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Ihr Motorradmagazin<br />
MOTO GP • SBK • IDM • CLASSIC • FROHBURG • HÄNDLERNEWS<br />
schafft jorge lorenzo<br />
<strong>noch</strong> <strong>das</strong> wun<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
titelverteidigung<br />
<strong>gegen</strong> <strong>Marc</strong> marquez???<br />
www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />
Oktober 2013 / Nr. 10 / 19. Jahrgang<br />
mit Mittelposter<br />
und<br />
Autogrammkarten
Vorwort<br />
Die ersten Sektkorken knallen<br />
Markus Reiterberger - <strong>das</strong>s man sich diesen Namen merken muss, ist in Insi<strong>der</strong>kreisen längst bekannt. „Reiti“ ging<br />
in dieser Saison zum ersten Mal in <strong>der</strong> IDM bei den Superbikes an den Start. Nach zwei Jahren im FIM Supersport<br />
1000-Cup im Rahmen <strong>der</strong> World-Superbike war er 2013 reif für diesen Schritt. Seit Jahren betreut von alpha Technik<br />
und auf einer konkurrenzfähigen BMW S 1000 RR sitzend wurde von Anfang an viel von ihm erwartet. Doch <strong>der</strong> Druck<br />
machte dem jungen Bayern aus Obing nichts aus. Zum Saisonauftakt am Lausitzring im ersten Rennen gleich mal<br />
Dritter, drei Wochen später in Zol<strong>der</strong> im Rennen zwei dann die Premiere: Erster IDM-Superbike-Sieg <strong>der</strong> Saison. Ab<br />
da ständig auf dem Podium (ok, den ersten Lauf am Red-Bull-Ring hat er ein wenig versemmelt, wurde nur fünfter),<br />
in Schleiz einmal, am Hockenheimring zweimal ganz oben, <strong>das</strong> reicht. Da kann sich <strong>der</strong> Damian Cudlin <strong>noch</strong> so strecken,<br />
die 82 Punkte Vorsprung vor dem Finale am Lausitzring sind nicht mehr auszugleichen: Markus Reiterberger ist<br />
Deutscher Meister in <strong>der</strong> Superbike-Klasse. Die „<strong>Speed</strong>“ gratuliert ganz herzlich, und ich persönlich gratuliere <strong>noch</strong><br />
viel herzlicher. Reiti - ein deutscher Meister aus Bayern ist <strong>noch</strong> besser als ein deutscher Meister aus Deutschland, <strong>das</strong><br />
ist nicht mehr zu toppen. Und gerade zur Wies´n-Zeit, feier´ schön, hast es Dir verdient!<br />
Am Wochenende 21./22. September waren aber zwei <strong>noch</strong> schneller am Meisterpokal als Markus Reiterberger: Arnaud Friedrich aus Limbach-<br />
Oberfrohna machte schon am späten Samstagnachmittag mit einem achten Platz im ADAC-Junior-Cup alles klar. Auf <strong>der</strong> Aprilia RS 125 in<br />
seinem ersten Jahr im Junior-Cup auf Platz 1 - eine reife Leistung. Papa André Friedrich, selbst in <strong>der</strong> Supersport und Superbike erfolgreich<br />
unterwegs gewesen, hat sich riesig gefreut. Von den acht Rennen gewann <strong>der</strong> 13jährige alleine drei, war einmal zweiter, hatte aber auch 2<br />
Nullrunden zu verzeichnen. Der Sturz im ersten Rennen am Lausitzring Mitte April verhieß zum Saisonauftakt erst mal nichts Gutes. Doch <strong>das</strong><br />
steckte <strong>der</strong> Junge mit den Motorrad-Genen schnell weg. Schon <strong>das</strong> zweite Rennen beendete ganz oben auf dem Podium. Am Ende Cup-Sieger<br />
mit drei Punkten Vorsprung! Gratulation Arnaud, mach so weiter, dann werden wir alle <strong>noch</strong> viel Spaß an deinen Fahrkünsten haben.<br />
Um die Geschichte rund zu machen, präsentieren wir stolz <strong>noch</strong> einen deutschen Meister: Maximilian Kappler holte sich in Hockenheim die Krone<br />
in <strong>der</strong> IDM Moto3. Auch wenn ein paar Frevler behaupten, <strong>das</strong>s die IDM in diesem Bereich sehr schwach besetzt und deshalb an<strong>der</strong>en nationalen<br />
Serien nicht vergleichbar ist, muss man sich den Meistertitel erst einmal verdienen. Und Max hat ihn sich verdient. Mit einer Konstanz, die<br />
bewun<strong>der</strong>nswert ist. Drei Siege, sechs zweite Plätze, nur ein einziger Ausrutscher im ersten<br />
Rennen in Schleiz, die schlechteste Platzierung war ein sechster Platz am Sachsenring<br />
- <strong>das</strong> zeugt schon von Professionalität. Und natürlich von einem gestandenen Rennstall.<br />
Fuhr Maximilan Kappler letztes Jahr <strong>noch</strong> im Freudenberg-Team, bei dem sich ja Höhen<br />
und Tiefen zur Zeit die Waage halten, so ist er in dieser Saison zum Racing Team Germany<br />
unter die Fittiche von Dirk Heidolf gewechselt. Eine gute Entscheidung, wie <strong>das</strong> Ergebnis<br />
eindrucksvoll dokumentiert. Beim RTG auf <strong>der</strong> Maschine, die im letzten Jahr Louis Rossi<br />
in <strong>der</strong> WM pilotierte und mit <strong>der</strong> tatkräftigen Unterstützung von Papa Torsten und Mama<br />
Grit konnte Max wirklich entspannt zeigen, was in ihm steckt und sich mit zwei clever<br />
gefahrenen Rennen am Hockenheimring schon vorzeitig den Meistertitel sichern. Congratulations,<br />
Max! Bleib gesund und auf dem Boden, dann wird Dich Dein jetziger Teamchef<br />
sicherlich irgendwann mal fragen, ob Du Lust hast, um den Weltmeistertitel zu kämpfen.<br />
Die ersten Meister sind also durch, die Spannung ist hier ein wenig raus. Nicht so bei den<br />
ganz Großen. Ganz im Gegenteil, dort bleibt es spannend. <strong>Schafft</strong>s <strong>der</strong> <strong>Jorge</strong> <strong>noch</strong>, den<br />
<strong>Marquez</strong> abzufangen o<strong>der</strong> marschiert <strong>der</strong> durch? Lassen wir uns überraschen!<br />
Ihr Rainer Hechtl<br />
Hallo liebes Team vom <strong>Speed</strong>-Verlag,<br />
ich möchte mich an dieser Stelle mal für zwei Dinge bedanken. Zum einen für den tollen Ben<br />
Spies Helm, den ich im Rahmen <strong>der</strong> HJC-Helmverlosung, verbunden mit einem Fahrerlager-<br />
Besuch beim Sachsenring-Grand Prix gewonnen habe. Vielen Dank dafür!!! Zweitens für den<br />
ausführlichen Bericht in <strong>der</strong> letzten <strong>Speed</strong> über den Schottenring-Classic Grand Prix, inklusive<br />
Titelbild mit Freddie Spencer. Sicher eine <strong>der</strong> schönsten Motorsport-Veranstaltungen<br />
Deutschlands, die wir seit vielen Jahren besuchen. Ansonsten dickes Lob für Eure Zeitschrift,<br />
beson<strong>der</strong>s für die Autogrammkarten in <strong>der</strong> Heftmitte. Die angekündigte Preiserhöhung ist<br />
übrigens völlig okay, ich frage mich schon lang, wie man ein solch hochwertiges Blatt für<br />
2,-- Euro machen kann.<br />
Also, macht weiter so!!!<br />
Viele Grüße aus Hessen<br />
Hartmut Lodes<br />
<strong>Speed</strong>-Verlag<br />
Messe & Marketing<br />
Birkenkampf & Hechtl GbR<br />
Hüttengrundstraße 1<br />
09337 Hohenstein-Ernstthal<br />
Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />
Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />
e-mail: speed@speed-verlag.de<br />
Web: www.speed-verlag.de<br />
Verleger: André Birkenkampf und<br />
Rainer Hechtl<br />
Redaktionsmitarbeiter:<br />
Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />
E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />
Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />
André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />
Freie Mitarbeiter:<br />
Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />
Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />
Andrew Hartley, Peter Lange,<br />
Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />
Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />
Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />
Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />
Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />
Jörg Klöppner, Thomas Neidhardt<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Motorradtest:<br />
Sebastian Brombacher<br />
Druck: Limbacher Druck GmbH<br />
Heftpreis: 2,00 Euro inkl. 7% MwSt.<br />
Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />
über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />
von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />
Hamburg und Berlin.<br />
Abonnement: 30,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />
an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />
gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Für Druckfehler übernimmt <strong>der</strong> Verlag keine<br />
Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />
Rücksendung erfolgt nicht.<br />
Titelbild-Foto:<br />
Fotos: Rainer Hechtl<br />
Inhalt 10-2013<br />
Seite 03 Vorwort<br />
Seite 05-06 Händlernews<br />
Seite 08-09 Bikers Classic Spa<br />
Seite 10-11 Hamburger Stadtpark-Rev.<br />
Seite 12-13 Hockenheim Classics<br />
Seite 14-16 Frohburger Dreieckrennen<br />
Seite 17-20 SUPERBIKE*IDM Sachsenring<br />
Seite 21-24 SUPERBIKE*IDM Nürburgring<br />
Seite 25-28 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 29-33 World Superbike Nürburgring<br />
Seite 34-38 World Superbike Istanbul<br />
Seite 39-44 MotoGP Silverstone<br />
Seite 45-50 MotoGP Misano<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Jahre<br />
Die Motorradmesse<br />
mit:<br />
+<br />
Elektromobilität vom Pedelec bis zum Roller<br />
17.–19. Januar 2014<br />
MESSE DRESDEN<br />
Freitag 11 – 18 Uhr<br />
Sa./So. 10 – 18 Uhr<br />
www.sachsenkrad.de<br />
ORTEC Messe und Kongress GmbH · Telefon: 0351 315330 · E-Mail: info@ortec.de<br />
<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Händler- und verbrauchernews<br />
GSG - Mototechnik GmbH<br />
Umbau einer<br />
MV Agusta Brutale<br />
von GSG - Mototechnik GmbH<br />
Gerhard Schweppe<br />
Fotos: Jörg Klöppner, Gerhard Schweppe<br />
Warum dieses MRD? Zwei- und Vierzylin<strong>der</strong><br />
hatte ich seit 1975 und stehen auch heute<br />
<strong>noch</strong> ausreichend zur Verfügung - sprich, in<br />
<strong>der</strong> Garage.<br />
Ein 3-Zylin<strong>der</strong> ist vom Motorkarakter und <strong>der</strong><br />
Leistungsausbeute einfach perfekt.<br />
Eine leichte „Flitze“ für die kleinen Dorf- und<br />
Landstraßen sollte her, ein wenig erotisch<br />
sollte es/sie auch sein - da bleibt ja nur eine<br />
Italienerin.<br />
Speziell für dieses Modell wurden einige<br />
Anbauteile konstruiert und entwickelt, wie<br />
Motorspoiler, Brems- und Kupplungshebel,<br />
Kennzeichenträger, Abdeckkappen für vor<strong>der</strong>e<br />
Blinkeröffnungen, Sturzschutz etc.<br />
Der 18 mm tieferliegende Carbonlenker kommt<br />
<strong>der</strong> Fahrdynamik zu Gute, da die Diva auf dem<br />
Vor<strong>der</strong>rad doch sehr oft leichtfüssig wird.<br />
Alle schwarzen Kunststoff-Anbauteile wurden<br />
mit einer speziellen Strukturfolie überzogen.<br />
Lackierung und Felgendekor verleihen dem<br />
Fahrzeug zusätzliche Elegance.<br />
Die Umbauzeit betrug März - Juli 2013<br />
Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich<br />
gern zur Verfügung.<br />
GSG - Mototechnik GmbH<br />
Rickstrasse 5 , 32699 Extertal<br />
Tel.: 05754 - 655 Fax : 05754 - 1740<br />
E-mail : info@gsg-mototechnik.de<br />
Internet : www.gsg-mototechnik.de<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Händler- und verbrauchernews<br />
HJC - HELMET<br />
MIZU<br />
Der neue RPHA ST<br />
Das Leichtgewicht unter den Fiberglas-Integralhelmen mit Sonnenblende.<br />
Knapp 1400 Gramm bringt die Größe M auf die Waage, dank <strong>der</strong><br />
neuen „Fiber-Innovative-Composites“ Außenschale in 3 Größen. Mit<br />
Doppel-D-Verschluss auch in Sachen Sicherheit ganz vorne. Und den<br />
nötigen Durchblick garantiert die Pinlock®-Maxvision-Antifogscheibe.<br />
Cool4Ever-Wangen- und Innenpolster sind wechselbar und waschbar<br />
und sollen so nicht nur für ein kühlendes, son<strong>der</strong>n auch ein hygienisch<br />
akzeptables Innenleben sorgen. In folgenden Farben steht HJCs neueste<br />
Konstruktion ab April 2014 im Handel zur Verfügung:<br />
News 26/13<br />
Heckhöherlegung<br />
Honda CBR 1000 RR<br />
Abb ähnlich<br />
Montagebeispiel<br />
Die MIZU-Heckhöherlegung stimmt Ihr Motorrad auf eine<br />
dynamische Sitz- und Fahrhöhe ab. Durch den Einbau <strong>der</strong><br />
MIZU-Komponenten wird <strong>der</strong> Radstand Ihres Fahrzeuges<br />
verkürzt, Sie erhalten somit ein agileres Handling.<br />
Nur so macht Kurvenfahren richtig Spaß!<br />
MIZU-Heckhöherlegungen werden in unserer hauseigenen<br />
Entwicklungsabteilung an jedes Motorrad angepasst und<br />
ausgiebig getestet. Um Ihnen mehr Fahrspaß garantieren zu<br />
können wird die Anlenkung des Fe<strong>der</strong>beins durch die Verwendung<br />
von unterschiedlichen Systemen abgeän<strong>der</strong>t.<br />
• mehr Dynamik<br />
• mehr Fahrspaß<br />
• inkl. ABE<br />
Die Erhöhung wird bei uns senkrecht über <strong>der</strong> Hinterachse<br />
gemessen, eine kostenpflichtige Eintragung in die Fahrzeugpapiere<br />
entfällt, da je<strong>der</strong> Höherlegung eine ABE<br />
beiliegt.<br />
Modell Artikelbezeichnung Artikelnummer Preis in €<br />
Honda MIZU Heckhöherlegung<br />
CBR 1000 RR 30mm<br />
ab 2012 Typ SC59C<br />
inkl. ABE<br />
3019003 78,00<br />
MIZU Vertriebs GmbH • Weidgang 3-5 • 78247 Hilzingen<br />
Tel: +49 7731 9067-0 • Fax: +49 7731 9067-67<br />
www.mizu.de • Email: info@mizu.de<br />
• Metallicschwarz, Mattschwarz und Perlweiß<br />
• Murano MC1/MC2 (s. Abbildung)/MC3<br />
• Rugal MC1 (Fotos im Anhang)/MC2/MC4/MC7<br />
• Terrain MC1/MC5<br />
• Knuckle MC4HF/MC5F<br />
• unverb. Preisempfehlung: 399,90 €<br />
News 27/13<br />
Hecktieferlegung<br />
Honda CBR 1000 RR<br />
Abb. ähnlich<br />
Montagebeispiel<br />
Die MIZU-Hecktieferlegung stimmt Ihr Motorrad auf eine<br />
dynamische Sitz- und Fahrhöhe ab. Durch den Einbau <strong>der</strong><br />
MIZU-Komponenten wird Ihr Motorrad, egal ob Sportler<br />
o<strong>der</strong> Tourer auf die richtige Sitzhöhe gesenkt.<br />
Nur mit einem sicheren Stand macht Motorradfahren<br />
richtig Spaß!<br />
MIZU-Hecktieferlegungen werden in unserer hauseigenen<br />
Entwicklungsabteilung an jedes Motorrad angepasst und<br />
ausgiebig getestet. Um Ihnen mehr Sicherheit garantieren<br />
zu können wird die Anlenkung des Fe<strong>der</strong>beins durch die<br />
Verwendung von unterschiedlichen Systemen abgeän<strong>der</strong>t.<br />
• mehr Sicherheit<br />
• mehr Fahrspaß<br />
• inkl. ABE<br />
Die Absenkung wird bei uns senkrecht über <strong>der</strong> Hinterachse<br />
gemessen, eine kostenpflichtige Eintragung in die<br />
Fahrzeugpapiere entfällt, da je<strong>der</strong> Tieferlegung eine ABE<br />
beiliegt.<br />
Modell Artikelbezeichnung Artikelnummer Preis in €<br />
Honda MIZU Hecktieferlegung<br />
CBR 1000 RR 35mm<br />
ab 2012 Typ SC59C<br />
inkl. ABE<br />
3029001 98,00<br />
www.hjc-europe.com<br />
MIZU Vertriebs GmbH • Weidgang 3-5 • 78247 Hilzingen<br />
Tel: +49 7731 9067-0 • Fax: +49 7731 9067-67<br />
www.mizu.de • Email: info@mizu.de<br />
<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Unvergessen: Phil Reads Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 1975 in Spa Francorchamps,<br />
bei überfor<strong>der</strong>ten Motor und Fahrwerk <strong>der</strong><br />
MV Agusta, nämlich 214,4 km/h<br />
- einfach unglaublich (Bild oben)<br />
NACHLESE<br />
Am ersten Juli-Wochenende fand in Spa-Francorchamps/Belgien<br />
mit den Bikers Classics<br />
eine <strong>der</strong> schönsten Oldtimerveranstaltungen<br />
bei strahlendem Sonnenschein statt. Bei <strong>der</strong><br />
elften Veranstaltung auf dem 6,976 km langen<br />
Ardennenkurs standen in diesem Jahr die<br />
500 ccm Klasse, die Superbikes und die Seitenwagen<br />
im Mittelpunkt. Erstmals wurde <strong>der</strong><br />
500 ccm Weltmeister von 1987 Wayne Gardner<br />
(Australien/Honda) verpflichtet, <strong>der</strong> 1988<br />
in Spa <strong>das</strong> 500 ccm Rennen gewann und jetzt<br />
eine Yamaha pilotierte.<br />
Auf <strong>der</strong> Dreizylin<strong>der</strong> MV Agusta sorgte <strong>der</strong> 15-<br />
fache Weltmeister Giacomo Agostini für tollen<br />
Sound. Der Italiener gewann in Spa acht Rennen<br />
und führt mit 122 Grand Prix-Siegen die<br />
Bestenliste an.<br />
Dazu kam <strong>noch</strong> Weltmeister Christian Sarron<br />
(Frankreich/Yamaha), <strong>der</strong> „weiße Riese“ Wil<br />
Hartog (Nie<strong>der</strong>lande/Suzuki), Didier de Radigues<br />
(Belgien/Suzuki) und <strong>der</strong> deutsche Mei-<br />
Bei den<br />
bikers classics<br />
strahlte die<br />
sonne über spa<br />
Text: Michael Sonnick, Fotos: Gerhard Schweppe, Michael Sonnick, <strong>Speed</strong> Archiv<br />
<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
spa francorchamps 2013<br />
5 Superstars <strong>der</strong> Vergangenheit auf einem Bild: v.l. Didier de Radigues,<br />
Christian Sarron, Wayne Gardner, Giacomo Agostini, Wil Hartog und <strong>der</strong><br />
Sohn des viel zu früh verstorbenen Barry Sheene, Freddie Sheene.<br />
ster Josef „Sepp“ Hage aus Tettnang auf seiner Yamaha sowie Kurt<br />
Florin (König). Der Veranstalter hatte auch den 25-jährigen Freddie<br />
Sheene eingeladen, er ist <strong>der</strong> Sohn vom zweifachen Weltmeister Barry<br />
Sheene und drehte auf einer Suzuki RG 500 ccm seine Runden. Am<br />
Sonntag schaute auch <strong>noch</strong> Moto2 WM-Spitzenreiter Scott Redding<br />
vorbei und gab <strong>der</strong> Ex-Suzuki von Kevin Schwantz die Sporen.<br />
Von den Superbike-Piloten traten Stephane Mertens (Belgien/Honda),<br />
Terry Rymer (England) und <strong>der</strong> Italiener Piergiorgio Bontempi<br />
(beide Yamaha) an. Von den deutschen Superbike-Assen waren Peter<br />
Rubatto (Bimota) und Michael Galinski (Yamaha) dabei.<br />
Bei den Seitenwagen standen die früheren Rivalen und Weltmeister<br />
Werner Schwärzel mit Beifahrer Andreas Huber sowie Rolf Steinhausen/Georg<br />
Etz mit ihren König-Gespannen<br />
in <strong>der</strong> ersten Startreihe.<br />
Am Samstagabend wurde eine<br />
Parade <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>der</strong> Bikers<br />
Classics auf <strong>der</strong> alten Rennstrecke<br />
(14 km) durchgeführt. Um 20 Uhr<br />
fiel dann die Startflagge für die 4<br />
Stunden von Spa, am Classic-Endurance<br />
Rennen nahmen wie<strong>der</strong><br />
viele Teams mit Motorrä<strong>der</strong>n teil,<br />
die älter als Baujahr 1980 sind.<br />
Weitere Infos gibt es im Internet<br />
unter www.bikersclassics.be. Die<br />
zwölfte Ausgabe <strong>der</strong> Bikers Classics<br />
findet 2014 wie<strong>der</strong> am ersten<br />
Juli-Wochenende in Spa statt, <strong>der</strong><br />
Veranstalter hofft dann auf Superbike-Weltmeister<br />
Carl Fogarty<br />
als Stargast.<br />
Und somit: Auf ein Neues 2014!!!<br />
Es gab viel zu sehen: ob Ducati 888, Honda mit Drixton-Fahrwerk,<br />
Benelli Sei (Umbau) o<strong>der</strong> Honda Classic Endurance (4-in-1).<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
12. hamburger stadtpark revival<br />
Text: Thomas Plenge, Fotos: Archiv Peter Lange<br />
und veranlasste einige<br />
Teilnehmer zur früheren<br />
Abreise.<br />
Gefahren wurde in verschiedenen<br />
Motorradklassen,<br />
den Son<strong>der</strong>läufen<br />
mit klassischen<br />
Rennmotorrä<strong>der</strong>n, pilotiert<br />
von bekannten<br />
Rennfahrern, Demoläufen<br />
ebenfalls mit<br />
Rennmotorrä<strong>der</strong>n und<br />
Gleichmäßigkeitsprüfungen<br />
für Straßenmotorä<strong>der</strong>n<br />
aus verschiedenen<br />
Epochen.<br />
Am Start in <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>klasse<br />
waren die Welt-<br />
Das erste Wochenende im September ist bei<br />
vielen Motorsportaktiven und Motorsportfreunden<br />
ein Termin, <strong>der</strong> schon über Jahre einen<br />
festen Platz im Kalen<strong>der</strong> hat. Heute wie damals<br />
gehen Rennmaschinen und Straßenmotorrä<strong>der</strong><br />
an den Start. Darunter Oldtimer-Fahrzeuge<br />
und Aktive aus <strong>der</strong> Stadpark-Rennära.<br />
Auch dieses Jahr fand wie<strong>der</strong> diese, einst die<br />
„Tage des Donners“ genannte Veranstaltung,<br />
am 7. und 8. September im Hamburger Stadtpark<br />
statt, Die Geburt des Rennens war bereits<br />
1934 auf einem 6 km-Rundkurs nur für Motorrä<strong>der</strong><br />
und Gespanne.<br />
Weit ab vom Hafen, mitten im Stadtpark und<br />
den<strong>noch</strong> am Wasser, befindet sich einer <strong>der</strong><br />
schönsten Straßenkurse Europas. Heute wird<br />
auf einem im Jahr 2004 verkürzten Rundkurs<br />
von 1,7 km - an historischer Stelle - auf einem<br />
Teilstück <strong>der</strong> alten Rennstrecke von 1934 gefahren.<br />
Diese Veranstaltung lockt jedes Jahr tausende<br />
von motorsportbegeisterten Zuschauern an<br />
die Strecke, wenn wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sound von historischen<br />
Motoren in <strong>der</strong> Luft liegt.<br />
Die Rennen sind ist eine <strong>der</strong> letzten Veranstaltungen<br />
dieser Art in mitten einer Großstadt<br />
und kann seit 2004 jährlich stattfinden, trotz<br />
zunehmen<strong>der</strong> Auflagen.<br />
An dieser Stelle gebührt es sich, dem Veranstalter<br />
und gesamten Organisationsteam vom<br />
Hamburger-Motorsport-Club e.V. (HMC) den<br />
Dank für ihr Arrangement auszusprechen. In<br />
Zusammenarbeit mit den Behörden konnten<br />
Nicht nur Peter Lange auf<br />
seiner Honda Bol d‘Or,<br />
Dierk Har<strong>der</strong> auf seinem<br />
Eintopf aus Suhl, Volker<br />
Knaack auf seiner DKW RT<br />
250S - Baujahr 1959 - o<strong>der</strong><br />
Thomas Plenge mit <strong>der</strong><br />
MV Agusta 750 Magni (Bj.<br />
1976) gaben <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
in Hamburg ihren beson<strong>der</strong>en<br />
Reiz. Inzwischen<br />
hat sich <strong>das</strong> Hamburger<br />
Stadtparkrennen zu einem<br />
Zuschauermagneten entwickelt.<br />
alle Probleme gelöst werden, in erste Linie<br />
war die Sicherheit <strong>der</strong> Zuschauer zu gewährleisten.<br />
So konnte somit die Veranstaltung am<br />
Leben erhalten werden. Danke!<br />
Die für <strong>das</strong> Fahrerlager<br />
im Südring Verantwortlichen<br />
Gerd Zan<strong>der</strong> und<br />
Klaus Schüßler vom HMC<br />
geben diesem Fahrerlager<br />
für die 200 Fahrer<br />
ein beson<strong>der</strong>es Ambiente<br />
zum Wohlfühlen. Man<br />
arrangiert sich bezüglich<br />
<strong>der</strong> begrenzten Platzverhältnisse.<br />
Die gute Stimmung im<br />
Fahrerlager wurde abgerundet<br />
durch <strong>das</strong> sommerliche<br />
Wetter an allen<br />
Tagen. Lei<strong>der</strong> setzte am<br />
frühen Nachmittag des<br />
Sonntags dann <strong>der</strong> vorausgesagte<br />
Regen ein<br />
meister Jim Redman<br />
(6 x Weltmeister und 4-<br />
facher TT Sieger), Dieter<br />
Braun (2 x Weltmeister<br />
und 5 x Deutscher<br />
Meister), zahlreiche<br />
namhafte Piloten wie<br />
Reinhard Hiller (Yamaha),<br />
Kurt Harald Florin<br />
(Kawasaki), Thomas<br />
Berger (NSU), Win<br />
Kamphuis (NSU), Jan<br />
Kostwin<strong>der</strong> (NSU), Koichi<br />
Shimada (Yamaha)<br />
und weitere Spitzenpiloten. Auch Egon Müller,<br />
<strong>der</strong> Streckensprecher, erfreute die Zuschauer<br />
mit einer Demonstration auf einer seiner legendären<br />
Sandbahnmaschinen.<br />
Beim Lauf <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>lasse mit überwiegend<br />
10 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
12. hamburger stadtpark revival<br />
Des weiteren sah man Gespanne<br />
wie <strong>das</strong> von Manfred Schnei<strong>der</strong> mit<br />
seiner Zündapp KS 601 (Bj. 1953),<br />
Thorsten Wolf und seiner wun<strong>der</strong>schönen<br />
Horex Regina 350 (Bj.<br />
1950), Peter Kraftschik auf einer<br />
Honda CB 750 Four (Bj. 1975), Hans<br />
Dampf in allen Gassen und Wettkönig<br />
bei „Wetten <strong>das</strong>s...?“ 2003, Jürgen<br />
Baumgarten (Bild unten links),<br />
<strong>der</strong> mit einem Auto schneller eine<br />
Eisrodelbahn im bayrischen Unterammergau<br />
herunterfuhr als <strong>der</strong><br />
damalige Europameister Reinhard<br />
Wallensteiner auf dem Hornschlitten<br />
und Willi Meisinger auf einer<br />
MV Agusta 350 Corsa.<br />
Yamaha-Rennmotorrä<strong>der</strong>n als Production-Racer<br />
aus den frühen 1970ern, die damals viele<br />
Erfolge feierten, kam wie<strong>der</strong> einmal echte<br />
Grand Prix Atmosphäre auf. Im großen Zelt<br />
im Fahrerlager konnten die Rennmaschinen<br />
<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>klasse in Augenschein genommen<br />
werden. Diese Möglichkeit wurde von vielen<br />
Zuschauern und Fachleuten zu Benzingesprächen<br />
genutzt. Am Samstagnachmittag<br />
war im Fahrerlager fast kein Durchkommen<br />
mehr, insbeson<strong>der</strong>e für die Fahrer, die zum<br />
Vorstart <strong>der</strong> Läufe aufgerufen wurden. Die<br />
Renngespann-Läufe waren wie<strong>der</strong> einmal einer<br />
<strong>der</strong> Höhepunkte für die Zuschauer, die mit viel<br />
Beifall <strong>das</strong> fahrerische Können und den körperlichen<br />
Einsatz <strong>der</strong> Teams honorierten.<br />
Auch Motorrad-Clubs waren im Fahrerlager<br />
vertreten und stellten ihre Exponate aus.<br />
Vom MV Agusta Club Deutschland e. V. hatten<br />
sich einige Clubmitglie<strong>der</strong> aus Fern und Nah zu<br />
den Demoläufen in den Klassen Rennmotorrä<strong>der</strong><br />
bis 350 ccm und Rennmotorrä<strong>der</strong> bis 750<br />
ccm angemeldet. Diese erinnerten in den Läufen<br />
mit ihren Rennmaschinen an die legendäre<br />
Motoren wollen…<br />
Engines want…<br />
DAS MOTOROIL<br />
und erfolgreichste Ära<br />
<strong>der</strong> Motorrad Marke<br />
MV Agusta, die zwischen<br />
1952 und 1976<br />
38 Fahrerweltmeisterschaften,<br />
37 Markenweltmeisterschaften<br />
und insgesamt 270<br />
Grand Prix-Siege erlangte.<br />
Namen wie<br />
Les Graham, John<br />
Surtess, Gary Hocking,<br />
Mike Hailwood<br />
und Giacomo Agostini<br />
prägten diese für viele<br />
Fans unvergessliche<br />
Rennepoche. Ein Wenig<br />
von dieser Zeit<br />
blitzte beim Stadtpark-Revival<br />
wie<strong>der</strong> auf wie man uns<br />
aus Zuschauerkreisen mitteilte. Die<br />
Frage „Wann fahrt ihr mit <strong>der</strong> MV?“<br />
wurde gestellt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommentar<br />
an <strong>der</strong> Strecke „Gleich kommt die MV<br />
wie<strong>der</strong> vorbei!“ war des öfteren zu hören.<br />
Das Stadtpark-Revival war wie<strong>der</strong> eine<br />
sehr gelungenes Motorsportveranstaltung<br />
mit großer Resonanz beim<br />
Publikum und den Teilnehmern. Das<br />
disziplinierte Fahren <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
und <strong>der</strong> somit unfallfreie Verlauf <strong>der</strong><br />
Veranstaltung lässt die Hoffnung zu,<br />
<strong>das</strong>s diese Veranstaltung auch 2014<br />
wie<strong>der</strong> stattfinden wird. Dies wünschen<br />
wir allen Organisatoren<br />
und Teilnehmern,<br />
wenn es<br />
dann wie<strong>der</strong> heißt:<br />
„Die „Tage des Donners“<br />
im Hamburger<br />
Stadtpark stehen<br />
an.“ Das sollte man<br />
sich nicht entgehen<br />
lassen.<br />
Weitere Infos über die<br />
Veranstaltung gibt es<br />
auf <strong>der</strong> Internetseite<br />
www.motorevival.de.<br />
Thomas Plenge - MV<br />
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10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
11
hockenheim classics<br />
Text und Fotos: Michael Sonnick<br />
Viele Motorra<strong>das</strong>se gaben<br />
sich bei den Hockenheim<br />
Classics die Ehre!<br />
Familie Deisinger vertrat die Fraktion <strong>der</strong> MZ-Fahrer und Thomas Wittig, Horst Lahfeld (auch Bild rechts),<br />
Dieter Braun, Sepp Hage und Gerd Ben<strong>der</strong> sammelten einst Meistertitel wie an<strong>der</strong>e Briefmarken<br />
Mitte September fand auf dem Hockenheimring die 36. Oldtimer-Veranstaltung<br />
„Hockenheim Classics“ statt, trotz Regenwetter kamen über<br />
6.000 Zuschauer.<br />
In Hockenheim starteten am Wochenende 450 historische Rennmotorrä<strong>der</strong><br />
und Seitenwagengespanne, historische Formel 1 und Tourenwagen,<br />
GT-Fahrzeuge und Rennsportwagen. Neben den Solo-Rennmaschinen<br />
fuhren auch die Seitenwagen-Akrobaten, zusätzlich fand am Sonntag<br />
wie<strong>der</strong> die Oldtimer Zielfahrt statt.<br />
In diesem Jahr standen in Hockenheim die deutschen Zweitakt-Rennmaschinen<br />
von 50 bis 500 ccm Hubraum aus den Jahren 1955 bis 1999<br />
Der größte und attraktivste Oldtimerund<br />
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Samstag 19.10.2013 . 9 –18 Uhr<br />
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Da werden bei Julius Ilmberger sen. Erinnerungen<br />
an seine „König“szeit wach.<br />
12 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
hockenheim classics<br />
Bild oben li.: Der Saarbrücker<br />
Reiner Scheidhauer gewann 1988<br />
auf <strong>der</strong> Seel 80ccm (Konstukteur<br />
Horst Seel links im Bild) den<br />
Europameisterschaftslauf in Hockenheim<br />
und wurde auch <strong>noch</strong><br />
deutscher Meister in <strong>der</strong> 80er<br />
Klasse. Dies war nach 1978 (!)<br />
auf <strong>der</strong> Kreidler 50ccm sein zweiter<br />
DM-Titel.<br />
Bild oben re.: die letzte Neckermann<br />
MZ<br />
Bild unten li.: Die 50ccm-Asse<br />
v.l. Gerhard Singer, Ingo Emmerich<br />
und Reiner Scheidhauer<br />
Bild unten re.: Altmeister Josef<br />
Hage hochkonzentriert an seiner<br />
Yamaha TZ 500J, Baujahr 1982<br />
im Mittelpunkt. Am meisten wurden die König<br />
500 ccm Rennmaschinen aus Berlin in Hockenheim<br />
bestaunt, die früher von Ernst Hiller,<br />
Reinhard Hiller, Horst Lahfeld, Kurt Florin,<br />
Julius Ilmberger und natürlich von Kim Newcombe<br />
eingesetzt wurden. Newcombe gewann<br />
1973 den WM-Lauf in Opatija/Jugoslawien,<br />
wurde Zweiter in Assen/Nie<strong>der</strong>lande und jeweils<br />
Dritter in Österreich bzw. Schweden. Lei<strong>der</strong><br />
verstarb <strong>der</strong> Neuseelän<strong>der</strong> bei einem nicht<br />
zur WM zählenden Rennen in Silverstone/England.<br />
Durch die guten Ergebnisse wurde Kim<br />
Newcombe posthum Vizeweltmeister hinter<br />
MV Agusta-Werksfahrer Phil Read (GB). Norbert<br />
Schüller von <strong>der</strong> Firma König lieferte den<br />
heutigen Besitzern interessante Infos. Von den<br />
Technikern kamen Gert Ben<strong>der</strong>, Eckard Finke,<br />
Walter Nieser, Wolfgang Reinhard, Rudolf<br />
Rupp, Horst Seel und Walter Deisinger ins badische<br />
Motodrom.<br />
