Berlin.Friedrichstraße Ausgabe 3/2013 (Vorschau)
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Das Magazin der neuen Mitte<br />
nr. 3/<strong>2013</strong> · 5 Euro<br />
IM GESPRÄCH MIT<br />
Dr. Christian Hanke, Bürgermeister<br />
Dr. Jerzy Margański, Botschafter<br />
Eike Becker, Architekt<br />
Günter Schmidke, Garderobier<br />
LIFESTYLE<br />
Fashiontrends für den Herbst<br />
Luxus-Shopping<br />
Gut essen und trinken<br />
Historie<br />
<strong>Berlin</strong> vor 100 Jahren<br />
Clärchens Ballhaus wird 100<br />
Brigitte Grothum<br />
inszeniert zum<br />
27. Mal im <strong>Berlin</strong>er Dom<br />
Jedermann<br />
Festspiele
von 118 m 2 bis 154 m 2 ab 421.000 €<br />
nur noch 6 Apartments verfügbar<br />
Bezugsfertigkeit: August <strong>2013</strong>
Editorial<br />
Mitte-Mitte oder Alt-Mitte?<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Foto: Christine Trabert<br />
wir <strong>Berlin</strong>er sind nach der letzten Volkszählung zwar nur 3,3 Millionen und damit 180.000<br />
weniger als angenommen, aber wer hätte gedacht, dass in den letzten 20 Jahren zwei Drittel der<br />
heutigen <strong>Berlin</strong>er zugezogen sind? »Das bedeutet, dass wir die Geschichte unserer Stadt immer<br />
wieder neu erzählen müssen und können. Da <strong>Berlin</strong> sich kontinuierlich verändert, werden daraus<br />
immer neue Geschichten. Das trifft natürlich auch für Mitte zu«, meint Bürgermeister Dr.<br />
Christian Hanke. Dem können wir nur zustimmen und sehen das auch als Konzept für unser<br />
Magazin. Problematisch finde ich persönlich nur, dass im Sammelsurium der ehemaligen Bezirke<br />
neben Mitte nun auch Tiergarten, Moabit und Wedding unter dem neuen Bezirksnamen<br />
Mitte vereint wurden und unser Mitte zu Alt-Mitte mutierte. Nach meinem Verständnis ist<br />
Alt-Mitte die eigentliche Mitte <strong>Berlin</strong>s, genaugenommen sogar die neue Mitte, denn hier verändert<br />
sich <strong>Berlin</strong> am meisten. Mein Vorschlag zur Güte: Sagen wir doch statt Alt-Mitte lieber<br />
Mitte-Mitte.<br />
Neben dem Bürgermeister haben wir in dieser <strong>Ausgabe</strong> noch andere interessante Protagonisten<br />
des neuen <strong>Berlin</strong>s für Sie interviewt. Lesen Sie, was der bekannte Architekt Eike Becker über die<br />
Stadt, den Stadtteil Mitte und modernes Wohnen denkt. Lernen Sie den polnischen Botschafter<br />
Dr. Jerzy Margański kennen, der seit Februar <strong>2013</strong> im Amt ist, seine Botschaft Unter den Linden<br />
erst noch bauen muss, aber wenigstens schon mal in Mitte wohnt.<br />
Mitte ist Treffpunkt. In unserer Rubrik Meet&Greet gibt es diesmal nicht nur gute Tipps für<br />
den Business Lunch, sondern wir beginnen auch eine Beitragsfolge, in der wir Ihnen immer<br />
ein Restaurant etwas näher vorstellen. Wir starten mit dem Entrecôte in der Schützenstraße. In<br />
der Zeit der Oktoberfeste, die auch in <strong>Berlin</strong> langsam Tradition bekommen, haben wir für Sie<br />
die acht bayerischen Gaststätten in Mitte zusammengestellt. Ein Besuch empfiehlt sich immer,<br />
wenn es deftig zur Sache gehen soll.<br />
Für Theaterfreunde hingegen lohnt sich der Besuch der Jedermann-Festspiele im <strong>Berlin</strong>er Dom.<br />
Bereits zum 27. Mal inszeniert Brigitte Grothum dieses Stück. Damit hat sie auch den Platz auf<br />
unserer Titelseite verdient.<br />
In bewährter Weise finden Sie im Heft wieder die aktuellen Modetrends für den Herbst: Kurz<br />
gesagt, für die Männer ändert sich nicht viel und Damen kombinieren mehr mit Leder. Erweitern<br />
Sie Ihren Wortschatz um Couplicité.<br />
Natürlich erfahren Sie auch wieder allerhand zur Historie. Clärchens Ballhaus wird 100. Wir<br />
sprachen mit Günter, dem Garderobenmann, der fast genauso berühmt ist wie das Ballhaus.<br />
Auch unsere Serie »<strong>Berlin</strong>er Mitte vor 100 Jahren« wird fortgesetzt. Diesmal haben wir ein<br />
delikates Thema zu bieten.<br />
Und zu guter Letzt haben wir mit vielen Freunden der <strong>Friedrichstraße</strong> Golf gespielt. Nach unserem<br />
vorsichtigen Start 2012 konnten wir dank der Profis von Golf <strong>Berlin</strong> Mitte ein großes<br />
Turnier durchführen. Das Golf <strong>Berlin</strong> Mitte & Friends-Turnier fand in Prenden statt und war<br />
ein voller Erfolg. Einige Impressionen finden Sie auf den Seiten 48/49.<br />
Herzlichst<br />
Ihr Frank Nehring<br />
fn@berlin-friedrichstrasse.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 3
inhalt<br />
30<br />
10<br />
32<br />
4 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
40<br />
24<br />
14<br />
→<br />
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→<br />
PEOPLE<br />
8 Stadtmenschen<br />
10 <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />
Jerzy Marga ński, Botschafter von Polen<br />
18 Deutschland im Kleinen<br />
Bürgermeister Dr. Christian Hanke über <strong>Berlin</strong><br />
und seinen Bezirk<br />
SHOPPING<br />
22 Extravagant und erlesen<br />
Luxus-Shopping in <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
24 Mode-Trends für den Herbst<br />
Couplicité – Gegensätze ziehen sich an<br />
Das große Thema ist Entschleunigung<br />
MEET & GREET<br />
14 Die U6 fährt wieder durch<br />
Save the Date: Der 17. November ist das große Ziel<br />
28 Business-Lunch<br />
Gute Adressen in Mitte: Gesund, schnell und schmackhaft<br />
30 Oans, zwoa, gsuffa!<br />
Bayerisch Essen und Trinken in Mitte<br />
HOME & WORK<br />
32 Wohnen in Mitte<br />
Architekt Eike Becker im Gespräch<br />
culture<br />
38 Die Grande Dame und der Jedermann<br />
Brigitte Grothum inszeniert im 27. Jahr<br />
die Jedermann-Festspiele<br />
40 Günter Schmidtke – <strong>Berlin</strong>er Original<br />
mit Herz und Charme<br />
Der Garderobier arbeitet seit 1967 in Clärchens Ballhaus<br />
43 <strong>Berlin</strong>er Mitte vor 100 Jahren<br />
Prostitution in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
46 <strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights<br />
Herbst <strong>2013</strong><br />
STANDARDS<br />
6 News<br />
37 Stadtkarte<br />
<strong>Berlin</strong>s Neue Mitte auf einen Blick<br />
48 In eigener Sache<br />
Golfturnier, Impressum, Verlosung<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 5
news<br />
Foto: HIGH GAIN HOUSE INVESTMENTS GMBH<br />
News<br />
Das fertige Einkaufszentrum in einer Visualisierung.<br />
Das Schwule Museum ist umgezogen<br />
Das Schwule Museum hat seinen Standort nach Mitte, in den Ortsteil<br />
Tiergarten, verlegt. Das Museum ist von <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg in die alte<br />
Druckerei in der Lützowstraße 73 gezogen. Insgesamt 1.600 Quadratmeter<br />
stehen jetzt für Ausstellungen und Veranstaltungen zur<br />
Verfügung. Das Schwule Museum erforscht homosexuelles Leben in<br />
verschieden Epochen und dokumentiert die Ergebnisse in Ausstellungen<br />
und Veranstaltungen. Es soll die Vielfalt homosexuellen Lebens<br />
gezeigt und damit einer Stigmatisierung und Typisierung entgegengewirkt<br />
werden. Das ist auf internationaler Ebene einzigartig. Bezirksbürgermeister<br />
Dr. Christian Hanke: »Die schwul-lesbische Bewegung<br />
ist schon lange keine Randgruppe mehr, sondern ein integrierter Teil<br />
der <strong>Berlin</strong>er Gesellschaft. Die Erforschung homosexuellen Lebens<br />
hilft uns über die Klischees hinweg und gibt uns neue Einblicke. Es ist<br />
zugleich ein wichtiger Baustein gleichberechtigter gesellschaftlicher<br />
Teilhabe. Die Unterstützung eines solchen Projekts ist mir besonders<br />
wichtig, da gerade in einer so bunten und vielfältigen Stadt wie unserer<br />
die Vielfalt geschützt und auch dokumentiert werden muss.«<br />
Eine Ausstellungsansicht im Schwulen Museum.<br />
Leipziger Platz Quartier<br />
Mit der Fertigstellung des Leipziger Platzes 12 und der Erweiterung an<br />
der Voßstraße und der Wilhelmstraße wird diese neue Fußgängerzone die<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> mit dem Potsdamer Platz verbinden und ab Frühjahr 2014<br />
zahlreichen unterschiedlichen gewerblichen Angeboten wie Einzelhandel,<br />
Gastronomie usw. eine neue Heimat geben. Damit kann die Geschichte des<br />
altehrwürdigen <strong>Berlin</strong>s und die Ausstrahlungskraft des damaligen Einzelhandels-<br />
und Fashionstandorts <strong>Berlin</strong> für Europa wieder zurückgewonnen werden.<br />
Hier entstehen ca. 270 Shops, 270 Wohnungen, ein Hotel, ein Fitnesscenter,<br />
Büros und ein unterirdisches Parkhaus mit ca. 1.000 Parkplätzen. Der neue<br />
Haupteingang befindet sich an der Mohrenstraße und ist nur 300 Meter<br />
von der legendären <strong>Friedrichstraße</strong> entfernt. Mit einer Fläche von mehr als<br />
76.000 m2 wird dieses Shoppingquartier neue Maßstäbe in <strong>Berlin</strong> setzen.<br />
Foto: Tobias Wille<br />
Foto: Fa. ArGePro GmbH<br />
Breite Straße 15: Mauerwerk aus dem 17./18. Jahrhundert mit einem älteren Feldsteinbrunnen<br />
im ehemaligen Hofbereich.<br />
Siedlungsreste aus dem Mittelalter entdeckt<br />
Bei den Ausgrabungen in der Breite Straße in Mitte stießen Forscher bereits<br />
Anfang des Jahres auf Steinkeller aus dem 16. Jahrhundert. Nun hat man<br />
unter den Kellern weitere Relikte entdeckt: So fand man neben Latrinen- und<br />
Abfallgruben, Pfostenspuren mittelalterlicher Häuser, Holzwasserkästen von<br />
Handwerkern und hölzernen Kellergruben auch Brunnen aus dem Mittelalter.<br />
Diese Vielzahl von Objekten gibt einen lebendigen Einblick in das mittelalterliche<br />
Leben, das sich auf dem Gebiet der jetzigen Breiten Straße abspielte,<br />
denn dort befand sich damals die Hauptstraße der Stadt Cölln. Eine kleine<br />
Sensation gelang den Forschern mit dem Fund eines Spielsteins mit Vogelmotiv.<br />
Spielsteine mit Vogelmotiv wurden in Deutschland bis jetzt nur sehr selten<br />
gefunden und zeugen davon, dass die Spiele der Kreuzfahrer offensichtlich<br />
auch in Cölln populär waren. Ebenfalls überraschend war der Fund eines Feldsteinbrunnens,<br />
wie er ab dem 13. Jahrhundert typisch war. Die Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung und Umwelt hat beschlossen, dass einige historisch<br />
wie archäologisch besonders bedeutsame Baureste erhalten bleiben und in<br />
einem archäologischen Fenster erfahrbar gemacht werden sollen.<br />
6 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Die Siegessäule<br />
wird beleuchtet.<br />
Das neue Microsoft Center<br />
entsteht Unter den Linden.<br />
Foto: Christian Kruppa<br />
<strong>Berlin</strong> erstrahlt wieder im Lichterglanz<br />
Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich <strong>Berlin</strong> in eine einzigartig<br />
erleuchtete Metropole: Das Brandenburger Tor, der Fernsehturm,<br />
der <strong>Berlin</strong>er Dom, der Funkturm und viele weitere <strong>Berlin</strong>er<br />
Wahrzeichen, berühmte Bauwerke und Plätze erstrahlen nachts<br />
durch die farbenprächtigen Lichtprojektionen. Begleitet wird das<br />
Spektakel von zahlreichen Kunstaktionen und Kulturveranstaltungen<br />
zum Thema Licht. Spezielle Lightseeing-Touren mit Bus, Schiff<br />
und Velotaxi oder auch ein nächtlicher Light-Run präsentieren die<br />
Stadt in einem ungewohnten, magischen Licht. Die Veranstalter<br />
versprechen jede Menge spannender Neuigkeiten und Highlights.<br />
Ein neuer Programmpunkt ist beispielsweise das »Festival of Lights<br />
for Kids« mit tollen Projekten für die kleinsten der Festivalbesucher.<br />
An allen Tagen wird es spektakuläre Höhepunkte für Augen,<br />
Ohren und Herz geben.<br />
Ort des Dialogs entsteht<br />
Unter den Linden 17 – diese Adresse sollten sich IT-Interessierte in <strong>Berlin</strong> künftig gut<br />
merken, denn hier öffnet noch in diesem Jahr das weltweit erste öffentliche Microsoft<br />
Center. Microsoft Deutschland Chef Christian P. Illek gab unlängst den Startschuss für die<br />
Umbauarbeiten in dem historischen Gebäude Ecke Charlottenstraße. Auf vier Etagen und<br />
rund 3.000 Quadratmetern entsteht derzeit ein zentraler Ort der Vernetzung und des<br />
Dialogs mit Kunden, Geschäftspartnern, Medien, Gründern, Politik und Gesellschaft. »Die<br />
Technik muss sich dem Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Um diesen Wandel umzusetzen,<br />
brauchen wir einen intensiven Dialog mit den Nutzern«, sagt Christian P. Illek,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland. Mit dem neuen Gebäude<br />
zieht Microsoft mitten in das Herz von <strong>Berlin</strong>, dabei gilt: Anfassen erwünscht und zwar für<br />
alle Zielgruppen. »Wir wollen in <strong>Berlin</strong> Gastgeber, Ansprechpartner und Treffpunkt sein.<br />
IT wird persönlich – und Microsoft wird es auch«, so Illek. <strong>Berlin</strong> war bei der Standortfrage<br />
erste Wahl, denn die Hauptstadt ist nicht nur Hotspot Nummer eins für Kreative und<br />
Trendsetter, sondern auch Gründerhochburg und Anziehungspunkt für Menschen aus<br />
aller Welt. <strong>Berlin</strong> wird damit zur wichtigsten Microsoft-Drehscheibe in Europa.<br />
Der Boulevard der Stars – Anziehungsmagnet für zahlreiche Touristen.<br />
Foto: Peter Adamik, <strong>Berlin</strong><br />
Neuer Belag für den Boulevard der Stars<br />
Seit der Eröffnung im Jahr 2010 konnte man Jahr für Jahr sehen, wie sie immer mehr verblasst<br />
ist, die Farbe des „Roten Teppichs“ auf dem Boulevard der Stars am Potsdamer Platz.<br />
Nun wurde eine Grundsanierung beschlossen, so dass der Boulevard bald wieder strahlen<br />
soll. Durch die geplante Sanierung wird aber auch die für diesen September geplante<br />
Erweiterung um zehn Sterne auf das nächste Jahr verschoben, in welchem man dann eine<br />
Doppelerweiterung für die <strong>2013</strong> und 2014 geehrten Stars plant. Zuständig für den Boulevard<br />
der Stars sind das Bezirksamt Mitte und die Boulevard der Stars gemeinnützige GmbH.<br />
Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung Carsten Spallek erklärt,<br />
dass man schon länger mit Architekten und Herstellern nach einer Lösung suche und<br />
auch bereits Gutachten in Bezug auf die Gewährleistung erstellt wurden. „Derzeit werden<br />
verschiedene Alternativ-Beläge den <strong>Berlin</strong>er Wetterbedingungen ausgesetzt - das dauert<br />
seine Zeit“, so Spallek. Dennoch gehen alle Beteiligten davon aus, dass im nächsten Jahr<br />
neue Sterne auf einem strahlend roten Belag verlegt werden können.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 7
Foto: Stefan Korte<br />
people | stadtmenschen<br />
Stadtmenschen<br />
Michael Höpfl ist neuer kulinarischer Direktor des Pauly Saals.<br />
Michael Höpfl (28), Direktor<br />
I<br />
m Pauly Saal in der <strong>Berlin</strong>er Mädchenschule<br />
hat Michael Höpfl die Leitung<br />
der Restaurantküche übernommen.<br />
Bislang bestimmte er dort als Executive Sous<br />
Chef die Ausrichtung der Karte maßgeblich<br />
mit: Eine klassische Küche gepaart mit hochwertigen<br />
regionalen wie saisonalen Produkten.<br />
Diese Linie wird er in seiner neuen Funktion<br />
fortführen und weiter ausbauen. Diesem<br />
Anspruch legt Michael Höpfl auch den Gedanken<br />
des Hausgemachten zugrunde, jedoch<br />
auch das »Ganze« bleibt bei ihm im Fokus.<br />
»Es braucht meiner Meinung nach nicht viel,<br />
doch das dafür in einer Perfektion. Man darf<br />
einfach nichts vermissen«, so sein Credo, das<br />
er im Pauly Saal mit viel Leidenschaft und auf<br />
einem hohen Niveau umsetzt. Michael Höpfl<br />
blickt auf Stationen im Vila Joya im portugiesischen<br />
Albufiera und dem Alpenhof Murnau<br />
in Oberbayern zurück. Als eine wichtige Station<br />
nennt er das Margaux <strong>Berlin</strong>, wo er bei<br />
Michael Hoffmann die Position des Sous<br />
Chefs innehatte. Im Pauly Saal folgt er nun auf<br />
Siegfried Danler, der aus persönlichen Gründen<br />
das Restaurant verlassen hat.<br />
www.paulysaal.com<br />
Foto: Uwe Arens<br />
Dr. Raphael von Hoensbroech ist Geschäftsführender<br />
Direktor des Konzerthauses <strong>Berlin</strong>.<br />
Dr. Raphael von Hoensbroech (36), Direktor<br />
N<br />
euer Geschäftsführender Direktor<br />
des Konzerthauses <strong>Berlin</strong> ist seit<br />
kurzem Dr. Raphael von Hoensbroech.<br />
Der promovierte Musikwissenschaftler<br />
Raphael von Hoensbroech über seine neue<br />
Tätigkeit: »In meiner neuen Funktion verbinde<br />
ich die beiden zentralen Elemente meines<br />
beruflichen Lebens: Wirtschaft und Musik.<br />
Seit unserem Strategie-Projekt vor einigen<br />
Jahren bin ich zudem ein großer Fan des Konzerthauses:<br />
Ein Haus mit Innovationskraft,<br />
ein wunderbares Orchester und ein Garant<br />
für höchste Qualität. Ich freue mich auf die<br />
Herausforderung, gemeinsam mit dem Konzerthausteam<br />
den Boden für diese Kreativität<br />
und künstlerisches Engagement zu schaffen.«<br />
Raphael von Hoensbroech wurde 1977 in Tokyo<br />
geboren. Er studierte Musikwissenschaft,<br />
Philosophie sowie Schuld- und Urheberrecht<br />
und promovierte über »Felix Mendelssohn<br />
Bartholdys unvollendetes Oratorium Christus«.<br />
Neben dem Studium bildete er sich zum<br />
Dirigenten aus. Von 2005 bis <strong>2013</strong> arbeitete<br />
von Hoensbroech als Unternehmensberater<br />
für The Boston Consulting Group, wo er sich<br />
zuletzt auf die Beratung von kulturellen und<br />
sozialen Organisationen sowie Organisationen<br />
des öffentlichen Sektors spezialisierte.<br />
Für Unternehmen entwickelte er einen Orchester-Workshop,<br />
der das Thema Führen aus<br />
der Perspektive des Dirigenten beleuchtet.<br />
www.konzerthaus.de<br />
Foto: Katja Renner<br />
