26.02.2014 Aufrufe

rhw management Unverträglichkeiten: Störenfriede im Speiseplan (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hw<br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

B 3437 E<br />

7<br />

Juli 2013<br />

50. Jahrgang<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Das Fachmagazin für Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />

c<br />

<strong>Unverträglichkeiten</strong><br />

<strong>Störenfriede</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Speiseplan</strong><br />

BFF Bern<br />

HBL-Ausbildung<br />

in der Schweiz<br />

Markteinblick<br />

Dosieranlagen<br />

in der Reinigung


[Die aktuelle DVD]<br />

Bodenreinigung für Profis<br />

Was ist entscheidend be<strong>im</strong> Kauf eines Staubsaugers? Welcher Mopp passt zu den Anforderungen<br />

in meiner Einrichtung? Und was ist bei den Wasch- und Folgekosten oder<br />

dem Werterhalt der Reinigungsutensilien und -geräte zu beachten? Diesen und vielen<br />

weiteren Fragen von <strong>rhw</strong>-Chefredakteur Robert Baumann stellt sich Uwe Richter, seit<br />

über 20 Jahren Schulungsleiter bei Numatic International, auf dieser DVD.<br />

Bodenreinigung für Profis<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-95409-011-2 • 17,90 Euro<br />

DVD • Laufzeit ca. 40 Minuten<br />

Produktionsjahr: 2013<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 7 18 90 08 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Versandkostenfrei über: www.fachbuchdirekt.de


Editorial<br />

Gäste mit Intoleranzen<br />

Folgende Situation an Ihrer Rezeption,<br />

die beileibe nicht konstruiert ist: Ein<br />

Paar checkt ein, zusammengenommen<br />

haben beide eine Hundehaar-Allergie, Daunenkissenallergie,<br />

Laktose-Intoleranz und<br />

dann kommt auch noch bei best<strong>im</strong>mten<br />

Äpfeln eine Fruktosemalabsorption hinzu.<br />

Und nun arbeiten Sie in einem Tagungshaus,<br />

He<strong>im</strong>, Krankenhaus oder Hotel<br />

mit 80 Z<strong>im</strong>mern. Da haben Sie jede<br />

Menge zu tun. Und wer dachte, das betrifft<br />

nur junge Menschen, sieht sich getäuscht:<br />

Intoleranzen sind nicht eine Frage des Alters;<br />

sie können auch noch in hohem Alter<br />

erworben werden. Unsere Autorin Dorothea<br />

Kammerer hat ganz genau nachgefragt<br />

bei Medizinern und sich alles erklären<br />

lassen, nachzulesen ab Seite 16 unter<br />

dem Titel „<strong>Störenfriede</strong> <strong>im</strong> <strong>Speiseplan</strong>“.<br />

In der aktuellen <strong>rhw</strong> praxis haben wir<br />

dem Thema Ernährung rund 80 Seiten gewidmet<br />

und nachdem selbst in gehobenen<br />

Privathaushalten Babykochkurse boomen,<br />

wird klar, dass die Hauswirtschaft hier viele<br />

Chancen hat. Besonders schön wurden<br />

diese Kompetenzen in diesem Jahr bei der<br />

Caritas herausgestellt: 35 Einrichtungen<br />

haben sich daran beteiligt und feierten den<br />

Beruf Hauswirtschaft – nachzulesen zum<br />

Auftakt des Heftes ab Seite 10.<br />

Herzliche Grüße, Ihr<br />

Für Sie durchgeblättert: <strong>rhw</strong> praxis 2/2013: „Ernährungsformen und Prävention“<br />

18 Fachartikel<br />

beschäftigen sich<br />

mit Themen wie<br />

Veganismus,<br />

Diabetes, Pseudogetreide<br />

oder Allergenkennzeichnung.<br />

<strong>rhw</strong> praxis können<br />

Sie auch günstig <strong>im</strong><br />

Kombi-Abo mit <strong>rhw</strong><br />

<strong>management</strong> abonnieren…<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 3


Inhalt<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Wissen<br />

Nachruf Prof. Alrun Niehage 5<br />

Aktuelles 6<br />

Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten 8<br />

„Wir feiern die Hauswirtschaft“:<br />

Aktionswoche in 35 Einrichtungen<br />

der Caritas Ab Seite 10<br />

a<br />

Fachthema<br />

„Hauswirtschaft für<br />

Ihre Lebensqualität“ 10<br />

Dosieren bei der Reinigung:<br />

Am besten genau richtig 13<br />

<strong>Störenfriede</strong> <strong>im</strong> Speisenplan 16<br />

Unterricht aus der Ferne 23<br />

Mitarbeiterführung: Prof.<br />

Loffing war Referent bei<br />

der Diakonie-Tagung<br />

Ab Seite 26<br />

a<br />

a<br />

a<br />

Berufsbildung<br />

HBL in Bern: „Bei uns kommt<br />

nicht jeder durch“ 21<br />

Management<br />

„Führe deine Mitarbeiter<br />

wie dich selbst“ 26<br />

Marktplatz<br />

Produkt-Neuheiten 32<br />

Report<br />

Lebensbegleiter für<br />

Wohnungslose 30<br />

Kritik und Chancen 33<br />

Erfolgstag am Bodensee 34<br />

Speisenlogistik auf einem<br />

historischen Klinikgelände 36<br />

Service<br />

Impressum 38<br />

Kleinanzeigen/Fortbildung 38<br />

Titelfotos: JPC-PROD/fotolia.com, BFF Bern, Dr. Schnell<br />

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage bei<br />

zum 11. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum und zum Buchprogramm<br />

des Verlags Neuer Merkur.<br />

Impressionen vom 7. <strong>rhw</strong>-Erfolgstag<br />

am Bodensee Ab Seite 34<br />

HWL Gerlind Sicking ist Lebensbegleiterin<br />

<strong>im</strong> Haus Maria Veen<br />

Ab Seite 30<br />

Fotos: Caritas, Haus Maria Veen, Robert Baumann (2)<br />

4 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013


Professorin<br />

Alrun Niehage verstorben<br />

Nachruf<br />

Die Hochschule Osnabrück trauert um Professorin Dr. oec. troph.<br />

Alrun Niehage, die nach schwerer Krankheit am 30. Mai 2013<br />

verstarb. Sie war Mitbegründerin des „Runden Tisches Hauswirtschaft“<br />

in Niedersachsen und seit 2005 Vorsitzende der<br />

Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh). Mit ihr verliert<br />

die Hochschule eine hochgeschätzte Wissenschaftlerin, eine<br />

kompetente und engagierte Kollegin und eine warmherzige und<br />

hilfsbereite Freundin.<br />

Alrun Niehage wurde 1956 in Vlotho geboren.<br />

Von 1975 bis 1979 studierte sie<br />

Haushalts- und Ernährungswissenschaften<br />

an der Justus-Liebig Universität in<br />

Gießen mit dem Schwerpunkt Haushaltswissenschaften.<br />

Nach dem Diplom bearbeitete sie am<br />

Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts<br />

und Verbrauchsforschung der Universität<br />

Gießen als freie Mitarbeiterin bis 1982 ein<br />

Forschungsprojekt des hessischen Landwirtschaftsministeriums<br />

zur Förderung<br />

landwirtschaftlicher Betriebe in benachteiligten<br />

Gebieten Hessens.<br />

Die nachfolgende Anstellung als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin <strong>im</strong> selben Institut<br />

beendete sie nach etwas mehr als einem<br />

Jahr, um 1983 als Referendarin in den<br />

Dienst der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe<br />

einzutreten. Ihre Dissertation zum<br />

Thema: „Die strategische Haushaltsplanung<br />

– ein Familienzyklusmodell“, reichte sie <strong>im</strong><br />

November 1984 an der Uni Gießen ein.<br />

Seit 1986 Professorin in Osnabrück<br />

1986 konnte die Hochschule Osnabrück<br />

sie als Professorin für „Ökonomie des Familienhaushalts<br />

und Methodik der hauswirtschaftlichen<br />

Beratung und Erwachsenenbildung“<br />

gewinnen. Damals gerade 30<br />

Jahre alt, war Alrun Niehage eine der jüngsten<br />

Professorinnen Deutschlands. Den 1993<br />

eingeführten grundständigen Diplomstudiengang<br />

Ökotrophologie hat sie maßgeblich<br />

mitgestaltet und auch die heute aktuellen<br />

Studiengänge Ökotrophologie (Bachelor)<br />

und konsekutives Bachelor-Masterstudium<br />

zum Lehramt an berufsbildenden<br />

Schulen, Teilstudiengang Ökotrophologie,<br />

sind eng mit ihrem Namen verknüpft.<br />

Einsatz für die Frauenförderung<br />

Sie engagierte sich an der Hochschule<br />

stark in der Selbstverwaltung und war von<br />

1995 bis 2003 Vizepräsidentin für Studium<br />

Professorin Dr. oec. troph. Alrun Niehage<br />

(1956 bis 2013)<br />

und Lehre. Sie setzte sich engagiert für die<br />

Frauenförderung ein und konnte damit maßgeblich<br />

an der Erhöhung der Zahl der Professorinnen<br />

mitwirken. Die Ziele „Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie“ bzw. „Studieren<br />

mit Kind“ verfolgte sie unter anderem<br />

mit der von ihr 1994 geprägten Initiative, an<br />

der Hochschule Osnabrück die „Kindertagesstätte<br />

Fingerhut e.V.“ <strong>im</strong> ehemaligen<br />

Wachgebäude der „General von Stein-Kaserne“<br />

zu etablieren. Vorrangig für Kinder<br />

von Mitgliedern der Hochschule gedacht,<br />

konnte eine sehr gute ortsnahe Betreuungsmöglichkeit<br />

angeboten werden. Sie war<br />

langjährige Vorsitzende des Vereins und engagierte<br />

sich damit maßgeblich für die Weiterentwicklung<br />

des Betreuungskonzepts.<br />

Foto: Hochschule Osnabrück<br />

Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh)<br />

trauert um ihre Vorsitzende<br />

Wir trauern um Prof. Dr. Alrun Niehage. Für uns ist und bleibt sie:<br />

u Vorsitzende mit Leidenschaft, Ausdauer und Perspektiven, deren Überlegungen<br />

und Handeln <strong>im</strong>mer auf die Zukunft ausgerichtet waren.<br />

u Haushälterin par excellence, die mit haushälterischem Können und Zielstrebigkeit<br />

den Verband erdete.<br />

u Netzwerkerin, die es auf einzigartige Weise verstand, Fäden zusammenzuhalten<br />

und dabei Spielräume zu schaffen, Traditionen zu pflegen und Neuerungen ihren<br />

Raum zu geben, Strukturen zu sichern und die Akteurinnen und Akteure der<br />

dgh zu fördern.<br />

Mit ihrem Tod haben wir nicht nur unsere Vorsitzende verloren, sondern eine Vertraute,<br />

wichtige Wegbegleiterin und Freundin.<br />

Unsere tiefe Anteilnahme gilt ihrem Ehemann Djafar Khounani, ihrer Tochter Mina<br />

und ihrer Familie.<br />

t Vorstand und erweiteter Vorstand der dgh<br />

Seit 2005 dgh-Vorsitzende<br />

Außerhalb der Hochschule war Professorin<br />

Alrun Niehage in zahlreichen Gremien<br />

und Fachgruppen geschätzt. So war sie Mitbegründerin<br />

des „Runden Tisches Hauswirtschaft“<br />

in Niedersachsen und seit 2005<br />

Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für<br />

Hauswirtschaft. Ihr Interesse an gesellschaftlichen<br />

Themen und Entwicklungen<br />

und ihre Präsenz <strong>im</strong> Umfeld der Hochschule<br />

zeichnete sie in besonderem Maße aus.<br />

In all ihren Positionen förderte sie Projekte<br />

und Forschungsvorhaben, es entstanden<br />

zahlreiche wissenschaftliche und<br />

praxisorientierte Publikationen. Viele Ideen<br />

in Lehre und Forschung hat sie auf den richtigen<br />

Weg geleitet.<br />

t Nachruf der Hochschule Osnabrück<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 ·2013 5


Aktuelles<br />

Neuer Lehrplan und zwei Seminare<br />

Fit für den gehobenen Privathaushalt<br />

Die 15 Teilnehmerinnen wollten es genau<br />

wissen: Ob Hauswirtschafterin<br />

in einem fürstlichen Haus, Fachlehrerin<br />

oder Wiedereinsteigerin – <strong>im</strong> ausgebuchten<br />

<strong>rhw</strong>-Seminar am 17. Mai 2013 mit<br />

Ursula Bolhuis drehte sich alles um den gehobenen<br />

Privathaushalt. Wegen der großen<br />

Nachfrage und einer Warteliste wird<br />

Ob Kofferpacken, Schuh- oder Garderobenpflege: Die Teilnehmer waren sehr interessiert<br />

an den Tipps der international erfahrenen Ursula Bolhuis (Foto links, betreute<br />

u. a. Privathaushalte in Deutschland, Bahamas und Chile). Ursula Bolhuis ist ab sofort<br />

auch Mitglied <strong>im</strong> Redaktionsbeirat der <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> zum Thema Privathaushalt.<br />

es einen Zusatztermin geben am 20. September<br />

2013 in München, zu dem Sie sich<br />

auf Seite 29 anmelden können. Außerdem<br />

gibt es ein <strong>rhw</strong>-Halbtagesseminar zum Thema<br />

„Persönlichkeitstraining und Gehaltsverhandlung<br />

<strong>im</strong> geh. Privathaushalt“ mit<br />

Anne Lünsmann am Tag zuvor (19. September<br />

2013) in München.<br />

Das Thema haben auch die Fachschulen<br />

für die duale Ausbildung in Bayern erkannt.<br />

Ab September 2013 wird es in Bayern<br />

das Modul „Privathaushalt“ als Wahlmöglichkeit<br />

für die angehenden Hauswirtschafter/innen<br />

wieder geben. Schon die<br />

bayerische Verbleibstudie (siehe <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