Der zweifache deutsche Meister Reiner Scheidhauer<br />
aus Saarbrücken brachte seine Seel<br />
80 ccm mit, die von Ex-Rennfahrer<br />
Horst Seel konstruiert wurde.<br />
Scheidhauer gewann vor 25 Jahren<br />
in Hockenheim 1988 den Europameisterschaftslauf<br />
und wurde dann auch <strong>noch</strong> Deutscher Meister.<br />
Mit Ingo Emmerich (Rupp 80 ccm), Gert<br />
Ben<strong>der</strong> (Ben<strong>der</strong> GP 125 ccm), Heinz Rosner<br />
(MZ RE 250 ccm), Horst Lahfeld (König 500<br />
ccm) waren weitere Deutsche Meister in Hockenheim.<br />
Auch die Seitenwagen-Weltmeister Werner<br />
Schwärzel stellte sein König-Gespann 500 ccm<br />
von 1973 aus, genauso wie Rolf Steinhausen.<br />
Thomas Engl stellte seine Sachs 80 ccm Rennmaschine<br />
aus. Der zweifache Weltmeister Dieter<br />
Braun fuhr wie im Vorjahr die Superbike-Yamaha.<br />
Dieter Braun gewann 14 GP-Rennen, doch bei<br />
seinem Heimrennen in Hockenheim waren seine<br />
besten Ergebnisse die zweiten Plätze 1969 in<br />
<strong>der</strong> 125 ccm Klasse auf Suzuki und 1975 in <strong>der</strong><br />
350 ccm Kategorie auf Yamaha. Auch Rolf Blatter,<br />
Walter Koschine, Lothar und Manfred John,<br />
Gerhard Heukerott, Walter Hoffmann, Franz Rau,<br />
Gerhard Singer, Thomas<br />
Wittig, Dieter Busch, Julius<br />
Kremer bzw. Marlow<br />
Sturm zählten zu den<br />
Gästen.<br />
Weitere Infos und Fotos<br />
gibt es im Internet auf<br />
<strong>der</strong> Seite www.hockenheim-classics.de.<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
13
frohburger dreieck rennen<br />
Foto: Thomas Neidhardt<br />
51. Internationales<br />
Frohburger ADAC-Dreieck-Rennen<br />
Text: Rainer Hechtl<br />
2 Tage - 5 Siege<br />
Didier Grams -<br />
<strong>der</strong> König von Frohburg<br />
Beim 51. Frohburger ADAC-Dreieckrennen am<br />
21. und 22. September standen - neben attraktiven<br />
an<strong>der</strong>en Rennserien - die letzten drei<br />
Läufe zur IRRC-Championship an. Zur Erinnerung:<br />
Didier Grams führte nach den letzten<br />
Rennen in Chimay/Belgien im 69 Punkten von<br />
dem Belgier Nicky de Wit. In Frohburg waren<br />
für die ersten Plätze jeweils 25, maximal also<br />
insgesamt 75 Punkte zu vergeben. Also beste<br />
Aussichten für den zweiten <strong>der</strong> 2012er Endwertung.<br />
Der amtierende Champion, Branko<br />
Srdanov, war übrigens nach (fast) vollständiger<br />
Genesung und Reha persönlich in Frohburg anwesend.<br />
Fürs Motorrad war er zwar <strong>noch</strong> nicht<br />
fit genug, die Folgen<br />
eines Kreuzbandrisses<br />
im Knie hin<strong>der</strong>ten ihn<br />
<strong>noch</strong> zu sehr, verfolgte<br />
aber an beiden Tagen<br />
die IRRC-Rennen intensiv.<br />
Und kündigte seine<br />
Rückkehr in <strong>der</strong> nächsten<br />
Saison gleich an,<br />
was die IRRC sicher bereichert.<br />
Didier Grams<br />
hatte bis Frohburg immerhin<br />
6 von 7 Läufen<br />
für sich entscheiden<br />
können. Eine unglaubliche<br />
Dominanz, die<br />
sich in Frohburg ungebremst fortsetzen sollte.<br />
Ein wenig mehr Konkurrenz in <strong>der</strong> Saison 2014<br />
kann da nicht schaden.<br />
Los ging es am verregneten Samstag-Vormittag<br />
in Frohburg um 08.00 Uhr mit den Trainings<br />
zur KTM-Duke-Battle, dem GSX R 750-<br />
Cup und <strong>der</strong> 2-Takt Classic-Trophy, bevor um<br />
09.15 Uhr die IRRC an <strong>der</strong> Reihe war. Bei Regen<br />
ließen es alle Fahrer im ersten Zeittraining<br />
vorsichtig angehen, zumal ein Teil <strong>der</strong> Strecke<br />
einen neuen Belag erhalten hatte, <strong>der</strong> bei Nässe<br />
<strong>noch</strong> extrem schmierig war. Schnellster in<br />
diesem Zeittraining war <strong>der</strong> Hollän<strong>der</strong> Johan<br />
Fre<strong>der</strong>iks vor Vick de Cooremeter aus Belgien.<br />
Didier Grams wurde mit 1:55,371 sechster -<br />
ein besonnener und langsamer Auftakt, den er<br />
aber kurz danach im Open-Training beschleunigte<br />
und mit 1:38,813 zeigte, wo <strong>der</strong> Hammer<br />
hing. Im zweiten Zeittraining <strong>der</strong> IRRC<br />
war die 4,75 km lange Strecke dann langsam<br />
am Abtrocknen, die Fahrer begannen auf Regenreifen<br />
und wechselten dann auf Slicks. So<br />
auch Didier Grams. Bis 7 Minuten vor Trainingsende<br />
lag er <strong>noch</strong> auf Platz 3, wechselte<br />
dann den Hinterreifen auf einen Slick, behielt<br />
Foto: Thomas Neidhardt<br />
Georg Fröhlich fuhr auf seiner MV Agusta zwei Siege in <strong>der</strong> SSP ein.<br />
14 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
frohburger dreieck rennen<br />
Foto: Thomas Neidhardt<br />
Foto: Thomas Neidhardt<br />
bedeutete 25 Meisterschaftspunkte - Didier<br />
Gram war damit vorzeitig IRRC-Champion<br />
2013. Die Freude im Team und bei den - gerade<br />
in Frohburg - sehr zahlreichen Fans war groß<br />
- und <strong>der</strong> geborene Entertainer Didi Grams feierte<br />
auf <strong>der</strong> Auslaufrunde gebührend.<br />
Die Supersport-Wertung entschied Georg<br />
Fröhlich mit <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schönen MV Agusta<br />
vor Thomas Kreutz (D, Yamaha) und dem Führenden<br />
in <strong>der</strong> Meisterschaftswertung Laurent<br />
Hoffmann (B, Kawasaki) für sich. Genau wie<br />
Didier Grams reichten Hoffmann die 16 Punkte<br />
für den dritten Platz, um <strong>das</strong> Championat <strong>der</strong><br />
IRRC-Supersport vorzeitig für sich zu entscheiden<br />
- Gratulation.<br />
die meisten Zuschauer fast schon langweiligen<br />
- Start/Ziel-Sieg distanzierte er den zweitplatzierten<br />
Johan Fre<strong>der</strong>iks mit über 13 Sekunden<br />
Abstand auf Rang zwei, 28 Sekunden betrug<br />
<strong>der</strong> Vorsprung am Ende auf Vick de Cooremeter<br />
auf dem dritten Platz. Eine Fahrt wie aus<br />
einem Guß, gleichmäßig, ohne Rutscher und<br />
Wackler, dem Rest des Feldes einfach auf und<br />
davon fahrend - in Frohburg war weit und breit<br />
keiner, <strong>der</strong> Didier Grams hätte gefährden können.<br />
„Es läuft gut.“ so Chefmechaniker und Team-<br />
Boss Albrecht Wendritsch trocken nach dem<br />
ersten Rennen am Sonntag. Eine „kleine Wartung“<br />
an <strong>der</strong> BMW S 1000 RR, hauptsächlich<br />
Überprüfung auf Dichtigkeit, Flüssigkeitsstand<br />
und Sicherung <strong>der</strong> Verschraubungen,<br />
Benzin ablassen und neu befüllen, genügte,<br />
um die Maschine fit für den letzten IRRC-Lauf<br />
<strong>der</strong> Saison zu machen. Didier legte sich inzwischen<br />
ein Stündchen schlafen, um zusammen<br />
mit Sohn Darius Kraft für den nächsten Akt zu<br />
tanken.<br />
Didier Grams - ein Entertainer<br />
par excellence auf <strong>der</strong> Auslaufrunde<br />
des gewonnenen Rennens 2 am Sonntag.<br />
Foto: Thomas Neidhardt<br />
Laurent Hoffmann - Champion in <strong>der</strong><br />
Supersport-Klasse.<br />
vorne den Regenreifen drauf, auch im Hinblick<br />
auf den neuen Asphalt auf <strong>der</strong> Strecke, auf<br />
dem sich trotz trockenem Rest <strong>der</strong> Strecke <strong>der</strong><br />
glitschige Belag hielt. Die letzte Runde brachte<br />
ihm dann mit einer Zeit von 1:44,503 die<br />
Pole-Position ein - vor einem wie aufgedreht<br />
fahrenden Georg Fröhlich (Gaststarter auf MV<br />
Agusta) und Vick de Cooremeter auf dem dritten<br />
Startplatz.<br />
Kurz nach fünf am Samstag, trockene Strecke,<br />
Start zum ersten Lauf <strong>der</strong> IRRC - in Frohburg<br />
zum ersten mal wie international üblich mit<br />
drei Fahrern statt vier pro Startreihe. Didier<br />
Grams kommt relativ schlecht weg, ist in <strong>der</strong><br />
ersten Kurve nur zweiter. Doch - wen wun<strong>der</strong>ts?<br />
- beim ersten Zieldurchlauf ist er schon 100<br />
Meter vor <strong>der</strong> Verfolgertruppe mit Matti Seidel<br />
(D, BMW), Vick de Cooremeter (B, BMW) und<br />
Johan Fre<strong>der</strong>iks (NL, BMW). In diesem Tempo<br />
baut Grams seinen Vorsprung weiter aus und<br />
gewinnt schließlich mit einer Gesamtzeit von<br />
19:40,544 min mit 17 Sekunden Vorsprung<br />
vor Matti Seidel aus Drebach. Der erste Platz<br />
Beste Voraussetzungen also für kleine Feierlichkeiten<br />
in Frohburg am Samstagabend - im<br />
Bierzelt und drum herum gings lange!<br />
Der Sonntag konnte beginnen - ganz entspannt,<br />
ganz locker - und mit vielen Freunden,<br />
Sponsoren und Fans an <strong>der</strong> Strecke. Nach<br />
dem ersten Rennen des Suzuki GSX R-Cups,<br />
<strong>der</strong> KTM-Duke-Battle, Lauf 2 und des Sprintrennens<br />
<strong>der</strong> Side-Car-Trophy um 10:30 h<br />
<strong>das</strong> Rennen 2 <strong>der</strong> IRRC. Diesmal nahm Didier<br />
Grams <strong>das</strong> Messer von<br />
Anfang an zwischen die<br />
Zähne. Mit einem - für<br />
Rennen IRRC Podium.<br />
Das Bild <strong>der</strong> Woche:<br />
Didier Grams ganz oben - und <strong>das</strong> 5 mal!<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
15
frohburger dreieck rennen<br />
Gerold Meißner ist Fahrer und Mechaniker in einem.<br />
Das Podium <strong>der</strong> Supersportler sah im zweiten<br />
Rennen aus wie beim ersten: Fröhlich,<br />
vor Kreutz und Hoffmann, vierter wurde Thilo<br />
Häfele. Zum dritten Lauf <strong>der</strong> IRRC schien<br />
dann sogar die Sonne. Start war um 14.45<br />
h, die Zuschauer stellten sich auf eine neuerliche<br />
Grams-Gala ein - und wurden nicht enttäuscht.<br />
Die zum Bersten volle Tribüne an <strong>der</strong><br />
Bridgestone-Kurve stand komplett, als Didier<br />
Grams nach gutem Start in Führung liegend<br />
aus <strong>der</strong> ersten Kurve kam und sich dieser<br />
Zustand dann auch <strong>noch</strong> zwölf Runden lang<br />
Foto: Andreas Hofmann Foto: Rainer Hechtl<br />
die Hälfte <strong>der</strong> Fahrer überrundet, als er vor<br />
Matti Seidel die Ziellinie überquerte. Auf <strong>der</strong><br />
Auslaufrunde ließ sich Didier natürlich wie<strong>der</strong><br />
gebührend feiern und bedankte sich auf seine<br />
unnachahmliche Weise bei den Zuschauern:<br />
Wheelie, Burn-out, Auf-dem-Motorrad-Stehen<br />
- da war alles dabei.<br />
Ein Rennen Pause - <strong>das</strong> Rennen <strong>der</strong> Sidecar<br />
Trophy - und wie<strong>der</strong> ab auf <strong>das</strong> Bike. Didier<br />
Grams war an diesem Wochenende nicht zu<br />
stoppen. Er fuhr um 16.30 h sogar <strong>noch</strong> die<br />
Open-Klasse - und siegte. 5 Rennen an zwei<br />
Laurent Hoffmann vor Matti Seidel<br />
jeden Alters, Verpflegung vom Feinsten, eine<br />
echte 1a-Veranstaltung. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben<br />
sind dabei die Demoläufe <strong>der</strong> Schnapsglas-Klasse<br />
bis 50 ccm mit tollen Maschinen<br />
aus den 60er, 70er und 80er Jahren: Kreidler,<br />
Simson etc. 46 Fahrer waren hierbei am<br />
Start, neben lokalen Größen wie Gernot Weser,<br />
Ralf Schaum, Gerold Meißner, Axel Spalteholz<br />
auch viele Teilnehmer aus Holland, u. a. Jan de<br />
Vries. Genau wie in <strong>der</strong> 2-Takt-Classic-Trophy,<br />
bei <strong>der</strong> 125 bis 500 ccm-Maschinen aus den<br />
70er bis 90er Jahren in zwei Rennen um den<br />
Foto: Thomas Neidhardt<br />
Foto: Andreas Hofmann<br />
Ralf Schaum hatte seit drei Jahren keinen technischen<br />
Ausfall mit seiner 50ccm-Rascha-Simson.<br />
hielt. Dahinter kämpften - mit wachsendem<br />
Abstand zum Führenden - Matti Seidel, Nicky<br />
De Wit, Virgil-Amber Bloemhardt und <strong>der</strong> von<br />
drei gestartete Vick de Cooremeter um die<br />
Podiumsplätze. Georg Fröhlich mit seiner MV<br />
Agusta stürzte in <strong>der</strong> letzten Runde und verletzte<br />
sich dabei an <strong>der</strong> Hand. Am Ende war<br />
<strong>der</strong> Vorsprung von Didier Grams auf fette 14<br />
Sekunden angewachsen - er hatte locker schon<br />
Tagen gewonnen, mehr geht nun wirklich nicht<br />
mehr. Die IRRC-Trophäe wurde ihm am Abend<br />
im Bierzelt überreicht - bei zehn IRRC-Läufen<br />
neun Siege - ein wahrer Champion!<br />
Das 51. Frohburger ADAC-Dreieckrennen ist<br />
Geschichte. Die Organisation war wie gewohnt<br />
absolute Spitze, es gab kaum Unfälle (ein paar<br />
kleinere Ausflüge in den Acker, mehr nicht), ein<br />
sehr attraktives Programm, Spitzensportler<br />
Phillipp Gengelbach schaffte es im Suzuki GSX-R 750 Cup<br />
zwei mal als dritter aufs Stockerl.<br />
Sieg kämpften. Das ganze wurde <strong>noch</strong> ergänzt<br />
durch die KTM-Duke-Battle, den Suzuki GSX<br />
R 750-Cup, <strong>das</strong> Rennen <strong>der</strong> SSP/STK 600/<br />
Moto2-Racer und natürlich nicht zuletzt durch<br />
die Seitenwagen-Boliden aus ganz Europa, die<br />
Sidecar-Trophy, bei <strong>der</strong> Ken Knapton/Enrico<br />
Roick sowohl den Sprint als auch <strong>das</strong> Rennen<br />
über 12 Runden überlegen für sich entscheiden<br />
konnten.<br />
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16 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
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Foto: Tobias Linke<br />
IDM am Sachsenring<br />
viele neue / alte Gesichter<br />
Titelverteidiger gelaufen. Somit ist auch eine<br />
<strong>noch</strong> mögliche erfolgreiche <strong>Titelverteidigung</strong><br />
in weite Ferne gerückt, da damit die Saison bei<br />
<strong>noch</strong> vier ausstehenden Rennen wohl komplett<br />
gelaufen sein dürfte. Eine Operation, die möglicherweise<br />
die Heilung beschleunigt, kommt<br />
für den Franzosen nicht in Frage. „Das macht<br />
nur Sinn, wenn eine schnellere Genesung in<br />
Aussicht steht. Bei dieser Art von Bruch ist es<br />
jedoch nicht <strong>der</strong> Fall.“ Einen guten Eindruck<br />
hinterließ auch Gaststarter Didier Grams aus<br />
<strong>der</strong> International Road Racing Championship<br />
(IRRC), ebenfalls im Stock-Modus unterwegs,<br />
<strong>der</strong> auf den insgesamt 17. Platz fuhr und in<br />
seiner Klasse hinter Max Neukirchner und dem<br />
Führenden in dieser Wertung Bastien Mackels<br />
sogar den 3. Startplatz erzielten konnte.<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Die 6. Station <strong>der</strong> IDM*Superbike war Anfang<br />
September <strong>der</strong> anspruchsvolle Grand Prix<br />
Kurs am Sachsenring. Wie im letzten Jahr,<br />
fand die Veranstaltung wie<strong>der</strong> über nur zwei<br />
Tage (Samstag / Sonntag) statt. Aufgewertet<br />
wurde <strong>das</strong> Feld von World Superbike-Pilot und<br />
Lokalmatador Max Neukirchner, <strong>der</strong> eine Woche<br />
zuvor seinen WM-Lauf am Nürburgring<br />
bestritt und dem mehrfachen IDM-Champion<br />
Martin Bauer, <strong>der</strong> zwei<br />
Wochen zuvor sein Debüt<br />
in <strong>der</strong> MotoGP im tschechischen<br />
Brünn gab und<br />
den im 3C-Racing Team<br />
immer<strong>noch</strong> verletzten<br />
Dario Giuseppetti vertrat<br />
und für den <strong>das</strong> Team<br />
eigentlich konzipiert war.<br />
Im Renneinsatz war es<br />
2013 auch <strong>der</strong> erste Auftritt<br />
in <strong>der</strong> IDM. Da mit<br />
einer Rückkehr von Giuseppetti<br />
in dieser Saison<br />
wohl nicht mehr zu rechnen ist, sollte <strong>der</strong> Österreicher<br />
auch die letzten beiden Läufe in Hockenheim<br />
und in <strong>der</strong> Lausitz bestreiten, was<br />
jedoch kurz nach dem Gastauftritt vom Team<br />
wie<strong>der</strong>rufen wurde. Man wolle sich zunächst<br />
um die Weiterentwicklung am Motorrad kümmern,<br />
hieß es aus dem bayrischen Landsberg,<br />
wo <strong>das</strong> Team ansässig ist.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Max Neukirchner fährt auf Pole, geht<br />
aber nur von Startplatz fünf ins Rennen<br />
Nach den Weltmeisterschaftsläufen eine Woche<br />
zuvor am Nürburgring, trat Neukirchner<br />
diesmal mit einer Ducati Panigale an, die<br />
dem Reglement <strong>der</strong> Superstock 1000 <strong>der</strong> IDM<br />
entsprach. Umso verwun<strong>der</strong>licher, <strong>das</strong>s er im<br />
Qualifying seinen direkten Konkurrent Markus<br />
Reiterberger (Superbike), um knapp eine Sekunde<br />
distanzierte. Die Freude war beim Stollberger<br />
dann aber nur von kurzer Dauer, als er<br />
kurze Zeit später auf Startplatz fünf zurückversetzt<br />
wurde. Grund waren die fehlenden<br />
Kennzeichnungen auf den Reifen, wie sie<br />
vom Reglement her gefor<strong>der</strong>t sind. Der dritte<br />
Startplatz ging an Damian Cudlin vom Team<br />
RAC Racing, gefolgt von Martin Bauer, Michi<br />
Ranse<strong>der</strong> und Erwan Nigon mit seiner VanZon<br />
Remeha BMW. Pech<br />
für den Franzose bereits<br />
am Samstag:<br />
Nach einem Highsi<strong>der</strong>,<br />
bei dem er sich<br />
beim Aufprall den<br />
äußeren K<strong>noch</strong>en<br />
am linken Fuß gleich<br />
dreimal brach, waren<br />
die Rennen für den<br />
Max Neukirchner rollt<br />
mit technischen Problemen<br />
aus, Didier<br />
Grams im Kampf<br />
mit <strong>Marc</strong> Buchner und<br />
Erwan Nigon war <strong>der</strong><br />
Pechvogel des Wochenendes<br />
- er zog<br />
sich einen dreifachen<br />
Fußbruch zu.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Bauer gewinnt Lauf eins<br />
Der erste Lauf wehrte nur drei Runden, bevor<br />
die Rennleitung <strong>das</strong> Rennen wegen eines gerissenen<br />
Öldruckschlauches an <strong>der</strong> Maschine<br />
von Joshua Day abbrechen musste. Kurios:<br />
Day stürzte mit seiner Maschine, an <strong>der</strong> ein<br />
Defekt schon im Vorfeld durch übermäßige<br />
Rauchentwicklung erkennbar war. Trotzdem<br />
verbrachte man den unverletzten Amerikaner<br />
zurück auf die Strecke, wo er unverständlicher<br />
Weise seine Maschine öltechnisch <strong>noch</strong> völlig<br />
entleeren konnte. Damit gab es zunächst einmal<br />
eine Pause von einer Stunde, bevor man<br />
wie<strong>der</strong> zum Tagesgeschäft übergehen konnte.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Zeitverschiebung wurden alle<br />
folgenden Rennen des Tages verkürzt ausgetragen.<br />
Nach dem Restart setzte sich zunächst <strong>der</strong><br />
IDM Führende Markus Reiterberger an die Spitze<br />
des Feldes, unmittelbar gefolgt von Martin<br />
Bauer, Michael Ranse<strong>der</strong>, Max Neukirchner<br />
und Damian Cudlin. Doch sollte es auch diesmal<br />
kein Happy End für Max Neukirchner geben.<br />
In <strong>der</strong> 5. von insgesamt 16 Runden hatte<br />
auch er mit einer defekten Dichtung, an <strong>der</strong><br />
Öl austrat, zu kämpfen und rollte im Omega<br />
mit seiner Panigale aus. Zu diesem Zeitpunkt<br />
zeichnete sich bereits ein harter Zweikampf<br />
zwischen Reiterberger und Bauer ab, in dem<br />
<strong>der</strong> Bayer seinen österreichischen Konkurrenten<br />
inzwischen passieren lassen musste. In<br />
einem knappen Finish von nur 0,168 Sekunden<br />
verteidigte Martin<br />
Bauer diese Position und<br />
gewann damit den ersten<br />
Lauf des Tages vor<br />
Markus Reiterberger, <strong>der</strong><br />
die Punkte des Zweiplatzierten<br />
einheimste und<br />
damit seine Führung in<br />
<strong>der</strong> Gesamtwertung weiter<br />
ausbauen konnte, da<br />
Damian Cudlin hinter<br />
Michael Ranse<strong>der</strong> nur<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
17
Foto: Felix Wießmann Foto: Felix Wießmann<br />
als Vierter ins Ziel kam. „Ich habe bis zum<br />
Schluss alles versucht, um <strong>noch</strong> an Martin<br />
vorbeizugehen. Doch ich hatte drei anständige<br />
Rutscher übers Vor<strong>der</strong>rad und wollte im<br />
Hinblick auf die Meisterschaft nicht mehr alles<br />
riskieren. Ich wusste <strong>das</strong> er mir hier nicht<br />
mehr gefährlich werden kann, also schaute ich<br />
auf die maximale Punkteausbeute.“<br />
In <strong>der</strong> gemischten Wertung sah Bastien Mackels<br />
von VanZon alpha Technik BMW by Herpigny<br />
als Sechster die Ziellinie und gewann<br />
damit die Klasse <strong>der</strong> Superstock-Piloten.<br />
Ihm folgten Dominik Vincon und zur Freude<br />
<strong>der</strong> Zuschauer auf Platz drei Didier Grams,<br />
<strong>der</strong> sich und seinem Team den erwünschten<br />
Traum einer Podiumsplatzierung erfüllte.<br />
„Wenn mich vorher einer gefragt hätte, hätte<br />
ich dieses Ergebnis, in Anbetracht <strong>der</strong> doch<br />
schon sehr harten Konkurrenz, wohl nicht für<br />
möglich gehalten. Als ich sah, <strong>das</strong>s Max mit<br />
technischen Problemen zu kämpfen hatte und<br />
ausrollte wurde mir auf meiner Boxentafel P3<br />
angezeigt. Zu diesem Zeitpunkt fightete ich jedoch<br />
hart mit <strong>Marc</strong> Buchner (Superbike, Anm.<br />
d. Red.) und hatte auch <strong>noch</strong> den Druck von<br />
Schlüssel zu diesem Erfolgserlebnis war.<br />
Mein Dank geht uneingeschränkt an <strong>das</strong><br />
gesamte Team, meine Sponsoren, meine<br />
Fans und natürlich an BMW Motorrad,<br />
die mir auch diese Saison wie<strong>der</strong> hervorragendes<br />
Material zur Verfügung gestellt<br />
haben.“ So Didier Grams nach dem ersten<br />
Lauf. Teamchef Albrecht Wendritsch äußerte<br />
sich dazu wie folgt: „Die Arbeit und<br />
Martin Bauer kam, sah und siegte, er gewann<br />
beide Läufe vor Markus Reiterberger und Michi<br />
Ranse<strong>der</strong>. In <strong>der</strong> Stocksport-Klasse gewann<br />
Bastian Mackels vor Dominik Vincon und Didier<br />
Grams.<br />
<strong>der</strong> Einsatz haben sich ausgezahlt. Natürlich<br />
geht man immer mit gewissen Hoffnungen in<br />
die Rennen und natürlich auch mit einer gewissen<br />
Aufregung. Dass es am Ende zu dieser<br />
Platzierung gekommen ist, macht mich<br />
beson<strong>der</strong>s stolz und auch ich möchte den<br />
Dank an <strong>das</strong> gesamte Team weitergeben.<br />
Es handelt sich bei uns wirklich um eine<br />
eingeschworene Gemeinschaft, mit <strong>der</strong> die<br />
Arbeit sehr viel Spaß macht und in Anbetracht<br />
<strong>der</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s wir keine Profis<br />
sind und einen Großteil unserer Freizeit<br />
diesem Sport widmen, sollte sie <strong>das</strong> auch.<br />
Und <strong>noch</strong> etwas: Der Erfolg wurde uns<br />
auch durch die neuen Regelungen, die seit<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
dem er nur 13. wurde, Sense. Geschuldet war<br />
dies einem neuerlichen Sturz beim Wildcard-<br />
Einsatz eine Woche zuvor am Nürburgring, bei<br />
dem er sich die rechte Hand lädierte, die ihm<br />
ohnehin schon seit geraumer Zeit Probleme<br />
bereitet.<br />
Neukirchner sichert sich Sieg in Rennen zwei<br />
Nach dem technischen Ausfall seiner Ducati<br />
im ersten Lauf, sollte es im zweiten für den<br />
Stollberger wesentlich besser laufen. Nach furiosem<br />
Start von Markenkollege Martin Bauer<br />
sah es aber zunächst danach aus, als ob sich<br />
<strong>der</strong> Österreicher einen ungefährdeten Doppeltriumph<br />
sichern könnte. Jedenfalls blieb<br />
<strong>der</strong> Abstand zwischen ihm und Neukirchner<br />
bis Mitte des Rennens bei einem ziemlich<br />
konstanten Abstand von rund vier Sekunden.<br />
Doch dann machte <strong>der</strong> Pilot aus <strong>der</strong> Superbike<br />
WM ernst und verkürzte von Umlauf zu Umlauf,<br />
bevor Bauer drei Runden vor Rennende<br />
endgültig fällig war. Bitterer Beigeschmack: Es<br />
war ein Pilot auf einer Superstock-Maschine,<br />
<strong>der</strong> ihn da überholte. Aber letztendlich muss<br />
man sagen, <strong>das</strong>s die Erfahrung von Max Neukirchner<br />
und natürlich auch <strong>das</strong> Level auf dem<br />
er immer<strong>noch</strong> fährt, am Ende die ausschlaggebende<br />
Rolle spielte, deutete er dies doch in<br />
den Trainingssessions schon eindrucksvoll an.<br />
Die Punkte für den zweiten Platz bei den Superbikern<br />
sicherte sich erneut Markus Reiterberger<br />
vor Honda Holzhauer-Pilot Michael<br />
Ranse<strong>der</strong>, <strong>der</strong> somit den Abstand in <strong>der</strong> Gesamtwertung<br />
auf Damian Cudlin auf nur einen<br />
Zähler verkürzen konnte, denn <strong>der</strong> Australier<br />
von RAC Racing rollte in <strong>der</strong> 8. Runde mit<br />
technischen Problemen zurück an seine Box.<br />
Dort begann plötzlich heftiges Treiben an <strong>der</strong><br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Daniel Sutter, immerhin dem Zweiten in <strong>der</strong><br />
Gesamtwertung dieser Klasse, im Rücken. Die<br />
Aufgabe bestand also darin, ruhig zu bleiben,<br />
was ehrlicherweise nicht so ganz einfach war.<br />
Einerseits will man als Racer keinen Zweikampf<br />
verlieren und an<strong>der</strong>erseits hat man<br />
ein Ergebnis vor Augen, was die ganze harte<br />
Arbeit <strong>der</strong> Vorbereitung belohnen würde. Natürlich<br />
war mir auch bewusst, <strong>das</strong>s <strong>Marc</strong> in<br />
<strong>der</strong> höheren Klasse um Punkte kämpft und<br />
somit konzentrierte ich mich ab dem dritten<br />
Drittel des Rennens hauptsächlich auf Verteidigung<br />
<strong>der</strong> Position in meiner Wertung, was<br />
im Nachhinein betrachtet auch eindeutig <strong>der</strong><br />
Reiterberger gewann den Start in Lauf<br />
zwei. Kurz darauf musste Grams zu<br />
Boden und im Omega erwischte es<br />
Nebel,Mackels und Valk.<br />
diesem Jahr in <strong>der</strong> SUPERBIKE*IDM<br />
gelten, ermöglicht. In den Jahren zuvor<br />
war man gewissermaßen chancenlos,<br />
die Freude über eine Punkteplatzierung<br />
überwogen. Das ist jetzt Gott<br />
sei Dank an<strong>der</strong>s und man kämpft nicht<br />
mehr nur mit stumpfen Waffen. Also auch ein<br />
Dankeschön an die Organisatoren und an die<br />
Motor Events HMP GmbH um Josef Meier und<br />
Josef Hofmann, die diese Regelän<strong>der</strong>ung 2013<br />
auf den Weg gebracht haben.“<br />
Freud und Leid lagen im ersten Lauf bei Wilbers<br />
BMW Racing eng beieinan<strong>der</strong>. Nachdem<br />
Stefan Nebel auf dem siebten Platz die Ziellinie<br />
überquerte, konnte Rennlady Lucy Glöckner<br />
<strong>das</strong> Rennen nicht beenden.<br />
Pechvogel des Wochenendes war <strong>der</strong> Tscheche<br />
Matej Smrz. Konnte er sich am Samstag gerade<br />
<strong>noch</strong> so durch die Trainingssessions quälen,<br />
war nach dem ersten Rennen am Sonntag, bei<br />
Maschine, ging es doch um wichtige Punkte<br />
in <strong>der</strong> Meisterschaft. Tatsächlich nahm er<br />
<strong>das</strong> Rennen erneut auf, aber <strong>der</strong> Boxenstopp<br />
sollte nicht sein letzter bleiben. Am Ende<br />
reichte es mit acht Runden Rückstand immerhin<br />
<strong>noch</strong> zu wertvollen drei Zählern, die<br />
in den verbleibenden vier Rennen <strong>der</strong> Saison<br />
in Hinblick auf die Meisterschaft <strong>noch</strong> eine<br />
wichtige Rolle spielen könnten. Umgekehrtes<br />
Proze<strong>der</strong>e im Team von Benny Wilbers. Diesmal<br />
überstand Lucy Glöckner die Distanz und<br />
wurde als Neunte abgewunken, wohin<strong>gegen</strong><br />
Stefan Nebel seine HP4 in <strong>der</strong> zweiten Runde<br />
im sächsischen Kies versenkte – mit beteiligt<br />
Foto: highsidePR-T. Börner<br />
18 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Bastien Mackels und Kevin Valk. Joshua Days<br />
Wochenende hatte ebenfalls ein frühzeitiges<br />
Ende, nachdem ihm seine Suzuki abermals<br />
den Dienst versagte. Den heftigsten Abflug<br />
verzeichnete wahrscheinlich aber Urgestein<br />
Peter Preussler. Nachdem <strong>der</strong> Taunussteiner<br />
vor dem Wochenende den Rücktritt vom Rücktritt<br />
erklärte, verließ er <strong>das</strong> Sachsenland mit<br />
nur <strong>noch</strong> einem Haufen Schrott auf seinem<br />
Auflieger. Das Gute: Peter stand wie eine Eins<br />
und nahm die Sache nach kurzer Zeit schon<br />
wie<strong>der</strong> gelassen.<br />
Ähnlich erging es im zweiten Rennen des Tages<br />
Didier Grams, <strong>der</strong> die erste Runde auf Grund<br />
eines Rutschers übers Vor<strong>der</strong>rad, eingangs<br />
Start-Ziel, nicht überstand. „Eigentlich kann<br />
ich mir den Sturz <strong>noch</strong> gar nicht so richtig<br />
erklären. Ich fuhr die<br />
Kurve wie im Rennen<br />
und den Qualifyings<br />
zuvor identisch, als<br />
mir plötzlich <strong>das</strong> Vor<strong>der</strong>rad<br />
einknickte. Der<br />
Versuch, die Maschine<br />
mit meinem Knie <strong>noch</strong>mals<br />
aufzurichten war<br />
vergebens und somit<br />
ging es ab ins Kiesbett.<br />
Eigentlich wie letztes<br />
Jahr, nur diesmal in einer<br />
an<strong>der</strong>en Kurve.“ resümierte<br />
er „Zum Glück bin ich unverletzt und<br />
die Maschine werden meine Jungs bis zum<br />
Saisonfinale in Frohburg in zwei Wochen schon<br />
wie<strong>der</strong> herrichten. Alles in allem war es trotz<br />
dieses Missgeschickes ein sehr erfolgreiches<br />
Wochenende für uns. Nun freue ich mich auf<br />
<strong>das</strong> Finale in <strong>der</strong> IRRC, wo ich meinen Titel natürlich<br />
zurückerobern möchte. Was mir <strong>noch</strong><br />
sehr am Herzen liegt ist ein Gruß an meinen<br />
langjährigen Weggefährten Branko Srdanov.<br />
Wie ich hörte geht es ihm mittlerweile wie<strong>der</strong><br />
etwas besser, was mich ganz beson<strong>der</strong>s<br />
freut.“<br />
Das Podium <strong>der</strong> Superstock-Klasse belegten<br />
am Ende Max Neukirchner, Dominik Vincon<br />
und Daniel Sutter.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Doppelsieg für Kevin Wahr in <strong>der</strong> Supersport<br />
Bereits im Qualifying deutete <strong>der</strong> Nagol<strong>der</strong><br />
mit seiner Yamaha YZF-R6 an, <strong>das</strong>s nach dem<br />
Doppelsieg von Schleiz auch am Sachsenring<br />
stark mit ihm zu rechnen ist. Nachdem sich<br />
Wahr beim Dreieckrennen die Tabellenführung<br />
gesichert hatte, überzeugte er auch diesmal<br />
auf ganzer Linie. Mit einem Vorsprung von fast<br />
einer Sekunde sicherte<br />
er sich die Pole-Position<br />
auf dem Grand Prix<br />
Kurs vor seinem Meisterschaftsmitbewerber<br />
Roman Stamm aus<br />
<strong>der</strong> Schweiz. Danach<br />
ging es allerdings recht<br />
eng zu. Mit Jan Bühn,<br />
Stefan Kerschbaumer,<br />
Leon Bovee, Tatu Lauslehto,<br />
Luca Grünwald,<br />
Christian von Gunten,<br />
Philippe von Gunten<br />
und Marvin Fritz folgten Piloten, die innerhalb<br />