Prof. Dr. Sebastian Nordmann bleibt auch weiterhin<br />
Intendant des Konzerthauses.<br />
Prof. Dr. Sebastian Nordmann (42), Intendant<br />
D<br />
er <strong>Berlin</strong>er Senat hat der Vertragsverlängerung<br />
von Prof. Dr. Sebastian<br />
Nordmann, seit 2009 Intendant<br />
des Konzerthauses und des Konzerthausorchesters<br />
<strong>Berlin</strong>, um weitere fünf Jahre von<br />
2014 bis 2019 zugestimmt. Nordmann blickt<br />
auf vier erfolgreiche Jahre seiner bisherigen<br />
Intendanz zurück. Er stellte die programmatische<br />
Öffnung des Hauses in den Fokus seiner<br />
Arbeit und führte Festivals und neue Reihen<br />
wie die Espresso-Konzerte, die moderierten<br />
Liederabende sowie »Thomas Quasthoffs<br />
Nachtgespräche« ein, die großen Zuspruch<br />
beim Publikum fanden. Als neuen Chefdirigenten<br />
für das Konzerthausorchester konnte<br />
er ab der Saison 2012/13 den Ungaren Iván<br />
Fischer verpflichten. Sebastian Nordmann<br />
über seine Vertragsverlängerung: »Ich freue<br />
mich sehr, in den nächsten Jahren gemeinsam<br />
mit Iván Fischer, dem Orchester und meinem<br />
Team die erfolgreiche programmatische Öffnung<br />
unseres Hauses fortzusetzen. Mit überraschenden<br />
Formaten und einem großen Vermittlungsangebot<br />
möchten wir klassische<br />
Musik einem breiten Publikum näher bringen<br />
und das Kulturangebot <strong>Berlin</strong>s bereichern.<br />
Der Besucherzuwachs im Jahr 2012 von<br />
12,9 % bestärkt uns in unserem Vorhaben und<br />
motiviert uns.«<br />
www.konzerthaus.de<br />
8 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Fotograf Oliver Lang<br />
<strong>Berlin</strong>s neue Untergrundbewegung:<br />
Die Tunnelbau-Mannschaft vom Lückenschluss U5.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 9
people | interview<br />
Immer im Gespräch: Botschafter der Republik Polen Dr. Jerzy Margański.<br />
Serie: <strong>Berlin</strong>s Diplomaten<br />
Dr. Jerzy Margański, Botschafter von Polen<br />
J<br />
erzy Margański ist erst seit einigen<br />
Monaten als Botschafter der Republik<br />
Polen in <strong>Berlin</strong> – wieder, denn er<br />
war schon in den 90er Jahren als Diplomat<br />
hier. Noch hat die Polnische Botschaft ihren<br />
Sitz im Grunewald, aber die Planungen für<br />
einen Neubau auf dem Gelände der alten<br />
Botschaft in Mitte laufen auf Hochtouren.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> hat Botschafter<br />
Margański besucht und mit ihm über den<br />
Umzug nach Mitte, die <strong>Berlin</strong>er Schnauze<br />
und den Wandel gesprochen, den <strong>Berlin</strong><br />
vollzogen hat.<br />
→ Seit Februar dieses Jahres sind Sie Botschafter<br />
der Republik Polen in Deutschland. Haben<br />
Sie sich schon eingelebt?<br />
Ja, zumal das ja nicht das erste Mal in <strong>Berlin</strong><br />
für mich ist. Ich war schon vor 14 Jahren<br />
hier. Ich habe Ende der 90er hier zwei Jahre<br />
gearbeitet und die Stadt damals gut kennengelernt.<br />
Das war eine spannende Zeit, als<br />
<strong>Berlin</strong> sich auf seine neue Aufgabe als Hauptstadt<br />
und Regierungssitz vorbereitete und alle<br />
warteten, wie <strong>Berlin</strong> diese neue Rolle erfüllen<br />
wird. Jetzt – nach 14 Jahren – habe ich die<br />
Gelegenheit, zu sehen, was aus <strong>Berlin</strong> geworden<br />
ist. Und ich bin sehr beeindruckt. <strong>Berlin</strong><br />
ist noch offener und noch angenehmer zum<br />
Wohnen geworden. Das merkt man auch daran,<br />
dass viele und besonders junge Menschen<br />
aus der ganzen Welt sowie Künstler und Kulturschaffende<br />
heute hier sind. Und das zeigt<br />
auch, dass sich <strong>Berlin</strong> in Richtung einer Kulturmetropole<br />
entwickelt hat.<br />
→ Was sind die grundsätzlichen Aufgaben<br />
eines Botschafters der Republik Polen in<br />
<strong>Berlin</strong>?<br />
Die grundsätzliche Aufgabe des Botschafters<br />
ist natürlich das Vertreten des Landes. Im<br />
Falle eines polnischen Botschafters bedeutet<br />
das, dass man oft und sehr intensiv einen<br />
Austausch zwischen Polen und Deutschland<br />
führt. Wir sind Nachbarstaaten. Zur polnischen<br />
Grenze sind es von <strong>Berlin</strong> 80 bzw. 90<br />
Kilometer. Deutschland ist der wichtigste<br />
Wirtschaftspartner von Polen und natürlich<br />
auch politischer Partner. Deutschland ist ein<br />
Land, mit dem Polen sehr eng verbunden ist<br />
und mit dem wir in vielerlei Hinsicht sehr eng<br />
zusammenarbeiten. Von der Kultur angefangen<br />
über Jugendaustausch bis hin zu Wirtschaft<br />
und Politik. Auf vielen Gebieten wer-<br />
10 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
den gemeinsame Komitees und Ausschüsse<br />
einberufen, die unsere Zusammenarbeit koordinieren<br />
und regeln. Also, das ist eine sehr<br />
intensive Aufgabe, Botschafter von Polen in<br />
<strong>Berlin</strong> zu sein, und zugleich eine sehr spannende.<br />
→ Gibt es Themen, die Ihnen besonders am<br />
Herzen liegen?<br />
Ja, die Europapolitik. Das ist ein Thema, für<br />
das ich mich auch persönlich sehr interessiere<br />
und dem ich besondere Aufmerksamkeit<br />
schenke. Deutschland hat eine besondere Bedeutung<br />
in Europa und ist unser wichtigster<br />
Partner.<br />
Zweites bedeutendes Thema ist die Wirtschaft.<br />
Hier sind wir in einem sehr intensiven<br />
Austausch mit Deutschland. Ein Drittel des<br />
polnischen Außenhandels wird mit Deutschland<br />
abgewickelt. Das bedeutet, dass viele<br />
deutsche und polnische Firmen eng zusammenarbeiten,<br />
das hat bereits eine lange Tradition.<br />
Deutschland gehört zu den größten Auslandsinvestoren<br />
auf dem polnischen Markt.<br />
Es gibt auch immer mehr polnische Unternehmen,<br />
die in Deutschland investieren – das<br />
ist eine vielversprechende Entwicklung.<br />
Und das dritte Thema, das mir besonders<br />
am Herzen liegt, ist die Kultur. Während meines<br />
kurzen Aufenthaltes haben wir bereits<br />
einige Konzerte in <strong>Berlin</strong> veranstaltet, wir<br />
planen auch Ausstellungen. Um einen Raum<br />
für wichtige Debatten über Kultur, Politik<br />
und Wirtschaft zu schaffen, haben wir einen<br />
Diskussions-Salon »In Mitte« gegründet, der<br />
im Herzen <strong>Berlin</strong>s, im traditionsreichen Hotel<br />
Adlon veranstaltet wird.<br />
→ Derzeit befindet sich die Polnische Botschaft<br />
noch im Grunewald, ein Umzug nach <strong>Berlin</strong><br />
Mitte ist geplant. Wann ist es denn soweit?<br />
Wir sind gerade dabei, das Bauprojekt zu<br />
entwickeln. Wir hoffen, dass wir Ende dieses<br />
oder Anfang des nächsten Jahres beginnen<br />
können, das alte Gebäude abzureißen und<br />
neu zu bauen. Das würde dann bedeuten, dass<br />
wir vielleicht im Jahr 2017 soweit sind. Ich<br />
hoffe es auf jeden Fall. Selbst wenn es für einen<br />
Botschafter nicht die geläufigste Aufgabe<br />
ist, Bauherr zu sein. Aber ich freue mich sehr,<br />
da ich persönlich darunter leide, dass das alte<br />
Gebäude immer noch inmitten der Stadt steht<br />
und das Publikum noch keine neue, schöne<br />
Botschaft an dieser prächtigen Stelle hat.<br />
→ Freuen Sie sich auf den Umzug nach <strong>Berlin</strong><br />
Mitte?<br />
Ja, sehr. Wenn man <strong>Berlin</strong> von heute ein bisschen<br />
näher kennenlernen möchte, dann kann<br />
man das am besten in Mitte tun. Dort erlebt<br />
man, wie das neue <strong>Berlin</strong> nicht nur einfach<br />
aus den zwei Teilen der Stadt zusammenwächst,<br />
sondern dass diese zwei Teile eine<br />
neue Qualität, neue Synergien entwickeln.<br />
Die Jägerstraße ist architektonisch ein gutes<br />
Beispiel, weil man dort die alte <strong>Berlin</strong>er<br />
Architektur sehen kann. Da gibt es Gebäude,<br />
die renoviert worden sind und aus dem<br />
Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des<br />
20. Jahrhunderts stammen. Und es gibt diese<br />
typische DDR-Architektur aus den 70er<br />
Jahren, dazu noch topmoderne Neubauten.<br />
Diese verschiedenen Architekturen sind sehr<br />
harmonisch integriert worden. Vor 20 Jahren<br />
hatte man schon Zweifel, ob das klappt. Da<br />
Der derzeitige Sitz der Botschaft der Republik Polen im<br />
Grunewald.<br />
gab es große Spannungen in <strong>Berlin</strong>, da wurde<br />
diskutiert, welche Teile der Architektur in<br />
<strong>Berlin</strong> es verdient haben, zu überleben, welche<br />
beibehalten werden sollen und welche<br />
eben nicht. Ich sehe immer mehr, dass man<br />
einen Modus Vivendi gefunden hat, mal gewollt,<br />
mal nicht. Das, was in der Architektur<br />
in dieser Hinsicht vielleicht am deutlichsten<br />
wird, findet auch in den Köpfen statt, vermute<br />
ich. Diese Akzeptanz für das Andere, für das<br />
Nichtgeläufige prägt diese Stadt auf eine interessante<br />
Art und Weise.<br />
→ Polen und Deutschland haben eine lange<br />
gemeinsame Grenze. Sind Sie als Botschafter<br />
oft in diesen Grenzregionen?<br />
Deutschland ist ein großes Land, ein Land<br />
mit vielen Zentren. Viele Bundesländer haben<br />
sehr enge Kontakte zu Polen, die betreut und<br />
gepflegt werden müssen. Ich bin auch sehr<br />
viel im Grenzgebiet unterwegs. Es ist sehr<br />
wichtig, dass man die Arbeit der Bürgermeister<br />
vor Ort anerkennt, die den Austausch und<br />
das Miteinander der Bürger beiderseits der<br />
Grenze fördern.<br />
So wird der Neubau der Polnischen Botschaft in <strong>Berlin</strong>-Mitte aussehen.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 11
people | interview<br />
→ Und haben Sie schon eine <strong>Berlin</strong>er Currywurst<br />
gegessen?<br />
Nein, noch nicht. In der Tat, das habe ich bis<br />
jetzt versäumt. Ich schäme mich. (lacht) Aber<br />
<strong>Berlin</strong>er Kindl habe ich schon probiert.<br />
→ Können Sie uns vielleicht einen Tipp geben,<br />
wo man in <strong>Berlin</strong> gut polnisch essen kann?<br />
Ich bin gerade dabei, enge Freunde zu überzeugen,<br />
ein gutes polnisches Restaurant in<br />
<strong>Berlin</strong> zu eröffnen. Ich kann leider im Moment<br />
keines ausdrücklich empfehlen. Aber<br />
ich hoffe, dass sich das bald ändern wird. Das<br />
ist auch ein Versäumnis, muss man sagen.<br />
Und das ist auch sehr erstaunlich, bei so vielen<br />
Polen in <strong>Berlin</strong> und der Nähe zur polnischen<br />
Grenze.<br />
Frank Nehring im Gespräch mit Dr. Jerzy Margański in der Botschaft in <strong>Berlin</strong>-Grunewald.<br />
→ Herr Botschafter, wir danken Ihnen für das<br />
Gespräch.<br />
→ Genau genommen sind Sie Zeit Ihres Berufslebens<br />
Diplomat bzw. außenpolitisch tätig.<br />
Haben Sie diesen Weg von vornherein geplant?<br />
Nein, das war gar nicht geplant. Wenn es<br />
den Umbruch 1989/1990 nicht gegeben hätte,<br />
wäre ich nicht Diplomat geworden. Ende<br />
der 90er Jahre war ich aufgrund meiner Doktorarbeit<br />
über Hegel im Breisgau. Das war<br />
eine philosophische Arbeit und ich hatte es<br />
überhaupt nicht im Sinn, Diplomat zu werden,<br />
obwohl ich neben der Philosophie und<br />
Theologie auch Politikwissenschaften studiert<br />
habe. Nach der Wende 1989 haben sich für<br />
Polen und seine Außenpolitik, aber auch für<br />
Menschen, die überhaupt nie im Sinne hatten,<br />
etwas für dieses autoritäre Regime zu machen<br />
oder zu arbeiten, ganz neue Möglichkeiten<br />
ergeben. Und so ist auch in meinem Kopf die<br />
Idee entstanden, etwas für mein Land zu machen.<br />
Und so kam es, dass ich zu einem der<br />
ersten Mitarbeiter des 1990 neu einberufenen<br />
Botschafter Polens wurde. Und bei dieser diplomatischen<br />
Laufbahn bin ich geblieben und<br />
ich bin froh darüber, denn es ist ein sehr interessanter<br />
Beruf.<br />
→ Wie nehmen Sie die Stadt und auch die <strong>Berlin</strong>er<br />
wahr? Haben sie sich seit Ihrem ersten<br />
Aufenthalt verändert?<br />
Ja, den Eindruck habe ich. Genau wie <strong>Berlin</strong><br />
noch offener geworden ist, sind die Menschen<br />
lockerer geworden, im Umgang miteinander<br />
und mit anderen. Man kann immer noch zu<br />
spüren bekommen, was die <strong>Berlin</strong>er Schnauze<br />
bedeutet. Aber man kann damit leben –<br />
irgendwie besser als vorher. Ich glaube, hier<br />
fühlt man sich als Ausländer gut aufgehoben.<br />
<strong>Berlin</strong> ist aus vielerlei Gründen eine »weiche<br />
Metropole«, angefangen bei der Architektur<br />
<strong>Berlin</strong>s, von der wir gesprochen haben. <strong>Berlin</strong><br />
ist eine Stadt mit vielen Zentren, eine Stadt<br />
mit einer relativ niedrigen Bebauung, die Architektur<br />
wirkt nicht aggressiv, nicht rausfordernd,<br />
sondern gibt einem ein gutes Gefühl.<br />
Die Menschen sind freundlicher im Umgang<br />
geworden, zeigen viel mehr Akzeptanz für<br />
andere.<br />
→ Könnten Sie vielleicht versuchen, den<br />
typischen <strong>Berlin</strong>er mit drei Adjektiven zu<br />
beschreiben? Sie haben ja schon die <strong>Berlin</strong>er<br />
Schnauze angesprochen …<br />
Dazu stehe ich auch. (lacht) Drei sogar?<br />
Ich denke jetzt an Kieze und das ist nicht<br />
so einfach. Es ist schwierig, diese Kieze auf<br />
einen Nenner zu bringen, weil die Leute<br />
wirklich unterschiedlich sind. Aber wenn<br />
Sie auf einen gemeinsamen Nenner steuern<br />
möchten, dann ist doch in <strong>Berlin</strong> wirklich<br />
etwas geblieben, was in West-<strong>Berlin</strong> vor der<br />
Wieder ver einigung geläufig war: eine Art<br />
Wert, der sich auch nach der Wiedervereinigung<br />
bewährt hat. Die linke Szene, die es damals<br />
gab, hat West-<strong>Berlin</strong> sehr stark geprägt.<br />
Offenheit für das Neue, das Progressive, diese<br />
etwas jugendliche Lebensart, das hat die Stadt<br />
geprägt – bereits damals. Ich denke, das ist<br />
etwas, was sich in <strong>Berlin</strong> heute nach der Wiedervereinigung<br />
bewährt und durchgesetzt hat<br />
und präsent ist, dieser jugendhafte Lebensstil,<br />
der eben vielleicht auch anderen hilft, sich gut<br />
und dazugehörig zu fühlen.<br />
Das Interview führten Frank Nehring und<br />
Janine Pirk-Schenker.<br />
Steckbrief<br />
Dr. Jerzy Margański<br />
• 1955 geboren in Tarnobrzeg, Polen<br />
• Magister der Philosophie an der Jagiellonen-<br />
Universität Krakau, 1981<br />
• Doktor der Philosophie an der Jagiellonen-<br />
Universität Krakau, 1990<br />
• Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.,<br />
1985 –1989<br />
• Botschaft der Republik Polen in Bonn,<br />
1990 –1995<br />
• Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />
in Warschau, Direktor der Abteilung<br />
für Westeuropa, 1995 –1997<br />
• Leiter der Außenstelle der Botschaft der<br />
Republik Polen in <strong>Berlin</strong>, 1997–1999<br />
• Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />
in Warschau, Leiter des Ministerbüros,<br />
1999 –2001<br />
• Botschafter der Republik Polen in Bern,<br />
2001–2005<br />
• Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />
in Warschau, 2005 –2008, u. a. als Leiter der<br />
Abteilungen Informationssysteme, Europa<br />
und Strategie sowie Planung der Außenpolitik<br />
• Botschafter der Republik Polen in Wien,<br />
2008 –2012<br />
• seit Februar <strong>2013</strong> Botschafter der Republik<br />
Polen in <strong>Berlin</strong><br />
12 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 13
meet & greet | U6-baustelle<br />
Die U6 fährt bald wieder durch<br />
Save the Date: Der 17. November <strong>2013</strong> ist das große Ziel<br />
W<br />
ir wissen nicht, ob die U6-Fahrgäste sich mittlerweile<br />
daran gewöhnt haben, die Strecke zwischen den Bahnhöfen<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> und Französische Straße mit<br />
dem Bus oder zu Fuß zu erleben. Aber dieses unvermeidliche Ärgernis<br />
hat nun bald ein Ende. Und zwar soll voraussichtlich ab dem 17.<br />
November dieses Jahres die U-Bahn wieder durchfahren. Wir waren<br />
für Sie im Tunnel Unter den Linden und haben uns umgeschaut.<br />
Stippvisite bei der U6<br />
Eifriges Treiben empfing uns, denn die letzten Meter der Tunnelsohle<br />
standen kurz vor der Betonierung. Wie die Bilder zeigen, ist der Tunnel<br />
fast fertig und das noch vorhandene Loch in der Decke, direkt auf<br />
der Kreuzung Unter den Linden, wird zwischenzeitlich auch noch geschlossen.<br />
Ein paar temporäre Hilfsstützen werden noch entfernt, weil<br />
sie nicht mehr gebraucht werden. Dann können schon die Arbeiten<br />
an Gleistrog und Gleisbett beginnen. »Es ist noch eine Menge zu tun«,<br />
sagt der zuständige Teilprojektleiter der BVG, Elko Elzemann, »aber<br />
wir liegen im Plan und der Termin Mitte November ist gesetzt«.<br />
Mit der Durchfahrt der U6 und der Schließung der Straßendecke<br />
auf der Kreuzung Unter den Linden können sich die Autofahrer allerdings<br />
nicht automatisch Hoffnungen auf ebenfalls freie Fahrt machen.<br />
Ein nicht ganz unerhebliches Wörtchen hat auch die Verkehrslenkungsbehörde<br />
(VLB) mitzureden. Sie wird die Öffnung der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
bis zur Straße Unter den Linden unter Berücksichtigung aller<br />
umliegenden Baustellen und anderer Nadelöhre in Mitte prüfen und<br />
freigeben.<br />
Ein genauer Termin, wann die <strong>Friedrichstraße</strong> tatsächlich für den<br />
Verkehr freigegeben wird, lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor.<br />
14 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong><br />
Diese Lücke muss noch<br />
geschlossen werden:<br />
Blick aus dem neuen<br />
U6-Tunnel in nördliche<br />
Richtung auf den alten<br />
U6-Bestandstunnel.
