Fräulein Ambra Medda (Vorschau)

Tony Ward 

der Fleisch gewordene 

Frauentraum 

Cindy Lauper 

stellt sich die Liebe vor 

jeDe 

menGe 

moDe! 

der körper 

von Karen Elson 

SchnittmuSter 

von Kostas Murkudis 

Warum 

KaTe moss 

uns so 

enTTäusChT 

20 hundewelpen! 

daS 

frauenheft 

daS männer 

lieben! 

rote 

lippen 

reportage 

Zwei mutige Frauen 

zeigen uns, dass 

im Nahen Osten 

Frieden möglich ist 

Die schönsten 

Blumen unD ihre 

Geschichten 

„I have 

shIT 

To do!“ 

über dumme Anmachen, Weiblichkeit, Leidenschaft und die zeitgenössische Lady

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BERLIN: ALTE SCHÖNHAUSER STRASSE 11. DÜSSELDORF: BREITE STRASSE 7. HAMBURG: HOHE BLEICHEN 28. 

MÜNCHEN: MAXIMILIAN STRASSE 13. WWW.FILIPPA-K.COM

LIEBE LESERINNEN, 

LIEBE LESER 

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00800-00 37 22 32 WWW.ESCADA.COM

s. 46 

„DU GEHÖRST 

NIEMANDEM.“ 

 

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AMBRA 

MEDDA 

s. 76 s. 34 

CYNDI 

LAUPER 

„So stell ich mir die 

Liebe vor“ – in dieser 

Rubrik bitten wir 

Frauen, für uns die 

Liebe darzustellen – 

ob als Foto, Zeichnung 

oder Text. Diesmal 

mit einem Familienfoto 

von Pop-Ikone 

Cyndi Lauper. 

KAREN 

ELSON 

„Der Körper“ – Das 

singende Supermodel 

und Frau von 

Rockstar Jack White 

über ihren Körper 

nach der Schwangerschaft, 

das Leben 

vor der Kamera und 

auf der Bühne. 

s. 66 

TÜCHER UND TRÄUME 

HERMÈS 

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HANDGRIFFE 

ZUM EIGENEN 

MURKUDIS- 

6KLEID 

s. 62 

SCHNITT- 

MUSTER 

In unserer Rubrik 

„Schnittmuster“ 

lassen wir ein altbewährtes 

Konzept 

neu erstrahlen: In 

jeder Ausgabe 

schenkt einer der 

hippsten Designer 

der Welt jedem 

Fräulein ein 

Schnittmuster! 

s. 42 

PIN-UP 

Model und Künstler 

Tony Ward ist die 

perfekte Besetzung 

für unsere Rubrik 

„Pin Up“. Er regt die 

Fantasie an! 

TONY 

WARD 

s. 86 

CLOWNS 

 

 

 

 

REPORTAGE 

WEISSE HERZEN, 

ZERSTÖRTES LAND 

s. 106 

Immer noch wird im nahen Osten täglich im 

Namen Gottes getötet. 

Zwei Frauen zeigen einen Weg, wie das beendet 

werden kann: Sie gehen aufeinander zu. 

DIE SCHÖNSTEN 

BLUMEN UND IHRE 

GESCHICHTEN 

s. 96 

FLOWERS 

FOREVER 

 

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A BIS Z ALLE 

CONTRIBUTORS 

STEFAN ARMBRUSTER 

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SIGNE KJÆR PE- 

DERSEN 

 

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CHRISTIAN ANWANDER 

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TINA BERNING 

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Stil kann man nicht kaufen. Aber wer 

die nächsten Seiten aufmerksam liest, 

bekommt zumindest schon mal eine 

gute Anleitung. 

Und wer weiß, vielleicht macht ja auch 

hier die Übung den Meister! 

ON LINE 

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BADEMANTEL 

 

 

 

 

LUNETTES BRILLEN 

 

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KLEINE HOSE 

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PERRET SCHAAD 

 

 

 

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STELZE 

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WOLLDECKE 

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PANZERARMBAND 

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DUFTKERZE 

WANDTEPPICH 

 

 

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SOFAKISSEN 

 

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SCHLEIFENGÜRTEL 

 

 

ATELIER 11 RING 

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DAS KUNSTSEIDENE MÄDCHEN 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

LANVIN KETTE 

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ISABELLA BLOW 

 

 

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LAPISLAZULI APFEL 

 

 

 

TASCHEN 

 

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MINI 

UHREN 

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THE ART OF FASHION 

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NR. 1 CHANEL, NR. 2 HERMÈS, 1#;(#$1$$NR. 3 PATEK PHILIPPE, NR. 4 MIDO, NR. 5 LONGINES, >#-$56O*),'#-$ NR. 6 MIDO, 

A)(%,.#66"$F%,,#);$+"'$>#3#()(+2),3$ NR. 7 CK WATCHES, NR. 8 SEIKO, NR. 9 OMEGA, NR. 10 GUCCI, 

NR. 11 VACHERON CONSTANTIN, NR. 12 LONGINES, NR. 13 SEIKO, NR. 14 CERTINA, NR. 15 CHANEL, 

NR. 16 LONGINES, NR. 17 LONGINES, I("+)>;,) NR. 18 UNION GLASHÜTTE, 7#("-$$NR. 19 BLANCPAIN, 8"66#(#' NR. 20 JAEGER LECOULTRE, 

NR. 21 PATEK PHILIPPE, E)6)'():) NR. 22 TISSOT, 

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28

MUSIK 

JANELLE MONAE 

SUPERHELDIN! 

