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Business & IT Made in Germany (Vorschau)

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12/2013_Strategien für den Geschäftserfolg<br />

www.bus<strong>in</strong>essportal.de<br />

<strong>Made</strong> <strong>in</strong> <strong>Germany</strong><br />

PRISM & Co. geben deutschen Cloud-Anbietern Auftrieb<br />

Neue Chancen<br />

Dem mobilen Nutzer<br />

auf der Spur<br />

Neue<br />

Schwachstellen<br />

Soziale Netze und mobile<br />

Geräte<br />

Neuer<br />

Führungsstil<br />

Das Top-Down-Muster<br />

hat ausgedient<br />

Im INTERVIEW:<br />

Christoph Caselitz, Geschäftsführer<br />

Vertrieb International bei Rittal<br />

Kostenlos auf iPhone<br />

und iPad lesen<br />

(Seite 75/77)


Esther Perbandt, Modedesigner<strong>in</strong>, Berl<strong>in</strong><br />

Alles Wichtige<br />

mach’ ich selbst!<br />

Erst recht, wenn es um me<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzen geht.<br />

E<strong>in</strong>fach erfolgreich<br />

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Service Editorial<br />

<strong>IT</strong> made <strong>in</strong><br />

<strong>Germany</strong><br />

Das Ausspitzelprogramm PRISM der NSA, aber auch die Aktivitäten anderer<br />

Geheimdienste, die sich im Kielwasser der NSA tummeln, haben uns, oder<br />

zum<strong>in</strong>dest mich, nicht überrascht. Aber die Ausmaße der Affäre, die selbst vor<br />

dem Handy der deutschen Bundeskanzler<strong>in</strong> nicht haltmachte, haben uns doch<br />

e<strong>in</strong>igermaßen schockiert. Mit Terrorabwehr hat das nichts mehr zu tun.<br />

Erleben Sie<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong><br />

auf dem iPhone<br />

& iPad<br />

Die <strong>in</strong>novation im b2b-Bereich!<br />

Doch e<strong>in</strong> Sprichwort sagt: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Und das könnten<br />

<strong>in</strong> diesem Fall die <strong>IT</strong>-Lösungsanbieter aus Deutschland se<strong>in</strong>. So konnte ich erst<br />

kürzlich beim Besucher der it-sa 2013 <strong>in</strong> Nürnberg e<strong>in</strong>en deutlichen Trend feststellen:<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheit made <strong>in</strong> <strong>Germany</strong> ist so gefragt wie nie zuvor (jedenfalls<br />

nach Aussage der deutschen Aussteller). Aber schließlich kann man es niemandem<br />

verdenken, dass das Misstrauen gegenüber US-amerikanischen Anbietern<br />

von <strong>IT</strong>-Lösungen gestiegen ist. Zu groß ist die Angst vor H<strong>in</strong>tertürchen, über die<br />

die NSA fleißig mitliest. E<strong>in</strong>en ähnlichen Trend wie bei der <strong>IT</strong>-Sicherheit erleben<br />

wir auch bei der Cloud – auch hier s<strong>in</strong>d die Anbieter aus Deutschland im Aufw<strong>in</strong>d.<br />

Wir berichten ab Seite 22.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Andreas Eichelsdörfer<br />

• kompetent<br />

• klar verständlich<br />

• komplett<br />

• kostenlos<br />

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Inhalt 12.2013<br />

News & Trends<br />

Aktuelles aus dem <strong>IT</strong>-<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 6<br />

<strong>IT</strong>-Köpfe 9<br />

Interview des Monats 10<br />

Christoph Caselitz, Geschäftsführer bei Rittal,<br />

über das Rechenzentrum aus dem Baukasten<br />

Events 12<br />

Konferenzen, Messen und mehr: Wichtige<br />

Veranstaltungen im <strong>IT</strong>-Umfeld<br />

EU-Report 14<br />

Sicher surfen <strong>in</strong> Europa: Um das Datenschutzrecht<br />

der EU wird mit harten Bandagen gekämpft<br />

T<strong>IT</strong>ELTHEMA<br />

22<br />

WOLKEN IN SCHWARZ-ROT-GOLD<br />

Die Spähangriffe von NSA und<br />

Konsorten s<strong>in</strong>d für Cloud-<br />

Anbieter nicht gerade hilfreich,<br />

die Kunden halten sich<br />

entsprechend zurück. Doch<br />

mittelfristig dürften vor allem<br />

Cloud-Dienste aus Deutschland<br />

massiv von der anhaltenden<br />

Sicherheitsdebatte profitieren.<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsreport 16<br />

Woh<strong>in</strong> führt uns die Technik? Datensicherheit<br />

ist auch e<strong>in</strong>e Frage des Verhaltens<br />

<strong>IT</strong>-Recht 18<br />

In guter Gesellschaft: Wie Gründer herausf<strong>in</strong>den,<br />

welche Rechtsform zu ihnen passt<br />

Ascent Look Out 2014 20<br />

Schöne, neue Welt: Die mobile Kommunikation<br />

ist der alles dom<strong>in</strong>ierende Trend <strong>in</strong> der <strong>IT</strong>-Welt<br />

Special<br />

Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />

Man spricht deutsch <strong>in</strong> der Wolke: PRISM & Co.<br />

verändern die Anbieterlandschaft <strong>in</strong> der Cloud 22<br />

E<strong>in</strong> Service für den Service: Das Service-Broker-<br />

Modell vere<strong>in</strong>heitlicht Cloud-Dienste 28<br />

Auf Kundenfang <strong>in</strong> der Wolke: Vieles spricht<br />

beim CRM für die Cloud – aber nicht alles 32<br />

Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />

Mobile Analytics 34<br />

Dem mobilen Nutzer auf der Spur: Webseiten für<br />

mobile Geräte zu optimieren, ist gar nicht so e<strong>in</strong>fach<br />

38<br />

GELDWERTER VORTEIL<br />

Die Lohnabrechnung<br />

ist e<strong>in</strong> extrem<br />

sensibler Bereich.<br />

Umso sorgfältiger<br />

sollte man bei der<br />

Softwareauswahl<br />

vorgehen. Unsere<br />

Marktübersicht zeigt,<br />

worauf es ankommt.<br />

4 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


<strong>IT</strong>-Strategien<br />

Marktübersicht Entgeltabrechnung 38<br />

Es lohnt sich: Die besten Lösungen für Lohn<br />

und Gehalt im Vergleich – plus: Die Trends 2014<br />

CRM mit Microsoft Dynamics 46<br />

Integration ist Trumpf: Bleibt das CRM-System die<br />

zentrale Schnittstelle für die Kunden<strong>in</strong>teraktion?<br />

<strong>IT</strong>-Compliance 52<br />

(Un)Sicherheit 2.0: Durchdachte SIEM-Lösungen<br />

machen <strong>IT</strong>-Systeme deutlich sicherer<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheit 56<br />

Mehr Freiheit wagen: <strong>IT</strong>-Abteilungen sollten mehr<br />

ermöglichen als verh<strong>in</strong>dern<br />

Unternehmensführung<br />

Führungskultur 60<br />

Führung ist ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bahnstraße: Die Mitarbeiter<br />

von morgen etablieren e<strong>in</strong>en neuen Führungsstil<br />

Weiche Ziele 64<br />

Vernachlässigter „Sozial-Kram“: Harte Fakten<br />

s<strong>in</strong>d oft das Resultat weicher Faktoren<br />

60<br />

STIMMT DIE RICHTUNG?<br />

Die besten – und damit<br />

wichtigsten – Arbeitskräfte<br />

entscheiden heute oft<br />

selbst, von wem sie sich<br />

wie führen lassen. Das<br />

müssen die Vorgesetzten<br />

wissen und ihr Führungsverhalten<br />

entsprechend<br />

anpassen.<br />

best practice<br />

Buchhaltung 68<br />

Rückenw<strong>in</strong>d für die Cloud: Der W<strong>in</strong>dspezialist<br />

Rotor Control wagt den Sprung <strong>in</strong> die Wolke<br />

Ausfallschutz 70<br />

Automatisch verfügbar: Der Fullservice-Anbieter<br />

neru sorgt für mehr Ausfallsicherheit<br />

Test, Kauf & Service<br />

> Neuer Engel für Samsung:<br />

Umweltfreundliche Druckerlösungen 74<br />

> Ke<strong>in</strong> falsches Zeugnis ablegen: Der Haufe<br />

Zeugnis Manager Premium zeigt, wie‘s geht 76<br />

> Software-Kurztests 78<br />

Impressum 82<br />

5


News & Trends Meldungen<br />

Industrie 4.0 kommt<br />

langsam <strong>in</strong> Fahrt<br />

D<br />

ie „Smart Factory“ ist <strong>in</strong> Deutschland noch die Ausnahme, <strong>in</strong> Großunternehmen<br />

ist das Konzept der voll vernetzten Produktion <strong>in</strong> der sogenannten Industrie<br />

4.0 („vierte <strong>in</strong>dustrielle Revolution“) aber bereits etabliert. Wie e<strong>in</strong>e Befragung<br />

der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC bei 100 Unternehmen<br />

ergab, koord<strong>in</strong>iert und steuert erst jedes fünfte die Abläufe <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Produktionsund<br />

Betriebsstätten über vernetzte <strong>IT</strong>-Systeme. Von den Unternehmen, die mehr<br />

als 20 Produktionsstätten unterhalten, hat demgegenüber bereits jedes dritte<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Smart Factory e<strong>in</strong>gerichtet. Bei rund der Hälfte aller Befragten ist<br />

die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er „<strong>in</strong>telligenten Fabrik“ <strong>in</strong> Planung, e<strong>in</strong> weiteres Fünftel setzt<br />

sich mit dem Thema ause<strong>in</strong>ander.<br />

Die Erfahrungen der Unternehmen, die bereits auf das Konzept der Smart Factory<br />

setzen, s<strong>in</strong>d auch für kle<strong>in</strong>ere Betriebe ermutigend. So ist die Umsetzung oft<br />

deutlich günstiger als zunächst erwartet: Rund 50 Prozent der Befragten, die die<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Smart Factory planen, gehen von Investitionen über m<strong>in</strong>destens<br />

zwei Millionen Euro aus. In der Praxis s<strong>in</strong>d jedoch über 70 Prozent der Unternehmen,<br />

die Umstellung bereits bewältigt haben, mit zum Teil deutlich ger<strong>in</strong>geren<br />

Kosten ausgekommen. In gut vier von zehn Betrieben beliefen sich die Investitionen<br />

sogar auf weniger als e<strong>in</strong>e Million Euro.<br />

Nicht zu unterschätzen ist allerd<strong>in</strong>gs der Zeitbedarf der Umstellung. Von den<br />

befragten Unternehmen mit m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Smart Factory nannten die meisten<br />

das zeit<strong>in</strong>tensive Verfahren als größte Hürde bei der Umsetzung, gefolgt vom<br />

Weiterbildungsbedarf für Mitarbeiter. Die Investitionen <strong>in</strong> notwendige Technologien<br />

stehen erst an dritter Stelle. Von den befragten Umstellungsplanern sehen<br />

h<strong>in</strong>gegen die meisten die Kosten als größtes H<strong>in</strong>dernis, gefolgt vom fehlenden<br />

Know-how.<br />

<br />

www.pwc.de/smartfactory<br />

M2M: Vom Hype zum<br />

Geschäftsmodell<br />

D<br />

ie Mach<strong>in</strong>e-to-Mach<strong>in</strong>e-Kommunikation (M2M) wird<br />

sich <strong>in</strong> den nächsten Jahren zum entscheidenden<br />

Wettbewerbsfaktor für die deutsche Industrie entwickeln.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Report „Mobile<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Trends 2013/2014“ vom eco-Verband der deutschen<br />

Internetwirtschaft. So schätzen 46 Prozent der<br />

befragten Branchenexperten die Implementierung von<br />

M2M als essenziell e<strong>in</strong>, damit der Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland langfristig <strong>in</strong>ternational wettbewerbsfähig<br />

bleibt.<br />

Nur zwölf Prozent der Befragten halten das Thema <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Bedeutung für die deutsche Wirtschaft für überschätzt,<br />

während nur fünf Prozent noch unentschlossen<br />

s<strong>in</strong>d. Die M2M-Kommunikation erlaubt die Überwachung<br />

und Steuerung fest <strong>in</strong>stallierter oder mobiler Masch<strong>in</strong>en,<br />

etwa <strong>in</strong> Produktion, Transportwesen, Mediz<strong>in</strong> oder<br />

Sicherheitstechnik – die Anwendungsszenarien s<strong>in</strong>d<br />

nahezu unbegrenzt.<br />

„Die Technologie ist bereits da, gleichzeitig mangelt es<br />

<strong>in</strong> der deutschen Wirtschaft jedoch deutlich an geeigneten<br />

Geschäftsmodellen und entsprechenden Branchenstandards,<br />

zum Beispiel im Masch<strong>in</strong>enbau“ erklärt<br />

Dr. Bett<strong>in</strong>a Horster vom eco-Verband. Bislang werde das<br />

Thema <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von Telekommunikationsunternehmen<br />

vorangetrieben, sodass bisherige M2M-Standards<br />

vor allem auf diese Branche bezogen seien. Bei der<br />

weiteren Verbreitung und Umsetzung kommt der eco-<br />

Expert<strong>in</strong> zufolge vor allem kle<strong>in</strong>en Systemhäusern e<strong>in</strong>e<br />

entscheidende Rolle zu: Durch ihre spezielle Branchennähe<br />

und ihr praktisches Know-how s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Lage,<br />

branchenspezifische M2M-Lösungen zu entwickeln und<br />

diese bedarfsgerecht zu implementieren.<br />

<br />

http://mobile.eco.de<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Deutschlands Industrie zu<br />

erhalten, reicht es nicht mehr,<br />

bei den Masch<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> paar<br />

Bleche ane<strong>in</strong>anderzuschrauben<br />

– sie müssen smart se<strong>in</strong>.“<br />

Dr. Bett<strong>in</strong>a Horster ■ Direktor<strong>in</strong> Mobile im<br />

eco-Verband und Vorstand der VIVAI Software AG<br />

6 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Aufregung um Cloud-ERP:<br />

Das sagen die SAP-Partner<br />

D<br />

ie meisten der <strong>in</strong> Deutschland zertifizierten Partner für SAP<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign (BBD) begrüßen sowohl die Roadmap als<br />

auch die technische Transformation der ERP-Cloud-Lösung auf die<br />

Plattform SAP HANA. Die Partner sehen diese Entwicklung positiv<br />

und folgerichtig. „SAP <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign wird von der neuesten<br />

Technologie profitieren. Dies wird die Lösung noch performanter<br />

und stabiler machen, was den Nutzen für die Kunden nochmals<br />

erhöht“, ist Henrik Hausen, Interims-Sprecher der BBD-Partner,<br />

optimistisch.<br />

Die Partner können die aktuelle Diskussion um die Cloud-Lösung<br />

für den Mittelstand zwar nachvollziehen. „Aber wir müssen<br />

doch die Kirche im Dorf lassen. Die SAP hat e<strong>in</strong>e neue Technologie<br />

und will diese künftig auch bei allen Cloud-Lösungen e<strong>in</strong>setzen.<br />

Insofern ist es nur logisch, auch SAP <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign<br />

auf die neue Plattform zu ziehen“, kommentiert Inge Kipp<strong>in</strong>g,<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> der Anthesis GmbH. Die aufkommende Unruhe<br />

darüber, dass die Lösung nicht mehr weiterentwickelt werde, sei<br />

daher unbegründet. Dies erschließe sich aus dem Innovationsstreben<br />

von SAP.<br />

SAP hat vor zehn Jahren begonnen, BBD auf der damals aktuellsten<br />

Plattform zu entwickeln. Mittlerweile hat der Softwarehersteller<br />

mit SAP HANA e<strong>in</strong>e neue Plattform auf dem<br />

Markt. Folgerichtig hatte SAP angekündigt, dass künftig alle<br />

Cloud-Lösungen auf der neuen Plattform laufen. „Die neue<br />

Technologie wird der SAP, den SAP-Cloud-Partnern und den SAP-<br />

Cloud-Anwendern Vorteile br<strong>in</strong>gen“, so Uwe Kammann, <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />

Unit Leiter SAP Cloud Solutions der All for One Steeb AG. Er geht<br />

davon aus, dass die Standardisierung der technologischen Plattform<br />

sich <strong>in</strong>sbesondere auf die Performance und die Stabilität<br />

der Cloud-Lösungen positiv auswirke und Betriebskosten für den<br />

Betrieb deutlich senken werde.<br />

Die SAP-Partner stehen weiterh<strong>in</strong> voll und ganz h<strong>in</strong>ter der<br />

ERP-Cloud-Lösungen von SAP. „Wir können schon heute mit SAP<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign erfolgreich Geschäfte machen“, so Inge Kipp<strong>in</strong>g.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs würden die Kunden <strong>in</strong> Deutschland aktuell noch<br />

weniger stark <strong>in</strong>tegrierte ERP-Cloud-Lösungen e<strong>in</strong>setzen. In anderen<br />

Märkten sei dies schon heute anders. „Wir erwarten, dass<br />

sowohl <strong>in</strong> Deutschland als auch <strong>in</strong>ternational immer mehr Firmen<br />

ERP-Lösungen aus der Cloud nutzen werden. Das ist nur e<strong>in</strong>e<br />

Frage der Zeit“, prognostiziert Wolfgang Kröner, Geschäftsleitung<br />

SAP OnDemand Solutions der itelligence AG. Henrik Hausen,<br />

ergänzt: „Die Partner werden weiter <strong>in</strong> SAP <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign<br />

<strong>in</strong>vestieren.“ Cloud-Lösungen seien nun e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> zukunftsfähiges<br />

Konzept. Unternehmen könnten sich dadurch trotz ger<strong>in</strong>ger<br />

<strong>IT</strong>-Ressourcen e<strong>in</strong>en kostengünstigen Zugang zu Spitzentechnologien<br />

sichern und flexibel auf Veränderungen am Markt reagieren.<br />

<br />

www.abs-ag.de<br />

Verb<strong>in</strong>den.<br />

Teilen.<br />

Geben.<br />

Nehmen.<br />

Verstehen.<br />

Verbessern.<br />

Lächeln.<br />

Unify.<br />

Geschäftskommunikation<br />

von morgen für e<strong>in</strong>e neue<br />

Art mite<strong>in</strong>ander zu arbeiten.<br />

unify.com<br />

Copyright © Unify GmbH & Co. KG, 2013<br />

7


News & Trends Meldungen<br />

Microsoft: Umzug <strong>in</strong> die Zukunft<br />

O<br />

[ Foto: Microsoft Deutschland GmbH ]<br />

ptimale Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Gebäudenutzung, e<strong>in</strong> attraktives Umfeld<br />

und e<strong>in</strong>e hohe Sichtbarkeit des Unternehmens<br />

– nach diesen Kriterien hat Microsoft den neuen<br />

Standort für se<strong>in</strong>e Deutschland-Zentrale ausgewählt.<br />

Der Umzug von Unterschleißheim nach<br />

München-Schwab<strong>in</strong>g ist für 2016 geplant. Als<br />

e<strong>in</strong>es der modernsten Büros Deutschlands soll<br />

das neue Gebäude <strong>in</strong> der Parkstadt Schwab<strong>in</strong>g<br />

ideale Bed<strong>in</strong>gungen für die <strong>in</strong>dividuelle Entfaltung<br />

aller Mitarbeiter, für zeitgemäße Formen<br />

der Zusammenarbeit und für den E<strong>in</strong>satz neuester<br />

Technologien bieten.<br />

Die Welt des Arbeitens wird immer flexibler<br />

und kooperativer. Microsoft beschäftigt sich<br />

seit Jahren <strong>in</strong>tensiv mit dem Wandel der Arbeitswelt<br />

und unterstützt mit se<strong>in</strong>en Produkten<br />

die Anforderungen moderner Wissensarbeit.<br />

Auch als Arbeitgeber ist Microsoft Vorreiter<br />

<strong>in</strong> Sachen „Neues Arbeiten“ und setzt Themen<br />

wie Vertrauensarbeitszeit, Home-Office,<br />

zeit- und ortsunabhängige Flexibilität oder<br />

standort- und länderübergreifende Teamarbeit<br />

konsequent um. „Neues Arbeiten“ benötigt<br />

aber auch die richtigen räumlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Deshalb verlagert Microsoft 2016 se<strong>in</strong>e<br />

Deutschland-Zentrale. Ältere Bürogebäude<br />

lassen sich häufig nur mit hohem Aufwand an<br />

moderne Anforderungen anpassen. Weil der<br />

Mietvertrag am Standort Unterschleißheim 2016<br />

ausläuft, hat Microsoft die Arbeitsplatzbed<strong>in</strong>gungen<br />

sowie die räumliche und energetische<br />

Effizienz am bisherigen Standort gründlich analysiert<br />

und sich nach fast zweijähriger Prüfung<br />

verschiedener Alternativen für e<strong>in</strong>en Neubau im<br />

Münchner Norden entschieden.<br />

„Neben den Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen für unsere<br />

Mitarbeiter waren die Wirtschaftlichkeit und<br />

die Nachhaltigkeit des Gebäudes sowie die<br />

Attraktivität und die Sichtbarkeit des Standortes<br />

ausschlaggebend“, erklärt Christan P. Illek, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung von Microsoft<br />

Deutschland.<br />

www.microsoft.de<br />

Krim<strong>in</strong>ell wider Willen<br />

V<br />

erstößt e<strong>in</strong>e Firma gegen das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG),<br />

muss sie dafür geradestehen – unter Umständen haftet sogar der<br />

Inhaber des Unternehmens persönlich. Vielen ist jedoch nicht bewusst,<br />

welche Vorschriften es gibt, und verletzen damit unabsichtlich geltendes<br />

Recht. Fast alle großen und mittelständischen Firmen s<strong>in</strong>d hiervon betroffen.<br />

Schon auf den bloßen Verdacht h<strong>in</strong>, es könnten Daten <strong>in</strong> falsche<br />

Hände geraten, wird die verantwortliche Aufsichtsbehörde aktiv. Darauf<br />

weist der deutsche Sicherheitsspezialist EgoSecure h<strong>in</strong>.<br />

Firmen wecken<br />

bereits Misstrauen,<br />

wenn sie es versäumen,<br />

an geeigneter<br />

Stelle ihren Datenschutzbeauftragten<br />

zu nennen. Doch<br />

das BDSG gibt auch<br />

bezüglich der technischen<br />

Anforderungen<br />

ganz konkrete Handlungsanweisungen,<br />

wie Daten korrekt<br />

zu verarbeiten s<strong>in</strong>d.<br />

Aus diesen Anforderungen des Gesetzes lassen sich unter anderem fünf<br />

technische Punkte ableiten, die jedes Unternehmen beachten sollte:<br />

<br />

8<br />

Zugriffskontrollen, die beschränken, wer, wann und unter welchen<br />

Umständen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> personenbezogene Daten hat,<br />

Verschlüsselungslösungen nach dem aktuellen Stand der Technik,<br />

Protokolle, mit deren Hilfe sich im Schadensfall prüfen lässt, von wem,<br />

wann und wie auf personenbezogene Informationen zugegriffen wurde,<br />

e<strong>in</strong> effektiver Schutz gegen Schadsoftware,<br />

strenge Kriterien für Cloud-Dienste. Hier s<strong>in</strong>d die Auflagen derart<br />

streng, das viele gängige Cloud-Services für die Speicherung und Übermittlung<br />

personenbezogener Daten gar nicht <strong>in</strong>frage kommen.<br />

www.egosecure.com<br />

Firmen droht Know-how-Verlust<br />

D<br />

rei von zehn Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland verlieren <strong>in</strong> den nächsten<br />

drei Jahren mehr als 20 Prozent ihrer Mitarbeiter <strong>in</strong> Schlüsselpositionen.<br />

Die Unternehmen wissen, dass sie gegensteuern müssen. Die<br />

Suche nach der passenden Lösung ist allerd<strong>in</strong>gs vielerorts noch <strong>in</strong> vollem<br />

Gange. Jeder zweite Entscheider sieht im H<strong>in</strong>blick auf die adäquate Besetzung<br />

der vakanten Stellen erhebliche Probleme und Kosten auf das<br />

eigene Unternehmen zukommen. Das ergibt die Studie „Managementkompass<br />

Demographiemanagement“ von Steria Mummert Consult<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.<br />

Die größten Sorgen bereitet den Unternehmen der drohende Knowhow-Verlust.<br />

Sieben von zehn Managern befürchten, dass ihrem Unternehmen<br />

Wissen verloren geht. Doch viele Unternehmen führen nicht<br />

ausreichend Buch darüber, welche Fähigkeiten und Talente ihre Mitarbeiter<br />

besitzen. Jeder vierte für die Studie befragte Entscheider konnte ke<strong>in</strong>e<br />

genauen Angaben darüber machen, wie viele Fachkräfte <strong>in</strong> kritischen<br />

Positionen bald das Unternehmen verlassen werden<br />

Gerade <strong>in</strong> Konzernen und <strong>in</strong> Unternehmen mit vielen Tochtergesellschaften<br />

im Ausland s<strong>in</strong>d Personalmanager häufig nicht über die Qualifikation<br />

sämtlicher Mitarbeiter auf dem Laufenden. Mit Dienstantritt bei<br />

der Tochtergesellschaft verlieren sie ihre Expatriates meist aus den Augen<br />

und vergessen sie anschließend bei der Besetzung von Schlüsselpositionen.<br />

Die Abteilungen s<strong>in</strong>d häufig technisch nicht<br />

mite<strong>in</strong>ander vernetzt und stimmen sich <strong>in</strong>haltlich<br />

nicht ausreichend ab. Unternehmen werden<br />

hier umdenken müssen, so die Überzeugung<br />

von Steria Mummert Consult<strong>in</strong>g.<br />

„Optimal wäre e<strong>in</strong> globales Talentmanagement,<br />

mit dem die Qualifikationen, die<br />

beruflichen Erfahrungen und die Leistungen<br />

aller hochqualifizierten Mitarbeiter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>ternational verb<strong>in</strong>dlichen Term<strong>in</strong>ologie<br />

erfasst werden und weltweit verfügbar s<strong>in</strong>d“,<br />

sagt Thomas Dorow, Experte für Human Capital<br />

Management bei Steria Mummert Consult<strong>in</strong>g.<br />

www.steria-mummert.de<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Weissbarth wird COO bei arcplan<br />

D<br />

er <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>-Intelligence-Anbieter arcplan verstärkt se<strong>in</strong><br />

Management-Team mit Steffen Weissbarth, 47, der das<br />

Unternehmen zukünftig als Chief Operat<strong>in</strong>g Officer (COO) unterstützen<br />

wird. Weissbarth wird für die weltweiten Vertriebs- und<br />

Market<strong>in</strong>gaktivitäten verantwortlich se<strong>in</strong>. Er br<strong>in</strong>gt fast zwei Jahrzehnte<br />

BI-Erfahrung aus unterschiedlichen Führungspositionen <strong>in</strong><br />

Vertrieb und Market<strong>in</strong>g mit, etwa bei Cognos und Microsoft. In<br />

se<strong>in</strong>er neuen Position soll er das <strong>in</strong>ternationale Wachstum steuern,<br />

strategische Partnerschaften entwickeln und die Expansion<br />

von arcplan <strong>in</strong> neuen Märkten forcieren.<br />

Vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>stieg bei arcplan war Weissbarth CEO von Exasol<br />

und trieb dort den Ausbau und Vertrieb der analytischen Datenbank<br />

des Unternehmens voran. Davor erwarb er Erfahrungen<br />

und Kompetenzen <strong>in</strong> unterschiedlichen Vertriebs- und Market<strong>in</strong>gfunktionen. Steffen Weissbarth hat<br />

e<strong>in</strong> Studium zum Wirtschafts<strong>in</strong>genieur absolviert und br<strong>in</strong>gt mehr als 17 Jahre Erfahrung im Markt<br />

für Unternehmenssoftware mit. <br />

www.arcplan.de<br />

Deutschmann wird<br />

Vorstand im VDMA<br />

Schäfer verstärkt adesso<br />

irk Schäfer (46) hat bei der adesso AG die Position des<br />

„Head of Mobile Activities, Strategy & Portfolio“ übernommen.<br />

Se<strong>in</strong>e Aufgabe ist es, sämtliche mobilen Aktivitäten der<br />

adesso Group <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ganzheitlichen Mobility-Portfolio zu<br />

vere<strong>in</strong>en. Er wird dabei die umfangreichen Erfahrungen, die<br />

der <strong>IT</strong>-Dienstleister <strong>in</strong> verschiedenen Branchen besitzt, mit dem<br />

vorhandenen technologischen Know-how des Unternehmens<br />

im Bereich mobiler Systeme verb<strong>in</strong>den.<br />

Schäfer hat sich als Experte für Enterprise Mobility im<br />

Markt profiliert und verfügt <strong>in</strong> diesem Bereich über langjährige<br />

Erfahrung. Der studierte Wirtschafts<strong>in</strong>formatiker war bei<br />

verschiedenen Unternehmen im Vodafone-Konzern tätig; er<br />

leitete dabei unter anderem den Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>IT</strong>-Netzwerks <strong>in</strong><br />

Österreich und war als Chief Technical Officer mit der Qualitätssicherung und Entwicklung mobiler<br />

Datenprodukte betraut. <br />

www.adesso.de<br />

Braun neuer SNIA-Vorsitzender<br />

D<br />

D<br />

as deutsche Komitee der Storage Network<strong>in</strong>g Association<br />

(SNIA) hat André M. Braun, 44, zu se<strong>in</strong>em neuen Vorsitzenden<br />

gewählt. Als herstellerunabhängiges Gremium treibt<br />

die SNIA mit ihren Mitgliedern weltweit neue Technologien im<br />

Storage-Netzwerk-Bereich voran und erarbeitet entsprechende<br />

Standards. Darüber h<strong>in</strong>aus bietet die Vere<strong>in</strong>igung Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und stellt Informationsmaterial zur Verfügung.<br />

Sie richtet sich mit ihren Angeboten an Endanwender,<br />

Analysten, Journalisten, aber auch an die <strong>IT</strong>-Industrie.<br />

Mit Braun steht der SNIA <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong> ausgewiesener<br />

Branchenexperte vor. Seit 2012 verantwortet er als Sales Director<br />

Storage bei Dell das Storage-Geschäft des Unternehmens <strong>in</strong><br />

Deutschland. Davor war Braun elf Jahre beim Storage-Spezialisten<br />

EMC <strong>in</strong> Schalbach/Taunus tätig. Dort war er zuletzt für den Unified-Infrastructure-Group-Produktbereich<br />

für Unternehmenskunden <strong>in</strong> Deutschland zuständig. Zuvor hatte er diverse Vertriebsund<br />

Führungspositionen im Vertrieb von EMC <strong>in</strong>ne. <br />

www.dell.de<br />

A<br />

uf der Mitgliederversammlung<br />

des Verbands Deutscher<br />

Masch<strong>in</strong>en- und Anlagenbau e.V.<br />

(VDMA) hat der Fachverband<br />

Software e<strong>in</strong>en neuen neunköpfigen<br />

Vorstand für den Zeitraum<br />

von 2013 bis 2016 erhalten.<br />

Erstmals <strong>in</strong> diesem Gremium<br />

vertreten ist Thomas Deutschmann,<br />

CEO der update software<br />

AG. Der Softwarehersteller<br />

mit Stammsitz <strong>in</strong> Wien ist e<strong>in</strong><br />

Anbieter branchenspezifischer<br />

CRM-Lösungen.<br />

Der Fachverband Software<br />

des VDMA bildet e<strong>in</strong>e Plattform<br />

für den Erfahrungsaustausch<br />

unter den Mitgliedsfirmen.<br />

Er liefert aktuelle Informationen,<br />

zeigt Trends auf und gibt<br />

pragmatische Hilfen im Bereich<br />

Software. Thomas Deutschmann<br />

will se<strong>in</strong>e langjährige Erfahrung<br />

<strong>in</strong> der Softwarebranche und se<strong>in</strong><br />

umfassendes Wissen künftig<br />

<strong>in</strong> die Arbeit des Fachverbands<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Insgesamt vertritt<br />

der VDMA über 3100 vorrangig<br />

mittelständische Mitgliedsunternehmen<br />

der Investitionsgüter<strong>in</strong>dustrie.<br />

www.update.com<br />

9


News & Trends Interview<br />

ZUR PERSON<br />

Christoph Caselitz ist Geschäftsführer<br />

Vertrieb International bei Rittal <strong>in</strong> Herborn.<br />

Er br<strong>in</strong>gt langjährige Erfahrung im<br />

Vertrieb und der Führung <strong>in</strong>ternationaler<br />

Unternehmen mit. Vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>stieg<br />

bei Rittal verantwortete er als Vertriebsvorstand<br />

von Nokia Siemens Networks<br />

(NSN) e<strong>in</strong>en Weltumsatz von 16 Milliarden<br />

Euro und führte 30.000 Mitarbeiter.<br />

Die Fusion von Nokia mit Siemens hat<br />

Caselitz maßgeblich mitgestaltet und vorangetrieben.<br />

Zuvor stand er dem Bereich<br />

Mobile Infrastruktur vor, dem größten E<strong>in</strong>zelgeschäft<br />

von Siemens, und machte die<br />

Firma Gigaset – später e<strong>in</strong> Tochterunternehmen<br />

von Siemens – zum Weltmarktführer<br />

für die Herstellung von Fernsprechern.<br />

Ins Berufsleben e<strong>in</strong>gestiegen ist<br />

er 1989 <strong>in</strong> der Unternehmensplanung und<br />

-entwicklung der Siemens AG.<br />

10<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Das Rechenzentrum nach<br />

dem Baukastenpr<strong>in</strong>zip<br />

Christoph Caselitz ■ Geschäftsführer Vertrieb International bei Rittal <strong>in</strong> Herborn<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong>: Rittal hat mit RiMatrix S e<strong>in</strong> Konzept für e<strong>in</strong>en standardisierten<br />

Rechenzentrumsbau vorgestellt. Was steckt dah<strong>in</strong>ter? Dienst schnell <strong>in</strong> Betrieb nehmen und die Zeit bis zur Präsenz am Markt<br />

von sechs Wochen. So können Kunden ihre Anwendung oder ihren<br />

Christoph Caselitz: Bisher hat jeder Kunde se<strong>in</strong> dediziert geplantes wird m<strong>in</strong>imiert. E<strong>in</strong> extrem wichtiger Faktor s<strong>in</strong>d die vorher klar kalkulierbaren<br />

Betriebskosten. Rittal gibt e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertes Leistungsversprechen für<br />

Rechenzentrum erhalten, denn Rechenzentren wurden <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

ausschließlich als <strong>in</strong>dividuelle Lösungen betrachtet und umgesetzt.<br />

Doch <strong>in</strong> der modernen Web-2.0-Gesellschaft gibt es neben le zusammen mit e<strong>in</strong>er Kühle<strong>in</strong>heit von Rittal genutzt, garantieren wir für<br />

den PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) ab: Werden die Server-Modu-<br />

Serviceleistungen, die sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden,<br />

e<strong>in</strong>en überwiegenden und stark wachsenden Anteil von „E<strong>in</strong>-<br />

gleichen Aufbau lassen sich Änderungen und Erweiterungen schneller<br />

RiMatrix S e<strong>in</strong>en ausgezeichneten PUE von bis zu 1,15. Durch den immer<br />

heitselementen“. Viele Rechenzentren ähneln sich schon heute <strong>in</strong> weiten<br />

Teilen. Aber bei Entwurf, Umsetzung und Betrieb dom<strong>in</strong>ieren nach E<strong>in</strong>heitliche Komponenten erleichtern nicht nur den mechanischen Auf-<br />

und mit weniger Störungen für den Rechenzentrumsbetrieb durchführen.<br />

wie vor aufwendige Konzepte nach Maß. Es gibt kaum standardisierte bau, sondern br<strong>in</strong>gen auch Vorteile bei der Systemverwaltung. Adm<strong>in</strong>istratoren<br />

können bei jedem RiMatrix S-Modul die gleichen Monitor<strong>in</strong>g-<br />

Prozesse und Bauelemente, die e<strong>in</strong>mal def<strong>in</strong>iert und dann immer wieder<br />

abgerufen werden können. Rittal adressiert mit se<strong>in</strong>er Weltneuheit und Kontrollwerkzeuge nutzen. Das reduziert Schulungszeiten, macht die<br />

RiMatrix S nun genau diese aktuellen Anforderungen. Die Planung Vertretung e<strong>in</strong>facher und b<strong>in</strong>det weniger Ressourcen der Adm<strong>in</strong>istratoren.<br />

RiMatrix S hat zudem nur sechs Wochen Lieferzeit.<br />

e<strong>in</strong>es Rechenzentrums wird damit e<strong>in</strong>facher: vorgedachte, vorzertifizierte<br />

Module bieten e<strong>in</strong>e hohe Planungssicherheit und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die jeweilige bauseitige Kundensituation. RiMatrix S ergänzt<br />

die bestehende RiMatrix-Produktl<strong>in</strong>ie um e<strong>in</strong> Baukastenpr<strong>in</strong>zip standardisierte Konzept umzusetzen?<br />

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt se<strong>in</strong>, um das<br />

vollständiger Rechenzentrumsmodule mit vordef<strong>in</strong>ierten Komponenten Christoph Caselitz: Trotz der Standardisierung ist RiMatrix S e<strong>in</strong>e flexible<br />

aus Server- und Netzwerkgestellen, Klimatisierung, Stromversorgung, Lösung. Über die e<strong>in</strong>deutig def<strong>in</strong>ierten Übergabepunkte für Energie und<br />

Überwachung und Brandfrühsterkennung. Die Rechenzentrums-Module Klimatisierung können Kunden ihre eigenen Ressourcen anschließen,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ausführungen mit sechs oder neun Schränken verfügbar und wenn beispielsweise schon e<strong>in</strong>e zentrale Kaltluftversorgung vorhanden<br />

lassen sich zu größeren E<strong>in</strong>heiten zusammenfügen.<br />

ist. Der Standort ist ebenso <strong>in</strong> weiten Grenzen frei wählbar. Je nach E<strong>in</strong>satzfall<br />

bieten wir verschiedene physische Hüllen für RiMatrix S an.<br />

Natürlich wird es immer E<strong>in</strong>satzfälle geben, die durch ihre hohe Spezialisierung<br />

e<strong>in</strong>e maßgeschneiderte Lösung erfordern. RiMatrix S spielt vor<br />

allem dann se<strong>in</strong>e Vorteile aus, wenn es um Schnelligkeit geht oder wenn Das Thema Energieeffizienz ist allgegenwärtig. Wie sieht<br />

e<strong>in</strong>e klar def<strong>in</strong>ierte Aufgabe mit Standardkomponenten gelöst werden es bei RiMatrix S damit aus?<br />

kann, wie es bei kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen der Fall ist. Rittal Christoph Caselitz: E<strong>in</strong>er der größten Vorteile der Standardisierung ist<br />

bietet auf se<strong>in</strong>er Webseite e<strong>in</strong>en eigens entwickelten RiMatrix S Selektor die Berechenbarkeit des Systems. Durch das exakte Datenblatt, das Rittal<br />

an, mit dem Interessenten vorab berechnen können, wie der Energieverbrauch<br />

und die Effizienz für den geplanten E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d.<br />

und Wetterdaten vorhersagen, welche Energieeffizienz erreicht werden<br />

dem Kunden an die Hand gibt, lässt sich <strong>in</strong> Abhängigkeit von Standort<br />

kann. E<strong>in</strong> Controller erfasst alle relevanten Parameter und verarbeitet sie<br />