6/2013) zeigte, dass der größte<br />

Arbeitgeber für die Hauswirtschaft der<br />

Privathaushalt ist. „Es ist wirklich eine Not,<br />

dass in Deutschland niemand mehr direkt<br />

für den Privathaushalt ausgebildet wird“,<br />

sagte Kursleiterin Bolhuis, „dabei sind die<br />

Vermittlungschancen groß und der Verdienst<br />

verlockend. Die meisten Haushalte<br />

versuchen so gut es geht, ihre Kräfte zu<br />

halten, da Abwerbungsversuche in dem Bereich<br />

nicht selten sind.“<br />

t<br />

Gehobener Privathaushalt<br />

Europäische Hauswirtschaftsakademie eingestellt<br />

Die <strong>im</strong> August 2005 von Karl-Heinz Leciejewicz<br />

gegründete Europäische<br />

Hauswirtschaftsakademie (EHA) auf<br />

Schloss Schellenberg gibt es nicht mehr,<br />

auch die offizielle Telefonnummer wurde<br />

stillgelegt. Die Räume, unter anderem mit<br />

einer modernen 96 Quadratmeter großen<br />

Lehrküche, Lehr-Whirlpool und Show-Wohnung<br />

wurden erst vor wenigen Jahren für<br />

1,5 Millionen Euro ausgebaut (<strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

und <strong>rhw</strong> praxis berichteten 2011<br />

darüber).<br />

Die Idee klang zunächst gut und überzeugte<br />

damals auch das Jobcenter Essen:<br />

Vermittlungsagenturen gehen die Kandidaten<br />

für gehobene Haushalte aus, gleichzeitig<br />

suchen Frauen mit viel Erfahrung <strong>im</strong><br />

Haushalt nach der Familienphase den Wiedereinstieg<br />

in einen Beruf. In dem Schloss<br />

bei Essen wurden deshalb acht Jahre lang<br />

arbeitsuchende Frauen zwischen 35 und 55<br />

Jahre, explizit auch ohne Berufsausbildung,<br />

zu Personal in gehobenen Privathaushalten<br />

ausgebildet.<br />

Die dre<strong>im</strong>onatige Theorie plus drei Monate<br />

Praktikum haben etwa 7.000 Euro gekostet<br />

und wurden von der Bundesagentur<br />

für Arbeit mit Bildungsgutscheinen gefördert.<br />

Im zeitlichen Verhältnis war die Qualifizierungsmaßnahme<br />

damit fünf- bis<br />

sechsmal teurer als die normale Ausbildung<br />

zur Hauswirtschafterin, so das Jobcenter<br />

Essen in einem Bericht der Westdeutschen<br />

Allgemeinen Zeitung von 2010.<br />

Doch anscheinend hat dieses Modell<br />

zuletzt nicht mehr funktioniert, obwohl Karl-<br />

Heinz Leciejewicz mit seinem Unternehmen<br />

Lesaco seit 1983 auch als Vermittler von Arbeitskräften<br />

für den gehobenen Haushalt<br />

auftritt. Auf entsprechende Nachfragen der<br />

<strong>rhw</strong>-Redaktion zu den Gründen gab es keine<br />

Antwort, außer der telefonischen Auskunft,<br />

„dass es die EHA nicht mehr gibt“.<br />

Die Internetseite existierte bei Redaktionsschluss<br />

noch: www.eha-essen.de t<br />

Fotos: Sergei Didyk/Fotolia,<br />

6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Aktuelles<br />

<strong>rhw</strong>-Newsticker<br />

Wäscheleitlinie: Die Veröffentlichung<br />

hat sich verschoben und ist nun für<br />

Juli/August 2013 angekündigt.<br />

Neues <strong>rhw</strong>-Buch: Das Fachbuch „Reinigungs<strong>management</strong>“<br />

von Autorin Irina Pericin<br />

ist für September 2013, pünktlich zur<br />

Messe CMS in Berlin, geplant.<br />

Verbot der EU: Ab 2014 darf Olivenöl in<br />

Gastrobetrieben nicht mehr in offenen Karaffen<br />

stehen. Die Gefäße müssen dann<br />

besonders verschlossen sein – und nicht<br />

wieder auffüllbar.<br />

Stadionkiosk 2020: Wie wird die nächste<br />

Generation von Kiosken <strong>im</strong> Stadion eingerichtet,<br />

betrieben und gestaltet? Zu<br />

dem Thema lobt der Caterer Aramark den<br />

Ideenwettbewerb „Kiosk 2020“ aus. Teilnahme<br />

bis 17. Juli 2013 unter www.aramark.de<br />

oder www.vdfnet.de<br />

Innovationspreis: Im Rahmen der der<br />

Messe Altenpflege 2013 wurde Gunda<br />

Panning mit dem „Innovationspreis Altenpflege“<br />

ausgezeichnet. Die Zahntechnikerin<br />

aus Bremen hat einen Kleinbus zu<br />

einem mobilen Dentallabor umgebaut<br />

und bietet in erster Linie Altenhe<strong>im</strong>en ihren<br />

besonderen Service bundesweit an.<br />

XXL-Getränke: Der New Yorker Bürgermeister<br />

Michael Bloomberg wollte den<br />

Verkauf von Softdrinks in Bechern mit<br />

mehr als 0,5 Liter Volumen verbieten.<br />

Doch ein Gericht stoppte dies am 12. März<br />

2013. Geklagt hatten Getränkehersteller.<br />

Fettsteuer wieder weg: Die 2011 in Dänemark<br />

eingeführte Fettsteuer (2,15 Euro<br />

pro Kilogramm gesättiger Fettsäuren) auf<br />

Lebensmittel ist wieder abgeschafft worden.<br />

Die Dänen kauften Butter und Co.<br />

einfach <strong>im</strong> benachbarten Ausland ein.<br />

Deutsche Diabetesverbände fordern solch<br />

eine Steuer trotzdem für Deutschland <strong>im</strong><br />

Rahmen ihrer Kampagne „Diabetes stoppen<br />

– jetzt!“<br />

Transparenz für TK-Produkte: Das Unternehmen<br />

Frosta legt seit April 2013 die<br />

Herkunft seiner Zutaten offen (obwohl<br />

dies nicht vorgeschrieben ist für Fertiggerichte).<br />

Wer den Code auf der Packung<br />

unter www.zutatentracker.de eingibt, erhält<br />

„Auskunft bis zum letzten Pfefferkorn“,<br />

wie die Firma angibt.<br />

Küchengeräte: Die neue nationale Normenreihe<br />

DIN 18873 enthält genaue Methoden<br />

zur Best<strong>im</strong>mung des Energieverbrauchs<br />

von Großküchengeräten. Das Unternehmen<br />

Fr<strong>im</strong>a stellt als erster Hersteller<br />

in seinem Bereich die Energieverbrauchswerte<br />

in die passende HKI CERT<br />

Datenbank ein für Fritteusen, Kippbratpfannen<br />

& Standbratpfannen sowie Kipp-<br />

Druckgarpfannen & Stand-Druckgarpfannen.<br />

Weitere tagesaktuelle Meldungen finden Sie<br />

unter http://twitter.com/<strong>rhw</strong><strong>management</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

Angepasste Referenzwerte<br />

für Calcium<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

e. V. (DGE) hat auf Basis neuer<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse die<br />

Referenzwerte für die Zufuhr von Calcium<br />

durch Nahrung überprüft. Dabei bleiben die<br />

empfohlenen Zufuhrmengen für die meisten<br />

Altersgruppen unverändert. Am meisten<br />

Calcium benötigen wegen des starken<br />

Wachstums Jugendliche <strong>im</strong> Alter von 13 bis<br />

18 Jahren mit 1200 mg pro Tag. Die empfohlene<br />

Calciumzufuhr für Erwachsene beträgt<br />

1000 mg pro Tag. Verändert wurde die<br />

empfohlene Zufuhr für Säuglinge <strong>im</strong> Alter<br />

zwischen vier und zwölf Monaten: sie beträgt<br />

jetzt 330 mg statt zuvor 400 mg; die<br />

Zufuhr für Kinder zwischen vier und sieben<br />

Jahren beträgt 750 mg statt 700 mg.<br />

Die empfohlene Zufuhr von Calcium<br />

Urteil<br />

Kreuzfahrt<br />

100 Euro Schmerzensgeld<br />

nach Norovirus<br />

Ein Norovirus hatte ein Kreuzfahrtschiff<br />

in ein Krankenhaus auf hoher See verwandelt.<br />

Ein erkrankter Teilnehmer forderte<br />

daraufhin vom Reiseveranstalter<br />

Schmerzensgeld; zwei Tage lang hatte er an<br />

heftigem Erbrechen und Durchfall gelitten.<br />

Das Landgericht Frankfurt hielt es für erwiesen,<br />

dass sich das Virus nur durch mangelnde<br />

Hygiene und kontaminierte Speisen<br />

an Bord ausbreiten konnte. Von vereinzelter,<br />

zufälliger Ansteckung könne keine Rede<br />

Hygiene-Pranger auch<br />

in Hessen gestoppt<br />

können Menschen<br />

jeden<br />

Alters erreichen,<br />

indem<br />

sie calciumreiche<br />

Lebensmittel<br />

wie<br />

Milch und Milchprodukte (außer Quark), zu<br />

sich nehmen. Bereits ein viertel Liter Milch<br />

und zwei Scheiben Emmentaler Käse (50 bis<br />

60 g) liefern mehr als 1000 mg Calcium.<br />

Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff,<br />

mengenmäßig der bedeutsamste <strong>im</strong><br />

menschlichen Körper. Fast 100 Prozent des<br />

Calciums <strong>im</strong> Körper sind in Knochen und Zähnen<br />

enthalten. Calcium baut Knochen und<br />

Zähne auf und hält sie stabil. Weitere Informationen<br />

unter www.dge.de/ rd/ca-ref. t<br />

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof<br />

(VGH) in Kassel hat in einer Eilentscheidung<br />

den Internet-Pranger<br />

für Betriebe mit Hygienemängeln vorerst<br />

gestoppt. Die Richter äußerten Zweifel an<br />

der Vereinbarkeit der Regelung mit europäischem<br />

Recht sowie mit dem Grundrecht<br />

auf Berufsfreiheit der Gaststättenbesitzer.<br />

Eine Veröffentlichung kann erhebliche<br />

oder gar existenzgefährdende<br />

Folgen für den Betrieb haben; dies sei allerdings<br />

angesichts von „Bagatellen“, für<br />

die ja bereits Bußgeld anfallen könnten,<br />

nicht gerechtfertigt. Die Kasseler Richter<br />

folgten damit auch Entscheidungen von<br />

Gerichten in anderen Bundesländern wie<br />

Bayern (siehe <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5/2013).<br />

t<br />

sein, da eine hohe Anzahl von Passagieren<br />

gleichzeitig an gleichartigen Symptomen erkrankte.<br />

Der Reiseveranstalter konnte den<br />

Vorwurf mangelhafter Reiseleistungen nicht<br />

widerlegen und musste deshalb haften. 100<br />

Euro Schmerzensgeld sah das Gericht als<br />

angemessen an, da der Virus in der Regel<br />

nur zwei Tage dauert und anschließend problemlos<br />

abklingt. (gri)<br />

(Urteil des Landgerichts Frankfurt am<br />

Main vom 08.08.2011 – 2-24 O 126/10) t<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 7


Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten<br />

Antwort von Sascha Kühnau<br />

Kochen – welche<br />

Leitlinie gilt?<br />

c Wir sind eine Übergangseinrichtung für<br />

wohnungslose Frauen. Unsere Sozialpädagoginnen<br />

möchten gerne gelegentlich<br />

Kochprojekte für unsere Bewohnerinnen<br />

anbieten. Ich habe unter anderem die Leitlinie<br />

„Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht<br />

wird“ vom Deutschen Caritasverband<br />

und der Diakonie durchgearbeitet. Meiner<br />

Meinung nach greift bei uns <strong>im</strong> Haus der<br />

Teil „Küchen in Haus- und Wohngemeinschaften“.<br />

Rein rechtlich sind wir ein Fachdienst,<br />

obwohl die Frauen von einer Nacht<br />

bis zu rund einem Jahr bei uns wohnen und<br />

unser Haus rund um die Uhr besetzt ist. Unsere<br />

Leitung ist dahingehend beraten worden,<br />

dass – da wir nicht dem He<strong>im</strong>gesetz<br />

unterliegen – uns diese Regelungen der<br />

Leitlinie auch nicht betreffen. Können Sie<br />

mir weiterhelfen?<br />

d Ihre Frage taucht gerade <strong>im</strong> sozialpädagogischen<br />

Bereich <strong>im</strong>mer wieder auf. Entscheidend<br />

dafür, ob die Leitlinie „Wenn in<br />

sozialen Einrichtungen gekocht wird“ gilt,<br />

ist allein schon die <strong>im</strong> ersten Kapitel enthaltene<br />

Definition einer sozialen Einrichtung,<br />

wo es sinngemäß heißt, dass eine soziale<br />

Einrichtung durch folgende Merkmale gekennzeichnet<br />

ist:<br />

u Menschen mit Betreuungs-, Hilfe- oder<br />

Unterstützungsbedarf müssen diese besuchen<br />

oder in ihr leben.<br />

u Die Verpflegung erfolgt als Gemeinschaftsverpflegung<br />

oder als begleitetes Kochen.<br />

u Die Verantwortung liegt jedes Mal in der<br />

sozialen Einrichtung.<br />

u In ihnen ist das Lebensmittelhygienerecht<br />

umzusetzen, weil sie Lebensmittel produzieren,<br />

verarbeiten oder vertreiben.<br />

u Lebensmittelunternehmer ist der Einrichtungsleiter.<br />

Diese Merkmale treffen auch auf Ihre<br />

Übergangseinrichtung zu, da die Frauen bei<br />

Ihnen wohnen oder alternativlos wohnen<br />

müssen und mit den Sozialpädagoginnen<br />

gelegentlich kochen.<br />

In jedem Fall handelt es sich um ein Zubereiten<br />

von Lebensmitteln für Dritte, welches<br />

unter die EU/VO 852/2004 fällt. Diese<br />

fordert vom Lebensmittelunternehmer (dem<br />

He<strong>im</strong>leiter oder Geschäftsführer), dass er<br />

die Lebensmittelhygiene sicherstellt. Dabei<br />

sollen die Branchen-Leitlinien detaillierte Hilfestellung<br />

geben. Für soziale Einrichtungen<br />

gilt die hervorragend erarbeitete Leitlinie<br />

„Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht<br />

wird“.<br />

Lassen Sie sich von Ihrem Lebensmittelunternehmer<br />

doch anderenfalls mitteilen,<br />

nach welcher Branchen-Leitlinie bei Ihnen<br />

<strong>im</strong> Lebensmittelbereich gearbeitet werden<br />

soll. Dabei ist es völlig unbedeutend, ob Ihre<br />

Einrichtung unter das He<strong>im</strong>gesetz fällt.<br />

Antwort von Andreas Carl<br />

Reinigung in<br />

Wohnstätten<br />

c Ich arbeite in einer Wohnstätte für Menschen<br />

mit Behinderung einer großen sozialen<br />

Einrichtung. Welche Richtlinien und<br />

gesetzliche Vorgaben zum Thema Reinigung<br />

müssen besonders beachtet werden?<br />

Da es sich um die Behindertenhilfe handelt,<br />

sind die allgemein gültigen Richtlinien, die<br />

in der Altenhilfe gelten, nicht unbedingt genauso<br />

maßgeblich, oder? Zum Thema Reinigung<br />

und Fremdvergabe: Wie kann ich<br />

nachprüfen, ob die externen Reinigungskräfte<br />

fachgerecht reinigen? Einen Leistungskatalog<br />

gibt es bei uns nicht.<br />

d Spezielle Richtlinien für Wohnstätten für<br />

Menschen mit Behinderung sind mir nicht<br />

bekannt. Die Anlehnung an die Richtlinien<br />

für die Altenhilfe und Pflegehe<strong>im</strong>e ist sehr<br />

zu empfehlen.<br />

Zunächst zur fachgerechten Reinigung:<br />

Das zu beurteilen ist nicht ganz einfach. Es<br />

gibt jedoch Hilfsmöglichkeiten. Betrachten<br />

Sie einfach das Ergebnis. Wenn die zu bearbeitenden<br />

Flächen sauber und gepflegt<br />

sind, dann ist es <strong>im</strong> Ergebnis st<strong>im</strong>mig und<br />

wahrscheinlich auch fachgerecht. St<strong>im</strong>mt<br />

das Ergebnis nicht, dann gibt es oft Diskussionen<br />

über notwenige Grundreinigungen.<br />

Da stellt sich die Frage, ob eine Grundreinigung<br />

notwendig wäre, wenn fachgerecht<br />

gereinigt wurde. Leider wird dann oft<br />

auf das Leistungsverzeichnis verwiesen.<br />

Eine Erklärung wie „Der Boden wurde doch<br />

täglich gewischt, besser wird es nicht!“ hat<br />

nichts mit fachgerechter Reinigung zu tun.<br />

Ein zu geringer Turnus wird gern als Ursache<br />

für verschmutzte Böden oder Oberflächen<br />

herangezogen. Bei einer fachgerechten<br />

Reinigung müsste jedoch der Boden<br />

nach einer Reinigung sauber sein. Wenn<br />

der Verschmutzungsgrad höher ist, dann<br />

müsste fachgerecht anders gereinigt werden,<br />

was jedoch bei geringerem Turnus<br />

eine andere Kalkulation bedingt.<br />

Das <strong>rhw</strong>-Expertenteam für Ihre Fragen<br />

Karin Beuting-Lampe<br />

Organisationsberaterin<br />

und Fortbildungsreferentin<br />

Dr. Dieter Bödeker<br />

Andreas Carl<br />

Berater für<br />

Hauswirtschaft<br />

und Reinigung<br />

Peter Hützen<br />

M. Christine Klöber<br />

Beraterin zu Wäsche-<br />

Management und<br />

Wirtschaft<br />

Ralf Klöber<br />

Sascha Kühnau<br />

Berater für Ernährung,<br />

Hygiene und Qualitäts<strong>management</strong><br />

Hygieneberater,<br />

Wedemark<br />

Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht,<br />

Bird&Bird, Düsseldorf<br />

Berater für<br />

Groß küchen und<br />

Kundenorientierung<br />

Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de<br />

Bitte beachten Sie: Unsere <strong>rhw</strong>-Experten helfen Ihnen bei der Interpretation der aktuellen Gesetzesvorschriften, geben damit aber keine rechtliche Beratung.<br />

8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Expertenforum<br />

In Ausnahmefällen lässt sich eine Unterhaltsreinigung<br />

tatsächlich nicht ohne Grundreinigung<br />

durchführen. Ein Beispiel wären zu<br />

tiefe Fugen bei gefliesten Böden. Hier müssten<br />

tatsächlich Grundreinigungen erfolgen.<br />

Die Einhaltung der hygienischen Richtlinien<br />

ist ein weiteres und wesentliches Indiz<br />

für eine fachgerechte Reinigung. Ein Blick in<br />

den Waschmaschinenraum und die Putzkammer<br />

zeigt einiges auf. Auch die Einhaltung<br />

der Wechseltuchmethode ist wichtig.<br />

Namhafte Lieferanten für die Reinigungsutensilien<br />

sind kein ausreichendes Indiz für<br />

eine fachgerechte Reinigung.<br />

Nun zum Leistungsverzeichnis: Das Leistungsverzeichnis<br />

(LV) ist unabdingbar, um<br />

das Ergebnis bezüglich Turnus und Qualität<br />

zu beurteilen. Ein Leistungsverzeichnis, welches<br />

die täglichen Notwendigkeiten abbildet,<br />

ist jedoch kaum möglich. Das LV soll den<br />

wesentlichen Rahmen bilden, ein stures Abarbeiten<br />

des LV ist kontraproduktiv. Das andere<br />

Extrem wäre eine ergebnisorientierte<br />

Reinigung, die letztlich auf subjektives Ergebnisempfinden<br />

hinausläuft, egal, wie perfekt<br />

das Papier ausgearbeitet ist.<br />

Antwort von M. Christine Klöber<br />

Wäsche und QM in<br />

Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe<br />

c Ich arbeite in einer Wohnstätte für Menschen<br />

mit Behinderung einer großen sozialen<br />

Einrichtung und hätte folgende Fragen<br />

zum Thema Wäsche und QM:<br />

A) Welche Richtlinien und gesetzliche<br />

Vorgaben zum Thema Wäscheservice sind<br />

besonders zu beachten? Da es sich um die<br />

Behindertenhilfe handelt, sind die allgemein<br />

gültigen Richtlinien der Altenhilfe vermutlich<br />

nicht unbedingt genauso maßgeblich.<br />

B) Wie kann ich gewährleisten, dass die<br />

Wäsche, die in der hauseigenen Wäscherei<br />

gewaschen wird, hygienisch rein ist?<br />

Eine reine und unreine Seite ist nicht vorhanden.<br />

C) Und zum QM: Ist es notwendig, <strong>im</strong><br />

Rahmen von QM und Zertifizierung ein<br />

Hauswirtschaftskonzept, Reinigungskonzept,<br />

Verpflegungskonzept, Wäschereikonzept<br />

und HACCP-Konzept zu entwickeln<br />

und einzuführen?<br />

d Ihre Fragen möchte ich folgendermaßen<br />

beantworten:<br />

A) Grundsätzlich gehört eine Einrichtung<br />

der Behindertenhilfe nicht zwangsweise zu<br />

Einrichtungen des Gesundheitswesens. Einzelheiten<br />

könnten Sie gegebenenfalls <strong>im</strong> zugehörigen<br />

Sozialgesetzbuch SGB IX finden.<br />

Was die Wäscheaufbereitung angeht, müssen<br />

Sie die berufsgenossenschaftlichen Regeln<br />

(BGR 500) einhalten. Seitens allgemeiner<br />

Hygieneanforderungen gemäß § 36 Infektionsschutzgesetz<br />

müssen Sie, als Einrichtung<br />

einer Gemeinschaft, Hygieneregeln<br />

innerhalb des Hygieneplans zur Vermeidung<br />

von Infektionen erstellen.<br />

B) Auch hier haben Sie die Pflicht, ein<br />

entsprechendes Hygiene<strong>management</strong> für<br />

den Wäscheaufbereitungsbereich zu entwickeln<br />

und einzuführen, besonders <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf die Problematik der Nichttrennung<br />

von reiner und unreiner Seite. Wenn Sie<br />

selbst prüfen wollen, ob wirklich potenziell<br />

infektiöses Material vorkommt, können Sie<br />

Abklatschproben und Waschgangskontrollen<br />

durchführen (lassen). Je nach Ergebnis<br />

folgen Ihre weiteren Schritte. Betrachten Sie<br />

aber nicht nur den Wäschereibereich als hygienerelevant,<br />

das Thema betrifft den ganzen<br />

Wäschekreislauf auch in den Wohnbereichen.<br />

C) Auch <strong>im</strong> SGB IX werden schriftlich definierte<br />

Leistungsbeschreibungen verlangt.<br />

Es empfiehlt sich, entsprechende Teilkonzepte<br />

zu entwickeln. Wenn der Fachbereich<br />

Hauswirtschaft einer externen Zertifizierung<br />

unterzogen werden soll, benötigen Sie entsprechende<br />

Strukturangaben, Prozessbeschreibungen<br />

sowie Ergebnisqualitätserhebungen<br />

und Auswertungen. Fragen zum<br />

HACCP ergeben sich durch die Erstellung<br />

oder das Vorhandensein Ihres Betrieblichen<br />

Eigenkontrollkonzeptes innerhalb der Umsetzung<br />

der Lebensmittelhygieneverordnung.<br />

Es scheint, dass einige Aufgaben auf Sie<br />

warten. Ich wünsche Ihnen alles Gute zur entsprechenden<br />

Bearbeitung und Umsetzung.<br />

Antwort von Dr. Dieter Bödeker<br />

Richtlinien<br />

für Renovierung?<br />

c Wir renovieren in Kürze unsere Sanitärbereiche<br />

in der Küche. Die Arbeitsstättenverordnung<br />

und die -richtlinien haben<br />

wir schon angeschaut – soweit ist alles ok.<br />

Gibt es darüber hinaus Anforderungen an<br />

diesen Bereich, die in der Verordnung nicht<br />

erfasst sind bzw. Informationsmaterialien,<br />

die diese genauer erklären, wie zum Beispiel<br />

den Punkt „Dusche bei Arbeiten mit<br />

starker Verschmutzung“? Was ist in der<br />

Küche eine Arbeit, die eine starke Verschmutzung<br />

des Mitarbeiters zur Folge<br />

hat?<br />

Da wir noch nicht einmal frittieren,<br />

würden wir gerne auf die Rean<strong>im</strong>ation unserer<br />

Dusche verzichten. Unsere Räume<br />

sind geschlechterweise getrennt und verfügen<br />

über separate WCs und Handwaschbecken.<br />

d Anforderungen an die bauliche Gestaltung<br />

von Küchen finden sich außer in<br />

der von Ihnen genannten Verordnung in der<br />

DIN 10506 (Lebensmittelhygiene – Gemeinschaftsverpflegung).<br />

Allerdings hält<br />

sich die ansonsten sehr ausführlich abgefasste<br />

DIN 10506 genau zu der von Ihnen<br />

gestellten Frage sehr bedeckt. Es werden<br />

„Personalwaschräume, gegebenenfalls<br />

Duschräume“ für Küchen der Gemeinschaftsverpflegung<br />

gefordert. Wann Duschräume<br />

erforderlich sind, ist nicht angegeben,<br />

vermutlich für den schon von Ihnen<br />

genannten Fall einer „starken Verschmutzung“.<br />

Kriterien, wann von einer starken<br />

Verschmutzung des Küchenpersonals auszugehen<br />

ist, sind mir nicht bekannt. In der<br />

genannten DIN findet sich ferner die Anmerkung,<br />

dass eventuell weitere baurechtliche<br />

Best<strong>im</strong>mungen der jeweiligen<br />

Bundesländer zu beachten seien. Diese<br />

sind mir jedoch <strong>im</strong> Einzelnen nicht geläufig.<br />

St<strong>im</strong>men Sie doch zur Sicherheit die von<br />

Ihnen geplanten Maßnahmen mit dem für<br />

Ihre Einrichtung zuständigen Bauamt und<br />

Veterinäramt ab, dann sind Sie auf der sicheren<br />

Seite.<br />

MopClin ®<br />

AB JETZT WIRD DIE UNTERHALTSREINIGUNG<br />

NOCH PROBLEMLOSER UND HYGIENISCHER.<br />

Das einzigartige, kompetente Wischpflegesystem<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 9


Fachthema<br />

„Hauswirtschaft –<br />

für Ihre Lebensqualität“<br />

Unter dem Motto „Hauswirtschaft – unser Können für Ihre Lebensqualität“<br />

wies die Caritas in der Erzdiözese Freiburg mit<br />

einer Aktionswoche zum Welttag der Hauswirtschaft auf die<br />

Bedeutung der hauswirtschaftlichen Leistungen in ihren Einrichtungen<br />

hin. Der Fachbereich Hauswirtschaft hatte so die Gelegenheit,<br />

einerseits seine klassischen Versorgungsleistungen<br />

Verpflegung, Reinigung und Wäscheversorgung ins Rampenlicht<br />

zu stellen, andererseits aber auch auf neue Entwicklungen<br />

hinzuweisen.<br />

geht es in der Hauswirtschaft<br />

nicht mehr ‚nur“ um guten<br />

„Längst<br />

Service und reibungslose Verpflegung.<br />

Durch neue Betriebs- und Betreuungskonzepte,<br />

die <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit neuen Wohnformen stehen und sowohl<br />

