rhw management Unverträglichkeiten: Störenfriede im Speiseplan (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
hw<br />
rationelle hauswirtschaft<br />
<strong>management</strong><br />
B 3437 E<br />
7<br />
Juli 2013<br />
50. Jahrgang<br />
www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />
Das Fachmagazin für Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />
c<br />
<strong>Unverträglichkeiten</strong><br />
<strong>Störenfriede</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Speiseplan</strong><br />
BFF Bern<br />
HBL-Ausbildung<br />
in der Schweiz<br />
Markteinblick<br />
Dosieranlagen<br />
in der Reinigung
[Die aktuelle DVD]<br />
Bodenreinigung für Profis<br />
Was ist entscheidend be<strong>im</strong> Kauf eines Staubsaugers? Welcher Mopp passt zu den Anforderungen<br />
in meiner Einrichtung? Und was ist bei den Wasch- und Folgekosten oder<br />
dem Werterhalt der Reinigungsutensilien und -geräte zu beachten? Diesen und vielen<br />
weiteren Fragen von <strong>rhw</strong>-Chefredakteur Robert Baumann stellt sich Uwe Richter, seit<br />
über 20 Jahren Schulungsleiter bei Numatic International, auf dieser DVD.<br />
Bodenreinigung für Profis<br />
Verlag Neuer Merkur<br />
ISBN 978-3-95409-011-2 • 17,90 Euro<br />
DVD • Laufzeit ca. 40 Minuten<br />
Produktionsjahr: 2013<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 79 53) 7 18 90 08 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Versandkostenfrei über: www.fachbuchdirekt.de
Editorial<br />
Gäste mit Intoleranzen<br />
Folgende Situation an Ihrer Rezeption,<br />
die beileibe nicht konstruiert ist: Ein<br />
Paar checkt ein, zusammengenommen<br />
haben beide eine Hundehaar-Allergie, Daunenkissenallergie,<br />
Laktose-Intoleranz und<br />
dann kommt auch noch bei best<strong>im</strong>mten<br />
Äpfeln eine Fruktosemalabsorption hinzu.<br />
Und nun arbeiten Sie in einem Tagungshaus,<br />
He<strong>im</strong>, Krankenhaus oder Hotel<br />
mit 80 Z<strong>im</strong>mern. Da haben Sie jede<br />
Menge zu tun. Und wer dachte, das betrifft<br />
nur junge Menschen, sieht sich getäuscht:<br />
Intoleranzen sind nicht eine Frage des Alters;<br />
sie können auch noch in hohem Alter<br />
erworben werden. Unsere Autorin Dorothea<br />
Kammerer hat ganz genau nachgefragt<br />
bei Medizinern und sich alles erklären<br />
lassen, nachzulesen ab Seite 16 unter<br />
dem Titel „<strong>Störenfriede</strong> <strong>im</strong> <strong>Speiseplan</strong>“.<br />
In der aktuellen <strong>rhw</strong> praxis haben wir<br />
dem Thema Ernährung rund 80 Seiten gewidmet<br />
und nachdem selbst in gehobenen<br />
Privathaushalten Babykochkurse boomen,<br />
wird klar, dass die Hauswirtschaft hier viele<br />
Chancen hat. Besonders schön wurden<br />
diese Kompetenzen in diesem Jahr bei der<br />
Caritas herausgestellt: 35 Einrichtungen<br />
haben sich daran beteiligt und feierten den<br />
Beruf Hauswirtschaft – nachzulesen zum<br />
Auftakt des Heftes ab Seite 10.<br />
Herzliche Grüße, Ihr<br />
Für Sie durchgeblättert: <strong>rhw</strong> praxis 2/2013: „Ernährungsformen und Prävention“<br />
18 Fachartikel<br />
beschäftigen sich<br />
mit Themen wie<br />
Veganismus,<br />
Diabetes, Pseudogetreide<br />
oder Allergenkennzeichnung.<br />
<strong>rhw</strong> praxis können<br />
Sie auch günstig <strong>im</strong><br />
Kombi-Abo mit <strong>rhw</strong><br />
<strong>management</strong> abonnieren…<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 3
Inhalt<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Wissen<br />
Nachruf Prof. Alrun Niehage 5<br />
Aktuelles 6<br />
Expertenforum<br />
Die <strong>rhw</strong>-Experten 8<br />
„Wir feiern die Hauswirtschaft“:<br />
Aktionswoche in 35 Einrichtungen<br />
der Caritas Ab Seite 10<br />
a<br />
Fachthema<br />
„Hauswirtschaft für<br />
Ihre Lebensqualität“ 10<br />
Dosieren bei der Reinigung:<br />
Am besten genau richtig 13<br />
<strong>Störenfriede</strong> <strong>im</strong> Speisenplan 16<br />
Unterricht aus der Ferne 23<br />
Mitarbeiterführung: Prof.<br />
Loffing war Referent bei<br />
der Diakonie-Tagung<br />
Ab Seite 26<br />
a<br />
a<br />
a<br />
Berufsbildung<br />
HBL in Bern: „Bei uns kommt<br />
nicht jeder durch“ 21<br />
Management<br />
„Führe deine Mitarbeiter<br />
wie dich selbst“ 26<br />
Marktplatz<br />
Produkt-Neuheiten 32<br />
Report<br />
Lebensbegleiter für<br />
Wohnungslose 30<br />
Kritik und Chancen 33<br />
Erfolgstag am Bodensee 34<br />
Speisenlogistik auf einem<br />
historischen Klinikgelände 36<br />
Service<br />
Impressum 38<br />
Kleinanzeigen/Fortbildung 38<br />
Titelfotos: JPC-PROD/fotolia.com, BFF Bern, Dr. Schnell<br />
Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage bei<br />
zum 11. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum und zum Buchprogramm<br />
des Verlags Neuer Merkur.<br />
Impressionen vom 7. <strong>rhw</strong>-Erfolgstag<br />
am Bodensee Ab Seite 34<br />
HWL Gerlind Sicking ist Lebensbegleiterin<br />
<strong>im</strong> Haus Maria Veen<br />
Ab Seite 30<br />
Fotos: Caritas, Haus Maria Veen, Robert Baumann (2)<br />
4 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013
Professorin<br />
Alrun Niehage verstorben<br />
Nachruf<br />
Die Hochschule Osnabrück trauert um Professorin Dr. oec. troph.<br />
Alrun Niehage, die nach schwerer Krankheit am 30. Mai 2013<br />
verstarb. Sie war Mitbegründerin des „Runden Tisches Hauswirtschaft“<br />
in Niedersachsen und seit 2005 Vorsitzende der<br />
Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh). Mit ihr verliert<br />
die Hochschule eine hochgeschätzte Wissenschaftlerin, eine<br />
kompetente und engagierte Kollegin und eine warmherzige und<br />
hilfsbereite Freundin.<br />
Alrun Niehage wurde 1956 in Vlotho geboren.<br />
Von 1975 bis 1979 studierte sie<br />
Haushalts- und Ernährungswissenschaften<br />
an der Justus-Liebig Universität in<br />
Gießen mit dem Schwerpunkt Haushaltswissenschaften.<br />
Nach dem Diplom bearbeitete sie am<br />
Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts<br />
und Verbrauchsforschung der Universität<br />
Gießen als freie Mitarbeiterin bis 1982 ein<br />
Forschungsprojekt des hessischen Landwirtschaftsministeriums<br />
zur Förderung<br />
landwirtschaftlicher Betriebe in benachteiligten<br />
Gebieten Hessens.<br />
Die nachfolgende Anstellung als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin <strong>im</strong> selben Institut<br />
beendete sie nach etwas mehr als einem<br />
Jahr, um 1983 als Referendarin in den<br />
Dienst der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe<br />
einzutreten. Ihre Dissertation zum<br />
Thema: „Die strategische Haushaltsplanung<br />
– ein Familienzyklusmodell“, reichte sie <strong>im</strong><br />
November 1984 an der Uni Gießen ein.<br />
Seit 1986 Professorin in Osnabrück<br />
1986 konnte die Hochschule Osnabrück<br />
sie als Professorin für „Ökonomie des Familienhaushalts<br />
und Methodik der hauswirtschaftlichen<br />
Beratung und Erwachsenenbildung“<br />
gewinnen. Damals gerade 30<br />
Jahre alt, war Alrun Niehage eine der jüngsten<br />
Professorinnen Deutschlands. Den 1993<br />
eingeführten grundständigen Diplomstudiengang<br />
Ökotrophologie hat sie maßgeblich<br />
mitgestaltet und auch die heute aktuellen<br />
Studiengänge Ökotrophologie (Bachelor)<br />
und konsekutives Bachelor-Masterstudium<br />
zum Lehramt an berufsbildenden<br />
Schulen, Teilstudiengang Ökotrophologie,<br />
sind eng mit ihrem Namen verknüpft.<br />
Einsatz für die Frauenförderung<br />
Sie engagierte sich an der Hochschule<br />
stark in der Selbstverwaltung und war von<br />
1995 bis 2003 Vizepräsidentin für Studium<br />
Professorin Dr. oec. troph. Alrun Niehage<br />
(1956 bis 2013)<br />
und Lehre. Sie setzte sich engagiert für die<br />
Frauenförderung ein und konnte damit maßgeblich<br />
an der Erhöhung der Zahl der Professorinnen<br />
mitwirken. Die Ziele „Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie“ bzw. „Studieren<br />
mit Kind“ verfolgte sie unter anderem<br />
mit der von ihr 1994 geprägten Initiative, an<br />
der Hochschule Osnabrück die „Kindertagesstätte<br />
Fingerhut e.V.“ <strong>im</strong> ehemaligen<br />
Wachgebäude der „General von Stein-Kaserne“<br />
zu etablieren. Vorrangig für Kinder<br />
von Mitgliedern der Hochschule gedacht,<br />
konnte eine sehr gute ortsnahe Betreuungsmöglichkeit<br />
angeboten werden. Sie war<br />
langjährige Vorsitzende des Vereins und engagierte<br />
sich damit maßgeblich für die Weiterentwicklung<br />
des Betreuungskonzepts.<br />
Foto: Hochschule Osnabrück<br />
Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh)<br />
trauert um ihre Vorsitzende<br />
Wir trauern um Prof. Dr. Alrun Niehage. Für uns ist und bleibt sie:<br />
u Vorsitzende mit Leidenschaft, Ausdauer und Perspektiven, deren Überlegungen<br />
und Handeln <strong>im</strong>mer auf die Zukunft ausgerichtet waren.<br />
u Haushälterin par excellence, die mit haushälterischem Können und Zielstrebigkeit<br />
den Verband erdete.<br />
u Netzwerkerin, die es auf einzigartige Weise verstand, Fäden zusammenzuhalten<br />
und dabei Spielräume zu schaffen, Traditionen zu pflegen und Neuerungen ihren<br />
Raum zu geben, Strukturen zu sichern und die Akteurinnen und Akteure der<br />
dgh zu fördern.<br />
Mit ihrem Tod haben wir nicht nur unsere Vorsitzende verloren, sondern eine Vertraute,<br />
wichtige Wegbegleiterin und Freundin.<br />
Unsere tiefe Anteilnahme gilt ihrem Ehemann Djafar Khounani, ihrer Tochter Mina<br />
und ihrer Familie.<br />
t Vorstand und erweiteter Vorstand der dgh<br />
Seit 2005 dgh-Vorsitzende<br />
Außerhalb der Hochschule war Professorin<br />
Alrun Niehage in zahlreichen Gremien<br />
und Fachgruppen geschätzt. So war sie Mitbegründerin<br />
des „Runden Tisches Hauswirtschaft“<br />
in Niedersachsen und seit 2005<br />
Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für<br />
Hauswirtschaft. Ihr Interesse an gesellschaftlichen<br />
Themen und Entwicklungen<br />
und ihre Präsenz <strong>im</strong> Umfeld der Hochschule<br />
zeichnete sie in besonderem Maße aus.<br />
In all ihren Positionen förderte sie Projekte<br />
und Forschungsvorhaben, es entstanden<br />
zahlreiche wissenschaftliche und<br />
praxisorientierte Publikationen. Viele Ideen<br />
in Lehre und Forschung hat sie auf den richtigen<br />
Weg geleitet.<br />
t Nachruf der Hochschule Osnabrück<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 ·2013 5
Aktuelles<br />
Neuer Lehrplan und zwei Seminare<br />
Fit für den gehobenen Privathaushalt<br />
Die 15 Teilnehmerinnen wollten es genau<br />
wissen: Ob Hauswirtschafterin<br />
in einem fürstlichen Haus, Fachlehrerin<br />
oder Wiedereinsteigerin – <strong>im</strong> ausgebuchten<br />
<strong>rhw</strong>-Seminar am 17. Mai 2013 mit<br />
Ursula Bolhuis drehte sich alles um den gehobenen<br />
Privathaushalt. Wegen der großen<br />
Nachfrage und einer Warteliste wird<br />
Ob Kofferpacken, Schuh- oder Garderobenpflege: Die Teilnehmer waren sehr interessiert<br />
an den Tipps der international erfahrenen Ursula Bolhuis (Foto links, betreute<br />
u. a. Privathaushalte in Deutschland, Bahamas und Chile). Ursula Bolhuis ist ab sofort<br />
auch Mitglied <strong>im</strong> Redaktionsbeirat der <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> zum Thema Privathaushalt.<br />
es einen Zusatztermin geben am 20. September<br />
2013 in München, zu dem Sie sich<br />
auf Seite 29 anmelden können. Außerdem<br />
gibt es ein <strong>rhw</strong>-Halbtagesseminar zum Thema<br />
„Persönlichkeitstraining und Gehaltsverhandlung<br />
<strong>im</strong> geh. Privathaushalt“ mit<br />
Anne Lünsmann am Tag zuvor (19. September<br />
2013) in München.<br />
Das Thema haben auch die Fachschulen<br />
für die duale Ausbildung in Bayern erkannt.<br />
Ab September 2013 wird es in Bayern<br />
das Modul „Privathaushalt“ als Wahlmöglichkeit<br />
für die angehenden Hauswirtschafter/innen<br />
wieder geben. Schon die<br />
bayerische Verbleibstudie (siehe <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
6/2013) zeigte, dass der größte<br />
Arbeitgeber für die Hauswirtschaft der<br />
Privathaushalt ist. „Es ist wirklich eine Not,<br />
dass in Deutschland niemand mehr direkt<br />
für den Privathaushalt ausgebildet wird“,<br />
sagte Kursleiterin Bolhuis, „dabei sind die<br />
Vermittlungschancen groß und der Verdienst<br />
verlockend. Die meisten Haushalte<br />
versuchen so gut es geht, ihre Kräfte zu<br />
halten, da Abwerbungsversuche in dem Bereich<br />
nicht selten sind.“<br />
t<br />
Gehobener Privathaushalt<br />
Europäische Hauswirtschaftsakademie eingestellt<br />
Die <strong>im</strong> August 2005 von Karl-Heinz Leciejewicz<br />
gegründete Europäische<br />
Hauswirtschaftsakademie (EHA) auf<br />
Schloss Schellenberg gibt es nicht mehr,<br />
auch die offizielle Telefonnummer wurde<br />
stillgelegt. Die Räume, unter anderem mit<br />
einer modernen 96 Quadratmeter großen<br />
Lehrküche, Lehr-Whirlpool und Show-Wohnung<br />
wurden erst vor wenigen Jahren für<br />
1,5 Millionen Euro ausgebaut (<strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
und <strong>rhw</strong> praxis berichteten 2011<br />
darüber).<br />
Die Idee klang zunächst gut und überzeugte<br />
damals auch das Jobcenter Essen:<br />
Vermittlungsagenturen gehen die Kandidaten<br />
für gehobene Haushalte aus, gleichzeitig<br />
suchen Frauen mit viel Erfahrung <strong>im</strong><br />
Haushalt nach der Familienphase den Wiedereinstieg<br />
in einen Beruf. In dem Schloss<br />
bei Essen wurden deshalb acht Jahre lang<br />
arbeitsuchende Frauen zwischen 35 und 55<br />
Jahre, explizit auch ohne Berufsausbildung,<br />
zu Personal in gehobenen Privathaushalten<br />
ausgebildet.<br />
Die dre<strong>im</strong>onatige Theorie plus drei Monate<br />
Praktikum haben etwa 7.000 Euro gekostet<br />
und wurden von der Bundesagentur<br />
für Arbeit mit Bildungsgutscheinen gefördert.<br />
Im zeitlichen Verhältnis war die Qualifizierungsmaßnahme<br />
damit fünf- bis<br />
sechsmal teurer als die normale Ausbildung<br />
zur Hauswirtschafterin, so das Jobcenter<br />
Essen in einem Bericht der Westdeutschen<br />
Allgemeinen Zeitung von 2010.<br />
Doch anscheinend hat dieses Modell<br />
zuletzt nicht mehr funktioniert, obwohl Karl-<br />
Heinz Leciejewicz mit seinem Unternehmen<br />
Lesaco seit 1983 auch als Vermittler von Arbeitskräften<br />
für den gehobenen Haushalt<br />
auftritt. Auf entsprechende Nachfragen der<br />
<strong>rhw</strong>-Redaktion zu den Gründen gab es keine<br />
Antwort, außer der telefonischen Auskunft,<br />
„dass es die EHA nicht mehr gibt“.<br />
Die Internetseite existierte bei Redaktionsschluss<br />
noch: www.eha-essen.de t<br />
Fotos: Sergei Didyk/Fotolia,<br />
6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Aktuelles<br />
<strong>rhw</strong>-Newsticker<br />
Wäscheleitlinie: Die Veröffentlichung<br />
hat sich verschoben und ist nun für<br />
Juli/August 2013 angekündigt.<br />
Neues <strong>rhw</strong>-Buch: Das Fachbuch „Reinigungs<strong>management</strong>“<br />
von Autorin Irina Pericin<br />
ist für September 2013, pünktlich zur<br />
Messe CMS in Berlin, geplant.<br />
Verbot der EU: Ab 2014 darf Olivenöl in<br />
Gastrobetrieben nicht mehr in offenen Karaffen<br />
stehen. Die Gefäße müssen dann<br />
besonders verschlossen sein – und nicht<br />
wieder auffüllbar.<br />
Stadionkiosk 2020: Wie wird die nächste<br />
Generation von Kiosken <strong>im</strong> Stadion eingerichtet,<br />
betrieben und gestaltet? Zu<br />
dem Thema lobt der Caterer Aramark den<br />
Ideenwettbewerb „Kiosk 2020“ aus. Teilnahme<br />
bis 17. Juli 2013 unter www.aramark.de<br />
oder www.vdfnet.de<br />
Innovationspreis: Im Rahmen der der<br />
Messe Altenpflege 2013 wurde Gunda<br />
Panning mit dem „Innovationspreis Altenpflege“<br />
ausgezeichnet. Die Zahntechnikerin<br />
aus Bremen hat einen Kleinbus zu<br />
einem mobilen Dentallabor umgebaut<br />
und bietet in erster Linie Altenhe<strong>im</strong>en ihren<br />
besonderen Service bundesweit an.<br />
XXL-Getränke: Der New Yorker Bürgermeister<br />
Michael Bloomberg wollte den<br />
Verkauf von Softdrinks in Bechern mit<br />
mehr als 0,5 Liter Volumen verbieten.<br />
Doch ein Gericht stoppte dies am 12. März<br />
2013. Geklagt hatten Getränkehersteller.<br />
Fettsteuer wieder weg: Die 2011 in Dänemark<br />
eingeführte Fettsteuer (2,15 Euro<br />
pro Kilogramm gesättiger Fettsäuren) auf<br />
Lebensmittel ist wieder abgeschafft worden.<br />
Die Dänen kauften Butter und Co.<br />
einfach <strong>im</strong> benachbarten Ausland ein.<br />
Deutsche Diabetesverbände fordern solch<br />
eine Steuer trotzdem für Deutschland <strong>im</strong><br />
Rahmen ihrer Kampagne „Diabetes stoppen<br />
– jetzt!“<br />
Transparenz für TK-Produkte: Das Unternehmen<br />
Frosta legt seit April 2013 die<br />
Herkunft seiner Zutaten offen (obwohl<br />
dies nicht vorgeschrieben ist für Fertiggerichte).<br />
Wer den Code auf der Packung<br />
unter www.zutatentracker.de eingibt, erhält<br />
„Auskunft bis zum letzten Pfefferkorn“,<br />
wie die Firma angibt.<br />
Küchengeräte: Die neue nationale Normenreihe<br />
DIN 18873 enthält genaue Methoden<br />
zur Best<strong>im</strong>mung des Energieverbrauchs<br />
von Großküchengeräten. Das Unternehmen<br />
Fr<strong>im</strong>a stellt als erster Hersteller<br />
in seinem Bereich die Energieverbrauchswerte<br />
in die passende HKI CERT<br />
Datenbank ein für Fritteusen, Kippbratpfannen<br />
& Standbratpfannen sowie Kipp-<br />
Druckgarpfannen & Stand-Druckgarpfannen.<br />
Weitere tagesaktuelle Meldungen finden Sie<br />
unter http://twitter.com/<strong>rhw</strong><strong>management</strong><br />
Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
Angepasste Referenzwerte<br />
für Calcium<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
e. V. (DGE) hat auf Basis neuer<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse die<br />
Referenzwerte für die Zufuhr von Calcium<br />
durch Nahrung überprüft. Dabei bleiben die<br />
empfohlenen Zufuhrmengen für die meisten<br />
Altersgruppen unverändert. Am meisten<br />
Calcium benötigen wegen des starken<br />
Wachstums Jugendliche <strong>im</strong> Alter von 13 bis<br />
18 Jahren mit 1200 mg pro Tag. Die empfohlene<br />
Calciumzufuhr für Erwachsene beträgt<br />
1000 mg pro Tag. Verändert wurde die<br />
empfohlene Zufuhr für Säuglinge <strong>im</strong> Alter<br />
zwischen vier und zwölf Monaten: sie beträgt<br />
jetzt 330 mg statt zuvor 400 mg; die<br />
Zufuhr für Kinder zwischen vier und sieben<br />
Jahren beträgt 750 mg statt 700 mg.<br />
Die empfohlene Zufuhr von Calcium<br />
Urteil<br />
Kreuzfahrt<br />
100 Euro Schmerzensgeld<br />
nach Norovirus<br />
Ein Norovirus hatte ein Kreuzfahrtschiff<br />
in ein Krankenhaus auf hoher See verwandelt.<br />
Ein erkrankter Teilnehmer forderte<br />
daraufhin vom Reiseveranstalter<br />
Schmerzensgeld; zwei Tage lang hatte er an<br />
heftigem Erbrechen und Durchfall gelitten.<br />
Das Landgericht Frankfurt hielt es für erwiesen,<br />
dass sich das Virus nur durch mangelnde<br />
Hygiene und kontaminierte Speisen<br />
an Bord ausbreiten konnte. Von vereinzelter,<br />
zufälliger Ansteckung könne keine Rede<br />
Hygiene-Pranger auch<br />
in Hessen gestoppt<br />
können Menschen<br />
jeden<br />
Alters erreichen,<br />
indem<br />
sie calciumreiche<br />
Lebensmittel<br />
wie<br />
Milch und Milchprodukte (außer Quark), zu<br />
sich nehmen. Bereits ein viertel Liter Milch<br />
und zwei Scheiben Emmentaler Käse (50 bis<br />
60 g) liefern mehr als 1000 mg Calcium.<br />
Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff,<br />
mengenmäßig der bedeutsamste <strong>im</strong><br />
menschlichen Körper. Fast 100 Prozent des<br />
Calciums <strong>im</strong> Körper sind in Knochen und Zähnen<br />
enthalten. Calcium baut Knochen und<br />
Zähne auf und hält sie stabil. Weitere Informationen<br />
unter www.dge.de/ rd/ca-ref. t<br />
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof<br />
(VGH) in Kassel hat in einer Eilentscheidung<br />
den Internet-Pranger<br />
für Betriebe mit Hygienemängeln vorerst<br />
gestoppt. Die Richter äußerten Zweifel an<br />
der Vereinbarkeit der Regelung mit europäischem<br />
Recht sowie mit dem Grundrecht<br />
auf Berufsfreiheit der Gaststättenbesitzer.<br />
Eine Veröffentlichung kann erhebliche<br />
oder gar existenzgefährdende<br />
Folgen für den Betrieb haben; dies sei allerdings<br />
angesichts von „Bagatellen“, für<br />
die ja bereits Bußgeld anfallen könnten,<br />
nicht gerechtfertigt. Die Kasseler Richter<br />
folgten damit auch Entscheidungen von<br />
Gerichten in anderen Bundesländern wie<br />
Bayern (siehe <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5/2013).<br />
t<br />
sein, da eine hohe Anzahl von Passagieren<br />
gleichzeitig an gleichartigen Symptomen erkrankte.<br />
Der Reiseveranstalter konnte den<br />
Vorwurf mangelhafter Reiseleistungen nicht<br />
widerlegen und musste deshalb haften. 100<br />
Euro Schmerzensgeld sah das Gericht als<br />
angemessen an, da der Virus in der Regel<br />
nur zwei Tage dauert und anschließend problemlos<br />
abklingt. (gri)<br />
(Urteil des Landgerichts Frankfurt am<br />
Main vom 08.08.2011 – 2-24 O 126/10) t<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 7
Expertenforum<br />
Die <strong>rhw</strong>-Experten<br />
Antwort von Sascha Kühnau<br />
Kochen – welche<br />
Leitlinie gilt?<br />
c Wir sind eine Übergangseinrichtung für<br />