Maßarbeit:<br />
Arbeiter verlegen das<br />
tragfähige Stahlgeflecht für<br />
die neue Tunnelsohle.<br />
Sandige Angelegenheit:<br />
Monate zuvor musste der<br />
alte U6-Tunnel im Bereich des<br />
neuen Kreuzungsbahnhofes<br />
komplett abgerissen werden.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 15
meet & greet | U6-baustelle<br />
Schweißtreibende Handarbeit<br />
für die U6: Stahl flechten links,<br />
Beton gießen rechts.<br />
Blick aus dem neuen Tunnel<br />
unter der <strong>Friedrichstraße</strong> in<br />
Richtung Behrenstraße: Der<br />
südliche Anschluss an den<br />
Bestandstunnel der U6 ist<br />
bereits fertig.<br />
Fotos (7): Martin Stefke<br />
16 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Bärlinde-Besuch<br />
Während der U6-Tunnel Unter den Linden<br />
nicht nur nach oben, sondern auch nach<br />
unten gut abgedichtet wurde, kann nun<br />
die Tunnelvortriebsmaschine Bärlinde getrost<br />
kommen und sich darunter hindurch<br />
wühlen. Die Redaktion <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
hat sich Bärlinde vor dem Start schon<br />
mal mit den Gewinnern unserer Verlosung<br />
aus der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> angeschaut.<br />
Bauüberwacher Florenz Hagemann<br />
erklärt, wie Bärlinde den<br />
U5-Tunnel baut.<br />
Blick auf den vorderen<br />
Schutzschild von Bärlinde im<br />
Startschacht.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 17
people | interview<br />
Deutschland im<br />
Kleinen<br />
Bürgermeister Dr. Christian Hanke<br />
über <strong>Berlin</strong> und seinen Bezirk<br />
S<br />
eit 2006 ist Dr. Christian Hanke<br />
Bezirksbürgermeister von Mitte.<br />
»Eine anstrengende Arbeit, die<br />
ohne Freude daran nicht funktionieren<br />
würde«, sagt er. Das Schöne für ihn sei der<br />
direkte Kontakt zu vielen Menschen und<br />
der tägliche Gegensatz zwischen neuen<br />
Problemen aber auch spannenden Entwicklungen.<br />
→ Sie sind der Bürgermeister von Mitte. Was<br />
macht Mitte aus?<br />
Wir sind die Verwaltungseinheit Mitte und<br />
wir sind das Zentrum der deutschen Hauptstadt.<br />
Wir sind der touristische Magnet und<br />
wir sind der Ort, an dem rund 330.000 Menschen<br />
leben und arbeiten. Und das in ganz<br />
unterschiedlichen Stadtteilen wie Tiergarten,<br />
Hansaviertel, Moabit, Gesundbrunnen und<br />
Wedding. Der Millionär mit Eigentumswohnung<br />
am Gendarmenmarkt hat nichts zu tun<br />
mit dem Hartz-IV-Empfänger in Moabit. Für<br />
mich als Politiker heißt das, dass ich meinen<br />
Bezirk im Kern nur über die Stadtteile lenken<br />
kann. Wir stellen uns sozial räumlich auf mit<br />
der Zielstellung, jedem Stadtteil kommunalaber<br />
auch gesamtpolitisch das zukommen zu<br />
lassen, wie die Bedarfslage ist. Damit unterscheiden<br />
sich die Aufgaben sehr.<br />
Wir müssen sehen, wie wir sozialen Ausgleich<br />
und soziale Gerechtigkeit hinbekommen<br />
können. Die Situation der Kinder und<br />
Jugendlichen ist beispielsweise etwas, was<br />
mich zeitlich viel mehr bindet als die Organisation<br />
von Festen auf dem Gendarmenmarkt.<br />
→ Alt-Mitte ist ja auch recht heterogen. Welche<br />
Themen stehen hier im Vordergrund?<br />
Auch Alt-Mitte selbst unterscheidet sich sehr.<br />
Rosenthaler Vorstadt, Fischerinsel oder das<br />
Heinrich-Heine-Viertel sind völlig unterschiedlich.<br />
Und das macht das Spannende<br />
aus. Wir sind meiner Meinung nach Deutschland<br />
im Kleinen, mit allen sozialen Problemen,<br />
allen Chancen und Entwicklungen. Das<br />
Thema Integration gehört dazu. Wir sind im<br />
Kopf immer noch nicht Einwanderungsland<br />
mit der gesellschaftlichen Haltung, die wir<br />
brauchen.<br />
18 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Davon abgesehen freuen wir uns, dass die<br />
Bundeskanzlerin in Mitte ihren Arbeitsplatz<br />
und auch ihren Wohnsitz hat.<br />
Junge Studenten sagen einfach, dass sie in<br />
Mitte wohnen. Sie haben auch ein anderes<br />
Stadtgefühl, wenn sie zugezogen sind. Anders<br />
als die, die schon lange in <strong>Berlin</strong> leben. Der<br />
Hintergrund ist wohl, dass der <strong>Berlin</strong>er sehr<br />
kiezbezogen ist. Und die unterscheiden sich<br />
doch erheblich, auch wenn die Problemlagen<br />
leicht ähnlich sind. die Atmosphäre ist auch<br />
anders. Dieses kiezbezogene gefällt mir sehr<br />
gut, weil es ein Zeichen für die Identifizierung<br />
mit der Stadt ist. Man schaut auf die Nachbarn<br />
oder achtet auf die Parkanlage. Ich bin<br />
sehr stolz darauf, dass sich in den vergangenen<br />
zehn Jahren mehr als 40 Bürgerinitiativen<br />
und Stadtteilvereine gebildet haben. Das zeigt<br />
das Engagement der Leute.<br />
→ Kann es sein, dass »ich wohne in Mitte«<br />
einfach schicker klingt?<br />
Ich glaube, das ist so, weil die einzelnen Stadtteile<br />
oder Bezirke ihre Vorurteile oder Prägungen<br />
seit 100 Jahren haben. Jeder hat ja bei<br />
Köpenick, Schmargendorf oder Wedding so<br />
seine Vorstellungen.<br />
→ Zu Mitte gehören auch die <strong>Friedrichstraße</strong><br />
und die Straße Unter den Linden. Welche<br />
Rolle spielt diese Gegend in Ihrer täglichen<br />
Arbeit?<br />
Nicht wenig. Es sind die Situationen in der<br />
Leipziger Straße, am Alexanderplatz, Humboldtforum,<br />
Museumsinsel oder auf der Fischerinsel,<br />
die meine tägliche Arbeit bestimmen.<br />
Die <strong>Friedrichstraße</strong> ist eine Metapher<br />
für <strong>Berlin</strong>, teilweise für eine bestimmte Zeit<br />
wie das 19. Jahrhundert oder die 20er Jahre<br />
im 20. Jahrhundert. In den vergangenen 20<br />
Jahren hatten wir die Chance, diese Gegend<br />
um die <strong>Friedrichstraße</strong> neu und weiter zu<br />
entwickeln. Die <strong>Friedrichstraße</strong> steht für das<br />
neue und wiedervereinte <strong>Berlin</strong> und auch für<br />
die Entwicklung der Stadt nach dem Mauerfall.<br />
Es ist ein historischer Ort, der auch ein<br />
Zukunftsort sein soll.<br />
→ Alt-Mitte ist ein Magnet für <strong>Berlin</strong>-Besucher<br />
aus aller Welt und <strong>Berlin</strong>er. Durch die vielen<br />
Baustellen wird den Fußgängern, Autofahrern<br />
und Anwohnern eine Menge zugemutet. Sind<br />
das Luxusprobleme?<br />
Auf jeden Fall freue ich mich wirklich darüber,<br />
dass ich überall Baukräne sehe. <strong>Berlin</strong><br />
baut auf und das bedeutet, dass investiert und<br />
damit an die Zukunft der Stadt geglaubt wird.<br />
Ich freue mich, dass <strong>Berlin</strong> wächst und deshalb<br />
auch über jeden Zu- und Einwanderer.<br />
Deshalb muss in den Wohnungsbau investiert<br />
werden und dazu gehört auch die Infrastruktur<br />
und damit auch der U-Bahn-Bau. Durch<br />
Bautätigkeit werden wir auch in den nächsten<br />
10 bis 15 Jahren noch belastet sein. Ohne Frage<br />
ist das auch eine Belastung für Anwohner<br />
und Geschäftsleute.<br />
→ In Mitte sind Bundes- und Landesregierung<br />
zu Hause und bestimmen oft das Geschehen.<br />
Was haben Sie da noch zu sagen?<br />
Entscheidend ist, um welches Thema es dabei<br />
gerade geht. Geht es beispeilsweise um Veranstaltungen,<br />
sehen wir schon zu, dass wir als<br />
Wahrer von Alt-Mitte die Gegend möglichst<br />
nicht zum Disneyland verkommen lassen.<br />
Die Veranstaltungen müssen dann zu den<br />
Plätzen passen. Der Senat sieht das im Grund-<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 19
people | interview<br />
satz ebenso, trotzdem gibt es hin und wieder<br />
Diskussionen. Bei Fragen der Stadtplanung<br />
sind wir als Bezirk zuerst zuständig. Übergeordnete<br />
Planungen des Senats können da mit<br />
unseren schon mal in Konflikt geraten. Auch<br />
in Bezug auf die Hauptstadtplanung ist die<br />
Zusammenarbeit nicht immer ganz einfach.<br />
Unsere Strategie ist allerdings seit Jahren, auf<br />
Kooperation mit der Senatsebene zu setzen.<br />
→ Könnten Sie zum Beispiel die Wilhelmstraße<br />
vor der Britischen Botschaft wieder für den<br />
Autoverkehr öffnen lassen?<br />
Wir würden die Wilhelmstraße gern wieder<br />
öffnen lassen. Wir haben auch schon verhandelt,<br />
aber die Antwort lautet immer, dass die<br />
Sicherheitslage eine Öffnung nicht hergibt.<br />
Terrorabwehr ist wichtig, allerdings ist die<br />
Sperrung der Straße schon ein Einschnitt in<br />
das öffentliche Leben.<br />
→ Es gibt immer mal die Idee, Alt-Mitte einen<br />
Sonderstatus zu verleihen und am besten<br />
gleich dem Bund zu unterstellen. Was halten<br />
Sie davon?<br />
Das halte ich für eine absolute Spinnerei. Die<br />
Kommunalverwaltung ist gesetzlich geschützt.<br />
→ Auch der Bezirk Mitte hat Ortsteile, die<br />
vorwiegend von Migranten bewohnt werden.<br />
Stimmen Ihre Erfahrungen mit denen Ihres<br />
Amtskollegen Heinz Buschkowski, Bezirksbürgermeister<br />
von Neukölln, überein?<br />
Ich stehe mit Buschkowski im Kontakt. Teilweise<br />
haben wir ja die gleichen Probleme wie<br />
Arbeitslosigkeit bzw. Langzeitarbeitslosigkeit<br />
bei Jugendlichen, Anteil der Zuwanderer und<br />
Milieubildung. Europaerweiterung ist gut, aber<br />
man muss viele andere Dinge dabei beachten,<br />
die von ethnischer Verfolgung bis hin zu Sozialpolitik<br />
innerhalb Europas reichen und die<br />
wir als Bezirk überhaupt nicht auffangen können.<br />
Sicher haben wir auch problematische<br />
Fälle, um die wir uns kümmern. Ich stelle aber<br />
gern in den Vordergrund, dass 90 Prozent aller<br />
Einwanderer gern in unserer Stadt leben und<br />
teilweise unter Diskriminierung zu leiden haben,<br />
obwohl sie sich integrieren wollen.<br />
Dr. Christian Hanke hat seine berufliche Laufbahn<br />
als Lehrer begonnen. Der gebürtige <strong>Berlin</strong>er<br />
geht zum Essen am liebsten in das Schraders<br />
im Wedding, mag aber auch jugoslawische Spezialitäten.<br />
In seiner knappen Freizeit liest er gern,<br />
meistens vor dem Einschlafen. »Zurzeit ist es eine<br />
Studie über Muslime«, sagt er. Auf die Frage,<br />
wie charismatisch ein Bürgermeister sein muss,<br />
antwortet er: »Persönlichkeiten im öffentlichen<br />
→ Es wird immer wieder über Business Improvement<br />
Districts, auf Deutsch Immobilienund<br />
Standortgemeinschaften, geredet. Ist das<br />
auch hier in <strong>Berlin</strong> von Relevanz?<br />
Das ist etwas, was nach wie vor in der Diskussion<br />
ist, auch für den Bereich <strong>Friedrichstraße</strong>.<br />
Wir kennen die Idee des Business Improvement<br />
Districts aus den USA. Sie gilt aufgrund<br />
des Erfolgs in Amerika auch in Deutschland<br />
als zukunftsträchtiges Stadtentwicklungskonzept.<br />
Allerdings gibt es dort ein anderes<br />
Steuer system und eine andere Sozialstaatsausprägung.<br />
Deshalb kann man dieses System<br />
nicht 1:1 für Deutschland übernehmen.<br />
Hamburg hat es getan und wir werden uns die<br />
Vorteile genau ansehen. Ein Vorteil wäre, dass<br />
man privates Kapital auch über eine öffentliche<br />
Stadtentwicklung binden kann. Man muss<br />
das abwägen, da es ja auch steuerliche Konsequenzen<br />
für die Unternehmen hat. Ich habe da<br />
aber noch kein abgeschlossenes Urteil.<br />
→ Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Das Interview führten<br />
Frank Nehring und Anja Strebe.<br />
Leben müssen schon eine etwas charismatische<br />
Ader haben, gerade wenn man Menschen begeistern<br />
und irgendwohin mitnehmen muss.<br />
Ein Bürgermeister ist ein sehr starker Identifikationspunkt.<br />
Charistmatische Führung allein<br />
reicht aber nicht aus, Kosten-Leistungsrechnen,<br />
Betriebswirtschaft und Effizienz sollte man<br />
auch können. Wichtiger als Partyhopping ist das<br />
Zuhören.«<br />
20 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
KAHLA – Porzellan für die Sinne<br />
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Porzellanmarke KAHLA den<br />
<strong>Berlin</strong>ern und designinteressierten<br />
Gästen der Stadt.<br />
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und Café.<br />
Das Porzellan kann gekauft<br />
oder bestellt werden.<br />
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Zuhause können die Kunden<br />
Tische selbst decken,<br />
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Produktion auch gleich<br />
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von Designwettbewerben,<br />
Workshops und Hochschulkooperationen<br />
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sondern die Werte unserer<br />
Marke erlebbar machen,<br />
das bewusste Genießen in<br />
den Mittelpunkt rücken und<br />
Kultur stiften“, sagt Holger<br />
Raithel, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der KAHLA/<br />
Thüringen Porzellan GmbH.<br />
Die Produkte von KAHLA<br />
sind mit über 80 internationalen<br />
Designpreisen ausgezeichnet.<br />
Zu verdanken<br />
ist dies unter anderem der<br />
Designerin Barbara Schmidt,<br />
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eines in <strong>Berlin</strong> hat und seit<br />
20 Jahren für den experimentierfreudigen<br />
Hersteller<br />
entwirft. „Ich freue mich,<br />
dass wir hier den <strong>Berlin</strong>ern<br />
unsere Markenprodukte anbieten<br />
können und eine<br />
Plattform haben, auf der wir<br />
unsere gestalterische Haltung<br />
zeigen können.“, sagt<br />
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 21
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22 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
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Dieses Sofa-Modell »<strong>Berlin</strong> by Night« gehört zur ersten Sofakollektion des <strong>Berlin</strong>er Designers Michael Michalsky. Das<br />
Design ist clean und geradlinig und repräsentiert einen urbanen, komfortablen Stil. Die »by-Night«-Variante erhält<br />
einen metallbeschichteten, strukturierten Sonderstoff in besonders individuellem Look, der aber gleichzeitig über<br />
weiche und geschmeidige Haptik verfügt. Die Michalsky Sofa-Kollektion gibt es ab Oktober.<br />
Preise: je nach Ausstattung zwischen 2.000 und 5.000 €<br />
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Der Herr der Schlüssel<br />
Der lustige Kellermeister ist ein Stück aus der<br />
KPM-Jubiläumskollektion. Besonderer Hingucker<br />
ist die Sonderbemalung mit Zeptermarke auf dem<br />
Krug. Seine Höhe beträgt 155 mm. Erschaffen hat<br />
den possierlichen Gesellen einst Emil Paul Börner<br />
im Jahre 1957. Der Kellermeister ist limitiert auf<br />
25 Stück.<br />
In Handarbeit<br />
Nur jeweils neun Exemplare gibt es von diesen Gefäßen mit den Namen Himalaja,<br />
Gebirge und Lanzarote. Durchgefärbtes Porzellan wird hier intarsienartig ineinandergelegt.<br />
Die Stücke sind 24 cm hoch und haben einen Durchmesser von 30 cm.<br />
Bärbel Thoelke, die Grand Dame des deutschen Studio-Porzellans, schuf diese zeitlos<br />
eleganten Objekte in den „Schwarzburger Werkstätten“ für Porzellankunst. Seit<br />
nunmehr 50 Jahren dauert die Amour Fou der Künstlerin mit ihrem Material, dem<br />
Porzellan, an.<br />
Preis: 950 €<br />
KPM Verkaufsgalerie<br />
(<strong>Friedrichstraße</strong> 158)<br />
www.kpm-berlin.com<br />
Preise: je 1.280 €<br />
Galerie Arcanum<br />
(Charlottenstraße 34)<br />
www.galerie-arcanum.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 23
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24 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
D<br />
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The Kooples 365 €<br />
Zusammengesetzt aus »complicité«<br />
(Verbundenheit) und »couple« (Paar),<br />
steht der Style für androgyne Silhouetten,<br />
gepaart mit rockigen Elementen.<br />
Zwei Farben bzw. Nicht-Farben, die fast<br />
immer dabei sind und sich bestens verstehen:<br />
Schwarz und Weiß. Auf Prints<br />
wird dabei weitgehend verzichtet. Der<br />
Trend-Look zeigt sich puristisch. Denn<br />