einer Sekunde zum Zweitschnellsten lagen.<br />
Im ersten Lauf am Samstagabend zeichnete<br />
sich dann <strong>das</strong> ab, was die Qualizeiten vorhersagten.<br />
Gleich nach dem Start setzte sich <strong>der</strong><br />
Polesetter vom Rest des Feldes ab und konnte<br />
seinen Vorsprung im Laufe des Rennens um<br />
satte 12,554 ausbauen. Dafür ging es in <strong>der</strong><br />
Verfolgergruppe umso enger zu. Der Meisterschaftszweite<br />
Stamm sah sich zum Ende des<br />
Rennens hin mit einem herannahendem Luca<br />
Grünwald konfrontiert, <strong>der</strong> sich nach einem<br />
Foto: Tobias Linke<br />
versemmelten Start anschickte, <strong>das</strong> Feld von<br />
hinten aufzurollen. 0,108 Sekunden zeigte die<br />
Zeitmessung, die dem Kawasaki Schnock-Pilot<br />
am Ende um Haaresbreite den zweiten Platz<br />
sicherte. „Was soll ich sagen, zweiter Platz<br />
hin o<strong>der</strong> her. Natürlich bin ich ein wenig enttäuscht<br />
über dieses Resultat, vor allem über<br />
den Zeitabstand zu Kevin. Am Schluß muss ich<br />
aber froh darüber<br />
sein, <strong>gegen</strong><br />
Luca <strong>noch</strong> den<br />
zweiten Platz<br />
gesichert zu<br />
haben. Wir<br />
müssen jetzt<br />
daran arbeiten,<br />
den Abstand<br />
im morgigen Rennen<br />
zu verkürzen,<br />
<strong>das</strong> ist zunächst<br />
einmal <strong>das</strong> Allerwichtigste.“<br />
So <strong>der</strong> sympathische Schweizer<br />
nach dem Rennen. Für Luca Grünwald war<br />
es nach dem schweren Sturz im ersten freien<br />
Training am Schleizer Dreieck <strong>das</strong> erste Aufeinan<strong>der</strong>treffen<br />
seit gut zwei Monaten mit <strong>der</strong><br />
Konkurrenz im Renntrimm. Nachdem er nach<br />
einer Gehirnerschütterung in Schleiz von den<br />
Ärzten keine Starterlaubnis erhielt, war <strong>der</strong><br />
dritte Platz trotz des knappen Ausgangs Balsam<br />
auf seiner Seele. „Zunächst bin ich mal<br />
froh, überhaupt hier fahren zu können. Mein<br />
Start war heute nicht perfekt aber dafür lief<br />
<strong>das</strong> Motorrad tadellos. Hätte <strong>das</strong> Rennen <strong>noch</strong><br />
eine Runde länger gedauert, hätte ich Roman<br />
vielleicht <strong>noch</strong> geschnappt.“<br />
Die weiteren Platzierungen bis hin zu Platz<br />
zehn belegten Kerschbaumer, Metcher, Bühn,<br />
Bovee, von Gunten, Fritz und Antweiler.<br />
Im zweiten Rennen am Sonntag kam es zum<br />
Duell an <strong>der</strong><br />
Spitze. Die<br />
Protagonisten:<br />
Wahr vs.<br />
Stamm!!! Ein<br />
Duell auf Messers<br />
Schneide<br />
bot sich den Zuschauern<br />
bis kurz vor Ende des Rennens. Wahr<br />
machte die Pace, Stamm folgte im Windschatten.<br />
Was ganz klar zu beobachten war. Die<br />
Stärken des Schweizers lagen in den Kurven,<br />
die des Deutschen auf den Geradeausstücken.<br />
So ging es Runde um Runde in Erwartung,<br />
wann <strong>der</strong> Angriff des Zweitplatzierten endlich<br />
erfolgt. Ende <strong>der</strong> siebten Runde war es soweit<br />
und Stamm ging Eingang Start-Ziel-Kurve an<br />
Wahr vorbei und donnerte in dieser Runde als<br />
Erster über die weiße Linie. Doch <strong>das</strong> erfolgreiche<br />
Manöver sollte nur von kurzer Dauer<br />
sein, denn Wahr konterte kurze Zeit später<br />
und übernahm wie<strong>der</strong> die Führung, die er bis<br />
Rennende auch nicht mehr aus <strong>der</strong> Hand gab.<br />
Zu schulden war <strong>das</strong> aber auch einem kleinen<br />
Fahrfehler des Kawasaki-Piloten, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
anschließenden Runde mit einem doch schon<br />
etwas größerem Abstand an den Zuschauern<br />
vorbeiheizte. Zwar konnte er den Abstand<br />
<strong>noch</strong>mals etwas verkürzen,<br />
zum Sieg reichte es<br />
abermals nicht. Somit<br />
waren die ersten beiden<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Podestplätze vergeben.<br />
Dritter wurde diesmal<br />
<strong>der</strong> Pilot vom Freudenberg<br />
Racing Team, Jan<br />
Bühn gefolgt von Stefan<br />
Kerschbaumer und Luca<br />
Grünwald, <strong>der</strong> den Erfolg<br />
vom Vortag nicht wie<strong>der</strong>holen<br />
konnte.<br />
In <strong>der</strong> Gesamtwertung<br />
geht es weiterhin spannend<br />
zu. Kevin Wahr baute<br />
zwar seinen Vorsprung<br />
auf Roman Stamm in<br />
<strong>der</strong> Gesamtwertung aus,<br />
doch beträgt dieser nach dem Sachsenring gerade<br />
mal 11 Punkte. Für Stefan Kerschbaumer<br />
wird es da schon schwieriger im Kampf um<br />
den Titel, denn sein Rückstand auf den Führenden<br />
ist mittlerweile auf satte 45 Punkte<br />
angewachsen.<br />
Spannende Positionskämpfe in <strong>der</strong> IDM<br />
Supersport. Kevin Wahr gelang ein Doppelsieg<br />
und Roman Stamm zwei mal <strong>der</strong><br />
zweite Platz. Den dritten teilten sich Luca<br />
Grünwald (Foto) und Jan Bühn.<br />
Maximilian Kappler duellierte sich mit<br />
Karel Hanika, dem ebenfalls ein Doppelsieg<br />
gelang. Im ersten Rennen schaffte er<br />
es wegen eines Fehlers nicht aufs Podium,<br />
im zweiten machte er es besser. Dritter<br />
wurde Jonas Geitner.<br />
Hanikas Doppelpack und Kapplers Pech<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
In <strong>der</strong> Moto3 ging es von <strong>der</strong> ersten Minute<br />
an heiß her. Wie schon in den letzten Rennen<br />
hieß <strong>das</strong> Duell KTM <strong>gegen</strong> Honda o<strong>der</strong> bessergesagt<br />
Maximilian Kappler <strong>gegen</strong> Jonas Geitner<br />
und Karel Hanika. Der Tscheche war mit<br />
<strong>der</strong> Ambition nach Sachsen gereist, seine zwei<br />
Nuller vom Schleizer Dreieck auszubügeln, wobei<br />
sein Teamkollege Geitner (beide KTM) den<br />
Vorsprung zum IDM-Führenden Kappler (FTR<br />
Honda) einkürzen wollte.<br />
Nach <strong>der</strong> Trainingsbestzeit von Hanika, <strong>der</strong> den<br />
Sachsenring in 1:29.829 Minuten umrundete,<br />
gelang es keinem weiteren Fahrer, die 1.30er<br />
Marke zu unterbieten. Neben Hanika, <strong>der</strong> außerdem<br />
den Red Bull<br />
Rookies Cup im Rahmen<br />
<strong>der</strong> MotoGP bestreitet<br />
und dominiert, komplettierten<br />
Kappler und Geitner<br />
die erste Startreihe.<br />
Beide mit einem Abstand<br />
von knapp einer halben<br />
Sekunde auf den Polesetter.<br />
Ab <strong>der</strong> zweiten<br />
Startreihe, für die sich<br />
Bo Bendsneij<strong>der</strong>, Jerry<br />
Van de Bunt und Thomas<br />
Gradinger qualifizierten,<br />
wuchs <strong>der</strong> Zeitabstand<br />
zum Führenden schon<br />
auf über eine Sekunde<br />
an.<br />
Nach dem Erlöschen <strong>der</strong><br />
roten Ampel am späten<br />
Samstagnachmittag entwickelte sich dann ein<br />
Zweikampf zwischen Hanika und Kappler an<br />
<strong>der</strong> Spitze, wie man ihn sich nicht besser vorstellen<br />
kann. Die Entscheidung, so schien es,<br />
sollte sich bis zum Schwenken des schwarzweiß<br />
karierten Tuches verzögern, doch dann<br />
geschah <strong>das</strong>, was nicht geschehen sollte.<br />
Kappler, <strong>der</strong> inzwischen die Führung übernommen<br />
hatte, erwischte Eingang Omega beim<br />
Schalten den Leerlauf. Beim Versuch, den<br />
richtigen Gang zu finden, brach ihm plötzlich<br />
<strong>das</strong> Hinterrad aus und in Folge dessen kam<br />
es zum Sturz. Glück im Unglück: Er richtete<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
19
seine <strong>noch</strong> funktionierende FTR wie<strong>der</strong> auf<br />
und sicherte sich die Punkte für Rang sechs.<br />
„Lei<strong>der</strong> habe ich im 1. Rennen einen kleinen,<br />
aber entscheidenden Fehler gemacht. Sorry<br />
an <strong>das</strong> Team, denn die haben mir, wie in <strong>der</strong><br />
bisherigen Saison auch am Sachsenring eine<br />
tolles Bike zur Verfügung gestellt. Mein Fight<br />
mit Karel war hart, aber fair. Einfach toll. Das<br />
hat bestimmt auch den Zuschauern viel Spaß<br />
gemacht.“ Gab <strong>der</strong> Mann in Diensten des Racing<br />
Tem Germany nach dem Rennen zu Protokoll.<br />
Hanika, nunmehr unbedrängt, gewann<br />
<strong>das</strong> Rennen vor Gradinger und Geitner.<br />
Im zweiten Rennen am Sonntag hieß <strong>der</strong> Sieger<br />
gleichermaßen Karel Hanika. Zwar unterlief<br />
dem Tschechen zu Beginn des Rennens<br />
ein kleiner Fehler, <strong>der</strong> ihn auf Platz drei hinter<br />
Kappler und Geitner zurückfallen ließ, doch<br />
konnte er diesen im Laufe des Rennens wie<strong>der</strong><br />
ausbügeln. Nachdem er die beiden Führenden<br />
überholt hatte, baute er seinen Vorsprung von<br />
Runde zu Runde aus und überquerte die Ziellinie<br />
mit einem Abstand von gut drei Sekunden<br />
auf Kappler als Erster. Geitner verlor <strong>das</strong> Duell<br />
<strong>der</strong> IDM-Führenden um einen Wimpernschlag<br />
von 0,160 Sekunden und somit reichte es nur<br />
zu Podiumsplatz drei.<br />
idm superbike und superstock qualifying<br />
1. M. Neukirchner<br />
2. M. Reiterberger<br />
3. D. Cudlin<br />
4. M. Bauer<br />
5. M. Ranse<strong>der</strong><br />
GER<br />
GER<br />
aus<br />
GER<br />
AUT<br />
MR Racing<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
3C-Racing Team<br />
Holzhauer Racing<br />
Sieg für Hock und Becker bei den Sidecars<br />
Nach dem schweren Überschlag, bei dem<br />
sich Kurt Hock und Enrico Becker im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Gespann-Weltmeisterschaft schwer verletzten,<br />
war es für die Beiden ein eindrucksvolles<br />
Comeback am Sachsenring. Insgesamt<br />
zwanzig Gespanne nahmen <strong>das</strong> Rennen auf,<br />
Hock/Becker von <strong>der</strong> dritten Startposition.<br />
Vor ihnen tummelten sich die Führenden <strong>der</strong><br />
Gesamtwertung André Kretzer/Jens Lehnertz<br />
und Mike Roscher/Uwe Neubert. Im Rennen<br />
machte <strong>das</strong> Duo Hock/Becker den Eindruck,<br />
als wäre nie etwas geschehen und setzten sich<br />
nach kurzer Zeit an die Spitze des Feldes. Mit<br />
einem Vorsprung von 7,5 Sekunden verwiesen<br />
sie Kretzer/Lehnertz und Roscher/Neubert<br />
auf die Plätze zwei und drei.<br />
Ducati<br />
BMW<br />
BMW<br />
Ducati<br />
Honda<br />
Was sonst <strong>noch</strong> geschah:<br />
Wie schon im Vorjahr machte LCR Honda Pilot<br />
Stefan Bradl Zwischenstation am Sachsenring.<br />
Bei einer Autogrammstunde in <strong>der</strong> Honda Hospitality<br />
hatten alle Besucher die Möglichkeit,<br />
den Piloten aus <strong>der</strong> Königsklasse hautnah zu<br />
erleben und sich eine begehrte Unterschrift<br />
1.24,188<br />
1.25,126<br />
1.25,445<br />
1.25,483<br />
1.25,504<br />
idm moto3 qualifying<br />
1. K. Hanika<br />
2. M. Kappler<br />
3. J. Geitner<br />
4. B. Bendsneij<strong>der</strong><br />
5. J. van de Bunt<br />
CZE<br />
GER<br />
ger<br />
NED<br />
ned<br />
auf verschiedenen<br />
Utensilien<br />
zu holen.<br />
Der Anwesende<br />
Dario Giuseppetti<br />
erfreute sich nicht<br />
nur am Interesse<br />
<strong>der</strong> zahlreichen<br />
Fans, son<strong>der</strong>n auch am Mitgefühl seiner Kollegen.<br />
Mit wem man auch sprach, <strong>der</strong> einhellige<br />
Tenor lautete „Dario must back“!!! So ließ es<br />
sich auch ein Max Neukirchner nicht nehmen,<br />
dem Berliner vom Podium beste Genesungswünsche<br />
zu übermitteln. Dem schließt sich<br />
die gesamte Redaktion vom <strong>Speed</strong> Motorradmagazin<br />
ungeteilt an!!!<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
RVB Racing<br />
RV Racingteam<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
1.29,829<br />
1.30,304<br />
1.30,602<br />
1.31,029<br />
1.31,292<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Tobias Linke<br />
idm superbike und superstock rennen 1 - 16 Runden<br />
1. M. Bauer<br />
2. M. Reiterberger<br />
3. M. Ranse<strong>der</strong><br />
4. D. Cudlin<br />
5. F. Foray<br />
GER<br />
GER<br />
AUT<br />
AUS<br />
FRA<br />
3C-Racing Team<br />
VanZon Remeha<br />
Holzhauer Racing<br />
RAC Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Honda<br />
BMW<br />
Honda<br />
22:49,834<br />
+ 0,168<br />
+ 1,025<br />
+ 10,535<br />
+ 12,023<br />
idm superbike und superstock rennen 2 - 16 Runden<br />
1. M. Neukirchner<br />
2. M. Bauer<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. M. Ranse<strong>der</strong><br />
5. F. Foray<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
AUT<br />
FRA<br />
MR Racing<br />
VanZon Remeha<br />
VanZon Remeha<br />
Holzhauer Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Honda<br />
Honda<br />
22:42,493<br />
+ 2,515<br />
+ 10,614<br />
+ 10,960<br />
+ 13,670<br />
idm moto3 rennen 1 - 17 Runden<br />
1. K. Hanika<br />
2. T. Gradinger<br />
3. J. Geitner<br />
4. J. van de Bunt<br />
5. A. Michail<br />
CZE<br />
AUT<br />
GER<br />
NED<br />
GER<br />
Freudenberg Racing Team<br />
COFAIN RACING TEAM<br />
Freudenberg Racing Team<br />
RV Racingteam<br />
idm moto3 rennen 2 - 15 Runden<br />
1. K. Hanika CZE<br />
2. M. Kappler GER<br />
3. J. Geitner GER<br />
4. J. van de Bunt NED<br />
5. M. A. Rodrigues GER<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
RV Racingteam<br />
Freudenberg Racing Team<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
25:47,201<br />
+ 9,865<br />
+ 10,102<br />
+ 17,700<br />
+ 19,939<br />
22:41,459<br />
+ 3,123<br />
+ 3,273<br />
+ 15,009<br />
+ 16,542<br />
idm superbike punktestand<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. E. Nigon<br />
3. D. Cudlin<br />
4. M. Ranse<strong>der</strong><br />
5. G. Jones<br />
GER<br />
FRA<br />
AUS<br />
AUT<br />
AUS<br />
VanZon Remeha<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
Yamaha Motor Deutschl.<br />
BMW<br />
BMW<br />
BMW<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
214<br />
148<br />
146<br />
145<br />
124<br />
idm moto3 punktestand<br />
1. M. Kappler<br />
2. J. Geitner<br />
3. M. A. Rodrigues<br />
4. K. Hanika<br />
5. B. Schouten<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
CZe<br />
NED<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Dutch Racing Team<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
213<br />
146<br />
122<br />
100<br />
100<br />
idm supersport qualifying<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. r. Stamm SUI<br />
3. J. Bühn GER<br />
4. S. Kerschbaumer<br />
5. L. Bovee<br />
AUT<br />
NED<br />
RS Wahr ERC<br />
Schnock Shell Advance<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Langenscheidt Racing<br />
DTC-KME Racing<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.26,266<br />
1.27,015<br />
1.27,126<br />
1.27,131<br />
1.27,222<br />
yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />
1. T. Riedel<br />
2. V. Valtonen<br />
3. P. Kosiniak<br />
4. D. Engelen<br />
5. M. Fritzsch<br />
ger<br />
FIN<br />
POL<br />
GER<br />
Ger<br />
Moto Meinig PZ<br />
Team Sensetec<br />
Artman Racing<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.29,217<br />
1.29,265<br />
1.29,287<br />
1.29,319<br />
1.29,321<br />
idm supersport rennen 1 - 17 Runden<br />
1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
2. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. L. Grünwald GER Bikerbox Racingteam<br />
4. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />
5. J. Metcher AUS Team Suzuki Mayer<br />
Yamaha 24:38,445<br />
Kawasaki + 12,554<br />
Yamaha + 12,662<br />
Yamaha + 14,733<br />
Suzuki + 14,808<br />
Yamaha r6 dunlop cup rennen - 15 Runden<br />
1. J. Puffe<br />
2. D. Engelen<br />
3. V. Valtonen<br />
4. T. Riedel<br />
5. M. Fritzsch<br />
GER<br />
GER<br />
FIN<br />
GER<br />
GER<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Team Sensetec<br />
Moto Meinig PZ<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
22.28,274<br />
+ 0,530<br />
+ 1,227<br />
+ 1,315<br />
+ 1,720<br />
idm supersport rennen 2 - 15 Runden<br />
1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
2. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. J. Bühn GER Freudenberg Racing Team<br />
4. L. Grünwald GER Bikerbox Racingteam<br />
5. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
21:42,636<br />
+ 1,635<br />
+ 1,778<br />
+ 6,710<br />
+ 9,524<br />
yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />
1. D. Engelen<br />
2. V. Valtonen<br />
3. J. Puffe<br />
4. T. Riedel<br />
5. P. Kosiniak<br />
GER<br />
FIN<br />
ger<br />
GER<br />
POL<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Team Sensetec<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Moto Meinig PZ<br />
Artman Racing<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
112<br />
108<br />
97<br />
80<br />
65<br />
idm supersport punktestand<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. r. Stamm SUI<br />
3. S. Kerschbaumer AUT<br />
4. J. Bühn GER<br />
5. L. Bovee NED<br />
RS Wahr ERC<br />
Schnock Shell Advance<br />
Langenscheidt Racing<br />
Freudenberg Racing Team<br />
DTC-KME Racing<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
236<br />
225<br />
191<br />
130<br />
125<br />
20 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
idm hockenheim<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
IDM in Hockenheim<br />
Die ersten Meister feiern<br />
Text: idm Presse, André Birkenkampf<br />
Markus Reiterberger sichert<br />
sich Titel im ersten Lauf<br />
Beim vorletzten Lauf <strong>der</strong> SUPERBIKE*IDM auf<br />
dem Hockenheimring bekamen 19.500 Zuschauer<br />
bei schönstem Sonnenschein besten<br />
Motorsport geliefert. Am heutigen Rennsonntag<br />
begeisterte vor allem Markus Reiterberger,<br />
<strong>der</strong> nach Siegen in beiden Läufen bereits<br />
vorzeitig mit einem <strong>der</strong>zeitigen Punktestand<br />
von 264 Zählern den Titel des Internationalen<br />
Deutschen Superbike-Meisters deutschen Superbike-Meisters<br />
2013 für sich entschied.<br />
Das Highlight des Wochenendes bescherte<br />
<strong>der</strong> Superbike-Pilot Markus Reiterberger, <strong>der</strong><br />
mit einem klaren Ziel an den Hockenheimring<br />
fuhr: Er wollte unbedingt vorzeitig den Titel<br />
holen. Der erste Lauf musste gleich zu Beginn<br />
wegen zwei Stürzen abgebrochen und neu gestartet<br />
werden. Nachdem Damian Cudlin den<br />
Start versiebte kam er über den dritten Platz<br />
nicht hinaus, so sehr er auch kämpfte. Arie<br />
Vos versperrte<br />
den Weg nach<br />
vorn. Damit<br />
war <strong>das</strong> Ergebnis<br />
besiegelt<br />
und Reiterberger<br />
durfte sich<br />
nach seinem<br />
dritten Saisonsieg vorzeitig zum Meister krönen<br />
lassen. “Ich habe schon im freien Training<br />
am Freitag <strong>das</strong> richtige Gefühl fürs Vor<strong>der</strong>rad<br />
gefunden, <strong>das</strong> mir zuletzt am Sachsenring öfters<br />
weggerutscht ist. Dort habe ich auch <strong>noch</strong><br />
die Ducatis ziehen lassen müssen. Die hätten<br />
jetzt garantiert keine Chance mehr. Im zweiten<br />
Bastien Mackels 91) im Zweikampf mit Stefan Nebel und Mark<br />
Aitchison (8), <strong>der</strong> den verletzten Matej Smrz vertrat, in einer<br />
Vierergruppe mit Gareth Jones, Freddy Foray und Michi Ranse<strong>der</strong>.<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
21
Foto: Felix Wießmann<br />
Zweikampf mit Freddy Foray für sich entschieden<br />
hatte, auf dem weiteren Weg nach vorn.<br />
Eine grandiose Vorstellung lieferte Mark Aitchinson,<br />
<strong>der</strong> den verletzten Matej Smrz auf<br />
<strong>der</strong> Yamaha R1 vertrat. War <strong>der</strong> WM-Superbiker<br />
im ersten Lauf <strong>noch</strong> Siebter, kam er nun<br />
schon als Vierter an.<br />
Markus Reiterberger sichert sich den Meistertitel schon nach dem ersten Lauf,<br />
da Damian Cudlin hinter Arie Vos nur Dritter wurde.<br />
Zeittraining habe ich auch <strong>noch</strong> eine Renndistanz<br />
abgespult. Wenn ich morgen den ersten<br />
Superbike-Lauf gewinne und Cudlin Dritter<br />
wird, dann reicht <strong>das</strong> Ergebnis für den Titelgewinn.“<br />
Spekulierte Reiterberger schon nach<br />
dem Training. Und nach dem Rennen sagte er<br />
folgendes: „So habe ich mir <strong>das</strong> gewünscht<br />
– <strong>das</strong>s ich im ersten Lauf den Titel hole und<br />
dann frei fahren kann. Jetzt können wir Party<br />
machen und feiern. In die letzte Runde bin ich<br />
mit neun Sekunden Vorsprung gegangen und<br />
war völlig relaxt. In <strong>der</strong> letzten Kurve habe ich<br />
<strong>das</strong> Gas weggenommen und bin nur <strong>noch</strong> bis<br />
ins Ziel gerollt. Aber einfach war <strong>das</strong> Rennen<br />
deshalb trotzdem nicht.“<br />
Damian Cudlin könnte als Vize-Meister aus<br />
<strong>der</strong> Saison gehen, wenn ihm Michael Ranse<strong>der</strong><br />
nicht <strong>noch</strong> einen Strich durch die Rechnung<br />
macht. Im ersten Rennen stand <strong>der</strong> Österreicher<br />
allerdings auf verlorenem Posten. Vom<br />
zehnten Startplatz verbesserte er sich auf den<br />
fünften Rang.<br />
Damian Cudlin über die Saison: „In <strong>der</strong> ersten<br />
Saisonhälfte war die Führung in <strong>der</strong> Gesamtwertung<br />
fest in meiner Hand, aber um<br />
am Jahresende Meister zu werden, bedarf es<br />
auch einer Menge Glück. Der Vorsprung von<br />
Reiti in <strong>der</strong> Tabelle und auch im Rennen war<br />
jetzt schon unglaublich. Ich muss zugeben,<br />
er hat einen echt guten Job gemacht. Er hat<br />
in jedem Rennen Punkte geholt und war bei<br />
je<strong>der</strong> Veranstaltung mindestens einmal auf<br />
dem Podium. Mir ist es jetzt ziemlich egal, ob<br />
ich Vize o<strong>der</strong> nur Dritter werde. Der Titel war<br />
mein Ziel.“ Im ersten Rennen stand <strong>der</strong> Österreicher<br />
allerdings auf verlorenem Posten. Vom<br />
zehnten Startplatz verbesserte er sich auf den<br />
fünften Rang.<br />
Im zweiten Lauf unterstrich Reiterberger seine<br />
Meisterleistung mit einem weiteren unangefochtenen<br />
Sieg vor Cudlin und Jones (Yamaha<br />
Motor Deutschland by Monster Energy). Und<br />
Ranse<strong>der</strong> hatte erneut <strong>das</strong> Nachsehen. Er<br />
stürzte, nachdem er gerade den teaminternen<br />
Siege für Sutter und Mackels<br />
in <strong>der</strong> Superstock 1000<br />
Für Superstock 1000-Polesetter Bastien<br />
Mackels lief einiges schief im ersten Lauf.<br />
Nachdem er in <strong>der</strong> ersten Rennrunde stürzte,<br />
musste er nach einem Neustart den Startplatz<br />
räumen und <strong>das</strong> Rennen aus <strong>der</strong> Boxengasse<br />
aufnehmen. Der Weg für Daniel Sutter war somit<br />
für einen weiteren Sieg frei. Mackels fiel<br />
in <strong>der</strong> 13. Runde wegen Problemen mit dem<br />
Auspuff schlagartig zurück, fuhr <strong>das</strong> Rennen<br />
den<strong>noch</strong> zu Ende und rettete sich damit wichtige<br />
Meisterschaftspunkte. Im zweiten Lauf<br />
war bei Mackels alles wie<strong>der</strong> in Ordnung. Sutter<br />
musste im Verlauf des Rennens mit dem<br />
Hinterreifen kämpfen und kam als Dritter ins<br />
Ziel. Für Dominik Vincon war <strong>das</strong> eine willkommene<br />
Einladung zum Überholen. Er sicherte<br />
sich zum zweiten Mal an diesem Tag den zweiten<br />
Podiumsplatz.<br />
Markus Reiterberger gewinnt auch <strong>das</strong> zweite Rennen vor Damian Cudlin und Gareth Jones.<br />
Supersport: Kevin Wahr zieht davon<br />
Spannen<strong>der</strong> hätte <strong>das</strong> erste Rennen <strong>der</strong> Supersport<br />
600-Klasse am Hockenheimring nicht<br />
sein können. Noch von Startposition zwei aus<br />
gestartet, war für den Piloten des Freudenberg<br />
Racing Teams Jan Bühn (Yamaha) auch schon<br />
in <strong>der</strong> zweiten Runde Schluss. In <strong>der</strong> Sachskurve<br />
machte er einen Ausflug ins Kiesbett,<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Start <strong>der</strong> Supersport 600.<br />
22 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Foto: Felix Wießmann<br />
Doppelsieger Kevin Wahr kämpft <strong>gegen</strong> seine Verfolger<br />
Roman Stamm und Stefan Kerschbaumer<br />
kam aber unbeschadet davon.<br />
Roman Stamm (Kawasaki) ereilte nach einem packenden Überholmanöver<br />
und kurzweiliger Führung <strong>das</strong> gleiche Schicksal.<br />
Somit war für den <strong>der</strong>zeitigen Tabellenführer Kevin Wahr (Yamaha) die<br />
Strecke frei. Mit einem überragenden Zeitabstand von mehr als 4 Sekunden,<br />
sah er als erster die schwarz/weiße Flagge.<br />
Der Österreicher und Markenkollege Stefan Kerschbaumer konnte sich<br />
vom Rest des Feldes absetzen und kam rund 6,5 Sekunden eher durchs<br />
Ziel, wie <strong>der</strong> Rest. Endresultat: Platz zwei auf dem Podium für den<br />
Piloten des<br />
Seit dem zweiten Rennen am Red Bull Ring ist Supersport 600-Pilot<br />
Kevin Wahr nun nicht mehr zu stoppen, fuhr im zweiten Rennen am<br />
Sonntag seinen sechsten Sieg in Folge ein. Mit 2,6 Sekunden Zeitvorsprung<br />
kam er als Erster über die Ziellinie. „„Ich bin heute die Pace von<br />
gestern gefahren. Nachdem wir am Motorrad <strong>noch</strong> etwas umgestellt<br />
haben, war <strong>das</strong> Rennen für mich schön einfach zu fahren. Am Anfang<br />
war es <strong>noch</strong> recht anstrengend, aber dann gaben die Jungs hinter mir<br />
auf. Im Grunde ist es hier so, wer konstante Runden fährt, <strong>der</strong> gewinnt.<br />
Für mich ist <strong>das</strong> hier ein super Wochenende!“<br />
Sein Verfolger Roman Stamm kämpfte bis zum Schluss und landete<br />
somit auf dem zweiten Platz des Siegertreppchens. Der Einzige, <strong>der</strong><br />
ihm <strong>noch</strong> gefährlich werden konnte, war Yamaha-Pilot Jan Bühn, <strong>der</strong><br />
sich letztendlich den letzten Platz auf dem Podium sicherte. Für Stefan<br />
Kerschbaumer endete <strong>das</strong> Rennen vorzeitig durch einen Sturz. Er blieb<br />
dabei unverletzt, konnte <strong>das</strong> Rennen aber nicht wie<strong>der</strong> aufnehmen.<br />
Spannend wurde es auch in <strong>der</strong> letzten Runde. Fuhr <strong>der</strong> Australier Jed<br />
Metcher <strong>noch</strong> konstant auf <strong>der</strong> dritten Position, wurde er in den letzten<br />
Sekunden von dem Kawasaki Schnock Team Shell Advance-Piloten<br />
Philippe von Gunten und Yamaha-Pilot Luca Grünwald überholt und auf<br />
Platz fünf durchgereicht. Für Philippe von Gunten war dies ein Grund<br />
zum Feiern, war es doch <strong>der</strong> erste Podiumsplatz in seiner Supersport<br />
600-Karriere <strong>der</strong> SUPERBIKE*IDM.<br />
Luca Grünwald (Yamaha) fuhr als Vierter über die Zielgerade, gefolgt<br />
von dem Australier Jed Metcher (Suzuki). Die Pilotin des Team Suzuki<br />
Laux Sarah Heide fuhr sich von Startplatz 19 auf Position 12 nach vorn<br />
in die Punkte.<br />
Online-Katalog unter: www.alphatechnik.de<br />
Meistertitel für Maximilian Kappler<br />
Zwei Rennen, ein Sieger und ein Meister, <strong>das</strong> ist <strong>das</strong> Ergebnis <strong>der</strong> Moto3-<br />
Klasse. Im ersten Rennen, <strong>das</strong> vorerst wegen eines Sturzes neugestartet<br />
werden musste, gewann Karel Hanika, <strong>der</strong> mit einem Vorsprung von<br />
7,488 Sekunden über die Zielgerade fuhr. Kappler wurde Zweiter und<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
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Maximilian Kappler auf dem Weg zum deutschen Meister.<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
23
Foto: Felix Wießmann<br />
idm hockenheim<br />
Das Racing Team Germany hat <strong>das</strong> Saisonziel erreicht.<br />
als Dritter sah Jonas Geitner die schwarzweiß-karierte<br />
Flagge. Im zweiten Lauf gewann<br />
Hanika erneut vor Kappler, aber <strong>das</strong> nahm <strong>der</strong><br />
idm superbike und superstock qualifying<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. D. Cudlin<br />
3. B. Mackels<br />
4. A. Vos<br />
5. F. Foray<br />
GER<br />
AUS<br />
BEL<br />
NED<br />
FRA<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
VanZon alpha Technik<br />
VanZon alpha Technik<br />
Holzhauer Racing<br />
BMW<br />
BMW<br />
BMW<br />
BMW<br />
Honda<br />
1.26,229<br />
1.27,229<br />
1.27,616<br />
1.27,696<br />
1.27,727<br />
idm moto3 qualifying<br />
1. K. Hanika<br />
2. M. Kappler<br />
3. T. Gradinger<br />
4. J. Geitner<br />
5. A. Michai<br />
CZE<br />
GER<br />
AUT<br />
GER<br />
GER<br />
15-jährige Sachse nun ganz gelassen.<br />
Denn er hatte den viel<br />
größeren Triumph endlich in <strong>der</strong><br />
Tasche: den SUPERBIKE*IDM<br />
Moto3-Titel 2013. „„Ich wollte<br />
unbedingt hier auf dem Hockenheimring,<br />
und damit bereits<br />
vor <strong>der</strong> letzten Veranstaltung,<br />
die Meisterschaft klar<br />
machen. Das war ich meinem<br />
tollen Team schuldig. Sie alle<br />
haben in dieser Saison einen<br />
tollen Job gemacht. Eigentlich<br />
wollte ich <strong>das</strong> 2. Rennen gewinnen.<br />
Aber nachdem ich einige<br />
gefährliche Situationen beim<br />
Überrunden von Fahrern <strong>der</strong> IG<br />
Königsklasse hatte, wollte ich<br />
nur <strong>noch</strong> den Titel, <strong>der</strong> Rest war<br />
mir egal. Danke <strong>noch</strong> einmal an<br />
<strong>das</strong> Team, an meine Sponsoren und natürlich<br />
an meine Familie.“<br />
Teamchef Dirk Heidolf war ebenfalls begeistert:<br />
„Perfekt. Eine tolle Leistung von Max<br />
in dieser Saison. Den Titel hat er sich verdient.<br />
Den<strong>noch</strong> müssen wir nach vorn schauen und<br />
uns auf die neuen, <strong>noch</strong> schwierigeren Aufgaben<br />
konzentrieren. Aber jetzt können wir erst<br />
einmal kurz feiern.“<br />
Sidecars: Roscher und Neubert gewinnen<br />
Das Rennen <strong>der</strong> Sidecars gewannen Mike<br />
Roscher/Uwe Neubert, die sich somit die Führung<br />
an <strong>der</strong> Tabellenspitze vorerst sicherten.<br />
Bis auf Podiumsplatz Nummer zwei fuhren<br />
die WM-Teilnehmer Kurt Hock/Enrico, die<br />
über Nacht <strong>noch</strong> die lange Fahrt vom WM-<br />
Lauf in Le Mans auf sich genommen hatten.<br />
Mit einem Zeitrückstand von 23 Sekunden kamen<br />
Peter Schrö<strong>der</strong>/Manuel Hirschi durch <strong>das</strong><br />
Ziel. Für André Kretzer/Jens Lehnertz wurde<br />
in Führung liegend ausgerechnet in <strong>der</strong> letzten<br />
Rennrunde ein Motordefekt zum Verhängnis.<br />