wohnungslose Frauen. Unsere Sozialpädagoginnen<br />
möchten gerne gelegentlich<br />
Kochprojekte für unsere Bewohnerinnen<br />
anbieten. Ich habe unter anderem die Leitlinie<br />
„Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht<br />
wird“ vom Deutschen Caritasverband<br />
und der Diakonie durchgearbeitet. Meiner<br />
Meinung nach greift bei uns <strong>im</strong> Haus der<br />
Teil „Küchen in Haus- und Wohngemeinschaften“.<br />
Rein rechtlich sind wir ein Fachdienst,<br />
obwohl die Frauen von einer Nacht<br />
bis zu rund einem Jahr bei uns wohnen und<br />
unser Haus rund um die Uhr besetzt ist. Unsere<br />
Leitung ist dahingehend beraten worden,<br />
dass – da wir nicht dem He<strong>im</strong>gesetz<br />
unterliegen – uns diese Regelungen der<br />
Leitlinie auch nicht betreffen. Können Sie<br />
mir weiterhelfen?<br />
d Ihre Frage taucht gerade <strong>im</strong> sozialpädagogischen<br />
Bereich <strong>im</strong>mer wieder auf. Entscheidend<br />
dafür, ob die Leitlinie „Wenn in<br />
sozialen Einrichtungen gekocht wird“ gilt,<br />
ist allein schon die <strong>im</strong> ersten Kapitel enthaltene<br />
Definition einer sozialen Einrichtung,<br />
wo es sinngemäß heißt, dass eine soziale<br />
Einrichtung durch folgende Merkmale gekennzeichnet<br />
ist:<br />
u Menschen mit Betreuungs-, Hilfe- oder<br />
Unterstützungsbedarf müssen diese besuchen<br />
oder in ihr leben.<br />
u Die Verpflegung erfolgt als Gemeinschaftsverpflegung<br />
oder als begleitetes Kochen.<br />
u Die Verantwortung liegt jedes Mal in der<br />
sozialen Einrichtung.<br />
u In ihnen ist das Lebensmittelhygienerecht<br />
umzusetzen, weil sie Lebensmittel produzieren,<br />
verarbeiten oder vertreiben.<br />
u Lebensmittelunternehmer ist der Einrichtungsleiter.<br />
Diese Merkmale treffen auch auf Ihre<br />
Übergangseinrichtung zu, da die Frauen bei<br />
Ihnen wohnen oder alternativlos wohnen<br />
müssen und mit den Sozialpädagoginnen<br />
gelegentlich kochen.<br />
In jedem Fall handelt es sich um ein Zubereiten<br />
von Lebensmitteln für Dritte, welches<br />
unter die EU/VO 852/2004 fällt. Diese<br />
fordert vom Lebensmittelunternehmer (dem<br />
He<strong>im</strong>leiter oder Geschäftsführer), dass er<br />
die Lebensmittelhygiene sicherstellt. Dabei<br />
sollen die Branchen-Leitlinien detaillierte Hilfestellung<br />
geben. Für soziale Einrichtungen<br />
gilt die hervorragend erarbeitete Leitlinie<br />
„Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht<br />
wird“.<br />
Lassen Sie sich von Ihrem Lebensmittelunternehmer<br />
doch anderenfalls mitteilen,<br />
nach welcher Branchen-Leitlinie bei Ihnen<br />
<strong>im</strong> Lebensmittelbereich gearbeitet werden<br />
soll. Dabei ist es völlig unbedeutend, ob Ihre<br />
Einrichtung unter das He<strong>im</strong>gesetz fällt.<br />
Antwort von Andreas Carl<br />
Reinigung in<br />
Wohnstätten<br />
c Ich arbeite in einer Wohnstätte für Menschen<br />
mit Behinderung einer großen sozialen<br />
Einrichtung. Welche Richtlinien und<br />
gesetzliche Vorgaben zum Thema Reinigung<br />
müssen besonders beachtet werden?<br />
Da es sich um die Behindertenhilfe handelt,<br />
sind die allgemein gültigen Richtlinien, die<br />
in der Altenhilfe gelten, nicht unbedingt genauso<br />
maßgeblich, oder? Zum Thema Reinigung<br />
und Fremdvergabe: Wie kann ich<br />
nachprüfen, ob die externen Reinigungskräfte<br />
fachgerecht reinigen? Einen Leistungskatalog<br />
gibt es bei uns nicht.<br />
d Spezielle Richtlinien für Wohnstätten für<br />
Menschen mit Behinderung sind mir nicht<br />
bekannt. Die Anlehnung an die Richtlinien<br />
für die Altenhilfe und Pflegehe<strong>im</strong>e ist sehr<br />
zu empfehlen.<br />
Zunächst zur fachgerechten Reinigung:<br />
Das zu beurteilen ist nicht ganz einfach. Es<br />
gibt jedoch Hilfsmöglichkeiten. Betrachten<br />
Sie einfach das Ergebnis. Wenn die zu bearbeitenden<br />
Flächen sauber und gepflegt<br />
sind, dann ist es <strong>im</strong> Ergebnis st<strong>im</strong>mig und<br />
wahrscheinlich auch fachgerecht. St<strong>im</strong>mt<br />
das Ergebnis nicht, dann gibt es oft Diskussionen<br />
über notwenige Grundreinigungen.<br />
Da stellt sich die Frage, ob eine Grundreinigung<br />
notwendig wäre, wenn fachgerecht<br />
gereinigt wurde. Leider wird dann oft<br />
auf das Leistungsverzeichnis verwiesen.<br />
Eine Erklärung wie „Der Boden wurde doch<br />
täglich gewischt, besser wird es nicht!“ hat<br />
nichts mit fachgerechter Reinigung zu tun.<br />
Ein zu geringer Turnus wird gern als Ursache<br />
für verschmutzte Böden oder Oberflächen<br />
herangezogen. Bei einer fachgerechten<br />
Reinigung müsste jedoch der Boden<br />
nach einer Reinigung sauber sein. Wenn<br />
der Verschmutzungsgrad höher ist, dann<br />
müsste fachgerecht anders gereinigt werden,<br />
was jedoch bei geringerem Turnus<br />
eine andere Kalkulation bedingt.<br />
Das <strong>rhw</strong>-Expertenteam für Ihre Fragen<br />
Karin Beuting-Lampe<br />
Organisationsberaterin<br />
und Fortbildungsreferentin<br />
Dr. Dieter Bödeker<br />
Andreas Carl<br />
Berater für<br />
Hauswirtschaft<br />
und Reinigung<br />
Peter Hützen<br />
M. Christine Klöber<br />
Beraterin zu Wäsche-<br />
Management und<br />
Wirtschaft<br />
Ralf Klöber<br />
Sascha Kühnau<br />
Berater für Ernährung,<br />
Hygiene und Qualitäts<strong>management</strong><br />
Hygieneberater,<br />
Wedemark<br />
Fachanwalt für<br />
Arbeitsrecht,<br />
Bird&Bird, Düsseldorf<br />
Berater für<br />
Groß küchen und<br />
Kundenorientierung<br />
Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de<br />
Bitte beachten Sie: Unsere <strong>rhw</strong>-Experten helfen Ihnen bei der Interpretation der aktuellen Gesetzesvorschriften, geben damit aber keine rechtliche Beratung.<br />
8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Expertenforum<br />
In Ausnahmefällen lässt sich eine Unterhaltsreinigung<br />
tatsächlich nicht ohne Grundreinigung<br />
durchführen. Ein Beispiel wären zu<br />
tiefe Fugen bei gefliesten Böden. Hier müssten<br />
tatsächlich Grundreinigungen erfolgen.<br />
Die Einhaltung der hygienischen Richtlinien<br />
ist ein weiteres und wesentliches Indiz<br />
für eine fachgerechte Reinigung. Ein Blick in<br />
den Waschmaschinenraum und die Putzkammer<br />
zeigt einiges auf. Auch die Einhaltung<br />
der Wechseltuchmethode ist wichtig.<br />
Namhafte Lieferanten für die Reinigungsutensilien<br />
sind kein ausreichendes Indiz für<br />
eine fachgerechte Reinigung.<br />
Nun zum Leistungsverzeichnis: Das Leistungsverzeichnis<br />
(LV) ist unabdingbar, um<br />
das Ergebnis bezüglich Turnus und Qualität<br />
zu beurteilen. Ein Leistungsverzeichnis, welches<br />
die täglichen Notwendigkeiten abbildet,<br />
ist jedoch kaum möglich. Das LV soll den<br />
wesentlichen Rahmen bilden, ein stures Abarbeiten<br />
des LV ist kontraproduktiv. Das andere<br />
Extrem wäre eine ergebnisorientierte<br />
Reinigung, die letztlich auf subjektives Ergebnisempfinden<br />
hinausläuft, egal, wie perfekt<br />
das Papier ausgearbeitet ist.<br />
Antwort von M. Christine Klöber<br />
Wäsche und QM in<br />
Einrichtungen der<br />
Behindertenhilfe<br />
c Ich arbeite in einer Wohnstätte für Menschen<br />
mit Behinderung einer großen sozialen<br />
Einrichtung und hätte folgende Fragen<br />
zum Thema Wäsche und QM:<br />
A) Welche Richtlinien und gesetzliche<br />
Vorgaben zum Thema Wäscheservice sind<br />
besonders zu beachten? Da es sich um die<br />
Behindertenhilfe handelt, sind die allgemein<br />
gültigen Richtlinien der Altenhilfe vermutlich<br />
nicht unbedingt genauso maßgeblich.<br />
B) Wie kann ich gewährleisten, dass die<br />
Wäsche, die in der hauseigenen Wäscherei<br />
gewaschen wird, hygienisch rein ist?<br />
Eine reine und unreine Seite ist nicht vorhanden.<br />
C) Und zum QM: Ist es notwendig, <strong>im</strong><br />
Rahmen von QM und Zertifizierung ein<br />
Hauswirtschaftskonzept, Reinigungskonzept,<br />
Verpflegungskonzept, Wäschereikonzept<br />
und HACCP-Konzept zu entwickeln<br />
und einzuführen?<br />
d Ihre Fragen möchte ich folgendermaßen<br />
beantworten:<br />
A) Grundsätzlich gehört eine Einrichtung<br />
der Behindertenhilfe nicht zwangsweise zu<br />
Einrichtungen des Gesundheitswesens. Einzelheiten<br />
könnten Sie gegebenenfalls <strong>im</strong> zugehörigen<br />
Sozialgesetzbuch SGB IX finden.<br />
Was die Wäscheaufbereitung angeht, müssen<br />
Sie die berufsgenossenschaftlichen Regeln<br />
(BGR 500) einhalten. Seitens allgemeiner<br />
Hygieneanforderungen gemäß § 36 Infektionsschutzgesetz<br />
müssen Sie, als Einrichtung<br />
einer Gemeinschaft, Hygieneregeln<br />
innerhalb des Hygieneplans zur Vermeidung<br />
von Infektionen erstellen.<br />
B) Auch hier haben Sie die Pflicht, ein<br />
entsprechendes Hygiene<strong>management</strong> für<br />
den Wäscheaufbereitungsbereich zu entwickeln<br />
und einzuführen, besonders <strong>im</strong> Hinblick<br />
auf die Problematik der Nichttrennung<br />
von reiner und unreiner Seite. Wenn Sie<br />
selbst prüfen wollen, ob wirklich potenziell<br />
infektiöses Material vorkommt, können Sie<br />
Abklatschproben und Waschgangskontrollen<br />
durchführen (lassen). Je nach Ergebnis<br />
folgen Ihre weiteren Schritte. Betrachten Sie<br />
aber nicht nur den Wäschereibereich als hygienerelevant,<br />
das Thema betrifft den ganzen<br />
Wäschekreislauf auch in den Wohnbereichen.<br />
C) Auch <strong>im</strong> SGB IX werden schriftlich definierte<br />
Leistungsbeschreibungen verlangt.<br />
Es empfiehlt sich, entsprechende Teilkonzepte<br />
zu entwickeln. Wenn der Fachbereich<br />
Hauswirtschaft einer externen Zertifizierung<br />
unterzogen werden soll, benötigen Sie entsprechende<br />
Strukturangaben, Prozessbeschreibungen<br />
sowie Ergebnisqualitätserhebungen<br />
und Auswertungen. Fragen zum<br />
HACCP ergeben sich durch die Erstellung<br />
oder das Vorhandensein Ihres Betrieblichen<br />
Eigenkontrollkonzeptes innerhalb der Umsetzung<br />
der Lebensmittelhygieneverordnung.<br />
Es scheint, dass einige Aufgaben auf Sie<br />
warten. Ich wünsche Ihnen alles Gute zur entsprechenden<br />
Bearbeitung und Umsetzung.<br />
Antwort von Dr. Dieter Bödeker<br />
Richtlinien<br />
für Renovierung?<br />
c Wir renovieren in Kürze unsere Sanitärbereiche<br />
in der Küche. Die Arbeitsstättenverordnung<br />
und die -richtlinien haben<br />
wir schon angeschaut – soweit ist alles ok.<br />
Gibt es darüber hinaus Anforderungen an<br />
diesen Bereich, die in der Verordnung nicht<br />
erfasst sind bzw. Informationsmaterialien,<br />
die diese genauer erklären, wie zum Beispiel<br />
den Punkt „Dusche bei Arbeiten mit<br />
starker Verschmutzung“? Was ist in der<br />
Küche eine Arbeit, die eine starke Verschmutzung<br />
des Mitarbeiters zur Folge<br />
hat?<br />
Da wir noch nicht einmal frittieren,<br />
würden wir gerne auf die Rean<strong>im</strong>ation unserer<br />
Dusche verzichten. Unsere Räume<br />
sind geschlechterweise getrennt und verfügen<br />
über separate WCs und Handwaschbecken.<br />
d Anforderungen an die bauliche Gestaltung<br />
von Küchen finden sich außer in<br />
der von Ihnen genannten Verordnung in der<br />
DIN 10506 (Lebensmittelhygiene – Gemeinschaftsverpflegung).<br />
Allerdings hält<br />
sich die ansonsten sehr ausführlich abgefasste<br />
DIN 10506 genau zu der von Ihnen<br />
gestellten Frage sehr bedeckt. Es werden<br />
„Personalwaschräume, gegebenenfalls<br />
Duschräume“ für Küchen der Gemeinschaftsverpflegung<br />
gefordert. Wann Duschräume<br />
erforderlich sind, ist nicht angegeben,<br />
vermutlich für den schon von Ihnen<br />
genannten Fall einer „starken Verschmutzung“.<br />
Kriterien, wann von einer starken<br />
Verschmutzung des Küchenpersonals auszugehen<br />
ist, sind mir nicht bekannt. In der<br />
genannten DIN findet sich ferner die Anmerkung,<br />
dass eventuell weitere baurechtliche<br />
Best<strong>im</strong>mungen der jeweiligen<br />
Bundesländer zu beachten seien. Diese<br />
sind mir jedoch <strong>im</strong> Einzelnen nicht geläufig.<br />
St<strong>im</strong>men Sie doch zur Sicherheit die von<br />
Ihnen geplanten Maßnahmen mit dem für<br />
Ihre Einrichtung zuständigen Bauamt und<br />
Veterinäramt ab, dann sind Sie auf der sicheren<br />
Seite.<br />
MopClin ®<br />
AB JETZT WIRD DIE UNTERHALTSREINIGUNG<br />
NOCH PROBLEMLOSER UND HYGIENISCHER.<br />
Das einzigartige, kompetente Wischpflegesystem<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 9
Fachthema<br />
„Hauswirtschaft –<br />
für Ihre Lebensqualität“<br />
Unter dem Motto „Hauswirtschaft – unser Können für Ihre Lebensqualität“<br />
wies die Caritas in der Erzdiözese Freiburg mit<br />
einer Aktionswoche zum Welttag der Hauswirtschaft auf die<br />
Bedeutung der hauswirtschaftlichen Leistungen in ihren Einrichtungen<br />
hin. Der Fachbereich Hauswirtschaft hatte so die Gelegenheit,<br />
einerseits seine klassischen Versorgungsleistungen<br />
Verpflegung, Reinigung und Wäscheversorgung ins Rampenlicht<br />
zu stellen, andererseits aber auch auf neue Entwicklungen<br />
hinzuweisen.<br />
geht es in der Hauswirtschaft<br />
nicht mehr ‚nur“ um guten<br />
„Längst<br />
Service und reibungslose Verpflegung.<br />
Durch neue Betriebs- und Betreuungskonzepte,<br />
die <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit neuen Wohnformen stehen und sowohl<br />
<strong>im</strong> stationären als auch <strong>im</strong> ambulanten Bereich<br />
entwickelt werden, rückt die Hauswirtschaft<br />
sehr viel näher an den zu betreuenden<br />
Menschen heran“, betonte Diözesan-Caritasdirektor<br />
Bernhard Appel<br />
zum Auftakt der Aktionswoche vom 18.bis<br />
22. März 2013 vor Journalisten.<br />
Neue Marke „Caritas inhaus“<br />
Eigens für die Aktionswoche wurde die<br />
neue Marke „Caritas inhaus“ aus der Taufe<br />
gehoben, mit dem Ziel, den Stellenwert<br />
der professionellen Hauswirtschaft in den<br />
Einrichtungen der Caritas zu unterstreichen<br />
und ihre Profilbildung zu fördern. Die<br />
Einrichtungen konnten verschiedene Werbematerialien<br />
bestellen. Eine Plakatserie<br />
„Wir kochen für´s Leben gern“, „Wir pflegen<br />
Ihre Wäsche“ und „Wir sorgen für saubere<br />
Verhältnisse“, in dem Dialekt der jeweiligen<br />
Region der Erzdiözese Freiburg<br />
unterstrich die Botschaft: Hauswirtschaft<br />
ist nah am Menschen und steht für Lebensqualität.<br />
Ergänzend dazu gab es einen<br />
Flyer, der die gesamte Palette des<br />
Fachbereichs Hauswirtschaft zwischen<br />
„Basis und Befähigung“ darstellt, sowie<br />
einen kleinen Hauswirtschaftsratgeber mit<br />
Rezepten, Tipps und Tricks, die von Fachleuten<br />
aus Caritas-Einrichtungen zusammengestellt<br />
wurden.<br />
Offener Mittagstisch mit badischen Gerichten <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong> Erlenbad in Sasbach<br />
Eine Tochter hilft ihrer Mutter be<strong>im</strong><br />
Einkleiden bei der Modenschau <strong>im</strong><br />
Altenhe<strong>im</strong> St. Lioba in Villingen<br />
Aktionen in 35 Einrichtungen<br />
Insgesamt beteiligten sich rund 35 Altenpflegehe<strong>im</strong>e,<br />
Behinderten- und Kinderund<br />
Jugendhilfeeinrichtungen in Baden und<br />
Hohenzollern. Am Montag wurde zum Start<br />
der Aktionswoche ein typisch „badisches<br />
Essen“ in den Einrichtungen gekocht: Nudelsuppe,<br />
Ochsenbrust mit Bouillonkartoffeln,<br />
Meerrettichsoße und Rote Bete.<br />
So wie das Altenpflegehe<strong>im</strong> Johann<br />
Bernhard Mayer <strong>im</strong> fränkischen Lauda mit<br />
einem Tag der Offenen Tür startete, öffneten<br />
auch zahlreiche weitere Einrichtungen<br />
während der Aktionswoche ihre Türen und<br />
gewährten nicht nur Einblicke in ihre Hauswirtschaftsbereiche,<br />
sondern offerierten<br />
allen Interessierten unterschiedlichste Angebote.<br />
Im Elisabethenhaus in Ostrach und<br />
<strong>im</strong> Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Anton,<br />
in Riegel am Kaiserstuhl, wurde zum<br />
offenen Mittagstisch für Gemeindemitglieder<br />
geladen. „Der Speisesaal ist aus allen<br />
Nähten geplatzt. Mit so vielen interessierten<br />
Gästen haben wir nicht gerechnet.<br />
Wir werden uns nun überlegen, diesen offenen<br />
Mittagstisch öfter anzubieten“, berichtete<br />
die Hauswirtschaftsleiterin in St.<br />
Anton.<br />
Fotos: Diözesan-Caritasverband Freiburg<br />
10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Fachthema<br />
Palmbasteln <strong>im</strong> Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Josef<br />
in Haigerloch<br />
Nudeln, Spätzle oder Knöpfle<br />
Im Haus Bethanien in Gengenbach begann<br />
die Aktionswoche bereits am Sonntag,<br />
mit den Professjubiläen von acht Franziskanerinnen<br />
vom Göttlichen Herzen Jesu. Die<br />
Küchenleitung, samt Belegschaft verstand<br />
es mit einem festlichen Vier-Gänge Menü<br />
diesem feierlichen Anlass den kulinarisch<br />
würdigen Rahmen zu geben. Mit viel Liebe<br />
zum Detail war <strong>im</strong> Foyer des Hauses eine<br />
umfangreiche nostalgische Küchen- und<br />
Haushaltsgeräteausstellung dazu aufgebaut.<br />
Die alten Gerätschaften waren mit viel<br />
Sammelleidenschaft des dortigen Küchenleiters<br />
zusammengestellt worden. Ergänzt<br />
wurden die Küchenwerkzeuge durch den Fotofundus<br />
der Franziskanerinnen. Die alten<br />
Fotos gaben ein eindrucksvolles Zeugnis darüber,<br />
wie in einer Freiburger Berufsbildungsschule<br />
in den 1960er Jahren Hauswirtschaft<br />
gelehrt wurde. Ein Ausstellungsstück,<br />
eine alte Nudelmaschine, kam während<br />
der Aktionswoche zu besonderen Ehren:<br />
mit ihr wurden nach altem Rezept Nudeln<br />
zubereitet. Überhaupt wurde deutlich,<br />
dass Nudeln, Spätzle oder Knöpfle als Mahlzeitenbeilage<br />
<strong>im</strong> Süden Deutschlands eine<br />
wichtige Rolle spielen. Dies zeigte sich bei<br />
etlichen Aktionsangeboten. So wurde die<br />
Teigwarenherstellung in einigen Caritas-Einrichtungen<br />
genutzt, um junge Gäste oder<br />
alte Bewohner für die „hausgemachten“<br />
Teigwaren zu begeistern. Selbst Kindergartenkinder<br />
durften <strong>im</strong> St. Josefshaus in Haigerloch<br />
ihre Fingerfertigkeit in der Knetnudelherstellung<br />
üben.<br />
Das Hauswirtschaftsteam des Marienhe<strong>im</strong> Hechingen stellt sich vor<br />
Backen <strong>im</strong> Caritas-Seniorenzentrum in St. Leon-Rot<br />
Olympiade mit Pflegekräften<br />
Die dargebotene Vielfalt der angebotenen<br />
hauswirtschaftlichen Aktionen war groß:<br />
Angefangen von einer Olympiade, bei der<br />
sich hauswirtschaftliche Mitarbeiter mit Pflegemitarbeitern<br />
<strong>im</strong> Kartoffelschälen, Fensterputzen<br />
und bei einem Sinnesparcours messen<br />
konnten, über praktische Anleitungen<br />
zum Serviettenfalten, Klöppeln, Frühlingsbasteln<br />
und Dekorieren mit Bewohnern und<br />
Angehörigen bis hin zu Pfannkuchen backen<br />
oder einem Hemdenbügelkurs für Schüler.<br />
Darüber hinaus gab es in zahlreichen Einrichtungen<br />
Fachvorträge zum Beispiel über:<br />
Ernährung <strong>im</strong> Alter, Essen und Trinken bei<br />
Schluckstörungen oder Schulungen beispielsweise<br />
über Lebensmittelhygiene.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 11
Fachthema<br />
Etliche Lieferanten aus dem Lebensmittel-<br />
oder Reinigungsmittelbereich bewiesen<br />
sich als großzügig, spendabel und<br />
hilfsbereit. Zum Beispiel fuhr die gesamte<br />
Küchenmannschaft des Altenpflegehe<strong>im</strong>s<br />
St. Laurentius in Bonndorf zu einer Bäckerei,<br />
die die Einrichtung beliefert. Dort bekamen<br />
sie vom Bäcker persönlich gezeigt, auf<br />
was es be<strong>im</strong> Osterhasenbacken ankommt.<br />
Derart fachlich instruiert, machte das spätere<br />
Osterhasenbacken mit den Bewohnern<br />
besonders viel Spaß.<br />
Hauptaktionstag war der „Welttag der<br />
Hauswirtschaft“, der jedes Jahr am 21. März<br />
gefeiert wird. An diesem Tag bereiteten die<br />
Einrichtungen einen Nachtisch in den Caritas-Farben<br />
Rot-Weiß zu. Die eingesandten<br />
Fotos werden <strong>im</strong> Diözesan-Caritasverband<br />
ausgestellt und von den dortigen Mitarbeitern<br />
prämiert.<br />
Werbung für Ausbildungsplätze<br />
Silke Schlaich, Hauswirtschaftsleitung in<br />
St. Elisabeth, verteilt Lavendelsäckchen<br />
Die Einrichtungen, die gleichzeitig auch<br />
Ausbildungsbetriebe für hauswirtschaftliche<br />
Berufe sind, nutzten die Gelegenheit,<br />
mit Hilfe der zuständigen Ausbildungsberaterinnen<br />
der Landratsämter für die Ausbildung<br />
in den hauswirtschaftlichen Berufen<br />
zu werben. In St. Elisabeth in Hechingen<br />
wurde über die Hauswirtschaftsleiterin eine<br />
Fortbildung mit dem Thema „Konfliktgespräche<br />
zielorientiert führen“ in Kooperation<br />
mit dem Landratsamt Reutlingen angeboten.<br />
Etwa 25 Hauswirtschaftsleitungen<br />
aus unterschiedlichsten Bereichen erlebten<br />
einen rundum informativen Tag.<br />
Im St. Josefshaus in Herten für Menschen<br />
mit Behinderungen wurden die Bewohner<br />
nach ihren Lieblingsrezepten befragt.<br />
Außerdem wurde <strong>im</strong> Foyer des Speisesaals<br />
<strong>im</strong> neuen Service-Zentrum in Kooperation<br />
mit der dortigen Heilerziehungspflegeschule<br />
ein Aktionsstand aufgebaut.<br />
Dort konnten sich Interessierte darüber informieren,<br />
wie zum Beispiel ein Kühlschrank<br />
richtig eingeräumt wird oder wie ein Handy<br />
ohne Probleme hygienisch einwandfrei gereinigt<br />
werden kann.<br />