<strong>im</strong> stationären als auch <strong>im</strong> ambulanten Bereich<br />

entwickelt werden, rückt die Hauswirtschaft<br />

sehr viel näher an den zu betreuenden<br />

Menschen heran“, betonte Diözesan-Caritasdirektor<br />

Bernhard Appel<br />

zum Auftakt der Aktionswoche vom 18.bis<br />

22. März 2013 vor Journalisten.<br />

Neue Marke „Caritas inhaus“<br />

Eigens für die Aktionswoche wurde die<br />

neue Marke „Caritas inhaus“ aus der Taufe<br />

gehoben, mit dem Ziel, den Stellenwert<br />

der professionellen Hauswirtschaft in den<br />

Einrichtungen der Caritas zu unterstreichen<br />

und ihre Profilbildung zu fördern. Die<br />

Einrichtungen konnten verschiedene Werbematerialien<br />

bestellen. Eine Plakatserie<br />

„Wir kochen für´s Leben gern“, „Wir pflegen<br />

Ihre Wäsche“ und „Wir sorgen für saubere<br />

Verhältnisse“, in dem Dialekt der jeweiligen<br />

Region der Erzdiözese Freiburg<br />

unterstrich die Botschaft: Hauswirtschaft<br />

ist nah am Menschen und steht für Lebensqualität.<br />

Ergänzend dazu gab es einen<br />

Flyer, der die gesamte Palette des<br />

Fachbereichs Hauswirtschaft zwischen<br />

„Basis und Befähigung“ darstellt, sowie<br />

einen kleinen Hauswirtschaftsratgeber mit<br />

Rezepten, Tipps und Tricks, die von Fachleuten<br />

aus Caritas-Einrichtungen zusammengestellt<br />

wurden.<br />

Offener Mittagstisch mit badischen Gerichten <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong> Erlenbad in Sasbach<br />

Eine Tochter hilft ihrer Mutter be<strong>im</strong><br />

Einkleiden bei der Modenschau <strong>im</strong><br />

Altenhe<strong>im</strong> St. Lioba in Villingen<br />

Aktionen in 35 Einrichtungen<br />

Insgesamt beteiligten sich rund 35 Altenpflegehe<strong>im</strong>e,<br />

Behinderten- und Kinderund<br />

Jugendhilfeeinrichtungen in Baden und<br />

Hohenzollern. Am Montag wurde zum Start<br />

der Aktionswoche ein typisch „badisches<br />

Essen“ in den Einrichtungen gekocht: Nudelsuppe,<br />

Ochsenbrust mit Bouillonkartoffeln,<br />

Meerrettichsoße und Rote Bete.<br />

So wie das Altenpflegehe<strong>im</strong> Johann<br />

Bernhard Mayer <strong>im</strong> fränkischen Lauda mit<br />

einem Tag der Offenen Tür startete, öffneten<br />

auch zahlreiche weitere Einrichtungen<br />

während der Aktionswoche ihre Türen und<br />

gewährten nicht nur Einblicke in ihre Hauswirtschaftsbereiche,<br />

sondern offerierten<br />

allen Interessierten unterschiedlichste Angebote.<br />

Im Elisabethenhaus in Ostrach und<br />

<strong>im</strong> Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Anton,<br />

in Riegel am Kaiserstuhl, wurde zum<br />

offenen Mittagstisch für Gemeindemitglieder<br />

geladen. „Der Speisesaal ist aus allen<br />

Nähten geplatzt. Mit so vielen interessierten<br />

Gästen haben wir nicht gerechnet.<br />

Wir werden uns nun überlegen, diesen offenen<br />

Mittagstisch öfter anzubieten“, berichtete<br />

die Hauswirtschaftsleiterin in St.<br />

Anton.<br />

Fotos: Diözesan-Caritasverband Freiburg<br />

10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Fachthema<br />

Palmbasteln <strong>im</strong> Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Josef<br />

in Haigerloch<br />

Nudeln, Spätzle oder Knöpfle<br />

Im Haus Bethanien in Gengenbach begann<br />

die Aktionswoche bereits am Sonntag,<br />

mit den Professjubiläen von acht Franziskanerinnen<br />

vom Göttlichen Herzen Jesu. Die<br />

Küchenleitung, samt Belegschaft verstand<br />

es mit einem festlichen Vier-Gänge Menü<br />

diesem feierlichen Anlass den kulinarisch<br />

würdigen Rahmen zu geben. Mit viel Liebe<br />

zum Detail war <strong>im</strong> Foyer des Hauses eine<br />

umfangreiche nostalgische Küchen- und<br />

Haushaltsgeräteausstellung dazu aufgebaut.<br />

Die alten Gerätschaften waren mit viel<br />

Sammelleidenschaft des dortigen Küchenleiters<br />

zusammengestellt worden. Ergänzt<br />

wurden die Küchenwerkzeuge durch den Fotofundus<br />

der Franziskanerinnen. Die alten<br />

Fotos gaben ein eindrucksvolles Zeugnis darüber,<br />

wie in einer Freiburger Berufsbildungsschule<br />

in den 1960er Jahren Hauswirtschaft<br />

gelehrt wurde. Ein Ausstellungsstück,<br />

eine alte Nudelmaschine, kam während<br />

der Aktionswoche zu besonderen Ehren:<br />

mit ihr wurden nach altem Rezept Nudeln<br />

zubereitet. Überhaupt wurde deutlich,<br />

dass Nudeln, Spätzle oder Knöpfle als Mahlzeitenbeilage<br />

<strong>im</strong> Süden Deutschlands eine<br />

wichtige Rolle spielen. Dies zeigte sich bei<br />

etlichen Aktionsangeboten. So wurde die<br />

Teigwarenherstellung in einigen Caritas-Einrichtungen<br />

genutzt, um junge Gäste oder<br />

alte Bewohner für die „hausgemachten“<br />

Teigwaren zu begeistern. Selbst Kindergartenkinder<br />

durften <strong>im</strong> St. Josefshaus in Haigerloch<br />

ihre Fingerfertigkeit in der Knetnudelherstellung<br />

üben.<br />

Das Hauswirtschaftsteam des Marienhe<strong>im</strong> Hechingen stellt sich vor<br />

Backen <strong>im</strong> Caritas-Seniorenzentrum in St. Leon-Rot<br />

Olympiade mit Pflegekräften<br />

Die dargebotene Vielfalt der angebotenen<br />

hauswirtschaftlichen Aktionen war groß:<br />

Angefangen von einer Olympiade, bei der<br />

sich hauswirtschaftliche Mitarbeiter mit Pflegemitarbeitern<br />

<strong>im</strong> Kartoffelschälen, Fensterputzen<br />

und bei einem Sinnesparcours messen<br />

konnten, über praktische Anleitungen<br />

zum Serviettenfalten, Klöppeln, Frühlingsbasteln<br />

und Dekorieren mit Bewohnern und<br />

Angehörigen bis hin zu Pfannkuchen backen<br />

oder einem Hemdenbügelkurs für Schüler.<br />

Darüber hinaus gab es in zahlreichen Einrichtungen<br />

Fachvorträge zum Beispiel über:<br />

Ernährung <strong>im</strong> Alter, Essen und Trinken bei<br />

Schluckstörungen oder Schulungen beispielsweise<br />

über Lebensmittelhygiene.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 11


Fachthema<br />

Etliche Lieferanten aus dem Lebensmittel-<br />

oder Reinigungsmittelbereich bewiesen<br />

sich als großzügig, spendabel und<br />

hilfsbereit. Zum Beispiel fuhr die gesamte<br />

Küchenmannschaft des Altenpflegehe<strong>im</strong>s<br />

St. Laurentius in Bonndorf zu einer Bäckerei,<br />

die die Einrichtung beliefert. Dort bekamen<br />

sie vom Bäcker persönlich gezeigt, auf<br />

was es be<strong>im</strong> Osterhasenbacken ankommt.<br />

Derart fachlich instruiert, machte das spätere<br />

Osterhasenbacken mit den Bewohnern<br />

besonders viel Spaß.<br />

Hauptaktionstag war der „Welttag der<br />

Hauswirtschaft“, der jedes Jahr am 21. März<br />

gefeiert wird. An diesem Tag bereiteten die<br />

Einrichtungen einen Nachtisch in den Caritas-Farben<br />

Rot-Weiß zu. Die eingesandten<br />

Fotos werden <strong>im</strong> Diözesan-Caritasverband<br />

ausgestellt und von den dortigen Mitarbeitern<br />

prämiert.<br />

Werbung für Ausbildungsplätze<br />

Silke Schlaich, Hauswirtschaftsleitung in<br />

St. Elisabeth, verteilt Lavendelsäckchen<br />

Die Einrichtungen, die gleichzeitig auch<br />

Ausbildungsbetriebe für hauswirtschaftliche<br />

Berufe sind, nutzten die Gelegenheit,<br />

mit Hilfe der zuständigen Ausbildungsberaterinnen<br />

der Landratsämter für die Ausbildung<br />

in den hauswirtschaftlichen Berufen<br />

zu werben. In St. Elisabeth in Hechingen<br />

wurde über die Hauswirtschaftsleiterin eine<br />

Fortbildung mit dem Thema „Konfliktgespräche<br />

zielorientiert führen“ in Kooperation<br />

mit dem Landratsamt Reutlingen angeboten.<br />

Etwa 25 Hauswirtschaftsleitungen<br />

aus unterschiedlichsten Bereichen erlebten<br />

einen rundum informativen Tag.<br />

Im St. Josefshaus in Herten für Menschen<br />

mit Behinderungen wurden die Bewohner<br />

nach ihren Lieblingsrezepten befragt.<br />

Außerdem wurde <strong>im</strong> Foyer des Speisesaals<br />

<strong>im</strong> neuen Service-Zentrum in Kooperation<br />

mit der dortigen Heilerziehungspflegeschule<br />

ein Aktionsstand aufgebaut.<br />

Dort konnten sich Interessierte darüber informieren,<br />

wie zum Beispiel ein Kühlschrank<br />

richtig eingeräumt wird oder wie ein Handy<br />

ohne Probleme hygienisch einwandfrei gereinigt<br />

werden kann.<br />

Modenschau mit Sponsor<br />

Im Altenhe<strong>im</strong> St. Lioba in Villingen wurde<br />

für und mit den Bewohnern innerhalb der<br />

Aktionswoche eine Modenschau veranstaltet.<br />

Die Idee wurde von der Hauswirtschaftsleiterin<br />

mit viel Engagement und<br />

Herzblut in die Tat umgesetzt. Für die Modenschau<br />

konnten eine Damenbekleidungsfirma<br />

und eine Berufsbekleidungsfirma gewonnen<br />

werden. Be<strong>im</strong> Frisieren, Schminken<br />

und Einkleiden der älteren Damen war die<br />

Vorfreude auf den Nachmittag und die Präsentation<br />

in dem zum Laufsteg umfunktionierten<br />

Speisesaal deutlich spürbar. Als<br />

„Modells“ beteiligten sich Bewohner des<br />

Altenpflegehe<strong>im</strong>s und deren Angehörige sowie<br />

Mitarbeiter aus dem Hauswirtschaftsund<br />

dem Pflegebereich. Selbst das älteste<br />

Modell mit 99 Jahren führte mit sichtbarer<br />

Freude und viel Selbstbewusstsein ein Teil<br />

der Frühjahrskollektion 2013 vor. Drei indische<br />

Ordensschwestern, die in St. Lioba arbeiten,<br />

stellten zum Abschluss der Modenschau<br />

ihre elegante Ordenstracht vor. Der<br />

Küchenchef rundete mit raffinierten kleinen<br />

Canapees und Drinks diesen besonderen<br />

Nachmittag ab.<br />

Was hat die Aktionswoche bewirkt?<br />

Die Aktionswoche zeigte sehr eindrücklich,<br />

dass Hauswirtschaft die Grundlage<br />

und Basis für die Zufriedenheit und das<br />

Wohlbefinden der Menschen darstellt, egal,<br />

Pudding mit Caritas-Emblem <strong>im</strong> Vincentiushaus Baden-Baden<br />

Nachtisch in den Caritas-Farben „Rot-<br />

Weiß“ aus dem Alten- und Pflegehe<strong>im</strong><br />

St. Elisabeth in Hechingen: Mascarpone-<br />

Creme auf beschwipsten Kirschen und<br />

hausgemachten Petit four<br />

ob in einer Altenhilfe-, Behindertenhilfeoder<br />

Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung.<br />

„Von Außen hat uns die Aktionswoche ein<br />

großes Staunen gebracht, was der Bereich<br />

Hauswirtschaft alles macht und kann“,<br />

berichtete die Hauswirtschaftsleitung aus<br />

St. Lioba in Villingen. „Die Freude der Bewohner<br />

an der Mitwirkung war deutlich zu<br />

spüren. Außerdem wurde das Miteinander<br />

<strong>im</strong> Haus und <strong>im</strong> Hauswirtschaftsteam gestärkt.“<br />

