Speed-Magazin Jonas Folger und Marcel Schroetter im Exklusiv-Interview (Vorschau)
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2,80 Euro<br />
DAS ORIGINAL<br />
exkLuSIv-INteRvIewS<br />
• POL eSPARGARO<br />
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NAch DeR SAISON ISt vOR DeR SAISON - exkLuSIv:<br />
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NeuIGkeIteN 2014<br />
www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />
Dezember/Januar 2013 - 2014 / Nr. 12/1 / 20. Jahrgang
www.sachsenring-classic.de
<strong>Speed</strong> sagt DANKE<br />
VORWORT<br />
Nach einem ereignisreichen Jahr möchten wir das Vorwort hauptsächlich dazu nutzen, um uns bei allen zu<br />
bedanken, die mit uns gemeinsam das Jahr 2013 bestritten haben. Anfangen möchte ich bei unseren treuen<br />
Anzeigenk<strong>und</strong>en, die auch 2013 die Qualität unserer Zeitschrift genutzt haben, um ihre Firmen standesgemäß<br />
zu präsentieren <strong>und</strong> zu bewerben. Allen voran natürlich die Präsentatoren der einzelnen Rennserien,<br />
unsere Dauerk<strong>und</strong>en, die Firmen die unsere Plattform nur vereinzelt nutzen <strong>und</strong> natürlich auch unseren<br />
neu dazu gestoßenen Partner, die <strong>im</strong>mer zahlreicher werden <strong>und</strong> in diesem Sinne auch dazu beitragen, das<br />
<strong>Speed</strong> Motorradmagazin qualitativ hoch zu halten <strong>und</strong> es uns ermöglichen, unsere Berichterstattung von<br />
Jahr zu Jahr auszudehnen.<br />
Ein herzliches Dankeschön richten wir von ganzem Herzen auch an unsere treuen Abonnenten, Käufer <strong>und</strong><br />
Leser. Trotz Internet <strong>und</strong> Mult<strong>im</strong>edia waren wir 2013 in der Lage, unser Verbreitungsgebiet auf verschiedene<br />
deutsche Räume auszuweiten. Die Verkaufszahlen gaben uns Recht, am Printmedium festzuhalten. Leider<br />
kamen wir nicht umhin, den Verkaufspreis ab dieser Ausgabe geringfügig zu erhöhen. Das hat aber einzig <strong>und</strong> allein mit den<br />
gestiegenen Druck- <strong>und</strong> Energiekosten zu tun, die auch wir auffangen müssen. In vielen Leserbriefen <strong>und</strong> E-Mails zeigte man uns<br />
gegenüber Verständnis für diesen Schritt <strong>und</strong> auch dafür möchten wir uns bedanken.<br />
Für eine umfangreiche Berichterstattung braucht es aber auch die richtigen Leute <strong>und</strong> deshalb geht hiermit auch ein großes<br />
Dankschön an unsere Mitarbeiter. Ob Angestellter oder freier Mitarbeiter, wir konnten uns auf Euch zu jeder Tag- <strong>und</strong> Nachtst<strong>und</strong>e,<br />
auch an Wochenenden oder Feiertagen, an denen wir Euch brauchten, zu 100 % verlassen!!!<br />
Vielen Dank auch an die Teamchefs mit ihren Fahrern – egal in welcher Rennserie auch <strong>im</strong>mer, die stets ein offenes Ohr <strong>und</strong> vor<br />
allem Zeit für uns gef<strong>und</strong>en haben, unsere Fragen zu beantworten, um unser Publikum<br />
mit entsprechendem Hintergr<strong>und</strong>wissen zu versorgen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich <strong>im</strong> Namen der gesamten Redaktion ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest, Ihnen <strong>und</strong> Ihren Familien viel Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlergehen <strong>im</strong> Jahr<br />
2014 <strong>und</strong> uns allen natürlich wieder eine spannende Motorradsaison.<br />
Ihr André Birkenkampf<br />
SPEED GRATULIERT!<br />
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen! Gleich zwei Gründe<br />
dazu hatte Claudia Schipper von der Firma BOS in Neuenhaus.<br />
Erstens hat sie ihren Holger geheiratet, heißt jetzt Frau Dams.<br />
Viel Glück für die Zukunft!<br />
Zweitens: Claudia ging aus dem SPEED Tippspiel MotoGP Valencia<br />
als überlegene Siegerin hervor - unter 476 Mitbewerbern<br />
<strong>und</strong> -bewerberinnen. Eine einmalige Geschichte: Die fünf (!!)<br />
Erstplatzierten in der richtigen Reihenfolge: Lorenzo - Pedrosa<br />
- Marquez - Rossi - Bautista! Zum Siegerpreis, einem hochwertigen<br />
Honda-Bausatz 1:9, schrieb Claudia, kaum von der<br />
Hochzeitsreise zurück: „Fertig ist er leider noch nicht, aber es<br />
kommen ja bald die Feiertage <strong>und</strong> da wird mein Mann best<strong>im</strong>mt<br />
Zeit haben.“<br />
Toi toi toi meint „Schiedsrichter“ Ralph Schwotzer aus der Redaktion<br />
in Hohenstein-Ernstthal<br />
Inhalt 12/01-2013/2014<br />
<strong>Speed</strong>-Verlag<br />
Messe & Marketing<br />
Birkenkampf & Hechtl GbR<br />
Hüttengr<strong>und</strong>straße 1<br />
09337 Hohenstein-Ernstthal<br />
Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />
Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />
e-mail: speed@speed-verlag.de<br />
Web: www.speed-verlag.de<br />
Verleger: André Birkenkampf <strong>und</strong> Rainer<br />
Hechtl<br />
Redaktionsmitarbeiter:<br />
Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />
E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />
Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />
André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />
Freie Mitarbeiter:<br />
Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />
Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />
Andrew Hartley, Peter Lange,<br />
Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />
Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />
Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />
Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />
Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />
Jörg Klöppner, Thomas Neidhardt,<br />
Christian Bourget, Pierre Stevenin<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Motorradtest:<br />
Sebastian Brombacher<br />
Druck: L<strong>im</strong>bacher Druck GmbH<br />
Heftpreis: 2,00 Euro inkl. 7% MwSt.<br />
Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />
über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />
von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />
Hamburg <strong>und</strong> Berlin.<br />
Abonnement: 30,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />
an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Nachdruck <strong>und</strong> gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />
gestalteter Anzeigen, Texte <strong>und</strong> Fotos nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Für Druckfehler übern<strong>im</strong>mt der Verlag keine<br />
Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
<strong>und</strong> Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />
Rücksendung erfolgt nicht.<br />
S<br />
Seite 03 Vorwort<br />
eite 0 4-05 Händl er- u nd Verbrauchernews<br />
Seite 06-07 Wintertreffen Augustusburg<br />
Seite 08-11 Sachsenring Ticketflyer<br />
Seite 12-15 EICMA Mailand 2013<br />
Seite 16-17 Dies, Das <strong>und</strong> Jenes - Markt<br />
Seite 18-23 Macau Grand Prix 2013<br />
Seite 24 SUPERBIKE*IDM - News<br />
Seite 25-26 <strong>Interview</strong> Max Kappler<br />
Seite 27-28 World Superbike - News<br />
Seite 29-32 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 33-34 Endurance - rs speedbikes<br />
Seite 35-41 MotoGP Valencia<br />
Seite 42-43 <strong>Interview</strong> <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong><br />
Seite 44-45 Die Pol Espargaro Story<br />
Seite 46-49 MotoGP Emotional Moments<br />
Seite 50-51 <strong>Interview</strong> Dominique Aegerter<br />
Seite 52-53 <strong>Interview</strong> <strong>Marcel</strong> Schrötter<br />
Seite 54-55 <strong>Interview</strong> Dirk Heidolf<br />
Seite 56-58 MotoGP Tests<br />
Titelbild-Foto:<br />
Fotos: Fritz Glänzel (2), André Birkenkampf (2), Bernd Lukas George (1)<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
HJC Helmets<br />
Dunlop<br />
Neuer Dunlop SportSmart2 mit r<strong>und</strong> 160 Freigaben<br />
• Neuer Dunlop Sportreifen mit innovativen Technologien wie der aufgespulten,<br />
stoßfreien Lauffläche JLT.<br />
• R<strong>und</strong> 160 Freigaben für Motorräder unterschiedlicher Hubraum <strong>und</strong><br />
Leistungsklassen aus nahezu allen Segmenten.<br />
Es ist soweit: der Replica Helm, mit dem Jorge Lorenzo Sieger des Catalunya<br />
Grand Prix 2013 wurde, ist nun <strong>im</strong> Handel unter dem Namen<br />
Graffiti Lorenzo für 539,90 € (unverb. Preisempfehlung des Herstellers)<br />
zu haben.<br />
Der Helm wurde anschließend <strong>im</strong> Internet für mehr als 27.000 Euro<br />
versteigert, <strong>und</strong> dieser Betrag wurde der Stiftung gespendet. Zusätzlich<br />
spendet HJC den gleichen Betrag aus den Umsätzen dieses neuen<br />
Modelles.<br />
ANNA VIVES UND JORGE LORENZO,<br />
ZUSAMMENTREFFEN UND TEILEN<br />
Jorge Lorenzo erweckt hohe Aufmerksamkeit wo <strong>im</strong>mer er auftritt – das<br />
ist nun mal so <strong>im</strong> Leben des MotoGP Champions. Zu Beginn dieser<br />
Saison haben Jorge <strong>und</strong> HJC sich zusammengetan, um eine Sache, die<br />
wichtig für sie beide ist, auf den Weg zu bringen.<br />
Zum 6. Rennen der MotoGP 2013 in Catalunya, haben sich Jorge <strong>und</strong><br />
HJC mit der spanischen Künstlerin Anna Vives zusammengetan, einen<br />
exklusiv gestalteten Helm zu kreieren, um damit die Itinerarium Stiftung,<br />
die auch Anna betreut, zu unterstützen. Anna ist seit kurzem eine<br />
berühmte Künstlerin in Spanien.<br />
Nach seinem Sieg mit Annas Helm sagte Jorge: “Die Frau, die meinen<br />
Helm designed hat, Anna Vives, ist berühmt in Spanien. Sie ist ein<br />
Symbol <strong>und</strong> sie demonstriert die Leistungs- fähigkeit von Menschen mit<br />
Down Syndrom, die in der Lage sind, viel mehr zu leisten als manche<br />
denken. Ich glaube, ihr Helm ist sehr originell <strong>und</strong> farbenfroh <strong>und</strong> ich<br />
bin sehr stolz <strong>und</strong> froh darüber, diesen Sieg gemeinsam mit ihr auf dem<br />
Podium feiern zu können“<br />
Der unlängst präsentierte neue Dunlop Sportreifen SportSmart2 he<strong>im</strong>ste<br />
in ersten Tests bereits viel Lob ein – kein W<strong>und</strong>er, denn er übertrifft seinen<br />
bewährten Vorgänger SportSmart in nahezu allen Disziplinen. Damit<br />
der Motorradfahrer aber sicher sein kann, dass der neue Sportreifen<br />
auch mit der eigenen Maschine harmoniert <strong>und</strong> die gewünschte<br />
Performance erzielt, hat Dunlop ausgiebig getestet <strong>und</strong> Reifenfreigaben<br />
gefahren. Aktuell liegen für den brandneuen SportSmart2 schon r<strong>und</strong><br />
160 Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Bikes unterschiedlicher<br />
Hubraum- <strong>und</strong> PS-Klassen aus nahezu allen Segmenten vor.<br />
Die Bandbreite reicht von Supersportlern wie Aprilia RSV 4, BMW S<br />
1000 RR, Ducati 1198 Panigale, Honda Fireblade, Kawasaki ZX-10R,<br />
Suzuki GSX-R 1000 <strong>und</strong> Yamaha R1 über Naked Bikes <strong>und</strong> Allro<strong>und</strong>er<br />
bis hin zu Hubraum-Boliden wie Honda CB 1300 <strong>und</strong> Yamaha XJR /<br />
FJR 1300, denen ein sportlicher Reifen ebenfalls bestens zu Gesicht<br />
steht, wenn sie engagiert in Szene gesetzt werden. Selbst für zahlreiche<br />
Mittelklasse-Motorräder wie Honda CB 500R <strong>und</strong> NC 700X, Kawasaki<br />
ER-6 <strong>und</strong> Versys, Suzuki GSF 650 <strong>und</strong> Yamaha XJ 600 Diversion liegen<br />
Freigaben für den neuen SportSmart2 vor, denn auch diese Bikes lassen<br />
sich auf der Hausstrecke sehr zügig bewegen – den richtigen Reifen<br />
vorausgesetzt.<br />
Dunlop hat den Nachfolger des SportSmart mit neuen Materialien, neuer<br />
Profilgestaltung <strong>und</strong> neuen Technologien wie der aufgespulten, stoßfreien<br />
Lauffläche JLT in jeglicher Hinsicht weiterentwickelt.<br />
Der SportSmart2 kombiniert eine lange Laufleistung, hohen Komfort<br />
<strong>und</strong> hervorragenden Grip bei Nässe wie <strong>im</strong> Trockenen mit einer kurzen<br />
Aufwärmphase <strong>und</strong> erstklassigem Feedback – Eigenschaften, die der<br />
engagierte Motorradfahrer zu schätzen weiß.<br />
ITINERARIUM STIFTUNG<br />
Anna Vives, eine junge Frau mit Down Syndrom, hat ihre eigene Typographie<br />
entwickelt. Diese Initiative hat ein doppeltes Ziel: zum einen,<br />
Menschen mit Behinderungen zu zeigen, <strong>und</strong> zum anderen, die Werte,<br />
die mit dieser Schriftart verb<strong>und</strong>en sind zu verbreiten <strong>und</strong> zu stärken:<br />
soziale Gleichheit <strong>und</strong> die Bedeutung der Förderung von Fähigkeiten<br />
durch Teamarbeit<br />
Anna ist der Stiftung beigetreten, nachdem sie eine schlechte berufliche<br />
Erfahrung gemacht hatte, in der sie keine Hilfe oder Unterstützung ihrer<br />
Arbeit erhielt. Heute, bei der Itinerarium Stiftung, scheint sie gef<strong>und</strong>en<br />
zu haben, was sie glücklich macht: so zu schreiben <strong>und</strong> zu zeichnen,<br />
wie sie die Welt sieht. 100% der Mittel gehen in die Verbesserung von<br />
pädagogischen Projekten, die einen reichen <strong>und</strong> sinnvollen Beitrag in<br />
der Gesellschaft leisten.<br />
mehr unter: http://down.infra.fr/hjc/full-story/index.php?lang=de<br />
<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
ADDINOL Schmierstoffe<br />
Foto: Stephan Werner<br />
DIE SpEZIALISTEN FüR MOTORRäDER,<br />
ScOOTER, KARTS UND QUADS<br />
Motorenöle mit höchstem Leistungsniveau, Getriebeöle, Funktionsflüssigkeiten<br />
<strong>und</strong> Pflegemittel – ADDINOL bietet ein umfangreiches Sort<strong>im</strong>ent<br />
für alle Motorräder, Scooter, Karts <strong>und</strong> Quads. Vorgestellt wird es<br />
<strong>im</strong> soeben neu erschienen Flyer. Er steht auf www.mza-portal.de <strong>und</strong><br />
www.addinol.de unter Downloads zur Ansicht bereit.<br />
Innovative Motorenöle mit höchstem Leistungsniveau<br />
ADDINOL Pole Position Viertakt-Motorenöle erfüllen mit ihren Spezifikationen<br />
API SM <strong>und</strong> JASO<br />
MA-2 die aktuell höchsten Anforderungen an Motorenöle für japanische<br />
sowie europäische <strong>und</strong> amerikanische Motorräder. Sie stehen in vier Viskositätsklassen<br />
zur Verfügung <strong>und</strong> gewährleisten eine sichere Schmierung<br />
auch bei sportlichstem Fahrverhalten.<br />
ADDINOL Pole Position High <strong>Speed</strong> 2T wurde ursprünglich für den Rennsport<br />
entwickelt. Es ist opt<strong>im</strong>al für thermisch hoch belastete, vor allem<br />
luftgekühlte Zweitakt-Motoren geeignet. Dank ausgewählter vollsynthetischer<br />
Gr<strong>und</strong>öle <strong>und</strong> oberflächenaktiver Additive garantiert es einen<br />
dauerhaft stabilen Schmierfilm, max<strong>im</strong>alen Schutz vor Verschleiß <strong>und</strong><br />
Korrosion sowie opt<strong>im</strong>ale Motorsauberkeit. Das Motorenöl erfüllt <strong>und</strong><br />
übertrifft die internationalen Spezifikationen gemäß JASO FD <strong>und</strong> ISO-<br />
L-EGD. Als typisches Racing-Motorenöl enthält es allerdings keine Vormischkomponenten<br />
<strong>und</strong> muss sorgfältig in den Kraftstoff eingemischt<br />
werden.<br />
Entwickelt <strong>und</strong> produziert in Sachsen-Anhalt<br />
1936 wurde in Krumpa das Mineralölwerk Lützkendorf gegründet. Es<br />
entstand eine der größten Raffinerieanlagen Deutschlands zur Herstellung<br />
von Kraft- <strong>und</strong> Schmierstoffen.<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung wurden von Anfang an groß geschrieben.<br />
Hochleistungs-Schmierstoffe des Mineralölwerks Lützkendorf, wie das<br />
Motorenöl ADDINOL Super, wurden zum Synonym für Qualität <strong>und</strong> Fortschritt.<br />
ADDINOL – Additives in Oil – war eine der bekanntesten Marken<br />
der DDR. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde ADDINOL<br />
zum Firmennamen. Die ADDINOL Lube Oil GmbH verlagerte <strong>im</strong> Jahr<br />
2000 den Sitz des Unternehmens nach Leuna in Sachsen-Anhalt. Hier<br />
entwickelt <strong>und</strong> produziert ADDINOL Hochleistungs-Schmierstoffe der<br />
neuesten Generation. Dazu gehören Motorrad- <strong>und</strong> Automotive Schmierstoffe<br />
für höchste Anforderungen mit aktuellen Freigaben<br />
führender Motorenhersteller.<br />
Vertrieben werden die ADDINOL Originalschmierstoffe für Motorräder<br />
von MZA, der Meyer- Zweiradtechnik GmbH. Das Unternehmen mit Sitzen<br />
in Suhl <strong>und</strong> Vellmar bei Kassel ist der Lizenznehmer der Marke<br />
SIMSON <strong>und</strong> bietet ein r<strong>und</strong>es Programm an ADDINOL Motorenölen<br />
<strong>und</strong> Spezialitäten für Zweiradfahrzeuge <strong>und</strong> alle Pkw. Der Verkauf erfolgt<br />
über ein großes Händlernetz. Unter www.mza-portal.de gibt es alle<br />
Bezugsquellen <strong>und</strong> den Flyer mit allen ADDINOL Produkten für Motorräder,<br />
Scooter, Karts <strong>und</strong> Quads zum Download.<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
WINTERTREFFEN 2014<br />
8.700 Besucher be<strong>im</strong><br />
42. Wintertreffen<br />
der Motorradfahrer<br />
auf Schloss Augustusburg<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Presse Augustusburg<br />
Was als Treffen für Insider 1971 begann, hat<br />
sich längst zu einem Fest mit Tausenden Besuchern<br />
entwickelt. Zum 42. Wintertreffen<br />
der Motorradfahrer auf Schloss Augustusburg<br />
kamen <strong>im</strong> Januar 2013 7.500 Besucher <strong>und</strong><br />
1.200 Biker. Nun steht das nächste Wintertreffen<br />
der winterharten Motorsportbegeisterten<br />
an. Für alle diese ist der 11. Januar 2014<br />
auf dem BIKER-SCHLOSS Augustusburg bei<br />
Chemnitz ein Muss.<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> stehen der sportliche Gedanke<br />
<strong>und</strong> das Zusammensein mit Gleichgesinnten.<br />
Außerdem ist das Renaissance-Schloss Augustusburg<br />
mit seiner gewaltigen Kulisse der<br />
ideale Ort für „Edelbastler“, ihre ganz besonderen<br />
Maschinen vorzuzeigen.<br />
„Eigentlich ist der Winter keine Motorradfahrer-Saison“,<br />
erklärt Uwe Meinig, Leiter der Museen<br />
der Augustusburg / Scharfenstein / Lichtenwalde<br />
Schlossbetriebe gGmbH. „Aber wir<br />
Es kommen die alten <strong>und</strong> die jungen Wilden.<br />
Eine Voranmeldung ist nicht nötig, auf bürokratische<br />
Zwänge wird verzichtet. Auf dem<br />
Programm stehen ein Biker-Gottesdienst in<br />
der Schloss-Kapelle, ein Teilemarkt <strong>im</strong> Steinbruch,<br />
Musik <strong>im</strong> Partyzelt <strong>und</strong> die Möglichkeit<br />
des Zeltens auf dem Schlossgelände. Nicht zu<br />
vergessen die Prämierungen für die „weiteste<br />
Anreise“ <strong>und</strong> die „häufigste Teilnahme“: Sieger<br />
2013 in der ersten Kategorie wurde der<br />
Franzose Fabrice Perez, der 1.153 km fuhr, um<br />
auf dem BIKER-SCHLOSS Augustusburg dabei<br />
zu sein. Sieger in der zweiten Kategorie wurde<br />
Gerhardt Fenske aus Leipzig, der sage <strong>und</strong><br />
schreibe keines der 42 Treffen ausließ.<br />
Lang ist die Geschichte der Wintertreffen, weiß<br />
Uwe Meinig. 1973 etwa war weit <strong>und</strong> breit kein<br />
Winter zu sehen – die Biker mussten sich durch<br />
dicken Nebel <strong>und</strong> Sprühregen kämpfen. Nicht<br />
weniger als 14 Damen nahmen an der Wertung<br />
<strong>im</strong> Jahr 1984 teil. Das 22. Treffen übertraf alle<br />
Erwartungen, als nach Maueröffnung <strong>und</strong> Wiedervereinigung<br />
Teilnehmer aus Ungarn, der<br />
CSSR, aus Österreich, der Schweiz, Holland,<br />
den Niederlanden <strong>und</strong> Großbritannien anreisten.<br />
„Doch das Wichtigste auf den langen<br />
Strecken sind eine gute Vorbereitung <strong>und</strong> disziplinierte<br />
Fahrweise“, so Museumsleiter <strong>und</strong><br />
Organisator Uwe Meinig.<br />
Und was tut der winterharte Biker, um glücklich<br />
mit seinem „Feuerstuhl“ zu landen? Schneeketten<br />
sind das Mindeste. Es wurde auch schon<br />
eine Warmluft-Seitenwagen-Heizung gesichtet.<br />
Manche kommen mit beheizbaren Stiefeln<br />
<strong>und</strong> Handschuhen, manche schwören auf eine<br />
dicke Zeitung vor der Brust. Es gab auch einen<br />
Wer nach Augustusburg fährt, gehört zum<br />
„harten Kern“. Egal, wie das Wetter spielt, hier<br />
geht es um‘s Dabeisein. Ob es regnet oder meterdicker<br />
Schnee liegt, ob die Strecke vereist<br />
ist oder der Frost durch das Leder dringt – die<br />
Anfahrt zum BIKER-Schloss ist zu meistern.<br />
führen schon seit Jahren mit großem Erfolg<br />
dieses Wintertreffen durch, denn wir haben<br />
ja auch eines der schönsten Motorradmuseen<br />
in Deutschland. Zum Wintertreffen kommen<br />
die harten Kerle, die wahren Kenner <strong>und</strong> fröhlichen<br />
Naturen.“<br />
Teilnehmer – „Der Leuchtturm“ genannt – der<br />
sich Heizdrähte durch seine Unterwäsche fädelte.<br />
Dies führte jedoch zu schmerzhaften<br />
Brandblasen <strong>und</strong> ist nicht weiterzuempfehlen.<br />
Dennoch ist jede Menge Erfindungsreichtum<br />
gefragt – damit das Rad rollt.<br />
Der größte <strong>und</strong> attraktivste Oldt<strong>im</strong>er<strong>und</strong><br />
Teilemarkt <strong>im</strong> Osten<br />
ERFURT Messe-Gelände<br />
Samstag 25.01.2014 . 9 –18 Uhr<br />
Sonntag 26.01.2014 . 9 –16 Uhr<br />
LEIPZIG agra-Messepark<br />
Samstag 10.05.2014 . 9 –18 Uhr<br />
Sonntag 11.05.2014 . 9 –16 Uhr<br />
OLDTEMA<br />
Anbieter (Clubs kostenlos) bitte rechtzeitig anmelden über:<br />
Telefon 0361-6534991 . Fax 0361-6534992 . www.oldtema.de<br />
Impressionen aus 2013 - <strong>und</strong> auch 2014 wird be<strong>im</strong> Wintertreffen<br />
wieder viel zu bestaunen sein - GUTE LAUNE GARANTIERT!!!<br />
<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
WINTERTREFFEN 2014<br />
„12. Winterzielfahrt“<br />
des MC Görlitz<br />
zum<br />
Schloss Augustusburg<br />
Text <strong>und</strong> Foto: Lutz Demuth<br />
Wie schon Tradition wird am zweiten Januar-Wochenende 2014 vor der<br />
Kulisse des Renaissanceschlosses Augustusburg <strong>im</strong> Erzgebirge zum<br />
„43. Motorradfahrer – Wintertreffen“ <strong>und</strong> zur „12. Winterzielfahrt des<br />
MC Görlitz <strong>im</strong> ADMV“ geladen! Das Schloss <strong>im</strong> Schnee <strong>und</strong> Motorräder<br />
gehören seit Jahren zum festen Bestandteil des Motorradfahrens <strong>im</strong><br />
Winter. Dieses Jahr wird auf ordentliches Winterwetter gehofft. Hier ein<br />
paar Eckpunkte<br />
• Be<strong>im</strong> Wintertreffen 2014 wird es wieder die Verbindung Treffen <strong>und</strong><br />
Sporttouristik geben!<br />
• Gemeinsam werden der MC Görlitz e.V. <strong>und</strong> Schloss Augustusburg die<br />
„12. Winterzielfahrt“ als Jubiläumsfahrt durchführen.<br />
• Eine Teilnahme an der „12.Winterzielfahrt des MC Görlitz“ braucht<br />
eine Voranmeldung bis zum 31.12.2013!<br />
Folgender Ablauf ist geplant:<br />
• Donnerstag 09. Januar 2014 – Empfangen des Codewortes für die<br />
Winterzielfahrt<br />
o Ab 18.00 Uhr wird über Hotline oder die Webseite www.winterzielfahrt.de<br />
das Codewort zur Vorbereitung bereitgestellt.<br />
• Freitag 10. Januar 2014 – „12.Winterzielfahrt“ des MC Görlitz e.V. nach<br />
<strong>und</strong> auf Schloss Augustusburg<br />
• Gefahren wird nach einem Codewort. Start ab 08.00 Uhr.<br />
• Ziel 16.00 Uhr auf Schloss Augustusburg.<br />
• Abends ab 21.00 Uhr gemütliches Beisammensein der Teilnehmer der<br />
Winterzielfahrt <strong>im</strong> Schlosshof. Bekanntgabe der Ergebnisse.<br />
• Samstag 11. Januar 2014 – „43. Motorradfahrer – Wintertreffen“ auf<br />
Schloss Augustusburg<br />
• Siegerehrung der „12.Winterzielfahrt des MC Görlitz e.V.“ um 12.30<br />
Uhr auf dem Schlosshof<br />
• Großer Teilemarkt, Bikergottesdienst, Festzelt mit Livemusik <strong>und</strong> Motorradmuseum<br />
laden zum Verweilen ein.<br />
• Mehr Informationen <strong>und</strong> Nennungen sind zu richten an:<br />
• MC Görlitz e.V. – www.winterzielfahrt.de , mc.goerlitz@zweirad-rallye.<br />
de oder Tel./Fax 03581/312474<br />
• Schloss Augustusburg - www.die-sehenswerten-drei.de, info@die-sehenswerten-drei.de<br />
oder Tel. 037291/ 3 80-0<br />
Teilnehmer sind auf Schloss Augustusburg wie <strong>im</strong>mer herzlich willkommen!<br />
Wir freuen uns auf Euch!<br />
Fahrzeugmuseum Suhl<br />
Congress Centrum Suhl<br />
98527 Suhl . Fr.-König-Str. 7<br />
Parkmöglichkeiten <strong>im</strong> CCS-<br />
Parkhaus oder auf dem Platz<br />
der deutschen Einheit<br />
Telefon 03681 / 70 50 04<br />
Telefax 03681 / 32 71 73<br />
www.fahrzeug-museum-suhl.de<br />
info@fahrzeug-museum-suhl.de<br />
© J.G.EnGarde@t-online.de<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
INTERMOT<br />
www.intermot.de<br />
KÖLN,<br />
1. - 5. OKT. 2014<br />
INTERNATIONALE<br />
MOTORRAD-, ROLLER-<br />
UND E-BIKE-MESSE
Ticketpreise<br />
Tribüne / Bereich Platin Fr+Sa+So Gold Sa+So Tagesticket So Tagesticket Sa Tagesticket Fr<br />
T1 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
Videowand<br />
T2 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
Videowand<br />
T3 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T3/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T4 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T7 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
Videowand<br />
T8 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
Videowand<br />
T9 Schalensitze + 145 € --------------------- 120 € 79 € 45 €<br />
Videowand<br />
T10 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T10/1 Videowand 134 € 125 € 110 € 75 € 45 €<br />
T11 Videowand 129 € 109 € 85 € 69 € 45 €<br />
T12 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />
T13 Videowand 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />
T14 Schalensitze 129 € 119 € 105 € 69 € 45 €<br />
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14/2010 09/2010 Testsieger 02/2012
Viele neue Motorräder<br />
auf der Eicma 2013<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Bernd Lukas George<br />
Vor wenigen Monaten fand in Köln eine Rekord-INTERMOT<br />
mit neuen Besucherrekorden<br />
statt. Umso gespannter durfte man nun sein,<br />
wie die Fortsetzung <strong>im</strong> italienischen<br />
Mailand aussehen<br />
würde. Doch wer nun vermutete,<br />
dass die Messe die<br />
wirtschaftliche Situation in<br />
Italien <strong>und</strong> in Südeuropa<br />
abbilden würde, der wurde<br />
enttäuscht. Auf der Messe<br />
zündeten zahlreiche Hersteller<br />
ein wahres Feuerwerk<br />
an Premieren. Verhaltene<br />
Euphorie allerdings bei den<br />
Lokalmatadoren. Am italienischen<br />
Markt werden<br />
praktisch keine Motorräder<br />
mehr verkauft. Die Umsätze<br />
mit Helmen <strong>und</strong> wertiger<br />
Ausrüstung sind dramatisch<br />
in den Keller gerutscht. Und<br />
auch die enormen Rückgänge<br />
<strong>im</strong> Rollersegment waren<br />
auf der Messe sichtbar. Platzhirsch Piaggio<br />
trat deutlich verkleinert auf <strong>und</strong> die Messeauftritte<br />
des Konzerns werden scheinbar,<br />
genau wie die Sportaktivitäten, mit spitzer<br />
Feder kalkuliert. Die Anmeldung zur EICMA<br />
soll erst vor wenigen Wochen von der Buchhaltung<br />
genehmigt worden sein. Verständlich,<br />
dass Eugene Laverty <strong>und</strong> unabhängig von ihm<br />
auch Aprilia-Renndirektor Gigi Dall‘Igna dem<br />
Angebot von Ducati Corse in Richtung Norden<br />
folgten. Trotzdem war während der Piaggio-<br />
Pressekonferenz zu hören, dass man über einen<br />
Einstieg in die MotoGP-Serie nachdenkt.<br />
Dann sollte man allerdings seine Toppiloten<br />
besser an die Marke binden: Biaggi, Laverty,<br />
Espargaro haben nach Titeln oder wenigstens<br />
dem Vize-Titel die Marke<br />
verlassen. Talentaufbau<br />
sieht anders aus.<br />
Womit wir auch wieder<br />
die Kurve zu den Produkten<br />
kriegen. Anders<br />
als vor 10 oder 20 Jahren<br />
finden junge Italiener<br />
keine italienischen<br />
Produkte mehr, die Lust<br />
aufs Zweirad machen.<br />
Wilde 50er <strong>und</strong> 125er<br />
kommen aus Spanien<br />
oder Asien. Und bei der<br />
nächsten Größe sind es<br />
Japaner oder sogar Exoten wie Triumph <strong>und</strong><br />
Erik Buell, die mit indischen (oder anderen<br />
asiatischen) Partnern kleinvolumige Zweiradträume<br />
auf die Räder stellen. Panigales<br />
oder Aprilias V4 passen nicht in die Finanzkonzepte<br />
junger Italiener, Griechen oder Spanier.<br />
Neue Realitäten <strong>im</strong> Süden!<br />
Doch es gibt auch neue Realitäten <strong>im</strong> fernen<br />
Japan. Und die wichtigste präsentierte Yamaha.<br />
In einer chaotisch zum Club modifizierten<br />
Industrieruine wurde bereits am Montagabend<br />
die Bombe gezündet: The Dark Side of Japan!<br />
Und an der Zündschnur zeigten sich die Herren<br />
Lorenzo <strong>und</strong> Rossi. Rossi war sogar wesentlich<br />
EICMA 2013<br />
an der Produktion des Werbefilmes beteiligt,<br />
für den vor wenigen Jahren japanische Yamaha-Bosse<br />
noch ihren Job verloren hätten. Auf<br />
der der neuen Vale 46-Ranch rasen dunkle Gestalten<br />
mit modifizierten MT09s mit Wölfen<br />
um die Wette. Alles ganz, ganz böse! Und genau<br />
diese Yamaha Street Rallye fuhr Rossi auf<br />
Ob Yamaha MT07 oder MT09, beide Motorräder<br />
sorgten auf der Eicma für reges Interesse. Neben<br />
den Grand Prix Fahrern Jorge Lorenzo <strong>und</strong> Valentino<br />
Rossi war Giacomo Agostini (Bild li.) einer<br />
der Repräsantanten dieses Herstellers.<br />
die Bühne. Womit die<br />
Standard-MT09 nun direkt zwei Schwestern<br />
(eine Touring-Variante war mit Reisezubehör<br />
modifiziert) hat, die der Ducati Hypermotard<br />
sicher tüchtig Verkäufe wegnehmen wird. Doch<br />
damit noch nicht genug: mit der Yamaha SR<br />
400 gab es das Comeback des Jahres. Die<br />
kleine Schwester der legendären SR 500 wird<br />
seit Jahrzehnten<br />
erfolgreich in Japan<br />
verkauft. Mit<br />
Einspritzung <strong>und</strong><br />
einer verbesserten<br />
Kickstarterübersetzung<br />
kommt der<br />
Einzylinder nach<br />
Europa <strong>und</strong> trifft<br />
hier auf eine dankbare<br />
Fangemeinde,<br />
die sehnsüchtigst<br />
auf den modernen<br />
Klassiker mit seinen<br />
18 Zoll Speichenrädern<br />
wartet. So auch Lutz aus Österreich:<br />
„Wahnsinn. Die ist auf meiner Wunschliste<br />
ganz oben. Ich hatte mal eine SR. Jetzt wird es<br />
das Zweitmotorrad.“ Was der nette Ösi als Erstmotorrad<br />
bewegt, wollte er nicht verraten. Fakt<br />
ist aber auch, dass die gesamte Customizing<br />
Szene sich schon auf die SR freut. Das gleiche<br />
wird auch für die MT07 zutreffen, die von keinem<br />
geringeren als Jorge Lorenzo auf die Bühne<br />
gefahren wurde. Die 700 ccm-Maschine hat<br />
ein Zweizylinder-Triebwerk mit der modernen<br />
Crossplane-Technik mit 270 Grad Hubzapfenversatz.<br />
Dadurch wird der 75 PS starke Twin<br />