Welche Standards kommen bei dem System zum E<strong>in</strong>satz?<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Algorithmus, um den optimalen Arbeitspunkt e<strong>in</strong>zustellen. Natürlich<br />

hilft die Standardisierung auch durch ihre perfekte Abstimmung.<br />

Christoph Caselitz: Das komplette Server-Modul mit sechs Server-Racks<br />

ist die kle<strong>in</strong>ste E<strong>in</strong>heit von RiMatrix S. Die bereits genannten Komponenten<br />

s<strong>in</strong>d standardisiert und optimal aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt. Kunden peripheren Komponenten optimal auslegen.<br />

Weil klar ist, welche Komponenten verbaut s<strong>in</strong>d, kann Rittal auch alle<br />

können mehrere Module komb<strong>in</strong>ieren, um größere Installationen zu<br />

schaffen. Dadurch arbeiten Anwender mit e<strong>in</strong>er vorgeplanten, vorkonfigurierten<br />

und erprobten Lösung, was die Planungsphase erheblich Veränderungen zukünftig Rechenzentren aussehen?<br />

Wie werden angesichts der enormen technologischen<br />

verkürzt. In puncto Zertifizierungen ist es unser Ziel, dem Kunden e<strong>in</strong> Christoph Caselitz: Immer schneller müssen die eigentlich auf Beständigkeit<br />

ausgelegten Strukturen neuen Anforderungen nachkommen und da-<br />

vorzertifiziertes Rechenzentrum nach TÜV-Standard zu ermöglichen. Die<br />

Endzertifizierung erfolgt dann nach der E<strong>in</strong>richtung des Rechenzentrums bei stetig effizienter werden. Darauf müssen RZ-Betreiber reagieren und<br />

beim Kunden. Wir arbeiten eng mit dem TÜV Rhe<strong>in</strong>land zusammen und RiMatrix S hilft ihnen dabei. Dass mittlerweile viele Endgeräte wie Tablets<br />

haben für die Module hierzu „Vorzertifizierungen“ erhalten.<br />

und Smartphones explizit dafür gedacht s<strong>in</strong>d, Daten nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Cloud,<br />

irgendwo an e<strong>in</strong>em virtuellen Ort zu lagern, wird den Bedarf an Speicherplatz<br />

und Rechenleistung um Größenordnungen erhöhen, dynamisch und<br />

Was s<strong>in</strong>d die wesentlichen wirtschaftlichen Vorteile des Systems?<br />

Christoph Caselitz: Das beg<strong>in</strong>nt schon mit dem erheblich verkürzten unvorhersehbar. Die <strong>IT</strong>-Infrastruktur ist viel mehr als bisher gefordert, darauf<br />

e<strong>in</strong>zugehen und bestmögliche Bed<strong>in</strong>gungen Konzeptions- und Bestellprozess bis h<strong>in</strong> zur Inbetriebnahme <strong>in</strong>nerhalb<br />

sicherzustellen.<br />

INTERVIEW DES MONATS<br />

11


News & trends Events<br />

Mobilität im Fokus<br />

M<br />

it 1600 Teilnehmern an Messe, Konferenz und Rahmenprogramm sowie 84<br />

Ausstellern ist die Communication World 2013 <strong>in</strong> München zu Ende gegangen.<br />

Über 60 Sprecher und Referenten präsentierten Trends und Neuheiten der mobilen<br />

<strong>IT</strong> <strong>in</strong> der begleitenden Konferenz. Das Konzept der Open Conference bewerteten<br />

96 Prozent der Besucher mit „ausgezeichnet bis gut“. Damit behauptet die<br />

Communication World ihre Marktposition und bestätigt gleichzeitig die wachsende<br />

Bedeutung des Themas „Mobility“ – quer durch alle Branchen.<br />

In ihrem dritten Jahr hat sich die Communication World auf dem Markt der<br />

mobilen <strong>IT</strong> etabliert, wie Cathar<strong>in</strong>a van Delden, CEO <strong>in</strong>nosabi und Präsidiumsmitglied<br />

beim B<strong>IT</strong>KOM, erläutert: „Die Communication World ist e<strong>in</strong> wichtiger Pfeiler<br />

zum Austausch <strong>in</strong>nerhalb der Branche. Sie stellt Themen über die aktuell <strong>in</strong>tensiv<br />

diskutiert wird, wie Mobile Security, Enterprise Mobility und Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>, <strong>in</strong><br />

den Mittelpunkt.“<br />

Dr. Re<strong>in</strong>hard Pfeiffer, Geschäftsführer Messe München International, betonte den<br />

hohen Stellenwert mobiler Technologien: „Dem Großteil der Unternehmen wird<br />

bewusst, dass sie sich der mobilen Entwicklung nicht mehr entziehen können<br />

und dürfen. Sowohl diesen Firmen als auch Anbietern mobiler Anwendungen und<br />

Lösungen bietet die Communication World die optimale Plattform, um sich zu<br />

<strong>in</strong>formieren und auszutauschen.“<br />

Insgesamt fanden an beiden Tagen über 60 Vorträge und Diskussionsrunden<br />

statt. Darüber h<strong>in</strong>aus rundeten Workshops zum Ausbau des Breitbandnetzes<br />

sowie Mobile Government und Mobiles Lernen das Rahmenprogramm ab.<br />

Neben den Leitthemen Mobile Technology, Mobile Enterprise und Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />

legte die Communication World 2013 e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf die Bereiche<br />

Mobile Learn<strong>in</strong>g und Mobile Education, Mobile Government sowie Intelligent<br />

Urbanization. Hierzu fanden Besucher Vorträge und Diskussionsrunden <strong>in</strong> der<br />

begleitenden Konferenz, die <strong>in</strong> diesem Jahr erstmals vollständig <strong>in</strong> die Ausstellung<br />

<strong>in</strong>tegriert war. Zu den Fokusthemen zählten Mobile Technologien, <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />

Applications, Mobile Strategien sowie Mobile Projekte und Mobile Government.<br />

Die nächste Communication World f<strong>in</strong>det am 5. und 6. November 2014 im MOC<br />

Veranstaltungscenter <strong>in</strong> München statt. www.communication-world.com<br />

Kongress für Unternehmer<br />

M<br />

it e<strong>in</strong>er Rekordbeteiligung von 3 855 gezählten Teilnehmern,<br />

120 zufriedenen Ausstellern und 70 gut<br />

besuchten Vorträgen, Sem<strong>in</strong>aren und Workshops bleibt<br />

der Mittelständische Unternehmertag MUT der wichtigste<br />

Treffpunkt des Mittelstandes <strong>in</strong> Deutschland. Das Anliegen<br />

der Veranstalter, den Kongress branchenübergreifend<br />

als komprimierte Unternehmensberatung für e<strong>in</strong>en Tag<br />

zu konzipieren, ist absolut aufgegangen. „MUT hat sich<br />

als Sprachrohr für den Mittelstand im Land etabliert“, erklärt<br />

Kongress-Geschäftsführer Jochen Lohse. „50 Prozent<br />

der Aussteller und Fachbesucher kommen mittlerweile<br />

aus den alten Bundesländern. E<strong>in</strong> Erfolgskriterium ist<br />

sicher die klare Fokussierung auf brandaktuelle Themen<br />

und damit e<strong>in</strong> sehr hoher Mehrwert für die Teilnehmer.“<br />

Diese E<strong>in</strong>schätzung wird auch von den MUT-Ausstellern<br />

und -Besuchern geteilt. Stellvertretend steht dafür das<br />

Urteil von Andreas Liefeith, Leiter Market<strong>in</strong>g und Partnermanagement<br />

der Leipziger procilon GROUP, e<strong>in</strong>er der<br />

führenden Anbieter von <strong>IT</strong>-Security-Lösungen: „Als überregionale<br />

und branchenübergreifende Informationsplattform<br />

für mittelständische Führungskräfte ist der MUT seit<br />

2005 e<strong>in</strong> bedeutender Anlaufpunkt für den Mittelstand.<br />

Er bietet vielfältige Gelegenheiten, um <strong>in</strong> Kontakt mit<br />

potenziellen Partnern aus allen Regionen zu treten und<br />

bestehende Geschäftsverb<strong>in</strong>dungen zu vertiefen.“<br />

Knapp drei Wochen nach der Bundstagswahl verhandelten<br />

<strong>in</strong> Leipzig Unternehmerpersönlichkeiten, leitende Manager<br />

und junge Startup-Unternehmer mit Politikern und<br />

Multiplikatoren aus Verbänden und Medien die zentralen<br />

Fragen, die den Unternehmern, ihren Mitarbeitern und<br />

Kunden auf den Nägeln brennen. Den größten Handlungsbedarf<br />

für die neue Bundesregierung sehen die<br />

Unternehmer <strong>in</strong> den Bereichen Energie, Steuern, Bildung<br />

und Bürokratieabbau. „Die Sicherung unserer wirtschaftlichen<br />

Zukunft muss Vorrang haben vor Partei<strong>in</strong>teressen“,<br />

erklärte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes<br />

mittelständische Wirtschaft, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Eröffnungsbeitrag.<br />

www.mittelstaendischer-unternehmertag.de<br />

12 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


News & trends EU-Report<br />

Sicher surfen<br />

<strong>in</strong> Europa<br />

Nachdem sich das EU-Parlament<br />

für e<strong>in</strong> starkes Datenschutzrecht<br />

ausgesprochen hat, versuchen die<br />

Befürworter lockerer Regeln e<strong>in</strong>e<br />

rasche Umsetzung zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Johannes Fritsche<br />

Die Reform des EU-Rechtsrahmens<br />

für den Datenschutz<br />

ist e<strong>in</strong>e wichtige Gelegenheit,<br />

die Balance wiederherzustellen<br />

und dieses Grundrecht für alle<br />

EU-Bürger auf Generationen<br />

h<strong>in</strong>aus zu sichern.<br />

Peter Hust<strong>in</strong>x ■ Europäischer<br />

Datenschutzbeauftragter (EDSB)<br />

D<br />

as Tauziehen um e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

EU-Datenschutzrecht geht weiter:<br />

Als Folge der NSA-Affäre haben<br />

die Befürworter strengerer Regeln e<strong>in</strong>en<br />

wichtigen Etappensieg erzielt. Der federführende<br />

Ausschuss des EU-Parlaments<br />

für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres<br />

(LIBE) hat im Oktober 2013 se<strong>in</strong>en<br />

Bericht zur Europäischen Datenschutz-<br />

Grundverordnung verabschiedet.<br />

Das Reformpaket besteht aus zwei Teilen:<br />

E<strong>in</strong>e Grundverordnung zum Datenschutz<br />

(direkt <strong>in</strong> allen Mitgliedsstaaten<br />

anwendbar) und e<strong>in</strong>e spezifische Richtl<strong>in</strong>ie<br />

(<strong>in</strong> nationales Recht umzusetzen)<br />

zum Datenschutz im Polizei- und Justizbereich.<br />

Mehr Rechte und harte Sanktionen<br />

Der vom LIBE-Ausschuss verabschiedete<br />

Kompromiss ist für dessen Verhandlungsführer<br />

Jan Philipp Albrecht (Die<br />

Grünen) e<strong>in</strong> großer Schritt für e<strong>in</strong>en<br />

starken EU-Datenschutz:<br />

Künftig soll ausschließlich das neue<br />

EU-Recht gelten, wenn die Daten von<br />

EU-Bürgern verarbeitet werden, unabhängig<br />

davon, wo das Daten verarbeitende<br />

Unternehmen se<strong>in</strong>en Sitz hat.<br />

Ob es <strong>in</strong> Unternehmen e<strong>in</strong>en Datenschutzbeauftragten<br />

geben muss, wird<br />

nicht mehr von der Mitarbeiterzahl abhängig<br />

gemacht. Die Schwelle dafür<br />

soll stattdessen bei 5000 Kundenkontakten<br />

pro Jahr liegen.<br />

Außerdem müssen Internetfirmen wie<br />

Google die Nutzer öfter und explizit<br />

fragen, wenn sie deren Daten sammeln<br />

oder weitergeben wollen.<br />

Wer möchte, dass eigene Daten gelöscht<br />

werden, soll e<strong>in</strong> „Recht auf Löschung“<br />

haben und dies auch weitgehend<br />

durchsetzen können.<br />

Ohne Rechtsgrundlage im EU-Recht<br />

dürfen Daten nicht mehr an Behörden<br />

<strong>in</strong> Drittstaaten weitergegeben werden.<br />

Firmen, die es dennoch tun – etwa<br />

weil die NSA sie dazu drängt – müssen<br />

mit scharfen Sanktionen rechnen.<br />

Die Datenschutzbeauftragten sollen zukünftig<br />

Strafen bis zu fünf Prozent des<br />

Jahresumsatzes e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />

verhängen dürfen.<br />

Nach der Ausschussentscheidung ist<br />

der Weg frei für die Verhandlungen mit<br />

dem M<strong>in</strong>isterrat. „Nun liegt der Ball im<br />

Feld der Mitgliedstaaten, die sich nach<br />

e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren Debatte zügig auf e<strong>in</strong>e<br />

Position e<strong>in</strong>igen sollten, noch vor der Europawahl<br />

im Mai 2014“, fordert Albrecht.<br />

Denn e<strong>in</strong> neu gewähltes Parlament könnte<br />

dazu führen, dass die Verhandlungen<br />

wieder von vorne anfangen.<br />

Die US-Lobby greift an<br />

Die erste Gelegenheit dazu wäre bereits<br />

beim Treffen des Europäischen Rates<br />

Ende Oktober 2013 <strong>in</strong> Brüssel gewesen.<br />

Frankreich, Italien und Polen wollten e<strong>in</strong>e<br />

rasche Entscheidung vor der Europawahl,<br />

Großbritannien bremste, Bundeskanzler<strong>in</strong><br />

Angela Merkel ließ dies zu.<br />

In der Abschlusserklärung zum Gipfeltreffen<br />

hieß es dann auch nur noch: „Die<br />

rasche Verabschiedung e<strong>in</strong>es soliden allgeme<strong>in</strong>en<br />

Rahmens für den Datenschutz<br />

<strong>in</strong> der EU und der Cybersicherheitsrichtl<strong>in</strong>ie<br />

ist für die Vollendung des digitalen<br />

B<strong>in</strong>nenmarkts bis 2015 von entscheidender<br />

Bedeutung.“<br />

Viel Zeit also für die US-Internetkonzerne,<br />

ihren großen E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong> Brüssel<br />

und Straßburg weiter geltend zu machen,<br />

um die Richtl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> ihrem S<strong>in</strong>ne wieder<br />

zu entschärfen. Die Internet-Plattform<br />

Lobby Plag.eu hatte schon für die bisherige<br />

Arbeit im LIBE-Ausschuss aufgezeigt,<br />

dass viele Änderungsanträge von Abgeordneten<br />

wortgleich aus Papieren von<br />

Amazon, eBay, Digital Europe (Lobbygruppe<br />

aus Google, Microsoft, Cisco,<br />

Intel, IBM, Oracle, Texas Instruments<br />

und Dell) oder von der US-amerikanischen<br />

Handelskammer stammten.[ rm ]<br />

14 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


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News & trends <strong>IT</strong>-Sicherheitsreport<br />

Woh<strong>in</strong> führt uns<br />

die Technik?<br />

Dank Smartphone s<strong>in</strong>d wir rund um<br />

die Uhr mit der Welt vernetzt. Das<br />

erleichtert unser Leben – aber auch<br />

die Arbeit von Geheimdiensten und<br />

Cyberkrim<strong>in</strong>ellen. Ihnen diese wieder<br />

schwerer zu machen, ist nicht nur<br />

e<strong>in</strong>e Frage der Technik, sondern<br />

auch des eigenen Verhaltens.<br />

Jürgen Jakob<br />

16<br />

Der autor<br />

Jürgen Jakob ■<br />

Geschäftsführer des Value Added Distributors<br />

(VAD) Jakobsoftware und Sicherheitsexperte<br />

S<br />

martphones, Facebook, WhatsApp<br />

– heute ist es normal, immer und<br />

überall erreichbar zu se<strong>in</strong> und sich<br />

rund um die Uhr mit Informationen versorgen<br />

zu können. Woh<strong>in</strong> führt uns die<br />

Technik noch? Um diese Frage beantworten<br />

zu können, ist es wichtig, erst<br />

e<strong>in</strong>mal zu fragen, woher wir kommen.<br />

Bedenkt man, auf welchem Stand die<br />

Informationstechnologie noch vor rund<br />

25 Jahren war, ist es kaum vorstellbar,<br />

wie viel Grundlegendes sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

so kurzen Zeitraum ändern konnte.<br />

E<strong>in</strong>e kurze Zeitreise lohnt sich und ist<br />

außerdem außerordentlich spannend:<br />

In den späten 80er-Jahren waren wir<br />

nur per Festnetz erreichbar, Internet war<br />

noch e<strong>in</strong>e Utopie, und es galt schon als<br />

sehr fortschrittlich, PCs im Büroalltag<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Trotzdem gab es zu diesem<br />

Zeitpunkt schon erste Anti-Viren-<br />

Programme für MS-DOS-Rechner auf<br />

der CeB<strong>IT</strong>.<br />

Ende der 90er eroberten PCs dann die<br />

Privathaushalte, Handys verwandelten<br />

sich von unhandlichen Monstren <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />

Geräte und Viren entwickelten sich<br />

zusehends zu e<strong>in</strong>em Problem. Die zwar<br />

anfangs noch recht unprofessionell geschriebene<br />

Malware und allmählich<br />

auch Onl<strong>in</strong>e-Betrügereien erweiterten<br />

die Palette der Angriffe und entpuppten<br />

sich rasch zu e<strong>in</strong>em ernsthaften<br />

Sicherheitsproblem. Mitte der 90er-Jahre<br />

wurde diese Bedrohung durch Flatrates<br />

und steigenden Internetgebrauch noch<br />

brisanter.<br />

Fluch und Segen zugleich<br />

Ohne Frage: Unsere heutigen Smartphones<br />

stellen e<strong>in</strong>en großen Fortschritt<br />

zu den grauen Zeiten der Wählscheibentelefone<br />

dar. Für den e<strong>in</strong>zelnen Anwender<br />

ist die Technik gleichermaßen<br />

Fluch und Segen: Man ist zwar ständig<br />

und überall erreichbar, lebt aber nun mit<br />

mobilen Geräten, die e<strong>in</strong>en auf Schritt<br />

und Tritt begleiten. Die GPS-Funktion<br />

unserer Handys hilft e<strong>in</strong>erseits, Unfallopfer<br />

schnell zu orten und somit Leben<br />

zu retten – gleichzeitig kann sie aber<br />

auch zur Überwachung zweckentfremdet<br />

werden.<br />

Die NSA-Spähaktionen ersche<strong>in</strong>en <strong>in</strong><br />

dieser H<strong>in</strong>sicht als neue Gefahr und s<strong>in</strong>d<br />

beängstigend für den E<strong>in</strong>zelnen. Doch<br />

im Grunde genommen s<strong>in</strong>d sie nichts<br />

anderes als die Abhördienste während<br />

des Kalten Krieges. Auch Krim<strong>in</strong>ellen erleichtert<br />

die forschrittliche Technik ihre<br />

„Arbeit“: Denn wo immer es möglich ist,<br />

betrügerisch an das schnelle Geld heranzukommen,<br />

haben Menschen dies versucht<br />

– und werden es weiterh<strong>in</strong> tun.<br />

Selbstbestimmtes Handeln<br />

Heute kann theoretisch jederzeit e<strong>in</strong> unbefugter<br />

Dritter im Internet mitlesen oder<br />

mithören. Althergebrachte rechtliche Begriffe<br />

stoßen aufgrund der globalisierten<br />

Kommunikationsform schnell an ihre<br />

Grenzen. Logisch, dass damit auch das<br />

Vertrauen der Nutzer <strong>in</strong> das Internet und<br />

die Datensicherheit <strong>in</strong> Mitleidenschaft<br />

gezogen werden. Aus diesem Grund ist<br />

es extrem wichtig, sich immer wieder zu<br />

fragen: Wie gehen wir mit den neugewonnenen<br />

Freiheiten um – und woh<strong>in</strong><br />

führt uns die Technik? Wenn wir bewusst<br />

damit umgehen: dah<strong>in</strong>, wo wir wollen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d diejenigen, die bestimmen,<br />

ob wir die Technik beherrschen oder<br />

die Technik uns. Das dritte Gebot – „Am<br />

siebten Tage sollst du ruhen“ – kann<br />

uns als Orientierungshilfe dienen, wieder<br />

bewusster zum Hörer oder Smartphone<br />

zu greifen und zu kommunizieren.<br />

Denn wenn wir die Technik und<br />

ihre ganzen Möglichkeiten ausschöpfen,<br />

sollten wir immer selbstbestimmt handeln.<br />

Hantieren wir damit h<strong>in</strong>gegen unreflektiert<br />

und nutzen wahllos alle Optionen,<br />

treiben wir hilflos im technischen<br />

Strom. Jeder kann selbst entscheiden,<br />

wie er sich verhält. [ rm ]<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


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17<br />

E<strong>in</strong>fach erfolgreich


News & trends <strong>IT</strong>-Recht<br />

In guter<br />

Gesellschaft<br />

Rechtliche Herausforderungen für<br />

Startups, Teil 2: E<strong>in</strong>e zentrale Weichen<br />

stellung bei der Unternehmensgründung<br />

ist die Wahl der<br />

„richtigen“ Gesellschaftsform. Jede<br />

Rechtsform hat Vor- und Nachteile.<br />

Die gegen e<strong>in</strong>ander abzuwägenden<br />

Faktoren s<strong>in</strong>d ebenso vielfältig wie<br />

die Start-up-Szene selbst.<br />

Simone Rosenthal<br />

Die autor<strong>in</strong><br />

Simone Rosenthal ■ Rechtsanwält<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

Kanzlei Schürmann Wolschendorf Dreyer. Sie<br />

berät mittelständische Unternehmen <strong>in</strong> Fragen<br />

des Handels- und Gesellschaftsrechts.<br />

Ihr Schwerpunkt liegt <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der<br />

Gestaltung nationaler und <strong>in</strong>ternationaler<br />

Verträge im Bereich des Handels- und Vertriebsrechts<br />

und des Geistigen Eigentums<br />

sowie <strong>in</strong> der Beratung von Unternehmen der<br />

Neuen Medien und des Internets <strong>in</strong> Fragen<br />

des <strong>IT</strong>- und Datenschutzrechts.<br />

D<br />

ie Konsequenzen der Rechtsformwahl<br />

s<strong>in</strong>d weitreichend. Von der<br />

Rechtsform hängt es zum Beispiel<br />

ab, <strong>in</strong> welchem Verhältnis die Gründer<br />

zue<strong>in</strong>anderstehen, wer die Geschäftsführung<br />

übernimmt, wer <strong>in</strong> welchem Umfang<br />

haftet, wie Kapital beschafft werden<br />

kann und welche Exit-Möglichkeiten bestehen.<br />

Daher ist es anzuraten, möglichst<br />

frühzeitig auf Grundlage e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelfallbezogenen<br />

Analyse zu ermitteln, welche<br />

Rechtsform die „richtige“ ist.<br />

Es gibt Personengesellschaften und<br />

Kapitalgesellschaften. Typische Personengesellschaften<br />

s<strong>in</strong>d die Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts (GbR), die offene<br />

Handelsgesellschaft (oHG) und die Kommanditgesellschaft<br />

(KG). Kapitalgesellschaften<br />

s<strong>in</strong>d zum Beispiel die GmbH,<br />

die „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“<br />

und die Aktiengesellschaft<br />

(AG). Daneben gibt es Mischformen wie<br />

die GmbH & Co. KG.<br />

Personengesellschaften haben ke<strong>in</strong>e<br />

eigenständige Rechtspersönlichkeit. Sie<br />

s<strong>in</strong>d „nur“ e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft von E<strong>in</strong>zelpersonen.<br />

Jeder e<strong>in</strong>zelne Gesellschafter<br />

haftet nach außen direkt und vor allem<br />

unbeschränkt mit se<strong>in</strong>em gesamten Privatvermögen<br />

für Forderungen gegen die<br />

Gesellschaft. Dieses Risiko besteht bei<br />

Kapitalgesellschaften grundsätzlich nicht.<br />

Diese s<strong>in</strong>d im rechtlichen S<strong>in</strong>ne eigene<br />

Persönlichkeiten und haften mit ihrem gesamten<br />

Vermögen für Verb<strong>in</strong>dlichkeiten.<br />

Deshalb muss zur Gründung Stammkapital<br />

aufgebracht werden. Im Gegenzug ist<br />

e<strong>in</strong>e persönliche Inanspruchnahme der<br />

Gesellschafter der Kapitalgesellschaft <strong>in</strong><br />

der Regel ausgeschlossen, die Haftung<br />

ist also „beschränkt“.<br />

Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />

Die meisten Startups beg<strong>in</strong>nen als Gesellschaft<br />

bürgerlichen Rechts. Die Gründung<br />

e<strong>in</strong>er GbR erfolgt häufig unbemerkt:<br />

Es braucht nur m<strong>in</strong>destens zwei<br />

Personen, die e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Geschäftsidee<br />

haben und mit deren Umsetzung<br />

beg<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong> ausdrücklicher<br />

oder schriftlicher Gründungsakt ist nicht<br />

erforderlich. Dennoch sollte möglichst<br />

e<strong>in</strong> „maßgeschneiderter“ schriftlicher Gesellschaftsvertrag<br />

geschlossen werden,<br />

der Regelungen zu den kritischen Fragen<br />

etwa der Geschäftsführung, F<strong>in</strong>anzierung<br />

und Insolvenz enthält.<br />

In vielen Fällen ist die GbR – nicht nur<br />

wegen ihrer e<strong>in</strong>fachen Gründung – e<strong>in</strong>e<br />

empfehlenswerte Gesellschaftsform. Für<br />

die meisten Startups überwiegen jedoch<br />

die Risiken und Nachteile. Vor allem die<br />

Gefahr der persönlichen Haftung sollte<br />

nicht unterschätzt werden, auch dann<br />

nicht, wenn kaum oder <strong>in</strong> nur ger<strong>in</strong>gem<br />

Umfang Verträge mit Dritten geschlossen<br />

werden. Stets besteht nämlich die Gefahr<br />

von Schadensersatzansprüchen und<br />

Bußgeldern gegen die GbR – etwa bei<br />

Abmahnungen wegen wettbewerbswidriger<br />

Werbung, nicht rechtskonformen<br />

Websites, bei Datenschutzverletzungen<br />

oder wenn das Startup <strong>in</strong> Schwierigkeiten<br />

steckt und se<strong>in</strong>e Zusagen gegenüber<br />

Dritten nicht erfüllen kann. Zudem stellen<br />

die fehlenden Form- und Buchführungsvorschriften<br />

der GbR e<strong>in</strong> Risiko für<br />

Kapitalgeber dar.<br />

Für die meisten Startups ist es daher<br />

empfehlenswert, entweder direkt e<strong>in</strong>e<br />

Kapitalgesellschaft zu gründen oder so<br />

schnell wie möglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e solche zu<br />

wechseln. Sobald der Geschäftsbetrieb<br />

e<strong>in</strong>en gewissen Umfang erreicht und e<strong>in</strong>e<br />

kaufmännische E<strong>in</strong>richtung erfordert,<br />

ist der Wechsel aus der GbR aus gesetzlichen<br />

Gründen ohneh<strong>in</strong> zw<strong>in</strong>gend.<br />

GmbH<br />

Für Startups ist die GmbH <strong>in</strong> der Regel<br />

die beste (und selten die falsche) Wahl.<br />

Oft schreckt unerfahrene Gründer das<br />

aufzubr<strong>in</strong>gende M<strong>in</strong>deststammkapital<br />

von 25 000 Euro ab. Bei genauerem<br />

H<strong>in</strong>sehen handelt es sich dabei aber nur<br />

sche<strong>in</strong>bar um e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis. So ist bei<br />

18 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


der Gründung zunächst nur die Hälfte<br />

aufzubr<strong>in</strong>gen. Das Geld ist auch nicht,<br />

wie etwa e<strong>in</strong>e Mietkaution, „verloren“.<br />

Das Stammkapital ist dazu da, um mit<br />

ihm zu arbeiten, es auszugeben. Da e<strong>in</strong>e<br />

ernsthafte Unternehmensgründung oft<br />

ohneh<strong>in</strong> gewisse Ausgaben erfordert<br />

(Gehälter, Büroausstattung, Mietzahlungen,<br />

Werbemaßnahmen), sollte die Aufbr<strong>in</strong>gung<br />

des Stammkapitals <strong>in</strong> vielen<br />

Fällen ke<strong>in</strong>e allzu große Hürde se<strong>in</strong>.<br />

Zur Gründung der GmbH muss e<strong>in</strong><br />

schriftlicher Gesellschaftsvertrag geschlossen<br />

und vom Notar beurkundet<br />

werden. Für die Beurkundung fallen<br />

Kosten von etwa 500 Euro an. H<strong>in</strong>zu<br />

kommen noch die Kosten für die Erstellung<br />

e<strong>in</strong>es maßgeschneiderten Gesellschaftsvertrages.<br />

Die Vorteile der GmbH gegenüber der<br />

GbR liegen auf der Hand: Die GmbH<br />

kann selbst und unabhängig von den<br />

Gesellschaftern geistiges und sonstiges<br />

Eigentum erwerben. Dies macht sie von<br />

personellen Änderungen unabhängig<br />

und erleichtert die Verhandlungen mit<br />

Investoren. Die Buchführungspflichten<br />

und die gesetzlich vorgeschriebene<br />

funktionale Organisation der GmbH<br />

(Stichwort: Geschäftsführerbestellung)<br />

mögen zwar auf den ersten Blick e<strong>in</strong>er<br />

„Startup-Atmosphäre“ abträglich se<strong>in</strong>.<br />

Letztlich hängt diese aber vor allem von<br />

der <strong>in</strong>dividuellen Unternehmenskultur<br />

ab. Auch erleichtert die GmbH die Gestaltung<br />

von Beteiligungs- und Exit-<br />

Möglichkeiten erheblich. Nicht zuletzt<br />

spricht für die Gründung e<strong>in</strong>er GmbH<br />

die Beschränkung der Haftung auf das<br />

Gesellschaftsvermögen.<br />

E<strong>in</strong>e Sonderform der GmbH ist die<br />

„Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“.<br />

Sie soll den Schritt zur<br />

GmbH erleichtern und ist als e<strong>in</strong>e Art<br />

Zwischenschritt gedacht. Sie ist das<br />

deutsche Pendant zur britischen Limited,<br />

die damit <strong>in</strong> den meisten Fällen<br />

für deutsche Startups überflüssig geworden<br />

ist. Der wesentliche Unterschied zur<br />

GmbH liegt dar<strong>in</strong>, dass die Gründung<br />

bereits mit e<strong>in</strong>em Kapital von lediglich<br />

e<strong>in</strong>em Euro erfolgen kann. Dieser Vorteil<br />

ist meist nur theoretischer Natur, da<br />

e<strong>in</strong> Unternehmen mit e<strong>in</strong>em so ger<strong>in</strong>gen<br />

Vermögen kaum handlungsfähig ist.<br />

Wenn jedoch nur wenig Kapital aufgebracht<br />

werden kann oder benötigt wird,<br />

ist die UG e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative<br />

zur GmbH.<br />

GmbH & Co. KG<br />

In e<strong>in</strong>igen Fällen ist die GmbH & Co. KG<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative für Start ups.<br />

Hier können sich die Gründer als Geschäftsführer<br />

der Komplementärs-GmbH,<br />

die zugleich die Geschäfte der Kommanditgesellschaft<br />

führt, trotz beschränkter<br />

Haftung e<strong>in</strong>e große Kontrolle über das<br />

Unternehmen bewahren und gleichzeitig<br />

durch Aufnahme von Kommanditisten<br />

unkompliziert Kapital beschaffen. Diese<br />

Vorteile werden allerd<strong>in</strong>gs durch e<strong>in</strong>en<br />

doppelten adm<strong>in</strong>istrativen und Gründungsaufwand<br />

erkauft. Die GmbH & Co.<br />

KG ist daher <strong>in</strong> der Regel etwas für „Fortgeschrittene“,<br />

die auf häufig wechselnde<br />

Geldgeber angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

Societas Europaea<br />

Auch wenn die Societas Europaea (SE)<br />

nur etwas für Fortgeschrittene ist, <strong>in</strong>teressieren<br />

sich <strong>in</strong> letzter Zeit viele Startups<br />

für diese Gesellschaftsform. Sie bietet<br />

alle Vorteile der klassischen nationalen<br />

AG. Anteile s<strong>in</strong>d also leicht und billig<br />

übertragbar, was die Kapitalbeschaffung<br />

erleichtert. Darüber h<strong>in</strong>aus kann e<strong>in</strong>e SE<br />

– anders als e<strong>in</strong>e nationale Aktiengesellschaft<br />

– ihren Sitz <strong>in</strong>nerhalb der EU frei<br />

verlegen und <strong>in</strong> allen EU-Ländern Büros<br />

eröffnen. Es müssen also ke<strong>in</strong>e Tochtergesellschaften<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ländern<br />

errichtet werden. Das M<strong>in</strong>destkapital e<strong>in</strong>er<br />

SE beträgt allerd<strong>in</strong>gs 120 000 Euro.<br />

Der Gründungs- und der adm<strong>in</strong>istrative<br />

Aufwand ist – wie bei allen Aktiengesellschaften<br />

– vergleichsweise groß.<br />

Fazit<br />

Die Wahl der passenden Gesellschaftsform<br />

sollte vor Aufnahme des operativen<br />

Geschäfts und mit Bedacht erfolgen,<br />

da die Konsequenzen der Entscheidung<br />

weitreichend s<strong>in</strong>d. Jede Gesellschaftsform<br />

hat Vor- und Nachteile, die auf<br />

Grundlage e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelfallbezogenen<br />

Analyse gegene<strong>in</strong>ander abzuwägen<br />

s<strong>in</strong>d. Neben dem <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>plan spielen<br />

dabei auch Faktoren wie die Geschäftserfahrung<br />

und das persönliche<br />

Verhältnis der Gründer zue<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle. [ rm ]<br />

Bei der Wahl der passenden Rechtsform<br />

<strong>in</strong>teressieren sich Startups vor<br />

allem für zwei Aspekte: den „Convenience-Faktor“<br />

sowie die persönlichen<br />

Haftungsrisiken.<br />

19


News & Trends Ascent Look Out 2014<br />

Schöne, neue Welt<br />

In se<strong>in</strong>em Trendbericht „Ascent Look Out 2014“ analysiert<br />

der <strong>IT</strong>-Dienstleister Atos die Wechselbeziehung zwischen<br />

technologischen und sozio-ökonomischen Entwicklungen <strong>in</strong> der<br />

Gesellschaft. Nicht ganz unerwartet ist die mobile Kommunikation<br />

<strong>in</strong> fast allen Marktsegmenten der Wirtschaft der dom<strong>in</strong>ierende<br />

Trend – und attackiert als „kreativer Zerstörer“ etablierte<br />

Geschäftsmodelle, Lebenskonzepte und Sicherheitsstrategien.<br />

Hermann Gouverneur<br />

Der autor<br />

Hermann Gouverneur ■<br />

Chief Technology Officer bei Atos und<br />

Mitglied der Atos Scientific Community<br />

T<br />

echnologie entwickelt sich<br />

nicht im luftleeren Raum<br />

– um von der Gesellschaft<br />

angenommen zu werden, muss sie<br />

mit sozio-kulturellen und ökonomischen<br />

Trends korrelieren. Neben e<strong>in</strong>er<br />

alternden Bevölkerung erwartet uns laut<br />

Trendbericht <strong>in</strong> der westlichen Welt e<strong>in</strong><br />

verändertes Familienbild, gepaart mit<br />

neuen Ansprüchen an Arbeitsort und<br />

-zeit. Das klassische Modell e<strong>in</strong>er ortsgebundenen<br />

Familie mit e<strong>in</strong>em Ernährer<br />

wird mehr und mehr abgelöst von<br />

Familiene<strong>in</strong>heiten mit wenigen bis gar<br />

ke<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern oder alle<strong>in</strong>erziehenden<br />

Elternteilen.<br />

Gleichzeitig steigt die Anzahl der Arbeitsplätze,<br />

die nicht mehr an e<strong>in</strong>en<br />

bestimmten Ort oder an feste Bürozeiten<br />

von „n<strong>in</strong>e to five“ gebunden s<strong>in</strong>d.<br />

Arbeitnehmer erwarten heute flexible<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen – sowohl örtlich,<br />

zeitlich als auch <strong>in</strong> Bezug auf die Arbeits<strong>in</strong>strumente.<br />

Diese gesellschaftliche Entwicklung<br />

trifft auf steigende Bandbreiten für die<br />

Datenübertragung, auf leistungsstärkere<br />

Endgeräte und e<strong>in</strong> rapides Zusammenwachsen<br />

von privater und beruflich<br />

genutzter Informationstechnik. Aus<br />

zentralisierten Rechenzentren werden<br />

immer mehr Leistungen aus der „Cloud“<br />

bereitgestellt.<br />

Die gesammelten strukturierten und<br />

unstrukturierten Daten lassen sich immer<br />

besser und schneller auswerten.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass Unternehmen und<br />

