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Blu-ray magazin Man of Steel (Vorschau)

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5<br />

JAHRE<br />

Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 8/13<br />

THE<br />

WALKING<br />

DEAD<br />

STAFFEL 3+4<br />

DIE BESTEN<br />

FILME ZU<br />

HALLOWEEN<br />

WORLD WAR Z<br />

AFTER EARTH<br />

THE PLACE<br />

BEYOND<br />

THE PINES<br />

DIE CROODS<br />

SHADOWLAND<br />

MAN OF STEEL<br />

ULTIMATE COLLECTOR’S EDITION<br />

ICH, EINFACH<br />

UNVERBESSERLICH 2<br />

THOR – THE DARK KINGDOM<br />

2 RETRO-<br />

POSTER!


www.digitalfernsehen.de<br />

Das Entertainment-Portal<br />

„Oldboy“ (c) Universal, ab 05. Dezember im Kino „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (c) Walt Disney Studios, ab 28. November im Kino<br />

Aktuelle Meldungen und<br />

spannende Hintergrundthemen<br />

The Dark Knight Rises · Batman – Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> · Die große Pixar-Retrospektive · Die größten Klassiker<br />

aller Zeiten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> · Spezialeffekte · Die Burton-Galerie · Sherlock Holmes · Filmhits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D · Japan-Animation · Clint<br />

Eastwood · <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Herstellung · Kino made in Germany · Star Trek: The Next Generation · Die MIB Trilogie · Das WHO is WHO der Serienwelt ·<br />

Quentin Tarantino · Game Of Thrones · Action auf Asiatisch · James Franco über „127 Hours“ · Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte ·<br />

Action- und Superhelden im Kino · Tim & Struppi · Avatar – <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D · Samsara · Actionhelden · Science-Fiction-Highlights in HD · 90 Jahre<br />

Warner Bros. · Die Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Collection · Ziemlich beste Freunde · 100 Jahre Universal · Marvels „The Avengers“ · 50 Jahre Bond u. v. m.<br />

„47 Ronin“ (c) Universal, ab 30. Januar im Kino „Ender‘s Game – Das große Spiel“ (c) Constantin, ab 24. Oktober im Kino


8/2013 Editorial<br />

Liebe Leser!<br />

Woran liegt es eigentlich, dass kaum ein Monat vergeht, in dem<br />

nicht der eine oder andere, mehr oder weniger aufwendig<br />

gedrehte oder restaurierte Zombiefilm auf der Leinwand oder im<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal der Märkte landet? Ist es die Schadenfreude, dass es<br />

anderen, und jetzt meine ich mal die Untoten, noch immer ein Stück<br />

mieser geht, als einem selbst, und sie zudem deutlich schlimmer<br />

aussehen, als man es für sich je hinbekommen könnte? Wie auch<br />

immer, bei Zombies in Serie liegt es natürlich nahe, auch gleich eine<br />

Serie daraus zu machen. Und genau das ist mit „The Walking Dead“<br />

unbestritten auf eine grandiose Art und Weise gelungen. Warum dies<br />

so ist und wie es aktuell mit den Protagonisten weitergeht, können<br />

Sie in unserer herrlich untoten Titelstory nachlesen. Und wem dieser<br />

Horror noch nicht reicht, der kann sich gern in unserem Halloween-<br />

Spezial noch die eine oder andere Anregung für eine überzeugende Kostümierung holen.<br />

Auch als „<strong>Man</strong> <strong>of</strong> <strong>Steel</strong>“ kann man Eindruck machen, wenn das Kostüm stimmt, nachzulesen in unserem<br />

großen Test. Übrigens, wer statt des Kostüms lieber eine edle Supermann-Figur zu Hause haben<br />

will, sollte sich unbedingt unser „Unboxing“-Video auf dem Youtube-Kanal www.youtube.com/user/<br />

digitalfernsehende anschauen.<br />

Gut kostümiert waren auch wieder die Protagonisten der neuen „Borgia“-Staffel, einer beeindruckend<br />

gefi lmten Serie, die bei ihrer Ausstrahlung im ZDF für einiges Aufsehen sorgte, und das nicht nur wegen<br />

der Kostüme, sondern vor allem wegen der Stellen, an denen auf sie verzichtet wurde.<br />

Natürlich gibt es auch in dieser Ausgabe eine Menge Besinnliches, Kindertaugliches oder auch Musikalisches<br />

zu fi nden. Wer also nicht unbedingt Zombies oder andere Gewalttäter in seiner <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />

haben will, muss das Heft nicht gleich zuschlagen, sondern kann sich beispielsweise anschauen,<br />

was Maiskörner so alles anstellen, wenn man ihnen mal eine Brille aufsetzt – vielleicht ist das sogar<br />

auch eine Kostümidee, probieren Sie’s einfach aus!<br />

DER GROSSE GATSBY –<br />

„FANTASTISCHER 3D-EFFEKT“<br />

– AVF-BILD<br />

SPRACHEN: DEUTSCH/ENGLISCH<br />

Herzlichst,<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

29. November 2013<br />

ZACK SNYDER UND CHRISTOPHER NOLAN<br />

PRÄSENTIEREN DEN NEUEN SUPERMAN<br />

SPRACHE: ENGLISCH<br />

(DEUTSCH: DOLBY DIGITAL 5.1)<br />

Bilder: Auerbach Verlag, WVG, Warner Home Video, DC<br />

Anzeige<br />

„EIN SPEKTAKULÄRER MIX AUS<br />

TRANSFORMERS UND GODZILLA – MIT<br />

EINEM HAUCH VON INCEPTION.“<br />

– TV DIGITAL<br />

SPRACHEN: DEUTSCH/ENGLISCH<br />

WARNERBROS.DE<br />

AB 22.11.<br />

IN 3D AUCH BEI VIDEOLOAD AUF<br />

Inhalt ENTERTAIN | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de ERHÄLTLICH | 8.2013 3


12 | Thor – The Dark Kingdom<br />

Im Kino<br />

34 | World War Z<br />

Blockbuster<br />

38 | The Place Beyond The Pines<br />

Anspruch<br />

Aktuelles<br />

09 | Filmnews<br />

14 | Regisseur des Monats:<br />

Radu Mihaileanu<br />

16 | Titelthema: The Walking Dead<br />

22 | Zombie-Gewinnspiel<br />

44 | 90 Jahre Warner: Batman vs.<br />

Superman<br />

technik<br />

94 | Samsungs aktueller 4K-TV<br />

96 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Komplettsystem im<br />

Retro-Look<br />

service<br />

06 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Test-Index<br />

25 | So testen wir<br />

26 | Top-Ten<br />

97 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen<br />

98 |Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />

28 | <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong><br />

Die Ultimate Collector’s<br />

Edition des großen Superhelden<br />

im ultimativen Test<br />

57 | Halloween Special<br />

Horror<br />

78 | Unbekanntes Afrika<br />

Dokumentation<br />

44 |90 Jahre Warner Bros.<br />

Exklusives Doppelposter mit zwei original<br />

Filmplakat-Motiven: „Der Zauberer<br />

von Oz“ & „Endstation Sehnsucht“<br />

4<br />

Titelbild: <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong>, © Warner Home, DC, Universal Pictures, Walt Disney Studios, Marvel


16 | The Walking Dead Staffel 3 + 4<br />

Rick trifft auf den Governor und es entbrennt ein kleiner Krieg unter Menschen.<br />

Alles zur Serie und zum Comic, plus großem Zombie-Gewinnspiel, finden Sie hier.<br />

<strong>Blu</strong>-rAy-tests<br />

28 | Blockbuster<br />

<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> – Ultimate Collector’s Edition,<br />

Ich, einfach unverbesserlich 2, After Earth,<br />

World War Z<br />

36 | Anspruch<br />

To The Wonder, The Place Beyond The Pines,<br />

Der Dieb der Worte, Heute bin ich blond,<br />

Third Star, Gefährliche Begierde, Wim Wenders<br />

Collection, Before Midnight<br />

48 | Komödie<br />

Hangover 3, Song For Marion, Charlies Welt,<br />

Good Bye Lenin, Ein Mordsteam, Jesus liebt<br />

mich, Jim Carrey Collection, Unterwegs mit<br />

Mum<br />

53 | Thriller<br />

Side Effects, Into The White, Albert Nobbs,<br />

Violett & Daisy, Der Teufel im Detail, 3096<br />

Tage, Kill ’Em All, Wrong, Nachtzug nach<br />

Lissabon<br />

57 | Horror<br />

Addams Family, Stoker, Der letzte Exorzismus<br />

– The Next Chapter, From Dusk Till Dawn<br />

Trilogie, Hatchet III, 13 Eerie, Sharknado,<br />

Society, Curse Of Chucky, Re-Animator<br />

66 | Retro<br />

Der Zauberer von Oz 3D, James Dean<br />

Collection<br />

69 | Serie<br />

Boardwalk Empire (3. Staffel), Nikita<br />

(1. Staffel), Supernatural (6. Staffel),<br />

Crossing Lines (1. Staffel), Deadwood<br />

(1. Staffel), Borgia (2. Staffel)<br />

73 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Udo Lindenberg – Ich mach mein Ding: Die<br />

Show, Udo Lindenberg – Auf Tour: Deutschland<br />

im März 2012, Die Ärzte – Die Nacht<br />

der Dämonen (Live), Philipp Poisel – Projekt<br />

Seerosenteich<br />

77 | Special Interest<br />

Jäger des Augenblicks, Drachenmädchen,<br />

At The Very Last Moment, Unbekanntes<br />

Afrika, Carnage, Worlds Nature 3D, Magic<br />

Of Big <strong>Blu</strong>e 3D, Alpen 3D, Wildes Afrika 3D,<br />

Deutschland von oben, Shadowland, Wundervolles<br />

Afrika 3D, Räuber der Ozeane 3D,<br />

Speedriding 3D, Das Universum 3D<br />

87 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Die Croods, Ritter Rost 3D, Monster High –<br />

13 Wünsche, Die Stimme des Herzens, Fünf<br />

Freunde 2<br />

32 | Ich, einfach unverbesserlich 2<br />

Banana? Bananaaaaaaaa!!!!<br />

themen dieser AusgABe<br />

12 | Thor – The Dark Kingdom<br />

Der Donnergott schwingt wieder seinen<br />

Hammer. Diesmal gegen Dunkelelfen<br />

14 | Interview: Radu Mihaileanu<br />

Im Gespräch über „Die Quelle der Frauen“<br />

24 | Interview: The Walking Dead<br />

Der Governor über Zombies & Menschen<br />

34 | Interview: Brad Pitt<br />

Ein Superstar im Zombie-Weltkrieg<br />

42 | Interview: Mike Figgis<br />

Im Gespräch über „Gefährliche Begierde“<br />

44 | 90 Jahre Warner Teil 6<br />

Batman vs. Superman – Die Klassiker<br />

57 | Halloween-Special<br />

Die besten Horror-Klassiker und aktuellsten<br />

Schocker für die Gruselnacht<br />

84 | 3D-Dokumentationen<br />

So plastisch war die Dokuwelt noch nie<br />

5<br />

JAHRE<br />

Inhalt: WVG, Universal Pictures, Warner Home, DC, Polyband, Sunfilm, Studiocanal, Paramount, Walt Disney Studios, Marvel<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 5


Service<br />

Testübersicht<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

62 13 Eerie<br />

6 8,5 6<br />

68 James Dean Collection<br />

8,5 5,5 5<br />

55 3096 Tage<br />

6 8 8<br />

52 Jesus liebt mich<br />

7 8,5 7,5<br />

58 Addams Family<br />

7 7,5 8<br />

52 Jim Carrey Collection<br />

6,5 5 5,5<br />

33 After Earth<br />

6 9,5 9,5<br />

55 Kill ’Em All<br />

4,5 7 6,5<br />

53 Albert Nobbs<br />

7,5 8,5 8<br />

80 Magic Of The Big <strong>Blu</strong>e 3D<br />

7 8,5 6<br />

81 Alpen 3D – Das Paradies Europas<br />

6 6,5 6,5<br />

28 <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> 3D<br />

7 9 10<br />

77 At The Very Last Moment 3D<br />

6,5 6 5<br />

90 Monster High – 13 Wünsche<br />

5 8 5,5<br />

46 Before Midnight<br />

8,5 9 7<br />

56 Nachtzug nach Lissabon<br />

7 8,5 8<br />

69 Boardwalk Empire (3. Staffel)<br />

8,5 8 7<br />

70 Nikita (1. Staffel)<br />

7 8,5 7,5<br />

72 Borgia (2. Staffel)<br />

8 7 9<br />

75 Philipp Poisel – Projekt Seerosenteich: Live im Circus Krone<br />

9 8 7<br />

80 Carnage 3D<br />

5,5 5 5<br />

84 Räuber der Ozeane 3D<br />

8 7 5<br />

50 Charlies Welt – Wirklich nichts ist wirklich<br />

4,5 6 6<br />

64 Re-Animator<br />

7,5 6,5 4,5<br />

70 Crossing Lines (1. Staffel)<br />

7,5 7,5 7<br />

90 Ritter Rost 3D – Eisenhart und voll verbeult<br />

7 8,5 8<br />

63 Curse Of Chucky<br />

6,5 8,5 7<br />

82 Shadowland<br />

8 8,5 7<br />

84 Das Universum 3D<br />

7 8 4<br />

62 Sharknado<br />

0,5 4,5 2<br />

72 Deadwood (1. Staffel)<br />

7,5 7,5 6,5<br />

53 Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen<br />

8 8 7<br />

40 Der Dieb der Worte<br />

7 8 7,5<br />

10 Snitch – Ein riskanter Deal<br />

7 8 9,5<br />

11 Der große Gatsby 3D<br />

7,5 7,5 8<br />

63 Society<br />

4 5 4,5<br />

59 Der letzte Exorzismus – The Next Chapter<br />

3 8 7<br />

50 Song For Marion<br />

7 6 6<br />

54 Der Teufel im Detail<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

84 Speedriding 3D<br />

7,5 7 5<br />

66 Der Zauberer von Oz 3D<br />

9 7,5 4,5<br />

91 Stimme des Herzens – Whisper Of The Heart<br />

7 6,5 6,5<br />

81 Deutschland von oben (1. – 3. Staffel)<br />

8 9,5 6,5<br />

58 Stoker – Die Unschuld endet<br />

8 7 9<br />

75 Die Ärzte – Die Nacht der Dämonen: Live<br />

8,5 9 8<br />

70 Supernatural (6. Staffel)<br />

7 8 7,5<br />

11 Die Boys von Kompanie C<br />

7 6 5<br />

36 The Place Beyond The Pines<br />

9,5 8,5 9,5<br />

88 Die Croods<br />

9 10 9,5<br />

40 Third Star<br />

7 8 7,5<br />

77 Drachenmädchen<br />

8,5 8 7<br />

38 To The Wonder<br />

9 9,5 10<br />

51 Ein Mordsteam<br />

6 7 6<br />

74 Udo Lindenberg – Auf Tour: Deutschland im März 2012<br />

8 8 9,5<br />

10 Fast & Furious 6<br />

8 8 9,5<br />

74 Udo Lindenberg – Ich mach mein Ding: Die Show<br />

9,5 8 9,5<br />

59 From Dusk Till Dawn Trilogie (FSK18)<br />

6 7,5 6,5<br />

78 Unbekanntes Afrika<br />

10 10 8<br />

91 Fünf Freunde 2<br />

7,5 8 7<br />

52 Unterwegs mit Mum<br />

5 5,5 4,5<br />

42 Gefährliche Begierde<br />

6 7 5<br />

54 Violet & Daisy<br />

6,5 7 6,5<br />

50 Good Bye Lenin<br />

9 8,5 8,5<br />

16 Walking Dead (3. Staffel)<br />

8,5 6 6<br />

48 Hangover 3<br />

5 8 7,5<br />

81 Wildes Afrika 3D – Eine außergewöhnliche Reise<br />

5,5 8 7,5<br />

60 Hatchet III (FSK18)<br />

5 7 7<br />

43 Wim Wenders Collection<br />

9 7 6,5<br />

40 Heute bin ich blond<br />

8 8 9<br />

34 World War Z<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

32 Ich, einfach unverbesserlich 2<br />

53 Into The White<br />

77 Jäger des Augenblicks – Ein Abenteuer am Mount Roraima<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

6 7 6,5<br />

7 7,5 6,5<br />

80 Worlds Nature 3D – Europas traumhafte Natur<br />

56 Wrong<br />

84 Wundervolles Afrika 3D<br />

4,5 8 7,5<br />

6 8 6<br />

7 7,5 5<br />

Bilder: Stock.xchng<br />

6<br />

Topwertung<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D


Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />

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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen*<br />

Neuerscheinungen November<br />

Service<br />

November 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />

1. Dream<br />

Theater – Live At<br />

Luna Park<br />

Edel<br />

Germany,<br />

Musik<br />

Körperfresser 2 –<br />

Die Rückkehr<br />

Hänsel & Gretel Box<br />

<strong>Blu</strong>tengel – Once In<br />

A Lifetime<br />

Serengeti / Wächter<br />

der Wüste<br />

Luc Besson Action<br />

Box<br />

Push/Spice<br />

Jimi Hendreix –<br />

Hear My Tarain A<br />

Comin’<br />

Crank 1 & 2<br />

2. Abenteuer Safari –<br />

(die komplette Serie)<br />

5.<br />

Nostradamus<br />

Die Schneekönigin<br />

The Deep<br />

There Be Dragons<br />

Die Farbe der Lüge<br />

Nirgendwo in Afrika<br />

(Jubiläums Edition)<br />

Shaun das Schaf<br />

– Box 3<br />

K9 – Das große<br />

Weihnachtswunder<br />

A Field In England<br />

Being Human<br />

( 2 .S t a ff e l )<br />

7. Weggeworfen<br />

– Trashed<br />

Fliegende Liebende<br />

Crawl – Home<br />

Killing Home<br />

Ich einfach<br />

unverbesserlich 2<br />

Ich einfach<br />

unverbesserlich 2<br />

Moritius – Das Böse<br />

gewinnt immer<br />

Mimesis – Night Of<br />

The Living Dead<br />

Der Elefantenmensch<br />

Ist das Leben nicht<br />

schön?<br />

The Place Beyound<br />

The Pines<br />

God Bless America<br />

Gladiator – Real Heroes<br />

Edition – <strong>Steel</strong>book<br />

Edel<br />

Germany,<br />

Horror<br />

Edel<br />

Germany,<br />

Horror<br />

Rough Trade<br />

Distribution,<br />

Musik<br />

Universum,<br />

Dokumentation<br />

Universum,<br />

Action<br />

Universum,<br />

Science Fiction<br />

Sony Music<br />

Entertainment,<br />

Musik<br />

Unviversum,<br />

Action<br />

Koch Media,<br />

Dokumentation<br />

Ascot Elite,<br />

Biografi e<br />

Ascot Elite,<br />

Animation<br />

Ascot Elite,<br />

Abenteuer<br />

Ascot Elite,<br />

Biografi e<br />

Concorde,<br />

Drama<br />

Ascot Elite,<br />

Drama<br />

Concorde,<br />

Animation<br />

Ascot Elite,<br />

Familie<br />

Ascot Elite,<br />

Thriller<br />

Concorde,<br />

Serie<br />

S u n fi l m ,<br />

Dokumentation<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Komödie<br />

Euro Video,<br />

Thriller<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Animation<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Animation<br />

S u n fi l m ,<br />

Horror<br />

Euro Video,<br />

Horror<br />

Studiocanal,<br />

Drama<br />

Studiocanal,<br />

Drama<br />

Studiocanal,<br />

Thriller<br />

Euro Video,<br />

Action<br />

Universal<br />

Pictures, Action<br />

November 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />

7.<br />

Paramount,<br />

Der Anschlag<br />

Thriller<br />

Speedriding – Am<br />

Rande des<br />

Wahnsinns<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Dokumentation<br />

8.<br />

Wundervolles<br />

Afrika<br />

Madagascar 3 –<br />

Flucht durch<br />

Europa<br />

Kung Fu Panda<br />

Kung Fu Panda 2<br />

Ostwind<br />

Wrong<br />

Slasher In The Woods<br />

World War Z 3D<br />

Der Prozess<br />

7 Psychos<br />

Hachet 3<br />

The Crone<br />

Fringe (5. Staffel)<br />

Rolling<br />

Stones – Sweet<br />

Summer Sun<br />

The Fields<br />

The Attack<br />

Freaky Deaky<br />

The Sapphires<br />

Haftbefehl – Im<br />

Zweifel gegen den<br />

Angeklagten<br />

JFK – Tatort Dallas<br />

Das Wochenende<br />

Der St<strong>of</strong>f aus dem<br />

die Helden sind<br />

11. The Walking Dead<br />

(Die komplette<br />

dritte Staffel)<br />

Die Twilight Saga<br />

– Biss in alle<br />

Ewigkeit<br />

You Can't Kill<br />

Stephen King<br />

Farben der Liebe<br />

The Package 3D –<br />

Killer Games<br />

Best Of Erde 3D<br />

M.A.S.K.<br />

(Die komplette<br />

Serie)<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Dokumentation<br />

Paramount,<br />

Animation<br />

Paramount,<br />

Animation<br />

Paramount,<br />

Animation<br />

Constation,<br />

Familie<br />

S u n fi l m ,<br />

Komödie<br />

S u n fi l m ,<br />

Horror<br />

Paramount,<br />

Action<br />

Studiocanal,<br />

Drama<br />

Euro Video,<br />

Komödie<br />

S u n fi l m ,<br />

Horror<br />

Global<br />

Cinema,<br />

Horror<br />

Warner<br />

Home, Serie<br />

Edel<br />

Germany,<br />

Musik<br />

Schröder<br />

Media,<br />

Abenteuer<br />

Universum,<br />

Thriller<br />

Lighthouse,<br />

Action<br />

Universum,<br />

Komödie<br />

Koch Media,<br />

Drama<br />

20th Century<br />

Fox, Thriller<br />

Universum,<br />

Drama<br />

Warner Home,<br />

Science Fiction<br />

WVG<br />

Medien,<br />

Serie<br />

Concorde,<br />

Fantasy<br />

KSM, Horror<br />

KSM, Drama<br />

KSM, Action<br />

KSM,<br />

Dokumentation<br />

KSM, Serie<br />

November 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />

12.<br />

WVG Medien,<br />

Unbekanntes Afrika<br />

Dokumentation<br />

Das Mädchen aus<br />

der Cherry-Bar<br />

Concorde,<br />

Krimi<br />

Gambit – Der<br />

Masterplan<br />

Concorde,<br />

Komödie<br />

Seelen<br />

Concorde,<br />

Science Fiction<br />

14.<br />

Universal<br />

Eureka<br />

Pictures,<br />

(Gesamtbox)<br />

Serie<br />

Downton Abbey<br />

(3. Staffel)<br />

Battlestar Galactica<br />

(1.–4. Staffel)<br />

Die Monster AG /<br />

Die Monster Uni<br />

Die Monster Uni<br />

Die Monster Uni<br />

Ein tolles Leben –<br />

Hast du keins,<br />

nimm dir eins<br />

Hitchcock Collection<br />

Death Race Trilogy<br />

Into The Cold – Zu<br />

Fuß zum Nordpol<br />

15. Der Hobbit: Eine<br />

unerwartete Reise –<br />

Extended Edition<br />

Baraka – Special<br />

Edition<br />

Olympus Has<br />

Fallen – Die Welt<br />

der Gefahr<br />

Der Kandidat<br />

Apartment 143<br />

Carrie – Des<br />

Satams jüngste<br />

Tochter<br />

18.<br />

Only God Forgives<br />

Only God Forgives<br />

19. First Position – Ballett<br />

ist ihr Leben<br />

The Legend <strong>of</strong><br />

Kaspar Hauser<br />

21.<br />

Timer<br />

The Factory<br />

Kindsköpfe 2<br />

Das Glück der<br />

großen Dinge<br />

To The Wonder<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Serie<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Serie<br />

Walt Disney,<br />

Animation<br />

Walt Disney,<br />

Animation<br />

Walt Disney,<br />

Animation<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Komödie<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Krimi<br />

Universal<br />

Pictures,<br />

Action<br />

Warner<br />

Home,<br />

Fantasy<br />

Alive,<br />

Dokumentation<br />

Universum,<br />

Action<br />

Edel Germany,<br />

Thriller<br />

Universum,<br />

Horror<br />

MGM Home,<br />

Horror<br />

S u n fi l m ,<br />

Drama<br />

S u n fi l m ,<br />

Drama<br />

Ascot Elite,<br />

Dokumentation<br />

Ascot Elite,<br />

Drama<br />

Sony<br />

Pictures,<br />

Komödie<br />

Studiocanal,<br />

Krimi<br />

Sony<br />

Pictures,<br />

Komödie<br />

Studiocanal,<br />

Drama<br />

Studiocanal,<br />

Drama<br />

November 2013<br />

Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />

22. Twilight Zone<br />

(1.S t a ff e l )<br />

Koch Media,<br />

Serie<br />

Pacifi c Rim 3D<br />

Warner Home,<br />

Science Fiction<br />

P a c i fi c R i m<br />

Warner Home,<br />

Science Fiction<br />

The Big Bang<br />

Theory – Staffel 6<br />

Warner<br />

Home, Serie<br />

Paulette<br />

Indigo,<br />

Komödie<br />

Love Stories – Erste<br />

Universum,<br />

Lieben, zweite<br />

Drama<br />

Chancen<br />

Farscape<br />

– Verschollen im All Alive, Serie<br />

(1.S t a ff e l )<br />

Farscape<br />

– Verschollen im All Alive, Serie<br />

( 2 .S t a ff e l )<br />

Das fl iegende<br />

Klavier<br />

Alive,<br />

Fantasy<br />

Das fl iegende<br />

Klavier<br />

Alive,<br />

Fantasy<br />

Alles in Butter<br />

Koch Media,<br />

Komödie<br />

Salzgeber &<br />

Freier Fall<br />

Co. Medien,<br />

Drama<br />

Broken Circle<br />

Alive, Drama<br />

23. Doctor Who – Die<br />

kompletten Specials<br />

WVG Medien,<br />

Serie<br />

28. Justin – Völlig<br />

verrittert!<br />

Constatin,<br />

Animation<br />

29.<br />

Breaking Bad – Die<br />

komplette Serie<br />

Was Frauen<br />

wirklich wollen<br />

Redemption –<br />

Stunde der<br />

Vergeltung<br />

Killing Season<br />

Iron Sky – Wir<br />

kommen in Frieden!<br />

Wolverine – Weg<br />

des Kriegers<br />

Wolverine – Weg<br />

des Kriegers<br />

The Expendables<br />

1 & 2<br />

ZombeX – Walking<br />

<strong>of</strong> the Dead<br />

Operation<br />

Olympus – White<br />

House Taken<br />

The Honor Of<br />

Killing<br />

Hours – Wettlauf<br />

gegen die Zeit<br />

Verborgene Welten<br />

3D – Die Höhlen<br />

der Toten<br />

Stille Nacht –<br />

Mörderische Nacht<br />

Sony<br />

Pictures,<br />

Serie<br />

Edel<br />

Germany,<br />

Komödie<br />

Universum,<br />

Action<br />

WVG Medien,<br />

Action<br />

WVG Medien,<br />

Science<br />

Fiction<br />

20th<br />

Century Fox,<br />

Action<br />

20th<br />

Century Fox,<br />

Action<br />

WVG<br />

Medien,<br />

Action<br />

KSM, Horror<br />

KSM,<br />

Thriller<br />

KSM, Action<br />

WVG<br />

Medien,<br />

Thriller<br />

KSM,<br />

Dokumentation<br />

Koch Media,<br />

Krimi<br />

* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />

Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 7


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Pacific Rim schon bald im Heimkino<br />

Das bombastische Actionspekakel von Guillermo<br />

del Toro begeisterte bereits im Kino<br />

seine Zuschauer mit meisterhaft inszenierten<br />

Schlachten zwischen Maschinen und Monstern,<br />

genauer: den Jägern und den Kaijus, transdimensionalen<br />

Wesen, die im Jahr 2025 die Erde<br />

an den Rand der Vernichtung bringen. Spektakuläre<br />

CGI-Effekte sorgen für ein atemberaubendes<br />

Schlachtenspektakel – jetzt auch bei<br />

Ihnen zu Hause. Die 3D- und 2D-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong> sowie<br />

das amazon.de-exklusive <strong>Steel</strong>book mit der 3D-<br />

Version erscheinen am 22. November. SR<br />

Anime-Hit vom Studio Ghibli: Porco Rosso<br />

„Wenn Schweine fliegen könnten“ – mit der<br />

voraussichtlich ab dem 24. Januar 2014 über<br />

Universum erhältlichen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum japanischen<br />

Animationsfilm „Porco Rosso“ von<br />

Hayao Miyazaki wird genau dies möglich. Der<br />

titelgebende Held des Japano-Abenteuers ist<br />

nämlich nicht nur der Pilot eines Kopfgeldjäger-<br />

Flugschiffes, sondern kommt auch in Gestalt<br />

eines Schweines daher. Gemeinsam mit der<br />

schönen Witwe Gina und der talentierten<br />

Mechanikerin Fio lässt sich der „schweinische“<br />

Kapitän auf einen verbissenen Zweikampf mit<br />

dem prahlerischen Piloten Donald Curtis ein<br />

und erlebt dabei ein rasantes Abenteuer. NR<br />

M.A.S.K. – Komplette Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box, die<br />

alle 75 Episoden der<br />

Animations-Serie „M.A.S.K.“<br />

beinhaltet, bringt KSM<br />

demnächst ein Stück<br />

Kindheit und Nostalgie<br />

der Achtziger in die<br />

heimischen Wohnzimmer.<br />

In der kultigen Serie rund<br />

um Matt Trakker und diverser wandelbarer<br />

Spezialfahrzeuge wird der Kampf gegen den<br />

Terror und gegen die Organisation V.E.N.O.M.<br />

aufgenommen, dessen Anführer das einstige<br />

M.A.S.K.-Mitglied Miles Mayhem ist. Bei jung<br />

und alt rief die Serie mit den technischen Raffinessen<br />

und der mitreißenden Action Begeisterung<br />

hervor und erscheint nun erstmals auf der<br />

blauen Scheibe. Ab dem 11. November ist die<br />

Serie komprimiert auf zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Handel<br />

erhältlich und wird das Herz jedes Sammlers<br />

und Serienliebhabers höher schlagen lassen. SR<br />

Serienmord in Serie: Hannibal auf BD<br />

Erst vor kurzem feierte die neue Serie rund<br />

um die frühen Jahre von Hannibal Lecter<br />

Free-TV-Premiere in Deutschland – ab dem<br />

20. Dezember wird die erste Staffel bereits auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich sein. Die insgesamt 13 Folgen<br />

veröffentlicht Studiocanal in einer 3-Disc-Box,<br />

und zwar allesamt ungeschnitten (FSK 18!).<br />

Wer auch nur ein bisschen für den charismatischen<br />

„Gourmet“ aus „Das Schweigen der<br />

Lämmer“ übrighat, der sollte sich Mads Mikkelsens<br />

intensive Interpretation dieser Rolle nicht<br />

entgehen lassen! TW<br />

„Only God Forgives“ auf BD<br />

Es ist einer der umstrittensten Filme des Jahres 2013:<br />

„Drive“-Regisseur Nicolas Winding Refn brachte mit „Only<br />

God Forgives“ einen Arthouse-Film in die Kinos, der in puncto<br />

Brutalität und Bildwirkung seinesgleichen sucht. Hypnotisch<br />

und bestürzend inszeniert der junge Däne ein durchgestyltes<br />

Todesdrama, das neben den Stars Ryan Gosling<br />

und Kristin Scott Thomas auch den völlig unbekannten, aber<br />

beeindruckenden Vithaya Pansingarm in der Rolle eines<br />

selbsternannten und erbarmungslosen Racheengels zeigt.<br />

Ab dem 18. November können sich hartgesottene Arthouse-<br />

Enthusiasten diesen verstörenden Gewaltrausch mit der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

aus dem Hause Sunfi lm ins Heimkino holen. Für alle,<br />

denen das noch nicht genug Nicolas Winding Refn ist, erscheint<br />

exklusiv bei Amazon ebenfalls am 18. November die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „NWR – Die Nicolas Winding Refn Doku“. Darin wird<br />

der erfolgreiche Filmemacher auch aus Sicht seiner Kollegen<br />

und Freunde Ryan Gosling, Mads Mikkelsen, Gaspar Noé<br />

und vielen anderen vorgestellt. Ein Must-See für alle Fans<br />

des dänischen Kino-Visionärs!<br />

NR<br />

„The Attack“ gewinnt Buchmessepreis<br />

„The Attack“ handelt von dem palästinensischen<br />

Arzt Amin Jafaari<br />

(Ali Suliman), der die überlebenden<br />

Opfer eines furchtbaren<br />

Selbstmordanschlages versorgen<br />

muss. Doch schließlich wird<br />

ihm mitgeteilt, dass seine Frau<br />

(Reymond Amsalem) unter den<br />

Toten ist und darüber hinaus<br />

die Bombe selbst gezündet haben<br />

soll. Zu Beginn kann Amin<br />

diesen Anschuldigungen keinen<br />

Glauben schenken, doch<br />

ein hinterlassener Brief seiner<br />

verstorbenen Frau bestätigt die<br />

schlimmen Verdächtigungen. Geschockt macht<br />

er sich auf die Suche nach den Drahtziehern,<br />

die seine Frau zu so einer Tat bringen konnten,<br />

und begibt sich dabei in Lebensgefahr. Zeitgleich<br />

plagt ihn nicht nur der Tod des Menschen, den er<br />

am meisten liebt, sondern er muss sich auch fragen,<br />

ob er seine Frau jemals wirklich gekannt hat.<br />

Auf der Frankfurter Buchmesse wurden sowohl<br />

Regisseur Ziad Doueiri als auch Drehbuchautorin<br />

Joelle Touma mit dem Preis für die beste<br />

Game Of Thrones: Staffel 3 schon im Anmarsch!<br />

Seit einigen Tagen kann man bei Amazon<br />

die sehnlichst erwartete dritte<br />

Season der überaus beliebten Fantasy-<br />

Saga „Game Of Thrones“ vorbestellen.<br />

Dabei haben Fans die Qual der Wahl:<br />

Soll es die reguläre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Variante<br />

sein oder doch lieber das exklusive<br />

<strong>Steel</strong>book (je 50 Euro)? Oder – um<br />

die Sammlung auch komplett zu<br />

haben – gleich die Staffeln eins<br />

bis drei im Set bestellen (75<br />

Euro)? Die ultimative Version<br />

ist natürlich die spektakuläre<br />

internationale Buchverfi lmung<br />

geehrt, den sie vor Ort entgegennehmen<br />

durften. Der Film<br />

basiert auf dem Bestseller „Die<br />

Attentäterin“ von Yasmina Khadra,<br />

der die Geschichte eines<br />

<strong>Man</strong>nes auf der Suche nach<br />

Antworten mitreißend schildert.<br />

Wer sich selbst von der dramaturgischen<br />

Qualität überzeugen<br />

möchte, muss nicht mehr lange<br />

warten. Senator veröffentlicht<br />

den Film ab dem 8. November<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />

SR<br />

„Drachenbox“ (100 Euro), die einen<br />

von Daenerys’ feuerspeienden Lieblingen<br />

stilisiert und feingliedrig modelliert<br />

vor einer schweren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />

im Stein-Look abbildet. Bis man die<br />

Wunsch-Edition in Händen halten<br />

kann, ist es allerdings noch ein<br />

gutes Weilchen hin: Die zehn<br />

neuen Folgen der auf George<br />

R. R. Martins Bestsellern basierenden<br />

Kultserie werden erst<br />

ab dem 21. Februar nächsten<br />

Jahres erhältlich sein. TW<br />

Bilder: KSM, Sony Pictures, Sunfilm, Senator, Warner Home Video, HBO<br />

8


Bald im Kino: Captain Phillips<br />

Captain Richard Phillips ist Kommandant des Frachtschiffs Maersk Alabama<br />

und wird im Frühling 2009 von somalischen Piraten gefangen genommen.<br />

Als sein Schiff gekapert wird, bietet er sich freiwillig zur Rettung seiner<br />

<strong>Man</strong>nschaft als Geisel an. Der Film basiert auf dem Buch „Höllentage<br />

auf See“ von Richard Phillips, der die traumatischen Erfahrungen während<br />

seiner Entführung niedergeschrieben<br />

hat. Der irische Regisseur Paul Greengrass<br />

(„Das Bourne Ultimatum“, 2012)<br />

nahm sich schließlich des brisanten<br />

St<strong>of</strong>fes an und schuf mit „Captain Phillips“<br />

ein packendes Drama mit Tom<br />

Hanks in der Hauptrolle, der mit seiner<br />

herausragenden Leistung wieder einmal<br />

den Zuschauer zu beeindrucken<br />

weiß. Ein mitreißender Thriller, der ein<br />

raffi niertes Netz aus psychischem Kräftemessen<br />

zwischen Entführern und Entführtem<br />

spinnt. Der Film kommt am 14.<br />

November in die deutschen Kinos. SR<br />

Evangelion 3.33 – You can (not) redo<br />

Für Anime- und Science-Fiction-Fans sollte der 13. Dezember mit einem<br />

dicken, roten X markiert sein, denn ab diesem Tag steht „Evangelion<br />

3.33“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in den Läden. Vierzehn Jahre nach den Ereignissen des<br />

vorigen Teils erwacht Shinji aus einem tiefen Kryoschlaf und muss sich<br />

in einer fremden und für ihn vollkommen neuen Welt orientieren. Nach<br />

langem Warten veröffentlicht Universum Anime jetzt endlich den dritten<br />

Teil und erfüllt Fans damit einen lang ersehnten Wunsch. Die Geschichte<br />

der Reihe dreht sich um mysteriöse Kreaturen, die „Engel“, welche die<br />

Menschheit der Zukunft angreifen. Einzig die Protagonisten um Shinji<br />

stellen sich ihnen mit ihren Kampfrobotern entgegen. Das Science-Fiction-Abenteuer<br />

ist in Japan äußerst erfolgreich und erfreut sich auch in<br />

Deutschland seit einiger Zeit einer wachsenden Fangemeinde. SR<br />

THRILL<br />

Filmnews<br />

Aktuelles<br />

&KILL<br />

DER NEUE<br />

TOP-THRILLER<br />

MIT<br />

RAY LIOTTA!<br />

„Super<br />

spannender<br />

Thriller“<br />

Marc Norris,<br />

L.A. Times<br />

Ab 15.11. im Handel<br />

Special Interest: Verborgene Welten –<br />

Die Höhle der Toten (3D)<br />

Cenoten sind Orte, an denen der Kalkstein der Erde sich aufl öst, wodurch<br />

die Oberfl äche im Zuge der Erosion wegbricht. Jene Orte, die teilweise bis<br />

zum Grundwasser reichen oder sich mit Regenwasser füllen, hatten für<br />

die Maya eine mystische Bedeutung: Sie nannten sie „Xibalka“, das Reich<br />

der Toten. Es sind Orte mit weit zurückreichender Geschichte ausgeübter<br />

Kulte, an denen noch heute Überreste von<br />

Menschenopfern und seltsamen Riten zu<br />

fi nden sind. KSM veröffentlicht eine beeindruckende<br />

Dokumentation über diese Stätten,<br />

in der sich vier Forschungstaucher des<br />

Kieler Instituts für Ur- und Frühgeschichte<br />

inmitten der magisch anmutenden Cenoten<br />

Yucatans auf die Suche nach den Spuren<br />

der Geschichte begeben, und darüber<br />

imponierende Bilder in bestem 3D liefern.<br />

Die Produktion ist ab dem 29. November<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />

SR<br />

Anzeige<br />

„Klasse Horror<br />

im Stile von<br />

PARANORMAL<br />

ACTIVITY“<br />

Ab 15.11. im Handel<br />

STILL HOT<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 9<br />

www.facebook.com/TrashPointer


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

You Can‘t Kill Stephen King<br />

Stephen King ist der Meister des Horrors und<br />

seine Bücher wurden von unzähligen, namhaften<br />

Regisseuren verfilmt. Nun wird dem<br />

„Shining“-Autor ein Denkmal gesetzt, und zwar<br />

mit der Splatter-Horror-Komödie „You can’t<br />

kill Stephen King“, von und mit Monroe <strong>Man</strong>n.<br />

In dieser blutigen Würdigung des Schriftstellers<br />

fährt eine Gruppe Jugendlicher an einen<br />

entlegenen See, wo der Autor leben soll.<br />

Dort angekommen, ist jedoch nichts so, wie<br />

es scheint – und von Stephen King fehlt jede<br />

Spur. Stattdessen wird die Idylle von rätselhaften<br />

Morden zerstört, die sich merkwürdig<br />

nahe an den Büchern des Autors bewegen.<br />

Eine Hommage voller Ironie, die KSM am 11.<br />

November veröffentlichen wird. SR<br />

Breaking Bad – Die komplette Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Viele Serienfreunde verfolgten in den letzten<br />

Jahren gebannt, wie sich Walther White (Bryan<br />

Cranston) zum skrupellosen Drogenmagnaten<br />

mausert, der für seine Familie alles riskiert. Die<br />

Geschichte des krebskranken Chemielehrers, der<br />

plötzlich beginnt, Drogen herzustellen, ist nicht<br />

erst seit des längst überfälligen Emmy-Awards für<br />

die beste Drama-Serie ein absoluter Garant für<br />

packenden Nervenkitzel und schwarzen Humor.<br />

Für viele war das Ende der fünften Staffel vermutlich<br />

auch gleichbedeutend mit dem Ende einer<br />

Ära. Die vielschichtige Handlung lässt einen süchtig<br />

nach der nächsten Folge werden. Sony Pictures<br />

liefert nun ein Heilmittel gegen diese Sucht und<br />

veröffentlicht am 28. November alle fünf Staffeln<br />

in einer ansprechenden Komplett-Box sowie<br />

amazon.de-exklusiv als Deluxe Gift Set samt Chemie-Tonne,<br />

Schürze und weiteren Gimmiks. SR<br />

Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: „The Blair Witch Project“<br />

Studiocanal veröffentlicht den heiß diskutierten<br />

Found-Footage-Horrorfilm „The Blair<br />

Witch Project“ am 17. Oktober zum ersten Mal<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die blaue Scheibe verfügt über<br />

umfangreiches neues Bonusmaterial. Neben<br />

einem Wendecover und dem Originaltrailer<br />

gibt es alternative Enden zu bestaunen, einen<br />

Audiokommentar von Regisseur und Produzenten<br />

zu entdecken, sowie neu entdecktes<br />

Filmmaterial und ein Interview mit Regisseur<br />

Daniel Myrick und Skriptautor Eduardo<br />

Sanchez anzusehen. Darüber hinaus dürfen<br />

Horrorfreunde sich über den aufschlussreichen<br />

Dokumentarfilm „Curse <strong>of</strong> the Blair Witch“<br />

freuen. SHO, DAS<br />

Snitch – Ein riskanter Deal<br />

Thriller<br />

OT: Snitch L: US, AE<br />

J: 2013 V: Universal<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Ric Roman<br />

Waugh D: Dwayne<br />

Johnson, Susan<br />

Sarandon, Barry<br />

Pepper, Benjamin Bratt LZ: 112 min FSK: 12<br />

P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.10.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Dwayne Johnson einmal ohne<br />

seine unbewegt knallharte<br />

Maske und schlagkräftige Argumente:<br />

In „Snitch“ schleust er sich<br />

als Kurierfahrer ins Drogenmilieu<br />

ein, um seinen Sohn aus dem<br />

Gefängnis zu holen und zeigt mehr<br />

den unsicheren und verzweifelten<br />

Familienvater als den stählernen<br />

Actionhelden. Dabei beeindruckt<br />

vor allem die Optik mit Bildern, bei<br />

denen man jede Pore und jeden<br />

Schweißtropfen erkennt. Bildfehler<br />

sind kaum vorhanden und der Ton<br />

ist stets passend auf das Geschehen<br />

abgestimmt und überzeugt mit<br />

einer hervorragenden Signalortung<br />

Neues Marvel-Futter: Agents Of S.H.I.E.L.D.<br />

Sky Deutschland hat aktuell ein echtes Schmankerl<br />

für alle Marvel- und Superhelden-Liebhaber<br />

in petto: Auf dem Pay-Per-View-Portal Sky Select<br />

kann man die neuesten Folgen der brandaktuellen<br />

US-Serie „Agents Of S.H.I.E.L.D.“<br />

nur drei Tage nach der Ausstrahlung<br />

in den Staaten bereits jederzeit als<br />

Originalversion mit deutschen Untertiteln<br />

abrufen. Nach seinem Mega-<br />

Erfolg „The Avengers“ realisiert Joss<br />

Whedon hier ein weiteres Puzzleteil<br />

aus dem stetig wachsenden Marvel-<br />

Universum: Im Mittelpunkt steht der<br />

einfach nicht totzukriegende Agent<br />

Coulson (Clark Gregg), der eine<br />

Besorgter Familienvater: „The Rock“<br />

überzeugt einmal ohne Muskelkraft<br />

sowie ausgezeichneter Dynamik.<br />

Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befindet sich neben<br />

nicht verwendeten Szenen ein recht<br />

umfangreiches Making Of, bei dem<br />

Einblicke hinter die Kulissen und<br />

in das juristische Thema des Films<br />

gegeben werden, das in den USA<br />

eine große Aktualität besitzt. SR<br />

Film 7/10<br />

Dwayne Johnson ist in diesem Thrillerdrama<br />

ungewohnt ernst und dabei vor allem<br />

ungewohnt gut.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Fast and Furious 6<br />

Action<br />

OT: Furious 6 L: US J:<br />

2013 V: Universal<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

2.35:1 T: DTS-HD 5.1 R:<br />

Justin Lin D: Vin Diesel,<br />

Paul Walker, Dwayne<br />

Johnson, Jordana<br />

Brewster, Michelle<br />

Rodriguez LZ: 131 min FSK: 12 P: 17 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.09.13 × 1 Extras: 7/10<br />

Im sechsten Teil der rasanten Actionreihe<br />

gibt es jetzt noch mehr<br />

explosionsartige Action und noch<br />

mehr Nervenkitzel. Nach den Ereignissen<br />

aus Teil fünf hat sich<br />

die Crew rund um Vin Diesel an<br />

alle möglichen Orten der Welt zurückgezogen,<br />

nur um feststellen zu<br />

müssen, dass die Flucht vor dem<br />

Gesetz nicht ewig währen kann. Die<br />

geballte Action in diesem Film wird<br />

dabei technisch hervorragend umgesetzt,<br />

sodass visuell und tontechnisch<br />

Fans vollends auf ihre Kosten<br />

kommen. Die Bilder sind gestochen<br />

scharf und überzeugen durch einen<br />

hervorragenden Schwarzwert. Der<br />

schlagkräftige Truppe von Spezialisten um sich<br />

versammelt, um die zahlreichen neuen Bedrohungen<br />

abzuwehren, die durch Außerirdische,<br />

Superbösewichte und vom Wege abgekommene<br />

Superhelden die Menschheit bedrohen.<br />

Inzwischen wurde die Serie von<br />

ursprünglich 13 Folgen auf eine vollständige<br />

erste Staffel mit 22 Episoden<br />

erweitert, da sie sich in den USA vom<br />

Start weg zu einem der Hits der neuen<br />

Serien-Saison entwickelt hat. TW<br />

Nachtests<br />

Auto- und Vin Diesel-Fans kommen<br />

wieder vollends auf ihre Kosten<br />

temporeiche Soundtrack passt dabei<br />

nicht nur bestens zur PS-starken<br />

Handlung, sondern kommt durch<br />

die mitreißende Dynamik besonders<br />

gut zur Geltung. Zusätzlich<br />

kann der Film jeweils in der Kin<strong>of</strong>assung<br />

und in der erweiterten Version<br />

angeschaut werden.<br />

SR<br />

Film 8/10<br />

Rasante Action ohne Atempause sorgt für ein<br />

spannungsgeladenes Filmvergnügen mit<br />

altbekannten Gesichtern aus vorigen Teilen.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Bilder: Disney Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures<br />

10


Aktuelles<br />

Film<br />

Bilder: Edel Motion, Warner Home Video<br />

Die Boys von Kompanie C<br />

Kriegsdrama<br />

OT: The Boys in<br />

Company C<br />

L: HK, US J: 1978<br />

V: Edel Motion<br />

B: MPEG-4. 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Sidney J. Furie<br />

D: R. Lee Ermy, S.<br />

Shaw, A. Stevens LZ: 126 min FSK: 16 P: 11<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Eine Gruppe von Rekruten gerät<br />

in einem Ausbildungslager unter<br />

die Fittiche ihres cholerischen<br />

Sergeants Loyce (R. Lee Ermy), um<br />

gleich danach ins vietnamesische<br />

Kriegsgebiet geschickt zu werden.<br />

Dort erfahren sie nicht nur die Sinnlosigkeit<br />

des Krieges am eigenen<br />

Leib, sondern müssen sich auch mit<br />

der Korruption ihrer Vorgesetzten<br />

auseinander setzen. Trotz seines Alters<br />

vermittelt der Film authentisch<br />

und bewegend das Schicksal der<br />

fünf Soldaten und setzt sich erstmals<br />

kritisch mit dem Vietnamkrieg<br />

auseinander. Noch dazu erscheint<br />

mit dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erstmals die<br />

ungeschnittene Version des Films<br />

zusammen mit der Kin<strong>of</strong>assung.<br />

Die Rekruten der Kompanie C waren<br />

auf den Krieg nicht vorbereitet<br />

Die Neuauflage konnte dem Bild<br />

allerdings nur bedingt einen neuen<br />

Anstrich verpassen, Bildrauschen<br />

stört die Optik nachhaltig, während<br />

der Sound aufgrund der mittelmäßigen<br />

Dynamik <strong>of</strong>t die Atmosphäre<br />

zunichte macht. Zumeist wirkt die<br />

Szene zu still und hätte an musikalischer<br />

Untermalung einiges an<br />

Stimmung gewonnen.<br />

SR<br />

Film 7/10<br />

Authentische Auseinandersetzung mit dem<br />

Vietnamtrauma, die Optik lebt leider ebenfalls<br />

noch in der Vergangenheit.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 5/10<br />

Der große Gatsby<br />

Drama<br />

OT: The Great Gatsby<br />

L: AU, USA J: 2013<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: Pan.<br />

L55ETW 2D-komp.: ja<br />

R: B. Luhrmann D: L.<br />

DiCaprio LZ: 142 min FSK: 12 P: 30 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Jay Gatsby (L. DiCaprio) und seine<br />

große Liebe Daisy (C. Mulligan)<br />

Fitzgeralds Geschichte des millionenschweren<br />

Jay Gatsby (Leonardo<br />

DiCaprio), der seine einstige<br />

Geliebte Daisy (Carey Mulligan)<br />

ihrem ebenso reichen Gatten (Joel<br />

Edgerton) ausspannen will, findet<br />

unter den Fittichen von Baz Luhrmann<br />

nun eine pompöse Neuverfilmung,<br />

dich sich aber zu zäh dahin<br />

zieht und leider nie in die Tiefe<br />

gehen will. Das Bild könnte schärfer<br />

nicht sein und betont die Details,<br />

die diesen Film zu einem wahren<br />

Bilderfeuerwerk machen. Dies unterstreicht<br />

dabei leider auch hin und<br />

wieder rauschende Bildsequenzen.<br />

Der moderne und abwechslungsreiche<br />

Soundtrack, der mit Stars<br />

wie Lana del Rey oder Jay Z aufwartet,<br />

passt wunderbar zu dem neu<br />

aufgelegten Literaturklassiker und<br />

untermalt gekonnt die unterschwellige<br />

Melancholie dieses Films. Die<br />

3D-Effekte bügeln dies aber schnell<br />

wieder aus und beeindrucken mit<br />

einer enormen Tiefenwirkung und<br />

tollen Details.<br />

SR<br />

Film 7,5/10<br />

Opulente Bilder in einem Farbenrausch, die<br />

glücklicherweise über die oberfl ächliche<br />

Handlung hinweg trösten.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

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Aktuelles<br />

Im Kino<br />

12


Im Kino<br />

Aktuelles<br />

Bilder: Walt Disney Studios Motion Pictures, Marvel<br />

Wir erinnern uns (Spoilerwarnung zu „Thor“<br />

und „Marvels The Avengers“): In Teil eins<br />

von „Thor“ kämpfen der nordische Donnergott<br />

(Chris Hemsworth) und sein Halbbruder Loki<br />

(Tom Hiddleston) um Odins Thron sowie um<br />

die frostige Schatulle der Eisriesen. Thor lernt<br />

Jane Foster (Natalie Portman) kennen und lieben.<br />

Infolge einer kämpferischen Auseinandersetzung<br />

fällt Loki in das ewige Dunkel. Während<br />

der Geschehnisse von Marvels „The Avengers“<br />

taucht Loki auf der Erde auf und nimmt den<br />

mächtigen Tesseract-Würfel (aus den Captain<br />

America-Geschichten) an sich – ein Quell nahezu<br />

unendlicher Energie. Um dieses verlockende<br />

Ziel zu erreichen, dringt Loki in den Geist des<br />

Wissenschaftlers Dr. Erik Selvig (Stellan Skarsgård)<br />

ein und steuert diesen. Zudem verbündet<br />

sich Loki mit der außerirdischen Rasse der Chitauri,<br />

die ein großes Interesse daran besitzt, die<br />

Erde für sich einzunehmen.<br />

Am Ende bekommen die Avengers jedoch den<br />

fremden Aggressor in Griff und auch Selvig<br />

wird wieder von Lokis Bann befreit. Loki selbst<br />

erhält vom Hulk eine Tracht Prügel, sodass er<br />

als Gefangener von Thor zusammen mit dem<br />

Tesseract wieder zurück nach Asgard geleitet<br />

werden kann.<br />

Und so geht es weiter<br />

Genau hier setzt die Handlung von „Thor 2“ ein:<br />

Ein neuer Gegner ist aufgetaucht – Die Dunkelelfen<br />

greifen Asgard sowie die Erde an und<br />

drohen beide Zivilisationen in ewige Finsternis<br />

zu tauchen. Zusammen mit seinen Freunden<br />

Fandral (Zachary Levi), Hogun (Tadanobu<br />

Asano) und Volstagg (Ray Stevenson) sowie<br />

der Kriegerin Sif (Jaimie Alexander) zieht Thor<br />

daher los, um den Herrscher der Dunkelelfen<br />

Malekith (Ex-Doctor-Who-Darsteller Christopher<br />

Eccleston) von seinen Eroberungsplänen abzubringen.<br />

Allerdings benötigt er auch noch einen<br />

weiteren Verbündeten, um gegen die Übermacht<br />

der Dunkelelfen überhaupt den Hauch<br />

einer Chance zu haben: Wenn jemand die<br />

Tricks und Täuschungen des Illusionisten Malekith<br />

durchschauen und zurück werfen kann,<br />

dann gibt es selbstredend keinen Besseren als<br />

den Verkleidungskünstler Loki.<br />

Armee der Dunkelelfen<br />

Malekith ist der Herrscher des Reiches Svartalfheim,<br />

einem der neun Reiche Asgards. Er ist<br />

ein Meister der Magie und hat auch sonst alle<br />

Vorteile eines Dunkelelfen, wie etwa hohe Intelligenz,<br />

große Kraft und blitzschnelle Reflexe.<br />

Sein Streben gilt der Machtausweitung über<br />

alle Gebiete des Götterreiches und der Herbeiführung<br />

ewig herrschender Finsternis. Da<br />

ihm Thor zwischen seine Pläne funkt, entführt<br />

Malekith kurzerhand Thors Love-Interest Jane<br />

und setzt den Donnergott damit unter Druck.<br />

Auch sein Freund Fandral gelangt bald in den<br />

Machtbereich der Elfen, sodass die Mission auf<br />

seine Rettung ausgeweitet werden muss. Malekith<br />

zwingt Thor, gegen den mächtigen Krieger<br />

Algrim den Starken, alias Kurse (Adewale Akinnuoye-Agbaje)<br />

zu kämpfen, nur um dann beide<br />

mit seiner List zu entmachten bzw. aus dem<br />

Weg zu räumen. Kurse wiederum ist eine feurige<br />

Kreatur, die einem Höllendämon namens<br />

Ifrit nicht unähnlich sieht<br />

Geschwisterbande<br />

Inwiefern hier der Held dem gewieften Intriganten<br />

Loki trauen kann, ist fraglich, zumal der<br />

Verdächtige sein potenzielles Opfer sogar direkt<br />

vorwarnt. Zumindest eines dürfte sicher sein:<br />

Die Zusammenarbeit von Muskelmann Thor<br />

und dem gewitztem Loki wird verdammt lustig.<br />

Aber auch der exotische Fantasy-Aspekt verspricht<br />

so einiges an Unterhaltungswert.<br />

Tom Hiddleston spielt Loki voller Überzeugung,<br />

da ihm dieser nur schwer durchschaubare Charakter<br />

sichtlich Spaß macht. Wer weiß schon,<br />

was Thors listigen Halbbruder dazu motiviert,<br />

an seiner Seite gegen die Dunkelelfen zu ziehen?<br />

Irgendwann wir der ihn sicherlich verraten,<br />

das ist nur eine Frage der Zeit. Eine andere<br />

Frage betraf die Regie und die Hauptdarstellerin<br />

Natalie Portman. Ursprünglich sollte Patty<br />

Jenkins („Monster“) die Regie übernehmen,<br />

jedoch kam es zu kreativen Streitigkeiten mit<br />

dem Studio, sodass sie sich von dem Projekt<br />

verabschiedete. Infolgedessen wollte auch<br />

Natalie Portman nicht mehr mitspielen, wurde<br />

dann aber doch auf den bereits seit dem<br />

ersten Film bestehenden Vertrag hingewiesen<br />

und spielte daher eher widerwillig die Rolle der<br />

Jane. Später übernahm „Game Of Thrones“-<br />

Lokis (Tom Hiddleston) gefährlichste Waffe ist<br />

sein brillanter Verstand<br />

Regisseur Alan Taylor das Ruder und machte<br />

daraus einen visuell erhabenen Fantasy-Film.<br />

Wir warten gespannt auf den 31. Oktober, wenn<br />

Thor als zweiter Held (nach Iron <strong>Man</strong>) der zweiten<br />

Marvel-Kino-Welle den Hammer schwingt.<br />

Zu sehen in jedem größeren (3D-) Kino.<br />

FAlKo Theuner<br />

Auch unter Göttern gibt es Vater-Sohn-Gespräche, die sich wie bei den Menschen um das Übliche drehen:<br />

Führung eines Königreichs, Frauen, Dunkelelfen, Frauen, Superkräfte und Frauen<br />

Malekith und seine Dunkelelfen sind ernstzunehmende Gegner – existierten sie doch schon vor der<br />

Entstehung des Universums. Sie wollen ihre Dunkelheit zurück … und die können sie haben<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 13


Aktuelles<br />

Regisseur des Monats<br />

Radu Mih<br />

Radu Mihaileanu<br />

im Spotlight<br />

Im Interview berichtet Radu Mihaileanu über seine Arbeit als Regisseur, darüber, welchen Stellenwert der<br />

Humor in seinen Filmen einnimmt, und über seinen neuesten Film „Quelle der Frauen“, der seit dem<br />