wie eine V2 klingen <strong>und</strong> sicher reichlich Spaß<br />
machen <strong>und</strong> den Markt beleben. Doch auch<br />
sonst waren die Yamaha-Entwickler fleißig.<br />
Die XT 1200 Z Super Ténéré erhielt für 2014<br />
einen überarbeiteten Motor mit mehr Laufruhe<br />
<strong>und</strong> 2 PS Mehrleistung, opt<strong>im</strong>iertem Mapping<br />
<strong>und</strong> serienmäßigen Tempomat. Weiter wurden<br />
das Cockpit mit einem neuen LCD-Display<br />
aufgewertet, LED-Blinker<br />
<strong>und</strong> eine neue verstellbare<br />
Kanzel an die Großenduro<br />
geschraubt. Aus<br />
edlem Alu werden der<br />
neue Lenker, sowie der<br />
Seitenständer gefertigt.<br />
Verfügbar ab sofort. Die<br />
ABS-Variante hat neben<br />
einem elektronisch justierbaren<br />
Fahrwerk auch<br />
noch Heizgriffe <strong>und</strong> weiteres<br />
Reisezubehör. Die<br />
XVS 1300 erhält eine Custom-Schwester.<br />
Neben<br />
der 2-in-2-Auspuffanlage,<br />
dem Zahnriemenantrieb<br />
<strong>und</strong> den Leichtmetall-<br />
Gussräder mit der Bereifung<br />
vorn in 120/70-21<br />
<strong>und</strong> hinten mit 210/40-18 trifft Yamaha den<br />
Zeitgeist der Szene. 670 mm Sitzhöhe, lieferbar<br />
ab Februar 2014. Verständlich, dass<br />
Yamaha für die italienische Messe auch be<strong>im</strong><br />
Rollerangebot aktiv wurde. Der Tmax ABS wurde<br />
zum Bronze Max. Die angesprochene Lackierung<br />
findet sich am Roller <strong>und</strong> auf den Rädern.<br />
Ein weiteres Highlight sind die polierten<br />
Holzapplikationen <strong>im</strong><br />
Cockpit des Großrollers.<br />
Der 250er Xmax<br />
wurde wie auch der<br />
X-Max 125 dem Design<br />
des X-Max 400<br />
angepasst. Federung<br />
<strong>und</strong> Dämpfung wurden<br />
neu abgest<strong>im</strong>mt.<br />
Auch hier wurden<br />
Cockpit, LED-Rücklicht,<br />
Sitzbank <strong>und</strong><br />
Helmfach überarbeitet.<br />
Der bekannte<br />
<strong>und</strong> weitverbreitete<br />
Aerox erhält ab sofort<br />
ebenfalls ein<br />
Herz mit 4-Takten,<br />
die Version des bekannten Sportrollers, sparsamer<br />
Motor, lieferbar ab November 2013.<br />
Doch der wahre Roller-Knaller auf der Yamaha<br />
Pressekonferenz <strong>und</strong> auf dem Messestand war<br />
die vorgestellte Studie Tricity. Zwar noch <strong>im</strong><br />
Vorserienstadium, machten die Yamaha-Verantwortlichen<br />
deutlich, wie sie den Markt revolutionieren<br />
wollen. Mit drei Rädern soll auch<br />
den möglichen 125er-Rollerfahrern die Angst<br />
vor dem Zweirad genommen werden. Die Entwickler<br />
haben dabei zwei Faktoren <strong>im</strong> Auge:<br />
das Gewicht soll 150 Kilo nicht überschreiten<br />
<strong>und</strong> der Verkaufspreis soll unter 4000 € liegen.<br />
Dazu hat man den Roller in der Frontpartie<br />
deutlich konservativer als den Klassenpr<strong>im</strong>us<br />
MP3 gestaltet <strong>und</strong> führt die beiden Räder mit<br />
insgesamt zwei Gabeln (also vier Stand- <strong>und</strong><br />
Tauchrohren). Die Serienversion soll bereits ab<br />
Sommer 2014 verfügbar sein. Gerne stelle ich<br />
mich für einen Testbericht zur Verfügung.<br />
13 Neuvorstellungen bei Honda.<br />
Die Fireblade wird bald als Marquez-<br />
Replica bei den Händlern stehen.<br />
12 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
Bevor aber Yamaha für die EICMA-Sensation<br />
sorgte, gehörte die große Bühne zunächst<br />
Honda, die sagenhafte 13 Neuerscheinungen<br />
nach Mailand mitgebracht hatten.<br />
„Bei der Konstruktion der neuen Mittelklasse<br />
war es bereits Ziel, einen Preis für die drei<br />
Schwestermodelle zu ermöglichen, der sich<br />
in Gebrauchtpreisregionen bewegt.“ verriet<br />
Honda Deutschland<br />
Marketing-Boss Klaus<br />
Bescher, „was auch<br />
weiterhin so bleiben<br />
soll“.<br />
Da die NC-Modelle<br />
aber nicht nur 50 cm³<br />
Hubraum mehr erhalten,<br />
sondern auch<br />
noch eine zusätzliche<br />
Ausgleichswelle, LED-<br />
Rücklichter <strong>und</strong> andere<br />
Neuerungen, erscheint<br />
es<br />
verständlich, dass die<br />
Preise um einige Euros<br />
steigen werden.<br />
Die Zweizylinder NC 750 S, NC 750 X <strong>und</strong><br />
Hondas Integra erhielten auch eine längere Endübersetzung<br />
<strong>und</strong> das optional erhältliche<br />
überarbeitetes DCT-Getriebe hat eine neue<br />
Software. Die Motorleistung wächst auf 55 PS,<br />
das max<strong>im</strong>ale Drehmoment auf 68 Nm. Für<br />
die Cruiser- Gemeinde bietet Honda die CTX<br />
700 N, die 48 PS leistet <strong>und</strong> bereits in den<br />
USA verkauft wird. Wieder<br />
<strong>im</strong> Programm ist die<br />
Honda VFR 800 F. Der<br />
V4 wurde dabei zehn Kilogramm<br />
leichter <strong>und</strong><br />
erhielt wieder etwas<br />
r<strong>und</strong>ere Formen, ist aber<br />
<strong>im</strong>mer noch nicht der<br />
lange erwartete V4 Supersportler.<br />
Zu diesem<br />
Thema ließ sich der neue<br />
Honda Chef Hoepker nur<br />
entlocken, dass man an<br />
dem Projekt arbeitet<br />
<strong>und</strong> der höchste Honda-Boss ja bereits entsprechende<br />
Aussagen gemacht hat. Klaus Bescher<br />
verriet noch, dass <strong>im</strong> Augenblick geprüft<br />
wird, ob es möglich wäre, die von Gresini eingesetzte<br />
CRT Fireblade zu homologieren. Tolle<br />
Aussichten. Bevor dann irgendwann die V4 Replica<br />
von Marquez auf die Straße kommt.<br />
Deutlich unsportlicher zeigt sich dagegen die<br />
CTX 1300, ein Custom Cruiser mit dem längs<br />
eingebauten V4 aus der seligen Pan European.<br />
Vom Stil her erinnert die neue Maschine an die<br />
Bagger-Optik der Honda Gold Wing F6B. Neben<br />
Kardan, ABS <strong>und</strong> Traktionskontrolle ist<br />
hier natürlich auch eine Audioanlage Serie.<br />
Sanfte 84 PS bei 6000/min laden zum Cruisen<br />
ein. Völlig überraschend erhielt die legendäre<br />
CBR 600 F ebenfalls einen Hubraum-Zuschlag<br />
<strong>und</strong> geht als CBR 650 F in die Saison 2014.<br />
Die Honda-Mitarbeiter betonten, dass es sich<br />
in diesem Fall nicht einfach nur um eine Hubraumvergrößerung<br />
handelt. Der Motor ist<br />
von Gr<strong>und</strong> auf neu<br />
konzipiert <strong>und</strong> findet<br />
auch in der nackten<br />
CB 650 F, dem Nachfolger<br />
der Hornet, einen<br />
weiteren Einsatz.<br />
Beide Motoren liefern<br />
87 PS bei 11000/min<br />
<strong>und</strong> 63 Nm bei 8000/<br />
min. Selbstverständlich<br />
hat man bei Honda<br />
auch hier an 48-PS-<br />
Varianten gedacht.<br />
EICMA 2013<br />
Leon Haslam fuhr die 1000er Blade des Jahrgangs<br />
2014 auf die Bühne <strong>und</strong> zeigte sich erfreut<br />
von den zahlreichen Modifikationen. Im<br />
<strong>Interview</strong> konnte der Brite dann auch stolz<br />
vom Suzuka-Sieg berichten. Im tiefsten Inneren<br />
wird er sich aber wünschen, genau wie der<br />
Portugiese Paulo Gonçalves, einmal als frischer<br />
Weltmeister auf die Bühne zu rollen. Der<br />
Mit der neuen Kawasaki Z1000 <strong>und</strong> der Suzuki V-Strom 1000 wollen die beiden Werke auch 2014 neue<br />
K<strong>und</strong>en ziehen, was ihnen anhand der Technik, gepaart mit Optik <strong>und</strong> Preis, auch gelingen sollte.<br />
Honda-Pilot holte be<strong>im</strong> letzten Lauf überraschend<br />
den Titel der Dakar-Rallyeserie mit einer<br />
450er. Nun gibt es bereits eine käufliche<br />
Maschine für Rallye-Privatfahrer. Neu sind<br />
auch zwei Roller <strong>und</strong> eine kleine Sport-300er,<br />
die aber nicht nach Deutschland kommen werden.<br />
Wenig Neues bei Suzuki. Die 1000er V-<br />
Strom wurde ja bereits als recht serienmäßige<br />
MV Agusta zeigte die neue Turismo Veloce, die<br />
neben der Brutale <strong>und</strong> der F3 800 <strong>im</strong> AGO-Look<br />
zu den Zuschauermagneten der Messe gehörte.<br />
Studie in Köln gezeigt. Bei der nicht nur von<br />
Vielfahrern <strong>und</strong> Reisespezialisten als recht vernünftig<br />
eingestufte Maschine gab es auch<br />
neue, frische Farben zu sehen. Überarbeitet<br />
wurde auch der 650er Burgmann-Roller. Mit<br />
Neben der Monster Testastretta stand bei Ducati<br />
vor allem die Panigale Superleggera <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />
Blick in Richtung Honda <strong>und</strong> Yamaha kann der<br />
Suzuki-Fan nur hoffen, dass man auch in Hamamatsu<br />
eifrig an neuen Modellen arbeitet.<br />
Bei Kawasaki stand dagegen der Weltmeistertitel<br />
von Tom Sykes <strong>im</strong> Mittelpunkt <strong>und</strong> der<br />
Brite durfte sowohl einen Pokal in Empfang<br />
nehmen, als auch die beiden neuen Tausender<br />
seines Arbeitgebers enthüllen. Dabei hat die<br />
nackte Z 1000 nun<br />
1043 ccm <strong>und</strong> 142<br />
PS. Besonders bei der<br />
Optik ist Kawasaki<br />
recht kompromisslos<br />
an die Aufgaben herangegangen<br />
<strong>und</strong> hat<br />
ein unverkennbares<br />
Motorrad auf die Räder<br />
gestellt. Auch die<br />
Tourenschwester Z<br />
1000 SX wurde kräftig<br />
überarbeitet <strong>und</strong> ist<br />
mit knapp 12800 €<br />
weniger als ein Tausender<br />
teurer als die<br />
Basismaschine. Die<br />
dritte Neuvorstellung ist zwar eine Sensation<br />
für die Grünen, dürfte aber nicht auf allen<br />
Märkten für Begeisterung sorgen. Der neue<br />
300er Roller ist in Kooperation mit Kymco entstanden,<br />
was zwar reichlich Qualität <strong>und</strong> Erfahrung<br />
verspricht (<strong>im</strong>merhin hat dort auch<br />
BMW schon Triebwerke gekauft) – aber wie damals<br />
bei der zugekauften V-Strom von Suzuki,<br />
bei Kymco für bessere<br />
Zulassungszahlen sorgen<br />
wird. Doch wahrscheinlich<br />
sorge ich mich<br />
zu sehr um die Marktentwicklung.<br />
Und Tom Sykes<br />
freut sich über die neue<br />
Fahrerlager-Rakete. Ganz<br />
ohne Roller kommt dagegen<br />
MV Agusta aus. Die<br />
italienische Traditionsmarke<br />
zeigte wieder einen<br />
starken Auftritt <strong>und</strong><br />
zeigte die nun serienmäßige<br />
Rivale <strong>im</strong> Scheinwerferlicht. Firmenboss<br />
Giovanni Castiglioni ließ aber genauso gerne<br />
neben dem Supersport-Motorrad ablichten,<br />
mit dem Robby Rolfo <strong>und</strong> Chris Iddon bereits<br />
auf das WM-Podest fuhren. „Ganz besonders<br />
stolz sind wir natürlich, dass wir in der ersten<br />
Saison sogar einen WM-Lauf anführen konnten.<br />
Der Einstieg bei den Superbikes ist die<br />
logische Folge <strong>und</strong> ist die Fortsetzung einer<br />
langen Tradition.“ Sprachs <strong>und</strong> schritt gemeinsam<br />
mit Ago Nazionale zur bildhübschen F3 in<br />
der Ago-Sonderlackierung. Sicherlich eines<br />
der schönsten Motorräder auf der ganzen<br />
Messe. Nach dem Sportler MV Agusta F3 800<br />
<strong>und</strong> der nackten Brutale 800 ist die Rivale der<br />
dritte Dreizylinder der MV-Neuzeit. Fahrwerkstechnisch<br />
hat man sich mit längeren Federwegen<br />
(150 mm vorn/130 mm hinten), dem<br />
flacheren Lenkkopfwinkel (64,5 Grad statt 66<br />
bei der F3) <strong>und</strong> einer um stolze 18 Zent<strong>im</strong>eter<br />
nach vorn gerückten<br />
Sitzposition bei der Hypermotard<br />
orientiert.<br />
Wie be<strong>im</strong> Vorbild aus<br />
Bologna finden sich<br />
auch bei der Rivale die<br />
Rückspiegel am Lenkerende.<br />
Für den engen<br />
italienischen Stadtverkehr<br />
nicht unbedingt<br />
die beste Lösung. Leider<br />
geriet die Rivale<br />
mit 12.865 € stolze<br />
2.300 € deutlich teurer<br />
als die Brutale 800.<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
13
14 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
EICMA 2013<br />
Mit 125 PS ist aber jede Menge Fahrspaß garantiert. Mit<br />
der Turismo Veloce hat MV die vierte Dreizylinder mit<br />
800 cm³ <strong>im</strong> Programm. Die Reisemaschine mit Vollaus-<br />
stattung macht deutlich, dass man auf den älter wer-<br />
denden Touristen als K<strong>und</strong>en schielt <strong>und</strong> aus der Sporte-<br />
cke weg will um zum Vollsort<strong>im</strong>enter zu werden. Dieses<br />
Ziel verfolgt auch Ducati. Doch dort stand ein wahres<br />
Sport-Traumbike <strong>im</strong> Mittelpunkt. Die neue Ducati Pa-<br />
nigale Superleggera, bei der alle möglichen Serienteile<br />
durch Karbon, Titan <strong>und</strong> andere Leichtbaustoffe ersetzt<br />
wurden, kann mit einem Gewicht glänzen, welches so-<br />
gar unter dem der WM-Superbikes liegt. Es hat natürlich<br />
seinen Preis, wenn deutlich unter 170 Kilo dann auf der<br />
Waage stehen sollen: man munkelt von 65.000 € für den<br />
zweizylindrigen Traum. Vor wenigen Jahren hätte es da-<br />
für eine enorm exklusive Desmosedici gegeben. Aller-<br />
dings ist die Superleggera auch auf 500 Exemplare l<strong>im</strong>i-<br />
tiert <strong>und</strong> es wird damit sicherlich eine Rarität bleiben.<br />
Keine Rarität soll dagegen die neue Monster bleiben. Mit<br />
dem Naked Bike haben die Italiener in der Vergangen-<br />
heit viel Umsatz gemacht <strong>und</strong> reichlich Geld verdient.<br />
Das möchte Audi nun sicherlich mit der neuen 1200 <strong>und</strong><br />
1200 S. 135 PS leistet die Basisversion für 13400 €.<br />
Für 15990 € gibt es dann in der S ein komplettes Öhlins<br />
Fahrwerk <strong>und</strong> 10 Extra-PS. Das neue Design darf als<br />
gelungen bezeichnet werden <strong>und</strong> auch der Yamaha Chef-<br />
designer machte sich ein Bild von der neuen Linie der<br />
Monster. Bei Vespa gab es den neuen Roller Pr<strong>im</strong>avera<br />
zu bestaunen. Seit mehr als vier Jahrzehnten befindet<br />
sich der Roller <strong>im</strong> Programm, wurde aber für die Saison<br />
2014 komplett neu konstruiert. Talente wie ein Zwei-Li-<br />
ter-Spritverbrauch zeigen den Weg in<br />
die Zukunft. Und auf dem ist auch<br />
Harley-Davidson. Völlig überraschend<br />
präsentierten die Amerikaner in Mai-<br />
land ihre neuen, wassergekühlten Mo-<br />
torräder mit 500 <strong>und</strong> 750 cm³. Auch<br />
wenn die Weltpremieren von einigen<br />
südländischen Journalisten als<br />
„Aqua-Pussy-Bikes“<br />
bezeichnet<br />
wurden, so haben die Revoluti-<br />
on-X-Motoren ganz besondere<br />
innere Werte. Um das P<strong>im</strong>pen<br />
der Äußerlichkeiten kümmerten<br />
sich schon einige Designer <strong>und</strong><br />
Customizer. Kein geringerer als<br />
Matt Levatich, Präsident <strong>und</strong> Top-<br />
Manager der Harley-Davidson<br />
Motor Company erklärte<br />
dann auch: „Die beiden<br />
neuen Maschinen ergän-<br />
zen unser Dark Custom<br />
Lineup, mit dem wir in<br />
den letzten fünf Jahren<br />
zur Nummer Eins in<br />
der jungen Zielgruppe.<br />
Dabei hören wir intensiv<br />
auf die Wünsche<br />
<strong>und</strong> Anregungen unserer<br />
K<strong>und</strong>en bei Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Design.“<br />
Gefertigt werden die Ma-<br />
schinen in Indien (wo<br />
sonst, darf man fast fragen),<br />
wobei Deutschland noch bis 2015 warten darf. Zunächst<br />
werden Länder wie Portugal, Spanien, Indien <strong>und</strong> Brasi-<br />
lien bedient. Da fragt man sich, wer bei der Globalisie-<br />
rung eigentlich „hinten runter gefallen ist“? Harley hat<br />
aus Unternehmenssicht den richtigen Schritt gemacht<br />
<strong>und</strong> kann so sicherlich die weltweite Nachfrage nach<br />
günstigen Einsteigerbikes bedienen. Die Konkurrenz für<br />
den amerikanischen Platzhirschen wird <strong>im</strong>mer härter:<br />
die Japaner fangen an, Chopper mit eigenständigem<br />
Charakter zu bauen. Und dann kommen aus dem eige-<br />
nen Land auch noch Victory <strong>und</strong> Indian, die <strong>im</strong> Polaris<br />
Konzern bestens aufgehoben sind. Die Quads von Pola-<br />
ris werden bereits in Polen gebaut, wogegen die V2-Crui-<br />
ser in den USA entstehen. Victory Deutschland-Chef<br />
Torsten Z<strong>im</strong>mer ist dann auch entsprechend stolz auf<br />
die Qualität <strong>und</strong> hohe Fertigungstiefe. Eine Besonder-<br />
heit der Indian ist sicherlich die perfekte Kombination<br />
aus klassischen Linien, die sich an Lokomotiven <strong>und</strong><br />
Straßenkreuzern vergangener Zeiten orientieren, sowie<br />
modernster Technik. Allerdings sollte der Fan<br />
wenigstens 25.000 € auf dem Konto haben,<br />
bevor er einen der ein Dutzend Indian-Händler<br />
aufsuchen möchte. Deutlich mehr Händler führen<br />
dagegen die britische Marke Triumph. Und<br />
in Hinckley hat man zwei neue Cruiser auf den<br />
Weg gebracht. Die Th<strong>und</strong>erbird Commander<br />
<strong>und</strong> die Th<strong>und</strong>erbird LT haben beide stolze<br />
1699 cm³ in dem Zweizylinder-Twin. Mit 350<br />
bzw. 380 Kilogramm bekommt man bei den<br />
Briten auch reichlich viel Motorrad, welches<br />
dem amerikanischen Original ähnelt – dabei<br />
aber ganz eigene Talente entwickelt. Auch Triumph<br />
hat das riesige Potential zahlreicher<br />
Schwellenländer erkannt <strong>und</strong> produziert in<br />
den unterschiedlichsten Regionen der Welt.<br />
Um noch besser aufgestellt zu sein, wurde in<br />
Mailand eine kleine Sport-250er angekündigt,<br />
die wohl <strong>im</strong> nächsten Jahr auf der INTERMOT<br />
präsentiert wird. Eine Zielrichtung die auch<br />
BMW mit dem neuen Partner TWS aus Indien<br />
verfolgt. Doch es wird noch einige Monate dauern,<br />
bevor die erste indische BMW gekauft<br />
werden kann. Bis dahin müssen sich die zahlreichen<br />
Fans noch mit Bikes aus der B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />
begnügen. Was allerdings mit der<br />
aktuellen Palette ein absolutes Vergnügen ist.<br />
Zu den bekannten BMWs gesellen sich <strong>im</strong><br />
kommenden Jahr noch die nackte Variante der<br />
erfolgreichen S 1000 RR. Die präsentierte S<br />
1000 R kann dabei mit Zahlen begeistern: 33<br />
PS weniger als die RR, dabei aber 10 Nm mehr<br />
Drehmoment. 3000 Gramm Mehrgewicht –<br />
aber 4000 € günstiger. Zahlen die sicher gefallen.<br />
Was auch die neue R 1200 RT locker bei<br />
den Touristen schafft. Der neue Boxer wird<br />
eine der besten Reisemaschinen noch erfolgreicher<br />
machen. Und wer auf die ganz große<br />
Tour gehen will, der kommt an der BMW GS<br />
Adventure ohnehin nicht vorbei. Für die deutlich<br />
kürzere Tour hat BMW zum 90. Geburtstag<br />
den Cafe Racer R nine T auf den Weg gebracht.<br />
Für 14500 € gibt es einen 110 PS<br />
Boxer, der serienmäßig mit Speichenrädern<br />
kommt <strong>und</strong> zum weiteren Customizing einlädt.<br />
Verständlich, dass die Deutschland-Premiere<br />
auf der Custom-Messe in Bad Salzuflen passieren<br />
wird. Ein sehr gelungenes Motorrad,<br />
welches sicherlich bald in zahlreichen Werkstätten<br />
individualisiert werden wird. Als <strong>Speed</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong> freuen wir uns natürlich auch über<br />
den neuen Elektroroller, mit dem Chris Pfeiffer<br />
ja bereits bei den Rennen in Köln den Weltmeistertitel<br />
gegen die schnellen Schweizer V-Roll<br />
<strong>und</strong> zwei Werksboliden von Vectrix/USA holen<br />
konnte. Mit Dainese ist BMW eine Kooperation<br />
eingegangen <strong>und</strong> bietet die Sicherheitstechnik<br />
der D-Air Kombi nun über den eigenen Zubehör<br />
an. Bekleidung <strong>und</strong> Power Parts sind auch<br />
ein großes Thema bei KTM, wo aber eindeutig<br />
die 1290er Duke <strong>im</strong> Mittelpunkt stand. Doch<br />
die Maschine glänzt nicht nur mit schierer Ge-
walt <strong>und</strong> grell-oranger Lackierung. Die Ingenieure<br />
haben sich auch Gedanken um die Sicherheit<br />
gemacht <strong>und</strong> haben mit viel Elektronik<br />
dem riesigen V2 beste Manieren beigebracht.<br />
Weltpremiere der BMW S 1000 R, die ebenfalls<br />
ab 2014 bei den Händlern steht.<br />
Nur so konnten die 180 PS fahrbar gemacht<br />
werden <strong>und</strong> sind die nackte Verlockung<br />
schlechthin. Und ein solches Produkt<br />
hat KTM jetzt auch für 16 jährige:<br />
die neue RC 125 ist der jugendliche Zweiradtraum!<br />
Und wer in einem ähnlichen Fahrzeug<br />
mit aufgeweckten 44 PS bei der nächsten<br />
Tour um die He<strong>im</strong>strecke 4mal so starke Bikes<br />
ärgern will, der sollte zur RC 390 greifen. Das<br />
EICMA 2013<br />
Sportbike wird wie die kleinen Schwestern (die<br />
200er kommt nicht nach Deutschland) be<strong>im</strong><br />
KTM-Partner Bajaj <strong>im</strong> exotischen Indien gebaut.<br />
Womit wir von einem exotischen Land<br />
mit dem größten Zweiradmarkt (ca. 18 Millionen<br />
produzierte, verkaufte <strong>und</strong> zugelassene<br />
Fahrzeuge in 2013!) zu den Exoten auf der<br />
EICMA kommen. Fangen wir an mit B<strong>im</strong>ota.<br />
Die Edelschmiede aus R<strong>im</strong>ini präsentierte mit<br />
einem Konzert, das Klassik <strong>und</strong> Rock verband<br />
ihre Version der BMW S 1000 RR.<br />
Die BB3 verlor einige Kilos <strong>und</strong> soll mit<br />
viel Karbon in die Region von 170 Kg kommen.<br />
Der Preis dürfte sicherlich über der<br />
bayrischen S 1000 liegen. Karbon ist auch<br />
südlich der Alpen recht teuer. Eine weitere<br />
Einzylinder Viertakt - die Hyosung GD 250N<br />
ohne <strong>und</strong> GD 250 SP mit Verkleidung.<br />
Eine echte Alternative für Neueinsteiger.<br />
Benny Wilbers (oben mi.) ist deutscher Importeur von<br />
B<strong>im</strong>ota <strong>und</strong> kann sich 2014 an einigen Neuerungen<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklungen der Italiener erfreuen.<br />
Weltpremiere ist die neue DB 11 VLX, die mit<br />
197 PS das Motorrad mit der besten Beschleunigung<br />
werden soll, wenn sie <strong>im</strong> Dezember<br />
über den deutschen Importeur Benny Wilbers<br />
ausgeliefert wird. Dabei steckt <strong>im</strong> B<strong>im</strong>ota-Rahmen<br />
ein Motor der Ducati Diavel, der mit<br />
einem Kompressor aufgeladen wird <strong>und</strong> so<br />
mehr Leistung als die Panigale liefert. Für<br />
35.000 € hat man so die <strong>Exklusiv</strong>ität das erste<br />
serienmäßige Kompressor-Motorrad bewegen<br />
zu dürfen. Benelli zeigte<br />
neben den bekannten<br />
Dreizylindern wieder<br />
600er Vierzylinder <strong>und</strong><br />
auch kleinere Varianten<br />
die in Asien gefertigt<br />
werden. Beta, Sherco,<br />
TM <strong>und</strong> andere Hersteller<br />
gefielen ganz besonders<br />
durch das „Begleitpersonal“.<br />
Schade<br />
dass wir diese Marken nicht auf deutschen<br />
Messen sehen. Wobei BMW-Mitarbeiter davon<br />
berichteten, dass man die INTERMOT wieder<br />
nach München bringen will, wenn <strong>im</strong> nächsten<br />
Jahr der Vertrag mit Köln ausläuft. Sicherlich<br />
ist der Sprung über die Alpen dann für diese<br />
Hersteller einfacher zu erledigen <strong>und</strong> die BMWsowie<br />
die Horex- Jungs, auf die man sich auch<br />
2014 bei den anderen großen deutschen Motorradmessen<br />
freuen kann, können während<br />
der Messe <strong>im</strong> eigenen Bett schlafen. Schlaflose<br />
Nächte könnten dagegen die Caterham-<br />
Piloten Josh Herrin <strong>und</strong> Johann Zarco bekommen,<br />
wenn sie an die Caterham Brutus denken.<br />
Der 210-Kilo-Brocken wird von einem Einzylinder<br />
angetrieben <strong>und</strong> steht auf riesigen Traktorreifen.<br />
Gemeinsam mit zwei Elektrorädern<br />
soll die Produktion für das malaysische Unternehmen<br />
<strong>und</strong> den Besitzer Tony Fernandes<br />
bald starten. In Mailand gab es zahlreiche<br />
bessere (Roller-) Varianten für ein Fahrerlager-Bike<br />
zu sehen. Und an den Besuchertagen<br />
tausende von begeisterten Zweiradfans,<br />
die sowohl die attraktiven Rennen <strong>im</strong><br />
Außengelände, die Musik- <strong>und</strong> Showpräsentationen,<br />
als auch die zahlreichen Probefahrten<br />
genossen. Wünschen wir unseren<br />
Nachbarn <strong>im</strong> Süden, dass die massive<br />
Wirtschaftskrise bald überw<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> die<br />
Umsätze der arg gebeutelten Branche bald<br />
wieder in den messbaren Bereich steigen.<br />
Und wir freuen uns auf einen kurzen Winter<br />
<strong>und</strong> eine tolle Motorradsaison 2014.<br />
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MACAU GRAND PRIX 2013<br />
Text: Toni Börner, Fotos: highsidePR - T. Börner<br />
In Großbritannien <strong>und</strong> Irland nennen sie ihn<br />
bereits liebevoll Hutchinson den Fünften, weil<br />
er 2010 das größte Kunststück in der Geschichte<br />
der Road Racings auf der Isle of Man<br />
geschafft hat <strong>und</strong> fünf TT-Siege in einer Woche<br />
holte. Seitdem sind drei Jahre vergangen.<br />
Drei schwere Jahre für Ian Hutchinson. Ende<br />
2010 brach er sich bei einem BSB-Rennen<br />
in Silverstone so schwer<br />
Hutchinson V ist zurück<br />
ersten Überraschungen parat. Michael Rutter<br />
setzte die Bestmarke, doch das war angesichts<br />
seiner normalerweise dominanten Form<br />
in Macau wenig verw<strong>und</strong>erlich. James Storrar<br />
auf Rang zwei hatten dagegen wohl die wenigsten<br />
auf der Rechnung <strong>und</strong> wahrscheinlich<br />
noch weniger Horst Saiger aus Österreich auf<br />
dem dritten Platz. Mit 2:27,489 Minuten - die<br />
Bestzeit Rutters - war man aber logischerweise<br />
noch weit von der „normalen“ Macau Pace<br />
entfernt, wie sich schon am Nachmittag <strong>im</strong> ersten<br />
Qualifying zeigen sollte.<br />
Erneut war es da Rutter, der mit 2:25,975 Minuten<br />
schon über eine Sek<strong>und</strong>e schneller um<br />
den Guia Circuit donnerte. Mit ziemlich exakt<br />
anderthalb Sek<strong>und</strong>en Rückstand klassierten<br />
sich John McGuinness <strong>und</strong> Martin Jessopp<br />
auf den Rängen zwei <strong>und</strong> drei. Ian Hutchinson<br />
klassierte sich da schon auf dem vierten Rang<br />
- allerdings mit 2,2 Sek<strong>und</strong>en Rückstand noch<br />
nicht wirklich bei irgendwem auf dem Zettel.<br />
Starker Einstand vom US-Amerikaner Jeremy<br />
Toye <strong>im</strong> Penz13.com BMW Racing Team des<br />
Deutschen Rico Penzkofer. Der HP4-Pilot hatte<br />
zuvor noch nie auf jener Maschine gesessen<br />
<strong>und</strong> sich gleich auf Rang sechs nach vorn geschoben.<br />
Toye verlor auf die Bestzeit Rutters<br />
2,8 Sek<strong>und</strong>en, die Top drei waren in Reichweite.<br />
Auch stark fuhr der L<strong>im</strong>bach-Oberfrohnaer<br />
Didier Grams. Er wurde in diesem ersten<br />
Qualifying Siebter.<br />
„Das hätte ich nicht<br />
gedacht“, strahlte<br />
er am Abend. Horst<br />
Saiger hingegen erwischte<br />
keine freie R<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> wurde „nur“<br />
Achter vor Gary Johnson<br />
<strong>und</strong> Stephen Thompson.<br />
Bester Newcomer am ersten Tag wurde der<br />
Schweizer Roman Stamm. Der Kawasaki-Pilot<br />
holte sich Rang 14 <strong>und</strong> blieb mit r<strong>und</strong> 7.6<br />
Sek<strong>und</strong>en Rückstand <strong>im</strong> vorderen Mittelfeld.<br />
Der Schweizer Herve Gantner, wie Toye für das<br />
Penz-Team unterwegs, klassierte sich als 19.<br />
Das erste Qualifying war diejenige Session,<br />
welche Eingangs erwähnt<br />
das Bein, dass er etliche Ärzte durchprobieren<br />
musste, ehe sich überhaupt jemand fand,<br />
der ihm die verletzten Gliedmaßen nicht abnehmen<br />
wollte. 2011 starte Hutchinson in<br />
Macau ein Comeback, das er auf dem dritten<br />
Rang auf dem Podest beendete. Anschließend<br />
brach er sich bei einer Show auf einer Motorradmesse<br />
erneut das Bein - als er nur anhalten<br />
wollte. Wieder folgten etliche Operationen<br />
<strong>und</strong> Reha-Maßnahmen. 2013 kehrte Hutchinson<br />
wenige Wochen vor dem Macau-Event auf<br />
das Motorrad zurück, um einige Testkilometer<br />
abzuspulen. Anschließend trat er in der chinesischen<br />
Sonderverwaltungszone an, um seine<br />
wieder erlangte Form unter Beweis zu stellen.<br />
Und das mehr als fulminant: Pole Position,<br />
Schnellste Rennr<strong>und</strong>e, Sieg - <strong>und</strong> Mr. Macau<br />
Michael Rutter geschlagen!<br />
Endlich mal normales Programm<br />
In Macau kehrte 2013 endlich wieder Normalität<br />
ein. Sowohl 2011, als auch 2012 hatten<br />
etliche Sessions <strong>im</strong>mer wieder verschoben<br />
werden müssen - sei es wegen Regen oder<br />
schweren Unfällen gewesen. Doch dieses Jahr<br />
gab es <strong>im</strong> Zeitplan des 47. Macau Motorcycle<br />
Grand Prix nicht eine einzige Abweichung - nur<br />
eine rote Flagge.<br />
Das erste freie Training hielt auch schon die<br />
Horst Saiger (3) <strong>und</strong> Herve Gantner prügeln<br />
ihre Bikes durch die Gassen von Macau.<br />
wurde, die mit der roten Flagge abgebrochen<br />
wurde. Der Brite Ben Wylie war Ausgangs der<br />
Fischermens Bend ins Schlingern geraten <strong>und</strong><br />
gestürzt. Seine BMW S 1000 RR spickte in<br />
die Reifenstapel ein, er wurde über die Mauer<br />
katapultiert. Wylie blieb dabei unverletzt, wurde<br />
jedoch zur Beobachtung <strong>im</strong> Krankenhaus<br />
behalten. „Jetzt verpasse ich das Steakhaus,<br />
schöner Mist“, ließ er am Abend via Facebook<br />
verlauten. Samstagmorgen <strong>im</strong> Warmup saß<br />
er wieder <strong>im</strong> Sattel <strong>und</strong> fuhr später auch das<br />
Rennen.<br />
Hutchinson holt unglaubliche Pole<br />
Samstagmorgen machte Hutchinson V dann<br />
richtig ernst. Der Milwaukee Yamaha-Pilot holte<br />
sich in 2:25,568 Minuten die Pole Position<br />
<strong>und</strong> war damit r<strong>und</strong>e drei Sek<strong>und</strong>en schneller<br />
als Tags zuvor. Er konnte Rutter um gerade<br />
einmal 0,057 Sek<strong>und</strong>en schlagen. Trotzdem<br />
traute ihm dort kaum einer zu, diese Pace<br />
18 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
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über die gesamte mörderische Renndistanz<br />
von 15 R<strong>und</strong>en durchzuhalten. Nur vereinzelte<br />
Fachleute setzen auf den Engländer. Mit Mc-<br />
Guinness auf drei <strong>und</strong> Jessopp auf vier lagen<br />
weitere Podestkandidaten innerhalb zwei Sek<strong>und</strong>en<br />
Rückstand.<br />
„Das durfte ich definitiv nicht erwarten“, sagte<br />
Hutchinson <strong>im</strong> Gespräch mit der SPEED. „Ich<br />
meine, ich habe erwartet, dass ich <strong>im</strong> Rennen<br />
nah dran sein <strong>und</strong> pushen kann. Darauf habe<br />
ich hin gearbeitet. Wir haben keinen Qualfiying-<br />
Reifen, nur einen weichen Rennreifen, um darauf<br />
eine gute R<strong>und</strong>e hinzubekommen. Daher<br />
haben wir von Anfang an keine Hektik wegen<br />
der Pole geschoben. Die erste Reihe war das<br />
Ziel, das wäre ok gewesen. Wir haben aber das<br />
