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5<br />
JAHRE<br />
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 8/13<br />
THE<br />
WALKING<br />
DEAD<br />
STAFFEL 3+4<br />
DIE BESTEN<br />
FILME ZU<br />
HALLOWEEN<br />
WORLD WAR Z<br />
AFTER EARTH<br />
THE PLACE<br />
BEYOND<br />
THE PINES<br />
DIE CROODS<br />
SHADOWLAND<br />
MAN OF STEEL<br />
ULTIMATE COLLECTOR’S EDITION<br />
ICH, EINFACH<br />
UNVERBESSERLICH 2<br />
THOR – THE DARK KINGDOM<br />
2 RETRO-<br />
POSTER!
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Entertainment-Portal<br />
„Oldboy“ (c) Universal, ab 05. Dezember im Kino „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (c) Walt Disney Studios, ab 28. November im Kino<br />
Aktuelle Meldungen und<br />
spannende Hintergrundthemen<br />
The Dark Knight Rises · Batman – Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> · Die große Pixar-Retrospektive · Die größten Klassiker<br />
aller Zeiten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> · Spezialeffekte · Die Burton-Galerie · Sherlock Holmes · Filmhits auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D · Japan-Animation · Clint<br />
Eastwood · <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Herstellung · Kino made in Germany · Star Trek: The Next Generation · Die MIB Trilogie · Das WHO is WHO der Serienwelt ·<br />
Quentin Tarantino · Game Of Thrones · Action auf Asiatisch · James Franco über „127 Hours“ · Planet der Affen – Eine Evolutionsgeschichte ·<br />
Action- und Superhelden im Kino · Tim & Struppi · Avatar – <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D · Samsara · Actionhelden · Science-Fiction-Highlights in HD · 90 Jahre<br />
Warner Bros. · Die Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Collection · Ziemlich beste Freunde · 100 Jahre Universal · Marvels „The Avengers“ · 50 Jahre Bond u. v. m.<br />
„47 Ronin“ (c) Universal, ab 30. Januar im Kino „Ender‘s Game – Das große Spiel“ (c) Constantin, ab 24. Oktober im Kino
8/2013 Editorial<br />
Liebe Leser!<br />
Woran liegt es eigentlich, dass kaum ein Monat vergeht, in dem<br />
nicht der eine oder andere, mehr oder weniger aufwendig<br />
gedrehte oder restaurierte Zombiefilm auf der Leinwand oder im<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal der Märkte landet? Ist es die Schadenfreude, dass es<br />
anderen, und jetzt meine ich mal die Untoten, noch immer ein Stück<br />
mieser geht, als einem selbst, und sie zudem deutlich schlimmer<br />
aussehen, als man es für sich je hinbekommen könnte? Wie auch<br />
immer, bei Zombies in Serie liegt es natürlich nahe, auch gleich eine<br />
Serie daraus zu machen. Und genau das ist mit „The Walking Dead“<br />
unbestritten auf eine grandiose Art und Weise gelungen. Warum dies<br />
so ist und wie es aktuell mit den Protagonisten weitergeht, können<br />
Sie in unserer herrlich untoten Titelstory nachlesen. Und wem dieser<br />
Horror noch nicht reicht, der kann sich gern in unserem Halloween-<br />
Spezial noch die eine oder andere Anregung für eine überzeugende Kostümierung holen.<br />
Auch als „<strong>Man</strong> <strong>of</strong> <strong>Steel</strong>“ kann man Eindruck machen, wenn das Kostüm stimmt, nachzulesen in unserem<br />
großen Test. Übrigens, wer statt des Kostüms lieber eine edle Supermann-Figur zu Hause haben<br />
will, sollte sich unbedingt unser „Unboxing“-Video auf dem Youtube-Kanal www.youtube.com/user/<br />
digitalfernsehende anschauen.<br />
Gut kostümiert waren auch wieder die Protagonisten der neuen „Borgia“-Staffel, einer beeindruckend<br />
gefi lmten Serie, die bei ihrer Ausstrahlung im ZDF für einiges Aufsehen sorgte, und das nicht nur wegen<br />
der Kostüme, sondern vor allem wegen der Stellen, an denen auf sie verzichtet wurde.<br />
Natürlich gibt es auch in dieser Ausgabe eine Menge Besinnliches, Kindertaugliches oder auch Musikalisches<br />
zu fi nden. Wer also nicht unbedingt Zombies oder andere Gewalttäter in seiner <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />
haben will, muss das Heft nicht gleich zuschlagen, sondern kann sich beispielsweise anschauen,<br />
was Maiskörner so alles anstellen, wenn man ihnen mal eine Brille aufsetzt – vielleicht ist das sogar<br />
auch eine Kostümidee, probieren Sie’s einfach aus!<br />
DER GROSSE GATSBY –<br />
„FANTASTISCHER 3D-EFFEKT“<br />
– AVF-BILD<br />
SPRACHEN: DEUTSCH/ENGLISCH<br />
Herzlichst,<br />
UWE FUNK,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
29. November 2013<br />
ZACK SNYDER UND CHRISTOPHER NOLAN<br />
PRÄSENTIEREN DEN NEUEN SUPERMAN<br />
SPRACHE: ENGLISCH<br />
(DEUTSCH: DOLBY DIGITAL 5.1)<br />
Bilder: Auerbach Verlag, WVG, Warner Home Video, DC<br />
Anzeige<br />
„EIN SPEKTAKULÄRER MIX AUS<br />
TRANSFORMERS UND GODZILLA – MIT<br />
EINEM HAUCH VON INCEPTION.“<br />
– TV DIGITAL<br />
SPRACHEN: DEUTSCH/ENGLISCH<br />
WARNERBROS.DE<br />
AB 22.11.<br />
IN 3D AUCH BEI VIDEOLOAD AUF<br />
Inhalt ENTERTAIN | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de ERHÄLTLICH | 8.2013 3
12 | Thor – The Dark Kingdom<br />
Im Kino<br />
34 | World War Z<br />
Blockbuster<br />
38 | The Place Beyond The Pines<br />
Anspruch<br />
Aktuelles<br />
09 | Filmnews<br />
14 | Regisseur des Monats:<br />
Radu Mihaileanu<br />
16 | Titelthema: The Walking Dead<br />
22 | Zombie-Gewinnspiel<br />
44 | 90 Jahre Warner: Batman vs.<br />
Superman<br />
technik<br />
94 | Samsungs aktueller 4K-TV<br />
96 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Komplettsystem im<br />
Retro-Look<br />
service<br />
06 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Test-Index<br />
25 | So testen wir<br />
26 | Top-Ten<br />
97 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen<br />
98 |Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />
28 | <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong><br />
Die Ultimate Collector’s<br />
Edition des großen Superhelden<br />
im ultimativen Test<br />
57 | Halloween Special<br />
Horror<br />
78 | Unbekanntes Afrika<br />
Dokumentation<br />
44 |90 Jahre Warner Bros.<br />
Exklusives Doppelposter mit zwei original<br />
Filmplakat-Motiven: „Der Zauberer<br />
von Oz“ & „Endstation Sehnsucht“<br />
4<br />
Titelbild: <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong>, © Warner Home, DC, Universal Pictures, Walt Disney Studios, Marvel
16 | The Walking Dead Staffel 3 + 4<br />
Rick trifft auf den Governor und es entbrennt ein kleiner Krieg unter Menschen.<br />
Alles zur Serie und zum Comic, plus großem Zombie-Gewinnspiel, finden Sie hier.<br />
<strong>Blu</strong>-rAy-tests<br />
28 | Blockbuster<br />
<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> – Ultimate Collector’s Edition,<br />
Ich, einfach unverbesserlich 2, After Earth,<br />
World War Z<br />
36 | Anspruch<br />
To The Wonder, The Place Beyond The Pines,<br />
Der Dieb der Worte, Heute bin ich blond,<br />
Third Star, Gefährliche Begierde, Wim Wenders<br />
Collection, Before Midnight<br />
48 | Komödie<br />
Hangover 3, Song For Marion, Charlies Welt,<br />
Good Bye Lenin, Ein Mordsteam, Jesus liebt<br />
mich, Jim Carrey Collection, Unterwegs mit<br />
Mum<br />
53 | Thriller<br />
Side Effects, Into The White, Albert Nobbs,<br />
Violett & Daisy, Der Teufel im Detail, 3096<br />
Tage, Kill ’Em All, Wrong, Nachtzug nach<br />
Lissabon<br />
57 | Horror<br />
Addams Family, Stoker, Der letzte Exorzismus<br />
– The Next Chapter, From Dusk Till Dawn<br />
Trilogie, Hatchet III, 13 Eerie, Sharknado,<br />
Society, Curse Of Chucky, Re-Animator<br />
66 | Retro<br />
Der Zauberer von Oz 3D, James Dean<br />
Collection<br />
69 | Serie<br />
Boardwalk Empire (3. Staffel), Nikita<br />
(1. Staffel), Supernatural (6. Staffel),<br />
Crossing Lines (1. Staffel), Deadwood<br />
(1. Staffel), Borgia (2. Staffel)<br />
73 | <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Udo Lindenberg – Ich mach mein Ding: Die<br />
Show, Udo Lindenberg – Auf Tour: Deutschland<br />
im März 2012, Die Ärzte – Die Nacht<br />
der Dämonen (Live), Philipp Poisel – Projekt<br />
Seerosenteich<br />
77 | Special Interest<br />
Jäger des Augenblicks, Drachenmädchen,<br />
At The Very Last Moment, Unbekanntes<br />
Afrika, Carnage, Worlds Nature 3D, Magic<br />
Of Big <strong>Blu</strong>e 3D, Alpen 3D, Wildes Afrika 3D,<br />
Deutschland von oben, Shadowland, Wundervolles<br />
Afrika 3D, Räuber der Ozeane 3D,<br />
Speedriding 3D, Das Universum 3D<br />
87 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Die Croods, Ritter Rost 3D, Monster High –<br />
13 Wünsche, Die Stimme des Herzens, Fünf<br />
Freunde 2<br />
32 | Ich, einfach unverbesserlich 2<br />
Banana? Bananaaaaaaaa!!!!<br />
themen dieser AusgABe<br />
12 | Thor – The Dark Kingdom<br />
Der Donnergott schwingt wieder seinen<br />
Hammer. Diesmal gegen Dunkelelfen<br />
14 | Interview: Radu Mihaileanu<br />
Im Gespräch über „Die Quelle der Frauen“<br />
24 | Interview: The Walking Dead<br />
Der Governor über Zombies & Menschen<br />
34 | Interview: Brad Pitt<br />
Ein Superstar im Zombie-Weltkrieg<br />
42 | Interview: Mike Figgis<br />
Im Gespräch über „Gefährliche Begierde“<br />
44 | 90 Jahre Warner Teil 6<br />
Batman vs. Superman – Die Klassiker<br />
57 | Halloween-Special<br />
Die besten Horror-Klassiker und aktuellsten<br />
Schocker für die Gruselnacht<br />
84 | 3D-Dokumentationen<br />
So plastisch war die Dokuwelt noch nie<br />
5<br />
JAHRE<br />
Inhalt: WVG, Universal Pictures, Warner Home, DC, Polyband, Sunfilm, Studiocanal, Paramount, Walt Disney Studios, Marvel<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 5
Service<br />
Testübersicht<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
62 13 Eerie<br />
6 8,5 6<br />
68 James Dean Collection<br />
8,5 5,5 5<br />
55 3096 Tage<br />
6 8 8<br />
52 Jesus liebt mich<br />
7 8,5 7,5<br />
58 Addams Family<br />
7 7,5 8<br />
52 Jim Carrey Collection<br />
6,5 5 5,5<br />
33 After Earth<br />
6 9,5 9,5<br />
55 Kill ’Em All<br />
4,5 7 6,5<br />
53 Albert Nobbs<br />
7,5 8,5 8<br />
80 Magic Of The Big <strong>Blu</strong>e 3D<br />
7 8,5 6<br />
81 Alpen 3D – Das Paradies Europas<br />
6 6,5 6,5<br />
28 <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> 3D<br />
7 9 10<br />
77 At The Very Last Moment 3D<br />
6,5 6 5<br />
90 Monster High – 13 Wünsche<br />
5 8 5,5<br />
46 Before Midnight<br />
8,5 9 7<br />
56 Nachtzug nach Lissabon<br />
7 8,5 8<br />
69 Boardwalk Empire (3. Staffel)<br />
8,5 8 7<br />
70 Nikita (1. Staffel)<br />
7 8,5 7,5<br />
72 Borgia (2. Staffel)<br />
8 7 9<br />
75 Philipp Poisel – Projekt Seerosenteich: Live im Circus Krone<br />
9 8 7<br />
80 Carnage 3D<br />
5,5 5 5<br />
84 Räuber der Ozeane 3D<br />
8 7 5<br />
50 Charlies Welt – Wirklich nichts ist wirklich<br />
4,5 6 6<br />
64 Re-Animator<br />
7,5 6,5 4,5<br />
70 Crossing Lines (1. Staffel)<br />
7,5 7,5 7<br />
90 Ritter Rost 3D – Eisenhart und voll verbeult<br />
7 8,5 8<br />
63 Curse Of Chucky<br />
6,5 8,5 7<br />
82 Shadowland<br />
8 8,5 7<br />
84 Das Universum 3D<br />
7 8 4<br />
62 Sharknado<br />
0,5 4,5 2<br />
72 Deadwood (1. Staffel)<br />
7,5 7,5 6,5<br />
53 Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen<br />
8 8 7<br />
40 Der Dieb der Worte<br />
7 8 7,5<br />
10 Snitch – Ein riskanter Deal<br />
7 8 9,5<br />
11 Der große Gatsby 3D<br />
7,5 7,5 8<br />
63 Society<br />
4 5 4,5<br />
59 Der letzte Exorzismus – The Next Chapter<br />
3 8 7<br />
50 Song For Marion<br />
7 6 6<br />
54 Der Teufel im Detail<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
84 Speedriding 3D<br />
7,5 7 5<br />
66 Der Zauberer von Oz 3D<br />
9 7,5 4,5<br />
91 Stimme des Herzens – Whisper Of The Heart<br />
7 6,5 6,5<br />
81 Deutschland von oben (1. – 3. Staffel)<br />
8 9,5 6,5<br />
58 Stoker – Die Unschuld endet<br />
8 7 9<br />
75 Die Ärzte – Die Nacht der Dämonen: Live<br />
8,5 9 8<br />
70 Supernatural (6. Staffel)<br />
7 8 7,5<br />
11 Die Boys von Kompanie C<br />
7 6 5<br />
36 The Place Beyond The Pines<br />
9,5 8,5 9,5<br />
88 Die Croods<br />
9 10 9,5<br />
40 Third Star<br />
7 8 7,5<br />
77 Drachenmädchen<br />
8,5 8 7<br />
38 To The Wonder<br />
9 9,5 10<br />
51 Ein Mordsteam<br />
6 7 6<br />
74 Udo Lindenberg – Auf Tour: Deutschland im März 2012<br />
8 8 9,5<br />
10 Fast & Furious 6<br />
8 8 9,5<br />
74 Udo Lindenberg – Ich mach mein Ding: Die Show<br />
9,5 8 9,5<br />
59 From Dusk Till Dawn Trilogie (FSK18)<br />
6 7,5 6,5<br />
78 Unbekanntes Afrika<br />
10 10 8<br />
91 Fünf Freunde 2<br />
7,5 8 7<br />
52 Unterwegs mit Mum<br />
5 5,5 4,5<br />
42 Gefährliche Begierde<br />
6 7 5<br />
54 Violet & Daisy<br />
6,5 7 6,5<br />
50 Good Bye Lenin<br />
9 8,5 8,5<br />
16 Walking Dead (3. Staffel)<br />
8,5 6 6<br />
48 Hangover 3<br />
5 8 7,5<br />
81 Wildes Afrika 3D – Eine außergewöhnliche Reise<br />
5,5 8 7,5<br />
60 Hatchet III (FSK18)<br />
5 7 7<br />
43 Wim Wenders Collection<br />
9 7 6,5<br />
40 Heute bin ich blond<br />
8 8 9<br />
34 World War Z<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
32 Ich, einfach unverbesserlich 2<br />
53 Into The White<br />
77 Jäger des Augenblicks – Ein Abenteuer am Mount Roraima<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
6 7 6,5<br />
7 7,5 6,5<br />
80 Worlds Nature 3D – Europas traumhafte Natur<br />
56 Wrong<br />
84 Wundervolles Afrika 3D<br />
4,5 8 7,5<br />
6 8 6<br />
7 7,5 5<br />
Bilder: Stock.xchng<br />
6<br />
Topwertung<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D
Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />
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<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen*<br />
Neuerscheinungen November<br />
Service<br />
November 2013<br />
Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />
1. Dream<br />
Theater – Live At<br />
Luna Park<br />
Edel<br />
Germany,<br />
Musik<br />
Körperfresser 2 –<br />
Die Rückkehr<br />
Hänsel & Gretel Box<br />
<strong>Blu</strong>tengel – Once In<br />
A Lifetime<br />
Serengeti / Wächter<br />
der Wüste<br />
Luc Besson Action<br />
Box<br />
Push/Spice<br />
Jimi Hendreix –<br />
Hear My Tarain A<br />
Comin’<br />
Crank 1 & 2<br />
2. Abenteuer Safari –<br />
(die komplette Serie)<br />
5.<br />
Nostradamus<br />
Die Schneekönigin<br />
The Deep<br />
There Be Dragons<br />
Die Farbe der Lüge<br />
Nirgendwo in Afrika<br />
(Jubiläums Edition)<br />
Shaun das Schaf<br />
– Box 3<br />
K9 – Das große<br />
Weihnachtswunder<br />
A Field In England<br />
Being Human<br />
( 2 .S t a ff e l )<br />
7. Weggeworfen<br />
– Trashed<br />
Fliegende Liebende<br />
Crawl – Home<br />
Killing Home<br />
Ich einfach<br />
unverbesserlich 2<br />
Ich einfach<br />
unverbesserlich 2<br />
Moritius – Das Böse<br />
gewinnt immer<br />
Mimesis – Night Of<br />
The Living Dead<br />
Der Elefantenmensch<br />
Ist das Leben nicht<br />
schön?<br />
The Place Beyound<br />
The Pines<br />
God Bless America<br />
Gladiator – Real Heroes<br />
Edition – <strong>Steel</strong>book<br />
Edel<br />
Germany,<br />
Horror<br />
Edel<br />
Germany,<br />
Horror<br />
Rough Trade<br />
Distribution,<br />
Musik<br />
Universum,<br />
Dokumentation<br />
Universum,<br />
Action<br />
Universum,<br />
Science Fiction<br />
Sony Music<br />
Entertainment,<br />
Musik<br />
Unviversum,<br />
Action<br />
Koch Media,<br />
Dokumentation<br />
Ascot Elite,<br />
Biografi e<br />
Ascot Elite,<br />
Animation<br />
Ascot Elite,<br />
Abenteuer<br />
Ascot Elite,<br />
Biografi e<br />
Concorde,<br />
Drama<br />
Ascot Elite,<br />
Drama<br />
Concorde,<br />
Animation<br />
Ascot Elite,<br />
Familie<br />
Ascot Elite,<br />
Thriller<br />
Concorde,<br />
Serie<br />
S u n fi l m ,<br />
Dokumentation<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Komödie<br />
Euro Video,<br />
Thriller<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Animation<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Animation<br />
S u n fi l m ,<br />
Horror<br />
Euro Video,<br />
Horror<br />
Studiocanal,<br />
Drama<br />
Studiocanal,<br />
Drama<br />
Studiocanal,<br />
Thriller<br />
Euro Video,<br />
Action<br />
Universal<br />
Pictures, Action<br />
November 2013<br />
Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />
7.<br />
Paramount,<br />
Der Anschlag<br />
Thriller<br />
Speedriding – Am<br />
Rande des<br />
Wahnsinns<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Dokumentation<br />
8.<br />
Wundervolles<br />
Afrika<br />
Madagascar 3 –<br />
Flucht durch<br />
Europa<br />
Kung Fu Panda<br />
Kung Fu Panda 2<br />
Ostwind<br />
Wrong<br />
Slasher In The Woods<br />
World War Z 3D<br />
Der Prozess<br />
7 Psychos<br />
Hachet 3<br />
The Crone<br />
Fringe (5. Staffel)<br />
Rolling<br />
Stones – Sweet<br />
Summer Sun<br />
The Fields<br />
The Attack<br />
Freaky Deaky<br />
The Sapphires<br />
Haftbefehl – Im<br />
Zweifel gegen den<br />
Angeklagten<br />
JFK – Tatort Dallas<br />
Das Wochenende<br />
Der St<strong>of</strong>f aus dem<br />
die Helden sind<br />
11. The Walking Dead<br />
(Die komplette<br />
dritte Staffel)<br />
Die Twilight Saga<br />
– Biss in alle<br />
Ewigkeit<br />
You Can't Kill<br />
Stephen King<br />
Farben der Liebe<br />
The Package 3D –<br />
Killer Games<br />
Best Of Erde 3D<br />
M.A.S.K.<br />
(Die komplette<br />
Serie)<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Dokumentation<br />
Paramount,<br />
Animation<br />
Paramount,<br />
Animation<br />
Paramount,<br />
Animation<br />
Constation,<br />
Familie<br />
S u n fi l m ,<br />
Komödie<br />
S u n fi l m ,<br />
Horror<br />
Paramount,<br />
Action<br />
Studiocanal,<br />
Drama<br />
Euro Video,<br />
Komödie<br />
S u n fi l m ,<br />
Horror<br />
Global<br />
Cinema,<br />
Horror<br />
Warner<br />
Home, Serie<br />
Edel<br />
Germany,<br />
Musik<br />
Schröder<br />
Media,<br />
Abenteuer<br />
Universum,<br />
Thriller<br />
Lighthouse,<br />
Action<br />
Universum,<br />
Komödie<br />
Koch Media,<br />
Drama<br />
20th Century<br />
Fox, Thriller<br />
Universum,<br />
Drama<br />
Warner Home,<br />
Science Fiction<br />
WVG<br />
Medien,<br />
Serie<br />
Concorde,<br />
Fantasy<br />
KSM, Horror<br />
KSM, Drama<br />
KSM, Action<br />
KSM,<br />
Dokumentation<br />
KSM, Serie<br />
November 2013<br />
Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />
12.<br />
WVG Medien,<br />
Unbekanntes Afrika<br />
Dokumentation<br />
Das Mädchen aus<br />
der Cherry-Bar<br />
Concorde,<br />
Krimi<br />
Gambit – Der<br />
Masterplan<br />
Concorde,<br />
Komödie<br />
Seelen<br />
Concorde,<br />
Science Fiction<br />
14.<br />
Universal<br />
Eureka<br />
Pictures,<br />
(Gesamtbox)<br />
Serie<br />
Downton Abbey<br />
(3. Staffel)<br />
Battlestar Galactica<br />
(1.–4. Staffel)<br />
Die Monster AG /<br />
Die Monster Uni<br />
Die Monster Uni<br />
Die Monster Uni<br />
Ein tolles Leben –<br />
Hast du keins,<br />
nimm dir eins<br />
Hitchcock Collection<br />
Death Race Trilogy<br />
Into The Cold – Zu<br />
Fuß zum Nordpol<br />
15. Der Hobbit: Eine<br />
unerwartete Reise –<br />
Extended Edition<br />
Baraka – Special<br />
Edition<br />
Olympus Has<br />
Fallen – Die Welt<br />
der Gefahr<br />
Der Kandidat<br />
Apartment 143<br />
Carrie – Des<br />
Satams jüngste<br />
Tochter<br />
18.<br />
Only God Forgives<br />
Only God Forgives<br />
19. First Position – Ballett<br />
ist ihr Leben<br />
The Legend <strong>of</strong><br />
Kaspar Hauser<br />
21.<br />
Timer<br />
The Factory<br />
Kindsköpfe 2<br />
Das Glück der<br />
großen Dinge<br />
To The Wonder<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Serie<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Serie<br />
Walt Disney,<br />
Animation<br />
Walt Disney,<br />
Animation<br />
Walt Disney,<br />
Animation<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Komödie<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Krimi<br />
Universal<br />
Pictures,<br />
Action<br />
Warner<br />
Home,<br />
Fantasy<br />
Alive,<br />
Dokumentation<br />
Universum,<br />
Action<br />
Edel Germany,<br />
Thriller<br />
Universum,<br />
Horror<br />
MGM Home,<br />
Horror<br />
S u n fi l m ,<br />
Drama<br />
S u n fi l m ,<br />
Drama<br />
Ascot Elite,<br />
Dokumentation<br />
Ascot Elite,<br />
Drama<br />
Sony<br />
Pictures,<br />
Komödie<br />
Studiocanal,<br />
Krimi<br />
Sony<br />
Pictures,<br />
Komödie<br />
Studiocanal,<br />
Drama<br />
Studiocanal,<br />
Drama<br />
November 2013<br />
Tag Filmtitel 3D Vertrieb, Genre<br />
22. Twilight Zone<br />
(1.S t a ff e l )<br />
Koch Media,<br />
Serie<br />
Pacifi c Rim 3D<br />
Warner Home,<br />
Science Fiction<br />
P a c i fi c R i m<br />
Warner Home,<br />
Science Fiction<br />
The Big Bang<br />
Theory – Staffel 6<br />
Warner<br />
Home, Serie<br />
Paulette<br />
Indigo,<br />
Komödie<br />
Love Stories – Erste<br />
Universum,<br />
Lieben, zweite<br />
Drama<br />
Chancen<br />
Farscape<br />
– Verschollen im All Alive, Serie<br />
(1.S t a ff e l )<br />
Farscape<br />
– Verschollen im All Alive, Serie<br />
( 2 .S t a ff e l )<br />
Das fl iegende<br />
Klavier<br />
Alive,<br />
Fantasy<br />
Das fl iegende<br />
Klavier<br />
Alive,<br />
Fantasy<br />
Alles in Butter<br />
Koch Media,<br />
Komödie<br />
Salzgeber &<br />
Freier Fall<br />
Co. Medien,<br />
Drama<br />
Broken Circle<br />
Alive, Drama<br />
23. Doctor Who – Die<br />
kompletten Specials<br />
WVG Medien,<br />
Serie<br />
28. Justin – Völlig<br />
verrittert!<br />
Constatin,<br />
Animation<br />
29.<br />
Breaking Bad – Die<br />
komplette Serie<br />
Was Frauen<br />
wirklich wollen<br />
Redemption –<br />
Stunde der<br />
Vergeltung<br />
Killing Season<br />
Iron Sky – Wir<br />
kommen in Frieden!<br />
Wolverine – Weg<br />
des Kriegers<br />
Wolverine – Weg<br />
des Kriegers<br />
The Expendables<br />
1 & 2<br />
ZombeX – Walking<br />
<strong>of</strong> the Dead<br />
Operation<br />
Olympus – White<br />
House Taken<br />
The Honor Of<br />
Killing<br />
Hours – Wettlauf<br />
gegen die Zeit<br />
Verborgene Welten<br />
3D – Die Höhlen<br />
der Toten<br />
Stille Nacht –<br />
Mörderische Nacht<br />
Sony<br />
Pictures,<br />
Serie<br />
Edel<br />
Germany,<br />
Komödie<br />
Universum,<br />
Action<br />
WVG Medien,<br />
Action<br />
WVG Medien,<br />
Science<br />
Fiction<br />
20th<br />
Century Fox,<br />
Action<br />
20th<br />
Century Fox,<br />
Action<br />
WVG<br />
Medien,<br />
Action<br />
KSM, Horror<br />
KSM,<br />
Thriller<br />
KSM, Action<br />
WVG<br />
Medien,<br />
Thriller<br />
KSM,<br />
Dokumentation<br />
Koch Media,<br />
Krimi<br />
* Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen<br />
Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 7
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Pacific Rim schon bald im Heimkino<br />
Das bombastische Actionspekakel von Guillermo<br />
del Toro begeisterte bereits im Kino<br />
seine Zuschauer mit meisterhaft inszenierten<br />
Schlachten zwischen Maschinen und Monstern,<br />
genauer: den Jägern und den Kaijus, transdimensionalen<br />
Wesen, die im Jahr 2025 die Erde<br />
an den Rand der Vernichtung bringen. Spektakuläre<br />
CGI-Effekte sorgen für ein atemberaubendes<br />
Schlachtenspektakel – jetzt auch bei<br />
Ihnen zu Hause. Die 3D- und 2D-<strong>Blu</strong><strong>ray</strong> sowie<br />
das amazon.de-exklusive <strong>Steel</strong>book mit der 3D-<br />
Version erscheinen am 22. November. SR<br />
Anime-Hit vom Studio Ghibli: Porco Rosso<br />
„Wenn Schweine fliegen könnten“ – mit der<br />
voraussichtlich ab dem 24. Januar 2014 über<br />
Universum erhältlichen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zum japanischen<br />
Animationsfilm „Porco Rosso“ von<br />
Hayao Miyazaki wird genau dies möglich. Der<br />
titelgebende Held des Japano-Abenteuers ist<br />
nämlich nicht nur der Pilot eines Kopfgeldjäger-<br />
Flugschiffes, sondern kommt auch in Gestalt<br />
eines Schweines daher. Gemeinsam mit der<br />
schönen Witwe Gina und der talentierten<br />
Mechanikerin Fio lässt sich der „schweinische“<br />
Kapitän auf einen verbissenen Zweikampf mit<br />
dem prahlerischen Piloten Donald Curtis ein<br />
und erlebt dabei ein rasantes Abenteuer. NR<br />
M.A.S.K. – Komplette Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box, die<br />
alle 75 Episoden der<br />
Animations-Serie „M.A.S.K.“<br />
beinhaltet, bringt KSM<br />
demnächst ein Stück<br />
Kindheit und Nostalgie<br />
der Achtziger in die<br />
heimischen Wohnzimmer.<br />
In der kultigen Serie rund<br />
um Matt Trakker und diverser wandelbarer<br />
Spezialfahrzeuge wird der Kampf gegen den<br />
Terror und gegen die Organisation V.E.N.O.M.<br />
aufgenommen, dessen Anführer das einstige<br />
M.A.S.K.-Mitglied Miles Mayhem ist. Bei jung<br />
und alt rief die Serie mit den technischen Raffinessen<br />
und der mitreißenden Action Begeisterung<br />
hervor und erscheint nun erstmals auf der<br />
blauen Scheibe. Ab dem 11. November ist die<br />
Serie komprimiert auf zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Handel<br />
erhältlich und wird das Herz jedes Sammlers<br />
und Serienliebhabers höher schlagen lassen. SR<br />
Serienmord in Serie: Hannibal auf BD<br />
Erst vor kurzem feierte die neue Serie rund<br />
um die frühen Jahre von Hannibal Lecter<br />
Free-TV-Premiere in Deutschland – ab dem<br />
20. Dezember wird die erste Staffel bereits auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich sein. Die insgesamt 13 Folgen<br />
veröffentlicht Studiocanal in einer 3-Disc-Box,<br />
und zwar allesamt ungeschnitten (FSK 18!).<br />
Wer auch nur ein bisschen für den charismatischen<br />
„Gourmet“ aus „Das Schweigen der<br />
Lämmer“ übrighat, der sollte sich Mads Mikkelsens<br />
intensive Interpretation dieser Rolle nicht<br />
entgehen lassen! TW<br />
„Only God Forgives“ auf BD<br />
Es ist einer der umstrittensten Filme des Jahres 2013:<br />
„Drive“-Regisseur Nicolas Winding Refn brachte mit „Only<br />
God Forgives“ einen Arthouse-Film in die Kinos, der in puncto<br />
Brutalität und Bildwirkung seinesgleichen sucht. Hypnotisch<br />
und bestürzend inszeniert der junge Däne ein durchgestyltes<br />
Todesdrama, das neben den Stars Ryan Gosling<br />
und Kristin Scott Thomas auch den völlig unbekannten, aber<br />
beeindruckenden Vithaya Pansingarm in der Rolle eines<br />
selbsternannten und erbarmungslosen Racheengels zeigt.<br />
Ab dem 18. November können sich hartgesottene Arthouse-<br />
Enthusiasten diesen verstörenden Gewaltrausch mit der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
aus dem Hause Sunfi lm ins Heimkino holen. Für alle,<br />
denen das noch nicht genug Nicolas Winding Refn ist, erscheint<br />
exklusiv bei Amazon ebenfalls am 18. November die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „NWR – Die Nicolas Winding Refn Doku“. Darin wird<br />
der erfolgreiche Filmemacher auch aus Sicht seiner Kollegen<br />
und Freunde Ryan Gosling, Mads Mikkelsen, Gaspar Noé<br />
und vielen anderen vorgestellt. Ein Must-See für alle Fans<br />
des dänischen Kino-Visionärs!<br />
NR<br />
„The Attack“ gewinnt Buchmessepreis<br />
„The Attack“ handelt von dem palästinensischen<br />
Arzt Amin Jafaari<br />
(Ali Suliman), der die überlebenden<br />
Opfer eines furchtbaren<br />
Selbstmordanschlages versorgen<br />
muss. Doch schließlich wird<br />
ihm mitgeteilt, dass seine Frau<br />
(Reymond Amsalem) unter den<br />
Toten ist und darüber hinaus<br />
die Bombe selbst gezündet haben<br />
soll. Zu Beginn kann Amin<br />
diesen Anschuldigungen keinen<br />
Glauben schenken, doch<br />
ein hinterlassener Brief seiner<br />
verstorbenen Frau bestätigt die<br />
schlimmen Verdächtigungen. Geschockt macht<br />
er sich auf die Suche nach den Drahtziehern,<br />
die seine Frau zu so einer Tat bringen konnten,<br />
und begibt sich dabei in Lebensgefahr. Zeitgleich<br />
plagt ihn nicht nur der Tod des Menschen, den er<br />
am meisten liebt, sondern er muss sich auch fragen,<br />
ob er seine Frau jemals wirklich gekannt hat.<br />
Auf der Frankfurter Buchmesse wurden sowohl<br />
Regisseur Ziad Doueiri als auch Drehbuchautorin<br />
Joelle Touma mit dem Preis für die beste<br />
Game Of Thrones: Staffel 3 schon im Anmarsch!<br />
Seit einigen Tagen kann man bei Amazon<br />
die sehnlichst erwartete dritte<br />
Season der überaus beliebten Fantasy-<br />
Saga „Game Of Thrones“ vorbestellen.<br />
Dabei haben Fans die Qual der Wahl:<br />
Soll es die reguläre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Variante<br />
sein oder doch lieber das exklusive<br />
<strong>Steel</strong>book (je 50 Euro)? Oder – um<br />
die Sammlung auch komplett zu<br />
haben – gleich die Staffeln eins<br />
bis drei im Set bestellen (75<br />
Euro)? Die ultimative Version<br />
ist natürlich die spektakuläre<br />
internationale Buchverfi lmung<br />
geehrt, den sie vor Ort entgegennehmen<br />
durften. Der Film<br />
basiert auf dem Bestseller „Die<br />
Attentäterin“ von Yasmina Khadra,<br />
der die Geschichte eines<br />
<strong>Man</strong>nes auf der Suche nach<br />
Antworten mitreißend schildert.<br />
Wer sich selbst von der dramaturgischen<br />
Qualität überzeugen<br />
möchte, muss nicht mehr lange<br />
warten. Senator veröffentlicht<br />
den Film ab dem 8. November<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>.<br />
SR<br />
„Drachenbox“ (100 Euro), die einen<br />
von Daenerys’ feuerspeienden Lieblingen<br />
stilisiert und feingliedrig modelliert<br />
vor einer schweren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box<br />
im Stein-Look abbildet. Bis man die<br />
Wunsch-Edition in Händen halten<br />
kann, ist es allerdings noch ein<br />
gutes Weilchen hin: Die zehn<br />
neuen Folgen der auf George<br />
R. R. Martins Bestsellern basierenden<br />
Kultserie werden erst<br />
ab dem 21. Februar nächsten<br />
Jahres erhältlich sein. TW<br />
Bilder: KSM, Sony Pictures, Sunfilm, Senator, Warner Home Video, HBO<br />
8
Bald im Kino: Captain Phillips<br />
Captain Richard Phillips ist Kommandant des Frachtschiffs Maersk Alabama<br />
und wird im Frühling 2009 von somalischen Piraten gefangen genommen.<br />
Als sein Schiff gekapert wird, bietet er sich freiwillig zur Rettung seiner<br />
<strong>Man</strong>nschaft als Geisel an. Der Film basiert auf dem Buch „Höllentage<br />
auf See“ von Richard Phillips, der die traumatischen Erfahrungen während<br />
seiner Entführung niedergeschrieben<br />
hat. Der irische Regisseur Paul Greengrass<br />
(„Das Bourne Ultimatum“, 2012)<br />
nahm sich schließlich des brisanten<br />
St<strong>of</strong>fes an und schuf mit „Captain Phillips“<br />
ein packendes Drama mit Tom<br />
Hanks in der Hauptrolle, der mit seiner<br />
herausragenden Leistung wieder einmal<br />
den Zuschauer zu beeindrucken<br />
weiß. Ein mitreißender Thriller, der ein<br />
raffi niertes Netz aus psychischem Kräftemessen<br />
zwischen Entführern und Entführtem<br />
spinnt. Der Film kommt am 14.<br />
November in die deutschen Kinos. SR<br />
Evangelion 3.33 – You can (not) redo<br />
Für Anime- und Science-Fiction-Fans sollte der 13. Dezember mit einem<br />
dicken, roten X markiert sein, denn ab diesem Tag steht „Evangelion<br />
3.33“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in den Läden. Vierzehn Jahre nach den Ereignissen des<br />
vorigen Teils erwacht Shinji aus einem tiefen Kryoschlaf und muss sich<br />
in einer fremden und für ihn vollkommen neuen Welt orientieren. Nach<br />
langem Warten veröffentlicht Universum Anime jetzt endlich den dritten<br />
Teil und erfüllt Fans damit einen lang ersehnten Wunsch. Die Geschichte<br />
der Reihe dreht sich um mysteriöse Kreaturen, die „Engel“, welche die<br />
Menschheit der Zukunft angreifen. Einzig die Protagonisten um Shinji<br />
stellen sich ihnen mit ihren Kampfrobotern entgegen. Das Science-Fiction-Abenteuer<br />
ist in Japan äußerst erfolgreich und erfreut sich auch in<br />
Deutschland seit einiger Zeit einer wachsenden Fangemeinde. SR<br />
THRILL<br />
Filmnews<br />
Aktuelles<br />
&KILL<br />
DER NEUE<br />
TOP-THRILLER<br />
MIT<br />
RAY LIOTTA!<br />
„Super<br />
spannender<br />
Thriller“<br />
Marc Norris,<br />
L.A. Times<br />
Ab 15.11. im Handel<br />
Special Interest: Verborgene Welten –<br />
Die Höhle der Toten (3D)<br />
Cenoten sind Orte, an denen der Kalkstein der Erde sich aufl öst, wodurch<br />
die Oberfl äche im Zuge der Erosion wegbricht. Jene Orte, die teilweise bis<br />
zum Grundwasser reichen oder sich mit Regenwasser füllen, hatten für<br />
die Maya eine mystische Bedeutung: Sie nannten sie „Xibalka“, das Reich<br />
der Toten. Es sind Orte mit weit zurückreichender Geschichte ausgeübter<br />
Kulte, an denen noch heute Überreste von<br />
Menschenopfern und seltsamen Riten zu<br />
fi nden sind. KSM veröffentlicht eine beeindruckende<br />
Dokumentation über diese Stätten,<br />
in der sich vier Forschungstaucher des<br />
Kieler Instituts für Ur- und Frühgeschichte<br />
inmitten der magisch anmutenden Cenoten<br />
Yucatans auf die Suche nach den Spuren<br />
der Geschichte begeben, und darüber<br />
imponierende Bilder in bestem 3D liefern.<br />
Die Produktion ist ab dem 29. November<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich.<br />
SR<br />
Anzeige<br />
„Klasse Horror<br />
im Stile von<br />
PARANORMAL<br />
ACTIVITY“<br />
Ab 15.11. im Handel<br />
STILL HOT<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 9<br />
www.facebook.com/TrashPointer
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
You Can‘t Kill Stephen King<br />
Stephen King ist der Meister des Horrors und<br />
seine Bücher wurden von unzähligen, namhaften<br />
Regisseuren verfilmt. Nun wird dem<br />
„Shining“-Autor ein Denkmal gesetzt, und zwar<br />
mit der Splatter-Horror-Komödie „You can’t<br />
kill Stephen King“, von und mit Monroe <strong>Man</strong>n.<br />
In dieser blutigen Würdigung des Schriftstellers<br />
fährt eine Gruppe Jugendlicher an einen<br />
entlegenen See, wo der Autor leben soll.<br />
Dort angekommen, ist jedoch nichts so, wie<br />
es scheint – und von Stephen King fehlt jede<br />
Spur. Stattdessen wird die Idylle von rätselhaften<br />
Morden zerstört, die sich merkwürdig<br />
nahe an den Büchern des Autors bewegen.<br />
Eine Hommage voller Ironie, die KSM am 11.<br />
November veröffentlichen wird. SR<br />
Breaking Bad – Die komplette Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Viele Serienfreunde verfolgten in den letzten<br />
Jahren gebannt, wie sich Walther White (Bryan<br />
Cranston) zum skrupellosen Drogenmagnaten<br />
mausert, der für seine Familie alles riskiert. Die<br />
Geschichte des krebskranken Chemielehrers, der<br />
plötzlich beginnt, Drogen herzustellen, ist nicht<br />
erst seit des längst überfälligen Emmy-Awards für<br />
die beste Drama-Serie ein absoluter Garant für<br />
packenden Nervenkitzel und schwarzen Humor.<br />
Für viele war das Ende der fünften Staffel vermutlich<br />
auch gleichbedeutend mit dem Ende einer<br />
Ära. Die vielschichtige Handlung lässt einen süchtig<br />
nach der nächsten Folge werden. Sony Pictures<br />
liefert nun ein Heilmittel gegen diese Sucht und<br />
veröffentlicht am 28. November alle fünf Staffeln<br />
in einer ansprechenden Komplett-Box sowie<br />
amazon.de-exklusiv als Deluxe Gift Set samt Chemie-Tonne,<br />
Schürze und weiteren Gimmiks. SR<br />
Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: „The Blair Witch Project“<br />
Studiocanal veröffentlicht den heiß diskutierten<br />
Found-Footage-Horrorfilm „The Blair<br />
Witch Project“ am 17. Oktober zum ersten Mal<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die blaue Scheibe verfügt über<br />
umfangreiches neues Bonusmaterial. Neben<br />
einem Wendecover und dem Originaltrailer<br />
gibt es alternative Enden zu bestaunen, einen<br />
Audiokommentar von Regisseur und Produzenten<br />
zu entdecken, sowie neu entdecktes<br />
Filmmaterial und ein Interview mit Regisseur<br />
Daniel Myrick und Skriptautor Eduardo<br />
Sanchez anzusehen. Darüber hinaus dürfen<br />
Horrorfreunde sich über den aufschlussreichen<br />
Dokumentarfilm „Curse <strong>of</strong> the Blair Witch“<br />
freuen. SHO, DAS<br />
Snitch – Ein riskanter Deal<br />
Thriller<br />
OT: Snitch L: US, AE<br />
J: 2013 V: Universal<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
2.40 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Ric Roman<br />
Waugh D: Dwayne<br />
Johnson, Susan<br />
Sarandon, Barry<br />
Pepper, Benjamin Bratt LZ: 112 min FSK: 12<br />
P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.10.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Dwayne Johnson einmal ohne<br />
seine unbewegt knallharte<br />
Maske und schlagkräftige Argumente:<br />
In „Snitch“ schleust er sich<br />
als Kurierfahrer ins Drogenmilieu<br />
ein, um seinen Sohn aus dem<br />
Gefängnis zu holen und zeigt mehr<br />
den unsicheren und verzweifelten<br />
Familienvater als den stählernen<br />
Actionhelden. Dabei beeindruckt<br />
vor allem die Optik mit Bildern, bei<br />
denen man jede Pore und jeden<br />
Schweißtropfen erkennt. Bildfehler<br />
sind kaum vorhanden und der Ton<br />
ist stets passend auf das Geschehen<br />
abgestimmt und überzeugt mit<br />
einer hervorragenden Signalortung<br />
Neues Marvel-Futter: Agents Of S.H.I.E.L.D.<br />
Sky Deutschland hat aktuell ein echtes Schmankerl<br />
für alle Marvel- und Superhelden-Liebhaber<br />
in petto: Auf dem Pay-Per-View-Portal Sky Select<br />
kann man die neuesten Folgen der brandaktuellen<br />
US-Serie „Agents Of S.H.I.E.L.D.“<br />
nur drei Tage nach der Ausstrahlung<br />
in den Staaten bereits jederzeit als<br />
Originalversion mit deutschen Untertiteln<br />
abrufen. Nach seinem Mega-<br />
Erfolg „The Avengers“ realisiert Joss<br />
Whedon hier ein weiteres Puzzleteil<br />
aus dem stetig wachsenden Marvel-<br />
Universum: Im Mittelpunkt steht der<br />
einfach nicht totzukriegende Agent<br />
Coulson (Clark Gregg), der eine<br />
Besorgter Familienvater: „The Rock“<br />
überzeugt einmal ohne Muskelkraft<br />
sowie ausgezeichneter Dynamik.<br />
Auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befindet sich neben<br />
nicht verwendeten Szenen ein recht<br />
umfangreiches Making Of, bei dem<br />
Einblicke hinter die Kulissen und<br />
in das juristische Thema des Films<br />
gegeben werden, das in den USA<br />
eine große Aktualität besitzt. SR<br />
Film 7/10<br />
Dwayne Johnson ist in diesem Thrillerdrama<br />
ungewohnt ernst und dabei vor allem<br />
ungewohnt gut.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Fast and Furious 6<br />
Action<br />
OT: Furious 6 L: US J:<br />
2013 V: Universal<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
2.35:1 T: DTS-HD 5.1 R:<br />
Justin Lin D: Vin Diesel,<br />
Paul Walker, Dwayne<br />
Johnson, Jordana<br />
Brewster, Michelle<br />
Rodriguez LZ: 131 min FSK: 12 P: 17 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 26.09.13 × 1 Extras: 7/10<br />
Im sechsten Teil der rasanten Actionreihe<br />
gibt es jetzt noch mehr<br />
explosionsartige Action und noch<br />
mehr Nervenkitzel. Nach den Ereignissen<br />
aus Teil fünf hat sich<br />
die Crew rund um Vin Diesel an<br />
alle möglichen Orten der Welt zurückgezogen,<br />
nur um feststellen zu<br />
müssen, dass die Flucht vor dem<br />
Gesetz nicht ewig währen kann. Die<br />
geballte Action in diesem Film wird<br />
dabei technisch hervorragend umgesetzt,<br />
sodass visuell und tontechnisch<br />
Fans vollends auf ihre Kosten<br />
kommen. Die Bilder sind gestochen<br />
scharf und überzeugen durch einen<br />
hervorragenden Schwarzwert. Der<br />
schlagkräftige Truppe von Spezialisten um sich<br />
versammelt, um die zahlreichen neuen Bedrohungen<br />
abzuwehren, die durch Außerirdische,<br />
Superbösewichte und vom Wege abgekommene<br />
Superhelden die Menschheit bedrohen.<br />
Inzwischen wurde die Serie von<br />
ursprünglich 13 Folgen auf eine vollständige<br />
erste Staffel mit 22 Episoden<br />
erweitert, da sie sich in den USA vom<br />
Start weg zu einem der Hits der neuen<br />
Serien-Saison entwickelt hat. TW<br />
Nachtests<br />
Auto- und Vin Diesel-Fans kommen<br />
wieder vollends auf ihre Kosten<br />
temporeiche Soundtrack passt dabei<br />
nicht nur bestens zur PS-starken<br />
Handlung, sondern kommt durch<br />
die mitreißende Dynamik besonders<br />
gut zur Geltung. Zusätzlich<br />
kann der Film jeweils in der Kin<strong>of</strong>assung<br />
und in der erweiterten Version<br />
angeschaut werden.<br />
SR<br />
Film 8/10<br />
Rasante Action ohne Atempause sorgt für ein<br />
spannungsgeladenes Filmvergnügen mit<br />
altbekannten Gesichtern aus vorigen Teilen.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Bilder: Disney Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures<br />
10
Aktuelles<br />
Film<br />
Bilder: Edel Motion, Warner Home Video<br />
Die Boys von Kompanie C<br />
Kriegsdrama<br />
OT: The Boys in<br />
Company C<br />
L: HK, US J: 1978<br />
V: Edel Motion<br />
B: MPEG-4. 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Sidney J. Furie<br />
D: R. Lee Ermy, S.<br />
Shaw, A. Stevens LZ: 126 min FSK: 16 P: 11<br />
Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Eine Gruppe von Rekruten gerät<br />
in einem Ausbildungslager unter<br />
die Fittiche ihres cholerischen<br />
Sergeants Loyce (R. Lee Ermy), um<br />
gleich danach ins vietnamesische<br />
Kriegsgebiet geschickt zu werden.<br />
Dort erfahren sie nicht nur die Sinnlosigkeit<br />
des Krieges am eigenen<br />
Leib, sondern müssen sich auch mit<br />
der Korruption ihrer Vorgesetzten<br />
auseinander setzen. Trotz seines Alters<br />
vermittelt der Film authentisch<br />
und bewegend das Schicksal der<br />
fünf Soldaten und setzt sich erstmals<br />
kritisch mit dem Vietnamkrieg<br />
auseinander. Noch dazu erscheint<br />
mit dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erstmals die<br />
ungeschnittene Version des Films<br />
zusammen mit der Kin<strong>of</strong>assung.<br />
Die Rekruten der Kompanie C waren<br />
auf den Krieg nicht vorbereitet<br />
Die Neuauflage konnte dem Bild<br />
allerdings nur bedingt einen neuen<br />
Anstrich verpassen, Bildrauschen<br />
stört die Optik nachhaltig, während<br />
der Sound aufgrund der mittelmäßigen<br />
Dynamik <strong>of</strong>t die Atmosphäre<br />
zunichte macht. Zumeist wirkt die<br />
Szene zu still und hätte an musikalischer<br />
Untermalung einiges an<br />
Stimmung gewonnen.<br />
SR<br />
Film 7/10<br />
Authentische Auseinandersetzung mit dem<br />
Vietnamtrauma, die Optik lebt leider ebenfalls<br />
noch in der Vergangenheit.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 5/10<br />
Der große Gatsby<br />
Drama<br />
OT: The Great Gatsby<br />
L: AU, USA J: 2013<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-TV: Pan.<br />
L55ETW 2D-komp.: ja<br />
R: B. Luhrmann D: L.<br />
DiCaprio LZ: 142 min FSK: 12 P: 30 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />
Jay Gatsby (L. DiCaprio) und seine<br />
große Liebe Daisy (C. Mulligan)<br />
Fitzgeralds Geschichte des millionenschweren<br />
Jay Gatsby (Leonardo<br />
DiCaprio), der seine einstige<br />
Geliebte Daisy (Carey Mulligan)<br />
ihrem ebenso reichen Gatten (Joel<br />
Edgerton) ausspannen will, findet<br />
unter den Fittichen von Baz Luhrmann<br />
nun eine pompöse Neuverfilmung,<br />
dich sich aber zu zäh dahin<br />
zieht und leider nie in die Tiefe<br />
gehen will. Das Bild könnte schärfer<br />
nicht sein und betont die Details,<br />
die diesen Film zu einem wahren<br />
Bilderfeuerwerk machen. Dies unterstreicht<br />
dabei leider auch hin und<br />
wieder rauschende Bildsequenzen.<br />
Der moderne und abwechslungsreiche<br />
Soundtrack, der mit Stars<br />
wie Lana del Rey oder Jay Z aufwartet,<br />
passt wunderbar zu dem neu<br />
aufgelegten Literaturklassiker und<br />
untermalt gekonnt die unterschwellige<br />
Melancholie dieses Films. Die<br />
3D-Effekte bügeln dies aber schnell<br />
wieder aus und beeindrucken mit<br />
einer enormen Tiefenwirkung und<br />
tollen Details.<br />
SR<br />
Film 7,5/10<br />
Opulente Bilder in einem Farbenrausch, die<br />
glücklicherweise über die oberfl ächliche<br />
Handlung hinweg trösten.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
3D 7/10<br />
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Aktuelles<br />
Im Kino<br />
12
Im Kino<br />
Aktuelles<br />
Bilder: Walt Disney Studios Motion Pictures, Marvel<br />
Wir erinnern uns (Spoilerwarnung zu „Thor“<br />
und „Marvels The Avengers“): In Teil eins<br />
von „Thor“ kämpfen der nordische Donnergott<br />
(Chris Hemsworth) und sein Halbbruder Loki<br />
(Tom Hiddleston) um Odins Thron sowie um<br />
die frostige Schatulle der Eisriesen. Thor lernt<br />
Jane Foster (Natalie Portman) kennen und lieben.<br />
Infolge einer kämpferischen Auseinandersetzung<br />
fällt Loki in das ewige Dunkel. Während<br />
der Geschehnisse von Marvels „The Avengers“<br />
taucht Loki auf der Erde auf und nimmt den<br />
mächtigen Tesseract-Würfel (aus den Captain<br />
America-Geschichten) an sich – ein Quell nahezu<br />
unendlicher Energie. Um dieses verlockende<br />
Ziel zu erreichen, dringt Loki in den Geist des<br />
Wissenschaftlers Dr. Erik Selvig (Stellan Skarsgård)<br />
ein und steuert diesen. Zudem verbündet<br />
sich Loki mit der außerirdischen Rasse der Chitauri,<br />
die ein großes Interesse daran besitzt, die<br />
Erde für sich einzunehmen.<br />
Am Ende bekommen die Avengers jedoch den<br />
fremden Aggressor in Griff und auch Selvig<br />
wird wieder von Lokis Bann befreit. Loki selbst<br />
erhält vom Hulk eine Tracht Prügel, sodass er<br />
als Gefangener von Thor zusammen mit dem<br />
Tesseract wieder zurück nach Asgard geleitet<br />
werden kann.<br />
Und so geht es weiter<br />
Genau hier setzt die Handlung von „Thor 2“ ein:<br />
Ein neuer Gegner ist aufgetaucht – Die Dunkelelfen<br />
greifen Asgard sowie die Erde an und<br />
drohen beide Zivilisationen in ewige Finsternis<br />
zu tauchen. Zusammen mit seinen Freunden<br />
Fandral (Zachary Levi), Hogun (Tadanobu<br />
Asano) und Volstagg (Ray Stevenson) sowie<br />
der Kriegerin Sif (Jaimie Alexander) zieht Thor<br />
daher los, um den Herrscher der Dunkelelfen<br />
Malekith (Ex-Doctor-Who-Darsteller Christopher<br />
Eccleston) von seinen Eroberungsplänen abzubringen.<br />
Allerdings benötigt er auch noch einen<br />
weiteren Verbündeten, um gegen die Übermacht<br />
der Dunkelelfen überhaupt den Hauch<br />
einer Chance zu haben: Wenn jemand die<br />
Tricks und Täuschungen des Illusionisten Malekith<br />
durchschauen und zurück werfen kann,<br />
dann gibt es selbstredend keinen Besseren als<br />
den Verkleidungskünstler Loki.<br />
Armee der Dunkelelfen<br />
Malekith ist der Herrscher des Reiches Svartalfheim,<br />
einem der neun Reiche Asgards. Er ist<br />
ein Meister der Magie und hat auch sonst alle<br />
Vorteile eines Dunkelelfen, wie etwa hohe Intelligenz,<br />
große Kraft und blitzschnelle Reflexe.<br />
Sein Streben gilt der Machtausweitung über<br />
alle Gebiete des Götterreiches und der Herbeiführung<br />
ewig herrschender Finsternis. Da<br />
ihm Thor zwischen seine Pläne funkt, entführt<br />
Malekith kurzerhand Thors Love-Interest Jane<br />
und setzt den Donnergott damit unter Druck.<br />
Auch sein Freund Fandral gelangt bald in den<br />
Machtbereich der Elfen, sodass die Mission auf<br />
seine Rettung ausgeweitet werden muss. Malekith<br />
zwingt Thor, gegen den mächtigen Krieger<br />
Algrim den Starken, alias Kurse (Adewale Akinnuoye-Agbaje)<br />
zu kämpfen, nur um dann beide<br />
mit seiner List zu entmachten bzw. aus dem<br />
Weg zu räumen. Kurse wiederum ist eine feurige<br />
Kreatur, die einem Höllendämon namens<br />
Ifrit nicht unähnlich sieht<br />
Geschwisterbande<br />
Inwiefern hier der Held dem gewieften Intriganten<br />
Loki trauen kann, ist fraglich, zumal der<br />
Verdächtige sein potenzielles Opfer sogar direkt<br />
vorwarnt. Zumindest eines dürfte sicher sein:<br />
Die Zusammenarbeit von Muskelmann Thor<br />
und dem gewitztem Loki wird verdammt lustig.<br />
Aber auch der exotische Fantasy-Aspekt verspricht<br />
so einiges an Unterhaltungswert.<br />
Tom Hiddleston spielt Loki voller Überzeugung,<br />
da ihm dieser nur schwer durchschaubare Charakter<br />
sichtlich Spaß macht. Wer weiß schon,<br />
was Thors listigen Halbbruder dazu motiviert,<br />
an seiner Seite gegen die Dunkelelfen zu ziehen?<br />
Irgendwann wir der ihn sicherlich verraten,<br />
das ist nur eine Frage der Zeit. Eine andere<br />
Frage betraf die Regie und die Hauptdarstellerin<br />
Natalie Portman. Ursprünglich sollte Patty<br />
Jenkins („Monster“) die Regie übernehmen,<br />
jedoch kam es zu kreativen Streitigkeiten mit<br />
dem Studio, sodass sie sich von dem Projekt<br />
verabschiedete. Infolgedessen wollte auch<br />
Natalie Portman nicht mehr mitspielen, wurde<br />
dann aber doch auf den bereits seit dem<br />
ersten Film bestehenden Vertrag hingewiesen<br />
und spielte daher eher widerwillig die Rolle der<br />
Jane. Später übernahm „Game Of Thrones“-<br />
Lokis (Tom Hiddleston) gefährlichste Waffe ist<br />
sein brillanter Verstand<br />
Regisseur Alan Taylor das Ruder und machte<br />
daraus einen visuell erhabenen Fantasy-Film.<br />
Wir warten gespannt auf den 31. Oktober, wenn<br />
Thor als zweiter Held (nach Iron <strong>Man</strong>) der zweiten<br />
Marvel-Kino-Welle den Hammer schwingt.<br />
Zu sehen in jedem größeren (3D-) Kino.<br />
FAlKo Theuner<br />
Auch unter Göttern gibt es Vater-Sohn-Gespräche, die sich wie bei den Menschen um das Übliche drehen:<br />
Führung eines Königreichs, Frauen, Dunkelelfen, Frauen, Superkräfte und Frauen<br />
Malekith und seine Dunkelelfen sind ernstzunehmende Gegner – existierten sie doch schon vor der<br />
Entstehung des Universums. Sie wollen ihre Dunkelheit zurück … und die können sie haben<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 13
Aktuelles<br />
Regisseur des Monats<br />
Radu Mih<br />
Radu Mihaileanu<br />
im Spotlight<br />
Im Interview berichtet Radu Mihaileanu über seine Arbeit als Regisseur, darüber, welchen Stellenwert der<br />
Humor in seinen Filmen einnimmt, und über seinen neuesten Film „Quelle der Frauen“, der seit dem<br />
2. Oktober auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich ist.<br />
Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptthemen<br />
Ihrer Filme?<br />
Vielleicht bin ich nicht der perfekte Ansprechpartner,<br />
um meine Filme zu analysieren, aber<br />
ich glaube, dass es in nahezu allen meinen Filmen<br />
um die Situation des Menschen geht, der<br />
für Demokratie kämpft, für Freiheit und dafür,<br />
jeden Tag besser durchhalten zu können. Dabei<br />
spreche ich von durchhalten in einer spirituellen<br />
Hinsicht. Jeder Charakter meiner Filme möchte<br />
sich selbst erreichen und durchhalten, frei<br />
sein. Darum geht es auch in „Zug des Lebens“<br />
(1998). Es lässt mich etwas versuchen zu erreichen,<br />
von dem ich denke, dass es etwas Großartiges<br />
am Menschsein ist. Vielleicht entspringt<br />
genau das in all meinen Filmen meiner eigenen<br />
Erfahrung mit einer Diktatur. Ich selbst lebte ja<br />
Radu Mihaileanu<br />
auF <strong>Blu</strong>-RaY<br />
Seit dem 2. Oktober ist<br />
„Quelle der Frauen“ auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. In<br />
dem Drama kämpfen<br />
arabische Frauen für<br />
einen Brunnen und für<br />
die Liebe.<br />
in Rumänien unter Ceauşescu, und so sage ich<br />
in all meinen Filmen: „Sei frei!“ Der Mensch ist<br />
zu vielen wundervollen Dingen fähig und ich<br />
versuche jeden Tag, glücklich über die grenzenlose<br />
Kapazität an Menschlichkeit zu sein.<br />
Wie viel von Ihrer eigenen Person ist in<br />
den Charakteren Ihrer Filme wiederzufinden?<br />
Ich glaube, eine ganze Menge, auch wenn<br />
ich versuche, das zu verstecken. Ich glaube,<br />
ich erscheine ziemlich <strong>of</strong>t in jedem Charakter,<br />
sogar in den bösen. Ich fühle mich sehr mit<br />
Schlomo verbunden („Geh und lebe“, 2005),<br />
aber auch mit denen, die etwas verrückt sind<br />
und fanatisch werden. <strong>Man</strong>chmal werde ich<br />
auch nicht einig mit Menschen und werde<br />
selbst ein wenig fanatisch, da versuche ich vorsichtig<br />
zu sein. Ich fühle mich natürlich sehr mit<br />