 

 

Ihre Bühnenauftritte sind elektrisierend 

und ihr Debutalbum überragend 

gut. In diesem Jahr eroberte Janelle 

Monae die Popwelt. 

W„ICH TANZE 

OFT IN MEINEM 

ZIMMER“ 

 

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Ende. 

„ICH STUDIERE ANDERE GROSSE 

KÜNSTLER. PROBIERE POSEN AUS. 

ICH MAG ES, MICH DABEI ZU 

SCHOCKEN.“ 

30 31

STIL 

STIL 

BASEBALL JACKET ACNE 

COLLIER 

 

 

 

BOTTEGA VENETA STIEFEL 

HOLZHOCKER 

 

 

 

 

 

 

iPAD CASES 

 

 

 

SCHUTZHÜLLE 

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GOLDRING 

 

LEDERTASCHE 

 

 

 

 

 

TASCHEN VON* 

 

 

 

AGENT PROVOCATEUR DESSOUS 

SEIDENSTRÜMPFE 

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NHU DUONG 

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DER KÖRPER 

 

 

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KAREN ELSON 

KÖRPER 

Erst Rockstar und Freund Jack White konnte sie überzeugen, ihre Musik 

nicht mehr heimlich, sondern öffentlich zu singen. Supermodel Karen Elson 

über ihren Körper vor der Kamera und auf der Bühne. 

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COLLEGE SCHUHE & ETAGERE 

 

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KERZE 

 

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MUSIK 

ADAM PORT 

DEN CLUB IN DEN 

WAHNSINN TREIBEN 

 

 

Wenn man in Berlin ausgeht, kommt 

man an dem DJ Adam Port nicht vorbei. 

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„EIN TYP FÜR 

DIE FEINEN 

UNTERSCHIEDE“ 

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Ende. 

„MY NAME IS ADAM AND I PLAY 

HOUSE“, DIESER STICKER KLEBT 

MITTLERWEILE FAST IN JEDEM 

CLUB DER HAUPTSTADT. 

38 

ray-ban.com

www.ferragamo.com 

STIL 

SOFAKISSEN 

 

 

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INGER CHRISTENSEN: ALPHABET. 

 

 

 

 

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PIN UP 

 

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PIN-UP 

TONY WARD 

p 

Haut aus Seide, Muskeln, auf denen 

man Xylophon spielen kann – Model 

und Künstler Tony Ward ist ein leibhaftig 

gewordener Frauentraum. 

„SCHARFES STÜCK!“ 

 

 

 

 

 

 

 

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LOAFER 

 

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MATRJOSCHKA ANHÄNGER 

 

OHRRINGE 

 

 

 

STIL 

SCHMETTERLING SCHMUCK 

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TOY LAMP 

 

 

UMHÄNGETASCHE 

 

 

 

 

SONNENBRILLE 

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BOTTEGA VENETA BAG 

HAPPY KETTE 

SCHAL 

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CLUTCH 

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FOULARD 

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CHANEL ABENDSCHUH 

 

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ANKLE BOOTS 

 

 

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REN & STIMPY 

 

 

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44 45 

SCHLEIFEN RING 

FRÄULEIN 

AMBRA MEDDA 

„DU GEHÖRST NIEMANDEM“ 

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Es gibt ein paar Frauen auf dieser Welt, die sind so vielfach gesegnet, so, nun ja: perfekt, dass sich Neid nicht mehr 

lohnt. Ambra Medda ist eine von ihnen. 2005 gründete die damals 23-Jährige die Design Miami/Basel, eine vielbeachtete 

Möbelmesse zwischen Design und Kunst. Ambra Medda hat Sinologie studiert und spricht fünf Sprachen 

fließend. Dazu sieht sie noch fantastisch aus und hat die Stimme einer rolligen Tigerin. Heute ist sie 29 und hat 

gerade ihren Rücktritt als Direktorin der Design Miami/Basel bekannt gegeben – momentan tourt sie mit ihrem 

Freund Damian Kulash, dem Sänger der Band „Ok Go” durch die Welt, bis sie sich entschieden hat, wie es weitergehen 

soll. Sie ist also nicht nur ambitioniert, sondern auch ganz entspannt. Man muss diese Frau wirklich mal 

fragen, wie sie das so großartig hinkriegt mit dem Frausein. 