ganze Wochenende über Fortschritte mit dem<br />
Motorrad gemacht <strong>und</strong> dann waren wir heute<br />
in der Position, um zu pushen.“ Hutchinson<br />
sah rings um den Guia Circuit von Macau recht<br />
aggressiv aus, doch es sei alles unter Kontrolle<br />
gewesen, betonte der Yamaha-Fahrer. „Ich<br />
habe mich einfach wohl gefühlt“, grinste er.<br />
„Ich habe mir das einfach aufgebaut. Ich gehe<br />
das ganze so relaxt wie nur irgendwie möglich<br />
an. Wenn wir so weiter machen, werden wir irgendwo<br />
nahe dran sein.“<br />
Horst Saiger holte sich den starken fünften<br />
Startplatz <strong>und</strong> verlor auf die Pole-Zeit gerade<br />
einmal 2,033 Sek<strong>und</strong>en. Dabei wäre für das<br />
Kawasaki-Ass aus Österreich noch mehr drin<br />
gelegen. „Aber ich habe einfach keine freie<br />
R<strong>und</strong>e erwischt, das war zum<br />
Kotzen“, sch<strong>im</strong>pfte der ZX10-<br />
R-Pilot. „Ich hätte schon gern<br />
in der ersten Reihe gestanden,<br />
so ist es eben die Zweite.<br />
Da wird der Start umso<br />
wichtiger.“ Trotz alledem<br />
durfte Saiger schon einmal<br />
stolz auf sich sein, denn er<br />
ließ einige große Namen der<br />
Road Racing Szene hinter<br />
sich - wie Gary Johnson <strong>und</strong><br />
James Storrar.<br />
Rang acht ging an Jeremy<br />
Toye vom Penz13-Team. Der<br />
US-Amerikaner <strong>und</strong> sein<br />
Crewchief Gordon Unger hatten<br />
am Freitagmorgen etwas<br />
in die falsche Richtung des<br />
Fahrwerk-Setups gearbeitet,<br />
weswegen eine Zeitverbesserung ausblieb.<br />
„Heute haben wir uns etwas abgemüht - ein<br />
paar Änderungen <strong>im</strong> Setup meiner BMW HP4<br />
haben nicht die Resultate gebracht, die wir uns<br />
erhofft hatten“, gab Toye zu Protokoll. „Ich<br />
weiß auch nicht. Morgen früh gehen wir wieder<br />
etwas zurück <strong>und</strong> hoffentlich geht es dann wieder<br />
besser. Nach dem Qualifying gestern, als<br />
alles <strong>im</strong>mer besser <strong>und</strong> besser wurde, haben<br />
wir es heute vielleicht etwas übertrieben. Die<br />
Rennen hier - da weißt du nie, was zu erwarten<br />
ist. Normalerweise bin ich ein guter Starter<br />
<strong>und</strong> das ist auf dieser Strecke <strong>im</strong>mens wichtig.<br />
Wir werden es angehen <strong>und</strong> versuchen, mit<br />
den Jungs mitzuhalten <strong>und</strong> ein tolles Rennen<br />
zu fahren!“<br />
Nur 0,023 Sek<strong>und</strong>en hinter Toye klassierte<br />
sich der Deutsche Didier Grams, der damit<br />
nicht nur einige Fans, sondern auch sich selbst<br />
überraschte. „Das ist doch was <strong>im</strong> Ganzen,<br />
oder“, freute sich der Sachse <strong>im</strong> Gespräch mit<br />
SPEED. „Ich habe mich echt wohl gefühlt auf<br />
dem Motorrad <strong>und</strong> konnte gut mitfahren. Ich<br />
bin das auf Rennreifen gefahren, wir hatten<br />
keine Qualifyer. Damit wäre vielleicht noch etwas<br />
mehr gegangen, aber so bin ich echt top<br />
zufrieden. Dritte Startreihe gegen solche Kaliber,<br />
das ist der Wahnsinn.“<br />
Den Titel des besten Newcomers <strong>im</strong> Qualifying<br />
holte sich der Belgier Marc Fissette, Herve<br />
MACAU GRAND PRIX 2013<br />
Gantner aus dem Penz-<br />
Team steigerte sich am<br />
Freitagmorgen um r<strong>und</strong>e<br />
drei Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> landete<br />
auf Startplatz 17. „Mit<br />
dem Qualifyer-Reifen war<br />
es um einiges besser“, so<br />
der Schweizer. „Ich bin mit<br />
einem alten Reifen aus dem<br />
gestrigen Training gestartet<br />
<strong>und</strong> hatte überhaupt keinen<br />
Grip. Wir haben dann also<br />
einen Qualifyer rein gemacht<br />
<strong>und</strong> ich habe ein paar richtig<br />
gute R<strong>und</strong>en zusammenbekommen<br />
- ich war drei Sek<strong>und</strong>en<br />
schneller als gestern! Das<br />
ist gut. Gut, was das Rennen<br />
angeht - Ich denke, ich werde<br />
gewinnen! (lacht) Nein. Wir<br />
werden <strong>im</strong> Warmup noch ein<br />
paar neue Setups probieren<br />
<strong>und</strong> dann weiter sehen.“ Direkt<br />
dahinter, auf dem guten 18. Startplatz,<br />
klassierte sich der Schweizer Roman Stamm -<br />
ebenfalls Newcomer. „Ich wollte mich zwar verbessern,<br />
aber es gibt schl<strong>im</strong>meres“, scherzte<br />
Stamm nach dem Quali <strong>und</strong> bezog sich damit<br />
auf die Platzierung, denn die R<strong>und</strong>enzeit war<br />
<strong>im</strong>merhin um eine halbe Sek<strong>und</strong>e schneller als<br />
Tags zuvor. „Als Newcomer bin ich trotzdem<br />
total zufrieden! Es ging einfach nicht schneller<br />
<strong>und</strong> mit Pushen kommt man<br />
hier nicht weiter. Die Zeiten werden<br />
<strong>im</strong> Warmup hoffentlich weiter<br />
purzeln <strong>und</strong> dann <strong>im</strong> Rennen<br />
noch mal. Hoffentlich.“<br />
Auch erwähnt seien hier zwei US-<br />
Amerikaner, die sich nicht nur für<br />
das Rennen qualifizierten, sondern<br />
das auch noch auf einem<br />
äußerst exotischen Bike: Mark<br />
Miller holte auf einer Eric Buell<br />
den 20. Startplatz, Brandon<br />
Cretu wurde 32. Diese neuen<br />
Motorräder wurden in Macau<br />
erstmals auf die Probe gestellt.<br />
„Wir hatten echt einige Fahrwerksprobleme,<br />
das war teilweise ziemlich<br />
angsteinflößend“, so Miller<br />
zu SPEED. „Aber das ist auch klar, es ist ein<br />
brandneues Motorrad. Wir werden von R<strong>und</strong>e<br />
zu R<strong>und</strong>e besser <strong>und</strong> werden auch <strong>im</strong> Warmup<br />
noch etwas probieren. Es geht vorwärts, ihr<br />
werdet schon sehen.“<br />
Rennen: Rutter, Johnson & Hutchinson<br />
liefern die Show<br />
Drei Engländer sammelten be<strong>im</strong> 47. Macau<br />
Motorcycle Grand Prix Führungskilometer.<br />
Direkt am Start hatte Hutchinson noch seine<br />
Absolute Konzentration b<br />
sich nach dem Start noch Hoffnungen auf einen Pod<br />
Pole Position verwandelt <strong>und</strong> die Spitze übernommen,<br />
doch bald schon mischte Honda-Pilot<br />
Gary Johnson das Feld auf. Der Brite ging<br />
in Front <strong>und</strong> setzte sich auch gleich zusammen<br />
mit Hutchinson <strong>und</strong> Seriensieger Rutter<br />
vom Rest des Feldes ab. Als Rutter dann<br />
nach wenigen R<strong>und</strong>en die Führung übernahm,<br />
Michael Rutter (1), Roman Stamm (8) <strong>und</strong> Martin Jessopp (40)<br />
zwischen den Leitplanken von Macau in Action.<br />
Das Rennen gewann Hutchinson vor Rutter <strong>und</strong> Johnson.<br />
gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder der<br />
bis dato achtfache Sieger zündet den Turbo<br />
<strong>und</strong> entschwindet in der Ferne, oder aber die<br />
Konkurrenz beißt. Logisch, dass die meisten<br />
Anwesenden Ersteres erwarteten. Doch dies<br />
geschah nicht, wenngleich Rutter, einmal in<br />
Front, gleich Boden auf Johnson gut machte.<br />
Hutchinson allerdings blies zur Gegenattacke.<br />
„Sobald Michael vorn war wusste ich, dass ich<br />
sofort an Gary vorbei muss“, schilderte der<br />
Milwaukee Yamaha-Pilot nach dem Rennen.<br />
Schließlich setzte er dies in die Tat um <strong>und</strong><br />
20 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
Rutter <strong>im</strong> Kampf um den Sieg herausgefordert<br />
hatte. Dieses Jahr aber lief bei ihm wenig zusammen,<br />
dafür lieferte er sich einen ansehnlichen<br />
Fight mit dem Penz13 Piloten Toye.<br />
Mit Rang acht holte Didier Grams ein sensationelles<br />
Ergebnis. Der L<strong>im</strong>bach-Oberfrohnaer<br />
sah das Ziel 44,791 Sek<strong>und</strong>en hinter dem Sieger<br />
<strong>und</strong> zeigte sich mehr als zufrieden (mehr<br />
dazu <strong>im</strong> <strong>Interview</strong>). Lee Johnston <strong>und</strong> Stephen<br />
Thompson machten die Top Ten komplett,<br />
Mark Miller auf Rang elf besorgte Eric Buell ein<br />
tolles Ergebnis in Macau. Der Schweizer Herve<br />
Gantner kam auf Rang 15 über den Zielstrich,<br />
doch zeigte sich der ehrgeizige Penz13 BMW-<br />
Pilot nicht ganz zufrieden. „Ich hatte einen guten<br />
Start - <strong>und</strong> eine schlechte Pace“, kritisierte<br />
sich der Newcomer selbst etwas. „Ich wurde<br />
15., bin aber mit meiner Pace nicht wirklich<br />
happy. Ich konnte zwar meine schnellste R<strong>und</strong>e<br />
jetzt auf Rennreifen fahren, aber ich wollte<br />
mehr. Das Motorrad war wirklich gut, ich muss<br />
einfach noch ein Setup finden, welches besser<br />
zu mir passt. Nichtdestotrotz: Ich bin happy,<br />
alles ist gut.“<br />
Pech hatten Horst Saiger <strong>und</strong> Roman Stamm.<br />
Ersterer wurde gleich in der ersten R<strong>und</strong>e in<br />
der Anfahrt zur Lisboa Kurve von Marc Fissette<br />
abgeräumt <strong>und</strong> der he<strong>im</strong>liche Traum vom<br />
Podium war ausgeträumt. (Mehr dazu <strong>im</strong> <strong>Interview</strong>).<br />
Für Roman Stamm endete sein erster<br />
Macau-Auftritt ebenfalls vorzeitig. Der Schweizer<br />
Team Bolliger Kawasaki-Pilot rollte mit<br />
Motorschaden an die Box. „So eine Schei...“,<br />
fluchte er. „Leider musste ich das Rennen in<br />
der zweiten R<strong>und</strong>e beenden. Ich lag nach einer<br />
R<strong>und</strong>e schon auf einem obergeilen elften<br />
Platz! Dann merkte ich aber vor der nächsten<br />
Zieldurchfahrt, dass etwas nicht st<strong>im</strong>mte <strong>und</strong><br />
ich sah, dass links Flüssigkeit aus der Verkleii<br />
John McGuinness, der<br />
msplatz machen konnte. Am Ende wurde er Vierter.<br />
schnappte sich wenig später Rutter <strong>und</strong> auch<br />
von ihm konnte er sich etwas absetzen.<br />
Rutter allerdings gab nicht auf, auch wenn er<br />
in der Rennhalbzeit scheinbar schon geschlagen<br />
schien. Auf den letzten R<strong>und</strong>en wollte der<br />
Honda-Fahrer vom SMT Racing Team noch mal<br />
angreifen. Allerdings blieb es be<strong>im</strong> Wollen.<br />
Das Rennen wurde in der zwölften<br />
von 15 R<strong>und</strong>en abgebrochen,<br />
nachdem Dean Harrison gestürzt<br />
war. Der Kawasaki-Pilot blieb unverletzt,<br />
seine ZX-10R lag mitten<br />
auf der Ideallinie. Der Lauf wurde<br />
nach elf R<strong>und</strong>en gewertet <strong>und</strong><br />
nicht neu gestartet.<br />
Sobald Hutchinson die roten Flaggen sah,<br />
brach er in Freudentränen aus. Der Engländer<br />
hat sich bei seinem Comeback-Rennen<br />
sofort mit einem Sieg in der Weltelite des<br />
Real Road Racing zurückgemeldet. „Dieser<br />
Sieg ist wohl der besten von allen, die ich<br />
bisher hatte“, rang er nach Worten. „Ich<br />
hoffe, dass wir jetzt darauf aufbauen <strong>und</strong><br />
dahin zurückkehren können, wo wir vor drei<br />
Jahren aufgehört haben.“ Hutchinson hatte<br />
sich wohl am intensivsten auf diesen Macau<br />
Grand Prix vorbereitet - zumindest mental.<br />
Denn was ihm in den letzten Monaten <strong>und</strong><br />
Jahren an Streckenpraxis fehlte, machte er mit<br />
einem klaren Kopf wett. „Für das Rennen hatte<br />
ich ungefähr zehn Pläne für alle möglichen<br />
Situationen - aber für die, die dann passiert<br />
ist, hatte ich keinen.“ Als er an Rutter vorbei in<br />
Führung gegangen war, ging die Post dann so<br />
richtig ab. „Die R<strong>und</strong>enzeiten wurden <strong>im</strong>mer<br />
schneller“, schüttelte er den Kopf. „Ich bin vor<br />
<strong>und</strong> habe den Turbo gezündet. Ich hatte nicht<br />
erwartet, dass ich mich absetzen könnte <strong>und</strong><br />
ich glaube auch, dass Michael etwas Pech mit<br />
MACAU GRAND PRIX 2013<br />
Überr<strong>und</strong>ungen hatte.“<br />
Dem war tatsächlich so,<br />
doch Rutter sah es sportlich.<br />
Es gab <strong>im</strong> gesamten<br />
Fahrerlager wohl keinen,<br />
der Ian Hutchinson diesen<br />
Sieg <strong>und</strong> dieses Comeback<br />
nicht gegönnt hätte. Auch<br />
der achtfache Sieger Michael<br />
Rutter freute sich mit<br />
dem Kontrahenten, der 2,4<br />
Sek<strong>und</strong>en vor ihm gewertet<br />
wurde. „Das war eines der<br />
härtesten Rennen, welches<br />
ich hier je gefahren bin“, gab<br />
der SMT Honda-Pilot zu Protokoll,<br />
der die starke Leistung<br />
von Hutchinson auch lobte.<br />
„Ich habe alles versucht. Ich<br />
habe eine Weile geführt, war<br />
aber nicht überrascht, als Ian<br />
vorbei kam. Ich will fair zu Ian<br />
sein: Er hat verdammt smooth<br />
ausgesehen.“<br />
Rang drei ging mit knapp neun Sek<strong>und</strong>en Rückstand<br />
an Gary Johnson, der eher zum Top-Duo<br />
als zum „Rest der Welt“ gezählt werden muss.<br />
Im Rennen kam der Honda-Pilot auf eine beste<br />
R<strong>und</strong>enzeit von 2:26,000 Minuten <strong>und</strong> war<br />
damit nur sechs Zehntel langsamer als Hutchinson<br />
auf seinem schnellsten Umlauf. Nach<br />
elf R<strong>und</strong>en hatte Johnson gerade einmal 8,7<br />
Sek<strong>und</strong>en Rückstand auf den Sieger - John<br />
McGuinness auf Rang vier hinter ihm verlor<br />
schon deren 23. „Podium, alles schick“, grinste<br />
Johnson, der zuvor nach den Trainings<br />
noch über ein paar Probleme mit dem Motorrad<br />
geklagt hatte. Der SPEED sagte er: „Die<br />
Geschwindigkeit der beiden<br />
konnte ich nicht ganz<br />
mitgehen, da hat an der<br />
Abst<strong>im</strong>mung noch etwas<br />
gefehlt. Aber wir kommen<br />
näher, ich bin happy.“<br />
John McGuinness <strong>und</strong><br />
James Storrar machten<br />
die Top Fünf nicht nur<br />
r<strong>und</strong>, sondern zu einer<br />
rein britischen Angelegenheit.<br />
Auf Rang sechs wurde<br />
Jeremy Toye gewertet.<br />
Der BMW-Pilot aus dem<br />
Penz13.com Racing Team<br />
prügelte seine HP4 nur<br />
drei Sek<strong>und</strong>en hinter Mc-<br />
Guinness über den Zielstrich.<br />
„Das Ende des Wochenendes<br />
war besser als<br />
der Anfang“, resümierte der US-Amerikaner.<br />
„Du kommst hier her <strong>und</strong> alles ist so schnell,<br />
mit einer extrem hohen Pace, darum ist das<br />
Setup echt wichtig. Wir hatten da am Anfang<br />
etwas Probleme, aber als es so richtig los<br />
ging, mit dem Rennen, war es spielerisch wie<br />
mit einem Minibike <strong>und</strong> hat so einen Haufen<br />
Spaß gemacht. Ich hatte am Anfang des Wochenendes<br />
nicht so viel Spaß, aber das Rennen<br />
jetzt habe ich richtig genossen. Ich liebe<br />
diese Strecke <strong>und</strong> ich bin gute R<strong>und</strong>enzeiten<br />
gefahren. Der sechste Platz ist gut, aber ich<br />
bin nicht so ganz happy damit, da das Team<br />
einen <strong>im</strong>mensen Aufwand getrieben hat, um<br />
mir ein Motorrad hinzustellen, mit dem ich <strong>im</strong><br />
Rennen fahren konnte. Das hat Spaß gemacht.<br />
Als Racer aber wäre ich gern weiter vorn dabei<br />
gewesen - ganz klar. Aber dafür, wie wir angefangen<br />
haben, <strong>und</strong> gerade, wie das zweite Qualifying<br />
gelaufen ist - jetzt Platz sechs: machst<br />
du Witze? Ich will nächstes Jahr wieder hier<br />
sein!“ Außerdem wurde Toye bester Nicht-Brite<br />
<strong>und</strong> kam noch vor Martin Jessopp ins Ziel, der<br />
in den letzten beiden Jahren <strong>im</strong>mer Michael<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
21
dung spritze. Die sah auch noch sehr schmierig<br />
aus. Ich bin sofort zur Box <strong>und</strong> es war auch<br />
gleich klar, dass das Rennen vorüber war. Die<br />
Hauptsache aber ist, dass wir alle an einem<br />
Stück wieder nach Hause reisen! Tolle Leistung<br />
auch von Grams, der Achter wurde <strong>und</strong><br />
von Gantner aus Genf, der als 15. bester<br />
Newcomer wurde. Und natürlich auch<br />
Sche... für meinen Fre<strong>und</strong> Saiger, den es<br />
in der dritten Kurve schon erwischt hat,<br />
weil er von einem übermotivierten Fahrer<br />
umgefahren wurde.“ Trotz allem Pech<br />
bleibt zu konstatieren, dass ich Stamm<br />
bei seinem ersten Auftritt <strong>im</strong> Real Road<br />
Racing in Macau mehr als beachtlich aus<br />
der Affäre gezogen hat.<br />
MACAU GRAND PRIX 2013<br />
Rico, wie würdest du den 47. Macau Motorcycle<br />
Grand Prix für euer Team zusammenfassen?<br />
Alles gut! Beide Fahrer sind <strong>im</strong> Ziel! Herve war<br />
zwar nicht bester Newcomer, aber ich denke<br />
mit Rang 15 von 32 ist das Top. Mit Jeremy haben<br />
wir uns am Anfang schwer getan <strong>und</strong> das<br />
Motorrad von Training zu Training verändert.<br />
Er war ja sogar <strong>im</strong> ersten Quali schneller als<br />
<strong>im</strong> Zweiten.<br />
Gestern zum zweiten Qualfiying hin haben wir<br />
uns ein bisschen verrannt be<strong>im</strong> Fahrwerk. Wir<br />
sind dann wieder zurückgegangen <strong>und</strong> das hat<br />
dann <strong>im</strong> Warmup schon wieder gut geklappt,<br />
<strong>im</strong> Rennen noch besser. Da ist er es ruhig angegangen,<br />
um einfach zu schauen, was das<br />
Motorrad kann. Von den Zeiten her, die er<br />
dann gefahren ist, hätte er sogar um Rang vier<br />
mitfahren können. Alles in allem ist der sechste<br />
Platz also mehr als ok.<br />
Didier Grams war einziger deutscher<br />
Starter <strong>und</strong> wurde sensationeller Achter.<br />
Didier Grams<br />
ihn überholen konnte. Ich bin zwar noch etwas<br />
nach vorn gekommen, aber die Lücke war<br />
dann doch etwas zu groß.<br />
Horst Saiger<br />
Horst, was war denn da los?<br />
Ich habe einen ganz schlechten Start gehabt.<br />
Die Kupplung hat es eingehängt <strong>und</strong> das Vorderrad<br />
ist hoch gekommen. Das war bei mir<br />
eigentlich noch nie der Fall. Ich weiß nicht,<br />
vielleicht habe ich die Kupplung etwas zu<br />
schnell losgelassen. Dann war ich die Gerade<br />
runter irgendwas Achter oder Neunter <strong>und</strong> hab<br />
gedacht: Das ist noch nicht verloren.<br />
Was ist dann in der Lisboa-Kurve passiert?<br />
Ich habe spät gebremst, aber gut gebremst eigentlich.<br />
Auf einmal habe ich von hinten einen<br />
Schlag bekommen <strong>und</strong> dann noch einmal <strong>und</strong><br />
dann bin ich gestürzt. Also einfach von hinten<br />
abgeschossen. Die rechte Arschbacke ist<br />
etwas angeschlagen <strong>und</strong> das Genick a bissl.<br />
Sonst nix. Das ist die Hauptsache.<br />
St<strong>im</strong>men nach dem Rennen:<br />
Rico Penzkofer, Teamchef Penz13.com<br />
BMW Racing Team<br />
Herzlichen Glückwunsch zum achten Platz -<br />
super Ergebnis, oder?<br />
Danke, danke, ja, super! Ich bin sehr zufrieden!<br />
Wie ist denn das Rennen gelaufen bei Dir?<br />
Der Start war ziemlich verhalten fast bis zu<br />
schlecht hin. Ich habe zwar vorher Startübungen<br />
gemacht <strong>und</strong> eigentlich hat das die<br />
ganze Saison über auch geklappt, aber hier<br />
war ich etwas zu verhalten. In die erste Kurve<br />
rein ganz innen gestanden, natürlich versucht<br />
mit reinzufahren, aber natürlich kamen die<br />
dann von außen rein <strong>und</strong> ich musste ein bisschen<br />
das Gas wegnehmen. Ich habe dann bis<br />
zur Lisboa meinen Rückstand wieder wettgemacht<br />
<strong>und</strong> spät gebremst, allerdings auf einer<br />
sicheren Nummer. Leider habe ich dann Marc<br />
Fissette gesehen, wie er schleudernd ankam<br />
<strong>und</strong> trotzdem noch in die Kurve rein wollte <strong>und</strong><br />
zwei abgeräumt hat - unter anderen Horst Saiger<br />
vor mir. Ich war zum Glück nicht dabei <strong>und</strong><br />
konnte weiter fahren. Aber da war nach vorne<br />
gleich erst einmal ein kleines Loch.<br />
Und das war’s dann?<br />
Nein! Das konnte ich recht gut zu fahren. Damit<br />
war ich schon sehr zufrieden. Leider bin<br />
ich dann am Thompson hängen geblieben.<br />
Dessen Motorrad ging auch sehr gut <strong>und</strong> auf<br />
der Bremse ist er auch ein Brutaler <strong>und</strong> dann<br />
kracht der das Ding auch in die Ecken. Ich<br />
bin da eher ein r<strong>und</strong>er<br />
Fahrer <strong>und</strong> daher bin<br />
ich damit nicht ganz so<br />
klar gekommen. Es hat<br />
etwas gedauert, ehe ich<br />
Zwei echt sympathische Typen!<br />
Horst Saiger <strong>und</strong> Roman Stamm (re.)<br />
Wie würdest du das Wochenende aber insgesamt<br />
zusammenfassen? Abgesehen vom<br />
Rennausgang war es doch recht erfolgreich,<br />
oder?<br />
Mir haben eineinhalb Zehntel auf die erste<br />
Startreihe gefehlt. Wenn ich eine ideale R<strong>und</strong>e<br />
erwischt hätte, dann hätte ich das auch geschafft.<br />
Soweit war das Wochenende hier super.<br />
Was ich mir also mit he<strong>im</strong> nehme ist, dass<br />
ich weiß, dass wir da mit den großen Jungs<br />
mitfahren können, bis auf die ersten Zwei, die<br />
haben eine eigene Show abgezogen. Aber ansonsten<br />
sind wir recht gut dabei <strong>und</strong> das ist<br />
das Positive daran. Wieder ein Aufwärtstrend,<br />
obwohl es dann schnell abwärts gegangen ist.<br />
Teamchef Rico Penzkofer (mi.) mit seinen beiden Fahrern<br />
Jeremy Toye (re.) <strong>und</strong> Herve Gantner, die das Rennen<br />
als Sechster <strong>und</strong> Fünfzehnter beendeten.<br />
22 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
Die Motorradmesse<br />
mit:<br />
Jahre<br />
17.–19. Januar 2014<br />
MESSE DRESDEN<br />
Freitag 11 – 18 Uhr<br />
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ORTEC Messe <strong>und</strong> Kongress GmbH · Telefon: 0351 315330 · E-Mail: info@ortec.de<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
23
SUPERBIKE*IDM<br />
präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die IDM 2013<br />
www.wilbers.de<br />
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www.wilbers-bmw-racing.de<br />
Startschuss für den ADAC Junior Cup<br />
powered by KTM<br />
• Einschreibung für die Saison 2014 begann<br />
am 25. November 2013<br />
• Bernd Eckenbach wird neuer Betreuer<br />
des ADAC Junior Cup powered by KTM<br />
Der ADAC Junior Cup startet in der Saison<br />
2014 gemeinsam mit KTM in eine neue Ära.<br />
Ab Montag, 25. November 2013, können sich<br />
Interessenten für die neue Saison online unter<br />
www.adac-motorsport.de/adac-junior-cup<br />
einschreiben. „Wir rechnen mit einem großen<br />
Interesse für die 40 Startplätze <strong>im</strong> ADAC Junior<br />
Cup powered by KTM, da die Nachfrage<br />
schon bei der Präsentation in Juli <strong>im</strong> Rahmen<br />
des deutschen Motorrad-Grand-Prix sehr groß<br />
war“, sagt ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk.<br />
Der Motorradhersteller KTM aus Mattighofen<br />
liefert zukünftig die Maschinen für den<br />
ADAC Junior Cup, der ab 2014 unter dem neuen<br />
Seriennamen ADAC Junior Cup powered by<br />
KTM an den Start geht. Die Nachwuchstalente<br />
starten ab dem nächsten Jahr auf komplett<br />
neu entwickelten Viertakt KTM-Bikes unter<br />
der Bezeichnung KTM RC 390 Cup. Die neuen<br />
Cup-Motorräder wurden Anfang November<br />
auf der italienischen Motorradmesse EICMA<br />
erstmals vorgestellt. Der ADAC Junior Cup bietet<br />
jungen Talenten weiterhin eine besonders<br />
kostengünstige Einstiegsklasse, in der sie die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des Rennfahrens erlenen <strong>und</strong> ihre<br />
Fähigkeiten sukzessive verbessern können. Die<br />
jüngsten Erfolge deutscher Motorradrennfahrer<br />
sind auch Folge der erfolgreichen Nachwuchsarbeit<br />
des ADAC in den diversen Motorrad-Nachwuchsserien<br />
wie dem ADAC Pocket<br />
Bike Cup, dem ADAC Mini Bike Cup oder dem<br />
ADAC Junior Cup. In den vergangenen zehn<br />
Jahren schafften insgesamt elf Fahrer aus den<br />
diversen ADAC Nachwuchsserien den Sprung<br />
in die Motorrad-Weltmeisterschaft. Die Abläufe<br />
des ADAC Junior Cup powered bei KTM<br />
<strong>und</strong> der Rennkalender 2014 bleiben nahezu<br />
unverändert. Wie in den Jahren zuvor starten<br />
die Talente an etwa sechs Rennwochenenden<br />
<strong>im</strong> Rahmen der SUPERBIKE*IDM <strong>und</strong> bei der<br />
Langstreckenweltmeisterschaft in Oschersleben.<br />
Der eni Motorrad Grand Prix auf dem<br />
Sachsenring stellt für die Nachwuchspiloten<br />
einmal mehr den Höhepunkt der Saison dar.<br />
Die Saison beginnt mit dem Einführungslehrgang<br />
<strong>im</strong> italienischen Magione, der vom 12.<br />
bis 16. April 2014 stattfindet.<br />
• Bernd Eckenbach löst Karl Schuhardt ab<br />
Neben dem Wechsel von Zwei- auf Viertakt-<br />
Maschinen kommt es <strong>im</strong> ADAC Junior Cup<br />
in der kommenden Saison zu einer weiteren<br />
Änderung: Nach 17 Jahren Engagement zieht<br />
sich Serienbetreuer Karl Schuhardt zurück.<br />
Seinen Posten übern<strong>im</strong>mt der 42-jährige<br />
Bernd Eckenbach, der vor zehn Jahren seine<br />
aktive Karriere beendete <strong>und</strong> sich seitdem jungen<br />
Talenten widmet.<br />
24 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
Wilbers Racing <strong>und</strong> die BMW HP4<br />
• 2014 vielleicht sogar mit vier Piloten?<br />
Die Mannschaft um Teamchef Benny Wilbers<br />
war 2013 damit bedacht, die HP4 von den<br />
Motorradbauern aus München exklusiv für den<br />
Renneinsatz tauglich zu machen. Dass dies<br />
keine leichte Aufgabe sein würde, war allen Beteiligten<br />
von vornherein klar. Aber das es mit<br />
der ersten Podiumsplatzierung bis zum Saisonfinale<br />
auf dem Lausitzring dauern würde,<br />
hätte wohl auch keiner geglaubt.<br />
Nachdem das Team von vier Fahrern 2012,<br />
auf zwei 2013 abgespeckt wurde <strong>und</strong> man mit<br />
Stefan Nebel einen potentiellen Siegfahrer verpflichtet,<br />
sich damit also auch einen zusätzlichen<br />
Druck auferlegte, zog zwischenzeitlich<br />
sogar so etwas wie Ernüchterung ein. Man<br />
hatte nicht damit gerechnet, dass die Entwicklung<br />
der HP4 derart Zeit in Anspruch nahm,<br />
was dem ehrgeizigen Teamchef zuweilen die<br />
Halsschalgadern etwas anschwellen ließ. Der<br />
Schritt von der 1000RR, die man <strong>im</strong> Vorjahr<br />
bewegte, zur HP4 war doch größer als man<br />
glaubte. Betrachtete man das Projekt jedoch<br />
aus Sicht des Außenstehenden, waren die<br />
Fortschritte von Rennen zu erkenn- <strong>und</strong> auch<br />
spürbar. Sicherlich erwiesen sich Rennausfälle,<br />
verursacht durch Stürze <strong>und</strong> zum Teil ungestüme<br />
Fahrweise nicht als nützlich, zumal<br />
sie meist passierten, als sich die Piloten in<br />
aussichtsreichen Positionen befanden. Deshalb<br />
stand die Zusammenarbeit, zumindest<br />
was Stefan Nebel betraf, zwischenzeitlich arg<br />
auf der Kippe. Doch Benny Wilbers wäre nicht<br />
Benny Wilbers, wenn er nach Meinungverschiedenheiten<br />
nicht glasklare Gedanken fasst<br />
<strong>und</strong> das „schnell gesprochene Wort“, egal von<br />
welcher Seite es kam, nochmals zu überdenken<br />
versucht. Fakt ist: Stefan Nebel <strong>und</strong> Lucy<br />
Glöckner, die ihren Vertrag für 2014 übrigens<br />
schon in der Tasche hat, haben zur Weiterentwicklung<br />
dieses Projektes eine ganze Stange<br />
beigetragen, genauso wie das komplette Team<br />
um Cheftechniker Burkhardt Stemper. Einer<br />
Vertragsverlängerung mit Stefan Nebel sollte<br />
demzufolge auch nichts <strong>im</strong> Wege stehen <strong>und</strong><br />
die Vertragsverhandlungen sind momentan in<br />
vollem Gange. Beide Seiten betonen hierbei ihren<br />
Willen, die Entwicklung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />
in der neuen Saison weiter zum Erfolg zu<br />
führen. Benny Wilbers hat sogar angekündigt,<br />
das Fahrerfeld mit vier HP4 zu bestücken, wovon<br />
natürlich auch die Veranstalter profitieren<br />
würden. Sollte es dazu kommen, müssen wir<br />
uns allerdings mit der Frage nach den weitern<br />
Fahrern noch etwas gedulden. Eines ist sicher,<br />
es werden keine Pappnasen sein, die sich auf<br />
Erfolgen der Vergangenheit ausruhen können<br />
oder nicht schon auf Erfölge der jüngsten Vergangenheit<br />
in der einen oder anderen Serie<br />
verweisen können. Siehe Jörg Teuchert 2012,<br />
der trotz seines Alters noch einen unhe<strong>im</strong>lichen<br />
Siegeswillen hatte.<br />
DMSB unterstützt kostengünstigen<br />
Einstieg in den Motorradsport<br />
Mit der „DMSB Moto3 Trophy” bietet der<br />
DMSB ab der Saison 2014 einen kostengünstigen<br />
Einstieg in die Moto3-Klasse. Gemeinsam<br />
mit Honda <strong>und</strong> den Organisatoren der<br />
SUPERBIKE*IDM hat der Dachverband der<br />
deutschen Motorsportler ein Paket geschnürt,<br />
das eine Saison in der Moto3 zu überaus günstigen<br />
Konditionen ermöglicht. Die Trophy-Teilnehmer<br />
punkten bei den insgesamt 16 Moto3-<br />
Läufen <strong>im</strong> Rahmen der SUPERBIKE*IDM <strong>und</strong><br />
profitieren von extrem günstigen Konditionen,<br />
strenger Kostenl<strong>im</strong>itierung <strong>und</strong> einem attraktiven<br />
Preisgeldtopf von r<strong>und</strong> 15.000,– Euro.<br />
Der Einstieg in die „DMSB Moto3 Trophy” ist<br />
mit einer Inter-/A-Lizenz ab 14 Jahren (Jahrgang<br />
2000) möglich.<br />
Zehn rennfertige Honda NSF250R hat der<br />
DMSB gemeinsam mit Honda in einen Fahrzeugpool<br />
eingebracht. Die Maschinen können<br />
von Teams oder Fahrern für günstige 8.330,–<br />
Euro (inkl. MwSt.) für die komplette Saison gemietet<br />
werden. Eine zu hinterlegende Kaution<br />
von 4.000,- Euro sorgt dafür, dass auch nach<br />
der Saison noch ein Puffer für eventuell anfallende<br />
Reparaturen bei der Rückgabe existiert.<br />
Bei ordnungsgemäßer Rückgabe, wird die<br />
Kaution rückerstattet. Vom günstigen Nenngeld,<br />
das der Promotor der SUPERBIKE*IDM<br />
gewährt, profitieren übrigens alle Teilnehmer<br />
der „DMSB Moto3 Trophy”: Wer sich für die<br />
gesamte Saison einschreibt, erhält einen 50-<br />
prozentigen Nachlass, sodass nur 3.369,–<br />
Euro (inkl. MwSt.) anfallen. Somit müssen für<br />
die Budgetposten Rennmaschine <strong>und</strong> Nenngeld<br />
insgesamt weniger als 12.000,– Euro angesetzt<br />
werden.<br />
Auch während der laufenden Saison haben<br />
die Organisatoren auf eine Kostenbegrenzung<br />
geachtet: Am Motorrad sind nur geringfügige<br />
Änderungen (etwa die Fußrasten) zulässig;<br />
alle Motorenteile werden verplombt. Auch<br />
für Gaststarter mit eigener Honda NSF250R<br />
gelten diese Regularien, sodass die Chancengleichheit<br />
jederzeit gewährleistet bleibt. Drei<br />
Sätze Einheitsreifen stehen an jedem der acht<br />
Rennwochenende zur Verfügung, die ebenfalls<br />
zum Vorzugspreis abgegeben werden.<br />
Transparent <strong>und</strong> überschaubar sind auch die<br />
Wartungskosten. Alle 2.000 km ist eine Motorrevision<br />
zum Festpreis fällig. Vor Ort werden<br />
die Teilnehmer nicht nur durch Offizielle des<br />
DMSB unterstützt, ein Servicepartner wird<br />
eine Ersatzteilversorgung <strong>und</strong> die technische<br />
Betreuung anbieten.