dem afrikanischen Jungen verbunden, der nach<br />
Israel geht und allein ist, weil ich als Immigrant<br />
ja selbst allein war, weit weg von meiner Familie.<br />
Und ich fühle mich sehr mit den Frauen<br />
in den arabischen Ländern verbunden, die für<br />
ihre Freiheit kämpfen und dafür, als Menschen<br />
beachtet zu werden, in gleicher Weise wie die<br />
Männer. Ich fühle mich dahingehend verbunden,<br />
weil ich selbst dafür kämpfen musste.<br />
Der Humor ist einer der zentralen Aspekte<br />
Ihrer Filme. Ist er eine direkte Metapher<br />
für Ihre Arbeit als Regisseur?<br />
Ja, für mich macht er das Leben erst lebenswert.<br />
Ich bin so und die Menschen, die mir<br />
nahe stehen, sind ebenfalls so. Wir leben alle<br />
nur ein Leben, wir leben Tragödie, Drama, aber<br />
auch den Humor, die Komödie. Das ist auch<br />
ein Weg, frei zu sein, weil jeder von uns weiß,<br />
dass wir eine Art Gefangene sind, wir wissen,<br />
dass das Leben sehr kurz ist und dass wir aus<br />
der Dunkelheit kommen und wieder dahin<br />
zurückgehen. Humor ist also der Weg auszudrücken,<br />
dass wir aus diesem Gefängnis entkommen<br />
wollen. Ein Gefängnis des Verurteilt-<br />
Seins. Und es ist sehr wichtig für mich, niemals<br />
im Drama, der Tragödie festzustecken. Es ist<br />
wichtig, dem Tod zu sagen: Mich kümmert es<br />
nicht, ich bin am Leben und du machst mir keine<br />
Angst! Und ich glaube, das ist das schönste<br />
Geschenk an die Menschen, dass wir diese<br />
Gabe haben. Wir haben die Gabe des Humors,<br />
um unsere Angst, davor, dass wir nur menschlich<br />
sind und nur ein kurzes Leben haben<br />
zu besiegen.<br />
Wie schaffen Sie diese Brücke zwischen<br />
Humor und Drama?<br />
Ich weiß es nicht, ich analysiere das nicht so.<br />
Wenn ich schreibe, schreibe ich und ich schreibe<br />
so, wie mein Leben ist. Wenn ich Zeitung<br />
lese oder fernsehe und ich jede Tragödie sehe,<br />
die in der Welt passiert, weiß ich, dass mein<br />
einziges Werkzeug, meine einzige Waffe der<br />
Humor ist. Es ist meine einzige Waffe, weil ich<br />
Bilder: Tiberius Film<br />
14
aileanu<br />
Regisseur des Monats<br />
Aktuelles<br />
im Spotligh<br />
nie in der Lage sein werde, eine richtige Waffe<br />
zu benutzen. Und Humor ist die einzige Waffe,<br />
um am Leben zu bleiben. Das setze ich in<br />
meinem Leben um und auch, wenn ich das<br />
Drehbuch meiner Filme schreibe. Ich weiß<br />
nicht, wie ich das mache, aber ich brauche das<br />
nach jeder tragischen Szene oder währenddessen,<br />
dass der Charakter trotzdem fröhlich<br />
wird. Denn das ist das Leben. Leben ist nicht<br />
nur eine Farbe, es hat alle Farben.<br />
In Ihrem neuesten Film „Quelle der<br />
Frauen“ erzählen Sie von den Rechten der<br />
muslimischen Frauen. Woher bekamen Sie<br />
die Inspiration dafür?<br />
Für mich ist es nicht nur ein Film über die<br />
Rechte der muslimischen Frauen, ich glaube,<br />
in einem gewissen Grad handelt er von der<br />
Situation aller Frauen auf der Welt. Natürlich ist<br />
es nicht überall dasselbe. Es ist das Märchen<br />
vom Wasser, was man wirklich braucht, um<br />
zu leben. Ich hatte die Gelegenheit, 1985 <strong>of</strong>t<br />
in Marokko und in einigen ähnlichen Ländern<br />
unterwegs zu sein, und ich habe mich in diese<br />
Länder verliebt. Vor allem in das Landleben. Ich<br />
weiß nicht genau wie, denn es ist dort eigentlich<br />
sehr schwierig, aber ich sprach viel und ich<br />
hörte viele Geschichten von Frauen. Es ist nicht<br />
leicht, mit Frauen auf dem Land zu sprechen<br />
und einen Dialog zu führen, gerade wenn man<br />
aus Europa, aus dem Westen kommt. Dabei<br />
spreche ich nicht von den Städten, dort ist es<br />
leichter, ins Gespräch zu kommen. Ich entdeckte<br />
viele wundervolle Menschen, eben<br />
vor allem Frauen, großartige Geschichten und<br />
großartigen Humor, auch wenn wir inmitten<br />
von Leid miteinander sprachen. Ich entschied<br />
eines Tages, dass ich diese Geschichte erzählen<br />
muss. Ich musste diese Geschichte über<br />
die Frauen erzählen, auch wenn das Bild von<br />
den muslimischen Frauen zu der Zeit sehr vereinfacht<br />
und karikativ war. Ich wollte deutlich<br />
machen, dass sie viel kultivierter sind und –<br />
was wir nicht wissen – dass sie kämpfen.<br />
In „Quelle der Frauen“ geht es um den<br />
Brunnen als zentralen Konflikt. Bald ist<br />
aber klar, dass das Problem viel tiefer<br />
liegt. Was ist also für Sie die wahre Quelle<br />
der Frauen?<br />
Ich glaube, das eigentliche Problem ist das<br />
Wasser auf der einen Seite als reales Problem,<br />
etwas, was wirklich passiert ist. Auf der anderen<br />
Seite ist es, wie Sie sagten, metaphorisch.<br />
Wasser ist der Regen, Leben, es gibt so viele<br />
Bilder und Metaphern von Wasser. Aber für<br />
mich ist es Liebe, der Respekt und wie man<br />
mit anderen umgeht. Mit Männern, mit Frauen,<br />
Kindern, alten Leuten. Es gibt eine schöne Metapher<br />
dafür in den arabischen Ländern, die<br />
besagt, dass wenn man einer <strong>Blu</strong>me kein Was-<br />
ser gibt, diese stirbt. Ich glaube, darum geht es<br />
in dem Film. Es geht darum, wie man mit anderen<br />
umgeht, ob man sie mit Respekt behandelt.<br />
Das ist es, w<strong>of</strong>ür sie kämpfen. Wenn man<br />
liebt, wenn man wirklich die Probleme erkennt,<br />
dann teilt man das Wasser. Wenn nicht, wenn<br />
man das Wasser nicht zuführt, stirbt auch die<br />
Liebe. Und wenn die Liebe stirbt, muss alles<br />
wieder aufgebaut werden. Darum geht es für<br />
mich in dem Film. Die Frauen kämpfen nicht<br />
nur für Wasser, sie kämpfen für wahre Liebe,<br />
für Respekt. Ich glaube auch, dass das nicht<br />
nur ein Problem in den arabischen Ländern ist.<br />
Für mich ist es ein weltweites Problem. Überall<br />
auf der Welt haben wir etwas abgebrochen<br />
und haben deswegen keine echte Liebe mehr.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Radu Mihaileanu mit Leila Bekhti, der Hauptdarstellerin<br />
aus „Quelle der Frauen“<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 15
Thema<br />
The Walking Dead<br />
Der Zombie-Kult geht weiter:<br />
„The Walking Dead“<br />
die dritte und vierte Staffel<br />
Bereits seit Oktober gibt es die vierte Staffel von „The Walking Dead“ im Pay-TV zu sehen, während die dritte Staffel<br />
endlich vollkommen ungekürzt auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Erfahren Sie alles über die Sondereditionen, Charaktere, Comics<br />
und das ganze Drumherum zur unheimlichsten Erfolgsserie aus den Staaten.<br />
Angesichts des großen Erfolgs der Serie „The<br />
Walking Dead“ stellt sich automatisch die<br />
Frage, was eigentlich so besonders an ihr ist?<br />
Es mag provokant klingen, aber die meisten<br />
Elemente hat es schlicht und ergreifend schon<br />
einmal in anderen Zombie-Filmen gegeben.<br />
So erscheint z. B. der Beginn der ersten Staffel<br />
mit Ricks Erwachen wie die Startszene aus<br />
„28 Days Later“ (2002), das Einschmieren mit<br />
Zombie-Gedärmen und anschließende „Durchdie-Zombie-Horde-Wanken“<br />
erinnert an die Täuschungsaktion<br />
in „Shaun Of The Dead“ (2004)<br />
und auch das Verschanzen in einer Hütte auf<br />
dem Lande ist seit George A. Romeros Überwerk<br />
„Die Nacht der lebenden Toten“ (1968)<br />
nichts Neues mehr. Was also ist es, das diesen<br />
immensen Hype begründet? Ganz einfach: Es<br />
ist die allererste Zombie-Serie überhaupt. Das<br />
Serienformat bietet sich förmlich an, mit den<br />
Überlebenskünstlern mitzufiebern, wodurch die<br />
Bedrohung durch die Zombies noch größer wird.<br />
Stirbt im Film jemand, dann ist das zwar schade,<br />
aber dennoch verkraftbar. Wird in der Serie ein<br />
Sympathieträger nach z. B. 19 tollen Episoden<br />
auf brutalste Weise zerfleischt, dann ist dieser<br />
Verlust schon stärker spürbar und der Thrill-<br />
Faktor steigt. Jeder Verlust verändert die Gruppe<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
16
The Walking Dead<br />
Thema<br />
SPOILERWARNUNG:<br />
Dieser Artikel enthält einige Fakten aus der<br />
ersten und zweiten Staffel von „The Walking<br />
Dead“ sowie Andeutungen zu den Folgen der<br />
dritten Staffel. Die <strong>Vorschau</strong> auf die vierte Staffel<br />
sowie das Interview mit Governor-Darsteller<br />
David Morissey erwähnen Figuren, die die Ereignisse<br />
der dritten Staffel überleben.<br />
nach einer unbestimmten Katastrophe mit Untoten<br />
zu tun bekommt und trotz aller Widrigkeiten<br />
überlebt. Der Handlungsort bewegt sich<br />
abwechselnd zwischen dem Zufl uchtsort Wald<br />
und der von Zombies belagerten Stadt, in der es<br />
Ausrüstung, Medikamente und andere Schätze<br />
zu holen gibt. In Staffel zwei wurde der Schauplatz<br />
auf eine Farm verlegt und das Erzähltempo<br />
gedrosselt.<br />
Wie „Lost“ mit Zombies<br />
Obwohl die Folgen allesamt sehr gut sind und<br />
der Comicvorlage von Robert Kirkman gerecht<br />
werden, drohte die anfangs so freudig angenommene<br />
Zombie-Thematik im Serienformat<br />
aufgrund des verlangsamten Erzähltempos ein<br />
wenig einzuschlafen. Doch am Ende spitzt sich<br />
die Situation zu und es kommt zu einer wesentlichen<br />
Veränderung, die die Gruppe zersprengt.<br />
Staffel drei kann daher nun mit Fug und Recht als<br />
der große „Wachrüttler“ betitelt werden. Verteilt<br />
auf ein Gefängnis und eine speziell geschützte<br />
Siedlung bietet die Handlung in jeder Episode<br />
Wendungen, Dramen und manchmal auch Tode,<br />
die der geneigte Zuschauer so vielleicht nicht erwartet<br />
hätte. Auch die Charaktere brechen langsam,<br />
aber sicher in verschiedene Richtungen auf,<br />
allen voran der Ex-Sheriff Rick Grimes (Andrew<br />
Lincoln), der aus verschiedenen Gründen ja<br />
schon in der zweiten Staffel zeigte, dass seine<br />
blütenreine Weste langsam immer fl eckiger wird.<br />
Als konservativer Held der alten Schule geht er<br />
nun zum Glück nicht mehr durch. Zu sehr hat<br />
sich die Welt verändert, sodass für die alten<br />
Moralvorstellungen inzwischen wohl kein Platz<br />
mehr ist. Stattdessen mutiert er zum undurchsichtigen<br />
Hardliner, der sich zwar als Alphatier<br />
sieht, sich aber auch durch den sich kontinuier-<br />
THE TALKING DEAD<br />
der Überlebenden merklich und wirkt sich auf<br />
den nachfolgenden Handlungsverlauf aus. Es<br />
ist ein niemals endender Zombie-Film, dessen<br />
ständige beklemmende Atmosphäre einfach absolut<br />
mitreißt. Die Charaktere wiederum werden<br />
langsam aufgebaut und von einem schrecklichen<br />
Szenario ins nächste geschickt, das immer Spuren<br />
hinterlässt. Dadurch werden die Menschen<br />
zum Äußersten getrieben, wodurch sich umso<br />
größere Dramen abspielen. Es kann einfach<br />
alles passieren. Und auch wenn vieles schon<br />
einmal da gewesen ist, so gibt es hier dennoch<br />
neue Ideen und großartige Geschichten, die der<br />
Vorlagenautor Robert Kirkman in seinen Graphic<br />
Novels für seine Figuren ersinnt.<br />
Die erste Staffel ist mit ihren sechs Episoden<br />
unter anderem deshalb so beliebt, weil sie eine<br />
kleine Gruppe von Menschen zeigt, die es kurz<br />
Im Anschluss an jede Episode strahlt der amerikanische<br />
Sender AMC das Sonderformat „The<br />
Talking Dead“ aus, in dem die wichtigsten Entwicklungen<br />
der Folge refl ektiert und mündlich<br />
ausgewertet werden. Klar, dass hierbei auch<br />
die unterschiedlichsten Interpretationsansätze<br />
vorgestellt werden und Details ans Tageslicht<br />
kommen, die einem beim erstmaligen Schauen<br />
vielleicht gar nicht so sehr aufgefallen sind. Die<br />
Sendung wird moderiert von Chris Hardwick.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 17
Thema<br />
The Walking Dead<br />
Egal, ob beliebt wie Daryl, verliebt wie Glen und Maggie oder lieblos wie Michonne, kein Charakter ist vor dem grausamen Ableben gefeit. Jeder kann sterben<br />
lich verschlechternden Zustand seiner Psyche als<br />
unberechenbar und nicht mehr allzu vertrauenswürdig<br />
entpuppt.<br />
Zombies und andere Schrecken<br />
Stärker als zuvor wird in der dritten Staffel<br />
deutlich, dass die Zombies nicht die einzige,<br />
geschweige denn die größte Gefahr auf diesem<br />
Planeten darstellen. Diesen Titel behält<br />
sich seit jeher die Menschheit vor. Auch wenn<br />
es nur noch wenige Überlebende gibt, so sind<br />
jene jedoch in die Enge getrieben und bereit,<br />
selbst extremste Maßnahmen in Kauf zu nehmen,<br />
um ihren Fortbestand zu sichern bzw. um<br />
sich einen eigenen Vorteil zu schaffen. Welche<br />
Staatsgewalt sollte sie auch zurechtweisen?<br />
Dementsprechend kristallisiert sich alsbald eine<br />
klare Rivalität zwischen der „Ricktatur“ und dem<br />
selbst ernannten „Govenor“ (David Morrissey)<br />
heraus. Letzterer leitet eine gut funktionierende<br />
Siedlung und präsentiert diese als die ultimative<br />
Utopie, in der Menschen im weitesten Sinne frei<br />
und ohne Angst leben können. Doch auch diese<br />
vermeintliche „Freiheit“ ist teuer erkauft, weshalb<br />
es bald zum vorprogrammierten Klinsch kommt.<br />
Und so springt die Handlung zwischen den einzelnen<br />
Gruppierungen hin und her, was dem<br />
Ganzen zusätzliches Tempo verleiht. Das Salz<br />
in der Suppe dürfte aber der zunehmend abstrakte<br />
Look der Figuren sein, denn <strong>of</strong>fenbar hat<br />
der vergangene Winter, das ganze Team um Rick<br />
abgehärtet und die Team-Mitglieder zu einem<br />
abgeklärten, eingespielten Anti-Zombie-Einsatzkommando<br />
werden lassen. Selbst Ricks Sohn,<br />
der kleine Carl (Chandler Riggs), weiß sich mit<br />
seiner speziellen, geräuschreduzierten Schusswaffe<br />
zu wehren. Insgesamt sieht hier aber niemand<br />
mehr gestriegelt aus, und das Team ähnelt<br />
zunehmend einer Wandergruppe aus kuriosen<br />
Schaustellern. Am meisten sticht der Serien-<br />
Neuzugang Michone hervor, eine dunkelhäutige<br />
Schönheit, die am liebsten mit scharfen Klingen<br />
wie etwa einem Katana arbeitet. An ihrem Körper<br />
sind zwei Ketten befestigt, an denen wiederum<br />
Zombies hängen, denen aus Sicherheitsgründen<br />
die Unterkiefer und Arme entfernt wurden. Welchen<br />
Zweck dieser Modeschmuck erfüllt, dass<br />
müssen Sie schon selber herausfi nden. Allein<br />
dieser skurrile Anblick zieht die Serie weiter in<br />
die Comic-Richtung und gibt ihr den nötigen, ästhetischen<br />
Schwung, der zuvor fehlte.<br />
Sondereditionen der 3. Staffel<br />
Es ist schon schwierig genug, im Dschungel der<br />
Sondereditionen die Übersicht zu behalten. Umso<br />
komplizierter wird es für den Kunden, wenn einzelne<br />
Handelsketten Exklusivverträge abschließen,<br />
wie hier: Bisher veröffentlichte der Vertrieb WVG<br />
eine Uncut-Version der ersten Staffel sowie eine<br />
jeweils limitierte <strong>Steel</strong>book-Edition für Staffel 1<br />
und 2, die es überall zu kaufen gibt. Amazon.de<br />
hatte bislang die Limited Comic Box (Staffel 1 & 2 +<br />
Comic-Sonderaufl age, Artprint<br />
und Zertifi kat) im Repertoire (inzwischen nicht mehr<br />
exklusiv). Für die dritte Staffel wurde eine Amazonexklusive<br />
Sonderedition samt Michonne-Action-Figur<br />
für 65 Euroangekündigt. In Anbetracht dessen, dass<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auch für 30 Euro und die eher einfach gearbeitete<br />
Actionfi gur für 20 Euro gekauft werden kann,<br />
ist dies nicht wirklich preisgünstig. Der Media Markt<br />
bietet eine limitierte Aquarium-Edition an, die sich<br />
jeder ins Regal stellen kann, um wie der Governor genüsslich<br />
die im Wasser schwimmenden Zombie-Köpfe<br />
zu beobachten. Das Ganze ist batteriebetrieben<br />
bzw. beleuchtet und kann mit ein paar einfachen<br />
Handgriffen mit neuem Wasser befüllt werden. Die<br />
Aquarium-Box ist ab dem 11. November zum stolzen<br />
Preis von 139 Euro erhältlich. Zudem gibt es dort<br />
eine limitierte <strong>Steel</strong>book-Version der dritten Staffel<br />
mit einem Armbrustartwork. Der Saturn-Markt<br />
wiederum bietet eine exklusive <strong>Steel</strong>book-Edition<br />
mit Lenticularbild an. US-Import-Spezialisten wissen<br />
außerdem: Die erste Staffel<br />
gab es als aufklappbare<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Tin-Edition, die<br />
zweite <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Staffel<br />
als Zombie-Kopf mit<br />
Schraubenzieher im<br />
Auge.<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
18
The Walking Dead<br />
Thema<br />
Die schlimmsten Zombie-Angriffe erfolgen immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Sie sind völlig unberechenbar, selbst im angeketteten Zustand<br />
DIE BLU-RAY<br />
Hat sich im Vergleich zu den vorherigen Staffeln<br />
in technischer Hinsicht etwas getan? Nein, hat<br />
es nicht! Look und Soundgestaltung sind vollkommen<br />
gleich geblieben und gliedern sich nahtlos<br />
in die Reihe der bestehenden Episoden ein. Das<br />
ist aber auch so gewollt, denn warum sonst sollte<br />
sich ein Sender für 16-Millimeter-Filmmaterial<br />
entscheiden, wenn er nicht bewusst einen grobkörnigen,<br />
unscharfen Look erzielen möchte, der<br />
an die frühen Zombie-Filme der 1970er/80er<br />
erinnert? HD-Enthusiasten rümpfen bei solch<br />
verschwommenen Konturen vermutlich die Nase,<br />
trotz alledem sind doch an so einigen Stellen<br />
viele Details zu erkennen, sodass man davon ausgehen<br />
kann, dass hier aktuelle und hochwertige<br />
16-Millimeter-Kameras verwendet wurden. Die<br />
Außenaufnahmen sind überbelichtet, während<br />
die Innenaufnahmen große Dunkelflächen bieten,<br />
von denen sich nur wenige Details absetzen. Der<br />
Schwarzwert ist geringfügig zu hoch, weshalb die<br />
vorrangig bräunlichen Bilder besonders in den<br />
Gefängnisszenen etwas matschig wirken. Trotz<br />
der entfärbten Bilder (Bäume wirken z. B. relativ<br />
matt bzw. alles andere als saftig grün) sind die<br />
Hauttöne warm und kräftig. Beim Sound sind<br />
die hohen Knack- und Zischlaute problematisch.<br />
In dieser Hinsicht klingt die Tonspur komprimiert<br />
und gerade was die Dialoge angeht ein klein<br />
wenig verzerrt. Tiefen gibt es weniger (im Gegensatz<br />
zu den lästigen Werbeblöcken am Anfang<br />
einer jeden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, deren Mitten zu donnernden<br />
Tiefen umgewandelt wurden). Die Räumlichkeit<br />
wurde sehr dezent gehalten und vorrangig für die<br />
Einblendung einzelner Zombie-Laute verwendet.<br />
Aber auch kleinere Alltags-Geräusche finden ihren<br />
Weg auf die Surround-Kanäle, ohne dass wirklich<br />
eine lebendige Audio-Umgebung entsteht. Dynamisch<br />
tut sich hier auch kaum etwas und bleibt<br />
beim linearen Lautstärkeverlauf. Die 16 Episoden<br />
sind auf insgesamt vier <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs verteilt. Auf<br />
der fünften Disc befindet sich das Bonusmaterial,<br />
welches Sie im Detail im nebenstehenden Kasten<br />
aufgelistet finden. Am interessantesten sind die<br />
gelöschten Szenen sowie die Behind-The-Scenes-<br />
Beiträge „Making The Dead“ und „Gedärme<br />
und Glorie“, die ein interessantes Bild über die<br />
Produktion der Zombie-Masken und -Utensilien<br />
vermitteln. Die vorliegende Serienstaffel ist komplett<br />
ungeschnitten.<br />
FALKO THEUNER<br />
Die Ursache der Zombie-Epidemie<br />
(Spoilerwarnung) Die Ursache der Katastrophe<br />
wird innerhalb der Serie nur vage angedeutet. So<br />
zeigen Rückblenden wie Shane und Lori (Sarah<br />
Wayne Callies) zusammen mit Carl aus der Stadt<br />
fl üchten wollen, ohne jedoch direkt den Ausbruch<br />
zu erklären. An vielen Stellen der Serie befi nden<br />
sich Zeichen dafür, dass die Apokalypse quasi<br />
auch als Zorn Gottes interpretiert werden könnte<br />
(zumindest von den Gläubigen unter den Zuschauern).<br />
Am Ende der ersten Staffel gelangt die Gruppe<br />
zu einer geheimen Forschungsstation, in der die<br />
Seuche erforscht wurde. Der einzige Überlebende<br />
an diesem Ort ist ein Wissenschaftler, der Rick <strong>of</strong>fenbart,<br />
dass der Aggressor ausnahmslos in allen<br />
Menschen schlummert und ausbricht, sobald ein<br />
Mensch stirbt. Sprich: Es ist egal, ob jemand gebissen<br />
wird oder nicht – früher oder später verwandelt<br />
sich jeder in einen Untoten. So wie es scheint,<br />
kann die Ursache also z. B. in der Biowaffenforschung<br />
liegen, ein missglücktes Experiment gewesen<br />
sein, als Gottes-Strafe durchgehen oder auch<br />
einfach nur als Spätfolge einer Überdosis Handy-<br />
Strahlung. Vorlagenautor Robert Kirkman wird<br />
darauf jedenfalls erst einmal keine Antwort geben.<br />
Extras (Bonus Disc)<br />
Ein heranwachsender Sohn (7 Min.)<br />
Böses Auge (8 Min.)<br />
Verlassen, aber nicht vergessen (8 Min.)<br />
Herz eines Kriegers (8 Min.)<br />
Michonne Vs. Governor (5 Min.)<br />
Sicherheit hinter Gittern (10 Min.)<br />
Making The Dead (8 Min.)<br />
Gedärme & Glorie (8 Min.)<br />
Deleted Scenes (6 Std. 12 Min.)<br />
Horror-Serie/Drama<br />
OT: The Walking Dead L: US J: 2012 V: Universal<br />
B: MPEG-4, 1,78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Ernest R. Dickerson,<br />
Bill Gierhart u. a. D: Andrei Lincoln, Sarah Wayne Callies u. a.<br />
LZ: 16 x 43 min FSK: 18 P: 30 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 11.11.13 × 5 Extras: 6,5/10<br />
Film 8,5/10<br />
Haben Sie schon einmal „Resident Evil“ die ganze Nacht lang<br />
durchgezockt, weil Sie nicht mehr aufhören konnten? Diese Serie<br />
hat den gleichen packenden Eff ekt.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Das 16-Millimeter-Material hinterlässt einen absichtlich<br />
herbeigeführten Look voller Unschärfen<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Der Sound ist relativ unspektakulär, erfüllt aber seinen Zweck und<br />
klingt nur minimal verzerrt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 19
Thema<br />
The Walking Dead<br />
Die neue Gesellschaft<br />
der Postapokalypse (Auswahl)<br />
Rick dreht durch: Ein Held im Wandel<br />
Er WAR der große Ordnungshüter in den Staffeln eins<br />
und zwei, quasi ein Überbleibsel der alten Welt oder<br />
anders gesagt, einfach jemand, der die alte Ordnung<br />
wiederherstellen wollte. Dummerweise kamen dem<br />
Sheriff bei diesem Vorhaben immer wieder ein paar<br />
Untote in die Quere, die von ihm und der Gruppe stetig<br />
neue moralische Entscheidungen abverlangten.<br />
Dazu gehörte unter anderem die Frage, ab wann ein<br />
Infi zierter als Zombie durchgeht? Sind Zombies nicht<br />
auch nur Menschen, die an einer Krankheit leiden?<br />
Darf man einfach so einem Zombie-Kind mit seiner<br />
riesigen Cougar-Magnum ein Loch in den Schädel<br />
schießen? Und wie ist das mit einem Jugendlichen,<br />
der die Gruppe an seine Komplizen verraten könnte<br />
– sollte dieser für das Gemeinwohl exekutiert werden?<br />
Bei jeder Frage war Rick (Andrew Lincoln) stets<br />
der Saubermann, grübelte ewig lang darüber nach<br />
und machte sich über mehrere Folgen hinweg Vorwürfe,<br />
wenn wieder ein Menschenleben aufgrund<br />
seiner Entscheidung dran glauben musste. Doch<br />
inzwischen ist auch Rick abgestumpft und ähnlich<br />
wie sein „Kumpel“ Shane (Jon Bernthal) zu einem<br />
emotionslosen Monstrum geworden, das mit aller<br />
Macht die Gruppe führen möchte. Emotionslos ist<br />
vielleicht ein wenig übertrieben ausgedrückt, denn<br />
der ein oder andere Nervenzusammenbruch packt<br />
ihn dann doch gelegentlich. Dennoch ist der Zeigefi<br />
nger inzwischen schneller am Abzug, wenn fremde<br />
Menschen seine Gruppe bedrohen. Verfolgungswahn,<br />
Wahnvorstellungen, Fehlentscheidungen und<br />
Wutausbrüche machen aus ihm einen gebrochenen,<br />
durchaus glaubhaften Charakter. Wir sagen: Gut,<br />
dass er sein Heldenimage sowie die weiße Weste<br />
abgelegt hat, denn sonst wäre Rick schlimmstenfalls<br />
zu einer bloßen Witzfi gur verkommen. Sein Wandel<br />
hängt natürlich auch mit dem Tod eines gewissen<br />
Humanisten zusammen, der die Menschlichkeit der<br />
Gruppe mit sich nahm.<br />
Die Dixon-Brüder<br />
Andrea (Laurie Holden):<br />
Das hübsche, naive Blondchen, das immer<br />
wieder in Schwierigkeiten gerät, weil es unbedingt<br />
mit Waffen spielen will, hat sich im Laufe<br />
der Zeit zu einer selbständigen, emanzipierten<br />
Frau gemausert, die nun auch bestimmte Entscheidungen<br />
zu Recht hinterfragt und sich ihren<br />
Weg durchaus stimmig ebnet – auch wenn<br />
sie sich blöderweise ausgerechnet immer in<br />
die falschen Männer verliebt.<br />
Es ist schon merkwürdig, wie unterschiedlich doch Brüder im Charakter sein<br />
können. Daryl (Norman Reedus) ist einer der beliebtesten Charaktere der Serie.<br />
Er ist quasi der geheimnisvolle Wild-West-Held, der mit seiner Harley und<br />
seiner Armbrust den coolen „Clint Eastwood“ (in jungen Jahren) gibt. Er ist<br />
einer der Charaktere, die nicht in der Comic-Handlung von Robert Kirkman<br />
vorkommen und entwickelt sich zur rechten Hand von Rick. Sein älterer Bruder<br />
Merle (Michael Rooker) wiederum gehört zu den Stinkstiefeln der Serie und<br />
erntet als fi eser Nazi viele Antipathien. Ursprünglich auf einem Hochhausdach<br />
in Atlanta zurückgelassen, taucht er in der dritten Staffel wieder auf, was alles<br />
andere als Wiedersehensfreude weckt. Beide Brüder hatten eine schwierige<br />
Kindheit und wurden vom Vater misshandelt. Dadurch entwickelten sie sich<br />
zu Außenseitern der Gesellschaft, wobei ein ungewolltes Waldabenteuer Daryl<br />
ungemein prägte. Als Kind ging er für ganze neun Tage im Wald verloren,<br />
ernährte sich von dem, was er fand, und kehrte aus eigener Kraft in die Zivilisation<br />
zurück, ohne dass der alkoholisierte Vater sein Verschwinden überhaupt<br />
bemerkte. Beide Brüder haben einen enormen Überlebensinstinkt und wissen<br />
besser als alle anderen, wie man in Extremsituationen am Leben bleibt.<br />
Hershel (Scott Wilson):<br />
Der ehemalige Farmbesitzer ist Tierarzt und<br />
aufgrund seines medizinischen Hintergrundwissens<br />
ein wertvolles Mitglied der Gemeinschaft.<br />
Zudem ist er ein erfahrener Ratgeber,<br />
weshalb er <strong>of</strong>tmals die Vaterrolle einnimmt.<br />
Als strenggläubiger <strong>Man</strong>n folgt er seinen Prinzipien,<br />
weiß inzwischen aber auch, dass der<br />
Konservatismus allerspätestens seit der Apokalypse<br />
nicht mehr greift und er nun im Alter<br />
welt<strong>of</strong>fener und fl exibler in seinen Ansichten<br />
werden muss. Seinen Alkoholismus hat er inzwischen<br />
hinter sich gelassen.<br />
Glen (Steven Yeun):<br />
Er ist das taktische Genie der Gruppe und kann<br />
in brenzligen Situationen schnelle, gute Entscheidungen<br />
treffen. Bestanden diese zu Anfang<br />
noch hauptsächlich im klugen Ausweichen, hurtigen<br />
Sprinten und stillen Zuschlagen, so entwickelte<br />
sich aus ihm spätestens seit seiner Liaison<br />
mit der Farmerstochter Maggie (Lauren Cohan)<br />
eine Führernatur, die innerhalb der Gruppe<br />
auch durchaus etwas zu sagen hat.<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
20
The Walking Dead<br />
Thema<br />
Neue Charaktere (Auswahl)<br />
Michonne<br />
(Danai Gurira):<br />
Mit ihrem Samurai-Schwert und den beiden<br />
„zahmen“ Zombies im Schlepptau ist sie wohl<br />
der markanteste Neuzugang der Serie. Die<br />
hübsche Katana-Schwingerin hat sich schnell<br />
in die Herzen der Serien-Fans gemetzelt und<br />
weist einige durchaus interessante Charakterzüge<br />
auf. Durch die exotische Präsenz der<br />
geheimnisvollen Schwertkämpferin erhält die<br />
sonst doch relativ real wirkende Serie einen<br />
leichten Over-The-Top-Touch, was sie geringfügig<br />
mehr in die Comic-Richtung schiebt. Zunächst<br />
zieht Michonne mit Andrea, der leicht<br />
naiven, aber dennoch sympathischen Schönheit<br />
der Gruppe, durch die Gegend, um schließlich der Kolonie des Governors<br />
zu begegnen. Später stößt sie dann zur ganzen Gruppe im Gefängnis.<br />
Tyreese<br />
(Chad Coleman)<br />
In den Comics ist er Ricks rechte Hand und hilft<br />
ihm, einen klaren Kopf zu bewahren, wenn<br />
wieder einmal schwierige Entscheidungen ins<br />
Haus stehen. Er ist eine Führernatur. Seine<br />
Markenzeichen sind seine Mütze sowie der<br />
Hammer, mit dem er regelmäßig und kräftig<br />
austeilt. In der TV-Serie gestaltet sich die Beziehung<br />
zu Ricks Gruppe jedoch ein wenig<br />
komplizierter, denn Tyreeses Gruppe gilt<br />
zunächst als Eindringling in die von Rick und<br />
Co. vereinnahmte Gefängnis-„Festung“. An<br />
Tyreeses Seite befi ndet sich stets seine jüngere<br />
Schwester Sasha (Sonequa Martin-Green), die<br />
er wie ein Berserker verteidigt. Doch wie wird sich in der Serie seine Beziehung<br />
zu Rick weiterentwickeln, jetzt da Daryl seinen Platz eingenommen hat?<br />
Der Governor<br />
(David Morrissey):<br />
Zunächst scheint er der neue Saubermann<br />
der Serie zu werden. Unter seiner Führung<br />
gelingt es der kleinen Kolonie tatsächlich, in<br />
einem gewissen Rahmen die alte Welt wieder<br />
herzustellen. Innerhalb des Schutzwalls gibt<br />
es keine freilaufenden Zombies, die Menschen<br />
gehen ihrem normalen Tagesgeschäft nach<br />
und tragen sogar normale, ganz unzerrissene<br />
Kleidung. Doch die Schattenseiten lauern hinter<br />
den Fassaden dieser einfach zu perfekten<br />
Utopie. Wir sagen nur „Aquarium“ und „Töchterchen“.<br />
Kurzum: Rick und der Governor geraten<br />
tüchtig aneinander und bekämpfen sich<br />
mit Waffengewalt bis aufs <strong>Blu</strong>t. Seit einem „Unfall“ mit einem Glassplitter ist<br />
die Augenklappe zudem ein festes Markenzeichen des Governors.<br />
Milton Mamet<br />
(Dallas Roberts)<br />
Er ist der Doktor, ob nun „Mengele“ oder<br />
„Frankenstein“, das können die Zuschauer für<br />
sich entscheiden. Milton hilft dem Governor<br />
bei der Erforschung der Zombie-Seuche und<br />
schreckt im Namen der Wissenschaft auch<br />
nicht vor Menschenversuchen zurück. Vom<br />
Äußeren her erinnert er an eine introvertierte<br />
Version von Bill Gates. Sobald er spricht, tritt<br />
seine Emotionslosigkeit hervor und er wirkt<br />
aufgrund der benutzten Sprache defi nitiv wie<br />
ein IT-Nerd. Aus diesem Grund misstraut ihm<br />
insbesondere Andrea. Und tatsächlich scheint<br />
er Fortschritte in der Zombie-Dressur zu machen.<br />
Doch bleiben in den untoten Hirnen tatsächlich noch Erinnerungen aus<br />
den Lebzeiten erhalten?<br />
Was unterscheidet<br />
Zombies vom Menschen?<br />
Bereits „Shaun Of The Dead“ machte die seichte<br />
Anmerkung, dass Zombies auch nur Menschen<br />
seien und sich kaum vom bes<strong>of</strong>fenen Kneipengast<br />
oder gar vom Videospiel-Nerd unterscheiden.<br />
Auch Zombie-Guru George A. Romero zeigte u. a.<br />
in seinem „Land Of The Dead“, dass die Alternativgesellschaft<br />
„Z“ durchaus eine Daseinsberechtigung<br />
auf der Erde hat, für die es sich zu kämpfen<br />
lohnt. In „Warm Bodies“ ging man sogar soweit,<br />
den Untoten die Fähigkeit zur Liebe zuzuschreiben.<br />
Seien wir doch einmal ehrlich, genau genommen<br />
können die Zombies rein gar nichts für ihr Äußeres.<br />
Schließlich haben sie sich diese Lebensart nicht<br />
freiwillig ausgesucht. Und nur weil sie hirnlos sind<br />
und einen unbändigen Appetit auf Fleisch besitzen,<br />
heißt das noch lange nicht, dass man ihnen<br />
mir nichts, dir nichts den Schädel einschlagen darf.<br />
Nichtsdestotrotz sind sie in „The Walking Dead“<br />
einfach nur hirntote, gefährliche und vor allem<br />
hungrige Wesen, die immer dann auftauchen,<br />
wenn man es am wenigsten erwartet. Eine Heilung<br />
ist faktisch ausgeschlossen, weshalb es den „Helden“<br />
der Geschichte nichts ausmacht, sie niederzumähen.<br />
Andererseits zeigen die Untoten hier ein<br />
merkwürdiges Schwarm-Verhalten und legen aus<br />
einem unbekannten Grund in Gruppen gewaltige<br />
Strecken zurück, so als würden sie von irgendetwas<br />
gesteuert oder angelockt werden. Es gibt also noch<br />
so einige Fragen, die die Herkunft und Lebensweise<br />
dieser unheimlichen Wesen betreffen und die von<br />
niemandem so richtig beantwortet werden können.<br />
Übrigens werden die Zombies hier niemals als<br />
„Zombies“ bezeichnet – stattdessen nennt man sie<br />
entsprechend dem Serientitel „Walker“.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 21
Thema<br />
The Walking Dead<br />
THE WALKING DEAD:<br />
DER COMIC<br />
Die Graphic Novels erscheinen in Amerika seit<br />
2003 monatlich als Image-Serie in Einzelheften<br />
und werden zusammengefasst als Bücher vertrieben.<br />
Die Zeichnungen sind in Schwarz-Weiß<br />
gehalten und unterscheiden sich von der TV-<br />
Serie bei einigen Charakteren sowie geringfügig<br />
auch bei der Handlung. Autor ist Robert Kirkman<br />
und der Zeichner war bis zum sechsten Band<br />
noch Tony Moore. Nach ihm führte Charlie Adlard<br />
die Reihe weiter. In Deutschland sind bislang<br />
18 Hardcover-Bände beim Crosscult-Verlag<br />
erschienen, der 19. ist für den März 2014 angekündigt.<br />
Das Kompendium soll im November er-<br />
scheinen. Einige Illustrationen aus Band 1 sehen<br />
THE WALKING DEAD GEWINNSPIEL<br />
Sie lieben „The Walking Dead“ und würden<br />
gern ein cooles Fan-Paket gewinnen? Dann<br />
sind Sie hier genau richtig. In freundlicher<br />
Zusammenarbeit mit Crosscult und WVG<br />
verlosen wir ein Paket bestehend aus: „The<br />
Walking Dead“ (Staffel 3) <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Edition<br />
samt Michonne-Figur, „The Walking Dead“<br />
Comic-Bände 1 – 3, „The Walking Dead“ Das<br />
Kompendium, „Wo ist der Zombie“ Wimmelbuch,<br />
„The Last Of Us“ Videospiel & Comic<br />
Einfach Mail mit dem Betreff „Zombies“ an:<br />
5jahreblu<strong>ray</strong><strong>magazin</strong>@auerbach-verlag.de<br />
Oder per Post an die Adresse:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Stichwort: Zombies<br />
Oststraße 40 – 44<br />
04317 Leipzig<br />
Einsendeschluss ist der 29.11.2013. Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges.<br />
Mitarbeiter des Auerbach Verlages und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer darf nur einmal am Gewinnspiel<br />
teilnehmen.<br />
Sie oben. Allen Videospielfans sei übrigens das<br />
exzellente Point-and-Click-Adventure von Telltale<br />
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die brandneue und interaktive Geschichte<br />
des Kriminellen Lee Everett und seines verwaisten<br />
Zöglings Clementine erleben.<br />
Bilder: AMC, © Crosscult, WVG; Wimmelbild: © Crosscult/Michael O’Mara Books, eine Illustration von Paul Moran<br />
22
The Walking Dead<br />
Thema<br />
ZOMBIE WIMMELBUCH:<br />
Wer Wimmelbilder UND Zombies mag, der ist mit diesem humorvollen Buch von dem Zeichner Paul Moran<br />
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Crosscult ist ab s<strong>of</strong>ort für rund 17 Euro im Handel erhältlich.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 23
Thema<br />
The Walking Dead<br />
Interview mit David Morissey,<br />
Darsteller des „Governor“ in „The Walking Dead“<br />
Geführt von Tiemo Weisenseel<br />
Er spielt den Widersacher Ricks und den skrupellosen Anführer der utopischen Gesellschaft: David Morissey<br />
ist der Governor. Im Gespräch verriet er uns einiges über seine Rolle und deutete sein Mitwirken in der vierten<br />
Staffel an. Wer die dritte Staffel noch nicht gesehen hat, sollte dies aber lieber noch tun, bevor er weiter liest.<br />
David Morissey, Darsteller<br />
Mr. Morissey: Sie sind ja schon eine ganze<br />
Weile im Business – wie hat sich die<br />
Schauspielerei in Kino und TV über die<br />
Jahre verändert?<br />
Nun, das hat sich tatsächlich in so mancher<br />
Weise gewandelt. Vor allem hat man heute<br />
weniger Zeit als damals, alles muss schneller<br />
gehen. Andererseits gibt es heute wirklich<br />
großartige Stories – und in Amerika zu arbeiten<br />
ist auch ein wenig anders als zuhause in Großbritannien.<br />
An einer Serie mitzuwirken, die so<br />
toll ist wie „The Walking Dead“, ist natürlich<br />
ein großes Glück – und dass mich inzwischen<br />
immer mehr Leute kennen, ist auch nicht zu<br />
verachten!<br />
Wie sind Sie mit „The Walking Dead“ in<br />
Berührung gekommen? War das einfach<br />
bei einem ganz normalen Casting?<br />
Ja, mehr oder weniger schon! Letztes Jahr war<br />
ich in Los Angeles, und mein <strong>Man</strong>ager fragte<br />
mich, ob ich Interesse an einer Rolle in der Serie<br />
hätte. Ich sagte ja und traf das Kreativteam<br />
von „The Walking Dead“, und nun bin ich an<br />
Bord! Es lief also alles ziemlich klassisch ab,<br />
aber auch ungewöhnlich schnell.<br />
Wie würden Sie die Rolle des „Governors“<br />
beschreiben? Was bringt er vor allem in<br />
die Serie ein?<br />
Nun, Anfang der dritten Staffel war er der wichtigste<br />
Kopf im kleinen Städtchen „Woodbury”,<br />
er schmiss den ganzen Laden und bot vielen<br />
Menschen Sicherheit unter ausgesprochen<br />
unsicheren Umständen. Er hat ein großes Geheimnis:<br />
dass seine Tochter infi ziert ist und<br />
er sie dennoch am Leben erhält. Außerdem<br />
pfl egt er wohl so was wie einen kleinen „Messias-Komplex“:<br />
Er hat diese Idee, dass er die<br />
ganze Welt von seiner Stadt aus neu besiedeln<br />
will. Als ihm seine Tochter Penny genommen<br />
wird, ist er nur noch von Rache beseelt – Vergeltung<br />
an Rick und seinen Leuten scheint sein<br />
einziges Ziel zu sein. Gegen Ende von Season<br />
drei durchleidet er eine Art psychotischen Anfall<br />
– schauen wir mal, wie es in Jahr vier mit<br />
ihm weitergeht!<br />
Was mögen Sie am meisten an dieser faszinierenden<br />
Figur?<br />
Hm, was mag ich am meisten? Ich mag eigentlich<br />
alles an ihm – er ist einfach ein großartiger<br />
Charakter! Es macht einen Heidenspaß, ihn zu<br />
spielen, weil er so komplex ist. Auch wenn er<br />
wirklich schreckliche und abgründige Dinge tut,<br />
ist es für mich doch eine sehr dankbare Rolle,<br />
für die es sich lohnt, die Wahrhaftigkeit dieser<br />
Figur ans Licht zu bringen. Er hat durchaus viel<br />
mit unserer Zeit zu tun: Wir leben in einer Welt,<br />
die voller dunkler und schrecklicher Ereignisse<br />
ist, und es ist mein Job als Schauspieler, die<br />
Relevanz dieser Figur für unsere Welt aufzuzeigen,<br />
wenn ich diesen Charakter verkörpere.<br />
Hat er eigentlich eine Zukunft, oder wird<br />
er letztendlich das grausame Schicksal<br />
seines Comic-Ebenbildes teilen?<br />
Nun, wir haben die Vorgaben des Comics ja<br />
alles andere als eins zu eins befolgt – schauen<br />
Sie sich nur Charaktere wie Daryl Dixon an, die<br />
nicht mal in den Graphic Novels vorkommen!<br />
Im Augenblick drehen wir gerade die neuen<br />
Folgen, und da spiele ich ihn nach wie vor:<br />
Also er wird uns sicher noch eine Weile erhalten<br />
bleiben!<br />
Was glauben Sie: Wie konnte eine wirklich<br />
raue und kantige Serie wie „The<br />
Walking Dead“ zu dem weltweiten Phänomen<br />
werden, das es heute ist?<br />
Ich denke, es ist einfach eine unheimlich aufregende<br />
Serie mit großartigen Charakteren.<br />
Die Welt, in der sie spielt, ist außergewöhnlich<br />
und auf ihre Art fantastisch – doch gleichzeitig<br />
kann man in ihr ganz aktuelle Fragestellungen<br />
und Ideen verfolgen, die sich immer um den<br />
menschlichen Überlebensinstinkt drehen. Die<br />
größte Stärke liegt aber wohl in den Figuren<br />
und in den tollen Skripts. Hinzu kommen<br />
dann noch ein paar echte Knaller-Effekte ... da<br />
stimmt also so ziemlich alles!<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Episoden<br />
Die 4. Staffel<br />
1. Staffel<br />
Gute alte Zeit<br />
Gefangene der Toten<br />
Tag der Frösche<br />
Vatos<br />
Tag 194<br />
TS-19<br />
2. Staffel<br />
Zukunft im Rückspiegel<br />
<strong>Blu</strong>tsbande<br />
Die letzte Kugel<br />
Die Cherokee Rose<br />
Chupacabra<br />
Beichten<br />
Tot oder lebendig<br />
Nebraska<br />
Am Abzug<br />
Ausgesetzt<br />
Sorry, Bruder!<br />
Die besseren Engel<br />
unserer Natur<br />
Die Mahd<br />
3. Staffel<br />
Die Saat<br />
Rosskur<br />
Zeit der Ernte<br />
Leben und Tod<br />
Anruf<br />
Auf der Jagd<br />
Tod vor der Tür<br />
Siehe, dein Bruder<br />
Kriegsrecht<br />
Zufl ucht<br />
Judas<br />
Gesichter der Toten<br />
Das Ultimatum<br />
Der Fang<br />
Der Strick des Jägers<br />
Stirb und töte<br />
Bereits am 18. Oktober kommen die deutschen<br />
Fans in den Genuss der 16 neuen Episoden der<br />
vierten Staffel, vorausgesetzt sie sind Abonnenten<br />
des Sky-Bezahlsenders Fox. Dieser<br />
strahlt jeden Freitag um 21 : 45 Uhr eine brandneue<br />
Episode aus. Der Kampf zwischen dem<br />
Governor und Rick geht weiter und die Gruppe<br />
muss sich gezwungenermaßen neuen Herausforderungen<br />
stellen … jenseits der Gefängnismauern<br />
auf einem Roadtripp des Grauens. Ein<br />
Funkspruch über eine Radi<strong>of</strong>requenz verheißt<br />
neue H<strong>of</strong>f nung. Die Free-TV-Premiere der dritten<br />
Staffel auf RTL2 ist am 31. Oktober um 23:15 Uhr,<br />
erstmals sogar in HD-Qualität.<br />
Bilder: AMC, WVG<br />
24
So testen wir<br />
Service<br />
Unser Testsystem<br />
Der Infokasten<br />
Animation/Komödie<br />
OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />
TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />
Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />
Hier finden Sie, übersichtlich geordnet, die wichtigsten<br />
Daten zu der jeweils beschriebenen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc (BD) aufgelistet. Neben der Cover-Abbildung<br />
sehen Sie einen Screenshot vom Hauptmenü der<br />
Scheibe, der Ihnen einen ersten Eindruck zur<br />
Aufmachung der Disc geben soll. Zudem bietet<br />
der Kasten die Namen der wichtigsten Darsteller<br />
sowie den Originaltitel, um Ihnen bei eventuellem<br />
Interesse an einem Import den Vergleich mit ausländischen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassungen zu erleichtern. Die<br />
W-Cover-Information bleibt nach wie vor unter<br />
Vorbehalt, da uns die Testdiscs meist ohne Verpackung<br />
zugesandt werden. Im 3D-Bereich gibt es zu<br />
alledem noch die Information über das verwendete<br />
3D-Gerät sowie über die Kompatibilität zu<br />
2D-Geräten. Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den<br />
eingesetzten Videocodec an und darauf folgend<br />
das Bildseitenverhältnis. Bei den Videocodecs<br />
haben sich zwei Standardformate gegenüber dem<br />
Der Bewertungskasten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel: Kennzeichnen Discs, die sich auf<br />
Referenzniveau bewegen. Die Besten der Besten<br />
erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />
veralteten DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt: Zum<br />
einen Micros<strong>of</strong>ts VC-1-Codec, der durch seine Effizienz<br />
bei der Komprimierung punktet, und zum<br />
anderen die Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Letztere<br />
zeichnet sich unter anderem durch akkurat abgegrenzte<br />
Farbinformationen aus. Das angegebene<br />
Bildseitenverhältnis stimmt im Optimalfall mit<br />
dem Ihres Fernsehers überein (standardmäßig<br />
1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1). Andernfalls (also z. B.<br />
bei dem breiten 2.35 : 1 oder dem hohen 1.33 : 1)<br />
erscheinen auf dem Bildschirm schwarze Balken<br />
an den Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich<br />
aus, in dem es neben den Standardcodecs<br />
DTS und Dolby Digital auch noch die verlustfrei<br />
komprimierten Formate Dolby True HD und DTS-<br />
HD MA gibt. PCM-Tonspuren sind dem analogen<br />
Original sehr nahe und fast gänzlich unkomprimiert.<br />
Die Zahl hinter dem jeweiligen Audiocodec<br />
(z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt an, für wie viele Lautsprecherkanäle<br />
der Sound abgemischt und auf die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde. Zu den Informationen im<br />
Kasten gesellen sich der „Straßenpreis“ sowie der<br />
Erstverkaufstag. In dem abschließenden Balken<br />
nennen wir Ihnen die Anzahl der Discs, die dem<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen. Sollten sich darunter auch<br />
DVDs befinden, zählen diese trotzdem, da wir Ihnen<br />
damit lediglich den physikalischen Umfang<br />
des Pakets verdeutlichen wollen. Rechts daneben<br />
sehen Sie nun die Bonuswertung. Die Zahl ergibt<br />
sich zum größten Teil aus Umfang und Qualität der<br />
Sonderausstattung. Zudem fließen aber auch noch<br />
Faktoren der Präsentation in die Wertung ein, wie<br />
etwa das Menüdesign oder auch die Ausreizung<br />
der Möglichkeiten HD-exklusiver Features.<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Titel<br />
3D-Referenz<br />
Titel<br />
Top-Ausstattung<br />
Tonreferenz Bildreferenz<br />
Titel Titel<br />
Titel<br />
Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audiovisuellem Stil, die<br />
Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />
ins<strong>of</strong>ern welche vorhanden sind.<br />
Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />
Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />
Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />
Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />
Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />
der Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />
Unser Heimkino<br />
Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestattetes<br />
Heimkino. Herzstück der visu ellen Wiedergabe<br />
ist JVCs kontraststarker 4K2K-Projektor<br />
DLA-X70 mit vierfacher HD-Auflösung, akkurater<br />
Shutter-Brillen-Technologie sowie einer makellosen<br />
3D-Wiedergabe. Auf der großen Leinwand<br />
hinterlässt 3D nicht nur einen stärkeren Eindruck<br />
als auf einem herkömmlichen Fernseher. Zusätzlich<br />
<strong>of</strong>fenbart sich uns jede noch so kleine Bildschwäche.<br />
Für den akustischen Test bemühen<br />
wir ein hochwertiges 7.1-Surround-System samt<br />
potentem AV-Receiver. Als <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player verwenden<br />
wir die Playstation 3 Slim. Da wir für unsere<br />
weiteren Publikationen HDTV, AUDIO TEST und<br />
DIGITAL TESTED die aktuellste Technik bewerten,<br />
stehen uns auch stets die neuesten bzw. derzeit<br />
besten Geräte zur Verfügung. Bei unseren Tests<br />
achten wir penibel darauf, dass der Inhalt der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> originalgetreu und unverfälscht wiedergegeben<br />
wird.<br />
Film 6,5/10<br />
Um diesen Film unterhaltsam zu finden, muss man nicht<br />
unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />
3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />
Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem gut eingemessen, hören<br />
Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er den Film abmischte. Wird ein<br />
klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar überdynamisch?<br />
Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt? Für unsere<br />
Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch mit dem Original.<br />
3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />
Aber auch wenn die Zukunft des heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema.<br />
Unter diesem Punkt finden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seheindruck. Hierfür orientieren wir<br />
uns an festen Faktoren wie der Grundtiefe und den 3D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefinden des Zuschauers<br />
über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />
Ton 7/10<br />
Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />
wirklich deutlich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />
klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
3D 8/10<br />
Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />
wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
3/4 2/3 2/2 1/2<br />
Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 25
Service<br />
Heimkino-Top-10<br />
Heimkino-Top-10 auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Ihre Heimkinoanlage schluckt nur das technisch Beste, was der Markt zu bieten hat? Kein Problem, unsere<br />
Top-Ten hilft Ihnen bei der Auswahl. Natürlich auch mit den besten Scheiben aus dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Bereich.<br />
Bildreferenz<br />
Tonreferenz<br />
Top-Extras<br />
3D-Referenz<br />
Samsara<br />
2012<br />
Alien Anthology – Limited Egg Edition<br />
Avatar 3D<br />
1<br />
L: US J: 2011<br />
G: Dokumentation/<br />
Meditation V: Busch<br />
Media LZ: 102 min<br />
FSK: 0 VÖ: 1/2012<br />
1<br />
L: US, CA J: 2009<br />
G: Katastrophenfi lm<br />
V: Sony Pictures<br />
LZ: 157 min FSK: 12<br />
VÖ: 3/2010<br />
1<br />
L: US, GB J: 1979–1997<br />
G: Science-Fiction<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home LZ: 968 min<br />
FSK: 16 VÖ: 12/2008<br />
1<br />
L: US J: 2009<br />
G: Science-Fiction<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home LZ: 162 min<br />
FSK: 12 VÖ: 10/2012<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Avatar Extended Collector’s Edition<br />
L: US J: 2009<br />
G: Fantasy/<br />
Science-Fiction V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 178 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
Tron: Legacy<br />
L: US J: 2010<br />
G: Science-Fiction<br />
V: Disney Home<br />
LZ: 125 min<br />
FSK: 12 VÖ: 6/2011<br />
Happy Feet 2<br />
L: AU J: 2011<br />
G: Abenteuer/<br />
Animation V: Warner<br />
Home Video<br />
LZ: 99 min FSK: 0<br />
VÖ: 4/2012<br />
Unbekanntes Afrika<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Peter Gabriel – New Blood 3D<br />
The Dark Knight Rises<br />
L: GB J: 2011 G: Musik<br />
V: Eagle Records<br />
LZ: 129 min FSK: 0<br />
VÖ: 10/2011<br />
L: GB, US J: 2012<br />
G: Action/Thriller<br />
V: Warner Home<br />
LZ: 164 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
<strong>Blu</strong>e <strong>Man</strong> Group – How To Be A Megastar<br />
Lichtmond 2<br />
L: US J: 2008<br />
G: Alternative/Rock<br />
V: Warner Music<br />
LZ: 88 min FSK: 0<br />
VÖ: 12/2009<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Der Herr der Ringe (Extended Edition)<br />
L: US J: 2001–2003<br />
G: Fantasy V: Warner<br />
Home Video LZ:<br />
716 min FSK: 16<br />
VÖ: 6/2011<br />
Star Wars: The Complete Saga I–VI<br />
L: US J: 1977–2005<br />
G: Science-Fiction/<br />
Märchen V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 805 min FSK: 12<br />
VÖ: 9/2011<br />
Apocalypse Now<br />
L: US J: 1979 G:<br />
Antikriegsdrama V:<br />
Kinowelt Home LZ:<br />
147 min/196 min<br />
(Redux) FSK: 16<br />
VÖ: 6/2011<br />
Game Of Thrones (2. Staffel)<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D<br />
Rio 3D<br />
L: US J: 2009<br />
G: Animation<br />
V: Disney Home<br />
LZ: 95 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2010<br />
L: US J: 2011<br />
G: Animation V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 96 min FSK: 0<br />
VÖ: 9/2011<br />
Die Legende der Wächter 3D<br />
L: US, AU J: 2010<br />
G: Animation<br />
V: Warner Home<br />
Video LZ: 97 min<br />
FSK: 12 VÖ: 2/2011<br />
Die fantastische Welt von Oz 3D<br />
5<br />
L: GB J: 2013<br />
G: Naturdokumentation<br />
V: Polyband<br />
LZ: 5 × 49 min<br />
FSK: 0 VÖ: 11/2013<br />
5<br />
L: DE, ES J: 2012<br />
G: Ambient-Music<br />
V: Alive LZ: 53 min<br />
FSK: 0 VÖ: 9/2012<br />
5<br />
L: US J: 2012 G:<br />
Fantasy-Serie V:<br />
Warner Home Video<br />
LZ: 10 × 55 min FSK:<br />
16 VÖ: 4/2013<br />
5<br />
L: US J: 2013<br />
G: Fantasy V: 20th<br />
Century Fox Home<br />
LZ: 130 min FSK: 6<br />
VÖ: 7/2013<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Ame & Yuki – Die Wolfskinder<br />
Merida<br />
L: JP J: 2012<br />
G: Anime V: Kazé<br />
LZ: 117 min<br />
FSK: 6 VÖ: 7/2013<br />
L: US J: 2012<br />
G: Abenteuer/<br />
Animation V: Disney<br />
Home LZ: 95 min<br />
FSK: 6 VÖ: 12/2012<br />
Die Abenteuer von Tim und Struppi<br />
L: US J: 2011<br />
G: Abenteuer/<br />
Animation V: Sony<br />
Pictures Home<br />
LZ: 107 min FSK: 6<br />
VÖ: 3/2012<br />
Marvel‘s The Avengers<br />
6<br />
7<br />
8<br />