Sie schieden vorzeitig aus und fuhren ohne<br />
Punkte nach Hause.<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Cofain Racing Team<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
1.33,009<br />
1.34,244<br />
1.34,897<br />
1.34,929<br />
1.35,104<br />
idm superbike und superstock rennen 1 - 14 Runden<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. A.Vos<br />
3. D. Cudlin<br />
4. G. Jones<br />
5. M. Ranse<strong>der</strong><br />
GER<br />
NED<br />
AUS<br />
AUS<br />
AUT<br />
VanZon Remeha<br />
VanZon alpha Technik<br />
RAC Racing<br />
Yamaha Motor Deutschl.<br />
Holzhauer Racing<br />
BMW<br />
BMW<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
20:23,119<br />
+ 2,286<br />
+ 5,295<br />
+ 5,553<br />
+ 10,645<br />
idm superbike und superstock rennen 2 - 18 Runden<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. D. Cudlin<br />
3. G. Jones<br />
4. M. Aitchison<br />
5. F. Foray<br />
GER<br />
AUS<br />
AUS<br />
AUS<br />
FRA<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
Yamaha Motor Deutschl.<br />
Yamaha Motor Deutschl.<br />
Holzhauer Racing<br />
BMW<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
26:27,252<br />
+ 5,930<br />
+ 6,440<br />
+ 7,772<br />
+ 13,924<br />
idm moto3 rennen 1 - 14 Runden<br />
1. K. Hanika<br />
2. M. Kappler<br />
3. J. Geitner<br />
4. C. Beinlich<br />
CZE<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Racing Team Germany<br />
Cofain Racing Team<br />
RZT-Beinlich Racing Team<br />
idm moto3 rennen 2 - 17 Runden<br />
1. K. Hanika CZE<br />
2. M. Kappler GER<br />
3. T. Gradinger AUT<br />
4. J. Geitner GER<br />
5. M. A. Rodrigues GER<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Cofain Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
22:11,125<br />
+ 7,488<br />
+ 21,575<br />
+ 43,002<br />
26:46,931<br />
+ 9,799<br />
+ 24,121<br />
+ 24,155<br />
+ 37,084<br />
idm superbike punktestand<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. D. Cudlin<br />
3. M. Ranse<strong>der</strong><br />
4. G. Jones<br />
5. E. Nigon<br />
GER<br />
AUS<br />
AUT<br />
AUS<br />
FRA<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
Yamaha Motor Deutschl.<br />
VanZon Remeha<br />
BMW<br />
BMW<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
BMW<br />
264<br />
182<br />
156<br />
153<br />
148<br />
idm moto3 punktestand<br />
1. M. Kappler<br />
2. J. Geitner<br />
3. K. Hanika<br />
4. M. A. Rodrigues<br />
5. C. Beinlich<br />
GER<br />
GER<br />
CZE<br />
GER<br />
GER<br />
Racing Team Germany<br />
Cofain Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
RZT-Beinlich Racing Team<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
253<br />
175<br />
150<br />
133<br />
123<br />
idm supersport qualifying<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. J. Bühn GER<br />
3. r. Stamm SUI<br />
4. S. Kerschbaumer<br />
5. T. Lauslehto<br />
AUT<br />
FIN<br />
RS Wahr ERC<br />
Schnock Shell Advance<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Langenscheidt Racing<br />
Team Lauslehto Ajo<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.28,448<br />
1.28,558<br />
1.28,948<br />
1.29,410<br />
1.29,561<br />
yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />
1. M. Frisch<br />
2. J. Puffe<br />
3. T. Riedel<br />
4. D. Engelen<br />
5. V. Valtonen<br />
ger<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
FIN<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Moto Meinig PZ<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Team Sensetec<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.32,765<br />
1.33,043<br />
1.33,375<br />
1.33,461<br />
1.33,552<br />
idm supersport rennen 1 - 17 Runden<br />
1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
2. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />
3. P. von Gunthen SUI Schnock Shell Advance<br />
4. L. Grünwald GER Bikerbox Racingteam<br />
5. J. Metcher AUS Team Suzuki Mayer<br />
Yamaha 25:30,161<br />
Yamaha + 4,609<br />
Kawasaki + 11,268<br />
Yamaha + 11,334<br />
Suzuki + 11,401<br />
Yamaha r6 dunlop cup rennen - 15 Runden<br />
1. D. Engelen<br />
2. T. Riedel<br />
3. J. Puffe<br />
4. V. Valtonen<br />
5. M. Fritzsch<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
FIN<br />
GER<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Moto Meinig PZ<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Team Sensetec<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
23:25,760<br />
+ 0,017<br />
+ 2,091<br />
+ 2,456<br />
+ 3,862<br />
idm supersport rennen 2 - 17 Runden<br />
1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
2. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. J. Bühn GER Freudenberg Racing Team<br />
4. T. Lauslehto FIN Team Lauslehto Ajo<br />
5. J. Metcher AUS Team Suzuki Mayer<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
25:25,493<br />
+ 2,639<br />
+ 3,661<br />
+ 9,728<br />
+ 10,693<br />
yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />
1. D. Engelen<br />
2. V. Valtonen<br />
3. J. Puffe<br />
4. T. Riedel<br />
5. M. Frisch<br />
GER<br />
FIN<br />
ger<br />
GER<br />
GER<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Team Sensetec<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Moto Meinig PZ<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
137<br />
121<br />
113<br />
100<br />
67<br />
idm supersport punktestand<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. r. Stamm SUI<br />
3. S. Kerschbaumer AUT<br />
4. J. Bühn GER<br />
5. L. Bovee NED<br />
RS Wahr ERC<br />
Schnock Shell Advance<br />
Langenscheidt Racing<br />
Freudenberg Racing Team<br />
DTC-KME Racing<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
286<br />
245<br />
211<br />
146<br />
142<br />
24 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die IDM 2013<br />
www.wilbers.de<br />
info@wilbers.de<br />
www.wilbers-bmw-racing.de<br />
Foto: Tobias Linke<br />
IDM am Sachsenring<br />
viele neue / alte Gesichter<br />
Titelverteidiger gelaufen. Somit ist auch eine<br />
<strong>noch</strong> mögliche erfolgreiche <strong>Titelverteidigung</strong><br />
in weite Ferne gerückt, da damit die Saison bei<br />
<strong>noch</strong> vier ausstehenden Rennen wohl komplett<br />
gelaufen sein dürfte. Eine Operation, die möglicherweise<br />
die Heilung beschleunigt, kommt<br />
für den Franzosen nicht in Frage. „Das macht<br />
nur Sinn, wenn eine schnellere Genesung in<br />
Aussicht steht. Bei dieser Art von Bruch ist es<br />
jedoch nicht <strong>der</strong> Fall.“ Einen guten Eindruck<br />
hinterließ auch Gaststarter Didier Grams aus<br />
<strong>der</strong> International Road Racing Championship<br />
(IRRC), ebenfalls im Stock-Modus unterwegs,<br />
<strong>der</strong> auf den insgesamt 17. Platz fuhr und in<br />
seiner Klasse hinter Max Neukirchner und dem<br />
Führenden in dieser Wertung Bastien Mackels<br />
sogar den 3. Startplatz erzielten konnte.<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Die 6. Station <strong>der</strong> IDM*Superbike war Anfang<br />
September <strong>der</strong> anspruchsvolle Grand Prix-<br />
Kurs am Sachsenring. Wie im letzten Jahr<br />
fand die Veranstaltung wie<strong>der</strong> über nur zwei<br />
Tage (Samstag / Sonntag) statt. Aufgewertet<br />
wurde <strong>das</strong> Feld durch World Superbike-Pilot<br />
und Lokalmatador Max Neukirchner, <strong>der</strong> eine<br />
Woche zuvor seinen WM-Lauf am Nürburgring<br />
bestritt und dem mehrfachen IDM-Champion<br />
Martin Bauer, <strong>der</strong> zwei<br />
Wochen zuvor sein Debüt<br />
in <strong>der</strong> MotoGP im tschechischen<br />
Brünn gab und<br />
den im 3C-Racing Team<br />
immer<strong>noch</strong> verletzten<br />
Dario Giuseppetti vertrat,<br />
für den <strong>das</strong> Team eigentlich<br />
konzipiert war. Im<br />
Renneinsatz war es 2013<br />
auch <strong>der</strong> erste Auftritt<br />
in <strong>der</strong> IDM. Da mit einer<br />
Rückkehr von Giuseppetti<br />
in dieser Saison wohl<br />
nicht mehr zu rechnen ist, sollte <strong>der</strong> Österreicher<br />
auch die letzten beiden Läufe in Hockenheim<br />
und in <strong>der</strong> Lausitz bestreiten, was<br />
jedoch kurz nach dem Gastauftritt vom Team<br />
wie<strong>der</strong>rufen wurde. Man wolle sich zunächst<br />
um die Weiterentwicklung am Motorrad kümmern,<br />
hieß es aus dem bayrischen Landsberg,<br />
wo <strong>das</strong> Team ansässig ist.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Max Neukirchner fährt auf Pole, geht<br />
aber nur von Startplatz fünf ins Rennen<br />
Nach den Weltmeisterschaftsläufen eine Woche<br />
zuvor am Nürburgring, trat Neukirchner<br />
diesmal mit einer Ducati Panigale an, die<br />
dem Reglement <strong>der</strong> Superstock 1000 <strong>der</strong> IDM<br />
entsprach. Umso verwun<strong>der</strong>licher, <strong>das</strong>s er im<br />
Qualifying seinen direkten Konkurrent Markus<br />
Reiterberger (Superbike), um knapp eine Sekunde<br />
distanzierte. Die Freude war beim Stollberger<br />
dann aber nur von kurzer Dauer, als er<br />
kurze Zeit später auf Startplatz fünf zurückversetzt<br />
wurde. Grund waren die fehlenden<br />
Kennzeichnungen auf den Reifen, wie sie<br />
vom Reglement her gefor<strong>der</strong>t sind. Der dritte<br />
Startplatz ging an Damian Cudlin vom Team<br />
RAC Racing, gefolgt von Martin Bauer, Michi<br />
Ranse<strong>der</strong> und Erwan Nigon mit seiner VanZon<br />
Remeha BMW. Pech<br />
für den Franzose bereits<br />
am Samstag:<br />
Nach einem Highsi<strong>der</strong>,<br />
bei dem er sich<br />
beim Aufprall den<br />
äußeren K<strong>noch</strong>en<br />
am linken Fuß gleich<br />
dreimal brach, waren<br />
die Rennen für den<br />
Max Neukirchner rollt<br />
mit technischen Problemen<br />
aus, Didier<br />
Grams im Kampf<br />
mit <strong>Marc</strong> Buchner und<br />
Erwan Nigon war <strong>der</strong><br />
Pechvogel des Wochenendes<br />
- er zog<br />
sich einen dreifachen<br />
Fußbruch zu.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Bauer gewinnt Lauf eins<br />
Der erste Lauf wehrte nur drei Runden, bevor<br />
die Rennleitung <strong>das</strong> Rennen wegen eines gerissenen<br />
Öldruckschlauches an <strong>der</strong> Maschine<br />
von Joshua Day abbrechen musste. Kurios:<br />
Day stürzte mit seiner Maschine, an <strong>der</strong> ein<br />
Defekt schon im Vorfeld durch übermäßige<br />
Rauchentwicklung erkennbar war. Trotzdem<br />
verbrachte man den unverletzten Amerikaner<br />
zurück auf die Strecke, wo er unverständlicher<br />
Weise seine Maschine öltechnisch <strong>noch</strong> völlig<br />
entleeren konnte. Damit gab es zunächst einmal<br />
eine Pause von einer Stunde, bevor man<br />
wie<strong>der</strong> zum Tagesgeschäft übergehen konnte.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Zeitverschiebung wurden alle<br />
folgenden Rennen des Tages verkürzt ausgetragen.<br />
Nach dem Restart setzte sich zunächst <strong>der</strong><br />
IDM Führende Markus Reiterberger an die Spitze<br />
des Feldes, unmittelbar gefolgt von Martin<br />
Bauer, Michael Ranse<strong>der</strong>, Max Neukirchner<br />
und Damian Cudlin. Doch sollte es auch diesmal<br />
kein Happy End für Max Neukirchner geben.<br />
In <strong>der</strong> 5. von insgesamt 16 Runden hatte<br />
auch er mit einer defekten Dichtung, an <strong>der</strong><br />
Öl austrat, zu kämpfen und rollte im Omega<br />
mit seiner Panigale aus. Zu diesem Zeitpunkt<br />
zeichnete sich bereits ein harter Zweikampf<br />
zwischen Reiterberger und Bauer ab, in dem<br />
<strong>der</strong> Bayer seinen österreichischen Konkurrenten<br />
inzwischen passieren lassen musste. In<br />
einem knappen Finish von nur 0,168 Sekunden<br />
verteidigte Martin<br />
Bauer diese Position und<br />
gewann damit den ersten<br />
Lauf des Tages vor<br />
Markus Reiterberger, <strong>der</strong><br />
die Punkte des Zweiplatzierten<br />
einheimste und<br />
damit seine Führung in<br />
<strong>der</strong> Gesamtwertung weiter<br />
ausbauen konnte, da<br />
Damian Cudlin hinter<br />
Michael Ranse<strong>der</strong> nur<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
17
Foto: Felix Wießmann Foto: Felix Wießmann<br />
als Vierter ins Ziel kam. „Ich habe bis zum<br />
Schluss alles versucht, um <strong>noch</strong> an Martin<br />
vorbeizugehen. Doch ich hatte drei anständige<br />
Rutscher übers Vor<strong>der</strong>rad und wollte im<br />
Hinblick auf die Meisterschaft nicht mehr alles<br />
riskieren. Ich wusste <strong>das</strong> er mir hier nicht<br />
mehr gefährlich werden kann, also schaute ich<br />
auf die maximale Punkteausbeute.“<br />
In <strong>der</strong> gemischten Wertung sah Bastien Mackels<br />
von VanZon alpha Technik BMW by Herpigny<br />
als Sechster die Ziellinie und gewann<br />
damit die Klasse <strong>der</strong> Superstock-Piloten.<br />
Ihm folgten Dominik Vincon und zur Freude<br />
<strong>der</strong> Zuschauer auf Platz drei Didier Grams,<br />
<strong>der</strong> sich und seinem Team den erwünschten<br />
Traum einer Podiumsplatzierung erfüllte.<br />
„Wenn mich vorher einer gefragt hätte, hätte<br />
ich dieses Ergebnis, in Anbetracht <strong>der</strong> doch<br />
schon sehr harten Konkurrenz, wohl nicht für<br />
möglich gehalten. Als ich sah, <strong>das</strong>s Max mit<br />
technischen Problemen zu kämpfen hatte und<br />
ausrollte wurde mir auf meiner Boxentafel P3<br />
angezeigt. Zu diesem Zeitpunkt fightete ich jedoch<br />
hart mit <strong>Marc</strong> Buchner (Superbike, Anm.<br />
d. Red.) und hatte auch <strong>noch</strong> den Druck von<br />
Schlüssel zu diesem Erfolgserlebnis war.<br />
Mein Dank geht uneingeschränkt an <strong>das</strong><br />
gesamte Team, meine Sponsoren, meine<br />
Fans und natürlich an BMW Motorrad,<br />
die mir auch diese Saison wie<strong>der</strong> hervorragendes<br />
Material zur Verfügung gestellt<br />
haben.“ So Didier Grams nach dem ersten<br />
Lauf. Teamchef Albrecht Wendritsch äußerte<br />
sich dazu wie folgt: „Die Arbeit und<br />
Martin Bauer kam, sah und siegte, er gewann<br />
beide Läufe vor Markus Reiterberger und Michi<br />
Ranse<strong>der</strong>. In <strong>der</strong> Stocksport-Klasse gewann<br />
Bastien Mackels vor Dominik Vincon und Didier<br />
Grams.<br />
<strong>der</strong> Einsatz haben sich ausgezahlt. Natürlich<br />
geht man immer mit gewissen Hoffnungen in<br />
die Rennen und natürlich auch mit einer gewissen<br />
Aufregung. Dass es am Ende zu dieser<br />
Platzierung gekommen ist, macht mich<br />
beson<strong>der</strong>s stolz und auch ich möchte den<br />
Dank an <strong>das</strong> gesamte Team weitergeben.<br />
Es handelt sich bei uns wirklich um eine<br />
eingeschworene Gemeinschaft, mit <strong>der</strong> die<br />
Arbeit sehr viel Spaß macht und in Anbetracht<br />
<strong>der</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s wir keine Profis<br />
sind und einen Großteil unserer Freizeit<br />
diesem Sport widmen, sollte sie <strong>das</strong> auch.<br />
Und <strong>noch</strong> etwas: Der Erfolg wurde uns<br />
auch durch die neuen Regelungen, die seit<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
dem er nur 13. wurde, Sense. Geschuldet war<br />
dies einem neuerlichen Sturz beim Wildcard-<br />
Einsatz eine Woche zuvor am Nürburgring, bei<br />
dem er sich die rechte Hand lädierte, die ihm<br />
ohnehin schon seit geraumer Zeit Probleme<br />
bereitet.<br />
Neukirchner sichert sich Sieg in Rennen zwei<br />
Nach dem technischen Ausfall seiner Ducati<br />
im ersten Lauf, sollte es im zweiten für den<br />
Stollberger wesentlich besser laufen. Nach furiosem<br />
Start von Markenkollege Martin Bauer<br />
sah es aber zunächst danach aus, als ob sich<br />
<strong>der</strong> Österreicher einen ungefährdeten Doppeltriumph<br />
sichern könnte. Jedenfalls blieb<br />
<strong>der</strong> Abstand zwischen ihm und Neukirchner<br />
bis Mitte des Rennens bei ziemlich konstanten<br />
rund vier Sekunden. Doch dann machte<br />
<strong>der</strong> Pilot aus <strong>der</strong> Superbike-WM ernst und verkürzte<br />
von Umlauf zu Umlauf, bevor Bauer drei<br />
Runden vor Rennende endgültig fällig war. Bitterer<br />
Beigeschmack: Es war ein Pilot auf einer<br />
Superstock-Maschine, <strong>der</strong> ihn da überholte.<br />
Aber letztendlich muss man sagen, <strong>das</strong>s die<br />
Erfahrung von Max Neukirchner und natürlich<br />
auch <strong>das</strong> Level auf dem er immer <strong>noch</strong> fährt,<br />
am Ende die ausschlaggebende Rolle spielte,<br />
deutete er dies doch in den Trainingssessions<br />
schon eindrucksvoll an.<br />
Die Punkte für den zweiten Platz bei den Superbikern<br />
sicherte sich erneut Markus Reiterberger<br />
vor Honda Holzhauer-Pilot Michael<br />
Ranse<strong>der</strong>, <strong>der</strong> somit den Abstand in <strong>der</strong> Gesamtwertung<br />
auf Damian Cudlin auf nur einen<br />
Zähler verkürzen konnte, denn <strong>der</strong> Australier<br />
von RAC Racing rollte in <strong>der</strong> 8. Runde mit<br />
technischen Problemen zurück an seine Box.<br />
Dort begann plötzlich heftiges Treiben an <strong>der</strong><br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Daniel Sutter, immerhin dem Zweiten in <strong>der</strong><br />
Gesamtwertung dieser Klasse, im Rücken. Die<br />
Aufgabe bestand also darin, ruhig zu bleiben,<br />
was ehrlicherweise nicht so ganz einfach war.<br />
Einerseits will man als Racer keinen Zweikampf<br />
verlieren und an<strong>der</strong>erseits hat man<br />
ein Ergebnis vor Augen, was die ganze harte<br />
Arbeit <strong>der</strong> Vorbereitung belohnen würde. Natürlich<br />
war mir auch bewusst, <strong>das</strong>s <strong>Marc</strong> in<br />
<strong>der</strong> höheren Klasse um Punkte kämpft und<br />
somit konzentrierte ich mich ab dem dritten<br />
Drittel des Rennens hauptsächlich auf Verteidigung<br />
<strong>der</strong> Position in meiner Wertung, was<br />
im Nachhinein betrachtet auch eindeutig <strong>der</strong><br />
Reiterberger gewann den Start in Lauf<br />
zwei. Kurz darauf musste Grams zu<br />
Boden und im Omega erwischte es<br />
Nebel,Mackels und Valk.<br />
diesem Jahr in <strong>der</strong> SUPERBIKE*IDM<br />
gelten, ermöglicht. In den Jahren zuvor<br />
war man gewissermaßen chancenlos,<br />
die Freude über eine Punkteplatzierung<br />
überwogen. Das ist jetzt Gott<br />
sei Dank an<strong>der</strong>s und man kämpft nicht<br />
mehr nur mit stumpfen Waffen. Also auch ein<br />
Dankeschön an die Organisatoren und an die<br />
Motor Events HMP GmbH um Josef Meier und<br />
Josef Hofmann, die diese Regelän<strong>der</strong>ung 2013<br />
auf den Weg gebracht haben.“<br />
Freud und Leid lagen im ersten Lauf bei Wilbers<br />
BMW Racing eng beieinan<strong>der</strong>. Nachdem<br />
Stefan Nebel auf dem siebten Platz die Ziellinie<br />
überquerte, konnte Rennlady Lucy Glöckner<br />
<strong>das</strong> Rennen nicht beenden.<br />
Pechvogel des Wochenendes war <strong>der</strong> Tscheche<br />
Matej Smrz. Konnte er sich am Samstag gerade<br />
<strong>noch</strong> so durch die Trainingssessions quälen,<br />
war nach dem ersten Rennen am Sonntag, bei<br />
Maschine, ging es doch um wichtige Punkte<br />
in <strong>der</strong> Meisterschaft. Tatsächlich nahm er<br />
<strong>das</strong> Rennen erneut auf, aber <strong>der</strong> Boxenstopp<br />
sollte nicht sein letzter bleiben. Am Ende<br />
reichte es mit acht Runden Rückstand immerhin<br />
<strong>noch</strong> zu wertvollen drei Zählern, die<br />
in den verbleibenden vier Rennen <strong>der</strong> Saison<br />
in Hinblick auf die Meisterschaft <strong>noch</strong> eine<br />
wichtige Rolle spielen könnten. Umgekehrtes<br />
Proce<strong>der</strong>e im Team von Benny Wilbers. Diesmal<br />
überstand Lucy Glöckner die Distanz und<br />
wurde als Neunte abgewunken, wohin<strong>gegen</strong><br />
Stefan Nebel seine HP4 in <strong>der</strong> zweiten Runde<br />
im sächsischen Kies versenkte – mit beteiligt<br />
Foto: highsidePR-T. Börner<br />
18 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Bastien Mackels und Kevin Valk. Joshua Days<br />
Wochenende hatte ebenfalls ein frühzeitiges<br />
Ende, nachdem ihm seine Suzuki abermals<br />
den Dienst versagte. Den heftigsten Abflug<br />
verzeichnete wahrscheinlich aber Urgestein<br />
Peter Preussler. Nachdem <strong>der</strong> Taunussteiner<br />
vor dem Wochenende den Rücktritt vom Rücktritt<br />
erklärte, verließ er <strong>das</strong> Sachsenland mit<br />
nur <strong>noch</strong> einem Haufen Schrott auf seinem<br />
Auflieger. Das Gute: Peter stand wie eine Eins<br />
und nahm die Sache nach kurzer Zeit schon<br />
wie<strong>der</strong> gelassen.<br />
Ähnlich erging es im zweiten Rennen des Tages<br />
Didier Grams, <strong>der</strong> die erste Runde auf Grund<br />
eines Rutschers übers Vor<strong>der</strong>rad, eingangs<br />
Start-Ziel, nicht überstand. „Eigentlich kann<br />
ich mir den Sturz <strong>noch</strong> gar nicht so richtig<br />
erklären. Ich fuhr die<br />
Kurve wie im Rennen<br />
und den Qualifyings<br />
zuvor identisch, als<br />
mir plötzlich <strong>das</strong> Vor<strong>der</strong>rad<br />
einknickte. Der<br />
Versuch, die Maschine<br />
mit meinem Knie <strong>noch</strong>mals<br />
aufzurichten war<br />
vergebens und somit<br />
ging es ab ins Kiesbett.<br />
Eigentlich wie letztes<br />
Jahr, nur diesmal in einer<br />
an<strong>der</strong>en Kurve.“ resümierte<br />
er „Zum Glück bin ich unverletzt und<br />
die Maschine werden meine Jungs bis zum<br />
Saisonfinale in Frohburg in zwei Wochen schon<br />
wie<strong>der</strong> herrichten. Alles in allem war es trotz<br />
dieses Missgeschickes ein sehr erfolgreiches<br />
Wochenende für uns. Nun freue ich mich auf<br />
<strong>das</strong> Finale in <strong>der</strong> IRRC, wo ich meinen Titel natürlich<br />
zurückerobern möchte. Was mir <strong>noch</strong><br />
sehr am Herzen liegt ist ein Gruß an meinen<br />
langjährigen Weggefährten Branko Srdanov.<br />
Wie ich hörte geht es ihm mittlerweile wie<strong>der</strong><br />
etwas besser, was mich ganz beson<strong>der</strong>s<br />
freut.“<br />
Das Podium <strong>der</strong> Superstock-Klasse belegten<br />
am Ende Max Neukirchner, Dominik Vincon<br />
und Daniel Sutter.<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Doppelsieg für Kevin Wahr in <strong>der</strong> Supersport<br />
Bereits im Qualifying deutete <strong>der</strong> Nagol<strong>der</strong><br />
mit seiner Yamaha YZF-R6 an, <strong>das</strong>s nach dem<br />
Doppelsieg von Schleiz auch am Sachsenring<br />
stark mit ihm zu rechnen ist. Nachdem sich<br />
Wahr beim Dreieckrennen die Tabellenführung<br />
gesichert hatte, überzeugte er auch diesmal<br />
auf ganzer Linie. Mit einem Vorsprung von fast<br />
einer Sekunde sicherte<br />
er sich die Pole-Position<br />
auf dem Grand Prix<br />
Kurs vor seinem Meisterschaftsmitbewerber<br />
Roman Stamm aus<br />
<strong>der</strong> Schweiz. Danach<br />
ging es allerdings recht<br />
eng zu. Mit Jan Bühn,<br />
Stefan Kerschbaumer,<br />
Leon Bovee, Tatu Lauslehto,<br />
Luca Grünwald,<br />
Christian von Gunten,<br />
Philippe von Gunten<br />
und Marvin Fritz folgten Piloten, die innerhalb<br />
einer Sekunde zum Zweitschnellsten lagen.<br />
Im ersten Lauf am Samstagabend zeichnete<br />
sich dann <strong>das</strong> ab, was die Qualizeiten vorhersagten.<br />
Gleich nach dem Start setzte sich <strong>der</strong><br />
Polesetter vom Rest des Feldes ab und konnte<br />
seinen Vorsprung im Laufe des Rennens auf<br />
satte 12,554 ausbauen. Dafür ging es in <strong>der</strong><br />
Verfolgergruppe umso enger zu. Der Meisterschaftszweite<br />
Stamm sah sich zum Ende des<br />
Rennens hin mit einem herannahendem Luca<br />
Grünwald konfrontiert, <strong>der</strong> sich nach einem<br />
Foto: Tobias Linke<br />
versemmelten Start anschickte, <strong>das</strong> Feld von<br />
hinten aufzurollen. 0,108 Sekunden zeigte die<br />
Zeitmessung, die dem Kawasaki Schnock-Pilot<br />
am Ende um Haaresbreite den zweiten Platz<br />
sicherte. „Was soll ich sagen, zweiter Platz<br />
hin o<strong>der</strong> her. Natürlich bin ich ein wenig enttäuscht<br />
über dieses Resultat, vor allem über<br />
den Zeitabstand zu Kevin. Am Schluß muss ich<br />
aber froh darüber<br />
sein, <strong>gegen</strong><br />
Luca <strong>noch</strong> den<br />
zweiten Platz<br />
gesichert zu<br />
haben. Wir<br />
müssen jetzt<br />
daran arbeiten,<br />
den Abstand<br />
im morgigen Rennen<br />
zu verkürzen,<br />
<strong>das</strong> ist zunächst<br />
einmal <strong>das</strong> Allerwichtigste.“<br />
So <strong>der</strong> sympathische Schweizer<br />
nach dem Rennen. Für Luca Grünwald war<br />
es nach dem schweren Sturz im ersten freien<br />
Training am Schleizer Dreieck <strong>das</strong> erste Aufeinan<strong>der</strong>treffen<br />
seit gut zwei Monaten mit <strong>der</strong><br />
Konkurrenz im Renntrimm. Nachdem er nach<br />
einer Gehirnerschütterung in Schleiz von den<br />
Ärzten keine Starterlaubnis erhielt, war <strong>der</strong><br />
dritte Platz trotz des knappen Ausgangs Balsam<br />
auf seiner Seele. „Zunächst bin ich mal<br />
froh, überhaupt hier fahren zu können. Mein<br />
Start war heute nicht perfekt aber dafür lief<br />
<strong>das</strong> Motorrad tadellos. Hätte <strong>das</strong> Rennen <strong>noch</strong><br />
eine Runde länger gedauert, hätte ich Roman<br />
vielleicht <strong>noch</strong> geschnappt.“<br />
Die weiteren Platzierungen bis hin zu Platz<br />
zehn belegten Kerschbaumer, Metcher, Bühn,<br />
Bovee, von Gunten, Fritz und Antweiler.<br />
Im zweiten Rennen am Sonntag kam es zum<br />
Duell an <strong>der</strong><br />
Spitze. Die<br />
Protagonisten:<br />
Wahr vs.<br />
Stamm!!! Ein<br />
Duell auf Messers<br />
Schneide<br />
bot sich den Zuschauern<br />
bis kurz vor Ende des Rennens. Wahr<br />
machte die Pace, Stamm folgte im Windschatten.<br />
Was ganz klar zu beobachten war. Die<br />
Stärken des Schweizers lagen in den Kurven,<br />
die des Deutschen auf den Geradeausstücken.<br />
So ging es Runde um Runde in Erwartung,<br />
wann <strong>der</strong> Angriff des Zweitplatzierten endlich<br />
erfolgt. Ende <strong>der</strong> siebten Runde war es soweit<br />
und Stamm ging Eingang Start-Ziel-Kurve an<br />
Wahr vorbei und donnerte in dieser Runde als<br />
Erster über die weiße Linie. Doch <strong>das</strong> erfolgreiche<br />
Manöver sollte nur von kurzer Dauer<br />
sein, denn Wahr konterte kurze Zeit später<br />
und übernahm wie<strong>der</strong> die Führung, die er bis<br />
Rennende auch nicht mehr aus <strong>der</strong> Hand gab.<br />
Zu schulden war <strong>das</strong> aber auch einem kleinen<br />
Fahrfehler des Kawasaki-Piloten, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
anschließenden Runde mit einem doch schon<br />
etwas größerem Abstand an den Zuschauern<br />
vorbeiheizte. Zwar konnte er den Abstand<br />
<strong>noch</strong>mals etwas verkürzen,<br />
zum Sieg reichte es<br />
abermals nicht. Somit<br />
waren die ersten beiden<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Podestplätze vergeben.<br />
Dritter wurde diesmal<br />
<strong>der</strong> Pilot vom Freudenberg<br />
Racing Team, Jan<br />
Bühn gefolgt von Stefan<br />
Kerschbaumer und Luca<br />
Grünwald, <strong>der</strong> den Erfolg<br />
vom Vortag nicht wie<strong>der</strong>holen<br />
konnte.<br />
In <strong>der</strong> Gesamtwertung<br />
geht es weiterhin spannend<br />
zu. Kevin Wahr baute<br />
zwar seinen Vorsprung<br />
auf Roman Stamm in<br />
<strong>der</strong> Gesamtwertung aus,<br />
doch beträgt dieser nach dem Sachsenring gerade<br />
mal 11 Punkte. Für Stefan Kerschbaumer<br />
wird es da schon schwieriger im Kampf um<br />
den Titel, denn sein Rückstand auf den Führenden<br />
ist mittlerweile auf satte 45 Punkte<br />
angewachsen.<br />
Spannende Positionskämpfe in <strong>der</strong> IDM<br />
Supersport. Kevin Wahr gelang ein Doppelsieg<br />
und Roman Stamm zwei mal <strong>der</strong><br />
zweite Platz. Den dritten teilten sich Luca<br />
Grünwald (Foto) und Jan Bühn.<br />
Maximilian Kappler duellierte sich mit<br />
Karel Hanika, dem ebenfalls ein Doppelsieg<br />
gelang. Im ersten Rennen schaffte er<br />
es wegen eines Fehlers nicht aufs Podium,<br />
im zweiten machte er es besser. Dritter<br />
wurde Jonas Geitner.<br />
Hanikas Doppelpack und Kapplers Pech<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
In <strong>der</strong> Moto3 ging es von <strong>der</strong> ersten Minute<br />
an heiß her. Wie schon in den letzten Rennen<br />
hieß <strong>das</strong> Duell KTM <strong>gegen</strong> Honda o<strong>der</strong> bessergesagt<br />
Maximilian Kappler <strong>gegen</strong> Jonas Geitner<br />
und Karel Hanika. Der Tscheche war mit<br />
<strong>der</strong> Ambition nach Sachsen gereist, seine zwei<br />
Nuller vom Schleizer Dreieck auszubügeln, wobei<br />
sein Teamkollege Geitner (beide KTM) den<br />
Vorsprung zum IDM-Führenden Kappler (FTR<br />
Honda) einkürzen wollte.<br />
Nach <strong>der</strong> Trainingsbestzeit von Hanika, <strong>der</strong> den<br />
Sachsenring in 1:29.829 Minuten umrundete,<br />
gelang es keinem weiteren Fahrer, die 1.30er<br />
Marke zu unterbieten. Neben Hanika, <strong>der</strong> außerdem<br />
den Red Bull<br />
Rookies Cup im Rahmen<br />
<strong>der</strong> MotoGP bestreitet<br />
und dominiert, komplettierten<br />
Kappler und Geitner<br />
die erste Startreihe.<br />
Beide mit einem Abstand<br />
von knapp einer halben<br />
Sekunde auf den Polesetter.<br />
Ab <strong>der</strong> zweiten<br />
Startreihe, für die sich<br />
Bo Bendsneij<strong>der</strong>, Jerry<br />
Van de Bunt und Thomas<br />
Gradinger qualifizierten,<br />
wuchs <strong>der</strong> Zeitabstand<br />
zum Führenden schon<br />
auf über eine Sekunde<br />
an.<br />
Nach dem Erlöschen <strong>der</strong><br />
roten Ampel am späten<br />
Samstagnachmittag entwickelte sich dann ein<br />
Zweikampf zwischen Hanika und Kappler an<br />
<strong>der</strong> Spitze, wie man ihn sich nicht besser vorstellen<br />
kann. Die Entscheidung, so schien es,<br />
sollte sich bis zum Schwenken des schwarzweiß-karierten<br />
Tuches verzögern, doch dann<br />
geschah <strong>das</strong>, was nicht geschehen sollte.<br />
Kappler, <strong>der</strong> inzwischen die Führung übernommen<br />
hatte, erwischte Eingang Omega beim<br />