2. Oktober auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich ist.<br />

Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptthemen<br />

Ihrer Filme?<br />

Vielleicht bin ich nicht der perfekte Ansprechpartner,<br />

um meine Filme zu analysieren, aber<br />

ich glaube, dass es in nahezu allen meinen Filmen<br />

um die Situation des Menschen geht, der<br />

für Demokratie kämpft, für Freiheit und dafür,<br />

jeden Tag besser durchhalten zu können. Dabei<br />

spreche ich von durchhalten in einer spirituellen<br />

Hinsicht. Jeder Charakter meiner Filme möchte<br />

sich selbst erreichen und durchhalten, frei<br />

sein. Darum geht es auch in „Zug des Lebens“<br />

(1998). Es lässt mich etwas versuchen zu erreichen,<br />

von dem ich denke, dass es etwas Großartiges<br />

am Menschsein ist. Vielleicht entspringt<br />

genau das in all meinen Filmen meiner eigenen<br />

Erfahrung mit einer Diktatur. Ich selbst lebte ja<br />

Radu Mihaileanu<br />

auF <strong>Blu</strong>-RaY<br />

Seit dem 2. Oktober ist<br />

„Quelle der Frauen“ auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. In<br />

dem Drama kämpfen<br />

arabische Frauen für<br />

einen Brunnen und für<br />

die Liebe.<br />

in Rumänien unter Ceauşescu, und so sage ich<br />

in all meinen Filmen: „Sei frei!“ Der Mensch ist<br />

zu vielen wundervollen Dingen fähig und ich<br />

versuche jeden Tag, glücklich über die grenzenlose<br />

Kapazität an Menschlichkeit zu sein.<br />

Wie viel von Ihrer eigenen Person ist in<br />

den Charakteren Ihrer Filme wiederzufinden?<br />

Ich glaube, eine ganze Menge, auch wenn<br />

ich versuche, das zu verstecken. Ich glaube,<br />

ich erscheine ziemlich <strong>of</strong>t in jedem Charakter,<br />

sogar in den bösen. Ich fühle mich sehr mit<br />

Schlomo verbunden („Geh und lebe“, 2005),<br />

aber auch mit denen, die etwas verrückt sind<br />

und fanatisch werden. <strong>Man</strong>chmal werde ich<br />

auch nicht einig mit Menschen und werde<br />

selbst ein wenig fanatisch, da versuche ich vorsichtig<br />

zu sein. Ich fühle mich natürlich sehr mit<br />

dem afrikanischen Jungen verbunden, der nach<br />

Israel geht und allein ist, weil ich als Immigrant<br />

ja selbst allein war, weit weg von meiner Familie.<br />

Und ich fühle mich sehr mit den Frauen<br />

in den arabischen Ländern verbunden, die für<br />

ihre Freiheit kämpfen und dafür, als Menschen<br />

beachtet zu werden, in gleicher Weise wie die<br />

Männer. Ich fühle mich dahingehend verbunden,<br />

weil ich selbst dafür kämpfen musste.<br />

Der Humor ist einer der zentralen Aspekte<br />

Ihrer Filme. Ist er eine direkte Metapher<br />

für Ihre Arbeit als Regisseur?<br />

Ja, für mich macht er das Leben erst lebenswert.<br />

Ich bin so und die Menschen, die mir<br />

nahe stehen, sind ebenfalls so. Wir leben alle<br />

nur ein Leben, wir leben Tragödie, Drama, aber<br />

auch den Humor, die Komödie. Das ist auch<br />

ein Weg, frei zu sein, weil jeder von uns weiß,<br />

dass wir eine Art Gefangene sind, wir wissen,<br />

dass das Leben sehr kurz ist und dass wir aus<br />

der Dunkelheit kommen und wieder dahin<br />

zurückgehen. Humor ist also der Weg auszudrücken,<br />

dass wir aus diesem Gefängnis entkommen<br />

wollen. Ein Gefängnis des Verurteilt-<br />

Seins. Und es ist sehr wichtig für mich, niemals<br />

im Drama, der Tragödie festzustecken. Es ist<br />

wichtig, dem Tod zu sagen: Mich kümmert es<br />

nicht, ich bin am Leben und du machst mir keine<br />

Angst! Und ich glaube, das ist das schönste<br />

Geschenk an die Menschen, dass wir diese<br />

Gabe haben. Wir haben die Gabe des Humors,<br />

um unsere Angst, davor, dass wir nur menschlich<br />

sind und nur ein kurzes Leben haben<br />

zu besiegen.<br />

Wie schaffen Sie diese Brücke zwischen<br />

Humor und Drama?<br />

Ich weiß es nicht, ich analysiere das nicht so.<br />

Wenn ich schreibe, schreibe ich und ich schreibe<br />

so, wie mein Leben ist. Wenn ich Zeitung<br />

lese oder fernsehe und ich jede Tragödie sehe,<br />

die in der Welt passiert, weiß ich, dass mein<br />

einziges Werkzeug, meine einzige Waffe der<br />

Humor ist. Es ist meine einzige Waffe, weil ich<br />

Bilder: Tiberius Film<br />

14


aileanu<br />

Regisseur des Monats<br />

Aktuelles<br />

im Spotligh<br />

nie in der Lage sein werde, eine richtige Waffe<br />

zu benutzen. Und Humor ist die einzige Waffe,<br />

um am Leben zu bleiben. Das setze ich in<br />

meinem Leben um und auch, wenn ich das<br />

Drehbuch meiner Filme schreibe. Ich weiß<br />

nicht, wie ich das mache, aber ich brauche das<br />

nach jeder tragischen Szene oder währenddessen,<br />

dass der Charakter trotzdem fröhlich<br />

wird. Denn das ist das Leben. Leben ist nicht<br />

nur eine Farbe, es hat alle Farben.<br />

In Ihrem neuesten Film „Quelle der<br />

Frauen“ erzählen Sie von den Rechten der<br />

muslimischen Frauen. Woher bekamen Sie<br />

die Inspiration dafür?<br />

Für mich ist es nicht nur ein Film über die<br />

Rechte der muslimischen Frauen, ich glaube,<br />

in einem gewissen Grad handelt er von der<br />

Situation aller Frauen auf der Welt. Natürlich ist<br />

es nicht überall dasselbe. Es ist das Märchen<br />

vom Wasser, was man wirklich braucht, um<br />

zu leben. Ich hatte die Gelegenheit, 1985 <strong>of</strong>t<br />

in Marokko und in einigen ähnlichen Ländern<br />

unterwegs zu sein, und ich habe mich in diese<br />

Länder verliebt. Vor allem in das Landleben. Ich<br />

weiß nicht genau wie, denn es ist dort eigentlich<br />

sehr schwierig, aber ich sprach viel und ich<br />

hörte viele Geschichten von Frauen. Es ist nicht<br />

leicht, mit Frauen auf dem Land zu sprechen<br />

und einen Dialog zu führen, gerade wenn man<br />

aus Europa, aus dem Westen kommt. Dabei<br />

spreche ich nicht von den Städten, dort ist es<br />

leichter, ins Gespräch zu kommen. Ich entdeckte<br />

viele wundervolle Menschen, eben<br />

vor allem Frauen, großartige Geschichten und<br />

großartigen Humor, auch wenn wir inmitten<br />

von Leid miteinander sprachen. Ich entschied<br />

eines Tages, dass ich diese Geschichte erzählen<br />

muss. Ich musste diese Geschichte über<br />

die Frauen erzählen, auch wenn das Bild von<br />

den muslimischen Frauen zu der Zeit sehr vereinfacht<br />

und karikativ war. Ich wollte deutlich<br />

machen, dass sie viel kultivierter sind und –<br />

was wir nicht wissen – dass sie kämpfen.<br />

In „Quelle der Frauen“ geht es um den<br />

Brunnen als zentralen Konflikt. Bald ist<br />

aber klar, dass das Problem viel tiefer<br />

liegt. Was ist also für Sie die wahre Quelle<br />

der Frauen?<br />

Ich glaube, das eigentliche Problem ist das<br />

Wasser auf der einen Seite als reales Problem,<br />

etwas, was wirklich passiert ist. Auf der anderen<br />

Seite ist es, wie Sie sagten, metaphorisch.<br />

Wasser ist der Regen, Leben, es gibt so viele<br />

Bilder und Metaphern von Wasser. Aber für<br />

mich ist es Liebe, der Respekt und wie man<br />

mit anderen umgeht. Mit Männern, mit Frauen,<br />

Kindern, alten Leuten. Es gibt eine schöne Metapher<br />

dafür in den arabischen Ländern, die<br />

besagt, dass wenn man einer <strong>Blu</strong>me kein Was-<br />

ser gibt, diese stirbt. Ich glaube, darum geht es<br />

in dem Film. Es geht darum, wie man mit anderen<br />

umgeht, ob man sie mit Respekt behandelt.<br />

Das ist es, w<strong>of</strong>ür sie kämpfen. Wenn man<br />

liebt, wenn man wirklich die Probleme erkennt,<br />

dann teilt man das Wasser. Wenn nicht, wenn<br />

man das Wasser nicht zuführt, stirbt auch die<br />

Liebe. Und wenn die Liebe stirbt, muss alles<br />

wieder aufgebaut werden. Darum geht es für<br />

mich in dem Film. Die Frauen kämpfen nicht<br />

nur für Wasser, sie kämpfen für wahre Liebe,<br />

für Respekt. Ich glaube auch, dass das nicht<br />

nur ein Problem in den arabischen Ländern ist.<br />

Für mich ist es ein weltweites Problem. Überall<br />

auf der Welt haben wir etwas abgebrochen<br />

und haben deswegen keine echte Liebe mehr.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Radu Mihaileanu mit Leila Bekhti, der Hauptdarstellerin<br />

aus „Quelle der Frauen“<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 15


Thema<br />

The Walking Dead<br />

Der Zombie-Kult geht weiter:<br />

„The Walking Dead“<br />

die dritte und vierte Staffel<br />

Bereits seit Oktober gibt es die vierte Staffel von „The Walking Dead“ im Pay-TV zu sehen, während die dritte Staffel<br />

endlich vollkommen ungekürzt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Erfahren Sie alles über die Sondereditionen, Charaktere, Comics<br />

und das ganze Drumherum zur unheimlichsten Erfolgsserie aus den Staaten.<br />

Angesichts des großen Erfolgs der Serie „The<br />

Walking Dead“ stellt sich automatisch die<br />

Frage, was eigentlich so besonders an ihr ist?<br />

Es mag provokant klingen, aber die meisten<br />

Elemente hat es schlicht und ergreifend schon<br />

einmal in anderen Zombie-Filmen gegeben.<br />

So erscheint z. B. der Beginn der ersten Staffel<br />

mit Ricks Erwachen wie die Startszene aus<br />

„28 Days Later“ (2002), das Einschmieren mit<br />

Zombie-Gedärmen und anschließende „Durchdie-Zombie-Horde-Wanken“<br />

erinnert an die Täuschungsaktion<br />

in „Shaun Of The Dead“ (2004)<br />

und auch das Verschanzen in einer Hütte auf<br />

dem Lande ist seit George A. Romeros Überwerk<br />

„Die Nacht der lebenden Toten“ (1968)<br />

nichts Neues mehr. Was also ist es, das diesen<br />

immensen Hype begründet? Ganz einfach: Es<br />

ist die allererste Zombie-Serie überhaupt. Das<br />

Serienformat bietet sich förmlich an, mit den<br />

Überlebenskünstlern mitzufiebern, wodurch die<br />

Bedrohung durch die Zombies noch größer wird.<br />

Stirbt im Film jemand, dann ist das zwar schade,<br />

aber dennoch verkraftbar. Wird in der Serie ein<br />

Sympathieträger nach z. B. 19 tollen Episoden<br />

auf brutalste Weise zerfleischt, dann ist dieser<br />

Verlust schon stärker spürbar und der Thrill-<br />

Faktor steigt. Jeder Verlust verändert die Gruppe<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

16


The Walking Dead<br />

Thema<br />

SPOILERWARNUNG:<br />

Dieser Artikel enthält einige Fakten aus der<br />

ersten und zweiten Staffel von „The Walking<br />

Dead“ sowie Andeutungen zu den Folgen der<br />

dritten Staffel. Die <strong>Vorschau</strong> auf die vierte Staffel<br />

sowie das Interview mit Governor-Darsteller<br />

David Morissey erwähnen Figuren, die die Ereignisse<br />

der dritten Staffel überleben.<br />

nach einer unbestimmten Katastrophe mit Untoten<br />

zu tun bekommt und trotz aller Widrigkeiten<br />

überlebt. Der Handlungsort bewegt sich<br />

abwechselnd zwischen dem Zufl uchtsort Wald<br />

und der von Zombies belagerten Stadt, in der es<br />

Ausrüstung, Medikamente und andere Schätze<br />

zu holen gibt. In Staffel zwei wurde der Schauplatz<br />

auf eine Farm verlegt und das Erzähltempo<br />

gedrosselt.<br />

Wie „Lost“ mit Zombies<br />

Obwohl die Folgen allesamt sehr gut sind und<br />

der Comicvorlage von Robert Kirkman gerecht<br />

werden, drohte die anfangs so freudig angenommene<br />

Zombie-Thematik im Serienformat<br />

aufgrund des verlangsamten Erzähltempos ein<br />

wenig einzuschlafen. Doch am Ende spitzt sich<br />

die Situation zu und es kommt zu einer wesentlichen<br />

Veränderung, die die Gruppe zersprengt.<br />

Staffel drei kann daher nun mit Fug und Recht als<br />

der große „Wachrüttler“ betitelt werden. Verteilt<br />

auf ein Gefängnis und eine speziell geschützte<br />

Siedlung bietet die Handlung in jeder Episode<br />

Wendungen, Dramen und manchmal auch Tode,<br />

die der geneigte Zuschauer so vielleicht nicht erwartet<br />

hätte. Auch die Charaktere brechen langsam,<br />

aber sicher in verschiedene Richtungen auf,<br />

allen voran der Ex-Sheriff Rick Grimes (Andrew<br />

Lincoln), der aus verschiedenen Gründen ja<br />

schon in der zweiten Staffel zeigte, dass seine<br />

blütenreine Weste langsam immer fl eckiger wird.<br />

Als konservativer Held der alten Schule geht er<br />

nun zum Glück nicht mehr durch. Zu sehr hat<br />

sich die Welt verändert, sodass für die alten<br />

Moralvorstellungen inzwischen wohl kein Platz<br />

mehr ist. Stattdessen mutiert er zum undurchsichtigen<br />

Hardliner, der sich zwar als Alphatier<br />

sieht, sich aber auch durch den sich kontinuier-<br />

THE TALKING DEAD<br />

der Überlebenden merklich und wirkt sich auf<br />

den nachfolgenden Handlungsverlauf aus. Es<br />

ist ein niemals endender Zombie-Film, dessen<br />

ständige beklemmende Atmosphäre einfach absolut<br />

mitreißt. Die Charaktere wiederum werden<br />

langsam aufgebaut und von einem schrecklichen<br />

Szenario ins nächste geschickt, das immer Spuren<br />

hinterlässt. Dadurch werden die Menschen<br />

zum Äußersten getrieben, wodurch sich umso<br />

größere Dramen abspielen. Es kann einfach<br />

alles passieren. Und auch wenn vieles schon<br />

einmal da gewesen ist, so gibt es hier dennoch<br />

neue Ideen und großartige Geschichten, die der<br />

Vorlagenautor Robert Kirkman in seinen Graphic<br />

Novels für seine Figuren ersinnt.<br />

Die erste Staffel ist mit ihren sechs Episoden<br />

unter anderem deshalb so beliebt, weil sie eine<br />

kleine Gruppe von Menschen zeigt, die es kurz<br />

Im Anschluss an jede Episode strahlt der amerikanische<br />

Sender AMC das Sonderformat „The<br />

Talking Dead“ aus, in dem die wichtigsten Entwicklungen<br />

der Folge refl ektiert und mündlich<br />

ausgewertet werden. Klar, dass hierbei auch<br />

die unterschiedlichsten Interpretationsansätze<br />

vorgestellt werden und Details ans Tageslicht<br />

kommen, die einem beim erstmaligen Schauen<br />

vielleicht gar nicht so sehr aufgefallen sind. Die<br />

Sendung wird moderiert von Chris Hardwick.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 17


Thema<br />

The Walking Dead<br />

Egal, ob beliebt wie Daryl, verliebt wie Glen und Maggie oder lieblos wie Michonne, kein Charakter ist vor dem grausamen Ableben gefeit. Jeder kann sterben<br />

lich verschlechternden Zustand seiner Psyche als<br />

unberechenbar und nicht mehr allzu vertrauenswürdig<br />

entpuppt.<br />

Zombies und andere Schrecken<br />

Stärker als zuvor wird in der dritten Staffel<br />

deutlich, dass die Zombies nicht die einzige,<br />

geschweige denn die größte Gefahr auf diesem<br />

Planeten darstellen. Diesen Titel behält<br />

sich seit jeher die Menschheit vor. Auch wenn<br />

es nur noch wenige Überlebende gibt, so sind<br />

jene jedoch in die Enge getrieben und bereit,<br />

selbst extremste Maßnahmen in Kauf zu nehmen,<br />

um ihren Fortbestand zu sichern bzw. um<br />

sich einen eigenen Vorteil zu schaffen. Welche<br />

Staatsgewalt sollte sie auch zurechtweisen?<br />

Dementsprechend kristallisiert sich alsbald eine<br />

klare Rivalität zwischen der „Ricktatur“ und dem<br />

selbst ernannten „Govenor“ (David Morrissey)<br />

heraus. Letzterer leitet eine gut funktionierende<br />

Siedlung und präsentiert diese als die ultimative<br />

Utopie, in der Menschen im weitesten Sinne frei<br />

und ohne Angst leben können. Doch auch diese<br />

vermeintliche „Freiheit“ ist teuer erkauft, weshalb<br />

es bald zum vorprogrammierten Klinsch kommt.<br />

Und so springt die Handlung zwischen den einzelnen<br />

Gruppierungen hin und her, was dem<br />

Ganzen zusätzliches Tempo verleiht. Das Salz<br />

in der Suppe dürfte aber der zunehmend abstrakte<br />

Look der Figuren sein, denn <strong>of</strong>fenbar hat<br />

der vergangene Winter, das ganze Team um Rick<br />

abgehärtet und die Team-Mitglieder zu einem<br />

abgeklärten, eingespielten Anti-Zombie-Einsatzkommando<br />

werden lassen. Selbst Ricks Sohn,<br />

der kleine Carl (Chandler Riggs), weiß sich mit<br />

seiner speziellen, geräuschreduzierten Schusswaffe<br />

zu wehren. Insgesamt sieht hier aber niemand<br />

mehr gestriegelt aus, und das Team ähnelt<br />

zunehmend einer Wandergruppe aus kuriosen<br />

Schaustellern. Am meisten sticht der Serien-<br />

Neuzugang Michone hervor, eine dunkelhäutige<br />

Schönheit, die am liebsten mit scharfen Klingen<br />

wie etwa einem Katana arbeitet. An ihrem Körper<br />

sind zwei Ketten befestigt, an denen wiederum<br />

Zombies hängen, denen aus Sicherheitsgründen<br />

die Unterkiefer und Arme entfernt wurden. Welchen<br />

Zweck dieser Modeschmuck erfüllt, dass<br />

müssen Sie schon selber herausfi nden. Allein<br />

dieser skurrile Anblick zieht die Serie weiter in<br />

die Comic-Richtung und gibt ihr den nötigen, ästhetischen<br />

Schwung, der zuvor fehlte.<br />

Sondereditionen der 3. Staffel<br />

Es ist schon schwierig genug, im Dschungel der<br />

Sondereditionen die Übersicht zu behalten. Umso<br />

komplizierter wird es für den Kunden, wenn einzelne<br />

Handelsketten Exklusivverträge abschließen,<br />

wie hier: Bisher veröffentlichte der Vertrieb WVG<br />

eine Uncut-Version der ersten Staffel sowie eine<br />

jeweils limitierte <strong>Steel</strong>book-Edition für Staffel 1<br />

und 2, die es überall zu kaufen gibt. Amazon.de<br />

hatte bislang die Limited Comic Box (Staffel 1 & 2 +<br />

Comic-Sonderaufl age, Artprint<br />

und Zertifi kat) im Repertoire (inzwischen nicht mehr<br />

exklusiv). Für die dritte Staffel wurde eine Amazonexklusive<br />

Sonderedition samt Michonne-Action-Figur<br />

für 65 Euroangekündigt. In Anbetracht dessen, dass<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auch für 30 Euro und die eher einfach gearbeitete<br />

Actionfi gur für 20 Euro gekauft werden kann,<br />

ist dies nicht wirklich preisgünstig. Der Media Markt<br />

bietet eine limitierte Aquarium-Edition an, die sich<br />

jeder ins Regal stellen kann, um wie der Governor genüsslich<br />

die im Wasser schwimmenden Zombie-Köpfe<br />

zu beobachten. Das Ganze ist batteriebetrieben<br />

bzw. beleuchtet und kann mit ein paar einfachen<br />

Handgriffen mit neuem Wasser befüllt werden. Die<br />

Aquarium-Box ist ab dem 11. November zum stolzen<br />

Preis von 139 Euro erhältlich. Zudem gibt es dort<br />

eine limitierte <strong>Steel</strong>book-Version der dritten Staffel<br />

mit einem Armbrustartwork. Der Saturn-Markt<br />

wiederum bietet eine exklusive <strong>Steel</strong>book-Edition<br />

mit Lenticularbild an. US-Import-Spezialisten wissen<br />

außerdem: Die erste Staffel<br />

gab es als aufklappbare<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tin-Edition, die<br />

zweite <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Staffel<br />

als Zombie-Kopf mit<br />

Schraubenzieher im<br />

Auge.<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

18


The Walking Dead<br />

Thema<br />

Die schlimmsten Zombie-Angriffe erfolgen immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Sie sind völlig unberechenbar, selbst im angeketteten Zustand<br />

DIE BLU-RAY<br />

Hat sich im Vergleich zu den vorherigen Staffeln<br />

in technischer Hinsicht etwas getan? Nein, hat<br />

es nicht! Look und Soundgestaltung sind vollkommen<br />

gleich geblieben und gliedern sich nahtlos<br />

in die Reihe der bestehenden Episoden ein. Das<br />

ist aber auch so gewollt, denn warum sonst sollte<br />

sich ein Sender für 16-Millimeter-Filmmaterial<br />

entscheiden, wenn er nicht bewusst einen grobkörnigen,<br />

unscharfen Look erzielen möchte, der<br />

an die frühen Zombie-Filme der 1970er/80er<br />

erinnert? HD-Enthusiasten rümpfen bei solch<br />

verschwommenen Konturen vermutlich die Nase,<br />

trotz alledem sind doch an so einigen Stellen<br />

viele Details zu erkennen, sodass man davon ausgehen<br />

kann, dass hier aktuelle und hochwertige<br />

16-Millimeter-Kameras verwendet wurden. Die<br />

Außenaufnahmen sind überbelichtet, während<br />

die Innenaufnahmen große Dunkelflächen bieten,<br />

von denen sich nur wenige Details absetzen. Der<br />

Schwarzwert ist geringfügig zu hoch, weshalb die<br />

vorrangig bräunlichen Bilder besonders in den<br />

Gefängnisszenen etwas matschig wirken. Trotz<br />

der entfärbten Bilder (Bäume wirken z. B. relativ<br />

matt bzw. alles andere als saftig grün) sind die<br />

Hauttöne warm und kräftig. Beim Sound sind<br />

die hohen Knack- und Zischlaute problematisch.<br />

In dieser Hinsicht klingt die Tonspur komprimiert<br />

und gerade was die Dialoge angeht ein klein<br />

wenig verzerrt. Tiefen gibt es weniger (im Gegensatz<br />

zu den lästigen Werbeblöcken am Anfang<br />

einer jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, deren Mitten zu donnernden<br />

Tiefen umgewandelt wurden). Die Räumlichkeit<br />

wurde sehr dezent gehalten und vorrangig für die<br />

Einblendung einzelner Zombie-Laute verwendet.<br />

Aber auch kleinere Alltags-Geräusche finden ihren<br />

Weg auf die Surround-Kanäle, ohne dass wirklich<br />

eine lebendige Audio-Umgebung entsteht. Dynamisch<br />

tut sich hier auch kaum etwas und bleibt<br />

beim linearen Lautstärkeverlauf. Die 16 Episoden<br />

sind auf insgesamt vier <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs verteilt. Auf<br />

der fünften Disc befindet sich das Bonusmaterial,<br />

welches Sie im Detail im nebenstehenden Kasten<br />

aufgelistet finden. Am interessantesten sind die<br />

gelöschten Szenen sowie die Behind-The-Scenes-<br />

Beiträge „Making The Dead“ und „Gedärme<br />

und Glorie“, die ein interessantes Bild über die<br />

Produktion der Zombie-Masken und -Utensilien<br />

vermitteln. Die vorliegende Serienstaffel ist komplett<br />

ungeschnitten.<br />

FALKO THEUNER<br />

Die Ursache der Zombie-Epidemie<br />

(Spoilerwarnung) Die Ursache der Katastrophe<br />

wird innerhalb der Serie nur vage angedeutet. So<br />

zeigen Rückblenden wie Shane und Lori (Sarah<br />

Wayne Callies) zusammen mit Carl aus der Stadt<br />

fl üchten wollen, ohne jedoch direkt den Ausbruch<br />

zu erklären. An vielen Stellen der Serie befi nden<br />

sich Zeichen dafür, dass die Apokalypse quasi<br />

auch als Zorn Gottes interpretiert werden könnte<br />

(zumindest von den Gläubigen unter den Zuschauern).<br />

Am Ende der ersten Staffel gelangt die Gruppe<br />

zu einer geheimen Forschungsstation, in der die<br />

Seuche erforscht wurde. Der einzige Überlebende<br />

an diesem Ort ist ein Wissenschaftler, der Rick <strong>of</strong>fenbart,<br />

dass der Aggressor ausnahmslos in allen<br />

Menschen schlummert und ausbricht, sobald ein<br />

Mensch stirbt. Sprich: Es ist egal, ob jemand gebissen<br />

wird oder nicht – früher oder später verwandelt<br />

sich jeder in einen Untoten. So wie es scheint,<br />

kann die Ursache also z. B. in der Biowaffenforschung<br />

liegen, ein missglücktes Experiment gewesen<br />

sein, als Gottes-Strafe durchgehen oder auch<br />

einfach nur als Spätfolge einer Überdosis Handy-<br />

Strahlung. Vorlagenautor Robert Kirkman wird<br />

darauf jedenfalls erst einmal keine Antwort geben.<br />

Extras (Bonus Disc)<br />

Ein heranwachsender Sohn (7 Min.)<br />

Böses Auge (8 Min.)<br />

Verlassen, aber nicht vergessen (8 Min.)<br />

Herz eines Kriegers (8 Min.)<br />

Michonne Vs. Governor (5 Min.)<br />

Sicherheit hinter Gittern (10 Min.)<br />

Making The Dead (8 Min.)<br />

Gedärme & Glorie (8 Min.)<br />

Deleted Scenes (6 Std. 12 Min.)<br />

Horror-Serie/Drama<br />

OT: The Walking Dead L: US J: 2012 V: Universal<br />

B: MPEG-4, 1,78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Ernest R. Dickerson,<br />

Bill Gierhart u. a. D: Andrei Lincoln, Sarah Wayne Callies u. a.<br />

LZ: 16 x 43 min FSK: 18 P: 30 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 11.11.13 × 5 Extras: 6,5/10<br />

Film 8,5/10<br />

Haben Sie schon einmal „Resident Evil“ die ganze Nacht lang<br />

durchgezockt, weil Sie nicht mehr aufhören konnten? Diese Serie<br />

hat den gleichen packenden Eff ekt.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

Das 16-Millimeter-Material hinterlässt einen absichtlich<br />

herbeigeführten Look voller Unschärfen<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Der Sound ist relativ unspektakulär, erfüllt aber seinen Zweck und<br />

klingt nur minimal verzerrt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 19


Thema<br />

The Walking Dead<br />

Die neue Gesellschaft<br />

der Postapokalypse (Auswahl)<br />

Rick dreht durch: Ein Held im Wandel<br />

Er WAR der große Ordnungshüter in den Staffeln eins<br />

und zwei, quasi ein Überbleibsel der alten Welt oder<br />

anders gesagt, einfach jemand, der die alte Ordnung<br />

wiederherstellen wollte. Dummerweise kamen dem<br />

Sheriff bei diesem Vorhaben immer wieder ein paar<br />

Untote in die Quere, die von ihm und der Gruppe stetig<br />

neue moralische Entscheidungen abverlangten.<br />

Dazu gehörte unter anderem die Frage, ab wann ein<br />

Infi zierter als Zombie durchgeht? Sind Zombies nicht<br />

auch nur Menschen, die an einer Krankheit leiden?<br />

Darf man einfach so einem Zombie-Kind mit seiner<br />

riesigen Cougar-Magnum ein Loch in den Schädel<br />

schießen? Und wie ist das mit einem Jugendlichen,<br />

der die Gruppe an seine Komplizen verraten könnte<br />

– sollte dieser für das Gemeinwohl exekutiert werden?<br />

Bei jeder Frage war Rick (Andrew Lincoln) stets<br />

der Saubermann, grübelte ewig lang darüber nach<br />

und machte sich über mehrere Folgen hinweg Vorwürfe,<br />

wenn wieder ein Menschenleben aufgrund<br />

seiner Entscheidung dran glauben musste. Doch<br />

inzwischen ist auch Rick abgestumpft und ähnlich<br />

wie sein „Kumpel“ Shane (Jon Bernthal) zu einem<br />

emotionslosen Monstrum geworden, das mit aller<br />

Macht die Gruppe führen möchte. Emotionslos ist<br />

vielleicht ein wenig übertrieben ausgedrückt, denn<br />

der ein oder andere Nervenzusammenbruch packt<br />

ihn dann doch gelegentlich. Dennoch ist der Zeigefi<br />

nger inzwischen schneller am Abzug, wenn fremde<br />

Menschen seine Gruppe bedrohen. Verfolgungswahn,<br />

Wahnvorstellungen, Fehlentscheidungen und<br />

Wutausbrüche machen aus ihm einen gebrochenen,<br />

durchaus glaubhaften Charakter. Wir sagen: Gut,<br />

dass er sein Heldenimage sowie die weiße Weste<br />

abgelegt hat, denn sonst wäre Rick schlimmstenfalls<br />

zu einer bloßen Witzfi gur verkommen. Sein Wandel<br />

hängt natürlich auch mit dem Tod eines gewissen<br />

Humanisten zusammen, der die Menschlichkeit der<br />

Gruppe mit sich nahm.<br />

Die Dixon-Brüder<br />

Andrea (Laurie Holden):<br />

Das hübsche, naive Blondchen, das immer<br />

wieder in Schwierigkeiten gerät, weil es unbedingt<br />

mit Waffen spielen will, hat sich im Laufe<br />

der Zeit zu einer selbständigen, emanzipierten<br />

Frau gemausert, die nun auch bestimmte Entscheidungen<br />

zu Recht hinterfragt und sich ihren<br />

Weg durchaus stimmig ebnet – auch wenn<br />

sie sich blöderweise ausgerechnet immer in<br />

die falschen Männer verliebt.<br />

Es ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich doch Brüder im Charakter sein<br />

können. Daryl (Norman Reedus) ist einer der beliebtesten Charaktere der Serie.<br />

Er ist quasi der geheimnisvolle Wild-West-Held, der mit seiner Harley und<br />

seiner Armbrust den coolen „Clint Eastwood“ (in jungen Jahren) gibt. Er ist<br />

einer der Charaktere, die nicht in der Comic-Handlung von Robert Kirkman<br />

vorkommen und entwickelt sich zur rechten Hand von Rick. Sein älterer Bruder<br />

Merle (Michael Rooker) wiederum gehört zu den Stinkstiefeln der Serie und<br />

erntet als fi eser Nazi viele Antipathien. Ursprünglich auf einem Hochhausdach<br />

in Atlanta zurückgelassen, taucht er in der dritten Staffel wieder auf, was alles<br />

andere als Wiedersehensfreude weckt. Beide Brüder hatten eine schwierige<br />

Kindheit und wurden vom Vater misshandelt. Dadurch entwickelten sie sich<br />

zu Außenseitern der Gesellschaft, wobei ein ungewolltes Waldabenteuer Daryl<br />

ungemein prägte. Als Kind ging er für ganze neun Tage im Wald verloren,<br />

ernährte sich von dem, was er fand, und kehrte aus eigener Kraft in die Zivilisation<br />

zurück, ohne dass der alkoholisierte Vater sein Verschwinden überhaupt<br />

bemerkte. Beide Brüder haben einen enormen Überlebensinstinkt und wissen<br />

besser als alle anderen, wie man in Extremsituationen am Leben bleibt.<br />

Hershel (Scott Wilson):<br />

Der ehemalige Farmbesitzer ist Tierarzt und<br />

aufgrund seines medizinischen Hintergrundwissens<br />

ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft.<br />

Zudem ist er ein erfahrener Ratgeber,<br />

weshalb er <strong>of</strong>tmals die Vaterrolle einnimmt.<br />

Als strenggläubiger <strong>Man</strong>n folgt er seinen Prinzipien,<br />

weiß inzwischen aber auch, dass der<br />

Konservatismus allerspätestens seit der Apokalypse<br />

nicht mehr greift und er nun im Alter<br />

welt<strong>of</strong>fener und fl exibler in seinen Ansichten<br />

werden muss. Seinen Alkoholismus hat er inzwischen<br />

hinter sich gelassen.<br />

Glen (Steven Yeun):<br />

Er ist das taktische Genie der Gruppe und kann<br />

in brenzligen Situationen schnelle, gute Entscheidungen<br />

treffen. Bestanden diese zu Anfang<br />

noch hauptsächlich im klugen Ausweichen, hurtigen<br />

Sprinten und stillen Zuschlagen, so entwickelte<br />

sich aus ihm spätestens seit seiner Liaison<br />

mit der Farmerstochter Maggie (Lauren Cohan)<br />

eine Führernatur, die innerhalb der Gruppe<br />

auch durchaus etwas zu sagen hat.<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

20


The Walking Dead<br />

Thema<br />

Neue Charaktere (Auswahl)<br />

Michonne<br />

(Danai Gurira):<br />

Mit ihrem Samurai-Schwert und den beiden<br />

„zahmen“ Zombies im Schlepptau ist sie wohl<br />

der markanteste Neuzugang der Serie. Die<br />

hübsche Katana-Schwingerin hat sich schnell<br />

in die Herzen der Serien-Fans gemetzelt und<br />

weist einige durchaus interessante Charakterzüge<br />

auf. Durch die exotische Präsenz der<br />

geheimnisvollen Schwertkämpferin erhält die<br />

sonst doch relativ real wirkende Serie einen<br />

leichten Over-The-Top-Touch, was sie geringfügig<br />

mehr in die Comic-Richtung schiebt. Zunächst<br />

zieht Michonne mit Andrea, der leicht<br />

naiven, aber dennoch sympathischen Schönheit<br />

der Gruppe, durch die Gegend, um schließlich der Kolonie des Governors<br />

zu begegnen. Später stößt sie dann zur ganzen Gruppe im Gefängnis.<br />

Tyreese<br />

(Chad Coleman)<br />

In den Comics ist er Ricks rechte Hand und hilft<br />

ihm, einen klaren Kopf zu bewahren, wenn<br />

wieder einmal schwierige Entscheidungen ins<br />

Haus stehen. Er ist eine Führernatur. Seine<br />

Markenzeichen sind seine Mütze sowie der<br />

Hammer, mit dem er regelmäßig und kräftig<br />

austeilt. In der TV-Serie gestaltet sich die Beziehung<br />

zu Ricks Gruppe jedoch ein wenig<br />

komplizierter, denn Tyreeses Gruppe gilt<br />

zunächst als Eindringling in die von Rick und<br />

Co. vereinnahmte Gefängnis-„Festung“. An<br />

Tyreeses Seite befi ndet sich stets seine jüngere<br />

Schwester Sasha (Sonequa Martin-Green), die<br />

er wie ein Berserker verteidigt. Doch wie wird sich in der Serie seine Beziehung<br />

zu Rick weiterentwickeln, jetzt da Daryl seinen Platz eingenommen hat?<br />

Der Governor<br />

(David Morrissey):<br />

Zunächst scheint er der neue Saubermann<br />

der Serie zu werden. Unter seiner Führung<br />

gelingt es der kleinen Kolonie tatsächlich, in<br />

einem gewissen Rahmen die alte Welt wieder<br />

herzustellen. Innerhalb des Schutzwalls gibt<br />

es keine freilaufenden Zombies, die Menschen<br />

gehen ihrem normalen Tagesgeschäft nach<br />

und tragen sogar normale, ganz unzerrissene<br />

Kleidung. Doch die Schattenseiten lauern hinter<br />

den Fassaden dieser einfach zu perfekten<br />

Utopie. Wir sagen nur „Aquarium“ und „Töchterchen“.<br />

Kurzum: Rick und der Governor geraten<br />

tüchtig aneinander und bekämpfen sich<br />

mit Waffengewalt bis aufs <strong>Blu</strong>t. Seit einem „Unfall“ mit einem Glassplitter ist<br />

die Augenklappe zudem ein festes Markenzeichen des Governors.<br />

Milton Mamet<br />

(Dallas Roberts)<br />

Er ist der Doktor, ob nun „Mengele“ oder<br />

„Frankenstein“, das können die Zuschauer für<br />

sich entscheiden. Milton hilft dem Governor<br />

bei der Erforschung der Zombie-Seuche und<br />

schreckt im Namen der Wissenschaft auch<br />

nicht vor Menschenversuchen zurück. Vom<br />

Äußeren her erinnert er an eine introvertierte<br />

Version von Bill Gates. Sobald er spricht, tritt<br />

seine Emotionslosigkeit hervor und er wirkt<br />

aufgrund der benutzten Sprache defi nitiv wie<br />

ein IT-Nerd. Aus diesem Grund misstraut ihm<br />

insbesondere Andrea. Und tatsächlich scheint<br />

er Fortschritte in der Zombie-Dressur zu machen.<br />

Doch bleiben in den untoten Hirnen tatsächlich noch Erinnerungen aus<br />

den Lebzeiten erhalten?<br />

Was unterscheidet<br />

Zombies vom Menschen?<br />

Bereits „Shaun Of The Dead“ machte die seichte<br />

Anmerkung, dass Zombies auch nur Menschen<br />

seien und sich kaum vom bes<strong>of</strong>fenen Kneipengast<br />

oder gar vom Videospiel-Nerd unterscheiden.<br />

Auch Zombie-Guru George A. Romero zeigte u. a.<br />

in seinem „Land Of The Dead“, dass die Alternativgesellschaft<br />

„Z“ durchaus eine Daseinsberechtigung<br />

auf der Erde hat, für die es sich zu kämpfen<br />

lohnt. In „Warm Bodies“ ging man sogar soweit,<br />

den Untoten die Fähigkeit zur Liebe zuzuschreiben.<br />

Seien wir doch einmal ehrlich, genau genommen<br />

können die Zombies rein gar nichts für ihr Äußeres.<br />

Schließlich haben sie sich diese Lebensart nicht<br />

freiwillig ausgesucht. Und nur weil sie hirnlos sind<br />

und einen unbändigen Appetit auf Fleisch besitzen,<br />

heißt das noch lange nicht, dass man ihnen<br />

mir nichts, dir nichts den Schädel einschlagen darf.<br />

Nichtsdestotrotz sind sie in „The Walking Dead“<br />

einfach nur hirntote, gefährliche und vor allem<br />

hungrige Wesen, die immer dann auftauchen,<br />

wenn man es am wenigsten erwartet. Eine Heilung<br />

ist faktisch ausgeschlossen, weshalb es den „Helden“<br />

der Geschichte nichts ausmacht, sie niederzumähen.<br />

Andererseits zeigen die Untoten hier ein<br />

merkwürdiges Schwarm-Verhalten und legen aus<br />

einem unbekannten Grund in Gruppen gewaltige<br />

Strecken zurück, so als würden sie von irgendetwas<br />

gesteuert oder angelockt werden. Es gibt also noch<br />

so einige Fragen, die die Herkunft und Lebensweise<br />

dieser unheimlichen Wesen betreffen und die von<br />

niemandem so richtig beantwortet werden können.<br />

Übrigens werden die Zombies hier niemals als<br />

„Zombies“ bezeichnet – stattdessen nennt man sie<br />

entsprechend dem Serientitel „Walker“.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 21


Thema<br />

The Walking Dead<br />

THE WALKING DEAD:<br />

DER COMIC<br />

Die Graphic Novels erscheinen in Amerika seit<br />

2003 monatlich als Image-Serie in Einzelheften<br />

und werden zusammengefasst als Bücher vertrieben.<br />

Die Zeichnungen sind in Schwarz-Weiß<br />

gehalten und unterscheiden sich von der TV-<br />

Serie bei einigen Charakteren sowie geringfügig<br />

auch bei der Handlung. Autor ist Robert Kirkman<br />

und der Zeichner war bis zum sechsten Band<br />

noch Tony Moore. Nach ihm führte Charlie Adlard<br />

die Reihe weiter. In Deutschland sind bislang<br />

18 Hardcover-Bände beim Crosscult-Verlag<br />

erschienen, der 19. ist für den März 2014 angekündigt.<br />

Das Kompendium soll im November er-<br />

scheinen. Einige Illustrationen aus Band 1 sehen<br />

THE WALKING DEAD GEWINNSPIEL<br />

Sie lieben „The Walking Dead“ und würden<br />

gern ein cooles Fan-Paket gewinnen? Dann<br />

sind Sie hier genau richtig. In freundlicher<br />

Zusammenarbeit mit Crosscult und WVG<br />

verlosen wir ein Paket bestehend aus: „The<br />

Walking Dead“ (Staffel 3) <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Edition<br />

samt Michonne-Figur, „The Walking Dead“<br />

Comic-Bände 1 – 3, „The Walking Dead“ Das<br />

Kompendium, „Wo ist der Zombie“ Wimmelbuch,<br />

„The Last Of Us“ Videospiel & Comic<br />

Einfach Mail mit dem Betreff „Zombies“ an:<br />

5jahreblu<strong>ray</strong><strong>magazin</strong>@auerbach-verlag.de<br />

Oder per Post an die Adresse:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Stichwort: Zombies<br />

Oststraße 40 – 44<br />

04317 Leipzig<br />

Einsendeschluss ist der 29.11.2013. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.<br />

Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel<br />

teilnehmen.<br />

Sie oben. Allen Videospielfans sei übrigens das<br />

exzellente Point-and-Click-Adventure von Telltale<br />

Games empfohlen. Hier können Sie in fünf Episoden<br />

die brandneue und interaktive Geschichte<br />

des Kriminellen Lee Everett und seines verwaisten<br />

Zöglings Clementine erleben.<br />

Bilder: AMC, © Crosscult, WVG; Wimmelbild: © Crosscult/Michael O’Mara Books, eine Illustration von Paul Moran<br />

22


The Walking Dead<br />

Thema<br />

ZOMBIE WIMMELBUCH:<br />

Wer Wimmelbilder UND Zombies mag, der ist mit diesem humorvollen Buch von dem Zeichner Paul Moran<br />

bestens beraten. Als kleine Kostprobe fi nden Sie oben eines der ultradetaillierten Bilder, auf dem Sie insgesamt<br />

vier versteckte, rote Erste-Hilfe-Kästen fi nden können. Das 48-seitige, kunterbunte Wimmelbuch von<br />

Crosscult ist ab s<strong>of</strong>ort für rund 17 Euro im Handel erhältlich.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 23


Thema<br />

The Walking Dead<br />

Interview mit David Morissey,<br />

Darsteller des „Governor“ in „The Walking Dead“<br />

Geführt von Tiemo Weisenseel<br />

Er spielt den Widersacher Ricks und den skrupellosen Anführer der utopischen Gesellschaft: David Morissey<br />

ist der Governor. Im Gespräch verriet er uns einiges über seine Rolle und deutete sein Mitwirken in der vierten<br />

Staffel an. Wer die dritte Staffel noch nicht gesehen hat, sollte dies aber lieber noch tun, bevor er weiter liest.<br />

David Morissey, Darsteller<br />

Mr. Morissey: Sie sind ja schon eine ganze<br />

Weile im Business – wie hat sich die<br />

Schauspielerei in Kino und TV über die<br />

Jahre verändert?<br />

Nun, das hat sich tatsächlich in so mancher<br />

Weise gewandelt. Vor allem hat man heute<br />

weniger Zeit als damals, alles muss schneller<br />

gehen. Andererseits gibt es heute wirklich<br />

großartige Stories – und in Amerika zu arbeiten<br />

ist auch ein wenig anders als zuhause in Großbritannien.<br />

An einer Serie mitzuwirken, die so<br />

toll ist wie „The Walking Dead“, ist natürlich<br />

ein großes Glück – und dass mich inzwischen<br />

immer mehr Leute kennen, ist auch nicht zu<br />

verachten!<br />

Wie sind Sie mit „The Walking Dead“ in<br />

Berührung gekommen? War das einfach<br />

bei einem ganz normalen Casting?<br />

Ja, mehr oder weniger schon! Letztes Jahr war<br />

ich in Los Angeles, und mein <strong>Man</strong>ager fragte<br />

mich, ob ich Interesse an einer Rolle in der Serie<br />

hätte. Ich sagte ja und traf das Kreativteam<br />

von „The Walking Dead“, und nun bin ich an<br />

Bord! Es lief also alles ziemlich klassisch ab,<br />

aber auch ungewöhnlich schnell.<br />

Wie würden Sie die Rolle des „Governors“<br />

beschreiben? Was bringt er vor allem in<br />

die Serie ein?<br />

Nun, Anfang der dritten Staffel war er der wichtigste<br />

Kopf im kleinen Städtchen „Woodbury”,<br />

er schmiss den ganzen Laden und bot vielen<br />

Menschen Sicherheit unter ausgesprochen<br />

unsicheren Umständen. Er hat ein großes Geheimnis:<br />

dass seine Tochter infi ziert ist und<br />

er sie dennoch am Leben erhält. Außerdem<br />

pfl egt er wohl so was wie einen kleinen „Messias-Komplex“:<br />

Er hat diese Idee, dass er die<br />

ganze Welt von seiner Stadt aus neu besiedeln<br />

will. Als ihm seine Tochter Penny genommen<br />

wird, ist er nur noch von Rache beseelt – Vergeltung<br />

an Rick und seinen Leuten scheint sein<br />

einziges Ziel zu sein. Gegen Ende von Season<br />

drei durchleidet er eine Art psychotischen Anfall<br />

– schauen wir mal, wie es in Jahr vier mit<br />

ihm weitergeht!<br />

Was mögen Sie am meisten an dieser faszinierenden<br />

Figur?<br />

Hm, was mag ich am meisten? Ich mag eigentlich<br />

alles an ihm – er ist einfach ein großartiger<br />

Charakter! Es macht einen Heidenspaß, ihn zu<br />

spielen, weil er so komplex ist. Auch wenn er<br />

wirklich schreckliche und abgründige Dinge tut,<br />

ist es für mich doch eine sehr dankbare Rolle,<br />

für die es sich lohnt, die Wahrhaftigkeit dieser<br />

Figur ans Licht zu bringen. Er hat durchaus viel<br />

mit unserer Zeit zu tun: Wir leben in einer Welt,<br />

die voller dunkler und schrecklicher Ereignisse<br />

ist, und es ist mein Job als Schauspieler, die<br />

Relevanz dieser Figur für unsere Welt aufzuzeigen,<br />

wenn ich diesen Charakter verkörpere.<br />

Hat er eigentlich eine Zukunft, oder wird<br />

er letztendlich das grausame Schicksal<br />

seines Comic-Ebenbildes teilen?<br />

Nun, wir haben die Vorgaben des Comics ja<br />

alles andere als eins zu eins befolgt – schauen<br />

Sie sich nur Charaktere wie Daryl Dixon an, die<br />

nicht mal in den Graphic Novels vorkommen!<br />

Im Augenblick drehen wir gerade die neuen<br />

Folgen, und da spiele ich ihn nach wie vor:<br />

Also er wird uns sicher noch eine Weile erhalten<br />

bleiben!<br />

Was glauben Sie: Wie konnte eine wirklich<br />

raue und kantige Serie wie „The<br />

Walking Dead“ zu dem weltweiten Phänomen<br />

werden, das es heute ist?<br />

Ich denke, es ist einfach eine unheimlich aufregende<br />

Serie mit großartigen Charakteren.<br />

Die Welt, in der sie spielt, ist außergewöhnlich<br />

und auf ihre Art fantastisch – doch gleichzeitig<br />

kann man in ihr ganz aktuelle Fragestellungen<br />

und Ideen verfolgen, die sich immer um den<br />

menschlichen Überlebensinstinkt drehen. Die<br />

größte Stärke liegt aber wohl in den Figuren<br />

und in den tollen Skripts. Hinzu kommen<br />

dann noch ein paar echte Knaller-Effekte ... da<br />

stimmt also so ziemlich alles!<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Episoden<br />

Die 4. Staffel<br />

1. Staffel<br />

Gute alte Zeit<br />

Gefangene der Toten<br />

Tag der Frösche<br />

Vatos<br />

Tag 194<br />

TS-19<br />

2. Staffel<br />

Zukunft im Rückspiegel<br />

<strong>Blu</strong>tsbande<br />

Die letzte Kugel<br />

Die Cherokee Rose<br />

Chupacabra<br />

Beichten<br />

Tot oder lebendig<br />

Nebraska<br />

Am Abzug<br />

Ausgesetzt<br />

Sorry, Bruder!<br />

Die besseren Engel<br />

unserer Natur<br />

Die Mahd<br />

3. Staffel<br />

Die Saat<br />

Rosskur<br />

Zeit der Ernte<br />

Leben und Tod<br />

Anruf<br />

Auf der Jagd<br />

Tod vor der Tür<br />

Siehe, dein Bruder<br />

Kriegsrecht<br />

Zufl ucht<br />

Judas<br />

Gesichter der Toten<br />

Das Ultimatum<br />

Der Fang<br />

Der Strick des Jägers<br />

Stirb und töte<br />

Bereits am 18. Oktober kommen die deutschen<br />

Fans in den Genuss der 16 neuen Episoden der<br />

vierten Staffel, vorausgesetzt sie sind Abonnenten<br />

des Sky-Bezahlsenders Fox. Dieser<br />

strahlt jeden Freitag um 21 : 45 Uhr eine brandneue<br />

Episode aus. Der Kampf zwischen dem<br />

Governor und Rick geht weiter und die Gruppe<br />

muss sich gezwungenermaßen neuen Herausforderungen<br />

stellen … jenseits der Gefängnismauern<br />

auf einem Roadtripp des Grauens. Ein<br />

Funkspruch über eine Radi<strong>of</strong>requenz verheißt<br />

neue H<strong>of</strong>f nung. Die Free-TV-Premiere der dritten<br />

Staffel auf RTL2 ist am 31. Oktober um 23:15 Uhr,<br />

erstmals sogar in HD-Qualität.<br />

Bilder: AMC, WVG<br />

24


So testen wir<br />

Service<br />

Unser Testsystem<br />

Der Infokasten<br />

Animation/Komödie<br />

OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />

TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />

Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />

Hier finden Sie, übersichtlich geordnet, die wichtigsten<br />

Daten zu der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc (BD) aufgelistet. Neben der Cover-Abbildung<br />

sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />

Scheibe, der Ihnen einen ersten Eindruck zur<br />

Aufmachung der Disc geben soll. Zudem bietet<br />

der Kasten die Namen der wichtigsten Darsteller<br />

sowie den Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem<br />

Interesse an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die<br />

W-Cover-Information bleibt nach wie vor unter<br />

Vorbehalt, da uns die Testdiscs meist ohne Verpackung<br />

zugesandt werden. Im 3D-Bereich gibt es zu<br />

alledem noch die Information über das verwendete<br />

3D-Gerät sowie über die Kompatibilität zu<br />

2D-Geräten. Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den<br />

eingesetzten Videocodec an und darauf folgend<br />

das Bildseitenverhältnis. Bei den Videocodecs<br />

haben sich zwei Standardformate gegenüber dem<br />

Der Bewertungskasten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich auf<br />

Referenzniveau bewegen. Die Besten der Besten<br />

erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />

veralteten DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt: Zum<br />

einen Micros<strong>of</strong>ts VC-1-Codec, der durch seine Effizienz<br />

bei der Komprimierung punktet, und zum<br />

anderen die Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Letztere<br />

zeichnet sich unter anderem durch akkurat abgegrenzte<br />

Farbinformationen aus. Das angegebene<br />

Bildseitenverhältnis stimmt im Optimalfall mit<br />

dem Ihres Fernsehers überein (standardmäßig<br />

1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1). Andernfalls (also z. B.<br />

bei dem breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1)<br />

erscheinen auf dem Bildschirm schwarze Balken<br />

an den Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich<br />

aus, in dem es neben den Standardcodecs<br />

DTS und Dolby Digital auch noch die verlustfrei<br />

komprimierten Formate Dolby True HD und DTS-<br />

HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem analogen<br />

Original sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert.<br />

Die Zahl hinter dem jeweiligen Audiocodec<br />

(z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie viele Lautsprecherkanäle<br />

der Sound abgemischt und auf die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den Informationen im<br />

Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“ sowie der<br />

Erstverkaufstag. In dem abschließenden Balken<br />

nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter auch<br />

DVDs befinden, zählen diese trotzdem, da wir Ihnen<br />

damit lediglich den physikalischen Umfang<br />

des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />

sehen Sie nun die Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />

sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />

Sonderausstattung. Zudem fließen aber auch noch<br />

Faktoren der Präsentation in die Wertung ein, wie<br />

etwa das Menüdesign oder auch die Ausreizung<br />

der Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Titel<br />

3D-Referenz<br />

Titel<br />

Top-Ausstattung<br />

Tonreferenz Bildreferenz<br />

Titel Titel<br />

Titel<br />

Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />

Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />

ins<strong>of</strong>ern welche vorhanden sind.<br />

Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />

Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />

Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />

Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />

der Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />

Unser Heimkino<br />

Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />

Heimkino. Herzstück der visu ellen Wiedergabe<br />

ist JVCs kontraststarker 4K2K-Projektor<br />

DLA-X70 mit vierfacher HD-Auflösung, akkurater<br />

Shutter-Brillen-Technologie sowie einer makellosen<br />

3D-Wiedergabe. Auf der großen Leinwand<br />

hinterlässt 3D nicht nur einen stärkeren Eindruck<br />

als auf einem herkömmlichen Fernseher. Zusätzlich<br />

<strong>of</strong>fenbart sich uns jede noch so kleine Bildschwäche.<br />

Für den akustischen Test bemühen<br />

wir ein hochwertiges 7.1-Surround-System samt<br />

potentem AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden<br />

wir die Playstation 3 Slim. Da wir für unsere<br />

weiteren Publikationen HDTV, AUDIO TEST und<br />

DIGITAL TESTED die aktuellste Technik bewerten,<br />

stehen uns auch stets die neuesten bzw. derzeit<br />

besten Geräte zur Verfügung. Bei unseren Tests<br />

achten wir penibel darauf, dass der Inhalt der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht wiedergegeben<br />

wird.<br />

Film 6,5/10<br />

Um diesen Film unterhaltsam zu finden, muss man nicht<br />

unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />

3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem gut eingemessen, hören<br />

Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird ein<br />

klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />

Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />

Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch mit dem Original.<br />

3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />

Aber auch wenn die Zukunft des heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema.<br />

Unter diesem Punkt finden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir<br />

uns an festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefinden des Zuschauers<br />

über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />

Ton 7/10<br />

Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />

wirklich deutlich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />

klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

3D 8/10<br />

Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />

wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

3/4 2/3 2/2 1/2<br />

Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 25


Service<br />

Heimkino-Top-10<br />

Heimkino-Top-10 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Ihre Heimkinoanlage schluckt nur das technisch Beste, was der Markt zu bieten hat? Kein Problem, unsere<br />

Top-Ten hilft Ihnen bei der Auswahl. Natürlich auch mit den besten Scheiben aus dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Bereich.<br />

Bildreferenz<br />

Tonreferenz<br />

Top-Extras<br />

3D-Referenz<br />

Samsara<br />

2012<br />

Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />

Avatar 3D<br />

1<br />

L: US J: 2011<br />

G: Dokumentation/<br />

Meditation V: Busch<br />

Media LZ: 102 min<br />

FSK: 0 VÖ: 1/2012<br />

1<br />

L: US, CA J: 2009<br />

G: Katastrophenfi lm<br />

V: Sony Pictures<br />

LZ: 157 min FSK: 12<br />

VÖ: 3/2010<br />

1<br />

L: US, GB J: 1979–1997<br />

G: Science-Fiction<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 968 min<br />

FSK: 16 VÖ: 12/2008<br />

1<br />

L: US J: 2009<br />

G: Science-Fiction<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 162 min<br />

FSK: 12 VÖ: 10/2012<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Avatar Extended Collector’s Edition<br />

L: US J: 2009<br />

G: Fantasy/<br />

Science-Fiction V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 178 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

Tron: Legacy<br />

L: US J: 2010<br />

G: Science-Fiction<br />

V: Disney Home<br />

LZ: 125 min<br />

FSK: 12 VÖ: 6/2011<br />

Happy Feet 2<br />

L: AU J: 2011<br />

G: Abenteuer/<br />

Animation V: Warner<br />

Home Video<br />

LZ: 99 min FSK: 0<br />

VÖ: 4/2012<br />

Unbekanntes Afrika<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Peter Gabriel – New Blood 3D<br />

The Dark Knight Rises<br />

L: GB J: 2011 G: Musik<br />

V: Eagle Records<br />

LZ: 129 min FSK: 0<br />

VÖ: 10/2011<br />

L: GB, US J: 2012<br />

G: Action/Thriller<br />

V: Warner Home<br />

LZ: 164 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

<strong>Blu</strong>e <strong>Man</strong> Group – How To Be A Megastar<br />

Lichtmond 2<br />

L: US J: 2008<br />

G: Alternative/Rock<br />

V: Warner Music<br />

LZ: 88 min FSK: 0<br />

VÖ: 12/2009<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />

L: US J: 2001–2003<br />

G: Fantasy V: Warner<br />

Home Video LZ:<br />

716 min FSK: 16<br />

VÖ: 6/2011<br />

Star Wars: The Complete Saga I–VI<br />

L: US J: 1977–2005<br />

G: Science-Fiction/<br />

Märchen V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 805 min FSK: 12<br />

VÖ: 9/2011<br />

Apocalypse Now<br />

L: US J: 1979 G:<br />

Antikriegsdrama V:<br />

Kinowelt Home LZ:<br />

147 min/196 min<br />

(Redux) FSK: 16<br />

VÖ: 6/2011<br />

Game Of Thrones (2. Staffel)<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />

Rio 3D<br />

L: US J: 2009<br />

G: Animation<br />

V: Disney Home<br />

LZ: 95 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2010<br />

L: US J: 2011<br />

G: Animation V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 96 min FSK: 0<br />

VÖ: 9/2011<br />

Die Legende der Wächter 3D<br />

L: US, AU J: 2010<br />

G: Animation<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 97 min<br />

FSK: 12 VÖ: 2/2011<br />

Die fantastische Welt von Oz 3D<br />

5<br />

L: GB J: 2013<br />

G: Naturdokumentation<br />

V: Polyband<br />

LZ: 5 × 49 min<br />

FSK: 0 VÖ: 11/2013<br />

5<br />

L: DE, ES J: 2012<br />

G: Ambient-Music<br />

V: Alive LZ: 53 min<br />

FSK: 0 VÖ: 9/2012<br />

5<br />

L: US J: 2012 G:<br />

Fantasy-Serie V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 10 × 55 min FSK:<br />

16 VÖ: 4/2013<br />

5<br />

L: US J: 2013<br />

G: Fantasy V: 20th<br />

Century Fox Home<br />

LZ: 130 min FSK: 6<br />

VÖ: 7/2013<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Ame & Yuki – Die Wolfskinder<br />

Merida<br />

L: JP J: 2012<br />

G: Anime V: Kazé<br />

LZ: 117 min<br />

FSK: 6 VÖ: 7/2013<br />

L: US J: 2012<br />

G: Abenteuer/<br />

Animation V: Disney<br />

Home LZ: 95 min<br />

FSK: 6 VÖ: 12/2012<br />

Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />

L: US J: 2011<br />

G: Abenteuer/<br />

Animation V: Sony<br />

Pictures Home<br />

LZ: 107 min FSK: 6<br />

VÖ: 3/2012<br />

Marvel‘s The Avengers<br />

6<br />

7<br />

8<br />

<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong><br />

L: US J: 2013<br />

G: Action/<br />

Comicverfi lmung<br />

V: Warner Home<br />

LZ: 143 min FSK: 12<br />

VÖ: 10/2013<br />

Looper<br />

L: US, CN J: 2012<br />

G: Science-Fiction,<br />

Action, Drama<br />

V: Concorde Home<br />

LZ: 119 min FSK: 16<br />

VÖ: 2/2013<br />

Crossroads<br />

L: US J: 2010<br />

G: Country-Rock<br />

V: Rhino LZ: 280 min<br />

FSK: 0 VÖ: 11/2010<br />

Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Die Tim Burton Collection<br />