<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong><br />
L: US J: 2013<br />
G: Action/<br />
Comicverfi lmung<br />
V: Warner Home<br />
LZ: 143 min FSK: 12<br />
VÖ: 10/2013<br />
Looper<br />
L: US, CN J: 2012<br />
G: Science-Fiction,<br />
Action, Drama<br />
V: Concorde Home<br />
LZ: 119 min FSK: 16<br />
VÖ: 2/2013<br />
Crossroads<br />
L: US J: 2010<br />
G: Country-Rock<br />
V: Rhino LZ: 280 min<br />
FSK: 0 VÖ: 11/2010<br />
Mission: Impossible – Phantom Protokoll<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Die Tim Burton Collection<br />
L: US J: 1985 G:<br />
Diverse V: Warner<br />
Home LZ: 849 min<br />
FSK: 16 VÖ: 4/2012<br />
Zurück in die Zukunft Anniversary Collection<br />
L: US J: 1985–1990<br />
G: Familienfi lm/Action<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home LZ: 342 min<br />
FSK: 12 VÖ: 10/2010<br />
Star Trek I–VI Original Motion Picture Collection<br />
L: US J: 1979–1991<br />
G: Science-Fiction<br />
V: Paramount Home<br />
LZ: 683 min FSK: 12<br />
VÖ: 4/2009<br />
Game Of Thrones (1. Staffel)<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Step Up 3D (Premium Edition)<br />
L: US J: 2010<br />
G: Tanzfi lm<br />
V: Constantin Film<br />
LZ: 106 min FSK: 6<br />
VÖ: 2/2011<br />
Mein Freund, der Delfin 3D<br />
Pina 3D<br />
Bugs! 3D<br />
L: US J: 2011<br />
G: Familiendrama<br />
V: Warner Home<br />
Video LZ: 113 min<br />
FSK: 0 VÖ: 5/2012<br />
L: DE, FR, GB J: 2011<br />
G: K u n s t fi l m /<br />
Dokumentation<br />
V: Warner Home<br />
Video LZ: 103 min<br />
FSK: 12 VÖ: 9/2011<br />
9<br />
L: US J: 2012<br />
G: Comicverfi lmung<br />
V: Disney Home<br />
LZ: 143 min FSK: 12<br />
VÖ: 9/2012<br />
9<br />
L: US J: 2011 G: Action<br />
V: Paramount Home<br />
LZ: 133 min FSK: 12<br />
VÖ: 5/2012<br />
9<br />
L: US J: 2011 G:<br />
Fantasy-Serie V:<br />
Warner Home Video<br />
LZ: 10 × 56 min FSK:<br />
16 VÖ: 3/2012<br />
9<br />
L: GB J: 2003<br />
G: Dokumentation<br />
V: Ascot Elite Home<br />
LZ: 40 min FSK: 0<br />
VÖ: 8/2011<br />
The Amazing Spider-<strong>Man</strong><br />
Expendables 2<br />
Boardwalk Empire<br />
Cirque Du Soleil – Journey Of <strong>Man</strong> 3D<br />
10<br />
L: US J: 2012<br />
G: Comicverfi lmung<br />
V: Sony Pictures Home<br />
LZ: 137 min FSK: 12<br />
VÖ: 11/2012<br />
10<br />
L: US J: 2012 G: Action<br />
V: Splendid<br />
LZ: 102 min FSK: 18<br />
VÖ: 1/2013<br />
10<br />
L: US J: 2011 G: Drama<br />
V: Warner Home<br />
Video LZ: 12 × 52 min<br />
FSK: 16 VÖ: 2/2012<br />
10<br />
L: US J: 2000<br />
G: Artistik/Drama<br />
V: Sony Pictures Home<br />
LZ: 39 min FSK: 6<br />
VÖ: 6/2011<br />
26
Film<br />
Ich – Einfach unverbesserlich<br />
2<br />
Auch Teil zwei des drolligen<br />
CGI-Hits bringt die<br />
Lachmuskeln zum Beben!<br />
Seite 32<br />
Before Midnight<br />
Wer die wunderbare<br />
„Before ...“-Reihe noch<br />
nicht kennt, sollte unbedingt<br />
hier weiterlesen.<br />
Seite 46<br />
Shadowland<br />
Für Ästheten und Genießer zeichnen sich im „Special Interest“-<br />
Bereich faszinierende Körper- und Schattenspiele ab. Seite 82<br />
Halloween- und<br />
Horror-Spezial<br />
Zum schaurigen Halloween-Treiben<br />
haben wir<br />
passende Filme parat.<br />
Seite 57<br />
Bilder: AV, Capelight, Emmanuel Donny, Pilobolus, Prokino, Universal Pictures<br />
Tiemo Weisenseel,<br />
Redakteur<br />
Langsam, aber sicher neigt<br />
sich das Filmjahr 2013 dem<br />
Ende zu – Zeit also, um zurückzuschauen<br />
und die Highlights,<br />
die uns die Kreativen in den<br />
vergangenen Monaten beschert<br />
haben, zu rekapitulieren. Auf<br />
meiner ganz persönlichen Favoritenliste<br />
gibt es in diesem<br />
Jahr gleich zwei erste Plätze:<br />
Terrence Malicks „To The<br />
Wonder“ sowie Derek Cianfrances „The Place Beyond<br />
The Pines“. So unterschiedlich beide Werke von ihrer<br />
Machart, ihrem Anliegen und ihrer Publikumswirkung auch<br />
sein mögen: In mir haben Sie ganz ähnliche Schübe von<br />
Begeisterung, ja regelrechter Euphorie ausgelöst. Dadurch,<br />
dass beide Filme zufälligerweise Arvo Pärts Stück „Fratres“<br />
als wichtige musikalische Struktur für die Bilder verwenden,<br />
gelingt den Regisseuren sogar ein unbewusster Brückenschlag<br />
zwischen ihren jeweiligen Meisterwerken, was<br />
diese wohl wichtigsten (Arthouse-)Filme des Jahres aufs<br />
Schönste miteinander verbindet. Beiden gemeinsam ist<br />
auch ein schlichtweg grandioses Finale, das alles noch einmal<br />
auf eine neue Ebene hebt und im Zuschauer unweigerlich<br />
das Gefühl auslöst, echte Kinomagie zu erleben.<br />
Diese Filme haben mich verwirrt, berührt, begeistert, mich<br />
tagelang zum Nachdenken gebracht und vor allem tief<br />
bewegt. Und das ist so ziemlich genau das, was man sich<br />
von modernem, anspruchsvollem Kino erwarten darf! Auf<br />
den Seiten 36 bis 39 nehmen wir Sie mit auf die Reise.<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 27<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 27
Film<br />
Test des Monats<br />
Tonreferenz<br />
<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> 3D<br />
Ist es ein Vogel? Ein Flugzeug? Oder doch nur ein Außerirdischer, der seine Superkräfte aus der Sonnenstrahlung<br />
zieht und eine Vorliebe für rot-blaue Schlafanzüge hat? In jedem Fall ist es der Neubeginn eines Kino-Helden, der<br />
einen Neustart redlich verdient hat, nachdem ein gewisser schwarz gekleideter Kollege mit Fledermausmaske<br />
vorgemacht hat, wie es geht.<br />
Action/Comicverfilmung<br />
OT: <strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong> L: US J: 2013 V: Warner Home B: MVC 2.35 : 1<br />
T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007 K/12 2D-komp.: Zusatzdisc<br />
R: Zack Snyder D: Henry Cavill, Amy Adams, Michael<br />
Shannon u. a. LZ: 143 min FSK: 12 P: 100 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.10.13 × 2 Extras: 6,5/10<br />
Superhelden haben in der Regel immer eine<br />
tragische Vergangenheit, die sie ihrer Eltern beraubt<br />
hat. Aus diesem Grund werden sie stets von<br />
älteren Zieheltern groß gezogen, die ihnen weise<br />
Ratschläge mit auf den Weg geben. Da wäre zum<br />
Beispiel der gute alte Onkel Ben, der seinem Neffen<br />
Peter Parker, alias Spider-<strong>Man</strong>, klar macht „Mit<br />
großer Macht kommt auch große Verantwortung.“<br />
Oder auch der Butler Alfred, der Bruce Wayne,<br />
alias Batman, immer wieder zur Mäßigung rät.<br />
Und alle geben ihren Schützlingen die wichtigsten<br />
Eigenschaften, die ein Held überhaupt braucht<br />
um Held zu sein: Liebe und der Glaube an das<br />
Gute. Und daher beginnt auch der stärkste Held<br />
von allen erst bei seinen irdischen Adoptiv-Eltern,<br />
den Kents (Kevin Costner und Diane Lane), eine<br />
eigene Persönlichkeit zu bilden, die ihn zu einem<br />
hilfsbereiten Arbeiter werden lässt. Die übermenschlichen<br />
Fähigkeiten wiederum hängen von<br />
den Genen ab, weshalb die Filmhandlung bereits<br />
auf Krypton beginnt, dem Heimatplaneten des<br />
kleinen Babys namens Kal-El. Lara Lor-Van (Ayelet<br />
Zurer) und Jor-El (Russel Crowe) sind wohl das,<br />
was man bei uns als umweltbewusste, nachhaltig<br />
denkende Liberale betiteln würde. Sie sind also gegen<br />
die konservativen Ansichten der amtierenden<br />
Regierung, die gierig den Kern Kryptons abbaut<br />
und das Schicksal eines jeden noch vor der Geburt<br />
genetisch festlegt. Um jene Einschränkung zu umgehen<br />
und ihrem Sohn sämtliche Möglichkeiten<br />
seiner freien Entfaltung <strong>of</strong>fen zu halten, haben sich<br />
die beiden für eine natürliche Geburt entschieden,<br />
was gegen das höchste Gesetz verstößt. Jene genetische<br />
Vorsehung sorgt dafür, dass General Zod<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Warner Home, DC<br />
Ergänzend zum Test finden Sie unser ausführliches Unboxing-Video auf www.youtube.com/user/digitalfernsehende.<br />
28
Test des Monats<br />
Film<br />
(Michael Shannon) zum ultimativen Verteidiger<br />
der Bevölkerung Kryptons wird. Sein Interesse<br />
am Erhalt seiner Spezies ist dabei so groß und<br />
unflexibel in ihn eingebrannt, dass er nur noch<br />
einen Putsch und die gewaltsame Übernahme der<br />
Regierung als Lösung sieht.<br />
Sich der aussichtslosen Lage ihrer Heimat bewusst,<br />
hat Lara bereits die Erde als neuen Planeten<br />
für ihr Baby ausgesucht und schickt es auch<br />
sogleich mit der gesamten kulturellen Information<br />
ihres Heimatplaneten versehen in einer Weltraum-Kapsel<br />
los, bevor der Planet untergeht.<br />
Jugendjahre in Geborgenheit<br />
Der Rest ist Geschichte, wie es so schön heißt –<br />
erzählt durch diverse Flashbacks die den umherziehenden<br />
Gelegenheitsarbeiter Clark Kent<br />
(Henry Cavill) gelegentlich befallen. Er erinnert<br />
sich nicht nur an die guten Werte, die ihm<br />
seine irdischen Eltern beibrachten, sondern<br />
auch an den Tag, als er das erste Mal ein<br />
gewisses Gespräch mit seinem Vater hatte.<br />
Dabei ging es weniger um die Sache zwischen<br />
Männern und Frauen, als vielmehr<br />
um die Tatsache, dass er nicht von dieser<br />
Welt stammt und er besser seine Superkräfte<br />
in Zaum halten sollte, wenn ihm etwas am<br />
normalen Leben liegt. Auf seiner Reise durch Kanada<br />
hört Clark durch Zufall von einem mysteriösen,<br />
jahrtausende alten Objekt, das sich in der<br />
Arktis unter einer dicken Eisschicht befindet. Und<br />
dieser bitterkalte Ort der Einsamkeit soll jener Ort<br />
werden, an dem er sowohl ein Relikt aus seiner<br />
Vergangenheit wie auch seine Zukunft finden soll.<br />
Lois Lane (Amy Adams), ihres Zeichens Sensations-Reporterin,<br />
ist nämlich ebenfalls hinter diesem<br />
Geheimnis her, dass zur Story ihres Lebens<br />
werden soll.<br />
Actionreiches Finale<br />
Zack Snyders ambitionierter „Superman“-Film traf<br />
pünktlich zum 75. Geburtstag des Superhelden<br />
auf die Kinoleinwände dieser Welt und zeigte einmal<br />
mehr, dass Snyder ein sehr visueller Filmemacher<br />
ist. Die Prämisse, die der Regisseur und Produzent<br />
Christopher Nolan („The Dark Knight“) sich<br />
bei der Wiederbelebung des Strumpfhosen-Trägers<br />
stellten, war, er müsse zeitgemäßer gemacht<br />
werden. Und das ist ihnen zweifellos gelungen,<br />
wozu unter anderem das Drehbuch Christopher<br />
Nolans und David S. Goyers („The Dark Knight<br />
Rises“) beitrug. Es ist aber auch generell der realistischere,<br />
dunklere Look, der die Handlung<br />
etwas vom Comic wegrückt und sie glaubhafter,<br />
ernster und erwachsener erscheinen lässt. Den-<br />
ULTiMATe COLLeCTOR’S eDiTiOn<br />
Das Gesicht ist dem von<br />
Henry Cavill sehr gut<br />
nachempfunden und<br />
stimmt bis ins kleinste<br />
Detail.<br />
Die Statuette ist übersät mit<br />
vielen kleinen Details in der<br />
Struktur. Es gibt keine sichtbaren<br />
Schweißnähte, lediglich<br />
die Übergänge zwischen Torso<br />
und Cape sowie zwischen<br />
den Beinen und den Stiefeln<br />
sind erkennbar. Das Material fühlt<br />
sich sehr hochwertig an. Die Figur ist<br />
handbemalt und besitzt eine saubere<br />
Farbtrennung.<br />
Supermans Maße:<br />
Höhe: 32 cm<br />
Breite: 12,5 cm<br />
Tiefe: 7,5 cm<br />
Höhe des Sockels: 4 cm<br />
Gewicht: 1,046 kg<br />
Bonusfeatures<br />
• Starke Charaktere, legendäre<br />
Rollen (HD, 26 Min.)<br />
• Super-Action (HD, 26 Min.)<br />
• Krypton wird entschlüsselt<br />
(HD, 7 Min.)<br />
• 75 Jahre Superman –<br />
Animierter Kurzfilm (HD, 2 Min.)<br />
• Neuseeland: Heimat von<br />
Mittelerde (HD, 6 Min.)<br />
Der Sockel wurde mit<br />
Rostfarbe besprüht und<br />
besitzt ein aufgedrucktes<br />
Superman-Logo. An<br />
der Sockelunterseite<br />
lässt sich das „Made-in-<br />
China-Logo erkennen<br />
sowie der Warnhinweis,<br />
dass die Statue nicht als<br />
Spielzeug geeignet ist.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 29
Film<br />
Test des Monats<br />
Martha Kent (Diane Lane) freut sich<br />
über die Rückkehr ihres Sohnes<br />
Kevin Costner spielt den irdischen<br />
Ziehvater Jonathan Kent<br />
Verstorben aber unvergessen: Jor-El<br />
(Russel Crowe) als Übervater<br />
Ist genetisch programmiert: General<br />
Zod (Michael Shannon)<br />
noch ist es stets ein riesiges Action-Spektakel, das<br />
sich vor Kinobombast kaum noch retten kann.<br />
Super-Bild<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint als Standard-2D-Version, als<br />
Standard-3D-Version, als amazon.de-exklusives<br />
<strong>Steel</strong>book der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D und als die limitierte<br />
Ultimate Collector’s Edition, die wir Ihnen auf diesen<br />
Seiten detailliert vorstellen. Der große Karton<br />
beinhaltet neben der <strong>Steel</strong>book-Edition der <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
3D auch noch eine detaillierte Superman-<br />
Statuette, die sich kein Fan entgehen lassen sollte.<br />
Das <strong>Steel</strong>book enthält zwei Discs: Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
und die 2D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> samt Film und Bonusfeatures.<br />
Die Anfangssequenz auf Krypton spielt bereits mit<br />
ihren visuellen Muskeln, denn der Detailgrad, die<br />
Schärfe und die filigranen Strukturen sowie Texturen<br />
sind in ihrer Qualität beispiellos. Was der Zuschauer<br />
in der Luftschlacht auf Krypton zu sehen<br />
bekommt, sind visuelle Effekte vom Feinsten – ein<br />
Heimkinoerlebnis der Referenzklasse, ein Effekt-<br />
Feuerwerk das Ihnen Augen, Ohren und Mund<br />
öffnen wird. Zugleich fallen aber auch das dunkle<br />
Flair und die leichte Wackelkamera auf. Auf der<br />
Erde wird es dann sogar noch düsterer. Wartete<br />
Krypton hauptsächlich mit einer orangenen Farbgebung<br />
auf, so verströmt die Erde pure Kälte. Der<br />
Kontrast ist hier noch höher als zuvor, wodurch<br />
Details und dunkle Strukturen verschwinden (anders<br />
als bei den Krypton-Szenen). Das Weiß ist<br />
etwas dunkler als erwartet, die Farbgebung bevorzugt<br />
kalte Blau- oder auch Türkis-Töne, aus denen<br />
das rote Cape Supermans heraussticht. Bending<br />
oder andere Fehler bei den Farbverläufen konnten<br />
wir nicht feststellen. Aber auch hier ist die Schärfe<br />
absolut gewaltig, obwohl <strong>of</strong>fensichtlich zwischen<br />
der 5K-Red-One-Kamera und diversen Arri-Cams<br />
gewechselt wurde. Die Körnung ist hier stärker,<br />
was besonders bei einigen überbelichteten und<br />
von Lensflare-Effekten durchsetzten Sequenzen in<br />
den hellen Bereichen auffällt.<br />
Super-Sound<br />
Ein weiteres Highlight ist der Ton. Wenn eine ganze<br />
Welt untergeht oder auch Metropolis zu Schutt<br />
und Asche zerlegt wird, gibt es ordentlich Futter<br />
für die Ohren. Allein die erhabenen und epischen<br />
Momente, die von Hans Zimmers pulsierenden<br />
Soundtrack empor gehoben werden, sind dafür<br />
gedacht, Heimkino-Geschichte zu schreiben. Wer<br />
hier nicht laut stellt, ist selber Schuld. Zugleich sei<br />
aber auch die Warnung ausgesprochen, dass der<br />
Startschuss zum actionreichen Finale fast eine<br />
Stunde vor Filmende fällt und von da an Daueraction<br />
auf den Zuschauer einprasselt. Da werden<br />
die Belastungsgrenzen also gehörig ausgereizt,<br />
weshalb hier bei der Lautstärke eine gute Mitte<br />
gefunden werden muss. Die Dynamik jedenfalls<br />
stimmt und könnte kaum sanfter von einem Dialog<br />
zu einer Action-Explosion überleiten. Perfekt ist<br />
auch die dreidimensionale Soundkullisse, die Geräuschquellen<br />
genaustens im Raum verorten lässt<br />
und darüber hinaus auch pausenlos vollkommen<br />
lebendig zu sein scheint.<br />
Gutes 3D<br />
Die konvertierte stereoskopische 3D-Komponente<br />
macht eine gute Figur. So konnten wir auf<br />
unserem 3D-Fernseher Philips PFL 6007 K/12<br />
eine natürliche Staffelung feststellen, die gerade<br />
die Special-Effects-Shots sehr plastisch gestaltet.<br />
Schwierige Sequenzen wie etwa der Endkampf<br />
zwischen Superman und Zod erhielten eine sehr<br />
geringe Tiefe, da sie unglaublich schnelle Kameraschwenks<br />
enthalten und darüber hinaus auch<br />
noch zwei Männer zeigt, die mit einer großen<br />
Rasanz auf die Kamera zufliegen und sich<br />
wieder von ihr entfernen. Ebenso sind jene<br />
Einstellungen eher flach, die den Fokus<br />
auf eine Figur legen, während der Hintergrund<br />
eine hohe Tiefenunschärfe<br />
aufweist. Hier wurde die Trennung von<br />
Clark Kent wie er die Arbeiter einer<br />
Bohrinsel vor dem Tod rettet<br />
Vorder- und Hintergrund bereits auf der Schärfeebene<br />
getr<strong>of</strong>fen. Generell gibt es aber immer mehrere<br />
Elemente auf verschiedenen Tiefenebenen,<br />
die auch in extremeren Fällen wie etwa Close-ups<br />
relativ rund wirken. Somit lässt sich durchaus von<br />
einem Mehrwert sprechen, der die Effekte wie z. B.<br />
die Laserstrahlen aus den Augen greifbar werden<br />
lässt. Ein Beitrag zu den ikonischen Charakteren,<br />
ein Feature zu den Stunts und Spezialeffekten, ein<br />
Film über Kryptons Technik, Waffen sowie Design<br />
und ein in unseren Augen genialer Animations-<br />
Trailer, der die Entwicklung Supermans über die<br />
letzten 75 Jahre zeigt, bilden die kompletten Extras,<br />
die sich auf den <strong>Man</strong>n aus Stahl beziehen.<br />
Welchen Zusammenhang es zwischen dem Beitrag<br />
„Neuseeland – Heimat von Mittelerde“ und<br />
Superman gibt, konnten wir leider nicht herausfinden.<br />
Im Vergleich zur US-amerikanischen Version<br />
fehlt <strong>of</strong>fenbar das Bild-in-Bild-Feature „Journey <strong>of</strong><br />
Discovery: Creating <strong>Man</strong> <strong>of</strong> <strong>Steel</strong>“, das quasi das<br />
komplette Making-Of darstellt, sowie „Planet Krypton“,<br />
bei dem Supermans Heimatplanet durchleuchtet<br />
wird. Eine Digital Copy liegt bei.<br />
Falko Theuner<br />
Film 7/10<br />
Wo Superman draufsteht, ist auch Superman drin. Es erwartet Sie<br />
im Prinzip ein in die Länge gezogener Endkampf mit super viel<br />
Action und einer ausreichenden Handlung.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 10/10<br />
Diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist ganz klar Bildreferenz. Punktabzug gibt es lediglich<br />
für die partielle Über-Kontrastierung und das Bildrauschen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 1,5/2<br />
Ein Supersound! Was soll man dazu noch mehr sagen. Wer<br />
Kinobombast möchte, bekommt ihn hier in seiner reinsten Form.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
3D 6,5/10<br />
Diese 3D-Konvertierung ist als durchaus hochwertig zu betrachten.<br />
Die 3D-Tiefe verringert sich bei schnellen Action-Sequenzen.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
2,5/4 2/3 1,5/2 0,5/1<br />
Bilder: Warner Home, DC<br />
30
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+ 3D <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
Atemberaubende Bilder,<br />
progressive Snowboard-Action<br />
und eine packende und<br />
kurzweilige Geschichte.<br />
Bilder: Auerbach Verlag , KSM<br />
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Film<br />
Blockbuster<br />
Ich – Einfach unverbesserlich 2<br />
Animation<br />
OT: Despicable Me 2 L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Pierre C<strong>of</strong>fi n, Chris Renaud S: Oliver Rohrbeck, Martina<br />
Hill, Sarah Kunze LZ: 98 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />
Vor genau drei Jahren schlug „Ich – Einfach<br />
unverbesserlich“ in den Kinos ein wie eine<br />
Bombe. Das hatte es schon lange nicht mehr<br />
gegeben, dass ein Film, den wirklich niemand<br />
auf dem Schirm hatte, quasi aus dem Nichts zum<br />
weltweiten Blockbuster wurde und das achtfache<br />
seiner Produktionskosten (ca. 70 Millionen Dollar)<br />
wieder einspielte! Die heiß erwartete Fortsetzung<br />
hat dieses Traumergebnis in diesem Kinosommer<br />
sogar noch einmal gesteigert – mit rund 900 Millionen<br />
Dollar Umsatz wurde „Ich – Einfach unverbesserlich<br />
2“ zum unangefochtenen Animations-<br />
Hit des Jahres. Das verantwortliche Studio „Illumination<br />
Entertainment“ (die Animations-Abteilung<br />
von Universal) hat sich damit endgültig als neuer<br />
„Big Player“ im lukrativen Geschäft der computergenerierten<br />
Familien-Animation etabliert.<br />
Neue Feinde, neue Liebe<br />
Die Story von Teil zwei ist schnell erzählt: Ex-Superbösewicht<br />
Gru lebt einträchtig mit seinen drei<br />
Agnes, Edith und Margo stehen diesmal weniger im telpunkt, haben aber natürlich auch ihre<br />
Mit-<br />
Momente<br />
zum Knuddeln süßen Mädels und seiner nach<br />
wie vor bestens gelaunten Horde von gelben<br />
„Minions“ zusammen (die zum Totlachen komischen<br />
Diener des Bösen...mehr zu ihrer Herkunft<br />
gibt es dann in Teil drei!). Seine Pläne zur Übernahme<br />
der Weltherrschaft hat er aufgegeben –<br />
doch die Produktion des „besten Wackelpuddings<br />
der Welt“, auf die er seine kleinen Helferlein angesetzt<br />
hat, läuft alles andere als planmäßig und<br />
langweilt ihn zusehends. Als plötzlich ein neuer<br />
Superschurke auf den Plan tritt, der ein gefährliches<br />
Zombie-Serum in seinen Besitz gebracht<br />
hat, wechselt er die Seiten und heftet sich dem<br />
geheimnisvollen „El Macho“ an die Fersen. Unterstütz<br />
wird er dabei von der dynamischen Lucy,<br />
einer mit allen Wassern gewaschenen Geheimagentin<br />
der „Anti-Verbrecher-Liga“. Obwohl sie sich<br />
anfangs spinnefeind sind, kommt sich das ungleiche<br />
Paar im Laufe seiner turbulenten Mission<br />
näher und näher…<br />
Gags, Zitate, Sensationen!<br />
Der deutlich an den aktuellen Zombie-Hype und<br />
die ewig-junge „James Bond“-Reihe angelegten<br />
Grundidee wird sowohl bei den Figuren, der Musik,<br />
den Gadgets als auch den verrückten Fahrzeugen<br />
augenzwinkernd Rechnung getragen. Doch<br />
auch andere Kino-Denkmäler bekommen ihr<br />
Fett weg: Wer rechnet zum Beispiel mit expliziten<br />
„Alien“-Zitaten (auch noch die grauslige Geburtsszene!)<br />
in einem ausgesprochenen Animationsfi<br />
lm?! Solche wunderbaren Details machen den<br />
Streifen für ein fi lmbegeistertes erwachsenes<br />
Publikum noch runder und interessanter – was<br />
allerdings nicht heißen soll, dass man den aberwitzigen<br />
und durchgedrehten Rest nicht auch<br />
jenseits des „Kiddie-Alters“ in vollen Zügen genießen<br />
könnte: Die genialen Minions stehlen<br />
wieder einmal allen die Schau und verbreiten<br />
Chaos und Spaß ohne Ende! Dass<br />
für Sommer 2015 bereits ein eigenes<br />
Spin-<strong>of</strong>f mit den knallgelben Tunichtguten<br />
angekündigt ist, erscheint angesichts<br />
ihrer unglaublichen Beliebtheit in sämtlichen<br />
Altersklassen nur folgerichtig.<br />
<strong>Man</strong> darf gespannt sein, wie die Macher<br />
es hinbekommen wollen, dass<br />
ihr herrlich komisches Kauderwelsch<br />
Ob Gru und Lucy sich am Ende wohl kriegen? Die<br />
neue weibliche Hauptfigur ist ein Volltreffer!<br />
erhalten bleibt und doch gleichzeitig eine amüsante<br />
und interessante Story transportiert wird.<br />
Sicherer Referenzkandidat<br />
Wie bei jedem CGI-Film wirkte die 3D-Version im<br />
Kino noch einmal um ein Vielfaches lebendiger<br />
und aufregender als die „fl ache“ Variante – wer<br />
also die Möglichkeit hat, den Film auch zu Hause<br />
in der dritten Dimension zu genießen, sollte<br />
unbedingt zur <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D greifen. Ansonsten<br />
kann man sich wie schon bei Teil eins sicherlich<br />
auf nahezu perfekte Bild- und Tonwerte freuen.<br />
Comedienne Martina Hill als Synchronsprecherin<br />
der anfangs herrlich schnippischen, später aber<br />
sehr liebenswerten Geheimagentin Lucy (keine<br />
schlechte Charakterentwicklung für einen „Kinderfi<br />
lm“!), macht ihre Sache wie erwartet sehr gut<br />
und fügt sich nahtlos ein ins tolle Sprecherensemble.<br />
Unumstrittenes Highlight des Bonusmaterials<br />
werden wohl die drei neuen Minion-Kurzfi lme<br />
sein – von diesen wuseligen Krawallmachern<br />
kann man einfach nie genug bekommen!<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
32
Blockbuster<br />
Film<br />
After Earth<br />
Science-Fiction<br />
OT: After Earth L: US J: 2013 V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: M. Night Shyamalan<br />
D: Will Smith, Jaden Smith, Sophie Okonedo, Z. Kravitz LZ:<br />
100 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Cypher Raige (Will Smith) ist besorgt um seinen Sohn Kitai (Jaden Smith), der sich zunehmend von ihm<br />
entfernt. Nach gutem Zureden der Mutter will er nun wieder eine Bindung zu seinem Sohn aufbauen<br />
Dystopien stehen sowohl literarisch als auch<br />
auf der Leinwand nach wie vor hoch im<br />
Kurs. Gepaart mit ein wenig Science-Fiction und<br />
einer Extraportion Action ist auch „After Earth“<br />
ein dystopischer Blick auf die Erde nach der Apokalypse:<br />
Für Menschen seit 1000 Jahren unbewohnbar<br />
und von einer anderen, gefährlicheren<br />
Tier- und Pflanzenwelt bevölkert. Die Menschheit<br />
hat sich auf den Planeten Nova Prime zurückgezogen,<br />
wohin der Veteran Cypher Raige (Will<br />
Smith) nach einem längeren Einsatz zurückkehrt,<br />
um sich seinem dreizehnjährigen Sohn Kitai<br />
(Jaden Smith) wieder anzunähern. Als die beiden<br />
schließlich auf der Erde notlanden müssen<br />
und Cypher schwer verletzt wird, muss dieser seinen<br />
Sohn in die unwirtliche Wildnis entsenden,<br />
um Hilfe zu holen. Doch nicht nur die feindliche<br />
Flora und Fauna ist eine Gefahr für Kitai, zusätzlich<br />
will ihm noch eine blinde, außerirdische<br />
Rasse ans maßgeschneiderte Leder, die sich ausschließlich<br />
an der Angst von Menschen orientiert.<br />
Einzig Cypher ist dazu in der Lage, diese Emotion<br />
Allein muss sich Kitai auf dem Weg zum weit ten Sender machen, bevor ihn die „Ursa“<br />
entfernaufspüren<br />
abzustellen und somit die „Ursa“ für sich blind<br />
zu machen, was als „ghosten“ bezeichnet wird.<br />
Wird Kitai es schaffen, diese Fähigkeit ebenfalls<br />
zu erlernen und in die Fußstapfen seines bewunderten<br />
und gleichzeitig so von ihm distanzierten<br />
Vaters zu treten?<br />
Logikfehler in opulenter Umgebung<br />
Nahezu die gesamte Handlung des Films ist auf<br />
das Zusammenspiel von Will Smith und dessen<br />
Sohn Jaden ausgerichtet, die auf der Leinwand<br />
nun zum zweiten Mal seit „Das Streben nach<br />
Glück“ (2006) Vater und Sohn mimen. Smith<br />
muss seinen Sohn per Funk durch die lebensfeindliche<br />
Umgebung der Erde navigieren. Sowohl<br />
ihm, als auch Kitai bleibt nicht mehr viel<br />
Zeit, denn die Sauerst<strong>of</strong>fversorgung ist knapp,<br />
und Cypher steht bedrohlich nahe an der<br />
Schwelle des Todes. Bereits hier tun sich erste<br />
Logiklücken auf. Betrachtet man die lange Evolutionsgeschichte<br />
des Menschen, so mag es verwunderlich<br />
anmuten, dass sich unsere Art schon<br />
innerhalb von 1 000 Jahren an die neuen Bedingungen<br />
von Nova Prime angepasst haben soll.<br />
Dieser hat nicht nur eine niedrigere Schwerkraft,<br />
sondern auch einen höheren Sauerst<strong>of</strong>fwert,<br />
was Kitai auf der Erde schnell die Luft knapp<br />
werden lässt. Nichtsdestotrotz wurde die „neue“<br />
Erde in schönster Naturvielfalt dargestellt – eine<br />
Vision von dem, was vielleicht entstehen könnte,<br />
wenn der Mensch nicht mehr seine zerstörerischen<br />
Finger im Spiel hat.<br />
Disziplin statt Emotionen<br />
So menschenleer wie die Erde ist, so einsam<br />
muss sich Kitai auch durch ihre Wildnis schlagen.<br />
Auf ihm ruht der Fokus des Films, ständig<br />
von seinem Vater ermahnt und in militärischer<br />
<strong>Man</strong>ier zur Kontrolle seiner Angst animiert. Dies<br />
ist auch die zentrale, <strong>of</strong>t kritisierte Botschaft des<br />
Films: „Gefahr ist real. Angst ist eine Entscheidung“.<br />
Inwieweit sich dieser Urinstinkt unseres<br />
Wesens kontrollieren lässt, sei an dieser Stelle<br />
einmal dahingestellt; für den Film funktioniert<br />
das Konzept dieser emotionalen Reifung Kitais<br />
jedoch gut. Schauspielerische Glanzleistungen<br />
sind von dem jungen Jaden Smith dabei noch<br />
nicht zu erwarten, doch für sein Alter füllt er die<br />
Rolle des Kitai überzeugend genug aus. Auch Will<br />
Smiths Miene ist in seiner Rolle des angstfreien<br />
Generals ungewohnt, aber passend versteinert.<br />
Doch gerade zum Ende des Films hin hätte man<br />
sich wenigstens ein Quäntchen mehr Emotion<br />
von dem sonst so ungemein sympathisch wirkenden<br />
Schauspieler gewünscht. Die Beziehung<br />
von Vater und Sohn bleibt geprägt von Respekt,<br />
aber auch Distanz, von militärischer Erziehung<br />
und unterdrückten Gefühlen, die keine Intimität<br />
zulassen wollen. Dabei ist Kitais Weg durch<br />
die Wildnis stets spannend und gut durch den<br />
passenden Soundtrack und eine mitreißende<br />
Dynamik untermalt. Angesichts der vielfältigen<br />
und abwechslungsreichen Umgebung hätte die<br />
Signalortung jedoch etwas weniger frontlastig<br />
ausfallen können. Wie es sich für einen echten<br />
Science-Fiction-Kracher gehört, sind die Bilder<br />
in beeindruckender Schärfe dargestellt und<br />
zeigen eine gefährlich-schöne Zukunftsversion<br />
unseres Heimatplaneten.<br />
SUSANNE RICHTER<br />
Film 6/10<br />
Recht spannende Science-Fiction mit etwas blassen Helden und<br />
einigen Logiklöchern – dafür überzeugen die tollen Bilder einer<br />
lebensbedrohlichen und menschenfeindlichen Erde.<br />
Technik 9,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Bilder: Sony Pictures Home<br />
Das Raumschiff ist abgestürzt und nur Cypher und sein Sohn sind noch übrig. Durch gezielte<br />
Atemübungen soll Kitai seine Angst beherrschen, um die lebensgefährliche Situation zu meistern<br />
Ton 9,5/10<br />
Scharfe, farbenprächtige Bilder, die die CGI-geprägte Erde in all<br />
ihren neuen Facetten zeigen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />
Passender Soundtrack und großartige Dynamik, bei etwas zu<br />
frontlastiger Abmischung.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 33
Film<br />
Blockbuster<br />
World War Z<br />
Zombies, Zombies und kein Ende: Das fast schon totgesagte Genre erlebt seit Jahren einen Aufschwung, der sich<br />
gewaschen hat und die einstige Glanzzeit in den 1970er Jahren zunehmend in den Schatten stellt. In „World War Z“<br />
treiben Hauptdarsteller und Produzent Brad Pitt sowie sein Regisseur Marc Forster den aktuellen Untoten-Hype nun<br />
auf die Spitze: Sie entfesseln einen gigantischen Weltkrieg zwischen Infizierten und Überlebenden!<br />
Horror/Fantasy/Action<br />
OT: World War Z L: US, MT J: 2013 V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DD 5.1, DTS-HD MA 7.1 (engl.) R: Marc<br />
Forster D: Brad Pitt, Mireille Enos, Matthew Fox LZ: 124 min<br />
FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.11.13 × 1 Extras: <strong>Vorschau</strong><br />
Es ist ein ganz normaler Tag in der Rush Hour<br />
von Philadelphia, als Familienvater Gerry<br />
Lane (Brad Pitt) von einer Minute auf die andere<br />
mit dem totalen Chaos konfrontiert wird:<br />
Hochaggressive Zombies marodieren durch<br />
die Straßen, greifen alles und jeden in einem<br />
Höllentempo an und verwandeln auf ihrem<br />
blutigen Pfad in Windeseile die ganze Stadt in<br />
ihresgleichen. Als kampferprobter Ex-Agent der<br />
Vereinten Nationen wird Lane umgehend reaktiviert<br />
und soll an der Seite von medizinischen<br />
Spezialisten dem Ursprung des fatalen Virus‘ auf<br />
den Grund gehen. Sein Weg führt ihn um die<br />
halbe Welt: von den Staaten nach Südkorea, von<br />
Israel nach Wales, immer verzweifelt auf der Suche<br />
nach neuen Anhaltspunkten, die der vor der<br />
Vernichtung stehenden Menschheit neue H<strong>of</strong>fnung<br />
schenken könnten. Als er immer wieder<br />
über Menschen stolpert, die von den Infizierten<br />
unerklärlicherweise gemieden werden, beginnt<br />
er zu ahnen, dass es vielleicht doch noch einen<br />
Ausweg aus dieser Apokalypse geben könnte.<br />
Kleine Genre-Revolution<br />
„World War Z“ bringt wirklich frischen Wind ins<br />
Genre: Die Zombies sind hier schnell und wild<br />
wie nie zuvor, als bräuchten sie den nächsten<br />
Biss in saftiges Menschenfleisch wie wir die Luft<br />
zum Atmen! Die schiere Menge der Horden<br />
und die unglaublichen, weltumspannenden<br />
Dimensionen, die in dieser Blockbuster-Produktion<br />
aufgefahren werden, tragen ebenfalls zum<br />
Gefühl bei, nicht die hundertste Wiederholung<br />
des ewig gleichen Schemas zu erleben. Die kolportierten<br />
190 Millionen US-Dollar (im Grunde<br />
ein Wahnsinn für einen Genre-Film mit doch<br />
relativ beschränkter Zielgruppe) haben die Macher<br />
gut angelegt und in beeindruckende Bilder,<br />
Ausstattung und Effekte investiert.<br />
Wie Sie merken, sind wir ziemlich angetan von<br />
dieser explosiven Mischung aus Action, Drama<br />
und jeder Menge Zombie-Gekreisch. Dennoch<br />
rief der Film sowohl bei den Kritikern als auch<br />
beim Publikum erstaunlich geteilte Meinungen<br />
hervor, die darauf hindeuten, dass nicht jeder<br />
mit dieser eher freien Neuinterpretation der<br />
Genre-Konventionen etwas anfangen kann.<br />
An den Kinokassen wurden die Erwartungen<br />
aber deutlich übererfüllt, sodass zu h<strong>of</strong>fen<br />
bleibt, dass die geplante Trilogie auch tatsächlich<br />
Wirklichkeit wird. Denn wie das (leicht pathetische)<br />
Ende des Auftakts schon andeutet:<br />
„Der Kampf hat gerade erst begonnen!“<br />
TiEmo WEisEnsEEl<br />
Hat man sich mit Brad Pitts Blitzwandlung vom gemütlichen Familienvater zum mit allen Wassern<br />
gewaschenen Supermann erst einmal abgefunden, kann man mit „World War Z“ eine gute Zeit haben<br />
Bilder: Paramount Home<br />
34
Blockbuster<br />
Thema Film<br />
„Inzwischen bin ich so eine<br />
Art Zombie-Experte!“<br />
„World War Z“-Hauptdarsteller Brad Pitt über Untote, Ruhm und Familienbande<br />
Sie haben die Rechte an „World War Z“<br />
bereits 2007 gekauft – was begeisterte Sie<br />
so sehr an der Geschichte?<br />
Ich war wirklich fasziniert davon, was Max Brooks<br />
in diesem Buch alles auslotet – darin findet<br />
man so viel mehr als nur gewöhnlichen St<strong>of</strong>f für<br />
einen Zombiefilm. Ich habe s<strong>of</strong>ort eine atemberaubende<br />
Apokalypse vor Augen gehabt,<br />
eine weltumspannende Zombie-Pandemie!<br />
Durch „The Walking Dead“ sind Zombies<br />
derzeit wieder unglaublich angesagt.<br />
Warum erlebt das Genre dieses Revival?<br />
Nun, vor vier Jahren wusste ich absolut nichts<br />
über Zombies, aber inzwischen bin ich so eine<br />
Art Experte (lacht)! Während der 1970er Jahre,<br />
als Romero die Grundlagen legte, herrschte<br />
eine Zeit der Unsicherheit und des Wandels,<br />
ganz genau wie heute. Das ist, denke ich, einer<br />
der Hauptgründe, warum die Leute momentan<br />
wieder so angezogen werden von dem Thema.<br />
Sie spielen die Hauptrolle, haben produziert,<br />
mussten die Vorlage filmisch<br />
bearbeiten – wie haben Sie das alles<br />
geschafft?<br />
Unsere erste Herausforderung war: Wie knacken<br />
wir dieses Buch? Die Handlung springt ja<br />
rund um den Erdball. Und dann war extrem<br />
wichtig: Wie geben wir unseren Zombies einen<br />
ganz neuen Dreh? Wie heben wir uns mit<br />
unseren Kreaturen ab, in einem Genre, das<br />
schon so <strong>of</strong>t und wirklich gut beackert wurde?<br />
Wenn sie den Film anschauen, werden Sie unsere<br />
Antwort auf diese Frage sehen. Ich h<strong>of</strong>fe,<br />
Sie werden es genauso toll finden, wie meine<br />
Jungs, die es absolut lieben!<br />
Die meisten Ihrer Filme richten sich ja eher<br />
an ein erwachsenes Publikum – aber Ihre<br />
Söhne schauen sich „World War Z“ an?<br />
Nun, ich wollte unbedingt mal einen Film machen,<br />
den sich meine Söhne bereits anschauen<br />
können, bevor Sie erwachsen sind… auch<br />
wenn wir bei „World War Z“ vielleicht ein bisschen<br />
übers Ziel hinausgeschossen sind!<br />
Wie kommen Sie bei solch aufwendigen<br />
Dreharbeiten rund um die Welt eigentlich<br />
damit klar, so <strong>of</strong>t von Ihrer Familie<br />
getrennt zu sein?<br />
Also, da haben wir wirklich Glück: Die meiste<br />
Zeit reisen wir einfach zusammen! Wir sind<br />
das Chaos gewohnt, das es bedeutet, wenn<br />
man ständig die Welt bereist – aber wir versuchen<br />
immer, es in ein großes Abenteuer zu<br />
verwandeln. Wenn ich wirklich einmal alleine<br />
verreisen muss, dann versuche ich stets, so<br />
schnell wie möglich wieder zu meiner Familie<br />
zurückzukommen. Ich vermisse sie, wenn ich<br />
unterwegs bin.<br />
Brad Pitt, Schauspieler und Superstar<br />
Bekanntermaßen sind Sie einer der größten<br />
Filmstars der Welt. Haben Sie das Kino<br />
schon immer geliebt?<br />
Ja, in der Tat. Als ich klein war, habe ich mich<br />
immer in unser kleines städtisches Kino geschlichen.<br />
Ich hab es geliebt, dort in eine andere<br />
Welt transportiert zu werden. Ich nehme<br />
an, das ist noch immer so. Ich mag es einfach<br />
total, ganz neue Welten – wie die in „World<br />
War Z“ – auszukundschaften.<br />
Sie haben einmal gesagt, dass alles, was<br />
Sie tun, mit Ihnen persönlich zu tun hat.<br />
Gibt es in diesem Film auch wieder ein<br />
Stückchen des echten Brad Pitt?<br />
Absolut! Offensichtlich ist in diesem Film alles<br />
etwas übertrieben, aber die Furcht von Eltern,<br />
ihre Familie zu verlieren, das ist natürlich etwas<br />
ganz Reales. Ich glaube, das kann jeder gut<br />
nachvollziehen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Die Drähte in den Schaltzentralen der Macht<br />
laufen heiß, als klar wird, was sich anbahnt<br />
Brad Pitt ist als „<strong>Man</strong>n für alle Fälle“ dem Geheimnis des aggressiven Virus‘ auf der Spur. Er sucht rund<br />
um die Welt nach Möglichkeiten, die Pandemie einzudämmen und das Ende der Menschheit abzuwenden<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 35
Film<br />
Anspruch<br />
The Place Beyond The Pines<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
The Place Beyond The Pines<br />
Drama/Thriller<br />
OT: The Place Beyond The Pines L: US J: 2012 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Derek Cianfrance<br />
D: Ryan Gosling, Bradley Cooper, Dane DeHaan, Eva<br />
Mendes LZ: 141 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Dem noch nicht einmal 40 Jahre alten<br />
Amerikaner Derek Cianfrance gehört zweifelsohne<br />
eine der stärksten Stimmen einer<br />
jungen, unverbrauchten Filmemacher-Generation.<br />
Scheinbar ist er ein ausgesprochener<br />
Familien-Mensch, drehen sich seine Werke<br />
doch stets um die verschiedenen Konstellationen<br />
in diesem faszinierenden Mikrokosmos<br />
der menschlichen Befindlichkeit. Sein<br />
Debüt „Brother Tied“ erforschte – wie der Titel<br />
schon verrät – die Rivalität zweier Brüder; sein<br />
umjubelter Independent-Hit „<strong>Blu</strong>e Valentine“<br />
sezierte die mannigfaltigen Verästelungen einer<br />
kriselnden Ehe. Sein endgültiger Durchbruch<br />
(der „The Place Beyond The Pines“<br />
ohne jeden Zweifel ist) stellt nun eine weitere<br />
klassische Familienkonstellation in den Mittelpunkt:<br />
Väter und Söhne. Eine innige, eine<br />
komplexe, <strong>of</strong>tmals eine schwierige Beziehung;<br />
ein Thema, so alt wie die Menschheit selbst.<br />
Eva Mendes ist ein willkommener weiblicher Tupfer in<br />
einem ansonsten ganz von Männern dominierten Plot<br />
Der Film unterliegt einer strengen Dreiteilung:<br />
Jedes Kapitel rückt eine neue Figur und damit<br />
auch eine neue Variante des Vater-Sohn-Konflikts<br />
in den Fokus. Da ist der draufgängerische<br />
Motorrad-Stuntman Luke (Ryan Gosling), der<br />
die Freiheit liebt wie nichts anderes, plötzlich<br />
aber mit der Tatsache konfrontiert wird, dass er<br />
vor einiger Zeit einen Sohn gezeugt hat. Unfähig,<br />
seiner Verantwortung auf herkömmlichem<br />
Wege gerecht zu werden, verlegt er sich auf<br />
spektakuläre Banküberfälle, um zumindest die<br />
materielle Versorgung seines eigenen Fleisch<br />
und <strong>Blu</strong>tes sicherzustellen. Im zweiten Part<br />
kreuzt sich sein gefährlicher Weg auf fatale<br />
Weise mit dem idealistischen jungen Cop Avery<br />
(Bradley Cooper), der mit der moralischen<br />
Unterstützung seines Vaters einen gigantischen<br />
Korruptionsskandal in den eigenen Reihen<br />
aufdecken will. Das Finale setzt dem Ganzen<br />
dann viele Jahre später die Krone auf: Natürlich<br />
sei hier nichts verraten, aber wie das geniale<br />
Skript und die meisterhafte Regie sämtliche<br />
Fäden zusammenführt und in einem ohne jede<br />
Übertreibung unvergesslichen Finale kulminieren<br />
lässt, das ist schon ganz ganz großes Kino!<br />
Frühes Meisterwerk<br />
„The Place Beyond The Pines“ ist ein außergewöhnlicher,<br />
ein beeindruckender, ein wirklich<br />
großer Film. Eigentlich sind es fast drei Filme<br />
in einem, mit drei überragenden Hauptdarstellern<br />
(der junge Dane DeHaan in Episode<br />
drei sei hier ausdrücklich erwähnt!). Mit Ryan<br />
Gosling, Bradley Cooper und Eva Mendes hat<br />
Cianfrance zudem drei absolut zugkräftige<br />
Namen des jungen Hollywood an Bord, die<br />
auch ein weiteres Publikum außerhalb seines<br />
gewohnten Programmkino-Umkreises ansprechen.<br />
Der Streifen galt schon kurz nach seinem<br />
internationalen Kinostart als heißer Kandidat<br />
auf den Film des Jahres, obwohl 2013 gerade<br />
mal halb rum war – und daran hat bisher<br />
höchstens Alfonso Cuaróns „Gravity“ ernsthaft<br />
etwas ändern können. Das alles ist sicher keine<br />
leichte Kost, aber auch nicht zu abgehoben<br />
oder „arthausig“: Einfach ein perfektes Zweieinhalb-Stunden-Epos,<br />
dessen hochkomplexe<br />
Struktur ob der genialen Erzählweise wie das<br />
Einfachste und Logischste der Welt anmutet.<br />
Ein gutes Zeichen für einen guten Film ist sicherlich,<br />
wenn einem solch eine doch sehr<br />
großzügige Laufzeit ganz passend erscheint,<br />
wenn man keine Minute des Gesehenen missen<br />
möchte und am Ende all die unendlich vielen<br />
kleinen Puzzleteile ein großes, stimmiges<br />
Ganzes ergeben.<br />
Gelebtes Kino, durch und durch<br />
Dazu gehört auch ein fantastisches musikalisches<br />
Thema, das stetig über allem schwebt:<br />
„Fratres“, vom estnischen Komponisten Arvo<br />
Pärt, in all seinen verschiedenen Versionen<br />
und Instrumentationen. In Kombination mit der<br />
dynamischen und sehr abwechslungsreichen<br />
Soundkulisse (bedrohliches Waldesrauschen,<br />
röhrende Motorräder, heulende Polizeisirenen)<br />
entsteht ein akustisches Pendant, das der vielschichtigen<br />
Story sowie den mächtigen Bildern<br />
absolut das Wasser reichen kann. Die Optik<br />
setzt mit klassischem 35-Millimeter-Material<br />
auf ein sehr markantes Filmkorn, einen kompromisslos<br />
cinematischen, sehr authentischen<br />
Look, für den im Englischen der schöne Begriff<br />
„gritty“ (etwa „rau“ oder „bissig“) geprägt wurde.<br />
Also einfach anschauen, genießen und sich<br />
von diesem einmaligen Kinokunstwerk gefangen<br />
nehmen lassen!<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Film 9,5/10<br />
Wuchtiges und doch kunstvolles Vater-Sohn-Drama, das man<br />
garantiert nie wieder vergisst: Die perfekte Kombination aus<br />
Drama, Spannung und Anspruch!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Wer mal wieder echtes Kin<strong>of</strong>eeling statt steriler HD-Perfektion<br />
erleben will, ist hier goldrichtig!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />
Orchestrale Klangwelten und fragile bis massive Soundeffekte<br />
verbinden sich zu einem aufregenden Ohrenschmaus.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Bilder: Studiocanal<br />
36
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Film<br />
Anspruch<br />
To The<br />
Wonder<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
To The Wonder<br />
Terrence Malicks Filme sind seit jeher etwas ganz Besonderes – und das gilt für sein neuestes Werk mehr denn je. Wer<br />
bereits mit „The Tree Of Life“ seine Schwierigkeiten hatte, wird mit „To The Wonder“ noch weniger warm werden, doch<br />
alle anderen sind eingeladen, den visionären Amerikaner auf seinem einzigartigen Weg staunend weiter zu begleiten!<br />
Arthouse/Kunstfilm<br />
OT: To The Wonder L: US J: 2012 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Terrence Malick<br />
D: Olga Kurylenko, Ben Affleck, Javier Bardem, Rachel<br />
McAdams LZ: 113 min FSK: 12 P: 26 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 21.11.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Es gab kein herkömmliches Drehbuch für diesen<br />
Film, keine klar strukturierte Handlung, die<br />
sich in wenigen Sätzen zusammenfassen lässt.<br />
Alles ist <strong>of</strong>fen und vieldeutig, ständig im Fluss, <strong>of</strong>fenbart<br />
seine Bedeutung erst nach und nach und<br />
kann beim zweiten Durchlauf schon wieder völlig<br />
neue Interpretationsansätze und Ideen im Kopf<br />
des Zuschauers hervorrufen. 30 Drehtage nahm<br />
sich Terrence Malick Zeit, an denen weder dem<br />
Team, noch dem Cast, noch dem Regisseur selbst<br />
so ganz klar war, was für eine Geschichte die<br />
fertige Schnittfassung letztendlich erzählen würde.<br />
Die Dreharbeiten waren eine einzige, große Improvisation:<br />
gigantische Materialsammlung für den<br />
Schneideraum, intensive Arbeit mit den Schauspielern<br />
an ihren Charakteren, für eine neue Art<br />
von Arthouse-Kino. Ein mutiges Abenteuer, ein gefährliches<br />
Vabanquespiel, ein großes Wagnis...das<br />
sich am Ende voll und ganz gelohnt hat! „To The<br />
Wonder“ funktioniert als assoziatives Kino-Gedicht,<br />
als Film-Essay der bildgewordenen Gedanken und<br />
Gefühle. Dies ist nicht nur ein Film über die Liebe:<br />
Es ist ein Film, der die Liebe mit den Mitteln des<br />
Kinos fühl- und begreifbar machen will.<br />
Grob skizziert geht es um drei, vielleicht auch vier<br />
Hauptfiguren: Zuallererst eine junge Russin (Olga<br />
Kurylenko), die aus einer unglücklichen Ehe in<br />
Frankreich zu ihrer großen Liebe (Ben Affleck)<br />
nach Amerika flüchtet. Später kommt ein zweifelnder,<br />
nach Sinn und seinem Glauben suchender<br />
spanischer Priester ins Spiel (Javier Bardem).<br />
Schließlich wird Rachel McAdams als neue, alte<br />
Liebe, als „unschuldige Versuchung“ für Ben Affleck<br />
zum vielleicht geheimnisvollsten Farbtupfer<br />
in diesem lockeren Figurengeflecht – trotz ihrer<br />
nur sehr begrenzten Leinwandzeit. Affleck selbst<br />
bleibt in seiner fast stummen Rolle als rätselhafte,<br />
männliche Verkörperung der Liebe leider<br />
etwas konturlos – das haben andere Schauspieler<br />
schon weitaus beeindruckender hinbekommen<br />
(man denke nur an Mads Mikkelsen in „Walhalla<br />
Rising“). Das wild schlagende Epizentrum des gesamten<br />
Films ist aber ohnehin die gebürtige Ukrainerin<br />
Olga Kurylenko, die sämtliche Vorurteile,<br />
die schauspielernden Models gewöhnlich entgegenschlagen,<br />
vergessen lässt und spätestens nach<br />
diesem Film als ernstzunehmende (Charakter-)<br />
Darstellerin ernst genommen werden muss.<br />
Durch die verschiedenen Nationalitäten der<br />
Schauspieler und ihrer Figuren entsteht in der –<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> natürlich verfügbaren – Originalfassung<br />
ein interessantes, babylonisches Sprachengewirr,<br />
das mit optionalen Untertiteln seine<br />
Bedeutung <strong>of</strong>fenbart. Das Stichwort „Heimatlosigkeit“<br />
kommt einem hier unwillkürlich in den Sinn:<br />
Alle Figuren sind fiebrig auf der Suche, wollen verzweifelt<br />
irgendwo ankommen, denn Heimat ist im<br />
besten Falle eben kein Ort, sondern – vielleicht –<br />
ein Gefühl, das man in sich trägt... ein Glaube, an<br />
dem man sich festhalten kann...oder ein Mensch,<br />
in dem man für eine Weile sein zu Hause findet.<br />
Musik & Sound in Perfektion<br />
Gar nicht hoch genug einzuschätzen ist die Rolle,<br />
die der Musik innerhalb dieses neuartigen Kino-<br />
Konstrukts zukommt. Wagners „Parsifal“-Vorspiel<br />
fungiert als Quasi-Leitmotiv und Motto des Films<br />
(„Erlösung durch Mitleid und Liebe“), und wird begleitet<br />
durch unzählige, ganz wunderbare, weitere<br />
klassische Kompositionen. Hinzu kommt der vorzügliche<br />
Score sowie behutsame Variationen der<br />
klassischen Themen von Komponist Hanan Townshend.<br />
Absolut beeindruckend ist die überreiche<br />
Bilder: Studiocanal<br />
38
Xxxx<br />
Film<br />
Soundkulisse, der angesichts der nur spärlich<br />
über die gesamte Laufzeit verteilten Monologe<br />
natürlich noch einmal besondere Bedeutung und<br />
Aufmerksamkeit zukommt. Ob klar zu ortendes<br />
Hufgetrappel auf einem Jahrmarkt, eine höllisch<br />
pumpende und fauchende Industrieanlage oder<br />
das sanfte Rauschen eines im Winde wogenden<br />
Ährenfeldes: Dieses brillant umgesetzte und perfekt<br />
abgemischte Sounddesign zeigt deutlich auf,<br />
was auch im Drama in Sachen Surround alles<br />
möglich ist, wenn man nur genügend Aufwand<br />
betreibt. Die fantastische Musik und die filigranen<br />
Soundeffekte verschmelzen hier – bei entsprechendem<br />
Lautstärkepegel der Surroundanlage,<br />
den wir dringend empfehlen! – zu einer emotionalen,<br />
körperlich fühlbaren Erfahrung.<br />
Zu diesem sehr sinnlichen Kinoerlebnis trägt<br />
auch die überwältigend schöne Optik bei: Die<br />
schwerelos-schwebende Kamera des Mexikaners<br />
Emmanuel Lubezki (der schon „The Tree Of<br />
Life“ und zuletzt „Gravity“ seinen markanten Stil<br />
aufdrückte) vollführt eine einzige, große Liebeserklärung<br />
an die Frauen in diesem Film: Er umspielt<br />
sie, umschmeichelt sie, lässt sie in langen<br />
und dynamischen Großaufnahmen glänzen und<br />
leuchten. Außerdem sind die sonnendurchflutete<br />
Weite der amerikanischen Landschaften und<br />
die architektonische Strenge der in Neonlicht getauchten<br />
Metropolen ein gefundenes Fressen für<br />
auch qualitativ beeindruckende HD-Bilder.<br />
Glaube, H<strong>of</strong>fnung, Liebe<br />
Wunderbare Zeilen aus dem berühmten ersten<br />
Korinther-Brief kommen einem in den Sinn, je<br />
mehr man sich in die vielfältigen Deutungsmöglichkeiten<br />
vertieft, die diese ästhetische Bilderund<br />
Gedankenflut ermöglicht: „Nun aber bleiben<br />
Glaube, H<strong>of</strong>fnung, Liebe, diese drei; aber die<br />
Liebe ist die größte unter ihnen.“ Genau das ist<br />
dieses Stück Kinokunst: Ein beredtes Hohelied<br />
der Liebe, das beinahe ohne Worte auskommt.<br />
Kritiker und Miesmacher könnten behaupten,<br />
dass das alles nichts weiter als eine quälend lange<br />
Parfüm-Werbung im großen Stil ist, angereichert<br />
mit willkürlich eingestreuten pseudo-philosophischen<br />
Satzfragmenten und Fragen. Wir entgegen:<br />
„To The Wonder“ ist – s<strong>of</strong>ern man sich mit Haut<br />
und Haaren auf diese gänzlich ungewohnte Filmerfahrung<br />
einlässt – großes Überwältigungskino,<br />
geboren aus der puren Kraft der Bilder und dem<br />
unerschöpflichen Geist der Musik.<br />
TiEmo WEisEnsEEl<br />
Film 9/10<br />
Ein poetisches Filmgedicht, wie es die Kinowelt noch nicht gesehen<br />
hat! Wer sich wirklich darauf einlassen kann, wird auf eine<br />
grandiose, emotionale Reise geschickt, die lange nachwirkt.<br />
Technik 9,5/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 10/10<br />
Den fantastischen Motiven passt sich die beinahe makellose<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an: Eine Augenweide in warmen Farben und toller Schärfe.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 1,5/2<br />
Unglaublich, welches Universum an verschiedensten Soundeffekten<br />
und Geräuschen sich hier auftut: Ein akustisches Erlebnis!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
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Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 39
Film<br />
Anspruch<br />
Der Dieb der Worte<br />
Drama/Romanze<br />
OT: The Words L: US<br />