SUPERBIKE*IDM<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
<strong>Interview</strong>: André Birkenkampf<br />
Foto: Felix Wießmann Foto: Felix Wießmann<br />
Max, nach Wiederkehr 2013 ins Racing Team<br />
Germany – Deutscher Meister in der Moto3<br />
– kann man sagen: Ziel erfüllt?<br />
Ziel erfüllt ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck.<br />
Klar wollte ich mich gegenüber meiner<br />
ersten Moto3-Saison steigern <strong>und</strong> die Meisterschaft<br />
unter den Top 3 beenden. Ich<br />
habe wieder viel gelernt, bin ges<strong>und</strong> geblieben<br />
<strong>und</strong> habe natürlich auch davon<br />
partizipiert, dass Bryan Schouten in die<br />
spanische Meisterschaft gewechselt ist.<br />
Natürlich änderte sich ab diesem Zeitpunkt<br />
mein Saisonziel. Trotzdem gehört<br />
zu so einem Titel auch eine gehörige Portion<br />
Glück <strong>und</strong> natürlich ein tolles Team,<br />
ohne die das alles nicht möglich gewesen<br />
wäre.<br />
Wie hat sich der Erfahrungsschatz eines<br />
gestandenen WM-Teams auf Dich persönlich<br />
ausgewirkt? Welche Erfahrungen<br />
konntest Du bisher aus dieser Partnerschaft<br />
mitnehmen?<br />
Das Team hat extrem viele vergleichbare<br />
Daten, auf die es zurückgreifen konnte. Zudem<br />
habe ich mit Dirk als Teamchef <strong>und</strong> Norman<br />
als meinen Chefmechaniker 2 Personen<br />
an meiner Seite, die beide viele Jahre Rennerfahrung<br />
haben. Beide konnten mir viele Tipps<br />
geben, die ich natürlich versucht habe, mir<br />
anzunehmen <strong>und</strong> umzusetzen. Manchmal ist<br />
das besser, manchmal eher schlechter gelungen.<br />
Zudem wurde mir extrem viel Vertrauen<br />
INTERVIEW MAXIMILIAN KAPPLER<br />
RACING TEAM GERMANY<br />
entgegengebracht.<br />
Was waren Deine schönsten <strong>und</strong> persönlichsten<br />
Momente in der abgelaufenen Saison?<br />
Toll war natürlich die Zieldurchfahrt in Hockenhe<strong>im</strong>,<br />
als ich auf meiner Boxentafel P1–2013<br />
gelesen habe. Ich war am Ziel. Die Auslaufr<strong>und</strong>e<br />
habe ich natürlich extrem genossen.<br />
Max mit Teamchef Dirk Heidolf (li.) <strong>und</strong> Cheftechniker<br />
Norman Rank nach seinem Titelgewinn 2013 in Hockenhe<strong>im</strong>.<br />
Eine tolle Erfahrung war außerdem, als ich am<br />
Sachsenring das Bike in der letzten R<strong>und</strong>e in<br />
Führung liegend weggeschmissen habe <strong>und</strong><br />
mich in der Box dennoch aufmunternder Applaus<br />
empfing. Das war Gänsehaut pur, keine<br />
Vorwürfe, keine Schuldzuweisungen, nur aufmunternde<br />
Worte.<br />
Und was die weniger schönen?<br />
Mein letztes Rennen der Saison in Spanien, in<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Jerez. Ich hatte mich das gesamte Wochenende<br />
permanent gesteigert, hatte am Sonntagmorgen<br />
<strong>im</strong> Warm up die neuntschnellste Zeit <strong>und</strong><br />
habe das Rennen voll vergeigt. Ich habe mich<br />
<strong>und</strong> das Team um ein tolles Ergebnis gebracht,<br />
es wären dort Punkte möglich gewesen <strong>und</strong> ich<br />
hätte es den vielen Kritikern gezeigt, die<br />
meinen Titel in der SUPERBIKE*IDM wegen<br />
der geringen Starterzahlen versucht<br />
haben, schlecht zu reden. Wir sind selber<br />
Realisten genug, um den Titel richtig<br />
einzuschätzen. Dennoch muss man das<br />
erreichen.<br />
Wie wurdest Du mit dem Meistertitel in<br />
der Tasche in Deiner Schule in Empfang<br />
genommen?<br />
Ganz normal. Einige aus meiner Klasse<br />
<strong>und</strong> meine Klassenlehrerin Frau Kahl waren<br />
bereits am Sachsenring live dabei.<br />
Ich bin ein ganz normaler Schüler, habe<br />
keinen Sonderstatus <strong>und</strong> will diesen auch<br />
nicht. Nur eines ist wichtig – die Schule<br />
muss passen.<br />
Erkläre unseren Lesern doch kurz, wie man<br />
den Spagat zwischen Schule <strong>und</strong> Rennstrecke<br />
so meistern muss. Zum einen fehlen viele<br />
Unterrichtstage, zum anderen muss man diese<br />
natürlich auch in seiner Freizeit nachholen.<br />
Bei Dir scheint dies sehr gut zu funktionieren!<br />
Das Ganze ist nicht einfach. Aber ich erfahre<br />
extrem viel Unterstützung aus meiner Klasse.<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
25
Foto: Friedrich Weisse<br />
Foto: Friedrich Weisse<br />
So erhalte ich, wenn ich Tage fehle, am ersten<br />
Tag danach gleich alle Unterlagen, was ich<br />
verpasst habe. Nachholen muss ich das Ganze<br />
trotzdem allein – aber ohne meine Schulkameraden<br />
ginge dies alles nicht. So ist meine<br />
Freizeit schon knapp bemessen, zumal ich<br />
unter der Woche noch häufig Sporteinheiten<br />
<strong>im</strong> Fitnessstudio, auf dem Fahrrad oder be<strong>im</strong><br />
Laufen verbringe.<br />
Du musst trotzdem auf vieles verzichten,<br />
was andere Teenager in Deinem Alter<br />
sehr gern tun?<br />
Das ist zu relativieren. Ich habe dennoch<br />
viele Freiheiten, gehe mit meinen Fre<strong>und</strong>en<br />
ab <strong>und</strong> zu ins Kino oder wir treffen<br />
uns bei dem ein oder anderen. Dennoch<br />
habe ich ein Ziel, <strong>und</strong> dem ordne ich extrem<br />
viel unter.<br />
Dafür hast Du aber doch sicher mehr<br />
weibliches Interesse auf Deiner Seite?<br />
So, habe ich noch gar nicht bemerkt, ich<br />
habe aber schon eine Fre<strong>und</strong>in – meine<br />
FTR (lacht).<br />
Spürst Du den Meistertitel speziell an<br />
einem gehobenen Interesse an Dir, vor<br />
allem was die Medienpräsenz betrifft?<br />
Klar wird jetzt vermehrt auf mich geschaut,<br />
vor allem, als wir jetzt in Spanien<br />
unterwegs waren. Ich hatte zwar erwartet,<br />
etwas weiter vorn zu fahren. Ich hatte<br />
aber 2 Monate auf keinem Rennmotorrad gesessen.<br />
Und die Spanier bzw. die Fahrer der<br />
spanischen Meisterschaft haben leider viel<br />
bessere Trainingsbedingungen als wir hier in<br />
Deutschland.<br />
Aber wenn man sich weiter entwickeln will,<br />
hilft kein klagen.<br />
Wer waren außer dem Team die wichtigsten<br />
Leute, die Dir den Weg zum Titel ermöglicht<br />
haben?<br />
Zuerst natürlich meine Familie, die mir den<br />
Rücken stärkt, meine Leistungen aber dennoch<br />
versucht, so objektiv wie möglich zu beurteilen.<br />
Und mir dabei auch ab <strong>und</strong> zu in den<br />
Hintern tritt. Ohne diese Unterstützung wäre<br />
ich nicht bis hierher gekommen.<br />
Natürlich vergesse ich nicht meine Sponsoren,<br />
egal in welcher Höhe sich dort engagiert wird.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Unsere Philosophie, die Zusammenarbeit<br />
langfristig auszulegen, macht sich bezahlt.<br />
Ich hoffe, ich konnte bislang mit meinen<br />
Leistungen etwas zurückgeben.<br />
Gibt es Pläne wie es nächste Saison mit Dir<br />
weitergeht? Möchtest Du also Deinen Titel<br />
verteidigen, oder hältst Du auch nach anderen<br />
Serien Ausschau <strong>und</strong> warum?<br />
Geplant ist, dass ich wieder für das Racing<br />
SUPERBIKE*IDM<br />
Team Germany an den Start gehe. Beide Seiten<br />
wollen langfristig zusammenarbeiten, 2014 ist<br />
mein Start in der CEV, der spanischen Meisterschaft<br />
geplant, die <strong>im</strong> kommenden Jahr auch<br />
außerhalb Spaniens fahren wird (in Le Mans<br />
<strong>im</strong> Rahmen der MotoGP <strong>und</strong> in Port<strong>im</strong>ao/Portugal).<br />
Aktuell waren zum Beispiel in Valencia<br />
62 Fahrer in der Moto3-Klasse eingeschrieben,<br />
Diesen Zweikampf gegen die KTM des Tschechen<br />
Karel Hanika sah man 2013 des öfteren.<br />
44 durften letztlich zum Rennen starten. Die<br />
Fahrer kommen aus der ganzen Welt, das Niveau<br />
ist extrem hoch. Diese Starterfelder erwarten<br />
wir auch 2014, auf den Vergleich freue<br />
ich mich.<br />
In der IDM werde ich max<strong>im</strong>al einen Gaststart<br />
machen, da der Fokus dort mehr auf den neuen<br />
Honda NSF 250-Cup gelegt wird.<br />
Nun hast Du die letzten Läufe zur spanischen<br />
Meisterschaft bestritten. Was sind die markantesten<br />
Unterschiede zur IDM, von der<br />
Fülle des Startfeldes einmal abgesehen.<br />
Nicht nur die Starteranzahl ist extrem hoch.<br />
Auch das Niveau ist es. Wenn man sieht, das<br />
die Polezeit von Jerez aus der CEV für den 2.<br />
Startplatz zum WM-Lauf Anfang der Saison<br />
gereicht hätte, braucht man nicht mehr viel<br />
Ende 2013 folgten wichtige Erfahrungen in<br />
der spanischen Meisterschaft, die Max <strong>im</strong><br />
kommenden Jahr komplett bestreiten wird.<br />
zum Niveau sagen. Außerdem geht es auf<br />
der Strecke schon ganz schön ab. Da wird<br />
mit allen Mitteln gefightet. Der Schutzbügel<br />
für den vorderen Bremshebel hat da definitiv<br />
seine Berechtigung.<br />
Dennoch wird man dort geachtet – aber das<br />
kenne ich <strong>im</strong> Ausland nicht anders.<br />
Was braucht es außer finanzieller Unterstützung,<br />
um auch in naher Zukunft in höheren<br />
Klassen, sprich auch Weltmeisterschaft,<br />
bestehen zu können? Die Meinungen der<br />
Journalisten, Fans <strong>und</strong> Zuschauer gehen da<br />
zumeist weit auseinander.<br />
Neben deiner sportlichen Fitness musst du<br />
auch <strong>im</strong> Kopf absolut fit sein <strong>und</strong> viele Szenarien<br />
<strong>im</strong> Vorfeld schon mal durchspielen. Das<br />
war, so glaube ich, bei meinem letzten Rennen<br />
in Jerez, mein Problem. Ich wollte zu viel.<br />
Außerdem musst du anerkennen, dass neben<br />
dir mindestens 30 andere Fahrer zumindest<br />
Foto: Friedrich Weisse<br />
genauso schnell sind wie du.<br />
Das musst du, wenn du aus der IDM kommst,<br />
erst einmal lernen <strong>und</strong> vor allem akzeptieren.<br />
Was hältst Du beispielsweise von einer konsequenten<br />
Fahrweise, wie sie Marc Marquez sehr<br />
häufig zeigt? Ist diese absolut notwendig, um<br />
bei dieser Konkurrenzdichte ganz nach vorn<br />
zu kommen, oder gibt es auch andere Wege?<br />
Viele junge Nachwuchspiloten nehmen<br />
sich ja dieser auch zusehens an.<br />
Wie schon gesagt, eine ges<strong>und</strong>e Härte,<br />
oder anders gesagt, eine konsequente<br />
Fahrweise ist notwendig. Marc ist da sicher<br />
extrem, aber er ist mental extrem fit<br />
<strong>und</strong> fokussiert. Wenn du wie er in Mugello<br />
bei knapp 300 km/h vom Motorrad abspringen<br />
musst, kurze Zeit aber schon<br />
wieder auf dem Bike sitzt, als wäre nichts<br />
gewesen, so eine mentale Stärke ist schon<br />
Wahnsinn.<br />
Da muss ich noch viel lernen, hoffe nur,<br />
dass man in Deutschland auch diese Zeit<br />
erhält.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> der komplett anderen Rahmenbedingungen<br />
von Spanien gegenüber<br />
Deutschland bin ich der Meinung, dass<br />
jeder Vergleich zumindest in der Moto3<br />
hinkt.<br />
Das soll keine Ausrede oder Rechtfertigung<br />
sein. Aber es ist die Realität.<br />
Was sind die größten Wünsche, wenn ein Max<strong>im</strong>ilian<br />
Kappler in die Zukunft schaut?<br />
Ganz vorn steht für mich, dass wir alle, ob<br />
meine Familie, ich, unsere Partner <strong>und</strong> natürlich<br />
auch meine Mitbewerber, ges<strong>und</strong> bleiben.<br />
Darauf kann man dann alles aufbauen.<br />
Und natürlich wünsche ich mir, dass man mir<br />
in Deutschland die Zeit gibt, die man benötigt,<br />
um entsprechend erfolgreich <strong>im</strong> Motorradrennsport<br />
zu sein. Den Anfang haben wir gemacht,<br />
am Rest arbeiten wir intensiv. Ich werde <strong>im</strong>mer<br />
100 % <strong>und</strong> noch etwas mehr geben. Das bin<br />
ich mir <strong>und</strong> meinen Partnern, bei denen ich<br />
mich hiermit noch einmal für die bisherige Unterstützung<br />
ganz herzlich bedanken möchte,<br />
schuldig.<br />
Denn – nur gemeinsam sind wir stark.<br />
Dann hoffen <strong>und</strong> wüschen wir Dir, dass alles<br />
in Erfüllung gehen möge!!! Danke!!!<br />
Auch ich danke dir <strong>und</strong> wünsche euch, allen<br />
Lesern eurer Zeitschrift <strong>und</strong> natürlich allen<br />
Motorsportfans eine ruhige Weihnachtszeit,<br />
für 2014 alles Gute <strong>und</strong> natürlich weiterhin<br />
beste Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Euer Max.<br />
Foto: Friedrich Weisse<br />
Foto: Friedrich Weisse<br />
26 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
Foto: MV Agusta<br />
Einziger bestätigter Fahrer für die F4 ist bisher<br />
Claudio Corti, der von NGM Mobile aus der<br />
MotoGP in die World Superbike wechselt. In<br />
der Supersport werden Vlad<strong>im</strong>ir Leonov <strong>und</strong><br />
Jules Cluzel für die Italiener am Hebel ziehen.<br />
Kawasaki Racing setzt hingegen auf Konstanz<br />
<strong>und</strong> behält die Fahrerpaarung Tom Sykes <strong>und</strong><br />
Loris Baz. Warum sollten die Grünen auch<br />
anders? Schließlich hat man mit den beiden<br />
eine absolute Erfolgspaarung, die dem Werk<br />
2013 den Weltmeistertitel bescherte. Bei den<br />
Testfahrten in Jerez standen der Weltmeister<br />
in der Zeitentabelle auf eins <strong>und</strong> sein Teamkollege<br />
auf zwei.<br />
Bei Aprilia bewegte erstmals Marco Melandri<br />
die RSV4 <strong>im</strong> Renntr<strong>im</strong>m <strong>und</strong> wurde hinter<br />
dem Kawa-Duo sofort Dritter. Schützenhilfe<br />
bekam Melandri von Alex Hofmann, der die<br />
Kein Stein mehr auf dem anderen<br />
Dieser Ausspruch passt in der Superbike Weltmeisterschaft<br />
gerade recht, zumindest was<br />
Fahrerwechsel <strong>und</strong> Teams für die kommende<br />
Saison betrifft. Dass BMW Motorrad werksseitig<br />
seinen Rückzug aus der WM vollzogen hat<br />
ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Das soll<br />
aber nicht bedeuten, dass man die Bayern in<br />
diesem Zirkus nun garnicht mehr zu Gesicht<br />
bekommt. Dafür wird <strong>im</strong> Moment das K<strong>und</strong>ensportprogramm<br />
für die Saison 2014 neu<br />
strukturiert <strong>und</strong> ausgerichtet. Sicher ist, dass<br />
man in Zukunft weiterhin private Teams <strong>und</strong><br />
Fahrer unterstützt, die eine S 1000RR oder<br />
eine HP4 in nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Meisterschaften einsetzen möchten. Weiterhin<br />
bietet BMW für diese Teams Renntrainings <strong>und</strong><br />
Weiterbildungslehrgänge an, in denen man<br />
zum Beispiel Techniker <strong>und</strong> Ingenieure in Bezug<br />
auf Technik <strong>und</strong> Weiterentwicklungen auf<br />
dem neuesten Stand hält. Neuer technischer<br />
Direktor ist Berthold Hauser <strong>und</strong> damit auch<br />
verantwortlich für das BMW Motorrad-K<strong>und</strong>ensportprogramm.<br />
Nach genau 37 Jahren kehrt MV Agusta 2014<br />
mit dem russischen Rennstall Yakhnich Motorsport<br />
auf die große Rennsportbühne zurück.<br />
Nachdem man in der vergangenen Saison bereits<br />
mit der F3 einige nennenswerte Erfolge<br />
in der Supersport WM feiern konnte, vollzieht<br />
man nun den nächsten Schritt <strong>und</strong> will mit<br />
der F4 ab 2015 die anderen großen Hersteller<br />
dieser Serie ärgern. Das Jahr 2014 soll zunächst<br />
der Weiterentwicklung dienen, um <strong>im</strong><br />
Jahr darauf ein konkurrenzfähiges Paket zur<br />
Verfügung zu haben, was den Kampf um den<br />
WM-Titel zulässt. MV wird 2014 insgesamt<br />
vier Motorräder an den Start bringen. Zwei<br />
in der Supersport <strong>und</strong> zwei in der Superbike.<br />
Mit der Vertragsunterzeichnung zwischen Giovanni Castiglioni <strong>und</strong> Alexander Yakhnich<br />
wurde die Zusammenarbeit zwischen MV Agusta <strong>und</strong> dem russischen Team besiegelt.<br />
Gleich nach dem MotoGP Finale in Valencia ging es für Claudio Corti mit MV zum testen.<br />
Foto: MV Agusta<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
27
Foto: Aprilia Racing Foto: Aprilia Racing<br />
Foto: Kawasaki Foto: Kawasaki<br />
WORLD SUPERBIKE<br />
Testarbeiten auch <strong>im</strong> kommenden Jahr weiter vorantreiben soll.<br />
Melandris Teamkollege bei Aprilia wird Sylvain Guintoli, der nach<br />
einer Operation am Schlüsselbein erst 2014 wieder in den Sattel<br />
steigen kann.<br />
Die gleiche Fahrerpaarung, wie schon in der Saison 2013, wird<br />
man auch 2014 bei Pata Honda sehen. Jonathan Rea <strong>und</strong> Leon<br />
Haslam wollen die ernüchternde letzte Saison so schnell wie möglich<br />
vergessen machen <strong>und</strong> 2014 ein ernstes Wörtchen um die<br />
Titelentscheidung mitreden. Hauptaufgabe bei den Testfahrten<br />
waren Abst<strong>im</strong>mungsarbeiten an der Elektronik in Zusammenhang<br />
mit Fahrwerk <strong>und</strong> Chassis.<br />
Suzuki hat nach dem Abgang seiner Piloten Cluzel <strong>und</strong> Camier<br />
reagiert <strong>und</strong> mit Eugene Laverty einen absoluten Siegfahrer verpflichten<br />
können. Somit steigt natürlich auch der Druck auf die<br />
Japaner <strong>und</strong> das Team von Voltcom Crescent Suzuki, denn Laverty<br />
wird sich nicht mit Positionen zufrieden geben, die für den Anfang<br />
zumindest nur in der Nähe des Podiums liegen. Bei seinen ersten<br />
Testfahrten in Jerez musste sich der Ire zunächst einmal ans neue<br />
Arbeitsgerät gewöhnen <strong>und</strong> auf seinen Wunsch hin verlängerte Suzuki<br />
die Testarbeit in Spanien um zwei weitere Tage. Teamkollege<br />
von Laverty wird der frisch gekürte Supersport-Champion Sam<br />
Lowes.<br />
Bei Ducati haben Chaz Davies <strong>und</strong> Davide Giugliano für zwei Jahre<br />
unterschrieben, allerdings ohne Alstare. Die italienische Edelschmiede<br />
wird ab 2014 wieder als reine Werksmannschaft an<br />
den Start gehen <strong>und</strong> nennt sich ab sofort Ducati Superbike Team.<br />
Beide Piloten testeten ihre neuen Untersätze bereits in Aragon<br />
<strong>und</strong> Jerez. Nach der verkorksten Saison 2013 mit ernüchternden<br />
Ergebnissen von Checa <strong>und</strong> Badovini, will man dahin zurück, wo<br />
man bis Ende 2012 war – nämlich an die Spitze.<br />
Einen Schlussstrich unter das Kapitel World Superbike zog auch<br />
das MR-Racing Team von Max Neukirchner. Die Gründe wären nicht<br />
finanzieller Natur, so heißt es zumindest in der Presseerklärung.<br />
Den Stollberger wird man wohl in Zukunft in der Superbike*IDM<br />
sehen. Die Gespräche mit 3C Ducati für einen Start auf der Panigale<br />
1199 verliefen sehr positiv. Neukirchner könnte damit auch<br />
seinen Job als Ducati-Botschafter behalten. Der Sachse hat <strong>im</strong>mer<br />
betont, dass er nichts dagegen habe, den Rest seiner Karriere mit<br />
Ducati zu arbeiten - mit Aussicht auf den nationalen Titel in der<br />
Superbike.<br />
provisorischer Rennkalender World SBK 2014<br />
Foto: Suzuki<br />
Datum<br />
Ort<br />
Land<br />
Marco Melandri (33) kam auf Anhieb gut mit der Aprilia zurecht. Für Tom<br />
Sykes <strong>und</strong> Loris Baz stand Entwicklungsarbeit an oberster Stelle <strong>und</strong> Eugene<br />
Laverty (58) gewöhnte sich schon mal an die Suzuki.<br />
23. Februar<br />
13. April<br />
27. April<br />
11. Mai<br />
25. Mai<br />
08. Juni<br />
22. Juni<br />
06. Juli<br />
13. Juli<br />
07. September<br />
21. September<br />
05. Oktober<br />
19. Oktober<br />
02. November<br />
Phillip Island<br />
Aragon<br />
Assen<br />
Imola<br />
Donington<br />
Sepang<br />
Misano<br />
Port<strong>im</strong>ao<br />
Laguna Seca<br />
Jerez<br />
Moskau<br />
Magny-Cours<br />
Welkom<br />
noch nicht bestätigt<br />
Australien<br />
Spanien<br />
Niederlande<br />
Italien<br />
Großbritannien<br />
Malaysia<br />
Italien<br />
Portugal<br />
USA<br />
Spanien<br />
Russland<br />
Frankreich<br />
Südafrika<br />
noch nicht bestätigt<br />
28 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
ENDURANCE<br />
rs speedbikes<br />
„Wir können auch 24 St<strong>und</strong>en!“<br />
von Teamkoordinator Karsten Wolf <strong>und</strong> André Birkenkampf<br />
Seit der Gründung des Langstrecken-Teams rs speedbikes begleitet<br />
<strong>Speed</strong>-Motorradmagazin das rege Treiben dieser Truppe. Nach ersten<br />
Kontakten, die auf der Motorradmesse Dresden <strong>im</strong> Januar 2012 geknüpft<br />
wurden, stehen wir heute hier <strong>und</strong> können nur unsere Bew<strong>und</strong>erung<br />
gegenüber dieser Mannschaft r<strong>und</strong> um Teamchef Ronny Schlieder<br />
zum Ausdruck bringen. Man hat ja über die Jahre <strong>im</strong> Motorradrennsport<br />
schon viel erlebt, hat Teams kommen <strong>und</strong> gehen sehen, in welcher<br />
Klasse auch <strong>im</strong>mer. Die Entwicklung, die dieses Team in kürzester Zeit<br />
genommen hat, ist jedoch erstaunlich. Nach ersten Gehversuchen <strong>im</strong><br />
Deutscher Langstrecken Cup (DLC) wurde nach <strong>und</strong> nach aus einem<br />
doch sehr opt<strong>im</strong>istischen Konzept (so glaubten wir zumindest) eine<br />
tragfähige Basis geschaffen, in der nicht nur Freizeit <strong>und</strong> Begeisterung<br />
steckte, sondern auch f<strong>und</strong>amentiertes Wissen <strong>und</strong> vor allem die<br />
richtigen Leute, die das Ganze umzusetzen wussten. Mit dieser Professionalität<br />
<strong>und</strong> einem ausgeklügelten Marketingkonzept machte man<br />
<strong>im</strong>mer mehr namhafte Firmen wie BMW, alpha Technik oder Helmhersteller<br />
HJC auf sich aufmerksam <strong>und</strong> konnte somit Step by Step die<br />
gesteckten Ziele in Angriff nehmen.<br />
Vor der ersten Teilnahme an den 24 St<strong>und</strong>en von Le Mans sammelte<br />
man 2011 <strong>und</strong> 2012 Erfahrungen bei der German <strong>Speed</strong>week in<br />
Oschersleben, gewann die Klasse auf Anhieb <strong>und</strong> verteidigte diesen<br />
Sieg 2012 anschließend erfolgreich. Vielleicht können es einige unserer<br />
Leser nachvollziehen, welche Emotionen in solchen Momenten freigesetzt<br />
werden. „Letztes Jahr standen wir noch in der Garage <strong>und</strong> träumten,<br />
nun stehen wir auf dem Podium ganz oben. André bitte stoße mich<br />
mal, damit ich mir sicher sein kann, dass das hier nicht schon wieder<br />
nur ein Traum ist.“ So ein Teammitglied vor der Siegerehrung <strong>im</strong> Parc<br />
Fermé. Meine Antwort war „Bitte du zuerst!“, denn auch ich konnte es<br />
kaum glauben. Was dann geschah, lesen Sie bitte selbst!!!<br />
Als sich das rs speedbikes racing Team Mitte 2011 r<strong>und</strong> um Teamchef<br />
Ronny Schlieder <strong>und</strong> Teammanger Karsten Wolf gründete, war ganz<br />
klar die Motorrad Langstrecke als sportliches Betätigungsfeld festgelegt<br />
worden. Und wer diese Endurance sportlich ambitioniert betreibt,<br />
für den gibt es nur einen Traum! Die Teilnahme am 24 St<strong>und</strong>en Rennen<br />
von Le Mans. Kein Rennen auf der Welt hat mehr Strahlkraft, kein Wettbewerb<br />
ist für Mensch <strong>und</strong> Maschine anspruchsvoller, wie der zwe<strong>im</strong>al<br />
r<strong>und</strong> um die Uhr an der Sarthe. Dass dieses Ziel nicht mit Träumen zu<br />
erreichen ist, sondern nur mit Leidenschaft <strong>und</strong> mit harter Arbeit war<br />
allen klar.<br />
Bei der 36. Auflage der 24 St<strong>und</strong>en von Le Mans <strong>und</strong> gleichzeitig vierter<br />
<strong>und</strong> letzter Lauf zur FIM Endurance Langstrecken WM war es soweit.<br />
Die Nr. 56 mit den Fahrern Lars Albrecht, Filip Altendorfer, Rico Löwe<br />
<strong>und</strong> Reservefahrer Tobias Kollan wird das Rennen aufnehmen. Als technische<br />
Basis dienten zwei BMW S1000RR, die nach dem gültigen EWC<br />
Standard aufgebaut worden waren. An dieser Stelle ein ganz herzliches<br />
Leistungsänderungen | Tuning | Racing | Auspufftechnik | Bremsentechnik<br />
Fahrwerkstechnik | Fußrastenanlagen | Lenker & Anbauteile<br />
Reifen & Felgen | Werkstattzubehör | Kühlung | Zubehör<br />
Das Motorrad wird für den Renneinsatz vorbereitet.<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
33
34 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
ENDURANCE<br />
Teamgeist <strong>und</strong> Spirit sind die wesentlichen Merkmale bei rs speedbikes.<br />
Dankeschön an BMW Motorrad <strong>und</strong> den BMW<br />
HP Race Support für die Unterstützung r<strong>und</strong><br />
um die Bereitstellung <strong>und</strong> Entwicklung dieser<br />
tollen Sportgeräte.<br />
Das Einsatzmotorrad, die BMW S1000RR<br />
RSE02 (RSE steht für „Ronny Schlieder Endurance“)<br />
wurde speziell für den Langstreckenklassiker<br />
vorbereitet. Vor allem das Fahrwerk<br />
mit den Radschnellwechselanlagen, der große<br />
Langstreckentank, die Beleuchtungsanlage<br />
(seit diesem Jahr sind leuchtende Startnummern<br />
Pflicht) <strong>und</strong> das Bremssystem von Beringer,<br />
in Verbindung mit den eigens dafür<br />
entwickelten Gabelfüßen, sind unverzichtbare<br />
technische Merkmale eines modernen Langstreckenmotorrades.<br />
Nach der montäglichen Anreise <strong>und</strong> dem<br />
Aufbau der Box <strong>und</strong> des Cateringbereiches,<br />
nahmen wir am Dienstag an einem nicht zur<br />
WM gehörenden freien Training teil, um die<br />
Streckenführung besser kennenzulernen <strong>und</strong><br />
Arbeiten am Setup durchzuführen. Leider<br />
verhinderte wechselhaftes Wetter etwas stichhaltigere<br />
Erkenntnisse.<br />
Der Mittwoch stand<br />
dann ganz <strong>im</strong> Zeichen<br />
der Papierabnahme, des<br />
Fahrerbriefings <strong>und</strong> der<br />
technischen Abnahme.<br />
Die sauber vorbereiteten<br />
Bikes gingen ohne Beanstandungen<br />
durch die<br />
technische Abnahme<br />
<strong>und</strong> fanden bei Presse<br />
<strong>und</strong> Kommissaren gleichermaßen<br />
Respekt <strong>und</strong><br />
Anerkennung.<br />
Donnerstag dann ein Großkampftag.<br />
Teammangerbriefing, freies Training am Mittag,<br />
Qualifying 1 mit allen 4 Fahrern, Motorwechsel<br />
<strong>und</strong> das verregnete Nachtraining am<br />
Abend bedeuteten für Fahrer <strong>und</strong> Mechaniker<br />
viel Arbeit. Als dann am Freitag das zweite Zeittraining<br />
Geschichte war wussten wir, dass der<br />
43igste Startplatz zur Qualifikation reicht.<br />
Teammanger Karsten Wolf sagte dazu: „Das<br />
gnadenlose Prestigezeiten ballern mit Qualifyingreifen<br />
ist nicht unser Konzept. Zum einen<br />
ist das für ein kleines Privatteam finanziell<br />
schwierig, zum anderen haben wir auch diese<br />
Trainingszeit genutzt <strong>und</strong> sind mit den Rennreifen,<br />
dem vollen Tank <strong>und</strong> dem Rennsetup<br />
gefahren.“<br />
Emotionaler Höhepunkt war der Pitwalk am<br />
Freitagabend, wo ein Großteil der 70.000 Fans<br />
die Boxengasse flutete <strong>und</strong> den Fahren <strong>und</strong><br />
den Team den Respekt <strong>und</strong> die Begeisterung<br />
entgegenbrachte, die wir in Deutschland so<br />
oft vermissen. Alle Teams präsentierten Ihre<br />
Bikes <strong>und</strong> Fahrer <strong>und</strong> so wechselten r<strong>und</strong> 200<br />
Teamplakate in kürzester Zeit den Besitzer.<br />
Karsten Wolf (li.) <strong>und</strong> Ronny Schlieder (re. vorn) waren 2011 die Gründer des Teams.<br />
Das Warmup lief ebenso problemlos wie die<br />
Trainingstage <strong>und</strong> so stieg die Spannung, je<br />
näher der Rennstart rückte. Als uns dann die<br />
Zuschauer in der Startaufstellung die Marseillaise<br />
entgegen schrien, konnte der eine oder<br />
andere seine Tränen nicht unterdrücken.<br />
Den Startturn fuhr dann der ehemalige IDM Pilot<br />
<strong>und</strong> Neuzugang Filip Altendorfer. Dieses tat<br />
er mit Übersicht <strong>und</strong> dem nötigen <strong>Speed</strong>. Und<br />
während alle Favoriten schon durch Fehler am<br />
Boden waren, holte Filip in der ersten Rennst<strong>und</strong>e<br />
20 Plätze auf <strong>und</strong> übergab die RSE02<br />
an den Glashütter Rico Löwe. Nach dem ersten<br />
routinierten Turn von Lars Albrecht, brauchten<br />
wir keine Fernbedienung mehr zum Umschalten<br />
des TV, denn wir waren mit Platz 20 auf<br />
der ersten Seite der Zeitenliste.<br />
Um kurz nach 20 Uhr schlug dann auch bei<br />
uns der Blitz ein <strong>und</strong> der „Le Mans Renngott“<br />
hielt für uns eine schwere Prüfung bereit. Eingang<br />
Fahrerlager hatte Lars einen Highsider.<br />
Glücklicherweise fast unverletzt konnte er die<br />
stark beschädigte BMW am Boxengasseneingang<br />
Ronny Schlieder <strong>und</strong> Falko Gierth übergeben.<br />
Was dann in den nächsten 19 Minuten<br />
in der Box folgte, war eine Meisterleistung der<br />
Mechaniker. Danke an dieser Stelle an Holger,<br />
Martin, Maik, Nino, Berhardt, Tobias, Karsten<br />
<strong>und</strong> Peter. Das Motorrad war hart auf dem<br />
Asphalt aufgeschlagen <strong>und</strong> dementsprechend<br />
waren die Beschädigungen. Tank, Kombiinstrument,<br />
Heck usw. sind hier zu nennen. Es<br />
war genau 20:32 Uhr als Filip Altendorfer<br />
das Bike übernahm <strong>und</strong> auf Platz 44(!) wieder<br />
ins Rennen ging. Nur zwei R<strong>und</strong>en später<br />
sollte ein fürchterlicher Crash eine halbstündige<br />
Safety Car Phase nach sich ziehen. Auf<br />
dem Öl eines Wettbewerbers waren 4 Bikes zu<br />
Sturz gekommen <strong>und</strong> teilweise kollidiert. Am<br />
schl<strong>im</strong>msten erwischte es von der beliebten<br />
TT Legends Truppe S<strong>im</strong>on Andrews, der mit<br />
schwersten Wirbel-, Bein- <strong>und</strong> Lungenverletzungen<br />
ins Krankenhaus gebracht wurde, aber<br />
stabil ist. Von dieser Stelle aus gute Besserung<br />
an S<strong>im</strong>on.<br />
Die langsame Gangart war für Filip natürlich<br />
die Möglichkeit, die Systeme der S1000RR<br />
nach der Notreparatur relativ risikolos zu testen.<br />
Bei den nächsten beiden Routinestopps<br />
wurden dann noch Restarbeiten durchgeführt.<br />
So konnte sie beginnen, die Aufholjagd durch<br />
die Nacht von Le Mans. Ohne Traktionskontrolle<br />
gehörten wir teilweise zu den 5 schnellsten<br />
Bikes <strong>im</strong> Feld <strong>und</strong> der Top <strong>Speed</strong> Rekord gehört<br />
ebenfalls uns.<br />
Als die Sonne aufging <strong>und</strong> Müdigkeit <strong>und</strong> der<br />
beißende Qualm von den Fanorgien der umliegenden<br />
Campingplätze die Augen brennen<br />
lies, hatten wir über 20 Plätze aufgeholt <strong>und</strong><br />
lagen an P23. Nun begann der Spagat zwischen<br />
eigenem Anspruch (Top 20 Ergebnis)<br />
<strong>und</strong> dem sicheren <strong>und</strong> wirtschaftlich wichtigen<br />
He<strong>im</strong>fahren des Min<strong>im</strong>alzieles (Open – Sieg).<br />
Als Racer entschieden wir uns für eine kontrollierte<br />
Attacke. Routiniert <strong>und</strong> physisch<br />
stark spulten Lars <strong>und</strong> Rico Ihre R<strong>und</strong>en ab<br />
<strong>und</strong> zogen so manchem Wettbewerber damit<br />
den Nerv <strong>und</strong> als dann Filip mit 41iger Zeiten<br />
noch seine Florettstiche setzte, war am Ende<br />
der überragende<br />
18. Gesamtrang <strong>und</strong> der Sieg in der Open<br />
Klasse WAR Lohn aller Arbeit <strong>und</strong> Mühen!<br />
Be<strong>im</strong> Zieleinlauf war die Freude über das Erreichte<br />
auch so unbeschreiblich, dass viele<br />
Teammitglieder Ihren Emotionen freien Lauf<br />
ließen. Da wir ja einen Teamsport betreiben<br />
<strong>und</strong> dabei völlig uneitel sind, hatte diesmal<br />
T<strong>im</strong>ekeeper Axel Mrasek die Ehre die Herren<br />
aufs Podium zu begleiten. Das war auch der<br />
Moment, wo Veranstalter ACO <strong>und</strong> die FIM<br />
zum einzige mal Fahne <strong>und</strong> CD für die Hymne<br />
wechseln mussten. Wir waren an diesem Tag<br />
das einzige Nichtfranzösische Team auf dem<br />
Podium. Unter dem Jubel der Fans genossen<br />
Fahrer <strong>und</strong> Team diesen Moment <strong>und</strong> die anschließende<br />
Sektdusche ausgiebig.<br />
Bleibt nur noch Danke zu sagen allen, die diesen<br />
Teamgedanken an Ihrer Stelle, mit Ihrer<br />
Kreativität, Ihrem Wissen <strong>und</strong> Ihrem Engagement<br />
mittragen. Danke für die R<strong>und</strong>umbetreuung<br />
an das Cateringteam Tina, Nancy, Tom<br />
<strong>und</strong> Thomas. Es war megalecker <strong>und</strong> <strong>im</strong>mer<br />
liebenswert gereicht. Diese<br />
haben sicher noch<br />
weniger geschlafen, wie<br />
die anderen. Danke auch<br />
an die Physiotherapeutin<br />
Gina, die mit Ihren<br />
fachlichen Kenntnissen<br />
zusammen mit Lydia<br />
schiere W<strong>und</strong>er vollbracht<br />
hat <strong>und</strong> sogar noch BMW<br />
Kollegen von Penz13 <strong>und</strong><br />
Schubert Motorsport mit<br />
versorgt hat.<br />
Wir bedanken uns ganz<br />
herzlich bei allen Partnern <strong>und</strong> Sponsoren, die<br />
mit Ihrer Unterstützung die wirtschaftliche Basis<br />
für den sportlichen Erfolg bilden. Die meisten<br />
sind gute <strong>und</strong> langjährige Fre<strong>und</strong>e, die<br />
uns fernab kommerzieller Interessen zur Seite<br />
stehen. Danke an unsere Familien, für die in<br />
manchen Phasen zu wenig Zeit bleibt <strong>und</strong> uns<br />
doch mit Ihrer Liebe den Rücken stärken.<br />
Danke aber auch an alle Fans, die unsere Aktivitäten<br />
in den verschiedenen Netzwerken<br />
<strong>und</strong> Medien begleiten <strong>und</strong> kommentieren. Für<br />
Euch machen wir das, <strong>und</strong> ohne Euch sähe es<br />
um unseren Sport schlecht aus.<br />
Fazit: Seine Grenzen kennen, aber seine Möglichkeiten<br />
ausschöpfen. Ich denke das haben<br />
wir als reines Privatteam an diesem Tag getan.<br />
Mit großem Spaß an der Aufgabe, aber völliger<br />
Bodenhaftung genießen wir den Moment, wissen<br />
aber auch genau, was wir tun müssen, um<br />
den eigenen Ansprüchen noch näher zu kommen.<br />
Ich glaube das Ganze nennt man dann<br />
Erfahrungen machen.<br />
Und Le Mans war für rs speedbikes racing die<br />
Größte bisher!