L: US J: 1985 G:<br />

Diverse V: Warner<br />

Home LZ: 849 min<br />

FSK: 16 VÖ: 4/2012<br />

Zurück in die Zukunft Anniversary Collection<br />

L: US J: 1985–1990<br />

G: Familienfi lm/Action<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home LZ: 342 min<br />

FSK: 12 VÖ: 10/2010<br />

Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />

L: US J: 1979–1991<br />

G: Science-Fiction<br />

V: Paramount Home<br />

LZ: 683 min FSK: 12<br />

VÖ: 4/2009<br />

Game Of Thrones (1. Staffel)<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Step Up 3D (Premium Edition)<br />

L: US J: 2010<br />

G: Tanzfi lm<br />

V: Constantin Film<br />

LZ: 106 min FSK: 6<br />

VÖ: 2/2011<br />

Mein Freund, der Delfin 3D<br />

Pina 3D<br />

Bugs! 3D<br />

L: US J: 2011<br />

G: Familiendrama<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 113 min<br />

FSK: 0 VÖ: 5/2012<br />

L: DE, FR, GB J: 2011<br />

G: K u n s t fi l m /<br />

Dokumentation<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 103 min<br />

FSK: 12 VÖ: 9/2011<br />

9<br />

L: US J: 2012<br />

G: Comicverfi lmung<br />

V: Disney Home<br />

LZ: 143 min FSK: 12<br />

VÖ: 9/2012<br />

9<br />

L: US J: 2011 G: Action<br />

V: Paramount Home<br />

LZ: 133 min FSK: 12<br />

VÖ: 5/2012<br />

9<br />

L: US J: 2011 G:<br />

Fantasy-Serie V:<br />

Warner Home Video<br />

LZ: 10 × 56 min FSK:<br />

16 VÖ: 3/2012<br />

9<br />

L: GB J: 2003<br />

G: Dokumentation<br />

V: Ascot Elite Home<br />

LZ: 40 min FSK: 0<br />

VÖ: 8/2011<br />

The Amazing Spider-<strong>Man</strong><br />

Expendables 2<br />

Boardwalk Empire<br />

Cirque Du Soleil – Journey Of <strong>Man</strong> 3D<br />

10<br />

L: US J: 2012<br />

G: Comicverfi lmung<br />

V: Sony Pictures Home<br />

LZ: 137 min FSK: 12<br />

VÖ: 11/2012<br />

10<br />

L: US J: 2012 G: Action<br />

V: Splendid<br />

LZ: 102 min FSK: 18<br />

VÖ: 1/2013<br />

10<br />

L: US J: 2011 G: Drama<br />

V: Warner Home<br />

Video LZ: 12 × 52 min<br />

FSK: 16 VÖ: 2/2012<br />

10<br />

L: US J: 2000<br />

G: Artistik/Drama<br />

V: Sony Pictures Home<br />

LZ: 39 min FSK: 6<br />

VÖ: 6/2011<br />

26


Film<br />

Ich – Einfach unverbesserlich<br />

2<br />

Auch Teil zwei des drolligen<br />

CGI-Hits bringt die<br />

Lachmuskeln zum Beben!<br />

Seite 32<br />

Before Midnight<br />

Wer die wunderbare<br />

„Before ...“-Reihe noch<br />

nicht kennt, sollte unbedingt<br />

hier weiterlesen.<br />

Seite 46<br />

Shadowland<br />

Für Ästheten und Genießer zeichnen sich im „Special Interest“-<br />

Bereich faszinierende Körper- und Schattenspiele ab. Seite 82<br />

Halloween- und<br />

Horror-Spezial<br />

Zum schaurigen Halloween-Treiben<br />

haben wir<br />

passende Filme parat.<br />

Seite 57<br />

Bilder: AV, Capelight, Emmanuel Donny, Pilobolus, Prokino, Universal Pictures<br />

Tiemo Weisenseel,<br />

Redakteur<br />

Langsam, aber sicher neigt<br />

sich das Filmjahr 2013 dem<br />

Ende zu – Zeit also, um zurückzuschauen<br />

und die Highlights,<br />

die uns die Kreativen in den<br />

vergangenen Monaten beschert<br />

haben, zu rekapitulieren. Auf<br />

meiner ganz persönlichen Favoritenliste<br />

gibt es in diesem<br />

Jahr gleich zwei erste Plätze:<br />

Terrence Malicks „To The<br />

Wonder“ sowie Derek Cianfrances „The Place Beyond<br />

The Pines“. So unterschiedlich beide Werke von ihrer<br />

Machart, ihrem Anliegen und ihrer Publikumswirkung auch<br />

sein mögen: In mir haben Sie ganz ähnliche Schübe von<br />

Begeisterung, ja regelrechter Euphorie ausgelöst. Dadurch,<br />

dass beide Filme zufälligerweise Arvo Pärts Stück „Fratres“<br />

als wichtige musikalische Struktur für die Bilder verwenden,<br />

gelingt den Regisseuren sogar ein unbewusster Brückenschlag<br />

zwischen ihren jeweiligen Meisterwerken, was<br />

diese wohl wichtigsten (Arthouse-)Filme des Jahres aufs<br />

Schönste miteinander verbindet. Beiden gemeinsam ist<br />

auch ein schlichtweg grandioses Finale, das alles noch einmal<br />

auf eine neue Ebene hebt und im Zuschauer unweigerlich<br />

das Gefühl auslöst, echte Kinomagie zu erleben.<br />

Diese Filme haben mich verwirrt, berührt, begeistert, mich<br />

tagelang zum Nachdenken gebracht und vor allem tief<br />

bewegt. Und das ist so ziemlich genau das, was man sich<br />

von modernem, anspruchsvollem Kino erwarten darf! Auf<br />

den Seiten 36 bis 39 nehmen wir Sie mit auf die Reise.<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 27<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 27


Film<br />

Test des Monats<br />

Tonreferenz<br />

<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> 3D<br />

Ist es ein Vogel? Ein Flugzeug? Oder doch nur ein Außerirdischer, der seine Superkräfte aus der Sonnenstrahlung<br />

zieht und eine Vorliebe für rot-blaue Schlafanzüge hat? In jedem Fall ist es der Neubeginn eines Kino-Helden, der<br />

einen Neustart redlich verdient hat, nachdem ein gewisser schwarz gekleideter Kollege mit Fledermausmaske<br />

vorgemacht hat, wie es geht.<br />

Action/Comicverfilmung<br />

OT: <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> L: US J: 2013 V: Warner Home B: MVC 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007 K/12 2D-komp.: Zusatzdisc<br />

R: Zack Snyder D: Henry Cavill, Amy Adams, Michael<br />

Shannon u. a. LZ: 143 min FSK: 12 P: 100 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.10.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />

Superhelden haben in der Regel immer eine<br />

tragische Vergangenheit, die sie ihrer Eltern beraubt<br />

hat. Aus diesem Grund werden sie stets von<br />

älteren Zieheltern groß gezogen, die ihnen weise<br />

Ratschläge mit auf den Weg geben. Da wäre zum<br />

Beispiel der gute alte Onkel Ben, der seinem Neffen<br />

Peter Parker, alias Spider-<strong>Man</strong>, klar macht „Mit<br />

großer Macht kommt auch große Verantwortung.“<br />

Oder auch der Butler Alfred, der Bruce Wayne,<br />

alias Batman, immer wieder zur Mäßigung rät.<br />

Und alle geben ihren Schützlingen die wichtigsten<br />

Eigenschaften, die ein Held überhaupt braucht<br />

um Held zu sein: Liebe und der Glaube an das<br />

Gute. Und daher beginnt auch der stärkste Held<br />

von allen erst bei seinen irdischen Adoptiv-Eltern,<br />

den Kents (Kevin Costner und Diane Lane), eine<br />

eigene Persönlichkeit zu bilden, die ihn zu einem<br />

hilfsbereiten Arbeiter werden lässt. Die übermenschlichen<br />

Fähigkeiten wiederum hängen von<br />

den Genen ab, weshalb die Filmhandlung bereits<br />

auf Krypton beginnt, dem Heimatplaneten des<br />

kleinen Babys namens Kal-El. Lara Lor-Van (Ayelet<br />

Zurer) und Jor-El (Russel Crowe) sind wohl das,<br />

was man bei uns als umweltbewusste, nachhaltig<br />

denkende Liberale betiteln würde. Sie sind also gegen<br />

die konservativen Ansichten der amtierenden<br />

Regierung, die gierig den Kern Kryptons abbaut<br />

und das Schicksal eines jeden noch vor der Geburt<br />

genetisch festlegt. Um jene Einschränkung zu umgehen<br />

und ihrem Sohn sämtliche Möglichkeiten<br />

seiner freien Entfaltung <strong>of</strong>fen zu halten, haben sich<br />

die beiden für eine natürliche Geburt entschieden,<br />

was gegen das höchste Gesetz verstößt. Jene genetische<br />

Vorsehung sorgt dafür, dass General Zod<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Warner Home, DC<br />

Ergänzend zum Test finden Sie unser ausführliches Unboxing-Video auf www.youtube.com/user/digitalfernsehende.<br />

28


Test des Monats<br />

Film<br />

(Michael Shannon) zum ultimativen Verteidiger<br />

der Bevölkerung Kryptons wird. Sein Interesse<br />

am Erhalt seiner Spezies ist dabei so groß und<br />

unflexibel in ihn eingebrannt, dass er nur noch<br />

einen Putsch und die gewaltsame Übernahme der<br />

Regierung als Lösung sieht.<br />

Sich der aussichtslosen Lage ihrer Heimat bewusst,<br />

hat Lara bereits die Erde als neuen Planeten<br />

für ihr Baby ausgesucht und schickt es auch<br />

sogleich mit der gesamten kulturellen Information<br />

ihres Heimatplaneten versehen in einer Weltraum-Kapsel<br />

los, bevor der Planet untergeht.<br />

Jugendjahre in Geborgenheit<br />

Der Rest ist Geschichte, wie es so schön heißt –<br />

erzählt durch diverse Flashbacks die den umherziehenden<br />

Gelegenheitsarbeiter Clark Kent<br />

(Henry Cavill) gelegentlich befallen. Er erinnert<br />

sich nicht nur an die guten Werte, die ihm<br />

seine irdischen Eltern beibrachten, sondern<br />

auch an den Tag, als er das erste Mal ein<br />

gewisses Gespräch mit seinem Vater hatte.<br />

Dabei ging es weniger um die Sache zwischen<br />

Männern und Frauen, als vielmehr<br />

um die Tatsache, dass er nicht von dieser<br />

Welt stammt und er besser seine Superkräfte<br />

in Zaum halten sollte, wenn ihm etwas am<br />

normalen Leben liegt. Auf seiner Reise durch Kanada<br />

hört Clark durch Zufall von einem mysteriösen,<br />

jahrtausende alten Objekt, das sich in der<br />

Arktis unter einer dicken Eisschicht befindet. Und<br />

dieser bitterkalte Ort der Einsamkeit soll jener Ort<br />

werden, an dem er sowohl ein Relikt aus seiner<br />

Vergangenheit wie auch seine Zukunft finden soll.<br />

Lois Lane (Amy Adams), ihres Zeichens Sensations-Reporterin,<br />

ist nämlich ebenfalls hinter diesem<br />

Geheimnis her, dass zur Story ihres Lebens<br />

werden soll.<br />

Actionreiches Finale<br />

Zack Snyders ambitionierter „Superman“-Film traf<br />

pünktlich zum 75. Geburtstag des Superhelden<br />

auf die Kinoleinwände dieser Welt und zeigte einmal<br />

mehr, dass Snyder ein sehr visueller Filmemacher<br />

ist. Die Prämisse, die der Regisseur und Produzent<br />

Christopher Nolan („The Dark Knight“) sich<br />

bei der Wiederbelebung des Strumpfhosen-Trägers<br />

stellten, war, er müsse zeitgemäßer gemacht<br />

werden. Und das ist ihnen zweifellos gelungen,<br />

wozu unter anderem das Drehbuch Christopher<br />

Nolans und David S. Goyers („The Dark Knight<br />

Rises“) beitrug. Es ist aber auch generell der realistischere,<br />

dunklere Look, der die Handlung<br />

etwas vom Comic wegrückt und sie glaubhafter,<br />

ernster und erwachsener erscheinen lässt. Den-<br />

ULTiMATe COLLeCTOR’S eDiTiOn<br />

Das Gesicht ist dem von<br />

Henry Cavill sehr gut<br />

nachempfunden und<br />

stimmt bis ins kleinste<br />

Detail.<br />

Die Statuette ist übersät mit<br />

vielen kleinen Details in der<br />

Struktur. Es gibt keine sichtbaren<br />

Schweißnähte, lediglich<br />

die Übergänge zwischen Torso<br />

und Cape sowie zwischen<br />

den Beinen und den Stiefeln<br />

sind erkennbar. Das Material fühlt<br />

sich sehr hochwertig an. Die Figur ist<br />

handbemalt und besitzt eine saubere<br />

Farbtrennung.<br />

Supermans Maße:<br />

Höhe: 32 cm<br />

Breite: 12,5 cm<br />

Tiefe: 7,5 cm<br />

Höhe des Sockels: 4 cm<br />

Gewicht: 1,046 kg<br />

Bonusfeatures<br />

• Starke Charaktere, legendäre<br />

Rollen (HD, 26 Min.)<br />

• Super-Action (HD, 26 Min.)<br />

• Krypton wird entschlüsselt<br />

(HD, 7 Min.)<br />

• 75 Jahre Superman –<br />

Animierter Kurzfilm (HD, 2 Min.)<br />

• Neuseeland: Heimat von<br />

Mittelerde (HD, 6 Min.)<br />

Der Sockel wurde mit<br />

Rostfarbe besprüht und<br />

besitzt ein aufgedrucktes<br />

Superman-Logo. An<br />

der Sockelunterseite<br />

lässt sich das „Made-in-<br />

China-Logo erkennen<br />

sowie der Warnhinweis,<br />

dass die Statue nicht als<br />

Spielzeug geeignet ist.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 29


Film<br />

Test des Monats<br />

Martha Kent (Diane Lane) freut sich<br />

über die Rückkehr ihres Sohnes<br />

Kevin Costner spielt den irdischen<br />

Ziehvater Jonathan Kent<br />

Verstorben aber unvergessen: Jor-El<br />

(Russel Crowe) als Übervater<br />

Ist genetisch programmiert: General<br />

Zod (Michael Shannon)<br />

noch ist es stets ein riesiges Action-Spektakel, das<br />

sich vor Kinobombast kaum noch retten kann.<br />

Super-Bild<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint als Standard-2D-Version, als<br />

Standard-3D-Version, als amazon.de-exklusives<br />

<strong>Steel</strong>book der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D und als die limitierte<br />

Ultimate Collector’s Edition, die wir Ihnen auf diesen<br />

Seiten detailliert vorstellen. Der große Karton<br />

beinhaltet neben der <strong>Steel</strong>book-Edition der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

3D auch noch eine detaillierte Superman-<br />

Statuette, die sich kein Fan entgehen lassen sollte.<br />

Das <strong>Steel</strong>book enthält zwei Discs: Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

und die 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> samt Film und Bonusfeatures.<br />

Die Anfangssequenz auf Krypton spielt bereits mit<br />

ihren visuellen Muskeln, denn der Detailgrad, die<br />

Schärfe und die filigranen Strukturen sowie Texturen<br />

sind in ihrer Qualität beispiellos. Was der Zuschauer<br />

in der Luftschlacht auf Krypton zu sehen<br />

bekommt, sind visuelle Effekte vom Feinsten – ein<br />

Heimkinoerlebnis der Referenzklasse, ein Effekt-<br />

Feuerwerk das Ihnen Augen, Ohren und Mund<br />

öffnen wird. Zugleich fallen aber auch das dunkle<br />

Flair und die leichte Wackelkamera auf. Auf der<br />

Erde wird es dann sogar noch düsterer. Wartete<br />

Krypton hauptsächlich mit einer orangenen Farbgebung<br />

auf, so verströmt die Erde pure Kälte. Der<br />

Kontrast ist hier noch höher als zuvor, wodurch<br />

Details und dunkle Strukturen verschwinden (anders<br />

als bei den Krypton-Szenen). Das Weiß ist<br />

etwas dunkler als erwartet, die Farbgebung bevorzugt<br />

kalte Blau- oder auch Türkis-Töne, aus denen<br />

das rote Cape Supermans heraussticht. Bending<br />

oder andere Fehler bei den Farbverläufen konnten<br />

wir nicht feststellen. Aber auch hier ist die Schärfe<br />

absolut gewaltig, obwohl <strong>of</strong>fensichtlich zwischen<br />

der 5K-Red-One-Kamera und diversen Arri-Cams<br />

gewechselt wurde. Die Körnung ist hier stärker,<br />

was besonders bei einigen überbelichteten und<br />

von Lensflare-Effekten durchsetzten Sequenzen in<br />

den hellen Bereichen auffällt.<br />

Super-Sound<br />

Ein weiteres Highlight ist der Ton. Wenn eine ganze<br />

Welt untergeht oder auch Metropolis zu Schutt<br />

und Asche zerlegt wird, gibt es ordentlich Futter<br />

für die Ohren. Allein die erhabenen und epischen<br />

Momente, die von Hans Zimmers pulsierenden<br />

Soundtrack empor gehoben werden, sind dafür<br />

gedacht, Heimkino-Geschichte zu schreiben. Wer<br />

hier nicht laut stellt, ist selber Schuld. Zugleich sei<br />

aber auch die Warnung ausgesprochen, dass der<br />

Startschuss zum actionreichen Finale fast eine<br />

Stunde vor Filmende fällt und von da an Daueraction<br />

auf den Zuschauer einprasselt. Da werden<br />

die Belastungsgrenzen also gehörig ausgereizt,<br />

weshalb hier bei der Lautstärke eine gute Mitte<br />

gefunden werden muss. Die Dynamik jedenfalls<br />

stimmt und könnte kaum sanfter von einem Dialog<br />

zu einer Action-Explosion überleiten. Perfekt ist<br />

auch die dreidimensionale Soundkullisse, die Geräuschquellen<br />

genaustens im Raum verorten lässt<br />

und darüber hinaus auch pausenlos vollkommen<br />

lebendig zu sein scheint.<br />

Gutes 3D<br />

Die konvertierte stereoskopische 3D-Komponente<br />

macht eine gute Figur. So konnten wir auf<br />

unserem 3D-Fernseher Philips PFL 6007 K/12<br />

eine natürliche Staffelung feststellen, die gerade<br />

die Special-Effects-Shots sehr plastisch gestaltet.<br />

Schwierige Sequenzen wie etwa der Endkampf<br />

zwischen Superman und Zod erhielten eine sehr<br />

geringe Tiefe, da sie unglaublich schnelle Kameraschwenks<br />

enthalten und darüber hinaus auch<br />

noch zwei Männer zeigt, die mit einer großen<br />

Rasanz auf die Kamera zufliegen und sich<br />

wieder von ihr entfernen. Ebenso sind jene<br />

Einstellungen eher flach, die den Fokus<br />

auf eine Figur legen, während der Hintergrund<br />

eine hohe Tiefenunschärfe<br />

aufweist. Hier wurde die Trennung von<br />

Clark Kent wie er die Arbeiter einer<br />

Bohrinsel vor dem Tod rettet<br />

Vorder- und Hintergrund bereits auf der Schärfeebene<br />

getr<strong>of</strong>fen. Generell gibt es aber immer mehrere<br />

Elemente auf verschiedenen Tiefenebenen,<br />

die auch in extremeren Fällen wie etwa Close-ups<br />

relativ rund wirken. Somit lässt sich durchaus von<br />

einem Mehrwert sprechen, der die Effekte wie z. B.<br />

die Laserstrahlen aus den Augen greifbar werden<br />

lässt. Ein Beitrag zu den ikonischen Charakteren,<br />

ein Feature zu den Stunts und Spezialeffekten, ein<br />

Film über Kryptons Technik, Waffen sowie Design<br />

und ein in unseren Augen genialer Animations-<br />

Trailer, der die Entwicklung Supermans über die<br />

letzten 75 Jahre zeigt, bilden die kompletten Extras,<br />

die sich auf den <strong>Man</strong>n aus Stahl beziehen.<br />

Welchen Zusammenhang es zwischen dem Beitrag<br />

„Neuseeland – Heimat von Mittelerde“ und<br />

Superman gibt, konnten wir leider nicht herausfinden.<br />

Im Vergleich zur US-amerikanischen Version<br />

fehlt <strong>of</strong>fenbar das Bild-in-Bild-Feature „Journey <strong>of</strong><br />

Discovery: Creating <strong>Man</strong> <strong>of</strong> <strong>Steel</strong>“, das quasi das<br />

komplette Making-Of darstellt, sowie „Planet Krypton“,<br />

bei dem Supermans Heimatplanet durchleuchtet<br />

wird. Eine Digital Copy liegt bei.<br />

Falko Theuner<br />

Film 7/10<br />

Wo Superman draufsteht, ist auch Superman drin. Es erwartet Sie<br />

im Prinzip ein in die Länge gezogener Endkampf mit super viel<br />

Action und einer ausreichenden Handlung.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 10/10<br />

Diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist ganz klar Bildreferenz. Punktabzug gibt es lediglich<br />

für die partielle Über-Kontrastierung und das Bildrauschen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 1,5/2<br />

Ein Supersound! Was soll man dazu noch mehr sagen. Wer<br />

Kinobombast möchte, bekommt ihn hier in seiner reinsten Form.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

3D 6,5/10<br />

Diese 3D-Konvertierung ist als durchaus hochwertig zu betrachten.<br />

Die 3D-Tiefe verringert sich bei schnellen Action-Sequenzen.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

2,5/4 2/3 1,5/2 0,5/1<br />

Bilder: Warner Home, DC<br />

30


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Atemberaubende Bilder,<br />

progressive Snowboard-Action<br />

und eine packende und<br />

kurzweilige Geschichte.<br />

Bilder: Auerbach Verlag , KSM<br />

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Film<br />

Blockbuster<br />

Ich – Einfach unverbesserlich 2<br />

Animation<br />

OT: Despicable Me 2 L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: Pierre C<strong>of</strong>fi n, Chris Renaud S: Oliver Rohrbeck, Martina<br />

Hill, Sarah Kunze LZ: 98 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />

Vor genau drei Jahren schlug „Ich – Einfach<br />

unverbesserlich“ in den Kinos ein wie eine<br />

Bombe. Das hatte es schon lange nicht mehr<br />

gegeben, dass ein Film, den wirklich niemand<br />

auf dem Schirm hatte, quasi aus dem Nichts zum<br />

weltweiten Blockbuster wurde und das achtfache<br />

seiner Produktionskosten (ca. 70 Millionen Dollar)<br />

wieder einspielte! Die heiß erwartete Fortsetzung<br />

hat dieses Traumergebnis in diesem Kinosommer<br />

sogar noch einmal gesteigert – mit rund 900 Millionen<br />

Dollar Umsatz wurde „Ich – Einfach unverbesserlich<br />

2“ zum unangefochtenen Animations-<br />

Hit des Jahres. Das verantwortliche Studio „Illumination<br />

Entertainment“ (die Animations-Abteilung<br />

von Universal) hat sich damit endgültig als neuer<br />

„Big Player“ im lukrativen Geschäft der computergenerierten<br />

Familien-Animation etabliert.<br />

Neue Feinde, neue Liebe<br />

Die Story von Teil zwei ist schnell erzählt: Ex-Superbösewicht<br />

Gru lebt einträchtig mit seinen drei<br />

Agnes, Edith und Margo stehen diesmal weniger im telpunkt, haben aber natürlich auch ihre<br />

Mit-<br />

Momente<br />

zum Knuddeln süßen Mädels und seiner nach<br />

wie vor bestens gelaunten Horde von gelben<br />

„Minions“ zusammen (die zum Totlachen komischen<br />

Diener des Bösen...mehr zu ihrer Herkunft<br />

gibt es dann in Teil drei!). Seine Pläne zur Übernahme<br />

der Weltherrschaft hat er aufgegeben –<br />

doch die Produktion des „besten Wackelpuddings<br />

der Welt“, auf die er seine kleinen Helferlein angesetzt<br />

hat, läuft alles andere als planmäßig und<br />

langweilt ihn zusehends. Als plötzlich ein neuer<br />

Superschurke auf den Plan tritt, der ein gefährliches<br />

Zombie-Serum in seinen Besitz gebracht<br />

hat, wechselt er die Seiten und heftet sich dem<br />

geheimnisvollen „El Macho“ an die Fersen. Unterstütz<br />

wird er dabei von der dynamischen Lucy,<br />

einer mit allen Wassern gewaschenen Geheimagentin<br />

der „Anti-Verbrecher-Liga“. Obwohl sie sich<br />

anfangs spinnefeind sind, kommt sich das ungleiche<br />

Paar im Laufe seiner turbulenten Mission<br />

näher und näher…<br />

Gags, Zitate, Sensationen!<br />

Der deutlich an den aktuellen Zombie-Hype und<br />

die ewig-junge „James Bond“-Reihe angelegten<br />

Grundidee wird sowohl bei den Figuren, der Musik,<br />

den Gadgets als auch den verrückten Fahrzeugen<br />

augenzwinkernd Rechnung getragen. Doch<br />

auch andere Kino-Denkmäler bekommen ihr<br />

Fett weg: Wer rechnet zum Beispiel mit expliziten<br />

„Alien“-Zitaten (auch noch die grauslige Geburtsszene!)<br />

in einem ausgesprochenen Animationsfi<br />

lm?! Solche wunderbaren Details machen den<br />

Streifen für ein fi lmbegeistertes erwachsenes<br />

Publikum noch runder und interessanter – was<br />

allerdings nicht heißen soll, dass man den aberwitzigen<br />

und durchgedrehten Rest nicht auch<br />

jenseits des „Kiddie-Alters“ in vollen Zügen genießen<br />

könnte: Die genialen Minions stehlen<br />

wieder einmal allen die Schau und verbreiten<br />

Chaos und Spaß ohne Ende! Dass<br />

für Sommer 2015 bereits ein eigenes<br />

Spin-<strong>of</strong>f mit den knallgelben Tunichtguten<br />

angekündigt ist, erscheint angesichts<br />

ihrer unglaublichen Beliebtheit in sämtlichen<br />

Altersklassen nur folgerichtig.<br />

<strong>Man</strong> darf gespannt sein, wie die Macher<br />

es hinbekommen wollen, dass<br />

ihr herrlich komisches Kauderwelsch<br />

Ob Gru und Lucy sich am Ende wohl kriegen? Die<br />

neue weibliche Hauptfigur ist ein Volltreffer!<br />

erhalten bleibt und doch gleichzeitig eine amüsante<br />

und interessante Story transportiert wird.<br />

Sicherer Referenzkandidat<br />

Wie bei jedem CGI-Film wirkte die 3D-Version im<br />

Kino noch einmal um ein Vielfaches lebendiger<br />

und aufregender als die „fl ache“ Variante – wer<br />

also die Möglichkeit hat, den Film auch zu Hause<br />

in der dritten Dimension zu genießen, sollte<br />

unbedingt zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D greifen. Ansonsten<br />

kann man sich wie schon bei Teil eins sicherlich<br />

auf nahezu perfekte Bild- und Tonwerte freuen.<br />

Comedienne Martina Hill als Synchronsprecherin<br />

der anfangs herrlich schnippischen, später aber<br />

sehr liebenswerten Geheimagentin Lucy (keine<br />

schlechte Charakterentwicklung für einen „Kinderfi<br />

lm“!), macht ihre Sache wie erwartet sehr gut<br />

und fügt sich nahtlos ein ins tolle Sprecherensemble.<br />

Unumstrittenes Highlight des Bonusmaterials<br />

werden wohl die drei neuen Minion-Kurzfi lme<br />

sein – von diesen wuseligen Krawallmachern<br />

kann man einfach nie genug bekommen!<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

32


Blockbuster<br />

Film<br />

After Earth<br />

Science-Fiction<br />

OT: After Earth L: US J: 2013 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: M. Night Shyamalan<br />

D: Will Smith, Jaden Smith, Sophie Okonedo, Z. Kravitz LZ:<br />

100 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Cypher Raige (Will Smith) ist besorgt um seinen Sohn Kitai (Jaden Smith), der sich zunehmend von ihm<br />

entfernt. Nach gutem Zureden der Mutter will er nun wieder eine Bindung zu seinem Sohn aufbauen<br />

Dystopien stehen sowohl literarisch als auch<br />

auf der Leinwand nach wie vor hoch im<br />

Kurs. Gepaart mit ein wenig Science-Fiction und<br />

einer Extraportion Action ist auch „After Earth“<br />

ein dystopischer Blick auf die Erde nach der Apokalypse:<br />

Für Menschen seit 1000 Jahren unbewohnbar<br />

und von einer anderen, gefährlicheren<br />

Tier- und Pflanzenwelt bevölkert. Die Menschheit<br />

hat sich auf den Planeten Nova Prime zurückgezogen,<br />

wohin der Veteran Cypher Raige (Will<br />

Smith) nach einem längeren Einsatz zurückkehrt,<br />

um sich seinem dreizehnjährigen Sohn Kitai<br />

(Jaden Smith) wieder anzunähern. Als die beiden<br />

schließlich auf der Erde notlanden müssen<br />

und Cypher schwer verletzt wird, muss dieser seinen<br />

Sohn in die unwirtliche Wildnis entsenden,<br />

um Hilfe zu holen. Doch nicht nur die feindliche<br />

Flora und Fauna ist eine Gefahr für Kitai, zusätzlich<br />

will ihm noch eine blinde, außerirdische<br />

Rasse ans maßgeschneiderte Leder, die sich ausschließlich<br />

an der Angst von Menschen orientiert.<br />

Einzig Cypher ist dazu in der Lage, diese Emotion<br />

Allein muss sich Kitai auf dem Weg zum weit ten Sender machen, bevor ihn die „Ursa“<br />

entfernaufspüren<br />

abzustellen und somit die „Ursa“ für sich blind<br />

zu machen, was als „ghosten“ bezeichnet wird.<br />

Wird Kitai es schaffen, diese Fähigkeit ebenfalls<br />

zu erlernen und in die Fußstapfen seines bewunderten<br />

und gleichzeitig so von ihm distanzierten<br />

Vaters zu treten?<br />

Logikfehler in opulenter Umgebung<br />

Nahezu die gesamte Handlung des Films ist auf<br />

das Zusammenspiel von Will Smith und dessen<br />

Sohn Jaden ausgerichtet, die auf der Leinwand<br />

nun zum zweiten Mal seit „Das Streben nach<br />

Glück“ (2006) Vater und Sohn mimen. Smith<br />

muss seinen Sohn per Funk durch die lebensfeindliche<br />

Umgebung der Erde navigieren. Sowohl<br />

ihm, als auch Kitai bleibt nicht mehr viel<br />

Zeit, denn die Sauerst<strong>of</strong>fversorgung ist knapp,<br />

und Cypher steht bedrohlich nahe an der<br />

Schwelle des Todes. Bereits hier tun sich erste<br />

Logiklücken auf. Betrachtet man die lange Evolutionsgeschichte<br />

des Menschen, so mag es verwunderlich<br />

anmuten, dass sich unsere Art schon<br />

innerhalb von 1 000 Jahren an die neuen Bedingungen<br />

von Nova Prime angepasst haben soll.<br />

Dieser hat nicht nur eine niedrigere Schwerkraft,<br />

sondern auch einen höheren Sauerst<strong>of</strong>fwert,<br />

was Kitai auf der Erde schnell die Luft knapp<br />

werden lässt. Nichtsdestotrotz wurde die „neue“<br />

Erde in schönster Naturvielfalt dargestellt – eine<br />

Vision von dem, was vielleicht entstehen könnte,<br />

wenn der Mensch nicht mehr seine zerstörerischen<br />

Finger im Spiel hat.<br />

Disziplin statt Emotionen<br />

So menschenleer wie die Erde ist, so einsam<br />

muss sich Kitai auch durch ihre Wildnis schlagen.<br />

Auf ihm ruht der Fokus des Films, ständig<br />

von seinem Vater ermahnt und in militärischer<br />

<strong>Man</strong>ier zur Kontrolle seiner Angst animiert. Dies<br />

ist auch die zentrale, <strong>of</strong>t kritisierte Botschaft des<br />

Films: „Gefahr ist real. Angst ist eine Entscheidung“.<br />

Inwieweit sich dieser Urinstinkt unseres<br />

Wesens kontrollieren lässt, sei an dieser Stelle<br />

einmal dahingestellt; für den Film funktioniert<br />

das Konzept dieser emotionalen Reifung Kitais<br />

jedoch gut. Schauspielerische Glanzleistungen<br />

sind von dem jungen Jaden Smith dabei noch<br />

nicht zu erwarten, doch für sein Alter füllt er die<br />

Rolle des Kitai überzeugend genug aus. Auch Will<br />

Smiths Miene ist in seiner Rolle des angstfreien<br />

Generals ungewohnt, aber passend versteinert.<br />

Doch gerade zum Ende des Films hin hätte man<br />

sich wenigstens ein Quäntchen mehr Emotion<br />

von dem sonst so ungemein sympathisch wirkenden<br />

Schauspieler gewünscht. Die Beziehung<br />

von Vater und Sohn bleibt geprägt von Respekt,<br />

aber auch Distanz, von militärischer Erziehung<br />

und unterdrückten Gefühlen, die keine Intimität<br />

zulassen wollen. Dabei ist Kitais Weg durch<br />

die Wildnis stets spannend und gut durch den<br />

passenden Soundtrack und eine mitreißende<br />

Dynamik untermalt. Angesichts der vielfältigen<br />

und abwechslungsreichen Umgebung hätte die<br />

Signalortung jedoch etwas weniger frontlastig<br />

ausfallen können. Wie es sich für einen echten<br />

Science-Fiction-Kracher gehört, sind die Bilder<br />

in beeindruckender Schärfe dargestellt und<br />

zeigen eine gefährlich-schöne Zukunftsversion<br />

unseres Heimatplaneten.<br />

SUSANNE RICHTER<br />

Film 6/10<br />

Recht spannende Science-Fiction mit etwas blassen Helden und<br />

einigen Logiklöchern – dafür überzeugen die tollen Bilder einer<br />

lebensbedrohlichen und menschenfeindlichen Erde.<br />

Technik 9,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Bilder: Sony Pictures Home<br />

Das Raumschiff ist abgestürzt und nur Cypher und sein Sohn sind noch übrig. Durch gezielte<br />

Atemübungen soll Kitai seine Angst beherrschen, um die lebensgefährliche Situation zu meistern<br />

Ton 9,5/10<br />

Scharfe, farbenprächtige Bilder, die die CGI-geprägte Erde in all<br />

ihren neuen Facetten zeigen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />

Passender Soundtrack und großartige Dynamik, bei etwas zu<br />

frontlastiger Abmischung.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 33


Film<br />

Blockbuster<br />

World War Z<br />

Zombies, Zombies und kein Ende: Das fast schon totgesagte Genre erlebt seit Jahren einen Aufschwung, der sich<br />

gewaschen hat und die einstige Glanzzeit in den 1970er Jahren zunehmend in den Schatten stellt. In „World War Z“<br />

treiben Hauptdarsteller und Produzent Brad Pitt sowie sein Regisseur Marc Forster den aktuellen Untoten-Hype nun<br />

auf die Spitze: Sie entfesseln einen gigantischen Weltkrieg zwischen Infizierten und Überlebenden!<br />

Horror/Fantasy/Action<br />

OT: World War Z L: US, MT J: 2013 V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DD 5.1, DTS-HD MA 7.1 (engl.) R: Marc<br />

Forster D: Brad Pitt, Mireille Enos, Matthew Fox LZ: 124 min<br />

FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.11.13 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />

Es ist ein ganz normaler Tag in der Rush Hour<br />

von Philadelphia, als Familienvater Gerry<br />

Lane (Brad Pitt) von einer Minute auf die andere<br />

mit dem totalen Chaos konfrontiert wird:<br />

Hochaggressive Zombies marodieren durch<br />

die Straßen, greifen alles und jeden in einem<br />

Höllentempo an und verwandeln auf ihrem<br />

blutigen Pfad in Windeseile die ganze Stadt in<br />

ihresgleichen. Als kampferprobter Ex-Agent der<br />

Vereinten Nationen wird Lane umgehend reaktiviert<br />

und soll an der Seite von medizinischen<br />

Spezialisten dem Ursprung des fatalen Virus‘ auf<br />

den Grund gehen. Sein Weg führt ihn um die<br />

halbe Welt: von den Staaten nach Südkorea, von<br />

Israel nach Wales, immer verzweifelt auf der Suche<br />

nach neuen Anhaltspunkten, die der vor der<br />

Vernichtung stehenden Menschheit neue H<strong>of</strong>fnung<br />

schenken könnten. Als er immer wieder<br />

über Menschen stolpert, die von den Infizierten<br />

unerklärlicherweise gemieden werden, beginnt<br />

er zu ahnen, dass es vielleicht doch noch einen<br />

Ausweg aus dieser Apokalypse geben könnte.<br />

Kleine Genre-Revolution<br />

„World War Z“ bringt wirklich frischen Wind ins<br />

Genre: Die Zombies sind hier schnell und wild<br />

wie nie zuvor, als bräuchten sie den nächsten<br />

Biss in saftiges Menschenfleisch wie wir die Luft<br />

zum Atmen! Die schiere Menge der Horden<br />

und die unglaublichen, weltumspannenden<br />

Dimensionen, die in dieser Blockbuster-Produktion<br />

aufgefahren werden, tragen ebenfalls zum<br />

Gefühl bei, nicht die hundertste Wiederholung<br />

des ewig gleichen Schemas zu erleben. Die kolportierten<br />

190 Millionen US-Dollar (im Grunde<br />

ein Wahnsinn für einen Genre-Film mit doch<br />

relativ beschränkter Zielgruppe) haben die Macher<br />

gut angelegt und in beeindruckende Bilder,<br />

Ausstattung und Effekte investiert.<br />

Wie Sie merken, sind wir ziemlich angetan von<br />

dieser explosiven Mischung aus Action, Drama<br />

und jeder Menge Zombie-Gekreisch. Dennoch<br />

rief der Film sowohl bei den Kritikern als auch<br />

beim Publikum erstaunlich geteilte Meinungen<br />

hervor, die darauf hindeuten, dass nicht jeder<br />

mit dieser eher freien Neuinterpretation der<br />

Genre-Konventionen etwas anfangen kann.<br />

An den Kinokassen wurden die Erwartungen<br />

aber deutlich übererfüllt, sodass zu h<strong>of</strong>fen<br />

bleibt, dass die geplante Trilogie auch tatsächlich<br />

Wirklichkeit wird. Denn wie das (leicht pathetische)<br />

Ende des Auftakts schon andeutet:<br />

„Der Kampf hat gerade erst begonnen!“<br />

TiEmo WEisEnsEEl<br />

Hat man sich mit Brad Pitts Blitzwandlung vom gemütlichen Familienvater zum mit allen Wassern<br />

gewaschenen Supermann erst einmal abgefunden, kann man mit „World War Z“ eine gute Zeit haben<br />

Bilder: Paramount Home<br />

34


Blockbuster<br />

Thema Film<br />

„Inzwischen bin ich so eine<br />

Art Zombie-Experte!“<br />

„World War Z“-Hauptdarsteller Brad Pitt über Untote, Ruhm und Familienbande<br />

Sie haben die Rechte an „World War Z“<br />

bereits 2007 gekauft – was begeisterte Sie<br />

so sehr an der Geschichte?<br />

Ich war wirklich fasziniert davon, was Max Brooks<br />

in diesem Buch alles auslotet – darin findet<br />

man so viel mehr als nur gewöhnlichen St<strong>of</strong>f für<br />

einen Zombiefilm. Ich habe s<strong>of</strong>ort eine atemberaubende<br />

Apokalypse vor Augen gehabt,<br />

eine weltumspannende Zombie-Pandemie!<br />

Durch „The Walking Dead“ sind Zombies<br />

derzeit wieder unglaublich angesagt.<br />

Warum erlebt das Genre dieses Revival?<br />

Nun, vor vier Jahren wusste ich absolut nichts<br />

über Zombies, aber inzwischen bin ich so eine<br />

Art Experte (lacht)! Während der 1970er Jahre,<br />

als Romero die Grundlagen legte, herrschte<br />

eine Zeit der Unsicherheit und des Wandels,<br />

ganz genau wie heute. Das ist, denke ich, einer<br />

der Hauptgründe, warum die Leute momentan<br />

wieder so angezogen werden von dem Thema.<br />

Sie spielen die Hauptrolle, haben produziert,<br />

mussten die Vorlage filmisch<br />

bearbeiten – wie haben Sie das alles<br />

geschafft?<br />

Unsere erste Herausforderung war: Wie knacken<br />

wir dieses Buch? Die Handlung springt ja<br />

rund um den Erdball. Und dann war extrem<br />

wichtig: Wie geben wir unseren Zombies einen<br />

ganz neuen Dreh? Wie heben wir uns mit<br />

unseren Kreaturen ab, in einem Genre, das<br />

schon so <strong>of</strong>t und wirklich gut beackert wurde?<br />

Wenn sie den Film anschauen, werden Sie unsere<br />

Antwort auf diese Frage sehen. Ich h<strong>of</strong>fe,<br />

Sie werden es genauso toll finden, wie meine<br />

Jungs, die es absolut lieben!<br />

Die meisten Ihrer Filme richten sich ja eher<br />

an ein erwachsenes Publikum – aber Ihre<br />

Söhne schauen sich „World War Z“ an?<br />

Nun, ich wollte unbedingt mal einen Film machen,<br />

den sich meine Söhne bereits anschauen<br />

können, bevor Sie erwachsen sind… auch<br />

wenn wir bei „World War Z“ vielleicht ein bisschen<br />

übers Ziel hinausgeschossen sind!<br />

Wie kommen Sie bei solch aufwendigen<br />

Dreharbeiten rund um die Welt eigentlich<br />

damit klar, so <strong>of</strong>t von Ihrer Familie<br />

getrennt zu sein?<br />

Also, da haben wir wirklich Glück: Die meiste<br />

Zeit reisen wir einfach zusammen! Wir sind<br />

das Chaos gewohnt, das es bedeutet, wenn<br />

man ständig die Welt bereist – aber wir versuchen<br />

immer, es in ein großes Abenteuer zu<br />

verwandeln. Wenn ich wirklich einmal alleine<br />

verreisen muss, dann versuche ich stets, so<br />

schnell wie möglich wieder zu meiner Familie<br />

zurückzukommen. Ich vermisse sie, wenn ich<br />

unterwegs bin.<br />

Brad Pitt, Schauspieler und Superstar<br />

Bekanntermaßen sind Sie einer der größten<br />

Filmstars der Welt. Haben Sie das Kino<br />

schon immer geliebt?<br />

Ja, in der Tat. Als ich klein war, habe ich mich<br />

immer in unser kleines städtisches Kino geschlichen.<br />

Ich hab es geliebt, dort in eine andere<br />

Welt transportiert zu werden. Ich nehme<br />

an, das ist noch immer so. Ich mag es einfach<br />

total, ganz neue Welten – wie die in „World<br />

War Z“ – auszukundschaften.<br />

Sie haben einmal gesagt, dass alles, was<br />

Sie tun, mit Ihnen persönlich zu tun hat.<br />

Gibt es in diesem Film auch wieder ein<br />

Stückchen des echten Brad Pitt?<br />

Absolut! Offensichtlich ist in diesem Film alles<br />

etwas übertrieben, aber die Furcht von Eltern,<br />

ihre Familie zu verlieren, das ist natürlich etwas<br />

ganz Reales. Ich glaube, das kann jeder gut<br />

nachvollziehen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Die Drähte in den Schaltzentralen der Macht<br />

laufen heiß, als klar wird, was sich anbahnt<br />

Brad Pitt ist als „<strong>Man</strong>n für alle Fälle“ dem Geheimnis des aggressiven Virus‘ auf der Spur. Er sucht rund<br />

um die Welt nach Möglichkeiten, die Pandemie einzudämmen und das Ende der Menschheit abzuwenden<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 35


Film<br />

Anspruch<br />

The Place Beyond The Pines<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

The Place Beyond The Pines<br />

Drama/Thriller<br />

OT: The Place Beyond The Pines L: US J: 2012 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Derek Cianfrance<br />

D: Ryan Gosling, Bradley Cooper, Dane DeHaan, Eva<br />

Mendes LZ: 141 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Dem noch nicht einmal 40 Jahre alten<br />

Amerikaner Derek Cianfrance gehört zweifelsohne<br />

eine der stärksten Stimmen einer<br />

jungen, unverbrauchten Filmemacher-Generation.<br />

Scheinbar ist er ein ausgesprochener<br />

Familien-Mensch, drehen sich seine Werke<br />

doch stets um die verschiedenen Konstellationen<br />

in diesem faszinierenden Mikrokosmos<br />

der menschlichen Befindlichkeit. Sein<br />

Debüt „Brother Tied“ erforschte – wie der Titel<br />

schon verrät – die Rivalität zweier Brüder; sein<br />

umjubelter Independent-Hit „<strong>Blu</strong>e Valentine“<br />

sezierte die mannigfaltigen Verästelungen einer<br />

kriselnden Ehe. Sein endgültiger Durchbruch<br />

(der „The Place Beyond The Pines“<br />

ohne jeden Zweifel ist) stellt nun eine weitere<br />

klassische Familienkonstellation in den Mittelpunkt:<br />

Väter und Söhne. Eine innige, eine<br />

komplexe, <strong>of</strong>tmals eine schwierige Beziehung;<br />

ein Thema, so alt wie die Menschheit selbst.<br />

Eva Mendes ist ein willkommener weiblicher Tupfer in<br />

einem ansonsten ganz von Männern dominierten Plot<br />

Der Film unterliegt einer strengen Dreiteilung:<br />

Jedes Kapitel rückt eine neue Figur und damit<br />

auch eine neue Variante des Vater-Sohn-Konflikts<br />

in den Fokus. Da ist der draufgängerische<br />

Motorrad-Stuntman Luke (Ryan Gosling), der<br />

die Freiheit liebt wie nichts anderes, plötzlich<br />

aber mit der Tatsache konfrontiert wird, dass er<br />

vor einiger Zeit einen Sohn gezeugt hat. Unfähig,<br />

seiner Verantwortung auf herkömmlichem<br />

Wege gerecht zu werden, verlegt er sich auf<br />

spektakuläre Banküberfälle, um zumindest die<br />

materielle Versorgung seines eigenen Fleisch<br />

und <strong>Blu</strong>tes sicherzustellen. Im zweiten Part<br />

kreuzt sich sein gefährlicher Weg auf fatale<br />

Weise mit dem idealistischen jungen Cop Avery<br />

(Bradley Cooper), der mit der moralischen<br />

Unterstützung seines Vaters einen gigantischen<br />

Korruptionsskandal in den eigenen Reihen<br />

aufdecken will. Das Finale setzt dem Ganzen<br />

dann viele Jahre später die Krone auf: Natürlich<br />

sei hier nichts verraten, aber wie das geniale<br />

Skript und die meisterhafte Regie sämtliche<br />

Fäden zusammenführt und in einem ohne jede<br />

Übertreibung unvergesslichen Finale kulminieren<br />

lässt, das ist schon ganz ganz großes Kino!<br />

Frühes Meisterwerk<br />

„The Place Beyond The Pines“ ist ein außergewöhnlicher,<br />

ein beeindruckender, ein wirklich<br />

großer Film. Eigentlich sind es fast drei Filme<br />

in einem, mit drei überragenden Hauptdarstellern<br />

(der junge Dane DeHaan in Episode<br />

drei sei hier ausdrücklich erwähnt!). Mit Ryan<br />

Gosling, Bradley Cooper und Eva Mendes hat<br />

Cianfrance zudem drei absolut zugkräftige<br />

Namen des jungen Hollywood an Bord, die<br />

auch ein weiteres Publikum außerhalb seines<br />

gewohnten Programmkino-Umkreises ansprechen.<br />

Der Streifen galt schon kurz nach seinem<br />

internationalen Kinostart als heißer Kandidat<br />

auf den Film des Jahres, obwohl 2013 gerade<br />

mal halb rum war – und daran hat bisher<br />

höchstens Alfonso Cuaróns „Gravity“ ernsthaft<br />

etwas ändern können. Das alles ist sicher keine<br />

leichte Kost, aber auch nicht zu abgehoben<br />

oder „arthausig“: Einfach ein perfektes Zweieinhalb-Stunden-Epos,<br />

dessen hochkomplexe<br />

Struktur ob der genialen Erzählweise wie das<br />

Einfachste und Logischste der Welt anmutet.<br />

Ein gutes Zeichen für einen guten Film ist sicherlich,<br />

wenn einem solch eine doch sehr<br />

großzügige Laufzeit ganz passend erscheint,<br />

wenn man keine Minute des Gesehenen missen<br />

möchte und am Ende all die unendlich vielen<br />

kleinen Puzzleteile ein großes, stimmiges<br />

Ganzes ergeben.<br />

Gelebtes Kino, durch und durch<br />

Dazu gehört auch ein fantastisches musikalisches<br />

Thema, das stetig über allem schwebt:<br />

„Fratres“, vom estnischen Komponisten Arvo<br />

Pärt, in all seinen verschiedenen Versionen<br />

und Instrumentationen. In Kombination mit der<br />

dynamischen und sehr abwechslungsreichen<br />

Soundkulisse (bedrohliches Waldesrauschen,<br />

röhrende Motorräder, heulende Polizeisirenen)<br />

entsteht ein akustisches Pendant, das der vielschichtigen<br />

Story sowie den mächtigen Bildern<br />

absolut das Wasser reichen kann. Die Optik<br />

setzt mit klassischem 35-Millimeter-Material<br />

auf ein sehr markantes Filmkorn, einen kompromisslos<br />

cinematischen, sehr authentischen<br />

Look, für den im Englischen der schöne Begriff<br />

„gritty“ (etwa „rau“ oder „bissig“) geprägt wurde.<br />

Also einfach anschauen, genießen und sich<br />

von diesem einmaligen Kinokunstwerk gefangen<br />

nehmen lassen!<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Film 9,5/10<br />

Wuchtiges und doch kunstvolles Vater-Sohn-Drama, das man<br />

garantiert nie wieder vergisst: Die perfekte Kombination aus<br />

Drama, Spannung und Anspruch!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Wer mal wieder echtes Kin<strong>of</strong>eeling statt steriler HD-Perfektion<br />

erleben will, ist hier goldrichtig!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />

Orchestrale Klangwelten und fragile bis massive Soundeffekte<br />

verbinden sich zu einem aufregenden Ohrenschmaus.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Bilder: Studiocanal<br />

36


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S<strong>of</strong>ort


Film<br />

Anspruch<br />

To The<br />

Wonder<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

To The Wonder<br />

Terrence Malicks Filme sind seit jeher etwas ganz Besonderes – und das gilt für sein neuestes Werk mehr denn je. Wer<br />

bereits mit „The Tree Of Life“ seine Schwierigkeiten hatte, wird mit „To The Wonder“ noch weniger warm werden, doch<br />

alle anderen sind eingeladen, den visionären Amerikaner auf seinem einzigartigen Weg staunend weiter zu begleiten!<br />

Arthouse/Kunstfilm<br />

OT: To The Wonder L: US J: 2012 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Terrence Malick<br />

D: Olga Kurylenko, Ben Affleck, Javier Bardem, Rachel<br />

McAdams LZ: 113 min FSK: 12 P: 26 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 21.11.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Es gab kein herkömmliches Drehbuch für diesen<br />

Film, keine klar strukturierte Handlung, die<br />

sich in wenigen Sätzen zusammenfassen lässt.<br />

Alles ist <strong>of</strong>fen und vieldeutig, ständig im Fluss, <strong>of</strong>fenbart<br />

seine Bedeutung erst nach und nach und<br />

kann beim zweiten Durchlauf schon wieder völlig<br />

neue Interpretationsansätze und Ideen im Kopf<br />

des Zuschauers hervorrufen. 30 Drehtage nahm<br />

sich Terrence Malick Zeit, an denen weder dem<br />

Team, noch dem Cast, noch dem Regisseur selbst<br />

so ganz klar war, was für eine Geschichte die<br />

fertige Schnittfassung letztendlich erzählen würde.<br />

Die Dreharbeiten waren eine einzige, große Improvisation:<br />

gigantische Materialsammlung für den<br />

Schneideraum, intensive Arbeit mit den Schauspielern<br />

an ihren Charakteren, für eine neue Art<br />

von Arthouse-Kino. Ein mutiges Abenteuer, ein gefährliches<br />

Vabanquespiel, ein großes Wagnis...das<br />

sich am Ende voll und ganz gelohnt hat! „To The<br />

Wonder“ funktioniert als assoziatives Kino-Gedicht,<br />

als Film-Essay der bildgewordenen Gedanken und<br />

Gefühle. Dies ist nicht nur ein Film über die Liebe:<br />

Es ist ein Film, der die Liebe mit den Mitteln des<br />

Kinos fühl- und begreifbar machen will.<br />

Grob skizziert geht es um drei, vielleicht auch vier<br />

Hauptfiguren: Zuallererst eine junge Russin (Olga<br />

Kurylenko), die aus einer unglücklichen Ehe in<br />

Frankreich zu ihrer großen Liebe (Ben Affleck)<br />

nach Amerika flüchtet. Später kommt ein zweifelnder,<br />

nach Sinn und seinem Glauben suchender<br />

spanischer Priester ins Spiel (Javier Bardem).<br />

Schließlich wird Rachel McAdams als neue, alte<br />

Liebe, als „unschuldige Versuchung“ für Ben Affleck<br />

zum vielleicht geheimnisvollsten Farbtupfer<br />

in diesem lockeren Figurengeflecht – trotz ihrer<br />

nur sehr begrenzten Leinwandzeit. Affleck selbst<br />

bleibt in seiner fast stummen Rolle als rätselhafte,<br />

männliche Verkörperung der Liebe leider<br />

etwas konturlos – das haben andere Schauspieler<br />

schon weitaus beeindruckender hinbekommen<br />

(man denke nur an Mads Mikkelsen in „Walhalla<br />

Rising“). Das wild schlagende Epizentrum des gesamten<br />

Films ist aber ohnehin die gebürtige Ukrainerin<br />

Olga Kurylenko, die sämtliche Vorurteile,<br />

die schauspielernden Models gewöhnlich entgegenschlagen,<br />

vergessen lässt und spätestens nach<br />

diesem Film als ernstzunehmende (Charakter-)<br />

Darstellerin ernst genommen werden muss.<br />

Durch die verschiedenen Nationalitäten der<br />

Schauspieler und ihrer Figuren entsteht in der –<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> natürlich verfügbaren – Originalfassung<br />

ein interessantes, babylonisches Sprachengewirr,<br />

das mit optionalen Untertiteln seine<br />

Bedeutung <strong>of</strong>fenbart. Das Stichwort „Heimatlosigkeit“<br />

kommt einem hier unwillkürlich in den Sinn:<br />

Alle Figuren sind fiebrig auf der Suche, wollen verzweifelt<br />

irgendwo ankommen, denn Heimat ist im<br />

besten Falle eben kein Ort, sondern – vielleicht –<br />

ein Gefühl, das man in sich trägt... ein Glaube, an<br />

dem man sich festhalten kann...oder ein Mensch,<br />

in dem man für eine Weile sein zu Hause findet.<br />

Musik & Sound in Perfektion<br />

Gar nicht hoch genug einzuschätzen ist die Rolle,<br />

die der Musik innerhalb dieses neuartigen Kino-<br />

Konstrukts zukommt. Wagners „Parsifal“-Vorspiel<br />

fungiert als Quasi-Leitmotiv und Motto des Films<br />

(„Erlösung durch Mitleid und Liebe“), und wird begleitet<br />

durch unzählige, ganz wunderbare, weitere<br />

klassische Kompositionen. Hinzu kommt der vorzügliche<br />

Score sowie behutsame Variationen der<br />

klassischen Themen von Komponist Hanan Townshend.<br />

Absolut beeindruckend ist die überreiche<br />

Bilder: Studiocanal<br />

38


Xxxx<br />

Film<br />

Soundkulisse, der angesichts der nur spärlich<br />

über die gesamte Laufzeit verteilten Monologe<br />

natürlich noch einmal besondere Bedeutung und<br />

Aufmerksamkeit zukommt. Ob klar zu ortendes<br />

Hufgetrappel auf einem Jahrmarkt, eine höllisch<br />

pumpende und fauchende Industrieanlage oder<br />

das sanfte Rauschen eines im Winde wogenden<br />

Ährenfeldes: Dieses brillant umgesetzte und perfekt<br />

abgemischte Sounddesign zeigt deutlich auf,<br />

was auch im Drama in Sachen Surround alles<br />

möglich ist, wenn man nur genügend Aufwand<br />

betreibt. Die fantastische Musik und die filigranen<br />

Soundeffekte verschmelzen hier – bei entsprechendem<br />

Lautstärkepegel der Surroundanlage,<br />

den wir dringend empfehlen! – zu einer emotionalen,<br />

körperlich fühlbaren Erfahrung.<br />

Zu diesem sehr sinnlichen Kinoerlebnis trägt<br />

auch die überwältigend schöne Optik bei: Die<br />

schwerelos-schwebende Kamera des Mexikaners<br />

Emmanuel Lubezki (der schon „The Tree Of<br />

Life“ und zuletzt „Gravity“ seinen markanten Stil<br />

aufdrückte) vollführt eine einzige, große Liebeserklärung<br />

an die Frauen in diesem Film: Er umspielt<br />

sie, umschmeichelt sie, lässt sie in langen<br />

und dynamischen Großaufnahmen glänzen und<br />

leuchten. Außerdem sind die sonnendurchflutete<br />

Weite der amerikanischen Landschaften und<br />

die architektonische Strenge der in Neonlicht getauchten<br />

Metropolen ein gefundenes Fressen für<br />

auch qualitativ beeindruckende HD-Bilder.<br />

Glaube, H<strong>of</strong>fnung, Liebe<br />

Wunderbare Zeilen aus dem berühmten ersten<br />

Korinther-Brief kommen einem in den Sinn, je<br />

mehr man sich in die vielfältigen Deutungsmöglichkeiten<br />

vertieft, die diese ästhetische Bilderund<br />

Gedankenflut ermöglicht: „Nun aber bleiben<br />

Glaube, H<strong>of</strong>fnung, Liebe, diese drei; aber die<br />

Liebe ist die größte unter ihnen.“ Genau das ist<br />

dieses Stück Kinokunst: Ein beredtes Hohelied<br />

der Liebe, das beinahe ohne Worte auskommt.<br />

Kritiker und Miesmacher könnten behaupten,<br />

dass das alles nichts weiter als eine quälend lange<br />

Parfüm-Werbung im großen Stil ist, angereichert<br />

mit willkürlich eingestreuten pseudo-philosophischen<br />

Satzfragmenten und Fragen. Wir entgegen:<br />

„To The Wonder“ ist – s<strong>of</strong>ern man sich mit Haut<br />

und Haaren auf diese gänzlich ungewohnte Filmerfahrung<br />

einlässt – großes Überwältigungskino,<br />

geboren aus der puren Kraft der Bilder und dem<br />

unerschöpflichen Geist der Musik.<br />

TiEmo WEisEnsEEl<br />

Film 9/10<br />

Ein poetisches Filmgedicht, wie es die Kinowelt noch nicht gesehen<br />

hat! Wer sich wirklich darauf einlassen kann, wird auf eine<br />

grandiose, emotionale Reise geschickt, die lange nachwirkt.<br />

Technik 9,5/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 10/10<br />

Den fantastischen Motiven passt sich die beinahe makellose<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an: Eine Augenweide in warmen Farben und toller Schärfe.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 1,5/2<br />

Unglaublich, welches Universum an verschiedensten Soundeffekten<br />

und Geräuschen sich hier auftut: Ein akustisches Erlebnis!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

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Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 39


Film<br />

Anspruch<br />

Der Dieb der Worte<br />

Drama/Romanze<br />

OT: The Words L: US<br />

J: 2012 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Brian Klugman, Lee<br />

Sternthal D: Bradley<br />

Cooper, Zoe Saldana,<br />

Jeremy Irons LZ:<br />

103 min FSK: 6 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 18.10.13 × 1 Extras: 3/10<br />