Frauen in maskulinen Hosenanzügen<br />
sehen nicht nur gut aus, sondern sind<br />
auch sexy.<br />
French Connection 139 €<br />
Set 399 €<br />
The Kooples 155 €<br />
Dieser Look steht für Gegensätze, die<br />
(sich) wortwörtlich anziehen: Schwarz<br />
und Weiß, Weiblichkeit und Männlichkeit.<br />
Verbunden zu einem puristisch androgynen<br />
und rockig angehauchten Stil<br />
zeigen wir, dass Gegensätze gemeinsam<br />
die größte Wirkung entfalten.<br />
Givenchy 435 €<br />
Set 139 €<br />
Sandro 60 €<br />
LEDER<br />
Geschmeidig und sexy, scharf geschnitten<br />
und doch so edel! Leder ist und<br />
bleibt auch in der kommenden Saison<br />
ein großes Fashion-Thema. Ob Hose,<br />
Jacke, Shirt oder Kleid – ist das schwarze<br />
Material richtig in Form gebracht,<br />
sieht es feminin und sexy aus. Das absolute<br />
Must-have: eine Lederhose, vorzugsweise<br />
in Schwarz.<br />
Furia 235 €<br />
Michael Kors 225 €<br />
Tiger of Sweden 69 €<br />
Galeries Lafayette<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 76 –78, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.galerieslafayette.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 25
shopping | fashion-trends<br />
Das große<br />
Thema ist<br />
Entschleunigung<br />
Männermode-Trends für den Herbst<br />
Schwarze Rollkragenpullover<br />
à la Steve<br />
Jobs ergänzen die<br />
Businessgarderobe.<br />
1 Akzente werden in Bordeaux,<br />
Rot oder Orange<br />
gesetzt.<br />
2 Klassisch-elegantes<br />
Sakko mit breiterem<br />
Revers.<br />
3 Elegant geschnittener<br />
Nadelstreifenanzug in<br />
dunklen Farben.<br />
4 Karierte Hemden sind<br />
im Freizeitbereich wieder<br />
en vogue.<br />
5 Auch der Zweireiher ist<br />
wieder gern gesehen.<br />
1<br />
26 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
M<br />
odeexpertin Beate Lecloux sieht für den kommenden<br />
Herbst keine aufregenden Modeknaller bei den<br />
Herren. Eher geht der Trend in Richtung klassische<br />
Eleganz. Akzente werden mit Bedacht gesetzt.<br />
Der klassischelegante<br />
Look<br />
mit interessanten<br />
Details kehrt zurück.<br />
Noch vor wenigen Jahren musste ich quer durch Europa reisen, um<br />
die Trends der Männermode für die jeweils kommenden Saisons<br />
aufzugreifen. Florenz, Mailand und auch Paris waren die Nabel der<br />
Modewelt. Nun, wenn man heute mit italienischen und französischen<br />
Modeschöpfern redet, verweisen sie durchweg auf <strong>Berlin</strong> als<br />
place to be. Eine Tatsache, die mich als gebürtige <strong>Berlin</strong>erin schon<br />
etwas stolz macht. Leider zeigt sich dieser Anspruch noch nicht auf<br />
den Straßen <strong>Berlin</strong>s außerhalb der Messezeiten: Gerade im Bereich<br />
der Businesskleidung zeigt der <strong>Berlin</strong>er doch noch etwas Nachholbedarf<br />
im Vergleich zu einem Mailänder Anzugträger.<br />
In diesem Herbst kann sich das aber ändern: Klassische Schnitte<br />
für den Anzug mit Nadelstreifen und dunklen Farben sind das<br />
Thema der Saison. Modische Aufgeregtheit weicht einem eleganten<br />
Look. Schwarz und dunkles Blau im klassischen Stil der vierziger<br />
Jahre, ergänzt um wohldosierte Akzente gerne in Bordeaux, Orange<br />
und Rot, sind die vorherrschenden Anzugfarben der Saison. Das<br />
Revers wird wieder breiter, die Anzüge zeigen gerne elegante Details<br />
wie farbig angesetzte Schneiderkanten und Knopflöcher. Auch Zweireiher<br />
liegen wieder im Trend.<br />
Wertige schwarze Rollkragenpullover können bei weniger formellen<br />
Anlässen das klassische Hemd mit Krawatte ersetzen. Im<br />
Freizeitbereich feiern karierte Hemden ein überraschendes Comeback.<br />
Autorin<br />
Beate Lecloux<br />
ist Inhaberin des Maßbekleiders<br />
Cut For You in der Reinhardtstraße 38<br />
www.cutforyou.com<br />
2 3 4 5<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 27
meet & greet | business-lunch<br />
Business-Lunch<br />
Gute Adressen in Mitte: Gesund, schnell und schmackhaft<br />
Bistro Media<br />
im MARITIM proArte Hotel <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 151, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20334530<br />
Reservierung: nicht erforderlich<br />
Küchenchef: René Otte<br />
Küche: International/regional<br />
Sitzplätze: 45 im Innenbereich und 16<br />
auf der Terrasse (wetterbedingt)<br />
Event Catering: möglich<br />
Separate Veranstaltungsräume: 13<br />
(auf 2.700 m2)<br />
Spezialität: »Quick and more«: Sie<br />
wählen die Zutaten – wir kochen für<br />
Sie. Kombinieren Sie Ihr Gericht mit<br />
einer Auswahl an frischen Zutaten wie<br />
Fleisch, Fisch und Gemüse und einer<br />
Sättigungsbeilage! Besonderheit:<br />
BIO – »Quick and more« aus 100 %<br />
ökologisch angebauten Zutaten.<br />
Business-Lunch: 12:00 – 15:00 Uhr<br />
Business-Menü: »Quick and more«<br />
für 8,50 €, »BIO – Quick and more«<br />
für 9,99 €<br />
Softdrinks und Bier: ab 2,90 €<br />
Wein: ab 7,50 €<br />
Maximale Wartezeit: 15 Minuten<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.maritim.de<br />
Raucher-Lounge: nicht vorhanden<br />
Oleo Pazzo<br />
c/o Courtyard by Marriott <strong>Berlin</strong> Mitte<br />
Axel-Springer-Straße 55, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 8009286400<br />
oleo.pazzo@courtyard.com<br />
Küchenchef: Marco Eckstedt<br />
Küche: mediterran mit lokalen<br />
Spezialitäten<br />
Sitzplätze: 130<br />
Event-Catering: auf Anfrage<br />
Separate Veranstaltungsräume: 10<br />
Spezialität: Oleo Pazzo Burger<br />
12,50 €, Oleo Pazzo Clubsandwich<br />
11,50 €, hausgemachte Limonade<br />
4,00 €<br />
Business-Lunch: 11:30 – 17:00 Uhr<br />
Business-Menü: 6,50 € inklusive<br />
Hauptgang und Softgetränk; 8,25 €<br />
inklusive Vorspeise/Dessert, Hauptgang<br />
und Softgetränk. Die Gerichte<br />
wechseln wöchentlich. Es stehen<br />
immer zwei Hauptgänge sowie eine<br />
vegetarische Variante zur Auswahl.<br />
Softdrinks und Bier: ab 3,00 € bzw.<br />
3,50 €<br />
Wein: ab 5,50 €<br />
Maximale Wartezeit: ca. 15 Minuten<br />
(je nach Gästeaufkommen und<br />
Gericht)<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.marriott.com<br />
Raucher-Lounge: nicht vorhanden<br />
ALvis Restaurant<br />
Albrechtstraße 8, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 30886560<br />
kontakt@alvis-restaurant.de<br />
Reservierung: Nicht erforderlich<br />
Küchenchef: Wolfgang Kanow<br />
Küche: <strong>Berlin</strong>-Brandenburgisch<br />
Sitzplätze: 75 im Restaurant, 40 im<br />
Hofgarten<br />
Event-Catering: Möglich<br />
Separate Veranstaltungsräume:<br />
Vorhanden<br />
Spezialität: »Suppe satt«: drei verschiedene<br />
Suppen, täglich wechselnd<br />
für 4,00 €<br />
Business-Lunch: 12:00 – 15:00 Uhr<br />
Business-Menü: Zwei-Gang-Menü für<br />
19,00 €, inklusive Getränk für 8,00 €<br />
Softdrinks und Bier: ab 2,10 €<br />
Wein: ab 3,90 €<br />
Raucher-Lounge: Im Hofgarten<br />
vorhanden<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte:<br />
www.alvis-restaurant.de<br />
Taste! Bar&Restaurant<br />
c/o NH <strong>Berlin</strong> Friedrichstrasse<br />
Friedrichstrasse 96, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 2062660<br />
nhfriedrichstrasse@nh-hotels.com<br />
Küchenchef: Andreas Wenta<br />
Küche: International mit regionalen<br />
Einflüssen<br />
Sitzplätze: 38<br />
Separate Veranstaltungsräume: 11<br />
(in verschiedenen Größen, alle mit<br />
Tageslicht)<br />
Spezialität: »Business-Break« – die<br />
30-Minuten-Power-Pause im Taste!<br />
Bar&Restaurant lässt Sie für nur 9,50 €<br />
von einem der zwei Hauptgerichte<br />
wählen, das mit einem Salat serviert<br />
und einem Espresso abgerundet wird.<br />
Business-Lunch: 12:00 – 15:00 Uhr<br />
Softdrinks und Bier: ab 2,50 €<br />
Wein: ab 5,50 €<br />
Maximale Wartezeit: 15 Minuten<br />
www.nh-hotels.de<br />
28 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Steak-Restaurants<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 103, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 23363770<br />
Quartier 205, <strong>Friedrichstraße</strong> 68, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20945230<br />
Unter den Linden 36 –38, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20647871<br />
info@maredo.de<br />
Reservierung: empfohlen, telefonisch<br />
Küche: Rindersteaks aus Südamerika, großes Salatbuffet, tägl. wechselnder<br />
Mittagstisch bis 17:00 Uhr, alle Speisen ohne künstliche Zusatzstoffe, Allergenbroschüre<br />
vorhanden, zahlreiche Bioprodukte<br />
Sitzplätze: 130 – 190, Terrassen- oder Atriumplätze vorhanden<br />
Spezialität: Rindersteaks vom Grill, großes Salatbuffet<br />
Business-Lunch: bis 17:00 Uhr<br />
Business-Menü: 7,80 – 14,50 €, all you can eat Salat: 7,20 €<br />
Softdrinks und Bier: ab 2,50 € bzw. 3,00 €<br />
Wein: ab 3,80 €<br />
Newsletter/aktuelle Speisekarte: www.maredo.de<br />
Das besondere Restaurant<br />
L’esprit brasserie im Herzen von <strong>Berlin</strong><br />
Das Restaurant et Brasserie Entrecôte bietet seit nunmehr 14 Jahren seine feinen<br />
französischen Spezialitäten in <strong>Berlin</strong>s historischer Mitte an. Während zu Beginn der<br />
Name Programm war, so hat man das Angebot im Laufe der Zeit um eine Vielfalt<br />
von Vorspeisen, typisch französischen Spezialitäten und eine hauseigene Patisserie<br />
erweitert.<br />
Das Restaurant strahlt mit seiner aufwendig lackierten Holzbekleidung, getönten<br />
Wandflächen, vielen Spiegeln und einer weichen Lichtführung eine behagliche Wärme<br />
aus. Unter der Regie eines französischen Oberkellners servieren freundliche und<br />
schnelle Kellner französische Spezialitäten wie Le Foie Gras, Le Steak Tartare oder<br />
Le Chateaubriand.<br />
Das Entrecôte wird von seinen zahlreichen Stammgästen neben den köstlichen<br />
Speisen vor allem auch wegen seines »l’esprit de brasserie« geschätzt – man sagt, im<br />
Entrecôte ist ein Hauch von Paris zu spüren. Dieses Lebensgefühl, das man nur in Paris<br />
findet und von dem so viele Künstler schwärmten, kann man im Entrecôte in der<br />
Schützenstraße in <strong>Berlin</strong>-Mitte spüren. Dabei legt der Inhaber Thomas Frede Wert<br />
darauf, dass dieser Pariser Esprit nie kopiert, sondern mit einem modernen, eleganten<br />
Interieur lebendig umgesetzt und an den <strong>Berlin</strong>er Charme angepasst worden ist.<br />
»Wir pflegen ›l’esprit brasserie‹ im Herzen von <strong>Berlin</strong>«, sagt Frede.<br />
Restaurant et Brasserie Entrecôte<br />
Schützenstraße 5, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20165496, www.entrecote.de<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 29
meet & greet | bayern in mitte<br />
Oans, zwoa, gsuffa!<br />
Bayerisch essen und trinken in Mitte<br />
W<br />
ir haben vom Potsdamer Platz bis zum Alexanderplatz<br />
acht empfehlenswerte Bayerische Restaurants<br />
ausgemacht, zwei davon stellen wir Ihnen anhand<br />
von Steckbriefen vor. Zwar trifft man vor Ort nicht auf den<br />
urechten Bayern, aber dennoch haben alle Restaurants gemein,<br />
dass man dort gut essen und trinken kann, die Preise moderat<br />
sind und die Bedienung angenehm bajuwarisch ist.<br />
Hofbräuhaus <strong>Berlin</strong><br />
Seit 2011 hat auch <strong>Berlin</strong> ein Hofbräuhaus und die Namensverwandschaft<br />
ist durchaus Konzept, denn das berühmte Münchner Hofbräuhaus<br />
ist das große Vorbild. Auch wenn die Betreiber und der<br />
Geschäftsführer Björn Schwarz Hanseaten sind, geht hier die Post ab<br />
und steht die Stimmung dem Münchner Pendent in Nichts nach. Die<br />
orignial-bayerische Show-Band liefert Livemusik, die Bedienung serviert<br />
das Bier akrobatisch wie auf der Wiesn und hat angeblich das originalste<br />
bajuwarische Outfit. Und wer sich selbst gern mal ein Dirndl<br />
oder eine Lederhose anschaffen will, der wird hier auch fündig: Im<br />
separaten Shop werden die neuesten Trachtenmoden der berühmten<br />
Firma Angermaier zum Kauf angeboten.<br />
Mitte feiert das Oktoberfest<br />
Oktoberfest im Hofbräuhaus<br />
Karl-Liebknecht-Straße 30,<br />
10178 <strong>Berlin</strong><br />
21.9. – 6.10.<strong>2013</strong>,<br />
tgl. ab 12:00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest am Alexanderplatz<br />
vorm Galeria Kaufhof<br />
27.9. – 13.10.<strong>2013</strong>,<br />
tgl. 10:00 – 22:00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest am Hauptbahnhof<br />
Spreewiesn Hütte, gegenüber<br />
vom Hamburger Bahnhof<br />
7.9. – 19.10.<strong>2013</strong>,<br />
tgl. ab 18:00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest im Maximilians<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 185 –190,<br />
10117 <strong>Berlin</strong><br />
20./21.9.<strong>2013</strong>,<br />
tgl. 11:00 – 24:00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest im Löwenbräu<br />
Leipziger Straße 65, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
21.9. – 13.10.<strong>2013</strong>,<br />
tgl. 11:30 – 24:00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Oktoberfest in der<br />
<strong>Berlin</strong>er Republik<br />
Schiffbauerdamm 8, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
21.9. – 6.10.<strong>2013</strong>,<br />
tgl. 10:00 – 06:00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Küchenchef: Robert Hilges<br />
Öffnungszeiten: So – Do 10:00 –<br />
01:00 Uhr, Fr – Sa 10:00 – 02:00 Uhr<br />
Sitzplätze: 3.000 (mit Biergarten)<br />
Separate Veranstaltungsräume: Saal<br />
für bis zu 1.250 Personen<br />
Bayerische Klassiker auf der Speisekarte:<br />
Resche Haxe, Hausgemachter<br />
Obazda, Wirtshaus Brotzeit, Knuspriges<br />
halbes Brathendl, Leberkäs,<br />
Münchner Weißwürstl<br />
Bei den Gästen beliebtestes Gericht:<br />
Resche Haxe (1 Kilo) mit bayerisch<br />
Kraut, Kartoffelkloß und Biersauce<br />
Besonderheit des Restaurants:<br />
Livemusik der Original Hofbräuhaus<br />
Showband (tgl. 12:00 – 15:00 Uhr,<br />
So – Do 18:00 – 23:30 Uhr, Fr – Sa<br />
19:00 – 00:30 Uhr)<br />
Anzahl der Sorten von bayerischem<br />
Bier: 7 (Münchner Hofbräu hell/<br />
dunkel, Weißbier hell/dunkel/Kristall,<br />
alkoholfreies Weißbier und alkoholfreies<br />
Hofbräu hell)<br />
Lieblingsgericht des Küchenchefs:<br />
Rahmspinat mit neuen Kartoffeln<br />
und Rührei<br />
Das ausgefallenste Gericht auf der<br />
Karte: Hofbräu Schlachterplatte, ab<br />
zwei Personen, in der Pfanne serviert<br />
(Halbe knusprige Haxe, Schweinsbraten,<br />
Leberkäs, Rostbratwürstl, Weißwurst,<br />
Kartoffelknödel, Krautsalat,<br />
Sauerkraut & Dunkelbiersoße)<br />
Saisonale Veranstaltungen:<br />
Oktoberfest, Hofbräu Party-Nacht,<br />
Bundesliga<br />
Berühmte Gäste: DJ Ötzi, Mickie<br />
Krause, Jürgen Drews, Staatschefs<br />
der Mongolei und Thailands, Uwe<br />
Ochsenknecht, Alfons Schuhbeck<br />
Business Lunch: Mo – Fr 11:00 –<br />
15:00 Uhr, Gerichte ab 2,90 € (z. B.<br />
Eintopf in der Löwenkopfterrine,<br />
Steak-Tag am Mittwoch, Rinderhüftsteak)<br />
30 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Maximilians<br />
2003 gegründet, begeht das Maximilians in diesem Jahr, unmittelbar<br />
vor dem Oktoberfest, sein 10-jähriges Jubiläum. Maximilians-Chef<br />
Frank Sotola ist vom ersten Tag an mit dabei und als gebürtiger <strong>Berlin</strong>er<br />
mittlerweile Kenner der bajuwarischen Kultur und Verfechter<br />
einer bodenständigen deutschen Küche – der bayerischen eben. Wenn<br />
er über den Maximilians-Obazda spricht, kommt er ins Schwärmen.<br />
Selbst echte Bayern sollen bestätigt haben, dass er besser schmeckt als<br />
bei ihnen zu Hause. Der Riesenbayer vor der Tür, sein 3-Meter-Mann,<br />
der den Besuchern der <strong>Friedrichstraße</strong> den Weg zeigt, das sei ihr Außendienstmitarbeiter,<br />
so Sotola. Viele Besucher, vor allem aus Asien,<br />
lieben ihn und lassen sich gern mit ihm fotografieren.<br />
Küchenchef: Margarete Jung<br />
Öffnungszeiten: täglich von 11:00 –<br />