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AMBRA MEDDAS „MUST HAVES“: 

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LIPPEN 

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In ihrem Buch „ Why I wore Lipstick to my Mastectomy“ beschreibt 

die ehemals brustkrebskranke Geralyn Lucas ihre Liebe zu rotem 

Lippenstift, den sie auch für ihre OPs auflegte. Roter Lippenstift ist 

die Entscheidung, sein Selbstbewusstsein nach außen zu tragen. 

Ist roter Lippenstift gewagt? Bestimmt. Doch er ist auch ein Klassiker, 

der sich seit Jahrhunderten bewährt hat. Roter Lippenstift setzt 

ein Statement, denn rote Lippen soll man küssen – Tag und Nacht. 

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HÄNDE 

READY. SET. GO! 

11 

10 

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Es gibt viele Legenden, wo, wie und wann der erste Nagellack 

entstanden ist. So wie wir ihn heute kennen, ist er der Automobilindustrie 

entsprungen. In den dreißiger Jahren kamen die Brüder 

Revson darauf, Autolacke, die immer deckender wurden, auch für 

Fingernägel zu verwenden. Der Nagellack und die heute milliardenschwere 

Firma Revlon waren geboren. 

Die Farbtöne dieser Saison passen sogar vorzüglich zu den schönsten 

Autos – aufregende, wilde, aber dennoch stilvolle Metallic-Töne sind 

nach langer Verbannung wieder erlaubt. 

Also: Ready. Set. Go! 

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58 59

AUGEN 

HERE’S LOOKING 

AT YOU, KID 

Ein französisches Sprichwort besagt, dass die ersten Liebesbriefe mit den Augen verschickt 

werden. Und wie es aussieht, können diese Liebesbriefe in dieser Saison zweifelsohne bunt, 

aufregend und spielerisch sein. 

Nach langer Zeit einfarbiger Vorlagen ist es endlich wieder so weit, an seine kreativen Grenzen 

zu gehen. Ob mit Knallfarben, asymmetrischen Mustern oder der Kombination zweier Töne: 

Die Augen werden wieder betont – und zwar bunt! 

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SCHNITTMUSTER 

KOSTAS 

MURKUDIS 

ICH 

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Er findet Anmut wichtiger als das 

Outf it und ver wischt mit seinem 

Label Murkudis die Geschlechtergrenzen. 

Der Designer über Bärte, 

Raufereien mit seinen Freunden und 

den Mut, auf das eigene Herz zu 

vertrauen. 

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DER GÜRTEL 

Das Carré mit dem Motiv nach unten ausbreiten 

und die gegenüberliegenden Ecken 

zusammenfalten, sodass sie sich in der Mitte 

berühren. Die beiden Spitzen jetzt nach innen 

schlagen. Die beiden so entstandenen Längsseiten 

gleichmäßig zur Mitte hin falten, bis 

sie aufeinander treffen und dann übereinander 

klappen. Jetzt haben Sie das Carré zu einem 

Band gefaltet, das an ein schmales Schiffchen 

erinnert. Die unbedruckte Rückseite des 

Carrés ist mit dieser Falttechnik nicht mehr 

zu sehen. Fertig ist der Schal. 

Jetzt das Tuch von hinten nach vorne in einem 

lockeren Knoten um die Hüfte binden und 

direkt einen zweiten Knoten hinterherbinden. 

Den Knoten nach vorne legen und die beiden 

Enden lässig nach unten fallen lassen. 

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In den 80ern leuchtete der Herbst noch 

golden. Junge Männer trugen karierte Wollschals 

von Burberry und junge Frauen bedruckte 

Seidentücher. Die Seidentücher waren natürlich 

von Hermès. Sonst hätte es nichts zum 

Träumen gegeben. Die leicht steife Eleganz der 

Grande Dame und das weltgewandte Savoir vivre 

des ehemaligen Kolonialreiches Frankreich umschlingen 

sich nirgends so wie auf den 90 mal 90 

Zentimetern des klassischen Carré Hermès, dem 

glorreichen Seidenrechteck mit Motiven einer 

Eroberer- und Entdeckernation. 

Dann verdüster te die Downdress-Epoche den 

Kleiderschrank. Die Karomuster wurden von 

Holzfällern diktiert und die Abwirtschaftung des 

Schals gipfelte Anfang der 2000er im einfarbigen 

Jersey-Streifen von American Apparel. In Downtown 

LA wurden einfach schmale Stoffbahnen 

ausgeschnitten, keine Saumnaht, nichts. Bunte 

Lumpen. Die Kanten eines seidenen Hermès 

Carrés hingegen werden von den Näherinnen in 

nicht weniger als einer halben Stunde handgerollt 

und mit einem Seidenfaden fixiert. Das ist eine 

fundamental andere Schule. Jetzt ist American 

Apparel pleite, „Schwiegertochter“ wieder eine 

ehrbare Anrede und das Carré erlebt mitten im 

Herbst 2010 seinen zweiten Frühling. 

