Business & IT Made in Germany (Vorschau)
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12/2013_Strategien für den Geschäftserfolg<br />
www.bus<strong>in</strong>essportal.de<br />
<strong>Made</strong> <strong>in</strong> <strong>Germany</strong><br />
PRISM & Co. geben deutschen Cloud-Anbietern Auftrieb<br />
Neue Chancen<br />
Dem mobilen Nutzer<br />
auf der Spur<br />
Neue<br />
Schwachstellen<br />
Soziale Netze und mobile<br />
Geräte<br />
Neuer<br />
Führungsstil<br />
Das Top-Down-Muster<br />
hat ausgedient<br />
Im INTERVIEW:<br />
Christoph Caselitz, Geschäftsführer<br />
Vertrieb International bei Rittal<br />
Kostenlos auf iPhone<br />
und iPad lesen<br />
(Seite 75/77)
Esther Perbandt, Modedesigner<strong>in</strong>, Berl<strong>in</strong><br />
Alles Wichtige<br />
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Erst recht, wenn es um me<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzen geht.<br />
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Service Editorial<br />
<strong>IT</strong> made <strong>in</strong><br />
<strong>Germany</strong><br />
Das Ausspitzelprogramm PRISM der NSA, aber auch die Aktivitäten anderer<br />
Geheimdienste, die sich im Kielwasser der NSA tummeln, haben uns, oder<br />
zum<strong>in</strong>dest mich, nicht überrascht. Aber die Ausmaße der Affäre, die selbst vor<br />
dem Handy der deutschen Bundeskanzler<strong>in</strong> nicht haltmachte, haben uns doch<br />
e<strong>in</strong>igermaßen schockiert. Mit Terrorabwehr hat das nichts mehr zu tun.<br />
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<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong><br />
auf dem iPhone<br />
& iPad<br />
Die <strong>in</strong>novation im b2b-Bereich!<br />
Doch e<strong>in</strong> Sprichwort sagt: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Und das könnten<br />
<strong>in</strong> diesem Fall die <strong>IT</strong>-Lösungsanbieter aus Deutschland se<strong>in</strong>. So konnte ich erst<br />
kürzlich beim Besucher der it-sa 2013 <strong>in</strong> Nürnberg e<strong>in</strong>en deutlichen Trend feststellen:<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit made <strong>in</strong> <strong>Germany</strong> ist so gefragt wie nie zuvor (jedenfalls<br />
nach Aussage der deutschen Aussteller). Aber schließlich kann man es niemandem<br />
verdenken, dass das Misstrauen gegenüber US-amerikanischen Anbietern<br />
von <strong>IT</strong>-Lösungen gestiegen ist. Zu groß ist die Angst vor H<strong>in</strong>tertürchen, über die<br />
die NSA fleißig mitliest. E<strong>in</strong>en ähnlichen Trend wie bei der <strong>IT</strong>-Sicherheit erleben<br />
wir auch bei der Cloud – auch hier s<strong>in</strong>d die Anbieter aus Deutschland im Aufw<strong>in</strong>d.<br />
Wir berichten ab Seite 22.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Andreas Eichelsdörfer<br />
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Inhalt 12.2013<br />
News & Trends<br />
Aktuelles aus dem <strong>IT</strong>-<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 6<br />
<strong>IT</strong>-Köpfe 9<br />
Interview des Monats 10<br />
Christoph Caselitz, Geschäftsführer bei Rittal,<br />
über das Rechenzentrum aus dem Baukasten<br />
Events 12<br />
Konferenzen, Messen und mehr: Wichtige<br />
Veranstaltungen im <strong>IT</strong>-Umfeld<br />
EU-Report 14<br />
Sicher surfen <strong>in</strong> Europa: Um das Datenschutzrecht<br />
der EU wird mit harten Bandagen gekämpft<br />
T<strong>IT</strong>ELTHEMA<br />
22<br />
WOLKEN IN SCHWARZ-ROT-GOLD<br />
Die Spähangriffe von NSA und<br />
Konsorten s<strong>in</strong>d für Cloud-<br />
Anbieter nicht gerade hilfreich,<br />
die Kunden halten sich<br />
entsprechend zurück. Doch<br />
mittelfristig dürften vor allem<br />
Cloud-Dienste aus Deutschland<br />
massiv von der anhaltenden<br />
Sicherheitsdebatte profitieren.<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsreport 16<br />
Woh<strong>in</strong> führt uns die Technik? Datensicherheit<br />
ist auch e<strong>in</strong>e Frage des Verhaltens<br />
<strong>IT</strong>-Recht 18<br />
In guter Gesellschaft: Wie Gründer herausf<strong>in</strong>den,<br />
welche Rechtsform zu ihnen passt<br />
Ascent Look Out 2014 20<br />
Schöne, neue Welt: Die mobile Kommunikation<br />
ist der alles dom<strong>in</strong>ierende Trend <strong>in</strong> der <strong>IT</strong>-Welt<br />
Special<br />
Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />
Man spricht deutsch <strong>in</strong> der Wolke: PRISM & Co.<br />
verändern die Anbieterlandschaft <strong>in</strong> der Cloud 22<br />
E<strong>in</strong> Service für den Service: Das Service-Broker-<br />
Modell vere<strong>in</strong>heitlicht Cloud-Dienste 28<br />
Auf Kundenfang <strong>in</strong> der Wolke: Vieles spricht<br />
beim CRM für die Cloud – aber nicht alles 32<br />
Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />
Mobile Analytics 34<br />
Dem mobilen Nutzer auf der Spur: Webseiten für<br />
mobile Geräte zu optimieren, ist gar nicht so e<strong>in</strong>fach<br />
38<br />
GELDWERTER VORTEIL<br />
Die Lohnabrechnung<br />
ist e<strong>in</strong> extrem<br />
sensibler Bereich.<br />
Umso sorgfältiger<br />
sollte man bei der<br />
Softwareauswahl<br />
vorgehen. Unsere<br />
Marktübersicht zeigt,<br />
worauf es ankommt.<br />
4 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
<strong>IT</strong>-Strategien<br />
Marktübersicht Entgeltabrechnung 38<br />
Es lohnt sich: Die besten Lösungen für Lohn<br />
und Gehalt im Vergleich – plus: Die Trends 2014<br />
CRM mit Microsoft Dynamics 46<br />
Integration ist Trumpf: Bleibt das CRM-System die<br />
zentrale Schnittstelle für die Kunden<strong>in</strong>teraktion?<br />
<strong>IT</strong>-Compliance 52<br />
(Un)Sicherheit 2.0: Durchdachte SIEM-Lösungen<br />
machen <strong>IT</strong>-Systeme deutlich sicherer<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit 56<br />
Mehr Freiheit wagen: <strong>IT</strong>-Abteilungen sollten mehr<br />
ermöglichen als verh<strong>in</strong>dern<br />
Unternehmensführung<br />
Führungskultur 60<br />
Führung ist ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>bahnstraße: Die Mitarbeiter<br />
von morgen etablieren e<strong>in</strong>en neuen Führungsstil<br />
Weiche Ziele 64<br />
Vernachlässigter „Sozial-Kram“: Harte Fakten<br />
s<strong>in</strong>d oft das Resultat weicher Faktoren<br />
60<br />
STIMMT DIE RICHTUNG?<br />
Die besten – und damit<br />
wichtigsten – Arbeitskräfte<br />
entscheiden heute oft<br />
selbst, von wem sie sich<br />
wie führen lassen. Das<br />
müssen die Vorgesetzten<br />
wissen und ihr Führungsverhalten<br />
entsprechend<br />
anpassen.<br />
best practice<br />
Buchhaltung 68<br />
Rückenw<strong>in</strong>d für die Cloud: Der W<strong>in</strong>dspezialist<br />
Rotor Control wagt den Sprung <strong>in</strong> die Wolke<br />
Ausfallschutz 70<br />
Automatisch verfügbar: Der Fullservice-Anbieter<br />
neru sorgt für mehr Ausfallsicherheit<br />
Test, Kauf & Service<br />
> Neuer Engel für Samsung:<br />
Umweltfreundliche Druckerlösungen 74<br />
> Ke<strong>in</strong> falsches Zeugnis ablegen: Der Haufe<br />
Zeugnis Manager Premium zeigt, wie‘s geht 76<br />
> Software-Kurztests 78<br />
Impressum 82<br />
5
News & Trends Meldungen<br />
Industrie 4.0 kommt<br />
langsam <strong>in</strong> Fahrt<br />
D<br />
ie „Smart Factory“ ist <strong>in</strong> Deutschland noch die Ausnahme, <strong>in</strong> Großunternehmen<br />
ist das Konzept der voll vernetzten Produktion <strong>in</strong> der sogenannten Industrie<br />
4.0 („vierte <strong>in</strong>dustrielle Revolution“) aber bereits etabliert. Wie e<strong>in</strong>e Befragung<br />
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC bei 100 Unternehmen<br />
ergab, koord<strong>in</strong>iert und steuert erst jedes fünfte die Abläufe <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Produktionsund<br />
Betriebsstätten über vernetzte <strong>IT</strong>-Systeme. Von den Unternehmen, die mehr<br />
als 20 Produktionsstätten unterhalten, hat demgegenüber bereits jedes dritte<br />
m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Smart Factory e<strong>in</strong>gerichtet. Bei rund der Hälfte aller Befragten ist<br />
die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er „<strong>in</strong>telligenten Fabrik“ <strong>in</strong> Planung, e<strong>in</strong> weiteres Fünftel setzt<br />
sich mit dem Thema ause<strong>in</strong>ander.<br />
Die Erfahrungen der Unternehmen, die bereits auf das Konzept der Smart Factory<br />
setzen, s<strong>in</strong>d auch für kle<strong>in</strong>ere Betriebe ermutigend. So ist die Umsetzung oft<br />
deutlich günstiger als zunächst erwartet: Rund 50 Prozent der Befragten, die die<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Smart Factory planen, gehen von Investitionen über m<strong>in</strong>destens<br />
zwei Millionen Euro aus. In der Praxis s<strong>in</strong>d jedoch über 70 Prozent der Unternehmen,<br />
die Umstellung bereits bewältigt haben, mit zum Teil deutlich ger<strong>in</strong>geren<br />
Kosten ausgekommen. In gut vier von zehn Betrieben beliefen sich die Investitionen<br />
sogar auf weniger als e<strong>in</strong>e Million Euro.<br />
Nicht zu unterschätzen ist allerd<strong>in</strong>gs der Zeitbedarf der Umstellung. Von den<br />
befragten Unternehmen mit m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Smart Factory nannten die meisten<br />
das zeit<strong>in</strong>tensive Verfahren als größte Hürde bei der Umsetzung, gefolgt vom<br />
Weiterbildungsbedarf für Mitarbeiter. Die Investitionen <strong>in</strong> notwendige Technologien<br />
stehen erst an dritter Stelle. Von den befragten Umstellungsplanern sehen<br />
h<strong>in</strong>gegen die meisten die Kosten als größtes H<strong>in</strong>dernis, gefolgt vom fehlenden<br />
Know-how.<br />
<br />
www.pwc.de/smartfactory<br />
M2M: Vom Hype zum<br />
Geschäftsmodell<br />
D<br />
ie Mach<strong>in</strong>e-to-Mach<strong>in</strong>e-Kommunikation (M2M) wird<br />
sich <strong>in</strong> den nächsten Jahren zum entscheidenden<br />
Wettbewerbsfaktor für die deutsche Industrie entwickeln.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Report „Mobile<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Trends 2013/2014“ vom eco-Verband der deutschen<br />
Internetwirtschaft. So schätzen 46 Prozent der<br />
befragten Branchenexperten die Implementierung von<br />
M2M als essenziell e<strong>in</strong>, damit der Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland langfristig <strong>in</strong>ternational wettbewerbsfähig<br />
bleibt.<br />
Nur zwölf Prozent der Befragten halten das Thema <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Bedeutung für die deutsche Wirtschaft für überschätzt,<br />
während nur fünf Prozent noch unentschlossen<br />
s<strong>in</strong>d. Die M2M-Kommunikation erlaubt die Überwachung<br />
und Steuerung fest <strong>in</strong>stallierter oder mobiler Masch<strong>in</strong>en,<br />
etwa <strong>in</strong> Produktion, Transportwesen, Mediz<strong>in</strong> oder<br />
Sicherheitstechnik – die Anwendungsszenarien s<strong>in</strong>d<br />
nahezu unbegrenzt.<br />
„Die Technologie ist bereits da, gleichzeitig mangelt es<br />
<strong>in</strong> der deutschen Wirtschaft jedoch deutlich an geeigneten<br />
Geschäftsmodellen und entsprechenden Branchenstandards,<br />
zum Beispiel im Masch<strong>in</strong>enbau“ erklärt<br />
Dr. Bett<strong>in</strong>a Horster vom eco-Verband. Bislang werde das<br />
Thema <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von Telekommunikationsunternehmen<br />
vorangetrieben, sodass bisherige M2M-Standards<br />
vor allem auf diese Branche bezogen seien. Bei der<br />
weiteren Verbreitung und Umsetzung kommt der eco-<br />
Expert<strong>in</strong> zufolge vor allem kle<strong>in</strong>en Systemhäusern e<strong>in</strong>e<br />
entscheidende Rolle zu: Durch ihre spezielle Branchennähe<br />
und ihr praktisches Know-how s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Lage,<br />
branchenspezifische M2M-Lösungen zu entwickeln und<br />
diese bedarfsgerecht zu implementieren.<br />
<br />
http://mobile.eco.de<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
Deutschlands Industrie zu<br />
erhalten, reicht es nicht mehr,<br />
bei den Masch<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> paar<br />
Bleche ane<strong>in</strong>anderzuschrauben<br />
– sie müssen smart se<strong>in</strong>.“<br />
Dr. Bett<strong>in</strong>a Horster ■ Direktor<strong>in</strong> Mobile im<br />
eco-Verband und Vorstand der VIVAI Software AG<br />
6 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Aufregung um Cloud-ERP:<br />
Das sagen die SAP-Partner<br />
D<br />
ie meisten der <strong>in</strong> Deutschland zertifizierten Partner für SAP<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign (BBD) begrüßen sowohl die Roadmap als<br />
auch die technische Transformation der ERP-Cloud-Lösung auf die<br />
Plattform SAP HANA. Die Partner sehen diese Entwicklung positiv<br />
und folgerichtig. „SAP <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign wird von der neuesten<br />
Technologie profitieren. Dies wird die Lösung noch performanter<br />
und stabiler machen, was den Nutzen für die Kunden nochmals<br />
erhöht“, ist Henrik Hausen, Interims-Sprecher der BBD-Partner,<br />
optimistisch.<br />
Die Partner können die aktuelle Diskussion um die Cloud-Lösung<br />
für den Mittelstand zwar nachvollziehen. „Aber wir müssen<br />
doch die Kirche im Dorf lassen. Die SAP hat e<strong>in</strong>e neue Technologie<br />
und will diese künftig auch bei allen Cloud-Lösungen e<strong>in</strong>setzen.<br />
Insofern ist es nur logisch, auch SAP <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign<br />
auf die neue Plattform zu ziehen“, kommentiert Inge Kipp<strong>in</strong>g,<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong> der Anthesis GmbH. Die aufkommende Unruhe<br />
darüber, dass die Lösung nicht mehr weiterentwickelt werde, sei<br />
daher unbegründet. Dies erschließe sich aus dem Innovationsstreben<br />
von SAP.<br />
SAP hat vor zehn Jahren begonnen, BBD auf der damals aktuellsten<br />
Plattform zu entwickeln. Mittlerweile hat der Softwarehersteller<br />
mit SAP HANA e<strong>in</strong>e neue Plattform auf dem<br />
Markt. Folgerichtig hatte SAP angekündigt, dass künftig alle<br />
Cloud-Lösungen auf der neuen Plattform laufen. „Die neue<br />
Technologie wird der SAP, den SAP-Cloud-Partnern und den SAP-<br />
Cloud-Anwendern Vorteile br<strong>in</strong>gen“, so Uwe Kammann, <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />
Unit Leiter SAP Cloud Solutions der All for One Steeb AG. Er geht<br />
davon aus, dass die Standardisierung der technologischen Plattform<br />
sich <strong>in</strong>sbesondere auf die Performance und die Stabilität<br />
der Cloud-Lösungen positiv auswirke und Betriebskosten für den<br />
Betrieb deutlich senken werde.<br />
Die SAP-Partner stehen weiterh<strong>in</strong> voll und ganz h<strong>in</strong>ter der<br />
ERP-Cloud-Lösungen von SAP. „Wir können schon heute mit SAP<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign erfolgreich Geschäfte machen“, so Inge Kipp<strong>in</strong>g.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs würden die Kunden <strong>in</strong> Deutschland aktuell noch<br />
weniger stark <strong>in</strong>tegrierte ERP-Cloud-Lösungen e<strong>in</strong>setzen. In anderen<br />
Märkten sei dies schon heute anders. „Wir erwarten, dass<br />
sowohl <strong>in</strong> Deutschland als auch <strong>in</strong>ternational immer mehr Firmen<br />
ERP-Lösungen aus der Cloud nutzen werden. Das ist nur e<strong>in</strong>e<br />
Frage der Zeit“, prognostiziert Wolfgang Kröner, Geschäftsleitung<br />
SAP OnDemand Solutions der itelligence AG. Henrik Hausen,<br />
ergänzt: „Die Partner werden weiter <strong>in</strong> SAP <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> ByDesign<br />
<strong>in</strong>vestieren.“ Cloud-Lösungen seien nun e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> zukunftsfähiges<br />
Konzept. Unternehmen könnten sich dadurch trotz ger<strong>in</strong>ger<br />
<strong>IT</strong>-Ressourcen e<strong>in</strong>en kostengünstigen Zugang zu Spitzentechnologien<br />
sichern und flexibel auf Veränderungen am Markt reagieren.<br />
<br />
www.abs-ag.de<br />
Verb<strong>in</strong>den.<br />
Teilen.<br />
Geben.<br />
Nehmen.<br />
Verstehen.<br />
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Geschäftskommunikation<br />
von morgen für e<strong>in</strong>e neue<br />
Art mite<strong>in</strong>ander zu arbeiten.<br />
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Copyright © Unify GmbH & Co. KG, 2013<br />
7
News & Trends Meldungen<br />
Microsoft: Umzug <strong>in</strong> die Zukunft<br />
O<br />
[ Foto: Microsoft Deutschland GmbH ]<br />
ptimale Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Gebäudenutzung, e<strong>in</strong> attraktives Umfeld<br />
und e<strong>in</strong>e hohe Sichtbarkeit des Unternehmens<br />
– nach diesen Kriterien hat Microsoft den neuen<br />
Standort für se<strong>in</strong>e Deutschland-Zentrale ausgewählt.<br />
Der Umzug von Unterschleißheim nach<br />
München-Schwab<strong>in</strong>g ist für 2016 geplant. Als<br />
e<strong>in</strong>es der modernsten Büros Deutschlands soll<br />
das neue Gebäude <strong>in</strong> der Parkstadt Schwab<strong>in</strong>g<br />
ideale Bed<strong>in</strong>gungen für die <strong>in</strong>dividuelle Entfaltung<br />
aller Mitarbeiter, für zeitgemäße Formen<br />
der Zusammenarbeit und für den E<strong>in</strong>satz neuester<br />
Technologien bieten.<br />
Die Welt des Arbeitens wird immer flexibler<br />
und kooperativer. Microsoft beschäftigt sich<br />
seit Jahren <strong>in</strong>tensiv mit dem Wandel der Arbeitswelt<br />
und unterstützt mit se<strong>in</strong>en Produkten<br />
die Anforderungen moderner Wissensarbeit.<br />
Auch als Arbeitgeber ist Microsoft Vorreiter<br />
<strong>in</strong> Sachen „Neues Arbeiten“ und setzt Themen<br />
wie Vertrauensarbeitszeit, Home-Office,<br />
zeit- und ortsunabhängige Flexibilität oder<br />
standort- und länderübergreifende Teamarbeit<br />
konsequent um. „Neues Arbeiten“ benötigt<br />
aber auch die richtigen räumlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />
Deshalb verlagert Microsoft 2016 se<strong>in</strong>e<br />
Deutschland-Zentrale. Ältere Bürogebäude<br />
lassen sich häufig nur mit hohem Aufwand an<br />
moderne Anforderungen anpassen. Weil der<br />
Mietvertrag am Standort Unterschleißheim 2016<br />
ausläuft, hat Microsoft die Arbeitsplatzbed<strong>in</strong>gungen<br />
sowie die räumliche und energetische<br />
Effizienz am bisherigen Standort gründlich analysiert<br />
und sich nach fast zweijähriger Prüfung<br />
verschiedener Alternativen für e<strong>in</strong>en Neubau im<br />
Münchner Norden entschieden.<br />
„Neben den Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen für unsere<br />
Mitarbeiter waren die Wirtschaftlichkeit und<br />
die Nachhaltigkeit des Gebäudes sowie die<br />
Attraktivität und die Sichtbarkeit des Standortes<br />
ausschlaggebend“, erklärt Christan P. Illek, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung von Microsoft<br />
Deutschland.<br />
www.microsoft.de<br />
Krim<strong>in</strong>ell wider Willen<br />
V<br />
erstößt e<strong>in</strong>e Firma gegen das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG),<br />
muss sie dafür geradestehen – unter Umständen haftet sogar der<br />
Inhaber des Unternehmens persönlich. Vielen ist jedoch nicht bewusst,<br />
welche Vorschriften es gibt, und verletzen damit unabsichtlich geltendes<br />
Recht. Fast alle großen und mittelständischen Firmen s<strong>in</strong>d hiervon betroffen.<br />
Schon auf den bloßen Verdacht h<strong>in</strong>, es könnten Daten <strong>in</strong> falsche<br />
Hände geraten, wird die verantwortliche Aufsichtsbehörde aktiv. Darauf<br />
weist der deutsche Sicherheitsspezialist EgoSecure h<strong>in</strong>.<br />
Firmen wecken<br />
bereits Misstrauen,<br />
wenn sie es versäumen,<br />
an geeigneter<br />
Stelle ihren Datenschutzbeauftragten<br />
zu nennen. Doch<br />
das BDSG gibt auch<br />
bezüglich der technischen<br />
Anforderungen<br />
ganz konkrete Handlungsanweisungen,<br />
wie Daten korrekt<br />
zu verarbeiten s<strong>in</strong>d.<br />
Aus diesen Anforderungen des Gesetzes lassen sich unter anderem fünf<br />
technische Punkte ableiten, die jedes Unternehmen beachten sollte:<br />
<br />
8<br />
Zugriffskontrollen, die beschränken, wer, wann und unter welchen<br />
Umständen E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> personenbezogene Daten hat,<br />
Verschlüsselungslösungen nach dem aktuellen Stand der Technik,<br />
Protokolle, mit deren Hilfe sich im Schadensfall prüfen lässt, von wem,<br />
wann und wie auf personenbezogene Informationen zugegriffen wurde,<br />
e<strong>in</strong> effektiver Schutz gegen Schadsoftware,<br />
strenge Kriterien für Cloud-Dienste. Hier s<strong>in</strong>d die Auflagen derart<br />
streng, das viele gängige Cloud-Services für die Speicherung und Übermittlung<br />
personenbezogener Daten gar nicht <strong>in</strong>frage kommen.<br />
www.egosecure.com<br />
Firmen droht Know-how-Verlust<br />
D<br />
rei von zehn Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland verlieren <strong>in</strong> den nächsten<br />
drei Jahren mehr als 20 Prozent ihrer Mitarbeiter <strong>in</strong> Schlüsselpositionen.<br />
Die Unternehmen wissen, dass sie gegensteuern müssen. Die<br />
Suche nach der passenden Lösung ist allerd<strong>in</strong>gs vielerorts noch <strong>in</strong> vollem<br />
Gange. Jeder zweite Entscheider sieht im H<strong>in</strong>blick auf die adäquate Besetzung<br />
der vakanten Stellen erhebliche Probleme und Kosten auf das<br />
eigene Unternehmen zukommen. Das ergibt die Studie „Managementkompass<br />
Demographiemanagement“ von Steria Mummert Consult<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.<br />
Die größten Sorgen bereitet den Unternehmen der drohende Knowhow-Verlust.<br />
Sieben von zehn Managern befürchten, dass ihrem Unternehmen<br />
Wissen verloren geht. Doch viele Unternehmen führen nicht<br />
ausreichend Buch darüber, welche Fähigkeiten und Talente ihre Mitarbeiter<br />
besitzen. Jeder vierte für die Studie befragte Entscheider konnte ke<strong>in</strong>e<br />
genauen Angaben darüber machen, wie viele Fachkräfte <strong>in</strong> kritischen<br />
Positionen bald das Unternehmen verlassen werden<br />
Gerade <strong>in</strong> Konzernen und <strong>in</strong> Unternehmen mit vielen Tochtergesellschaften<br />
im Ausland s<strong>in</strong>d Personalmanager häufig nicht über die Qualifikation<br />
sämtlicher Mitarbeiter auf dem Laufenden. Mit Dienstantritt bei<br />
der Tochtergesellschaft verlieren sie ihre Expatriates meist aus den Augen<br />
und vergessen sie anschließend bei der Besetzung von Schlüsselpositionen.<br />
Die Abteilungen s<strong>in</strong>d häufig technisch nicht<br />
mite<strong>in</strong>ander vernetzt und stimmen sich <strong>in</strong>haltlich<br />
nicht ausreichend ab. Unternehmen werden<br />
hier umdenken müssen, so die Überzeugung<br />
von Steria Mummert Consult<strong>in</strong>g.<br />
„Optimal wäre e<strong>in</strong> globales Talentmanagement,<br />
mit dem die Qualifikationen, die<br />
beruflichen Erfahrungen und die Leistungen<br />
aller hochqualifizierten Mitarbeiter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>ternational verb<strong>in</strong>dlichen Term<strong>in</strong>ologie<br />
erfasst werden und weltweit verfügbar s<strong>in</strong>d“,<br />
sagt Thomas Dorow, Experte für Human Capital<br />
Management bei Steria Mummert Consult<strong>in</strong>g.<br />
www.steria-mummert.de<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Weissbarth wird COO bei arcplan<br />
D<br />
er <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>-Intelligence-Anbieter arcplan verstärkt se<strong>in</strong><br />
Management-Team mit Steffen Weissbarth, 47, der das<br />
Unternehmen zukünftig als Chief Operat<strong>in</strong>g Officer (COO) unterstützen<br />
wird. Weissbarth wird für die weltweiten Vertriebs- und<br />
Market<strong>in</strong>gaktivitäten verantwortlich se<strong>in</strong>. Er br<strong>in</strong>gt fast zwei Jahrzehnte<br />
BI-Erfahrung aus unterschiedlichen Führungspositionen <strong>in</strong><br />
Vertrieb und Market<strong>in</strong>g mit, etwa bei Cognos und Microsoft. In<br />
se<strong>in</strong>er neuen Position soll er das <strong>in</strong>ternationale Wachstum steuern,<br />
strategische Partnerschaften entwickeln und die Expansion<br />
von arcplan <strong>in</strong> neuen Märkten forcieren.<br />
Vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>stieg bei arcplan war Weissbarth CEO von Exasol<br />
und trieb dort den Ausbau und Vertrieb der analytischen Datenbank<br />
des Unternehmens voran. Davor erwarb er Erfahrungen<br />
und Kompetenzen <strong>in</strong> unterschiedlichen Vertriebs- und Market<strong>in</strong>gfunktionen. Steffen Weissbarth hat<br />
e<strong>in</strong> Studium zum Wirtschafts<strong>in</strong>genieur absolviert und br<strong>in</strong>gt mehr als 17 Jahre Erfahrung im Markt<br />
für Unternehmenssoftware mit. <br />
www.arcplan.de<br />
Deutschmann wird<br />
Vorstand im VDMA<br />
Schäfer verstärkt adesso<br />
irk Schäfer (46) hat bei der adesso AG die Position des<br />
„Head of Mobile Activities, Strategy & Portfolio“ übernommen.<br />
Se<strong>in</strong>e Aufgabe ist es, sämtliche mobilen Aktivitäten der<br />
adesso Group <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ganzheitlichen Mobility-Portfolio zu<br />
vere<strong>in</strong>en. Er wird dabei die umfangreichen Erfahrungen, die<br />
der <strong>IT</strong>-Dienstleister <strong>in</strong> verschiedenen Branchen besitzt, mit dem<br />
vorhandenen technologischen Know-how des Unternehmens<br />
im Bereich mobiler Systeme verb<strong>in</strong>den.<br />
Schäfer hat sich als Experte für Enterprise Mobility im<br />
Markt profiliert und verfügt <strong>in</strong> diesem Bereich über langjährige<br />
Erfahrung. Der studierte Wirtschafts<strong>in</strong>formatiker war bei<br />
verschiedenen Unternehmen im Vodafone-Konzern tätig; er<br />
leitete dabei unter anderem den Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>IT</strong>-Netzwerks <strong>in</strong><br />
Österreich und war als Chief Technical Officer mit der Qualitätssicherung und Entwicklung mobiler<br />
Datenprodukte betraut. <br />
www.adesso.de<br />
Braun neuer SNIA-Vorsitzender<br />
D<br />
D<br />
as deutsche Komitee der Storage Network<strong>in</strong>g Association<br />
(SNIA) hat André M. Braun, 44, zu se<strong>in</strong>em neuen Vorsitzenden<br />
gewählt. Als herstellerunabhängiges Gremium treibt<br />
die SNIA mit ihren Mitgliedern weltweit neue Technologien im<br />
Storage-Netzwerk-Bereich voran und erarbeitet entsprechende<br />
Standards. Darüber h<strong>in</strong>aus bietet die Vere<strong>in</strong>igung Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und stellt Informationsmaterial zur Verfügung.<br />
Sie richtet sich mit ihren Angeboten an Endanwender,<br />
Analysten, Journalisten, aber auch an die <strong>IT</strong>-Industrie.<br />
Mit Braun steht der SNIA <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong> ausgewiesener<br />
Branchenexperte vor. Seit 2012 verantwortet er als Sales Director<br />
Storage bei Dell das Storage-Geschäft des Unternehmens <strong>in</strong><br />
Deutschland. Davor war Braun elf Jahre beim Storage-Spezialisten<br />
EMC <strong>in</strong> Schalbach/Taunus tätig. Dort war er zuletzt für den Unified-Infrastructure-Group-Produktbereich<br />
für Unternehmenskunden <strong>in</strong> Deutschland zuständig. Zuvor hatte er diverse Vertriebsund<br />
Führungspositionen im Vertrieb von EMC <strong>in</strong>ne. <br />
www.dell.de<br />
A<br />
uf der Mitgliederversammlung<br />
des Verbands Deutscher<br />
Masch<strong>in</strong>en- und Anlagenbau e.V.<br />
(VDMA) hat der Fachverband<br />
Software e<strong>in</strong>en neuen neunköpfigen<br />
Vorstand für den Zeitraum<br />
von 2013 bis 2016 erhalten.<br />
Erstmals <strong>in</strong> diesem Gremium<br />
vertreten ist Thomas Deutschmann,<br />
CEO der update software<br />
AG. Der Softwarehersteller<br />
mit Stammsitz <strong>in</strong> Wien ist e<strong>in</strong><br />
Anbieter branchenspezifischer<br />
CRM-Lösungen.<br />
Der Fachverband Software<br />
des VDMA bildet e<strong>in</strong>e Plattform<br />
für den Erfahrungsaustausch<br />
unter den Mitgliedsfirmen.<br />
Er liefert aktuelle Informationen,<br />
zeigt Trends auf und gibt<br />
pragmatische Hilfen im Bereich<br />
Software. Thomas Deutschmann<br />
will se<strong>in</strong>e langjährige Erfahrung<br />
<strong>in</strong> der Softwarebranche und se<strong>in</strong><br />
umfassendes Wissen künftig<br />
<strong>in</strong> die Arbeit des Fachverbands<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Insgesamt vertritt<br />
der VDMA über 3100 vorrangig<br />
mittelständische Mitgliedsunternehmen<br />
der Investitionsgüter<strong>in</strong>dustrie.<br />
www.update.com<br />
9
News & Trends Interview<br />
ZUR PERSON<br />
Christoph Caselitz ist Geschäftsführer<br />
Vertrieb International bei Rittal <strong>in</strong> Herborn.<br />
Er br<strong>in</strong>gt langjährige Erfahrung im<br />
Vertrieb und der Führung <strong>in</strong>ternationaler<br />
Unternehmen mit. Vor se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>stieg<br />
bei Rittal verantwortete er als Vertriebsvorstand<br />
von Nokia Siemens Networks<br />
(NSN) e<strong>in</strong>en Weltumsatz von 16 Milliarden<br />
Euro und führte 30.000 Mitarbeiter.<br />
Die Fusion von Nokia mit Siemens hat<br />
Caselitz maßgeblich mitgestaltet und vorangetrieben.<br />
Zuvor stand er dem Bereich<br />
Mobile Infrastruktur vor, dem größten E<strong>in</strong>zelgeschäft<br />
von Siemens, und machte die<br />
Firma Gigaset – später e<strong>in</strong> Tochterunternehmen<br />
von Siemens – zum Weltmarktführer<br />
für die Herstellung von Fernsprechern.<br />
Ins Berufsleben e<strong>in</strong>gestiegen ist<br />
er 1989 <strong>in</strong> der Unternehmensplanung und<br />
-entwicklung der Siemens AG.<br />
10<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Das Rechenzentrum nach<br />
dem Baukastenpr<strong>in</strong>zip<br />
Christoph Caselitz ■ Geschäftsführer Vertrieb International bei Rittal <strong>in</strong> Herborn<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong>: Rittal hat mit RiMatrix S e<strong>in</strong> Konzept für e<strong>in</strong>en standardisierten<br />
Rechenzentrumsbau vorgestellt. Was steckt dah<strong>in</strong>ter? Dienst schnell <strong>in</strong> Betrieb nehmen und die Zeit bis zur Präsenz am Markt<br />
von sechs Wochen. So können Kunden ihre Anwendung oder ihren<br />
Christoph Caselitz: Bisher hat jeder Kunde se<strong>in</strong> dediziert geplantes wird m<strong>in</strong>imiert. E<strong>in</strong> extrem wichtiger Faktor s<strong>in</strong>d die vorher klar kalkulierbaren<br />
Betriebskosten. Rittal gibt e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertes Leistungsversprechen für<br />
Rechenzentrum erhalten, denn Rechenzentren wurden <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
ausschließlich als <strong>in</strong>dividuelle Lösungen betrachtet und umgesetzt.<br />
Doch <strong>in</strong> der modernen Web-2.0-Gesellschaft gibt es neben le zusammen mit e<strong>in</strong>er Kühle<strong>in</strong>heit von Rittal genutzt, garantieren wir für<br />
den PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) ab: Werden die Server-Modu-<br />
Serviceleistungen, die sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden,<br />
e<strong>in</strong>en überwiegenden und stark wachsenden Anteil von „E<strong>in</strong>-<br />
gleichen Aufbau lassen sich Änderungen und Erweiterungen schneller<br />
RiMatrix S e<strong>in</strong>en ausgezeichneten PUE von bis zu 1,15. Durch den immer<br />
heitselementen“. Viele Rechenzentren ähneln sich schon heute <strong>in</strong> weiten<br />
Teilen. Aber bei Entwurf, Umsetzung und Betrieb dom<strong>in</strong>ieren nach E<strong>in</strong>heitliche Komponenten erleichtern nicht nur den mechanischen Auf-<br />
und mit weniger Störungen für den Rechenzentrumsbetrieb durchführen.<br />
wie vor aufwendige Konzepte nach Maß. Es gibt kaum standardisierte bau, sondern br<strong>in</strong>gen auch Vorteile bei der Systemverwaltung. Adm<strong>in</strong>istratoren<br />
können bei jedem RiMatrix S-Modul die gleichen Monitor<strong>in</strong>g-<br />