Der Küchenleiter aus St. Laurentius ist<br />

davon überzeugt, dass die Aktionswoche<br />

eine sehr gute Gelegenheit war, die Mitarbeiter<br />

aus Hauswirtschaft und Küche zu fordern<br />

und auch zu fördern: „Das Selbstbewusstsein<br />

der Mitarbeiter wurde deutlich<br />

gestärkt.“<br />

Die Hauswirtschaftsleiterin aus Haigerloch<br />

lud bei der Aktionswoche zu einem Vortrag<br />

Landfrauen ein. Im Anschluss an den<br />

Vortrag konnten diese an einer Hausführung<br />

teilnehmen. „Nach diesem Nachmittag<br />

denke ich ganz anders über Altenpflegehe<strong>im</strong>e<br />

und habe keine Angst mehr davor“,<br />

hatte eine Besucherin versichert. Was<br />

kann man sich mehr wünschen, wenn es mit<br />

Hilfe der Hauswirtschaft gelingt, das „He<strong>im</strong>“<br />

zum „Dahe<strong>im</strong>“ werden zu lassen?<br />

t Ulrike Böhm-Bachmann,<br />

Referentin für Hauswirtschaft,<br />

Diözesan-Caritasverband Freiburg<br />

12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Fachthema<br />

Dosieren bei der Reinigung:<br />

Am besten genau richtig<br />

Einsatz der heute üblichen Konzentrate und<br />

Hochkonzentrate ist, sich be<strong>im</strong> Dosieren<br />

per Hand und be<strong>im</strong> Abfüllen zu verätzen.<br />

Im Gegenzug macht sich zu wenig Reinigungsmittel<br />

durch eine unzureichende Reinigungsleistung<br />

bemerkbar.<br />

Lieber Dosiermaß als Augenmaß<br />

Fotos: Dr. Schnell, Ecolab, Diversey<br />

Reinigungsmittel sollten genau nach Anweisung des Herstellers,<br />

angepasst an die Gegebenheiten der zu reinigenden Räume und<br />

Oberflächen, dosiert werden. Dabei unterstützen unterschiedliche<br />

Dosierhilfen – von Flaschen mit integrierter Dosierhilfe bis hin<br />

zu fest installierten Mischanlagen. Auch moderne Chiptechnik<br />

hat Einzug in diesen Bereich gehalten.<br />

Die richtige Dosierung von Reinigungsmitteln<br />

hat eigentlich nur Vorteile,<br />

wie zum Beispiel der Verbrauch<br />

entsprechend des Bedarfs oder eine perfekte<br />

Reinigungsleistung. In der Praxis ist<br />

die Umsetzung allerdings oft schwierig:<br />

Häufig wird mit der Schussmethode dosiert,<br />

nach Gefühl und nach dem Motto<br />

„viel hilft viel“. Reinigungsverantwortliche<br />

können mit dem Thema allerdings nicht so<br />

lax umgehen, denn: Werden Reinigungsmittel<br />

zu hoch dosiert, kann das negative<br />

Auswirkungen haben, zum Beispiel:<br />

u höhere Kosten für Reinigungschemie<br />

als notwendig<br />

u erhöhte Abwasser- und damit Umweltbelastung<br />

u unerwünschte Reinigungsleistung wie<br />

Wischspuren und -streifen an den<br />

Oberflächen, dadurch optische Beeinträchtigung<br />

und eventuell schnellere<br />

Neuverschmutzung<br />

u Geruchsbelästigung<br />

u Schäden an Oberflächen durch Rückstände.<br />

Erhöhte Rutschgefahr<br />

Werden Flächen mit zu hoch dosiertem<br />

Reinigungsmittel nass gereinigt, trocknen<br />

sie außerdem langsamer. Die Rutschgefahr<br />

ist erhöht und die Fläche kann länger nicht<br />

genutzt werden. Eine weitere Gefahr be<strong>im</strong><br />

Bei der so genannten Schussmethode<br />

kann die Rate der Fehldosierungen bei<br />

mehr als 100 Prozent liegen; das ergab ein<br />

Projekt zur umweltfreundlichen Gebäudereinigung<br />

an der Uni Osnabrück. Be<strong>im</strong><br />

Schuss aus der Flasche wird außerdem<br />

leicht etwas verschüttet oder man kommt<br />

in Hautkontakt mit dem Mittel.<br />

Vermeiden lassen sich Fehldosierungen<br />

durch den Einsatz von Dosierhilfen<br />

oder -systemen, die von gut geschulten,<br />

entsprechend eingewiesenen Mitarbeitern<br />

eingesetzt werden. Zum Dosieren stehen<br />

mobile Dosierhilfen zur Auswahl, die auf<br />

dem Reinigungswagen mitgeführt werden.<br />

Oder die Gebrauchslösungen werden zentral<br />

mit wandmontierten Dosiergeräten, die<br />

mit einem Wasseranschluss kombiniert<br />

sind, gemischt.<br />

Einfachste Dosierhilfe ist die Kappe<br />

oder der Verschluss des jeweiligen Reinigungsmittels,<br />

wobei wie bei der Schussmethode<br />

Fehldosierung, Verschütten und<br />

Hautkontakt vorkommen können. Mit einem<br />

Messbecher lassen sich Mittel genau<br />

dosieren, allerdings muss die Lösung auch<br />

genau berechnet werden und es besteht<br />

die Gefahr des Hautkontakts.<br />

Mobile Dosierhilfen für Konzentrate: Quik Fill Plus (links)<br />

von Ecolab sowie SmartDose von Diversey (rechts)<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 13


Fachthema<br />

Mobile Dosiersysteme<br />

Ein direkt auf die Flasche oder den Kanister<br />

aufgesetzter Auslaufhahn oder<br />

Handdosierpumpen haben den Vorteil,<br />

dass der Anwender nicht mit dem Produkt<br />

in Kontakt kommt. Fehldosierungen sind<br />

allerdings nicht ausgeschlossen.<br />

Weiterhin gibt es Dosieraufsätze, die<br />

an Flaschen beziehungsweise Kanistern<br />

angebracht werden, wie den aufschraubbaren<br />

Ecolab-Dosieraufsatz für 5- und 10-<br />

Liter-Kanister, der sich je nach Verschmutzungsgrad<br />

justieren lässt. Oder die Pumpe<br />

ist bereits integriert , wie be<strong>im</strong> Quick Fill<br />

Plus der Ecolab Deutschland GmbH zum<br />

exakten und schnellen dosieren von Hochkonzentraten.<br />

SmartDose ist ein weiteres tragbares,<br />

flexibel einsetzbares Dosiersystem, Hersteller<br />

ist Diversey. Die 1,4-Liter-Flasche ist<br />

mit einer SmartDose-Pumpe ausgestattet,<br />

bei der anhand von zwei Symbolen die benötigte<br />

Menge eingestellt und der Dosierknopf<br />

hoch und wieder hinunter gedrückt<br />

wird. Der so genannte Spill-Tite-<br />

Verschluss gewährt ein in sich geschlossenes<br />

System ohne auslaufen, schütten<br />

oder umfüllen.<br />

Mikrochip sichert Dosierung<br />

und liefert Daten<br />

Größere Mengen Reinigungsflotte lassen<br />

sich an mit einem Wasseranschluss<br />

kombinierten, stationären Systemen herstellen,<br />

zum Beispiel mit dem iSystem der<br />

Dr. Schnell Chemie GmbH. Dieses Dosierund<br />

Mischgerät arbeitet mit Chiperkennung<br />

und ist konzipiert für individuelle Reinigungsanforderungen<br />

<strong>im</strong> Hotel- und Objektbereich.<br />

Die zum System gehörenden<br />

iSpray-Handsprühflaschen sind mit einem<br />

RFID-Mikrochip (RFID = Radiofrequenz-<br />

Das iSystem von Dr. Schnell dosiert mithilfe<br />

von Mikrochips genau nach Vorgabe<br />

des individuellen Reinigungsplans<br />

Bis zu vier Gebrauchslösungen<br />

aus Hochkonzentraten<br />

lassen sich mit<br />

dem Ecolab-Gerät<br />

Penguin 4U<br />

mischen<br />

Mit Diverseys QuattroSelect<br />

lassen sich<br />

Flaschen, E<strong>im</strong>er sowie<br />

Scheuersaugmaschinen<br />

schnell<br />

und sicher befüllen<br />

Identifikation) ausgestattet, auf dem alle<br />

relevanten Daten nach Vorgaben des abgest<strong>im</strong>mten<br />

Reinigungsplans gespeichert<br />

sind.<br />

Wenn die Reinigungskraft die Flasche<br />

in das iSystem einsetzt, wird der Chip ausgelesen<br />

und das – nach den Vorgaben des<br />

Reinigungsplans – richtige Produkt in der<br />

richtigen Dosierung in die Flasche abgefüllt,<br />

auch bei teilentleerten Flaschen, so<br />

der Hersteller. Es stehen ein Reinigungsmittel<br />

für die Z<strong>im</strong>merreinigung sowie zwei<br />

Produkte für die Badreinigung zur Verfügung.<br />

Außerdem kann zwischen vier Düften<br />

gewählt werden. Als Vorteile von iSystem<br />

nennt Dr. Schnell Dosier- und Anwendungssicherheit<br />

sowie Reduzierung der<br />

Fotos: Dr. Schnell, Diversey, Ecolab, Seitz<br />

14 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Fachthema<br />

Waschen, Desinfizieren und Ausrüsten erfolgen be<strong>im</strong> Seitz MopClin-System in einem<br />

Arbeitszyklus – gesteuert durch die Dosierpumpe Brightlogic<br />

Rüst- und Wegezeiten. Außerdem können<br />

anhand der gespeicherten Daten die Anzahl<br />

der Füllvorgänge je Reinigungskraft,<br />

Füll- und Verbrauchsmengen ausgewertet<br />

werden.<br />

Zentral Reinigungslösungen mischen<br />

Ein weiteres stationäres Dosiersystem<br />

bietet Ecolab an: Penguin 4U eignet sich<br />

zum Dosieren von bis zu vier verschiedenen<br />

Produktlösungen aus Hochkonzentraten,<br />

entweder aus 2-Liter- oder 5-Liter-Gebinden.<br />

Sprühflaschen oder E<strong>im</strong>er werden,<br />

bei einer Durchflussmenge von vier beziehungsweise<br />

14 Litern pro Minute, einfach<br />

und exakt befüllt, wobei die Bedienung per<br />

Piktogramm Fehler durch Sprachbarrieren<br />

vermeiden soll.<br />

Für die automatische, schnelle und präzise<br />

Befüllung von Flaschen (low-flow 5,7<br />

l/min) sowie von E<strong>im</strong>ern und Scheuersaugmaschinen<br />

(high-flow 11,8 l/min) gedacht<br />

ist QuattroSelect von Diversey. Mit<br />

Richtige Dosierung für saubere, weiche Wäsche<br />

Aufschrauben, Einstecken,<br />

Waschen – Clax RevoFlow von<br />

Diversey vereinfacht das<br />

Dosieren<br />

In der gewerblichen Wäscherei ist die automatische<br />

Dosierung von Wasch- und Waschhilfsmitteln<br />

üblich, zum Beispiel mit Professional Ariel<br />

von P&G Professional. Die Anlage eignet sich für<br />

alle gewerblichen Maschinen, die über externe<br />

Anschlüsse für Waschmittel verfügen. Sie kann<br />

bis zu sechs Komponenten in die Waschmaschine<br />

dosieren. Die Dosierung der Flüssigwaschmittel<br />

wird vollautomatisch entweder über die Waschprogramme<br />

der Waschmaschine gesteuert oder<br />

über ein externes Modul. Für große Maschinen<br />

hat P&G außerdem Pumpen mit einer höheren Förderleistung<br />

<strong>im</strong> Programm, die modular auf beliebig<br />

viele Komponenten erweitert werden können.<br />

Zum Ariel Professional-System gehören Ariel Flüssigwaschmittel,<br />

Additive für Weißes, Lenor Weichspüler,<br />

Fleckentferner, ACE Chlorbleiche – je <strong>im</strong> 20-Liter-Kanister – und Dreft Feinwaschmittel<br />

<strong>im</strong> 5-Liter-Gebinde.<br />

Clax RevoFlow von Diversey ist ein weiteres Dosiersystem für Waschmaschinen. Es<br />

wird an der Wand montiert und mit den jeweils erforderlichen, hochkonzentrierten<br />

Waschmitteln und Weichspüler – als Flüssig- oder Pulverkomponenten – nach einem<br />

einfachen Stecksystem bestückt. Die Kappen der Flaschen sind so konzipiert,<br />

dass Produktkontakt, Verschütten oder versehentliches Vermischen ausgeschlossen<br />

sein sollen.<br />

dem Gerät können aus bis zu vier Hochkonzentraten<br />

Gebrauchslösungen in vier<br />

Dosierungen hergestellt werden, ohne Gefahr<br />

zu laufen, mit Reinigungsmittel in Kontakt<br />

zu kommen. Abschließbare Türen sorgen<br />

weiterhin für Sicherheit.<br />

Waschen, präparieren, wischen<br />

Es gibt außerdem die Methode, Reinigungstücher<br />

und Wischbezüge mit Reiniger<br />

vorzutränken. Das kann entweder zentral<br />

in der Reinigungskammer per Hand geschehen,<br />

wobei die Reinigungslösung richtig<br />

angesetzt werden muss. Die andere<br />

Möglichkeit ist, Reinigungstextilien in der<br />

Waschmaschine entsprechend aufzubereiten,<br />

zum Beispiel mit dem MopClin-System<br />

der Seitz GmbH. Dabei wird das entsprechende<br />

Mittel über die zum System gehörenden<br />

Brightlogic-Pumpen automatisch<br />

dosiert.<br />

Wenn sich die Waschmaschine frei programmieren<br />

lässt, erfolgt die Steuerung<br />

von MopClin über das jeweils programmierte<br />

Waschprogramm. Bei älteren, nicht<br />

frei programmierbaren Maschinen können<br />

Dosiermengen und Zeit optional in der Dosierpumpe<br />

programmiert werden; die Dosierprogramme<br />

sind über ein Panel anzuwählen.<br />

Die Pumpen können bis zu zehn<br />

Produkte dosieren. Als Vorteile des Mop-<br />

Clin-Systems nennt Seitz, dass das Waschen,<br />

Desinfizieren und Ausrüsten in einem<br />

Arbeitszyklus erfolgen und der Aufbereitungsprozess<br />

komplett kontrollierbar<br />

ist. Durch die zentrale Aufbereitung reduzierten<br />

sich außerdem die Kosten, seien es<br />

Produkt- oder Arbeitskosten, durch die automatische<br />

Pumpensteuerung seien Fehldosierungen<br />

ausgeschlossen und das Verfahren<br />

sicher. t Katrin Hecker<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 15


Fachthema<br />

<strong>Störenfriede</strong> <strong>im</strong> <strong>Speiseplan</strong><br />

Etwa jeder fünfte Bundesbürger hat nach dem Verzehr best<strong>im</strong>mter<br />

Nahrungsmittel Beschwerden wie Bauchschmerzen,<br />

Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall. Schnell ist dann von einer<br />