Mitarbeiter neue Kommunikationstechniken<br />

zunehmend vom Privatleben <strong>in</strong>s<br />

Geschäftsleben übertragen – mit dem<br />

Ziel, Informationen und Expertisen<br />

schneller und besser auszutauschen<br />

und so von e<strong>in</strong>em Qualitäts- und Effizienzgew<strong>in</strong>n<br />

zu profitieren.<br />

Die Anzahl der Smartphones wird 2016<br />

mit 10 Milliarden Geräten größer se<strong>in</strong><br />

als die Weltbevölkerung, wenn man den<br />

Berechnungen der Analysten von IDC<br />

Glauben schenken mag. Kaum verwunderlich<br />

also, dass die Menschen e<strong>in</strong>e<br />

wachsende Auswahl <strong>in</strong>dividualisierter<br />

Inhalte erwarten – und zwar angepasst<br />

an das jeweilige ortsbezogene Umfeld.<br />

Gleichzeitig wird es immer selbstverständlicher,<br />

das Smartphone für die unterschiedlichsten<br />

Services zu nutzen:<br />

Anwender ordern per App Bahn- und<br />

Flugtickets von unterwegs, steuern den<br />

Energieverbrauch der Wohnung, <strong>in</strong>formieren<br />

sich über den günstigsten Preis<br />

oder nutzen das Gerät für das Bezahlen<br />

beim E<strong>in</strong>kaufen.<br />

Geschäftsmodelle der Zukunft<br />

Dieser technische Wandel h<strong>in</strong> zur grenzenlosen<br />

Mobilität verändert den weltweiten<br />

Handel rapide. In vielen Bereichen<br />

werden darum nur noch Verkäufer<br />

erfolgreich se<strong>in</strong>, denen es gel<strong>in</strong>gt, Internet<br />

und Mobilität mit stationärem Handel<br />

zu verb<strong>in</strong>den. Wenn ich auf dem<br />

Weg vom Hotel zum Kundenterm<strong>in</strong><br />

neue Kopfhörer benötige, dann frage<br />

ich me<strong>in</strong> Smartphone, wo und zu welchem<br />

Preis ich e<strong>in</strong> neues Paar f<strong>in</strong>de.<br />

Wenn ich dann später am Flughafen<br />

feststelle, dass me<strong>in</strong> Rollkoffer <strong>in</strong> naher<br />

Zukunft kaputtgehen könnte, starte<br />

ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em sozialen Netzwerk e<strong>in</strong>en<br />

Hilferuf und bitte um Tipps und Empfehlungen<br />

für e<strong>in</strong> Ersatzmodell. Über<br />

Smartphones und Tablet-PCs kann ich<br />

den neuen Rollkoffer dann entweder<br />

sofort bestellen und die Zeit bis zum<br />

20 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Board<strong>in</strong>g überbrücken oder ihn später<br />

zu Hause von me<strong>in</strong>em Computer aus<br />

ordern.<br />

Fortschreitende Konsumerisierung<br />

Professionelle Mobilität bedeutet jedoch<br />

nicht nur, alle Smartphone-Nutzer mit<br />

<strong>in</strong>dividuellen Informationen zu Kaufentscheidungen<br />

zu versorgen. Die Mitarbeiter<br />

mobiler Unternehmen speisen<br />

relevante Geschäftsdaten <strong>in</strong> zentrale<br />

virtuelle Dokumentenablagen e<strong>in</strong> und<br />

rufen später die benötigten Informationen<br />

von überall ab. Somit werden immer<br />

öfter Entscheidungen auf Basis von<br />

Echtzeitdaten getroffen.<br />

Hierfür nutzen die Mitarbeiter nicht<br />

mehr die von der Unternehmens-<strong>IT</strong> vorgegebenen<br />

Standardgeräte mit e<strong>in</strong>em<br />

Betriebssystem und fünf zertifizierten<br />

Applikationen. Vielmehr nutzt jeder Mitarbeiter<br />

se<strong>in</strong>e eigene Hardware – und<br />

häufig sogar die eigene, private Software<br />

und se<strong>in</strong>e Social-Media-Plattformen.<br />

Hat beispielsweise e<strong>in</strong> langjähriger <strong>IT</strong>-<br />

Berater se<strong>in</strong>e Kundenkontakte und alle<br />

wichtigen Dokumente auf e<strong>in</strong>er Cloudbasierten<br />

Plattform gespeichert, ist es<br />

heute für ihn selbstverständlich, dass er<br />

mit se<strong>in</strong>en privaten Geräten über das<br />

Unternehmensnetzwerk auf diese Daten<br />

zugreifen kann.<br />

Neue <strong>IT</strong>-Sicherheitsstrategien<br />

s<strong>in</strong>d gefragt<br />

So schön diese neue mobile Welt ist, so<br />

verletzlich ist sie auch. Man muss nicht<br />

das Thema PRISM bemühen, um zu verdeutlichen,<br />

wie wichtig der Schutz der<br />

digitalen Informationen und Prozesse<br />

ist. Wenn immer mehr Daten und Anwendungen<br />

von den unterschiedlichsten<br />

Endgeräten aus erreichbar s<strong>in</strong>d,<br />

stehen sie nicht nur den autorisierten<br />

Nutzern zur Verfügung, sondern auch<br />

den immer professioneller agierenden<br />

Cyberkrim<strong>in</strong>ellen.<br />

Häufig genügt es diesen, e<strong>in</strong>zelne<br />

Passwörter auszuspähen, um ungeh<strong>in</strong>dert<br />

<strong>in</strong> die Unternehmens-<strong>IT</strong> e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<br />

zu können. Der Grund dafür ist e<strong>in</strong><br />

veraltetes Sicherheitskonzept. Es stammt<br />

aus e<strong>in</strong>er Zeit, <strong>in</strong> der lediglich e<strong>in</strong>e kontrollierte<br />

Zahl an standardisierten Endgeräten<br />

auf die Infrastruktur zugreifen<br />

konnte.<br />

Künftig wird es neben den klassischen<br />

Schutzwällen für die Infrastruktur<br />

Sicherheitskonzepte auf Dokumentenund<br />

Anwendungsebene geben. Damit<br />

lässt sich bei der Dokumentenerstellung<br />

bereits def<strong>in</strong>ieren, welcher Kollege e<strong>in</strong><br />

Dokument zu welcher Zeit über welches<br />

Endgerät e<strong>in</strong>sehen, speichern und<br />

bearbeiten darf.<br />

Hackerangriffe auf die Infrastruktur<br />

werden dadurch weniger bis gar ke<strong>in</strong>en<br />

Schaden mehr anrichten. Dies setzt allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong> weitreichendes Umdenken<br />

bei der Konzeption von <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

voraus. Nicht zuletzt darum gilt Mobilität<br />

als kreativer Zerstörer von Sicherheitsstrategien<br />

und Märkten. [ rm ]<br />

Verkäufer werden künftig<br />

nur noch erfolgreich se<strong>in</strong>,<br />

wenn sie Internet und<br />

Mobilität mit stationärem<br />

Handel verb<strong>in</strong>den können.<br />

21


Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />

T<strong>IT</strong>ELTHEMA<br />

22 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Man spricht deutsch<br />

<strong>in</strong> der Wolke<br />

Mit dem <strong>IT</strong>-Cloud-Index zeigen die Analysten von techconsult im Rahmen e<strong>in</strong>er Langzeit -<br />

untersuchung, welchen Stellenwert Cloud-Services im deutschen Mittelstand haben.<br />

Derzeit sieht es so aus, dass PRISM & Co. zwar für e<strong>in</strong>e gewisse Zurückhaltung der Firmen<br />

sorgen, deutsche Cloud-Anbieter mittelfristig aber sogar stark davon profitieren könnten.<br />

Max Schulze<br />

Die aktuellen Befragungsergebnisse<br />

im Rahmen des <strong>IT</strong>-Cloud-<br />

Index von techconsult zeigen es<br />

deutlich: Der Spionageskandal<br />

rund um PRISM hat durchaus Auswirkungen<br />

auf den deutschen Cloud-Markt.<br />

Denn deutsche Mittelständler positionieren<br />

den Punkt Sicherheit an vorderster<br />

Stelle, wenn es um die Hemmnisse<br />

bei der E<strong>in</strong>führung von Cloud-Services<br />

<strong>in</strong> ihren Unternehmen geht.<br />

Damit im E<strong>in</strong>klang stehen auch die<br />

geforderten Kriterien an Cloud-Anbieter,<br />

welche unter anderem höchste<br />

Sicherheitsverfahren, Zukunftssicherheit<br />

durch e<strong>in</strong>e erkennbare Bonität und das<br />

zur Verfügung stellen von sicheren Rechenzentren<br />

vorweisen müssen, um bei<br />

den befragten Anwenderunternehmen<br />

<strong>in</strong> die engere Auswahl zu kommen.<br />

Gradmesser für die<br />

Cloud-Verbreitung<br />

Dies könnte der Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er langen<br />

und erfolgreichen Zeit für Cloud-Anbieter<br />

se<strong>in</strong>, die sowohl ihren Firmensitz<br />

als auch ihr Rechenzentrum <strong>in</strong> Deutschland<br />

beheimatet wissen. Fachmedien,<br />

Unternehmensberater sowie Interessenverbände<br />

beziehungsweise Informationsportale<br />

spielen bei der Auswahl<br />

und Entscheidungsf<strong>in</strong>dung von Cloud-<br />

Services e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle und<br />

sichern den Anwenderunternehmen e<strong>in</strong>en<br />

geordneten und transparenten E<strong>in</strong>stieg<br />

zur Cloud-Technologie.<br />

Neben der Veröffentlichung der aktuellen<br />

Studienergebnisse bef<strong>in</strong>det sich<br />

auf dem neugestalteten Cloud-Portal<br />

unter www.it-cloud-<strong>in</strong>dex.de e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Benchmark-System<br />

für Anwenderunternehmen.<br />

Nach der Teilnahme daran<br />

erhalten die Firmen auf sechs bis<br />

acht Seiten e<strong>in</strong>en direkten Vergleich<br />

Ihrer Cloud-Comput<strong>in</strong>g-Strategie und<br />

der wichtigsten Cloud-Comput<strong>in</strong>g-Indikatoren<br />

ihres Unternehmens mit denen<br />

ihrer Mitbewerber derselben Branche<br />

und Größenklasse.<br />

Der <strong>IT</strong>-Cloud-Index fungiert somit<br />

als Gradmesser für die Etablierung von<br />

Cloud Comput<strong>in</strong>g im deutschen Mittelstand<br />

und ermöglicht über den zeitlichen<br />

Verlauf den Anwender-Unternehmen<br />

das Ablesen möglicher Trendl<strong>in</strong>ien<br />

und Tendenzen.<br />

Die Angst der Mittelständler<br />

Die Ängste vor der Cloud-Technologie<br />

wurden durch die Offenlegung des amerikanischen<br />

Überwachungsprogramms<br />

PRISM und des britischen Tempora-<br />

Programms im deutschen Mittelstand<br />

wieder gestärkt. Zeigte sich im vierten<br />

Quartal 2012 e<strong>in</strong>e erste Aufhebung dieser<br />

Ängste, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>e erhöhte Nachfrage<br />

nach Security-Lösungen aus der<br />

Cloud im Mittelstand festgestellt werden<br />

konnten, ist das Thema Sicherheitsrisiken<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Cloud Services mit 67<br />

Prozent fast wieder auf dem Stand des<br />

Vorjahrsquartals angelangt.<br />

Der autor<br />

Max Schulze ■<br />

Analyst bei dem Marktforschungs- und<br />

Beratungsunternehmen techconsult GmbH<br />

für die Kompetenzfelder Communication,<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Process Management sowie Cloud<br />

Comput<strong>in</strong>g. Se<strong>in</strong> Beratungsschwerpunkt<br />

liegt <strong>in</strong> der operativen und strategischen<br />

Beratung, der Marktanalyse und Wettbewerbsbetrachtung<br />

sowie der Entwicklung<br />

von Go-To-Market-Strategien für <strong>IT</strong>K-Anbieterunternehmen.<br />

23


Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />

Cloud-Anbieter, die nur<br />

<strong>in</strong> Deutschland Daten<br />

speichern, haben e<strong>in</strong>deutig<br />

e<strong>in</strong>en Wettbewerbs<br />

vorteil.<br />

Sicherheitsaspekte spielen beim<br />

Cloud Comput<strong>in</strong>g mehr denn je<br />

die zentrale Rolle.<br />

Auf Rang zwei mit 60 Prozent nannten<br />

die befragten Unternehmen als größtes<br />

H<strong>in</strong>dernis bei der E<strong>in</strong>führung von<br />

Cloud-Services Bedenken h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des Kontrollverlustes über ihre Systemlandschaft.<br />

Dabei ergab die aktuelle<br />

Umfrage, dass viele Mittelständler mit<br />

dieser Sorge vor allem groß angelegte<br />

Kooperationen deutscher Cloud-Anbieter<br />

über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>weg<br />

beschäftigen. Die Anwenderunternehmen<br />

befürchten dadurch den<br />

nachhaltigen Kontrollverlust über<br />

ihre <strong>IT</strong>-Systeme, wenn ausländische<br />

Cloud-Services h<strong>in</strong>ter<br />

deutschen Anbietern stehen<br />

und damit auch verbundene<br />

rechtliche Unsicherheiten.<br />

Unklare<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

Damit im Zusammenhang ist<br />

auch die von 56 Prozent geteilte<br />

Ansicht zu sehen, dass rechtliche<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und gesetzliche<br />

Vorgaben Hürden für die E<strong>in</strong>führung<br />

von Cloud-Lösungen darstellen. So<br />

können <strong>in</strong>transparente Cloud-Angebote<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl rechtlicher Fragestellungen<br />

aufwerfen, mit denen sich die<br />

Anwenderunternehmen befassen müssen,<br />

um nicht gegen geltendes Recht<br />

oder <strong>in</strong>terne Unternehmensvorgaben<br />

zu verstoßen.<br />

Rechtliche Anforderungen können sowohl<br />

das Vertragsrecht wie auch das<br />

Datenschutzrecht als auch das Haftungsrecht<br />

betreffen. Zudem befürchten<br />

die befragten Unternehmen bei der<br />

Inanspruchnahme von nicht klar def<strong>in</strong>ierten<br />

Cloud-Services, gegen gesetzliche<br />

Aufbewahrungs- und Löschfristen<br />

zu verstoßen.<br />

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen<br />

im Mittelstand glaubt zudem<br />

noch, dass viele Cloud-Anbieter bis<br />

heute ke<strong>in</strong>e ausreichend dokumentierten<br />

Programmierschnittstellen für ihre<br />

Cloud-Services zur Verfügung stellen<br />

und sich demnach Daten und Systeme<br />

nur mit erschwerten Bed<strong>in</strong>gungen aus<br />

der Cloud wieder herausholen lassen.<br />

Generell zeigen die genannten Hemmnisse,<br />

dass die Bedenken und Sorgen<br />

gerade bei den sogenannten Cloud-<br />

Gegnern oder Unternehmen, die von<br />

der E<strong>in</strong>führung von Cloud-Services<br />

noch nicht ganz überzeugt waren, wieder<br />

verstärkt zugenommen haben, seitdem<br />

der PRISM-Skandal an Fahrt aufgenommen<br />

hat.<br />

Die Stunde der heimischen<br />

Cloud-Anbieter<br />

In Anbetracht der gestiegenen Sensibilität<br />

gegenüber Cloud-Angeboten wird<br />

sich die Cloud-Branche stärker denn je<br />

für e<strong>in</strong>en transparenten und detaillierten<br />

Cloud-Markt stark machen müssen.<br />

71 Prozent der befragten Unternehmen<br />

stellen als entscheidendes Kriterium<br />

für die Auswahl e<strong>in</strong>es Cloud-Anbieters<br />

den E<strong>in</strong>satz anerkannter Sicherheitsverfahren<br />

beziehungsweise e<strong>in</strong>e Zertifizierung<br />

durch unabhängige Dritte<br />

wie beispielsweise ISO 27001 zur Bed<strong>in</strong>gung.<br />

Zertifizierungen dieser Art schaffen<br />

gerade bei mittelständischen Anwenderunternehmen<br />

Vertrauen h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

24 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


zu erwartenden Sicherheitsstrategien und<br />

-verfahren e<strong>in</strong>es Cloud-Anbieters, weil<br />

diese durch unabhängige Dritte qualitativ<br />

getestet und bestätigt wurden.<br />

Ebenfalls von höchster Priorität ist für<br />

die befragten Unternehmen das Vertrauen<br />

<strong>in</strong> die Zukunftssicherheit des<br />

Cloud-Anbieters. Demnach erwarten<br />

die Anwenderunternehmen von den<br />

Cloud-Anbietern die Vorhaltung e<strong>in</strong>er<br />

ausreichenden Liquidität sowie detailliertes<br />

Fach-Know-how und vorzeigbare<br />

Referenzprojekte sowie Innovationsfähigkeit,<br />

um langfristig von der Cloud-<br />

Technologie zu profitieren.<br />

Dass Cloud-Services „made <strong>in</strong> <strong>Germany</strong>“,<br />

also auf deutschen Rechenzentren<br />

basierend, als Wettbewerbsvorteil angesehen<br />

werden können, bestätigen 56<br />

Prozent der befragten Unternehmen im<br />

deutschen Mittelstand. Verschärft wird<br />

diese Sichtweise noch mit der Angabe<br />

von fast 50 Prozent, dass der Sitz des<br />

Cloud-Anbieters <strong>in</strong> Deutschland se<strong>in</strong><br />

müsse, um e<strong>in</strong> Cloud-Service <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen zu wollen.<br />

Hier wird deutlich, wer <strong>in</strong> Zukunft<br />

massiv durch die bekannt gewordenen<br />

Abhörskandale profitieren kann, Cloud-<br />

Anbieter mit Standort des Rechenzentrums<br />

und Firmensitz <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Der größte europäische Softwarehersteller,<br />

die SAP AG mit Sitz im baden-württembergischen<br />

Walldorf, kann <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr für ihr Cloud-Geschäft dreistellige<br />

Wachstumsraten verzeichnen und erwartet<br />

e<strong>in</strong>en neuen Höchstumsatz von<br />

e<strong>in</strong>er Milliarde Euro für 2013.<br />

Vorreiter SAP<br />

SAP ist aber nur e<strong>in</strong>es von vielen Beispielen,<br />

die noch folgen werden. Im<br />

Endeffekt dürfte die deutsche und europäische<br />

Cloud-Industrie ke<strong>in</strong>en Schaden<br />

nehmen, sondern tendenziell eher<br />

e<strong>in</strong>en Mehrgew<strong>in</strong>n durch PRISM und<br />

andere Abhörskandale erhalten.<br />

Die Abhöraktivitäten der Geheimdienste<br />

aus den USA werden e<strong>in</strong> gewaltiges<br />

negatives Echo für Cloud-Services<br />

und deren Anbieter im gesamten<br />

amerikanischen Raum bedeuten. Die<br />

Cloud-Technologie hat viele Vorteile,<br />

besonders die des Flexibilitätszuwachses<br />

und der Kostenreduzierung. Diese<br />

verpuffen jedoch sehr schnell, wenn<br />

elementare Kriterien wie umfassender<br />

Schutz der Daten, h<strong>in</strong>reichende Detaillierung<br />

des Angebots und vor allem<br />

Standortfragen nicht klar def<strong>in</strong>iert<br />

werden.<br />

PRISM hat deutschen Cloud-Anbietern,<br />

die auf Cloud-Services „made <strong>in</strong><br />

<strong>Germany</strong>“ setzen und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

die ermittelten Kriterien an Cloud-Anbieter<br />

h<strong>in</strong>reichend erfüllen, neuen Aufschwung<br />

gebracht. Auf die seit Jahren<br />

bekannten Effektivitätsgew<strong>in</strong>ne durch<br />

den E<strong>in</strong>satz der Cloud-Technologie<br />

möchten wohl die wenigsten Unternehmen<br />

zukünftig verzichten, daher<br />

werden die Wege zwangsläufig zum<br />

Serverstandort Deutschland mit se<strong>in</strong>em<br />

strengen Datenschutzrecht führen.<br />

Es liegt jetzt an den Cloud-Anbietern<br />

selbst, die neu gewonnene Aufmerksamkeit<br />

für sich erfolgreich zu nutzen<br />

Statement<br />

Rudolf Kergaßner ■<br />

Manag<strong>in</strong>g Director bei IPsoft<br />

<strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Der Weg zur sanften Cloud-Migration<br />

„Welche Inhalte werden <strong>in</strong> die Cloud verlagert? Welche Ziele werden damit im H<strong>in</strong>blick auf<br />

Qualität, Kosten und Flexibilität verfolgt? Dies s<strong>in</strong>d zwei Fragen, die sich jedes Unternehmen<br />

vor der Wahl des richtigen Anbieters stellen muss. Nur so ist e<strong>in</strong>e schnelle und sanfte Cloud-<br />

Migration möglich.<br />

Es ist e<strong>in</strong>e Grundvoraussetzung, um e<strong>in</strong>e Lösung zu erhalten, die wirklich passt und ke<strong>in</strong>e<br />

unnötigen Kosten verursacht. Bei der Auswahl des Cloud-Providers sollte man sich für e<strong>in</strong>en<br />

Partner auf Augenhöhe entscheiden, der durch se<strong>in</strong>e Innovationskraft und e<strong>in</strong> überzeugendes,<br />

str<strong>in</strong>gentes Betriebsmodell e<strong>in</strong>en echten Mehrwert liefern kann. Vollmundigen Versprechen<br />

der Anbieter ist dabei grundsätzlich zu misstrauen. Es sollten Referenzen und Nachweise e<strong>in</strong>gefordert<br />

werden, warum e<strong>in</strong> Angebot Kostenvorteile bei verbesserter Qualität br<strong>in</strong>gt.<br />

Besondere Bedeutung nimmt selbstverständlich die konkrete Vertragsgestaltung e<strong>in</strong>: Etwaige<br />

Schwachstellen müssen hier im Vorfeld unbed<strong>in</strong>gt ausgeschlossen werden. So wird der<br />

Kunde zum Beispiel nach Vertragsabschluss oft noch mit Change Requests überhäuft, selbst<br />

mit solchen, die Selbstverständlichkeiten für e<strong>in</strong>en ordentlichen <strong>IT</strong>-Betrieb wie die Configuration<br />

Management Database (CMDB) oder kundenspezifische Runbooks betreffen. Das führt zu<br />

unnötig teuren, komplexen und vor allem langwierigen Transition-Projekten. Generell sollte<br />

auch vertraglich geregelt se<strong>in</strong>, dass das Unternehmen bei der Nutzung von Cloud-Services die<br />

vollständige – auch strategische – Kontrolle über se<strong>in</strong>e <strong>IT</strong> behält, <strong>in</strong>sbesondere wenn es sich<br />

um unternehmenskritische Systeme handelt.<br />

Nicht zuletzt kommt es natürlich auf die Wahl des richtigen Cloud-Modells an, das die eigenen<br />

Anforderungen am besten abdeckt. Hier hat sich <strong>in</strong> letzter Zeit gezeigt, dass <strong>in</strong>sbesondere<br />

Hybrid-Cloud-Services nachgefragt werden. Sie bieten vielen Unternehmen die ideale<br />

Komb<strong>in</strong>ation, um die Aspekte Flexibilität, Skalierbarkeit und Datensicherheit unter e<strong>in</strong>en Hut<br />

zu br<strong>in</strong>gen. Dabei favorisieren Unternehmen sogar häufig e<strong>in</strong>e Multi-Sourc<strong>in</strong>g-Strategie, das<br />

heißt, sie entscheiden sich für unterschiedliche externe Partner, die sich auf e<strong>in</strong>en bestimmten<br />

Service spezialisiert haben. Für diese Unternehmen kommen natürlich nur Cloud-Provider<br />

<strong>in</strong>frage, die dem Kunden ke<strong>in</strong>en ‚Vendor-Lock-<strong>in</strong>‘ aufzw<strong>in</strong>gen.“<br />

25


Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />

und an der Justiz, e<strong>in</strong>e glaubwürdige<br />

Datenschutzverordnung für Europa<br />

durchzusetzen.<br />

Statement<br />

Rafael Laguna ■<br />

CEO und Mitgründer<br />

der Open-Xchange AG<br />

Vier Kriterien für die Auswahl<br />

von Cloud-Services<br />

„Nur über die Cloud können Privatanwender, Selbständige und Kle<strong>in</strong>unternehmen <strong>in</strong>novative<br />

Software zu sensationell günstigen Preisen beziehen. Der Kauf von Serverhardware und Softwarelizenzen<br />

<strong>in</strong>klusive eigenem Betrieb mag für Großunternehmen e<strong>in</strong>e Alternative se<strong>in</strong> – für<br />

Kle<strong>in</strong>unternehmen ist die Nutzung von Cloud-Anwendungen konkurrenzlos e<strong>in</strong>fach und günstig.<br />

Damit es jedoch ke<strong>in</strong> böses Erwachen gibt, sollten Anwender bei der Auswahl ihrer Cloud-<br />

Anwendungen die folgenden vier Regeln beachten:<br />

1. E<strong>in</strong> Cloud-Service muss bei unterschiedlichen Anbietern erhältlich se<strong>in</strong>: Konkurrenz belebt<br />

das Geschäft. Nur wenn der Cloud-Dienst Ihrer Wahl auch von verschiedenen Dienstleistern angeboten<br />

wird, können Sie sicher se<strong>in</strong>, dass Kostenvorteile auch an die Kunden weitergegeben<br />

werden – wie beispielsweise bei den immer günstiger werdenden Shared-Host<strong>in</strong>g-Paketen<br />

oder vServern. Solange Sie jederzeit zu e<strong>in</strong>em anderen Anbieter wechseln können, wird Ihr<br />

Dienstleister nicht nachlassen, Ihnen <strong>in</strong>novative Neuerungen möglichst als Erster anzubieten.<br />

2. Es muss möglich se<strong>in</strong>, die eigenen Daten zu e<strong>in</strong>em anderen Dienstleister umzuziehen: Ist<br />

e<strong>in</strong> Anwender mit Preis, Qualität oder Service e<strong>in</strong>es Dienstleisters nicht mehr zufrieden, so<br />

muss er – wie bei Doma<strong>in</strong>s und Webseiten – mit se<strong>in</strong>en Inhalten zu e<strong>in</strong>em anderen Dienstleister<br />

umziehen können. Und zwar ohne dass der Umzug besonders schwierig, zeit<strong>in</strong>tensiv oder<br />

gar mit erheblichen Zusatzkosten verbunden ist. Entsprechend sollten Anwender vor der Entscheidung<br />

für e<strong>in</strong>e Applikation auch nachfragen, <strong>in</strong> welchem Format die Inhalte gespeichert<br />

werden. Liegen die Inhalte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen Format vor? Oder nutzt die Cloud-Applikation e<strong>in</strong><br />

Spezialformat, aus dem es ke<strong>in</strong> Entr<strong>in</strong>nen gibt?<br />

3. Der Service muss auch als Software verfügbar se<strong>in</strong>: Hier<strong>in</strong> liegt der Schlüssel für e<strong>in</strong>en<br />

langfristig vertrauenswürdigen Onl<strong>in</strong>e-Dienst. Denn nur wenn e<strong>in</strong> Service auch auf e<strong>in</strong>er Software<br />

basiert, die öffentlich verfügbar ist, hat der Anwender die Möglichkeit, den Service auch<br />

selbst auf eigener Hardware zu betreiben. Dies kann der Fall se<strong>in</strong>, wenn e<strong>in</strong> Unternehmen beschließt,<br />

dass es sensible Informationen nicht länger e<strong>in</strong>em externen Dienstleister anvertrauen<br />

möchte. Oder e<strong>in</strong> Unternehmen wünscht e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Anpassung für e<strong>in</strong>e Applikation,<br />

die es bei ke<strong>in</strong>em Service-Provider gibt. Auch hierfür kann der Umzug <strong>in</strong>s eigene Rechenzentrum<br />

die richtige Lösung se<strong>in</strong>.<br />

4. Die Software muss auch als Quellcode (Source Code) verfügbar se<strong>in</strong>: Wer wirklich auf Nummer<br />

sicher gehen will, kommt an Open-Source-Software nicht vorbei. Denn nur wenn unabhängige<br />

Experten der Anwender den Quellcode e<strong>in</strong>er Software e<strong>in</strong>sehen können, kann (nahezu)<br />

ausgeschlossen werden, dass vom Anbieter der Software H<strong>in</strong>tertüren (Backdoors) oder<br />

Malware <strong>in</strong> die Software e<strong>in</strong>geschleust wurden. Idealerweise steht die Software e<strong>in</strong>es Anbieters<br />

auch noch unter e<strong>in</strong>er Open-Source- beziehungsweise Creative-Commons-Lizenz. Damit<br />

können Anwender für den Fall, dass e<strong>in</strong> Anbieter vom Markt verschw<strong>in</strong>det oder e<strong>in</strong>e Software<br />

nicht mehr weiterentwickelt, deren Pflege e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> die eigene Hand nehmen.“<br />

Gut <strong>in</strong>formiert <strong>in</strong> die Cloud<br />

Auf der Suche nach e<strong>in</strong>em geeigneten<br />

Cloud Service stehen zumeist kle<strong>in</strong>ere<br />

Unternehmen mit wenig <strong>IT</strong>-Fachpersonal<br />

vor e<strong>in</strong>em undurchsichtigen und<br />

vielschichtigen Cloud-Dschungel. Um<br />

mehr Transparenz zu erhalten, <strong>in</strong>formieren<br />

sich 59 Prozent der befragten<br />

Unternehmen vorwiegen <strong>in</strong> <strong>IT</strong>-Fachzeitschriften<br />

über den möglichen E<strong>in</strong>satz<br />

von Cloud-Services für ihr Unternehmen.<br />

43 Prozent der befragten Unternehmen<br />

setzen zudem verstärkt auf externe<br />

Beratungsangebote. Zwar ist der<br />

E<strong>in</strong>satz von Unternehmensberatern<br />

kostspielig, jedoch werden diese Kosten<br />

bei der E<strong>in</strong>führung von umfassenden<br />

Cloud-Services e<strong>in</strong>gerechnet und<br />

helfen den Anwenderunternehmen zu<br />

e<strong>in</strong>er realistischen E<strong>in</strong>schätzung ihres<br />

Bedarfes bezogen auf die Cloud-Technologie.<br />

Dazu gehört e<strong>in</strong>e Ist-Analyse der<br />

unternehmenseigenen <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />

im Vergleich zu den analysierten zukünftigen<br />

Cloud-Anschaffungen, die<br />

für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens<br />

notwendig werden. Die<br />

Bewertung der Ergebnisse setzt dabei<br />

spezifisches Cloud-Know-how voraus,<br />

welches gerade <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Unternehmen<br />

mit Fokus auf andere Geschäftsfelder<br />

<strong>in</strong> der Form nicht bereitgestellt<br />

werden kann.<br />

Zusätzlich <strong>in</strong>formieren sich 38 Prozent<br />

der Befragten auf Informationsportalen<br />

und fachqualifizierten Internetseiten<br />

über die <strong>in</strong> den Pr<strong>in</strong>tmedien aufgegriffen<br />

Cloud-Themen.<br />

Bewertung der eigenen<br />

Cloud-Fähigkeit<br />

Auf Basis der aktuellen Ergebnisse stellt<br />

techconsult <strong>in</strong> dem erwähnten Portal<br />

den Cloud User Check zur Verfügung.<br />

Sowohl für erfahrene Cloud-Nutzer als<br />

auch Neul<strong>in</strong>ge bietet das Onl<strong>in</strong>e-Tool<br />

e<strong>in</strong>e attraktive Möglichkeit, die eigene<br />

Cloud-Position mit der vergleichbarer<br />

Unternehmen ihrer Branche und Größenklasse<br />

zu benchmarken. Neben<br />

dem Cloud-E<strong>in</strong>satzgrad gibt das webbasierte<br />

Tool Antworten auf Fragen<br />

nach der Cloud-Fitness und der Nutzenbewertung<br />

von Cloud Comput<strong>in</strong>g.<br />

[ rm ]<br />

26 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Yamaha<br />

NUTZT<br />

Office 365<br />

Um marktgerechte Innovationen entwickeln zu<br />

können, müssen Unternehmen über die Bedürfnisse<br />

<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Märkten Bescheid wissen. Deshalb<br />

nutzt Yamaha Motor Office 365 als Kommunikationsplattform.<br />

Die Microsoft-Lösung ermöglicht<br />

es den Mitarbeitern, durch E-Mails, Teilen und<br />

geme<strong>in</strong>sames Bearbeiten von Dokumenten sowie<br />

Videokonferenzen weltweit effizienter zusammenzuarbeiten.<br />

Zielgruppengerechte Produkte s<strong>in</strong>d die<br />

Folge. Mit Office 365 treibt Yamaha Motor die Entwicklung<br />

außergewöhnlicher Neuheiten voran, die<br />

die Kunden begeistern.<br />

OFFICE.COM/KUNDENREFERENZEN<br />

© 2013 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Namen und Produkte anderer Firmen können e<strong>in</strong>getragene Warenzeichen der jeweiligen Rechte<strong>in</strong>haber se<strong>in</strong>.


Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />

E<strong>in</strong> Service für<br />

den Service<br />

Mehr Flexibilität ist e<strong>in</strong>es der zentralen Argumente für die Auslagerung<br />

<strong>in</strong> die Wolke. Paradoxerweise s<strong>in</strong>d viele Cloud-Dienste<br />

aber technologische Silos und damit ziemlich unflexibel. Um das<br />

zu ändern, hat sich das Cloud-Service-Brokerage-Modell etabliert,<br />

mit dem sich die Bereitstellung der Dienste vere<strong>in</strong>heitlichen lässt.<br />

Davon profitieren Anbieter und Anwender gleichermaßen.<br />

Mark O’Neill<br />

28 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Ewar im Jahr 2011 – im Cloud-<br />

Zeitalter also fast vor e<strong>in</strong>er Ewigkeit<br />

–, als Gartner Research den<br />

Begriff „Cloud Service Brokerage“<br />

(CSB) prägte und dessen drei primäre<br />

Funktio nen def<strong>in</strong>ierte: das Makeln<br />

von Aggregation, Integration und Anpassungen.<br />

Seitdem beg<strong>in</strong>nt CSB sich<br />

zu etablieren: zunächst im öffentlichen<br />

Angebot und <strong>in</strong> der Folge sowohl <strong>in</strong><br />

öffentlichen als auch <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternen Projekten.<br />

Das wird erhebliche und nachhaltige<br />

Auswirkungen auf viele vertikale<br />

Märkte haben.<br />

Inzwischen unterhält Gartner Research<br />

sogar e<strong>in</strong>en eigenen „Hype Cycle“ für<br />

CSB. Trotz der zahlreichen Veröffentlichungen<br />

der Marktforscher besteht<br />

noch immer weith<strong>in</strong> Unklarheit darüber,<br />

was CSB nun eigentlich genau ist.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass manche Softwareund<br />

Service-Anbieter ihre Lösungen mit<br />

dem „CSB-Etikett“ versehen, um die Beachtung<br />

der Analysten und der Presse<br />

zu erlangen.<br />

Es ist an der Zeit, sich Gedanken zu<br />

machen: Was ist CSB? Warum brauchen<br />

wir es? Was bedeutet es für die <strong>IT</strong>? Was<br />

benötigen Unternehmen, um <strong>in</strong>tern<br />

Cloud-Dienste zu makeln?<br />

Was ist Cloud Service Brokerage?<br />

Zunächst ist CSB e<strong>in</strong> Service, also ke<strong>in</strong><br />

Software- und auch ke<strong>in</strong> SaaS-Produkt<br />

(Software-as-a-Service). Zwar lassen<br />

sich beliebig viele Cloud-basierte oder<br />

On-Premise-Technologien dazu nutzen,<br />

e<strong>in</strong>en CSB-Service anzubieten, die verwendete<br />

Technologie alle<strong>in</strong> sagt jedoch<br />

wenig darüber aus, ob e<strong>in</strong>e Lösung als<br />

CSB gelten kann.<br />

CSB ist e<strong>in</strong> Mehrwertdienst für andere<br />

Cloud-basierte Services. Die Bandbreite<br />

dieser Services reicht von S<strong>in</strong>gle<br />

Sign-on <strong>in</strong> SaaS-Umgebungen über die<br />

Integration von Datenströmen, etwa<br />

zwischen e<strong>in</strong>er CRM- und e<strong>in</strong>er Market<strong>in</strong>g-Automatisierungs-SaaS,<br />

bis h<strong>in</strong><br />

zur Bereitstellung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Management-Schicht für Infrastructureas-a-Service-Umgebungen<br />

(IaaS) verschiedener<br />

Anbieter.<br />

Laut Gartner lassen sich drei verschiedene<br />

Typen unterscheiden, es geht entweder<br />

um das Vermitteln von Aggregation,<br />

Integration oder Anpassungen. Die<br />

Reihenfolge, <strong>in</strong> der die Typen genannt<br />

s<strong>in</strong>d, entspricht ihren jeweiligen Anteilen<br />

am CSB-Markt <strong>in</strong> absteigender und<br />

den mit ihnen verbundenen technologischen<br />

Herausforderungen <strong>in</strong> aufsteigender<br />

Reihenfolge. Es gibt kaum e<strong>in</strong>e Art,<br />

die alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der drei Typen zuzuordnen<br />

ist. Vielmehr wird es sich immer<br />

um e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus m<strong>in</strong>destens<br />

zwei dieser Typen handeln.<br />

Wozu Cloud Service Brokerage?<br />

Es kl<strong>in</strong>gt vielleicht seltsam, aber jeder<br />

Cloud-basierte Dienst ist e<strong>in</strong> technologisches<br />

Silo. Zweifellos bieten Cloud-<br />

Dienste im H<strong>in</strong>blick auf Betriebskostene<strong>in</strong>sparungen,<br />

Elastizität und<br />

Benutzerfreundlichkeit e<strong>in</strong>en enormen<br />

Mehrwert. Andererseits weisen Cloudbasierte<br />

Services e<strong>in</strong>e undurchsichtige<br />

Infrastruktur mit nur wenigen Integrationsschnittstellen<br />

auf, die <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong><br />

Form von REST-APIs daherkommen.<br />

Herkömmliche Anwendungs- und<br />

Daten<strong>in</strong>tegrationstechnologien s<strong>in</strong>d<br />

aufgrund des fehlenden Zugriffs auf<br />

Daten-Repositories und e<strong>in</strong>fache Java-<br />

oder .NET-APIs weniger geeignet<br />

für Cloud-basierte Dienste. E<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gle-<br />

Sign-On-CSB trägt dazu bei, die User<br />

Experience zu verbessern. E<strong>in</strong> Management-CSB<br />

ermöglicht das Dual-Sourc<strong>in</strong>g<br />

Cloud-basierter Services für die Wiederaufnahme<br />

des Betriebs nach Störfällen,<br />

die Kostenoptimierung oder die Risikoverm<strong>in</strong>derung.<br />

Letztlich liegt es <strong>in</strong> der Verantwortung<br />

des Unternehmens, dafür zu sorgen,<br />

dass die e<strong>in</strong>gesetzten Cloud-basierten<br />

Dienste benutzerfreundlich s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> sicherer<br />

und geregelter Weise genutzt<br />

werden und ke<strong>in</strong> übermäßiges Risiko<br />

darstellen.<br />

Was heißt das für die <strong>IT</strong>?<br />

Moderne <strong>IT</strong>-Abteilungen müssen erkennen,<br />

dass ihre User heute über Möglichkeiten<br />

verfügen, die <strong>IT</strong> zu umgehen und<br />

sich eigene <strong>IT</strong>-Lösungen zu beschaffen,<br />

wenn sie von der <strong>in</strong>ternen <strong>IT</strong> nicht die<br />

benötigte Unterstützung erhalten. Dies<br />

ist die Herausforderung der sogenannten<br />

Schatten-<strong>IT</strong>.<br />

Moderne <strong>IT</strong>-Abteilungen müssen<br />

Cloud-basierte Services e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den und<br />

herausf<strong>in</strong>den, wie sie die Vorteile der<br />

Cloud nutzen und ausbauen können,<br />

um die Benutzerfreundlichkeit, Hand-<br />

Der autor<br />

Mark O’Neill ■<br />

Vice President Emerg<strong>in</strong>g Technologies<br />

beim <strong>IT</strong>-Dienstleister Axway<br />

29


Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />

CSB sorgt beispielsweise<br />

für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Zugangsverwaltung<br />

verschiedener<br />

Cloud-Dienste<br />

(S<strong>in</strong>gle Sign-on).<br />

E<strong>in</strong>er für alle: CSB ist e<strong>in</strong> Mehrwertdienst<br />

für unterschiedliche Cloud-<br />

Services.<br />

habbarkeit und Sicherheit der Cloud<br />

noch weiter zu verbessern. Dies kann<br />

durch die E<strong>in</strong>führung verschiedener<br />

Typen kommerzieller oder <strong>in</strong>terner<br />

CSBs geschehen. Tatsächlich kommt<br />

es ziemlich häufig vor, dass <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />

<strong>in</strong>tern die CSB-Funktion übernehmen.<br />

Was wird für die Bereitstellung<br />

<strong>in</strong>terner CSBs benötigt?<br />

Wenn ke<strong>in</strong>e der kommerziellen CSBs<br />

so recht den Anforderungen e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />

entspricht, kann es ratsam<br />

se<strong>in</strong>, eigene CSB-Funktionen zu entwickeln.<br />

Welche Hauptkomponenten werden<br />

dafür benötigt?<br />

Die benötigten Kerntechnologien s<strong>in</strong>d<br />

die Automatisierung von Geschäftsprozessen,<br />

die Föderation von Identitäten,<br />

e<strong>in</strong> API-Gateway sowie das Monitor<strong>in</strong>g<br />

und Logg<strong>in</strong>g. Gleich welche CSB-Funktionen<br />

angeboten werden sollen, sie betreffen<br />

mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

e<strong>in</strong>en Geschäftsprozess und erfordern<br />

deshalb Möglichkeiten zur Verwaltung,<br />

beispielsweise von Arbeitsabläufen und<br />

Aufgaben.<br />

Bevor APIs aufgerufen und Daten ausgetauscht<br />

werden können, muss das Unternehmen<br />

<strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>, den Zugriff<br />

aus se<strong>in</strong>er On-Premise-Infrastruktur auf<br />

die Cloud-basierten Services und umgekehrt<br />

zu authentifizieren und zu autorisieren.<br />

Nur dann ist e<strong>in</strong> föderiertes<br />

Zugriffsmodell gewährleistet, das Protokolle<br />

wie OAuth 2.0 unterstützt und<br />

On-Premise-Identitätsmanagement-Infrastrukturen,<br />

wie beispielsweise die<br />

von CA, IBM und Oracle, <strong>in</strong>tegriert.<br />

Da die meisten Cloud-basierten Services<br />

REST-APIs als Integrationsschnittstelle<br />

nutzen, spielt die API-Gateway-<br />

Technologie e<strong>in</strong>e zentrale Rolle bei<br />

der Vermittlung der Kommunikation<br />

zwischen diesen Cloud-APIs und den<br />

lokalen Systemen. Diese Gateway-Funktionalität<br />

wird manchmal auch als Cloud<br />

Service Broker oder Cloud Service<br />

Access Broker bezeichnet, da sie e<strong>in</strong>en<br />

vertrauenswürdigen und zuverlässigen<br />

Zugang zu Cloud-Services bereitstellt<br />

und dem Unternehmen ermöglicht,<br />

diese <strong>in</strong> derselben Weise zu nutzen, zu<br />

überwachen und zu verwalten wie ihre<br />

eigenen <strong>in</strong>ternen Services.<br />

Schließlich ist die Überwachung und<br />

Protokollierung dieser Transaktionen<br />

im H<strong>in</strong>blick auf ihre Rückverfolgbarkeit<br />

und Integrität entscheidend, <strong>in</strong>sbesondere<br />

zur Unterstützung der jeweiligen<br />

Anforderungen an die Rechnungs legung<br />

und Verrechnung.<br />

Fazit<br />

Das Makeln von Cloud-Diensten vere<strong>in</strong>facht<br />

die Nutzung von Cloud-Services<br />

enorm, <strong>in</strong>dem die Verb<strong>in</strong>dung mit den<br />

Services vermittelt wird und Interoperabilitätsprobleme<br />

gemildert werden. Damit<br />

hält CSB, was die Cloud verspricht,<br />

und stellt selbst e<strong>in</strong> eigenständiges Geschäftsmodell<br />

dar. CSB ist auf <strong>in</strong>terne<br />

Services und die <strong>in</strong>terne <strong>IT</strong> gleichermaßen<br />

anwendbar wie auf externe Dienste.<br />

Insgesamt ist der Hype um CSB also<br />

durchaus gerechtfertigt. [ rm ]<br />

30 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


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Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />

Auf Kundenfang<br />

<strong>in</strong> der Wolke<br />

Kle<strong>in</strong>e und mittelständische Firmen setzen vor allem aus Kostengründen<br />

auf das Kundenbeziehungsmanagement aus der Wolke.<br />

Konzerne äußern bei der Software-Bereitstellung via Cloud oftmals<br />

Sicherheitsbedenken. Letztlich müssen Unternehmen aber<br />

<strong>in</strong>dividuell entscheiden, auf welche Weise die CRM-Software<br />

bereitgestellt werden soll.<br />

Patrick O’Neill<br />

Der autor<br />

Patrick O’Neill ■<br />

Account Manager beim<br />

<strong>IT</strong>-Dienstleister Prodware<br />

Werden Unternehmen nach<br />

den Bereichen gefragt, <strong>in</strong> die<br />

sie künftig <strong>in</strong>vestieren wollen,<br />

antworten viele, dass<br />

Customer Relationship Management<br />

(CRM) zu den Prioritäten gehört. Steht<br />

die Entscheidung zwischen On-Premiseoder<br />

Cloud-Lösung an, gehen die Me<strong>in</strong>ungen<br />

ause<strong>in</strong>ander.<br />

Während kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />

Betriebe bereits seit e<strong>in</strong>iger Zeit gerne<br />

und viel auf Cloud-CRM setzen, sehen<br />

Großkonzerne den Schritt <strong>in</strong> die Wolke<br />

skeptischer. Allerd<strong>in</strong>gs: Egal, ob Un-<br />

ternehmen zu lokal <strong>in</strong>stallierten oder<br />

Cloud-basierten Lösungen tendieren,<br />

sollten sie die Vor- und Nachteile bereits<br />

im Vorfeld genau abwägen und ke<strong>in</strong>e<br />

Technologie voreilig abschreiben.<br />

Den Datenschutz im Blick<br />

Die NSA-Affäre und die darauf folgende<br />

anhaltende Diskussion über die Datenüberwachung<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Grund, der<br />

die Sicherheitsbedenken, die vor allem<br />

große Unternehmen und <strong>in</strong>ternationale<br />

Konzerne gegenüber Cloud-Lösungen<br />

hegen, verstärken. Während kle<strong>in</strong>e und<br />

32 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


mittelständische Firmen zunächst auf die<br />

Kostenersparnisse und Effizienzgew<strong>in</strong>ne<br />

achten, die ihnen virtuelle Anwendungen<br />

eröffnen, spielen für Großkonzerne<br />

Aspekte wie Datenschutz und mögliche<br />

Sicherheitsrisiken e<strong>in</strong>e größere Rolle.<br />

Geme<strong>in</strong> ist allen CRM-Anwendern<br />

und -Interessenten, dass sie durch e<strong>in</strong>e<br />

<strong>IT</strong>-gestützte Kundenpflege Bereiche<br />

wie Vertrieb, Market<strong>in</strong>g, Service<br />

sowie Forschung und Entwicklung mit<br />

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unterstützen möchten. Es geht für<br />

Unternehmen jeder Größenordnung<br />

um die Schaffung von Mehrwerten auf<br />

Kunden- und Lieferantenseite.<br />

Ob dies aus der Wolke oder On-<br />

Premise geschieht, sollte bereits zu<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es CRM-Auswahlprozesses<br />

umfassend analysiert und abgewogen<br />

werden. Cloud-CRM punktet hier<br />

durch e<strong>in</strong>e schnelle Implementierung,<br />

kalkulierbare Betriebskosten, ger<strong>in</strong>gere<br />

Anfangs<strong>in</strong>vestitionen und flexible<br />

E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten. E<strong>in</strong> mittelständisches<br />

Unternehmen kann beispielsweise<br />

mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Lösung für<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte Fachabteilung wie das<br />

Market<strong>in</strong>g beg<strong>in</strong>nen und die Nutzung<br />

später problemlos ausweiten oder sogar<br />

auf e<strong>in</strong>e On-Premise-Lösung migrieren,<br />

wenn dies die Geschäftsbegebenheiten<br />

veranlassen.<br />

In der eigenen Hand:<br />

Kostenkontrolle<br />

Kle<strong>in</strong>stunternehmen ohne eigene <strong>IT</strong>-Abteilung<br />

waren die ersten, die den Nutzen<br />

von CRM aus der Wolke für sich erkannten.<br />

Aufgrund ihres begrenzten Budgets<br />

konnten sie ke<strong>in</strong>e große, leistungsstarke<br />

aber auch teure On-Premise-Lösung beziehen.<br />

Denn sowohl Lizenzen als auch<br />

Server und Wartung kosten.<br />

E<strong>in</strong>e Lösung aus der Cloud ist für sie<br />

daher optimal: Die Daten liegen nicht<br />

beim Anwender selbst, es wird ke<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Hardware benötigt, Wartungskosten<br />

entfallen, Ausgaben für<br />

Lizenzen s<strong>in</strong>d flexibel und planbar. Je<br />

größer das Unternehmen, umso wichtiger<br />

wird jedoch der Datenschutz aspekt.<br />

Der Speicherort der Daten ist bei CRM-<br />

Services aus der Cloud oftmals unklar.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs versichert Microsoft beispielsweise,<br />

dass Kundendaten <strong>in</strong>nerhalb der<br />

EU – <strong>in</strong> Amsterdam und Dubl<strong>in</strong> – gespeichert<br />

werden.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass CRM aus der Wolke<br />

im besten Fall e<strong>in</strong> schnelles, hochverfügbares<br />

Internet benötigt. Dies ist<br />

noch nicht <strong>in</strong> allen Regionen Deutschlands<br />

gegeben. Beim Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />

s<strong>in</strong>d Daten und Applikationen zudem<br />

getrennt. Dies s<strong>in</strong>d Überlegungen, die<br />

bei der Entscheidung Auslagerung <strong>in</strong><br />

die Wolke contra Selbstbetrieb e<strong>in</strong>e Rolle<br />

spielen.<br />

Software für unterwegs<br />

Dabei eignet sich gerade der Bereich<br />

CRM hervorragend für die Cloud: Die<br />

Daten, um die es hierbei geht, werden<br />

zumeist als nicht ganz so geschäftskritisch<br />

angesehen wie beispielsweise<br />

die Informationen, mit denen e<strong>in</strong>e ERP-<br />

Lösung arbeitet. Forciert durch den<br />

Mobility- als auch Social-CRM-Trend<br />

entdecken zudem immer mehr große<br />

Unternehmen Cloud-CRM für sich,<br />

um den Zugriff über mobile Endgeräte<br />

wie Smartphones oder Tablets zu<br />

gewährleisten und Diskussionsforen<br />

im Netz live und ortsunabhängig zu<br />

verfolgen.<br />

Dennoch fällt die Entscheidung für<br />

oder gegen Cloud-Anwendungen oftmals<br />

schwerer als <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en oder mittelständischen<br />

Firmen. Denn im Vergleich<br />

zu mittelständischen Unternehmen, bei<br />

denen Geschäftsaufgaben nicht so stark<br />

abgegrenzt s<strong>in</strong>d wie <strong>in</strong> Konzernen, gibt<br />

es <strong>in</strong> großen Firmen viele verschiedene<br />

Anforderungen und Me<strong>in</strong>ungen pro<br />

Fachabteilung.<br />

Dies macht den Entscheidungsf<strong>in</strong>dungsprozess<br />

schwieriger. E<strong>in</strong> Vorteil<br />

kann wiederum se<strong>in</strong>, dass die Fachabteilungen<br />

unabhängiger von der <strong>IT</strong> agieren<br />

können, was die Flexibilität erhöht.<br />

Fazit<br />

Fest steht: Während zunächst vor allem<br />

kle<strong>in</strong>e Firmen Interesse an Kundenbeziehungspflege<br />

aus der Cloud zeigten,<br />

ziehen jetzt bed<strong>in</strong>gt durch die zunehmende<br />

Nutzung mobiler Geräte immer<br />

mehr Konzerne nach. In der aktuellen<br />

Diskussion um Datenschutz und Ausspähprogramme<br />

machen sich dabei<br />

viele Unternehmen Gedanken um die<br />

Sicherheit persönlicher Daten.<br />

Diese Überlegungen s<strong>in</strong>d berechtigt<br />

und wichtig. Sie sollten Firmen – egal,<br />

welcher Größenordnung – aber nicht<br />

davon abhalten, die Vorteile e<strong>in</strong>es funktionsstarken<br />

CRM-Systems für sich zu<br />

entdecken. Cloud- und On-Premise-<br />

Lösungen bieten ihnen gleichermaßen<br />

wertvolle Unterstützung bei Market<strong>in</strong>g,<br />

Vertrieb und Service. [ rm ]<br />

Ob Cloud oder On-Premise – auf e<strong>in</strong>e<br />

leistungsfähige CRM-Lösung sollten<br />

Unternehmen ke<strong>in</strong>esfalls verzichten.<br />

33


Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Mobile Analytics<br />

Dem mobilen Nutzer<br />

auf der Spur<br />

Immer mehr Internetnutzer surfen nicht mehr am heimischen PC im<br />

Web, sondern via Smartphone und Tablet. Für Unternehmen wird es<br />

deshalb immer wichtiger, sich mit mobilen Strategien ause<strong>in</strong>anderzusetzen<br />

und ihre Webseiten für mobile Geräte zu optimieren. Ohne<br />

e<strong>in</strong>e solide Faktenbasis und e<strong>in</strong> fundiertes Konzept ist das kaum möglich.<br />

An Mobile Analytics führt deshalb ke<strong>in</strong> Weg mehr vorbei.<br />

Christian Reitz<br />

34 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Ob Sie sich dessen bewusst s<strong>in</strong>d<br />

oder nicht: Sobald Kunden auf<br />

Ihrer mobilen Website landen,<br />

bilden sie sich e<strong>in</strong> Urteil über<br />

Ihre Marke. Dabei spielt nicht nur das<br />

Design der Website e<strong>in</strong>e Rolle, sondern<br />

vor allem auch der Funktionsumfang.<br />

Wenn die Website auf dem mobilen<br />

Endgerät e<strong>in</strong>e schlechte User Experience<br />

bietet, Seiten gar nicht geladen<br />

oder Bilder nicht angezeigt werden,<br />

schadet das der Marke. So <strong>in</strong>haltsstark<br />

Ihre Website auch se<strong>in</strong> mag: Wenn sie<br />

nicht für e<strong>in</strong>e reibungslose mobile Web-<br />

Erfahrung optimiert ist, orientieren sich<br />

die Kunden schnell <strong>in</strong> Richtung Konkurrenz.<br />

Denn Verbraucher zeichnen sich selten<br />

durch e<strong>in</strong> hohes Maß an Geduld<br />

aus. Mit den fortlaufenden Verbesserungen<br />

der Technologie und der Funktionen<br />

von mobilen Endgeräten steigen<br />

auch die Erwartungen.<br />

Netbiscuits führte kürzlich e<strong>in</strong>e Untersuchung<br />

zum Verbraucherverhalten an<br />

mobilen Endgeräten durch. Sie ergab:<br />

76 Prozent der Verbraucher weltweit<br />

brechen den Besuch mobiler Websites<br />

ab, die nicht für ihr Gerät optimiert<br />

s<strong>in</strong>d. Das bedeutet: Unternehmen müssen<br />

Ihre mobile Website jetzt optimieren,<br />

um den Kundenerwartungen gerecht<br />

zu werden.<br />

Unternehmen, die den mobilen Kontext<br />

verstehen und ihre Erkenntnisse<br />

umsetzen, gestalten die Beziehungen zu<br />

Kunden enger und können ihnen e<strong>in</strong>e<br />

perfekt abgestimmte Nutzerfahrung bieten<br />

– vom ersten Besuch der Website bis<br />

zur langfristigen Kundenb<strong>in</strong>dung.<br />

Verwirrende Vielfalt<br />

Immer mehr Verbraucher nutzen immer<br />

öfter das mobile Web. Viele Unternehmen<br />

versuchen, dieser rasanten Entwicklung<br />

durch den E<strong>in</strong>satz von Onl<strong>in</strong>e-<br />

Analysetools Rechnung zu tragen, mit<br />

denen sie das Kundenverhalten verfolgen<br />

und die Effektivität von Market<strong>in</strong>g,<br />

Werbung und Kampagnen im mobilen<br />

Web messen möchten.<br />

Die Analyse gestaltet sich bei Nutzern<br />

von mobilen Endgeräten jedoch weitaus<br />

komplexer als bei Verbrauchern am<br />

herkömmlichen Desktop-PC. Faktoren<br />

wie Displaygröße, Auflösung, Betriebssystem<br />

und Browser sowie unzählige<br />

Komb<strong>in</strong>ationen daraus – und damit e<strong>in</strong>hergehend<br />

die Vielfalt an unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten der Geräte – erfordern<br />

e<strong>in</strong>en ganz neuen Ansatz für die<br />

Analyse im mobilen Web.<br />

Dennoch ist sie e<strong>in</strong>e Notwendigkeit.<br />

Die Verbraucher s<strong>in</strong>d mobil, also dürfen<br />

die Marken nicht stillstehen. Beim Market<strong>in</strong>g<br />

geht es seit jeher darum, überzeugende<br />

Erfahrungen für Verbraucher<br />

zu gestalten. Die Analyse erfasst Interaktionen<br />

mit den mobilen Websites der<br />

Marke und ermöglicht somit e<strong>in</strong>e gezielte<br />

Anpassung.<br />

Unterschiedliches Nutzerverhalten<br />

Trotz der offensichtlichen Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

ist es wichtig, die Unterschiede<br />

des Nutzerverhaltens am Desktop-PC<br />

und an Mobilgeräten zu erkennen.<br />

Ke<strong>in</strong>e andere Kommunikationstechnologie<br />

ist so allgegenwärtig wie das<br />

mobile Web. Sie kann überall und jederzeit<br />

genutzt werden, ob unterwegs<br />

oder daheim.<br />

Nutzer von mobilen Endgeräten gehen<br />

oft weitaus gezielter vor als Verbraucher<br />

am Desktop-<br />

PC. Laut Microsoft<br />

Advertis<strong>in</strong>g lassen<br />

69 Prozent der<br />

Smartphone-Nutzer<br />

bei ihren Suchaktivitäten<br />

<strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Stunde Taten folgen.<br />

Das legt den Schluss<br />

nahe, dass im aktionsorientierten,<br />

schnelleren mobilen Web<br />

mehr Kontext<strong>in</strong>formationen erforderlich<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d vielfältige technologische<br />

und designspezifische Funktionen<br />

zu berücksichtigen, darunter Touchscreen,<br />

Zwei-F<strong>in</strong>ger-Zoom und Swipe,<br />

die maßgeblich zur kontextbezogenen<br />

und perfekt abgestimmten Nutzererfahrung<br />

beitragen.<br />

Kontext und Kunden<br />

Die wichtigsten Analysedaten bei Mobilgeräten<br />

beziehen sich auf den Nutzerkontext.<br />

Dabei kann es sich um statische<br />

Parameter wie die Displaygröße<br />

oder dynamische Parameter wie Standortlokalisierung<br />

oder Bandbreite handeln.<br />

Für Nutzer von mobilen Endgeräten<br />

ist bei der Onl<strong>in</strong>e-Suche nach e<strong>in</strong>er<br />

Analysen im mobilen Web s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

Regel e<strong>in</strong>e komplexe Angelegenheit<br />

– aber es lohnt sich!<br />

35


Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Mobile Analytics<br />

Die wichtigsten Analysedaten<br />

bei Mobilgeräten<br />

beziehen sich auf den<br />

Nutzerkontext.<br />

Der autor<br />

Christian Reitz ■<br />

Chief Technology Officer (CTO)<br />

und Mitgründer von Netbiscuits<br />

Marke die Wegbeschreibung zu e<strong>in</strong>em<br />

Geschäft <strong>in</strong> ihrer Nähe wichtiger als die<br />

Telefonnummern von Geschäften <strong>in</strong> anderen<br />

Städten oder gar Ländern.<br />

An Orten mit ger<strong>in</strong>ger Bandbreite<br />

wünschen Nutzer ke<strong>in</strong>e zeitraubenden<br />

Downloads umfangreicher Bilddateien,<br />

während Nutzern e<strong>in</strong>es hochmodernen<br />

Mobilgeräts mit e<strong>in</strong>er leistungsfähigen<br />

Verb<strong>in</strong>dung der beste Rich Media Content<br />

und e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Erfahrung<br />

geboten werden sollten. Die richtige<br />

Zuordnung ist daher wichtig und<br />

hat e<strong>in</strong>en enormen E<strong>in</strong>fluss auf die Kundenzufriedenheit.<br />

Immer mehr Marken haben erkannt,<br />

dass die Analyse ihnen im H<strong>in</strong>blick auf<br />

den Kontext ungeahnte Möglichkeiten<br />

eröffnet. Nur so können sie erfassen,<br />

was der e<strong>in</strong>zelne Kunde wünscht und<br />

die richtigen Inhalte im richtigen Format<br />

bereitstellen.<br />

Das Ergebnis: e<strong>in</strong>e erfolgreichere<br />

Mobile-Web-Strategie und zufriedenere<br />

Nutzer. Die Zielsetzung der Mobile-<br />

Web-Strategie hat sich gewandelt. Gemessen<br />

wird nicht mehr nur die Anzahl<br />

der Seitenaufrufe, sondern auch die<br />

Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung.<br />

Ungeahnte Möglichkeiten<br />

Die Implementierung e<strong>in</strong>er erfolgreichen<br />

Mobile-Web-Strategie ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht e<strong>in</strong>fach. In Anbetracht der großen<br />

Mengen an Daten, die gemessen<br />

und analysiert werden müssen, und<br />

der verstärkten Fragmentierung wissen<br />

Unternehmen oft nicht, wie sie ihre<br />

Mobile-Web-Strategie am besten umsetzen.<br />

Doch genau dieses hohe „Big-<br />

Data-Level“ über das Verhalten und die<br />

Wünsche der Verbraucher bietet die<br />

Möglichkeit, schnelle Erfolge zu erzielen<br />

– vorausgesetzt, die richtigen Tools<br />

s<strong>in</strong>d verfügbar.<br />

Fazit<br />

Das Besondere der Analyse im mobilen<br />

Web s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten, die<br />

sich für Marken bei Design, Anpassung<br />

und Optimierung der Interaktion mit<br />

Kunden bieten. Unternehmen haben<br />

heute Zugang zu Daten <strong>in</strong> beispiellosem<br />

Umfang und können ihre mobile<br />

Kommunikation exakt auf jeden Nutzer<br />

zuschneiden.<br />

Das mobile Web hat längst neue Realitäten<br />

geschaffen. Nun müssen die<br />

Daten systematisch genutzt werden.<br />

[ rm ]<br />

36 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Fragen zu Smartphone und Co?<br />

Hier f<strong>in</strong>den Sie Antworten!<br />

connect 12/2013<br />

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<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />

38<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Es lohnt sich<br />

Die Lohnabrechnung gehört zu jenen sensiblen Unternehmensbereichen,<br />

bei denen besser nichts schiefgeht. Umso sorgfältiger<br />

sollte man bei der Softwareauswahl vorgehen. Für<br />

unsere Marktübersicht haben wir die Mittelstandslösungen der<br />

führenden Anbieter unter die Lupe genommen und sie nach<br />

den aktuellen Trends im Lohnbüro gefragt.<br />

Björn Lorenz<br />

Neue elektronische Meldeverfahren,<br />

ständige Anpassungen bei<br />

den Abrechnungsfaktoren, elektronische<br />

Lohnsteuerbesche<strong>in</strong>igungen,<br />

und, und, und – die Hersteller<br />

von Lohnabrechnungsprogrammen hatten<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren alle Hände voll<br />

zu tun, um all die neuen Vorschriften<br />

rechtzeitig umzusetzen. Da dürfte den<br />

meisten e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Verschnaufpause<br />

ganz gelegen kommen.<br />

Tatsächlich fällt die Summe der Änderungen<br />

für die Lohnabrechnung zum<br />

Jahreswechsel vergleichsweise ger<strong>in</strong>g<br />

aus. Beitragssätze, Steuertarife, Höchstund<br />

Pauschalwerte bleiben im Wesentlichen<br />

gleich. Selbst bei den elektronischen<br />

Meldungen ist etwas Ruhe<br />

e<strong>in</strong>gekehrt. Lediglich bei den Sachbezugswerten,<br />

den Beitragsbemessungsgrenzen<br />

zur Sozialversicherung und<br />

der Künstlersozialabgabe gibt es 2014<br />

Anpassungen.<br />

ELStam und SEPA werden Pflicht<br />

Zu den wenigen Ausnahmen gehören<br />

die Elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale<br />

(kurz ELStAM) – im Volksmund<br />

auch als elektronische Lohnsteuerkarte<br />

bekannt. Früher waren<br />

Abzugsmerkmale wie etwa Steuerklasse<br />

oder K<strong>in</strong>derfreibeträge auf der Vorderseite<br />

der Lohnsteuerkarte vermerkt<br />

und manuell <strong>in</strong> die Lohnabrechnung zu<br />

übernehmen. Mit ELStAM werden diese<br />

Informationen per Datenabruf zur Verfügung<br />

gestellt, sodass die Handarbeit<br />

entfällt. Lieferant ist dabei das Bundeszentralamt<br />

für Steuern.<br />

Die Teilnahme an dem Verfahren setzt<br />

allerd<strong>in</strong>gs voraus, dass die Lohnbuchhaltung<br />

darauf vorbereitet ist. 2013 war<br />

e<strong>in</strong> Übergangsjahr, bei dem die Unternehmen<br />

den Zeitpunkt des Wechsels<br />

selbst bestimmen durften. Ab 2014 werden<br />

die ELStAM jedoch Pflicht. Spätestens<br />

dann ist die alte Papier-Lohnsteuerkarte<br />

Geschichte. Unterstützt die alte<br />

Lohnabrechnung ELStAM nicht, sollte<br />

man sich also langsam nach e<strong>in</strong>er<br />

Alternative umsehen.<br />

Die wenigen weiteren Änderungen,<br />

die Anfang 2014 auf die Unternehmen<br />

zukommen, betreffen eher angrenzende<br />

Bereiche. Sie haben allerd<strong>in</strong>gs Auswirkungen<br />

auf die Prozesse im Lohnbüro.<br />

Hierzu gehört beispielsweise der europäische<br />

Zahlungsraum (S<strong>in</strong>gle Euro<br />

Payments Area, kurz SEPA).<br />

Ab Februar 2014 geht das altgediente<br />

deutsche Zahlungssystem mit Bankleitzahl<br />

und Kontonummer <strong>in</strong> Rente. An<br />

se<strong>in</strong>e Stelle treten die International Bank<br />

Account Number (IBAN) und der Bank<br />

Identifier Code (BIC). Während die Banken<br />

für Verbraucher Bankleitzahl und<br />

Kontonummer auf die neuen Formate<br />

konvertieren, müssen Geschäftskunden<br />

ihre Transaktionen ab Februar im SEPA-<br />

Format e<strong>in</strong>reichen.<br />

Für die Lohnabrechnung bedeutet dies,<br />

dass die Konten<strong>in</strong>formationen der Mitarbeiter<br />

im SEPA-Format h<strong>in</strong>terlegt se<strong>in</strong><br />

müssen. Zudem sollte das e<strong>in</strong>gesetzte<br />

Lohnabrechnung:<br />

Make or Buy?<br />

Kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Unternehmen<br />

fehlt es häufig an Spezialisten für die<br />

Lohnabrechnung. Deshalb kann der Zeitaufwand<br />

für den Rechnungslauf durchaus<br />

höher ausfallen. H<strong>in</strong>zu kommen die Kosten<br />

für den Betrieb auf dem eigenen Server,<br />

Schulungen und Updates. Die Gesamtsumme<br />

ist ausschlaggebend für den Vergleich<br />

mit Cloud-Diensten oder Outsourc<strong>in</strong>g-<br />

Angeboten. Beim Outsourc<strong>in</strong>g gibt es allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong>e Besonderheit zu beachten:<br />

Während Unternehmen bei Lizenzlösungen<br />

und Cloud-Diensten selbst für korrekte Abrechnungen<br />

und Meldungen haften, wird<br />

das Risiko beim Outsourc<strong>in</strong>g quasi weitergereicht.<br />

39


<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />

Wirklich zukunftssicher ist<br />

die Investition nur, wenn die<br />

Weiterentwicklung des Programms<br />

auch für die nächsten<br />

Jahre gesichert ist.“<br />

Claudia Harth ■ Market<strong>in</strong>gleiter<strong>in</strong><br />

bei der mesonic software gmbh<br />

Das <strong>IT</strong>SG/GKV-Zertifikat unterstreicht,<br />

dass die Lohnabrechnung<br />

auf dem aktuellen<br />

Stand ist und regelmäßig<br />

gepflegt wird.“<br />

Susann Schneider ■ Market<strong>in</strong>g-<br />

Manager<strong>in</strong> Personalwirtschaft bei der<br />

Sage HR Solutions AG<br />

Onl<strong>in</strong>e-Bank<strong>in</strong>g-Modul auch <strong>in</strong> der Lage<br />

se<strong>in</strong>, die Daten zu übernehmen, zu<br />

verarbeiten und zu versenden.<br />

Neues Reisekostenrecht<br />

E<strong>in</strong>e echte Reform gibt es beim Reisekostenrecht.<br />

Hier werden sich die Spielregeln<br />

Anfang 2014 gravierend ändern. Zu<br />

den wichtigsten Neuerungen gehört dabei<br />

die Umgestaltung der Verpflegungspauschalen.<br />

Bisher gab es deren drei:<br />

sechs, zwölf und 24 Euro. Ab 2014 wird<br />

nur noch mit zwei Stufen gerechnet:<br />

Bei e<strong>in</strong>er Abwesenheit von m<strong>in</strong>destens<br />

acht Stunden gilt e<strong>in</strong>e Pauschale<br />

von zwölf Euro.<br />

E<strong>in</strong>e Abwesenheit von 24 Stunden<br />

wird künftig mit pauschal 24 Euro<br />

abgegolten.<br />

Erstreckt sich e<strong>in</strong>e Dienstreise über<br />

mehrere Tage, kann für die An- und Abreise<br />

gesondert je zwölf Euro abgerechnet<br />

werden. Wie lange die Abwesenheit<br />

vom Arbeitsplatz tatsächlich dauert,<br />

spielt dabei ke<strong>in</strong>e Rolle mehr. Das macht<br />

die Sache <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>facher. Zudem<br />

profitieren Unternehmen und Mitarbeiter<br />

speziell bei kurzen Reisen auch von<br />

e<strong>in</strong>er höheren Pauschale.<br />

Die zweite Neuerung betrifft wechselnde<br />

E<strong>in</strong>satztätigkeiten. Hier ersetzt der<br />

Begriff der „ersten Tätigkeitsstätte“ die<br />

bisher gültige „regelmäßige Arbeitsstätte“.<br />

H<strong>in</strong>ter der Änderung steckt mehr als<br />

e<strong>in</strong>e sprachliche Spitzf<strong>in</strong>digkeit: Die erste<br />

Tagesstätte ist <strong>in</strong> der Regel der Firmensitz<br />

oder der Sitz der Stammniederlassung.<br />

Die Pendlerpauschale (Abrechnung e<strong>in</strong>facher<br />

Entfernungskilometer) gilt künftig<br />

nur noch für den Weg dorth<strong>in</strong>. Wird<br />

die Arbeitsleistung an anderen Orten<br />

erbracht, ist der Anfahrtsweg im vollen<br />

Umfang als Geschäftsfahrt absetzbar.<br />

Weitere Anpassungen betreffen die<br />

doppelte Haushaltsführung, den geldwerten<br />

Vorteil bei Dienstwagen oder<br />

die steuerrechtliche Bewertung von<br />

Arbeitgebermahlzeiten bei Auswärtstätigkeiten.<br />

Werden Reisekosten parallel<br />

zur Lohnabrechnung abgerechnet und<br />

ausgezahlt, sollte die Software die Neuerungen<br />

berücksichtigen.<br />

Selbst machen lohnt sich<br />

Wegen der zahlreichen Stolperfallen, den<br />

komplexen gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

und der allgeme<strong>in</strong>en Brisanz<br />

des Themas überlassen viele kle<strong>in</strong>e und<br />

mittelständische Betriebe die Sache mit<br />

der Lohnabrechnung lieber e<strong>in</strong>em Spezialisten.<br />

Zwar ersche<strong>in</strong>en die Pauschalen<br />

auf den Blick niedrig, doch sollte man<br />

bedenken, dass diese pro Monat und<br />

Mitarbeiter anfallen. Selbst bei kle<strong>in</strong>eren<br />

Betrieben zahlen sich Investition und<br />

E<strong>in</strong>arbeitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Lohnabrechnung<br />

daher schnell aus. Doch was ist beim<br />

Kauf zu beachten?<br />

Für die Hersteller ist das Thema Lohnbuchhaltung<br />

mehr als e<strong>in</strong>e Frage der<br />

richtigen Software. Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach<br />

sollten Unternehmen vor allem die Investitionssicherheit<br />

im Blick haben.<br />

„Der Knackpunkt ist die Reputation<br />

40 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Als e<strong>in</strong>er der ersten ERP-<br />

Anbieter kooperieren wir mit<br />

der Deutschen Telekom. Mit<br />

der ‚De-Mail‘-Lösung an Bord<br />

sparen Arbeitgeber Zeit und<br />

Geld beim Versand der<br />

Lohnabrechnung.“<br />

Christian Seifert ■ Produktmanager<br />

bei der HS – Hamburger Software<br />

GmbH & Co. KG<br />

Wir werden demnächst e<strong>in</strong>en<br />

‚Shared Service‘ lancieren,<br />

bei dem Unternehmen lediglich<br />

die Daten erfassen – um<br />

Meldungen, Auswertungen<br />

und den Versand der Lohntaschen<br />

kümmern wir uns.“<br />

René Fischer ■ Leiter Produktmarket<strong>in</strong>g<br />

bei der Exact Software<br />

Deutschland GmbH<br />

des Anbieters. Wirklich zukunftssicher<br />

ist die Investition nur, wenn die Weiterentwicklung<br />

des Programms auch für<br />

die nächsten Jahre gesichert ist“, unterstreicht<br />

Claudia Harth, Market<strong>in</strong>gleiter<strong>in</strong><br />

bei der mesonic software gmbh.<br />

Das betreffe nicht nur die zügige Umsetzung<br />

neuer gesetzlicher Anforderungen,<br />

sondern gelte auch für die Ausbaufähigkeit<br />

der Software. „Anwender<br />

sollten den Blick nach vorn richten und<br />

auch künftige Anforderungen bei der<br />

Auswahl berücksichtigen. E<strong>in</strong>e modular<br />

gegliederte Programmstruktur erleichtert<br />

nachträgliche Funktionserweiterungen“,<br />

ergänzt Claudia Harth.<br />

Doch wie es um die Leistungsfähigkeit<br />

des Herstellers steht, lässt sich schlecht<br />

auf der Produktverpackung ablesen.<br />

Susann Schneider, Market<strong>in</strong>g-Manager<strong>in</strong><br />

Personalwirtschaft bei der Sage HR<br />

Solutions AG, lenkt deshalb den Blick<br />

auf die Zertifikate: „Das <strong>IT</strong>SG/GKV-Zertifikat<br />

unterstreicht, dass die Lohnabrechnung<br />

auf dem aktuellen Stand ist und<br />

regelmäßig gepflegt wird.“<br />

Die Software muss zum<br />

Unternehmen passen<br />

Ebenso wichtig wie die Vertrauenswürdigkeit<br />

des Anbieters ist der Funktionsumfang<br />

der Software. Wegen der<br />

strengen rechtlichen Vorgaben arbeiten<br />

die Programme mehr oder weniger<br />

ähnlich. Dennoch können die Unterschiede<br />

gravierend se<strong>in</strong>. Das gilt besonders<br />

für Details, die nur e<strong>in</strong>zelne<br />

Wirtschaftszweige betreffen.<br />

„Branchenspezifischer Standards wie<br />

etwa die Tarife im Baugewerbe, im Öffentlichen<br />

Dienst, im Gesundheitswesen<br />

und <strong>in</strong> der Metall- und Elektro<strong>in</strong>dustrie<br />

sollten une<strong>in</strong>geschränkt erfüllt werden“,<br />

erklärt René Fischer, Leiter Produktmarket<strong>in</strong>g<br />

bei der Exact Software Deutschland<br />

GmbH. Für Unternehmen empfiehlt<br />

es sich daher, zunächst genau zu<br />

analysieren, welche Abrechnungsfälle<br />

tatsächlich existieren.<br />

In kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Betrieben<br />

wird die Lohnabrechnung oft<br />

nebenbei von Mitarbeitern aus der<br />

F<strong>in</strong>anzbuchhaltung erledigt. Die zählen<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt zu den Personalprofis.<br />

„Gradl<strong>in</strong>ige Strukturen und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Benutzerführung sorgen dafür, dass<br />

der Abrechnungslauf reibungslos funktioniert<br />

– auch wenn weniger versierte<br />

Mitarbeiter die Aufgabe übernehmen“,<br />

betont Nadja Riedel, Gesamtprojektverantwortliche<br />

der Programmreihe Lexware<br />

lohn+gehalt bei der Haufe-Lexware<br />

GmbH & Co. KG.<br />

Für unsere Marktübersicht haben wir<br />

sechs der bekanntesten Lohnabrechnungsprogramme<br />

für kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />

Unternehmen genauer unter<br />

die Lupe genommen.<br />

mesonic: Auf dem Weg<br />

<strong>in</strong> die Cloud<br />

W<strong>in</strong>L<strong>in</strong>e LOHN ist auf kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland<br />

und Österreich zugeschnitten. Besonders<br />

stark ist die Verbreitung <strong>in</strong> Branchen wie<br />

Handel, Dienstleistung und Industrie.<br />

41


<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />

Das Sage Lohnbüro ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stiegslösung<br />

für Kle<strong>in</strong>betriebe.<br />

Lexware lohn+gehalt 2014 deckt die<br />

gesamte Bandbreite im Mittelstand ab.<br />

Unter den Anwendern bef<strong>in</strong>den sich allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch Verbände und Vere<strong>in</strong>e.<br />