J: 2012 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Brian Klugman, Lee<br />
Sternthal D: Bradley<br />
Cooper, Zoe Saldana,<br />
Jeremy Irons LZ:<br />
103 min FSK: 6 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 18.10.13 × 1 Extras: 3/10<br />
Jermey Irons gefällt als geheimnisvoller<br />
Urheber der magischen Zeilen<br />
Wie verhält man sich, wenn<br />
einem als kleines Licht auf<br />
dem umstrittenen Buchmarkt plötzlich<br />
das <strong>Man</strong>uskript seiner Träume<br />
in die Hände fällt? Der angehende<br />
Autor Rory Jansen (Bradley Cooper)<br />
entscheidet sich dafür, die brillanten<br />
fremden Zeilen, die er in einem italienischen<br />
Antiquariat findet, als die<br />
eigenen auszugeben. Doch schon<br />
bald gerät die zerstörerische Kraft<br />
des Lügengebäudes, zu dem sein<br />
Leben mehr und mehr wird, völlig<br />
außer Kontrolle – spätestens, als der<br />
eigentliche Urheber des umjubelten<br />
Meisterwerks (Jeremy Irons) eines<br />
Tages auf den Plan tritt.<br />
„Der Dieb der Worte“ ist ein faszinierender<br />
Film über die Kraft des<br />
geschriebenen Wortes, über die<br />
Sehnsucht nach Anerkennung und<br />
Ruhm, über die gefährliche Verlockung,<br />
sich das geistige Eigentum<br />
eines anderen Menschen klammheimlich<br />
zu eigen zu machen. Mit<br />
Bradley Cooper und Zoe Saldana<br />
hat man dazu zwei der angesagtesten<br />
Stars des jungen Hollywood für<br />
die Hauptrollen gewinnen können.<br />
„Da ist das Ding!“: In einem italienischen Antiquariat stolpert der Bestseller-<br />
Autor in spe (Bradley Cooper) über ein <strong>Man</strong>uskript, das alles verändern wird<br />
Doch trotz der fesselnden Geschichte<br />
und des schrittweisen Offenlegens<br />
aller Verwicklungen des komplexen<br />
Plots, haben sich ein paar<br />
Schönheitsfehler eingeschlichen, die<br />
den Qualitätssprung zu einem wirklich<br />
sehr guten Film verhindern. So<br />
bleibt Zoe Saldanas Charakter lange<br />
nur schmückendes Beiwerk: eine<br />
scheinbar perfekte, aber im Grunde<br />
ganz und gar identitätslose Muse<br />
für die gequälte Künstlerseele des<br />
angehenden Schriftstellers. Auch<br />
die verschachtelten Zeit- und Erzählebenen<br />
sind nicht balanciert genug<br />
auserzählt, sodass manches deutlich<br />
zu breit, anderes wieder viel zu skizzenhaft<br />
gerät. Enttäuschend fallen<br />
die Extras aus: Neun Minuten „Hinter<br />
den Kulissen“ sind nicht mehr als<br />
knappe Pflichterfüllung. TW<br />
Film 7/10<br />
Trotz kleinerer Schwächen ein gefundenes<br />
Fressen für alle, die die Welt der Literatur und<br />
des Kinos gleichermaßen lieben.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Heute bin ich blond<br />
Third Star<br />
Drama<br />
Drama<br />
OT: Heute bin ich<br />
blond L: DE J: 2012<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Marc Rothemund<br />
D: L. Tomaschewsky,<br />
K. Teska, D. Rott, J.<br />
Gerat, P. Prager LZ: 117 min FSK: 6 P: 15<br />
Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Mit ihren Perücken meistert Sophie<br />
die Schrecken ihrer Krebserkrankung<br />
OT: Third Star L: GB<br />
J: 2010 V: Capelight<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Hattie Dalton<br />
D: Benedict<br />
Cumberbatch, Tom<br />
Burke, Adam<br />
Robertson LZ: 93 min FSK: 12 P: 14 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 13.09.13 × 1 Extras: 3/10<br />
Ein munterer Buddy-Roadtrip mit<br />
düsteren Vorzeichen: Ende? Offen!<br />
Die 21-jährige Sophie (Lisa Tomaschewsky)<br />
blickt voller Zuversicht<br />
in ihre Zukunft, in der ihr<br />
alles <strong>of</strong>fen zu stehen scheint. Doch<br />
nach ihrer Krebsdiagnose ist plötzlich<br />
alles anders. Sophie möchte<br />
sich aber nicht ihren Lebenswillen<br />
nehmen lassen und so kauft sie sich<br />
neun Perücken für mehrere alternative<br />
Persönlichkeiten, mit denen sie<br />
die Tortur der Behandlung durchstehen<br />
will. Hauptdarstellerin Lisa<br />
Tomaschewsky gibt den neun Frisuren<br />
dabei ein individuelles, aber<br />
gleichzeitig einheitliches Gesicht.<br />
Zugleich lässt Regisseur Rothemund<br />
aber nie den kleinen H<strong>of</strong>fnungsschimmer<br />
verblassen und gibt dem<br />
Film eine durchweg lebensbejahende<br />
Note, die auch Sophie van<br />
der Stap mit ihrem gleichnamigen,<br />
autobiografischen Buch vermittelt.<br />
Der Soundtrack von Mousse T. ist<br />
passend gewählt worden, drückt<br />
nie zu sehr auf die Tränendrüse<br />
und beschreibt sehr einfühlsam den<br />
inneren Zwiespalt Sophies. SR<br />
Film 8/10<br />
Gleichzeitig authentisch und ergreifend, sowohl<br />
tief berührend als auch ausgelassen fröhlich:<br />
Ein Film der „Ja“ zum Leben sagt!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 9/10<br />
Was würden Sie tun, wenn Sie<br />
nur noch wenige Wochen<br />
zu leben hätten? Für den jungen<br />
James („Sherlock“-Star Benedict<br />
Cumberbatch) wird diese hypothetische<br />
Frage zur rauen Wirklichkeit,<br />
denn er ist unheilbar krank. Einer<br />
seiner letzten Wünsche ist ein „unbeschwerter“<br />
Road-Trip durch Wales<br />
mit seinen drei besten Kumpels.<br />
Trotz der tragischen Vorzeichen<br />
und so mancher Reiberei lebt die<br />
tiefe Verbindung zwischen den Jugendfreunden<br />
unterwegs wieder<br />
auf – doch am Ende wird die verschworene<br />
Gemeinschaft auf eine<br />
wahre Zerreißprobe gestellt. Dank<br />
einer sehenswerten Performance<br />
von Cumberbatch driftet die potenziell<br />
mit so manchem emotionalen<br />
Fettnäpfchen gespickte Story nie in<br />
Gefühlsduselei oder Kitsch ab. Die<br />
Technik zeigt sich routiniert und<br />
solide – speziell die Weitwinkelaufnahmen<br />
der naturbelassenen, walisischen<br />
Landschaften halten jede<br />
Menge Schauwerte bereit. TW<br />
Film 7/10<br />
Emotionaler Road-Trip, der allerdings etwas zu<br />
formelhaft daherkommt, um sich von ähnlich<br />
gelagerten Filmen entscheidend abzuheben.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Capelight Pictures, Universum<br />
40
08<br />
13<br />
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DIE BESTEN<br />
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HALLOWEEN<br />
WORLD WAR Z<br />
AFTER EARTH<br />
ICH, EINFACH<br />
UNVERBESSERLICH 2<br />
UNVERBESSERLICH 2<br />
EINFACH<br />
ICH, AFTER EARTH<br />
WORLD WAR Z<br />
HALLOWEEN<br />
MAN OF STEEL<br />
ULTIMATE COLLECTOR’S EDITION<br />
THOR – THE DARK KINGDOM<br />
THOR – THE DARK KINGDOM<br />
2 RETRO-<br />
POSTER!<br />
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2 RETRO-<br />
OF STEEL<br />
ULTIMATE COLLECTOR’S EDITION<br />
MAN<br />
THE PLACE<br />
BEYOND<br />
THE PINES<br />
DIE CROODS<br />
SHADOWLAND<br />
SHADOWLAND<br />
DIE CROODS<br />
THE PINES<br />
Bilder: Auerbach Verlag, © istock.com/gbrundin<br />
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Film<br />
anspruch<br />
Gefährliche Begierde<br />
Thriller<br />
OT: Suspension Of Disbelief L: GB J: 2012 V: Sunfilm<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Mike Figgis<br />
D: Sebastian Koch, LotteVerbeek LZ: 112 min FSK: 16<br />
P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Sebastian Kochs Filmcharakter ist undurchschaubar<br />
bis zum Schluss<br />
Hat er am Ende all diese Frauen tatsächlich<br />
umgebracht? Oder ist es nur Fiktion?<br />
Vor 15 Jahren verschwand Martins (Sebastian<br />
Koch) Frau spurlos und hinterließ ein großes<br />
Loch im Leben des erfolgreichen Schriftstellers.<br />
Der Grund und die Umstände ihres Verschwindens<br />
befinden sich in seinen Erinnerungen, die<br />
jedoch leider auch mit fiktiven Storyelementen<br />
einer seiner Romane verschmelzen. Genau<br />
jenes Buch wird gerade von dem jungen Filmemacher<br />
Greg (Eoin Macken), einem ehemaligen<br />
Schüler Martins, verfilmt. Die Hauptrolle darin<br />
spielt Martins Tochter Sarah (Rebecca Night),<br />
Mike Figgis<br />
Regisseur<br />
„Es war ein langer Dialog“<br />
Interview mit Mike Figgis, Regisseur<br />
Was bedeutet der<br />
Originaltitel “Suspension<br />
Of Disbelief”<br />
für diesen Film?<br />
Der vollständige Begriff<br />
lautet “The Willing<br />
Suspension Of Disbelief”<br />
(“Willentliche Aussetzung<br />
der Ungläubigkeit”) und stammt von<br />
einem Denker namens Samuel T. Coleridge. Er<br />
erfand diesen Begriff, um die Beziehung zwischen<br />
dem Publikunm und dem Drama, das es<br />
gerade sieht, zu erklären. Wenn Sie in ein Theaterstück<br />
gehen, öffnet sich traditionellerweise<br />
der Vorhang und Sie sehen eine Art Raum oder<br />
eine Landschaft. Sie wissen, dass es nicht real<br />
ist. Dann betreten die Schauspieler die Bühne<br />
und auch dort wissen Sie, dass die Darsteller<br />
nur vorgeben, jemand anderes zu sein. Damit<br />
das Drama aber wirkt, erwartet man, dass das<br />
Publikum die Ungläubigkeit aussetzt. Die Zuschauer<br />
lassen sich darauf ein und glauben<br />
dem Drama.<br />
Wie kamen Sie dann auf die Idee einen<br />
Film über Filme zu machen?<br />
Es war ein langer Dialog, ein Prozess des Schreibens,<br />
bei dem ich mich nicht beeilen musste.<br />
Das war also etwas, das ich nebenbei machen<br />
konnte. Das Skript entstand in einer Periode<br />
von rund drei Jahren. Ich schrieb etwas. Und<br />
dann packte ich es beiseite und holte es irgendwann<br />
wieder heraus. So ging das mit mehreren<br />
Sektionen. Und als der Punkt erreicht war, als<br />
die sich jedoch gegen eine Konkurrentin behaupten<br />
muss. Auf ihrer Geburtstagsparty trifft<br />
Martin die junge Angelique (Lotte Verbeek),<br />
mit der er einen Joint teilt. Am nächsten Tag<br />
kann er sich nur noch verschwommen an die<br />
vergangene Nacht erinnern. Kleine Fetzen lassen<br />
ihn vermuten, dass er mit Angelique geschlafen<br />
hat. Zugleich erinnert er sich aber auch an einen<br />
Mord. Als dann auch noch Angeliques Leiche<br />
auftaucht, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen<br />
Martin und der Polizei. Nun muss er sich<br />
ich mir dachte, jetzt kann der Dialog auf dem<br />
Papier beendet werden, war es Zeit, das Projekt<br />
auf die nächste Stufe zu heben und einen<br />
Film daraus zu machen. Es war ein langer und<br />
fruchtbarer Prozess.<br />
Sie benutzen den Radiohead-Song<br />
„Everything In Its Right Place“ für den Einstieg,<br />
in einer ähnlichen Weise wie z. B. bei<br />
„Vanilla Sky“. Warum?<br />
Ich denke, es ist einfach ein perfekter Song. Er<br />
hat diese Art der schönen Qualität. Es fühlt sich<br />
zeitgenössisch an und verströmt eine gute Energie.<br />
Wenn man also nach Filmmusik schaut,<br />
schaut man nach solchen Elementen. <strong>Man</strong>chmal<br />
benutzte ich Wagner, Bach oder etwas in<br />
der Art. Aber dennoch wollte ich auch etwas<br />
zeitgenössisches. Es gibt so einige Filmmusiken,<br />
die sehr gut funktionieren und das war eine<br />
davon. Sobald ich es hörte, war ich überzeugt<br />
davon, dass es gut in den Film passen würde.<br />
Gab es irgendeinen Grund für den<br />
Deutsch-englischen Aspekt?<br />
Nein, das hat keine wirkliche Bedeutung. <strong>Man</strong><br />
sucht sich einen Schauspieler und versucht<br />
dann zu adaptieren, wer der Schauspieler ist.<br />
Sebastian Koch ist deutsch, daher machte<br />
ich auch seinen Charakter deutsch. Das ist so<br />
viel einfacher, als ihn z. B. einen Russen darstellen<br />
zu lassen oder ihm einen unflätigen<br />
Slang aufzubürden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
nur noch selbst im Klaren werden, was Fakt<br />
und was Fiktion ist und darüber hinaus auch<br />
noch erkunden, in welchem Zusammenhang<br />
dieser Vorfall mit dem Verschwinden seiner Frau<br />
zusammen hängt.<br />
Der Filmkurs<br />
Unterkühlt reiht der Oscar ® -nominierte Regisseur<br />
Mike Figgis („Leaving Las Vegas“) hier eine Szene<br />
an die andere, formuliert ein Bühnenstück mit<br />
emotional verkümmerten Charakteren, die sich<br />
gegenseitig mit der Wahrheit quälen und selber<br />
orientierungslos durch die Unwegsamkeiten der<br />
Filmindustrie flattern. Die größte Emotion ist<br />
hiernbei der Zusammenbruch des ermittelnden<br />
Kommissars Bullock (Kenneth Cranham), der als<br />
Hobby-Autor von Martin eine ehrliche Meinung<br />
vorgesetzt bekommt. Wie sehr dieser Film über<br />
Filme und deren Entstehung spricht, lässt sich an<br />
den häufig einsetzenden Intermezzi erkennen,<br />
in denen wie an einer Filmhochschule Lektionen<br />
im modernen Geschichten-Erzählen gegeben<br />
werden. Diese finden natürlich auch s<strong>of</strong>ort im<br />
vorliegenden Film Anwendung, der ganz <strong>of</strong>fensichtlich<br />
über sich selber spricht und damit dem<br />
Zuschauer eine Meta-Ebene eröffnet, die er erst<br />
einmal durchschauen muss. Insgesamt liegt uns<br />
hiermit also ein gewagtes Experiment vor mit<br />
vielen genialen Ideen, die <strong>of</strong>tmals leider auch<br />
gegen den Erzählfluss arbeiten und daher anorganisch<br />
wirken. Entsprechend der unterkühlten<br />
Stimmung sind auch die Bilder sehr düster und<br />
entfärbt gehalten. Die Realitätsebenen werden<br />
durch diverse visuelle Mittel unterscheidbar gemacht,<br />
wie etwa die Schwarz-Weiß-Szenen des<br />
im Film produzierten Film-Noir. Die Schärfe variiert<br />
von Szene zu Szene und lässt sich daher im<br />
mittleren Qualitäts-Bereich eingliedern. Tristesse<br />
gibt es auch beim Ton, der mit sehr subtilen<br />
Geräuschen arbeitet, ohne sich einer hörbaren<br />
Dynamik zu bedienen.<br />
Falko Theuner<br />
Film 6/10<br />
Thriller oder Kunstfilm? So richtig will sich der Film hier nicht in<br />
eine Schublade stecken lassen. Das muss er auch nicht, nur<br />
unterhaltsamer könnte er sein.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 5/10<br />
Bilder: Sunfilm<br />
42
Anspruch<br />
Film<br />
Wim Wenders Collection<br />
Bilder: Studiocanal<br />
Drama/Kunstfilm/Dokumentation<br />
OT: Wim Wenders Collection L: DE, GB, US, FR J: 1984 – 2000<br />
V: Studiocanal B: MPEG-4, div. Bildseitenformate T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Wim Wenders D: Harry Dean Stanton, Solveig Dommartin,<br />
Peter Falk LZ: ca. 650 min FSK: 12 P: 48 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 07.11.13 × 5 Extras: 10/10<br />
Die deutsche Filmgeschichte hat im Laufe<br />
der Jahre immer wieder echte Unikate und<br />
Regisseure von weltweiter Bedeutung hervorgebracht.<br />
Namen wie Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz<br />
Lang, Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog<br />
oder aktuell Tom Tykwer kennen und schätzen<br />
Kino-Enthusiasten auf der ganzen Welt. Zu dieser<br />
Reihe, die sich durchaus noch erweitern ließe,<br />
gehört selbstverständlich auch Wim Wenders,<br />
dem Studiocanal aktuell eine lohnenswerte <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Sammlung<br />
widmet. Enthalten in der „Wim<br />
Wenders Collection“ sind fünf ausgewählte Filme,<br />
von 1984 bis zur Jahrtausendwende.<br />
Kino zum Staunen, hoch fünf!<br />
„Paris, Texas“ aus dem Jahre 1984 nimmt in<br />
Wim Wenders’ Œuvre einen ganz besonderen<br />
Platz ein. Er bezeichnet ihn auch gern als seinen<br />
eigentlichen Erstling, da alle Arbeit, alle Filme vorher<br />
nur notwendige Vorstufen waren, um dieses<br />
Die Französin Solveig Dommartin gehörte zu den<br />
absoluten Lieblingsschauspielern von Wenders<br />
Meisterwerk letztendlich drehen zu können. Sein<br />
internationaler Ruf fußt vor allem auf diesem melancholischen<br />
und preisgekrönten Drama (Goldene<br />
Palme in Cannes!), das dem Traum von<br />
„seinem“ Amerika ebenso ein filmisches Denkmal<br />
setzte wie es den deutschen Autorenfilm im<br />
Land der unbegrenzten Möglichkeiten ein letztes<br />
Mal würdig vertrat. Mit Nastassja Kinski findet sich<br />
hier einer der ersten „Wenders-Regulars“ – Schauspieler,<br />
mit denen den Regisseur eine enge Beziehung<br />
verband und mit welchen er im Laufe seiner<br />
Karriere immer wieder zusammenarbeitete.<br />
Zu diesem inneren Kreis gehörten auch der im<br />
September verstorbene Otto Sander sowie der<br />
Schweizer Bruno Ganz, die ihre Rollen der nach<br />
Menschlichkeit und Liebe suchenden Engel Damiel<br />
und Cassiel sowohl in „Der Himmel über Berlin“<br />
(1987) als auch in der Fortsetzung „In weiter<br />
Ferne, so nah!“ (1993) aufs Schönste ausfüllten.<br />
Mit „Buena Vista Social Club“ von 1999, der die<br />
großen und fast vergessenen Helden kubanischkaribischer<br />
Rhythmen feiert, ist auch das vielleicht<br />
bekannteste Beispiel von Wim Wenders’ großer<br />
Leidenschaft für den musikalisch-künstlerischen<br />
Dokumentarfilm vertreten. „The Million Dollar<br />
Hotel“ (2000) ist schließlich einer der vielen Versuche,<br />
an den internationalen Erfolg von „Paris,<br />
Texas“ anzuknüpfen – was dem sympathischen<br />
Filmemacher im Spielfilmbereich allerdings nie<br />
wieder so ganz gelingen sollte.<br />
Schade ist, dass es die brillante 3D-Ballett-Doku<br />
„Pina“ aufgrund von lizenzrechtlichen Einschränkungen<br />
nicht mit in die Box geschafft hat: Das hätte<br />
die starke Hinwendung zum Dokumentarfilm in<br />
den letzten Jahren noch besser widergespiegelt<br />
und dem interessierten Käufer eines der eindrücklichsten<br />
Werke aus Wenders’ bewundernswerter<br />
Filmographie an die Hand gegeben.<br />
Toller Querschnitt in HD<br />
Die vorliegende Sammlung erhebt natürlich keinerlei<br />
Anspruch auf Vollständigkeit, sie ist lediglich<br />
ein erster Blick auf die Highlights eines variablen<br />
und interessanten Lebenswerks, das weit über<br />
fünfzig Spiel-, Kurzfilme sowie Dokumentationen<br />
umfasst. Als Einstieg für Wenders-Neulinge ist<br />
sie ideal geeignet – langjährige Bewunderer des<br />
ruhig-reflektierten Düsseldorfers werden sich über<br />
Nastassja Kinski in „Paris, Texas“: Vieleicht ihre<br />
schönste, sicher aber ihre wichtigste Rolle<br />
die nicht überragenden, aber zumindest guten<br />
High-Definition-Neuauflagen der Klassiker ebenfalls<br />
freuen. Alle neu erstellten HD-Master wurden<br />
von Wim Wenders höchstpersönlich begutachtet<br />
und abgenommen, sodass man die Filme hier<br />
ganz „im Sinne des Erfinders“ auf dem heimischen<br />
Equipment erlebt. Ein echter Kaufgrund ist auch<br />
die liebevoll zusammengestellte Bonusauswahl,<br />
die für jeden Film aufschlussreiches Extramaterial<br />
aus den Archiven ans Tageslicht fördert. So<br />
fühlten wir uns beispielsweise nach „Paris, Texas“<br />
von einem intensiven Gespräch zwischen Wim<br />
Wenders und Roger Willemsen beinahe ebenso<br />
gepackt und inspiriert wie vom Film selbst!<br />
Tiemo Weisenseel<br />
Film 9/10<br />
Nicht der ganze Wenders, aber doch viele seiner besten und<br />
wichtigsten Filme, ausgestattet mit tollen Boni: Für Kenner wie für<br />
Neuentdecker einfach eine klasse Box!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Wie bei jeder Sammlung ist die technische Bewertung äußerst<br />
schwierig, ein Qualitätssprung zu den DVDs ist aber klar ersichtlich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Je nach Alter der Filme schwanken die Werte mitunter beträchtlich,<br />
von blechern bis brillant ist alles dabei.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 43
Film<br />
90 Jahre Warner<br />
90 Jahre Warner BroS.<br />
Nicht mehr lange, dann werden Batman und Superman in einem neuen Kin<strong>of</strong>ilm aufeinandertreffen. Die frühesten<br />
Kin<strong>of</strong>ilme der beliebten DC-Comic-Helden reichen allerdings schon bis in die späten 1970er/1980er zurück.<br />
Sie könnten kaum unterschiedlicher sein, die<br />
beiden Helden, die jeweils eine völlig andere<br />
Herangehensweise an ein Problem an den<br />
Tag legen. Der eine ist quasi unbesiegbar, hat<br />
übermenschliche Fähigkeiten und kann einfach<br />
alles, der andere ist einfach nur ein Mensch,<br />
dessen fehlende Superkraft durch Geld, Einfluss<br />
und Technik ersetzt wird. Wie sie zu ihrer Macht<br />
gekommen sind und was sie damit anstellen,<br />
das zeigen ihre ersten Filme. So beginnt die<br />
Geschichte des Superman mit dem Untergang<br />
seines Heimatplaneten Krypton. Sein Vater Jor-El<br />
(Marlon Brando) schickt ihn in einer Rettungskapsel<br />
zum Planeten Erde, dessen Bedingungen<br />
Kryptons zwar ähneln, die aber dennoch in entscheidenden<br />
Punkten abweichen. Aufgefunden<br />
von dem Farmer-Ehepaar Kent wächst der kleine<br />
Flüchtling in einer geborgenen Umgebung auf.<br />
Und bald erkennt er, dass ihm die Sonnenstrahlung<br />
besondere Kräfte verleiht, mit denen er zum<br />
Beispiel extrem weite Sprünge machen kann. Laser<br />
aus den Augen, eine undurchdringliche Haut,<br />
„Auf, auf und davon“ sowie eine unglaubliche<br />
Stärke machen Clark (Christopher Reeve), wie<br />
der junge Kal-El nun heißt, zu etwas Besonderem.<br />
In der Millionenstadt Metropolis findet er dann<br />
letztlich seine Berufung als Journalist beim Daily<br />
Planet sowie seine große Liebe Lois Lane (Margot<br />
Kidder). Was keiner ahnt, ist allerdings, dass hinter<br />
der schüchternen Brille Clarks ein tödlicher Blick<br />
und unter dem gebügelten Hemd ein rot-blauer<br />
Superman-Strampler lauern. Als ernst zu nehmender<br />
Gegenspieler entwickelt sich Lex Luthor<br />
(Gene Hackman) zum Superschurken, der die<br />
Welt des scheinbar Unbesiegbaren gefährlich ins<br />
Wanken bringt. Richard Donners „Superman“-Film<br />
von 1978 gehört zu den Pionieren des Superheldenfilms<br />
und ist daher trotz der geradlinigen<br />
Handlung seiner Zeit weit voraus. Für die damalige<br />
Zeit waren die experimentellen Spezial-Effekte<br />
(„Star Wars“ setzte hier gerade neue Maßstäbe)<br />
ein Bombastkino sondergleichen, die das Produktionsbudget<br />
ungewollt in die Höhe trieben.<br />
Doch das Ergebnis war die perfekte Mischung aus<br />
Action, Drama und Science Fiction.<br />
Der dunkle Gegenspieler<br />
Ähnlich wie bei Superman beginnt auch die Batman-Mythologie<br />
mit einem Kindheitstrauma, das<br />
den späteren Helden zur Vollwaise macht. Bruce<br />
Wayne (Michael Keaton) wächst in einer wohlsituierten<br />
Familie auf, bis eines Tages ein Straßenräuber<br />
seine Eltern tötet. Jahre später taucht in<br />
Gotham City eine menschengroße Fledermaus<br />
auf, die die Verbrecherwelt erzittern lässt. Aus<br />
dem kleinen, verängstigten Jungen ist ein durchtrainierter,<br />
starker Held geworden, der die Welt ein<br />
klein wenig besser machen möchte und dafür die<br />
Angst der Menschen sowie modernste Waffen-<br />
Technologie nutzt. Tim Burtons „Batman“ strotzt<br />
dabei nur so vor Gothik-Elementen, die sowohl<br />
für die fiktive Heimatstadt des dunklen Rächers als<br />
auch für Burton selbst zum Markenzeichen werden<br />
sollten. Mit dieser Comicverfilmung schaffte<br />
er seinen weltweiten Durchbruch und gab den<br />
Fans genau den Antihelden, den sie schon immer<br />
im Kino sehen wollten. Nicht zu vergessen ist Jack<br />
Nicholson, der den herrlich unberechenbaren Joker<br />
spielt. Wie ein echter Zirkus-Clown lenkt er die<br />
Aufmerksamkeit des Publikums auf seine Rolle,<br />
während Michael Keaton im Hintergrund als cooler<br />
und mysteriöser Superheld agieren konnte (etwas,<br />
das auch bei der späteren Nolan-Verfilmung<br />
„The Dark Knight“ grandios funktionierte). Als<br />
Teil der „50 Film Collection“ können diese beiden<br />
Wegbereiter im Kontext eines Querschnitts<br />
durch die Filmgeschichte gesehen werden, denn<br />
48 weitere Meilensteine warten in dieser großen<br />
Jubiläumsbox. Mehr dazu erfahren Sie auf der <strong>of</strong>fiziellen<br />
Seite www.best<strong>of</strong>wb.com<br />
Falko Theuner<br />
Bilder: Warner Bros.<br />
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Bilder: Auerbach Verlag<br />
Science-Fiction-Ausgabe der<br />
BLU-RAY TEST erschienen<br />
Mit der neuen Ausgabe der BLU-RAY TEST bekommen Science-Fiction Fans ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kompendium zu einem der<br />
schillerndsten und beliebtesten Film-Genres in die Hand! Im Heft finden sich über 60 Tests von Sci-Fi-<br />
Kultfilmen und solchen, die es noch werden könnten.<br />
Zurück in die Zukunft? In Anlehnung an den<br />
berühmten Filmtitel mag man sich die Frage<br />
stellen, ob sich das Science-Fiction-Genre nicht<br />
„schleichend“ zunehmend pessimistischen Szenarien<br />
zuwendet – frei nach dem Motto: „Früher<br />
war sogar die Zukunft besser!“ Denn inzwischen<br />
weiß man ja mit viel technischem Einsatz Massen<br />
an Zombies und Aliens, oder eben auch<br />
düstere, beklemmende Szenarien rund um den<br />
„letzten Menschen“ darzustellen.<br />
Aber ein Querschnitt der alten und neuen Science-Fiction-Titel<br />
zeigt: Es wurden schon immer<br />
sowohl die Technikvisionäre als auch die Sozialpessimisten<br />
bedient. Und Sci-Fi-Horror gab es<br />
eben auch von Anfang an, lange bevor jemand<br />
wie H. R. Giger dafür sorgte, dass Aliens nicht<br />
mehr wirklich nach Pappmaché aussahen. Auch<br />
wenn es scheint, dass es aktuell etwas weniger<br />
(und weniger naiven) Technikenthusiasmus gibt,<br />
findet auch heute noch jeder seinen eigenen<br />
Geschmack bedient, wenn er nur lange genug in<br />
den „unendlichen Weiten“ des Science-Fiction-<br />
Regals stöbert.<br />
Um den Fans der unendlichen Weiten des<br />
Weltraums das Stöbern zu erleichtern, hat der<br />
Auerbach Verlag in der aktuellen Ausgabe der<br />
BLU-RAY TEST einen höchst präsentablen und<br />
repräsentativen Querschnitt durch das Genre<br />
aufgelistet. über 60 Tests und zahlreiche Hinter-<br />
grundinformationen zu den bekanntesten Filmen<br />
und Serien sind hier zu finden, von „Metropolis“<br />
bis „Oblivion“, von „Star Trek“ zu „Star Wars“, von<br />
„Blade Runner“ und „Dune“ bis hin zu „Moon“.<br />
Die Science-Fiction-Ausgabe der BLU-RAY TEST<br />
gibt es ab s<strong>of</strong>ort und exklusiv zum Download bei<br />
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Film<br />
Anspruch<br />
Vor beinahe zwanzig Jahren konnte man mit „Before Sunrise“ den Beginn einer wunderbaren Kino-Romanze erleben.<br />
Nun kehrt das Dreamteam um Julie Delpy, Ethan Hawke und Regisseur Richard Linklater noch einmal zu den Figuren<br />
von damals zurück und lässt uns wissen, wie es Jesse und Céline, dem Traumpaar von einst, inzwischen ergangen ist.<br />
Drama/Romanze<br />
OT: Before Midnight L: US J: 2013 V: Prokino (Eurovideo)<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Richard Linklater<br />
D: Julie Delpy, Ethan Hawke, Ariane Labed LZ: 109 min<br />
FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 30.10.13 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Schauen wir zurück ins Jahr 1995, zurück auf<br />
„Before Sunrise“: Ein junger Amerikaner auf<br />
Abenteuerurlaub quer durch Europa lernt im Zug<br />
eine bezaubernde Französin kennen. Als ihre<br />
Wege sich eigentlich trennen müssten, schlagen<br />
sie dem Schicksal kurzerhand ein Schnippchen,<br />
nehmen sich eine Auszeit von der Welt und<br />
verbringen eine ganz und gar magische Nacht<br />
im sommerlichen Wien. Dabei wird ununterbrochen<br />
geredet, philosophiert und gelacht –<br />
eine Handlung im herkömmlichen Sinne gibt<br />
es nicht, der Film lebt einzig und allein von der<br />
umwerfenden Chemie zwischen den beiden<br />
Hauptdarstellern (Julie Delpy und Ethan Hawke)<br />
und dem grandios getimten Fluss ihres Dialogs.<br />
Dieser Film hat sich ins Gedächtnis einer ganzen<br />
Kinogeneration eingebrannt – fast so, als hätte<br />
man diese unvergessliche Nacht voller Romantik<br />
und Zauber selbst erlebt!<br />
Wien, Paris und Messina<br />
In „Before Sunset“ (2004) trafen sie sich dann<br />
neun Jahre später – mehr oder weniger zufällig –<br />
in Paris wieder. Jesse hatte es zum erfolgreichen<br />
Schriftsteller gebracht und ließ sich nach einer<br />
Lesung aus seinem Roman von Céline die Stadt<br />
der Liebe zeigen. Die Funken von einst und die<br />
geistreichen Worte flogen wieder munter hin<br />
und her, doch das <strong>of</strong>fene Ende ließ viel Interpretationsspielraum<br />
für die Zukunft der beiden.<br />
Nun erscheint mit „Before Midnight“ also der<br />
vorläufige (?) Abschluss einer Trilogie, die als<br />
solche nie geplant war. Das Kreativteam um<br />
Regisseur Richard Linklater und seine im Laufe<br />
der Jahre zu Freunden gewordenen Darsteller<br />
hat sich nach wiederum fast zehn Jahren erneut<br />
zusammengefunden, um gemeinsam zu erkunden,<br />
wie sich die Figuren und ihre Geschichte bis<br />
heute entwickelt haben könnten. In zeitaufwändigen<br />
und emotional intensiven Schreib- und<br />
Probe-Sessions entwickelte man gemeinsam<br />
das Grundgerüst für den dritten Teil, in dem wir<br />
Jesse und Céline als eingespieltes Paar mit herzallerliebsten<br />
Zwillingen auf einem ausgedehnten<br />
Griechenland-Urlaub wiedertreffen. Es ist fast so,<br />
als hätten diese fiktiven Charaktere ein ganz reales<br />
Eigenleben entwickelt, in das uns die Filme<br />
in regelmäßigen Abständen einen kurzen, aber<br />
sehr konzentrierten Einblick gewähren.<br />
Mutige Struktur<br />
Im Grunde besteht der ganze Film aus nur wenigen<br />
langen Szenen, die allesamt zwischen zehn<br />
und zwanzig Minuten dauern. Mit kaum bemerkbaren<br />
Schnitten entstehen komplexe Schlaglichter<br />
einer Beziehung, wie sie dynamischer,<br />
vielschichtiger und lebendiger kaum sein könnte.<br />
Schon die launige Eröffnungssequenz im Auto<br />
vermittelt einem das gute Gefühl, dass hier wieder<br />
genau jener Ton getr<strong>of</strong>fen wurde, den man<br />
an diesen Filmen einfach so liebt. Beim gemeinsamen<br />
Abendessen mit den griechischen Gastgebern<br />
wird dann nach Herzenslust über die<br />
Liebe und das Leben philosophiert – bei einem<br />
ausgedehnten Strandspaziergang, der einem die<br />
ganze Schönheit der Gegend in malerischen<br />
Bildern und herrlich warmen Farben vor Augen<br />
führt, werden erste Störfeuer in der beinahe perfekt<br />
anmutenden Urlaubsidylle durch gewitzte<br />
Leichtigkeit und charmanten Esprit beider Gesprächspartner<br />
noch gekonnt im Keim erstickt.<br />
Das intensive Finale auf dem Hotelzimmer ist<br />
dann der emotionale Höhepunkt des Ganzen –<br />
Bilder: Prokino (Eurovideo)<br />
46
Xxxx<br />
Film<br />
Julie Delpy ist und bleibt eine Traumfrau, selbst, wenn sie zur allgemeinen Erheiterung das Dummchen spielt<br />
Die Schluss-Szene schlägt einen wunderbaren Bogen zur ersten unschuldigen Begegnung des Paars<br />
auch wenn der harte Übergang von der alles in<br />
allem doch recht einträchtigen und entspannten<br />
Urlaubsplauderei zur handfesten Beziehungskrise<br />
mitunter etwas holprig anmuten kann.<br />
Die Szenen im Hotel markieren den entscheidenden<br />
Wendepunkt des Films: Hier fallen<br />
sämtliche Masken, lange Verdrängtes kommt<br />
zur Sprache und entscheidende Konsequenzen<br />
für die gemeinsame Zukunft des ehemaligen<br />
Traumpaars stehen plötzlich bedrohlich im<br />
Raum. Der Titel des Films wird in dieser Phase<br />
all seiner romantischen Konnotationen beraubt:<br />
Es ist sprichwörtlich fünf vor Zwölf und die Beziehung<br />
der beiden steht unmittelbar vor dem<br />
Scheitern. Die Intensität, mit der dieser zuweilen<br />
ziemlich an die Substanz gehende Streit<br />
ausgefochten wird, hebt „Before Midnight“ auf<br />
ein neues Level und <strong>of</strong>fenbart nach der schwebenden<br />
Leichtigkeit von Teil eins und der diffusen<br />
Vieldeutigkeit von Teil zwei nun eine<br />
weitere bemerkenswerte Facette dieses in sich<br />
geschlossenen Film-Universums.<br />
Punktsieg fürs Original<br />
Obwohl die schwierige Synchronisation an sich<br />
gut gelungen ist, bietet die Original-Tonspur dennoch<br />
einige Vorteile: Julie Delpys charmanter<br />
Akzent, ihr gelegentlicher Kampf mit den Tücken<br />
der englischen Sprache und vor allem die<br />
fühlbare Lebendigkeit der Dialoge, die sich aus<br />
der halb-improvisierten Arbeitsweise ergeben,<br />
sind in der deutschen Version allesamt nur mit<br />
kleinen Abstrichen zu genießen. In Summe<br />
macht das allerdings mehr aus, als man meinen<br />
könnte: Der Film wirkt im Original einfach runder<br />
und gelungener, sodass man hier gar noch einen<br />
halben Punkt auf die ohnehin sehr gute Filmwertung<br />
draufschlagen könnte.<br />
Bei den Extras war man mit einem kurzen Blick<br />
hinter die Kulissen etwas sparsam, gibt den Fans<br />
mit zwei kompletten Audiokommentaren aber<br />
genau das, was sie wollen, nämlich noch mehr<br />
vom Kreativgespann Linklater, Delpy und Hawke.<br />
Auch wenn die drei nach jedem Teil sagen, dass<br />
das nun aber wirklich das letzte Mal war, dass sie<br />
zu diesen Figuren zurückgekehrt sind, bleibt am<br />
Ende immer noch die leise H<strong>of</strong>fnung auf Teil vier:<br />
Setzt man die Logik der Erscheinungsjahre fort,<br />
dann erwartet uns 2022 vielleicht das nächste<br />
Kapitel in der unendlich(schön)en Geschichte<br />
von Céline und Jesse!<br />
Tiemo WeiSenSeel<br />
Film 8,5/10<br />
Emotionale Achterbahnfahrt, die – ganz im Sinne der Reihe – nur<br />
aus einem einzigen, gigantischen, stellenweise brillanten Dialog<br />
entsteht. Stärker als Teil zwei und fast so intensiv wie das Original!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
Die südliche Wärme wird dank satter Farben und weicher<br />
Ausleuchtung (dennoch gute Schärfe!) auch im Heimkino fühlbar.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
Alles im grünen Bereich: Die geschliffenen Dialoge glänzen auch<br />
tontechnisch und werden durch dezente Soundeffekte ergänzt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 47
Film<br />
Komödie<br />
Hangover 3<br />
Was macht eigentlich die „Hangover“-Filmreihe aus? Ist es das verkaterte Erwachen nach einem über die Stränge<br />
geschlagenen Junggesellenabend? Ist es die stufenweise, peinliche Offenbarung, was in der letzten Nacht wirklich<br />
passiert ist? Sind es die Gags unter der Gürtellinie? Oder sind es einfach die drei Hauptfiguren, die das vierte Mitglied<br />
aus einer Misere retten wollen? Was es auch ist, Teil drei zeigt es in einer definitiv abgewandelten Form.<br />
Komödie/Thriller<br />
OT: Hangover Part III L: US J: 2013 V: Warner Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DD 5.1 R: Todd Phillips D: Zach<br />
Galifianakis, Bradley Cooper, Ed Helms LZ: 100 min FSK: 12<br />
P: 18 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Bereits im zweiten Teil zeigte sich, dass das<br />
bekannte Grundschema des mehr oder weniger<br />
gewollten Alkohol- und Drogenmissbrauchs<br />
der letzten Nacht samt anschließender Amnesie<br />
ein ausgelutschter Drops war, weshalb sich die<br />
„Hangover“-Kreativlinge etwas vollkommen Neues<br />
ausdenken mussten. Heraus kam eine Pseudoagentenstory,<br />
die mit dem unerwarteten Ableben<br />
von Alans (Zach Galifianakis) Vater beginnt. Offensichtlich<br />
verkraftete der alte Herr die Sperenzchen<br />
seines zurückgebliebenen Sohnes nicht mehr (im<br />
Mittelpunkt der Debatte stand eine enthauptete<br />
Giraffe) und erlitt einen Herzanfall, während Alan<br />
seine neuen Noise-Cancelling-Kopfhörer ausprobierte<br />
und nichts von dem Tumult im Hintergrund<br />
mitbekam. Für Alans Mutter und seine drei<br />
Freunde Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms)<br />
und Doug (Justin Bartha) steht damit fest: Alan<br />
muss geholfen werden, am besten in einem<br />
Therapiezentrum in Arizona. Wie es sich gehört,<br />
begleiten ihn seine Freunde auf dem Weg dorthin,<br />
bis das Unmögliche eintritt: Ein Laster drängt sie<br />
von der Straße, maskierte Männer steigen aus und<br />
entführen (wie sollte es auch anders sein) den<br />
guten, alten Doug. Was war passiert?<br />
Auf der Flucht<br />
Mr. Chow (Ken Jeong), der vermutlich widerlichste,<br />
perverseste und nervigste Filmcharakter<br />
aller Zeiten, ist aus seiner thailändischen Gefängniszelle<br />
geflohen und macht nun wieder die Welt<br />
unsicher. Er ist der Einzige, der das Versteck eines<br />
Goldraubes kennt – des Goldes des Gangsters<br />
Marshall (John Goodman). Und genau dieser<br />
Marshall h<strong>of</strong>ft nun auf die Mitarbeit des „Wolfsrudels“<br />
bei der Suche nach Chow und sichert sich<br />
mit der Geisel Doug lediglich ab. Nun ist es an<br />
Bilder: Warner Home<br />
48
Komödie<br />
Film<br />
Die Olsenbande … äh, das Wolfsrudel ist wieder unterwegs in Las Vegas, um ihren speziellen<br />
„Kumpel“ Mr. Chow zu suchen, der sie wiederum ganz schön auf Trab hält<br />
den drei Freunden, die brüderliche Verbindung<br />
zwischen Alan und Chow zu nutzen, um die<br />
Zielperson ausfindig zu machen und zu Marshall<br />
zu bringen.<br />
Beschaut man sich den Film, vergisst man immer<br />
wieder, dass es sich um einen „Hangover“-Teil<br />
handelt. Mehr noch schleicht sich das Gefühl<br />
ein, eine verkappte Folge des „A-Teams“ vor sich<br />
zu haben, was nicht nur an Bradley Cooper als<br />
Frontmann liegt. Jeder aus dem Team nutzt seine<br />
speziellen Fähigkeiten, um den Auftrag zu erfüllen,<br />
wobei es natürlich drunter und drüber geht.<br />
Der Fokus liegt dabei eindeutig auf dem Kindskopf<br />
Alan, der hier nicht nur romantische Gefühle<br />
entwickelt, sondern auch noch väterliche Gefühle<br />
präsentiert. Am befremdlichsten erscheint aber<br />
der schon fast feinfühlige Humor, der sich so ganz<br />
von dem derben, präpubertären Witz der vorangegangenen<br />
Teile unterscheidet. Es gibt wieder<br />
viel Klamauk und peinliche Szenen, doch so richtig<br />
haben die Jungs dann wohl doch keine Lust<br />
mehr auf wirklich abgefahrene Gags, die meist<br />
unter die Gürtellinie zielen. Daher scheint es so,<br />
als wäre die „Hangover“-Reihe mit dem dritten<br />
Teil verraten worden. Aber seien wir mal ehrlich:<br />
Ein weiterer Film, der nach genau dem gleichen<br />
Schema wie Teil eins abläuft, wäre mit Sicherheit<br />
die schlechtere Entscheidung<br />
gewesen.<br />
Zu-<br />
gleich lässt sich sagen, dass der Film allein<br />
durch sein Anderssein zu den bisherigen<br />
Teilen nicht gleich automatisch ein humoristisches<br />
Glanzstück ist. Im Gegenteil.<br />
Er unterscheidet sich kaum von den üblichen<br />
08/15-Komödien, die den Zuschauer zwar unterhalten,<br />
aber dennoch wenige Minuten nach dem<br />
Abspann bereits wieder vergessen sind.<br />
Viel zu sehen<br />
Das Ende der „Hangover“-Ära wird mit einem<br />
bestechend gutaussehenden Bild gefeiert, das<br />
sich vorrangig über seinen blau-braunen Farbcode<br />
definiert. Der hohe Kontrast simuliert klare<br />
Konturen und untermauert damit die exzellente<br />
Kanten- und Detailschärfe. Das leichte Bildrauschen<br />
ist eine Stilfrage und passt zu dem erwachsenen<br />
Gesamtlook des Films. Insgesamt hat sich<br />
die Bildsprache des Regisseurs Todd Phillips also<br />
weiterentwickelt, denn mit dieser stringenten<br />
Form setzt er eindeutig ein Zeichen, dass auf das<br />
„Ende“ hindeutet.<br />
Obwohl der Film rein formell als seichter Agententhriller<br />
durchgehen könnte, halten sich Räumlichkeit<br />
und Dynamik der Audiopräsentation in Grenzen.<br />
Es ist also kein 5.1-Bombast, stattdessen ist<br />
der Lautstärkeanstieg in spannenden<br />
oder auch emotionsgeladenen Sze-<br />
nen subtil spürbar. Die Abmischung<br />
ist, was das Verhältnis der Musik-,<br />
Dialog- und Effektspur angeht,<br />
aber ohne Frage vollkommen ge-<br />
lungen, ebenso die Klangqualität.<br />
Durch die filmische Fokussie-<br />
rung auf Alans Figur konzen-<br />
triert sich auch das Bonusmaterial<br />
auf Zach Galifianakis,<br />
der in den Beiträgen „Tauscht<br />
Alan bekommt Vatergefühle: Das Baby aus dem<br />
ersten Teil ist zu einem Jungen herangewachsen<br />
Zach aus“<br />
und “Zach im Anti-<br />
Interview“ absichtlich als Störfaktor und<br />
Fehlbesetzung dargestellt wird. Nicht verwendete<br />
Szenen, verpatzte Szenen und die Actioncollage<br />
bieten kurze, witzige Filmschnipsel. „Am Limit“ und<br />
„Die wildesten Stunts des Wolfsrudels“ zeigen, was<br />
die Schauspieler diesmal alles auf sich nehmen<br />
mussten, um die Zuschauer zu unterhalten. Zum<br />
Schluss geht man noch dem „Phänomen“ Mr.<br />
Chow auf den Grund. Wer auf Sondereditionen<br />
steht, kann sich das Amazon.de-exklusive <strong>Steel</strong>book<br />
sichern. Ansonsten gibt es noch die komplette<br />
Trilogie als Gesamtedition zu erstehen.<br />
FalKo Theuner<br />
John Goodman spielt den Gangsterboss Marshall,<br />
der die vier Freunde bedroht<br />
Film 5/10<br />
Oh, war das eben wirklich ein „Hangover“-Film? Gar nicht<br />
gemerkt. Es erscheint alles wie ein ganz normaler 08:15-Agententhriller<br />
für die ganze Familie.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ursprünglich wollten sie Alan (Zach Galifianakis) in eine Nervenheilanstalt bringen, doch nun hecken<br />
die drei erneut einen Rettungsplan für ihren vierten <strong>Man</strong>n Doug aus<br />
Braun-Blau, superscharf und kontrastreich zeigt sich das Bild von<br />
seiner stylischsten Seite und erlebt kein „Hangover“.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 1,5/2<br />
Obwohl es wie ein verkappter Agenten-Thriller aussieht, gestaltet<br />
sich der Soundmix als relativ zweckmäßig, mit nur wenig Bombast.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 49
Film<br />
Komödie<br />
Song for Marion<br />
Tragikomödie<br />
OT: Unfinished Song<br />
L: UK, DE J: 2012<br />
V: Ascot Elite Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: P. A. Williams D: G.<br />
Arterton, T. Stamp, C.<br />
Ecclestone, V. Redgrave<br />
LZ: 94 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Elizabeth (G. Arterton) bemüht sich,<br />
Arthur einen Lebenssinn zu geben<br />
Arthur Harris (Terence Stamp)<br />
ist ein verbitterter <strong>Man</strong>n, der<br />
missmutig dabei zusieht, wie seine<br />
krebskranke Frau Marion (Vanessa<br />
Redgrave) ihre Leidenschaft in einen<br />
Chor steckt, der auch moderne<br />
Popmusik interpretiert. Da sie aber<br />
die Einzige ist, der er Zuneigung<br />
entgegen bringen kann, holt er sie<br />
trotz seiner Abneigung gegen ihr<br />
Hobby immer wieder von ihren<br />
Proben ab. Währenddessen versucht<br />
die junge Chorleiterin Elizabeth<br />
(Gemma Arterton) Arthur dazu<br />
zu bewegen, beim Chor mitzumachen.<br />
Anfangs sträubt sich der<br />
sture Rentner mit allen Mitteln,<br />
doch schließlich lässt er sich überzeugen.<br />
Er muss erkennen, dass es<br />
tatsächlich noch Wege gibt, dem<br />
Leben einen frischen Aufwind zu<br />
geben. Mit dem vorhersehbaren<br />
Handlungsverlauf wird in dieser Tragikomödie<br />
nicht gespart, dennoch<br />
schafft es Paul Andrew Williams,<br />
große Emotionen zu erzeugen. Dies<br />
wird nicht nur durch die liebevollen<br />
Gesangsinterpretationen bewerkstelligt,<br />
sondern auch durch die<br />
Arthurs und Marions Sohn James (Christopher Ecclestone) kümmert sich rührend<br />
um seine Tochter, während Arthur sich zunehmend von ihm distanziert<br />
charismatischen Hauptdarsteller.<br />
Terence Stamp verkörpert mit jeder<br />
Faser den gehemmten Arthur, der<br />
nach und nach wieder ins Leben<br />
findet, während Gemma Arterton<br />
auch außerhalb von düsteren Hexenjagden<br />
mit viel Charme zu überzeugen<br />
weiß. Die Geschichte des<br />
Abschiedes von einem geliebten<br />
Menschen wird rührend erzählt und<br />
zeigt, dass durch Musik jede Emotion<br />
fern von Bitternis zum Ausdruck<br />
gebracht werden kann.<br />
„Song für Marion“ wäre ein wahrer<br />
Geheimtipp, wenn das Bild<br />
nicht eine mangelhafte Schärfe<br />
aufweisen würde. Die Chorauftritte<br />
werden tontechnisch gut<br />
in Szene gesetzt, das Gesamtergebnis<br />
leidet aber unter der<br />
dürftigen Räumlichkeit. SR<br />
Film 7/10<br />
Herzerwärmende Geschichte über Leben und<br />
Sterben, musikalisch und darstellerisch<br />
beeindruckend inszeniert.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Charlies Welt Wirklich nichts ist wirklich Good Bye Lenin<br />
Komödie<br />
Tragikomödie<br />
OT: A Glimpse Inside<br />
the Mind <strong>of</strong> Charles<br />
Swan III. L: US J: 2012<br />
V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: R. Coppola<br />
D: C.Sheen, B.Mur<strong>ray</strong><br />
LZ: 86 min FSK: 12 P: 13 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Im Krankenhaus reflektiert Charlie<br />
(C. Sheen) seinen Lebenswandel<br />
OT: Good Bye Lenin<br />
L: DE J: 2003<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Wolfgang Becker<br />
D: Daniel Brühl,<br />
Florian Lukas, Chulpan<br />
Khamatova LZ: 122 min FSK: 6 P: 16 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 06.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />
Die DDR „Marke Eigenbau“: eine<br />
köstliche Idee, brillant umgesetzt!<br />
Charles Swan III. (Charlie Sheen)<br />
ist ein erfolgreicher Grafiker der<br />
siebziger Jahre, der in ein tiefes<br />
Loch fällt, als Freundin Ivana (Katheryn<br />
Winnick) ihn verlässt. Seine<br />
Freunde Kirby (Jason Schwartzman)<br />
und Saul (Bill Mur<strong>ray</strong>) versuchen<br />
ihn zusammen mit seiner<br />
Schwester (Patricia Arquette) wieder<br />
aufzubauen, doch der alternde<br />
Alkoholiker verliert sich immer mehr<br />
in seine Tagträumen, die ein Spiegel<br />
seines eigenen Lebens sind. Bei<br />
dem unauffindbaren Humor und<br />
dem wirren Handlungsverlauf will<br />
man die meiste Zeit eigentlich nur<br />
Mitleid mit dem steif gewordenen<br />
Schauspieler haben, den auch die<br />
gut ausgewählten Nebendarsteller<br />
nicht vor der eigenen Blamage<br />
retten. Einzig die bunten Kulissen<br />
sind nett anzuschauen und werden<br />
erstaunlich klar in Szene gesetzt.<br />
Ebenso der Sound passt gut zu den<br />
einzelnen Szenen, wenngleich von<br />
einer eingesetzten Räumlichkeit<br />
nicht die Rede sein kann. SR<br />
Film 4,5/10<br />
Konfuse Story mit einem Charlie Sheen, der mit<br />
seiner Selbstdarstellung auch schon amüsanter<br />
war.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum<br />
von „Good Bye Lenin“<br />
erscheint Wolfgang Beckers geniale<br />
Wende-Tragikomödie tatsächlich<br />
zum ersten Mal in High-Definition.<br />
Sechs Millionen begeisterte<br />
Zuschauer wollten damals sehen,<br />
wie Daniel Brühl für seine Mutter<br />
die DDR noch ein letztes Mal aus<br />
den Ruinen auferstehen lässt –<br />
ein gewisses Publikumsinteresse für<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> dürfte also durchaus<br />
vorhanden sein. Der Transfer des<br />
Materials ist sehr gut gelungen, speziell<br />
die Soundabteilung überrascht<br />
mit reichlich Surroundeinsatz und<br />
einem kraftvollen, modernen Klangeindruck.<br />
Zwei komplette Audiokommentare<br />
(einmal der Regisseur<br />
und einmal die Hauptdarsteller) <strong>of</strong>fenbaren<br />
jede Menge Interessantes<br />
und Amüsantes zur Entstehung des<br />
Skripts sowie zur Arbeit am Set. Ansonsten<br />
gibt’s nur ein „Mini-Making<strong>of</strong>“,<br />
was in Wahrheit nichts anderes<br />
als zwei maue Minuten B-Roll-Aufnahmen<br />
mit Musik sind. TW<br />
Film 9/10<br />
Herzlich, authentisch, liebenswert und wirklich<br />
intelligent gemacht: Einfach ein Juwel der<br />
jüngeren deutsch-deutschen Filmgeschichte!<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Koch Media, Warner Home Video<br />
50
Ein Mordsteam<br />
Komödie<br />
als biederer Bürohengst, ist aber ansonsten den<br />
Frauen nicht wirklich abgeneigt. Sein vorlauter<br />
Partner hingegen hat einen bodenständigen<br />
Kern mit dem Herz am rechten Fleck.<br />
OT: De l’autre côte du périph L: FR J:2012 V: Senator Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: David Charhon<br />
D: O. Sy, L. Lafitte, S. Ouazani LZ: 95 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Omar Sy in seiner neuen Filmrolle als Polizist<br />
mit losem Mundwerk: In seinem wenig<br />
berufstypischen Kleidungsstil ermittelt er als Ousmane<br />
im Banlieue, um einer verbrecherischen<br />
Organisation auf die Schliche zu kommen. Als<br />
in seinem Revier die tote Frau eines wichtigen<br />
Industrie-Tycoons gefunden wird, kommt<br />
ihm plötzlich Mordkommissar François (Laurent<br />
Lafitte) in die Quere. Sogleich wird den beiden<br />
bewusst, dass dieser Fall tiefer geht, als es zunächst<br />
den Anschein hat, weswegen beide Polizisten<br />
die Beförderung bereits vor Augen sehen.<br />
Notgedrungen müssen sie zusammen arbeiten,<br />
um den Fall zu lösen.<br />
Gesellschaftskritische Ansätze<br />
Wird den Darstellern hier ein tiefgründiger und<br />
abwechslungsreicher Wesenszug verliehen, so<br />
fehlt es dem Film eindeutig an charismatischen<br />
Bösewichten, die der Handlung die nötige Prise<br />
Nervenkitzel verleihen. Denn hochgradige Action<br />
gibt es in dem Film nicht wirklich zu sehen. Die<br />
zündenden Pointen und die treffende Situationskomik<br />
sorgen stattdessen nichtsdestotrotz für<br />
eine angenehme Unterhaltung, und die dezent<br />
eingearbeitete Gesellschaftskritik bezüglich des<br />
auseinander klaffenden Lebensstandards innerhalb<br />
der französischen Gesellschaft wird durch<br />
die Gegensätzlichkeit zwischen dem mit Vorurteilen<br />
behafteten Ousmane und dem geschniegelten<br />
François einnehmend dargestellt.<br />
Aber auch die Technik kann den Film nicht über<br />
den allgemeinen Durchschnitt heben. Das Bild<br />
ist klar, aber nicht überragend, und der Ton mit<br />
einer recht dürftigen Räumlichkeit wird einzig<br />
durch den spritzigen Soundtrack von Oscar ® -<br />
Gewinner Ludovic Bource (beste Filmmusik für<br />
„The Artist“, 2011) aufgewertet.<br />
Bilder: Senator Home<br />
Krimikomödie in gewohnter <strong>Man</strong>ier<br />
Fans des Driss aus „Ziemlich beste Freunde“<br />
(2011) werden mit dieser Komödie durchaus<br />
Spaß haben. Allein den charmanten Darstellern<br />
ist es dabei zu verdanken, dass „Ein Mordsteam“<br />
nicht im Sumpf der 08/15-Krimikomödien untergeht,<br />
bei denen ein ungleiches Polizistenpaar<br />
durch verbalen Schlagabtausch das Publikum<br />
zu erheitern weiß. Seit Filmen wie „Beverly Hills<br />
Cop“ (1984) hat man derartiges schon zur Genüge<br />
im Kino gesehen. Viel Neues ist von Sy<br />
dementsprechend nicht zu erwarten. Obwohl<br />
er gut mit Lafitte harmoniert, bleibt „Ein Mordsteam“<br />
nicht mehr als eine seichte Komödie.<br />
Dennoch macht der Film ebenso viel Spaß wie<br />
seine Vorgänger es auch getan haben. Hin und<br />
wieder merkt man sogar, wie die klischeehaften<br />
Protagonisten ein wenig aus dem Einheitsbrei<br />
heraus geholt werden. So gibt sich François zwar<br />
SuSanne RichteR<br />
Film 6/10<br />
Unterhaltsame Krimikomödie mit sympathischen Hauptdarstellern,<br />
die ohne Omar Sy wahrscheinlich niemandem wirklich<br />
aufgefallen wäre.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Eine hohe Schärfe bei gutem Kontrast- und Schwarzwert sorgt für<br />
klare und angenehme Bilder.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Räumlichkeit und Signalortung schwächeln deutlich, dennoch ist<br />
das Hörerlebnis guter Durchschnitt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige
Film<br />
Komödie<br />
Jesus liebt mich<br />
Romantik/Komödie<br />
OT: Jesus liebt mich<br />
L: D J: 2012 V: Warner<br />
Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Florian David Fitz<br />
D: Jessica Schwarz,<br />
Florian David Fitz,<br />
Henry Hübchen LZ: 100 min FSK: 12 P: 18<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />
In Maries (Jessica Schwarz) Leben<br />
läuft so einiges verquer. Vor dem<br />
Traualtar mitsamt betrunkenem<br />
Pfarrer Gabriel (Henry Hübchen)<br />
fällt der jungen Chaotin plötzlich<br />
auf, dass ihr Verlobter wohl doch<br />
kein Heiratsmaterial ist und sie<br />
trennt sich kurzerhand von ihm.<br />
Auch ihre getrennt lebenden Eltern<br />
sorgen mit fragwürdigen Liebschaften<br />
und Streit eher für noch mehr<br />
Der Palästinenser Jeshua (F. D. Fitz) taucht plötzlich in Marias (J. Schwarz)<br />
Heimatstadt auf und hat für jeden, von groß bis klein, ein <strong>of</strong>fenes Ohr<br />
Sorgen als für Trost. Da kommt der<br />