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Hermès wurde 1837 in Paris von Thierry Hermès 

als Familienunternehmen für ledernen Reitbedarf 

gegründet, 20 Jahre vor Burberry, dem Offiziersausrüster 

von der kulturlosen Insel jenseits des 

Kanals. Das erste Carré wurde genau hundert 

Jahre später eingeführt, erdacht vom damaligen 

Oberhaupt der Familie, Émile Hermès, und 

seinem Schwiegersohn Robert Dumas. Weitere 

20 Jahre später erschien mit dem „Brides de Gala“ 

das ikonischste Motiv: Zaumzeug auf diversen 

Pastellfarben. Ihr kennt es von einer der unzähligen 

Kopien. Weitaus mehr als 2.000 Motive 

haben sich bis heute angesammelt, jedes Jahr 

werden 12 neue entworfen. Mittelalter, Orient, 

Eisprinzessin, Safari, Kristallgrotte, Segelhafen, 

Indianertipi und natürlich immer wieder die Welt 

des Reitens – die Motive kennen keine Beschränkung, 

so wenig wie die Grande Nation. Die Carrés 

werfen den Blick auf eine globale Märchenwelt 

vom Rücken eines Of f izierspferdes. Edel und 

abenteuerlich wie die französische Version von 

Tausendundeine Nacht könnte man die motivisch 

überbordenden, wie ein Bilderbuch lesbaren Carrés 

zu einer Weltkarte zusammensetzen, so poetisch 

wie politisch unkorrekt. Diese Weltkarte 

ist nicht schnöde gezeichnet, sondern in Siebdrucktechnik 

in mühevollen Einzelschritten aufgetragen. 

Das Motiv eines Carrés setzt sich aus 

etwa 30 Farben zusammen. Für jede Farbe muss 

eine eigene Druckschablone hergestellt werden. 

Das verlangt bis zu 600 Stunden Arbeit. 

Der verlockende Ruch der Exklusivität umgibt die 

Tücher aber nicht nur wegen ihrer edlen Materialien 

und kunstvollen Herstellung. Die Hermès- 

Welt ist bis heute eine Familienwelt. Nicht nur 

ist das Unternehmen mehrheitlich in Familienbesitz, 

auch die Designs der Carrés werden seit 

Jahrzehnten von einem Stamm an Hausdesignern 

entworfen. 2010 finden sich Namen wie Henri 

d’Origny, bei Hermès seit 1961, oder Jean-Louis 

Clerc, Robert Dallet, Joachim Metz und Aline 

Honoré, die seit vielen Jahren für eine kontinuierliche 

Handschrift sorgen. Wer ein Hermès Carré 

trägt, taucht in die Welt eines eingeschworenen 

Salons ein, in dem man mit feinzeichnerischer 

Akribie der Kunst des Tuchdesigns frönt. Zusammengehalten 

wird der Salon seit über 30 Jahren 

von der tunesischen Illustratorin Leïla Menchari. 

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Als Schaufensterdekorateurin macht sie seit 1978 

das Eckfenster des Haupthauses von Hermès 

in der Rue du Faubourg-Saint-Honoré zu einer 

Sensation, Saison für Saison. Ihre überquellenden 

Guckkasteninszenierungen voller schwülem 

Luxus, opernhaftem Drama und märchenhafter 

Dekadenz wurden Anfang 2010 durch die Ausstellung 

„Orient-Hermès“ im Pariser „Institut du 

Monde Arabe“ geadelt. 

Leïla Menchari überträgt die Tuchmotive nicht 

nur kongenial ins Dreidimensionale, sie steht 

auch dem Komitee vor, das Jahr für Jahr die 

Farbpalette für die neuen Carrés festlegt: penible 

Planwirtschaft im Luxussegment. 

Diese verwunschene, magische, unantastbare 

Welt gerät in Gefahr. Die Gefahr kommt – von 

Hermès selbst. Dass Hermès seit den 70ern auch 

Prêt-à-Porter anbietet und 2011 Jean Paul Gaultier 

als Chefdesigner nach sieben Jahren vom ehemaligen 

Lacoste-Designer Christophe Lemaire abgelöst 

werden soll, ist geschenkt. Wer denkt bei 

Hermès an Blusen und Kostüme? Seide und Leder, 

Tuch und Tasche, mehr braucht es nicht, das ist 

das Hermès-Gemenge, so wie es Grace Kelly in 

den 50ern vorgemacht hat: den gebrochenen 

Arm in der Carré-Schlinge und den schwangeren 

Bauch hinter der Kelly Bag. 

Aber die selbst verordnete Verjüngung des Hauses 

kommt der Vertreibung aus dem Paradies gleich. 