Für Hersteller mesonic steht vor allem<br />

die Flexibilität der Lohnabrechnung<br />

im Fokus. So können W<strong>in</strong>L<strong>in</strong>e LOHN-<br />

Nutzer beispielsweise auch mobil per<br />

Webbrowser auf die Lohnabrechnung<br />

zugreifen, um etwa Auswertungen abzurufen<br />

oder Daten zu pflegen. Zudem<br />

gibt es seit Kurzem e<strong>in</strong>e Mietlösung, die<br />

Unternehmen über den autorisierten<br />

Fachhandel beziehen können.<br />

„Derzeit ist die Nachfrage nach Cloud-<br />

Lösungen <strong>in</strong> der Entgeltabrechnung allerd<strong>in</strong>gs<br />

eher zurückhaltend. Wie sich<br />

der Markt entwickeln wird, lässt sich<br />

bei e<strong>in</strong>er so sensiblen Thematik auch<br />

nur schwer e<strong>in</strong>schätzen. Grundsätzlich<br />

erwarten wir jedoch <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren e<strong>in</strong>e verstärkte Nachfrage“, me<strong>in</strong>t<br />

Claudia Harth.<br />

Für die Zukunft setzt die Market<strong>in</strong>gleiter<strong>in</strong><br />

auf e<strong>in</strong>e verstärkte Integration der<br />

Lohnabrechnung zu angrenzenden Bereichen<br />

des Personalwesens: „Hierzu gehören<br />

zum Beispiel Aufgaben wie Human-<br />

Resource- und Bewerbermanagement<br />

oder Mitarbeiterportale.“ Zudem erwartet<br />

sie, dass der Umfang elektronischer<br />

Meldungen künftig weiter steigt.<br />

Sage HR Solutions: Freie Wahl<br />

beim Betriebsmodell<br />

Bei der Sage HR Solutions AG ist die Entgeltabrechnung<br />

Teil der Sage HR Suite.<br />

Sie läuft als <strong>in</strong>tegriertes Modul mit Personalmanagement<br />

und Zeitwirtschaft auf<br />

e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Datenbank. Das hat<br />

vor allem den Vorteil, dass Stammdaten<br />

nicht doppelt gepflegt werden müssen.<br />

Sage HR Payroll umfasst auch Spezialitäten<br />

wie die Regelwerke für Öffentlichen<br />

Dienst, Gesundheitswesen,<br />

Bauwirtschaft oder Heuer. Zudem f<strong>in</strong>den<br />

auch komplexe Abrechnungsfälle<br />

wie Altersteilzeit, betriebliche Altersvorsorge<br />

oder Versorgungsbezüge Berücksichtigung.<br />

Mit Sage Entgelt & Personal und Sage<br />

e<strong>in</strong>fachLohn hat das Softwarehaus<br />

gleich zwei Cloud-Lösungen zur Entgeltabrechnung<br />

für kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />

Betriebe im Portfolio. Beide<br />

Dienste s<strong>in</strong>d mobil und per Webbrowser<br />

erreichbar. Wer mit der Entgeltabrechnung<br />

nichts zu tun haben möchte,<br />

kann alternativ den Sage HR Payroll<br />

Service nutzen.<br />

Künftig will Sage vor allem die Cloud-<br />

Dienste weiter ausbauen. „Die meisten<br />

Erweiterungen planen wir im Onl<strong>in</strong>e-<br />

Umfeld. Bei der lokal <strong>in</strong>stallierten Version<br />

wird es h<strong>in</strong>gegen Verbesserungen<br />

beim Report<strong>in</strong>g geben. Zusätzlich profitieren<br />

unsere Kunden künftig von flexibleren<br />

Preis- und Nutzungsmodellen“,<br />

blickt Susann Schneider voraus.<br />

Lexware: Kundenwünsche<br />

umgesetzt<br />

Auch beim Freiburger Softwarehaus<br />

Lexware haben Anwender die Wahl<br />

zwischen der klassischen Standardsoftware<br />

der lohn+gehalt-Produktfamilie<br />

und dem Cloud-Service lexlohn. Angesprochen<br />

dürfen sich dabei vor allem<br />

42 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Assistenten sorgen bei<br />

Lexware lohn+gehalt<br />

dafür, dass sich beim<br />

Abrechnungslauf ke<strong>in</strong>e<br />

Fehler e<strong>in</strong>schleichen.<br />

Freiberufler, Handwerker, kle<strong>in</strong>e und<br />

mittelständische Betriebe fühlen.<br />

Mit der aktuellen Version 2014 greift<br />

Lexware gleich mehrere Anwenderwünschen<br />

auf: So können beispielsweise<br />

Auswertungen ab sofort sehr viel e<strong>in</strong>facher<br />

per E-Mail versendet werden.<br />

Zudem profitieren Nutzer von mehr<br />

Transparenz bei der Krankenkassenverwaltung.<br />

„Zusätzlich lässt sich die Lohnabrechnung<br />

um Cloud-Komponenten zum<br />

Beispiel für die Onl<strong>in</strong>e-Datensicherung<br />

ergänzen“, betont Nadja Riedel. Für die<br />

nahe Zukunft rechnet die Expert<strong>in</strong> mit<br />

e<strong>in</strong>em raschen Ausbau des papierlosen<br />

Lohnbüros: „Langsam steigen auch<br />

die Betriebsprüfer auf elektronische<br />

Übermittlung um. Zudem erfreuen sich<br />

Lohnabrechnungen per E-Mail stetig<br />

wachsender Beliebtheit – wenn auch<br />

auf noch niedrigem Niveau.“<br />

Hamburger Software:<br />

Lohnabrechnung per E-Mail<br />

Hamburger Software setzt im Personalwesen<br />

auf e<strong>in</strong> modulares Konzept. So<br />

können Unternehmen den Funktionsumfang<br />

der Entgeltabrechnung sukzessive<br />

erweitern. „Das hat vor allem den<br />

Vorteil, dass nur für die Funktionen bezahlt<br />

wird, die auch tatsächlich genutzt<br />

werden“, erläutert Christian Seifert, Produktmanager<br />

bei der HS – Hamburger<br />

Software GmbH & Co. KG.<br />

„E<strong>in</strong> Elektronikfachhändler zahlt also<br />

nicht für e<strong>in</strong>e Baulohnabrechnung, die<br />

er überhaupt nicht benötigt“, ergänzt<br />

er. Zusatzfunktionen stehen nicht nur<br />

für die Lohnabrechnung selbst, sondern<br />

auch für angrenzende Bereiche wie<br />

dem Personalmanagement zur Verfügung.<br />

Hierzu gehört beispielsweise die<br />

digitale Personalakte. Bei allen Personallösungen<br />

von Hamburger Software<br />

haben Unternehmen die Wahl zwischen<br />

Kauf und Miete. Hauptzielgruppe s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />

Unternehmen, wobei es mit Blick<br />

auf Branche und Mitarbeiterzahl ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>schränkungen gibt.<br />

Was die künftige Entwicklung angeht,<br />

verweist Christian Seifert auf den<br />

wachsenden Zuspruch für die elektronische<br />

Lohnbesche<strong>in</strong>igung. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

E-Mail genüge hierfür allerd<strong>in</strong>gs nicht.<br />

„Damit unsere Anwender Verdienstabrechnungen<br />

rechtssicher und nachweisbar<br />

an ihre Mitarbeiter versenden<br />

können, kooperieren wir als erster ERP-<br />

Anbieter mit der Deutschen Telekom.<br />

Mit der ‚De-Mail‘-Lösung an Bord sparen<br />

Arbeitgeber Zeit und Geld.“<br />

Schließlich würden der Druck und die<br />

mitunter umständlichen Verteilprozesse<br />

entfallen. Im zweiten Schritt können<br />

neben der Lohnabrechnung künftig<br />

auch Lohnsteuerbesche<strong>in</strong>igungen, SV-<br />

Beitragsnachweise und allgeme<strong>in</strong>e Besche<strong>in</strong>igungen<br />

elektronisch verschickt<br />

werden.<br />

SBS Software: Für alle Branchen<br />

Die SBS Software GmbH mischt mit<br />

der Lohnabrechnung SBS Lohn plus<br />

am Markt mit. Die Software eignet sich<br />

43


<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />

Professionelle Lohnabrechnungsprogramme<br />

sorgen dafür, dass die<br />

Zahlen auf dem Gehaltszettel<br />

stimmen.<br />

branchenübergreifend für kle<strong>in</strong>e und<br />

mittelständische Unternehmen. Dabei<br />

f<strong>in</strong>den die speziellen Regelwerke<br />

für das Baugewerbe, den Öffentlichen<br />

Dienst oder Produktionsbetriebe Berücksichtigung.<br />

Zu den wichtigsten neuen Funktionen<br />

der jüngeren Vergangenheit gehört die<br />

volle SEPA-Unterstützung. Zudem wurden<br />

die elektronischen Meldeverfahren<br />

deutlich optimiert. Die <strong>in</strong>tegrierte dakota-<br />

Software für die Übertragung der sozialversicherungsrechtlichen<br />

Meldungen<br />

wird <strong>in</strong> der neuesten Programmversion<br />

automatisch aktualisiert.<br />

Exact Lohn: <strong>in</strong>-house, Cloud &<br />

Outsourc<strong>in</strong>g<br />

Mit den beiden Lohnabrechnungen Exact<br />

Exact Lohn und Lohn XL/XXL deckt<br />

Exact Software das gesamte Spektrum<br />

mittelständischer Unternehmen ab. Wer<br />

die Software nicht im firmeneigenen Rechenzentrum<br />

betreiben will, kann alternativ<br />

auf Cloud-Angebote zugreifen.<br />

Betrieben ohne eigenes Know-how <strong>in</strong><br />

Sachen Lohnabrechnung steht der Abrechnungsdienst<br />

Exact Payroll Service<br />

zur Verfügung.<br />

Exact Software ist <strong>in</strong> den letzten Monaten<br />

eng an die Anwender gerückt, um<br />

herauszuf<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> welchen Bereichen<br />

der Software Optimierungsbedarf besteht.<br />

„Entwicklerteams waren vor Ort,<br />

um die täglichen Herausforderungen,<br />

Prozesse und Bedürfnisse unserer Anwender<br />

besser zu verstehen“, er<strong>in</strong>nert<br />

sich René Fischer.<br />

Herausgekommen s<strong>in</strong>d neben der<br />

völlig überarbeiteten Benutzerführung<br />

mehr als 40 neue Funktionen. Hierzu<br />

gehören etwa umfangreiche Auswertungen,<br />

e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Archiv und e<strong>in</strong> deutlich<br />

höheres Automatisierungsniveau. 2014<br />

wird die Lohnabrechnung um die Human-Resource-Software<br />

Exact Personal<br />

ergänzt.<br />

Anwendern stehen dann Funktionen<br />

wie Bewerber-, Talent- und Sem<strong>in</strong>armanagement<br />

oder die elektronische<br />

Personalakte zur Verfügung. Zudem<br />

plant das Softwarehaus, tiefer <strong>in</strong>s <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />

Process Outsourc<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zusteigen.<br />

„Wir werden e<strong>in</strong>en ‚Shared Service‘ lancieren,<br />

bei dem Unternehmen lediglich<br />

die Daten erfassen – um Meldungen,<br />

Auswertungen und den Versand der<br />

Lohntaschen kümmern wir uns“, erklärt<br />

René Fischer.<br />

Trends <strong>in</strong> der Lohnbuchhaltung<br />

Wer nach den wichtigsten Trends<br />

im Lohnbüro 2014 sucht, wird e<strong>in</strong>es<br />

schnell feststellen: Es s<strong>in</strong>d dieselben<br />

wie im vergangenen Jahr. Die Umsetzung<br />

ist deutlich weiter vorangeschritten,<br />

doch noch ist das volle Potenzial<br />

nicht ausgeschöpft.<br />

44 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


um beispielsweise Rückfragen zu beantworten“,<br />

verdeutlicht Christian Seifert<br />

von Hamburger Software.<br />

Trend 1: Elektronischer<br />

Datenaustausch<br />

Bestes Beispiel hierfür s<strong>in</strong>d die elektronischen<br />

Meldungen. „Der elektronische<br />

Datenaustausch mit F<strong>in</strong>anzbehörden<br />

und Sozialversicherungsträger<br />

hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren vermehrt<br />

durchgesetzt“, bestätigt Claudia Harth<br />

von mesonic.<br />

E<strong>in</strong> für beide Seiten lukrativer Weg,<br />

denn schließlich sparen auch Unternehmen<br />

durch die wachsende Automatisierung<br />

wertvolle Arbeitszeit.<br />

„Sie sollten allerd<strong>in</strong>gs darauf achten,<br />

dass sämtliche Meldungen direkt aus<br />

der Software heraus verschickt werden<br />

können“, betont Nadja Riedel von<br />

Lexware.<br />

Trend 2: Papier auf dem Rückzug<br />

Der zweite wichtige Trend ist das allgeme<strong>in</strong><br />

rückläufige Papieraufkommen<br />

<strong>in</strong> vielen Lohnbüros. Funktionen wie<br />

digitale Personalakten, digitale Archive<br />

oder die elektronische Lohnabrechnung<br />

per E-Mail haben zentrale Prozesse der<br />

Entgeltabrechnung spürbar vere<strong>in</strong>facht<br />

– und das bei gleichzeitig steigender<br />

Komplexität.<br />

„Durch die digitale Archivierung gew<strong>in</strong>nen<br />

Personalsachbearbeiter Zeit,<br />

da ke<strong>in</strong>e Dokumente mehr auszudrucken<br />

und abzuheften s<strong>in</strong>d. Sie können<br />

schneller auf Informationen zugreifen,<br />

Trend 3: Mach du das lieber<br />

Sage tut es, Exact tut es, Lexware ist<br />

zum<strong>in</strong>dest daran beteiligt: Alle drei Softwarehäuser<br />

haben neben traditioneller<br />

Software und Cloud-Lösungen auch<br />

Outsourc<strong>in</strong>g-Angebote im Programm.<br />

Unternehmen lagern dabei Teile oder<br />

ganze Prozesse der Lohnabrechnung<br />

an die Softwarehäuser aus – <strong>in</strong>klusive<br />

Versand der Lohnabrechnungen, Behördenmeldungen<br />

oder Auswertungen.<br />

„Neben Cloud-Services entwickelt sich<br />

Outsourc<strong>in</strong>g zu e<strong>in</strong>er ernst zu nehmenden<br />

Alternative im Bereich Lohnabrechnung“,<br />

erklärt René Fischer von Exact<br />

Software.<br />

Fazit<br />

Die Zahl der gesetzlichen Änderungen<br />

hält sich zum Jahreswechsel 2013/2014<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren Rahmen. Und<br />

auch mit Blick auf die technischen Innovationen<br />

wurde das Rad nicht völlig<br />

neu erfunden. Wer mit se<strong>in</strong>er Lohnabrechnung<br />

zufrieden ist, hat also kaum<br />

e<strong>in</strong>en Grund zu wechseln.<br />

Wer es dennoch tut, muss sich zunächst<br />

e<strong>in</strong> paar Grundsatzfragen stellen:<br />

Soll die Lohnabrechnung selbst<br />

durchgeführt oder an e<strong>in</strong>en Dienstleister<br />

ausgelagert werden? Ist e<strong>in</strong>e lokal<br />

<strong>in</strong>stallierte Version günstiger oder e<strong>in</strong><br />

Cloud-Service?<br />

Während Datenschutzaspekte und<br />

die bessere Integration <strong>in</strong>s vorhandene<br />

Systemumfeld für den klassischen<br />

Lizenzkauf sprechen, bleiben Unternehmen<br />

bei e<strong>in</strong>er Cloud-Lösung flexibel<br />

und ersparen sich den laufenden<br />

Wartungsaufwand – und der ist wegen<br />

der dynamischen Rechtsentwicklung<br />

bei der Lohnabrechnung nicht ganz<br />

unerheblich.<br />

Zudem empfiehlt es sich, bei der<br />

Produktauswahl perspektivisch vorzugehen.<br />

E<strong>in</strong>e leicht überdimensionierte<br />

Lösung ist am Ende häufig günstiger, als<br />

e<strong>in</strong> weiterer Wechsel, wenn sich Software<br />

als zu kle<strong>in</strong> erweist. [ rm ]<br />

Gradl<strong>in</strong>ige Strukturen und<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Benutzerführung<br />

sorgen dafür, dass<br />

der Abrechnungslauf reibungslos<br />

funktioniert – auch<br />

wenn weniger versierte<br />

Mitarbeiter die Aufgabe<br />

übernehmen.“<br />

Nadja Riedel ■ Gesamtprojektverantwortliche<br />

der lohn+gehalt-<br />

Programmreihe bei der Haufe-<br />

Lexware GmbH & Co. KG<br />

45


<strong>IT</strong>-STRAtegien CRM mit Microsoft Dynamics<br />

Integration<br />

ist Trumpf<br />

46<br />

<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Moderne CRM-Systeme müssen Prozesse über Abteilungen oder<br />

Segmentierungen h<strong>in</strong>weg steuern und kontrollieren. Integration ist<br />

jedoch nicht nur e<strong>in</strong>e technische Aufgabe, die man CRM-Systemen<br />

wie Microsoft Dynamics überlassen könnte. Unternehmen<br />

müssen diesen Ansatz organisatorisch abdecken. CRM-Systeme<br />

wiederum müssen sich neuen Herausforderungen durch soziale<br />

Medien stellen, um ihre Stellung als zentrale Schnittstelle für die<br />

Kunden<strong>in</strong>teraktion nicht zu verlieren.<br />

Lars Maryniak<br />

Häufig bilden CRM-Systeme im<br />

Unternehmen e<strong>in</strong>e Organisationsstruktur<br />

ab, die zwischen<br />

Market<strong>in</strong>g und Vertrieb unterscheidet.<br />

Dies ist <strong>in</strong>sofern s<strong>in</strong>nvoll, als<br />

beide Bereiche tatsächlich unterschiedliche<br />

Aufgaben haben. Dennoch s<strong>in</strong>d sie<br />

ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zeldiszipl<strong>in</strong>en, sondern dienen<br />

dem geme<strong>in</strong>samen Ziel des Verkaufens<br />

– zum<strong>in</strong>dest sollten sie das, was <strong>in</strong> der<br />

Praxis allerd<strong>in</strong>gs häufig genug nicht<br />

realisiert ist. Moderne Ansätze räumen<br />

deshalb gerade der engen Verflechtung<br />

von Market<strong>in</strong>g und Vertrieb e<strong>in</strong>e hohe<br />

Priorität e<strong>in</strong>.<br />

Microsoft Dynamics CRM unterstützt<br />

diesen <strong>in</strong>tegrativen Ansatz neuerd<strong>in</strong>gs<br />

durch die Möglichkeit, bereichsübergreifende<br />

Verkaufsprozesse zu def<strong>in</strong>ieren.<br />

Dabei sorgt die „Lead-to-Cash-Transparenz“<br />

dafür, dass alle Prozessbeteiligten<br />

über die Entwicklung vom ersten Lead<br />

bis zum Verkaufsabschluss (Cash) stets<br />

aktuell <strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d.<br />

Dass die Technik alle<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e Organisationsstrukturen,<br />

etwa lange gepflegte<br />

Grenzen zwischen den Abteilungen,<br />

überw<strong>in</strong>den kann, versteht sich von<br />

selbst. Deshalb muss die E<strong>in</strong>führung<br />

solcher <strong>in</strong>tegrierter Prozesse im Unternehmen<br />

bei den beteiligten Gruppen<br />

ausreichend beworben und e<strong>in</strong>gefordert<br />

werden. Ke<strong>in</strong>esfalls vergessen darf man<br />

dabei die Anpassung von Entgelt- oder<br />

Bonifikationsmodellen, die herkömmlich<br />

meist anders ausgerichtet s<strong>in</strong>d, da<br />

sonst Incentives <strong>in</strong> die falsche Richtung<br />

weisen.<br />

Integration ist die e<strong>in</strong>e Seite e<strong>in</strong>es<br />

zeitgemäßen CRM-Ansatzes, Differenzierung<br />

bleibt auf e<strong>in</strong>er anderen Ebene<br />

e<strong>in</strong> wesentliches Strukturmerkmal: Das<br />

Gebietsmanagement ist daher e<strong>in</strong>e Basisfunktion<br />

<strong>in</strong> jeder CRM-Lösung. Gebiete<br />

s<strong>in</strong>d wichtig, um die Aktivitäten<br />

<strong>in</strong> Vertrieb und Market<strong>in</strong>g differenziert<br />

zu koord<strong>in</strong>ieren und zu messen. Wichtig<br />

ist, dass e<strong>in</strong>e derartige Segmentierung<br />

nicht ausschließlich nach geografischen<br />

Aspekten erfolgt.<br />

Segmentierung: Gebiete,<br />

Branchen, Produkte<br />

Genauso gilt es, den verschiedenen<br />

Branchen oder Produktgruppen im<br />

Portfolio Rechnung zu tragen. In der<br />

Praxis überschneiden sich die anwendbaren<br />

Kriterien, beispielsweise werden<br />

die Produkte A und B, die Branche X<br />

und das Postleitzahlgebiet n von e<strong>in</strong> und<br />

demselben Vertriebsteam betreut, während<br />

e<strong>in</strong> anderes Team <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Region<br />

nur für das Produkt A und die Branchen<br />

X, Y und Z zuständig ist. Dynamics CRM<br />

unterstützt beispielsweise hierbei e<strong>in</strong>en<br />

multidimensionalen Ansatz mit nahezu<br />

beliebigen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Wichtig ist <strong>in</strong> jedem Fall, dass die<br />

Grenzen weniger als starre Richtl<strong>in</strong>ien<br />

denn als Leitl<strong>in</strong>ien verstanden werden,<br />

sonst beh<strong>in</strong>dern sie e<strong>in</strong>e aktive Zusammenarbeit.<br />

Für den geme<strong>in</strong>samen Erfolg<br />

ist es wichtig, die Arbeit über Grenzen<br />

der jeweiligen Segmentierung h<strong>in</strong>weg<br />

zu koord<strong>in</strong>ieren. Außerdem muss dafür<br />

gesorgt werden, dass am geme<strong>in</strong>samen<br />

Ergebnis alle Beteiligten partizipieren,<br />

denn auch hier müssen die Incentives<br />

auf Zusammenarbeit ausgerichtet se<strong>in</strong>.<br />

Viele CRM-Systeme beh<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e<br />

Zusammenarbeit schon auf ganz simple<br />

Weise, <strong>in</strong>dem sie bei ihren Zugriffskonzepten<br />

nicht flexibel genug s<strong>in</strong>d: Es<br />

können dann beispielsweise immer nur<br />

47


<strong>IT</strong>-STRAtegien CRM mit Microsoft Dynamics<br />

Die 360-Grad-Sicht von<br />

CRM-Systemen über die<br />

gesamte Kunden<strong>in</strong>teraktion<br />

h<strong>in</strong>weg steht derzeit<br />

auf dem Prüfstand.<br />

bestimmte Gruppen oder Personen auf<br />

wichtige Daten des Prozesses zugreifen.<br />

Andere s<strong>in</strong>d ausgeschlossen, was später<br />

zur Unzufriedenheit der Anwender<br />

und im schlimmsten Fall zum Scheitern<br />

e<strong>in</strong>es Projektes führen kann. Dynamics<br />

CRM ermöglicht hier e<strong>in</strong>e rollenbasierte<br />

und granulare Zugriffssteuerung.<br />

Lead-Management<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Market<strong>in</strong>g<br />

und Vertrieb erweist sich <strong>in</strong> der Praxis<br />

häufig als besonders konfliktträchtig,<br />

wenn es um die Verarbeitung von<br />

Leads geht. Hier rückt der <strong>in</strong>tegrative<br />

Ansatz oft <strong>in</strong> weite Ferne. Aufgabe des<br />

Market<strong>in</strong>gs ist es hier, möglichst viele<br />

potenzielle Neukunden zu identifizieren<br />

und die jeweiligen Kontakte an den Vertrieb<br />

zu übergeben – wobei oft schon<br />

die Auffassungen darüber ause<strong>in</strong>andergehen,<br />

wer als potenzieller Neukunde<br />

anzusehen ist.<br />

Für den Vertrieb ist e<strong>in</strong> bloßer Interessent<br />

noch lange nicht mit e<strong>in</strong>em<br />

möglichen Kunden gleichzusetzen;<br />

Leads bedürfen daher der Qualifizierung<br />

und üblicherweise werden aus<br />

den meisten Interessenten ja auch ke<strong>in</strong>e<br />

Kunden. Es muss deshalb im CRM-<br />

System Rückkopplungsmechanismen<br />

an das Market<strong>in</strong>g geben, um die Identifikation<br />

„echter“ potenzieller Kunden<br />

laufend zu optimieren.<br />

Hier müssen die Unternehmen auch<br />

organisatorisch aktiv werden: Notwendig<br />

ist die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Prozesses,<br />

der den unterschiedlichen Ansatzpunkten<br />

von Market<strong>in</strong>g und Vertrieb Rechnung<br />

trägt und alle Phasen abbildet –<br />

vom ersten Lead bis zum Abschluss und<br />

der Nachbereitung. Dadurch können<br />

alle Beteiligten an e<strong>in</strong>em konsistenten<br />

Ziel gemessen werden, die Zusammenarbeit<br />

lässt sich besser abstimmen. In<br />

Dynamics CRM besteht die Möglichkeit,<br />

Lead-Qualifikation und tatsächliche<br />

Verkaufschance <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Prozess abzudecken. Dieser Prozess<br />

umfasst als wichtige Meilenste<strong>in</strong>e:<br />

1. Unqualifizierter Lead: Der Kontakt<br />

könnte <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Zeithorizonts zu e<strong>in</strong>em Umsatz führen;<br />

über den Kontakt s<strong>in</strong>d aber noch ke<strong>in</strong>e<br />

umsatzrelevanten Informationen vorhanden.<br />

2. Durch das Market<strong>in</strong>g qualifizierter<br />

Lead: E<strong>in</strong> potenzieller Umsatz wurde<br />

durch das Market<strong>in</strong>g für möglich erachtet.<br />

E<strong>in</strong> persönlicher Kontakt hat nicht<br />

stattgefunden.<br />

3. Durch den Vertrieb qualifizierter<br />

Lead: Der Lead wurde identifiziert als<br />

e<strong>in</strong>er, der dem idealen Kundenprofil <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em bestimmten Grad entspricht oder<br />

nahekommt. Die Qualität wird durch e<strong>in</strong>en<br />

persönlichen Kontakt verifiziert.<br />

4. Vom Vertrieb akzeptierter Lead: Der<br />

Lead wird an den Vertriebsprozess übermittelt<br />

und es wird e<strong>in</strong>e reelle Verkaufschance<br />

angelegt.<br />

48 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Wichtig ist auch hier der <strong>in</strong>tegra tive<br />

Ansatz: Die Lead-Qualifizierung ist<br />

ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelleistung des Market<strong>in</strong>gs,<br />

Maßgröße ist auch nicht die Menge der<br />

Leads. Interessant ist die Gegenüberstellung<br />

des jeweiligen konkreten Kunden<br />

und des optimalen Kundenprofils.<br />

Das führt zur besseren E<strong>in</strong>schätzung<br />

des Leads und erlaubt es auch, bei der<br />

Abarbeitung der Leads Prioritäten zu<br />

setzen.<br />

Verkaufschancen-Management<br />

Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen von Vertriebsmanagement<br />

gesprochen wird, so<br />

heißt das nicht, dass auch tatsächlich<br />

def<strong>in</strong>ierte Vertriebsprozesse existieren.<br />

Oft werden die Aufgaben ad hoc verteilt<br />

und <strong>in</strong> Abhängigkeit von gerade<br />

verfügbaren Ressourcen oder von persönlichen<br />

Vorlieben abgearbeitet. Dass<br />

dabei die rechte Hand oft nicht weiß,<br />

was die l<strong>in</strong>ke tut, ist <strong>in</strong> diesem Modell<br />

unvermeidlich. Dynamics CRM bietet<br />

die Möglichkeit, unterschiedliche Prozesse<br />

zu implementieren und zu komb<strong>in</strong>ieren;<br />

alle Vorgaben lassen sich <strong>in</strong><br />

späteren Phasen anpassen.<br />

Beispielsweise wird <strong>in</strong> vielen Unternehmen<br />

das Abarbeiten vordef<strong>in</strong>ierter<br />

Aufgaben oder das Bereitstellen<br />

bestimmter Informationen gefordert,<br />

bevor e<strong>in</strong>e Verkaufschance im Prozess<br />

der Verarbeitung um e<strong>in</strong>e Stufe<br />

voranrücken und damit ihren Status<br />

ändern darf. Mit dem Fortschritt der<br />

Verkaufschance erhöht sich die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

des erfolgreichen Abschlusses.<br />

Dies reduziert das Risiko,<br />

Zeit und Ressourcen falsch, also für<br />

wenig aussichtsreiche Projekte, e<strong>in</strong>zusetzen<br />

und verbessert die Effizienz der<br />

Angebotserstellung. Zugleich wird das<br />

Heranführen neuer Mitarbeiter an die<br />

Aufgaben e<strong>in</strong>facher; hier stellt Dynamics<br />

CRM Templates zur Verfügung,<br />

durch die der Prozess vere<strong>in</strong>facht und<br />

gestrafft werden kann.<br />

Neue Herausforderungen<br />

für CRM-Systeme<br />

Beim E<strong>in</strong>satz mobiler Systeme, allen voran<br />

Tablets und Smartphones, <strong>in</strong> den<br />

Unternehmen hatte der Vertrieb e<strong>in</strong>e<br />

Vorreiterrolle. Diese Systeme erlauben<br />

e<strong>in</strong> ortsunabhängiges Agieren und<br />

schaffen dem Vertrieb somit die Flexibilität,<br />

die er für se<strong>in</strong>e Aufgaben eigentlich<br />

immer schon benötigt.<br />

Selbstverständlich muss e<strong>in</strong>e moderne<br />

CRM-Lösung auch das abdecken, denn<br />

die Prozesse warten heute nicht mehr<br />

darauf, bis der Mitarbeiter wieder <strong>in</strong>s<br />

Büro kommt. Mobiles CRM ist daher<br />

heute State-of-the-Art, darüber muss<br />

nicht mehr viel diskutiert werden.<br />

E<strong>in</strong>e weit größere Herausforderung<br />

stellt jedoch die Berücksichtigung von<br />

Social-Media-Kanälen dar. Während<br />

mobile Systeme vertraute Geschäftsprozesse<br />

auf e<strong>in</strong>e neue technische Basis<br />

stellen, existiert <strong>in</strong> sozialen Netzwerken<br />

Soziale Netzwerke<br />

bergen die Gefahr,<br />

dass Kundenkontakte<br />

„privatisiert“ werden.<br />

49


<strong>IT</strong>-STRAtegien CRM mit Microsoft Dynamics<br />

Statt mite<strong>in</strong>ander<br />

arbeiten Market<strong>in</strong>g<br />

und Vertrieb häufig<br />

gegene<strong>in</strong>ander.<br />

Der autor<br />

Lars Maryniak ■<br />

Software Architekt bei der adesso AG<br />

e<strong>in</strong>e ganz neue Denkweise, die schon<br />

manchen erfahrenen Vertriebsprofi vor<br />

unlösbare Rätsel gestellt hat.<br />

Vor allem im Consumer-Markt werden<br />

auch <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>-Prozesse <strong>in</strong>frage<br />

gestellt, die sich bis dah<strong>in</strong> durchaus<br />

bewährt haben. In den Communities<br />

der Social- Media-Welt dom<strong>in</strong>ieren die<br />

Spielregeln der Unterhaltung und der<br />

Me<strong>in</strong>ungsfreiheit bei sehr niedrigen Zugangshürden.<br />

Unternehmen können beispielsweise<br />

<strong>in</strong>nerhalb weniger Stunden mit e<strong>in</strong>er<br />

Flut negativer Bewertungen konfrontiert<br />

se<strong>in</strong>, die sich zu e<strong>in</strong>em Shit-Storm aufschaukeln<br />

können, der dann womöglich<br />

die Market<strong>in</strong>gbemühungen von Monaten<br />

oder gar Jahren h<strong>in</strong>wegfegt. Daher<br />

ist es für Market<strong>in</strong>g und Vertrieb wichtig,<br />

zeitnah zu wissen, was se<strong>in</strong>e Zielgruppe<br />

über e<strong>in</strong> Unternehmen denkt.<br />

Dabei darf man sich nicht auf den Aspekt<br />

der „Gefahrenabwehr“ beschränken,<br />

denn zugleich bieten sich vielfältige<br />

Möglichkeiten, das Me<strong>in</strong>ungsbild<br />

positiv zu gestalten, etwa durch Beteiligung<br />

der „Fans“ bei der Kreation e<strong>in</strong>es<br />

neuen Werbeslogans, der Gestaltung<br />

e<strong>in</strong>es Produktes oder im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Produktempfehlung. Dies ist umso<br />

wichtiger, als etablierte Instrumente wie<br />

Portale und E-Mail-Market<strong>in</strong>g tendenziell<br />

an Wirkung verlieren. Selbstredend<br />

müssen CRM-Systeme heute beide Welten<br />

abdecken.<br />

Ausblick<br />

Im B2B-Markt funktioniert Social Media<br />

e<strong>in</strong> wenig anders. Professionelle<br />

Anwender s<strong>in</strong>d verschlossener, der<br />

Kreis der Handelnden ist überschaubar<br />

und e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>käufer wird sich kaum über<br />

Facebook über e<strong>in</strong>en Zulieferer äußern.<br />

Außerhalb des vertraulichen Kundengesprächs<br />

regelt die Compliance, wer<br />

wo was sagen darf und dabei s<strong>in</strong>d die<br />

Grenzen nach wie vor eng.<br />

Dennoch verändert Social Media auch<br />

hier ganz allmählich die Kommunikationsprozesse:<br />

Clevere Verkäufer nutzen<br />

die sozialen Plattformen für den Ausbau<br />

ihrer privaten Netzwerke, sofern<br />

ihre Kontaktpersonen selbst im Netz<br />

aktiv s<strong>in</strong>d.<br />

Das ist zwar erst <strong>in</strong> wenigen Branchen<br />

üblich – dennoch zeichnet sich e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>teressante Entwicklung ab: Werden<br />

nämlich Kontakte mit steigender Tendenz<br />

<strong>in</strong> sozialen Netzwerken gepflegt,<br />

verliert das CRM als zentrale Stelle für<br />

die Kunden<strong>in</strong>teraktion an Bedeutung<br />

und die 360-Grad-Sicht, für die es <strong>in</strong><br />

den Unternehmen heute noch steht,<br />

geht damit verloren.<br />

Kontakte werden dann wieder e<strong>in</strong><br />

persönliches Gut, das mit dem jeweiligen<br />

Vertriebsmitarbeiter das Unternehmen<br />

verlassen kann. Entgegenwirken<br />

können Unternehmen nur, <strong>in</strong>dem sie<br />

auch Social-Media-Kanäle voll <strong>in</strong> ihre<br />

CRM-Strategie <strong>in</strong>tegrieren und nicht als<br />

separate Sphäre behandeln. Integration<br />

ist also auch hier das zukunftsweisende<br />

Konzept.<br />

CRM-Systeme wie Microsoft Dynamics<br />

CRM können dafür allerd<strong>in</strong>gs nur die<br />

technischen Voraussetzungen bereitstellen<br />

– mit Leben füllen müssen das die<br />

Unternehmen, vor allem aber engagierte<br />

Mitarbeiter, selbst. [ rm ]<br />

50 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Jetzt im Handel!<br />

Home-Enterta<strong>in</strong>ment neu erleben!


