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Diabetes Journal Neue Insuline - Länger und schneller wirksam (Vorschau)

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1 | 2014<br />

01<br />

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Schweiz: CHF 7,60<br />

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Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es<br />

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4<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Insuline</strong><br />

<strong>Länger</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>schneller</strong><br />

<strong>wirksam</strong><br />

ab Seite 20<br />

Insulintherapie<br />

Richtig spritzen –<br />

besser leben<br />

Gewichtszunahme<br />

Welche Rolle spielt<br />

Insulin?<br />

Quiche-Rezepte<br />

Lecker Pikantes aus dem Ofen<br />

Kaffee-Genuss<br />

Warum er Ihnen<br />

so guttut


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Editorial<br />

haak@kirchheim-verlag.de<br />

Gut oder schlecht?<br />

■ Des Öfteren stellt man sich die Frage, ob eine<br />

Sache gut oder schlecht ist. Noch öfter wird man<br />

von anderen vor die Frage gestellt, ob das, was<br />

man tut, wirklich gut oder doch eher ungünstig<br />

ist? Das geht schon bei kleinen Dingen im Leben<br />

los: „Iss nicht so viel Süßes!“ „Trink weniger Alkohol!“<br />

„Sei vorsichtig mit Kaffee, denn der treibt<br />

den Blutdruck nach oben!“ So hören sie sich an,<br />

die gutgemeinten Ratschläge, die wir doch gar<br />

nicht hören wollen.<br />

Zumindest beim Kaffeetrinken können wir in<br />

dieser Ausgabe des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s Entwarnung<br />

geben: Kaffee scheint viele günstige Eigenschaften<br />

zu haben, so dass Kaffeetrinken weiterhin<br />

Genuss ohne Reue bleibt.<br />

Ab Seite 38.<br />

■ Letzten Endes<br />

muss jeder selbst für<br />

sich entscheiden,<br />

ob etwas gut oder<br />

schlecht ist. Das geht<br />

schon bei Kindern<br />

los <strong>und</strong> setzt sich bis<br />

ins höhere Lebensalter<br />

fort. Anderen gute<br />

Ratschläge zu geben,<br />

ist meist viel einfacher, als eine Entscheidung für<br />

sich selbst zu treffen. Doch wie trifft man gute<br />

Entscheidungen?<br />

Foto: amenic181 - Fotolia.com<br />

Zum einen braucht es etwas mehr Achtsamkeit<br />

für sein eigenes Leben, damit man überhaupt<br />

erkennt, wo eine Entscheidung gefragt ist. Man<br />

muss sich einfach die Ruhe gönnen, auch einmal<br />

über seine Gewohnheiten nachzudenken,<br />

um zu erkennen, dass eine Veränderung Vorteile<br />

bringen könnte. Und steht wirklich eine Entscheidung<br />

an, so sollte man sich<br />

etwas Zeit dafür nehmen <strong>und</strong><br />

die Fragen beantworten: „Was<br />

will ich ändern?“ „Wann will ich<br />

es ändern?“ „Wie will ich es ändern?“<br />

Letztlich ist Nachhaltigkeit<br />

gefragt: „Wie schaffe ich<br />

es, eine einmal getroffene Entscheidung<br />

auch langfristig umzusetzen?“<br />

■ Was den <strong>Diabetes</strong> anbelangt, so halten wir Sie<br />

stets auf dem Laufenden <strong>und</strong> bieten Ihnen auf<br />

unterhaltsame Art objektive Informationen, damit<br />

Sie zu gegebener Zeit, auch diabetologisch<br />

gesehen, entscheiden können, was gut oder was<br />

schlecht ist. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

einen guten Start in das neue Jahr 2014 – <strong>und</strong><br />

treffen Sie die richtigen Entscheidungen!<br />

Herzlichst Ihr<br />

Prof. Dr. med. Thomas Haak<br />

Chefredakteur<br />

Foto: fotomek - Fotolia.com<br />

Foto: anyaberkut - Fotolia.com<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

3


Inhalt<br />

Foto: Schuppelius<br />

Die Insulintherapie<br />

Erfahren Sie, woran derzeit geforscht wird,<br />

wie man durch das richtige Spritzen bessere<br />

Werte erreicht <strong>und</strong> ob der Beginn der<br />

Insulintherapie sich wirklich negativ auf das<br />

Körpergewicht auswirken kann.<br />

Seite 20<br />

Titelthemen sind<br />

mit rotem Pfeil<br />

gekennzeichnet<br />

Panorama<br />

Nährwertangaben ohne große Wirkung 6<br />

www.dedoc.de: <strong>Neue</strong> Online-Community 7<br />

Viele Diabetiker hören schlecht 8<br />

Aktuell<br />

„diabetestour“ <strong>und</strong> „DDT“: Gut zu Fuß mit<br />

<strong>Diabetes</strong> – bitte ohne diabetischen Fuß! 10<br />

Expertentagung in Berlin:<br />

Dem <strong>Diabetes</strong> fehlt die Dramatik 12<br />

Aktuelles von diabetesDE 14<br />

Fitness / Wellness<br />

Fit mit … Magdalena Neuner <strong>und</strong><br />

Christoph Metzelder 18<br />

Titelthema<br />

Insulintherapie20<br />

<strong>Neue</strong>ntwicklungen in der Insulintherapie:<br />

Auf dem Weg zum perfekten Insulin 21<br />

Richtig spritzen – <strong>und</strong> dadurch besser<br />

leben! 26<br />

Immer wieder diskutiert:<br />

Insulin – kein Dickmacher! 29<br />

Medizin<br />

Blaulicht: Notfall Herzinfarkt – Aufrecht<br />

das Herz entlasten 34<br />

Sprechst<strong>und</strong>e 36<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kurs:<br />

Auch für Diabetiker – Kaffee ist gut für Sie! 38<br />

4 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Foto: Cris Dahm<br />

Foto: fotolia<br />

Fitnesstipps von Profis<br />

Magdalena Neuner <strong>und</strong><br />

Christoph Metzelder gehören<br />

zu Deutschlands Sport elite.<br />

Sie erklären uns, wie sie sich<br />

fit halten <strong>und</strong> worauf es<br />

beim Sport ankommt.<br />

Seite 18<br />

Wie (un)ges<strong>und</strong> ist<br />

Kaffee?<br />

Um kaum ein anderes<br />

Getränk ranken sich<br />

so viele Mythen wie<br />

um das Lieblingsgetränk<br />

der Deutschen.<br />

Noch immer warnen<br />

einige Medien<br />

<strong>und</strong> Ärzte vor zu<br />

viel Kaffee-Genuss<br />

– zu unrecht, wie es<br />

scheint …<br />

Seite 38<br />

Foto: Bernhard Kölsch Foto: fotolia<br />

Notfall Herzinfarkt<br />

In der Serie „Blaulicht“<br />

geht es dieses<br />

Mal um die Maßnahmen,<br />

die bei einem<br />

Herzinfarkt zu ergreifen<br />

sind.<br />

Seite 34<br />

Quiche & Tartes<br />

Sie sind lecker, vielseitig <strong>und</strong> einfach herzustellen – wir<br />

stellen Ihnen die herzhaften Köstlichkeiten in Kuchenform<br />

vor. Seite 68<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

Neuregelung zur Nutzenbewertung:<br />

Politik beendet Bestandsmarktaufruf 42<br />

Soziales<br />

Rechteck 46<br />

Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong> 50<br />

<strong>Neue</strong>s aus dem B<strong>und</strong>esvorstand 52<br />

Aus den Landesverbänden 56<br />

Info-Box<br />

Essen & Trinken<br />

warm & saftig & vielseitig<br />

Quiches & Tartes 68<br />

Rezepte 72<br />

Rubriken<br />

Blickwinkel 16<br />

Denkmal – das Rätsel 65<br />

Zum guten Schluss 76<br />

<strong>Vorschau</strong> / Impressum 77<br />

Ausprobiert: Contour Next –<br />

In 14 Sprachen den Blutzucker messen 64<br />

Meldungen / Lebensmittel-Check 66<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

5


Panorama<br />

Aufklärung zum<br />

Weltdiabetestag<br />

Anlässlich des Welt diabetestages<br />

haben das Unternehmen Lilly <strong>Diabetes</strong>,<br />

die Hochtaunus-Kliniken<br />

Bad Homburg<br />

<strong>und</strong> die <strong>Diabetes</strong>schwerpunktpraxis<br />

Dr. Zerth einen<br />

Informationstag<br />

organisiert<br />

– mehrere<br />

H<strong>und</strong>ert Besucher<br />

kamen in<br />

die Räumlichkeiten<br />

von Lilly<br />

in Bad Homburg,<br />

um sich<br />

Die Besucher<br />

ließen sich in Bad<br />

Homburg u. a. an<br />

Informationsständen<br />

beraten.<br />

über <strong>Diabetes</strong>,<br />

seine potentiellen<br />

Folgen <strong>und</strong><br />

Therapie- <strong>und</strong><br />

Präventionsmöglichkeiten<br />

zu informieren. Informationsstände<br />

<strong>und</strong> Expertenvorträge<br />

boten dazu Gelegenheit.<br />

Zudem konnten die Besucher z. B.<br />

eine Blutzuckermessung oder einen<br />

Ultraschall von Halsgefäßen<br />

<strong>und</strong> Schilddrüse durchführen lassen<br />

sowie in Kontakt zu Selbsthilfegruppen<br />

treten. „Aufklärung ist<br />

das A <strong>und</strong> O, <strong>und</strong> der Weltdiabetestag<br />

ist dafür natürlich ein gutes<br />

Forum. <strong>Diabetes</strong> wird oftmals erst<br />

etliche Jahre nach dem Ausbruch<br />

erkannt. Die Erkrankung verursacht<br />

anfangs meist keine Symptome,<br />

bringt im weiteren Verlauf<br />

aber durch Schäden an Nerven,<br />

Augen, Nieren, Herz <strong>und</strong> Gefäßen<br />

oftmals großes Leid über die Betroffenen.<br />

Durch sorgfältige Früherkennung<br />

<strong>und</strong> konsequente Behandlung<br />

können diese Komplikationen<br />

verhindert werden“,<br />

resümierte Prof. Dr. Andreas Hamann,<br />

Chefarzt an den Hochtaunus-Kliniken.<br />

Zahnimplantate bei <strong>Diabetes</strong><br />

Gute Werte sind<br />

Voraussetzung<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie<br />

im Zahn-, M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kieferbereich<br />

e. V. hat auf ihrer 27. Jahrestagung Ende<br />

letzten Jahres auch Vertreter anderer<br />

medizinischer Disziplinen eingeladen,<br />

um ihre Sicht auf die Implantologie zu<br />

präsentieren. Denn dieser Bereich habe<br />

zahllose Berührungspunkte mit anderen<br />

medizinischen Fächern, etwa auch mit<br />

der Diabetologie, heißt es in einer Mitteilung<br />

der Gesellschaft. So könne die<br />

Stoffwechselerkrankung den Erfolg einer<br />

implantologischen Therapie durchaus<br />

beeinflussen. „Ist ein <strong>Diabetes</strong> patient<br />

aber gut eingestellt, ist die Versorgung<br />

mit Implantaten unproblematisch“, sagte<br />

der Tagungspräsident Prof. Frank<br />

Schwarz aus Düsseldorf.<br />

Die Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen<br />

oder bei großen Fastfood-<br />

Ketten haben weder einen positiven Einfluss<br />

auf die Ernährungsgewohnheiten<br />

noch auf die tägliche<br />

Kalorienaufnahme. Zu<br />

diesem Schluss kommen<br />

Forscher der NYU<br />

School of Medicine nach<br />

der Auswertung mehrerer<br />

von ihnen durchgeführter<br />

Befragungen,<br />

wie die Agentur pressetext<br />

berichtet. Die US-<br />

Wissenschaftler führen<br />

dies in erster Linie darauf<br />

zurück, dass die Etiketten<br />

nicht richtig interpretiert<br />

<strong>und</strong> daher oft auch nicht berücksichtigt<br />

werden. Dies deckt sich auch<br />

mit europäischen Erkenntnissen: „Laut<br />

einer von der EU mitfinanzierten Studie<br />

Muster für CGM-<br />

Beantragung<br />

Die Arbeitsgemeinschaft diabetologische<br />

Technologie der Deutschen <strong>Diabetes</strong><br />

Gesellschaft hat in Zusammenarbeit<br />

mit weiteren Experten einen standardisierten<br />

Antrag entwickelt, der die<br />

derzeitige Beantragung eines Systems<br />

zur kontinuierlichen Glukosemessung<br />

(CGM) vereinfachen soll. Für eine erfolgreiche<br />

Beantragung ist eine detaillierte<br />

Dokumentation der bisherigen<br />

Bemühungen um eine gute Stoffwechselkontrolle<br />

sehr wichtig. Denn<br />

die Krankenkassen übernehmen die<br />

Kosten für CGM-Geräte <strong>und</strong> -Sensoren<br />

derzeit nur in Einzelfällen <strong>und</strong> die<br />

Kriterien dazu sind sehr streng. Der<br />

Antrag ist online abrufbar unter www.<br />

deutsche-diabetes-gesellschaft.de/<br />

ueber-uns/arbeitsgemeinschaften/agdiabetologische-technologie.html<br />

Nährwert-Deklaration auf Verpackungen<br />

Angaben ohne große Wirkung<br />

Bringt nichts? US-Forscher bezweifeln,<br />

dass die Nährwertangaben auf<br />

Verpackungen Beachtung finden.<br />

ist der Hauptgr<strong>und</strong> für die Entscheidung,<br />

ein bestimmtes Produkt zu kaufen, durchweg<br />

dessen Geschmack <strong>und</strong> nicht so sehr,<br />

ob es nahrhaft <strong>und</strong> ges<strong>und</strong><br />

ist“, erklärte die Ernährungswissenschaftlerin<br />

Eva Unterberger<br />

gegenüber pressetext.<br />

Diese Befragung habe<br />

auch gezeigt, dass nur<br />

wenige Konsumenten<br />

nach Nährwertangaben<br />

– z. B. Kalorien – auf<br />

der Verpackung suchen.<br />

Bei der richtigen Beurteilung<br />

des ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Wertes eines Produktes<br />

spielten vor allem<br />

Ernährungswissen,<br />

Alter, sozialer Status <strong>und</strong> das Interesse an<br />

ges<strong>und</strong>er Ernährung eine wichtige Rolle,<br />

so Unterberger. Deshalb sei eine verbesserte<br />

Ernährungsbildung nötig.<br />

Foto: fotolia<br />

6<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Panorama<br />

www.dedoc.de<br />

<strong>Neue</strong> Online-Community<br />

Seit letztem Jahr gibt es einen deutschsprachigen Internet-Treffpunkt<br />

für junge Menschen mit <strong>Diabetes</strong> namens<br />

Deutsche <strong>Diabetes</strong> Online Community. Dort gibt es verschiedene<br />

Angebote, die den Austausch über den <strong>Diabetes</strong><br />

ermöglichen sollen. Etwa den TweetChat als wöchentlichen<br />

virtuellen Stammtisch. Jeden Mittwoch um 21 Uhr<br />

trifft man sich unter dem Twitter-Hashtag #dedoc oder auf<br />

www.dedoc.de unter dem Motto „Ein Thema. Eine St<strong>und</strong>e.<br />

Viele Stimmen.“ Eine St<strong>und</strong>e später findet dann das Blutzucker-Bingo<br />

statt, bei<br />

dem neben dem Spaß<br />

auch verbesserte Blutzuckerwerte<br />

das Ziel sind.<br />

Außerdem gibt es den #dedoc<br />

OpenBlog – von <strong>und</strong><br />

für Menschen mit <strong>Diabetes</strong>,<br />

zu allem, was r<strong>und</strong> um<br />

den <strong>Diabetes</strong> bewegt.<br />

dedoc.de: Hier treffen sich Diabetiker<br />

virtuell zum Stammtisch.<br />

online<br />

• Online-Frage Dezember: „Werden Sie<br />

sich fürs neue Jahr gute Vorsätze vornehmen?“<br />

Auf die Online-Frage im letzten Monat antworteten<br />

20,1 % mit „Ja“ <strong>und</strong> 79,9 % mit „Nein“.<br />

Insgesamt beteiligten sich 289 Leser.<br />

• <strong>Neue</strong> Online-Frage: „Studien deuten<br />

dar auf hin, dass Nährwertangaben auf Lebensmittelverpackungen<br />

wenig beachtet werden.<br />

Werfen Sie einen Blick auf diese Angaben?“<br />

Wenn Sie abstimmen wollen, dann klicken Sie<br />

unter www.diabetes-journal.de. Das Ergebnis<br />

gibt es in der Februar-Ausgabe.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Newsletter<br />

Foto: fotolia<br />

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N 20,1 %<br />

J 79,9 %<br />

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Im App Store<br />

Die Innovation für diabetische Haut:<br />

Radicare ® : eingetragene Marke, Rahn AG, Schweiz<br />

Trimoist ® : eingetragene Marke, MGB, Schweiz<br />

Die erste Pflegeserie aus der EUBOS Forschung mit speziell<br />

auf die diabetische Haut abgestimmten Wirkstoffen.<br />

Endlich gibt es die besondere Pfl ege speziell<br />

für diabetische Haut<br />

EUBOS, einer der führenden deutschen Hersteller medizinischer<br />

Hautpfl ege, hat mit der neuen Serie DIABETISCHE<br />

HAUT PFLEGE auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

Pfl egeprodukte entwickelt, die speziell auf die<br />

Bedürfnisse diabetischer Haut abgestimmt sind.<br />

Die Gesichtspfl ege<br />

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Schutz gegen frühzeitige Hautalterung. Mit speziellen<br />

Wirkstoffen, wie Creatin, Radicare ® <strong>und</strong> Trimoist ® , spenden<br />

intensiv Feuchtigkeit, schützen zusätzlich vor Freien<br />

Radikalen <strong>und</strong> wirken Hautermüdung sowie der Entstehung<br />

vorzeitiger Fältchen entgegen.<br />

Die Körperpfl ege<br />

KÖRPERBALSAM ANTI XEROSIS spendet besonders intensiv<br />

Feuchtigkeit <strong>und</strong> wirkt aktiv ausgeprägter Hauttrockenheit<br />

(Xerosis) entgegen. Die Wirkstoffpfl ege mit Carnosin,<br />

Pheohydrane (spezieller Hydrokomplex mit Algenextrakten),<br />

Zink-PCA sowie Hamamelis-Panthenol-Komplex macht<br />

die Haut geschmeidiger <strong>und</strong> glatter, mindert Juckreiz <strong>und</strong><br />

erhöht die Feuchtigkeit intensiv <strong>und</strong> nachhaltig. Die Wohlfühl-Pfl<br />

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trockene, gereizte Haut.<br />

Die Fuß & Bein Pfl ege<br />

Bei der Hautpfl ege sollte der Diabetiker ein besonderes<br />

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Panorama<br />

Viele Diabetiker<br />

hören schlecht<br />

In einer Metaanalyse<br />

aus<br />

18 Studien zeigte<br />

sich, dass Menschen<br />

mit Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong> knapp<br />

doppelt so häufig<br />

schlechter hören<br />

als Menschen<br />

ohne diese Stoffwechselstörung.<br />

Bei Typ-2-Diabetikern tritt eine<br />

leichte Schwerhörigkeit etwa doppelt<br />

so häufig auf wie bei Nichtdiabetikern.<br />

Das zeigt eine Auswertung<br />

mehrerer Studien, die kanadische<br />

Hals-Nasen-Ohren-Ärzte<br />

vorgenommen haben, meldet die<br />

Ärzte­ Zeitung. Als Kennzeichen für<br />

Schwerhörigkeit galt dabei eine<br />

Reintonschwelle von mindestens<br />

25 dB bei ausgewählten Frequenzen<br />

am schlechter hörenden Ohr.<br />

Eine Schwerhörigkeit lag nach dieser<br />

Definition bei 44 bis 70 Prozent<br />

der Diabetiker vor, aber nur bei<br />

20 bis 49 Prozent der Kontrollpersonen<br />

aus denselben Altersgruppen.<br />

Demnach trat eine Minderung<br />

der Hörleistung in den Studien<br />

bei Dia betikern knapp doppelt<br />

so häufig auf als bei Menschen ohne<br />

Dia betes. Die <strong>Diabetes</strong>dauer<br />

spielt dabei eine wichtige Rolle.<br />

Als Ursache für das erhöhte Risiko<br />

der Schwerhörigkeit vermuten<br />

die Studien autoren Nervenschäden<br />

durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte.<br />

Da die Hörschwelle<br />

jedoch bei den meisten der Untersuchungsteilnehmer<br />

deutlich unter<br />

30 dB lag, gehen sie davon aus,<br />

dass die Lebensqualität dadurch<br />

meist kaum beeinträchtigt ist. Zusätzliche<br />

Risikofaktoren könnten<br />

aber das Auftreten einer ernsten<br />

Schwerhörigkeit beschleunigen.<br />

Deutsche Hochdruckliga mahnt:<br />

Möglichst oft<br />

selbst kochen!<br />

Die Deutschen nehmen im Schnitt 10 g<br />

Salz pro Tag zu sich – einen Teelöffel zu<br />

viel, warnte die Deutsche Hochdruckliga<br />

(DHL) anlässlich ihres Kongresses im<br />

Dezember. Empfohlen werden höchstens<br />

5 bis 6 g pro Tag. Vor allem ältere<br />

Bluthochdruckpatienten <strong>und</strong> solche<br />

mit Begleiterkrankungen wie Dia betes,<br />

Übergewicht oder einem Nierenleiden<br />

profitieren von einer Salzreduktion.<br />

Den Streuer öfter einmal stehenzulassen,<br />

reiche nicht aus, da der Salzgehalt<br />

in industriell verarbeiteten Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> in Mahlzeiten in Restaurants<br />

oft schon die empfohlene Tagesmenge<br />

übersteige. Die DHL empfiehlt deshalb,<br />

möglichst oft mit frischen Zutaten <strong>und</strong><br />

wenig Salz selbst zu kochen.<br />

DDG kritisiert G-BA<br />

Die <strong>Diabetes</strong>-Therapie ist aufwändig<br />

<strong>und</strong> teuer. Deshalb bewertet der Gemeinsame<br />

B<strong>und</strong>esausschuss (G-BA)<br />

den Nutzen neu zugelassener Arzneimittel<br />

zu einem frühen Zeitpunkt.<br />

Die Deutsche <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

(DDG) sieht den aktuellen Prozess<br />

der Frühbewertung jedoch kritisch.<br />

In einer Pressemitteilung fordert sie,<br />

mehr Expertise der Fachgesellschaften<br />

einzubringen, damit langfristig<br />

chronisch Kranken keine innovativen<br />

Therapie-Optionen vorenthalten<br />

werden. Zudem müsse ein Medikament<br />

erst eine gewisse Zeit im Einsatz<br />

sein, bevor man seinen Wert definitiv<br />

beurteilen kann. Die derzeitige frühe<br />

Nutzenbewertung verhindere aber,<br />

Erfahrungen mit Arzneien in Bezug<br />

auf ihre Wirksamkeit, Sicherheit <strong>und</strong><br />

Verträglichkeit zu sammeln.<br />

Organspendezahl nach Manipulationsskandal:<br />

Stabilisierung auf niedrigem Niveau<br />

Nach dem Manipulationsskandal<br />

ging die Zahl der Organspenden<br />

drastisch zurück.<br />

Foto: fotolia<br />

Nach dem massiven Einbruch der Zahl<br />

von Organspenden im zweiten Halbjahr<br />

2012 zeichnete sich bis zum Oktober<br />

des vergangenen Jahres wieder eine<br />

stabilere Entwicklung ab,<br />

auch wenn die Ergebnisse<br />

der einzelnen Quartale<br />

auf einem weitaus niedrigeren<br />

Niveau liegen als<br />

in den Jahren zuvor. Dies<br />

teilte die Deutsche Stiftung<br />

Organtransplantation<br />

(DSO) bei ihrem<br />

9. Jahres kongress in Berlin<br />

mit. Von Januar bis Oktober<br />

2013 konnten b<strong>und</strong>esweit<br />

754 Organspenden<br />

realisiert werden,<br />

im Jahr 2012 waren es in<br />

diesem Zeitraum noch 892. Dies entspricht<br />

einem Rückgang von 15,5 Prozent.<br />

Die Zahl der gespendeten Organe<br />

sank in den ersten zehn Monaten weniger<br />

stark (minus 11,8 Prozent): von 3 001<br />

in 2012 auf 2 647 in 2013. Die bekanntgewordenen<br />

Manipulationen an Daten<br />

von Wartelisten patienten haben das gesamte<br />

System der Organspende<br />

<strong>und</strong> Transplantation<br />

beschädigt <strong>und</strong> zu<br />

einem erheblichen Vertrauensverlust<br />

geführt –<br />

obwohl die Organspende<br />

in ihrer Wertigkeit unberührt<br />

geblieben ist. Nach<br />

wie vor kann jedes Spenderorgan<br />

das Leben eines<br />

schwerkranken Patienten<br />

retten. Bereits kurz<br />

nach Bekanntwerden der<br />

Manipulationen wurden<br />

umfassende Maßnahmen<br />

ergriffen, die für Aufklärung <strong>und</strong><br />

mehr Kontrollen sorgen. Ebenso wurde<br />

die Einführung einer strikten Qualitätssicherung<br />

auf den Weg gebracht.<br />

8<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


50 feine Backrezepte<br />

mit den Zuckeralternativen<br />

Stevia <strong>und</strong><br />

Erythritol: Damit<br />

sparen Sie Zucker-<br />

Kalorien, ohne dass<br />

der Geschmack<br />

leidet. Naschen ist<br />

also unbedingt<br />

erlaubt!<br />

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1. Auflage 2013, 116 Seiten, Kirchheim-Verlag,<br />

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Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

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Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag


Aktuell<br />

Foto: DAK<br />

„diabetestour“ <strong>und</strong> „Deutscher Diabetiker Tag“ Hannover<br />

Ges<strong>und</strong>e Füße, guter Blutzucker<br />

– wichtige Tipps von Experten<br />

Deutscher Diabetiker Tag im Oktober<br />

2013: Wer sich regelmäßig bewegt, tut<br />

aktiv etwas für eine gute Blutzuckereinstellung.<br />

Ist es aber bereits zu einem Diabetischen<br />

Fußsyndrom gekommen, gilt es<br />

vor allem, die Füße nicht zu belasten.<br />

Schrittzähler<br />

kann motivieren<br />

5 000 bis 10 000<br />

Schritte pro Tag<br />

wären für jeden<br />

gut. Für Diabetiker<br />

gilt zudem, geeignetes<br />

Schuhwerk<br />

zu tragen <strong>und</strong> die<br />

Füße regelmäßig<br />

zu kontrollieren.<br />

Dr. Meinolf Behrens, Diabetologe<br />

aus Minden, informierte beim<br />

Deutschen Diabetiker Tag in Hannover<br />

über die positiven Wirkungen,<br />

die regelmäßige Bewegung<br />

bei <strong>Diabetes</strong> hat, sowie über Stolpersteine<br />

<strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten<br />

beim Diabetischen Fußsyndrom.<br />

Ebenso wie Dr. Peter<br />

Borchert aus Augsburg empfiehlt<br />

er, jeden Tag 30 Minuten zu gehen<br />

– am besten im eigenen Tempo<br />

<strong>und</strong> so, dass man sich dabei noch<br />

gut unterhalten kann. Wer glaubt,<br />

dass so ein gemütlicher Spaziergang<br />

keinen Einfluss auf die Blutzuckerwerte<br />

hätte, konnte sich im<br />

Anschluss an den Vortrag vom Gegenteil<br />

überzeugen: Nach 30 Minuten<br />

zu Fuß durch den herbstlichen<br />

Park war bei einigen Teilnehmern<br />

der Blutzucker um bis zu<br />

90 mg/dl (5,0 mmol/l) gesunken.<br />

Risiko diabetischer Fuß<br />

Laut Dr. Behrens gibt es in der Entstehung<br />

<strong>und</strong> Behandlung der diabetischen<br />

Neuropathie <strong>und</strong> des<br />

Diabetischen Fußsyndroms viele<br />

Großes Interesse<br />

an den Vorträgen:<br />

das Patienten-<br />

Forum bei der<br />

diabetestour in<br />

Hannover – hier<br />

mit Prof. Norbert<br />

Hermanns<br />

(Bad Mergentheim),<br />

Thema: Unterzuckerungen.<br />

Stolpersteine: „Es gibt Menschen,<br />

die merken es nicht, wenn sie irgendwo<br />

hineintreten“, schilderte<br />

er eine mögliche Ursache für die<br />

Entstehung großer Fußprobleme:<br />

aufgr<strong>und</strong> einer Nervenschädigung<br />

unbemerkte Verletzungen.<br />

Bei einer autonomen Neuropathie<br />

kommt es dazu, dass die Schweißdrüsen<br />

nicht mehr so aktiv sind,<br />

deshalb haben Diabetiker oft trockene<br />

Füße. Wenn Nerven betroffen<br />

sind, die für die Beweglichkeit<br />

10<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Aktuell<br />

verantwortlich sind, kommt es zur<br />

Rückbildung bestimmter Muskeln,<br />

was dann zum Beispiel Ursache für<br />

Krallenzehen sein kann, die wiederum<br />

verstärkt zu Druckstellen<br />

führen können – <strong>und</strong> eine weitere<br />

Verletzungsquelle bilden. Besonders<br />

wichtig ist, Schuhe in ausreichender<br />

Größe zu kaufen!<br />

Wie vorbeugen?<br />

BZ vorher BZ nachher Puls vorher Puls nachher Schritte<br />

165 71 84 128<br />

107 99 76 78 3 278<br />

161 122 80 93 3 641<br />

133 125 86 112 3 979<br />

146 102 68 145 3 247<br />

146 104 72 80 3 773<br />

194 105 84 96 3 316<br />

107 100 84 113<br />

145 129 76 88 3 757<br />

112 104 80 120 3 912<br />

189 205 84 100<br />

86 90 76 113 3 430<br />

92 87 64 80 3 604<br />

0012742Gerlach.pdf - November 27, 2013<br />

Wie können Sie selbst aktiv werden?<br />

Um einem diabetischen Fuß<br />

vorzubeugen, müssen alle hinschauen:<br />

Patient, Arzt, <strong>Diabetes</strong>berater,<br />

Podologe, Angehörige,<br />

sagte Dr. Behrens. Bei Fußverletzungen<br />

gilt: Das Wichtigste in der<br />

Situation ist, dafür Sorge zu tragen,<br />

dass der Fuß nicht belastet wird.<br />

Schwillt der Fuß an oder zeigt er<br />

Zeichen der Überwärmung, gilt es,<br />

schnell einen Diabetologen aufzusuchen<br />

– denn dies könnten Zeichen<br />

einer Entzündung sein. Und<br />

wenn eine Infektion vorliegt, müsse<br />

nach W<strong>und</strong>abstrich gezielt antibiotisch<br />

behandelt werden. Störfaktoren<br />

für die Heilung bei einem<br />

Diabetischen Fußsyndrom können<br />

der Zucker selbst sein (bei schlechter<br />

Einstellung) oder bestimmte<br />

Medikamente, aber auch das<br />

Rauchen. Nach dem Abheilen einer<br />

Verletzung ist dann die richtige<br />

Schuhversorgung unerlässlich, bei<br />

Bedarf kommen diabetesadaptierte<br />

Fußbettungen zum Einsatz oder<br />

orthopädische Maßschuhe.<br />

Ingeborg Fischer-Ghavami ◼<br />

Die Blutzuckerwerte<br />

der meisten<br />

Teilnehmer waren<br />

nach einem<br />

30-minütigen<br />

Spaziergang<br />

deutlich gesunken<br />

<strong>und</strong> wurden im<br />

Patienten-Forum<br />

besprochen.<br />

Mehr Feuchtigkeit. Weniger Hornhaut.<br />

Effektiver Schutz für sensible Füße! Gehwol gibt es in Ihrer<br />

Apotheke oder Fußpflegepraxis.<br />

■ schon nach einer Anwendung nachhaltiger<br />

Feuchtigkeitsschutz über 24 St<strong>und</strong>en<br />

■ reduziert übermäßige Hornhaut<br />

■ fördert den Selbstschutz der Haut gegen Fußpilz,<br />

Infektionen <strong>und</strong> Entzündungen<br />

■ parfümfrei, hautverträglich, dermatologisch geprüft<br />

Hydratation (%)<br />

30<br />

+30%<br />

20<br />

+20%<br />

10<br />

+12%<br />

FÜR<br />

DIABETIKER<br />

G E E<br />

I G N E T<br />

Zeit (h)<br />

0 4 8 12 16 20 24<br />

Deutliche 24-St<strong>und</strong>en-Hydratation<br />

mit nur einer Anwendung<br />

Hintergr<strong>und</strong>informa tionen<br />

zur Fußpflege für Diabe tiker<br />

finden Sie im Internet auf<br />

www.fussvital.info/diabetes<br />

Quelle: Studienbericht proDerm 30. September 2002 | Literatur: Cream or foam in pedal skin care:<br />

towards the ideal vehicle for urea used against dry skin. C. Borelli, S. Bielefeldt, S. Borelli, M. Schaller<br />

<strong>und</strong> H. C. Korting. International <strong>Journal</strong> of Cosmetic Science 2011; 33(1): 37-43 (N = 17 Diabetiker)<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

EDUARD GERLACH GmbH<br />

32292 Lübbecke · www.gehwol.de<br />

11


Aktuell<br />

man ihn verhindert!“ Keine Prävention<br />

bedeutet laut Siegel mehr<br />

Kosten, die durch <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong><br />

seine Folgen entstehen – <strong>und</strong> am<br />

Ende wird das Geld knapp für eine<br />

gute Versorgung der Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong>.<br />

Keine Vernetzung mehr<br />

Expertentagung in Berlin:<br />

Dem <strong>Diabetes</strong> fehlt<br />

die Dramatik<br />

Gehen den Diabetikern in Deutschland<br />

bald die medizinischen Experten aus? Auf<br />

der Herbsttagung der Deutschen <strong>Diabetes</strong><br />

Gesellschaft (DDG) im November nannte<br />

DDG-Präsident Priv.-Doz. Dr. Erhard Siegel<br />

seine Bedenken.<br />

Auf der Pressekonferenz im Berliner<br />

Kongresszentrum ICC sagte<br />

Dr. Siegel: „Die Wahrnehmung des<br />

<strong>Diabetes</strong> in der Öffentlichkeit ist<br />

nicht die, die man sich wünscht!“<br />

Der Gr<strong>und</strong>? „<strong>Diabetes</strong> hat nicht<br />

die Dramatik wie Krebs oder Vogelgrippe.<br />

Aber <strong>Diabetes</strong> ist eine<br />

sehr relevante Krankheit“ – dies<br />

laut Siegel auch ges<strong>und</strong>heitspolitisch<br />

gesehen: „Man denke nur an<br />

die Ausgaben durch den <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>und</strong> seine Folgen!“ 48 Mrd. Euro<br />

direkte Kosten sind das jährlich,<br />

80 Prozent davon entstehen laut<br />

Siegel durch die Folgekrankheiten.<br />

Der DDG-Präsident befürchtet,<br />

dass letztendlich nicht mehr<br />

ausreichende Mittel für Innovationen<br />

da sind – sprich für neue <strong>und</strong><br />

sinnvolle <strong>Diabetes</strong>medikamente<br />

sowie für bereits etablierte, sinnvolle<br />

therapeutische Maßnahmen.<br />

Nationalen Plan verankern<br />

Ein Nationaler <strong>Diabetes</strong>plan könnte<br />

hier womöglich helfen – „die Politik<br />

muss den Nationalen <strong>Diabetes</strong>plan<br />

in den Koalitionsvereinbarungen<br />

verankern!“ Wichtig ist<br />

dabei auch eine im frühen Kindesalter<br />

beginnende Prävention: „<strong>Diabetes</strong><br />

kann man nur heilen, indem<br />

Der DDG-Präsident sieht noch<br />

mehr Probleme: „Die Vernetzung<br />

bricht überall ab.“ Hausarztpraxen,<br />

diabetologische Schwerpunktpraxen<br />

<strong>und</strong> Kliniken sollten miteinander<br />

kommunizieren <strong>und</strong> die<br />

Behandlung von Diabetikern besser<br />

aufeinander abstimmen. Siegel<br />

sorgt sich auch um den Ärzte-Nachwuchs,<br />

um dessen Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildung; so nehmen<br />

einschlägige Lehrstühle für Endokrinologie<br />

oder Diabetologie<br />

in Deutschland ab, „eine f<strong>und</strong>ierte<br />

dia betologische Ausbildung ist<br />

mittelfristig nicht mehr gewährleistet“.<br />

Diabetologen optimistisch<br />

Versöhnliches Schlusswort des<br />

Präsidenten der Deutschen <strong>Diabetes</strong><br />

Gesellschaft: „Diabetologen<br />

sind immer optimistisch. Und wir<br />

haben eine hohe Frustrations-Toleranz.“<br />

Gut so.<br />

(Im Februar berichten wir über<br />

weitere Veranstaltungen bei der<br />

DDG-Herbsttagung 2013.) GN ◼<br />

Priv.-Doz. Dr. Erhard Siegel (links), Präsident<br />

der DDG. Hier bei der <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>-Redaktionskonferenz in Mainz<br />

im Gespräch mit Prof. Dr. Matthias<br />

Weber.<br />

12<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Aktuell<br />

SilverStar: engagiert für ältere Diabetiker<br />

ANZEIGE<br />

<strong>Diabetes</strong>?<br />

Hören Sieauf Ihre Füße!<br />

Bei Kribbeln, Brennen, Taubheit oder<br />

Schmerzen inden Füßen rechtzeitig handeln!<br />

Der SilverStar ist ein Preis, für den<br />

sich jeder bewerben kann, der sich<br />

engagiert <strong>und</strong> Projekte entwickelt,<br />

die die Versorgung von älteren<br />

Dia betikern voranbringen. Dabei<br />

sollen auch Freude <strong>und</strong> Spaß für<br />

die Patienten nicht zu kurz kommen.<br />

Das ist Torsten Flöttmann<br />

vom Unternehmen Berlin-Chemie,<br />

das den Preis stiftet, wichtig.<br />

Ehrenpreis: 40 Jahre engagiert für Diabetiker<br />

Erstmals im Jahr 2013 gab es einen Ehrenpreis<br />

des SilverStar – verliehen an die 78-jährige Edith<br />

Claußen, die vor über 40 Jahren als Fürsorgerin <strong>und</strong><br />

Ernährungsberaterin in Erfurt begann, Schulungen <strong>und</strong><br />

Gesprächsr<strong>und</strong>en für Diabetiker anzubieten – ohne<br />

selbst <strong>Diabetes</strong> zu haben. Das Prinzip der Betreuung<br />

von Diabetikern in der DDR gefiel ihr nicht, so dass sie<br />

sich im Westen Ideen abguckte <strong>und</strong> umsetzte. Später<br />

hat sie die <strong>Diabetes</strong>-Lotsen erf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dafür die<br />

Deutsche Diabetiker Akademie ins Leben gerufen. „Ich<br />

möchte gern jedem Menschen helfen, wenn er Hilfe<br />

braucht“, ist ihr Gr<strong>und</strong>satz.<br />

Demenz bei <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Sport mit <strong>Diabetes</strong><br />

Über 40 Bewerbungen für den SilverStar waren bei<br />

der Jury eingegangen. Entschieden haben sich die<br />

fünf Jury-Mitglieder unter Vorsitz von Prof. Dr. Rüdiger<br />

Petzoldt aus Bad Oeynhausen für das Projekt <strong>Diabetes</strong><br />

<strong>und</strong> Demenz als Gewinner des ersten Preises des<br />

SilverStar 2013. Dr. Anna Katharina Trocha <strong>und</strong> ihre<br />

Kollegen vom Elisabeth-Krankenhaus Essen screenen<br />

alle Diabetiker über 70 Jahre, die zu ihnen kommen,<br />

auf eine Demenz – um bei Bedarf die <strong>Diabetes</strong>behandlung<br />

an die Fähigkeiten des Patienten anzupassen. Der<br />

zweite Preis ging an das Sportprojekt <strong>Diabetes</strong> Programm<br />

Deutschland, erf<strong>und</strong>en von Typ-1-Diabetiker<br />

Dr. Michael Rosenbaum <strong>und</strong> Mark Spiller. KK ◼<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

Jury-Vorsitzender<br />

Prof. Dr. Rüdiger<br />

Petzoldt ehrte Edith<br />

Claußen für ihr seit<br />

mehr als 40 Jahren<br />

bestehendes<br />

Engagement für<br />

Diabetiker mit dem<br />

Ehrenpreis des<br />

SilverStar.<br />

Foto: Dirk Michael Deckbar<br />

Empfindungsstörungen<br />

in den Füßen<br />

sollten Sie von<br />

Anfang an ernst<br />

nehmen. Der <strong>Diabetes</strong><br />

kann Ihre Nerven<br />

auf Dauer nachhaltig<br />

schädigen. Eine solche<br />

Nervenstörung<br />

(auch diabetische<br />

Neuropathie genannt)<br />

machtsich häufigzunächst<br />

in den Füßen<br />

durch Empfindungsstörungen<br />

wie Kribbeln,<br />

Brennen, Taubheit<br />

oder Schmerzen<br />

bemerkbar.<br />

Die Ursache sind problematische<br />

Zuckerabbauprodukte<br />

(Advanced Glycation Endproducts,<br />

kurz AGEs genannt),die<br />

durchden gestörten Stoffwechsel<br />

bei Diabetikern vermehrt<br />

entstehen. Diese schädlichen<br />

Zucker-Eiweiß-Verbindungen<br />

greifen nicht nur Nerven, sondern<br />

auch Gefäße an.<br />

Regelmäßig eingenommen<br />

hemmt milgamma ® protektmit<br />

demWirkstoff Benfotiamin auf<br />

natürliche Weise die Bildung<br />

dieser schädigendenZuckerabbauprodukte.<br />

Benfotiamin,<br />

eine Vorstufe von Vitamin B1,<br />

schütztsoNerven<strong>und</strong> Gefäße<br />

<strong>und</strong> lindert Empfindungsstörungen<br />

wieKribbeln, Brennen,<br />

Taubheit oder Schmerzen.<br />

milgamma ® protekt muss nur<br />

1x täglich eingenommen werden<br />

<strong>und</strong> ist auch langfristig<br />

mit anderen <strong>Diabetes</strong>- <strong>und</strong><br />

Herz-Kreislauf-Präparaten<br />

kombinierbar.<br />

milgamma ® wirkt<br />

<strong>und</strong>schützt.<br />

• LindertEmpfindungsstörungen<br />

effektiv<br />

• SchütztNerven<strong>und</strong><br />

Gefäße<br />

• Istsehrgut verträglich<br />

Fragen Sie inIhrer Apotheke<br />

nach milgamma ® protekt.<br />

Eine gute Entscheidung<br />

für Ihre Ges<strong>und</strong>heit.<br />

*z.B. Stracke Hetal. Benfotiamine indiabetic polyneuropathy (BENDIP); Exp Clin Endocrinol <strong>Diabetes</strong>. 2008<br />