Modenschau mit Sponsor<br />
Im Altenhe<strong>im</strong> St. Lioba in Villingen wurde<br />
für und mit den Bewohnern innerhalb der<br />
Aktionswoche eine Modenschau veranstaltet.<br />
Die Idee wurde von der Hauswirtschaftsleiterin<br />
mit viel Engagement und<br />
Herzblut in die Tat umgesetzt. Für die Modenschau<br />
konnten eine Damenbekleidungsfirma<br />
und eine Berufsbekleidungsfirma gewonnen<br />
werden. Be<strong>im</strong> Frisieren, Schminken<br />
und Einkleiden der älteren Damen war die<br />
Vorfreude auf den Nachmittag und die Präsentation<br />
in dem zum Laufsteg umfunktionierten<br />
Speisesaal deutlich spürbar. Als<br />
„Modells“ beteiligten sich Bewohner des<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong>s und deren Angehörige sowie<br />
Mitarbeiter aus dem Hauswirtschaftsund<br />
dem Pflegebereich. Selbst das älteste<br />
Modell mit 99 Jahren führte mit sichtbarer<br />
Freude und viel Selbstbewusstsein ein Teil<br />
der Frühjahrskollektion 2013 vor. Drei indische<br />
Ordensschwestern, die in St. Lioba arbeiten,<br />
stellten zum Abschluss der Modenschau<br />
ihre elegante Ordenstracht vor. Der<br />
Küchenchef rundete mit raffinierten kleinen<br />
Canapees und Drinks diesen besonderen<br />
Nachmittag ab.<br />
Was hat die Aktionswoche bewirkt?<br />
Die Aktionswoche zeigte sehr eindrücklich,<br />
dass Hauswirtschaft die Grundlage<br />
und Basis für die Zufriedenheit und das<br />
Wohlbefinden der Menschen darstellt, egal,<br />
Pudding mit Caritas-Emblem <strong>im</strong> Vincentiushaus Baden-Baden<br />
Nachtisch in den Caritas-Farben „Rot-<br />
Weiß“ aus dem Alten- und Pflegehe<strong>im</strong><br />
St. Elisabeth in Hechingen: Mascarpone-<br />
Creme auf beschwipsten Kirschen und<br />
hausgemachten Petit four<br />
ob in einer Altenhilfe-, Behindertenhilfeoder<br />
Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung.<br />
„Von Außen hat uns die Aktionswoche ein<br />
großes Staunen gebracht, was der Bereich<br />
Hauswirtschaft alles macht und kann“,<br />
berichtete die Hauswirtschaftsleitung aus<br />
St. Lioba in Villingen. „Die Freude der Bewohner<br />
an der Mitwirkung war deutlich zu<br />
spüren. Außerdem wurde das Miteinander<br />
<strong>im</strong> Haus und <strong>im</strong> Hauswirtschaftsteam gestärkt.“<br />
Der Küchenleiter aus St. Laurentius ist<br />
davon überzeugt, dass die Aktionswoche<br />
eine sehr gute Gelegenheit war, die Mitarbeiter<br />
aus Hauswirtschaft und Küche zu fordern<br />
und auch zu fördern: „Das Selbstbewusstsein<br />
der Mitarbeiter wurde deutlich<br />
gestärkt.“<br />
Die Hauswirtschaftsleiterin aus Haigerloch<br />
lud bei der Aktionswoche zu einem Vortrag<br />
Landfrauen ein. Im Anschluss an den<br />
Vortrag konnten diese an einer Hausführung<br />
teilnehmen. „Nach diesem Nachmittag<br />
denke ich ganz anders über Altenpflegehe<strong>im</strong>e<br />
und habe keine Angst mehr davor“,<br />
hatte eine Besucherin versichert. Was<br />
kann man sich mehr wünschen, wenn es mit<br />
Hilfe der Hauswirtschaft gelingt, das „He<strong>im</strong>“<br />
zum „Dahe<strong>im</strong>“ werden zu lassen?<br />
t Ulrike Böhm-Bachmann,<br />
Referentin für Hauswirtschaft,<br />
Diözesan-Caritasverband Freiburg<br />
12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Fachthema<br />
Dosieren bei der Reinigung:<br />
Am besten genau richtig<br />
Einsatz der heute üblichen Konzentrate und<br />
Hochkonzentrate ist, sich be<strong>im</strong> Dosieren<br />
per Hand und be<strong>im</strong> Abfüllen zu verätzen.<br />
Im Gegenzug macht sich zu wenig Reinigungsmittel<br />
durch eine unzureichende Reinigungsleistung<br />
bemerkbar.<br />
Lieber Dosiermaß als Augenmaß<br />
Fotos: Dr. Schnell, Ecolab, Diversey<br />
Reinigungsmittel sollten genau nach Anweisung des Herstellers,<br />
angepasst an die Gegebenheiten der zu reinigenden Räume und<br />
Oberflächen, dosiert werden. Dabei unterstützen unterschiedliche<br />
Dosierhilfen – von Flaschen mit integrierter Dosierhilfe bis hin<br />
zu fest installierten Mischanlagen. Auch moderne Chiptechnik<br />
hat Einzug in diesen Bereich gehalten.<br />
Die richtige Dosierung von Reinigungsmitteln<br />
hat eigentlich nur Vorteile,<br />
wie zum Beispiel der Verbrauch<br />
entsprechend des Bedarfs oder eine perfekte<br />
Reinigungsleistung. In der Praxis ist<br />
die Umsetzung allerdings oft schwierig:<br />
Häufig wird mit der Schussmethode dosiert,<br />
nach Gefühl und nach dem Motto<br />
„viel hilft viel“. Reinigungsverantwortliche<br />
können mit dem Thema allerdings nicht so<br />
lax umgehen, denn: Werden Reinigungsmittel<br />
zu hoch dosiert, kann das negative<br />
Auswirkungen haben, zum Beispiel:<br />
u höhere Kosten für Reinigungschemie<br />
als notwendig<br />
u erhöhte Abwasser- und damit Umweltbelastung<br />
u unerwünschte Reinigungsleistung wie<br />
Wischspuren und -streifen an den<br />
Oberflächen, dadurch optische Beeinträchtigung<br />
und eventuell schnellere<br />
Neuverschmutzung<br />
u Geruchsbelästigung<br />
u Schäden an Oberflächen durch Rückstände.<br />
Erhöhte Rutschgefahr<br />
Werden Flächen mit zu hoch dosiertem<br />
Reinigungsmittel nass gereinigt, trocknen<br />
sie außerdem langsamer. Die Rutschgefahr<br />
ist erhöht und die Fläche kann länger nicht<br />
genutzt werden. Eine weitere Gefahr be<strong>im</strong><br />
Bei der so genannten Schussmethode<br />
kann die Rate der Fehldosierungen bei<br />
mehr als 100 Prozent liegen; das ergab ein<br />
Projekt zur umweltfreundlichen Gebäudereinigung<br />
an der Uni Osnabrück. Be<strong>im</strong><br />
Schuss aus der Flasche wird außerdem<br />
leicht etwas verschüttet oder man kommt<br />
in Hautkontakt mit dem Mittel.<br />
Vermeiden lassen sich Fehldosierungen<br />
durch den Einsatz von Dosierhilfen<br />
oder -systemen, die von gut geschulten,<br />
entsprechend eingewiesenen Mitarbeitern<br />
eingesetzt werden. Zum Dosieren stehen<br />
mobile Dosierhilfen zur Auswahl, die auf<br />
dem Reinigungswagen mitgeführt werden.<br />
Oder die Gebrauchslösungen werden zentral<br />
mit wandmontierten Dosiergeräten, die<br />
mit einem Wasseranschluss kombiniert<br />
sind, gemischt.<br />
Einfachste Dosierhilfe ist die Kappe<br />
oder der Verschluss des jeweiligen Reinigungsmittels,<br />
wobei wie bei der Schussmethode<br />
Fehldosierung, Verschütten und<br />
Hautkontakt vorkommen können. Mit einem<br />
Messbecher lassen sich Mittel genau<br />
dosieren, allerdings muss die Lösung auch<br />
genau berechnet werden und es besteht<br />
die Gefahr des Hautkontakts.<br />
Mobile Dosierhilfen für Konzentrate: Quik Fill Plus (links)<br />
von Ecolab sowie SmartDose von Diversey (rechts)<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 13
Fachthema<br />
Mobile Dosiersysteme<br />
Ein direkt auf die Flasche oder den Kanister<br />
aufgesetzter Auslaufhahn oder<br />
Handdosierpumpen haben den Vorteil,<br />
dass der Anwender nicht mit dem Produkt<br />
in Kontakt kommt. Fehldosierungen sind<br />
allerdings nicht ausgeschlossen.<br />
Weiterhin gibt es Dosieraufsätze, die<br />
an Flaschen beziehungsweise Kanistern<br />
angebracht werden, wie den aufschraubbaren<br />
Ecolab-Dosieraufsatz für 5- und 10-<br />
Liter-Kanister, der sich je nach Verschmutzungsgrad<br />
justieren lässt. Oder die Pumpe<br />
ist bereits integriert , wie be<strong>im</strong> Quick Fill<br />
Plus der Ecolab Deutschland GmbH zum<br />
exakten und schnellen dosieren von Hochkonzentraten.<br />
SmartDose ist ein weiteres tragbares,<br />
flexibel einsetzbares Dosiersystem, Hersteller<br />
ist Diversey. Die 1,4-Liter-Flasche ist<br />
mit einer SmartDose-Pumpe ausgestattet,<br />
bei der anhand von zwei Symbolen die benötigte<br />
Menge eingestellt und der Dosierknopf<br />
hoch und wieder hinunter gedrückt<br />
wird. Der so genannte Spill-Tite-<br />
Verschluss gewährt ein in sich geschlossenes<br />
System ohne auslaufen, schütten<br />
oder umfüllen.<br />
Mikrochip sichert Dosierung<br />
und liefert Daten<br />
Größere Mengen Reinigungsflotte lassen<br />
sich an mit einem Wasseranschluss<br />
kombinierten, stationären Systemen herstellen,<br />
zum Beispiel mit dem iSystem der<br />
Dr. Schnell Chemie GmbH. Dieses Dosierund<br />
Mischgerät arbeitet mit Chiperkennung<br />
und ist konzipiert für individuelle Reinigungsanforderungen<br />
<strong>im</strong> Hotel- und Objektbereich.<br />
Die zum System gehörenden<br />
iSpray-Handsprühflaschen sind mit einem<br />
RFID-Mikrochip (RFID = Radiofrequenz-<br />
Das iSystem von Dr. Schnell dosiert mithilfe<br />
von Mikrochips genau nach Vorgabe<br />
des individuellen Reinigungsplans<br />
Bis zu vier Gebrauchslösungen<br />
aus Hochkonzentraten<br />
lassen sich mit<br />
dem Ecolab-Gerät<br />
Penguin 4U<br />
mischen<br />
Mit Diverseys QuattroSelect<br />
lassen sich<br />
Flaschen, E<strong>im</strong>er sowie<br />
Scheuersaugmaschinen<br />
schnell<br />
und sicher befüllen<br />
Identifikation) ausgestattet, auf dem alle<br />
relevanten Daten nach Vorgaben des abgest<strong>im</strong>mten<br />
Reinigungsplans gespeichert<br />
sind.<br />
Wenn die Reinigungskraft die Flasche<br />
in das iSystem einsetzt, wird der Chip ausgelesen<br />
und das – nach den Vorgaben des<br />
Reinigungsplans – richtige Produkt in der<br />
richtigen Dosierung in die Flasche abgefüllt,<br />
auch bei teilentleerten Flaschen, so<br />
der Hersteller. Es stehen ein Reinigungsmittel<br />
für die Z<strong>im</strong>merreinigung sowie zwei<br />
Produkte für die Badreinigung zur Verfügung.<br />
Außerdem kann zwischen vier Düften<br />
gewählt werden. Als Vorteile von iSystem<br />
nennt Dr. Schnell Dosier- und Anwendungssicherheit<br />
sowie Reduzierung der<br />
Fotos: Dr. Schnell, Diversey, Ecolab, Seitz<br />
14 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Fachthema<br />
Waschen, Desinfizieren und Ausrüsten erfolgen be<strong>im</strong> Seitz MopClin-System in einem<br />
Arbeitszyklus – gesteuert durch die Dosierpumpe Brightlogic<br />
Rüst- und Wegezeiten. Außerdem können<br />
anhand der gespeicherten Daten die Anzahl<br />
der Füllvorgänge je Reinigungskraft,<br />
Füll- und Verbrauchsmengen ausgewertet<br />
werden.<br />
Zentral Reinigungslösungen mischen<br />
Ein weiteres stationäres Dosiersystem<br />
bietet Ecolab an: Penguin 4U eignet sich<br />
zum Dosieren von bis zu vier verschiedenen<br />
Produktlösungen aus Hochkonzentraten,<br />
entweder aus 2-Liter- oder 5-Liter-Gebinden.<br />
Sprühflaschen oder E<strong>im</strong>er werden,<br />
bei einer Durchflussmenge von vier beziehungsweise<br />
14 Litern pro Minute, einfach<br />
und exakt befüllt, wobei die Bedienung per<br />
Piktogramm Fehler durch Sprachbarrieren<br />
vermeiden soll.<br />
Für die automatische, schnelle und präzise<br />
Befüllung von Flaschen (low-flow 5,7<br />
l/min) sowie von E<strong>im</strong>ern und Scheuersaugmaschinen<br />
(high-flow 11,8 l/min) gedacht<br />
ist QuattroSelect von Diversey. Mit<br />
Richtige Dosierung für saubere, weiche Wäsche<br />
Aufschrauben, Einstecken,<br />
Waschen – Clax RevoFlow von<br />
Diversey vereinfacht das<br />
Dosieren<br />
In der gewerblichen Wäscherei ist die automatische<br />
Dosierung von Wasch- und Waschhilfsmitteln<br />
üblich, zum Beispiel mit Professional Ariel<br />
von P&G Professional. Die Anlage eignet sich für<br />
alle gewerblichen Maschinen, die über externe<br />
Anschlüsse für Waschmittel verfügen. Sie kann<br />
bis zu sechs Komponenten in die Waschmaschine<br />
dosieren. Die Dosierung der Flüssigwaschmittel<br />
wird vollautomatisch entweder über die Waschprogramme<br />
der Waschmaschine gesteuert oder<br />
über ein externes Modul. Für große Maschinen<br />
hat P&G außerdem Pumpen mit einer höheren Förderleistung<br />
<strong>im</strong> Programm, die modular auf beliebig<br />
viele Komponenten erweitert werden können.<br />
Zum Ariel Professional-System gehören Ariel Flüssigwaschmittel,<br />
Additive für Weißes, Lenor Weichspüler,<br />
Fleckentferner, ACE Chlorbleiche – je <strong>im</strong> 20-Liter-Kanister – und Dreft Feinwaschmittel<br />
<strong>im</strong> 5-Liter-Gebinde.<br />
Clax RevoFlow von Diversey ist ein weiteres Dosiersystem für Waschmaschinen. Es<br />
wird an der Wand montiert und mit den jeweils erforderlichen, hochkonzentrierten<br />
Waschmitteln und Weichspüler – als Flüssig- oder Pulverkomponenten – nach einem<br />
einfachen Stecksystem bestückt. Die Kappen der Flaschen sind so konzipiert,<br />
dass Produktkontakt, Verschütten oder versehentliches Vermischen ausgeschlossen<br />
sein sollen.<br />
dem Gerät können aus bis zu vier Hochkonzentraten<br />
Gebrauchslösungen in vier<br />
Dosierungen hergestellt werden, ohne Gefahr<br />
zu laufen, mit Reinigungsmittel in Kontakt<br />
zu kommen. Abschließbare Türen sorgen<br />
weiterhin für Sicherheit.<br />
Waschen, präparieren, wischen<br />
Es gibt außerdem die Methode, Reinigungstücher<br />
und Wischbezüge mit Reiniger<br />
vorzutränken. Das kann entweder zentral<br />
in der Reinigungskammer per Hand geschehen,<br />
wobei die Reinigungslösung richtig<br />
angesetzt werden muss. Die andere<br />
Möglichkeit ist, Reinigungstextilien in der<br />
Waschmaschine entsprechend aufzubereiten,<br />
zum Beispiel mit dem MopClin-System<br />
der Seitz GmbH. Dabei wird das entsprechende<br />
Mittel über die zum System gehörenden<br />
Brightlogic-Pumpen automatisch<br />
dosiert.<br />
Wenn sich die Waschmaschine frei programmieren<br />
lässt, erfolgt die Steuerung<br />
von MopClin über das jeweils programmierte<br />
Waschprogramm. Bei älteren, nicht<br />
frei programmierbaren Maschinen können<br />
Dosiermengen und Zeit optional in der Dosierpumpe<br />
programmiert werden; die Dosierprogramme<br />
sind über ein Panel anzuwählen.<br />
Die Pumpen können bis zu zehn<br />
Produkte dosieren. Als Vorteile des Mop-<br />
Clin-Systems nennt Seitz, dass das Waschen,<br />
Desinfizieren und Ausrüsten in einem<br />
Arbeitszyklus erfolgen und der Aufbereitungsprozess<br />
komplett kontrollierbar<br />
ist. Durch die zentrale Aufbereitung reduzierten<br />
sich außerdem die Kosten, seien es<br />
Produkt- oder Arbeitskosten, durch die automatische<br />
Pumpensteuerung seien Fehldosierungen<br />
ausgeschlossen und das Verfahren<br />
sicher. t Katrin Hecker<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 15
Fachthema<br />
<strong>Störenfriede</strong> <strong>im</strong> <strong>Speiseplan</strong><br />
Etwa jeder fünfte Bundesbürger hat nach dem Verzehr best<strong>im</strong>mter<br />
Nahrungsmittel Beschwerden wie Bauchschmerzen,<br />
Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall. Schnell ist dann von einer<br />
Allergie die Rede. Doch in der Mehrheit der Fälle liegt keine<br />
Allergie vor, sondern eine – allerdings manchmal schwerer<br />
zu diagnostizierende – Nahrungsmittelintoleranz. Viele der Betroffenen<br />
vertragen durchaus eine gewisse Menge des „schuldigen“<br />
Nahrungsmittels. Das macht die Suche nach dem Übeltäter<br />
erst recht kompliziert.<br />
und<br />
Nahrungsmittelintoleranzen<br />
„Nahrungsmittelallergien<br />
sind zwei Unterformen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten“,<br />
so Prof.<br />
Dr. Stephan Bischoff, Direktor des Instituts<br />
für Ernährungsmedizin an der Universität<br />
Hohenhe<strong>im</strong> in Stuttgart. Studien zufolge<br />
leiden ein bis zwei Prozent der Erwachsenen<br />
in Deutschland an einer Nahrungsmittelallergie.<br />
„Bei Kindern ist die Häufigkeit<br />
der Erkrankung mit vier bis acht Prozent<br />
deutlich höher“, so Professor Bischoff.<br />
„Diese frühen Allergien verschwinden jedoch<br />
meist spontan bis zur Einschulung.“<br />
Die wesentlich häufigeren Nahrungsmittelintoleranzen<br />
entwickeln sich oft erst<br />
<strong>im</strong> Jugendlichen- und Erwachsenenalter.<br />
Während Allergien durch die Überreaktion<br />
des Immunsystems auf best<strong>im</strong>mte Eiweiße<br />
entstehen, beruhen fast alle Intoleranzen<br />
auf einem angeborenen oder erworbenen<br />
Mangel an Verdauungs-Enzymen.<br />
Pseudogetreide wie Quinoa, Teff oder<br />
Amaranth (Foto) kann in der Küche den<br />
Menschen helfen, die eine Glutenunverträglichkeit<br />
(Zöliakie) haben und Getreide<br />
ersetzen möchten<br />
Die Stecknadel <strong>im</strong> Heuhaufen<br />
„Da sich die Symptomatik häufig kaum<br />
unterscheidet, ist die Abgrenzung von Nahrungsmittelallergien<br />
und -intoleranzen in<br />
der Praxis oft schwierig“, erklärt Professor<br />
Bischoff, der auch Experte der Deutschen<br />
Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />
(DGVS)* ist. Allergien<br />
lassen sich mit einfachen Hauttests nachweisen.<br />
Be<strong>im</strong> Prick-Test werden in Frage<br />
kommende Allergene mit der Haut in direkten<br />
Kontakt gebracht. Lokale Verände-<br />
* Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />
(DGVS) wurde vor genau 100 Jahren als wissenschaftliche<br />
Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane<br />
gegründet. Heute vereint sie mehr als 5.000 Ärzte und<br />
Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach.<br />
Foto: iStockphoto/CharlotteLake<br />
16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Fachthema<br />
rungen der Haut zeigen, ob der Patient allergisch<br />
reagiert oder nicht.<br />
Zur Diagnostik von Nahrungsmittelintoleranzen<br />
gibt es nur wenige objektive<br />
Testverfahren. Mit Atemluft-Untersuchungen<br />
lassen sich verdächtige Nahrungsmittel<br />
(wie zum Beispiel Fruchtzucker) zumindest<br />
einkreisen. Denn wenn best<strong>im</strong>mte Kohlenhydrate<br />
nicht durch die Dünndarmwand<br />
ins Blut aufgenommen werden können, gelangen<br />
sie in tiefere Darmabschnitte, wo<br />
sie von Bakterien verstoffwechselt werden.<br />
Dabei entsteht Wasserstoff. Dieser gelangt<br />
ins Blut und wird dann über die Lunge ausgeatmet.<br />
Hilfreich ist <strong>im</strong>mer auch ein Ernährungstagebuch,<br />
um einer Unverträglichkeit<br />
auf die Spur zu kommen. Steht ein best<strong>im</strong>mtes<br />
Nahrungsmittel unter Verdacht,<br />
kann der Patient für eine Weile darauf verzichten<br />
oder es bewusst zu sich nehmen.<br />
Verändert sich sein Befinden eindeutig in<br />
die positive bzw. negative Richtung, ist der<br />
Auslöser identifiziert. Patienten, die an einer<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden,<br />
benötigen meist eine ausführliche Ernährungsberatung.<br />
Betroffenen hilft es, möglichst<br />
alle Speisen selbst zuzubereiten und<br />
be<strong>im</strong> Kauf von Fertigprodukten auf die Zutatenliste<br />
zu achten. Mittlerweile hält die<br />
Lebensmittelindustrie eine breite Angebotspalette<br />
für Kunden mit Nahrungsmittelintoleranzen<br />
bereit.<br />
Weit verbreitet: Laktoseintoleranz<br />
Milchzucker ist ein Zweifachzucker. Da<br />
durch die Wand des Dünndarms nur Einfachzucker<br />
aufgenommen werden können,<br />
muss vorher eine Spaltung stattfinden, die<br />
normalerweise das Enzym Laktase vorn<strong>im</strong>mt.<br />
Es spaltet die Laktose in Glukose<br />
und Galaktose. Für diese beiden Einfachzucker<br />
steht ein Transportsystem durch die<br />
Darmwand zur Verfügung.<br />
Bei einer Milchzucker- oder Laktoseintoleranz<br />
kommt es vor allem nach dem Genuss<br />
von Milch häufig zu Blähungen und<br />
Durchfall. Ursache für diese Beschwerden<br />
ist ein Mangel oder das komplette Fehlen<br />
des Laktose-spaltenden Enzyms Laktase.<br />
Laktoseintoleranzen entstehen erst <strong>im</strong><br />
Laufe der Entwicklung, sodass hier die Häufigkeit<br />
bei Erwachsenen am höchsten ist.<br />
Die Produktion des Enzyms Laktase lässt<br />
bei den Betroffenen nach, das kommt in<br />
Deutschland bei etwa 15 bis 20 Prozent der<br />
Bürger vor. Es gibt jedoch Bevölkerungsgruppen,<br />
vor allem in Schwarz-Afrika und<br />
Asien, bei denen fast alle Menschen eine<br />
Laktoseintoleranz haben.<br />
Kann der Milchzucker nicht aufgespalten<br />
werden, gelangt er in den Dickdarm.<br />
Dort zieht er Wasser an und fördert Bauchschmerzen<br />
und Durchfälle. Darmbakterien<br />
bauen die Laktose zu Kohlendioxid, Methan<br />
und Wasserstoff ab. Die starke Gasbildung<br />
verursacht Symptome wie Blähungen und<br />
Völlegefühl.<br />
Mit der Zeit kann es zu einer Fehlbesiedelung<br />
des Darmes kommen, weil nur best<strong>im</strong>mte<br />
Bakterienarten vom Milchzucker<br />
profitieren. Zudem reizen entstehende Fettsäuren<br />
die Darmschle<strong>im</strong>haut, was Krämpfe<br />
und Schmerzen zur Folge haben kann.<br />
Die Beschwerden können schon etwa<br />
20 Minuten nach der Mahlzeit auftreten,<br />
aber auch erst nach Stunden. Das hängt davon<br />
ab, wie die Speisen zusammengesetzt<br />
Während Allergien durch die Überreaktion des<br />
Immunsystems auf best<strong>im</strong>mte Eiweiße entstehen,<br />
beruht Intoleranz auf einem angeborenen oder<br />
erworbenen Mangel an Verdauungs-Enzymen.<br />
sind und wie schnell sie in den Darm gelangen.<br />
Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit<br />
können oft eine best<strong>im</strong>mte (individuell<br />
unterschiedliche) Menge an Milchzucker<br />
beschwerdefrei vertragen, was zeigt,<br />
dass noch Enzyme vorhanden sind bzw. eine<br />
gewisse Enzymaktivität der Laktase besteht.<br />
Sauermilchprodukte werden in der Regel<br />
relativ gut vertragen, da die Milchsäurebakterien<br />
hier den Großteil der Laktose<br />
bereits zu Milchsäure umgesetzt haben.<br />
Butter oder länger gereifte Käsesorten enthalten<br />