Prozesse und Bauelemente, die e<strong>in</strong>mal def<strong>in</strong>iert und dann immer wieder<br />
abgerufen werden können. Rittal adressiert mit se<strong>in</strong>er Weltneuheit und Kontrollwerkzeuge nutzen. Das reduziert Schulungszeiten, macht die<br />
RiMatrix S nun genau diese aktuellen Anforderungen. Die Planung Vertretung e<strong>in</strong>facher und b<strong>in</strong>det weniger Ressourcen der Adm<strong>in</strong>istratoren.<br />
RiMatrix S hat zudem nur sechs Wochen Lieferzeit.<br />
e<strong>in</strong>es Rechenzentrums wird damit e<strong>in</strong>facher: vorgedachte, vorzertifizierte<br />
Module bieten e<strong>in</strong>e hohe Planungssicherheit und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die jeweilige bauseitige Kundensituation. RiMatrix S ergänzt<br />
die bestehende RiMatrix-Produktl<strong>in</strong>ie um e<strong>in</strong> Baukastenpr<strong>in</strong>zip standardisierte Konzept umzusetzen?<br />
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt se<strong>in</strong>, um das<br />
vollständiger Rechenzentrumsmodule mit vordef<strong>in</strong>ierten Komponenten Christoph Caselitz: Trotz der Standardisierung ist RiMatrix S e<strong>in</strong>e flexible<br />
aus Server- und Netzwerkgestellen, Klimatisierung, Stromversorgung, Lösung. Über die e<strong>in</strong>deutig def<strong>in</strong>ierten Übergabepunkte für Energie und<br />
Überwachung und Brandfrühsterkennung. Die Rechenzentrums-Module Klimatisierung können Kunden ihre eigenen Ressourcen anschließen,<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ausführungen mit sechs oder neun Schränken verfügbar und wenn beispielsweise schon e<strong>in</strong>e zentrale Kaltluftversorgung vorhanden<br />
lassen sich zu größeren E<strong>in</strong>heiten zusammenfügen.<br />
ist. Der Standort ist ebenso <strong>in</strong> weiten Grenzen frei wählbar. Je nach E<strong>in</strong>satzfall<br />
bieten wir verschiedene physische Hüllen für RiMatrix S an.<br />
Natürlich wird es immer E<strong>in</strong>satzfälle geben, die durch ihre hohe Spezialisierung<br />
e<strong>in</strong>e maßgeschneiderte Lösung erfordern. RiMatrix S spielt vor<br />
allem dann se<strong>in</strong>e Vorteile aus, wenn es um Schnelligkeit geht oder wenn Das Thema Energieeffizienz ist allgegenwärtig. Wie sieht<br />
e<strong>in</strong>e klar def<strong>in</strong>ierte Aufgabe mit Standardkomponenten gelöst werden es bei RiMatrix S damit aus?<br />
kann, wie es bei kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen der Fall ist. Rittal Christoph Caselitz: E<strong>in</strong>er der größten Vorteile der Standardisierung ist<br />
bietet auf se<strong>in</strong>er Webseite e<strong>in</strong>en eigens entwickelten RiMatrix S Selektor die Berechenbarkeit des Systems. Durch das exakte Datenblatt, das Rittal<br />
an, mit dem Interessenten vorab berechnen können, wie der Energieverbrauch<br />
und die Effizienz für den geplanten E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d.<br />
und Wetterdaten vorhersagen, welche Energieeffizienz erreicht werden<br />
dem Kunden an die Hand gibt, lässt sich <strong>in</strong> Abhängigkeit von Standort<br />
kann. E<strong>in</strong> Controller erfasst alle relevanten Parameter und verarbeitet sie<br />
Welche Standards kommen bei dem System zum E<strong>in</strong>satz?<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Algorithmus, um den optimalen Arbeitspunkt e<strong>in</strong>zustellen. Natürlich<br />
hilft die Standardisierung auch durch ihre perfekte Abstimmung.<br />
Christoph Caselitz: Das komplette Server-Modul mit sechs Server-Racks<br />
ist die kle<strong>in</strong>ste E<strong>in</strong>heit von RiMatrix S. Die bereits genannten Komponenten<br />
s<strong>in</strong>d standardisiert und optimal aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt. Kunden peripheren Komponenten optimal auslegen.<br />
Weil klar ist, welche Komponenten verbaut s<strong>in</strong>d, kann Rittal auch alle<br />
können mehrere Module komb<strong>in</strong>ieren, um größere Installationen zu<br />
schaffen. Dadurch arbeiten Anwender mit e<strong>in</strong>er vorgeplanten, vorkonfigurierten<br />
und erprobten Lösung, was die Planungsphase erheblich Veränderungen zukünftig Rechenzentren aussehen?<br />
Wie werden angesichts der enormen technologischen<br />
verkürzt. In puncto Zertifizierungen ist es unser Ziel, dem Kunden e<strong>in</strong> Christoph Caselitz: Immer schneller müssen die eigentlich auf Beständigkeit<br />
ausgelegten Strukturen neuen Anforderungen nachkommen und da-<br />
vorzertifiziertes Rechenzentrum nach TÜV-Standard zu ermöglichen. Die<br />
Endzertifizierung erfolgt dann nach der E<strong>in</strong>richtung des Rechenzentrums bei stetig effizienter werden. Darauf müssen RZ-Betreiber reagieren und<br />
beim Kunden. Wir arbeiten eng mit dem TÜV Rhe<strong>in</strong>land zusammen und RiMatrix S hilft ihnen dabei. Dass mittlerweile viele Endgeräte wie Tablets<br />
haben für die Module hierzu „Vorzertifizierungen“ erhalten.<br />
und Smartphones explizit dafür gedacht s<strong>in</strong>d, Daten nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Cloud,<br />
irgendwo an e<strong>in</strong>em virtuellen Ort zu lagern, wird den Bedarf an Speicherplatz<br />
und Rechenleistung um Größenordnungen erhöhen, dynamisch und<br />
Was s<strong>in</strong>d die wesentlichen wirtschaftlichen Vorteile des Systems?<br />
Christoph Caselitz: Das beg<strong>in</strong>nt schon mit dem erheblich verkürzten unvorhersehbar. Die <strong>IT</strong>-Infrastruktur ist viel mehr als bisher gefordert, darauf<br />
e<strong>in</strong>zugehen und bestmögliche Bed<strong>in</strong>gungen Konzeptions- und Bestellprozess bis h<strong>in</strong> zur Inbetriebnahme <strong>in</strong>nerhalb<br />
sicherzustellen.<br />
INTERVIEW DES MONATS<br />
11
News & trends Events<br />
Mobilität im Fokus<br />
M<br />
it 1600 Teilnehmern an Messe, Konferenz und Rahmenprogramm sowie 84<br />
Ausstellern ist die Communication World 2013 <strong>in</strong> München zu Ende gegangen.<br />
Über 60 Sprecher und Referenten präsentierten Trends und Neuheiten der mobilen<br />
<strong>IT</strong> <strong>in</strong> der begleitenden Konferenz. Das Konzept der Open Conference bewerteten<br />
96 Prozent der Besucher mit „ausgezeichnet bis gut“. Damit behauptet die<br />
Communication World ihre Marktposition und bestätigt gleichzeitig die wachsende<br />
Bedeutung des Themas „Mobility“ – quer durch alle Branchen.<br />
In ihrem dritten Jahr hat sich die Communication World auf dem Markt der<br />
mobilen <strong>IT</strong> etabliert, wie Cathar<strong>in</strong>a van Delden, CEO <strong>in</strong>nosabi und Präsidiumsmitglied<br />
beim B<strong>IT</strong>KOM, erläutert: „Die Communication World ist e<strong>in</strong> wichtiger Pfeiler<br />
zum Austausch <strong>in</strong>nerhalb der Branche. Sie stellt Themen über die aktuell <strong>in</strong>tensiv<br />
diskutiert wird, wie Mobile Security, Enterprise Mobility und Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>, <strong>in</strong><br />
den Mittelpunkt.“<br />
Dr. Re<strong>in</strong>hard Pfeiffer, Geschäftsführer Messe München International, betonte den<br />
hohen Stellenwert mobiler Technologien: „Dem Großteil der Unternehmen wird<br />
bewusst, dass sie sich der mobilen Entwicklung nicht mehr entziehen können<br />
und dürfen. Sowohl diesen Firmen als auch Anbietern mobiler Anwendungen und<br />
Lösungen bietet die Communication World die optimale Plattform, um sich zu<br />
<strong>in</strong>formieren und auszutauschen.“<br />
Insgesamt fanden an beiden Tagen über 60 Vorträge und Diskussionsrunden<br />
statt. Darüber h<strong>in</strong>aus rundeten Workshops zum Ausbau des Breitbandnetzes<br />
sowie Mobile Government und Mobiles Lernen das Rahmenprogramm ab.<br />
Neben den Leitthemen Mobile Technology, Mobile Enterprise und Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />
legte die Communication World 2013 e<strong>in</strong>en Schwerpunkt auf die Bereiche<br />
Mobile Learn<strong>in</strong>g und Mobile Education, Mobile Government sowie Intelligent<br />
Urbanization. Hierzu fanden Besucher Vorträge und Diskussionsrunden <strong>in</strong> der<br />
begleitenden Konferenz, die <strong>in</strong> diesem Jahr erstmals vollständig <strong>in</strong> die Ausstellung<br />
<strong>in</strong>tegriert war. Zu den Fokusthemen zählten Mobile Technologien, <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />
Applications, Mobile Strategien sowie Mobile Projekte und Mobile Government.<br />
Die nächste Communication World f<strong>in</strong>det am 5. und 6. November 2014 im MOC<br />
Veranstaltungscenter <strong>in</strong> München statt. www.communication-world.com<br />
Kongress für Unternehmer<br />
M<br />
it e<strong>in</strong>er Rekordbeteiligung von 3 855 gezählten Teilnehmern,<br />
120 zufriedenen Ausstellern und 70 gut<br />
besuchten Vorträgen, Sem<strong>in</strong>aren und Workshops bleibt<br />
der Mittelständische Unternehmertag MUT der wichtigste<br />
Treffpunkt des Mittelstandes <strong>in</strong> Deutschland. Das Anliegen<br />
der Veranstalter, den Kongress branchenübergreifend<br />
als komprimierte Unternehmensberatung für e<strong>in</strong>en Tag<br />
zu konzipieren, ist absolut aufgegangen. „MUT hat sich<br />
als Sprachrohr für den Mittelstand im Land etabliert“, erklärt<br />
Kongress-Geschäftsführer Jochen Lohse. „50 Prozent<br />
der Aussteller und Fachbesucher kommen mittlerweile<br />
aus den alten Bundesländern. E<strong>in</strong> Erfolgskriterium ist<br />
sicher die klare Fokussierung auf brandaktuelle Themen<br />
und damit e<strong>in</strong> sehr hoher Mehrwert für die Teilnehmer.“<br />
Diese E<strong>in</strong>schätzung wird auch von den MUT-Ausstellern<br />
und -Besuchern geteilt. Stellvertretend steht dafür das<br />
Urteil von Andreas Liefeith, Leiter Market<strong>in</strong>g und Partnermanagement<br />
der Leipziger procilon GROUP, e<strong>in</strong>er der<br />
führenden Anbieter von <strong>IT</strong>-Security-Lösungen: „Als überregionale<br />
und branchenübergreifende Informationsplattform<br />
für mittelständische Führungskräfte ist der MUT seit<br />
2005 e<strong>in</strong> bedeutender Anlaufpunkt für den Mittelstand.<br />
Er bietet vielfältige Gelegenheiten, um <strong>in</strong> Kontakt mit<br />
potenziellen Partnern aus allen Regionen zu treten und<br />
bestehende Geschäftsverb<strong>in</strong>dungen zu vertiefen.“<br />
Knapp drei Wochen nach der Bundstagswahl verhandelten<br />
<strong>in</strong> Leipzig Unternehmerpersönlichkeiten, leitende Manager<br />
und junge Startup-Unternehmer mit Politikern und<br />
Multiplikatoren aus Verbänden und Medien die zentralen<br />
Fragen, die den Unternehmern, ihren Mitarbeitern und<br />
Kunden auf den Nägeln brennen. Den größten Handlungsbedarf<br />
für die neue Bundesregierung sehen die<br />
Unternehmer <strong>in</strong> den Bereichen Energie, Steuern, Bildung<br />
und Bürokratieabbau. „Die Sicherung unserer wirtschaftlichen<br />
Zukunft muss Vorrang haben vor Partei<strong>in</strong>teressen“,<br />
erklärte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes<br />
mittelständische Wirtschaft, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Eröffnungsbeitrag.<br />
www.mittelstaendischer-unternehmertag.de<br />
12 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
News & trends EU-Report<br />
Sicher surfen<br />
<strong>in</strong> Europa<br />
Nachdem sich das EU-Parlament<br />
für e<strong>in</strong> starkes Datenschutzrecht<br />
ausgesprochen hat, versuchen die<br />
Befürworter lockerer Regeln e<strong>in</strong>e<br />
rasche Umsetzung zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Johannes Fritsche<br />
Die Reform des EU-Rechtsrahmens<br />
für den Datenschutz<br />
ist e<strong>in</strong>e wichtige Gelegenheit,<br />
die Balance wiederherzustellen<br />
und dieses Grundrecht für alle<br />
EU-Bürger auf Generationen<br />
h<strong>in</strong>aus zu sichern.<br />
Peter Hust<strong>in</strong>x ■ Europäischer<br />
Datenschutzbeauftragter (EDSB)<br />
D<br />
as Tauziehen um e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />
EU-Datenschutzrecht geht weiter:<br />
Als Folge der NSA-Affäre haben<br />
die Befürworter strengerer Regeln e<strong>in</strong>en<br />
wichtigen Etappensieg erzielt. Der federführende<br />
Ausschuss des EU-Parlaments<br />
für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres<br />
(LIBE) hat im Oktober 2013 se<strong>in</strong>en<br />
Bericht zur Europäischen Datenschutz-<br />
Grundverordnung verabschiedet.<br />
Das Reformpaket besteht aus zwei Teilen:<br />
E<strong>in</strong>e Grundverordnung zum Datenschutz<br />
(direkt <strong>in</strong> allen Mitgliedsstaaten<br />
anwendbar) und e<strong>in</strong>e spezifische Richtl<strong>in</strong>ie<br />
(<strong>in</strong> nationales Recht umzusetzen)<br />
zum Datenschutz im Polizei- und Justizbereich.<br />
Mehr Rechte und harte Sanktionen<br />
Der vom LIBE-Ausschuss verabschiedete<br />
Kompromiss ist für dessen Verhandlungsführer<br />
Jan Philipp Albrecht (Die<br />
Grünen) e<strong>in</strong> großer Schritt für e<strong>in</strong>en<br />
starken EU-Datenschutz:<br />
Künftig soll ausschließlich das neue<br />
EU-Recht gelten, wenn die Daten von<br />
EU-Bürgern verarbeitet werden, unabhängig<br />
davon, wo das Daten verarbeitende<br />
Unternehmen se<strong>in</strong>en Sitz hat.<br />
Ob es <strong>in</strong> Unternehmen e<strong>in</strong>en Datenschutzbeauftragten<br />
geben muss, wird<br />
nicht mehr von der Mitarbeiterzahl abhängig<br />
gemacht. Die Schwelle dafür<br />
soll stattdessen bei 5000 Kundenkontakten<br />
pro Jahr liegen.<br />
Außerdem müssen Internetfirmen wie<br />
Google die Nutzer öfter und explizit<br />
fragen, wenn sie deren Daten sammeln<br />
oder weitergeben wollen.<br />
Wer möchte, dass eigene Daten gelöscht<br />
werden, soll e<strong>in</strong> „Recht auf Löschung“<br />
haben und dies auch weitgehend<br />
durchsetzen können.<br />
Ohne Rechtsgrundlage im EU-Recht<br />
dürfen Daten nicht mehr an Behörden<br />
<strong>in</strong> Drittstaaten weitergegeben werden.<br />
Firmen, die es dennoch tun – etwa<br />
weil die NSA sie dazu drängt – müssen<br />
mit scharfen Sanktionen rechnen.<br />
Die Datenschutzbeauftragten sollen zukünftig<br />
Strafen bis zu fünf Prozent des<br />
Jahresumsatzes e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />
verhängen dürfen.<br />
Nach der Ausschussentscheidung ist<br />
der Weg frei für die Verhandlungen mit<br />
dem M<strong>in</strong>isterrat. „Nun liegt der Ball im<br />
Feld der Mitgliedstaaten, die sich nach<br />
e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren Debatte zügig auf e<strong>in</strong>e<br />
Position e<strong>in</strong>igen sollten, noch vor der Europawahl<br />
im Mai 2014“, fordert Albrecht.<br />
Denn e<strong>in</strong> neu gewähltes Parlament könnte<br />
dazu führen, dass die Verhandlungen<br />
wieder von vorne anfangen.<br />
Die US-Lobby greift an<br />
Die erste Gelegenheit dazu wäre bereits<br />
beim Treffen des Europäischen Rates<br />
Ende Oktober 2013 <strong>in</strong> Brüssel gewesen.<br />
Frankreich, Italien und Polen wollten e<strong>in</strong>e<br />
rasche Entscheidung vor der Europawahl,<br />
Großbritannien bremste, Bundeskanzler<strong>in</strong><br />
Angela Merkel ließ dies zu.<br />
In der Abschlusserklärung zum Gipfeltreffen<br />
hieß es dann auch nur noch: „Die<br />
rasche Verabschiedung e<strong>in</strong>es soliden allgeme<strong>in</strong>en<br />
Rahmens für den Datenschutz<br />
<strong>in</strong> der EU und der Cybersicherheitsrichtl<strong>in</strong>ie<br />
ist für die Vollendung des digitalen<br />
B<strong>in</strong>nenmarkts bis 2015 von entscheidender<br />
Bedeutung.“<br />
Viel Zeit also für die US-Internetkonzerne,<br />
ihren großen E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong> Brüssel<br />
und Straßburg weiter geltend zu machen,<br />
um die Richtl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> ihrem S<strong>in</strong>ne wieder<br />
zu entschärfen. Die Internet-Plattform<br />
Lobby Plag.eu hatte schon für die bisherige<br />
Arbeit im LIBE-Ausschuss aufgezeigt,<br />
dass viele Änderungsanträge von Abgeordneten<br />
wortgleich aus Papieren von<br />
Amazon, eBay, Digital Europe (Lobbygruppe<br />
aus Google, Microsoft, Cisco,<br />
Intel, IBM, Oracle, Texas Instruments<br />
und Dell) oder von der US-amerikanischen<br />
Handelskammer stammten.[ rm ]<br />
14 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
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Woh<strong>in</strong> führt uns<br />
die Technik?<br />
Dank Smartphone s<strong>in</strong>d wir rund um<br />
die Uhr mit der Welt vernetzt. Das<br />
erleichtert unser Leben – aber auch<br />
die Arbeit von Geheimdiensten und<br />
Cyberkrim<strong>in</strong>ellen. Ihnen diese wieder<br />
schwerer zu machen, ist nicht nur<br />
e<strong>in</strong>e Frage der Technik, sondern<br />
auch des eigenen Verhaltens.<br />
Jürgen Jakob<br />
16<br />
Der autor<br />
Jürgen Jakob ■<br />
Geschäftsführer des Value Added Distributors<br />
(VAD) Jakobsoftware und Sicherheitsexperte<br />
S<br />
martphones, Facebook, WhatsApp<br />
– heute ist es normal, immer und<br />
überall erreichbar zu se<strong>in</strong> und sich<br />
rund um die Uhr mit Informationen versorgen<br />
zu können. Woh<strong>in</strong> führt uns die<br />
Technik noch? Um diese Frage beantworten<br />
zu können, ist es wichtig, erst<br />
e<strong>in</strong>mal zu fragen, woher wir kommen.<br />
Bedenkt man, auf welchem Stand die<br />
Informationstechnologie noch vor rund<br />
25 Jahren war, ist es kaum vorstellbar,<br />
wie viel Grundlegendes sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
so kurzen Zeitraum ändern konnte.<br />
E<strong>in</strong>e kurze Zeitreise lohnt sich und ist<br />
außerdem außerordentlich spannend:<br />
In den späten 80er-Jahren waren wir<br />
nur per Festnetz erreichbar, Internet war<br />
noch e<strong>in</strong>e Utopie, und es galt schon als<br />
sehr fortschrittlich, PCs im Büroalltag<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. Trotzdem gab es zu diesem<br />
Zeitpunkt schon erste Anti-Viren-<br />
Programme für MS-DOS-Rechner auf<br />
der CeB<strong>IT</strong>.<br />
Ende der 90er eroberten PCs dann die<br />
Privathaushalte, Handys verwandelten<br />
sich von unhandlichen Monstren <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e<br />
Geräte und Viren entwickelten sich<br />
zusehends zu e<strong>in</strong>em Problem. Die zwar<br />
anfangs noch recht unprofessionell geschriebene<br />
Malware und allmählich<br />
auch Onl<strong>in</strong>e-Betrügereien erweiterten<br />
die Palette der Angriffe und entpuppten<br />
sich rasch zu e<strong>in</strong>em ernsthaften<br />
Sicherheitsproblem. Mitte der 90er-Jahre<br />
wurde diese Bedrohung durch Flatrates<br />
und steigenden Internetgebrauch noch<br />
brisanter.<br />
Fluch und Segen zugleich<br />
Ohne Frage: Unsere heutigen Smartphones<br />
stellen e<strong>in</strong>en großen Fortschritt<br />
zu den grauen Zeiten der Wählscheibentelefone<br />
dar. Für den e<strong>in</strong>zelnen Anwender<br />
ist die Technik gleichermaßen<br />
Fluch und Segen: Man ist zwar ständig<br />
und überall erreichbar, lebt aber nun mit<br />
mobilen Geräten, die e<strong>in</strong>en auf Schritt<br />
und Tritt begleiten. Die GPS-Funktion<br />
unserer Handys hilft e<strong>in</strong>erseits, Unfallopfer<br />
schnell zu orten und somit Leben<br />
zu retten – gleichzeitig kann sie aber<br />
auch zur Überwachung zweckentfremdet<br />
werden.<br />
Die NSA-Spähaktionen ersche<strong>in</strong>en <strong>in</strong><br />
dieser H<strong>in</strong>sicht als neue Gefahr und s<strong>in</strong>d<br />
beängstigend für den E<strong>in</strong>zelnen. Doch<br />
im Grunde genommen s<strong>in</strong>d sie nichts<br />
anderes als die Abhördienste während<br />
des Kalten Krieges. Auch Krim<strong>in</strong>ellen erleichtert<br />
die forschrittliche Technik ihre<br />
„Arbeit“: Denn wo immer es möglich ist,<br />
betrügerisch an das schnelle Geld heranzukommen,<br />
haben Menschen dies versucht<br />
– und werden es weiterh<strong>in</strong> tun.<br />
Selbstbestimmtes Handeln<br />
Heute kann theoretisch jederzeit e<strong>in</strong> unbefugter<br />
Dritter im Internet mitlesen oder<br />
mithören. Althergebrachte rechtliche Begriffe<br />
stoßen aufgrund der globalisierten<br />
Kommunikationsform schnell an ihre<br />
Grenzen. Logisch, dass damit auch das<br />
Vertrauen der Nutzer <strong>in</strong> das Internet und<br />
die Datensicherheit <strong>in</strong> Mitleidenschaft<br />
gezogen werden. Aus diesem Grund ist<br />
es extrem wichtig, sich immer wieder zu<br />
fragen: Wie gehen wir mit den neugewonnenen<br />
Freiheiten um – und woh<strong>in</strong><br />
führt uns die Technik? Wenn wir bewusst<br />
damit umgehen: dah<strong>in</strong>, wo wir wollen.<br />
Wir s<strong>in</strong>d diejenigen, die bestimmen,<br />
ob wir die Technik beherrschen oder<br />
die Technik uns. Das dritte Gebot – „Am<br />
siebten Tage sollst du ruhen“ – kann<br />
uns als Orientierungshilfe dienen, wieder<br />
bewusster zum Hörer oder Smartphone<br />
zu greifen und zu kommunizieren.<br />
Denn wenn wir die Technik und<br />
ihre ganzen Möglichkeiten ausschöpfen,<br />
sollten wir immer selbstbestimmt handeln.<br />
Hantieren wir damit h<strong>in</strong>gegen unreflektiert<br />
und nutzen wahllos alle Optionen,<br />
treiben wir hilflos im technischen<br />
Strom. Jeder kann selbst entscheiden,<br />
wie er sich verhält. [ rm ]<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
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– diese Zahlen sprechen für sich!<br />
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17<br />
E<strong>in</strong>fach erfolgreich
News & trends <strong>IT</strong>-Recht<br />
In guter<br />
Gesellschaft<br />
Rechtliche Herausforderungen für<br />
Startups, Teil 2: E<strong>in</strong>e zentrale Weichen<br />
stellung bei der Unternehmensgründung<br />
ist die Wahl der<br />
„richtigen“ Gesellschaftsform. Jede<br />
Rechtsform hat Vor- und Nachteile.<br />
Die gegen e<strong>in</strong>ander abzuwägenden<br />
Faktoren s<strong>in</strong>d ebenso vielfältig wie<br />
die Start-up-Szene selbst.<br />
Simone Rosenthal<br />
Die autor<strong>in</strong><br />
Simone Rosenthal ■ Rechtsanwält<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
Kanzlei Schürmann Wolschendorf Dreyer. Sie<br />
berät mittelständische Unternehmen <strong>in</strong> Fragen<br />
des Handels- und Gesellschaftsrechts.<br />
Ihr Schwerpunkt liegt <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der<br />
Gestaltung nationaler und <strong>in</strong>ternationaler<br />
Verträge im Bereich des Handels- und Vertriebsrechts<br />
und des Geistigen Eigentums<br />
sowie <strong>in</strong> der Beratung von Unternehmen der<br />
Neuen Medien und des Internets <strong>in</strong> Fragen<br />
des <strong>IT</strong>- und Datenschutzrechts.<br />
D<br />
ie Konsequenzen der Rechtsformwahl<br />
s<strong>in</strong>d weitreichend. Von der<br />
Rechtsform hängt es zum Beispiel<br />
ab, <strong>in</strong> welchem Verhältnis die Gründer<br />
zue<strong>in</strong>anderstehen, wer die Geschäftsführung<br />
übernimmt, wer <strong>in</strong> welchem Umfang<br />
haftet, wie Kapital beschafft werden<br />
kann und welche Exit-Möglichkeiten bestehen.<br />
Daher ist es anzuraten, möglichst<br />
frühzeitig auf Grundlage e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelfallbezogenen<br />
Analyse zu ermitteln, welche<br />
Rechtsform die „richtige“ ist.<br />
Es gibt Personengesellschaften und<br />
Kapitalgesellschaften. Typische Personengesellschaften<br />
s<strong>in</strong>d die Gesellschaft<br />
bürgerlichen Rechts (GbR), die offene<br />
Handelsgesellschaft (oHG) und die Kommanditgesellschaft<br />
(KG). Kapitalgesellschaften<br />
s<strong>in</strong>d zum Beispiel die GmbH,<br />
die „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“<br />
und die Aktiengesellschaft<br />
(AG). Daneben gibt es Mischformen wie<br />
die GmbH & Co. KG.<br />
Personengesellschaften haben ke<strong>in</strong>e<br />
eigenständige Rechtspersönlichkeit. Sie<br />
s<strong>in</strong>d „nur“ e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft von E<strong>in</strong>zelpersonen.<br />
Jeder e<strong>in</strong>zelne Gesellschafter<br />
haftet nach außen direkt und vor allem<br />
unbeschränkt mit se<strong>in</strong>em gesamten Privatvermögen<br />
für Forderungen gegen die<br />
Gesellschaft. Dieses Risiko besteht bei<br />
Kapitalgesellschaften grundsätzlich nicht.<br />
Diese s<strong>in</strong>d im rechtlichen S<strong>in</strong>ne eigene<br />
Persönlichkeiten und haften mit ihrem gesamten<br />
Vermögen für Verb<strong>in</strong>dlichkeiten.<br />
Deshalb muss zur Gründung Stammkapital<br />
aufgebracht werden. Im Gegenzug ist<br />
e<strong>in</strong>e persönliche Inanspruchnahme der<br />
Gesellschafter der Kapitalgesellschaft <strong>in</strong><br />
der Regel ausgeschlossen, die Haftung<br />
ist also „beschränkt“.<br />
Gesellschaft bürgerlichen Rechts<br />
Die meisten Startups beg<strong>in</strong>nen als Gesellschaft<br />
bürgerlichen Rechts. Die Gründung<br />
e<strong>in</strong>er GbR erfolgt häufig unbemerkt:<br />
Es braucht nur m<strong>in</strong>destens zwei<br />
Personen, die e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Geschäftsidee<br />
haben und mit deren Umsetzung<br />
beg<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong> ausdrücklicher<br />
oder schriftlicher Gründungsakt ist nicht<br />
erforderlich. Dennoch sollte möglichst<br />
e<strong>in</strong> „maßgeschneiderter“ schriftlicher Gesellschaftsvertrag<br />
geschlossen werden,<br />
der Regelungen zu den kritischen Fragen<br />
etwa der Geschäftsführung, F<strong>in</strong>anzierung<br />
und Insolvenz enthält.<br />
In vielen Fällen ist die GbR – nicht nur<br />
wegen ihrer e<strong>in</strong>fachen Gründung – e<strong>in</strong>e<br />
empfehlenswerte Gesellschaftsform. Für<br />
die meisten Startups überwiegen jedoch<br />
die Risiken und Nachteile. Vor allem die<br />
Gefahr der persönlichen Haftung sollte<br />
nicht unterschätzt werden, auch dann<br />
nicht, wenn kaum oder <strong>in</strong> nur ger<strong>in</strong>gem<br />
Umfang Verträge mit Dritten geschlossen<br />
werden. Stets besteht nämlich die Gefahr<br />
von Schadensersatzansprüchen und<br />
Bußgeldern gegen die GbR – etwa bei<br />
Abmahnungen wegen wettbewerbswidriger<br />
Werbung, nicht rechtskonformen<br />
Websites, bei Datenschutzverletzungen<br />
oder wenn das Startup <strong>in</strong> Schwierigkeiten<br />
steckt und se<strong>in</strong>e Zusagen gegenüber<br />
Dritten nicht erfüllen kann. Zudem stellen<br />
die fehlenden Form- und Buchführungsvorschriften<br />
der GbR e<strong>in</strong> Risiko für<br />
Kapitalgeber dar.<br />
Für die meisten Startups ist es daher<br />
empfehlenswert, entweder direkt e<strong>in</strong>e<br />
Kapitalgesellschaft zu gründen oder so<br />
schnell wie möglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e solche zu<br />
wechseln. Sobald der Geschäftsbetrieb<br />
e<strong>in</strong>en gewissen Umfang erreicht und e<strong>in</strong>e<br />
kaufmännische E<strong>in</strong>richtung erfordert,<br />
ist der Wechsel aus der GbR aus gesetzlichen<br />
Gründen ohneh<strong>in</strong> zw<strong>in</strong>gend.<br />
GmbH<br />
Für Startups ist die GmbH <strong>in</strong> der Regel<br />
die beste (und selten die falsche) Wahl.<br />
Oft schreckt unerfahrene Gründer das<br />
aufzubr<strong>in</strong>gende M<strong>in</strong>deststammkapital<br />
von 25 000 Euro ab. Bei genauerem<br />
H<strong>in</strong>sehen handelt es sich dabei aber nur<br />
sche<strong>in</strong>bar um e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis. So ist bei<br />
18 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
der Gründung zunächst nur die Hälfte<br />
aufzubr<strong>in</strong>gen. Das Geld ist auch nicht,<br />
wie etwa e<strong>in</strong>e Mietkaution, „verloren“.<br />
Das Stammkapital ist dazu da, um mit<br />
ihm zu arbeiten, es auszugeben. Da e<strong>in</strong>e<br />
ernsthafte Unternehmensgründung oft<br />
ohneh<strong>in</strong> gewisse Ausgaben erfordert<br />
(Gehälter, Büroausstattung, Mietzahlungen,<br />
Werbemaßnahmen), sollte die Aufbr<strong>in</strong>gung<br />
des Stammkapitals <strong>in</strong> vielen<br />
Fällen ke<strong>in</strong>e allzu große Hürde se<strong>in</strong>.<br />
Zur Gründung der GmbH muss e<strong>in</strong><br />
schriftlicher Gesellschaftsvertrag geschlossen<br />
und vom Notar beurkundet<br />
werden. Für die Beurkundung fallen<br />
Kosten von etwa 500 Euro an. H<strong>in</strong>zu<br />
kommen noch die Kosten für die Erstellung<br />
e<strong>in</strong>es maßgeschneiderten Gesellschaftsvertrages.<br />
Die Vorteile der GmbH gegenüber der<br />
GbR liegen auf der Hand: Die GmbH<br />
kann selbst und unabhängig von den<br />
Gesellschaftern geistiges und sonstiges<br />
Eigentum erwerben. Dies macht sie von<br />
personellen Änderungen unabhängig<br />
und erleichtert die Verhandlungen mit<br />
Investoren. Die Buchführungspflichten<br />
und die gesetzlich vorgeschriebene<br />
funktionale Organisation der GmbH<br />
(Stichwort: Geschäftsführerbestellung)<br />
mögen zwar auf den ersten Blick e<strong>in</strong>er<br />
„Startup-Atmosphäre“ abträglich se<strong>in</strong>.<br />
Letztlich hängt diese aber vor allem von<br />
der <strong>in</strong>dividuellen Unternehmenskultur<br />
ab. Auch erleichtert die GmbH die Gestaltung<br />
von Beteiligungs- und Exit-<br />
Möglichkeiten erheblich. Nicht zuletzt<br />
spricht für die Gründung e<strong>in</strong>er GmbH<br />
die Beschränkung der Haftung auf das<br />
Gesellschaftsvermögen.<br />
E<strong>in</strong>e Sonderform der GmbH ist die<br />
„Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“.<br />
Sie soll den Schritt zur<br />
GmbH erleichtern und ist als e<strong>in</strong>e Art<br />
Zwischenschritt gedacht. Sie ist das<br />
deutsche Pendant zur britischen Limited,<br />
die damit <strong>in</strong> den meisten Fällen<br />
für deutsche Startups überflüssig geworden<br />
ist. Der wesentliche Unterschied zur<br />
GmbH liegt dar<strong>in</strong>, dass die Gründung<br />
bereits mit e<strong>in</strong>em Kapital von lediglich<br />
e<strong>in</strong>em Euro erfolgen kann. Dieser Vorteil<br />
ist meist nur theoretischer Natur, da<br />
e<strong>in</strong> Unternehmen mit e<strong>in</strong>em so ger<strong>in</strong>gen<br />
Vermögen kaum handlungsfähig ist.<br />
Wenn jedoch nur wenig Kapital aufgebracht<br />
werden kann oder benötigt wird,<br />
ist die UG e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative<br />
zur GmbH.<br />
GmbH & Co. KG<br />
In e<strong>in</strong>igen Fällen ist die GmbH & Co. KG<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative für Start ups.<br />
Hier können sich die Gründer als Geschäftsführer<br />
der Komplementärs-GmbH,<br />
die zugleich die Geschäfte der Kommanditgesellschaft<br />
führt, trotz beschränkter<br />
Haftung e<strong>in</strong>e große Kontrolle über das<br />
Unternehmen bewahren und gleichzeitig<br />
durch Aufnahme von Kommanditisten<br />
unkompliziert Kapital beschaffen. Diese<br />
Vorteile werden allerd<strong>in</strong>gs durch e<strong>in</strong>en<br />
doppelten adm<strong>in</strong>istrativen und Gründungsaufwand<br />
erkauft. Die GmbH & Co.<br />
KG ist daher <strong>in</strong> der Regel etwas für „Fortgeschrittene“,<br />
die auf häufig wechselnde<br />
Geldgeber angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />
Societas Europaea<br />
Auch wenn die Societas Europaea (SE)<br />
nur etwas für Fortgeschrittene ist, <strong>in</strong>teressieren<br />
sich <strong>in</strong> letzter Zeit viele Startups<br />
für diese Gesellschaftsform. Sie bietet<br />
alle Vorteile der klassischen nationalen<br />
AG. Anteile s<strong>in</strong>d also leicht und billig<br />
übertragbar, was die Kapitalbeschaffung<br />
erleichtert. Darüber h<strong>in</strong>aus kann e<strong>in</strong>e SE<br />
– anders als e<strong>in</strong>e nationale Aktiengesellschaft<br />
– ihren Sitz <strong>in</strong>nerhalb der EU frei<br />
verlegen und <strong>in</strong> allen EU-Ländern Büros<br />
eröffnen. Es müssen also ke<strong>in</strong>e Tochtergesellschaften<br />
<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ländern<br />
errichtet werden. Das M<strong>in</strong>destkapital e<strong>in</strong>er<br />
SE beträgt allerd<strong>in</strong>gs 120 000 Euro.<br />
Der Gründungs- und der adm<strong>in</strong>istrative<br />
Aufwand ist – wie bei allen Aktiengesellschaften<br />