Nov;116(10):600-5.;Stirban et al.; BenfotiaminePreventsMacro- and Microvascular Endothelial Dysfunction;<strong>Diabetes</strong><br />

Care;2006;29:2064-2071.<br />

milgamma ® protekt. Wirkstoff: Benfotiamin. Anwendungsgebiete: Behandlungvon Neuropathien<br />

<strong>und</strong> kardiovaskulären Störungen, die durch Vitamin-B1-Mangel hervorgerufen werden. Therapie oder<br />

Prophylaxe vonklinischen Vitamin-B1-Mangelzuständen,soferndiese nichternährungsmäßigbehoben<br />

werden können. Zu Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage <strong>und</strong> fragen<br />

Sie IhrenArztoderApotheker. Wörwag Pharma GmbH &Co.KG,CalwerStraße7,71034 Böblingen<br />

www.milgamma.de www.diabetes-journal.de<br />

13<br />


Aktuell<br />

diabetesDE<br />

Foto: diabetesDE/Deckbar<br />

Zentrale Veranstaltung am 17. November war voller Erfolg<br />

Berlin: 5 500 Besucher kamen zum Weltdiabetestag<br />

Unter dem Motto „Mit <strong>Diabetes</strong> gut leben“<br />

strömten am Sonntag, dem 17. November<br />

2013, r<strong>und</strong> 5 500 Besucher zur<br />

zentralen Veranstaltung von diabetesDE<br />

– Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe anlässlich des<br />

Weltdiabetestags nach Berlin.<br />

betes mellitus, ihre Therapie, Ernährung,<br />

Bewegung <strong>und</strong> Soziales<br />

standen im Mittelpunkt. Am <strong>Diabetes</strong>-Walk<br />

für den guten Zweck,<br />

der von den Unternehmen Novo<br />

Nordisk, Abbott, Omron <strong>und</strong> Mediq<br />

Direkt unterstützt wurde, beteiligten<br />

sich 100 Personen, die sich vor<br />

<strong>und</strong> nach dem 30-minütigen Walk<br />

auf der Dachterrasse des ICC mit<br />

herrlichem Blick über Berlin den<br />

Blutzucker messen ließen. 25 € pro<br />

Teilnehmer stiftete Mediq Direkt<br />

für das Spendenprojekt <strong>Diabetes</strong>beratung<br />

auf Rädern.<br />

Höhepunkt der Veranstaltung<br />

war die erstmalige Verleihung der<br />

Mehnert-Medaille: Die Preisträgerin<br />

Christa Uhlig lebt seit 76 Jahren<br />

mit <strong>Diabetes</strong> Typ 1.<br />

Durch das Rahmenprogramm des<br />

Weltdiabetestags führte die ZDF-<br />

Moderatorin Andrea Ballschuh:<br />

Bestsellerautor Patric Heizmann<br />

(Ich bin dann mal schlank) präsentierte<br />

eine Ernährungs-Show mit<br />

viel Humor – <strong>und</strong> die 12-jährige Finalistin<br />

von „The Voice Kids“, Rita<br />

Gueli, sang live. Ein weiteres musikalisches<br />

Highlight war der größte<br />

Shanty-Chor „Luv & Lee“ aus Kiel,<br />

bestehend aus 35 Sängern. Darüber<br />

hinaus bot die Ernährungsexpertin<br />

Dagmar von Cramm zusammen<br />

mit TV-Köchin Jaqueline<br />

Amirfallah eine Kochshow mit anschließender<br />

individueller Ernährungsberatung<br />

an.<br />

2013 fand die zentrale Veranstaltung<br />

r<strong>und</strong> um den Weltdiabetestag<br />

zum letzten Mal im Berliner<br />

ICC statt. Im Jahr 2014 wird sie am<br />

23. November im Anschluss an die<br />

Herbsttagung der Deutschen <strong>Diabetes</strong><br />

Gesellschaft in Leipzig ausgerichtet.<br />

Über 30 Fachvorträge, viele Prominente,<br />

ein buntes Rahmenprogramm<br />

<strong>und</strong> eine große Ausstellung<br />

sorgten bei der zentralen Veranstaltung<br />

zum Weltdiabetestag dafür,<br />

dass r<strong>und</strong> 5 500 Menschen mit<br />

<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> ihre Angehörigen ins<br />

Berliner ICC strömten. „Mit dieser<br />

Teilnehmerzahl war der diesjährige<br />

Weltdiabetestag der bislang<br />

erfolgreichste überhaupt“, zieht<br />

Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin<br />

von diabetesDE – Deutsche<br />

<strong>Diabetes</strong>-Hilfe, ein positives<br />

Resümee. Die Erkrankung DiadiabetesDE-Experte<br />

am 23. Januar 2014 im Chat:<br />

Stressfrei durch die Pubertät mit <strong>Diabetes</strong><br />

Am 23. Januar 2014 findet<br />

die Experten-Sprechst<strong>und</strong>e<br />

mit Dr. med. Kirsten<br />

Mönkemöller statt zum<br />

Thema „Stressfrei durch<br />

die Pubertät auch mit<br />

<strong>Diabetes</strong>“.<br />

<strong>Diabetes</strong> mellitus ist die häufigste<br />

Stoffwechselerkrankung im Kindes-<br />

<strong>und</strong> Jugendalter in Deutschland.<br />

Etwa 30 000 Kinder unter<br />

20 Jahren sind von <strong>Diabetes</strong> Typ 1<br />

betroffen. Ist die Stoffwechsellage<br />

im Kindesalter meist gut, verschlechtert<br />

sie sich häufig mit Eintritt<br />

in die Pubertät. Ursachen sind<br />

neben hormonellen Veränderungen<br />

die abnehmende Motivation<br />

für die fordernde Insulintherapie.<br />

Haben Teenager keine Lust mehr,<br />

Blutzucker zu messen <strong>und</strong> Insulin<br />

zu spritzen, führt dies neben zu<br />

hohen Blutzuckerwerten vor allem<br />

zu Konflikten mit Eltern.<br />

Dr. med. Kirsten Mönkemöller ist<br />

Fachärztin für Kinder-<strong>und</strong> Jugendmedizin,<br />

Diabetologin <strong>und</strong> Kinderrheumatologin.<br />

Sie ist als Oberärztin<br />

am Kinderkrankenhaus<br />

Amsterdamer Straße in Köln tätig.<br />

Dr. Mönkemöller beantwortet im<br />

Experten-Chat von diabetesDE am<br />

Donnerstag, dem 23. Januar 2014,<br />

live zwischen 17 <strong>und</strong> 19 Uhrdurch<br />

„Fragen r<strong>und</strong> um <strong>Diabetes</strong> in der<br />

Pubertät“. Fragen können Interessierte<br />

ab sofort schicken.<br />

Das Kontaktformular für den<br />

Chat finden Sie im Internet<br />

unter: http://www. diabetesde.<br />

org/experten_chat/<br />

kontaktformular/<br />

14<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Aktuell<br />

diabetesDE<br />

Mehnert-Medaille an<br />

Christa Uhlig verliehen<br />

Höhepunkt der zentralen Veranstaltung zum Weltdiabetestag<br />

war die Verleihung der Mehnert-Medaille,<br />

benannt nach dem <strong>Diabetes</strong>-Papst Professor Dr. med.<br />

Hellmut Mehnert (München): Damit zeichnete diabetesDE<br />

– Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe dieses Jahr erstmals<br />

einen Menschen aus, der seit über 50 Jahren mit der<br />

Erkrankung lebt. Die beiden Laudatoren Privatdozent<br />

Dr. phil. Dipl.-Psych. Bernhard Kulzer, Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Psychologie der<br />

DDG (<strong>Diabetes</strong> Zentrum<br />

Mergentheim),<br />

<strong>und</strong> Dr. med. Jens<br />

Kröger, Vorstandsmitglied<br />

von diabetesDE<br />

– Deutsche<br />

<strong>Diabetes</strong>-Hilfe <strong>und</strong><br />

Internist <strong>und</strong> Diabetologe<br />

aus Hamburg,<br />

verliehen die<br />

vom Industrieforum<br />

<strong>Diabetes</strong> gesponserte<br />

Medaille an Christa<br />

Uhlig. Prof. Mehnert konnte der Verleihung wegen<br />

einer Terminüberschneidung selbst nicht beiwohnen.<br />

Christa Uhlig blickt auf 76 Jahre mit der Erkrankung<br />

zurück: „Ich fühle mich besonders geehrt, weil Herr<br />

Professor Mehnert genauso gebürtiger Sachse ist wie<br />

ich“, so die Preisträgerin.<br />

Christa Uhlig erkrankte 1937 im Alter von fünf Jahren<br />

an <strong>Diabetes</strong> Typ 1. Ein junger Arzt stellte umgehend<br />

die Diagnose <strong>und</strong> brachte sie in die Klinik nach<br />

Dresden. Christa Uhlig überlebte die Zeit des Kriegsendes<br />

unter anderem mit Spendeninsulin, organisiert<br />

durch Kirche <strong>und</strong> Caritas. 1947 reiste sie in das<br />

Diabetikerheim nach Garz auf Rügen. Später arbeitete<br />

sie dort als Laborgehilfin <strong>und</strong> unternahm in ihrer<br />

Freizeit gemeinsam mit <strong>Diabetes</strong>patienten Ausflüge,<br />

Bade- <strong>und</strong> Radtouren. So entstand eine große Familie<br />

mit Fre<strong>und</strong>schaften fürs Leben.<br />

diabetesDE – Deutsche <strong>Diabetes</strong>-Hilfe<br />

B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle<br />

Reinhardtstraße 31<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: 030 / 201 677 0<br />

Fax: 030 / 201 677 20<br />

E-Mail: info@diabetesde.org<br />

Internet: www.diabetesde.org<br />

Christa Uhlig, geehrt von Dr. Kröger<br />

(li.) <strong>und</strong> PD Dr. Kulzer (re.).<br />

Foto: diabetesDE/Deckbar<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Blickwinkel<br />

<strong>Diabetes</strong> im Zeitschriften-Fokus:<br />

100 Prozent Vertrauen<br />

– danke!<br />

Sind Sie gut angekommen im<br />

Jahr 2014? Das Jahr wird uns einige<br />

Attraktionen bieten, man denke<br />

nur an die Fußball-Weltmeisterschaft<br />

in Brasilien vom 12. Juni<br />

bis zum 13. Juli.<br />

Sie als Leser des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />

dürfen dem neuen Jahr aus<br />

vielen Gründen besonders gespannt<br />

entgegensehen: Auf der<br />

großen Redaktionskonferenz in<br />

Mainz im Ad vent 2013 haben wir<br />

viel diskutiert – <strong>und</strong> einige <strong>Neue</strong>rungen<br />

festgelegt.<br />

» » Sie als <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Leser<br />

dürfen dem Jahr 2014 gespannt<br />

entgegensehen.<br />

Völlig überarbeitet wird derzeit<br />

unsere Website www.diabetesjournal.de<br />

– Sie dürfen mit<br />

Überraschungen rechnen,<br />

bei denen Nutzer Inhalte<br />

maßgeblich selbst gestalten<br />

können! Ohnehin:<br />

Im Online-Bereich<br />

spüren wir jetzt schon<br />

Rückenwind – uns<br />

wurde gerade von der<br />

Konkurrenz in einer<br />

<strong>Diabetes</strong>-Übersicht attestiert:<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

– Die Facebook-<br />

Page mit den meisten<br />

Fans. Stand Dezember: 7100!<br />

Wir bieten Ihnen Sonderhefte als<br />

Dreingabe – <strong>und</strong> haben in Mainz<br />

die Titelthemen festgelegt, die Sie<br />

2014 erwarten. Kostprobe?<br />

Wir werden Ihnen Menschen<br />

vorstellen, die mit Ihrem <strong>Diabetes</strong><br />

sehr gut im Alltag zurechtkommen<br />

– <strong>und</strong> wir nennen Ihnen<br />

deren Erfolgsstrategien! Das Wort<br />

„Resilienz“, sprich Widerstandsfähigkeit,<br />

macht derzeit in Fachkreisen<br />

die R<strong>und</strong>e in dem Zusammenhang.<br />

Noch im Frühjahr<br />

bekommen Sie auf zwei Ausgaben<br />

verteilt den vollen Überblick:<br />

Welche Messgeräte, Pumpen,<br />

Pens stehen Dia betikern zur Verfügung?<br />

Wir berichten über die<br />

große Aufklärungskampagne zur<br />

„M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heit bei <strong>Diabetes</strong>“.<br />

Vielen von Ihnen ist ja nicht entgangen,<br />

dass man sich heutzutage<br />

am Kiosk mehrere <strong>Diabetes</strong>-<br />

Zeitschriften kaufen kann. Das<br />

Jahr 2013 hat gleich zwei Blätter<br />

etabliert: Eines kommt aus dem<br />

Verlagshaus eines großen deutschen<br />

Nachrichtenmagazins, das<br />

andere ist der deutsche Ableger<br />

einer englischsprachigen Zeitschrift.<br />

Dazu haben wir seit langem<br />

auflagenstarke kostenlose<br />

Konkurrenz aus der Apotheke.<br />

Für uns bedeutet das, dass wir<br />

weiter tun müssen, was wir schon<br />

immer für Sie getan haben: Ihnen<br />

Nutzen im Alltag bringen; als<br />

Experten für Sie berichten über<br />

die neuesten Entwicklungen <strong>und</strong><br />

Forschungen in der Diabetologie<br />

– <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitspolitisch stark<br />

<strong>und</strong> unabhängig auf Ihrer Seite<br />

sein; auch als selbst von <strong>Diabetes</strong><br />

Betroffene zu berichten über Erfahrungen,<br />

Ängste, über das <strong>Diabetes</strong>-Management.<br />

Letzteres ist<br />

aus dem Blickwinkel vieler Leser<br />

im Wert unschätzbar.<br />

Das zeigen die Ergebnisse einer<br />

unabhängigen <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-<br />

Leserbefragung, die wir im Jahr<br />

2013 in Auftrag gegeben haben:<br />

7 von 10 Lesern sagen, dass das<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> einen hohen<br />

persönlichen Nutzen für sie hat,<br />

8 von 10 schätzen die hohe Kompetenz,<br />

9 von 10 schätzen die<br />

Ehrlichkeit, die guten Ratschläge<br />

– <strong>und</strong> nahezu 100 Prozent vertrauen<br />

unserer Redaktion.<br />

Die Mitglieder der <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>-Redaktion teilen mit Ihnen<br />

Expertenwissen <strong>und</strong> Erfahrungen:<br />

Darunter sind Chefärzte<br />

ebenso wie Ärzte aus Praxen,<br />

Psychologen, Beraterinnen. Darunter<br />

sind Rechtsanwälte, <strong>Journal</strong>isten,<br />

Ernährungs-Experten.<br />

Darunter sind aber vor allem<br />

Menschen, die selbst <strong>Diabetes</strong><br />

haben … <strong>und</strong> dazu auf ihrem jeweiligen<br />

Gebiet Expertenwissen!<br />

Darauf können Sie, liebe Leser,<br />

im neuen Jahr vertrauen.<br />

Günter Nuber<br />

Chefredakteur<br />

16<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


* Pflegende Fusspflege (ohne Werkzeuge), Apotheken Offizin+Versandhandel Darreichungsform: Schaum - Top Marken, Quelle: The Nielsen Company (Germany) GmbH, ScanTrack Pharma, Juni 2013<br />

** Gilt für ausgewählte Allpresan® Schaum-Cremes. Getestet <strong>und</strong> empfohlen vom Deutschen Allergie- <strong>und</strong> Asthmab<strong>und</strong> e.V. (DAAB)<br />

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Quelle: Wigger-Alberti W. et al. Clinical Investigation Report<br />

bioskin GmbH, Juni 2011, Dauer = 28 Tage, n = 20, data on file.<br />

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Wellness/Fitness<br />

Fitness ist in aller M<strong>und</strong>e.<br />

Aber wie wird man „richtig<br />

fit“? Und wie bleibt<br />

man es?<br />

In der Rubrik geben wir<br />

Ihnen Antworten <strong>und</strong><br />

wollen Ihnen obendrein<br />

Lust auf Sport <strong>und</strong> Bewegung<br />

machen. Gehen Sie<br />

einen ges<strong>und</strong>en Weg zu<br />

körperlicher Fitness <strong>und</strong><br />

Wohlbefinden.<br />

Fit mit …<br />

Magdalena Neuner<br />

<strong>und</strong> Christoph Metzelder<br />

Foto: Fotos: © NSC<br />

Magdalena Neuner, Christoph Metzelder: Sie gehören zu Deutschlands Sportelite,<br />

verbuchen Siege <strong>und</strong> Medaillen auf ihrem Fitnesskonto. Wie sie sich fit halten <strong>und</strong><br />

worauf es beim Sport ankommt, erklären sie hier.<br />

Regelmäßige Pflege steigert<br />

bei Magdalena Neuner<br />

den Spaß an Aktivität.<br />

Aktiv zu sein, gehört für Sportler<br />

zum Leben einfach dazu. Und<br />

nach dem Sport heißt es duschen<br />

<strong>und</strong> pflegen. Zweimal täglich ging<br />

Magdalena Neuner während ihrer<br />

aktiven Phase unter die Dusche.<br />

– Neuner <strong>und</strong> Metzelder sind die<br />

neuen Markenbotschafter von<br />

neubourg skin care, Hersteller der<br />

… mitmachen – <strong>und</strong> gewinnen<br />

„Ein Leben ohne Sport kann ich mir nicht vorstellen!“<br />

sagt Magdalena Neuner. Haben auch<br />

Sie Lust, aktiv zu werden? Dann ist die DVD „Fit<br />

mit Magdalena Neuner: Cardio-Power & Body-<br />

Shaping mit Fun Faktor“ genau passend. Sie bietet<br />

jedem die Möglichkeit, zu Hause zu trainieren –<br />

ganz gleich ob Einsteiger oder Fortgeschrittener.<br />

„Man kann sich Schritt für Schritt steigern <strong>und</strong><br />

Vor- <strong>und</strong> Zuname<br />

Straße <strong>und</strong> Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

bekannten Allpresan-Schaum-<br />

Cremes für Körper <strong>und</strong> Füße. <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Redakteurin<br />

Kirsten<br />

Metternich traf beide in Hamburg.<br />

Sport als aktive Erholung<br />

Drei Wettkämpfe, gepaart mit elf<br />

Trainingseinheiten – so sah die<br />

hat so lange Freude am Workout“, erklärt Magdalena.<br />

Machen Sie mit <strong>und</strong> gewinnen eine von<br />

10 Fitness-DVDs der erfolgreichsten Biathletin<br />

aller Zeiten. Weitere Informationen dazu unter:<br />

www.fitnessraum-shop.de<br />

Coupon einfach ausfüllen <strong>und</strong> einsenden an:<br />

Kirsten Metternich, Kennwort: Neuner-DVD,<br />

Hildeboldstraße 5, 50226 Frechen-Königsdorf<br />

E-Mail<br />

Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig ◾ schriftlich, ◾ per E-Mail oder ◾ per<br />

□<br />

Telefon über aktuelle Angebote aus seinem Programm informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen.<br />

(Auch wenn Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir Sie, diese zu erneuern.)<br />

Datum / Unterschrift<br />

Foto: Fotos: © NSC<br />

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle, ausgenommen die Mitarbeiter des Kirchheim-Verlags <strong>und</strong> ihre<br />

Angehörigen <strong>und</strong> der beteiligten Unternehmen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Rechtsweg <strong>und</strong> Barauszahlung<br />

sind ausgeschlossen. Kein Kaufzwang. Einsendeschluss ist der 10. Februar 2014.<br />

Woche von Magdalena Neuner<br />

während ihrer Profiphase aus.<br />

Ähnlich geht es Fußballkoryphäe<br />

Christoph Metzelder noch heute:<br />

„In der aktiven Zeit trainieren wir<br />

täglich im Schnitt drei St<strong>und</strong>en.<br />

Konditionstraining ist genauso mit<br />

dabei wie Kraftübungen, Koordination,<br />

Technik- <strong>und</strong> Taktiktraining.“<br />

Ein ganz schönes Pensum.<br />

Neuner joggt<br />

Die erfolgreichste Biathletin aller<br />

Zeiten ist noch immer sportlich:<br />

„Ich jogge, so oft es geht, zwischen<br />

30 <strong>und</strong> 45 Minuten, am liebsten<br />

morgens früh. Ab <strong>und</strong> zu setze ich<br />

mich auch mal auf eine Bank, genieße<br />

die Aussicht <strong>und</strong> die herrliche<br />

Natur.“ Höchstleistungen?<br />

Braucht sie nicht mehr. Ihr normales<br />

Fitnessprogramm nennt sie Zugewinn.<br />

„Manchmal muss auch ich<br />

mich aufraffen, etwas zu tun. Aber<br />

das Gefühl, morgens schon etwas<br />

für meinen Körper getan zu haben,<br />

motiviert mich immer wieder aufs<br />

<strong>Neue</strong>“, sagt sie.<br />

Zurück zu seinen Wurzeln kehrte<br />

Christoph Metzelder, als er 2013<br />

18<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Wellness/Fitness<br />

Foto: Fotos: © NSC<br />

vom FC Schalke 04 zum TuS Haltern<br />

wechselte, dem Verein seiner<br />

Jugend. Ob Nationalmannschaft,<br />

Champions- oder Europa-League:<br />

Der versierte Innenverteidiger ist<br />

nicht nur gut trainiert, sondern<br />

kennt sich mit den Tücken des<br />

Ballsports bestens aus.<br />

Metzelder: heute sensibler<br />

„Mit den Jahren <strong>und</strong> nach zahlreichen<br />

Verletzungen wird man einfach<br />

sensibler für seinen Körper<br />

<strong>und</strong> nimmt ihn anders wahr. Mir<br />

ist es heute wichtiger als in jüngeren<br />

Jahren, dass ich nicht nur fit<br />

bin, sondern meinen Körper auch<br />

gezielt pflege“, erklärt er. Damit seine<br />

Werkzeuge, die Füße, ges<strong>und</strong><br />

bleiben, macht er gezielte Fußgymnastikübungen,<br />

massiert sie<br />

<strong>und</strong> nutzt professionelle Fußpflege.<br />

An warmen Tagen mag er ein<br />

kühles Fußbad: Es erfrischt Füße<br />

<strong>und</strong> Beine, mindert Schwellungen<br />

nach hoher Belastung. „Anders als<br />

bei Laufschuhen müssen Fußballschuhe<br />

exakt <strong>und</strong> perfekt sitzen.<br />

Denn beim Fußball gibt es viele<br />

seitliche Bewegungen, da muss<br />

der Schuh einfach genug Halt <strong>und</strong><br />

Stabilität geben“, sagt er. Entsteht<br />

doch einmal eine Blase, so helfen<br />

Blasenpflaster <strong>und</strong> Fuß-Schaumcreme<br />

mit Harnstoff.<br />

Freude an der Bewegung entwickeln,<br />

passende Schuhe auswählen<br />

<strong>und</strong> regelmäßig pflegen – die<br />

Erfolgsrezepte für mehr Spaß an<br />

Aktivität. „Meine Sportsachen liegen<br />

neben dem Bett, so kann ich<br />

morgens ohne Umwege direkt<br />

starten“, verrät die werdende Mutter<br />

Magdalena Neuner. KM ■<br />

Christoph Metzelder:<br />

Mit den<br />

Jahren <strong>und</strong> nach<br />

zahlreichen Verletzungen<br />

wird man<br />

einfach sensibler<br />

für seinen Körper<br />

<strong>und</strong> nimmt ihn<br />

anders wahr.<br />

Wellnesstipps<br />

Entspannt trainieren<br />

Fitnessgeräte für zu Hause<br />

Kennen Sie noch den Hula-Hoop-Reifen? Stepper aus<br />

dem Fitness-Studio oder einen Swing-Stick aus der<br />

Reha? Diese Fitnessgeräte für zu Hause sind ab 14. Januar<br />

bei Tchibo erhältlich. Highlight ist ein Multifunktionsboard<br />

(40 Euro) für ganzheitliches Körpertraining.<br />

Ob Balance-Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts,<br />

Muskelkräftigung <strong>und</strong> Verbesserung der Gelenkstabilität,<br />

Übungen für Trizeps, Schulter <strong>und</strong> Brust, Roll-<br />

Übungen für Bauch, Arme <strong>und</strong> Schultern: Alles ist möglich.<br />

Auch Drehbewegungen zur Festigung der Rumpfmuskulatur<br />

lassen sich trainieren. Zusätzlich einsetzbare Elastikbänder stärken<br />

Arme <strong>und</strong> Schultern. Weitere Informationen unter: www.tchibo.de<br />

Wellness-Siegel<br />

Viel Lärm um nichts?<br />

Ein Pool, zwei Saunen <strong>und</strong> Solarium, fertig ist das Wellnessparadies,<br />

samt passendem Siegel. Doch Herausgeber<br />

solcher Plaketten stellen oft nur geringe Anforderungen an<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Mitarbeiter. Sie verlassen sich schlichtweg<br />

auf Angaben der Betreiber von Hotels, Thermen <strong>und</strong> Co,<br />

die sich um Auszeichnung bewerben. Nur 9 von 53 Gütesiegeln<br />

für Wellnessangebote bekamen in einer Prüfung<br />

der Stiftung Warentest das Prädikat „hilfreich“, allen voran das Siegel<br />

des Deutschen Wellness Verbands. Sein Zertifikat erhalten nur Einrichtungen,<br />

die Entspannung, Fitness <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung anbieten.<br />

Ein gutes Wellnessangebot sorgt also nicht nur für Wohlbefinden,<br />

sondern fördert die Ges<strong>und</strong>heit, weil eigenes Verhalten hinterfragt<br />

<strong>und</strong> eventuell geändert wird.<br />

Gegen Husten – für W<strong>und</strong>heilung<br />

Arzneipflanze Spitzwegerich …<br />

Schon in der Antike war der Spitzwegerich als Heilpflanze bekannt.<br />

Seine frischen Blätter werden auch heute noch zu Tee, Saft, Sirup<br />

oder Tinkturen verarbeitet. In der Volksmedizin gilt er als gutes Mittel<br />

zur ersten W<strong>und</strong>versorgung <strong>und</strong> bei Insektenstichen. Bewährt hat<br />

er sich auch bei Husten <strong>und</strong> Heiserkeit, Menstruationsbeschwerden,<br />

Brandw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Tierbissen,<br />

Zahn- <strong>und</strong> Ohrenschmerzen. Kein W<strong>und</strong>er,<br />

dass der pflanzliche Tausendsassa vom Würzburger<br />

Studienkreis Entwicklungsgeschichte der<br />

Arzneipflanzenk<strong>und</strong>e nun zur Arzneipflanze des<br />

Jahres 2014 gekürt wurde. <br />

KM<br />

Foto: fotolia Fotos: Tchibo<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

19


Titelthema<br />

Insulintherapie<br />

Die Insulintherapie spielt eine große Rolle im Leben vieler Menschen<br />

mit Typ-1- <strong>und</strong> Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Im Titelthema sagen wir<br />

Ihnen topaktuell, woran derzeit geforscht wird, wie man durch das<br />

richtige Spritzen bessere Werte erreicht – <strong>und</strong> wir diskutieren, inwiefern<br />

der Beginn einer Insulintherapie sich negativ auf das Körpergewicht<br />

auswirken kann. Unsere Experten sind Prof. Thomas Forst<br />

<strong>und</strong> Prof. Matthias Weber (beide Mainz) sowie Elisabeth Schnellbächer<br />

(Birkenfeld) <strong>und</strong> Dr. Eric Risch (Ronnenberg).<br />

20<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Titelthema<br />

<strong>Neue</strong>ntwicklungen in der Insulintherapie<br />

Auf dem Weg zum perfekten Insulin<br />

Seit der Insulin-Entdeckung im Jahr 1921 hat die Insulingabe<br />

ihren festen Platz in der Therapie des Typ-1- <strong>und</strong><br />

des Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. Und seit der Entdeckung gab es<br />

niemals Stillstand in der Weiterentwicklung des Insulins.<br />

Wir berichten über die aktuelle Forschung.<br />

Für viele Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

ist die Insulingabe unverzichtbar<br />

<strong>und</strong> lebenserhaltend; von außen<br />

zugeführtes Insulin verhält sich<br />

anders als das bei Ges<strong>und</strong>en freigesetzte<br />

Insulin aus den Betazellen<br />

der Bauchspeicheldrüse. Dies anzupassen,<br />

ist man von Beginn der<br />

Insulintherapie an bestrebt.<br />

Insulin von außen ist anders<br />

Insulin wird normalerweise direkt<br />

aus den Betazellen in die Blutbahn<br />

freigesetzt. Wer Insulin von<br />

außen zuführt, macht dies meist<br />

mittels einer Injektion in das Fettgewebe<br />

unter der Haut (subkutan).<br />

Aus diesem Fettgewebe wird Insulin<br />

verzögert in die Blutbahn aufgenommen<br />

– daraus ergeben sich<br />

klinisch bedeutsame Besonderheiten.<br />

Beim Ges<strong>und</strong>en wird Insulin<br />

aus der Bauchspeicheldrüse direkt<br />

abhängig von einem veränderten<br />

Blutzuckerwert freigesetzt:<br />

Nichtdiabetiker: garantierte<br />

Werte von 60 bis 160!<br />

Hohe Blutzuckerwerte stimulieren<br />

die Insulinfreisetzung, niedrige<br />

Blutzuckerwerte unterdrücken sie.<br />

Auch verschiedene Darmhormone<br />

(wie GIP oder GLP-1) beeinflussen<br />

die Insulinsekretion. Bei Menschen<br />

ohne <strong>Diabetes</strong> wird so der<br />

Blutzucker in engen Grenzen konstant<br />

gehalten, Unter- <strong>und</strong> Überzuckerungen<br />

werden vermieden;<br />

<strong>und</strong> auch, wenn man nichts isst,<br />

wird ständig ein Gr<strong>und</strong>bedarf an<br />

Insulin freigesetzt (Basalsekretion)<br />

– Nüchternblutzuckerwerte werden<br />

so kontrolliert. Wenn man Nahrung<br />

aufnimmt, wird zusätzliches<br />

(prandiales) Insulin freigesetzt; die<br />

Glukoseproduktion der Leber wird<br />

gehemmt – somit werden größere<br />

Blutzuckeranstiege nach dem Essen<br />

verhindert. Nichtdiabetiker haben<br />

eine Garantie: Die enge Kopplung<br />

der basalen <strong>und</strong> prandialen Insulinfreisetzung<br />

an die Blutzuckerkonzentration<br />

hält die Blutzuckerwerte<br />

nüchtern <strong>und</strong> nach dem Essen im<br />

Bereich von ca. 60 bis 160 mg/dl (3,3<br />

bis 8,9 mmol/l, Abb. 1).<br />

»»<br />

Für die nächsten Jahre sind viele<br />

<strong>Neue</strong>ntwicklungen in der Insulintherapie<br />

zu erwarten.<br />

Aufnahme ist verzögert<br />

Wird Insulin hingegen gespritzt,<br />

muss dieses zunächst aus dem<br />

subkutanen Fettgewebe in die<br />

Blutbahn aufgenommen werden.<br />

Danach wird das Insulin mit dem<br />

Blutstrom an die Zielzellen transportiert:<br />

in Leber-, Muskel- <strong>und</strong><br />

Fettzellen. Nach der Injektion des<br />

Insulins liegen die einzelnen Insulinmoleküle<br />

zunächst in Form<br />

von 6er-Komplexen (Hexameren)<br />

aneinandergekoppelt im Gewebe<br />

vor; sehr langsam zerfallen diese in<br />

▸<br />

Insulinabgabe bei Ges<strong>und</strong>en<br />

prandiale<br />

Insulinfreisetzung<br />

Die Wünsche an das Insulin<br />

Verzögerungsinsuline<br />

(Nüchterninsuline)<br />

Prandiale <strong>Insuline</strong><br />

(Mahlzeiteninsuline)<br />

langsame subkutane<br />

Aufnahme<br />

schnelle subkutane<br />

Aufnahme<br />

lange Wirkdauer<br />

kurze Wirkdauer<br />

Frühstück<br />

Mittagessen<br />

Abendessen<br />

flaches Wirkprofil<br />

steiles Wirkprofil<br />

basale Insulinfreisetzung<br />

geringe Variabilität der<br />

Aufnahme ins Blut<br />

geringe Variabilität der<br />

Aufnahme ins Blut<br />

Abb. 1: Bei Ges<strong>und</strong>en wird ständig ein Gr<strong>und</strong>bedarf an Insulin freigesetzt („basales“<br />

Insulin) – aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Und bei Nahrungsaufnahme<br />

strömt zusätzliches Insulin („prandiales“ Insulin) in die Blutbahn.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

Tab. 1: Wunschkriterien an subkutan verabreichte <strong>Insuline</strong> zur<br />

basalen <strong>und</strong> prandialen Insulinversorgung.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

21


Titelthema<br />

Insulin: vom Gewebe ins Blut<br />

Haut<br />

Unterhautfettgewebe<br />

Insulinkomplexe<br />

Abb. 2: Aufnahme<br />

von Insulin aus dem<br />

subkutanen Gewebe<br />

in die Blutbahn.<br />

<strong>Insuline</strong> liegen nach<br />

Injektion als 6er-<br />

Komplexe vor. Erst<br />

nach Zerfall dieser<br />

Komplexe können<br />

die Insulinmoleküle<br />

in die Blutbahn aufgenommen<br />

werden.<br />

einzelne Insulinmoleküle, die anschließend<br />

in die Blutbahn aufgenommen<br />

werden können (Abb. 2).<br />

Die Hexamerbildung <strong>und</strong> der langsame<br />

Zerfall dieser Hexamere ist<br />

der wesentliche zeitverzögernde<br />

Effekt in der Aufnahme des Insulins<br />

aus dem subkutanen Gewebe!<br />

Starke Schwankungen<br />

Die Aufnahme des injizierten Insulins<br />

kann erheblich schwanken – je<br />

nach Injektionsort, lokaler Durchblutung<br />

<strong>und</strong> körperlicher Aktivität.<br />

Vor allem kann dies zu massiven<br />

Veränderungen in den Aufnahme-<br />

Eigenschaften des Insulins führen<br />

– bei derselben Person <strong>und</strong> von<br />

Tag zu Tag! Täglich schwankende<br />

Insulinkonzentrationen sind die<br />

Folge – <strong>und</strong> teils auch zunächst<br />

unerklärliche Blutzuckerschwankungen.<br />

In jedem Fall erfolgt die<br />

Insulinaufnahme unabhängig von<br />

den tatsächlich vorliegenden Blutzuckerwerten<br />

– <strong>und</strong> dies kann wiederum<br />

mit Unter- <strong>und</strong> Überzuckerungen<br />

einhergehen.<br />

Zwei Insulinarten …<br />

Blutgefäße<br />

Im Wesentlichen werden derzeit<br />

zwei verschiedene Insulinarten in<br />

der <strong>Diabetes</strong>therapie eingesetzt:<br />

schnellwirkende <strong>Insuline</strong> zu den<br />

Mahlzeiten (prandiale <strong>Insuline</strong>)<br />

<strong>und</strong> langwirkende <strong>Insuline</strong> für den<br />

mahlzeitenunabhängigen Insulinbedarf<br />

(Basal- oder Verzögerungsinsuline).<br />

Aufgr<strong>und</strong> ihrer Resorptionseigenschaften<br />

haben diese <strong>Insuline</strong><br />

eine Reihe von Nachteilen,<br />

die eine normnahe Blutzuckereinstellung<br />

häufig schwierig oder unmöglich<br />

machen.<br />

Wünsche ans Insulin<br />

Man wünscht sich von einem basalen<br />

Insulin ein langsames Anfluten<br />

mit einer langen <strong>und</strong> möglichst<br />

konstanten Wirkdauer; prandiale<br />

<strong>Insuline</strong> sollen möglichst schnell<br />

anfluten <strong>und</strong> kurz wirken (Tabelle<br />

1). Für beide Insulinarten soll die<br />

Variabilität der Insulinaufnahme<br />

(-absorption) aus dem subkutanen<br />

Gewebe möglichst gering sein, um<br />

eine stabile Blutzuckereinstellung<br />

zu gewährleisten.<br />

Eigenschaften modifizieren<br />

Seit Jahrzehnten wird versucht, die<br />

Eigenschaften der Insulinpräparate<br />

zu modifizieren – <strong>und</strong> zwar so,<br />

dass die Aufnahme aus dem subkutanen<br />

Gewebe <strong>und</strong> dessen Wirkung<br />

möglichst der natürlichen Insulinfreisetzung<br />

aus der Betazelle<br />

entspricht.<br />

Verzögerungsinsuline werden<br />

verlangsamt aus dem subkutanen<br />

Gewebe aufgenommen. Dies<br />

erreicht man, indem man Insulin<br />

an andere Moleküle koppelt<br />

(NPH-Insulin, Zink-Insulin, Surfen-Insulin)<br />

– oder indem man die<br />

Primärstruktur der <strong>Insuline</strong> verändert<br />

(Insulin glargin, Lantus; Insulin<br />

detemir, Levemir).<br />

Im Gegensatz hierzu wurde bei<br />

der Entwicklung neuer Mahlzeiten-<strong>Insuline</strong><br />

eine beschleunigte<br />

Aufnahme aus dem subkutanen<br />

Gewebe erreicht, indem man die<br />

Primärstruktur des Insulins verändert.<br />

Hierdurch sind die schnellen<br />

Insulinanaloga entstanden (Insulin<br />

lispro, Humalog oder Liprolog;<br />

Insulin aspart, NovoRapid; Insulin<br />

glulisin, Api dra). Diese <strong>Insuline</strong><br />

haben bei vielen Patienten<br />

zu einer klinisch relevanten Verbesserung<br />

der Blutzuckereinstellung<br />

geführt – <strong>und</strong> trotzdem bleiben<br />

die Möglichkeiten durch eine<br />

subkutane Insulingabe mit<br />

diesen Präparaten weit entfernt<br />

von einer normnahen Blutzuckereinstellung.<br />

Viele Entwicklungen<br />

neuer <strong>Insuline</strong> versuchen daher,<br />

die Insulinbehandlung zu optimieren<br />

<strong>und</strong> die Lücke zu einer natürlichen<br />

Insulinfreisetzung aus den<br />

Betazellen weiter zu minimieren.<br />

Verzögerungsinsuline: die<br />

Neuigkeiten<br />

Ein neues Insulinanalogon wurde<br />

in Europa zur Therapie des<br />

Typ-1- <strong>und</strong> Typ-2-<strong>Diabetes</strong> zugelassen:<br />

Insulin degludec mit dem<br />

Medikamentennamen Tresiba; in<br />

Deutschland ist dieses Verzögerungsinsulin<br />

noch nicht verfügbar.<br />

<strong>Neue</strong>s „Insulin degludec“<br />

Dieses Verzögerungsinsulin wird<br />

noch langsamer aus dem subkutanen<br />

Gewebe in die Blutbahn aufgenommen<br />

als die bereits im Handel<br />

befindlichen Verzögerungsinsulinanaloga<br />

Lantus <strong>und</strong> Levemir<br />

– <strong>und</strong> zwar durch eine geringfügige<br />

Veränderung der Primärstruktur<br />

<strong>und</strong> eine Ankopplung des Insulinmoleküls<br />

an eine Fettsäure.<br />

Nach Aufnahme des Insulins in die<br />

Blutbahn wird dieses an das Bluteiweiß<br />

Albumin geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

nur langsam an Leber-, Muskel<strong>und</strong><br />

Fettzellen abgegeben; durch<br />

die geichmäßige <strong>und</strong> langsame<br />

Freisetzung aus dem Gewebe sowie<br />

die Bindung an das Albumin<br />

wirkt das neue Insulin lange <strong>und</strong><br />

gleichmäßig.<br />

Viele Studien zeigen eine effektive<br />

Senkung des Nüchternblutzuckerwerts.<br />

In diesen Studien<br />

22<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Titelthema<br />

<strong>Neue</strong> Basalinsuline<br />

lassen erwarten,<br />

dass die Blutzuckerwerte<br />

am Morgen<br />

besser sind – ohne<br />

dass das Risiko für<br />

nächtliche Unterzuckerungen<br />

steigt.<br />

Die Aufnahme des Insulins aus<br />

dem subkutanen Gewebe kann<br />

auch durch die Kopplung des<br />

schnell<strong>wirksam</strong>en Insulinanalogons<br />

Insulin lispro an spezielle Polyethylenglykole<br />

verzögert werden:<br />

Das Verfahren der Pegylierung<br />

führt zu einer verzögerten Aufnahme,<br />

einer verlängerten Wirkung<br />

<strong>und</strong> einem langsameren Abbau<br />

von Substanzen. Erste Untersuchungen<br />

mit pegyliertem Insulin<br />

lispro bei Patienten mit Typ-1- <strong>und</strong><br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> lassen eine gute<br />

blutzuckersenkende Wirksamkeit<br />

dieser Substanz erkennen. In Studien<br />

wurde im Vergleich mit Insulin<br />

glargin eine vergleichbare<br />

Senkung der Nüchternblutzuckerwerte<br />

<strong>und</strong> des HbA 1c -Wertes<br />

beobachtet; ähnlich wie mit Insulin<br />

degludec scheint aber das Risiko<br />

für Unterzuckerungen mit pegyliertem<br />

Insulin lispro im Vergleich<br />

zu Insulin glargin verringert<br />

zu sein. Weitere Besonderheit: Eine<br />

Gewichtsreduktion wurde mit<br />

diesem neuen Verzögerungsinsulin<br />

beobachtet. Die Mechanismen<br />

hinter dieser Gewichtsreduktion<br />

erscheinen noch völlig unklar.<br />

Hochkonzentriertes Insulin<br />

schien die Gesamtrate an Unterzuckerungen<br />

im Vergleich zu Insulin<br />

glargin vergleichbar – aber die<br />

Rate nächtlicher Unterzuckerungen<br />

war mit Insulin degludec reduziert<br />

im Vergleich zu einer Behandlung<br />

mit Insulin glargin. Die<br />

Studien lassen unter Therapie mit<br />

Insulin degludec eine bessere Anpassung<br />

der Nüchternblutzuckerwerte<br />

erhoffen – ohne eine Steigerung<br />

des Risikos für nächtliche Hypoglykämien.<br />

Und:<br />

Viele Vorteile<br />

Eine bessere Dosierungssicherheit<br />

des neuen Verzögerungsinsulins<br />

verspricht man sich durch die<br />

in den Studien gezeigte geringere<br />

Variabilität der Insulinaufnahme<br />

aus dem subkutanen Gewebe.<br />

In einer weiteren Studie wurde der<br />

Einfluss unterschiedlicher Injektionszeiten<br />

mit Insulin degludec<br />

untersucht: Es zeigte sich, dass bei<br />

diesem sehr lang wirkenden Verzögerungsinsulin<br />

der Injektionszeitpunkt<br />

wenig Einfluss hat auf<br />

die Qualität der Blutzuckerkontrolle.<br />

Auch ein versehentliches Vergessen<br />

einer einzelnen Insulininjektion<br />

scheint ohne wesentliche<br />

Verschlechterung der Stoffwechselkontrolle<br />

einherzugehen. Unklar<br />

ist, ob <strong>und</strong> wann dieses neue<br />

Insulin auch in Deutschland zur<br />

<strong>Diabetes</strong>therapie eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Die „Pegylierung“<br />