Schalten den Leerlauf. Beim Versuch, den<br />
richtigen Gang zu finden, brach ihm plötzlich<br />
<strong>das</strong> Hinterrad aus und in Folge dessen kam<br />
es zum Sturz. Glück im Unglück: Er richtete<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
19
seine <strong>noch</strong> funktionierende FTR wie<strong>der</strong> auf<br />
und sicherte sich die Punkte für Rang sechs.<br />
„Lei<strong>der</strong> habe ich im 1. Rennen einen kleinen,<br />
aber entscheidenden Fehler gemacht. Sorry<br />
an <strong>das</strong> Team, denn die haben mir, wie in <strong>der</strong><br />
bisherigen Saison auch am Sachsenring eine<br />
tolles Bike zur Verfügung gestellt. Mein Fight<br />
mit Karel war hart, aber fair. Einfach toll. Das<br />
hat bestimmt auch den Zuschauern viel Spaß<br />
gemacht.“ Gab <strong>der</strong> Mann in Diensten des Racing<br />
Team Germany nach dem Rennen zu Protokoll.<br />
Hanika, nunmehr unbedrängt, gewann<br />
<strong>das</strong> Rennen vor Gradinger und Geitner.<br />
Im zweiten Rennen am Sonntag hieß <strong>der</strong> Sieger<br />
gleichermaßen Karel Hanika. Zwar unterlief<br />
dem Tschechen zu Beginn des Rennens<br />
ein kleiner Fehler, <strong>der</strong> ihn auf Platz drei hinter<br />
Kappler und Geitner zurückfallen ließ, doch<br />
konnte er diesen im Laufe des Rennens wie<strong>der</strong><br />
ausbügeln. Nachdem er die beiden Führenden<br />
überholt hatte, baute er seinen Vorsprung von<br />
Runde zu Runde aus und überquerte die Ziellinie<br />
mit einem Abstand von gut drei Sekunden<br />
auf Kappler als Erster. Geitner verlor <strong>das</strong> Duell<br />
<strong>der</strong> IDM-Führenden um einen Wimpernschlag<br />
von 0,160 Sekunden und somit reichte es nur<br />
zu Podiumsplatz drei.<br />
idm superbike und superstock qualifying<br />
1. M. Neukirchner<br />
2. M. Reiterberger<br />
3. D. Cudlin<br />
4. M. Bauer<br />
5. M. Ranse<strong>der</strong><br />
GER<br />
GER<br />
aus<br />
GER<br />
AUT<br />
MR Racing<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
3C-Racing Team<br />
Holzhauer Racing<br />
Sieg für Hock und Becker bei den Sidecars<br />
Nach dem schweren Überschlag, bei dem<br />
sich Kurt Hock und Enrico Becker im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Gespann-Weltmeisterschaft schwer verletzten,<br />
war es für die Beiden ein eindrucksvolles<br />
Comeback am Sachsenring. Insgesamt<br />
zwanzig Gespanne nahmen <strong>das</strong> Rennen auf,<br />
Hock/Becker von <strong>der</strong> dritten Startposition.<br />
Vor ihnen tummelten sich die Führenden <strong>der</strong><br />
Gesamtwertung André Kretzer/Jens Lehnertz<br />
und Mike Roscher/Uwe Neubert. Im Rennen<br />
machte <strong>das</strong> Duo Hock/Becker den Eindruck,<br />
als wäre nie etwas geschehen und setzten sich<br />
nach kurzer Zeit an die Spitze des Feldes. Mit<br />
einem Vorsprung von 7,5 Sekunden verwiesen<br />
sie Kretzer/Lehnertz und Roscher/Neubert<br />
auf die Plätze zwei und drei.<br />
Ducati<br />
BMW<br />
BMW<br />
Ducati<br />
Honda<br />
Was sonst <strong>noch</strong> geschah:<br />
Wie schon im Vorjahr machte LCR Honda Pilot<br />
Stefan Bradl Zwischenstation am Sachsenring.<br />
Bei einer Autogrammstunde in <strong>der</strong> Honda Hospitality<br />
hatten alle Besucher die Möglichkeit,<br />
den Piloten aus <strong>der</strong> Königsklasse hautnah zu<br />
erleben und sich eine begehrte Unterschrift<br />
1.24,188<br />
1.25,126<br />
1.25,445<br />
1.25,483<br />
1.25,504<br />
idm moto3 qualifying<br />
1. K. Hanika<br />
2. M. Kappler<br />
3. J. Geitner<br />
4. B. Bendsneij<strong>der</strong><br />
5. J. van de Bunt<br />
CZE<br />
GER<br />
ger<br />
NED<br />
ned<br />
auf verschiedenen<br />
Utensilien<br />
zu holen.<br />
Der Anwesende<br />
Dario Giuseppetti<br />
erfreute sich nicht<br />
nur am Interesse<br />
<strong>der</strong> zahlreichen<br />
Fans, son<strong>der</strong>n auch am Mitgefühl seiner Kollegen.<br />
Mit wem man auch sprach, <strong>der</strong> einhellige<br />
Tenor lautete „Dario must back“!!! So ließ es<br />
sich auch ein Max Neukirchner nicht nehmen,<br />
dem Berliner vom Podium beste Genesungswünsche<br />
zu übermitteln. Dem schließt sich<br />
die gesamte Redaktion vom <strong>Speed</strong> Motorradmagazin<br />
ungeteilt an!!!<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
RVB Racing<br />
RV Racingteam<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
1.29,829<br />
1.30,304<br />
1.30,602<br />
1.31,029<br />
1.31,292<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Foto: Tobias Linke<br />
idm superbike und superstock rennen 1 - 16 Runden<br />
1. M. Bauer<br />
2. M. Reiterberger<br />
3. M. Ranse<strong>der</strong><br />
4. D. Cudlin<br />
5. F. Foray<br />
GER<br />
GER<br />
AUT<br />
AUS<br />
FRA<br />
3C-Racing Team<br />
VanZon Remeha<br />
Holzhauer Racing<br />
RAC Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Honda<br />
BMW<br />
Honda<br />
22:49,834<br />
+ 0,168<br />
+ 1,025<br />
+ 10,535<br />
+ 12,023<br />
idm superbike und superstock rennen 2 - 16 Runden<br />
1. M. Neukirchner<br />
2. M. Bauer<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. M. Ranse<strong>der</strong><br />
5. F. Foray<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
AUT<br />
FRA<br />
MR Racing<br />
VanZon Remeha<br />
VanZon Remeha<br />
Holzhauer Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Honda<br />
Honda<br />
22:42,493<br />
+ 2,515<br />
+ 10,614<br />
+ 10,960<br />
+ 13,670<br />
idm moto3 rennen 1 - 17 Runden<br />
1. K. Hanika<br />
2. T. Gradinger<br />
3. J. Geitner<br />
4. J. van de Bunt<br />
5. A. Michail<br />
CZE<br />
AUT<br />
GER<br />
NED<br />
GER<br />
Freudenberg Racing Team<br />
COFAIN RACING TEAM<br />
Freudenberg Racing Team<br />
RV Racingteam<br />
idm moto3 rennen 2 - 15 Runden<br />
1. K. Hanika CZE<br />
2. M. Kappler GER<br />
3. J. Geitner GER<br />
4. J. van de Bunt NED<br />
5. M. A. Rodrigues GER<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
RV Racingteam<br />
Freudenberg Racing Team<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
25:47,201<br />
+ 9,865<br />
+ 10,102<br />
+ 17,700<br />
+ 19,939<br />
22:41,459<br />
+ 3,123<br />
+ 3,273<br />
+ 15,009<br />
+ 16,542<br />
idm superbike punktestand<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. E. Nigon<br />
3. D. Cudlin<br />
4. M. Ranse<strong>der</strong><br />
5. G. Jones<br />
GER<br />
FRA<br />
AUS<br />
AUT<br />
AUS<br />
VanZon Remeha<br />
VanZon Remeha<br />
RAC Racing<br />
Holzhauer Racing<br />
Yamaha Motor Deutschl.<br />
BMW<br />
BMW<br />
BMW<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
214<br />
148<br />
146<br />
145<br />
124<br />
idm moto3 punktestand<br />
1. M. Kappler<br />
2. J. Geitner<br />
3. M. A. Rodrigues<br />
4. K. Hanika<br />
5. B. Schouten<br />
GER<br />
GER<br />
GER<br />
CZe<br />
NED<br />
Racing Team Germany<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Dutch Racing Team<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
213<br />
146<br />
122<br />
100<br />
100<br />
idm supersport qualifying<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. r. Stamm SUI<br />
3. J. Bühn GER<br />
4. S. Kerschbaumer<br />
5. L. Bovee<br />
AUT<br />
NED<br />
RS Wahr ERC<br />
Schnock Shell Advance<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Langenscheidt Racing<br />
DTC-KME Racing<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.26,266<br />
1.27,015<br />
1.27,126<br />
1.27,131<br />
1.27,222<br />
yamaha r6 dunlop cup qualifying<br />
1. T. Riedel<br />
2. V. Valtonen<br />
3. P. Kosiniak<br />
4. D. Engelen<br />
5. M. Fritzsch<br />
ger<br />
FIN<br />
POL<br />
GER<br />
Ger<br />
Moto Meinig PZ<br />
Team Sensetec<br />
Artman Racing<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1.29,217<br />
1.29,265<br />
1.29,287<br />
1.29,319<br />
1.29,321<br />
idm supersport rennen 1 - 17 Runden<br />
1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
2. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. L. Grünwald GER Bikerbox Racingteam<br />
4. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />
5. J. Metcher AUS Team Suzuki Mayer<br />
Yamaha 24:38,445<br />
Kawasaki + 12,554<br />
Yamaha + 12,662<br />
Yamaha + 14,733<br />
Suzuki + 14,808<br />
Yamaha r6 dunlop cup rennen - 15 Runden<br />
1. J. Puffe<br />
2. D. Engelen<br />
3. V. Valtonen<br />
4. T. Riedel<br />
5. M. Fritzsch<br />
GER<br />
GER<br />
FIN<br />
GER<br />
GER<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Team Sensetec<br />
Moto Meinig PZ<br />
RTH-Racingteam Hunger<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
22.28,274<br />
+ 0,530<br />
+ 1,227<br />
+ 1,315<br />
+ 1,720<br />
idm supersport rennen 2 - 15 Runden<br />
1. K. Wahr GER RS Wahr ERC<br />
2. r. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. J. Bühn GER Freudenberg Racing Team<br />
4. L. Grünwald GER Bikerbox Racingteam<br />
5. S. Kerschbaumer AUT Langenscheidt Racing<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
21:42,636<br />
+ 1,635<br />
+ 1,778<br />
+ 6,710<br />
+ 9,524<br />
yamaha r6 dunlop cup punktestand<br />
1. D. Engelen<br />
2. V. Valtonen<br />
3. J. Puffe<br />
4. T. Riedel<br />
5. P. Kosiniak<br />
GER<br />
FIN<br />
ger<br />
GER<br />
POL<br />
MZB Motorrad Bonn<br />
Team Sensetec<br />
PRP - RT Motorradtke<br />
Moto Meinig PZ<br />
Artman Racing<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
112<br />
108<br />
97<br />
80<br />
65<br />
idm supersport punktestand<br />
1. K. Wahr GER<br />
2. r. Stamm SUI<br />
3. S. Kerschbaumer AUT<br />
4. J. Bühn GER<br />
5. L. Bovee NED<br />
RS Wahr ERC<br />
Schnock Shell Advance<br />
Langenscheidt Racing<br />
Freudenberg Racing Team<br />
DTC-KME Racing<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
236<br />
225<br />
191<br />
130<br />
125<br />
20 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Alle Mann an Bord!!!<br />
Superbike Weltmeisterschaft - Station Elf<br />
Istanbul Park / (Tur)<br />
Text: Bernd Lukas George, Fotos: worldsbk.com<br />
Üblicherweise haben Wildcard-Fahrer in <strong>der</strong><br />
Superbike WM einen schweren Stand und<br />
werden sehr kritisch beäugt. Bisweilen gab<br />
es ja Lokalmatadore, die den Stars - beson<strong>der</strong>s<br />
gerne in England – die Show stahlen. Hier<br />
und da gab es Komplikationen bei <strong>der</strong> Jagd<br />
nach <strong>der</strong> schnellsten Runde o<strong>der</strong> beim Überrunden.<br />
Und suchte ein Privatteam dann in<br />
<strong>der</strong> Not ein Ersatzteil bei seinem Werksteam,<br />
konnte o<strong>der</strong> wollte oft nicht geholfen werden.<br />
Mit fadenscheinigen Ausreden („“passt nicht<br />
in <strong>das</strong> Serienmotorrad“, „können wir nicht abgeben“,<br />
usw.) wurden die bisher ungeliebten<br />
Privat- und Wildcard-Piloten vertröstet. Zwischenzeitlich<br />
hat aber scheinbar <strong>das</strong> gesamte<br />
Fahrerlager erkannt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wohlergehen<br />
<strong>der</strong> gesamten Serie auch ein ansprechendes<br />
Starterfeld benötigt. Und als hätte es vor den<br />
beiden Istanbul-Rennen eine geheime Fahrerbesprechung<br />
gegeben, waren plötzlich Verän<strong>der</strong>ungen<br />
zu beobachten. Da nahm sich <strong>das</strong><br />
Pe<strong>der</strong>cini-Team dem türkischen Wildcard-Piloten<br />
Tolka Uprak mit seiner ZX 10 R an und<br />
kein geringerer als Chaz Davies half dem zweiten<br />
türkischen Rookie Yunus Ercelik, die private<br />
BMW bei Fahrwerk und Übersetzung zu<br />
optimieren. Verständlich, <strong>das</strong>s Davies und seine<br />
Mechaniker sich über eine gute Versorgung<br />
mit Döner und extrem süßen Naschereien aus<br />
dem nahen Istanbul freuen konnten. O<strong>der</strong> ging<br />
es Yunus in Wirklichkeit darum, dem dürren<br />
Davies zu einer ähnlichen Figur wie sich selbst<br />
zu verhelfen?<br />
Die Veranstaltung nahm also bei perfekten<br />
Bedingungen und mit entspannter Stimmung<br />
Fahrt auf. Sonnenschein und angenehme 30<br />
Grad waren die perfekte Basis für schnelle<br />
Runden auf <strong>der</strong> technisch anspruchsvollen<br />
und insgesamt 5340 Meter langen Strecke.<br />
Die Fahrer zeigten sich nicht nur beim Presse-<br />
Event von <strong>der</strong> Strecke begeistert. WM-Lea<strong>der</strong><br />
Tom Sykes strahlte: „Es ist toll in <strong>der</strong> Türkei<br />
zu sein. Ich bin <strong>das</strong> erste Mal hier und wir erleben<br />
auch ein fantastisches Wetter. Ich habe<br />
mir die Strecke ein wenig angeschaut und sie<br />
ist beeindruckend, hoffentlich läuft die ZX-10R<br />
gut. Ich bin in Sachen Streckenkenntnis <strong>noch</strong><br />
nicht so weit, aber wir werden unser Bestes geben<br />
und hochkonzentriert arbeiten.“ Ganz im<br />
Mittelpunkt stand natürlich <strong>der</strong> nationale Motorsportheld<br />
und dreifache Supersport-Weltmeister<br />
Kenan Sofuoglu, <strong>der</strong> hochmotiviert<br />
zum Heimspiel bereit war. Ihm war schon klar,<br />
<strong>das</strong>s er unbedingt vor Lowes ins Ziel kommen<br />
musste, um wenigstens <strong>noch</strong> theoretische WM-<br />
Chancen zu behalten. „Ich bin allerdings auf<br />
dieser Strecke <strong>noch</strong> nie Rennen gefahren. Also<br />
auch als Lokalmatador habe ich damit keinen<br />
Vorteil <strong>gegen</strong>über den Kollegen. Das Rennen<br />
kam auch so spät in den Kalen<strong>der</strong>, <strong>das</strong>s wir im<br />
Frühjahr keine Zeit mehr für einen Test hatten.<br />
Ich denke, <strong>das</strong>s es auf diesem Level mehr darum<br />
geht, <strong>das</strong> Motorrad zu kennen, als die eigentliche<br />
Strecke. Ich bin zuversichtlich, <strong>das</strong>s<br />
die langen Geraden meiner ZX-6R passen. Vor<br />
Tausenden von Fans und Landsleuten zu fahren,<br />
kann dich beflügeln, aber auch sehr viel<br />
Druck auf deine Schultern packen.“<br />
Doch schon im ersten freien Training kippte die<br />
Stimmung und gab es plötzlich an vielen Ecken<br />
und in zahlreichen Boxen lange Gesichter und<br />
besorgte Fragen in Richtung Medical Center.<br />
Als erster fiel Camier von seiner GSXR und<br />
wurde mit einem siebenfachen Bruch im rechten<br />
Fuß in Richtung Istanbul transportiert. Für<br />
Unverständnis sorgte <strong>der</strong> Einsatz von Camier<br />
schon im Vorfeld. Der Brite war mit Verdacht<br />
auf Wirbelverletzungen vom Nürburgring angereist.<br />
Scheinbar machte sich <strong>der</strong> 27jährige<br />
aus dem südenglischen Ashford selbst Druck<br />
und jagte einem guten Resultat nach. Doch<br />
mit dem Ausfall von Camier nahm <strong>das</strong> Elend<br />
erst den Anfang. Es folgten Kiesdurchfahrten<br />
im Minutentakt, bis es dann Ex-Weltmeister<br />
Checa erwischte. Der Katalane holte sich neben<br />
einem Kahnbein- auch <strong>noch</strong> einen Beckenbruch<br />
und wird nun für den Rest <strong>der</strong> Saison<br />
ausfallen. Ihm folgten innerhalb von knapp<br />
20 Minuten auch <strong>noch</strong> Teamkollege Badovini<br />
und Markenkollege Max Neukirchner ins Me-<br />
Chaz Davies gab Wildcard-Fahrer Yunus Ercelik Schützenhilfe.<br />
Max Neukirchner fällt mit Brüchen am Handgelenk über längere Zeit aus.<br />
34 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
world superbike istanbul<br />
Genesungswünsche gingen nicht nur an<br />
Neukirchner, Badovini und Checa, son<strong>der</strong>n<br />
auch an Suzuki-Pilot Leon Camier.<br />
dical Center. Badovini hat heftige<br />
Verletzungen am Fuß und Max fällt<br />
mit Brüchen im Handgelenk für die<br />
nächsten Rennen aus. Gute Besserung<br />
wünscht <strong>der</strong> <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Die Bestzeit von Guintoli vor Melandri,<br />
Sykes und Haslam im ersten<br />
freien Training wurde damit<br />
zur Nebensache. Bemerkenswert<br />
aber <strong>der</strong> Rookie auf Platz Fünf:<br />
Toni Elias! Der 30 jährige Spanier<br />
zeigte mit <strong>der</strong> V4 des Red Devils<br />
Roma-Teams eine sehenswerte Leistung.<br />
Im ersten Zeittraining blieb<br />
dann Guintoli weiter an <strong>der</strong> Spitze.<br />
Mit mehr als einer halben Sekunde<br />
Rückstand folgte Melandri vor<br />
Sykes und Laverty. Fünfter? Wie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Rookie (mit wahrscheinlich Millionen<br />
WM-Kilometern!) Toni Elias!<br />
Die beiden türkischen Rookies rangierten<br />
da<strong>gegen</strong> erwartungsgemäß<br />
hinter Iannuzzo am Ende des Feldes. Was aber<br />
in diesem Fall die Plätze 14 und 15 bedeutete,<br />
da we<strong>der</strong> Badovini, <strong>noch</strong> Baz (<strong>der</strong> die ärztliche<br />
Kontrolle nicht bestand) am Training teilgenommen<br />
hatten. Am Samstagmorgen wurde<br />
<strong>das</strong> Fahrerlager dann von Regen heimgesucht.<br />
Mit dem Wildcard-Piloten Ercelik an <strong>der</strong> Spitze<br />
gab es im Zeittraining zwar eine kleine Überraschung,<br />
doch da sonst lediglich Toni Elias<br />
und Eugene Laverty einige vorsichtige Runden<br />
drehten, muss sich <strong>der</strong> türkische BMW-Fahrer<br />
auf dieses Resultat nicht zu viel einbilden. Im<br />
zweiten freien Training fuhr dann wie<strong>der</strong> Guintoli<br />
mit Abstand die beste Zeit. Doch die Namen,<br />
die bis dahin als Spitzenreiter auf dem<br />
Zeitenmonitor erschienen, sagten einiges über<br />
Toni Elias zeigte bei seinem ersten Ausritt in <strong>der</strong> Superbike WM einen<br />
glanzvollen Auftritt und schaffte es in <strong>der</strong> Superpole auf Startplatz fünf.<br />
die Motivation und Wertigkeit dieses nassen<br />
Trainings. In den ersten 40 Minuten hielten Iannuzzo,<br />
Aitchison, Giugliano, Elias und Fabrizio<br />
die Bestzeit. Nur in den letzten drei Minuten<br />
machten dann Cluzel und Guintoli Ernst. Für<br />
den Samstag erhielten die Zuschauer lei<strong>der</strong><br />
bisher keine beson<strong>der</strong>s gute Show geboten.<br />
In <strong>der</strong> trockenen Superpole Eins war dann für<br />
Iannuzzo (als 15.) und die beiden einheimischen<br />
Superbiker Feierabend. BMW Werksfahrer<br />
Melandri sorgte mit einem Sturz für etwas<br />
Aufregung. Wenige Minuten später wurde es<br />
dann aber spannen<strong>der</strong>, als die nächsten drei<br />
Piloten aussortiert werden sollten. Sandi und<br />
Aitchison waren als Privatfahrer fast schon für<br />
den Ausstieg gesetzt,<br />
doch <strong>das</strong>s es Fabrizio<br />
mit <strong>der</strong> Pata-Honda<br />
und <strong>der</strong> schlechtesten<br />
Zeit (und damit nur<br />
Startplatz 12) als ersten<br />
erwischen würde,<br />
war schon merkwürdig.<br />
Bedenkt man, <strong>das</strong>s Fabrizio<br />
schon MotoGP-<br />
Erfahrung mit Vierzylin<strong>der</strong>n<br />
hat (und dort<br />
beson<strong>der</strong>s bei Regen<br />
für echte Highlights<br />
sorgte!) war diese Leistung<br />
keine Empfehlung<br />
für einen Honda-Werksfahrer.<br />
In den letzten vier Runden<br />
<strong>der</strong> Superpole 1 machte Tom Sykes<br />
dann klar, warum er <strong>der</strong> aktuelle „Mr.<br />
Superpole“ ist: er legte die Bestzeit<br />
vor und blieb bis zum Abwinken an<br />
<strong>der</strong> Spitze und sicherte sich Superpole<br />
Nummer 7 in diesem Jahr – die<br />
18. seiner Karriere. Guintoli zeigte<br />
sich auch weiter gut aufgelegt und<br />
holte sich Startplatz Zwei, vor Giugliano,<br />
Laverty und Elias! Richtig<br />
<strong>der</strong> ehemalige Moto2-Weltmeister<br />
sicherte sich Startplatz Fünf bei seinem<br />
SBK-Einstand. Hut ab! Platz 6<br />
ging an Cluzel vor den beiden BMW<br />
Piloten Melandri und Davies. Während<br />
Davies, <strong>der</strong> auch mit Ducati in<br />
Verbindung gebracht wird, dazu nur<br />
zwei Runden benötigte, schaffte es<br />
Haslam in vier gefahrenen Runden<br />
nicht weiter als auf die 9. Position.<br />
Verständlich, <strong>das</strong>s er sich, genauso<br />
wie sein verletzter Teamkollege Rea, ebenfalls<br />
Ducati-Angebote durch den Kopf gehen lässt.<br />
Rennen Eins<br />
Mit allen zu mobilisierenden Piloten kommt<br />
am Renntag ein Starterfeld von lediglich 15<br />
Piloten zusammen. Selbstverständlich erhielt<br />
auch Badovini bei dieser Situation, ohne eine<br />
gezeitete Runde einen Startplatz am Ende des<br />
Feldes. Es wäre sonst <strong>das</strong> erste Mal in 25 Jahren<br />
Superbike-Geschichte, <strong>das</strong>s keine Ducati<br />
im Starterfeld stehen würde.<br />
Sykes liefert als WM-Führen<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Pole<br />
einen Topstart, gefolgt von Laverty und Guin-<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
7. Superpole für Tom Sykes in dieser Saison.<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
35
world superbike istanbul<br />
toli, dann Giugliano, Melandri. Der Noch-BMW<br />
Pilot aus Ravenna setzt sich wenig später vor<br />
Giugliano. Rookie Toni Elias hat den Start<br />
etwas verschlafen, ist nur 7. und wird zwei<br />
Kurven später von Davies überholt. Ende <strong>der</strong><br />
ersten Runde führt Sykes vor den beiden Aprilia-Werkspiloten,<br />
Melandri, Giugliano, Cluzel,<br />
Davies, Elias, Haslam, Aitchison und Fabrizio.<br />
In <strong>der</strong> nächsten Runde schnappt sich Davies<br />
dann dank BMW-Power am Ende <strong>der</strong> Zielgeraden<br />
den 23jährigen Cluzel, <strong>der</strong> im kommenden<br />
Jahr wie<strong>der</strong> bei PTR Honda fahren könnte.<br />
Evo-Klasse o<strong>der</strong> Supersport. In Runde 4 zeigt<br />
dann Elias, <strong>das</strong>s er keine Anpassungsschwierigkeiten<br />
hat und geht<br />
sowohl am alleinigen Suzuki-Mann,<br />
als auch an Giugliano vorbei. Doch<br />
damit <strong>noch</strong> nicht genug: einen Umlauf<br />
später wird auch Davies vom<br />
Übergriff des Spaniers überrascht.<br />
Elias ist auf jeden Fall eine Bereicherung<br />
des Feldes und ohne ihn<br />
wäre <strong>das</strong> Rennen viel langweiliger.<br />
Langweilig wird es bestimmt nicht<br />
Laverty, <strong>der</strong> sich immer näher an<br />
den Führenden Sykes bringt. Bei<br />
Halbzeit fahren hinter diesen Beiden<br />
Guintoli, Melandri, Elias, <strong>der</strong> Römer<br />
Giugliano, Cluzel, Davies, Haslam<br />
und mit <strong>der</strong> zweiten Honda Fabrizio.<br />
Der Ducati-Einzelkämpfer Badovini<br />
gibt mit einem technischen Defekt<br />
die Hoffnung auf einige wenige<br />
Punkte auf und steuert an die Box.<br />
Nur gestützt von Mechanikern kann<br />
<strong>der</strong> Italiener absteigen. Der Australier<br />
Aitchison hat mit <strong>der</strong> Kawasaki<br />
ein gutes Rennen gezeigt, ist aber<br />
auch schon ausgefallen.<br />
In Runde 12 geht Laverty dann an<br />
Sykes vorbei und kann sich in <strong>der</strong><br />
Jules Cluzel war einzig verbliebener<br />
Suzuki-Pilot im Feld.<br />
nächsten Runde leicht vom Kawafahrer absetzen.<br />
Melandri beschattet Guintoli, <strong>der</strong> auf<br />
<strong>der</strong> dritten Position unterwegs ist, jedoch den<br />
Abstand zu Sykes nicht verkleinern kann. In<br />
Runde 14 findet Melandri endlich einen Weg<br />
vorbei an seinem ehemaligen Nachbarn in<br />
Mittelengland. Eine Runde später zeigt <strong>Marc</strong>o<br />
dann deutlich, warum er <strong>der</strong> begehrteste<br />
am SBK-Fahrermarkt ist: er hat Sykes im Visier<br />
und bei Halbzeit dieser Runde kommt <strong>der</strong><br />
erste Angriff. Doch Sykes wird schnell wach<br />
und kontert erfolgreich. Aber nur eine halbe<br />
Runde später hilft Melandri <strong>der</strong> Windschatten,<br />
um auf <strong>der</strong> Zielgeraden<br />
am großgewachsenen<br />
Briten vorbei zu gehen.<br />
Etwas weiter hinten<br />
fährt Elias immer <strong>noch</strong><br />
auf einem starken 5.<br />
Platz. Doch es nähert<br />
sich unaufhaltsam Davide<br />
Giugliano mit <strong>der</strong><br />
zweiten privaten Aprilia.<br />
Und dem ungestümen<br />
Römer ist klar, <strong>das</strong>s er<br />
sich heute nicht von<br />
dem spanischen Rookie<br />
able<strong>der</strong>n lassen sollte.<br />
<strong>Marc</strong>o Malandri sichert sich durch<br />
<strong>das</strong> harte Überholmanöver Platz zwei<br />
im ersten Lauf vor WM-Lea<strong>der</strong> Tom<br />
Sykes auf seiner Kawasaki, Sylvain<br />
Guintoli blieb nur <strong>der</strong> undankbare<br />
vierte Rang. Davide Giugliano, <strong>der</strong><br />
seine Aprilia am Samstag <strong>noch</strong> in die<br />
erste Startreihe stellte, konnte zu Anfang<br />
des Rennens <strong>noch</strong> mit Sieger Eugene<br />
Laverty mithalten, bevor er sich<br />
im Laufe <strong>der</strong> Runden <strong>noch</strong> Melandri,<br />
Sykes und Guintoli beugen musste<br />
und Rang fünf erzielte.<br />
Mit ähnlichen Gedanken<br />
ist auch Guintoli<br />
unterwegs, <strong>der</strong> allerdings dabei auch <strong>noch</strong> an<br />
den WM-Titel denkt. Bevor es in die letzte Runde<br />
geht, bremst sich Guintoli an Sykes vorbei.<br />
Doch wie schon bei Melandris erstem Versuch<br />
holt sich Sykes <strong>noch</strong> in <strong>der</strong> gleichen Kurve<br />
den dritten Platz zurück. In <strong>der</strong> letzten Runde<br />
verteidigt Sykes dann mit einer Mischung aus<br />
wilden Slides und ungeahnter Breite den letzten<br />
Platz auf dem Podest. Laverty gewinnt den<br />
Lauf vor Melandri. Damit dürfen wir uns auch<br />
als Deutsche freuen, da mit Techniker Markus<br />
Eschenbach (<strong>der</strong> angeblich auch seine Finger<br />
im Motor von Sam Lowes hatte) ein Landsmann<br />
aufs Podest klettern darf.<br />
Doch für reichlich Aufregung sorgen die Kämpfe<br />
um den 4. und den 8. Platz. Zunächst kommen<br />
Neuling Elias und Giugliano gemeinsam<br />
Toni Elias zeigte auch in den<br />
Rennen seine Klasse.<br />
in die letzte Kurve; eine Links die unterschiedliche<br />
Linien erlaubt. Der Spanier versucht eine<br />
engere Linie zu fahren, kommt dadurch für den<br />
letzten Knick auf die gleiche Höhe wie <strong>der</strong> Althea<br />
Pilot. Beide berühren sich, was zu einem<br />
heftigen Schlenker für den Spanier führt und<br />
den möglichen 5. Platz verhin<strong>der</strong>t. Doch als<br />
die gesamte Boxengasse <strong>noch</strong> über<br />
dieses einmalige Manöver diskutiert,<br />
kommen auch die Honda-Kollegen<br />
Haslam und Fabrizio in einer ähnlichen<br />
Konstellation angerast. Auch<br />
hier endet <strong>der</strong> Angriff des Neuzugangs<br />
mit einer heftigen Berührung<br />
zwischen Beiden. Zum Glück wie<strong>der</strong><br />
ohne Sturz. Die Rennleitung schaut<br />
sich beide Vorgänge <strong>noch</strong>mals an,<br />
wird sich aber sicherlich nicht dazu<br />
entscheiden jemanden zu disqualifizieren.<br />
Es sind ja nur 14 im Ziel<br />
und in zwei Stunden will man den<br />
nächsten Lauf starten!<br />
Rennen Zwei<br />
Diese Mal nehmen nur 15 Piloten Aufstellung.<br />
Badovini verzichtet angesichts von Schmerzen<br />
und damit steht zum ersten Mal in <strong>der</strong> 25jährigen<br />
SBK-Geschichte keine Ducati am Start!<br />
Sykes ist <strong>das</strong> egal und er gewinnt auch diesen<br />
Start. Der Kawasaki-Fahrer führt vor Guintoli,<br />
Giugliano, Elias, Laverty, Melandri und Davies.<br />
Als es in die zweite Runde geht hat sich<br />
Laverty am Rookie Elias vorbei rangiert und<br />
kann wenig später auch am Aprilia-Privatfahrer<br />
Guigliano vorbei gehen. In <strong>der</strong> nächsten<br />
Runde schnappt sich Elias dann seinen neuen<br />
Lieblingsgegner Giugliano und wird Augenzeuge,<br />
wie Laverty an Guintoli vorbei auf Zwei<br />
vorstößt. Damit fahren jetzt alle vier Aprilias<br />
36 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
world superbike istanbul<br />
Start zu Rennen zwei. Laverty führt <strong>das</strong> Feld ziemlich geschlossen durch die ersten Runden.<br />
hinter <strong>der</strong> Werks-Kawasaki. Nachdem er nun<br />
schon drei Plätze verloren hat, rafft sich <strong>der</strong><br />
Althea-Pilot wie<strong>der</strong> etwas auf und wehrt sich<br />
hartnäckig <strong>gegen</strong> Davies, <strong>der</strong> seinem Teamkollegen<br />
Melandri folgen will. Und Melandri hat<br />
eindeutig einen Vorwärtsdrang, als er seinen<br />
ehemaligen MotoGP-Kollegen Elias vor sich<br />
hat. Doch <strong>der</strong> 30 jährige Spanier, <strong>der</strong> erster Sieger<br />
<strong>der</strong> spanischen Talentsuche war, zeigt ein<br />
starkes Rennen bei seiner Superbike-Premiere<br />
und macht es Melandri sehr schwer. Vielleicht<br />
denkt Melandri auch an <strong>das</strong> MotoGP-Rennen<br />
2006 in Portugal, wo Elias enorm kaltschnäuzig<br />
sogar Rossi besiegte und damals seinen<br />
einzigen MotoGP-Sieg holte. In Runde<br />
Sechs, als ein Drittel <strong>der</strong> Renndistanz um<br />
ist, schafft es Melandri endlich einen Weg<br />
vorbei an <strong>der</strong> Red Devil Aprilia zu finden.<br />
Sykes führt vor Laverty und Guintoli. Melandri<br />
hat zwei Sekunden Rückstand auf<br />
den Franzosen. Davies fährt eine Sekunde<br />
hinter Elias (5.) und zwei Sekunden<br />
vor Giugliano. Bei Halbzeit findet sich<br />
Elias dann in einem Sandwich zwischen<br />
den beiden BMW-Italia Piloten, kann aber<br />
hervorragend mithalten. Wo<strong>gegen</strong> in <strong>der</strong><br />
nächsten Runde die Demontage<br />
von Althea-Pilot Giugliano weiter<br />
geht: sowohl Cluzel mit <strong>der</strong> einzigen<br />
Suzuki, als auch Haslam<br />
gehen am Italiener mit <strong>der</strong> Aprilia<br />
V4 vorbei. In <strong>der</strong> 11. Runde bringt<br />
sich Laverty dann mit einer tollen<br />
Leistung <strong>noch</strong> dichter hinter<br />
Sykes. Eine Runde später ist es<br />
dann so weit und die Aprilia mit<br />
<strong>der</strong> Nummer 58 geht an <strong>der</strong> Kawasaki<br />
mit <strong>der</strong> 66 vorbei. Wird es<br />
heute nach Monza 2011 (auf <strong>der</strong><br />
R1) ein weiterer Doppelsieg für<br />
Eugene Laverty lässt auch im zweiten Lauf<br />
nichts anbrennen und gewinnt vor Tom<br />
Sykes und Teamkollege Sylvain Guintoli.<br />
Toni Elias (24) unterlief im Laufe des Rennens<br />
ein kleiner Fehler und somit musste<br />
er <strong>noch</strong> BoldBet BMW-Pilot Chaz Davies<br />
den fünften Platz überlassen.<br />
den Mann von <strong>der</strong> irischen Insel?<br />
In <strong>der</strong> 14. schafft es Haslam dann<br />