So wie Burberry mit „Art of the Trench“ hat Hermès 

die Website „J’aime mon Carré“ initiiert, auf 

der grünschnabelige Carré-User (so muss man 

wohl sagen) ihre originellsten Drapiervorschläge 

präsentieren. Da steht die geliebte Hermès-Welt 

Kopf, eine Welt, in der gilt: Teenager imitieren die 

Trageweisen ihrer Großtanten. Aber Großtanten, 

die der Piratenumwicklung ihrer Nichten nacheifern? 

So droht die Parodie eines der unangefochtenen 

Bollwerke wider den Jugendwahn. Lady 

Gaga statt Grace Kelly? Das ist keine Gefährtin für 

den stolzen Musketier Hermès. 

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KRONENFALTUNG 

Mit dieser Technik falten Sie ein kleines 

elegantes Einstecktuch. 

Das Carré in der Mitte (mit dem Motiv nach 

außen) falten, sodass ein Dreieck entsteht, bei 

dem die offenen Spitzen nach oben zeigen. 

Die linke untere Ecke so falten, dass die Spitze 

über die Mitte der rechten Seite ragt. 

Genauso die rechte untere Ecke, nur spiegelverkehrt, 

falten. 

Zuletzt den unteren Teil zwei Mal nach oben 

umfalten. Jetzt können Sie das zum Mini 

gemachte Carré wunderbar in jede Brusttasche 

stecken. 

Besonders gut ist diese Falttechnik übrigens 

für Baumwoll- und Leinenstoffe geeignet. 

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LILIE - LILIUM 

ie britische Designerin Bella 

Freud entwarf einst einen schwar- 

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zen Pulli, auf dessen Brust in 

weißen Lettern „Ginsberg is God“ 

stand. Nicht jeder wusste gleich, 

wer damit gemeint war. Nun, Allen Ginsberg war 

ein amerikanischer Lyriker, der es wagte in den 

sechziger Jahren von einem friedlichen Leben 

ohne bürgerliche Zwänge zu träumen. Er reimte 

Flower auf Power und erfand damit das Motto der 

Hippie-Bewegung. 

Ginsberg wusste, dass Blumen mehr als nur ein 

Symbol sind. Sie haben Kraft. Wenn wir uns nicht 

trauen, etwas öffentlich zu sagen, oder uns die 

Worte fehlen, sagen wir es mit Blumen. Eine Rose 

ist eine Liebeserklärung, wenn jemand gestorben 

ist, schicken wir einen Strauß oder Kranz. Blumen 

können gratulieren, entschuldigen, Trost spenden 

und zeigen, dass man an jemanden denkt 

oder ihm gute Besserung wünscht. 

Dahinter steckt die Blumensprache, eine nonverbale 

Kommunikation, die im 18. Jahrhundert nach 

Europa kam. Zu verdanken ist das einer schreibwütigen 

Adeligen: Lady Mary Wortley Montagu 

verbrachte als Frau des britischen Gesandten 

einige Jahre in Istanbul. In ihrem Reisebericht 

„Briefe aus dem Orient“ schilderte sie, wie man 

im Morgenland seine Herzenswünsche durch die 

Blume ausdrückte. Jahre später landete die 

Autorin Charlotte de Latour mit „Les Emblèmes 

des Fleurs“ einen Bestseller – darin erklärte sie en 

Detail, welche Blume und Farbe welche Bedeutung 

hat und wie man möglichst viele Anzüglichkeiten 

in einem Strauß versteckt. Ein Veilchen 

gestand eine heimliche Liebe, ein Gänseblümchen 

war quasi die Einladung zu einem Tête-à-tête. 

Das Ganze kommt nicht von ungefähr. Schließlich 

haben Blumen auch Sex: Entweder mit sich selbst, 

zu zweit oder mit Honigbienen – daher übrigens 

der Begriff „Blümchensex“. Die Insekten fummeln 

und lecken nur an den Pflanzen, paaren sich aber 

nicht mit ihnen. 

Wie alle schönen Dinge auf der Welt sind Blumen 

nicht für die Ewigkeit gemacht: Sie verwelken. 

Die Faszination rührt also nicht nur von ihrer 

Schönheit, sondern daher, dass sich der Mensch 

an die eigene Sterblichkeit erinnert fühlt. In 

barocken Stillleben gilt die Blume wie der Totenschädel, 

eine erloschene Kerze oder ablaufende 

Sanduhr als Vanitas-Symbol. Und obwohl Blumen 

dem Tod geweiht sind, wäre das moderne Leben 

ohne sie kaum denkbar. Denn was wären die 

mit Design-Klassikern dekorierten Wohnungen 

ohne große Vasen mit Lilien oder Gladiolen? 

Richtig, verdammt kalt. 