Foto: fotolia<br />

Insulin Viaject geht <strong>schneller</strong> ins Blut<br />

Haut<br />

Unterhautfettgewebe<br />

einzelne<br />

Insulinmoleküle<br />

Viaject<br />

Man weiß seit langem, dass die<br />

Konzentration eines Insulins in<br />

der Injektionsflüssigkeit das Resorptionsverhalten<br />

aus dem subkutanen<br />

Gewebe beeinflusst. In<br />

Deutschland wird Insulin mit einer<br />

Konzentration von 100 Einheiten<br />

pro Milliliter (U100) verwendet.<br />

Eine höhere Konzentration<br />

des Insulins führt zu einer Verzögerung<br />

der Aufnahme des Insulins<br />

aus dem subkutanen Gewebe. So<br />

konnten Untersuchungen mit Insulin<br />

glargin in einer Konzentration<br />

von 300 Einheiten pro Milliliter<br />

(U300) eine verlängerte Wirkung<br />

dieses Verzögerungsinsulins belegen.<br />

Studien, die auf dem europäischen<br />

<strong>Diabetes</strong>kongress (EASD)<br />

2013 vorgestellt wurden, zeigten<br />

für Insulin glargin (U300) eine vergleichbare<br />

Blutzuckerreduktion –<br />

bei einer Verminderung des Unterzuckerungsrisikos<br />

im Vergleich zu<br />

Insulin glargin (U100).<br />

In Tierexperimenten wurden Insu-<br />

EDTA<br />

Zitronensäure<br />

Abb. 3: Beim Insulin<br />

Viaject liegen nach<br />

der subkutanen<br />

Injektion die Insulinmoleküle<br />

als<br />

Einzelbausteine<br />

(Monomere) vor<br />

<strong>und</strong> werden hierdurch<br />

sehr viel<br />

<strong>schneller</strong> aus dem<br />

subkutanen Gewebe<br />

in die Blutbahn<br />

aufgenommen.<br />

▸<br />

Blutgefäße<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

23


Titelthema<br />

»»<br />

Ohne Frage werden die <strong>Neue</strong>ntwicklungen<br />

der Insulintherapie das<br />

Repertoire der Therapie bereichern.<br />

line getestet, die nur bei erhöhten<br />

Blutzuckerwerten aus dem subkutanen<br />

Gewebe aufgenommen<br />

werden. Hierbei werden diese <strong>Insuline</strong><br />

an Eiweißmoleküle gekoppelt,<br />

die das Insulin im subkutanen<br />

Gewebe fest binden. Nur bei<br />

steigenden Zuckerkonzentrationen<br />

werden die Insulinmoleküle<br />

von den Eiweißen freigegeben<br />

<strong>und</strong> können dann ins Blut diff<strong>und</strong>ieren.<br />

Dies könnte die subkutane<br />

Insulinapplikation revolutionieren:<br />

Erstmals würde eine<br />

blutzuckerabhängige Freisetzung<br />

eines subkutan applizierten Insulins<br />

möglich. Hierdurch könnte<br />

eine Insulingabe ohne Steigerung<br />

des Risikos für Unterzuckerungen<br />

möglich erscheinen.<br />

Mahlzeiteninsuline: die<br />

Neuigkeiten<br />

Im Gegensatz zu den Zielen in der<br />

Entwicklung neuer Verzögerungsinsuline<br />

wird bei der Entwicklung<br />

neuer prandialer <strong>Insuline</strong> eine<br />

<strong>schneller</strong>e Aufnahme des Insulins<br />

in die Blutbahn angestrebt. Ziel ist<br />

es, möglichst zeitnah genügend<br />

Insulin für die Glukoseaufnahme<br />

aus der Mahlzeit den verschiedenen<br />

Geweben (Leber, Muskel,<br />

Fettgewebe) zur Verfügung zu stellen<br />

– <strong>und</strong> damit Blutzuckeranstiege<br />

nach dem Essen zu vermeiden.<br />

Andererseits soll die Insulinwirkung<br />

möglichst auf die Mahlzeit<br />

beschränkt bleiben <strong>und</strong> ein Überhang<br />

der Insulinwirkung über die<br />

Nahrungsaufnahme vermieden<br />

werden. Um diese Ziele zu erreichen,<br />

sucht man Technologien, die<br />

eine <strong>schneller</strong>e Aufnahme des Insulins<br />

in die Blutbahn erlauben.<br />

Hierbei kann man versuchen, die<br />

Aufnahme des Insulins aus dem<br />

subkutanen Gewebe zu beschleunigen<br />

oder andere Zugangswege<br />

wie die Lunge oder die M<strong>und</strong>schleimhaut<br />

zu wählen.<br />

„Insulin Viaject“ …<br />

Das Insulin Viaject ist ein in Entwicklung<br />

befindliches Insulin: Humanes<br />

Insulin verliert hier die Eigenschaft,<br />

sich zu 6er-Komplexen<br />

zusammenzufügen – durch Zusatz<br />

verschiedener Hilfsstoffe (ED-<br />

TA <strong>und</strong> Zitronensäure). Hierdurch<br />

werden die ungeladenen Insulinmoleküle<br />

als Einzelbausteine (Monomere)<br />

sehr viel <strong>schneller</strong> in die<br />

Blutbahn aufgenommen (Abb. 3).<br />

In verschiedenen Studien konnte<br />

gezeigt werden, dass diese Insulinformulierung<br />

einen <strong>schneller</strong>en<br />

Wirkungseintritt <strong>und</strong> eine <strong>schneller</strong>e<br />

Resorption hat im Vergleich<br />

zu Humaninsulin. Selbst im Vergleich<br />

zu den im Handel befindlichen<br />

Insulinanaloga scheint Viaject<br />

eine <strong>schneller</strong>e Aufnahme aus<br />

dem subkutanen Gewebe zu haben.<br />

Postprandiale Blutzuckeranstiege<br />

werden reduziert, das Risiko<br />

für Unterzuckerungen zwischen<br />

den Mahlzeiten oder in der Nacht<br />

wird vermindert.<br />

Die „Enhanze-Technologie“<br />

Ein etwas anderer Ansatz zur Resorptionsbeschleunigung<br />

des Insulins<br />

ist der Zusatz von Hyaluronsäure<br />

zur Insulinformulierung: die<br />

Enhanze-Technologie. Es handelt<br />

sich hierbei um ein natürlich vorkommendes<br />

Enzym, das das subkutane<br />

Gewebe kurzzeitig auflockert<br />

<strong>und</strong> so eine <strong>schneller</strong>e Insulinaufnahme<br />

in die Blutbahn<br />

ermöglicht. In verschiedenen Studien<br />

konnte gezeigt werden, dass<br />

der Zusatz von Hyaluronsäure zu<br />

Normalinsulin <strong>und</strong> auch zu den<br />

schnellwirkenden Insulinanaloga<br />

zu einer weiteren Beschleunigung<br />

der Aufnahme aus dem subkutanen<br />

Gewebe führt.<br />

Erwärmung der Haut<br />

Auch durch physikalische Maßnahmen<br />

kann die Insulinaufnahme<br />

aus dem subkutanen Gewebe<br />

modifiziert werden: Durch Erwärmung<br />

der Haut an der Injektionsstelle<br />

wird die Durchblutung angeregt<br />

<strong>und</strong> somit eine <strong>schneller</strong>e<br />

Aufnahme des Insulins aus dem<br />

subkutanen Gewebe erreicht. Mit<br />

Insupad soll in naher Zukunft ein<br />

Insulin anders aufnehmen<br />

Bei der Entwicklung neuer schnellwirkender <strong>Insuline</strong> ist das Ziel, möglichst Blutzuckeranstiege,<br />

wie sie nach dem Essen oft gemessen werden, zu vermeiden.<br />

Foto: Schuppelius<br />

24 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Titelthema<br />

System in den deutschen Markt<br />

eingeführt werden, das mit Hilfe<br />

eines auf die Haut aufgeklebten<br />

Patches die Injektionsstelle erwärmt<br />

<strong>und</strong> so eine <strong>schneller</strong>e Aufnahme<br />

des Insulins erlaubt. Nach<br />

Aufkleben des Patches <strong>und</strong> Injektion<br />

des Insulins wird eine kleine<br />

Heizeinheit auf die Injektionsstelle<br />

gesetzt, die die Haut darunter erwärmt<br />

(Foto rechts).<br />

Erste Studien zeigen eine bessere<br />

Kontrolle des Blutzuckers nach einer<br />

Mahlzeit, eine Reduktion der<br />

Insulindosis für die Mahlzeit <strong>und</strong><br />

eine Senkung des Unterzuckerungsrisikos.<br />

Insupad eignet sich<br />

für die Anwendung mit Humaninsulin<br />

wie für die Anwendung mit<br />

schnellwirkenden Insulinanaloga.<br />

<strong>Neue</strong> Injektionssysteme<br />

Auch durch Veränderungen des<br />

Injektionssystems kann die Aufnahme<br />

des Insulins aus dem subkutanen<br />

Gewebe beeinflusst werden.<br />

Mit herkömmlichen Injektionssystemen<br />

entsteht eine<br />

Insulinblase im subkutanen Gewebe;<br />

mit Insulin-Jet-Injektoren kann<br />

eine Art Verneblung des Insulins<br />

nach der Injektion erreicht werden.<br />

Die weiträumigere subkutane<br />

Verteilung des Insulins bedingt<br />

hierbei eine größere Resorptionsfläche<br />

<strong>und</strong> damit eine <strong>schneller</strong>e<br />

Aufnahme des Insulins in die Blutbahn.<br />

Verschiedene Systeme sind<br />

in Entwicklung – <strong>und</strong> teils bereits<br />

in anderen Ländern im Markt.<br />

Insulin über die Lunge …<br />

Alternative Insulingabewege werden<br />

klinisch erforscht: Seit Jahren<br />

wird die Lunge als Ort für die Insulingabe<br />

erforscht. Nach dem Scheitern<br />

eines bereits in den Markt eingeführten<br />

pulmonalen Insulins vor<br />

einigen Jahren wurde nun ein pulmonales<br />

Insulin (Afrezza) zur Zulassung<br />

in den USA eingereicht.<br />

Vielversprechend hier scheinen<br />

große Fortschritte in der Technik<br />

des Inhalationsgerätes <strong>und</strong> eine<br />

neue Technologie zur Aufnahme<br />

des Insulins über die Lungenbläschen.<br />

Auch die M<strong>und</strong>schleimhaut könnte<br />

ein Ort für die Insulingabe sein:<br />

Oral-Iyn, ein Insulin-M<strong>und</strong>spray,<br />

erhielt durch die amerikanischen<br />

Zulassungsbehörden eine eingeschränkte<br />

Zulassung zur Therapie<br />

des Typ-1- <strong>und</strong> Typ-2-<strong>Diabetes</strong>. In<br />

einigen Ländern wie Ecuador, Indien<br />

oder dem Libanon wird dieses<br />

Insulin bereits klinisch eingesetzt.<br />

Das Fazit<br />

Für die nächsten Jahre sind viele<br />

<strong>Neue</strong>ntwicklungen in der Insulintherapie<br />

zu erwarten. Die Kombination<br />

neuer, länger <strong>wirksam</strong>er<br />

Verzögerungsinsuline mit neuen,<br />

<strong>schneller</strong> <strong>wirksam</strong>en Mahlzeiteninsulinen<br />

eröffnet neue Möglichkeiten<br />

der Insulintherapie. Hierbei<br />

wird der Weg einer modifizierten<br />

Insulinaufnahme aus dem subkutanen<br />

Gewebe eine Rolle spielen<br />

wie auch der Einsatz neuer Applikationswege<br />

<strong>und</strong> Technologien.<br />

Die Insulinzuführung wird mehr<br />

<strong>und</strong> mehr angeglichen an natürliche<br />

Insulinfreisetzungsmuster der<br />

Bauchspeicheldrüse; dies lässt eine<br />

weitere Optimierung der Blutzuckereinstellung<br />

erhoffen – mit<br />

weniger Unterzuckerungen! Entscheidend<br />

hier ist auch weniger<br />

Variabilität der Insulinaufnahme<br />

in das Blutsystem von Tag zu Tag.<br />

Ohne Frage werden diese <strong>Neue</strong>ntwicklungen<br />

der Insulintherapie<br />

das Repertoire der <strong>Diabetes</strong>therapie<br />

bereichern. Inwieweit die<br />

gewonnenen Vorteile auch höhere<br />

Preise in der Insulintherapie rechtfertigen,<br />

wird in Zukunft Fokus<br />

zahlreicher Bewertungsverfahren<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitspolitischer Diskussionen<br />

werden. Ob <strong>und</strong> wann<br />

diese neuen Technologien dann<br />

auch für deutsche Patienten zur<br />

Verfügung stehen werden, hängt<br />

nicht nur von der Forschung ab,<br />

sondern auch von ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />

Entscheidungen. ◼<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Thomas Forst<br />

Profil Mainz GmbH & CO KG<br />

Rheinstrasse 4C<br />

55116 Mainz<br />

E-Mail: thomas.forst@profil.com<br />

Nach Aufkleben<br />

des Patches <strong>und</strong><br />

Injektion des<br />

Insulins wird das<br />

Gerät zur Wärmeabgabe<br />

in das<br />

Fenster des Patches<br />

eingeklinkt<br />

(Insupad).<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

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25


Foto: Gennadiy Poznyakov - Fotolia.com<br />

Insulintherapie<br />

Richtig spritzen<br />

– <strong>und</strong> dadurch<br />

besser<br />

leben!<br />

„Gestern hatte ich eine Unterzuckerung. Ich<br />

kann mir gar nicht erklären, woher diese<br />

kam.“ – „Herr Doktor, mein Zucker spinnt.<br />

Der ist mal ganz hoch <strong>und</strong> mal ganz niedrig.“<br />

Dies, liebe Leser, kann auch an der falschen<br />

Spritztechnik liegen. Denn obwohl es<br />

im Gr<strong>und</strong>e recht einfach ist, Insulin zu spritzen,<br />

gibt es einige wesentliche Punkte zu<br />

beachten. Welche genau? Dies hat eine Arbeitsgruppe<br />

des Verbandes der <strong>Diabetes</strong>-Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Schulungsberufe in Deutschland<br />

e. V. (VDBD) zusammengestellt – in einem beachtenswerten<br />

Leitfaden.<br />

Der VDBD-Leitfaden enthält die<br />

aktuellsten Empfehlungen zur Injektion<br />

bei Menschen mit <strong>Diabetes</strong>;<br />

berücksichtigt wurden neueste<br />

Studien. In der Vergangenheit wurde<br />

viel Augenmerk gelegt auf die<br />

Wirkweise der verschiedenen <strong>Insuline</strong><br />

– <strong>und</strong> verhältnismäßig wenig<br />

auf die Art <strong>und</strong> Weise, wie die Substanzen<br />

verabreicht werden sollten.<br />

Heute weiß man, dass vor allem<br />

die richtige Injektionstechnik<br />

entscheidend ist für eine optimale<br />

Einstellung des Blutzuckers.<br />

Bessere Blutzuckerwerte,<br />

höhere Lebensqualität<br />

Der VDBD-Injektionsleitfaden steht<br />

auf sicherem F<strong>und</strong>ament. Nicht<br />

nur die vielen <strong>Diabetes</strong>beraterinnen<br />

des VDBD setzen inzwischen<br />

auf den Leitfaden – auch Kassenverbände,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsämter <strong>und</strong><br />

-ministerien sowie Weiterbildungsstätten<br />

setzen auf die Empfehlungen.<br />

Der Leitfaden wird vielen insulinspritzenden<br />

<strong>Diabetes</strong> patienten,<br />

wie es im Vorwort heißt, „zu besseren<br />

Blutzuckerwerten <strong>und</strong> höherer<br />

Lebensqualität verhelfen“.<br />

Und das sind die Kernaussagen<br />

des VDBD-Leitfadens Die Injektion<br />

bei <strong>Diabetes</strong> mellitus:<br />

Der Ablauf der Injektion<br />

Der routinemäßige Ablauf der Injektion<br />

mit einem Insulinpen soll<br />

folgendermaßen aussehen:<br />

1. Überprüfen der Injektionsstelle<br />

(Sauberkeit, Abstand zu vorheriger<br />

Stelle, keine Hautveränderungen<br />

erkennbar)<br />

2. Überprüfen, ob das Medikament<br />

der Verordnung entspricht<br />

(kurz- oder lang<strong>wirksam</strong>es<br />

Insulin)<br />

3. Durchmischen des Insulins<br />

(falls nötig)<br />

4. Funktionskontrolle des Insulinpens<br />

5. Einstellen der Dosis<br />

6. Hautfalte anheben (nur, wenn<br />

nötig)<br />

7. Kanüle im 90°-Winkel zur<br />

Oberfläche der Hautfalte einstechen<br />

8. Insulin langsam <strong>und</strong> gleichmäßig<br />

injizieren<br />

9. Kanüle weitere 10 Sek<strong>und</strong>en<br />

in der Haut lassen, nachdem<br />

der Injektionsknopf des Insulinpens<br />

vollständig heruntergedrückt<br />

ist<br />

10. Kanüle aus der Haut ziehen<br />

11. eventuell gebildete Hautfalte<br />

loslassen<br />

12. gebrauchte Kanüle sicher entsorgen<br />

Die Injektionsbereiche<br />

• Lang<strong>wirksam</strong>e Insulinanaloga<br />

<strong>und</strong> GLP-1-Wirkstoffe können<br />

an jeder beliebigen Injektionsstelle<br />

verabreicht werden.<br />

26 www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Titelthema<br />

• Normalinsulin <strong>und</strong> kurz<strong>wirksam</strong>e<br />

Insulinanaloga sollen wegen der<br />

dort erhöhten Stoffaufnahmerate<br />

in den Bauch injiziert werden.<br />

• NPH-Insulin soll in den Oberschenkel<br />

oder das Gesäß injiziert<br />

werden, um eine langsame<br />

Stoffaufnahme zu erzielen<br />

<strong>und</strong> das Risiko von Unterzuckerungen<br />

zu reduzieren.<br />

• Intramuskuläre Injektionen von<br />

NPH-Insulin <strong>und</strong> langwirkenden<br />

Insulinanaloga müssen aufgr<strong>und</strong><br />

des Risikos schwerer Unterzuckerungen<br />

vermieden werden.<br />

Wechsel der Injektionsstelle<br />

(Rotation)<br />

• Menschen mit <strong>Diabetes</strong> sollen<br />

zu Beginn der Injektionstherapie<br />

einen leicht zu befolgenden<br />

Rotationsplan erlernen.<br />

Krankhafte Veränderung<br />

des Unterhautfettgewebes<br />

Lipodystrophien sind krankhafte<br />

Veränderungen des Unterhaut-<br />

Die Injektionsbereiche<br />

Wechseln der Injektionsstelle – Beispiele<br />

▸<br />

Abb. aus: VDBD-Injektions-Leitfaden Abb. aus: VDBD-Injektions-Leitfaden<br />

Sich selbst in den<br />

Oberarm injizieren?<br />

Machen Sie<br />

dies erst nach<br />

einer Schulung,<br />

denn eine sichere,<br />

subkutane Injektion<br />

ist hier nicht<br />

einfach – wegen<br />

der geringeren<br />

Stärke des Unterhautfettgewebes<br />

<strong>und</strong> der schwer<br />

zugänglichen Injektionszone.<br />

Bei Erwachsenen<br />

ist eine sichere<br />

Insulininjektion in<br />

den Oberarm bei<br />

Verwendung einer<br />

kurzen Penkanüle<br />

(4 mm) auch ohne<br />

die Bildung einer<br />

Hautfalte möglich.<br />

Beispiele für<br />

Rotationsmuster<br />

mit detaillierter<br />

Einteilung der Injektionsstellen<br />

am<br />

Bauch <strong>und</strong> an den<br />

Oberschenkeln.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

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27


Titelthema<br />

Die Kanülenlänge<br />

Kanülenlänge Hautfalte Injektionswinkel<br />

Kinder <strong>und</strong> 4 mm ohne * 90 ° (senkrecht)<br />

Jugendliche 5 mm mit 90 ° (senkrecht)<br />

6 mm mit 90 ° (senkrecht) **<br />

Erwachsene 4 <strong>und</strong> 5 mm ohne + 90 ° (senkrecht)<br />

6 mm mit 90 ° (senkrecht) ++<br />

8 mm mit 90 ° (senkrecht) ++<br />

* Sehr schlanke Kinder <strong>und</strong> Jugendliche bilden zur Injektion eine Hautfalte.<br />

** Statt der Bildung einer Hautfalte ist auch eine Injektion im 45°-Winkel (schräg) möglich.<br />

+<br />

Bei der Injektion in den Oberschenkel <strong>und</strong> bei schlanken Personen auch im Bauchbereich kann die Bildung<br />

einer Hautfalte angezeigt sein.<br />

++<br />

Statt der Bildung einer Hautfalte ist auch eine Injektion im 45°-Winkel (schräg) möglich.<br />

Alle Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlichen sowie<br />

die meisten<br />

Erwachsenen mit<br />

<strong>Diabetes</strong> kommen<br />

gut klar mit Kanülen<br />

der Länge 4, 5<br />

oder 6 mm.<br />

fettgewebes, die durch wiederholtes<br />

Injizieren in dieselbe Hautstelle<br />

entstehen können:<br />

• Menschen mit <strong>Diabetes</strong> sollen<br />

lernen, ihre eigenen Injektionsbereiche<br />

zu inspizieren, <strong>und</strong> sie<br />

sollen darin geschult werden,<br />

wie man Lipodystrophien erkennt.<br />

»»<br />

Die richtige Injektionstechnik ist<br />

mitentscheidend für eine optimale<br />

Einstellung des Blutzuckers.<br />

• Menschen mit <strong>Diabetes</strong> sollen<br />

nicht in Bereiche mit Lipodystrophie<br />

injizieren.<br />

• Die besten gegenwärtigen Strategien,<br />

um Lipodystrophien zu<br />

vermeiden <strong>und</strong> zu behandeln,<br />

sind: Einsatz gereinigter <strong>Insuline</strong>,<br />

Wechsel der Injektionsstelle<br />

bei jeder Injektion, Verteilen der<br />

Injektionen auf größere Injektionszonen,<br />

Einmalverwendung<br />

der Kanülen.<br />

• Die Injektionsbereiche <strong>und</strong><br />

Spritzstellen sollten bei jedem<br />

Besuch von der medizinischen<br />

Fachkraft inspiziert werden –<br />

besonders dann, wenn schon<br />

eine Lipodystrophie vorhanden<br />

ist.<br />

• Jeder Injektionsbereich soll<br />

mindestens einmal jährlich inspiziert<br />

werden (beim Kinderarzt<br />

vorzugsweise bei jedem<br />

Besuch).<br />

Die Kanülenlänge<br />

• Kinder <strong>und</strong> Jugendliche sollten<br />

4-, 5- oder 6-mm-Kanülen verwenden.<br />

• Es gibt keinen medizinischen<br />

Gr<strong>und</strong>, Kanülen mit einer Län-<br />

ge von mehr als 6 mm für Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche zu empfehlen.<br />

• Kanülen der Länge 4, 5, 6 oder<br />

8 mm können von erwachsenen<br />

Menschen mit <strong>Diabetes</strong><br />

einschließlich solchen mit<br />

Übergewicht verwendet werden.<br />

• Es gibt keinen medizinischen<br />

Gr<strong>und</strong>, Kanülen mit einer Länge<br />

von mehr als 8 mm für Erwachsene<br />

zu empfehlen.<br />

Das Fazit<br />

Die richtige Injektionstechnik ist<br />

mitentscheidend für eine optimale<br />

Einstellung des Blutzuckers – ein<br />

Faktum, welches den Betroffenen<br />

letztlich zu höherer Lebensqualität<br />

verhilft. Und auf nicht weniger zielt<br />

der VDBD-Leitfaden Die Injektion<br />

bei <strong>Diabetes</strong> mellitus ab. ◼<br />

Injektionsleitfaden VDBD<br />

Die gesamten VDBD-Materialien zum Injektionsleitfaden<br />

stehen auf der Website www.vdbd.<br />

de, Menü „Verband“, Rubrik „Leitfaden zur<br />

Injektion“ zum Download bereit. Gegen<br />

eine Bearbeitungs- <strong>und</strong> Versandgebühr von<br />

5,80 Euro (in Briefmarken) sind die Druckversionen<br />

erhältlich bei der<br />

VDBD-Geschäftsstelle<br />

Am Eisenwald 16<br />

66386 St. Ingbert<br />

Kontakt<br />

Elisabeth Schnellbächer<br />

Dr. Eric Risch<br />

VDBD-Geschäftsstelle<br />

Am Eisenwald 16<br />

66386 St. Ingbert<br />

E-Mail: risch.pr@online.de<br />

28<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Titelthema<br />

Immer wieder diskutiert<br />

Insulin: kein Dickmacher!<br />

Die Insulintherapie wird oft ausgemacht<br />

als Sündenbock dafür, dass man an Gewicht<br />

deutlich zulegt– von Experten wie<br />

von Diabetikern. Wenn man genau hinsieht,<br />

wird klar, dass die Vermutung so<br />

nicht stimmt.<br />

Große Studien wie die britische<br />

UKPDS zeigen die großen Vorteile,<br />

die Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

haben, wenn sie ihre Blutzuckerstoffwechsellage<br />

verbessern:<br />

So kann die Senkung des Blutzuckerlangzeitwertes<br />

HbA 1c um<br />

1 Prozent das Risiko für <strong>Diabetes</strong>folgeerkrankungen<br />

um mehr als<br />

ein Drittel senken.<br />

Häufig kann eine gute Blutzuckerstoffwechsellage<br />

aber nicht allein<br />

mit Tabletten erreicht werden, so<br />

dass zusätzlich oder stattdessen<br />

Insulin gegeben werden muss. Die<br />

Vorteile einer Insulintherapie sind<br />

den meisten durchaus bewusst.<br />

Insulin: viele haben Angst!<br />

Trotzdem haben viele Menschen<br />

große Angst davor, mit einer Insulintherapie<br />

zu beginnen: Es<br />

geht dabei um Angst vor Unterzuckerungen,<br />

Bedenken gegen regelmäßige<br />

Blutzuckerselbstkontrollen<br />

bis hin zum Gefühl der Stigmatisierung<br />

– jetzt muss ich spritzen.<br />

Einer der häufigsten Gründe, eine<br />

Behandlung mit Insulin abzulehnen,<br />

ist jedoch die Angst vor Insulin<br />

als einem Dickmacher, was ▸<br />

Foto: fotolia<br />

Das Fallbeispiel<br />

Karla M. (61 Jahre) hat einen<br />

schlecht eingestellten <strong>Diabetes</strong><br />

mellitus (HbA 1c 9 Prozent) <strong>und</strong><br />

eine Therapie mit 3 Tabletten<br />

(Metformin niedrigdosiert, den<br />

Sulfonylharnstoff Glimepirid <strong>und</strong><br />

Vildagliptin): In der Sprechst<strong>und</strong>e<br />

wird die zusätzliche Gabe von<br />

Insulin diskutiert. Sie lehnt dies jedoch<br />

zunächst ab, da sie Angst vor<br />

einer weiteren Gewichtszunahme<br />

hat; Letzteres hat sie bei einem Bekannten<br />

beobachtet, der seit seiner<br />

Insulintherapie darüber klagt, dass<br />

er über 10 kg zugenommen habe.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

29


Titelthema<br />

nicht selten dazu führt, dass über<br />

viele Jahre eine schlechte Einstellung<br />

des <strong>Diabetes</strong> in Kauf genommen<br />

wird – mit allen damit verb<strong>und</strong>en<br />

Nachteilen <strong>und</strong> Risiken.<br />

Insulin macht nicht dick …<br />

Die Frage, ob Insulin dick macht,<br />

ist nicht so einfach zu beantworten.<br />

Unbestritten kommt es bei<br />

der Umstellung auf eine Insulintherapie<br />

häufig zu einer Gewichtszunahme<br />

von durchschnittlich 2<br />

bis 4 kg; dafür kann man aber nicht<br />

dem Insulin die direkte Schuld<br />

»»<br />

Die Vorteile besserer Blutzuckerwerte<br />

überwiegen die Nachteile<br />

dazugekommener Kilos bei weitem.<br />

geben: Denn Insulin als Hormon<br />

selbst macht nicht dick, was man ja<br />

auch an den vielen schlanken Typ-<br />

1-Diabetikern sehen kann.<br />

… dick macht die verbesserte<br />

Stoffwechsellage!<br />

Es ist vielmehr die verbesserte<br />

Stoffwechsellage, die bei einem<br />

ungebremsten Zuviel an Nahrungskalorien<br />

dazu führt, dass bei<br />

einer Umstellung auf Insulin oft einige<br />

Pf<strong>und</strong>e dazukommen. Völlig<br />

verkehrt wäre jedoch, daraus zu<br />

folgern, ganz auf Insulin bei Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong> zu verzichten! Denn eine<br />

gute Stoffwechsellage kann oft<br />

nur mit Insulin erreicht werden –<br />

<strong>und</strong> diese ist eine wichtige Voraussetzung<br />

dafür, dass Sie als Betroffener<br />

Folgeerkrankungen eher vermeiden<br />

können.<br />

Die Vorteile überwiegen<br />

Die Vorteile der besseren Blutzuckerwerte<br />

überwiegen die Nachteile<br />

der dazugekommenen Pf<strong>und</strong>e<br />

bei weitem. Es wäre ja auch<br />

unsinnig, nicht mit dem Rauchen<br />

aufzuhören, nur um eine Gewichtszunahme<br />

von wenigen Kilogramm<br />

zu vermeiden.<br />

Was bewirkt Insulin?<br />

Insulin ist ein lebensnotwendiges<br />

Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse<br />

gebildet wird <strong>und</strong> das<br />

dazu führt, dass Zucker aus dem<br />

Blut in die Zellen aufgenommen<br />

<strong>und</strong> zu Energie verarbeitet werden<br />

kann. Dadurch hilft Insulin<br />

als blutzuckersenkendes Hormon<br />

wesentlich dabei, die Blutzuckerkonzentration<br />

in einem normalen<br />

Bereich zu halten – alle Organe haben<br />

so genügend Nachschub an<br />

Energie, <strong>und</strong> schädliche Wirkungen<br />

stark erhöhter Blutzuckerwerte<br />

können vermieden werden.<br />

Insulin wird missbraucht<br />

bei Tiermast <strong>und</strong> Doping<br />

Insulin ist auch ein wichtiges Aufbau-<br />

<strong>und</strong> Speicherhormon, das<br />

die Neubildung von Eiweißstoffen<br />

(Proteinen) stimuliert <strong>und</strong> die<br />

Bildung von Speicherzucker (Glykogen)<br />

<strong>und</strong> Speicherfetten (Triglyzeriden)<br />

aus überschüssigen Nahrungskalorien<br />

fördert. Aufgr<strong>und</strong><br />

dieser aufbauenden (anabolen)<br />

Wirkung kann es in hohen Dosen<br />

zusammen mit einer Überfütterung<br />

auch zur Tiermast oder zum<br />

Doping bei Kraftsportlern missbraucht<br />

werden (Masthormon).<br />

Eine Gewichtszunahme kann Insulin<br />

allein jedoch nicht bewirken.<br />

Hierfür muss immer ein Zuviel an<br />

Kalorien in Form von Fetten, Eiweiß<br />

<strong>und</strong> Kohlenhydraten mit der<br />

Nahrung aufgenommen werden.<br />

Wieso nehme ich dann zu?<br />

Hierfür spielen mehrere Faktoren<br />

eine Rolle:<br />

• Insulin führt dazu, dass sich<br />

das Körperwasser, das bei einem<br />

entgleisten <strong>Diabetes</strong> durch<br />

häufiges Wasserlassen vermindert<br />

ist, wieder normalisiert. Einige<br />

der Pf<strong>und</strong>e sind nicht auf<br />

eine Zunahme an Körperfett zurückzuführen,<br />

sondern auf eine<br />

Normalisierung des Wasserhaushaltes.<br />

• Bei einem entgleisten <strong>Diabetes</strong><br />

wird Zucker über den Urin ausgeschieden,<br />

sobald die Blutzuckerwerte<br />

die Nierenschwelle<br />

von etwa 180 mg/dl (10 mmol/l)<br />

überschreiten. Das kann zu einem<br />

erheblichen Verlust von<br />

Kalorien über die Niere führen<br />

– der natürlich wegfällt, wenn<br />

mit Insulin eine bessere Blutzuckerstoffwechsellage<br />

erreicht<br />

wird. Die zuvor ausgeschiede-<br />

Insulintherapie <strong>und</strong> Gewichtszunahme: Besonders jene sind gefährdet, die bereits<br />

unter einer Tablettentherapie deutlich übergewichtig waren – oder jene, bei denen<br />

schon sehr früh eine Insulintherapie erforderlich war.<br />

Foto: Andrey Khrobostov - Fotolia.com<br />

30<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Titelthema<br />

Foto: Meinolf Lipka - Fotolia.com<br />

Gehen keine Kohlenhydrate mehr über den Urin<br />

verloren <strong>und</strong> normalisiert sich der Wasserhaushalt<br />

nach Beginn einer Insulintherapie, legt man womöglich<br />

einige Pf<strong>und</strong>e an Gewicht zu.<br />

nen Kohlenhydrate stehen jetzt<br />

dem Körper unter Insulintherapie<br />

zur Verfügung, so dass sich<br />

jenes natürliche Körpergewicht<br />

einstellt, das der Kalorienzufuhr<br />

entspricht. Jetzt heißt es, Kalorien<br />

zu sparen – sonst nimmt man<br />

unweigerlich zu.<br />

• Wer zu viel Insulin spritzt, bekommt<br />

öfter Unterzuckerungen<br />

– diese können zu vermehrter<br />

Kalorienzufuhr beitragen; oft<br />

reagieren Betroffene unbewusst<br />

auf die leicht erniedrigten Blutzuckerwerte,<br />

indem sie häufiger<br />

<strong>und</strong> mehr essen als nötig<br />

– <strong>und</strong> so die niedrigen Blutzuckerwerte<br />

vermeiden. Man führt<br />

mehr Kalorien zu als nötig <strong>und</strong><br />

nimmt zu!<br />

• Leichte Unterzuckerungen können<br />

aber auch direkt den Appetit<br />

steigern. Dies zeigen auch neuere<br />

Untersuchungen, die belegen,<br />

dass auch bei Patienten<br />

mit einer neu begonnenen Insulinbehandlung<br />

eine überhöhte<br />

Kalorienzufuhr der Hauptfaktor<br />

für ein zunehmendes Körpergewicht<br />

ist.<br />

Wer ist stark gefährdet?<br />

Wir wissen, dass besonders diejenigen<br />

<strong>Diabetes</strong>patienten gefährdet<br />

sind, die bereits unter einer<br />

Tablettentherapie deutlich übergewichtig<br />

waren – oder bei denen<br />

eine Insulintherapie sehr früh erforderlich<br />

war. Besonders stark an<br />

Gewicht legt auch zu, wer bereits<br />

Folgeerkrankungen hat (wie eine<br />

diabetische Schädigung des Herzens<br />

oder der Niere) sowie wer in<br />

seiner körperlichen Beweglichkeit<br />

stark eingeschränkt ist. Eine<br />

besonders wichtige Risikogruppe<br />

sind Patienten mit Depressionen<br />

– diese haben fast ein Drittel aller<br />

Diabetiker.<br />

»»<br />

Gewichtszunahme: Eine besonders<br />

wichtige Risikogruppe sind<br />

Patienten mit Depressionen.<br />

Was kann man tun?<br />

Wichtig ist, schon bei Beginn der<br />

Insulinbehandlung die möglichen<br />

Auswirkungen auf das Gewicht im<br />

Auge zu behalten: Denn wenn erst<br />

einmal einige Pf<strong>und</strong>e dazugekommen<br />

sind, ist es sehr schwer, diese<br />

wieder loszuwerden. Also: schon<br />

von Beginn der Insulintherapie an<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

31


Titelthema<br />

die Kalorienzufuhr leicht reduzieren<br />

– <strong>und</strong> sich am besten körperlich<br />

betätigen. Dadurch kann auch<br />

die Insulindosis möglichst niedrig<br />

gehalten werden, was ebenfalls ein<br />

wichtiger Faktor für ein konstantes<br />

Körpergewicht unter einer Insulintherapie<br />

ist.<br />

Geschickt kombinieren<br />

Den Effekt einer Insulintherapie<br />

auf das Gewicht abschwächen<br />

Es lohnt sich, über<br />

das Gewichtsproblem<br />

gleich zu<br />

Beginn der Therapieumstellung<br />

auf<br />

Insulin mit dem<br />

Arzt zu sprechen<br />

<strong>und</strong> nach möglichen<br />

Gegenmaßnahmen<br />

zu fragen.<br />

Fotos: Alexander Raths - Fotolia.com<br />

»»<br />

Die Wahl des Insulins <strong>und</strong> des<br />

Spritzschemas kann den Gewichtsverlauf<br />

beeinflussen.<br />

oder aufheben kann vor allem<br />

die Kombination des Insulins mit<br />

dem bewährten <strong>Diabetes</strong>-Wirkstoff<br />

Metformin oder mit anderen<br />

modernen <strong>Diabetes</strong>-Medikamenten.<br />

Umgekehrt sollte unbedingt<br />

vermieden werden, gleichzeitig Insulin<br />

<strong>und</strong> Wirkstoffe der Sulfonylharnstoff-Gruppe<br />

zu nehmen (wie<br />

Glimepirid): Denn diese selbst<br />

können schon das Gewicht erhöhen<br />

– <strong>und</strong> auch kombiniert mit Insulin<br />

zu gefährlichen Unterzuckerungen<br />

führen.<br />

Auch die Wahl des Insulins <strong>und</strong><br />

des Spritzschemas kann den Gewichtsverlauf<br />

beeinflussen: So ist<br />

vor allem günstig, wenn man einsteigt<br />

in die Insulintherapie mit einer<br />

ein- oder zweimaligen Basalinsulingabe<br />

in Kombination mit Tabletten<br />

(BOT: basalunterstützte<br />

orale Therapie) – günstiger als die<br />

Gabe von Insulin nur zu den Malzeiten<br />

(SIT: supplementäre Insulintherapie).<br />

Klug wählen, modern<br />

behandeln<br />

Es lohnt sich also, über das Gewichtsproblem<br />

gleich zu Beginn<br />

der Therapieumstellung auf Insulin<br />

mit dem Arzt zu besprechen<br />

<strong>und</strong> nach möglichen Gegenmaßnahmen<br />

zu fragen. Pf<strong>und</strong>ige Nebenwirkungen<br />

können häufig verhindert<br />

oder in engen Grenzen gehalten<br />

werden – durch eine kluge<br />

Auswahl der <strong>Diabetes</strong>medikamente,<br />

die Vermeidung einer zu großen<br />

Insulinmenge <strong>und</strong> die Auswahl einer<br />

modernen Insulintherapie.<br />

Karla M. war motiviert<br />

Auch mit Karla M. wurden die Vor<strong>und</strong><br />

Nachteile der neuen Therapie<br />

zunächst ausführlich besprochen<br />

<strong>und</strong> eine Ernährungsberatung<br />

durchgeführt. Anschließend<br />

wurden zwei Blutzuckertabletten<br />

abgesetzt (auch das Glimepirid),<br />

das Metformin etwas heraufgesetzt<br />

<strong>und</strong> zusätzlich mit einer niedrigdosierten<br />

abendlichen Insulininjektion<br />

begonnen. Frau M. war<br />

sehr motiviert, ihr Gewicht zu halten<br />

– also hat sie nicht nur etwas<br />

mehr auf die empfohlene vollwertige<br />

<strong>und</strong> ausgeglichene Ernährung<br />

geachtet, sondern auch wieder regelmäßig<br />

mit Walken begonnen.<br />

32<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Titelthema<br />

Schon beim nächsten Arztbesuch<br />

fühlte sie sich allgemein viel besser<br />

– bei sinkenden Blutzuckerwerten<br />

<strong>und</strong> zunehmender Leistungsfähigkeit.<br />

1 Kilo zugenommen – mehr<br />

nicht!<br />

Bei ihrem Besuch im neuen Quartal<br />

war sie stolz auf ihr HbA 1c von<br />

6,7 Prozent. Ihr Gewicht hatte in<br />

den letzten 5 Monaten lediglich<br />

um 1 kg zugenommen, was nach<br />

ihrer Aussage aber eher auf zurückliegende<br />

Feiertage zurückzuführen<br />

war.<br />

»»<br />

Eine Insulintherapie sollte als Aufforderung<br />

dienen, besonders gut auf eine<br />

ges<strong>und</strong>e Lebensführung zu achten<br />

Eine Insulintherapie sollte also keine<br />

Entschuldigung für zunehmendes<br />

Übergewicht sein, sondern als<br />

Aufforderung dienen, besonders<br />

gut auf eine ges<strong>und</strong>e Lebensführung<br />

zu achten <strong>und</strong> vielleicht den<br />

Gürtel noch einmal etwas enger<br />

zu schnallen. Überprüfen Sie immer<br />

wieder Ihre Essgewohnheiten,<br />

achten Sie, wo möglich, auf eine<br />

fettreduzierte, vollwertige <strong>und</strong> ballaststoffreiche<br />

Ernährung. Dieser<br />

ges<strong>und</strong>e Lebensstil ist nicht nur<br />

gut für die Ihre Figur <strong>und</strong> das Lebensgefühl,<br />

sondern verbessert<br />

zudem die Insulinwirkung <strong>und</strong><br />

hilft so, Medikamente, Insulin <strong>und</strong><br />

unnötige Pf<strong>und</strong>e einzusparen. ◼<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Matthias M. Weber<br />

Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität<br />

Mainz<br />

I. Med. Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />

Langenbeckstr. 1, 55101 Mainz<br />

E-Mail: MMWeber@uni-mainz.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

34.0001<br />

Berend Willms<br />

Was ein Diabetiker alles wissen muss<br />

9. Auflage 2013, 180 Seiten, Kirchheim-Verlag<br />

14,50 €, ISBN 978-3-87409-549-5<br />

Überall im Buchhandel oder gleich hier bestellen:<br />

per Telefon<br />

07 11/ 66 72-14 83<br />

per Post SVK-GmbH, VA Kirchheim-<br />

Verlag, Postfach 10 60 16, 70049 Stuttgart<br />

per Internet<br />

www.kirchheim-shop.de<br />

per Mail<br />

svk@svk.de<br />

www.diabetes-journal.de<br />

33<br />

Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag


Medizin<br />

Blaulicht<br />

Der Notfall<br />

Auf dem Tennisplatz muss Thomas<br />

W., 64 Jahre, das Spiel abbrechen,<br />

weil er plötzlich schlecht<br />

Luft bekommt. Hinter dem Brustbein<br />

hat er zunehmende Schmerzen<br />

<strong>und</strong> das Gefühl, als ob jemand<br />

einen Metallring um seinen Körper<br />

zuzieht. Er ist kaltschweißig<br />

<strong>und</strong> hat Angst, sterben zu müssen.<br />

Foto: fotolia<br />

Die Serie von <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Chefredakteur Prof. Dr.<br />

med. Thomas Haak (Ltd. Notarzt, re.) <strong>und</strong><br />

DRK-Rettungsdienstleiter Kai Schlecht.<br />

Notfall Herzinfarkt<br />

Aufrecht das Herz entlasten!<br />

❶<br />

Das macht der<br />

Ersthelfer<br />

❷<br />

Die Tennisfre<strong>und</strong>e haben<br />

erkannt, dass Thomas W. vermutlich<br />

einen Herzinfarkt hat, <strong>und</strong> verständigen<br />

den Rettungsdienst. Thomas W. wird<br />

in aufrechter Körperposition auf den Boden<br />

gesetzt, beengte Kleidung wird geöffnet, im<br />

Freien sucht man einen Schattenplatz. Die<br />

Fre<strong>und</strong>e fächeln ihm kühle Luft zu <strong>und</strong> reden<br />

beruhigend auf ihn ein. Der Rettungsdienst<br />

trifft nach wenigen Minuten ein.<br />

Die wichtigsten Maßnahmen<br />

1. Bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort den<br />

Notarzt rufen: Tel. 112<br />

2. Den Patienten betreuen <strong>und</strong> beruhigen,<br />

bequem lagern – in aufrechter Körperhaltung,<br />

um das Herz zu entlasten.<br />

Foto: iStockphoto<br />

Das macht der Rettungsdienst<br />

Wenige Minuten nach der Alarmierung<br />

erreichen Rettungswagen<br />

<strong>und</strong> Notarzt die Einsatzstelle.<br />

Sie bestätigen aufgr<strong>und</strong> der<br />

Symptome von Thomas W. den<br />

Verdacht seiner Fre<strong>und</strong>e, <strong>und</strong><br />

das Rettungsdienst-Team beginnt<br />

mit der Versorgung des<br />

möglichen Herzinfarktes.<br />

Thomas W. bekommt reinen<br />

Sauerstoff über eine Maske zugeführt,<br />

um die Sauerstoffversorgung<br />

am Herzen zu verbessern.<br />

Gleichzeitig werden seine kompletten<br />

Vitalwerte<br />

erhoben: Atemfrequenz, Herzrhythmus,<br />

Blutdruck, Sauerstoffgehalt<br />

des Blutes. Mittels eines<br />

12-Kanal-EKGs kann der Notarzt<br />

erkennen, ob es Veränderungen<br />

gibt, die auf einen akuten Herzinfarkt<br />

schließen lassen.<br />

Um Thomas W. zu beruhigen<br />

<strong>und</strong> um ihm die Angst <strong>und</strong> die<br />

Schmerzen zu nehmen, bekommt<br />

er eine Kanüle in eine Vene<br />

gelegt <strong>und</strong> darüber Schmerz<strong>und</strong>/oder<br />

Beruhigungsmittel<br />

verabreicht. Der Notarzt gibt<br />

auch Medikamente, die die Blutgerinnung<br />

hemmen, so dass sich<br />

Foto: fotolia<br />

34<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Medizin<br />

Blaulicht<br />

❸<br />

Das geschieht in der Klinik<br />

Im Krankenhaus ist ein Herzkatheterplatz<br />

aufgr<strong>und</strong> des Anrufs<br />

des Notarztes vorbereitet. Bei der<br />

Herzkatheteruntersuchung fällt auf, dass bei<br />

Thomas W. die rechte Herzkranzarterie verschlossen<br />

ist. Mit Hilfe eines Ballonkatheters<br />

wird die Engstelle geweitet – <strong>und</strong> ein aufdehnbares<br />

Drahtgeflecht (der Stent) sorgt dafür,<br />

dass die geweitete Stelle offen bleibt. Danach<br />

sind die Schmerzen sofort geringer.<br />

Thomas W. wird zur Überwachung auf die Intensivstation<br />

gelegt <strong>und</strong> erhält Medikamente,<br />

die die Blutgerinnung reduzieren. Im Labor<br />

fällt auf, dass bei Thomas W. nicht nur eine<br />

Erhöhung der Blutfette vorliegt, sondern, ohne<br />

dass er es wusste, auch ein <strong>Diabetes</strong> besteht.<br />

Nach wenigen Tagen wird Thomas W. in die<br />

Reha-Klinik verlegt, um den <strong>Diabetes</strong>, die Fettstoffwechselstörung<br />

<strong>und</strong> das trotz Sports bestehende<br />

Übergewicht aktiv zu<br />

behandeln. Durch Ergometertraining<br />

gelangt<br />

Thomas W. wieder<br />

zu seiner alten Leistungsfähigkeit.<br />

Foto: docstock<br />

Vieles ist<br />

kein Zuckerschlecken.<br />

das betroffene Blutgefäß am Herzen<br />

nicht noch weiter verschließt.<br />

Wenn die Vitalwerte von Thomas<br />

W. stabilisiert sind, erfolgt ein<br />

<strong>schneller</strong> Transport in das nächstgelegene<br />

Krankenhaus mit einem<br />

Herzkatheterlabor. Der Notarzt<br />

meldet den Patienten schon auf<br />

dem Weg in die Klinik dort telefonisch<br />

an, so dass die Weiterbehandlung<br />

dann zügig voranschreitet.<br />

»»<br />

Der Patient wird aufrecht<br />

sitzend gelagert, um das Herz<br />

zu entlasten.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

Petra hat <strong>Diabetes</strong> – <strong>und</strong> dazu die<br />

richtige Einstellung gef<strong>und</strong>en.<br />

Dafür arbeiten wir.<br />

Fachklinik<br />

Bad Heilbrunn<br />

Wir informieren Sie gerne!<br />

0 80 46 -18 - 41 06<br />

Chefarzt Dr. med. Andreas Liebl<br />

Wörnerweg 30 · 83670 Bad Heilbrunn<br />

info@fachklinik-bad-heilbrunn.de<br />

www.diabetes-journal.de<br />

35<br />

www.fachklinik-bad-heilbrunn.de


Medizin<br />

Sprechst<strong>und</strong>e<br />

Durchblutungsstörungen:<br />

Dauernd muss ich stehenbleiben …<br />

Haben Sie Fragen<br />

r<strong>und</strong> um den <strong>Diabetes</strong>?<br />

per E-Mail an:<br />

brpetzoldt@t-online.de<br />

Oder Sie schreiben an:<br />

„Sprechst<strong>und</strong>e“<br />

Prof. Dr. med. R. Petzoldt<br />

Schubertstraße 6<br />

32545 Bad Oeynhausen<br />

Ich bin 69 Jahre alt <strong>und</strong> seit<br />

vielen Jahren Typ-2-Diabetikerin.<br />

Seit einiger Zeit habe ich<br />

Schmerzen in den Beinen. Nach<br />

etwa 50 Metern Gehen sind die<br />

Schmerzen links so stark, dass<br />

ich stehenbleiben muss, nach einiger<br />

Zeit lassen die Schmerzen<br />

dann nach. Mein Neurologe konnte<br />

keine bedeutsame Neuropathie<br />

durch den <strong>Diabetes</strong> finden. Was<br />

kann dann die Ursache sein, was<br />

soll ich nun machen?<br />

Prof. Petzoldt: Als Ursache<br />

für Ihre Beschwerden<br />

kommen wohl Durchblutungsstörungen<br />

vor allem im linken Bein<br />

in Frage. Denn solche Beschwerden,<br />

wie Sie sie beschreiben, sind<br />

sehr wahrscheinlich die Folge einer<br />

ungenügenden Durchblutung<br />

durch verengte oder verschlossene<br />

Beinarterien. Dafür spricht auch,<br />

dass die Schmerzen beim Gehen,<br />

also unter Belastung, einsetzen<br />

<strong>und</strong> dass sie bei Belastungspausen<br />

nachlassen, also wenn Sie stehenbleiben<br />

müssen.<br />

Manche Menschen wollen nicht<br />

auffallen, indem Sie unvermittelt<br />

stehenbleiben. Wenn die Schmerzen<br />

zu stark sind, bleiben Sie deshalb<br />

bei einem Gang durch die<br />

Stadt vor einem Schaufenster stehen.<br />

Sehr anschaulich spricht man<br />

deshalb auch von einer Schaufensterkrankheit.<br />

Gehen Sie nun aber nicht mit der<br />

Vorab-Diagnose „Ich habe Durch-<br />

Spritz-Ess-Abstand:<br />

Das Insulin wirkt erst 90 Minuten nach dem Frühstück – <strong>und</strong> nun?<br />

Der Spritz-Ess-<br />

Abstand wurde<br />

immer länger –<br />

was tun, um den<br />

Blutzuckerverlauf<br />

zu verbessern?<br />

Meine Daten, kurz gefasst:<br />

76-jähriger Typ-1-Diabetiker,<br />

<strong>Diabetes</strong> seit 44 Jahren, 80 kg,<br />

1,84 m, HbA 1c 7,0 Prozent, ICT, keine<br />

Folgeschäden.<br />

Seit 15 Jahren spritze ich zu den<br />

Mahlzeiten Humalog, weil mir vorher<br />

bei Actrapid der Spritz-Ess-Abstand<br />

von etwa 45 Minuten zu lang<br />

war. Nun hat sich im Laufe der Zeit<br />

der Spritz-Ess-Abstand bei Humalog<br />

von 15 Minuten auf jetzt 30 bis<br />

45 Minuten verlängert, auch wenn<br />

ich morgens vor dem Frühstück einen<br />

Blutzucker von z. B. 110 mg/dl<br />

(6,1 mmol/l) habe. Etwa 20 Minuten<br />

nach dem Frühstück kommt<br />

es zu einem Bluzuckeranstieg auf<br />

250 mg/dl (13,9 mmol/l) <strong>und</strong> mehr.<br />

Zum Blutzuckerabfall <strong>und</strong> damit<br />

zum Wirkungseintritt des Humalog-Insulins<br />

kommt es aber erst<br />

etwa 90 Minuten nach dem Spritzen.<br />

Im Laufe des Tages verbessert<br />

sich der Stoffwechsel etwas, gegen<br />

15 Uhr kommt auch schon mal eine<br />

Unterzuckerung vor (Mittagessen:<br />

13 Uhr). Können Sie mir einen<br />

heißen Tipp geben, um die Situation<br />

zu verbessern?<br />

Prof. Petzoldt: Blutzuckerschwankungen,<br />

wie Sie sie<br />

schildern, kommen bei Typ-1- <strong>und</strong><br />

auch bei Typ-2-Diabetikern häufig<br />

vor <strong>und</strong> können gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

allein mit Variationen des Spritz-<br />

Ess-Abstandes korrigiert werden.<br />

Wir haben ja schon miteinander telefoniert<br />

<strong>und</strong> dabei gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

über den Spritz-Ess-Abstand <strong>und</strong><br />

das Blutzuckerverhalten bei Ihnen<br />

als Typ-1-Diabetiker gesprochen.<br />

Mein Rat für Sie war, die ICT<br />

mit Humalog <strong>und</strong> Protaphane zunächst<br />

beizubehalten, mit Ihrem<br />

Diabetologen aber vor allem über<br />

die wirklich notwendigen Insulinmengen<br />

zu den Mahlzeiten (Humalog)<br />

<strong>und</strong> zur Nacht (Protaphane)<br />

zu sprechen <strong>und</strong> diese anzupassen.<br />

Wichtig bleibt dabei immer, keine<br />

Unterzuckerungen in Kauf zu nehmen!<br />

Vielleicht kann dann zusätzlich<br />

eine Änderung des Spritz-Ess-<br />

Abstandes Ihren Blutzuckerverlauf<br />

etwas verbessern – aber bitte ohne<br />

zusätzliche Unterzuckerungen!<br />

36<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Medizin<br />

Sprechst<strong>und</strong>e<br />

Inkretin-Mimetika:<br />

Viele Vorteile – aber ist der Einsatz sinnvoll?<br />

blutungsstörungen“ zu Ihrem Arzt,<br />

sondern schildern Sie zuerst Ihre<br />

Beschwerden möglichst genau –<br />

er wird sofort an Durchblutungsstörungen<br />

denken. Bitten Sie ihn<br />

dann darum, Sie eingehend zu untersuchen.<br />

Erst danach kann man<br />

sich Gedanken darüber machen,<br />

welche Behandlungsversuche erfolgversprechend<br />

sein können.<br />

0012589Testamed.pdf - Dezember 4, 2013<br />

Foto: Kirchheim<br />

Wer dauernd<br />

stehenbleiben<br />

muss, weil ihn<br />

Schmerzen im<br />

Bein plagen,<br />

sollte an die<br />

„Schaufensterkrankheit“<br />

denken.<br />

Ich habe Typ-2-<strong>Diabetes</strong>, bin<br />

62 Jahre alt <strong>und</strong> wiege bei einer<br />

Größe von 184 cm 103 kg. Ist eine<br />

Behandlung mit einem Inkretin<br />

nach 13-jähriger <strong>Diabetes</strong>dauer für<br />

mich sinnvoll? Die Vorteile dabei<br />

– keine Unterzuckerung, weniger<br />

oft spritzen, eventuelle Gewichtsabnahme<br />

– liegen ja auf der Hand.<br />

Mein Langzeitblutzuckerwert liegt<br />

bei 6,2 Prozent. Ich spritze zum<br />

Medikament Metformin die <strong>Insuline</strong><br />

Novorapid <strong>und</strong> Protaphane.<br />

Prof. Petzoldt: Eine Behandlung<br />

mit Inkretin-Mimetika<br />

(z. B. Byetta oder Victoza) ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

nur sinnvoll, solange bei<br />

Menschen mit Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

die körpereigene Insulinproduktion<br />

noch ausreichend funktioniert,<br />

denn nur dann kann die blutzuckersenkende<br />

Wirkung solcher<br />

Präparate genutzt werden. Weder<br />

in Ihrer Situation noch unter anderen<br />

Voraussetzungen kann aber sicher<br />

vorhergesagt werden, ob Sie<br />

noch ausreichend Insulin produzieren.<br />

Für einen Behandlungsversuch<br />

sprechen Ihr ausgeprägtes Übergewicht<br />

<strong>und</strong> die Vermutung, dass Behandlungserfolge<br />

bisher durch eine<br />

Insulinresistenz begrenzt bleiben.<br />

Nur Ihr Diabetologe, der Ihre Situation<br />

genau kennt <strong>und</strong> Sie auch weiter<br />

betreut, kann entscheiden, ob<br />

<strong>und</strong> wie lange ein Behandlungsversuch<br />

mit Inkretin-Mimetika sinnvoll<br />

ist, welche Medikamente dazu<br />

gewählt <strong>und</strong> in welcher Dosierung<br />

sie eingesetzt werden.<br />

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Die Alternative in der Preisgruppe B<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

37


Medizin<br />

Auch für Diabetiker:<br />

Kaffee ist gut für Sie!<br />

Dr. Schmeisls <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />

Foto: fotolia<br />

Wollen Sie Ihr <strong>Diabetes</strong>-Wissen auffrischen? Hierfür gibt es im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> den großen<br />

<strong>Diabetes</strong>-Kurs von Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl: Jeden Monat erklären wir langjährigen <strong>und</strong><br />

neuen Lesern, die noch nicht auf eine lange „<strong>Diabetes</strong>-Karriere“ zurück blicken, worum es sich<br />

bei <strong>Diabetes</strong> handelt, welche Therapien es gibt, worauf man achten sollte <strong>und</strong> wie man Folgeerkrankungen<br />

verhindern oder hinauszögern kann.<br />

38<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Medizin<br />

Die B<strong>und</strong>esbürger trinken pro Jahr durchschnittlich<br />

150 Liter Kaffee. Immer wieder wird in den Medien gewarnt<br />

vor zu viel „Kaffee-Genuss“ – auch von Ärzten.<br />

Was ist dran? Ist es vielleicht ganz anders … <strong>und</strong> sogar<br />

von Vorteil, dass Menschen viel Kaffee trinken?<br />

Was haben Kaffeetrinken <strong>und</strong> <strong>Diabetes</strong><br />

miteinander zu tun? Es gab<br />

bereits 2002 in der Hoorn-Studie<br />

Hinweise darauf, dass Kaffeetrinken<br />

vor dem Auftreten eines Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong> schützt, denn:<br />

Halbiertes <strong>Diabetes</strong>-Risiko<br />

Bei mehr als 17 000 ges<strong>und</strong>en Versuchspersonen<br />

zeigte sich nach<br />

mehreren Jahren der Beobachtung,<br />

dass das Risiko für das Auftreten<br />

eines Typ-2-<strong>Diabetes</strong> bei<br />

denen halbiert war, die mehr als<br />

7 Tassen Kaffee pro Tag tranken.<br />

Je mehr Kaffee getrunken wurde,<br />

desto seltener trat ein <strong>Diabetes</strong><br />

auf. In den folgenden Jahren gab<br />

es weitere Studien z. B. aus Schweden,<br />

den USA, Griechenland etc. –<br />

sie alle brachten ähnliche Ergebnisse:<br />

je mehr Kaffee, desto seltener<br />

<strong>Diabetes</strong>. Je nachdem, wie viel<br />

Kaffee getrunken wurde, konnten<br />

im Blut Substanzen nachgewiesen<br />

werden wie Koffein, Theophyllin,<br />

Paraxanthin <strong>und</strong> verschiedene Abbauprodukte<br />

des Kaffees. Von diesen<br />

weiß man, dass gerade sie den<br />

Glukosestoffwechsel positiv beeinflussen.<br />

Werte deutlich niedriger<br />

In der Hoorn-Studie konnte außerdem<br />

nachgewiesen werden,<br />

dass der Blutzucker bei den Vieltrinkern<br />

zwei St<strong>und</strong>en nach einem<br />

Zucker-Belastungstest (oraler Glukose-Toleranztest)<br />

deutlich niedriger<br />

lag! Die Bef<strong>und</strong>e konnten bei<br />

Finnen <strong>und</strong> auch Japanern bestätigt<br />

werden. Und: Menschen, die<br />

regelmäßig Kaffee trinken, nehmen<br />

auch weniger an Gewicht zu.<br />

Koffein selbst scheint in höherer<br />

Dosis sogar positiv für den Blutzucker<br />

zu sein – aber es verschlechtert<br />

die <strong>Insuline</strong>mpfindlichkeit;<br />

der <strong>Diabetes</strong>-Schutz-Effekt scheint<br />

laut Forschern der Uni Düsseldorf<br />

eher durch Polyphenole bedingt,<br />

die sek<strong>und</strong>ären Pflanzenstoffe (wie<br />

Chlorogensäure): Diese scheinen<br />

die Aufnahme von Glukose in Leber<br />

<strong>und</strong> Muskeln zu fördern. Sie<br />

verbessern so die <strong>Insuline</strong>mpfindlichkeit<br />

<strong>und</strong> vermindern die Insulinresistenz.<br />

Indirekt könnte dies<br />

den Übergang vom Metabolischen<br />

Syndrom in das Stadium des <strong>Diabetes</strong><br />

hinauszögern oder sogar verhindern<br />

– ein vor <strong>Diabetes</strong> schützender<br />

Effekt.<br />

Weniger Arterienverkalkung<br />

Kaffee – die Vorurteile:<br />

• Er macht süchtig.<br />

• Er treibt den Blutdruck in die<br />

Höhe.<br />

• Er führt zu Herzrhythmusstörungen<br />

(Stolpern, Herzrasen).<br />

• Er macht Sodbrennen <strong>und</strong><br />

reizt den Magen.<br />

• Er trocknet den Körper aus.<br />

• Er ist genauso schlimm wie<br />

Schnaps oder Zigaretten!<br />

• Last but not least: Er verursacht<br />

Krebs.<br />

»»<br />

Menschen, die regelmäßig Kaffee<br />

trinken, nehmen auch weniger<br />

an Gewicht zu.<br />

Bestimmte vom Bauchfett produzierte<br />

Entzündungsvermittler werden<br />

bei Kaffeetrinkern in niedrigerer<br />

Konzentration im Blut gef<strong>und</strong>en;<br />

dies könnte erklären, warum<br />

hier weniger <strong>Diabetes</strong> auftritt – <strong>und</strong><br />

auch, warum womöglich eine Arteriosklerose<br />

nur langsam voranschreitet.<br />

Freie Radikale scheinen<br />

bei der Herzinfarkt-Entstehung<br />

eine wichtige Rolle zu spielen; sie<br />

werden verursacht durch oxidativen<br />

Stress im Rahmen von Blutzuckererhöhungen<br />

bei <strong>Diabetes</strong><br />

mellitus. Kaffeetrinken reduziert<br />

das Risiko von Diabetikern für den<br />

Herzinfarkt-Tod.<br />

In der Framingham Heart Study<br />

mit 1 354 Menschen <strong>und</strong> 10 Jahren<br />

Beobachtungszeitraum war die<br />

Herz-Kreislauf-Sterblichkeit von<br />

Kaffeetrinkern gegenüber Nichtkaffeetrinkern<br />

um 43 Prozent vermindert<br />

– aber nur bei koffeinhaltigem<br />

Kaffee!<br />

Laut einer schwedischen Studie<br />

schützte der Kaffee sogar Patienten<br />

mit durchgemachtem Herzinfarkt:<br />

In der Studie mit 1 369 Patienten<br />

zeigte sich mit steigendem<br />

Kaffeegenuss eine fast 50-prozentige<br />

Reduktion des Risikos für einen<br />

erneuten Herzinfarkt.<br />

Koffeinfrei nützt nichts<br />

Regelmäßiger Kaffeegenuss reduzierte<br />

die Zahl von Krankenhauseinweisungen<br />

wegen Herzrhythmusstörungen<br />

um 18 Prozent; koffeinfreier<br />

Kaffee hatte auch hier<br />

keinen Einfluss darauf!<br />

Studien mit Kaffee beschäftigen<br />

sich vor allem mit gebrühtem Filterkaffee<br />

– für andere Zubereitungen<br />

fehlen die Untersuchungen/<br />

Foto: fotolia<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

39


Medizin<br />

Studien. Fazit: Es ist besser, Kaffee<br />

zu trinken, als ihn nicht zu trinken<br />

– im besten Fall hat man davon<br />

profitiert.<br />

Weniger Darmkrebs bei<br />

Kaffeetrinkern<br />

Die in einer weiteren amerikanischen<br />

Studie gef<strong>und</strong>ene Reduktion<br />

des Auftretens von Darmkrebs bei<br />

Kaffeetrinkern hat offensichtlich<br />

nichts mit dem Koffein, sondern<br />

mit den zuvor beschriebenen sek<strong>und</strong>ären<br />

Pflanzenstoffen wie den<br />

Polyphenolen zu tun, denn: Trinker<br />

von Kaffee ohne Koffein profitieren<br />

genauso wie Trinker von<br />

Kaffee mit Koffein! Bei Menschen,<br />

die schwarzen Tee trinken (enthält<br />

auch Koffein), kam es zu keiner Reduktion<br />

von Darmkrebsfällen! Bei<br />

Kaffeetrinkern traten besonders<br />

Tumoren des vorderen Dickdarms<br />

seltener auf.<br />

»»<br />

Kaffee scheint das Risiko für einige<br />

Krebsarten zu senken, zum Beispiel<br />

für Darm- <strong>und</strong> Leberkrebs.<br />

In der Nurses’ Health Study zeigte<br />

sich, dass Frauen, die Kaffee tranken,<br />

deutlich höhere Adiponektinkonzentrationen<br />

(vom Bauchfett<br />

hergestellt) hatten, jedoch<br />

verringerte Entzündungswerte. In<br />

weiteren Studien zeigte sich, dass<br />

regelmäßiger Kaffeekonsum weitere<br />

Entzündungsparameter beeinflusste<br />

wie 8-Isoprostan (Zeichen<br />

für oxidativen Stress), Interleukin-18<br />

<strong>und</strong> auch Adiponektin.<br />

Koffeingehalt in Getränken<br />

gebrühter Kaffee<br />

Instantkaffee<br />

Tee<br />

Cola-Getränke (mit Koffein)<br />

Ein Teil der „Radikalfänger“ (antioxidativ<br />

wirkenden Substanzen)<br />

des Kaffees wie Chlorogensäure<br />

(oder Melanoide) wirken auf die<br />

Inkretine (Darmhormone) des<br />

Dünndarms <strong>und</strong> beeinflussen so<br />

den Zuckertransport <strong>und</strong> dessen<br />

Aufnahme aus dem Darm – bessere<br />

Werte im Glukosetoleranztest<br />

könnten sich dadurch erklären<br />

lassen! So wirkt Kaffee möglicherweise<br />

schützend auf die Betazellen<br />

von insulinresistenten Menschen!<br />

Mehr als 4 Tassen Kaffee –<br />

weniger Schlaganfall!<br />

Die Nurses’ Health Study zeigte<br />

auch eine Reduktion der Schlaganfallhäufigkeit<br />

um 20 Prozent bei<br />

den Krankenschwestern, die über<br />

4 Tassen am Tag tranken.<br />

Gehalt an Koffein pro Portion<br />

durchschnittliche Tassengröße: 100 mg<br />

durchschnittliche Tassengröße: 75 mg, im Becher: 100 mg<br />

durchschnittliche Tassengröße: 50 mg<br />

0,33-Liter-Dose: bis zu 40 mg<br />

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)<br />

Kaffee erhöht langfristig weder den Blutdruck<br />

noch verursacht er Herzrhythmusstörungen<br />

wie Vorhofflimmern; er führt nicht zu einer<br />

Austrocknung des Körpers – <strong>und</strong> er macht nicht<br />

süchtig.<br />

Der Effekt, dass durch koffeinhaltigen<br />

Kaffee der Blutdruck leicht<br />

steigt, verschwindet in der Regel<br />

nach 1 Woche regelmäßigen Kaffeegenusses.<br />

Auch hier fand sich in<br />

der Nurses’ Health Study ein blutdrucksenkender<br />

Effekt bei Genuss<br />

von mehr als 4 Tassen täglich. Bei<br />

älteren Männern (über 70 Jahre)<br />

mit Übergewicht war allerdings eine<br />

blutdruckerhöhende Wirkung<br />

festzustellen.<br />

Kaffee: gut für die Leber<br />

Viele Studien belegen den positiven<br />

Effekt des Kaffees besonders<br />

auf einen bestimmten Leberwert:<br />

die Gamma-GT – <strong>und</strong> zwar invers.<br />

Je mehr Kaffee getrunken wurde,<br />

desto geringer war die Gamma-GT<br />

im Blut, was gut ist für den Organismus.<br />

Studien in Italien, Asien<br />

sowie den USA bestätigen diese<br />

Bef<strong>und</strong>e, die verb<strong>und</strong>en sind mit<br />

einem geringeren Risiko für eine<br />

Leberzirrhose.<br />

Gedächtnis-Funktion<br />

Die akuten Wirkungen des Kaffees<br />

auf unsere Aufmerksamkeit etc.<br />

Foto: fotolia<br />

40<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Medizin<br />

sind bestens bekannt. Langzeitstudien<br />

(teils bis 21 Jahre) unterstreichen<br />

die Wirkung auf die Alzheimer-<br />

Demenz <strong>und</strong> andere Demenzen:<br />

Kaffee gut gegen Demenz<br />

In der CAIDE-Studie (Finnland<br />

2009) hatte die Nachuntersuchung<br />

nach etwa 21 Jahren bei Menschen<br />

mit mäßigem, regelmäßigem Kaffeegenuss<br />

von 3 bis 5 Tassen täglich<br />

eine 65-prozentige Risikoreduktion<br />

für eine Demenz ergeben.<br />

Diese <strong>und</strong> acht weitere Studien bestätigten<br />

dieses Ergebnis in einer<br />

Metaanalyse 2010. Kaffeetrinker<br />

erkranken also deutlich seltener<br />

an Demenz.<br />

Die Zusammenfassung<br />

Studien zu Lebensstilfaktoren<br />

wie Kaffeetrinken, Rauchen etc.<br />

sind nur mit Einschränkung zu<br />

verwerten, da sie nicht mit einem<br />

Scheinmedikament (Placebo)<br />

verglichen werden können.<br />

Die Testpersonen wissen normalerweise,<br />

was sie da trinken oder<br />

essen – es fehlen echte Kontrollgruppen.<br />

Trotzdem:<br />

Eher ges<strong>und</strong>heitsfördernd<br />

als schädlich<br />

Die Studien der letzten Jahre geben<br />

Hinweise, ob ein Genussmittel<br />

eher ges<strong>und</strong>heitsfördernd<br />

oder eher schädlich ist. In diesem<br />

Sinne sind auch die daraus abgeleiteten<br />

Empfehlungen zu sehen<br />

– oft macht die Menge den Unterschied.<br />

Der moderate Genuss von<br />

Kaffee scheint sich jedenfalls positiv<br />

auf unsere Ges<strong>und</strong>heit auszuwirken.<br />

Ob tatsächlich durch<br />

reichlich Kaffeegenuss auch ein<br />

Typ-2-<strong>Diabetes</strong> verhindert werden<br />

kann, ist sicherlich nicht abschließend<br />

zu beantworten – vieles<br />

deutet jedoch darauf hin. In<br />

diesem Sinne komme ich nicht<br />

umhin, Ihnen, liebe Leser, viel<br />

Genuss <strong>und</strong> viel Spaß zu wünschen<br />

– bei einer Tasse frisch gebrühten<br />

Kaffees!◼<br />

Kontakt<br />

Dr. Gerhard-W. Schmeisl<br />

Internist/Angiologe/Diabetologe<br />

Chefarzt Deegenbergklinik, Burgstraße<br />

21, Tel.: 09 71/8 21-0<br />

<strong>und</strong> Chefarzt Diabetologie Klinik<br />

Saale (DRV-B<strong>und</strong>),<br />

Pfaffstraße 10, Tel.: 09 71/8 5-01<br />

97688 Bad Kissingen<br />

Allgemeines zum Kaffee<br />

Kaffee ist ein Naturprodukt <strong>und</strong><br />

enthält je nach Sorte eine sehr variierende<br />

Anzahl <strong>und</strong> Menge von<br />

Substanzen. Hauptbestandteile einer<br />

Kaffeebohne sind:<br />

• Kohlenhydrate<br />

• Fettstoffe<br />

• Wasser<br />

• Säuren<br />

• Alkaloide<br />

• Mineralstoffe<br />

• Eiweißstoffe<br />

• Aromastoffe<br />

• Kaffee ist eine gute Magnesiumquelle,<br />

<strong>und</strong> Magnesium wirkt positiv<br />

auch auf den Glukosestoffwechsel.<br />

• Kaffee senkt den Harnsäurespiegel<br />

im Blut: Je mehr getrunken wird,<br />

umso besser … <strong>und</strong> unabhängig<br />

vom Koffeingehalt.<br />

• Kaffee enthält Ballaststoffe in relevanter<br />

Form.<br />

Koffein<br />

Koffein ist ein „Purin-Alkaloid“, verwandt<br />

mit dem „Theophyllin“ (im Tee)<br />

<strong>und</strong> dem „Theobromin“ (im Kakao);<br />

in höheren Dosen sind diese Alkaloide<br />

giftig, in kleinen Dosen anregend.<br />

Koffein wird im Magen-Darm-Trakt<br />

innerhalb von 45 Minuten aufgenommen<br />

<strong>und</strong> wirkt stimulierend auf das<br />

zentrale Nervensystem:<br />

• Anregung der Herztätigkeit (kurzfristig)<br />

• leichte Steigerung des Blutdrucks<br />

(kurzfristig)<br />

• leichte Steigerung der Körpertemperatur<br />

• Stimulierung der Muskeltätigkeit<br />

• erweitert Bronchien <strong>und</strong> Blutgefäße<br />

• regt die Verdauung <strong>und</strong> das Wasserlassen<br />

(Diurese) an<br />

• fördert die Aufmerksamkeit, die<br />

Konzentration <strong>und</strong> das geistige Leistungsvermögen<br />

Foto: fotolia<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

41


Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

Foto: fotolia<br />

Neuregelung zur Nutzenbewertung im Koalitionsvertrag – Gliptine davon unberührt<br />

Offen für <strong>Neue</strong>s: Aus für<br />

„Bestandsmarktaufruf“<br />

Schon während der Koalitionsverhandlungen<br />

zeichnete sich ab: Eine Nutzenbewertung<br />

von Arzneimitteln, die schon im<br />

Markt sind (Bestandsmarkt), soll es wohl<br />

nicht geben. Von der <strong>Neue</strong>rung unberührt<br />

bleiben die Gliptine.<br />

Im Jahr 2013 hat das <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

immer wieder über die Nutzenbewertungen<br />

von Arzneimitteln<br />

berichtet – zum einen über die frühe<br />

Nutzenbewertung, die das Arzneimittelmarktneuordungsgesetz<br />

(AMNOG) vorschreibt, zum anderen<br />

über den erstmaligen Aufruf<br />

des Bestandsmarkts im Juni 2012,<br />

ebenfalls auf AMNOG-Gr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>und</strong> durch den Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschuss<br />

(G-BA). Dabei ging es<br />

um die Gliptine, die schon seit Jahren<br />

zur Behandlung des Typ-2-<strong>Diabetes</strong><br />

zugelassen sind (Sitagliptin,<br />

Vildagliptin <strong>und</strong> Saxagliptin sowie<br />

die Wirkstoffkombinationen Metformin/Sitagliptin<br />

<strong>und</strong> Metformin/<br />

Vildagliptin).<br />

G-BA: Gliptine bedeutend<br />

Mit diesem ersten Aufruf von Arzneimitteln<br />

aus dem Bestandsmarkt<br />

schaffe der G-BA die gleichen wettbewerbsrechtlichen<br />

Bedingungen<br />

für die Gliptine, <strong>und</strong> zwar unabhängig<br />

vom Zulassungsdatum, betonte<br />

der B<strong>und</strong>esausschuss – weil<br />

diese in der Versorgung so bedeutend<br />

seien, erklärte das Gremium.<br />

Bei der frühen Nutzenbewertung<br />

entscheidet der G-BA hingegen<br />

über Medikamente, die nach dem<br />

1. Januar 2011 in Deutschland zugelassen<br />

wurden. So hatte der Gemeinsame<br />

B<strong>und</strong>esausschuss im<br />

März 2012 auch einen Beschluss<br />

zu Linagliptin (Handelsname: Trajenta)<br />

gefasst. Die betroffenen Hersteller<br />

(Boehringer Ingelheim <strong>und</strong><br />

Lilly) nahmen das Medikament in<br />

der Folge vom deutschen Markt –<br />

laut G-BA habe es keinen Zusatznutzen.<br />

Nutzenbewertungen von Arzneimitteln<br />

im Bestandsmarkt hat<br />

der B<strong>und</strong>esausschuss im Oktober<br />

2013 erstmals abgeschlossen. Für<br />

Sitagliptin <strong>und</strong> Saxagliptin wurde<br />

ein Anhaltspunkt für einen geringen<br />

Zusatznutzen festgestellt, für<br />

Vildagliptin sah der G-BA keinen.<br />

Anhand nachgereichter Herstellerdaten<br />

hat das Institut für Qualität<br />

42<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Ges<strong>und</strong>heitspolitik<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

(IQWiG) denn auch der<br />

Fixkombination Sitaglip tin/Metformin<br />

einen Zusatznutzen zugeschrieben.<br />

Und genau mit dieser<br />

schrittweisen Prüfung von Medikamenten<br />

aus dem Bestandsmarkt<br />

soll jetzt voraussichtlich Schluss<br />

sein – für die Gliptine gilt diese<br />

Neuregelung wie eingangs beschrieben<br />

jedoch nicht.<br />

Gliptine: abgeschlossene<br />

Verfahren<br />

Auf Anfrage des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s<br />

teilte der G-BA-Sprecher mit, dass<br />

die Substanzgruppe der Gliptine<br />

bereits rechtskräftig bewertet wurde<br />

<strong>und</strong> es sich damit um ein abgeschlossenes<br />

Verfahren handelt.<br />

Nach Kenntnis des G-BA sei dies<br />

auch die Auffassung des B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministeriums.<br />

„Eine Auswirkung der derzeit lediglich<br />

skizzierten Vorhaben im<br />

Koalitionsvertrag auf die Beschlüsse<br />

zu den Gliptinen erwarten wir<br />

daher nicht“, so Kai Fortelka. „Aber<br />

letztlich muss der G-BA auch in<br />

diesem Fall die konkreten, rechtlichen<br />

Schritte des Gesetzgebers<br />

abwarten, um den Sachverhalt abschließend<br />

beurteilen zu können.“<br />

Aus den Koalitionsgesprächen<br />

ging hervor, dass die Vertreter der<br />

Unionsparteien wie auch die der<br />

SPD in der Arbeitsgruppe Ges<strong>und</strong>heit<br />

zu einer Einigung gekommen<br />

waren: den Absatz 6 des Paragraphen<br />

35a SGB V zu streichen, in<br />

dem der Bestandsmarktaufruf geregelt<br />

ist.Im Vorfeld dessen <strong>und</strong><br />

ungeachtet anderer Pläne der AG<br />

Ges<strong>und</strong>heit hat der G-BA im November<br />

2013 weitere Wirkstoffgruppen<br />

des Bestandsmarkts zur<br />

Nutzenbewertung aufgerufen.<br />

Wem darf man glauben?<br />

»»<br />

Die Industrie sitzt hier zwischen<br />

Baum <strong>und</strong> Borke. Wem darf man<br />

glauben, wer schafft die Fakten?<br />

Die Hauptgeschäftsführerin des<br />

Verbands Forschender Arzneimittelhersteller<br />

(vfa) Birgit Fischer<br />

dazu: „Während der künftige Gesetzgeber<br />

– die Verhandlungsgruppen<br />

der Großen Koalition – erklären,<br />

den Bestandsmarktaufruf abschaffen<br />

zu wollen, schafft die<br />

Selbstverwaltung Fakten.“ Demnach<br />

hat der G-BA einen Bestandsmarktaufruf<br />

für 5 weitere Medikamente<br />

(u. a. gegen Leukämie <strong>und</strong><br />

Vorhofflimmern) veranlasst.<br />

„Die Industrie sitzt hier zwischen<br />

Baum <strong>und</strong> Borke: Sie hört die Worte<br />

des künftigen Gesetzgebers <strong>und</strong><br />

sieht gleichzeitig das Verhalten der<br />

Selbstverwaltung. Wem darf man<br />

glauben, wer schafft die Fakten?“<br />

G-BA-Chef Josef Hecken erklärte:<br />

„Dieser zweite Aufruf erfolgt unabhängig<br />

von den bisher bekanntgewordenen<br />

Zwischenergebnissen<br />

der Koalitionsverhandlungen in<br />

Hinblick auf die Beendigung der<br />

Nutzenbewertung von Arzneimitteln<br />

im Bestandsmarkt.“<br />

Dies sei ein gesetzlicher Auftrag,<br />

den der G-BA ohne Abstriche<br />

erfüllt, solange die rechtliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage dafür bestehe. Gäbe<br />

es allerdings neue rechtliche Entscheidungen<br />

wie einen Kabinettsbeschluss<br />

oder die erste Lesung einer<br />

entsprechenden gesetzlichen<br />

Änderung, würde der B<strong>und</strong>esausschuss<br />

„die jetzt neu beschlossenen<br />

Verfahren <strong>und</strong> die nach dem<br />

ersten Aufruf vom April 2013 bereits<br />

laufenden Verfahren selbstverständlich<br />

beenden“, so Hecken.<br />

<br />

Angela Monecke ◼<br />

Mit vielen<br />

Beispielen <strong>und</strong><br />

großem Lebenskompass!<br />

Achim Stenzel:<br />

<strong>Diabetes</strong> akzeptieren<br />

<strong>und</strong> Motivation gewinnen<br />

1. Auflage 2012, 104 Seiten,<br />

Kirchheim-Verlag<br />

12,50 €, ISBN 978-3-87409-525-9<br />

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Informationen über <strong>Diabetes</strong><br />