Jermey Irons gefällt als geheimnisvoller<br />

Urheber der magischen Zeilen<br />

Wie verhält man sich, wenn<br />

einem als kleines Licht auf<br />

dem umstrittenen Buchmarkt plötzlich<br />

das <strong>Man</strong>uskript seiner Träume<br />

in die Hände fällt? Der angehende<br />

Autor Rory Jansen (Bradley Cooper)<br />

entscheidet sich dafür, die brillanten<br />

fremden Zeilen, die er in einem italienischen<br />

Antiquariat findet, als die<br />

eigenen auszugeben. Doch schon<br />

bald gerät die zerstörerische Kraft<br />

des Lügengebäudes, zu dem sein<br />

Leben mehr und mehr wird, völlig<br />

außer Kontrolle – spätestens, als der<br />

eigentliche Urheber des umjubelten<br />

Meisterwerks (Jeremy Irons) eines<br />

Tages auf den Plan tritt.<br />

„Der Dieb der Worte“ ist ein faszinierender<br />

Film über die Kraft des<br />

geschriebenen Wortes, über die<br />

Sehnsucht nach Anerkennung und<br />

Ruhm, über die gefährliche Verlockung,<br />

sich das geistige Eigentum<br />

eines anderen Menschen klammheimlich<br />

zu eigen zu machen. Mit<br />

Bradley Cooper und Zoe Saldana<br />

hat man dazu zwei der angesagtesten<br />

Stars des jungen Hollywood für<br />

die Hauptrollen gewinnen können.<br />

„Da ist das Ding!“: In einem italienischen Antiquariat stolpert der Bestseller-<br />

Autor in spe (Bradley Cooper) über ein <strong>Man</strong>uskript, das alles verändern wird<br />

Doch trotz der fesselnden Geschichte<br />

und des schrittweisen Offenlegens<br />

aller Verwicklungen des komplexen<br />

Plots, haben sich ein paar<br />

Schönheitsfehler eingeschlichen, die<br />

den Qualitätssprung zu einem wirklich<br />

sehr guten Film verhindern. So<br />

bleibt Zoe Saldanas Charakter lange<br />

nur schmückendes Beiwerk: eine<br />

scheinbar perfekte, aber im Grunde<br />

ganz und gar identitätslose Muse<br />

für die gequälte Künstlerseele des<br />

angehenden Schriftstellers. Auch<br />

die verschachtelten Zeit- und Erzählebenen<br />

sind nicht balanciert genug<br />

auserzählt, sodass manches deutlich<br />

zu breit, anderes wieder viel zu skizzenhaft<br />

gerät. Enttäuschend fallen<br />

die Extras aus: Neun Minuten „Hinter<br />

den Kulissen“ sind nicht mehr als<br />

knappe Pflichterfüllung. TW<br />

Film 7/10<br />

Trotz kleinerer Schwächen ein gefundenes<br />

Fressen für alle, die die Welt der Literatur und<br />

des Kinos gleichermaßen lieben.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Heute bin ich blond<br />

Third Star<br />

Drama<br />

Drama<br />

OT: Heute bin ich<br />

blond L: DE J: 2012<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Marc Rothemund<br />

D: L. Tomaschewsky,<br />

K. Teska, D. Rott, J.<br />

Gerat, P. Prager LZ: 117 min FSK: 6 P: 15<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Mit ihren Perücken meistert Sophie<br />

die Schrecken ihrer Krebserkrankung<br />

OT: Third Star L: GB<br />

J: 2010 V: Capelight<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Hattie Dalton<br />

D: Benedict<br />

Cumberbatch, Tom<br />

Burke, Adam<br />

Robertson LZ: 93 min FSK: 12 P: 14 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 13.09.13 × 1 Extras: 3/10<br />

Ein munterer Buddy-Roadtrip mit<br />

düsteren Vorzeichen: Ende? Offen!<br />

Die 21-jährige Sophie (Lisa Tomaschewsky)<br />

blickt voller Zuversicht<br />

in ihre Zukunft, in der ihr<br />

alles <strong>of</strong>fen zu stehen scheint. Doch<br />

nach ihrer Krebsdiagnose ist plötzlich<br />

alles anders. Sophie möchte<br />

sich aber nicht ihren Lebenswillen<br />

nehmen lassen und so kauft sie sich<br />

neun Perücken für mehrere alternative<br />

Persönlichkeiten, mit denen sie<br />

die Tortur der Behandlung durchstehen<br />

will. Hauptdarstellerin Lisa<br />

Tomaschewsky gibt den neun Frisuren<br />

dabei ein individuelles, aber<br />

gleichzeitig einheitliches Gesicht.<br />

Zugleich lässt Regisseur Rothemund<br />

aber nie den kleinen H<strong>of</strong>fnungsschimmer<br />

verblassen und gibt dem<br />

Film eine durchweg lebensbejahende<br />

Note, die auch Sophie van<br />

der Stap mit ihrem gleichnamigen,<br />

autobiografischen Buch vermittelt.<br />

Der Soundtrack von Mousse T. ist<br />

passend gewählt worden, drückt<br />

nie zu sehr auf die Tränendrüse<br />

und beschreibt sehr einfühlsam den<br />

inneren Zwiespalt Sophies. SR<br />

Film 8/10<br />

Gleichzeitig authentisch und ergreifend, sowohl<br />

tief berührend als auch ausgelassen fröhlich:<br />

Ein Film der „Ja“ zum Leben sagt!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 9/10<br />

Was würden Sie tun, wenn Sie<br />

nur noch wenige Wochen<br />

zu leben hätten? Für den jungen<br />

James („Sherlock“-Star Benedict<br />

Cumberbatch) wird diese hypothetische<br />

Frage zur rauen Wirklichkeit,<br />

denn er ist unheilbar krank. Einer<br />

seiner letzten Wünsche ist ein „unbeschwerter“<br />

Road-Trip durch Wales<br />

mit seinen drei besten Kumpels.<br />

Trotz der tragischen Vorzeichen<br />

und so mancher Reiberei lebt die<br />

tiefe Verbindung zwischen den Jugendfreunden<br />

unterwegs wieder<br />

auf – doch am Ende wird die verschworene<br />

Gemeinschaft auf eine<br />

wahre Zerreißprobe gestellt. Dank<br />

einer sehenswerten Performance<br />

von Cumberbatch driftet die potenziell<br />

mit so manchem emotionalen<br />

Fettnäpfchen gespickte Story nie in<br />

Gefühlsduselei oder Kitsch ab. Die<br />

Technik zeigt sich routiniert und<br />

solide – speziell die Weitwinkelaufnahmen<br />

der naturbelassenen, walisischen<br />

Landschaften halten jede<br />

Menge Schauwerte bereit. TW<br />

Film 7/10<br />

Emotionaler Road-Trip, der allerdings etwas zu<br />

formelhaft daherkommt, um sich von ähnlich<br />

gelagerten Filmen entscheidend abzuheben.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Capelight Pictures, Universum<br />

40


08<br />

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DEAD<br />

STAFFEL 3+4<br />

DIE BESTEN<br />

FILME ZU<br />

HALLOWEEN<br />

WORLD WAR Z<br />

AFTER EARTH<br />

ICH, EINFACH<br />

UNVERBESSERLICH 2<br />

UNVERBESSERLICH 2<br />

EINFACH<br />

ICH, AFTER EARTH<br />

WORLD WAR Z<br />

HALLOWEEN<br />

MAN OF STEEL<br />

ULTIMATE COLLECTOR’S EDITION<br />

THOR – THE DARK KINGDOM<br />

THOR – THE DARK KINGDOM<br />

2 RETRO-<br />

POSTER!<br />

POSTER!<br />

2 RETRO-<br />

OF STEEL<br />

ULTIMATE COLLECTOR’S EDITION<br />

MAN<br />

THE PLACE<br />

BEYOND<br />

THE PINES<br />

DIE CROODS<br />

SHADOWLAND<br />

SHADOWLAND<br />

DIE CROODS<br />

THE PINES<br />

Bilder: Auerbach Verlag, © istock.com/gbrundin<br />

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DEAD<br />

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Film<br />

anspruch<br />

Gefährliche Begierde<br />

Thriller<br />

OT: Suspension Of Disbelief L: GB J: 2012 V: Sunfilm<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Mike Figgis<br />

D: Sebastian Koch, LotteVerbeek LZ: 112 min FSK: 16<br />

P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Sebastian Kochs Filmcharakter ist undurchschaubar<br />

bis zum Schluss<br />

Hat er am Ende all diese Frauen tatsächlich<br />

umgebracht? Oder ist es nur Fiktion?<br />

Vor 15 Jahren verschwand Martins (Sebastian<br />

Koch) Frau spurlos und hinterließ ein großes<br />

Loch im Leben des erfolgreichen Schriftstellers.<br />

Der Grund und die Umstände ihres Verschwindens<br />

befinden sich in seinen Erinnerungen, die<br />

jedoch leider auch mit fiktiven Storyelementen<br />

einer seiner Romane verschmelzen. Genau<br />

jenes Buch wird gerade von dem jungen Filmemacher<br />

Greg (Eoin Macken), einem ehemaligen<br />

Schüler Martins, verfilmt. Die Hauptrolle darin<br />

spielt Martins Tochter Sarah (Rebecca Night),<br />

Mike Figgis<br />

Regisseur<br />

„Es war ein langer Dialog“<br />

Interview mit Mike Figgis, Regisseur<br />

Was bedeutet der<br />

Originaltitel “Suspension<br />

Of Disbelief”<br />

für diesen Film?<br />

Der vollständige Begriff<br />

lautet “The Willing<br />

Suspension Of Disbelief”<br />

(“Willentliche Aussetzung<br />

der Ungläubigkeit”) und stammt von<br />

einem Denker namens Samuel T. Coleridge. Er<br />

erfand diesen Begriff, um die Beziehung zwischen<br />

dem Publikunm und dem Drama, das es<br />

gerade sieht, zu erklären. Wenn Sie in ein Theaterstück<br />

gehen, öffnet sich traditionellerweise<br />

der Vorhang und Sie sehen eine Art Raum oder<br />

eine Landschaft. Sie wissen, dass es nicht real<br />

ist. Dann betreten die Schauspieler die Bühne<br />

und auch dort wissen Sie, dass die Darsteller<br />

nur vorgeben, jemand anderes zu sein. Damit<br />

das Drama aber wirkt, erwartet man, dass das<br />

Publikum die Ungläubigkeit aussetzt. Die Zuschauer<br />

lassen sich darauf ein und glauben<br />

dem Drama.<br />

Wie kamen Sie dann auf die Idee einen<br />

Film über Filme zu machen?<br />

Es war ein langer Dialog, ein Prozess des Schreibens,<br />

bei dem ich mich nicht beeilen musste.<br />

Das war also etwas, das ich nebenbei machen<br />

konnte. Das Skript entstand in einer Periode<br />

von rund drei Jahren. Ich schrieb etwas. Und<br />

dann packte ich es beiseite und holte es irgendwann<br />

wieder heraus. So ging das mit mehreren<br />

Sektionen. Und als der Punkt erreicht war, als<br />

die sich jedoch gegen eine Konkurrentin behaupten<br />

muss. Auf ihrer Geburtstagsparty trifft<br />

Martin die junge Angelique (Lotte Verbeek),<br />

mit der er einen Joint teilt. Am nächsten Tag<br />

kann er sich nur noch verschwommen an die<br />

vergangene Nacht erinnern. Kleine Fetzen lassen<br />

ihn vermuten, dass er mit Angelique geschlafen<br />

hat. Zugleich erinnert er sich aber auch an einen<br />

Mord. Als dann auch noch Angeliques Leiche<br />

auftaucht, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen<br />

Martin und der Polizei. Nun muss er sich<br />

ich mir dachte, jetzt kann der Dialog auf dem<br />

Papier beendet werden, war es Zeit, das Projekt<br />

auf die nächste Stufe zu heben und einen<br />

Film daraus zu machen. Es war ein langer und<br />

fruchtbarer Prozess.<br />

Sie benutzen den Radiohead-Song<br />

„Everything In Its Right Place“ für den Einstieg,<br />

in einer ähnlichen Weise wie z. B. bei<br />

„Vanilla Sky“. Warum?<br />

Ich denke, es ist einfach ein perfekter Song. Er<br />

hat diese Art der schönen Qualität. Es fühlt sich<br />

zeitgenössisch an und verströmt eine gute Energie.<br />

Wenn man also nach Filmmusik schaut,<br />

schaut man nach solchen Elementen. <strong>Man</strong>chmal<br />

benutzte ich Wagner, Bach oder etwas in<br />

der Art. Aber dennoch wollte ich auch etwas<br />

zeitgenössisches. Es gibt so einige Filmmusiken,<br />

die sehr gut funktionieren und das war eine<br />

davon. Sobald ich es hörte, war ich überzeugt<br />

davon, dass es gut in den Film passen würde.<br />

Gab es irgendeinen Grund für den<br />

Deutsch-englischen Aspekt?<br />

Nein, das hat keine wirkliche Bedeutung. <strong>Man</strong><br />

sucht sich einen Schauspieler und versucht<br />

dann zu adaptieren, wer der Schauspieler ist.<br />

Sebastian Koch ist deutsch, daher machte<br />

ich auch seinen Charakter deutsch. Das ist so<br />

viel einfacher, als ihn z. B. einen Russen darstellen<br />

zu lassen oder ihm einen unflätigen<br />

Slang aufzubürden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

nur noch selbst im Klaren werden, was Fakt<br />

und was Fiktion ist und darüber hinaus auch<br />

noch erkunden, in welchem Zusammenhang<br />

dieser Vorfall mit dem Verschwinden seiner Frau<br />

zusammen hängt.<br />

Der Filmkurs<br />

Unterkühlt reiht der Oscar ® -nominierte Regisseur<br />

Mike Figgis („Leaving Las Vegas“) hier eine Szene<br />

an die andere, formuliert ein Bühnenstück mit<br />

emotional verkümmerten Charakteren, die sich<br />

gegenseitig mit der Wahrheit quälen und selber<br />

orientierungslos durch die Unwegsamkeiten der<br />

Filmindustrie flattern. Die größte Emotion ist<br />

hiernbei der Zusammenbruch des ermittelnden<br />

Kommissars Bullock (Kenneth Cranham), der als<br />

Hobby-Autor von Martin eine ehrliche Meinung<br />

vorgesetzt bekommt. Wie sehr dieser Film über<br />

Filme und deren Entstehung spricht, lässt sich an<br />

den häufig einsetzenden Intermezzi erkennen,<br />

in denen wie an einer Filmhochschule Lektionen<br />

im modernen Geschichten-Erzählen gegeben<br />

werden. Diese finden natürlich auch s<strong>of</strong>ort im<br />

vorliegenden Film Anwendung, der ganz <strong>of</strong>fensichtlich<br />

über sich selber spricht und damit dem<br />

Zuschauer eine Meta-Ebene eröffnet, die er erst<br />

einmal durchschauen muss. Insgesamt liegt uns<br />

hiermit also ein gewagtes Experiment vor mit<br />

vielen genialen Ideen, die <strong>of</strong>tmals leider auch<br />

gegen den Erzählfluss arbeiten und daher anorganisch<br />

wirken. Entsprechend der unterkühlten<br />

Stimmung sind auch die Bilder sehr düster und<br />

entfärbt gehalten. Die Realitätsebenen werden<br />

durch diverse visuelle Mittel unterscheidbar gemacht,<br />

wie etwa die Schwarz-Weiß-Szenen des<br />

im Film produzierten Film-Noir. Die Schärfe variiert<br />

von Szene zu Szene und lässt sich daher im<br />

mittleren Qualitäts-Bereich eingliedern. Tristesse<br />

gibt es auch beim Ton, der mit sehr subtilen<br />

Geräuschen arbeitet, ohne sich einer hörbaren<br />

Dynamik zu bedienen.<br />

Falko Theuner<br />

Film 6/10<br />

Thriller oder Kunstfilm? So richtig will sich der Film hier nicht in<br />

eine Schublade stecken lassen. Das muss er auch nicht, nur<br />

unterhaltsamer könnte er sein.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 5/10<br />

Bilder: Sunfilm<br />

42


Anspruch<br />

Film<br />

Wim Wenders Collection<br />

Bilder: Studiocanal<br />

Drama/Kunstfilm/Dokumentation<br />

OT: Wim Wenders Collection L: DE, GB, US, FR J: 1984 – 2000<br />

V: Studiocanal B: MPEG-4, div. Bildseitenformate T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Wim Wenders D: Harry Dean Stanton, Solveig Dommartin,<br />

Peter Falk LZ: ca. 650 min FSK: 12 P: 48 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 07.11.13 × 5 Extras: 10/10<br />

Die deutsche Filmgeschichte hat im Laufe<br />

der Jahre immer wieder echte Unikate und<br />

Regisseure von weltweiter Bedeutung hervorgebracht.<br />

Namen wie Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz<br />

Lang, Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog<br />

oder aktuell Tom Tykwer kennen und schätzen<br />

Kino-Enthusiasten auf der ganzen Welt. Zu dieser<br />

Reihe, die sich durchaus noch erweitern ließe,<br />

gehört selbstverständlich auch Wim Wenders,<br />

dem Studiocanal aktuell eine lohnenswerte <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sammlung<br />

widmet. Enthalten in der „Wim<br />

Wenders Collection“ sind fünf ausgewählte Filme,<br />

von 1984 bis zur Jahrtausendwende.<br />

Kino zum Staunen, hoch fünf!<br />

„Paris, Texas“ aus dem Jahre 1984 nimmt in<br />

Wim Wenders’ Œuvre einen ganz besonderen<br />

Platz ein. Er bezeichnet ihn auch gern als seinen<br />

eigentlichen Erstling, da alle Arbeit, alle Filme vorher<br />

nur notwendige Vorstufen waren, um dieses<br />

Die Französin Solveig Dommartin gehörte zu den<br />

absoluten Lieblingsschauspielern von Wenders<br />

Meisterwerk letztendlich drehen zu können. Sein<br />

internationaler Ruf fußt vor allem auf diesem melancholischen<br />

und preisgekrönten Drama (Goldene<br />

Palme in Cannes!), das dem Traum von<br />

„seinem“ Amerika ebenso ein filmisches Denkmal<br />

setzte wie es den deutschen Autorenfilm im<br />

Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein letztes<br />

Mal würdig vertrat. Mit Nastassja Kinski findet sich<br />

hier einer der ersten „Wenders-Regulars“ – Schauspieler,<br />

mit denen den Regisseur eine enge Beziehung<br />

verband und mit welchen er im Laufe seiner<br />

Karriere immer wieder zusammenarbeitete.<br />

Zu diesem inneren Kreis gehörten auch der im<br />

September verstorbene Otto Sander sowie der<br />

Schweizer Bruno Ganz, die ihre Rollen der nach<br />

Menschlichkeit und Liebe suchenden Engel Damiel<br />

und Cassiel sowohl in „Der Himmel über Berlin“<br />

(1987) als auch in der Fortsetzung „In weiter<br />

Ferne, so nah!“ (1993) aufs Schönste ausfüllten.<br />

Mit „Buena Vista Social Club“ von 1999, der die<br />

großen und fast vergessenen Helden kubanischkaribischer<br />

Rhythmen feiert, ist auch das vielleicht<br />

bekannteste Beispiel von Wim Wenders’ großer<br />

Leidenschaft für den musikalisch-künstlerischen<br />

Dokumentarfilm vertreten. „The Million Dollar<br />

Hotel“ (2000) ist schließlich einer der vielen Versuche,<br />

an den internationalen Erfolg von „Paris,<br />

Texas“ anzuknüpfen – was dem sympathischen<br />

Filmemacher im Spielfilmbereich allerdings nie<br />

wieder so ganz gelingen sollte.<br />

Schade ist, dass es die brillante 3D-Ballett-Doku<br />

„Pina“ aufgrund von lizenzrechtlichen Einschränkungen<br />

nicht mit in die Box geschafft hat: Das hätte<br />

die starke Hinwendung zum Dokumentarfilm in<br />

den letzten Jahren noch besser widergespiegelt<br />

und dem interessierten Käufer eines der eindrücklichsten<br />

Werke aus Wenders’ bewundernswerter<br />

Filmographie an die Hand gegeben.<br />

Toller Querschnitt in HD<br />

Die vorliegende Sammlung erhebt natürlich keinerlei<br />

Anspruch auf Vollständigkeit, sie ist lediglich<br />

ein erster Blick auf die Highlights eines variablen<br />

und interessanten Lebenswerks, das weit über<br />

fünfzig Spiel-, Kurzfilme sowie Dokumentationen<br />

umfasst. Als Einstieg für Wenders-Neulinge ist<br />

sie ideal geeignet – langjährige Bewunderer des<br />

ruhig-reflektierten Düsseldorfers werden sich über<br />

Nastassja Kinski in „Paris, Texas“: Vieleicht ihre<br />

schönste, sicher aber ihre wichtigste Rolle<br />

die nicht überragenden, aber zumindest guten<br />

High-Definition-Neuauflagen der Klassiker ebenfalls<br />

freuen. Alle neu erstellten HD-Master wurden<br />

von Wim Wenders höchstpersönlich begutachtet<br />

und abgenommen, sodass man die Filme hier<br />

ganz „im Sinne des Erfinders“ auf dem heimischen<br />

Equipment erlebt. Ein echter Kaufgrund ist auch<br />

die liebevoll zusammengestellte Bonusauswahl,<br />

die für jeden Film aufschlussreiches Extramaterial<br />

aus den Archiven ans Tageslicht fördert. So<br />

fühlten wir uns beispielsweise nach „Paris, Texas“<br />

von einem intensiven Gespräch zwischen Wim<br />

Wenders und Roger Willemsen beinahe ebenso<br />

gepackt und inspiriert wie vom Film selbst!<br />

Tiemo Weisenseel<br />

Film 9/10<br />

Nicht der ganze Wenders, aber doch viele seiner besten und<br />

wichtigsten Filme, ausgestattet mit tollen Boni: Für Kenner wie für<br />

Neuentdecker einfach eine klasse Box!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Wie bei jeder Sammlung ist die technische Bewertung äußerst<br />

schwierig, ein Qualitätssprung zu den DVDs ist aber klar ersichtlich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Je nach Alter der Filme schwanken die Werte mitunter beträchtlich,<br />

von blechern bis brillant ist alles dabei.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 43


Film<br />

90 Jahre Warner<br />

90 Jahre Warner BroS.<br />

Nicht mehr lange, dann werden Batman und Superman in einem neuen Kin<strong>of</strong>ilm aufeinandertreffen. Die frühesten<br />

Kin<strong>of</strong>ilme der beliebten DC-Comic-Helden reichen allerdings schon bis in die späten 1970er/1980er zurück.<br />

Sie könnten kaum unterschiedlicher sein, die<br />

beiden Helden, die jeweils eine völlig andere<br />

Herangehensweise an ein Problem an den<br />

Tag legen. Der eine ist quasi unbesiegbar, hat<br />

übermenschliche Fähigkeiten und kann einfach<br />

alles, der andere ist einfach nur ein Mensch,<br />

dessen fehlende Superkraft durch Geld, Einfluss<br />

und Technik ersetzt wird. Wie sie zu ihrer Macht<br />

gekommen sind und was sie damit anstellen,<br />

das zeigen ihre ersten Filme. So beginnt die<br />

Geschichte des Superman mit dem Untergang<br />

seines Heimatplaneten Krypton. Sein Vater Jor-El<br />

(Marlon Brando) schickt ihn in einer Rettungskapsel<br />

zum Planeten Erde, dessen Bedingungen<br />

Kryptons zwar ähneln, die aber dennoch in entscheidenden<br />

Punkten abweichen. Aufgefunden<br />

von dem Farmer-Ehepaar Kent wächst der kleine<br />

Flüchtling in einer geborgenen Umgebung auf.<br />

Und bald erkennt er, dass ihm die Sonnenstrahlung<br />

besondere Kräfte verleiht, mit denen er zum<br />

Beispiel extrem weite Sprünge machen kann. Laser<br />

aus den Augen, eine undurchdringliche Haut,<br />

„Auf, auf und davon“ sowie eine unglaubliche<br />

Stärke machen Clark (Christopher Reeve), wie<br />

der junge Kal-El nun heißt, zu etwas Besonderem.<br />

In der Millionenstadt Metropolis findet er dann<br />

letztlich seine Berufung als Journalist beim Daily<br />

Planet sowie seine große Liebe Lois Lane (Margot<br />

Kidder). Was keiner ahnt, ist allerdings, dass hinter<br />

der schüchternen Brille Clarks ein tödlicher Blick<br />

und unter dem gebügelten Hemd ein rot-blauer<br />

Superman-Strampler lauern. Als ernst zu nehmender<br />

Gegenspieler entwickelt sich Lex Luthor<br />

(Gene Hackman) zum Superschurken, der die<br />

Welt des scheinbar Unbesiegbaren gefährlich ins<br />

Wanken bringt. Richard Donners „Superman“-Film<br />

von 1978 gehört zu den Pionieren des Superheldenfilms<br />

und ist daher trotz der geradlinigen<br />

Handlung seiner Zeit weit voraus. Für die damalige<br />

Zeit waren die experimentellen Spezial-Effekte<br />

(„Star Wars“ setzte hier gerade neue Maßstäbe)<br />

ein Bombastkino sondergleichen, die das Produktionsbudget<br />

ungewollt in die Höhe trieben.<br />

Doch das Ergebnis war die perfekte Mischung aus<br />

Action, Drama und Science Fiction.<br />

Der dunkle Gegenspieler<br />

Ähnlich wie bei Superman beginnt auch die Batman-Mythologie<br />

mit einem Kindheitstrauma, das<br />

den späteren Helden zur Vollwaise macht. Bruce<br />

Wayne (Michael Keaton) wächst in einer wohlsituierten<br />

Familie auf, bis eines Tages ein Straßenräuber<br />

seine Eltern tötet. Jahre später taucht in<br />

Gotham City eine menschengroße Fledermaus<br />

auf, die die Verbrecherwelt erzittern lässt. Aus<br />

dem kleinen, verängstigten Jungen ist ein durchtrainierter,<br />

starker Held geworden, der die Welt ein<br />

klein wenig besser machen möchte und dafür die<br />

Angst der Menschen sowie modernste Waffen-<br />

Technologie nutzt. Tim Burtons „Batman“ strotzt<br />

dabei nur so vor Gothik-Elementen, die sowohl<br />

für die fiktive Heimatstadt des dunklen Rächers als<br />

auch für Burton selbst zum Markenzeichen werden<br />

sollten. Mit dieser Comicverfilmung schaffte<br />

er seinen weltweiten Durchbruch und gab den<br />

Fans genau den Antihelden, den sie schon immer<br />

im Kino sehen wollten. Nicht zu vergessen ist Jack<br />

Nicholson, der den herrlich unberechenbaren Joker<br />

spielt. Wie ein echter Zirkus-Clown lenkt er die<br />

Aufmerksamkeit des Publikums auf seine Rolle,<br />

während Michael Keaton im Hintergrund als cooler<br />

und mysteriöser Superheld agieren konnte (etwas,<br />

das auch bei der späteren Nolan-Verfilmung<br />

„The Dark Knight“ grandios funktionierte). Als<br />

Teil der „50 Film Collection“ können diese beiden<br />

Wegbereiter im Kontext eines Querschnitts<br />

durch die Filmgeschichte gesehen werden, denn<br />

48 weitere Meilensteine warten in dieser großen<br />

Jubiläumsbox. Mehr dazu erfahren Sie auf der <strong>of</strong>fiziellen<br />

Seite www.best<strong>of</strong>wb.com<br />

Falko Theuner<br />

Bilder: Warner Bros.<br />

44


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limitierte Stückzahl als<br />

gedrucktes Heft über<br />

www.heftkaufen.de<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Science-Fiction-Ausgabe der<br />

BLU-RAY TEST erschienen<br />

Mit der neuen Ausgabe der BLU-RAY TEST bekommen Science-Fiction Fans ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kompendium zu einem der<br />

schillerndsten und beliebtesten Film-Genres in die Hand! Im Heft finden sich über 60 Tests von Sci-Fi-<br />

Kultfilmen und solchen, die es noch werden könnten.<br />

Zurück in die Zukunft? In Anlehnung an den<br />

berühmten Filmtitel mag man sich die Frage<br />

stellen, ob sich das Science-Fiction-Genre nicht<br />

„schleichend“ zunehmend pessimistischen Szenarien<br />

zuwendet – frei nach dem Motto: „Früher<br />

war sogar die Zukunft besser!“ Denn inzwischen<br />

weiß man ja mit viel technischem Einsatz Massen<br />

an Zombies und Aliens, oder eben auch<br />

düstere, beklemmende Szenarien rund um den<br />

„letzten Menschen“ darzustellen.<br />

Aber ein Querschnitt der alten und neuen Science-Fiction-Titel<br />

zeigt: Es wurden schon immer<br />

sowohl die Technikvisionäre als auch die Sozialpessimisten<br />

bedient. Und Sci-Fi-Horror gab es<br />

eben auch von Anfang an, lange bevor jemand<br />

wie H. R. Giger dafür sorgte, dass Aliens nicht<br />

mehr wirklich nach Pappmaché aussahen. Auch<br />

wenn es scheint, dass es aktuell etwas weniger<br />

(und weniger naiven) Technikenthusiasmus gibt,<br />

findet auch heute noch jeder seinen eigenen<br />

Geschmack bedient, wenn er nur lange genug in<br />

den „unendlichen Weiten“ des Science-Fiction-<br />

Regals stöbert.<br />

Um den Fans der unendlichen Weiten des<br />

Weltraums das Stöbern zu erleichtern, hat der<br />

Auerbach Verlag in der aktuellen Ausgabe der<br />

BLU-RAY TEST einen höchst präsentablen und<br />

repräsentativen Querschnitt durch das Genre<br />

aufgelistet. über 60 Tests und zahlreiche Hinter-<br />

grundinformationen zu den bekanntesten Filmen<br />

und Serien sind hier zu finden, von „Metropolis“<br />

bis „Oblivion“, von „Star Trek“ zu „Star Wars“, von<br />

„Blade Runner“ und „Dune“ bis hin zu „Moon“.<br />

Die Science-Fiction-Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />

gibt es ab s<strong>of</strong>ort und exklusiv zum Download bei<br />

Pageplace.de und auf OnlineKiosk.de.<br />

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Film<br />

Anspruch<br />

Vor beinahe zwanzig Jahren konnte man mit „Before Sunrise“ den Beginn einer wunderbaren Kino-Romanze erleben.<br />

Nun kehrt das Dreamteam um Julie Delpy, Ethan Hawke und Regisseur Richard Linklater noch einmal zu den Figuren<br />

von damals zurück und lässt uns wissen, wie es Jesse und Céline, dem Traumpaar von einst, inzwischen ergangen ist.<br />

Drama/Romanze<br />

OT: Before Midnight L: US J: 2013 V: Prokino (Eurovideo)<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Richard Linklater<br />

D: Julie Delpy, Ethan Hawke, Ariane Labed LZ: 109 min<br />

FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.10.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Schauen wir zurück ins Jahr 1995, zurück auf<br />

„Before Sunrise“: Ein junger Amerikaner auf<br />

Abenteuerurlaub quer durch Europa lernt im Zug<br />

eine bezaubernde Französin kennen. Als ihre<br />

Wege sich eigentlich trennen müssten, schlagen<br />

sie dem Schicksal kurzerhand ein Schnippchen,<br />

nehmen sich eine Auszeit von der Welt und<br />

verbringen eine ganz und gar magische Nacht<br />

im sommerlichen Wien. Dabei wird ununterbrochen<br />

geredet, philosophiert und gelacht –<br />

eine Handlung im herkömmlichen Sinne gibt<br />

es nicht, der Film lebt einzig und allein von der<br />

umwerfenden Chemie zwischen den beiden<br />

Hauptdarstellern (Julie Delpy und Ethan Hawke)<br />

und dem grandios getimten Fluss ihres Dialogs.<br />

Dieser Film hat sich ins Gedächtnis einer ganzen<br />

Kinogeneration eingebrannt – fast so, als hätte<br />

man diese unvergessliche Nacht voller Romantik<br />

und Zauber selbst erlebt!<br />

Wien, Paris und Messina<br />

In „Before Sunset“ (2004) trafen sie sich dann<br />

neun Jahre später – mehr oder weniger zufällig –<br />

in Paris wieder. Jesse hatte es zum erfolgreichen<br />

Schriftsteller gebracht und ließ sich nach einer<br />

Lesung aus seinem Roman von Céline die Stadt<br />

der Liebe zeigen. Die Funken von einst und die<br />

geistreichen Worte flogen wieder munter hin<br />

und her, doch das <strong>of</strong>fene Ende ließ viel Interpretationsspielraum<br />

für die Zukunft der beiden.<br />

Nun erscheint mit „Before Midnight“ also der<br />

vorläufige (?) Abschluss einer Trilogie, die als<br />

solche nie geplant war. Das Kreativteam um<br />

Regisseur Richard Linklater und seine im Laufe<br />

der Jahre zu Freunden gewordenen Darsteller<br />

hat sich nach wiederum fast zehn Jahren erneut<br />

zusammengefunden, um gemeinsam zu erkunden,<br />

wie sich die Figuren und ihre Geschichte bis<br />

heute entwickelt haben könnten. In zeitaufwändigen<br />

und emotional intensiven Schreib- und<br />

Probe-Sessions entwickelte man gemeinsam<br />

das Grundgerüst für den dritten Teil, in dem wir<br />

Jesse und Céline als eingespieltes Paar mit herzallerliebsten<br />

Zwillingen auf einem ausgedehnten<br />

Griechenland-Urlaub wiedertreffen. Es ist fast so,<br />

als hätten diese fiktiven Charaktere ein ganz reales<br />

Eigenleben entwickelt, in das uns die Filme<br />

in regelmäßigen Abständen einen kurzen, aber<br />

sehr konzentrierten Einblick gewähren.<br />

Mutige Struktur<br />

Im Grunde besteht der ganze Film aus nur wenigen<br />

langen Szenen, die allesamt zwischen zehn<br />

und zwanzig Minuten dauern. Mit kaum bemerkbaren<br />

Schnitten entstehen komplexe Schlaglichter<br />

einer Beziehung, wie sie dynamischer,<br />

vielschichtiger und lebendiger kaum sein könnte.<br />

Schon die launige Eröffnungssequenz im Auto<br />

vermittelt einem das gute Gefühl, dass hier wieder<br />

genau jener Ton getr<strong>of</strong>fen wurde, den man<br />

an diesen Filmen einfach so liebt. Beim gemeinsamen<br />

Abendessen mit den griechischen Gastgebern<br />

wird dann nach Herzenslust über die<br />

Liebe und das Leben philosophiert – bei einem<br />

ausgedehnten Strandspaziergang, der einem die<br />

ganze Schönheit der Gegend in malerischen<br />

Bildern und herrlich warmen Farben vor Augen<br />

führt, werden erste Störfeuer in der beinahe perfekt<br />

anmutenden Urlaubsidylle durch gewitzte<br />

Leichtigkeit und charmanten Esprit beider Gesprächspartner<br />

noch gekonnt im Keim erstickt.<br />

Das intensive Finale auf dem Hotelzimmer ist<br />

dann der emotionale Höhepunkt des Ganzen –<br />

Bilder: Prokino (Eurovideo)<br />

46


Xxxx<br />

Film<br />

Julie Delpy ist und bleibt eine Traumfrau, selbst, wenn sie zur allgemeinen Erheiterung das Dummchen spielt<br />

Die Schluss-Szene schlägt einen wunderbaren Bogen zur ersten unschuldigen Begegnung des Paars<br />

auch wenn der harte Übergang von der alles in<br />

allem doch recht einträchtigen und entspannten<br />

Urlaubsplauderei zur handfesten Beziehungskrise<br />

mitunter etwas holprig anmuten kann.<br />

Die Szenen im Hotel markieren den entscheidenden<br />

Wendepunkt des Films: Hier fallen<br />

sämtliche Masken, lange Verdrängtes kommt<br />

zur Sprache und entscheidende Konsequenzen<br />

für die gemeinsame Zukunft des ehemaligen<br />

Traumpaars stehen plötzlich bedrohlich im<br />

Raum. Der Titel des Films wird in dieser Phase<br />

all seiner romantischen Konnotationen beraubt:<br />

Es ist sprichwörtlich fünf vor Zwölf und die Beziehung<br />

der beiden steht unmittelbar vor dem<br />

Scheitern. Die Intensität, mit der dieser zuweilen<br />

ziemlich an die Substanz gehende Streit<br />

ausgefochten wird, hebt „Before Midnight“ auf<br />

ein neues Level und <strong>of</strong>fenbart nach der schwebenden<br />

Leichtigkeit von Teil eins und der diffusen<br />

Vieldeutigkeit von Teil zwei nun eine<br />

weitere bemerkenswerte Facette dieses in sich<br />

geschlossenen Film-Universums.<br />

Punktsieg fürs Original<br />

Obwohl die schwierige Synchronisation an sich<br />

gut gelungen ist, bietet die Original-Tonspur dennoch<br />

einige Vorteile: Julie Delpys charmanter<br />

Akzent, ihr gelegentlicher Kampf mit den Tücken<br />

der englischen Sprache und vor allem die<br />

fühlbare Lebendigkeit der Dialoge, die sich aus<br />

der halb-improvisierten Arbeitsweise ergeben,<br />

sind in der deutschen Version allesamt nur mit<br />

kleinen Abstrichen zu genießen. In Summe<br />

macht das allerdings mehr aus, als man meinen<br />

könnte: Der Film wirkt im Original einfach runder<br />

und gelungener, sodass man hier gar noch einen<br />

halben Punkt auf die ohnehin sehr gute Filmwertung<br />

draufschlagen könnte.<br />

Bei den Extras war man mit einem kurzen Blick<br />

hinter die Kulissen etwas sparsam, gibt den Fans<br />

mit zwei kompletten Audiokommentaren aber<br />

genau das, was sie wollen, nämlich noch mehr<br />

vom Kreativgespann Linklater, Delpy und Hawke.<br />

Auch wenn die drei nach jedem Teil sagen, dass<br />

das nun aber wirklich das letzte Mal war, dass sie<br />

zu diesen Figuren zurückgekehrt sind, bleibt am<br />

Ende immer noch die leise H<strong>of</strong>fnung auf Teil vier:<br />

Setzt man die Logik der Erscheinungsjahre fort,<br />

dann erwartet uns 2022 vielleicht das nächste<br />

Kapitel in der unendlich(schön)en Geschichte<br />

von Céline und Jesse!<br />

Tiemo WeiSenSeel<br />

Film 8,5/10<br />

Emotionale Achterbahnfahrt, die – ganz im Sinne der Reihe – nur<br />

aus einem einzigen, gigantischen, stellenweise brillanten Dialog<br />

entsteht. Stärker als Teil zwei und fast so intensiv wie das Original!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Die südliche Wärme wird dank satter Farben und weicher<br />

Ausleuchtung (dennoch gute Schärfe!) auch im Heimkino fühlbar.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

Alles im grünen Bereich: Die geschliffenen Dialoge glänzen auch<br />

tontechnisch und werden durch dezente Soundeffekte ergänzt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 47


Film<br />

Komödie<br />

Hangover 3<br />

Was macht eigentlich die „Hangover“-Filmreihe aus? Ist es das verkaterte Erwachen nach einem über die Stränge<br />

geschlagenen Junggesellenabend? Ist es die stufenweise, peinliche Offenbarung, was in der letzten Nacht wirklich<br />

passiert ist? Sind es die Gags unter der Gürtellinie? Oder sind es einfach die drei Hauptfiguren, die das vierte Mitglied<br />

aus einer Misere retten wollen? Was es auch ist, Teil drei zeigt es in einer definitiv abgewandelten Form.<br />

Komödie/Thriller<br />

OT: Hangover Part III L: US J: 2013 V: Warner Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DD 5.1 R: Todd Phillips D: Zach<br />

Galifianakis, Bradley Cooper, Ed Helms LZ: 100 min FSK: 12<br />

P: 18 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Bereits im zweiten Teil zeigte sich, dass das<br />

bekannte Grundschema des mehr oder weniger<br />

gewollten Alkohol- und Drogenmissbrauchs<br />

der letzten Nacht samt anschließender Amnesie<br />

ein ausgelutschter Drops war, weshalb sich die<br />

„Hangover“-Kreativlinge etwas vollkommen Neues<br />

ausdenken mussten. Heraus kam eine Pseudoagentenstory,<br />

die mit dem unerwarteten Ableben<br />

von Alans (Zach Galifianakis) Vater beginnt. Offensichtlich<br />

verkraftete der alte Herr die Sperenzchen<br />

seines zurückgebliebenen Sohnes nicht mehr (im<br />

Mittelpunkt der Debatte stand eine enthauptete<br />

Giraffe) und erlitt einen Herzanfall, während Alan<br />

seine neuen Noise-Cancelling-Kopfhörer ausprobierte<br />

und nichts von dem Tumult im Hintergrund<br />

mitbekam. Für Alans Mutter und seine drei<br />

Freunde Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms)<br />

und Doug (Justin Bartha) steht damit fest: Alan<br />

muss geholfen werden, am besten in einem<br />

Therapiezentrum in Arizona. Wie es sich gehört,<br />

begleiten ihn seine Freunde auf dem Weg dorthin,<br />

bis das Unmögliche eintritt: Ein Laster drängt sie<br />

von der Straße, maskierte Männer steigen aus und<br />

entführen (wie sollte es auch anders sein) den<br />

guten, alten Doug. Was war passiert?<br />

Auf der Flucht<br />

Mr. Chow (Ken Jeong), der vermutlich widerlichste,<br />

perverseste und nervigste Filmcharakter<br />

aller Zeiten, ist aus seiner thailändischen Gefängniszelle<br />

geflohen und macht nun wieder die Welt<br />

unsicher. Er ist der Einzige, der das Versteck eines<br />

Goldraubes kennt – des Goldes des Gangsters<br />

Marshall (John Goodman). Und genau dieser<br />

Marshall h<strong>of</strong>ft nun auf die Mitarbeit des „Wolfsrudels“<br />

bei der Suche nach Chow und sichert sich<br />

mit der Geisel Doug lediglich ab. Nun ist es an<br />

Bilder: Warner Home<br />

48


Komödie<br />

Film<br />

Die Olsenbande … äh, das Wolfsrudel ist wieder unterwegs in Las Vegas, um ihren speziellen<br />

„Kumpel“ Mr. Chow zu suchen, der sie wiederum ganz schön auf Trab hält<br />

den drei Freunden, die brüderliche Verbindung<br />

zwischen Alan und Chow zu nutzen, um die<br />

Zielperson ausfindig zu machen und zu Marshall<br />

zu bringen.<br />

Beschaut man sich den Film, vergisst man immer<br />

wieder, dass es sich um einen „Hangover“-Teil<br />

handelt. Mehr noch schleicht sich das Gefühl<br />

ein, eine verkappte Folge des „A-Teams“ vor sich<br />

zu haben, was nicht nur an Bradley Cooper als<br />

Frontmann liegt. Jeder aus dem Team nutzt seine<br />

speziellen Fähigkeiten, um den Auftrag zu erfüllen,<br />

wobei es natürlich drunter und drüber geht.<br />

Der Fokus liegt dabei eindeutig auf dem Kindskopf<br />

Alan, der hier nicht nur romantische Gefühle<br />

entwickelt, sondern auch noch väterliche Gefühle<br />

präsentiert. Am befremdlichsten erscheint aber<br />

der schon fast feinfühlige Humor, der sich so ganz<br />

von dem derben, präpubertären Witz der vorangegangenen<br />

Teile unterscheidet. Es gibt wieder<br />

viel Klamauk und peinliche Szenen, doch so richtig<br />

haben die Jungs dann wohl doch keine Lust<br />

mehr auf wirklich abgefahrene Gags, die meist<br />

unter die Gürtellinie zielen. Daher scheint es so,<br />

als wäre die „Hangover“-Reihe mit dem dritten<br />

Teil verraten worden. Aber seien wir mal ehrlich:<br />

Ein weiterer Film, der nach genau dem gleichen<br />

Schema wie Teil eins abläuft, wäre mit Sicherheit<br />

die schlechtere Entscheidung<br />

gewesen.<br />

Zu-<br />

gleich lässt sich sagen, dass der Film allein<br />

durch sein Anderssein zu den bisherigen<br />

Teilen nicht gleich automatisch ein humoristisches<br />

Glanzstück ist. Im Gegenteil.<br />

Er unterscheidet sich kaum von den üblichen<br />

08/15-Komödien, die den Zuschauer zwar unterhalten,<br />

aber dennoch wenige Minuten nach dem<br />

Abspann bereits wieder vergessen sind.<br />

Viel zu sehen<br />

Das Ende der „Hangover“-Ära wird mit einem<br />

bestechend gutaussehenden Bild gefeiert, das<br />

sich vorrangig über seinen blau-braunen Farbcode<br />

definiert. Der hohe Kontrast simuliert klare<br />

Konturen und untermauert damit die exzellente<br />

Kanten- und Detailschärfe. Das leichte Bildrauschen<br />

ist eine Stilfrage und passt zu dem erwachsenen<br />

Gesamtlook des Films. Insgesamt hat sich<br />

die Bildsprache des Regisseurs Todd Phillips also<br />

weiterentwickelt, denn mit dieser stringenten<br />

Form setzt er eindeutig ein Zeichen, dass auf das<br />

„Ende“ hindeutet.<br />

Obwohl der Film rein formell als seichter Agententhriller<br />

durchgehen könnte, halten sich Räumlichkeit<br />

und Dynamik der Audiopräsentation in Grenzen.<br />

Es ist also kein 5.1-Bombast, stattdessen ist<br />

der Lautstärkeanstieg in spannenden<br />

oder auch emotionsgeladenen Sze-<br />

nen subtil spürbar. Die Abmischung<br />

ist, was das Verhältnis der Musik-,<br />

Dialog- und Effektspur angeht,<br />

aber ohne Frage vollkommen ge-<br />

lungen, ebenso die Klangqualität.<br />

Durch die filmische Fokussie-<br />

rung auf Alans Figur konzen-<br />

triert sich auch das Bonusmaterial<br />

auf Zach Galifianakis,<br />

der in den Beiträgen „Tauscht<br />

Alan bekommt Vatergefühle: Das Baby aus dem<br />

ersten Teil ist zu einem Jungen herangewachsen<br />

Zach aus“<br />

und “Zach im Anti-<br />

Interview“ absichtlich als Störfaktor und<br />

Fehlbesetzung dargestellt wird. Nicht verwendete<br />

Szenen, verpatzte Szenen und die Actioncollage<br />

bieten kurze, witzige Filmschnipsel. „Am Limit“ und<br />

„Die wildesten Stunts des Wolfsrudels“ zeigen, was<br />

die Schauspieler diesmal alles auf sich nehmen<br />

mussten, um die Zuschauer zu unterhalten. Zum<br />

Schluss geht man noch dem „Phänomen“ Mr.<br />

Chow auf den Grund. Wer auf Sondereditionen<br />

steht, kann sich das Amazon.de-exklusive <strong>Steel</strong>book<br />

sichern. Ansonsten gibt es noch die komplette<br />

Trilogie als Gesamtedition zu erstehen.<br />

FalKo Theuner<br />

John Goodman spielt den Gangsterboss Marshall,<br />

der die vier Freunde bedroht<br />

Film 5/10<br />

Oh, war das eben wirklich ein „Hangover“-Film? Gar nicht<br />

gemerkt. Es erscheint alles wie ein ganz normaler 08:15-Agententhriller<br />

für die ganze Familie.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Ursprünglich wollten sie Alan (Zach Galifianakis) in eine Nervenheilanstalt bringen, doch nun hecken<br />

die drei erneut einen Rettungsplan für ihren vierten <strong>Man</strong>n Doug aus<br />

Braun-Blau, superscharf und kontrastreich zeigt sich das Bild von<br />

seiner stylischsten Seite und erlebt kein „Hangover“.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 1,5/2<br />

Obwohl es wie ein verkappter Agenten-Thriller aussieht, gestaltet<br />

sich der Soundmix als relativ zweckmäßig, mit nur wenig Bombast.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 49


Film<br />

Komödie<br />

Song for Marion<br />

Tragikomödie<br />

OT: Unfinished Song<br />

L: UK, DE J: 2012<br />

V: Ascot Elite Home<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: P. A. Williams D: G.<br />

Arterton, T. Stamp, C.<br />

Ecclestone, V. Redgrave<br />

LZ: 94 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Elizabeth (G. Arterton) bemüht sich,<br />

Arthur einen Lebenssinn zu geben<br />

Arthur Harris (Terence Stamp)<br />

ist ein verbitterter <strong>Man</strong>n, der<br />

missmutig dabei zusieht, wie seine<br />

krebskranke Frau Marion (Vanessa<br />

Redgrave) ihre Leidenschaft in einen<br />

Chor steckt, der auch moderne<br />

Popmusik interpretiert. Da sie aber<br />

die Einzige ist, der er Zuneigung<br />

entgegen bringen kann, holt er sie<br />

trotz seiner Abneigung gegen ihr<br />

Hobby immer wieder von ihren<br />

Proben ab. Währenddessen versucht<br />

die junge Chorleiterin Elizabeth<br />

(Gemma Arterton) Arthur dazu<br />

zu bewegen, beim Chor mitzumachen.<br />

Anfangs sträubt sich der<br />

sture Rentner mit allen Mitteln,<br />

doch schließlich lässt er sich überzeugen.<br />

Er muss erkennen, dass es<br />

tatsächlich noch Wege gibt, dem<br />

Leben einen frischen Aufwind zu<br />

geben. Mit dem vorhersehbaren<br />

Handlungsverlauf wird in dieser Tragikomödie<br />

nicht gespart, dennoch<br />

schafft es Paul Andrew Williams,<br />

große Emotionen zu erzeugen. Dies<br />

wird nicht nur durch die liebevollen<br />

Gesangsinterpretationen bewerkstelligt,<br />

sondern auch durch die<br />

Arthurs und Marions Sohn James (Christopher Ecclestone) kümmert sich rührend<br />

um seine Tochter, während Arthur sich zunehmend von ihm distanziert<br />

charismatischen Hauptdarsteller.<br />

Terence Stamp verkörpert mit jeder<br />

Faser den gehemmten Arthur, der<br />

nach und nach wieder ins Leben<br />

findet, während Gemma Arterton<br />

auch außerhalb von düsteren Hexenjagden<br />

mit viel Charme zu überzeugen<br />

weiß. Die Geschichte des<br />

Abschiedes von einem geliebten<br />

Menschen wird rührend erzählt und<br />

zeigt, dass durch Musik jede Emotion<br />

fern von Bitternis zum Ausdruck<br />

gebracht werden kann.<br />

„Song für Marion“ wäre ein wahrer<br />

Geheimtipp, wenn das Bild<br />

nicht eine mangelhafte Schärfe<br />

aufweisen würde. Die Chorauftritte<br />

werden tontechnisch gut<br />

in Szene gesetzt, das Gesamtergebnis<br />

leidet aber unter der<br />

dürftigen Räumlichkeit. SR<br />

Film 7/10<br />

Herzerwärmende Geschichte über Leben und<br />

Sterben, musikalisch und darstellerisch<br />

beeindruckend inszeniert.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

Charlies Welt Wirklich nichts ist wirklich Good Bye Lenin<br />

Komödie<br />

Tragikomödie<br />

OT: A Glimpse Inside<br />

the Mind <strong>of</strong> Charles<br />

Swan III. L: US J: 2012<br />

V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: R. Coppola<br />

D: C.Sheen, B.Mur<strong>ray</strong><br />

LZ: 86 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Im Krankenhaus reflektiert Charlie<br />

(C. Sheen) seinen Lebenswandel<br />

OT: Good Bye Lenin<br />

L: DE J: 2003<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Wolfgang Becker<br />

D: Daniel Brühl,<br />

Florian Lukas, Chulpan<br />

Khamatova LZ: 122 min FSK: 6 P: 16 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 06.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Die DDR „Marke Eigenbau“: eine<br />

köstliche Idee, brillant umgesetzt!<br />

Charles Swan III. (Charlie Sheen)<br />

ist ein erfolgreicher Grafiker der<br />

siebziger Jahre, der in ein tiefes<br />

Loch fällt, als Freundin Ivana (Katheryn<br />

Winnick) ihn verlässt. Seine<br />

Freunde Kirby (Jason Schwartzman)<br />

und Saul (Bill Mur<strong>ray</strong>) versuchen<br />

ihn zusammen mit seiner<br />

Schwester (Patricia Arquette) wieder<br />

aufzubauen, doch der alternde<br />

Alkoholiker verliert sich immer mehr<br />

in seine Tagträumen, die ein Spiegel<br />

seines eigenen Lebens sind. Bei<br />

dem unauffindbaren Humor und<br />

dem wirren Handlungsverlauf will<br />

man die meiste Zeit eigentlich nur<br />

Mitleid mit dem steif gewordenen<br />

Schauspieler haben, den auch die<br />

gut ausgewählten Nebendarsteller<br />

nicht vor der eigenen Blamage<br />

retten. Einzig die bunten Kulissen<br />

sind nett anzuschauen und werden<br />

erstaunlich klar in Szene gesetzt.<br />

Ebenso der Sound passt gut zu den<br />

einzelnen Szenen, wenngleich von<br />

einer eingesetzten Räumlichkeit<br />

nicht die Rede sein kann. SR<br />

Film 4,5/10<br />

Konfuse Story mit einem Charlie Sheen, der mit<br />

seiner Selbstdarstellung auch schon amüsanter<br />

war.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum<br />

von „Good Bye Lenin“<br />

erscheint Wolfgang Beckers geniale<br />

Wende-Tragikomödie tatsächlich<br />

zum ersten Mal in High-Definition.<br />

Sechs Millionen begeisterte<br />

Zuschauer wollten damals sehen,<br />

wie Daniel Brühl für seine Mutter<br />

die DDR noch ein letztes Mal aus<br />

den Ruinen auferstehen lässt –<br />

ein gewisses Publikumsinteresse für<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dürfte also durchaus<br />

vorhanden sein. Der Transfer des<br />

Materials ist sehr gut gelungen, speziell<br />

die Soundabteilung überrascht<br />

mit reichlich Surroundeinsatz und<br />

einem kraftvollen, modernen Klangeindruck.<br />

Zwei komplette Audiokommentare<br />

(einmal der Regisseur<br />

und einmal die Hauptdarsteller) <strong>of</strong>fenbaren<br />

jede Menge Interessantes<br />

und Amüsantes zur Entstehung des<br />

Skripts sowie zur Arbeit am Set. Ansonsten<br />

gibt’s nur ein „Mini-Making<strong>of</strong>“,<br />

was in Wahrheit nichts anderes<br />

als zwei maue Minuten B-Roll-Aufnahmen<br />

mit Musik sind. TW<br />

Film 9/10<br />

Herzlich, authentisch, liebenswert und wirklich<br />

intelligent gemacht: Einfach ein Juwel der<br />

jüngeren deutsch-deutschen Filmgeschichte!<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Koch Media, Warner Home Video<br />

50


Ein Mordsteam<br />

Komödie<br />

als biederer Bürohengst, ist aber ansonsten den<br />

Frauen nicht wirklich abgeneigt. Sein vorlauter<br />

Partner hingegen hat einen bodenständigen<br />

Kern mit dem Herz am rechten Fleck.<br />

OT: De l’autre côte du périph L: FR J:2012 V: Senator Home<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: David Charhon<br />

D: O. Sy, L. Lafitte, S. Ouazani LZ: 95 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Omar Sy in seiner neuen Filmrolle als Polizist<br />

mit losem Mundwerk: In seinem wenig<br />

berufstypischen Kleidungsstil ermittelt er als Ousmane<br />

im Banlieue, um einer verbrecherischen<br />

Organisation auf die Schliche zu kommen. Als<br />

in seinem Revier die tote Frau eines wichtigen<br />

Industrie-Tycoons gefunden wird, kommt<br />

ihm plötzlich Mordkommissar François (Laurent<br />

Lafitte) in die Quere. Sogleich wird den beiden<br />

bewusst, dass dieser Fall tiefer geht, als es zunächst<br />

den Anschein hat, weswegen beide Polizisten<br />

die Beförderung bereits vor Augen sehen.<br />

Notgedrungen müssen sie zusammen arbeiten,<br />

um den Fall zu lösen.<br />

Gesellschaftskritische Ansätze<br />

Wird den Darstellern hier ein tiefgründiger und<br />

abwechslungsreicher Wesenszug verliehen, so<br />

fehlt es dem Film eindeutig an charismatischen<br />

Bösewichten, die der Handlung die nötige Prise<br />

Nervenkitzel verleihen. Denn hochgradige Action<br />

gibt es in dem Film nicht wirklich zu sehen. Die<br />

zündenden Pointen und die treffende Situationskomik<br />

sorgen stattdessen nichtsdestotrotz für<br />

eine angenehme Unterhaltung, und die dezent<br />

eingearbeitete Gesellschaftskritik bezüglich des<br />

auseinander klaffenden Lebensstandards innerhalb<br />

der französischen Gesellschaft wird durch<br />

die Gegensätzlichkeit zwischen dem mit Vorurteilen<br />

behafteten Ousmane und dem geschniegelten<br />

François einnehmend dargestellt.<br />

Aber auch die Technik kann den Film nicht über<br />

den allgemeinen Durchschnitt heben. Das Bild<br />

ist klar, aber nicht überragend, und der Ton mit<br />

einer recht dürftigen Räumlichkeit wird einzig<br />

durch den spritzigen Soundtrack von Oscar ® -<br />

Gewinner Ludovic Bource (beste Filmmusik für<br />

„The Artist“, 2011) aufgewertet.<br />

Bilder: Senator Home<br />

Krimikomödie in gewohnter <strong>Man</strong>ier<br />

Fans des Driss aus „Ziemlich beste Freunde“<br />

(2011) werden mit dieser Komödie durchaus<br />

Spaß haben. Allein den charmanten Darstellern<br />

ist es dabei zu verdanken, dass „Ein Mordsteam“<br />

nicht im Sumpf der 08/15-Krimikomödien untergeht,<br />

bei denen ein ungleiches Polizistenpaar<br />

durch verbalen Schlagabtausch das Publikum<br />

zu erheitern weiß. Seit Filmen wie „Beverly Hills<br />

Cop“ (1984) hat man derartiges schon zur Genüge<br />

im Kino gesehen. Viel Neues ist von Sy<br />

dementsprechend nicht zu erwarten. Obwohl<br />

er gut mit Lafitte harmoniert, bleibt „Ein Mordsteam“<br />

nicht mehr als eine seichte Komödie.<br />

Dennoch macht der Film ebenso viel Spaß wie<br />

seine Vorgänger es auch getan haben. Hin und<br />

wieder merkt man sogar, wie die klischeehaften<br />

Protagonisten ein wenig aus dem Einheitsbrei<br />

heraus geholt werden. So gibt sich François zwar<br />

SuSanne RichteR<br />

Film 6/10<br />

Unterhaltsame Krimikomödie mit sympathischen Hauptdarstellern,<br />

die ohne Omar Sy wahrscheinlich niemandem wirklich<br />

aufgefallen wäre.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Eine hohe Schärfe bei gutem Kontrast- und Schwarzwert sorgt für<br />

klare und angenehme Bilder.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Räumlichkeit und Signalortung schwächeln deutlich, dennoch ist<br />

das Hörerlebnis guter Durchschnitt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige


Film<br />

Komödie<br />

Jesus liebt mich<br />

Romantik/Komödie<br />

OT: Jesus liebt mich<br />

L: D J: 2012 V: Warner<br />

Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Florian David Fitz<br />

D: Jessica Schwarz,<br />

Florian David Fitz,<br />

Henry Hübchen LZ: 100 min FSK: 12 P: 18<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />

In Maries (Jessica Schwarz) Leben<br />

läuft so einiges verquer. Vor dem<br />

Traualtar mitsamt betrunkenem<br />

Pfarrer Gabriel (Henry Hübchen)<br />

fällt der jungen Chaotin plötzlich<br />

auf, dass ihr Verlobter wohl doch<br />

kein Heiratsmaterial ist und sie<br />

trennt sich kurzerhand von ihm.<br />

Auch ihre getrennt lebenden Eltern<br />

sorgen mit fragwürdigen Liebschaften<br />

und Streit eher für noch mehr<br />

Der Palästinenser Jeshua (F. D. Fitz) taucht plötzlich in Marias (J. Schwarz)<br />

Heimatstadt auf und hat für jeden, von groß bis klein, ein <strong>of</strong>fenes Ohr<br />