Allergie die Rede. Doch in der Mehrheit der Fälle liegt keine<br />

Allergie vor, sondern eine – allerdings manchmal schwerer<br />

zu diagnostizierende – Nahrungsmittelintoleranz. Viele der Betroffenen<br />

vertragen durchaus eine gewisse Menge des „schuldigen“<br />

Nahrungsmittels. Das macht die Suche nach dem Übeltäter<br />

erst recht kompliziert.<br />

und<br />

Nahrungsmittelintoleranzen<br />

„Nahrungsmittelallergien<br />

sind zwei Unterformen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten“,<br />

so Prof.<br />

Dr. Stephan Bischoff, Direktor des Instituts<br />

für Ernährungsmedizin an der Universität<br />

Hohenhe<strong>im</strong> in Stuttgart. Studien zufolge<br />

leiden ein bis zwei Prozent der Erwachsenen<br />

in Deutschland an einer Nahrungsmittelallergie.<br />

„Bei Kindern ist die Häufigkeit<br />

der Erkrankung mit vier bis acht Prozent<br />

deutlich höher“, so Professor Bischoff.<br />

„Diese frühen Allergien verschwinden jedoch<br />

meist spontan bis zur Einschulung.“<br />

Die wesentlich häufigeren Nahrungsmittelintoleranzen<br />

entwickeln sich oft erst<br />

<strong>im</strong> Jugendlichen- und Erwachsenenalter.<br />

Während Allergien durch die Überreaktion<br />

des Immunsystems auf best<strong>im</strong>mte Eiweiße<br />

entstehen, beruhen fast alle Intoleranzen<br />

auf einem angeborenen oder erworbenen<br />

Mangel an Verdauungs-Enzymen.<br />

Pseudogetreide wie Quinoa, Teff oder<br />

Amaranth (Foto) kann in der Küche den<br />

Menschen helfen, die eine Glutenunverträglichkeit<br />

(Zöliakie) haben und Getreide<br />

ersetzen möchten<br />

Die Stecknadel <strong>im</strong> Heuhaufen<br />

„Da sich die Symptomatik häufig kaum<br />

unterscheidet, ist die Abgrenzung von Nahrungsmittelallergien<br />

und -intoleranzen in<br />

der Praxis oft schwierig“, erklärt Professor<br />

Bischoff, der auch Experte der Deutschen<br />

Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

(DGVS)* ist. Allergien<br />

lassen sich mit einfachen Hauttests nachweisen.<br />

Be<strong>im</strong> Prick-Test werden in Frage<br />

kommende Allergene mit der Haut in direkten<br />

Kontakt gebracht. Lokale Verände-<br />

* Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

(DGVS) wurde vor genau 100 Jahren als wissenschaftliche<br />

Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane<br />

gegründet. Heute vereint sie mehr als 5.000 Ärzte und<br />

Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach.<br />

Foto: iStockphoto/CharlotteLake<br />

16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Fachthema<br />

rungen der Haut zeigen, ob der Patient allergisch<br />

reagiert oder nicht.<br />

Zur Diagnostik von Nahrungsmittelintoleranzen<br />

gibt es nur wenige objektive<br />

Testverfahren. Mit Atemluft-Untersuchungen<br />

lassen sich verdächtige Nahrungsmittel<br />

(wie zum Beispiel Fruchtzucker) zumindest<br />

einkreisen. Denn wenn best<strong>im</strong>mte Kohlenhydrate<br />

nicht durch die Dünndarmwand<br />

ins Blut aufgenommen werden können, gelangen<br />

sie in tiefere Darmabschnitte, wo<br />

sie von Bakterien verstoffwechselt werden.<br />

Dabei entsteht Wasserstoff. Dieser gelangt<br />

ins Blut und wird dann über die Lunge ausgeatmet.<br />

Hilfreich ist <strong>im</strong>mer auch ein Ernährungstagebuch,<br />

um einer Unverträglichkeit<br />

auf die Spur zu kommen. Steht ein best<strong>im</strong>mtes<br />

Nahrungsmittel unter Verdacht,<br />

kann der Patient für eine Weile darauf verzichten<br />

oder es bewusst zu sich nehmen.<br />

Verändert sich sein Befinden eindeutig in<br />

die positive bzw. negative Richtung, ist der<br />

Auslöser identifiziert. Patienten, die an einer<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden,<br />

benötigen meist eine ausführliche Ernährungsberatung.<br />

Betroffenen hilft es, möglichst<br />

alle Speisen selbst zuzubereiten und<br />

be<strong>im</strong> Kauf von Fertigprodukten auf die Zutatenliste<br />

zu achten. Mittlerweile hält die<br />

Lebensmittelindustrie eine breite Angebotspalette<br />

für Kunden mit Nahrungsmittelintoleranzen<br />

bereit.<br />

Weit verbreitet: Laktoseintoleranz<br />

Milchzucker ist ein Zweifachzucker. Da<br />

durch die Wand des Dünndarms nur Einfachzucker<br />

aufgenommen werden können,<br />

muss vorher eine Spaltung stattfinden, die<br />

normalerweise das Enzym Laktase vorn<strong>im</strong>mt.<br />

Es spaltet die Laktose in Glukose<br />

und Galaktose. Für diese beiden Einfachzucker<br />

steht ein Transportsystem durch die<br />

Darmwand zur Verfügung.<br />

Bei einer Milchzucker- oder Laktoseintoleranz<br />

kommt es vor allem nach dem Genuss<br />

von Milch häufig zu Blähungen und<br />

Durchfall. Ursache für diese Beschwerden<br />

ist ein Mangel oder das komplette Fehlen<br />

des Laktose-spaltenden Enzyms Laktase.<br />

Laktoseintoleranzen entstehen erst <strong>im</strong><br />

Laufe der Entwicklung, sodass hier die Häufigkeit<br />

bei Erwachsenen am höchsten ist.<br />

Die Produktion des Enzyms Laktase lässt<br />

bei den Betroffenen nach, das kommt in<br />

Deutschland bei etwa 15 bis 20 Prozent der<br />

Bürger vor. Es gibt jedoch Bevölkerungsgruppen,<br />

vor allem in Schwarz-Afrika und<br />

Asien, bei denen fast alle Menschen eine<br />

Laktoseintoleranz haben.<br />

Kann der Milchzucker nicht aufgespalten<br />

werden, gelangt er in den Dickdarm.<br />

Dort zieht er Wasser an und fördert Bauchschmerzen<br />

und Durchfälle. Darmbakterien<br />

bauen die Laktose zu Kohlendioxid, Methan<br />

und Wasserstoff ab. Die starke Gasbildung<br />

verursacht Symptome wie Blähungen und<br />

Völlegefühl.<br />

Mit der Zeit kann es zu einer Fehlbesiedelung<br />

des Darmes kommen, weil nur best<strong>im</strong>mte<br />

Bakterienarten vom Milchzucker<br />

profitieren. Zudem reizen entstehende Fettsäuren<br />

die Darmschle<strong>im</strong>haut, was Krämpfe<br />

und Schmerzen zur Folge haben kann.<br />

Die Beschwerden können schon etwa<br />

20 Minuten nach der Mahlzeit auftreten,<br />

aber auch erst nach Stunden. Das hängt davon<br />

ab, wie die Speisen zusammengesetzt<br />

Während Allergien durch die Überreaktion des<br />

Immunsystems auf best<strong>im</strong>mte Eiweiße entstehen,<br />

beruht Intoleranz auf einem angeborenen oder<br />

erworbenen Mangel an Verdauungs-Enzymen.<br />

sind und wie schnell sie in den Darm gelangen.<br />

Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit<br />

können oft eine best<strong>im</strong>mte (individuell<br />

unterschiedliche) Menge an Milchzucker<br />

beschwerdefrei vertragen, was zeigt,<br />

dass noch Enzyme vorhanden sind bzw. eine<br />

gewisse Enzymaktivität der Laktase besteht.<br />

Sauermilchprodukte werden in der Regel<br />

relativ gut vertragen, da die Milchsäurebakterien<br />

hier den Großteil der Laktose<br />

bereits zu Milchsäure umgesetzt haben.<br />

Butter oder länger gereifte Käsesorten enthalten<br />

kaum Laktose, da diese in der Molke<br />

verblieben ist.<br />

Vom kompletten Verzicht auf Milchprodukte<br />

wird bei Laktoseintoleranz abgeraten,<br />

solange noch eine Produktion von Laktase<br />

stattfindet. Wird dem Körper nämlich<br />

überhaupt kein Milchzucker mehr zugeführt,<br />

wird die Synthese des zuständigen Enzyms<br />

nach und nach eingestellt. Daher kann die<br />

Verträglichkeit auch nach längeren Phasen,<br />

in denen auf Milch verzichtet worden ist, zunächst<br />

noch schlechter sein.<br />

Glutenunverträglichkeit bleibt<br />

oft lange unerkannt<br />

Eine Unverträglichkeit besonderer Art<br />

ist die Zöliakie, denn hier liegt zwar eine Immunreaktion<br />

zugrunde – von einer Allergie<br />

wird dennoch nicht gesprochen. Betroffene<br />

Histamin – Allergie oder<br />

Unverträglichkeit?<br />

Histamin, das unter anderem in Käse,<br />

Rotwein, Fisch und Sauerkraut enthalten<br />

ist, wird normalerweise durch<br />

das Enzym Diaminooxidase rasch abgebaut.<br />

Fehlt dieses Enzym oder ist<br />

seine Aktivität zu gering, vertragen<br />

die Betreffenden den Nahrungsbestandteil<br />

Histamin nicht. Es führt <strong>im</strong><br />

Körper zu ähnlichen Symptomen wie<br />

eine Nahrungsmittelallergie: Hautrötungen,<br />

Hitzewallungen, Kopfschmerzen<br />

und Magen-Darm-Beschwerden.<br />

Was versteht man unter<br />

Pseudoallergien?<br />

Der Begriff Pseudoallergie beinhaltet<br />

nicht etwa, dass sich die Patienten die<br />

Symptome, die ähnlich sein können<br />

wie bei einer Nahrungsmittelallergie,<br />

nur einbilden. Der Körper reagiert tatsächlich<br />

direkt auf <strong>im</strong> Lebensmittel<br />

enthaltene Stoffe, es kommt aber zu<br />

keiner Immunantwort. Das bedeutet:<br />

Das Immunsystem bildet keine Antikörper<br />

gegen best<strong>im</strong>mte Allergene,<br />

die <strong>im</strong> Blut nachweisbar wären. Das<br />

aber ist das entscheidende Kriterium<br />

einer Allergie.<br />

Was drin ist, steht in der<br />

Lebensmitteldatenbank<br />

In Anlehnung an die Idee der freien<br />

Online-Enzyklopädie Wikipedia wurde<br />

eine Lebensmitteldatenbank geschaffen.<br />

Jeder registrierte Internet-<br />

User kann dort Zutatenlisten von Produktpackungen<br />

online stellen, um<br />

Menschen mit Nahrungsmittelallergien<br />

oder -intoleranzen die Suche<br />

nach bekömmlichen Lebensmitteln zu<br />

erleichtern. Auch Hersteller sind eingeladen,<br />

ihre Produktdaten darzustellen.<br />

www.wikifood.eu<br />

produzieren Antikörper gegen Bestandteile<br />

von Gluten. Gluten ist ein sogenanntes<br />

Klebereiweiß, das in Weizen, Dinkel, Roggen,<br />

Gerste, Hafer und Grünkern und entsprechenden<br />

Produkten und Gerichten vorkommt.<br />

Mais, Reis, Buchweizen, Quinoa,<br />

Hirse, Kartoffeln und viele andere Nahrungsmittel<br />

enthalten kein Gluten.<br />

Die Immunreaktion gegen Gluten verursacht<br />

eine Entzündung der Dünndarmschle<strong>im</strong>haut,<br />

die zur Rückbildung der Zotten<br />

führt. Dadurch wird die Aufnahme von<br />

Nährstoffen aus der Nahrung in den Körper<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 17


Fachthema<br />

behindert. Bei Kindern kann es zu Wachstums-<br />

und Entwicklungsstörungen kommen.<br />

Wenn der Mangel an Nährstoffen so stark<br />

ausgeprägt ist, dass er sich auf die Organe<br />

und das Wachstum auswirkt, spricht man<br />

von Gedeihstörungen. Weil auch Eisen nicht<br />

ausreichend über den Dünndarm aufgenommen<br />

wird, entsteht manchmal eine Anämie<br />

(Blutarmut).<br />

Die offizielle Zöliakie-Häufigkeit beträgt<br />

0,1 Prozent, die Dunkelziffer wird jedoch<br />

weitaus höher geschätzt. 80 bis 90 Prozent<br />

der Betroffenen haben nur gelegentlich oder<br />

nie Beschwerden, so dass die Diagnose<br />

nicht gestellt wird. Die Unverträglichkeit<br />

kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.<br />

Die Mengen, die Unverträglichkeitsreaktionen<br />

hervorrufen, sind – wie auch bei anderen<br />

<strong>Unverträglichkeiten</strong> – individuell unterschiedlich.<br />

So müssen manche Menschen<br />

selbst Spuren von Gluten meiden, andere<br />

dagegen vertragen kleinere Mengen problemlos.<br />

Die Zöliakie zeigt zwei Erkrankungsgipfel,<br />

einen <strong>im</strong> Kindesalter und einen <strong>im</strong> mittleren<br />