MOTOGP VALENCIA - FINALE 2013<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2013<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Ausnahmezustand Valencia<br />
„Es kann nur einen geben“<br />
Spannender hätte ein Saisonfinale nicht sein<br />
können. Die Ausgangslage war, wie selten in<br />
den letzten Jahren zuvor, geprägt von höchster<br />
Brisanz, was natürlich auch die Kasse des<br />
Veranstalters ordentlich klingeln ließ. Schon<br />
einige Wochen zuvor meldete dieser, dass es<br />
für kurzentschlossene Rennbesucher nahezu<br />
zwecklos ist, die Reise nach Cheste anzutreten,<br />
es sei denn, man ergatterte noch Karten,<br />
die – ich will es mal so ausdrücken – nicht auf<br />
dem offiziellen Weg den Besitzer wechseln.<br />
Was ebenfalls zu vollem Haus führte war die<br />
Tatsache, dass es in diesem Jahr drei spanische<br />
Weltmeister geben würde, doch bis auf<br />
Pol Espargaro in der Moto2, wusste keiner, wer<br />
diese sein würden. Jorge Lorenzo oder Marc<br />
Marquez in der MotoGP? Salom, Vinales oder<br />
Rins in der Moto3?<br />
Neunte Pole mit R<strong>und</strong>enrekord<br />
Bereits in den freien Trainingssitzungen deutete<br />
der WM-Führende an, dass es für seinen<br />
Verfolger Jorge Lorenzo <strong>im</strong>mens schwer werden<br />
würde, ihm den Titel in letzter Sek<strong>und</strong>e<br />
noch abspenstig zu machen. Zünglein an der<br />
Waage hätten auch noch die Teamkollegen der<br />
beiden spielen können, die <strong>im</strong> letzten freien<br />
Training, wie schon in den Sitzungen davor,<br />
sehr eng beieinander lagen. Lorenzo führte zu<br />
diesem Zeitpunkt die Liste der Schnellsten mit<br />
einer R<strong>und</strong>enzeit von 1.31,313 an. Marquez<br />
folgte mit 0,020 Sek<strong>und</strong>en Abstand <strong>und</strong> Valentino<br />
Rossi verlor wiederum auch nur 0,006 auf<br />
den WM-Leader, Pedrosa folgte mir knapp zwei<br />
Zehntel Rückstand letztendlich auf vier. Des<br />
weiteren schafften Crutchlow, Bradl, Bautista,<br />
Smith <strong>und</strong> die Ducati-Werkspiloten Dovizioso<br />
<strong>und</strong> Hayden den direkten Einzug in Qualifying<br />
zwei. Dazu gesellten sich <strong>im</strong> Anschluss noch<br />
Andrea Iannone <strong>und</strong> Danilo Petrucci, die sich<br />
<strong>im</strong> Battle vom Rest des Feldes um die zwei<br />
verbliebenen Plätze des finalen Qualifyings der<br />
Saison 2013 durchsetzen konnten.<br />
Als die Ampel in der Boxengasse auf grün<br />
schaltete, war es sofort Jorge Lorenzo, der den<br />
R<strong>und</strong>enrekord von Dani Pedrosa aus dem Vorjahr<br />
(1.30, 844 Minuten) pulverisierte. Gleich<br />
in der ersten fliegenden<br />
R<strong>und</strong>e waren seine Sektoren-Zeiten<br />
auf den<br />
Monitoren rot hinterlegt,<br />
was sich nach dem<br />
Durchfahren der Lichtschranke<br />
auf Start-<br />
Ziel in einer Zeit von<br />
1.30,645 niederschlug.<br />
Danach war erst einmal<br />
Zwangspause angesagt.<br />
An der Einsatzmaschine,<br />
die mit dem besseren<br />
Motor bestückt<br />
war <strong>und</strong> an der er in<br />
den vorangegangenen<br />
Sitzungen die wichtigen<br />
Abst<strong>im</strong>mungsarbeiten<br />
vorgenommen<br />
hatte, tauchte ein technisches<br />
Problem auf, das die Mechaniker-Crew<br />
nicht sofort lösen konnte. Somit musste er mit<br />
der Ersatzmaschine vorlieb nehmen, die ihm<br />
zwar nochmals eine Verbesserung der R<strong>und</strong>enzeiten<br />
bescherte, doch wieder war es Marc<br />
Marquez, der ihm in buchstäblich letzter Sek<strong>und</strong>e<br />
den Erfolg zunichtemachte. „Wir haben<br />
heute unser Bestes gegeben, um die Pole zu<br />
erobern, doch leider hatten wir ein Problem<br />
mit der Einsatzmaschine <strong>und</strong> das gerade da,<br />
als wir den zweiten Angriff starten wollten.<br />
Danach waren wir gezwungen, aufs zweite<br />
Motorrad zu wechseln, was mir aber nicht das<br />
gleiche Gefühl vermittelte, wie Motorrad Nummer<br />
eins. Der Motor war älter <strong>und</strong> die Charakteristik<br />
des Bikes war auch eine ganz andere.<br />
Nach FP4 war unser Ziel in die erste Startreihe<br />
zu fahren, denn diese ist äußerst wichtig, gerade<br />
was die erste Kurve nach dem Start betrifft.<br />
Natürlich wollten wir auch die Pole, denn ich<br />
fühlte mich nach FP4 wirklich wohl auf dem<br />
Motorrad.“ Am Ende distanzierte Marquez<br />
Lorenzo noch um 0,340 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> steht<br />
nun auch in der Bestenliste von Valencia ganz<br />
oben. „Unser Ziel war die erste Startreihe <strong>und</strong><br />
jetzt stehe ich auf Pole, was mich persönlich<br />
sehr glücklich macht. Ich hatte <strong>im</strong> letzten Umlauf<br />
leichte Konzentrationsprobleme, die mich<br />
fast noch einen Sturz gekostet hätten. Daran<br />
muss ich morgen erinnern, denn ich kämpfe<br />
hier nicht gegen irgendjemanden, sondern<br />
gegen den amtierenden Weltmeister. Jorge<br />
hat eine Menge Erfahrung, die er morgen sicherlich<br />
zu nutzen weiß. Wir müssen uns aber<br />
auf uns konzentrieren, unsere Arbeit machen<br />
<strong>und</strong> das Beste aus unserem Paket herausholen.“<br />
Womit Marquez in Bezug auf Rennen<br />
<strong>und</strong> Erfahrung von Lorenzo auch vollkommen<br />
Recht behalten sollte. Pedrosa komplettierte<br />
als dritter die erste Startreihe. Dahinter Ros-<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
35
si, Crutchlow, Smith, Bautista <strong>und</strong> Bradl, der<br />
sich vom letzten Qualifying mehr erhofft hatte.<br />
„Das Motorrad vermittelte mir nicht die nötige<br />
Sicherheit, die ich gebraucht hätte, um bessere<br />
R<strong>und</strong>enzeiten zu fahren. Das Problem ist<br />
das Vorderrad. Wir konnten zwar <strong>im</strong> Laufe des<br />
Wochenendes Verbesserungen in diesem Bereich<br />
erzielen, doch am Ende fehlte mir das<br />
Vertrauen, um noch mehr pushen zu können.<br />
Wir müssen jetzt alle Daten analysieren <strong>und</strong><br />
unsere Stärken, die wir ja in den freien Trainings<br />
hatten, in die richtige Bahnen zu lenken,<br />
um morgen ein besseres Resultat zu erzielen.“<br />
Andrea Dovizioso <strong>und</strong> Nicky Hayden, der zum<br />
letzten Mal auf der Ducati ein Rennen absolviert,<br />
komplettierten die Top Ten. Bester CRT-<br />
Pilot Danilo Petrucci von Came IodaRacing<br />
Project.<br />
Lorenzo gewinnt - Marquez ist Weltmeister<br />
Wie Marc Marquez schon einen Tag zuvor vollkommen<br />
richtig erwähnte, spielte Jorge Lorenzo<br />
<strong>im</strong> Rennen seine ganze Erfahrung aus. Sein<br />
Plan war zwar einfach, aber dennoch genial.<br />
„Meine Strategie, die ich<br />
mir schon vor Ankunft hier<br />
in Valencia zurechtlegte<br />
war, das Rennen anzuführen<br />
<strong>und</strong> die Verfolger etwas<br />
einzubremsen, in der Hoffnung,<br />
dass sich vielleicht<br />
der eine oder andere Fahrer<br />
zwischen uns schiebt, oder<br />
Marc dadurch sogar in einen<br />
Fehler gezwungen wird.<br />
Der Presse habe ich <strong>im</strong><br />
Vorfeld natürlich das komplette<br />
Gegenteil erzählt.“<br />
gab Lorenzo <strong>im</strong> Anschluss<br />
lachend <strong>und</strong> als absolut<br />
fairer Verlierer zu Protokoll.<br />
„Um ehrlich zu sein, war<br />
ich bis zum Warmup unentschlossen,<br />
was diese Taktik<br />
betrifft, aber am Ende<br />
hatte ich ja keine Wahl.<br />
Leider waren die Verfolger,<br />
so musste ich erkennen,<br />
<strong>im</strong> Verlauf des Rennens<br />
zu langsam, um mir hier<br />
eine kleine Hilfestellung zu<br />
gewährleisten. Und auch der Kampf mit Dani<br />
in den ersten R<strong>und</strong>en hätte meinen Plan ins<br />
Gegenteil umkehren können. Es kam zu einigen<br />
Berührungen, doch was sollte ich machen?<br />
Ich musste versuchen die Taktik bis zum<br />
Ende durchzuziehen. Als er mich das erste Mal<br />
überholte <strong>und</strong> ich kontern wollte, bremste er<br />
früher, als ich es erwartet hatte <strong>und</strong> bei der<br />
MOTOGP VALENCIA - FINALE 2013<br />
zweiten Berührung war er plötzlich neben<br />
mir <strong>und</strong> wir fanden uns an der gleichen Stelle<br />
wieder. Als ich mich dann nach dem ersten<br />
Renndrittel umdrehte <strong>und</strong> feststellen musste,<br />
dass der Rest des Feldes, abgesehen von<br />
Dani <strong>und</strong> Marc, zu weit weg war, entschloss<br />
ich mich, das Tempo zu erhöhen, um vorn davonzufahren.<br />
Ich bin dankbar für den Sieg, den<br />
wir heute einfahren<br />
konnten. Wir haben<br />
das ganze Jahr über<br />
unser Bestes gegeben,<br />
doch heute ist<br />
Marc der verdiente<br />
Sieger. Man muss<br />
verdammt schnell<br />
sein, um vor ihm zu<br />
bleiben. Er hat Talent<br />
<strong>und</strong> Ehrgeiz <strong>und</strong> verdient<br />
somit auch den<br />
Erfolg.“<br />
Marc Marquez ließ<br />
sich hingegen <strong>im</strong><br />
Rennen von niemandem<br />
herauslocken.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Er tat, was er notwendigerweise<br />
tun<br />
musste, um jüngster<br />
Weltmeister in der<br />
Geschichte der Königsklasse<br />
zu werden.<br />
Er wollte sich<br />
auch auf keinen<br />
Zweikampf mit seinem<br />
Teamkollegen<br />
einlassen <strong>und</strong> so<br />
ging er zu Mitte des<br />
Rennens kurz in die<br />
Eisen, um ihn passieren zu lassen. Nach hinten<br />
war Marquez zu diesem Zeitpunkt bereits<br />
abgesichert. Mit Platz drei krönte er seine Rookie-Saison<br />
<strong>und</strong> stand zu diesem Zeitpunkt als<br />
26. <strong>und</strong> jüngster Weltmeister<br />
in der obersten<br />
Klasse des Motorradrennsports<br />
fest. „Meine<br />
Gefühle sind überwältigend, ich weiß garnicht,<br />
was ich jetzt sagen soll. Vor all den Fans zu<br />
kämpfen, vor allem denen von Jorge <strong>und</strong> Dani,<br />
die zu den zwei besten Fahrern der MotoGP<br />
gehören, ist nicht in Worte zu fassen. Diesen<br />
Ausgang habe ich in meiner ersten Saison<br />
nicht erwartet aber es fühlt sich wirklich überwältigend<br />
an.“<br />
Dani Pedrosa, der den<br />
zweiten Platz als Geschenk<br />
auf dem Serviertablett von<br />
Marquez überreicht bekam,<br />
äußerte sich nach dem<br />
Rennen so: „Mein Start<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Marc Marquez ist jüngster Weltmeister<br />
in der Geschichte der MotoGP. Valentino<br />
Rossi <strong>und</strong> Jeremy Burgess gehen ab<br />
2014 getrennte Wege.<br />
war gut <strong>und</strong> ich erkannte,<br />
dass Jorge versuchte, das<br />
Tempo an der Spitze etwas<br />
einzubremsen. Also<br />
wollte ich vorbeigehen,<br />
um das Rennen als Leader<br />
weiterzuführen. Doch<br />
jedes Mal als ich ihn überholte,<br />
konnte er kontern.<br />
Wir führten wirklich einen<br />
harten Kampf <strong>und</strong> Jorge<br />
- meiner Auffassung nach<br />
- manchmal etwas zu hart.<br />
Einmal wäre ich deshalb in<br />
Kurve zwei fast abgeflogen.<br />
Aber ich kann Jorge in seiner<br />
Situation auch etwas<br />
verstehen.“<br />
Drei Sek<strong>und</strong>en hinter Pedrosa<br />
überquerte Valentino<br />
Rossi die Ziellinie. Der<br />
Italiener, der zuvor schon<br />
den Abschied von seinem<br />
langjährigen Chefmechaniker<br />
Jeremy Burgess bekanntgab,<br />
relativierte anschließend seinen<br />
vierten Platz etwas <strong>und</strong> sprach lieber schon<br />
über die kommende Saison. „Das Rennen war<br />
nicht so schlecht, denn heute Morgen hatte ich<br />
mit dem Motorrad noch eine Menge Probleme.<br />
Am Anfang des Rennens war ich in der Lage,<br />
am Führungstrio dranzubleiben. Doch über<br />
die Distanz gesehen, fehlte mir wieder die Geschwindigkeit.<br />
Ein Problem, das sich wie ein<br />
roter Faden schon durch die gesamte Saison<br />
zog. Das Jahr war zwar insgesamt nicht so<br />
schlecht für mich, doch nächste Saison müssen<br />
wir es schaffen, die Leistung des Motorrades<br />
zu erhöhen, um schneller zu werden.<br />
Das Ziel für 2014 muss sein, in jedem Rennen<br />
ums Podium kämpfen zu können.“<br />
Stefan Bradl musste sich auch in Valencia sei-<br />
Cal Crutchlow hätte sich zum Abschied von<br />
Tech3 einen anderen Rennausgang gewünscht.<br />
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36 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
MOTOGP VALENCIA - FINALE 2013<br />
son <strong>im</strong>mer stärkere Einsätze auf der Yamaha<br />
<strong>im</strong> Team von Herve Poncharal zeigte.<br />
Mit einem Sturz verabschiedete sich Cal Crutchlow<br />
vom Team Tech3 <strong>und</strong> damit gleichzeitig<br />
auch von Yamaha. Seine neue Aufgabe als<br />
Nachfolger von Nicky Hayden wartete bereits<br />
auf ihn. Trotzdem hatte er sich seinen Abschied<br />
anders vorgestellt. „Das war nicht wirklich<br />
mein Plan, das letzte Rennen auf meiner<br />
Yamaha <strong>im</strong> Monster Energy Tech3-Team so<br />
zu beenden. Ich bin mehr für das Team enttäucht<br />
als über mich selbst. Wir hatten hier<br />
gemeinsame tolle drei Jahre <strong>und</strong> zusammen<br />
jede Menge an guten Erinnerungen. Deshalb<br />
tut es mir leid, dass es so gekommen ist. Wir<br />
hatten heute Morgen einen Motorschaden <strong>und</strong><br />
mit der Ersatzmaschine konnte ich ab da nur<br />
zwei schnelle R<strong>und</strong>en fahren. Wir sind also<br />
etwas blind ins Rennen gegangen, zumindest<br />
was das Setup betraf. Als ich <strong>im</strong> Rennen an<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
nem direkten Konkurrenten Alvaro Bautista<br />
geschlagen geben, der Fünfter wurde. „Das<br />
erste Mal in meiner Karriere, dass ich das Rennen<br />
in Valencia zu Ende fahren konnte, aber<br />
es war , wie wir es erwarteten, ziemlich hart.<br />
Die Probleme mit der Front, die wir schon das<br />
ganze Wochenende über hatten, setzten sich<br />
auch <strong>im</strong> Rennen fort. Darauf werden wir uns<br />
bei den anstehenden Testfahrten konzentrieren<br />
müssen.“ Auch in der WM-Gesamtabrechnung<br />
landete Bradl mit<br />
fünfzehn Punkten Rückstand auf<br />
Bautista nur auf einem relativ ernüchternden<br />
siebten Gesamtrang. Als<br />
Highlight der Saison nannte er den<br />
Podiumsplatz in Laguna Seca, wo<br />
nur die Hälfte der Spitzenpiloten verletzungsgeschwächt<br />
auf Punktejagd<br />
gehen konnte <strong>und</strong> als schl<strong>im</strong>msten<br />
Moment natürlich die Verletzung in<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Felix Baumgartner war Gast bei Stefan Bradl <strong>und</strong> LCR Honda.<br />
Mit einem der vorderen Plätze hatte der Zahlinger <strong>im</strong> Rennen<br />
nichts zu tun. Das letzte Podium der Saison belegten stattdessen<br />
Jorge Lorenzo vor Dani Pedrosa <strong>und</strong> Marc Marquez.<br />
Nach einigen Überholmanövern zwischen Pedrosa <strong>und</strong> Lorenzo<br />
setzte sich der Mann auf der Yamaha an die Spitze <strong>und</strong> fuhr<br />
dem Feld davon. Für Nicky Hayden <strong>und</strong> seinen Chefmechaniker<br />
Juan Martinez war es der letzte Auftritt <strong>im</strong> Ducati Team.<br />
Malaysia, die ihm zugegebener Massen wertvolle<br />
Punkte in der Weltmeisterschaft kostete.<br />
Das ausgegebene Ziel, sich in seiner zweiten<br />
MotoGP-Saison Platz fünf in der Endabrechnung<br />
zu sichern, wurde auch damit um ganze<br />
32 Punkte verfehlt. Im Endklassement hinter<br />
ihm nur noch die chancenlosen Ducatisti Andrea<br />
Dovizioso <strong>und</strong> Nicky Hayden, gefolgt von<br />
Rookie Bradley Smith, der zum Ende der Sai-<br />
Bradley vorbei war, versuchte ich<br />
die Lücke zu den vor mir fahrenden<br />
Piloten zu schließen, denn<br />
das Gefühl auf dem Bike wurde<br />
von R<strong>und</strong>e zu R<strong>und</strong>e besser. Leider<br />
kam ich dann be<strong>im</strong> Anbremsen<br />
auf die Randbegrenzung <strong>und</strong><br />
dadurch verlor ich das Vorderrad.<br />
Ein Sturz war unvermeidlich. Dennoch<br />
haben wir gemeinsam unser<br />
Saisonziel erreicht <strong>und</strong> den angestrebten<br />
fünften Gesamtrang erobert,<br />
was mich wiederum freut.<br />
Ich möchte die Situation aber jetzt<br />
auch dazu nutzen, um mich bei<br />
allen <strong>im</strong> Team für die tollen drei<br />
Jahre zu bedanken. Ich habe in<br />
dieser Zeit sehr viel dazugelernt.<br />
Doch nun ist es an der Zeit, ein<br />
neues Abenteuer zu beginnen.“<br />
Wie seine Aussichten auf Erfolg<br />
<strong>im</strong> Werksteam von Ducati stehen,<br />
lesen Sie in den Testberichten.<br />
Nico Terol holt letztes Podium in der Moto2<br />
Nachdem mit Pol Espargaro der Weltmeister<br />
schon <strong>im</strong> Vorfeld des Finales feststand, hätte<br />
Tito Rabat dem in der Vergangenheit leidgeplagten<br />
Scott Redding theoretisch noch den<br />
zweiten Gesamtrang streitig machen können.<br />
Bis dahin stand es unter den beiden, wenn<br />
man die gesamte Saison in Betracht zieht, unentschieden.<br />
Die Statistik wies drei Siege, drei<br />
zweite Plätze <strong>und</strong> einen dritten Platz sowohl<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
37
für Redding, als auch für Rabat aus. Rabat hätte<br />
demzufolge mindestens ein zweiter Platz<br />
gelingen müssen, um den langen Schlacks in<br />
Diensten von Marc VDS noch von dieser Position<br />
verdrängen zu können. Redding selbst<br />
hätte punktelos bleiben müssen. Die Voraussetzungen<br />
dafür waren durchaus gegeben,<br />
denn dem Mann von der Insel machten schon<br />
am Freitag die Nachwehen seines Crashs mit<br />
Tito Rabat auf Phillip Island unhe<strong>im</strong>lich zu<br />
schaffen. „Ich muss zufrieden sein, wenn ich<br />
am Sonntag über die Distanz komme“ lautete<br />
sein knappes Statement nach den ersten<br />
beiden freien Trainingssitzungen am Freitagabend.<br />
Die nächste Frage die man sich stellen<br />
musste war: Will das Tito überhaupt? Der Spanier<br />
ist zweifellos ein harter<br />
H<strong>und</strong>, wenn es Mann<br />
gegen Mann geht <strong>und</strong><br />
auf Augenhöhe gekämpft<br />
wird, doch Geschenke wie<br />
diese, lehnt er lieber dankend<br />
ab. Und das hatte<br />
mit absoluter Sicherheit<br />
auch nichts mit der Nachfolgesituation<br />
<strong>im</strong> nächsten<br />
Jahr zu tun, wo er in die<br />
Fußstapfen des zu Gresini<br />
wechselnden Engländers<br />
tritt. Rabat war <strong>und</strong><br />
ist <strong>im</strong>mer ein Racer auf<br />
höchstem Niveau, aber<br />
auch ein fairer Sportsmann,<br />
was viele Piloten,<br />
die in ihrer Laufbahn mit<br />
ihm zu tun hatten, sicherlich<br />
ohne Wenn <strong>und</strong> Aber<br />
bestätigen werden. Eine<br />
ähnliche Ausgangslage<br />
bot sich allerdings auch<br />
zwischen ihm <strong>und</strong> Mika<br />
Kallio, der noch den dritten<br />
Gesamtrang vor Augen<br />
hatte. Doch sei es drum,<br />
am Ende kam eh alles<br />
anders als wie <strong>im</strong> Vorfeld<br />
spekuliert.<br />
Der frisch gekürte Weltmeister<br />
best<strong>im</strong>mte das<br />
Geschehen bis hin zum<br />
Warmup nach Belieben.<br />
Schon am Samstag sicherte<br />
er sich die Pole<br />
mit knapp einer halben<br />
Sek<strong>und</strong>e Vorsprung vor<br />
dem Italiener S<strong>im</strong>one Corsi<br />
<strong>und</strong> dem Sieger vom<br />
Sachsenring, Jordi Torres.<br />
An vierter Stelle Tito Rabat<br />
gefolgt von Tom Lüthi,<br />
dem späteren Sieger Nico<br />
Terol, Alex de Angelis, Johann Zarco, Xavier<br />
S<strong>im</strong>eon <strong>und</strong> Takaaki Nakagami, der das Qualifying<br />
als Zehnter beendete. Dominique Aegerter<br />
verpasste die Top Ten um 0,071 gegenüber<br />
dem Japaner nur denkbar knapp. Innerhalb<br />
einer Sek<strong>und</strong>e platzierten sich weiterhin Mika<br />
Kallio, Gino Rea, Sandro Cortese <strong>und</strong> Julian S<strong>im</strong>on.<br />
Scott Redding errang unter <strong>im</strong>mer stärker<br />
werdenden Schmerzen hinter Mattia Pasini<br />
Platz siebzehn. <strong>Marcel</strong> Schrötter <strong>und</strong> Randy<br />
Krummenacher schlossen die Top 20.<br />
Terol siegt vor Teamkollege Torres<br />
<strong>und</strong> dem Franzosen Johann Zarco<br />
Eigentlich wollte sich Pol Espargaro mit einem<br />
Sieg aus der Moto2 verabschieden, was bis in<br />
R<strong>und</strong>e acht auch nach einem Kinderspiel des<br />
Spaniers aussah. Warum er sich dann aber ins<br />
Kiesbett verabschiedete, konnte er nach dem<br />
Rennen selbst kaum begründen. Vor allem<br />
hätte er gewarnt sein müssen, denn schon <strong>im</strong><br />
38 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
MOTOGP VALENCIA - FINALE 2013<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Weltmeister Pol Espargaro (40) best<strong>im</strong>mte alle Trainingssitzungen, <strong>im</strong> Rennen<br />
stürzte er. Davon profitierte Nico Terol (18). Scott Redding (45) sicherte seinen zweiten<br />
WM-Gesamtrang <strong>und</strong> zwischen Johann Zarco <strong>und</strong> S<strong>im</strong>one Corsi kam es zu einem<br />
Herzschlagfinale um Platz drei, mit besserem Ausgang für den Franzosen.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Für unsere deutschen Starter <strong>Marcel</strong> Schrötter (23) <strong>und</strong> Sandro Cortese (11) gab es<br />
zum Saisonabschluß keine Punkte mehr. Dominique Aegerter (77) <strong>und</strong> Tom Lüthi<br />
hingegen sicherten sich die Plätze zehn <strong>und</strong> sieben.<br />
Warmup vor dem Rennen versenkte er sein Arbeitsgerät<br />
<strong>im</strong> spanischen Schotter. „Es hätte<br />
aus meiner Sicht alles passieren können, nur<br />
das nicht. Mir ist in Kurve zwei das Vorderrad<br />
eingeklappt <strong>und</strong> ab ging die Post. Zum Glück<br />
konnte ich wenigstens weiterfahren, auch wenn<br />
ich mit dem Rennausgang nichts mehr zu tun<br />
hatte. Ich wollte einfach die Auslaufr<strong>und</strong>e genießen<br />
<strong>und</strong> meinen Titel vor he<strong>im</strong>ischer Kulisse<br />
<strong>und</strong> mit meinen Fans feiern, wenn möglich natürlich<br />
als Sieger. Doch daraus wurde ja dann<br />
leider nichts. Trotzdem war es <strong>im</strong>posant, die<br />
Massen zu sehen, die mir trotz meines Fehlers<br />
in der Auslaufr<strong>und</strong>e zujubelten.“<br />
Ab diesem Zeitpunkt übernahm Terol das Geschehen,<br />
knapp gefolgt von Corsi. In der Verfolgergruppe<br />
tummelten sich Torres, Zarco,<br />
Aegerter, Rabat, Kallio <strong>und</strong> Lüthi. Doch der<br />
Schweizer musste abreißen lassen <strong>und</strong> befand<br />
sich zwischenzeitlich sogar nur auf Platz zwölf<br />
wieder. <strong>Marcel</strong> Schrötter, der mit Nakagami<br />
um Platz zehn kämpfte, machte sich zum Saisonfinale<br />
ein Top Ten-Ergebnis selbst zunichte.<br />
Be<strong>im</strong> Herunterschalten in der letzten Kurve<br />
erwischte er ausversehen den ersten Gang<br />
<strong>und</strong> konnte gerade noch so einen Totalausfall<br />
vermeiden, den Ausritt ins Kiesbett allerdings<br />
nicht. Am Ende reichte es nur noch zu Platz<br />
achtzehn. Wegen Reifenproblemen musste<br />
auch Sandro Cortese die Strecke punktelos<br />
verlassen <strong>und</strong> war mit Platz sechzehn mehr<br />
als unzufrieden. „Das Wochenende war etwas<br />
schwierig für uns. Im Rennen war es sehr, sehr<br />
schade. Die ersten R<strong>und</strong>en waren eigentlich ok,<br />
ich war in der großen Gruppe dabei, aber dann<br />
haben die Reifen abgebaut <strong>und</strong> ich konnte leider<br />
nicht mehr mithalten. Obwohl es <strong>im</strong>mer<br />
schl<strong>im</strong>mer wurde, habe ich wirklich um jeden<br />
Platz gekämpft. Selbst als keine Punkte mehr<br />
drin waren, habe ich versucht, die bestmögliche<br />
Platzierung herauszuholen. Das haben<br />
wir geschafft. Jetzt haben wir die erste Rookie-Saison<br />
in der Moto2 hinter uns gebracht<br />
<strong>und</strong> ab morgen geht die neue Saison los. Es<br />
liegt sehr viel Arbeit vor uns. Nächste Woche<br />
geht es schon nach Jerez, danach kommt Almeria.<br />
Wir werden uns über den Winter wieder<br />
konzentrieren <strong>und</strong> versuchen, den Schritt, den<br />
wir noch machen müssen, zu gehen, damit<br />
wir nächste Saison vorne dabei sind. Dass<br />
wir das hinbekommen, davon bin ich vollkommen<br />
überzeugt, denn wir wissen jetzt, wo wir<br />
anpacken müssen. Auf jeden Fall ein großes<br />
Dankeschön an alle Sponsoren <strong>und</strong> an das<br />
Team, die in unserer ersten<br />
Saison wirklich das<br />
Max<strong>im</strong>um herausgeholt<br />
haben. Ich denke, wenn<br />
wir in Zukunft weiterhin<br />
so konzentriert arbeiten,<br />
kommen bald auch die<br />
Erfolge.” Tom Lüthi hingegen<br />
rappelte sich in<br />
den letzten R<strong>und</strong>en nochmals<br />
auf <strong>und</strong> belegte als<br />
bester deutschsprachiger<br />
Pilot Rang sieben. „Das<br />
Ziel war, ums Podium<br />
mitzukämpfen, <strong>und</strong> natürlich<br />
bin ich ein bisschen<br />
enttäuscht, weil ich<br />
heute nicht vorne mitfahren<br />
konnte. Es hat uns<br />
kalt erwischt. Ich hatte<br />
einfach die Traktion nicht<br />
<strong>und</strong> bin nicht aus den<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Ecken rausgekommen.<br />
Der Start war gut, bis zur<br />
Kurve acht war ich ganz<br />
vorne mit dabei, dann<br />
hat mich der Terol weggebombt.<br />
Er ist innen reingeschossen,<br />
ich musste<br />
aufmachen, <strong>und</strong> deshalb<br />
habe ich dort schon etliche<br />
Plätze verloren. Dann<br />
gings Stück für Stück zurück,<br />
ich war chancenlos.<br />
Es passte einfach nicht.<br />
Uns fehlte die Zeit, weiter<br />
an der Abst<strong>im</strong>mung zu arbeiten,<br />
vielleicht war aber<br />
auch der andere Reifen<br />
heute der Bessere. Wir<br />
sind mit dem weicheren<br />
Typ ins Rennen gegangen<br />
<strong>und</strong> ich habe schon<br />
gestern gesagt, dass ich<br />
noch nicht ganz sicher<br />
bin, ob das passt. Über die Renndistanz bin<br />
ich gekommen, der Reifen hat durchgehalten.<br />
Aber die Traktion hat gefehlt <strong>und</strong> war nie auf<br />
dem Niveau, das ich gebraucht hätte. Insgesamt<br />
ist meine Saisonbilanz jedoch trotzdem<br />
positiv. Ich hätte be<strong>im</strong> letzten Rennen natürlich<br />
gerne noch einmal ganz vorne mitgekämpft,<br />
aber jetzt heißt es, nach vorne zu schauen, die<br />
nächste Saison vorzubereiten <strong>und</strong> besser zu<br />
machen als dieses Jahr, vor allem nicht aus<br />
dem Spitalbett in die Saison zu starten. Mein<br />
Ziel ist es, 2014 um den Titel mitzukämpfen!“<br />
so der Schweizer <strong>im</strong> Anschluss.<br />
Vorn machte Terol seinen dritten Saisonsieg<br />
klar <strong>und</strong> Jordi Torres sorgte vier Sek<strong>und</strong>en dahinter<br />
für einen Doppelsieg des Aspar Moto2-<br />
Teams. Denkbar knapper war der Ausgang des<br />
Kampfes um Platz drei. Zarco versägte Corsi<br />
auf der Start- Ziel Geraden um eine tausendstel<br />
Sek<strong>und</strong>e. Tito Rabat folgte als Fünfter vor<br />
Alex de Angelis.<br />
Dominique Aegerter versöhnte seine Truppe
trotz seiner Verletzung, die noch von dem<br />
Crash aus Motegi mit Sucipto herrührte, der<br />
ihn <strong>im</strong> Rennen in Japan unsanft von der Maschine<br />
gerammt hatte. Platz zehn <strong>im</strong> Rennen<br />
<strong>und</strong> Platz fünf in der Gesamtwertung. „Heute<br />
Abend werde ich wieder besser schlafen<br />
können, denn ich bin bester Suter-Pilot <strong>und</strong><br />
bester Schweizer Fahrer. Diese beiden Ziele<br />
hatte ich mir zu Beginn der Saison gesetzt.<br />
Das Wochenende verlief sehr anstrengend, sowohl<br />
körperlich wie mental. Ich war wegen der<br />
Verletzung nicht <strong>im</strong> Vollbesitz meiner Kräfte.<br />
Bei Rennmitte spürte ich Behinderungen <strong>im</strong><br />
rechten Brustbereich, weil ich wegen der verletzten<br />
linken Schulter mehr mit der rechten<br />
Körperhälfte arbeiten musste. Ich bin erstmals<br />
in meiner WM-Karriere um einen der vorderen<br />
Plätze in der Gesamtwertung gefahren <strong>und</strong><br />
habe meine Aufgabe korrekt erledigt. Bis zur<br />
letzten R<strong>und</strong>e hatte ich keine Informationen<br />
von meiner Box über den aktuellen Stand, weil<br />
man mich nicht zusätzlich belasten wollte.<br />
Erst als ich ein großes O.K. auf der Boxentafel<br />
erblickte, wusste ich, dass mein fünfter<br />
Gesamtrang gesichert war. Wir haben dieses<br />
schöne Resultat gemeinsam als Team erreicht,<br />
mit einer Truppe, die erst <strong>im</strong> vergangenen Winter<br />
neu zusammengestellt worden war. Wir haben<br />
wie die Verrückten gearbeitet, <strong>und</strong> es ist<br />
kein Zufall, dass ich die letzten 33 Grands Prix<br />
<strong>im</strong>mer in den Punkterängen beenden konnte.<br />
Ich weiß, dass die nächsten Wochen schwierig<br />
sein werden, weil ich für ein paar Tage ins Spital<br />
muss. Danach darf ich zwei Wochen mehr<br />
oder weniger gar nichts machen, bis ich dann<br />
beginnen kann, mich körperlich auf die Saison<br />
2014 vorbereiten kann.“<br />
Luis Salom versenkt Titelträume <strong>im</strong><br />
Kiesbett – <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> verabschiedet<br />
sich mit Podiumsplatz aus Moto3<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
MOTOGP VALENCIA - FINALE 2013<br />
Was sagt Fahrwerkshersteller Eskil Suter?<br />
<strong>Interview</strong>: André Birkenkampf<br />
Eskil, blick doch mal auf die Saison 2013 zurück.<br />
Generell wars für uns nicht ganz einfach, weil unser Top-Fahrer<br />
Tom Lüthi verletzt war, sonst auch relativ bescheiden unterwegs<br />
war. Aber zum Schluss - Platz 1, 2 <strong>und</strong> 3 in Valencia - können wir<br />
zufrieden sein. Wir müssen jetzt schauen, dass es nächstes Jahr<br />
wieder besser wird, dass wir vom Material her einen Schritt nach<br />
vorne machen können <strong>und</strong> mit den Teams weiterhin gut zusammenarbeiten.<br />
Kalex - Suter. Die Teamwertung hat Kalex gewonnen. Bist du<br />
enttäuscht?<br />
Nein, überhaupt nicht. Die Jungs von Kalex sind top, sie haben<br />
einen sehr guten Job gemacht, das respektiere ich. Der Beste soll<br />