einfühlsame und gutaussehende<br />
Jeshua (Florian David Fitz), der<br />
ihr in ihrer Verzweiflung plötzlich<br />
begegnet, gerade recht. Doch der<br />
langhaarige, palästinensische Fremde<br />
hat eine Mission: Die Vorbereitung<br />
der Menschen auf die für<br />
den kommenden Dienstag vorgesehene<br />
Apokalypse … Allmählich<br />
dämmert Marie, wen sie sich da<br />
angelacht hat.<br />
Die durchaus komische und kreative<br />
Geschichte pr<strong>of</strong>i tiert vor allem<br />
durch die hochquarätige Besetzung.<br />
Das quirrlige und planlose<br />
Chaos, das Jessica Schwarz in<br />
ihrer Hauptrolle vermittelt, bildet<br />
einen wunderbaren Kontrast zum<br />
dauergutmütigen Auftritt des Gottessohns<br />
von Florian David Fitz<br />
persönlich. Dennoch hätte ein wenig<br />
mehr Sarkasmus und ein etwas<br />
spitzerer Humor der religiösen Thematik<br />
nicht geschadet, die sich trotz<br />
aller Komik immer noch ein wenig<br />
zu Ernst nimmt. Das überladene<br />
Ende unterstreicht diesen Aspekt.<br />
Stimmiger fällt da hingegen die Op-<br />
Die chaotische Maria und der Gottessohn<br />
– kann das gut gehen?<br />
tik aus. Die grandiose Bildschärfe,<br />
natürliche, warme Farben und der<br />
gute Kontrast können sich sehen<br />
lassen und erzeugen die passende,<br />
scheinbar idyllische Atmosphäre<br />
in Maries Heimatstadt. Auch der<br />
Sound setzt auf Natürlichkeit und<br />
ist zumindest auf den vorderen Boxen<br />
räumlich gut inszeniert. NR<br />
Film 7/10<br />
Die deutsche Rom-Com sorgt mit liebevoller<br />
Darstellung für gute Stimmung, nimmt das<br />
religiöse Thema jedoch eine Spur zu ernst.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Jim Carrey Collection<br />
Unterwegs mit Mum<br />
Komödie<br />
Komödie<br />
W-Cover: nein<br />
OT: Jim Carrey<br />
Collection L: US<br />
J: 1994–1999 V: Warner<br />
Home Video B: MPEG-4,<br />
2.40 : 1 T: DD 2.0<br />
R: Chuck Russell u. a.<br />
D: J. Carrey LZ: 349 min,<br />
FSK: 12 P: 43 Euro,<br />
VÖ: 06.09.13 × 4 Extras: 5/10<br />
Oh! Oh! Da steckt der tierische Detektiv<br />
wieder mal in Schwierigkeiten<br />
OT: The Guilt Trip<br />
L: US J: 2012<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DD 5.1 (engl.<br />
Fassung DTS-HD MA<br />
5.1) R: Anne Fletcher<br />
D: S. Rogen, B.<br />
Streisand, Z. Guevara LZ: 96 min FSK: 0<br />
P: 22 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.09.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Joyce (B. Streisand) ist das genaue<br />
Gegenteil von ihrem Sohn<br />
Jim Carrey gilt als Garant für ulkige<br />
Klamauk-Komödien und ist bekannt<br />
für seine dehnbare Gesichtsakrobatik.<br />
Jetzt hat Warner Home<br />
Video erstmals eine Sammlung<br />
der Filme herausgebracht, die den<br />
Komiker bekannt gemacht haben.<br />
Die Collection enthält die vier ersten<br />
Auftritte Carreys: „Die Maske“<br />
(1998), „Dumm und Dümmer –<br />
Unzensiert“ (1994), „Ace Ventura –<br />
Ein tierischer Detektiv“ (1994) sowie<br />
„Ace Ventura – Jetzt wird’s<br />
wild“ (1995). Hier zeigt sich gleich<br />
in vierfacher Ausführung, zu welchen<br />
komödiantischen Höchstleistungen<br />
Carrey fähig ist. Die anfangs<br />
schlechten Kritiken konnten<br />
seiner Beliebtheit keinen Abbruch<br />
tun und die Filme markieren den<br />
Anfang seiner steilen Karriere. Diese<br />
Collection hat daher absoluten<br />
Kultcharakter, kann aber bildlich<br />
nicht überzeugen. <strong>Man</strong> sieht<br />
den Filmen ihr Alter zu deutlich<br />
an, auch der Ton ist nicht mehr<br />
als durchschnittlich.<br />
SR<br />
Film 6,5/10<br />
Ein Sammelsurium an Albernheiten mit einem<br />
kultigen Jim Carrey und seinen beliebtesten und<br />
bekanntesten Rollen. Für Fans ein Pfl ichtkauf!<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Andrew Brewster (Seth Rogen)<br />
möchte seine Erfindung<br />
an den <strong>Man</strong>n bringen und macht<br />
sich deswegen nach San Francisco<br />
auf, um diese vorzustellen. Nach<br />
einem Zwischenstopp bei Mutter<br />
Joyce (Barbra Streisand) beschließt<br />
er, die in seinen Augen einsame<br />
Frau mitzunehmen. Ein unterhaltsamer<br />
Road Trip beginnt, bei dem<br />
sich Sohn und Mutter trotz Joyces<br />
überfürsorglicher Art langsam annähern.<br />
Der Humor ist durchaus<br />
charmant, wobei Rogen und Streisand<br />
ein gut harmonierendes Paar<br />
abgeben. Reißende Gags wird man<br />
hier vergebens suchen, auch wenn<br />
Joyces Mutti-Allüren hier und da<br />
für ein Schmunzeln sorgen. Der<br />
herzerwärmende Humor dieser Komödie<br />
macht die gelegentlichen<br />
Längen aber schnell wett. Die Fahrt<br />
nach San Francisco ist zudem kein<br />
großes Bildspektakel, die Schärfe<br />
lässt deutlich zu wünschen übrig<br />
und der Ton bleibt ohne nennenswerte<br />
Räumlichkeit.<br />
SR<br />
Film 5/10<br />
Charmante Komödie mit einem sympathischen<br />
Mutter-Sohn-Gespann für den ruhigen<br />
Fernsehabend.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Bilder: Paramount Home, Warner Home Video<br />
52
Action/Thriller<br />
Film<br />
Side Effects Tödliche Nebenwirkungen<br />
Thriller<br />
OT: Bitter Pill L: US<br />
J: 2013 V: Senator<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD 5.1<br />
R: Steven Soderbergh<br />
D: Jude Law, Rooney<br />
Mara, Catherine<br />
Zeta-Jones LZ: 106 min<br />
FSK: 16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.10.13 × 1 Extras: 2/10<br />
Trotz guter Partnerschaft ist Emily<br />
(R. Mara) ein nervliches Wrack<br />
Emily (Rooney Mara) steckt in einer<br />
tiefen Depression. Nachdem<br />
ihr <strong>Man</strong>n wegen Insiderhandels<br />
vier Jahre im Gefängnis verbringen<br />
musste, fehlt der jungen Frau<br />
jegliche Perspektive. In ihrer Verzweiflung<br />
versucht Emily sich selbst<br />
umzubringen, scheitert jedoch und<br />
wird im Krankenhaus der Obhut<br />
des engagierten und erfolgreichen<br />
Psychiaters Jonathan Banks (Jude<br />
Law) übergeben. Dieser verabreicht<br />
ihr in Absprache mit Emilys früherer<br />
Ärztin Dr. Victoria Siebert (Catherine<br />
Zeta-Jones) das Antidepressivum<br />
Ablixa, das jedoch dazu führt, dass<br />
Emily im Schlafwandel ihren <strong>Man</strong>n<br />
tötet und wegen Mordes vor Gericht<br />
gestellt wird ...<br />
Wer bei „Side Effekts – Tödliche Nebenwirkungen“<br />
zu wissen glaubt,<br />
worauf der Thriller hinaus läuft,<br />
wird gleich mehrfach eines besseren<br />
belehrt. Mehrere wunderbar<br />
stimmig inszenierte Twists sorgen<br />
nicht nur während des Films für<br />
zahlreiche „Aha“-Erlebnisse, sondern<br />
machen auch ein zweites Ansehen<br />
durchaus lohnenswert. Über<br />
Der Psychiater Jonathan Banks (J. Law) holt sich Rat bei Emilys früherer<br />
Ärztin Victoria Siebert (C. Zeta-Jones). Kann sie bei der Therapie helfen?<br />
einige der kleineren Längen trösten<br />
den Zuschauer die facettenreichen<br />
Darbietungen der grandiosen Darsteller<br />
hinweg.<br />
Die sehr eigene Fokusdynamik und<br />
der stete Wechsel zwischen warmer<br />
und kalter Farbgestaltung sorgen<br />
für eine abwechslungsreiche Bildatmosphäre,<br />
die das Spiel mit den<br />
Erwartungen des Zuschauers aufgreift<br />
und die Stimmung der einzelnen<br />
Szenen verdeutlicht.<br />
Der eher unauffällige Sound beschränkt<br />
sich wegen seiner Dialoglast<br />
vorwiegend auf die vorderen<br />
Boxen. Die Synchronisation fällt<br />
dabei sehr hochwertig und stimmig<br />
aus. Soundtrack und Klangkulisse<br />
sind hintergründig aber abwechslungsreich<br />
und dadurch sehr wirkungsvoll<br />
inszeniert.<br />
NR<br />
Film 8/10<br />
Der unvorhersehbare Thriller schafft es trotz<br />
gelegentlicher Längen, den Zuschauer immer<br />
wieder zu fesseln und zu flashen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Into the White<br />
Albert Nobbs<br />
Kriegsdrama<br />
Drama<br />
OT: Into the White<br />
L: NO, SE J: 2012<br />
V: Capelight Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Petter Naess<br />
D: F. Lukas, R. Grint, L.<br />
Nieboer, D. Kross,<br />
LZ: 104 min FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Unter Feinden: Davenport<br />
(L. Nieboer) und Smith (R. Grint)<br />
OT: Albert Nobbs<br />
L: UK, IR, FR, US J:<br />
2011 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Rodrigo Garcia<br />
D: Glenn Close, Mia<br />
Wasikowska, Janet<br />
McTeer, JonathanRhys Meyers LZ: 113 min<br />
FSK: 6 P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Albert Nobbs (Glenn Close) ist stets<br />
darauf bedacht, nicht aufzufallen<br />
Bilder: Capelight Pictures, Senator, Studiocanal<br />
Über Norwegen tobt 1940 ein<br />
erbitterter Luftkampf, bei dem<br />
sich Briten und Deutsche gegenseitig<br />
vom Himmel holen. Nach der<br />
Notlandung finden drei Deutsche<br />
Unterschlupf in einer Hütte, nur um<br />
kurz darauf festzustellen, dass der<br />
Feind diese ebenso als Schutz auserkoren<br />
hat. Inmitten der Wildnis<br />
kommen Leutnant Horst Schopis<br />
(Florian Lukas), Unter<strong>of</strong>fizier Josef<br />
Schwartz (David Kross), Feldwebel<br />
Wolfgang Strunk (Stig Henrik H<strong>of</strong>f)<br />
sowie die britischen Piloten Captain<br />
Charles P. Davenport (Lachlan<br />
Nieboer) und Gunner Robert Smith<br />
(Rupert Grint) nicht umhin, sich<br />
zusammen zu tun. Regisseur Petter<br />
Naess wagt sich hier an eine wahre<br />
Begebenheit. Die beengten Verhältnisse<br />
des Unterschlupfes und<br />
die kalte Winterlandschaft werden<br />
mit passenden, kalten Farbtönen<br />
dargestellt, der Ton untermalt dabei<br />
dynamisch die ausweglose Szenerie,<br />
in der sich die abgestürzten<br />
Piloten befinden.<br />
SR<br />
Film 6/10<br />
Kratzt zwar nur an der Oberfläche, dennoch ein<br />
spannender Blick auf eine wenig beachtete<br />
Facette des schrecklichen Krieges.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
In einem Nobelhotel in Dublin im<br />
19. Jahrhundert arbeitet der stille<br />
Butler Albert Nobbs (Glenn Close),<br />
unsichtbar und unauffällig. In Wahrheit<br />
ist Albert jedoch eine Frau,<br />
die nur als <strong>Man</strong>n allein stehend<br />
ihren Lebensunterhalt verdienen<br />
kann, um irgendwann ein eigenes<br />
Tabakgeschäft zu führen. Dass sie<br />
mit ihrem Versteckspiel nicht allein<br />
ist, erkennt sie, als der Handwerker<br />
Hubert (Janet McTeer) kurzerhand<br />
in ihrem Zimmer mit einquartiert<br />
wird, und sich heraus stellt, dass<br />
er ebenfalls eine Frau ist. Die Rolle<br />
des Butlers Albert ist Glenn Close<br />
wie auf den Leib geschneidert: Sie<br />
als der in sich gefangene Albert<br />
sowie der Rest der hervorragenden<br />
Darsteller (u. a. Mia Wasikowska, Jonathan<br />
Rhys Meyers) machen aus<br />
dem Original von George Moore<br />
ein erstklassiges, historisches Drama<br />
mit großen Emotionen und toll<br />
kontrastierten Bildern, wo lediglich<br />
der Ton etwas mehr die Dramatik<br />
hätte unterstreichen können. SR<br />
Film 7,5/10<br />
Historiendrama in schönen Bildern mit einer<br />
grandiosen Glenn Close, die nicht umsonst für<br />
diese Rolle eine Oscar®-Nominierung erhielt.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 53
Film<br />
Thriller<br />
Violet & Daisy<br />
Thriller<br />
OT: Violet & Daisy<br />
L: US J: 2011<br />
V: Capelight Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.40:1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Ge<strong>of</strong>frey Fletcher<br />
D: Saoirse Ronan,<br />
Alexis Bledel, James<br />
Gandolfini, Danny Trejo LZ: 88 min FSK: 16<br />
P: 20 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Violet (A. Bledel) kennt keine Skrupel<br />
und tötet gnadenlos<br />
Violet (Alexis Bledel) und Daisy<br />
(Saoirse Ronan) sind zwei<br />
normale Teenager, die zusammen<br />
wohnen und eine Rocksängerin<br />
anhimmeln, wenn sie mal ausnahmsweise<br />
nicht gerade einem<br />
etwas unkonventionellen Job nachgehen.<br />
Die beiden sind Auftragskillerinnen<br />
und gehen für ein schönes<br />
Kleid schon einmal über Leichen.<br />
Schließlich werden sie auf einen<br />
älteren <strong>Man</strong>n (James Gandolfini)<br />
angesetzt. Doch was anfangs wie<br />
ein ganz normaler Auftrag aussieht,<br />
entpuppt sich als Herausforderung,<br />
denn der <strong>Man</strong>n scheint seinen<br />
Tod geradezu herbei zu sehnen.<br />
Mit seinem Regiedebut bietet Ge<strong>of</strong>frey<br />
Fletcher, der den Oscar ® für<br />
das Drehbuch zu „Precious – Das<br />
Leben ist kostbar“ (2009) erhielt,<br />
einen feinsinnigen Thriller, der einige<br />
Actionszenen enthält, aber dann<br />
immer mehr die Entwicklung der<br />
Protagonisten in den Vordergrund<br />
stellt. Dabei wird Michael, das Opfer,<br />
schnell zur Vaterfigur für die<br />
nach außen hin eiskalten, aber tief<br />
drinnen sehr unsicheren Mädchen,<br />
Daisy ist die verletzlichere der beiden Freundinnen und gerät schnell in<br />
einen moralischen Gewissenskonflikt<br />
wobei vor allem Daisy schnell eine<br />
Bindung zu ihm aufbaut. Der leider<br />
2013 verstorbene „Sopranos“-Star<br />
James Gandolfini verkörpert perfekt<br />
den <strong>Man</strong>n, der seines Lebens<br />
müde ist und ob des Zerwürfnisses<br />
mit der eigenen Tochter endgültig<br />
resigniert hat. Neben der intensiven<br />
Ausstrahlung von Saoirse Ronan<br />
wirkt dagegen Alexis Bledel recht<br />
farblos. Durch das stimmige Ensemble<br />
der Darsteller und den morbiden,<br />
schwarzen Humor täuscht<br />
der Film sehr unterhaltsam über<br />
die vielen, zähen Momente hinweg.<br />
Optisch ein wenig störend sind die<br />
teilweise zu warm angesetzten Farben,<br />
dafür überzeugt der Kontrast.<br />
Die gute Audio-Abmischung. wird<br />
durch den frontlastigen Ton ein<br />
wenig relativiert.<br />
SR<br />
Film 6,5/10<br />
Unterhaltsamer Thriller mit überzeugenden<br />
Darstellern und hin und wieder einem leicht<br />
anklingenden Tarantino-Feeling!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Der Teufel im Detail<br />
Thriller<br />
OT: The Devil’s In The<br />
Details L: US J: 2013<br />
V: Edel Motion<br />
B:MPEG-4, 2.35:1.<br />
T: DTS-HD MA 5.1. R:<br />
Waymon Boone D: Ray<br />
Liotta, Joel Mathews,<br />
Emilio Rivera LZ: 100<br />
min FSK: 16 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.11.13 × 1 Extras: n.n.B.<br />
Kultgesicht Ray Liotta als Psychologe Dr. Robert Michaels. Wird er Thomas<br />
helfen können, die Vergangenheit verarbeiten zu können?<br />
In diesem klassisch aufgebauten<br />
„Bühnen“-Thriller findet sich der<br />
Exsoldat Thomas Conrad (Joel<br />
Mathews) nach einer vers<strong>of</strong>fenen<br />
Nacht in einem Folter-Raum wieder.<br />
Seine Entführer verlangen,<br />
dass er hilft, Drogen über die Mexikanische<br />
Grenze zu schmuggeln.<br />
Andernfalls wird seine Familie dran<br />
glauben müssen. Doch Thomas<br />
hat auch noch ein anderes Problem.<br />
Als Ex-Soldat und Kriegsrückkehrer<br />
ist er derzeit in psychologischer<br />
Behandlung bei Dr. Robert<br />
Michaels (Ray Liotta). Zusammen<br />
mit dessen Hilfe versucht Thomas<br />
sein Kriegstrauma zu bewältigen,<br />
das riesige Erinnerungslücken in<br />
sein Gedächtnis reißt. Genau dieser<br />
Umstand sorgt wiederum dafür,<br />
dass er nicht vollständig auf die<br />
Forderungen der Entführer eingehen<br />
kann und nun im Kampf mit<br />
sich selbst und den Verbrechern<br />
verzweifelt nach einem Ausweg<br />
sucht. Das Ziel des Thrillers ist<br />
klar: Thomas muss herausfinden,<br />
wo er sich befindet und was<br />
seine Entführer wirklich wollen.<br />
Doch wie kann er dies anstellen,<br />
wenn er sich in Gefangenschaft<br />
befindet? Das Erstlingswerk des<br />
Regisseurs Waymon Boone arbeitet<br />
viel mit Rückblenden, Verschlüsselungen<br />
und Informationen,<br />
die den Zuschauer genauso wie<br />
dem Hauptcharakter zunächst vorenthalten<br />
werden. Daraus entsteht<br />
das Potenzial, die Spannung bis<br />
zum Ende zu steigern und sie<br />
Prostet dem Protagonisten zu: Bill<br />
Duffy (Emilio Rivera)<br />
dann in mehreren Offenbarungen,<br />
welche die zuvor gebildeten Assoziationen<br />
um 180 Grad drehen,<br />
mit einem großen, überraschenden<br />
Knall verpuffen zu lassen.<br />
Ob dem Film dies auch wirklich<br />
gelingt, das erfahren<br />
Sie ab dem 15. November,<br />
wenn er auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint.<br />
Oder Sie lesen den Test in der<br />
kommenden Ausgabe. Bekannt ist<br />
bislang, dass der Film ein FSK-<br />
16 erhalten wird, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit<br />
einem Wendecover ausgestattet<br />
sein wird, das Bildseitenverhältnis<br />
2.35 : 1 beträgt und der Audiomix<br />
als DTS-HD MA 5.1-Abmischung<br />
vorgesehen ist.<br />
FT<br />
Bilder: Capelight Pictures, Edel Motion<br />
54
Action/Thriller<br />
Film<br />
3096 Tage<br />
Drama<br />
OT: 3096 Tage L: DE<br />
J: 2013 V: Constantin<br />
Film B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD HR<br />
5.1 R: Sherry Hormann<br />
D: A. Campbell-<br />
Hughes, Thure<br />
Lindhardt, Amelia<br />
Pidgeon LZ: 106 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 05.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />
Brutal wird Natascha mit Nahrungsentzug<br />
gefügig gemacht<br />
Im Sommer 2006 konnte die<br />
damals zehnjährige Natascha<br />
Kampusch nach achtjähriger Gefangenschaft<br />
aus den Fängen ihres<br />
Entführers, Wolfgang Priklopil, fliehen.<br />
Bernd Eichinger nahm sich<br />
der erschütternden Biografie dieser<br />
jungen Frau an, konnte das Drehbuch<br />
vor seinem unerwarteten Tod<br />
im Jahr 2011 aber nicht mehr<br />
fertigstellen. Schließlich vollendete<br />
Ruth Thoma sein Werk und<br />
Sherry Hormann („Wüstenblume“,<br />
2009) brachte das Drehbuch auf<br />
die Leinwand. Natascha (Antonia<br />
Campbell-Hughes) wurde von<br />
ihrem Peiniger (Thure Lindhardt)<br />
mehrere Jahre gefangen gehalten,<br />
geschlagen und missbraucht. Die<br />
Geschichte des Mädchens, welches<br />
in einem verliesartigen Bunker aufwachsen<br />
musste, bewegte Millionen<br />
und nach der Autobiografie<br />
„3096 Tage“ entstand der gleichnamige<br />
Film. Das zunehmende<br />
Abhängigkeitsverhältnis zwischen<br />
Natascha und ihrem gewalttätigen,<br />
psychisch labilen Entführer wird<br />
besonders durch Campbell-Hughes<br />
Bei einem gewagten „Skiausflug“ wird Natascha (Antonia Campbell-<br />
Hughes) stets von ihrem Entführer (Thure Lindhardt) bewacht<br />
eindringlich verdeutlicht. Die ohnehin<br />
zierliche Schauspielerin nahm<br />
für die Rolle 18 Kilo ab, um den<br />
Qualen des Essensentzugs Authentizität<br />
zu verleihen. Gerade diese<br />
realistische Optik macht aus dem<br />
Drama ein bedrückendes Spiegelbild<br />
einer Leidensgeschichte, die<br />
die echte Natascha damit gezielt<br />
aufgearbeitet hat. Wer sich darauf<br />
einlassen kann, den erwartet ein ruhiger,<br />
bedrückender Film, der zwar<br />
nicht viel Abwechslung, dafür aber<br />
einen tiefen Einblick in ein komplexes<br />
Täter-Opfer-Verhältnis bietet.<br />
Die beklemmende Atmosphäre<br />
wird durch die große Stille und<br />
die stets dunkel gehaltenen Kontrastwerte<br />
gut unterstrichen. Einzig<br />
die Synchronisation wirkt fl ach und<br />
nicht optimal abgestimmt. SR<br />
Film 6/10<br />
Beklemmende Biografi e einer erschütternden<br />
Entführungsgeschichte. Der Film gewinnt durch<br />
Antonia Campbell-Hughes authentisches Spiel.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8/10<br />
Kill ’em All<br />
Actionthriller<br />
OT: Kill ’em All L: TH<br />
J: 2012 V: S u n fi l m<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD 5.1<br />
R: Raimund Huber<br />
D: Johnny Messner,<br />
Chia-Hui Liu, Ammara<br />
Siripong LZ: 86 min<br />
FSK: 10 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
Bilder: Constantin Film, Sunfilm<br />
VÖ: 02.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Hier ist der Name Programm:<br />
Für ein morbides Spiel werden<br />
die gefährlichsten Auftragsmörder<br />
in einen Bunker gesperrt und müssen<br />
nicht nur gegen sich selbst,<br />
sondern auch gegen blutrünstige<br />
Ninjas und maskierte Killer antreten.<br />
Nur einer von ihnen kann<br />
überleben, der am Ende gegen den<br />
obersten Bösewicht Snakehead<br />
(Chai-Hui Liu) antreten muss, um<br />
sich damit sein Ticket in die Freiheit<br />
zu erkämpfen. Sind die Fights noch<br />
nett anzuschauen, so erinnert die<br />
Handlung doch eher an einen weiteren<br />
„Saw“-Verschnitt mit einem<br />
Hauch von „Tribute von Panem“<br />
Hinter jeder Ecke lauern Gefahren, und wenn man nicht gegen Snakeheads Schergen antreten muss, sind die anderen<br />
Insassen wohl die größte Gefahr für Som (Ammara Siripong)<br />
(2012). Die Darsteller verfügen<br />
über ganz gute Schlagkraft, was<br />
aber nicht über die nur mangelhafte<br />
schauspielerische Leistung<br />
hinwegtäuschen kann. Viel Wert<br />
wird auf die Charakterisierung der<br />
Figuren nicht gelegt, eine Identifikation<br />
mit dem einen oder anderen<br />
Gefangenen bleibt völlig aus. Die<br />
Dialoge geben dabei auch nicht viel<br />
her, weswegen man froh ist, wenn<br />
das Hauen und Stechen weiter<br />
geht, damit nicht mehr den holprigen<br />
Wortgefechten der zusammengepferchten<br />
Rivalen gelauscht<br />
werden muss. Lediglich Hauptdarstellerin<br />
Ammara Siripong in der<br />
Rolle der knallharten Som vermittelt<br />
einen glaubwürdigen Eindruck<br />
von der talentierten Auftragskillerin.<br />
Die Kampfchoreographien machen<br />
einen ganz passablen Eindruck, wirken<br />
aber <strong>of</strong>t steif, als dass man da<br />
wirkliche Kampfkunst bewundern<br />
könnte. Die Farben sind passend<br />
zu den beengten Verhältnissen des<br />
Bunkers kalt gehalten, die Konturen<br />
wirken allerdings verwaschen und<br />
der Ton weist deutliche Defizite bei<br />
der Signalortung auf.<br />
SR<br />
Film 4,5/10<br />
Mehr als bei den Kämpfen blutet wohl bei den<br />
schlechten Dialogen das Ohr des Zuschauers.<br />
Nur für hartgesottene Genre-Fans geeignet.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 55
Film<br />
Action/Thriller<br />
Wrong<br />
Komödie<br />
OT: Wrong L: FR, US<br />
J: 2012 V: Sunfilm<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1<br />
R: Quentin Dupieux<br />
D: J. Plotnick, E. Judor,<br />
A. Dziena, W. Fichtner<br />
LZ: 94 min FSK: 12<br />
P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 2/10<br />
Dolph (Jack Plotnick) wacht<br />
eines Morgens um 7:60 (!)<br />
Uhr auf und muss feststellen, dass<br />
sein geliebter Hund Paul spurlos<br />
verschwunden ist. Um ihn wieder<br />
zu finden, mobilisiert Dolph einen<br />
psychisch labilen Tierdetektiv (Steve<br />
Little) sowie den mysteriösen Chang<br />
(William Fichtner). Die Suche entwickelt<br />
sich nach und nach zu einem<br />
verrückten Irrgarten, in dem Dolph<br />
Im Büro herrscht wegen eines plötzlichen Regengusses heilloses Durcheinander<br />
– keine ideale Arbeitsatmosphäre!<br />
irgendwann seine eigene sowie die<br />
Welt seiner Mitmenschen auf den<br />
Kopf stellt. Bereits mit einem mordenden<br />
Reifen in „Rubber“ (2010)<br />
konnte Regisseur Quentin Dupieux,<br />
auch bekannt als Musikproduzent<br />
Mr. Oizo („Flat Beat“), die Zuschauer<br />
restlos verwirrt zurück lassen. In<br />
„Wrong“ beweist er einmal mehr<br />
seinen Sinn für Trash-Humor und<br />
eine vollkommen konfuse Handlung.<br />
Wäre die Suche nach Dolphs<br />
Haustier nicht als roter Faden<br />
gegeben, wüsste wohl niemand<br />
mehr am Ende, worum es eigentlich<br />
geht. Wer in „Rubber“ bereits<br />
den etwas eigenen Humor des<br />
Regisseurs mochte, wird in diesem<br />
Film vollkommen auf seine Kosten<br />
kommen und sich gerade durch<br />
den in der Sinnlosigkeit des Geschehens<br />
liegenden Witz prächtig<br />
amüsieren. Lässt man sich einmal<br />
auf die Verrücktheit ein, sind wohl<br />
viele Pointen durchaus gelungen,<br />
doch das allgegenwärtige Absurde<br />
ist für den allgemeinen Geschmack<br />
wohl zu speziell. Wo sich der Regisseur<br />
mit der Story völlig in seinem<br />
Dolph (J. Plotnick) verzweifelt: Sein<br />
Hund (und bester Freund) ist weg!<br />
künstlerischen Streben nach Sinn<br />
im Sinnlosen verliert, wird auf technischer<br />
Ebene dagegen vieles richtig<br />
gemacht. Die Farben beeindrucken<br />
durch eine hervorragende Natürlichkeit,<br />
wohingegen der Ton mit<br />
einer mäßig eingesetzten Räumlichkeit<br />
etwas hinter den Erwartungen<br />
zurück bleibt.<br />
Sr<br />
Film 6/10<br />
Für Fans des absurden Humors ein echter<br />
Geheimtipp, der sich für den Mainstream aber<br />
zu sehr in sich selbst verheddert.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6/10<br />
Nachtzug nach Lissabon<br />
Drama<br />
OT: Night Train to<br />
Lisbon L: DE, CH, PT<br />
J: 2012 V: Concorde<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.77 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Bille August<br />
D: J. Irons, M. Laurent,<br />
M. Gedeck, LZ: 111 min<br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 30.09.13 × 1 Extras: 3/10<br />
Die Geschichte Prados (Jack Huston)<br />
ist voller Tragik und Liebe<br />
Im Nachtzug Nach Lissabon: Raimund (Jeremy Irons) ist gebannt von dem<br />
Buch des portugiesischen Arztes<br />
Die Verfilmung des berühmten<br />
Romans von Pascal Mercier<br />
erzählt die Geschichte des Raimund<br />
Gregorius (Jeremy Irons), der als<br />
Lehrer ein zurückgezogenes Leben<br />
führt. Eines Tages rettet er eine<br />
Frau vor dem Freitod, die dann urplötzlich<br />
wieder verschwindet. Übrig<br />
bleibt nur ein roter <strong>Man</strong>tel, darin<br />
das Buch „Goldschmied der Worte“<br />
des portugiesischen Arztes Amadeu<br />
de Prado (Jack Huston) und ein<br />
Zugticket nach Lissabon. Fasziniert<br />
begibt sich der sonst bodenständige<br />
Lehrer auf die Reise nach Portugal,<br />
die sich schließlich als Reise zu sich<br />
selbst entpuppt. In die Handlung<br />
fließen dabei visuelle Metaphern<br />
mit ein, um den Werdegang Raimunds<br />
optisch zu unterstreichen.<br />
Seine Heimatstadt Bern wird in<br />
kühlen Blautönen dargestellt, während<br />
Lissabon in den wärmsten Farben<br />
geradezu zu strahlen scheint.<br />
Der Kontrast zwischen dem drögen<br />
Leben des Lehrers und den neuen<br />
Einsichten in Portugal werden<br />
dadurch <strong>of</strong>fensichtlich. Auch das Erstehen<br />
der neuen Brille bei der Augenärztin<br />
Mariana (Martina Gedeck)<br />
versinnbildlicht die neue Perspektive<br />
auf das Leben. Insgesamt ist es<br />
die Kombination der beiden Handlungsstränge<br />
– Gregorius’ Suche<br />
nach Informationen über das Leben<br />
Prados sowie dessen vergangene<br />
Lebensgeschichte – die den Film zu<br />
einem unterhaltsamen Vergnügen<br />
macht. Dabei ist es insbesondere<br />
Oscar ® -Preisträger Jeremy Irons zu<br />
verdanken, dass der Hauptfigur ein<br />
charakterstarkes Gesicht verliehen<br />
wird. Dass man sein faltiges Konterfei<br />
auch gut erkennt, dafür sorgt die<br />
hervorragende Schärfe des Bildes<br />
und die optimalen Kontrastwerte.<br />
Der Ton wurde passend zum Geschehen<br />
sehr gut abgemischt und<br />
betont mit dem Soundtrack feinfühlig<br />
jede Szene.<br />
Sr<br />
Film 7/10<br />
Gelangt nicht an die Romanvorlage heran,<br />
bietet aber dennoch feinsinnige Unterhaltung<br />
über den Sinn des Lebens.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bilder: Concorde Home, Sunfilm<br />
56
Halloween Special<br />
Film<br />
Nichts für<br />
schwache Nerven!<br />
Bilder: 20th Century Fox Home<br />
Süßes oder Schauriges<br />
Kürzere Tage, dunklere Abende, Nebelschwaden und Nieselregen – Der Herbst sorgt schon von<br />
Natur aus für reichlich Schauerstimmung. Wenn dann auch noch der Grusel-Abend von Halloween<br />
vor der Tür steht, ist die beste Zeit für Gänsehaut weckende Horror-Filme gekommen. In<br />
unserem Halloween-Special stellen wir einige aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s aus dem Bereich Horror vor.<br />
Seit jeher haben die Menschen Freude am<br />
Gruseln. Dieses Paradoxon begann bereits<br />
vor Jahrhunderten mit mündlich weitergereichten<br />
Schauergeschichten und grausamen Legenden,<br />
die in erster Linie dem Festlegen von gesellschaftlichen<br />
Ordnungen, Werten und natürlich<br />
der Erziehung dienten. Mit der Zeit haben diese<br />
Horrorgeschichten auch die neueren Medien<br />
erobert und wurden dank effektvoll inszenierter<br />
Ton- und Bildelemente vom pädagogischen<br />
Werkzeug zum Unterhaltungsmedium – dem<br />
heutigen Horrorfilm. Um sich wirklich stilecht mit<br />
einem Schauerschocker auf dem heimischen<br />
S<strong>of</strong>a zu gruseln, gibt es viele Gelegenheiten.<br />
Die beste Zeit dafür ist aber mit Sicherheit das<br />
Ende des Oktobers, an dem seit einigen Jahren<br />
auch in Deutschland mal mehr und mal weniger<br />
erschreckende Gestalten um die in Kerzenlicht<br />
getauchten und mit schaurigen Dekorationen<br />
und leuchtenden Kürbisgesichtern verzierten<br />
Häuser ziehen – kurz gesagt, zu Halloween.<br />
Das wissen natürlich auch die Filmstudios und<br />
pressen in der Herbstzeit eine Vielzahl von klassischen<br />
bis aktuellen Filmen zum heimischen,<br />
kinoreifen Gruseln auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc. Wer am<br />
31. Oktober 2013 anstatt<br />
nach Süßigkeiten<br />
zu jagen lieber einen<br />
schaurigen<br />
Filmabend zur Geisteraustreibung<br />
veranstalten möchte,<br />
fi ndet auf den folgenden<br />
Seiten sicher die eine oder<br />
andere Inspiration.<br />
NELE REIBER<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 57
Film<br />
Halloween Special<br />
Die Addams Family<br />
Horrorkomödie<br />
OT: The Addams<br />
Family L: US J: 1991<br />
V: 20th Century Fox<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS 2.0 R: Barry<br />
Sonnenfeld D: Anjelica<br />
Huston, Raul Julia,<br />
Christopher Lloyd,<br />
Christina Ricci, Jimmy Workman LZ: 96 min<br />
FSK: 12 P: 11 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.10.13 × 1 Extras: 1/10<br />
Der vermeintliche, auferstandene<br />
Onkel Fester (Christopher Lloyd)<br />
Die Addams Family erfreute<br />
sich nicht nur als Zeichentrickfiguren<br />
größter Beliebtheit, auch<br />
die drei Filmadaptionen der morbiden<br />
Familie haben mittlerweile<br />
Kultstatus. Pünktlich zu Halloween<br />
gibt es jetzt den ersten Film „Die<br />
Addams Family“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Bei<br />
den Addams taucht der bislang<br />
verschollene Bruder von Gomez<br />
Addams (Raul Julia) auf, kann sich<br />
aber an die wichtigsten Ereignisse<br />
der Familiengeschichte nicht mehr<br />
erinnern. Die kleine Wednesday<br />
(Christina Ricci) wird s<strong>of</strong>ort misstrauisch,<br />
doch der Rest der Familie<br />
heißt unbedarft den verlorenen<br />
Bruder willkommen. Der ist augenscheinlich<br />
wirklich ein Hochstapler,<br />
der die Addams um ihr Vermögen<br />
bringen soll. Der schwarze Humor<br />
kommt in dieser schaurig schönen<br />
Komödie nicht zu kurz und mit den<br />
charismatischen Darstellern, bei denen<br />
vor allem Anjelica Huston als<br />
fürsorgliche Mutter mit einer Vorliebe<br />
für Folterungen im ehelichen<br />
Schlafzimmer heraussticht, kommt<br />
selten Langeweile auf. Die Pointen<br />
Gomez (Raul Julia) und Morticia (Anjelica Huston) führen eine leidenschaftliche<br />
Ehe und halten die mit regelmäßigen Folterstunden frisch<br />
der Dialoge stimmen dabei nahezu<br />
immer, die Kostüme und das Setting<br />
passen mit jedem Folterinstrument<br />
und jeder Bewegung des eiskalten<br />
Händchens in das Bild der exzentrischen<br />
Familie. Die technischen<br />
Verhältnisse der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sind dabei<br />
ganz in Ordnung, auch wenn der<br />
Kontrast <strong>of</strong>t zu dunkel gehalten worden<br />
ist. Dies passt zwar allgemein<br />
zum schauerlichen Ambiente des<br />
Films, zieht die Gestalten aber doch<br />
zu <strong>of</strong>t ins Schwarze hinein. Der<br />
typische Addams Family-Soundtrack<br />
wird nach diesem Film jedem im<br />
Gedächtnis bleiben und einen passenden<br />
Ohrwurm für Halloween<br />
liefern. Schade, dass ein Menü bei<br />
dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fast völlig fehlt, ebenso<br />
wie es kein nennenswertes Bonusmaterial<br />
gibt.<br />
SR<br />
Film 7/10<br />
Schräger Klassiker mit tollem schwarzen Humor<br />
und einer fantastischen Starbesetzung, die eine<br />
mörderisch gute Darbietung zeigt<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Stoker – Die Unschuld endet<br />
Horror/Mystery<br />
OT: Stoker L: US, GB<br />
J: 2012 V: 20th Century<br />
Fox Home B: MPEG-4,<br />
2.40 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: Park Chan-wook<br />
D: Mia Wasikowska,<br />
Matthew Goode,<br />
Nicole Kidman<br />
LZ: 100 min FSK: 16 P: 17 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.09.13 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Die 18-jährige, einzelgängerische<br />
und düstere India Stoker (Mia<br />
Wasikowska) muss nach dem Tod<br />
ihres Vaters alleine mit ihrer unterkühlten<br />
Mutter Evelyn im großen<br />
Familienanwesen leben. Als auf<br />
der Trauerfeier plötzlich Charlie<br />
(Matthew Goode), der Bruder ihres<br />
Vaters, auftaucht, ist India dem<br />
Fremden gegenüber sowohl misstrauisch<br />
als auch fasziniert. In ihrer<br />
Die 18-jährige India Stoker (M. Wasikowska) ist ein sehr besonderes Mädchen...<br />
Und auch ihr Erwachsenwerden verläuft alles andere als normal.<br />
Neugier versucht die junge Frau<br />
das Mysterium um ihren Onkel<br />
zu lüften und stößt dabei auf ein<br />
dunkles Geheimnis, das auch sie<br />
selbst betrifft.<br />
Die spannende, wenn auch leicht<br />
vorhersehbare Geschichte der<br />
mehr als unüblichen Frauwerdung<br />
eines jungen Mädchens lebt eindeutig<br />
von der symbolträchtigen<br />
und stilistisch perfektionierten Atmosphäre<br />
des Films. Hierzu tragen<br />
natürlich die Darsteller, aber insbesondere<br />
das Spiel der Kamera<br />
mit Perspektiven, Blickwinkeln und<br />
Focus bei und erschafft eine surreale<br />
Stimmung, die „Stoker“ zu<br />
einem fesselnden, bittersüßen und<br />
einzigartigen Erlebnis macht.<br />
Optisch unterstützt der ausgewogene<br />
Kontrast die leicht düstere,<br />
aber durchgängig kräftige Farbgestaltung,<br />
die jedoch stets eine kühle,<br />
beinahe sterile Wirkung ausübt.<br />
Als besonders facettenreich erweist<br />
sich jedoch die Inszenierung des<br />
Klangs. Lautstärke, Räumlichkeit<br />
und Frequenzspektrum werden<br />
als dynamisches Werkzeug für die<br />
India ist von ihrem Onkel auf beunruhigende<br />
Weise fasziniert<br />
Erschaffung einer ganz eigenen,<br />
feinsinnigen Klangwelt genutzt. Der<br />
Zuschauer hört, was Indias ausgeprägtes<br />
Gehör wahrnimmt und erlebt<br />
z. B. das Tippeln einer Spinne<br />
auf Parkettboden oder das langsame<br />
Zerquetschen einer Luftröhre<br />
auf völlig neue und beunruhigend<br />
faszinierende Weise.<br />
NR<br />
Film 8/10<br />
Die schaurig-schöne und durchgestylte<br />
Coming-Off -Age-Story lebt von ihrer ebenso<br />
beklemmenden wie fesselnden Atmosphäre.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 9/10<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Studiocanal<br />
58
Halloween Special<br />
Film<br />
Der letzte Exorzismus<br />
Horror/Thriller<br />
OT: The Last Exorcism<br />
Part II L: US J: 2012<br />
V: Studiocanal Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Ed Gass-Donnelly<br />
D: Ashley Bell, Andrew<br />
Sensenig, Joe Chrest<br />
LZ: 89 min FSK: 16 P: 21 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 3/10<br />
So ganz lässt sich Nells Vergangenheit<br />
wohl nicht abschütteln<br />
The Next<br />
Chapter<br />
Die junge Farmerstochter Nell<br />
(Ashley Bell) hat die Dämonenbeschwörung<br />
aus dem ersten<br />
Teil <strong>of</strong>fenbar mehr schlecht als recht<br />
überstanden und taucht plötzlich<br />
im Haus einer fremden Familie auf.<br />
Sie muss nun nach und nach den<br />
Weg zurück in die Normalität fi nden<br />
und versuchen, die vergangenen<br />
Ereignisse als bösen Traum zu vergessen<br />
– vergeblich...<br />
Der erste Teil des Horror-Sequels<br />
gelingt dank des überzeugenden<br />
Auftritts von Hauptdarstellerin<br />
Ashley Bell überraschend gefühlvoll.<br />
So kann der Zuschauer ein<br />
echtes emotionales Verhältnis zu<br />
der gebeutelten Nell aufbauen.<br />
Diesen Trumpf hätte Regisseur<br />
Ed Gass-Donnelly bestens nutzen<br />
können, um das Publikum mit einer<br />
effektvollen Wendung richtig<br />
zu schocken. Stattdessen bedient<br />
sich der namensgebende Exorzismusteil<br />
der üblichen Klischees und<br />
Stilmittel, die bei weitem nicht die<br />
Schockqaulitäten des ersten Teils<br />
erreichen. Somit lädt das „neue Kapitel“<br />
anstatt zum Mitfi ebern oder<br />
Völlig verstört taucht Nell (Ashley Bell) eines Tages wieder auf der Bildfläche<br />
auf... Hat das geschundene Mädchen eine Chance auf Rehabilitation?<br />
Gruseln eher zum Gähnen ein.<br />
Optisch kann der Exorzismus-Streifen<br />
mit einer genretypisch düsteren<br />
Bildatmosphäre punkten. Dank des<br />
guten Kontrasts fallen die Farben<br />
kräftig aus und die gute Bildschärfe<br />
bringt jede noch so kleine Gemütsregung<br />
im Gesicht der facettenreichen<br />
Ashley Bell zur Geltung.<br />
Wie man es vom Sound eines<br />
Horrorstreifens erwartet, sorgt der<br />
Klang für eine bedrohliche Grundstimmung.<br />
So liegt dank des immer<br />
wieder unterschwellig eingesetzten<br />
Grollens selbst im gruselfreien Anfangsteil<br />
ein stetes Unheil in der<br />
Luft. Wenn es dann aber tatsächlich<br />
zur Action kommt, wirken die<br />
Effekte künstlich und aufgesetzt. So<br />
kommt leider kaum echter Exorzismus-Schreck<br />
auf.<br />
NR<br />
Film 3/10<br />
Die emotional durchaus gelungene Wirkung<br />
des Anfangs wird dem Film im zweiten Teil<br />
leider äußerst lieblos wieder ausgetrieben.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
From Dusk Till Dawn 1 – 3 (FSK 18)<br />
Horror/Action<br />
OT: From Dusk Till<br />
Dawn L: US J: 1996-<br />
1999 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Robert Rodriguez,<br />
Scott Spiegel, P. J. Pesce<br />
D: Gorge Clooney,<br />
Quentin Tarentino LZ: 106, 89, 94 min FSK: 18<br />
P: 24 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 1/10<br />
So ziemlich jeder kennt ihn und<br />
jeder liebt ihn: „From Dusk Till<br />
Dawn“ ist nicht zuletzt deshalb Kult,<br />
weil der Film das Regie-Talent von<br />
Robert Rodriguez erstmals dem<br />
Mainstream-Publikum zugänglich<br />
machte. Mastermind Quentin Tarantino<br />
lieferte hierfür nicht nur das<br />
Drehbuch, sondern spielte auch<br />
den geistesgestörten Soziopathenbruder<br />
Richard Gecko, der im Film<br />
für die eine oder andere Leiche<br />
zuständig ist. George Clooney, in<br />
der Rolle des Seth Gecko, und<br />
er besuchen die Titty-Twister-Bar<br />
inmitten der mexikanischen Wüste.<br />
Dort warten sie mit ihren Geiseln,<br />
DU, BLEIB COOL! George Clooney und Quentin Tarantino Seite an Seite. Die Tankstellenszene zu Anfang des ersten<br />
Teils ist übrigens eine der geschnittenen Szenen in der FSK-18-Version, die der Trilogie beiliegt.<br />
dem Ex-Priester Jacob (Harvey Keitel)<br />
und seinen beiden Kindern,<br />
auf die Ankunft des Untergrundbosses<br />
Carlos (Cheech Marin) und<br />
erleben bis zur Dämmerung eine<br />
Nacht voller monströser Vampire,<br />
Gewalt und Schrecken. Die beiden<br />
Fortsetzungen des Horror-Erfolgs<br />
wurden leider nur noch direkt für<br />
den Video-Markt produziert und<br />
sind dementsprechend auch alles<br />
andere als hochwertig. Teil zwei<br />
zeigt einen erneuten Besuch der<br />
Horror-Bar, Teil drei die Vorgeschichte<br />
der Titty-Twister-Bar 100<br />
Jahre vor den Geschehnissen des<br />
ersten Teils. Den Zuschauer erwartet<br />
hier also ein B-Movie-Western<br />
mit Vampiren. Die Bildqualität ist<br />
besonders im ersten Teil recht<br />
hoch. Die sehr gute Schärfe bringt<br />
auch verstärkt das Filmkorn in den<br />
Vordergrund, durch den hohen<br />
Kontrast verschwinden einige Details<br />
wie z. B. Haarstrukturen in<br />
den Dunkelflächen. Die Farben<br />
nehmen eine warme, aber auch<br />
schmutzige Braun-Tönung an. Die<br />
Trilogie beinhaltet die jeweils geschnittene<br />
FSK-18-Fassung. FT<br />
Film 6/10<br />
Teil eins ist Kult, die beiden Fortsetzungen<br />
hingegen gewöhnungsbedürftig. Gerade zu<br />
Halloween lohnt sich aber die Neubeschauung.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 59
Film<br />
Halloween Special<br />
Wie lässt sich ein verfl uchter, verunstalteter Hüne namens Victor Crowley endgültig aus dem Weg räumen? Nun,<br />
ihm das Gesicht wegzupusten und ihn danach auf eine Kettensäge fallen zu lassen, die ihn zweiteilt, ist schon einmal<br />
ein guter Anfang. Aber noch lange nicht genug …<br />
Horror<br />
OT: Hatchet III L: US J: 2013 V: S u n fi l m B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: BJ McDonnell D: Danielle Harris, Kane<br />
Hodder, Zach Galligan LZ: 79 min FSK: 18 P: 17 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Eigentlich müsste man annehmen, dass die<br />
Leute in Horror-Filmen spätestens nach der<br />
zweiten Fortsetzung dazulernen, um am Leben<br />
zu bleiben. Doch Pustekuchen. Anstatt den<br />
Sümpfen von Honey Island einfach fern zu<br />
bleiben, wandern sie einfach schnurstracks in<br />
ihren Untergang und lassen sich selbst von<br />
den aufgetürmten Leichenbergen bzw. von den<br />
mit Körperteilen und Innereien „geschmückten“<br />
Bäumen nicht abschrecken (ja, ist denn heut<br />
schon Weihnachten?). Diesmal ist es eine ganze<br />
Polizei-Einheit, begleitet von einem schwer bewaffneten<br />
Swat-Team, das dem unbesiegbaren<br />
Victor Crowley (Kane Hodder) das Handwerk<br />
legen möchte. Achso, er ist unbesiegbar? Ganz<br />
genau! Und warum begibt sich dann eine kleine<br />
Armee in die Sümpfe, um ihn abzumurksen?<br />
Vermutlich um selber zerteilt, zerquetscht, zermanscht,<br />
ausgeweidet, zerrissen, geköpft und<br />
enthirnt zu werden und den Zuschauer mit<br />
diesem Splatterfest über 79 Minuten lang zu<br />
unterhalten. Der Käufer der deutschen Version<br />
wird dabei von den heftigsten Szenen übrigens<br />
verschont, denn die FSK-18-Fassung wurde um<br />
knapp 2 Minuten gekürzt.<br />
Die Story<br />
Aber auch ohne solche Szenen, in denen der<br />
Crowley irgendwelche Gliedmaßen abreißt, hat<br />
die Horror-Story ihre witzigen „Highlights“, wie<br />
es sich für eine anständige Horror-Komödie gehört.<br />
Dreh- und Angelpunkt ist mal wieder die<br />
Protagonistin Marybeth, die in diesem Teil erneut<br />
von Danielle Harris („Halloween“) gespielt wird.<br />
Als kleine Erinnerung sieht man zu Anfang noch<br />
einmal, wie Marybeth das Monster killt und es<br />
dann scheinbar komplett zerstört, nachdem es<br />
all ihre Mitstreiter in „Hatchet II“ getötet hat. <strong>Blu</strong>tüberströmt<br />
sucht sie Hilfe im nächstgelegenen<br />
Städtchen, nur um dann als Hauptverdächtige<br />
ins Kittchen zu wandern. Nun liegt es an Sheriff<br />
Fowler (Zach Galligan, bekannt aus „Gremlins“),<br />
der Sache auf den Grund zu gehen, weshalb er<br />
zunächst einen Aufklärungstrupp in den Wald<br />
schickt. Dieser fi ndet tatsächlich einen grausigen<br />
Tatort vor und birgt auch die Einzelteile eines<br />
grässlich entstellten Hünen. Und es kommt, wie<br />
es kommen muss. Prompt liegt der Plastiksack<br />
mit den Überresten Victor Crowleys auf dem<br />
Seziertisch eines Leichenbeschauers. Während<br />
der Kriminalbiologe seinem Tagewerk nachgeht,<br />
wölbt sich das Gebilde im Hintergrund. Eine Einstellung<br />
später ist der Leichensack leer. Als sich<br />
der <strong>Man</strong>n umdreht, begrüßt ihn … der Tod. Alles,<br />
was vom armen Opfer übrig bleibt, ist ein Schwall<br />
Bilder: Sunfilm<br />
60
Halloween Special<br />
Film<br />
Marybeth (Danielle Harris) geht blutüberströmt<br />
in die nächste Polizeiwache<br />
Warum will sich bloß auf Victors Kontaktanzeigen<br />
niemand melden? Ist es die gewagte Frisur?<br />
<strong>Blu</strong>t, das an das Bullauge der Eingangstür spritzt.<br />
Das Grauen nimmt erneut seinen Lauf und führt<br />
zur oben beschriebenen Situation. Jetzt nur nicht<br />
den Kopf verlieren … oder das Gehirn.<br />
Der kleine Comedy-Aspekt<br />
Das Witzige an diesem Film sind zum einen die<br />
Auftritte bekannter Schauspieler aus den beliebtesten<br />
Horror-Filmen der 1990er. Dazu gehören<br />
neben den Hauptdarstellern auch Ikonen wie<br />
Caroline Williams („Texas Chainsaw Massacre<br />
2“) als sensationsgeile Journalistin, Derek Mears<br />
(„Freitag der 13.“) als engstirniger Truppführer<br />
sowie Narbengesicht Sid Haig („The Devil’s<br />
Rejects“) als Verwandter des Crowleys Abbott<br />
McMullen. Letzterer ist im Besitz der Asche vom<br />
Vater des Monsters, was vermutlich das einzige<br />
ist, was den Geist des Victors zur Ruhe bringen<br />
kann. Auch der „Hatchet“-Schöpfer Adam Green<br />
hat eine kleine Gastrolle als bes<strong>of</strong>fener Gefangener,<br />
der sich mit anhören muss, wie Sheriff Fowler<br />
über die Handlung des zweiten „Hatchet“-Teils<br />
herzieht („Solch einen idiotischen, konstruierten<br />
Mist habe ich noch nie gehört!“). Ein weiterer<br />
Spaß-Faktor sind die witzigen Dialoge zwischen<br />
dem Deputy Schneidermann (Cody <strong>Blu</strong>e<br />
Snider) und der hübschen Greenhorn-Polizistin<br />
Dougherty, die noch nie etwas von einem Victor<br />
Crowley gehört hat. Auch der Dauerüberlebende<br />
Andrew (Parry Shen) sorgt für einige Lacher,<br />
wenn er z. B. verzweifelt versucht, den Neuankömmlingen<br />
klar zu machen, dass es besser ist,<br />
schnell wegzulaufen, anstatt sich in Crowleys Behausung<br />
verstecken zu wollen. All dies hilft dem<br />
Zuschauer, den Film dann doch nicht allzu ernst<br />
zu nehmen.<br />
Technisch gut<br />
Das Bild der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation ist genrebedingt<br />
sehr düster gehalten und nimmt in den<br />
Tages-Sequenzen eine gelblich grüne Färbung<br />
ein. Hautfarben erhalten dadurch eine ungesunde<br />
Färbung, auch wenn sich die Fleischtöne<br />
deutlich von den unterkühlten Hintergründen<br />
z. B. des Gefängnisses abheben. Ein hoher Detailgrad<br />
und eine gute Schärfe sind gegeben, der<br />
Kontrast ist sehr hoch, aber selbst bei Gegenlicht,<br />
wenn also Danielle Harris nur noch als Schatten<br />
wahrzunehmen ist, lässt sich ihr Gesicht erkennen.<br />
Beim Ton tut sich die krasse Dynamik hervor,<br />
die extrem auffällt, wenn man die Surround-<br />
Sound-Anlage extra laut gestellt hat, um die sehr<br />
leisen Dialoge verstehen zu können. Sobald<br />
Crowley auftritt, ist hier nämlich Terror angesagt.<br />
Die Lautstärke steigt extrem an, sodass das Grunzen<br />
und Grölen des Wüterichs wie ein wütender<br />
Bär oder ein hungriger T-Rex klingt. Laute Schüsse,<br />
brechende Knochen und reißendes Fleisch<br />
dominieren dann die Geräuschkulisse aufs Äußerste.<br />
Ein paar einzelne 3D-Effekte werten den<br />
Audiomix auf und helfen dabei, die Spannung<br />
zu schüren. Wer „Hatchet III“ übrigens zu Halloween<br />
sehen möchte, der kann sich diesen Film<br />
bereits aus einer Videothek ausleihen. Der Erstverkaufstag<br />
ist der 07. November.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 5/10<br />
Fans der „Hatchet“-Filme bekommen hier das, was sie mögen. Eine<br />
Verbesserung zum zweiten Teil ist aber nicht zu entdecken. Die<br />
brutalsten Szenen wurden entfernt.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Dunkel, unheimlich und leicht gekörnt. Schärfe und Kontrast<br />
stimmen trotz schwieriger Lichtbedingungen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1/2 1,5/2<br />
Die Stimmen sind im Vergleich zum Gegröle Victor Crowleys<br />
ziemlich leise. Die Räumlichkeit ist relativ subtil eingebaut.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige
Film<br />
Halloween Special<br />
13 Eerie<br />
Horror<br />
OT: 13 Eerie L: US<br />
J: 2013 V: Anolis<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Lowell Dean<br />
D: Katharine Isabelle,<br />
Michael Shanks,<br />
Brendan Fehr<br />
LZ: 85 min FSK: 18 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Auch Zombies mögen coole Tatoos,<br />
selbst auf faulender Haut<br />
Auf einer ehemaligen Sträflingsinsel<br />
sollen sechs junge Forensiker<br />
ihre praktische Prüfung ablegen<br />
und unter Beobachtung ihres Pr<strong>of</strong>essors<br />
Tomkins (Michael Shanks)<br />
präparierte Leichen am jeweiligen<br />
fingierten Unfall-Ort untersuchen.<br />
Zu Beginn läuft auch noch alles<br />
glatt, doch als eine weitere Leiche<br />
auftaucht, geraten die Dinge außer<br />
Kontrolle. Zudem werden die Zweierteams<br />
das ungute Gefühl nicht los,<br />
noch von jemand anderem außer<br />
ihrem Dozenten beobachtet zu werden.<br />
Zu ihrer Überraschung muss<br />
das Team-Mitglied Kate (Kristie Patterson)<br />
feststellen, dass die vierte<br />
Leiche verschwunden ist. Auf ihrem<br />
Rückweg zum Bungalow entdeckt<br />
sie sie wieder … lebendig und sehr,<br />
sehr hungrig. „13 Eerie“ geht bei<br />
der Darstellung der Horror-Szenen<br />
und beim Aufbau des Unbehagens<br />
ganz klassische Wege. Das Auftreten<br />
der Zombies ist langsam und mit<br />
verstörender Musik versehen. Ein<br />
Entkommen scheint faktisch ausgeschlossen<br />
und die Bedrohung<br />
nimmt mit jeder Zombie-Sichtung<br />
Ich helf‘ Dir beim Schminken … mit diesem spitzen Pfahl! Um die Schönste<br />
im ganzen Film zu bleiben, benutzt Katharine Isabelle unlautere Methoden<br />
zu. Bei der Gewaltdarstellung ist<br />
es <strong>of</strong>tmals nicht mit einem kurzen<br />
Nackenbiss getan. Stattdessen wird<br />
auch schon einmal mit einer abgenagten<br />
Fingerkuppe begonnen und<br />
sich dann Stückchen für Stückchen<br />
zum Hals hochgearbeitet, während<br />
sich das Opfer nur sporadisch fortbewegen<br />
kann. Die exzellente Bildschärfe<br />
und der optimale Kontrast<br />
verhelfen den knochenbleichen<br />
Herbstlandschaften mit ihren zahllosen<br />
Ästen und Blättern zu ihrer<br />
Plastizität. Drückender Sound tut<br />
sein Übriges, um die beklemmende<br />
Atmosphäre aufzubauen bzw. beizubehalten.<br />
Die Lautstärke steigert sich<br />
hierbei vom bedrohlichen Unterton<br />
bis zum impulsiven Grollen, ohne<br />
dabei die Dynamik-Maßstäbe eines<br />
Action-Streifens anzunehmen. FT<br />
Film 6/10<br />
Solide Zombiekost mit klassischen<br />
Körperhorror-Motiven sowie einer typischen<br />
Selektions-Struktur bei den Opfern.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Sharknado<br />
B-Movie/Hai-Horror<br />
OT: Sharknado L: US<br />
J: 2013 V: Great<br />
Movies B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Anthony C.<br />
Ferrante D: Tara Reid,<br />
Ian Ziering, John Heard<br />
LZ: 86+87 min FSK: 16<br />
P: 8 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 08.11.13 × 1 Extras: 3/10<br />
Zu Halloween darf auf keinen<br />
Fall der obligatorische B-Movie<br />
fehlen, der einfach mal so schlecht<br />
ist, dass man ihn prima auf einer<br />
Party laufen lassen kann, um sich<br />
über die gescheiterten Stars, den<br />
dummen Plot oder die billigen<br />
Effekte lustig zu machen. Die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
zu „Sharknado“ ist gleich aus<br />
zweierlei Gründen prädestiniert für<br />
so etwas. Zum einen kommen<br />
Tief fliegende Haie gibt es, wenn sich ein Tornado ankündigt. Was wohl<br />
passiert, wenn das Tier auf der Schönheit landet?<br />
Haie in einem Tornado vor – eine<br />
durchaus kreative Kombination, wie<br />
man zweifellos zugeben muss. Zum<br />
anderen ist auf der Scheibe sogar<br />
noch ein zweiter sauschlechter Hai-<br />
Film enthalten: „Two Headed Shark<br />
Attack“ mit „Baywatch“-Beauty Carmen<br />
Electra. Beide Filme haben<br />
eine ähnliche Handlung in ewiger<br />