kaum Laktose, da diese in der Molke<br />
verblieben ist.<br />
Vom kompletten Verzicht auf Milchprodukte<br />
wird bei Laktoseintoleranz abgeraten,<br />
solange noch eine Produktion von Laktase<br />
stattfindet. Wird dem Körper nämlich<br />
überhaupt kein Milchzucker mehr zugeführt,<br />
wird die Synthese des zuständigen Enzyms<br />
nach und nach eingestellt. Daher kann die<br />
Verträglichkeit auch nach längeren Phasen,<br />
in denen auf Milch verzichtet worden ist, zunächst<br />
noch schlechter sein.<br />
Glutenunverträglichkeit bleibt<br />
oft lange unerkannt<br />
Eine Unverträglichkeit besonderer Art<br />
ist die Zöliakie, denn hier liegt zwar eine Immunreaktion<br />
zugrunde – von einer Allergie<br />
wird dennoch nicht gesprochen. Betroffene<br />
Histamin – Allergie oder<br />
Unverträglichkeit?<br />
Histamin, das unter anderem in Käse,<br />
Rotwein, Fisch und Sauerkraut enthalten<br />
ist, wird normalerweise durch<br />
das Enzym Diaminooxidase rasch abgebaut.<br />
Fehlt dieses Enzym oder ist<br />
seine Aktivität zu gering, vertragen<br />
die Betreffenden den Nahrungsbestandteil<br />
Histamin nicht. Es führt <strong>im</strong><br />
Körper zu ähnlichen Symptomen wie<br />
eine Nahrungsmittelallergie: Hautrötungen,<br />
Hitzewallungen, Kopfschmerzen<br />
und Magen-Darm-Beschwerden.<br />
Was versteht man unter<br />
Pseudoallergien?<br />
Der Begriff Pseudoallergie beinhaltet<br />
nicht etwa, dass sich die Patienten die<br />
Symptome, die ähnlich sein können<br />
wie bei einer Nahrungsmittelallergie,<br />
nur einbilden. Der Körper reagiert tatsächlich<br />
direkt auf <strong>im</strong> Lebensmittel<br />
enthaltene Stoffe, es kommt aber zu<br />
keiner Immunantwort. Das bedeutet:<br />
Das Immunsystem bildet keine Antikörper<br />
gegen best<strong>im</strong>mte Allergene,<br />
die <strong>im</strong> Blut nachweisbar wären. Das<br />
aber ist das entscheidende Kriterium<br />
einer Allergie.<br />
Was drin ist, steht in der<br />
Lebensmitteldatenbank<br />
In Anlehnung an die Idee der freien<br />
Online-Enzyklopädie Wikipedia wurde<br />
eine Lebensmitteldatenbank geschaffen.<br />
Jeder registrierte Internet-<br />
User kann dort Zutatenlisten von Produktpackungen<br />
online stellen, um<br />
Menschen mit Nahrungsmittelallergien<br />
oder -intoleranzen die Suche<br />
nach bekömmlichen Lebensmitteln zu<br />
erleichtern. Auch Hersteller sind eingeladen,<br />
ihre Produktdaten darzustellen.<br />
www.wikifood.eu<br />
produzieren Antikörper gegen Bestandteile<br />
von Gluten. Gluten ist ein sogenanntes<br />
Klebereiweiß, das in Weizen, Dinkel, Roggen,<br />
Gerste, Hafer und Grünkern und entsprechenden<br />
Produkten und Gerichten vorkommt.<br />
Mais, Reis, Buchweizen, Quinoa,<br />
Hirse, Kartoffeln und viele andere Nahrungsmittel<br />
enthalten kein Gluten.<br />
Die Immunreaktion gegen Gluten verursacht<br />
eine Entzündung der Dünndarmschle<strong>im</strong>haut,<br />
die zur Rückbildung der Zotten<br />
führt. Dadurch wird die Aufnahme von<br />
Nährstoffen aus der Nahrung in den Körper<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 17
Fachthema<br />
behindert. Bei Kindern kann es zu Wachstums-<br />
und Entwicklungsstörungen kommen.<br />
Wenn der Mangel an Nährstoffen so stark<br />
ausgeprägt ist, dass er sich auf die Organe<br />
und das Wachstum auswirkt, spricht man<br />
von Gedeihstörungen. Weil auch Eisen nicht<br />
ausreichend über den Dünndarm aufgenommen<br />
wird, entsteht manchmal eine Anämie<br />
(Blutarmut).<br />
Die offizielle Zöliakie-Häufigkeit beträgt<br />
0,1 Prozent, die Dunkelziffer wird jedoch<br />
weitaus höher geschätzt. 80 bis 90 Prozent<br />
der Betroffenen haben nur gelegentlich oder<br />
nie Beschwerden, so dass die Diagnose<br />
nicht gestellt wird. Die Unverträglichkeit<br />
kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.<br />
Die Mengen, die Unverträglichkeitsreaktionen<br />
hervorrufen, sind – wie auch bei anderen<br />
<strong>Unverträglichkeiten</strong> – individuell unterschiedlich.<br />
So müssen manche Menschen<br />
selbst Spuren von Gluten meiden, andere<br />
dagegen vertragen kleinere Mengen problemlos.<br />
Die Zöliakie zeigt zwei Erkrankungsgipfel,<br />
einen <strong>im</strong> Kindesalter und einen <strong>im</strong> mittleren<br />
Alter zwischen 30 und 40. Vor allem<br />
<strong>im</strong> Babyalter sieht man häufig schwere<br />
Symptome, wenn die Beikost-Ernährung beginnt.<br />
Im Extremfall bleibt das betroffene<br />
Kind nicht nur in seiner körperlichen, sondern<br />
auch in seiner geistigen Entwicklung<br />
zurück.<br />
Es gibt aber auch bei Menschen über<br />
60, bei denen die Zöliakie erstmals aufgetreten<br />
ist. Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen,<br />
Gewichtsverlust oder Müdigkeit<br />
können ein Hinweis auf die Erkrankung sein.<br />
Manchmal zeigt sich die Erkrankung nur an<br />
Wesensveränderungen oder Beschwerden<br />
wie Migräne, Knochenschmerzen, entzündlichen<br />
Gelenken oder Depressionen.<br />
Die Zöliakie ist wahrscheinlich vor allem<br />
genetisch bedingt, die Ursache kann daher<br />
bisher nicht behandelt werden. Betroffene<br />
müssen auf glutenhaltige Nahrungsmittel<br />
verzichten. Seit 2005 ist die Kennzeichnung<br />
von Gluten in den Zutatenlisten verpflichtend<br />
vorgeschrieben. Wenn die Ernährung<br />
konsequent umgestellt wurde, bilden sich<br />
etwa nach einem halben Jahr neue, gesunde<br />
Darmzotten.<br />
Fruchtzucker: zu viel des Guten?<br />
Immer mehr Lebensmittel werden mit<br />
Fruktose bzw. Fruchtzucker gesüßt, weil<br />
das einfach gesünder klingt als „Zucker“.<br />
In den USA hat sich der Fruchtzucker-Konsum<br />
in den letzten 30 Jahren verhundertfacht.<br />
Heute weiß man, dass Fruchtzucker<br />
vom Körper nicht gut verwertet werden<br />
kann. Wissenschaftlich erwiesen ist mittlerweile<br />
auch, dass Fruchtzucker kein Sättigungsgefühl<br />
auslöst, während Haushaltszucker<br />
per Insulinausschüttung und<br />
Fruchtzucker verbirgt sich hinter folgenden<br />
Bezeichnungen: Fructose, Fruktose, Inulin,<br />
Fructoligosaccharid, Zuckeraustauschstoff und<br />
Maisstärkesirup.<br />
über best<strong>im</strong>mte Hormone wie Leptin und<br />
Ghrelin ein Sättigungsgefühl bewirkt.<br />
„Etwa jeder Dritte kann die Aufnahme<br />
von mehr als 25 Gramm Fruchtzucker pro<br />
Tag nicht vertragen“, so ist auf der Internetseite<br />
der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen<br />
zu lesen. „Aber auch für<br />
gesunde Menschen und Kinder können<br />
mehr als 35 Gramm pro Mahlzeit – die etwa<br />
in zwei Gläsern Apfelsaft stecken – schon<br />
zu viel sein.“<br />
Obst selbst enthält vergleichsweise geringe<br />
Mengen an Fruchtzucker: 100 Gramm<br />
Aprikose hat 0,87 Gramm Fruchtzucker, 100<br />
Gramm Kiwi enthält 4,6 Gramm und 100<br />
Gramm Mango 2,6 Gramm. Während Jahrmillionen<br />
hat der Mensch Fruchtzucker also<br />
nur in kleinen Mengen zu sich nehmen können.<br />
Immer mehr Menschen vertragen<br />
keinen Fruchtzucker<br />
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat<br />
auf ihrer Internetseite eine Reihe von Fertigprodukten<br />
wie Säfte, Kuchen und Müsl<strong>im</strong>ischungen<br />
aufgelistet, die einen sehr<br />
hohen Fruchtzuckergehalt haben. Bedenken<br />
müsse man auch, so der Göttinger Ernährungspsychologe<br />
Dr. Thomas Ellrott,<br />
dass in nur einem Liter Apfelsaft so viel<br />
Fruchtzucker steckt wie in zehn Äpfeln. Wer<br />
bitte isst zehn Äpfel täglich? Problematisch<br />
sind hierbei auch so manche Getränke, die<br />
damit werben, nur „gesunde Fruchtsüße“<br />
zu enthalten.<br />
Ob die steigende Zahl derer, die an<br />
Fruktoseintoleranz leiden, mit dem wachsenden<br />
Konsum von Fruchtzucker zusammenhängt,<br />
kann nicht wissenschaftlich bewiesen<br />
werden. Denkbar ist es.<br />
Mittlerweile leiden 30 Prozent der<br />
Deutschen an der sogenannten intestinalen<br />
Fruktoseintoleranz oder auch Fruktosemalabsorption.<br />
Sie ist zu unterscheiden<br />
von der sehr seltenen, erblichen Fruktose -<br />
intoleranz. Bei dieser angeborenen Stoffwechselstörung<br />
wird ein best<strong>im</strong>mtes Leberenzym<br />
nicht gebildet, das vorrangig für<br />
den Abbau von Fruktose verantwortlich ist.<br />
Die Fruktosemalabsorption macht nur<br />
einem kleinen Teil der Betroffenen auch<br />
tatsächlich Beschwerden. Fruchtzucker<br />
wird normalerweise passiv per Diffusion<br />
über die Darmwand aufgenommen. Zur Erleichterung<br />
der Aufnahme gibt es jedoch<br />
zusätzlich einen speziellen Transporter, den<br />
Glut 5. Die Abkürzung Glut steht für Glukosetransporter,<br />
was zeigt, dass nicht nur<br />
Fruchtzucker, sondern auch Glukose, also<br />
Traubenzucker, transportiert wird. Manchmal<br />
treten die Beschwerden nur vorübergehend<br />
auf, nämlich dann, wenn es um<br />
eine gelegentliche Überlastung des Glut 5-<br />
Transporters geht. Der Fruchtzucker kann<br />
dann nicht vollständig aufgenommen werden.<br />
Durch die Störung des Transportsystems<br />
gelangt Fruchtzucker in tiefer gelegene<br />
Darmabschnitte, wo Darmbakterien<br />
sich seiner annehmen. Wie Milchzucker<br />
Milchzucker ist ein Zweifachzucker. Da durch<br />
die Wand des Dünndarms nur Einfachzucker<br />
aufgenommen werden können, muss vorher<br />
eine Spaltung stattfinden.<br />
wird auch Fruchtzucker von diesen Mikroorganismen<br />
zu Methan, Kohlendioxid, Wasserstoff<br />
und kurzkettigen Fettsäuren verstoffwechselt.<br />
Die Folge nach spätestens<br />
einer Stunde: Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfe,<br />
Völlegefühl, Verstopfung. Zusätzlich<br />
kann es zu Aufstoßen, Übelkeit und<br />
Fettstühlen kommen.<br />
Die Resorptionsfähigkeit des Darmes<br />
vermindert sich und das Risiko einer bakteriellen<br />
Fehlbesiedelung des Dickdarmes<br />
steigt. Unter Umständen können dann auch<br />
wichtige Nährstoffe wie vermutlich Folsäure<br />
oder Zink nicht mehr in ausreichender<br />
Menge aufgenommen werden. Auch<br />
die Aufnahme der Aminosäure Tryptophan<br />
kann eingeschränkt sein. Gelangt nicht genügend<br />
Tryptophan in den Blutkreislauf,<br />
kann das „Glücks- und Wohlfühlhormon“<br />
Serotonin nicht in ausreichender Menge<br />
gebildet werden, was möglicherweise depressive<br />
Verst<strong>im</strong>mungen zur Folge hat.<br />
t Dorothea Kammerer<br />
18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Berufsbildung<br />
HBL in Bern: „Bei uns<br />
kommt nicht jeder durch“<br />
Die Berufs-, Fach-, und Fortbildungsschule (BFF) Bern ist die einzige Schule für Hauswirtschaftliche Betriebsleiter/innen in der Schweiz<br />
Foto: Robert Baumann, ArTo/Fotolia.com<br />
Deutschland trifft Schweiz: An der Alice-Bendix-Fachakademie<br />
für Ernährungs- und Versorgungs<strong>management</strong> trafen sich Ende<br />
April 2013 acht Lehrkräfte aus Bern und acht aus München zum<br />
fachlichen und kulturellen Austausch. Seit 2011 lernen die beiden<br />
Partnerschulen voneinander viel über Wertschätzung, Prüfungsabläufe,<br />
Praktika und Kosten für die HBL-Ausbildung.<br />
Die Schweiz ist für ihre gründliche<br />
Gastronomie- und Hotellerie-Ausbildung<br />
weltweit bekannt. Die Berufs-,<br />
Fach-, und Fortbildungsschule (BFF) Bern<br />
ist jedoch die einzige Schule für Hauswirtschaftliche<br />
Betriebsleiter/innen in der Schweiz<br />
(www.bffbern.ch) – und das seit 47 Jahren.<br />
Im Jahr 2013 feiert die BFF Bern sogar<br />
ihr 125-jähriges Bestehen, nachdem sie als<br />
„Frauenarbeitsschule“ am 23. März 1888<br />
gegründet wurde. Immerhin dauerte es bis<br />
zur Umbenennung der Schule bis ins Jahr<br />
1984, so dass dann erstmals auch Männer<br />
Kurse und Ausbildungen besuchen durften.<br />
Quereinsteiger erwünscht!<br />
Für Quereinsteiger ohne Hauswirtschaftsausbildung<br />
(wie Köche, Verkäufer/innen<br />
oder Kaufleute) ist die HBL-Ausbildung<br />
ebenfalls möglich. Derzeit sind<br />
etwa 20 Prozent der Studierenden Quereinsteiger,<br />
früher lag der Anteil sogar bei<br />
der Hälfte. „Wir wünschen uns ruhig noch<br />
mehr Quereinsteiger, denn sie bereichern<br />
den Unterricht sehr“, sagte Erika Rupp, Leiterin<br />
des Ausbildungsgangs.<br />
Alle Quereinsteiger benötigen zunächst<br />
ein einjähriges Basisjahr, das teilweise in<br />
einem Betrieb absolviert werden muss, der<br />
die wichtigen Bereiche wie Verpflegung,<br />
Reinigung oder Wäsche abdeckt. Nur so<br />
können Praxiskenntnisse erworben werden,<br />
die später in der zwei- bis dreijährigen Management-Ausbildung<br />
Voraussetzung sind.<br />
„Es gibt aber auch ausgebildete Hauswirtschafterinnen,<br />
denen wir das schulische Basisjahr<br />
empfehlen“, so Erika Rupp.<br />
Grundsätzlich gibt es die zur HBL vorab<br />
benötigte Ausbildung „Fachfrau/Fachmann<br />
Hauswirtschaft“ in der Schweiz nur<br />
dual, also mit vier Tagen Arbeit <strong>im</strong> Betrieb<br />
und einem Tag in der Berufsschule. Diese<br />
Ausbildung wird an der BFF Bern ebenso<br />
angeboten wie die der Hauswirtschaftspraktiker/in.<br />
Berufsfachschulen, die in Deutschland<br />
die duale Ausbildung zur Hauswirtschafter/in<br />
inzwischen vielerorts fast schon verdrängt<br />
haben, kennt man für diesen Beruf<br />
in der Schweiz gar nicht. Es gebe genügend<br />
Ausbildungsstellen in Altenhe<strong>im</strong>en, Kliniken<br />
oder Hotels, bestätigt eine weitere<br />
Fachlehrerin aus Bern.<br />
Facility Management <strong>im</strong> Fokus<br />
„Wir<br />
wünschen uns<br />
ruhig noch<br />
mehr Quereinsteiger,<br />
denn<br />
sie bereichern<br />
den Unterricht<br />
sehr“, sagte<br />
Erika Rupp,<br />
Leiterin des<br />
Ausbildungsgangs<br />
in Bern.<br />
Die Schweizer stellen klar: In der HBL-<br />
Ausbildung werden vor allem Facility-Management-Kenntnisse<br />
vermittelt. Lehrküchen,<br />
Wäschereien oder Reinigungsräume<br />
wie in Deutschland gibt es hier nicht mehr,<br />
stattdessen Themen wie Logistik, Budgetierung,<br />
Change-Management oder Sprachkompetenz.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 19
Dossier: Schweiz<br />
Schweizer HBL – Leitbild<br />
Drei Münchnerinnen in der Schweiz: Elisabeth Reuel (Praktikum <strong>im</strong> Spital und Altershe<strong>im</strong><br />
Belp), Verena Elbert (Praktikum <strong>im</strong> Spital Ziegler in Bern und <strong>im</strong> Spital Tiefenau)<br />
und Katharina Ziegler (Praktikum <strong>im</strong> Kantonsspital Olten) gemeinsam bei einem Ausflug<br />
in Zürich – von links nach rechts<br />
Dipl. Hauswirtschaftliche/r Betriebsleiter/in<br />
HF: „Als zukünftige Führungsperson<br />
<strong>im</strong> Facility Management<br />
verfügen Sie über ein stabiles Selbstvertrauen,<br />
Durchsetzungsvermögen<br />
und die Fähigkeit, sich und andere zu<br />
motivieren. Sie sind kontaktfreudig<br />
und kommunikativ. Die anspruchsvollen<br />
Führungsaufgaben verlangen eine<br />
mündlich und schriftlich gewandte<br />
Ausdrucksweise, Freude am Organisieren<br />
und die Bereitschaft, Verantwortung<br />
zu übernehmen und Entscheidungen<br />
zu treffen. In neuen Situationen<br />
finden Sie sich schnell zurecht<br />
und zeichnen sich durch eine rasche<br />
Auffassungsgabe aus.“<br />
Aus: „Bereit zu führen“, Informationsbroschüre der BFF<br />
Bern zum Berufsbild Dipl. Hauswirtschaftliche/r Betriebsleiter/in<br />
HF<br />
Alle Lerneinheiten werden als Module<br />
angeboten, überwiegend pro Lerneinheit<br />
entweder mit fünf Tagen in fünf Wochen<br />
oder neun Halbtagen in neun Wochen. Themen<br />
wie Ökologie/Nachhaltigkeit, Qualitäts<strong>management</strong>,<br />
Marketing und Arbeitssicherheit<br />
gibt es sogar als Blockmodul mit<br />
fünf Tagen in einer Woche. Wer einen qualifizierenden<br />
Leistungsnachweis nicht besteht,<br />
erhält eine Wiederholungsverfügung<br />
und kann die Prüfung für diese Lerneinheit<br />
erst ein Jahr später wiederholen.<br />
In den zwei Jahren des Vollzeitstudiengangs<br />
wird dann <strong>im</strong> dritten Semester noch<br />
ein halbjähriges Praktikum mit einer 42-<br />
Stunden-Woche und parallel die Arbeit an<br />
einer zur Arbeitsstelle passenden Diplomarbeit<br />
verlangt. „Die erreichten einzelnen<br />
Dieses Fachlehrer-Team aus der Schweiz erkundigte sich in München über die bayerische BEV-Ausbildung (früher HBL) und war unter<br />
anderem darüber überrascht, dass die Ausbildung in Deutschland fast nichts kostet<br />
Fotos: Berufs-, Fach-, und Fortbildungsschule (BFF) Bern (3), Robert Baumann (4)<br />
20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013
Dossier: Schweiz<br />
Noten der Lerneinheiten spielen <strong>im</strong> Gegensatz<br />
zu Deutschland für das endgültige<br />
Zeugnis keine Rolle mehr. Für den Abschluss<br />
zählen die Noten der dreistündigen<br />
Abschlussprüfung, der Diplomarbeit und<br />
des Fachgesprächs zur Diplomarbeit. Letzteres<br />
ist erfahrungsgemäß für die Studierenden<br />
die größte Herausforderung, obwohl<br />
die Geprüften ja eigentlich bestens <strong>im</strong><br />
Thema stecken müssten“, so Erika Rupp.<br />
Aufnahmeprüfung und<br />
Allgemeinwissen<br />
Und es gibt noch einen gravierenden<br />
Unterschied: Jeder Bewerber muss in Bern<br />
eine Aufnahmeprüfung bestehen. „Wir<br />
nennen es Eignungsverfahren und möchten<br />
in 30 Minuten das Allgemeinwissen unserer<br />
Bewerber kennenlernen. Das ist natürlich<br />
vorrangig Hauswirtschaft, aber dazu<br />
gehören auch Fragen zum aktuellen Tagesgeschehen,<br />
Politik, Bundesrecht und<br />
globales Verständnis, also was es zum Beispiel<br />
bedeutet, wenn der Schweizer Franken<br />
<strong>im</strong> Vergleich zum Dollar stärker wird“,<br />
sagte Erika Rupp. In einem zweiten Teil soll<br />
der Bewerber schriftlich darlegen, wie er<br />
in einer best<strong>im</strong>mten Situation fachlich reagieren<br />
würde. Knapp 95 Prozent der Bewerber<br />
bestehen diesen Test und können<br />
die Ausbildung starten.<br />
HBL in der Schweiz auch<br />
neben der Arbeit<br />
Die HBL-Ausbildung kann in Bern sowohl<br />
in Vollzeit (HBLV) in zwei Jahren als<br />
auch praxisbegleitend (HBLP) in drei Jahren<br />
absolviert werden. Jeweils genau die<br />
Hälfte der aktuell 40 Studierenden pro Jahrgang<br />
nutzt eine dieser Möglichkeiten.<br />
Anette Mehler (links) ist Europakoordinatorin an der Alice-Bendix-Fachakademie für<br />
Ernährungs- und Versorgungs<strong>management</strong> und spricht mit Erika Rupp über die Lehrpläne<br />
Das ist anders bei der HBL-Ausbildung in der Schweiz<br />
Die BFF Bern ist die einzige Schule für HBL in der Schweiz (www.bffbern.ch):<br />
u Jeder Bewerber muss eine Aufnahmeprüfung bestehen.<br />
u Die HBL-Ausbildung kann sowohl in Vollzeit in zwei Jahren als auch praxisbegleitend<br />
in drei Jahren absolviert werden.<br />
u Die Ausbildungsgebühren liegen insgesamt bei rund 9.000 Euro, eine BAföG-<br />
Förderung gibt es nicht.<br />
u Alle Kurse werden in Modulen angeboten, es gibt also wöchentlich wechselnde<br />
Stundenpläne.<br />
u Die erreichten einzelnen Noten der Lerneinheiten spielen für das endgültige<br />
Zeugnis keine Rolle, hier zählen allein die Noten der Abschlussprüfung, der Diplomarbeit<br />
und des Fachgesprächs zur Diplomarbeit.<br />
u Die Vollzeitausbildung dauert für Hauswirtschafterinnen zwei Jahre inklusive<br />
einem halben Jahr Praktikum.<br />
u Für Quereinsteiger (wie Kaufleute) ist die Ausbildung ebenfalls möglich, dann<br />
aber mit einem vorgeschalteten einjährigen Basisjahr, das teilweise in einem<br />
Betrieb absolviert wird.<br />
In Bayern ist die Ausbildung zum/zur<br />
Betriebswirt/in für Ernährungs- und Versorgungs<strong>management</strong><br />
(bis 2012 HBL) parallel<br />
zur Berufsausübung als Teilzeitstudiengang<br />
noch nicht möglich. Doch es tut sich<br />
etwas: Die Elly-Heuss-Knapp-Schule in Neumünster<br />
bietet inzwischen eine solche berufsbegleitende<br />
HBL-Ausbildung an, wir berichteten<br />
in <strong>rhw</strong> praxis 4/2012 darüber.<br />
„Dabei bietet dies finanziell und vom<br />
Lerneffekt sicher Vorteile für die Studierenden“,<br />
stellte Anette Mehler, Europakoordinatorin<br />
an der Alice-Bendix-Fachakademie<br />
in München interessiert fest. Denn<br />
wer in Teilzeit arbeitet, kann die Ausbildung<br />
vermutlich besser finanzieren als jemand,<br />
der komplett zwei bis drei Jahre dem Arbeitsmarkt<br />
fernbleibt. In der Schweiz<br />
schreibt die Studienordnung vor, dass die<br />
praxisbegleitende Tätigkeit mindestens 50<br />
Prozent ausmachen muss, die Ausbildung<br />
verlängert sich dann automatisch um ein<br />
Jahr und dauert drei Jahre statt zwei.<br />
Rund 9.000 Euro kostet<br />
die HBL-Ausbildung<br />
„Ich habe große Augen gemacht, als ich<br />
hörte, dass die Zweitausbildung in Deutschland<br />
fast nichts kostet“, so Erika Rupp. Die<br />
Ausbildungsgebühren an der BFF Bern liegen<br />
insgesamt bei rund 9.000 Euro, was<br />
verhältnismäßig günstig sei in der Schweiz.<br />
Eine Förderung wie BAföG oder Ähnliches<br />
gibt es in der Schweiz für Zweitausbildungen<br />
nicht. Hier eine Aufschlüsselung der<br />
Gebühren:<br />
u<br />
u<br />
u<br />
u<br />
Anmeldegebühr: 150 Franken<br />
Semestergebühr bestehend aus Grundgebühr<br />
und Lektion-Gebühr: insgesamt<br />
7.200 Franken<br />
Nebenkosten wie Materialgeld, Exkursionen,<br />
Lehrmittel und Diplomfeier:<br />
etwa 3.000 Franken sowie<br />
Diplomprüfungsgebühr: 300 Franken.<br />
„Das ist ja fast ein Kleinwagen“, entfuhr<br />
es einer der Münchner Studierenden,<br />