23:00 Uhr, außer Heiligabend<br />
Sitzplätze: 250 – 300 Plätze im Innenbereich,<br />
zuzüglich jeweils 70 Plätze im<br />
Atrium und auf der Sonnenterrasse in<br />
der Kronenstraße<br />
Separate Veranstaltungsräume: keine<br />
Bayerische Klassiker auf der Speisekarte:<br />
Ofenfrischer Schweinsbraten,<br />
Brotzeit mit typischen alpenländischen<br />
Spezialitäten, angebräunter<br />
Leberkäse, Original Wiener Schnitzel,<br />
Weißwürstl mit Laugenbrezn<br />
Bei den Gästen beliebtestes Gericht:<br />
Ofenfrischer Schweinsbraten<br />
Besonderheit des Restaurants: Vom<br />
weithin sichtbaren über drei Meter<br />
hohen Bayernburschen abgesehen, ist<br />
es die spezielle Rezeptur des Obazda<br />
Anzahl der Sorten von bayerischem<br />
Bier: 4 Sorten Paulaner und ein wechselndes<br />
Monatsbier frisch vom Fass<br />
Lieblingsgericht des Küchenchefs:<br />
Allgäuer Kasspatzn<br />
Das ausgefallenste<br />
Gericht auf der Karte:<br />
<strong>Berlin</strong>er Currywurst<br />
Saisonale Veranstaltungen:<br />
Oktoberfest (startet zeitgleich mit<br />
dem Wiesn-Start im September)<br />
Berühmte Gäste: Bundespräsident<br />
a. D. Horst Köhler,<br />
Wladimir Putin, Danny DeVito,<br />
Tom Hanks, Scarlett Johansson,<br />
die Fußballer von Hertha BSC<br />
Business Lunch: täglich wechselndes<br />
2-Gänge-Menü für 6,45 €<br />
Bayerische Restaurants in Mitte<br />
1 Augustiner<br />
Charlottenstraße 55, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20454020, www.augustiner-braeu-berlin.de<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Hofbräuhaus <strong>Berlin</strong><br />
Karl-Liebknecht-Straße 30, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 6796655-20, www.berlin-hofbraeu.de<br />
Hopfingerbräu im Palais<br />
Ebertstraße 24, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20458637, www.hopfingerbraeu-im-palais.de<br />
Hopfingerbräu im Hauptbahnhof<br />
Europaplatz 1, 10557 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20624624, www.hopfingerbraeu-berlin.de<br />
Lindenbräu am Potsdamer Platz<br />
Bellevuestraße 3 –5, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 25751280, www.lindenbraeu-berlin.de<br />
Löwenbräu am Gendarmenmarkt<br />
Leipziger Straße 65, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 20624630, www.loewenbraeu-berlin.de<br />
7 Maximilians<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 185 –190, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 204450559, www.maximaliansberlin.de<br />
8 Weihenstephaner<br />
Neue Promenade 5, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon: 030 84710760, www.weihenstephaner-berlin.de<br />
Beusselstr.<br />
Müllerstr.<br />
Seestr.<br />
Turmstr.<br />
Alt-Moabit<br />
MITTE<br />
Invalidenstr.<br />
Str. d. 17. Juni Unter den Linden<br />
Tiergarten<br />
4<br />
3<br />
5<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
Osloer Str.<br />
Brunnenstr.<br />
Friedrichstr.<br />
7<br />
Torstr.<br />
6<br />
Leipziger Str.<br />
1<br />
8<br />
2<br />
Alexanderplatz<br />
Karte: Increa/Fotolia.com<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 31
home & work | interview<br />
© Eike Becker_Architekten<br />
Helle und lichtdurchflutete Wohnräume.<br />
Wohnen in Mitte<br />
Architekt Eike Becker im Gespräch<br />
V<br />
on außen modern gehalten, von innen mit aufwändigem Design – für Liebhaber von hochwertigem Wohnen entstehen in <strong>Berlin</strong>-<br />
Mitte derzeit nicht nur architektonisch anspruchsvolle Luxuswohnungen. Städteplaner, Bauunternehmer und Architekten haben<br />
das Konzept der sogenannten Townhouses wiederentdeckt. Die Idee: schmale und hohe Häuser mit Garten mitten in der Stadt.<br />
Wir haben mit Architekt Eike Becker über <strong>Berlin</strong> und seine aktuellen Projekte The Garden und Am Zirkus 1 gesprochen.<br />
→ Sie sind jetzt seit Anfang der 90er Jahre in<br />
<strong>Berlin</strong>. Sind Sie jetzt ein <strong>Berlin</strong>er?<br />
Ich fühle mich weder als Westberliner, noch<br />
als Ostberliner. Aber als jemand, der in dieser<br />
Stadt zu Hause ist. Zu sagen, dass ich <strong>Berlin</strong>er<br />
bin, würde mir schwerfallen. Ich lebe hier<br />
sehr gern und denke, dass das heutige <strong>Berlin</strong><br />
für dieses ambitionierte Musterland Deutschland<br />
eine Inspiration sein kann.<br />
→ Was macht für Sie <strong>Berlin</strong> aus?<br />
<strong>Berlin</strong> ist immer diese Art von Versprechen<br />
gewesen nach dem Motto »Das wird alles<br />
noch besser«. Das hat sich jetzt etwas ver-<br />
schoben. Es kommt jetzt tatsächlich ein gewisser<br />
wirtschaftlicher Schwung hinzu und<br />
das Interesse von außen, sich hier in <strong>Berlin</strong><br />
dafür auch zu engagieren. Dazu passt diese<br />
vage Idee, das Streben nach Perfektion aufzugeben,<br />
und mit offenen Augen das Neue und<br />
Andere zu suchen.<br />
→ Ihre aktuellen Projekte in Mitte sind das Yoo<br />
<strong>Berlin</strong>, Am Zirkus 1 und The Garden in der<br />
Chausseestraße. Wie läuft es dort?<br />
Am Zirkus kämpfen wir in der letzten Phase<br />
der Realisierung. Insgesamt war es ein Projekt<br />
mit vielen Unwägbarkeiten. Zum einen war<br />
der Kaufpreis des Grundstücks 2001 hoch,<br />
dann war der erste Entwurf nicht umsetzbar<br />
usw. Viele Schwierigkeiten lagen an der allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Entwicklung. Wir<br />
sind seit 2006 dabei und heute optimistisch,<br />
dass es in Kürze fertig gestellt sein wird.<br />
→ Sind Sie generell ein Vertreter für hochwertiges<br />
Wohnen?<br />
Man kann davon ausgehen, dass Am Zirkus<br />
mit unserer Architektur und der Innenarchitektur<br />
von Yoo inspired by Starck gute Wohnungen<br />
entstehen. Die Wohnungen sind alle<br />
sehr unterschiedlich. Aber mir geht es nicht<br />
32 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
© Eike Becker_Architekten<br />
Mit The Garden entsteht ein völlig neuer Straßenzug.<br />
generell um Luxus. Adäquater, angemessener<br />
Wohnraum für all die unterschiedlichen<br />
Wohnbedürfnisse fehlt in <strong>Berlin</strong>. Es besteht<br />
z. B. auch eine große Nachfrage nach günstigen,<br />
kleinen Wohnungen mit ein bis anderthalb<br />
Zimmern, am besten mitten in der Stadt.<br />
Mich interessieren Vorhaben in der Stadt, die<br />
mit Klugheit und Finesse etwas besser machen<br />
können.<br />
→ Worauf kommt es Ihnen an, wenn Sie <strong>Berlin</strong><br />
verändern?<br />
Die Menschen wohnen und leben so unterschiedlich<br />
und haben so unterschiedliche<br />
Bedürfnisse. Das gilt es zu nutzen und zu<br />
berücksichtigen. Deshalb gehen wir an unsere<br />
Aufgaben differenziert heran. Wer wie<br />
in Frankfurt beispielsweise als Banker astronomisch<br />
viel Geld verdient, dem fällt es<br />
auch leicht, hohe Mieten oder einen hohen<br />
Kaufpreis zu zahlen. Wenn man dann aber<br />
nicht aufpasst, kann es geschehen, dass gerade<br />
diese innerstädtischen Bereiche nur noch<br />
von Bankern bewohnt werden können. Was<br />
wäre das für eine triste Gesellschaft?! Dafür<br />
zeigen mittlerweile viele Verständnis in<br />
Deutschland. Die Gesellschaft muss in ihrer<br />
Mitte zusammenbleiben. Gerade hier in <strong>Berlin</strong>,<br />
dieser Stadt mit so viel Potential, es besser<br />
hinzubekommen.<br />
Architekt Eike Becker im Gespräch mit Frank Nehring.<br />
→ Was meinen Sie damit?<br />
Es gibt darauf keine vorgefassten Antworten.<br />
Bei dem Projekt The Garden in der Chausseestraße,<br />
gegenüber der neuen BND Zentrale,<br />
bauen wir bewusst an die vorhandene Bausubstanz<br />
an. Wir haben hier 17 unterschiedliche<br />
Häuser entworfen mit eigenen Eingängen<br />
und eigenen Gärten, differenzierten Fassaden.<br />
Jedes Haus, das dazukommt, soll ein guter<br />
Nachbar sein und die Nachbarschaft stärken.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 33
home & work | interview<br />
© Eike Becker_Architekten<br />
Die Außenansicht des Projekts The Garden in der Chausseestraße.<br />
Die Strategie beim Zirkus ist eine ganz andere.<br />
Da geht es darum, einen Mittelpunkt zu<br />
schaffen für die Nachbarschaft. Der Ring ist<br />
also vorhanden und die Fassung wird jetzt<br />
mit einem Stein gefüllt. Die gewählten Mittel<br />
sind sehr unterschiedlich, aber das Ziel bleibt<br />
dasselbe: Wir wollen die Nachbarschaft stärken<br />
und für möglichst viele, unterschiedliche<br />
Bedürfnisse bessere Angebote machen, ein<br />
besseres öffentliches und privates Leben.<br />
→ Sie sind international erfahren. Macht<br />
<strong>Berlin</strong> etwas anders oder schlauer als andere<br />
Großstädte?<br />
<strong>Berlin</strong> wirkt zur Zeit bescheidener. Und aufmerksamer.<br />
Die Stadt achtet nicht so sehr auf<br />
sich selbst und was man selber so supertoll<br />
gemacht hat, sondern schaut, was nicht so gut<br />
läuft und was besser gemacht werden kann.<br />
Aus dieser Position heraus gibt es dann gute<br />
Möglichkeiten für Verbesserungen. Sehr viele!<br />
<strong>Berlin</strong> ist ja so eine Art Nachzügler. Die<br />
Stadt taucht jetzt gerade auf aus ihrer Tiefschlafphase.<br />
Und der Personenkreis derer, die<br />
gute Ideen und Projekte haben, die sie umsetzen<br />
wollen, wächst. Teile werden realisiert,<br />
manche von Dauer, manche nicht. Diese Abwechslung<br />
führt in meinen Augen dazu, dass<br />
die ganz großen Irrtümer hier zur Zeit eher<br />
vermieden werden. Die Stadtentwicklung<br />
wird intensiv und kontrovers diskutiert. Viele<br />
Themen interessieren einen größeren Personenkreis.<br />
Ich denke dabei an das Stadtschloss,<br />
das Marx-Engels-Forum, den Alexanderplatz,<br />
das Tempelhofer Feld, erschwingliches Wohnen<br />
und so weiter. Allein die Diskussion und<br />
das Fragen nach dem, was anders gemacht<br />
werden kann, ist eine Strategie, durch die bessere<br />
Entscheidungen erarbeitet werden können.<br />
Auch wenn es in der Regel länger dauert.<br />
→ Wo sehen Sie dabei Ihre Verantwortung als<br />
Architekt?<br />
Eine Stadt kann das Schönste und auch das<br />
Hässlichste sein, was Menschen sich ausdenken<br />
können. Aber immer ist es die Welt, in<br />
der wir leben. Mich interessiert die Gestaltung<br />
dieser Welt. Eine Stadt wird durch eine<br />
endlose Vielzahl von Entscheidungen so wie<br />
sie ist. An diesem Ringen um die bestmögliche<br />
Lösung möchte ich mich gerne beteiligen.<br />
→ Wie hat sich Mitte in den letzten Jahren<br />
verändert?<br />
Mitte wird mehr erkannt als Mittelpunkt<br />
einer internationalen Stadt. Hier trifft man<br />
sich, wenn man neugierig ist. Insgesamt ist<br />
Mitte eine andere Art Stadt als beispiels weise<br />
der Kudamm. Manches von dem, was in<br />
Mitte zur Zeit entsteht, hat eine Aura. Auch<br />
von Menschen, die nur kurze Zeit hier sind,<br />
höre ich das. Hier ist die Gesellschaft an einen<br />
Wechselpunkt gelangt. Es wird innovativ<br />
umgegangen mit dem, was Stadt ist und<br />
was die Gesellschaft braucht. Leute, die neu<br />
dazu ziehen, sind etwas herzlicher willkommen,<br />
als anderwo. Das fällt auf. Dazu kommen<br />
Offenheit, Neugierde und die Reduktion<br />
34 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
© Eike Becker_Architekten<br />
Das Projekt Am Zirkus 1 steht kurz vor Vollendung.<br />
von Menschen, die nur kurze Zeit hier sind,<br />
höre ich das. Hier ist die Gesellschaft an einen<br />
Wechselpunkt gelangt. Es wird innovativ<br />
umgegangen mit dem, was Stadt ist und was<br />
die Gesellschaft braucht. Leute, die neu dazu<br />
ziehen, sind etwas herzlicher willkommen<br />
als anderwo. Das fällt auf. Dazu kommen<br />
Offenheit, Neugierde und die Reduktion gesellschaftlicher<br />
Erwartungen. Hier werden<br />
Fragen gestellt wie z.B.: Wie leben wir? Wie<br />
wollen wir leben? Was ist Lebensqualität? Was<br />
geht besser? Wir probieren das mal aus, usw.<br />
→ Wie passt Mitte zu <strong>Berlin</strong>? Was gehört zu<br />
Mitte aus Ihrer Sicht?<br />
Dazu gehört unbedingt das Scheunenviertel<br />
und Moabit, und nicht nur die repräsentativen<br />
Bereiche wie der Gendarmenmarkt oder die<br />
Museumsinsel, das Marx-Engels-Forum, der<br />
Alexanderplatz. Die Stadt schöpft ja gerade<br />
aus den kreativeren Teilen der Gesellschaft, die<br />
irgendwo eine Lücke finden oder was auch immer<br />
erfinden wollen. Deshalb ist es wichtig, genau<br />
diese Bereiche weiter offen zu halten und<br />
die Randbereiche von Mitte intensiver anzubinden.<br />
Die Ränder von Mitte sind die Garküchen,<br />
in denen das Neue <strong>Berlin</strong> erfunden wird.<br />
→ Viele Bauprojekte treffen auf unterschiedlichste<br />
Interessenlagen. Man hat den<br />
Eindruck, dass immer mehr gestritten als<br />
zugepackt wird.<br />
Das Interesse an Baumaßnahmen ist gewachsen.<br />
Die elektronischen Medien und die gesellschaftlichen<br />
Emanzipationsprozesse tragen<br />
dazu bei. Ich finde es wichtig, dass solche<br />
Themen öffentlich diskutiert und nicht im<br />
Stillen entschieden werden. Es betrifft ja viele<br />
und kann eine Nachbarschaft stark verändern,<br />
wenn ein Hochhaus oder ein Quartier, usw.<br />
gebaut werden. Solche Veränderungen müssen<br />
ausdiskutiert werden, im Idealfall zum frühen<br />
Zeitpunkt. Im Falle Mediaspree hat die Diskussion<br />
dazu geführt, dass das öffentliche Interesse<br />
stärker berücksichtigt worden ist. Aber wenn<br />
sich Politiker auf den Zaun stellen und sagen<br />
»Ich bin gegen die moderne Architektur«,<br />
dann ist das Populismus. Auf Zäunen möchte<br />
ich Politiker eigentlich nicht sehen.<br />
→ Sind solche Großprojekte wie BER & Co.<br />
eigentlich noch händelbar?<br />
Sie sind nicht unbeherrschbar. Wir haben das<br />
Steigenberger Airport Hotel <strong>Berlin</strong> am BER<br />
geplant. Die Realisierung ging reibungslos.<br />
Es lässt sich an Komplexität natürlich nicht<br />
mit dem Flughafen vergleichen, aber die Prozesse<br />
sind ähnlich. Wenn es kein stringentes<br />
Management gibt, das auch mal Nein zu Anpassungs-<br />
oder Änderungswünschen sagt,<br />
kommt es schnell zu Verzögerungen. Jede einzelne<br />
dieser Änderungen kostet früher oder<br />
später Zeit und Geld. Auch wenn das von<br />
manchen gerne eine Zeit lang verdrängt wird.<br />
→ Herr Becker, vielen Dank für das Gespräch!<br />
Das Interview führten Frank Nehring<br />
und Anja Strebe.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 35
home & work | interview<br />
© Eike Becker_Architekten<br />
Die großen und luftigen Räume bieten viel<br />
Platz zum Leben und Entspannen.<br />
© Eike Becker_Architekten<br />
Der 51jährige Eike Becker kam kurz nach der<br />
Wiedervereinigung nach <strong>Berlin</strong>. Zu seinen bedeutendsten<br />
Bauten gehören unter anderem<br />
das Velvet Hotel in der Oranienburger Straße,<br />
das Friedrich-Carré, das Haus am Weidendamm<br />
HdE oder das Hotel Steigenberger in Schönefeld.<br />
Privat wohnt der Architekt und Designer<br />
in einem Altbau in Schöneberg. »Die große<br />
Lebensqualität kann auch eine Wohnung in<br />
Mitte derzeit nicht toppen«, sagt Becker. Seine<br />
Lieblingsrestaurants sind das Sale e Tabacchi,<br />
das Borchardts oder das Grill Royal.<br />
36 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
118<br />
134<br />
113<br />
129<br />
107<br />
101<br />
90<br />
155<br />
83<br />
167<br />
194<br />
206<br />
39<br />
31<br />
224<br />
246<br />
1<br />
13<br />
Hannoversche Straße<br />
Charitestraße<br />
Köthener Straße<br />
Brandenburger<br />
Tor<br />
Ebertstraße<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
12<br />
Claire-Waldorff-<br />
Straße<br />
Robert-Koch-<br />
Platz<br />
Dessauer Straße<br />
Luisenstraße<br />
Schöneberger Straße<br />
N<br />
Pariser<br />
Platz<br />
Wilhelmstraße<br />
Cora-<strong>Berlin</strong>er-Straße<br />
11<br />
Brandenburger<br />