erstmals an Cluzel vorbei, kann<br />
den 7. Platz aber nicht halten und<br />
<strong>der</strong> 23 jährige französische Rookie<br />
ist wie<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Honda unterwegs. In Runde<br />
16 passiert Elias ein kleiner Fehler, als er den<br />
Scheitelpunkt einer Rechtskurve verpasst und<br />
damit die Tür für Davies weit auf macht. Der<br />
BMW-Fahrer lässt sich nicht zweimal bitten<br />
und übernimmt den fünften Platz. Als <strong>das</strong><br />
15köpfige Feld dann in die letzte Runde geht<br />
sind die Positionen bezogen und Laverty stellt<br />
den Doppelsieg sicher. Sykes wird Zweiter und<br />
vergrößert seine WM-Führung um weitere vier<br />
Punkte auf Guintoli, <strong>der</strong> Dritter wird. Melandri<br />
wird Vierter vor Toni Elias, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> letzten<br />
Runde <strong>noch</strong> mit viel Einsatz - aber ohne Berührung<br />
- an Davies vorbei findet. Weiter geht es<br />
in <strong>der</strong> berühmten Corkscrew von Laguna Seca.<br />
Allen Verletzten auf diesem Weg die besten<br />
Genesungswünsche. Und hoffen wir auf ein<br />
volleres Starterfeld.<br />
Supersport 600<br />
Kenan for President!<br />
Polesetter Kenan Sofuoglu genoss die<br />
Fahrt in die Startaufstellung sichtlich und<br />
war sich seiner Verantwortung bewusst.<br />
„Wenn ich <strong>noch</strong> Weltmeister werde, wird<br />
mich unser Präsident empfangen. Doch<br />
auch wenn es nicht mit <strong>der</strong> <strong>Titelverteidigung</strong><br />
klappt, kann ich viel für unseren<br />
Nachwuchs erreichen,“ erklärte <strong>der</strong><br />
Nationalheld in akzentfreiem Deutsch.<br />
Kumpel Zain von den Türkish Sultans,<br />
<strong>der</strong> extra aus Hamburg angereist war,<br />
ergänzte: „Kenan hat dafür gesorgt, <strong>das</strong>s<br />
einige Talente im deutschen Yamaha Cup<br />
gefahren sind und jetzt zwei davon in <strong>der</strong><br />
spanischen Meisterschaft starten. Er tut<br />
viel für diesen Sport. Jetzt muss ich aber<br />
<strong>das</strong> Rennen anschauen und wir können<br />
hoffentlich über einen Sieg jubeln,“ brachte<br />
<strong>der</strong> Club-Präsi den Wunsch aller Fans an <strong>der</strong><br />
Strecke zum Ausdruck. Auf Startplatz Zwei<br />
Sam Lowes, auf Drei die MV mit Chris Iddon.<br />
Dahinter mit Marino, Coghlan und Salom eine<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
37
world superbike istanbul<br />
reine Kawasaki-Reihe vor <strong>der</strong> Honda-Fraktion mit van <strong>der</strong> Mark, Zanetti<br />
und De Rosa.<br />
Mit einem Blitzstart bringt sich Kenan sofort an die Spitze, gefolgt von<br />
Lowes und Iddon. Doch schon nach einer halben Runde geht Lowes in<br />
Führung. Nur zwei Kurven später geht <strong>der</strong> Türke unter dem Jubel des<br />
Publikums wie<strong>der</strong> in Front und van <strong>der</strong> Mark nützt die Gelegenheit um<br />
an Iddon vorbei zu gehen. In <strong>der</strong> zweiten Runde greift <strong>der</strong> schnelle Hollän<strong>der</strong><br />
dann sogar Lowes an, <strong>der</strong> sich kurze Zeit später am Türken vorbei<br />
mogelt. Es folgt ein langes Gesicht bei Zain, als <strong>der</strong> Hollän<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />
Käsestadt Gouda dann Kenan überholt. In <strong>der</strong> Reihenfolge Lowes-van<br />
<strong>der</strong> Mark-Sofuoglu-Marino-Iddon-Coghlan-Foret-Zanetti-De Rosa geht es<br />
in Runde Drei. In <strong>der</strong> vierten Runde gelingt es Kenan, wie<strong>der</strong> an van <strong>der</strong><br />
Mark vorbei zu gehen. Allerdings gewährt <strong>der</strong> Ten Kate-Schützling dem<br />
Lokalmatador keinen Bonus und verteidigt seine Position hartnäckig.<br />
Sam Lowes hat zu diesem Zeitpunkt schon einen ordentlichen Vorsprung.<br />
Doch dieser schmilzt wie Butter in <strong>der</strong> Sonne als <strong>der</strong> Mahi-Kawasaki-<br />
Söldner zwei sehr schnelle Runden abliefert. Doch in <strong>der</strong> sechsten Runde<br />
kann Lowes mit einer <strong>noch</strong> schnelleren Runde erfolgreich kontern und<br />
seinen Vorsprung wie<strong>der</strong> leicht ausbauen. Eine starke Leistung zeigt in<br />
dieser Phase Intermoto-Kawa Pilot Salom, <strong>der</strong> innerhalb einer halben<br />
Runde Kennedy und Quarmby überholt. Bei Halbzeit scheinen vorne die<br />
Positionen bezogen. Lowes fährt eine Sekunde vor dem Lokalmatador,<br />
van <strong>der</strong> Mark ist mit zwei Sekunden Abstand Dritter und hat ebenfalls<br />
zwei Sekunden Vorsprung auf Marino. Dann Coghlan vor Iddon, Zanetti,<br />
Foret, Tamburini, Salom, Kennedy, Rolfo, Quarmby, De Rosa und Badovini.<br />
Moto3-Import Danny Webb ist 20. und rollt mit <strong>der</strong> PTR Honda direkt<br />
vor dem PTR-Flüchtling Morais, <strong>der</strong> aber auch mit <strong>der</strong> GoEleven Kawasaki<br />
nicht an seine alte Klasse anknüpfen kann. Vom Kampfeinsatz her interessant<br />
ist die Gruppe mit Marino, Coghlan, Zanetti und Iddon, in <strong>der</strong><br />
es laufend Positionswechsel gibt. Diese Wechsel wünschen sich die Fans<br />
aber auch an <strong>der</strong> Spitze. Spannend wird es dann, als <strong>das</strong> letzte Rennviertel<br />
anbricht. Mit viel Einsatz, spätem Bremsen und einigen Slides bringt<br />
Kenan die Kawasaki fast in den Windschatten <strong>der</strong> scheinbar überlegenen<br />
Yakhnich-Yamaha. Die<br />
Fans haben nur Augen<br />
für ihren Landsmann<br />
- <strong>das</strong>s Iddon mit <strong>der</strong><br />
MV jetzt Vierter ist<br />
und Foret nach einem<br />
Fahrfehler zurückgefallen<br />
ist, interessiert<br />
nicht. In <strong>der</strong> 13. Runde<br />
tobt <strong>das</strong> Publikum,<br />
als Kenan an Sam<br />
Kenan Sofuoglu feierte<br />
in seiner türkischen<br />
Heimat nach langer<br />
Durststrecke einen<br />
fulminanten Sieg in<br />
<strong>der</strong> Supersport. Danach<br />
gab es sogar<br />
freundschaftliche Anerkennung<br />
von seinem<br />
Mitkonkurrenten Sam<br />
Lowes.<br />
vorbei gehen kann. Doch <strong>der</strong> WM-Führende gibt nicht einfach nach, son<strong>der</strong>n<br />
versucht die Führung zurück zu erobern. Auf <strong>der</strong> Zielgeraden bringt<br />
er sich in Position und geht als Führen<strong>der</strong> in die letzten drei Runden. In<br />
Runde 14 geht dann wie<strong>der</strong> die Kawasaki mit <strong>der</strong> Startnummer 54 in<br />
Führung; jedoch nur für einige Kurven. Wie<strong>der</strong> kontert Lowes, <strong>der</strong> damit<br />
seine ersten WM-Titel holen könnte. Doch Kenan ist <strong>der</strong> Supersport-Pilot<br />
mit <strong>der</strong> größten Erfahrung und er hat schon mehrfach Rennabbrüche<br />
erlebt. Da macht es Sinn, immer als Führen<strong>der</strong> in die letzten beiden<br />
Runden zu gehen, um bei einem Abbruch auch Sieger zu werden. Als<br />
Führen<strong>der</strong> geht Sofuoglu also in die letzte Runde. Doch sein Gegenspieler<br />
Lowes klebt am Hinterrad und versucht ständig eine Möglichkeit zum<br />
Angriff zu finden. Was ihm dann auch 3 Kilometer vor dem Zielstrich in<br />
<strong>der</strong> langsamen Linkskurve Nr. 5 gelingt. In <strong>der</strong> Rechts mit <strong>der</strong> Nummer<br />
7 geht dann <strong>der</strong> Türke wie<strong>der</strong> an die Spitze, aber nur um vom Briten<br />
wie<strong>der</strong> ausbeschleunigt zu werden. In <strong>der</strong> folgenden Schikane bremst<br />
sich <strong>der</strong> Kawasaki-Pilot wie<strong>der</strong> an die Spitze. Doch Lowes macht weiter<br />
mächtig Druck. Im Ziel fehlt ihm aber eine halbe Motorradlänge. Nach<br />
dem beinharten, aber immer fairen, Duell hält Kenan in <strong>der</strong> Auslaufrunde<br />
seinen britischen Wi<strong>der</strong>sacher an und gratuliert ihm herzlich. Auch<br />
wenn Kenan Sofuoglu in <strong>der</strong> Vergangenheit seinen Ehrgeiz nicht unbedingt<br />
immer unter Kontrolle hatte, zeigt er sich hier und später auch<br />
beim Siegerinterview als großartiger Sportsmann und Botschafter des<br />
Sports. Herr Präsident, laden sie den Mann ein! So wie <strong>das</strong> Volk hinter<br />
dem jetzt 25fachen Rennsieger steht, kann er auch die Unruhen im<br />
Land beenden!<br />
Podium <strong>der</strong> Supersportler in <strong>der</strong> Türkei. Kean Sofuoglu gewinnt vor Sam<br />
Lowes und Michael van <strong>der</strong> Mark.<br />
Superbike Superpole istanbul<br />
1. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
2. S. Guintoli<br />
3. D. Giugliano<br />
4. E. Laverty<br />
5. T. Elias<br />
FRA<br />
ITA<br />
IRL<br />
SPA<br />
Aprilia Racing Team<br />
Althea Racing<br />
Aprilia Racing Team<br />
Red Devils Roma<br />
Superbike rennen 1 Istanbul - 18 Runden<br />
1. E. Laverty<br />
2. M. Melandri<br />
3. T. Sykes<br />
4. S. Guintoli<br />
5. D. Giugliano<br />
IRL Aprilia Racing Team<br />
ITA BMW Motorrad GoldBet<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
ITA Althea Racing<br />
Superbike rennen 2 Istanbul - 18 Runden<br />
1. E. Laverty IRL Aprilia Racing Team<br />
2. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
3. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />
4. M. Melandri ITA BMW Motorrad GoldBet<br />
5. T. Elias<br />
SPA Red Devils Roma<br />
Superbike-WM gesamtstand<br />
1. T. Sykes<br />
2. S. Guintoli<br />
3. E. Laverty<br />
4. M. Melandri<br />
5. C. Davies<br />
Supersport qualifying Istanbul<br />
1. K. Sofuoglu<br />
2. S. Lowes<br />
3. C. Iddon<br />
4. F. Marino<br />
5. K. Coghlan<br />
GBR Aprilia Racing Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
IRL Aprilia Racing Team<br />
ITA BMW Motorrad GoldBet<br />
GBR BMW Motorrad GoldBet<br />
TUR MAHI Racing Team<br />
GBR Yakhnich Motorsport<br />
GBR ParkinGo MV Agusta<br />
FRA Kawasaki Intermoto<br />
GBR Kawasaki DMC-Lorenzini<br />
Supersport rennen istanbul - 16 Runden<br />
1. K. Sofuoglu GBR Yakhnich Motorsport<br />
2. S. Lowes FRA MAHI Racing Teamt<br />
3. M. vd. Mark NED Pata Honda<br />
4. L. Zanetti<br />
5. R. Rolfo<br />
ITA<br />
ITA<br />
Pata Honda<br />
ParkinGo MV Agusta<br />
Supersport-wm gesamtstand<br />
1. S. Lowes<br />
2. K. Sofuoglu<br />
3. F. Foret<br />
4. M. vd. Mark<br />
5. L. Zanetti<br />
GBR<br />
TUR<br />
FRA<br />
NED<br />
ITA<br />
Yakhnich Motorsport<br />
MAHI Racing Team<br />
MAHI Racing Team<br />
Pata Honda<br />
Pata Honda<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
BMW<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
BMW<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
BMW<br />
BMW<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
MV Agusta<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Honda<br />
MV Agusta<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Honda<br />
1.54,872<br />
1.54,894<br />
1.55,073<br />
1.55,340<br />
1.55,546<br />
34:57,650<br />
+ 2,009<br />
+ 3,432<br />
+ 3,919<br />
+ 15,830<br />
34:58,775<br />
+ 1,708<br />
+ 4,052<br />
+ 10,860<br />
+ 12,171<br />
323<br />
315<br />
297<br />
290<br />
239<br />
1.58,380<br />
1.58,762<br />
1.59,438<br />
1.59,595<br />
1.59,655<br />
31:59,707<br />
+ 0,040<br />
+ 9,074<br />
+ 11,987<br />
+ 12,696<br />
205<br />
156<br />
121<br />
107<br />
99<br />
38 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Foto: motogp.com<br />
BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die MotoGP 2013<br />
MotoGP<br />
Silverstone -<br />
<strong>Lorenzo</strong><br />
unterbricht<br />
Siegesserie von<br />
<strong>Marquez</strong>.<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Nach vier Rennsiegen in Folge zeigte sich <strong>Marc</strong><br />
<strong>Marquez</strong> in <strong>der</strong> Pressekonferenz in Silverstone<br />
am Donnerstag ungewohnt skeptisch. Dies<br />
führte er hauptsächlich auf seine Zeit in <strong>der</strong><br />
Moto2 zurück, in <strong>der</strong> er mit <strong>der</strong> britischen<br />
Strecke doch mehr o<strong>der</strong> weniger seine Problemchen<br />
hatte. Zu seinen Hauptkonkurrenten<br />
zählte er unter an<strong>der</strong>em Cal Crutchlow, <strong>der</strong><br />
im vergangenen Jahr trotz Fußverletzung sehr<br />
schnell war. Teamkollege Pedrosa führte hin<strong>gegen</strong><br />
wichtiger Weise an, <strong>das</strong> er froh sei, <strong>das</strong><br />
Veranstalter Dorna <strong>das</strong> Rennen im Gegensatz<br />
zu den vorangegangenen Jahren, wo es stets<br />
im Juni stattfand, auf <strong>das</strong> letzte Augustwochenende<br />
verlegt hat und es da wohl nicht so<br />
super kalt sei und es vielleicht auch nicht regnet.<br />
Gesundheitlich sei er jedenfalls auf dem<br />
Weg <strong>der</strong> Besserung und nach dem letzten Rennen<br />
in Brünn, wo er <strong>gegen</strong> Teamkollege <strong>Marquez</strong><br />
um den Sieg kämpfte, wären die Weichen<br />
fürs Wochenende im positiven Sinne für sich<br />
und sein Team gestellt.<br />
Die Yamaha-Piloten Rossi und <strong>Lorenzo</strong> sahen<br />
sich hin<strong>gegen</strong> damit konfrontiert, den lang ersehnten<br />
Schritt zur Verringerung des Vorteils<br />
<strong>gegen</strong>über Honda, was da heißt „seamless-<br />
Getriebe“, in den Transportkisten zu lassen.<br />
Dieses beson<strong>der</strong>e Getriebe bietet den Vorteil,<br />
die Leistung des Motors „seamless (nahtlos)“<br />
auf <strong>das</strong> Hinterrad zu übertragen. Bei einem<br />
Schaltvorgang wird im üblichen die Kraftübertragung<br />
vom Getriebe zu Teilen des Antriebes<br />
(Kette und Hinterrad) unterbrochen, was bei<br />
einer 4 Takt-Maschine zum sehr kurzen Einsatz<br />
<strong>der</strong> Motorbremse führt. Genau dieser<br />
Nachteil wird mit „seamless“ vermieden. Bei<br />
wenigen Schaltvorgängen ist diese Technologie<br />
unnötig, bei <strong>der</strong> Vielzahl an Schaltvorgängen<br />
in den oberen Klassen des Motorsports aber<br />
ein enormer Vorteil. Experten sprechen hier in<br />
Summe von ein bis zwei Zehntel pro Runde.<br />
Einen weiteren Vorteil bietet <strong>das</strong> Getriebe in<br />
Hinsicht von mehr Stabilität beim Beschleunigen,<br />
aber auch beim kraftvollen Anbremsen<br />
bis in den Kurveneingang. Da diese ausgeklügelte<br />
Technik einen sehr komplexen Aufbau<br />
besitzt, entschied sich <strong>das</strong> Werk mit den drei<br />
Stimmgabeln im Logo vorerst für weitere Tests<br />
und die Vertagung des Einsatzes auf den kommenden<br />
Grand Prix in Misano.<br />
Gleichzeitig war es <strong>das</strong> erste Rennwochenende<br />
für Valentino Rossi auf einer Yamaha in Silverstone<br />
(bis 2009 fuhr man in Donington). Nachdem<br />
er <strong>das</strong> Rennen 2010 durch seinen in Mugello<br />
erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch<br />
auslassen musste und die letzten beiden Jahre<br />
auf <strong>der</strong> Ducati verbrachte, begab sich <strong>der</strong> Italiener<br />
zunächst erst einmal auf Datensammlung.<br />
Tür Teamkollege <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong> stand nur<br />
eines im Vor<strong>der</strong>grund, nämlich den Abstand<br />
auf Spitzenreiter <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> zu verkürzen.<br />
„Assen und Sachsenring haben mich wichtige<br />
Zähler gekostet, die es nun gilt aufzuholen.<br />
Wir müssen wie<strong>der</strong> versuchen, Rennen zu gewinnen<br />
und die Meisterschaft zunächst aus<br />
unseren Köpfen fern halten. Meiner Meinung<br />
nach fehlt uns <strong>noch</strong> ein kleines Stück zum Niveau<br />
von Honda, <strong>das</strong> kann sich aber schnell<br />
än<strong>der</strong>n und warum nicht schon an diesem Wochenende?“<br />
Führte <strong>der</strong> Weltmeister aus.<br />
Markenkollege Cal Crutchlow, in Diensten von<br />
Monster Tech3, war<br />
sich <strong>der</strong> Sache des<br />
Heim-Grand Prix bewusst,<br />
nahm es aber<br />
wie gewohnt locker.<br />
„Es gibt nur einen britischen<br />
Grand Prix, was<br />
bedeutet, <strong>das</strong>s dies<br />
auch mein einziger<br />
Heim-Grand Prix ist.“<br />
erklärte er „Natürlich<br />
sind die Erwartungen<br />
<strong>der</strong> Fans an mich sehr<br />
hoch, ich bin ja auch<br />
<strong>der</strong> Einzige, <strong>der</strong> ständig<br />
in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Spitze<br />
ist. Es gibt auch keinen<br />
Grund, hier nicht gut zu<br />
sein und mit ein wenig<br />
Druck weiß ich umzugehen<br />
und er gefällt<br />
mir sogar. Ich hoffe nicht, <strong>das</strong>s ich wie letztes<br />
Jahr Samstag einen Ausflug ins Krankenhaus<br />
machen muss. Die Leute dort waren zwar sehr<br />
nett und haben sich rührend um mich gekümmert,<br />
aber trotzdem will ich sie nicht wie<strong>der</strong>sehen.<br />
Also, wenn wir den Samstag überstehen,<br />
denke ich, werden wir auch einen guten<br />
Sonntag haben.“<br />
Die erste Trainingssitzung am Freitagmorgen<br />
bestimmte <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> vor <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong><br />
und Cal Crutchlow, in <strong>der</strong> zweiten tauschten<br />
die beiden Spanier die vor<strong>der</strong>en Plätze und<br />
als dritter gesellte sich Dani Pedrosa dazu,<br />
<strong>der</strong> Crutchlow von dieser Position verdrängte.<br />
<strong>Lorenzo</strong> nach dem ersten Tag: „Der Schlüssel<br />
zum Erfolg im Rennen, so denke ich, liegt an<br />
konstanten Rundenzeiten. Man darf zu keiner<br />
Zeit den Grip am Hinterrad verlieren, sonst<br />
wird es schwierig.“ Nicht ganz so rund lief es<br />
am ersten Tag für den deutschen Stefan Bradl.<br />
Fand er sich am Vormittag <strong>noch</strong> auf dem siebten<br />
Platz wie<strong>der</strong>, fiel er am Nachmittag <strong>noch</strong>mal<br />
um zwei Platzierungen zurück. Trotzdem<br />
verbesserte er seine Zeit um eine Sekunde zur<br />
Vormittagssitzung. Etwas besser machte es<br />
sein Markenkollege und Polesetter von 2012<br />
Alvaro Bautista in Fausto Gresinis GO&FUN<br />
Racing Team, <strong>der</strong> sich am Ende des Tages auf<br />
Platz vier wie<strong>der</strong>fand. „Silverstone ist sicher<br />
eine Strecke, die mir beson<strong>der</strong>s liegt und mit<br />
dem Ergebnis bin ich fürs erste zufrieden. Was<br />
mich etwas beunruhigt ist die Strecke, die sich<br />
in diesem Jahr durch viele Unebenheiten auszeichnet,<br />
vielleicht liegt es an <strong>der</strong> Formel 1,<br />
die erst vor kurzem hier zu Gast war. In den<br />
letzten Rennen hatte ich ohnehin Probleme<br />
mit dem Grip am Hinterrad, was die Sache<br />
hier nicht unbedingt verbessert. Ich kann <strong>das</strong><br />
Gas nicht an <strong>der</strong> Stelle öffnen, wo ich es gern<br />
Wenn Cal Crutchlow gewusst hätte, was auf ihn zukommt???<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
39
motogp silverstone<br />
Foto: Tobias Linke<br />
<strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> holte sich die Pole<br />
mit neuem Rundenrekord.<br />
möchte. Deshalb haben wir einige Einstellungen<br />
geän<strong>der</strong>t, um <strong>das</strong> Problem zu lösen.<br />
Für morgen haben wir <strong>noch</strong> einige Ideen, um<br />
die Maschine zu verbessern.“ Das Problem<br />
mit <strong>der</strong> Streckenoberfläche bereitete nicht nur<br />
Bautista Kopfzerbrechen, son<strong>der</strong>n einigen an<strong>der</strong>en<br />
Spitzenpiloten ebenso.<br />
Für Cal Crutchlow endete <strong>der</strong> erste Tag auf<br />
dem sechsten Platz mit einem Zeitdefizit von<br />
0,771 Sekunden auf den Spitzenreiter und <strong>der</strong><br />
Samstag begann, wie er es eigentlich nicht<br />
wollte. Der Mann von <strong>der</strong> Insel musste am Vormittag<br />
gleich zwei harte Einschläge verkraften,<br />
einer davon nach nur vier Minuten Trainingsdauer<br />
und bei über 290 km/h.<br />
Grund: keine Temperatur auf<br />
dem Vor<strong>der</strong>reifen. Kurz vor Ende<br />
von FP3 erwischte es ihn <strong>noch</strong>mal<br />
ganz heftig, diesmal stieg er<br />
beim anbremsen über <strong>das</strong> Vor<strong>der</strong>rad<br />
ab. Crutchlows Qualifying<br />
musste also wie<strong>der</strong>mal unter<br />
erheblichen Schmerzen stattfinden,<br />
was man ihm aber auch wie<strong>der</strong>mal<br />
gar nicht anmerkte.<br />
Pole und Rundenrekord für <strong>Marc</strong><br />
<strong>Marquez</strong><br />
Foto: motogp.com<br />
Das Qualifying fand am Nachmittag<br />
unter nahezu optimalen<br />
Bedingungen statt, was die Rundenzeiten<br />
purzeln ließ. Hauptdarsteller<br />
dieses Nachmittages:<br />
<strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> und <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong>!!!<br />
Wenn man dachte es geht<br />
nicht schneller, hatte man sich<br />
zumeist gewaltig getäuscht. Was hier geboten<br />
wurde, war Motorsport vom allerfeinsten.<br />
Der alte Rundenrekord von 2:02,020 Minuten,<br />
aufgestellt von Casey Stoner in <strong>der</strong> Saison<br />
2011, wurde von gleich fünf Fahrern unterboten.<br />
Schnellster <strong>der</strong> Fünf: <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong>!<br />
Er umrundete die Strecke in einer Zeit von<br />
2:00,691 und distanzierte <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong> um<br />
0,128 Sekunden. Dritter wurde, eigentlich kein<br />
<strong>Wun<strong>der</strong></strong>, Cal Crutchlow. Völlig unbeirrt von den<br />
Zwischenfällen am Vormittag, stellte er seine<br />
Yamaha in die erste Startreihe. Die Belohnung<br />
bekam er in <strong>der</strong> Auslaufrunde von seinen zahlreichen<br />
Fans, die ihn mit ihrem Beifall förmlich<br />
um die Strecke trugen. Den absoluten Vogel<br />
schoss Crutchlow aber in <strong>der</strong> anschließenden<br />
Pressekonferenz ab, in <strong>der</strong> er folgendes äußerte:<br />
„Eigentlich war es ein ganz normaler<br />
Samstagmorgen für mich in Silverstone. Mein<br />
Arm ist stark geschwollen, von Abschürfungen<br />
ganz abgesehen. Als ich mit 293 km/h bei<br />
Maggots durch die Wiese rutschte, war <strong>der</strong><br />
Vor<strong>der</strong>reifen <strong>noch</strong> kalt. Beim zweiten konnte<br />
ich beim anbremsen <strong>das</strong> Bike nicht mehr halten,<br />
<strong>das</strong> Vor<strong>der</strong>rad knickte ein und die Maschine<br />
stellte sich quer, <strong>das</strong> wars! Ich muss ein<br />
riesiges Dankeschön an mein Team richten,<br />
die wenigstens ein Bike fürs Qualifying wie<strong>der</strong><br />
aufbauen konnte. Ich freue mich über die erste<br />
Startreihe und denke, wir haben einen guten<br />
Job gemacht. Ein Dank auch an alle für die<br />
Unterstützung und hoffentlich wird morgen ein<br />
besserer Tag als heute.“<br />
Der vierte Startplatz ging an Stefan Bradl und<br />
zwar buchstäblich in letzter Sekunde. Damit<br />
verwies er Dani Pedrosa und Valentino Rossi<br />
auf die Plätze fünf und sechs. „Diesmal ist es<br />
genau an<strong>der</strong>sherum wie bei den Rennen in Indianapolis<br />
und Brünn. Da waren wir freitags<br />
schnell und haben am Samstag nachgelassen.<br />
Ich konnte die Maschine heute so bewegen,<br />
wie ich mir <strong>das</strong> vorstelle. Wir haben uns diesen<br />
Startplatz verdient und ich bin über <strong>das</strong><br />
heutige Qualifying sehr glücklich, es ist schön,<br />
wie<strong>der</strong> aus dem vor<strong>der</strong>en Feld zu starten.“<br />
Etwas enttäuscht zeigte sich <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong><br />
nach dem Quali, war er es doch, <strong>der</strong> den Rundenrekord<br />
von Stoner als erster unterbot. Dass<br />
ihn <strong>der</strong> Rookie auf einer <strong>der</strong> besten Runden<br />
seiner Karriere – wie er es im Nachhinein beschrieb<br />
– bezwang, verwun<strong>der</strong>te den Titelverteidiger<br />
dann doch schon etwas.<br />
Für den Trainingsschnellsten von 2012, Alvaro<br />
Bautista, blieb hinter Ducati Pilot Andrea Dovizioso<br />
nur <strong>der</strong> enttäuschende achte Startplatz.<br />
Schrecksekunden im Warmup<br />
Nachdem <strong>das</strong> Wochenende, bis auf die Abflüge<br />
von Crutchlow, recht glimpflich abgelaufen<br />
war, schienen sich im Warmup alle guten Geister<br />
<strong>gegen</strong> die Piloten zu wenden. Der erste,<br />
<strong>der</strong> per Highsi<strong>der</strong> abstieg war Yonny Hernandez<br />
im Team von Paul Bird Racing. Kurze Zeit<br />
später erwischte es Michele Pirro von Ignite<br />
Pramac Racing und im Anschluss die absolute<br />
Schrecksekunde, als Crutchlow wie<strong>der</strong>um bei<br />
Highspeed ins Kiesbett schlitterte und nach<br />
ihm <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> angeflogen kam. Der Dank<br />
muss hier eindeutig an die Streckenposten gerichtet<br />
werden, die schlimmeres vermieden.<br />
Sie konnten den Tech3-Piloten geistes<strong>gegen</strong>wertig<br />
von <strong>der</strong> Unfallstelle ziehen, bevor die<br />
Maschine von <strong>Marquez</strong> in die von Crutchlow<br />
einschlug. Zwar lädierte <strong>der</strong> Brite seinen eh<br />
schon angeschlagenen Körper <strong>noch</strong> mehr und<br />
<strong>Marquez</strong> kugelte sich die Schulter aus, aber<br />
wenn man sich die Bil<strong>der</strong> vor Augen führt,<br />
muss man zu dem Schluß kommen, <strong>das</strong> diese<br />
brenzlige Situation <strong>noch</strong> harmlos ausging.<br />
Ein Rennen auf Messers Schneide<br />
Schon zu Beginn des Rennens hatte <strong>der</strong> Rest<br />
des Feldes <strong>gegen</strong> <strong>Lorenzo</strong> und <strong>Marquez</strong> nur<br />
eines und zwar <strong>das</strong> Nachsehen. Einzig und allein<br />
Dani Pedrosa konnte den Beiden folgen,<br />
kam aber nie in Schlagdistanz, um im Ausgang<br />
um den Sieg ein Wörtchen mitreden zu<br />
können. Eine bessere Platzierung als <strong>der</strong> dritte<br />
Platz auf dem Podium war an diesem Tag einfach<br />
nicht zu vergeben, es sei denn, einer <strong>der</strong><br />
beiden Führenden hätte sich unfreiwillig aus<br />
dem Rennen verabschiedet, was aber nicht geschah.<br />
<strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong> setzte sich unmittelbar<br />
nach dem Start an die Spitze des Feldes und<br />
versuchte eine ähnliche Vorgehensweise, wie<br />
er es in Brünn tat, nämlich dem Feld zu enteilen,<br />
was ihm jedoch abermals nicht gelingen<br />
sollte. Auf Messers Schneide kämpften die<br />
beiden WM-Führenden um den Sieg, bei dem<br />
er den amtierenden Weltmeister allerdings nur<br />
einmal richtig hinter sich lassen konnte und<br />
dies geschah genau in Runde 18. Das erstaunliche<br />
an diesem Rennverlauf war die Fitness<br />
von <strong>Marquez</strong>. Schulter ausgerenkt – Medical<br />
Center – Schulter eingerenkt – schmerzstillende<br />
Mittel - weiter geht die Show! Verrückt!!!<br />
Das zweite Fragezeichen muss man hinter<br />
Dani Pedrosa setzen. Üblicherweise ist <strong>der</strong><br />
Fahrer in <strong>der</strong> Verfolgung, <strong>der</strong> in keinen Zweikampf<br />
verwickelt ist, Nutznießer<br />
einer solchen Situation.<br />
Bei <strong>Marquez</strong> und <strong>Lorenzo</strong> war<br />
es so, <strong>das</strong>s sie ihren Vorsprung<br />
sogar <strong>noch</strong> ausbauen konnten.<br />
Wollte sich Pedrosa nicht in<br />
einen Dreikampf verwickeln<br />
lassen o<strong>der</strong> konnte er wirklich<br />
nicht folgen? Man gewinnt immer<br />
mehr den Eindruck, als<br />
ob sich in bestimmten Zweikampfsituationen<br />
eine gewisse<br />
Blockade im kleinen Spanier<br />
aufbaut. Hätte er in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
bei Stürzen nur<br />
einen Bruchteil dieses Glückes<br />
besessen, wie in <strong>der</strong> laufenden<br />
Saison sein Teamkollege, wäre<br />
er wahrscheinlich schon lange<br />
Weltmeister. Sei es drum, <strong>das</strong><br />
Rennen entschied diesmal <strong>der</strong><br />
amtierende Weltmeister für<br />
sich, dem Rookie blieb um<br />
0,081 Sekunden „nur“ Platz zwei. „Das war<br />
eines <strong>der</strong> besten Rennen die ich je bestritten<br />
habe.“ Sagte <strong>der</strong> Mallorquiner nach dem<br />
Battle. „<strong>Marc</strong> ist wirklich ein harter Brocken,<br />
<strong>der</strong> sich zu keiner Zeit geschlagen gibt, nicht<br />
einmal, wenn er sich <strong>noch</strong> am Vormittag verletzt<br />
hat. Ich habe versucht, von Anfang an<br />
Druck zu machen um eine Lücke aufzufahren,<br />
sogar <strong>noch</strong> mehr als in den Rennen zuvor,<br />
aber es war ein Ding <strong>der</strong> Unmöglichkeit. Als<br />
40 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp silverstone<br />
mich <strong>Marc</strong> drei Runden<br />
vor Schluss überholte,<br />
konnte ich ihn über eine<br />
Runde etwas studieren.<br />
Ich merkte, <strong>das</strong>s er an<br />
gewissen Stellen Probleme<br />
beim Anbremsen<br />
zu haben schien, also<br />
habe ich ihn in <strong>der</strong> Kurve<br />
überholt, an <strong>der</strong> er<br />
am Vormittag gestürzt<br />
war. Danach habe ich<br />
nur <strong>noch</strong> <strong>das</strong> maximale<br />
aus mir und dem Motorrad<br />
herausgeholt.<br />
Der Sieg war heute sehr<br />
wichtig für mich und ich<br />
bin wirklich glücklich<br />
und zufrieden.“ Und<br />
was sagte <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong><br />
zum verlorenen<br />
Duell? „Der zweite Platz<br />
ist heute wie ein Sieg für<br />
mich. Nach dem Sturz<br />
und <strong>der</strong> ausgekugelten<br />
Schulter dachte ich,<br />
<strong>das</strong> Wochenende sei<br />
für mich gelaufen. Zum<br />
Glück konnten die Ärzte<br />
meine Schulter schnell<br />
wie<strong>der</strong> einrenken und<br />
durch die Spritze hatte<br />
Foto: motogp.com<br />
Nach dem dritten Sturz im<br />
Warmup, war für Crutchlow<br />
<strong>das</strong> Rennen gelaufen.<br />
Bradl konnte zu Beginn<br />
<strong>noch</strong> <strong>gegen</strong>halten, im Verlauf<br />
des Rennens mußte<br />
er aber Bautista und Rossi<br />
ziehen lassen.<br />
Hart aber fair!!!<br />
Loronzo <strong>gegen</strong> <strong>Marquez</strong><br />
und <strong>Marquez</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Lorenzo</strong>,<br />
ein Zweikampf wie ihn<br />
sich je<strong>der</strong> Rennsport-Fan<br />
wünscht.<br />
ich im Rennen auch keine großen Schmerzen.<br />
Deshalb war ich in <strong>der</strong> Lage, bis zur letzten<br />