Sorgen als für Trost. Da kommt der<br />

einfühlsame und gutaussehende<br />

Jeshua (Florian David Fitz), der<br />

ihr in ihrer Verzweiflung plötzlich<br />

begegnet, gerade recht. Doch der<br />

langhaarige, palästinensische Fremde<br />

hat eine Mission: Die Vorbereitung<br />

der Menschen auf die für<br />

den kommenden Dienstag vorgesehene<br />

Apokalypse … Allmählich<br />

dämmert Marie, wen sie sich da<br />

angelacht hat.<br />

Die durchaus komische und kreative<br />

Geschichte pr<strong>of</strong>i tiert vor allem<br />

durch die hochquarätige Besetzung.<br />

Das quirrlige und planlose<br />

Chaos, das Jessica Schwarz in<br />

ihrer Hauptrolle vermittelt, bildet<br />

einen wunderbaren Kontrast zum<br />

dauergutmütigen Auftritt des Gottessohns<br />

von Florian David Fitz<br />

persönlich. Dennoch hätte ein wenig<br />

mehr Sarkasmus und ein etwas<br />

spitzerer Humor der religiösen Thematik<br />

nicht geschadet, die sich trotz<br />

aller Komik immer noch ein wenig<br />

zu Ernst nimmt. Das überladene<br />

Ende unterstreicht diesen Aspekt.<br />

Stimmiger fällt da hingegen die Op-<br />

Die chaotische Maria und der Gottessohn<br />

– kann das gut gehen?<br />

tik aus. Die grandiose Bildschärfe,<br />

natürliche, warme Farben und der<br />

gute Kontrast können sich sehen<br />

lassen und erzeugen die passende,<br />

scheinbar idyllische Atmosphäre<br />

in Maries Heimatstadt. Auch der<br />

Sound setzt auf Natürlichkeit und<br />

ist zumindest auf den vorderen Boxen<br />

räumlich gut inszeniert. NR<br />

Film 7/10<br />

Die deutsche Rom-Com sorgt mit liebevoller<br />

Darstellung für gute Stimmung, nimmt das<br />

religiöse Thema jedoch eine Spur zu ernst.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Jim Carrey Collection<br />

Unterwegs mit Mum<br />

Komödie<br />

Komödie<br />

W-Cover: nein<br />

OT: Jim Carrey<br />

Collection L: US<br />

J: 1994–1999 V: Warner<br />

Home Video B: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 T: DD 2.0<br />

R: Chuck Russell u. a.<br />

D: J. Carrey LZ: 349 min,<br />

FSK: 12 P: 43 Euro,<br />

VÖ: 06.09.13 × 4 Extras: 5/10<br />

Oh! Oh! Da steckt der tierische Detektiv<br />

wieder mal in Schwierigkeiten<br />

OT: The Guilt Trip<br />

L: US J: 2012<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1 (engl.<br />

Fassung DTS-HD MA<br />

5.1) R: Anne Fletcher<br />

D: S. Rogen, B.<br />

Streisand, Z. Guevara LZ: 96 min FSK: 0<br />

P: 22 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.09.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Joyce (B. Streisand) ist das genaue<br />

Gegenteil von ihrem Sohn<br />

Jim Carrey gilt als Garant für ulkige<br />

Klamauk-Komödien und ist bekannt<br />

für seine dehnbare Gesichtsakrobatik.<br />

Jetzt hat Warner Home<br />

Video erstmals eine Sammlung<br />

der Filme herausgebracht, die den<br />

Komiker bekannt gemacht haben.<br />

Die Collection enthält die vier ersten<br />

Auftritte Carreys: „Die Maske“<br />

(1998), „Dumm und Dümmer –<br />

Unzensiert“ (1994), „Ace Ventura –<br />

Ein tierischer Detektiv“ (1994) sowie<br />

„Ace Ventura – Jetzt wird’s<br />

wild“ (1995). Hier zeigt sich gleich<br />

in vierfacher Ausführung, zu welchen<br />

komödiantischen Höchstleistungen<br />

Carrey fähig ist. Die anfangs<br />

schlechten Kritiken konnten<br />

seiner Beliebtheit keinen Abbruch<br />

tun und die Filme markieren den<br />

Anfang seiner steilen Karriere. Diese<br />

Collection hat daher absoluten<br />

Kultcharakter, kann aber bildlich<br />

nicht überzeugen. <strong>Man</strong> sieht<br />

den Filmen ihr Alter zu deutlich<br />

an, auch der Ton ist nicht mehr<br />

als durchschnittlich.<br />

SR<br />

Film 6,5/10<br />

Ein Sammelsurium an Albernheiten mit einem<br />

kultigen Jim Carrey und seinen beliebtesten und<br />

bekanntesten Rollen. Für Fans ein Pfl ichtkauf!<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Andrew Brewster (Seth Rogen)<br />

möchte seine Erfindung<br />

an den <strong>Man</strong>n bringen und macht<br />

sich deswegen nach San Francisco<br />

auf, um diese vorzustellen. Nach<br />

einem Zwischenstopp bei Mutter<br />

Joyce (Barbra Streisand) beschließt<br />

er, die in seinen Augen einsame<br />

Frau mitzunehmen. Ein unterhaltsamer<br />

Road Trip beginnt, bei dem<br />

sich Sohn und Mutter trotz Joyces<br />

überfürsorglicher Art langsam annähern.<br />

Der Humor ist durchaus<br />

charmant, wobei Rogen und Streisand<br />

ein gut harmonierendes Paar<br />

abgeben. Reißende Gags wird man<br />

hier vergebens suchen, auch wenn<br />

Joyces Mutti-Allüren hier und da<br />

für ein Schmunzeln sorgen. Der<br />

herzerwärmende Humor dieser Komödie<br />

macht die gelegentlichen<br />

Längen aber schnell wett. Die Fahrt<br />

nach San Francisco ist zudem kein<br />

großes Bildspektakel, die Schärfe<br />

lässt deutlich zu wünschen übrig<br />

und der Ton bleibt ohne nennenswerte<br />

Räumlichkeit.<br />

SR<br />

Film 5/10<br />

Charmante Komödie mit einem sympathischen<br />

Mutter-Sohn-Gespann für den ruhigen<br />

Fernsehabend.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Bilder: Paramount Home, Warner Home Video<br />

52


Action/Thriller<br />

Film<br />

Side Effects Tödliche Nebenwirkungen<br />

Thriller<br />

OT: Bitter Pill L: US<br />

J: 2013 V: Senator<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD 5.1<br />

R: Steven Soderbergh<br />

D: Jude Law, Rooney<br />

Mara, Catherine<br />

Zeta-Jones LZ: 106 min<br />

FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.10.13 × 1 Extras: 2/10<br />

Trotz guter Partnerschaft ist Emily<br />

(R. Mara) ein nervliches Wrack<br />

Emily (Rooney Mara) steckt in einer<br />

tiefen Depression. Nachdem<br />

ihr <strong>Man</strong>n wegen Insiderhandels<br />

vier Jahre im Gefängnis verbringen<br />

musste, fehlt der jungen Frau<br />

jegliche Perspektive. In ihrer Verzweiflung<br />

versucht Emily sich selbst<br />

umzubringen, scheitert jedoch und<br />

wird im Krankenhaus der Obhut<br />

des engagierten und erfolgreichen<br />

Psychiaters Jonathan Banks (Jude<br />

Law) übergeben. Dieser verabreicht<br />

ihr in Absprache mit Emilys früherer<br />

Ärztin Dr. Victoria Siebert (Catherine<br />

Zeta-Jones) das Antidepressivum<br />

Ablixa, das jedoch dazu führt, dass<br />

Emily im Schlafwandel ihren <strong>Man</strong>n<br />

tötet und wegen Mordes vor Gericht<br />

gestellt wird ...<br />

Wer bei „Side Effekts – Tödliche Nebenwirkungen“<br />

zu wissen glaubt,<br />

worauf der Thriller hinaus läuft,<br />

wird gleich mehrfach eines besseren<br />

belehrt. Mehrere wunderbar<br />

stimmig inszenierte Twists sorgen<br />

nicht nur während des Films für<br />

zahlreiche „Aha“-Erlebnisse, sondern<br />

machen auch ein zweites Ansehen<br />

durchaus lohnenswert. Über<br />

Der Psychiater Jonathan Banks (J. Law) holt sich Rat bei Emilys früherer<br />

Ärztin Victoria Siebert (C. Zeta-Jones). Kann sie bei der Therapie helfen?<br />

einige der kleineren Längen trösten<br />

den Zuschauer die facettenreichen<br />

Darbietungen der grandiosen Darsteller<br />

hinweg.<br />

Die sehr eigene Fokusdynamik und<br />

der stete Wechsel zwischen warmer<br />

und kalter Farbgestaltung sorgen<br />

für eine abwechslungsreiche Bildatmosphäre,<br />

die das Spiel mit den<br />

Erwartungen des Zuschauers aufgreift<br />

und die Stimmung der einzelnen<br />

Szenen verdeutlicht.<br />

Der eher unauffällige Sound beschränkt<br />

sich wegen seiner Dialoglast<br />

vorwiegend auf die vorderen<br />

Boxen. Die Synchronisation fällt<br />

dabei sehr hochwertig und stimmig<br />

aus. Soundtrack und Klangkulisse<br />

sind hintergründig aber abwechslungsreich<br />

und dadurch sehr wirkungsvoll<br />

inszeniert.<br />

NR<br />

Film 8/10<br />

Der unvorhersehbare Thriller schafft es trotz<br />

gelegentlicher Längen, den Zuschauer immer<br />

wieder zu fesseln und zu flashen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Into the White<br />

Albert Nobbs<br />

Kriegsdrama<br />

Drama<br />

OT: Into the White<br />

L: NO, SE J: 2012<br />

V: Capelight Pictures<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Petter Naess<br />

D: F. Lukas, R. Grint, L.<br />

Nieboer, D. Kross,<br />

LZ: 104 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Unter Feinden: Davenport<br />

(L. Nieboer) und Smith (R. Grint)<br />

OT: Albert Nobbs<br />

L: UK, IR, FR, US J:<br />

2011 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Rodrigo Garcia<br />

D: Glenn Close, Mia<br />

Wasikowska, Janet<br />

McTeer, JonathanRhys Meyers LZ: 113 min<br />

FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Albert Nobbs (Glenn Close) ist stets<br />

darauf bedacht, nicht aufzufallen<br />

Bilder: Capelight Pictures, Senator, Studiocanal<br />

Über Norwegen tobt 1940 ein<br />

erbitterter Luftkampf, bei dem<br />

sich Briten und Deutsche gegenseitig<br />

vom Himmel holen. Nach der<br />

Notlandung finden drei Deutsche<br />

Unterschlupf in einer Hütte, nur um<br />

kurz darauf festzustellen, dass der<br />

Feind diese ebenso als Schutz auserkoren<br />

hat. Inmitten der Wildnis<br />

kommen Leutnant Horst Schopis<br />

(Florian Lukas), Unter<strong>of</strong>fizier Josef<br />

Schwartz (David Kross), Feldwebel<br />

Wolfgang Strunk (Stig Henrik H<strong>of</strong>f)<br />

sowie die britischen Piloten Captain<br />

Charles P. Davenport (Lachlan<br />

Nieboer) und Gunner Robert Smith<br />

(Rupert Grint) nicht umhin, sich<br />

zusammen zu tun. Regisseur Petter<br />

Naess wagt sich hier an eine wahre<br />

Begebenheit. Die beengten Verhältnisse<br />

des Unterschlupfes und<br />

die kalte Winterlandschaft werden<br />

mit passenden, kalten Farbtönen<br />

dargestellt, der Ton untermalt dabei<br />

dynamisch die ausweglose Szenerie,<br />

in der sich die abgestürzten<br />

Piloten befinden.<br />

SR<br />

Film 6/10<br />

Kratzt zwar nur an der Oberfläche, dennoch ein<br />

spannender Blick auf eine wenig beachtete<br />

Facette des schrecklichen Krieges.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

In einem Nobelhotel in Dublin im<br />

19. Jahrhundert arbeitet der stille<br />

Butler Albert Nobbs (Glenn Close),<br />

unsichtbar und unauffällig. In Wahrheit<br />

ist Albert jedoch eine Frau,<br />

die nur als <strong>Man</strong>n allein stehend<br />

ihren Lebensunterhalt verdienen<br />

kann, um irgendwann ein eigenes<br />

Tabakgeschäft zu führen. Dass sie<br />

mit ihrem Versteckspiel nicht allein<br />

ist, erkennt sie, als der Handwerker<br />

Hubert (Janet McTeer) kurzerhand<br />

in ihrem Zimmer mit einquartiert<br />

wird, und sich heraus stellt, dass<br />

er ebenfalls eine Frau ist. Die Rolle<br />

des Butlers Albert ist Glenn Close<br />

wie auf den Leib geschneidert: Sie<br />

als der in sich gefangene Albert<br />

sowie der Rest der hervorragenden<br />

Darsteller (u. a. Mia Wasikowska, Jonathan<br />

Rhys Meyers) machen aus<br />

dem Original von George Moore<br />

ein erstklassiges, historisches Drama<br />

mit großen Emotionen und toll<br />

kontrastierten Bildern, wo lediglich<br />

der Ton etwas mehr die Dramatik<br />

hätte unterstreichen können. SR<br />

Film 7,5/10<br />

Historiendrama in schönen Bildern mit einer<br />

grandiosen Glenn Close, die nicht umsonst für<br />

diese Rolle eine Oscar®-Nominierung erhielt.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 53


Film<br />

Thriller<br />

Violet & Daisy<br />

Thriller<br />

OT: Violet & Daisy<br />

L: US J: 2011<br />

V: Capelight Pictures<br />

B: MPEG-4, 2.40:1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Ge<strong>of</strong>frey Fletcher<br />

D: Saoirse Ronan,<br />

Alexis Bledel, James<br />

Gandolfini, Danny Trejo LZ: 88 min FSK: 16<br />

P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Violet (A. Bledel) kennt keine Skrupel<br />

und tötet gnadenlos<br />

Violet (Alexis Bledel) und Daisy<br />

(Saoirse Ronan) sind zwei<br />

normale Teenager, die zusammen<br />

wohnen und eine Rocksängerin<br />

anhimmeln, wenn sie mal ausnahmsweise<br />

nicht gerade einem<br />

etwas unkonventionellen Job nachgehen.<br />

Die beiden sind Auftragskillerinnen<br />

und gehen für ein schönes<br />

Kleid schon einmal über Leichen.<br />

Schließlich werden sie auf einen<br />

älteren <strong>Man</strong>n (James Gandolfini)<br />

angesetzt. Doch was anfangs wie<br />

ein ganz normaler Auftrag aussieht,<br />

entpuppt sich als Herausforderung,<br />

denn der <strong>Man</strong>n scheint seinen<br />

Tod geradezu herbei zu sehnen.<br />

Mit seinem Regiedebut bietet Ge<strong>of</strong>frey<br />

Fletcher, der den Oscar ® für<br />

das Drehbuch zu „Precious – Das<br />

Leben ist kostbar“ (2009) erhielt,<br />

einen feinsinnigen Thriller, der einige<br />

Actionszenen enthält, aber dann<br />

immer mehr die Entwicklung der<br />

Protagonisten in den Vordergrund<br />

stellt. Dabei wird Michael, das Opfer,<br />

schnell zur Vaterfigur für die<br />

nach außen hin eiskalten, aber tief<br />

drinnen sehr unsicheren Mädchen,<br />

Daisy ist die verletzlichere der beiden Freundinnen und gerät schnell in<br />

einen moralischen Gewissenskonflikt<br />

wobei vor allem Daisy schnell eine<br />

Bindung zu ihm aufbaut. Der leider<br />

2013 verstorbene „Sopranos“-Star<br />

James Gandolfini verkörpert perfekt<br />

den <strong>Man</strong>n, der seines Lebens<br />

müde ist und ob des Zerwürfnisses<br />

mit der eigenen Tochter endgültig<br />

resigniert hat. Neben der intensiven<br />

Ausstrahlung von Saoirse Ronan<br />

wirkt dagegen Alexis Bledel recht<br />

farblos. Durch das stimmige Ensemble<br />

der Darsteller und den morbiden,<br />

schwarzen Humor täuscht<br />

der Film sehr unterhaltsam über<br />

die vielen, zähen Momente hinweg.<br />

Optisch ein wenig störend sind die<br />

teilweise zu warm angesetzten Farben,<br />

dafür überzeugt der Kontrast.<br />

Die gute Audio-Abmischung. wird<br />

durch den frontlastigen Ton ein<br />

wenig relativiert.<br />

SR<br />

Film 6,5/10<br />

Unterhaltsamer Thriller mit überzeugenden<br />

Darstellern und hin und wieder einem leicht<br />

anklingenden Tarantino-Feeling!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Der Teufel im Detail<br />

Thriller<br />

OT: The Devil’s In The<br />

Details L: US J: 2013<br />

V: Edel Motion<br />

B:MPEG-4, 2.35:1.<br />

T: DTS-HD MA 5.1. R:<br />

Waymon Boone D: Ray<br />

Liotta, Joel Mathews,<br />

Emilio Rivera LZ: 100<br />

min FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.11.13 × 1 Extras: n.n.B.<br />

Kultgesicht Ray Liotta als Psychologe Dr. Robert Michaels. Wird er Thomas<br />

helfen können, die Vergangenheit verarbeiten zu können?<br />

In diesem klassisch aufgebauten<br />

„Bühnen“-Thriller findet sich der<br />

Exsoldat Thomas Conrad (Joel<br />

Mathews) nach einer vers<strong>of</strong>fenen<br />

Nacht in einem Folter-Raum wieder.<br />

Seine Entführer verlangen,<br />

dass er hilft, Drogen über die Mexikanische<br />

Grenze zu schmuggeln.<br />

Andernfalls wird seine Familie dran<br />

glauben müssen. Doch Thomas<br />

hat auch noch ein anderes Problem.<br />

Als Ex-Soldat und Kriegsrückkehrer<br />

ist er derzeit in psychologischer<br />

Behandlung bei Dr. Robert<br />

Michaels (Ray Liotta). Zusammen<br />

mit dessen Hilfe versucht Thomas<br />

sein Kriegstrauma zu bewältigen,<br />

das riesige Erinnerungslücken in<br />

sein Gedächtnis reißt. Genau dieser<br />

Umstand sorgt wiederum dafür,<br />

dass er nicht vollständig auf die<br />

Forderungen der Entführer eingehen<br />

kann und nun im Kampf mit<br />

sich selbst und den Verbrechern<br />

verzweifelt nach einem Ausweg<br />

sucht. Das Ziel des Thrillers ist<br />

klar: Thomas muss herausfinden,<br />

wo er sich befindet und was<br />

seine Entführer wirklich wollen.<br />

Doch wie kann er dies anstellen,<br />

wenn er sich in Gefangenschaft<br />

befindet? Das Erstlingswerk des<br />

Regisseurs Waymon Boone arbeitet<br />

viel mit Rückblenden, Verschlüsselungen<br />

und Informationen,<br />

die den Zuschauer genauso wie<br />

dem Hauptcharakter zunächst vorenthalten<br />

werden. Daraus entsteht<br />

das Potenzial, die Spannung bis<br />

zum Ende zu steigern und sie<br />

Prostet dem Protagonisten zu: Bill<br />

Duffy (Emilio Rivera)<br />

dann in mehreren Offenbarungen,<br />

welche die zuvor gebildeten Assoziationen<br />

um 180 Grad drehen,<br />

mit einem großen, überraschenden<br />

Knall verpuffen zu lassen.<br />

Ob dem Film dies auch wirklich<br />

gelingt, das erfahren<br />

Sie ab dem 15. November,<br />

wenn er auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint.<br />

Oder Sie lesen den Test in der<br />

kommenden Ausgabe. Bekannt ist<br />

bislang, dass der Film ein FSK-<br />

16 erhalten wird, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />

einem Wendecover ausgestattet<br />

sein wird, das Bildseitenverhältnis<br />

2.35 : 1 beträgt und der Audiomix<br />

als DTS-HD MA 5.1-Abmischung<br />

vorgesehen ist.<br />

FT<br />

Bilder: Capelight Pictures, Edel Motion<br />

54


Action/Thriller<br />

Film<br />

3096 Tage<br />

Drama<br />

OT: 3096 Tage L: DE<br />

J: 2013 V: Constantin<br />

Film B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD HR<br />

5.1 R: Sherry Hormann<br />

D: A. Campbell-<br />

Hughes, Thure<br />

Lindhardt, Amelia<br />

Pidgeon LZ: 106 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 05.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Brutal wird Natascha mit Nahrungsentzug<br />

gefügig gemacht<br />

Im Sommer 2006 konnte die<br />

damals zehnjährige Natascha<br />

Kampusch nach achtjähriger Gefangenschaft<br />

aus den Fängen ihres<br />

Entführers, Wolfgang Priklopil, fliehen.<br />

Bernd Eichinger nahm sich<br />

der erschütternden Biografie dieser<br />

jungen Frau an, konnte das Drehbuch<br />

vor seinem unerwarteten Tod<br />

im Jahr 2011 aber nicht mehr<br />

fertigstellen. Schließlich vollendete<br />

Ruth Thoma sein Werk und<br />

Sherry Hormann („Wüstenblume“,<br />

2009) brachte das Drehbuch auf<br />

die Leinwand. Natascha (Antonia<br />

Campbell-Hughes) wurde von<br />

ihrem Peiniger (Thure Lindhardt)<br />

mehrere Jahre gefangen gehalten,<br />

geschlagen und missbraucht. Die<br />

Geschichte des Mädchens, welches<br />

in einem verliesartigen Bunker aufwachsen<br />

musste, bewegte Millionen<br />

und nach der Autobiografie<br />

„3096 Tage“ entstand der gleichnamige<br />

Film. Das zunehmende<br />

Abhängigkeitsverhältnis zwischen<br />

Natascha und ihrem gewalttätigen,<br />

psychisch labilen Entführer wird<br />

besonders durch Campbell-Hughes<br />

Bei einem gewagten „Skiausflug“ wird Natascha (Antonia Campbell-<br />

Hughes) stets von ihrem Entführer (Thure Lindhardt) bewacht<br />

eindringlich verdeutlicht. Die ohnehin<br />

zierliche Schauspielerin nahm<br />

für die Rolle 18 Kilo ab, um den<br />

Qualen des Essensentzugs Authentizität<br />

zu verleihen. Gerade diese<br />

realistische Optik macht aus dem<br />

Drama ein bedrückendes Spiegelbild<br />

einer Leidensgeschichte, die<br />

die echte Natascha damit gezielt<br />

aufgearbeitet hat. Wer sich darauf<br />

einlassen kann, den erwartet ein ruhiger,<br />

bedrückender Film, der zwar<br />

nicht viel Abwechslung, dafür aber<br />

einen tiefen Einblick in ein komplexes<br />

Täter-Opfer-Verhältnis bietet.<br />

Die beklemmende Atmosphäre<br />

wird durch die große Stille und<br />

die stets dunkel gehaltenen Kontrastwerte<br />

gut unterstrichen. Einzig<br />

die Synchronisation wirkt fl ach und<br />

nicht optimal abgestimmt. SR<br />

Film 6/10<br />

Beklemmende Biografi e einer erschütternden<br />

Entführungsgeschichte. Der Film gewinnt durch<br />

Antonia Campbell-Hughes authentisches Spiel.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8/10<br />

Kill ’em All<br />

Actionthriller<br />

OT: Kill ’em All L: TH<br />

J: 2012 V: S u n fi l m<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD 5.1<br />

R: Raimund Huber<br />

D: Johnny Messner,<br />

Chia-Hui Liu, Ammara<br />

Siripong LZ: 86 min<br />

FSK: 10 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

Bilder: Constantin Film, Sunfilm<br />

VÖ: 02.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Hier ist der Name Programm:<br />

Für ein morbides Spiel werden<br />

die gefährlichsten Auftragsmörder<br />

in einen Bunker gesperrt und müssen<br />

nicht nur gegen sich selbst,<br />

sondern auch gegen blutrünstige<br />

Ninjas und maskierte Killer antreten.<br />

Nur einer von ihnen kann<br />

überleben, der am Ende gegen den<br />

obersten Bösewicht Snakehead<br />

(Chai-Hui Liu) antreten muss, um<br />

sich damit sein Ticket in die Freiheit<br />

zu erkämpfen. Sind die Fights noch<br />

nett anzuschauen, so erinnert die<br />

Handlung doch eher an einen weiteren<br />

„Saw“-Verschnitt mit einem<br />

Hauch von „Tribute von Panem“<br />

Hinter jeder Ecke lauern Gefahren, und wenn man nicht gegen Snakeheads Schergen antreten muss, sind die anderen<br />

Insassen wohl die größte Gefahr für Som (Ammara Siripong)<br />

(2012). Die Darsteller verfügen<br />

über ganz gute Schlagkraft, was<br />

aber nicht über die nur mangelhafte<br />

schauspielerische Leistung<br />

hinwegtäuschen kann. Viel Wert<br />

wird auf die Charakterisierung der<br />

Figuren nicht gelegt, eine Identifikation<br />

mit dem einen oder anderen<br />

Gefangenen bleibt völlig aus. Die<br />

Dialoge geben dabei auch nicht viel<br />

her, weswegen man froh ist, wenn<br />

das Hauen und Stechen weiter<br />

geht, damit nicht mehr den holprigen<br />

Wortgefechten der zusammengepferchten<br />

Rivalen gelauscht<br />

werden muss. Lediglich Hauptdarstellerin<br />

Ammara Siripong in der<br />

Rolle der knallharten Som vermittelt<br />

einen glaubwürdigen Eindruck<br />

von der talentierten Auftragskillerin.<br />

Die Kampfchoreographien machen<br />

einen ganz passablen Eindruck, wirken<br />

aber <strong>of</strong>t steif, als dass man da<br />

wirkliche Kampfkunst bewundern<br />

könnte. Die Farben sind passend<br />

zu den beengten Verhältnissen des<br />

Bunkers kalt gehalten, die Konturen<br />

wirken allerdings verwaschen und<br />

der Ton weist deutliche Defizite bei<br />

der Signalortung auf.<br />

SR<br />

Film 4,5/10<br />

Mehr als bei den Kämpfen blutet wohl bei den<br />

schlechten Dialogen das Ohr des Zuschauers.<br />

Nur für hartgesottene Genre-Fans geeignet.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 55


Film<br />

Action/Thriller<br />

Wrong<br />

Komödie<br />

OT: Wrong L: FR, US<br />

J: 2012 V: Sunfilm<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Quentin Dupieux<br />

D: J. Plotnick, E. Judor,<br />

A. Dziena, W. Fichtner<br />

LZ: 94 min FSK: 12<br />

P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 2/10<br />

Dolph (Jack Plotnick) wacht<br />

eines Morgens um 7:60 (!)<br />

Uhr auf und muss feststellen, dass<br />

sein geliebter Hund Paul spurlos<br />

verschwunden ist. Um ihn wieder<br />

zu finden, mobilisiert Dolph einen<br />

psychisch labilen Tierdetektiv (Steve<br />

Little) sowie den mysteriösen Chang<br />

(William Fichtner). Die Suche entwickelt<br />

sich nach und nach zu einem<br />

verrückten Irrgarten, in dem Dolph<br />

Im Büro herrscht wegen eines plötzlichen Regengusses heilloses Durcheinander<br />

– keine ideale Arbeitsatmosphäre!<br />

irgendwann seine eigene sowie die<br />

Welt seiner Mitmenschen auf den<br />

Kopf stellt. Bereits mit einem mordenden<br />

Reifen in „Rubber“ (2010)<br />

konnte Regisseur Quentin Dupieux,<br />

auch bekannt als Musikproduzent<br />

Mr. Oizo („Flat Beat“), die Zuschauer<br />

restlos verwirrt zurück lassen. In<br />

„Wrong“ beweist er einmal mehr<br />

seinen Sinn für Trash-Humor und<br />

eine vollkommen konfuse Handlung.<br />

Wäre die Suche nach Dolphs<br />

Haustier nicht als roter Faden<br />

gegeben, wüsste wohl niemand<br />

mehr am Ende, worum es eigentlich<br />

geht. Wer in „Rubber“ bereits<br />

den etwas eigenen Humor des<br />

Regisseurs mochte, wird in diesem<br />

Film vollkommen auf seine Kosten<br />

kommen und sich gerade durch<br />

den in der Sinnlosigkeit des Geschehens<br />

liegenden Witz prächtig<br />

amüsieren. Lässt man sich einmal<br />

auf die Verrücktheit ein, sind wohl<br />

viele Pointen durchaus gelungen,<br />

doch das allgegenwärtige Absurde<br />

ist für den allgemeinen Geschmack<br />

wohl zu speziell. Wo sich der Regisseur<br />

mit der Story völlig in seinem<br />

Dolph (J. Plotnick) verzweifelt: Sein<br />

Hund (und bester Freund) ist weg!<br />

künstlerischen Streben nach Sinn<br />

im Sinnlosen verliert, wird auf technischer<br />

Ebene dagegen vieles richtig<br />

gemacht. Die Farben beeindrucken<br />

durch eine hervorragende Natürlichkeit,<br />

wohingegen der Ton mit<br />

einer mäßig eingesetzten Räumlichkeit<br />

etwas hinter den Erwartungen<br />

zurück bleibt.<br />

Sr<br />

Film 6/10<br />

Für Fans des absurden Humors ein echter<br />

Geheimtipp, der sich für den Mainstream aber<br />

zu sehr in sich selbst verheddert.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6/10<br />

Nachtzug nach Lissabon<br />

Drama<br />

OT: Night Train to<br />

Lisbon L: DE, CH, PT<br />

J: 2012 V: Concorde<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.77 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Bille August<br />

D: J. Irons, M. Laurent,<br />

M. Gedeck, LZ: 111 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 30.09.13 × 1 Extras: 3/10<br />

Die Geschichte Prados (Jack Huston)<br />

ist voller Tragik und Liebe<br />

Im Nachtzug Nach Lissabon: Raimund (Jeremy Irons) ist gebannt von dem<br />

Buch des portugiesischen Arztes<br />

Die Verfilmung des berühmten<br />

Romans von Pascal Mercier<br />

erzählt die Geschichte des Raimund<br />

Gregorius (Jeremy Irons), der als<br />

Lehrer ein zurückgezogenes Leben<br />

führt. Eines Tages rettet er eine<br />

Frau vor dem Freitod, die dann urplötzlich<br />

wieder verschwindet. Übrig<br />

bleibt nur ein roter <strong>Man</strong>tel, darin<br />

das Buch „Goldschmied der Worte“<br />

des portugiesischen Arztes Amadeu<br />

de Prado (Jack Huston) und ein<br />

Zugticket nach Lissabon. Fasziniert<br />

begibt sich der sonst bodenständige<br />

Lehrer auf die Reise nach Portugal,<br />

die sich schließlich als Reise zu sich<br />

selbst entpuppt. In die Handlung<br />

fließen dabei visuelle Metaphern<br />

mit ein, um den Werdegang Raimunds<br />

optisch zu unterstreichen.<br />

Seine Heimatstadt Bern wird in<br />

kühlen Blautönen dargestellt, während<br />

Lissabon in den wärmsten Farben<br />

geradezu zu strahlen scheint.<br />

Der Kontrast zwischen dem drögen<br />

Leben des Lehrers und den neuen<br />

Einsichten in Portugal werden<br />

dadurch <strong>of</strong>fensichtlich. Auch das Erstehen<br />

der neuen Brille bei der Augenärztin<br />

Mariana (Martina Gedeck)<br />

versinnbildlicht die neue Perspektive<br />

auf das Leben. Insgesamt ist es<br />

die Kombination der beiden Handlungsstränge<br />

– Gregorius’ Suche<br />

nach Informationen über das Leben<br />

Prados sowie dessen vergangene<br />

Lebensgeschichte – die den Film zu<br />

einem unterhaltsamen Vergnügen<br />

macht. Dabei ist es insbesondere<br />

Oscar ® -Preisträger Jeremy Irons zu<br />

verdanken, dass der Hauptfigur ein<br />

charakterstarkes Gesicht verliehen<br />

wird. Dass man sein faltiges Konterfei<br />

auch gut erkennt, dafür sorgt die<br />

hervorragende Schärfe des Bildes<br />

und die optimalen Kontrastwerte.<br />

Der Ton wurde passend zum Geschehen<br />

sehr gut abgemischt und<br />

betont mit dem Soundtrack feinfühlig<br />

jede Szene.<br />

Sr<br />

Film 7/10<br />

Gelangt nicht an die Romanvorlage heran,<br />

bietet aber dennoch feinsinnige Unterhaltung<br />

über den Sinn des Lebens.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Concorde Home, Sunfilm<br />

56


Halloween Special<br />

Film<br />

Nichts für<br />

schwache Nerven!<br />

Bilder: 20th Century Fox Home<br />

Süßes oder Schauriges<br />

Kürzere Tage, dunklere Abende, Nebelschwaden und Nieselregen – Der Herbst sorgt schon von<br />

Natur aus für reichlich Schauerstimmung. Wenn dann auch noch der Grusel-Abend von Halloween<br />

vor der Tür steht, ist die beste Zeit für Gänsehaut weckende Horror-Filme gekommen. In<br />

unserem Halloween-Special stellen wir einige aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s aus dem Bereich Horror vor.<br />

Seit jeher haben die Menschen Freude am<br />

Gruseln. Dieses Paradoxon begann bereits<br />

vor Jahrhunderten mit mündlich weitergereichten<br />

Schauergeschichten und grausamen Legenden,<br />

die in erster Linie dem Festlegen von gesellschaftlichen<br />

Ordnungen, Werten und natürlich<br />

der Erziehung dienten. Mit der Zeit haben diese<br />

Horrorgeschichten auch die neueren Medien<br />

erobert und wurden dank effektvoll inszenierter<br />

Ton- und Bildelemente vom pädagogischen<br />

Werkzeug zum Unterhaltungsmedium – dem<br />

heutigen Horrorfilm. Um sich wirklich stilecht mit<br />

einem Schauerschocker auf dem heimischen<br />

S<strong>of</strong>a zu gruseln, gibt es viele Gelegenheiten.<br />

Die beste Zeit dafür ist aber mit Sicherheit das<br />

Ende des Oktobers, an dem seit einigen Jahren<br />

auch in Deutschland mal mehr und mal weniger<br />

erschreckende Gestalten um die in Kerzenlicht<br />

getauchten und mit schaurigen Dekorationen<br />

und leuchtenden Kürbisgesichtern verzierten<br />

Häuser ziehen – kurz gesagt, zu Halloween.<br />

Das wissen natürlich auch die Filmstudios und<br />

pressen in der Herbstzeit eine Vielzahl von klassischen<br />

bis aktuellen Filmen zum heimischen,<br />

kinoreifen Gruseln auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Wer am<br />

31. Oktober 2013 anstatt<br />

nach Süßigkeiten<br />

zu jagen lieber einen<br />

schaurigen<br />

Filmabend zur Geisteraustreibung<br />

veranstalten möchte,<br />

fi ndet auf den folgenden<br />

Seiten sicher die eine oder<br />

andere Inspiration.<br />

NELE REIBER<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 57


Film<br />

Halloween Special<br />

Die Addams Family<br />

Horrorkomödie<br />

OT: The Addams<br />

Family L: US J: 1991<br />

V: 20th Century Fox<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS 2.0 R: Barry<br />

Sonnenfeld D: Anjelica<br />

Huston, Raul Julia,<br />

Christopher Lloyd,<br />

Christina Ricci, Jimmy Workman LZ: 96 min<br />

FSK: 12 P: 11 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.10.13 × 1 Extras: 1/10<br />

Der vermeintliche, auferstandene<br />

Onkel Fester (Christopher Lloyd)<br />

Die Addams Family erfreute<br />

sich nicht nur als Zeichentrickfiguren<br />

größter Beliebtheit, auch<br />

die drei Filmadaptionen der morbiden<br />

Familie haben mittlerweile<br />

Kultstatus. Pünktlich zu Halloween<br />

gibt es jetzt den ersten Film „Die<br />

Addams Family“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Bei<br />

den Addams taucht der bislang<br />

verschollene Bruder von Gomez<br />

Addams (Raul Julia) auf, kann sich<br />

aber an die wichtigsten Ereignisse<br />

der Familiengeschichte nicht mehr<br />

erinnern. Die kleine Wednesday<br />

(Christina Ricci) wird s<strong>of</strong>ort misstrauisch,<br />

doch der Rest der Familie<br />

heißt unbedarft den verlorenen<br />

Bruder willkommen. Der ist augenscheinlich<br />

wirklich ein Hochstapler,<br />

der die Addams um ihr Vermögen<br />

bringen soll. Der schwarze Humor<br />

kommt in dieser schaurig schönen<br />

Komödie nicht zu kurz und mit den<br />

charismatischen Darstellern, bei denen<br />

vor allem Anjelica Huston als<br />

fürsorgliche Mutter mit einer Vorliebe<br />

für Folterungen im ehelichen<br />

Schlafzimmer heraussticht, kommt<br />

selten Langeweile auf. Die Pointen<br />

Gomez (Raul Julia) und Morticia (Anjelica Huston) führen eine leidenschaftliche<br />

Ehe und halten die mit regelmäßigen Folterstunden frisch<br />

der Dialoge stimmen dabei nahezu<br />

immer, die Kostüme und das Setting<br />

passen mit jedem Folterinstrument<br />

und jeder Bewegung des eiskalten<br />

Händchens in das Bild der exzentrischen<br />

Familie. Die technischen<br />

Verhältnisse der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind dabei<br />

ganz in Ordnung, auch wenn der<br />

Kontrast <strong>of</strong>t zu dunkel gehalten worden<br />

ist. Dies passt zwar allgemein<br />

zum schauerlichen Ambiente des<br />

Films, zieht die Gestalten aber doch<br />

zu <strong>of</strong>t ins Schwarze hinein. Der<br />

typische Addams Family-Soundtrack<br />

wird nach diesem Film jedem im<br />

Gedächtnis bleiben und einen passenden<br />

Ohrwurm für Halloween<br />

liefern. Schade, dass ein Menü bei<br />

dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fast völlig fehlt, ebenso<br />

wie es kein nennenswertes Bonusmaterial<br />

gibt.<br />

SR<br />

Film 7/10<br />

Schräger Klassiker mit tollem schwarzen Humor<br />

und einer fantastischen Starbesetzung, die eine<br />

mörderisch gute Darbietung zeigt<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Stoker – Die Unschuld endet<br />

Horror/Mystery<br />

OT: Stoker L: US, GB<br />

J: 2012 V: 20th Century<br />

Fox Home B: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: Park Chan-wook<br />

D: Mia Wasikowska,<br />

Matthew Goode,<br />

Nicole Kidman<br />

LZ: 100 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Die 18-jährige, einzelgängerische<br />

und düstere India Stoker (Mia<br />

Wasikowska) muss nach dem Tod<br />

ihres Vaters alleine mit ihrer unterkühlten<br />

Mutter Evelyn im großen<br />

Familienanwesen leben. Als auf<br />

der Trauerfeier plötzlich Charlie<br />

(Matthew Goode), der Bruder ihres<br />

Vaters, auftaucht, ist India dem<br />

Fremden gegenüber sowohl misstrauisch<br />

als auch fasziniert. In ihrer<br />

Die 18-jährige India Stoker (M. Wasikowska) ist ein sehr besonderes Mädchen...<br />

Und auch ihr Erwachsenwerden verläuft alles andere als normal.<br />

Neugier versucht die junge Frau<br />

das Mysterium um ihren Onkel<br />

zu lüften und stößt dabei auf ein<br />

dunkles Geheimnis, das auch sie<br />

selbst betrifft.<br />

Die spannende, wenn auch leicht<br />

vorhersehbare Geschichte der<br />

mehr als unüblichen Frauwerdung<br />

eines jungen Mädchens lebt eindeutig<br />

von der symbolträchtigen<br />

und stilistisch perfektionierten Atmosphäre<br />

des Films. Hierzu tragen<br />

natürlich die Darsteller, aber insbesondere<br />

das Spiel der Kamera<br />

mit Perspektiven, Blickwinkeln und<br />

Focus bei und erschafft eine surreale<br />

Stimmung, die „Stoker“ zu<br />

einem fesselnden, bittersüßen und<br />

einzigartigen Erlebnis macht.<br />

Optisch unterstützt der ausgewogene<br />

Kontrast die leicht düstere,<br />

aber durchgängig kräftige Farbgestaltung,<br />

die jedoch stets eine kühle,<br />

beinahe sterile Wirkung ausübt.<br />

Als besonders facettenreich erweist<br />

sich jedoch die Inszenierung des<br />

Klangs. Lautstärke, Räumlichkeit<br />

und Frequenzspektrum werden<br />

als dynamisches Werkzeug für die<br />

India ist von ihrem Onkel auf beunruhigende<br />

Weise fasziniert<br />

Erschaffung einer ganz eigenen,<br />

feinsinnigen Klangwelt genutzt. Der<br />

Zuschauer hört, was Indias ausgeprägtes<br />

Gehör wahrnimmt und erlebt<br />

z. B. das Tippeln einer Spinne<br />

auf Parkettboden oder das langsame<br />

Zerquetschen einer Luftröhre<br />

auf völlig neue und beunruhigend<br />

faszinierende Weise.<br />

NR<br />

Film 8/10<br />

Die schaurig-schöne und durchgestylte<br />

Coming-Off -Age-Story lebt von ihrer ebenso<br />

beklemmenden wie fesselnden Atmosphäre.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 9/10<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Studiocanal<br />

58


Halloween Special<br />

Film<br />

Der letzte Exorzismus<br />

Horror/Thriller<br />

OT: The Last Exorcism<br />

Part II L: US J: 2012<br />

V: Studiocanal Home<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Ed Gass-Donnelly<br />

D: Ashley Bell, Andrew<br />

Sensenig, Joe Chrest<br />

LZ: 89 min FSK: 16 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 3/10<br />

So ganz lässt sich Nells Vergangenheit<br />

wohl nicht abschütteln<br />

The Next<br />

Chapter<br />

Die junge Farmerstochter Nell<br />

(Ashley Bell) hat die Dämonenbeschwörung<br />

aus dem ersten<br />

Teil <strong>of</strong>fenbar mehr schlecht als recht<br />

überstanden und taucht plötzlich<br />

im Haus einer fremden Familie auf.<br />

Sie muss nun nach und nach den<br />

Weg zurück in die Normalität fi nden<br />

und versuchen, die vergangenen<br />

Ereignisse als bösen Traum zu vergessen<br />

– vergeblich...<br />

Der erste Teil des Horror-Sequels<br />

gelingt dank des überzeugenden<br />

Auftritts von Hauptdarstellerin<br />

Ashley Bell überraschend gefühlvoll.<br />

So kann der Zuschauer ein<br />

echtes emotionales Verhältnis zu<br />

der gebeutelten Nell aufbauen.<br />

Diesen Trumpf hätte Regisseur<br />

Ed Gass-Donnelly bestens nutzen<br />

können, um das Publikum mit einer<br />

effektvollen Wendung richtig<br />

zu schocken. Stattdessen bedient<br />

sich der namensgebende Exorzismusteil<br />

der üblichen Klischees und<br />

Stilmittel, die bei weitem nicht die<br />

Schockqaulitäten des ersten Teils<br />

erreichen. Somit lädt das „neue Kapitel“<br />

anstatt zum Mitfi ebern oder<br />

Völlig verstört taucht Nell (Ashley Bell) eines Tages wieder auf der Bildfläche<br />

auf... Hat das geschundene Mädchen eine Chance auf Rehabilitation?<br />

Gruseln eher zum Gähnen ein.<br />

Optisch kann der Exorzismus-Streifen<br />

mit einer genretypisch düsteren<br />

Bildatmosphäre punkten. Dank des<br />

guten Kontrasts fallen die Farben<br />

kräftig aus und die gute Bildschärfe<br />

bringt jede noch so kleine Gemütsregung<br />

im Gesicht der facettenreichen<br />

Ashley Bell zur Geltung.<br />

Wie man es vom Sound eines<br />

Horrorstreifens erwartet, sorgt der<br />

Klang für eine bedrohliche Grundstimmung.<br />

So liegt dank des immer<br />

wieder unterschwellig eingesetzten<br />

Grollens selbst im gruselfreien Anfangsteil<br />

ein stetes Unheil in der<br />

Luft. Wenn es dann aber tatsächlich<br />

zur Action kommt, wirken die<br />

Effekte künstlich und aufgesetzt. So<br />

kommt leider kaum echter Exorzismus-Schreck<br />

auf.<br />

NR<br />

Film 3/10<br />

Die emotional durchaus gelungene Wirkung<br />

des Anfangs wird dem Film im zweiten Teil<br />

leider äußerst lieblos wieder ausgetrieben.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

From Dusk Till Dawn 1 – 3 (FSK 18)<br />

Horror/Action<br />

OT: From Dusk Till<br />

Dawn L: US J: 1996-<br />

1999 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Robert Rodriguez,<br />

Scott Spiegel, P. J. Pesce<br />

D: Gorge Clooney,<br />

Quentin Tarentino LZ: 106, 89, 94 min FSK: 18<br />

P: 24 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 1/10<br />

So ziemlich jeder kennt ihn und<br />

jeder liebt ihn: „From Dusk Till<br />

Dawn“ ist nicht zuletzt deshalb Kult,<br />

weil der Film das Regie-Talent von<br />

Robert Rodriguez erstmals dem<br />

Mainstream-Publikum zugänglich<br />

machte. Mastermind Quentin Tarantino<br />

lieferte hierfür nicht nur das<br />

Drehbuch, sondern spielte auch<br />

den geistesgestörten Soziopathenbruder<br />

Richard Gecko, der im Film<br />

für die eine oder andere Leiche<br />

zuständig ist. George Clooney, in<br />

der Rolle des Seth Gecko, und<br />

er besuchen die Titty-Twister-Bar<br />

inmitten der mexikanischen Wüste.<br />

Dort warten sie mit ihren Geiseln,<br />

DU, BLEIB COOL! George Clooney und Quentin Tarantino Seite an Seite. Die Tankstellenszene zu Anfang des ersten<br />

Teils ist übrigens eine der geschnittenen Szenen in der FSK-18-Version, die der Trilogie beiliegt.<br />

dem Ex-Priester Jacob (Harvey Keitel)<br />

und seinen beiden Kindern,<br />

auf die Ankunft des Untergrundbosses<br />

Carlos (Cheech Marin) und<br />

erleben bis zur Dämmerung eine<br />

Nacht voller monströser Vampire,<br />

Gewalt und Schrecken. Die beiden<br />

Fortsetzungen des Horror-Erfolgs<br />

wurden leider nur noch direkt für<br />

den Video-Markt produziert und<br />

sind dementsprechend auch alles<br />

andere als hochwertig. Teil zwei<br />

zeigt einen erneuten Besuch der<br />

Horror-Bar, Teil drei die Vorgeschichte<br />

der Titty-Twister-Bar 100<br />

Jahre vor den Geschehnissen des<br />

ersten Teils. Den Zuschauer erwartet<br />

hier also ein B-Movie-Western<br />

mit Vampiren. Die Bildqualität ist<br />

besonders im ersten Teil recht<br />

hoch. Die sehr gute Schärfe bringt<br />

auch verstärkt das Filmkorn in den<br />

Vordergrund, durch den hohen<br />

Kontrast verschwinden einige Details<br />

wie z. B. Haarstrukturen in<br />

den Dunkelflächen. Die Farben<br />

nehmen eine warme, aber auch<br />

schmutzige Braun-Tönung an. Die<br />

Trilogie beinhaltet die jeweils geschnittene<br />

FSK-18-Fassung. FT<br />

Film 6/10<br />

Teil eins ist Kult, die beiden Fortsetzungen<br />

hingegen gewöhnungsbedürftig. Gerade zu<br />

Halloween lohnt sich aber die Neubeschauung.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 59


Film<br />

Halloween Special<br />

Wie lässt sich ein verfl uchter, verunstalteter Hüne namens Victor Crowley endgültig aus dem Weg räumen? Nun,<br />

ihm das Gesicht wegzupusten und ihn danach auf eine Kettensäge fallen zu lassen, die ihn zweiteilt, ist schon einmal<br />

ein guter Anfang. Aber noch lange nicht genug …<br />

Horror<br />

OT: Hatchet III L: US J: 2013 V: S u n fi l m B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: BJ McDonnell D: Danielle Harris, Kane<br />

Hodder, Zach Galligan LZ: 79 min FSK: 18 P: 17 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Eigentlich müsste man annehmen, dass die<br />

Leute in Horror-Filmen spätestens nach der<br />

zweiten Fortsetzung dazulernen, um am Leben<br />

zu bleiben. Doch Pustekuchen. Anstatt den<br />

Sümpfen von Honey Island einfach fern zu<br />

bleiben, wandern sie einfach schnurstracks in<br />

ihren Untergang und lassen sich selbst von<br />

den aufgetürmten Leichenbergen bzw. von den<br />

mit Körperteilen und Innereien „geschmückten“<br />

Bäumen nicht abschrecken (ja, ist denn heut<br />

schon Weihnachten?). Diesmal ist es eine ganze<br />

Polizei-Einheit, begleitet von einem schwer bewaffneten<br />

Swat-Team, das dem unbesiegbaren<br />

Victor Crowley (Kane Hodder) das Handwerk<br />

legen möchte. Achso, er ist unbesiegbar? Ganz<br />

genau! Und warum begibt sich dann eine kleine<br />

Armee in die Sümpfe, um ihn abzumurksen?<br />

Vermutlich um selber zerteilt, zerquetscht, zermanscht,<br />

ausgeweidet, zerrissen, geköpft und<br />

enthirnt zu werden und den Zuschauer mit<br />

diesem Splatterfest über 79 Minuten lang zu<br />

unterhalten. Der Käufer der deutschen Version<br />

wird dabei von den heftigsten Szenen übrigens<br />

verschont, denn die FSK-18-Fassung wurde um<br />

knapp 2 Minuten gekürzt.<br />

Die Story<br />

Aber auch ohne solche Szenen, in denen der<br />

Crowley irgendwelche Gliedmaßen abreißt, hat<br />

die Horror-Story ihre witzigen „Highlights“, wie<br />

es sich für eine anständige Horror-Komödie gehört.<br />

Dreh- und Angelpunkt ist mal wieder die<br />

Protagonistin Marybeth, die in diesem Teil erneut<br />

von Danielle Harris („Halloween“) gespielt wird.<br />

Als kleine Erinnerung sieht man zu Anfang noch<br />

einmal, wie Marybeth das Monster killt und es<br />

dann scheinbar komplett zerstört, nachdem es<br />

all ihre Mitstreiter in „Hatchet II“ getötet hat. <strong>Blu</strong>tüberströmt<br />

sucht sie Hilfe im nächstgelegenen<br />

Städtchen, nur um dann als Hauptverdächtige<br />

ins Kittchen zu wandern. Nun liegt es an Sheriff<br />

Fowler (Zach Galligan, bekannt aus „Gremlins“),<br />

der Sache auf den Grund zu gehen, weshalb er<br />

zunächst einen Aufklärungstrupp in den Wald<br />

schickt. Dieser fi ndet tatsächlich einen grausigen<br />

Tatort vor und birgt auch die Einzelteile eines<br />

grässlich entstellten Hünen. Und es kommt, wie<br />

es kommen muss. Prompt liegt der Plastiksack<br />

mit den Überresten Victor Crowleys auf dem<br />

Seziertisch eines Leichenbeschauers. Während<br />

der Kriminalbiologe seinem Tagewerk nachgeht,<br />

wölbt sich das Gebilde im Hintergrund. Eine Einstellung<br />

später ist der Leichensack leer. Als sich<br />

der <strong>Man</strong>n umdreht, begrüßt ihn … der Tod. Alles,<br />

was vom armen Opfer übrig bleibt, ist ein Schwall<br />

Bilder: Sunfilm<br />

60


Halloween Special<br />

Film<br />

Marybeth (Danielle Harris) geht blutüberströmt<br />

in die nächste Polizeiwache<br />

Warum will sich bloß auf Victors Kontaktanzeigen<br />

niemand melden? Ist es die gewagte Frisur?<br />

<strong>Blu</strong>t, das an das Bullauge der Eingangstür spritzt.<br />

Das Grauen nimmt erneut seinen Lauf und führt<br />

zur oben beschriebenen Situation. Jetzt nur nicht<br />

den Kopf verlieren … oder das Gehirn.<br />

Der kleine Comedy-Aspekt<br />

Das Witzige an diesem Film sind zum einen die<br />

Auftritte bekannter Schauspieler aus den beliebtesten<br />

Horror-Filmen der 1990er. Dazu gehören<br />

neben den Hauptdarstellern auch Ikonen wie<br />

Caroline Williams („Texas Chainsaw Massacre<br />

2“) als sensationsgeile Journalistin, Derek Mears<br />

(„Freitag der 13.“) als engstirniger Truppführer<br />

sowie Narbengesicht Sid Haig („The Devil’s<br />

Rejects“) als Verwandter des Crowleys Abbott<br />

McMullen. Letzterer ist im Besitz der Asche vom<br />

Vater des Monsters, was vermutlich das einzige<br />

ist, was den Geist des Victors zur Ruhe bringen<br />

kann. Auch der „Hatchet“-Schöpfer Adam Green<br />

hat eine kleine Gastrolle als bes<strong>of</strong>fener Gefangener,<br />

der sich mit anhören muss, wie Sheriff Fowler<br />

über die Handlung des zweiten „Hatchet“-Teils<br />

herzieht („Solch einen idiotischen, konstruierten<br />

Mist habe ich noch nie gehört!“). Ein weiterer<br />

Spaß-Faktor sind die witzigen Dialoge zwischen<br />

dem Deputy Schneidermann (Cody <strong>Blu</strong>e<br />

Snider) und der hübschen Greenhorn-Polizistin<br />

Dougherty, die noch nie etwas von einem Victor<br />

Crowley gehört hat. Auch der Dauerüberlebende<br />

Andrew (Parry Shen) sorgt für einige Lacher,<br />

wenn er z. B. verzweifelt versucht, den Neuankömmlingen<br />

klar zu machen, dass es besser ist,<br />

schnell wegzulaufen, anstatt sich in Crowleys Behausung<br />

verstecken zu wollen. All dies hilft dem<br />

Zuschauer, den Film dann doch nicht allzu ernst<br />

zu nehmen.<br />

Technisch gut<br />

Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation ist genrebedingt<br />

sehr düster gehalten und nimmt in den<br />

Tages-Sequenzen eine gelblich grüne Färbung<br />

ein. Hautfarben erhalten dadurch eine ungesunde<br />

Färbung, auch wenn sich die Fleischtöne<br />

deutlich von den unterkühlten Hintergründen<br />

z. B. des Gefängnisses abheben. Ein hoher Detailgrad<br />

und eine gute Schärfe sind gegeben, der<br />

Kontrast ist sehr hoch, aber selbst bei Gegenlicht,<br />

wenn also Danielle Harris nur noch als Schatten<br />

wahrzunehmen ist, lässt sich ihr Gesicht erkennen.<br />

Beim Ton tut sich die krasse Dynamik hervor,<br />

die extrem auffällt, wenn man die Surround-<br />

Sound-Anlage extra laut gestellt hat, um die sehr<br />

leisen Dialoge verstehen zu können. Sobald<br />

Crowley auftritt, ist hier nämlich Terror angesagt.<br />

Die Lautstärke steigt extrem an, sodass das Grunzen<br />

und Grölen des Wüterichs wie ein wütender<br />

Bär oder ein hungriger T-Rex klingt. Laute Schüsse,<br />

brechende Knochen und reißendes Fleisch<br />

dominieren dann die Geräuschkulisse aufs Äußerste.<br />

Ein paar einzelne 3D-Effekte werten den<br />

Audiomix auf und helfen dabei, die Spannung<br />

zu schüren. Wer „Hatchet III“ übrigens zu Halloween<br />

sehen möchte, der kann sich diesen Film<br />

bereits aus einer Videothek ausleihen. Der Erstverkaufstag<br />

ist der 07. November.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 5/10<br />

Fans der „Hatchet“-Filme bekommen hier das, was sie mögen. Eine<br />

Verbesserung zum zweiten Teil ist aber nicht zu entdecken. Die<br />

brutalsten Szenen wurden entfernt.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Dunkel, unheimlich und leicht gekörnt. Schärfe und Kontrast<br />

stimmen trotz schwieriger Lichtbedingungen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1/2 1,5/2<br />

Die Stimmen sind im Vergleich zum Gegröle Victor Crowleys<br />

ziemlich leise. Die Räumlichkeit ist relativ subtil eingebaut.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige


Film<br />

Halloween Special<br />

13 Eerie<br />

Horror<br />

OT: 13 Eerie L: US<br />

J: 2013 V: Anolis<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Lowell Dean<br />

D: Katharine Isabelle,<br />

Michael Shanks,<br />

Brendan Fehr<br />

LZ: 85 min FSK: 18 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Auch Zombies mögen coole Tatoos,<br />

selbst auf faulender Haut<br />

Auf einer ehemaligen Sträflingsinsel<br />

sollen sechs junge Forensiker<br />

ihre praktische Prüfung ablegen<br />

und unter Beobachtung ihres Pr<strong>of</strong>essors<br />

Tomkins (Michael Shanks)<br />

präparierte Leichen am jeweiligen<br />

fingierten Unfall-Ort untersuchen.<br />

Zu Beginn läuft auch noch alles<br />

glatt, doch als eine weitere Leiche<br />

auftaucht, geraten die Dinge außer<br />

Kontrolle. Zudem werden die Zweierteams<br />

das ungute Gefühl nicht los,<br />

noch von jemand anderem außer<br />

ihrem Dozenten beobachtet zu werden.<br />

Zu ihrer Überraschung muss<br />

das Team-Mitglied Kate (Kristie Patterson)<br />

feststellen, dass die vierte<br />

Leiche verschwunden ist. Auf ihrem<br />

Rückweg zum Bungalow entdeckt<br />

sie sie wieder … lebendig und sehr,<br />

sehr hungrig. „13 Eerie“ geht bei<br />

der Darstellung der Horror-Szenen<br />

und beim Aufbau des Unbehagens<br />

ganz klassische Wege. Das Auftreten<br />

der Zombies ist langsam und mit<br />

verstörender Musik versehen. Ein<br />

Entkommen scheint faktisch ausgeschlossen<br />

und die Bedrohung<br />

nimmt mit jeder Zombie-Sichtung<br />

Ich helf‘ Dir beim Schminken … mit diesem spitzen Pfahl! Um die Schönste<br />

im ganzen Film zu bleiben, benutzt Katharine Isabelle unlautere Methoden<br />

zu. Bei der Gewaltdarstellung ist<br />

es <strong>of</strong>tmals nicht mit einem kurzen<br />

Nackenbiss getan. Stattdessen wird<br />

auch schon einmal mit einer abgenagten<br />

Fingerkuppe begonnen und<br />

sich dann Stückchen für Stückchen<br />

zum Hals hochgearbeitet, während<br />

sich das Opfer nur sporadisch fortbewegen<br />

kann. Die exzellente Bildschärfe<br />

und der optimale Kontrast<br />

verhelfen den knochenbleichen<br />

Herbstlandschaften mit ihren zahllosen<br />

Ästen und Blättern zu ihrer<br />

Plastizität. Drückender Sound tut<br />

sein Übriges, um die beklemmende<br />

Atmosphäre aufzubauen bzw. beizubehalten.<br />

Die Lautstärke steigert sich<br />

hierbei vom bedrohlichen Unterton<br />

bis zum impulsiven Grollen, ohne<br />

dabei die Dynamik-Maßstäbe eines<br />

Action-Streifens anzunehmen. FT<br />

Film 6/10<br />

Solide Zombiekost mit klassischen<br />

Körperhorror-Motiven sowie einer typischen<br />

Selektions-Struktur bei den Opfern.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Sharknado<br />

B-Movie/Hai-Horror<br />

OT: Sharknado L: US<br />

J: 2013 V: Great<br />

Movies B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Anthony C.<br />

Ferrante D: Tara Reid,<br />

Ian Ziering, John Heard<br />

LZ: 86+87 min FSK: 16<br />

P: 8 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 08.11.13 × 1 Extras: 3/10<br />