die in der Schweiz auf Vermittlung der Berner<br />
Schule ein vierwöchiges Praktikum absolvieren<br />
konnte.<br />
Praktikum in der Schweiz<br />
Seit 2012 können <strong>im</strong>mer wieder Praktikanten<br />
aus München in Bern und Umgebung<br />
vier Wochen Auslandsluft schnuppern<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 21
Berufsbildung<br />
– und umgekehrt die Schweizer in und um<br />
München. Im Februar 2013 waren aus München<br />
in der Schweiz: Elisabeth Reuel (Praktikum<br />
<strong>im</strong> Spital und Altershe<strong>im</strong> Belp), Verena<br />
Elbert (Praktikum <strong>im</strong> Spital Ziegler in<br />
Bern und <strong>im</strong> Spital Tiefenau) und Katharina<br />
Ziegler (Praktikum <strong>im</strong> Kantonsspital Olten).<br />
Die Deutschen waren sehr angetan<br />
von der Freundlichkeit, aber auch vom hohen<br />
Vertrauen in ihre Kompetenz, die sie<br />
als Praktikanten erleben durften. „Als ich<br />
mehrfach <strong>im</strong> Spital auf den Fluren gegrüßt<br />
wurde, habe ich mich zuerst gefragt, sag‘<br />
mal, kennt der oder die mich?“, berichtete<br />
eine von ihnen.<br />
Und so durften die drei Deutschen fast<br />
wie junge Unternehmensberaterinnen Verbesserungsvorschläge<br />
zur Opt<strong>im</strong>ierung machen.<br />
Einige Vorschläge sollen auch umgesetzt<br />
werden, wie beispielsweise ein anders<br />
organisiertes Regalsystem für die Wäsche<br />
in einem Spital. Vena Elbert: „Ich wurde<br />
in meinem gastgebenden Betrieb darum<br />
gebeten, die Arbeitsabläufe speziell <strong>im</strong> Reinigungsservice<br />
zu beobachten, Vergleiche<br />
zwischen den beiden Häusern aufzustellen<br />
und Verbesserungsvorschläge vorzulegen,<br />
denn das zweite Haus soll in der nächsten<br />
Zeit ebenfalls umstrukturiert werden.“<br />
Derartige Aufgaben <strong>im</strong> Ausland zu<br />
stemmen, dazu gehört viel Mut. Der Lerneffekt<br />
für die Persönlichkeitsentwicklung<br />
und natürlich für die berufliche Sicht „über<br />
den eigenen Tellerrand hinaus“ ist jedoch<br />
für die drei Praktikantinnen garantiert. Besonders<br />
hervorzuheben ist dabei das bessere<br />
Verstehen für Mitarbeiter mit Migrationshintergrund,<br />
denn die Situation wurde<br />
selbst erlebt. Zudem bereichert der Fachaustausch<br />
über Ländergrenzen hinweg in<br />
hohem Maße und verschafft den Studierenden<br />
beispielsweise neue Strategien zur<br />
Lösungsfindung, mehr Flexibilität und besseres<br />
Urteilsvermögen für den beruflichen<br />
Alltag.<br />
Folgende Lerneinheiten sind in der Schweiz<br />
für die HBL-Ausbildung vorgesehen<br />
u Grundlagen der Reinigung 1 + 2<br />
u Grundlagen der Gastronomie 1 + 2<br />
u Grundlagen der Wäscheversorgung<br />
u Service und Gästekontakte<br />
u Lern- und Arbeitsmethoden<br />
u Präsentieren und Moderieren<br />
u Sprachkompetenz mündlich<br />
u Sprachkompetenz schriftlich<br />
u Grundlagen Hygiene/Reinigung<br />
u Reinigungssysteme<br />
u Reinigungsorganisation<br />
u Ausgestaltung der Dienstleistung<br />
Reinigung<br />
u Angebotsplanung<br />
u Service und Anlassorganisation<br />
u Ausgestaltung der Dienstleistung<br />
Verpflegung<br />
u Textilbeschaffung, Waschprozesse<br />
und Waschchemie<br />
u Wäschere<strong>im</strong>aschinen<br />
u Ausgestaltung der Dienstleistung<br />
WTO<br />
u Psychologische Grundlagen<br />
u Soziologische Grundlagen<br />
u Grundfragen der Führung<br />
Punkten bei Bewerbern<br />
Ähnliches stellte auch am Ende der Tagung<br />
das Fachkollegium aus Bern fest. Die<br />
Gruppe reiste mit all den Anregungen und<br />
Eindrücken <strong>im</strong> Gepäck zurück in die<br />
Schweiz. Sicherlich werden viele Punkte –<br />
trotz des anderen Systems in der Ausbildung<br />
– ebenso zur dortigen Weiterentwicklung<br />
beitragen können.<br />
„Ein herzliches Danke für das spannende<br />
und erkenntnisreiche Programm, die<br />
u Kommunikation<br />
u Motivation<br />
u Konflikt<strong>management</strong><br />
u Grundlagen der Betriebsorganisation<br />
u Recht<br />
u Rechnungswesen 1 + 2<br />
u EDV 1 + 2<br />
u Change Management/Reorganisation<br />
u Planung, Budgetierung, Controlling<br />
u Personalentwicklung<br />
u Schulungen und Instruktionen<br />
u Technisches Gebäude<strong>management</strong><br />
u Immobilien<strong>management</strong><br />
u Grundlagen des strategischen Facility<br />
Managements<br />
u Methodik des Projekt<strong>management</strong>s<br />
u Schulungsprojekt<br />
u Betriebsprojekt<br />
u Einführung Diplomarbeit<br />
u Führung<br />
u Arbeitssicherheit<br />
u Ökologie, Nachhaltigkeit<br />
u Qualitäts<strong>management</strong><br />
u Marketing<br />
Gastfreundschaft, die kulturellen und kulinarischen<br />
Highlights, die uns in so vielfältigen<br />
Eindrücken geboten wurden“, sagte<br />
Erika Rupp zum Abschluss der Fachtagung.<br />
So planen die Kolleginnen und Kollegen<br />
der Fachakademie in München bereits<br />
den Gegenbesuch in Bern für das Frühjahr<br />
2014 in das eigene Fortbildungsprogramm<br />
ein. „Der Besuch wird den Kontakt per Internet<br />
und E-Mail niemals ersetzen können<br />
und vor allem nicht die Chance des persönlichen<br />
Kennenlernens“, so Anette Mehler.<br />
Und auch eine Kooperation der Alice-<br />
Bendix-Fachakademie mit den folgenden<br />
weiteren Partnerschulen soll weiter ausgebaut<br />
werden: Helsinki (Finnland), Borås<br />
(Schweden), Meran (Italien) und Zalaegerszeg<br />
(Ungarn).<br />
Dass diese Auslands-Initiativen und<br />
wohl auch der seit 2012 geltende neue<br />
Name „Betriebswirt/in für Ernährungs- und<br />
Versorgungs<strong>management</strong>“ gut ankommen,<br />
belegen die aktuellen Anmeldezahlen: „Für<br />
das kommende Schuljahr hat die Alice-Bendix-Fachakademie<br />
bereits sehr viele Anmeldungen,<br />
darunter zunehmend auch<br />
männliche Bewerber. Wer sich noch anmelden<br />
möchte, sollte sich beeilen“, sagte<br />
Europakoordinatorin Anette Mehler.<br />
t Robert Baumann<br />
22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013
Fachthema<br />
Unterricht aus der Ferne<br />
Die Teilnehmerinnen der Fernlehrgangsprüfung Anfang Mai 2013 in Hamburg sowie die Prüferinnen Karin Beuting-Lampe (links)<br />
und Carola Reiner (rechts)<br />
Fernlehrgänge werden <strong>im</strong>mer beliebter: Vom Mal-Kurs bis zum<br />
Hochschuldiplom gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Unterrichtsangeboten.<br />
Und mit rund 350.000 hat sich die Anzahl der<br />
Fernlerner in Deutschland seit 2002 mehr als verdoppelt. Auch<br />
hauswirtschaftliche Weiterbildungsthemen werden in Fernlehrgängen<br />
angeboten. <strong>rhw</strong> praxis war bei der Prüfung von Fernlehrgangsteilnehmerinnen<br />
von kompass Präsenz- und Fernlernen<br />
Anfang Mai 2013 in Hamburg dabei.<br />
Warum ist Fernlernen so beliebt? Das<br />
liegt zum einen daran, dass das<br />
Wissen aus Schule und Ausbildung<br />
heute nicht mehr bis zur Rente reicht. Wer<br />
sich neben dem Job neues Know-how aneignen<br />
will, ist auf flexible Schulungsformen<br />
angewiesen. Be<strong>im</strong> Fernlernen ist der<br />
Weiterbildungswillige nicht an feste Unterrichtszeiten<br />
gebunden und spart sich Anfahrtswege,<br />
die schriftlichen Lernmaterialien<br />
kommen entweder per Post ins Haus<br />
oder stehen als Online-Lektion zur Verfügung.<br />
Dadurch lassen sich Job, Familie und<br />
Fortbildung besser miteinander kombinieren.<br />
Kein Wunder, dass gerade Frauen diese<br />
Art der Weiterbildung schätzen, laut einer<br />
Studie nutzen sie mit 53 Prozent das<br />
Fernlernangebot häufiger als Männer.<br />
Aber auch Arbeitgeber schätzen die berufliche<br />
Weiterbildung in Eigenregie sehr.<br />
Laut einer Forsa-Studie bescheinigen rund<br />
90 Prozent der deutschen Personalentscheider<br />
Fernlernern eine hohe Eigenmotivation,<br />
Zielstrebigkeit, Flexibilität und analytisches<br />
Denken. Wer also in den Bewerbungsunterlagen<br />
den Nachweis eines abgeschlossenen<br />
Fernlehrgangs hat, kann<br />
be<strong>im</strong> Arbeitgeber durchaus punkten.<br />
So spricht zwar vieles für diese Form<br />
des Lernens, doch in der Praxis ist es dann<br />
doch nicht für jeden geeignet. Zunächst<br />
müssen Fernlerner eine große Portion an<br />
Selbstdisziplin, Eigenmotivation und Durchhaltewillen<br />
mitbringen. Auch wer besser in<br />
der Gruppe lernt oder sich gern mit Lehrern<br />
und Mitschülern austauscht, für den ist<br />
Fernunterricht nicht die erste Wahl.<br />
Auf staatliche Zulassung achten<br />
Wer nun für sich einen passenden<br />
Fernlehrgang sucht, sollte zunächst darauf<br />
achten, dass der Lehrgang die staatliche<br />
Zulassung hat. Die ist zwar für Fernlehrgänge<br />
zur beruflichen Weiterbildung gesetzlich<br />
vorgeschrieben, aber es gibt wohl<br />
<strong>im</strong>mer noch eine Grauzone. Fernlehrgänge<br />
sollten über das Siegel der Staatlichen<br />
Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) verfügen,<br />
die Einrichtung prüft sowohl die<br />
Vertragskonditionen als auch die inhaltlichen<br />
Konzepte eines Fernlehrgangs. Darüber<br />
hinaus stellt die ZFU alle drei Jahre<br />
sämtliche Kurse erneut auf den Prüfstand<br />
und kontrolliert, ob die Inhalte noch dem<br />
aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 23
Fachthema<br />
Angelika Kirschner (links), Ulrike Nachtigäller (rechts) und Delia Korn (vorne) sind erfolgreiche<br />
Absolventinnen des kompass-Fernlehrgangs zur Hygienebeauftragten und<br />
haben <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> nicht nur an ihrer mündlichen Prüfung teilnehmen lassen,<br />
sondern auch Rede und Antwort gestanden zu ihren Erfahrungen mit dem Fernlernen<br />
Im Berufsbereich Hauswirtschaft bietet<br />
beispielsweise kompass Präsenz- und Fernlernen,<br />
Wesel, vier Fernlehrgänge an: Qualitäts<strong>management</strong><br />
in der Hauswirtschaft,<br />
Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />
in sozialen Einrichtungen, Kostenrechnung<br />
und Controlling in der Hauswirtschaft<br />
sowie Hauswirtschaftliche Fachkraft<br />
für Ernährung in sozialen Einrichtungen.<br />
Alle Lehrgänge werden in Kooperation mit<br />
dem Berufsverband Hauswirtschaft durchgeführt<br />
(www.kompass-wesel.de).<br />
Vor dreieinhalb Jahren ist kompass-Inhaberin<br />
Karin Beuting-Lampe mit dem ersten<br />
von ihr konzipierten Fernlehrgang gestartet<br />
und ist sehr zufrieden mit der Entwicklung:<br />
„Wir haben insgesamt bisher 175<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den<br />
Fernlehrgängen. Diese zeitlich flexible und<br />
berufsbegleitende Qualifizierung kommt<br />
bei hauswirtschaftlichen Fachkräften gut<br />
an.“ Karin Beuting-Lampe hat selber sehr<br />
gute Erfahrungen als Absolventin von Fernlehrgängen<br />
gemacht, zum Beispiel als Betriebswirtin<br />
(IWW), außerdem hat sie ein<br />
Schreibstudium absolviert. „Ich fand, dass<br />
diese Lernform in der Hauswirtschaft fehlt,<br />
denn Mitarbeiter werden <strong>im</strong>mer seltener<br />
für umfangreichere Fortbildungen freigestellt<br />
und <strong>im</strong> Preisvergleich sind Fernlehrgänge<br />
wesentlich günstiger, da nur geringfügige<br />
Nebenkosten anfallen.“<br />
Grundsätzlich dauern die Fernlehrgänge<br />
fünf Monate, am Ende steht eine Prüfung.<br />
Anfang Mai steht diese Prüfung für<br />
neun Teilnehmerinnen des Lehrgangs für<br />
Hygienebeauftragte und für eine Teilnehmerin<br />
des Lehrgangs für Qualitäts<strong>management</strong><br />
in Hamburg an. Fünf Monate haben<br />
die Teilnehmerinnen sich intensiv mit ihrem<br />
Weiterbildungsthema beschäftigt. In den<br />
ersten vier Monaten haben sie jeweils ein<br />
Lehrheft mit Aufgaben zur Selbstkontrolle<br />
und Einsendeaufgabe bearbeitet, der fünfte<br />
Monat sollte den Prüfungsvorbereitungen<br />
dienen.<br />
Die Prüfung selbst besteht aus den Einsendearbeiten,<br />
einer 90-minütigen Klausur<br />
sowie einem 20-minütigem Prüfungsgespräch<br />
am Prüfungstag selber. Karin Beuting-Lampe<br />
und die Unternehmensberaterin<br />
Carola Reiner fungieren dabei als Prüferin<br />
und Beisitzerin. Carola Reiner hat die<br />
Fernlehrgänge zur „Hygienebeauftragten“<br />
und zur „Hauswirtschaftlichen Fachkraft für<br />
Ernährung“ geschrieben und betreut diese<br />
auch.<br />
Aufregung am Prüfungstag<br />
Ziemlich aufgeregt sind die zehn Prüfungsteilnehmerinnen<br />
an ihrem Prüfungstag<br />
<strong>im</strong> „Jungen Hotel“ in der Nähe des Hamburger<br />
Hauptbahnhofes. Alle Teilnehmerinnen<br />
stehen mitten <strong>im</strong> Berufsleben, sie<br />
kommen aus der Praxis, das merkt man<br />
ganz deutlich bei der mündlichen Prüfung.<br />
Das fachliche Niveau ist hier hoch, man<br />
merkt, die Teilnehmerinnen wissen, wovon<br />
sie reden. Zwei Tage zuvor hatten sie jeweils<br />
ihre Themen für die mündliche Prüfung per<br />
Mail zugesandt bekommen, so dass sie sich<br />
vorbereiten konnten. Am Prüfungstag wird<br />
dann eine 20-minütige Präsentation zum<br />
jeweiligen Thema erwartet.<br />
Die Themen bei der mündlichen Prüfung<br />
für den Lehrgang zur Hygienebeauftragten<br />
kommen aus ganz unterschiedlichen<br />
Bereichen, da kann es zum Beispiel<br />
um Maßnahmen bei einem hohen Legionellen-Befund<br />
in einer Einrichtung gehen,<br />
um den Umgang mit leicht verderblichen<br />
Lebensmitteln oder auch um die Aufgaben<br />
und den Zeitaufwand für die Stelle einer Hygienebeauftragten<br />
in einem Altenhe<strong>im</strong>. Die<br />
Prüflinge sind gut vorbereitet und führen<br />
mit Hilfe von Moderationskarten durch ihre<br />
Präsentation.<br />
Das Sprechen vor Publikum haben zumindest<br />
die Teilnehmerinnen des Fernlehrgangs<br />
zur Hygienebeauftragten in einem<br />
verpflichtendem Workshop gelernt. Im vierten<br />
Monat des Lehrgangs findet für sie nämlich<br />
jeweils ein Workshop mit Übungen zur<br />
Moderation und Durchführung von Schulungen<br />
statt. Be<strong>im</strong> Fernlehrgang „Qualitäts<strong>management</strong>“<br />
ist ein Workshop mit<br />
Übungen zur Moderation und Gesprächsführung<br />
freiwillig.<br />
Manchmal fehlt der Austausch<br />
mit anderen<br />
Für die meisten Prüfungsteilnehmerinnen<br />
war der Fernlehrgang ihre erste Erfahrung<br />
mit dieser Form des Lernens. So auch<br />
für Prüfling Delia Korn. Sie ist Diplom-Oecotrophologin,<br />
arbeitet als Assistentin der<br />
Hauswirtschaftsleitung in einem Altenhe<strong>im</strong><br />
und hat den Fernlehrgang zur Hygienebeauftragten<br />
gebucht, weil sie sich in Hygienefragen<br />
unsicher fühlte. „Ich muss Hygieneschulungen<br />
durchführen und wollte meine<br />
Wissenslücken füllen und mich weiterqualifizieren.“<br />
Das hat geklappt, ihre Erwartungen<br />
an den Lehrgang wurden erfüllt.<br />
Sie fühlt sich sicherer, auch was die relevanten<br />
Gesetze und Verordnungen angeht.<br />
Das Durcharbeiten der Lehrhefte hat sie<br />
gut geschafft <strong>im</strong> Alltag. Das einzige, was ihr<br />
fehlte, war der Austausch mit anderen Lernenden,<br />
der natürlich bei einem Fernlehrgang<br />
nicht gegeben ist. „Trotzdem hat es<br />
mir Spaß gemacht, ich würde noch weitere<br />
Lehrgänge dieser Art machen“, erzählt sie.<br />
Bereits vertraut mit Fernlehrgängen ist<br />
Prüfungsteilnehmerin Ulrike Nachtigäller.<br />
Sie hat schon vor 20 Jahren bei einem Auslandsaufenthalt<br />
in Indonesien ihre Kinder<br />
24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Fachthema<br />
mit Hilfe von Fernlehrgängen unterrichtet.<br />
Die staatlich geprüfte Betriebsleiterin der<br />
ländlichen Hauswirtschaft hat fast 17 Jahre<br />
nicht mehr in ihrem erlernten Beruf gearbeitet.<br />
Nun hat sie sich mit einem Dienstleistungsangebot<br />
<strong>im</strong> Bereich Hauswirtschaft<br />
selbstständig gemacht. Vor kurzem<br />
hat sie einen Großauftrag <strong>im</strong> Bereich Hausreinigung<br />
von einer Reha-Klinik erhalten.<br />
„Den Fernlehrgang <strong>im</strong> Bereich Hygiene<strong>management</strong><br />
habe ich gemacht, um hier die<br />
neuesten Infos zu erhalten, damit ich mich<br />
sicher fühle in meinen Gesprächen mit den<br />
Auftraggebern“, berichtet sie. Mit den Inhalten<br />
des Lehrgangs war sie zufrieden, „es<br />
war fachlich genau das, was ich gebraucht<br />
habe.“ Auch mit dem Arbeiten zu Hause,<br />
der Selbsteinteilung sowie der geforderten<br />
Selbstdisziplin hatte sie keine Probleme.<br />
Aber auch ihr hat der Austausch mit anderen<br />
gefehlt: „Man lernt ganz für sich wie auf<br />
einer kleinen Insel und ist auch sehr <strong>im</strong> Alltagsgeschäft<br />
gefangen.“<br />
Auch Hauswirtschaftsmeisterin Angelika<br />
Kirschner hat sich in den letzten Monaten<br />
intensiv mit dem Thema Hygiene beschäftigt<br />
und den Lehrgang soeben mit der<br />
schriftlichen und mündlichen Prüfung abgeschlossen.<br />
Sie arbeitet derzeit als Hauswirtschaftsleitung<br />
in einem Schullandhe<strong>im</strong>.<br />
Kirschner hatte ursprünglich Bürokauffrau<br />
gelernt, aber: „Hauswirtschaft war schon<br />
<strong>im</strong>mer mein Ding.“ So hat sie sich über<br />
Lehrgänge nach § 45.2 BBiG weitergebildet<br />
und ist seit eineinhalb Jahren Hauswirtschaftsmeisterin.<br />
Das hat ihr viel Spaß<br />
gemacht und sie wollte noch mehr lernen.<br />
Daher hat sie sich für den Fernlehrgang angemeldet.<br />
„Ich brauchte diese Qualifikation<br />
nicht unbedingt für meinen Job, aber<br />
durch die Meisterausbildung ist Hygiene zu<br />
meinem Steckenpferd geworden“, berichtet<br />
Kirschner. Auch sie empfand den Lehrgang<br />
als sehr fundiert und war zufrieden mit dem<br />
fachlichen Input. „Ich habe ziemlich schnell<br />
Kontakt geknüpft zu einer anderen Teilnehmerin<br />
des Lehrgangs, wir haben uns <strong>im</strong>mer<br />
ausgetauscht. Das brauche ich einfach<br />
zum Lernen.“ Ihr Traum ist, später als Dozentin<br />
in der Erwachsenenbildung zu arbeiten.<br />
<strong>rhw</strong><br />
eBooks<br />
„Grundsätzlich dauern die Fernlehrgänge<br />
fünf Monate, am Ende steht eine<br />
Prüfung“, sagte Karin Beuting-Lampe<br />
Nicht zu stressig neben dem Job<br />
Alle drei Lehrgangsteilnehmerinnen<br />
st<strong>im</strong>men darin überein, dass Fernlernen mit<br />
Job und Familie die beste Möglichkeit zur<br />
Weiterbildung ist. Neben der Zeitersparnis<br />
fallen auch die Übernachtungs- und Fahrtkosten<br />
weg, die man ansonsten für Präsenzseminare<br />
einplanen muss. Einig sind<br />
sich die drei Teilnehmerinnen auch, dass<br />
das Fernlernen anhand der Lehrhefte neben<br />
dem Job nicht zu stressig ist, wenn man<br />
an dem Thema interessiert ist und wenn<br />
man die nötige Vorbildung hat. „Hier ist natürlich<br />
wichtig, wie lange die eigene Ausbildung<br />
schon her ist und inwieweit man<br />
sich vorher mit Hygienethemen beschäftigt<br />
hat. Aber die Einheiten sind nicht so kompliziert,<br />
dass man es nicht schaffen könnte“,<br />
sagt Angelika Kirschner.<br />
Auch mit der Lehrgangsbetreuung per<br />
E-Mail sind die drei Fachkräfte zufrieden.<br />
„Man konnte <strong>im</strong>mer persönliche Fragen<br />
stellen, sein es inhaltliche oder organisatorische<br />
und hat eine schnelle Rückmeldung<br />
erhalten“, so Delia Korn.<br />
Übrigens haben sowohl Delia Korn als<br />
auch Angelika Kirschner und Ulrike Nachtigäller<br />
sowie auch die anderen Prüfungsteilnehmerinnen<br />
an diesem Tag ihre Prüfung<br />
bestanden und damit ihre Fernlehrgänge<br />
erfolgreich mit Zertifikat abgeschlossen.<br />
Dies wurde natürlich mit einem<br />
Glas Sekt zusammen gefeiert.<br />
Karin Beuting-Lampe hat in Sachen<br />
Fernlehrgang Neuigkeiten zu verkünden<br />
und zwar ist ein mit insgesamt 18 Monaten<br />
sehr umfangreicher neuer Lehrgang in Planung,<br />
der von ihr selber und Carola Reiner<br />
zusammen entwickelt wurde. Allerdings<br />
darf das Thema noch nicht verraten werden…<br />
t Alexandra Höß<br />
Weitere Infos<br />
zum Fernlernen<br />
www.zfu.de (bei der Staatlichen Zentralstelle<br />
für Fernunterricht kann man<br />
nach zugelassenen Fernunterricht-Angeboten<br />
suchen und sich über Rechtsgrundlagen<br />
informieren; hier sind<br />
auch weitere hauswirtschaftliche Fernlehrgänge<br />
und Anbieter zu finden)<br />
www.studieren-<strong>im</strong>-netz.org (ein Wegweiser<br />
für Studium und Weiterbildung<br />
mit einer Übersicht über Fernlehrgänge<br />
und Institute)<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 25<br />
1303011<br />
Neu <strong>im</strong> Buchsort<strong>im</strong>ent!<br />
Die eBook-Edition<br />
Lesen auf Tablet,<br />
Smartphone oder PC.<br />
Bestellen bei Amazon<br />
<strong>im</strong> Kindle Shop<br />
„Verlag Neuer Merkur“
Management<br />
Führe Deine Mitarbeiter<br />
wie dich selbst…<br />
Murmelgruppen, Arbeitsgruppen und viel Bewegung: Die 10.<br />
Hauswirtschaftliche Fachtagung der Diakonie Württemberg am<br />
25. April 2013 in Stuttgart zog 230 Teilnehmende zum Thema<br />
Mitarbeiterführung in den Bann.<br />
Prof. Dr. Christian Loffing, Dozent an<br />
der Hochschule Niederrhein und Inhaber<br />
des Instituts für Personalpsychologie,<br />
Essen, gab den Teilnehmern<br />
gleich zu Beginn mit auf den Weg: „Wir haben<br />
es bei der Personalführung mit Menschen<br />
zu tun, deshalb sind Lehrbücher<br />
zwar gut, aber die Ratschläge sind nicht als<br />
Rezepte zu verstehen, sondern als Impulse,<br />
die Sie ausprobieren können.“<br />
Guter Chef: Mehr als<br />
nur ein Führungsstil<br />