– vergleichsweise groß.<br />
Fazit<br />
Die Wahl der passenden Gesellschaftsform<br />
sollte vor Aufnahme des operativen<br />
Geschäfts und mit Bedacht erfolgen,<br />
da die Konsequenzen der Entscheidung<br />
weitreichend s<strong>in</strong>d. Jede Gesellschaftsform<br />
hat Vor- und Nachteile, die auf<br />
Grundlage e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelfallbezogenen<br />
Analyse gegene<strong>in</strong>ander abzuwägen<br />
s<strong>in</strong>d. Neben dem <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>plan spielen<br />
dabei auch Faktoren wie die Geschäftserfahrung<br />
und das persönliche<br />
Verhältnis der Gründer zue<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle. [ rm ]<br />
Bei der Wahl der passenden Rechtsform<br />
<strong>in</strong>teressieren sich Startups vor<br />
allem für zwei Aspekte: den „Convenience-Faktor“<br />
sowie die persönlichen<br />
Haftungsrisiken.<br />
19
News & Trends Ascent Look Out 2014<br />
Schöne, neue Welt<br />
In se<strong>in</strong>em Trendbericht „Ascent Look Out 2014“ analysiert<br />
der <strong>IT</strong>-Dienstleister Atos die Wechselbeziehung zwischen<br />
technologischen und sozio-ökonomischen Entwicklungen <strong>in</strong> der<br />
Gesellschaft. Nicht ganz unerwartet ist die mobile Kommunikation<br />
<strong>in</strong> fast allen Marktsegmenten der Wirtschaft der dom<strong>in</strong>ierende<br />
Trend – und attackiert als „kreativer Zerstörer“ etablierte<br />
Geschäftsmodelle, Lebenskonzepte und Sicherheitsstrategien.<br />
Hermann Gouverneur<br />
Der autor<br />
Hermann Gouverneur ■<br />
Chief Technology Officer bei Atos und<br />
Mitglied der Atos Scientific Community<br />
T<br />
echnologie entwickelt sich<br />
nicht im luftleeren Raum<br />
– um von der Gesellschaft<br />
angenommen zu werden, muss sie<br />
mit sozio-kulturellen und ökonomischen<br />
Trends korrelieren. Neben e<strong>in</strong>er<br />
alternden Bevölkerung erwartet uns laut<br />
Trendbericht <strong>in</strong> der westlichen Welt e<strong>in</strong><br />
verändertes Familienbild, gepaart mit<br />
neuen Ansprüchen an Arbeitsort und<br />
-zeit. Das klassische Modell e<strong>in</strong>er ortsgebundenen<br />
Familie mit e<strong>in</strong>em Ernährer<br />
wird mehr und mehr abgelöst von<br />
Familiene<strong>in</strong>heiten mit wenigen bis gar<br />
ke<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern oder alle<strong>in</strong>erziehenden<br />
Elternteilen.<br />
Gleichzeitig steigt die Anzahl der Arbeitsplätze,<br />
die nicht mehr an e<strong>in</strong>en<br />
bestimmten Ort oder an feste Bürozeiten<br />
von „n<strong>in</strong>e to five“ gebunden s<strong>in</strong>d.<br />
Arbeitnehmer erwarten heute flexible<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen – sowohl örtlich,<br />
zeitlich als auch <strong>in</strong> Bezug auf die Arbeits<strong>in</strong>strumente.<br />
Diese gesellschaftliche Entwicklung<br />
trifft auf steigende Bandbreiten für die<br />
Datenübertragung, auf leistungsstärkere<br />
Endgeräte und e<strong>in</strong> rapides Zusammenwachsen<br />
von privater und beruflich<br />
genutzter Informationstechnik. Aus<br />
zentralisierten Rechenzentren werden<br />
immer mehr Leistungen aus der „Cloud“<br />
bereitgestellt.<br />
Die gesammelten strukturierten und<br />
unstrukturierten Daten lassen sich immer<br />
besser und schneller auswerten.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass Unternehmen und<br />
Mitarbeiter neue Kommunikationstechniken<br />
zunehmend vom Privatleben <strong>in</strong>s<br />
Geschäftsleben übertragen – mit dem<br />
Ziel, Informationen und Expertisen<br />
schneller und besser auszutauschen<br />
und so von e<strong>in</strong>em Qualitäts- und Effizienzgew<strong>in</strong>n<br />
zu profitieren.<br />
Die Anzahl der Smartphones wird 2016<br />
mit 10 Milliarden Geräten größer se<strong>in</strong><br />
als die Weltbevölkerung, wenn man den<br />
Berechnungen der Analysten von IDC<br />
Glauben schenken mag. Kaum verwunderlich<br />
also, dass die Menschen e<strong>in</strong>e<br />
wachsende Auswahl <strong>in</strong>dividualisierter<br />
Inhalte erwarten – und zwar angepasst<br />
an das jeweilige ortsbezogene Umfeld.<br />
Gleichzeitig wird es immer selbstverständlicher,<br />
das Smartphone für die unterschiedlichsten<br />
Services zu nutzen:<br />
Anwender ordern per App Bahn- und<br />
Flugtickets von unterwegs, steuern den<br />
Energieverbrauch der Wohnung, <strong>in</strong>formieren<br />
sich über den günstigsten Preis<br />
oder nutzen das Gerät für das Bezahlen<br />
beim E<strong>in</strong>kaufen.<br />
Geschäftsmodelle der Zukunft<br />
Dieser technische Wandel h<strong>in</strong> zur grenzenlosen<br />
Mobilität verändert den weltweiten<br />
Handel rapide. In vielen Bereichen<br />
werden darum nur noch Verkäufer<br />
erfolgreich se<strong>in</strong>, denen es gel<strong>in</strong>gt, Internet<br />
und Mobilität mit stationärem Handel<br />
zu verb<strong>in</strong>den. Wenn ich auf dem<br />
Weg vom Hotel zum Kundenterm<strong>in</strong><br />
neue Kopfhörer benötige, dann frage<br />
ich me<strong>in</strong> Smartphone, wo und zu welchem<br />
Preis ich e<strong>in</strong> neues Paar f<strong>in</strong>de.<br />
Wenn ich dann später am Flughafen<br />
feststelle, dass me<strong>in</strong> Rollkoffer <strong>in</strong> naher<br />
Zukunft kaputtgehen könnte, starte<br />
ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em sozialen Netzwerk e<strong>in</strong>en<br />
Hilferuf und bitte um Tipps und Empfehlungen<br />
für e<strong>in</strong> Ersatzmodell. Über<br />
Smartphones und Tablet-PCs kann ich<br />
den neuen Rollkoffer dann entweder<br />
sofort bestellen und die Zeit bis zum<br />
20 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Board<strong>in</strong>g überbrücken oder ihn später<br />
zu Hause von me<strong>in</strong>em Computer aus<br />
ordern.<br />
Fortschreitende Konsumerisierung<br />
Professionelle Mobilität bedeutet jedoch<br />
nicht nur, alle Smartphone-Nutzer mit<br />
<strong>in</strong>dividuellen Informationen zu Kaufentscheidungen<br />
zu versorgen. Die Mitarbeiter<br />
mobiler Unternehmen speisen<br />
relevante Geschäftsdaten <strong>in</strong> zentrale<br />
virtuelle Dokumentenablagen e<strong>in</strong> und<br />
rufen später die benötigten Informationen<br />
von überall ab. Somit werden immer<br />
öfter Entscheidungen auf Basis von<br />
Echtzeitdaten getroffen.<br />
Hierfür nutzen die Mitarbeiter nicht<br />
mehr die von der Unternehmens-<strong>IT</strong> vorgegebenen<br />
Standardgeräte mit e<strong>in</strong>em<br />
Betriebssystem und fünf zertifizierten<br />
Applikationen. Vielmehr nutzt jeder Mitarbeiter<br />
se<strong>in</strong>e eigene Hardware – und<br />
häufig sogar die eigene, private Software<br />
und se<strong>in</strong>e Social-Media-Plattformen.<br />
Hat beispielsweise e<strong>in</strong> langjähriger <strong>IT</strong>-<br />
Berater se<strong>in</strong>e Kundenkontakte und alle<br />
wichtigen Dokumente auf e<strong>in</strong>er Cloudbasierten<br />
Plattform gespeichert, ist es<br />
heute für ihn selbstverständlich, dass er<br />
mit se<strong>in</strong>en privaten Geräten über das<br />
Unternehmensnetzwerk auf diese Daten<br />
zugreifen kann.<br />
Neue <strong>IT</strong>-Sicherheitsstrategien<br />
s<strong>in</strong>d gefragt<br />
So schön diese neue mobile Welt ist, so<br />
verletzlich ist sie auch. Man muss nicht<br />
das Thema PRISM bemühen, um zu verdeutlichen,<br />
wie wichtig der Schutz der<br />
digitalen Informationen und Prozesse<br />
ist. Wenn immer mehr Daten und Anwendungen<br />
von den unterschiedlichsten<br />
Endgeräten aus erreichbar s<strong>in</strong>d,<br />
stehen sie nicht nur den autorisierten<br />
Nutzern zur Verfügung, sondern auch<br />
den immer professioneller agierenden<br />
Cyberkrim<strong>in</strong>ellen.<br />
Häufig genügt es diesen, e<strong>in</strong>zelne<br />
Passwörter auszuspähen, um ungeh<strong>in</strong>dert<br />
<strong>in</strong> die Unternehmens-<strong>IT</strong> e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<br />
zu können. Der Grund dafür ist e<strong>in</strong><br />
veraltetes Sicherheitskonzept. Es stammt<br />
aus e<strong>in</strong>er Zeit, <strong>in</strong> der lediglich e<strong>in</strong>e kontrollierte<br />
Zahl an standardisierten Endgeräten<br />
auf die Infrastruktur zugreifen<br />
konnte.<br />
Künftig wird es neben den klassischen<br />
Schutzwällen für die Infrastruktur<br />
Sicherheitskonzepte auf Dokumentenund<br />
Anwendungsebene geben. Damit<br />
lässt sich bei der Dokumentenerstellung<br />
bereits def<strong>in</strong>ieren, welcher Kollege e<strong>in</strong><br />
Dokument zu welcher Zeit über welches<br />
Endgerät e<strong>in</strong>sehen, speichern und<br />
bearbeiten darf.<br />
Hackerangriffe auf die Infrastruktur<br />
werden dadurch weniger bis gar ke<strong>in</strong>en<br />
Schaden mehr anrichten. Dies setzt allerd<strong>in</strong>gs<br />
e<strong>in</strong> weitreichendes Umdenken<br />
bei der Konzeption von <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
voraus. Nicht zuletzt darum gilt Mobilität<br />
als kreativer Zerstörer von Sicherheitsstrategien<br />
und Märkten. [ rm ]<br />
Verkäufer werden künftig<br />
nur noch erfolgreich se<strong>in</strong>,<br />
wenn sie Internet und<br />
Mobilität mit stationärem<br />
Handel verb<strong>in</strong>den können.<br />
21
Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />
T<strong>IT</strong>ELTHEMA<br />
22 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Man spricht deutsch<br />
<strong>in</strong> der Wolke<br />
Mit dem <strong>IT</strong>-Cloud-Index zeigen die Analysten von techconsult im Rahmen e<strong>in</strong>er Langzeit -<br />
untersuchung, welchen Stellenwert Cloud-Services im deutschen Mittelstand haben.<br />
Derzeit sieht es so aus, dass PRISM & Co. zwar für e<strong>in</strong>e gewisse Zurückhaltung der Firmen<br />
sorgen, deutsche Cloud-Anbieter mittelfristig aber sogar stark davon profitieren könnten.<br />
Max Schulze<br />
Die aktuellen Befragungsergebnisse<br />
im Rahmen des <strong>IT</strong>-Cloud-<br />
Index von techconsult zeigen es<br />
deutlich: Der Spionageskandal<br />
rund um PRISM hat durchaus Auswirkungen<br />
auf den deutschen Cloud-Markt.<br />
Denn deutsche Mittelständler positionieren<br />
den Punkt Sicherheit an vorderster<br />
Stelle, wenn es um die Hemmnisse<br />
bei der E<strong>in</strong>führung von Cloud-Services<br />
<strong>in</strong> ihren Unternehmen geht.<br />
Damit im E<strong>in</strong>klang stehen auch die<br />
geforderten Kriterien an Cloud-Anbieter,<br />
welche unter anderem höchste<br />
Sicherheitsverfahren, Zukunftssicherheit<br />
durch e<strong>in</strong>e erkennbare Bonität und das<br />
zur Verfügung stellen von sicheren Rechenzentren<br />
vorweisen müssen, um bei<br />
den befragten Anwenderunternehmen<br />
<strong>in</strong> die engere Auswahl zu kommen.<br />
Gradmesser für die<br />
Cloud-Verbreitung<br />
Dies könnte der Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er langen<br />
und erfolgreichen Zeit für Cloud-Anbieter<br />
se<strong>in</strong>, die sowohl ihren Firmensitz<br />
als auch ihr Rechenzentrum <strong>in</strong> Deutschland<br />
beheimatet wissen. Fachmedien,<br />
Unternehmensberater sowie Interessenverbände<br />
beziehungsweise Informationsportale<br />
spielen bei der Auswahl<br />
und Entscheidungsf<strong>in</strong>dung von Cloud-<br />
Services e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle und<br />
sichern den Anwenderunternehmen e<strong>in</strong>en<br />
geordneten und transparenten E<strong>in</strong>stieg<br />
zur Cloud-Technologie.<br />
Neben der Veröffentlichung der aktuellen<br />
Studienergebnisse bef<strong>in</strong>det sich<br />
auf dem neugestalteten Cloud-Portal<br />
unter www.it-cloud-<strong>in</strong>dex.de e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Benchmark-System<br />
für Anwenderunternehmen.<br />
Nach der Teilnahme daran<br />
erhalten die Firmen auf sechs bis<br />
acht Seiten e<strong>in</strong>en direkten Vergleich<br />
Ihrer Cloud-Comput<strong>in</strong>g-Strategie und<br />
der wichtigsten Cloud-Comput<strong>in</strong>g-Indikatoren<br />
ihres Unternehmens mit denen<br />
ihrer Mitbewerber derselben Branche<br />
und Größenklasse.<br />
Der <strong>IT</strong>-Cloud-Index fungiert somit<br />
als Gradmesser für die Etablierung von<br />
Cloud Comput<strong>in</strong>g im deutschen Mittelstand<br />
und ermöglicht über den zeitlichen<br />
Verlauf den Anwender-Unternehmen<br />
das Ablesen möglicher Trendl<strong>in</strong>ien<br />
und Tendenzen.<br />
Die Angst der Mittelständler<br />
Die Ängste vor der Cloud-Technologie<br />
wurden durch die Offenlegung des amerikanischen<br />
Überwachungsprogramms<br />
PRISM und des britischen Tempora-<br />
Programms im deutschen Mittelstand<br />
wieder gestärkt. Zeigte sich im vierten<br />
Quartal 2012 e<strong>in</strong>e erste Aufhebung dieser<br />
Ängste, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>e erhöhte Nachfrage<br />
nach Security-Lösungen aus der<br />
Cloud im Mittelstand festgestellt werden<br />
konnten, ist das Thema Sicherheitsrisiken<br />
<strong>in</strong> Bezug auf Cloud Services mit 67<br />
Prozent fast wieder auf dem Stand des<br />
Vorjahrsquartals angelangt.<br />
Der autor<br />
Max Schulze ■<br />
Analyst bei dem Marktforschungs- und<br />
Beratungsunternehmen techconsult GmbH<br />
für die Kompetenzfelder Communication,<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Process Management sowie Cloud<br />
Comput<strong>in</strong>g. Se<strong>in</strong> Beratungsschwerpunkt<br />
liegt <strong>in</strong> der operativen und strategischen<br />
Beratung, der Marktanalyse und Wettbewerbsbetrachtung<br />
sowie der Entwicklung<br />
von Go-To-Market-Strategien für <strong>IT</strong>K-Anbieterunternehmen.<br />
23
Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />
Cloud-Anbieter, die nur<br />
<strong>in</strong> Deutschland Daten<br />
speichern, haben e<strong>in</strong>deutig<br />
e<strong>in</strong>en Wettbewerbs<br />
vorteil.<br />
Sicherheitsaspekte spielen beim<br />
Cloud Comput<strong>in</strong>g mehr denn je<br />
die zentrale Rolle.<br />
Auf Rang zwei mit 60 Prozent nannten<br />
die befragten Unternehmen als größtes<br />
H<strong>in</strong>dernis bei der E<strong>in</strong>führung von<br />
Cloud-Services Bedenken h<strong>in</strong>sichtlich<br />
des Kontrollverlustes über ihre Systemlandschaft.<br />
Dabei ergab die aktuelle<br />
Umfrage, dass viele Mittelständler mit<br />
dieser Sorge vor allem groß angelegte<br />
Kooperationen deutscher Cloud-Anbieter<br />
über die Landesgrenzen h<strong>in</strong>weg<br />
beschäftigen. Die Anwenderunternehmen<br />
befürchten dadurch den<br />
nachhaltigen Kontrollverlust über<br />
ihre <strong>IT</strong>-Systeme, wenn ausländische<br />
Cloud-Services h<strong>in</strong>ter<br />
deutschen Anbietern stehen<br />
und damit auch verbundene<br />
rechtliche Unsicherheiten.<br />
Unklare<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
Damit im Zusammenhang ist<br />
auch die von 56 Prozent geteilte<br />
Ansicht zu sehen, dass rechtliche<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und gesetzliche<br />
Vorgaben Hürden für die E<strong>in</strong>führung<br />
von Cloud-Lösungen darstellen. So<br />
können <strong>in</strong>transparente Cloud-Angebote<br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl rechtlicher Fragestellungen<br />
aufwerfen, mit denen sich die<br />
Anwenderunternehmen befassen müssen,<br />
um nicht gegen geltendes Recht<br />
oder <strong>in</strong>terne Unternehmensvorgaben<br />
zu verstoßen.<br />
Rechtliche Anforderungen können sowohl<br />
das Vertragsrecht wie auch das<br />
Datenschutzrecht als auch das Haftungsrecht<br />
betreffen. Zudem befürchten<br />
die befragten Unternehmen bei der<br />
Inanspruchnahme von nicht klar def<strong>in</strong>ierten<br />
Cloud-Services, gegen gesetzliche<br />
Aufbewahrungs- und Löschfristen<br />
zu verstoßen.<br />
Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen<br />
im Mittelstand glaubt zudem<br />
noch, dass viele Cloud-Anbieter bis<br />
heute ke<strong>in</strong>e ausreichend dokumentierten<br />
Programmierschnittstellen für ihre<br />
Cloud-Services zur Verfügung stellen<br />
und sich demnach Daten und Systeme<br />
nur mit erschwerten Bed<strong>in</strong>gungen aus<br />
der Cloud wieder herausholen lassen.<br />
Generell zeigen die genannten Hemmnisse,<br />
dass die Bedenken und Sorgen<br />
gerade bei den sogenannten Cloud-<br />
Gegnern oder Unternehmen, die von<br />
der E<strong>in</strong>führung von Cloud-Services<br />
noch nicht ganz überzeugt waren, wieder<br />
verstärkt zugenommen haben, seitdem<br />
der PRISM-Skandal an Fahrt aufgenommen<br />
hat.<br />
Die Stunde der heimischen<br />
Cloud-Anbieter<br />
In Anbetracht der gestiegenen Sensibilität<br />
gegenüber Cloud-Angeboten wird<br />
sich die Cloud-Branche stärker denn je<br />
für e<strong>in</strong>en transparenten und detaillierten<br />
Cloud-Markt stark machen müssen.<br />
71 Prozent der befragten Unternehmen<br />
stellen als entscheidendes Kriterium<br />
für die Auswahl e<strong>in</strong>es Cloud-Anbieters<br />
den E<strong>in</strong>satz anerkannter Sicherheitsverfahren<br />
beziehungsweise e<strong>in</strong>e Zertifizierung<br />
durch unabhängige Dritte<br />
wie beispielsweise ISO 27001 zur Bed<strong>in</strong>gung.<br />
Zertifizierungen dieser Art schaffen<br />
gerade bei mittelständischen Anwenderunternehmen<br />
Vertrauen h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
24 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
zu erwartenden Sicherheitsstrategien und<br />
-verfahren e<strong>in</strong>es Cloud-Anbieters, weil<br />
diese durch unabhängige Dritte qualitativ<br />
getestet und bestätigt wurden.<br />
Ebenfalls von höchster Priorität ist für<br />
die befragten Unternehmen das Vertrauen<br />
<strong>in</strong> die Zukunftssicherheit des<br />
Cloud-Anbieters. Demnach erwarten<br />
die Anwenderunternehmen von den<br />
Cloud-Anbietern die Vorhaltung e<strong>in</strong>er<br />
ausreichenden Liquidität sowie detailliertes<br />
Fach-Know-how und vorzeigbare<br />
Referenzprojekte sowie Innovationsfähigkeit,<br />
um langfristig von der Cloud-<br />
Technologie zu profitieren.<br />
Dass Cloud-Services „made <strong>in</strong> <strong>Germany</strong>“,<br />
also auf deutschen Rechenzentren<br />
basierend, als Wettbewerbsvorteil angesehen<br />
werden können, bestätigen 56<br />
Prozent der befragten Unternehmen im<br />
deutschen Mittelstand. Verschärft wird<br />
diese Sichtweise noch mit der Angabe<br />
von fast 50 Prozent, dass der Sitz des<br />
Cloud-Anbieters <strong>in</strong> Deutschland se<strong>in</strong><br />
müsse, um e<strong>in</strong> Cloud-Service <strong>in</strong> Anspruch<br />
nehmen zu wollen.<br />
Hier wird deutlich, wer <strong>in</strong> Zukunft<br />
massiv durch die bekannt gewordenen<br />
Abhörskandale profitieren kann, Cloud-<br />
Anbieter mit Standort des Rechenzentrums<br />
und Firmensitz <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Der größte europäische Softwarehersteller,<br />
die SAP AG mit Sitz im baden-württembergischen<br />
Walldorf, kann <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr für ihr Cloud-Geschäft dreistellige<br />
Wachstumsraten verzeichnen und erwartet<br />
e<strong>in</strong>en neuen Höchstumsatz von<br />
e<strong>in</strong>er Milliarde Euro für 2013.<br />
Vorreiter SAP<br />
SAP ist aber nur e<strong>in</strong>es von vielen Beispielen,<br />
die noch folgen werden. Im<br />
Endeffekt dürfte die deutsche und europäische<br />
Cloud-Industrie ke<strong>in</strong>en Schaden<br />
nehmen, sondern tendenziell eher<br />
e<strong>in</strong>en Mehrgew<strong>in</strong>n durch PRISM und<br />
andere Abhörskandale erhalten.<br />
Die Abhöraktivitäten der Geheimdienste<br />
aus den USA werden e<strong>in</strong> gewaltiges<br />
negatives Echo für Cloud-Services<br />
und deren Anbieter im gesamten<br />
amerikanischen Raum bedeuten. Die<br />
Cloud-Technologie hat viele Vorteile,<br />
besonders die des Flexibilitätszuwachses<br />
und der Kostenreduzierung. Diese<br />
verpuffen jedoch sehr schnell, wenn<br />
elementare Kriterien wie umfassender<br />
Schutz der Daten, h<strong>in</strong>reichende Detaillierung<br />
des Angebots und vor allem<br />
Standortfragen nicht klar def<strong>in</strong>iert<br />
werden.<br />
PRISM hat deutschen Cloud-Anbietern,<br />
die auf Cloud-Services „made <strong>in</strong><br />
<strong>Germany</strong>“ setzen und darüber h<strong>in</strong>aus<br />
die ermittelten Kriterien an Cloud-Anbieter<br />
h<strong>in</strong>reichend erfüllen, neuen Aufschwung<br />
gebracht. Auf die seit Jahren<br />
bekannten Effektivitätsgew<strong>in</strong>ne durch<br />
den E<strong>in</strong>satz der Cloud-Technologie<br />
möchten wohl die wenigsten Unternehmen<br />
zukünftig verzichten, daher<br />
werden die Wege zwangsläufig zum<br />
Serverstandort Deutschland mit se<strong>in</strong>em<br />
strengen Datenschutzrecht führen.<br />
Es liegt jetzt an den Cloud-Anbietern<br />
selbst, die neu gewonnene Aufmerksamkeit<br />
für sich erfolgreich zu nutzen<br />
Statement<br />
Rudolf Kergaßner ■<br />
Manag<strong>in</strong>g Director bei IPsoft<br />
<strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />
Der Weg zur sanften Cloud-Migration<br />
„Welche Inhalte werden <strong>in</strong> die Cloud verlagert? Welche Ziele werden damit im H<strong>in</strong>blick auf<br />
Qualität, Kosten und Flexibilität verfolgt? Dies s<strong>in</strong>d zwei Fragen, die sich jedes Unternehmen<br />
vor der Wahl des richtigen Anbieters stellen muss. Nur so ist e<strong>in</strong>e schnelle und sanfte Cloud-<br />
Migration möglich.<br />
Es ist e<strong>in</strong>e Grundvoraussetzung, um e<strong>in</strong>e Lösung zu erhalten, die wirklich passt und ke<strong>in</strong>e<br />
unnötigen Kosten verursacht. Bei der Auswahl des Cloud-Providers sollte man sich für e<strong>in</strong>en<br />
Partner auf Augenhöhe entscheiden, der durch se<strong>in</strong>e Innovationskraft und e<strong>in</strong> überzeugendes,<br />
str<strong>in</strong>gentes Betriebsmodell e<strong>in</strong>en echten Mehrwert liefern kann. Vollmundigen Versprechen<br />
der Anbieter ist dabei grundsätzlich zu misstrauen. Es sollten Referenzen und Nachweise e<strong>in</strong>gefordert<br />
werden, warum e<strong>in</strong> Angebot Kostenvorteile bei verbesserter Qualität br<strong>in</strong>gt.<br />
Besondere Bedeutung nimmt selbstverständlich die konkrete Vertragsgestaltung e<strong>in</strong>: Etwaige<br />
Schwachstellen müssen hier im Vorfeld unbed<strong>in</strong>gt ausgeschlossen werden. So wird der<br />
Kunde zum Beispiel nach Vertragsabschluss oft noch mit Change Requests überhäuft, selbst<br />
mit solchen, die Selbstverständlichkeiten für e<strong>in</strong>en ordentlichen <strong>IT</strong>-Betrieb wie die Configuration<br />
Management Database (CMDB) oder kundenspezifische Runbooks betreffen. Das führt zu<br />
unnötig teuren, komplexen und vor allem langwierigen Transition-Projekten. Generell sollte<br />
auch vertraglich geregelt se<strong>in</strong>, dass das Unternehmen bei der Nutzung von Cloud-Services die<br />
vollständige – auch strategische – Kontrolle über se<strong>in</strong>e <strong>IT</strong> behält, <strong>in</strong>sbesondere wenn es sich<br />
um unternehmenskritische Systeme handelt.<br />
Nicht zuletzt kommt es natürlich auf die Wahl des richtigen Cloud-Modells an, das die eigenen<br />
Anforderungen am besten abdeckt. Hier hat sich <strong>in</strong> letzter Zeit gezeigt, dass <strong>in</strong>sbesondere<br />
Hybrid-Cloud-Services nachgefragt werden. Sie bieten vielen Unternehmen die ideale<br />
Komb<strong>in</strong>ation, um die Aspekte Flexibilität, Skalierbarkeit und Datensicherheit unter e<strong>in</strong>en Hut<br />
zu br<strong>in</strong>gen. Dabei favorisieren Unternehmen sogar häufig e<strong>in</strong>e Multi-Sourc<strong>in</strong>g-Strategie, das<br />
heißt, sie entscheiden sich für unterschiedliche externe Partner, die sich auf e<strong>in</strong>en bestimmten<br />
Service spezialisiert haben. Für diese Unternehmen kommen natürlich nur Cloud-Provider<br />
<strong>in</strong>frage, die dem Kunden ke<strong>in</strong>en ‚Vendor-Lock-<strong>in</strong>‘ aufzw<strong>in</strong>gen.“<br />
25
Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />
und an der Justiz, e<strong>in</strong>e glaubwürdige<br />
Datenschutzverordnung für Europa<br />
durchzusetzen.<br />
Statement<br />
Rafael Laguna ■<br />
CEO und Mitgründer<br />
der Open-Xchange AG<br />
Vier Kriterien für die Auswahl<br />
von Cloud-Services<br />
„Nur über die Cloud können Privatanwender, Selbständige und Kle<strong>in</strong>unternehmen <strong>in</strong>novative<br />
Software zu sensationell günstigen Preisen beziehen. Der Kauf von Serverhardware und Softwarelizenzen<br />
<strong>in</strong>klusive eigenem Betrieb mag für Großunternehmen e<strong>in</strong>e Alternative se<strong>in</strong> – für<br />
Kle<strong>in</strong>unternehmen ist die Nutzung von Cloud-Anwendungen konkurrenzlos e<strong>in</strong>fach und günstig.<br />
Damit es jedoch ke<strong>in</strong> böses Erwachen gibt, sollten Anwender bei der Auswahl ihrer Cloud-<br />
Anwendungen die folgenden vier Regeln beachten:<br />
1. E<strong>in</strong> Cloud-Service muss bei unterschiedlichen Anbietern erhältlich se<strong>in</strong>: Konkurrenz belebt<br />
das Geschäft. Nur wenn der Cloud-Dienst Ihrer Wahl auch von verschiedenen Dienstleistern angeboten<br />
wird, können Sie sicher se<strong>in</strong>, dass Kostenvorteile auch an die Kunden weitergegeben<br />
werden – wie beispielsweise bei den immer günstiger werdenden Shared-Host<strong>in</strong>g-Paketen<br />
oder vServern. Solange Sie jederzeit zu e<strong>in</strong>em anderen Anbieter wechseln können, wird Ihr<br />
Dienstleister nicht nachlassen, Ihnen <strong>in</strong>novative Neuerungen möglichst als Erster anzubieten.<br />
2. Es muss möglich se<strong>in</strong>, die eigenen Daten zu e<strong>in</strong>em anderen Dienstleister umzuziehen: Ist<br />
e<strong>in</strong> Anwender mit Preis, Qualität oder Service e<strong>in</strong>es Dienstleisters nicht mehr zufrieden, so<br />
muss er – wie bei Doma<strong>in</strong>s und Webseiten – mit se<strong>in</strong>en Inhalten zu e<strong>in</strong>em anderen Dienstleister<br />
umziehen können. Und zwar ohne dass der Umzug besonders schwierig, zeit<strong>in</strong>tensiv oder<br />
gar mit erheblichen Zusatzkosten verbunden ist. Entsprechend sollten Anwender vor der Entscheidung<br />
für e<strong>in</strong>e Applikation auch nachfragen, <strong>in</strong> welchem Format die Inhalte gespeichert<br />
werden. Liegen die Inhalte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em offenen Format vor? Oder nutzt die Cloud-Applikation e<strong>in</strong><br />
Spezialformat, aus dem es ke<strong>in</strong> Entr<strong>in</strong>nen gibt?<br />
3. Der Service muss auch als Software verfügbar se<strong>in</strong>: Hier<strong>in</strong> liegt der Schlüssel für e<strong>in</strong>en<br />
langfristig vertrauenswürdigen Onl<strong>in</strong>e-Dienst. Denn nur wenn e<strong>in</strong> Service auch auf e<strong>in</strong>er Software<br />
basiert, die öffentlich verfügbar ist, hat der Anwender die Möglichkeit, den Service auch<br />
selbst auf eigener Hardware zu betreiben. Dies kann der Fall se<strong>in</strong>, wenn e<strong>in</strong> Unternehmen beschließt,<br />
dass es sensible Informationen nicht länger e<strong>in</strong>em externen Dienstleister anvertrauen<br />
möchte. Oder e<strong>in</strong> Unternehmen wünscht e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Anpassung für e<strong>in</strong>e Applikation,<br />
die es bei ke<strong>in</strong>em Service-Provider gibt. Auch hierfür kann der Umzug <strong>in</strong>s eigene Rechenzentrum<br />
die richtige Lösung se<strong>in</strong>.<br />
4. Die Software muss auch als Quellcode (Source Code) verfügbar se<strong>in</strong>: Wer wirklich auf Nummer<br />
sicher gehen will, kommt an Open-Source-Software nicht vorbei. Denn nur wenn unabhängige<br />
Experten der Anwender den Quellcode e<strong>in</strong>er Software e<strong>in</strong>sehen können, kann (nahezu)<br />
ausgeschlossen werden, dass vom Anbieter der Software H<strong>in</strong>tertüren (Backdoors) oder<br />
Malware <strong>in</strong> die Software e<strong>in</strong>geschleust wurden. Idealerweise steht die Software e<strong>in</strong>es Anbieters<br />
auch noch unter e<strong>in</strong>er Open-Source- beziehungsweise Creative-Commons-Lizenz. Damit<br />
können Anwender für den Fall, dass e<strong>in</strong> Anbieter vom Markt verschw<strong>in</strong>det oder e<strong>in</strong>e Software<br />
nicht mehr weiterentwickelt, deren Pflege e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> die eigene Hand nehmen.“<br />
Gut <strong>in</strong>formiert <strong>in</strong> die Cloud<br />
Auf der Suche nach e<strong>in</strong>em geeigneten<br />
Cloud Service stehen zumeist kle<strong>in</strong>ere<br />
Unternehmen mit wenig <strong>IT</strong>-Fachpersonal<br />
vor e<strong>in</strong>em undurchsichtigen und<br />
vielschichtigen Cloud-Dschungel. Um<br />
mehr Transparenz zu erhalten, <strong>in</strong>formieren<br />
sich 59 Prozent der befragten<br />
Unternehmen vorwiegen <strong>in</strong> <strong>IT</strong>-Fachzeitschriften<br />
über den möglichen E<strong>in</strong>satz<br />
von Cloud-Services für ihr Unternehmen.<br />
43 Prozent der befragten Unternehmen<br />
setzen zudem verstärkt auf externe<br />
Beratungsangebote. Zwar ist der<br />
E<strong>in</strong>satz von Unternehmensberatern<br />
kostspielig, jedoch werden diese Kosten<br />
bei der E<strong>in</strong>führung von umfassenden<br />
Cloud-Services e<strong>in</strong>gerechnet und<br />
helfen den Anwenderunternehmen zu<br />
e<strong>in</strong>er realistischen E<strong>in</strong>schätzung ihres<br />
Bedarfes bezogen auf die Cloud-Technologie.<br />
Dazu gehört e<strong>in</strong>e Ist-Analyse der<br />
unternehmenseigenen <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />
im Vergleich zu den analysierten zukünftigen<br />
Cloud-Anschaffungen, die<br />
für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens<br />
notwendig werden. Die<br />
Bewertung der Ergebnisse setzt dabei<br />
spezifisches Cloud-Know-how voraus,<br />
welches gerade <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren Unternehmen<br />
mit Fokus auf andere Geschäftsfelder<br />
<strong>in</strong> der Form nicht bereitgestellt<br />
werden kann.<br />
Zusätzlich <strong>in</strong>formieren sich 38 Prozent<br />
der Befragten auf Informationsportalen<br />
und fachqualifizierten Internetseiten<br />
über die <strong>in</strong> den Pr<strong>in</strong>tmedien aufgegriffen<br />
Cloud-Themen.<br />
Bewertung der eigenen<br />
Cloud-Fähigkeit<br />
Auf Basis der aktuellen Ergebnisse stellt<br />
techconsult <strong>in</strong> dem erwähnten Portal<br />
den Cloud User Check zur Verfügung.<br />
Sowohl für erfahrene Cloud-Nutzer als<br />
auch Neul<strong>in</strong>ge bietet das Onl<strong>in</strong>e-Tool<br />
e<strong>in</strong>e attraktive Möglichkeit, die eigene<br />
Cloud-Position mit der vergleichbarer<br />
Unternehmen ihrer Branche und Größenklasse<br />
zu benchmarken. Neben<br />
dem Cloud-E<strong>in</strong>satzgrad gibt das webbasierte<br />
Tool Antworten auf Fragen<br />
nach der Cloud-Fitness und der Nutzenbewertung<br />
von Cloud Comput<strong>in</strong>g.<br />
[ rm ]<br />
26 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Yamaha<br />
NUTZT<br />
Office 365<br />
Um marktgerechte Innovationen entwickeln zu<br />
können, müssen Unternehmen über die Bedürfnisse<br />
<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Märkten Bescheid wissen. Deshalb<br />
nutzt Yamaha Motor Office 365 als Kommunikationsplattform.<br />
Die Microsoft-Lösung ermöglicht<br />
es den Mitarbeitern, durch E-Mails, Teilen und<br />
geme<strong>in</strong>sames Bearbeiten von Dokumenten sowie<br />
Videokonferenzen weltweit effizienter zusammenzuarbeiten.<br />
Zielgruppengerechte Produkte s<strong>in</strong>d die<br />
Folge. Mit Office 365 treibt Yamaha Motor die Entwicklung<br />
außergewöhnlicher Neuheiten voran, die<br />
die Kunden begeistern.<br />
OFFICE.COM/KUNDENREFERENZEN<br />
© 2013 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Namen und Produkte anderer Firmen können e<strong>in</strong>getragene Warenzeichen der jeweiligen Rechte<strong>in</strong>haber se<strong>in</strong>.
Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />
E<strong>in</strong> Service für<br />
den Service<br />
Mehr Flexibilität ist e<strong>in</strong>es der zentralen Argumente für die Auslagerung<br />
<strong>in</strong> die Wolke. Paradoxerweise s<strong>in</strong>d viele Cloud-Dienste<br />
aber technologische Silos und damit ziemlich unflexibel. Um das<br />
zu ändern, hat sich das Cloud-Service-Brokerage-Modell etabliert,<br />
mit dem sich die Bereitstellung der Dienste vere<strong>in</strong>heitlichen lässt.<br />
Davon profitieren Anbieter und Anwender gleichermaßen.<br />
Mark O’Neill<br />
28 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Ewar im Jahr 2011 – im Cloud-<br />
Zeitalter also fast vor e<strong>in</strong>er Ewigkeit<br />
–, als Gartner Research den<br />
Begriff „Cloud Service Brokerage“<br />
(CSB) prägte und dessen drei primäre<br />
Funktio nen def<strong>in</strong>ierte: das Makeln<br />
von Aggregation, Integration und Anpassungen.<br />
Seitdem beg<strong>in</strong>nt CSB sich<br />
zu etablieren: zunächst im öffentlichen<br />
Angebot und <strong>in</strong> der Folge sowohl <strong>in</strong><br />
öffentlichen als auch <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternen Projekten.<br />
Das wird erhebliche und nachhaltige<br />
Auswirkungen auf viele vertikale<br />
Märkte haben.<br />
Inzwischen unterhält Gartner Research<br />
sogar e<strong>in</strong>en eigenen „Hype Cycle“ für<br />
CSB. Trotz der zahlreichen Veröffentlichungen<br />
der Marktforscher besteht<br />
noch immer weith<strong>in</strong> Unklarheit darüber,<br />
was CSB nun eigentlich genau ist.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass manche Softwareund<br />
Service-Anbieter ihre Lösungen mit<br />
dem „CSB-Etikett“ versehen, um die Beachtung<br />
der Analysten und der Presse<br />
zu erlangen.<br />
Es ist an der Zeit, sich Gedanken zu<br />
machen: Was ist CSB? Warum brauchen<br />
wir es? Was bedeutet es für die <strong>IT</strong>? Was<br />
benötigen Unternehmen, um <strong>in</strong>tern<br />
Cloud-Dienste zu makeln?<br />
Was ist Cloud Service Brokerage?<br />
Zunächst ist CSB e<strong>in</strong> Service, also ke<strong>in</strong><br />
Software- und auch ke<strong>in</strong> SaaS-Produkt<br />
(Software-as-a-Service). Zwar lassen<br />
sich beliebig viele Cloud-basierte oder<br />
On-Premise-Technologien dazu nutzen,<br />
e<strong>in</strong>en CSB-Service anzubieten, die verwendete<br />
Technologie alle<strong>in</strong> sagt jedoch<br />
wenig darüber aus, ob e<strong>in</strong>e Lösung als<br />
CSB gelten kann.<br />
CSB ist e<strong>in</strong> Mehrwertdienst für andere<br />
Cloud-basierte Services. Die Bandbreite<br />
dieser Services reicht von S<strong>in</strong>gle<br />
Sign-on <strong>in</strong> SaaS-Umgebungen über die<br />
Integration von Datenströmen, etwa<br />
zwischen e<strong>in</strong>er CRM- und e<strong>in</strong>er Market<strong>in</strong>g-Automatisierungs-SaaS,<br />
bis h<strong>in</strong><br />
zur Bereitstellung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
Management-Schicht für Infrastructureas-a-Service-Umgebungen<br />
(IaaS) verschiedener<br />
Anbieter.<br />
Laut Gartner lassen sich drei verschiedene<br />
Typen unterscheiden, es geht entweder<br />
um das Vermitteln von Aggregation,<br />
Integration oder Anpassungen. Die<br />
Reihenfolge, <strong>in</strong> der die Typen genannt<br />
s<strong>in</strong>d, entspricht ihren jeweiligen Anteilen<br />
am CSB-Markt <strong>in</strong> absteigender und<br />
den mit ihnen verbundenen technologischen<br />
Herausforderungen <strong>in</strong> aufsteigender<br />
Reihenfolge. Es gibt kaum e<strong>in</strong>e Art,<br />
die alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der drei Typen zuzuordnen<br />
ist. Vielmehr wird es sich immer<br />
um e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus m<strong>in</strong>destens<br />
zwei dieser Typen handeln.<br />
Wozu Cloud Service Brokerage?<br />
Es kl<strong>in</strong>gt vielleicht seltsam, aber jeder<br />
Cloud-basierte Dienst ist e<strong>in</strong> technologisches<br />
Silo. Zweifellos bieten Cloud-<br />
Dienste im H<strong>in</strong>blick auf Betriebskostene<strong>in</strong>sparungen,<br />
Elastizität und<br />
Benutzerfreundlichkeit e<strong>in</strong>en enormen<br />
Mehrwert. Andererseits weisen Cloudbasierte<br />
Services e<strong>in</strong>e undurchsichtige<br />
Infrastruktur mit nur wenigen Integrationsschnittstellen<br />
auf, die <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong><br />
Form von REST-APIs daherkommen.<br />
Herkömmliche Anwendungs- und<br />
Daten<strong>in</strong>tegrationstechnologien s<strong>in</strong>d<br />
aufgrund des fehlenden Zugriffs auf<br />
Daten-Repositories und e<strong>in</strong>fache Java-<br />
oder .NET-APIs weniger geeignet<br />
für Cloud-basierte Dienste. E<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gle-<br />
Sign-On-CSB trägt dazu bei, die User<br />
Experience zu verbessern. E<strong>in</strong> Management-CSB<br />
ermöglicht das Dual-Sourc<strong>in</strong>g<br />
Cloud-basierter Services für die Wiederaufnahme<br />
des Betriebs nach Störfällen,<br />
die Kostenoptimierung oder die Risikoverm<strong>in</strong>derung.<br />
Letztlich liegt es <strong>in</strong> der Verantwortung<br />
des Unternehmens, dafür zu sorgen,<br />
dass die e<strong>in</strong>gesetzten Cloud-basierten<br />
Dienste benutzerfreundlich s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> sicherer<br />
und geregelter Weise genutzt<br />
werden und ke<strong>in</strong> übermäßiges Risiko<br />
darstellen.<br />
Was heißt das für die <strong>IT</strong>?<br />
Moderne <strong>IT</strong>-Abteilungen müssen erkennen,<br />
dass ihre User heute über Möglichkeiten<br />
verfügen, die <strong>IT</strong> zu umgehen und<br />
sich eigene <strong>IT</strong>-Lösungen zu beschaffen,<br />
wenn sie von der <strong>in</strong>ternen <strong>IT</strong> nicht die<br />
benötigte Unterstützung erhalten. Dies<br />
ist die Herausforderung der sogenannten<br />
Schatten-<strong>IT</strong>.<br />
Moderne <strong>IT</strong>-Abteilungen müssen<br />
Cloud-basierte Services e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den und<br />
herausf<strong>in</strong>den, wie sie die Vorteile der<br />
Cloud nutzen und ausbauen können,<br />
um die Benutzerfreundlichkeit, Hand-<br />
Der autor<br />
Mark O’Neill ■<br />
Vice President Emerg<strong>in</strong>g Technologies<br />
beim <strong>IT</strong>-Dienstleister Axway<br />
29
Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />
CSB sorgt beispielsweise<br />
für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Zugangsverwaltung<br />
verschiedener<br />
Cloud-Dienste<br />
(S<strong>in</strong>gle Sign-on).<br />
E<strong>in</strong>er für alle: CSB ist e<strong>in</strong> Mehrwertdienst<br />
für unterschiedliche Cloud-<br />
Services.<br />
habbarkeit und Sicherheit der Cloud<br />
noch weiter zu verbessern. Dies kann<br />
durch die E<strong>in</strong>führung verschiedener<br />
Typen kommerzieller oder <strong>in</strong>terner<br />
CSBs geschehen. Tatsächlich kommt<br />
es ziemlich häufig vor, dass <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />
<strong>in</strong>tern die CSB-Funktion übernehmen.<br />
Was wird für die Bereitstellung<br />
<strong>in</strong>terner CSBs benötigt?<br />
Wenn ke<strong>in</strong>e der kommerziellen CSBs<br />
so recht den Anforderungen e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />
entspricht, kann es ratsam<br />
se<strong>in</strong>, eigene CSB-Funktionen zu entwickeln.<br />
Welche Hauptkomponenten werden<br />
dafür benötigt?<br />
Die benötigten Kerntechnologien s<strong>in</strong>d<br />
die Automatisierung von Geschäftsprozessen,<br />
die Föderation von Identitäten,<br />
e<strong>in</strong> API-Gateway sowie das Monitor<strong>in</strong>g<br />
und Logg<strong>in</strong>g. Gleich welche CSB-Funktionen<br />
angeboten werden sollen, sie betreffen<br />
mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
e<strong>in</strong>en Geschäftsprozess und erfordern<br />
deshalb Möglichkeiten zur Verwaltung,<br />
beispielsweise von Arbeitsabläufen und<br />
Aufgaben.<br />
Bevor APIs aufgerufen und Daten ausgetauscht<br />
werden können, muss das Unternehmen<br />
<strong>in</strong> der Lage se<strong>in</strong>, den Zugriff<br />
aus se<strong>in</strong>er On-Premise-Infrastruktur auf<br />
die Cloud-basierten Services und umgekehrt<br />
zu authentifizieren und zu autorisieren.<br />
Nur dann ist e<strong>in</strong> föderiertes<br />
Zugriffsmodell gewährleistet, das Protokolle<br />
wie OAuth 2.0 unterstützt und<br />
On-Premise-Identitätsmanagement-Infrastrukturen,<br />
wie beispielsweise die<br />
von CA, IBM und Oracle, <strong>in</strong>tegriert.<br />
Da die meisten Cloud-basierten Services<br />
REST-APIs als Integrationsschnittstelle<br />
nutzen, spielt die API-Gateway-<br />
Technologie e<strong>in</strong>e zentrale Rolle bei<br />
der Vermittlung der Kommunikation<br />
zwischen diesen Cloud-APIs und den<br />
lokalen Systemen. Diese Gateway-Funktionalität<br />
wird manchmal auch als Cloud<br />
Service Broker oder Cloud Service<br />
Access Broker bezeichnet, da sie e<strong>in</strong>en<br />
vertrauenswürdigen und zuverlässigen<br />
Zugang zu Cloud-Services bereitstellt<br />
und dem Unternehmen ermöglicht,<br />
diese <strong>in</strong> derselben Weise zu nutzen, zu<br />
überwachen und zu verwalten wie ihre<br />
eigenen <strong>in</strong>ternen Services.<br />
Schließlich ist die Überwachung und<br />
Protokollierung dieser Transaktionen<br />
im H<strong>in</strong>blick auf ihre Rückverfolgbarkeit<br />
und Integrität entscheidend, <strong>in</strong>sbesondere<br />
zur Unterstützung der jeweiligen<br />
Anforderungen an die Rechnungs legung<br />
und Verrechnung.<br />
Fazit<br />
Das Makeln von Cloud-Diensten vere<strong>in</strong>facht<br />
die Nutzung von Cloud-Services<br />
enorm, <strong>in</strong>dem die Verb<strong>in</strong>dung mit den<br />
Services vermittelt wird und Interoperabilitätsprobleme<br />
gemildert werden. Damit<br />
hält CSB, was die Cloud verspricht,<br />
und stellt selbst e<strong>in</strong> eigenständiges Geschäftsmodell<br />
dar. CSB ist auf <strong>in</strong>terne<br />
Services und die <strong>in</strong>terne <strong>IT</strong> gleichermaßen<br />
anwendbar wie auf externe Dienste.<br />
Insgesamt ist der Hype um CSB also<br />
durchaus gerechtfertigt. [ rm ]<br />
30 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
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Special Cloud-Lösungen im Mittelstand<br />
Auf Kundenfang<br />
<strong>in</strong> der Wolke<br />
Kle<strong>in</strong>e und mittelständische Firmen setzen vor allem aus Kostengründen<br />
auf das Kundenbeziehungsmanagement aus der Wolke.<br />
Konzerne äußern bei der Software-Bereitstellung via Cloud oftmals<br />
Sicherheitsbedenken. Letztlich müssen Unternehmen aber<br />
<strong>in</strong>dividuell entscheiden, auf welche Weise die CRM-Software<br />
bereitgestellt werden soll.<br />
Patrick O’Neill<br />
Der autor<br />
Patrick O’Neill ■<br />
Account Manager beim<br />
<strong>IT</strong>-Dienstleister Prodware<br />
Werden Unternehmen nach<br />
den Bereichen gefragt, <strong>in</strong> die<br />
sie künftig <strong>in</strong>vestieren wollen,<br />
antworten viele, dass<br />
Customer Relationship Management<br />
(CRM) zu den Prioritäten gehört. Steht<br />
die Entscheidung zwischen On-Premiseoder<br />
Cloud-Lösung an, gehen die Me<strong>in</strong>ungen<br />
ause<strong>in</strong>ander.<br />
Während kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />
Betriebe bereits seit e<strong>in</strong>iger Zeit gerne<br />
und viel auf Cloud-CRM setzen, sehen<br />
Großkonzerne den Schritt <strong>in</strong> die Wolke<br />
skeptischer. Allerd<strong>in</strong>gs: Egal, ob Un-<br />
ternehmen zu lokal <strong>in</strong>stallierten oder<br />
Cloud-basierten Lösungen tendieren,<br />
sollten sie die Vor- und Nachteile bereits<br />
im Vorfeld genau abwägen und ke<strong>in</strong>e<br />
Technologie voreilig abschreiben.<br />
Den Datenschutz im Blick<br />
Die NSA-Affäre und die darauf folgende<br />
anhaltende Diskussion über die Datenüberwachung<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Grund, der<br />
die Sicherheitsbedenken, die vor allem<br />
große Unternehmen und <strong>in</strong>ternationale<br />
Konzerne gegenüber Cloud-Lösungen<br />
hegen, verstärken. Während kle<strong>in</strong>e und<br />
32 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
mittelständische Firmen zunächst auf die<br />
Kostenersparnisse und Effizienzgew<strong>in</strong>ne<br />
achten, die ihnen virtuelle Anwendungen<br />
eröffnen, spielen für Großkonzerne<br />
Aspekte wie Datenschutz und mögliche<br />
Sicherheitsrisiken e<strong>in</strong>e größere Rolle.<br />
Geme<strong>in</strong> ist allen CRM-Anwendern<br />
und -Interessenten, dass sie durch e<strong>in</strong>e<br />
<strong>IT</strong>-gestützte Kundenpflege Bereiche<br />
wie Vertrieb, Market<strong>in</strong>g, Service<br />
sowie Forschung und Entwicklung mit<br />
verlässlichen Zahlen, Daten und Fakten<br />
unterstützen möchten. Es geht für<br />
Unternehmen jeder Größenordnung<br />
um die Schaffung von Mehrwerten auf<br />
Kunden- und Lieferantenseite.<br />
Ob dies aus der Wolke oder On-<br />
Premise geschieht, sollte bereits zu<br />
Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es CRM-Auswahlprozesses<br />
umfassend analysiert und abgewogen<br />
werden. Cloud-CRM punktet hier<br />
durch e<strong>in</strong>e schnelle Implementierung,<br />
kalkulierbare Betriebskosten, ger<strong>in</strong>gere<br />
Anfangs<strong>in</strong>vestitionen und flexible<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten. E<strong>in</strong> mittelständisches<br />
Unternehmen kann beispielsweise<br />
mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Lösung für<br />
e<strong>in</strong>e bestimmte Fachabteilung wie das<br />
Market<strong>in</strong>g beg<strong>in</strong>nen und die Nutzung<br />
später problemlos ausweiten oder sogar<br />
auf e<strong>in</strong>e On-Premise-Lösung migrieren,<br />
wenn dies die Geschäftsbegebenheiten<br />
veranlassen.<br />
In der eigenen Hand:<br />
Kostenkontrolle<br />
Kle<strong>in</strong>stunternehmen ohne eigene <strong>IT</strong>-Abteilung<br />
waren die ersten, die den Nutzen<br />
von CRM aus der Wolke für sich erkannten.<br />
Aufgrund ihres begrenzten Budgets<br />
konnten sie ke<strong>in</strong>e große, leistungsstarke<br />
aber auch teure On-Premise-Lösung beziehen.<br />
Denn sowohl Lizenzen als auch<br />
Server und Wartung kosten.<br />
E<strong>in</strong>e Lösung aus der Cloud ist für sie<br />
daher optimal: Die Daten liegen nicht<br />
beim Anwender selbst, es wird ke<strong>in</strong>e<br />
zusätzliche Hardware benötigt, Wartungskosten<br />
entfallen, Ausgaben für<br />
Lizenzen s<strong>in</strong>d flexibel und planbar. Je<br />
größer das Unternehmen, umso wichtiger<br />
wird jedoch der Datenschutz aspekt.<br />
Der Speicherort der Daten ist bei CRM-<br />
Services aus der Cloud oftmals unklar.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs versichert Microsoft beispielsweise,<br />
dass Kundendaten <strong>in</strong>nerhalb der<br />
EU – <strong>in</strong> Amsterdam und Dubl<strong>in</strong> – gespeichert<br />
werden.<br />
H<strong>in</strong>zu kommt, dass CRM aus der Wolke<br />
im besten Fall e<strong>in</strong> schnelles, hochverfügbares<br />
Internet benötigt. Dies ist<br />
noch nicht <strong>in</strong> allen Regionen Deutschlands<br />
gegeben. Beim Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />
s<strong>in</strong>d Daten und Applikationen zudem<br />
getrennt. Dies s<strong>in</strong>d Überlegungen, die<br />
bei der Entscheidung Auslagerung <strong>in</strong><br />
die Wolke contra Selbstbetrieb e<strong>in</strong>e Rolle<br />
spielen.<br />
Software für unterwegs<br />
Dabei eignet sich gerade der Bereich<br />
CRM hervorragend für die Cloud: Die<br />
Daten, um die es hierbei geht, werden<br />
zumeist als nicht ganz so geschäftskritisch<br />
angesehen wie beispielsweise<br />
die Informationen, mit denen e<strong>in</strong>e ERP-<br />
Lösung arbeitet. Forciert durch den<br />
Mobility- als auch Social-CRM-Trend<br />
entdecken zudem immer mehr große<br />
Unternehmen Cloud-CRM für sich,<br />
um den Zugriff über mobile Endgeräte<br />
wie Smartphones oder Tablets zu<br />
gewährleisten und Diskussionsforen<br />
im Netz live und ortsunabhängig zu<br />
verfolgen.<br />
Dennoch fällt die Entscheidung für<br />
oder gegen Cloud-Anwendungen oftmals<br />
schwerer als <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en oder mittelständischen<br />
Firmen. Denn im Vergleich<br />
zu mittelständischen Unternehmen, bei<br />
denen Geschäftsaufgaben nicht so stark<br />
abgegrenzt s<strong>in</strong>d wie <strong>in</strong> Konzernen, gibt<br />
es <strong>in</strong> großen Firmen viele verschiedene<br />
Anforderungen und Me<strong>in</strong>ungen pro<br />
Fachabteilung.<br />
Dies macht den Entscheidungsf<strong>in</strong>dungsprozess<br />
schwieriger. E<strong>in</strong> Vorteil<br />
kann wiederum se<strong>in</strong>, dass die Fachabteilungen<br />
unabhängiger von der <strong>IT</strong> agieren<br />
können, was die Flexibilität erhöht.<br />
Fazit<br />
Fest steht: Während zunächst vor allem<br />
kle<strong>in</strong>e Firmen Interesse an Kundenbeziehungspflege<br />
aus der Cloud zeigten,<br />
ziehen jetzt bed<strong>in</strong>gt durch die zunehmende<br />
Nutzung mobiler Geräte immer<br />
mehr Konzerne nach. In der aktuellen<br />
Diskussion um Datenschutz und Ausspähprogramme<br />
machen sich dabei<br />
viele Unternehmen Gedanken um die<br />
Sicherheit persönlicher Daten.<br />
Diese Überlegungen s<strong>in</strong>d berechtigt<br />
und wichtig. Sie sollten Firmen – egal,<br />
welcher Größenordnung – aber nicht<br />
davon abhalten, die Vorteile e<strong>in</strong>es funktionsstarken<br />
CRM-Systems für sich zu<br />
entdecken. Cloud- und On-Premise-<br />
Lösungen bieten ihnen gleichermaßen<br />
wertvolle Unterstützung bei Market<strong>in</strong>g,<br />
Vertrieb und Service. [ rm ]<br />
Ob Cloud oder On-Premise – auf e<strong>in</strong>e<br />
leistungsfähige CRM-Lösung sollten<br />
Unternehmen ke<strong>in</strong>esfalls verzichten.<br />
33
Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Mobile Analytics<br />
Dem mobilen Nutzer<br />
auf der Spur<br />
Immer mehr Internetnutzer surfen nicht mehr am heimischen PC im<br />
Web, sondern via Smartphone und Tablet. Für Unternehmen wird es<br />
deshalb immer wichtiger, sich mit mobilen Strategien ause<strong>in</strong>anderzusetzen<br />
und ihre Webseiten für mobile Geräte zu optimieren. Ohne<br />
e<strong>in</strong>e solide Faktenbasis und e<strong>in</strong> fundiertes Konzept ist das kaum möglich.<br />
An Mobile Analytics führt deshalb ke<strong>in</strong> Weg mehr vorbei.<br />
Christian Reitz<br />
34 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Ob Sie sich dessen bewusst s<strong>in</strong>d<br />
oder nicht: Sobald Kunden auf<br />
Ihrer mobilen Website landen,<br />
bilden sie sich e<strong>in</strong> Urteil über<br />
Ihre Marke. Dabei spielt nicht nur das<br />
Design der Website e<strong>in</strong>e Rolle, sondern<br />
vor allem auch der Funktionsumfang.<br />
Wenn die Website auf dem mobilen<br />
Endgerät e<strong>in</strong>e schlechte User Experience<br />
bietet, Seiten gar nicht geladen<br />
oder Bilder nicht angezeigt werden,<br />
schadet das der Marke. So <strong>in</strong>haltsstark<br />
Ihre Website auch se<strong>in</strong> mag: Wenn sie<br />
nicht für e<strong>in</strong>e reibungslose mobile Web-<br />
Erfahrung optimiert ist, orientieren sich<br />
die Kunden schnell <strong>in</strong> Richtung Konkurrenz.<br />
Denn Verbraucher zeichnen sich selten<br />
durch e<strong>in</strong> hohes Maß an Geduld<br />
aus. Mit den fortlaufenden Verbesserungen<br />
der Technologie und der Funktionen<br />
von mobilen Endgeräten steigen<br />
auch die Erwartungen.<br />
Netbiscuits führte kürzlich e<strong>in</strong>e Untersuchung<br />
zum Verbraucherverhalten an<br />
mobilen Endgeräten durch. Sie ergab:<br />
76 Prozent der Verbraucher weltweit<br />
brechen den Besuch mobiler Websites<br />
ab, die nicht für ihr Gerät optimiert<br />
s<strong>in</strong>d. Das bedeutet: Unternehmen müssen<br />
Ihre mobile Website jetzt optimieren,<br />
um den Kundenerwartungen gerecht<br />
zu werden.<br />
Unternehmen, die den mobilen Kontext<br />
verstehen und ihre Erkenntnisse<br />
umsetzen, gestalten die Beziehungen zu<br />
Kunden enger und können ihnen e<strong>in</strong>e<br />
perfekt abgestimmte Nutzerfahrung bieten<br />
– vom ersten Besuch der Website bis<br />
zur langfristigen Kundenb<strong>in</strong>dung.<br />
Verwirrende Vielfalt<br />
Immer mehr Verbraucher nutzen immer<br />
öfter das mobile Web. Viele Unternehmen<br />
versuchen, dieser rasanten Entwicklung<br />
durch den E<strong>in</strong>satz von Onl<strong>in</strong>e-<br />
Analysetools Rechnung zu tragen, mit<br />
denen sie das Kundenverhalten verfolgen<br />
und die Effektivität von Market<strong>in</strong>g,<br />
Werbung und Kampagnen im mobilen<br />
Web messen möchten.<br />
Die Analyse gestaltet sich bei Nutzern<br />
von mobilen Endgeräten jedoch weitaus<br />
komplexer als bei Verbrauchern am<br />
herkömmlichen Desktop-PC. Faktoren<br />
wie Displaygröße, Auflösung, Betriebssystem<br />
und Browser sowie unzählige<br />
Komb<strong>in</strong>ationen daraus – und damit e<strong>in</strong>hergehend<br />
die Vielfalt an unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten der Geräte – erfordern<br />
e<strong>in</strong>en ganz neuen Ansatz für die<br />
Analyse im mobilen Web.<br />
Dennoch ist sie e<strong>in</strong>e Notwendigkeit.<br />
Die Verbraucher s<strong>in</strong>d mobil, also dürfen<br />
die Marken nicht stillstehen. Beim Market<strong>in</strong>g<br />
geht es seit jeher darum, überzeugende<br />
Erfahrungen für Verbraucher<br />
zu gestalten. Die Analyse erfasst Interaktionen<br />
mit den mobilen Websites der<br />
Marke und ermöglicht somit e<strong>in</strong>e gezielte<br />
Anpassung.<br />
Unterschiedliches Nutzerverhalten<br />
Trotz der offensichtlichen Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />
ist es wichtig, die Unterschiede<br />
des Nutzerverhaltens am Desktop-PC<br />
und an Mobilgeräten zu erkennen.<br />
Ke<strong>in</strong>e andere Kommunikationstechnologie<br />
ist so allgegenwärtig wie das<br />
mobile Web. Sie kann überall und jederzeit<br />
genutzt werden, ob unterwegs<br />
oder daheim.<br />
Nutzer von mobilen Endgeräten gehen<br />
oft weitaus gezielter vor als Verbraucher<br />
am Desktop-<br />
PC. Laut Microsoft<br />
Advertis<strong>in</strong>g lassen<br />
69 Prozent der<br />
Smartphone-Nutzer<br />
bei ihren Suchaktivitäten<br />
<strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Stunde Taten folgen.<br />
Das legt den Schluss<br />
nahe, dass im aktionsorientierten,<br />
schnelleren mobilen Web<br />
mehr Kontext<strong>in</strong>formationen erforderlich<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d vielfältige technologische<br />
und designspezifische Funktionen<br />
zu berücksichtigen, darunter Touchscreen,<br />
Zwei-F<strong>in</strong>ger-Zoom und Swipe,<br />
die maßgeblich zur kontextbezogenen<br />
und perfekt abgestimmten Nutzererfahrung<br />
beitragen.<br />
Kontext und Kunden<br />
Die wichtigsten Analysedaten bei Mobilgeräten<br />
beziehen sich auf den Nutzerkontext.<br />
Dabei kann es sich um statische<br />
Parameter wie die Displaygröße<br />
oder dynamische Parameter wie Standortlokalisierung<br />
oder Bandbreite handeln.<br />
Für Nutzer von mobilen Endgeräten<br />
ist bei der Onl<strong>in</strong>e-Suche nach e<strong>in</strong>er<br />
Analysen im mobilen Web s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />
Regel e<strong>in</strong>e komplexe Angelegenheit<br />
– aber es lohnt sich!<br />
35
Mobile <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> Mobile Analytics<br />
Die wichtigsten Analysedaten<br />
bei Mobilgeräten<br />
beziehen sich auf den<br />
Nutzerkontext.<br />
Der autor<br />
Christian Reitz ■<br />
Chief Technology Officer (CTO)<br />
und Mitgründer von Netbiscuits<br />
Marke die Wegbeschreibung zu e<strong>in</strong>em<br />
Geschäft <strong>in</strong> ihrer Nähe wichtiger als die<br />
Telefonnummern von Geschäften <strong>in</strong> anderen<br />
Städten oder gar Ländern.<br />
An Orten mit ger<strong>in</strong>ger Bandbreite<br />
wünschen Nutzer ke<strong>in</strong>e zeitraubenden<br />
Downloads umfangreicher Bilddateien,<br />
während Nutzern e<strong>in</strong>es hochmodernen<br />
Mobilgeräts mit e<strong>in</strong>er leistungsfähigen<br />
Verb<strong>in</strong>dung der beste Rich Media Content<br />
und e<strong>in</strong>e bee<strong>in</strong>druckende Erfahrung<br />
geboten werden sollten. Die richtige<br />
Zuordnung ist daher wichtig und<br />
hat e<strong>in</strong>en enormen E<strong>in</strong>fluss auf die Kundenzufriedenheit.<br />
Immer mehr Marken haben erkannt,<br />
dass die Analyse ihnen im H<strong>in</strong>blick auf<br />
den Kontext ungeahnte Möglichkeiten<br />
eröffnet. Nur so können sie erfassen,<br />
was der e<strong>in</strong>zelne Kunde wünscht und<br />
die richtigen Inhalte im richtigen Format<br />
bereitstellen.<br />
Das Ergebnis: e<strong>in</strong>e erfolgreichere<br />
Mobile-Web-Strategie und zufriedenere<br />
Nutzer. Die Zielsetzung der Mobile-<br />
Web-Strategie hat sich gewandelt. Gemessen<br />
wird nicht mehr nur die Anzahl<br />
der Seitenaufrufe, sondern auch die<br />
Kundene<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung.<br />
Ungeahnte Möglichkeiten<br />
Die Implementierung e<strong>in</strong>er erfolgreichen<br />
Mobile-Web-Strategie ist allerd<strong>in</strong>gs<br />
nicht e<strong>in</strong>fach. In Anbetracht der großen<br />
Mengen an Daten, die gemessen<br />
und analysiert werden müssen, und<br />
der verstärkten Fragmentierung wissen<br />
Unternehmen oft nicht, wie sie ihre<br />
Mobile-Web-Strategie am besten umsetzen.<br />
Doch genau dieses hohe „Big-<br />
Data-Level“ über das Verhalten und die<br />
Wünsche der Verbraucher bietet die<br />
Möglichkeit, schnelle Erfolge zu erzielen<br />
– vorausgesetzt, die richtigen Tools<br />
s<strong>in</strong>d verfügbar.<br />
Fazit<br />
Das Besondere der Analyse im mobilen<br />
Web s<strong>in</strong>d die Möglichkeiten, die<br />
sich für Marken bei Design, Anpassung<br />
und Optimierung der Interaktion mit<br />
Kunden bieten. Unternehmen haben<br />
heute Zugang zu Daten <strong>in</strong> beispiellosem<br />
Umfang und können ihre mobile<br />
Kommunikation exakt auf jeden Nutzer<br />
zuschneiden.<br />
Das mobile Web hat längst neue Realitäten<br />
geschaffen. Nun müssen die<br />
Daten systematisch genutzt werden.<br />
[ rm ]<br />
36 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
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<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />
38<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Es lohnt sich<br />
Die Lohnabrechnung gehört zu jenen sensiblen Unternehmensbereichen,<br />
bei denen besser nichts schiefgeht. Umso sorgfältiger<br />
sollte man bei der Softwareauswahl vorgehen. Für<br />
unsere Marktübersicht haben wir die Mittelstandslösungen der<br />
führenden Anbieter unter die Lupe genommen und sie nach<br />
den aktuellen Trends im Lohnbüro gefragt.<br />
Björn Lorenz<br />
Neue elektronische Meldeverfahren,<br />
ständige Anpassungen bei<br />
den Abrechnungsfaktoren, elektronische<br />
Lohnsteuerbesche<strong>in</strong>igungen,<br />
und, und, und – die Hersteller<br />
von Lohnabrechnungsprogrammen hatten<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren alle Hände voll<br />
zu tun, um all die neuen Vorschriften<br />
rechtzeitig umzusetzen. Da dürfte den<br />
meisten e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Verschnaufpause<br />
ganz gelegen kommen.<br />
Tatsächlich fällt die Summe der Änderungen<br />
für die Lohnabrechnung zum<br />
Jahreswechsel vergleichsweise ger<strong>in</strong>g<br />
aus. Beitragssätze, Steuertarife, Höchstund<br />
Pauschalwerte bleiben im Wesentlichen<br />
gleich. Selbst bei den elektronischen<br />
Meldungen ist etwas Ruhe<br />
e<strong>in</strong>gekehrt. Lediglich bei den Sachbezugswerten,<br />
den Beitragsbemessungsgrenzen<br />
zur Sozialversicherung und<br />
der Künstlersozialabgabe gibt es 2014<br />
Anpassungen.<br />
ELStam und SEPA werden Pflicht<br />
Zu den wenigen Ausnahmen gehören<br />
die Elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale<br />
(kurz ELStAM) – im Volksmund<br />
auch als elektronische Lohnsteuerkarte<br />
bekannt. Früher waren<br />
Abzugsmerkmale wie etwa Steuerklasse<br />
oder K<strong>in</strong>derfreibeträge auf der Vorderseite<br />
der Lohnsteuerkarte vermerkt<br />
und manuell <strong>in</strong> die Lohnabrechnung zu<br />
übernehmen. Mit ELStAM werden diese<br />
Informationen per Datenabruf zur Verfügung<br />
gestellt, sodass die Handarbeit<br />
entfällt. Lieferant ist dabei das Bundeszentralamt<br />
für Steuern.<br />
Die Teilnahme an dem Verfahren setzt<br />
allerd<strong>in</strong>gs voraus, dass die Lohnbuchhaltung<br />
darauf vorbereitet ist. 2013 war<br />
e<strong>in</strong> Übergangsjahr, bei dem die Unternehmen<br />
den Zeitpunkt des Wechsels<br />
selbst bestimmen durften. Ab 2014 werden<br />
die ELStAM jedoch Pflicht. Spätestens<br />
dann ist die alte Papier-Lohnsteuerkarte<br />
Geschichte. Unterstützt die alte<br />
Lohnabrechnung ELStAM nicht, sollte<br />
man sich also langsam nach e<strong>in</strong>er<br />
Alternative umsehen.<br />
Die wenigen weiteren Änderungen,<br />
die Anfang 2014 auf die Unternehmen<br />
zukommen, betreffen eher angrenzende<br />
Bereiche. Sie haben allerd<strong>in</strong>gs Auswirkungen<br />
auf die Prozesse im Lohnbüro.<br />
Hierzu gehört beispielsweise der europäische<br />
Zahlungsraum (S<strong>in</strong>gle Euro<br />
Payments Area, kurz SEPA).<br />
Ab Februar 2014 geht das altgediente<br />
deutsche Zahlungssystem mit Bankleitzahl<br />
und Kontonummer <strong>in</strong> Rente. An<br />
se<strong>in</strong>e Stelle treten die International Bank<br />
Account Number (IBAN) und der Bank<br />
Identifier Code (BIC). Während die Banken<br />
für Verbraucher Bankleitzahl und<br />
Kontonummer auf die neuen Formate<br />
konvertieren, müssen Geschäftskunden<br />
ihre Transaktionen ab Februar im SEPA-<br />
Format e<strong>in</strong>reichen.<br />
Für die Lohnabrechnung bedeutet dies,<br />
dass die Konten<strong>in</strong>formationen der Mitarbeiter<br />
im SEPA-Format h<strong>in</strong>terlegt se<strong>in</strong><br />
müssen. Zudem sollte das e<strong>in</strong>gesetzte<br />
Lohnabrechnung:<br />
Make or Buy?<br />
Kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Unternehmen<br />
fehlt es häufig an Spezialisten für die<br />
Lohnabrechnung. Deshalb kann der Zeitaufwand<br />
für den Rechnungslauf durchaus<br />
höher ausfallen. H<strong>in</strong>zu kommen die Kosten<br />
für den Betrieb auf dem eigenen Server,<br />
Schulungen und Updates. Die Gesamtsumme<br />
ist ausschlaggebend für den Vergleich<br />
mit Cloud-Diensten oder Outsourc<strong>in</strong>g-<br />
Angeboten. Beim Outsourc<strong>in</strong>g gibt es allerd<strong>in</strong>gs<br />
e<strong>in</strong>e Besonderheit zu beachten:<br />
Während Unternehmen bei Lizenzlösungen<br />
und Cloud-Diensten selbst für korrekte Abrechnungen<br />
und Meldungen haften, wird<br />
das Risiko beim Outsourc<strong>in</strong>g quasi weitergereicht.<br />
39
<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />
Wirklich zukunftssicher ist<br />
die Investition nur, wenn die<br />
Weiterentwicklung des Programms<br />
auch für die nächsten<br />
Jahre gesichert ist.“<br />
Claudia Harth ■ Market<strong>in</strong>gleiter<strong>in</strong><br />
bei der mesonic software gmbh<br />
Das <strong>IT</strong>SG/GKV-Zertifikat unterstreicht,<br />
dass die Lohnabrechnung<br />
auf dem aktuellen<br />
Stand ist und regelmäßig<br />
gepflegt wird.“<br />
Susann Schneider ■ Market<strong>in</strong>g-<br />
Manager<strong>in</strong> Personalwirtschaft bei der<br />
Sage HR Solutions AG<br />
Onl<strong>in</strong>e-Bank<strong>in</strong>g-Modul auch <strong>in</strong> der Lage<br />
se<strong>in</strong>, die Daten zu übernehmen, zu<br />
verarbeiten und zu versenden.<br />
Neues Reisekostenrecht<br />
E<strong>in</strong>e echte Reform gibt es beim Reisekostenrecht.<br />
Hier werden sich die Spielregeln<br />
Anfang 2014 gravierend ändern. Zu<br />
den wichtigsten Neuerungen gehört dabei<br />
die Umgestaltung der Verpflegungspauschalen.<br />
Bisher gab es deren drei:<br />
sechs, zwölf und 24 Euro. Ab 2014 wird<br />
nur noch mit zwei Stufen gerechnet:<br />
Bei e<strong>in</strong>er Abwesenheit von m<strong>in</strong>destens<br />
acht Stunden gilt e<strong>in</strong>e Pauschale<br />
von zwölf Euro.<br />
E<strong>in</strong>e Abwesenheit von 24 Stunden<br />
wird künftig mit pauschal 24 Euro<br />
abgegolten.<br />
Erstreckt sich e<strong>in</strong>e Dienstreise über<br />
mehrere Tage, kann für die An- und Abreise<br />
gesondert je zwölf Euro abgerechnet<br />
werden. Wie lange die Abwesenheit<br />
vom Arbeitsplatz tatsächlich dauert,<br />
spielt dabei ke<strong>in</strong>e Rolle mehr. Das macht<br />
die Sache <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>facher. Zudem<br />
profitieren Unternehmen und Mitarbeiter<br />
speziell bei kurzen Reisen auch von<br />
e<strong>in</strong>er höheren Pauschale.<br />
Die zweite Neuerung betrifft wechselnde<br />
E<strong>in</strong>satztätigkeiten. Hier ersetzt der<br />
Begriff der „ersten Tätigkeitsstätte“ die<br />
bisher gültige „regelmäßige Arbeitsstätte“.<br />
H<strong>in</strong>ter der Änderung steckt mehr als<br />
e<strong>in</strong>e sprachliche Spitzf<strong>in</strong>digkeit: Die erste<br />
Tagesstätte ist <strong>in</strong> der Regel der Firmensitz<br />
oder der Sitz der Stammniederlassung.<br />
Die Pendlerpauschale (Abrechnung e<strong>in</strong>facher<br />
Entfernungskilometer) gilt künftig<br />
nur noch für den Weg dorth<strong>in</strong>. Wird<br />
die Arbeitsleistung an anderen Orten<br />
erbracht, ist der Anfahrtsweg im vollen<br />
Umfang als Geschäftsfahrt absetzbar.<br />
Weitere Anpassungen betreffen die<br />
doppelte Haushaltsführung, den geldwerten<br />
Vorteil bei Dienstwagen oder<br />
die steuerrechtliche Bewertung von<br />
Arbeitgebermahlzeiten bei Auswärtstätigkeiten.<br />
Werden Reisekosten parallel<br />
zur Lohnabrechnung abgerechnet und<br />
ausgezahlt, sollte die Software die Neuerungen<br />
berücksichtigen.<br />
Selbst machen lohnt sich<br />
Wegen der zahlreichen Stolperfallen, den<br />
komplexen gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
und der allgeme<strong>in</strong>en Brisanz<br />
des Themas überlassen viele kle<strong>in</strong>e und<br />
mittelständische Betriebe die Sache mit<br />
der Lohnabrechnung lieber e<strong>in</strong>em Spezialisten.<br />
Zwar ersche<strong>in</strong>en die Pauschalen<br />
auf den Blick niedrig, doch sollte man<br />
bedenken, dass diese pro Monat und<br />
Mitarbeiter anfallen. Selbst bei kle<strong>in</strong>eren<br />
Betrieben zahlen sich Investition und<br />
E<strong>in</strong>arbeitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Lohnabrechnung<br />
daher schnell aus. Doch was ist beim<br />
Kauf zu beachten?<br />
Für die Hersteller ist das Thema Lohnbuchhaltung<br />
mehr als e<strong>in</strong>e Frage der<br />