LILIEN (LILIUM) 

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GÄNSEBLÜMCHEN (BELLIS PERENNIS) 

STILLEBEN 

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REPORTAGE 

WEISSE HERZEN, 

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REPORTAGE 

ch habe nur dich, vergiss das nicht“, 

sagte Yael Armanet-Chernobroda zu 

ihrem Mann Dov, bevor sie nervlich 

erschöpft von einer Serie Attentaten 

Ostern 2002 aus der israelischen 

Stadt Haifa zu ihrer Familie nach Frankreich 

flieht. Als sie Dov im Rückspiegel des 

Wagens zum Flughafen sieht, denkt Yael Chernobroda 

kurz: „Das könnte das letzte Mal sein.“ 

Am 31.3.2002, einem Ostersonntag, erfährt sie 

von einem Selbstmordanschlag im Matza- 

Restaurant in Haifa. „Mir war gleich klar, dass 

Dov tot ist“, erzählt Chernobroda. Das Matza 

ist das Stammlokal ihres Mannes. Der 22 Jahre 

alte Palestinänser Shadi Tobassi betritt es 

gegen Mittag. Sein Bombengürtel sprengt das 

Dach des Gebäudes ab, reißt 14 Menschen in 

den Tod, 40 werden verletzt. Dov Chernobroda 

wird von einem Metallträger getroffen und 

stirbt unmittelbar nach der Explosion. „Trotz 

Ostern ist Dov nach drei Tagen nicht wieder 

auferstanden“, sagt Yael Chernobroda. Man 

spürt immer noch die Verzweiflung in ihrer 

Stimme. 

Mittlerweile ist das Restaurant in schlichten 

Formen und dunklem Teakholz wieder aufgebaut. 

Vor der Tür kontrolliert ein Security Mann 

mit verspiegelter Sonnenbrille den Eingang. 

Nebenan verkauft ein gelangweiltes Mädchen 

in der Tankstelle amerikanische Zigaretten, 

während die August-Sonne die Luft über dem 

Asphalt auf über 40 Grad erhitzt. 

Nichts erinnert hier mehr an das Attentat von 

vor acht Jahren. „In Israel verstreicht die Zeit 

sehr schnell“, sagt Chernobroda. Seitdem liest 

sie nur noch selten Zeitung. Die „Haaretz“ hat 

sie abbestellt. Zu sehr erinnert sie das bedruckte 

Papier daran, wie Dov ihr in innigen Momenten 

leidenschaftlich im gemeinsamen Wohnzimmer 

mit Blick über Haifa aus den Tagesnachrichten 

vorlas. Nachdem Dov verstummt ist, erträgt 

Chernobroda die hysterischen Stimmen zum 

Konflikt nicht mehr, die für sie in den Wind 

gesprochen sind und den Frieden zerreden. 

Im letzten Krieg schoss die Hisbollah 80 Raketen 

auf Haifa, Israels bedeutendste Hafenstadt. 

Chernobroda klingt noch immer das Heulen der 

Sirenen in den Ohren. Seitdem wird in jedem 

Neubau zum Schutz vor den Raketen ein Zimmer 

in Stahlbeton gegossen und an die Bevölkerung 

werden Gasmasken verteilt. „Glauben sie an den 

Frieden?“, fragt die 60 - Jährige aufgewühlt: 

„Wir glauben manchmal nicht mehr daran.“ 

Acht Jahre liegt der Tod ihres Mannes zurück 

und erst jetzt ist sie bereit, „Abschied von Dov“ 

ALS SIE DOV IM RÜCKSPIEGEL DES 

WAGENS ZUM FLUGHAFEN SIEHT, 

DENKT YAEL CHERNOBRODA KURZ: 

„DAS KÖNNTE DAS LETZTE MAL SEIN.“ 

zu nehmen, wie sie sagt. Yael Chernobroda 

trifft die Entscheidung, die Familie des Mörders 

ihres Mannes in der Westbank zu besuchen – 

um endlich Frieden zu finden. Sie entscheidet 

sich dafür, jenen die Hand zu reichen, die sie 

bis dahin als Feinde und als Fremde betrachtet 

hatte. Ihre Geschichte ist ein Beispiel der Versöhnung 

in Zeiten des Ausnahmezustandes. 

Es ist die Geschichte einer mutigen Frau, in 

deren weiches Gesicht sich die Spuren ihrer Geschichte 

eingeschrieben haben. 

Ihr Mann war ein Linker, ein Sozialist. Er war 

politisch aktiv in der Mapam Partei. Als ausgebildeter 

Architekt hat er geholfen, in arabischen 

Dörfern und Siedlungen Aufbauhilfe zu 

leisten. Er glaubte fest an die Koexistenz der 

Völker, jenen Traum der israelischen Linken, 

der längst von der tagtäglichen Apartheid diskreditiert 

worden ist, in der viele Palästinenser 

leben. Yael erzählt, wie Dov und sie 

2001, wenige Monate vor seinem Tod, nach 

Ramallah zu Jassir Arafat gefahren sind, um 

einen Vorschlag zur Siedlungsfrage nach einer 

möglichen Zwei-Staaten-Lösung zu unterbreiten. 