Zu Halloween darf auf keinen<br />

Fall der obligatorische B-Movie<br />

fehlen, der einfach mal so schlecht<br />

ist, dass man ihn prima auf einer<br />

Party laufen lassen kann, um sich<br />

über die gescheiterten Stars, den<br />

dummen Plot oder die billigen<br />

Effekte lustig zu machen. Die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

zu „Sharknado“ ist gleich aus<br />

zweierlei Gründen prädestiniert für<br />

so etwas. Zum einen kommen<br />

Tief fliegende Haie gibt es, wenn sich ein Tornado ankündigt. Was wohl<br />

passiert, wenn das Tier auf der Schönheit landet?<br />

Haie in einem Tornado vor – eine<br />

durchaus kreative Kombination, wie<br />

man zweifellos zugeben muss. Zum<br />

anderen ist auf der Scheibe sogar<br />

noch ein zweiter sauschlechter Hai-<br />

Film enthalten: „Two Headed Shark<br />

Attack“ mit „Baywatch“-Beauty Carmen<br />

Electra. Beide Filme haben<br />

eine ähnliche Handlung in ewiger<br />

Wiederholung: Opfer am Strand,<br />

blutige Haiattacke, Helden kämpfen<br />

gegen die Hai-Bedrohung, werden<br />

dezimiert und sagen dem Problem<br />

nach vielen Toten erst recht den<br />

Kampf an, Hauptheld gewinnt und<br />

bekommt die Blondine.<br />

Die Qualität des Films lässt sich<br />

dabei an folgenden Fakten festmachen:<br />

Die Logiklöcher sind dermaßen<br />

groß, dass ein ganzer Hai-<br />

Tornado hindurch passen würde.<br />

Es wird kein Hehl daraus gemacht,<br />

dass es sich um Videospiel-Haie<br />

handelt. Zudem wurden beliebige<br />

Szenen aneinander geschnitten,<br />

die an laienhafte Urlaubsaufnahmen<br />

erinnern und eine vollkommen<br />

andere Lichtstimmung haben,<br />

als die extra gedrehten Filmszenen.<br />

Nach einem Hai-Angriff sind erst<br />

einmal Erstehilfe-Maßnahmen nötig<br />

Der Kontrast ist unter jedwedem<br />

Niveau, weshalb das Bild <strong>of</strong>tmals<br />

zu düster ist und statt Weiß fast<br />

dunkles Grau vorweist. Der Ton<br />

klingt stark komprimiert und auf<br />

5.1-Elemente können Sie lange<br />

warten. Daher sollten Sie’s einfach<br />

als anspruchslosen Party-Spaß<br />

betrachten.<br />

FT<br />

Film 0,5/10<br />

Nun, was sollte man schon von einem Film wie<br />

„Sharknado“ erwarten, außer dass er laienhaft<br />

inszeniert ist und einen Hai-Tornado liefert?<br />

Technik 3,5/10<br />

Bild 4,5/10<br />

Ton 2/10<br />

Bilder: Anolis, Capelight Pictures, Great Movies, Universal Pictures<br />

62


Halloween Special<br />

Film<br />

Society<br />

Horror<br />

OT: Society L: US<br />

J: 1989 V: Capelight<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1.77 : 1 T: PCM Stereo<br />

R: Brian Yuzna<br />

D: Devin DeVasquez,<br />

Billy Warlock, Evan<br />

Richards, Patrice<br />

Jennings LZ: 95 min FSK: 16 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 27.09.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Zum feierlichen Anlass wird erstmal<br />

ein Mensch ausgesaugt<br />

Bill (Billy Warlock) kommt aus<br />

einer reichen Familie und kann<br />

sich eigentlich nicht über sein Leben<br />

beklagen, wäre da nicht dieses<br />

diffuse Gefühl, nicht zu seiner<br />

Schwester (Patrice Jennings) und<br />

seinen Eltern zu passen. Bald schon<br />

bestätigen sich seine Sorgen, als<br />

er erkennen muss, dass die ihn<br />

umgebenden Menschen der High<br />

Society eben wortwörtlich einer<br />

anderen, sehr speziellen Gesellschaft<br />

angehören, die nicht vor Orgien,<br />

Inzest und dem Genuss von<br />

Menschenfleisch zurückschreckt.<br />

Als Bill erkennt, dass er der nächste<br />

Hauptgang auf dem proteinhaltigen<br />

Speiseplan der „Society“ sein soll,<br />

ist es für Rettung fast schon zu spät.<br />

Bis zu diesem Augenblick passiert<br />

in dem Horror-Streifen von 1989<br />

auch noch nicht wirklich viel und<br />

sobald man an der Szene angelangt<br />

ist, derentwegen der Film 1990<br />

auf den Index wanderte, ist es mit<br />

dem illustren Treiben auch schon<br />

wieder vorbei. Als wäre damit eine<br />

Hemmschwelle überwunden, wird<br />

anschließend nicht an <strong>Blu</strong>t und<br />

Bill (Billy Warlock) hat alles: Reiche Eltern und die hübscheste Freundin.<br />

Diese versucht seinen aufkommenden Verdacht zu zerstreuen<br />

abnormalen Verrenkungen gespart,<br />

und die finale Szene, als sich die<br />

monströse Gesellschaft über einen<br />

Freund Bills hermacht, steht<br />

in einem krassen Gegensatz zum<br />

zuvor eher zähflüssigen Plot. Die<br />

gesamte Szenerie ist dabei in ein<br />

rötlich-orangenes Licht getaucht<br />

und diesem inszenierten Ekel hat<br />

es der Film auch zu verdanken,<br />

dass er noch immer Kultcharakter<br />

besitzt. Sowohl Dialoge als auch<br />

die schauspielerische Leistung sind<br />

an manchen Stellen unfreiwillig<br />

komisch. Hier merkt man deutlich,<br />

dass „Society“ schon ziemlich<br />

in die Jahre gekommen ist. Dazu<br />

stört Bildrauschen fortwährend die<br />

Optik und dem Ton merkt man<br />

die späten Achtziger nach wie vor<br />

merklich an.<br />

SR<br />

Film 4/10<br />

Aus dem Index heraus vermutlich gleich wieder<br />

in die Versenkung. Für Fans des Genres<br />

wahrscheinlich dennoch Kult.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Curse <strong>of</strong> Chucky<br />

Horror<br />

OT: Curse <strong>of</strong> Chucky<br />

L: US J: 2013<br />

V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD 5.1<br />

R: Don <strong>Man</strong>cini<br />

D: Danielle Bisutti,<br />

Brad Dourif, Alex<br />

Vincent, Fiona Dourif LZ: 97 min FSK: 16<br />

P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 24.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />

Nica (Fiona Dourif) ist in ihrem<br />

Rollstuhl erst recht gefährdet<br />

Die tödliche Puppe meuchelt<br />

wieder. Als die an den Rollstuhl<br />

gefesselte Nica (Fiona Dourif) eine<br />

mysteriöse Lieferung mit einer unscheinbaren<br />

Puppe erhält, ahnt sie<br />

nicht, welches Verderben sie in ihr<br />

Leben gelassen hat. Was für sie nur<br />

ein harmloses Spielzeug ist, das sie<br />

nichtsahnend ihrer Nichte (Summer<br />

H. Howell) zum Spielen gibt,<br />

ist augenscheinlich der Auslöser für<br />

brutale Todesfälle. Es beginnt mit<br />

Nicas Mutter, woraufhin die halbe<br />

Familie bei dem hilflosen Mädchen<br />

auftaucht. Zunächst möchte<br />

niemand der verängstigten Nica<br />

glauben, wer hinter all dem steckt,<br />

bis irgendwann jeder selbst Zeuge<br />

des mörderischen Streifzuges der<br />

Puppe wird.<br />

Wie gewohnt sorgt der sechste Teil<br />

der Reihe mit Sicherheit für Nervenkitzel.<br />

Wo die Story nicht viel Neues<br />

hergibt, machen die lauernde Atmosphäre<br />

und die gut inszenierten<br />

Horrorelemente den Film zu dem,<br />

was die Zuschauer von einem Horrorfi<br />

lm erwarten. Da darf die Handlung<br />

auch gern vorhersehbar sein,<br />

Schon als Kind vermutete man das Monster unter dem Bett. Chucky beweist,<br />

dass diese Angst durchaus ihre Begründung hat<br />

solange die Unterhaltung durch gezielt<br />

eingesetzte Schrecksekunden<br />

gewährleistet wird. Erneut führte<br />

Don <strong>Man</strong>cini Regie und Brad Dourif<br />

(„Der Herr der Ringe – Die Zwei<br />

Türme“, 2002) verlieh der Puppe<br />

und seiner darin gefangenen Seele<br />

sowohl Gesicht als auch Stimme.<br />

Damit ist der einstige Darsteller des<br />

Grima Schlangenzunge nun auch<br />

zusammen mit seiner Tochter in<br />

der Rolle der Nica zu sehen. Wohl<br />

noch nie hat Chucky dabei klarer<br />

ausgesehen, die Farben sind dabei<br />

stets düster und kühl gehalten.<br />

Schwächelt die Räumlichkeit des<br />

Tons, so weist der Sound allgemein<br />

dennoch eine gute Qualität auf und<br />

schafft es mit einer gekonnten Dynamik,<br />

die Zuschauer in Angst und<br />

Schrecken zu versetzen. SR<br />

Film 6,5/10<br />

Das Lieblingsspielzeug des Horrors ist zurück<br />

und liefert solides Gruseln und manisches<br />

Morden in HD.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 63


Film<br />

Halloween Special<br />

Re-Animator<br />

Fantasy/Horror<br />

OT: Re-Animator L: US J: 1985 V: Capelight Pictures<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Stuart Gordon<br />

D: Jeff rey Combs, Bruce Abbott, Barbara Crampton<br />

LZ: 86 /105 min FSK: 18 P: 26 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 27.09.13 × 3 Extras: 9/10<br />

Giftgrün und unheilvoll leuchtend, sieht man schon auf den ersten Blick, dass dieses geheimnisvolle<br />

Serum nichts Gutes anrichten wird. „Re-Animator“ ist garantiert nichts für Zartbesaitete!<br />

Stuart Gordons erster Film, Jeffrey Combs als<br />

Herbert West, „H.P. Lovecraft’s Re-Animator“:<br />

Bei diesem doch recht kryptischen Name-<br />

Dropping dürfte zumindest Genre-Fans der<br />

eine oder andere Schau(d)er über den Rücken<br />

laufen! Nach sage und schreibe 24 Jahren auf<br />

dem deutschen Index ist „Re-Animator“ seit<br />

kurzem wieder frei im Handel erhältlich. Die<br />

neue FSK-Einstufung ab 18 geht völlig in Ordnung<br />

– aber als mündiger Erwachsener sollte<br />

man schon selbst entscheiden dürfen, ob man<br />

sich dieses stellenweise wirklich heftige „Bloodand-Gore“-Fest<br />

nun antun will oder eben nicht.<br />

Die zahlreichen Fans des Streifens wollen ganz<br />

sicher – und für alle, die ein legendäres Stück<br />

Horrorgeschichte nachholen wollen, bietet sich<br />

mit dieser aufwendigen Veröffentlichung nun<br />

die beste Gelegenheit.<br />

Noch kurz zur Story: Alles dreht sich um den<br />

genialen Arzt und Wissenschaftler Herbert West<br />

(Horror-Ikone Jeffrey Combs), der ein Serum<br />

entwickeln will, mit dem der uralte Traum,<br />

Na na, nur nicht den Kopf verlieren! Die Gore-<br />

Effekte sind nicht von schlechten Eltern<br />

die Toten wieder ins Reich der Lebenden zurückzuholen,<br />

tatsächlich Wirklichkeit zu werden<br />

scheint. Mit seinem WG-Kumpel Dan (Bruce<br />

Abbott) schreiten die makabren Experimente<br />

prächtig voran – dass die Katastrophe da nicht<br />

lange auf sich warten lässt, dürfte sich von<br />

selbst verstehen!<br />

<strong>Man</strong> gönnt sich ja sonst nichts!<br />

„Re-Animator“ erscheint nach so langer Abstinenz<br />

vom freien Markt standesgemäß in Capelights<br />

fantastischer Mediabook-Reihe: Die<br />

schwere und wertige Verpackung in Buchform<br />

ist weitgehend in schwarz gehalten, wird aber<br />

von einem unheimlichen Artwork (Jeffrey<br />

Combs, ganz diabolisch beim Experimentieren)<br />

sowie giftgrünen Farbakzenten aufgelockert.<br />

Das eingeheftete 24-seitige Booklet lädt<br />

schon vor dem Film zum Schmökern ein: Es<br />

enthält einen lesenswerten Essay über die literarische<br />

Vorlage von Howard Phillips Lovecraft<br />

sowie eine genaue Chronik der verschiedenen<br />

Schnittversionen. Außerdem kann man sich in<br />

einem technischen Abriss genauer über Möglichkeiten<br />

und Grenzen der frisch restaurierten<br />

Fassungen informieren. <strong>Man</strong> merkt dabei in jeder<br />

Zeile, dass hier Experten und Enthusiasten<br />

zugleich am Werk waren, die den Film und seine<br />

bewegte Geschichte aus dem Effeff kennen,<br />

und mit modernster 4K-Abtastung und digitaler<br />

Restaurierung sicherlich das Beste aus dem<br />

verfügbaren Material herausgeholt haben. Aufgefallen<br />

ist uns ein minimal unruhiger Bildlauf<br />

und ein ungewohnt rauschendes Bild, das trotz<br />

der gelungenen Auffrischung (gute Farben!)<br />

teilweise extremes Graining zeigt. Die umfangreiche<br />

„Limited-Collector’s Edition“ kommt auf<br />

drei Discs: Die „Unrated Version“ ist der ungeschnittene<br />

Original-Cut, von Regisseur Stuart<br />

Gordon und Produzent Brian Yuzna abgesegnet,<br />

inklusive aller Gore- und aller Nacktszenen<br />

(zusätzlich als DVD dabei). Die sogenannte<br />

„Integrale Fassung“ kombiniert diese eigentlich<br />

defi nitive Schnittversion mit den um verschiedene<br />

Handlungsdetails erweiterten Varianten,<br />

die für den Kinorelease beziehungsweise später<br />

die TV-Ausstrahlung ohne Autorisierung der<br />

Schöpfer angefertigt wurden. <strong>Man</strong> bekommt<br />

also den erweiterten (und damit logischeren)<br />

Plot – ohne jedoch, wie bisher, mit hässlichen<br />

Schnitten bei den harten Szenen leben<br />

zu müssen.<br />

Ein Extra-Paradies<br />

Wer sich nach Genuss des Hauptfi lms so richtig<br />

in die Materie versenken will, dem sei das<br />

umfangreiche Bonusmaterial ans Herz gelegt.<br />

Herzstück des Ganzen ist das Making-<strong>of</strong> von<br />

über einer Stunde, das die bewegte Entstehungsgeschichte<br />

des Genre-Klassikers ebenso<br />

wie zwei Audiokommentare minutiös aufrollt.<br />

Eine isolierte Score-Tonspur, mit der man den<br />

psychedelischen Soundtrack ganz ungestört genießen<br />

kann, ist ein weiteres schönes Gimmick.<br />

Dazu kommen noch zahlreiche Interviews, 16<br />

erweiterte und entfallene Szenen, eine fundierte<br />

Musikanalyse von Komponist Richard<br />

Band zu vier Szenen sowie drei interaktive Storyboards<br />

mit Multi-Angle-Funktion.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 7,5/10<br />

Extrem heftiger Genre-Klassiker, der selbst nach heutigen<br />

Maßstäben noch mit so mancher Szene schockieren kann.<br />

Komplett ungeschnitten und zum ersten Mal auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Im direkten Vergleich mit allem, was bisher zu diesem Film<br />

erhältlich war, ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein Quantensprung.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />

Eine Mischung aus „Flatliners“ und dem Zombie-<br />

Genre: „Re-Animator“ war seiner Zeit voraus<br />

Auch vor der Liebsten macht der unbedingte<br />

Wissensdrang keinen Halt<br />

Ton 4,5/10<br />

Aufgrund der schwierigen Voraussetzungen ist und bleibt die<br />

deutsche Tonspur ein zweifelhaftes „Vergnügen“.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 1/3 1/2 1/2<br />

Bilder: Capelight Pictures<br />

64


08<br />

13<br />

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„Die zweite Zusammenkunft der Altstars besitzt nicht<br />

zuletzt wegen der vielen Seitenhiebe auf die Filme der<br />

1980er und deren weltbekannten Darstellern einen<br />

hohen Spaßfaktor.“<br />

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DEAD


Film<br />

Retro<br />

Ist das nicht der neue 3D-Film mit James Franco in der Hauptrolle?<br />

Nein! Bei „Der Zauberer von Oz 3D“ handelt es sich<br />

tatsächlich um die stereoskopische Variante des weltbekannten<br />

Musical-Klassikers von 1939. Und Sie können zu Recht gespannt<br />

darauf sein, wie dieses Juwel in 3D aussieht.<br />

Wer die Ultimate Collector’s Edition (Herausgegeben<br />

zum 70. Geburtstag) von „Der<br />

Zauberer von Oz“ sein Eigen nennt, kann zurecht<br />

behaupten, die derzeit schönste, beste und<br />

Bonus-intensivste Version dieses absoluten Filmklassikers<br />

zu besitzen. Doch die neue 3D-Version<br />

wirft einen völlig neuen Aspekt sprichwörtlich in<br />

den Raum. Der größte Wermutstropfen der komplett<br />

für HD restaurierten Fassung war nämlich<br />

ganz einfach die Tatsache, dass die hochauflösende<br />

Optik mit ihrem<br />

gnadenlosen<br />

Detailreichtum die Welt von Oz entzauberte. Zu<br />

<strong>of</strong>fensichtlich waren nun die Studioaufnahmen<br />

als solche zu erkennen. Besonders die an die<br />

Wand gemalten Hintergrundbilder mit dem gelben<br />

Ziegelweg, den Hügeln und der Smaragdstadt<br />

waren als solche zu erkennen – ein Umstand<br />

der in den älteren SD-Versionen noch nicht so<br />

aufgefallen war.<br />

Nicht mehr in Kansas<br />

Die nigelnagelneue IMAX-3D-Version wiederum<br />

holt an dieser Stelle wieder ein Stückchen<br />

Filmmagie zurück, denn sie trägt deutlich zur<br />

Wahrung der Illusion bei. Das Tolle an einer<br />

nachträglich herbeigeführten, hochwertigen 3D-<br />

Konvertierung ist nämlich, dass hierdurch auch<br />

komplett flache Dinge wie die Wandbemalungen<br />

eine Tiefe bekommen können. Wer genau hinschaut,<br />

sieht natürlich<br />

den Übergang<br />

vom Fußboden zur Wand, vergisst dies aber<br />

ganz schnell wieder, da z. B. die Berge inzwischen<br />

echte Rundungen erhalten haben und<br />

deutlich weiter im Hintergrund sitzen als die <strong>Blu</strong>menfelder.<br />

Der Raum ist also weiter nach hinten<br />

geöffnet und sieht nun wirklich dreidimensional<br />

aus. Gut zu sehen ist dieser Effekt auch an der<br />

Baumzeile am Wegesrand, in der die perspektivische<br />

Tiefenverschiebung vollkommen natürlich<br />

wirkt. Dabei wurden selbstverständlich nicht die<br />

vordergründigen Elemente vergessen, wie etwa<br />

ein paar Bäume im Wald, die sich vor Dorothy<br />

und Co. schieben (ca. 45. Min.). Zugegeben, der<br />

3D-Effekt hat auch seine Grenzen. So könnten<br />

beispielsweise die Gesichter der Protagonisten<br />

noch einen Tick plastischer bzw. runder erscheinen.<br />

Außerdem ist die Gesamttiefe des Bildes nie<br />

so groß, dass man von einem überwältigenden<br />

Gefühl sprechen könnte. Im<br />

Gegenteil: Der Effekt wurde vorsichtig<br />

verwendet und ist hauptsächlich auf<br />

Natürlichkeit aus. Die Kamerafahrten<br />

und -schwenks sind<br />

bei diesem 1939er-Film übrigens<br />

ausge-<br />

Fantasy, Musical<br />

OT: The Wizard Of Oz L: US J: 1939 V: Warner Home<br />

B: MVC, 1.33 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL6007<br />

K/12 2D-komp.: Zusatzdisc R: Victor Fleming u. a. D: Judy<br />

Garland LZ: 102 min FSK: 0 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 04.10.13 × 3 Extras: 10/10<br />

Bilder: Warner Home<br />

66


Retro<br />

Film<br />

Die böse Hexe des Westens (Magaret Hamilton) wird ganz grün vor Neid bei<br />

all dem Glück, das die Munchkins versprühen<br />

So keck und bunt wie eine Folge aus dem Musikantenstadl: Die<br />

Munchkins machen einen drauf<br />

sprochen langsam und flüssig, sodass sich auch<br />

in solchen Sequenzen keinerlei Schwierigkeiten<br />

einstellen. Selbst die sonst so problematischen<br />

Überblendungen bei den Szenenwechseln wurden<br />

perfekt gelöst und verursachen keinerlei<br />

Irritationen.<br />

Visuell Top<br />

Obwohl der Film nun schon fast 75 Jahre alt ist,<br />

wirkt er dank der State-Of-The-Art-Technik, die für<br />

die Restauration und die 3D-Konvertierung eingesetzt<br />

wurde, modern wie eh und je. Für den<br />

IMAX- und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start wurde ein 8K-Scan vom<br />

original Technicolor-Negativ angefertigt, der langwierig<br />

und mühevoll überarbeitet wurde.<br />

Knallig bunte und supergesättigte Technicolor-<br />

Farben beeindrucken zusammen mit der <strong>of</strong>tmals<br />

makellosen Kantenschärfe und dem hohen Kontrast.<br />

So gestaltet sich das erste Treffen mit der<br />

Vogelscheuche (ca. 34. Min.) als unglaublich<br />

scharfe Referenz-Szene, auf die noch weitere<br />

folgen. Überraschend wenige Sequenzen zeigen<br />

Alterungserscheinungen wie extreme Unschärfen<br />

(bei Totalen) oder zu grobes Filmkorn.<br />

Und auch das märchenhaft weiche Licht in den<br />

Kansas- und teilweise auch Oz-Aufnahmen stört<br />

den Kontrast nur bedingt. Das Bild ist wie im Original<br />

in einem Bildseitenverhältnis von 1.33 : 1<br />

und fährt auch nicht zu einem 16 : 9-Verhältnis<br />

auf, so wie es das neuere Disney-Prequel von<br />

Sam Raimi praktiziert.<br />

Über dem Regenbogen<br />

Als Tonspur liegt ein neu abgemischter Dolby<br />

Digital 5.1-Mix vor, der allerdings keine wirkliche<br />

Räumlichkeit aufweist. Wie das Bild wurde auch<br />

die Audiospur von den meisten Störungen befreit.<br />

Das sympathische, leicht Blecherne des<br />

Tons wurde dennoch beibehalten, was sich speziell<br />

in der Tornado-Szene, während des Sturms<br />

zeigt. Stimmt Judy Garland dann ihr berühmtes<br />

„Somewhere Over The Rainbow“ an, ist davon<br />

aber rein gar nichts zu spüren. Stattdessen geht<br />

die butterweiche, bezaubernde Stimme Judy Garlands<br />

s<strong>of</strong>ort ins Herz.<br />

Das mag<br />

zum einen an dem nahtlosen Wechsel zu Garlands<br />

Originalstimme liegen und zum anderen<br />

wohnte dieser ikonischen Szene besonders viel<br />

Aufmerksamkeit der Tontechniker inne. Wem der<br />

vorsichtige 5.1-Mix nicht zusagt, der kann sich<br />

auch für die originale Monospur entscheiden, die<br />

Disc hält alles für den Fan bereit. Und wer jetzt<br />

glaubt, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Fassung enthält weniger<br />

Specials als die Ultimate Collector’s Edition, der<br />

irrt zumindest, was den Disc-Inhalt angeht. Auch<br />

hier gibt es wieder satte 16 Stunden Bonusmaterial,<br />

das sich auf die Disc der 2D-Fassung sowie<br />

auf eine zusätzliche Extra-Disc aufteilt. Sämtliche<br />

Features finden Sie in der nebenstehenden<br />

Übersicht, wobei die Kurzfilmsammlung mit<br />

kleinen Animationsperlen sowie die Jukebox mit<br />

den Original-Aufnahmen sämtlicher Filmlieder<br />

zu unseren Favoriten gehören.<br />

Falko TheuneR<br />

Bonusmaterial<br />

Disc 2:<br />

• Audiokommentar<br />

• Making-Of<br />

• Märchenbuch “The Wonderful Wizard Of Oz”<br />

• Wir wurden einander noch nicht vorgestellt<br />

• Tonspur: Musik & Geräusche<br />

• Original Monospur<br />

• Songs zum Mitsingen<br />

• Jukebox<br />

• Leo Is On The Air<br />

• Good News Of 1939<br />

• Live Radioübertragung von 1950<br />

• Fotogalerien<br />

Disc 3:<br />

• Das Vermächtnis von Oz<br />

• Eine Hommage an Oz<br />

• Harold Arlens Amateurfilme<br />

• Verpatzte & Nicht verwendete Szenen<br />

• Testaufnahmen des Tornados<br />

• TV-Serie von 1967:<br />

Off To See The Wizard<br />

• Another Romance Of<br />

Celluloid: Eletrical Power (1938)<br />

• Wochenschaubericht von 1939<br />

• Kinotrailer von 1939<br />

• Victor Fleming: Ein wahrer Meister<br />

• L. Frank Baum: Der <strong>Man</strong>n hinter den Kulissen<br />

• Hollywood feiert seine größten kleinen Stars<br />

• Doku von 2001: Erinnerungen an Oz<br />

• TV-Special von 1990: The Dream Of Oz<br />

• Kurzfilm von 1910: The Wonderfull Wizard<br />

Of Oz<br />

• Stummfilm von 1914: His Majesty,<br />

The Scarecrow Of Oz<br />

• Kurzfilm von 1914: The Magic Cloak Of Oz<br />

• Kurzfilm von 1914: The Patchwork Girl Of Oz<br />

• Kurzfilm von 1914: The Wizard Of Oz<br />

• Animierter Kurzfilm von 1933:<br />

The Wizard Of Oz<br />

Film 9/10<br />

So bezaubernd wie eh und je findet die junge Dorothy ihren<br />

Lebensweg im Land von Oz. Und das in einem visuell bislang<br />

ungesehenen Vergnügen.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 4,5/10<br />

Dass ein nahezu 75 Jahre alter Film-Klassiker dermaßen gut aussehen<br />

kann ist fast zu schön um wahr zu sein. Ein echter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Schatz!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 2/2 1/2<br />

Nicht so gut wie das englische Original, aber dennoch in der<br />

Klangqualität gut aufgewertet. Aus nostalgischer Sicht perfekt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 0/3 1/2 1/2<br />

3D 7/10<br />

Die natürliche Tiefe sorgt dafür, dass das Land Oz auch für<br />

HD-Enthusiasten endlich wieder zauberhaft ist.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

2,5/4 2,5/3 1/2 0,5/1<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 67


Film<br />

Retro<br />

James Dean Collection<br />

Drama<br />

Dean einen Werbespot, der für mehr Achtsamkeit<br />

und Vorsicht hinsichtlich der Geschwindigkeit<br />

im Straßenverkehr plädierte.<br />

OT: James Dean Collection L: US J: 1955–1956 V: Warner<br />

Home Video B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DD 1.0, DD 2.0 R: Elia<br />

Kazan u. a. D: James Dean, Natalie Wood, Julie Harris<br />

LZ: 430 min FSK: 12 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 04.10.13 × 3 Extras: 6,5/10<br />

Sein Auftreten und seine Ausstrahlung sind<br />

legendär, seine Botschaft des einsamen,<br />

unverstandenen Jugendlichen prägte seine und<br />

folgende Generationen nachhaltig. James Dean<br />

starb mit seinen 24 Jahren viel zu früh und<br />

wurde aber genau deshalb zur Legende. In nur<br />

drei Filmen war er für die Zuschauer auf der<br />

Kinoleinwand zu sehen, doch dies reichte mit<br />

seinem spektakulären Unfalltod aus, um Dean<br />

zu einem Leitbild der meisten Jugendlichen zu<br />

machen. Für Fans des einzigartigen Schauspielers<br />

veröffentlicht jetzt Warner Home Video eine<br />

Collection mit Deans drei Meilensteinen der<br />

Kinogeschichte: „Jenseits von Eden“ (1955), „...<br />

denn sie wissen nicht, was sie tun“ (1955) und<br />

„Giganten“ (1956). Die Premiere seines letzten<br />

und dritten Films durfte das junge Talent bereits<br />

nicht mehr miterleben. Er starb bei einem Autounfall,<br />

bei dem er deutlich zu schnell gefahren<br />

war. Die bittere Ironie: Kurz vorher drehte James<br />

Drei Spiegelbilder seines Lebens<br />

Nicht nur Deans Präsenz machten diese Filme<br />

so besonders, sie repräsentieren ebenso das eigene,<br />

wurzellose Leben des <strong>Man</strong>nes, der seine<br />

Mutter mit neun Jahren verlor und vom Vater in<br />

eine Pfl egefamilie gegeben wurde. Umso authentischer<br />

sind seine Rollen: Rebellische und<br />

geheimnisvolle Draufgänger, die sich gegen die<br />

konservative Welt der Erwachsenen aufl ehnen<br />

und festgefahrene Regeln der Gesellschaft infrage<br />

stellen. Sein Konfl ikt mit seinem Vater fi n-<br />

det in der Rolle als Caleb in „Jenseits von Eden“<br />

eine eigene Interpretation, als unverstandener<br />

Jim Stark in „...denn sie wissen nicht, was sie<br />

tun“ verkörpert er die Orientierungslosigkeit der<br />

jungen Generation, was auch heute nicht an Aktualität<br />

verloren hat. Sein kometenhafter Aufstieg<br />

fi ndet seinen Einfl uss in seinem letzten Film „Giganten“,<br />

in dem er als aufstrebender Ölmagnat<br />

zu Reichtum gelangt. Unverwechselbar und mit<br />

einem Gesichtsausdruck, der sowohl verschlossen<br />

als auch voll unterdrückter Emotionen ist,<br />

hatte Dean die optimalen Voraussetzungen, um<br />

als Ikone der verlorenen Jugend der fünfziger<br />

Jahre in die Geschichte einzugehen.<br />

In seinen Filmen brilliert der Schauspieler dabei<br />

an der Seite hochkarätiger Stars. Die erst in diesem<br />

Jahr verstorbene Julie Harris („Jenseits von<br />

Eden“) war, nachdem sie an der Seite von Dean<br />

seine große Liebe Abra spielte, ein gefeierter Star<br />

am Theater. In „...denn sie wissen nicht, was sie<br />

tun“ ist Natalie Wood („West Side Story“, 1961)<br />

die Frau an der Seite der Ikone. In seinem letzten<br />

Film „Giganten“ war Dean neben Elizabeth Taylor<br />

und Dennis Hopper zu sehen.<br />

Er prägte Millionen Jugendlicher der jungen<br />

Generation der fünfziger Jahre: James Dean<br />

vereint dabei nicht nur diese wichtigen Klassiker<br />

der Filmgeschichte, sondern wartet auch noch<br />

mit einem umfangreichen Bonusmaterial auf,<br />

das sich wahrlich sehen lassen kann und den<br />

Zuschauer schnell über die fehlende, separate<br />

Bonus-Disc hinwegtröstet. Knapp sechs Stunden<br />

Material wurden hinzugefügt, von ausführlichen<br />

Dokumentationen bis hin zu Einblicken hinter<br />

die Kulissen. Das Bild wurde neu überarbeitet<br />

und erstrahlt in Farbe und schärferen Konturen,<br />

die aber nicht über das stattliche Alter der Produktionen<br />

hinwegtäuschen können. Ähnlich ist<br />

es auch beim Ton, bei dem die veraltete Synchronisation<br />

keine Räumlichkeit aufweist. Dafür<br />

überzeugt die Filmmusik, die ganz dem Geschmack<br />

der Fünfziger entspricht und dabei pure<br />

Nostalgie versprüht.<br />

SUSANNE RICHTER<br />

Film 8,5/10<br />

Drei Kultfi lme in einer Collection vereint, versüßt durch<br />

umfangreiches Bonusmaterial. Ein absolutes Muss für alle James<br />

Dean-Fans!<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Besonders bei „Giganten“ ist die Nachbearbeitung nicht wirklich<br />

gelungen.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1/3 1,5/2 1/2<br />

In allen drei Filmen ist er die rebellische und tische Leitfigur, die immer gegen den Strom<br />

authenschwimmt<br />

Aufpolierte Gesellschaftskritik<br />

Die drei Filmklassiker überzeugen durch eine<br />

dichte, dramatische Handlung, gleichwohl werfen<br />

die Filme einen kritischen Blick auf das damalige<br />

Amerika mit der konservativen Elterngeneration<br />

und der allgegenwärtigen Konsum- und<br />

Wohlstandsorientierung, die das Land nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg bestimmte. Die Collection<br />

Ton 5/10<br />

Nostalgische Klänge mit nostalgisch-holpriger Synchronisation, die<br />

nicht selten unfreiwillig komisch ist.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 1/3 1,5/2 1/2<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

68


Serie<br />

Film<br />

Boardwalk Empire (3. Staffel)<br />

Bilder: Warner Home, HBO<br />

Serie/Gangster-Drama<br />

OT: Boardwalk Empire L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Timothy Van Patten u. a.<br />

D: Steve Buscemi, Michael Shannon, Kelly Macdonnald<br />

LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 34 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 25.10.13 × 5 Extras: 8,5/10<br />

Während in den Staaten für 2014 bereits die<br />

fünfte Staffel des vielfach ausgezeichneten,<br />

in<strong>of</strong>fiziellen „Soprano“-Nachfolgers angekündigt<br />

wurde, erscheint bei uns die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box mit<br />

dem dritten Jahrgang der Erfolgsserie. Nach wie<br />

vor geht es um die illegalen Machenschaften des<br />

Bezirksschatzmeisters Enoch „Nucky“ Thompson<br />

(Steve Buscemi), der alles tut, um sein Alkohol-<br />

Imperium – während der Prohibitionszeit im<br />

Amerika der wilden 1920er Jahre – aufzubauen.<br />

Das Wort „alles“ beinhaltet selbstverständlich<br />

auch Mord, wie Nucky im letzten Staffel-Finale<br />

schockierend unter Beweis stellte. Aber auch die<br />

Ehelichung der Witwe Margaret (Kelly Macdonald)<br />

war ein brillanter Schachzug, denn so muss<br />

sie nicht mehr vor Gericht gegen Nucky wegen<br />

des Mordes an ihrem Ehemann aussagen. Und<br />

so laufen die Dinge weiter, wie sie immer laufen.<br />

Inzwischen ist der Winter eingezogen und Nucky<br />

feiert eine Silvester-Party, die sich gewaschen hat.<br />

Steve Buscemi brilliert als Kopf des angehenden<br />

Imperiums Enoch „Nucky“ Thompson<br />

Doch wie bei jedem Neuanfang, gibt es auch<br />

Dinge, die das Leben nicht unbedingt einfacher<br />

machen. So kündigt sich mit Gyp Rosetti (Bobby<br />

Cannavale) ein skrupelloser Gegenspieler an,<br />

der Nucky von nun an häufiger in die Suppe<br />

spucken wird. Auch er ist ein Partygast und will<br />

zunächst über zukünftige Geschäfte verhandeln.<br />

Doch eine Unterbrechung des Gesprächs führt<br />

zur ungezügelten Gewalt, denn Rosetti mag<br />

Unterbrechungen gar nicht. Außerdem will sich<br />

Nucky, der inzwischen genügend Einfluss in den<br />

höheren Gesellschaftsschichten gesammelt hat,<br />

aus dem illegalen Alkohol-Geschäft zurückziehen<br />

und verkauft daher nur noch an einen einzigen<br />

Kunden. Aus Rosettis Sicht Grund genug für eine<br />

blutige Fehde, die wie ein einfaches geschäftliches<br />

Verhältnis beginnt und sich langsam, aber<br />

sicher entwickelt.<br />

Neues Spiel, neue Regeln<br />

Vielschichtig, einfühlsam und menschlich entführt<br />

also auch die dritte Staffel von Boardwalk Empire<br />

in die faszinierende Welt des Untergrunds. Sie<br />

präsentiert große Dramen, die Drehbuchschreiber<br />

und Serien-Kreateur Terence Winter („Die<br />

Sopranos“) nachvollziehbar und spannend von<br />

Anfang an entwickelt. Und sie zeigt nach wie<br />

vor hochinteressante Charaktere, die sich stetig<br />

verändern, Fehler machen und ihren Zielen<br />

hinterherjagen. Hinzu kommt eine detaillierte<br />

und liebevolle 1920er-Jahre Kulisse samt Ausstattung,<br />

die dem Ganzen das besondere Etwas<br />

gibt und zu einem Kino-gleichen Sehvergnügen<br />

führt. Martin Scorsese ist als ausführender Produzent<br />

ein weiterer Qualitätsgarant für die Serie,<br />

weshalb es für jeden Fan des Regisseurs außer<br />

Frage stehen dürfte, auch dieses Werk in seinen<br />

Privat-Kanon aufzunehmen. Gerade im Hinblick<br />

auf Scorseses neuesten Kin<strong>of</strong>i lm „The Wolf Of<br />

Wall Street“, der am 16. Januar 2014 erscheint,<br />

dürfte dies eine wichtige Vergleichsbasis werden.<br />

Schließlich gibt es auch hier einen interessanten<br />

Einblick in die Biografi e eines <strong>Man</strong>nes (Jordan<br />

Belford, gespielt von Leonardo DiCaprio), der<br />

sich mithilfe illegaler Methoden ganz nach oben<br />

arbeitet, nur um dann besonders tief zu fallen.<br />

Die zwölf Episoden sind auf fünf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s verteilt<br />

und werden in einem Bildseitenverhältnis von<br />

1.78 : 1 wiedergegeben. Das Bild ist aufgrund<br />

des 1920er-Jahre-Stils in den Farben verfremdet<br />

worden, hin zum unterkühlten Grau oder auch<br />

Braun. In Ausnahmen gibt es auch sehr warm<br />

kolorierte Sequenzen, wie z. B. die Silvester-Party<br />

Nuckys. Schärfe technisch ist das Bild eine pure<br />

Augenweide. Der Kontrast wurde überhöht, wodurch<br />

auch in den verrauchten Kneipenszenen<br />

harte Konturen erkennbar sind. Die Tonspur<br />

klingt aufgrund des hohen Dialog-Gehalts und<br />

der geringen Musik-Dichte zurückhaltend. Wahrnehmbare<br />

Rundumeffekte bleiben hauptsächlich<br />

den Schusswechseln vorbehalten.<br />

Das umfangreiche Bonusmaterial hat alles, was<br />

ein ausgeglichenes Bonus-Bouquet braucht: Die<br />

„Boardwalk-Chronik“ führt (in Englisch) durch<br />

jede Episode, „American Empires“ beleuchtet die<br />

vergangenen Untergrund-Imperien der Staaten<br />

(in Englisch). 24 Wochenschauberichte beleben<br />

den Zeitgeist der 1920er Jahre wieder. Die beiden<br />

Beiträge „Boardwalk Empire im Regiestuhl“<br />

und „Interview mit Martin Scorsese“ eröffnen<br />

die Perspektive der Macher. „Die 2. Staffel wird<br />

destilliert“ fasst Vergangenes zusammen, „Neue<br />

Charaktere“ hilft beim Verständnis der Neuerungen.<br />

Die Features sind auf allen Discs anwählbar,<br />

jedoch muss meistens zur fünften Disc<br />

gewechselt werden. Zusätzlich liegen der Box<br />

vier hochwertige Postkarten bei.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 8,5/10<br />

Der Bandenkrieg Al Capones und Enoch Thompsons Streben nach<br />

Macht erlangen in dieser Staff el einen neuen Höhepunkt. Mit<br />

Rosetti hat Nucky einen würdigen Gegenspieler gefunden.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Echte Kinoqualität erwartet den Zuschauer bei dieser erstklassigen<br />

HBO-Serie. Braune und unterkühlte Farbtöne versprühen Nostalgie.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 1/2 1,5/2<br />

Der Ton ist ziemlich frontlastig, mit vielen Dialogen und wenig<br />

Musik. Explizite Surroundeff ekte gibt es bei den Shootouts.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1/2 2/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 69


Film<br />

Serie<br />

Nikita (1. Staffel)<br />

Action<br />

OT: Nikita L: US J: 2010<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 5.1, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: Danny<br />

Cannon, David<br />

Solomon D: Maggie Q,<br />

Lyndsy Fonseca, Shane<br />

West LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 45 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 7,5/10<br />

Hauptdarstellerin Maggie Q ist<br />

Blickfang und Leading Lady zugleich<br />

Die stylishe Neuauflage von Luc<br />

Bessons genialem Agenten-<br />

Klassiker von 1990 setzt noch<br />

stärker auf harte Action und heißen<br />

Sex-Appeal als das durchaus<br />

auch dramatisch herausragende<br />

Original: Hier wird so einiges an<br />

nackter Haut geboten – aber immer<br />

geschmackvoll und nicht billig.<br />

Die Besetzung der Titelrolle mit der<br />

aparten Maggie Q ist ein absoluter<br />

Volltreffer! Vor allem dank ihrer aufregenden<br />

Mischung aus kompromissloser<br />

Härte, unterkühlter Erotik<br />

und – ab und an – sogar einer<br />

gewissen Verletzlichkeit, geht diese<br />

im Grunde recht konventionell gestrickte<br />

Neuauflage der altbekannten<br />

Story überhaupt auf. (Der Schwerpunkt<br />

liegt diesmal allerdings ganz<br />

auf Nikitas Rachefeldzug gegen ihre<br />

einstigen Ausbilder.) Als Executive<br />

Producer reiht sich „McG“ („Fastlane“,<br />

„Supernatural“) ins Team der<br />

Serie ein, was immer ein gutes<br />

Zeichen ist, wenn man auf schnelle,<br />

cool gemachte und handwerklich<br />

prima inszenierte Action mit hohem<br />

Unterhaltungsfaktor Wert legt.<br />

Starke Frauen, wo man nur hinschaut: Eine Actionserie mit so viel geballter<br />

weiblicher Durchschlagskraft hat man lange nicht mehr gesehen!<br />

Auf den ersten Blick wird die Szenerie<br />

der Folgen von einer kühlen<br />

Farbgebung dominiert, die bei entsprechenden<br />

Settings aber auch viel<br />

Wärme ausstrahlen kann. Mit einem<br />

sehr dezent hinzugefügten Kornfi lter<br />

tendiert der reine HDTV-Look der<br />

Serie eine Spur in Richtung Film, was<br />

wir als angenehm empfunden haben.<br />

Ein umfangreiches zweiteiliges<br />

Making-<strong>of</strong>, das auch die Entstehung<br />

einer einzelnen Folge unter die Lupe<br />

nimmt, sowie Audiokommentare zu<br />

zwei Schlüssel-Episoden sind die<br />

schmackhaftesten Zutaten in der Extra-Abteilung.<br />

Dazu gibt’s entfallene<br />

Szenen und knackige Einzelporträts<br />

der Figuren. Wer nach den ersten 22<br />

Folgen Lust auf mehr hat: Die Show<br />

wurde in den USA gerade für eine<br />

vierte Staffel verlängert! TW<br />

Film 7/10<br />

Wer auf kompromisslose Actionkost mit<br />

schönen Frauen steht, der könnte mit „Nikita“<br />

seine neue Lieblingsserie gefunden haben.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Supernatural (6. Staffel)<br />

Crossing Lines (1. Staffel)<br />

Mystery<br />

Krimiserie<br />

OT: Supernatural –<br />

Season 6 L: US J: 2010<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DD 2.0 R: Eric<br />

Kripke D: Jared<br />

Padalecki, Jensen<br />

Ackles, Misha Collins<br />

LZ: 22 × 42 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 9/10<br />

Die Winchester-Brüder sind cool<br />

und lässig wie eh und je<br />

OT: Crossing Lines<br />

L: FR, DE, US J: 2013<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Edward Allen Bernero<br />

D: W. Fichtner, D.<br />

Sutherland, M. Lavoine<br />

LZ: 10 × 50 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 27.09.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Carl Hickman (W. Fichtner) leitet das<br />

Team internationaler Spezialisten<br />

In der sechsten „Supernatural“-<br />

Staffel muss Dean (Jensen<br />

Ackles) sein frisch gewonnenes<br />

Familienglück aufgeben, als sein<br />

Bruder Sam (Jared Padalecki)<br />

unverh<strong>of</strong>ft aus der Hölle zurückkehrt.<br />

Ganz unbeschadet hat<br />

Sam den wortwörtlichen Höllentrip<br />

natürlich nicht überstanden...<br />

Während Padadecki und Ackles mit<br />

gewohnter Lässigkeit die dämonenjagenden<br />

Brüder mimen, sind<br />

es vor allem die Nebenrollen, die<br />

mit ihrem facettenreichen Schauspiel<br />

die Serie bereichern. Allerdings<br />

gibt es in der sechsten Staffel<br />

einige Charakterentwicklungen, die<br />

ein wenig verwirrend und wie an<br />

den Haaren herbeigezogen wirken.<br />

Der nach wie vor beeindruckenden<br />

Aufmachung der Serie tut dies jedoch<br />

keinen Abbruch. Für ein TV-<br />

Format präsentiert sich das Bild<br />

wunderbar scharf und beinahe fehlerfrei.<br />

Der stylishe und dynamisch<br />

inszenierte Klang rundet das Image<br />

der Serie ab.<br />

NR<br />

Film 7/10<br />

Trotz mangelnder Überzeugungskraft für<br />

Neulinge kommen Fans auch mit der sechsten<br />

Staff el sicherlich wieder auf ihre Kosten.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Ein Spezialistenteam wird zusammengerufen,<br />

die kniffligsten<br />

Mordfälle zu lösen. Ihnen an die<br />

Spitze gestellt ist der Polizist Carl<br />

Hickman (William Fichtner), der<br />

extra für diese Einheit wieder in<br />

den Dienst geholt wurde. Mit den<br />

Besten aus u. a. Deutschland (Tom<br />

Wlaschiha) und England (Genevieve<br />

O’Reilly) sollen die bürokratischen<br />

Hürden überwunden und<br />

so die Fälle schneller gelöst werden.<br />

Wie die Zusammensetzung<br />

innerhalb der Serie, so ist auch die<br />

Besetzung nicht uninteressant. Mit<br />

Donald Sutherland als Richter Michel<br />

Dorn und William Fichtner wurden<br />

zwei hochkarätige Schauspieler<br />

für die Serie engagiert, vor denen<br />

sich der Rest aber nicht verstecken<br />

muss. Auch das Bild macht einen<br />

passablen Eindruck, wenngleich der<br />

Kontrast noch verbesserungswürdig<br />

ist. Dabei sind die Farben dem<br />

Thema entsprechend kühl, und der<br />

Ton muss hinsichtlich Signalortung<br />

bemängelt werden.<br />

SR<br />

Film 7,5/10<br />

Spannende Krimiserie mit internationaler<br />

Besetzung, die trotz vieler Klischees für<br />

Genre-Freunde einen Blick wert ist.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Studiocanal, Warner Home Video<br />

70


07<br />

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Film<br />

Serie<br />

Deadwood (1. Staffel)<br />

Western<br />

OT: Deadwood –<br />

Season 1 L: US J: 2004<br />

V: Paramount Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Walter Hill, Davis<br />

Guggenheim u.a.<br />

D: Timothy Olyphant,<br />

Ian McShane, Molly ParkerLZ: 12 × 58 min<br />

FSK: 16 P: 37 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 05.09.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />

Legenden wie Bill Hickok (Keith Carradine,<br />

l.) sorgen für Blei in der Luft<br />

Eine gefühlte Ewigkeit hat es<br />

gedauert, bis die hochwertige<br />

amerikanische Produktion „Deadwood“<br />

endlich ihren Weg in HD<br />

nach Deutschland gefunden hat.<br />

Für Freunde des Western-Genres<br />

ein wirklicher Lichtblick, denn in<br />

drei hochklassigen Staffeln wird hier<br />

eine komplexe, spannende und unterhaltsame<br />

Geschichte aus der Zeit<br />

von Goldgräbern, Viehdieben und<br />

ganz ganz harten Männern erzählt.<br />

Entwickelt und verwirklicht von<br />

den Serienspezialisten des amerikanischen<br />

Pay-TV-Senders HBO,<br />

versprühen die zwölf einstündigen<br />

Episoden dieser ersten Staffel jederzeit<br />

Glaubwürdigkeit, Authentizität<br />

und viel Atmosphäre. Lediglich<br />

an das eher behutsame Erzähltempo<br />

muss man sich gewöhnen<br />

– man hat es sozusagen mit<br />

der filmischen Entsprechung eines<br />

komplexen Romans zu tun. Doch<br />

nach einer gewissen Anlaufzeit fühlt<br />

man sich in diesem dreckigen Kaff<br />

namens „Deadwood“ mit all seinen<br />

halbseidenen und zwielichtigen<br />

Gestalten dann ganz zuhause.<br />

Da ist es, das dreckige Dutzend (naja, fast): Die Bewohner des schönen<br />

Städtchens „Deadwood“, in all ihrer heruntergekommenen Westernpracht<br />

Optisch herrschen dominante<br />

Braun-, Gelb- und Ockertöne vor,<br />

sodass man einen klasse Western-<br />

Look mit sichtbarem Korn geboten<br />

bekommt, der aber jederzeit genügend<br />

HD-Feeling ausstrahlt. Die<br />

technisch eigentlich hochwertige<br />

Master-Audio-Spur glänzt durch<br />

ihre allgemein zurückhaltende<br />

Abmischung zu selten. Was hier<br />

möglich gewesen wäre, deutet der<br />

atmosphärische Vorspann an, der<br />

einen nicht nur mit den klasse<br />

Bildern, sondern eben auch mit<br />

gelungenem Surroundklang jedes<br />

Mal unfehlbar in Wild-West-Stimmung<br />

bringt. Leider fi nden sich<br />

keinerlei Extras auf den drei Discs.<br />

Am 7. November erscheint übrigens<br />

schon die zweite Staffel mit den<br />

nächsten zwölf Folgen. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Nach schier endlos langer Wartezeit bekommen<br />

wir die raue und authentische Westernwelt von<br />

„Deadwood“ doch noch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu Gesicht.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Borgia (2. Staffel)<br />

Historiendrama<br />

OT: Borgia L: FR, DE,<br />

CZ J: 2013<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Tom<br />

Fontana D: J. Doman,<br />

M. Ryder, P. Bloyd, I.<br />

Dychauk, M. Gastini<br />

LZ: 10 × 60 min FSK: 16 P: 26 Euro<br />

W-Cover: nein<br />

VÖ: 11.10.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Das Familienoberhaupt: Rodrigo Borgia (John Doman) ist der Kopf der Borgias<br />

sowie intrigierende und machthungrige Leitfigur für seine Kinder<br />

Nach dem großen Erfolg der<br />

ersten Staffel kann jetzt weiter<br />

mit den Intrigen des Borgia-Clans<br />

mitgefiebert werden – und das in<br />

bester <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität! Nach dem<br />

Tod seines ältesten Sohnes Juan<br />

(Stanley Weber) fällt Rodrigo Borgia<br />

alias Papst Alexander VI. (John Doman)<br />

in ein tiefes Loch und immer<br />

mehr der Droge Vitriolo anheim.<br />

Währenddessen versucht sein anderer<br />

Sohn Cesare (Mark Ryder), seine<br />

Angebetete – die Französin Charlotta<br />

von Aragon (Paloma Bloyd) –<br />

für sich zu gewinnen. Doch auch<br />

er kann seinen Machthunger nicht<br />

unterdrücken. Gleichzeitig trägt Lucrezia<br />

(Isolde Dychauk) in aller Heimlichkeit<br />

ihr Kind aus, damit sie im<br />

Anschluss an die Schwangerschaft<br />

ohne jeglichen Skandal verheiratet<br />

werden kann. An verwickelten Intrigen<br />

wird also auch in der zweiten<br />

Staffel nicht gespart, die gleichzeitig<br />

einen Einblick gibt in die Zeit von<br />

Michelangelo und Leonardo Da Vinci.<br />

Dass diese Reise in die Vergangenheit<br />

auch authentisch ist, dafür<br />

sorgen die exzellenten Kostüme und<br />

Handlungsschauplätze, die dem Geschehen<br />

die gewünschte historische<br />

Atmosphäre verleihen. Die wohl intriganteste<br />

Familie der Geschichte<br />

wurde so mit einer pompösen Ausstattung<br />

und einer passenden Besetzung<br />

erneut auf die heimischen<br />

Bildschirme gebracht und lässt den<br />

Zuschauer weiter beim Morden, Belügen<br />

und Betrügen, auf ihrer Suche<br />

nach Macht und Reichtum dabei<br />

Cesare (Mark Ryder) verfolgt strikt<br />

seine eigenen, ehrgeizigen Ziele<br />

sein. Die aufwendig gestalteten Kostüme<br />

werden auch technisch gut<br />

in Szene gesetzt, wobei der dunkle<br />

Kontrast teilweise störend ausfällt.<br />

Dagegen gibt es beim Ton so gut<br />

wie nichts auszusetzen, er untermalt<br />

die Renaissance mit einem<br />

passenden, opulenten Soundtrack in<br />

bester Qualität.<br />

SR<br />

Film 8/10<br />

Historiendrama voller Machthunger und<br />

Intrigen, technisch gut umgesetzt und<br />

spannend bis zur letzten Sekunde.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 9/10<br />

Bilder: Paramount Home, Studiocanal<br />

72


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Made in Ger<strong>Man</strong>y<br />

Seit jahren feiert rock und<br />

PoP auS deutSchland wieder<br />

groSSe erfolge beim Publikum.<br />

wir haben unS einige der<br />

Perlen auS dem aktuellen blu<strong>ray</strong>-angebot<br />

herauSgePickt!<br />

Bilder: © RoyStudio – Fotolia.com, © Petair – Fotolia.com, Tine Acke, Warner Music Group<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 73


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

UDo liNDeNBerG<br />

auF tour: DeutSchLanD im märZ 2012<br />

Als ideale Ergänzung zur Live-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Ich mach<br />

mein Ding“ (siehe unten) drängt sich die Dokumentation<br />

„Udo Lindenberg – Auf Tour: Deutschland<br />

im März 2012“ geradezu auf. Regisseur<br />

Hannes Rossacher begleitete den riesigen Tross,<br />

mit dem Lindenberg durch ganz Deutschland<br />

zog, von Stadt zu Stadt, und fi ng unterwegs eine<br />

Menge Atmosphäre und hunderte von Stimmen<br />

ein. Langjährige Wegbegleiter und bekannte<br />

Musiker-Kollegen kommen ebenso zu Wort wie<br />

die Bandmitglieder des Panik-Orchesters und die<br />

begeisterten Fans vor und in den Konzerthallen.<br />

Wohldosiert sind auch immer wieder kurze, <strong>of</strong>t<br />

witzige und gewohnt schnodderige Statements<br />

von Udo selbst zu hören – doch die eigentlichen<br />

Stars sind hier <strong>of</strong>tmals die Helfer im Hintergrund<br />

(der Tourbusfahrer, die Stylisten, der Beleuchter,<br />

der ihm seit Jahrzehnten die Treue hält...),<br />

ohne die die gigantische Unterhaltungsmaschinerie<br />

seiner Tour unweigerlich ins Stocken geraten<br />

würde. Von der aufwendigen Planung der<br />

Show über aufschlussreiche Backstage-Bilder direkt<br />

vor und nach den Auftritten bis hin zu den<br />

emotionalsten Momenten der Konzerte ist man<br />

hautnah dabei und gewinnt nach und nach einen<br />

umfassenden Einblick in dieses ganz eigene Leben<br />

„On The Road“. Vielleicht ist der Film mit seinen<br />

90 Minuten eine Idee zu lang geraten: Nach<br />

einer Stunde stellen sich trotz abwechslungsreicher<br />

Struktur und interessanten Schnittideen<br />

unweigerlich eine gewisse Redundanz und erste<br />

Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer ein.<br />

Teilt man sich das Ganze jedoch in zwei knackige<br />

Sessions à 45 Minuten auf, ist beste Unterhaltung<br />

garantiert – und das ganz und gar nicht ausschließlich<br />

nur für Lindenberg-Fans!<br />

LinDenBerG & DaS PanikorcheSter:<br />

ich mach mein DinG<br />

Sage und schreibe 40 Jahre ist es her, dass Udo<br />

Lindenberg mit der LP „Alles klar auf der Andrea<br />

Doria“ seinen Durchbruch feierte. In den letzten<br />

fünf Jahren, sozusagen im Spätherbst seiner<br />

Karriere, erlebt der streitbare Künstler, der das<br />

Publikum schon immer in begeisterte Anhänger<br />

und kopfschüttelnde Gegner teilte, einen<br />

zweiten Frühling, den ihm wohl nur noch die<br />

wenigsten zugetraut hätten. „Stark wie Zwei“<br />

von 2008 war tatsächlich das erste Nummer-<br />

Eins-Album seiner langen Laufbahn, und die<br />

letztjährige Deutschland-Tour wurde zur größten<br />

und erfolgreichsten Tournee seiner ganzen<br />

Karriere. (Für 2014 hat er nun sogar einige Stadion-Termine,<br />

unter anderem in Düsseldorf und<br />

Leipzig, angekündigt.)<br />

Aufgenommen wurde das stimmungsvolle<br />

Konzert auf der vorliegenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in der<br />

Kölner Lanxess Arena, die er zum Abschluss<br />

seiner Konzertreise quer durch Deutschland<br />

tatsächlich drei mal hintereinander ausverkaufte.<br />

Geboten bekommt man fast drei Stunden<br />

mit sämtlichen Hits aus Udos umfangreicher<br />

Diskographie; dazu gibt es klasse Gastauftritte,<br />

unter anderem von Jan Delay und Clueso,<br />

wodurch er auch eine junge Generation von<br />

Musikfans ganz unkompliziert mit auf die musikalische<br />

Reise durch sämtliche Phasen seiner<br />

bewegten Karriere nimmt.<br />

Zwischendurch feuert er seine gewohnt lässigen<br />

Ansagen ab, kurz und knackig und mit<br />

jeder Menge trockenem Humor. Der Grad der<br />

Selbstinszenierung vor und hinter der Bühne<br />

bleibt dabei immer die große Faszination an<br />

diesem „Enfant terrible“<br />

des Deutsch-Pops: Die<br />

Grenzen zwischen der<br />

Kunstfi gur und dem Privatmenschen<br />

scheinen über<br />

die Jahre tatsächlich fl ießender<br />

geworden zu sein, als man das<br />

gemeinhin annehmen würde!<br />

Akustisch ist den Tonin-<br />

genieuren eine<br />

wunderbare<br />

Einbindung des<br />

Publikums auf den rückwärtigen<br />

Lautsprechern<br />

gelungen, sodass permanent<br />

frenetische Live-<br />

Stimmung durchs Wohnzimmer<br />

schwappt. Die<br />

Abmischung der Instrumente<br />

klingt dennoch energisch<br />

und druckvoll, und<br />

Lindenbergs Vocals sind<br />

stets omnipräsent und<br />

(im Rahmen seiner Möglichkeiten!)<br />

gut verständlich.<br />

Der toll aufgemachte<br />

Digipak ist mit hochwertigen<br />

Schwarzweiß-Fotos<br />

ausgestaltet,<br />

ein kleines Booklet inklusive<br />

Tracklist und Grußwort liegt ebenfalls<br />

bei. Als Clou bekommt man<br />

das komplette Konzert noch<br />

einmal auf zwei Audio-CDs<br />

kostenlos dazu!<br />

Bilder: © RoyStudio – Fotolia.com, Christoph Koestlin/Grönland Records, Joerg Steinmetz/Universal Music, Tine Acke/Warner Music Group<br />