Alter zwischen 30 und 40. Vor allem<br />

<strong>im</strong> Babyalter sieht man häufig schwere<br />

Symptome, wenn die Beikost-Ernährung beginnt.<br />

Im Extremfall bleibt das betroffene<br />

Kind nicht nur in seiner körperlichen, sondern<br />

auch in seiner geistigen Entwicklung<br />

zurück.<br />

Es gibt aber auch bei Menschen über<br />

60, bei denen die Zöliakie erstmals aufgetreten<br />

ist. Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen,<br />

Gewichtsverlust oder Müdigkeit<br />

können ein Hinweis auf die Erkrankung sein.<br />

Manchmal zeigt sich die Erkrankung nur an<br />

Wesensveränderungen oder Beschwerden<br />

wie Migräne, Knochenschmerzen, entzündlichen<br />

Gelenken oder Depressionen.<br />

Die Zöliakie ist wahrscheinlich vor allem<br />

genetisch bedingt, die Ursache kann daher<br />

bisher nicht behandelt werden. Betroffene<br />

müssen auf glutenhaltige Nahrungsmittel<br />

verzichten. Seit 2005 ist die Kennzeichnung<br />

von Gluten in den Zutatenlisten verpflichtend<br />

vorgeschrieben. Wenn die Ernährung<br />

konsequent umgestellt wurde, bilden sich<br />

etwa nach einem halben Jahr neue, gesunde<br />

Darmzotten.<br />

Fruchtzucker: zu viel des Guten?<br />

Immer mehr Lebensmittel werden mit<br />

Fruktose bzw. Fruchtzucker gesüßt, weil<br />

das einfach gesünder klingt als „Zucker“.<br />

In den USA hat sich der Fruchtzucker-Konsum<br />

in den letzten 30 Jahren verhundertfacht.<br />

Heute weiß man, dass Fruchtzucker<br />

vom Körper nicht gut verwertet werden<br />

kann. Wissenschaftlich erwiesen ist mittlerweile<br />

auch, dass Fruchtzucker kein Sättigungsgefühl<br />

auslöst, während Haushaltszucker<br />

per Insulinausschüttung und<br />

Fruchtzucker verbirgt sich hinter folgenden<br />

Bezeichnungen: Fructose, Fruktose, Inulin,<br />

Fructoligosaccharid, Zuckeraustauschstoff und<br />

Maisstärkesirup.<br />

über best<strong>im</strong>mte Hormone wie Leptin und<br />

Ghrelin ein Sättigungsgefühl bewirkt.<br />

„Etwa jeder Dritte kann die Aufnahme<br />

von mehr als 25 Gramm Fruchtzucker pro<br />

Tag nicht vertragen“, so ist auf der Internetseite<br />

der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen<br />

zu lesen. „Aber auch für<br />

gesunde Menschen und Kinder können<br />

mehr als 35 Gramm pro Mahlzeit – die etwa<br />

in zwei Gläsern Apfelsaft stecken – schon<br />

zu viel sein.“<br />

Obst selbst enthält vergleichsweise geringe<br />

Mengen an Fruchtzucker: 100 Gramm<br />

Aprikose hat 0,87 Gramm Fruchtzucker, 100<br />

Gramm Kiwi enthält 4,6 Gramm und 100<br />

Gramm Mango 2,6 Gramm. Während Jahrmillionen<br />

hat der Mensch Fruchtzucker also<br />

nur in kleinen Mengen zu sich nehmen können.<br />

Immer mehr Menschen vertragen<br />

keinen Fruchtzucker<br />

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat<br />

auf ihrer Internetseite eine Reihe von Fertigprodukten<br />

wie Säfte, Kuchen und Müsl<strong>im</strong>ischungen<br />

aufgelistet, die einen sehr<br />

hohen Fruchtzuckergehalt haben. Bedenken<br />

müsse man auch, so der Göttinger Ernährungspsychologe<br />

Dr. Thomas Ellrott,<br />

dass in nur einem Liter Apfelsaft so viel<br />

Fruchtzucker steckt wie in zehn Äpfeln. Wer<br />

bitte isst zehn Äpfel täglich? Problematisch<br />

sind hierbei auch so manche Getränke, die<br />

damit werben, nur „gesunde Fruchtsüße“<br />

zu enthalten.<br />

Ob die steigende Zahl derer, die an<br />

Fruktoseintoleranz leiden, mit dem wachsenden<br />

Konsum von Fruchtzucker zusammenhängt,<br />

kann nicht wissenschaftlich bewiesen<br />

werden. Denkbar ist es.<br />

Mittlerweile leiden 30 Prozent der<br />

Deutschen an der sogenannten intestinalen<br />

Fruktoseintoleranz oder auch Fruktosemalabsorption.<br />

Sie ist zu unterscheiden<br />

von der sehr seltenen, erblichen Fruktose -<br />

intoleranz. Bei dieser angeborenen Stoffwechselstörung<br />

wird ein best<strong>im</strong>mtes Leberenzym<br />

nicht gebildet, das vorrangig für<br />

den Abbau von Fruktose verantwortlich ist.<br />

Die Fruktosemalabsorption macht nur<br />

einem kleinen Teil der Betroffenen auch<br />

tatsächlich Beschwerden. Fruchtzucker<br />

wird normalerweise passiv per Diffusion<br />

über die Darmwand aufgenommen. Zur Erleichterung<br />

der Aufnahme gibt es jedoch<br />

zusätzlich einen speziellen Transporter, den<br />

Glut 5. Die Abkürzung Glut steht für Glukosetransporter,<br />

was zeigt, dass nicht nur<br />

Fruchtzucker, sondern auch Glukose, also<br />

Traubenzucker, transportiert wird. Manchmal<br />

treten die Beschwerden nur vorübergehend<br />

auf, nämlich dann, wenn es um<br />

eine gelegentliche Überlastung des Glut 5-<br />

Transporters geht. Der Fruchtzucker kann<br />

dann nicht vollständig aufgenommen werden.<br />

Durch die Störung des Transportsystems<br />

gelangt Fruchtzucker in tiefer gelegene<br />

Darmabschnitte, wo Darmbakterien<br />

sich seiner annehmen. Wie Milchzucker<br />

Milchzucker ist ein Zweifachzucker. Da durch<br />

die Wand des Dünndarms nur Einfachzucker<br />

aufgenommen werden können, muss vorher<br />

eine Spaltung stattfinden.<br />

wird auch Fruchtzucker von diesen Mikroorganismen<br />

zu Methan, Kohlendioxid, Wasserstoff<br />

und kurzkettigen Fettsäuren verstoffwechselt.<br />

Die Folge nach spätestens<br />

einer Stunde: Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfe,<br />

Völlegefühl, Verstopfung. Zusätzlich<br />

kann es zu Aufstoßen, Übelkeit und<br />

Fettstühlen kommen.<br />

Die Resorptionsfähigkeit des Darmes<br />

vermindert sich und das Risiko einer bakteriellen<br />

Fehlbesiedelung des Dickdarmes<br />

steigt. Unter Umständen können dann auch<br />

wichtige Nährstoffe wie vermutlich Folsäure<br />

oder Zink nicht mehr in ausreichender<br />

Menge aufgenommen werden. Auch<br />

die Aufnahme der Aminosäure Tryptophan<br />

kann eingeschränkt sein. Gelangt nicht genügend<br />

Tryptophan in den Blutkreislauf,<br />

kann das „Glücks- und Wohlfühlhormon“<br />

Serotonin nicht in ausreichender Menge<br />

gebildet werden, was möglicherweise depressive<br />

Verst<strong>im</strong>mungen zur Folge hat.<br />

t Dorothea Kammerer<br />

18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Berufsbildung<br />

HBL in Bern: „Bei uns<br />

kommt nicht jeder durch“<br />

Die Berufs-, Fach-, und Fortbildungsschule (BFF) Bern ist die einzige Schule für Hauswirtschaftliche Betriebsleiter/innen in der Schweiz<br />

Foto: Robert Baumann, ArTo/Fotolia.com<br />

Deutschland trifft Schweiz: An der Alice-Bendix-Fachakademie<br />

für Ernährungs- und Versorgungs<strong>management</strong> trafen sich Ende<br />

April 2013 acht Lehrkräfte aus Bern und acht aus München zum<br />

fachlichen und kulturellen Austausch. Seit 2011 lernen die beiden<br />

Partnerschulen voneinander viel über Wertschätzung, Prüfungsabläufe,<br />

Praktika und Kosten für die HBL-Ausbildung.<br />

Die Schweiz ist für ihre gründliche<br />

Gastronomie- und Hotellerie-Ausbildung<br />

weltweit bekannt. Die Berufs-,<br />

Fach-, und Fortbildungsschule (BFF) Bern<br />

ist jedoch die einzige Schule für Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiter/innen in der Schweiz<br />

(www.bffbern.ch) – und das seit 47 Jahren.<br />

Im Jahr 2013 feiert die BFF Bern sogar<br />

ihr 125-jähriges Bestehen, nachdem sie als<br />

„Frauenarbeitsschule“ am 23. März 1888<br />

gegründet wurde. Immerhin dauerte es bis<br />

zur Umbenennung der Schule bis ins Jahr<br />

1984, so dass dann erstmals auch Männer<br />

Kurse und Ausbildungen besuchen durften.<br />

Quereinsteiger erwünscht!<br />

Für Quereinsteiger ohne Hauswirtschaftsausbildung<br />

(wie Köche, Verkäufer/innen<br />

oder Kaufleute) ist die HBL-Ausbildung<br />

ebenfalls möglich. Derzeit sind<br />

etwa 20 Prozent der Studierenden Quereinsteiger,<br />

früher lag der Anteil sogar bei<br />

der Hälfte. „Wir wünschen uns ruhig noch<br />

mehr Quereinsteiger, denn sie bereichern<br />

den Unterricht sehr“, sagte Erika Rupp, Leiterin<br />

des Ausbildungsgangs.<br />

Alle Quereinsteiger benötigen zunächst<br />

ein einjähriges Basisjahr, das teilweise in<br />

einem Betrieb absolviert werden muss, der<br />

die wichtigen Bereiche wie Verpflegung,<br />

Reinigung oder Wäsche abdeckt. Nur so<br />

können Praxiskenntnisse erworben werden,<br />

die später in der zwei- bis dreijährigen Management-Ausbildung<br />

Voraussetzung sind.<br />

„Es gibt aber auch ausgebildete Hauswirtschafterinnen,<br />

denen wir das schulische Basisjahr<br />

empfehlen“, so Erika Rupp.<br />

Grundsätzlich gibt es die zur HBL vorab<br />

benötigte Ausbildung „Fachfrau/Fachmann<br />

Hauswirtschaft“ in der Schweiz nur<br />

dual, also mit vier Tagen Arbeit <strong>im</strong> Betrieb<br />

und einem Tag in der Berufsschule. Diese<br />

Ausbildung wird an der BFF Bern ebenso<br />

angeboten wie die der Hauswirtschaftspraktiker/in.<br />

Berufsfachschulen, die in Deutschland<br />

die duale Ausbildung zur Hauswirtschafter/in<br />

inzwischen vielerorts fast schon verdrängt<br />

haben, kennt man für diesen Beruf<br />

in der Schweiz gar nicht. Es gebe genügend<br />

Ausbildungsstellen in Altenhe<strong>im</strong>en, Kliniken<br />

oder Hotels, bestätigt eine weitere<br />

Fachlehrerin aus Bern.<br />

Facility Management <strong>im</strong> Fokus<br />

„Wir<br />

wünschen uns<br />

ruhig noch<br />

mehr Quereinsteiger,<br />

denn<br />

sie bereichern<br />

den Unterricht<br />

sehr“, sagte<br />

Erika Rupp,<br />

Leiterin des<br />

Ausbildungsgangs<br />

in Bern.<br />

Die Schweizer stellen klar: In der HBL-<br />

Ausbildung werden vor allem Facility-Management-Kenntnisse<br />

vermittelt. Lehrküchen,<br />

Wäschereien oder Reinigungsräume<br />

wie in Deutschland gibt es hier nicht mehr,<br />

stattdessen Themen wie Logistik, Budgetierung,<br />

Change-Management oder Sprachkompetenz.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 19


Dossier: Schweiz<br />

Schweizer HBL – Leitbild<br />

Drei Münchnerinnen in der Schweiz: Elisabeth Reuel (Praktikum <strong>im</strong> Spital und Altershe<strong>im</strong><br />

Belp), Verena Elbert (Praktikum <strong>im</strong> Spital Ziegler in Bern und <strong>im</strong> Spital Tiefenau)<br />

und Katharina Ziegler (Praktikum <strong>im</strong> Kantonsspital Olten) gemeinsam bei einem Ausflug<br />

in Zürich – von links nach rechts<br />

Dipl. Hauswirtschaftliche/r Betriebsleiter/in<br />

HF: „Als zukünftige Führungsperson<br />

<strong>im</strong> Facility Management<br />

verfügen Sie über ein stabiles Selbstvertrauen,<br />

Durchsetzungsvermögen<br />

und die Fähigkeit, sich und andere zu<br />

motivieren. Sie sind kontaktfreudig<br />

und kommunikativ. Die anspruchsvollen<br />

Führungsaufgaben verlangen eine<br />

mündlich und schriftlich gewandte<br />

Ausdrucksweise, Freude am Organisieren<br />

und die Bereitschaft, Verantwortung<br />

zu übernehmen und Entscheidungen<br />

zu treffen. In neuen Situationen<br />

finden Sie sich schnell zurecht<br />

und zeichnen sich durch eine rasche<br />

Auffassungsgabe aus.“<br />

Aus: „Bereit zu führen“, Informationsbroschüre der BFF<br />

Bern zum Berufsbild Dipl. Hauswirtschaftliche/r Betriebsleiter/in<br />

HF<br />

Alle Lerneinheiten werden als Module<br />

angeboten, überwiegend pro Lerneinheit<br />

entweder mit fünf Tagen in fünf Wochen<br />

oder neun Halbtagen in neun Wochen. Themen<br />

wie Ökologie/Nachhaltigkeit, Qualitäts<strong>management</strong>,<br />

Marketing und Arbeitssicherheit<br />

gibt es sogar als Blockmodul mit<br />

fünf Tagen in einer Woche. Wer einen qualifizierenden<br />

Leistungsnachweis nicht besteht,<br />

erhält eine Wiederholungsverfügung<br />

und kann die Prüfung für diese Lerneinheit<br />

erst ein Jahr später wiederholen.<br />

In den zwei Jahren des Vollzeitstudiengangs<br />

wird dann <strong>im</strong> dritten Semester noch<br />

ein halbjähriges Praktikum mit einer 42-<br />

Stunden-Woche und parallel die Arbeit an<br />

einer zur Arbeitsstelle passenden Diplomarbeit<br />

verlangt. „Die erreichten einzelnen<br />

Dieses Fachlehrer-Team aus der Schweiz erkundigte sich in München über die bayerische BEV-Ausbildung (früher HBL) und war unter<br />

anderem darüber überrascht, dass die Ausbildung in Deutschland fast nichts kostet<br />

