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Schwerpunkt<br />

Mails verschlüsseln<br />

Schlüssel besitzt einen Fingerabdruck<br />

aus zehn vierstelligen Hexadezimalzahlen.<br />

Da es technisch nicht möglich ist,<br />

gezielt einen Schlüssel mit einem bestimmten<br />

Fingerabdruck zu erzeugen,<br />

bürgt dieser für die Authentizität.<br />

Vor dem Versand sicherheitskritischer<br />

Mails sollten Sie bei der ersten Kontaktaufnahme<br />

mit dem Kommunikationspartner<br />

telefonieren und den Fingerabdruck<br />

seines OpenPGP-Schlüssels mit<br />

ihm abgleichen. Es nützt Angreifern<br />

nichts, die Korrespondenz beim telefonischen<br />

Schlüsselvergleich abzuhören, solange<br />

sie den Inhalt der Kommunikation<br />

nicht manipulieren können. Danach darf<br />

der Schlüssel für weitere Nachrichten als<br />

vertrauenswürdig gelten.<br />

Das zweite Verfahren, die Authentizität<br />

eines Schlüssels zu gewährleisten, ist<br />

das Signieren von Schlüsseln durch Dritte,<br />

die durch eine solche Unterschrift mit<br />

2 Beim Man-in-the-Middle-Angriff schiebt ein Angreifer dem Sender einen gefälschten<br />

öffentlichen Schlüssel unter (schwarz-grün) und fängt die Mail ab. Er entschlüsselt sie mit<br />

seinem eigenen zum untergeschobenen passenden privaten Schlüssel (schwarz-rot) und<br />

verschlüsselt sie sofort erneut mit dem authentischen öffentlichen Schlüssel (grün). Der<br />

Adressat sieht nur die mit dem richtigen Schlüssel chiffrierte Nachricht.<br />

Ihrem eigenen Open-PGP-Schlüssel dafür<br />

bürgen, dass ein Schlüssel tatsächlich<br />

einer Person mit dem darin genannten<br />

Namen gehört.<br />

Unterschriften helfen wegen der<br />

Fälschbarkeit auch der beglaubigenden<br />

Schlüssel nur weiter, wenn Sie diese anhand<br />

der Fingerabdrücke Ihnen als vertrauenswürdig<br />

bekannten Personen zuordnen<br />

können. Technisch garantiert das<br />

Unterschriftsverfahren nämlich nur, dass<br />

sich bestimmte Fingerabdrücke nicht<br />

gezielt erzeugen lassen, sodass diese<br />

den Besitz eines bestimmten privaten<br />

Schlüssels nachweisen.<br />

Drei Schritte zum Ziel<br />

Um verschlüsselt via OpenPGP/​GnuPG<br />

per E-Mail zu kommunizieren, gilt es,<br />

sowohl für den Versender als auch den<br />

Empfänger folgende Vorbereitungen zu<br />

treffen:<br />

• das Erzeugen eines Schlüsselpaares,<br />

• den Tausch der öffentlichen Schlüssel,<br />

• den Import des öffentlichen Schlüssels<br />

des Partners in den eigenen<br />

Schlüsselring.<br />

Als Thunderbird-Anwender installieren<br />

Sie für den Einsatz von GnuPG die Erweiterung<br />

Enigmail û über den Addon-<br />

Manager der Software (Extras | Add-ons |<br />

Add-ons Suchen). Danach erscheint der<br />

Eintrag OpenPGP in der Menüleiste, der<br />

alle Verschlüsselungs- und Signierfunktionen<br />

steuert. In KMail ist die GPG-<br />

Funktion bereits fest eingebaut: Sie erreichen<br />

sie über Extras | Zertifikatsverwaltung.<br />

Beide Programme stellen eine GUI<br />

für die im Folgenden beschriebenen<br />

Konsolenbefehle bereit.<br />

Der Befehl gpg ‐‐gen‐key erzeugt ein<br />

neues Schlüsselpaar. Das Tool fragt nach<br />

Schlüsseltyp und -länge. Die gegenwärtig<br />

in Bezug auf Kompatibilität und Sicherheit<br />

empfohlen Optionen (RSA/​RSA,<br />

2048-Bit) bestätigen Sie mit [Eingabe].<br />

Nun legen Sie die Gültigkeitsdauer des<br />

Schlüssels fest. Anfänger sollten hier<br />

nicht die Voreinstellung 0 = Schlüssel verfällt<br />

nie wählen, denn ein veröffentlichter<br />

Public Key, dessen privaten Schlüssel<br />

Sie verloren haben, lässt sich nicht mehr<br />

von den Keyservern zurückholen.<br />

38 www.linux-user.de<br />

09.2013

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