74


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

PhiliPP Poisel<br />

Projekt SeeroSenteich: Live im circuS krone<br />

An ihm scheiden sich die Geister: Wenn Philipp<br />

Poisel seine zutiefst romantischen Texte sanft und<br />

verhuscht ins Mikr<strong>of</strong>on haucht, dann schmelzen<br />

die einen dahin, während die anderen diesem<br />

schonungslosen musikalischen Seelenstriptease<br />

nicht das Geringste abgewinnen können. Poisel ist<br />

ein Feingeist, ein echter Song-Poet, ein exzessiver<br />

Gefühlsmensch, der sich um die allgemeine Meinung<br />

scheinbar keinen Deut schert. Das Faszinierende<br />

und Bewundernswerte an seinen stets haarscharf<br />

an der Grenze zum Kitsch manövrierenden<br />

sprachlichen Bildern ist, dass sie im Kontext seiner<br />

musikalisch erstaunlich ausgereiften Lieder<br />

wunderbar funktionieren und einen – s<strong>of</strong>ern<br />

man sich ganz auf sie einlässt – tief in seine lyrische<br />

Welt ziehen können. Dass es für diese Art<br />

von Musik durchaus ein großes Publikum gibt,<br />

zeigte sich nicht zuletzt auf seiner umjubelten und<br />

ausverkauften Tour 2012, die den inzwischen gar<br />

nicht mehr so jungen Ludwigsburger (30 Jahre) für<br />

zwei Abende in den traditionsreichen Circus Krone<br />

nach München führte. Von Anfang an herrschte<br />

hier eine fast magische Stimmung: Oft kann man<br />

auch auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> die heimelige und einträchtige<br />

Atmosphäre zwischen Bühne und Publikum<br />

direkt spüren und die sprichwörtliche Stecknadel<br />

fallen hören, so aufmerksam und gebannt lauscht<br />

die Menge dem Konzert. Aufgenommen mit der<br />

Arri Alexa (der deutschen Antwort auf die Red<br />

One-Kamera), entsteht ein charakterstarkes, sehr<br />

filmisches Bilderlebnis, das den stimmungsvollen<br />

Abend in adäquate Bilder taucht. Beim Blick auf die<br />

Soundformate stellt sich zunächst Ernüchterung<br />

ein, denn neben der konsequent auf Stereo-Klang<br />

ausgelegten Pule-Code-Modulation (PCM 2.0)<br />

findet sich kein einziger vollwertiger Surround-Mix.<br />

Doch sobald man der Scheibe eine Chance gibt,<br />

versteht man, warum sich die Verantwortlichen<br />

hier für die ganz klassische Positionierung der Aufnahme-Mikr<strong>of</strong>one<br />

entschieden haben, denn der<br />

unverfälschte und kraftvolle Klang direkt von vorne<br />

bildet die intime Live-Situation beinahe perfekt ab.<br />

Die Ärzte<br />

Die nacht Der Dämonen: Live<br />

Dass Konzerte von Bela B., Farin Urlaub und Rodrigo<br />

González – besser bekannt als „Die Ärzte“ –<br />

immer wahre Happenings sind, hat sich nach<br />

über 30 Jahren Bandgeschichte inzwischen sicher<br />

herumgesprochen. Mit der vorliegenden Live-Veröffentlichung<br />

haben die drei Jungs ein wahrhaft<br />

gigantomanisches Fanpaket geschnürt: „Die Nacht<br />

der Dämonen“ ist ein Zusammenschnitt der besten<br />

Songs von vier Konzerten in der Frankfurter Festhalle<br />

und auf der Waldbühne Berlin im Sommer<br />

2013. (Wer mag, kann sich das komplette Konzert<br />

in der Hauptstadt übrigens in der Bonusabteilung<br />

auch ganz normal am Stück anschauen.) Mit einer<br />

30-köpfigen Filmcrew und 10 Kameras wurde<br />

an vier Abenden der „Das Ende ist noch nicht<br />

vorbei“-Tour gefilmt. Nette Split-Screen-Elemente,<br />

„fliegende“ Kameras und viele verschiedene Perspektiven<br />

(auch ungewöhnliche, zum Beispiel<br />

eine Draufsicht auf die Musiker) machen die Optik<br />

abwechslungsreich, aber auch sehr unruhig und<br />

nach einer Weile etwas anstrengend. Bei unglaublichen<br />

47 (!) Tracks und deutlich über drei Stunden<br />

Laufzeit hat ohnehin auch der größte Ärzte-<br />

Fan irgendwann mit der Kondition zu kämpfen.<br />

Soundtechnisch bekommt man das harte Brett,<br />

das eine Ärzte-Show verdient hat: sehr frontal,<br />

laut und direkt in die Magengrube. Für großartigfiligrane<br />

Details bleibt da natürlich wenig Raum:<br />

Die Gitarre dominiert, das Schlagzeug knallt, doch<br />

die Vocals kommen gegen diese Soundwand<br />

dankenswerterweise immer gut an. Auch das frenetische<br />

Publikum geht stets engagiert mit und<br />

wird auf allen Satellitenlautsprechern gut eingebunden.<br />

Neben dem alternativen Berlin-Cut des Konzerts<br />

warten noch zwei Extra-Songs von der „XX/<br />

XY“-Tour sowie einige witzige Clips mit den Jungs<br />

(„Die unschönen Wahrheiten über die Ärzte“) bei<br />

den Extras. Das eigentliche Ausstattungshighlight<br />

ist aber ohne Zweifel das wertige, 64-seitige Buch,<br />

das der Special Edition beiliegt. Hier bekommt<br />

man stimmungsvolle Live-Fotos en masse sowie<br />

die kompletten Texte zur umfangreichen Setlist.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 75


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Udo Lindenberg –<br />

Auf Tour: Deutschland<br />

im März 2012<br />

Udo Lindenberg & das<br />

Panikorchester – Ich mach<br />

mein Ding: Die Show<br />

Philipp Poisel –<br />

Projekt Seerosenteich:<br />

Live im Circus Krone<br />

Die Ärzte –<br />

Die Nacht der Dämonen:<br />

Live<br />

G: Musik-Doku OT: Udo<br />

Lindenberg – Auf Tour:<br />

Deutschland im März<br />

2012 L: DE J: 2012<br />

V: Warner Music Group<br />

B: MPEG-2, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1, DD<br />

5.1, PCM 2.0 R: H.<br />

Rossacher M: U. Lindenberg, A. Herbig u. a.<br />

LZ: 93 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />

G: Deutsch-Pop<br />

OT: Udo Lindenberg –<br />

Ich mach mein Ding:<br />

Die Show L: DE J: 2013<br />

V: Warner Music Group<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: S. Haeusler M: Udo<br />

Lindenberg, Andreas Herbig, Henrik Menzel<br />

LZ: 167 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

G: Singer/Songwriter<br />

OT: Philipp Poisel –<br />

Projekt Seerosenteich<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Grönland Records<br />

(Rough Trade)<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: PCM 2.0 R: Frank<br />

PilslM: Philipp Poisel, Alin Coen LZ: 126 min<br />

FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

G: Punkrock OT: Die<br />

Ärzte – Die Nacht der<br />

Dämonen (Live) L: DE<br />

J: 2013 V: Universal<br />

Music B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-<br />

HD MA 5.1 R: Norbert<br />

Heitker M: Bela B.,<br />

Farin Urlaub, Rodrigo González LZ: 197 min<br />

FSK: 0 P: 21 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 26.10.12 × 1 Extras 5/10<br />

VÖ: 25.04.13 × 3 Extras 7/10<br />

VÖ: 21.06.13 × 1 Extras 6/10<br />

VÖ: 13.09.13 × 1 Extras 8/10<br />

Film 8/10<br />

Film 9,5/10<br />

Film 9/10<br />

Film 8,5/10<br />

Unterhaltsamer und doch nicht oberflächlicher<br />

Blick hinter die Kulissen einer aufwendigen<br />

Tour – dazu Udo in Bestform, was will man mehr?<br />

Fast drei Stunden lang beste Lindenberg-Unterhaltung,<br />

mit klasse Songs, aufwändiger Show<br />

und dem Panik-Orchester in Bestform!<br />

Wer mit Poisels introvertierter Singer/Songwriter-Kunst<br />

etwas anfangen kann, bekommt mit<br />

diesem Projekt die definitive Live-Umsetzung.<br />

Ein Konzert der drei durchgedrehten (Ex-)Punker<br />

ist jedes Mal ein Abenteuer – und hier bekommt<br />

man gleich das Beste von vier Auftritten!<br />

Technik 8,5/10<br />

Technik 8,5/10<br />

Technik 7,5/10<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Ton 8/10<br />

Lindenberg – Auf Tour<br />

01. Ein RoadmoviE –<br />

diREctoR’s cut<br />

02. duRchlaufpRobE<br />

03. hEimlEitER<br />

04. lightshow<br />

05. ZEppElintEchnikER<br />

06. tänZERinnEn<br />

07. aufbau dER bühnE<br />

08. vampiR<br />

09. kugEl-aRtistin<br />

10. bühnEnpREmiERE<br />

11. b-bühnE<br />

12. ingE lindEnbERg<br />

udo Lindenberg (Auszug)<br />

01. intRo<br />

02. odyssEE<br />

03. mEin ding<br />

04. boogiE woogiE<br />

mädchEn<br />

05. ganZ andERs –<br />

fEat. Jan dElay<br />

06. cEllo – fEat. cluEso<br />

07. siE bRauchEn<br />

kEinEn fühRER<br />

08. was hat diE ZEit mit<br />

uns gEmacht – fEat.<br />

nathaliE doRRa<br />

09. ich liEb dich<br />

übERhaupt nicht mEhR<br />

10. höllEnfahRt<br />

11. das lEbEn<br />

12. lEidER nuR Ein vakuum<br />

13. mEinE ERstE liEbE<br />

14. 0 RhEsus nEgativ<br />

15. vampiRakRobatik<br />

16. stRassEnfiEbER<br />

17. woZu sind kRiEgE da –<br />

fEat. kids on stagE<br />

18. mädchEn aus<br />

ost-bERlin<br />

PhiLiPP PoiseL (Auszug)<br />

01. schwEigEn ist silbER<br />

02. füR kEinEn kohlE<br />

diEsER wElt<br />

03. wo fängt dEin<br />

himmEl an<br />

04. maRkt und fluss<br />

05. im gaRtEn von gEttis<br />

06. halt mich<br />

07. EisERnER stEg<br />

08. liEbE mEinEs lEbEns<br />

09. sEERosEntEich<br />

10. ZündE allE fEuER<br />

11. ich und du<br />

12. hab kEinE angst<br />

13. wiE soll Ein mEnsch<br />

das ERtRagEn<br />

14. duRch diE nacht<br />

15. bis nach toulousE<br />

16. als gäb’s kEin<br />

moRgEn mEhR<br />

17. ich will nuR<br />

18. bonus:<br />

dokumEntation (15 min)<br />

19. bonus:<br />

mit JEdEm dEinER<br />

fEhlER (livE vERsion)<br />

die ÄrzTe (Auszug)<br />

01. ist das noch punkRock?<br />

02. bEttmagnEt<br />

03. tamagotchi<br />

04. huRRa<br />

05. liEd vom schEitERn<br />

06. Ein mann<br />

07. Ein liEd füR dich<br />

08. hEulEREi<br />

09. wiR sind diE bEstEn<br />

10. angEbER<br />

11. dEinE schuld<br />

12. EwigE maitREssE<br />

13. sohn dER lEERE<br />

14. anti-ZombiE<br />

15. 1/2 lovEsong<br />

16. ZEidvERschwändung<br />

17. mEin klEinER liEbling<br />

18. langwEilig<br />

19. schundER-song<br />

20. fiasko<br />

21. wiE Es gEht<br />

22. gRacE kElly<br />

23. m&f<br />

24. popstaR<br />

25. waldspaZiERgang<br />

mit folgEn<br />

diE EinhEimischE musiklandschaft ist dERZEit REich und faRbig wiE<br />

niE, daZu kommEn pR<strong>of</strong>EssionEllE und doch hochEmotionalE livEauftRittE,<br />

diE dEn intERnationalEn vERglEich schon langE nicht<br />

mEhR Zu schEuEn bRauchEn. im blu-Ray-REgal gibt Es dEn ERstEn<br />

voRgEschmack, dER Richtig lust macht auf das EchtE livE-ERlEbnis!<br />

von tiEmo wEisEnsEEl<br />

Bilder: © RoyStudio - Fotolia.com, Christoph Koestlin, Grönland Records, Universal Music, Warner Music Group<br />

76


Special Interest<br />

Film<br />

At The Very Last Moment 3D<br />

Dokumentation<br />

OT: Nuit De La Glisse:<br />

At The Very Last<br />

Moment L: FR J: 2012<br />

V: KSM B: MPEG-4,<br />

1.77 :1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 verw. 3D-TV: Pan.<br />

L55ETW 2D-komp.: ja<br />

R: Thierry Donard D: J.<br />

Brichet, D. MacAskill, G. MacNamara<br />

LZ: 86 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Höher, schneller, weiter: Sportler<br />

am Limit ihres Könnens<br />

Dreißig Jahre Erfahrung hat das<br />

Team der Reihe „Nuit De La<br />

Glisse“ und bringt angesichts dieses<br />

Jubiläums eine neue Kameratechnik<br />

mit ins Spiel. Damit werden die Bilder<br />

von den spektakulärsten Extremsportarten<br />

mit neuester 3D-Technik<br />

erst möglich. Die Luftaufnahmen<br />

der Skifahrer und Snowboarder sowie<br />

die spektakulären Einstellungen<br />

imposanter Gletscher sind dabei beeindruckend<br />

in Szene gesetzt, und<br />

auch Bilder von Surfern, die sich mit<br />

gigantischen Wellen messen, vermitteln<br />

den Eindruck ungezähmter<br />

Natur. Zunächst fasst ein Rückblick<br />

die letzten Jahre des Projektes noch<br />

einmal zusammen, um dann Einblicke<br />

in neue und noch spektakulärere<br />

Aufnahmen des Teams zu<br />

geben, die in eisiger Wildnis an<br />

ihre Grenzen gehen. So sieht man<br />

beispielsweise völlig unbewohnbare<br />

Gegenden Grönlands, auf die zum<br />

ersten Mal ein mit Skiern bewehrter<br />

Fuß gesetzt wird. Die Landschaftsbilder<br />

sind dabei fast durchweg eine<br />

wahre Augenweide, steinige Wände<br />

aus Eis und Schnee beeindrucken<br />

Die eisigen Landschaften vermitteln den Eindruck unangetasteter Natur, die<br />

die Sportler nun erstmals bis an ihre persönlichen Grenzen erkunden.<br />

ebenso wie die Unendlichkeit des<br />

<strong>of</strong>fenen Meeres. Unglücklicherweise<br />

leiden die Aufnahmen durch die<br />

wacklige Kameraführung und eine<br />

schlechte Schärfe, die durch auffälliges<br />

Bildrauschen noch verstärkt<br />

wird. Dadurch, dass die Szenen<br />

mit Musik und der Hintergrundstimme<br />

vertont worden sind, gibt es<br />

praktisch keine Räumlichkeit oder<br />

vorhandene Signalortung. Auch die<br />

3D-Effekte setzen leider erst nach<br />

etwa dreißig Minuten ein: Die Rückblenden<br />

in vergangene Projekte sind<br />

in 2D, weswegen das dreidimensionale<br />

Vergnügen insgesamt nur von<br />

kurzer Dauer ist. Hinzu kommt, dass<br />

bei weiten Eisflächen die Tiefe nicht<br />

gut heraussticht, sodass manchmal<br />

gar kein wirklicher 3D-Effekt zu erkennen<br />

ist.<br />

SR<br />

Film 6,5/10<br />

Sportliche Höchstleistungen vor schöner<br />

Kulisse, die mit einer weniger zittrigen<br />

Kamerahand echt spektakulär gewesen wären.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 5/10<br />

3D 6/10<br />

Jäger des Augenblicks<br />

Dokumentation<br />

OT: Jäger des<br />

Augenblicks L: AU<br />

J: 2009–2012 V: Ascot<br />

Elite Home B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: C. Lonk, P.<br />

<strong>Man</strong>derla, u. a. D: K.<br />

Albert, S. Glowacz, H.<br />

Heuber LZ: 102 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 3/10<br />

Ein Abenteuer am<br />

Mount Roraima<br />

Über den Wolken: Am Ziel warten<br />

atemberaubende Ausblicke<br />

Drachenmädchen<br />

Dokumentation<br />

Euro W-Cover: ja<br />

OT: Drachenmädchen<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Polyband B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Inigo Westmeier<br />

D: Xin Chenxi, Chen Xi,<br />

Huang Luolan<br />

LZ: 91 min FSK: 6 P: 17<br />

VÖ: 30.08.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Der harte Alltag an einer Kung-Fu-<br />

Schule als echter Doku-Glücksfall<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Polyband, KSM<br />

Atemberaubende Landschaftsaufnahmen,<br />

riskante Klettertouren<br />

und drei Männer, die sich ins<br />

Abenteuer stürzen: All das zeichnet<br />

„Jäger des Augenblicks“ aus. Drei<br />

Bergsteiger – Kurt Albert, Stefan<br />

Glowacz und Holger Heuber –<br />

wagen sich an die Reise auf das<br />

Gipfelplateau des Mount Roraima,<br />

inmitten des Dreiländereckes Venezuela,<br />

Guyana und Brasilien. Beeindruckende<br />

Kameraeinstellungen<br />

zeigen dabei nicht nur unberührte<br />

Natur, sondern geben auch Einblicke<br />

in das Leben der Männer,<br />

von denen am Ende nur noch<br />

zwei weiter darum kämpfen, den<br />

Gipfel zu erreichen. Dabei werden<br />

B<br />

mehrfach Rückblicke vergangener ei „Drachenmädchen“ haben ein westliches Publikum auch bei<br />

Klettererfolge, eingeblendet, um wir es mit einer kleinen, aber ihr ein Mysterium: Xin brandmarkt in<br />

dem Zuschauer die Erfahrung noch<br />

näher zu bringen. Scharfe Bilder<br />

geben die Natur in natürlichen<br />

Farben wieder und vermitteln den<br />

Eindruck, hautnah dabei zu sein,<br />

wenn atemberaubend steile Felswände<br />

sehr feinen Doku-Perle zu tun, die<br />

die geistig wie körperlich extrem<br />

fordernde Ausbildung von drei<br />

jungen Mädchen an der größten<br />

chinesischen Kung-Fu-Schule zeigt.<br />

Der ungeschönte Einblick in den<br />

einem Schlüsselmoment des Films<br />

Tränen als Schwäche, doch wirkt<br />

sie nie sympathischer und liebenswerter<br />

als mit bitteren Tränen im<br />

Blick, als sie am Ende der Ferien ihre<br />

Lieben wieder in Richtung Shaolin-<br />

bezwungen werden. SR knochenharten Alltag der Schüler Schule verlassen muss. TW<br />

Film 7/10<br />

ist ein stellenweise unglaublich anmutendes<br />

Dokument von Disziplin,<br />

Film 8,5/10<br />

sonders leicht fällt. Dennoch bleibt<br />

Ton 6,5/10 Ton<br />

die chinesische Geisteshaltung für<br />

Hochinteressanter Dokumentarfilm mit dem<br />

Außergewöhnliche Dokumentation, die einen<br />

Strenge und Selbstaufgabe. Heimlicher<br />

Star des Trios ist die erst Aufrüttelnd, schockierend, bewegend!<br />

Hauch von Abenteuer, gespickt mit wirklich<br />

Einblick in eine völlig fremde Welt ermöglicht.<br />

spektakulären Naturaufnahmen.<br />

Technik 7/10<br />

neunjährige Xin Chenxi, eine sympathische<br />

kleine Heldin, durch die die<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10 Identifikation für den Zuschauer be-<br />

Bild 8/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 77


Film<br />

Special Interest<br />

Unbek anntes Afrik A<br />

Die „Blockbuster“ unter den Natur-Dokumentationen – So könnte man die hochwertigen Produktionen der BBC<br />

beschreiben. Erstklassige Naturfilmer begeben sich hierfür mit erstklassigem Equipment in die exotischsten Gebiete<br />

der Welt, beobachten seltene Tiere sowie Naturereignisse und bringen Bilder zurück, die es so garantiert noch nie<br />

zu sehen gab.<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Unbekanntes Afrika<br />

Naturdokumentation<br />

OT: Africa – Eye To Eye With The Unknown L: GB J: 2013<br />

V: Polyband B: MPEG-4, 1.78:1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Katrina<br />

Bartlam, Felicity Egerton u. a. D: David Attenborough, Forest<br />

Whitaker LZ: 5 × 49 min FSK: 0 P: 31 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 12.11.13 × 2 Extras: 8,5/10<br />

Kein Wunder, dass das britische Fernsehen<br />

so viel Geld in diesen Sektor investiert, ist er<br />

doch durch die Pionierarbeit des Naturforschers<br />

Sir David Attenborough inzwischen zu einer<br />

Art Steckenpferd der BBC geworden. Nach der<br />

Planeten-Trilogie („Unser blauer Planet“, „Planet<br />

Erde“ und „Frozen Planet“) und „Das Wunder<br />

Leben“ erscheint nun der nächste große Wurf<br />

des Attenboroughschen Schaffens mit dem Titel<br />

„Unbekanntes Afrika“. Das Besondere daran ist<br />

die Thematik, die sich schwerpunktmäßig nicht<br />

mehr nur um die afrikanischen „Big Five“ (Elefant,<br />

Nashorn, Büffel, Leopard, Löwe) kümmert, wie<br />

die meisten Dokus dieses Schlags. Nein, diesmal<br />

stehen außergewöhnliche, bislang ungezeigte<br />

Geschichten im Vordergrund, die Afrika in einem<br />

völlig neuen Licht zeigen. Dabei geht es um weniger<br />

bekannte Tiere, aber auch um faszinierende<br />

Verhaltensweisen derjenigen Tiere, von denen<br />

man eigentlich dachte, sie zu kennen. Im ersten<br />

Augenblick scheint alles beim Alten. Die Kamera<br />

fängt einen schlafenden Löwen ein und zeigt<br />

eine Nahaufnahme, die es so ähnlich bereits in<br />

Selbst die Wüste birgt viele Formen des Lebens<br />

hunderten anderen Dokus zu sehen gab. Doch<br />

halt, was ist das? Der Fokus folgt einer kleinen<br />

Eidechse, die Insekten auf dem Löwen jagt. Sie<br />

klettert über seinen Körper und springt in einer<br />

spektakulär eingefangenen Zeitlupen-Sequenz<br />

von Löwentatze zu Löwentatze, um ihre Arbeit an<br />

Die Chancen eines Schildkrötenbabys sind gering<br />

Bilder: Polyband<br />

78


Special Interest<br />

Film<br />

An Wasserstellen ist viel Verkehr, weshalb kleinere Tiere aufpassen müssen, nicht zertrampelt zu werden.<br />

der Raubkatze zu vollenden. Und so gestaltet sich<br />

jede dargelegte Geschichte als ein kleiner Schatz<br />

im Dokumentar-Sektor, sei es die neugeborene<br />

Meeresschildkröte, die durch ein Schlachtfeld aus<br />

Vögeln, Krabben und anderen Räubern robbt, sei<br />

es der Giraffenbulle, der mit seinem peitschenden<br />

Kopf sein Weibchen verteidigt, sei es das<br />

Nashorn, das des Nachts zu einem Wasserloch<br />

geht und angeregte Konversationen mit seinen<br />

Artgenossen führt – es sind allesamt faszinierende<br />

Beobachtungen, die hier so nah und eindrücklich<br />

festgehalten wurden, dass sie schon persönlich<br />

sind. Persönliche Schicksale aus der Welt der<br />

Tiere, die wohlgemerkt geschickt inszeniert sind.<br />

Inszenierungen im Doku-Sektor sind freilich ein<br />

zweischneidiges Schwert, da sie das Verhalten der<br />

Tiere emotionalisieren und teils sogar vermenschlichen.<br />

So macht die Musik mit ihren orchestralen<br />

und choralen Klängen aus einer einfachen<br />

Schildkröten-schlüpf-Szene eine epische Schlacht<br />

um das Überleben eines jungen Nachzüglers. Ob<br />

das kleine Wesen es wohl bis zum Strand schafft?<br />

Oder besser gefragt, ist es tatsächlich immer dasselbe<br />

Schildkrötenbaby, dass das Schlachtfeld<br />

durchläuft? Solche Inszenierungen kommen hier<br />

relativ häufig vor. Andererseits führt eine solche<br />

Inszenierung natürlich auch zum erhöhten Unterhaltungsfaktor<br />

und der Zuschauer kann sich besser<br />

in das Wesen und dessen Situation einfühlen.<br />

Insgesamt sind die zu sehende Handlung und die<br />

Musik in perfektem Einklang, wodurch die Emotionen<br />

wie in einem Kin<strong>of</strong>ilm gesteuert werden.<br />

Brillant!<br />

Die Mini-Serie ist auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in fünf Episoden<br />

aufgeteilt. Warum die sechste Folge „The Future“<br />

nicht enthalten ist, bleibt fraglich. In ihr skizziert<br />

Attenborough die nahe Zukunft Afrikas. Fünf Episoden<br />

sind aber zumindest schon einmal mehr,<br />

als im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden.<br />

Das Erste sendet nämlich nur vier Folgen (vom<br />

21.10-11.11. immer Montags um 20:15 Uhr), die<br />

allesamt noch fünf Minuten kürzer sind als auf der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Episode „Kongo“ ist demnach <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>exklusiv.<br />

Und auch nur auf der silbernen Scheibe<br />

gibt es das großartige Bonusmaterial mit je einem<br />

Making-<strong>of</strong> pro Folge (je 10 Min.), fünf Interviews<br />

mit der Crew, den witzigsten Outtakes und drei<br />

gelöschten Szenen. Das größte Argument ist und<br />

EpisodEnübErsicht:<br />

Kalahari – im Bann der roten Wüste<br />

Savanne – Im Reich der Vulkane<br />

Kongo – Das starke Herz der Wildnis<br />

Das Kap – Zwischen Tropen und Eismeer<br />

Sahara – Mächtiges Meer ohne Wasser<br />

bleibt allerdings die visuelle Brillanz der Doku, die<br />

es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in Full-HD-Qualität zu bestaunen<br />

gibt. Ein Beispiel: Die Eröffnung der ersten<br />

Folge zeigt ein riesiges Panorama der Kalahari,<br />

auf dem sich drei schwarze Punkte abzeichnen,<br />

die sich als Straußen-Vögel entpuppen. Es ist alles<br />

erkennbar, die Tiere haben klare Kanten, man<br />

sieht Kopf, Hals, Rumpf und Beine – selbst abstehende<br />

Federn. Und das ist die Qualität, in der die<br />

komplette Dokumentationsreihe gedreht wurde.<br />

Klar gibt es auch z. B. Nachtaufnahmen, die mit<br />

speziellem Equipment gefilmt wurden (Kameras,<br />

die aus der dunkelsten Nacht helllichten Tag machen)<br />

und deshalb nicht die farbliche Brillanz und<br />

die Sättigung an den Tag legen, wie alles andere.<br />

Aber diese Ausnahmen bestätigen nur die Regel.<br />

Das Bild ist Referenz, ebenso wie der Ton, der<br />

für Doku-Verhältnisse relativ lebhaft abgemischt<br />

ist und eine perfekte Mischung aus dreidimensionalen<br />

Umgebungsgeräuschen, epischer Musik<br />

und einem vollkommen verständlichen, interessanten<br />

Kommentar.<br />

FalKo Theuner<br />

Film 10/10<br />

Dürfen wir vorstellen: Die neue Doku-Referenz. Der erfrischend<br />

andere Blick auf den faszinierendsten Ort der Welt ist ein Juwel in<br />

jeder Sammlung.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

Die Welt ist schön – und das zeigt die vorliegende Doku in äußerst<br />

beeindruckenden Bildern – ein Fest für die Sinne.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Zweifellos ein grandioser Audiomix, der im Doku-Sektor kaum<br />

besser zu bewerkstelligen ist. Eben ein Blockbuster.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 79


Film<br />

Special Interest<br />

Carnage 3D Sport Xtreme<br />

Dokumentation<br />

OT: Carnage L: NA, ZA<br />

J: 2012 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD 2.0 verw.<br />

3D-TV: Pan. L55ETW<br />

2D-komp.: ja R: G.<br />

Wallington, R. Bruyns<br />

D: P. Larson, N. V.<br />

Reensburg u. a. LZ: 60 min FSK: 0 P: 20<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.09.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Auf dem Quad durch die<br />

unendlichen Dünen der Wüste<br />

Menschen am Limit – das ist<br />

es, was die Dokumentation<br />

„Carnage“ in mehreren, episodenartigen<br />

Abschnitten dem Zuschauer<br />

zeigt. Von Stock-Car-Rennen über<br />

Skydiving bis hin zu Unterwasser-<br />

Hockey werden die originellsten<br />

und gefährlichsten Sportarten präsentiert<br />

– und mit der Helmkamera<br />

ist der Zuschauer hautnah dabei.<br />

Fans der verschiedenen Disziplinen<br />

werden sich an den spektakulären<br />

Stunts erfreuen; für Laien könnte<br />

das Geschehen <strong>of</strong>t zu langatmig<br />

sein. Dabei sind die Sportarten<br />

übersichtlich voneinander getrennt<br />

und führen mit einem kleinen Intro<br />

in die jeweilige Thematik ein. Insbesondere<br />

das Skydiving beeindruckt<br />

durch augenöffnende Luftaufnahmen,<br />

die einen guten Eindruck von<br />

den extremen Bedingungen dieses<br />

Sports vermitteln. Dabei schafft ein<br />

spezieller Luftanzug es fast, den<br />

Sportlern „Flügel zu verleihen“, und<br />

erinnert an zahlreiche Actionszenen<br />

aus bekannten Blockbustern, in denen<br />

solche Anzüge zum Einsatz kamen.<br />

Leider ist die Kameraführung<br />

Einmal wie Batman fühlen! Mit diesem speziellen Luftanzug wird<br />

Skydiving zum schwerelosen Erlebnis mit ultimativem Freiheitsgefühl<br />

fast immer äußerst wacklig, was<br />

nicht nur einiges an Atmosphäre<br />

zerstört, sondern auch recht anstrengend<br />

für die Augen sein kann.<br />

Die verwaschenen Konturen und<br />

die auffällige Bildkörnung stören<br />

das Gesamtbild zusätzlich, was die<br />

energiegeladene Musikuntermalung<br />

passend zu den dargestellten<br />

Extremen auch nicht mehr aufbessern<br />

kann. Gerade das musikalische<br />

Intro für die einzelnen Sportarten<br />

fällt so aggressiv aus, dass es den<br />

roten Faden der Dokumentation<br />

deutlich stört. Die 3D-Effekte sind<br />

hinsichtlich ihrer Tiefenwirkung<br />

zwar in vielen Szenen recht anschaulich,<br />

verlieren aber schnell ihre<br />

unterhaltsame Wirkung. SR<br />

Film 5,5/10<br />

Abwechslungsreiche, aber leider viel zu<br />

wacklige Einblicke in die verschiedensten<br />

Extremsportarten der Szene.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 5/10<br />

3D 5/10<br />

Worlds Nature 3D Europas traumhafte Natur<br />

Magic Of The Big <strong>Blu</strong>e 3D<br />

Dokumentation<br />

Naturdoku<br />

OT: Worlds Nature –<br />

Europas traumhafte<br />

Natur L: HU J: 2012<br />

V: KSM B: MPEG-4,<br />

1.77 : 1 T: DTS-HD 5.1<br />

verw. 3D-TV: Philips<br />

PFL6007 K/12<br />

2D-komp.: ja<br />

R: Arthur Macmahon S: k.A. LZ: 53 min<br />

FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Ländliche Idylle und weite Ebenen<br />

prägen die ungarische Puszta<br />

OT: Magic Of The Big<br />

<strong>Blu</strong>e Natur L: US, PL<br />

J: 2012 V: Koch Media<br />

B: MVC, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: Philips<br />

PFL6007 K/12<br />

2D-komp.: ja R: Darek<br />

Sepilo S: k. A. LZ: 7 × 44 min FSK: 0 P: 27<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.10.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />

Farben und Kontrast wurden in der<br />

Postproduktion überarbeitet<br />

Mithilfe authentischer Bilder<br />

zeigt die Dokumentation<br />

„Worlds Nature – Europas traumhafte<br />

Natur“ eine Gegend Europas,<br />

die nur selten im Blickpunkt<br />

des Interesses steht. Dabei ist die<br />

naturbelassene Schönheit der ungarischen<br />

Puszta wirklich sehenswert<br />

und wird hier anschaulich und<br />

hautnah präsentiert. Leider sind<br />

die Aufnahmen <strong>of</strong>t langatmig und<br />

wenig abwechslungsreich, was die<br />

monotone Stimme, die Flora und<br />

Fauna beschreibt, noch unterstreicht.<br />

Entgegen dem leicht drögen<br />

Geschehen sind die 3D-Effekte<br />

gelungen und können mit einer beeindruckenden<br />

Tiefe überzeugen.<br />

Während jeder Grashalm glasklar<br />

erkennbar ist, wird die Weite der<br />

Puszta durch die Tiefenwirkung<br />

schön hervorgehoben und lässt<br />

einen zumindest ein bisschen über<br />

die wenig spannende Darstellung<br />

hinwegsehen.<br />

SR<br />

Film 4,5/10<br />

Eher langatmige Darstellung einer bisher wenig<br />

beachteten Region der Welt – dafür aber sehr<br />

schönes 3D mit guter Tiefenwirkung.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

3D 5/10<br />

Wer eine umfangreiche Unterwasserdoku<br />

mit vielen Kuriositäten<br />

sucht, die darüber hinaus<br />

auch noch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

bietet, findet diese in Koch<br />

Medias „Magic Of Big <strong>Blu</strong>e“. Egal, ob<br />

Sie sich für die 2D-Version oder die<br />

nur geringfügig teurere 3D-Version<br />

entscheiden: Beide liefern über<br />

300 Minuten beste Unterwasser-<br />

Unterhaltung mit den fantastischsten<br />

Lebewesen, die das Meer zu<br />

bieten hat. Visuell ist die mehrteilige<br />

Discovery-Channel-Reihe auf der<br />

Höhe der Zeit, auch wenn viele Aufnahmen<br />

stark nachbearbeitet wurden;<br />

insbesondere, was die Farben<br />

angeht. Nur selten fallen kleinere<br />

Passagen mit älteren Aufnahmen<br />

durch ihre verpixelte Qualität negativ<br />

auf. Die 3D-Version ist zwar ein<br />

nettes Gimmik, zeigt aber trotzdem<br />

nur wenig Tiefenstaffelung, weshalb<br />

die meisten Elemente auf einer<br />

Ebene schweben.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Die Kuriositäten, Phänomene und Tiere der<br />

Weltmeere in einer Box. Und alles in bester<br />

Dokutainment-<strong>Man</strong>ier.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 6/10<br />

3D 4,5/10<br />

Bilder: Koch Media, KSM<br />

80


Special Interest<br />

Film<br />

Alpen 3D<br />

Dokumentation<br />

OT: Alpen 3D L: AT, HU<br />

J: 2012 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: Philips<br />

PFL 8007K/12<br />

2D-komp.: ja<br />

R: Attila Tenki S: k. A.<br />

LZ: 65 min FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 14.10.13 × 1 Extras: 1/10<br />

Die Tierwelt in den Alpen ist vielfältiger<br />

als man meinen könnte<br />

Das Paradies Europas<br />

Die großzügigen Luftaufnahmen vermitteln ein gutes Gefühl der massiven<br />

Dimensionen des Gebirgszuges, machen es für 3D-Genießer aber schwer<br />

Bei „Alpen 3D“ haben wir es<br />

mit einer echten Spezialisten-<br />

Dokumentation zu tun, denn – wie<br />

der Titel schon sagt – dreht sich hier<br />

alles um das riesige Gebirgsmassiv,<br />

das Zentraleuropa seinen markanten<br />

Stempel aufdrückt. Neben<br />

der geologischen Entstehungsgeschichte<br />

und allgemeinem Faktenwissen<br />

zum größten und höchsten<br />

Gebirgszug des Kontinents, wird vor<br />

allem die vielfältige Flora und Fauna<br />

entlang der fast 800 Kilometer<br />

langen Region beleuchtet. Hierbei<br />

wird deutlich, wie vielfältig dieses<br />

Wunder der Natur in all seinen Gegenden<br />

und Ländern ist: Von den<br />

eisigen Höhen des Jungfrauenjochs<br />

bis hin zu sattgrünen Wiesen rund<br />

um idyllische Bergseen reiht sich<br />

ein Blickfang an den nächsten. (Gedreht<br />

wurde vor allem in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz.)<br />

„Alpen 3D“ erscheint im Rahmen<br />

des Sky 3D-Programms, erreicht<br />

aber leider nicht die Klasse der<br />

anderen Produktionen dieser Reihe.<br />

Die Bildqualität erscheint sowohl<br />

in 2D als auch in 3D unterdurchschnittlich,<br />

mit deutlichem Schärfeverlust<br />

und wenig brillanten Farben.<br />

Der räumliche Effekt ist einigermaßen<br />

vorhanden, stellt aber aufgrund<br />

der wenig geeigneten Motive und<br />

Kameraperspektiven kein Muss dar.<br />

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der<br />

betont langsam eingesprochene<br />

Kommentar, wobei man anhand<br />

des leichten Akzents der Dame<br />

hinter dem Mikr<strong>of</strong>on vielleicht die<br />

sprichwörtliche „schweizerische Gelassenheit“<br />

dafür verantwortlich machen<br />

kann. Die Rears sind leider an<br />

keiner Stelle wirklich wahrnehmbar:<br />

Weder durch Umgebungsgeräusche<br />

noch durch punktuelle musikalische<br />

Untermalung – trotz vorhandener<br />

5.1-Abmsichung.<br />

TW<br />

Film 6/10<br />

Etwas betulicher Rundfl ug durch die Schönheit<br />

der Alpen: Für Berg-Begeisterte einen Blick wert,<br />

auch wenn technisch mehr drin gewesen wäre.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

3D 6/10<br />

Wildes Afrika 3D<br />

Dokumentation<br />

OT: Wild Africa 3D<br />

L: HU, J: 2013 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD 5.1 verw.<br />

3D-TV: Panasonic<br />

TX-L55ETW60<br />

2D-komp.: ja<br />

R: Peter Lord S: k.A.<br />

LZ: 52 min FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

Eine außergewöhnliche<br />

Reise Deutschland von oben (1. – 3. Staffel)<br />

Dokumentation<br />

OT: Deutschland von<br />

Oben L: DE J: 2010–<br />

2013 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Petra Höfer, Freddie<br />

Rückenhaus S: Leon<br />

Boden LZ: 9 × 44 min<br />

FSK: 0 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Elefanten sind das Symbol Afrikas<br />

und haben auch hier ihren Auftritt<br />

VÖ: 04.10.13 × 2 Extras: 0,5/10<br />

Na, hätten Sie‘s erkannt? Die Draufsicht<br />

eröffnet neue Perspektiven<br />

Bilder: KSM, Universum<br />

Afrikas beeindruckende Vegetation<br />

und Tierwelt fasziniert durch<br />

ihre raue Schönheit und die einzigartige<br />

Vielfalt, die nicht umsonst<br />

durch mannigfaltige Bestrebungen<br />

geschützt werden soll. Die Dokumentation<br />

„Wildes Afrika“ zeigt den<br />

Kontinent von seinen schönsten<br />

und interessantesten Seiten und<br />

gibt einen Gesamtüberblick über<br />

die wichtigsten Vertreter von Flora<br />

und Fauna. Obwohl diese Einblicke<br />

zumeist nur an der Oberfläche kratzen,<br />

punkten die Bilder dafür mit<br />

guter Schärfe, und auch die Farben<br />

der Savanne werden in ihrer ganzen<br />

natürlichen Pracht wiedergegeben.<br />

Sowohl Land als auch Wasser werden<br />

hinsichtlich ihrer Artenvielfalt<br />

beleuchtet und durch eine solide<br />

Musikuntermalung passend unterstrichen.<br />

Dabei weisen die 3D-<br />

Effekte eine schöne Tiefenwirkung<br />

auf, die einen hautnah in die afrikanische<br />

Savanne führt.<br />

SR<br />

Film 5,5/10<br />

Grober Überblick über eine der vielfältigsten<br />

Gegenden der Erde, allerdings in schönen,<br />

dreidimensionalen Bildern.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

3D 6,5/10<br />

Als vor drei Jahren im Rahmen<br />

des „Terra X“-Formats im ZDF die<br />

erste Staffel der Reihe „Deutschland<br />

von oben“ lief, hätten sich die Macher<br />

bestimmt nicht träumen lassen,<br />

dass sie damit einen richtigen kleinen<br />

Doku-Trend auslösen würden.<br />

Inzwischen wird die aufschlussreiche<br />

Vogelperspektive allerorten genutzt,<br />

um eigentlich bekannte Themen<br />

mal von einer ganz anderen Seite<br />

aus zu betrachten. Die insgesamt<br />

neun Folgen der Produktion gliedern<br />

sich in die Überschriften „Stadt“,<br />

„Land“ und „Fluss“ (jeweils eine Episode<br />

zu jedem Gebiet pro Staffel).<br />

Dass die Bilder dank dieser thematischen<br />

Überschriften wild zwischen<br />

den unterschiedlichsten Gegenden<br />

Deutschlands hin und her springen,<br />

ist anfangs gewöhnungsbedürftig,<br />

bringt letzten Endes aber einiges<br />

an Abwechslung. In Sachen Technik<br />

weiß vor allem die Optik zu überzeugen:<br />

Makelloses HD lässt die faszinierenden<br />

Städte und Landschaften<br />

in all ihrem Glanz erstrahlen. TW<br />

Film 8/10<br />

Ein gänzlich anderer Blick auf das Land, in dem<br />

wir leben: Technisch hochwertig – inhaltlich abwechslungsreich,<br />

unterhaltsam und informativ.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 81


Film<br />

Special Interest<br />

SHADOWLAND<br />

Jeder, der sich als Kind schon einmal mit einer Taschenlampe bewaffnet am Schattenspiel versucht hat, weiß, wie<br />

schwierig es ist, den Schatten echte Figuren oder gar eine Geschichte zu entlocken. Umso beeindruckender wirkt da<br />

das pr<strong>of</strong>essionelle Schattentheater des Pilobolus Dance Theaters, das mit seinem Programm „Shadowland“ durch<br />

die ganze Welt tourte.<br />

Special Interest<br />

in einigen deutschen Großstädten auf. Wer dieses<br />

beeindruckende und bewegende Programm<br />

verpasst hat oder unbedingt noch einmal erleben<br />

will, hat ab dem 17. Oktober 2013 mit der ungeschnittenen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nun die Möglichkeit, sich das<br />

Schattentheater auf den heimischen Bildschirm<br />

zu zaubern.<br />

schichte zu entdecken, sondern vielmehr darum,<br />

sich einfach mitreißen und verzaubern zu lassen.<br />

Angesichts der teils düsteren, gewalttätigen<br />

oder sogar erotischen Atmosphäre ist die Show<br />

jedoch keinesfalls Unterhaltung für die ganze<br />

Familie. Auch Fans von Musicals werden bei<br />

Ot: Shadowland L: US J: 2013 v: Universal Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 t: DTS-HD MA 5.1 r: Fjodor Chitruk, u. a.<br />

D: Lauren Yalango, Heather Jeane Favretto, Nathaniel<br />

Buchsbaum LZ: 83 min FSK: 16 P: 20 Euro w-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Am US-amerikanischen Darthmouth College<br />

nahm sich zu Beginn der 70er-Jahre eine<br />

Tanzklasse der Kunstform des Schattenspiels<br />

an und kombinierte sie mit Musik und Tanz.<br />

Das Ergebnis war die Gründung des weltweit<br />

erfolgreichen Tanztheaters „Pilobolus Dance<br />

Theatre“, das mit seinem Programm nicht nur<br />

in zahlreichen Städten über den ganzen Erdball<br />

tourte, sondern auch in der TV-Werbung präsent<br />

war und sogar mit einer Performance auf<br />

der Oscar ® -Verleihung 2007 auftreten durfte.<br />

Mit ihrer Show „Shadowland“ trat Pilobolus auch<br />

Bewegende traumwelt<br />

Wie der Name „Shadowland“ schon andeutet,<br />

wird der Zuschauer von den Pilobolus-Tanzakrobaten<br />

auf eine Reise in eine Welt aus Licht<br />

und Schatten und vielem mehr mitgenommen.<br />

In einem steten Wechsel zwischen einfachem<br />

Tanztheater und Schattenspiel erlebt das Publikum<br />

den düsteren, teilweise bestürzenden, aber<br />

auch mitreißenden Traum einer jungen Frau, die<br />

sich scheinbar auf die Suche nach sich selbst begibt.<br />

Konkret beschreiben lässt sich die Handlung<br />

der Show dabei nur schwer, denn das Theaterstück<br />

lebt von den mittelbar sowie unmittelbar<br />

erzeugten Bildern, die sich zu Szenen mit unterschiedlichsten<br />

Stimmungen und Emotionen<br />

zusammenfügen. Dabei spielen Fantasie und<br />

Poesie eine zentrale Rolle, sodass es weniger<br />

darum geht, einen Sinn in der aufgeführten Ge-<br />

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie die „Verwandlung“<br />

zum Hundemädchen funktioniert<br />

Bilder: Universal Pictures Home, Emmanuel Donny, John Kane<br />

82


Special Interest<br />

Film<br />

IntervIew<br />

Hauptdarstellerin<br />

Lauren Yalango (Dog Girl)<br />

„Shadowland“ nimmt den Zuschauer mit in eine zauberhafte<br />

Traumwelt. Im Gespräch mit dem Hundemädchen<br />

Lauren Yalango erfahren wir, wie das Leben auf der anderen<br />

Seite der Schattenleinwand aussieht.<br />

Es gibt <strong>of</strong>fenbar nichts, dass die Akrobaten des Pilobolus Dance Theaters nicht mit ihren Körpern auf<br />

die Bühne zaubern können. Ein riesiger Elefant? Kein Problem!<br />

„Shadowland“ vermutlich nicht auf ihre Kosten<br />

kommen, denn es handelt sich hierbei nicht um<br />

eine dramaturgisch ausgefeilte Geschichte mit<br />

erkennbaren Figurenkonstellationen, sondern<br />

um eine künstlerisch ansprechende Inszenierung,<br />

die man am ehesten mit einem Theaterbesuch<br />

vergleichen kann. Wer sich auf dieses<br />

Erlebnis einlässt, wird mit Sicherheit Opfer der<br />

Sogwirkung, die das Schattenspiel erzeugt und<br />

vergisst schon bald, dass die Figuren auf der<br />

Bühne lediglich aus Licht, Schatten und Akrobatik<br />

bestehen.<br />

Wenn sich die Schattenspiel-Leinwand hebt und<br />

die Darsteller persönlich auf der Bühne agieren,<br />

verfliegt hin und wieder der erzeugte Zauber,<br />

denn der Fokus von Pilobolus liegt eindeutig<br />

mehr auf dem Tanz als auf dem Schauspiel.<br />

Während beim Schattenspiel überdeutliche<br />

und gekünstelte Gestik nötig ist, um Emotionen<br />

und Handlungen deutlich und verständlich zu<br />

machen, wirkt sie im direkten Schauspiel gelegentlich<br />

stark übertrieben und stellenweise sogar<br />

unfreiwillig komisch.<br />

Mehr als nur Licht und Schatten<br />

Betrachtet man die technische Seite von „Shadowland“,<br />

dann bietet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disk dem<br />

Zuschauer den hochwertigen Mitschnitt einer stilistisch<br />

wunderbar inszenierten Aufführung, die<br />

auch im Heimkino voll ihre Magie entfalten kann.<br />

Ein hervorragender Kontrast und eine natürliche<br />

Farbwiedergabe bringen das Spiel von Licht und<br />

Schatten optimal zur Geltung. Wer sich hier eine<br />

triste Schwarz-Weiß-Szenerie vorstellt, irrt jedoch,<br />

denn mit viel Feinsinn wurde bei der Aufführung<br />

getöntes Licht eingesetzt, um eindrucksvolle<br />

Farb atmosphären zu schaffen und den Zuschauer<br />

zu verzaubern.<br />

Die grandiose Bildschärfe, sowohl bei Nahaufnahmen<br />

als auch bei Totalen, sorgt gleichzeitig<br />

dafür, dass alle Regungen der Figuren und alle<br />

noch so kleinen Details sichtbar werden, selbst<br />

solche, die dem Besucher der Aufführung vermutlich<br />

entgangen sind. Hin und wieder liegen<br />

ein stilistischer Weichzeichner und ein ausleuchtungsbedingtes<br />

Bildrauschen auf der Optik und<br />

trüben das Bild ein wenig.<br />

Da Tanz ohne Musik kaum möglich ist, lebt „Shadowland“<br />

natürlich von seinem Soundtrack. Dieser<br />

entstammt größtenteils der Feder David Poes<br />

und schafft es, mit Melodie und Text die Handlung<br />

und die erzeugten Bilder zu unterstützen,<br />

zu verdeutlichen und so einen entscheidenden<br />

Teil der Magie auszumachen. Dank der räumlichen<br />

Inszenierung fühlt sich der Zuschauer in<br />

die ersten Reihen des Publikums und zeitweise<br />

sogar mitten auf die Bühne versetzt. Lediglich die<br />

Abmischung und Lautstärkedynamik von Soundeffekten,<br />

Musik und Bühnengeräuschen hätte<br />

etwas stimmiger inszeniert werden können.<br />

Immer wieder erschallen technisch erzeugte<br />

Effekte unnatürlich laut, während die Musik auf<br />

einem stagnierenden Lautstärkeniveau verbleibt<br />

und die Geräusche, die durch die Darsteller erzeugt<br />

werden, hin und wieder völlig untergehen.<br />

Wer nach dem Zauber der Aufführung noch einen<br />

spannenden Blick hinter die Kulissen werfen<br />

will, wird im Bonusmaterial mit dem interessanten<br />

Making-Of fündig.<br />

Nele ReIbeR<br />

Film 8/10<br />

„Shadowland“ nimmt den Zuschauer mit auf eine beeindruckende<br />

und verzaubernde Traumreise in eine Welt aus Licht, Schatten,<br />

Musik und akrobatischem Tanz.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

ton 7/10<br />

Dank hervorragender Bildqualität bietet sich dem Zuschauer ein<br />

einmaliger Blick auf die wundervoll inszenierte Show.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 1/2<br />

Der Zuschauer wird durch den soliden Sound in die vordersten<br />

Reihen der wirkungsvollen Aufführung entführt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2,5/3 1/2 1,5/2<br />

Hallo Ms. Yalango! Wie genau kamen Sie<br />

eigentlich zum Pilobolus Dance Theater?<br />

Ich habe mein ganzes Leben lang Tanz studiert.<br />

Als ich eine Zeit lang in New York City tanzte,<br />

erfuhr ich von einem Vortanzen und da ich die<br />

Arbeit des Pilobus schon damals geliebt habe,<br />

nahm ich teil. Und letztendlich, nach einer<br />

Woche tanzen und improvisieren, bekam ich<br />

den Job.<br />

Was hat Sie am meisten daran gereizt, Teil<br />

einer Schattentheater-Aufführung zu sein?<br />

Um ehrlich zu sein, wusste ich anfangs<br />

nicht sehr viel über die „Schattenseite“ des<br />

Theaters. Es war eine große Herausforderung<br />

für mich, denn es ist eine völlig andere<br />

Art des Ausdrucks. Doch ich mag Herausforderungen<br />

und habe mich s<strong>of</strong>ort in das<br />

Schattentheater verliebt.<br />

Macht Ihnen die Darstellung einer Schattenfigur<br />

mehr Spaß als der einfache Ausdruckstanz?<br />

Das ist eine schwierige Frage, denn ich mag<br />

beides sehr gerne. Ich liebe es, mich im Tanz<br />

auszudrücken und mich darzustellen, während<br />

das Publikum mein Gesicht und meine Körpersprache<br />

sieht. Hinter der Schattenleinwand<br />

muss ich das alles noch verstärken, sogar beinahe<br />

übertreiben. Da „Shadowland“ diese beiden<br />

Schauspielformen miteinander kombiniert,<br />

war die Show perfekt für mich.<br />

Bald erscheint die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu „Shadowland“.<br />

Sind Sie aufgeregt?<br />

Wir haben lange über die Produktion einer <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

nachgedacht. Die Show ist so bildgewaltig,<br />

obwohl es sich um eine einfache Theateraufführung<br />

handelt. Deshalb bin ich sehr gespannt<br />

auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, denn sie wird der Show noch<br />

einmal einen völlig anderen Ausdruck verleihen.<br />

Ich h<strong>of</strong>fe, dass die Menschen „Shadowland“<br />

ebenso sehr lieben werden wie wir.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 83


Film<br />

Special Interest<br />

Aufregende Dokumentationen in 3D<br />

Die dritte Dimension ist inzwischen nicht mehr nur den großen Kino-Blockbustern vorbehalten.<br />

Auch andere Medien wie z. B. Konzertmitschnitte oder in diesem Fall Dokumentationen nutzen<br />

die zusätzliche Tiefe, um den Zuschauer stärker in ihren Bann zu ziehen bzw.<br />

umgekehrt, das Geschehen näher an den Zuschauer heranzuholen.<br />

A nders als im fiktiven Film gehört es zur<br />

Aufgabe einer Dokumentation, Wissen zu<br />

vermitteln und es zu veranschaulichen. Diesen<br />

„Lehr-Auftrag“ nehmen die meisten hochwertigen<br />

Dokus glücklicherweise ernst, wobei es immer<br />

eine Kunst ist, etwas zu vermitteln und gleichzeitig<br />

auch den Zuhörer bzw. Zuschauer mit dem St<strong>of</strong>f<br />

zu fesseln. Besonders in der heutigen Zeit, wo<br />

Dokumentationen in großen Mengen dargeboten<br />

und über die verschiedensten Medien bezogen<br />

werden können, ist es für die Macher solcher<br />

Filme umso schwieriger, neue Themengebiete<br />

zu erschließen, also ihrem Publikum etwas zu<br />

bieten, was es noch nie zuvor gesehen hat. Daher<br />

gewinnt die Frage nach der Form zunehmend an<br />

Bedeutung. Bekannte Themen erhalten so ihren<br />

neuen Reiz, da sie aus neuen Perspektiven, mit<br />

aktueller Kameratechnik oder auch in beeindruckendem<br />

3D gedreht werden. Gerade Letzteres<br />

scheint prädestiniert für das Dokutainment zu<br />

sein, sozusagen eine neue Stufe des filmischen<br />

Erlebens von Dingen, die man so aus dem Alltag<br />

vielleicht nicht kennt. Aus diesem Grund veröffentlicht<br />

Universal Pictures am 7. November eine<br />

ganze Reihe an unterschiedlichen Dokumentati-<br />

onen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D, von denen wir Ihnen<br />

vier Stück vorstellen wollen.<br />

Wundervolles Afrika 3D<br />

Den Anfang macht das klassischste Dokuthema<br />

schlechthin: „Wundervolles Afrika 3D“.<br />

In diesem 3D-Film folgt der rote Faden der Wanderung<br />

der Gnus, die in einem Jahreszyklus dem<br />

Wasser bzw. den Regenwolken folgen. Begleitet<br />

werden sie von weiteren Pfl anzenfressern wie<br />

den Zebras, sodass sich eine der größten Bewe-<br />

gungen der Welt<br />

bildet. Auf ihrem beschwerlichen<br />

Weg durch die<br />

afrikanische Savanne passieren die Gnus<br />

viele Gefahren wie etwa die Krokodile, die<br />

das Auftauchen der leckeren Zwischenmahlzeit<br />

mit großer Vorfreude erwarten. Zugleich schließen<br />

sich der Tierbewegung auch geübte Jäger wie der<br />

Schakal an und die Aasfresser kreisen über der<br />

Herde, in der H<strong>of</strong>fnung auf den nächsten Kadaver.<br />

„Wundervolles Afrika 3D“ zeigt dieses organische<br />

Überwesen namens „Tierwanderung“ mit<br />

all seinen Facetten<br />

und nutzt die Exkurse zu den Tieren,<br />

denen die Gnus auf ihrem Weg begegnen, als<br />

willkommene Abwechslung. Darüber hinaus stellt<br />

es auch die Verbindung zum großen Ganzen her.<br />

Die stereoskopische Komponente kann sich dank<br />

der sorgfältig ausgewählten Perspektiven sehen<br />

lassen. Die Grundtiefe zeigt sich durchgängig genehm, ohne es mit der Tiefe zu übertreiben.<br />

an-<br />

Hält sich mal ein Tier im Vordergrund auf, so hebt<br />

es sich perfekt vom Hintergrund ab – Eine Bild-<br />

Der Weltraum – Unendliche Weiten … und so viele Phänomene, die der Mensch alle begreifen möchte.<br />

Von der Erde aus erforscht er das All mittels Sonden, Lichtmessungen und Beobachtungen.<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

84


Special Interest<br />

Film<br />

Wundervolles Afrika 3D<br />

OT: Amazing Africa L: DE J: 2013 V: Universal Pictures<br />

B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />

K/12 2D-komp.: ja R: Eicher und Mayer D: k. A.<br />

LZ: 58 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Film 7/10<br />

Das Thema „Afrika“ ist eines der beliebtesten im Doku-Sektor,<br />

weshalb die Konkurrenz hoch ist. Durch den 3D-Eff ekt sticht diese<br />

durchaus hervor.<br />

Kein anderer Kontinent bietet solch eine Vielfalt an unterschiedlichen Tierarten, natürlichen Bedingungen<br />

und faszinierenden Naturschauspielen wie Afrika<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 5/10<br />

aufteilung, die die gesamte 3D-Regie defi niert:<br />

Vordergrund-Mitte-Hintergrund. Dies reicht, um<br />

eine glaubwürdige Plastizität zu erzeugen.<br />

Räuber der Ozeane 3D<br />

Die zweite Doku „Räuber der Ozeane“ weiß diesen<br />

Effekt aber noch zu toppen. Hier befi ndet sich<br />

die Kamera nämlich unter Wasser, weshalb ein jedes<br />

frei schwebende Partikelchen eine Tiefenebene<br />

im Raum erhält. An diesen grandiosen Aufnahmen<br />

lässt sich ohne Zweifel erkennen, dass der<br />

Film mit einem 3D-Kamera-Rig gedreht wurde.<br />

Kunterbunte Fische tummeln sich direkt vor den<br />

Augen des Betrachters und die Haie schwimmen<br />

majestätisch im Hintergrund. Natürlich sind sie<br />

die großen Stars dieser Doku. Diese thematische<br />

Bevorteilung haben sie sich aber auch redlich verdient,<br />

denn Haie sind nachweislich die effi zientesten<br />

und besten Jäger der Weltmeere. Schon<br />

seit vielen Millionen von Jahren existieren sie,<br />

ohne sich großartig verändert zu haben, was ein<br />

Hinweis auf ihre exzellente Überlebens-Strategie<br />

sowie auf ihren äußerst effi zienten Körperbau<br />

gibt. So behandelt die Doku die interessantesten<br />

Hai-Arten vom ungefähr 90 Zentimeter langen<br />

Dornhai bis hin zum gigantische 20 Meter umfassenden<br />

Walhai.<br />

Der Größenunterschied wird jeweils in einer anschaulichen<br />

Computergrafi k verdeutlicht, in der<br />

das entsprechende Tier mit Menschen verglichen<br />

wird. Jeder dieser Haie besitzt ein hochsensibles<br />

Nervengefl echt unter der Haut sowie eine<br />

Hochleistungs-Nase, die die Umgebung ähnlich<br />

einem Radar sehr genau wahrnimmt. Zu den<br />

galanten Pianoklängen des Soundtracks lassen<br />

sich aber auch noch andere interessante Räuber<br />

des Meeres beobachten wie z. B. die Muräne und<br />

der Adlerrochen. Trotz des <strong>of</strong>tmals trüben Wassers<br />

bleibt die Sicht ganz ungehindert und der<br />

3D-Effekt entfaltet seine volle, beeindruckende<br />

Wirkung. Durch ihn taucht der Betrachter voll und<br />

ganz in die Unterwasserwelt ein und vergisst dabei<br />

auch mal die echte Welt um sich herum. Begleitet<br />

wird die Doku von einem sehr guten und<br />

durchstrukturierten Kommentar, sodass auch ein<br />

Lerneffekt nicht ausbleibt.<br />

Das Universum 3D<br />

Einen solchen gibt es auch bei der Weltraum-Doku<br />

„Das Universum 3D“. In dieser werden anhand<br />

hochwertiger Computergrafi ken die wichtigsten<br />

Phänomene in den Weiten des Universums demonstriert<br />

und erklärt. Angefangen bei der Erde<br />

und ihren besonderen Eigenschaften, die für<br />

das Leben unerlässlich sind, arbeitet sich der<br />

Film von Planet zu Planet durch das ganze Sonnensystem.<br />

Dabei wird auch deutlich gemacht,<br />

wie der Mensch an die Fakten gelangt, die viele<br />

Millionen Kilometer entfernt auf ihre Erkundung<br />

warten. Obwohl uns zahlreiche Science Fiction-<br />

Filme weismachen wollen, dass der Mensch einfach<br />

mal so auf fremde Planeten<br />

reisen kann, haben es<br />

die Astronauten bislang<br />

„nur“ auf den<br />

Mond geschafft<br />

(wenn überhaupt).<br />

Logischerweise<br />

gibt es distanzielle<br />

Schwierigkeiten<br />

bei sich ständig<br />

bewegenden<br />

Himmelskörpern,<br />

die z. B. wie der<br />

Weitere 3D Dokus<br />

3D 6/10<br />

Räuber der Ozeane 3D<br />

OT: Ocean Predators 3D L: DE J: 2013 V: Universal Pictures<br />

B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />

K/12 2D-komp.: ja R: Eicher & Mayer D: k. A.<br />

LZ: 57 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13<br />

× 1 Extras: 0,5/10<br />

Film<br />

8/10<br />

Die Welt der Haie ist hier übersichtlich aufgegliedert, toll erklärt<br />

und mit wunderschönen 3D-Bildern dokumentiert. Die Doku<br />

fungiert also gleichermaßen als Lehrstunde und Tiefseeabenteuer.<br />

Technik<br />

7/10<br />

Bild<br />

7/10<br />

Ton<br />

5/10<br />

3D<br />

9,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 85


Film<br />

Special Interest<br />

Paragliding kombiniert mit dem<br />

Ski-Sport: Das ist der noch junge<br />

Trend namens „Speedriding“<br />

Speedriding 3D<br />

OT: Over The Edge 3D L: FR J: 2012 V: Universal Pictures<br />

B: MVC, 1,78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL<br />

6007 K/12 2D-komp.: ja R: k. A. D: M. Cavalade, J. Band, F.<br />

Bon LZ: 55 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Film 7,5/10<br />