Als sich Dov verfährt, schickt der 

Palästinenserführer seine Motorradbrigade. 

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REPORTAGE 

ZUM ABSCHIED RUFT YAEL CHERNO- 

BRODA „SHALOM“. DIE TOBASSIS 

ANTWORTEN MIT „SALAM“. BEIDES 

BEDEUTET FRIEDEN. 

turen. Ohne jedwedes ordnendes Prinzip wurden 

Stockwerke und Anbauten hinzugefügt. An 

den Wänden hängen vergilbte Poster mit den 

Märtyrern der Intifada in martialischer Pose 

mit Maschinenpistole – im Hintergrund sieht 

man den Felsendom auf dem Tempelberg in 

Jerusalem. Jerusalem liegt nur eine Stunde von 

Dschenin entfernt. Dennoch waren viele der 

Leute hier noch nie dort – geschweige denn in 

Tel Aviv oder am Mittelmeer. 

Nach dem Attentat im Matza Restaurant wurde 

das Haus der Tobassis von der israelischen 

Armee zerstört. Später erlaubte man ihnen auf 

den Ruinen weitere Stockwerke zu bauen. „Es 

fiel mir schwer dieses Haus anzuschauen“, sagt 

Chernobroda später, denn es war das Haus, 

das Shadi mit einem Bombengürtel verlassen 

hat. 

Als sie die steile Treppe zum Eingang hinaufgeht, 

empfängt sie Zakaria Tobassi. Beide 

begrüßen sich in Hebräisch. Im Wohnzimmer 

fällt Chernobroda auf, dass keine Fotos und 

Märtyrer-Poster von Shadi an den Wänden 

hängen, wie sie häufig in den Wohnungen der 

Angehörigen von Selbstmordattentätern zu 

finden sind. Später erfährt sie, dass dies erst 

im letzten Moment und auf Intervention des 

Deutschen Teams vor Ort geschehen ist. „Dieses 

Treffen war für uns alle nicht einfach“, sagt 

Chernobroda im Rückblick. „Der Konflikt ist bedauerlicherweise 

eben auch einer der Wörter 

und der Symbole.“ 

Vor dem Märtyrertod von Shadi hatten die 

Tobassis noch einen israelischen Pass. Zakaria 

konnte seine Familie mit Arbeit in Israel unterstützen. 

Nach dem Anschlag seines Sohnes ist 

das alles anders. Zakaria Tobassi erfährt vom 

Tod seines Sohnes ausgerechnet im Autoradio, 

auf dem Rückweg von seiner Arbeit in Israel. 

Mittlerweile hat er seinen israelischen Pass 

verloren und darf von der Westbank nicht mehr 

nach Israel einreisen. Finanziell ist das eine 

Katastrophe, denn in Dschenin gibt es für ihn 

keine Arbeit. Als Chernobroda die Mutter von 

Shadi, Umm Amjad, trifft, ergreift sie ihre Hand 

und lässt sie nicht mehr los. Die beiden Frauen 

ziehen sich zurück. „Für mich ist Umm Amjad 

vor allem eine Mutter“, sagt Chernobroda 

später: „Sie hat drei Söhne und drei Töchter aufgezogen. 

Sie hat fünf Enkelkinder. Alleine 

Shadi hat gemordet, nicht sie, nicht die Familie. 

Ich weigere mich zu generalisieren.“ 

Als die beiden Frauen zurück ins in Wohnzimmer 

kommen, schauen die Enkel vorbei. Die 

Stimmung ist jetzt gelöst und familiär. „Es war 

im Andenken an Dov, dass ich beschloss, den 

umgekehrten Weg Shadi Tobassis zu gehen“, 

sagt Chernobroda. Das Leben sei wichtiger als 

Politik, Rache und Ideologie. 

Viel Zeit bleibt nicht. Die Israelis müssen noch 

am selben Abend zurück über den Checkpoint. 

So will es das Gesetz. Hand in Hand gehen Yael 

Chernobroda und Umm Amjad Tobassi zum 

Abschied die Hauptsraße des Flüchtlingslagers 

entlang, welches hier unmerklich in das eigentliche 

Dschenin übergeht. Auto-Garagen mit 

BMW-Flaggen und kleine Supermärkte wechseln 

sich längs der Straße ab. Kinder spielen auf 

einer Brache. Auf einer Ruine weiden Ziegen. 

Das eine Israelin und eine Palästinenserin 

Hand in Hand in Dschenin spazieren gehen, 

war vor kurzem noch eine unvorstellbare 

Geste. Um so unwirklicher mutet die Situation 

an. Zum Abschied ruft Chernobroda „Shalom“. 

Die Tobassis antworten mit „Salam“. Beides 

bedeutet Frieden. 

Monate später sagt Chernobroda nun wieder 

mit dem Blick über das nächtliche Haifa: „Die 

Familie, die Mutter in Dschenin zu treffen, war 

sehr wichtig für mich. Aber sie hat eine Familie. 