<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Compliance<br />

52 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


(Un)Sicherheit 2.0<br />

Mobile Geräte und soziale Netzwerke s<strong>in</strong>d der Albtraum vieler <strong>IT</strong>-Adm<strong>in</strong>istratoren. Viele Geräte<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Masse nicht adm<strong>in</strong>istrierbar. Zudem haben Internetkrim<strong>in</strong>elle längst die sozialen<br />

Netzwerke gekapert und verteilen darüber ihren Schadcode. Für Organisationen ergeben sich<br />

dadurch erhebliche Auswirkungen h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Compliance- und <strong>IT</strong>-Security-Strategie.<br />

Abhilfe schafft e<strong>in</strong>e durchdachte SIEM-Lösung (Security Information and Event Management).<br />

Jürgen Kolb<br />

Bei den recht vagen Unternehmensvorgaben<br />

und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Standards ist es schwierig,<br />

konkrete Anforderungen abzuleiten.<br />

Mit e<strong>in</strong>er entsprechenden Software<br />

ist es <strong>in</strong> der Regel möglich, die Reports<br />

auf Knopfdruck zu erzeugen, die Archivierung<br />

sicherzustellen und bei Vorfällen<br />

richtig zu handeln. Die Knackpunkte bei<br />

<strong>IT</strong>-Compliance-Projekten s<strong>in</strong>d die Auswahl<br />

der Softwarelösung und die Abbildung<br />

der Prozesse sowie die Integration<br />

<strong>in</strong> die Organisation. Wenn e<strong>in</strong>e Enterprise-<br />

Risk-Management-Software bereits im<br />

Hause ist, sollten die wichtigsten technischen<br />

Aspekte der <strong>IT</strong> <strong>in</strong> diese grafischen<br />

Risk & Governance Dashboards<br />

<strong>in</strong>tegrierbar se<strong>in</strong>.<br />

Jedes zweite deutsche Unternehmen<br />

hat ke<strong>in</strong>e weiteren Handlungsanweisungen<br />

und vordef<strong>in</strong>ierten Prozesse für e<strong>in</strong>en<br />

<strong>IT</strong>-Notfall. Es ist wenig tröstlich, dass<br />

für viele andere Organisationse<strong>in</strong>heiten<br />

wie Presse- oder Supportabteilungen im<br />

Falle e<strong>in</strong>es medialen Supergaus dasselbe<br />

gilt. Es lässt sich aber feststellen, dass<br />

gängige SIEM- und Log-Managementlösungen<br />

die Anforderungen der Auditoren<br />

übererfüllen und Prozesse durch die<br />

Software erforderlich s<strong>in</strong>d und def<strong>in</strong>iert<br />

werden müssen.<br />

Den Mehrwert für die <strong>IT</strong>-Organisation<br />

liefern gute Security-Management-Lösungen<br />

nur dann, wenn sie über rechtliche<br />

Anforderungen weit h<strong>in</strong>ausgehen und<br />

sich <strong>in</strong> der technischen Praxis, also im<br />

Alltag und im Notfall, bewähren. Konkrete<br />

Überschneidungen ergeben sich aber<br />

auch, wenn User-Verhalten, Zugriffe und<br />

Datenverwendung (Kopieren, Löschen,<br />

Ändern) auf den Datenschutz oder Arbeitnehmerrechte<br />

treffen. Das Thema<br />

Daten<strong>in</strong>tegrität ist latent vorhanden und<br />

wird immer wichtiger.<br />

Viele Compliance-Vorgaben verlangen,<br />

dass File-Daten und -Attribute sowie<br />

Konfigurationsänderungen kritischer<br />

Systeme protokolliert werden. Als Beispiel<br />

verlangt der Kreditkartenstandard<br />

PCI-DSS mit den Anforderungen 10.5.5<br />

und 11.5 die Aufzeichnung der Änderungsparameter.<br />

Damit wird es möglich,<br />

e<strong>in</strong>e Beziehung zwischen e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geloggten<br />

User und e<strong>in</strong>er missbräuchlichen<br />

Datenverwendung herzustellen und<br />

nachzuverfolgen. Zahlreiche Anbieter,<br />

vom Freeware-Projekt bis zum darauf<br />

spezialisierten Softwarehersteller, tummeln<br />

sich am Markt. Es lohnt sich dabei<br />

auch e<strong>in</strong> Blick auf gängige SIEM-/<br />

Log-Managementhersteller, die wichtige<br />

Features des File Integrity Monitor<strong>in</strong>g<br />

out-of-the-Box mit anbieten.<br />

Voraussetzungen<br />

für e<strong>in</strong> SIEM-Projekt<br />

Die Erstellung e<strong>in</strong>es Notfallhandbuchs<br />

oder e<strong>in</strong>es Betriebsführungsleitfadens<br />

ist hier an erster Stelle zu nennen. Dieses<br />

auch softwaretechnisch abzubilden<br />

und auf Stand zu halten, wäre der Idealfall<br />

(Stichwort Versionierung). Während<br />

bei „Schönwetter“ viele teure Studien<br />

und theoretische Arbeiten verfasst werden,<br />

zeichnet sich ab, dass bei Vorfällen,<br />

die medialen und behördlichen Druck<br />

erzeugen, die <strong>IT</strong>-Mitarbeiter oft alle<strong>in</strong>e<br />

im Regen stehen.<br />

Effiziente Softwaretools und e<strong>in</strong>e verlässliche<br />

Partnerschaft mit <strong>IT</strong>-Dienstleis-<br />

Der autor<br />

Jürgen Kolb ■<br />

Geschäftsführer und Gesellschafter e<strong>in</strong>es<br />

österreichischen <strong>IT</strong>-Dienstleisters und seit<br />

drei Jahren Manag<strong>in</strong>g Partner bei der iQSol<br />

GmbH, e<strong>in</strong>em Softwarehersteller für Alert<strong>in</strong>g-<br />

und SIEM-Management-Lösungen<br />

53


<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Compliance<br />

Die weltweite Vernetzung<br />

und die zunehmende<br />

Nutzung sozialer Medien<br />

erschwert den Schutz der<br />

Firmennetzwerke.<br />

tern wären hier mit Sicherheit die bessere<br />

Investition gewesen und hätten e<strong>in</strong>en<br />

raschen Return on Investment ermöglicht,<br />

anstatt der „Stranded Costs“ von<br />

mittlerweile veraltetem und schubladisiertem<br />

Wissen.<br />

Nach jedem <strong>IT</strong>-Vorfall ist die Analyse<br />

der erste Schritt zur Verbesserung. Die<br />

Erfahrung zeigt, dass die Mitarbeiter<br />

die technischen Ereignisse im Griff haben,<br />

jedoch bei spontanen Ereignissen<br />

konkrete Direktiven und Verantwortlichkeiten<br />

verlangen. Im Pr<strong>in</strong>zip sollten<br />

<strong>IT</strong>-Abteilungen für Notfälle gerüstet se<strong>in</strong><br />

wie Feuerwehren für Große<strong>in</strong>sätze – beg<strong>in</strong>nend<br />

bei der Gefahrene<strong>in</strong>schätzung<br />

auffälliger Szenarien bis h<strong>in</strong> zur operativen<br />

Alarmierung der Mannschaft via<br />

Smartphone.<br />

Es ist durchaus möglich, dass der Fokus<br />

bisher zu sehr <strong>in</strong> die rechtliche Theorie<br />

abgeglitten ist, während die Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>es Elementarereignisses mit der Folge<br />

e<strong>in</strong>es länger währenden Stromausfalls<br />

zu wenig bedacht wurde. Aber auch die<br />

alltäglichen Gefahren aus dem Internet<br />

s<strong>in</strong>d Herausforderung genug.<br />

Gefühlter und tatsächlicher Schutz<br />

In den letzten Monaten zeichnete sich<br />

ab, dass sich die E<strong>in</strong>fallstore für Malware,<br />

Botsysteme und Trojaner immer<br />

weiter öffnen und die großen Antiviren-<br />

und Security-Hersteller teilweise<br />

kläglich versagten. Bei den letzten<br />

Vergleichstests bezüglich der Android-<br />

Plattform zeigte sich, dass die Erkennungsraten<br />

teilweise im e<strong>in</strong>stelligen<br />

Prozentbereich liegen.<br />

Geht man weiter davon aus, dass die<br />

Facebook-Welt ke<strong>in</strong>en botfreien Raum<br />

(Stichwort „Koobface“) darstellt, ist jedem<br />

<strong>IT</strong>-Verantwortlichen schnell e<strong>in</strong>es<br />

bewusst: Zusätzliche Security-Layer s<strong>in</strong>d<br />

notwendig und der Fokus muss auf der<br />

aktiven Erkennung von vorhandenen<br />

Gefahren im eigenen Unternehmen<br />

liegen. Man darf nicht bei der Basis-<br />

Abwehr mithilfe von AV- und Firewall-<br />

Standardprodukten verharren, denn<br />

diese können ke<strong>in</strong>e ihnen unbekannte<br />

Malware im eigenen Unternehmen<br />

aufstöbern.<br />

Auf der e<strong>in</strong>en Seite kann e<strong>in</strong>e echte<br />

Web-Application-Firewall das <strong>in</strong>dividuelle<br />

Netzwerkverhalten analysieren und<br />

so selbstlernend Anomalien erkennen.<br />

Auf der anderen Seite können Honeypot-Systeme<br />

alles anlocken, was durch<br />

die bisherigen Kontrollen schlüpfte.<br />

Idealerweise positioniert man diese<br />

Agenten an exponierten Systemen und<br />

an den wichtigsten Schnittstellen oder<br />

Datenhighways.<br />

54 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Geht man nun von komplexer Malware<br />

aus, entwickelt von Hackern, sogenannten<br />

Hacktivisten oder staatlichen E<strong>in</strong>richtungen,<br />

kann man hier sicher se<strong>in</strong>,<br />

dass es Monate oder Jahre dauert und<br />

es fast e<strong>in</strong>es Zufalls bedarf, um diese<br />

überhaupt zu entdecken.<br />

Malware selbst aufspüren –<br />

aber wie?<br />

Alle<strong>in</strong> im Frühjahr 2013 hat Kaspersky<br />

Lab nach der Operation „Roter Oktober“,<br />

die über sechs Jahre <strong>in</strong> 40 Ländern<br />

hochsensible Daten ausspionierte, e<strong>in</strong>e<br />

weitere ähnliche Cyberspionage-Kampagne<br />

namens Nettraveler entdeckt.<br />

LulzSec soll über 8 000 Serversysteme<br />

zur freien Verfügung haben. Als Unternehmen<br />

sollte man vielleicht nicht auf<br />

deren Radar auftauchen und jeden Shitstorm<br />

vermeiden.<br />

Dass <strong>in</strong> den USA auch Journalisten<br />

und massenweise Bürger ausspioniert<br />

werden, ist ke<strong>in</strong>e Vermutung, sondern<br />

lässt sich <strong>in</strong> den Medien nachlesen und<br />

wird öffentlich e<strong>in</strong>gestanden. Die logische<br />

Folge daraus ist, dass Produktionsund<br />

Konstruktionspläne von technologisch<br />

führenden Unternehmen sowie<br />

Kreditkartendaten noch wesentlich „<strong>in</strong>teressanter“<br />

s<strong>in</strong>d und so nur noch die<br />

Frage bleibt, wie man diese Botsysteme<br />

im eigenen Netz f<strong>in</strong>det.<br />

Das Zero-Day-Lücken-Problem<br />

Wie wir aus vielen Lebensbereichen<br />

lernen mussten, ist nichts mehr sicher.<br />

E<strong>in</strong>erseits sollten Security-Lösungen die<br />

Möglichkeit schaffen, auf konkrete Bedrohungen<br />

rasch reagieren zu können,<br />

aber andererseits s<strong>in</strong>d zum Beispiel Patches<br />

oft erst nach vielen Tagen verfügbar<br />

und die „Zero-Day-Lüge“ vermittelt<br />

e<strong>in</strong> falsches Gefühl der Sicherheit.<br />

Bei klassischen Softwarefehlern s<strong>in</strong>d<br />

wir – bed<strong>in</strong>gt durch unheimlich komplexe<br />

Programme – längst über dem<br />

E<strong>in</strong>-Tages-Limit der Schutzlosigkeit h<strong>in</strong>weg.<br />

So schreibt ZDnet, dass Google<br />

Zero-Day-Exploits bereits nach sieben<br />

Tagen veröffentlichen wird und den<br />

Herstellern dieses „Ultimatum“ nicht<br />

ausreichen wird.<br />

Es stellt sich nun auch die Frage, wie<br />

man fe<strong>in</strong>dliche Software, die auf Patch-<br />

Verzögerungen oder Softwarefehler beruht,<br />

und die eventuell sämtliche Sicherheitsmechanismen<br />

bereits umgangen<br />

haben, auff<strong>in</strong>den kann. Den meisten<br />

Adm<strong>in</strong>istratoren bleibt nur die Möglichkeit,<br />

auf Updates und neue Signaturen<br />

von Microsoft und den <strong>IT</strong>-Sicherheitsanbietern<br />

zu warten und den Knopf für<br />

erneute Updates sowie Scan-Durchläufe<br />

zu starten. Die Lösung ist aber naheliegender<br />

und wesentlich günstiger als<br />

man befürchten könnte.<br />

Honeypots erkennen bisher<br />

unbekannte „Intruders“<br />

Das Konzept, Botsysteme und Malware<br />

anzulocken statt zu jagen, sche<strong>in</strong>t nachhaltig<br />

und logisch zu se<strong>in</strong> – <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation beider Verfahren.<br />

Auch mittelständische Unternehmen<br />

oder öffentliche Institutionen können<br />

dieses aufwendige Verfahren nutzen,<br />

das bisher bekanntlich nur großen Konzernen<br />

und hier vor allem <strong>IT</strong>-Security-<br />

Unternehmen vorbehalten war.<br />

Diese Systeme generieren Alarme und<br />

erfüllen somit den Zweck. Für e<strong>in</strong>e weitergehende<br />

Analyse kann im Bedarfsfall<br />

Hilfe h<strong>in</strong>zugezogen werden. Empfehlenswert<br />

ist e<strong>in</strong>e Lösung, die im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er SIEM- und Log-Managementsoftware<br />

mehrere Honeypot-Systeme als<br />

Modulerweiterung anbietet.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit zur Integration<br />

ist e<strong>in</strong> umfassendes Enterprise-Alert<strong>in</strong>g-Tool<br />

für die gesamte <strong>IT</strong>-Landschaft.<br />

Damit lässt sich e<strong>in</strong>e Plattform <strong>in</strong> die<br />

bestehende <strong>IT</strong>-Umgebung <strong>in</strong>tegrieren,<br />

die von Compliance, Log-Konsolidierung,<br />

Security Incident and Event Management,<br />

File Integrity Monitor<strong>in</strong>g bis<br />

h<strong>in</strong> zur Malware und Trojaner-Identifizierung<br />

alle Themen abdeckt und bei<br />

der Erkennung von Unregelmäßigkeiten<br />

oder Angriffen e<strong>in</strong>e umfassende, dokumentierte<br />

Mail/SMS/Voice-Alarmierung<br />

sicherstellt. Via Apps ist auch für e<strong>in</strong><br />

mobiles Krisenmanagement gesorgt –<br />

für außerhalb der Bürozeiten sozusagen.<br />

Fazit<br />

Heutzutage ergibt es durchaus S<strong>in</strong>n –<br />

vor allem für den klassischen Mittelstand<br />

–, hochspezialisierte <strong>IT</strong>-Security-<br />

Aufgaben an e<strong>in</strong>en vertrauenswürdigen<br />

Dienstleister zu übergeben. Darunter<br />

können e<strong>in</strong>erseits Mail/Gateway-Security-Aufgaben<br />

fallen, als auch das<br />

Firewall-Management <strong>in</strong>klusive 24x7-<br />

Services und klassische Log-Management-Tasks<br />

<strong>in</strong>klusive Report<strong>in</strong>g. Bei<br />

diesem Thema kann es s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>,<br />

herkömmliche Cloud-Anbieter zu meiden,<br />

damit man bei Vorfällen auch<br />

möglichst schnell reagieren kann.<br />

[ rm ]<br />

Wir haben gelernt, dass nichts mehr<br />

sicher ist – das gilt auch für die <strong>IT</strong>-<br />

Landschaft <strong>in</strong> Unternehmen.<br />

Klassische Firewalls bieten ke<strong>in</strong>en<br />

sicheren Schutz gegen E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ge<br />

aus dem Internet.<br />

55


<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

Mehr Freiheit wagen<br />

Mit dem Thema Cybersicherheit verhält es sich ähnlich wie<br />

mit Tra<strong>in</strong>ern im Sport: Wenn man <strong>in</strong> den Medien nichts über<br />

sie liest, machen sie ihre Arbeit wahrsche<strong>in</strong>lich gut. Das ist aber<br />

nicht die e<strong>in</strong>zige Parallele zwischen Tra<strong>in</strong>ern und der <strong>IT</strong>-Abteilung<br />

<strong>in</strong> Unternehmen: Beide sollten mehr ermöglichen als verh<strong>in</strong>dern.<br />

Dr. Hugh Thompson<br />

56 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Häufiger als je zuvor berichten die<br />

Medien <strong>in</strong> der letzten Zeit über<br />

Cybersicherheit. Zu Recht, denn<br />

<strong>in</strong> den letzten Monaten ist viel<br />

passiert. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Auswahl aktueller<br />

Meldungen:<br />

Cyberkrim<strong>in</strong>elle stahlen <strong>in</strong>nerhalb weniger<br />

Stunden 45 Millionen US-Dollar,<br />

<strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Datenbank für<br />

Prepaid-Kreditkarten e<strong>in</strong>drangen und<br />

Bargeld von Geldautomaten auf der<br />

ganzen Welt abhoben.<br />

In Tests gelang es Hackern, Zugriff auf<br />

e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Infusionspumpe zu<br />

erlangen und die Insul<strong>in</strong>dosierungen<br />

für Diabetes-Patienten zu manipulieren.<br />

Außerdem waren die Hacker <strong>in</strong><br />

der Lage, die Funktionalität von Herzschrittmachern<br />

zu be<strong>in</strong>trächtigen und<br />

so potenziell das Leben von Patienten<br />

mit Herzleiden zu bedrohen.<br />

Ch<strong>in</strong>esische Hacker verschafften sich<br />

mutmaßlich Zugriff auf US-Waffensysteme<br />

und stahlen streng geheime<br />

Informationen des Verteidigungsm<strong>in</strong>isteriums.<br />

Vorfälle wie diese haben dazu geführt,<br />

dass mit Sicherheit häufig nur Risiken,<br />

Bedrohungen und Schwachstellen assoziiert<br />

werden. Sicherheit wird also<br />

passiv und reaktiv verstanden und alles<br />

sche<strong>in</strong>t sich um E<strong>in</strong>brüche <strong>in</strong> Unternehmensnetzwerke,<br />

Horrorgeschichten,<br />

alarmierende Statistiken und schreckliche<br />

Folgen zu drehen. Aber mit dem<br />

richtigen Konzept geht es bei Sicherheit<br />

nicht länger darum, was man verh<strong>in</strong>dern<br />

kann. Sondern darum, was man<br />

möglich machen kann.<br />

Der unbemerkte Hilfesteller<br />

Ähnlich verhält es sich bei e<strong>in</strong>er Sportart,<br />

die vor allem durch die Berichterstattung<br />

von den Olympischen Spielen<br />

bekannt ist: das Turnen am Stufenbarren.<br />

Hier wirbeln zierliche, aber unglaublich<br />

leistungsstarke und anmutige<br />

junge Frauen durch die Luft und ziehen<br />

die Zuschauer mit immer gefährlicheren<br />

und schwierigeren Übungen <strong>in</strong> ihren<br />

Bann. Meist unbemerkt bleibt e<strong>in</strong>e andere<br />

Person, die immer da ist und e<strong>in</strong>e<br />

äußerst wichtige Rolle spielt – der Tra<strong>in</strong>er<br />

als Hilfesteller.<br />

Er verschw<strong>in</strong>det praktisch im H<strong>in</strong>tergrund,<br />

ist aber für die Athlet<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

unverzichtbare Stütze. Der Hilfesteller<br />

kennt die Übungen ebenso gut wie die<br />

Turner<strong>in</strong> selbst – und er weiß genau,<br />

wann sie e<strong>in</strong> gefährliches Element turnt.<br />

Noch entscheidender ist jedoch: Er weiß,<br />

wann er wo stehen beziehungsweise<br />

was er tun muss, um sie bei Bedarf zu<br />

sichern. Hilfesteller greifen niemals störend<br />

e<strong>in</strong>, aber ihre Anwesenheit gibt<br />

den Sportlern die Sicherheit, auch Abläufe<br />

zu versuchen, die sie sonst nicht<br />

wagen würden.<br />

Genau das muss auch die Aufgabe von<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitssystemen se<strong>in</strong>: immer da,<br />

beobachtend und schützend, aber stets<br />

im H<strong>in</strong>tergrund und ohne zu stören.<br />

Kurz gesagt: Es ist an der Zeit, dass CIOs<br />

ihre Sicherheitsexperten dabei unter-<br />

57


<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

Beim Geräteturnen gibt es<br />

meist e<strong>in</strong>en Hilfesteller im<br />

H<strong>in</strong>tergrund – bei der <strong>IT</strong>-<br />

Sicherheit eher selten.<br />

[ Quelle: Shutterstock / Lilyana Vynogradova ]<br />

stützen, nicht als Verh<strong>in</strong>derer, sondern<br />

als „Hilfesteller“ und damit Ermöglicher<br />

wahrgenommen zu werden.<br />

Mehr Spielraum<br />

für mehr Kreativität<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Beispiel, das für viele Unternehmen<br />

heute relevant ist: Br<strong>in</strong>g Your<br />

Own Device, kurz BYOD. <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />

haben zwei Möglichkeiten, damit umzugehen:<br />

Entweder sie verbieten die Nutzung<br />

privater Endgeräte zu beruflichen<br />

Zwecken weiterh<strong>in</strong> und entsprechen<br />

ihrem Ruf als „Abteilung Ne<strong>in</strong>“. Oder<br />

sie öffnen sich dem Trend und nutzen<br />

<strong>in</strong>novative Sicherheitstechnologien wie<br />

beispielweise die <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>-Assurance-<br />

Technologie von Blue Coat.<br />

So schlagen sie zwei Fliegen mit e<strong>in</strong>er<br />

Klappe: Sie schützen sowohl die<br />

Benutzer als auch das Unternehmensnetzwerk<br />

und machen so vieles erst<br />

möglich. Denn es wirkt sich positiv<br />

aus, wenn Mitarbeiter, Kunden, Partner<br />

und Lieferanten mehr Freiheiten haben,<br />

und die Sicherheit dabei nicht auf der<br />

Strecke bleibt.<br />

Konkret: Die <strong>IT</strong>-Abteilung ermöglicht<br />

die sichere, schnelle und e<strong>in</strong>fache Auswahl<br />

unter den weltweit besten Anwendungen,<br />

Diensten, Geräten, Datenquellen<br />

und Websites. Die Folge: Die<br />

Mitarbeiter s<strong>in</strong>d kreativer, die Kommunikation<br />

und die Zusammenarbeit werden<br />

besser, und die Produktivität steigt.<br />

Das belegt auch e<strong>in</strong>e aktuelle Untersuchung<br />

von Acorn Market<strong>in</strong>g & Research<br />

Consultants. Dabei gaben 64 Prozent<br />

der Mitarbeiter aus mult<strong>in</strong>ationalen<br />

Konzernen an, dass sie ihre Effizienz<br />

durch die Nutzung privater Geräte für<br />

Arbeitsaufgaben steigern konnten.<br />

Mit Sicherheitstechnologie<br />

zu Innovationen<br />

Entscheidet sich die <strong>IT</strong>-Abteilung bei ihrem<br />

Sicherheitskonzept für die Rolle des<br />

Hilfestellers, fördert das auch Innovationen.<br />

Denn <strong>in</strong>novative Ideen entspr<strong>in</strong>gen<br />

selten e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Kopf, der von<br />

allem isoliert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Labor vor sich<br />

h<strong>in</strong> tüftelt. Stattdessen s<strong>in</strong>d Innovationen<br />

das Ergebnis von Teamwork und<br />

gegenseitigem Austausch.<br />

Wird die richtige Sicherheitstechnologie<br />

richtig implementiert, kann sie<br />

die Zusammenarbeit auf e<strong>in</strong> höheres<br />

Level br<strong>in</strong>gen. Sie kann dafür sorgen,<br />

dass Menschen schneller und sicherer<br />

mite<strong>in</strong>ander kommunizieren und großartige<br />

Ideen austauschen können. Diese<br />

Sicherheitstechnologie stellt nicht<br />

nur Hilfsmittel wie Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />

oder Software-as-a-Service-Modelle zur<br />

Verfügung, sondern macht es möglich,<br />

Innovationen schnell und sicher <strong>in</strong> gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gende<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

zu verwandeln.<br />

Praxisbeispiel:<br />

Application Controller<br />

Damit mehr Freiheit nicht gleichzeitig<br />

die Sicherheit des Firmennetzwerks<br />

und der Unternehmens<strong>in</strong>formatio-<br />

58 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Das Ziel der <strong>IT</strong>-Abteilung<br />

muss es se<strong>in</strong>, Cyberkrim<strong>in</strong>ellen<br />

Fesseln anzulegen,<br />

nicht den Mitarbeitern.<br />

nen gefährdet, ist es nötig, die Kontrolle<br />

über die Applikationslandschaft<br />

zu erlangen. So kann e<strong>in</strong> Leitbild für<br />

vertrauenswürdige Anwendungen geschaffen<br />

werden, und das wiederum<br />

erweitert die Handlungsoptionen von<br />

Unternehmen. Konkret s<strong>in</strong>d folgende<br />

Schritte notwendig:<br />

Dynamische Klassifizierung von Anwendungen:<br />

Die Anwendungsklassifizierung<br />

wird fortlaufend angepasst,<br />

um mit der sich weiterentwickelnden<br />

Anwendungslandschaft Schritt zu<br />

halten.<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das Anwendungsverhalten,<br />

um Risiken zu entschärfen:<br />

Umfangreiche Profile zeigen die<br />

Eigenschaften von Anwendungen<br />

detailliert auf. Das hilft Unternehmen<br />

dabei, den Mehrwert von Anwendungen<br />

für das Unternehmen<br />

zu beurteilen, aber auch mögliche<br />

Bedrohungspotenziale und Risiken<br />

zu erkennen. Außerdem lassen sich<br />

der E<strong>in</strong>fluss von Anwendungen auf<br />

die Bandbreite im Netz abschätzen<br />

und Richtl<strong>in</strong>ien def<strong>in</strong>ieren, die hier<br />

Abhilfe schaffen.<br />

def<strong>in</strong>ierte Richtl<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>gehalten, um<br />

den Zugriff auf potenziell gefährliche<br />

Anwendungen zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Fazit<br />

<strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten, die schützen<br />

und helfen und nicht blockieren, erschaffen<br />

e<strong>in</strong> Sicherheitsnetzwerk für<br />

Mitarbeiter und Kunden, das Freiheiten<br />

lässt und trotzdem sicher ist. Das steigert<br />

die Produktivität der Nutzer und<br />

deren Zufriedenheit.<br />

Auf diese Weise wird die <strong>IT</strong>-Abteilung<br />

zum Partner, der sowohl unterstützt als<br />

auch schützt. Und gerade CIOs profitieren<br />

von der Unterstützung bei strategischen<br />

Initiativen, denn so eröffnen sich<br />

nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern<br />

auch neue Geschäftsmöglichkeiten.<br />

[ rm ]<br />

Der autor<br />

Identifizieren und Steuern des Anwendungsdatenverkehrs<br />

<strong>in</strong> Echtzeit:<br />

Mit Erkenntnissen aus der Anwendungsüberwachung<br />

werden alle Anwendungen<br />

im Netzwerk <strong>in</strong> Echtzeit<br />

kategorisiert. Wichtig: Dabei werden<br />

Dr. Hugh Thompson ■<br />

Chief Security Strategist und<br />

Senior Vice President bei Blue Coat<br />

59


UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskultur<br />

60 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Führung ist ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>bahnstraße<br />

Für viele Führungskräfte verläuft sie nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung – top<br />

down. Sie übersehen dabei, dass sich die Mitarbeiter gewandelt<br />

haben. Insbesondere Top-Arbeitskräfte entscheiden heute<br />

vielfach selbst, von wem sie sich führen lassen. Deshalb<br />

muss sich auch das Führungsverhalten ändern.<br />

Hubert Hölzl<br />

Wer er<strong>in</strong>nert sich? Es war 1988:<br />

E<strong>in</strong> bislang eher mittelmäßiger<br />

Skispr<strong>in</strong>ger landet plötzlich<br />

mehrere Meter vor der<br />

Konkurrenz und wird Skiflugweltmeister.<br />

Das Erfolgsgeheimnis des Schweden<br />

Jan Boklöv: Er hält die Ski nicht parallel<br />

wie se<strong>in</strong>e Mitbewerber, sondern erstmals<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es „V“. Ähnliche Prozesse<br />

lassen sich im Wirtschaftsleben oft<br />

beobachten. Jahre-, häufig sogar jahrzehntelang,<br />

nutzen fast alle Unternehmen<br />

dieselben Methoden und Verfahren<br />

– beispielsweise <strong>in</strong> der Produktion.<br />

Und sie verfe<strong>in</strong>ern diese immer weiter<br />

– durchaus mit Erfolg.<br />

Doch dann stellen sie fest: Die Möglichkeiten<br />

der bisherigen „Technik“ s<strong>in</strong>d<br />

ausgereizt. Mit ihr lassen sich ke<strong>in</strong>e<br />

Quantensprünge mehr erzielen. Hierfür<br />

ist e<strong>in</strong> ganz neues Vorgehen nötig.<br />

Organisationsberater nennen e<strong>in</strong>en<br />

solchen fundamentalen Wandel e<strong>in</strong>en<br />

Musterwechsel. Denn es stehen nicht<br />

nur die gewohnten Verfahren auf dem<br />

Prüfstand. Auch die Art, die Realität zu<br />

betrachten, wird h<strong>in</strong>terfragt, um e<strong>in</strong>en<br />

neuen Lösungsansatz zu f<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong> solcher Musterwechsel setzt voraus,<br />

dass sich bei den Entscheidern <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Organisation das Gefühl verdichtet:<br />

Wir nähern uns e<strong>in</strong>er Grenze. Wenn<br />

wir unsere bisherigen Denkmuster und<br />

Verfahrensweisen beibehalten, scheitern<br />

wir – zum<strong>in</strong>dest auf lange Sicht.<br />

E<strong>in</strong> solches Gefühl plagt zurzeit viele<br />

Unternehmen im Bereich der Führung.<br />

Denn immer mehr Indikatoren deuten<br />

darauf h<strong>in</strong>, dass die traditionelle Art zu<br />

führen an ihre Grenzen stößt. Beispielsweise<br />

die s<strong>in</strong>kende Loyalität der Mitarbeiter<br />

mit ihren Arbeitgebern. Und die<br />

steigende Zahl der Führungskräfte, die<br />

über e<strong>in</strong>e Überlastung klagen. Und die<br />

wachsenden Probleme vieler Unternehmen,<br />

den Change- und Innovationsbedarf<br />

zu meistern.<br />

Das Gefühl verlangt e<strong>in</strong>en Wandel<br />

All diese Faktoren tragen dazu bei, dass<br />

sich bei den Entscheidern das Gefühl<br />

verdichtet: In unserer Organisation<br />

muss sich e<strong>in</strong> grundlegender Wandel<br />

im Bereich Führung vollziehen. Sonst<br />

kann unser Unternehmen die Herausforderungen,<br />

vor denen es steht, mittelfristig<br />

nicht mehr meistern.<br />

Die Ursachen hierfür s<strong>in</strong>d vielfältig.<br />

So stehen die Unternehmen heute aufgrund<br />

der rasanten technologischen<br />

Entwicklung und der raschen Veränderung<br />

ihrer Märkte unter e<strong>in</strong>em weit<br />

höheren Veränderungsdruck als früher<br />

– woraus auch e<strong>in</strong>e permanente Mehrbelastung<br />

nicht nur der Führungskräfte,<br />

sondern der gesamten Organisation<br />

resultiert.<br />

Zudem haben sich im zurückliegenden<br />

Jahrzehnt <strong>in</strong> den meisten Unternehmen<br />

neben den Arbeits<strong>in</strong>halten auch<br />

Der autor<br />

Hubert Hölzl ■<br />

Inhaber des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Beratungsunternehmens<br />

Hölzl & Partner <strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau<br />

(www.fuehrungstra<strong>in</strong>er.net)<br />

61


UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskultur<br />

E<strong>in</strong> kollegialer Führungsstil<br />

wird immer wichtiger<br />

– davon profitieren nicht<br />

zuletzt die Führungskräfte<br />

selbst.<br />

die Arbeitsstrukturen und -beziehungen<br />

geändert. Als Stichworte seien hier nur<br />

die Begriffe Matrix-Organisation sowie<br />

Team- und Projektarbeit genannt.<br />

Was sich <strong>in</strong> den meisten Unternehmen<br />

jedoch kaum geändert hat, ist die Art,<br />

Mitarbeiter zu führen. Zwar wurden den<br />

Führungskräfte immer mehr Attribute<br />

wie Entrepreneur, Leader und Coach<br />

zugeschrieben (was auch den Bedarf<br />

und Wunsch nach Veränderung zeigt),<br />

faktisch geändert hat sich das Führungsverhalten<br />

<strong>in</strong> vielen Unternehmen aber<br />

kaum.<br />

Auch die Mitarbeiter<br />

haben sich verändert<br />

E<strong>in</strong> solcher Wandel wäre jedoch dr<strong>in</strong>gend<br />

nötig – nicht nur, weil es aufgrund<br />

der demografischen Veränderungen den<br />

Unternehmen zunehmend schwerfällt,<br />

ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern<br />

zu decken. Vermutlich entscheidender<br />

ist: Die Mitarbeiter haben sich<br />

verändert.<br />

In den Unternehmen rückt mit der sogenannten<br />

„Generation Y“ e<strong>in</strong>e Generation<br />

junger Frauen und Männer nach,<br />

die e<strong>in</strong> anderes Wertesystem als deren<br />

bisherige Leistungsträger haben. Sie bekennen<br />

sich zwar auch zur Leistung,<br />

betrachten Arbeit aber primär als e<strong>in</strong><br />

Instrument zur Sicherung der Existenz<br />

und des gewünschten Lebensstandards.<br />

Zudem haben sie auch andere Ansprüche<br />

an die Arbeit. Sie soll befriedigend<br />

se<strong>in</strong> und ihnen Gestaltungs- und Entfaltungsspielräume<br />

eröffnen.<br />

Das stellt die aktuellen Führungsmodelle<br />

vieler Unternehmen <strong>in</strong>frage – speziell<br />

im Mittelstand. Denn <strong>in</strong> ihren Leitbildern<br />

wird zwar oft e<strong>in</strong> kooperativer<br />

Führungsstil propagiert, die Führungsrealität<br />

sieht aber meist anders aus. In<br />

vielen Unternehmen legitimiert Führung<br />

ihre Autorität noch primär über die hierarchische<br />

Position; des Weiteren über<br />

e<strong>in</strong>en Erfahrungs- sowie Wissens- und<br />

Informationsvorsprung.<br />

Und häufig wird von den „Untergebenen“<br />

im Arbeitsalltag primär Gehorsam<br />

erwartet. Gute Führung wird daran gemessen,<br />

wie gut die Mitarbeiter „spuren“.<br />

Zugleich wird aber betont: Unsere<br />

Mitarbeiter sollen (oder müssen) künftig<br />

eigenständiger denken und handeln sowie<br />

mehr Eigenverantwortung zeigen.<br />

Daraus resultiert e<strong>in</strong> Grundkonflikt,<br />

für den viele Unternehmen im Bereich<br />

Führung noch ke<strong>in</strong>e Lösung gefunden<br />

haben.<br />

Aus Mitarbeitern werden<br />

Kooperationspartner<br />

Generell gilt: Im Zeitalter unternehmensübergreifender<br />

Projekte und Netzwerke,<br />

fließender Strukturen und Hierar chieentbundener<br />

Gruppen lassen sich die<br />

Grenzen zwischen Führenden und Geführten<br />

nicht mehr so klar wie früher<br />

ziehen.<br />

Die Führungskräfte verlieren an E<strong>in</strong>fluss<br />

und den Mitarbeitern fällt e<strong>in</strong>e aktivere<br />

Rolle zu. Und zunehmend entscheidet<br />

der Grad der Kooperation darüber,<br />

wie effektiv und flexibel, <strong>in</strong>novativ und<br />

leistungsstark e<strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Märkten agieren kann.<br />

Das erfordert e<strong>in</strong>e Führung, die unabhängige<br />

Leistungsträger unter e<strong>in</strong>em ge-<br />

62 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


me<strong>in</strong>samen Ziel vernetzen kann. Hierfür<br />

benötigen Führungskräfte wiederum die<br />

Akzeptanz ihrer Mitarbeiter. Denn diese<br />

entscheiden zunehmend selbst, ob sie<br />

e<strong>in</strong>er Person das Recht e<strong>in</strong>räumen, sie<br />

zu führen. Und ihr „ Ja“ zur Führung? Es<br />

artikuliert sich <strong>in</strong> ihrer Initiative, ihrem<br />

Engagement und ihrer Loyalität.<br />

Das ist vielen Führungskräften nicht<br />

ausreichend bewusst. Sie erwarten von<br />

ihren Mitarbeitern – zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong>sgeheim<br />

– noch immer, dass sie sich (ähnlich<br />

wie sie selbst) bed<strong>in</strong>gungslos den<br />

Vorgaben ihrer Vorgesetzten oder den<br />

Zielen des Unternehmens unterordnen.<br />

Die Zeiten e<strong>in</strong>es bed<strong>in</strong>gungslosen Gehorsams<br />

und e<strong>in</strong>er bed<strong>in</strong>gungslosen<br />

Loyalität s<strong>in</strong>d jedoch vorbei.<br />

Die Leistungsträger <strong>in</strong> der nachrückenden<br />

Generation wollen außer e<strong>in</strong>em guten<br />

E<strong>in</strong>kommen auch Mitsprache- und<br />

Entscheidungsmöglichkeiten sowie<br />

Gestaltungsspielräume haben. Und<br />

dies zu Recht! Denn von ihnen wird<br />

auch erwartet, dass sie – sei es alle<strong>in</strong>e<br />

oder im Team – die ihnen übertragenen<br />

Aufgaben weitgehend eigenständig und<br />

-eigenverantwortlich lösen. Und wenn<br />

sich die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ändern,<br />

dann sollen sie eigen<strong>in</strong>itiativ nach neuen<br />

Problemlösungen suchen.<br />

Hierzu s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Regel bereit. Sofern<br />

sie für diese Leistung seitens ihrer<br />

Vorgesetzen auch die erforderliche Anerkennung<br />

und Wertschätzung erfahren<br />

– und zwar nicht nur <strong>in</strong> Form von Phrasen<br />

wie „Das schaffen Sie schon“ oder<br />

„Das haben Sie gut gemacht“. Sie erwarten<br />

von ihren Führungskräften vielmehr<br />

e<strong>in</strong>e aktive Unterstützung, die Weitergabe<br />

von Informationen sowie die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>in</strong> Entscheidungsprozesse.<br />

Wechselseitiges Vertrauen<br />

Dah<strong>in</strong>ter steckt e<strong>in</strong>e weitere Erwartung<br />

der Leistungsträger von morgen. Sie<br />

wollen das Gefühl haben: Ich und das,<br />

was ich tue, haben e<strong>in</strong>e Bedeutung. Sie<br />

lassen sich nicht mehr mit billigen Motivationstricks<br />

aus der Führungsmottenkiste<br />

stimulieren. Sie wollen vielmehr<br />

ihre Arbeit selbst als s<strong>in</strong>nhaft und erfüllend<br />

erfahren.<br />

Gel<strong>in</strong>gt ihren Führungskräften diese<br />

S<strong>in</strong>nvermittlung nicht, verflüchtigt sich<br />

das Commitment und das Engagement<br />

und irgendwann der Mitarbeiter selbst.<br />

Die Fluktuation steigt.<br />

Die Leistungsträger von morgen s<strong>in</strong>d<br />

nicht nur anspruchsvoller als ihre Vorgänger,<br />

sie s<strong>in</strong>d auch unabhängiger. Erfüllt<br />

e<strong>in</strong> Arbeitgeber oder e<strong>in</strong> Arbeitsfeld<br />

ihre Erwartungen nicht, wechseln sie zu<br />

e<strong>in</strong>em Wettbewerber.<br />

Deshalb ist im Bereich Führung <strong>in</strong><br />

vielen Unternehmen e<strong>in</strong> Mentalitätswechsel<br />

nötig. Führungskräfte müssen<br />

künftig, um Talente zu b<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>e vitale<br />