Tor<br />
Voßstraße<br />
Philippstraße<br />
Schumannstraße<br />
500 m<br />
Reinhardtstraße<br />
Anhalter<br />
Bahnhof<br />
Möckernstraße<br />
Marienstraße<br />
10<br />
Schiffbauerdamm<br />
Leipziger Straße<br />
Hannoversche<br />
Reichstagufer<br />
Schadowstraße<br />
Unter den Linden<br />
Spittelmarkt<br />
Mohrenstraße<br />
Niederkirchnerstraße<br />
HalleschesUfer<br />
TempelhoferUfer<br />
Albrechtstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
Straße<br />
Mauerstraße<br />
Neustädtische Kirchstraße<br />
Anhalter Straße<br />
Stresemannstraße<br />
Großbeerenstraße<br />
Chausseestraße<br />
Gendarmenmarkt<br />
9<br />
Glinkastraße<br />
Oranienburger<br />
Tor<br />
Am Zirkus<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Georgenstraße<br />
Mittelstraße<br />
8<br />
151 181<br />
Dorotheenstraße<br />
Behrenstraße<br />
Französische Straße<br />
Jägerstraße<br />
Taubenstraße<br />
Französische<br />
Straße<br />
Mohrenstraße<br />
Kronenstraße<br />
Mauerstraße<br />
Hedemannstraße<br />
Planckstraße<br />
Stadtmitte<br />
76 61 48<br />
Zimmerstraße<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> <strong>Friedrichstraße</strong><br />
Kochstraße<br />
Torstraße<br />
Kochstraße<br />
Puttkammerstraße<br />
Checkpoint<br />
Charlie<br />
7<br />
Oranienburger Straße<br />
Johannisstraße<br />
Ziegelstraße<br />
Am Weidendamm<br />
Geschwister-Scholl-Str.<br />
Charlottenstraße Charlottenstraße<br />
Oranienburger<br />
Straße<br />
Tucholskystraße<br />
Bahnhof<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Franz-Klühs-Straße<br />
Mehringplatz<br />
Universitätsstraße<br />
6<br />
Linienstraße<br />
Französische Straße<br />
Markgrafenstraße Markgrafenstraße<br />
Monbijoustraße<br />
Auguststraße<br />
Am Kupfergraben<br />
Unter den Linden<br />
Jägerstraße<br />
Leipziger Straße<br />
Krausenstraße<br />
Schützenstraße<br />
Rudi-Dutschke-Straße<br />
Besselestraße<br />
Axel-Springer-Straße Lindenstraße<br />
5<br />
Krausnickstraße<br />
Oberwallstraße<br />
Neues Museum<br />
Am Zeughaus<br />
Kurstraße<br />
Große Hamburger Straße<br />
Altes Museum<br />
Niederwallstraße<br />
Ritterstraße<br />
Alte Jakobstraße<br />
Neuenburger Straße<br />
4<br />
Sophienstraße<br />
Oranienburger Straße<br />
Am Lustgarten<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
<strong>Berlin</strong>er<br />
Dom<br />
Alexandrinenstraße<br />
Hackescher<br />
Markt<br />
Spittelmarkt<br />
3<br />
Gipsstraße<br />
Schloßplatz<br />
Beuthstraße<br />
Rosenthaler Straße<br />
Seydelstraße<br />
Kommandantenstraße<br />
Spandauer Str.<br />
Breite Straße<br />
Hausvogteiplatz<br />
Stadtkarte<br />
Gertraudenstraße<br />
2<br />
Weinmeisterstraße<br />
Alte Jakobstraße<br />
Rathausstraße<br />
Oranienstraße<br />
Wallstraße<br />
Lobeckstraße<br />
Gitschiner Straße<br />
Alte Schönhauser Straße<br />
Ritterstraße<br />
1<br />
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 37<br />
Karl-Liebknecht-Straße<br />
Max-Beer-Straße<br />
Sebastianstraße<br />
Prinzenstraße<br />
Almstadtstraße<br />
Stallschreiberstraße<br />
Alexanderplatz
culture | jedermann-festspiele <strong>2013</strong><br />
Die Grande<br />
Dame und der<br />
Jedermann<br />
Brigitte Grothum<br />
inszeniert im 27. Jahr die<br />
Jedermann-Festspiele<br />
B<br />
ereits zum 27. Mal feiern am 17. Oktober <strong>2013</strong> die <strong>Berlin</strong>er<br />
Jedermann-Festspiele im <strong>Berlin</strong>er Dom ihre Premiere. Erneut<br />
inszeniert von Schauspielerin und Regisseurin Brigitte<br />
Grothum. 1987 brachte sie die Dichtung von Hugo von Hofmannsthal<br />
mit großem Erfolg nach <strong>Berlin</strong> und etablierte sie als<br />
festen Bestandteil des <strong>Berlin</strong>er Kulturlebens.<br />
© Agentur Baganz<br />
→ Frau Grothum, was macht den Jedermann<br />
in <strong>Berlin</strong> so besonders?<br />
Das Theaterstück Jedermann enthält viele<br />
transzendente Elemente, die wir – wie wir<br />
meinen – am besten durch die Bach’sche Orgelmusik<br />
verdeutlichen können. Diese Musik,<br />
live gespielt auf der mehr als 7.000 Pfeifen und<br />
über 100 Register enthaltenden Sauerorgel,<br />
die als die größte noch im ursprünglichen<br />
Zustand erhaltene Orgel der Spätromantik<br />
gilt, sowie die »Kulisse« des Doms, die kein<br />
Bühnenbildner erstellen könnte, sind außergewöhnliche<br />
Bestandteile des <strong>Berlin</strong>er Jedermann.<br />
So haben es auch bisher alle Schauspieler<br />
empfunden, die in den vergangenen<br />
Jahren im Jedermann gespielt haben. Auch<br />
ich empfinde es immer wieder als einmaliges<br />
Erlebnis, etwas ganz Besonderes. Zudem: Der<br />
Jedermann ist in <strong>Berlin</strong> uraufgeführt worden.<br />
Er gehört zu <strong>Berlin</strong>.<br />
→ Auf welchen der Darsteller freuen Sie sich<br />
besonders?<br />
Der gesamte Stab und Teile des Ensembles<br />
sind ja wie eine große Familie. So freue ich<br />
mich jedes Jahr auf das Wiedersehen mit den<br />
»Alten« und das Kennenlernen der »Neuen«.<br />
→ Wie leicht oder schwer ist es, ein Stück im<br />
Dom zu inszenieren?<br />
Es ist natürlich sehr viel schwieriger, im Dom<br />
zu inszenieren als in einem Theater. Wir müssen<br />
alles an die Gegebenheiten dieses Gotteshauses<br />
anpassen. So gibt es kaum Varianten<br />
für die Auftritte, nicht viele Möglichkeiten,<br />
Licht aufzustellen oder anzuhängen. Räume<br />
für Maske, Kostüm und Darsteller sind natürlich<br />
nur begrenzt vorhanden. Jeder muss<br />
zurückstecken, wir brauchen ein teamfähiges<br />
Ensemble. Dazu kommt, dass wir nur drei<br />
Tage Zeit haben, um unsere Arbeit, die wir<br />
in der Luisenkirche am Richard Wagner Platz<br />
erarbeitet haben, in den Dom umzusetzen,<br />
und das bei vollem Publikumsverkehr. Nicht<br />
zuletzt handelt es sich um den <strong>Berlin</strong>er Dom<br />
mit einer Kuppel von 70 Metern Höhe. Das ist<br />
für die Akustik eine große Herausforderung.<br />
→ Was macht den Hauptanteil der Besucher<br />
aus: Touristen oder doch eher <strong>Berlin</strong>er?<br />
Wir haben im letzten Jahr wieder eine Erhebung<br />
gemacht: Das Ergebnis lautet: 50:50.<br />
→ Tragen sich die Festspiele selbst oder gibt es<br />
finanzielle Zuschüsse?<br />
Wir erhalten keinerlei Zuschüsse und tragen<br />
uns ausschließlich durch den Verkauf der<br />
Eintrittskarten und durch Sponsoren.<br />
→ Welche Rolle spielen die Jedermann Festspiele<br />
in Ihrem persönlichen Schaffen?<br />
Sie sind mein drittes Kind...<br />
→ Gibt es vergleichbare Stücke, die Sie gern<br />
inszenieren würden?<br />
Es gibt ein paar Stücke, die mich inhaltlich<br />
reizen. Bei denen könnte ich es mir vorstellen.<br />
→ Welche wären das?<br />
Es gibt z. B. ein Stück von Felix Mitterer –<br />
»Sibirien« – das ich sehr gern mal machen<br />
würde oder von Alan Ayckbourn »Ganz unter<br />
uns«. Auch »Mord im Dom« von T.S. Eliot<br />
war mal mein Traum, aber es ist zu schwierig.<br />
→ Sie stehen seit mehr als 60 Jahren auf der<br />
Bühne und haben in zahlreichen Filmen und<br />
Serien mitgespielt. Was hat sich während<br />
dieser Zeit geändert?<br />
In den 60 Jahren hat sich sehr viel verändert,<br />
allein durch die Vielfalt der Medien, die alle<br />
bedient werden müssen. Quereinsteiger sind<br />
an der Tagesordnung, die Art der Unterhaltungssendungen<br />
hat sich total verändert. Das<br />
38 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Foto: Florian Monheim<br />
reine Zusehen oder Zuhören ist einem interaktiven<br />
Unterhaltungsprogramm gewichen.<br />
Bilder ersetzen Texte, Äußeres ist wichtiger<br />
als Inhalt und alles muss viel schneller gehen.<br />
Die Muße, etwas zu genießen, ob ein Schauspiel,<br />
eine Musik, einen Film oder ein Gemälde,<br />
ist ganz selten geworden.<br />
→ Kennen Sie noch Lampenfieber? Wie gehen<br />
Sie damit um?<br />
Das Lampenfieber ist geblieben wie am ersten<br />
Tag. Wie ich damit umgehe? Gar nicht, ich ertrage<br />
es halt.<br />
→ Womit verbringen Sie die wenige freie Zeit<br />
außerhalb Ihrer Arbeit?<br />
Ich lese sehr gern und sehe, wenn es geht, jede<br />
Sportschau. Ich spiele mit meinem Mann Tennis,<br />
mit meinen Kindern gern Skat oder mit<br />
meinem Sohn Schach. Ich bin für jedes Spiel<br />
zu haben. Auch für Fußball am Computer mit<br />
meinem Sohn. Und wir haben einen Hund.<br />
→ Wo gehen Sie am liebsten in Mitte essen?<br />
Ich esse am liebsten im <strong>Berlin</strong>-Moscow. Bei<br />
schönem Wetter natürlich draußen »Unter<br />
den Linden«.<br />
→ Frau Grothum, vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Interview führte Anja Strebe.<br />
Brigitte Grothum wurde in Dessau geboren,<br />
lebt seit 1950 in <strong>Berlin</strong>. Hier absolvierte sie ihre<br />
Schauspielausbildung und debütierte 1954<br />
am Zimmertheater in Tempelhof. Es folgten<br />
zahlreiche Engagements an allen führenden<br />
Bühnen West-<strong>Berlin</strong>s. Hauptrollen spielte<br />
Brigitte Grothum auch in über 20 Kinofilmen<br />
sowie über 200 Fernsehproduktionen. 1987<br />
inszenierte sie zum ersten Mal Hugo von Hofmannsthals<br />
»Jedermann«. Inzwischen sind ihre<br />
Jedermann-Festspiele, die seit dem Fall der<br />
Mauer jährlich im Herbst im <strong>Berlin</strong>er Dom stattfinden,<br />
zu einer festen Institution geworden,<br />
die auch viele Besucher aus ganz Deutschland<br />
in die Hauptstadt zieht.<br />
© Universal Music David Cuenca<br />
Brigitte Grothum führt nicht nur Regie, sondern spielt<br />
im Jedermann auch die Figur des »Glaube«.<br />
Foto: ©Art&Photo Urbschat<br />
Schauspielerin und Sängerin Jeanette<br />
Biedermann übernimmt in diesem Jahr<br />
die Rolle der »Buhlschaft« und gibt<br />
damit ihr Theater-Debüt.<br />
Mit der Besetzung des »Jedermann«<br />
geht für Francis Fulton-<br />
Smith ein Kindheitstraum in<br />
Erfüllung. Schon 2012 begeisterte<br />
er in dieser Rolle das Publikum.<br />
Foto: Art&Photo Urbschat<br />
Foto: RobaPress - Konstantin<br />
Eulenburg<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 39
culture | clärchens ballhaus<br />
Günter Schmidtke ist das Urgestein an<br />
der Garderobe in Clärchens Ballhaus.<br />
Günter Schmidtke –<br />
Der Garderobier<br />
arbeitet seit 1967 in<br />
Clärchens Ballhaus.<br />
<strong>Berlin</strong>er Original mit Herz und Charme<br />
E<br />
r hat fast alles erlebt: Prügeleien,<br />
Preise in Ost- und West-Mark,<br />
langweilige Musikkapellen und<br />
verkehrten Ball. Günter Schmidtke gehört<br />
schon fast zum Inventar des alten Tanztempels<br />
Clärchens Ballhaus, jedoch noch lange<br />
nicht zum alten Eisen. Seit fast 47 Jahren<br />
kümmert er sich um Mäntel, Jacken und<br />
Hüte der illustren Gästeschar. Anja Strebe<br />
vom Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> befragte<br />
den Kavalier alter Schule zu seinen<br />
Motiven.<br />
→ Herr Schmidtke, Sie sind 79 und arbeiten<br />
jede Woche Freitag und Samstag hier in Clärchens<br />
Ballhaus. Warum tun Sie sich das an?<br />
Erstmal vorneweg: Ich bin der Günter, so<br />
nennen mich alle hier.<br />
Ja, warum bin ich noch hier? Ich hätte ja<br />
schon längst aufgehört, aber die lassen mich<br />
nicht gehen. Die hängen so an mir, warum,<br />
weiß ich auch nicht. Ich glaube, ich bin bei<br />
den Gästen gut angesehen. Und die Chefs<br />
sind auch in Ordnung.<br />
→ Warum machen Sie nicht das, was andere<br />
Senioren in Ihrem Alter tun?<br />
Ich könnte meinen Ruhestand genießen. Mit<br />
der Rente komme ich gut aus. Aber ich will<br />
nicht, das ist doch langweilig. Ich bin ja auch<br />
noch fit.<br />
→ Was tun Sie für Ihre Fitness?<br />
Ich trinke keinen Alkohol. In meinem ganzen<br />
Leben war ich erst einmal betrunken und das<br />
war zu Silvester in den 70er Jahren. Ich habe<br />
zu viel Schlimmes gesehen, was der Alkohol<br />
anrichten kann. Auch bei mir zu Hause gibt<br />
es keinen Alkohol, ich trinke nur Brause oder<br />
Apfelsaft.<br />
→ Aber Sie rauchen ganz schön viel?<br />
Ja, das konserviert mich von innen (lacht). Ich<br />
bin nie krank, nicht mal eine Erkältung.<br />
→ Sie geben häufiger Interviews und sind,<br />
wenn es um das Clärchens geht, häufiger<br />
in den Medien. Wie gehen Sie mit diesem<br />
Rummel um?<br />
Das stört mich nicht. Die reden halt alle gern<br />
mit mir. Manche sagen auch, ich bin ein Original.<br />
Aber so bin ich nun mal, ich quatsch auch<br />
gerne. Und ich kenne mich eben hier aus und<br />
kann noch etwas erzählen, wie es früher so war.<br />
→ Erkennt man Sie auf der Straße?<br />
Ja, überall. Die wissen auch, wo ich hingehöre.<br />
Und die Jüngeren sagen immer, so einen Opa<br />
wollen sie auch haben. Selbst mein Enkel will<br />
so werden wie Opa, das macht mich richtig<br />
stolz.<br />
→ Was tun Sie, wenn Sie nicht im Tanzlokal<br />
sind und arbeiten?<br />
Zu Hause bin ich anders, da will ich meine<br />
Ruhe und höre nur meine Musik. Ich liebe<br />
Klassik, höre Beethoven, Vivaldi, Brahms,<br />
Bartholdy, Smethana. Ich hab eben so ’ne Macke.<br />
Einmal in der Woche gehe ich angeln, da<br />
komme ich dann auch erst am nächsten Tag<br />
nach Hause. Das mache ich schon seit über 50<br />
Jahren so. Ich brauche die Natur, bin eigentlich<br />
ein Landei und auf dem Land geboren.<br />
40 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Die Fassade des alt-ehrwürdigen<br />
Tanztempels, in dem scheinbar die<br />
Zeit stehengeblieben ist.<br />
Nach <strong>Berlin</strong> bin ich nur durch meine Frau gekommen.<br />
Aber sie wollte nicht aufs Land. Ich<br />
könnte ja auch mal nach Amerika reisen, aber<br />
mein Brandenburg verlasse ich nicht.<br />
→ Und sonst?<br />
Ich gehe gern essen. Zum Beispiel in das Restaurant<br />
»Zur Rippe« im Nikolaiviertel, da esse<br />
ich Königsberger Klopse.<br />
→ Was macht Clärchens Ballhaus so<br />
einzigartig?<br />
Das Flair ist einzigartig. Hier halten sogar<br />
Busse aus Westdeutschland an und die Leute<br />
fotografieren alles. Mir och. Die finden<br />
das einfach gut, das Urige und Alte. Auch<br />
wenn alles noch so alt ist, aber die Leute sind<br />
manchmal bis früh um fünf Uhr hier.<br />
→ Wie sind Sie damals zum Clärchen<br />
gekommen?<br />
Clärchens Ballhaus kenne ich ja schon seit<br />
meiner Kindheit, wir haben hier in der Nachbarschaft<br />
gewohnt. Im Mai ʹ45 waren hier die<br />
Kosaken und Mongolen drin. In einer Ecke<br />
standen die Pferde, in einer anderen wurde<br />
eine Kuh geschlachtet. In einem Eimer haben<br />
sie für uns Essen gekocht, Suppe mit Kohl,<br />
weil wir ja nichts hatten. 1946 hat Clärchen<br />
hier weiter gemacht, und auch sie hatte in einer<br />
Ecke Hühner.<br />
Ich hätte nie im Ballhaus angefangen,<br />
aber meine Frau hat damals hier gearbeitet.<br />
Sie hat 20 Jahre hinter der Bar gestanden und<br />
war insgesamt auch 37 Jahre hier. Wegen der<br />
Kinder war sie dann aber 13 Jahre zu Hause<br />
und ich habe das Geld verdient, auch hier.<br />
Ich habe oft etwas repariert in diesem Haus<br />
und irgendwann dann regelmäßig hier gearbeitet.<br />
Ich kann Bagger fahren, Raupe, LKW,<br />
Kipper und so weiter. In diesem Jahr habe ich<br />
60 Jahre meinen Führerschein und bin immer<br />
unfallfrei gefahren, obwohl ich nur eine einfache<br />
Schulbildung habe. Ich habe zwar nichts<br />
gelernt und nicht studiert, aber ich bin nicht<br />
doof. Das kannste mir glauben, meine Kleene.<br />
→ Können Sie sich noch an Ihren 1. Arbeitstag<br />
hier erinnern?<br />
Widerlich! Ich bin kein gelangweilter Trinkgeldempfänger.<br />
Ich habe immer etwas getan<br />
für mein Geld. Von Armisten habe ich nichts<br />
genommen, von Frauen heute noch nicht.<br />
Das macht man nicht. Da bin ich noch einer<br />
von der alten Schule und lege auch großen<br />
Wert darauf.<br />
→ Gefällt Ihnen immer die Musik, die hier<br />
gespielt wird? Welche Musik hören Sie am<br />