Wiederholung: Opfer am Strand,<br />
blutige Haiattacke, Helden kämpfen<br />
gegen die Hai-Bedrohung, werden<br />
dezimiert und sagen dem Problem<br />
nach vielen Toten erst recht den<br />
Kampf an, Hauptheld gewinnt und<br />
bekommt die Blondine.<br />
Die Qualität des Films lässt sich<br />
dabei an folgenden Fakten festmachen:<br />
Die Logiklöcher sind dermaßen<br />
groß, dass ein ganzer Hai-<br />
Tornado hindurch passen würde.<br />
Es wird kein Hehl daraus gemacht,<br />
dass es sich um Videospiel-Haie<br />
handelt. Zudem wurden beliebige<br />
Szenen aneinander geschnitten,<br />
die an laienhafte Urlaubsaufnahmen<br />
erinnern und eine vollkommen<br />
andere Lichtstimmung haben,<br />
als die extra gedrehten Filmszenen.<br />
Nach einem Hai-Angriff sind erst<br />
einmal Erstehilfe-Maßnahmen nötig<br />
Der Kontrast ist unter jedwedem<br />
Niveau, weshalb das Bild <strong>of</strong>tmals<br />
zu düster ist und statt Weiß fast<br />
dunkles Grau vorweist. Der Ton<br />
klingt stark komprimiert und auf<br />
5.1-Elemente können Sie lange<br />
warten. Daher sollten Sie’s einfach<br />
als anspruchslosen Party-Spaß<br />
betrachten.<br />
FT<br />
Film 0,5/10<br />
Nun, was sollte man schon von einem Film wie<br />
„Sharknado“ erwarten, außer dass er laienhaft<br />
inszeniert ist und einen Hai-Tornado liefert?<br />
Technik 3,5/10<br />
Bild 4,5/10<br />
Ton 2/10<br />
Bilder: Anolis, Capelight Pictures, Great Movies, Universal Pictures<br />
62
Halloween Special<br />
Film<br />
Society<br />
Horror<br />
OT: Society L: US<br />
J: 1989 V: Capelight<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
1.77 : 1 T: PCM Stereo<br />
R: Brian Yuzna<br />
D: Devin DeVasquez,<br />
Billy Warlock, Evan<br />
Richards, Patrice<br />
Jennings LZ: 95 min FSK: 16 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 27.09.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Zum feierlichen Anlass wird erstmal<br />
ein Mensch ausgesaugt<br />
Bill (Billy Warlock) kommt aus<br />
einer reichen Familie und kann<br />
sich eigentlich nicht über sein Leben<br />
beklagen, wäre da nicht dieses<br />
diffuse Gefühl, nicht zu seiner<br />
Schwester (Patrice Jennings) und<br />
seinen Eltern zu passen. Bald schon<br />
bestätigen sich seine Sorgen, als<br />
er erkennen muss, dass die ihn<br />
umgebenden Menschen der High<br />
Society eben wortwörtlich einer<br />
anderen, sehr speziellen Gesellschaft<br />
angehören, die nicht vor Orgien,<br />
Inzest und dem Genuss von<br />
Menschenfleisch zurückschreckt.<br />
Als Bill erkennt, dass er der nächste<br />
Hauptgang auf dem proteinhaltigen<br />
Speiseplan der „Society“ sein soll,<br />
ist es für Rettung fast schon zu spät.<br />
Bis zu diesem Augenblick passiert<br />
in dem Horror-Streifen von 1989<br />
auch noch nicht wirklich viel und<br />
sobald man an der Szene angelangt<br />
ist, derentwegen der Film 1990<br />
auf den Index wanderte, ist es mit<br />
dem illustren Treiben auch schon<br />
wieder vorbei. Als wäre damit eine<br />
Hemmschwelle überwunden, wird<br />
anschließend nicht an <strong>Blu</strong>t und<br />
Bill (Billy Warlock) hat alles: Reiche Eltern und die hübscheste Freundin.<br />
Diese versucht seinen aufkommenden Verdacht zu zerstreuen<br />
abnormalen Verrenkungen gespart,<br />
und die finale Szene, als sich die<br />
monströse Gesellschaft über einen<br />
Freund Bills hermacht, steht<br />
in einem krassen Gegensatz zum<br />
zuvor eher zähflüssigen Plot. Die<br />
gesamte Szenerie ist dabei in ein<br />
rötlich-orangenes Licht getaucht<br />
und diesem inszenierten Ekel hat<br />
es der Film auch zu verdanken,<br />
dass er noch immer Kultcharakter<br />
besitzt. Sowohl Dialoge als auch<br />
die schauspielerische Leistung sind<br />
an manchen Stellen unfreiwillig<br />
komisch. Hier merkt man deutlich,<br />
dass „Society“ schon ziemlich<br />
in die Jahre gekommen ist. Dazu<br />
stört Bildrauschen fortwährend die<br />
Optik und dem Ton merkt man<br />
die späten Achtziger nach wie vor<br />
merklich an.<br />
SR<br />
Film 4/10<br />
Aus dem Index heraus vermutlich gleich wieder<br />
in die Versenkung. Für Fans des Genres<br />
wahrscheinlich dennoch Kult.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Curse <strong>of</strong> Chucky<br />
Horror<br />
OT: Curse <strong>of</strong> Chucky<br />
L: US J: 2013<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD 5.1<br />
R: Don <strong>Man</strong>cini<br />
D: Danielle Bisutti,<br />
Brad Dourif, Alex<br />
Vincent, Fiona Dourif LZ: 97 min FSK: 16<br />
P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 24.10.13 × 1 Extras: 4/10<br />
Nica (Fiona Dourif) ist in ihrem<br />
Rollstuhl erst recht gefährdet<br />
Die tödliche Puppe meuchelt<br />
wieder. Als die an den Rollstuhl<br />
gefesselte Nica (Fiona Dourif) eine<br />
mysteriöse Lieferung mit einer unscheinbaren<br />
Puppe erhält, ahnt sie<br />
nicht, welches Verderben sie in ihr<br />
Leben gelassen hat. Was für sie nur<br />
ein harmloses Spielzeug ist, das sie<br />
nichtsahnend ihrer Nichte (Summer<br />
H. Howell) zum Spielen gibt,<br />
ist augenscheinlich der Auslöser für<br />
brutale Todesfälle. Es beginnt mit<br />
Nicas Mutter, woraufhin die halbe<br />
Familie bei dem hilflosen Mädchen<br />
auftaucht. Zunächst möchte<br />
niemand der verängstigten Nica<br />
glauben, wer hinter all dem steckt,<br />
bis irgendwann jeder selbst Zeuge<br />
des mörderischen Streifzuges der<br />
Puppe wird.<br />
Wie gewohnt sorgt der sechste Teil<br />
der Reihe mit Sicherheit für Nervenkitzel.<br />
Wo die Story nicht viel Neues<br />
hergibt, machen die lauernde Atmosphäre<br />
und die gut inszenierten<br />
Horrorelemente den Film zu dem,<br />
was die Zuschauer von einem Horrorfi<br />
lm erwarten. Da darf die Handlung<br />
auch gern vorhersehbar sein,<br />
Schon als Kind vermutete man das Monster unter dem Bett. Chucky beweist,<br />
dass diese Angst durchaus ihre Begründung hat<br />
solange die Unterhaltung durch gezielt<br />
eingesetzte Schrecksekunden<br />
gewährleistet wird. Erneut führte<br />
Don <strong>Man</strong>cini Regie und Brad Dourif<br />
(„Der Herr der Ringe – Die Zwei<br />
Türme“, 2002) verlieh der Puppe<br />
und seiner darin gefangenen Seele<br />
sowohl Gesicht als auch Stimme.<br />
Damit ist der einstige Darsteller des<br />
Grima Schlangenzunge nun auch<br />
zusammen mit seiner Tochter in<br />
der Rolle der Nica zu sehen. Wohl<br />
noch nie hat Chucky dabei klarer<br />
ausgesehen, die Farben sind dabei<br />
stets düster und kühl gehalten.<br />
Schwächelt die Räumlichkeit des<br />
Tons, so weist der Sound allgemein<br />
dennoch eine gute Qualität auf und<br />
schafft es mit einer gekonnten Dynamik,<br />
die Zuschauer in Angst und<br />
Schrecken zu versetzen. SR<br />
Film 6,5/10<br />
Das Lieblingsspielzeug des Horrors ist zurück<br />
und liefert solides Gruseln und manisches<br />
Morden in HD.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 63
Film<br />
Halloween Special<br />
Re-Animator<br />
Fantasy/Horror<br />
OT: Re-Animator L: US J: 1985 V: Capelight Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Stuart Gordon<br />
D: Jeff rey Combs, Bruce Abbott, Barbara Crampton<br />
LZ: 86 /105 min FSK: 18 P: 26 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 27.09.13 × 3 Extras: 9/10<br />
Giftgrün und unheilvoll leuchtend, sieht man schon auf den ersten Blick, dass dieses geheimnisvolle<br />
Serum nichts Gutes anrichten wird. „Re-Animator“ ist garantiert nichts für Zartbesaitete!<br />
Stuart Gordons erster Film, Jeffrey Combs als<br />
Herbert West, „H.P. Lovecraft’s Re-Animator“:<br />
Bei diesem doch recht kryptischen Name-<br />
Dropping dürfte zumindest Genre-Fans der<br />
eine oder andere Schau(d)er über den Rücken<br />
laufen! Nach sage und schreibe 24 Jahren auf<br />
dem deutschen Index ist „Re-Animator“ seit<br />
kurzem wieder frei im Handel erhältlich. Die<br />
neue FSK-Einstufung ab 18 geht völlig in Ordnung<br />
– aber als mündiger Erwachsener sollte<br />
man schon selbst entscheiden dürfen, ob man<br />
sich dieses stellenweise wirklich heftige „Bloodand-Gore“-Fest<br />
nun antun will oder eben nicht.<br />
Die zahlreichen Fans des Streifens wollen ganz<br />
sicher – und für alle, die ein legendäres Stück<br />
Horrorgeschichte nachholen wollen, bietet sich<br />
mit dieser aufwendigen Veröffentlichung nun<br />
die beste Gelegenheit.<br />
Noch kurz zur Story: Alles dreht sich um den<br />
genialen Arzt und Wissenschaftler Herbert West<br />
(Horror-Ikone Jeffrey Combs), der ein Serum<br />
entwickeln will, mit dem der uralte Traum,<br />
Na na, nur nicht den Kopf verlieren! Die Gore-<br />
Effekte sind nicht von schlechten Eltern<br />
die Toten wieder ins Reich der Lebenden zurückzuholen,<br />
tatsächlich Wirklichkeit zu werden<br />
scheint. Mit seinem WG-Kumpel Dan (Bruce<br />
Abbott) schreiten die makabren Experimente<br />
prächtig voran – dass die Katastrophe da nicht<br />
lange auf sich warten lässt, dürfte sich von<br />
selbst verstehen!<br />
<strong>Man</strong> gönnt sich ja sonst nichts!<br />
„Re-Animator“ erscheint nach so langer Abstinenz<br />
vom freien Markt standesgemäß in Capelights<br />
fantastischer Mediabook-Reihe: Die<br />
schwere und wertige Verpackung in Buchform<br />
ist weitgehend in schwarz gehalten, wird aber<br />
von einem unheimlichen Artwork (Jeffrey<br />
Combs, ganz diabolisch beim Experimentieren)<br />
sowie giftgrünen Farbakzenten aufgelockert.<br />
Das eingeheftete 24-seitige Booklet lädt<br />
schon vor dem Film zum Schmökern ein: Es<br />
enthält einen lesenswerten Essay über die literarische<br />
Vorlage von Howard Phillips Lovecraft<br />
sowie eine genaue Chronik der verschiedenen<br />
Schnittversionen. Außerdem kann man sich in<br />
einem technischen Abriss genauer über Möglichkeiten<br />
und Grenzen der frisch restaurierten<br />
Fassungen informieren. <strong>Man</strong> merkt dabei in jeder<br />
Zeile, dass hier Experten und Enthusiasten<br />
zugleich am Werk waren, die den Film und seine<br />
bewegte Geschichte aus dem Effeff kennen,<br />
und mit modernster 4K-Abtastung und digitaler<br />
Restaurierung sicherlich das Beste aus dem<br />
verfügbaren Material herausgeholt haben. Aufgefallen<br />
ist uns ein minimal unruhiger Bildlauf<br />
und ein ungewohnt rauschendes Bild, das trotz<br />
der gelungenen Auffrischung (gute Farben!)<br />
teilweise extremes Graining zeigt. Die umfangreiche<br />
„Limited-Collector’s Edition“ kommt auf<br />
drei Discs: Die „Unrated Version“ ist der ungeschnittene<br />
Original-Cut, von Regisseur Stuart<br />
Gordon und Produzent Brian Yuzna abgesegnet,<br />
inklusive aller Gore- und aller Nacktszenen<br />
(zusätzlich als DVD dabei). Die sogenannte<br />
„Integrale Fassung“ kombiniert diese eigentlich<br />
defi nitive Schnittversion mit den um verschiedene<br />
Handlungsdetails erweiterten Varianten,<br />
die für den Kinorelease beziehungsweise später<br />
die TV-Ausstrahlung ohne Autorisierung der<br />
Schöpfer angefertigt wurden. <strong>Man</strong> bekommt<br />
also den erweiterten (und damit logischeren)<br />
Plot – ohne jedoch, wie bisher, mit hässlichen<br />
Schnitten bei den harten Szenen leben<br />
zu müssen.<br />
Ein Extra-Paradies<br />
Wer sich nach Genuss des Hauptfi lms so richtig<br />
in die Materie versenken will, dem sei das<br />
umfangreiche Bonusmaterial ans Herz gelegt.<br />
Herzstück des Ganzen ist das Making-<strong>of</strong> von<br />
über einer Stunde, das die bewegte Entstehungsgeschichte<br />
des Genre-Klassikers ebenso<br />
wie zwei Audiokommentare minutiös aufrollt.<br />
Eine isolierte Score-Tonspur, mit der man den<br />
psychedelischen Soundtrack ganz ungestört genießen<br />
kann, ist ein weiteres schönes Gimmick.<br />
Dazu kommen noch zahlreiche Interviews, 16<br />
erweiterte und entfallene Szenen, eine fundierte<br />
Musikanalyse von Komponist Richard<br />
Band zu vier Szenen sowie drei interaktive Storyboards<br />
mit Multi-Angle-Funktion.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 7,5/10<br />
Extrem heftiger Genre-Klassiker, der selbst nach heutigen<br />
Maßstäben noch mit so mancher Szene schockieren kann.<br />
Komplett ungeschnitten und zum ersten Mal auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Im direkten Vergleich mit allem, was bisher zu diesem Film<br />
erhältlich war, ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein Quantensprung.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1/2<br />
Eine Mischung aus „Flatliners“ und dem Zombie-<br />
Genre: „Re-Animator“ war seiner Zeit voraus<br />
Auch vor der Liebsten macht der unbedingte<br />
Wissensdrang keinen Halt<br />
Ton 4,5/10<br />
Aufgrund der schwierigen Voraussetzungen ist und bleibt die<br />
deutsche Tonspur ein zweifelhaftes „Vergnügen“.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 1/3 1/2 1/2<br />
Bilder: Capelight Pictures<br />
64
08<br />
13<br />
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WALKING<br />
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DEAD
Film<br />
Retro<br />
Ist das nicht der neue 3D-Film mit James Franco in der Hauptrolle?<br />
Nein! Bei „Der Zauberer von Oz 3D“ handelt es sich<br />
tatsächlich um die stereoskopische Variante des weltbekannten<br />
Musical-Klassikers von 1939. Und Sie können zu Recht gespannt<br />
darauf sein, wie dieses Juwel in 3D aussieht.<br />
Wer die Ultimate Collector’s Edition (Herausgegeben<br />
zum 70. Geburtstag) von „Der<br />
Zauberer von Oz“ sein Eigen nennt, kann zurecht<br />
behaupten, die derzeit schönste, beste und<br />
Bonus-intensivste Version dieses absoluten Filmklassikers<br />
zu besitzen. Doch die neue 3D-Version<br />
wirft einen völlig neuen Aspekt sprichwörtlich in<br />
den Raum. Der größte Wermutstropfen der komplett<br />
für HD restaurierten Fassung war nämlich<br />
ganz einfach die Tatsache, dass die hochauflösende<br />
Optik mit ihrem<br />
gnadenlosen<br />
Detailreichtum die Welt von Oz entzauberte. Zu<br />
<strong>of</strong>fensichtlich waren nun die Studioaufnahmen<br />
als solche zu erkennen. Besonders die an die<br />
Wand gemalten Hintergrundbilder mit dem gelben<br />
Ziegelweg, den Hügeln und der Smaragdstadt<br />
waren als solche zu erkennen – ein Umstand<br />
der in den älteren SD-Versionen noch nicht so<br />
aufgefallen war.<br />
Nicht mehr in Kansas<br />
Die nigelnagelneue IMAX-3D-Version wiederum<br />
holt an dieser Stelle wieder ein Stückchen<br />
Filmmagie zurück, denn sie trägt deutlich zur<br />
Wahrung der Illusion bei. Das Tolle an einer<br />
nachträglich herbeigeführten, hochwertigen 3D-<br />
Konvertierung ist nämlich, dass hierdurch auch<br />
komplett flache Dinge wie die Wandbemalungen<br />
eine Tiefe bekommen können. Wer genau hinschaut,<br />
sieht natürlich<br />
den Übergang<br />
vom Fußboden zur Wand, vergisst dies aber<br />
ganz schnell wieder, da z. B. die Berge inzwischen<br />
echte Rundungen erhalten haben und<br />
deutlich weiter im Hintergrund sitzen als die <strong>Blu</strong>menfelder.<br />
Der Raum ist also weiter nach hinten<br />
geöffnet und sieht nun wirklich dreidimensional<br />
aus. Gut zu sehen ist dieser Effekt auch an der<br />
Baumzeile am Wegesrand, in der die perspektivische<br />
Tiefenverschiebung vollkommen natürlich<br />
wirkt. Dabei wurden selbstverständlich nicht die<br />
vordergründigen Elemente vergessen, wie etwa<br />
ein paar Bäume im Wald, die sich vor Dorothy<br />
und Co. schieben (ca. 45. Min.). Zugegeben, der<br />
3D-Effekt hat auch seine Grenzen. So könnten<br />
beispielsweise die Gesichter der Protagonisten<br />
noch einen Tick plastischer bzw. runder erscheinen.<br />
Außerdem ist die Gesamttiefe des Bildes nie<br />
so groß, dass man von einem überwältigenden<br />
Gefühl sprechen könnte. Im<br />
Gegenteil: Der Effekt wurde vorsichtig<br />
verwendet und ist hauptsächlich auf<br />
Natürlichkeit aus. Die Kamerafahrten<br />
und -schwenks sind<br />
bei diesem 1939er-Film übrigens<br />
ausge-<br />
Fantasy, Musical<br />
OT: The Wizard Of Oz L: US J: 1939 V: Warner Home<br />
B: MVC, 1.33 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Philips PFL6007<br />
K/12 2D-komp.: Zusatzdisc R: Victor Fleming u. a. D: Judy<br />
Garland LZ: 102 min FSK: 0 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 04.10.13 × 3 Extras: 10/10<br />
Bilder: Warner Home<br />
66
Retro<br />
Film<br />
Die böse Hexe des Westens (Magaret Hamilton) wird ganz grün vor Neid bei<br />
all dem Glück, das die Munchkins versprühen<br />
So keck und bunt wie eine Folge aus dem Musikantenstadl: Die<br />
Munchkins machen einen drauf<br />
sprochen langsam und flüssig, sodass sich auch<br />
in solchen Sequenzen keinerlei Schwierigkeiten<br />
einstellen. Selbst die sonst so problematischen<br />
Überblendungen bei den Szenenwechseln wurden<br />
perfekt gelöst und verursachen keinerlei<br />
Irritationen.<br />
Visuell Top<br />
Obwohl der Film nun schon fast 75 Jahre alt ist,<br />
wirkt er dank der State-Of-The-Art-Technik, die für<br />
die Restauration und die 3D-Konvertierung eingesetzt<br />
wurde, modern wie eh und je. Für den<br />
IMAX- und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start wurde ein 8K-Scan vom<br />
original Technicolor-Negativ angefertigt, der langwierig<br />
und mühevoll überarbeitet wurde.<br />
Knallig bunte und supergesättigte Technicolor-<br />
Farben beeindrucken zusammen mit der <strong>of</strong>tmals<br />
makellosen Kantenschärfe und dem hohen Kontrast.<br />
So gestaltet sich das erste Treffen mit der<br />
Vogelscheuche (ca. 34. Min.) als unglaublich<br />
scharfe Referenz-Szene, auf die noch weitere<br />
folgen. Überraschend wenige Sequenzen zeigen<br />
Alterungserscheinungen wie extreme Unschärfen<br />
(bei Totalen) oder zu grobes Filmkorn.<br />
Und auch das märchenhaft weiche Licht in den<br />
Kansas- und teilweise auch Oz-Aufnahmen stört<br />
den Kontrast nur bedingt. Das Bild ist wie im Original<br />
in einem Bildseitenverhältnis von 1.33 : 1<br />
und fährt auch nicht zu einem 16 : 9-Verhältnis<br />
auf, so wie es das neuere Disney-Prequel von<br />
Sam Raimi praktiziert.<br />
Über dem Regenbogen<br />
Als Tonspur liegt ein neu abgemischter Dolby<br />
Digital 5.1-Mix vor, der allerdings keine wirkliche<br />
Räumlichkeit aufweist. Wie das Bild wurde auch<br />
die Audiospur von den meisten Störungen befreit.<br />
Das sympathische, leicht Blecherne des<br />
Tons wurde dennoch beibehalten, was sich speziell<br />
in der Tornado-Szene, während des Sturms<br />
zeigt. Stimmt Judy Garland dann ihr berühmtes<br />
„Somewhere Over The Rainbow“ an, ist davon<br />
aber rein gar nichts zu spüren. Stattdessen geht<br />
die butterweiche, bezaubernde Stimme Judy Garlands<br />
s<strong>of</strong>ort ins Herz.<br />
Das mag<br />
zum einen an dem nahtlosen Wechsel zu Garlands<br />
Originalstimme liegen und zum anderen<br />
wohnte dieser ikonischen Szene besonders viel<br />
Aufmerksamkeit der Tontechniker inne. Wem der<br />
vorsichtige 5.1-Mix nicht zusagt, der kann sich<br />
auch für die originale Monospur entscheiden, die<br />
Disc hält alles für den Fan bereit. Und wer jetzt<br />
glaubt, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-3D-Fassung enthält weniger<br />
Specials als die Ultimate Collector’s Edition, der<br />
irrt zumindest, was den Disc-Inhalt angeht. Auch<br />
hier gibt es wieder satte 16 Stunden Bonusmaterial,<br />
das sich auf die Disc der 2D-Fassung sowie<br />
auf eine zusätzliche Extra-Disc aufteilt. Sämtliche<br />
Features finden Sie in der nebenstehenden<br />
Übersicht, wobei die Kurzfilmsammlung mit<br />
kleinen Animationsperlen sowie die Jukebox mit<br />
den Original-Aufnahmen sämtlicher Filmlieder<br />
zu unseren Favoriten gehören.<br />
Falko TheuneR<br />
Bonusmaterial<br />
Disc 2:<br />
• Audiokommentar<br />
• Making-Of<br />
• Märchenbuch “The Wonderful Wizard Of Oz”<br />
• Wir wurden einander noch nicht vorgestellt<br />
• Tonspur: Musik & Geräusche<br />
• Original Monospur<br />
• Songs zum Mitsingen<br />
• Jukebox<br />
• Leo Is On The Air<br />
• Good News Of 1939<br />
• Live Radioübertragung von 1950<br />
• Fotogalerien<br />
Disc 3:<br />
• Das Vermächtnis von Oz<br />
• Eine Hommage an Oz<br />
• Harold Arlens Amateurfilme<br />
• Verpatzte & Nicht verwendete Szenen<br />
• Testaufnahmen des Tornados<br />
• TV-Serie von 1967:<br />
Off To See The Wizard<br />
• Another Romance Of<br />
Celluloid: Eletrical Power (1938)<br />
• Wochenschaubericht von 1939<br />
• Kinotrailer von 1939<br />
• Victor Fleming: Ein wahrer Meister<br />
• L. Frank Baum: Der <strong>Man</strong>n hinter den Kulissen<br />
• Hollywood feiert seine größten kleinen Stars<br />
• Doku von 2001: Erinnerungen an Oz<br />
• TV-Special von 1990: The Dream Of Oz<br />
• Kurzfilm von 1910: The Wonderfull Wizard<br />
Of Oz<br />
• Stummfilm von 1914: His Majesty,<br />
The Scarecrow Of Oz<br />
• Kurzfilm von 1914: The Magic Cloak Of Oz<br />
• Kurzfilm von 1914: The Patchwork Girl Of Oz<br />
• Kurzfilm von 1914: The Wizard Of Oz<br />
• Animierter Kurzfilm von 1933:<br />
The Wizard Of Oz<br />
Film 9/10<br />
So bezaubernd wie eh und je findet die junge Dorothy ihren<br />
Lebensweg im Land von Oz. Und das in einem visuell bislang<br />
ungesehenen Vergnügen.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 4,5/10<br />
Dass ein nahezu 75 Jahre alter Film-Klassiker dermaßen gut aussehen<br />
kann ist fast zu schön um wahr zu sein. Ein echter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Schatz!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 2/2 1/2<br />
Nicht so gut wie das englische Original, aber dennoch in der<br />
Klangqualität gut aufgewertet. Aus nostalgischer Sicht perfekt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 0/3 1/2 1/2<br />
3D 7/10<br />
Die natürliche Tiefe sorgt dafür, dass das Land Oz auch für<br />
HD-Enthusiasten endlich wieder zauberhaft ist.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
2,5/4 2,5/3 1/2 0,5/1<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 67
Film<br />
Retro<br />
James Dean Collection<br />
Drama<br />
Dean einen Werbespot, der für mehr Achtsamkeit<br />
und Vorsicht hinsichtlich der Geschwindigkeit<br />
im Straßenverkehr plädierte.<br />
OT: James Dean Collection L: US J: 1955–1956 V: Warner<br />
Home Video B: MPEG-4, 2.40 : 1 T: DD 1.0, DD 2.0 R: Elia<br />
Kazan u. a. D: James Dean, Natalie Wood, Julie Harris<br />
LZ: 430 min FSK: 12 P: 28 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 04.10.13 × 3 Extras: 6,5/10<br />
Sein Auftreten und seine Ausstrahlung sind<br />
legendär, seine Botschaft des einsamen,<br />
unverstandenen Jugendlichen prägte seine und<br />
folgende Generationen nachhaltig. James Dean<br />
starb mit seinen 24 Jahren viel zu früh und<br />
wurde aber genau deshalb zur Legende. In nur<br />
drei Filmen war er für die Zuschauer auf der<br />
Kinoleinwand zu sehen, doch dies reichte mit<br />
seinem spektakulären Unfalltod aus, um Dean<br />
zu einem Leitbild der meisten Jugendlichen zu<br />
machen. Für Fans des einzigartigen Schauspielers<br />
veröffentlicht jetzt Warner Home Video eine<br />
Collection mit Deans drei Meilensteinen der<br />
Kinogeschichte: „Jenseits von Eden“ (1955), „...<br />
denn sie wissen nicht, was sie tun“ (1955) und<br />
„Giganten“ (1956). Die Premiere seines letzten<br />
und dritten Films durfte das junge Talent bereits<br />
nicht mehr miterleben. Er starb bei einem Autounfall,<br />
bei dem er deutlich zu schnell gefahren<br />
war. Die bittere Ironie: Kurz vorher drehte James<br />
Drei Spiegelbilder seines Lebens<br />
Nicht nur Deans Präsenz machten diese Filme<br />
so besonders, sie repräsentieren ebenso das eigene,<br />
wurzellose Leben des <strong>Man</strong>nes, der seine<br />
Mutter mit neun Jahren verlor und vom Vater in<br />
eine Pfl egefamilie gegeben wurde. Umso authentischer<br />
sind seine Rollen: Rebellische und<br />
geheimnisvolle Draufgänger, die sich gegen die<br />
konservative Welt der Erwachsenen aufl ehnen<br />
und festgefahrene Regeln der Gesellschaft infrage<br />
stellen. Sein Konfl ikt mit seinem Vater fi n-<br />
det in der Rolle als Caleb in „Jenseits von Eden“<br />
eine eigene Interpretation, als unverstandener<br />
Jim Stark in „...denn sie wissen nicht, was sie<br />
tun“ verkörpert er die Orientierungslosigkeit der<br />
jungen Generation, was auch heute nicht an Aktualität<br />
verloren hat. Sein kometenhafter Aufstieg<br />
fi ndet seinen Einfl uss in seinem letzten Film „Giganten“,<br />
in dem er als aufstrebender Ölmagnat<br />
zu Reichtum gelangt. Unverwechselbar und mit<br />
einem Gesichtsausdruck, der sowohl verschlossen<br />
als auch voll unterdrückter Emotionen ist,<br />
hatte Dean die optimalen Voraussetzungen, um<br />
als Ikone der verlorenen Jugend der fünfziger<br />
Jahre in die Geschichte einzugehen.<br />
In seinen Filmen brilliert der Schauspieler dabei<br />
an der Seite hochkarätiger Stars. Die erst in diesem<br />
Jahr verstorbene Julie Harris („Jenseits von<br />
Eden“) war, nachdem sie an der Seite von Dean<br />
seine große Liebe Abra spielte, ein gefeierter Star<br />
am Theater. In „...denn sie wissen nicht, was sie<br />
tun“ ist Natalie Wood („West Side Story“, 1961)<br />
die Frau an der Seite der Ikone. In seinem letzten<br />
Film „Giganten“ war Dean neben Elizabeth Taylor<br />
und Dennis Hopper zu sehen.<br />
Er prägte Millionen Jugendlicher der jungen<br />
Generation der fünfziger Jahre: James Dean<br />
vereint dabei nicht nur diese wichtigen Klassiker<br />
der Filmgeschichte, sondern wartet auch noch<br />
mit einem umfangreichen Bonusmaterial auf,<br />
das sich wahrlich sehen lassen kann und den<br />
Zuschauer schnell über die fehlende, separate<br />
Bonus-Disc hinwegtröstet. Knapp sechs Stunden<br />
Material wurden hinzugefügt, von ausführlichen<br />
Dokumentationen bis hin zu Einblicken hinter<br />
die Kulissen. Das Bild wurde neu überarbeitet<br />
und erstrahlt in Farbe und schärferen Konturen,<br />
die aber nicht über das stattliche Alter der Produktionen<br />
hinwegtäuschen können. Ähnlich ist<br />
es auch beim Ton, bei dem die veraltete Synchronisation<br />
keine Räumlichkeit aufweist. Dafür<br />
überzeugt die Filmmusik, die ganz dem Geschmack<br />
der Fünfziger entspricht und dabei pure<br />
Nostalgie versprüht.<br />
SUSANNE RICHTER<br />
Film 8,5/10<br />
Drei Kultfi lme in einer Collection vereint, versüßt durch<br />
umfangreiches Bonusmaterial. Ein absolutes Muss für alle James<br />
Dean-Fans!<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Besonders bei „Giganten“ ist die Nachbearbeitung nicht wirklich<br />
gelungen.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1/3 1,5/2 1/2<br />
In allen drei Filmen ist er die rebellische und tische Leitfigur, die immer gegen den Strom<br />
authenschwimmt<br />
Aufpolierte Gesellschaftskritik<br />
Die drei Filmklassiker überzeugen durch eine<br />
dichte, dramatische Handlung, gleichwohl werfen<br />
die Filme einen kritischen Blick auf das damalige<br />
Amerika mit der konservativen Elterngeneration<br />
und der allgegenwärtigen Konsum- und<br />
Wohlstandsorientierung, die das Land nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg bestimmte. Die Collection<br />
Ton 5/10<br />
Nostalgische Klänge mit nostalgisch-holpriger Synchronisation, die<br />
nicht selten unfreiwillig komisch ist.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 1/3 1,5/2 1/2<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
68
Serie<br />
Film<br />
Boardwalk Empire (3. Staffel)<br />
Bilder: Warner Home, HBO<br />
Serie/Gangster-Drama<br />
OT: Boardwalk Empire L: US J: 2012 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS 5.1 R: Timothy Van Patten u. a.<br />
D: Steve Buscemi, Michael Shannon, Kelly Macdonnald<br />
LZ: 12 × 57 min FSK: 16 P: 34 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 25.10.13 × 5 Extras: 8,5/10<br />
Während in den Staaten für 2014 bereits die<br />
fünfte Staffel des vielfach ausgezeichneten,<br />
in<strong>of</strong>fiziellen „Soprano“-Nachfolgers angekündigt<br />
wurde, erscheint bei uns die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box mit<br />
dem dritten Jahrgang der Erfolgsserie. Nach wie<br />
vor geht es um die illegalen Machenschaften des<br />
Bezirksschatzmeisters Enoch „Nucky“ Thompson<br />
(Steve Buscemi), der alles tut, um sein Alkohol-<br />
Imperium – während der Prohibitionszeit im<br />
Amerika der wilden 1920er Jahre – aufzubauen.<br />
Das Wort „alles“ beinhaltet selbstverständlich<br />
auch Mord, wie Nucky im letzten Staffel-Finale<br />
schockierend unter Beweis stellte. Aber auch die<br />
Ehelichung der Witwe Margaret (Kelly Macdonald)<br />
war ein brillanter Schachzug, denn so muss<br />
sie nicht mehr vor Gericht gegen Nucky wegen<br />
des Mordes an ihrem Ehemann aussagen. Und<br />
so laufen die Dinge weiter, wie sie immer laufen.<br />
Inzwischen ist der Winter eingezogen und Nucky<br />
feiert eine Silvester-Party, die sich gewaschen hat.<br />
Steve Buscemi brilliert als Kopf des angehenden<br />
Imperiums Enoch „Nucky“ Thompson<br />
Doch wie bei jedem Neuanfang, gibt es auch<br />
Dinge, die das Leben nicht unbedingt einfacher<br />
machen. So kündigt sich mit Gyp Rosetti (Bobby<br />
Cannavale) ein skrupelloser Gegenspieler an,<br />
der Nucky von nun an häufiger in die Suppe<br />
spucken wird. Auch er ist ein Partygast und will<br />
zunächst über zukünftige Geschäfte verhandeln.<br />
Doch eine Unterbrechung des Gesprächs führt<br />
zur ungezügelten Gewalt, denn Rosetti mag<br />
Unterbrechungen gar nicht. Außerdem will sich<br />
Nucky, der inzwischen genügend Einfluss in den<br />
höheren Gesellschaftsschichten gesammelt hat,<br />
aus dem illegalen Alkohol-Geschäft zurückziehen<br />
und verkauft daher nur noch an einen einzigen<br />
Kunden. Aus Rosettis Sicht Grund genug für eine<br />
blutige Fehde, die wie ein einfaches geschäftliches<br />
Verhältnis beginnt und sich langsam, aber<br />
sicher entwickelt.<br />
Neues Spiel, neue Regeln<br />
Vielschichtig, einfühlsam und menschlich entführt<br />
also auch die dritte Staffel von Boardwalk Empire<br />
in die faszinierende Welt des Untergrunds. Sie<br />
präsentiert große Dramen, die Drehbuchschreiber<br />
und Serien-Kreateur Terence Winter („Die<br />
Sopranos“) nachvollziehbar und spannend von<br />
Anfang an entwickelt. Und sie zeigt nach wie<br />
vor hochinteressante Charaktere, die sich stetig<br />
verändern, Fehler machen und ihren Zielen<br />
hinterherjagen. Hinzu kommt eine detaillierte<br />
und liebevolle 1920er-Jahre Kulisse samt Ausstattung,<br />
die dem Ganzen das besondere Etwas<br />
gibt und zu einem Kino-gleichen Sehvergnügen<br />
führt. Martin Scorsese ist als ausführender Produzent<br />
ein weiterer Qualitätsgarant für die Serie,<br />
weshalb es für jeden Fan des Regisseurs außer<br />
Frage stehen dürfte, auch dieses Werk in seinen<br />
Privat-Kanon aufzunehmen. Gerade im Hinblick<br />
auf Scorseses neuesten Kin<strong>of</strong>i lm „The Wolf Of<br />
Wall Street“, der am 16. Januar 2014 erscheint,<br />
dürfte dies eine wichtige Vergleichsbasis werden.<br />
Schließlich gibt es auch hier einen interessanten<br />
Einblick in die Biografi e eines <strong>Man</strong>nes (Jordan<br />
Belford, gespielt von Leonardo DiCaprio), der<br />
sich mithilfe illegaler Methoden ganz nach oben<br />
arbeitet, nur um dann besonders tief zu fallen.<br />
Die zwölf Episoden sind auf fünf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s verteilt<br />
und werden in einem Bildseitenverhältnis von<br />
1.78 : 1 wiedergegeben. Das Bild ist aufgrund<br />
des 1920er-Jahre-Stils in den Farben verfremdet<br />
worden, hin zum unterkühlten Grau oder auch<br />
Braun. In Ausnahmen gibt es auch sehr warm<br />
kolorierte Sequenzen, wie z. B. die Silvester-Party<br />
Nuckys. Schärfe technisch ist das Bild eine pure<br />
Augenweide. Der Kontrast wurde überhöht, wodurch<br />
auch in den verrauchten Kneipenszenen<br />
harte Konturen erkennbar sind. Die Tonspur<br />
klingt aufgrund des hohen Dialog-Gehalts und<br />
der geringen Musik-Dichte zurückhaltend. Wahrnehmbare<br />
Rundumeffekte bleiben hauptsächlich<br />
den Schusswechseln vorbehalten.<br />
Das umfangreiche Bonusmaterial hat alles, was<br />
ein ausgeglichenes Bonus-Bouquet braucht: Die<br />
„Boardwalk-Chronik“ führt (in Englisch) durch<br />
jede Episode, „American Empires“ beleuchtet die<br />
vergangenen Untergrund-Imperien der Staaten<br />
(in Englisch). 24 Wochenschauberichte beleben<br />
den Zeitgeist der 1920er Jahre wieder. Die beiden<br />
Beiträge „Boardwalk Empire im Regiestuhl“<br />
und „Interview mit Martin Scorsese“ eröffnen<br />
die Perspektive der Macher. „Die 2. Staffel wird<br />
destilliert“ fasst Vergangenes zusammen, „Neue<br />
Charaktere“ hilft beim Verständnis der Neuerungen.<br />
Die Features sind auf allen Discs anwählbar,<br />
jedoch muss meistens zur fünften Disc<br />
gewechselt werden. Zusätzlich liegen der Box<br />
vier hochwertige Postkarten bei.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 8,5/10<br />
Der Bandenkrieg Al Capones und Enoch Thompsons Streben nach<br />
Macht erlangen in dieser Staff el einen neuen Höhepunkt. Mit<br />
Rosetti hat Nucky einen würdigen Gegenspieler gefunden.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Echte Kinoqualität erwartet den Zuschauer bei dieser erstklassigen<br />
HBO-Serie. Braune und unterkühlte Farbtöne versprühen Nostalgie.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 1/2 1,5/2<br />
Der Ton ist ziemlich frontlastig, mit vielen Dialogen und wenig<br />
Musik. Explizite Surroundeff ekte gibt es bei den Shootouts.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1/2 2/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 69
Film<br />
Serie<br />
Nikita (1. Staffel)<br />
Action<br />
OT: Nikita L: US J: 2010<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.) R: Danny<br />
Cannon, David<br />
Solomon D: Maggie Q,<br />
Lyndsy Fonseca, Shane<br />
West LZ: 22 × 43 min FSK: 16 P: 45 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 7,5/10<br />
Hauptdarstellerin Maggie Q ist<br />
Blickfang und Leading Lady zugleich<br />
Die stylishe Neuauflage von Luc<br />
Bessons genialem Agenten-<br />
Klassiker von 1990 setzt noch<br />
stärker auf harte Action und heißen<br />
Sex-Appeal als das durchaus<br />
auch dramatisch herausragende<br />
Original: Hier wird so einiges an<br />
nackter Haut geboten – aber immer<br />
geschmackvoll und nicht billig.<br />
Die Besetzung der Titelrolle mit der<br />
aparten Maggie Q ist ein absoluter<br />
Volltreffer! Vor allem dank ihrer aufregenden<br />
Mischung aus kompromissloser<br />
Härte, unterkühlter Erotik<br />
und – ab und an – sogar einer<br />
gewissen Verletzlichkeit, geht diese<br />
im Grunde recht konventionell gestrickte<br />
Neuauflage der altbekannten<br />
Story überhaupt auf. (Der Schwerpunkt<br />
liegt diesmal allerdings ganz<br />
auf Nikitas Rachefeldzug gegen ihre<br />
einstigen Ausbilder.) Als Executive<br />
Producer reiht sich „McG“ („Fastlane“,<br />
„Supernatural“) ins Team der<br />
Serie ein, was immer ein gutes<br />
Zeichen ist, wenn man auf schnelle,<br />
cool gemachte und handwerklich<br />
prima inszenierte Action mit hohem<br />
Unterhaltungsfaktor Wert legt.<br />
Starke Frauen, wo man nur hinschaut: Eine Actionserie mit so viel geballter<br />
weiblicher Durchschlagskraft hat man lange nicht mehr gesehen!<br />
Auf den ersten Blick wird die Szenerie<br />
der Folgen von einer kühlen<br />
Farbgebung dominiert, die bei entsprechenden<br />
Settings aber auch viel<br />
Wärme ausstrahlen kann. Mit einem<br />
sehr dezent hinzugefügten Kornfi lter<br />
tendiert der reine HDTV-Look der<br />
Serie eine Spur in Richtung Film, was<br />
wir als angenehm empfunden haben.<br />
Ein umfangreiches zweiteiliges<br />
Making-<strong>of</strong>, das auch die Entstehung<br />
einer einzelnen Folge unter die Lupe<br />
nimmt, sowie Audiokommentare zu<br />
zwei Schlüssel-Episoden sind die<br />
schmackhaftesten Zutaten in der Extra-Abteilung.<br />
Dazu gibt’s entfallene<br />
Szenen und knackige Einzelporträts<br />
der Figuren. Wer nach den ersten 22<br />
Folgen Lust auf mehr hat: Die Show<br />
wurde in den USA gerade für eine<br />
vierte Staffel verlängert! TW<br />
Film 7/10<br />
Wer auf kompromisslose Actionkost mit<br />
schönen Frauen steht, der könnte mit „Nikita“<br />
seine neue Lieblingsserie gefunden haben.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Supernatural (6. Staffel)<br />
Crossing Lines (1. Staffel)<br />
Mystery<br />
Krimiserie<br />
OT: Supernatural –<br />
Season 6 L: US J: 2010<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DD 2.0 R: Eric<br />
Kripke D: Jared<br />
Padalecki, Jensen<br />
Ackles, Misha Collins<br />
LZ: 22 × 42 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 20.09.13 × 4 Extras: 9/10<br />
Die Winchester-Brüder sind cool<br />
und lässig wie eh und je<br />
OT: Crossing Lines<br />
L: FR, DE, US J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Edward Allen Bernero<br />
D: W. Fichtner, D.<br />
Sutherland, M. Lavoine<br />
LZ: 10 × 50 min FSK: 16 P: 20 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 27.09.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Carl Hickman (W. Fichtner) leitet das<br />
Team internationaler Spezialisten<br />
In der sechsten „Supernatural“-<br />
Staffel muss Dean (Jensen<br />
Ackles) sein frisch gewonnenes<br />
Familienglück aufgeben, als sein<br />
Bruder Sam (Jared Padalecki)<br />
unverh<strong>of</strong>ft aus der Hölle zurückkehrt.<br />
Ganz unbeschadet hat<br />
Sam den wortwörtlichen Höllentrip<br />
natürlich nicht überstanden...<br />
Während Padadecki und Ackles mit<br />
gewohnter Lässigkeit die dämonenjagenden<br />
Brüder mimen, sind<br />
es vor allem die Nebenrollen, die<br />
mit ihrem facettenreichen Schauspiel<br />
die Serie bereichern. Allerdings<br />
gibt es in der sechsten Staffel<br />
einige Charakterentwicklungen, die<br />
ein wenig verwirrend und wie an<br />
den Haaren herbeigezogen wirken.<br />
Der nach wie vor beeindruckenden<br />
Aufmachung der Serie tut dies jedoch<br />
keinen Abbruch. Für ein TV-<br />
Format präsentiert sich das Bild<br />
wunderbar scharf und beinahe fehlerfrei.<br />
Der stylishe und dynamisch<br />
inszenierte Klang rundet das Image<br />
der Serie ab.<br />
NR<br />
Film 7/10<br />
Trotz mangelnder Überzeugungskraft für<br />
Neulinge kommen Fans auch mit der sechsten<br />
Staff el sicherlich wieder auf ihre Kosten.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ein Spezialistenteam wird zusammengerufen,<br />
die kniffligsten<br />
Mordfälle zu lösen. Ihnen an die<br />
Spitze gestellt ist der Polizist Carl<br />
Hickman (William Fichtner), der<br />
extra für diese Einheit wieder in<br />
den Dienst geholt wurde. Mit den<br />
Besten aus u. a. Deutschland (Tom<br />
Wlaschiha) und England (Genevieve<br />
O’Reilly) sollen die bürokratischen<br />
Hürden überwunden und<br />
so die Fälle schneller gelöst werden.<br />
Wie die Zusammensetzung<br />
innerhalb der Serie, so ist auch die<br />
Besetzung nicht uninteressant. Mit<br />
Donald Sutherland als Richter Michel<br />
Dorn und William Fichtner wurden<br />
zwei hochkarätige Schauspieler<br />
für die Serie engagiert, vor denen<br />
sich der Rest aber nicht verstecken<br />
muss. Auch das Bild macht einen<br />
passablen Eindruck, wenngleich der<br />
Kontrast noch verbesserungswürdig<br />
ist. Dabei sind die Farben dem<br />
Thema entsprechend kühl, und der<br />
Ton muss hinsichtlich Signalortung<br />
bemängelt werden.<br />
SR<br />
Film 7,5/10<br />
Spannende Krimiserie mit internationaler<br />
Besetzung, die trotz vieler Klischees für<br />
Genre-Freunde einen Blick wert ist.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Studiocanal, Warner Home Video<br />
70
07<br />
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Film<br />
Serie<br />
Deadwood (1. Staffel)<br />
Western<br />
OT: Deadwood –<br />
Season 1 L: US J: 2004<br />
V: Paramount Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Walter Hill, Davis<br />
Guggenheim u.a.<br />
D: Timothy Olyphant,<br />
Ian McShane, Molly ParkerLZ: 12 × 58 min<br />
FSK: 16 P: 37 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 05.09.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />
Legenden wie Bill Hickok (Keith Carradine,<br />
l.) sorgen für Blei in der Luft<br />
Eine gefühlte Ewigkeit hat es<br />
gedauert, bis die hochwertige<br />
amerikanische Produktion „Deadwood“<br />
endlich ihren Weg in HD<br />
nach Deutschland gefunden hat.<br />
Für Freunde des Western-Genres<br />
ein wirklicher Lichtblick, denn in<br />
drei hochklassigen Staffeln wird hier<br />
eine komplexe, spannende und unterhaltsame<br />
Geschichte aus der Zeit<br />
von Goldgräbern, Viehdieben und<br />
ganz ganz harten Männern erzählt.<br />
Entwickelt und verwirklicht von<br />
den Serienspezialisten des amerikanischen<br />
Pay-TV-Senders HBO,<br />
versprühen die zwölf einstündigen<br />
Episoden dieser ersten Staffel jederzeit<br />
Glaubwürdigkeit, Authentizität<br />
und viel Atmosphäre. Lediglich<br />
an das eher behutsame Erzähltempo<br />
muss man sich gewöhnen<br />
– man hat es sozusagen mit<br />
der filmischen Entsprechung eines<br />
komplexen Romans zu tun. Doch<br />
nach einer gewissen Anlaufzeit fühlt<br />
man sich in diesem dreckigen Kaff<br />
namens „Deadwood“ mit all seinen<br />
halbseidenen und zwielichtigen<br />
Gestalten dann ganz zuhause.<br />
Da ist es, das dreckige Dutzend (naja, fast): Die Bewohner des schönen<br />
Städtchens „Deadwood“, in all ihrer heruntergekommenen Westernpracht<br />
Optisch herrschen dominante<br />
Braun-, Gelb- und Ockertöne vor,<br />
sodass man einen klasse Western-<br />
Look mit sichtbarem Korn geboten<br />
bekommt, der aber jederzeit genügend<br />
HD-Feeling ausstrahlt. Die<br />
technisch eigentlich hochwertige<br />
Master-Audio-Spur glänzt durch<br />
ihre allgemein zurückhaltende<br />
Abmischung zu selten. Was hier<br />
möglich gewesen wäre, deutet der<br />
atmosphärische Vorspann an, der<br />
einen nicht nur mit den klasse<br />
Bildern, sondern eben auch mit<br />
gelungenem Surroundklang jedes<br />
Mal unfehlbar in Wild-West-Stimmung<br />
bringt. Leider fi nden sich<br />
keinerlei Extras auf den drei Discs.<br />
Am 7. November erscheint übrigens<br />
schon die zweite Staffel mit den<br />
nächsten zwölf Folgen. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Nach schier endlos langer Wartezeit bekommen<br />
wir die raue und authentische Westernwelt von<br />
„Deadwood“ doch noch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu Gesicht.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Borgia (2. Staffel)<br />
Historiendrama<br />
OT: Borgia L: FR, DE,<br />
CZ J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Tom<br />
Fontana D: J. Doman,<br />
M. Ryder, P. Bloyd, I.<br />
Dychauk, M. Gastini<br />
LZ: 10 × 60 min FSK: 16 P: 26 Euro<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 11.10.13 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Das Familienoberhaupt: Rodrigo Borgia (John Doman) ist der Kopf der Borgias<br />
sowie intrigierende und machthungrige Leitfigur für seine Kinder<br />
Nach dem großen Erfolg der<br />
ersten Staffel kann jetzt weiter<br />
mit den Intrigen des Borgia-Clans<br />
mitgefiebert werden – und das in<br />
bester <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität! Nach dem<br />
Tod seines ältesten Sohnes Juan<br />
(Stanley Weber) fällt Rodrigo Borgia<br />
alias Papst Alexander VI. (John Doman)<br />
in ein tiefes Loch und immer<br />
mehr der Droge Vitriolo anheim.<br />
Währenddessen versucht sein anderer<br />
Sohn Cesare (Mark Ryder), seine<br />
Angebetete – die Französin Charlotta<br />
von Aragon (Paloma Bloyd) –<br />
für sich zu gewinnen. Doch auch<br />
er kann seinen Machthunger nicht<br />
unterdrücken. Gleichzeitig trägt Lucrezia<br />
(Isolde Dychauk) in aller Heimlichkeit<br />
ihr Kind aus, damit sie im<br />
Anschluss an die Schwangerschaft<br />
ohne jeglichen Skandal verheiratet<br />
werden kann. An verwickelten Intrigen<br />
wird also auch in der zweiten<br />
Staffel nicht gespart, die gleichzeitig<br />
einen Einblick gibt in die Zeit von<br />
Michelangelo und Leonardo Da Vinci.<br />
Dass diese Reise in die Vergangenheit<br />
auch authentisch ist, dafür<br />
sorgen die exzellenten Kostüme und<br />
Handlungsschauplätze, die dem Geschehen<br />
die gewünschte historische<br />
Atmosphäre verleihen. Die wohl intriganteste<br />
Familie der Geschichte<br />
wurde so mit einer pompösen Ausstattung<br />
und einer passenden Besetzung<br />
erneut auf die heimischen<br />
Bildschirme gebracht und lässt den<br />
Zuschauer weiter beim Morden, Belügen<br />
und Betrügen, auf ihrer Suche<br />
nach Macht und Reichtum dabei<br />
Cesare (Mark Ryder) verfolgt strikt<br />
seine eigenen, ehrgeizigen Ziele<br />
sein. Die aufwendig gestalteten Kostüme<br />
werden auch technisch gut<br />
in Szene gesetzt, wobei der dunkle<br />
Kontrast teilweise störend ausfällt.<br />
Dagegen gibt es beim Ton so gut<br />
wie nichts auszusetzen, er untermalt<br />
die Renaissance mit einem<br />
passenden, opulenten Soundtrack in<br />
bester Qualität.<br />
SR<br />
Film 8/10<br />
Historiendrama voller Machthunger und<br />
Intrigen, technisch gut umgesetzt und<br />
spannend bis zur letzten Sekunde.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 9/10<br />
Bilder: Paramount Home, Studiocanal<br />
72
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Made in Ger<strong>Man</strong>y<br />
Seit jahren feiert rock und<br />
PoP auS deutSchland wieder<br />
groSSe erfolge beim Publikum.<br />
wir haben unS einige der<br />
Perlen auS dem aktuellen blu<strong>ray</strong>-angebot<br />
herauSgePickt!<br />
Bilder: © RoyStudio – Fotolia.com, © Petair – Fotolia.com, Tine Acke, Warner Music Group<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 73
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
UDo liNDeNBerG<br />
auF tour: DeutSchLanD im märZ 2012<br />
Als ideale Ergänzung zur Live-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Ich mach<br />
mein Ding“ (siehe unten) drängt sich die Dokumentation<br />
„Udo Lindenberg – Auf Tour: Deutschland<br />
im März 2012“ geradezu auf. Regisseur<br />
Hannes Rossacher begleitete den riesigen Tross,<br />
mit dem Lindenberg durch ganz Deutschland<br />
zog, von Stadt zu Stadt, und fi ng unterwegs eine<br />
Menge Atmosphäre und hunderte von Stimmen<br />
ein. Langjährige Wegbegleiter und bekannte<br />
Musiker-Kollegen kommen ebenso zu Wort wie<br />
die Bandmitglieder des Panik-Orchesters und die<br />
begeisterten Fans vor und in den Konzerthallen.<br />
Wohldosiert sind auch immer wieder kurze, <strong>of</strong>t<br />
witzige und gewohnt schnodderige Statements<br />
von Udo selbst zu hören – doch die eigentlichen<br />
Stars sind hier <strong>of</strong>tmals die Helfer im Hintergrund<br />
(der Tourbusfahrer, die Stylisten, der Beleuchter,<br />
der ihm seit Jahrzehnten die Treue hält...),<br />
ohne die die gigantische Unterhaltungsmaschinerie<br />
seiner Tour unweigerlich ins Stocken geraten<br />
würde. Von der aufwendigen Planung der<br />
Show über aufschlussreiche Backstage-Bilder direkt<br />
vor und nach den Auftritten bis hin zu den<br />
emotionalsten Momenten der Konzerte ist man<br />
hautnah dabei und gewinnt nach und nach einen<br />
umfassenden Einblick in dieses ganz eigene Leben<br />
„On The Road“. Vielleicht ist der Film mit seinen<br />
90 Minuten eine Idee zu lang geraten: Nach<br />
einer Stunde stellen sich trotz abwechslungsreicher<br />
Struktur und interessanten Schnittideen<br />
unweigerlich eine gewisse Redundanz und erste<br />
Ermüdungserscheinungen beim Zuschauer ein.<br />
Teilt man sich das Ganze jedoch in zwei knackige<br />
Sessions à 45 Minuten auf, ist beste Unterhaltung<br />
garantiert – und das ganz und gar nicht ausschließlich<br />
nur für Lindenberg-Fans!<br />
LinDenBerG & DaS PanikorcheSter:<br />
ich mach mein DinG<br />
Sage und schreibe 40 Jahre ist es her, dass Udo<br />
Lindenberg mit der LP „Alles klar auf der Andrea<br />
Doria“ seinen Durchbruch feierte. In den letzten<br />
fünf Jahren, sozusagen im Spätherbst seiner<br />
Karriere, erlebt der streitbare Künstler, der das<br />
Publikum schon immer in begeisterte Anhänger<br />
und kopfschüttelnde Gegner teilte, einen<br />
zweiten Frühling, den ihm wohl nur noch die<br />
wenigsten zugetraut hätten. „Stark wie Zwei“<br />
von 2008 war tatsächlich das erste Nummer-<br />
Eins-Album seiner langen Laufbahn, und die<br />
letztjährige Deutschland-Tour wurde zur größten<br />
und erfolgreichsten Tournee seiner ganzen<br />
Karriere. (Für 2014 hat er nun sogar einige Stadion-Termine,<br />
unter anderem in Düsseldorf und<br />
Leipzig, angekündigt.)<br />
Aufgenommen wurde das stimmungsvolle<br />
Konzert auf der vorliegenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in der<br />
Kölner Lanxess Arena, die er zum Abschluss<br />
seiner Konzertreise quer durch Deutschland<br />
tatsächlich drei mal hintereinander ausverkaufte.<br />
Geboten bekommt man fast drei Stunden<br />
mit sämtlichen Hits aus Udos umfangreicher<br />
Diskographie; dazu gibt es klasse Gastauftritte,<br />
unter anderem von Jan Delay und Clueso,<br />
wodurch er auch eine junge Generation von<br />
Musikfans ganz unkompliziert mit auf die musikalische<br />
Reise durch sämtliche Phasen seiner<br />
bewegten Karriere nimmt.<br />
Zwischendurch feuert er seine gewohnt lässigen<br />
Ansagen ab, kurz und knackig und mit<br />
jeder Menge trockenem Humor. Der Grad der<br />
Selbstinszenierung vor und hinter der Bühne<br />
bleibt dabei immer die große Faszination an<br />
diesem „Enfant terrible“<br />
des Deutsch-Pops: Die<br />
Grenzen zwischen der<br />
Kunstfi gur und dem Privatmenschen<br />
scheinen über<br />
die Jahre tatsächlich fl ießender<br />
geworden zu sein, als man das<br />
gemeinhin annehmen würde!<br />
Akustisch ist den Tonin-<br />
genieuren eine<br />
wunderbare<br />
Einbindung des<br />
Publikums auf den rückwärtigen<br />
Lautsprechern<br />
gelungen, sodass permanent<br />
frenetische Live-<br />
Stimmung durchs Wohnzimmer<br />
schwappt. Die<br />
Abmischung der Instrumente<br />
klingt dennoch energisch<br />
und druckvoll, und<br />
Lindenbergs Vocals sind<br />
stets omnipräsent und<br />
(im Rahmen seiner Möglichkeiten!)<br />
gut verständlich.<br />
Der toll aufgemachte<br />
Digipak ist mit hochwertigen<br />
Schwarzweiß-Fotos<br />
ausgestaltet,<br />
ein kleines Booklet inklusive<br />
Tracklist und Grußwort liegt ebenfalls<br />
bei. Als Clou bekommt man<br />
das komplette Konzert noch<br />
einmal auf zwei Audio-CDs<br />
kostenlos dazu!<br />
Bilder: © RoyStudio – Fotolia.com, Christoph Koestlin/Grönland Records, Joerg Steinmetz/Universal Music, Tine Acke/Warner Music Group<br />
74
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
PhiliPP Poisel<br />
Projekt SeeroSenteich: Live im circuS krone<br />
An ihm scheiden sich die Geister: Wenn Philipp<br />
Poisel seine zutiefst romantischen Texte sanft und<br />
verhuscht ins Mikr<strong>of</strong>on haucht, dann schmelzen<br />
die einen dahin, während die anderen diesem<br />
schonungslosen musikalischen Seelenstriptease<br />
nicht das Geringste abgewinnen können. Poisel ist<br />
ein Feingeist, ein echter Song-Poet, ein exzessiver<br />
Gefühlsmensch, der sich um die allgemeine Meinung<br />
scheinbar keinen Deut schert. Das Faszinierende<br />
und Bewundernswerte an seinen stets haarscharf<br />
an der Grenze zum Kitsch manövrierenden<br />
sprachlichen Bildern ist, dass sie im Kontext seiner<br />
musikalisch erstaunlich ausgereiften Lieder<br />
wunderbar funktionieren und einen – s<strong>of</strong>ern<br />
man sich ganz auf sie einlässt – tief in seine lyrische<br />
Welt ziehen können. Dass es für diese Art<br />
von Musik durchaus ein großes Publikum gibt,<br />
zeigte sich nicht zuletzt auf seiner umjubelten und<br />
ausverkauften Tour 2012, die den inzwischen gar<br />
nicht mehr so jungen Ludwigsburger (30 Jahre) für<br />
zwei Abende in den traditionsreichen Circus Krone<br />
nach München führte. Von Anfang an herrschte<br />