Kurve mit <strong>Jorge</strong> zu kämpfen. Schließlich ging<br />
<strong>der</strong> Sieg heute an ihn und dafür sage ich herzlichen<br />
Glückwusch.“ Sein Teamkollege war mit<br />
Platz drei ganz und gar nicht zufrieden und<br />
<strong>das</strong> tat er im Anschluss auch kund. „Ich hatte<br />
einen schlechten Start und dadurch verlor<br />
ich am Anfang einige Sekunden. Ich musste<br />
mächtig Gas geben, um auf die Beiden aufzuschließen.<br />
Dabei beanspruchte ich wohl<br />
meine Reifen zu sehr, bei denen mir am Ende<br />
<strong>der</strong> Grip in den Rechtskurven fehlte. Das war<br />
<strong>der</strong> Grund, warum ich in den Kampf um den<br />
Sieg nicht mehr eingreifen konnte. Zwischenzeitlich<br />
habe ich sogar <strong>das</strong> Tempo verringert,<br />
um die Reifentemperatur etwas zu senken,<br />
aber auch <strong>das</strong> half nicht, um den Beiden<br />
zu folgen. Offen gesagt bin ich von dem<br />
Ergebnis heute mehr als enttäuscht, aber<br />
in Misano beginnt alles von vorn und da<br />
werde ich es wie<strong>der</strong> versuchen.“<br />
Rund zehn Sekunden hinter dem Trio biss<br />
sich Valentino Rossi die Zähne an Alvaro<br />
Bautista aus, <strong>der</strong> auch darauf bedacht<br />
war, die maximal verbleibenden Punkte<br />
mit nach Spanien zu nehmen. Der Italiener<br />
machte ihm mit 0,065 Sekunden Vorsprung<br />
einen Strich<br />
durch die Rechnung.<br />
Mit einem Lächeln<br />
im Gesicht gab <strong>der</strong><br />
neunfache Weltmeister<br />
folgendes zu<br />
Protokoll: „Zunächst<br />
einmal ist <strong>das</strong> Ergebnis<br />
für mich ein<br />
besseres als <strong>das</strong> in<br />
Brünn, aber es ist<br />
eben immer<strong>noch</strong><br />
nur ein vierter Platz.<br />
Mein Start war gut,<br />
doch die Jungs an<br />
<strong>der</strong> Spitze waren<br />
ganz einfach etwas<br />
schneller als ich.<br />
Meine zweite Rennhälfte<br />
war gar nicht<br />
so schlecht. Trotzdem müssen wir weiterhin<br />
daran arbeiten, unser Tempo zu verbessern.<br />
Bei <strong>der</strong> Konstanz sind wir schon da wo wir<br />
sein wollen, <strong>das</strong> Einzige was fehlt ist ein wenig<br />
mehr Tempo.“<br />
Stefan Bradl konnte seine gute Startposition<br />
im Rennen nicht ausnutzen. Nachdem er<br />
die ersten Runden im vor<strong>der</strong>en Feld kämpfen<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Stefan Bradl konnte keinen Nutzen aus seiner guten Startposition ziehen.<br />
<strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong> gewinnt vor <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> und Dani Pedrosa.<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
41
motogp silverstone<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: motogp.com<br />
Aleix Espargaro zeigte sich wie<strong>der</strong> von seiner besten Seite.<br />
konnte, fiel er im Laufe des Rennens immer<br />
weiter zurück. Zuerst musste er Alvaro Bautista<br />
ziehen lassen und ab <strong>der</strong> 12. Runde auch<br />
Valentino Rossi. Am Ende blieb nur Position<br />
sechs für den Zahlinger.<br />
Lokalmatador Cal Crutchlow büßte, seinen Verletzungen<br />
geschuldet, 26 Sekunden auf den<br />
Spitzenreiter ein. „Wenn ich ehrlich sein soll,<br />
bin ich froh, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wochenende vorüber ist.<br />
Wenigstens konnte ich <strong>das</strong> Rennen beenden,<br />
mir fehlte nach den Stürzen ganz einfach die<br />
Kraft im linken Arm. Als wir am Mittwoch an<br />
die Strecke kamen, hatten wir uns viel vorgenommen.<br />
Am Ende sieht es so aus, <strong>das</strong>s ich<br />
dreimal gestürzt bin und mir einfach in den<br />
Trainings nicht die Zeit genommen habe, <strong>das</strong><br />
Motorrad richtig eizustellen. Das einzig Positive,<br />
<strong>das</strong> wir aus diesem Wochenende mitnehmen<br />
können ist, <strong>das</strong>s wir schneller waren als<br />
letztes Jahr.<br />
Bescheiden verlief <strong>das</strong> Wochenende für Ducati.<br />
Die Rückstände bei<strong>der</strong> Fahrer waren schon<br />
in den Trainingssitzungen enorm. Wir sprechen<br />
hier von ein bis zwei Sekunden, wobei<br />
Dovizioso <strong>gegen</strong> Hayden im direkten<br />
Teamduell immer die Oberhand behielt. Im<br />
Rennen stürzte <strong>der</strong> Italiener jedoch kurz<br />
vor Rennende im Dreikampf mit Smith und<br />
Hayden.<br />
Ein tolles Rennen lieferte zu wie<strong>der</strong>holten<br />
Mal CRT-Pilot Aleix Espargaro ab, sein Abstand<br />
betrug nach Zieldurchfahrt zwar fast<br />
eine Minute, doch ließ er beide Pramac Ducatis<br />
hinter sich. Die letzten Punkte sicherten<br />
sich Hector Barbera und Colin Edwards auf<br />
Platz fünfzehn und sechzehn.<br />
Foto: motogp.com<br />
Nachdem es bereits in den Trainingssessions<br />
munter zur Sache ging, sicherte sich <strong>der</strong> Japaner<br />
Takaaki Nakagami am Samstagnachmittag<br />
die zweite Pole in<br />
Folge - und <strong>das</strong> denkbar<br />
knapp. Scott Redding<br />
hatte mit 39 Tausendstel<br />
<strong>das</strong> Nachsehen,<br />
Johann Zarco mit 40<br />
Tausendstel und Tito<br />
Rabat mit 88 Tausendstel!!!<br />
Ab Startplatz<br />
fünf, den Tom Lüthi für<br />
sich verbuchen konnte,<br />
ging es im Hun<strong>der</strong>tstel-<br />
Bereich weiter. „Nur“<br />
Platz sechs ging an Titelkandidat<br />
Pol Espargaro.<br />
Der Spanier kam<br />
in Silverstone einfach<br />
nicht so richtig in die<br />
Gänge. Sah es im ersten<br />
freien Training mit<br />
Platz zwei <strong>noch</strong> danach aus, als könne er ein<br />
Wörtchen um die vor<strong>der</strong>en Plätze mitreden,<br />
ging es in den anschließenden Sitzungen immer<br />
weiter nach hinten. Ähnlich erging es dem<br />
Sieger von Brünn, Mika Kallio, <strong>der</strong> mit Platz<br />
sieben nur in <strong>der</strong> dritten Startreihe stand.<br />
Nach ihm folgten bis Platz zehn Dominique<br />
Aegerter, Xavier Simeon und Jordi Torres. Randy<br />
Krummenacher aus <strong>der</strong> Schweiz belegte<br />
den dreizehnten Startplatz, <strong>Marc</strong>el Schrötter<br />
kam über Platz siebzehn nicht hinaus. Moto3-<br />
Weltmeister Sandro Cortese ging nach seinem<br />
Crash von Brünn, wo er sich den Arm brach,<br />
ebenfalls an den Start. In Anbetracht dessen,<br />
<strong>das</strong> dieser erst am Montag vor Silverstone<br />
operiert wurde, konnte <strong>der</strong> Dynavolt Intact-<br />
Pilot mit Startplatz 23 recht zufrieden sein,<br />
was er dann auch kundtat: „Der heutige Tag<br />
lief den Umständen entsprechend ganz gut.<br />
Natürlich ist es im Moment ein wenig schade,<br />
weil ich mich eigentlich wohl und fit auf dem<br />
Motorrad fühle. Den<strong>noch</strong> müssen wir zu einem<br />
gewissen Punkt zufrieden sein. Das<br />
Motorrad läuft gut, wir haben <strong>das</strong> ganze<br />
Wochenende Fortschritte gemacht<br />
und auch meine Hand fühlt sich immer<br />
besser an. Ich denke, <strong>das</strong>s ich <strong>das</strong><br />
Rennen morgen trotzdem gut durchhalten<br />
kann, ohne arge Schmerzen zu<br />
haben. Ich freu mich drauf. Ich bin in<br />
erster Linie natürlich heilfroh, <strong>das</strong>s ich<br />
nach einer Woche schon wie<strong>der</strong> auf<br />
Scott Redding gewinnt <strong>das</strong> Rennen <strong>gegen</strong><br />
Takaki Nakagami und Verfolger Tom<br />
Lüthi. Dominique Aegerter (77) wird<br />
guter Fünfter.<br />
dem Motorrad sitzen kann. Man sollte nicht zu<br />
viel erwarten, aber Startplatz 23 ist nicht so<br />
schlecht. Wir sind auf dem richtigen Weg und<br />
ich denke, wenn ich wie<strong>der</strong> topfit bin, bin ich<br />
auch wie<strong>der</strong> vorne dabei.”<br />
Heimsieg für Scott Redding<br />
Bereits nach dem Erlöschen <strong>der</strong> roten Ampel<br />
setzte sich Scott Redding an die Spitze des<br />
Feldes. Es dauerte bis vier Runden vor Schluß,<br />
als Nakagami den ersten Angriff auf den Fahrer<br />
in Diensten von <strong>Marc</strong>VDS startete. Redding<br />
fackelte jedoch nicht lange und zeigte sofort,<br />
wer Herr im Hause Silverstone ist. So sollte es<br />
dann auch bleiben. Es war <strong>der</strong> zweite Moto2-<br />
Sieg in seiner Karriere und <strong>der</strong> zweite Heimsieg<br />
nach 2008, damals <strong>noch</strong> in <strong>der</strong> 125er Klasse<br />
in Donington. “Hierher zu kommen, zu deinem<br />
Heim-Grand Prix und dann in den Landesfarben<br />
rot, weiß und blau ganz oben auf dem<br />
Podium zu stehen, ich denke es gibt nichts<br />
Besseres als <strong>das</strong>, wirklich! Ich war mit dem<br />
Verlauf des heutigen Rennens zufrieden. Kein<br />
Druck, keine Fehler und am Ende erzielten wir<br />
<strong>das</strong> Ergebnis, für <strong>das</strong> wir hierhergekommen<br />
sind. Noch dazu dies an einem Wochenende zu<br />
erzielen, an dem wir uns <strong>das</strong> Leben von Barry<br />
Sheene in Erinnerung zurückriefen, einem<br />
<strong>der</strong> ganz Großen des Motorrad-Rennsports,<br />
war für mich nur <strong>das</strong> Sahnehäubchen auf dem<br />
Kuchen. Der heutige Sieg bedeutet aber auch,<br />
<strong>das</strong>s ich aus Silverstone mit einem Polster von<br />
38 Punkten in <strong>der</strong> Meisterschaft abreise und<br />
mit einem Rennen weniger, in dem ich unter<br />
die Rä<strong>der</strong> meiner Hauptkonkurrenten kommen<br />
könnte. Alles in allem, rundum ein perfektes<br />
Wochenende.”<br />
Dahinter entbrannte ein harter Zweikampf zwischen<br />
Nakagami und Lüthi und dieser sollte<br />
sich über die gesamte Renndistanz hinziehen.<br />
Aegerter, Simeon, Rabat und Kallio bildeten<br />
die Verfolgergruppe. Pol Espargaro kämpfte<br />
<strong>der</strong>weil schon abgeschlagen mit Zarco, Pasini<br />
und Corsi um Platz acht, <strong>der</strong> sich anschließend<br />
auch im En<strong>der</strong>gebnis wie<strong>der</strong>spiegelte. Espargaro<br />
profitierte hier sogar <strong>noch</strong> vom Sturz<br />
von Xavier Simeon, <strong>der</strong> die letzte Rennrunde<br />
nicht überstand. „Es war ein schwieriges Wochenende<br />
für mich. Ich kam mit Unwohlsein<br />
und Fieber nach Silverstone, was mich auch<br />
<strong>das</strong> ganze Wochenende hindurch belastete.<br />
Zudem haben wir nie eine perfekte Abstimmung<br />
für <strong>das</strong> Motorrad gefunden, so hart<br />
wir auch arbeiteten. Die letzten Än<strong>der</strong>ungen<br />
nahmen wir <strong>noch</strong> im Warmup vor, doch die<br />
Zeit war zu kurz, um einzuschätzen, ob es<br />
passt o<strong>der</strong> nicht. Meine Empfindung fürs<br />
Rennen war daher nicht die beste, dadurch<br />
verlor ich auch etwas Vertrauen zum Bike.<br />
Es war für mich heute unmöglich, <strong>der</strong> Spitzengruppe<br />
zu folgen.“ So <strong>der</strong> kleinere <strong>der</strong><br />
Espargaro-Brü<strong>der</strong>.<br />
Foto: motogp.com<br />
Moto2: Pole für Takaaki Nakagami<br />
Für Pol Espargaro (40) bleibt nur <strong>der</strong><br />
Kampf in <strong>der</strong> Verfolgergruppe.<br />
Sandro Cortese (11) kämpfte sich nach<br />
seinem Armbruch in Brünn tapfer durchs<br />
Rennen.<br />
42 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp silverstone<br />
Foto: motogp.com<br />
Scotti kann sich nach <strong>der</strong> Zieldurchfahrt feiern lassen.<br />
Etwas besser gestimmt war Dominique Aegerter,<br />
<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> einmal zeigte, <strong>das</strong>s er mit den<br />
Piloten <strong>der</strong> Weltspitze mithalten kann. Zudem<br />
ist er als Fünfter des Moto2-GP von Großbritannien<br />
zum 27. Mal in Folge in den WM-Punkten<br />
gelandet. Damit liegt <strong>der</strong> Pilot des Teams<br />
Technomag carXpert hinter Luca Cadalora,<br />
Andrea Dovizioso, Ralf Waldmann und Daijiro<br />
Katoh auf Platz 5 <strong>der</strong> ewigen Bestenliste. Domi<br />
Aegerter überquerte die Ziellinie in Silverstone<br />
lediglich 2,226 Sekunden hinter dem Sieger<br />
Scott Redding. Noch nie war <strong>der</strong> Schweizer<br />
bisher weniger weit vom Gewinner entfernt.<br />
„Platz 5, nur etwas mehr als zwei Sekunden<br />
hinter dem Sieger, <strong>das</strong> ist <strong>der</strong> Beweis, <strong>das</strong>s<br />
unser Team auf die enttäuschende Vorstellung<br />
in Brünn in <strong>der</strong> Woche zuvor sehr entschlossen<br />
reagiert hat. Mein Start war gut, schon fast<br />
normal für mich. Ich lag nach wenigen Kurven<br />
auf Platz 4 und konnte am Spitzentrio dranbleiben,<br />
war aber in je<strong>der</strong> Runde am Limit. An<br />
zwei o<strong>der</strong> drei Stellen verlor ich einige Hun<strong>der</strong>tstel<br />
und musste diese auf <strong>der</strong> Bremse wie<strong>der</strong><br />
wettmachen. Ich habe gekämpft und will meine<br />
Position in den Top-5 <strong>der</strong> WM verteidigen.<br />
Doch dafür wird meine<br />
Konstanz alleine nicht<br />
ausreichen, es müssen<br />
Podestplätze her. Ich<br />
habe über <strong>das</strong> ganze<br />
Rennen betrachtet nur<br />
eine Zehntelsekunde<br />
pro Runde verloren,<br />
<strong>das</strong> ist eigentlich Nichts<br />
und gleichzeitig sehr<br />
viel. Ich muss in <strong>der</strong><br />
Qualifikation <strong>noch</strong> stärker<br />
und regelmäßiger<br />
werden und ich muss<br />
ständig meine Fahrweise<br />
verbessern, vor allem<br />
mehr mit dem Körper<br />
arbeiten. Jetzt kommen<br />
einige Strecken, die mir<br />
sehr gefallen. Ich werde<br />
wie<strong>der</strong> auf dem Podest<br />
stehen, versprochen!“<br />
Sein Teamkollege Randy<br />
Krummenacher kam<br />
über Platz neunzehn<br />
nicht hinaus, vor ihm<br />
Das Feld <strong>der</strong> Moto3<br />
aufgefädelt nach dem<br />
Start.<br />
Jonas Folger kämpft<br />
mit RTG-Abgang Jack<br />
Miller.<br />
platzierte sich <strong>noch</strong> <strong>Marc</strong>el Schrötter, <strong>der</strong> jedoch<br />
mit Platz sechzehn ebenfalls die Punkteränge<br />
verpasste.<br />
Der tapferste im Feld war aber aller Voraussicht<br />
nach Sandro Cortese, <strong>der</strong> <strong>das</strong> Rennen zu<br />
Ende fahren konnte und nur zwei Plätze hinter<br />
Krummi landete. „Ich denke, <strong>das</strong> war für uns<br />
alle ein kleiner Sieg heute. Wenn ich an diesen<br />
Montag zurückdenke und an die Schmerzen<br />
nach <strong>der</strong> OP, dann<br />
hätte ich mir niemals<br />
vorstellen können, hier<br />
zu fahren. Doch dann<br />
haben wir kurzfristig<br />
entschieden, es doch<br />
in Silverstone zu versuchen.<br />
Wir haben uns<br />
<strong>das</strong> gesamte Wochenende<br />
tapfer durchgeschlagen.<br />
Heute<br />
hat mein Kopf über<br />
meine Schmerzen gesiegt.<br />
Ich denke, <strong>das</strong><br />
war sehr, sehr wichtig<br />
für den weiteren Verlauf<br />
meiner Karriere.<br />
Ich werde mich immer<br />
daran zurückerinnern können, denn so eine<br />
Situation wird sicher irgendwann einmal wie<strong>der</strong>kehren.<br />
Es sind zwar keine Punkte rausgekommen,<br />
aber ich bin vielleicht ein stärkeres<br />
Rennen gefahren, als zuvor in diesem Jahr.<br />
Mein Kopf war sicherlich weiter als es mein<br />
Körper zugelassen hat. Aber wir haben unser<br />
Ziel erreicht, wir haben allen gezeigt, <strong>das</strong>s<br />
wir bereit sind, zu kämpfen. Das hat uns als<br />
Team weitergebracht. Bis Misano habe ich eineinhalb<br />
Wochen Zeit, in <strong>der</strong> die Hand heilen<br />
kann. Bis dahin sind die Fäden gezogen und<br />
ich denke, dann können wir durchaus wie<strong>der</strong><br />
weiter vorne anknüpfen.”<br />
Moto3: Schon wie<strong>der</strong> drei Spanier<br />
Nachdem es sich im Vorfeld schon abzeichnete,<br />
bestiegen mit Luis Salom, Alex Rins und<br />
Alex <strong>Marquez</strong> auch in <strong>der</strong> Moto3 wie<strong>der</strong> drei<br />
Spanier <strong>das</strong> Podium – alle auf KTM Werksmaschinen.<br />
Einer fehlte jedoch da oben, nämlich<br />
Polesetter Maverick Vinales, <strong>der</strong> im Rennen<br />
nur vierter wurde. Diese vier waren es auch,<br />
die sich ab dem dritten Umlauf vom Rest des<br />
Feldes absetzten, Jonas Folger, <strong>der</strong> <strong>das</strong> Rennen<br />
hinter Racing Team Germany-Pilot Jack Miller<br />
von Position fünf in Angriff nahm, auf <strong>der</strong><br />
Verfolgung. Als sich <strong>der</strong> Deutsche bereits in<br />
Schlagdistanz zum Führungsquartett befand,<br />
unterlief ihm beim Anbremsen ein Fehler, so<strong>das</strong>s<br />
er einen weiten Bogen fahren musste. Dieser<br />
warf ihn zunächst erst einmal wie<strong>der</strong> um<br />
ein Paar Positionen zurück. Der Drittplatzierte<br />
von Brünn kämpfte aber tapfer weiter und landete<br />
zu Schluss auf Platz sechs. Den<strong>noch</strong> war<br />
er alles an<strong>der</strong>e als zufrieden. „Heute wollte ich<br />
eigentlich ein gutes Rennen fahren. Vom Start<br />
weg habe ich ordentlich gepusht und konnte<br />
mich gleich in <strong>der</strong> Spitzengruppe einnisten.<br />
Aber bald darauf musste ich feststellen, <strong>das</strong>s<br />
irgendetwas nicht stimmte. Noch vor dem<br />
Start nahmen wir eine letzte Än<strong>der</strong>ung vor, indem<br />
wir versuchen wollten mehr Grip am Hinterreifen<br />
zu bekommen, es stellte es allerdings<br />
heraus, <strong>das</strong>s es ein Fehlgriff war. Es war nur<br />
eine geringfügige Än<strong>der</strong>ung, aber lei<strong>der</strong> nicht<br />
erfolgreich. Ich war überrascht, denn <strong>das</strong> Motorrad<br />
hat bis zu diesem Zeitpunkt <strong>das</strong> ganze<br />
Wochenende einwandfrei funktioniert und ich<br />
hatte die Hoffnung heute vorne mitmischen zu<br />
können, aber lei<strong>der</strong> ist <strong>das</strong> nicht eingetreten.<br />
Von Beginn des Rennens fühlte sich <strong>das</strong> Bike<br />
eigenartig an, ich konnte <strong>das</strong> Limit nicht finden<br />
und ich wollte auf keinen Fall einen Sturz<br />
riskieren.”<br />
Hinter ihm landete Jack Miller, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong><br />
einmal die beste Maschine mit Honda-Power<br />
pilotierte. „Der Tag lief gut. Wir haben ein<br />
paar Punkte gesammelt. Das ist für mich die<br />
Hauptsache. Alles an<strong>der</strong>e scheint auch ganz<br />
gut zu funktionieren. Mit dem Bike bin ich zufrieden.<br />
Wir hätten sogar 5. werden können.<br />
Aber wie auch immer, <strong>das</strong> nächste Rennen ist<br />
Misano. Ich mag die Strecke und denke, wir<br />
können dort ein gutes Ergebnis erzielen. Das<br />
Schlüsselbein ist OK. Das einzige was etwas<br />
schmerzt, ist die Haut an <strong>der</strong> Narbe.“ Zu diesem<br />
Zeitpunkt war den Teammitglie<strong>der</strong>n<br />
allerdings auch<br />
schon klar, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Australier<br />
die Truppe um Teamchef<br />
Dirk Heidolf in <strong>der</strong> nächsten<br />
Saison verlassen wird und<br />
zwar in Richtung KTM Ajo, wo<br />
er den abwan<strong>der</strong>nden Luis<br />
Salom ersetzen soll. Hinter<br />
vorgehaltener Hand wird gemunkelt,<br />
<strong>das</strong>s <strong>der</strong> Finne und<br />
KTM ein so unwi<strong>der</strong>stehliches<br />
Angebot unterbreitet hätten,<br />
<strong>das</strong>s „Jackass“ in <strong>der</strong> Moto3<br />
mehr Kohle macht, als Stefan<br />
Bradl in <strong>der</strong> MotoGP. Sein<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
43
motogp silverstone<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Phlipp Öttl zeigt einen starken Aufwärtstrend und Florian Alt (66)<br />
verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr bei Kiefer Racing.<br />
Teamkollege John McPhee nahm als vierzehnter ebenfalls wichtige Zähler<br />
mit nach Hause, was wie<strong>der</strong>um den Teamchef freute. „Ich selber<br />
bin sehr zufrieden mit dem Rennverlauf. Man hat wie<strong>der</strong> gesehen, <strong>das</strong>s<br />
Jack richtig gut mitgekämpft hat. Das Motorrad lief auch richtig gut.<br />
Er hatte nur einige kleine Probleme am Schluss und somit den 5. Platz<br />
verschenkt. Bei John hat man deutlich gesehen, <strong>das</strong>s er viel besser vorwärts<br />
ging. Wir haben <strong>noch</strong>mal eine Fahrwerksän<strong>der</strong>ung gemacht und<br />
er hat sich damit viel wohler gefühlt als vorher. Mit Platz 14 nimmt er<br />
wie<strong>der</strong>holt Punkte mit nach Hause.“<br />
Einen klaren Aufwärtstrend erkenn man bei unserem Neueinsteiger Philipp<br />
Öttl, er war hinter Folger zweitbester Deutscher und verpasste als<br />
sechzehnter die Punkteränge nur knapp. Die Platzierung hätte sogar wesentlich<br />
besser ausfallen können, doch <strong>das</strong> beschreibt er selbst: „Vier<br />
Runden vor Schluss hat Arthur Sissis einen Sturz gebaut, Ajo und ich<br />
mussten ausweichen und durch den Dreck, was diese Runde und die<br />
Chance auf eine Top-Platzierung zunichte gemacht hat. Natürlich habe<br />
ich mir danach Mühe gegeben, Ajo <strong>noch</strong> zu halten. Ich hatte ihn auch<br />
unter Kontrolle, bis ich in <strong>der</strong> letzten Kurve zu weit hinausgetragen wurde.<br />
Danach kam ich nicht mehr an ihn heran. Ich denke, diesmal wären<br />
Punkte drin gewesen, aber es ist blöd gelaufen und hat nicht sein sollen.<br />
Trotzdem haben wir <strong>das</strong> bislang beste Wochenende in dieser Saison erlebt.<br />
Jetzt versuchen wir unser Glück beim nächsten Rennen in Misano,<br />
einer Strecke, die mir sehr gut gefällt!“<br />
Ein Aufwärtstrend zu Brünn zeichnete sich auch bei Kiefer Racing ab.<br />
Nach den Rängen 25 und 27 in Tschechien platzierte sich <strong>der</strong> Nachwuchs<br />
mit Toni Finsterbusch auf Platz 21 und Florian Alt auf Platz 25. Für Flori<br />
Alt kam <strong>noch</strong> positiv hinzu, <strong>das</strong>s sein Vertrag für 2014 verlängert wurde.<br />
Ermöglicht wird <strong>das</strong> Programm hauptsächlich durch den Hauptsponsor<br />
von Florian Alt, <strong>der</strong> Bohle Gruppe aus dem Oberbergischen Land, welche<br />
ihn schon seit langem unterstützt. Nachdem jetzt die vertragliche<br />
Situation für <strong>das</strong> nächste Jahr fixiert ist, ist man nun in <strong>der</strong> Lage auch<br />
den nötigen größeren und kleineren Sponsoren frühzeitig ein sauberes<br />
Paket anbieten zu können. Florian Alt dazu: „Nachdem ich im Moment<br />
<strong>noch</strong> voll in meinem ersten Jahr <strong>der</strong> Moto3-WM drin bin, freue ich mich<br />
sehr, <strong>das</strong>s mir mein Hauptsponsor die Bohle Gruppe auch den nächsten<br />
Schritt in unserem Zweijahresplan ermöglicht. Natürlich hoffe ich, <strong>das</strong>s<br />
mich meine an<strong>der</strong>en über Jahre treuen Geld- und Sachsponsoren auch<br />
in <strong>der</strong> nächsten WM Saison wie<strong>der</strong> unterstützen werden. Ohne <strong>der</strong>en Unterstützung<br />
wäre so etwas nicht zu realisieren. Sportlich gesehen ist <strong>der</strong><br />
Schritt ideal um in <strong>der</strong> gewohnten Umgebung weitermachen zu können.<br />
Alles was ich bis jetzt gelernt habe und <strong>noch</strong> lernen werde, können wir<br />
im nächsten Jahr perfekt anwenden und ausbauen. Ich freue mich auch,<br />
<strong>das</strong>s meine Crew bei mir bleibt, denn wir haben uns sehr gut aufeinan<strong>der</strong><br />
eingespielt.”<br />
Bleibt zu hoffen, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Rest unserer deutschen Fahrer in naher Zukunft<br />
ähnlich positive Nachrichten im Gepäck hat.<br />
Moto3 qualifying Silverstone<br />
1. M. Vinales<br />
2. A. Rins<br />
3. L. Salom<br />
4. J. Miller<br />
5. J. Folger<br />
moto2 qualifying Silverstone<br />
1. T. Nakagami<br />
2. S. Redding<br />
3. J. Zarco<br />
4. E. Rabat<br />
5. T. Lüthi<br />
JPN<br />
GBR<br />
FRA<br />
SPA<br />
SUI<br />
Italtrans Racing Team<br />
<strong>Marc</strong> VDS Racing Team<br />
Came Iodaracing Project<br />
Tuenti HP 40<br />
Interwetten Paddock<br />
moto2 rennen Silverstone 18 runden<br />
1. S. Redding<br />
2. T. Nakagami<br />
3. T. Lüthi<br />
4. E. Rabat<br />
5. D. Aegerter<br />
GBR<br />
JPN<br />
SUI<br />
SPA<br />
SUI<br />
<strong>Marc</strong> VDS Racing Team<br />
Italtrans Racing Team<br />
Interwetten Paddock<br />
Tuenti HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
moto2 punktestand<br />
1. S. Redding GBR <strong>Marc</strong> VDS Racing Team<br />
2. P. Espargaro SPA Tuenti HP 40<br />
3. E. Rabat SPA Tuenti HP 40<br />
4. M. Kallio FIN <strong>Marc</strong> VDS Racing Team<br />
5. D. Aegerter SUI Technomag carXpert<br />
motogp qualifying Silverstone<br />
1. M. <strong>Marquez</strong><br />
2. J. <strong>Lorenzo</strong><br />
3. C. Crutchlow<br />
4. S. Bradl<br />
5. D. Pedrosa<br />
spa<br />
spa<br />
SPA<br />
AUS<br />
GER<br />
spa<br />
SPA<br />
GBR<br />
GER<br />
SPA<br />
Team Calvo<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Red Bull Ajo<br />
Caretta Technology RTG<br />
Mapfre Aspar Team<br />
moto3 rennen Silverstone 17 runden<br />
1. L. Salom<br />
2. A. Rins<br />
3. A. <strong>Marquez</strong><br />
4. M. Vinales<br />
5. M. Oliveira<br />
spa<br />
spa<br />
SPA<br />
SPA<br />
POR<br />
Red Bull Ajo<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Team Calvo<br />
Mahindra Racing<br />
moto3 punktestand<br />
1. L. Salom spa Red Bull Ajo<br />
2. M. Vinales spa Team Calvo<br />
3. A. Rins<br />
spa Estrella Galicia 0,0<br />
4. J. Folger ger Mapfre Aspar Team<br />
5. A. <strong>Marquez</strong> SPA Estrella Galicia 0,0<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Monster Tech3<br />
LCR Honda<br />
Repsol Honda Team<br />
motogp rennen Silverstone 20 runden<br />
1. J. <strong>Lorenzo</strong> spa Yamaha Racing Team<br />
2. M. <strong>Marquez</strong> SPA Repsol Honda Team<br />
3. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team<br />
4. V. Rossi ITA Yamaha Racing Team<br />
5. A. Bautista SPA GO&FUN Honda Gresini<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
2.13,507<br />
2.13,699<br />
2.13,948<br />
2.14,523<br />
2.14,531<br />
KTM 38:17,291<br />
KTM + 0,049<br />
KTM + 0,698<br />
KTM + 0,849<br />
Mahindra + 20,561<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
233<br />
207<br />
200<br />
120<br />
117<br />
2.07,039<br />
2.07,078<br />
2.07,079<br />
2.07,127<br />
2.07,152<br />
38:22,897<br />
+ 1,066<br />
+ 1,170<br />
+ 1,427<br />
+ 2,226<br />
192<br />
154<br />
135<br />
125<br />
108<br />
2.00,691<br />
2.00,819<br />
2.01,425<br />
2.01,558<br />
2.01,624<br />
40:52,515<br />
+ 0,081<br />
+ 1,551<br />
+ 13,233<br />
+ 13,298<br />
Luis Salom verweist Alex Rins und Alex <strong>Marquez</strong> auf die Plätze.<br />
motogp punktestand<br />
1. M. <strong>Marquez</strong><br />
2. D. Pedrosa<br />
3. J. <strong>Lorenzo</strong><br />
4. V. Rossi<br />
5. C. Crutchlow<br />
spa<br />
SPA<br />
spa<br />
ITA<br />
GBR<br />
Repsol Honda Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Monster Tech3<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
233<br />
203<br />
194<br />
156<br />
136<br />
44 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MotoGP Misano<br />
Diesmal gelang <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong> die Flucht!!!<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Der erste, <strong>der</strong> an diesem Wochenende (13. -<br />
15. September) in Misano Rede und Antwort<br />
stehen musste, war natürlich Valentino Rossi.<br />
Es war nicht nur <strong>der</strong> Grand Prix vor seiner<br />
Haustür, son<strong>der</strong>n auch die Rückkehr auf Yamaha.<br />
Deshalb kamen, an<strong>der</strong>s als in den beiden<br />
Jahren zu vor, die Zuschauer in Strömen und<br />
alle hofften auf ein Podium von ihrem Vale.<br />
Aber auch er selbst war recht zuversichtlich,<br />
<strong>das</strong>s es nach dem Desaster von Mugello vor<br />
heimischem Publikum diesmal funktionieren<br />
könnte. „Misano ist <strong>der</strong> zweite Heim-Grand<br />
Prix für mich und es wird ein spannendes Wochenende.<br />
Ich mag die Strecke und ich war<br />
hier auch immer schnell, selbst im letzten<br />
Jahr hatte ich hier ein gutes Rennen. In <strong>der</strong><br />
Vergangenheit fuhr ich mit <strong>der</strong> Yamaha immer<br />
aufs Podium. Wir werden hier sehr stark sein<br />
und unser Bestes versuchen.“ Zudem durften<br />
Rossi und <strong>Lorenzo</strong> endlich auch <strong>das</strong> neue Getriebe<br />
im Renneinsatz bewegen, was <strong>der</strong> Spanier<br />
in <strong>der</strong> Pressekonferenz auch bestätigte:<br />
„Ich denke, <strong>das</strong>s wir es sagen können, <strong>das</strong><br />
neue Getriebe wird zum Einsatz kommen und<br />
zwar schon morgen. Nach einem schönen Sieg<br />
in Silverstone habe ich ein gutes Gefühl für<br />
Misano. Die Strecke ist normalerweise gut für<br />
mich, in <strong>der</strong> MotoGP war ich stets Erster o<strong>der</strong><br />
Zweiter. Ich mag die Strecke und ich denke,<br />
wir sind in guter Form.” <strong>Lorenzo</strong> spielte damit<br />
Rossi den Ball zu und auch er äußerte sich<br />
zum neuen Bauteil in <strong>der</strong> Yamaha: „Wir werden<br />
<strong>das</strong> neue Getriebe ab morgen ausprobieren<br />
und wir sind sehr glücklich darüber. Sicherlich<br />
ist es eine große Hilfe und gut für den Fahrer.<br />
Misano ist eine Strecke, auf <strong>der</strong> <strong>das</strong> Getriebe<br />
viel zum Einsatz kommen wird. Deshalb hoffen<br />
wir, <strong>das</strong>s es im Kampf mit dem Hon<strong>das</strong><br />
ein Vorteil sein könnte.” Außerdem verlängerte<br />
Yamaha den Vertrag mit seinem Kundenteam<br />
von Tech3, um Teamchef Herve Poncharal, um<br />
weitere zwei Jahre.<br />
<strong>Marquez</strong> dominiert und holt sich die Pole<br />
Einmal mehr in dieser Saison war es <strong>Marc</strong><br />
<strong>Marquez</strong>, <strong>der</strong> die Trainingssitzungen von FP1<br />
bis hin zum Qualifying beherrschte. Er war es<br />
auch, <strong>der</strong> am Samstag als erster die Marke<br />
von 1.34 unterbot und am Nachmittag mit<br />
<strong>der</strong> Bestzeit von 1.32,915 <strong>noch</strong> einen drauf<br />
setzte. Er ist damit <strong>der</strong> erste Pilot, <strong>der</strong> die<br />
1.33er Marke auf dieser Strecke knackte. Mit<br />
dieser gefahrenen Rundenzeit pulverisierte er<br />
wie<strong>der</strong> einmal einen Rekord von seinem Vorgänger<br />
Casey Stoner, <strong>der</strong> 2011 eine absolute<br />
Bestzeit von 1.33,138 schaffte. Etwas Ratlosigkeit<br />