Kooperationsbeziehung mit ihnen<br />

e<strong>in</strong>gehen – auf Augenhöhe. Dies setzt<br />

e<strong>in</strong> wechselseitiges Sich-Vertrauen und<br />

-Ernstnehmen voraus, das sich im tagtäglichen<br />

Umgang mite<strong>in</strong>ander zeigt<br />

und dokumentiert.<br />

Das erfordert wiederum, dass die Führungskräfte<br />

nicht nur von ihren Mitarbeitern<br />

fordern, ihr Denken und Handeln<br />

zu reflektieren und bei Bedarf zu<br />

ändern. Auch die Führungskräfte selbst<br />

müssen offen für e<strong>in</strong> entsprechendes<br />

Feedback ihrer Mitarbeiter se<strong>in</strong>.<br />

Sie müssen zudem bereit se<strong>in</strong>, ihr eigenes<br />

(Führungs-)Verhalten zu h<strong>in</strong>terfragen<br />

und gegebenenfalls zu revidieren,<br />

sodass ihre Performance als Führungskraft<br />

steigt. Oder anders formuliert: Die<br />

Führungskräfte müssen sich auch selbst<br />

– und nicht nur ihre Mitarbeiter – als<br />

Lernende begreifen.<br />

Auch Führungskräfte<br />

müssen lernen<br />

Denn immer noch gilt: Führungskräfte<br />

neigen dazu, den eigenen Anteil am<br />

Verhalten der Mitarbeiter zu negieren.<br />

Mehr noch: Sie kommen oft gar nicht<br />

auf die Idee, dass dieses auch etwas mit<br />

ihnen selbst zu tun haben könnte.<br />

Entsprechend selten fragen sie sich<br />

zum Beispiel: Was habe ich unternommen,<br />

dass sich me<strong>in</strong> Mitarbeiter anders<br />

als von mir (oder vom Unternehmen)<br />

erwartet verhält? Oder: Zeigen me<strong>in</strong>e<br />

Mitarbeiter so wenig Eigen<strong>in</strong>itiative,<br />

weil ich sie weitgehend mit Anweisungen<br />

führe?<br />

Das heißt: Viele Führungskräfte s<strong>in</strong>d<br />

sich der Wechselwirkung von Kommunikation<br />

nicht ausreichend bewusst.<br />

Dieses Bewusstse<strong>in</strong> gilt es zu fördern,<br />

damit <strong>in</strong> der Organisation e<strong>in</strong>e Kultur<br />

der Selbstverantwortung und wechselseitigen<br />

Kooperation entstehen. E<strong>in</strong>e<br />

solche (Führungs-)Kultur zu entwickeln,<br />

ist e<strong>in</strong>e nicht delegierbare Managementaufgabe.<br />

Denn sie entscheidet künftig<br />

weitgehend über den Erfolg von Unternehmen.<br />

[ rm ]<br />

Die nachrückende Generation Y arbeitet<br />

anders, kommuniziert anders und<br />

erwartet e<strong>in</strong>e andere Führungskultur.<br />

63


UNTERNEHMENSFÜHRUNG Weiche Ziele<br />

64 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Vernachlässigter<br />

„Sozial-Kram“<br />

Top-Manager lieben harte Zahlen, Daten und Fakten. Eher ungern<br />

befassen sie sich h<strong>in</strong>gegen mit den Denk- und Verhaltensmustern,<br />

die ihre Organisation prägen. Das ist schade: Denn die exakt<br />

messbaren Größen wie Umsatz und Ertrag s<strong>in</strong>d meist das<br />

Resultat der sogenannten weichen Erfolgsfaktoren.<br />

Bernhard Kuntz<br />

Die meisten Top-Manager s<strong>in</strong>d ihrem<br />

Selbstbild nach logisch denkende<br />

Menschen und rationale<br />

Planer. Deshalb messen sie beim<br />

Treffen von Entscheidungen harten Zahlen,<br />

Daten und Fakten die höchste Bedeutung<br />

bei. Eher ungern beschäftigen<br />

sie sich h<strong>in</strong>gegen mit den weichen Erfolgsfaktoren<br />

wie der Mitarbeiterkommunikation<br />

und -motivation. Oder der<br />

Zusammenarbeit und Führungskultur <strong>in</strong><br />

ihrer Organisation.<br />

Diese Erfahrung sammelt Dr. Georg<br />

Kraus, Geschäftsführer der Unternehmensberatung<br />

Dr. Kraus & Partner <strong>in</strong><br />

Bruchsal, immer wieder. Mit diesem<br />

„Sozial-Kram“ wollen viele Top-Manager<br />

nichts zu tun haben – auch weil<br />

ihre eigene Leistung an harten Zahlen<br />

gemessen wird. Zum Beispiel dem Umsatz<br />

und Ertrag. Oder dem Börsenkurs.<br />

Deshalb liegt ihr Fokus fast automatisch<br />

auf diesen harten Daten.<br />

Dabei übersehen Top-Manager laut<br />

Kraus jedoch oft: Die sogenannten<br />

„Hard Facts“ eignen sich nur bed<strong>in</strong>gt als<br />

Instrument zum Steuern des Erfolgs von<br />

Unternehmen. Denn <strong>in</strong> den Zahlen spiegeln<br />

sich primär die (Miss-)Erfolge der<br />

Vergangenheit wider. „Aus ihnen lässt<br />

sich zwar ableiten, dass e<strong>in</strong> Handlungsbedarf<br />

besteht, aber meist nicht, was<br />

getan werden sollte, um beispielsweise<br />

den Ertrag oder die Innovationskraft e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens zu steigern.“<br />

Kraus erläutert dies an e<strong>in</strong>em Beispiel.<br />

Angenommen e<strong>in</strong> Unternehmen erzielt<br />

zu ger<strong>in</strong>ge Umsätze. Dann lässt sich<br />

über e<strong>in</strong>e Zahlen-Daten-Fakten-Analyse<br />

zwar ermitteln, dass die Vertriebsmitarbeiter<br />

beispielsweise nur zehn Kundenbesuche<br />

pro Woche machen; des Weiteren,<br />

dass sie nur bei zwei Besuchen<br />

Abschlüsse erzielen und deren Volumen<br />

im Schnitt zu niedrig ist. Nicht beantwortet<br />

ist damit aber die Frage: Was ist<br />

die Ursache dafür und wie kann folglich<br />

der Umsatz gesteigert werden?<br />

Denn besagte Mängel können zahlreiche<br />

Ursachen haben. Darauf weist Dr.<br />

Anja Henke, Geschäftsführer<strong>in</strong> der Unternehmensberatung<br />

Carpe Viam, Düsseldorf,<br />

h<strong>in</strong>. Die Verkäufer können zum<br />

Beispiel demotiviert oder ungenügend<br />

geschult se<strong>in</strong>. Sie können auch überlastet<br />

se<strong>in</strong>. Und die genannten Ursachen<br />

können ihrerseits wiederum viele Gründe<br />

haben. Das erläutert Henke am Beispiel<br />

der mangelnden Motivation.<br />

Aus Soft Facts werden Hard Facts<br />

Der „fehlende Biss“ der Verkäufer kann<br />

se<strong>in</strong>e Ursache dar<strong>in</strong> haben, dass diese<br />

sich nicht mit den Produkten des<br />

Unter nehmens identifizieren. Oder dar<strong>in</strong>,<br />

dass sie sich eher als Berater denn<br />

als Verkäufer verstehen. Oder dar<strong>in</strong>,<br />

dass sie frustriert s<strong>in</strong>d, weil sie von ihren<br />

Vorgesetzten kaum Anerkennung<br />

erfahren. Oder dar<strong>in</strong>, dass sie überfor-<br />

65


UNTERNEHMENSFÜHRUNG Weiche Ziele<br />

In drei Schritten zur<br />

Unternehmenskultur<br />

Beim Planen der Entwicklung e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Kultur im Unternehmen empfiehlt sich laut<br />

dem Unternehmensberater Dr. Georg Kraus<br />

e<strong>in</strong> Vorgehen <strong>in</strong> drei Schritten:<br />

Schritt 1: Analyse der Ist-Situation. Fragen,<br />

die sich das Top-Management unter anderem<br />

stellen sollte:<br />

Welche Kommunikations-, Kooperationsund<br />

Entscheidungsmuster prägen heute<br />

das Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> unserer Organisation?<br />

Welche Vorstellungen existieren <strong>in</strong> ihr,<br />

wie Veränderungen funktionieren?<br />

Der Unternehmenserfolg ist ganz wesentlich von der Motivation der Mitarbeiter<br />

abhängig. Und diese ist meist e<strong>in</strong>e Frage der Unternehmenskultur.<br />

Welche Denk- und Verhaltensmuster<br />

zeigen unsere Mitarbeiter heute?<br />

Welche Werte leben wir ihnen als<br />

Führungskräfte vor?<br />

Wie werden die Mitarbeiter motiviert?<br />

Was demotiviert sie?<br />

Welche Denk- und Verhaltenstabus gibt<br />

es <strong>in</strong> unserer Organisation? Und:<br />

Welche Faktoren fördern oder verh<strong>in</strong>dern<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles und kollektives Lernen?<br />

Schritt 2: Analyse der Soll-Ist-Abweichung.<br />

Fragen, die sich das Top-Management unter<br />

anderem stellen sollte:<br />

Welche Ziele wollen wir als Organisation<br />

mittel- und langfristig erreichen?<br />

Inwieweit weicht der Ist-Zustand von<br />

unseren Zielvorstellungen ab?<br />

Schritt 3: Def<strong>in</strong>ieren der Handlungsfelder.<br />

Fragen, die sich das Top-Management unter<br />

anderem stellen sollte:<br />

Welche Faktoren stehen dem Erreichen<br />

der Unternehmensziele im Weg?<br />

Wo können oder sollten wir den Hebel<br />

ansetzen, um die Kultur des Unternehmens<br />

so zu entwickeln, dass wir die Ziele<br />

erreichen? Und:<br />

Wie erzeugen wir die nötige „Veränderungsenergie“<br />

<strong>in</strong> unserer Organisation<br />

(also bei den Mitarbeitern)?<br />

dert s<strong>in</strong>d, weil ihnen der Innendienst<br />

zu wenig Unterstützung gewährt.<br />

Daraus folgt laut Julia Voss, Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

der Unternehmensberatung<br />

Voss+Partner, Hamburg: „Wer solche<br />

,Hard Facts‘ wie den Umsatz oder Ertrag<br />

positiv bee<strong>in</strong>flussen möchte, muss sich<br />

<strong>in</strong> der Regel mit den ,Soft Facts‘ befassen.<br />

Denn wenn diese nicht stimmen,<br />

dann können auch nicht die gewünschten<br />

,Hard Facts‘, wie e<strong>in</strong>e Umsatzrendite<br />

von zwölf Prozent zu erzielen, erreicht<br />

werden.“<br />

Das ist vielen Top-Managern nicht<br />

ausreichend bewusst – „auch weil<br />

sie häufig e<strong>in</strong> eher mechanistisches<br />

Weltbild haben“, beklagt die Wiener<br />

Managementberater<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Prohaska.<br />

Deshalb unterschätzen sie oft, „welche<br />

Potenziale, aber auch Gefahren beispielsweise<br />

<strong>in</strong> der Unternehmenskultur<br />

stecken“. Prohaska ist felsenfest überzeugt:<br />

„E<strong>in</strong>e hoch motivierte Mannschaft<br />

kann sche<strong>in</strong>bar Unmögliches erreichen.“<br />

Und e<strong>in</strong>e demotivierte Belegschaft? „Sie<br />

kann e<strong>in</strong> Unternehmen ru<strong>in</strong>ieren.“<br />

Schwachstelle Strategieumsetzung<br />

Die Münchener Strategieberater<strong>in</strong> Dr.<br />

Daniela Kudernatsch stellt im Kontakt<br />

mit Unternehmen immer wieder fest:<br />

Sie haben e<strong>in</strong>e zukunftsweisende und<br />

-fähige Strategie. Doch im Betriebsalltag<br />

gel<strong>in</strong>gt es ihnen nicht, diese umzusetzen.<br />

Oft fragen sich die Verantwortlichen<br />

dann: Was s<strong>in</strong>d die Ursachen? Haben wir<br />

die Ziele zu hoch gesteckt? Oder haben<br />

wir die falsche Mannschaft? Oder identifizieren<br />

sich die Mitarbeiter zu wenig mit<br />

den Zielen des Unternehmens?<br />

Solche Fragen stellen sich die Verantwortlichen<br />

zu Recht. „Denn nur wenn<br />

die Faktoren bekannt s<strong>in</strong>d, die den<br />

Erfolg oder Misserfolg fördern, können<br />

sie gezielt bee<strong>in</strong>flusst werden“, so<br />

Kuder natsch.<br />

Von Ferd<strong>in</strong>and Piëch, dem heutigen<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden und früheren<br />

Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen<br />

AG, wird kolportiert: Er zog sich nach<br />

se<strong>in</strong>em Amtsantritt als Vorstandsvorsitzender<br />

e<strong>in</strong>en Blaumann an und arbeitete<br />

mehrere Tage am Fließband. Das<br />

tat er nicht, um zu lernen, wie man den<br />

Motor <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Auto e<strong>in</strong>baut. Ne<strong>in</strong>, er wollte<br />

die (Arbeits-)E<strong>in</strong>stellung der Mitarbeiter<br />

kennenlernen. Denn hieraus konnte<br />

er Rückschlüsse ziehen: Wo sollte das<br />

Management den Hebel ansetzen, um<br />

die Kultur des Unternehmens wie gewünscht<br />

zu bee<strong>in</strong>flussen?<br />

Die Weichen <strong>in</strong> Richtung<br />

Erfolg stellen<br />

Laut Dr. Georg Kraus zeigen Untersuchungen,<br />

dass es drei zentrale Treiber<br />

gibt, wenn es um das Entwickeln der<br />

Unternehmenskultur geht. Erstens: das<br />

Verhalten der Führungskräfte. „Denn sie<br />

prägen durch ihre Entscheidungs- und<br />

Verhaltensmuster das Tagesgeschäft.“<br />

Zweitens: die firmen<strong>in</strong>terne Kommunikation.<br />

„Denn nur wenn die Mitarbeiter<br />

verstehen, welche Ziele das Unternehmen<br />

warum erreichen möchte, können<br />

sie ihr Verhalten hieran orientieren.“<br />

Drittens: die Möglichkeiten zur Selbstorganisation.<br />

„Denn nur, wenn die Mitarbeiter<br />

Handlungsspielräume haben,<br />

können sie sich aktiv e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und<br />

66 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Das Büro muss ke<strong>in</strong>e Wohlfühloase se<strong>in</strong>, aber e<strong>in</strong> leistungsförderndes Arbeitsumfeld<br />

lässt sich im Endeffekt auch <strong>in</strong> Umsatz und Ertrag messen.<br />

die Unternehmenskultur mitgestalten.“<br />

Hierzu s<strong>in</strong>d die Mitarbeiter bereit –<br />

wenn die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen stimmen.<br />

Auch dies zeigen zahlreiche Untersuchungen.<br />

Sie belegen nicht nur, dass<br />

die Mitarbeiter häufig mit der Kultur<br />

ihres Unternehmens unzufrieden s<strong>in</strong>d,<br />

sondern auch, dass sie gern daran mitwirken<br />

würden, diese zu verändern.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund empfehlen Dr.<br />

Anja Henke und Dr. Georg Kraus den<br />

Top-Managern von Unternehmen, sich<br />

auch aktiv mit der Unternehmenskultur<br />

zu befassen und deren Ist-Zustand zu<br />

analysieren. Im zweiten Schritt sollten<br />

sie sich dann nochmals vor Augen führen:<br />

Welche Ziele wollen wir als Organisation<br />

mittel- und langfristig erreichen?<br />

Zum Beispiel die Umsatzrendite steigern?<br />

Oder uns als „Innovationsführer“<br />

im Markt etablieren?<br />

Danach können sie sich fragen: Inwieweit<br />

weicht der Ist-Zustand von unseren<br />

Zielvorstellungen ab? Und: Welche Faktoren<br />

stehen dem Erreichen der Unternehmensziele<br />

im Weg? Dann wird laut<br />

Georg Kraus schnell klar, „wo der Hebel<br />

angesetzt werden sollte, um die Kultur<br />

des Unternehmens so zu entwickeln,<br />

dass auch künftig die betriebswirtschaftlichen<br />

Ziele erreicht werden und die<br />

nötigen Marktanpassungen erfolgen“.<br />

Führungskräfte brauchen e<strong>in</strong><br />

neues Selbstverständnis<br />

Das kl<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>fach, doch Sab<strong>in</strong>e Prohaska<br />

warnt: Viele Top-Manager neigen aufgrund<br />

ihres mechanistischen Weltbilds<br />

zu Aktionismus, wenn sie e<strong>in</strong> Defizit <strong>in</strong><br />

der Kultur ihres Unternehmens registrieren.<br />

Das heißt, sie führen irgendwelche<br />

Tools oder Managementmethoden<br />

<strong>in</strong> ihrer Organisation e<strong>in</strong>, die andere<br />

Unternehmen erfolgreich nutzen. Zum<br />

Beispiel die Balanced Scorecard, Lean<br />

Management, KVP (Kont<strong>in</strong>uierlicher<br />

Verbesserungsprozess) oder regelmäßige<br />

Mitarbeiterbefragungen.<br />

Sie überlegen sich aber nicht ausreichend:<br />

Wie br<strong>in</strong>gen wir diese Tools zum<br />

Laufen? Das wäre aber nötig, weil sich<br />

neben den Geschäftsfeldern der Unternehmen<br />

auch deren Struktur und Kultur<br />

unterscheiden. Deshalb br<strong>in</strong>gt es laut<br />

Dr. Daniela Kudernatsch wenig, „die Erfolgsrezepte<br />

anderer Unternehmen zu<br />

kopieren“. Jedes Unternehmen, so ihr<br />

Credo, „muss se<strong>in</strong>e eigenen Rout<strong>in</strong>en,<br />

also Denk- und Verhaltensmuster entwickeln,<br />

wie es se<strong>in</strong>e Performance steigert<br />

und herausfordernde Ziele erreicht“.<br />

E<strong>in</strong> zentraler Erfolgsfaktor hierbei ist<br />

für Kudernatsch: Die Führungskräfte<br />

müssen e<strong>in</strong> neues Selbstverständnis entwickeln.<br />

Statt sich primär mit den harten<br />

Fakten sowie mit Verwaltungsaufgaben<br />

zu befassen, sollten sie sich – getreu<br />

der Maxime „Go and See statt Meet<br />

and Mail“ <strong>in</strong>tensiv mit den Mitarbeitern<br />

und den wertschöpfenden Prozessen<br />

beschäftigen. Außerdem sollten sie es<br />

als e<strong>in</strong>e ihrer Kernaufgaben begreifen,<br />

Veränderungsprozesse – das heißt Lernprozesse<br />

– <strong>in</strong> ihrer Organisation anzustoßen<br />

und zu begleiten. „Denn nur<br />

wenn e<strong>in</strong> Unternehmen lernt, kann es<br />

sich verbessern.“ [ rm ]<br />

Der autor<br />

Bernhard Kuntz ■<br />

Geschäftsführer der PRofilBerater GmbH und<br />

Autor mehrerer Market<strong>in</strong>g- und PR-Ratgeber<br />

(www.die-profilberater.de)<br />

67


Best Practice Buchhaltung<br />

Rückenw<strong>in</strong>d<br />

für die Cloud<br />

Das Unternehmen<br />

Rotor Control<br />

Die Firma Rotor Control GmbH ist e<strong>in</strong><br />

bundesweit tätiges Dienstleistungsunternehmen<br />

mit Sitz <strong>in</strong> Norddeutschland. Das<br />

Unternehmen hat sich auf die Wartung,<br />

Reparatur, Re<strong>in</strong>igung und Begutachtung<br />

von Rotorblättern und Türmen an W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

spezialisiert. Die Teams von<br />

Rotor Control legen größten Wert darauf,<br />

qualitativ hochwertige Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

möglichst kurzen Zeitrahmen durchzuführen,<br />

um Ausfallzeiten der Anlagen so ger<strong>in</strong>g<br />

wie möglich zu halten.<br />

Sie ist dem Himmel schon immer recht nah – jetzt wagt sie<br />

den Sprung <strong>in</strong> die Wolke: Der W<strong>in</strong>dspezialist Rotor Control<br />

aus Nordfriesland hat se<strong>in</strong>e Buchhaltungs-Software <strong>in</strong> die<br />

Cloud ausgelagert.<br />

Lauren Reimler<br />

D<br />

ie Energiewende ist e<strong>in</strong>e der<br />

wichtigsten Zukunftsaufgaben <strong>in</strong><br />

Deutschland. Das bedeutet: Rückenw<strong>in</strong>d<br />

für W<strong>in</strong>dkraftanlagen. Der<br />

Bundesverband W<strong>in</strong>denergie (BWE)<br />

erwartet, dass im Gesamtjahr 2013<br />

W<strong>in</strong>dräder mit e<strong>in</strong>er Leistung von rund<br />

3 000 Megawatt gebaut werden. Momentan<br />

drehen sich hierzulande 22 000<br />

W<strong>in</strong>dkraftanlagen, die knapp acht Prozent<br />

des Stromverbrauchs decken.<br />

Firmen wie die Rotor Control GmbH<br />

mit Sitz <strong>in</strong> Nordfriesland sorgen dafür,<br />

dass die Anlagen störungsfrei laufen.<br />

Dafür wagen sich die Beschäftigten Tag<br />

für Tag <strong>in</strong> schw<strong>in</strong>delerregende Höhen,<br />

um die W<strong>in</strong>driesen <strong>in</strong> Schuss zu halten.<br />

Das 2006 gegründete Unternehmen beschäftigt<br />

13 Mitarbeiter und hat sich auf<br />

die Wartung, Reparatur, Re<strong>in</strong>igung und<br />

Begutachtung von Rotorblättern und<br />

Türmen spezialisiert.<br />

Mehr Flexibilität und<br />

Mobilität gesucht<br />

Den Umzug an den neuen Firmensitz<br />

<strong>in</strong> Struckum nahm Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

Andrea Barluschke zum Anlass, die<br />

kaufmännischen Abläufe des Unternehmens<br />

neu zu steuern. Mit der bis dato<br />

verwendeten Inhouse-Lösung war sie<br />

nicht mehr zufrieden – die Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

gab e<strong>in</strong>er zukunftssicheren<br />

Cloud-Lösung den Vorzug.<br />

„Der Aufwand für e<strong>in</strong>e sichere Datenhaltung<br />

ist uns hier e<strong>in</strong>fach zu groß.<br />

Deshalb kam nur e<strong>in</strong>e externe Speicherung<br />

<strong>in</strong>frage“, sagt Andrea Barluschke.<br />

Sie wünschte sich für sich und ihre Kollegen<br />

mehr Flexibilität – und die Möglichkeit,<br />

mobil zusammenzuarbeiten.<br />

„Wir haben also ganz gezielt nach e<strong>in</strong>er<br />

Cloud-Lösung gesucht – auch, weil<br />

ich viel unterwegs b<strong>in</strong> und außerhalb<br />

des Büros Zugriff auf die Daten haben<br />

möchte. VPN ist mir e<strong>in</strong>fach zu langsam“,<br />

erklärt die Geschäftsführer<strong>in</strong>.<br />

Die neue Cloud-Lösung sollte e<strong>in</strong><br />

Gesamtpaket bieten und Funktionsbereiche<br />

wie Kundenverwaltung, Auftragsabwicklung<br />

und Buchhaltung abdecken.<br />

Den geeigneten Partner fand<br />

Andrea Barluschke <strong>in</strong> Bonn. Dort entwickelt<br />

der Software-Hersteller Scopevisio<br />

seit 2007 kaufmännische Unternehmenslösungen,<br />

die ausschließlich<br />

<strong>in</strong> der Cloud bereitgestellt werden.<br />

Der Vorteil: Die Software ist ortsunabhängig<br />

nutzbar, was ihr und ihren<br />

Mitarbeitern mehr Flexibilität beschert.<br />

Zum Produktspektrum gehören Onl<strong>in</strong>e-Software<br />

für die Bereiche Vertrieb,<br />

Verkauf, Buchhaltung und F<strong>in</strong>anzmanagement.<br />

Alle Lösungen s<strong>in</strong>d auf die<br />

Bedürfnisse Selbstständiger sowie kle<strong>in</strong>er<br />

und mittlerer Unternehmen zugeschnitten.<br />

Sicher aufgehoben <strong>in</strong> der Wolke<br />

Beim Thema Cloud legte Andrea Barluschke<br />

großen Wert auf das Thema<br />

Sicherheit: „Ich habe ke<strong>in</strong>en Zweifel<br />

daran, dass unsere Geschäftsdaten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em deutschen Rechenzentrum viel<br />

sicherer aufgehoben s<strong>in</strong>d als bei uns<br />

vor Ort.“<br />

Denn Scopevisio hostet alle Daten<br />

und die Software <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rechenzentrum<br />

<strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, das höchsten<br />

Sicherheitsanforderungen genügt.<br />

Das garantiert: Brandschutz, Zutrittsund<br />

Zugriffssicherung werden hier auf<br />

e<strong>in</strong>em Niveau betrieben, das von den<br />

Kunden selbst kaum realisiert werden<br />

könnte.<br />

Barluschke stemmte die E<strong>in</strong>führung<br />

von Scopevisio selbst. „Der überschaubare<br />

Aufbau der Software hat uns sehr<br />

68 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


eim E<strong>in</strong>stieg geholfen.“ Insgesamt<br />

sei der Wechsel glatt verlaufen. Inzwischen<br />

arbeiten fünf ihrer Mitarbeiter<br />

mit Scopevisio.<br />

Bei der Auftragsabwicklung schätzt<br />

die Geschäftsführer<strong>in</strong> besonders, dass<br />

sie nicht im Büro se<strong>in</strong> muss, um sich<br />

mit ihren Kollegen abzustimmen. „Ich<br />

schaue gerne noch e<strong>in</strong>mal über die Angebote,<br />

die me<strong>in</strong>e Mitarbeiter erstellt<br />

haben. Manches Angebot schreibe ich<br />

auch selbst.“<br />

Mit der neuen Cloud-Software ist<br />

der Freiheitsgrad im Unternehmen gewachsen:<br />

Die Mitarbeiter haben von<br />

überall und zu jeder Zeit Zugriff auf<br />

die Geschäftsdaten – das macht <strong>in</strong> Unternehmen,<br />

deren Beschäftigte viel auf<br />

Achse s<strong>in</strong>d, Tempo.<br />

Besserer Überblick<br />

Mit der neuen Cloud-Software s<strong>in</strong>d<br />

Barluschkes Mitarbeiter auch viel<br />

schneller im Bild als früher: Denn alle<br />

Dokumente, die zu e<strong>in</strong>em Geschäftsvorgang<br />

gehören, s<strong>in</strong>d zusammen abgelegt.<br />

Das bedeutet: Mit e<strong>in</strong>em Klick<br />

f<strong>in</strong>det man direkt das zugehörige Angebot<br />

zur Rechnung. Die Vorgangsübersicht<br />

von Scopevisio stellt die gesamte<br />

Vorgangskette dar – von der Verkaufschance<br />

über den Auftrag bis h<strong>in</strong> zur<br />

Rechnung und dem Zahlungse<strong>in</strong>gang.<br />

Der Anwender hat damit den gesamten<br />

Geschäftsvorgang und alle dazugehörenden<br />

Dokumente sofort parat.<br />

Alle Geschäftsdokumente können die<br />

Mitarbeiter von Rotor Control aus der<br />

Software heraus verschicken.<br />

Auch die Performance der neuen<br />

Cloud-Lösung kommt bei dem<br />

W<strong>in</strong>dspezialisten sehr gut an: Sie arbeitet<br />

schneller als die bisherige Inhouse-<br />

Variante. Andrea Barluschke hat den<br />

Gang <strong>in</strong> die Wolke nicht bereut – und<br />

würde gerne noch weitere Anwendungen<br />

wie zum Beispiel das Projektmanagement<br />

<strong>in</strong> die Cloud verlegen.<br />

[ rm ]<br />

Der Aufwand für e<strong>in</strong>e sichere<br />

Datenhaltung ist uns hier<br />

e<strong>in</strong>fach zu groß. Deshalb kam<br />

nur e<strong>in</strong>e externe Speicherung<br />

<strong>in</strong>frage.“<br />

Andrea Barluschke ■ Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

der Rotor Control GmbH<br />

Rotor Control hat sich auf die Wartung, Reparatur, Re<strong>in</strong>igung und Begutachtung von Rotorblättern und Türmen an W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

spezialisiert. Bei der Datenverarbeitung und -speicherung vertraut das Unternehmen auf e<strong>in</strong>en Service <strong>in</strong> der Cloud.<br />

69


Best Practice Ausfallschutz<br />

Automatisch<br />

verfügbar<br />

Der Lettershop- und Fulfilment-Dienstleister<br />

neru musste im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Neugestaltung se<strong>in</strong>er <strong>IT</strong>-Landschaft auch<br />

die Verfügbarkeit se<strong>in</strong>er Serversysteme<br />

erhöhen. Das Unternehmen entschied<br />

sich für e<strong>in</strong>e Software-Lösung, die ohne<br />

zusätzlichen Adm<strong>in</strong>istrationsaufwand<br />

und zu überschaubaren Kosten e<strong>in</strong><br />

hohes Niveau an Ausfallsicherheit<br />

bietet.<br />

Ra<strong>in</strong>er Doh<br />

Das Unternehmen<br />

neru GmbH<br />

Die 1985 gegründete neru GmbH <strong>in</strong> Bachhagel<br />

bei Giengen ist e<strong>in</strong> Fullservice-Anbieter<br />

für Direktwerbung und Fulfilment.<br />

Das Unternehmen bietet se<strong>in</strong>e Leistungen<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Geschäftsbereichen Lettershop,<br />

Konfektionierung und Lagerlogistik an; renommierte<br />

Kunden wie Hartmann, Steiff,<br />

Gardena, Husquarna, Baumit oder Zeiss<br />

versenden Informationsmaterial und Produkte<br />

über neru. Neben 20 festangestellten<br />

Mitarbeitern arbeiten zwischen 110 und 130<br />

ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte für neru.<br />

D<br />

ie <strong>in</strong> den 1980er-Jahren gegründete<br />

neru GmbH hat von Anfang an mit<br />

PCs und bald darauf mit PC-basierten<br />

Servern gearbeitet. Die Aufgaben –<br />

die Verarbeitung großer Druckaufträge,<br />

die umfangreiche und aufgrund personenbezogener<br />

Daten sicherheitskritische<br />

Adressverwaltung, später dann der Onl<strong>in</strong>e-Abruf<br />

von Lieferungen – haben immer<br />

e<strong>in</strong>e leistungsfähige <strong>IT</strong> verlangt.<br />

Das Unternehmen aus Bachhagel<br />

im Landkreis Dill<strong>in</strong>gen übernimmt als<br />

Fullservice-Anbieter Druck und Versand<br />

von umfangreichen Massensendungen,<br />

dazu gehören beispielsweise Mail<strong>in</strong>gs<br />

sowie der Versand von Werbemate rial,<br />

Prospekten, Büchern oder Presseerzeugnissen.<br />

Mit se<strong>in</strong>en Digitaldruck-,<br />

Falz- und Kuvertiersystemen kann neru<br />

Kle<strong>in</strong>staufträge, aber auch Aufträge mit<br />

sehr hohen Auflagen abwickeln.<br />

Neue Anforderungen an die <strong>IT</strong><br />

Im Geschäftsbereich Lagerlogistik lagert<br />

und verwaltet neru im Kundenauftrag <strong>in</strong><br />

drei Lagern am Ort Artikel, die von den<br />

Kunden onl<strong>in</strong>e abgerufen und dann von<br />

neru weltweit verschickt werden. E<strong>in</strong><br />

weiterer Geschäftsbereich ist die Konfektionierung<br />

– hier stellt neru für se<strong>in</strong>e<br />

Kunden komplett versandfertige Lieferungen<br />

aus e<strong>in</strong>zelnen Bestandteilen<br />

zusammen. So werden beispielsweise<br />

Werbemittel, Informationsmaterial und<br />

Kundengeschenke konfektioniert, verpackt<br />

und versandfertig gemacht.<br />

Die Ausweitung dieser verschiedenen<br />

Geschäftsbereiche hat auch e<strong>in</strong>e neue<br />

Anforderung an die <strong>IT</strong> <strong>in</strong> den Vordergrund<br />

gerückt: die Verfügbarkeit der<br />

Systeme. Seit die Kunden von neru nicht<br />

mehr nur – kaum zeitkritisches – Werbematerial<br />

versenden lassen, sondern<br />

beispielsweise auch Produktmuster für<br />

Messen, kommt es auf e<strong>in</strong>e kurzfristige,<br />

term<strong>in</strong>getreue Auslieferung an.<br />

Voraussetzung dafür ist e<strong>in</strong>e ständige<br />

Verfügbarkeit der <strong>IT</strong>. Verzögerte Auslieferungen<br />

aufgrund von <strong>IT</strong>-Störungen<br />

wären gegenüber den Kunden nicht<br />

vertretbar und würden zu Imageschäden<br />

und Umsatze<strong>in</strong>bußen führen.<br />

2011 hat sich das Unternehmen anlässlich<br />

e<strong>in</strong>es Re-Designs se<strong>in</strong>er <strong>IT</strong>-Landschaft<br />

erstmals näher mit dem Thema<br />

Verfügbarkeit beschäftigt. Notwendig<br />

war e<strong>in</strong>e leistungsfähigere <strong>IT</strong>, und bei<br />

den Planungen stellte sich auch die Frage<br />

nach der Ausfallsicherheit der zentralen<br />

<strong>IT</strong>-Systeme. Diese Überlegungen ergaben,<br />

dass bei e<strong>in</strong>em Serverausfall e<strong>in</strong>e<br />

mehrstündige, wenn nicht mehrtägige<br />

Unterbrechung des Geschäftsbetriebs<br />

nicht auszuschließen war – e<strong>in</strong> Risiko,<br />

das das Unternehmen nicht länger e<strong>in</strong>gehen<br />

wollte.<br />

Der Weg zur passenden Lösung<br />

neru hatte zu diesem Zeitpunkt fünf<br />

physische Server im E<strong>in</strong>satz, auf denen<br />

weitere fünf virtuelle Systeme betrieben<br />

wurden. Diese Systeme sollten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er neuen <strong>IT</strong>-Landschaft zum e<strong>in</strong>en<br />

konsolidiert, zum anderen ausfallsicher<br />

gemacht werden. Die zunächst evaluierten<br />

Virtualisierungslösungen konnten<br />

die Anforderungen des Unternehmens<br />

jedoch nicht vollständig erfüllen, da sie<br />

neben den Cluster-Knoten e<strong>in</strong> separates<br />

Storage-System erfordert hätten.<br />

Zudem waren die Lösungen recht komplexe<br />

Systeme, die e<strong>in</strong>igen adm<strong>in</strong>istrativen<br />

Aufwand erfordert hätten. neru<br />

wollte aber im Fall e<strong>in</strong>er Störung der <strong>IT</strong>-<br />

Systeme den Betrieb möglichst schnell<br />

und ohne Aufwand wieder weiterführen<br />

können. Da das Unternehmen nicht<br />

über eigene <strong>IT</strong>-Spezialisten verfügt, hätte<br />

man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Störfall auf e<strong>in</strong>en externen<br />

Techniker warten müssen. Die <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>em<br />

Fall nötige Sofortreaktion ließe sich<br />

über ke<strong>in</strong> noch so weitgehendes Service-<br />

Level-Agreement abdecken.<br />

Aufgrund des Anforderungsprofils<br />

führte der Weg zu Stratus Avance und<br />

damit zu e<strong>in</strong>er Softwarelösung, die Virtualisierung<br />

und Hochverfügbarkeit <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em leicht adm<strong>in</strong>istrierbaren System<br />

vere<strong>in</strong>t. Das technische Konzept des Systems<br />

ist im Grunde recht e<strong>in</strong>fach: Zwei<br />

handelsübliche x86-Server werden verbunden<br />

und durch e<strong>in</strong>e spezielle Software<br />

im Betrieb permanent analysiert<br />

und synchronisiert; im Falle e<strong>in</strong>er Stö-<br />

70 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Kuvertiermasch<strong>in</strong>e bei<br />

neru: Bis zu 50 000<br />

Sendungen werden hier<br />

pro Tag „e<strong>in</strong>getütet“.<br />

rung auf e<strong>in</strong>em Server führt Avance e<strong>in</strong>e<br />

Live-Migration der Anwendungen auf<br />

den nicht betroffenen Server durch, sodass<br />

dieser den Betrieb fortsetzen kann,<br />

ohne dass irgende<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff nötig ist. Ist<br />

die Störung behoben, so br<strong>in</strong>gen sich<br />

die beiden Systeme automatisch wieder<br />

auf den gleichen Stand.<br />

Die Lösung verfügt über e<strong>in</strong>e automatische<br />

Fehlererkennung auf Basis e<strong>in</strong>er<br />

Fehlermusterdatenbank und kontrolliert<br />

ständig mehr als 150 Systemparameter<br />

– von der Stromspannung über die Temperatur<br />

bis zum Fehlerkorrekturverfahren<br />

des Arbeitsspeichers. Die Software<br />

kann damit Hardwareprobleme bereits<br />

während der Entstehung identifizieren<br />

und vor e<strong>in</strong>em Ausfall proaktiv entsprechende<br />

Gegenmaßnahmen e<strong>in</strong>leiten.<br />

E<strong>in</strong>fach und sicher im Betrieb<br />

Für kle<strong>in</strong>ere und mittlere Unternehmen<br />

ist dabei wichtig, dass die Software im<br />

Unterschied zu den technischen Alternativen<br />

weder e<strong>in</strong>e aufwendige Implementierung<br />

noch e<strong>in</strong>e spezielle Adm<strong>in</strong>istration<br />

benötigt. Die permanente<br />

Synchronisation, die Live-Migration und<br />

die nachführende Synchronisation erfolgen<br />

automatisch, also ohne E<strong>in</strong>griff<br />

e<strong>in</strong>es Systembetreuers.<br />

Das gesamte System lässt sich mit e<strong>in</strong>er<br />

webbasierten Managementkonsole<br />

von anderen Standorten aus überwachen<br />

und adm<strong>in</strong>istrieren, zum Beispiel<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es Servicevertrags durch<br />

e<strong>in</strong> Systemhaus. Durch e<strong>in</strong>e Call-Home-<br />

Funktion werden eventuelle Störungen<br />

automatisch per E-Mail an das jeweils<br />

zuständige Systemhaus gemeldet, sodass<br />

dort beispielsweise Austauschteile<br />

sofort verschickt werden können – <strong>in</strong><br />

etlichen Fällen treffen solche Teile beim<br />

Anwender e<strong>in</strong>, noch ehe dieser die Störung<br />

selbst festgestellt hat.<br />

Durch dieses Bündel von Funktionen<br />

erreichen die Server e<strong>in</strong> Verfügbarkeitsniveau<br />

von mehr als 99,99 Prozent. Dabei<br />

musste im Unterschied zu anderen<br />

Lösungen ke<strong>in</strong> SAN <strong>in</strong>stalliert werden,<br />

was die Gesamt<strong>in</strong>vestition reduzierte.<br />

Bei neru wurden 2011 zwei physikalische<br />

Exone-Intel-x86-Server <strong>in</strong>stalliert,<br />

die <strong>in</strong>sgesamt zehn virtuelle Server beherbergen.<br />

Auf diesen kommen neben<br />

den üblichen Anwendungen für Office<br />

und Kommunikation <strong>in</strong>sbesondere Lösungen<br />

für den Druck der Sendungen<br />

sowie für die Versandabwicklung –<br />

e<strong>in</strong>schließlich direkter UPS-Anb<strong>in</strong>dung<br />

– zum E<strong>in</strong>satz. Die Migration auf die<br />

neuen Systeme erfolgte problemlos <strong>in</strong>nerhalb<br />

von zwei Tagen. Das Gesamtsystem<br />

ist außerdem durch zwei unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgungen<br />

abgesichert.<br />

E<strong>in</strong> Störfall ist seit der Implementierung<br />

von Stratus Avance bei neru noch<br />

nicht aufgetreten, sodass die Lösung<br />

ihre Funktionsfähigkeit bisher lediglich<br />

bei e<strong>in</strong>em probeweisen Abziehen<br />

des Netzsteckers e<strong>in</strong>es der Server unter<br />

Beweis stellen konnte. Für das Unternehmen<br />

ist es wichtig zu wissen, dass<br />

man sich auf das System verlassen kann.<br />

Gerade e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Unternehmen ohne<br />

eigene <strong>IT</strong>-Abteilung ist auf sichere<br />

Systeme angewiesen, die stabil laufen,<br />

aber auch Störfälle automatisch regeln<br />

können. [ rm ]<br />

neru versendet Massensendungen<br />

an bis zu e<strong>in</strong>e Million Empfänger.<br />

71


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test, kauf & service Office Pr<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g<br />