Diese spektakulären und actionreichen Aufnahmen sind nicht von<br />

dieser Welt. Wenn sich selbst der Kameramann im freien Fall<br />

befi ndet, ist einfach alles möglich.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 5/10<br />

3D 6/10<br />

Das Universum 3D<br />

OT: Our Universe 3D L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />

B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />

K/12 2D-komp.: ja R: k. A.D: k. A. LZ: 51 min FSK: 0 P: 19<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Film 7/10<br />

Übersichtlich strukturiert und gut erklärt weckt diese<br />

Dokumentation die Faszination an den Phänomenen unseres<br />

Sonnensystems.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 4/10<br />

3D 7/10<br />

Weitere 3D Dokus<br />

Mars in 16 Jahres-Zyklen zwischen über 50 und<br />

400 Millionen Kilometern in der Entfernung<br />

zur Erde variieren. Statt Menschen werden also<br />

Erkundungs-Sonden mit Kameras und Übertragungsgeräten<br />

ins All geschickt, die aus der Entfernung<br />

Bilder von den Planeten-Oberfl ächen<br />

schießen oder auch Spektralanalysen durchführen<br />

sollen. Die dreidimensionale Tiefe der vorliegenden<br />

Doku ist vorsichtig angesetzt, was an<br />

den <strong>of</strong>tmals geringen 3D-Details liegt, die das<br />

All manchmal zum fl achen, leicht gewölbten<br />

Hintergrund werden lassen, vor dem sich dann<br />

das runde Beobachtungsobjekt befi ndet. Es gibt<br />

aber auch Szenen, die genau das Gegenteil zeigen<br />

und eine gute Partikel-Anzahl vorweisen,<br />

durch die die Kamera dann schwebt. Auch die<br />

zerklüftete Mondoberfl äche nimmt mit ihren Kratern<br />

plastische Dimensionen an. Hier fährt die<br />

Kamera über Originalaufnahmen, die dank des<br />

3D-Verfahrens fast fühlbar wirken. Der Kontrast<br />

ist topp, während die Schärfe und die Farbdarstellung<br />

knapp an einem „sehr gut“ vorbeischlittern.<br />

Speedriding 3D<br />

Das vierte hier vorgestellte Genre-Beispiel ist<br />

im wahrsten Sinne des Wortes ein Extrem unter<br />

den 3D-Dokus. Es handelt von einer noch relativ<br />

jungen Extremsportart, die es in dieser Form erst<br />

seit 2001 gibt: das Speedriding. Erfunden wurde<br />

sie von Fred Fugen, einem Pr<strong>of</strong>i -Paraglider, der<br />

seinen Lieblingssport mit dem Ski-Fahren verbinden<br />

wollte und es auch schaffte. Schon wenige<br />

Jahre nach den ersten Versuchen ist Speedriding<br />

zum Trend geworden und wird als extrem coole<br />

Verschmelzung des Gleitens am Boden und<br />

in der Luft geschätzt. Mit der vorliegenden Doku<br />

„Speedriding 3D“ begleiten Sie drei der besten<br />

Sportler dieser Disziplin bei einem atemberaubenden<br />

Ausfl ug. Maxence Cavalade, Jerome<br />

Band und Francois Bon schweben durch die<br />

Lüfte, springen von Klippen und fahren durch<br />

den Schnee, als hätten sie nie etwas anderes<br />

gemacht. Mit pr<strong>of</strong>essionellem Kameraequipment,<br />

das von kleinen Helmkameras bis zu großen<br />

3D-Kamerarigs reicht, lassen sie den Zuschauer<br />

direkt an ihren schwindelerregenden Erlebnissen<br />

teilhaben. Und tatsächlich gelingt es ihnen, einen<br />

Hauch von Freiheit zu vermitteln und die Lust<br />

zu wecken, auch selber einmal etwas in dieser<br />

Richtung zu versuchen. So verlockend sich solch<br />

ein Szenario für eine 3D-Umsetzung anhört,<br />

so schwierig ist aber auch die Produktion eines<br />

solchen Filmes. Aus gutem Grund wurde daher<br />

auf einen großen 3D-Effekt verzichtet, sobald der<br />

Kameramann selbst auf den Skiern steht oder<br />

sich irgendwo herunter fallen lässt. Gerade hier<br />

sind die Aufnahmen dermaßen verwackelt, dass<br />

bei einem stereoskopischen Effekt eine große Irritation<br />

der Augen stattfi nden würde. Zudem sind<br />

einige Kameraschwenks viel zu schnell für einen<br />

3D-Film, weshalb es ganz gut ist, dass der Effekt<br />

an diesen Stellen stark zurückgeschraubt wurde.<br />

Doch keine Sorge, die subjektiven (Ego-)Perspektiven<br />

reichen schon, um vollends in den Spaß<br />

hineingesogen zu werden. Einstellungen, die<br />

keine Kamera-Bewegung erfordern, sind wiederum<br />

mit einer beeindruckend großen Tiefe versehen,<br />

sodass Sie die grandiosen Bergpanoramen<br />

in vollen Zügen genießen können. Sehr stylisch<br />

sind übrigens auch die dreidimensionalen Texte,<br />

die links und rechts neben den jeweiligen Extrem-<br />

Sportlern auftauchen und genau auf seiner Höhe<br />

schweben. Alles in allem ist dieser Trip also ein<br />

vollkommen rundes 3D-Abenteuer. Je nach verwendeter<br />

Kamera-Art variieren die Bildparameter.<br />

So liefern die Helm- und Handkameras eher<br />

durchschnittliche Bilder, während die mit weniger<br />

fl exiblem Equipment geschossenen Szenen erstklassige<br />

Schärfe mit einem Überschwang an Details,<br />

satten Farben und einem perfekten Kontrast<br />

bieten. Unvergesslich bleibt auch der Soundtrack,<br />

eine Auswahl an energiegeladener Musik, die die<br />

sichtbare Action unterstützt.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

86


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

BLU-RAY<br />

FAMILY<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

Aus irgendeinem Grund lieben die deutschen<br />

Zuschauer animierte Urzeitfamilien.<br />

Seien es „Die Feuersteins“ oder auch die<br />

verrückte Tier-Sippe in „Ice Age“, der Erfolg ist<br />

jedes Mal vorprogrammiert. Genauso lief auch<br />

„Die Crrods“ extrem gut in den Kinos, sodass<br />

er weit über eine halbe Milliarde US-Dollar einspielen<br />

konnte. Umso mehr freuen wir uns auf<br />

den Heimkino-Start, denn dann kann man sich<br />

das Abenteuer von Eep, Grug und Co. immer<br />

und immer wieder anschauen. Aber auch in<br />

der Gegenwart gibt es viel zu entdecken. So<br />

erleben die “Fünf Freunde“ bereits ihr zweites<br />

Detektiv-Abenteuer und im Studio-Ghibli-Animationsfilm<br />

„Die Stimme des Herzens“ führt<br />

eine alte Bibliothekskarte zur wahrscheinlich<br />

herzlichsten und schönsten Hausmusik-Nummer<br />

aller Zeiten. Als Einstimmung zum bevorstehenden<br />

Halloween-Abend können sich<br />

die jüngeren Zuschauer „Die Monster High“<br />

anschauen und dann selber entscheiden, ob sie<br />

nicht doch lieber wie ein echtes Gruselmonster<br />

aussehen wollen, anstatt wie ein großäugiges,<br />

durchgestyltes Modepüppchen.<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 87


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Mit „Die Croods“ liefern die Schöpfer von „Drachen zähmen leicht gemacht“ (2010) und „Lilo<br />

& Stitch“ (2002) Spaß und Action für die ganze Familie in farbenprächtigen Bildern.<br />

Animation<br />

OT: The Croods L: USA J: 2013 V: 20th Century Fox<br />

B: MPEG-4, 2.35:1 T: DTS 5.1 R: Kirk de Micco, Christopher<br />

Sanders D: Uwe Ochsenknecht, Kostja Ullmann, Janin<br />

Reinhardt LZ: 99 min FSK: 0 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.10.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />

Bildreferenz<br />

Die Croods<br />

Die Croods sind eine ganz normale, prähistorische<br />

Familie, die vom übervorsichtigen<br />

Familienoberhaupt Grug (Uwe Ochsenknecht)<br />

geleitet, höchstens zur Jagd nach<br />

Nahrung aus ihrer Höhle heraus kommen.<br />

Nur Tocher Eep (Janin Reinhardt) rebellliert<br />

gegen den spießigen Alltagstrott ihrer Familie<br />

und sehnt sich nach den unendlichen<br />

Möglichkeiten, die ihr die Welt außerhalb<br />

der steinzeitlichen vier Wände zu bieten<br />

hat. Irgendwann soll sich ihr Wunsch nach<br />

Freiheit jedoch auf eine Weise erfüllen,<br />

mit dem selbst die abenteuerlustige Eep<br />

nicht einverstanden gewesen wäre, denn<br />

infolge eines Erdrutsches stürzt die Höhle<br />

ein und die ganze Familie muss sich einen<br />

neuen, sicheren Unterschlupf suchen. Dabei<br />

begegnen sie nicht nur unzähligen wilden<br />

Tieren und beeindruckenden Landschaften,<br />

sondern auch dem umher ziehenden Guy<br />

(Kostja Ullmann), der einen Kopf voller<br />

neuzeitlicher Ideen hat und auch den von<br />

Eep gehörig verdreht. Er prophezeit ihnen<br />

das Ende der Welt und rät, sich schleunigst<br />

auf den Weg in Sicherheit zu machen.<br />

Von ihm geleitet beginnt die Suche<br />

der Familienmitglieder nach einem<br />

neuen Zuhause und einem Platz,<br />

der sie vor den einstürzenden<br />

Erdmassen und ausbrechenden<br />

Vulkanen beschützt. Vater Grug<br />

passen diese neuartigen<br />

Entwicklungen da-<br />

gegen gar nicht<br />

und er versucht mit aller Macht, die Familientradition<br />

aufrecht zu erhalten, die besagt<br />

„Neu ist immer schlecht“. Dies bezieht sich<br />

dabei nicht nur auf die allgemeine Situation,<br />

sondern auch auf Guy, der mit seinen<br />

Ideen und seiner zunehmenden Sympathie<br />

beim Rest der Familie so ganz das Gegenteil<br />

vom konservativen Grug ist. Besonders im<br />

englischen Original ist die Synchronisation<br />

hochkarätig mit Nicolas Cage als Grug, Emma<br />

Stone als Eep, Ryan Reynolds als Guy oder<br />

Catherine Keener als Mutter Ugga besetzt, in<br />

der deutschen Version sind dafür u. a. Uwe<br />

Ochsenknecht, Kostja Ullmann und Janin<br />

Reinhardt zu nennen.<br />

Perfekte Familienkonstellation<br />

Die bunt durcheinander gewürfelte Familienkonstellation<br />

sorgt dabei für die beste<br />

Situationskomik, auch wenn das Schema<br />

nicht wirklich neu ist. Von der rüstigen<br />

und nervigen Schwiegermutter, dem verzweifelten<br />

und grummeligen Vater und<br />

dem dicklichen Tollpatsch als Bruder ist<br />

zusammen mit der stillen, geduldigen Mutter<br />

und Eep als kluger und rebellierender<br />

Tochter nahezu jedes Klischee vorhanden,<br />

dass auch aus amerikanischen Sitcoms<br />

bekannt sein dürfte. In „Die Croods“ funk-<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

88


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Jede Familie braucht ein Haustier: Auch daran mangelt es den Croods nicht,<br />

auch wenn die vermeintlichen Schoßtiere etwas überdimensional ausfallen<br />

Ein urtümlicher Vogel verteidigt hartnäckig sein Nest vor der flinken Eep, die<br />

Nahrung für ihre Familie beschaffen will<br />

tioniert das Konzept aber vortrefflich, ohne<br />

sich dabei in Kitsch oder leere Phrasen zu<br />

verlieren. Dabei fällt es auch keineswegs<br />

störend auf, dass der Zuschauer nicht selten<br />

an Filme wie „Avatar“ (2009) oder „Ice<br />

Age“ (2002) erinnert wird, einerseits durch<br />

die bunte und unendlich kreative Flora und<br />

Fauna, in die die Croods schlittern, andererseits<br />

durch das prähistorische Thema an<br />

sich. Letztendlich ist es dem einzigartigen<br />

Humor zu verdanken, der sich aus den verschiedenen<br />

Ecken und Kanten der Figuren<br />

ergibt, dass in keiner Sekunde des Films<br />

Langeweile aufkommt und sich sowohl die<br />

ganz Kleinen als auch die Erwachsenen<br />

über die familiären Streitereien amüsieren<br />

können. Wenn nicht gerade die gelungenen<br />

Dialoge für den einen oder anderen Lacher<br />

sorgen, schaffen es die Protagonisten auch<br />

so, sich durch ihre Eigenheiten in die witzigsten<br />

Situationen zu bringen. Dabei wird<br />

auch nicht an Action gespart, die der Familie<br />

und dem Zuschauer keine Atempause<br />

gönnt. Die rasanten Verfolgungsjagden sind<br />

gekonnt und mitreißend inszeniert. Bereits<br />

die Eröffnungsszene, in der die Croods ihrem<br />

Mittagessen in bester Football-<strong>Man</strong>ier<br />

hinterher jagen, stimmt auf das restliche<br />

Geschehen ein, in der sich eine atemlose<br />

Fahrt ins Ungewisse an die nächste reiht.<br />

Hintergründig vermittelte Evolution<br />

Dabei geht es in dem Film nicht allein um<br />

den Sinneswandel des Vaters oder um die<br />

Entwicklung der Familienbande, es ist ebenso<br />

eine Geschichte von Evolution. Neben<br />

neuen Erfindungen, wie beispielsweise Schuhen,<br />

und Faultieren als improvisierte Gürtel<br />

wird auch das Feuer entdeckt, das Guy - den<br />

Croods weit voraus - als Erster vorzeigen<br />

kann. Dem gegenüber steht die Naivität<br />

und die ängstliche Neugier der Höhlenfamilie,<br />

die den Neuerungen teils skeptisch<br />

und ablehnend, teils panisch bis euphorisch<br />

gegenüber steht. Das Plädoyer für mehr Offenheit<br />

und Neugier für die Welt verstärkt<br />

sich durch den Gegensatz vom sicherheitsfanatischen<br />

Grug gegenüber der welt<strong>of</strong>fenen<br />

Eep, die sich aus gutem Grund zu Guy und<br />

der großen weiten Welt hingezogen fühlt.<br />

Anpassung an neue Umgebungen und Lebensumstände,<br />

die unserer Spezies zum<br />

Überleben verhalf, ist ebenso Thema wie<br />

mehr Toleranz und familiärer Zusammenhalt.<br />

Wunderschöne Bilder in 3D<br />

Ein optimales Filmvergnügen bietet neben<br />

der inhaltlichen Qualität auch die mit einer<br />

schier unendlichen Kreativität ins Leben gerufene<br />

Umgebung der steinzeitlichen Erde,<br />

bei der besonders die außergewöhnliche,<br />

und dabei ziemlich niedliche Tierwelt hervorzuheben<br />

ist. In einer Gegend, wo die<br />

Farben einem nur so ins Auge springen,<br />

leben neben fleischfressenden<br />

Vogelschwärmen<br />

oder süßen Elefantenratten<br />

auch zahlreiche Raubtiere, die<br />

den Croods ans Leder wollen.<br />

Die Optik dabei ist in jeder<br />

Szene perfekt, die Farben<br />

klar und die Welt voller Details,<br />

die es zu bestaunen gilt. Die 3D-Effekte<br />

runden die schönen Bilder treffend ab und<br />

lassen den Zuschauer über im Raum fliegende<br />

Staubkörner nur so staunen. Neben<br />

den ganzen nach vorne stechenden Einzelheiten<br />

ist die Tiefe ebenso beeindruckend<br />

und gibt den Blick frei in die<br />

liebevoll gestalteten Landschaften,<br />

von der Felsschlucht bis hin zum<br />

dichten Urwald.<br />

Der Ton wäre ebenfalls nahezu makellos,<br />

wenn nicht die Räumlichkeit<br />

an der einen oder anderen Stelle etwas<br />

besser hätte ausfallen können. Ansonsten<br />

ist der Soundtrack passend<br />

auf jede Szene, ob actionreich<br />

oder ruhig, abgestimmt, woran<br />

man mal wieder erkennt, dass<br />

Alan Silvestri sein Komponistenhandwerk<br />

meisterhaft<br />

beherrscht. Die gut 100 Minu-<br />

ten an Bonusmaterial bieten vor<br />

allem für Kinder interessante Features,<br />

etwa eine angeleitete Malschule,<br />

bei der das Zeichnen der<br />

Croods Schritt für Schritt erlernt<br />

werden kann.<br />

SuSanne RichteR<br />

Film 9/10<br />

Ein Lichtblick in der Flut mittelmäßiger Animationsfilme, voller<br />

Witz und Kreativität, bei dem sowohl die Croods als auch die Tiere<br />

einen Stein im Brett jedes Familienmitgliedes haben werden!<br />

Technik 10/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 9,5/10<br />

Ein wahres Feuerwerk an Farben und Formen mit bestens<br />

abgestimmtem Kontrast und fabulöser Schärfe.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 3/3 2/2 2/2<br />

Toller Soundtrack und fulminant vertonte Actionsequenzen, die<br />

dadurch umso mehr begeistern!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

3D 9,5/10<br />

Die Details springen nur so aus dem Bildschirm und die Tiefe<br />

betont die fantasievollen Schauplätze nahezu perfekt.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

4/4 3/3 2/2 0,5/1<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 89


Film<br />

Familie<br />

Ritter Rost Eisenhart und voll verbeult<br />

Animation<br />

OT: Ritter Rost – Eisenhart<br />

und voll verbeult<br />

L: DE J: 2012<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: Pan.<br />

L55ETW 2D-komp.: ja<br />

R: T. Bodenstein D: R. Kavanian, u.a.<br />

LZ: 84 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 13.09.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Von den beliebten Kinderbüchern<br />

über Zeichentrick-Musicals<br />

in der „Sendung mit der Maus“<br />

jetzt auch als 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Der kleine<br />

Registrierkassen-Ritter Rost muss<br />

in „Ritter Rost – Eisenhart und voll<br />

verbeult“ sein größtes Abenteuer<br />

bestehen. Nach dem Sieg beim Ritterturnier<br />

wird Ritter Rost (Rick Kavanian)<br />

von seinem Erzrivalen Prinz<br />

Protz (Christoph Maria Herbst) des<br />

Ritter Rost macht sich auf seinem treuen Pferd Feuerstuhl auf den Weg,<br />

seine verlorene Ritterwürde wieder zu erlangen<br />

Betruges bezichtigt und aus der<br />

Eisernen Burg heraus geworfen.<br />

Zudem verliert er nicht nur seine<br />

Ritter-Lizenz, sondern auch seine<br />

heimliche große Liebe Fräulein Bö<br />

(Carolin Kebekus), die sich dem<br />

fiesen Prinzen zuwendet. Zusammen<br />

mit seinem Pferd Feuerstuhl<br />

und dem Drachen Koks setzt der<br />

blecherne Held alles daran, seine<br />

verlorene Ehre wieder herzustellen.<br />

Aufgrund der hochkarätigen<br />

Synchronsprecher sowie der liebevollen<br />

Aufbereitung macht der<br />

Animationsfilm eine Menge her. Bis<br />

ins kleinste Detail besteht Schrottland,<br />

der Schauplatz des Geschehens,<br />

aus recyclebaren Altmetallen,<br />

weswegen es für Groß und Klein<br />

ziemlichen Spaß macht, diese Dinge<br />

ausfindig zu machen.<br />

Die Geschichte, wie Ritter Rost die<br />

Gunst seiner Fräulein Bö wieder<br />

zurück gewinnt und den fiesen<br />

Prinzen in seine Schranken weist, ist<br />

für die ganze Familie mit viel Liebe<br />

aufgearbeitet worden, die witzigen<br />

Dialoge sind stets kindgerecht, aber<br />

nicht naiv oder kitschig. Die Ge-<br />

Wird Ritter Rost seine Fräulein Bö<br />

wieder zurück gewinnen?<br />

sangsstücke des Filmes werden<br />

durch den treffenden Ton mit sehr<br />

guter Dynamik hervor gehoben. Zudem<br />

überzeugt das eingesetzte 3D<br />

mit einer schönen Tiefendynamik,<br />

wenngleich die Fülle an 3D-Details<br />

nicht stark ausgeprägt ist. SR<br />

Film 7/10<br />

Originelles Abenteuer für Kinder mit<br />

sympathischen Helden, die sich von gängigen<br />

Animationsfi lmen deutlich abheben.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

3D 6/10<br />

Monster High – 13 Wünsche<br />

Animation<br />

OT: Monster High – 13<br />

Wishes L: US J: 2013<br />

V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.77:1<br />

T: DTS-DDS 5.1<br />

R: Steve Sacks<br />

D: Dee Dee Green,<br />

Kate Higgins, Salli<br />

Saffi oti, Laura Bailey LZ: 73 min FSK: 6<br />

P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Auf fliegenden Teppichen wird der<br />

böse Flaschengeist verfolgt<br />

Fans der Fernsehserie und der<br />

beliebten Mattel-Puppen dürfen<br />

sich freuen: Die Monster High gibt<br />

es jetzt erneut in Spielfilmlänge<br />

und stimmt die ganze Familie auf<br />

Halloween ein. In diesem monströs<br />

bunten Abenteuer gelangt Werwolfmädchen<br />

Howleen Wolf an einen<br />

Flaschengeist, der bereit ist, ihr<br />

sage und schreibe ganze dreizehn<br />

Wünsche zu erfüllen. Das passt der<br />

kleinen Schwester von Clawdeen<br />

Wolf bestens, schließlich wünscht<br />

sie sich nichts mehr, als endlich<br />

auf der Monster High an Beliebtheit<br />

zu gewinnen. Alles scheint<br />

bestens zu laufen, wenn da nicht<br />

dieser unheimliche Einfluss wäre,<br />

den der Flaschengeist auf Howleen<br />

zu haben scheint. Clawdeen<br />

Wolf, Draculaura und Frankie Stein<br />

beschließen, den unheimlichen<br />

Vorkommnissen auf den Grund zu<br />

gehen. Wie schon die an die Puppen<br />

angelegte Animationsserie ist<br />

der Film vornehmlich auf junge<br />

Mädchen ausgelegt – umgeben<br />

von einer knalligen Farbwelt stöckeln<br />

die Freundinnen auf ihren<br />

Die Freundinnen der Monster High stechen besonders durch ihre schrillen<br />

Outfits und die Abstammung von diversen Filmmonstern ins Auge<br />

halsbrecherischen Absatzschuhen<br />

über das Schulgelände ihrer Monster<br />

High. Während die Zielgruppe<br />

diesen Film wahrscheinlich „monstermäßig“<br />

spannend finden wird,<br />

werden Erwachsene über die Klischees<br />

und die grelle Optik nur mit<br />

dem Kopf schütteln können. Noch<br />

dazu kommt, dass die Ausrichtung<br />

auf rein weibliches Publikum auch<br />

an den Charakteren sichtbar ist,<br />

bei denen die männlichen Protagonisten<br />

zu blassen Schmachtobjekten<br />

degradiert werden. Mehr<br />

als eine nette Nachmittagsunterhaltung,<br />

ist dieser Animationsfilm also<br />

nicht. Eine Räumlichkeit ist im Audiobereich<br />

quasi nicht vorhanden.<br />

Abgesehen von der altertümlichen<br />

Animation, Schärfegrad und Farben<br />

nett anzuschauen sind. SR<br />

Film 5/10<br />

Für den langweiligen Sonntagnachmittag ein<br />

für Mädchen und Fans der Puppen durchaus<br />

unterhaltsamer Spaß.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Bilder: Universal Pictures, Universum<br />

90


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Stimme des Herzens<br />

Zeichentrickfilm<br />

OT: Mimi wo<br />

sumaseba L: JP<br />

J: 1995 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Yoshifumi Kondô<br />

D: Max Felder, Erich<br />

Ludwig, Johannes<br />

Wolko, u. a. LZ: 111 min FSK: 0<br />

P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 27.09.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Seiji ist sehr begabt und hat genaue<br />

Vorstellungen von seinem Leben<br />

Whisper <strong>of</strong> the heart<br />

Die junge Shizuku (gesprochen<br />

von Gabrielle Pietermann) ist<br />

ein Mädchen, das Bücher dem<br />

öden Schulalltag vorzieht. Eines<br />

Tages fällt ihr auf, dass nahezu<br />

jedes ihrer Bücher aus der Bibliothek<br />

denselben Namensvermerk<br />

hat: Seiji Amasawa (Max Felder).<br />

Als sie eines Tages im Zug einer<br />

Katze begegnet, wird sie von dieser<br />

zum Haus eben jener Person geführt,<br />

die <strong>of</strong>fensichtlich denselben<br />

Buchgeschmack wie sie hat. Seiji<br />

möchte ein Geigenbauer werden<br />

und seine konkreten Zukunftsvorstellungen<br />

lassen Shizuku selbst darüber<br />

nachdenken, was sie in ihrem<br />

Leben eigentlich möchte. Während<br />

sich die beiden immer mehr zueinander<br />

hingezogen fühlen, treiben<br />

ihre verschiedenen Lebensträume<br />

sie jedoch wieder weit auseinander.<br />

Entgegen der üppigen Fantasiewelt,<br />

die wir aus „Chihiros Reise ins<br />

Zauberland“ (2001) kennen, entführt<br />

uns dieser Ghibli-Film unter<br />

der Regie von Yoshifumi Kondô in<br />

das alltägliche Leben zweier junger<br />

Menschen, die erwachsen werden<br />

Shizukus Geschichte bildet die Grundlage für einen weiteren Ghibli-Film:<br />

„Das Königreich der Katzen“ (2002)<br />

und lernen, was sie im Leben erreichen<br />

wollen. Während Seiji sich<br />

an einer Schule in Italien bewirbt,<br />

beginnt Shizuku an ihrer Geschichte<br />

zu schreiben und ihren Traumberuf<br />

als Schriftstellerin anzustreben. Obwohl<br />

„Stimme des Herzens“ schon<br />

mehr als 15 Jahre alt ist, ist die<br />

Geschichte erstaunlich modern.<br />

Trennungen aufgrund der Berufswünsche<br />

sind in der heutigen Zeit<br />

nicht neu und das Streben nach<br />

Verwirklichung der eigenen Träume<br />

wurde sehr liebevoll umgesetzt.<br />

Den Bildern merkt man das Alter<br />

allerdings ebenso an, was durch die<br />

minimalen Details der dennoch liebevollen<br />

Zeichnungen auffällt. Der<br />

Ton macht dahingegen einen guten<br />

Eindruck, wenngleich die Räumlichkeit<br />

deutlich schwächelt. SR<br />

Film 7/10<br />

Einfühlsame Geschichte zweier junger<br />

Menschen, auf der Suche nach ihren Träumen,<br />

die nicht nur Ghibli-Fans verzaubern wird.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Fünf Freunde 2<br />

Bilder: Constantin Film, Universum<br />

Abenteuer-/Jugendfilm<br />

OT: Fünf Freunde 2<br />

L: DE J: 2013<br />

V: Constantin Film<br />

B: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Mike Marzuk<br />

D: Valeria Eisenbart,<br />

Peter Lohmeyer, Oliver<br />

Korittke LZ: 92 min FSK: 0 P: 18 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

Buch-, Hörspiel-, Film- und Serienhelden: Drei Geschwister, die Cousine und ein Hund – die fünf Freunde auf einer<br />

Radtour durch eine sagenumwobene Gegend und auf dem Weg in ein neues Abenteuer<br />

VÖ: 26.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />

Als die fünf Freunde auf einer<br />

Fahrradtour sind, läuft ihnen<br />

der junge Hardy über den Weg, Ein<br />

Gangstertrio will Hardy entführen,<br />

um das Versteck eines legendären<br />

Diamanten zu finden. Allerdings<br />

verwechseln sie die Jungs und nehmen<br />

den falschen mit, so dass sich<br />

Hardy mit dem Rest der Freunde<br />

auf die Suche nach den Gangstern<br />

begibt. Nach dem beachtlichen Kinoerfolg<br />

von „Fünf Freunde“ gelingt<br />

Regisseur Mike Marzuk auch hier ein<br />

rundum solides Stück Unterhaltung<br />

für das jüngere Publikum. Basierend<br />

auf der nun schon an die 60 Jahre<br />

alten Vorlage der britischen Jugendbuchautorin<br />

Enid Blyton schafft Marzuk<br />

eine harmonische Verbindung<br />

von zeitlosem „Jungdetektiv-Stil“<br />

und einigen modernen Elementen,<br />

in denen sich das aktuelle Publikum<br />

durchaus wiederfinden kann.<br />

Dazu kommt eine Prise „Wilde<br />

Kerle“, ein ganz klein wenig „Indiana<br />

Jones“ und ein engagiert spielender<br />

Cast. <strong>Man</strong>chem Erwachsenen wird<br />

der eine oder andere Charakter<br />

vielleicht zu karikiert, der eine oder<br />

andere Scherz zu plump erscheinen,<br />

aber man sollte sich einfach<br />

dran erinnern, dass man in seiner<br />

eigenen Jugendzeit auch über<br />

so etwas herzlich lachen konnte.<br />

Das Bild ist von guter bis sehr<br />

guter Qualität, die Schärfe stimmt<br />

und die Farben sind sehr satt und<br />

warm getönt, passend zur unterhaltenden<br />

Grundstimmung des Films.<br />

Der Ton ist gut abgemischt, die<br />

Dynamik und der Einsatz von<br />

räumlichen Effekten werden aber<br />

nicht wirklich ausgereizt, was den<br />

jugendlichen Zuschauern in den<br />

spannenden Momenten allerdings<br />

das eine oder andere Gruseln<br />

ersparen mag.<br />

UF<br />

Film 7,5/10<br />

Gefällig ins Bild gesetzte und unterhaltsame<br />

Jugendbuchverfi lmung, Spannung und Spaß für<br />

die ganze Familie.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 91


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Familien-Film-<strong>Vorschau</strong><br />

Bald im Kino: Die Tribute von Panem: Catching Fire<br />

Die Hungerspiele gehen endlich weiter! Nachdem<br />

Katniss (Jennifer Lawrence) zusammen<br />

mit dem Jungen Peeta (Josh Hutcherson) die<br />

tödlichen Spiele überlebt hat, ist sie ein Symbol<br />

für die unterdrückte Bevölkerung. Die Zeichen<br />

für eine kommende Rebellion sind unübersehbar,<br />

bleiben aber auch nicht dem Präsidenten<br />

Snow (Donald Sutherland) verborgen. Ab dem<br />

21. November können nun die Zuschauer die<br />

lang ersehnte Fortsetzung der verfi lmten Romantrilogie<br />

von Suzanne Collins verfolgen.<br />

Fiebern Sie mit, wenn die begnadete Jägerin<br />

erneut in der Arena der Gefahr ins Auge blickt<br />

und sich abermals in einem tödlichen Wettstreit<br />

messen muss.<br />

SR<br />

Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: 20 Disney & Pixar: Die größten Animationshits<br />

Nicht mehr lange, dann werden in den heimischen<br />

Wohnzimmern alte Kindheitserinnerungen<br />

wieder wach. Mit der limitierten Box aus<br />

zwanzig der beliebtesten Disney- und Pixar-Hits<br />

haben Sie die perfekte Sammlung der beliebtesten<br />

Animationsfi lme nun in Ihrem eigenen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal und können sich über Werke wie<br />

„Arielle – Die Meerjungfrau“ (1989) oder „Wall-<br />

E“ (2008) freuen. Das perfekt und abwechslungsreich<br />

zusammengestellte Filmrepertoire<br />

deckt dementsprechend geliebte Klassiker<br />

sowie neue Hits aus fast zwanzig Jahren Animationsfi<br />

lmgeschichte ab und ist mit der dekorativen<br />

Collection ab dem 24. Oktober im<br />

Handel erhältlich.<br />

SR<br />

Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Thor – Ein hammermäßiges Abenteuer<br />

Der große und etwas tollpatschige Thor arbeitet<br />

in einer Schmiede, von seinem göttlichen Vater<br />

wenig beachtet und mehr ein schüchterner Junge<br />

als ein großer Held. Da schickt Hel, die Göttin<br />

der Unterwelt, sich an, die Weltherrschaft an<br />

sich zu reißen. Mit dem verzauberten und sprechenden<br />

Hammer und seiner besten Freundin<br />

Edda will der große Abkömmling Odins die<br />

Welt vor der nahenden Zerstörung bewahren.<br />

Sein Weg vom tapsigen Schmied zum großen<br />

Krieger wird, zusammen mit dem Hammer als<br />

mächtigste und wohl auch frechste Waffe der<br />

Welt, ab dem 25. Oktober jedes Heimkino mit<br />

Kinderlachen erfüllen und einen unterhaltsamen<br />

Abend für die ganze Familie liefern. SR<br />

Bilder: Studiocanal, Koch Media, Walt Disney<br />

92


Technik<br />

Zukunftstaugliches<br />

Ultra-HD<br />

Lohnt sich jetzt schon<br />

ein 4K-TV? Wir testen<br />

Samsungs neustes Gerät.<br />

Seite 94<br />

Heimkino-Anlage<br />

im Retro-Look<br />

Samsungs HT-F9759W:<br />

Wohlklang im Wohnzimmer<br />

mit stylischem Look.<br />

Seite 96<br />

Bilder: Samsung<br />

Falko Theuner,<br />

Chef vom Dienst<br />

Kennen Sie eigentlich<br />

schon unseren Youtube-<br />

Kanal, auf dem wir regelmäßig<br />

Ultra-HD-Fernseher,<br />

Sat-Receiver und aktuellste<br />

Unterhaltungselektronik betrachten<br />

sowie <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sondereditionen<br />

auspacken um<br />

sie zu begutachten? Nein? Na<br />

dann werfen Sie ruhig einmal<br />

einen Blick auf die Seite<br />

www.youtube.com/digitalfernsehende.<br />

Das neueste Unboxing-Video entstand direkt während<br />

der Erstellung des Tests des Monats, in dem wir die<br />

Ultimate Collector’s Edition von „<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong>“ genauestens<br />

unter die Lupe nehmen. Und das hat tatsächlich<br />

sehr viel Spaß gemacht, da wir alle sehr gespannt darauf<br />

waren, wie die Superman-Figur in Natura aussehen<br />

würde. Aber auch der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Test war ein wahrer Augenöffner<br />

und hat einmal mehr gezeigt, wie gut doch<br />

eine Heimkinoanlage mit einer Referenz-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ausgenutzt<br />

werden kann.<br />

Die Kombination aus Zeitschriftenartikel und Video soll<br />

in Zukunft helfen, ein noch besseres Bild von den <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Produkten<br />

zu erhalten und die Faszination für neue<br />

Entertainment-Technologien wie etwa Ultra-HD zu<br />

wecken. In unseren How-To-, Hands-on-, Special- und<br />

Unboxing-Videos können wir Ihnen Phänomene zeigen,<br />

die sich im Heft nur schwerlich beschreiben lassen. Das<br />

Ganze ist mit einer HD-Kamera aufgenommen, wodurch<br />

Sie die Videos sogar in voller 1080p-Aufl ösung<br />

genießen können. Und da uns in den nächsten Wochen<br />

vor Weihnachten noch so einige aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Sondereditionen und TV-Geräte erwarten, die vielleicht<br />

auch unter Ihrem Weihnachtsbaum liegen könnten,<br />

können Sie sich über diesen Kanal auf dem Laufenden<br />

halten, was die einzelnen Editionen so zu bieten haben.<br />

Viel Spaß beim Anschauen!<br />

Full HD vs. 4K-TVs<br />

Der Direktvergleich zwischen 4K-Fernsehern und Full-HD-Fernsehern<br />

vereinfacht sich bei Bildern mit vielen Details. Seite 94<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 93


Technik<br />

4K-TV<br />

Samsung UE55F9090<br />

Für eine optimale Zukunftssicherheit hat Samsung ein echtes Ass im Ärmel, denn der Hersteller lagert Teile des<br />

Signalboards und nahezu sämtliche Anschlüsse in eine externe Box aus. Diese soll 2014 durch eine neue Variante<br />

ersetzt und der Fernseher fortan zu allen neuen Standards wie HDMI 2.0 und UHD mit 60 Bildern pro Sekunde<br />

kompatibel sein.<br />

Für die Smart-TV-<br />

Anwendungen legt<br />

Samsung eine Zweitfernbedienung<br />

mit<br />

Touchpad bei<br />

Während sich viele Mitbewerber mit LCD-<br />

Panels auf 100-Hertz-Niveau zufriedengeben<br />

müssen, zeigt Samsung, was technisch in<br />

der UHD-Liga machbar ist. Der UE55F9090 zeigt<br />

selbst schnelle Bewegungen äußerst scharf und<br />

detailreich. Möglich wird dies durch Samsungs<br />

reaktionsschnelles LCD-Panel, das durch zwei<br />

LED-Leisten links und rechts ausgeleuchtet wird.<br />

Dadurch kann die LED-Beleuchtung im Takt des<br />

Bildaufbaus geschaltet werden und durch die<br />

schnelle Ansprechzeit der einzelnen Pixel ergibt<br />

sich in Summe eine tadellose Schärfe. Einzig<br />

in dunklen Bereichen sind leichte Schlieren<br />

zu erkennen, dieser Effekt ist aber höchst selten<br />

zu beobachten. Weiterer Pluspunkt ist die<br />

hohe Bildhelligkeit und stufenlos eingreifende<br />

Zwischenbildberechnung: Wie flüssig Filmbilder<br />

laufen sollen, entscheiden Sie allein. Minimale<br />

Aussetzer bei hoher Glättung waren im Test zwar<br />

auszumachen, die gefürchteten Mikroruckler,<br />

die wir beim UE85S9 regelmäßig beobachten<br />

konnten, traten aber nicht auf. Vergleicht man die<br />

Detaildarstellung mit anderen UHD-TVs, so wirkt<br />

das Gesamtergebnis des UE55F9090 minimal<br />

weicher. Gehen Sie sehr nah an den Bildschirm<br />

heran, können Sie sämtliche Details auch bei<br />

Samsungs UE55F9090 erkennen, die einzelnen<br />

Bildpunkte werden aber weniger plakativ herausgearbeitet.<br />

Der dadurch entstehende Eindruck<br />

dürfte Filmfans gefallen, zudem treten an diagonalen<br />

Linien keine Treppenmuster auf. Bei der Signalzuspielung<br />

ist bei 3 840 × 2 160 Bildpunkten<br />

Schluss, die 4K-Kinoauflösung (4 096 × 2 160<br />

Pixel) akzeptiert der UHD-TV nicht.<br />

Kontrast und Farben<br />

Nach dem Einschalten unterscheidet sich die<br />

Bilddarstellung des Samsung UE55F9090 vom<br />

Wettbewerb, denn selbst die Kinovoreinstellung<br />

ist vergleichsweise unpräzise geraten. So zeigt<br />

der Fernseher eine Unterbelichtung in dunklen<br />

Bildbereichen, was den Kontrasteindruck<br />

verbessert, Details aber leicht verschluckt. Die<br />

Gammakorrektur ist per einfachen Regler möglich,<br />

schießt bei den Mitteltönen aber etwas über<br />

das Ziel hinaus. Aufseiten der Farbtemperatur<br />

ist das Bild entweder zu warm oder zu kühl, der<br />

Weißabgleich sollte nur mit genormten Testbildern<br />

stattfi nden. Bei der Farbdarstellung zeigt der<br />

UE55F9090 ein natürliches Ergebnis, allerdings<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />

94


4K-TV<br />

Technik<br />

Samsungs UE55F9090 macht nicht nur im Film-, sondern auch im Fernsehbetrieb eine gute Figur. Der elektronische Programmführer zeigt neben den aktuellen<br />

Senderinfos das laufende Bild, die Doppelbilddarstellung stellt zwei Quellen gleichzeitig dar und im Smart-TV-Menü stöbern Sie Internetvideos auf<br />

sind einzelne Farbabstufungen, besonders im<br />

Grün- und Gelbbereich, übersättigt, Rottöne werden<br />

teilweise etwas dunkel dargestellt. Gleiches<br />

trifft auf Gesichtstöne zu. Das LCD-Panel liefert<br />

eine gute Schwarzdarstellung und sehr gute<br />

Helligkeit, solange Sie exakt vor dem Fernseher<br />

Platz nehmen und nicht seitlich auf die Bildfl äche<br />

blicken. Noch kontrastreicher erscheint das Bild,<br />

wenn Sie das Vollbild-LED-Dimming aktivieren:<br />

Der Fernseher reduziert die LED-Beleuchtung<br />

gemäß dem Bildinhalt und steigert die Brillanz<br />

von Mitteltönen über die Anhebung des Signalpegels.<br />

In Filmen erscheinen schwarze Flächen<br />

pechschwarz, ein Ausbrennen von Details ist nur<br />

selten zu beobachten und kann unter Verwendung<br />

der niedrigen Stufe des Vollbilddimmings<br />

fast vollständig vermieden werden. Der Lichtsensor<br />

gestattet es zudem, die Mindesthelligkeit<br />

festzulegen, sodass das Bild nie zu dunkel<br />

erscheint. Entwarnung können wir beim Thema<br />

Ausleuchtung geben: Leichte Flecken in dunklen<br />

Bereichen, minimale Flashlights und Streifen<br />

sind zwar erkennbar, aber niemals störend – für<br />

Edge-LED-Verhältnisse liefert Samsung ein sehr<br />

gutes Niveau.<br />

Was ist smart?<br />

Der UE55F9090 reagiert auf Ihre Stimme und<br />

setzt Handbewegungen in Befehle um. Im Test<br />

vertrauten wir dennoch auf die Fernbedienung,<br />

die den gezielten Aufruf der TV-Funktionen erleichtert<br />

– eine Zweitfernbedienung mit Touchpad<br />

zur Mauszeigernavigation liegt ebenfalls<br />

bei, diese muss einmalig über den Fernseher<br />

registriert werden (<strong>Blu</strong>etooth-Verbindung). Die<br />

Medienwiedergabe über USB gestattet die UHD-<br />

Fotodarstellung und es stehen Ihnen sämtliche<br />

Bildeinstellungen <strong>of</strong>fen, selbst die 3D-Wandlung<br />

kann aktiviert werden. Wer UHD-Videos als<br />

vierfachen Full-HD-Stream ablegt, kann diese<br />

ebenfalls über den Mediaplay er starten – einzig<br />

der neue Videostandard H.265 wird noch nicht<br />

vom Fernseher verarbeitet. Per integrierten Doppeltunern<br />

zeichnen Sie ein Programm auf und<br />

schalten gleichzeitig auf einen anderen Sender<br />

um, mehrere Aufnahmen sind aber nicht möglich<br />

(die Time-Shift-Funktion während einer Aufzeichnung<br />

ebenfalls nicht).<br />

Außerdem verbaut Samsung nur eine CI-<br />

Schnittstelle für Smartcards. Praktisch gelingt<br />

die Doppelbilddarstellung, hierbei sollten Sie<br />

den HDMI-Eingang als Hauptfenster wählen<br />

und per PiP-Bildmenü das Zweitfenster mit<br />

einem TV-Programm belegen, Fenstergröße und<br />

Tonzuordnung gelingen variabel. Den Kontakt<br />

zum Internet stellt der UE55F9090 wahlweise<br />

drahtlos her, die WPS-Unterstützung macht die<br />

Verbindung zum Router kinderleicht. Samsungs<br />

Videoportal bot zum Testzeitpunkt nur veraltete<br />

Filme, aktuelles Futter ermöglicht die Maxdome-<br />

App. Youtube versagte in unserem Test vollständig<br />

den Dienst, hier muss Samsung per Update<br />

noch nachlegen.<br />

Für Videospieler von Belang: Die Eingabeverzögerung<br />

ist im normalen TV-Modus zu hoch<br />

und der Spielmodus wird von Samsung gut versteckt.<br />

Wer den UE55F9090 erwirbt, sollte eine<br />

Soundbar mit einplanen, denn die integrierten<br />

Lautsprecher enttäuschen besonders im Hochund<br />

Tieftonbereich.<br />

Die Summe aller Elemente<br />

Mag man über manche Bedienfunktion und den<br />

schwachen Ton die Stirn runzeln: Samsung liefert<br />

in Summe ein exzellentes UHD-TV-Paket ab. Die<br />

externe Anschlussbox garantiert Zukunftssicherheit,<br />

die Bewegtbildschärfe des UE55F9090 ist<br />

auf Augenhöhe mit den besten TVs des Marktes<br />

und richtig eingestellt überzeugt das Bild durch<br />

Kontrast und Brillanz. Positiv überrascht waren<br />

wir auch von der 3D-Wiedergabe: Die Bildhelligkeit<br />

ist tadellos, Doppelkonturen sind nur<br />

selten zu sehen und die Bildschärfe ist exzellent.<br />

Optisch und in Sachen Ausstattung zeigt<br />

sich der UE55F9090 ebenfalls auf der Höhe<br />

der Zeit, sodass Sie beruhigt in die TV-Zukunft<br />

starten können.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Einstellung für ein natürliches Bild<br />

Bildmodus<br />

Film<br />

Hintergrundbel 20<br />

Kontrast 100<br />

Helligkeit 45<br />

Schärfe 15<br />

Farbe 50<br />

Farbton<br />

Bildformat<br />

G50 R50<br />

Bildanpassung<br />

Optimalkontrast Aus oder Gering<br />

Schwarzton<br />

Aus<br />

Hautton 0<br />

Farbraum<br />

Auto<br />

Weißabgleich<br />

Off set R/G/B:<br />

Gain R/G/B<br />

10P-Weißabgleich<br />

25/25/25<br />

7/19/25<br />

Aus<br />

Gamma +1<br />

Farbton Warm 2<br />

dig. aufbereiten<br />

MPEG-Rauschfi lter<br />

HDMI-Schwarzp.<br />

Motion Plus<br />

(Benutzerdefi niert)<br />

LED Clear Motion<br />

Smart-LED<br />

Aus oder Auto<br />

Aus<br />

Gering<br />

Unschärfeminderung: 10,<br />

Judder-Minderung: 0 - 6<br />

Ein<br />

Standard<br />

Leicht dominante Grün- und Gelbtöne können den sehr guten Gesamteindruck kaum schmälern<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 95


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsystem<br />

Gut<br />

Samsung HT-F9759W<br />

Innovationen mit Retro-Charme<br />

Samsungs Heimkinoanlage der Oberklasse lockt mit allumfassender Unterhaltung aus einer Hand und neben dem<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player findet sich die Verstärkereinheit für einen 7.1-Aufbau gleich mit im Gehäuse. Doch wie schlägt sich<br />

der Allrounder im Test?<br />

Über das Ziffernfeld<br />

lassen sich Titel<br />

wie gewohnt direkt<br />

anwählen<br />

Alle Tasten können<br />

beleuchtet werden,<br />

was im abgedunkelten<br />

Himkino<br />

nützlich ist<br />

Vielen Klangoptionen<br />

sind direkt anwählbar,<br />

aufwändige<br />

Menünavigation<br />

entfällt<br />

Nicht nur das einst totgesagte Medium Schallplatte<br />

erfreut sich in den letzten Jahren konstanter<br />

(und sogar steigender) Beliebtheit, auch<br />

ein altes Bauteil der Elektrotechnik möchte sich<br />

noch nicht aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik<br />

verabschieden: die Elektronenröhre. Das<br />

merkt auch Samsung und bringt derzeit gleich<br />

mehrere Geräte auf den Markt, die Röhren zur<br />

Verstärkung verwenden. Eines davon ist das <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Komplettsystem<br />

HT-F9759W, und wie üblich<br />

wird die Röhrentechnik auch hier gut sichtbar und<br />

optisch betont untergebracht. Während Stereound<br />

Kopfhörerverstärker jedoch ein gewohnter<br />

Anblick sind, wirkt ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Receiver mit Röhren<br />

zunächst exotisch. Die dezent beleuchtete<br />

Einlassung ist unter einer Plexiglasabdeckung<br />

untergebracht und rundet das Design aus schwarzem<br />

Hochglanzlack mit einem Element aus gebürstetem<br />

Aluminium stilvoll ab. Dieses Konzept<br />

zieht Samsung für das ganze System stringent<br />

durch, was die Lautsprecher zu einem echten<br />

Hingucker im Wohnzimmer macht. Der Bassreflex-<br />

Subwo<strong>of</strong>er arbeitet passiv, der Verstärker befindet<br />

sich mit im Basisgerät. Eine Besonderheit gilt es<br />

beim Aufbau zu beachten: Die Verstärker für die<br />

Surround-Kanäle hat Samsung in ein externes<br />

Gerät ausgelagert. Dieses bekommt von der Basis<br />

drahtlos das nötige Tonmaterial gesendet. Zwar ist<br />

natürlich zwischen dem Surround-Verstärker und<br />

den Lautsprechern jeweils ein Kabel notwendig,<br />

es müssen jedoch keine Kabel von vorne nach<br />

hinten durch den Raum gezogen werden. Eine<br />

weitere Besonderheit ist beim Anschluss der<br />

Front-Lautsprecher zu entdecken: Diese sind nicht<br />

zwei-, sondern vieradrig ausgelegt. Am oberen<br />

Ende der Lautsprecher ist jeweils ein zusätzlicher<br />

Treiber verbaut, der als Höhenkanal fungiert.<br />

Errechnet werden diese Extra-Kanäle durch den<br />

Algorithmus DTS Neo: Fusion. Höhenkanäle sollen<br />

generell zu einer realistischeren Wahrnehmung<br />

des Geschehens beitragen und können außerdem<br />

die Lokalisation seitlicher Phantomschallquellen<br />

stabilisieren. Deshalb handelt es sich bei<br />

Samsungs Komplettsystem auch um ein 7.1-Set,<br />

jedoch mit Höhen- statt Back-Surround-Kanälen.<br />

Im Inneren arbeiten neben den Röhrenverstärkern<br />

außerdem neuartige Verstärker auf Galliumnitrid-<br />

Basis (GaN). Diese Verbindung hat die Eigenschaften<br />

eines Halbleiters und wurde erst dieses<br />

Jahr erfolgreich in einem Satellit verwendet –<br />

und leistet seitdem seine Dienste im All. Schaltungen<br />

auf GaN-Basis können kleiner realisiert<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />

96


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsystem<br />

Technik<br />

Zusätzliche Höhentreiber sorgen für eine überzeugende<br />

Räumlichkeit<br />

werden, gleichzeitig besitzen sie eine längere<br />

Lebenszeit. Aufgrund ihrer Robustheit gegenüber<br />

hohen Temperaturen und Spannungen kann<br />

außerdem der Kühlaufwand verringert werden.<br />

Samsung erh<strong>of</strong>ft sich hierdurch neben längerer<br />

Lebensdauer und größerer Robustheit auch eine<br />

verbesserte Signalqualität.<br />

Der Einmessvorgang bringt teilweise sehr genaue<br />

Ergebnisse, nur die Abstände des Subwo<strong>of</strong>ers<br />

und der Surround-Lautsprecher mussten korrigiert<br />

werden. Zu Beginn des Tests fiel auf, dass<br />

sowohl das Laufwerk als auch der Lüfter noch<br />

in zwei Metern Entfernung hörbar sind. Beim<br />

Stereohören macht sich die angenehme Räumlichkeit<br />

bemerkbar. Phantomschallquellen zwischen<br />

den Frontlautsprechern sind stets scharf<br />

lokalisierbar. Das Set gibt sämtliche Musikgenres<br />

lebhaft wieder, auch Filmszenen pr<strong>of</strong>itieren von<br />

straffen Impulsen und der sehr guten Dynamik.<br />

Der Subwo<strong>of</strong>er passt sich gut in das System<br />

ein und erweitert es sinnvoll nach unten.<br />

Insgesamt besitzt das Set einen leicht warmen<br />

Klangcharakter, der den Ton einer Triangel goldig<br />

erscheinen lässt.<br />

Im Videobereich stellt Samsungs Heimkinokomplettsystem<br />

zwei HDMI-Eingänge zur Verfügung<br />

und dank des Audio Return Channels (ARC) der<br />

HDMI-1.4-Schnittstelle kann der Ton des Fernsehers<br />

postwendend über das Kabel zurück an die<br />

Anlage geführt werden – praktisch. Neben der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Ausgabe in Full HD können Sie Zuspielungen<br />

auch in Ultra HD (4K) mit 3 840 × 2 160<br />

Optimaler Sound in jedem Wohnzimmer?<br />

Die Einmessung der Komplettanlage erfolgt mit<br />

einem einzelnen Mikr<strong>of</strong>on. Dabei wird keine frequenzielle<br />

Anpassung des Systems vorgenommen,<br />

sondern es werden lediglich die Pegel und Abstände<br />

der einzelnen Lautsprecher erfasst. Dabei ist das<br />

System jedoch nur teilweise genau: Bei Subwo<strong>of</strong>er<br />

und den Surroundkanälen wichen die ermittelten<br />

Entfernungen stark von den tatsächlichen ab, es<br />

musste manuell korrigiert werden. Als Ursache ist<br />

zum Beispiel eine nicht beachtete Latenz des drahtlosen<br />

Surround-Verstärkers denkbar. Vielleicht hilft<br />

in Zukunft ein S<strong>of</strong>twareupdate aus.<br />

Bildpunkten an einen kompatiblen Fernseher<br />

oder Projektor weiterleiten; dabei wird das Material<br />

entsprechend hochskaliert. Aber auch Bilder in<br />

Standardauflösung von einer DVD werden aufgewertet<br />

und neben der Skalierung auf die höhere<br />

Auflösung findet nunmehr die Vollbildwandlung<br />

auf einem hohen Niveau statt. In sehr komplexen<br />

Szenen ist ein leichtes Kantenflimmern jedoch<br />

nicht vermeidbar. Anpassen können Sie<br />

die Güte Darstellung nur bedingt und so stehen<br />

dem Nutzer lediglich einige Bildpr<strong>of</strong>ile zur Auswahl.<br />

Selbstverständlich ist es auch möglich, 3D-<br />

Filme von entsprechenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s abzuspielen.<br />

Im Netzwerk trumpft die HT-F9759W abermals<br />

auf und dank internem WLAN-Modul haben Sie<br />

kabellosen Zugriff auf eine Vielzahl von Internetfunktionen.<br />

Die optische Präsentation lehnt sich<br />

dabei an der, der aktuellen Smart TVs an und<br />

Sie können diverse Onlinevideotheken und das<br />

soziale Netzwerk Facebook besuchen. Zudem ist<br />

es möglich, mit dem Webbrowser im Internet zu<br />

surfen. Die Bedienung mit dem Signalgeber geht<br />

aber in diesem Fall nur sehr behäbig vonstatten.<br />

Im Netzwerk gibt sich die Anlage flexibel und<br />

streamt auch hochauflösende Videos im MKV-<br />

Container ruckelfrei direkt von einem Computer<br />

oder einer Netzwerkfestplatte. Audioseitig werden<br />

alle gängigen Codecs von MP3 bis zu OGG, AAC<br />

und FLAC im Heimnetz erkannt, wobei eine maximale<br />

Auflösung von 88,1 Kilohertz bei 24 Bit<br />

möglich ist.<br />

MarTiN Heller, DeNNis scHirrMacHer<br />

Vorhersehbar: Röhren heizen sich prinzipbedingt auf<br />

Das Internetangebot wird wie von den aktuellen Smart<br />

TVs gewohnt präsentiert<br />

Austattung<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Disc-Formate<br />

Datenformate<br />

3D-Darstellung<br />

Samsung<br />

HT-F9759W<br />

1 699 Euro<br />

www.samsung.com<br />

43 × 5,5 × 31,5 cm<br />

3,3 kg<br />

BD, DVD, DVD-R/-RW, CD-R/-RW<br />

DivX, MKV, MPEG-4, JPG, MP3,<br />

WAV u. a<br />

ja<br />

Technik<br />

Ausstattung 7,5/10<br />

Bedienung 8/10<br />

Wiedergabe 8,5/10<br />

Gesamt<br />

Samsung schlägt die Brücke zwischen altbewährten Technologien<br />

und aktuellen Innvoationen und die Kombination kann insgesamt<br />

mit soliden Audio- und Videoergebnissen überzeugen.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 97


<strong>Vorschau</strong><br />

Thema<br />

1/2014<br />

Nächstes Heft:<br />

29. November 2013<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-100 • Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan H<strong>of</strong>meir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Chef vom Dienst:<br />

Falko Theuner (FT)<br />

Redaktion:<br />

Nele Reiber (NR), Susanne Richter (SR),<br />

Tiemo Weisenseel (TW)<br />

„Robocop“ – Das Remake<br />

Die Wiederbelebung eines Kult-Klassikers wird spätestens seit den jüngeren „Star Wars“-Episoden kritisch<br />

beäugt. Doch der neue „Robocop“ verspricht tatsächlich ein Remake zu werden, auf das sich die<br />

Fans freuen dürfen. Erste Hintergrundfakten gibt es in der prall gefüllten Weihnachtsausgabe.<br />

Film<br />

Breaking Bad: Endlich gibt es die komplette<br />

Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> u. a. auch als „Deluxe Gift Set“<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

Informationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neusten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

Jurassic Park 3D: Wie intensiv ist der Spielberg-<br />

Klassiker in 3D?<br />

Sondereditionen: Zu Weihnachten zeigen wir Ihnen<br />

die schönsten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Geschenke<br />

Elysium: Neil Blomkamps explosives Science-<br />

Fiction-Feuerwerk<br />

HDTV<br />

www.hdtv<strong>magazin</strong>.com<br />

HDTV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

Bilder: 20th Century Fox, Studiocanal, Sony Picture, Universal Pictures<br />

Grafikdesign:<br />

Lisa Breyer, Therèse Herold, Ronny Labotzke<br />

Stephan Krause, Stefan Kretzschmar,<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />

Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Linda Hartmann, Simone Läßig, Franziska Lipus,<br />

Benjamin Mächler, Carsten Philipp (Leitung)<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-120<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Denise Göhler<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-140<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />

Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />

Jahresabo Deutschland: 34,90 Euro<br />

Druck:<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

Höchberg<br />

© 2013 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

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die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

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Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />

auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte <strong>Man</strong>uskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von <strong>Man</strong>uskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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