liebsten?<br />
Zu Hause höre ich ja nur Klassik. Aber hier<br />
im Lokal mag ich die amerikanische Musikszene,<br />
nur keine deutschen Schlager. Das Gejaule<br />
um Liebe und Leid. Man liebt einen mit<br />
den Augen und dem Herzen aber nicht mit<br />
den Ohren. Wie die schon angezogen sind.<br />
Aber unsere Hausband, die heute hier spielt,<br />
die gefällt mir. Die spielen AC/DC, das rockt.<br />
Früher die Kapelle war nur eine Leierei. Der<br />
Trommler ist bald eingepennt, dazu ein Saxophon<br />
und ein Klavier. Das war ja langweilig,<br />
immer Schneewalzer und den manchmal<br />
fünfmal am Abend. Das ging sogar bis nach<br />
der Wende so.<br />
→ Was sind denn die größten Veränderungen<br />
im Laufe der Jahre?<br />
Alles ist moderner geworden. Außerdem<br />
wird jetzt unentwegt Musik gespielt. Früher<br />
war das anders. Da gab es drei Tänze und<br />
anschließend 10 Minuten Pause, damit die<br />
Bedienung servieren konnte. Da durfte auch<br />
niemand auf der Tanzfläche stehen oder an<br />
der Theke, nur an der Bar. Früher gab es auch<br />
immer verkehrten Ball, da durften die Damen<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 41
culture | clärchens ballhaus<br />
Regelmäßig wird zum Schwoof geladen.<br />
die Herren auffordern. Nach der Wende gab<br />
es das nicht mehr.<br />
→ Tanzen Sie auch mal selber?<br />
Um Gottes Willen, ich mach mich doch nicht<br />
lächerlich! Mit meiner Frau habe ich früher<br />
getanzt und würde das heute auch gern noch<br />
tun, leider ist sie schon gestorben. Und eine<br />
neue Frau kommt mir nicht mehr ins Haus.<br />
Meine Wohnung halte ich auch alleine picobello<br />
in Schuss.<br />
→ Was war Ihr schönstes Erlebnis hier?<br />
Es gab eine Menge schöner Erlebnisse hier,<br />
fast jede Nacht. Einmal war Vico von Bülow<br />
hier, mit dem ich dann fast eine Stunde lang<br />
erzählt habe. Der war einmalig. Von den anderen<br />
hat sich keiner zu ihm hingetraut, da<br />
haben sie mich vorgeschickt. Prominenz hatten<br />
wir schon eine Menge hier. Max Raabe<br />
zum Beispiel oder Walter Plathe. Den habe<br />
ich zu DDR-Zeiten sogar mal mitgeschleppt,<br />
weil er noch nie in Clärchens Ballhaus war,<br />
obwohl er hier in der Nähe gewohnt hat.<br />
→ Gab es auch schon mal Situationen,<br />
die gefährlich für Sie wurden?<br />
Ich war ja mal Ordner, da gab’s auch ordentlich<br />
Keilerei. Hab mir schon mein Handgelenk<br />
gebrochen, Rippen, Brustbein und so<br />
weiter. Für alle Fälle habe ich mein Stuhlbein,<br />
eines umwickelt für leichte Fälle und eines für<br />
die ganz harten. Das war auch schon mal im<br />
Einsatz.<br />
→ Kommt daher auch Ihr Spitzname Keule?<br />
Quatsch. Ganz einfach: Mein Bruder Manfred<br />
und ich haben hier gemeinsam gearbeitet.<br />
Mein Bruder wurde mit Vornamen angeredet<br />
und ich einfach nur Keule genannt, zur Unterscheidung.<br />
→ Dieses alte Lokal in der Auguststraße scheint<br />
wie ein Sog auf Ihre Familie zu wirken …<br />
Ja, das stimmt. Insgesamt waren acht Leute<br />
aus meiner Familie hier beschäftigt. Jetzt sind<br />
noch mein Schwiegersohn, meine Tochter,<br />
mein Enkel und ich in Clärchens Ballhaus.<br />
Und mich tragen Sie hier wohl raus.<br />
→ Günter, vielen Dank für das nette Gespräch!<br />
Der charmante Garderobier im Gespräch mit Redakteurin Anja Strebe.<br />
42 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Die <strong>Friedrichstraße</strong> nachts mit Blick gen Norden zum Bahnhof (mit den Etablissements Zum Heidelberger, Aschinger, Steinmeier und Alt-Bayern)<br />
<strong>Berlin</strong>er Mitte<br />
vor 100 Jahren<br />
Prostitution in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
D<br />
er<br />
Buchautor Harald Neckelmann beschreibt für das Magazin <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> die Historie der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> als Vergnügungsviertel der Hauptstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
erfahren Sie mehr zum Thema »Prostitution in der <strong>Friedrichstraße</strong>«.<br />
1 2 3<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 43
culture | historie friedrichstraSSe teil 3<br />
»Damen« mit riesigen Hüten und hochgeschnürten Brüsten im Grand Café National, Postkarte<br />
D<br />
ie <strong>Friedrichstraße</strong> war auch ein Ort<br />
der Prostitution, die Suche nach<br />
Lustgewinn groß. Schon Napoleon<br />
Bonaparte verbrachte 1806 zwischen Kronenund<br />
Mohrenstraße mit drei Begleitern eine<br />
»vergnügte Nacht« bei Madame Bernhard in<br />
der Nr. 63. Das über <strong>Berlin</strong> hinaus bekannte<br />
Haus sollte frei von anderen Gästen sein und<br />
niemand über den Besuch des Korsen berichten.<br />
Zur Jahrhundertwende war es der<br />
Wunsch Kaiserin Auguste Viktorias, dass es<br />
in <strong>Berlin</strong> keine »Maisons« wie in Paris geben<br />
durfte, die unter polizeilicher und hygienischer<br />
Kontrolle standen. »Hier aber flanierten<br />
jetzt neben den gewerbsmäßigen Prostituierten<br />
überall in der <strong>Friedrichstraße</strong> Hunderte<br />
von ›jungen Dingern‹, meist zusammen mit<br />
wenig älteren Freundinnen, die als Verkäuferinnen<br />
oder in den Fabriken so wenig verdienten,<br />
dass sie einen Nebenverdienst<br />
brauchten« (Franz Born).<br />
Zur Zeit der Weimarer Republik lag die<br />
Hauptstadt in einem Taumel aus Lebens- und<br />
Liebeslust. Zensur und kaiserlich verordnetes<br />
Kulturverständnis waren vorüber. <strong>Berlin</strong><br />
war die Weltstadt der Lüste und erlebte einen<br />
paradiesischen Zustand völliger erotischer<br />
Freiheit. Die Prostitution war jetzt akzeptiert,<br />
Drogen und Pornographie im Gebrauch.<br />
Die <strong>Friedrichstraße</strong> war schon nach 1900<br />
der »öffentliche Hauptmarkt der Dirnen«,<br />
notiert der Chronist Hans Ostwald. Prunk<br />
und Elend der Prostitution lagen hier eng zusammen.<br />
In den Tanzsälen boten sich junge,<br />
geschmückte Frauen an. »Die Frauen geputzt<br />
und mit erregten Augen. Dahinter Leute aus<br />
der Provinz mit starren Augen, die verwundert<br />
auf diese unendliche Kette von sich anbietenden<br />
jungen und alten, geputzten und<br />
ungeputzten Mädchen blicken. Fremde, die<br />
erstaunt sind über die drall auf den Hüften<br />
sitzenden Kleider, über die hochgeschnürten<br />
Brüste, über die anlockenden Gesichter unter<br />
den verwegen aufgesetzten, oft so überladenen<br />
Hüten.«<br />
Von 1878 bis 1927 existierte an der Ecke<br />
Jägerstraße, in der Nr. 76, das »Grand Café National«.<br />
Es war das »berühmteste Hurencafé«,<br />
schreibt George Grosz. Heute steht an gleicher<br />
Stelle das Warenhaus Galeries Lafayette. Das<br />
»National« monopolisierte den korpulentesten<br />
Teil des nächtlichen Fleischmarktes. Die Gäste<br />
bewerteten ihren Besuch auf Postkarten (siehe<br />
Foto): Zu »Gesellschaft, Vergnügen, Preis,<br />
Durst«. Eine der Frauen (»Goldfische-Anne«)<br />
lässt der Schriftsteller Carl Zuckmayer in seinen<br />
Memoiren zu Wort kommen: »Das ›Nati‹<br />
hatte zwei Eingänge, einen hellerleuchteten in<br />
der <strong>Friedrichstraße</strong>, einen in der Nebenstraße,<br />
der Jägerstraße, der für Schleichende vorgesehen<br />
war. Kommt eine Familie herein, so kann<br />
sie am großen runden Familientisch Platz<br />
nehmen, dicht vor dem riesigen Buffet mit<br />
Aussicht über all die üppigen Schönheiten.«<br />
Die Fenster des plüschprunkenden »National«<br />
waren verhangen, das Café eine geheimnisvolle<br />
Lasterhöhle.<br />
Der Schriftsteller Otto Julius Bierbaum<br />
beschreibt in »Josephine« das »traurige Bild«<br />
des Lokals, »der bekannte Mischgeruch von<br />
Parfüm, Caffee, Cigarren, Menschenschweiß,<br />
und natürlich auch der übliche Spießruthenlauf<br />
durch die geschäftsmäßig, aber nicht sehr<br />
höflich sich anbietenden Frauenzimmer.«<br />
Studenten nehmen Platz und »nun weiß<br />
Beyer wenigstens, in welchen Schoß er sein<br />
schwarzes Lockenhaupt zu legen hat. Die berühmte<br />
Adelheid nämlich ist drunter. In der<br />
Monatsrechnung für seinen Alten steht sie<br />
immer mit 20 Mark unter der Rubrik: Theater,<br />
Probe der Steinmeier-Girls in dem gleichnamigen Tanz-Palast, Postkarte<br />
Conzerte und Vergnügungen.« Der Hochbetrieb<br />
begann jede Nacht nach Theaterschluss<br />
und dauerte bis in die Morgenstunden. Die<br />
»Damen« saßen mit den riesigen Rembrandtoder<br />
Rubenshüten, mit den wippenden Federn,<br />
mit den über das überschlagene Knie<br />
gerafften langen weiten Röcken samt einigen<br />
Frou-Frou-Unterröcken, zugleich verlockend<br />
mit dem berühmten Augenaufschlag, der etwa<br />
bedeutete: »Na, Kleener, wie isst denn?«<br />
Männer drückten in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
Passanten kleine Zettel in die Hand mit dem<br />
Hinweis auf obskure Lokale. Aus den Seitenstraßen<br />
winkten einladend die Schilder und<br />
Laternen der Hotels und Pensionen, die nur<br />
für Stunden ein Bett anboten. Ein Stunden-<br />
Zimmer kostete zwischen drei und zehn Mark<br />
(35 Euro), die dazu gehörigen Mädchen gab es<br />
schon für zwei bis fünf Mark (etwa 18 Euro).<br />
Der Eintritt in die Edel-Clubs betrug rund 10<br />
Mark. Die schmale Rosmarinstraße, gleich<br />
hinter dem heutigen VW-»Automobil Forum«,<br />
erhielt ihren Namen um 1815. Der ursprüng-<br />
Harald Neckelmann:<br />
friedrichstraße berlin<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
<strong>Berlin</strong> Story Verlag, 144 S., 19,80 €<br />
44 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Revuegirls posieren im Stil der Quadriga für die populäre Haller-Revue im Admiralspalast, 1926<br />
Mokka-Diele mit Knutschloge, Zeichnung von Heinrich Zille<br />
liche Name »Rothe Mariengasse« bezog sich<br />
auf die Dirnen, die in den Bordellen in dieser<br />
Straße wohnten oder verkehrten. Ihr Name ist<br />
wegen ihrer Unansehnlichkeit und dem damaligen<br />
schlechten Ruf ironisch gemeint.<br />
Der weltweite Ruf der <strong>Friedrichstraße</strong> zog<br />
zahlreich Fremde und Provinzler an. Das <strong>Berlin</strong>er<br />
Nachtleben wurde vor allem durch ihren<br />
ständig wachsenden Strom erhalten. »Es ist<br />
so weit gekommen, dass heute selbst am Tage<br />
kaum noch eine anständige Frau allein durch<br />
die <strong>Friedrichstraße</strong> zu gehen wagt, geschweige<br />
denn des Nachts, wo jeder Lümmel sich berechtigt<br />
glaubt, sie ohne weiteres für vogelfrei<br />
halten zu dürfen.« In den Kaffeehäusern saßen<br />
stundenlang hunderte überwiegend sehr<br />
junge Mädchen. »Eine Gelegenheitsprostitution,<br />
geboren aus Arbeitslosigkeit und Wohnungselend«,<br />
schreibt Weka (Willy Pröger).<br />
Den meisten Mädchen reichte als Gegenleistung<br />
schon eine ordentliche Mahlzeit.<br />
Das Gebiet um das Oranienburger Tor<br />
war hurengeschichtlich eine Zwischenstation<br />
zwischen »dem Elend am Alex« und dem<br />
»Glamour« der <strong>Friedrichstraße</strong>. Bis zum Weidendamm<br />
gab es in den 20er Jahren über 50<br />
Pensionen, Cafés, Absteigen verschiedenster<br />
Art. Auf der südlichen Bahnhofsseite war eine<br />
wirtschaftlich bessergestellte Prostitution anzutreffen.<br />
Hinter der Leipziger Straße entwickelte<br />
sich die <strong>Friedrichstraße</strong> zum Domizil<br />
von »Massage-Salons«, »Salons für Körperkultur«<br />
oder »Maniküre-Salons« – getarnte<br />
Bordellbetriebe.<br />
Fotos von Seite 43<br />
1 Werbeanzeige von Steinmeier am Bahnhof<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> in der Nr. 96<br />
2 Prostituierte in der <strong>Friedrichstraße</strong> in den<br />
Dreißiger Jahren<br />
3 Der Ruheraum für Herren im Admiralsbad, 1911<br />
In den Tanzlokalen tanzten Halbnackte<br />
in eleganter Atmosphäre auf der Bühne. Wer<br />
nicht mindestens eine halbe Flasche Champagner<br />
orderte, wurde am nächsten Tag nicht<br />
mehr eingelassen. Der <strong>Berlin</strong>er kannte diese<br />
Touristenfallen. Der »König der <strong>Friedrichstraße</strong>«,<br />
Gustav Steinmeier, führte das gleichnamige<br />
Lokal in der Nr. 96, in Bahnhofsnähe.<br />
Der Admiralspalast auf der anderen Seite<br />
der Gleise, ein Vergnügungskomplex, verfügte<br />
anfangs auch über 96 Wannenbäder. Vom<br />
Ruheraum des Herrenbades gelangte man<br />
über eine Galerie zu einer höheren Ebene, die<br />
durch Abluftlöcher den Blick ins Damenbad<br />
gewährte, was sicher keine offizielle Einrichtung<br />
war. Noch darüber, in der fünften Etage,<br />
blieb es für den geneigten Herren der Gesellschaft<br />
nicht beim Schauen. Hier hatten Freudenmädchen<br />
kleine Zimmer gemietet. Das<br />
Bad hatte rund um die Uhr geöffnet. Der Eintritt<br />
kostete 50 Pfennig für die Damen, 1,50<br />
Mark für die Herren. Reisende, die kein Hotel<br />
mehr fanden, stiegen hier in die Wanne, für<br />
20 Mark die Nacht.<br />
Die Revuetheater der Friedrichstadt zeigten<br />
dem Publikum Live-Programme, deren<br />
Freizügigkeit von der Bühne herab die Wollust<br />
anregten. Eine Besonderheit waren die in<br />
Szene gesetzten »lebenden Bilder«. Gänzlich<br />
nackte, halbnackte und verführerisch spärlich<br />
bekleidete Revue-Girls stellten bekannte Figurengruppen<br />
wie die »Quadriga« von Schadow<br />
(Brandenburger Tor) nach oder auch erotische<br />
Stellungen wie Rodins weibliche Akte,<br />
berühmte Bilder wie die »Bordell Szene« von<br />
Picasso. Die Darstellungen dienten ohne eigentlichem<br />
künstlerischen Hintergrund als<br />
Aushängeschilder für attraktive, wenn auch<br />
untalentierte Mädchen und Schönlinge, die<br />
von den Theatern als Revuegirls und -boys<br />
zumeist auf Wunsch von Kunstmäzenen<br />
und Finanziers, den Sugardaddies, engagiert<br />
werden mussten. Die Stadtoberen tolerierten<br />
Nacktheit in der Öffentlichkeit, solange die<br />
Künstler bewegungslos blieben. Nach den<br />
Revuevorstellungen wurden Partys mit unzüchtigem<br />
Motto veranstaltet, das zum Mitmachen<br />
aufforderte. Viele Theater verfügten<br />
über angeschlossene Bordelle, in denen sich<br />
die Tänzerinnen ein Zubrot verdienten. Sie<br />
nach der Show noch einmal »Revue passieren<br />
lassen«, bedeutete, sie für die Freier »antanzen<br />
zu lassen«. Im Volksmund war »Bühne«<br />
ein weit verbreiteter Begriff für »Strich und<br />
Prostitution« und »von der Bühne abtreten«<br />
hieß, sich von der Prostitution zurückzuziehen.<br />
Das Große Schauspielhaus war bemüht,<br />
ein amüsiersüchtiges Publikum von den freizügigen<br />
Lokalen der Friedrichstadt zurückzugewinnen.<br />
Die Intendanz forderte die Tänzerinnen<br />
auf, sich den Wünschen der Zuschauer<br />
aufgeschlossen zu zeigen, was zuvor tabu war.<br />
Der Autor<br />
Der Journalist<br />
Harald Neckelmann<br />
war jahrelang als Auslandskorrespondent,<br />
Reporter und Autor für den ARD-Hörfunk tätig.<br />
Außerdem war er Lehrbeauftragter an der<br />
Freien Universität <strong>Berlin</strong>. Er lebt und arbeitet<br />
als Stadtführer und Buchautor (»Leipziger<br />
Straße«, »Unter den Linden«, »Der Tauentzien«)<br />
in <strong>Berlin</strong>.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 45
culture | kultur-highlights <strong>2013</strong><br />
<strong>Berlin</strong>er Kultur-Highlights: Herbst <strong>2013</strong><br />
AKADEMIE DER KÜNSTE<br />
Pariser Platz 4, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.adk.de<br />
BERLIN DUNGEON<br />
Spandauer Straße 2, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
www.thedungeons.com/berlin<br />
BERLINISCHE GALERIE<br />
Alte Jakobstraße 124-128, 10969 <strong>Berlin</strong><br />
www.berlinischegalerie.de<br />
Chamäleon Theater<br />
Rosenthaler Straße 40/41, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
www.chamaeleonberlin.de<br />