gewinnen, das ist die Regel hierbei. Wir haben dre<strong>im</strong>al hintereinander<br />
die WM gewonnen, jetzt ist Kalex mal vorn. Wir versuchen<br />
natürlich, den Spieß wieder umzudrehen, das ist ja unsere Motivation,<br />
sonst würde es ja ein bisschen langweilig. Wenn eine Marke fünfmal hintereinander die<br />
Weltmeisterschaft gewinnt, dann ist das nicht <strong>im</strong> Sinne des Sports, es muss schon ein Wettbewerb<br />
da sein. Motorradrennsport ist ein Teamsport, wie Fußball. Du hast eine Mannschaft hinter<br />
dem Fahrer - der Stürmer kann auch nur ein Tor schießen, wenn er den Ball richtig zugespielt<br />
bekommt. Das ist be<strong>im</strong> Motorradsport genau dasselbe. Wir müssen nach vorne schauen <strong>und</strong> die<br />
Sache besser machen. Es wäre ja eigentlich schlecht, wenn keine Konkurrenz da wäre <strong>und</strong> man<br />
einfach die Weltmeistertitel aus dem Ärmel schütteln könnte. Deswegen sind wir hier - um uns<br />
gegen die Konkurrenz zu beweisen.<br />
Was ist für die neue Saison geplant, was wollt ihr ändern <strong>und</strong> verbessern?<br />
Also - wir werden das Rad neu erfinden <strong>und</strong> die Welt verändern! Nein, Spaß beiseite, das tun wir<br />
natürlich nicht. Generell ist es in der Moto2 so, dass vom ersten bis zum letzten alle gesehen haben,<br />
wie es geht: Es hängt pr<strong>im</strong>är am Fahrer <strong>und</strong> am Team, das beste Setup für das vorhandene<br />
Material zu finden. Logischerweise ist unsere Motivation die, dem Fahrer <strong>und</strong> dem Team dazu<br />
die bestmöglichen Mittel an die Hand zu geben, um wieder ein paar Schritte vorwärts machen zu<br />
können. Auf der technischen Seite haben wir ein paar neue Sachen, die wir jetzt ein den nächsten<br />
Tests probieren wollen, das Resultat daraus geht dann in das 2014er Bike ein.<br />
Bleiben die von euch betreuten Teams alle dabei?<br />
Es kommen welche dazu. Caterham, Alex de Angelis mit Tascaracing, die anderen bleiben alle.<br />
Das sind dann am Schluss elf Maschinen, das ist eine gute Sache, mit diesen Jungs die Saison<br />
2014 anzugehen.<br />
Eskil, vielen Dank für das Gespräch - schöne Weihnachten <strong>und</strong> ein erfolgreiches Jahr 2014!<br />
Hab Du auch Dank, Grüße an Eure Leser!<br />
„Es kann nur einen geben“, hieß es in einem<br />
Spielfilm von Russell Mulcahy aus dem Jahr<br />
1986. Doch diesmal gab es nicht nur einen<br />
Hauptdarsteller, sondern gleich drei. Und diese<br />
kamen auch nicht aus den schottischen<br />
Highlands, sondern aus dem krisengebeutelten<br />
Spanien. Wenn dort unten auch wirtschaftlich<br />
momentan nicht allzu viel zusammenläuft,<br />
eins ist Fakt: motorsportlich ist Spanien die<br />
Nummer eins <strong>und</strong> dass der Moto3-Titel aus<br />
deutscher in spanische Hand abgegeben werden<br />
musste, stand auch<br />
schon fest. Doch wer<br />
von den drei Hauptdarstellern<br />
Salom, Vinales<br />
<strong>und</strong> Rins hat die besten<br />
Nerven, denn nur darum<br />
konnte es gehen. Wenn<br />
man die Moto3 die Saison<br />
über intensiv verfolgt<br />
hat, konnte man <strong>im</strong> Vorfeld<br />
schon erahnen, wie<br />
knapp es zwischen diesen<br />
Heißspornen zugehen<br />
wird. Und dass nicht jeder die Zielflagge<br />
zu Gesicht bekommen würde, ebenfalls. Es sei<br />
denn, der Rennverlauf sollte ein ganz anderer<br />
werden wie in den Rennen der Saison. Auf alle<br />
Fälle belegten die drei schon mal die erste<br />
Startreihe. Alex Rins zauberte <strong>im</strong> Qualifying<br />
am Samstag mit 1.39,459 die Bestzeit hervor,<br />
dahinter Luis Salom auf Startplatz zwei <strong>und</strong><br />
Maverick Vinales auf Startplatz drei - Zeitdifferenz<br />
0,285 Sek<strong>und</strong>en. Die zweite Startreihe<br />
eröffnete <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong>, gefolgt vom Australier<br />
in schwarz-rot-gold, Jack Miller (der nächste<br />
Saison seine Arbeit bei Aki Ajo <strong>und</strong> KTM verrichten<br />
wird) <strong>und</strong> Niccolo Antonelli in Diensten<br />
von GO&FUN Gresini. Philipp Öttl landete als<br />
zweitbester Deutscher auf Startplatz vierzehn.<br />
Bei Kiefer Racing riss auch diesmal die Pechsträhne<br />
nicht ab <strong>und</strong> die Fahrer Finsterbusch<br />
<strong>und</strong> Alt waren nur am Ende der Startaufstellung<br />
zu finden. Florian Alt, der <strong>im</strong>merhin Red Bull<br />
Rookies Cup-Sieger des Vorjahres <strong>und</strong> letzter<br />
amtierender 125er Champion in der Geschichte<br />
der IDM ist, erwischte es gleich zu Beginn<br />
der Qualifikation recht hart. „Ich bin eine erste<br />
R<strong>und</strong>e gefahren, dann die zweite R<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
in Kurve drei habe ich nichts anders gemacht<br />
als <strong>im</strong> Training zuvor. Ich bin auch genauso<br />
schnell gefahren wie zuvor. Allerdings hat es<br />
dieses Mal mein Motorrad aufgeschaukelt<br />
<strong>und</strong> ich bin gestürzt. Ich konnte es auch nicht<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Nach seinem Sturz fährt Luis Salom (39) mit<br />
hängender Verkleidung das Rennen zu Ende. An<br />
der Spitze tobte der Kampf dann zwischen Vinales<br />
(25), Rins (42) <strong>und</strong> <strong>Folger</strong> (94). Pech auch<br />
für das Racing Team Germany, nach dem Sturz<br />
von John McPhee (Foto unten) kam auch Jack<br />
Miller zu Sturz.<br />
mehr abfangen <strong>und</strong> weiß absolut nicht, woran<br />
es lag. Ich muss jetzt schauen. Wir haben auch<br />
am Setup etwas verändert. Ich weiß nicht, ob<br />
der Sturz darauf zurückzuführen war. Ich hätte<br />
das Motorrad aber auch dann eigentlich<br />
anfangen müssen, was mir aber einfach nicht<br />
gelungen ist. Das war mein Fehler. Es ist jetzt<br />
einfach so, ich kann es nicht mehr ändern. Wir<br />
müssen morgen einfach weiterfahren. Von hinten<br />
starten <strong>und</strong> einfach alles geben. Ich will<br />
das letzte Rennen für das Kiefer Racing Team<br />
zu Ende fahren <strong>und</strong> dann wäre ich schon zufrieden.“<br />
Nach diesem Crash konnte er zwar<br />
keine gezeitete R<strong>und</strong>e<br />
mehr fahren, doch die Regel,<br />
dass er bereits in den<br />
freien Trainings eine Zeit<br />
gefahren hatte, mit der<br />
er sich fürs Rennen qualifiziert<br />
hätte, ließ die Teilnahme<br />
am Rennen zu.<br />
Da war es nach dem Start<br />
Salom, der zunächst die<br />
Führungsarbeit übernahm.<br />
Polesetter Rins<br />
hatte diesen ein wenig<br />
verpennt <strong>und</strong> fiel zunächst hinter Vinales<br />
<strong>und</strong> <strong>Folger</strong> auf Platz vier zurück, doch noch<br />
in der ersten R<strong>und</strong>e vereinte sich das Trio der<br />
Titelanwärter standesgemäß an der Spitze.<br />
Saloms Führung hielt genau bis in Kurve fünf,<br />
als er innen Vinales passieren lassen musste,<br />
der wiederum sein Heil in der Flucht vor seinen<br />
Verfolgern suchte, was aber auch nicht so richtig<br />
gelingen wollte. Salom wird ihn bewusst die<br />
Führungsarbeit überlassen haben, da er sich<br />
sicher war, ihn nicht ziehen lassen zu müssen,<br />
sondern ganz <strong>im</strong> Gegenteil seine Linien studieren<br />
konnte, um <strong>im</strong> Endkampf gut gerüstet<br />
zu sein. Rins hatte leichte Schwierigkeiten <strong>und</strong><br />
konnte bis zu diesem Zeitpunkt nur auf Position<br />
halten fahren, so richtig eingreifen konnte<br />
er bis dahin zu keinem Zeitpunkt <strong>und</strong> in R<strong>und</strong>e<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
39<br />
Foto: motogp.com
MOTOGP VALENCIA - FINALE 2013<br />
vier erwischte es ihn sogar fast als ersten Sturzpiloten. Die erste Attacke von Salom<br />
kam in Umlauf sieben <strong>und</strong> nun versuchte er das, was Vinales vorher auch schon nicht<br />
gelang. <strong>Folger</strong> <strong>und</strong> Miller konnten durch die Scharmützel auch noch aufschließen <strong>und</strong><br />
somit bildete sich eine Fünfergruppe, die noch mehr Risiko beinhaltete. Jetzt griff auch<br />
Rins beherzt in das Geschehen ein <strong>und</strong> legte sich zuerst Salom zurecht <strong>und</strong> unmittelbar<br />
danach gleich noch Vinales. Das alles geschah in der dreizehnten Rennr<strong>und</strong>e. Eine<br />
später waren in Kurve fünf die Titelträume von Luis Salom ausgeträumt. Rutscher übers<br />
Vorderrad <strong>und</strong> „Aus die Maus!“. Er konnte das Rennen zwar anschließend fortsetzen,<br />
aber nur noch für die Statistik, die keine Weltmeister führt. In R<strong>und</strong>e vierzehn mussten<br />
auch der Belgier Livio Loi <strong>und</strong> der Finne Niklas Ajo zu Boden. Sechs R<strong>und</strong>en vor Schluß<br />
erwischte es dann auch noch Jack Miller, der bis dahin mit seinem ersten Podium liebäugeln<br />
konnte. „Es war kein schlechter Tag. Wir haben mit um den Sieg gekämpft <strong>und</strong><br />
waren mit in der vorderen Gruppe dabei <strong>und</strong> sind gute R<strong>und</strong>enzeiten gefahren. Es war<br />
eine dichte Gruppe <strong>und</strong> wir waren in einer guten Position. Und dann hab ich einen<br />
kleinen Fehler in der dritten Kurve gemacht <strong>und</strong> habe den Grip verloren. Ich weiß nicht<br />
so richtig, was passiert ist, aber so etwas kann passieren <strong>und</strong> dadurch habe ich einen<br />
großen Highsider gemacht. Ein enttäuschendes Ende dieses großartigen Jahres<br />
mit dem RTG. Ich mag den Abschluss dieser Saison nicht, aber wir haben wieder <strong>und</strong><br />
wieder bewiesen, dass wir das beste Honda-Team sind. Ich danke ihnen für diese tolle<br />
Saison.“ Vorn spitzte sich unterdessen die Lage zu. Weder Vinales, noch<br />
Alex Rins wollten nur den Hauch eines Abstandes dem Rivalen schenken.<br />
Nach zahlreichen Positionswechseln war es aber Vinales, der das bessere<br />
Ende für sich in Anspruch nehmen konnte. Rins musste sich kurz vor der<br />
schwarz-weiß karierten Flagge auch noch <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> geschlagen geben,<br />
der sich mit Platz zwei <strong>und</strong> erhobenem Haupt von seinem Team verabschieden<br />
konnte. <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> nach dem Zieleinlauf: „Vor dem Rennen<br />
war ich aufgeregt <strong>und</strong> nervös, nämlich aus dem ganz einfachen Gr<strong>und</strong>, da<br />
mir klar war, dass mir ein besonders schweres Rennen bevorsteht. Auf jeden<br />
Fall konnte ich das gesamte Wochenende eine starke Pace fahren <strong>und</strong><br />
das motivierte mich sehr. Deshalb konnte ich auch der Spitzengruppe<br />
vom Start weg folgen. Als ich merkte, ich kann das Tempo der drei Jungs<br />
vorne mitgehen, habe ich mich dazu entschlossen, ein wenig mehr zu<br />
forcieren, um sicherzustellen, dass ich in der Schlussphase nahe genug<br />
dran bin. Der Sturz von Salom direkt vor meinem Vorderrad war kurzfristig<br />
ein gefährlicher Moment, aber ich schaffte es an Rins <strong>und</strong> Vinales<br />
dranzubleiben. Danach blieb ich hinter den beiden <strong>und</strong> wollte auf keinen<br />
Fall in ihren Kampf eingreifen, weil einfach so viel am Spiel stand. Ich<br />
wollte nichts verursachen, was sich auf ihren Titelkampf negativ auswirken<br />
hätte können. Ich folgte ihnen bis zur letzten R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> habe über<br />
eine Attacke nachgedacht, aber sie waren unglaublich schnell unterwegs<br />
<strong>und</strong> ich war nicht nahe genug dran, um ein Überholmanöver starten zu<br />
können. Als ich sah, wie Rins weit rausgetragen wurde, habe ich die Gelegenheit<br />
be<strong>im</strong> Schopf gepackt <strong>und</strong> bin innen durchgeschlüpft. Auf der<br />
Ziellinie war ich um einen W<strong>im</strong>pernschlag voran. Es war ein tolles Rennen<br />
<strong>und</strong> ich möchte meinem Team für alles danken, was sie mir in den<br />
vergangenen eineinhalb Jahren gegeben haben. Allen voran möchte mich<br />
bei Jorge `Aspar´ Martinez herzlichst dafür bedanken, dass er mir diese<br />
wohl einmalige Chance gegeben hat, meine Karriere überhaupt fortsetzen<br />
zu können. Noch dazu in einem dermaßen professionellen Umfeld<br />
<strong>und</strong> mit konkurrenzfähigen Material. Ich bin auch meiner Familie <strong>und</strong><br />
den Sponsoren für die tolle Unterstützung sehr dankbar – vielen Dank an<br />
alle! Schließlich möchte ich noch Maverick zum Gewinn der Meisterschaft<br />
gratulieren. Er ist gewiss ein würdiger Champion!”<br />
Phillip Öttl gelang, wie schon in den Rennen zuvor, abermals ein Satz<br />
nach vorn. Am Ende stand Platz neun <strong>und</strong> damit das erwünschte Top<br />
Ten-Ergebnis. „Es war ein gutes Rennen. Neunter Platz, das ist unser<br />
viertes Top Ten-Resultat in diesem Jahr <strong>und</strong> kann sich sehen lassen. Wir<br />
haben uns klar gesteigert <strong>und</strong> eine gute Saison mit einem guten Resultat<br />
abger<strong>und</strong>et. Ich war von Anfang an vorn dabei, doch das Motorrad<br />
war heute nicht ganz so schnell wie sonst <strong>im</strong>mer. Vom Fahrwerk her war<br />
es super abgest<strong>im</strong>mt, echt gut, nur vom Motor her wars diesmal nicht<br />
ganz so konkurrenzfähig. Aber wir haben das Beste draus gemacht. Insgesamt<br />
haben wir uns über die Saison gut gesteigert <strong>und</strong> am Schluss<br />
das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich konstant in<br />
die Punkte zu fahren. Das ist sehr positiv. Ich hoffe, dass wir nächstes<br />
Jahr so weitermachen können.“ Auch sein Teamchef Dani Epp zeigte sich<br />
zufrieden <strong>und</strong> das nicht nur mit dem Rennen. „Philipp hat wieder einen<br />
Top Ten-Platz erkämpft <strong>und</strong> zum Schluss einer absolut tollen Saison ein<br />
weiteres Highlight gesetzt. Insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres<br />
hat uns Philipp positiv überrascht. Wir hätten nicht gedacht, dass er so<br />
schnelle Lernfortschritte macht <strong>und</strong> freuen uns jetzt schon aufs nächste<br />
Jahr, in dem man einiges von Philipp sehen wird. Ich bin überzeugt, dass<br />
er diese Lerngeschwindigkeit beibehalten kann. Jetzt schon regelmäßig<br />
an die Top Ten ran- <strong>und</strong> oft auch reinzufahren, ist super!“<br />
Toni Finsterbusch <strong>und</strong> Florian Alt beendeten das Rennen ebenfalls. Das<br />
Resümee des Teammanagers Stefan Kiefer lautete wie folgt: „Zum Abschluss<br />
des letzten Rennens der Saison sind beide Fahrer <strong>im</strong> Ziel, womit<br />
wir zufrieden sind. Wir waren sehr schlecht <strong>im</strong> Training <strong>und</strong> hatten dadurch<br />
auch eine schlechte Ausgangsposition <strong>im</strong> Rennen. So gesehen ist<br />
es gut, dass sie es zu Ende gefahren sind <strong>und</strong> auf den Plätzen 24 bzw.<br />
26 ins Ziel gekommen sind. Insgesamt war es eine missratene Saison mit<br />
einem versöhnlichen Ende, jetzt sehen wir nach vorne ins Jahr 2014 <strong>und</strong><br />
schauen was da geht.“<br />
40 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
MoTo3 quALiFYiNG VALENCiA<br />
1. A. Rins<br />
2. L. Salom<br />
3. M. Vinales<br />
4. J. <strong>Folger</strong><br />
5. J. Miller<br />
MoTo2 quALiFYiNG VALENCiA<br />
1. P. Espargaro<br />
2. S. Corsi<br />
3. J. Torres<br />
4. E. Rabat<br />
5. T. Lüthi<br />
MoToGP WM-ENDSTAND<br />
Philipp Öttl tat 2013 das was man von ihm erwartete.<br />
Kontinuierliche Steigerung <strong>und</strong> am Saisonende<br />
permanent in den Punkterängen.<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
SPA<br />
SUI<br />
MoToGP quALiFYiNG VALENCiA<br />
Tuenti HP 40<br />
NGM Mobile Racing<br />
Aspar Team<br />
Tuenti HP 40<br />
Interwetten Paddock<br />
MoTo2 RENNEN VALENCiA 27 RuNDEN<br />
1. N. Terol<br />
2. J. Torres<br />
3. J. Zarco<br />
4. S. Corsi<br />
5. E. Rabat<br />
SPA<br />
SPA<br />
FRA<br />
ITA<br />
SPA<br />
Aspar Team<br />
Aspar Team<br />
Came Iodaracing<br />
NGM Mobile Racing<br />
Tuenti HP 40<br />
MoTo2 WM-ENDSTAND<br />
1. P. Espargaro SPA Tuenti HP 40<br />
2. S. Redding GBR Marc VDS Racing Team<br />
3. E. Rabat SPA Tuenti HP 40<br />
4. M. Kallio FIN Marc VDS Racing Team<br />
5. D. Aegerter SUI Technomag carXpert<br />
1. M. Marquez<br />
2. J. Lorenzo<br />
3. D. Pedrosa<br />
4. V. Rossi<br />
5. C. Crutchlow<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
ITA<br />
GBR<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Monster Tech3<br />
MoToGP RENNEN VALENCiA 30 RuNDEN<br />
1. J. Lorenzo SPA Yamaha Racing Team<br />
2. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team<br />
3. M. Marquez SPA Repsol Honda Team<br />
4. V. Rossi ITA Yamaha Racing Team<br />
5. A. Bautista SPA GO&FUN Honda Gresini<br />
1. M. Marquez<br />
2. J. Lorenzo<br />
3. D. Pedrosa<br />
4. V. Rossi<br />
5. C. Crutchlow<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
GER<br />
AUS<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
ITA<br />
GBR<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Red Bull KTM Ajo<br />
Team Calvo<br />
Mapfre Aspar Team<br />
Caretta Technology RTG<br />
MoTo3 RENNEN VALENCiA 24 RuNDEN<br />
1. M. Vinales<br />
2. J. <strong>Folger</strong><br />
3. A. Rins<br />
4. A. Marquez<br />
5. E. Vasquez<br />
SPA<br />
GER<br />
SPA<br />
SPA<br />
SPA<br />
Team Calvo<br />
Mapfre Aspar Team<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Mahindra Racing<br />
MoTo3 WM-ENDSTAND<br />
1. M. Vinales SPA Team Calvo<br />
2. A. Rins<br />
SPA Estrella Galicia 0,0<br />
3. L. Salom SPA Red Bull KTM Ajo<br />
4. A. Marquez SPA Estrella Galicia 0,0<br />
5. J. <strong>Folger</strong> GER Mapfre Aspar Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Monster Tech3<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Kalex 1:34,957<br />
<strong>Speed</strong> Up 1:35,275<br />
Suter 1:35,352<br />
Kalex 1:35,359<br />
Suter 1:35,363<br />
Suter 43:24,972<br />
Suter + 4,047<br />
Suter + 5,993<br />
<strong>Speed</strong> Up + 5,994<br />
Kalex + 8,316<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1:39,459<br />
1:39,475<br />
1:39,744<br />
1:39,836<br />
1:40,043<br />
KTM 40:12,463<br />
KTM + 0,186<br />
KTM + 0,187<br />
KTM + 13,666<br />
Mahindra + 13,708<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
323<br />
311<br />
302<br />
213<br />
183<br />
265<br />
225<br />
215<br />
187<br />
157<br />
1:30,237<br />
1:30,577<br />
1:30,663<br />
1:30,920<br />
1:31,113<br />
46:10,302<br />
+ 3,934<br />
+ 7,357<br />
+ 10,579<br />
+ 14,965<br />
334<br />
330<br />
300<br />
237<br />
188<br />
Foto: Tobias Linke
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
41
INTERVIEW JONAS FOLGER<br />
mit <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> <strong>und</strong> seiner Familie in Kontakt<br />
<strong>und</strong> sieht sich als Anlauf- <strong>und</strong> Kontaktstelle für<br />
Fans aus aller Welt. Wer ein Anliegen in Sachen<br />
Motorradrennsport <strong>und</strong> <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> hat, dem<br />
wird geholfen. Einfach <strong>und</strong> unverkrampft, nur<br />
aus Spaß an der Freude. Und <strong>Jonas</strong> ist den<br />
Einsatz sicherlich wert.<br />
<strong>Jonas</strong>, bitte gib uns einen kleinen Rückblick<br />
über Deine Moto3 Saison 2013.<br />
Es war eine lange Saison für uns. Wir hatten<br />
harte Konkurrenten, haben viel gekämpft, viel<br />
dazu gelernt.<br />
<strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> - der zur Zeit erfolgreichste deutsche<br />
WM-Fahrer - hat auch <strong>im</strong> nächsten Jahr<br />
wieder besondere Unterstützung zu erwarten:<br />
von seinem Fanclub, der <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong>94FolgasssGanG<br />
vom Sachsenring!!! Eine Truppe<br />
von Enthusiasten (Ke<strong>im</strong>zelle war die Abteilung<br />
Handball des SV Sachsenring<br />
Hohenstein-Ernstthal) um Tommy<br />
Stahr <strong>und</strong> Matthias Tammen haben<br />
diese Gruppe, die sich v. a. über Facebook<br />
verbreitet <strong>und</strong> kommuniziert,<br />
<strong>im</strong> Frühjahr 2013 gegründet. Nicht<br />
als Fanclub, der Beiträge erhebt,<br />
sondern einfach als Zusammenschluss<br />
von <strong>Jonas</strong>-<strong>Folger</strong>-Fans, der<br />
unkonventionell die Karriere des jungen<br />
Bayern unterstützen <strong>und</strong> dabei<br />
seinen Spaß am Motorradrennsport<br />
ausleben will. Die FolgasssGanG um<br />
Tommy Stahr ist schon seit 2009<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Auf seine Fans, wie die vom SV Sachsenring<br />
Hohenstein-Ernstthal, kann<br />
sich der sympathische Bayer verlassen.<br />
Tommy Stahr (Mitte) <strong>und</strong> Matthias<br />
Tammen haben seinerzeit die Initiative<br />
ergriffen <strong>und</strong> den Fanclub ins<br />
Leben gerufen. Zum Saisonfinale in<br />
Valencia stand <strong>Jonas</strong> dann vorerst<br />
zum letzten Mal auf dem Podium, zumindest<br />
was die Moto3 betrifft. Für<br />
seine neue Herausvorderung in der<br />
Moto2 sind alle Weichen gestellt, um<br />
an die vergangenen Erfolge anzuknüfen.<br />
Seine Fans stehen hinter ihm!!!<br />
Foto: Fritz Glänzel<br />
Foto: FolgasssGang<br />
Foto: FolgasssGang<br />
Text <strong>und</strong> <strong>Interview</strong>: Rainer Hechtl <strong>und</strong> André Birkenkampf<br />
Foto: FolgasssGang<br />
Foto: FolgasssGang<br />
42 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
INTERVIEW JONAS FOLGER<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: FolgasssGang<br />
Wie schwer war der Kampf gegen die Werks-<br />
KTMs von Vinales, Salom <strong>und</strong> Rins aus Deiner<br />
Sicht?<br />
Sehr schwer natürlich. Das Level war zum<br />
Vorjahr wieder gestiegen <strong>und</strong> die drei Spanier<br />
sind Weltklassefahrer. Wir waren oft sehr gut<br />
dabei, leider hatte ich auch Pech mit einigen<br />
Verletzungen <strong>und</strong> Stürzen. Die Konstanz fehlte<br />
uns.<br />
Du warst ja nahezu der Einzige, der mit der<br />
Kalex KTM Paroli bieten konnte, <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zu den Piloten bei Kiefer Racing!<br />
Es war nicht einfach, das Motorrad auf jedes<br />
Rennen perfekt einzustellen. Außerdem muss<br />
man sagen, dass die zwei Piloten bei Kiefer<br />
noch nicht so viel Erfahrung hatten.<br />
Inwiefern spielte in der kleinen Klasse Deine<br />
Körpergröße eine Rolle?<br />
Es war mit Sicherheit kein Vorteil aber so was<br />
muss man einfach ausblenden.<br />
<strong>Jonas</strong>, Hand aufs Herz – was sagte Dein Team,<br />
insbesondere Teamchef Jorge Martinez, nach<br />
Deinem unglücklichen MotoCross-Unfall vor<br />
dem Barcelona-Grand Prix <strong>und</strong> Deiner Nichtteilnahme<br />
am Rennen?<br />
Natürlich war Jorge Martinez nicht begeistert.<br />
Aber ich habe daraus gelernt.<br />
Natürlich ist MotoCross eine perfekte Trainingseinheit<br />
für viele Fahrer <strong>im</strong> Profirennsport,<br />
verhältst Du Dich trotz dieses Unfalls<br />
in Zukunft persönlich anders, oder sagt man<br />
sich „das gehört einfach zum Rennsport<br />
dazu“?<br />
Ich werde trotzdem viel mit der MotoCross-<br />
Maschine trainieren, aber mehr auf den Winter<br />
verlagert. Das gehört für mich einfach zur<br />
Vorbereitung dazu.<br />
Lassen wir die Saison 2013 nun ruhen <strong>und</strong><br />
kümmern uns um Deine Zukunft. Bitte sage<br />
uns etwas über Dein neues Team <strong>und</strong> Deinen<br />
Umstieg in die Moto2.<br />
Mein neues Team, AGR, ist wieder ein spanisches<br />
Team. Dank Alex Baumgärtl, der mit<br />
mir geht, haben wir durch Kalex ein absolut<br />
konkurrenzfähiges Motorrad.<br />
Was waren Deine ersten Eindrücke auf dem<br />
für Dich neuen Bike?<br />
Mehr Leistung, mehr Gewicht, mehr Spaß -<br />
einfach ein tolles Gefühl!!<br />
Ist Dein neues Team <strong>im</strong> Vorfeld auf Deine<br />
Wünsche eingegangen, speziell was das Fahrwerk<br />
betrifft, oder hat man das ohne Dich<br />
entschieden?<br />
Sie sind voll auf mich eingegangen. Teamwork<br />
muss in meinem Beruf groß geschrieben werden.<br />
Entscheidungen werden zusammen getroffen.<br />
Dies sind Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für<br />
mich in einem Team.<br />
Gibt es spezielle Ziele, die Ihr 2014 gemeinsam<br />
erreichen möchtet?<br />
Das Ziel für 2014 heißt, sich konstant zu steigern<br />
<strong>und</strong> Punkte sammeln.<br />
Wer sind die wichtigsten Personen in Deinem<br />
Umfeld an einem Grand Prix Wochenende?<br />
Mein Chefmechaniker, die Mechaniker in der<br />
Crew <strong>und</strong> die Kalextruppe.<br />
Nun gibt es ja nächste Saison eine interessante<br />
Konstellation. Du triffst auf Deinen<br />
Kumpel <strong>Marcel</strong> Schrötter. (Die Frage habe ich<br />
auch <strong>Marcel</strong> gestellt!) Freust Du Dich, ihm<br />
jetzt auch auf der Strecke zu begegnen, oder<br />
machst Du Dir darüber weniger Gedanken?<br />
Ich mach mir darüber gar keine Gedanken.<br />
Wir sind in dieser Konstellation ja praktisch<br />
aufgewachsen. Auf der Strecke zieh ich mein<br />
Ding durch <strong>und</strong> ansonsten sind wir sehr gute<br />
Fre<strong>und</strong>e.<br />
Der Botschafter für den Sachsenring Grand<br />
Prix 2014 heißt wieder Sandro Cortese.<br />
Nichts gegen Sandro, aber sollten sich die<br />
Veranstalter SRM nicht auf mehrere deutsche<br />
Spitzenfahrer konzentrieren? Bist Du überhaupt<br />
dahingehend einmal kontaktiert worden<br />
oder gibt es vom Ansatz her überhaupt<br />
kein Interesse? Wenn ich die Fanblöcke eines<br />
<strong>Folger</strong> oder Schrötter zum He<strong>im</strong>-Grand Prix<br />
beobachte, hätte man doch auch da eine riesige<br />
Medienwirksamkeit.<br />
Nein, ich bin deswegen nie kontaktiert worden<br />
<strong>und</strong> ich mach mir da auch keinen Kopf darüber.<br />
Mich beschäftigt<br />
eher das Rennen fahren<br />
auf der Strecke.<br />
Erzähle unseren Lesern<br />
doch noch, was ein <strong>Jonas</strong><br />
<strong>Folger</strong> so in der<br />
nun langen rennfreien<br />
Zeit so treibt <strong>und</strong> wie<br />
Du Dich auf die kommende<br />
Saison vorbereitest?<br />
Nach den letzten Wintertests<br />
fliege ich erst<br />
mal he<strong>im</strong> zu meiner C<br />
Familie. Ich freu mich<br />
M<br />
auf dahe<strong>im</strong>, auf ein<br />
paar ruhige Tage <strong>und</strong><br />
Y<br />
ich freu mich auf meine<br />
Fre<strong>und</strong>e. Nach Weihnachten<br />
fliege ich dann<br />
CM<br />
MY<br />
auch schon wieder<br />
nach Spanien, um mit<br />
CY<br />
den Trainingsvorbereitungen<br />
zu beginnen. CMY<br />
Fitness, SuperMoto <strong>und</strong><br />
K<br />
MotoCross ist dann wieder<br />
angesagt. Ich möchte<br />
gut vorbereitet sein<br />
für meine erste Moto2<br />
Saison.<br />
Dann wünschen wir<br />
Dir eine schöne Zeit,<br />
bedanken uns für Deine<br />
offenen Worte <strong>und</strong><br />
sehen uns spätestens<br />
zum Auftakt 2014 in<br />
einer neuen Saison – in<br />
einer neuen Klasse!<br />
Zu seinen Unterstützern zählt auch Ron Richter<br />
(o. li. <strong>im</strong> Bild) von „Born2bAwesome.com“,<br />
der für die aktuelle <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong>-Kollektion<br />
Inserat_telefix.pdf zuständig 1 ist 12.07.12 <strong>und</strong> diese 15:10 über die Webseite<br />
von <strong>Jonas</strong> unter „jonasfolger.com“<br />
zu erhalten ist.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
43
DIE POL ESPARGARO STORY<br />
Diese Geschichte sollte eigentlich nie an<br />
die Öffentlichkeit gelangen, doch da sie nun<br />
schlussendlich <strong>im</strong> Moto2-Weltmeistertitel<br />
von Pol gipfelte, ließ ich mich von unserem<br />
Chefredakteur - nach einer längeren emotionalen<br />
Diskussion in einer „Nacht der langen<br />
Messer“ von Valencia 2013 - überreden, diese<br />
Story zu schreiben. Text: Torsten Jähnig<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Angekommen!!! Pol Espargaro staunte<br />
nicht schlecht, als er sein neues Arbeitsgerät<br />
das erste Mal mit seiner Startnummer<br />
in der Tech3-Box stehen sah.<br />
Selten hatte ich in den letzten Jahren so viel<br />
Spaß, wie in den fast schon traditionellen<br />
rennsonntäglichen Momenten, als der „gespielte<br />
Witz“ Pol die Freudentränen ins Gesicht<br />
trieb <strong>und</strong> ich mich, für einen kurzen Augenblick,<br />
gleichaltrig <strong>und</strong> gleichwertig fühlen<br />
durfte. Aber beginnen wir am Anfang - nicht<br />
am Ende.<br />
Irgendwann <strong>im</strong> Jahr zweitausend-X, kam ich<br />
auf die glorreiche Idee, mir meinen angesetzten<br />
Winterrost auf einer spanischen Rennstrecke<br />
mit hoher Geschwindigkeit aus den Knochen<br />
zu schütteln. Gedacht - getan! Rein ins<br />
Wohnmobil, Motorrad in den Hänger <strong>und</strong> mit<br />
Vollgas ab nach Spanien. Toll - unter der Frühlingssonne<br />
Spaniens locker Motorrad fahren.<br />
Während meiner Vorstellung auf der Rennstrecke<br />
wurde ich öfter, meiner Meinung nach unsanft,<br />
von einem Fahrer überholt. Nach kurzer<br />
Überlegung <strong>und</strong> dem Hinweis eines Fre<strong>und</strong>es:<br />
„Denk mal darüber nach, wer hier fehl am<br />
Platz ist!“, entschied ich mich gegen eine<br />
Beschwerde bei der Rennleitung.<br />
Aber ich habe mir den Vogel genau<br />
angeschaut, diesen spanischen<br />
Nachwuchspiloten. Sein Name:<br />
Pol Espargaro! Mein Feindbild manifestierte<br />
sich in diesem Moment<br />
unerschütterlich.<br />
Einige Jahre später, Spanien hatte<br />
gerade die Fußballweltmeisterschaft<br />
gewonnen, organisierte ein<br />
deutscher Sponsor be<strong>im</strong> nur wenige<br />
Wochen darauffolgenden Sachsenringrennen<br />
einen Grillabend zu<br />
Ehren der Mitglieder eines spanischen<br />
Rennteams. Ich bekam auch eine Einladung<br />
<strong>und</strong> nahm diese dankend an - welch<br />
verhängnisvoller Fehler.<br />
Zack - <strong>und</strong> da waren sie wieder, meine „Spanischen<br />
Bauchschmerzen“! Ich musste ihn<br />
persönlich kennenlernen - Pol Espargaro - <strong>und</strong><br />
Pol erfuhr nun auch meinen Namen. Was ihn<br />
nicht davon abhielt, sich unverzüglich (liebevoll)<br />
über diesen lustig zu machen. Weitere<br />
