon „maddog“ Hall,<br />
Linux International<br />
Jim Lacey,<br />
Linux Professional<br />
Institute<br />
Änderungen vorbehalten.<br />
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