richtigen Software. Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach<br />
sollten Unternehmen vor allem die Investitionssicherheit<br />
im Blick haben.<br />
„Der Knackpunkt ist die Reputation<br />
40 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Als e<strong>in</strong>er der ersten ERP-<br />
Anbieter kooperieren wir mit<br />
der Deutschen Telekom. Mit<br />
der ‚De-Mail‘-Lösung an Bord<br />
sparen Arbeitgeber Zeit und<br />
Geld beim Versand der<br />
Lohnabrechnung.“<br />
Christian Seifert ■ Produktmanager<br />
bei der HS – Hamburger Software<br />
GmbH & Co. KG<br />
Wir werden demnächst e<strong>in</strong>en<br />
‚Shared Service‘ lancieren,<br />
bei dem Unternehmen lediglich<br />
die Daten erfassen – um<br />
Meldungen, Auswertungen<br />
und den Versand der Lohntaschen<br />
kümmern wir uns.“<br />
René Fischer ■ Leiter Produktmarket<strong>in</strong>g<br />
bei der Exact Software<br />
Deutschland GmbH<br />
des Anbieters. Wirklich zukunftssicher<br />
ist die Investition nur, wenn die Weiterentwicklung<br />
des Programms auch für<br />
die nächsten Jahre gesichert ist“, unterstreicht<br />
Claudia Harth, Market<strong>in</strong>gleiter<strong>in</strong><br />
bei der mesonic software gmbh.<br />
Das betreffe nicht nur die zügige Umsetzung<br />
neuer gesetzlicher Anforderungen,<br />
sondern gelte auch für die Ausbaufähigkeit<br />
der Software. „Anwender<br />
sollten den Blick nach vorn richten und<br />
auch künftige Anforderungen bei der<br />
Auswahl berücksichtigen. E<strong>in</strong>e modular<br />
gegliederte Programmstruktur erleichtert<br />
nachträgliche Funktionserweiterungen“,<br />
ergänzt Claudia Harth.<br />
Doch wie es um die Leistungsfähigkeit<br />
des Herstellers steht, lässt sich schlecht<br />
auf der Produktverpackung ablesen.<br />
Susann Schneider, Market<strong>in</strong>g-Manager<strong>in</strong><br />
Personalwirtschaft bei der Sage HR<br />
Solutions AG, lenkt deshalb den Blick<br />
auf die Zertifikate: „Das <strong>IT</strong>SG/GKV-Zertifikat<br />
unterstreicht, dass die Lohnabrechnung<br />
auf dem aktuellen Stand ist und<br />
regelmäßig gepflegt wird.“<br />
Die Software muss zum<br />
Unternehmen passen<br />
Ebenso wichtig wie die Vertrauenswürdigkeit<br />
des Anbieters ist der Funktionsumfang<br />
der Software. Wegen der<br />
strengen rechtlichen Vorgaben arbeiten<br />
die Programme mehr oder weniger<br />
ähnlich. Dennoch können die Unterschiede<br />
gravierend se<strong>in</strong>. Das gilt besonders<br />
für Details, die nur e<strong>in</strong>zelne<br />
Wirtschaftszweige betreffen.<br />
„Branchenspezifischer Standards wie<br />
etwa die Tarife im Baugewerbe, im Öffentlichen<br />
Dienst, im Gesundheitswesen<br />
und <strong>in</strong> der Metall- und Elektro<strong>in</strong>dustrie<br />
sollten une<strong>in</strong>geschränkt erfüllt werden“,<br />
erklärt René Fischer, Leiter Produktmarket<strong>in</strong>g<br />
bei der Exact Software Deutschland<br />
GmbH. Für Unternehmen empfiehlt<br />
es sich daher, zunächst genau zu<br />
analysieren, welche Abrechnungsfälle<br />
tatsächlich existieren.<br />
In kle<strong>in</strong>en und mittelständischen Betrieben<br />
wird die Lohnabrechnung oft<br />
nebenbei von Mitarbeitern aus der<br />
F<strong>in</strong>anzbuchhaltung erledigt. Die zählen<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt zu den Personalprofis.<br />
„Gradl<strong>in</strong>ige Strukturen und e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />
Benutzerführung sorgen dafür, dass<br />
der Abrechnungslauf reibungslos funktioniert<br />
– auch wenn weniger versierte<br />
Mitarbeiter die Aufgabe übernehmen“,<br />
betont Nadja Riedel, Gesamtprojektverantwortliche<br />
der Programmreihe Lexware<br />
lohn+gehalt bei der Haufe-Lexware<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Für unsere Marktübersicht haben wir<br />
sechs der bekanntesten Lohnabrechnungsprogramme<br />
für kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />
Unternehmen genauer unter<br />
die Lupe genommen.<br />
mesonic: Auf dem Weg<br />
<strong>in</strong> die Cloud<br />
W<strong>in</strong>L<strong>in</strong>e LOHN ist auf kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />
Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland<br />
und Österreich zugeschnitten. Besonders<br />
stark ist die Verbreitung <strong>in</strong> Branchen wie<br />
Handel, Dienstleistung und Industrie.<br />
41
<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />
Das Sage Lohnbüro ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stiegslösung<br />
für Kle<strong>in</strong>betriebe.<br />
Lexware lohn+gehalt 2014 deckt die<br />
gesamte Bandbreite im Mittelstand ab.<br />
Unter den Anwendern bef<strong>in</strong>den sich allerd<strong>in</strong>gs<br />
auch Verbände und Vere<strong>in</strong>e.<br />
Für Hersteller mesonic steht vor allem<br />
die Flexibilität der Lohnabrechnung<br />
im Fokus. So können W<strong>in</strong>L<strong>in</strong>e LOHN-<br />
Nutzer beispielsweise auch mobil per<br />
Webbrowser auf die Lohnabrechnung<br />
zugreifen, um etwa Auswertungen abzurufen<br />
oder Daten zu pflegen. Zudem<br />
gibt es seit Kurzem e<strong>in</strong>e Mietlösung, die<br />
Unternehmen über den autorisierten<br />
Fachhandel beziehen können.<br />
„Derzeit ist die Nachfrage nach Cloud-<br />
Lösungen <strong>in</strong> der Entgeltabrechnung allerd<strong>in</strong>gs<br />
eher zurückhaltend. Wie sich<br />
der Markt entwickeln wird, lässt sich<br />
bei e<strong>in</strong>er so sensiblen Thematik auch<br />
nur schwer e<strong>in</strong>schätzen. Grundsätzlich<br />
erwarten wir jedoch <strong>in</strong> den nächsten<br />
Jahren e<strong>in</strong>e verstärkte Nachfrage“, me<strong>in</strong>t<br />
Claudia Harth.<br />
Für die Zukunft setzt die Market<strong>in</strong>gleiter<strong>in</strong><br />
auf e<strong>in</strong>e verstärkte Integration der<br />
Lohnabrechnung zu angrenzenden Bereichen<br />
des Personalwesens: „Hierzu gehören<br />
zum Beispiel Aufgaben wie Human-<br />
Resource- und Bewerbermanagement<br />
oder Mitarbeiterportale.“ Zudem erwartet<br />
sie, dass der Umfang elektronischer<br />
Meldungen künftig weiter steigt.<br />
Sage HR Solutions: Freie Wahl<br />
beim Betriebsmodell<br />
Bei der Sage HR Solutions AG ist die Entgeltabrechnung<br />
Teil der Sage HR Suite.<br />
Sie läuft als <strong>in</strong>tegriertes Modul mit Personalmanagement<br />
und Zeitwirtschaft auf<br />
e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Datenbank. Das hat<br />
vor allem den Vorteil, dass Stammdaten<br />
nicht doppelt gepflegt werden müssen.<br />
Sage HR Payroll umfasst auch Spezialitäten<br />
wie die Regelwerke für Öffentlichen<br />
Dienst, Gesundheitswesen,<br />
Bauwirtschaft oder Heuer. Zudem f<strong>in</strong>den<br />
auch komplexe Abrechnungsfälle<br />
wie Altersteilzeit, betriebliche Altersvorsorge<br />
oder Versorgungsbezüge Berücksichtigung.<br />
Mit Sage Entgelt & Personal und Sage<br />
e<strong>in</strong>fachLohn hat das Softwarehaus<br />
gleich zwei Cloud-Lösungen zur Entgeltabrechnung<br />
für kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />
Betriebe im Portfolio. Beide<br />
Dienste s<strong>in</strong>d mobil und per Webbrowser<br />
erreichbar. Wer mit der Entgeltabrechnung<br />
nichts zu tun haben möchte,<br />
kann alternativ den Sage HR Payroll<br />
Service nutzen.<br />
Künftig will Sage vor allem die Cloud-<br />
Dienste weiter ausbauen. „Die meisten<br />
Erweiterungen planen wir im Onl<strong>in</strong>e-<br />
Umfeld. Bei der lokal <strong>in</strong>stallierten Version<br />
wird es h<strong>in</strong>gegen Verbesserungen<br />
beim Report<strong>in</strong>g geben. Zusätzlich profitieren<br />
unsere Kunden künftig von flexibleren<br />
Preis- und Nutzungsmodellen“,<br />
blickt Susann Schneider voraus.<br />
Lexware: Kundenwünsche<br />
umgesetzt<br />
Auch beim Freiburger Softwarehaus<br />
Lexware haben Anwender die Wahl<br />
zwischen der klassischen Standardsoftware<br />
der lohn+gehalt-Produktfamilie<br />
und dem Cloud-Service lexlohn. Angesprochen<br />
dürfen sich dabei vor allem<br />
42 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Assistenten sorgen bei<br />
Lexware lohn+gehalt<br />
dafür, dass sich beim<br />
Abrechnungslauf ke<strong>in</strong>e<br />
Fehler e<strong>in</strong>schleichen.<br />
Freiberufler, Handwerker, kle<strong>in</strong>e und<br />
mittelständische Betriebe fühlen.<br />
Mit der aktuellen Version 2014 greift<br />
Lexware gleich mehrere Anwenderwünschen<br />
auf: So können beispielsweise<br />
Auswertungen ab sofort sehr viel e<strong>in</strong>facher<br />
per E-Mail versendet werden.<br />
Zudem profitieren Nutzer von mehr<br />
Transparenz bei der Krankenkassenverwaltung.<br />
„Zusätzlich lässt sich die Lohnabrechnung<br />
um Cloud-Komponenten zum<br />
Beispiel für die Onl<strong>in</strong>e-Datensicherung<br />
ergänzen“, betont Nadja Riedel. Für die<br />
nahe Zukunft rechnet die Expert<strong>in</strong> mit<br />
e<strong>in</strong>em raschen Ausbau des papierlosen<br />
Lohnbüros: „Langsam steigen auch<br />
die Betriebsprüfer auf elektronische<br />
Übermittlung um. Zudem erfreuen sich<br />
Lohnabrechnungen per E-Mail stetig<br />
wachsender Beliebtheit – wenn auch<br />
auf noch niedrigem Niveau.“<br />
Hamburger Software:<br />
Lohnabrechnung per E-Mail<br />
Hamburger Software setzt im Personalwesen<br />
auf e<strong>in</strong> modulares Konzept. So<br />
können Unternehmen den Funktionsumfang<br />
der Entgeltabrechnung sukzessive<br />
erweitern. „Das hat vor allem den<br />
Vorteil, dass nur für die Funktionen bezahlt<br />
wird, die auch tatsächlich genutzt<br />
werden“, erläutert Christian Seifert, Produktmanager<br />
bei der HS – Hamburger<br />
Software GmbH & Co. KG.<br />
„E<strong>in</strong> Elektronikfachhändler zahlt also<br />
nicht für e<strong>in</strong>e Baulohnabrechnung, die<br />
er überhaupt nicht benötigt“, ergänzt<br />
er. Zusatzfunktionen stehen nicht nur<br />
für die Lohnabrechnung selbst, sondern<br />
auch für angrenzende Bereiche wie<br />
dem Personalmanagement zur Verfügung.<br />
Hierzu gehört beispielsweise die<br />
digitale Personalakte. Bei allen Personallösungen<br />
von Hamburger Software<br />
haben Unternehmen die Wahl zwischen<br />
Kauf und Miete. Hauptzielgruppe s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie kle<strong>in</strong>e und mittelständische<br />
Unternehmen, wobei es mit Blick<br />
auf Branche und Mitarbeiterzahl ke<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>schränkungen gibt.<br />
Was die künftige Entwicklung angeht,<br />
verweist Christian Seifert auf den<br />
wachsenden Zuspruch für die elektronische<br />
Lohnbesche<strong>in</strong>igung. E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />
E-Mail genüge hierfür allerd<strong>in</strong>gs nicht.<br />
„Damit unsere Anwender Verdienstabrechnungen<br />
rechtssicher und nachweisbar<br />
an ihre Mitarbeiter versenden<br />
können, kooperieren wir als erster ERP-<br />
Anbieter mit der Deutschen Telekom.<br />
Mit der ‚De-Mail‘-Lösung an Bord sparen<br />
Arbeitgeber Zeit und Geld.“<br />
Schließlich würden der Druck und die<br />
mitunter umständlichen Verteilprozesse<br />
entfallen. Im zweiten Schritt können<br />
neben der Lohnabrechnung künftig<br />
auch Lohnsteuerbesche<strong>in</strong>igungen, SV-<br />
Beitragsnachweise und allgeme<strong>in</strong>e Besche<strong>in</strong>igungen<br />
elektronisch verschickt<br />
werden.<br />
SBS Software: Für alle Branchen<br />
Die SBS Software GmbH mischt mit<br />
der Lohnabrechnung SBS Lohn plus<br />
am Markt mit. Die Software eignet sich<br />
43
<strong>IT</strong>-STRAtegien Marktübersicht Entgeltabrechnung<br />
Professionelle Lohnabrechnungsprogramme<br />
sorgen dafür, dass die<br />
Zahlen auf dem Gehaltszettel<br />
stimmen.<br />
branchenübergreifend für kle<strong>in</strong>e und<br />
mittelständische Unternehmen. Dabei<br />
f<strong>in</strong>den die speziellen Regelwerke<br />
für das Baugewerbe, den Öffentlichen<br />
Dienst oder Produktionsbetriebe Berücksichtigung.<br />
Zu den wichtigsten neuen Funktionen<br />
der jüngeren Vergangenheit gehört die<br />
volle SEPA-Unterstützung. Zudem wurden<br />
die elektronischen Meldeverfahren<br />
deutlich optimiert. Die <strong>in</strong>tegrierte dakota-<br />
Software für die Übertragung der sozialversicherungsrechtlichen<br />
Meldungen<br />
wird <strong>in</strong> der neuesten Programmversion<br />
automatisch aktualisiert.<br />
Exact Lohn: <strong>in</strong>-house, Cloud &<br />
Outsourc<strong>in</strong>g<br />
Mit den beiden Lohnabrechnungen Exact<br />
Exact Lohn und Lohn XL/XXL deckt<br />
Exact Software das gesamte Spektrum<br />
mittelständischer Unternehmen ab. Wer<br />
die Software nicht im firmeneigenen Rechenzentrum<br />
betreiben will, kann alternativ<br />
auf Cloud-Angebote zugreifen.<br />
Betrieben ohne eigenes Know-how <strong>in</strong><br />
Sachen Lohnabrechnung steht der Abrechnungsdienst<br />
Exact Payroll Service<br />
zur Verfügung.<br />
Exact Software ist <strong>in</strong> den letzten Monaten<br />
eng an die Anwender gerückt, um<br />
herauszuf<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> welchen Bereichen<br />
der Software Optimierungsbedarf besteht.<br />
„Entwicklerteams waren vor Ort,<br />
um die täglichen Herausforderungen,<br />
Prozesse und Bedürfnisse unserer Anwender<br />
besser zu verstehen“, er<strong>in</strong>nert<br />
sich René Fischer.<br />
Herausgekommen s<strong>in</strong>d neben der<br />
völlig überarbeiteten Benutzerführung<br />
mehr als 40 neue Funktionen. Hierzu<br />
gehören etwa umfangreiche Auswertungen,<br />
e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Archiv und e<strong>in</strong> deutlich<br />
höheres Automatisierungsniveau. 2014<br />
wird die Lohnabrechnung um die Human-Resource-Software<br />
Exact Personal<br />
ergänzt.<br />
Anwendern stehen dann Funktionen<br />
wie Bewerber-, Talent- und Sem<strong>in</strong>armanagement<br />
oder die elektronische<br />
Personalakte zur Verfügung. Zudem<br />
plant das Softwarehaus, tiefer <strong>in</strong>s <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong><br />
Process Outsourc<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>zusteigen.<br />
„Wir werden e<strong>in</strong>en ‚Shared Service‘ lancieren,<br />
bei dem Unternehmen lediglich<br />
die Daten erfassen – um Meldungen,<br />
Auswertungen und den Versand der<br />
Lohntaschen kümmern wir uns“, erklärt<br />
René Fischer.<br />
Trends <strong>in</strong> der Lohnbuchhaltung<br />
Wer nach den wichtigsten Trends<br />
im Lohnbüro 2014 sucht, wird e<strong>in</strong>es<br />
schnell feststellen: Es s<strong>in</strong>d dieselben<br />
wie im vergangenen Jahr. Die Umsetzung<br />
ist deutlich weiter vorangeschritten,<br />
doch noch ist das volle Potenzial<br />
nicht ausgeschöpft.<br />
44 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
um beispielsweise Rückfragen zu beantworten“,<br />
verdeutlicht Christian Seifert<br />
von Hamburger Software.<br />
Trend 1: Elektronischer<br />
Datenaustausch<br />
Bestes Beispiel hierfür s<strong>in</strong>d die elektronischen<br />
Meldungen. „Der elektronische<br />
Datenaustausch mit F<strong>in</strong>anzbehörden<br />
und Sozialversicherungsträger<br />
hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren vermehrt<br />
durchgesetzt“, bestätigt Claudia Harth<br />
von mesonic.<br />
E<strong>in</strong> für beide Seiten lukrativer Weg,<br />
denn schließlich sparen auch Unternehmen<br />
durch die wachsende Automatisierung<br />
wertvolle Arbeitszeit.<br />
„Sie sollten allerd<strong>in</strong>gs darauf achten,<br />
dass sämtliche Meldungen direkt aus<br />
der Software heraus verschickt werden<br />
können“, betont Nadja Riedel von<br />
Lexware.<br />
Trend 2: Papier auf dem Rückzug<br />
Der zweite wichtige Trend ist das allgeme<strong>in</strong><br />
rückläufige Papieraufkommen<br />
<strong>in</strong> vielen Lohnbüros. Funktionen wie<br />
digitale Personalakten, digitale Archive<br />
oder die elektronische Lohnabrechnung<br />
per E-Mail haben zentrale Prozesse der<br />
Entgeltabrechnung spürbar vere<strong>in</strong>facht<br />
– und das bei gleichzeitig steigender<br />
Komplexität.<br />
„Durch die digitale Archivierung gew<strong>in</strong>nen<br />
Personalsachbearbeiter Zeit,<br />
da ke<strong>in</strong>e Dokumente mehr auszudrucken<br />
und abzuheften s<strong>in</strong>d. Sie können<br />
schneller auf Informationen zugreifen,<br />
Trend 3: Mach du das lieber<br />
Sage tut es, Exact tut es, Lexware ist<br />
zum<strong>in</strong>dest daran beteiligt: Alle drei Softwarehäuser<br />
haben neben traditioneller<br />
Software und Cloud-Lösungen auch<br />
Outsourc<strong>in</strong>g-Angebote im Programm.<br />
Unternehmen lagern dabei Teile oder<br />
ganze Prozesse der Lohnabrechnung<br />
an die Softwarehäuser aus – <strong>in</strong>klusive<br />
Versand der Lohnabrechnungen, Behördenmeldungen<br />
oder Auswertungen.<br />
„Neben Cloud-Services entwickelt sich<br />
Outsourc<strong>in</strong>g zu e<strong>in</strong>er ernst zu nehmenden<br />
Alternative im Bereich Lohnabrechnung“,<br />
erklärt René Fischer von Exact<br />
Software.<br />
Fazit<br />
Die Zahl der gesetzlichen Änderungen<br />
hält sich zum Jahreswechsel 2013/2014<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren Rahmen. Und<br />
auch mit Blick auf die technischen Innovationen<br />
wurde das Rad nicht völlig<br />
neu erfunden. Wer mit se<strong>in</strong>er Lohnabrechnung<br />
zufrieden ist, hat also kaum<br />
e<strong>in</strong>en Grund zu wechseln.<br />
Wer es dennoch tut, muss sich zunächst<br />
e<strong>in</strong> paar Grundsatzfragen stellen:<br />
Soll die Lohnabrechnung selbst<br />
durchgeführt oder an e<strong>in</strong>en Dienstleister<br />
ausgelagert werden? Ist e<strong>in</strong>e lokal<br />
<strong>in</strong>stallierte Version günstiger oder e<strong>in</strong><br />
Cloud-Service?<br />
Während Datenschutzaspekte und<br />
die bessere Integration <strong>in</strong>s vorhandene<br />
Systemumfeld für den klassischen<br />
Lizenzkauf sprechen, bleiben Unternehmen<br />
bei e<strong>in</strong>er Cloud-Lösung flexibel<br />
und ersparen sich den laufenden<br />
Wartungsaufwand – und der ist wegen<br />
der dynamischen Rechtsentwicklung<br />
bei der Lohnabrechnung nicht ganz<br />
unerheblich.<br />
Zudem empfiehlt es sich, bei der<br />
Produktauswahl perspektivisch vorzugehen.<br />
E<strong>in</strong>e leicht überdimensionierte<br />
Lösung ist am Ende häufig günstiger, als<br />
e<strong>in</strong> weiterer Wechsel, wenn sich Software<br />
als zu kle<strong>in</strong> erweist. [ rm ]<br />
Gradl<strong>in</strong>ige Strukturen und<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Benutzerführung<br />
sorgen dafür, dass<br />
der Abrechnungslauf reibungslos<br />
funktioniert – auch<br />
wenn weniger versierte<br />
Mitarbeiter die Aufgabe<br />
übernehmen.“<br />
Nadja Riedel ■ Gesamtprojektverantwortliche<br />
der lohn+gehalt-<br />
Programmreihe bei der Haufe-<br />
Lexware GmbH & Co. KG<br />
45
<strong>IT</strong>-STRAtegien CRM mit Microsoft Dynamics<br />
Integration<br />
ist Trumpf<br />
46<br />
<strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Moderne CRM-Systeme müssen Prozesse über Abteilungen oder<br />
Segmentierungen h<strong>in</strong>weg steuern und kontrollieren. Integration ist<br />
jedoch nicht nur e<strong>in</strong>e technische Aufgabe, die man CRM-Systemen<br />
wie Microsoft Dynamics überlassen könnte. Unternehmen<br />
müssen diesen Ansatz organisatorisch abdecken. CRM-Systeme<br />
wiederum müssen sich neuen Herausforderungen durch soziale<br />
Medien stellen, um ihre Stellung als zentrale Schnittstelle für die<br />
Kunden<strong>in</strong>teraktion nicht zu verlieren.<br />
Lars Maryniak<br />
Häufig bilden CRM-Systeme im<br />
Unternehmen e<strong>in</strong>e Organisationsstruktur<br />
ab, die zwischen<br />
Market<strong>in</strong>g und Vertrieb unterscheidet.<br />
Dies ist <strong>in</strong>sofern s<strong>in</strong>nvoll, als<br />
beide Bereiche tatsächlich unterschiedliche<br />
Aufgaben haben. Dennoch s<strong>in</strong>d sie<br />
ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zeldiszipl<strong>in</strong>en, sondern dienen<br />
dem geme<strong>in</strong>samen Ziel des Verkaufens<br />
– zum<strong>in</strong>dest sollten sie das, was <strong>in</strong> der<br />
Praxis allerd<strong>in</strong>gs häufig genug nicht<br />
realisiert ist. Moderne Ansätze räumen<br />
deshalb gerade der engen Verflechtung<br />
von Market<strong>in</strong>g und Vertrieb e<strong>in</strong>e hohe<br />
Priorität e<strong>in</strong>.<br />
Microsoft Dynamics CRM unterstützt<br />
diesen <strong>in</strong>tegrativen Ansatz neuerd<strong>in</strong>gs<br />
durch die Möglichkeit, bereichsübergreifende<br />
Verkaufsprozesse zu def<strong>in</strong>ieren.<br />
Dabei sorgt die „Lead-to-Cash-Transparenz“<br />
dafür, dass alle Prozessbeteiligten<br />
über die Entwicklung vom ersten Lead<br />
bis zum Verkaufsabschluss (Cash) stets<br />
aktuell <strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d.<br />
Dass die Technik alle<strong>in</strong>e ke<strong>in</strong>e Organisationsstrukturen,<br />
etwa lange gepflegte<br />
Grenzen zwischen den Abteilungen,<br />
überw<strong>in</strong>den kann, versteht sich von<br />
selbst. Deshalb muss die E<strong>in</strong>führung<br />
solcher <strong>in</strong>tegrierter Prozesse im Unternehmen<br />
bei den beteiligten Gruppen<br />
ausreichend beworben und e<strong>in</strong>gefordert<br />
werden. Ke<strong>in</strong>esfalls vergessen darf man<br />
dabei die Anpassung von Entgelt- oder<br />
Bonifikationsmodellen, die herkömmlich<br />
meist anders ausgerichtet s<strong>in</strong>d, da<br />
sonst Incentives <strong>in</strong> die falsche Richtung<br />
weisen.<br />
Integration ist die e<strong>in</strong>e Seite e<strong>in</strong>es<br />
zeitgemäßen CRM-Ansatzes, Differenzierung<br />
bleibt auf e<strong>in</strong>er anderen Ebene<br />
e<strong>in</strong> wesentliches Strukturmerkmal: Das<br />
Gebietsmanagement ist daher e<strong>in</strong>e Basisfunktion<br />
<strong>in</strong> jeder CRM-Lösung. Gebiete<br />
s<strong>in</strong>d wichtig, um die Aktivitäten<br />
<strong>in</strong> Vertrieb und Market<strong>in</strong>g differenziert<br />
zu koord<strong>in</strong>ieren und zu messen. Wichtig<br />
ist, dass e<strong>in</strong>e derartige Segmentierung<br />
nicht ausschließlich nach geografischen<br />
Aspekten erfolgt.<br />
Segmentierung: Gebiete,<br />
Branchen, Produkte<br />
Genauso gilt es, den verschiedenen<br />
Branchen oder Produktgruppen im<br />
Portfolio Rechnung zu tragen. In der<br />
Praxis überschneiden sich die anwendbaren<br />
Kriterien, beispielsweise werden<br />
die Produkte A und B, die Branche X<br />
und das Postleitzahlgebiet n von e<strong>in</strong> und<br />
demselben Vertriebsteam betreut, während<br />
e<strong>in</strong> anderes Team <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Region<br />
nur für das Produkt A und die Branchen<br />
X, Y und Z zuständig ist. Dynamics CRM<br />
unterstützt beispielsweise hierbei e<strong>in</strong>en<br />
multidimensionalen Ansatz mit nahezu<br />
beliebigen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Wichtig ist <strong>in</strong> jedem Fall, dass die<br />
Grenzen weniger als starre Richtl<strong>in</strong>ien<br />
denn als Leitl<strong>in</strong>ien verstanden werden,<br />
sonst beh<strong>in</strong>dern sie e<strong>in</strong>e aktive Zusammenarbeit.<br />
Für den geme<strong>in</strong>samen Erfolg<br />
ist es wichtig, die Arbeit über Grenzen<br />
der jeweiligen Segmentierung h<strong>in</strong>weg<br />
zu koord<strong>in</strong>ieren. Außerdem muss dafür<br />
gesorgt werden, dass am geme<strong>in</strong>samen<br />
Ergebnis alle Beteiligten partizipieren,<br />
denn auch hier müssen die Incentives<br />
auf Zusammenarbeit ausgerichtet se<strong>in</strong>.<br />
Viele CRM-Systeme beh<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e<br />
Zusammenarbeit schon auf ganz simple<br />
Weise, <strong>in</strong>dem sie bei ihren Zugriffskonzepten<br />
nicht flexibel genug s<strong>in</strong>d: Es<br />
können dann beispielsweise immer nur<br />
47
<strong>IT</strong>-STRAtegien CRM mit Microsoft Dynamics<br />
Die 360-Grad-Sicht von<br />
CRM-Systemen über die<br />
gesamte Kunden<strong>in</strong>teraktion<br />
h<strong>in</strong>weg steht derzeit<br />
auf dem Prüfstand.<br />
bestimmte Gruppen oder Personen auf<br />
wichtige Daten des Prozesses zugreifen.<br />
Andere s<strong>in</strong>d ausgeschlossen, was später<br />
zur Unzufriedenheit der Anwender<br />
und im schlimmsten Fall zum Scheitern<br />
e<strong>in</strong>es Projektes führen kann. Dynamics<br />
CRM ermöglicht hier e<strong>in</strong>e rollenbasierte<br />
und granulare Zugriffssteuerung.<br />
Lead-Management<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Market<strong>in</strong>g<br />
und Vertrieb erweist sich <strong>in</strong> der Praxis<br />
häufig als besonders konfliktträchtig,<br />
wenn es um die Verarbeitung von<br />
Leads geht. Hier rückt der <strong>in</strong>tegrative<br />
Ansatz oft <strong>in</strong> weite Ferne. Aufgabe des<br />
Market<strong>in</strong>gs ist es hier, möglichst viele<br />
potenzielle Neukunden zu identifizieren<br />
und die jeweiligen Kontakte an den Vertrieb<br />
zu übergeben – wobei oft schon<br />
die Auffassungen darüber ause<strong>in</strong>andergehen,<br />
wer als potenzieller Neukunde<br />
anzusehen ist.<br />
Für den Vertrieb ist e<strong>in</strong> bloßer Interessent<br />
noch lange nicht mit e<strong>in</strong>em<br />
möglichen Kunden gleichzusetzen;<br />
Leads bedürfen daher der Qualifizierung<br />
und üblicherweise werden aus<br />
den meisten Interessenten ja auch ke<strong>in</strong>e<br />
Kunden. Es muss deshalb im CRM-<br />
System Rückkopplungsmechanismen<br />
an das Market<strong>in</strong>g geben, um die Identifikation<br />
„echter“ potenzieller Kunden<br />
laufend zu optimieren.<br />
Hier müssen die Unternehmen auch<br />
organisatorisch aktiv werden: Notwendig<br />
ist die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Prozesses,<br />
der den unterschiedlichen Ansatzpunkten<br />
von Market<strong>in</strong>g und Vertrieb Rechnung<br />
trägt und alle Phasen abbildet –<br />
vom ersten Lead bis zum Abschluss und<br />
der Nachbereitung. Dadurch können<br />
alle Beteiligten an e<strong>in</strong>em konsistenten<br />
Ziel gemessen werden, die Zusammenarbeit<br />
lässt sich besser abstimmen. In<br />
Dynamics CRM besteht die Möglichkeit,<br />
Lead-Qualifikation und tatsächliche<br />
Verkaufschance <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Prozess abzudecken. Dieser Prozess<br />
umfasst als wichtige Meilenste<strong>in</strong>e:<br />
1. Unqualifizierter Lead: Der Kontakt<br />
könnte <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten<br />
Zeithorizonts zu e<strong>in</strong>em Umsatz führen;<br />
über den Kontakt s<strong>in</strong>d aber noch ke<strong>in</strong>e<br />
umsatzrelevanten Informationen vorhanden.<br />
2. Durch das Market<strong>in</strong>g qualifizierter<br />
Lead: E<strong>in</strong> potenzieller Umsatz wurde<br />
durch das Market<strong>in</strong>g für möglich erachtet.<br />
E<strong>in</strong> persönlicher Kontakt hat nicht<br />
stattgefunden.<br />
3. Durch den Vertrieb qualifizierter<br />
Lead: Der Lead wurde identifiziert als<br />
e<strong>in</strong>er, der dem idealen Kundenprofil <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em bestimmten Grad entspricht oder<br />
nahekommt. Die Qualität wird durch e<strong>in</strong>en<br />
persönlichen Kontakt verifiziert.<br />
4. Vom Vertrieb akzeptierter Lead: Der<br />
Lead wird an den Vertriebsprozess übermittelt<br />
und es wird e<strong>in</strong>e reelle Verkaufschance<br />
angelegt.<br />
48 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Wichtig ist auch hier der <strong>in</strong>tegra tive<br />
Ansatz: Die Lead-Qualifizierung ist<br />
ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelleistung des Market<strong>in</strong>gs,<br />
Maßgröße ist auch nicht die Menge der<br />
Leads. Interessant ist die Gegenüberstellung<br />
des jeweiligen konkreten Kunden<br />
und des optimalen Kundenprofils.<br />
Das führt zur besseren E<strong>in</strong>schätzung<br />
des Leads und erlaubt es auch, bei der<br />
Abarbeitung der Leads Prioritäten zu<br />
setzen.<br />
Verkaufschancen-Management<br />
Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen von Vertriebsmanagement<br />
gesprochen wird, so<br />
heißt das nicht, dass auch tatsächlich<br />
def<strong>in</strong>ierte Vertriebsprozesse existieren.<br />
Oft werden die Aufgaben ad hoc verteilt<br />
und <strong>in</strong> Abhängigkeit von gerade<br />
verfügbaren Ressourcen oder von persönlichen<br />
Vorlieben abgearbeitet. Dass<br />
dabei die rechte Hand oft nicht weiß,<br />
was die l<strong>in</strong>ke tut, ist <strong>in</strong> diesem Modell<br />
unvermeidlich. Dynamics CRM bietet<br />
die Möglichkeit, unterschiedliche Prozesse<br />
zu implementieren und zu komb<strong>in</strong>ieren;<br />
alle Vorgaben lassen sich <strong>in</strong><br />
späteren Phasen anpassen.<br />
Beispielsweise wird <strong>in</strong> vielen Unternehmen<br />
das Abarbeiten vordef<strong>in</strong>ierter<br />
Aufgaben oder das Bereitstellen<br />
bestimmter Informationen gefordert,<br />
bevor e<strong>in</strong>e Verkaufschance im Prozess<br />
der Verarbeitung um e<strong>in</strong>e Stufe<br />
voranrücken und damit ihren Status<br />
ändern darf. Mit dem Fortschritt der<br />
Verkaufschance erhöht sich die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
des erfolgreichen Abschlusses.<br />
Dies reduziert das Risiko,<br />
Zeit und Ressourcen falsch, also für<br />
wenig aussichtsreiche Projekte, e<strong>in</strong>zusetzen<br />
und verbessert die Effizienz der<br />
Angebotserstellung. Zugleich wird das<br />
Heranführen neuer Mitarbeiter an die<br />
Aufgaben e<strong>in</strong>facher; hier stellt Dynamics<br />
CRM Templates zur Verfügung,<br />
durch die der Prozess vere<strong>in</strong>facht und<br />
gestrafft werden kann.<br />
Neue Herausforderungen<br />
für CRM-Systeme<br />
Beim E<strong>in</strong>satz mobiler Systeme, allen voran<br />
Tablets und Smartphones, <strong>in</strong> den<br />
Unternehmen hatte der Vertrieb e<strong>in</strong>e<br />
Vorreiterrolle. Diese Systeme erlauben<br />
e<strong>in</strong> ortsunabhängiges Agieren und<br />
schaffen dem Vertrieb somit die Flexibilität,<br />
die er für se<strong>in</strong>e Aufgaben eigentlich<br />
immer schon benötigt.<br />
Selbstverständlich muss e<strong>in</strong>e moderne<br />
CRM-Lösung auch das abdecken, denn<br />
die Prozesse warten heute nicht mehr<br />
darauf, bis der Mitarbeiter wieder <strong>in</strong>s<br />
Büro kommt. Mobiles CRM ist daher<br />
heute State-of-the-Art, darüber muss<br />
nicht mehr viel diskutiert werden.<br />
E<strong>in</strong>e weit größere Herausforderung<br />
stellt jedoch die Berücksichtigung von<br />
Social-Media-Kanälen dar. Während<br />
mobile Systeme vertraute Geschäftsprozesse<br />
auf e<strong>in</strong>e neue technische Basis<br />
stellen, existiert <strong>in</strong> sozialen Netzwerken<br />
Soziale Netzwerke<br />
bergen die Gefahr,<br />
dass Kundenkontakte<br />
„privatisiert“ werden.<br />
49
<strong>IT</strong>-STRAtegien CRM mit Microsoft Dynamics<br />
Statt mite<strong>in</strong>ander<br />
arbeiten Market<strong>in</strong>g<br />
und Vertrieb häufig<br />
gegene<strong>in</strong>ander.<br />
Der autor<br />
Lars Maryniak ■<br />
Software Architekt bei der adesso AG<br />
e<strong>in</strong>e ganz neue Denkweise, die schon<br />
manchen erfahrenen Vertriebsprofi vor<br />
unlösbare Rätsel gestellt hat.<br />
Vor allem im Consumer-Markt werden<br />
auch <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>-Prozesse <strong>in</strong>frage<br />
gestellt, die sich bis dah<strong>in</strong> durchaus<br />
bewährt haben. In den Communities<br />
der Social- Media-Welt dom<strong>in</strong>ieren die<br />
Spielregeln der Unterhaltung und der<br />
Me<strong>in</strong>ungsfreiheit bei sehr niedrigen Zugangshürden.<br />
Unternehmen können beispielsweise<br />
<strong>in</strong>nerhalb weniger Stunden mit e<strong>in</strong>er<br />
Flut negativer Bewertungen konfrontiert<br />
se<strong>in</strong>, die sich zu e<strong>in</strong>em Shit-Storm aufschaukeln<br />
können, der dann womöglich<br />
die Market<strong>in</strong>gbemühungen von Monaten<br />
oder gar Jahren h<strong>in</strong>wegfegt. Daher<br />
ist es für Market<strong>in</strong>g und Vertrieb wichtig,<br />
zeitnah zu wissen, was se<strong>in</strong>e Zielgruppe<br />
über e<strong>in</strong> Unternehmen denkt.<br />
Dabei darf man sich nicht auf den Aspekt<br />
der „Gefahrenabwehr“ beschränken,<br />
denn zugleich bieten sich vielfältige<br />
Möglichkeiten, das Me<strong>in</strong>ungsbild<br />
positiv zu gestalten, etwa durch Beteiligung<br />
der „Fans“ bei der Kreation e<strong>in</strong>es<br />
neuen Werbeslogans, der Gestaltung<br />
e<strong>in</strong>es Produktes oder im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er Produktempfehlung. Dies ist umso<br />
wichtiger, als etablierte Instrumente wie<br />
Portale und E-Mail-Market<strong>in</strong>g tendenziell<br />
an Wirkung verlieren. Selbstredend<br />
müssen CRM-Systeme heute beide Welten<br />
abdecken.<br />
Ausblick<br />
Im B2B-Markt funktioniert Social Media<br />
e<strong>in</strong> wenig anders. Professionelle<br />
Anwender s<strong>in</strong>d verschlossener, der<br />
Kreis der Handelnden ist überschaubar<br />
und e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>käufer wird sich kaum über<br />
Facebook über e<strong>in</strong>en Zulieferer äußern.<br />
Außerhalb des vertraulichen Kundengesprächs<br />
regelt die Compliance, wer<br />
wo was sagen darf und dabei s<strong>in</strong>d die<br />
Grenzen nach wie vor eng.<br />
Dennoch verändert Social Media auch<br />
hier ganz allmählich die Kommunikationsprozesse:<br />
Clevere Verkäufer nutzen<br />
die sozialen Plattformen für den Ausbau<br />
ihrer privaten Netzwerke, sofern<br />
ihre Kontaktpersonen selbst im Netz<br />
aktiv s<strong>in</strong>d.<br />
Das ist zwar erst <strong>in</strong> wenigen Branchen<br />
üblich – dennoch zeichnet sich e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>teressante Entwicklung ab: Werden<br />
nämlich Kontakte mit steigender Tendenz<br />
<strong>in</strong> sozialen Netzwerken gepflegt,<br />
verliert das CRM als zentrale Stelle für<br />
die Kunden<strong>in</strong>teraktion an Bedeutung<br />
und die 360-Grad-Sicht, für die es <strong>in</strong><br />
den Unternehmen heute noch steht,<br />
geht damit verloren.<br />
Kontakte werden dann wieder e<strong>in</strong><br />
persönliches Gut, das mit dem jeweiligen<br />
Vertriebsmitarbeiter das Unternehmen<br />
verlassen kann. Entgegenwirken<br />
können Unternehmen nur, <strong>in</strong>dem sie<br />
auch Social-Media-Kanäle voll <strong>in</strong> ihre<br />
CRM-Strategie <strong>in</strong>tegrieren und nicht als<br />
separate Sphäre behandeln. Integration<br />
ist also auch hier das zukunftsweisende<br />
Konzept.<br />
CRM-Systeme wie Microsoft Dynamics<br />
CRM können dafür allerd<strong>in</strong>gs nur die<br />
technischen Voraussetzungen bereitstellen<br />
– mit Leben füllen müssen das die<br />
Unternehmen, vor allem aber engagierte<br />
Mitarbeiter, selbst. [ rm ]<br />
50 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Jetzt im Handel!<br />
Home-Enterta<strong>in</strong>ment neu erleben!