Einzelheiten dieses Abends unterliegen der<br />
Verschwiegenheitspflicht. Nach dieser Spanisch-Deutschen<br />
Verbrüderung fühlte ich mich<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
2009 kämpfte Pol Espargaro (44) noch <strong>im</strong> Derbi Racing Team gegen die deutschen 125er Piloten Stefan Bradl (17), Sandro Cortese (11) <strong>und</strong><br />
<strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> (94), bevor er 2010 erstmals mit Hauptsponsor Tuenti antrat <strong>und</strong> die WM hinter Marquez <strong>und</strong> Terol in den Top-Drei beendete.<br />
2011 erfolgte dann der Wechsel in die Moto2, wo er gegen seinen Bruder Aleix (40) kämpfen musste. Beide trennte am Ende der Saison nur<br />
ein Pünktchen. Aleix errang mit 76 Punkten Platz zwölf, Pol landete mit 77 Punkten eine Position dahinter.<br />
44 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Nach dem Wechsel seines Bruders 2012 in die<br />
MotoGP übernahm er dessen Startnummer 40.<br />
Bis zum legendären Crash, zwischen ihm <strong>und</strong><br />
Marquez in Barcelona, führte er sogar die WM<br />
Tabelle an. Am Ende wurde er WM Zweiter.<br />
DIE POL ESPARGARO STORY<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
des Öfteren wie eine Blondine,<br />
die eine Bananenschale liegen<br />
sieht. Was denkt eine Blondine,<br />
wenn sie die Schale sieht? „Ach du<br />
Sch…, jetzt falle ich schon wieder<br />
auf die Fresse!“ Immer wenn ich<br />
einen Fahrerlager- Scooter hinter<br />
mir quietschen hörte, wusste ich,<br />
Zack - jetzt wirst du wieder vom<br />
spanischen Roller überfahren <strong>und</strong><br />
liegst <strong>im</strong> Dreck. Für alle nicht<br />
volljährigen Leser: man darf keine<br />
Menschen überfahren! Dieses<br />
schändliche Tun wird jedoch, wider<br />
jede Logik, <strong>im</strong> Fahrerlager von beiden Seiten<br />
toleriert <strong>und</strong> ist erwünscht.<br />
Vielleicht war das der Gr<strong>und</strong>stein für die weiteren<br />
Aktionen, die nach dem spektakulären<br />
<strong>und</strong> mysteriösen Rennunfall mit Marc Marquez<br />
in Barcelona 2012 folgten.<br />
Pol saß traurig <strong>und</strong> verstört in der Box in Barcelona,<br />
wir überlegten aber schon, wie wir ihn<br />
be<strong>im</strong> nächsten Rennen in Assen aufmuntern<br />
könnten. Das Unheil nahm seinen Lauf. In Assen<br />
bekam er für sich <strong>und</strong> sein Team Schokoladenerdnüsse.<br />
Das Produkt trug einen Namen,<br />
der die Initialen seines Konkurrenten enthielt.<br />
Die deftigen Begleitsprüche sind nicht druckreif.<br />
Als seine deutschen Fre<strong>und</strong>e, vor seiner<br />
Anreise zum Sachsenring, sein Hotelz<strong>im</strong>mer<br />
mit Spezialtoilettenpapier ausrüsteten fielen<br />
alle Schranken. Das Gelächter war groß, denn<br />
auf das Toilettenpapier war die Startnummer<br />
eines Gegners gedruckt. Ohne Worte! Auf Pols<br />
Frage, woher denn diese Ideen kämen, antwortete<br />
ich: „Von Gott, vom Racing-Gott, ich treffe<br />
ihn öfter!“<br />
Und schon war es passiert, der sonntägliche<br />
Rapport war geboren - der „gespielte Witz“ -<br />
die Botschaft Gottes - vor dem Rennen. Wahrscheinlich<br />
ging es weniger<br />
um die Botschaften, das<br />
fröhliche Gelächter, auch<br />
in schwerer St<strong>und</strong>e - Scott<br />
Redding führte die Punktetabelle<br />
mit über 40 Punkten<br />
Vorsprung lange Zeit<br />
an - war sein Ziel. Ein sehr<br />
schöner <strong>und</strong> sportlich fairer<br />
Zug des Spaniers war, den<br />
möchte ich hier besonders<br />
hervorheben, Scott<br />
nach seinem Sturz <strong>und</strong> der<br />
schweren Verletzung, eine<br />
SMS ins Krankenhaus zu<br />
schicken. Er an<strong>im</strong>ierte ihn in<br />
dieser SMS, nach der OP zum nächsten Grand<br />
Prix zu kommen, um den Kampf „Mann gegen<br />
Mann“ fair auf der Rennstrecke zu führen. Ich<br />
glaube auch, dass es Pol vollkommen bewusst<br />
ist, dass ohne die Verletzung von Scott Redding<br />
der Weltmeisterschafts- Kelch erneut an<br />
ihm vorüber gegangen wäre.<br />
Die weiteren Messages hier alle zu beschreiben<br />
würde den Rahmen sprengen, sie gehören<br />
auch teilweise nicht in eine motorsportliche<br />
Fachzeitschrift sondern in den „Eulenspiegel“.<br />
Eine Botschaft, darauf ist der Verfasser besonders<br />
stolz, hat es sogar in die Presseerklärung<br />
oder das Statement eines namhaften<br />
deutschen Fahrwerksherstellers geschafft. Der<br />
Racing-Gott meinte, dass das englische Wort<br />
„Pole“ NICHT die erste Startposition benennt<br />
oder kennzeichnet. Es handelt sich um ein spanisches<br />
Wort, ein spanisches, zusammengesetztes<br />
Substantiv. Pole = eine Mischung aus<br />
Pol <strong>und</strong> Ole‘, je nach dem welchen Buchstaben<br />
man entfernt, den Ersten oder den Letzten.<br />
Der erste Startplatz wurde also nach Pol benannt,<br />
nicht umgekehrt! Ein besonderer Dank<br />
in diesem Zusammenhang gilt Maria. Maria ist<br />
eine Spanisch-sprechende Schönheit, die sich<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
2013 dann der Weltmeistertitel <strong>und</strong> der<br />
Aufstieg in die MotoGP, was er nicht zuletzt<br />
auch seinen Managern Paco Sanchez (Mi.)<br />
<strong>und</strong> Pere Gurt (Mitte li.) zu verdanken hat.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
spontan <strong>und</strong> unbekannterweise bereiterklärte,<br />
das hinterhältige Wasserbombenattentat auf<br />
einen Konkurrenten auszuführen. Pol deklarierte<br />
es ja, nach dem Toilettenpapier, klar zu<br />
seinem Lach-Favoriten <strong>und</strong> ließ es sich nicht<br />
nehmen, Pischti & Maria zu erwähnen.<br />
Be<strong>im</strong> letzten Grand Prix des Jahres <strong>im</strong> spanischen<br />
Valencia wartete Pol vergeblich auf<br />
seine Lachnummer. An dieser Stelle <strong>und</strong> zu<br />
guter Letzt, erklärt sich auch die völlige Ahnungslosigkeit<br />
von Pol Espargaro, die unser<br />
Chefredakteur so lautstark bemängelte. Pol<br />
wusste nicht, von wem er am Montag interviewt<br />
wird. Als Pol mich sah, mit einem Block<br />
in der rechten, einem Stift in der linken Hand<br />
<strong>und</strong> der aktuellen „<strong>Speed</strong>“-Ausgabe unter dem<br />
Arm, begann er schon zu lachen. Zwischen<br />
den Höflichkeitsfloskeln, Guten Tag <strong>und</strong> Auf<br />
Wiedersehen, wurde wahrscheinlich mehr<br />
gelacht als gesprochen. Mir hat es jedenfalls<br />
sehr gut gefallen, ich hoffe ihnen, den Lesern,<br />
auch. Das <strong>Interview</strong> begann mit demselben<br />
Satz, mit dem es auch endete. O-Ton Pol Espargaro:<br />
„Torsten, you are always crazy!“ - keine<br />
Ahnung was das bedeutet - er wird es schon<br />
wissen.<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
45
EMOTIONAL MOMENTS 2013<br />
Tränen lügen nicht!<br />
Text <strong>und</strong> <strong>Interview</strong>s: Torsten Jähnig<br />
Ob Scott Redding, als er sich schweren Herzens von seinem Mechaniker <strong>und</strong> Landsmann Stewart Miller verabschiedete, oder „ICEMAN“ Mika Kallio,<br />
der 2013 mit Freudentränen in den Augen seinem ersten Moto2-Sieg in Brno feierte. Emotionen sind auch <strong>im</strong> Rennsport zu Hause!!!<br />
„Harte H<strong>und</strong>e“ - richtige Männer -<br />
schämen sich nicht für ihre Tränen.<br />
Die Idee zu dieser neuen Rubrik, kam mir nach<br />
dem Grand Prix in Barcelona 2012. Ich saß <strong>im</strong><br />
Hotel, es wurde heiß diskutiert - das Aufreger-<br />
Thema schlechthin, der Crash zwischen Pol<br />
Espargaro <strong>und</strong> Marc Marquez. Als einige St<strong>und</strong>en<br />
später die Bestrafung von Marc, angeblich<br />
als Folge der Intervention eines einflussreichen<br />
spanischen Sponsors, zurückgenommen wurde,<br />
wurde am Tisch nicht mehr diskutiert sondern<br />
gestritten. Ich war zwar körperlich noch<br />
anwesend, aber mit meinen Gedanken weit<br />
weg. Naja, so weit weg wahrscheinlich doch<br />
nicht, denn er wohnt ja in Granollers, einem<br />
Ort in der Nähe von Barcelona. Pol Espargaro!<br />
Rennunfall hin - Rennunfall her, jeder hat seine<br />
eigene Meinung zu diesem Vorkommnis. Noch<br />
während des Rennens, nach seinem Sturz, sah<br />
ich ihn auf einer der großen Videowände - weinend!<br />
- in seiner Box sitzen. Und ich dachte<br />
- uups, die „Harten H<strong>und</strong>e“ können auch spontan<br />
Emotionen zeigen. Ich habe sie alle schon<br />
mit schmerzverzerrtem Gesicht nach einem<br />
Crash erneut auf ihr Bike steigen sehen, aber<br />
echte Tränen sieht man<br />
selten.<br />
Richtige Männer wissen,<br />
dass es mehr Mut<br />
erfordert, Tränen in<br />
der Öffentlichkeit zu<br />
zeigen als eine pr<strong>im</strong>itive<br />
Kneipenschlägerei<br />
anzuzetteln. Ich spürte<br />
zwei Herzen in meiner<br />
Brust schlagen. Auf der<br />
einen Seite verspürte<br />
ich plötzlich meine<br />
„Spanischen Bauchschmerzen“,<br />
wenn ich<br />
Pol sah (mehr dazu in<br />
der „Pol Espargaro Story“), auf der anderen<br />
Seite tat er mir Leid. 2013 verständigte ich<br />
mich dann mit unserem Chefredakteur, erörterte<br />
einige Erlebnisse der Saison, <strong>und</strong> stellten<br />
fest, dass sich eigentlich niemand so richtig<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Torsten Jähnig<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Scott Redding gibt das Zepter an den Nachwuchs weiter. Einen originalen Helm für das belgische Talent Livio Loi, den auch sein<br />
Teamkollege Mika Kallio erhielt. Möglich machte diesen Erfolg unter anderem die belgische Biersorte von Marc van der Straten.<br />
46 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
EMOTIONAL MOMENTS 2013<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Die englische Rose Heather MacLennan (Zweite v.l.) mit ihrer Hospitality-Crew. Ohne sie wäre der Vizeweltmeister verhungert!<br />
Und Michael Bartholemy umringt von „Eupen Massiv“. Selbst der sonst so coole MotoGP Top-Manager wurde von seinen Gefühlen überwältigt!<br />
dafür interessiert, was <strong>im</strong> Menschen Pol Espargaro,<br />
in diesem Moment vorgeht. Wir berichten<br />
über die neuesten technischen Errungenschaften,<br />
analysieren Rennen, arbeiten mit<br />
subtilen Unterstellungen, urteilen über ALLES<br />
<strong>und</strong> JEDEN, aber für den Charakter oder die<br />
Persönlichkeit eines Fahrers interessieren wir<br />
uns nur <strong>im</strong> Falle einer Verfehlung. Verfehlung?<br />
Ich erinnere mich an ein Vorkommnis in Jerez<br />
de la Frontera in diesem Jahr. Ein Moto-GP-<br />
Fahrer (Name der Redaktion bekannt) hatte<br />
angeblich seine Fre<strong>und</strong>in verprügelt. Ich<br />
habe es persönlich nicht gesehen, weiß das<br />
nur vom Hörensagen. Einige Hotelgäste betätigten<br />
sich als Ringrichter <strong>und</strong> setzten sich<br />
<strong>und</strong> ihn anschließend in der Boulevardpresse<br />
spektakulär in Szene. Die Handyfotos der Hotelbewohner<br />
wollte ich nicht sehen. Den Bluterguss<br />
unter seinem Auge, den habe ich aber<br />
gesehen. Nicht falsch verstehen, ich nehme<br />
ihn hier nicht in Schutz, ich will nur verdeutlichen,<br />
dass Journalisten sich oft nur für außergewöhnlich<br />
spektakuläre Einzelheiten interessieren.<br />
Auf den folgenden Seiten ermöglicht<br />
„<strong>Speed</strong>“ einen Blick hinter die Kulissen, einen<br />
Blick hinter die Fassade der Stars, in Bild <strong>und</strong><br />
Ton. In der neuen Rubrik „Five Minutes - Five<br />
Questions“ stellen sich die Stars unseren außergewöhnlichen<br />
Fragen. Beginnend mit den<br />
Moto-GP-Aufsteigern, Moto2-Weltmeister Pol<br />
Espargaro <strong>und</strong> seinem härtesten Gegner Scott<br />
Redding. Hoffen wir, Sie als geschätzten Leser,<br />
in Zukunft noch umfassender über - wie<br />
schreit Eddie <strong>im</strong>mer ins Rohr? - „den besten<br />
Motorsport der Welt“ informieren<br />
zu können. Für die<br />
Veröffentlichung der teilweise<br />
sehr emotionalen Fotos,<br />
erhielt „<strong>Speed</strong>“ exklusiv - die<br />
Genehmigung vom Teamchef.<br />
O-Ton: „Ja, du kannst<br />
gerne diese Fotos veröffentlichen.<br />
Bitte nur keine Fotos<br />
von meiner Frau, sie würde<br />
sonst nie wieder mit dir reden!“<br />
Es fing schon gut an, als<br />
ich am Montag nach dem<br />
Saisonfinale in die TECH3<br />
Box kam. Warum Pol der<br />
Zeitschrift „<strong>Speed</strong>“ das erste <strong>Interview</strong> als<br />
MotoGP-Fahrer gewährte, entzieht sich meiner<br />
Kenntnis (doch, ich weiß es. Auflösung in der<br />
„Pol Espargaro Story“). Doch der Verfasser<br />
dieser Zeilen kann nun auch von sich sagen:<br />
„Ich saß weinend in der Box!“, auch wenn der<br />
Anlass für die Tränen ein ganz anderer war.<br />
Five Minutes -<br />
Five Questions<br />
das sagte Scott Redding...<br />
Wie geht es dir <strong>im</strong> Moment? Ich will nicht<br />
wissen was du jetzt denkst, lass mich in dein<br />
Herz schauen. Was fühlst du gerade?<br />
Scott: Es fällt mir sehr schwer in dieses neue<br />
Team zu gehen. Es ist alles neu <strong>und</strong> anders für<br />
mich. <strong>Speed</strong>: Weil es ein italienisches Team<br />
ist - eine andere Lebensart? Scott: Nein, das<br />
Team, meine neue Aufgabe oder der Vertrag<br />
- alles ist OK. Ich bin nur so unendlich traurig,<br />
dass ich die MarcVdS-Familie verlassen<br />
muss. Sie war in den letzten vier Jahren meine<br />
He<strong>im</strong>at. Die MarcVdS-Familie (so bezeichnete<br />
er SEIN Team - Anm. d. Red.), Marc Van der<br />
Straten, Michael Bartholemy <strong>und</strong> alle anderen<br />
Unterstützer haben mich so gut behandelt.<br />
Ich muss mich erst daran gewöhnen, sie nicht<br />
mehr direkt um mich zu haben.<br />
Die Rolling Stones kennst du? Es gibt einen<br />
Song dieser Band, „Mothers Little Helper“<br />
heißt er. Darin beschreibt Mick Jagger die<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Torsten Jähnig<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Der Trainer <strong>und</strong> sein Schüler! Stefan „Hascha“ Prein erhielt<br />
auch eines der wertvollen Erinnerungsstücke... Hut ab Scotti!<br />
„Noch nie musste ich in einem <strong>Interview</strong> solche Fragen beantworten“, sagte Scotti<br />
<strong>im</strong> Anschluß. STIMMT: Wir haben dir solche Fragen ja auch noch nie gestellt!<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
47
Foto: André Birkenkampf<br />
kleinen weißen Pillen, er meint Drogen oder<br />
Dopingsubstanzen. Wir sind hier nicht bei der<br />
Tour de France, in unserem Sport werden keine<br />
unerlaubten Substanzen verwendet. Wer<br />
oder was sind für dich „kleine Helfer“ hier<br />
<strong>im</strong> Paddock?<br />
Scott: Ich kenne die Rolling Stones, aber höre<br />
diese Musik nicht. Kleine Helfer <strong>im</strong> Paddock<br />
sind für mich meine Familie <strong>und</strong> ein oder zwei<br />
Fre<strong>und</strong>e - mehr nicht.<br />
Gehst du in die Kirche ? Betest du zu Gott?<br />
Scott: Nein, in die Kirche gehe ich nicht.<br />
Wann sehen wir dich auf dem MotoGP-Podium?<br />
Die gleiche Frage stellten wir Pol, er<br />
meinte 2015. Was sagst du?<br />
Scott: Ich sage ebenfalls 2015. Man wird mich<br />
spätestens in diesem Jahr auf dem Podium<br />
sehen.<br />
Be<strong>im</strong> heutigen Test fuhrst du das 2013er<br />
Bike oder den neuen Production-Racer von<br />
Honda?<br />
Scott: Den neuen Production-Racer Honda<br />
RCV 1000 R.<br />
...<strong>und</strong> das Pol Espargaro<br />
Wie geht es dir <strong>im</strong> Moment? Ich will nicht<br />
wissen was du jetzt denkst, lass mich in dein<br />
Herz schauen. Was fühlst du gerade?<br />
Pol: Ich bin nervös! <strong>Speed</strong>: Du bist nervös?<br />
Pol: Ich darf jetzt gleich das große Motorrad<br />
fahren.<br />
(Anm. d. Red.: Der Mann ist gerade Weltmeister<br />
geworden! - Nicht der Titel, Ruhm oder<br />
Reichtum machen ihn nervös. Nein, das große<br />
Motorrad!)<br />
Die Rolling Stones kennst du? Es gibt einen<br />
Song dieser Band, er heißt „Mothers Little<br />
Helper“. Darin beschreibt Mick Jagger die<br />
kleinen weißen Pillen, er meint Drogen oder<br />
Dopingsubstanzen. Wir sind hier nicht bei der<br />
Tour de France, in unserem Sport werden keine<br />
unerlaubten Substanzen verwendet. Wer<br />
oder was ist/sind für dich „kleine Helfer“<br />
hier <strong>im</strong> Paddock?<br />
Pol: Mein Bruder! (wie aus der Pistole geschossen,<br />
mit leuchtenden Augen!)<br />
Wer ist dein persönlicher VIP? Wer ist deine<br />
wichtigste Person <strong>im</strong> Rennsport? Wem gilt<br />
EMOTIONAL MOMENTS 2013<br />
ein besonderer Dank?<br />
Pol: Mein Bruder! (wieder, ohne eine Sek<strong>und</strong>e<br />
Bedenkzeit!)<br />
Gehst du in die Kirche? Sprichst du mit Gott?<br />
Nach deinem Sieg in Misano hast du nach<br />
oben geschaut <strong>und</strong> den Sekt nach oben gespritzt<br />
- hat Gott dir geholfen?<br />
Pol: Nein, ich gehe nicht in die Kirche. Dafür<br />
bleibt keine Zeit. Ob ich mit Gott rede? (lachend)<br />
Na, ich rede mit dir, das reicht mir eigentlich.<br />
(wieder - laut lachend) Ja, Gott hat<br />
mir geholfen. Besonders lustig <strong>und</strong> hilfreich<br />
fand ich den „Engel mit der Bombe“ <strong>und</strong> das<br />
Toilettenpapier. (zum Aussprechen des letzten<br />
Satzes benötigte Pol, unterbrochen von anhaltendem<br />
Gelächter, einen längeren Zeitraum.)<br />
1588 fand diese berühmte Seeschlacht von<br />
Gravelines statt, woher der <strong>im</strong> Rennsport<br />
oft verwendete Begriff<br />
„Spanische Armada“<br />
rührt. Spanien verlor damals<br />
den Kampf <strong>und</strong> fast<br />
alle seine Kriegsschiffe<br />
<strong>im</strong> Sturm. 2013 wurde<br />
die spanische Rennsportehre<br />
<strong>im</strong> direkten<br />
Duell mit England wieder<br />
hergestellt. Wie fühlst du<br />
dich?<br />
Pol: Ich bin stolz <strong>und</strong> happy!<br />
Beide <strong>Interview</strong>s führten<br />
wir am Montag nach dem<br />
Grand Prix von Valencia,<br />
be<strong>im</strong> ersten MotoGP-<br />
Test der beiden Rookies.<br />
Pol befragten wir vor<br />
dem Test <strong>und</strong> Scotty anschließend,<br />
so erklären<br />
sich auch die teilweise<br />
differierenden Antworten<br />
der ehemaligen<br />
Kontrahenten. Der englische<br />
Vize-Weltmeister<br />
empfing uns schon <strong>im</strong><br />
standesgemäßen amerikanischen<br />
Motorhome,<br />
geparkt direkt hinter der<br />
„Straße der Besten“, also <strong>im</strong> MotoGP-Wohnmobilpark.<br />
Scott verriet uns auch ganz exklusiv,<br />
dass er schon am Montag den neuen Honda-Production-Racer<br />
fuhr. Also nicht, wie von<br />
vielen Kollegen vermutet, eine abgespeckte<br />
Variante des 2013er Bikes. Bleiben mir nur<br />
noch einige abschließende Worte, direkt <strong>und</strong><br />
knallhart formuliert. Einen kleinen Vorgeschmack,<br />
was uns 2014 blühen könnte, bekamen<br />
wir in diesem Jahr von Marc Marquez<br />
geboten. Ich sage es nicht gerne, aber nun<br />
kommt sie, die PlayStation- Generation, jetzt<br />
kommen die ehemaligen Computer-Kids! Sie<br />
werden, wenn sie so wie Marc die richtigen<br />
Bikes erhalten, den etablierten Piloten das<br />
elektronische Fürchten lehren. Valentino, Colin,<br />
Dani, Nicky, schnallt euch an - eure Tage<br />
sind gezählt. Sorry, aber - Eure Zeit ist um!<br />
Foto: Hans Denzler<br />
Foto: Ronny Lekl Foto: André Birkenkampf<br />
<strong>Speed</strong> hatte die Ehre, das allererste Presseinterview mit Pol Espargaro <strong>im</strong> neuen Outfit zu führen.<br />
Die Fragen zu beantworten gestaltete sich aber etwas schwierig, denn es wurde zum Teil<br />
mehr gelacht! Deutlich zum Ausdruck kam nicht nur die Nähe zu Bruder Aleix, die sich vor allem<br />
in den Qualifyings gegenseitig unterstützen, sondern auch das Bedauern, dass Hauptkonkurrent<br />
Scott Redding, nach seinem Crash <strong>und</strong> den Verletzungen in Australien, den Kampf um den Titel<br />
frühzeitig an den Nagel hängen musste. Eine Entscheidung Mann gegen Mann auf der Strecke<br />
wäre ihm um ein Vieles lieber gewesen.<br />
48 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
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INTERVIEW DOMINIQUE AEGERTER<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Der Schweizer Dominique Aegerter, der hinter<br />
Pol Espargaro, Scott Redding, Esteve Rabat<br />
<strong>und</strong> Mika Kallio in der Weltmeisterschaft einen<br />
hervorragenden fünften Gesamtrang belegte,<br />
lässt für <strong>Speed</strong> Motorradmagazin die vergangene<br />
Saison Revue passieren <strong>und</strong> schaut<br />
mit uns in die kommende Saison 2014. Der<br />
Mann vom Team Technomag carXpert ist da<br />
zweifellos einer der Titelanwärter, was seine<br />
Konkurrenz <strong>im</strong> Übrigen genauso sieht.<br />
Text <strong>und</strong> <strong>Interview</strong>: André Birkenkampf<br />
aufgetaucht, die auch gleich operiert wurden,<br />
aber es geht mir gut.<br />
Die Saison 2013 ist zuende. Gib uns doch mal<br />
einen kleinen Rückblick.<br />
Das gesteckte Ziel habe ich definitiv erreicht,<br />
ich bin unter den besten Fünf, habe ein paar<br />
starke Rennen zeigen können, war einmal<br />
auf dem Podest, war 15 mal in den Top Ten,<br />
die ganze Saison in den Punkten. Ich konnte<br />
sehr gut mit den Spitzenleuten mithalten,<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
mitkämpfen, habe mich zum Vorjahr hin doch<br />
sehr steigern können. Ich denke, ich habe eine<br />
gute Saison gezeigt.<br />
Mit Tom Lüthi zusammen bist Du eigentlich<br />
der einzige deutschsprachige Fahrer, der in<br />
der ersten Liga der Moto2 mitspielen konnte.<br />
Warum hat es dennoch nur zu einem einzigen<br />
Podest gereicht?<br />
Schon den fünften Platz zu holen war sehr<br />
schwierig. Die Moto2 ist so eng beieinander,<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Domi, Du bist ja schon Stammgast<br />
bei uns. Warum sind denn andere<br />
Fahrer oft nicht so medienfre<strong>und</strong>lich?<br />
Sicher macht es was aus, dass ich<br />
Deutsch spreche, aber ich bin <strong>im</strong>mer<br />
der Domi geblieben, einer, der strahlt<br />
<strong>und</strong> lächelt, Zeit für die Fans hat, in<br />
der Auslaufr<strong>und</strong>e mal ein Wheelie<br />
macht. Ich will mir Zeit für die Fans<br />
nehmen, das ist sehr wichtig.<br />
Du bist kürzlich operiert worden.<br />
Was war denn los?<br />
Ich habe mir die Schulterkapsel operieren<br />
lassen müssen. Dabei sind<br />
noch ein paar Dinge in der Schulter<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
da kämpfen eine Menge Leute<br />
um diese Position. Ein Podest<br />
bringt da natürlich einen schönen<br />
Punktevorsprung. Ich habe<br />
den fünften Platz durch meine<br />
Konstanz erringen können.<br />
Domi, Deine Stärke ist der<br />
Start, damit machst Du oft<br />
schlechtere Startplätze wett.<br />
Mit ein wenig besseren Trainingsergebnissen<br />
wärst Du<br />
doch an der Weltspitze, oder?<br />
Klar, wenn ich nach einem guten<br />
Qualifying weiter vorn stehen<br />
würde, wäre natürlich ein<br />
guter Start noch mehr wert,<br />
50 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
könnte ich sicher ganz vorne mitkämpfen. Bei<br />
der Qualifikation kommt es auf eine schnelle<br />
R<strong>und</strong>e an, die über den Startplatz entscheidet.<br />
Wenn ich einen guten Start hinlege, bin ich<br />
vorne mit dabei. Werden die Zeiten aber dann<br />
nach vier oder fünf R<strong>und</strong>en schneller, kann ich<br />
da halt nicht mehr mithalten.<br />
Was geht denn in Dir vor, wenn das Podium<br />
in Sichtweite ist, Du es aber doch nicht erreichst?<br />
Ich hab ja jetzt schon viel erreicht, aber ich will<br />
noch mehr. Ich werde versuchen, nächstes Jahr<br />
noch weiter nach vorne zu kommen. Jetzt nach<br />
der Operation werde ich noch härter arbeiten,<br />
um schnell wieder fit zu sein <strong>und</strong> gut vorbereitet<br />
in die neue Saison zu starten. Sicher werde<br />
ich auch am Motorrad arbeiten, schauen, was<br />
man verbessern kann. Nächstes Jahr sollten<br />
es schon ein paar Podestplätze mehr sein.<br />
Wie kitzelt man den die letzten tausendstel<br />
Sek<strong>und</strong>en heraus?<br />
Ich habe vier Jahre lang mit Mentaltrainern<br />
INTERVIEW DOMINIQUE AEGERTER<br />
dann kann ich das Aufbautraining für meinen<br />
Arm beginnen <strong>und</strong> Anfang Februar das erste<br />
Mal wieder auf das Motorrad steigen, ein bisschen<br />
MotoCross oder Supermoto fahren.<br />
Du fährst nächstes Jahr <strong>im</strong> gleichen Team<br />
weiter, wie schon 2013. Ist so eine Konstanz<br />
wichtig?<br />
Sicher ist das wichtig. Du brauchst einen guten<br />
Kontakt zum Team, es muss sein wie eine<br />
große Familie, Du musst Dich wohlfühlen,<br />
musst Dich auf alle verlassen können. Ich<br />
hatte in den ganzen Jahren bei diesem Team<br />
keinen einzigen technischen Ausfall in einem<br />
Rennen, die Jungs arbeiten sehr gut, so kann<br />
man Rennen gewinnen. Das alles entwickelt<br />
sich nur, wenn man länger zusammenarbeitet,<br />
in einem Jahr geht das kaum.<br />
Wer wird denn 2014 am Deiner Seite stehen?<br />
Bis auf den Wechsel von Randy Krummenacher<br />
bleibt das Team ja gleich. Jetzt komme ein<br />
junger neuer Schweizer, Robin Mühlhauser, der<br />
in der Europameisterschaft unterwegs war. Wir<br />
werden 2014 auf einem Suter-Chassis weiterfahren,<br />
vielleicht werden wir vom Öhlins-Fahrwerk<br />
auf White Power umsteigen, das ist aber<br />
noch nicht sicher.<br />
Pol Espargaro <strong>und</strong> Scott Redding steigen in<br />
die MotoGP auf, ein Vorteil?<br />
(lacht) Natürlich. Das waren zwei sehr konstante<br />
Fahrer, die <strong>im</strong>mer vor mir lagen, also<br />
zwei Gegner weniger, aber es kommen aus<br />
anderen Klassen schnelle Fahrer dazu. Sicher<br />
können in der Moto2 nächstes Jahr <strong>im</strong>mer<br />
noch zwischen 10 <strong>und</strong> 13 Fahrer ein Rennen<br />
gewinnen.<br />
Wer ist denn für Dich 2014 der Favorit? Tito<br />
Rabat zählt übrigens Dich mit zu den Titelanwärtern,<br />
wie er mir kürzlich erzählte.<br />
Der ist cool, wenn er das denkt. Ich werde alles<br />
dran setzen, um keinen Fahrer vor mir zu haben.<br />
Tito Rabat hat eine starke Saison gezeigt,<br />
er ist sicher ein Mitfavorit, auch ein Lüthi <strong>und</strong><br />
ein Kallio, ein Nakagami werden sehr stark<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: Tobias Linke<br />
zusammengearbeitet, das hat<br />
mir sehr geholfen. Ich weiß,<br />
wie ich mit einer Drucksituation<br />
umzugehen habe, wie ich<br />
ein Rennwochenende vorzubereiten<br />
habe, wie ich es zu<br />
verarbeiten habe. Das habe ich<br />
alles gelernt, jetzt arbeite ich<br />
alleine.<br />
Wie sieht denn Deine Saisonvorbereitung<br />
konkret aus?<br />
So in ein, zwei Wochen werde<br />
ich mit Fahrrad- <strong>und</strong> Beintraining<br />
anfangen, wenn es die<br />
Schulter zulässt, damit ich<br />
beweglich bleibe. Dann gibt es<br />
viele Messe- <strong>und</strong> Sponsorentermine,<br />
Autogrammst<strong>und</strong>en,<br />
so ungefähr bis Ende Januar,<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
sein. Und ich will natürlich auch<br />
dazu gehören.<br />
„Domi Aegerter 2014 unter den<br />
Top Drei der Moto2!“ Wär doch<br />
eine tolle Überschrift, oder?<br />
Wär eine super Überschrift. Um<br />
mich zu verbessern, werde ich alles<br />
tun, was ich kann. Wenn ich<br />
das schaffe, ein paar Podestplätze<br />
einfahre, könnte ich schon unter<br />
den ersten Drei am Ende der<br />
Saison stehen. Dann musst Du es<br />
aber auch so schreiben!<br />
Versprochen!<br />
Domi, die Redaktion der <strong>Speed</strong><br />
wünscht Dir gute Genesung,<br />
schöne Weihnachten <strong>und</strong> ein erfolgreiches<br />
Jahr 2014. Man sieht<br />
sich spätestens in Qatar.<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
51
INTERVIEW MARCEL SCHRÖTTER<br />
Melissa Wolf (re.) gründete 2013 den ersten offiziellen <strong>Marcel</strong> Schrötter Fanclub.<br />
Wer Mitglied werden möchte kann das direkt auf der Webseite von <strong>Marcel</strong> tun!!!<br />
Einfach Antragsformular herunterladen, ausfüllen <strong>und</strong> abschicken. Zudem bekommt<br />
jedes Mitglied ein T-Shirt des Fanclubs <strong>und</strong> profitiert <strong>im</strong> Laufe des Jahres von<br />
verschiedenen Highlights wie Fanclub-Party mit <strong>Marcel</strong> <strong>und</strong> vieles mehr!!!<br />
Text <strong>und</strong> <strong>Interview</strong>: André Birkenkampf<br />
<strong>Marcel</strong> Schrötter („Celly“) - IDM-Meister 2008<br />
<strong>und</strong> 2009 in der 125 ccm-Klasse, 2010 bis<br />
2012 erfolgreich in der 125er-WM <strong>und</strong> der<br />
Moto3 unterwegs, stand vor der Saison 2013<br />
erst mal <strong>im</strong> Regen: aufgr<strong>und</strong> fehlender Sponsorengelder<br />
war die Teilnahme an den Rennen<br />
der Moto2 nicht gesichert. Melissa Wolf <strong>und</strong><br />
einige Fre<strong>und</strong>e wollten Anfang 2013 mit einer<br />
Spendenaktion <strong>und</strong> der Suche nach Sponsoren<br />
helfen. Über Facebook kam der Kontakt zu <strong>Marcel</strong><br />
Schrötter zustande, der 1. Offizielle <strong>Marcel</strong><br />
Schrötter Fanclub wurde gegründet, die gesteigerte<br />
Öffentlichkeitsarbeit zeigte Früchte <strong>und</strong><br />
Celly konnte an allen Rennen professionell <strong>und</strong><br />
entspannt teilnehmen. Die Mitgliedschaft kostet<br />
40 Euro pro Jahr, der Fanclub unterstützt<br />
<strong>Marcel</strong> Schrötter nicht nur finanziell, sondern<br />
auch lautstark an der Strecke. Infos zum Fanclub<br />
unter www.marcel-schroetter.de. Auch<br />
<strong>Speed</strong> Motorradmagazin beteiligte sich <strong>und</strong><br />
sammelte bei einer Helmversteigerung 1000<br />
Euro, die Celly zum Saisonfinale in Valencia<br />
übergeben wurden.<br />
<strong>Marcel</strong>, die Saison ist zu Ende. Wie zufrieden<br />
bist Du?<br />
Über die Saison gesehen, bin ich schon einigermaßen<br />
zufrieden. Wir haben uns recht<br />
oft gut zeigen können in der Moto2, die zweite<br />