Meine Familie ist in Frankreich. Ich bin alleine 

geblieben nach Dovs Tod.“ 

Das Treffen hat etwas ausgelöst in Chernobroda. 

Langsam fühlt auch sie sich wieder bereit, 

„eine neue Liebe zu finden“, sagt sie. Manchmal 

muss man sich seiner Vergangenheit stellen, 

um der Zukunft entgegenzublicken. So war es 

schon immer in Israel. Yael Chernobroda hat 

erfahren, dass diese Zukunft heute nur gemeinsam 

zu realisieren ist. Hand in Hand mit den 

Palästinensern. 

Bald wird auch der Film „After the Silence“ 

die Geschichte von Yael Chernobrodas Reise 

nach Dschenin erzählen. Gemeinsam mit 

den Tobassis will man ihn auf einer Fahrt von 

Europa über Israel bis zurück nach Dschenin 

vorstellen. Es ist eine Reise, auf die sich Yael 

Chernobroda vor Jahren schon einmal gemacht 

hat. Von Baden Baden über Straßburg 

nach Haifa und schließlich bis nach Dschenin – 

eine Reise der Versöhnung. Ende. 

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MARNIE STERN 

Für das Gefühl Angst ein Bild zu finden, fiel der frisch getrennten New Yorker Supergitarristin Marnie Stern leicht. Sie 

malte einen roten Nebel der Wut. Denn die Wut auf ihren Ex-Freund ist die andere Seite ihrer Angst vor dem Alleinsein. 

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REZEPT 

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142 143

KUNST 

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ASTRID KLEIN 

ENTFESSELTE 

BRIGITTE BARDOT 

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Auf den ersten Blick wirken ihre Collagen wie rohe Vorstufen 

von Magazinseiten. Die Künstlerin Astrid Klein 

demontiert Medienbilder. Dabei erschafft sie emotionale 

Denkräume. 

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Über Nacht ist ihr das Wichtigste verloren gegangen: ihr überirdisch cooler Look. Die ehemalige Style-Königin 

Englands ist nur noch ein Abziehbild ihrer selbst – warum die Ära Kate Moss endgültig vorbei ist. 

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20 SCHUHE, DIE FRÄULEIN HABEN WILL, UND 10 FEHLER, DIE ZU FINDEN SIND! !""#$%&'%()*+,-*./,0'1/& 

150

HOROSKOP 

HOROSKOPE 

SEIEN SIE ANDERS ALS SIE SELBST 

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Geld, Liebe, Herzschmerz: Was ein Fräulein im nächsten Jahr am besten tun oder auch lassen 

sollte – das Horoskop für 2011. 

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REPRÄSENTANTIN DER NEUEN ZEITORDNUNG. 

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315

HOROSKOP 

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THEATERKUNST GMBH 

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EGYPT, The pyramids at Giza, Salsa Air, 2010 

Germany Cologne, Munich, Brazil São Paulo, Rio de Janeiro, Brasília, USA Honolulu, Beverly Hills, Canada Toronto, China Beijing, Shanghai, Changsha, Hong Kong Hong Kong, Japan 

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COVER 

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PEACHES 

Bekannt geworden ist Merril Nisker alias Peaches mit dem Song „Fuck the pain away“ und ihren drastischen Live-Shows, bei 

denen sie die Posen des männlichen Macho-Raps ins Gegenteil verkehrt hat. Mittlerweile schreibt sie nicht minder wilde 

Musicals und produziert Songs für Christina Aguilera. Exzentrisch ist die Wahl des Outfits, in dem sie beerdigt werden möchte – 

ein Hot-Dog-Kostüm – nur auf den ersten Blick. Denn eigentlich gibt es dafür eine ziemlich simple Erklärung, sagt sie. 

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HUNDE 

PONGO 

Es soll Menschen geben, die kaufen an polnischen Grenzübergängen viel 

zu junge und gequälte Rassehunde aus schäbigen Pappkartons. Das 

verachten wir zutiefst! In der Rubrik „Sachen gibt es“ wollen wir diesmal 

seriöse Tierschutzvereine unterstützen, die sich aufopfernd und engagiert 

um in Not geratene Tiere kümmern. Alle Hunde auf dieser Seite 

suchen ein schönes und artgerechtes Zuhause. Wir wünschen uns, 

dass sie so schnell wie möglich eines finden und wieder mit glücklichen 

Hundeaugen in die Welt schauen können. 

ALINA 

SETE 

BULLY 

GOLIATH 

ANNI, MISCHLING, 4 MONATE 

www.chaneln5.com CHANEL-Kundenservice für Deutschland Tel. 01801-242635 (3,9 Cent / Min. aus dem Festnetz, 

Mobilfunk max. 42 Cent / Min.); für Österreich: Tel. 0810-5000 10 (gebührenpflichtig)

Fräulein Ambra Medda (Vorschau)

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