<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Compliance<br />
52 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
(Un)Sicherheit 2.0<br />
Mobile Geräte und soziale Netzwerke s<strong>in</strong>d der Albtraum vieler <strong>IT</strong>-Adm<strong>in</strong>istratoren. Viele Geräte<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Masse nicht adm<strong>in</strong>istrierbar. Zudem haben Internetkrim<strong>in</strong>elle längst die sozialen<br />
Netzwerke gekapert und verteilen darüber ihren Schadcode. Für Organisationen ergeben sich<br />
dadurch erhebliche Auswirkungen h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Compliance- und <strong>IT</strong>-Security-Strategie.<br />
Abhilfe schafft e<strong>in</strong>e durchdachte SIEM-Lösung (Security Information and Event Management).<br />
Jürgen Kolb<br />
Bei den recht vagen Unternehmensvorgaben<br />
und <strong>in</strong>ternationalen<br />
Standards ist es schwierig,<br />
konkrete Anforderungen abzuleiten.<br />
Mit e<strong>in</strong>er entsprechenden Software<br />
ist es <strong>in</strong> der Regel möglich, die Reports<br />
auf Knopfdruck zu erzeugen, die Archivierung<br />
sicherzustellen und bei Vorfällen<br />
richtig zu handeln. Die Knackpunkte bei<br />
<strong>IT</strong>-Compliance-Projekten s<strong>in</strong>d die Auswahl<br />
der Softwarelösung und die Abbildung<br />
der Prozesse sowie die Integration<br />
<strong>in</strong> die Organisation. Wenn e<strong>in</strong>e Enterprise-<br />
Risk-Management-Software bereits im<br />
Hause ist, sollten die wichtigsten technischen<br />
Aspekte der <strong>IT</strong> <strong>in</strong> diese grafischen<br />
Risk & Governance Dashboards<br />
<strong>in</strong>tegrierbar se<strong>in</strong>.<br />
Jedes zweite deutsche Unternehmen<br />
hat ke<strong>in</strong>e weiteren Handlungsanweisungen<br />
und vordef<strong>in</strong>ierten Prozesse für e<strong>in</strong>en<br />
<strong>IT</strong>-Notfall. Es ist wenig tröstlich, dass<br />
für viele andere Organisationse<strong>in</strong>heiten<br />
wie Presse- oder Supportabteilungen im<br />
Falle e<strong>in</strong>es medialen Supergaus dasselbe<br />
gilt. Es lässt sich aber feststellen, dass<br />
gängige SIEM- und Log-Managementlösungen<br />
die Anforderungen der Auditoren<br />
übererfüllen und Prozesse durch die<br />
Software erforderlich s<strong>in</strong>d und def<strong>in</strong>iert<br />
werden müssen.<br />
Den Mehrwert für die <strong>IT</strong>-Organisation<br />
liefern gute Security-Management-Lösungen<br />
nur dann, wenn sie über rechtliche<br />
Anforderungen weit h<strong>in</strong>ausgehen und<br />
sich <strong>in</strong> der technischen Praxis, also im<br />
Alltag und im Notfall, bewähren. Konkrete<br />
Überschneidungen ergeben sich aber<br />
auch, wenn User-Verhalten, Zugriffe und<br />
Datenverwendung (Kopieren, Löschen,<br />
Ändern) auf den Datenschutz oder Arbeitnehmerrechte<br />
treffen. Das Thema<br />
Daten<strong>in</strong>tegrität ist latent vorhanden und<br />
wird immer wichtiger.<br />
Viele Compliance-Vorgaben verlangen,<br />
dass File-Daten und -Attribute sowie<br />
Konfigurationsänderungen kritischer<br />
Systeme protokolliert werden. Als Beispiel<br />
verlangt der Kreditkartenstandard<br />
PCI-DSS mit den Anforderungen 10.5.5<br />
und 11.5 die Aufzeichnung der Änderungsparameter.<br />
Damit wird es möglich,<br />
e<strong>in</strong>e Beziehung zwischen e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geloggten<br />
User und e<strong>in</strong>er missbräuchlichen<br />
Datenverwendung herzustellen und<br />
nachzuverfolgen. Zahlreiche Anbieter,<br />
vom Freeware-Projekt bis zum darauf<br />
spezialisierten Softwarehersteller, tummeln<br />
sich am Markt. Es lohnt sich dabei<br />
auch e<strong>in</strong> Blick auf gängige SIEM-/<br />
Log-Managementhersteller, die wichtige<br />
Features des File Integrity Monitor<strong>in</strong>g<br />
out-of-the-Box mit anbieten.<br />
Voraussetzungen<br />
für e<strong>in</strong> SIEM-Projekt<br />
Die Erstellung e<strong>in</strong>es Notfallhandbuchs<br />
oder e<strong>in</strong>es Betriebsführungsleitfadens<br />
ist hier an erster Stelle zu nennen. Dieses<br />
auch softwaretechnisch abzubilden<br />
und auf Stand zu halten, wäre der Idealfall<br />
(Stichwort Versionierung). Während<br />
bei „Schönwetter“ viele teure Studien<br />
und theoretische Arbeiten verfasst werden,<br />
zeichnet sich ab, dass bei Vorfällen,<br />
die medialen und behördlichen Druck<br />
erzeugen, die <strong>IT</strong>-Mitarbeiter oft alle<strong>in</strong>e<br />
im Regen stehen.<br />
Effiziente Softwaretools und e<strong>in</strong>e verlässliche<br />
Partnerschaft mit <strong>IT</strong>-Dienstleis-<br />
Der autor<br />
Jürgen Kolb ■<br />
Geschäftsführer und Gesellschafter e<strong>in</strong>es<br />
österreichischen <strong>IT</strong>-Dienstleisters und seit<br />
drei Jahren Manag<strong>in</strong>g Partner bei der iQSol<br />
GmbH, e<strong>in</strong>em Softwarehersteller für Alert<strong>in</strong>g-<br />
und SIEM-Management-Lösungen<br />
53
<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Compliance<br />
Die weltweite Vernetzung<br />
und die zunehmende<br />
Nutzung sozialer Medien<br />
erschwert den Schutz der<br />
Firmennetzwerke.<br />
tern wären hier mit Sicherheit die bessere<br />
Investition gewesen und hätten e<strong>in</strong>en<br />
raschen Return on Investment ermöglicht,<br />
anstatt der „Stranded Costs“ von<br />
mittlerweile veraltetem und schubladisiertem<br />
Wissen.<br />
Nach jedem <strong>IT</strong>-Vorfall ist die Analyse<br />
der erste Schritt zur Verbesserung. Die<br />
Erfahrung zeigt, dass die Mitarbeiter<br />
die technischen Ereignisse im Griff haben,<br />
jedoch bei spontanen Ereignissen<br />
konkrete Direktiven und Verantwortlichkeiten<br />
verlangen. Im Pr<strong>in</strong>zip sollten<br />
<strong>IT</strong>-Abteilungen für Notfälle gerüstet se<strong>in</strong><br />
wie Feuerwehren für Große<strong>in</strong>sätze – beg<strong>in</strong>nend<br />
bei der Gefahrene<strong>in</strong>schätzung<br />
auffälliger Szenarien bis h<strong>in</strong> zur operativen<br />
Alarmierung der Mannschaft via<br />
Smartphone.<br />
Es ist durchaus möglich, dass der Fokus<br />
bisher zu sehr <strong>in</strong> die rechtliche Theorie<br />
abgeglitten ist, während die Möglichkeit<br />
e<strong>in</strong>es Elementarereignisses mit der Folge<br />
e<strong>in</strong>es länger währenden Stromausfalls<br />
zu wenig bedacht wurde. Aber auch die<br />
alltäglichen Gefahren aus dem Internet<br />
s<strong>in</strong>d Herausforderung genug.<br />
Gefühlter und tatsächlicher Schutz<br />
In den letzten Monaten zeichnete sich<br />
ab, dass sich die E<strong>in</strong>fallstore für Malware,<br />
Botsysteme und Trojaner immer<br />
weiter öffnen und die großen Antiviren-<br />
und Security-Hersteller teilweise<br />
kläglich versagten. Bei den letzten<br />
Vergleichstests bezüglich der Android-<br />
Plattform zeigte sich, dass die Erkennungsraten<br />
teilweise im e<strong>in</strong>stelligen<br />
Prozentbereich liegen.<br />
Geht man weiter davon aus, dass die<br />
Facebook-Welt ke<strong>in</strong>en botfreien Raum<br />
(Stichwort „Koobface“) darstellt, ist jedem<br />
<strong>IT</strong>-Verantwortlichen schnell e<strong>in</strong>es<br />
bewusst: Zusätzliche Security-Layer s<strong>in</strong>d<br />
notwendig und der Fokus muss auf der<br />
aktiven Erkennung von vorhandenen<br />
Gefahren im eigenen Unternehmen<br />
liegen. Man darf nicht bei der Basis-<br />
Abwehr mithilfe von AV- und Firewall-<br />
Standardprodukten verharren, denn<br />
diese können ke<strong>in</strong>e ihnen unbekannte<br />
Malware im eigenen Unternehmen<br />
aufstöbern.<br />
Auf der e<strong>in</strong>en Seite kann e<strong>in</strong>e echte<br />
Web-Application-Firewall das <strong>in</strong>dividuelle<br />
Netzwerkverhalten analysieren und<br />
so selbstlernend Anomalien erkennen.<br />
Auf der anderen Seite können Honeypot-Systeme<br />
alles anlocken, was durch<br />
die bisherigen Kontrollen schlüpfte.<br />
Idealerweise positioniert man diese<br />
Agenten an exponierten Systemen und<br />
an den wichtigsten Schnittstellen oder<br />
Datenhighways.<br />
54 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Geht man nun von komplexer Malware<br />
aus, entwickelt von Hackern, sogenannten<br />
Hacktivisten oder staatlichen E<strong>in</strong>richtungen,<br />
kann man hier sicher se<strong>in</strong>,<br />
dass es Monate oder Jahre dauert und<br />
es fast e<strong>in</strong>es Zufalls bedarf, um diese<br />
überhaupt zu entdecken.<br />
Malware selbst aufspüren –<br />
aber wie?<br />
Alle<strong>in</strong> im Frühjahr 2013 hat Kaspersky<br />
Lab nach der Operation „Roter Oktober“,<br />
die über sechs Jahre <strong>in</strong> 40 Ländern<br />
hochsensible Daten ausspionierte, e<strong>in</strong>e<br />
weitere ähnliche Cyberspionage-Kampagne<br />
namens Nettraveler entdeckt.<br />
LulzSec soll über 8 000 Serversysteme<br />
zur freien Verfügung haben. Als Unternehmen<br />
sollte man vielleicht nicht auf<br />
deren Radar auftauchen und jeden Shitstorm<br />
vermeiden.<br />
Dass <strong>in</strong> den USA auch Journalisten<br />
und massenweise Bürger ausspioniert<br />
werden, ist ke<strong>in</strong>e Vermutung, sondern<br />
lässt sich <strong>in</strong> den Medien nachlesen und<br />
wird öffentlich e<strong>in</strong>gestanden. Die logische<br />
Folge daraus ist, dass Produktionsund<br />
Konstruktionspläne von technologisch<br />
führenden Unternehmen sowie<br />
Kreditkartendaten noch wesentlich „<strong>in</strong>teressanter“<br />
s<strong>in</strong>d und so nur noch die<br />
Frage bleibt, wie man diese Botsysteme<br />
im eigenen Netz f<strong>in</strong>det.<br />
Das Zero-Day-Lücken-Problem<br />
Wie wir aus vielen Lebensbereichen<br />
lernen mussten, ist nichts mehr sicher.<br />
E<strong>in</strong>erseits sollten Security-Lösungen die<br />
Möglichkeit schaffen, auf konkrete Bedrohungen<br />
rasch reagieren zu können,<br />
aber andererseits s<strong>in</strong>d zum Beispiel Patches<br />
oft erst nach vielen Tagen verfügbar<br />
und die „Zero-Day-Lüge“ vermittelt<br />
e<strong>in</strong> falsches Gefühl der Sicherheit.<br />
Bei klassischen Softwarefehlern s<strong>in</strong>d<br />
wir – bed<strong>in</strong>gt durch unheimlich komplexe<br />
Programme – längst über dem<br />
E<strong>in</strong>-Tages-Limit der Schutzlosigkeit h<strong>in</strong>weg.<br />
So schreibt ZDnet, dass Google<br />
Zero-Day-Exploits bereits nach sieben<br />
Tagen veröffentlichen wird und den<br />
Herstellern dieses „Ultimatum“ nicht<br />
ausreichen wird.<br />
Es stellt sich nun auch die Frage, wie<br />
man fe<strong>in</strong>dliche Software, die auf Patch-<br />
Verzögerungen oder Softwarefehler beruht,<br />
und die eventuell sämtliche Sicherheitsmechanismen<br />
bereits umgangen<br />
haben, auff<strong>in</strong>den kann. Den meisten<br />
Adm<strong>in</strong>istratoren bleibt nur die Möglichkeit,<br />
auf Updates und neue Signaturen<br />
von Microsoft und den <strong>IT</strong>-Sicherheitsanbietern<br />
zu warten und den Knopf für<br />
erneute Updates sowie Scan-Durchläufe<br />
zu starten. Die Lösung ist aber naheliegender<br />
und wesentlich günstiger als<br />
man befürchten könnte.<br />
Honeypots erkennen bisher<br />
unbekannte „Intruders“<br />
Das Konzept, Botsysteme und Malware<br />
anzulocken statt zu jagen, sche<strong>in</strong>t nachhaltig<br />
und logisch zu se<strong>in</strong> – <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation beider Verfahren.<br />
Auch mittelständische Unternehmen<br />
oder öffentliche Institutionen können<br />
dieses aufwendige Verfahren nutzen,<br />
das bisher bekanntlich nur großen Konzernen<br />
und hier vor allem <strong>IT</strong>-Security-<br />
Unternehmen vorbehalten war.<br />
Diese Systeme generieren Alarme und<br />
erfüllen somit den Zweck. Für e<strong>in</strong>e weitergehende<br />
Analyse kann im Bedarfsfall<br />
Hilfe h<strong>in</strong>zugezogen werden. Empfehlenswert<br />
ist e<strong>in</strong>e Lösung, die im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er SIEM- und Log-Managementsoftware<br />
mehrere Honeypot-Systeme als<br />
Modulerweiterung anbietet.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit zur Integration<br />
ist e<strong>in</strong> umfassendes Enterprise-Alert<strong>in</strong>g-Tool<br />
für die gesamte <strong>IT</strong>-Landschaft.<br />
Damit lässt sich e<strong>in</strong>e Plattform <strong>in</strong> die<br />
bestehende <strong>IT</strong>-Umgebung <strong>in</strong>tegrieren,<br />
die von Compliance, Log-Konsolidierung,<br />
Security Incident and Event Management,<br />
File Integrity Monitor<strong>in</strong>g bis<br />
h<strong>in</strong> zur Malware und Trojaner-Identifizierung<br />
alle Themen abdeckt und bei<br />
der Erkennung von Unregelmäßigkeiten<br />
oder Angriffen e<strong>in</strong>e umfassende, dokumentierte<br />
Mail/SMS/Voice-Alarmierung<br />
sicherstellt. Via Apps ist auch für e<strong>in</strong><br />
mobiles Krisenmanagement gesorgt –<br />
für außerhalb der Bürozeiten sozusagen.<br />
Fazit<br />
Heutzutage ergibt es durchaus S<strong>in</strong>n –<br />
vor allem für den klassischen Mittelstand<br />
–, hochspezialisierte <strong>IT</strong>-Security-<br />
Aufgaben an e<strong>in</strong>en vertrauenswürdigen<br />
Dienstleister zu übergeben. Darunter<br />
können e<strong>in</strong>erseits Mail/Gateway-Security-Aufgaben<br />
fallen, als auch das<br />
Firewall-Management <strong>in</strong>klusive 24x7-<br />
Services und klassische Log-Management-Tasks<br />
<strong>in</strong>klusive Report<strong>in</strong>g. Bei<br />
diesem Thema kann es s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>,<br />
herkömmliche Cloud-Anbieter zu meiden,<br />
damit man bei Vorfällen auch<br />
möglichst schnell reagieren kann.<br />
[ rm ]<br />
Wir haben gelernt, dass nichts mehr<br />
sicher ist – das gilt auch für die <strong>IT</strong>-<br />
Landschaft <strong>in</strong> Unternehmen.<br />
Klassische Firewalls bieten ke<strong>in</strong>en<br />
sicheren Schutz gegen E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ge<br />
aus dem Internet.<br />
55
<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Mehr Freiheit wagen<br />
Mit dem Thema Cybersicherheit verhält es sich ähnlich wie<br />
mit Tra<strong>in</strong>ern im Sport: Wenn man <strong>in</strong> den Medien nichts über<br />
sie liest, machen sie ihre Arbeit wahrsche<strong>in</strong>lich gut. Das ist aber<br />
nicht die e<strong>in</strong>zige Parallele zwischen Tra<strong>in</strong>ern und der <strong>IT</strong>-Abteilung<br />
<strong>in</strong> Unternehmen: Beide sollten mehr ermöglichen als verh<strong>in</strong>dern.<br />
Dr. Hugh Thompson<br />
56 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Häufiger als je zuvor berichten die<br />
Medien <strong>in</strong> der letzten Zeit über<br />
Cybersicherheit. Zu Recht, denn<br />
<strong>in</strong> den letzten Monaten ist viel<br />
passiert. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Auswahl aktueller<br />
Meldungen:<br />
Cyberkrim<strong>in</strong>elle stahlen <strong>in</strong>nerhalb weniger<br />
Stunden 45 Millionen US-Dollar,<br />
<strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Datenbank für<br />
Prepaid-Kreditkarten e<strong>in</strong>drangen und<br />
Bargeld von Geldautomaten auf der<br />
ganzen Welt abhoben.<br />
In Tests gelang es Hackern, Zugriff auf<br />
e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Infusionspumpe zu<br />
erlangen und die Insul<strong>in</strong>dosierungen<br />
für Diabetes-Patienten zu manipulieren.<br />
Außerdem waren die Hacker <strong>in</strong><br />
der Lage, die Funktionalität von Herzschrittmachern<br />
zu be<strong>in</strong>trächtigen und<br />
so potenziell das Leben von Patienten<br />
mit Herzleiden zu bedrohen.<br />
Ch<strong>in</strong>esische Hacker verschafften sich<br />
mutmaßlich Zugriff auf US-Waffensysteme<br />
und stahlen streng geheime<br />
Informationen des Verteidigungsm<strong>in</strong>isteriums.<br />
Vorfälle wie diese haben dazu geführt,<br />
dass mit Sicherheit häufig nur Risiken,<br />
Bedrohungen und Schwachstellen assoziiert<br />
werden. Sicherheit wird also<br />
passiv und reaktiv verstanden und alles<br />
sche<strong>in</strong>t sich um E<strong>in</strong>brüche <strong>in</strong> Unternehmensnetzwerke,<br />
Horrorgeschichten,<br />
alarmierende Statistiken und schreckliche<br />
Folgen zu drehen. Aber mit dem<br />
richtigen Konzept geht es bei Sicherheit<br />
nicht länger darum, was man verh<strong>in</strong>dern<br />
kann. Sondern darum, was man<br />
möglich machen kann.<br />
Der unbemerkte Hilfesteller<br />
Ähnlich verhält es sich bei e<strong>in</strong>er Sportart,<br />
die vor allem durch die Berichterstattung<br />
von den Olympischen Spielen<br />
bekannt ist: das Turnen am Stufenbarren.<br />
Hier wirbeln zierliche, aber unglaublich<br />
leistungsstarke und anmutige<br />
junge Frauen durch die Luft und ziehen<br />
die Zuschauer mit immer gefährlicheren<br />
und schwierigeren Übungen <strong>in</strong> ihren<br />
Bann. Meist unbemerkt bleibt e<strong>in</strong>e andere<br />
Person, die immer da ist und e<strong>in</strong>e<br />
äußerst wichtige Rolle spielt – der Tra<strong>in</strong>er<br />
als Hilfesteller.<br />
Er verschw<strong>in</strong>det praktisch im H<strong>in</strong>tergrund,<br />
ist aber für die Athlet<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
unverzichtbare Stütze. Der Hilfesteller<br />
kennt die Übungen ebenso gut wie die<br />
Turner<strong>in</strong> selbst – und er weiß genau,<br />
wann sie e<strong>in</strong> gefährliches Element turnt.<br />
Noch entscheidender ist jedoch: Er weiß,<br />
wann er wo stehen beziehungsweise<br />
was er tun muss, um sie bei Bedarf zu<br />
sichern. Hilfesteller greifen niemals störend<br />
e<strong>in</strong>, aber ihre Anwesenheit gibt<br />
den Sportlern die Sicherheit, auch Abläufe<br />
zu versuchen, die sie sonst nicht<br />
wagen würden.<br />
Genau das muss auch die Aufgabe von<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitssystemen se<strong>in</strong>: immer da,<br />
beobachtend und schützend, aber stets<br />
im H<strong>in</strong>tergrund und ohne zu stören.<br />
Kurz gesagt: Es ist an der Zeit, dass CIOs<br />
ihre Sicherheitsexperten dabei unter-<br />
57
<strong>IT</strong>-STRAtegien <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />
Beim Geräteturnen gibt es<br />
meist e<strong>in</strong>en Hilfesteller im<br />
H<strong>in</strong>tergrund – bei der <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheit eher selten.<br />
[ Quelle: Shutterstock / Lilyana Vynogradova ]<br />
stützen, nicht als Verh<strong>in</strong>derer, sondern<br />
als „Hilfesteller“ und damit Ermöglicher<br />
wahrgenommen zu werden.<br />
Mehr Spielraum<br />
für mehr Kreativität<br />
E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Beispiel, das für viele Unternehmen<br />
heute relevant ist: Br<strong>in</strong>g Your<br />
Own Device, kurz BYOD. <strong>IT</strong>-Abteilungen<br />
haben zwei Möglichkeiten, damit umzugehen:<br />
Entweder sie verbieten die Nutzung<br />
privater Endgeräte zu beruflichen<br />
Zwecken weiterh<strong>in</strong> und entsprechen<br />
ihrem Ruf als „Abteilung Ne<strong>in</strong>“. Oder<br />
sie öffnen sich dem Trend und nutzen<br />
<strong>in</strong>novative Sicherheitstechnologien wie<br />
beispielweise die <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>-Assurance-<br />
Technologie von Blue Coat.<br />
So schlagen sie zwei Fliegen mit e<strong>in</strong>er<br />
Klappe: Sie schützen sowohl die<br />
Benutzer als auch das Unternehmensnetzwerk<br />
und machen so vieles erst<br />
möglich. Denn es wirkt sich positiv<br />
aus, wenn Mitarbeiter, Kunden, Partner<br />
und Lieferanten mehr Freiheiten haben,<br />
und die Sicherheit dabei nicht auf der<br />
Strecke bleibt.<br />
Konkret: Die <strong>IT</strong>-Abteilung ermöglicht<br />
die sichere, schnelle und e<strong>in</strong>fache Auswahl<br />
unter den weltweit besten Anwendungen,<br />
Diensten, Geräten, Datenquellen<br />
und Websites. Die Folge: Die<br />
Mitarbeiter s<strong>in</strong>d kreativer, die Kommunikation<br />
und die Zusammenarbeit werden<br />
besser, und die Produktivität steigt.<br />
Das belegt auch e<strong>in</strong>e aktuelle Untersuchung<br />
von Acorn Market<strong>in</strong>g & Research<br />
Consultants. Dabei gaben 64 Prozent<br />
der Mitarbeiter aus mult<strong>in</strong>ationalen<br />
Konzernen an, dass sie ihre Effizienz<br />
durch die Nutzung privater Geräte für<br />
Arbeitsaufgaben steigern konnten.<br />
Mit Sicherheitstechnologie<br />
zu Innovationen<br />
Entscheidet sich die <strong>IT</strong>-Abteilung bei ihrem<br />
Sicherheitskonzept für die Rolle des<br />
Hilfestellers, fördert das auch Innovationen.<br />
Denn <strong>in</strong>novative Ideen entspr<strong>in</strong>gen<br />
selten e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen Kopf, der von<br />
allem isoliert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Labor vor sich<br />
h<strong>in</strong> tüftelt. Stattdessen s<strong>in</strong>d Innovationen<br />
das Ergebnis von Teamwork und<br />
gegenseitigem Austausch.<br />
Wird die richtige Sicherheitstechnologie<br />
richtig implementiert, kann sie<br />
die Zusammenarbeit auf e<strong>in</strong> höheres<br />
Level br<strong>in</strong>gen. Sie kann dafür sorgen,<br />
dass Menschen schneller und sicherer<br />
mite<strong>in</strong>ander kommunizieren und großartige<br />
Ideen austauschen können. Diese<br />
Sicherheitstechnologie stellt nicht<br />
nur Hilfsmittel wie Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />
oder Software-as-a-Service-Modelle zur<br />
Verfügung, sondern macht es möglich,<br />
Innovationen schnell und sicher <strong>in</strong> gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gende<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
zu verwandeln.<br />
Praxisbeispiel:<br />
Application Controller<br />
Damit mehr Freiheit nicht gleichzeitig<br />
die Sicherheit des Firmennetzwerks<br />
und der Unternehmens<strong>in</strong>formatio-<br />
58 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Das Ziel der <strong>IT</strong>-Abteilung<br />
muss es se<strong>in</strong>, Cyberkrim<strong>in</strong>ellen<br />
Fesseln anzulegen,<br />
nicht den Mitarbeitern.<br />
nen gefährdet, ist es nötig, die Kontrolle<br />
über die Applikationslandschaft<br />
zu erlangen. So kann e<strong>in</strong> Leitbild für<br />
vertrauenswürdige Anwendungen geschaffen<br />
werden, und das wiederum<br />
erweitert die Handlungsoptionen von<br />
Unternehmen. Konkret s<strong>in</strong>d folgende<br />
Schritte notwendig:<br />
Dynamische Klassifizierung von Anwendungen:<br />
Die Anwendungsklassifizierung<br />
wird fortlaufend angepasst,<br />
um mit der sich weiterentwickelnden<br />
Anwendungslandschaft Schritt zu<br />
halten.<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das Anwendungsverhalten,<br />
um Risiken zu entschärfen:<br />
Umfangreiche Profile zeigen die<br />
Eigenschaften von Anwendungen<br />
detailliert auf. Das hilft Unternehmen<br />
dabei, den Mehrwert von Anwendungen<br />
für das Unternehmen<br />
zu beurteilen, aber auch mögliche<br />
Bedrohungspotenziale und Risiken<br />
zu erkennen. Außerdem lassen sich<br />
der E<strong>in</strong>fluss von Anwendungen auf<br />
die Bandbreite im Netz abschätzen<br />
und Richtl<strong>in</strong>ien def<strong>in</strong>ieren, die hier<br />
Abhilfe schaffen.<br />
def<strong>in</strong>ierte Richtl<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>gehalten, um<br />
den Zugriff auf potenziell gefährliche<br />
Anwendungen zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Fazit<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheitsexperten, die schützen<br />
und helfen und nicht blockieren, erschaffen<br />
e<strong>in</strong> Sicherheitsnetzwerk für<br />
Mitarbeiter und Kunden, das Freiheiten<br />
lässt und trotzdem sicher ist. Das steigert<br />
die Produktivität der Nutzer und<br />
deren Zufriedenheit.<br />
Auf diese Weise wird die <strong>IT</strong>-Abteilung<br />
zum Partner, der sowohl unterstützt als<br />
auch schützt. Und gerade CIOs profitieren<br />
von der Unterstützung bei strategischen<br />
Initiativen, denn so eröffnen sich<br />
nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern<br />
auch neue Geschäftsmöglichkeiten.<br />
[ rm ]<br />
Der autor<br />
Identifizieren und Steuern des Anwendungsdatenverkehrs<br />
<strong>in</strong> Echtzeit:<br />
Mit Erkenntnissen aus der Anwendungsüberwachung<br />
werden alle Anwendungen<br />
im Netzwerk <strong>in</strong> Echtzeit<br />
kategorisiert. Wichtig: Dabei werden<br />
Dr. Hugh Thompson ■<br />
Chief Security Strategist und<br />
Senior Vice President bei Blue Coat<br />
59
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskultur<br />
60 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Führung ist ke<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>bahnstraße<br />
Für viele Führungskräfte verläuft sie nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung – top<br />
down. Sie übersehen dabei, dass sich die Mitarbeiter gewandelt<br />
haben. Insbesondere Top-Arbeitskräfte entscheiden heute<br />
vielfach selbst, von wem sie sich führen lassen. Deshalb<br />
muss sich auch das Führungsverhalten ändern.<br />
Hubert Hölzl<br />
Wer er<strong>in</strong>nert sich? Es war 1988:<br />
E<strong>in</strong> bislang eher mittelmäßiger<br />
Skispr<strong>in</strong>ger landet plötzlich<br />
mehrere Meter vor der<br />
Konkurrenz und wird Skiflugweltmeister.<br />
Das Erfolgsgeheimnis des Schweden<br />
Jan Boklöv: Er hält die Ski nicht parallel<br />
wie se<strong>in</strong>e Mitbewerber, sondern erstmals<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es „V“. Ähnliche Prozesse<br />
lassen sich im Wirtschaftsleben oft<br />
beobachten. Jahre-, häufig sogar jahrzehntelang,<br />
nutzen fast alle Unternehmen<br />
dieselben Methoden und Verfahren<br />
– beispielsweise <strong>in</strong> der Produktion.<br />
Und sie verfe<strong>in</strong>ern diese immer weiter<br />
– durchaus mit Erfolg.<br />
Doch dann stellen sie fest: Die Möglichkeiten<br />
der bisherigen „Technik“ s<strong>in</strong>d<br />
ausgereizt. Mit ihr lassen sich ke<strong>in</strong>e<br />
Quantensprünge mehr erzielen. Hierfür<br />
ist e<strong>in</strong> ganz neues Vorgehen nötig.<br />
Organisationsberater nennen e<strong>in</strong>en<br />
solchen fundamentalen Wandel e<strong>in</strong>en<br />
Musterwechsel. Denn es stehen nicht<br />
nur die gewohnten Verfahren auf dem<br />
Prüfstand. Auch die Art, die Realität zu<br />
betrachten, wird h<strong>in</strong>terfragt, um e<strong>in</strong>en<br />
neuen Lösungsansatz zu f<strong>in</strong>den.<br />
E<strong>in</strong> solcher Musterwechsel setzt voraus,<br />
dass sich bei den Entscheidern <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Organisation das Gefühl verdichtet:<br />
Wir nähern uns e<strong>in</strong>er Grenze. Wenn<br />
wir unsere bisherigen Denkmuster und<br />
Verfahrensweisen beibehalten, scheitern<br />
wir – zum<strong>in</strong>dest auf lange Sicht.<br />
E<strong>in</strong> solches Gefühl plagt zurzeit viele<br />
Unternehmen im Bereich der Führung.<br />
Denn immer mehr Indikatoren deuten<br />
darauf h<strong>in</strong>, dass die traditionelle Art zu<br />
führen an ihre Grenzen stößt. Beispielsweise<br />
die s<strong>in</strong>kende Loyalität der Mitarbeiter<br />
mit ihren Arbeitgebern. Und die<br />
steigende Zahl der Führungskräfte, die<br />
über e<strong>in</strong>e Überlastung klagen. Und die<br />
wachsenden Probleme vieler Unternehmen,<br />
den Change- und Innovationsbedarf<br />
zu meistern.<br />
Das Gefühl verlangt e<strong>in</strong>en Wandel<br />
All diese Faktoren tragen dazu bei, dass<br />
sich bei den Entscheidern das Gefühl<br />
verdichtet: In unserer Organisation<br />
muss sich e<strong>in</strong> grundlegender Wandel<br />
im Bereich Führung vollziehen. Sonst<br />
kann unser Unternehmen die Herausforderungen,<br />
vor denen es steht, mittelfristig<br />
nicht mehr meistern.<br />
Die Ursachen hierfür s<strong>in</strong>d vielfältig.<br />
So stehen die Unternehmen heute aufgrund<br />
der rasanten technologischen<br />
Entwicklung und der raschen Veränderung<br />
ihrer Märkte unter e<strong>in</strong>em weit<br />
höheren Veränderungsdruck als früher<br />
– woraus auch e<strong>in</strong>e permanente Mehrbelastung<br />
nicht nur der Führungskräfte,<br />
sondern der gesamten Organisation<br />
resultiert.<br />
Zudem haben sich im zurückliegenden<br />
Jahrzehnt <strong>in</strong> den meisten Unternehmen<br />
neben den Arbeits<strong>in</strong>halten auch<br />
Der autor<br />
Hubert Hölzl ■<br />
Inhaber des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Beratungsunternehmens<br />
Hölzl & Partner <strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau<br />
(www.fuehrungstra<strong>in</strong>er.net)<br />
61
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskultur<br />
E<strong>in</strong> kollegialer Führungsstil<br />
wird immer wichtiger<br />
– davon profitieren nicht<br />
zuletzt die Führungskräfte<br />
selbst.<br />
die Arbeitsstrukturen und -beziehungen<br />
geändert. Als Stichworte seien hier nur<br />
die Begriffe Matrix-Organisation sowie<br />
Team- und Projektarbeit genannt.<br />
Was sich <strong>in</strong> den meisten Unternehmen<br />
jedoch kaum geändert hat, ist die Art,<br />
Mitarbeiter zu führen. Zwar wurden den<br />
Führungskräfte immer mehr Attribute<br />
wie Entrepreneur, Leader und Coach<br />
zugeschrieben (was auch den Bedarf<br />
und Wunsch nach Veränderung zeigt),<br />
faktisch geändert hat sich das Führungsverhalten<br />
<strong>in</strong> vielen Unternehmen aber<br />
kaum.<br />
Auch die Mitarbeiter<br />
haben sich verändert<br />
E<strong>in</strong> solcher Wandel wäre jedoch dr<strong>in</strong>gend<br />
nötig – nicht nur, weil es aufgrund<br />
der demografischen Veränderungen den<br />
Unternehmen zunehmend schwerfällt,<br />
ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern<br />
zu decken. Vermutlich entscheidender<br />
ist: Die Mitarbeiter haben sich<br />
verändert.<br />
In den Unternehmen rückt mit der sogenannten<br />
„Generation Y“ e<strong>in</strong>e Generation<br />
junger Frauen und Männer nach,<br />
die e<strong>in</strong> anderes Wertesystem als deren<br />
bisherige Leistungsträger haben. Sie bekennen<br />
sich zwar auch zur Leistung,<br />
betrachten Arbeit aber primär als e<strong>in</strong><br />
Instrument zur Sicherung der Existenz<br />
und des gewünschten Lebensstandards.<br />
Zudem haben sie auch andere Ansprüche<br />
an die Arbeit. Sie soll befriedigend<br />
se<strong>in</strong> und ihnen Gestaltungs- und Entfaltungsspielräume<br />
eröffnen.<br />
Das stellt die aktuellen Führungsmodelle<br />
vieler Unternehmen <strong>in</strong>frage – speziell<br />
im Mittelstand. Denn <strong>in</strong> ihren Leitbildern<br />
wird zwar oft e<strong>in</strong> kooperativer<br />
Führungsstil propagiert, die Führungsrealität<br />
sieht aber meist anders aus. In<br />
vielen Unternehmen legitimiert Führung<br />
ihre Autorität noch primär über die hierarchische<br />
Position; des Weiteren über<br />
e<strong>in</strong>en Erfahrungs- sowie Wissens- und<br />
Informationsvorsprung.<br />
Und häufig wird von den „Untergebenen“<br />
im Arbeitsalltag primär Gehorsam<br />
erwartet. Gute Führung wird daran gemessen,<br />
wie gut die Mitarbeiter „spuren“.<br />
Zugleich wird aber betont: Unsere<br />
Mitarbeiter sollen (oder müssen) künftig<br />
eigenständiger denken und handeln sowie<br />
mehr Eigenverantwortung zeigen.<br />
Daraus resultiert e<strong>in</strong> Grundkonflikt,<br />
für den viele Unternehmen im Bereich<br />
Führung noch ke<strong>in</strong>e Lösung gefunden<br />
haben.<br />
Aus Mitarbeitern werden<br />
Kooperationspartner<br />
Generell gilt: Im Zeitalter unternehmensübergreifender<br />
Projekte und Netzwerke,<br />
fließender Strukturen und Hierar chieentbundener<br />
Gruppen lassen sich die<br />
Grenzen zwischen Führenden und Geführten<br />
nicht mehr so klar wie früher<br />
ziehen.<br />
Die Führungskräfte verlieren an E<strong>in</strong>fluss<br />
und den Mitarbeitern fällt e<strong>in</strong>e aktivere<br />
Rolle zu. Und zunehmend entscheidet<br />
der Grad der Kooperation darüber,<br />
wie effektiv und flexibel, <strong>in</strong>novativ und<br />
leistungsstark e<strong>in</strong> Unternehmen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Märkten agieren kann.<br />
Das erfordert e<strong>in</strong>e Führung, die unabhängige<br />