Wie reden Sie mit Ihrem Arzt?<br />

Viele Faktoren können die Kommunikation zwischen Arzt <strong>und</strong> Patient<br />

stören: Denken Sie nur an die wenige Zeit des Arztes oder an die Informationsfülle,<br />

die jeder heute abbekommt – auch durch das Internet.<br />

Wie sieht es bei Ihnen aus mit der <strong>Diabetes</strong>betreuung durch Ihren Arzt<br />

<strong>und</strong> mit der Möglichkeit, an <strong>Diabetes</strong>-Informationen zu kommen?<br />

Sie kennen das sicher: Nun haben<br />

Sie endlich den Arzttermin,<br />

auf den Sie seit 3 Monaten warten:<br />

Um 14 Uhr sind Sie, wie ausgemacht,<br />

vor Ort, um 15.20 Uhr<br />

sind Sie endlich dran … <strong>und</strong> nach<br />

weiteren 10 Minuten verlassen Sie<br />

die Praxis bereits wieder. Konnten<br />

Sie den Arzt alles, was Sie wissen<br />

wollten, fragen? Oder war die<br />

Zeit zu knapp – <strong>und</strong> in der Hektik<br />

haben Sie manches auch vergessen<br />

zu fragen?<br />

4 Minuten? 6 oder 7 Minuten? Je<br />

nachdem, welche Studie man heranzieht,<br />

ist das im Durchschnitt<br />

die Zeit, die ein Arzt im deutschen<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen pro Termin für<br />

seine Patienten zur Verfügung hat.<br />

Das ist unbefriedigend für die Betroffenen,<br />

das ist auch unbefriedigend<br />

für die Ärzte – gerade wenn<br />

man eine chronische Erkrankung<br />

wie <strong>Diabetes</strong> hat. Der <strong>Diabetes</strong> begleitet<br />

einen Betroffenen r<strong>und</strong> um<br />

die Uhr – von Januar bis Dezember.<br />

Er ist bei vielen Verrichtungen<br />

des Alltags präsent – ein Gespräch<br />

mit einem Arzt macht da einen Anteil<br />

unter 1 Prozent im Jahr aus. Ein<br />

Typ-1-Diabetiker kommt zum Beispiel<br />

auf etwa 2 St<strong>und</strong>en ambulante<br />

Behandlung pro Jahr; die über<br />

2 000 Blutzuckermessungen <strong>und</strong><br />

2 000 Insulininjektionen führt er<br />

eigenverantwortlich durch.<br />

Umso wichtiger ist es, dass die<br />

wenige Zeit, die man mit einem<br />

Experten spricht, optimal genutzt<br />

wird – mit klaren Informationen,<br />

konkreten Hinweisen<br />

<strong>und</strong> Antworten auf die vielen<br />

Fragen.<br />

Denn hinzu kommt für den Arzt<br />

2014 eine ganz neue Dimension:<br />

Immer mehr werden die Experten<br />

heute konfrontiert mit Fragen, Ergebnissen<br />

<strong>und</strong> Berichten aus dem<br />

Internet: „Haben Sie das schon gelesen?“<br />

– „Meine Therapie scheint<br />

ja überholt …“ Im aktuellen <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

sagt ein Leser, er hätte<br />

gelesen, dass <strong>Diabetes</strong> im Frühstadium<br />

geheilt werden könne …<br />

Diabetiker haben mehrmals pro<br />

Jahr mit Ärzten zu tun: Viele treffen<br />

zweimal ihren Diabetologen,<br />

gehen wegen akuter Dinge zum<br />

Hausarzt <strong>und</strong> zu den Routine-Untersuchen<br />

zum Augenarzt etc. Sagen<br />

Sie uns: Nimmt sich Ihr Arzt<br />

Zeit für Sie? Werden Ihre Fragen<br />

beantwortet? – Aber auch: Informieren<br />

Sie sich vorab im Internet?<br />

Konfrontieren Sie Ihren<br />

Arzt mit neuen Ergebnissen <strong>und</strong><br />

Behandlungsmöglichkeiten?<br />

Bitte senden Sie den ausgefüllten<br />

Fragebogen im beigefügten Rückumschlag<br />

(Porto zahlt Empfänger)<br />

bis zum 20. Januar 2014 an:<br />

Dr. Herbert Hillenbrand <strong>und</strong> Partner<br />

GbR, Uhlandstraße 31, 69493<br />

Hirschberg (Fax: 06201/592056).<br />

Teilnahme auch im Internet unter:<br />

www.diabetes-journal.de


Umfrage: Wie sind Ihr Arzt <strong>und</strong> Ihre Informationen?<br />

❶ Wie gut fühlen Sie sich über Ihren <strong>Diabetes</strong> informiert?<br />

1 2 3 4 5<br />

sehr unzu- geht gut sehr<br />

schlecht reichend so<br />

gut<br />

❷ Suchen Sie sich, neben den Informationen durch Ihr <strong>Diabetes</strong>team,<br />

selbst weitere Informationen über Ihren <strong>Diabetes</strong>?<br />

◯ ja ◯ nein<br />

❸ Wenn ja, in welchen Medien <strong>und</strong> wie intensiv?<br />

Bücher 1 2 3 4 5<br />

(Fach-)Zeitschriften 1 2 3 4 5<br />

Fernsehen 1 2 3 4 5<br />

Internet 1 2 3 4 5<br />

gar wenig regel- viel intensiv<br />

nicht mäßig<br />

❹ Wie vertrauen Sie den Informationen über <strong>Diabetes</strong> in<br />

Büchern? 1 2 3 4 5<br />

(Fach-)Zeitschriften? 1 2 3 4 5<br />

Fernsehen? 1 2 3 4 5<br />

Internet? 1 2 3 4 5<br />

gar wenig halb/ viel absolut<br />

nicht halb<br />

❺ Wie nützlich sind die gef<strong>und</strong>enen Informationen für Sie in<br />

Büchern? 1 2 3 4 5<br />

(Fach-)Zeitschriften? 1 2 3 4 5<br />

Fernsehen? 1 2 3 4 5<br />

Internet? 1 2 3 4 5<br />

gar wenig aus- sehr extrem<br />

nicht reichend<br />

❻ Wenn Sie Informationen über <strong>Diabetes</strong> im Internet finden,<br />

welchen Anbietern vertrauen Sie wie?<br />

Ärzten 1 2 3 4 5<br />

Kliniken 1 2 3 4 5<br />

<strong>Diabetes</strong>organisationen 1 2 3 4 5<br />

Verbänden<br />

Med. Fachportale 1 2 3 4 5<br />

Verlage 1 2 3 4 5<br />

Privatpersonen, 1 2 3 4 5<br />

Diabetikern gar wenig halb/ viel absolut<br />

nicht halb<br />

❼ Sprechen Sie über die Informationen, die Sie in Medien gef<strong>und</strong>en<br />

haben, mit Ihrem behandelnden <strong>Diabetes</strong>arzt?<br />

1 2 3 4 5<br />

nie<br />

selten ab <strong>und</strong> immer regelzu<br />

wieder mäßig<br />

❽ Haben Sie das Gefühl, dass die zusätzlichen Informationen<br />

Ihnen bei Ihrer <strong>Diabetes</strong>therapie helfen?<br />

1 2 3 4 5<br />

gar wenig aus- sehr extrem<br />

nicht reichend<br />

❾ Zu welchem Arzt gehen Sie vor allem zur <strong>Diabetes</strong>behandlung?<br />

◯ Hausarzt ◯ Internist<br />

◯ Diabetologe ◯ Klinikambulanz<br />

❿ Wie lange dauert es etwa, bis Sie einen Termin bei Ihrem<br />

<strong>Diabetes</strong>arzt bekommen?<br />

◯ 2 Tage ◯ 1 Woche ◯ 3 Wochen<br />

◯ 1 Monat ◯ 3 Monate<br />

⓫ Wie viele Minuten dauert im Durchschnitt ein Arztgespräch<br />

wegen Ihres <strong>Diabetes</strong>?<br />

◯ 5 Minuten ◯ 10 Minuten ◯ 20 Minuten<br />

◯ 30 Minuten ◯ 60 Minuten<br />

⓬ Gibt Ihnen Ihr Arzt oft schriftliche Informationen über <strong>Diabetes</strong><br />

mit?<br />

◯ ja ◯ nein<br />

⓭ Wenn ja: Für wie nützlich halten Sie die mitgegebenen Informationen?<br />

1 2 3 4 5<br />

gar wenig aus- sehr extrem<br />

nicht reichend<br />

⓮ Wie zufrieden sind Sie mit der Intensität der Betreuung<br />

durch Ihren <strong>Diabetes</strong>arzt?<br />

1 2 3 4 5<br />

gar wenig halb/ sehr absolut<br />

nicht halb<br />

⓯ Welchen <strong>Diabetes</strong>typ haben Sie?<br />

◯ Typ 1 ◯ Typ 2 ◯ sonstiger Typ<br />

⓰ Wie lange wissen Sie, dass Sie <strong>Diabetes</strong> haben?<br />

_________ Jahre<br />

⓱ Sind Sie ◯ weiblich? ◯ männlich?<br />

⓲ Wie alt sind Sie?<br />

_________ Jahre<br />

⓳ <strong>Diabetes</strong>therapie:<br />

◯ Ernährung, Bewegung ◯ Tabletten<br />

◯ GLP-1-Spritze ◯ Insulin mit Spritze/Pen<br />

◯ Insulin mit Insulinpumpe<br />

⓴ Liegen Folgeerkrankungen vor?<br />

◯ ja ◯ nein


Soziales<br />

Rechteck<br />

Die Rechte wahren, aber:<br />

Für Diabetiker keine besondere Kost nötig<br />

Liebe Leser, in loser Folge finden<br />

Sie hier die Rubrik „Rechteck“.<br />

Autor Oliver Ebert, Rechtsanwalt<br />

in einer Stuttgarter Kanzlei,<br />

beantwortet Rechtsfragen,<br />

die Diabetiker oft stellen.<br />

Wir veröffentlichen aber auch<br />

Rechtsfragen, die nichts mit<br />

<strong>Diabetes</strong> zu tun haben.<br />

Beachten Sie: Aus berufsrechtlichen<br />

Gründen darf an dieser<br />

Stelle nicht auf konkrete Rechtsprobleme<br />

eingegangen werden;<br />

die Beantwortung erfolgt ohne<br />

Gewähr <strong>und</strong> begründet in keinem<br />

Fall ein Mandatsverhältnis.<br />

Schreiben Sie an:<br />

RA Oliver Ebert<br />

REK Rechtsanwälte<br />

Nägelestraße 6A<br />

70597 Stuttgart<br />

Seit Jahren kämpfe ich für<br />

einen Mehrbedarfszuschlag<br />

für Ernährung, vor allem, da ich für<br />

den Mehrbedarf auch nicht mehr<br />

selbst aufkommen kann <strong>und</strong> auch<br />

vor allem schon fast blind bin sowie<br />

auch schon schwerst gehbehindert<br />

durch die schwere diabetische<br />

Polyneuropathie. Was kann<br />

ich hier machen?<br />

<br />

anonym, per E-Mail<br />

Oliver Ebert: Nach aktueller<br />

Auffassung ist fraglich, ob<br />

bei <strong>Diabetes</strong> wirklich eine besondere,<br />

teurere Ernährung erforderlich<br />

sein muss. Früher wurde bei<br />

Übergewicht des Betroffenen angenommen,<br />

dass die von Diabetikern<br />

einzuhaltende Diät teurer als<br />

eine normale Ernährung sei <strong>und</strong><br />

einen Mehrbedarfszuschlag rechtfertige.<br />

Seit geraumer Zeit ist in der<br />

medizinischen Fachwelt aber an<br />

sich unbestritten, dass jedenfalls<br />

bei der im Fall von Übergewicht<br />

gebotenen Reduktionskost keine<br />

Mehrkosten anfallen.<br />

Zahlreiche Gerichte haben daher<br />

festgestellt, dass für Diabetiker eine<br />

besondere, kostenaufwendige<br />

Diät nicht erforderlich <strong>und</strong> somit<br />

auch kein Mehrbedarf gerechtfertigt<br />

sei (u. a. Schleswig-Holsteinisches<br />

Landessozialgericht, Beschluss<br />

vom 06.09.2005 – Az.: L 9<br />

B 186/05 SO ER; Landessozialgericht<br />

Nordrhein-Westfalen, Beschluss<br />

vom 30.11.2005 – Az.: L 20<br />

B 25/05 SO; Sozialgericht Dresden:<br />

Aktenzeichen: S 23 AS 1372/06 ER).<br />

Wahrscheinlich werden Sie daher<br />

gegen die Kürzung des Zuschlags<br />

nichts machen können; dennoch<br />

sollten Sie Widerspruch einlegen,<br />

um Ihre Rechte zu wahren.<br />

Wenn Sie in Zusammenarbeit mit<br />

Ihrem Arzt nachvollziehbar be-<br />

Friedrichstraße 49<br />

72336 Balingen<br />

E-Mail: Sekretariat@rek.de<br />

Internet:<br />

www.diabetes-<strong>und</strong>-recht.de<br />

Schwerbehinderung: eine intensivierte Insulintherapie<br />

oder Pumpentherapie allein reicht nicht aus.<br />

Foto: panthermedia<br />

Widerspruch, aber:<br />

Insulin macht keine Schwerbehinderung<br />

Ich bin seit 30 Jahren Typ-<br />

1-Diabetiker <strong>und</strong> mache als<br />

Therapie die intensivierte Insulintherapie<br />

mit 4-fach-Blutzuckerkontrolle<br />

<strong>und</strong> Insulininjektionen<br />

nach Kohlenhydratmenge. Eines<br />

meiner Probleme ist die Hypoglykämiewahrnehmung.<br />

Ich habe<br />

einen Antrag auf Schwerbehinderung<br />

gestellt <strong>und</strong> einen Bescheid<br />

zum GdB mit 30 Prozent vorliegen,<br />

der Widerspruch über den VdK erbrachte<br />

kein anderes Ergebnis.<br />

<br />

Günter S., per E-Mail<br />

Oliver Ebert: Es ist leider<br />

nicht so, dass aufgr<strong>und</strong> eines<br />

insulinpflichtigen <strong>Diabetes</strong><br />

automatisch die Feststellung einer<br />

Schwerbehinderung beantragt<br />

werden kann. Ein <strong>Diabetes</strong><br />

mit intensivierter Insulintherapie<br />

oder Pumpentherapie reicht allein<br />

also nicht. Gr<strong>und</strong>sätzlich müssen<br />

Sie nachweisen können, dass Sie<br />

„erhebliche“ Einschränkungen erfahren,<br />

die sich „gravierend“ auf<br />

die Lebensführung auswirken. Der<br />

bloße Therapieaufwand dürfte dafür<br />

eher nicht ausreichen.<br />

46<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Trotz EU-Richtlinie:<br />

Ausland: Krankenbehandlung bleibt riskant<br />

Soziales<br />

Rechteck<br />

Wenn spezielle Lebensmittel, z.B. laktosefreie<br />

Milch, nötig sind, kann vielleicht<br />

der Zuschuss erstritten werden.<br />

gründen können, warum Ihnen eine<br />

Ernährung mit „gewöhnlichen“<br />

Lebensmitteln nicht möglich oder<br />

zumutbar ist (vielleicht aufgr<strong>und</strong><br />

von Unverträglichkeiten oder Allergien),<br />

dann kann vielleicht der<br />

Zuschuss erstritten werden.<br />

Wenn Sie den Antrag stellen, dann<br />

sollten Sie möglichst umfassend<br />

schildern, wie <strong>und</strong> inwieweit Sie<br />

durch den <strong>Diabetes</strong> beeinträchtigt<br />

werden bzw. was Sie dadurch<br />

nicht (mehr) machen können. Sofern<br />

die Feststellung der Schwerbehinderung<br />

abgelehnt wird, können<br />

Sie hiergegen Widerspruch<br />

einlegen <strong>und</strong> anschließend Klage<br />

erheben. Eine Broschüre mit Tipps<br />

zur Antragstellung finden Sie auf<br />

meiner Internet-Seite www.diabetes-<strong>und</strong>-recht.de<br />

(dort „über mich“<br />

<strong>und</strong> dann „Veröffentlichungen“).<br />

Foto: ehrenberg-bilder - Fotolia.com<br />

Zum 25.10.2013 musste die EU-Richtlinie<br />

zur „Grenzüberschreitenden Ges<strong>und</strong>heitsversorgung“<br />

in das nationale Recht<br />

der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt<br />

werden. Mitglieder einer gesetzlichen<br />

Krankenkasse können sich innerhalb<br />

der EU gr<strong>und</strong>sätzlich von einem beliebigen<br />

Arzt behandeln lassen. In der Praxis<br />

sind damit einige Risiken verb<strong>und</strong>en – in<br />

diesem Beitrag erfahren Sie mehr.<br />

Für Kassenpatienten ist es nun möglich,<br />

sich überall in der EU bei einem privaten<br />

oder öffentlichen Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />

behandeln <strong>und</strong> die Kosten erstatten<br />

zu lassen. Diese Absicherung ist nicht auf<br />

Notfälle beschränkt, vielmehr können Patienten<br />

auch geplant zu medizinischen Behandlungen<br />

ins EU-Ausland gehen. Krankenkassen,<br />

Sozialversicherungsträger <strong>und</strong><br />

das behandelnde medizinische Personal<br />

sind verpflichtet, die dazu notwendigen<br />

Auskünfte <strong>und</strong> Informationen zu erteilen.<br />

Zumindest für deutsche Kassenpatienten<br />

ist das nun aber kein „regelrechter Durchbruch<br />

für die europäischen Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger“, wie dies seitens der EU-Kommission<br />

kommuniziert wird.<br />

Denn der Europäische Gerichtshof hat bereits<br />

seit 1998 eine entsprechende Kostenerstattung<br />

bei Auslandsbehandlungen vorgeschrieben;<br />

dies wurde in Deutschland<br />

auch schon im Jahr 2004 gesetzlich in § 13<br />

SGB V verankert. Man konnte sich daher<br />

schon seit längerem auch ohne vorherige<br />

Genehmigung der Krankenkasse ambulant<br />

im EU-Ausland behandeln lassen.<br />

Geplante Krankenhausbehandlungen im<br />

Ausland müssen dagegen auch weiterhin<br />

vorab von der Krankenkasse genehmigt<br />

werden (§ 13 Abs. 5 SGB V).<br />

Im Prinzip (<strong>und</strong> in der Theorie) eine tolle<br />

Sache – in der Praxis hat das Ganze aber<br />

einen erheblichen Pferdefuß:<br />

Zunächst oft Vorkasse<br />

Auch wenn an sich die Vorlage der Krankenversicherungskarte<br />

ausreichen sollte,<br />

muss man im Ausland in der Regel die<br />

Kosten doch zunächst selbst bezahlen (oft<br />

Vorkasse!) <strong>und</strong> kann erst anschließend eine<br />

Erstattung bei der Krankenkasse beantragen.<br />

Die Kosten einer Auslandsbehandlung<br />

werden aber gr<strong>und</strong>sätzlich nur bis zu<br />

der Höhe erstattet, wie sie der Krankenkasse<br />

bei einer Behandlung in Deutschland<br />

entstanden wären; hiervon werden dann<br />

auch noch Verwaltungskosten abgezogen.<br />

Problem: Erstattung wie in Deutschland<br />

Wir haben in Deutschland nun einen sehr<br />

hohen Versorgungsstandard, den es so in<br />

kaum einem anderen EU-Land gibt. Dieses<br />

Niveau ist aber u. a. nur deshalb finanzierbar,<br />

weil Ärzte <strong>und</strong> Kliniken für viele<br />

Behandlungsleistungen nur relativ geringe<br />

Gebührensätze oder Pauschalen abrechnen<br />

können. Oft sind die Behandlungsrechnungen<br />

im Ausland aber deutlich<br />

höher; häufig werden ausländische<br />

Behandlungstouristen – trotz eindeutiger<br />

gesetzlicher Bestimmungen – nur auf Basis<br />

einer privatärztlichen Honorarvereinbarung<br />

behandelt oder es werden Leistungen<br />

überhöht abgerechnet. Aufgr<strong>und</strong> fehlender<br />

Sprachkenntnisse unterzeichnen viele<br />

Patienten solche Verträge in gutem Glauben<br />

oder bezahlen (notgedrungen) überhöhte<br />

Rechnungen, weil sie ansonsten vor<br />

Ort nicht behandelt würden.<br />

Man sitzt auf den Mehrkosten<br />

Auf den Mehrkosten bleibt man dann später<br />

sitzen, da nur die in Deutschland anfallenden<br />

Kosten erstattet werden. Umgekehrt<br />

hat man keinen Vorteil: Sind die<br />

Behandlungskosten im Ausland niedriger,<br />

werden dennoch nur die tatsächlich angefallenen<br />

Kosten ersetzt. Gleiches gilt bei<br />

Arzneimitteln: Es werden Kosten nur in<br />

der Höhe erstattet, wie sie auch im Leistungskatalog<br />

der deutschen Krankenkasse<br />

anerkannt sind. Übrigens: Ausgenommen<br />

von jeglicher Kostenerstattung sind Organtransplantationen<br />

<strong>und</strong> die Langzeitpflege.<br />

Für Privatversicherte gelten die Regelungen<br />

der Richtlinie nicht.<br />

Den Text der Richtlinie gibt es im Internet:<br />

http://bit.ly/16gNgcx<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

47


<strong>Diabetes</strong> life<br />

Mein Marathon in Frankfurt<br />

Die Ziele erreicht!<br />

Kathi Schudmann (25) ist keine Unbekannte:<br />

Vor zwei Jahren arbeitete sie<br />

mit am Leserheft zu „60 Jahre <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>“. Jetzt hat sie den Frankfurt-Marathon<br />

bezwungen. Kathi berichtet.<br />

Da war es vor mir: das große Tor, für<br />

das ich wochenlang trainiert hatte.<br />

Nun stand es nach fast 42,195 gelaufenen<br />

Kilometern vor mir. Jubelnd<br />

lief ich die letzten Meter ins<br />

Ziel in der Frankfurter Festhalle. Die<br />

Schmerzen waren vergessen. Ich hatte<br />

mein Ziel tatsächlich erreicht …<br />

Gestartet vor 3 Jahren mit gelegentlichen<br />

Joggingstrecken, hatte<br />

ich mich mittlerweile zu einer ambitionierten<br />

Läuferin werden lassen.<br />

Durch regelmäßiges Training<br />

<strong>und</strong> Wettkämpfe wurde ich <strong>schneller</strong><br />

<strong>und</strong> hatte immer mehr Spaß an<br />

der Sache. Mit dem Bezwingen der<br />

Zweidrittel-Distanz (28,13 km) des<br />

Novo Nordisk Gutenberg Marathons<br />

in Mainz konnte ich bereits Marathonluft<br />

schnuppern. Danach wusste<br />

ich: „Ich will den Marathon!“ Ich<br />

fing an, lange Läufe in mein Training<br />

einzubauen, <strong>und</strong> meldete<br />

mich schließlich nach meinem ersten<br />

30-Kilometer-Lauf zum BMW<br />

Frankfurt Marathon an.<br />

<strong>Diabetes</strong> lief nicht so gut<br />

Während Füße <strong>und</strong> Beine all die<br />

Trainingseinheiten <strong>und</strong> Wettkämpfe<br />

ohne Widerstand liefen, lief etwas<br />

anderes gar nicht so gut: Schließlich<br />

hatte ich unterwegs auch immer<br />

noch diesen kleinen Begleiter namens<br />

<strong>Diabetes</strong>. Mein <strong>Diabetes</strong>management<br />

beim Laufen führte bisher<br />

weder zu meiner eigenen Zufriedenheit<br />

noch zu der meines Diabetologen:<br />

Immer wieder hatte ich zu<br />

kämpfen mit zu hohen Werten nach<br />

dem Training, besonders nach Wettkämpfen.<br />

Ein Tipp von Sportspezialistin<br />

Ulrike Thurm brachte mir<br />

Klarheit: Die vollständige Unterbrechung<br />

der Insulinzufuhr vor dem<br />

Lauf brachte meinen Körper rasch<br />

in einen Insulinmangel; ich kenne<br />

aber auch das gefürchtete Hypoglykämie-Problem<br />

während der Läufe …<br />

Diabetologen: Weghören!<br />

Dieses Problem kannte ich auch<br />

vom Zweidrittel-Marathon in<br />

Mainz. Diabetologen sollten nun<br />

vielleicht lieber nicht weiterlesen –<br />

denn hier lief ich fast den ganzen<br />

Lauf über mit Werten von an die<br />

400 mg/dl (22,2 mmol/l). Das Problem<br />

war auch hier das beschrie-<br />

48<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


<strong>Diabetes</strong> life<br />

bene Fehlverhalten <strong>und</strong> die Zufuhr<br />

von vielen Kohlenhydraten ohne<br />

Bolus vor <strong>und</strong> zu Beginn des Laufes.<br />

Mein Ziel für den Marathon war<br />

also ein Lauf mit akzeptablen Blutzuckerwerten.<br />

Schonen fällt mir schwer<br />

Vor dem Marathon reduziert man<br />

das Training stark, damit der Körper<br />

Kraft tanken <strong>und</strong> Glykogenspeicher<br />

auffüllen kann. Einige Tage vor<br />

dem Event war ich also schon richtig<br />

heiß aufs Laufen. Nicht die Motivation<br />

zum Training machte mir<br />

Schwierigkeiten, sondern, mich an<br />

den Schonmodus zu halten. Wenigstens<br />

bescherte mir die Umstellung<br />

auf Winterzeit eine St<strong>und</strong>e mehr<br />

Schlaf vor dem Lauf – allein das Einschlafen<br />

fiel mir schwer.<br />

Aufregung am Morgen<br />

Dank der Aufregung hatte ich am<br />

Marathonmorgen einen Nüchternwert<br />

von 200 mg/dl (11,1 mmol/l),<br />

den ich mit dem üblichen Faktor<br />

korrigierte, während ich den Frühstücksbolus<br />

für ein helles Brötchen<br />

drei St<strong>und</strong>en vor dem Start bereits<br />

um 30 Prozent kürzte. Auch meine<br />

Basalrate begann ich, drei St<strong>und</strong>en<br />

vor dem Start zu reduzieren.<br />

Meine Kohlenhydrat- <strong>und</strong> Energieversorgung<br />

während des Laufs wollte<br />

ich mit Glukose-Gels abdecken.<br />

Dazu hatte ich extra für meine Lebensmittelunverträglichkeiten<br />

geeignete<br />

Gels im Internet besorgt <strong>und</strong><br />

im Training getestet. Diese landeten<br />

aufgr<strong>und</strong> von Anreise-Turbulenzen<br />

nicht an Eigenverpflegungsstellen,<br />

sondern in meinem Triathlon-Top<br />

mit vielen Taschen. Außerdem hatte<br />

ich meinen (mit Klapprad <strong>und</strong> Regencape<br />

bewaffneten) persönlichen<br />

Support dabei, mit dem ich ohnehin<br />

Kilometerpunkte am Streckenrand<br />

zum Blutzucker-Check vereinbart<br />

hatte. Er übernahm nun auch<br />

die Versorgung. Meinem Gerät zum<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

kontinuierlichen Glukosemonitoring<br />

(CGM) konnte ich nämlich während<br />

des Laufens nur die Trends entnehmen,<br />

da die CGM-Werte während<br />

des Sports stark von den tatsächlichen<br />

Werten abweichen können.<br />

Vor dem Start musste ich mich in<br />

meinen Startblock drängeln: Wir<br />

waren so viele Läufer, dass ich von<br />

meinem Startblock aus bis zum eigentlichen<br />

Start nur gehen konnte;<br />

dann ging es endlich los.<br />

Und los ging’s<br />

Die ersten 5 Kilometer liefen nur<br />

so an mir vorbei. Es machte so viel<br />

Spaß. Bis Kilometer 10 hatte sich<br />

auch das Gedränge etwas gelegt.<br />

Bei Kilometer 9 sah ich auf meiner<br />

Pumpe, dass das CGM mit einem<br />

Pfeil nach unten einen blutzuckersenkenden<br />

Trend anzeigte. Also<br />

nahm ich hier mein erstes Gel zu<br />

mir. Mein erster Teststopp bei Kilometer<br />

14 bestätigte mir ein richtiges<br />

Verhalten, denn hier lag der Blutzucker<br />

bei 132 mg/dl (7,3 mmol/l).<br />

Ich lief weiter <strong>und</strong> genoss jeden Kilometer.<br />

Ich richtete mich nach den<br />

Trendpfeilen meines CGM-Systems.<br />

Denn – Marathonläufer kennen das:<br />

Etwa die letzten 7 Kilometer sind<br />

sehr anstrengend. In Frankfurt<br />

kam ein enorm starker Herbstwind<br />

hinzu. Die Beine schmerzten, man<br />

wurde müde, aber der Wille blieb.<br />

Ich trotzte dem Wetter <strong>und</strong> meinem<br />

Körper. Auf den letzten Kilometern<br />

nochmals gestärkt mit fast zwei Gels<br />

Mein Trainingsplan<br />

• viermal wöchentlich Lauftraining<br />

––<br />

davon einmal Intervalltraining<br />

––<br />

davon ca. alle zwei Wochen einen langen Lauf<br />

(27 km, 30 km, Halbmarathon als Wettkampf,<br />

30 km, 35 km, 30 Kilometer, Halbmarathon als<br />

Wettkampf)<br />

• ergänzend: einmal wöchentlich Tae Bo <strong>und</strong> Body<br />

Pump (Krafttraining)<br />

<strong>und</strong> einem Becher Cola hatte ich<br />

nur noch das Ziel vor Augen. Die<br />

Kilometer wurden immer weniger.<br />

40, 41, ich befand mich vor der Festhalle.<br />

Meine Fre<strong>und</strong>e jubelten mir<br />

aus dem Publikum zu. Kilometer 42.<br />

Die Festhalle – <strong>und</strong> ab ins Ziel! Ich<br />

war überglücklich – ich hatte es tatsächlich<br />

geschafft, 42,195 Kilometer<br />

zu laufen in 3:51 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> meine<br />

Werte im Zielbereich zu halten.<br />

<br />

Kathi Schudmann ◼<br />

Steckbrief<br />

Name: Katharina Schudmann (25)<br />

Beruf: Studentin Public Health Nutrition<br />

(Ernährungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften)<br />

<strong>Diabetes</strong>: Typ 1 seit 1991, Therapie: Insulinpumpe<br />

Hobbys: Sport (natürlich Laufen, Tae Bo, Mountainbiking,<br />

Skifahren u. v. m.), Fre<strong>und</strong>e, Kochen, Shoppen,<br />

Spaßhaben …<br />

Kontakt: Katharina.Schudmann@gmail.com<br />

www.diabetes-journal.de<br />

49


Verbände<br />

DDB: Kompetente Beratung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung<br />

Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> (DDB; www.diabetikerb<strong>und</strong>.de) ist<br />

• die größte Selbsthilfeorganisation von <strong>und</strong> für Menschen mit<br />

<strong>Diabetes</strong><br />

• kompetenter Ansprechpartner in Sachen <strong>Diabetes</strong><br />

• Interessenvertretung von Betroffenen für Betroffene in Politik<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft<br />

Der DDB hält für seine Mitglieder eine ganze Reihe von Beratungsangeboten<br />

bereit.<br />

So übernimmt das DDB-Rechtsberatungsnetz, ein Netzwerk aus<br />

kompetenten Juristen, eine anfängliche juristische Beratung der<br />

im DDB organisierten Diabetiker. Die beteiligten Rechtsanwälte<br />

geben Hilfe, Beratung <strong>und</strong> Unterstützung.<br />

Partner des Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es ist der VDBS (Versicherungsdienst<br />

für Blinde <strong>und</strong> Sehbehinderte GmbH). Der VDBS<br />

berät Mitglieder des DDB exklusiv beim Abschluss von Versicherungen<br />

<strong>und</strong> hat dazu spezielle Angebote entwickelt. Wenden Sie<br />

sich als Mitglied des Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es gern an Ihren<br />

Landesverband!<br />

Starke Patientenvertretung<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner Selbsthilfestruktur ist der DDB zu einer Patientenvertretung<br />

auf ges<strong>und</strong>heitspolitischer Ebene – im Gemeinsamen<br />

B<strong>und</strong>esausschuss (G-BA) – berechtigt. In dem Gremium<br />

kämpft der Diabetiker B<strong>und</strong> seit vielen Jahren für die Rechte<br />

der Patienten, wie für den Erhalt der Erstattungsfähigkeit von<br />

Blutzuckerteststreifen oder die Kostenübernahme der kontinuierlichen<br />

Glukosemessung (CGM) durch die Kassen.<br />

Seit Dezember 2013 ist die DDB-Geschäftsstelle in Berlin<br />

(Tel.: 0 30/4 20 82 49 80), um durch eine intensive Lobbyarbeit<br />

vor Ort die Interessen von Menschen mit <strong>Diabetes</strong> durchzusetzen.<br />

Im G-BA kämpft der DDB aufgr<strong>und</strong> seiner Patientenvertretung,<br />

zu der er allein durch seine Selbsthilfestruktur berechtigt<br />

ist, für die Rechte aller Diabetiker.<br />

50


Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

DDB-B<strong>und</strong>esverband<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong> e. V.<br />

B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle:<br />

Käthe-Niederkirchner-Straße 16<br />

10407 Berlin<br />

Tel.: 0 30/4 20 82 49 80<br />

http://www.diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />

E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Werden Sie Mitglied<br />

im Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>!<br />

□ Ich möchte die Kombination von Mitgliedschaft im<br />

Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong> <strong>und</strong> den Bezug des <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>s (bei den Landesverbänden Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen<br />

<strong>und</strong> Nordrhein-West falen gilt dies als Regelleistung). Den<br />

Mitgliedsbeitrag erfragen Sie bitte bei dem jeweiligen<br />

Landesverband.<br />

□ Ich möchte die Mitgliedschaft in dem für mich<br />

zuständigen Landesverband im Deutschen Diabetiker<br />

B<strong>und</strong> e. V.<br />

Meine Mitgliedschaft soll mit dem Monat _________ /2014<br />

beginnen<br />

Vor- <strong>und</strong> Zuname (bei Minderjährigen der/die gesetzliche/n Vertreter)<br />

Geb.-Datum/B<strong>und</strong>esland<br />

Straße<br />

PLZ/Wohnort<br />

Datum/Unterschrift<br />

B<strong>und</strong>esvorstand<br />

Dieter Möhler (B<strong>und</strong>esvorsitzender)<br />

Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal<br />

(stellv. B<strong>und</strong>esvorsitzender)<br />

Kai Woltering (stellv. B<strong>und</strong>esvorsitzender)<br />

Edda Stellmach (B<strong>und</strong>esschatzmeisterin)<br />

Rebekka Weber (B<strong>und</strong>esjugendreferentin)<br />

Telefonnummer<br />

Coupon bitte ausfüllen <strong>und</strong> an den DDB-B<strong>und</strong>esverband<br />

oder Ihren zuständigen Landesverband senden. Die Adressen<br />

der DDB-Landesverbände finden Sie rechts stehend abgedruckt.<br />

Adressen<br />

DDB-Landesverbände:<br />

LV Baden-Württemberg e. V.<br />

Kriegsstraße 49<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: 07 21/3 54 31 98<br />

Fax: 07 21/3 54 31 99<br />

www.ddb-bw.de<br />

E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

Diabetikerb<strong>und</strong> Bayern e. V.<br />

Ludwigstraße 67<br />

90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15<br />

Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

www.diabetikerb<strong>und</strong>-bayern.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerb<strong>und</strong>-bayern.de<br />

LV Berlin e. V.<br />

Schillingstraße 12<br />

10179 Berlin<br />

Tel.: 0 30/2 78 67 37<br />

Fax: 0 30/27 59 16 57<br />

www.diabetikerb<strong>und</strong>-berlin.de<br />

E-Mail: ddbberlin@arcor.de<br />

LV Brandenburg e. V.<br />

Schopenhauer Straße 37<br />

14467 Potsdam<br />

Tel.: 03 31/9 51 05 88<br />

Fax: 03 31/9 51 05 90<br />

www.ddb-brb.de<br />

E-Mail: info@ddb-brb.de<br />

Bremen<br />

Kontakte über die B<strong>und</strong>esgeschäftsstelle,<br />

Goethestraße 27,<br />

34119 Kassel<br />

Tel: 0561 / 703477-0<br />

Fax: 0561 / 7034771<br />

E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />

LV Hamburg e. V.<br />

Humboldtstraße 56<br />

22083 Hamburg<br />

Tel.: 0 40/2 00 04 38-0<br />

Fax: 0 40/2 00 04 38-0/-8<br />

www.diabetikerb<strong>und</strong>-hamburg.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerb<strong>und</strong>-hamburg.de<br />

LV Hessen e. V.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 5<br />

34613 Schwalmstadt-Treysa<br />

Tel.: 0 66 91/2 49 57<br />

Fax: 0 66 91/2 49 58<br />

www.ddbhessen.de<br />

E-Mail: info@ddbhessen.de<br />

LV Meck lenburg-<br />

Vorpommern e. V.<br />

Lübecker Straße 5<br />

19053 Schwerin<br />

Tel.: 03 85/59 16 60<br />

www.ddb-mv.de<br />

E-Mail: info@ddb-mv.de<br />

LV Niedersachsen e. V.<br />

Am Nottbohm 46a<br />

31141 Hildesheim<br />

Tel.: 0 51 21/87 61 73<br />

Fax: 0 51 21/87 61 81<br />

www.ddb-niedersachsen.de<br />

E-Mail: ddb-nds-as@t-online.de<br />

Nord rhein-Westfalen<br />

Landesbeauftragte:<br />

Karl Munzert, Tel: 02361/6581828<br />

Kai Woltering, Tel. 0171/2027209<br />

Verbände<br />

<strong>Neue</strong>s aus dem B<strong>und</strong>esvorstand<br />

Kontakt Verbandsseiten im <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>:<br />

Öffentlichkeitsarbeit DDB-B<strong>und</strong>esverband<br />

Goethestr. 27, 34119 Kassel, Tel: 0561 / 7034770,<br />

Fax: 0561 / 703477, E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Landesbeauftragte:<br />

Franz-Josef Johann,<br />

Tel.: 0 61 36 / 9 23 38 71<br />

Mobil: 0151/ 66113563<br />

Andrea Weber,<br />

Tel.: 0160 2222230<br />

E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>.de<br />

LV Saarland e. V.<br />

Wolfskaulstraße 43<br />

66292 Riegelsberg<br />

Tel.: 0 68 06/95 35 71<br />

Fax: 0 68 06/95 35 72<br />

www.diabetiker-saar.de<br />

E-Mail: ddbsaarland@t-online.de<br />

LV Sachsen e. V.<br />

Striesener Straße 39<br />

01307 Dresden<br />

Tel.: 03 51/4 52 66 52<br />

Fax: 03 51/4 52 66 53<br />

www.diabetikerb<strong>und</strong>-sachsen.de<br />

E-Mail:<br />

info@diabetikerb<strong>und</strong>-sachsen.de<br />

LV Sachsen-Anhalt e. V.<br />

<strong>Neue</strong>r Weg 22/23<br />

06493 Quedlinburg,<br />

Tel. u. Fax: 0 39 64/52 84 83<br />

www.diabetikerb<strong>und</strong>sa.de<br />

E-Mail: info@diabetikerb<strong>und</strong>sa.de<br />

LV Schleswig-Holstein e. V.<br />

Auguste-Victoria-Straße 16<br />

24103 Kiel<br />

Tel.: 04 31/18 00 09<br />

Fax: 04 31/1 22 04 07<br />

www.ddb-sh.de<br />

E-Mail: info@ddb-sh.de<br />

LV Thüringen e. V.<br />

Waldenstraße 13 a<br />

99084 Erfurt<br />

Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />

www.ddb-thueringen.de<br />

E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />

B<strong>und</strong>esbeauftragte:<br />

B<strong>und</strong>esbeauftragte für die<br />

Deutsche Diabetiker Akademie<br />

(DDA)<br />

Edith Claußen,<br />

Waldenstraße 13 a, 99084 Erfurt<br />

Tel./Fax: 03 61/7 31 48 19<br />

E-Mail: ddb-thueringen@gmx.de<br />

B<strong>und</strong>esbeauftragter für die<br />

blinden <strong>und</strong> sehbehinderten<br />

Diabetiker <br />

NN<br />

DDB-Mitgliedsorganisationen:<br />

Arbeitskreis der Pan krea t-<br />

ektomierten (Bauchspeichelerkrankte)<br />

e. V.<br />

Thomas-Mann-Straße 40<br />

53111 Bonn<br />

Tel.: 02 28/33 88 92 51<br />

Fax: 02 28/33 88 92 53<br />

Förderkreis Eltern diabetischer<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />

e. V.<br />

Alex-Müller-Str. 100<br />

67657 Kaiserslautern<br />

Tel.: 06 31/3 60 95 45<br />

51


Verbände<br />

<strong>Neue</strong>s aus dem B<strong>und</strong>esvorstand<br />

Liebe DDB-Mitglieder,<br />

liebe Menschen mit<br />

<strong>Diabetes</strong>!<br />

Das Jahr 2014 liegt vor uns! Ich freue mich<br />

schon auf die vielen Herausforderungen, die uns<br />

in den nächsten Monaten beschäftigen werden –<br />

angefangen bei einer neuen Regierung.<br />

Zunächst wollen wir 2014 an unsere Erfolge aus dem zurückliegenden<br />

Jahr nahtlos anknüpfen. So konnte der DDB u. a. die<br />

Festbetragsgruppenbildung für Analoginsuline verhindern <strong>und</strong><br />

damit höhere finanzielle Belastungen für Diabetikerinnen <strong>und</strong><br />