hier eine fast magische Stimmung: Oft kann man<br />
auch auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> die heimelige und einträchtige<br />
Atmosphäre zwischen Bühne und Publikum<br />
direkt spüren und die sprichwörtliche Stecknadel<br />
fallen hören, so aufmerksam und gebannt lauscht<br />
die Menge dem Konzert. Aufgenommen mit der<br />
Arri Alexa (der deutschen Antwort auf die Red<br />
One-Kamera), entsteht ein charakterstarkes, sehr<br />
filmisches Bilderlebnis, das den stimmungsvollen<br />
Abend in adäquate Bilder taucht. Beim Blick auf die<br />
Soundformate stellt sich zunächst Ernüchterung<br />
ein, denn neben der konsequent auf Stereo-Klang<br />
ausgelegten Pule-Code-Modulation (PCM 2.0)<br />
findet sich kein einziger vollwertiger Surround-Mix.<br />
Doch sobald man der Scheibe eine Chance gibt,<br />
versteht man, warum sich die Verantwortlichen<br />
hier für die ganz klassische Positionierung der Aufnahme-Mikr<strong>of</strong>one<br />
entschieden haben, denn der<br />
unverfälschte und kraftvolle Klang direkt von vorne<br />
bildet die intime Live-Situation beinahe perfekt ab.<br />
Die Ärzte<br />
Die nacht Der Dämonen: Live<br />
Dass Konzerte von Bela B., Farin Urlaub und Rodrigo<br />
González – besser bekannt als „Die Ärzte“ –<br />
immer wahre Happenings sind, hat sich nach<br />
über 30 Jahren Bandgeschichte inzwischen sicher<br />
herumgesprochen. Mit der vorliegenden Live-Veröffentlichung<br />
haben die drei Jungs ein wahrhaft<br />
gigantomanisches Fanpaket geschnürt: „Die Nacht<br />
der Dämonen“ ist ein Zusammenschnitt der besten<br />
Songs von vier Konzerten in der Frankfurter Festhalle<br />
und auf der Waldbühne Berlin im Sommer<br />
2013. (Wer mag, kann sich das komplette Konzert<br />
in der Hauptstadt übrigens in der Bonusabteilung<br />
auch ganz normal am Stück anschauen.) Mit einer<br />
30-köpfigen Filmcrew und 10 Kameras wurde<br />
an vier Abenden der „Das Ende ist noch nicht<br />
vorbei“-Tour gefilmt. Nette Split-Screen-Elemente,<br />
„fliegende“ Kameras und viele verschiedene Perspektiven<br />
(auch ungewöhnliche, zum Beispiel<br />
eine Draufsicht auf die Musiker) machen die Optik<br />
abwechslungsreich, aber auch sehr unruhig und<br />
nach einer Weile etwas anstrengend. Bei unglaublichen<br />
47 (!) Tracks und deutlich über drei Stunden<br />
Laufzeit hat ohnehin auch der größte Ärzte-<br />
Fan irgendwann mit der Kondition zu kämpfen.<br />
Soundtechnisch bekommt man das harte Brett,<br />
das eine Ärzte-Show verdient hat: sehr frontal,<br />
laut und direkt in die Magengrube. Für großartigfiligrane<br />
Details bleibt da natürlich wenig Raum:<br />
Die Gitarre dominiert, das Schlagzeug knallt, doch<br />
die Vocals kommen gegen diese Soundwand<br />
dankenswerterweise immer gut an. Auch das frenetische<br />
Publikum geht stets engagiert mit und<br />
wird auf allen Satellitenlautsprechern gut eingebunden.<br />
Neben dem alternativen Berlin-Cut des Konzerts<br />
warten noch zwei Extra-Songs von der „XX/<br />
XY“-Tour sowie einige witzige Clips mit den Jungs<br />
(„Die unschönen Wahrheiten über die Ärzte“) bei<br />
den Extras. Das eigentliche Ausstattungshighlight<br />
ist aber ohne Zweifel das wertige, 64-seitige Buch,<br />
das der Special Edition beiliegt. Hier bekommt<br />
man stimmungsvolle Live-Fotos en masse sowie<br />
die kompletten Texte zur umfangreichen Setlist.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 75
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Udo Lindenberg –<br />
Auf Tour: Deutschland<br />
im März 2012<br />
Udo Lindenberg & das<br />
Panikorchester – Ich mach<br />
mein Ding: Die Show<br />
Philipp Poisel –<br />
Projekt Seerosenteich:<br />
Live im Circus Krone<br />
Die Ärzte –<br />
Die Nacht der Dämonen:<br />
Live<br />
G: Musik-Doku OT: Udo<br />
Lindenberg – Auf Tour:<br />
Deutschland im März<br />
2012 L: DE J: 2012<br />
V: Warner Music Group<br />
B: MPEG-2, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1, DD<br />
5.1, PCM 2.0 R: H.<br />
Rossacher M: U. Lindenberg, A. Herbig u. a.<br />
LZ: 93 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />
G: Deutsch-Pop<br />
OT: Udo Lindenberg –<br />
Ich mach mein Ding:<br />
Die Show L: DE J: 2013<br />
V: Warner Music Group<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: S. Haeusler M: Udo<br />
Lindenberg, Andreas Herbig, Henrik Menzel<br />
LZ: 167 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
G: Singer/Songwriter<br />
OT: Philipp Poisel –<br />
Projekt Seerosenteich<br />
L: DE J: 2012<br />
V: Grönland Records<br />
(Rough Trade)<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: PCM 2.0 R: Frank<br />
PilslM: Philipp Poisel, Alin Coen LZ: 126 min<br />
FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
G: Punkrock OT: Die<br />
Ärzte – Die Nacht der<br />
Dämonen (Live) L: DE<br />
J: 2013 V: Universal<br />
Music B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-<br />
HD MA 5.1 R: Norbert<br />
Heitker M: Bela B.,<br />
Farin Urlaub, Rodrigo González LZ: 197 min<br />
FSK: 0 P: 21 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 26.10.12 × 1 Extras 5/10<br />
VÖ: 25.04.13 × 3 Extras 7/10<br />
VÖ: 21.06.13 × 1 Extras 6/10<br />
VÖ: 13.09.13 × 1 Extras 8/10<br />
Film 8/10<br />
Film 9,5/10<br />
Film 9/10<br />
Film 8,5/10<br />
Unterhaltsamer und doch nicht oberflächlicher<br />
Blick hinter die Kulissen einer aufwendigen<br />
Tour – dazu Udo in Bestform, was will man mehr?<br />
Fast drei Stunden lang beste Lindenberg-Unterhaltung,<br />
mit klasse Songs, aufwändiger Show<br />
und dem Panik-Orchester in Bestform!<br />
Wer mit Poisels introvertierter Singer/Songwriter-Kunst<br />
etwas anfangen kann, bekommt mit<br />
diesem Projekt die definitive Live-Umsetzung.<br />
Ein Konzert der drei durchgedrehten (Ex-)Punker<br />
ist jedes Mal ein Abenteuer – und hier bekommt<br />
man gleich das Beste von vier Auftritten!<br />
Technik 8,5/10<br />
Technik 8,5/10<br />
Technik 7,5/10<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Ton 8/10<br />
Lindenberg – Auf Tour<br />
01. Ein RoadmoviE –<br />
diREctoR’s cut<br />
02. duRchlaufpRobE<br />
03. hEimlEitER<br />
04. lightshow<br />
05. ZEppElintEchnikER<br />
06. tänZERinnEn<br />
07. aufbau dER bühnE<br />
08. vampiR<br />
09. kugEl-aRtistin<br />
10. bühnEnpREmiERE<br />
11. b-bühnE<br />
12. ingE lindEnbERg<br />
udo Lindenberg (Auszug)<br />
01. intRo<br />
02. odyssEE<br />
03. mEin ding<br />
04. boogiE woogiE<br />
mädchEn<br />
05. ganZ andERs –<br />
fEat. Jan dElay<br />
06. cEllo – fEat. cluEso<br />
07. siE bRauchEn<br />
kEinEn fühRER<br />
08. was hat diE ZEit mit<br />
uns gEmacht – fEat.<br />
nathaliE doRRa<br />
09. ich liEb dich<br />
übERhaupt nicht mEhR<br />
10. höllEnfahRt<br />
11. das lEbEn<br />
12. lEidER nuR Ein vakuum<br />
13. mEinE ERstE liEbE<br />
14. 0 RhEsus nEgativ<br />
15. vampiRakRobatik<br />
16. stRassEnfiEbER<br />
17. woZu sind kRiEgE da –<br />
fEat. kids on stagE<br />
18. mädchEn aus<br />
ost-bERlin<br />
PhiLiPP PoiseL (Auszug)<br />
01. schwEigEn ist silbER<br />
02. füR kEinEn kohlE<br />
diEsER wElt<br />
03. wo fängt dEin<br />
himmEl an<br />
04. maRkt und fluss<br />
05. im gaRtEn von gEttis<br />
06. halt mich<br />
07. EisERnER stEg<br />
08. liEbE mEinEs lEbEns<br />
09. sEERosEntEich<br />
10. ZündE allE fEuER<br />
11. ich und du<br />
12. hab kEinE angst<br />
13. wiE soll Ein mEnsch<br />
das ERtRagEn<br />
14. duRch diE nacht<br />
15. bis nach toulousE<br />
16. als gäb’s kEin<br />
moRgEn mEhR<br />
17. ich will nuR<br />
18. bonus:<br />
dokumEntation (15 min)<br />
19. bonus:<br />
mit JEdEm dEinER<br />
fEhlER (livE vERsion)<br />
die ÄrzTe (Auszug)<br />
01. ist das noch punkRock?<br />
02. bEttmagnEt<br />
03. tamagotchi<br />
04. huRRa<br />
05. liEd vom schEitERn<br />
06. Ein mann<br />
07. Ein liEd füR dich<br />
08. hEulEREi<br />
09. wiR sind diE bEstEn<br />
10. angEbER<br />
11. dEinE schuld<br />
12. EwigE maitREssE<br />
13. sohn dER lEERE<br />
14. anti-ZombiE<br />
15. 1/2 lovEsong<br />
16. ZEidvERschwändung<br />
17. mEin klEinER liEbling<br />
18. langwEilig<br />
19. schundER-song<br />
20. fiasko<br />
21. wiE Es gEht<br />
22. gRacE kElly<br />
23. m&f<br />
24. popstaR<br />
25. waldspaZiERgang<br />
mit folgEn<br />
diE EinhEimischE musiklandschaft ist dERZEit REich und faRbig wiE<br />
niE, daZu kommEn pR<strong>of</strong>EssionEllE und doch hochEmotionalE livEauftRittE,<br />
diE dEn intERnationalEn vERglEich schon langE nicht<br />
mEhR Zu schEuEn bRauchEn. im blu-Ray-REgal gibt Es dEn ERstEn<br />
voRgEschmack, dER Richtig lust macht auf das EchtE livE-ERlEbnis!<br />
von tiEmo wEisEnsEEl<br />
Bilder: © RoyStudio - Fotolia.com, Christoph Koestlin, Grönland Records, Universal Music, Warner Music Group<br />
76
Special Interest<br />
Film<br />
At The Very Last Moment 3D<br />
Dokumentation<br />
OT: Nuit De La Glisse:<br />
At The Very Last<br />
Moment L: FR J: 2012<br />
V: KSM B: MPEG-4,<br />
1.77 :1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 verw. 3D-TV: Pan.<br />
L55ETW 2D-komp.: ja<br />
R: Thierry Donard D: J.<br />
Brichet, D. MacAskill, G. MacNamara<br />
LZ: 86 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Höher, schneller, weiter: Sportler<br />
am Limit ihres Könnens<br />
Dreißig Jahre Erfahrung hat das<br />
Team der Reihe „Nuit De La<br />
Glisse“ und bringt angesichts dieses<br />
Jubiläums eine neue Kameratechnik<br />
mit ins Spiel. Damit werden die Bilder<br />
von den spektakulärsten Extremsportarten<br />
mit neuester 3D-Technik<br />
erst möglich. Die Luftaufnahmen<br />
der Skifahrer und Snowboarder sowie<br />
die spektakulären Einstellungen<br />
imposanter Gletscher sind dabei beeindruckend<br />
in Szene gesetzt, und<br />
auch Bilder von Surfern, die sich mit<br />
gigantischen Wellen messen, vermitteln<br />
den Eindruck ungezähmter<br />
Natur. Zunächst fasst ein Rückblick<br />
die letzten Jahre des Projektes noch<br />
einmal zusammen, um dann Einblicke<br />
in neue und noch spektakulärere<br />
Aufnahmen des Teams zu<br />
geben, die in eisiger Wildnis an<br />
ihre Grenzen gehen. So sieht man<br />
beispielsweise völlig unbewohnbare<br />
Gegenden Grönlands, auf die zum<br />
ersten Mal ein mit Skiern bewehrter<br />
Fuß gesetzt wird. Die Landschaftsbilder<br />
sind dabei fast durchweg eine<br />
wahre Augenweide, steinige Wände<br />
aus Eis und Schnee beeindrucken<br />
Die eisigen Landschaften vermitteln den Eindruck unangetasteter Natur, die<br />
die Sportler nun erstmals bis an ihre persönlichen Grenzen erkunden.<br />
ebenso wie die Unendlichkeit des<br />
<strong>of</strong>fenen Meeres. Unglücklicherweise<br />
leiden die Aufnahmen durch die<br />
wacklige Kameraführung und eine<br />
schlechte Schärfe, die durch auffälliges<br />
Bildrauschen noch verstärkt<br />
wird. Dadurch, dass die Szenen<br />
mit Musik und der Hintergrundstimme<br />
vertont worden sind, gibt es<br />
praktisch keine Räumlichkeit oder<br />
vorhandene Signalortung. Auch die<br />
3D-Effekte setzen leider erst nach<br />
etwa dreißig Minuten ein: Die Rückblenden<br />
in vergangene Projekte sind<br />
in 2D, weswegen das dreidimensionale<br />
Vergnügen insgesamt nur von<br />
kurzer Dauer ist. Hinzu kommt, dass<br />
bei weiten Eisflächen die Tiefe nicht<br />
gut heraussticht, sodass manchmal<br />
gar kein wirklicher 3D-Effekt zu erkennen<br />
ist.<br />
SR<br />
Film 6,5/10<br />
Sportliche Höchstleistungen vor schöner<br />
Kulisse, die mit einer weniger zittrigen<br />
Kamerahand echt spektakulär gewesen wären.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 5/10<br />
3D 6/10<br />
Jäger des Augenblicks<br />
Dokumentation<br />
OT: Jäger des<br />
Augenblicks L: AU<br />
J: 2009–2012 V: Ascot<br />
Elite Home B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: C. Lonk, P.<br />
<strong>Man</strong>derla, u. a. D: K.<br />
Albert, S. Glowacz, H.<br />
Heuber LZ: 102 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 04.10.13 × 1 Extras: 3/10<br />
Ein Abenteuer am<br />
Mount Roraima<br />
Über den Wolken: Am Ziel warten<br />
atemberaubende Ausblicke<br />
Drachenmädchen<br />
Dokumentation<br />
Euro W-Cover: ja<br />
OT: Drachenmädchen<br />
L: DE J: 2012<br />
V: Polyband B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Inigo Westmeier<br />
D: Xin Chenxi, Chen Xi,<br />
Huang Luolan<br />
LZ: 91 min FSK: 6 P: 17<br />
VÖ: 30.08.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Der harte Alltag an einer Kung-Fu-<br />
Schule als echter Doku-Glücksfall<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Polyband, KSM<br />
Atemberaubende Landschaftsaufnahmen,<br />
riskante Klettertouren<br />
und drei Männer, die sich ins<br />
Abenteuer stürzen: All das zeichnet<br />
„Jäger des Augenblicks“ aus. Drei<br />
Bergsteiger – Kurt Albert, Stefan<br />
Glowacz und Holger Heuber –<br />
wagen sich an die Reise auf das<br />
Gipfelplateau des Mount Roraima,<br />
inmitten des Dreiländereckes Venezuela,<br />
Guyana und Brasilien. Beeindruckende<br />
Kameraeinstellungen<br />
zeigen dabei nicht nur unberührte<br />
Natur, sondern geben auch Einblicke<br />
in das Leben der Männer,<br />
von denen am Ende nur noch<br />
zwei weiter darum kämpfen, den<br />
Gipfel zu erreichen. Dabei werden<br />
B<br />
mehrfach Rückblicke vergangener ei „Drachenmädchen“ haben ein westliches Publikum auch bei<br />
Klettererfolge, eingeblendet, um wir es mit einer kleinen, aber ihr ein Mysterium: Xin brandmarkt in<br />
dem Zuschauer die Erfahrung noch<br />
näher zu bringen. Scharfe Bilder<br />
geben die Natur in natürlichen<br />
Farben wieder und vermitteln den<br />
Eindruck, hautnah dabei zu sein,<br />
wenn atemberaubend steile Felswände<br />
sehr feinen Doku-Perle zu tun, die<br />
die geistig wie körperlich extrem<br />
fordernde Ausbildung von drei<br />
jungen Mädchen an der größten<br />
chinesischen Kung-Fu-Schule zeigt.<br />
Der ungeschönte Einblick in den<br />
einem Schlüsselmoment des Films<br />
Tränen als Schwäche, doch wirkt<br />
sie nie sympathischer und liebenswerter<br />
als mit bitteren Tränen im<br />
Blick, als sie am Ende der Ferien ihre<br />
Lieben wieder in Richtung Shaolin-<br />
bezwungen werden. SR knochenharten Alltag der Schüler Schule verlassen muss. TW<br />
Film 7/10<br />
ist ein stellenweise unglaublich anmutendes<br />
Dokument von Disziplin,<br />
Film 8,5/10<br />
sonders leicht fällt. Dennoch bleibt<br />
Ton 6,5/10 Ton<br />
die chinesische Geisteshaltung für<br />
Hochinteressanter Dokumentarfilm mit dem<br />
Außergewöhnliche Dokumentation, die einen<br />
Strenge und Selbstaufgabe. Heimlicher<br />
Star des Trios ist die erst Aufrüttelnd, schockierend, bewegend!<br />
Hauch von Abenteuer, gespickt mit wirklich<br />
Einblick in eine völlig fremde Welt ermöglicht.<br />
spektakulären Naturaufnahmen.<br />
Technik 7/10<br />
neunjährige Xin Chenxi, eine sympathische<br />
kleine Heldin, durch die die<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10 Identifikation für den Zuschauer be-<br />
Bild 8/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 77
Film<br />
Special Interest<br />
Unbek anntes Afrik A<br />
Die „Blockbuster“ unter den Natur-Dokumentationen – So könnte man die hochwertigen Produktionen der BBC<br />
beschreiben. Erstklassige Naturfilmer begeben sich hierfür mit erstklassigem Equipment in die exotischsten Gebiete<br />
der Welt, beobachten seltene Tiere sowie Naturereignisse und bringen Bilder zurück, die es so garantiert noch nie<br />
zu sehen gab.<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Unbekanntes Afrika<br />
Naturdokumentation<br />
OT: Africa – Eye To Eye With The Unknown L: GB J: 2013<br />
V: Polyband B: MPEG-4, 1.78:1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Katrina<br />
Bartlam, Felicity Egerton u. a. D: David Attenborough, Forest<br />
Whitaker LZ: 5 × 49 min FSK: 0 P: 31 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 12.11.13 × 2 Extras: 8,5/10<br />
Kein Wunder, dass das britische Fernsehen<br />
so viel Geld in diesen Sektor investiert, ist er<br />
doch durch die Pionierarbeit des Naturforschers<br />
Sir David Attenborough inzwischen zu einer<br />
Art Steckenpferd der BBC geworden. Nach der<br />
Planeten-Trilogie („Unser blauer Planet“, „Planet<br />
Erde“ und „Frozen Planet“) und „Das Wunder<br />
Leben“ erscheint nun der nächste große Wurf<br />
des Attenboroughschen Schaffens mit dem Titel<br />
„Unbekanntes Afrika“. Das Besondere daran ist<br />
die Thematik, die sich schwerpunktmäßig nicht<br />
mehr nur um die afrikanischen „Big Five“ (Elefant,<br />
Nashorn, Büffel, Leopard, Löwe) kümmert, wie<br />
die meisten Dokus dieses Schlags. Nein, diesmal<br />
stehen außergewöhnliche, bislang ungezeigte<br />
Geschichten im Vordergrund, die Afrika in einem<br />
völlig neuen Licht zeigen. Dabei geht es um weniger<br />
bekannte Tiere, aber auch um faszinierende<br />
Verhaltensweisen derjenigen Tiere, von denen<br />
man eigentlich dachte, sie zu kennen. Im ersten<br />
Augenblick scheint alles beim Alten. Die Kamera<br />
fängt einen schlafenden Löwen ein und zeigt<br />
eine Nahaufnahme, die es so ähnlich bereits in<br />
Selbst die Wüste birgt viele Formen des Lebens<br />
hunderten anderen Dokus zu sehen gab. Doch<br />
halt, was ist das? Der Fokus folgt einer kleinen<br />
Eidechse, die Insekten auf dem Löwen jagt. Sie<br />
klettert über seinen Körper und springt in einer<br />
spektakulär eingefangenen Zeitlupen-Sequenz<br />
von Löwentatze zu Löwentatze, um ihre Arbeit an<br />
Die Chancen eines Schildkrötenbabys sind gering<br />
Bilder: Polyband<br />
78
Special Interest<br />
Film<br />
An Wasserstellen ist viel Verkehr, weshalb kleinere Tiere aufpassen müssen, nicht zertrampelt zu werden.<br />
der Raubkatze zu vollenden. Und so gestaltet sich<br />
jede dargelegte Geschichte als ein kleiner Schatz<br />
im Dokumentar-Sektor, sei es die neugeborene<br />
Meeresschildkröte, die durch ein Schlachtfeld aus<br />
Vögeln, Krabben und anderen Räubern robbt, sei<br />
es der Giraffenbulle, der mit seinem peitschenden<br />
Kopf sein Weibchen verteidigt, sei es das<br />
Nashorn, das des Nachts zu einem Wasserloch<br />
geht und angeregte Konversationen mit seinen<br />
Artgenossen führt – es sind allesamt faszinierende<br />
Beobachtungen, die hier so nah und eindrücklich<br />
festgehalten wurden, dass sie schon persönlich<br />
sind. Persönliche Schicksale aus der Welt der<br />
Tiere, die wohlgemerkt geschickt inszeniert sind.<br />
Inszenierungen im Doku-Sektor sind freilich ein<br />
zweischneidiges Schwert, da sie das Verhalten der<br />
Tiere emotionalisieren und teils sogar vermenschlichen.<br />
So macht die Musik mit ihren orchestralen<br />
und choralen Klängen aus einer einfachen<br />
Schildkröten-schlüpf-Szene eine epische Schlacht<br />
um das Überleben eines jungen Nachzüglers. Ob<br />
das kleine Wesen es wohl bis zum Strand schafft?<br />
Oder besser gefragt, ist es tatsächlich immer dasselbe<br />
Schildkrötenbaby, dass das Schlachtfeld<br />
durchläuft? Solche Inszenierungen kommen hier<br />
relativ häufig vor. Andererseits führt eine solche<br />
Inszenierung natürlich auch zum erhöhten Unterhaltungsfaktor<br />
und der Zuschauer kann sich besser<br />
in das Wesen und dessen Situation einfühlen.<br />
Insgesamt sind die zu sehende Handlung und die<br />
Musik in perfektem Einklang, wodurch die Emotionen<br />
wie in einem Kin<strong>of</strong>ilm gesteuert werden.<br />
Brillant!<br />
Die Mini-Serie ist auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in fünf Episoden<br />
aufgeteilt. Warum die sechste Folge „The Future“<br />
nicht enthalten ist, bleibt fraglich. In ihr skizziert<br />
Attenborough die nahe Zukunft Afrikas. Fünf Episoden<br />
sind aber zumindest schon einmal mehr,<br />
als im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden.<br />
Das Erste sendet nämlich nur vier Folgen (vom<br />
21.10-11.11. immer Montags um 20:15 Uhr), die<br />
allesamt noch fünf Minuten kürzer sind als auf der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Episode „Kongo“ ist demnach <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>exklusiv.<br />
Und auch nur auf der silbernen Scheibe<br />
gibt es das großartige Bonusmaterial mit je einem<br />
Making-<strong>of</strong> pro Folge (je 10 Min.), fünf Interviews<br />
mit der Crew, den witzigsten Outtakes und drei<br />
gelöschten Szenen. Das größte Argument ist und<br />
EpisodEnübErsicht:<br />
Kalahari – im Bann der roten Wüste<br />
Savanne – Im Reich der Vulkane<br />
Kongo – Das starke Herz der Wildnis<br />
Das Kap – Zwischen Tropen und Eismeer<br />
Sahara – Mächtiges Meer ohne Wasser<br />
bleibt allerdings die visuelle Brillanz der Doku, die<br />
es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in Full-HD-Qualität zu bestaunen<br />
gibt. Ein Beispiel: Die Eröffnung der ersten<br />
Folge zeigt ein riesiges Panorama der Kalahari,<br />
auf dem sich drei schwarze Punkte abzeichnen,<br />
die sich als Straußen-Vögel entpuppen. Es ist alles<br />
erkennbar, die Tiere haben klare Kanten, man<br />
sieht Kopf, Hals, Rumpf und Beine – selbst abstehende<br />
Federn. Und das ist die Qualität, in der die<br />
komplette Dokumentationsreihe gedreht wurde.<br />
Klar gibt es auch z. B. Nachtaufnahmen, die mit<br />
speziellem Equipment gefilmt wurden (Kameras,<br />
die aus der dunkelsten Nacht helllichten Tag machen)<br />
und deshalb nicht die farbliche Brillanz und<br />
die Sättigung an den Tag legen, wie alles andere.<br />
Aber diese Ausnahmen bestätigen nur die Regel.<br />
Das Bild ist Referenz, ebenso wie der Ton, der<br />
für Doku-Verhältnisse relativ lebhaft abgemischt<br />
ist und eine perfekte Mischung aus dreidimensionalen<br />
Umgebungsgeräuschen, epischer Musik<br />
und einem vollkommen verständlichen, interessanten<br />
Kommentar.<br />
FalKo Theuner<br />
Film 10/10<br />
Dürfen wir vorstellen: Die neue Doku-Referenz. Der erfrischend<br />
andere Blick auf den faszinierendsten Ort der Welt ist ein Juwel in<br />
jeder Sammlung.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8/10<br />
Die Welt ist schön – und das zeigt die vorliegende Doku in äußerst<br />
beeindruckenden Bildern – ein Fest für die Sinne.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Zweifellos ein grandioser Audiomix, der im Doku-Sektor kaum<br />
besser zu bewerkstelligen ist. Eben ein Blockbuster.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 79
Film<br />
Special Interest<br />
Carnage 3D Sport Xtreme<br />
Dokumentation<br />
OT: Carnage L: NA, ZA<br />
J: 2012 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD 2.0 verw.<br />
3D-TV: Pan. L55ETW<br />
2D-komp.: ja R: G.<br />
Wallington, R. Bruyns<br />
D: P. Larson, N. V.<br />
Reensburg u. a. LZ: 60 min FSK: 0 P: 20<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.09.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Auf dem Quad durch die<br />
unendlichen Dünen der Wüste<br />
Menschen am Limit – das ist<br />
es, was die Dokumentation<br />
„Carnage“ in mehreren, episodenartigen<br />
Abschnitten dem Zuschauer<br />
zeigt. Von Stock-Car-Rennen über<br />
Skydiving bis hin zu Unterwasser-<br />
Hockey werden die originellsten<br />
und gefährlichsten Sportarten präsentiert<br />
– und mit der Helmkamera<br />
ist der Zuschauer hautnah dabei.<br />
Fans der verschiedenen Disziplinen<br />
werden sich an den spektakulären<br />
Stunts erfreuen; für Laien könnte<br />
das Geschehen <strong>of</strong>t zu langatmig<br />
sein. Dabei sind die Sportarten<br />
übersichtlich voneinander getrennt<br />
und führen mit einem kleinen Intro<br />
in die jeweilige Thematik ein. Insbesondere<br />
das Skydiving beeindruckt<br />
durch augenöffnende Luftaufnahmen,<br />
die einen guten Eindruck von<br />
den extremen Bedingungen dieses<br />
Sports vermitteln. Dabei schafft ein<br />
spezieller Luftanzug es fast, den<br />
Sportlern „Flügel zu verleihen“, und<br />
erinnert an zahlreiche Actionszenen<br />
aus bekannten Blockbustern, in denen<br />
solche Anzüge zum Einsatz kamen.<br />
Leider ist die Kameraführung<br />
Einmal wie Batman fühlen! Mit diesem speziellen Luftanzug wird<br />
Skydiving zum schwerelosen Erlebnis mit ultimativem Freiheitsgefühl<br />
fast immer äußerst wacklig, was<br />
nicht nur einiges an Atmosphäre<br />
zerstört, sondern auch recht anstrengend<br />
für die Augen sein kann.<br />
Die verwaschenen Konturen und<br />
die auffällige Bildkörnung stören<br />
das Gesamtbild zusätzlich, was die<br />
energiegeladene Musikuntermalung<br />
passend zu den dargestellten<br />
Extremen auch nicht mehr aufbessern<br />
kann. Gerade das musikalische<br />
Intro für die einzelnen Sportarten<br />
fällt so aggressiv aus, dass es den<br />
roten Faden der Dokumentation<br />
deutlich stört. Die 3D-Effekte sind<br />
hinsichtlich ihrer Tiefenwirkung<br />
zwar in vielen Szenen recht anschaulich,<br />
verlieren aber schnell ihre<br />
unterhaltsame Wirkung. SR<br />
Film 5,5/10<br />
Abwechslungsreiche, aber leider viel zu<br />
wacklige Einblicke in die verschiedensten<br />
Extremsportarten der Szene.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 5/10<br />
3D 5/10<br />
Worlds Nature 3D Europas traumhafte Natur<br />
Magic Of The Big <strong>Blu</strong>e 3D<br />
Dokumentation<br />
Naturdoku<br />
OT: Worlds Nature –<br />
Europas traumhafte<br />
Natur L: HU J: 2012<br />
V: KSM B: MPEG-4,<br />
1.77 : 1 T: DTS-HD 5.1<br />
verw. 3D-TV: Philips<br />
PFL6007 K/12<br />
2D-komp.: ja<br />
R: Arthur Macmahon S: k.A. LZ: 53 min<br />
FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Ländliche Idylle und weite Ebenen<br />
prägen die ungarische Puszta<br />
OT: Magic Of The Big<br />
<strong>Blu</strong>e Natur L: US, PL<br />
J: 2012 V: Koch Media<br />
B: MVC, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-TV: Philips<br />
PFL6007 K/12<br />
2D-komp.: ja R: Darek<br />
Sepilo S: k. A. LZ: 7 × 44 min FSK: 0 P: 27<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.10.13 × 3 Extras: 0,5/10<br />
Farben und Kontrast wurden in der<br />
Postproduktion überarbeitet<br />
Mithilfe authentischer Bilder<br />
zeigt die Dokumentation<br />
„Worlds Nature – Europas traumhafte<br />
Natur“ eine Gegend Europas,<br />
die nur selten im Blickpunkt<br />
des Interesses steht. Dabei ist die<br />
naturbelassene Schönheit der ungarischen<br />
Puszta wirklich sehenswert<br />
und wird hier anschaulich und<br />
hautnah präsentiert. Leider sind<br />
die Aufnahmen <strong>of</strong>t langatmig und<br />
wenig abwechslungsreich, was die<br />
monotone Stimme, die Flora und<br />
Fauna beschreibt, noch unterstreicht.<br />
Entgegen dem leicht drögen<br />
Geschehen sind die 3D-Effekte<br />
gelungen und können mit einer beeindruckenden<br />
Tiefe überzeugen.<br />
Während jeder Grashalm glasklar<br />
erkennbar ist, wird die Weite der<br />
Puszta durch die Tiefenwirkung<br />
schön hervorgehoben und lässt<br />
einen zumindest ein bisschen über<br />
die wenig spannende Darstellung<br />
hinwegsehen.<br />
SR<br />
Film 4,5/10<br />
Eher langatmige Darstellung einer bisher wenig<br />
beachteten Region der Welt – dafür aber sehr<br />
schönes 3D mit guter Tiefenwirkung.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
3D 5/10<br />
Wer eine umfangreiche Unterwasserdoku<br />
mit vielen Kuriositäten<br />
sucht, die darüber hinaus<br />
auch noch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />
bietet, findet diese in Koch<br />
Medias „Magic Of Big <strong>Blu</strong>e“. Egal, ob<br />
Sie sich für die 2D-Version oder die<br />
nur geringfügig teurere 3D-Version<br />
entscheiden: Beide liefern über<br />
300 Minuten beste Unterwasser-<br />
Unterhaltung mit den fantastischsten<br />
Lebewesen, die das Meer zu<br />
bieten hat. Visuell ist die mehrteilige<br />
Discovery-Channel-Reihe auf der<br />
Höhe der Zeit, auch wenn viele Aufnahmen<br />
stark nachbearbeitet wurden;<br />
insbesondere, was die Farben<br />
angeht. Nur selten fallen kleinere<br />
Passagen mit älteren Aufnahmen<br />
durch ihre verpixelte Qualität negativ<br />
auf. Die 3D-Version ist zwar ein<br />
nettes Gimmik, zeigt aber trotzdem<br />
nur wenig Tiefenstaffelung, weshalb<br />
die meisten Elemente auf einer<br />
Ebene schweben.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Die Kuriositäten, Phänomene und Tiere der<br />
Weltmeere in einer Box. Und alles in bester<br />
Dokutainment-<strong>Man</strong>ier.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 6/10<br />
3D 4,5/10<br />
Bilder: Koch Media, KSM<br />
80
Special Interest<br />
Film<br />
Alpen 3D<br />
Dokumentation<br />
OT: Alpen 3D L: AT, HU<br />
J: 2012 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-TV: Philips<br />
PFL 8007K/12<br />
2D-komp.: ja<br />
R: Attila Tenki S: k. A.<br />
LZ: 65 min FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.10.13 × 1 Extras: 1/10<br />
Die Tierwelt in den Alpen ist vielfältiger<br />
als man meinen könnte<br />
Das Paradies Europas<br />
Die großzügigen Luftaufnahmen vermitteln ein gutes Gefühl der massiven<br />
Dimensionen des Gebirgszuges, machen es für 3D-Genießer aber schwer<br />
Bei „Alpen 3D“ haben wir es<br />
mit einer echten Spezialisten-<br />
Dokumentation zu tun, denn – wie<br />
der Titel schon sagt – dreht sich hier<br />
alles um das riesige Gebirgsmassiv,<br />
das Zentraleuropa seinen markanten<br />
Stempel aufdrückt. Neben<br />
der geologischen Entstehungsgeschichte<br />
und allgemeinem Faktenwissen<br />
zum größten und höchsten<br />
Gebirgszug des Kontinents, wird vor<br />
allem die vielfältige Flora und Fauna<br />
entlang der fast 800 Kilometer<br />
langen Region beleuchtet. Hierbei<br />
wird deutlich, wie vielfältig dieses<br />
Wunder der Natur in all seinen Gegenden<br />
und Ländern ist: Von den<br />
eisigen Höhen des Jungfrauenjochs<br />
bis hin zu sattgrünen Wiesen rund<br />
um idyllische Bergseen reiht sich<br />
ein Blickfang an den nächsten. (Gedreht<br />
wurde vor allem in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz.)<br />
„Alpen 3D“ erscheint im Rahmen<br />
des Sky 3D-Programms, erreicht<br />
aber leider nicht die Klasse der<br />
anderen Produktionen dieser Reihe.<br />
Die Bildqualität erscheint sowohl<br />
in 2D als auch in 3D unterdurchschnittlich,<br />
mit deutlichem Schärfeverlust<br />
und wenig brillanten Farben.<br />
Der räumliche Effekt ist einigermaßen<br />
vorhanden, stellt aber aufgrund<br />
der wenig geeigneten Motive und<br />
Kameraperspektiven kein Muss dar.<br />
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der<br />
betont langsam eingesprochene<br />
Kommentar, wobei man anhand<br />
des leichten Akzents der Dame<br />
hinter dem Mikr<strong>of</strong>on vielleicht die<br />
sprichwörtliche „schweizerische Gelassenheit“<br />
dafür verantwortlich machen<br />
kann. Die Rears sind leider an<br />
keiner Stelle wirklich wahrnehmbar:<br />
Weder durch Umgebungsgeräusche<br />
noch durch punktuelle musikalische<br />
Untermalung – trotz vorhandener<br />
5.1-Abmsichung.<br />
TW<br />
Film 6/10<br />
Etwas betulicher Rundfl ug durch die Schönheit<br />
der Alpen: Für Berg-Begeisterte einen Blick wert,<br />
auch wenn technisch mehr drin gewesen wäre.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
3D 6/10<br />
Wildes Afrika 3D<br />
Dokumentation<br />
OT: Wild Africa 3D<br />
L: HU, J: 2013 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD 5.1 verw.<br />
3D-TV: Panasonic<br />
TX-L55ETW60<br />
2D-komp.: ja<br />
R: Peter Lord S: k.A.<br />
LZ: 52 min FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
Eine außergewöhnliche<br />
Reise Deutschland von oben (1. – 3. Staffel)<br />
Dokumentation<br />
OT: Deutschland von<br />
Oben L: DE J: 2010–<br />
2013 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Petra Höfer, Freddie<br />
Rückenhaus S: Leon<br />
Boden LZ: 9 × 44 min<br />
FSK: 0 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Elefanten sind das Symbol Afrikas<br />
und haben auch hier ihren Auftritt<br />
VÖ: 04.10.13 × 2 Extras: 0,5/10<br />
Na, hätten Sie‘s erkannt? Die Draufsicht<br />
eröffnet neue Perspektiven<br />
Bilder: KSM, Universum<br />
Afrikas beeindruckende Vegetation<br />
und Tierwelt fasziniert durch<br />
ihre raue Schönheit und die einzigartige<br />
Vielfalt, die nicht umsonst<br />
durch mannigfaltige Bestrebungen<br />
geschützt werden soll. Die Dokumentation<br />
„Wildes Afrika“ zeigt den<br />
Kontinent von seinen schönsten<br />
und interessantesten Seiten und<br />
gibt einen Gesamtüberblick über<br />
die wichtigsten Vertreter von Flora<br />
und Fauna. Obwohl diese Einblicke<br />
zumeist nur an der Oberfläche kratzen,<br />
punkten die Bilder dafür mit<br />
guter Schärfe, und auch die Farben<br />
der Savanne werden in ihrer ganzen<br />
natürlichen Pracht wiedergegeben.<br />
Sowohl Land als auch Wasser werden<br />
hinsichtlich ihrer Artenvielfalt<br />
beleuchtet und durch eine solide<br />
Musikuntermalung passend unterstrichen.<br />
Dabei weisen die 3D-<br />
Effekte eine schöne Tiefenwirkung<br />
auf, die einen hautnah in die afrikanische<br />
Savanne führt.<br />
SR<br />
Film 5,5/10<br />
Grober Überblick über eine der vielfältigsten<br />
Gegenden der Erde, allerdings in schönen,<br />
dreidimensionalen Bildern.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
3D 6,5/10<br />
Als vor drei Jahren im Rahmen<br />
des „Terra X“-Formats im ZDF die<br />
erste Staffel der Reihe „Deutschland<br />
von oben“ lief, hätten sich die Macher<br />
bestimmt nicht träumen lassen,<br />
dass sie damit einen richtigen kleinen<br />
Doku-Trend auslösen würden.<br />
Inzwischen wird die aufschlussreiche<br />
Vogelperspektive allerorten genutzt,<br />
um eigentlich bekannte Themen<br />
mal von einer ganz anderen Seite<br />
aus zu betrachten. Die insgesamt<br />
neun Folgen der Produktion gliedern<br />
sich in die Überschriften „Stadt“,<br />
„Land“ und „Fluss“ (jeweils eine Episode<br />
zu jedem Gebiet pro Staffel).<br />
Dass die Bilder dank dieser thematischen<br />
Überschriften wild zwischen<br />
den unterschiedlichsten Gegenden<br />
Deutschlands hin und her springen,<br />
ist anfangs gewöhnungsbedürftig,<br />
bringt letzten Endes aber einiges<br />
an Abwechslung. In Sachen Technik<br />
weiß vor allem die Optik zu überzeugen:<br />
Makelloses HD lässt die faszinierenden<br />
Städte und Landschaften<br />
in all ihrem Glanz erstrahlen. TW<br />
Film 8/10<br />
Ein gänzlich anderer Blick auf das Land, in dem<br />
wir leben: Technisch hochwertig – inhaltlich abwechslungsreich,<br />
unterhaltsam und informativ.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 81
Film<br />
Special Interest<br />
SHADOWLAND<br />
Jeder, der sich als Kind schon einmal mit einer Taschenlampe bewaffnet am Schattenspiel versucht hat, weiß, wie<br />
schwierig es ist, den Schatten echte Figuren oder gar eine Geschichte zu entlocken. Umso beeindruckender wirkt da<br />
das pr<strong>of</strong>essionelle Schattentheater des Pilobolus Dance Theaters, das mit seinem Programm „Shadowland“ durch<br />
die ganze Welt tourte.<br />
Special Interest<br />
in einigen deutschen Großstädten auf. Wer dieses<br />
beeindruckende und bewegende Programm<br />
verpasst hat oder unbedingt noch einmal erleben<br />
will, hat ab dem 17. Oktober 2013 mit der ungeschnittenen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nun die Möglichkeit, sich das<br />
Schattentheater auf den heimischen Bildschirm<br />
zu zaubern.<br />
schichte zu entdecken, sondern vielmehr darum,<br />
sich einfach mitreißen und verzaubern zu lassen.<br />
Angesichts der teils düsteren, gewalttätigen<br />
oder sogar erotischen Atmosphäre ist die Show<br />
jedoch keinesfalls Unterhaltung für die ganze<br />
Familie. Auch Fans von Musicals werden bei<br />
Ot: Shadowland L: US J: 2013 v: Universal Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 t: DTS-HD MA 5.1 r: Fjodor Chitruk, u. a.<br />
D: Lauren Yalango, Heather Jeane Favretto, Nathaniel<br />
Buchsbaum LZ: 83 min FSK: 16 P: 20 Euro w-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Am US-amerikanischen Darthmouth College<br />
nahm sich zu Beginn der 70er-Jahre eine<br />
Tanzklasse der Kunstform des Schattenspiels<br />
an und kombinierte sie mit Musik und Tanz.<br />
Das Ergebnis war die Gründung des weltweit<br />
erfolgreichen Tanztheaters „Pilobolus Dance<br />
Theatre“, das mit seinem Programm nicht nur<br />
in zahlreichen Städten über den ganzen Erdball<br />
tourte, sondern auch in der TV-Werbung präsent<br />
war und sogar mit einer Performance auf<br />
der Oscar ® -Verleihung 2007 auftreten durfte.<br />
Mit ihrer Show „Shadowland“ trat Pilobolus auch<br />
Bewegende traumwelt<br />
Wie der Name „Shadowland“ schon andeutet,<br />
wird der Zuschauer von den Pilobolus-Tanzakrobaten<br />
auf eine Reise in eine Welt aus Licht<br />
und Schatten und vielem mehr mitgenommen.<br />
In einem steten Wechsel zwischen einfachem<br />
Tanztheater und Schattenspiel erlebt das Publikum<br />
den düsteren, teilweise bestürzenden, aber<br />
auch mitreißenden Traum einer jungen Frau, die<br />
sich scheinbar auf die Suche nach sich selbst begibt.<br />
Konkret beschreiben lässt sich die Handlung<br />
der Show dabei nur schwer, denn das Theaterstück<br />
lebt von den mittelbar sowie unmittelbar<br />
erzeugten Bildern, die sich zu Szenen mit unterschiedlichsten<br />
Stimmungen und Emotionen<br />
zusammenfügen. Dabei spielen Fantasie und<br />
Poesie eine zentrale Rolle, sodass es weniger<br />
darum geht, einen Sinn in der aufgeführten Ge-<br />
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie die „Verwandlung“<br />
zum Hundemädchen funktioniert<br />
Bilder: Universal Pictures Home, Emmanuel Donny, John Kane<br />
82
Special Interest<br />
Film<br />
IntervIew<br />
Hauptdarstellerin<br />
Lauren Yalango (Dog Girl)<br />
„Shadowland“ nimmt den Zuschauer mit in eine zauberhafte<br />
Traumwelt. Im Gespräch mit dem Hundemädchen<br />
Lauren Yalango erfahren wir, wie das Leben auf der anderen<br />
Seite der Schattenleinwand aussieht.<br />
Es gibt <strong>of</strong>fenbar nichts, dass die Akrobaten des Pilobolus Dance Theaters nicht mit ihren Körpern auf<br />
die Bühne zaubern können. Ein riesiger Elefant? Kein Problem!<br />
„Shadowland“ vermutlich nicht auf ihre Kosten<br />
kommen, denn es handelt sich hierbei nicht um<br />
eine dramaturgisch ausgefeilte Geschichte mit<br />
erkennbaren Figurenkonstellationen, sondern<br />
um eine künstlerisch ansprechende Inszenierung,<br />
die man am ehesten mit einem Theaterbesuch<br />
vergleichen kann. Wer sich auf dieses<br />
Erlebnis einlässt, wird mit Sicherheit Opfer der<br />
Sogwirkung, die das Schattenspiel erzeugt und<br />
vergisst schon bald, dass die Figuren auf der<br />
Bühne lediglich aus Licht, Schatten und Akrobatik<br />
bestehen.<br />
Wenn sich die Schattenspiel-Leinwand hebt und<br />
die Darsteller persönlich auf der Bühne agieren,<br />
verfliegt hin und wieder der erzeugte Zauber,<br />
denn der Fokus von Pilobolus liegt eindeutig<br />
mehr auf dem Tanz als auf dem Schauspiel.<br />
Während beim Schattenspiel überdeutliche<br />
und gekünstelte Gestik nötig ist, um Emotionen<br />
und Handlungen deutlich und verständlich zu<br />
machen, wirkt sie im direkten Schauspiel gelegentlich<br />
stark übertrieben und stellenweise sogar<br />
unfreiwillig komisch.<br />
Mehr als nur Licht und Schatten<br />
Betrachtet man die technische Seite von „Shadowland“,<br />
dann bietet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disk dem<br />
Zuschauer den hochwertigen Mitschnitt einer stilistisch<br />
wunderbar inszenierten Aufführung, die<br />
auch im Heimkino voll ihre Magie entfalten kann.<br />
Ein hervorragender Kontrast und eine natürliche<br />
Farbwiedergabe bringen das Spiel von Licht und<br />
Schatten optimal zur Geltung. Wer sich hier eine<br />
triste Schwarz-Weiß-Szenerie vorstellt, irrt jedoch,<br />
denn mit viel Feinsinn wurde bei der Aufführung<br />
getöntes Licht eingesetzt, um eindrucksvolle<br />
Farb atmosphären zu schaffen und den Zuschauer<br />
zu verzaubern.<br />
Die grandiose Bildschärfe, sowohl bei Nahaufnahmen<br />
als auch bei Totalen, sorgt gleichzeitig<br />
dafür, dass alle Regungen der Figuren und alle<br />
noch so kleinen Details sichtbar werden, selbst<br />
solche, die dem Besucher der Aufführung vermutlich<br />
entgangen sind. Hin und wieder liegen<br />
ein stilistischer Weichzeichner und ein ausleuchtungsbedingtes<br />
Bildrauschen auf der Optik und<br />
trüben das Bild ein wenig.<br />
Da Tanz ohne Musik kaum möglich ist, lebt „Shadowland“<br />
natürlich von seinem Soundtrack. Dieser<br />
entstammt größtenteils der Feder David Poes<br />
und schafft es, mit Melodie und Text die Handlung<br />
und die erzeugten Bilder zu unterstützen,<br />
zu verdeutlichen und so einen entscheidenden<br />
Teil der Magie auszumachen. Dank der räumlichen<br />
Inszenierung fühlt sich der Zuschauer in<br />
die ersten Reihen des Publikums und zeitweise<br />
sogar mitten auf die Bühne versetzt. Lediglich die<br />
Abmischung und Lautstärkedynamik von Soundeffekten,<br />
Musik und Bühnengeräuschen hätte<br />
etwas stimmiger inszeniert werden können.<br />
Immer wieder erschallen technisch erzeugte<br />
Effekte unnatürlich laut, während die Musik auf<br />
einem stagnierenden Lautstärkeniveau verbleibt<br />
und die Geräusche, die durch die Darsteller erzeugt<br />
werden, hin und wieder völlig untergehen.<br />
Wer nach dem Zauber der Aufführung noch einen<br />
spannenden Blick hinter die Kulissen werfen<br />
will, wird im Bonusmaterial mit dem interessanten<br />
Making-Of fündig.<br />
Nele ReIbeR<br />
Film 8/10<br />
„Shadowland“ nimmt den Zuschauer mit auf eine beeindruckende<br />
und verzaubernde Traumreise in eine Welt aus Licht, Schatten,<br />
Musik und akrobatischem Tanz.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
ton 7/10<br />
Dank hervorragender Bildqualität bietet sich dem Zuschauer ein<br />
einmaliger Blick auf die wundervoll inszenierte Show.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 1/2<br />
Der Zuschauer wird durch den soliden Sound in die vordersten<br />
Reihen der wirkungsvollen Aufführung entführt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2,5/3 1/2 1,5/2<br />
Hallo Ms. Yalango! Wie genau kamen Sie<br />
eigentlich zum Pilobolus Dance Theater?<br />
Ich habe mein ganzes Leben lang Tanz studiert.<br />
Als ich eine Zeit lang in New York City tanzte,<br />
erfuhr ich von einem Vortanzen und da ich die<br />
Arbeit des Pilobus schon damals geliebt habe,<br />
nahm ich teil. Und letztendlich, nach einer<br />
Woche tanzen und improvisieren, bekam ich<br />
den Job.<br />
Was hat Sie am meisten daran gereizt, Teil<br />
einer Schattentheater-Aufführung zu sein?<br />
Um ehrlich zu sein, wusste ich anfangs<br />
nicht sehr viel über die „Schattenseite“ des<br />
Theaters. Es war eine große Herausforderung<br />
für mich, denn es ist eine völlig andere<br />
Art des Ausdrucks. Doch ich mag Herausforderungen<br />
und habe mich s<strong>of</strong>ort in das<br />
Schattentheater verliebt.<br />
Macht Ihnen die Darstellung einer Schattenfigur<br />
mehr Spaß als der einfache Ausdruckstanz?<br />
Das ist eine schwierige Frage, denn ich mag<br />
beides sehr gerne. Ich liebe es, mich im Tanz<br />
auszudrücken und mich darzustellen, während<br />
das Publikum mein Gesicht und meine Körpersprache<br />
sieht. Hinter der Schattenleinwand<br />
muss ich das alles noch verstärken, sogar beinahe<br />
übertreiben. Da „Shadowland“ diese beiden<br />
Schauspielformen miteinander kombiniert,<br />
war die Show perfekt für mich.<br />
Bald erscheint die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu „Shadowland“.<br />
Sind Sie aufgeregt?<br />
Wir haben lange über die Produktion einer <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
nachgedacht. Die Show ist so bildgewaltig,<br />
obwohl es sich um eine einfache Theateraufführung<br />
handelt. Deshalb bin ich sehr gespannt<br />
auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, denn sie wird der Show noch<br />
einmal einen völlig anderen Ausdruck verleihen.<br />
Ich h<strong>of</strong>fe, dass die Menschen „Shadowland“<br />
ebenso sehr lieben werden wie wir.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 83
Film<br />
Special Interest<br />
Aufregende Dokumentationen in 3D<br />
Die dritte Dimension ist inzwischen nicht mehr nur den großen Kino-Blockbustern vorbehalten.<br />
Auch andere Medien wie z. B. Konzertmitschnitte oder in diesem Fall Dokumentationen nutzen<br />
die zusätzliche Tiefe, um den Zuschauer stärker in ihren Bann zu ziehen bzw.<br />
umgekehrt, das Geschehen näher an den Zuschauer heranzuholen.<br />
A nders als im fiktiven Film gehört es zur<br />
Aufgabe einer Dokumentation, Wissen zu<br />
vermitteln und es zu veranschaulichen. Diesen<br />
„Lehr-Auftrag“ nehmen die meisten hochwertigen<br />
Dokus glücklicherweise ernst, wobei es immer<br />
eine Kunst ist, etwas zu vermitteln und gleichzeitig<br />
auch den Zuhörer bzw. Zuschauer mit dem St<strong>of</strong>f<br />
zu fesseln. Besonders in der heutigen Zeit, wo<br />
Dokumentationen in großen Mengen dargeboten<br />
und über die verschiedensten Medien bezogen<br />
werden können, ist es für die Macher solcher<br />
Filme umso schwieriger, neue Themengebiete<br />
zu erschließen, also ihrem Publikum etwas zu<br />
bieten, was es noch nie zuvor gesehen hat. Daher<br />
gewinnt die Frage nach der Form zunehmend an<br />
Bedeutung. Bekannte Themen erhalten so ihren<br />
neuen Reiz, da sie aus neuen Perspektiven, mit<br />
aktueller Kameratechnik oder auch in beeindruckendem<br />
3D gedreht werden. Gerade Letzteres<br />
scheint prädestiniert für das Dokutainment zu<br />
sein, sozusagen eine neue Stufe des filmischen<br />
Erlebens von Dingen, die man so aus dem Alltag<br />
vielleicht nicht kennt. Aus diesem Grund veröffentlicht<br />
Universal Pictures am 7. November eine<br />
ganze Reihe an unterschiedlichen Dokumentati-<br />
onen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D, von denen wir Ihnen<br />
vier Stück vorstellen wollen.<br />
Wundervolles Afrika 3D<br />
Den Anfang macht das klassischste Dokuthema<br />
schlechthin: „Wundervolles Afrika 3D“.<br />
In diesem 3D-Film folgt der rote Faden der Wanderung<br />
der Gnus, die in einem Jahreszyklus dem<br />
Wasser bzw. den Regenwolken folgen. Begleitet<br />
werden sie von weiteren Pfl anzenfressern wie<br />
den Zebras, sodass sich eine der größten Bewe-<br />
gungen der Welt<br />
bildet. Auf ihrem beschwerlichen<br />
Weg durch die<br />
afrikanische Savanne passieren die Gnus<br />
viele Gefahren wie etwa die Krokodile, die<br />
das Auftauchen der leckeren Zwischenmahlzeit<br />
mit großer Vorfreude erwarten. Zugleich schließen<br />
sich der Tierbewegung auch geübte Jäger wie der<br />
Schakal an und die Aasfresser kreisen über der<br />
Herde, in der H<strong>of</strong>fnung auf den nächsten Kadaver.<br />
„Wundervolles Afrika 3D“ zeigt dieses organische<br />
Überwesen namens „Tierwanderung“ mit<br />
all seinen Facetten<br />
und nutzt die Exkurse zu den Tieren,<br />
denen die Gnus auf ihrem Weg begegnen, als<br />
willkommene Abwechslung. Darüber hinaus stellt<br />
es auch die Verbindung zum großen Ganzen her.<br />
Die stereoskopische Komponente kann sich dank<br />
der sorgfältig ausgewählten Perspektiven sehen<br />
lassen. Die Grundtiefe zeigt sich durchgängig genehm, ohne es mit der Tiefe zu übertreiben.<br />
an-<br />
Hält sich mal ein Tier im Vordergrund auf, so hebt<br />
es sich perfekt vom Hintergrund ab – Eine Bild-<br />
Der Weltraum – Unendliche Weiten … und so viele Phänomene, die der Mensch alle begreifen möchte.<br />
Von der Erde aus erforscht er das All mittels Sonden, Lichtmessungen und Beobachtungen.<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
84
Special Interest<br />
Film<br />
Wundervolles Afrika 3D<br />
OT: Amazing Africa L: DE J: 2013 V: Universal Pictures<br />
B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />
K/12 2D-komp.: ja R: Eicher und Mayer D: k. A.<br />
LZ: 58 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Film 7/10<br />
Das Thema „Afrika“ ist eines der beliebtesten im Doku-Sektor,<br />
weshalb die Konkurrenz hoch ist. Durch den 3D-Eff ekt sticht diese<br />
durchaus hervor.<br />
Kein anderer Kontinent bietet solch eine Vielfalt an unterschiedlichen Tierarten, natürlichen Bedingungen<br />
und faszinierenden Naturschauspielen wie Afrika<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 5/10<br />
aufteilung, die die gesamte 3D-Regie defi niert:<br />
Vordergrund-Mitte-Hintergrund. Dies reicht, um<br />
eine glaubwürdige Plastizität zu erzeugen.<br />
Räuber der Ozeane 3D<br />
Die zweite Doku „Räuber der Ozeane“ weiß diesen<br />
Effekt aber noch zu toppen. Hier befi ndet sich<br />
die Kamera nämlich unter Wasser, weshalb ein jedes<br />
frei schwebende Partikelchen eine Tiefenebene<br />
im Raum erhält. An diesen grandiosen Aufnahmen<br />
lässt sich ohne Zweifel erkennen, dass der<br />
Film mit einem 3D-Kamera-Rig gedreht wurde.<br />
Kunterbunte Fische tummeln sich direkt vor den<br />
Augen des Betrachters und die Haie schwimmen<br />
majestätisch im Hintergrund. Natürlich sind sie<br />
die großen Stars dieser Doku. Diese thematische<br />
Bevorteilung haben sie sich aber auch redlich verdient,<br />
denn Haie sind nachweislich die effi zientesten<br />
und besten Jäger der Weltmeere. Schon<br />
seit vielen Millionen von Jahren existieren sie,<br />
ohne sich großartig verändert zu haben, was ein<br />
Hinweis auf ihre exzellente Überlebens-Strategie<br />
sowie auf ihren äußerst effi zienten Körperbau<br />
gibt. So behandelt die Doku die interessantesten<br />
Hai-Arten vom ungefähr 90 Zentimeter langen<br />
Dornhai bis hin zum gigantische 20 Meter umfassenden<br />
Walhai.<br />
Der Größenunterschied wird jeweils in einer anschaulichen<br />
Computergrafi k verdeutlicht, in der<br />
das entsprechende Tier mit Menschen verglichen<br />
wird. Jeder dieser Haie besitzt ein hochsensibles<br />
Nervengefl echt unter der Haut sowie eine<br />
Hochleistungs-Nase, die die Umgebung ähnlich<br />
einem Radar sehr genau wahrnimmt. Zu den<br />
galanten Pianoklängen des Soundtracks lassen<br />
sich aber auch noch andere interessante Räuber<br />
des Meeres beobachten wie z. B. die Muräne und<br />
der Adlerrochen. Trotz des <strong>of</strong>tmals trüben Wassers<br />
bleibt die Sicht ganz ungehindert und der<br />
3D-Effekt entfaltet seine volle, beeindruckende<br />
Wirkung. Durch ihn taucht der Betrachter voll und<br />
ganz in die Unterwasserwelt ein und vergisst dabei<br />
auch mal die echte Welt um sich herum. Begleitet<br />
wird die Doku von einem sehr guten und<br />
durchstrukturierten Kommentar, sodass auch ein<br />
Lerneffekt nicht ausbleibt.<br />
Das Universum 3D<br />
Einen solchen gibt es auch bei der Weltraum-Doku<br />
„Das Universum 3D“. In dieser werden anhand<br />
hochwertiger Computergrafi ken die wichtigsten<br />
Phänomene in den Weiten des Universums demonstriert<br />
und erklärt. Angefangen bei der Erde<br />
und ihren besonderen Eigenschaften, die für<br />
das Leben unerlässlich sind, arbeitet sich der<br />
Film von Planet zu Planet durch das ganze Sonnensystem.<br />
Dabei wird auch deutlich gemacht,<br />
wie der Mensch an die Fakten gelangt, die viele<br />
Millionen Kilometer entfernt auf ihre Erkundung<br />
warten. Obwohl uns zahlreiche Science Fiction-<br />
Filme weismachen wollen, dass der Mensch einfach<br />
mal so auf fremde Planeten<br />
reisen kann, haben es<br />
die Astronauten bislang<br />
„nur“ auf den<br />
Mond geschafft<br />
(wenn überhaupt).<br />
Logischerweise<br />
gibt es distanzielle<br />
Schwierigkeiten<br />
bei sich ständig<br />
bewegenden<br />
Himmelskörpern,<br />
die z. B. wie der<br />
Weitere 3D Dokus<br />
3D 6/10<br />
Räuber der Ozeane 3D<br />
OT: Ocean Predators 3D L: DE J: 2013 V: Universal Pictures<br />
B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />
K/12 2D-komp.: ja R: Eicher & Mayer D: k. A.<br />
LZ: 57 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13<br />
× 1 Extras: 0,5/10<br />
Film<br />
8/10<br />
Die Welt der Haie ist hier übersichtlich aufgegliedert, toll erklärt<br />
und mit wunderschönen 3D-Bildern dokumentiert. Die Doku<br />
fungiert also gleichermaßen als Lehrstunde und Tiefseeabenteuer.<br />