Neuer Engel<br />

für Samsung<br />

Wer se<strong>in</strong>e Geräte mit der begehrten Umwelt-Trophäe „Der Blaue<br />

Engel“ schmücken will, muss jetzt noch härtere Kriterien erfüllen,<br />

denn mit der neuen Richtl<strong>in</strong>e RAL-UZ 171 für Bürogeräte mit<br />

Druckfunktion wurde die Messlatte nochmals höher gelegt.<br />

Anja Eichelsdörfer<br />

Diese Drucker und Multifunktionsgeräte<br />

von Samsung s<strong>in</strong>d bereits nach der neuen,<br />

strengen RAL-UZ 171 zertifiziert.<br />

Samsung CLP-680DW<br />

Samsung CLP-680ND<br />

Samsung ML-3710D<br />

Samsung ML-3710ND<br />

Samsung ML-3712ND*<br />

Samsung ML-3750ND<br />

Samsung ML-5510ND<br />

Samsung ML-5515ND*<br />

Samsung ProXpress M3320ND*<br />

Samsung ProXpress M3325ND<br />

Samsung ProXpress M3370FD*<br />

Samsung ProXpress M3375FD<br />

Samsung ProXpress M3820DW*<br />

Samsung ProXpress M3820ND*<br />

Samsung ProXpress M3825DW<br />

Samsung ProXpress M3825ND<br />

Samsung ProXpress M3870FD*<br />

Samsung ProXpress M3870FW*<br />

Samsung ProXpress M3875FD<br />

Samsung ProXpress M3875FW<br />

Samsung ProXpress M4020ND*<br />

Samsung ProXpress M4020NX*<br />

Samsung ProXpress M4025ND<br />

Samsung ProXpress M4025NX<br />

Samsung ProXpress M4070FR*<br />

Samsung ProXpress M4070FX*<br />

Samsung ProXpress M4075FR<br />

Samsung ProXpress M4075FX<br />

Samsung Xpress C410W<br />

Samsung Xpress M2625D<br />

Samsung Xpress M2825DW<br />

Samsung Xpress M2825ND<br />

Samsung Xpress M2875FD<br />

Samsung Xpress M2875FW<br />

Samsung Xpress M2875ND*<br />

* Diese Modelle werden <strong>in</strong> Deutschland<br />

derzeit nicht vertrieben oder s<strong>in</strong>d ausschließlich<br />

für Projektgeschäfte bestimmt.<br />

D<br />

er Blaue Engel ist seit 35 Jahren<br />

e<strong>in</strong> zuverlässiger Kompass <strong>in</strong> Richtung<br />

Umweltverträglichkeit. Drucker<br />

und Multifunktionsgeräte müssen<br />

viele Auflagen <strong>in</strong> den Bereichen Energieverbrauch,<br />

Partikelemission, Recycl<strong>in</strong>g<br />

etc. erfüllen, bevor sie sich mit dem<br />

Siegel schmücken dürfen. Samsung legt<br />

bei der Entwicklung se<strong>in</strong>er Geräte mit<br />

Druckfunktion schon immer e<strong>in</strong> besonders<br />

großes Augenmerk auf die Umweltverträglichkeit<br />

se<strong>in</strong>er Produkte. So war<br />

es auch nicht verwunderlich, dass e<strong>in</strong><br />

Großteil der Druckerflotte von Samsung<br />

schon seit Jahren mit dem Blauen Engel<br />

ausgezeichnet war.<br />

2013 wurden die Richtl<strong>in</strong>ien mit der<br />

RAL-UZ 171 deutlich verschärft. Unter<br />

anderem gelten neue Richtwerte<br />

für den Energieverbrauch und die<br />

Geräusch emissionen. E<strong>in</strong>e der wichtigsten<br />

Änderungen ist die neue Fe<strong>in</strong>staubbemessung.<br />

Bisher war <strong>in</strong> der RAL-UZ<br />

122 die Messung auf das Gewicht der<br />

Fe<strong>in</strong>partikeln bezogen. Mit der RAL-UZ<br />

171 werden zusätzlich anzahlbasiert<br />

Fe<strong>in</strong>- und vor allem Ultrafe<strong>in</strong>partikel<br />

unter standardisierten Prüfbed<strong>in</strong>gungen<br />

gemessen.<br />

Auf grünem Kurs<br />

Samsung hat bereits 35 Modelle nach<br />

der neuen RAL-UZ 171 zertifizieren lassen.<br />

Samsung verdankt die Qualität und<br />

das technische Niveau se<strong>in</strong>er Drucker<br />

und Multifunktionsgeräte unter anderem<br />

der hohen Fertigungsdichte – bis<br />

zu 95 Prozent der Komponenten kommen<br />

aus eigener Herstellung. Die Zertifizierung<br />

der anderen aktuellen Drucker<br />

und Multifunktionsgeräte bef<strong>in</strong>det<br />

sich derzeit <strong>in</strong> Bearbeitung und wird mit<br />

Hochdruck vorangetrieben. Aufgrund<br />

eigener Untersuchungen und Messungen<br />

sieht Samsung se<strong>in</strong>e Produkte bestens<br />

gerüstet, ebenfalls rasch das neue<br />

Siegel zu erhalten.<br />

Bei den Druckerlösungen steht für<br />

Samsung im Vordergrund, dass sowohl<br />

Hard- als auch Software stets das derzeit<br />

technisch Mögliche darstellen. Dabei<br />

haben die Entwicklungs<strong>in</strong>genieure<br />

die Bedürfnisse der Anwender im Blick<br />

und legen hohen Wert darauf, Umwelt<br />

und Gesundheit so wenig wie möglich<br />

zu belasten.<br />

Aus diesem Grund erfüllen sogar ältere<br />

Drucker wie etwa die ML-3710-Serie<br />

bereits die neuen Fe<strong>in</strong>staubkriterien des<br />

Blauen Engels nach RAL-UZ 171.<br />

Der Blaue Engel – Umweltzeichen<br />

mit Markenwirkung<br />

Der Blaue Engel ist die erste und älteste<br />

umweltschutzbezogene Kennzeichnung<br />

der Welt für Produkte und Dienstleistungen.<br />

Er wurde 1978 auf Initiative<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isters des Inneren und<br />

durch den Beschluss der Umweltm<strong>in</strong>ister<br />

des Bundes und der Länder <strong>in</strong>s<br />

Leben gerufen. Seitdem ist er e<strong>in</strong> marktkonformes<br />

Instrument der Umweltpolitik,<br />

mit dem auf freiwilliger Basis die<br />

positiven Eigenschaften von Angeboten<br />

gekennzeichnet werden können.<br />

1978 wurden die ersten sechs Vergabegrundlagen<br />

von der Jury Umweltzeichen<br />

verabschiedet. Heute tragen rund<br />

11.700 Produkte und Dienstleistungen<br />

<strong>in</strong> ca. 125 Produktkategorien den Blauen<br />

Engel.<br />

[ ae ]<br />

74 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


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Ke<strong>in</strong> falsches<br />

Zeugnis ablegen<br />

Nicht jeder Vorgesetzte ist juristisch<br />

bewandert. Und Arbeitszeugnisse<br />

gehören eher selten zu den Liebl<strong>in</strong>gsbeschäftigungen<br />

von Führungskräften.<br />

Der Haufe Zeugnis Manager<br />

Premium reduziert den Arbeitsaufwand<br />

und sorgt gleichzeitig für<br />

Rechtssicherheit.<br />

Björn Lorenz<br />

KURZPROFIL<br />

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br<strong>in</strong>gt Ordnung und Struktur <strong>in</strong> die<br />

Zeugniserstellung.<br />

D<br />

ie Sprache ist kryptisch, die Regeln<br />

s<strong>in</strong>d streng und die Interpretation<br />

hat mehr mit Kaffeesatzleserei als<br />

Sprachverständnis zu tun: Bei kaum e<strong>in</strong>em<br />

anderen Rechtsgebiet begibt man<br />

sich so schnell aufs Glatteis wie beim Thema<br />

„Arbeitszeugnisse“. Für Unternehmen<br />

kann das kritisch se<strong>in</strong>, denn nicht immer<br />

verfügen Personalmitarbeiter und Vorgesetzte<br />

über das notwendige juristische<br />

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Anforderungen größerer Unternehmen<br />

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der ausgeprägten Prozess unterstützung<br />

widerspiegelt: Der gesamte Erstellungsprozess<br />

ist als Workflow abgebildet, der<br />

sich je nach Anforderung <strong>in</strong>dividuell<br />

anpassen lässt. Er begleitet Anwender<br />

durch alle Phasen – vom Entwurf über<br />

die Abstimmung bis zur f<strong>in</strong>alen Version.<br />

Dabei können Mitarbeiter und Vorgesetzte<br />

ganz e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Zeugnis beantragen<br />

– beispielsweise über e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>k im Intranet.<br />

Die Personalabteilung erhält dann<br />

automatisch e<strong>in</strong>en „Zeugnisantrag“, den<br />

sie direkt übernehmen kann.<br />

Die übersichtliche Startseite gibt e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über den aktuellen Bearbeitungsstand<br />

e<strong>in</strong>zelner Zeugnisse. So lässt<br />

sich schnell erkennen, an welcher Stelle<br />

e<strong>in</strong> Prozess <strong>in</strong>s Stocken geraten ist. Auch<br />

die Freigabe f<strong>in</strong>aler Zeugnisse durch Vorgesetzte<br />

erfolgt direkt <strong>in</strong> der Software.<br />

Bewertungen durch die Vorgesetzten<br />

und Tätigkeitsbeschreibungen werden<br />

vollständig dokumentiert.<br />

Über die <strong>in</strong>tegrierte Benutzerverwaltung<br />

lässt sich der Haufe Zeugnis Manager<br />

<strong>in</strong> vorhandene Strukturen e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Dabei<br />

f<strong>in</strong>den etwa Organisationse<strong>in</strong>heiten<br />

oder Standorte Berücksichtigung – auch<br />

die optische Anpassung an die Corporate<br />

Identity des jeweiligen Unternehmens<br />

und die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong>dividueller Schriftarten<br />

ist ke<strong>in</strong> Problem. Rechte und Rollen<br />

sorgen dafür, dass jeder Nutzer nur auf<br />

die Zeugnisse zugreifen kann, die se<strong>in</strong>en<br />

eigenen Arbeitsbereich betreffen.<br />

Hohe Praxisrelevanz<br />

Der Haufe Zeugnis Manager ist leicht<br />

zu verstehen und e<strong>in</strong>fach zu bedienen.<br />

Die Zeugnisse s<strong>in</strong>d anhand von Textbauste<strong>in</strong>en<br />

nach dem Baukastenpr<strong>in</strong>zip<br />

schnell zusammengestellt. Textmuster<br />

gibt es für Bewertungen und Tätigkeitsbeschreibungen.<br />

Die Beurteilungen s<strong>in</strong>d<br />

nach Noten und Berufsgruppen gegliedert.<br />

Sie gelten beispielsweise für Führungskräfte,<br />

Arbeitnehmer, Auszubildende<br />

oder Praktikanten.<br />

Die Sammlung lässt sich <strong>in</strong>dividuell anpassen<br />

und ergänzen. Betriebse<strong>in</strong>heitliche<br />

Sprachregelungen s<strong>in</strong>d so relativ<br />

e<strong>in</strong>fach umzusetzen. Bei Bedarf übersetzt<br />

der Haufe Zeugnis Manager Zeugnisse<br />

<strong>in</strong>s Englische. Diese lassen sich dann als<br />

<strong>in</strong>ternationale Vorlagen speichern. Auch<br />

die Benutzeroberfläche selbst lässt sich<br />

auf die englische Sprache umstellen.<br />

Haufe Zeugnis Manager Premium ist<br />

e<strong>in</strong> lupenre<strong>in</strong>er Cloud-Service, der sich<br />

unbegrenzt erweitern lässt. Personal<strong>in</strong>formationen<br />

können aus vorhanden<br />

Anwendungen – zum Beispiel ERP-<br />

Systemen – übernommen werden. Zwei<br />

Aspekte, die vor allem für große Unternehmen<br />

mit zahlreichen Arbeitsplätzen<br />

und e<strong>in</strong>em vergleichsweise hohen Datenvolumen<br />

von Vorteil s<strong>in</strong>d.<br />

Fazit<br />

Ke<strong>in</strong> Versionschaos, ke<strong>in</strong>e Schnitzeljagd,<br />

ke<strong>in</strong>e Rechtsunsicherheit – der Haufe<br />

Zeugnis Manager Premium br<strong>in</strong>gt Ordnung<br />

und Struktur <strong>in</strong> die Zeugniserstellung.<br />

Vor allem Großunternehmen mit<br />

e<strong>in</strong>em hohen Zeugnisvolumen profitieren<br />

von mehr Transparenz und e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>fachen, schnellen Handhabung.<br />

Gleichzeitig sorgt der Cloud-Dienst unternehmensweit<br />

für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Sprachstil. Wer sich eng an die Vorlagen<br />

hält, kann sicher se<strong>in</strong>, rechtlich sauber<br />

zu arbeiten. Im Ergebnis werden Personalverantwortliche<br />

entlastet – bei gleichzeitig<br />

steigender Zeugnisqualität. [ rm ]<br />

76 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Ich lese<br />

auf dem<br />

Notebook – und zwar kostenlos!*<br />

*Unter www.keosk.de/de/Fachmagaz<strong>in</strong> Monat für Monat <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> gratis lesen.<br />

Voraussetzung: Browser und Internetverb<strong>in</strong>dung.


TEST, kauf & Service Software<br />

Alles fürs Personal<br />

Wegen der unzähligen Rechtsvorschriften ist es im Personalwesen besonders schwer,<br />

den Überblick zu behalten. Haufe Personal Office Premium unterstützt die Mitarbeiter<br />

mit Fach<strong>in</strong>formationen, Arbeitshilfen und Onl<strong>in</strong>e-Sem<strong>in</strong>aren.<br />

12.2013<br />

hervorragend<br />

Haufe Personal Office Premium<br />

Urteil: hervorragend<br />

Preis: 1 028,16 Euro/Jahresgebühr<br />

www.haufe.de<br />

Internetfähiger Rechner, Internetzugang<br />

m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s, PDF-Viewer<br />

Das Hoheitsgebiet des Personalwesens<br />

reicht von der Lohnabrechnung über<br />

Weiterbildung bis h<strong>in</strong> zu Spezialitäten wie dem<br />

Allgeme<strong>in</strong>en Gleichstellungsgesetz. E<strong>in</strong> weites<br />

Feld, bei dem selbst erfahrene Praktiker schnell<br />

den Überblick verlieren. Hat die Berufsliteratur<br />

früher ganze Regalmeter gefüllt, kommen heute<br />

verstärkt Onl<strong>in</strong>e-Medien zum E<strong>in</strong>satz. Zu den<br />

bekanntesten Lösungen gehört Haufe Personal<br />

Office, das als Standard-, Premium- und Gold-<br />

Edition erhältlich ist.<br />

Das Fach<strong>in</strong>formationssystem verb<strong>in</strong>det fundiertes<br />

Fachwissen mit praktischen Arbeitshilfen und<br />

Weiterbildungsangeboten. Die Programmoberfläche<br />

ist wie e<strong>in</strong>e Nachrichtenseite aufgebaut.<br />

Aktuelle News s<strong>in</strong>d direkt auf der Startseite platziert,<br />

sodass man sich schnell e<strong>in</strong>en Überblick<br />

verschaffen kann. Wichtige Themen werden <strong>in</strong><br />

übersichtlichen Dossiers beleuchtet. Den Autoren<br />

ist es gelungen, die Balance zwischen fachlicher<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit und leichter Lesbarkeit zu<br />

halten. Texte, Rechtsquellen und Arbeitshilfen<br />

s<strong>in</strong>d sorgfältig verknüpft, was die E<strong>in</strong>arbeitung<br />

<strong>in</strong> komplexe Sachverhalte erleichtert.<br />

Die Inhalte werden automatisch aktualisiert,<br />

sodass man sich weder mit veraltetem Wissen<br />

noch mit Updates herumärgern muss. E<strong>in</strong>e echte<br />

Besonderheit ist das Bildungskonzept: Nutzer<br />

der Premium-Versionen können an bis zu 30 Onl<strong>in</strong>e-Sem<strong>in</strong>aren<br />

teilnehmen. E<strong>in</strong> Vorteil für beide<br />

Seiten: Schließlich ersparen sich Arbeitgeber so<br />

Schulungskosten und Abwesenheiten.<br />

Im Vergleich zur Standardversion liegen die<br />

Pluspunkte der Premium-Edition vor allem <strong>in</strong><br />

der umfangreicheren <strong>in</strong>haltlichen Ausstattung.<br />

Neben den rund 115 000 Rechtsquellen können<br />

Nutzer beispielsweise auch auf Kommentare zu<br />

angrenzenden Rechtsgebieten wie dem Sozialgesetzbuch<br />

oder dem E<strong>in</strong>kommensteuerrecht<br />

zugreifen.<br />

■ Haufe Personal Office Premium ist e<strong>in</strong> effizientes<br />

Fach<strong>in</strong>formationssystem, das Personalmitarbeiter<br />

vom immensen Recherche- und<br />

Weiterbildungsaufwand entlastet. Laufende<br />

Aktualisierungen und regelmäßige Sem<strong>in</strong>are<br />

gewährleisten, dass rechtssicher gearbeitet<br />

werden kann. [ Björn Lorenz / rm ]<br />

Wissen e<strong>in</strong>fach teilen<br />

12.2013<br />

gut<br />

Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 2.0<br />

Urteil: gut<br />

Preis: 10 Euro pro Monat und Nutzer<br />

http://evernote.com/<strong>in</strong>tl/de<br />

W<strong>in</strong>dows XP/Vista/7/8, Mac OS X,<br />

BlackBerry, iOS, Android, W<strong>in</strong>dows Phone,<br />

Internetzugang<br />

Viele Teams arbeiten heute an mehreren Standorten verteilt. Für Präsenzmeet<strong>in</strong>gs und persönliche<br />

Abstimmungsrunden fehlt die Gelegenheit. Trotzdem ist es essenziell, Wissen zu<br />

teilen. E<strong>in</strong>e Alternative ist Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 2.0. Viele Nutzer kennen und schätzen den mobilen<br />

Notizblock, der auf allen gängigen Plattformen läuft. Der zweite Pluspunkt ist die simple Bedienung.<br />

Da externe Mitarbeiter ke<strong>in</strong>en kostenpflichtigen Account benötigen, steht der unternehmensübergreifenden<br />

Zusammenarbeit nichts im Weg. Private und berufliche Informationen lassen sich so<br />

an e<strong>in</strong>em Ort verwalten. Bei umfangreichen Sammlungen hilft die Volltextsuche, Inhalte gezielt<br />

zu durchforsten. In der neuen Version 2.0 zeigt Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>, wer zu welchem Zeitpunkt e<strong>in</strong><br />

bestimmtes Notizbuch aufgesetzt oder geändert hat. Zudem verb<strong>in</strong>det Evernote Fundstellen mit<br />

Autoren, sodass sich Experten <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens leichter identifizieren lassen.<br />

■ Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 2.0 macht Spaß, ist simpel und vergleichsweise günstig. Bedenken sollte<br />

man allerd<strong>in</strong>gs, dass Evernote strukturierte Kollaborationslösungen bei komplexen Projekten<br />

kaum ersetzen kann. Um Informationen schnell, effizient und gezielt zu verteilen, ist der Cloud-<br />

Dienst h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> jeder Situation bestens geeignet. [ Björn Lorenz / rm ]<br />

78 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


Fair gehandelt<br />

Wer im Handel Geld verdienen will, muss auf mehreren Kanälen präsent se<strong>in</strong> und effizient<br />

arbeiten. Die Branchenlösung Lexware warenwirtschaft premium handel 2014 reduziert<br />

den Verwaltungsaufwand auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum.<br />

Lexware warenwirtschaft premium handel<br />

2014 basiert auf der f<strong>in</strong>ancial office-Produktreihe,<br />

die das Freiburger Softwarehaus um<br />

zusätzliche Branchenfunktionen für Handelsbetriebe<br />

ergänzt hat. Lexware warenwirtschaft<br />

handel wird mit fünf Arbeitsplätzen ausgeliefert,<br />

die sich flexibel erweitern lassen. Da<br />

mehrere Mandanten parallel nebene<strong>in</strong>ander<br />

verwaltet werden können, ist die Software<br />

auch für jene Unternehmen <strong>in</strong>teressant, die<br />

ihre Geschäftsbereiche rechtlich vone<strong>in</strong>ander<br />

trennen.<br />

Mit Branchenfunktionen punkten<br />

Zu den wichtigsten Handelsfunktionen gehört<br />

das Kassenmodul. Dass es sich hierbei nicht um<br />

e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e PC-Kasse handelt, ist als Pluspunkt<br />

zu werten: So lässt sich die Warenwirtschaft<br />

mit realen Kassensystemen, zum Beispiel von<br />

Epson, verknüpfen. H<strong>in</strong>zu kommen ergänzende<br />

Technologien wie etwa elektronische Zahlungssysteme<br />

oder Barcode-Scanner. Gute Noten verdient<br />

die Software beim Handel mit komplexer<br />

Ware: Gewährleistungsfälle können anhand der<br />

Seriennummernverfolgung noch während e<strong>in</strong>es<br />

Telefonats überprüft werden.<br />

Aktive Stücklisten fassen mehrere E<strong>in</strong>zelpositionen<br />

zu e<strong>in</strong>em neuen Artikel zusammen.<br />

Die Bestände der <strong>in</strong>volvierten Artikel werden<br />

dabei automatisch korrigiert, sodass die Lieferfähigkeit<br />

sichergestellt ist. Fachhändler können<br />

zudem Datanorm-Katalogdaten importieren.<br />

In Sachen Auftragsbearbeitung entlastet die<br />

Software Nutzer von Rout<strong>in</strong>etätigkeiten. Gepflegte<br />

Stammdaten vorausgesetzt, lassen sich<br />

Belege nach dem Baukastenpr<strong>in</strong>zip über vorbelegte<br />

Aufklappmenüs und Auswahllisten<br />

zusammenstellen. H<strong>in</strong>zu kommen Arbeitserleichterungen<br />

wie Reservierungen oder Alternativpositionen.<br />

Wiederkehrende Rechnungen<br />

– etwa für Servicepauschalen – lassen sich<br />

als „Abo“ automatisieren. Mengenrabatte,<br />

Kundenpreise und Sonderangebote schaffen<br />

den notwendigen Raum für <strong>in</strong>dividuelle Preispolitik.<br />

Bei größeren Vertriebsteams oder mehreren<br />

Standorten s<strong>in</strong>d Kreditlimits und Liefersperren<br />

hilfreich, um das kaufmännische Vorsichtspr<strong>in</strong>zip<br />

zu wahren.<br />

Zu den wichtigsten Neuerungen der aktuellen<br />

Version gehört die vollständige Umsetzung<br />

des europäischen Zahlungsraumes SEPA.<br />

Dies betrifft nicht nur ausgehende Zahlungen,<br />

sondern vor allem die ordnungsgemäße Verwaltung<br />

der Lastschriftmandate. Denn diese<br />

müssen zw<strong>in</strong>gend schriftlich vorliegen. Zahlungsvorgänge<br />

können wahlweise über das <strong>in</strong>tegrierte<br />

Onl<strong>in</strong>e-Bank<strong>in</strong>g oder im XML-Format<br />

übertragen werden.<br />

Kompromisslos ausbaufähig<br />

Wem der Funktionsumfang nicht genügt, kann<br />

die Software um zusätzliche Cloud-Komponenten<br />

ergänzen. Hierzu gehört vor allem die<br />

kostenlose mobile Version, die Umsätze, Kunden-<br />

und Artikel<strong>in</strong>formationen per Web-App<br />

unterwegs zur Verfügung stellt. Damit können<br />

sich beispielsweise Vertriebsmitarbeiter noch<br />

kurz vor e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong> über den aktuellen Status<br />

der Kundenbeziehung <strong>in</strong>formieren.<br />

Weitere Cloud-Komponenten s<strong>in</strong>d das Onl<strong>in</strong>e-CRM<br />

Lexware eCRM sowie die Adressund<br />

Umsatzsteuer-ID-Prüfung. In umgekehrter<br />

Richtung nutzt Hersteller Lexware das Internet,<br />

um Anwender mit Fach<strong>in</strong>formationen rund um<br />

Auftragsbearbeitung und Warenwirtschaft zu<br />

versorgen. Das <strong>in</strong>tegrierte Fachportal ist übersichtlich<br />

gestaltet und mit e<strong>in</strong>er effizienten Volltextsuche<br />

ausgestattet.<br />

■ Lexware warenwirtschaft premium handel<br />

2014 ist e<strong>in</strong>fach zu bedienen und dennoch<br />

umfangreich. Dank der flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten<br />

ist die Investitionssicherheit<br />

hoch. Bei der aktuellen Version 2014 haben<br />

Anwender erstmals die Wahl zwischen<br />

e<strong>in</strong>em langfristigen Abo mit laufenden Aktualisierungen<br />

und dem E<strong>in</strong>malkauf, bei dem<br />

die Software e<strong>in</strong> Jahr gepflegt wird.<br />

[ Björn Lorenz / rm ]<br />

12.2013<br />

hervorragend<br />

Lexware warenwirtschaft<br />

premium handel 2014<br />

Urteil: hervorragend<br />

Preis: 579,90 Euro (e<strong>in</strong>maliger Kaufpreis),<br />

39,90 Euro (monatlicher Mietpreis)<br />

www.lexware.de<br />

W<strong>in</strong>dows Vista/7/8, Pentium PC 2 GHz,<br />

2 GB RAM.<br />

79


TEST, kauf & Service Software<br />

Reisekosten im Griff<br />

Neues Jahr, neues Glück. Veränderte Spielregeln gehören zum Alltag bei der Reisekostenabrechnung.<br />

Doch selten waren die E<strong>in</strong>griffe so massiv wie zu diesem Jahreswechsel.<br />

Haufe Fit für Reisekosten 2014 greift Unternehmen bei der Umstellung unter die Arme.<br />

12.2013<br />

sehr gut<br />

Haufe Fit für Reisekosten 2014<br />

Urteil: sehr gut<br />

Preis: 98 Euro<br />

www.haufe.de<br />

Internetfähiger Rechner, Internetzugang<br />

m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s, PDF-Viewer<br />

Neuregelungen zum Jahreswechsel s<strong>in</strong>d<br />

im Reisekostenrecht nichts Besonderes.<br />

Doch diesmal s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong>s „Erbgut”<br />

derart massiv, dass sich die Haufe Mediengruppe<br />

genötigt sieht, eigens hierfür e<strong>in</strong> Produkt zu<br />

konzipieren. Fit für Reisekosten 2014 begleitet<br />

Unternehmen bei der Umstellung von Abrechnungen<br />

und Prozessen.<br />

Bei der Aufbereitung des Themas kommt die<br />

bewährte Mischung aus Fach<strong>in</strong>formationen, Arbeitshilfen<br />

und beruflicher Weiterbildung zum<br />

E<strong>in</strong>satz. Auf der Oberfläche f<strong>in</strong>det man sich auch<br />

ohne Anleitung bl<strong>in</strong>d zurecht. Die e<strong>in</strong>zelnen Inhalte<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Conta<strong>in</strong>ern sortiert und klar vone<strong>in</strong>ander<br />

abgegrenzt. Querverweise führen zu Fachbeiträgen<br />

oder Arbeitshilfen. Vor allem Letztere<br />

verdienen Beachtung: Mit dem mitgelieferten<br />

Reisekostenrechner lassen sich Geschäftsfahrten<br />

sofort regelkonform abrechnen. Wer also gleich<br />

zu Jahresbeg<strong>in</strong>n ausrücken muss, braucht nicht<br />

zu befürchten, wochenlang auf die Rückerstattung<br />

zu warten, weil sich die Kollegen noch<br />

nicht e<strong>in</strong>gearbeitet haben. Ebenso erwähnenswert<br />

s<strong>in</strong>d zwei nützliche Vorlagen: Die Reisekostenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

ist e<strong>in</strong>e Art Blaupause für die Umsetzung<br />

der neuen Regeln <strong>in</strong> Verhaltensvorgaben,<br />

Abstimmungs- und Genehmigungsläufen. Dem<br />

Dienstreiseantrag s<strong>in</strong>d die neuen Werte ebenfalls<br />

h<strong>in</strong>terlegt.<br />

Im Rahmen der E-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs lernen Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> 15-m<strong>in</strong>ütigen E<strong>in</strong>heiten die wichtigsten Neuerungen<br />

zu Fahrtkosten, Verpflegungsmehraufwand,<br />

Übernachtungs- oder Reisenebenkosten.<br />

Kontrollfragen am Ende jeder Übung helfen,<br />

das erlernte Wissen zu vertiefen. Ergänzend<br />

hierzu widmen sich die Onl<strong>in</strong>e-Sem<strong>in</strong>are speziellen<br />

Bereichen des neuen Reisekostenrechts.<br />

Teilnehmer können hier Fragen an die Referenten<br />

stellen und die Veranstaltung via Onl<strong>in</strong>e-<br />

Archiv zeitversetzt wiederholen.<br />

■ Das neue Reisekostenrecht verbessert die<br />

steuerrechtliche Position von Unternehmen<br />

und Arbeitnehmern. Geschenkt bekommt<br />

man die Vorteile allerd<strong>in</strong>gs nicht. Haufe Fit für<br />

Reise kosten 2014 hilft Unternehmen, den erweiterten<br />

Spielraum vom ersten Tag an voll<br />

auszuschöpfen. [ Björn Lorenz / rm ]<br />

Außer SEPA nichts gewesen<br />

12.2013<br />

sehr gut<br />

WISO Me<strong>in</strong> Geld 2014 Professional<br />

Urteil: sehr gut<br />

Preis: 39,95 Euro Jahresgebühr,<br />

79,95 Euro unbegrenzte Laufzeit<br />

www.wiso-software.de<br />

W<strong>in</strong>dows Vista/7/8, 300 MB RAM,<br />

Pentium PC, Internetzugang<br />

Version 2014 des F<strong>in</strong>anzmanagers WISO Me<strong>in</strong> Geld Professional wird e<strong>in</strong>es mit Sicherheit<br />

nicht: als Feuerwerk der Innovationen <strong>in</strong> die Programmhistorie e<strong>in</strong>gehen. Dennoch ist es<br />

e<strong>in</strong> wichtiges Update, vor allem für Geschäftstreibende. Denn das e<strong>in</strong>zige Highlight ist die volle<br />

SEPA-Unterstützung. Erst mit Version 2014 mischt die Software im europäischen Zahlungsraum mit.<br />

Die Umsetzung der Funktion ist durchaus gelungen: Wer BIC und IBAN gerade nicht zur Hand<br />

hat, gibt wie bisher die nationale Bankverb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong> – und verlässt sich auf den <strong>in</strong>tegrierten<br />

Konverter. Neben der klassischen Überweisung beherrscht der F<strong>in</strong>anzmanager auch Lastschriften,<br />

Term<strong>in</strong>- und Daueraufträge. Um die erforderlichen schriftlichen SEPA-Mandate für Lastschriften<br />

zu verwalten, wurde das <strong>in</strong>tegrierte Dokumentenmanagement um e<strong>in</strong>en entsprechenden E<strong>in</strong>trag<br />

ergänzt. Weitere Änderungen gab es lediglich bei den Bankzugängen: Ab sofort versteht sich<br />

WISO Me<strong>in</strong> Geld unter anderem mit Konten von Moneyou und Rabobank.<br />

■ SEPA wird die f<strong>in</strong>anzielle Seite unseres Lebens ab Februar 2014 auch im privaten Umfeld immer<br />

stärker durchdr<strong>in</strong>gen. Deshalb ist WISO Me<strong>in</strong> Geld 2014 e<strong>in</strong> wichtiges Update – auch wenn<br />

es sonst nichts Neues zu berichten gibt. [ Björn Lorenz / rm ]<br />

80 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


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Impressum<br />

Redaktion<br />

Bereichsleiter: Jörg Hermann<br />

Chefredakteur: Andreas Eichelsdörfer (ae, v. i. S. d. P.)<br />

E-Mail: aeichelsdoerfer@wekanet.de<br />

Redaktion: Ra<strong>in</strong>er Müller (rm)<br />

Schlussredaktion: Astrid Hillmer-Bruer<br />

Autoren dieser Ausgabe: Ra<strong>in</strong>er Doh, Anja Eichelsdörfer, Johannes<br />

Fritsche, Hermann Gouverneur, Hubert Hölzl, Jürgen Jakob, Jürgen Kolb,<br />

Bernhard Kuntz, Björn Lorenz, Lars Maryniak, Marc O’Neill, Patrick<br />

O’Neill, Christian Reitz, Lauren Reimler, Simone Rosenthal, Max Schulze,<br />

Dr. Hugh Thompson<br />

Redaktionsassistenz: Gerl<strong>in</strong>de Drobe<br />

Titellayout: Dorothea Voss<br />

Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger<br />

Grafisches Konzept: G<strong>in</strong>a Ulses<br />

Layout: Dorothea Voss<br />

Fotografie: Josef Bleier, Stefan Rudnick, Shutterstock<br />

Manuskript-E<strong>in</strong>sendungen: Manuskripte und Programme müssen frei<br />

se<strong>in</strong> von Rechten Dritter. Sollten sie auch an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

oder gewerblichen Nutzung angeboten worden se<strong>in</strong>, so muss das<br />

angegeben werden. Mit der E<strong>in</strong>sendung von Manuskripten und List<strong>in</strong>gs<br />

gibt der Verfasser die Zustimmung zum Abdruck <strong>in</strong> den von WEKA MEDIA<br />

PUBLISHING GmbH herausgegebenen Publikationen und zur Vervielfältigung<br />

der Programmlist<strong>in</strong>gs auf Datenträgern. Mit E<strong>in</strong>sendung von Bauanleitungen<br />

gibt der E<strong>in</strong>sender die Zustimmung zum Abdruck <strong>in</strong> von der<br />

WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH verlegten Publikationen und dazu, dass<br />

die WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH Geräte und Bauteile nach der Bauanleitung<br />

herstellen lässt und vertreibt oder durch Dritte vertreiben lässt.<br />

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Urheberrecht: Alle <strong>in</strong> <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> erschienenen Beiträge s<strong>in</strong>d urheberrechtlich<br />

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vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie,<br />

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schriftlicher Genehmigung des Verlags. Aus der Veröffentlichung kann<br />

nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder verwendete<br />

Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist. Logos und<br />

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enthalten se<strong>in</strong> sollten, kommt e<strong>in</strong>e Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit<br />

des Verlags oder se<strong>in</strong>er Mitarbeiter <strong>in</strong> Betracht.<br />

Als Kolumne oder als Me<strong>in</strong>ung gekennzeichnete Beiträge geben die<br />

Ansicht der Autoren, nicht unbed<strong>in</strong>gt die der Redaktion, wieder.<br />

Anzeigenabteilung<br />

Director Direct Sales:<br />

Mart<strong>in</strong> Schmiedel<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Andrea Rieger (-1170), arieger@wekanet.de<br />

Anzeigen B2B-Forum/Marktplatz:<br />

Andrea Rieger (-1170), arieger@wekanet.de<br />

Leitung Sales Corporate Publish<strong>in</strong>g & Media Services:<br />

Richard Spitz (-1108), rspitz@wekanet.de<br />

Head of Digital Sales:<br />

Christian Heger (-1162), cheger@wekanet.de<br />

International Representatives:<br />

UK/Ireland/France: Huson International Media, Ms Rachel Di Santo,<br />

Cambridge House, Gogmore Lane, Chertsey, GB - Surrey,<br />

KT16 9AP, phone: +44 1932 564999, fax: +44 1932 564998,<br />

rachel.disanto@husonmedia.com<br />

USA/Canada - West Coast: Huson International Media<br />

(Corporate Office), Ms Allison Padilla, Pruneyard Towers,<br />

1999 South Bascom Avenue, Suite #450, USA - Campbell,<br />

CA 95008, phone: +1 408 8796666, fax: +1 408 8796669,<br />

allison.padilla@husonmedia.com<br />

USA/Canada - East Coast: Huson International Media,<br />

Mr Jorge Arango, The Empire State Build<strong>in</strong>g, 350 5th Avenue,<br />

Suite #4610, USA - New York, NY 10118, phone: +1 212 2683344,<br />

fax: +1 212 2683355, jorge.arango@husonmedia.com<br />

Korea: Young Media Inc., Mr Young J. Baek, 407 J<strong>in</strong>yang Sangga,<br />

120-3 Chungmuro 4 ga, Chung-ku, Seoul, Korea 100-863,<br />

phone: +82 2 2273-4818, fax: +82 2 2273-4866, ymedia@ymedia.co.kr<br />

Anzeigendisposition: Petra Otte (-1479) potte@wekanet.de<br />

Sonderdrucke: Andrea Rieger (-1170), arieger@wekanet.de<br />

Anzeigenpreise: Es gilt die Preisliste Nr. 15 vom 1.1.2013<br />

Ihr Kontakt zum Anzeigenteam:<br />

Telefon: 089 25556-1111, Fax: 089 25556-1196<br />

Verlag<br />

Anschrift des Verlags:<br />

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Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar bei München,<br />

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Audience Development Manager: Philip Lenz (-1455)<br />

ISSN: 1614-628X<br />

Vertrieb Handel: MZV, Moderner Zeitschriften-Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG, Ohmstr. 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Leitung Herstellung: Marion Stephan<br />

Technik: JournalMedia GmbH, Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar<br />

Druck: L.N. Schaffrath DruckMedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Materna, Werner Mützel, Kai Riecke<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise: <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> ersche<strong>in</strong>t zwölfmal jährlich<br />

Abovertrieb/E<strong>in</strong>zelheftnachbestellung und Kundenservice:<br />

Burda Direct GmbH, Postfach 180, 77649 Offenburg<br />

E<strong>in</strong> Hubert Burda Media Unternehmen<br />

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Das Jahresabonnement ist nach Ablauf des ersten Jahres jederzeit<br />

kündbar. Sollte die Zeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlag zu<br />

vertreten s<strong>in</strong>d, nicht geliefert werden können, besteht ke<strong>in</strong> Anspruch<br />

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82 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013


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