„Erfolgreiche Chefs beherrschen mehr<br />
als nur einen Führungsstil“, sagte Loffing.<br />
Und gute Chefs wissen auch, welcher Stil<br />
zu welchem Mitarbeiter und welcher Situation<br />
passt. Beispiele für die wichtigsten<br />
Führungsstile finden Sie unten stehend.<br />
„Manchmal versuchen wir, die Persönlichkeitseigenschaften<br />
von Menschen zu<br />
ändern, die sich über Jahrzehnte aufgebaut<br />
haben. Das ist unhe<strong>im</strong>lich schwer, kostet<br />
viel Zeit und Nerven; Zeit, die uns fehlt, um<br />
den guten Mitarbeitern ‚Danke‘ zu sagen.<br />
Ändern Sie lieber die Rahmenbedingungen“,<br />
so Loffing weiter. „Es lohnt sich, darüber<br />
nachzudenken, denn seit den 1990er<br />
Jahren weiß man, dass es einen Zusammenhang<br />
zwischen emotionaler Intelligenz<br />
von Führungskräften und dem Geschäftsergebnis<br />
gibt“, berichtet der Dozent.<br />
Sag, was Du sagen willst!<br />
Doch wie kommt eine Botschaft gut<br />
und klar an? Denn oft hört man: „Das hast<br />
du mir nicht gesagt“ oder „das stand da<br />
nicht“. Loffing: „Wichtige Botschaften müssen<br />
mehrfach codiert werden, denn hören<br />
heißt nicht, etwas zu verstehen. Verständlich<br />
sprechen heißt, Botschaften einfach,<br />
sortiert, kurz und prägnant auszudrücken<br />
und am besten noch mit einer zusätzlichen<br />
St<strong>im</strong>ulanz zu versehen, wie mit einem konkreten<br />
Beispiel. Wenn Sie beispielsweise<br />
drei wichtige Punkte in einem Meeting vortragen<br />
möchten, dann sagen Sie das auch<br />
vorher, so dass jeder weiß, was nun folgt.“<br />
In jedem Betrieb gibt es <strong>im</strong>mer wieder<br />
Situationen, in denen es menschelt und die<br />
Mitarbeiter nicht an einem Strang ziehen.<br />
Loffing kennt die häufigsten Gründe:<br />
1 Kausalattribution: Ursachen-Umschreibungen<br />
(Ich war‘s nicht!), Fehler auf<br />
andere schieben, Erfolge anderer aber einhe<strong>im</strong>sen<br />
wollen und sich mit fremden Federn<br />
schmücken.<br />
2 Reaktanz: Wenn die Freiheit und Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />
der Mitarbeiter zu stark eingeschränkt<br />
wird, dann gibt es Gegenreaktionen<br />
wie Frust oder Anstiftung anderer<br />
Mitarbeiter, sich darüber hinweg zu setzen.<br />
3 Veränderungen: Niemand mag es,<br />
wenn sich etwas ändert, vor allem wenn<br />
Mitarbeiter das ‚Warum’ nicht verstehen.<br />
„Versuchen Sie es doch einfach mal selbst:<br />
Gehen Sie etwas früher als ihr Partner zu<br />
Bett und legen Sie sich ungefragt auf der<br />
anderen Bettseite des Ehebettes schlafen,<br />
dann erleben Sie live, was Veränderungsprozesse<br />
bewirken können“, so der Dozent<br />
spaßhaft zu den 230 Teilnehmenden.<br />
Potenziale entdecken und wecken<br />
Matthias Kircher von der Samariterstiftung<br />
Nürtingen zeigte in einem Workshop<br />
konkret, wie Potenziale von Mitarbeitern<br />
entdeckt werden können. Hierzu entwickelte<br />
die Samariterstiftung eine sogenannte<br />
Kompetenzanalyse: „Wir möchten<br />
Mitarbeiter für die Hauswirtschaft gezielter<br />
einsetzen und stärken, denn bei uns<br />
sind ausgeschriebene Stellen zum Teil monatelang<br />
nicht zu besetzen. Mit der Kompetenzanalyse<br />
können wir auf einfache Wei-<br />
Führungsstil Leitsatz Charakterisierung<br />
Der autoritäre Führungsstil „Tun Sie, was ich Ihnen sage!“ Verlangt, eine Anweisung sofort zu befolgen<br />
Der autoritative Führungsstil „Begleiten Sie mich auf dem Weg.“ Spornt Leute an, eine Vision zu verwirklichen<br />
Der affiliative (verbindende)<br />
Führungsstil<br />
„Für mich zählen vor allem die<br />
Menschen.“<br />
Schaffen von Harmonien und Bindungen<br />
Der demokratische Führungsstil „Was halten Sie davon?“ Schaffen von Konsens und Beteiligungen<br />
Der leistungsbetonte Führungsstil Setzen hoher Leistungsstandards „Machen Sie es wie ich, gleich, und zwar jetzt“<br />
Der coachende Führungsstil „Versuchen Sie das doch einmal.“ Bereitet die Mitarbeiter auf die Zukunft vor<br />
26 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Management<br />
se feststellen, was Mitarbeiter besonders<br />
gut machen und vor allem, was in den<br />
nächsten Jahren zu ihnen passen könnte.“<br />
Auch die Mitarbeitervertretung sieht dies<br />
positiv. Denn durch den Umbau vieler He<strong>im</strong>e<br />
in Hausgemeinschaften ändert sich<br />
auch das Anforderungsprofil der Mitarbeiter,<br />
das der Alltagsbegleiter ebenso wie das<br />
der Gruppenleiter.<br />
Sogenannte Einschätzer, also ausgewählte<br />
Personen aus Hauswirtschaft, aber<br />
auch Pflege oder Controlling (bewusst Männer<br />
und Frauen) tragen in einer Dreier-Skalierung<br />
in einer Excel-Tabelle die Stärken<br />
und Schwächen des jeweiligen Mitarbeiters<br />
ein.<br />
Beispiel: Kompetenzanalyse<br />
Alltagsbegleiter<br />
Hier ein Beispiel mit folgenden sieben<br />
Anforderungen an einen Alltagsbegleiter<br />
und jeweils den Kategorien zum Einschätzen<br />
mit 1 = sehr gut, 2 = mittel, 3 = gering:<br />
u Wahrnehmung<br />
u Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
u Organisationsgeschick<br />
u Kundenorientierung<br />
u soziale Kompetenz<br />
u fachliche pflegerische Anforderung an<br />
den Arbeitsplatz<br />
u fachliche hauswirtschaftliche Anforderung<br />
an den Arbeitsplatz.<br />
Im jährlichen Mitarbeiter-Jahresgespräch<br />
werden dann die Ergebnisse der<br />
Fremdeinschätzungen mit der Eigenwahrnehmung<br />
des Mitarbeiters abgeglichen.<br />
Dieses System wird dann auch auf Hauswirtschaftliche<br />
Betriebsleiter ausgeweitet,<br />
wie Regina Munz, leitende Referentin für<br />
Hauswirtschaft bei der Samariterstiftung,<br />
bestätigte. Denn auch hier entstehen durch<br />
die neue He<strong>im</strong>generation andere Anforderungen,<br />
wie beispielsweise Prozesse stärker<br />
zu moderieren. <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> wird<br />
diese Entwicklung begleiten.<br />
Jung und Alt <strong>im</strong> Team<br />
Erna Grafmüller, Organisationsberaterin<br />
aus Straubenhardt, ließ ihre Gruppenteilnehmer<br />
das Thema „Jung und Alt <strong>im</strong><br />
Team“ unter die Lupe nehmen. Zunächst<br />
bat sie zwei nach Alter geteilte Gruppen darum,<br />
ihre Gedanken aufzuschreiben:<br />
Stärken der jüngeren Generation:<br />
u dynamisch<br />
u man ist näher an den Azubis dran (bezüglich<br />
Schulstoff, Interessen etc.)<br />
u motiviert<br />
u Bereitschaft, Neues auszuprobieren<br />
u Spontanität<br />
u Flexibilität (<strong>im</strong> Denken, bezüglich privater<br />
Hintergründe etc.)<br />
u „Belastbarkeit“<br />
u neue Ideen<br />
u aktuelles Wissen<br />
u Offenheit (zum Beispiel gegenüber neuen<br />
Technologien usw.)<br />
u weniger „Tunnelblick“, unvoreingenommen<br />
u schnelleres Lernen und Zielstrebigkeit<br />
u lässiger, risikobereiter.<br />
Stärken der älteren Generation:<br />
u „In der Ruhe liegt die Kraft“<br />
u Zuverlässigkeit<br />
u Routine<br />
u (Lebens-)Erfahrung<br />
u Gelassenheit<br />
u Ruhe, Weitsicht<br />
u Besonnenheit<br />
u „Wir haben unsere Fehler schon hinter<br />
uns“<br />
u auch reife Menschen lernen technische<br />
Neuheiten<br />
u Kompetenzen (soziale, methodische,<br />
fachliche)<br />
u Pünktlichkeit<br />
u Pflichtbewusstsein<br />
u Ausdauer<br />
u Verständnis für andere durch Erfahrung<br />
u Kontakte, Kontaktkompetenzen, aufgebaute<br />
Netzwerke<br />
u Flexibilität: Kinderphase abgeschlossen<br />
u Erfahrung mit Veränderungen<br />
u Erfahrung durch Arbeit in verschiedenen<br />
Unternehmen <strong>im</strong> In- und Ausland.<br />
„Und was lernen wir daraus?“, fragte<br />
Grafmüller. „Wir waren in unserer Gruppe<br />
ruck zuck in zwei Lager geteilt, obwohl wir<br />
uns gar nicht richtig kennen.“ So ergeht es<br />
vielen oft auch unbewusst <strong>im</strong> Alltag: „Streichen<br />
wir das -er am Ende der Worte doch<br />
einfach mal weg von den ganzen genannten<br />
Eigenschaften, also lässig statt lässiger.<br />
Denn sonst <strong>im</strong>pliziert es <strong>im</strong>mer ein<br />
‚besser als‘. Nur so entkommen wir einer<br />
Spirale der wechselseitigen Entwertung“,<br />
ergänzte Grafmüller.<br />
Empathie hat Grenzen<br />
„Doch vergessen Sie bei all den Bestrebungen<br />
nicht sich selbst, denn Empathie<br />
hat Grenzen! Über ihr Wohlergehen<br />
müssen Sie sich selbst kümmern“, gab<br />
Prof. Dr. Christian Loffing den Teilnehmenden<br />
mit auf den Weg. Denn sonst<br />
könnte das Tagungsmotto „Führe Deine<br />
Mitarbeiter wie Dich selbst“ auch schnell<br />
missverstanden werden, so Organisatorin<br />
Ursula Schukraft, Diakonisches Werk<br />
Württemberg. Die nächste Hauswirtschafts-Tagung<br />
der Diakonie Württemberg<br />
findet am 8. April 2014 wieder in Stuttgart<br />
statt.<br />
t Robert Baumann<br />
Benötigte Befähigung Wann geeignet? Gesamtauswirkung auf das<br />
Betriebskl<strong>im</strong>a<br />
Tatendrang, Tatkraft, Selbstkontrolle<br />
Selbstvertrauen, Empathie, Katalysator bei<br />
Veränderungen<br />
Empathie, Fähigkeit zum Aufbau von<br />
Beziehungen und zur Kommunikation<br />
Zusammenarbeit, Teamführung, Kommunikation<br />
Gewissenhaftigkeit, Tatkraft, Erfolgsdrang<br />
Förderung, Empathie, Selbstreflexion<br />
In einer Krise oder bei Problemen mit schwierigen<br />
Mitarbeitern<br />
Wenn eine klare Richtung/Wandel erforderlich<br />
wird<br />
Überwinden von Verst<strong>im</strong>mungen innerhalb eines<br />
Teams oder bei belastenden Situationen<br />
Um Engagement oder Konsens zu erzeugen, um<br />
Beiträge von wertvollen Mitarbeitern zu bekommen<br />
Wenn von einem hoch motivierten und tüchtigen<br />
Team schnelle Ergebnisse kommen sollen<br />
Um einem Mitarbeiter zu helfen, seine Leistung zu<br />
steigern oder langfristige Stärken zu entwickeln<br />
Negativ<br />
Am klarsten positiv<br />
Positiv<br />
Positiv<br />
Negativ<br />
Positiv<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 27
A K A D E M I E<br />
S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />
Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />
„Diabetes<strong>management</strong> ohne Diabetikerprodukte“ in Reutlingen<br />
Zielgruppe: Mitarbeiter/innen aus Pflege und Hauswirtschaft, Verantwortliche<br />
für den Bereich Ernährung<br />
Problematik: Diabetes mellitus ist weit verbreitet und n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong>mer noch<br />
rapide zu. Der angemessene Umgang mit dem Diabetes der Bewohner/<br />
innen ist wesentlich eine Frage der Ernährung. Daher benötigen wir ein<br />
Hand-in-Hand-Arbeiten von Hauswirtschaft und Pflege. Dies umso mehr,<br />
seit <strong>im</strong> Oktober 2012 die Neuerungen der Diätverordnung greifen und spezielle<br />
Diabetikerprodukte wie Desserts, Kuchen oder Marmelade nicht mehr<br />
angeboten werden.<br />
Themen und Inhalte:<br />
• Grundlagen zum Diabetes Typ I und II<br />
• Welche Diabetesbehandlung macht Sinn?<br />
• Altersgerechte Ernährung: gibt es so etwas für Menschen mit Diabetes?<br />
• BE – Verteilung pro Tag: was sagt der MDK dazu?<br />
• Unterzuckerungen: Erkennen - Behandeln - Vermeiden<br />
• Spätkomplikationen und wie sie sich vermeiden lassen<br />
• diabetesgerechte <strong>Speiseplan</strong>ung bei Hauptmahlzeiten und Zwischenverpflegung<br />
• welche Lebensmittel müssen berechnet werden?<br />
• welche Informationen braucht die Pflege von Hauswirtschaftkräften <strong>im</strong><br />
Alltag?<br />
Termin, Ort und Zeiten: 15. Juli 2013 in Reutlingen, 9 bis 17 Uhr<br />
Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband<br />
Hauswirtschaft e. V. 159,– Euro, sonst 179,–<br />
Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />
Referentin: Carola Reiner, CCR Unternehmensberatung<br />
„Bodenexkursion“ in Köln<br />
Zwar ist der Teppichboden noch einer der am häufigsten vorzufindenden<br />
Bodenbeläge, es wird aber inzwischen eine Vielzahl weiterer Beläge verlegt.<br />
Als Hartbeläge finden wir etwa Fliesen, Granit, Parkett, Laminat, bei elastischen<br />
Bodenbelägen haben wir Kunststoff, PVC, Kork, Linoleum oder Vinyl.<br />
Woran erkenne ich, welchen Belag ich vor mir habe, und wie ist er zu reinigen,<br />
damit er so lange wie möglich in opt<strong>im</strong>alem Zustand bleibt? Eine speziell<br />
auf den einzelnen Boden ausgerichtete Reinigung und Pflege ist das A<br />
und O, um einen schönen, funktionsgerechten Boden zu erhalten und dabei<br />
Kosten zu sparen.<br />
In dieser Bodenexkursion lernen Sie:<br />
• Erkennen und Best<strong>im</strong>men von Bodenbelagsarten in Theorie und Praxis<br />
• Erstellen von Reinigungsplänen für die Unterhaltsreinigung,<br />
Zwischenreinigung und Grundreinigung<br />
• Umsetzung der Reinigungspläne in die Praxis<br />
Termin, Ort und Zeiten: 10. September 2013 in Köln, 9 bis 16 Uhr<br />
Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband<br />
Hauswirtschaft e. V. 89,– Euro, sonst 109,–<br />
Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />
Referent: Uwe Richter, Numatic International<br />
Arbeitsrecht 4<br />
a Durchführung von Bewerbungsverfahren und Einstellung von<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach dem Allgemeinen<br />
Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />
Worauf muss bei Stellenanzeigen geachtet werden? Wie wird eine<br />
Annonce diskr<strong>im</strong>inierungsfrei formuliert? Müssen Bewerbungen anonymisiert<br />
werden? Welche Fragen sind <strong>im</strong> Bewerbungsgespräch erlaubt?<br />
Welche verboten? Wie sollten Absagen formuliert werden?<br />
Worauf muss datenschutzrechtlich be<strong>im</strong> Umgang mit Bewerberunterlagen<br />
geachtet werden?<br />
a Befristung von Dienst- und Arbeitsverhältnissen<br />
Die Grundsätze und gesetzlichen Voraussetzungen für eine wirksame<br />
Befristung von Dienst- und Arbeitsverhältnissen werden anhand praktischer<br />
Fälle und Beispiele erläutert. Die Zulässigkeit von Befristungen<br />
nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz werden ebenso erörtert<br />
wie die einzuhaltenden Formalien. Lernen Sie Tipps und Kniffe zur<br />
Vertragsgestaltung kennen und die Fallstricke in der Praxis vermeiden.<br />
a Arbeitszeit- und Urlaubsrecht<br />
Der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit wird für Mitarbeiter <strong>im</strong>mer<br />
wichtiger. Dies erfordert eine flexible Handhabung von Arbeits- und<br />
Einsatzzeiten durch den Arbeitgeber. Für eine opt<strong>im</strong>ale Handhabung<br />
des Zeit<strong>management</strong>s <strong>im</strong> Unternehmen wird der rechtliche Rahmen<br />
anhand von Praxisbeispielen und neuer Rechtsprechung dargestellt<br />
und erläutert.<br />
n 4 Themen n 4 Workshops n 1 Anwalt n 1 Tag<br />
a Kündigung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen<br />
Rechtssicher kündigen und kostenträchtige Fehler vermeiden. Betriebsbedingte<br />
Personalanpassungen müssen ebenso gründlich vorbereitet<br />
und rechtlich abgesichert werden wie krankheits- oder<br />
ver haltensbedingte Kündigungen. Anhand praktischer Fälle werden<br />
die Grundlagen des Kündigungsschutzrechts und die zu beachtenden<br />
formalen und inhaltlichen Anforderungen an rechtswirksame<br />
Kündigungen erläutert und Alternativen zur Kündigung aufgezeigt.<br />
Termin:<br />
11. September 2013, <strong>im</strong> Maternushaus in Köln, 10 bis 16 Uhr.<br />
Gebühr:<br />
Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong><br />
Berufsverband Hauswirtschaft e. V.: 159,– Euro,<br />
sonst 179,– Euro. Preise zuzüglich MwSt., inkl.<br />
Tagungsunterlagen und -verpflegung<br />
Referent:<br />
RA Peter Hützen, Fachanwalt für Arbeitsrecht,<br />
Kanzlei Bird & Bird, Düsseldorf<br />
Zusatztermin
Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />
A K A D E M I E<br />
S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />
„Jobvermittlung und Persönlichkeitstraining für den gehobenen Haushalt“ in München<br />
Als Alternative zu einer Position einer HWL oder HBL in einem He<strong>im</strong> oder<br />
einer ähnlichen, oft größeren Einrichtung gilt heute zunehmend der gehobene<br />
Privathaushalt. Ob adeliger Haushalt oder ein Haushalt vermögender<br />
Geschäftsleute: Hier wird ein deutlich höheres Gehalt gezahlt, allerdings<br />
werden auch besondere Ansprüche an Ausbildung und Auftreten gestellt.<br />
Welche Voraussetzungen Sie für eine solche Position mitbringen müssen<br />
und wie Sie dort hin gelangen, erfahren Sie in diesem Halbtagesseminar.<br />
• Einführung in den Markt und Eigenheiten der Branche<br />
• Seriöse Personalagenturen erkennen und richtiger Umgang mit Agenturen<br />
• Fehler <strong>im</strong> Bewerbungsgespräch vermeiden<br />
• Richtiges Auftreten <strong>im</strong> gehobenen Privathaushalt<br />
• Gehaltsverhandlung<br />
Termin, Ort und Zeiten:<br />
19. September 2013 in München, 13 bis 17 Uhr mit 1 Pause<br />
Gebühr:<br />
Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> oder <strong>rhw</strong> praxis sowie<br />
Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband Hauswirtschaft e. V.: 79,–<br />
Euro, sonst 99,– Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />
Referentin:<br />
Anne Lünsmann, Personalmanagerin für den privaten<br />
Haushalt (München)<br />
„Wäsche- und Garderobenpflege für den gehobenen Privathaushalt“ in München<br />
Jeder anspruchsvolle Privathaushalt verfügt über eine große Zahl hochwertiger<br />
Sommer- und Winterkleidung. Durch die korrekte Reinigung und Pflege<br />
sowie das Instandhalten der Garderobe kann diese geschont werden. Trageeigenschaften,<br />
Langlebigkeit und Aussehen können damit positiv beeinflusst<br />
werden. Schuhpflege ist ein weiterer Punkt zur perfekten Garderobe.<br />
Falt- und Legetechniken sowie die dazugehörige Schrankordnung runden<br />
das Thema ab. Dieses Seminar zeigt Ihnen letztlich, wie Sie mit modernster<br />
Technik in einem anspruchsvollen Privathaushalt Wäsche und Garderobe<br />
richtig pflegen und aufbewahren.<br />
Inhalte:<br />
1 Pflege von Oberbekleidung<br />
• Materialkunde: Wolle, Schurwolle, Kaschmir<br />
• Gerätekunde: Waschmaschine, Trockner, Dampfbügeleisen<br />
• Aufdämpfen/Auffrischen u. Kontrolle: Anzüge, Kostüme, Pullover & Co,<br />
Hüte<br />
2 Schrank- und Schubladenordnung<br />
• Was gehört wohin?<br />
• Legetechniken<br />
3 Kleiderbügel<br />
• Arten und Verwendung<br />
4 Koffer packen<br />
5 Fleckentfernung<br />
6 Mottenschutz<br />
7 Ausbesserungsarbeiten<br />
8 Schuhpflege<br />
• Materialkunde, Pflege, Reinigung, Putzutensilien, Aufbewahrung und Lagerung<br />
Termin, Ort und Zeiten: 20. September 2013 in München, 9 bis 17 Uhr.<br />
Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />
oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband<br />
Hauswirtschaft e.V. 159,– Euro, sonst sonst<br />
179,– Euro. Preise zuzüglich MwSt., inkl. Tagungsunterlagen<br />
und -verpflegung<br />
Referentin: Ursula Bolhuis, Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin,<br />
Diplom-Ökotrophologin<br />
Zusatztermin wegen<br />
großer Nachfrage<br />
Anmeldecoupon per Fax (0 89) 318905-38 oder online unter www.vnm-akademie.de<br />
Anmeldung/Rücktritt: Nach Erhalt Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen eine Eingangsbestätigung<br />
mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Seminargebühr<br />
erhalten Sie spätestens zum Anmeldeschlusstermin eine Rechnung, die<br />
gleichzeitig als An melde- bestätigung dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss<br />
Ihre Teilnahme stornieren, müssen wir die gesamte Gebühr in Rechnung<br />
stellen. Stornieren Sie Ihre Teilnahme vor dem Anmeldeschluss, müssen wir<br />
30,– Euro Bearbeitungsgebühr erheben.<br />
Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Ersatzperson als Vertretung schicken.<br />
Alle Preise zzgl. gesetzlicher MwSt., Tagungsunterlagen, -getränken, Kaffeepausen<br />
und Mittagessen, sofern nicht anders angegeben.<br />
Anmeldung<br />
Hiermit melde ich mich<br />
verbindlich an zum Seminar:<br />
■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />
Meine Mitgliedsnummer:<br />
■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />
Meine Abonummer<br />
Rechnungsadresse:<br />
Anmeldeschluss: jeweils 14 Tage vorher, sofern nicht anders angegeben.<br />
Absage: Der Veranstalter Verlag Neuer Merkur GmbH behält sich das Recht vor,<br />
die Seminare aus wichtigem Grund abzusagen. Änderungen und Irrtümer sowie<br />
Preisänderungen vorbehalten.<br />
Ansprechpartner:<br />
Ulrich Bartel, Telefon: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />
Coupon ausschneiden, ggf. kopieren und einsenden an:<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, vnm-Akademie,<br />
Postfach 60 06 62, 81206 München<br />
■ Ich bin Mitglied <strong>im</strong> Berufsverband Hauswirtschaft.Meine Kundennummer:<br />
■ Ich bin Mitglied <strong>im</strong> Berufsverband Hauswirtschaft.<br />
Meine Mitgliedsnummer<br />
✃<br />
y Diabetes<strong>management</strong><br />
ohne Diabetikerprodukte<br />
Name/Vorname<br />
E-Mail<br />
y Bodenexkursion<br />
y Arbeitsrecht 4<br />
y Jobvermittlung und<br />
Persönlichkeitstraining<br />
y Wäsche- und<br />
Garderobenpflege<br />
Berufliche Funktion<br />
Telefon/Fax<br />
Straße/Nr.<br />
PLZ/Ort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Mit meiner Unterschrift erkenne ich die genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />
<strong>rhw</strong><br />
rationelle hauswirtschaft<br />
<strong>management</strong><br />
■ Ja, ich bin damit einverstanden, dass Sie mich ggf. per E-Mail oder Telefon über weitere Verlagsangebote informieren.