Diabetiker abwenden.<br />

Hier haben wir unsere Aufgaben im<br />

Rahmen der Patientenbeteiligung<br />

<strong>wirksam</strong> wahrgenommen. Wir sind<br />

die einzige Patientenorganisation<br />

innerhalb des Deutschen Behindertenrates,<br />

die die Interessen der Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> entsprechend<br />

repräsentieren darf. So konnten wir<br />

durch entsprechende Stellungnahmen<br />

erreichen, dass modernen Medikamenten<br />

wie den Gliptinen ein<br />

Zusatznutzen zugesprochen wurde.<br />

Denn nur über Innovationen im Arzneimittelbereich,<br />

die für alle Patienten zugänglich sein müssen,<br />

kann auch eine verbesserte soziale Teilhabe von Diabetikern<br />

erreicht werden. Zudem muss die Vielfalt der Medikationen<br />

erhalten bleiben, auch beim Typ-1-<strong>Diabetes</strong>. Entscheidend<br />

ist vor allem der Einsatz innovativer Technik wie der kontinuierlichen<br />

Glukosemessung (CGM, S. 55).<br />

Es ist sicher ein großes Problem, dass der Patient heute – u. a.<br />

durch den Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen – noch viel mehr<br />

um seine Rechte kämpfen muss, damit er auch weiterhin medizinisch<br />

gut versorgt bleibt. Für jeden <strong>Diabetes</strong>patienten muss<br />

die für ihn individuell abgestimmte Therapie gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

auch bezahlt werden. Künftig wird es aber leider so sein, dass<br />

Patienten aus eigenen Mitteln Zuzahlungen leisten müssen,<br />

um an moderne Medikamente zu kommen, die sie möglichst<br />

gut vor Folgeerkrankungen schützen. Der DDB wird alles tun,<br />

um drohende, finanzielle Mehrbelastungen zu verhindern!<br />

<strong>Diabetes</strong> bei Politik nicht an erster Stelle<br />

Werfen wir nochmals einen Blick auf die Politik: Der Koalitionsvertrag<br />

ist geschlossen <strong>und</strong> noch kennen wir den Namen<br />

des neuen Ges<strong>und</strong>heitsministers bzw. der neuen Ges<strong>und</strong>heitsministerin<br />

nicht. Aus meiner Sicht<br />

wird der <strong>Diabetes</strong> bei der Großen<br />

Koalition aber nicht an vorderster<br />

Stelle stehen. Das ist eine fatale<br />

Fehleinschätzung seitens der<br />

Politik. Und das, obwohl die WHO<br />

den <strong>Diabetes</strong> als Epidemie eingestuft<br />

hat – als einzige nichtinfektiöse<br />

Krankheit.<br />

Man sieht hier ganz deutlich: Die<br />

Kosten werden heute gespart,<br />

doch in einigen Jahren führen<br />

genau diese Sparmaßnahmen zu<br />

einer Kostenexplosion bei der Behandlung<br />

diabetischer Folgeerkrankungen.<br />

Dagegen wehren wir uns. Ich werde mich in Berlin <strong>und</strong> bei allen<br />

Parteien für Sie einsetzen. Apropos: Um ges<strong>und</strong>heitspolitisch<br />

noch schlagkräftiger zu werden, ist der DDB mit seiner<br />

Geschäftsstelle im November 2013 von Kassel nach Berlin umgezogen.<br />

In der Hauptstadt werden die Entscheidungen der<br />

Politik bzw. des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses getroffen.<br />

Und die gilt es, zugunsten aller Menschen mit <strong>Diabetes</strong> positiv<br />

zu beeinflussen. Kommen Sie gut durchs neue Jahr!<br />

Ihr<br />

Dieter Möhler, DDB-B<strong>und</strong>esvorsitzender<br />

Illustration: fotolia<br />

52<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Verbände<br />

<strong>Neue</strong>s aus dem B<strong>und</strong>esvorstand<br />

Starke Patientenvertretung im G-BA<br />

G-BA<br />

Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> (DDB) ist im Gemeinsamen<br />

B<strong>und</strong>esausschuss (G-BA) ges<strong>und</strong>heitspolitisch<br />

stark vertreten: So nimmt der DDB<br />

regelmäßig an Sitzungen des Plenums, bestimmter<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Unterausschüsse teil.<br />

In dem Gremium setzt sich der DDB für die Interessen<br />

aller Diabetiker ein.Über professionelle<br />

Selbsthilfearbeit in Berlin.<br />

Ärzte<br />

Krankenhäuser<br />

Psychotherapeuten<br />

Zahnärzte<br />

Krankenkassen<br />

Patientenvertreter<br />

Patientenvertreter<br />

Der G-BA ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen<br />

Selbstverwaltung von Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten,<br />

Krankenhäusern <strong>und</strong> Krankenkassen in Deutschland.<br />

G-BA entscheidet, was die Kassen zahlen<br />

Er bestimmt durch Richtlinien den Leistungskatalog der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GKV) für etwa 70 Millionen<br />

Versicherte. Der G-BA legt fest, welche Leistungen der medizinischen<br />

Versorgung von der GKV erstattet werden. Im B<strong>und</strong>esausschuss<br />

gibt es auch eine Patientenbeteiligung. Organisationen,<br />

die auf B<strong>und</strong>esebene maßgeblich die Interessen von<br />

Patienten sowie der chronisch kranken <strong>und</strong> behinderten Menschen<br />

in Deutschland wahrnehmen, wie der DDB, haben vom<br />

Gesetzgeber ein Mitberatungs- <strong>und</strong> Antragsrecht in dem Gremium<br />

erhalten (Paragraph 140f Sozialgesetzbuch V).<br />

In der sog. Patientenbeteiligungsverordnung sind folgende<br />

b<strong>und</strong>esweit agierende Dachorganisationen benannt:<br />

der Deutsche Behindertenrat (DBR), die B<strong>und</strong>esArbeitsGemeinschaft<br />

der PatientInnenstellen (BAGP), die Deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfegruppen e. V. <strong>und</strong> der Verbraucherzentrale<br />

B<strong>und</strong>esverband e. V.<br />

Sie bilden mit ihren Mitgliedsorganisationen, die sie vertreten,<br />

die Vielschichtigkeit der Patientenorganisationen <strong>und</strong> der<br />

Selbsthilfe ab. Und sie dürfen Patientenvertreter zur Mitwirkung<br />

in den Gremien benennen. Im G-BA sind derzeit über<br />

200 Patientenvertreter aktiv – so auch die Vertreter des Deutschen<br />

Diabetiker B<strong>und</strong>es.<br />

Bis zu 5 Patientenvertreter im Einsatz für<br />

alle Diabetiker<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

Zusammensetzung des G-BA: Die Patientenvertreter dürfen mitberaten,<br />

aber nicht mitentscheiden.<br />

Der DDB entsendet über die Mitgliedschaft im Deutschen Behindertenrat<br />

seine themenbezogenen Patientenvertreter in<br />

den G-BA – das sind je nach Aufwand bis zu 5 Personen. So<br />

sind z. B. DDB-Vertreter im Bereich der Unterausschüsse Arzneimittel,<br />

Methodenbewertung sowie Disease-Management-<br />

Programme (DMPs) <strong>und</strong> in den jeweils dem Unterausschuss<br />

untergeordneten Arbeitsgemeinschaften (AGs) tätig.<br />

Patientenvertreter dürfen in dem Gremium mitreden, aber<br />

nicht mitentscheiden. Über das Mitberatungs- <strong>und</strong> Antragsrecht<br />

können die Vertreter der Patienten organisationen aber<br />

durchaus Einfluss auf die Entscheidungen nehmen.<br />

Eine direkte Zusammenarbeit mit anderen Bänken wie den<br />

Ärzten oder Vertretern der Krankenhäuser gibt es nicht. „Aus<br />

meiner Sicht sind insbesondere die Auffassungen einiger GKV-<br />

Vertreter teilweise sehr bedenklich“, erklärt die Berliner Rechtsanwältin<br />

Sabine Westermann vom DDB-Rechtsberatungsnetz.<br />

Der monatliche Zeitaufwand für die G-BA-Arbeit sei sehr unterschiedlich,<br />

sagt sie.<br />

„Im Bereich des Unterausschusses Arzneimittel kann der zeitliche<br />

Aufwand im Rahmen eines Verfahrens der frühen Nutzenbewertung<br />

sehr hoch sein <strong>und</strong> unter Umständen etwa einmal<br />

die Woche eine Teilnahme an der AG bzw. dem Unterausschuss<br />

erfordern“, erläutert sie. „Die Termine sind sehr eng gelegt, da<br />

der G-BA selbst die Nutzenbewertung innerhalb von 3 Monaten<br />

durchführen muss.“<br />

1 Sitzung, 7 St<strong>und</strong>en<br />

Sonst sei die Sitzungsfrequenz meist nicht so hoch, z. B. bei der<br />

AG DMP Typ 1 fand im Schnitt eine Sitzung im Monat statt. Die<br />

Sitzungen dauern etwa 6 bis 7 St<strong>und</strong>en inklusive einer Vorbesprechung.<br />

Berücksichtigt werden muss aber auch der zeitliche<br />

Aufwand für die Vorbereitung auf die einzelne Sitzung.<br />

Hierzu stellt der G-BA die erforderlichen Unterlagen als PDF-<br />

Dokument in einem Extranet bereit. Da es sich häufig um Dokumente<br />

mit über 100 Seiten handelt, ist die Vorbereitung für<br />

www.diabetes-journal.de<br />

53


Verbände<br />

<strong>Neue</strong>s aus dem B<strong>und</strong>esvorstand<br />

die meist ehrenamtlichen Patientenvertreter schwierig. Der<br />

G-BA stellt hierzu lediglich einen pauschalen Bruttobetrag von<br />

53,90 Euro zur Verfügung.<br />

„Problematisch finden wir es, dass – bedingt durch das bürokratisch<br />

sehr aufwendige Benennungsverfahren innerhalb der<br />

Patientenvertretung – es schon häufiger nicht möglich war, einen<br />

themenbezogenen <strong>und</strong> entsprechend mit der Materie vertrauten<br />

Patientenvertreter zu entsenden“, kritisiert die Rechtsanwältin.<br />

Gremienarbeit in Berlin<br />

Der DDB <strong>und</strong> seine<br />

Patientenvertreter<br />

Der DDB-B<strong>und</strong>esvorsitzende Dieter Möhler <strong>und</strong> die Berliner<br />

Rechtsanwältin Sabine Westermann vom DDB-Rechtsberatungsnetz<br />

sind seit mehreren Jahren themenbezogene Patientenvertreter<br />

im Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschuss (G-BA).<br />

Im Februar wurde Westermann das Vertrauen entzogen,<br />

weil sie – ohne Abstimmung mit den übrigen Patientenvertretern<br />

– einen eigenen Antrag zu den seinerzeit vorgesehenen<br />

Festbetragsregelungen für <strong>Insuline</strong> gestellt hatte <strong>und</strong><br />

dies öffentlich machte. Dem DDB wurde mitgeteilt, dass sie<br />

nicht mehr als themenbezogene Patientenvertreterin benannt<br />

werden würde.<br />

Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Sabine Westermann haben<br />

gegen diese Entscheidung bei der Koordinierungsstelle<br />

Patientenbeteiligung beim G-BA Widerspruch eingelegt.<br />

Der DDB-B<strong>und</strong>esvorsitzende Dieter Möhler war empört:<br />

„Frau Westermann hat ihre Sachk<strong>und</strong>e in die Beratungen<br />

eingebracht. Eine andere Meinung, als die der übrigen Patientenvertreter<br />

zu vertreten, hat nichts mit Vertrauensbruch<br />

zu tun.“ Nach wie vor darf sie an den Sitzungen des Unterausschusses<br />

Arzneimittel <strong>und</strong> den untergeordneten AGs<br />

nicht mehr teilnehmen.<br />

Patientenvertreter unterwegs: Sabine<br />

Westermann <strong>und</strong> Dieter Möhler.<br />

Sabine Westermann: „Der DDB hat sich in den vergangenen<br />

Jahren vehement gegen die Eingriffe in die medizinische Versorgung<br />

der Diabetiker zur Wehr gesetzt <strong>und</strong> immer wieder<br />

dar auf aufmerksam gemacht, dass der einzelne Diabetiker <strong>und</strong><br />

seine Angehörigen sowie ein effektiver Behinderungsausgleich<br />

– <strong>und</strong> nicht lediglich ökonomische Aspekte – im Mittelpunkt<br />

stehen müssen.“ Der DDB organisierte z. B. im Rahmen des<br />

Ausschlusses von Blutzuckerteststreifen Anfang 2011 Demonstrationen<br />

vor dem G-BA-Gebäude in Berlin.<br />

Und der Diabetiker B<strong>und</strong> hat versucht – mit Unterstützung der<br />

gesamten Patientenvertretung –, das Methodenbewertungsverfahren<br />

zur kontinuierlichen Glukosemessung zu verhindern.<br />

Auch wenn der DDB den G-BA nicht von seiner Rechtsauffassung<br />

überzeugen konnte, haben sich bereits einige Sozialgerichte<br />

seiner Auffassung angeschlossen.<br />

„Es ist auch unserem vehementen öffentlichen Vorgehen im<br />

Rahmen der Festbetragsgruppenbildung für Human- <strong>und</strong> Analoginsuline<br />

geschuldet, dass das B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium<br />

interveniert hat <strong>und</strong> letztlich auch der G-BA seinen Beschluss<br />

aufgehoben hat.“ Der geplante Festbetrag für Analoginsulin<br />

hätte einen erheblichen, finanziellen Mehraufwand für<br />

<strong>Diabetes</strong>patienten nach sich gezogen.<br />

Gliptin-Beschluss: Erfolg des DDB<br />

Auch im Rahmen der frühen Nutzenbewertung hat sich der<br />

DDB 2013 für die Feststellung eines Zusatznutzens bei oralen<br />

Antidiabetika eingesetzt, teilweise mit Erfolg. Bestes Beispiel:<br />

die Gliptine.<br />

Im Februar kam es zu einem Zwischenfall: Westermann war<br />

die Benennung als themenbezogene Patientenvertreterin aberkannt<br />

worden (siehe Kasten). An den Sitzungen des Unterausschusses<br />

Arzneimittel <strong>und</strong> den untergeordneten AGs darf sie<br />

weiterhin nicht mehr als themenbezogene Patientenvertreterin<br />

teilnehmen, an Sitzungen sämtlicher anderer Unterausschüsse<br />

<strong>und</strong> den zugehörigen AGs aber schon.<br />

Unkooperatives Verhalten?<br />

Die Begründung des Koordinierungsausschusses: Im Unterausschuss<br />

DMP sei sie bislang als Patientenvertreterin „nicht<br />

durch unkooperatives Verhalten aufgefallen“. Einen Antrag auf<br />

vorläufige Wiederbenennung als themenbezogene Patientenvertreterin<br />

im Unterausschuss Arzneimittel hat das Sozialgericht<br />

Berlin mit der Begründung, dass der DDB auch andere<br />

Vertreter benennen könne, abgewiesen. Dagegen wurde bereits<br />

eine Beschwerde eingelegt.<br />

„Interessant dürfte auch die Klärung im bereits anhängigen<br />

Hauptsacheverfahren sein, das Sozialgericht wird dann auch<br />

inhaltlich darüber entscheiden müssen, ob das eigenverantwortliche<br />

Stellen eines Antrages durch einen Patientenvertreter<br />

im G-BA sowie die Veröffentlichung dieser Tatsache einen<br />

Ausschluss rechtfertigen“, so Westermann.<br />

Angela Monecke<br />

54<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Verbände<br />

<strong>Neue</strong>s aus dem B<strong>und</strong>esvorstand<br />

DDB: CGM-Anträge zufällig bewilligt oder abgelehnt<br />

Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> (DDB) kritisiert ein<br />

neues standardisiertes Formular zur Beantragung<br />

eines kontinuierlichen Glukosemesssystems (CGM),<br />

das diabetesDE vor kurzem vorgelegt hat.<br />

Der DDB, Deutschlands größte Selbsthilfeorganisation für Diabetiker,<br />

befürchtet dadurch sogar weitere Einschränkungen in<br />

der CGM-Versorgung.<br />

„Es ist für uns nicht nachvollziehbar, wieso die Inklusion, also<br />

die soziale Teilhabe von Diabetikern, erst ganz am Ende des<br />

Antrags steht. Wir vertreten die Forderung im Interesse der Diabetiker,<br />

dass Inklusion an erster Stelle stehen muss“, erklärt der<br />

DDB-B<strong>und</strong>esvorsitzende Dieter Möhler.<br />

„Im Gegensatz dazu begrüßen wir auch nicht die Nutzenprüfung<br />

der CGM durch das Institut für Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen (IQWiG), denn dieses Bewertungsverfahren<br />

ist aktuell die Ursache dafür, dass CGM-Geräte<br />

faktisch von der Versorgung ausgeschlossen sind“, macht<br />

Möhler deutlich. Schon im Frühjahr 2012 hat sich der DDB<br />

daher mit Unterstützung der Patientenvertretung beim Gemeinsamen<br />

B<strong>und</strong>esausschuss (G-BA) für die Einstellung des<br />

Methodenbewertungsverfahrens eingesetzt. Für den DDB ist<br />

bei der CGM-Nutzung weiterhin keine neue ärztliche Untersuchungs-<br />

oder Behandlungsmethode (NUB) ersichtlich. Ganz<br />

im Gegenteil musste der DDB feststellen, dass Nutzer der kontinuierlichen<br />

Glukosemessung weniger ärztliche Unterstützung<br />

benötigen, da sie anhand der Messwerte selbständiger<br />

agieren können.<br />

Der DDB hält es auch für „absolut unzumutbar, dass Diabetiker<br />

zunächst einen akut lebensbedrohlichen Zustand abwarten<br />

sollen, um sich für eine CGM-Nutzung zu qualifizieren“,<br />

ist sich Möhler sicher. Der Begriff der lebensbedrohlichen Erkrankung<br />

bzw. eines vergleichbaren Zustands wird vom B<strong>und</strong>essozialgericht<br />

sehr eng ausgelegt.<br />

So sollte nach Auffassung des Landessozialgerichts NRW eine<br />

drohende Amputation im Unterschenkelbereich bei einer Diabetikerin<br />

noch keinen lebensbedrohlichen Zustand darstellen.<br />

Das Sozialgericht Hamburg vertrat ebenfalls die Auffassung,<br />

dass selbst eine schwere Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit<br />

Fremdhilfe nicht als akut lebensbedrohlich qualifiziert werden<br />

könne. Der Verlust des Arbeitsplatzes, eine Berentung, aber<br />

auch der Verlust der Sehfähigkeit auf nur einem Auge wären<br />

z. B. ebenfalls nicht ausreichend, um eine CGM-Nutzung zu<br />

rechtfertigen.<br />

„Wieso folgt man hier den patientenfeindlichen Krankenkassenvorgaben,<br />

die unter Berufung auf die sog. NUB-Kriterien<br />

die meisten CGM-Anträge ablehnen? Im Patienteninteresse<br />

kann dies nicht sein“, betont der Rechtsanwalt. „Nach meinen<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

Erfahrungen scheint es im Moment mehr oder weniger vom<br />

Zufall abhängig zu sein, wessen Antrag auf ein CGM durchgeht<br />

<strong>und</strong> wessen nicht. Eine solche Willkür verbietet sich in einem<br />

demokratischen Rechtsstaat“, ergänzt die Rechtsanwältin Sabine<br />

Westermann vom DDB-Rechtsberatungsnetz.<br />

Der DDB kritisiert ebenfalls scharf, dass die CGM-Nutzung<br />

immer wieder als kostenintensiv gebrandmarkt wird. Bei den<br />

meisten Systemen können die Sensoren doppelt bis drei Mal<br />

so lange genutzt werden, gleichzeitig können Blutzuckermessungen<br />

drastisch reduziert <strong>und</strong> Notarzt einsätze sowie entsprechende<br />

Krankenhausaufenthalte gänzlich vermieden werden.<br />

„Gerade in schweren Fällen mussten wir feststellen, dass häufig<br />

schon gravierende Kosten entstanden waren, z. B. in Form<br />

von Krankenhausaufenthalten, Notarzteinsätzen, Krankengeldzahlungen,<br />

bis die Betroffenen, allerdings meist auch erst<br />

nach Anrufung des Sozialgerichts, mit einem CGM versorgt<br />

wurden“, sagt der DDB-B<strong>und</strong>esvorsitzende. „Hier wäre es weitaus<br />

wirtschaftlicher <strong>und</strong> weniger kostenintensiv gewesen, dem<br />

Diabetiker umgehend ein CGM zur Verfügung zu stellen, mal<br />

ganz abgesehen von dem persönlichen Leid des Diabetikers<br />

<strong>und</strong> seiner Familie bei solchen Strapazen.“<br />

CGM durchgängig nutzen können<br />

Für abwegig hält der DDB es auch, die Anträge auf eine 3-monatige<br />

Nutzungsdauer des CGM zu befristen. Genauso gut<br />

könnte man Blutzuckermessungen nur an drei Tagen der Woche<br />

durchführen. Die meisten CGM-Nutzer benötigen das<br />

Hilfsmittel durchgängig, schließlich handelt es sich um eine<br />

chronische Erkrankung.<br />

Als problematisch bewertet der DDB auch, dass Diabetiker<br />

nach dem standardisierten Antrag nachweisen sollen, dass die<br />

angestrebte Stoffwechsellage nur mit mehr als 10 Blutzuckermessungen<br />

am Tag zu erreichen sein soll. Möhler: „Das erste<br />

Problem ist schon, dass die meisten Diabetiker gar nicht so viele<br />

Teststreifen verschrieben bekommen, da die Ärzte befürchten,<br />

in Regress genommen zu werden. Des Weiteren muss davon<br />

ausgegangen werden, dass der Diabetiker dann eben auf<br />

entsprechend häufige Blutzuckermessungen verwiesen wird,<br />

wenn dadurch die angestrebte Stoffwechsellage erreicht werden<br />

kann.“<br />

Als „diskriminierend <strong>und</strong> rückständig“ beurteilte der DDB außerdem<br />

die Praxis einiger Krankenkassen <strong>und</strong> Medizinischen<br />

Dienste der Krankenversicherung (MDKs), die Diabetiker, die<br />

ein CGM u. a. aus beruflichen Gründen beantragt haben, dazu<br />

aufzufordern, den Arbeitsplatz an den <strong>Diabetes</strong> anzupassen,<br />

statt ein CGM zu benutzen.<br />

Pressemitteilung: Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong> (DDB)<br />

www.diabetes-journal.de<br />

55


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

56<br />

Baden-Württemberg<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

<strong>Diabetes</strong>-Symposium in Göppingen<br />

Wichtige Informationen,<br />

interessierte Menschen<br />

<strong>und</strong> ein volles Haus<br />

Fesselnde Vorträge hochkarätiger Referenten <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 900<br />

Besucher – das ist die Erfolgsbilanz des <strong>Diabetes</strong>-Symposiums<br />

in Göppingen, das der DDB-Landesverband Baden-<br />

Württemberg (DDB LV BW) ausgerichtet hat. „Die Themen<br />

<strong>und</strong> das Angebot haben großen Anklang gef<strong>und</strong>en“, freute<br />

sich der 1. Vorsitzende der Bezirksgruppe Göppingen, Kewal<br />

Lekha, über die hohe Anzahl der Besucher <strong>und</strong> deren<br />

Interesse an den fachlichen Themen.<br />

Zufrieden über die rege Nutzung der Angebote <strong>und</strong> der Nachfrage<br />

nach Produkten zeigten sich auch die Aussteller, die das<br />

Symposium begleiteten. Wie wichtig es ist, für eine positive Lebenseinstellung<br />

das richtige Wissen zu besitzen, betonte der<br />

stellvertretende Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils, Thomas<br />

Schneider. Dr. Firuz Sadr, stellvertretender Vorsitzender<br />

des DDB LV BW, hob hervor, dass der DDB auch künftig die<br />

Information über <strong>Diabetes</strong> in den Vordergr<strong>und</strong> stellen werde.<br />

Ebenso will der DDB sich verstärkt dafür einsetzen, dass Menschen<br />

mit <strong>Diabetes</strong> nicht benachteiligt werden, weder in der<br />

Gesellschaft noch im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

<strong>Diabetes</strong>, Schilddrüse, Herzkrankheiten<br />

Die Themenreihe eröffnete Prof. Dr. Thomas Haak aus Bad<br />

Mergentheim mit Aktuellem zur Therapie bei Typ-2-<strong>Diabetes</strong>.<br />

Er informierte über neue orale Medikamente <strong>und</strong> deren<br />

Wirkung. Prof. Dr. Monika Kellerer aus Stuttgart wies auf das<br />

„kleine Organ mit großer Wirkung“, die Schilddrüse, hin <strong>und</strong><br />

erklärte, wie wichtig die passende Menge Jod für die Schilddrüsenfunktion<br />

sei.<br />

R<strong>und</strong> 900 Besucher kamen zum <strong>Diabetes</strong>-Symposium nach Göppingen,<br />

um sich über die chronische Erkrankung zu informieren.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

Die Oberärztin Dr. Uta Reimold-Jehle aus Göppingen erläuterte,<br />

worauf Diabetiker bei Bauchspeicheldrüsen- <strong>und</strong> Magenoperationen<br />

achten sollten. Prof. Dr. Stephen Schröder informierte<br />

über das Risiko einer Herzerkrankung, deren Symptome<br />

sowie die Therapie bei Herzinsuffizienz <strong>und</strong> die Wichtigkeit<br />

des Herzkatheters für eine genaue Diagnose bzw. Therapie.<br />

Chefarzt Dr. Peter Richter informierte über Symptome <strong>und</strong><br />

Schmerzen in den Beinen (Schaufensterkrankheit) sowie über<br />

Operationsmöglichkeiten bei Krampfadern <strong>und</strong> Thrombose.<br />

Der Psychiater <strong>und</strong> Neurologe Prof. Dr. Norbert Sommer zeigte<br />

die Symptome bei einem Schlaganfall auf <strong>und</strong> berichtete<br />

über die Bedeutung der schnellen Behandlung durch den Notarzt,<br />

um Spätfolgen möglichst zu vermeiden. Prof. Dr. Rainer<br />

Küfer, Chefarzt am Urologischen Zentrum Göppingen, informierte<br />

über Nieren- <strong>und</strong> Blasenfunktionsstörungen. Er erläuterte<br />

die Wichtigkeit der Zufuhr von Flüssigkeit, um die Versorgung<br />

der Organe durch den richtigen Elektrolythaushalt<br />

zu gewährleisten.<br />

Prof. Dr. Gerd Schnack, Buchautor <strong>und</strong> bekannt durch die Medien,<br />

informierte über genetisch bedingte Erkrankungen bzw.<br />

die Vererbung bestimmter Erkrankungen. Er stellte auch die<br />

Bedeutung der Bewegung, Atmung <strong>und</strong> Meditation im Umgang<br />

mit einer Depression oder eines Burn-out-Syndroms her aus.<br />

Dr. Kirsten Schnack, Leiterin Allensbacher Präventionszentrum<br />

Bodensee, referierte über die richtigen Ernährungs-Zündstoffe<br />

für die grauen Zellen.<br />

<strong>Diabetes</strong>beratung r<strong>und</strong>um<br />

Im Foyer boten zahlreiche Aussteller <strong>und</strong> Vereine diverse Ges<strong>und</strong>heits-Checks<br />

<strong>und</strong> Fachinformationen an. Gefragt war das<br />

Team der AOK Neckar-Fils mit Körperfettmessung sowie Beratung<br />

über ges<strong>und</strong>e Ernährung. Die hervorragenden Diabetologen<br />

vom Team der Alb Fils Kliniken informierten über den<br />

Umgang mit <strong>Diabetes</strong> sowie über Schulungsmöglichkeiten im<br />

Kreis Göppingen bei <strong>Diabetes</strong> Typ 1 <strong>und</strong> 2. Augenoptiker <strong>und</strong><br />

Hörakustiker hatten ebenfalls alle Hände voll zu tun, die Augen<br />

<strong>und</strong> Ohren der Gäste zu checken. Rechtsanwalt H. Wild<br />

informierte die Besucher über Vorsorgevollmacht sowie Patientenverfügung<br />

<strong>und</strong> Erbrecht.<br />

Groß war auch der Andrang für Blutzuckermessungen am<br />

Stand des DDB, Bezirksverband Göppingen. Auch die Fußambulanz<br />

<strong>und</strong> Gefäßabteilung der Klinik am Eichert sowie die<br />

Fachpraxis Dr. Fehlert (Schluckballon & Magenband) freuten<br />

sich über die gute Resonanz der Gäste.<br />

Die Tombola erzielte 1 000 Euro. Der Erlös geht an das örtliche<br />

NWZ „Gute Taten“, Aktion für Bedürftige, <strong>und</strong> soziale Institutionen<br />

im Kreis Göppingen. Viel Applaus erntete das musikalische<br />

Stück der Kindergruppe unter der Leitung von Ivana<br />

Siehler. Insgesamt waren die Organisatoren <strong>und</strong> Besucher<br />

mit dem Tag r<strong>und</strong>um zufrieden.<br />

<br />

Kewal Lekha<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Diabetikertag Ulm: Nur ein bisschen Zucker?<br />

<strong>Diabetes</strong> – mitten in der<br />

Gesellschaft<br />

Ein bisschen Zucker ernst genommen, kann Folgeschäden<br />

wie Fußamputationen verhindern. Aktive Patienten im konstruktiven<br />

Dialog mit dem Arzt sind besonders gefragt. Das<br />

wurde beim Diabetikertag Ulm sehr deutlich. Unter dem<br />

Motto „Nur ein bisschen Zucker? – <strong>Diabetes</strong> ernst nehmen!“<br />

informierten sich mehr als 1 000 Menschen im Stadthaus.<br />

Veranstalter waren der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> Baden-Württemberg<br />

(DDB) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Diabetologie Baden-Württemberg (ADBW). Belohnt wurden<br />

die Besucher mit interessanten Vorträgen <strong>und</strong> einer attraktiven<br />

Ausstellung von Hightech bis Biolösung.<br />

veranstalten. Auch Brückel wies eindringlich auf die frühe Behandlung<br />

bei ersten Anzeichen von Zucker hin. Immer wieder<br />

würden die Mitglieder des DDB auf Aussagen stoßen wie<br />

„mein Arzt meint, es sei grenzwertig“ oder „ich habe doch nur<br />

ein bisschen Zucker“. Doch genau in diesem Moment müsse<br />

ihrer Meinung nach der Arzt sofort reagieren <strong>und</strong> der Betroffene<br />

müsse die Diagnose durchaus ernst nehmen.<br />

Viele Diabetiker nutzten die Gelegenheit, sich bei den Vorträgen<br />

der Referenten zu informieren. Sowohl bei den Ausstellern<br />

als auch bei den Besuchern zeigte sich Begeisterung über das<br />

Angebot <strong>und</strong> die Nachfrage, das von Hightech bis zur Biolösung<br />

„<strong>Diabetes</strong>warnh<strong>und</strong>“ vieles bot. Wie sich mit Bewegung für Betroffene<br />

viel verändern lässt, zeigte sich praktisch im Rahmenprogramm.<br />

Wählen konnten die Besucher zwischen der Besteigung<br />

des Münsterturms, einem Spaziergang an der Donau<br />

<strong>und</strong> einer Führung im Münster. Der Vergleich der gemessenen<br />

Werte von Blutzucker <strong>und</strong> Blutdruck vor <strong>und</strong> nach den Aktivitäten<br />

versetzte die Teilnehmer in Erstaunen. Im AOK-Kochstudio<br />

stand ges<strong>und</strong>e Ernährung, die schmeckt, im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

DiaWalk in Tuttlingen<br />

Rotes Fahrrad <strong>und</strong><br />

glückliche Teilnehmer<br />

Im Gespräch (v. l.): Steffen Graf, Dr. Firuz Sadr, Elke Brückel <strong>und</strong> Helga Dressler.<br />

Oberbürgermeister Dr. Ivo Gönner freute sich über zwei Aspekte<br />

an diesem Tag. Zum einen gehören die Ulmer zu den glücklichsten<br />

Menschen Deutschlands, wie sich aus einer ARD-Umfrage<br />

ergab. Zum anderen war mit dieser hochkarätigen Veranstaltung<br />

das Thema <strong>Diabetes</strong> wieder in der Stadt präsent. Der<br />

Vorsitzende der ADBW, Prof. Dr. Reinhard Holl (Uni Ulm) betonte,<br />

dass die Basis für ein gutes Lebensgefühl bei <strong>Diabetes</strong><br />

die Bewegung <strong>und</strong> eine sinnvolle Ernährung sei – damit sollte<br />

man so früh wie möglich beginnen. Er betonte, dass in Baden-<br />

Württemberg die Selbsthilfe <strong>und</strong> die Diabetologen sehr gut zusammenarbeiten.<br />

Die Krankheit erfordere verstärkt aktive Patienten.<br />

Er freute sich, dass durch die Veranstaltung am Münster<br />

„<strong>Diabetes</strong> mitten in der Gesellschaft ist“ <strong>und</strong> wünschte sich<br />

den weiteren Ausbau der Selbsthilfe in Ulm.<br />

Unter dem Motto „Lauf Dich ges<strong>und</strong>“ nahmen mehr als<br />

130 Teilnehmer aller Altersklassen am DiaWalk 2013 in Tuttlingen<br />

teil. Veranstaltet wurde diese Aktion vom Klinikum<br />

Landkreis Tuttlingen, zusammen mit den Tuttlinger Sportfre<strong>und</strong>en,<br />

der Selbsthilfegruppe „Die Diabetiker“ <strong>und</strong> dem<br />

R<strong>und</strong>en Tisch <strong>Diabetes</strong>. Die Schirmherrschaft hatte Landrat<br />

Stefan Bär. Der Deutsche Diabetiker B<strong>und</strong> war mit einem Infostand<br />

dabei. Der Spaß an der Bewegung <strong>und</strong> das gemeinsame<br />

Erlebnis standen im Vordergr<strong>und</strong> dieser Veranstaltung.<br />

Selbsthilfe ergänzt Medizin<br />

„Selbsthilfe ist die sinnvollste Ergänzung zur medizinischen<br />

Betreuung“, so die Landesvorsitzende des DDB, Elke Brückel.<br />

Die Arbeit des DDB setze bei den alltäglichen Situationen <strong>und</strong><br />

persönlichen Problemen der Diabetiker an. Sie bedankte sich<br />

bei Prof. Holl für seine Idee, einen Diabetikertag in Ulm zu<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

Spaß an der Bewegung: Unter dem Motto „Lauf Dich ges<strong>und</strong>“ gingen<br />

mehr als 130 Personen beim DiaWalk 2013 in Tuttlingen an den Start.<br />

www.diabetes-journal.de<br />

57


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Start <strong>und</strong> Ziel war beim Tuttlinger Freizeit- <strong>und</strong> Thermalbad<br />

TuWass, das für diese Aktion gewonnen werden konnte.<br />

Landrat Stefan Bär begrüßte die Teilnehmer <strong>und</strong> gab das<br />

Startsignal.<br />

Schon ab 13 Uhr waren die zahlreichen Messplätze unter der<br />

Regie von Dr. Albrecht Dapp, Chefarzt am <strong>Diabetes</strong>zentrum<br />

Spaichingen <strong>und</strong> Diabetologe DDG, im Foyer des Thermalbades<br />

stark frequentiert. Die sportlich gekleideten Menschen<br />

ganzen Nachmittag über die Sportler mit Getränken, Obst <strong>und</strong><br />

Hefezopf.<br />

Die anschließenden Blutdruck- <strong>und</strong> Blutzuckermessungen<br />

zeigten, dass sich Bewegung auf diese Werte sehr positiv auswirkt.<br />

Jeder Teilnehmer holte sich seine Urk<strong>und</strong>e mit den gemessenen<br />

Werten ab. Damit konnte dann das Thermalbad kostenlos<br />

besucht werden. Es war ein erlebnisreicher Nachmittag,<br />

der allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht hat. Veranstalter<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer sind sich einig: Das machen wir nächstes Jahr<br />

wieder!<br />

Helga Dressler<br />

Europäische<br />

Diabetiker-Reisen 2014<br />

58<br />

Viele Besucher fanden den Weg zum DiaWalk 2013, der für die positiven<br />

Effekte von Bewegung auf den <strong>Diabetes</strong> warb.<br />

ließen sich zu Beginn des Laufs Blutdruck <strong>und</strong> Blutzucker<br />

messen. Als Mitveranstalter freute sich Dr. Dapp, dass eine<br />

Verdopplung der Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr erreicht<br />

werden konnte.<br />

Frische Temperaturen<br />

Bei trockenem Wetter, aber teilweise etwas frischen Temperaturen<br />

ging es pünktlich um 14 Uhr mit einer Aufwärmr<strong>und</strong>e<br />

unter Anleitung von Elke Beiswenger vom TSF Tuttlingen<br />

los. Alle machten begeistert mit. Die Führung der Walker <strong>und</strong><br />

Nordic Walker übernahm Klaus Waitschull auf seinem roten<br />

Fahrrad. Mit ihm gingen die Läufer, mit <strong>und</strong> ohne <strong>Diabetes</strong>, in<br />

gelben T-Shirts auf die drei unterschiedlich langen Strecken –<br />

3 <strong>und</strong> 5 Kilometer r<strong>und</strong> um das Thermal- <strong>und</strong> Freizeitbad <strong>und</strong><br />

für die gut Trainierten die sogenannte „11er-R<strong>und</strong>e“, 11 Kilometer<br />

an der Donau entlang. Für die Teilnahme gab es auch<br />

einen ersten Stempel in das Gutscheinheft des Bades. Dies ist<br />

ein weiterer Ansporn für alle Teilnehmer, sich auch künftig regelmäßig<br />

zu bewegen.<br />

Dr. Dapp marschierte begeistert an der Spitze der 11er-R<strong>und</strong>e<br />

mit. Die Teilnehmer wurden durch die Mitglieder des TSF<br />

Tuttlingen r<strong>und</strong> um die Veranstaltung optimal betreut. Eskorten<br />

auf Fahrrädern versorgten die Walker unterwegs mit<br />

Bananen als sogenannten Sport-BEs. Streckenposten wiesen<br />

den richtigen Weg. Da Spaß an der Bewegung <strong>und</strong> das<br />

gemeinsame Erlebnis im Vordergr<strong>und</strong> dieser Veranstaltung<br />

standen, konnten sich die Teilnehmer unterwegs gut über<br />

ihre Erfahrungen austauschen. Viele Helfer versorgten den<br />

www.diabetes-journal.de<br />

14. – 21./28.1.2014 Lanzarote Erholungsreise mit Aktivprogramm<br />

3. – 11.5.2014 Abano mit Venedig <strong>und</strong> Padua<br />

Ende Juni/ 6 Tage Ostseebad Warnemünde geplant<br />

Anfang Juli 2014<br />

23. – 30.8.2014 Fluss-Kreuzfahrt von Hamburg durch die<br />

Lüneburger Heide nach Berlin<br />

Anfang Oktober 8 Tage Sizilien mit Ausflugsprogramm<br />

– Flugreise<br />

Anfang November 8 Tage Algarve Riu Palace mit Ausflügen –<br />

Flugreise<br />

Auskunft <strong>und</strong> Prospektmaterial:<br />

Rita Fischer<br />

Hauffstr. 7, 71120 Grafenau<br />

Tel.: 0 70 33/4 32 83, Fax: 0 70 33/30 48 38<br />

E-Mail: diabetikerreisen@gmx.de<br />

Internationale<br />

Diabetiker-Reisen 2014<br />

22.3. – 3.4.2014 Flugreise Südafrika<br />

betreute Traumreise für Menschen<br />

mit <strong>und</strong> ohne <strong>Diabetes</strong> – nur noch wenige<br />

Plätze frei<br />

Auskunft <strong>und</strong> Prospektmaterial:<br />

Michael Diebold (<strong>Diabetes</strong>assistent)<br />

Schmittenstrasse 14<br />

CH-8259 Wagenhausen, Schweiz<br />

Tel.: 00 41-7 64 13 37 44<br />

E-Mail: diebold.michael@gmx.de<br />

oder in der Landesgeschäftsstelle<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Termine 2014<br />

22. Febr. Diabetikertag Bruchsal, Bürgerzentrum<br />

29. März Diabetikertag Öhringen, Stadthalle Kultura<br />

12. April Diabetikertag Ludwigsburg, Forum am Schlosspark<br />

4. – 6. Juli Fußballcamp – Familienfreizeit mit Karlsruher SC<br />

Jungs <strong>und</strong> Mädels mit <strong>Diabetes</strong> 8 – 15 Jahre<br />