Saisonhälfte war nicht opt<strong>im</strong>al. War kein<br />
guter Start in Indianapolis. Wir haben da gute<br />
Leistungen gezeigt, aber kein opt<strong>im</strong>ales Rennen<br />
gefahren. Das war oft so, gerade in der<br />
ersten Saisonhälfte: stark <strong>im</strong> Training - nicht<br />
ganz so stark umgesetzt <strong>im</strong> Rennen. Zum<br />
Schluss war es dann eher andersherum: keine<br />
so starken Leistungen <strong>im</strong> Qualifying mehr. Das<br />
liegt aber auch daran, dass sich alle verbessern,<br />
das ganze Feld wird enger <strong>und</strong> schneller,<br />
das Niveau ging nach oben <strong>und</strong> wir haben uns<br />
schwer getan, den nächsten Schritt zu schaffen.<br />
Das war der Gr<strong>und</strong>, weshalb die zweite<br />
Hälfte nicht mehr ganz so opt<strong>im</strong>al war, aber<br />
insgesamt können wir zufrieden sein.<br />
Kannst Du die Probleme genauer definieren?<br />
Ich wills jetzt gar nicht auf irgendwas schieben.<br />
Klar, vor der Saison lief es alles andere<br />
als opt<strong>im</strong>al, dennoch bin ich anfangs gute<br />
Rennen gefahren. Also daran lag es glaub ich<br />
nicht. Auch während der Saison war es neben<br />
der Strecke nicht <strong>im</strong>mer ganz so einfach, wir<br />
haben <strong>im</strong>mer versucht, die Angelegenheiten so<br />
gut es geht zu lösen. Teilweise waren dumme<br />
Fehler von mir dabei. Einen Frühstart kann<br />
man keinem in die Schuhe schieben, den hab<br />
ich selbst gemacht. Dann kamen solche Sache<br />
dazu, dass wir am Start zwei- oder dre<strong>im</strong>al<br />
das Motorrad nicht zu Laufen gebracht haben,<br />
die Kupplung uns einen Streich gespielt hat,<br />
das sind Fehler von mir <strong>und</strong> vom Team. Material<br />
- schwer zu beeinflussen. Ein paar Dinge<br />
hätten einfach nicht sein müssen. Einiges<br />
<strong>im</strong> Rennen muss ich noch lernen, teilweise<br />
waren aber auch unfaire Aktionen dabei, die<br />
uns Plätze gekostet haben, ein paar mehr Top-<br />
Ten-Plätze wären da schon noch drin gewesen.<br />
Wir haben uns <strong>im</strong> Gegensatz zu den anderen<br />
Teams einfach zu wenig gesteigert in der zweiten<br />
Saisonhälfte.<br />
Was kannst Du uns zur kommenden Saison<br />
sagen?<br />
Momentan kann ich dazu noch nicht viel sagen.<br />
Schade, dass ich das Team verlassen<br />
muss, ich bin persönlich super mit allen ausgekommen.<br />
Auf der anderen Seite freue ich<br />
mich auf die neue Aufgabe. Ist glaub ich ein<br />
gutes Gesamtpaket. Ich freu mich darauf <strong>und</strong><br />
werde alles geben, um zum Erfolg beizutragen.<br />
Wir werden sehen, was dabei rauskommt.<br />
Wie ist der Vertrag mit Tech3 zustande gekommen?<br />
Herr Poncharal kam einfach auf mich zu <strong>und</strong><br />
fragte, ob ich schon einen Vertrag für nächstes<br />
Jahr habe. Irgendwann ging es dann in erste<br />
Gespräche, die wurden <strong>im</strong>mer intensiver <strong>und</strong><br />
intensiver, so dass wir dann mal beschlossen<br />
haben: OK, wir machen es.<br />
Also wird dieser Winter für Dich ruhigerer als<br />
der letzte, Du kannst in Ruhe Weihnachten<br />
feiern.<br />
Auf jeden Fall. Es ist schön zu wissen, wie es<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
52 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
weitergeht. Schön zu wissen, nächste Woche<br />
geht’s los mit den Tests für 2014, werden die<br />
Gr<strong>und</strong>steine gelegt. Es ist schön, zu wissen<br />
dass die Saison laufen wird - das war <strong>im</strong> letzten<br />
Winter ein Bisschen schwieriger.<br />
Stellt Herve Poncharal gewisse Anforderungen?<br />
Die Moto2 von Tech3 war ja dieses<br />
Jahr nicht gerade überragend.<br />
Es gibt jetzt keine klaren Vorgaben bezüglich<br />
der Platzierungen. Wir wollen natürlich beide<br />
Erfolg haben, das steht <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>. Mal<br />
sehen, wie das Motorrad läuft. Ich glaube<br />
nicht, dass die Resultate von diesem Jahr das<br />
wahre Potential vom Bike zeigen. Ich hoffe,<br />
dass ich mich auf dem Motorrad wohl fühle,<br />
dann kann man auch schnell fahren, das ist<br />
glaube ich das Wichtigste. Natürlich<br />
wollen wir nicht nur einfach mitfahren,<br />
um dabei zu sein. Das Ziel<br />
sind Punkte <strong>und</strong> die Top Ten. Dass<br />
das nicht einfach sein wird, ist auch<br />
klar. Andere fahren schon jahrelang<br />
<strong>und</strong> kämpfen auch um Punkte, das<br />
Niveau ist unglaublich hoch, man<br />
kann da nicht sagen: Top Ten oder<br />
ich flieg nach Hause! Jedes Wochenende<br />
ist neu, der eine hat da seine<br />
Vorteil, der andere eben dort. Wenn<br />
wir uns regelmäßig unter den ersten<br />
Fünfzehn befinden <strong>und</strong> ab <strong>und</strong> zu in<br />
die Top Ten fahren, haben wir das<br />
Ziel zunächst schon erreicht.<br />
Wann geht’s denn konkret los mit<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
INTERVIEW MARCEL SCHRÖTTER<br />
der Saison 2014?<br />
2013 fahren wir noch in Jerez <strong>und</strong> in Almeria.<br />
Für 2014 gibt’s noch keine konkrete Planung.<br />
Dein Fan-Club - wir unterstützen ihn ja auch<br />
- wie stehst Du zu Deinen Fans?<br />
Ich finde das ganz toll, das hatte ich zuvor<br />
noch nie. Sie haben gerade am Anfang der Saison<br />
wahnsinnig viel getan, um mir zu helfen.<br />
Das war eine ganz tolle Idee, wir wollen das<br />
natürlich unterstützen <strong>und</strong> ausbauen, wäre<br />
toll, wenn noch viele dazukommen. Ich freu<br />
mich, dass Leute da sind, die mir wirklich helfen<br />
wollen, viel von sich aus machen, zu den<br />
Rennen kommen <strong>und</strong> sich echt engagieren.<br />
Nochmal zur Moto2. Wie schätzt Du Deinen<br />
Korkurrenten Sandro Cortese ein?<br />
Dass es für ihn dieses Jahr schwierig wird, war<br />
klar. In der Moto2 kann man nie sagen, was<br />
aus einem wird, was einen erwartet. Hat man<br />
zum Beispiel auch an Nicolas Terol gesehen,<br />
der hat auch lange gebraucht, um alles zu verstehen,<br />
jetzt ist er Spitze. Die Moto2 hat sich<br />
entwickelt, das ganze Feld war schneller <strong>und</strong><br />
noch dichter beieinander. Gerade Sandro hat<br />
am Anfang seine Probleme gehabt, ist dann<br />
aber <strong>im</strong>mer schneller geworden, hat super<br />
Ergebnisse gebracht, ist super Trainings gefahren.<br />
Bei uns gings<br />
einfach ein wenig<br />
schwerer.<br />
Wenn Du hinter Sandro<br />
Cortese fährst, dann<br />
willst Du aber doch<br />
überholen, oder?<br />
Ganz klar, will man <strong>im</strong>mer.<br />
Ansonsten ist der<br />
Sandro für mich ein<br />
Gegner wie jeder andere.<br />
Wenn einer vor Dir<br />
ist, willst Du den überholen.<br />
Wie versteht ihr euch<br />
neben der Strecke?<br />
werden. Trotzdem, früher hieß es<br />
<strong>im</strong>mer, dass man keine Fre<strong>und</strong>e <strong>im</strong><br />
Fahrerlager haben darf. Ich seh das<br />
anders. Wir sind damals durch das<br />
Fahrerlager gestreift, wir mussten<br />
ja doch alles noch lernen. Da war<br />
keiner da, wie heute vielleicht be<strong>im</strong><br />
Marquez, der sagte: Hier ist die Linie,<br />
Du musst so oder so fahren, so<br />
funktioniert das! Wir mussten das<br />
alles selbst lernen. Teilweise haben<br />
wir auch Quatsch gemacht, mittlerweile<br />
sind wir aber angekommen<br />
<strong>und</strong> wissen, um was es geht, was<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Fritz Glänzel<br />
<strong>Marcel</strong> Schrötter kämpfte in der abgelaufenen Saison gegen seinen Teamkollege Xavier S<strong>im</strong>eon (19) genauso verbissen um Punkte<br />
wie gegen seinen Landsmann Sandro Cortese (11), am Ende reichte es zu einem 17. Gesamtrang. 2014 startet er <strong>im</strong> Team von Tech3.<br />
Fre<strong>und</strong>e oder Konkurrenten?<br />
Wir sind jetzt nicht die besten Kumpels, gehen<br />
ganz normal miteinander um. Ich kenne den<br />
Sandro schon sehr lange <strong>und</strong> es freut mich, zu<br />
sehen, wie er <strong>im</strong>mer mehr dazulernt, <strong>im</strong>mer<br />
schneller wird. Wir haben ein gutes Verhältnis<br />
zueinander.<br />
Mit <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> bist<br />
Du ja eng befre<strong>und</strong>et.<br />
Gebt Ihr euch gegenseitig<br />
Tipps?<br />
Mal sehen, wie es<br />
nächstes Jahr wird,<br />
wenn wir miteinander<br />
fahren. Wir sind<br />
ja schon früher miteinander<br />
gefahren, ging<br />
<strong>im</strong>mer ganz gut, wir<br />
werden uns sicher austauschen.<br />
Klar, dass<br />
man vielleicht nicht<br />
<strong>im</strong>mer die gehe<strong>im</strong>sten<br />
Tipps weitergibt, auf<br />
der Strecke sind wir<br />
ja Konkurrenten <strong>und</strong><br />
jeder will ja irgendwann<br />
mal Weltmeister<br />
wir wollen <strong>und</strong> wo unsere Ziele sind. Man muss<br />
sich wohl fühlen, in dem was man macht, sich<br />
auf seine Arbeit konzentrieren, dann ist man<br />
<strong>im</strong> Vorteil.<br />
Celly, Danke für das Gespräch. Dir <strong>und</strong> Deiner<br />
Familie wünschen wir schöne Weihnachten<br />
<strong>und</strong> eine erfolgreiche Saison 2014.<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
53
Dirk, Saison 2013 zu Ende. Gib uns doch mal<br />
ein kurzes Fazit.<br />
Eine richtige tolle Saison mit vielen unvergesslichen<br />
Momenten der Freude <strong>und</strong> Enttäuschung.<br />
Ihr seid mit Jack Miller oft in Reichweite des<br />
Podiums gefahren, habt es aber nie erreichen<br />
können. Woran lag es <strong>im</strong> Einzelnen?<br />
Das st<strong>im</strong>mt, es gibt aber mehrere Gründe.<br />
Zum einen waren wir mit der Honda, wie<br />
alle anderen Honda-Teams, zu<br />
Beginn der Saison <strong>im</strong> Hintertreffen,<br />
jedoch haben wir mit<br />
kontinuierlicher Arbeit unsere<br />
Bikes schneller gemacht <strong>und</strong><br />
den Abstand zu KTM verkürzt.<br />
Aber auch Jack hatte einiges<br />
an Pech, denn ohne Sturz wäre<br />
in Jerez sicher ein Podestplatz<br />
möglich gewesen <strong>und</strong> auch in<br />
Australien, Malaysia <strong>und</strong> Valencia<br />
waren wir ganz knapp<br />
dran. Jack hat leider hier kleine<br />
Fehler gemacht die dann<br />
den Podestplatz verhindert haben.<br />
Wie gesagt nur ganz kleine<br />
Fehler - aber das hat schon<br />
einige wenige H<strong>und</strong>ertstel ausgemacht.<br />
Nun habt ihr Jack Miller an Aki Ajo <strong>und</strong> KTM<br />
verloren <strong>und</strong> somit abermals eine sicherlich<br />
gewünschte weitere Zusammenarbeit aufgeben<br />
müssen. Wie traurig macht das?<br />
Sicher, denn Jack hat uns noch in Brünn per<br />
Handschlag zugesagt für die Saison 2014.<br />
Bei dem Treffen waren alle Gesellschafter<br />
dabei <strong>und</strong> später noch jemand von Honda.<br />
Was <strong>im</strong> Nachgang passiert ist, weiß ich nicht<br />
- aber in Silverstone hat er dann abgesagt.<br />
Wir haben es dann leider erst bei Sport 1 erfahren<br />
<strong>und</strong> das war weniger schön, denn alle<br />
Mechaniker <strong>und</strong> wir als Teambesitzer waren<br />
wie vor den Kopf gestoßen. Honda war <strong>und</strong><br />
ist menschlich sehr enttäuscht von ihm. Es<br />
ist seine eigene Entscheidung <strong>und</strong> wir akzeptieren<br />
sie. Ein was macht uns sehr stolz, denn<br />
wir haben wieder einen Crashpiloten <strong>und</strong> No-<br />
Name Fahrer von dem jeder sagte: Macht nie<br />
mit Miller was! an die Weltspitze geführt <strong>und</strong><br />
allen gezeigt, dass wir junge Piloten ausbilden<br />
können <strong>und</strong> zu Spitzenfahrern machen.<br />
Mit John McPhee habt ihr in Valencia den Vertrag<br />
für nächste Saison verlängern können,<br />
war er Euer Wunschkandidat Nummer eins<br />
INTERVIEW DIRK HEIDOLF<br />
Dirk Heidolf mit seinem neuen Fahrer Efren Vazquez (li.)<br />
<strong>und</strong> John McPhee, der seine zweite Saison <strong>im</strong> Racing Team<br />
Germany in Angriff n<strong>im</strong>mt. Der Teamchef spricht mit uns über<br />
die vergangene Saison 2013 <strong>und</strong> über die kommende 2014.<br />
<strong>Interview</strong>: André Birkenkampf<br />
nach der Verpflichtung von Efren Vazquez?<br />
Ja, wir hatten nur noch 2 Fahrer mit denen ich<br />
arbeiten wollte, John oder Fahmi Khairuddin.<br />
Diese beiden Jungs haben viel Talent <strong>und</strong> vor<br />
allem sind sie bodenständig <strong>und</strong> hungrig. Es<br />
macht keinen Sinn, jemanden zu nehmen, der<br />
kommt <strong>und</strong> sagt was er kann <strong>und</strong> will <strong>und</strong> alles<br />
auf den Kopf stellen will, darauf habe ich<br />
keine Lust <strong>und</strong> wir in unserem Team keinen<br />
Platz.<br />
Mit Max<strong>im</strong>ilian Kappler geht es nächste Saison in die<br />
spanische Meisterschaft. Vom Australier Jack Miller musste<br />
man sich nach nur einer Saison leider wieder verabschieden.<br />
Gab es konkret noch mehr Kandidaten <strong>und</strong><br />
Interessenten auf diesen Startplatz?<br />
Wir hatten viele Anfragen, jedoch haben wir<br />
<strong>im</strong>mer mit Honda Rücksprache gehalten <strong>und</strong><br />
zusammen die beste Lösung abgest<strong>im</strong>mt.<br />
Was kannst Du uns zum Material erzählen,<br />
das 2014 zum Einsatz kommen wird?<br />
Ich kann sehr wenig dazu sagen, nur dass wir<br />
Ende Januar oder Anfang Februar die neuen<br />
Bikes bekommen <strong>und</strong> es dann wieder zu den<br />
Tests geht.<br />
Wie kam dieser doch schon recht exklusive<br />
Deal mit Honda zu Stande? Konkret: War er<br />
an Bedingungen geknüpft?<br />
Ja <strong>und</strong> nein. Die Zusammenarbeit mit Honda<br />
funktioniert sehr gut <strong>und</strong> wir waren für Honda<br />
<strong>im</strong>mer ein treuer Partner. 2012 mit Louis<br />
Rossi <strong>und</strong> dieses Jahr auch noch das beste<br />
Honda-Team!<br />
Honda <strong>und</strong> wir kamen schon sehr zeitig zusammen<br />
<strong>und</strong> wir waren uns einig, dass wir<br />
auch 2014 <strong>und</strong> zukünftig eine Partnerschaft<br />
eingehen wollen. Es ist nicht an Bedingungen<br />
geknüpft, nur dass wenn wir wieder einige<br />
Neuerungen oder Verbesserungen an unserem<br />
Bike finden oder erarbeiten wir diese an Honda<br />
weitergeben müssen. Das ist kein Problem,<br />
sondern macht uns stolz, man strebt nach<br />
mehr. Es ist unser Ziel, das Bike zusammen<br />
mit Honda <strong>und</strong> den anderen beiden Teams<br />
siegfähig zu machen.<br />
Was gibt Dir die Hoffnung, dass es damit<br />
2014 einen Schritt nach vorn gehen kann?<br />
Dass jetzt der Konzern Honda hinter dem Projekt<br />
steht <strong>und</strong> sich Honda <strong>und</strong> HRC werkseitig<br />
an der Moto3 beteiligen werden.<br />
Schließlich habt ihr ja <strong>im</strong> Laufe der Saison<br />
auch über einen Wechsel zu KTM nachgedacht.<br />
Ja das hatten wir, aber das Projekt Honda hatte<br />
dann schnell für uns Priorität. Honda wollte<br />
unbedingt mit unserem Team eine weitere<br />
Partnerschaft haben <strong>und</strong> wir auch mit Honda.<br />
Warum eine tolle Partnerschaft zerstören<br />
<strong>und</strong> eine weit geöffnete Türe zuschlagen? Außerdem<br />
sind wir mit der Abwerbung von Jack<br />
durch Ajo KTM nicht glücklich. Aber sei es<br />
drum, so ist wohl Rennsport neben der Piste.<br />
In welchem Umfang bekommt ihr Unterstützung<br />
von Honda - was die Manpower betrifft?<br />
Dazu kann ich nichts sagen, alle Details sind<br />
<strong>im</strong> Vertrag mit Honda vereinbart.<br />
Wie sieht es bei Euch <strong>im</strong> Team aus, könnt ihr<br />
Eure erfahrene Mechaniker-Crew zusammenhalten<br />
<strong>und</strong> seid Ihr darauf bedacht, Euch an<br />
der einen oder anderen Stelle noch zu verstärken?<br />
Ja, wir möchten ein gutes Team nicht tauschen,<br />
warum auch? Never Change a Winning<br />
Team. Schade nur dass wir einen der Mechaniker<br />
verloren haben. Er geht zu KTM<br />
- <strong>und</strong> das schmerzt. Er weiß viel<br />
vom Honda-Projekt <strong>und</strong> wir haben<br />
uns auf Drängen von Honda direkt<br />
nach dem Rennen in Valencia getrennt.<br />
Er sollte nichts vom neuen<br />
Honda-Motor <strong>und</strong> Details mit zu<br />
KTM nehmen - man sieht, Honda<br />
meint es ernst!<br />
Wie geht es mit Eurem Nachwuchstalent<br />
<strong>und</strong> deutschen Meister der<br />
Moto3, Max<strong>im</strong>ilian Kappler weiter,<br />
gibt es da schon konkrete Pläne?<br />
Ja. Max wird 2014 Moto3 in der<br />
CEV, der spanischen Meisterschaft,<br />
fahren <strong>und</strong> so oft wie möglich in der<br />
Weltmeisterschaft mit einer Wildcard<br />
teilnehmen. Wenn alles klappt<br />
<strong>und</strong> er sich steigert, dann steht<br />
einem Start 2015 in der kompletten<br />
WM Moto3 nichts <strong>im</strong> Wege.<br />
Dirk, danke für die ehrlichen Worte.<br />
Natürlich wünschen wir Euch auf Eurem Weg<br />
weiterhin viel Erfolg!<br />
Euch auch beste Grüße <strong>und</strong> danke für die<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> <strong>im</strong>mer<br />
tolle Berichterstattung. Schönes Fest <strong>und</strong><br />
ruhige Feiertage für alle Racingfans <strong>und</strong> einen<br />
guten Start ins neue Jahr 2014!<br />
54 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
Tests für 2014 Valencia - Jerez - Almeria<br />
Text: Rainer Hechtl<br />
Traditionell werden nach Saisonschluss in Valencia<br />
drei Tage lang die MotoGP-Maschinen<br />
für die neue Saison getestet. Das war auch in<br />
MOTOGP TESTFAHRTEN 2013<br />
vom MotoGP-Rennen. Espargaró beeindruckte<br />
auf der Yamaha mit der sechstschnellsten<br />
Zeit. Stefan Bradl wurde Dritter, 0,27 Sek<strong>und</strong>en<br />
hinter Smith - das bedeutete der vierte<br />
Gesamtrang der drei Test-Tage mit einem<br />
schneller, stürzte am Mittwoch in seiner achten<br />
R<strong>und</strong>e mit der neuen HRC-Honda - allerdings<br />
ohne schwerwiegende Folgen. Knapp hinter<br />
Bautista <strong>und</strong> Pol Espargaró, war Andrea Iannone<br />
am Mittwoch der schnellste Ducati-Pilot für<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
diesem Jahr nicht anders. Ab dem<br />
11. November holten die Teams die<br />
Bikes für 2014 raus. Be<strong>im</strong> Repsol<br />
Honda-Team blieben am Montag die<br />
Motoren aus, am Dienstag aber hatten<br />
Márquez <strong>und</strong> Dani Pedrosa ein<br />
volles Testprogramm abzuarbeiten.<br />
Fast 150 R<strong>und</strong>en spulten beide zusammen<br />
an einem Tag ab <strong>und</strong> verglichen<br />
dabei unter anderem die neue<br />
2014-Honda mit ihren bestehenden<br />
Maschinen. Márquez führte die<br />
Zeitenliste beinahe den gesamten<br />
Tag an <strong>und</strong> legte am Mittwoch sogar<br />
noch einen drauf. Der Prototyp<br />
hatte dabei bereits schon das Einheitssteuergerät<br />
von Magneti-Marelli<br />
an Bord, genau wie Dani Pedrosa,<br />
der die fünftschnellste Testzeit fuhr. Mit der<br />
Ankunft von Moto2-Weltmeister Pol Espargaró<br />
auf der anderen Seite der Monster Yamaha<br />
Tech3-Box, fand Bradley Smith eine neue Motivation<br />
für die Saison 2014, um schneller zu<br />
sein als sein talentierter neuer Teamkollege.<br />
Somit war Smith am Mittwoch mit seiner Zeit<br />
von 1:30,598 der Zweitbeste des Tages <strong>und</strong> 0,6<br />
Sek<strong>und</strong>en schneller als seine Qualifying-Zeit<br />
Pol Espargaro testete die Monster Energy Tech3 Yamaha, Cal Crutchlow<br />
die Ducati <strong>und</strong> Scott Redding ging mit der Gresini Honda auf die Strecke.<br />
min<strong>im</strong>alen Abstand zum drittbesten Fahrer,<br />
Jorge Lorenzo, der am Mittwoch nicht mehr<br />
am Test teilnahm. Bradl holte somit das Beste<br />
aus seinem ersten Versuch<br />
auf der 2014er<br />
Honda heraus <strong>und</strong> war<br />
positiv beeindruckt von<br />
dem Bike. Auch Alvaro<br />
Bautista wurde <strong>im</strong>mer<br />
Pramac Racing, mit 1,3 Sek<strong>und</strong>en<br />
Rückstand zu Márquez. Aleix Espargaró<br />
machte an seinem zweiten Tag<br />
auf der neuen Forward Racing-FTR-<br />
Yamaha einen guten Job <strong>und</strong> setzte<br />
sich nach 49 wertvollen R<strong>und</strong>en auf<br />
der neuen Maschine vor die Ducati<br />
Team-Piloten Andrea Dovizioso <strong>und</strong><br />
Cal Crutchlow. Espargarós neuer<br />
Teamkollege Colin Edwards war am<br />
Mittwoch nicht mehr vor Ort, sondern<br />
schon auf dem Weg zurück<br />
nach Texas in seine wohlverdiente<br />
Winterpause. Die neuen Power Electronics<br />
Aspar-Fahrer Nicky Hayden<br />
(1:32,123 / 40 R<strong>und</strong>en) <strong>und</strong> Hiroshi<br />
Aoyama (1:32,530 / 60 R<strong>und</strong>en)<br />
drehten zusammen 100 R<strong>und</strong>en auf<br />
dem 4,005 Kilometer langen Ricardo Tormo<br />
Circuit <strong>und</strong> sammelten kostbare Daten <strong>und</strong><br />
Erfahrungen mit der neuen Honda RCV1000R.<br />
56 12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin
MOTOGP TESTFAHRTEN 2013<br />
Paul Bird Motorsport-Fahrer Michael Laverty schloss 0,5 Sek<strong>und</strong>en hinter<br />
Aoyama die Zeitenliste ab, nachdem sein Team an einer Strategie für die<br />
kommende Saison arbeitete. Scott Reddings linkes Handgelenk ist seit<br />
seinem verheerenden Sturz in Australien <strong>und</strong> einem weiteren schweren<br />
Crash in Japan <strong>im</strong>mer noch angeschlagen. Somit war er nur in der Lage,<br />
22 R<strong>und</strong>en auf der GO&FUN Honda Gresini-RCV1000R zu drehen. Lorenzo<br />
<strong>und</strong> Rossi testeten erneut eine erste Version der 2014-YZR-M1 <strong>und</strong><br />
arbeiteten außerdem an einer Setup-Lösung für einen geringeren Kraftstoffverbrauch,<br />
um für die Regeländerungen der Saison 2014, die eine<br />
Reduzierung des Kraftstoffs für die MotoGP-Rennen vorsehen, vorbereitet<br />
zu sein.<br />
Foto: Fritz Glänzel Foto: Rainer Hechtl Foto: Rainer Hechtl<br />
Valentino Rossi <strong>und</strong> Jorge Lorenzo testeten die neue M1 Yamaha.<br />
Die Moto2- <strong>und</strong> Moto3-Piloten testeten mit ihren neuen Teams in Jerez<br />
<strong>und</strong> Almeria. 2014 wird Luis Salom Teamkollege von Maverick Viñales <strong>im</strong><br />
Moto2-Team Tuenti HP 40 von Sito Pons sein. Salom zur neuen Herausforderung:<br />
„Im nächsten Jahr wird für mich alles neu sein, denn ich habe<br />
ein neues Team, ein neues Bike <strong>und</strong> fahre in einer neuen Klasse, ich freue<br />
mich auf 2014!“ Newcomer Sam Lowes legte be<strong>im</strong> zweitägigen Jerez-Test<br />
ein furioses Moto2-Debüt hin. Der Brite stieß als aktueller Supersport-<br />
Weltmeister zum <strong>Speed</strong>-Up-Team <strong>und</strong> musste zunächst die Slickreifen<br />
von Dunlop sowie die Fahrweise auf einer 600-ccm-Viertakt-Maschine mit<br />
Einheitsmotor <strong>und</strong> Prototypen-Chassis kennenlernen. Aber der Neuling<br />
schlug sich schon am ersten Tag achtbar <strong>und</strong> ließ sich am Freitag eine<br />
Sandro Cortese reiste schon vorzeitig ab. Gr<strong>und</strong>: Motorrad defekt<br />
12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
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Bestzeit von 1:42,981 min notieren <strong>und</strong> war<br />
damit schneller als Sandro Cortese, Mika Kallio<br />
oder Julián S<strong>im</strong>ón. Moto2-Neuling <strong>Jonas</strong><br />
<strong>Folger</strong> (er fährt eine Kalex <strong>im</strong> AGR-Team) kam<br />
in Almeria auf 1:38,4 min, sein Landsmann<br />
<strong>Marcel</strong> Schrötter (erstmals in Almeria) gelang<br />
eine R<strong>und</strong>e in 1:38,5.<br />
„Für mich ging es heute<br />
in erster Linie um das<br />
Kennenlernen der Strecke.<br />
Ich bin einer der wenigem<br />
der noch gar nie<br />
hier war“, erklärte der<br />
Tech3-Mistral-610-Pilot.<br />
„Die Hauptarbeit war<br />
heute, die richtigen Linien<br />
zu finden.“ Aspar-Pilot<br />
Jordi Torres sammelte<br />
am ersten Testtag in Almería<br />
wichtige Informationen<br />
für Chassis-Hersteller<br />
Suter <strong>und</strong> fuhr nach<br />
Rookie Maverick Viñales<br />
die zweitschnellste Zeit.<br />
Sandro Cortese begann<br />
den Almeria-Test am<br />
Dienstag mit der 2013er<br />
Kalex, stieg später auf<br />
das 2014er Modell um,<br />
das sich vor zwei Wochen<br />
in Jerez um 0,5 Sek<strong>und</strong>en<br />
schneller erwiesen hat.<br />
„Die neue Maschine gibt<br />
be<strong>im</strong> Einlenken <strong>und</strong> bei<br />
großer Schräglage viel<br />
Feedback“ sagte Cortese.<br />
„Das ist auch zu spüren,<br />
wenn man ans Gas geht.<br />
Ich denke, da macht die<br />
neue Schwinge auch viel<br />
aus. Auch die Stabilität<br />
be<strong>im</strong> Bremsen hat nicht<br />
gelitten. Der ganze Eindruck<br />
ist sehr positiv.“<br />
<strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> schaffte auf<br />
der Kalex des spanischen<br />
Teams Argiñano & Gines<br />
Racing (AGR) am ersten<br />
Foto: Fritz Glänzel Foto: Fritz Glänzel Foto: Fritz Glänzel<br />
MOTOGP TESTFAHRTEN 2013<br />
Testtag eine Bestzeit von 1:38,4 min. Der zweifache<br />
Moto3-GP-Sieger fährt noch ein 2013er<br />
Modell. „Die nächstjährige Maschine bekomme<br />
ich erst bei den IRTA-Tests <strong>im</strong> Februar, denke<br />
ich. Vorläufig geht es mehr um das Umgewöhnen,<br />
dass ich meinen Fahrstil an die Moto2<br />
Unsere deutschen Asse <strong>Jonas</strong> <strong>Folger</strong> (94) <strong>und</strong> <strong>Marcel</strong> Schrötter (23) auf ihren neuen Maschinen.<br />
Im Team von Sito Pons fahren nächste Saison Luis Salom (li.) <strong>und</strong> Maverick Vinales.<br />
Die neue Honda vom Racing Team Germany. Efren Vazquez war mit dem Test zufrieden,<br />
Teamchef Dirk Heidolf <strong>und</strong> Cheftechniker Norman Rank mit ihrem neuen Fahrer auch.<br />
Foto: Fritz Glänzel Foto: Fritz Glänzel Foto: Fritz Glänzel<br />
anpasse. Dazu tut es dieses Moped eh leicht...<br />
Es funktioniert einwandfrei <strong>und</strong> ich fühle mich<br />
wohl. Wir haben am ersten Tag gar nicht viel<br />
probiert. Einfach nur R<strong>und</strong>en gefahren – <strong>und</strong><br />
fertig.“ Im Gegensatz zu einigen Konkurrenzteams<br />
mit Suter <strong>und</strong> Kalex setzt Tech3 nicht<br />
das nächstjährige Motorrad<br />
ein. „<strong>Marcel</strong> (Schrötter)<br />
muss neue Bremsen<br />
ausprobieren. Wir wollen<br />
wissen, welches Gefühl<br />
er damit hat. dann können<br />
wir schauen, welche<br />
Optionen für nächstes<br />
Jahr sinnvoll sind. Wir<br />
werden mit dem diesjährigen<br />
Motorrad testen,<br />
aber wir wollen<br />
daran einige neue Teile<br />
ausprobieren. Danach<br />
wissen wir besser, was<br />
be<strong>im</strong> nächsten Modell<br />
zu machen sein wird.<br />
Es geht um die Region<br />
be<strong>im</strong> Sitz <strong>und</strong> Tank <strong>und</strong><br />
einige andere, kleinere<br />
Dinge“, schilderte der<br />
Cheftechniker Guy Coulon.<br />
Das Racing Team<br />
Germany mit Teamchef<br />
Dirk Heidolf wird 2014<br />
wieder auf Honda mit<br />
John McPhee <strong>und</strong> Efren<br />
Vazquez unterwegs sein.<br />
Dieser nach den ersten<br />
Tests in Almeria: „Ich bin<br />
zufrieden mit dem Test.<br />
Wir hatten etwas Pech<br />
mit dem Wetter, aber wir<br />
haben für den Anfang ein<br />
gutes, schnelles Rennsetup<br />
gef<strong>und</strong>en. Ich bin mit<br />
dem neuen Team sehr<br />
zufrieden. Das ist das<br />
Wichtigste, wenn man<br />
die Arbeit mit einem<br />
neuen Team beginnt.“<br />
Wie wahr, Efren.<br />
Quelle: dorna sports<br />
Nachruf<br />
Der ehemalige Superbike WM Pilot <strong>und</strong> GP<br />
Sieger Doriano Romboni ist am 30. November<br />
2013 <strong>im</strong> Santa Maria Goretti Krankenhaus<br />
in Latina, Italien, aufgr<strong>und</strong> schwerer Verletzungen,<br />
verstorben. Be<strong>im</strong> Sic Supermoto Day,<br />
einem Rennen zu Ehren von Marco S<strong>im</strong>oncelli<br />
auf dem „Sagittario“ International Circuit in<br />
Latina hatte Romboni einen Unfall, dessen<br />
Verletzungen er schlussendlich erlag.<br />
Berichten zu Folge ist Romboni von einem<br />
weiteren Fahrer getroffen worden, nachdem er<br />
<strong>im</strong> zweiten Training zum Sic Supermoto Day<br />
gestürzt war. Er wurde sofort per Helikopter<br />
in die Intensivstation verlegt. Trotz aller Bemühungen<br />
des Krankenhaus-Personals erlag<br />
Romboni am späten Nachmittag seinen Verletzungen.<br />
Romboni wurde am 8. Dezember 1968 in Lerici<br />
(La Spezia) in Italien geboren <strong>und</strong> gab 1989<br />
in der Klasse bis 125ccm sein Debüt <strong>im</strong> Grand<br />
Prix Sport. Später fuhr er sowohl in der Klasse<br />
bis 250ccm, als auch bei den 500ern.<br />
1999, 2000 <strong>und</strong> 2004 fuhr Doriano drei Saison<br />
in der Superbike Weltmeisterschaft, ehe er<br />
sich vom aktiven Rennsport zurückzog. 2003<br />
war er auch in der italienischen Superbike<br />
Meisterschaft unterwegs.<br />
2012 übernahm er das Amt des Sportlichen<br />
Leiters be<strong>im</strong> Puccetti Racing Team Kawasaki<br />
in der italienischen CIV Supersport-Meister<br />
schaft <strong>und</strong> bei der STK600. Das Team nahm<br />
sowohl an der Welt-, als auch an der Europa-<br />
Meisterschaft teil. Letzte Saison wurde er von<br />
der FMI (Italienischer Motorradsport Verband)<br />
als Technischer Vertreter vom selben Team eingesetzt,<br />
um Riccardo Russo zu unterstützen.<br />
WorldSBK.com <strong>und</strong> die Dorna WSBK Organisation<br />
möchten hiermit allen Angehörigen <strong>und</strong><br />
Beteiligten ihr tiefstes Mitgefühl über den Tod<br />
von Doriano Romboni ausdrücken.<br />
Die gesamte Redaktion von <strong>Speed</strong> Motorradmagazin<br />
möchte sich dem anschließen.<br />
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12/01 - 2013/14 Ihr Motorradmagazin<br />
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Die Glückauf Brauerei wünscht allen<br />
ein besinnliches Weihnachtsfest<br />
<strong>und</strong> einen guten Start ins Jahr 2014.<br />
glueckaufbiere.de<br />
facebook.com/BrauereiGlueckauf