machte sich <strong>der</strong>weil bei seinem Teamkollegen<br />
in <strong>der</strong> Nachbarbox breit. Lag Pedrosa<br />
in den ersten drei freien Sitzungen ständig in<br />
Schlagdistanz zum Führenden, im zweiten waren<br />
es sogar nur 33 Tausendstel, fand er sich<br />
im vierten nur <strong>noch</strong> auf Platz fünf wie<strong>der</strong> und<br />
war damit einer <strong>der</strong> wenigen Fahrer im Feld,<br />
die ihre Rundenzeiten zum Vormittag nicht<br />
verbessern konnten.<br />
Rossi und <strong>Lorenzo</strong> waren in den freien Trainingssitzungen<br />
damit beschäftigt, ihr optimales<br />
Setup auf <strong>das</strong> neue Getriebe zu finden, was<br />
ihnen von Sitzung zu Sitzung immer besser zu<br />
gelingen schien. Die Beiden Yamaha-Werkspiloten<br />
tummelten sich jedenfalls immer unter<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Pole Positio für <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong>.<br />
Top Trainingsergebnis von Aleix Espargaro.<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
45
motogp misano<br />
den ersten vier, wobei Rossi am<br />
Freitagnachmittag sogar schneller<br />
war als sein Teamkollege.<br />
Etwas schwer tat sich auch Stefan<br />
Bradl, dem keine so richtig gute<br />
Zeit gelingen mochte, genauso<br />
wie Cal Crutchlow, <strong>der</strong> zum ersten<br />
Mal den direkten Einzug in Q2 verpasste<br />
und dafür am Samstag eine<br />
Son<strong>der</strong>schicht schieben musste.<br />
Diese blieb CRT-Pilot Aleix Espargaro<br />
erspart, er platzierte sich mit<br />
Platz elf direkt für Quali 2.<br />
Dass <strong>Marquez</strong> in diesem entscheidenden<br />
2. Qualifying eindrucksvoll<br />
die Pole eroberte, erwähnten wir<br />
bereits, aber sicher war er sich<br />
seiner Sache <strong>noch</strong> keineswegs,<br />
denn hinter ihm platzierten<br />
sich <strong>Lorenzo</strong> und<br />
Rossi. „<strong>Jorge</strong> und Valentino<br />
werden morgen sehr stark<br />
sein und sie werden versuchen,<br />
mir einige Punkte in<br />
<strong>der</strong> Meisterschaft zu stehlen.“<br />
Dani Pedrosa eröffnet<br />
mit Startplatz vier die<br />
zweite Startreihe, für die<br />
sich auch Cal Crutchlow<br />
und Aleix Espargaro qualifizieren<br />
konnten. Zufrieden<br />
war er damit nicht:<br />
„Ich hatte im letzten freien<br />
Training und auch im Qualifying<br />
Probleme mit meinen<br />
Reifen, ich verlor viel<br />
Zeit und wir waren etwas<br />
irritiert, weil keiner so richtig<br />
wusste, woran es liegt.<br />
Bis kurz vor Schluß lag ich<br />
sogar nur auf Platz zehn.<br />
Mit dem letzten Satz Reifen<br />
funktionierte es dann<br />
etwas besser und ich konnte<br />
meine Zeit <strong>noch</strong>mal verbessern.<br />
Am Ende reichte<br />
es <strong>noch</strong> zu Startplatz vier.<br />
Die zweite Reihe war heute<br />
nicht mein Ziel, aber in<br />
Anbetracht <strong>der</strong> Umstände<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Cal Crutchlow hatte<br />
kein einfaches Wochenende.<br />
Valentino Rossi ist in<br />
Italien immer <strong>noch</strong><br />
die Nummer eins.<br />
<strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> musste<br />
im Warmup zu Boden.<br />
Colin Edwards war<br />
bester CRT-Pilot.<br />
kann man wohl gerade <strong>noch</strong> so von Schadensbegrenzung<br />
sprechen.“<br />
Stefan Bradl schaffte es mit Startplatz sieben<br />
nur in Reihe drei, in <strong>der</strong> sich auch Markenkollege<br />
Alvaro Bautista und Andrea Dovizioso mit<br />
<strong>der</strong> besten Ducati wie<strong>der</strong>fanden. Seine Mitstreiter<br />
Hayden, Pirro und Iannone besetzten<br />
Startreihe vier.<br />
Der Sonntag von <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong><br />
Bereits am Sonntagmorgen zeichnete sich <strong>das</strong><br />
ab, was <strong>Marquez</strong> einen Tag zuvor befürchtete.<br />
Der amtierende Weltmeister hatte sich in den<br />
Tagen zuvor mit seinem Team nicht nur auf<br />
schnelle Rundenzeiten konzentriert, son<strong>der</strong>n<br />
auch auf eine perfekte Rennabstimmung. Er<br />
bügelte seinen Landsmann mit knapp einer<br />
Sekunden Vorsprung, was bei Honda<br />
plötzlich für lange Gesichter sorgte.<br />
Dazu kam, <strong>das</strong>s <strong>Marquez</strong> seine Repsol<br />
Honda schon <strong>das</strong> zweite Mal an<br />
diesem Wochenende im italienischen<br />
Kies versenkte.<br />
Als die Ampeln am Nachmittag auf<br />
dem Misano World Circuit <strong>Marc</strong>o<br />
Simoncelli erloschen, gelang <strong>Jorge</strong><br />
<strong>Lorenzo</strong> <strong>das</strong>, was ihm in den Rennen<br />
zuvor nicht zu gelingen vermochte.<br />
Er machte sich aus dem Staub und<br />
fuhr nach dem Rennen in Silverstone<br />
seinen zweiten Sieg in Folge ein. „Wir<br />
haben es verstanden, <strong>das</strong> Motorrad<br />
im Warmup <strong>noch</strong>mal ordentlich<br />
zu verbessern.<br />
Das machte sich vor<br />
allem beim Anbremsen<br />
bemerkbar. Von da an<br />
war ich überzeugt, <strong>das</strong>s<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: Christian Bourget<br />
meine Taktik <strong>der</strong> letzten<br />
Rennen, nämlich einen<br />
Vorsprung herauszufahren,<br />
diesmal aufgehen<br />
könnte. Ich hatte in den<br />
ersten beiden Runden<br />
natürlich als Führen<strong>der</strong><br />
einen gewissen Vorteil,<br />
da ich mich in keine<br />
Zweikämpfe zu begeben<br />
brauchte und meine Linie<br />
fahren konnte, wie<br />
ich es gewöhnt war. Somit<br />
konnte ich letztendlich<br />
meinen Verfolgern enteilen<br />
und den Abstand halten. Ich bin<br />
überglücklich, hier gewonnen zu<br />
haben und wir sind wie<strong>der</strong> fünf<br />
Punkte näher an <strong>Marc</strong> gerückt.<br />
Wir müssen jetzt versuchen<br />
konstant zu bleiben um weiter<br />
Rennen zu gewinnen.“ <strong>Marquez</strong><br />
fiel zwischenzeitlich nach einem<br />
Fehler bis auf Platz vier zurück,<br />
was auch bei den Tifosi für reichlich<br />
Applaus sorgte, denn damit<br />
war Valentino Rossi auf Podiumskurs.<br />
Die Freude <strong>der</strong> Italiener<br />
sollte aber nicht lange anhalten. Am Ende<br />
blieb dem neunfachen Weltmeister nur <strong>der</strong><br />
undankbare vierte Platz. „Unsere Leistung war<br />
<strong>das</strong> ganze Wochenende über sehr gut und wir<br />
waren in <strong>der</strong> Lage, uns ständig zu verbessern.<br />
Damit waren natürlich auch die Erwartungen<br />
fürs Rennen sehr hoch, beson<strong>der</strong>s nach dem<br />
gelungenen Qualifying. Lei<strong>der</strong> hatte ich dann<br />
im Rennen einige Probleme, vor allem beim<br />
46 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp misano<br />
Anbremsen und beim Einbiegen in die Kurven.<br />
Zudem kam <strong>noch</strong> ein Fehler in Runde sieben,<br />
<strong>der</strong> mich mindestens zwei Sekunden gekostet<br />
hat. Es ist schade, gerade vor den Fans hier in<br />
Misano.“<br />
Nachdem die Plätze eins und vier vergeben<br />
waren, tobten im Feld <strong>der</strong> Zweikämpfe zwischen<br />
<strong>Marquez</strong> und Pedrosa um Platz zwei<br />
und zwischen Crutchlow und Bradl um<br />
Platz fünf.<br />
Im ersteren <strong>der</strong> Beiden machte <strong>Marquez</strong><br />
wie<strong>der</strong> einmal unmissverständlich klar,<br />
wer mittlerweile Platzhirsch im Team<br />
von Repsol Honda ist. „Ich habe im ersten<br />
Teil des Rennens einfach zu viel<br />
Zeit verloren, deshalb bin ich mit den<br />
20 Punkten für den zweiten Platz zufrieden.<br />
Man muss bedenken, <strong>das</strong>s ich immer<br />
<strong>noch</strong> neu in dieser Klasse bin und<br />
dadurch auch <strong>noch</strong> viel lernen muss.<br />
Am Ende war es<br />
ein gutes Rennen<br />
für uns, weil ich<br />
ab <strong>der</strong> Hälfte gute<br />
Rundenzeiten fahren<br />
konnte und<br />
mich von Platz<br />
vier nach vorn arbeiten<br />
konnte.“<br />
Ein happy End gab<br />
es dann auch für<br />
LCR-Pilot Stefan<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Bradl. Nachdem<br />
er <strong>das</strong> ganze Rennen<br />
über im Windschatten<br />
von Crutchlow<br />
verbrachte,<br />
ging er in <strong>der</strong><br />
letzten Runde an<br />
seinem Rivalen vorbei und sicherte sich einen<br />
hervorragenden fünften Platz. „Mit Sicherheit<br />
war es für uns <strong>der</strong> beste Tag vom ganzen Wochenende.<br />
Wir konnten <strong>das</strong> Bike von Freitag auf<br />
Samstag verbessern, aber heute hat <strong>das</strong> Team<br />
einen beson<strong>der</strong>s guten Job gemacht. Nach<br />
dem schweren Sturz am Freitag musste <strong>das</strong><br />
Team <strong>noch</strong> härter arbeiten, um <strong>das</strong> Motorrad<br />
für <strong>das</strong> Rennen konkurrenzfähig zu machen.<br />
Am Anfang vom Rennen war ich ein bisschen<br />
verunsichert, weil ich in <strong>der</strong> Aufwärmrunde<br />
Probleme mit dem Hinterreifen hatte. Nach<br />
ein paar Runden habe ich meinen Rhythmus<br />
gefunden und bin <strong>das</strong> ganze Rennen hinter Cal<br />
gefahren. Er war eine gute Referenz für mich<br />
und ich habe gesehen, wo ich stärker war als<br />
er, also habe ich in <strong>der</strong> letzten Runde in Kurve<br />
sieben zugeschlagen.“ So <strong>der</strong> Zahlinger im<br />
Anschluss freudig. Wi<strong>der</strong>sacher Crutchlow war<br />
nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage leicht angefressen, hatte<br />
Die Zweikämpfe <strong>Marquez</strong> - Pedrosa und Crutchlow<br />
<strong>gegen</strong> Bradl machten <strong>das</strong> Rennen spannend.<br />
er sie doch von dem Mann einstecken müssen,<br />
den er vor kurzer Zeit <strong>noch</strong> unmissverständlich<br />
kritisierte. „Es ist schade, <strong>das</strong>s ich in <strong>der</strong><br />
letzten Runde den fünften Platz verloren habe,<br />
aber es war ein sehr schwieriges Wochenende<br />
und ich bin froh, dieses Ergebnis mitnehmen<br />
zu können. Die Top-6 ist nicht <strong>das</strong>, wo ich im<br />
Moment sein will, aber ich hatte <strong>das</strong> ganze<br />
Wochenende kein Vertrauen ins Motorrad, und<br />
es war wichtig, ein starkes Ergebnis zu erzielen.<br />
Es war ein sehr hartes Rennen, weil Stefan<br />
von <strong>der</strong> ersten Runde bis zum Ende fast auf<br />
meinem Hinterrad saß und lei<strong>der</strong> hat er es geschafft,<br />
in den letzten Kurven an mir vorbei zu<br />
gehen. Ich habe mein Bestes gegeben, um den<br />
fünften Platz zurückzuholen, aber es hat nicht<br />
sollen sein. Ich denke, <strong>das</strong> ganze Team hat an<br />
diesem Wochenende viele kämpferische Qualitäten<br />
gezeigt. Meine Mannschaft hat nie aufgegeben<br />
und sie haben sich wirklich bemüht,<br />
mein Vertrauen wie<strong>der</strong> aufzubauen. Ich bin<br />
sehr dankbar für diese Unterstützung.”<br />
Für Aleix Espargaro war <strong>das</strong> Rennen bereits<br />
gelaufen, da hatte es <strong>noch</strong> nicht einmal richtig<br />
begonnen. Der Spanier kassierte nach einem<br />
Frühstart eine unfreiwillige Boxendurchfahrt<br />
und fiel damit ans Ende des Feldes zurück. Er<br />
konnte zwar anschließend einige seiner Gegner<br />
wie<strong>der</strong> überholen, doch die Wertung als<br />
bester CRT-Pilot ging diesmal an Amerikaner<br />
Colin Edwards.<br />
Moto2: Espargaro im Tiefflug<br />
Nach dem verkorksten Wochenende in Silverstone,<br />
meldete sich Pol Espargaro in Misano<br />
eindrucksvoll zurück. Nachdem es in den<br />
freien Sitzungen eher nach einem Zweikampf<br />
zwischen Rabat und Nakagami aussah,<br />
war Espargaro genau im richtigen Moment<br />
zur Stelle und sicherte sich die Pole<br />
mit einem Vorsprung von nur 32 Tausendstel<br />
vor seinem Teamkollegen und dem Japaner,<br />
<strong>der</strong> die Pole um nur ganze 0,090 Sekunden<br />
verpasste. Dahinter folgten Lüthi,<br />
Redding, Simeon, Zarco, Simon, ein starker<br />
<strong>Marc</strong>el Schrötter auf Platz neun und Dominique<br />
Aegerter, <strong>der</strong> es gerade <strong>noch</strong> so in die<br />
Top Ten schaffte.<br />
Als Elfter<br />
folgte auf dem<br />
Zeitenmonitor<br />
Sandro Cortese,<br />
<strong>der</strong> aber wegen<br />
einer angeblich<br />
gefahrenen Abkürzung<br />
unmittelbar<br />
danach<br />
auf Startplatz<br />
17 zurückversetzt<br />
wurde.<br />
Den<strong>noch</strong> war<br />
es eine starke<br />
Leistung, die<br />
<strong>der</strong> Berkheimer<br />
nach seinen<br />
Rückschlägen in<br />
den vergangenen Rennen hinnehmen musste.<br />
„Ich muss die Entscheidung akzeptieren, obwohl<br />
ich mir keiner Schuld bewusst bin. Jetzt<br />
bin ich optimistisch für <strong>das</strong> Rennen morgen.<br />
Mit dem Arm hatte ich keine Probleme und<br />
Foto: Pierre Stevenin<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Espargaro geht an Nakagami vorbei<br />
und sichert sich den Sieg.<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
47
motogp misano<br />
<strong>das</strong> Motorrad ist top.” Auch Teamchef Jürgen<br />
Lingg sah die Situation etwas zwiespältig: „Wir<br />
haben uns die Aufzeichnung angeschaut und<br />
die Situation ist etwas grenzwertig. Ich bin<br />
nicht ganz überzeugt von <strong>der</strong> Entscheidung,<br />
weil er eigentlich mit dem Rad auf <strong>der</strong><br />
weißen Linie war und nicht daneben.<br />
Aber wir müssen <strong>das</strong> akzeptieren. Wir<br />
hatten auch <strong>das</strong> ganze Training über<br />
ein paar Probleme mit Vibrationen<br />
am Hinterrad. Speziell bei diesen heißen<br />
Asphalt-Temperaturen sieht es so<br />
aus, <strong>das</strong>s wir hinten etwas zu viel Grip<br />
haben. Das müssen wir versuchen, für<br />
morgen zu verbessern. Ansonsten<br />
war <strong>das</strong> heute eine Top-Leistung von<br />
Sandro.” Seinen Platz erbte daraufhin<br />
<strong>der</strong> Italiener Mattia Pasini.<br />
Nach dem Start am Sonntag war es<br />
auch Espargaro, <strong>der</strong> sich zunächst<br />
an die Spitze setzte, die er jedoch in<br />
<strong>der</strong> vierten Runde zunächst einmal an<br />
Takaaki Nakagami abgeben musste.<br />
Der Japaner machte sich daraufhin<br />
vorn aus dem Staub und konnte im Verlauf<br />
schon einen beträchtlichen Vorsprung heraus<br />
fahren, als sich Pol Espargaro fünf Runden vor<br />
Schluß anschickte, zum Angriff zu blasen und<br />
eine Aufholjagd startete, wie man sie in den<br />
vergangenen Jahren wohl selten gesehen hat.<br />
Zuerst verlud er Teamkollege Rabat, <strong>der</strong> es<br />
aber verstand, im Windschatten zu folgen. Der<br />
Vorsprung des Führenden schmolz zusehens<br />
von Runde zu Runde und am Ende blieb wie<strong>der</strong><br />
nur Platz zwei. Diesen widmete er seinem<br />
Landsmann Shoya Tomizawa, <strong>der</strong> 2010 auf<br />
dieser Strecke sein Leben lassen musste.<br />
Vorn aber ein freudestrahlen<strong>der</strong> Gewinner, <strong>der</strong><br />
seinen Sieg nach dem Rennen selbst kaum<br />
glauben konnte: „Eines <strong>der</strong> härtesten Rennen<br />
meiner Karriere. Am Anfang konnte ich Nakagami<br />
nicht folgen, weil er in den ersten Runden<br />
verdammt schnell war. Zudem fühlte sich meine<br />
Maschine mit vollem Tank etwas an<strong>der</strong>s an,<br />
als ich es von den Trainingssitzungen<br />
gewohnt war. Das gab sich aber im<br />
Laufe des Rennens und ich konnte von<br />
Runde zu Runde mehr Druck machen.<br />
Dass ich diese Lücke <strong>noch</strong> schließen<br />
konnte, nachdem mir auf meiner Boxentafel<br />
zu Mitte des Rennens dieser<br />
enorme Abstand angezeigt wurde,<br />
kann ich selbst <strong>noch</strong> kaum glauben.<br />
Der Sieg war aber unheimlich wichtig<br />
für uns, da wir den Abstand zu Scott<br />
Redding um einige Punkte verringern<br />
konnten. Wir müssen diesen Sieg jetzt<br />
nach Aragon mitnehmen, konzentriert<br />
weiterarbeiten und sehen, was zum<br />
Schluss dabei raus kommt. Wir sind<br />
jetzt wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage, den Titel aus<br />
eigener Kraft zu schaffen, auch wenn<br />
es nur <strong>noch</strong> fünf Rennen sind. Auf alle<br />
Fälle werden wir nicht kampflos aufgeben<br />
und weiter Druck auf Scott Redding<br />
machen.“<br />
Damit sprach <strong>der</strong> Spanier schon <strong>das</strong><br />
kleine Missgeschick im Team von Michael<br />
Bartholemy an. Der Sieger von<br />
Silverstone kam über Platz sechs nicht hinaus.<br />
Er musste sich am Ende <strong>noch</strong> den Schweizern<br />
Tom Lüthi und Domi Aegerter beugen.<br />
Bester Deutscher war <strong>Marc</strong>el Schrötter auf<br />
Platz vierzehn, nachdem sich Sandro Cortese<br />
bereits in <strong>der</strong> zehnten Runde mit einem Sturz<br />
aus dem Rennen verabschiedete. „Ich habe<br />
mich eigentlich relativ wohl gefühlt und bis dahin<br />
war es für mich ein sehr gutes Rennen. Wir<br />
haben <strong>das</strong> Ganze analysiert und es ist so, <strong>das</strong>s<br />
ich an dem Punkt ein wenig zu schnell war und<br />
mir dabei <strong>das</strong> Vor<strong>der</strong>rad eingeklappt ist. Das<br />
ist natürlich schade, weil unsere Situation im<br />
Moment etwas frustrierend ist. Auch für <strong>das</strong><br />
Pol Espargaro bedankt sich nach dem Sieg auf seine Weise,<br />
Takaaki Nakagami fuhr für Shoya Tomizawa und Esteve<br />
Rabat freute sich über Platz drei.<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Team habe ich gehofft, <strong>das</strong>s wir ein gutes Rennen<br />
fahren. Es ist im Moment eine schwierige<br />
Zeit für uns. Aber wir konzentrieren uns jetzt<br />
auf Aragón. Es sind <strong>noch</strong> ein paar Rennen zu<br />
fahren und ich denke, wir können trotzdem<br />
<strong>noch</strong> gute Ergebnisse erzielen.” zeigte sich<br />
Cortese optimistisch. Randy Krummenacher<br />
verpasste mit Platz siebzehn die Punkteränge<br />
ein weiteres Mal.<br />
Kein Glück für Jonas Folger<br />
Nachdem unser deutscher Hoffnungsträger<br />
am Samstag in letzter Sekunde die Pole Position<br />
eroberte, schied er nach einem fulminanten<br />
Highsi<strong>der</strong> in <strong>der</strong> zweiten Runde des<br />
Rennens aus. Folger blieb zunächst<br />
reglos neben <strong>der</strong> Strecke liegen und<br />
musste von Rettungsdienst ins Clinica<br />
Mobile verbracht werden. Diagnose:<br />
Fraktur im linken Knöchel! Noch am<br />
gleichen Tag reiste Folger nach Spanien,<br />
wo <strong>der</strong> K<strong>noch</strong>en inzwischen mit<br />
einer Titanplatte fixiert wurde.<br />
Mit seinem Ausscheiden bot sich an<br />
<strong>der</strong> Spitze <strong>das</strong> gewohnte Bild. Am<br />
Ende siegte Alex Rins vor Maverick Vinales<br />
und Alex <strong>Marquez</strong>. Vierter wurde<br />
Luis Salom vor einem starken Jack<br />
Miller, <strong>der</strong> im Moment <strong>der</strong> einzige ist,<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: Tobias Linke<br />
<strong>der</strong> auf seiner Honda in die KTM-<br />
Dominanz einbrechen kann. „Ich bin<br />
sehr zufrieden mit dem Rennverlauf.<br />
Ich hatte einen sehr guten Kampf mit<br />
den an<strong>der</strong>en Fahrern. Wir haben diesmal eine<br />
an<strong>der</strong>e Strategie gehabt, als sonst. Ich wartete<br />
viel länger. Noch dazu lief <strong>das</strong> Motorrad sehr<br />
gut. Das war ein weiterer guter Aspekt. Wir<br />
haben im Rennen einen großen Schritt nach<br />
vorn gemacht. Ich bin sehr glücklich.“ so Jack<br />
nach dem Rennen und nachdem es in den Trainingssitzungen<br />
(Startplatz elf) eher nicht nach<br />
einem solchen Ergebnis aussah.<br />
Der angesprochene Aufwärtstrend von Philipp<br />
Öttl setzte sich auch in Misano fort. Am<br />
Ende stand mit Platz neun <strong>das</strong> erste Top Ten-<br />
Ergebnis in <strong>der</strong> Grand Prix-Karriere des Interwetten<br />
Moto3-Piloten. „Beim Start gelang es<br />
mir gleich, mich vor einigen chaotisch fahrenden<br />
Kollegen einzureihen, die normalerweise<br />
sehr spät bremsen, dann weit hinausgetragen<br />
werden und mich dadurch aufhalten. Ich habe<br />
gleich den Granado und den Isaac Viñales<br />
überholen können und habe anschließend versucht,<br />
Stück für Stück nach vorne zu<br />
kommen. Doch die Gruppe vor mir<br />
war etwas schneller, und ich hatte<br />
keinen Windschatten, <strong>der</strong> mir geholfen<br />
hätte, mich ganz an sie heranzusaugen.<br />
Stattdessen war ich <strong>der</strong>jenige,<br />
<strong>der</strong> fast wie<strong>der</strong> eingeholt wurde.<br />
Romano Fenati kam näher und näher.<br />
Da fehlt mir wohl <strong>noch</strong> etwas die Erfahrung,<br />
meinen Vorsprung <strong>noch</strong> besser<br />
zu kontrollieren. Doch am Ende<br />
kam ich vor ihm ins Ziel und bis sehr<br />
zufrieden mit diesem ersten Top Ten-<br />
Ergebnis im Grand Prix-Sport. Ich<br />
habe ein paar Punkte geholt und eine<br />
schöne Belohnung für die harte Arbeit<br />
an diesem Wochenende erhalten!“<br />
Für Kiefer Racing mit Toni Finsterbusch<br />
und Florian Alt war es ein<br />
Wochenende zum Vergessen. Alt<br />
schied aus und Finsterbusch landete<br />
auf Platz 26. Teamchef Stefan Kiefer:<br />
„Das war ganz klar ein komplett<br />
missratenes Wochenende. Toni hat<br />
zu Beginn des Rennens sogar schnellere<br />
Zeiten gefahren wie im Training, was zwar<br />
nicht sein sollte, aber wir natürlich trotzdem<br />
froh darüber sind. Lei<strong>der</strong> konnte er <strong>das</strong> Tempo<br />
nicht halten und ist über <strong>das</strong> Vor<strong>der</strong>rad<br />
gestürzt. Somit war <strong>das</strong> Rennen gelaufen. Bei<br />
Florian ist am Auspuff eine Schweißnaht gerissen<br />
und er musste <strong>das</strong> Rennen aufgeben. Aber<br />
er hat nach wie vor diese Mega-Probleme mit<br />
seinen Beinen, die nach zwei Drittel des Ren-<br />
48 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
motogp misano<br />
nens massiv anfangen zu schmerzen und zu zittern und er überhaupt<br />
keine Kraft hat. Unabhängig von dem Auspuff, so sagte er selbst, hätte<br />
er <strong>das</strong> Rennen nicht beenden können.“<br />
Jack Miller vom<br />
Racing Team Germany<br />
hatte bis zum<br />
Rennen selbst seine<br />
Problemchen. Als<br />
es jedoch darauf<br />
an kam, war er zur<br />
Stelle und sicherte<br />
sich einen hervorragenden<br />
fünften<br />
Platz.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Moto3 qualifying Misano<br />
1. J. Folger<br />
2. A. Rins<br />
3. M. Vinales<br />
4. Z. Khairuddin<br />
5. N. Antonelli<br />
GER<br />
spA<br />
SPA<br />
MAL<br />
ITA<br />
Mapfre Aspar Team<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Team Calvo<br />
Red Bull KTM Ajo<br />
GO&FUN Gresini Moto3<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
1.42,707<br />
1.42,768<br />
1.43,171<br />
1.43,657<br />
1.43,727<br />
Schrecksekunde gleich nach dem Start, Jonas Folger stieg per<br />
Highsi<strong>der</strong> ab und brach sich den Knöchel.<br />
Alex Rins sicherte sich mit diesem finalen Überholmanöver<br />
den Sieg vor Alex Rins.<br />
moto3 rennen Misano 23 Runden<br />
1. A. Rins<br />
2. M. Vinales<br />
3. A. <strong>Marquez</strong><br />
4. L. Salom<br />
5. J. Miller<br />
spa<br />
spa<br />
SPA<br />
SPA<br />
AUS<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Team Calvo<br />
Estrella Galicia 0,0<br />
Red Bull KTM Ajo<br />
Caretta Technology RTG<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
39:50,516<br />
+ 0,050<br />
+ 6,434<br />
+ 17,297<br />
+ 18,011<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
moto3 punktestand<br />
1. L. Salom spa Red Bull Ajo<br />
2. M. Vinales spa Team Calvo<br />
3. A. Rins<br />
spa Estrella Galicia 0,0<br />
4. A. <strong>Marquez</strong> SPA Estrella Galicia 0,0<br />
5. J. Folger GER Mapfre Aspar Team<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
246<br />
227<br />
225<br />
133<br />
120<br />
moto2 qualifying Misano<br />
1. P. Espargaro<br />
2. E. Rabat<br />
3. T. Nakagami<br />
4. T. Lüthi<br />
5. S. Redding<br />
SPA<br />
SPA<br />
JPN<br />
SUI<br />
GBR<br />
Tuenti HP 40<br />
Tuenti HP 40<br />
Italtrans Racing Team<br />
Interwetten Paddock<br />
<strong>Marc</strong> VDS Racing Team<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
1.37,666<br />
1.37,698<br />
1.37,756<br />
1.37,795<br />
1.38,210<br />
moto2 rennen Misano 26 Runden<br />
1. P. Espargaro<br />
2. T. Nakagami<br />
3. E. Rabat<br />
4. T. Lüthi<br />
5. D. Aegerter<br />
SPA<br />
JPN<br />
SPA<br />
SUI<br />
SUI<br />
Tuenti HP 40<br />
Italtrans Racing Team<br />
Tuenti HP 40<br />
Interwetten Paddock<br />
Technomag carXpert<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Suter<br />
42:47,098<br />
+ 0,621<br />
+ 1,815<br />
+ 12,919<br />
+ 14,925<br />
moto2 punktestand<br />
1. S. Redding GBR <strong>Marc</strong> VDS Racing Team<br />
2. P. Espargaro SPA Tuenti HP 40<br />
3. E. Rabat SPA Tuenti HP 40<br />
4. M. Kallio FIN <strong>Marc</strong> VDS Racing Team<br />
5. T. Nakagami JPN Italtrans Racing Team<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
202<br />
179<br />
151<br />
132<br />
125<br />
motogp qualifying Misano<br />
1. M. <strong>Marquez</strong><br />
2. J. <strong>Lorenzo</strong><br />
3. V. Rossi<br />
4. D. Pedrosa<br />
5. C. Crutchlow<br />
spa<br />
SPA<br />
ITA<br />
SPA<br />
GBR<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Monster Tech3<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
1.32,915<br />
1.33,428<br />
1.33,573<br />
1.33,726<br />
1.34,014<br />
motogp rennen Misano 28 Runden<br />
1. J. <strong>Lorenzo</strong> spa Yamaha Racing Team<br />
2. M. <strong>Marquez</strong> SPA Repsol Honda Team<br />
3. D. Pedrosa SPA Repsol Honda Team<br />
4. V. Rossi ITA Yamaha Racing Team<br />
5. S. Bradl GER LCR Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
44:05,522<br />
+ 3,379<br />
+ 7,368<br />
+ 15,062<br />
+ 22,355<br />
motogp punktestand<br />
1. M. <strong>Marquez</strong><br />
2. J. <strong>Lorenzo</strong><br />
3. D. Pedrosa<br />
4. V. Rossi<br />
5. C. Crutchlow<br />
spa<br />
SPA<br />
spa<br />
ITA<br />
GBR<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Yamaha Racing Team<br />
Monster Tech3<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
253<br />
219<br />
219<br />
169<br />
146<br />
10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
49
Text: Rainer Hechtl, Fotos: motogp.com<br />
motogp test misano<br />
Den Montag nach den Rennen hatten sich alle großen Hersteller für Testfahrten<br />
im schon im Hinblick auf die nächstjährige Saison reserviert.<br />
Suzuki testete sogar bis Mittwoch, was aber wegen Regens am Dienstag<br />
und Mittwoch sicher nicht allzuviel brachte. “Es wurden die neuen<br />
Motor-Spezifikationen, die für mehr Drehmoment überarbeitet wurden<br />
- gekoppelt mit neuer Elektronik für eine bessere Traktionskontrolle und<br />
Motorbremse - getestet. Das neue Chassis, <strong>das</strong> vom Team letzten Monat<br />
beim Motegi-Test in Japan für die Weiterentwicklung gewählt wurde,<br />
wurde ebenfalls ausgewertet, zusammen mit einer neuen Verkleidung,<br />
die für eine insgesamt bessere Höchstgeschwindigkeit sorgen soll,” heißt<br />
es in einer Pressemitteilung von Suzuki. In Motegi, wo im letzten Jahr<br />
die Bremsen mit <strong>der</strong> Hitze große Probleme bereiteten, sind dieses Jahr<br />
erstmals größere Bremsscheiben erlaubt, was aber zu Problemen beim<br />
Handling führt. Bei Ducati konzentrierte man sich neben den Bremsen-<br />
Tests auf die neue Elektronik, die Software und neue, härtere Bridgestone-Reifen.<br />
Dazu Nicky Hayden: „Er schien ziemlich gut zu funktionieren<br />
und sollte auf jeden Fall für einige Strecken später in dieser Saison positiv<br />
sein, falls er verfügbar ist.“ <strong>Lorenzo</strong> und Teamkollege Valentino Rossi<br />
verbrachten den Tag mit <strong>der</strong> Auswertung einer Motor-Spezifikation für<br />
die 2014-YZR-M1 zusammen mit einer Reihe von Einstellmöglichkeiten<br />
<strong>der</strong> aktuellen 2013-Maschine vor dem Aragón-Grand-Prix. Der Test erwies<br />
sich als positiv, nachdem beide Fahrer zusammen 142 Runden absolviert<br />
hatten. Honda brachte die nächste Evolutionsstufe des 2014-Bikes komplett<br />
mit <strong>der</strong> neuen Magneti Marelli-Hardware zum Testen mit. Darüberhinaus<br />
wurde eine neue Schwinge und einige an<strong>der</strong>e kleine Teile mit <strong>der</strong><br />
aktuellen 2013-RC213V-Maschine getestet, die <strong>Marquez</strong> und Pedrosa in<br />
den letzten fünf Rennen und bei ihrem Kampf um die Meisterschaft unterstützen<br />
sollen. Stefan Bradl hat an seiner LCR-Honda vor allem an <strong>der</strong><br />
Geometrie des Motorrades gearbeitet. „Wir haben eine deutlich an<strong>der</strong>e<br />
Geometrie verwendet als in <strong>der</strong> Vergangenheit, um unsere Probleme mit<br />
dem Vor<strong>der</strong>- als auch mit dem Hinterreifen bei absoluter Schräglage zu<br />
verbessern und um einfach mehr Seitengrip zu finden. Das ist uns ganz<br />
gut gelungen. Ich bin damit sehr zufrieden.” so Bradl zum Abschluß <strong>der</strong><br />
Tests. Hoffen wir, <strong>das</strong>s sich dies bei den Rennergebnissen des Bayern<br />
wie<strong>der</strong>spiegeln wird.<br />
Randy De Puniet testet für Suzuki, die hoffentlich demnächst wie<strong>der</strong> im<br />
Grand Prix Zirkus zu sehen sein werden. Ob er <strong>der</strong> richtige Mann für diese<br />
Aufgabe ist bleibt fraglich!<br />
50 10 - 2013 <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Valentino Rossi testete genauso wie <strong>Jorge</strong> <strong>Lorenzo</strong> schon die Maschinen für<br />
2014, <strong>das</strong> gleiche taten die Repsol-Piloten <strong>Marc</strong> <strong>Marquez</strong> und Dani Pedrosa.<br />
Yonny Hernandez (68) gewöhnte sich schon mal an die Pramac Ducati<br />
und Michele Pirro erledigte die Testarbeit für <strong>das</strong> Ducati Werksteam.
GRAFFITI LORENZO<br />
Vom Umsatzerlös spendet HJC 27.101 € <br />
die auch (Helm)Designerin Anna Vives betreut.<br />
Info: www.facebook.com/HJC.Deutschland<br />
Wer mehr bezahlt ist selber schuld!<br />
www.hjc-germany.de · 02131 523 56 0<br />
HJC RPHA 10+<br />
UVP: uni ab 379,90 € / <strong>Lorenzo</strong> Replica: 499,90 €<br />
Graffiti <strong>Lorenzo</strong>: 539,90 €, ab Oktober im Handel!<br />
14/2010 09/2010 Testsieger 02/2012