12. – 13. Juli Fortbildung der Selbsthilfegruppenleiter<br />

28. Sept. Landesdiabetikertag, Stuttgart, Liederhalle<br />

4. Okt. Diabetikertag Göppingen<br />

Dienstbereitschaft im täglichen Leben bilden die Gr<strong>und</strong>lage unseres<br />

Handelns. Da die rotarische Idee eng mit dem ehrenamtlichen<br />

Engagement verb<strong>und</strong>en ist, vergibt unser Club bereits seit<br />

mehreren Jahren den Kurfürstenpreis, der mit 500 Euro dotiert<br />

ist, um engagierte Bürger in unserer Gesellschaft zu würdigen.<br />

In diesem Jahr möchten wir die Auszeichnung im Bereich Ges<strong>und</strong>heit<br />

vergeben. Die Stoffwechselkrankheit <strong>Diabetes</strong> hat sich<br />

zu einer Zivilisationskrankheit entwickelt. Als größte Selbsthilfeorganisation<br />

von <strong>und</strong> für Menschen mit <strong>Diabetes</strong> arbeitet der<br />

Landesverband Brandenburg e. V. im Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong><br />

ehrenamtlich. Er ist parteilich <strong>und</strong> konfessionell unabhängig.<br />

Experten am Beratungstelefon<br />

28. Januar – 4. Februar – 25. Februar<br />

jeweils von 16 – 18 Uhr, Tel: 07 21/3 54 35 80<br />

Informationen zu den Veranstaltungen:<br />

Landesgeschäftsstelle Baden-Württemberg<br />

Tel.: 07 21/3 54 31 98, E-Mail: info@ddb-bw.de<br />

oder im Internet: www.ddb-bw.de<br />

Brandenburg<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Erna Miericke wurde für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Kurfürstenpreis<br />

des Rotary Clubs Havelland ausgezeichnet.<br />

Verleihung des Kurfürstenpreises<br />

durch den Rotary Club Havelland<br />

Erna Miericke<br />

erhält Auszeichnung<br />

Erna Miericke, Leiterin des Gebietsvorstands Havelland des<br />

DDB-Landesverbandes Brandenburg, ist für ihr ehrenamtliches<br />

Engagement mit dem Kurfürstenpreis des Rotary Clubs<br />

Havelland ausgezeichnet worden. Die Laudatio hielt Präsident<br />

Raim<strong>und</strong> Prill, die Sie hier im Originaltext nachlesen können.<br />

Als Präsident des Rotary Clubs Havelland habe ich heute die<br />

ehrenvolle Aufgabe, den Kurfürstenpreis für ehrenamtliches<br />

Engagement zu verleihen. Der Rotary Club ist ein Service-Club<br />

mit Angehörigen verschiedener Berufe. Humanitäre Hilfe <strong>und</strong><br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Wir möchten heute eine Frau ehren, die seit Mitte der 1990er<br />

Jahre als Gebietsleiterin des Diabetikerb<strong>und</strong>es Havelland tätig<br />

ist. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ motiviert sie Menschen,<br />

sich mit ihrer Krankheit <strong>Diabetes</strong> aktiv auseinanderzusetzen.<br />

Als ehemalige Krankenschwester nutzt sie ihre guten Kontakte<br />

zu Ärzten, Kliniken <strong>und</strong> Apotheken, um in den Selbsthilfegruppen<br />

Anregungen zu geben <strong>und</strong> neues Wissen zu vermitteln.<br />

Das Eingehen auf die Sorgen <strong>und</strong> Nöte der von der Krankheit<br />

Dia betes Betroffenen <strong>und</strong> das Aufzeigen von Wegen zur Selbsthilfe<br />

zeugen von großer sozialer Kompetenz. Mit ihrer Herzenswärme<br />

<strong>und</strong> ihrem Humor, ihrem zupackenden <strong>und</strong> unkomplizierten<br />

Wesen erreicht sie die Menschen. „Geht nicht – gibt’s<br />

nicht“ liegt all ihrem Handeln zugr<strong>und</strong>e.<br />

Ich spreche von Frau Erna Miericke.<br />

Mit Durchsetzungskraft <strong>und</strong> Kreativität setzt sie sich unermüdlich<br />

dafür ein, öffentlichkeits<strong>wirksam</strong> zu sein, indem sie für ihre<br />

Selbsthilfegruppen Gesprächsr<strong>und</strong>en organisiert <strong>und</strong> Aktionstage<br />

vorbereitet. Ihr Terminkalender ist voll. In ihrer Hand liegen<br />

die Organisation <strong>und</strong> die Durchführung jährlicher Schulungsfahrten,<br />

der wöchentlichen Gymnastikgruppe, die Planungen<br />

zum Tag der Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> zum Tag für Menschen mit Behinderungen,<br />

um nur einiges zu nennen.<br />

Durch die Initiative von Erna Miericke hat sich das Aktionsteam<br />

Havelland gebildet, dazu gehören der Diabetikerb<strong>und</strong>, die AOK,<br />

die Barmer <strong>und</strong> die westhavelländischen Apotheken. Über<br />

3 000 Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger wurden vom Aktionsteam kostenlos<br />

<strong>und</strong> anonym auf <strong>Diabetes</strong> getestet, dabei konnten 240 Risikopatienten<br />

ermittelt werden.<br />

Die hervorragende Präventionsarbeit des Aktionsteams wurde<br />

in diesem Jahr mit dem 3. Platz beim Wettbewerb „Ges<strong>und</strong>heitspreis<br />

des Deutschen Apothekerverbandes“ geehrt, der deutschlandweit<br />

vergeben wird.<br />

Durch den herausragenden Einsatz von Frau Miericke <strong>und</strong> ihrem<br />

Team wird ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung <strong>und</strong> Früherkennung<br />

über die Stoffwechselkrankheit <strong>Diabetes</strong> geleistet.<br />

Darüber hinausgehend gebühren Frau Erna Miericke Dank <strong>und</strong><br />

Anerkennung für ihr außerordentliches Engagement, denn sie leistet<br />

für die Betroffenen das, was die medizinische Versorgung allein<br />

nicht vermag: Hilfe zur Selbsthilfe. Raim<strong>und</strong> Prill, Präsident<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

59


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Veranstaltungen<br />

im Januar 2014<br />

Montagstreff: 27. Januar 2014 ab 17 Uhr<br />

in der Geschäftsstelle des DDB-Hamburg,<br />

Humboldtstr. 56<br />

Thema: <strong>Neue</strong> Medikamente für Typ-2-Diabetiker<br />

Referent: Prof. Dr. med. Merkel (ab 18 Uhr)<br />

Stadtteiltreffen:<br />

Hamburg<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Bergedorf: 8.1.2014, 14 – 16 Uhr<br />

Lichtwarkhaus, Holzhude 1, Bergedorf<br />

Thema: erfragen Sie bitte bei Frau Werth, Tel. 0 40/7 35 65 68<br />

Schnelsen: 9.1.2014, Beginn 19 Uhr<br />

Albertinen-Haus, Musikraum, Sellhopsweg 18 – 22<br />

Thema: Richtige Blutwerte messen<br />

Referentin: Maren Lühr,<strong>Diabetes</strong>beraterin<br />

Elbgemeinden: keine Veranstaltung<br />

Wandsbek: keine Veranstaltung<br />

Sonderveranstaltung im MEDICUM-Hamburg,<br />

Beim Strohhause 2<br />

Thema: <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Bewegung<br />

Dienstag 21.1.2014, 10.00 – 11.30 Uhr<br />

Anmeldung erforderlich, bitte unter 0 40/8 07 97 90<br />

pflegen können. Wir bitten daher auch interessierte Mitglieder,<br />

sich am Aufbau solcher Selbsthilfegruppen zu beteiligen. Wir,<br />

der DDB Hamburg, stehen Ihnen dabei zur Seite. Wenn es erforderlich<br />

ist, beteiligen wir uns auch an diversen Kosten. So<br />

helfen Sie sich <strong>und</strong> sammeln Erfahrungen mit anderen Betroffenen,<br />

die Sie dann wiederum in die Vereinstätigkeit <strong>und</strong> für alle<br />

Mitglieder einbringen können.<br />

Der Erfolg dieser Veranstaltung in Altona ermutigte uns, eine<br />

Woche später eine weitere in Eigenregie in einem anderen Einkaufszentrum<br />

durchzuführen. Auch hier zeigten die Besucher<br />

wieder großes Interesse. Diese Aktivitäten gilt es auszubauen,<br />

um der Bevölkerung die chronische Krankheit <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong><br />

deren Behandlung noch präsenter zu machen.<br />

Auch unsere wiederholte Teilnahme an der Messe „Du <strong>und</strong> Deine<br />

Welt“ in 2013 galt dieser Aufgabe <strong>und</strong> war sehr erfolgreich –<br />

es gab viel Zuspruch der Besucher.<br />

Für das Jahr 2014 planen wir neben unserem Messestand weitere<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> bitten Sie, uns geeignete Orte zu nennen<br />

bzw. uns Ihre Unterstützung bei Veranstaltungen in Ihrer Nähe<br />

zuzusagen.<br />

Niedersachsen<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Erfolgreiche Aktion zum Weltdiabetestag<br />

Ges<strong>und</strong>heitstag in Altona<br />

Am 14. November war, wie jedes Jahr, der von der UNO erklärte<br />

Weltdiabetestag. Ein wichtiger Termin – insbesondere für unseren<br />

Verein. Gern haben wir daher an dem Ges<strong>und</strong>heitstag in<br />

Altona, der vom Bezirksamt veranstaltet wurde, aktiv <strong>und</strong> aufklärend<br />

teilgenommen; dies zusammen mit ebenfalls eingeladenen<br />

Arztpraxen <strong>und</strong> anderen Selbsthilfeorganisationen. Der<br />

angebotene, kostenlose Blutzucker- <strong>und</strong> Blutdrucktest wurde<br />

vielfach genutzt, <strong>und</strong> wir konnten bei den Ergebnissen die Teilnehmer<br />

entsprechend beraten.<br />

»»<br />

Nur so kann man ggf. vorhandenen<br />

<strong>Diabetes</strong> erkennen, denn diese Krankheit<br />

tut nicht weh!<br />

Immer noch sind viele Fragen zum <strong>Diabetes</strong> offen, die wir erklären<br />

<strong>und</strong> erläutern konnten. Eine häufig gestellte Frage war<br />

die nach stadtteilbezogenen Selbsthilfegruppen, in denen sich<br />

Betroffene mit anderen austauschen bzw. sie soziale Kontakte<br />

Am DDB-Stand: Bärbel Giese <strong>und</strong> Ingrid Tessmann (<strong>Diabetes</strong>-Lotsinnen<br />

des Deutschen Diabetiker B<strong>und</strong>es) sowie Friedrich S<strong>und</strong>macher, Ansprechpartner<br />

in Göttingen <strong>und</strong> 2. Landesvorsitzender.<br />

Präventions-Aktion in Göttingen<br />

zum Weltdiabetestag 2013<br />

DDB-Team wirbt mit<br />

Kompetenz<br />

Mit einem neuen Info-Flyer <strong>und</strong> einem neuen „Roll-up“ hat<br />

sich der DDB-Landesverband Niedersachsen in Göttingen vorgestellt.<br />

Die Hubertus-Apotheke (Förderer des DDB in der Universitäts-Stadt)<br />

schrieb für die gemeinsame Aktion von DDB<br />

<strong>und</strong> Apotheke zum Weltdiabetestag ihre K<strong>und</strong>en an <strong>und</strong> warb<br />

60<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

in der Zeitung. Mit Erfolg: Den ganzen Tag wurden Blutzucker,<br />

HbA 1c <strong>und</strong> Blutdruck gemessen <strong>und</strong> Gespräche mit Betroffenen<br />

geführt. Je höher die gemessenen Werte, umso länger die<br />

Gespräche. Auch der Rat, so schnell wie möglich einen Arzt<br />

aufzusuchen, war dabei. Wurden keine erhöhten Werte gemessen,<br />

ging es um das Risiko anhand eines Tests mit 8 Fragen.<br />

Anfang 2014 soll eine Vortragsveranstaltung des DDB in<br />

Göttingen folgen.<br />

Umfrage zur Lebensmittel-Kennzeichnung:<br />

Wie wertvoll sind Nährwertangaben?<br />

Beim Deutschen Diabetiker Tag 2013, der gemeinsam mit der<br />

diabetestour im Oktober in Hannover stattfand (wir berichteten),<br />

wurden Besucher nach ihrer Meinung zur Lebensmittel-<br />

Kennzeichnung gefragt. Hier das Ergebnis:<br />

430 Personen wurden befragt<br />

Zur Statistik: Von 430 Befragten waren 184 Senioren <strong>und</strong> 63 Personen<br />

unter 30 Jahre. Die restlichen Teilnehmer lagen altersmäßig<br />

dazwischen. 298 Menschen mit <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> 89 Besucher<br />

ohne <strong>Diabetes</strong> gaben Auskunft. 43 wollten sich nicht „outen“.<br />

Einheitliche Meinungen zu den 4 Fragen gab es nicht, lediglich<br />

Mehrheiten. „Nur“ 344 von 430 Befragten antworteten mit<br />

NEIN auf die Frage Ab 2014 gibt es keine „Diät-Produkte“ mehr<br />

für Menschen mit <strong>Diabetes</strong>. Werden Sie diese Kennzeichnung<br />

vermutlich vermissen? 82 antworteten mit JA (fast jeder 5. Befragte!),<br />

4 konnten sich nicht entscheiden.<br />

Fast das gleiche Ergebnis kam bei der Frage 2 heraus (sicher ein<br />

Zufall!). 345 der 430 Befragten haben Produkte mit der Kennzeichnung<br />

„Für Diabetiker geeignet“ bisher nicht beim Einkauf<br />

bevorzugt. Auch hier antworteten 82 mit JA (haben also die<br />

Produkte bevorzugt). Wer denkt, dass derjenige, der auf Frage<br />

1 mit NEIN geantwortet hat, auch bei Frage 2 NEIN gesagt<br />

hat, liegt falsch. 30 von den NEIN-Sagern bei Frage 1 sagten bei<br />

Frage 2 JA <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Nährwertangaben sind hilfreich<br />

Deutlicher fiel das Ergebnis bei den Fragen 3 <strong>und</strong> 4 aus.<br />

399 Teilnehmer sagten JA auf die Frage Ist die Liste der Inhaltsstoffe<br />

<strong>und</strong> Nährwertangaben hilfreich? Nur 28 sagten NEIN <strong>und</strong><br />

3 fanden keine Antwort. Hier wurde (so scheint es) etwas im<br />

Sinne der Verbraucher auf den Weg gebracht.<br />

Die Frage Würden Sie die Angabe von BE oder KE auf allen Verpackungen<br />

begrüßen? beantworteten 381 mit JA (42-mal NEIN,<br />

7 keine Meinung). Interessant hierbei: Die JA-Stimmen kamen<br />

nicht nur von den 298 befragten Diabetikern! H. K.<br />

Almut Suchowerskyj (links), 1. Landesvorsitzende, <strong>und</strong> Heide Slawitschek-<br />

Mulle (2. v. r.), Bezirksvorsitzende aus Schaumburg, im Gespräch mit K<strong>und</strong>en.<br />

Viel Interesse an einer neuen Selbsthilfegruppe:<br />

Apotheke unterstützt den<br />

DDB bei Aktion in Hameln<br />

Viel Unterstützung gibt es von der Pluspunkt-Apotheke in<br />

der Hamelner Stadt-Galerie. Nicht nur, dass der DDB eine<br />

großzügige Unterstützung erfuhr, für die Aktion wurde mit<br />

einer Zeitungsanzeige in Form des DDB-Flyers „ Risiko-Test“<br />

geworben. Hinweise in der Apotheke gab es u. a. auf einem<br />

Großbildschirm, dort wurde die Präsentation des DDB gezeigt.<br />

Info-Punkt in Planung: Sowohl K<strong>und</strong>en der Apotheke als auch<br />

Mitglieder des DDB nutzten die Gelegenheit zur Blutzuckermessung<br />

<strong>und</strong> Bestimmung des HbA 1c . Dabei zeigte sich auch<br />

in Hameln wieder, wie wichtig Prävention ist, denn einige Messungen<br />

zeigten bedenkliche Werte.<br />

Aus den benachbarten Bezirksverbänden <strong>und</strong> vom Landesvorstand<br />

waren ehrenamtliche Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen<br />

des DDB nach Hameln gekommen, um neben dem Erfahrungsaustausch<br />

auch für geplante Aktionen in Hameln zu werben.<br />

Das Interesse war groß <strong>und</strong> bestärkt den Landesvorstand<br />

in der Absicht, u. a. hier eine neue Selbsthilfegruppe ins Leben<br />

zu rufen. Auch ein Info-Punkt ist in Hameln im Gespräch.<br />

Wir wünschen allen Mitgliedern <strong>und</strong> Lesern<br />

des <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>s ein fröhliches, ges<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> erfolgreiches neues Jahr 2014!<br />

Illustration: fotolia<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

61


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />

Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

info@diabetikerb<strong>und</strong>-bayern.de<br />

Ereignisreicher Herbst in Bayern<br />

Diabetikertage <strong>und</strong> Info-Veranstaltungen<br />

Viele Diabetikertage <strong>und</strong> andere Info-Veranstaltungen luden<br />

im Oktober <strong>und</strong> im November in Bayern zu einem Besuch ein.<br />

Hier geben wir Ihnen einen kleinen Überblick <strong>und</strong> motivieren<br />

Sie, nach der Winterpause einen der nächsten Diabetikertage<br />

zu besuchen. Denn man lernt nie aus, man kann sich mit<br />

anderen Betroffenen austauschen, <strong>und</strong> es bietet sich die seltene<br />

Möglichkeit, mit den Referenten zu sprechen.<br />

Nach der Sommerpause, die in Bayern wegen der Schulferien<br />

immer bis in den September hinein dauert, startete der Veranstaltungsherbst<br />

mit dem Bad Kissinger Diabetikertag am<br />

21. September. Hier waren besonders Typ-2-Diabetiker angesprochen.<br />

Das Highlight des Tages: der Vortrag von Dr. Kubiak,<br />

Augenarzt. Er stellte neue Untersuchungsmöglichkeiten<br />

des Augenhintergr<strong>und</strong>s vor. Aber: Obwohl in seinen Augen<br />

sinnvoll, werden diese teils von der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

nicht bezahlt <strong>und</strong> sind daher nur als IGeL (Individuelle<br />

Ges<strong>und</strong>heitsleistung) möglich.<br />

Am 5. Oktober ging es weiter mit dem Diabetikertag in Bayreuth.<br />

Hier im Fokus: Vorstellung des Fußnetzes Bayern, „Ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung“ <strong>und</strong> die Frage „Erhöht <strong>Diabetes</strong> die Krebsgefahr?“<br />

– eine große Sorge von vielen Diabetikern.<br />

<strong>Diabetes</strong> im Alltag<br />

Am 12. <strong>und</strong> 13. Oktober waren wir an der Messe goWell in<br />

Miesbach mit einem Infostand inklusive <strong>Diabetes</strong>-Risiko-<br />

Check (mit Blutzucker- <strong>und</strong> Blutdruckmessung) <strong>und</strong> im<br />

Vortragsprogramm vertreten. Die Themen „<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong><br />

Führerschein“ <strong>und</strong> „<strong>Diabetes</strong> in Kindergarten <strong>und</strong> Schule“<br />

fanden interessierte Zuhörer. Im gemeinsamen Gespräch<br />

wurden offene Fragen zum richtigen Verhalten in Bezug<br />

auf <strong>Diabetes</strong> im Straßenverkehr geklärt. Gerade in Sachen<br />

<strong>Diabetes</strong> in Kindergarten <strong>und</strong> Schule stehen immer wieder<br />

die Ängste von Betreuungspersonen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Auch hier konnten wir gemeinsam gut aufklären <strong>und</strong> Bedenken<br />

lindern. Aus beiden Vorträgen haben wir durch den<br />

anschließenden Austausch wertvolle neue Ansätze für die<br />

Zukunft gewonnen.<br />

Am 19. Oktober bot sich in Augsburg die Gelegenheit zum Besuch<br />

eines Diabetikertages, gefolgt vom Tag der offenen Tür<br />

der Medizinischen Klinik Innenstadt in München am 25. Oktober.<br />

Gleich am Tag darauf lud der Dingolfinger Diabetikertag<br />

mit einem breitgefächerten Vortragsprogramm ein. Hier<br />

griff Frau Dr. Opitz, Initiatorin des Diabetikertages, ein heißes<br />

Eisen auf: „Sind neue <strong>Diabetes</strong>-Therapien/Medikamente<br />

mit dem AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz,<br />

das auch die frühe Nutzenbewertung regelt) vereinbar?“<br />

Sie beleuchtete das Thema kritisch in allen Zusammenhängen<br />

<strong>und</strong> in einer für die Patienten verständlichen Form. Max<br />

Straubinger, B<strong>und</strong>estagsabgeordneter, nahm dazu Stellung,<br />

konnte die Bedenken der Diabetologin <strong>und</strong> der Patienten<br />

aber nicht ganz ausräumen. Er betonte das gute Funktionieren<br />

unseres Ges<strong>und</strong>heitssystems. Auch hier war Ernährung<br />

ein weiteres wichtiges Thema. Vorgestellt wurden Ergebnisse<br />

einer Studie, die „Low carb“ (wenig Kohlenhydrate),<br />

„Low fat“ (wenig Fett) <strong>und</strong> „eiweißreiche Kost“ in vielen<br />

Facetten gegenüberstellte. Die Ergebnisse: Alle Diäten senken<br />

den Blutzucker gleich gut, bei der Gewichtsabnahme liegen<br />

„Low carb“ <strong>und</strong> „eiweißreich“ vorne. Aber: „Low Carb“<br />

(unter 30 Energie% Kohlenhydrate) führte in der Studie zur<br />

deutlichen Erhöhung des LDL-Cholesterins inkl. aller damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Risiken!<br />

30 Jahre SHG Weiden!<br />

Am 9. November feierte die Selbsthilfegruppe Weiden in<br />

Zusammenhang mit dem Typ-1-Diabetikertag ihr 30-jähriges<br />

Bestehen <strong>und</strong> am 16. November waren Diabetiker<br />

nach Landshut eingeladen. Auch diese Diabetikertage<br />

62<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Verbände<br />

Deutscher Diabetiker B<strong>und</strong><br />

boten viele interessante Vorträge: In Landshut zeigte der<br />

Dermatologe Zeno Gaigl mit anschaulichen Bildern, welche<br />

Hautprobleme im Zusammenhang mit <strong>Diabetes</strong> ihm<br />

in der täglichen Praxis begegnen. Er appellierte: Vieles<br />

wird durch übertriebene Körperhygiene mit<br />

verursacht – deshalb: Nicht zu viel waschen,<br />

so schmutzig werden wir heute nicht mehr.<br />

Selbst die beste rückfettende Seife kann der<br />

Haut nicht so viel zurückgeben, wie ihr durchs<br />

Waschen genommen wurde.<br />

Mit dem 20. November <strong>und</strong> dem Diabetikertag<br />

in Dachau endete der ereignisreiche<br />

Herbst. Zu vielen dieser Diabetikertage erscheinen<br />

ausführlichere Berichte in unserer<br />

Mitgliederzeitschrift „kontakt“.<br />

26. April 2014: Insulinpumpentreffen<br />

Neugierig geworden? Programme <strong>und</strong> Termine<br />

der Diabetikertage 2014 folgen auf unserer<br />

Homepage, sobald sie vorliegen. So viel<br />

schon mal als Tipp: Insulinpumpentreffen am<br />

26. April in Bad Kissingen.<br />

Landesgeschäftsstelle Nürnberg:<br />

Ludwigstraße 67/IV, 90402 Nürnberg<br />

Tel.: 09 11/22 77 15, Fax: 09 11/2 34 98 76<br />

info@diabetikerb<strong>und</strong>-bayern.de<br />

<strong>Neue</strong> Mitgliedsausweise – jetzt<br />

mit integriertem Notfallausweis<br />

Liebe Mitglieder, wir stellen Ihnen vor: unseren neuen Mitgliedsausweis,<br />

der gleichzeitig als Diabetikerausweis bzw. bei Familienmitgliedern ohne<br />

<strong>Diabetes</strong> als Notfallausweis dient! Er passt als Plastikkarte in Scheckkartengröße<br />

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Schon seit Juli erhalten ihn alle<br />

Neumitglieder. Gern stellen<br />

wir ihn auch für Sie als<br />

treues Mitglied aus. Bitte fordern<br />

Sie diesen neuen Mitgliedsausweis<br />

einfach per Telefon<br />

(09 11/22 77 15) oder<br />

E-Mail (info@ diabetikerb<strong>und</strong>bayern.de)<br />

in der Landesgeschäftsstelle<br />

an.<br />

0010245Schaeufler.pdf - Februar 14, 2012<br />

Der Anzeigenteil der Zeitschrift <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

steht außerhalb der Verantwortung der Redaktion.<br />

Anzeigen <strong>und</strong> Fremdbeilagen stellen allein die Meinung der<br />

dort erkennbaren Auftraggeber dar.<br />

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das iGlu lässt sich einfach an Ihr iPhone 3-4s, iPhone 5, iPad o. iPod touch anschließen<br />

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Auswertemöglichkeiten sowie Tagebuchfunktion<br />

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Sport<br />

Hobby<br />

Freizeit<br />

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Mittel-Tasche<br />

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8 x 19 cm<br />

22 x 13 cm<br />

8 x 13 cm<br />

Nr. 1<br />

Nr. 2<br />

Nr. 3<br />

Nr. 4<br />

Nr. 5<br />

Nr. 6<br />

Nr. 7<br />

Nr. 8<br />

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DiaCheck 50 St. 13,95 € 500 St. 137,50 €<br />

BioNano 50 St. 15,50 € 500 St. 139,00 €<br />

Preissenkung OneTouch Vita 50 St. 22,50 € 500 St. 219,00 €<br />

Preissenkung Contour Next (neu) 50 St. 23,50 € 500 St. 229,00 €<br />

Preissenkung AccuChek Aviva 50 St. 25,00 € 500 St. 239,00 €<br />

OneTouch Ultra <strong>und</strong> Verio 50 St. 26,50 € 500 St. 259,00 €<br />

AccuChek, Bayer, BGStar & FreeStyle 50 St. 27,20 € 500 St. 259,00 €<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

www.diabetes-journal.de<br />

63


Infobox<br />

Ausprobiert<br />

Ausprobiert:<br />

Contour Next<br />

<strong>Neue</strong> Blutzuckermessgeräte,<br />

Pens, Insulinpumpen …:<br />

Wir probieren die Geräte<br />

aus – <strong>und</strong> beschreiben<br />

Ihnen unseren Eindruck.<br />

Eindeutig bewerten können<br />

<strong>und</strong> wollen wir sie nicht,<br />

denn jeder muss selbst<br />

entscheiden, was ihm<br />

wichtig ist <strong>und</strong> womit er<br />

am besten zurechtkommt.<br />

Auch die Genauigkeit <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit prüfen wir<br />

nicht; dies überlassen wir<br />

den dafür eingerichteten<br />

Instituten.<br />

AUSPROBIERT<br />

Contour Next<br />

In 14 Sprachen den Blutzucker messen<br />

Die Contour-Next-Familie<br />

des Unternehmens Bayer<br />

hat Nachwuchs bekommen –<br />

mit dem Blutzuckermessgerät<br />

Contour Next. Es ist sehr<br />

flach, so dass ich es einfach<br />

in die Hosentasche stecken<br />

kann.<br />

Größe (L x B x T): 80 x 53 x 12,7 mm<br />

Gewicht:<br />

Messzeit:<br />

erforderliche Blutmenge:<br />

Kalibration:<br />

Messbereich:<br />

45 Gramm<br />

5 Sek<strong>und</strong>en<br />

0,6 μl<br />

Messtemperatur: 5 – 45 °C<br />

relative Luftfeuchtigkeit: 10 – 93 %<br />

Kodierung:<br />

Batterie:<br />

Speicher:<br />

Preis für Contour Next:<br />

Preis für 50 Teststreifen:<br />

plasmaäquivalent<br />

10 – 600 mg/dl bzw. 0,6 – 33,3 mmol/l<br />

automatisch<br />

Wert im Zielbereich?<br />

Datum <strong>und</strong> Uhrzeit sind bereits<br />

vom Hersteller eingestellt,<br />

so dass ich direkt den<br />

Blutzucker messen kann. Ich<br />

schiebe den mittelgroßen<br />

Blutzuckerteststreifen an der<br />

Unterseite ins Gerät, steche<br />

mich in die Fingerbeere <strong>und</strong><br />

halte den Blutstropfen an die<br />

Spitze der r<strong>und</strong>en Seite des<br />

Teststreifens, wo die Messöffnung<br />

ist, manchmal überdeckt<br />

vom aufgedruckten<br />

Bayer-Logo. Nach Blutansaugen<br />

kommt bei eingeschalteter<br />

Autolog-Funktion im Display<br />

die Frage, ob es ein Wert<br />

ist im Nüchternzustand oder<br />

vor oder nach dem Essen.<br />

Das kann ich hier wählen,<br />

aber auch nach dem Messen<br />

mit der Notizfunktion ergänzen.<br />

Hell beleuchtetes Display<br />

Das Mess ergebnis wird mir<br />

nach 5 Sek<strong>und</strong>en in großen<br />

Zahlen auf dem hell<br />

beleuchteten Display angezeigt,<br />

ergänzt um den<br />

Hinweis, ob der Wert im individuell<br />

gewählten Zielbereich<br />

liegt, dar über oder darunter.<br />

Als Notizen hinzufügen<br />

kann ich, solange der<br />

Teststreifen noch im Gerät<br />

zwei 3-Volt-Lithiumzellen (DL2032 oder CR2032)<br />

800 Messergebnisse<br />

39,75 € (unverbindliche Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />

29,99 € (unverbindliche Preisempfehlung, inkl. Mwst.)<br />

steckt, zum Beispiel die Zeit,<br />

die nach dem Essen vergangen<br />

ist, ob ich krank bin oder<br />

Stress habe.<br />

Trends im Speicher<br />

Aus dem Speicher aufrufen<br />

kann ich dann alle meine<br />

Einzelwerte <strong>und</strong> auch<br />

„Trends“; das sind Mittelwerte<br />

über einen Zeitraum über<br />

7, 14, 30 oder 90 Tage mit Zuordnung<br />

der Werte zu den<br />

Mahlzeitenmarkierungen.<br />

Alle Werte kann ich auch in<br />

einen Computer auslesen.<br />

Erinnern ans Messen<br />

Benutzen kann ich das neue<br />

Messgerät in 14 Sprachen,<br />

die alle in der Landessprache<br />

angegeben sind, auswählbar<br />

über den Menüpunkt<br />

Einstellungen. Hier<br />

habe ich auch die Möglichkeit,<br />

mich an eine erneute<br />

Messung erinnern zu lassen,<br />

zum Beispiel wenn ich eine<br />

Unterzuckerung hatte <strong>und</strong><br />

kontrollieren möchte, ob<br />

meine Maßnahmen geholfen<br />

haben.<br />

<br />

Dr. Katrin Kraatz<br />

Wollen Sie mehr über<br />

das Blutzuckermessgerät<br />

Contour Next wissen?<br />

Bayer informiert Sie unter<br />

der Telefonnummer<br />

08 00/7 26 18 80. Auch<br />

im Internet finden Sie<br />

das Contour Next unter<br />

www.diabetes.bayer.de<br />

> Produkte.<br />

64<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Denkmal<br />

D<br />

E<br />

N<br />

KM<br />

A<br />

L<br />

Vogeldünger<br />

Brandrückstand<br />

Abk.:<br />

Band<br />

Federstola<br />

gesäuerter<br />

Weißkohl<br />

Abk.:<br />

chemischtechnische<br />

Assistentin<br />

Vorname<br />

Ibsens<br />

† 1906<br />

lichte<br />

Glut<br />

zuckererhöhendes<br />

Hormon<br />

4<br />

Zustand<br />

bei<br />

Asthma<br />

9<br />

Geschwindigkeit<br />

Augenhintergr<strong>und</strong><br />

(lat.)<br />

5<br />

Weltmeer<br />

Frauenfigur<br />

aus<br />

der Oper<br />

„Oberon“<br />

Berliner<br />

Bildhauer<br />

† 1911<br />

römischer<br />

Totengeist<br />

Polizeidienststelle<br />

10<br />

touren, Abk.: Kul-<br />

sich tusminis-<br />

die Welt terkon-<br />

ferenz<br />

ansehen<br />

früheres<br />

Maß der<br />

Radioaktivität<br />

schweiz.<br />

Stadt<br />

am<br />

Rhein<br />

Onkel bei<br />

Wilhelm<br />

Busch<br />

ein<br />

Marder<br />

1<br />

Kurzwort<br />

für<br />

Memorandum<br />

heiliges<br />

Buch<br />

des<br />

Islams<br />

Mannschaftssportart<br />

Erfrischungsgetränk<br />

(Kurzw.)<br />

Greifvogel,<br />

Habichtartiger<br />

Hühnerprodukt,<br />

Backzutat<br />

Kfz-Z.<br />

Rastatt<br />

senkt<br />

den Blutzucker<br />

schwarze<br />

Vögel<br />

Tochter<br />

des Zeus<br />

Vorname d.<br />

Minnelli<br />

Abk.:<br />

Hauptuntersuchung<br />

3<br />

fruchtbare<br />

Erde<br />

Marineunteroffizier<br />

Arzneiverordnung<br />

Wurstbrühe<br />

mit<br />

Buchweizenmehl<br />

frühere<br />

schwed.<br />

Popgruppe<br />

Abk.:<br />

Montag<br />

Fragewort<br />

6<br />

Abk.:<br />

Oberbayern<br />

Trommler<br />

(schweiz.)<br />

2<br />

Abk.:<br />

pädagog.<br />

Hochschule<br />

Werkzeuggriff<br />

Stift in<br />

Rennschuhen<br />

Main-<br />

Zufluss<br />

Initialen<br />

Einsteins<br />

† 1955<br />

Stadt am<br />

Rhein<br />

(Baden-<br />

Württ.)<br />

Zeichen<br />

für<br />

Helium<br />

8<br />

Ausruf<br />

ugs.:<br />

Armut,<br />

Not<br />

7<br />

Kartenfarbe<br />

bei<br />

Platzverweis<br />

Sportwettbewerb<br />

®<br />

svd1414.2-44<br />

Die Lösung aus Heft 111/20132<br />

lautet: 3Blaulicht<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Zu gewinnen:<br />

3 x Reisenthel Easyshoppingbag<br />

Diese geräumige, robuste Einkaufstasche<br />

wird zum Beladen<br />

einfach in den Einkaufswagen<br />

eingespannt.<br />

Im trendigen Design „rings“ ist<br />

sie zudem ein echter Hingucker!<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Lösungswort<br />

Vor- <strong>und</strong> Zuname<br />

Straße <strong>und</strong> Hausnummer<br />

PLZ/Wohnort<br />

9 10<br />

Telefon<br />

So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />

Post: Senden Sie den Coupon an<br />

Kirchheim-Verlag, <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Rätsel, Postfach 25 24, 55015 Mainz<br />

Internet: www.diabetes-journal.de/raetsel<br />

Einsendeschluss ist der 25.01.2014 (Datum des Poststempels).<br />

Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Auflösung in Heft 3/2014. Wer gewinnt, wird schriftlich benachrichtigt.<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

E-Mail<br />

□ Ja, ich bin damit einverstanden, dass der Kirchheim-Verlag mich künftig □ schriftlich,<br />

□ per E-Mail oder □ per Telefon über aktuelle Angebote aus seinem Programm<br />

informiert. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. (Auch wenn<br />

Sie schon früher einer Kontaktaufnahme durch uns zugestimmt haben, bitten wir<br />

Sie, diese zu erneuern.)<br />

Datum / Unterschrift:<br />

www.diabetes-journal.de<br />

65


Infobox<br />

Meldungen<br />

Blutzuckermessgerät<br />

Gute Werte im Praxistest<br />

Blutzuckermessgerät Gluco Check<br />

Advance: positiv bewertet.<br />

Messsystem erfüllt ISO-Norm<br />

Genau <strong>und</strong> präzise<br />

Das Messgerät mylife<br />

Unio erfüllt die<br />

Anforderungen der<br />

neuen ISO-Norm an die<br />

Messgenauigkeit zu<br />

100 Prozent.<br />

In einem Praxistest beurteilten<br />

r<strong>und</strong> 94 Prozent der<br />

teilnehmenden Diabetiker<br />

das Blutzuckermessgerät<br />

Gluco Check Advance insgesamt<br />

mit „sehr gut“ bis „gut“.<br />

Auch der Preis der Teststreifen<br />

wurde von über 90 Prozent<br />

der Tester mit Bestnote<br />

bewertet, gibt der Hersteller<br />

TESTAmed bekannt.<br />

Mit dem neuen Blutzuckermessgerät<br />

können Diabetiker<br />

ihre Blutzuckerwerte durch den Mahlzeitenmarkierer<br />

zuordnen <strong>und</strong> Durchschnittswerte, auch über einen mehrwöchigen<br />

Zeitraum, abrufen. Die Messung ist laut Herstellerangaben<br />

am Finger, am Ober- <strong>und</strong> Unterarm <strong>und</strong> am<br />

Ober- <strong>und</strong> Unterschenkel möglich. Der Teststreifeneinzug ist<br />

beleuchtet. Weitere Informationen zum Messgerät erhalten<br />

Sie über die Hotline des Herstellers (08 00/8 73 63 11) <strong>und</strong> im<br />

Internet unter www.testamed.de.<br />

Das Unternehmen Ypsomed gibt bekannt,<br />

dass sein Blutzuckermessgerät<br />

mylife Unio der Verschärfung der ISO-<br />

Norm für Blutzuckermessgeräte standhält.<br />

In der gerade veröffentlichten Studie,<br />

die noch nach der bisherigen DIN<br />

EN ISO 15197:2003 durchgeführt wurde,<br />

erfüllt das System die Anforderungen an<br />

die Genauigkeit zu 100 Prozent – sowohl<br />

nach der alten ISO-Norm als auch nach<br />

der neuen mit strengeren Grenzwerten,<br />

die im Jahr 2013 publiziert wurde. Sehr<br />

gute Werte erzielte es auch hinsichtlich<br />

der Präzision: Nur ein weiteres Blutzuckermesssystem<br />

zeigte neben mylife<br />

Unio eine so gute Präzision bei der Reproduzierbarkeit<br />

der Ergebnisse. Das<br />

System wurde laut Hersteller für Diabetiker entwickelt, denen<br />

bei der Blutzuckermessung – neben hoher Messqualität – Diskretion<br />

<strong>und</strong> Design wichtig sind. Weitere Informationen finden<br />

Sie im Internet unter www.mylife- diabetescare.de<br />

Lebensmittel-Check:<br />

Sie sind in pikanten Gerichten, Gebäck <strong>und</strong> Kuchen<br />

ein gerngesehenes Geschmacks-Highlight.<br />

Jetzt ist die beste Zeit, neben getrockneten auch<br />

frische Cranberrys zu verwenden – ein Steckbrief.<br />

Cranberrys<br />

Sie schmecken fruchtig mit einer herben Note. Deshalb passen<br />

sie perfekt in Süßes <strong>und</strong> Pikantes. Frische Früchte, die<br />

gerade ihre Hauptsaison haben, veredeln aromatische Saucen<br />

zu Fleisch, aber auch Gemüse <strong>und</strong> Desserts wie Sorbet.<br />

In trockener Version sind sie lecker in Joghurt, Müsli, Salat,<br />

Reisgerichten, Chutneys <strong>und</strong> Suppen. Auch Kuchen, Kekse,<br />

Gelee, Mus <strong>und</strong> Kompott lassen sich mit Cranberrys zubereiten.<br />

Ihr Nektar schmeckt pur, gemischt mit anderen Säften<br />

oder als heißer Punsch. Roh sind die roten Beeren sehr<br />

herb <strong>und</strong> nicht unbedingt jedermanns Sache.<br />

Aus Nordamerikas Hochmooren<br />

Sie ähneln europäischen Preiselbeeren, doch ihre Heimat<br />

sind Moore im Norden der USA. Die Moosbeeren wurden<br />

von europäischen Siedlern „Crane Berry“ (Kranichbeere)<br />

genannt, weil ihre Blüte dem Kopf eines Kranichs ähnelt.<br />

Bekannt sind sie wegen ihrer Fülle an positiven Ges<strong>und</strong>heitswirkungen:<br />

gespickt mit den antioxidativen Vitaminen<br />

C, A <strong>und</strong> K sowie Mineralien wie Magnesium <strong>und</strong> Kalium.<br />

Kanadische Forscher wiesen nach, dass Antioxidantien<br />

aus den Früchten für einen Anstieg des „guten“<br />

HDL-Cholesterins sorgen. Teilnehmer einer Studie hatten<br />

nach regelmäßigem Konsum von Cranberry-Light-Saft<br />

durchschnittlich einen 8 Prozent höheren HDL-Cholesterinwert<br />

als vorher. Auch zur Vorsorge von Harnwegsinfekten<br />

hat sich der regelmäßige Genuss der Früchte bewährt.<br />

Diskutiert wird, ob sie vor Krebs schützen können.<br />

Verantwortlich dafür sollen die in den Beeren enthaltenen<br />

Flavonoide sein, welche die Ausbreitung von Krebszellen<br />

verhindern sollen. Es spricht also einiges für die würzigen<br />

Beeren. Übrigens: 100 g liefern 12 g Kohlenhydrate<br />

<strong>und</strong> 46 Kilokalorien, in getrockneter <strong>und</strong> gesüßter Variante<br />

82 g Kohlenhydrate <strong>und</strong> 308 Kilokalorien.<br />

KM<br />

Foto: © Cranberry Marketing Committee<br />

66<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Infobox<br />

Meldungen<br />

„HealthManager App“ <strong>und</strong> „HealthManager PC“<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdaten in der Cloud<br />