Report<br />
Lebensbegleiter<br />
für Wohnungslose<br />
Haus „Maria Veen“ in Reken <strong>im</strong> südlichen Münsterland ist eine<br />
stationäre Einrichtung der Wohnungslosenhilfe. Hier wird wohnungslosen<br />
und suchtkranken Menschen eine Wohnstätte mit<br />
verlässlichen Strukturen und bedarfsgerechter Unterstützung<br />
geboten. Dies erfordert von den hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />
eine extrem individuelle Leistungsgestaltung zwischen<br />
professionellem Anspruch und der Wahrung der Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />
der Bewohner.<br />
Die hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen <strong>im</strong> Haus Maria Veen (von links nach rechts):<br />
HWL Gerlind Sicking, Karolina Perajica (Hauswirtschafterin) sowie Beate Schlatjan und<br />
Susanne Dirking (Ökotrophologinnen)<br />
Vor 125 Jahren wurde das Haus „Maria<br />
Veen“ in der Trägerschaft des Vereins<br />
Katholischer Arbeiterkolonien in Westfalen<br />
gegründet. Damals wie heute ist es<br />
Ziel der Einrichtung, wohnungslosen Menschen<br />
neben Unterkunft und Verpflegung<br />
eine Tagesstruktur zu geben und möglichst<br />
eine Befähigung zu einem eigenverantwortlichen<br />
Leben zu erreichen.<br />
Dafür begleiten rund 100 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus den Bereichen Verwaltung,<br />
Pflege, Hauswirtschaft, Sozialdienst<br />
und Arbeitsanleitung zirka 230 wohnungslose<br />
Männer in den diversen Wohnhäusern<br />
und Werkstätten.<br />
Die verschiedensten – oft extremen –<br />
privaten und beruflichen Katastrophen oder<br />
Missgeschicke führen die Bewohner nach<br />
„Maria Veen“. Sie bringen dabei alle denkbaren<br />
Probleme mit in die Einrichtung:<br />
Schulden, Arbeitslosigkeit und auffälliges<br />
Verhalten oder auch verschiedene Krankheiten<br />
und häufig eine bestehende Suchtproblematik.<br />
Kontrollierter Alkoholkonsum<br />
ist erlaubt<br />
Hier finden sie wieder Halt dank einer<br />
verlässlichen Tagesstruktur und einer sinnvollen<br />
Tätigkeit, zum Beispiel in der Gärtnerei,<br />
der Montage, der Tischlerei, der Landwirtschaft,<br />
der Haustechnik, der Bäckerei,<br />
der Schmiede, der Küche und Hauswirtschaft.<br />
Die Einrichtung ist in einem hohen<br />
Maß selbstversorgend. Das reicht von der<br />
Biogasanlage, die von der eigenen Landwirtschaft<br />
mit Rohstoffen versorgt wird, über<br />
die Tischlerei, die alle Möbel und Fenster<br />
selbst fertigt, bis hin zur Haustechnik, die<br />
externe Handwerker fast völlig entbehrlich<br />
macht.<br />
Gerlind Sicking ist als Hauswirtschaftsleiterin<br />
unter anderem für die Wäscherei und<br />
Raumpflege zuständig, so genannte „Haus -<br />
helfer“ kümmern sich um die Hygiene<br />
In der Suchtarbeit werden Einrichtungen<br />
nach ihrer Handhabung des Themas Alkohol<br />
eingeteilt: In sogenannten „nassen<br />
Einrichtungen“ ist ein kontrollierter Konsum<br />
von niedrigprozentigen Alkoholika, wie etwa<br />
Bier, gestattet; in „trockenen Einrichtungen“<br />
darf Alkohol nicht einmal außerhalb der Einrichtung<br />
konsumiert werden. Das Haus „Maria<br />
Veen“ zählt zu den „nassen Einrichtungen“,<br />
was die Mitarbeiter mitunter vor besondere<br />
Herausforderungen stellt.<br />
Gerlind Sicking ist als Hauswirtschaftsleiterin<br />
unter anderem für den Wäschereiund<br />
Raumpflegebereich tätig. Gemeinsam<br />
mit ihren Mitarbeiterinnen gestaltet sie die<br />
Hauswirtschaft in erster Linie als Arbeitsbereich<br />
oder auch tagesstrukturierende Maßnahme<br />
zur Sicherstellung der Hygiene in den<br />
Häusern und gleichzeitig als ein Angebot<br />
zum Erlernen lebenspraktischer Fähigkeiten.<br />
Vorrangig dient die Abteilung Hauswirtschaft<br />
dazu, die Arbeitsfähigkeit <strong>im</strong> Rahmen des<br />
jeweils Möglichen wiederzuerlangen und<br />
dann zu erhalten. Daher müssen gegebenenfalls<br />
selbst fachliche Ansprüche zurückstehen,<br />
so lange keine Gefährdung der Bewohner<br />
oder Mitarbeiter besteht.<br />
„Haushelfer“ kümmern sich<br />
um die Hygiene<br />
Für die Mitarbeiter bedeutet dies, neben<br />
einer fachlichen Qualifikation vor allem<br />
täglich Einfühlungsvermögen, Organisationstalent<br />
und Flexibilität zu beweisen.<br />
Grundvoraussetzung für das Begleiten und<br />
Anleiten ist situationsgerechtes, pädagogisches<br />
Handeln auf Grundlage des ressourcenorientierten<br />
Ansatzes. Hier steht der pädagogische<br />
Auftrag definitiv <strong>im</strong> Vordergrund<br />
und ist für jeden Mitarbeiter oberste Priorität<br />
<strong>im</strong> Umgang mit den Bewohnern.<br />
Für die Sicherstellung der Hygiene in<br />
den Häusern sorgt <strong>im</strong> Haus „Maria Veen“<br />
Fotos: Sascha Kühnau/Haus Maria Veen/privat<br />
30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Report<br />
der Haushelferpool. Dieser Pool besteht aus<br />
Bewohnern des Hauses, die halbe oder ganze<br />
Tage <strong>im</strong> Arbeitsbereich der Hauswirtschaft<br />
tätig sind. Sie übernehmen die komplette<br />
Reinigung der Flure und der gemeinschaftlichen<br />
Räumlichkeiten wie Sanitäranlagen<br />
und Küchen. Außerdem kümmern sich<br />
die Haushelfer in Form von Patenschaften<br />
um die Z<strong>im</strong>merreinigung älterer oder erkrankter<br />
Bewohner. Für die Beschaffung von<br />
Reinigungsmitteln sind die Haushelfer<br />
selbst verantwortlich; zwe<strong>im</strong>al wöchentlich<br />
findet dafür die Materialausgabe in der<br />
Hauswirtschaft statt.<br />
Unterweisungen <strong>im</strong> Gebrauch von industriellen<br />
Reinigungsmitteln und Arbeitsschutz<br />
erfolgen einmal jährlich durch einen<br />
Mitarbeiter einer externen Reinigungsfirma.<br />
Weiterhin sind die Haushelfer Ansprechpartner<br />
und Vermittler zwischen den Bewohnern<br />
und der Hauswirtschaft. Notwendige<br />
Reparaturarbeiten oder desolate Z<strong>im</strong>merverhältnisse<br />
werden an die Abteilung<br />
Hauswirtschaft weitergegeben, die diese an<br />
die entsprechenden Arbeitsbereiche weiterleitet.<br />
Im zweiwöchigen Rhythmus und<br />
nach Bedarf wird frische Bettwäsche an die<br />
Bewohner ausgegeben sowie die gebrauchte<br />
Bettwäsche entgegengenommen und zur<br />
Wäscherei weitergeleitet.<br />
Hauseigene Wäscherei<br />
Die hauseigene Wäscherei ist der Hauswirtschaft<br />
angegliedert. Auch sie ist <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Tagestrukturierung ein Arbeitsbereich<br />
für Bewohner. Die Wäscherei reinigt<br />
für die Einrichtung Flachwäsche, Arbeitswäsche<br />
für Bewohner und Mitarbeiter, Altenhe<strong>im</strong>wäsche,<br />
bei Bedarf Bewohnerwäsche<br />
und einmal wöchentlich Flachwäsche<br />
und Hemden für eine Partnereinrichtung in<br />
Vreden.<br />
Für Bewohner stehen auf jedem Flur<br />
Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung.<br />
Im Krankheitsfall eines Bewohners<br />
übern<strong>im</strong>mt die Wäscherei die Wäschepflege.<br />
Wie die Zusammenarbeit von Haushelfern<br />
und hauswirtschaftlichen Fachkräften<br />
zu gestalten ist, skizziert das Hauswirtschaftskonzept:<br />
„Persönliche Ansprache,<br />
Anleitung und Begleitung während ihres<br />
täglichen Arbeitsablaufes erfahren die Haushelfer<br />
durch die hauswirtschaftlichen Fachkräfte,<br />
die zumeist eine Zusatzqualifikation<br />
in der Arbeitstherapie besitzen. Hier steht<br />
der pädagogische Auftrag <strong>im</strong> Mittelpunkt,<br />
das heißt, das Personal der Hauswirtschaft<br />
muss die Fähigkeit besitzen, das Umfeld und<br />
den Arbeitsplatz für die Haushelfer so zu gestalten,<br />
dass diese sich mit ihren physischen<br />
und psychischen Beeinträchtigungen respektiert<br />
und anerkannt fühlen, Ressourcen<br />
erkannt werden und dem Haushelfer die<br />
Möglichkeit gegeben wird, diese zu nutzen.“<br />
Einblick in das Alltagsleben<br />
Mehrere Bewohner erlaubten einen kleinen<br />
Einblick in ihr Alltagsleben. Werner Hütt<br />
ist seit 1998 <strong>im</strong> Haus „Maria Veen“. Er ist einer<br />
der sehr zuverlässigen Bewohner, die in<br />
der Wäscherei täglich zwei Tonnen Wäsche<br />
der eigenen und umliegenden Einrichtungen<br />
fachgerecht aufbereiten. Ein Blick in seine<br />
„Suite“ zeigt, welch guten Halt er <strong>im</strong> Hause<br />
gefunden hat.<br />
Karl-Heinz Kowski lebt hier seit 2004. Er<br />
kümmert sich als Haushelfer um die Ordnung<br />
und Sauberkeit seines Flures. Obwohl<br />
dieser Flur bekannt dafür ist, dass so mancher<br />
Bewohner selbst die grundlegendsten<br />
Hygieneregeln nicht umsetzt, schafft er es,<br />
ein sauberes Erscheinungsbild zu erreichen.<br />
Auch Werner Büld ist seit 2004 <strong>im</strong> Hause<br />
und verbringt hier seinen Lebensabend.<br />
Aufgrund vielfältiger gesundheitlicher Einschränkungen<br />
ist er nicht mehr in der Lage,<br />
einer aktiven Tagesstruktur nachzugehen.<br />
Hier bekommt er jedoch die Möglichkeit,<br />
nach seinem Geschmack und seinem Wunsch<br />
zu leben. Da er damit weder Mitbewohner<br />
noch Mitarbeiterinnen gefährdet, wird dies<br />
in voller Selbstbest<strong>im</strong>mung zugelassen. Die<br />
Ansprüche auf fachlich korrekte Reinigungsqualität<br />
und Hygieneansprüche stehen<br />
konzeptionsgemäß hinten an.<br />
Flexibilität ist gefragt<br />
Die hauswirtschaftlichen Fachkräfte haben<br />
einen besonderen Kontakt zu den Bewohnern<br />
in dieser Männerwelt. Sie bringen<br />
die weiche Komponente ins Alltagsleben,<br />
sind einfühlsame Ansprechpartner der Bewohner<br />
und meist die Vermittlerinnen bei<br />
allen möglichen Anliegen, auch aus ganz<br />
anderen Fachbereichen. Die meisten Bewohner<br />
schauen mindestens täglich einmal<br />
vorbei, wenigstens um „Hallo“ zu sagen<br />
oder ein kurzes Gespräch zu führen. Bei aller<br />
räumlichen Nähe handhaben die Kolleginnen<br />
dies mit der notwendigen professionellen<br />
Distanz.<br />
Die größte Herausforderung für das<br />
Team der hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />
Karolina Perajica, Beate Schlatjan<br />
und Susanne Dirking mit der Leiterin Gerlind<br />
Sicking ist das Aufrechterhalten der täglichen<br />
Lebensfähigkeit der gesamten Einrichtung.<br />
Die Unterstützung durch die Bewohner<br />
ist dabei zwar notwendig, jedoch<br />
nicht fest planbar. Ob die Bewohner morgens<br />
zu ihren Wirkungsstätten kommen und<br />
arbeitsfähig sind, ist nicht vorhersehbar. Das<br />
erfordert außerordentliche Flexibilität und<br />
enormes Organisationstalent.<br />
Der tägliche Umgang mit dem Thema<br />
Wohnungslosigkeit, Suchterkrankung, psychische<br />
Erkrankung und Kr<strong>im</strong>inalität, oftmals<br />
in Kombination miteinander, und das<br />
daraus resultierende „niederschwellige Angebot“,<br />
das den Bewohnern zumeist geboten<br />
werden muss, ist kein Grund für Resignation,<br />
sondern gibt den Ansporn zur Bewältigung<br />
dieser stets neuen Herausforderungen.<br />
Ressourcenorientiertes Arbeiten anstelle<br />
von defizitorientiertem Arbeiten steht<br />
hier an erster Stelle. Hier wird ein Betreuungsansatz<br />
konsequent gelebt, wie er beispielsweise<br />
<strong>im</strong> Bereich der Altenpflege gerade<br />
erst begonnen hat.<br />
t Sascha Kühnau/MK<br />
Die hauseigene Wäscherei ist auch ein Arbeitsbereich für Bewohner<br />
und strukturiert deren Tag<br />
Werner Büld ist seit 2004 <strong>im</strong> Hause und verbringt hier seinen<br />
Lebensabend<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 31
Marktplatz<br />
Hersteller: Zanussi Professional<br />
Name: Serie H8<br />
Produkt: Haubenspülmaschine<br />
Sparen auf der ganzen Linie heißt das Ziel, das sich Zanussi mit seiner neuen Haubenspülmaschinen<br />
Serie H8 gesetzt hat. Pro Zyklus werden lediglich zwei Liter Wasser zum Spülen benötigt,<br />
an Reiniger und Klarspüler sind kleinere Mengen als üblich erforderlich und durch die ESD-<br />
Energiesparvorrichtung – einem Wasser-Vorheizsystem – wird die vorhandene Energie zugleich zum<br />
Anheizen des Wassers genutzt. Zusammen mit dem automatischen Entkalkungszyklus für völlig<br />
kalkfreie Komponenten ergibt sich ein geringerer Energieverbrauch und damit bis zu 33 Prozent<br />
niedrigere Betriebskosten.<br />
I www.zanussiprofessional.de<br />
Hersteller: Tork<br />
Name: Ad-a-glance<br />
Produkt: Online-Tool<br />
Zur Verkaufsförderung nutzen viele Betriebe Servietten-<br />
Spender o. Ä. als Werbeflächen. Für die gezielte Gestaltung<br />
von Tisch-, Theken- und Stehspendern hat Tork „Ad-aglance“<br />
entwickelt, mit dem Werbebotschaften in ein bereits formatiertes<br />
Layout eingefügt, Texte, Bilder und Logos individuell<br />
gestaltet und die fertigen Einleger selbst ausgedruckt werden<br />
können. Das Online-Tool bietet auch Vorlagen, die je nach<br />
Wunsch und Bedarf angepasst werden können, an.<br />
I www.tork.de<br />
Hersteller: CDS Design<br />
Name: Der heiße Tisch<br />
Produkt: Kochgerät<br />
Der „heiße Tisch“ hält, was sein Name verspricht: Auf Knopfdruck<br />
bildet sich in der Mitte des Edelstahltisches eine 25 Mill<strong>im</strong>eter<br />
tiefe Kochmulde mit einem Durchmesser von 40 cm.<br />
Sie lässt sich bis zu 220 Grad erhitzen – ideal also, um dort zu braten,<br />
kochen und grillen. Die zubereiteten Speisen können in einer<br />
15 cm breiten Zone um die Kochmulde warm gehalten und außen<br />
am kühl bleibenden Tischrand sogleich verzehrt werden. Der Tisch<br />
bietet Platz für vier bis sechs Personen und lässt sich auf Wunsch<br />
auch als Modul in die Küche einbauen.<br />
I www.der-heisse-tisch.de<br />
Hersteller: Frilich<br />
Name: Buffet Wall<br />
Produkt: vertikales Buffet-System<br />
Um Platzmangel be<strong>im</strong> Buffet-Aufbau zu vermeiden, bietet Frilich<br />
mit seiner “Buffet Wall” eine senkrechte Verlängerung<br />
der horizontalen Präsentationsflächen: Eine 75 cm breite Trägerwand<br />
aus Edelstahl, die kippfest auf zwei, 30 cm großen, massiven<br />
Standfüßen ruht, wird mit Hilfe von Edelstahlhaltern zum Beispiel<br />
mit Saftkannen oder Cerealienspendern bestückt. Die gewünschten<br />
Elemente können in verschiedenen Höhen über- und nebeneinander<br />
angeordnet und auch miteinander verbunden werden.<br />
I www.frilich.com<br />
32 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013
Report<br />
Kritik und Chancen<br />
Welche Themen sollten in der hauswirtschaftlichen<br />
Ausbildung vertieft<br />
werden? (Anzahl der Nennungen)<br />
Hintergrund: sonne fleckl/Fotolia.com<br />
Die spannenden Ergebnisse der „Bayerischen Verbleibstudie“<br />
(siehe <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 6/2013) des Instituts für empirische<br />
Sozialforschung Nürnberg <strong>im</strong> Auftrag des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums<br />
haben nicht nur Zahlen erfasst, sondern<br />
ergeben auch ein St<strong>im</strong>mungsbild. Welche Kritik gibt es und<br />
welche Chancen auf Verbesserung?<br />
Die drei in der Umfrage berücksichtigten<br />
Gruppen – derzeitig, ehemals und<br />
nie in der Hauswirtschaft Beschäftigte<br />
– haben scheinbar allesamt mit den gleichen<br />
Problematiken zu kämpfen.<br />
1. Baustelle Ansehen<br />
Besonders sticht die Schwierigkeit hervor,<br />
dass es dem Beruf der Hauswirtschafterin<br />
sowohl gesellschaftlich als auch betrieblich<br />
an „Ansehen“ mangelt. Alle in diesem<br />
Bereich Tätigen haben den Eindruck,<br />
dass eigentlich niemand richtig weiß – auch<br />
die Vorgesetzten sowie Kollegen und Kolleginnen<br />
aus anderen Disziplinen, mit denen<br />
man zusammen arbeitet, nicht –, dass es<br />
sich um einen verantwortungsreichen Ausbildungsberuf<br />
handelt, mit dessen erfolgreichem<br />
Abschluss die Ausübung anderer<br />
Jobs als Putz- oder Küchenhilfen angestrebt<br />
ist. Folgendes Zitat steht exemplarisch für<br />
viele weitere gleichlautende Meinungen:<br />
„Als normale Hauswirtschafterin =<br />
staatlich geprüfte ‚Putze’ steht man auf der<br />
Stufe einer ungelernten Reinigungskraft.“<br />
u „Letztlich sind Hauswirtschafts-Kräfte<br />
eigentlich nur <strong>im</strong> Bereich Reinigung vom<br />
Fach, die meisterlichen Kenntnisse <strong>im</strong><br />
Backen usw. sollten unbedingt von der<br />
Handelskammer anerkannt werden.“<br />
u „Eine Hauswirtschafterin ist sehr breitgefächert<br />
ausgebildet, steht dann <strong>im</strong><br />
Berufsleben aber schlecht da, weil sie<br />
in den einzelnen Bereichen <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu einer Hotelfachfrau, Kinderpflegerin<br />
etc. schlechter ausgebildet ist.“<br />
u „Als Fachlehrer für Hauswirtschaft wird<br />
man schnell ‚Mädchen für alles’ (Dekos,<br />
Feste organisieren,…)“<br />
2. Baustelle Bezahlung<br />
Auch die schlechte Bezahlung hauswirtschaftlicher<br />
Arbeit steht <strong>im</strong> Fokus. 64 Befragte<br />
weisen darauf hin, dass es generell<br />
an „Stellen mit leistungsgerechter Bezahlung“<br />
mangele. Die sogenannten „450-Euro-<br />
Jobs“ ernten Kritik, da sie häufig die Einkommensmöglichkeiten<br />
nach oben l<strong>im</strong>itieren.<br />
Ebenso negativ wird der Status der<br />
Hauswirtschaft als „Niedriglohnsektor“ beurteilt,<br />
in dem „kein Mindestlohn tariflich“<br />
vereinbart sei. Beklagt wird oftmals, dass<br />
die Beschäftigung in Form von „Leiharbeit“<br />
ausgeübt wird. Ein Zitat: „Gute HW-Fachkräfte<br />
üben den Beruf leider aufgrund des<br />
eindeutig zu geringen Einkommens nicht<br />
aus.“<br />
3. Baustelle Arbeitszeiten<br />
Als dritte Hauptschwierigkeit bei der<br />
hauswirtschaftlichen Berufsausübung kristallisiert<br />
sich das Problem „Arbeitszeit“, gerade<br />
in Hinblick auf „Vereinbarung von Familie<br />
und Beruf“, heraus: Lange Arbeitszeiten,<br />
Überstunden (<strong>im</strong> Durchschnitt 5,9 Stunden<br />
pro Woche!), Schicht- und Wochenendarbeit<br />
belasten <strong>im</strong> Alltag.<br />
Die „Arbeitssituation“ wird generell kritisch<br />
beurteilt, vor allem was den Zeitdruck<br />
betrifft: 45 Personen berichten, dass insbesondere<br />
in der Pflege, aber auch bei der Reinigung<br />
die für die Erledigung der anstehenden<br />
Arbeitsaufgaben zugebilligte Zeit <strong>im</strong>mer<br />
knapper bemessen würde: „Zu wenig Zeit<br />
für Aufgaben, die viel zu groß angelegt sind.“<br />
Dazu kommt, dass die hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeit oftmals „schwere oder anstrengende<br />
körperliche Arbeit“ beinhaltet.<br />
Vorschläge zur Verbesserung<br />
Folgende Vorschläge zur „Verbesserung<br />
der Arbeitsmarktchancen von Hauswirtschafterinnen“<br />
wurden genannt:<br />
u „HW ist die Ke<strong>im</strong>zelle für gutes Gelingen<br />
in Familie, sozialen Einrichtungen,<br />
aber auch bei Firmen.“<br />
u „Eine Imagekampagne mit Infos über<br />
Vielfältigkeit des Berufs ist nötig: Die<br />
Hauswirtschaft braucht ein modernes,<br />
zeitgemäßes Auftreten – weg vom<br />
Image der Putze und der ‚langweiligen’<br />
Hausfrau.“<br />
u „Wir sollten aufschlussreiche Berufsbezeichnungen<br />
verwenden, die zusätzliche<br />
Lerninhalte aufzeigen, beispielsweise<br />
Diätetik, Schwerpunkt Hotel und<br />
Ernährung, Kochen und<br />
Gesundheit: 129<br />
Verstärkter Praxisbezug,<br />
mehr Praktika: 89<br />
Pflege und Betreuung: 83<br />
Hygiene, Desinfektion, Reinigung,<br />
Wäschepflege: 55<br />
Personal- und Gesprächsführung: 53<br />
(Arbeits-)Organisation, Projekt<strong>management</strong><br />
und Dienstplanerstellung:<br />
46<br />
BWL und Unternehmensführung: 44<br />
Qualitäts<strong>management</strong> und HACCP: 31<br />
Sozialkompetenzen, Teamarbeit,<br />
Schlüsselqualifikationen: 31<br />
Gartenbau und Tierhaltung: 27<br />
Buchführung, -haltung,<br />
Kostenrechnung: 23<br />
Arbeiten in der Großküche: 19<br />
Umgang mit EDV: 6<br />
Arbeitsrecht und -sicherheit: 16<br />
Arbeiten <strong>im</strong> Großhaushalt: 12<br />
(Selbst-)Vermarktung: 7<br />
Arbeiten <strong>im</strong> Privathaushalt: 6<br />
Tourismus’, und diese <strong>im</strong> Titel anführen,<br />
nicht nur als Zusatzklausel <strong>im</strong> Zeugnis.“<br />
u „Wir brauchen einen Master of Housekeeping<br />
/ Meister der Hauswirtschaft.“<br />
u „Fachkraft für Haushalt mit zu betreuenden<br />
Personen (Kinder, …)“; „Fachkraft<br />
für Ernährung und Versorgung“<br />
u „Die ‚Hauswirtschaftsmeisterin’ sollte<br />
in ‚Meisterin für Haushalts<strong>management</strong><br />
und Ernährung’ umbenannt werden.“<br />
u „Hauswirtschaft sollte nicht ‚jeder’ lernen<br />
können. Die Klassen schauen eher<br />
aus wie ‚Arbeitslosenklassen’.“<br />
Allein 23 Personen wünschen sich wörtlich<br />
eine bessere praktische Ausbildung, verknüpft<br />