Leistungsträger unter e<strong>in</strong>em ge-<br />
62 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
me<strong>in</strong>samen Ziel vernetzen kann. Hierfür<br />
benötigen Führungskräfte wiederum die<br />
Akzeptanz ihrer Mitarbeiter. Denn diese<br />
entscheiden zunehmend selbst, ob sie<br />
e<strong>in</strong>er Person das Recht e<strong>in</strong>räumen, sie<br />
zu führen. Und ihr „ Ja“ zur Führung? Es<br />
artikuliert sich <strong>in</strong> ihrer Initiative, ihrem<br />
Engagement und ihrer Loyalität.<br />
Das ist vielen Führungskräften nicht<br />
ausreichend bewusst. Sie erwarten von<br />
ihren Mitarbeitern – zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong>sgeheim<br />
– noch immer, dass sie sich (ähnlich<br />
wie sie selbst) bed<strong>in</strong>gungslos den<br />
Vorgaben ihrer Vorgesetzten oder den<br />
Zielen des Unternehmens unterordnen.<br />
Die Zeiten e<strong>in</strong>es bed<strong>in</strong>gungslosen Gehorsams<br />
und e<strong>in</strong>er bed<strong>in</strong>gungslosen<br />
Loyalität s<strong>in</strong>d jedoch vorbei.<br />
Die Leistungsträger <strong>in</strong> der nachrückenden<br />
Generation wollen außer e<strong>in</strong>em guten<br />
E<strong>in</strong>kommen auch Mitsprache- und<br />
Entscheidungsmöglichkeiten sowie<br />
Gestaltungsspielräume haben. Und<br />
dies zu Recht! Denn von ihnen wird<br />
auch erwartet, dass sie – sei es alle<strong>in</strong>e<br />
oder im Team – die ihnen übertragenen<br />
Aufgaben weitgehend eigenständig und<br />
-eigenverantwortlich lösen. Und wenn<br />
sich die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ändern,<br />
dann sollen sie eigen<strong>in</strong>itiativ nach neuen<br />
Problemlösungen suchen.<br />
Hierzu s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> der Regel bereit. Sofern<br />
sie für diese Leistung seitens ihrer<br />
Vorgesetzen auch die erforderliche Anerkennung<br />
und Wertschätzung erfahren<br />
– und zwar nicht nur <strong>in</strong> Form von Phrasen<br />
wie „Das schaffen Sie schon“ oder<br />
„Das haben Sie gut gemacht“. Sie erwarten<br />
von ihren Führungskräften vielmehr<br />
e<strong>in</strong>e aktive Unterstützung, die Weitergabe<br />
von Informationen sowie die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
<strong>in</strong> Entscheidungsprozesse.<br />
Wechselseitiges Vertrauen<br />
Dah<strong>in</strong>ter steckt e<strong>in</strong>e weitere Erwartung<br />
der Leistungsträger von morgen. Sie<br />
wollen das Gefühl haben: Ich und das,<br />
was ich tue, haben e<strong>in</strong>e Bedeutung. Sie<br />
lassen sich nicht mehr mit billigen Motivationstricks<br />
aus der Führungsmottenkiste<br />
stimulieren. Sie wollen vielmehr<br />
ihre Arbeit selbst als s<strong>in</strong>nhaft und erfüllend<br />
erfahren.<br />
Gel<strong>in</strong>gt ihren Führungskräften diese<br />
S<strong>in</strong>nvermittlung nicht, verflüchtigt sich<br />
das Commitment und das Engagement<br />
und irgendwann der Mitarbeiter selbst.<br />
Die Fluktuation steigt.<br />
Die Leistungsträger von morgen s<strong>in</strong>d<br />
nicht nur anspruchsvoller als ihre Vorgänger,<br />
sie s<strong>in</strong>d auch unabhängiger. Erfüllt<br />
e<strong>in</strong> Arbeitgeber oder e<strong>in</strong> Arbeitsfeld<br />
ihre Erwartungen nicht, wechseln sie zu<br />
e<strong>in</strong>em Wettbewerber.<br />
Deshalb ist im Bereich Führung <strong>in</strong><br />
vielen Unternehmen e<strong>in</strong> Mentalitätswechsel<br />
nötig. Führungskräfte müssen<br />
künftig, um Talente zu b<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>e vitale<br />
Kooperationsbeziehung mit ihnen<br />
e<strong>in</strong>gehen – auf Augenhöhe. Dies setzt<br />
e<strong>in</strong> wechselseitiges Sich-Vertrauen und<br />
-Ernstnehmen voraus, das sich im tagtäglichen<br />
Umgang mite<strong>in</strong>ander zeigt<br />
und dokumentiert.<br />
Das erfordert wiederum, dass die Führungskräfte<br />
nicht nur von ihren Mitarbeitern<br />
fordern, ihr Denken und Handeln<br />
zu reflektieren und bei Bedarf zu<br />
ändern. Auch die Führungskräfte selbst<br />
müssen offen für e<strong>in</strong> entsprechendes<br />
Feedback ihrer Mitarbeiter se<strong>in</strong>.<br />
Sie müssen zudem bereit se<strong>in</strong>, ihr eigenes<br />
(Führungs-)Verhalten zu h<strong>in</strong>terfragen<br />
und gegebenenfalls zu revidieren,<br />
sodass ihre Performance als Führungskraft<br />
steigt. Oder anders formuliert: Die<br />
Führungskräfte müssen sich auch selbst<br />
– und nicht nur ihre Mitarbeiter – als<br />
Lernende begreifen.<br />
Auch Führungskräfte<br />
müssen lernen<br />
Denn immer noch gilt: Führungskräfte<br />
neigen dazu, den eigenen Anteil am<br />
Verhalten der Mitarbeiter zu negieren.<br />
Mehr noch: Sie kommen oft gar nicht<br />
auf die Idee, dass dieses auch etwas mit<br />
ihnen selbst zu tun haben könnte.<br />
Entsprechend selten fragen sie sich<br />
zum Beispiel: Was habe ich unternommen,<br />
dass sich me<strong>in</strong> Mitarbeiter anders<br />
als von mir (oder vom Unternehmen)<br />
erwartet verhält? Oder: Zeigen me<strong>in</strong>e<br />
Mitarbeiter so wenig Eigen<strong>in</strong>itiative,<br />
weil ich sie weitgehend mit Anweisungen<br />
führe?<br />
Das heißt: Viele Führungskräfte s<strong>in</strong>d<br />
sich der Wechselwirkung von Kommunikation<br />
nicht ausreichend bewusst.<br />
Dieses Bewusstse<strong>in</strong> gilt es zu fördern,<br />
damit <strong>in</strong> der Organisation e<strong>in</strong>e Kultur<br />
der Selbstverantwortung und wechselseitigen<br />
Kooperation entstehen. E<strong>in</strong>e<br />
solche (Führungs-)Kultur zu entwickeln,<br />
ist e<strong>in</strong>e nicht delegierbare Managementaufgabe.<br />
Denn sie entscheidet künftig<br />
weitgehend über den Erfolg von Unternehmen.<br />
[ rm ]<br />
Die nachrückende Generation Y arbeitet<br />
anders, kommuniziert anders und<br />
erwartet e<strong>in</strong>e andere Führungskultur.<br />
63
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Weiche Ziele<br />
64 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Vernachlässigter<br />
„Sozial-Kram“<br />
Top-Manager lieben harte Zahlen, Daten und Fakten. Eher ungern<br />
befassen sie sich h<strong>in</strong>gegen mit den Denk- und Verhaltensmustern,<br />
die ihre Organisation prägen. Das ist schade: Denn die exakt<br />
messbaren Größen wie Umsatz und Ertrag s<strong>in</strong>d meist das<br />
Resultat der sogenannten weichen Erfolgsfaktoren.<br />
Bernhard Kuntz<br />
Die meisten Top-Manager s<strong>in</strong>d ihrem<br />
Selbstbild nach logisch denkende<br />
Menschen und rationale<br />
Planer. Deshalb messen sie beim<br />
Treffen von Entscheidungen harten Zahlen,<br />
Daten und Fakten die höchste Bedeutung<br />
bei. Eher ungern beschäftigen<br />
sie sich h<strong>in</strong>gegen mit den weichen Erfolgsfaktoren<br />
wie der Mitarbeiterkommunikation<br />
und -motivation. Oder der<br />
Zusammenarbeit und Führungskultur <strong>in</strong><br />
ihrer Organisation.<br />
Diese Erfahrung sammelt Dr. Georg<br />
Kraus, Geschäftsführer der Unternehmensberatung<br />
Dr. Kraus & Partner <strong>in</strong><br />
Bruchsal, immer wieder. Mit diesem<br />
„Sozial-Kram“ wollen viele Top-Manager<br />
nichts zu tun haben – auch weil<br />
ihre eigene Leistung an harten Zahlen<br />
gemessen wird. Zum Beispiel dem Umsatz<br />
und Ertrag. Oder dem Börsenkurs.<br />
Deshalb liegt ihr Fokus fast automatisch<br />
auf diesen harten Daten.<br />
Dabei übersehen Top-Manager laut<br />
Kraus jedoch oft: Die sogenannten<br />
„Hard Facts“ eignen sich nur bed<strong>in</strong>gt als<br />
Instrument zum Steuern des Erfolgs von<br />
Unternehmen. Denn <strong>in</strong> den Zahlen spiegeln<br />
sich primär die (Miss-)Erfolge der<br />
Vergangenheit wider. „Aus ihnen lässt<br />
sich zwar ableiten, dass e<strong>in</strong> Handlungsbedarf<br />
besteht, aber meist nicht, was<br />
getan werden sollte, um beispielsweise<br />
den Ertrag oder die Innovationskraft e<strong>in</strong>es<br />
Unternehmens zu steigern.“<br />
Kraus erläutert dies an e<strong>in</strong>em Beispiel.<br />
Angenommen e<strong>in</strong> Unternehmen erzielt<br />
zu ger<strong>in</strong>ge Umsätze. Dann lässt sich<br />
über e<strong>in</strong>e Zahlen-Daten-Fakten-Analyse<br />
zwar ermitteln, dass die Vertriebsmitarbeiter<br />
beispielsweise nur zehn Kundenbesuche<br />
pro Woche machen; des Weiteren,<br />
dass sie nur bei zwei Besuchen<br />
Abschlüsse erzielen und deren Volumen<br />
im Schnitt zu niedrig ist. Nicht beantwortet<br />
ist damit aber die Frage: Was ist<br />
die Ursache dafür und wie kann folglich<br />
der Umsatz gesteigert werden?<br />
Denn besagte Mängel können zahlreiche<br />
Ursachen haben. Darauf weist Dr.<br />
Anja Henke, Geschäftsführer<strong>in</strong> der Unternehmensberatung<br />
Carpe Viam, Düsseldorf,<br />
h<strong>in</strong>. Die Verkäufer können zum<br />
Beispiel demotiviert oder ungenügend<br />
geschult se<strong>in</strong>. Sie können auch überlastet<br />
se<strong>in</strong>. Und die genannten Ursachen<br />
können ihrerseits wiederum viele Gründe<br />
haben. Das erläutert Henke am Beispiel<br />
der mangelnden Motivation.<br />
Aus Soft Facts werden Hard Facts<br />
Der „fehlende Biss“ der Verkäufer kann<br />
se<strong>in</strong>e Ursache dar<strong>in</strong> haben, dass diese<br />
sich nicht mit den Produkten des<br />
Unter nehmens identifizieren. Oder dar<strong>in</strong>,<br />
dass sie sich eher als Berater denn<br />
als Verkäufer verstehen. Oder dar<strong>in</strong>,<br />
dass sie frustriert s<strong>in</strong>d, weil sie von ihren<br />
Vorgesetzten kaum Anerkennung<br />
erfahren. Oder dar<strong>in</strong>, dass sie überfor-<br />
65
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Weiche Ziele<br />
In drei Schritten zur<br />
Unternehmenskultur<br />
Beim Planen der Entwicklung e<strong>in</strong>er eigenen<br />
Kultur im Unternehmen empfiehlt sich laut<br />
dem Unternehmensberater Dr. Georg Kraus<br />
e<strong>in</strong> Vorgehen <strong>in</strong> drei Schritten:<br />
Schritt 1: Analyse der Ist-Situation. Fragen,<br />
die sich das Top-Management unter anderem<br />
stellen sollte:<br />
Welche Kommunikations-, Kooperationsund<br />
Entscheidungsmuster prägen heute<br />
das Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> unserer Organisation?<br />
Welche Vorstellungen existieren <strong>in</strong> ihr,<br />
wie Veränderungen funktionieren?<br />
Der Unternehmenserfolg ist ganz wesentlich von der Motivation der Mitarbeiter<br />
abhängig. Und diese ist meist e<strong>in</strong>e Frage der Unternehmenskultur.<br />
Welche Denk- und Verhaltensmuster<br />
zeigen unsere Mitarbeiter heute?<br />
Welche Werte leben wir ihnen als<br />
Führungskräfte vor?<br />
Wie werden die Mitarbeiter motiviert?<br />
Was demotiviert sie?<br />
Welche Denk- und Verhaltenstabus gibt<br />
es <strong>in</strong> unserer Organisation? Und:<br />
Welche Faktoren fördern oder verh<strong>in</strong>dern<br />
e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles und kollektives Lernen?<br />
Schritt 2: Analyse der Soll-Ist-Abweichung.<br />
Fragen, die sich das Top-Management unter<br />
anderem stellen sollte:<br />
Welche Ziele wollen wir als Organisation<br />
mittel- und langfristig erreichen?<br />
Inwieweit weicht der Ist-Zustand von<br />
unseren Zielvorstellungen ab?<br />
Schritt 3: Def<strong>in</strong>ieren der Handlungsfelder.<br />
Fragen, die sich das Top-Management unter<br />
anderem stellen sollte:<br />
Welche Faktoren stehen dem Erreichen<br />
der Unternehmensziele im Weg?<br />
Wo können oder sollten wir den Hebel<br />
ansetzen, um die Kultur des Unternehmens<br />
so zu entwickeln, dass wir die Ziele<br />
erreichen? Und:<br />
Wie erzeugen wir die nötige „Veränderungsenergie“<br />
<strong>in</strong> unserer Organisation<br />
(also bei den Mitarbeitern)?<br />
dert s<strong>in</strong>d, weil ihnen der Innendienst<br />
zu wenig Unterstützung gewährt.<br />
Daraus folgt laut Julia Voss, Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
der Unternehmensberatung<br />
Voss+Partner, Hamburg: „Wer solche<br />
,Hard Facts‘ wie den Umsatz oder Ertrag<br />
positiv bee<strong>in</strong>flussen möchte, muss sich<br />
<strong>in</strong> der Regel mit den ,Soft Facts‘ befassen.<br />
Denn wenn diese nicht stimmen,<br />
dann können auch nicht die gewünschten<br />
,Hard Facts‘, wie e<strong>in</strong>e Umsatzrendite<br />
von zwölf Prozent zu erzielen, erreicht<br />
werden.“<br />
Das ist vielen Top-Managern nicht<br />
ausreichend bewusst – „auch weil<br />
sie häufig e<strong>in</strong> eher mechanistisches<br />
Weltbild haben“, beklagt die Wiener<br />
Managementberater<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Prohaska.<br />
Deshalb unterschätzen sie oft, „welche<br />
Potenziale, aber auch Gefahren beispielsweise<br />
<strong>in</strong> der Unternehmenskultur<br />
stecken“. Prohaska ist felsenfest überzeugt:<br />
„E<strong>in</strong>e hoch motivierte Mannschaft<br />
kann sche<strong>in</strong>bar Unmögliches erreichen.“<br />
Und e<strong>in</strong>e demotivierte Belegschaft? „Sie<br />
kann e<strong>in</strong> Unternehmen ru<strong>in</strong>ieren.“<br />
Schwachstelle Strategieumsetzung<br />
Die Münchener Strategieberater<strong>in</strong> Dr.<br />
Daniela Kudernatsch stellt im Kontakt<br />
mit Unternehmen immer wieder fest:<br />
Sie haben e<strong>in</strong>e zukunftsweisende und<br />
-fähige Strategie. Doch im Betriebsalltag<br />
gel<strong>in</strong>gt es ihnen nicht, diese umzusetzen.<br />
Oft fragen sich die Verantwortlichen<br />
dann: Was s<strong>in</strong>d die Ursachen? Haben wir<br />
die Ziele zu hoch gesteckt? Oder haben<br />
wir die falsche Mannschaft? Oder identifizieren<br />
sich die Mitarbeiter zu wenig mit<br />
den Zielen des Unternehmens?<br />
Solche Fragen stellen sich die Verantwortlichen<br />
zu Recht. „Denn nur wenn<br />
die Faktoren bekannt s<strong>in</strong>d, die den<br />
Erfolg oder Misserfolg fördern, können<br />
sie gezielt bee<strong>in</strong>flusst werden“, so<br />
Kuder natsch.<br />
Von Ferd<strong>in</strong>and Piëch, dem heutigen<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden und früheren<br />
Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen<br />
AG, wird kolportiert: Er zog sich nach<br />
se<strong>in</strong>em Amtsantritt als Vorstandsvorsitzender<br />
e<strong>in</strong>en Blaumann an und arbeitete<br />
mehrere Tage am Fließband. Das<br />
tat er nicht, um zu lernen, wie man den<br />
Motor <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Auto e<strong>in</strong>baut. Ne<strong>in</strong>, er wollte<br />
die (Arbeits-)E<strong>in</strong>stellung der Mitarbeiter<br />
kennenlernen. Denn hieraus konnte<br />
er Rückschlüsse ziehen: Wo sollte das<br />
Management den Hebel ansetzen, um<br />
die Kultur des Unternehmens wie gewünscht<br />
zu bee<strong>in</strong>flussen?<br />
Die Weichen <strong>in</strong> Richtung<br />
Erfolg stellen<br />
Laut Dr. Georg Kraus zeigen Untersuchungen,<br />
dass es drei zentrale Treiber<br />
gibt, wenn es um das Entwickeln der<br />
Unternehmenskultur geht. Erstens: das<br />
Verhalten der Führungskräfte. „Denn sie<br />
prägen durch ihre Entscheidungs- und<br />
Verhaltensmuster das Tagesgeschäft.“<br />
Zweitens: die firmen<strong>in</strong>terne Kommunikation.<br />
„Denn nur wenn die Mitarbeiter<br />
verstehen, welche Ziele das Unternehmen<br />
warum erreichen möchte, können<br />
sie ihr Verhalten hieran orientieren.“<br />
Drittens: die Möglichkeiten zur Selbstorganisation.<br />
„Denn nur, wenn die Mitarbeiter<br />
Handlungsspielräume haben,<br />
können sie sich aktiv e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und<br />
66 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Das Büro muss ke<strong>in</strong>e Wohlfühloase se<strong>in</strong>, aber e<strong>in</strong> leistungsförderndes Arbeitsumfeld<br />
lässt sich im Endeffekt auch <strong>in</strong> Umsatz und Ertrag messen.<br />
die Unternehmenskultur mitgestalten.“<br />
Hierzu s<strong>in</strong>d die Mitarbeiter bereit –<br />
wenn die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen stimmen.<br />
Auch dies zeigen zahlreiche Untersuchungen.<br />
Sie belegen nicht nur, dass<br />
die Mitarbeiter häufig mit der Kultur<br />
ihres Unternehmens unzufrieden s<strong>in</strong>d,<br />
sondern auch, dass sie gern daran mitwirken<br />
würden, diese zu verändern.<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund empfehlen Dr.<br />
Anja Henke und Dr. Georg Kraus den<br />
Top-Managern von Unternehmen, sich<br />
auch aktiv mit der Unternehmenskultur<br />
zu befassen und deren Ist-Zustand zu<br />
analysieren. Im zweiten Schritt sollten<br />
sie sich dann nochmals vor Augen führen:<br />
Welche Ziele wollen wir als Organisation<br />
mittel- und langfristig erreichen?<br />
Zum Beispiel die Umsatzrendite steigern?<br />
Oder uns als „Innovationsführer“<br />
im Markt etablieren?<br />
Danach können sie sich fragen: Inwieweit<br />
weicht der Ist-Zustand von unseren<br />
Zielvorstellungen ab? Und: Welche Faktoren<br />
stehen dem Erreichen der Unternehmensziele<br />
im Weg? Dann wird laut<br />
Georg Kraus schnell klar, „wo der Hebel<br />
angesetzt werden sollte, um die Kultur<br />
des Unternehmens so zu entwickeln,<br />
dass auch künftig die betriebswirtschaftlichen<br />
Ziele erreicht werden und die<br />
nötigen Marktanpassungen erfolgen“.<br />
Führungskräfte brauchen e<strong>in</strong><br />
neues Selbstverständnis<br />
Das kl<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>fach, doch Sab<strong>in</strong>e Prohaska<br />
warnt: Viele Top-Manager neigen aufgrund<br />
ihres mechanistischen Weltbilds<br />
zu Aktionismus, wenn sie e<strong>in</strong> Defizit <strong>in</strong><br />
der Kultur ihres Unternehmens registrieren.<br />
Das heißt, sie führen irgendwelche<br />
Tools oder Managementmethoden<br />
<strong>in</strong> ihrer Organisation e<strong>in</strong>, die andere<br />
Unternehmen erfolgreich nutzen. Zum<br />
Beispiel die Balanced Scorecard, Lean<br />
Management, KVP (Kont<strong>in</strong>uierlicher<br />
Verbesserungsprozess) oder regelmäßige<br />
Mitarbeiterbefragungen.<br />
Sie überlegen sich aber nicht ausreichend:<br />
Wie br<strong>in</strong>gen wir diese Tools zum<br />
Laufen? Das wäre aber nötig, weil sich<br />
neben den Geschäftsfeldern der Unternehmen<br />
auch deren Struktur und Kultur<br />
unterscheiden. Deshalb br<strong>in</strong>gt es laut<br />
Dr. Daniela Kudernatsch wenig, „die Erfolgsrezepte<br />
anderer Unternehmen zu<br />
kopieren“. Jedes Unternehmen, so ihr<br />
Credo, „muss se<strong>in</strong>e eigenen Rout<strong>in</strong>en,<br />
also Denk- und Verhaltensmuster entwickeln,<br />
wie es se<strong>in</strong>e Performance steigert<br />
und herausfordernde Ziele erreicht“.<br />
E<strong>in</strong> zentraler Erfolgsfaktor hierbei ist<br />
für Kudernatsch: Die Führungskräfte<br />
müssen e<strong>in</strong> neues Selbstverständnis entwickeln.<br />
Statt sich primär mit den harten<br />
Fakten sowie mit Verwaltungsaufgaben<br />
zu befassen, sollten sie sich – getreu<br />
der Maxime „Go and See statt Meet<br />
and Mail“ <strong>in</strong>tensiv mit den Mitarbeitern<br />
und den wertschöpfenden Prozessen<br />
beschäftigen. Außerdem sollten sie es<br />
als e<strong>in</strong>e ihrer Kernaufgaben begreifen,<br />
Veränderungsprozesse – das heißt Lernprozesse<br />
– <strong>in</strong> ihrer Organisation anzustoßen<br />
und zu begleiten. „Denn nur<br />
wenn e<strong>in</strong> Unternehmen lernt, kann es<br />
sich verbessern.“ [ rm ]<br />
Der autor<br />
Bernhard Kuntz ■<br />
Geschäftsführer der PRofilBerater GmbH und<br />
Autor mehrerer Market<strong>in</strong>g- und PR-Ratgeber<br />
(www.die-profilberater.de)<br />
67
Best Practice Buchhaltung<br />
Rückenw<strong>in</strong>d<br />
für die Cloud<br />
Das Unternehmen<br />
Rotor Control<br />
Die Firma Rotor Control GmbH ist e<strong>in</strong><br />
bundesweit tätiges Dienstleistungsunternehmen<br />
mit Sitz <strong>in</strong> Norddeutschland. Das<br />
Unternehmen hat sich auf die Wartung,<br />
Reparatur, Re<strong>in</strong>igung und Begutachtung<br />
von Rotorblättern und Türmen an W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />
spezialisiert. Die Teams von<br />
Rotor Control legen größten Wert darauf,<br />
qualitativ hochwertige Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
möglichst kurzen Zeitrahmen durchzuführen,<br />
um Ausfallzeiten der Anlagen so ger<strong>in</strong>g<br />
wie möglich zu halten.<br />
Sie ist dem Himmel schon immer recht nah – jetzt wagt sie<br />
den Sprung <strong>in</strong> die Wolke: Der W<strong>in</strong>dspezialist Rotor Control<br />
aus Nordfriesland hat se<strong>in</strong>e Buchhaltungs-Software <strong>in</strong> die<br />
Cloud ausgelagert.<br />
Lauren Reimler<br />
D<br />
ie Energiewende ist e<strong>in</strong>e der<br />
wichtigsten Zukunftsaufgaben <strong>in</strong><br />
Deutschland. Das bedeutet: Rückenw<strong>in</strong>d<br />
für W<strong>in</strong>dkraftanlagen. Der<br />
Bundesverband W<strong>in</strong>denergie (BWE)<br />
erwartet, dass im Gesamtjahr 2013<br />
W<strong>in</strong>dräder mit e<strong>in</strong>er Leistung von rund<br />
3 000 Megawatt gebaut werden. Momentan<br />
drehen sich hierzulande 22 000<br />
W<strong>in</strong>dkraftanlagen, die knapp acht Prozent<br />
des Stromverbrauchs decken.<br />
Firmen wie die Rotor Control GmbH<br />
mit Sitz <strong>in</strong> Nordfriesland sorgen dafür,<br />
dass die Anlagen störungsfrei laufen.<br />
Dafür wagen sich die Beschäftigten Tag<br />
für Tag <strong>in</strong> schw<strong>in</strong>delerregende Höhen,<br />
um die W<strong>in</strong>driesen <strong>in</strong> Schuss zu halten.<br />
Das 2006 gegründete Unternehmen beschäftigt<br />
13 Mitarbeiter und hat sich auf<br />
die Wartung, Reparatur, Re<strong>in</strong>igung und<br />
Begutachtung von Rotorblättern und<br />
Türmen spezialisiert.<br />
Mehr Flexibilität und<br />
Mobilität gesucht<br />
Den Umzug an den neuen Firmensitz<br />
<strong>in</strong> Struckum nahm Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
Andrea Barluschke zum Anlass, die<br />
kaufmännischen Abläufe des Unternehmens<br />
neu zu steuern. Mit der bis dato<br />
verwendeten Inhouse-Lösung war sie<br />
nicht mehr zufrieden – die Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
gab e<strong>in</strong>er zukunftssicheren<br />
Cloud-Lösung den Vorzug.<br />
„Der Aufwand für e<strong>in</strong>e sichere Datenhaltung<br />
ist uns hier e<strong>in</strong>fach zu groß.<br />
Deshalb kam nur e<strong>in</strong>e externe Speicherung<br />
<strong>in</strong>frage“, sagt Andrea Barluschke.<br />
Sie wünschte sich für sich und ihre Kollegen<br />
mehr Flexibilität – und die Möglichkeit,<br />
mobil zusammenzuarbeiten.<br />
„Wir haben also ganz gezielt nach e<strong>in</strong>er<br />
Cloud-Lösung gesucht – auch, weil<br />
ich viel unterwegs b<strong>in</strong> und außerhalb<br />
des Büros Zugriff auf die Daten haben<br />
möchte. VPN ist mir e<strong>in</strong>fach zu langsam“,<br />
erklärt die Geschäftsführer<strong>in</strong>.<br />
Die neue Cloud-Lösung sollte e<strong>in</strong><br />
Gesamtpaket bieten und Funktionsbereiche<br />
wie Kundenverwaltung, Auftragsabwicklung<br />
und Buchhaltung abdecken.<br />
Den geeigneten Partner fand<br />
Andrea Barluschke <strong>in</strong> Bonn. Dort entwickelt<br />
der Software-Hersteller Scopevisio<br />
seit 2007 kaufmännische Unternehmenslösungen,<br />
die ausschließlich<br />
<strong>in</strong> der Cloud bereitgestellt werden.<br />
Der Vorteil: Die Software ist ortsunabhängig<br />
nutzbar, was ihr und ihren<br />
Mitarbeitern mehr Flexibilität beschert.<br />
Zum Produktspektrum gehören Onl<strong>in</strong>e-Software<br />
für die Bereiche Vertrieb,<br />
Verkauf, Buchhaltung und F<strong>in</strong>anzmanagement.<br />
Alle Lösungen s<strong>in</strong>d auf die<br />
Bedürfnisse Selbstständiger sowie kle<strong>in</strong>er<br />
und mittlerer Unternehmen zugeschnitten.<br />
Sicher aufgehoben <strong>in</strong> der Wolke<br />
Beim Thema Cloud legte Andrea Barluschke<br />
großen Wert auf das Thema<br />
Sicherheit: „Ich habe ke<strong>in</strong>en Zweifel<br />
daran, dass unsere Geschäftsdaten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em deutschen Rechenzentrum viel<br />
sicherer aufgehoben s<strong>in</strong>d als bei uns<br />
vor Ort.“<br />
Denn Scopevisio hostet alle Daten<br />
und die Software <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rechenzentrum<br />
<strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, das höchsten<br />
Sicherheitsanforderungen genügt.<br />
Das garantiert: Brandschutz, Zutrittsund<br />
Zugriffssicherung werden hier auf<br />
e<strong>in</strong>em Niveau betrieben, das von den<br />
Kunden selbst kaum realisiert werden<br />
könnte.<br />
Barluschke stemmte die E<strong>in</strong>führung<br />
von Scopevisio selbst. „Der überschaubare<br />
Aufbau der Software hat uns sehr<br />
68 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
eim E<strong>in</strong>stieg geholfen.“ Insgesamt<br />
sei der Wechsel glatt verlaufen. Inzwischen<br />
arbeiten fünf ihrer Mitarbeiter<br />
mit Scopevisio.<br />
Bei der Auftragsabwicklung schätzt<br />
die Geschäftsführer<strong>in</strong> besonders, dass<br />
sie nicht im Büro se<strong>in</strong> muss, um sich<br />
mit ihren Kollegen abzustimmen. „Ich<br />
schaue gerne noch e<strong>in</strong>mal über die Angebote,<br />
die me<strong>in</strong>e Mitarbeiter erstellt<br />
haben. Manches Angebot schreibe ich<br />
auch selbst.“<br />
Mit der neuen Cloud-Software ist<br />
der Freiheitsgrad im Unternehmen gewachsen:<br />
Die Mitarbeiter haben von<br />
überall und zu jeder Zeit Zugriff auf<br />
die Geschäftsdaten – das macht <strong>in</strong> Unternehmen,<br />
deren Beschäftigte viel auf<br />
Achse s<strong>in</strong>d, Tempo.<br />
Besserer Überblick<br />
Mit der neuen Cloud-Software s<strong>in</strong>d<br />
Barluschkes Mitarbeiter auch viel<br />
schneller im Bild als früher: Denn alle<br />
Dokumente, die zu e<strong>in</strong>em Geschäftsvorgang<br />
gehören, s<strong>in</strong>d zusammen abgelegt.<br />
Das bedeutet: Mit e<strong>in</strong>em Klick<br />
f<strong>in</strong>det man direkt das zugehörige Angebot<br />
zur Rechnung. Die Vorgangsübersicht<br />
von Scopevisio stellt die gesamte<br />
Vorgangskette dar – von der Verkaufschance<br />
über den Auftrag bis h<strong>in</strong> zur<br />
Rechnung und dem Zahlungse<strong>in</strong>gang.<br />
Der Anwender hat damit den gesamten<br />
Geschäftsvorgang und alle dazugehörenden<br />
Dokumente sofort parat.<br />
Alle Geschäftsdokumente können die<br />
Mitarbeiter von Rotor Control aus der<br />
Software heraus verschicken.<br />
Auch die Performance der neuen<br />
Cloud-Lösung kommt bei dem<br />
W<strong>in</strong>dspezialisten sehr gut an: Sie arbeitet<br />
schneller als die bisherige Inhouse-<br />
Variante. Andrea Barluschke hat den<br />
Gang <strong>in</strong> die Wolke nicht bereut – und<br />
würde gerne noch weitere Anwendungen<br />
wie zum Beispiel das Projektmanagement<br />
<strong>in</strong> die Cloud verlegen.<br />
[ rm ]<br />
Der Aufwand für e<strong>in</strong>e sichere<br />
Datenhaltung ist uns hier<br />
e<strong>in</strong>fach zu groß. Deshalb kam<br />
nur e<strong>in</strong>e externe Speicherung<br />
<strong>in</strong>frage.“<br />
Andrea Barluschke ■ Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
der Rotor Control GmbH<br />
Rotor Control hat sich auf die Wartung, Reparatur, Re<strong>in</strong>igung und Begutachtung von Rotorblättern und Türmen an W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />
spezialisiert. Bei der Datenverarbeitung und -speicherung vertraut das Unternehmen auf e<strong>in</strong>en Service <strong>in</strong> der Cloud.<br />
69
Best Practice Ausfallschutz<br />
Automatisch<br />
verfügbar<br />
Der Lettershop- und Fulfilment-Dienstleister<br />
neru musste im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Neugestaltung se<strong>in</strong>er <strong>IT</strong>-Landschaft auch<br />
die Verfügbarkeit se<strong>in</strong>er Serversysteme<br />
erhöhen. Das Unternehmen entschied<br />
sich für e<strong>in</strong>e Software-Lösung, die ohne<br />
zusätzlichen Adm<strong>in</strong>istrationsaufwand<br />
und zu überschaubaren Kosten e<strong>in</strong><br />
hohes Niveau an Ausfallsicherheit<br />
bietet.<br />
Ra<strong>in</strong>er Doh<br />
Das Unternehmen<br />
neru GmbH<br />
Die 1985 gegründete neru GmbH <strong>in</strong> Bachhagel<br />
bei Giengen ist e<strong>in</strong> Fullservice-Anbieter<br />
für Direktwerbung und Fulfilment.<br />
Das Unternehmen bietet se<strong>in</strong>e Leistungen<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Geschäftsbereichen Lettershop,<br />
Konfektionierung und Lagerlogistik an; renommierte<br />
Kunden wie Hartmann, Steiff,<br />
Gardena, Husquarna, Baumit oder Zeiss<br />
versenden Informationsmaterial und Produkte<br />
über neru. Neben 20 festangestellten<br />
Mitarbeitern arbeiten zwischen 110 und 130<br />
ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte für neru.<br />
D<br />
ie <strong>in</strong> den 1980er-Jahren gegründete<br />
neru GmbH hat von Anfang an mit<br />
PCs und bald darauf mit PC-basierten<br />
Servern gearbeitet. Die Aufgaben –<br />
die Verarbeitung großer Druckaufträge,<br />
die umfangreiche und aufgrund personenbezogener<br />
Daten sicherheitskritische<br />
Adressverwaltung, später dann der Onl<strong>in</strong>e-Abruf<br />
von Lieferungen – haben immer<br />
e<strong>in</strong>e leistungsfähige <strong>IT</strong> verlangt.<br />
Das Unternehmen aus Bachhagel<br />
im Landkreis Dill<strong>in</strong>gen übernimmt als<br />
Fullservice-Anbieter Druck und Versand<br />
von umfangreichen Massensendungen,<br />
dazu gehören beispielsweise Mail<strong>in</strong>gs<br />
sowie der Versand von Werbemate rial,<br />
Prospekten, Büchern oder Presseerzeugnissen.<br />
Mit se<strong>in</strong>en Digitaldruck-,<br />
Falz- und Kuvertiersystemen kann neru<br />
Kle<strong>in</strong>staufträge, aber auch Aufträge mit<br />
sehr hohen Auflagen abwickeln.<br />
Neue Anforderungen an die <strong>IT</strong><br />
Im Geschäftsbereich Lagerlogistik lagert<br />
und verwaltet neru im Kundenauftrag <strong>in</strong><br />
drei Lagern am Ort Artikel, die von den<br />
Kunden onl<strong>in</strong>e abgerufen und dann von<br />
neru weltweit verschickt werden. E<strong>in</strong><br />
weiterer Geschäftsbereich ist die Konfektionierung<br />
– hier stellt neru für se<strong>in</strong>e<br />
Kunden komplett versandfertige Lieferungen<br />
aus e<strong>in</strong>zelnen Bestandteilen<br />
zusammen. So werden beispielsweise<br />
Werbemittel, Informationsmaterial und<br />
Kundengeschenke konfektioniert, verpackt<br />
und versandfertig gemacht.<br />
Die Ausweitung dieser verschiedenen<br />
Geschäftsbereiche hat auch e<strong>in</strong>e neue<br />
Anforderung an die <strong>IT</strong> <strong>in</strong> den Vordergrund<br />
gerückt: die Verfügbarkeit der<br />
Systeme. Seit die Kunden von neru nicht<br />
mehr nur – kaum zeitkritisches – Werbematerial<br />
versenden lassen, sondern<br />
beispielsweise auch Produktmuster für<br />
Messen, kommt es auf e<strong>in</strong>e kurzfristige,<br />
term<strong>in</strong>getreue Auslieferung an.<br />
Voraussetzung dafür ist e<strong>in</strong>e ständige<br />
Verfügbarkeit der <strong>IT</strong>. Verzögerte Auslieferungen<br />
aufgrund von <strong>IT</strong>-Störungen<br />
wären gegenüber den Kunden nicht<br />
vertretbar und würden zu Imageschäden<br />
und Umsatze<strong>in</strong>bußen führen.<br />
2011 hat sich das Unternehmen anlässlich<br />
e<strong>in</strong>es Re-Designs se<strong>in</strong>er <strong>IT</strong>-Landschaft<br />
erstmals näher mit dem Thema<br />
Verfügbarkeit beschäftigt. Notwendig<br />
war e<strong>in</strong>e leistungsfähigere <strong>IT</strong>, und bei<br />
den Planungen stellte sich auch die Frage<br />
nach der Ausfallsicherheit der zentralen<br />
<strong>IT</strong>-Systeme. Diese Überlegungen ergaben,<br />
dass bei e<strong>in</strong>em Serverausfall e<strong>in</strong>e<br />
mehrstündige, wenn nicht mehrtägige<br />
Unterbrechung des Geschäftsbetriebs<br />
nicht auszuschließen war – e<strong>in</strong> Risiko,<br />
das das Unternehmen nicht länger e<strong>in</strong>gehen<br />
wollte.<br />
Der Weg zur passenden Lösung<br />
neru hatte zu diesem Zeitpunkt fünf<br />
physische Server im E<strong>in</strong>satz, auf denen<br />
weitere fünf virtuelle Systeme betrieben<br />
wurden. Diese Systeme sollten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er neuen <strong>IT</strong>-Landschaft zum e<strong>in</strong>en<br />