Für Ges<strong>und</strong>heitsbewusste bietet das Unternehmen Beurer Diagnosewaagen<br />

<strong>und</strong> Blutdruckmessgeräte an, die die gemessenen Werte via Bluetooth<br />

smart oder USB-Anschluss an die HealthManager App bzw. die Software<br />

HealthManager PC übertragen. Anschließend werden die Daten mittels<br />

einer Grafik- <strong>und</strong> Tabellenansicht übersichtlich dargestellt. Wie Beurer in<br />

einer Presseinformation weiter schreibt, können die Daten nicht nur lokal<br />

auf der Festplatte, sondern auch in der Cloudlösung HealthManager Web<br />

gespeichert <strong>und</strong> mit jedem internetfähigen System erreicht werden. Alle<br />

angebotenen Programme sind nach einem ähnlichen Schema aufgebaut<br />

<strong>und</strong> erstellen übersichtliche Langzeitdiagramme, informiert das Unternehmen.<br />

Zudem stehen sowohl die PC-Software als auch die App kostenfrei zur<br />

Verfügung. Weitere Informationen, auch zum Download der Programme,<br />

finden Sie unter dem Menüpunkt „Produkte“ auf www.beurer.com/web<br />

Mini-Abo<br />

zusammen<br />

nur<br />

9,95 €<br />

Ferienlager für Jugendliche mit <strong>Diabetes</strong><br />

Camp D geht in die vierte R<strong>und</strong>e<br />

Auf dem Landesturnierplatz von<br />

Bad Segeberg beschäftigen sich vom<br />

10. bis zum 13. Juli 2014 wieder bis<br />

zu 500 Jugendliche vier Tage lang<br />

mit Themen r<strong>und</strong> um den <strong>Diabetes</strong><br />

– <strong>und</strong> treffen sich mit Gleichaltrigen,<br />

treiben Sport, feiern gemeinsam:<br />

Denn dann findet zum vierten<br />

Mal das Camp D statt. Das diesjährige<br />

Motto lautet: „Die Zukunft gehört<br />

mir“. Die Anmeldung ist voraussichtlich<br />

möglich r<strong>und</strong> um den Jahreswechsel<br />

unter: www.campd.info<br />

Seit 2006 führt der Insulinhersteller<br />

Novo Nordisk das Informationscamp<br />

für 16- bis 25-Jährige durch. Das Unternehmen<br />

will Jugendliche mit (vor-<br />

wiegend Typ-1-)<strong>Diabetes</strong> dazu ermutigen,<br />

motiviert nach vorne zu sehen<br />

<strong>und</strong> ihre persönliche Zukunft<br />

selbst in die Hand zu nehmen, heißt<br />

es in einer Presse- Information. Beruf,<br />

Sport, Ernährung, Sexualität <strong>und</strong><br />

Schwangerschaft: In den Camp-D-<br />

Workshops steht die ganz persönliche<br />

Lebensgestaltung unter den Bedingungen<br />

eines Lebens mit Dia betes<br />

im Fokus. Neben Gleichaltrigen stehen<br />

den Jugendlichen dabei erfahrene<br />

Diabetologen, <strong>Diabetes</strong>beraterinnen<br />

<strong>und</strong> Psychologen zur Seite. R<strong>und</strong><br />

180 ehrenamtliche Betreuer werden<br />

an den vier Tagen als Ansprechpartner<br />

das Zeltlager begleiten – darunter<br />

auch Fernsehkoch Ole Plogstedt<br />

im Kochworkshop <strong>und</strong> Profisportler<br />

mit Typ-1-<strong>Diabetes</strong>, die den Sporttag<br />

u. a. mit Fußball- <strong>und</strong> Volleyball-Turnieren,<br />

aber auch Fahrradtouren <strong>und</strong><br />

Trendsportarten (z. B. Zorbing <strong>und</strong><br />

GPS-Touren) mitgestalten werden.<br />

6x<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

testen<br />

+ 1x <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>-Tasse<br />

gratis dazu<br />

Testen ohne Risiko:<br />

Der Bezug endet automatisch!<br />

Kennenlern-Angebot, pro Person einmalig bestellbar.<br />

Bestellen Sie gleich:<br />

per Telefon<br />

0 89/8 58 53 - 801<br />

Ihr <strong>Diabetes</strong>-Verlag<br />

per Post InTime Media<br />

Services GmbH, Postfach 1363,<br />

82034 Deisenhofen<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

Im Juli dieses Jahres wird wieder ein<br />

„Camp D“ für Jugendliche mit <strong>Diabetes</strong> veranstaltet.<br />

Das Bild zeigt den Zeltplatz des<br />

letzten Camps aus dem Jahr 2011, an dem<br />

über 500 Jugendliche teilnahmen.<br />

01.0109<br />

per Internet<br />

www.diabetes-journal.de<br />

per Mail<br />

67<br />

kirchheim@intime-media-services.de


Essen & Trinken<br />

68<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Essen & Trinken<br />

warm & saftig & vielseitig<br />

Quiches &<br />

Tartes<br />

… ihr Weg geht über den Ofen; während sie dort backen,<br />

entwickelt sich ihr tolles Aroma. Kaum jemand<br />

kann widerstehen, wenn eine appetitlich aussehende<br />

Köstlichkeit in Kuchenform auf dem Tisch steht. Lecker,<br />

diese pikanten Teilchen. Praktisch <strong>und</strong> einfach in der<br />

Herstellung – wer kann dazu schon nein sagen?<br />

Wer hat’s erf<strong>und</strong>en? Die Franzosen!<br />

Genauer: eifrige Köche<br />

aus dem Elsass; der Name wurde<br />

vom elsässischen Wort Kichel/<br />

Kuechel abgeleitet. Die pikanten,<br />

r<strong>und</strong>en Torten werden in flacher<br />

Form gebacken, meist als Tarte<br />

oder Quiche bezeichnet. Ihr Boden,<br />

die Gr<strong>und</strong>lage, ist meist ein<br />

Mürbe-, Blätter- oder Quark-Öl-<br />

Teig. Darauf versammeln sich Paprika,<br />

Lauch, Rote Bete, Tomaten,<br />

Spinat, Kohlsorten oder Zwiebeln,<br />

je nach Rezept auch Lachs, Hackfleisch,<br />

Hähnchen oder Kasseler.<br />

Eier, Sahne, Milch <strong>und</strong> Käse<br />

einfach die doppelte Rezeptmenge<br />

für den Teig, bereiten ihn zu <strong>und</strong><br />

kneten ihn kräftig durch. Bewahren<br />

Sie dann die Hälfte in einer fest verschließbaren<br />

Plastikdose etwa zwei<br />

Wochen im Kühlschrank auf. Alternativ<br />

können Sie den Teig einfrieren<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf auftauen. Damit<br />

kein zusätzliches Mehl zum<br />

Ausrollen nötig ist, rollen Sie den<br />

Teig auf einer Silikonbackunterlage<br />

mit einem Silikonnudelholz aus.<br />

Alternativ eignen sich zwei Lagen<br />

Klarsichtfolie. Mit Folie ist es etwas<br />

kniffliger <strong>und</strong> braucht ein wenig<br />

Übung – also nicht verzagen,<br />

wenn es nicht sofort perfekt klappt.<br />

Foto: fotolia<br />

Damit alles schön saftig wird, gibt<br />

es einen Guss mit Eiern, Sahne,<br />

Milch, Käse <strong>und</strong> Gewürzen. Alles<br />

wird gut gewürzt <strong>und</strong> gemischt –<br />

<strong>und</strong> so zur harmonischen Einheit.<br />

Mürbeteig für die praktischen<br />

Ofenkuchen lässt sich sogar auf<br />

Vorrat herstellen. Nehmen Sie dazu<br />

Sehr kalte Butter nehmen<br />

Damit Mürbeteig gelingt, sollte das<br />

Fett, also meist Butter, immer sehr<br />

kalt sein. Je wärmer das Fett ist, desto<br />

mehr klebt der Teig. Dann wandert<br />

meist mehr Mehl hinein als üblich,<br />

wodurch auch der Geschmack<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

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Essen & Trinken<br />

leidet; der Boden schmeckt nach<br />

trockenem Mehl. Wer es gern etwas<br />

kerniger mag, verwendet nicht Weizenmehl<br />

der Type 405 oder 550, sondern<br />

Vollkorn- oder Dinkelmehl. Ein<br />

gutes Backergebnis gibt es mit einer<br />

Mischung aus je einer Hälfte 550er<br />

<strong>und</strong> Vollkornmehl. Mit Vollkornmehl<br />

allein kann der Teig <strong>schneller</strong><br />

brüchig werden. Wenn es einmal<br />

schnell gehen soll, passt auch fertiger<br />

Blätterteig aus dem Kühl-/Tiefkühlsortiment:<br />

Platten in der Form<br />

»»<br />

Wer den Teig ohne Ei mag,<br />

kann vollfettes Sojamehl nehmen.<br />

Ein Esslöffel Sojamehl ersetzt 1 Ei.<br />

einfach aneinanderlegen, andrücken<br />

<strong>und</strong> belegen. Quark-Öl-Teig ist<br />

besonders saftig <strong>und</strong> eine willkommene<br />

Abwechslung als Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Sojamehl statt Ei<br />

Wer den Teig ohne Ei bevorzugt,<br />

kann vollfettes Sojamehl als Ersatz<br />

verwenden. Ein Esslöffel Sojamehl<br />

(ca. 15 bis 20 g) ersetzt ein Ei, nehmen<br />

Sie 1 bis 2 Esslöffel Wasser dazu.<br />

Sojamehl ist recht geschmacksneutral<br />

<strong>und</strong> dominiert den Teiggeschmack<br />

nicht.<br />

Viele Rezepte schöpfen bei Milchprodukten<br />

aus dem Vollen: Sahne,<br />

Mascarpone, fetter Käse etc.<br />

Doch es geht auch mit fettarmer<br />

Milch, fettreduzierter Sahne, Magerquark,<br />

fettreduziertem Frischkäse,<br />

Naturjoghurt <strong>und</strong> fettarmen<br />

Käsesorten (siehe unsere Rezepte<br />

mit einigen Alternativen!).<br />

Das Topping geht schnell<br />

Auch das Topping, also die Zutaten,<br />

die auf den Teig wandern, lässt sich<br />

schnell herstellen – wie Tomaten<br />

in Scheiben, Kirschtomaten dazu<br />

etc. Grünkohl, Wirsing oder Rosenkohl<br />

sollten Sie vorher blanchieren.<br />

Lassen Sie Tiefkühlblattspinat vorweg<br />

unbedingt auf einem Sieb abtropfen,<br />

sonst weicht der komplette<br />

Boden durch. Rote Bete gibt es<br />

fertig gegart <strong>und</strong> eingeschweißt in<br />

der Gemüseabteilung. Originalverpackt<br />

bleiben sie im Kühlschrank<br />

besonders lange frisch. Wer keine<br />

Zeit zum Schnippeln hat, kann auf<br />

Tiefkühlprodukte zurückgreifen.<br />

Wählen Sie dazu am besten Gemüse<br />

ohne Gewürze <strong>und</strong> Soßen;<br />

sie sind meist im Beutel zu haben,<br />

dazu günstiger als fertig Gewürztes.<br />

Auch Konserven wie Kidneybohnen,<br />

Sauerkraut oder Champignons<br />

passen gut als Belag.<br />

Der Guss – kräftig gewürzt!<br />

Wer einen Guss herstellt, sollte kräftig<br />

würzen. Als Gr<strong>und</strong>lage bieten<br />

sich gekörnte Gemüsebrühe, frisch<br />

gemahlener Pfeffer <strong>und</strong> Muskatnuss<br />

an. Tomatenmark, Chili, Paprikapulver,<br />

Curry <strong>und</strong> ein Spritzer<br />

flüssiger Süßstoff r<strong>und</strong>en den Guss<br />

ab. Geriebener Käse muss nicht<br />

zwingend in die Eiermilch – das<br />

spart Fettkalorien. Je nach Quiche<br />

passen auch Äpfel, Birnen oder Trockenfrüchte<br />

wie Pflaumen, Aprikosen<br />

oder Cranberrys. Für den ges<strong>und</strong>en<br />

Biss einfach ein paar Nüsse<br />

in den Guss oder locker auf die<br />

Füllung streuen.<br />

Wenn Sie eine größere Menge<br />

Quiche planen, verdoppeln Sie einfach<br />

die Rezeptmenge einer Springoder<br />

Tarte form. Falls doch etwas<br />

von gebackenen Leckereien übrig<br />

bleibt: in einer fest verschließba-<br />

Mürbeteig:<br />

Damit er gelingt,<br />

sollte das Fett,<br />

also meist Butter,<br />

immer sehr kalt<br />

sein. Je wärmer<br />

das Fett ist,<br />

desto mehr klebt<br />

der Teig.<br />

Foto: Johanna Mühlbauer - Fotolia.com<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Essen & Trinken<br />

ren Dose in den Kühlschrank stellen!<br />

Dort bleibt die Quiche mindestens<br />

eine Woche frisch. Hier eignet<br />

sich auch Einfrieren. Eine tiefgefrorene<br />

Quiche tauen Sie entweder<br />

langsam bei Zimmertemperatur<br />

auf oder backen sie kurz in der<br />

Mikrowelle oder im Backofen in etwa<br />

15 bis 20 Minuten auf.<br />

Und bei Pannen?<br />

Ofenkuchen sind einfach zu machen,<br />

wenn man sich ans Rezept<br />

hält. Wenn doch mal etwas schiefläuft,<br />

gibt es meist Rettung: Sollte<br />

die Quiche auf der Oberfläche zu<br />

dunkel werden, legen Sie etwas<br />

Alufolie oder Backpapier obenauf<br />

<strong>und</strong> schalten Sie die Backtemperatur<br />

etwa 20 °C herunter. Ist das gute<br />

Werk verbrannt? Lassen Sie es auskühlen<br />

<strong>und</strong> kratzen Sie mit einem<br />

Löffel die oberste Schicht ab. Würzen<br />

Sie nach <strong>und</strong> streuen Sie eine<br />

Handvoll Rucola darüber. Lässt sich<br />

der Teig nur schwer ausrollen, legen<br />

Sie ihn einfach in die Form, drücken<br />

ihn flach <strong>und</strong> verbinden alles miteinander.<br />

Mit einem kleinen Glas<br />

lässt sich der Teig in der Form ganz<br />

leicht rollen <strong>und</strong> wird so gleichmäßig<br />

glatt <strong>und</strong> dick. Schmeckt die Tarte<br />

zu fad, streuen Sie etwas Kräutersalz<br />

<strong>und</strong> Pfeffer darauf. Auch eine<br />

würzige Soße gleicht fehlenden Geschmack<br />

aus. Ist die Tarte beim Aufschneiden<br />

zu flüssig, lassen Sie sie<br />

Passende Kochbuchtipps:<br />

• „Tartes & Pies“, Verlag Dorling Kindersley,<br />

ISBN: 978-3-8310-1976-2, 14,95 Euro<br />

• „Quiches“, Tanja Dusy, GU-Verlag, ISBN: 978-3-<br />

8338-3431-8, 7,99 Euro<br />

• „Ofengerichte von A – Z“, Verlag Dr. Oetker,<br />

ISBN: 978-3-7670-0719-2, 12,00 Euro<br />

in der Form oder auf einer Tortenplatte<br />

komplett auskühlen – so festigen<br />

sich alle Zutaten. Wer einmal<br />

mit dem Quichebacken startet, hört<br />

nicht mehr auf: Denn die Gemüsekuchen<br />

sind lecker, ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> prima<br />

vorzubereiten. Also ab zu unseren<br />

Rezeptideen – guten Appetit!<br />

<br />

Kirsten Metternich ◼<br />

<strong>Neue</strong>s aus der Wissenschaft<br />

Strafsteuer auf Kalorienbomben?<br />

Wenn es Verbrauchern an den Geldbeutel geht, wird dies<br />

oft als letzte Erziehungsmaßnahme gesehen, damit sich<br />

etwas ändert. Aktuelles Beispiel sind die Mexikaner: Um<br />

die Zahl der Übergewichtigen zu drosseln, will der Staat<br />

ab diesem Jahr eine Strafsteuer auf kalorienreiche Lebensmittel<br />

erheben – wie Fastfood, Süßigkeiten <strong>und</strong> Softdrinks.<br />

Diese Abgabe richtet sich laut der Nachrichtenagentur<br />

AP nach der Energiedichte des Produkts:<br />

Auf Lebensmittel, die mehr als 275 Kilokalorien<br />

pro 100 Gramm enthalten, soll eine Steuer<br />

von 8 Prozent erhoben werden. Für Softdrinks<br />

müssten künftig umgerechnet 8 Cent pro<br />

Liter mehr gezahlt werden. Praktisch würde<br />

alles Kalorienreiche teurer. Dafür sollen<br />

Produkte mit niedriger Energiedichte <strong>und</strong><br />

hohem Ballaststoffgehalt ein Qualitätssiegel<br />

erhalten. Günstiger sollen sie vorerst<br />

nicht werden.<br />

Das Bewusstsein schärfen<br />

Der Regierung geht es darum, das Ernährungsbewusstsein<br />

der Mexikaner zu schärfen.<br />

In Mexiko ist der prozentuale Anteil an<br />

Übergewichtigen sogar größer als in Amerika:<br />

Nach Angaben der Vereinten Nationen<br />

sind 70 Prozent der Erwachsenen <strong>und</strong><br />

30 Prozent der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen zu<br />

Schwergewichte: Auf Lebensmittel,<br />

die über 275 kcal pro 100 g enthalten,<br />

soll in Mexiko eine Steuer von<br />

8 Prozent erhoben werden.<br />

dick. Jeder zehnte Erwachsene hat <strong>Diabetes</strong>. Der mexikanische<br />

Präsident Enrique Peña Nieto geht mit gutem Beispiel<br />

voran <strong>und</strong> ermuntert seine Bürger zu mehr Bewegung.<br />

Neben Strafsteuer seien Informationskampagnen<br />

<strong>und</strong> Sportprogramme in der Planung.<br />

Zieht Europa nach?<br />

Auch in Europa wird das Thema diskutiert. Experten<br />

bezweifeln jedoch, dass eine Steuer auf<br />

kalorienreiche Produkte das Essverhalten langfristig<br />

ändert. Als erstes Land weltweit hatte Dänemark<br />

im Jahr 2011 eine Fettsteuer eingeführt<br />

<strong>und</strong> nach einem Jahr wieder abgeschafft,<br />

da keine Auswirkung auf das Ernährungsverhalten<br />

festgestellt wurde. Auch in England<br />

ging eine Aktion des Starkochs Jamie<br />

Oliver schief, als er in Schulen auf Körner<br />

statt Burger setzte. In den Pausen standen<br />

Eltern am Schulhof, um ihre Schützlinge<br />

mit Fastfood zu versorgen.<br />

Foto: Vlad Ivantcov - Fotolia.com<br />

Wie sagte schon Alt-B<strong>und</strong>espräsident<br />

Roman Herzog: „Es muss ein Ruck durch<br />

Deutschland gehen.“ Das lässt sich auch<br />

aufs Essverhalten übertragen. Wer seine<br />

Gewohnheiten umstellt, kann erfolgreich<br />

sein – im Kampf gegen Kilos, <strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong><br />

andere Stoffwechselstörungen. KM<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

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71


Essen & Trinken<br />

Rezepte<br />

Quiche-Rezepte<br />

Sie sind aus zartem Blätterteig,<br />

krossem Mürbeboden oder Quark-<br />

Öl-Teig: Tartes <strong>und</strong> Quiches bieten<br />

sich als komplette Mahlzeiten prima<br />

an. Die lecker-pikanten Torten aus<br />

dem Ofen können auf Vorrat gebacken<br />

werden. Ob für zu Hause,<br />

unterwegs, zur Arbeit oder für Gäste<br />

– probieren Sie unsere Ofenstars<br />

aus der Winterküche.<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

Noch Fragen?<br />

Zutaten für eine Springform 26 cm Ø <strong>und</strong><br />

8 Stücke:<br />

275 g fertiger Blätterteig<br />

800 g Grünkohl<br />

200 ml fettarme Milch<br />

2 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />

1 Msp. Muskatnuss, gerieben<br />

etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />

60 g Pinienkerne<br />

60 g Sonnenblumenkerne<br />

4 Eier<br />

150 g getrocknete Aprikosen<br />

Es antwortet Ihnen gern:<br />

Kirsten Metternich<br />

Diätassistentin/DKL, DGE<br />

Redaktion Essen & Trinken<br />

Hildeboldstraße 5<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Tel.: 0 22 34/91 65 41<br />

Fax: 0 22 34/91 65 42<br />

E-Mail: info@metternich24.de<br />

www.metternich24.de<br />

preisgünstig<br />

gut vorzubereiten<br />

Grünkohl-Quiche<br />

mit Aprikosen<br />

Die Zubereitung:<br />

Den Backofen auf 180 °C (Umluft:<br />

160 °C) vorheizen. Grünkohl<br />

putzen (dabei Rippen entfernen),<br />

waschen, in feine Streifen schneiden.<br />

Wasser in einem Topf zum<br />

Kochen bringen, etwas Gemüsebrühe<br />

einrühren, Grünkohl darin<br />

10 Minuten vorgaren. Den Boden<br />

einer Springform mit Backpapier<br />

auskleiden. Blätterteig auf Boden<br />

<strong>und</strong> Seitenränder der Form legen.<br />

Milch mit Brühe <strong>und</strong> Gewürzen<br />

verrühren, noch einmal abschmecken,<br />

dann Eier zugeben. Aprikosen<br />

in Streifen schneiden. Grünkohl<br />

auf einem Sieb gut abtropfen<br />

lassen. Gleichmäßig auf dem<br />

Blätterteigboden in der Form verteilen,<br />

mit Aprikosenstückchen<br />

bestreuen. Eiermilch darübergießen,<br />

mit einer Gabel den Grünkohl<br />

lockern, damit die Eiermilch<br />

einsickern kann. Im vorgeheizten<br />

Ofen 50 bis 60 Minuten backen.<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Stück, bei 8<br />

insgesamt ca.: 15 g E, 21 g F,<br />

26 g KH, davon 21 g KH anrechnungspflichtig,<br />

9 g Ba, 139 mg<br />

Chol, 244 mg Na, 915 mg K,<br />

290 mg Ph, 353 kcal, 1 412 kJ<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Sauerkraut-Tarte mit Schinkenäpfeln<br />

Zutaten für eine Tarteform 32 cm Ø/12 Stücke:<br />

Teig:<br />

125 g Magerquark<br />

1 Ei<br />

etwas Kräutersalz<br />

40 g Olivenöl<br />

40 ml fettarme Milch<br />

250 g Weizenmehl Type 1050<br />

Die Zubereitung:<br />

Aus Quark, Ei, Öl, Milch, Mehl <strong>und</strong> Salz<br />

einen Quark-Öl-Teig herstellen. 30 Minuten<br />

kalt stellen. Dann Backofen auf 175 °C<br />

(Umluft: 155 °C) vorheizen. Für den Guss<br />

Crème fraîche mit Milch, Wacholderbeeren<br />

<strong>und</strong> Kümmel verrühren, abschmecken,<br />

dann die Eier unterrühren. Den<br />

Belag:<br />

500 g Sauerkraut<br />

30 g Aprikosenkonfitüre,<br />

50 % zuckerreduziert<br />

100 g gekochter Schinken<br />

300 g mittelgroße, säuerliche<br />

Äpfel<br />

Boden einer Tarteform mit Backpapier<br />

auslegen. Quark-Öl-Teig mit einem Silikonnudelholz<br />

auf einer Silikonbackunterlage<br />

ausrollen, Boden <strong>und</strong> Rand der<br />

Form mit dem Teig auskleiden. Mit einer<br />

Gabel mehrmals einstechen.<br />

Sauerkraut lockern, mit 150 ml Wasser<br />

<strong>und</strong> Aprikosenkonfitüre mischen.<br />

Essen & Trinken<br />

Guss:<br />

200 g Crème fraîche,<br />

max. 20 % Fett<br />

150 ml fettarme Milch<br />

20 Wacholderbeeren<br />

½ TL ganze Kümmelkörner<br />

etwas Salz, Pfeffer<br />

3 Eier<br />

Rezepte<br />

geht<br />

schnell<br />

für Kochanfänger<br />

Schinken in Würfel schneiden, mit Sauerkraut<br />

mischen. Äpfel waschen, vierteln,<br />

in Scheiben schneiden. Sauerkraut<br />

in die Form geben, glattstreichen. Apfelspalten<br />

blütenförmig darauflegen <strong>und</strong><br />

mit dem Guss übergießen. Im vorgeheizten<br />

Ofen 40 bis 45 Minuten backen.<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Stück, bei 12 insgesamt,<br />

ca.: 10 g E, 9 g F, 21 g KH,<br />

davon 16 g KH anrechnungspflichtig, 2 g<br />

Ba, 89 mg Chol, 274 mg Na, 298 mg K,<br />

159 mg Ph, 205 kcal, 820 kJ<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

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73


Essen & Trinken<br />

Rezepte<br />

Paprika-Tomaten-Quiche mit Veggie-Hack<br />

Zutaten für eine Springform<br />

26 cm Ø/12 Stücke:<br />

Teig:<br />

200 g Weizenvollkornmehl<br />

100 g Butter<br />

1 Eigelb<br />

etwas Kräutersalz<br />

1 – 2 EL Wasser<br />

Die Zubereitung:<br />

Aus Mehl, Butter, Eigelb, Salz <strong>und</strong> Wasser<br />

einen Mürbeteig herstellen, 45 Minuten<br />

kalt stellen. Dann den Backofen auf<br />

180 °C (Umluft: 160 °C) vorheizen. Zwiebel<br />

<strong>und</strong> Knoblauch schälen, Zwiebel kalt<br />

abwaschen, würfeln, Knoblauch fein hacken.<br />

Kirschtomaten waschen, halbieren,<br />

Paprika putzen, waschen, in mittelgroße<br />

Stücke schneiden. Öl in einem<br />

Belag:<br />

1 Gemüsezwiebel<br />

2 Knoblauchzehen<br />

200 g Kirschtomaten<br />

300 g rote Paprika<br />

1 EL Olivenöl<br />

150 g feines Soja-Hack/<br />

-schnetzel, trocken<br />

1 EL gekörnte Gemüsebrühe<br />

Topf erhitzen, Zwiebelwürfel <strong>und</strong> Knoblauch<br />

darin anbraten. Dann das Sojahack<br />

zugeben, kurz anbraten. Mit 250 ml Wasser<br />

aufgießen <strong>und</strong> die gekörnte Gemüsebrühe<br />

einrühren. Für den Guss Eier mit<br />

saurer Sahne, Milch <strong>und</strong> Tomatenmark<br />

verrühren <strong>und</strong> würzen. Zum Schluss den<br />

geriebenen Käse dazugeben, gut durchmischen.<br />

Den Boden ei-ner Springform<br />

mit Backpapier auslegen.<br />

Guss:<br />

2 Eier<br />

150 g saure Sahne, 10 % Fett<br />

150 ml fettarme Milch<br />

30 g Tomatenmark<br />

etwas Pfeffer <strong>und</strong> Tomaten-Mozzarella-Salz<br />

1 Msp. gemahlener Chili<br />

1 Spritzer Aceto-Balsamicoessig<br />

100 g fettarmer geriebener Käse<br />

Mürbeteig mit einem Silikonnudelholz<br />

auf einer Silikonbackunterlage ausrollen,<br />

Boden <strong>und</strong> Rand der Springform<br />

mit dem Teig auskleiden. Mit einer Gabel<br />

mehrmals einstechen. Gemüse mit<br />

Sojahack mischen <strong>und</strong> noch einmal abschmecken.<br />

In die Form geben <strong>und</strong> den<br />

Guss darübergießen. Im vorgeheizten<br />

Ofen 40 bis 50 Minuten backen.<br />

vegetarisch<br />

fettarm<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Stück, bei 12 insgesamt,<br />

ca.: 14 g E, 14 g F, 15 g KH,<br />

davon 10g KH anrechnungspflichtig,<br />

6 g Ba, 89 mg Chol, 130 mg Na,<br />

581 mg K, 288 mg Ph, 242 kcal, 968 kJ<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

Anmerkungen zu den Rezepten:<br />

Kohlenhydrate aus Gemüse (z. B. Zwiebeln,<br />

Karotten, Sellerie etc.) sind bis zu einer 200-g-<br />

Portion je Sorte nicht blutzucker<strong>wirksam</strong>. Hilfe<br />

für das Schätzen der KH-Portionen geben KH-<br />

Tabellen (z. B. <strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong>-Nährwerttabelle<br />

– BE, KE <strong>und</strong> Kalorien auf einen Blick<br />

mit 1000 Lebensmitteln, K. Metternich, Kirchheim-Verlag).<br />

Die berechneten Natriumwerte<br />

beziehen sich nur auf den natürlichen Natriumgehalt<br />

der Lebensmittel <strong>und</strong> nicht auf Salz,<br />

Brühe etc., die zum Würzen in den Rezepten<br />

verwendet werden.<br />

Zeichenerklärung:<br />

B/Ba = Ballaststoffe; Chol = Cholesterin; E =<br />

Eiweiß; Essl./EL = Esslöffel; F = Fett; Fett i. Tr.<br />

= Fett in der Trockenmasse; Gew.-Kl. = Gewichtsklasse;<br />

K = Kalium; Na = Natrium; Pck.<br />

= Päckchen; Ph = Phosphor; Schb = Scheibe;<br />

Teel./TL = Teelöffel; TK = Tiefkühlkost; KH =<br />

Kohlenhydrate; kJ = Kilojoule; kcal = Kilokalorien;<br />

Msp. = Messerspitze.<br />

74<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


Essen & Trinken<br />

Leserrezept des Rezepte Monats<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

Das sagt Helene Jeromin<br />

Ich bin schon über 20 Jahre<br />

Typ-2-Diabetikerin. Mir ist sehr<br />

wichtig, Blutzuckerspitzen zu<br />

vermeiden. Da ich gern koche<br />

<strong>und</strong> genieße, experimentiere<br />

ich in der Küche recht viel. Stolz<br />

bin ich, mit Metabolic Balance<br />

15 Kilo abgespeckt zu haben<br />

<strong>und</strong> das Gewicht zu halten.<br />

Entgegen der Ansicht meiner<br />

Ärzte, dass ich mich mit der<br />

Baustelle <strong>Diabetes</strong>, Bluthochdruck<br />

<strong>und</strong> erhöhtem Cholesterin<br />

abfinden müsste, habe ich es<br />

mit einer Umstellung meiner Lebensgewohnheiten<br />

in den Griff<br />

bekommen.<br />

Als Dankeschön erhält Helene<br />

Jeromin ein sechsteiliges Tee-Set,<br />

passend zur kalten Jahreszeit.<br />

Das Set besteht aus zwei Tee-<br />

Sets „Trio“ sowie vier Packungen<br />

„Bibeltee“ (Sorten: Paradies-<br />

Früchte, Granatapfel-Früchte,<br />

Vital- <strong>und</strong> Ruhe-Tee) im Gesamtwert<br />

von ca. 50 Euro. Weitere<br />

Informationen dazu gibt es unter<br />

www.pfarrer-shopping.de<br />

Nährwert-Info<br />

Nährwert pro Stück, bei 12<br />

insgesamt, ca.: 7 g E, 11 g F,<br />

10 g KH, davon 8 g KH anrechnungspflichtig,<br />

3 g Ba, 3 mg Chol,<br />

44 mg Na, 289 mg K, 123 mg Ph,<br />

167 kcal, 668 kJ<br />

Blitz-Tarte<br />

Tomate-Mozzarella<br />

Die Zubereitung:<br />

Den Backofen auf 175 °C (Umluft:<br />

155 °C) vorheizen. Alle Teigzutaten<br />

in eine fest verschließbare Schüssel<br />

geben <strong>und</strong> gut durchschütteln. Anschließend<br />

den Teig mit den Händen<br />

verkneten. Boden einer Tarteform<br />

mit Backpapier auslegen. Teig<br />

dünn ausrollen, Boden <strong>und</strong> Rand der<br />

Form damit auslegen. Mit einer Gabel<br />

mehrmals einstechen. Den Frischkäse<br />

gleichmäßig auf den Teig streichen.<br />

Tomaten waschen, Stil herausschneiden<br />

<strong>und</strong> in dünne Scheiben schneiden.<br />

Gleichmäßig in die Tarteform legen.<br />

Etwas Tomaten-Mozzarella-Salz<br />

<strong>und</strong> Pfeffer darübergeben. Mozzarella<br />

in kleine Stücke schneiden <strong>und</strong> locker<br />

darüberstreuen. Im vorgeheizten<br />

Ofen 40 bis 45 Minuten backen. Rucola<br />

putzen <strong>und</strong> waschen. Lauwarme<br />

Tarte mit Rucola bestreuen, etwas<br />

Balsamico-Creme darüberträufeln –<br />

<strong>und</strong> genießen.<br />

Zutaten für eine Tarteform<br />

mit 28 cm Ø/12 Stücke:<br />

Teig:<br />

160 g Weizenvollkornmehl<br />

40 g Sojamehl<br />

40 g gemahlene<br />

Haselnüsse<br />

80 g Olivenöl<br />

80 g heißes Wasser<br />

1 TL Backpulver<br />

Prise Salz<br />

Belag:<br />

60 g fettreduzierter<br />

Kräuterfrischkäse<br />

3 Fleischtomaten<br />

etwas Tomaten-Mozzarella-<br />

Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

200 g Mozzarella light,<br />

ca. 1,5 Kugeln<br />

2 Handvoll Rucola<br />

2 EL Balsamico-Creme<br />

Das<br />

Leserrezept<br />

von Helene Jeromin<br />

aus Neuss<br />

Foto: Bernhard Kölsch/two4food<br />

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<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014<br />

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Zum guten Schluss<br />

Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer<br />

arbeitet als Arzt in einer <strong>Diabetes</strong>klinik, Jana Einser<br />

hat schon seit Kindertagen Typ-1-<strong>Diabetes</strong> <strong>und</strong> Alex<br />

Adabei hat viele Bekannte <strong>und</strong> Verwandte mit Typ-<br />

2-<strong>Diabetes</strong>. Sie schreiben abwechselnd; in dieser Ausgabe<br />

ist wieder Jana dran.<br />

Ausbildung der Diabetologen in Gefahr<br />

Neulich habe ich den Tarif für mein<br />

Mobiltelefon gewechselt – eigentlich<br />

kein Problem, meinte ich. Genau so<br />

war es mir auch verkauft worden von<br />

den Mitarbeitern des Geschäfts vor Ort.<br />

Und dann ging es los: Der Internetzugang<br />

mit dem Telefon funktionierte<br />

nicht – zwei Wochen habe ich darauf<br />

gewartet, nicht ohne wiederholt<br />

im Geschäft auf der Matte zu stehen.<br />

Hier zeigte sich … weitgehende Hilflosigkeit.<br />

Und als ich mich darüber w<strong>und</strong>erte,<br />

dass sich einer der Mitarbeiter überhaupt<br />

nicht mit meinem Mobiltelefon<br />

auskannte, <strong>und</strong> ich ihn fragte, was er<br />

denn für eine Ausbildung habe, erfuhr<br />

ich: Er ist ausschließlich gelernter Einzelhandelskaufmann<br />

– eine Ausbildung<br />

Richtung Mobilfunk hat er nie gehabt.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, dass die Mitarbeiter dort<br />

nur verkaufen, aber nicht helfen können,<br />

wenn es Probleme gibt!<br />

Inzwischen fragen Sie sich sicher, was<br />

das mit <strong>Diabetes</strong> zu tun hat, oder? Eine<br />

ganze Menge, kann ich Ihnen sagen …<br />

Wenn ich mir meine mehrere Jahrzehnte<br />

dauernde <strong>Diabetes</strong>karriere durch den<br />

Kopf gehen lasse, kommen mir einige<br />

Ärzte in den Kopf, die mich in dieser<br />

Zeit in der <strong>Diabetes</strong>betreuung unterstützt<br />

haben – manche (mein aktueller<br />

zum Beispiel) mit sehr guten Kenntnis­<br />

Illustrationen: Christian Mentzel<br />

»»<br />

Gemeinsam müssen wir<br />

heute darum kämpfen,<br />

dass die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

erhalten bleiben.<br />

sen, manche auch nicht. Deshalb war<br />

logisch, dass ich mit zunehmender <strong>Diabetes</strong>erfahrung<br />

oft die entscheidenden<br />

Fragen zu meiner Therapie selbst entschied<br />

– <strong>und</strong> der Treiber war. Trotzdem<br />

war ich aber auch dann immer sehr<br />

froh, mit jemandem Fachkompetenten<br />

sprechen zu können.<br />

Und genau da kommt die Mobilfunkfrage<br />

ins Spiel: Wie gut sind die Ärzte<br />

hierzulande in Bezug auf <strong>Diabetes</strong> ausgebildet?<br />

Kennen Sie sich ausreichend<br />

mit diesem sehr komplexen Krankheitsbild<br />

aus? Wahrscheinlich werden<br />

Sie die meisten Hausärzte mit Detailfragen<br />

zur intensivierten Insulintherapie<br />

überfordern, mit Fragen zur<br />

Insulinpumpentherapie sowieso. Viel<br />

Detailwissen ist dafür erforderlich <strong>und</strong><br />

muss gelernt worden sein – über das<br />

allgemeine <strong>Diabetes</strong>wissen aus Studium<br />

<strong>und</strong> Facharztweiterbildung hinaus.<br />

Aber: Es gibt immer weniger Möglichkeiten,<br />

sich zum Diabetologen weiterzubilden.<br />

Fünf dia betologische Lehrstühle<br />

gibt es nach Angaben von Diabetologen<br />

noch in Deutschland, die<br />

Zahl nimmt immer weiter ab. Noch haben<br />

viele Diabetiker die Möglichkeit,<br />

gut diabetologisch betreut zu werden –<br />

aber wie lange wohl noch? Gemeinsam<br />

müssen Patienten, Ärzte <strong>und</strong> andere<br />

<strong>Diabetes</strong>experten heute darum kämpfen,<br />

dass die Ausbildungsmöglichkeiten<br />

erhalten bleiben <strong>und</strong> möglichst auch<br />

wieder mehr werden – damit auch morgen<br />

Diabetiker ihre Probleme gemeinsam<br />

mit ihrem Arzt lösen können!<br />

76<br />

www.diabetes-journal.de<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> 1 /2014


<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong> x /2014<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Verlag: Verlag Kirchheim + Co GmbH,<br />

Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, Tel. (0 61 31) 9 60 70-0, Fax (0 61 31) 9 60 70 70,<br />

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Prof. Dr. med. T. Haak, <strong>Diabetes</strong> Zentrum Mergentheim,<br />

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Redaktion:<br />

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Stuttgart – N. Finkenauer-Ganz, Mainz – M. Heinz, Mainz – G. Hess, Mainz<br />

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– K. Metternich, Kerpen – Dr. med. K. Milek, Dr. rer. med. S. Milek, beide<br />

Hohenmölsen – A. Monecke, Berlin – Prof. Dr. med. R. Petzoldt, Bad Oeynhausen<br />

– Dr. med. G.-W. Schmeisl, Bad Kissingen – Prof. Dr. med. M. Weber, Mainz<br />

– Prof. Dr. med. B. Willms, Bad Lauterberg/Harz – Prof. Dr. med. R. Zick, Lingen<br />

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Anzeigendisposition: Michael Pradel, Tel. (0 61 31) 9 60 70 20<br />

Anzeigenpreise: Preisliste Nr. 61 vom 1.1.2014.<br />

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Erscheinungsweise: monatlich<br />

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für Blinde <strong>und</strong> Sehbehinderte: Westdeutsche Blindenhörbücherei,<br />

Harkortstr. 9, 48163 Münster, Tel. 02 51/71 99 01.<br />

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Druck: Konradin Druck, Kohlhammerstraße 1-15, 70771 Leinfelden-Echterdingen.<br />

Alle Rechte bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen<br />

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der Redaktion. Anzeigen <strong>und</strong> Fremdbeilagen stellen allein die Meinung<br />

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ISSN 0341 – 8812<br />

63. Jahrgang<br />

Im Bahnhofsbuchhandel<br />

<strong>und</strong> in allen Pressefachgeschäften<br />

mit dem<br />

„BLAUEN GLOBUS“<br />

können Sie das<br />

<strong>Diabetes</strong>-<strong>Journal</strong><br />

kaufen oder bestellen.<br />

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Rubrik<br />

optional: 2.Ebene<br />

… <strong>und</strong> das lesen Sie im nächsten Heft:<br />

Bergluft, Sonne, Schnee, Kaminfeuer: Eine Woche<br />

mal schön in den Winterurlaub fahren – träumen<br />

Sie auch davon? Der Februar würde sich anbieten.<br />

Die Daheimgebliebenen lesen dann im <strong>Diabetes</strong>-<br />

<strong>Journal</strong>:<br />

Zucker <strong>und</strong> <strong>Diabetes</strong> –<br />

verträgt sich das? Im <strong>Diabetes</strong>-Kurs<br />

von Dr. med.<br />

Gerhard-W. Schmeisl<br />

wird die immerwährende<br />

<strong>Diabetes</strong>frage aktuell beantwortet.<br />

Was genau ist die<br />

„Vegane Küche“?<br />

Unsere Autorin Kirsten<br />

Metternich hat die<br />

Informationen – <strong>und</strong><br />

passende Rezepte.<br />

Foto: fotolia<br />

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Wie wirkt sich der<br />

<strong>Diabetes</strong> aus auf<br />

die Persönlichkeitsentwicklung<br />

von<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen?<br />

Dazu<br />

berichten wir über<br />

neueste Therapie-<br />

Entwicklungen.<br />

Die Februar-Ausgabe erscheint Ende Januar.<br />

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So misst man heute.

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