mit dem Hinweis auf den großen<br />
Wert von Praktika während der Ausbildung.<br />
Hierzu passt auch der Vorschlag, die Ausbildung<br />
mit einem praktischen Vorbereitungsjahr<br />
beginnen zu lassen, um sie anschließend<br />
in einem einzelnen Bereich schulisch<br />
zu vertiefen (siehe auch Beispiel<br />
Schweiz für HBL ab Seite 19).<br />
Eine Teilnehmerst<strong>im</strong>me äußerte sich explizit<br />
zur Umfrage: „Diese Aktion ist ein guter<br />
Anfang! Best<strong>im</strong>mt berücksichtigen Sie<br />
auch die Aussagen der Arbeitgeberseite.“<br />
Und genau das geschieht gerade bundesweit<br />
in der Studie „Neue Perspektiven für<br />
die Hauswirtschaft“ der ZSH Halle und des<br />
IFOK Berlin. Diese Ergebnisse werden, wie<br />
berichtet, <strong>im</strong> Sommer 2014 erwartet.<br />
t Robert Baumann<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 33
Report<br />
Erfolgstag am Bodensee<br />
„Überall, wo die Küche funktioniert, haben die Einrichtungsleiter keine Probleme, Bewohner zu<br />
bekommen“, so Referent Ralf Klöber. Und doch gibt es wachsende Herausforderungen: Laut einer<br />
aktuellen DGE-Querschnittsstudie (ErnSiPP 2012) haben von <strong>im</strong> Privathaushalt lebenden pflegebedürftigen<br />
Personen (Durchschnittsalter 81 Jahre) rund 52 Prozent Kaubeschwerden, 28 Prozent<br />
Schluckbeschwerden und 48 Prozent Mundtrockenheit. Der 7. <strong>rhw</strong>-Erfolgstag in Kooperation<br />
mit KlöberKASSEL brachte interessante Lösungen.<br />
Über 80 Teilnehmende und Aussteller<br />
kamen zum 7. <strong>rhw</strong>-Erfolgstag auf Schloss<br />
Liebenau nahe Friedrichshafen/Bodensee<br />
Corinna Unglert (war auch Referentin<br />
be<strong>im</strong> 15. <strong>rhw</strong>-Symposium) präsentierte<br />
Ergebnisse aus dem World Café<br />
M. Christine und Ralf Klöber<br />
vom Kooperationspartner<br />
KlöberKASSEL servieren <strong>im</strong><br />
Schloss einen Müslischaum<br />
„Denken Sie auch an Ersatzprodukte.<br />
Weg vom ewigen Kartoffelbrei – wie wäre<br />
es denn mal mit Reispüree, bestehend<br />
aus Reismehl, Hühnerbrühe und Butter<br />
oder mit Mehl aus Hülsenfrüchten?“,<br />
so Smoothfood-Koch Herbert Thill<br />
Rote-Bete-Air, hergestellt mit einer Art Aquariumpumpe<br />
34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Report<br />
„Die Speisekarte gehört für mich auf die Startseite einer<br />
Webseite. Wenn durch eine gute Küche sich nur ein Bewohner<br />
mehr für das He<strong>im</strong> entscheidet, dann sind das mindestens<br />
25.000 Euro mehr Umsatz pro Jahr“, sagte Ralf Klöber,<br />
KlöberKASSEL<br />
„Unsere Tellerränder sind in rot gehalten, weil ab<br />
dem 50. Lebensjahr die Linse gelb eintrübt und man<br />
dann gelbe Farbtöne schlechter erkennen kann. Und<br />
blaue Farbe geht für Lebensmittel gar nicht, zeigen<br />
Untersuchungen“, erklärte Annette Gross<br />
Michaela Thalhammer be<strong>im</strong><br />
Einschenken von Fruchtund<br />
Gemüsesäften<br />
„Die Sitzhaltung ist entscheidend be<strong>im</strong><br />
Schluckvorgang, also auch, dass die Füße<br />
auf dem Boden stehen“, demonstrierte<br />
Annette Gross, WGP Produktdesign<br />
Fotos: Robert Baumann<br />
„Das Schöne an Smoothfood ist<br />
auch, dass die Bewohner alle das<br />
Gleiche essen können, wenn auch in<br />
unterschiedlicher Konsistenz“, so<br />
Michaela Thalhammer, biozoon<br />
Ausstellerfirmen wie Robot Coupe<br />
(links) oder LiSe plus (rechts)<br />
informierten die Teilnehmer<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 35
Report<br />
Speisenlogistik auf einem<br />
historischen Klinikgelände<br />
Wenn den Patienten <strong>im</strong> Klinikum St. Georg in Leipzig die Mahlzeiten<br />
ans Bett serviert werden, ahnen sie nicht, welch langen<br />
Weg Linseneintopf nach sächsischer Art, Spinat mit Rühreiern<br />
und Salzkartoffeln oder Spaghetti alla Bolognese zurückgelegt<br />
haben. Sämtliche Speisen erwecken optisch und sensorisch den<br />
Eindruck, als hätte die Hausfrau sie eben gerade auf dem Herd<br />
zubereitet. „Die Ernährung gehört zu den Höhepunkten <strong>im</strong> Klinikalltag<br />
und trägt – sofern sie gesund und schmackhaft zubereitet<br />
wird – entscheidend zum Genesungsprozess bei“, unterstreicht<br />
Uwe Matauschek.<br />
Jugendstil: Das Eingangsportal des Klinikums an der Delitzscher Straße<br />
Der Küchenmeister und Betriebswirt<br />
von der Schubert Speisenversorgung<br />
Leipzig trägt <strong>im</strong> Rahmen eines<br />
Managementvertrags mit dem Betreiber<br />
der Klinikküche die Verantwortung für die<br />
Verpflegung. Der Betreiber, die St. Georg<br />
Wirtschafts- und Logistikgesellschaft mbH,<br />
ist zuständig für die Verpflegung von täglich<br />
1.300 bis 1.500 stationären Patienten<br />
aller Altersgruppen, der Kinder in der betriebseigenen<br />
Kindertagesstätte sowie der<br />
Gäste des Restaurants.<br />
Bei der Zusammenstellung der drei<br />
Hauptmahlzeiten, aber auch kleinerer Gerichte,<br />
haben die Patienten die Qual der<br />
Wahl: Jede Komponente enthält auf Senioren,<br />
Kinder, Vegetarier oder Freunde original<br />
sächsischer Hausmannskost abgest<strong>im</strong>mte<br />
Angebote.<br />
Sonderkost? Koscher? Halal?<br />
Das Küchenteam geht auch gern auf<br />
Sonderwünsche ein. „Je nach medizinischer<br />
Indikation bereiten wir über 30 diätetische<br />
Sonderkosten zu. Gegebenenfalls<br />
können wir auch Gerichte aus rituell reinen<br />
(Halal) oder koscheren Lebensmitteln kochen“,<br />
so der Küchenchef. Genießern, die<br />
sich gesundheitsbewusst ernähren möchten,<br />
empfiehlt die Speisekarte zudem<br />
„Schubert-balance“ – ein Ernährungsprogramm,<br />
das nach Empfehlungen der Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung e. V. entwickelt<br />
wurde.<br />
Modernste Küchentechnik macht es<br />
möglich, dass trotz langer Wege vom Herd<br />
bis zum Krankenbett jede Portion frisch<br />
serviert werden kann. „Wir produzieren <strong>im</strong><br />
Cook-&-Chill-Verfahren“, erklärt Uwe Matauschek.<br />
Dies bedeutet, dass nach der Ermittlung<br />
des Bedarfs jede warme Komponente<br />
zunächst nach herkömmlichen Verfahren<br />
vorgekocht, -gebraten oder -gegrillt<br />
wird. Ist der Garpunkt erreicht, erfolgt innerhalb<br />
von 90 Minuten eine Abkühlung<br />
auf zwei Grad Celsius. Durch den „Kälteschock“<br />
wird die Kontaminationsgefahr auf<br />
ein Min<strong>im</strong>um reduziert: „Der hygienisch<br />
bedenkliche Temperaturbereich zwischen<br />
10 und 40 Grad wird so schnell durchschritten,<br />
dass pathogene Ke<strong>im</strong>e keine<br />
Chance haben“, sagt der Küchenchef.<br />
Ein weiterer Vorteil von Cook & Chill ist<br />
die Schonung ernährungsphysiologisch<br />
wichtiger Inhaltsstoffe. Wird die Kühlkette<br />
nicht unterbrochen, können die Speisen<br />
bis zu 96 Stunden ohne Qualitätsverlust<br />
gelagert werden. Damit sie aber bis zum<br />
„Endverbraucher“ an Qualität nichts einbüßen,<br />
ist auch eine gut organisierte Logistik<br />
notwendig. Dies um so mehr, weil<br />
nicht nur auf dem Klinikgelände weite Strecken<br />
zurückgelegt werden müssen, sondern<br />
auch einige Stationen an anderen<br />
Standorten zu beliefern sind.<br />
„Kulinarische Höhepunkte“<br />
<strong>im</strong> Klinikalltag<br />
Am 20. März des letzten Jahres feierte<br />
das Krankenhaus „St. Georg“ die 800. Wiederkehr<br />
des Tages, an dem Kaiser Otto IV.<br />
das Thomaskloster mit dem „Spittal sente<br />
Jorgen“ als eines der ältesten Hospitäler<br />
Deutschlands gestiftet hatte. 1439 verfügte<br />
dann Bischof Johannes von Merseburg<br />
die Abtretung des Georgenhospitals und<br />
der Kapelle an den Rat der Stadt Leipzig<br />
mit der Auflage, das Hospital durch einen<br />
Neubau zu ersetzen. Nach einer wechselvollen<br />
Geschichte an verschiedenen Standorten<br />
der Stadt wurde auf Beschluss des<br />
Stadtrats 1908 <strong>im</strong> Stadtteil Eutritzsch an<br />
der heutigen Delitzscher Straße der Grundstein<br />
für einen neuen Krankenhauskomplex<br />
<strong>im</strong> seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
üblichen Pavillonstil gelegt.<br />
Durch voneinander getrennte, weitgehend<br />
autark zu bewirtschaftende Gebäudeeinheiten<br />
sollte die Infektionsgefahr vermindert<br />
werden, gleichermaßen sollten die<br />
weitläufigen Parkanlagen mit sauerstoffspendenden<br />
Bäumen die Genesung der Patienten<br />
fördern.<br />
Insgesamt 50 Jugendstil-Gebäude<br />
Heute zählt das Klinikum „St. Georg“<br />
mit seinen rund 50 Jugendstil-Gebäuden –<br />
darunter sieben Bettenhäuser – und altem<br />
Baumbestand zu den schönsten architektonischen<br />
Ensembles der sächsischen Messestadt.<br />
Mit der Erweiterung des medizinischen<br />
Angebots und der Spezialisierung<br />
Fotos: Reinhard Wylegalla, Klinikum St. Georg, Unternehmenskommunikation<br />
36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Report<br />
Die gereinigten Tabletts werden der Spülmaschine entnommen<br />
und für den nächsten Einsatz bereitgestellt<br />
Am Fließband werden die gekühlten Komponenten patientengerecht<br />
portioniert<br />
auf die Traumatologie, Neurochirurgie, Infektiologie,<br />
als Brandverletztenzentrum<br />
und in weiteren Bereichen wurden zudem<br />
einige Neubauten in die historische Bausubstanz<br />
integriert.<br />
So sehr die Anlage Kunsthistoriker und<br />
Denkmalpfleger in helles Entzücken zu versetzen<br />
vermag, so sehr ist sie auch eine<br />
logistische Herausforderung. „Moderne<br />
Kliniken werden so geplant, dass die Wege<br />
möglichst kurz sind. Im Idealfall befinden<br />
sich sogar sämtliche Funktionseinheiten<br />
unter dem gleichen Dach. Heute plant man<br />
also um die Logistik herum. Im Fall St.<br />
Georg ist es aber genau umgekehrt“, unterstreicht<br />
Uwe Behrends, Geschäftsführer<br />
der St. Georg Wirtschafts- und Logistikgesellschaft<br />
mbH.<br />
Damit dessen ungeachtet die Auslieferung<br />
der Speisen reibungslos funktioniert<br />
und sich jeder Patient auf die „kulinarischen<br />
Höhepunkte“ freuen darf, sind<br />
montags bis freitags „Menüdamen“ unterwegs,<br />
um jeden Patienten nach seinen<br />
Wünschen für den nächsten Tag bzw. das<br />
Wochenende zu fragen und die Bestellungen<br />
sofort per Scanner in das elektronische<br />
System einzuspeisen. Uwe Matauschek:<br />
„Dabei werden natürlich stets medizinische<br />
Notwendigkeiten berücksichtigt. Auch sind<br />
bis kurze Zeit vor der Auslieferung Umdispositionen<br />
– zum Beispiel aufgrund einer<br />
kurzfristigen Verlegung – möglich.“ Die Bestellungen<br />
werden in der EDV gespeichert<br />
und auf Begleitkarten ausgedruckt.<br />
Exakter Tourenplan spart Zeit<br />
Am Ziel: Nach dem Entladen werden die Transportwagen auf die Station geschoben<br />
Diese Begleitkarten sind verbindlich<br />
für die kalte Portionierung der Komponenten<br />
bei einer Raumtemperatur von sechs<br />
Grad Celsius. Sobald die gefüllten Tabletts<br />
das Fließband verlassen, werden sie in mit<br />
den Daten der jeweiligen Station gekennzeichnete<br />
Transportwagen geschoben und<br />
diese schließlich verschlossen und <strong>im</strong> Regenerierbahnhof<br />
angedockt. „Die Wagen<br />
sind mit einer heißen Kammer, die auf bis<br />
zu 65 Grad Celsius geheizt werden kann,<br />
sowie mit einer Kühlkammer für Temperaturen<br />
bis sechs Grad ausgestattet“, erläutert<br />
der Küchenchef. Nach einem rund 50-<br />
minütigen Regenerierungsprozess können<br />
die Speisen verzehrgerecht ausgeliefert<br />
werden.<br />
Dafür stehen zwei Lkw bereit, die nach<br />
einem exakt abgest<strong>im</strong>mten Touren- und<br />
Zeitplan drei Mal am Tag sämtliche Stationen<br />
in den Bettenhäusern auf dem Gelände<br />
sowie die Partnerkliniken der Unternehmensgruppe<br />
St. Georg beliefern. Uwe<br />
Behrends: „Morgens um sieben Uhr beginnt<br />
der Transport des bereits am Vorabend<br />
zubereiteten Frühstücks, ab elf Uhr<br />
werden die Mittagsmahlzeiten samt Vesper<br />
ausgeliefert und zwischen 16.30 Uhr<br />
und 17.00 Uhr verlässt das Abendessen die<br />
Küche.“<br />
Jeder Lkw ist zwischen Küche und Zielstation<br />
max<strong>im</strong>al zehn Minuten unterwegs.<br />
Damit die Mahlzeiten pünktlich serviert<br />
werden können, ist der Transportplan für<br />
die Organisation aller vorhergehenden Phasen<br />
vom Regenerierungsprozess zurück<br />
über die Portionierung bis zur Produktion<br />
verbindlich.<br />
Auch der Rücktransport<br />
ist gut organisiert<br />
Für die Patienten kaum wahrnehmbar,<br />
aber aus hygienischen Gründen nicht minder<br />
bedeutsam ist die Abholung der benutzten<br />
Gedecke. Uwe Behrends: „Nach<br />
einer bis anderthalb Stunden sollen auf<br />
den Stationen alle Wagen mit Leergut bzw.<br />
Speiseresten wieder zum Abholen bereit<br />
stehen.“ Nach dem Rücktransport in die<br />
Küche werden sie ausgeräumt, die Speisereste<br />
vorschriftsmäßig entsorgt, Geschirr<br />
und Bestecke gespült und die Wagen<br />
nach HACCP gewaschen und desinfiziert.<br />
Um der Bildung von resistenten Ke<strong>im</strong>en<br />
vorzubeugen, wird in gewissen Zeitabständen<br />
das Desinfektionsmittel gewechselt.<br />
Tritt indessen unter den Patienten<br />
eine Infektion auf, dürfen die mit Leergut<br />
gefüllten Transportwagen erst wieder<br />
die Station verlassen, wenn sie zuvor vorschriftsmäßig<br />
versiegelt und als infektiös<br />
gekennzeichnet worden sind. Zurück in der<br />
Küche, werden sie unter strenger Beachtung<br />
des Arbeitsschutzes sofort separat<br />
desinfiziert. Derartige Fälle kommen jedoch<br />
nur äußerst selten vor.<br />
t Reinhard Wylegalla<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 37
Stellenangebot<br />
Hauswirtschafterin<br />
Interessanter großer Geschäftshaushalt in Ffm mit kleiner<br />
Familie sucht eine nette und erfahrene Mitarbeiterin (NR) als<br />
Führungsperson mit guten Kochkenntnissen.<br />
Wir leben in einem gepflegten Umfeld und bieten eine Vollzeitstelle<br />
mit weiteren Kollegen an.<br />
Wohnungssuche und gute Bezahlung als Gegenleistung.<br />
Referenzen erwünscht.<br />
mail@b-hennig.de, mobil: 01 72/6 92 41 03<br />
Stellengesuch<br />
Suche zum nächstmöglichen Termin Stelle als Hauswirtschafterin<br />
Ortsungebunden, Führerscheinklasse 3.<br />
Angebote unter Chiffre 4025919 an Verlag Neuer Merkur GmbH, Postfach 60 06 62, 81206 München<br />
Fortbildung<br />
k mpass<br />
Fernlehrgänge<br />
Präsenz- und<br />
Fernlernen<br />
Qualitäts<strong>management</strong> in der Hauswirtschaft<br />
Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />
in sozialen Einrichtungen<br />
Kostenrechnung und Controlling für die Hauswirtschaft<br />
Hauswirtschaftliche Fachkraft für Ernährung<br />
in sozialen Einrichtungen<br />
Prüfungsorte: Wesel, Stuttgart, Leipzig, Hamburg<br />
Informationen unter: Telefon. 0281 82829<br />
www.kompass-wesel.de www.fernlehrgang-hauswirtschaft.de<br />
In Kooperation mit dem<br />
Deu<br />
Zert<br />
Deutsche Zertifizierung<br />
DIN ISO 29990:2010<br />
QUALITÄTSGEPRÜFTER<br />
BILDUNGSDIENSTLEISTER<br />
Das Fachmagazin für Führungs-<br />
in der Hauswirtschaft<br />
<strong>rhw</strong><br />
rationelle hauswirtschaft<br />
kräfte<br />
<strong>management</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeberin: Beatrix Bierschenck<br />
Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />
Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich),<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonline.de<br />
Redaktion: Dorothea Kammerer,<br />
Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonline.de,<br />
E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Ursula Bolhuis, Martina Feulner, Prof. Elke Huth, Dr. Renate Kappel,<br />
M. Christine Klöber, Sascha Kühnau, Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser,<br />
Elke Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Margarete Sobotka,<br />
Prof. Dr. Margot Steinel, Ute Krützmann<br />
Layout: Joach<strong>im</strong> Ullmer<br />
Anzeigen:<br />
Verlags-, Vertriebs- und Anzeigenleitung:<br />
Elke Z<strong>im</strong>mermann, E-Mail: elke.z<strong>im</strong>mermann@vnmonline.de<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />
Mediaberatung:<br />
Sigrun Kühnel, E-Mail: sigrun.kuehnel@vnmonline.de,<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-75<br />
Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 33 a vom 1. Oktober 2012<br />
Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE:<br />
Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville<br />
Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de<br />
Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> erscheint monatlich.<br />
Jahresabonnement 96,00 Euro/192,00 SFr.<br />
Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung<br />
einer entsprechenden Bescheinigung 48,00 Euro/96,00 SFr.<br />
Einzelheft 11,50 Euro/23,00 SFr.<br />
Die Euro-Preise beinhalten die Versandkosten für Deutschland und Österreich,<br />
die SFr-Preise die Versandkosten für die Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland<br />
werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres<br />
Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />
Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER:<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-15, Fax: (0 89) 31 89 05-53<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
BUCHBESTELLSERVICE:<br />
Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />
Tel.: (0 79 53) 7 18 90 08, Fax: (0 79 53) 88 31 60,<br />
E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonline.de<br />
Beratung Video:<br />
Anja Schuchardt (Magical Media GmbH), E-Mail: anja.schuchardt@vnmonline.de<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46, D-81245 München,<br />
Tel.: (0 89) 318905-0, Fax: (0 89) 318905-38, Fax Redaktion: (0 89) 318905-53<br />
(Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />
Druck: BOSCH-DRUCK GmbH, Festplatzstr. 6, 84030 Ergolding<br />
ISSN 1866-4504<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur<br />
elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien<br />
und Mikrokopien für die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts an den Verlag<br />
über. Der Autor räumt dem Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende<br />
ausschließliche Nutzungsrechte am Beitrag ein: • das Recht zur maschinenlesbaren<br />
Erfassung und elektronischen Speicherung auf einem Datenträger und in einer<br />
eigenen oder fremden Online-Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden<br />
Rechner, zur Wiedergabe am Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen<br />
oder fremden Offline-Datenbank zur Nutzung an Dritte • die ganze oder teilweise Zweitverwertung<br />
und Lizensierung für Übersetzungen und als elektronische Publikationen.<br />
Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen<br />
ist ohne Zust<strong>im</strong>mung des Verlags unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen<br />
Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt<br />
und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind<br />
inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne<br />
jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages oder der Autoren. Sie garantieren<br />
oder haften nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />
© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />
Verlagskonten:<br />
HypoVereinsbank München 207 888, (BLZ 700 202 70)<br />
Postbank München 389 80-806, (BLZ 700 100 80)<br />
Stadtsparkasse München 42 173 823 (BLZ 701 500 00)<br />
Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6<br />
Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />
HypoVereinsbank München 27 38 775, (BLZ 700 202 70)<br />
Gerichtsstand: München<br />
38 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013
Foto: jola58/Fotolia.com<br />
Karin Sagner · Claude Monet – Einladung nach Giverny<br />
Bookspot ArtEdition · ISBN 978-3-937357-73-7<br />
132 Seiten · gebunden · 19,95 Euro [D]<br />
Claude Monets Garten in Giverny und seine Umgebung stellen die<br />
Inspirationsquelle für seine Landschaftsbilder dar. Diese machten ihn<br />
zu einem der wichtigsten Maler des Impressionismus. Unterhaltsam<br />
und informativ verbindet die Autorin Leben und Schaffen des Künstlers<br />
und gewährt Einblick in seine letzte Schaffensphase. Die Bildbetrachtungen<br />
werden durch Briefauszüge und Rezepte des Malers sowie<br />
Fotografien von Haus und Garten ergänzt, die zu einem eigenen<br />
Giverny-Besuch einladen.<br />
www.bookspot.de<br />
ArtEdition