konsolidiert, zum anderen ausfallsicher<br />
gemacht werden. Die zunächst evaluierten<br />
Virtualisierungslösungen konnten<br />
die Anforderungen des Unternehmens<br />
jedoch nicht vollständig erfüllen, da sie<br />
neben den Cluster-Knoten e<strong>in</strong> separates<br />
Storage-System erfordert hätten.<br />
Zudem waren die Lösungen recht komplexe<br />
Systeme, die e<strong>in</strong>igen adm<strong>in</strong>istrativen<br />
Aufwand erfordert hätten. neru<br />
wollte aber im Fall e<strong>in</strong>er Störung der <strong>IT</strong>-<br />
Systeme den Betrieb möglichst schnell<br />
und ohne Aufwand wieder weiterführen<br />
können. Da das Unternehmen nicht<br />
über eigene <strong>IT</strong>-Spezialisten verfügt, hätte<br />
man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Störfall auf e<strong>in</strong>en externen<br />
Techniker warten müssen. Die <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>em<br />
Fall nötige Sofortreaktion ließe sich<br />
über ke<strong>in</strong> noch so weitgehendes Service-<br />
Level-Agreement abdecken.<br />
Aufgrund des Anforderungsprofils<br />
führte der Weg zu Stratus Avance und<br />
damit zu e<strong>in</strong>er Softwarelösung, die Virtualisierung<br />
und Hochverfügbarkeit <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em leicht adm<strong>in</strong>istrierbaren System<br />
vere<strong>in</strong>t. Das technische Konzept des Systems<br />
ist im Grunde recht e<strong>in</strong>fach: Zwei<br />
handelsübliche x86-Server werden verbunden<br />
und durch e<strong>in</strong>e spezielle Software<br />
im Betrieb permanent analysiert<br />
und synchronisiert; im Falle e<strong>in</strong>er Stö-<br />
70 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Kuvertiermasch<strong>in</strong>e bei<br />
neru: Bis zu 50 000<br />
Sendungen werden hier<br />
pro Tag „e<strong>in</strong>getütet“.<br />
rung auf e<strong>in</strong>em Server führt Avance e<strong>in</strong>e<br />
Live-Migration der Anwendungen auf<br />
den nicht betroffenen Server durch, sodass<br />
dieser den Betrieb fortsetzen kann,<br />
ohne dass irgende<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff nötig ist. Ist<br />
die Störung behoben, so br<strong>in</strong>gen sich<br />
die beiden Systeme automatisch wieder<br />
auf den gleichen Stand.<br />
Die Lösung verfügt über e<strong>in</strong>e automatische<br />
Fehlererkennung auf Basis e<strong>in</strong>er<br />
Fehlermusterdatenbank und kontrolliert<br />
ständig mehr als 150 Systemparameter<br />
– von der Stromspannung über die Temperatur<br />
bis zum Fehlerkorrekturverfahren<br />
des Arbeitsspeichers. Die Software<br />
kann damit Hardwareprobleme bereits<br />
während der Entstehung identifizieren<br />
und vor e<strong>in</strong>em Ausfall proaktiv entsprechende<br />
Gegenmaßnahmen e<strong>in</strong>leiten.<br />
E<strong>in</strong>fach und sicher im Betrieb<br />
Für kle<strong>in</strong>ere und mittlere Unternehmen<br />
ist dabei wichtig, dass die Software im<br />
Unterschied zu den technischen Alternativen<br />
weder e<strong>in</strong>e aufwendige Implementierung<br />
noch e<strong>in</strong>e spezielle Adm<strong>in</strong>istration<br />
benötigt. Die permanente<br />
Synchronisation, die Live-Migration und<br />
die nachführende Synchronisation erfolgen<br />
automatisch, also ohne E<strong>in</strong>griff<br />
e<strong>in</strong>es Systembetreuers.<br />
Das gesamte System lässt sich mit e<strong>in</strong>er<br />
webbasierten Managementkonsole<br />
von anderen Standorten aus überwachen<br />
und adm<strong>in</strong>istrieren, zum Beispiel<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>es Servicevertrags durch<br />
e<strong>in</strong> Systemhaus. Durch e<strong>in</strong>e Call-Home-<br />
Funktion werden eventuelle Störungen<br />
automatisch per E-Mail an das jeweils<br />
zuständige Systemhaus gemeldet, sodass<br />
dort beispielsweise Austauschteile<br />
sofort verschickt werden können – <strong>in</strong><br />
etlichen Fällen treffen solche Teile beim<br />
Anwender e<strong>in</strong>, noch ehe dieser die Störung<br />
selbst festgestellt hat.<br />
Durch dieses Bündel von Funktionen<br />
erreichen die Server e<strong>in</strong> Verfügbarkeitsniveau<br />
von mehr als 99,99 Prozent. Dabei<br />
musste im Unterschied zu anderen<br />
Lösungen ke<strong>in</strong> SAN <strong>in</strong>stalliert werden,<br />
was die Gesamt<strong>in</strong>vestition reduzierte.<br />
Bei neru wurden 2011 zwei physikalische<br />
Exone-Intel-x86-Server <strong>in</strong>stalliert,<br />
die <strong>in</strong>sgesamt zehn virtuelle Server beherbergen.<br />
Auf diesen kommen neben<br />
den üblichen Anwendungen für Office<br />
und Kommunikation <strong>in</strong>sbesondere Lösungen<br />
für den Druck der Sendungen<br />
sowie für die Versandabwicklung –<br />
e<strong>in</strong>schließlich direkter UPS-Anb<strong>in</strong>dung<br />
– zum E<strong>in</strong>satz. Die Migration auf die<br />
neuen Systeme erfolgte problemlos <strong>in</strong>nerhalb<br />
von zwei Tagen. Das Gesamtsystem<br />
ist außerdem durch zwei unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgungen<br />
abgesichert.<br />
E<strong>in</strong> Störfall ist seit der Implementierung<br />
von Stratus Avance bei neru noch<br />
nicht aufgetreten, sodass die Lösung<br />
ihre Funktionsfähigkeit bisher lediglich<br />
bei e<strong>in</strong>em probeweisen Abziehen<br />
des Netzsteckers e<strong>in</strong>es der Server unter<br />
Beweis stellen konnte. Für das Unternehmen<br />
ist es wichtig zu wissen, dass<br />
man sich auf das System verlassen kann.<br />
Gerade e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Unternehmen ohne<br />
eigene <strong>IT</strong>-Abteilung ist auf sichere<br />
Systeme angewiesen, die stabil laufen,<br />
aber auch Störfälle automatisch regeln<br />
können. [ rm ]<br />
neru versendet Massensendungen<br />
an bis zu e<strong>in</strong>e Million Empfänger.<br />
71
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Neuer Engel<br />
für Samsung<br />
Wer se<strong>in</strong>e Geräte mit der begehrten Umwelt-Trophäe „Der Blaue<br />
Engel“ schmücken will, muss jetzt noch härtere Kriterien erfüllen,<br />
denn mit der neuen Richtl<strong>in</strong>e RAL-UZ 171 für Bürogeräte mit<br />
Druckfunktion wurde die Messlatte nochmals höher gelegt.<br />
Anja Eichelsdörfer<br />
Diese Drucker und Multifunktionsgeräte<br />
von Samsung s<strong>in</strong>d bereits nach der neuen,<br />
strengen RAL-UZ 171 zertifiziert.<br />
Samsung CLP-680DW<br />
Samsung CLP-680ND<br />
Samsung ML-3710D<br />
Samsung ML-3710ND<br />
Samsung ML-3712ND*<br />
Samsung ML-3750ND<br />
Samsung ML-5510ND<br />
Samsung ML-5515ND*<br />
Samsung ProXpress M3320ND*<br />
Samsung ProXpress M3325ND<br />
Samsung ProXpress M3370FD*<br />
Samsung ProXpress M3375FD<br />
Samsung ProXpress M3820DW*<br />
Samsung ProXpress M3820ND*<br />
Samsung ProXpress M3825DW<br />
Samsung ProXpress M3825ND<br />
Samsung ProXpress M3870FD*<br />
Samsung ProXpress M3870FW*<br />
Samsung ProXpress M3875FD<br />
Samsung ProXpress M3875FW<br />
Samsung ProXpress M4020ND*<br />
Samsung ProXpress M4020NX*<br />
Samsung ProXpress M4025ND<br />
Samsung ProXpress M4025NX<br />
Samsung ProXpress M4070FR*<br />
Samsung ProXpress M4070FX*<br />
Samsung ProXpress M4075FR<br />
Samsung ProXpress M4075FX<br />
Samsung Xpress C410W<br />
Samsung Xpress M2625D<br />
Samsung Xpress M2825DW<br />
Samsung Xpress M2825ND<br />
Samsung Xpress M2875FD<br />
Samsung Xpress M2875FW<br />
Samsung Xpress M2875ND*<br />
* Diese Modelle werden <strong>in</strong> Deutschland<br />
derzeit nicht vertrieben oder s<strong>in</strong>d ausschließlich<br />
für Projektgeschäfte bestimmt.<br />
D<br />
er Blaue Engel ist seit 35 Jahren<br />
e<strong>in</strong> zuverlässiger Kompass <strong>in</strong> Richtung<br />
Umweltverträglichkeit. Drucker<br />
und Multifunktionsgeräte müssen<br />
viele Auflagen <strong>in</strong> den Bereichen Energieverbrauch,<br />
Partikelemission, Recycl<strong>in</strong>g<br />
etc. erfüllen, bevor sie sich mit dem<br />
Siegel schmücken dürfen. Samsung legt<br />
bei der Entwicklung se<strong>in</strong>er Geräte mit<br />
Druckfunktion schon immer e<strong>in</strong> besonders<br />
großes Augenmerk auf die Umweltverträglichkeit<br />
se<strong>in</strong>er Produkte. So war<br />
es auch nicht verwunderlich, dass e<strong>in</strong><br />
Großteil der Druckerflotte von Samsung<br />
schon seit Jahren mit dem Blauen Engel<br />
ausgezeichnet war.<br />
2013 wurden die Richtl<strong>in</strong>ien mit der<br />
RAL-UZ 171 deutlich verschärft. Unter<br />
anderem gelten neue Richtwerte<br />
für den Energieverbrauch und die<br />
Geräusch emissionen. E<strong>in</strong>e der wichtigsten<br />
Änderungen ist die neue Fe<strong>in</strong>staubbemessung.<br />
Bisher war <strong>in</strong> der RAL-UZ<br />
122 die Messung auf das Gewicht der<br />
Fe<strong>in</strong>partikeln bezogen. Mit der RAL-UZ<br />
171 werden zusätzlich anzahlbasiert<br />
Fe<strong>in</strong>- und vor allem Ultrafe<strong>in</strong>partikel<br />
unter standardisierten Prüfbed<strong>in</strong>gungen<br />
gemessen.<br />
Auf grünem Kurs<br />
Samsung hat bereits 35 Modelle nach<br />
der neuen RAL-UZ 171 zertifizieren lassen.<br />
Samsung verdankt die Qualität und<br />
das technische Niveau se<strong>in</strong>er Drucker<br />
und Multifunktionsgeräte unter anderem<br />
der hohen Fertigungsdichte – bis<br />
zu 95 Prozent der Komponenten kommen<br />
aus eigener Herstellung. Die Zertifizierung<br />
der anderen aktuellen Drucker<br />
und Multifunktionsgeräte bef<strong>in</strong>det<br />
sich derzeit <strong>in</strong> Bearbeitung und wird mit<br />
Hochdruck vorangetrieben. Aufgrund<br />
eigener Untersuchungen und Messungen<br />
sieht Samsung se<strong>in</strong>e Produkte bestens<br />
gerüstet, ebenfalls rasch das neue<br />
Siegel zu erhalten.<br />
Bei den Druckerlösungen steht für<br />
Samsung im Vordergrund, dass sowohl<br />
Hard- als auch Software stets das derzeit<br />
technisch Mögliche darstellen. Dabei<br />
haben die Entwicklungs<strong>in</strong>genieure<br />
die Bedürfnisse der Anwender im Blick<br />
und legen hohen Wert darauf, Umwelt<br />
und Gesundheit so wenig wie möglich<br />
zu belasten.<br />
Aus diesem Grund erfüllen sogar ältere<br />
Drucker wie etwa die ML-3710-Serie<br />
bereits die neuen Fe<strong>in</strong>staubkriterien des<br />
Blauen Engels nach RAL-UZ 171.<br />
Der Blaue Engel – Umweltzeichen<br />
mit Markenwirkung<br />
Der Blaue Engel ist die erste und älteste<br />
umweltschutzbezogene Kennzeichnung<br />
der Welt für Produkte und Dienstleistungen.<br />
Er wurde 1978 auf Initiative<br />
des Bundesm<strong>in</strong>isters des Inneren und<br />
durch den Beschluss der Umweltm<strong>in</strong>ister<br />
des Bundes und der Länder <strong>in</strong>s<br />
Leben gerufen. Seitdem ist er e<strong>in</strong> marktkonformes<br />
Instrument der Umweltpolitik,<br />
mit dem auf freiwilliger Basis die<br />
positiven Eigenschaften von Angeboten<br />
gekennzeichnet werden können.<br />
1978 wurden die ersten sechs Vergabegrundlagen<br />
von der Jury Umweltzeichen<br />
verabschiedet. Heute tragen rund<br />
11.700 Produkte und Dienstleistungen<br />
<strong>in</strong> ca. 125 Produktkategorien den Blauen<br />
Engel.<br />
[ ae ]<br />
74 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
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anderen Rechtsgebiet begibt man<br />
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widerspiegelt: Der gesamte Erstellungsprozess<br />
ist als Workflow abgebildet, der<br />
sich je nach Anforderung <strong>in</strong>dividuell<br />
anpassen lässt. Er begleitet Anwender<br />
durch alle Phasen – vom Entwurf über<br />
die Abstimmung bis zur f<strong>in</strong>alen Version.<br />
Dabei können Mitarbeiter und Vorgesetzte<br />
ganz e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Zeugnis beantragen<br />
– beispielsweise über e<strong>in</strong>en L<strong>in</strong>k im Intranet.<br />
Die Personalabteilung erhält dann<br />
automatisch e<strong>in</strong>en „Zeugnisantrag“, den<br />
sie direkt übernehmen kann.<br />
Die übersichtliche Startseite gibt e<strong>in</strong>en<br />
Überblick über den aktuellen Bearbeitungsstand<br />
e<strong>in</strong>zelner Zeugnisse. So lässt<br />
sich schnell erkennen, an welcher Stelle<br />
e<strong>in</strong> Prozess <strong>in</strong>s Stocken geraten ist. Auch<br />
die Freigabe f<strong>in</strong>aler Zeugnisse durch Vorgesetzte<br />
erfolgt direkt <strong>in</strong> der Software.<br />
Bewertungen durch die Vorgesetzten<br />
und Tätigkeitsbeschreibungen werden<br />
vollständig dokumentiert.<br />
Über die <strong>in</strong>tegrierte Benutzerverwaltung<br />
lässt sich der Haufe Zeugnis Manager<br />
<strong>in</strong> vorhandene Strukturen e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den. Dabei<br />
f<strong>in</strong>den etwa Organisationse<strong>in</strong>heiten<br />
oder Standorte Berücksichtigung – auch<br />
die optische Anpassung an die Corporate<br />
Identity des jeweiligen Unternehmens<br />
und die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong>dividueller Schriftarten<br />
ist ke<strong>in</strong> Problem. Rechte und Rollen<br />
sorgen dafür, dass jeder Nutzer nur auf<br />
die Zeugnisse zugreifen kann, die se<strong>in</strong>en<br />
eigenen Arbeitsbereich betreffen.<br />
Hohe Praxisrelevanz<br />
Der Haufe Zeugnis Manager ist leicht<br />
zu verstehen und e<strong>in</strong>fach zu bedienen.<br />
Die Zeugnisse s<strong>in</strong>d anhand von Textbauste<strong>in</strong>en<br />
nach dem Baukastenpr<strong>in</strong>zip<br />
schnell zusammengestellt. Textmuster<br />
gibt es für Bewertungen und Tätigkeitsbeschreibungen.<br />
Die Beurteilungen s<strong>in</strong>d<br />
nach Noten und Berufsgruppen gegliedert.<br />
Sie gelten beispielsweise für Führungskräfte,<br />
Arbeitnehmer, Auszubildende<br />
oder Praktikanten.<br />
Die Sammlung lässt sich <strong>in</strong>dividuell anpassen<br />
und ergänzen. Betriebse<strong>in</strong>heitliche<br />
Sprachregelungen s<strong>in</strong>d so relativ<br />
e<strong>in</strong>fach umzusetzen. Bei Bedarf übersetzt<br />
der Haufe Zeugnis Manager Zeugnisse<br />
<strong>in</strong>s Englische. Diese lassen sich dann als<br />
<strong>in</strong>ternationale Vorlagen speichern. Auch<br />
die Benutzeroberfläche selbst lässt sich<br />
auf die englische Sprache umstellen.<br />
Haufe Zeugnis Manager Premium ist<br />
e<strong>in</strong> lupenre<strong>in</strong>er Cloud-Service, der sich<br />
unbegrenzt erweitern lässt. Personal<strong>in</strong>formationen<br />
können aus vorhanden<br />
Anwendungen – zum Beispiel ERP-<br />
Systemen – übernommen werden. Zwei<br />
Aspekte, die vor allem für große Unternehmen<br />
mit zahlreichen Arbeitsplätzen<br />
und e<strong>in</strong>em vergleichsweise hohen Datenvolumen<br />
von Vorteil s<strong>in</strong>d.<br />
Fazit<br />
Ke<strong>in</strong> Versionschaos, ke<strong>in</strong>e Schnitzeljagd,<br />
ke<strong>in</strong>e Rechtsunsicherheit – der Haufe<br />
Zeugnis Manager Premium br<strong>in</strong>gt Ordnung<br />
und Struktur <strong>in</strong> die Zeugniserstellung.<br />
Vor allem Großunternehmen mit<br />
e<strong>in</strong>em hohen Zeugnisvolumen profitieren<br />
von mehr Transparenz und e<strong>in</strong>er<br />
e<strong>in</strong>fachen, schnellen Handhabung.<br />
Gleichzeitig sorgt der Cloud-Dienst unternehmensweit<br />
für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Sprachstil. Wer sich eng an die Vorlagen<br />
hält, kann sicher se<strong>in</strong>, rechtlich sauber<br />
zu arbeiten. Im Ergebnis werden Personalverantwortliche<br />
entlastet – bei gleichzeitig<br />
steigender Zeugnisqualität. [ rm ]<br />
76 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Ich lese<br />
auf dem<br />
Notebook – und zwar kostenlos!*<br />
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Voraussetzung: Browser und Internetverb<strong>in</strong>dung.
TEST, kauf & Service Software<br />
Alles fürs Personal<br />
Wegen der unzähligen Rechtsvorschriften ist es im Personalwesen besonders schwer,<br />
den Überblick zu behalten. Haufe Personal Office Premium unterstützt die Mitarbeiter<br />
mit Fach<strong>in</strong>formationen, Arbeitshilfen und Onl<strong>in</strong>e-Sem<strong>in</strong>aren.<br />
12.2013<br />
hervorragend<br />
Haufe Personal Office Premium<br />
Urteil: hervorragend<br />
Preis: 1 028,16 Euro/Jahresgebühr<br />
www.haufe.de<br />
Internetfähiger Rechner, Internetzugang<br />
m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s, PDF-Viewer<br />
Das Hoheitsgebiet des Personalwesens<br />
reicht von der Lohnabrechnung über<br />
Weiterbildung bis h<strong>in</strong> zu Spezialitäten wie dem<br />
Allgeme<strong>in</strong>en Gleichstellungsgesetz. E<strong>in</strong> weites<br />
Feld, bei dem selbst erfahrene Praktiker schnell<br />
den Überblick verlieren. Hat die Berufsliteratur<br />
früher ganze Regalmeter gefüllt, kommen heute<br />
verstärkt Onl<strong>in</strong>e-Medien zum E<strong>in</strong>satz. Zu den<br />
bekanntesten Lösungen gehört Haufe Personal<br />
Office, das als Standard-, Premium- und Gold-<br />
Edition erhältlich ist.<br />
Das Fach<strong>in</strong>formationssystem verb<strong>in</strong>det fundiertes<br />
Fachwissen mit praktischen Arbeitshilfen und<br />
Weiterbildungsangeboten. Die Programmoberfläche<br />
ist wie e<strong>in</strong>e Nachrichtenseite aufgebaut.<br />
Aktuelle News s<strong>in</strong>d direkt auf der Startseite platziert,<br />
sodass man sich schnell e<strong>in</strong>en Überblick<br />
verschaffen kann. Wichtige Themen werden <strong>in</strong><br />
übersichtlichen Dossiers beleuchtet. Den Autoren<br />
ist es gelungen, die Balance zwischen fachlicher<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeit und leichter Lesbarkeit zu<br />
halten. Texte, Rechtsquellen und Arbeitshilfen<br />
s<strong>in</strong>d sorgfältig verknüpft, was die E<strong>in</strong>arbeitung<br />
<strong>in</strong> komplexe Sachverhalte erleichtert.<br />
Die Inhalte werden automatisch aktualisiert,<br />
sodass man sich weder mit veraltetem Wissen<br />
noch mit Updates herumärgern muss. E<strong>in</strong>e echte<br />
Besonderheit ist das Bildungskonzept: Nutzer<br />
der Premium-Versionen können an bis zu 30 Onl<strong>in</strong>e-Sem<strong>in</strong>aren<br />
teilnehmen. E<strong>in</strong> Vorteil für beide<br />
Seiten: Schließlich ersparen sich Arbeitgeber so<br />
Schulungskosten und Abwesenheiten.<br />
Im Vergleich zur Standardversion liegen die<br />
Pluspunkte der Premium-Edition vor allem <strong>in</strong><br />
der umfangreicheren <strong>in</strong>haltlichen Ausstattung.<br />
Neben den rund 115 000 Rechtsquellen können<br />
Nutzer beispielsweise auch auf Kommentare zu<br />
angrenzenden Rechtsgebieten wie dem Sozialgesetzbuch<br />
oder dem E<strong>in</strong>kommensteuerrecht<br />
zugreifen.<br />
■ Haufe Personal Office Premium ist e<strong>in</strong> effizientes<br />
Fach<strong>in</strong>formationssystem, das Personalmitarbeiter<br />
vom immensen Recherche- und<br />
Weiterbildungsaufwand entlastet. Laufende<br />
Aktualisierungen und regelmäßige Sem<strong>in</strong>are<br />
gewährleisten, dass rechtssicher gearbeitet<br />
werden kann. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
Wissen e<strong>in</strong>fach teilen<br />
12.2013<br />
gut<br />
Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 2.0<br />
Urteil: gut<br />
Preis: 10 Euro pro Monat und Nutzer<br />
http://evernote.com/<strong>in</strong>tl/de<br />
W<strong>in</strong>dows XP/Vista/7/8, Mac OS X,<br />
BlackBerry, iOS, Android, W<strong>in</strong>dows Phone,<br />
Internetzugang<br />
Viele Teams arbeiten heute an mehreren Standorten verteilt. Für Präsenzmeet<strong>in</strong>gs und persönliche<br />
Abstimmungsrunden fehlt die Gelegenheit. Trotzdem ist es essenziell, Wissen zu<br />
teilen. E<strong>in</strong>e Alternative ist Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 2.0. Viele Nutzer kennen und schätzen den mobilen<br />
Notizblock, der auf allen gängigen Plattformen läuft. Der zweite Pluspunkt ist die simple Bedienung.<br />
Da externe Mitarbeiter ke<strong>in</strong>en kostenpflichtigen Account benötigen, steht der unternehmensübergreifenden<br />
Zusammenarbeit nichts im Weg. Private und berufliche Informationen lassen sich so<br />
an e<strong>in</strong>em Ort verwalten. Bei umfangreichen Sammlungen hilft die Volltextsuche, Inhalte gezielt<br />
zu durchforsten. In der neuen Version 2.0 zeigt Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>, wer zu welchem Zeitpunkt e<strong>in</strong><br />
bestimmtes Notizbuch aufgesetzt oder geändert hat. Zudem verb<strong>in</strong>det Evernote Fundstellen mit<br />
Autoren, sodass sich Experten <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens leichter identifizieren lassen.<br />
■ Evernote <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong> 2.0 macht Spaß, ist simpel und vergleichsweise günstig. Bedenken sollte<br />
man allerd<strong>in</strong>gs, dass Evernote strukturierte Kollaborationslösungen bei komplexen Projekten<br />
kaum ersetzen kann. Um Informationen schnell, effizient und gezielt zu verteilen, ist der Cloud-<br />
Dienst h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> jeder Situation bestens geeignet. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
78 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
Fair gehandelt<br />
Wer im Handel Geld verdienen will, muss auf mehreren Kanälen präsent se<strong>in</strong> und effizient<br />
arbeiten. Die Branchenlösung Lexware warenwirtschaft premium handel 2014 reduziert<br />
den Verwaltungsaufwand auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum.<br />
Lexware warenwirtschaft premium handel<br />
2014 basiert auf der f<strong>in</strong>ancial office-Produktreihe,<br />
die das Freiburger Softwarehaus um<br />
zusätzliche Branchenfunktionen für Handelsbetriebe<br />
ergänzt hat. Lexware warenwirtschaft<br />
handel wird mit fünf Arbeitsplätzen ausgeliefert,<br />
die sich flexibel erweitern lassen. Da<br />
mehrere Mandanten parallel nebene<strong>in</strong>ander<br />
verwaltet werden können, ist die Software<br />
auch für jene Unternehmen <strong>in</strong>teressant, die<br />
ihre Geschäftsbereiche rechtlich vone<strong>in</strong>ander<br />
trennen.<br />
Mit Branchenfunktionen punkten<br />
Zu den wichtigsten Handelsfunktionen gehört<br />
das Kassenmodul. Dass es sich hierbei nicht um<br />
e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e PC-Kasse handelt, ist als Pluspunkt<br />
zu werten: So lässt sich die Warenwirtschaft<br />
mit realen Kassensystemen, zum Beispiel von<br />
Epson, verknüpfen. H<strong>in</strong>zu kommen ergänzende<br />
Technologien wie etwa elektronische Zahlungssysteme<br />
oder Barcode-Scanner. Gute Noten verdient<br />
die Software beim Handel mit komplexer<br />
Ware: Gewährleistungsfälle können anhand der<br />
Seriennummernverfolgung noch während e<strong>in</strong>es<br />
Telefonats überprüft werden.<br />
Aktive Stücklisten fassen mehrere E<strong>in</strong>zelpositionen<br />
zu e<strong>in</strong>em neuen Artikel zusammen.<br />
Die Bestände der <strong>in</strong>volvierten Artikel werden<br />
dabei automatisch korrigiert, sodass die Lieferfähigkeit<br />
sichergestellt ist. Fachhändler können<br />
zudem Datanorm-Katalogdaten importieren.<br />
In Sachen Auftragsbearbeitung entlastet die<br />
Software Nutzer von Rout<strong>in</strong>etätigkeiten. Gepflegte<br />
Stammdaten vorausgesetzt, lassen sich<br />
Belege nach dem Baukastenpr<strong>in</strong>zip über vorbelegte<br />
Aufklappmenüs und Auswahllisten<br />
zusammenstellen. H<strong>in</strong>zu kommen Arbeitserleichterungen<br />
wie Reservierungen oder Alternativpositionen.<br />
Wiederkehrende Rechnungen<br />
– etwa für Servicepauschalen – lassen sich<br />
als „Abo“ automatisieren. Mengenrabatte,<br />
Kundenpreise und Sonderangebote schaffen<br />
den notwendigen Raum für <strong>in</strong>dividuelle Preispolitik.<br />
Bei größeren Vertriebsteams oder mehreren<br />
Standorten s<strong>in</strong>d Kreditlimits und Liefersperren<br />
hilfreich, um das kaufmännische Vorsichtspr<strong>in</strong>zip<br />
zu wahren.<br />
Zu den wichtigsten Neuerungen der aktuellen<br />
Version gehört die vollständige Umsetzung<br />
des europäischen Zahlungsraumes SEPA.<br />
Dies betrifft nicht nur ausgehende Zahlungen,<br />
sondern vor allem die ordnungsgemäße Verwaltung<br />
der Lastschriftmandate. Denn diese<br />
müssen zw<strong>in</strong>gend schriftlich vorliegen. Zahlungsvorgänge<br />
können wahlweise über das <strong>in</strong>tegrierte<br />
Onl<strong>in</strong>e-Bank<strong>in</strong>g oder im XML-Format<br />
übertragen werden.<br />
Kompromisslos ausbaufähig<br />
Wem der Funktionsumfang nicht genügt, kann<br />
die Software um zusätzliche Cloud-Komponenten<br />
ergänzen. Hierzu gehört vor allem die<br />
kostenlose mobile Version, die Umsätze, Kunden-<br />
und Artikel<strong>in</strong>formationen per Web-App<br />
unterwegs zur Verfügung stellt. Damit können<br />
sich beispielsweise Vertriebsmitarbeiter noch<br />
kurz vor e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong> über den aktuellen Status<br />
der Kundenbeziehung <strong>in</strong>formieren.<br />
Weitere Cloud-Komponenten s<strong>in</strong>d das Onl<strong>in</strong>e-CRM<br />
Lexware eCRM sowie die Adressund<br />
Umsatzsteuer-ID-Prüfung. In umgekehrter<br />
Richtung nutzt Hersteller Lexware das Internet,<br />
um Anwender mit Fach<strong>in</strong>formationen rund um<br />
Auftragsbearbeitung und Warenwirtschaft zu<br />
versorgen. Das <strong>in</strong>tegrierte Fachportal ist übersichtlich<br />
gestaltet und mit e<strong>in</strong>er effizienten Volltextsuche<br />
ausgestattet.<br />
■ Lexware warenwirtschaft premium handel<br />
2014 ist e<strong>in</strong>fach zu bedienen und dennoch<br />
umfangreich. Dank der flexiblen Erweiterungsmöglichkeiten<br />
ist die Investitionssicherheit<br />
hoch. Bei der aktuellen Version 2014 haben<br />
Anwender erstmals die Wahl zwischen<br />
e<strong>in</strong>em langfristigen Abo mit laufenden Aktualisierungen<br />
und dem E<strong>in</strong>malkauf, bei dem<br />
die Software e<strong>in</strong> Jahr gepflegt wird.<br />
[ Björn Lorenz / rm ]<br />
12.2013<br />
hervorragend<br />
Lexware warenwirtschaft<br />
premium handel 2014<br />
Urteil: hervorragend<br />
Preis: 579,90 Euro (e<strong>in</strong>maliger Kaufpreis),<br />
39,90 Euro (monatlicher Mietpreis)<br />
www.lexware.de<br />
W<strong>in</strong>dows Vista/7/8, Pentium PC 2 GHz,<br />
2 GB RAM.<br />
79
TEST, kauf & Service Software<br />
Reisekosten im Griff<br />
Neues Jahr, neues Glück. Veränderte Spielregeln gehören zum Alltag bei der Reisekostenabrechnung.<br />
Doch selten waren die E<strong>in</strong>griffe so massiv wie zu diesem Jahreswechsel.<br />
Haufe Fit für Reisekosten 2014 greift Unternehmen bei der Umstellung unter die Arme.<br />
12.2013<br />
sehr gut<br />
Haufe Fit für Reisekosten 2014<br />
Urteil: sehr gut<br />
Preis: 98 Euro<br />
www.haufe.de<br />
Internetfähiger Rechner, Internetzugang<br />
m<strong>in</strong>destens 1 Mbit/s, PDF-Viewer<br />
Neuregelungen zum Jahreswechsel s<strong>in</strong>d<br />
im Reisekostenrecht nichts Besonderes.<br />
Doch diesmal s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong>s „Erbgut”<br />
derart massiv, dass sich die Haufe Mediengruppe<br />
genötigt sieht, eigens hierfür e<strong>in</strong> Produkt zu<br />
konzipieren. Fit für Reisekosten 2014 begleitet<br />
Unternehmen bei der Umstellung von Abrechnungen<br />
und Prozessen.<br />
Bei der Aufbereitung des Themas kommt die<br />
bewährte Mischung aus Fach<strong>in</strong>formationen, Arbeitshilfen<br />
und beruflicher Weiterbildung zum<br />
E<strong>in</strong>satz. Auf der Oberfläche f<strong>in</strong>det man sich auch<br />
ohne Anleitung bl<strong>in</strong>d zurecht. Die e<strong>in</strong>zelnen Inhalte<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Conta<strong>in</strong>ern sortiert und klar vone<strong>in</strong>ander<br />
abgegrenzt. Querverweise führen zu Fachbeiträgen<br />
oder Arbeitshilfen. Vor allem Letztere<br />
verdienen Beachtung: Mit dem mitgelieferten<br />
Reisekostenrechner lassen sich Geschäftsfahrten<br />
sofort regelkonform abrechnen. Wer also gleich<br />
zu Jahresbeg<strong>in</strong>n ausrücken muss, braucht nicht<br />
zu befürchten, wochenlang auf die Rückerstattung<br />
zu warten, weil sich die Kollegen noch<br />
nicht e<strong>in</strong>gearbeitet haben. Ebenso erwähnenswert<br />
s<strong>in</strong>d zwei nützliche Vorlagen: Die Reisekostenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
ist e<strong>in</strong>e Art Blaupause für die Umsetzung<br />
der neuen Regeln <strong>in</strong> Verhaltensvorgaben,<br />
Abstimmungs- und Genehmigungsläufen. Dem<br />
Dienstreiseantrag s<strong>in</strong>d die neuen Werte ebenfalls<br />
h<strong>in</strong>terlegt.<br />
Im Rahmen der E-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs lernen Mitarbeiter<br />
<strong>in</strong> 15-m<strong>in</strong>ütigen E<strong>in</strong>heiten die wichtigsten Neuerungen<br />
zu Fahrtkosten, Verpflegungsmehraufwand,<br />
Übernachtungs- oder Reisenebenkosten.<br />
Kontrollfragen am Ende jeder Übung helfen,<br />
das erlernte Wissen zu vertiefen. Ergänzend<br />
hierzu widmen sich die Onl<strong>in</strong>e-Sem<strong>in</strong>are speziellen<br />
Bereichen des neuen Reisekostenrechts.<br />
Teilnehmer können hier Fragen an die Referenten<br />
stellen und die Veranstaltung via Onl<strong>in</strong>e-<br />
Archiv zeitversetzt wiederholen.<br />
■ Das neue Reisekostenrecht verbessert die<br />
steuerrechtliche Position von Unternehmen<br />
und Arbeitnehmern. Geschenkt bekommt<br />
man die Vorteile allerd<strong>in</strong>gs nicht. Haufe Fit für<br />
Reise kosten 2014 hilft Unternehmen, den erweiterten<br />
Spielraum vom ersten Tag an voll<br />
auszuschöpfen. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
Außer SEPA nichts gewesen<br />
12.2013<br />
sehr gut<br />
WISO Me<strong>in</strong> Geld 2014 Professional<br />
Urteil: sehr gut<br />
Preis: 39,95 Euro Jahresgebühr,<br />
79,95 Euro unbegrenzte Laufzeit<br />
www.wiso-software.de<br />
W<strong>in</strong>dows Vista/7/8, 300 MB RAM,<br />
Pentium PC, Internetzugang<br />
Version 2014 des F<strong>in</strong>anzmanagers WISO Me<strong>in</strong> Geld Professional wird e<strong>in</strong>es mit Sicherheit<br />
nicht: als Feuerwerk der Innovationen <strong>in</strong> die Programmhistorie e<strong>in</strong>gehen. Dennoch ist es<br />
e<strong>in</strong> wichtiges Update, vor allem für Geschäftstreibende. Denn das e<strong>in</strong>zige Highlight ist die volle<br />
SEPA-Unterstützung. Erst mit Version 2014 mischt die Software im europäischen Zahlungsraum mit.<br />
Die Umsetzung der Funktion ist durchaus gelungen: Wer BIC und IBAN gerade nicht zur Hand<br />
hat, gibt wie bisher die nationale Bankverb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong> – und verlässt sich auf den <strong>in</strong>tegrierten<br />
Konverter. Neben der klassischen Überweisung beherrscht der F<strong>in</strong>anzmanager auch Lastschriften,<br />
Term<strong>in</strong>- und Daueraufträge. Um die erforderlichen schriftlichen SEPA-Mandate für Lastschriften<br />
zu verwalten, wurde das <strong>in</strong>tegrierte Dokumentenmanagement um e<strong>in</strong>en entsprechenden E<strong>in</strong>trag<br />
ergänzt. Weitere Änderungen gab es lediglich bei den Bankzugängen: Ab sofort versteht sich<br />
WISO Me<strong>in</strong> Geld unter anderem mit Konten von Moneyou und Rabobank.<br />
■ SEPA wird die f<strong>in</strong>anzielle Seite unseres Lebens ab Februar 2014 auch im privaten Umfeld immer<br />
stärker durchdr<strong>in</strong>gen. Deshalb ist WISO Me<strong>in</strong> Geld 2014 e<strong>in</strong> wichtiges Update – auch wenn<br />
es sonst nichts Neues zu berichten gibt. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
80 <strong>Bus<strong>in</strong>ess</strong>&<strong>IT</strong> 12.2013
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Schlussredaktion: Astrid Hillmer-Bruer<br />
Autoren dieser Ausgabe: Ra<strong>in</strong>er Doh, Anja Eichelsdörfer, Johannes<br />
Fritsche, Hermann Gouverneur, Hubert Hölzl, Jürgen Jakob, Jürgen Kolb,<br />
Bernhard Kuntz, Björn Lorenz, Lars Maryniak, Marc O’Neill, Patrick<br />
O’Neill, Christian Reitz, Lauren Reimler, Simone Rosenthal, Max Schulze,<br />
Dr. Hugh Thompson<br />
Redaktionsassistenz: Gerl<strong>in</strong>de Drobe<br />
Titellayout: Dorothea Voss<br />
Leitung Layout: Sandra Bauer, Silvia Schmidberger<br />
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