Foto: Edition Staeck, Heidelberg/VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2013</strong><br />
Bis 8. Dezember <strong>2013</strong><br />
Arte Postale<br />
Aus dem Fundus ihrer Archive und<br />
Kunstsammlung zeigt die Akademie der<br />
Künste bisher nie oder selten gezeigte<br />
Bilderbriefe, Künstlerpostkarten und<br />
Mail Art. Darüber hinaus präsentiert sie<br />
ausgewählte zeitgenössische Künstlerpost<br />
und Postkartenentwürfe. Im historischen<br />
Teil der Ausstellung sind gezeichnete oder<br />
gemalte Postsendungen von bedeutenden<br />
Künstlern aller Sparten zu entdecken. Ein<br />
weiterer Ausstellungsteil ist herausragenden<br />
Protagonisten der Mail-Art-Szene<br />
gewidmet.<br />
Laufend<br />
<strong>Berlin</strong> Dungeon<br />
Auf einer 60-minütigen Reise geht es<br />
durch 700 Jahre grauenhafter <strong>Berlin</strong>er Geschichte.<br />
Neun ausgebildete Schauspieler<br />
führen die Besucher in neun Shows durch<br />
die dunklen Seiten der Hauptstadt vom Mittelalter<br />
bis zum 19. Jahrhundert. Sie verkörpern<br />
Legenden, wie die der weißen Frau.<br />
Ein Blick in ihre Augen genügt und man<br />
ist innerhalb der nächsten acht Tage tot.<br />
Fesselnde Geschichten, eine aufregende<br />
Fahrt und moderne Special Effects bringen<br />
die Besucher zum Lachen und Schreien.<br />
Nichts für schwache Nerven.<br />
Foto: Franz Ackermann, Courtesy Dirimart Istanbul<br />
18. September <strong>2013</strong> bis 31. März 2014<br />
Franz Ackermann.<br />
Hügel und Zweifel<br />
Ackermann gehört seit mehr als 15 Jahren<br />
zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern.<br />
Für die erste große Ausstellungshalle der<br />
<strong>Berlin</strong>ischen Galerie hat er ein spezielles<br />
Raumkonzept entwickelt, das Wandmalerei,<br />
Tafelbilder und Fotografie miteinander<br />
in Beziehung setzt. Blickachsen spielen in<br />
seiner Konzeption ebenso eine Rolle wie<br />
Verkehrswege, die Raumdimensionen und<br />
die technischen Einrichtungen, die sich auf<br />
Böden, Wänden und Decken in Ausstellungsräumen<br />
finden.<br />
Foto: Andy Phillipson<br />
Laufend<br />
BEYOND!<br />
Tollkühn, humorvoll und atemberaubend<br />
– BEYOND erzählt eine fantastische<br />
Geschichte über unsere menschliche<br />
Natur, bringt uns zum Lachen, Staunen und<br />
berührt zutiefst durch die unbändige Spielfreude<br />
des C!RCA-Ensembles. Sie balancieren<br />
dabei virtuos am Rande des akrobatisch<br />
Machbaren und präsentieren jeden noch so<br />
riskanten Trick mit unfassbarer Leichtigkeit.<br />
BEYOND ist zeitgenössischer Zirkus im<br />
Stile von „Alice im Wunderland“ – skurril,<br />
abenteuerlich und schillernd.<br />
DEUTSCHES THEATER<br />
Schumannstraße 13a, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.deutschestheater.de<br />
EPHRAIM-PALAIS<br />
Poststraße 16, 10178 <strong>Berlin</strong><br />
www.stadtmuseum.de<br />
KABARETT-THEATER DISTEL<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 101, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.distel-berlin.de<br />
KOMISCHE OPER BERLIN<br />
Behrenstraße 55 –57, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.komische-oper-berlin.de<br />
Foto: Arno Declair<br />
Foto: Sammlung Düwel Hamburg<br />
Foto: Jörg Metzner<br />
Foto: Gunnar Geller<br />
27. September <strong>2013</strong> (<strong>Berlin</strong>-Premiere)<br />
Die Jungfrau von Orleans<br />
Eine junge Bauerntochter wirft sich für<br />
ihren König aufs Schlachtfeld. Hoch zu<br />
Ross, in schimmernder Rüstung, mit Helm<br />
und Schwert und wider alle Voraussagen<br />
siegt sie und wird zur Volksheldin, verehrt<br />
und umschwärmt. Schiller hat in seiner<br />
»romantischen« Tragödie einen üppigen<br />
Bilderbogen geschaffen. Schillers Welt<br />
ist eine zerrüttete, bar jeder Ordnung<br />
und Zukunft. Der fehlbare, wechselhafte<br />
Mensch wird mit seiner eigenen Maxime<br />
konfrontiert – und scheitert an dem sich<br />
selbst gesetzten absoluten Dogma.<br />
4. September <strong>2013</strong> bis 19. Januar 2014<br />
Geraubte Mitte<br />
Die Ausstellung „Geraubte Mitte. Die<br />
‚Arisierung‘ des jüdischen Grundeigentums<br />
im <strong>Berlin</strong>er Stadtkern 1933-1945“ steht im<br />
Kontext des facettenreichen Themenjahrs<br />
„Zerstörte Vielfalt“ und widmet sich der in<br />
ihren Folgen gravierenden, bis heute nachwirkenden<br />
Beraubung jüdischer Hauseigentümer<br />
im <strong>Berlin</strong>er Stadtkern in der Zeit des<br />
Nationalsozialismus. Erstmals wird nun in<br />
einer Ausstellung der ganze Umfang dieses<br />
staatlichen Raubzuges sowie die Schicksale<br />
einzelner Eigentümer aufgegriffen.<br />
2. Oktober <strong>2013</strong> (Premiere)<br />
ENDLICH VISIONEN!<br />
Wo sind wir in 60 Jahren? Ist der Euro<br />
Weltwährung oder ein Ausstellungsstück<br />
im Münzmuseum? Hatte man wegen<br />
ständigem Hochwasser bei der Energiewende<br />
doch besser auf Wasserkraft<br />
gesetzt? Wird Prism als völlig überaltert<br />
belächelt werden? Konnte man trotz einer<br />
99,9-prozentigen Inflation den Mindestlohn<br />
auf 9,99 Euro erhöhen? Genügte die<br />
Zeit, um den <strong>Berlin</strong>er Flughafen zu bauen?<br />
Sicherlich löste man das Platzproblem mit<br />
unterirdischen Landebahnen? Oder war das<br />
alles nicht nötig, weil Deutschland ohnehin<br />
ausgestorben ist?<br />
15. September <strong>2013</strong> (Premiere)<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
William Shakespeares tragikomisches Drama<br />
um Eifersucht im Feenreich, verwirrte<br />
Liebespärchen sowie Lust und Frust, ein<br />
großer Esel zu sein… Benjamin Brittens<br />
suggestiv-poetische Vertonung entführt<br />
in die Tiefen des Zauberwaldes unserer<br />
Seele. Der lettische Opernregisseur Viestur<br />
Kairish findet dafür dunkle, machtvolle,<br />
bisweilen auch skurrile Bilder.<br />
Die farbenreiche Instrumentierung, die<br />
poetische Musiksprache und eine originelle<br />
Besetzung führen direkt hinein in eine<br />
fantastische Zauberwelt.<br />
46 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Das pure<br />
<strong>Berlin</strong>er Leben!<br />
MARTIN-GROPIUS-BAU BERLIN<br />
Niederkirchnerstraße 7, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
www.gropiusbau.de<br />
MUSEUM FÜR KOMMUNI-<br />
KATION BERLIN<br />
Leipziger Straße 16, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.mfk-berlin.de<br />
NEUE NATIONALGALERIE<br />
Potsdamer Straße 50, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
www.neue-nationalgalerie.de<br />
250 BILDER AUS DEM<br />
VERGNÜGUNGSVIERTEL<br />
DER HAUPTSTADT –<br />
DER FRIEDRICHSTRAßE<br />
Foto: Dave Morgan<br />
Foto: Lisa Schäublin<br />
Foto: Matthias Kolb<br />
Bis 24. November <strong>2013</strong><br />
Kapoor in <strong>Berlin</strong><br />
Anish Kapoor ist einer der weltweit bedeutendsten<br />
zeitgenössischen Künstler. Seit<br />
seinen ersten Skulpturen hat Kapoor ein<br />
facettenreiches Werk aus verschiedenen<br />
Materialien wie Stein, Stahl, Glas, Wachs,<br />
PVC-Häuten und High-Tech-Material entwickelt.<br />
In seinen Objekten, Skulpturen und<br />
Installationen verwischen die Grenzen zwischen<br />
Malerei und Bildhauerei. Die Schau<br />
bietet mit etwa 70 Werken auch einen<br />
Überblick über das abstrakt-poetische Werk<br />
des Turner-Preisträgers von 1982 bis heute.<br />
27. September <strong>2013</strong> bis 23. Februar 2014<br />
Bin ich schön?<br />
Der Wunsch zu gefallen ist uralt und hält<br />
uns ein Leben lang auf Trab. Was oder<br />
wer aber ist eigentlich schön? Und ist, was<br />
schön ist, auch gut? Die Ausstellung „Bin<br />
ich schön?“ widmet sich den vielfältigen<br />
Aspekten rund um die Macht und das<br />
Machen von Schönheit. Sie beleuchtet auf<br />
500 Quadratmetern die biologischen und<br />
kulturellen Grundlagen von Schönheitsidealen,<br />
nimmt weniger gängige Seiten<br />
der Schönheit in den Blick und bietet die<br />
Möglichkeit, sich interaktiv mit der eigenen<br />
oder auch der Schönheit anderer auseinanderzusetzen.<br />
6. September bis 24. November <strong>2013</strong><br />
BubeDameKönigAss<br />
Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie<br />
stellt mit Martin Eder (geb. 1968),<br />
Michael Kunze (geb. 1961), Anselm Reyle<br />
(geb. 1970) und Thomas Scheibitz (geb.<br />
1968) die vier zentralen Positionen der<br />
zeitgenössischen Malerei in Deutschland<br />
erstmals in einen gemeinsamen Kontext.<br />
Die auf den ersten Blick grundlegend<br />
unterschiedlichen künstlerischen Ansätze<br />
werden mit insgesamt ca. 40 ausgewählten<br />
Arbeiten aus den letzten 15 Jahren formal<br />
und inhaltlich im Dialog untersucht.<br />
QUATSCH COMEDY CLUB<br />
<strong>Friedrichstraße</strong> 107, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
www.quatsch-comedy-club.de<br />
THEATER AM<br />
POTSDAMER PLATZ<br />
Marlene-Dietrich-Platz 1, 10785 <strong>Berlin</strong><br />
www.musicals.de<br />
TOPOGRAPHIE DES TERRORS<br />
Niederkirchnerstraße 8, 10963 <strong>Berlin</strong><br />
www.topographie.de<br />
Bild: Serious Fun/Quatsch Comedy Club<br />
2. Oktober <strong>2013</strong> (<strong>Berlin</strong>-Premiere)<br />
Dave Davis –<br />
»Live und in Farbe«<br />
Dave Davis, bekannt als Deutschlands<br />
beliebtester Toilettenmann „Motombo Umbokko“,<br />
präsentiert seine brandneue Solo-<br />
Show „Live und in Farbe“. Wer hat Angst<br />
vorm schwarzen Mann? Niemand! Und das<br />
ist auch gut so! Aber: Gibt es außer Clowns<br />
tatsächlich noch andere farbige Menschen?<br />
Darf die politisch korrekte Domina schwarze<br />
Kunden auspeitschen? Und warum fürchten<br />
wir ein Wort, dass rückwärts gelesen<br />
‘Regen’ erzeugt? Dave Davis versucht, in<br />
seinem neuem Programm Antworten auf<br />
diese Fragen zu geben.<br />
Täglich außer montags<br />
Hinterm Horizont<br />
Erleben Sie wie Udo Lindenbergs Auftritt<br />
im Palast der Republik beim jungen<br />
Publikum Euphorie auslöst, der Stasi den<br />
Schweiß auf die Stirn und dem begeisterten<br />
Publikum die Freudentränen in die<br />
Augen treibt und zum Beginn einer<br />
schicksalhaften Liebesbeziehung wird –<br />
trotz Mauer und Stacheldraht.<br />
Freuen Sie sich auf eine spannende und<br />
bewegende Reise in die Vergangenheit der<br />
Republik – und damit auch in die Vergangenheit<br />
von Udo und Jessy.<br />
Foto: Süddeutsche Zeitung Photo / Scherl<br />
Bis 20. Oktober <strong>2013</strong><br />
Zwischen den Zeilen?<br />
Zeitungspresse als<br />
NS-Machtinstrument<br />
Die Stiftung Topographie des Terrors, auf<br />
deren Gelände sich zeitweise die Redaktion<br />
der nationalsozialistischen Zeitung Der<br />
Angriff befand, stellt in der ersten umfassenden<br />
Ausstellung über die Zeitungspresse<br />
während der NS-Zeit die Grundzüge<br />
des repressiven Pressesystems und deren<br />
Einfluss auf die Entwicklung der deutschen<br />
Presselandschaft dar.<br />
HARALD NECKELMANN<br />
friedrichstraße<br />
berlin<br />
ZU BEGINN DES<br />
20. JAHRHUNDERTS<br />
144 Seiten, Gebunden, 19,80 €<br />
Erhältlich in der <strong>Berlin</strong> Story,<br />
Unter den Linden 40, <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
und in jeder anderen Buchhandlung.<br />
WWW.BERLINSTORY-VERLAG.DE<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 47
in eigener sache | Golfturnier<br />
Golf für Freunde der<br />
<strong>Friedrichstraße</strong><br />
Impressionen vom<br />
Golfplatz in Prenden<br />
Bei tollem Sommerwetter fand kürzlich das erste<br />
Turnier Golf <strong>Berlin</strong> Mitte & Friends in Prenden<br />
statt. Mehr als 160 Teilnehmer folgten der Einladung,<br />
108 Golfer spielten dann im ungewohnten 6er<br />
Scramble die 18 Runden in bester Laune. Mit diesem<br />
Event fand unser Turnier für die Freunde der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
aus dem vergangenen Jahr eine deutliche<br />
Aufwertung. Das ist vor allem den Profis von Golf<br />
<strong>Berlin</strong> Mitte aus der Markgrafenstraße zu verdanken.<br />
Neben einigen Fotoimpressionen auf diesen Seiten<br />
finden Sie unter www.friedrichstrasse-magazin.<br />
de viele weitere Bilder.<br />
Interessierte konnten bei<br />
einem Schnuppertraining<br />
ihre Liebe für den Golfsport<br />
wecken.<br />
48 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
Das gesamte Organisations-Team<br />
von Golf <strong>Berlin</strong> Mitte.<br />
Mit Freude dabei: Der Flight von Jurek Schwarz, Generalmanager des NH <strong>Berlin</strong> Mitte (rechts).<br />
Ambitioniert war auch der Flight vom <strong>Friedrichstraße</strong>n-Magazin-Chef Frank Nehring (Mitte).<br />
Warten auf die Siegerehrung in geselliger Runde.<br />
Die erfolgreichen Gewinner bei<br />
der Siegerehrung.<br />
Nach dem Turnier ging es mit großem Appetit an das<br />
Grillbuffet.<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 49
in eigener sache | verlosung<br />
Impressum<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong><br />
DAS MAGAZIN DER NEUEN MITTE<br />
Nr. 3 | <strong>2013</strong><br />
Verlag<br />
Verlag Frank Nehring GmbH<br />
Zimmerstraße 56, 10117 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: +49 30 479071-0<br />
E-Mail: info@OfficeABC.DE<br />
Geschäftsführer/Herausgeber<br />
Frank Nehring<br />
Verlagsleiter<br />
Dr. Robert Nehring<br />
Redaktion<br />
Frank Nehring (Chefredakteur)<br />
Anja Strebe<br />
Janine Pirk-Schenker<br />
Schreiben<br />
und Gewinnen!<br />
Schreiben Sie uns Ihre Meinung zum Heft oder schicken<br />
Sie uns Ihre Fotos, die vom Leben in der <strong>Friedrichstraße</strong><br />
zeugen – ob historisch oder ganz aktuell.<br />
Unter allen Einsendern verlosen wir wieder fünf<br />
Abonnements von »<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong>«<br />
und fünf Exemplare von Harald Neckelmanns<br />
»friedrichstraße berlin – Zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts«. Ihre Mail schicken Sie an<br />
Anja Strebe, AS@NehringVerlag.de, Post an<br />
Verlag Frank Nehring GmbH, Zimmerstraße<br />
56, 10117 <strong>Berlin</strong>. Der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen.<br />
Harald Neckelmann:<br />
»friedrichstraße berlin – Zu Beginn des 20. Jahrhunderts«,<br />
<strong>Berlin</strong> Story Verlag, 144 S., 19,80 €.<br />
E-Mail: info@OfficeABC.DE<br />
Tel.: +49 30 479071-0<br />
Fax: +49 30 479071-20<br />
Anzeigen & Vertrieb<br />
Tina Stegath<br />
E-Mail: TS@OfficeABC.DE<br />
Tel.: +49 30 479071-28<br />
Layout/Gestaltung<br />
F. Flach, typegerecht berlin<br />
www.typegerecht.de<br />
Titelfoto<br />
foto-flo<br />
Druck<br />
Druckhaus Dresden GmbH<br />
www.druckhaus-dresden.de<br />
ISSN 2191-2130<br />
Erscheinungsweise, Einzelverkaufsund<br />
Abonnementpreise<br />
<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> erscheint viermal im<br />
Jahr. Der Einzelverkaufspreis der Printausgabe<br />
beträgt 5 €. Der Abonnementpreis beträgt 19 €<br />
für vier <strong>Ausgabe</strong>n inklusive Versandkosten.<br />
Der Vertrieb erfolgt über ausgewählte Partner<br />
und Locations in <strong>Berlin</strong>-Mitte. Alle Rechte<br />
vorbehalten. Nachdruck oder Kopien nur mit<br />
vorheriger schriftlicher Genehmigung des<br />
Verlags. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit<br />
der Angaben wird keine Gewähr<br />
übernommen.<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des Magazins <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> erscheint am 18. November <strong>2013</strong>. Geplante<br />
Themen sind unter anderem Shoppen und Schenken sowie Weihnachten und der Jahreswechsel.<br />
50 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>
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<strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong> 51
in eigener sache | verlosung<br />
52 <strong>Berlin</strong>.<strong>Friedrichstraße</strong> Nr. 3 <strong>2013</strong>