Technik<br />
7/10<br />
Bild<br />
7/10<br />
Ton<br />
5/10<br />
3D<br />
9,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 85
Film<br />
Special Interest<br />
Paragliding kombiniert mit dem<br />
Ski-Sport: Das ist der noch junge<br />
Trend namens „Speedriding“<br />
Speedriding 3D<br />
OT: Over The Edge 3D L: FR J: 2012 V: Universal Pictures<br />
B: MVC, 1,78 : 1 T: DTS-HD MA 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL<br />
6007 K/12 2D-komp.: ja R: k. A. D: M. Cavalade, J. Band, F.<br />
Bon LZ: 55 min FSK: 0 P: 19 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Film 7,5/10<br />
Diese spektakulären und actionreichen Aufnahmen sind nicht von<br />
dieser Welt. Wenn sich selbst der Kameramann im freien Fall<br />
befi ndet, ist einfach alles möglich.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 5/10<br />
3D 6/10<br />
Das Universum 3D<br />
OT: Our Universe 3D L: US J: 2013 V: Universal Pictures<br />
B: MVC, 1.78 : 1 T: DTS 2.0 verw. 3D-TV: Philips PFL 6007<br />
K/12 2D-komp.: ja R: k. A.D: k. A. LZ: 51 min FSK: 0 P: 19<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 07.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Film 7/10<br />
Übersichtlich strukturiert und gut erklärt weckt diese<br />
Dokumentation die Faszination an den Phänomenen unseres<br />
Sonnensystems.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 4/10<br />
3D 7/10<br />
Weitere 3D Dokus<br />
Mars in 16 Jahres-Zyklen zwischen über 50 und<br />
400 Millionen Kilometern in der Entfernung<br />
zur Erde variieren. Statt Menschen werden also<br />
Erkundungs-Sonden mit Kameras und Übertragungsgeräten<br />
ins All geschickt, die aus der Entfernung<br />
Bilder von den Planeten-Oberfl ächen<br />
schießen oder auch Spektralanalysen durchführen<br />
sollen. Die dreidimensionale Tiefe der vorliegenden<br />
Doku ist vorsichtig angesetzt, was an<br />
den <strong>of</strong>tmals geringen 3D-Details liegt, die das<br />
All manchmal zum fl achen, leicht gewölbten<br />
Hintergrund werden lassen, vor dem sich dann<br />
das runde Beobachtungsobjekt befi ndet. Es gibt<br />
aber auch Szenen, die genau das Gegenteil zeigen<br />
und eine gute Partikel-Anzahl vorweisen,<br />
durch die die Kamera dann schwebt. Auch die<br />
zerklüftete Mondoberfl äche nimmt mit ihren Kratern<br />
plastische Dimensionen an. Hier fährt die<br />
Kamera über Originalaufnahmen, die dank des<br />
3D-Verfahrens fast fühlbar wirken. Der Kontrast<br />
ist topp, während die Schärfe und die Farbdarstellung<br />
knapp an einem „sehr gut“ vorbeischlittern.<br />
Speedriding 3D<br />
Das vierte hier vorgestellte Genre-Beispiel ist<br />
im wahrsten Sinne des Wortes ein Extrem unter<br />
den 3D-Dokus. Es handelt von einer noch relativ<br />
jungen Extremsportart, die es in dieser Form erst<br />
seit 2001 gibt: das Speedriding. Erfunden wurde<br />
sie von Fred Fugen, einem Pr<strong>of</strong>i -Paraglider, der<br />
seinen Lieblingssport mit dem Ski-Fahren verbinden<br />
wollte und es auch schaffte. Schon wenige<br />
Jahre nach den ersten Versuchen ist Speedriding<br />
zum Trend geworden und wird als extrem coole<br />
Verschmelzung des Gleitens am Boden und<br />
in der Luft geschätzt. Mit der vorliegenden Doku<br />
„Speedriding 3D“ begleiten Sie drei der besten<br />
Sportler dieser Disziplin bei einem atemberaubenden<br />
Ausfl ug. Maxence Cavalade, Jerome<br />
Band und Francois Bon schweben durch die<br />
Lüfte, springen von Klippen und fahren durch<br />
den Schnee, als hätten sie nie etwas anderes<br />
gemacht. Mit pr<strong>of</strong>essionellem Kameraequipment,<br />
das von kleinen Helmkameras bis zu großen<br />
3D-Kamerarigs reicht, lassen sie den Zuschauer<br />
direkt an ihren schwindelerregenden Erlebnissen<br />
teilhaben. Und tatsächlich gelingt es ihnen, einen<br />
Hauch von Freiheit zu vermitteln und die Lust<br />
zu wecken, auch selber einmal etwas in dieser<br />
Richtung zu versuchen. So verlockend sich solch<br />
ein Szenario für eine 3D-Umsetzung anhört,<br />
so schwierig ist aber auch die Produktion eines<br />
solchen Filmes. Aus gutem Grund wurde daher<br />
auf einen großen 3D-Effekt verzichtet, sobald der<br />
Kameramann selbst auf den Skiern steht oder<br />
sich irgendwo herunter fallen lässt. Gerade hier<br />
sind die Aufnahmen dermaßen verwackelt, dass<br />
bei einem stereoskopischen Effekt eine große Irritation<br />
der Augen stattfi nden würde. Zudem sind<br />
einige Kameraschwenks viel zu schnell für einen<br />
3D-Film, weshalb es ganz gut ist, dass der Effekt<br />
an diesen Stellen stark zurückgeschraubt wurde.<br />
Doch keine Sorge, die subjektiven (Ego-)Perspektiven<br />
reichen schon, um vollends in den Spaß<br />
hineingesogen zu werden. Einstellungen, die<br />
keine Kamera-Bewegung erfordern, sind wiederum<br />
mit einer beeindruckend großen Tiefe versehen,<br />
sodass Sie die grandiosen Bergpanoramen<br />
in vollen Zügen genießen können. Sehr stylisch<br />
sind übrigens auch die dreidimensionalen Texte,<br />
die links und rechts neben den jeweiligen Extrem-<br />
Sportlern auftauchen und genau auf seiner Höhe<br />
schweben. Alles in allem ist dieser Trip also ein<br />
vollkommen rundes 3D-Abenteuer. Je nach verwendeter<br />
Kamera-Art variieren die Bildparameter.<br />
So liefern die Helm- und Handkameras eher<br />
durchschnittliche Bilder, während die mit weniger<br />
fl exiblem Equipment geschossenen Szenen erstklassige<br />
Schärfe mit einem Überschwang an Details,<br />
satten Farben und einem perfekten Kontrast<br />
bieten. Unvergesslich bleibt auch der Soundtrack,<br />
eine Auswahl an energiegeladener Musik, die die<br />
sichtbare Action unterstützt.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
86
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
BLU-RAY<br />
FAMILY<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
Aus irgendeinem Grund lieben die deutschen<br />
Zuschauer animierte Urzeitfamilien.<br />
Seien es „Die Feuersteins“ oder auch die<br />
verrückte Tier-Sippe in „Ice Age“, der Erfolg ist<br />
jedes Mal vorprogrammiert. Genauso lief auch<br />
„Die Crrods“ extrem gut in den Kinos, sodass<br />
er weit über eine halbe Milliarde US-Dollar einspielen<br />
konnte. Umso mehr freuen wir uns auf<br />
den Heimkino-Start, denn dann kann man sich<br />
das Abenteuer von Eep, Grug und Co. immer<br />
und immer wieder anschauen. Aber auch in<br />
der Gegenwart gibt es viel zu entdecken. So<br />
erleben die “Fünf Freunde“ bereits ihr zweites<br />
Detektiv-Abenteuer und im Studio-Ghibli-Animationsfilm<br />
„Die Stimme des Herzens“ führt<br />
eine alte Bibliothekskarte zur wahrscheinlich<br />
herzlichsten und schönsten Hausmusik-Nummer<br />
aller Zeiten. Als Einstimmung zum bevorstehenden<br />
Halloween-Abend können sich<br />
die jüngeren Zuschauer „Die Monster High“<br />
anschauen und dann selber entscheiden, ob sie<br />
nicht doch lieber wie ein echtes Gruselmonster<br />
aussehen wollen, anstatt wie ein großäugiges,<br />
durchgestyltes Modepüppchen.<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 87
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Mit „Die Croods“ liefern die Schöpfer von „Drachen zähmen leicht gemacht“ (2010) und „Lilo<br />
& Stitch“ (2002) Spaß und Action für die ganze Familie in farbenprächtigen Bildern.<br />
Animation<br />
OT: The Croods L: USA J: 2013 V: 20th Century Fox<br />
B: MPEG-4, 2.35:1 T: DTS 5.1 R: Kirk de Micco, Christopher<br />
Sanders D: Uwe Ochsenknecht, Kostja Ullmann, Janin<br />
Reinhardt LZ: 99 min FSK: 0 P: 29 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.10.13 × 2 Extras: 7,5/10<br />
Bildreferenz<br />
Die Croods<br />
Die Croods sind eine ganz normale, prähistorische<br />
Familie, die vom übervorsichtigen<br />
Familienoberhaupt Grug (Uwe Ochsenknecht)<br />
geleitet, höchstens zur Jagd nach<br />
Nahrung aus ihrer Höhle heraus kommen.<br />
Nur Tocher Eep (Janin Reinhardt) rebellliert<br />
gegen den spießigen Alltagstrott ihrer Familie<br />
und sehnt sich nach den unendlichen<br />
Möglichkeiten, die ihr die Welt außerhalb<br />
der steinzeitlichen vier Wände zu bieten<br />
hat. Irgendwann soll sich ihr Wunsch nach<br />
Freiheit jedoch auf eine Weise erfüllen,<br />
mit dem selbst die abenteuerlustige Eep<br />
nicht einverstanden gewesen wäre, denn<br />
infolge eines Erdrutsches stürzt die Höhle<br />
ein und die ganze Familie muss sich einen<br />
neuen, sicheren Unterschlupf suchen. Dabei<br />
begegnen sie nicht nur unzähligen wilden<br />
Tieren und beeindruckenden Landschaften,<br />
sondern auch dem umher ziehenden Guy<br />
(Kostja Ullmann), der einen Kopf voller<br />
neuzeitlicher Ideen hat und auch den von<br />
Eep gehörig verdreht. Er prophezeit ihnen<br />
das Ende der Welt und rät, sich schleunigst<br />
auf den Weg in Sicherheit zu machen.<br />
Von ihm geleitet beginnt die Suche<br />
der Familienmitglieder nach einem<br />
neuen Zuhause und einem Platz,<br />
der sie vor den einstürzenden<br />
Erdmassen und ausbrechenden<br />
Vulkanen beschützt. Vater Grug<br />
passen diese neuartigen<br />
Entwicklungen da-<br />
gegen gar nicht<br />
und er versucht mit aller Macht, die Familientradition<br />
aufrecht zu erhalten, die besagt<br />
„Neu ist immer schlecht“. Dies bezieht sich<br />
dabei nicht nur auf die allgemeine Situation,<br />
sondern auch auf Guy, der mit seinen<br />
Ideen und seiner zunehmenden Sympathie<br />
beim Rest der Familie so ganz das Gegenteil<br />
vom konservativen Grug ist. Besonders im<br />
englischen Original ist die Synchronisation<br />
hochkarätig mit Nicolas Cage als Grug, Emma<br />
Stone als Eep, Ryan Reynolds als Guy oder<br />
Catherine Keener als Mutter Ugga besetzt, in<br />
der deutschen Version sind dafür u. a. Uwe<br />
Ochsenknecht, Kostja Ullmann und Janin<br />
Reinhardt zu nennen.<br />
Perfekte Familienkonstellation<br />
Die bunt durcheinander gewürfelte Familienkonstellation<br />
sorgt dabei für die beste<br />
Situationskomik, auch wenn das Schema<br />
nicht wirklich neu ist. Von der rüstigen<br />
und nervigen Schwiegermutter, dem verzweifelten<br />
und grummeligen Vater und<br />
dem dicklichen Tollpatsch als Bruder ist<br />
zusammen mit der stillen, geduldigen Mutter<br />
und Eep als kluger und rebellierender<br />
Tochter nahezu jedes Klischee vorhanden,<br />
dass auch aus amerikanischen Sitcoms<br />
bekannt sein dürfte. In „Die Croods“ funk-<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
88
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Jede Familie braucht ein Haustier: Auch daran mangelt es den Croods nicht,<br />
auch wenn die vermeintlichen Schoßtiere etwas überdimensional ausfallen<br />
Ein urtümlicher Vogel verteidigt hartnäckig sein Nest vor der flinken Eep, die<br />
Nahrung für ihre Familie beschaffen will<br />
tioniert das Konzept aber vortrefflich, ohne<br />
sich dabei in Kitsch oder leere Phrasen zu<br />
verlieren. Dabei fällt es auch keineswegs<br />
störend auf, dass der Zuschauer nicht selten<br />
an Filme wie „Avatar“ (2009) oder „Ice<br />
Age“ (2002) erinnert wird, einerseits durch<br />
die bunte und unendlich kreative Flora und<br />
Fauna, in die die Croods schlittern, andererseits<br />
durch das prähistorische Thema an<br />
sich. Letztendlich ist es dem einzigartigen<br />
Humor zu verdanken, der sich aus den verschiedenen<br />
Ecken und Kanten der Figuren<br />
ergibt, dass in keiner Sekunde des Films<br />
Langeweile aufkommt und sich sowohl die<br />
ganz Kleinen als auch die Erwachsenen<br />
über die familiären Streitereien amüsieren<br />
können. Wenn nicht gerade die gelungenen<br />
Dialoge für den einen oder anderen Lacher<br />
sorgen, schaffen es die Protagonisten auch<br />
so, sich durch ihre Eigenheiten in die witzigsten<br />
Situationen zu bringen. Dabei wird<br />
auch nicht an Action gespart, die der Familie<br />
und dem Zuschauer keine Atempause<br />
gönnt. Die rasanten Verfolgungsjagden sind<br />
gekonnt und mitreißend inszeniert. Bereits<br />
die Eröffnungsszene, in der die Croods ihrem<br />
Mittagessen in bester Football-<strong>Man</strong>ier<br />
hinterher jagen, stimmt auf das restliche<br />
Geschehen ein, in der sich eine atemlose<br />
Fahrt ins Ungewisse an die nächste reiht.<br />
Hintergründig vermittelte Evolution<br />
Dabei geht es in dem Film nicht allein um<br />
den Sinneswandel des Vaters oder um die<br />
Entwicklung der Familienbande, es ist ebenso<br />
eine Geschichte von Evolution. Neben<br />
neuen Erfindungen, wie beispielsweise Schuhen,<br />
und Faultieren als improvisierte Gürtel<br />
wird auch das Feuer entdeckt, das Guy - den<br />
Croods weit voraus - als Erster vorzeigen<br />
kann. Dem gegenüber steht die Naivität<br />
und die ängstliche Neugier der Höhlenfamilie,<br />
die den Neuerungen teils skeptisch<br />
und ablehnend, teils panisch bis euphorisch<br />
gegenüber steht. Das Plädoyer für mehr Offenheit<br />
und Neugier für die Welt verstärkt<br />
sich durch den Gegensatz vom sicherheitsfanatischen<br />
Grug gegenüber der welt<strong>of</strong>fenen<br />
Eep, die sich aus gutem Grund zu Guy und<br />
der großen weiten Welt hingezogen fühlt.<br />
Anpassung an neue Umgebungen und Lebensumstände,<br />
die unserer Spezies zum<br />
Überleben verhalf, ist ebenso Thema wie<br />
mehr Toleranz und familiärer Zusammenhalt.<br />
Wunderschöne Bilder in 3D<br />
Ein optimales Filmvergnügen bietet neben<br />
der inhaltlichen Qualität auch die mit einer<br />
schier unendlichen Kreativität ins Leben gerufene<br />
Umgebung der steinzeitlichen Erde,<br />
bei der besonders die außergewöhnliche,<br />
und dabei ziemlich niedliche Tierwelt hervorzuheben<br />
ist. In einer Gegend, wo die<br />
Farben einem nur so ins Auge springen,<br />
leben neben fleischfressenden<br />
Vogelschwärmen<br />
oder süßen Elefantenratten<br />
auch zahlreiche Raubtiere, die<br />
den Croods ans Leder wollen.<br />
Die Optik dabei ist in jeder<br />
Szene perfekt, die Farben<br />
klar und die Welt voller Details,<br />
die es zu bestaunen gilt. Die 3D-Effekte<br />
runden die schönen Bilder treffend ab und<br />
lassen den Zuschauer über im Raum fliegende<br />
Staubkörner nur so staunen. Neben<br />
den ganzen nach vorne stechenden Einzelheiten<br />
ist die Tiefe ebenso beeindruckend<br />
und gibt den Blick frei in die<br />
liebevoll gestalteten Landschaften,<br />
von der Felsschlucht bis hin zum<br />
dichten Urwald.<br />
Der Ton wäre ebenfalls nahezu makellos,<br />
wenn nicht die Räumlichkeit<br />
an der einen oder anderen Stelle etwas<br />
besser hätte ausfallen können. Ansonsten<br />
ist der Soundtrack passend<br />
auf jede Szene, ob actionreich<br />
oder ruhig, abgestimmt, woran<br />
man mal wieder erkennt, dass<br />
Alan Silvestri sein Komponistenhandwerk<br />
meisterhaft<br />
beherrscht. Die gut 100 Minu-<br />
ten an Bonusmaterial bieten vor<br />
allem für Kinder interessante Features,<br />
etwa eine angeleitete Malschule,<br />
bei der das Zeichnen der<br />
Croods Schritt für Schritt erlernt<br />
werden kann.<br />
SuSanne RichteR<br />
Film 9/10<br />
Ein Lichtblick in der Flut mittelmäßiger Animationsfilme, voller<br />
Witz und Kreativität, bei dem sowohl die Croods als auch die Tiere<br />
einen Stein im Brett jedes Familienmitgliedes haben werden!<br />
Technik 10/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 9,5/10<br />
Ein wahres Feuerwerk an Farben und Formen mit bestens<br />
abgestimmtem Kontrast und fabulöser Schärfe.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 3/3 2/2 2/2<br />
Toller Soundtrack und fulminant vertonte Actionsequenzen, die<br />
dadurch umso mehr begeistern!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
3D 9,5/10<br />
Die Details springen nur so aus dem Bildschirm und die Tiefe<br />
betont die fantasievollen Schauplätze nahezu perfekt.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
4/4 3/3 2/2 0,5/1<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 89
Film<br />
Familie<br />
Ritter Rost Eisenhart und voll verbeult<br />
Animation<br />
OT: Ritter Rost – Eisenhart<br />
und voll verbeult<br />
L: DE J: 2012<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-TV: Pan.<br />
L55ETW 2D-komp.: ja<br />
R: T. Bodenstein D: R. Kavanian, u.a.<br />
LZ: 84 min FSK: 0 P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 13.09.13 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Von den beliebten Kinderbüchern<br />
über Zeichentrick-Musicals<br />
in der „Sendung mit der Maus“<br />
jetzt auch als 3D-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Der kleine<br />
Registrierkassen-Ritter Rost muss<br />
in „Ritter Rost – Eisenhart und voll<br />
verbeult“ sein größtes Abenteuer<br />
bestehen. Nach dem Sieg beim Ritterturnier<br />
wird Ritter Rost (Rick Kavanian)<br />
von seinem Erzrivalen Prinz<br />
Protz (Christoph Maria Herbst) des<br />
Ritter Rost macht sich auf seinem treuen Pferd Feuerstuhl auf den Weg,<br />
seine verlorene Ritterwürde wieder zu erlangen<br />
Betruges bezichtigt und aus der<br />
Eisernen Burg heraus geworfen.<br />
Zudem verliert er nicht nur seine<br />
Ritter-Lizenz, sondern auch seine<br />
heimliche große Liebe Fräulein Bö<br />
(Carolin Kebekus), die sich dem<br />
fiesen Prinzen zuwendet. Zusammen<br />
mit seinem Pferd Feuerstuhl<br />
und dem Drachen Koks setzt der<br />
blecherne Held alles daran, seine<br />
verlorene Ehre wieder herzustellen.<br />
Aufgrund der hochkarätigen<br />
Synchronsprecher sowie der liebevollen<br />
Aufbereitung macht der<br />
Animationsfilm eine Menge her. Bis<br />
ins kleinste Detail besteht Schrottland,<br />
der Schauplatz des Geschehens,<br />
aus recyclebaren Altmetallen,<br />
weswegen es für Groß und Klein<br />
ziemlichen Spaß macht, diese Dinge<br />
ausfindig zu machen.<br />
Die Geschichte, wie Ritter Rost die<br />
Gunst seiner Fräulein Bö wieder<br />
zurück gewinnt und den fiesen<br />
Prinzen in seine Schranken weist, ist<br />
für die ganze Familie mit viel Liebe<br />
aufgearbeitet worden, die witzigen<br />
Dialoge sind stets kindgerecht, aber<br />
nicht naiv oder kitschig. Die Ge-<br />
Wird Ritter Rost seine Fräulein Bö<br />
wieder zurück gewinnen?<br />
sangsstücke des Filmes werden<br />
durch den treffenden Ton mit sehr<br />
guter Dynamik hervor gehoben. Zudem<br />
überzeugt das eingesetzte 3D<br />
mit einer schönen Tiefendynamik,<br />
wenngleich die Fülle an 3D-Details<br />
nicht stark ausgeprägt ist. SR<br />
Film 7/10<br />
Originelles Abenteuer für Kinder mit<br />
sympathischen Helden, die sich von gängigen<br />
Animationsfi lmen deutlich abheben.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
3D 6/10<br />
Monster High – 13 Wünsche<br />
Animation<br />
OT: Monster High – 13<br />
Wishes L: US J: 2013<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.77:1<br />
T: DTS-DDS 5.1<br />
R: Steve Sacks<br />
D: Dee Dee Green,<br />
Kate Higgins, Salli<br />
Saffi oti, Laura Bailey LZ: 73 min FSK: 6<br />
P: 18 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.10.13 × 1 Extras: 2,5/10<br />
Auf fliegenden Teppichen wird der<br />
böse Flaschengeist verfolgt<br />
Fans der Fernsehserie und der<br />
beliebten Mattel-Puppen dürfen<br />
sich freuen: Die Monster High gibt<br />
es jetzt erneut in Spielfilmlänge<br />
und stimmt die ganze Familie auf<br />
Halloween ein. In diesem monströs<br />
bunten Abenteuer gelangt Werwolfmädchen<br />
Howleen Wolf an einen<br />
Flaschengeist, der bereit ist, ihr<br />
sage und schreibe ganze dreizehn<br />
Wünsche zu erfüllen. Das passt der<br />
kleinen Schwester von Clawdeen<br />
Wolf bestens, schließlich wünscht<br />
sie sich nichts mehr, als endlich<br />
auf der Monster High an Beliebtheit<br />
zu gewinnen. Alles scheint<br />
bestens zu laufen, wenn da nicht<br />
dieser unheimliche Einfluss wäre,<br />
den der Flaschengeist auf Howleen<br />
zu haben scheint. Clawdeen<br />
Wolf, Draculaura und Frankie Stein<br />
beschließen, den unheimlichen<br />
Vorkommnissen auf den Grund zu<br />
gehen. Wie schon die an die Puppen<br />
angelegte Animationsserie ist<br />
der Film vornehmlich auf junge<br />
Mädchen ausgelegt – umgeben<br />
von einer knalligen Farbwelt stöckeln<br />
die Freundinnen auf ihren<br />
Die Freundinnen der Monster High stechen besonders durch ihre schrillen<br />
Outfits und die Abstammung von diversen Filmmonstern ins Auge<br />
halsbrecherischen Absatzschuhen<br />
über das Schulgelände ihrer Monster<br />
High. Während die Zielgruppe<br />
diesen Film wahrscheinlich „monstermäßig“<br />
spannend finden wird,<br />
werden Erwachsene über die Klischees<br />
und die grelle Optik nur mit<br />
dem Kopf schütteln können. Noch<br />
dazu kommt, dass die Ausrichtung<br />
auf rein weibliches Publikum auch<br />
an den Charakteren sichtbar ist,<br />
bei denen die männlichen Protagonisten<br />
zu blassen Schmachtobjekten<br />
degradiert werden. Mehr<br />
als eine nette Nachmittagsunterhaltung,<br />
ist dieser Animationsfilm also<br />
nicht. Eine Räumlichkeit ist im Audiobereich<br />
quasi nicht vorhanden.<br />
Abgesehen von der altertümlichen<br />
Animation, Schärfegrad und Farben<br />
nett anzuschauen sind. SR<br />
Film 5/10<br />
Für den langweiligen Sonntagnachmittag ein<br />
für Mädchen und Fans der Puppen durchaus<br />
unterhaltsamer Spaß.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Bilder: Universal Pictures, Universum<br />
90
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Stimme des Herzens<br />
Zeichentrickfilm<br />
OT: Mimi wo<br />
sumaseba L: JP<br />
J: 1995 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.77 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Yoshifumi Kondô<br />
D: Max Felder, Erich<br />
Ludwig, Johannes<br />
Wolko, u. a. LZ: 111 min FSK: 0<br />
P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 27.09.13 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Seiji ist sehr begabt und hat genaue<br />
Vorstellungen von seinem Leben<br />
Whisper <strong>of</strong> the heart<br />
Die junge Shizuku (gesprochen<br />
von Gabrielle Pietermann) ist<br />
ein Mädchen, das Bücher dem<br />
öden Schulalltag vorzieht. Eines<br />
Tages fällt ihr auf, dass nahezu<br />
jedes ihrer Bücher aus der Bibliothek<br />
denselben Namensvermerk<br />
hat: Seiji Amasawa (Max Felder).<br />
Als sie eines Tages im Zug einer<br />
Katze begegnet, wird sie von dieser<br />
zum Haus eben jener Person geführt,<br />
die <strong>of</strong>fensichtlich denselben<br />
Buchgeschmack wie sie hat. Seiji<br />
möchte ein Geigenbauer werden<br />
und seine konkreten Zukunftsvorstellungen<br />
lassen Shizuku selbst darüber<br />
nachdenken, was sie in ihrem<br />
Leben eigentlich möchte. Während<br />
sich die beiden immer mehr zueinander<br />
hingezogen fühlen, treiben<br />
ihre verschiedenen Lebensträume<br />
sie jedoch wieder weit auseinander.<br />
Entgegen der üppigen Fantasiewelt,<br />
die wir aus „Chihiros Reise ins<br />
Zauberland“ (2001) kennen, entführt<br />
uns dieser Ghibli-Film unter<br />
der Regie von Yoshifumi Kondô in<br />
das alltägliche Leben zweier junger<br />
Menschen, die erwachsen werden<br />
Shizukus Geschichte bildet die Grundlage für einen weiteren Ghibli-Film:<br />
„Das Königreich der Katzen“ (2002)<br />
und lernen, was sie im Leben erreichen<br />
wollen. Während Seiji sich<br />
an einer Schule in Italien bewirbt,<br />
beginnt Shizuku an ihrer Geschichte<br />
zu schreiben und ihren Traumberuf<br />
als Schriftstellerin anzustreben. Obwohl<br />
„Stimme des Herzens“ schon<br />
mehr als 15 Jahre alt ist, ist die<br />
Geschichte erstaunlich modern.<br />
Trennungen aufgrund der Berufswünsche<br />
sind in der heutigen Zeit<br />
nicht neu und das Streben nach<br />
Verwirklichung der eigenen Träume<br />
wurde sehr liebevoll umgesetzt.<br />
Den Bildern merkt man das Alter<br />
allerdings ebenso an, was durch die<br />
minimalen Details der dennoch liebevollen<br />
Zeichnungen auffällt. Der<br />
Ton macht dahingegen einen guten<br />
Eindruck, wenngleich die Räumlichkeit<br />
deutlich schwächelt. SR<br />
Film 7/10<br />
Einfühlsame Geschichte zweier junger<br />
Menschen, auf der Suche nach ihren Träumen,<br />
die nicht nur Ghibli-Fans verzaubern wird.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Fünf Freunde 2<br />
Bilder: Constantin Film, Universum<br />
Abenteuer-/Jugendfilm<br />
OT: Fünf Freunde 2<br />
L: DE J: 2013<br />
V: Constantin Film<br />
B: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Mike Marzuk<br />
D: Valeria Eisenbart,<br />
Peter Lohmeyer, Oliver<br />
Korittke LZ: 92 min FSK: 0 P: 18 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
Buch-, Hörspiel-, Film- und Serienhelden: Drei Geschwister, die Cousine und ein Hund – die fünf Freunde auf einer<br />
Radtour durch eine sagenumwobene Gegend und auf dem Weg in ein neues Abenteuer<br />
VÖ: 26.09.13 × 1 Extras: 5/10<br />
Als die fünf Freunde auf einer<br />
Fahrradtour sind, läuft ihnen<br />
der junge Hardy über den Weg, Ein<br />
Gangstertrio will Hardy entführen,<br />
um das Versteck eines legendären<br />
Diamanten zu finden. Allerdings<br />
verwechseln sie die Jungs und nehmen<br />
den falschen mit, so dass sich<br />
Hardy mit dem Rest der Freunde<br />
auf die Suche nach den Gangstern<br />
begibt. Nach dem beachtlichen Kinoerfolg<br />
von „Fünf Freunde“ gelingt<br />
Regisseur Mike Marzuk auch hier ein<br />
rundum solides Stück Unterhaltung<br />
für das jüngere Publikum. Basierend<br />
auf der nun schon an die 60 Jahre<br />
alten Vorlage der britischen Jugendbuchautorin<br />
Enid Blyton schafft Marzuk<br />
eine harmonische Verbindung<br />
von zeitlosem „Jungdetektiv-Stil“<br />
und einigen modernen Elementen,<br />
in denen sich das aktuelle Publikum<br />
durchaus wiederfinden kann.<br />
Dazu kommt eine Prise „Wilde<br />
Kerle“, ein ganz klein wenig „Indiana<br />
Jones“ und ein engagiert spielender<br />
Cast. <strong>Man</strong>chem Erwachsenen wird<br />
der eine oder andere Charakter<br />
vielleicht zu karikiert, der eine oder<br />
andere Scherz zu plump erscheinen,<br />
aber man sollte sich einfach<br />
dran erinnern, dass man in seiner<br />
eigenen Jugendzeit auch über<br />
so etwas herzlich lachen konnte.<br />
Das Bild ist von guter bis sehr<br />
guter Qualität, die Schärfe stimmt<br />
und die Farben sind sehr satt und<br />
warm getönt, passend zur unterhaltenden<br />
Grundstimmung des Films.<br />
Der Ton ist gut abgemischt, die<br />
Dynamik und der Einsatz von<br />
räumlichen Effekten werden aber<br />
nicht wirklich ausgereizt, was den<br />
jugendlichen Zuschauern in den<br />
spannenden Momenten allerdings<br />
das eine oder andere Gruseln<br />
ersparen mag.<br />
UF<br />
Film 7,5/10<br />
Gefällig ins Bild gesetzte und unterhaltsame<br />
Jugendbuchverfi lmung, Spannung und Spaß für<br />
die ganze Familie.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 91
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Familien-Film-<strong>Vorschau</strong><br />
Bald im Kino: Die Tribute von Panem: Catching Fire<br />
Die Hungerspiele gehen endlich weiter! Nachdem<br />
Katniss (Jennifer Lawrence) zusammen<br />
mit dem Jungen Peeta (Josh Hutcherson) die<br />
tödlichen Spiele überlebt hat, ist sie ein Symbol<br />
für die unterdrückte Bevölkerung. Die Zeichen<br />
für eine kommende Rebellion sind unübersehbar,<br />
bleiben aber auch nicht dem Präsidenten<br />
Snow (Donald Sutherland) verborgen. Ab dem<br />
21. November können nun die Zuschauer die<br />
lang ersehnte Fortsetzung der verfi lmten Romantrilogie<br />
von Suzanne Collins verfolgen.<br />
Fiebern Sie mit, wenn die begnadete Jägerin<br />
erneut in der Arena der Gefahr ins Auge blickt<br />
und sich abermals in einem tödlichen Wettstreit<br />
messen muss.<br />
SR<br />
Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: 20 Disney & Pixar: Die größten Animationshits<br />
Nicht mehr lange, dann werden in den heimischen<br />
Wohnzimmern alte Kindheitserinnerungen<br />
wieder wach. Mit der limitierten Box aus<br />
zwanzig der beliebtesten Disney- und Pixar-Hits<br />
haben Sie die perfekte Sammlung der beliebtesten<br />
Animationsfi lme nun in Ihrem eigenen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal und können sich über Werke wie<br />
„Arielle – Die Meerjungfrau“ (1989) oder „Wall-<br />
E“ (2008) freuen. Das perfekt und abwechslungsreich<br />
zusammengestellte Filmrepertoire<br />
deckt dementsprechend geliebte Klassiker<br />
sowie neue Hits aus fast zwanzig Jahren Animationsfi<br />
lmgeschichte ab und ist mit der dekorativen<br />
Collection ab dem 24. Oktober im<br />
Handel erhältlich.<br />
SR<br />
Bald auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Thor – Ein hammermäßiges Abenteuer<br />
Der große und etwas tollpatschige Thor arbeitet<br />
in einer Schmiede, von seinem göttlichen Vater<br />
wenig beachtet und mehr ein schüchterner Junge<br />
als ein großer Held. Da schickt Hel, die Göttin<br />
der Unterwelt, sich an, die Weltherrschaft an<br />
sich zu reißen. Mit dem verzauberten und sprechenden<br />
Hammer und seiner besten Freundin<br />
Edda will der große Abkömmling Odins die<br />
Welt vor der nahenden Zerstörung bewahren.<br />
Sein Weg vom tapsigen Schmied zum großen<br />
Krieger wird, zusammen mit dem Hammer als<br />
mächtigste und wohl auch frechste Waffe der<br />
Welt, ab dem 25. Oktober jedes Heimkino mit<br />
Kinderlachen erfüllen und einen unterhaltsamen<br />
Abend für die ganze Familie liefern. SR<br />
Bilder: Studiocanal, Koch Media, Walt Disney<br />
92
Technik<br />
Zukunftstaugliches<br />
Ultra-HD<br />
Lohnt sich jetzt schon<br />
ein 4K-TV? Wir testen<br />
Samsungs neustes Gerät.<br />
Seite 94<br />
Heimkino-Anlage<br />
im Retro-Look<br />
Samsungs HT-F9759W:<br />
Wohlklang im Wohnzimmer<br />
mit stylischem Look.<br />
Seite 96<br />
Bilder: Samsung<br />
Falko Theuner,<br />
Chef vom Dienst<br />
Kennen Sie eigentlich<br />
schon unseren Youtube-<br />
Kanal, auf dem wir regelmäßig<br />
Ultra-HD-Fernseher,<br />
Sat-Receiver und aktuellste<br />
Unterhaltungselektronik betrachten<br />
sowie <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sondereditionen<br />
auspacken um<br />
sie zu begutachten? Nein? Na<br />
dann werfen Sie ruhig einmal<br />
einen Blick auf die Seite<br />
www.youtube.com/digitalfernsehende.<br />
Das neueste Unboxing-Video entstand direkt während<br />
der Erstellung des Tests des Monats, in dem wir die<br />
Ultimate Collector’s Edition von „<strong>Man</strong> Of <strong>Steel</strong>“ genauestens<br />
unter die Lupe nehmen. Und das hat tatsächlich<br />
sehr viel Spaß gemacht, da wir alle sehr gespannt darauf<br />
waren, wie die Superman-Figur in Natura aussehen<br />
würde. Aber auch der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Test war ein wahrer Augenöffner<br />
und hat einmal mehr gezeigt, wie gut doch<br />
eine Heimkinoanlage mit einer Referenz-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ausgenutzt<br />
werden kann.<br />
Die Kombination aus Zeitschriftenartikel und Video soll<br />
in Zukunft helfen, ein noch besseres Bild von den <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Produkten<br />
zu erhalten und die Faszination für neue<br />
Entertainment-Technologien wie etwa Ultra-HD zu<br />
wecken. In unseren How-To-, Hands-on-, Special- und<br />
Unboxing-Videos können wir Ihnen Phänomene zeigen,<br />
die sich im Heft nur schwerlich beschreiben lassen. Das<br />
Ganze ist mit einer HD-Kamera aufgenommen, wodurch<br />
Sie die Videos sogar in voller 1080p-Aufl ösung<br />
genießen können. Und da uns in den nächsten Wochen<br />
vor Weihnachten noch so einige aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Sondereditionen und TV-Geräte erwarten, die vielleicht<br />
auch unter Ihrem Weihnachtsbaum liegen könnten,<br />
können Sie sich über diesen Kanal auf dem Laufenden<br />
halten, was die einzelnen Editionen so zu bieten haben.<br />
Viel Spaß beim Anschauen!<br />
Full HD vs. 4K-TVs<br />
Der Direktvergleich zwischen 4K-Fernsehern und Full-HD-Fernsehern<br />
vereinfacht sich bei Bildern mit vielen Details. Seite 94<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 93
Technik<br />
4K-TV<br />
Samsung UE55F9090<br />
Für eine optimale Zukunftssicherheit hat Samsung ein echtes Ass im Ärmel, denn der Hersteller lagert Teile des<br />
Signalboards und nahezu sämtliche Anschlüsse in eine externe Box aus. Diese soll 2014 durch eine neue Variante<br />
ersetzt und der Fernseher fortan zu allen neuen Standards wie HDMI 2.0 und UHD mit 60 Bildern pro Sekunde<br />
kompatibel sein.<br />
Für die Smart-TV-<br />
Anwendungen legt<br />
Samsung eine Zweitfernbedienung<br />
mit<br />
Touchpad bei<br />
Während sich viele Mitbewerber mit LCD-<br />
Panels auf 100-Hertz-Niveau zufriedengeben<br />
müssen, zeigt Samsung, was technisch in<br />
der UHD-Liga machbar ist. Der UE55F9090 zeigt<br />
selbst schnelle Bewegungen äußerst scharf und<br />
detailreich. Möglich wird dies durch Samsungs<br />
reaktionsschnelles LCD-Panel, das durch zwei<br />
LED-Leisten links und rechts ausgeleuchtet wird.<br />
Dadurch kann die LED-Beleuchtung im Takt des<br />
Bildaufbaus geschaltet werden und durch die<br />
schnelle Ansprechzeit der einzelnen Pixel ergibt<br />
sich in Summe eine tadellose Schärfe. Einzig<br />
in dunklen Bereichen sind leichte Schlieren<br />
zu erkennen, dieser Effekt ist aber höchst selten<br />
zu beobachten. Weiterer Pluspunkt ist die<br />
hohe Bildhelligkeit und stufenlos eingreifende<br />
Zwischenbildberechnung: Wie flüssig Filmbilder<br />
laufen sollen, entscheiden Sie allein. Minimale<br />
Aussetzer bei hoher Glättung waren im Test zwar<br />
auszumachen, die gefürchteten Mikroruckler,<br />
die wir beim UE85S9 regelmäßig beobachten<br />
konnten, traten aber nicht auf. Vergleicht man die<br />
Detaildarstellung mit anderen UHD-TVs, so wirkt<br />
das Gesamtergebnis des UE55F9090 minimal<br />
weicher. Gehen Sie sehr nah an den Bildschirm<br />
heran, können Sie sämtliche Details auch bei<br />
Samsungs UE55F9090 erkennen, die einzelnen<br />
Bildpunkte werden aber weniger plakativ herausgearbeitet.<br />
Der dadurch entstehende Eindruck<br />
dürfte Filmfans gefallen, zudem treten an diagonalen<br />
Linien keine Treppenmuster auf. Bei der Signalzuspielung<br />
ist bei 3 840 × 2 160 Bildpunkten<br />
Schluss, die 4K-Kinoauflösung (4 096 × 2 160<br />
Pixel) akzeptiert der UHD-TV nicht.<br />
Kontrast und Farben<br />
Nach dem Einschalten unterscheidet sich die<br />
Bilddarstellung des Samsung UE55F9090 vom<br />
Wettbewerb, denn selbst die Kinovoreinstellung<br />
ist vergleichsweise unpräzise geraten. So zeigt<br />
der Fernseher eine Unterbelichtung in dunklen<br />
Bildbereichen, was den Kontrasteindruck<br />
verbessert, Details aber leicht verschluckt. Die<br />
Gammakorrektur ist per einfachen Regler möglich,<br />
schießt bei den Mitteltönen aber etwas über<br />
das Ziel hinaus. Aufseiten der Farbtemperatur<br />
ist das Bild entweder zu warm oder zu kühl, der<br />
Weißabgleich sollte nur mit genormten Testbildern<br />
stattfi nden. Bei der Farbdarstellung zeigt der<br />
UE55F9090 ein natürliches Ergebnis, allerdings<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
94
4K-TV<br />
Technik<br />
Samsungs UE55F9090 macht nicht nur im Film-, sondern auch im Fernsehbetrieb eine gute Figur. Der elektronische Programmführer zeigt neben den aktuellen<br />
Senderinfos das laufende Bild, die Doppelbilddarstellung stellt zwei Quellen gleichzeitig dar und im Smart-TV-Menü stöbern Sie Internetvideos auf<br />
sind einzelne Farbabstufungen, besonders im<br />
Grün- und Gelbbereich, übersättigt, Rottöne werden<br />
teilweise etwas dunkel dargestellt. Gleiches<br />
trifft auf Gesichtstöne zu. Das LCD-Panel liefert<br />
eine gute Schwarzdarstellung und sehr gute<br />
Helligkeit, solange Sie exakt vor dem Fernseher<br />
Platz nehmen und nicht seitlich auf die Bildfl äche<br />
blicken. Noch kontrastreicher erscheint das Bild,<br />
wenn Sie das Vollbild-LED-Dimming aktivieren:<br />
Der Fernseher reduziert die LED-Beleuchtung<br />
gemäß dem Bildinhalt und steigert die Brillanz<br />
von Mitteltönen über die Anhebung des Signalpegels.<br />
In Filmen erscheinen schwarze Flächen<br />
pechschwarz, ein Ausbrennen von Details ist nur<br />
selten zu beobachten und kann unter Verwendung<br />
der niedrigen Stufe des Vollbilddimmings<br />
fast vollständig vermieden werden. Der Lichtsensor<br />
gestattet es zudem, die Mindesthelligkeit<br />
festzulegen, sodass das Bild nie zu dunkel<br />
erscheint. Entwarnung können wir beim Thema<br />
Ausleuchtung geben: Leichte Flecken in dunklen<br />
Bereichen, minimale Flashlights und Streifen<br />
sind zwar erkennbar, aber niemals störend – für<br />
Edge-LED-Verhältnisse liefert Samsung ein sehr<br />
gutes Niveau.<br />
Was ist smart?<br />
Der UE55F9090 reagiert auf Ihre Stimme und<br />
setzt Handbewegungen in Befehle um. Im Test<br />
vertrauten wir dennoch auf die Fernbedienung,<br />
die den gezielten Aufruf der TV-Funktionen erleichtert<br />
– eine Zweitfernbedienung mit Touchpad<br />
zur Mauszeigernavigation liegt ebenfalls<br />
bei, diese muss einmalig über den Fernseher<br />
registriert werden (<strong>Blu</strong>etooth-Verbindung). Die<br />
Medienwiedergabe über USB gestattet die UHD-<br />
Fotodarstellung und es stehen Ihnen sämtliche<br />
Bildeinstellungen <strong>of</strong>fen, selbst die 3D-Wandlung<br />
kann aktiviert werden. Wer UHD-Videos als<br />
vierfachen Full-HD-Stream ablegt, kann diese<br />
ebenfalls über den Mediaplay er starten – einzig<br />
der neue Videostandard H.265 wird noch nicht<br />
vom Fernseher verarbeitet. Per integrierten Doppeltunern<br />
zeichnen Sie ein Programm auf und<br />
schalten gleichzeitig auf einen anderen Sender<br />
um, mehrere Aufnahmen sind aber nicht möglich<br />
(die Time-Shift-Funktion während einer Aufzeichnung<br />
ebenfalls nicht).<br />
Außerdem verbaut Samsung nur eine CI-<br />
Schnittstelle für Smartcards. Praktisch gelingt<br />
die Doppelbilddarstellung, hierbei sollten Sie<br />
den HDMI-Eingang als Hauptfenster wählen<br />
und per PiP-Bildmenü das Zweitfenster mit<br />
einem TV-Programm belegen, Fenstergröße und<br />
Tonzuordnung gelingen variabel. Den Kontakt<br />
zum Internet stellt der UE55F9090 wahlweise<br />
drahtlos her, die WPS-Unterstützung macht die<br />
Verbindung zum Router kinderleicht. Samsungs<br />
Videoportal bot zum Testzeitpunkt nur veraltete<br />
Filme, aktuelles Futter ermöglicht die Maxdome-<br />
App. Youtube versagte in unserem Test vollständig<br />
den Dienst, hier muss Samsung per Update<br />
noch nachlegen.<br />
Für Videospieler von Belang: Die Eingabeverzögerung<br />
ist im normalen TV-Modus zu hoch<br />
und der Spielmodus wird von Samsung gut versteckt.<br />
Wer den UE55F9090 erwirbt, sollte eine<br />
Soundbar mit einplanen, denn die integrierten<br />
Lautsprecher enttäuschen besonders im Hochund<br />
Tieftonbereich.<br />
Die Summe aller Elemente<br />
Mag man über manche Bedienfunktion und den<br />
schwachen Ton die Stirn runzeln: Samsung liefert<br />
in Summe ein exzellentes UHD-TV-Paket ab. Die<br />
externe Anschlussbox garantiert Zukunftssicherheit,<br />
die Bewegtbildschärfe des UE55F9090 ist<br />
auf Augenhöhe mit den besten TVs des Marktes<br />
und richtig eingestellt überzeugt das Bild durch<br />
Kontrast und Brillanz. Positiv überrascht waren<br />
wir auch von der 3D-Wiedergabe: Die Bildhelligkeit<br />
ist tadellos, Doppelkonturen sind nur<br />
selten zu sehen und die Bildschärfe ist exzellent.<br />
Optisch und in Sachen Ausstattung zeigt<br />
sich der UE55F9090 ebenfalls auf der Höhe<br />
der Zeit, sodass Sie beruhigt in die TV-Zukunft<br />
starten können.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Einstellung für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus<br />
Film<br />
Hintergrundbel 20<br />
Kontrast 100<br />
Helligkeit 45<br />
Schärfe 15<br />
Farbe 50<br />
Farbton<br />
Bildformat<br />
G50 R50<br />
Bildanpassung<br />
Optimalkontrast Aus oder Gering<br />
Schwarzton<br />
Aus<br />
Hautton 0<br />
Farbraum<br />
Auto<br />
Weißabgleich<br />
Off set R/G/B:<br />
Gain R/G/B<br />
10P-Weißabgleich<br />
25/25/25<br />
7/19/25<br />
Aus<br />
Gamma +1<br />
Farbton Warm 2<br />
dig. aufbereiten<br />
MPEG-Rauschfi lter<br />
HDMI-Schwarzp.<br />
Motion Plus<br />
(Benutzerdefi niert)<br />
LED Clear Motion<br />
Smart-LED<br />
Aus oder Auto<br />
Aus<br />
Gering<br />
Unschärfeminderung: 10,<br />
Judder-Minderung: 0 - 6<br />
Ein<br />
Standard<br />
Leicht dominante Grün- und Gelbtöne können den sehr guten Gesamteindruck kaum schmälern<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 95
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsystem<br />
Gut<br />
Samsung HT-F9759W<br />
Innovationen mit Retro-Charme<br />
Samsungs Heimkinoanlage der Oberklasse lockt mit allumfassender Unterhaltung aus einer Hand und neben dem<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player findet sich die Verstärkereinheit für einen 7.1-Aufbau gleich mit im Gehäuse. Doch wie schlägt sich<br />
der Allrounder im Test?<br />
Über das Ziffernfeld<br />
lassen sich Titel<br />
wie gewohnt direkt<br />
anwählen<br />
Alle Tasten können<br />
beleuchtet werden,<br />
was im abgedunkelten<br />
Himkino<br />
nützlich ist<br />
Vielen Klangoptionen<br />
sind direkt anwählbar,<br />
aufwändige<br />
Menünavigation<br />
entfällt<br />
Nicht nur das einst totgesagte Medium Schallplatte<br />
erfreut sich in den letzten Jahren konstanter<br />
(und sogar steigender) Beliebtheit, auch<br />
ein altes Bauteil der Elektrotechnik möchte sich<br />
noch nicht aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik<br />
verabschieden: die Elektronenröhre. Das<br />
merkt auch Samsung und bringt derzeit gleich<br />
mehrere Geräte auf den Markt, die Röhren zur<br />
Verstärkung verwenden. Eines davon ist das <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Komplettsystem<br />
HT-F9759W, und wie üblich<br />
wird die Röhrentechnik auch hier gut sichtbar und<br />
optisch betont untergebracht. Während Stereound<br />
Kopfhörerverstärker jedoch ein gewohnter<br />
Anblick sind, wirkt ein <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Receiver mit Röhren<br />
zunächst exotisch. Die dezent beleuchtete<br />
Einlassung ist unter einer Plexiglasabdeckung<br />
untergebracht und rundet das Design aus schwarzem<br />
Hochglanzlack mit einem Element aus gebürstetem<br />
Aluminium stilvoll ab. Dieses Konzept<br />
zieht Samsung für das ganze System stringent<br />
durch, was die Lautsprecher zu einem echten<br />
Hingucker im Wohnzimmer macht. Der Bassreflex-<br />
Subwo<strong>of</strong>er arbeitet passiv, der Verstärker befindet<br />
sich mit im Basisgerät. Eine Besonderheit gilt es<br />
beim Aufbau zu beachten: Die Verstärker für die<br />
Surround-Kanäle hat Samsung in ein externes<br />
Gerät ausgelagert. Dieses bekommt von der Basis<br />
drahtlos das nötige Tonmaterial gesendet. Zwar ist<br />
natürlich zwischen dem Surround-Verstärker und<br />
den Lautsprechern jeweils ein Kabel notwendig,<br />
es müssen jedoch keine Kabel von vorne nach<br />
hinten durch den Raum gezogen werden. Eine<br />
weitere Besonderheit ist beim Anschluss der<br />
Front-Lautsprecher zu entdecken: Diese sind nicht<br />
zwei-, sondern vieradrig ausgelegt. Am oberen<br />
Ende der Lautsprecher ist jeweils ein zusätzlicher<br />
Treiber verbaut, der als Höhenkanal fungiert.<br />
Errechnet werden diese Extra-Kanäle durch den<br />
Algorithmus DTS Neo: Fusion. Höhenkanäle sollen<br />
generell zu einer realistischeren Wahrnehmung<br />
des Geschehens beitragen und können außerdem<br />
die Lokalisation seitlicher Phantomschallquellen<br />
stabilisieren. Deshalb handelt es sich bei<br />
Samsungs Komplettsystem auch um ein 7.1-Set,<br />
jedoch mit Höhen- statt Back-Surround-Kanälen.<br />
Im Inneren arbeiten neben den Röhrenverstärkern<br />
außerdem neuartige Verstärker auf Galliumnitrid-<br />
Basis (GaN). Diese Verbindung hat die Eigenschaften<br />
eines Halbleiters und wurde erst dieses<br />
Jahr erfolgreich in einem Satellit verwendet –<br />
und leistet seitdem seine Dienste im All. Schaltungen<br />
auf GaN-Basis können kleiner realisiert<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
96
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsystem<br />
Technik<br />
Zusätzliche Höhentreiber sorgen für eine überzeugende<br />
Räumlichkeit<br />
werden, gleichzeitig besitzen sie eine längere<br />
Lebenszeit. Aufgrund ihrer Robustheit gegenüber<br />
hohen Temperaturen und Spannungen kann<br />
außerdem der Kühlaufwand verringert werden.<br />
Samsung erh<strong>of</strong>ft sich hierdurch neben längerer<br />
Lebensdauer und größerer Robustheit auch eine<br />
verbesserte Signalqualität.<br />
Der Einmessvorgang bringt teilweise sehr genaue<br />
Ergebnisse, nur die Abstände des Subwo<strong>of</strong>ers<br />
und der Surround-Lautsprecher mussten korrigiert<br />
werden. Zu Beginn des Tests fiel auf, dass<br />
sowohl das Laufwerk als auch der Lüfter noch<br />
in zwei Metern Entfernung hörbar sind. Beim<br />
Stereohören macht sich die angenehme Räumlichkeit<br />
bemerkbar. Phantomschallquellen zwischen<br />
den Frontlautsprechern sind stets scharf<br />
lokalisierbar. Das Set gibt sämtliche Musikgenres<br />
lebhaft wieder, auch Filmszenen pr<strong>of</strong>itieren von<br />
straffen Impulsen und der sehr guten Dynamik.<br />
Der Subwo<strong>of</strong>er passt sich gut in das System<br />
ein und erweitert es sinnvoll nach unten.<br />
Insgesamt besitzt das Set einen leicht warmen<br />
Klangcharakter, der den Ton einer Triangel goldig<br />
erscheinen lässt.<br />
Im Videobereich stellt Samsungs Heimkinokomplettsystem<br />
zwei HDMI-Eingänge zur Verfügung<br />
und dank des Audio Return Channels (ARC) der<br />
HDMI-1.4-Schnittstelle kann der Ton des Fernsehers<br />
postwendend über das Kabel zurück an die<br />
Anlage geführt werden – praktisch. Neben der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Ausgabe in Full HD können Sie Zuspielungen<br />
auch in Ultra HD (4K) mit 3 840 × 2 160<br />
Optimaler Sound in jedem Wohnzimmer?<br />
Die Einmessung der Komplettanlage erfolgt mit<br />
einem einzelnen Mikr<strong>of</strong>on. Dabei wird keine frequenzielle<br />
Anpassung des Systems vorgenommen,<br />
sondern es werden lediglich die Pegel und Abstände<br />
der einzelnen Lautsprecher erfasst. Dabei ist das<br />
System jedoch nur teilweise genau: Bei Subwo<strong>of</strong>er<br />
und den Surroundkanälen wichen die ermittelten<br />
Entfernungen stark von den tatsächlichen ab, es<br />
musste manuell korrigiert werden. Als Ursache ist<br />
zum Beispiel eine nicht beachtete Latenz des drahtlosen<br />
Surround-Verstärkers denkbar. Vielleicht hilft<br />
in Zukunft ein S<strong>of</strong>twareupdate aus.<br />
Bildpunkten an einen kompatiblen Fernseher<br />
oder Projektor weiterleiten; dabei wird das Material<br />
entsprechend hochskaliert. Aber auch Bilder in<br />
Standardauflösung von einer DVD werden aufgewertet<br />
und neben der Skalierung auf die höhere<br />
Auflösung findet nunmehr die Vollbildwandlung<br />
auf einem hohen Niveau statt. In sehr komplexen<br />
Szenen ist ein leichtes Kantenflimmern jedoch<br />
nicht vermeidbar. Anpassen können Sie<br />
die Güte Darstellung nur bedingt und so stehen<br />
dem Nutzer lediglich einige Bildpr<strong>of</strong>ile zur Auswahl.<br />
Selbstverständlich ist es auch möglich, 3D-<br />
Filme von entsprechenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s abzuspielen.<br />
Im Netzwerk trumpft die HT-F9759W abermals<br />
auf und dank internem WLAN-Modul haben Sie<br />
kabellosen Zugriff auf eine Vielzahl von Internetfunktionen.<br />
Die optische Präsentation lehnt sich<br />
dabei an der, der aktuellen Smart TVs an und<br />
Sie können diverse Onlinevideotheken und das<br />
soziale Netzwerk Facebook besuchen. Zudem ist<br />
es möglich, mit dem Webbrowser im Internet zu<br />
surfen. Die Bedienung mit dem Signalgeber geht<br />
aber in diesem Fall nur sehr behäbig vonstatten.<br />
Im Netzwerk gibt sich die Anlage flexibel und<br />
streamt auch hochauflösende Videos im MKV-<br />
Container ruckelfrei direkt von einem Computer<br />
oder einer Netzwerkfestplatte. Audioseitig werden<br />
alle gängigen Codecs von MP3 bis zu OGG, AAC<br />
und FLAC im Heimnetz erkannt, wobei eine maximale<br />
Auflösung von 88,1 Kilohertz bei 24 Bit<br />
möglich ist.<br />
MarTiN Heller, DeNNis scHirrMacHer<br />
Vorhersehbar: Röhren heizen sich prinzipbedingt auf<br />
Das Internetangebot wird wie von den aktuellen Smart<br />
TVs gewohnt präsentiert<br />
Austattung<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Disc-Formate<br />
Datenformate<br />
3D-Darstellung<br />
Samsung<br />
HT-F9759W<br />
1 699 Euro<br />
www.samsung.com<br />
43 × 5,5 × 31,5 cm<br />
3,3 kg<br />
BD, DVD, DVD-R/-RW, CD-R/-RW<br />
DivX, MKV, MPEG-4, JPG, MP3,<br />
WAV u. a<br />
ja<br />
Technik<br />
Ausstattung 7,5/10<br />
Bedienung 8/10<br />
Wiedergabe 8,5/10<br />
Gesamt<br />
Samsung schlägt die Brücke zwischen altbewährten Technologien<br />
und aktuellen Innvoationen und die Kombination kann insgesamt<br />
mit soliden Audio- und Videoergebnissen überzeugen.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2013 97
<strong>Vorschau</strong><br />
Thema<br />
1/2014<br />
Nächstes Heft:<br />
29. November 2013<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 3 55 79-100 • Fax (03 41) 3 55 79-111<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan H<strong>of</strong>meir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Uwe Funk (UF)<br />
Chef vom Dienst:<br />
Falko Theuner (FT)<br />
Redaktion:<br />
Nele Reiber (NR), Susanne Richter (SR),<br />
Tiemo Weisenseel (TW)<br />
„Robocop“ – Das Remake<br />
Die Wiederbelebung eines Kult-Klassikers wird spätestens seit den jüngeren „Star Wars“-Episoden kritisch<br />
beäugt. Doch der neue „Robocop“ verspricht tatsächlich ein Remake zu werden, auf das sich die<br />
Fans freuen dürfen. Erste Hintergrundfakten gibt es in der prall gefüllten Weihnachtsausgabe.<br />
Film<br />
Breaking Bad: Endlich gibt es die komplette<br />
Serie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> u. a. auch als „Deluxe Gift Set“<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Magazin berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
gibt hilfreiche Tipps für<br />
den Umstieg.<br />
DIGITAL TESTED<br />
www.digitaltested.de<br />
Informationen,<br />
Workshops und<br />
Testberichte zu den<br />
neusten Multimedia-<br />
Komponenten.<br />
Jurassic Park 3D: Wie intensiv ist der Spielberg-<br />
Klassiker in 3D?<br />
Sondereditionen: Zu Weihnachten zeigen wir Ihnen<br />
die schönsten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Geschenke<br />
Elysium: Neil Blomkamps explosives Science-<br />
Fiction-Feuerwerk<br />
HDTV<br />
www.hdtv<strong>magazin</strong>.com<br />
HDTV ist der hochwertige<br />
Ratgeber für Audio,<br />
Video und Heimkino.<br />
Bilder: 20th Century Fox, Studiocanal, Sony Picture, Universal Pictures<br />
Grafikdesign:<br />
Lisa Breyer, Therèse Herold, Ronny Labotzke<br />
Stephan Krause, Stefan Kretzschmar,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />
Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Anzeigen:<br />
Linda Hartmann, Simone Läßig, Franziska Lipus,<br />
Benjamin Mächler, Carsten Philipp (Leitung)<br />
Tel. (03 41) 3 55 79-120<br />
Fax (03 41) 3 55 79-111<br />
anzeigen@av.de<br />
Abonnenten:<br />
Denise Göhler<br />
Tel. (03 41) 3 55 79-140<br />
Fax (03 41) 3 55 79-111<br />
abo@av.de<br />
Vertrieb:<br />
IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />
53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1866-9417<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />
Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />
Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />
Jahresabo Deutschland: 34,90 Euro<br />
Druck:<br />
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Höchberg<br />
© 2013 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />
Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
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dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
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