Fotos: Berufs-, Fach-, und Fortbildungsschule (BFF) Bern (3), Robert Baumann (4)<br />

20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013


Dossier: Schweiz<br />

Noten der Lerneinheiten spielen <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu Deutschland für das endgültige<br />

Zeugnis keine Rolle mehr. Für den Abschluss<br />

zählen die Noten der dreistündigen<br />

Abschlussprüfung, der Diplomarbeit und<br />

des Fachgesprächs zur Diplomarbeit. Letzteres<br />

ist erfahrungsgemäß für die Studierenden<br />

die größte Herausforderung, obwohl<br />

die Geprüften ja eigentlich bestens <strong>im</strong><br />

Thema stecken müssten“, so Erika Rupp.<br />

Aufnahmeprüfung und<br />

Allgemeinwissen<br />

Und es gibt noch einen gravierenden<br />

Unterschied: Jeder Bewerber muss in Bern<br />

eine Aufnahmeprüfung bestehen. „Wir<br />

nennen es Eignungsverfahren und möchten<br />

in 30 Minuten das Allgemeinwissen unserer<br />

Bewerber kennenlernen. Das ist natürlich<br />

vorrangig Hauswirtschaft, aber dazu<br />

gehören auch Fragen zum aktuellen Tagesgeschehen,<br />

Politik, Bundesrecht und<br />

globales Verständnis, also was es zum Beispiel<br />

bedeutet, wenn der Schweizer Franken<br />

<strong>im</strong> Vergleich zum Dollar stärker wird“,<br />

sagte Erika Rupp. In einem zweiten Teil soll<br />

der Bewerber schriftlich darlegen, wie er<br />

in einer best<strong>im</strong>mten Situation fachlich reagieren<br />

würde. Knapp 95 Prozent der Bewerber<br />

bestehen diesen Test und können<br />

die Ausbildung starten.<br />

HBL in der Schweiz auch<br />

neben der Arbeit<br />

Die HBL-Ausbildung kann in Bern sowohl<br />

in Vollzeit (HBLV) in zwei Jahren als<br />

auch praxisbegleitend (HBLP) in drei Jahren<br />

absolviert werden. Jeweils genau die<br />

Hälfte der aktuell 40 Studierenden pro Jahrgang<br />

nutzt eine dieser Möglichkeiten.<br />

Anette Mehler (links) ist Europakoordinatorin an der Alice-Bendix-Fachakademie für<br />

Ernährungs- und Versorgungs<strong>management</strong> und spricht mit Erika Rupp über die Lehrpläne<br />

Das ist anders bei der HBL-Ausbildung in der Schweiz<br />

Die BFF Bern ist die einzige Schule für HBL in der Schweiz (www.bffbern.ch):<br />

u Jeder Bewerber muss eine Aufnahmeprüfung bestehen.<br />

u Die HBL-Ausbildung kann sowohl in Vollzeit in zwei Jahren als auch praxisbegleitend<br />

in drei Jahren absolviert werden.<br />

u Die Ausbildungsgebühren liegen insgesamt bei rund 9.000 Euro, eine BAföG-<br />

Förderung gibt es nicht.<br />

u Alle Kurse werden in Modulen angeboten, es gibt also wöchentlich wechselnde<br />

Stundenpläne.<br />

u Die erreichten einzelnen Noten der Lerneinheiten spielen für das endgültige<br />

Zeugnis keine Rolle, hier zählen allein die Noten der Abschlussprüfung, der Diplomarbeit<br />

und des Fachgesprächs zur Diplomarbeit.<br />

u Die Vollzeitausbildung dauert für Hauswirtschafterinnen zwei Jahre inklusive<br />

einem halben Jahr Praktikum.<br />

u Für Quereinsteiger (wie Kaufleute) ist die Ausbildung ebenfalls möglich, dann<br />

aber mit einem vorgeschalteten einjährigen Basisjahr, das teilweise in einem<br />

Betrieb absolviert wird.<br />

In Bayern ist die Ausbildung zum/zur<br />

Betriebswirt/in für Ernährungs- und Versorgungs<strong>management</strong><br />

(bis 2012 HBL) parallel<br />

zur Berufsausübung als Teilzeitstudiengang<br />

noch nicht möglich. Doch es tut sich<br />

etwas: Die Elly-Heuss-Knapp-Schule in Neumünster<br />

bietet inzwischen eine solche berufsbegleitende<br />

HBL-Ausbildung an, wir berichteten<br />

in <strong>rhw</strong> praxis 4/2012 darüber.<br />

„Dabei bietet dies finanziell und vom<br />

Lerneffekt sicher Vorteile für die Studierenden“,<br />

stellte Anette Mehler, Europakoordinatorin<br />

an der Alice-Bendix-Fachakademie<br />

in München interessiert fest. Denn<br />

wer in Teilzeit arbeitet, kann die Ausbildung<br />

vermutlich besser finanzieren als jemand,<br />

der komplett zwei bis drei Jahre dem Arbeitsmarkt<br />

fernbleibt. In der Schweiz<br />

schreibt die Studienordnung vor, dass die<br />

praxisbegleitende Tätigkeit mindestens 50<br />

Prozent ausmachen muss, die Ausbildung<br />

verlängert sich dann automatisch um ein<br />

Jahr und dauert drei Jahre statt zwei.<br />

Rund 9.000 Euro kostet<br />

die HBL-Ausbildung<br />

„Ich habe große Augen gemacht, als ich<br />

hörte, dass die Zweitausbildung in Deutschland<br />

fast nichts kostet“, so Erika Rupp. Die<br />

Ausbildungsgebühren an der BFF Bern liegen<br />

insgesamt bei rund 9.000 Euro, was<br />

verhältnismäßig günstig sei in der Schweiz.<br />

Eine Förderung wie BAföG oder Ähnliches<br />

gibt es in der Schweiz für Zweitausbildungen<br />

nicht. Hier eine Aufschlüsselung der<br />

Gebühren:<br />

u<br />

u<br />

u<br />

u<br />

Anmeldegebühr: 150 Franken<br />

Semestergebühr bestehend aus Grundgebühr<br />

und Lektion-Gebühr: insgesamt<br />

7.200 Franken<br />

Nebenkosten wie Materialgeld, Exkursionen,<br />

Lehrmittel und Diplomfeier:<br />

etwa 3.000 Franken sowie<br />

Diplomprüfungsgebühr: 300 Franken.<br />

„Das ist ja fast ein Kleinwagen“, entfuhr<br />

es einer der Münchner Studierenden,<br />

die in der Schweiz auf Vermittlung der Berner<br />

Schule ein vierwöchiges Praktikum absolvieren<br />

konnte.<br />

Praktikum in der Schweiz<br />

Seit 2012 können <strong>im</strong>mer wieder Praktikanten<br />

aus München in Bern und Umgebung<br />

vier Wochen Auslandsluft schnuppern<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 21


Berufsbildung<br />

– und umgekehrt die Schweizer in und um<br />

München. Im Februar 2013 waren aus München<br />

in der Schweiz: Elisabeth Reuel (Praktikum<br />

<strong>im</strong> Spital und Altershe<strong>im</strong> Belp), Verena<br />

Elbert (Praktikum <strong>im</strong> Spital Ziegler in<br />

Bern und <strong>im</strong> Spital Tiefenau) und Katharina<br />

Ziegler (Praktikum <strong>im</strong> Kantonsspital Olten).<br />

Die Deutschen waren sehr angetan<br />

von der Freundlichkeit, aber auch vom hohen<br />

Vertrauen in ihre Kompetenz, die sie<br />

als Praktikanten erleben durften. „Als ich<br />

mehrfach <strong>im</strong> Spital auf den Fluren gegrüßt<br />

wurde, habe ich mich zuerst gefragt, sag‘<br />

mal, kennt der oder die mich?“, berichtete<br />

eine von ihnen.<br />

Und so durften die drei Deutschen fast<br />

wie junge Unternehmensberaterinnen Verbesserungsvorschläge<br />

zur Opt<strong>im</strong>ierung machen.<br />

Einige Vorschläge sollen auch umgesetzt<br />

werden, wie beispielsweise ein anders<br />

organisiertes Regalsystem für die Wäsche<br />

in einem Spital. Vena Elbert: „Ich wurde<br />

in meinem gastgebenden Betrieb darum<br />

gebeten, die Arbeitsabläufe speziell <strong>im</strong> Reinigungsservice<br />

zu beobachten, Vergleiche<br />

zwischen den beiden Häusern aufzustellen<br />

und Verbesserungsvorschläge vorzulegen,<br />

denn das zweite Haus soll in der nächsten<br />

Zeit ebenfalls umstrukturiert werden.“<br />

Derartige Aufgaben <strong>im</strong> Ausland zu<br />

stemmen, dazu gehört viel Mut. Der Lerneffekt<br />

für die Persönlichkeitsentwicklung<br />

und natürlich für die berufliche Sicht „über<br />

den eigenen Tellerrand hinaus“ ist jedoch<br />

für die drei Praktikantinnen garantiert. Besonders<br />

hervorzuheben ist dabei das bessere<br />

Verstehen für Mitarbeiter mit Migrationshintergrund,<br />

denn die Situation wurde<br />

selbst erlebt. Zudem bereichert der Fachaustausch<br />

über Ländergrenzen hinweg in<br />

hohem Maße und verschafft den Studierenden<br />

beispielsweise neue Strategien zur<br />

Lösungsfindung, mehr Flexibilität und besseres<br />

Urteilsvermögen für den beruflichen<br />

Alltag.<br />

Folgende Lerneinheiten sind in der Schweiz<br />

für die HBL-Ausbildung vorgesehen<br />

u Grundlagen der Reinigung 1 + 2<br />

u Grundlagen der Gastronomie 1 + 2<br />

u Grundlagen der Wäscheversorgung<br />

u Service und Gästekontakte<br />

u Lern- und Arbeitsmethoden<br />

u Präsentieren und Moderieren<br />

u Sprachkompetenz mündlich<br />

u Sprachkompetenz schriftlich<br />

u Grundlagen Hygiene/Reinigung<br />

u Reinigungssysteme<br />

u Reinigungsorganisation<br />

u Ausgestaltung der Dienstleistung<br />

Reinigung<br />

u Angebotsplanung<br />

u Service und Anlassorganisation<br />

u Ausgestaltung der Dienstleistung<br />

Verpflegung<br />

u Textilbeschaffung, Waschprozesse<br />

und Waschchemie<br />

u Wäschere<strong>im</strong>aschinen<br />

u Ausgestaltung der Dienstleistung<br />

WTO<br />

u Psychologische Grundlagen<br />

u Soziologische Grundlagen<br />

u Grundfragen der Führung<br />

Punkten bei Bewerbern<br />

Ähnliches stellte auch am Ende der Tagung<br />

das Fachkollegium aus Bern fest. Die<br />

Gruppe reiste mit all den Anregungen und<br />

Eindrücken <strong>im</strong> Gepäck zurück in die<br />

Schweiz. Sicherlich werden viele Punkte –<br />

trotz des anderen Systems in der Ausbildung<br />

– ebenso zur dortigen Weiterentwicklung<br />

beitragen können.<br />

„Ein herzliches Danke für das spannende<br />

und erkenntnisreiche Programm, die<br />

u Kommunikation<br />

u Motivation<br />

u Konflikt<strong>management</strong><br />

u Grundlagen der Betriebsorganisation<br />

u Recht<br />

u Rechnungswesen 1 + 2<br />

u EDV 1 + 2<br />

u Change Management/Reorganisation<br />

u Planung, Budgetierung, Controlling<br />

u Personalentwicklung<br />

u Schulungen und Instruktionen<br />

u Technisches Gebäude<strong>management</strong><br />

u Immobilien<strong>management</strong><br />

u Grundlagen des strategischen Facility<br />

Managements<br />

u Methodik des Projekt<strong>management</strong>s<br />

u Schulungsprojekt<br />

u Betriebsprojekt<br />

u Einführung Diplomarbeit<br />

u Führung<br />

u Arbeitssicherheit<br />

u Ökologie, Nachhaltigkeit<br />

u Qualitäts<strong>management</strong><br />

u Marketing<br />

Gastfreundschaft, die kulturellen und kulinarischen<br />

Highlights, die uns in so vielfältigen<br />

Eindrücken geboten wurden“, sagte<br />

Erika Rupp zum Abschluss der Fachtagung.<br />

So planen die Kolleginnen und Kollegen<br />

der Fachakademie in München bereits<br />

den Gegenbesuch in Bern für das Frühjahr<br />

2014 in das eigene Fortbildungsprogramm<br />

ein. „Der Besuch wird den Kontakt per Internet<br />

und E-Mail niemals ersetzen können<br />

und vor allem nicht die Chance des persönlichen<br />

Kennenlernens“, so Anette Mehler.<br />

Und auch eine Kooperation der Alice-<br />

Bendix-Fachakademie mit den folgenden<br />

weiteren Partnerschulen soll weiter ausgebaut<br />

werden: Helsinki (Finnland), Borås<br />

(Schweden), Meran (Italien) und Zalaegerszeg<br />

(Ungarn).<br />

Dass diese Auslands-Initiativen und<br />

wohl auch der seit 2012 geltende neue<br />

Name „Betriebswirt/in für Ernährungs- und<br />

Versorgungs<strong>management</strong>“ gut ankommen,<br />

belegen die aktuellen Anmeldezahlen: „Für<br />

das kommende Schuljahr hat die Alice-Bendix-Fachakademie<br />

bereits sehr viele Anmeldungen,<br />

darunter zunehmend auch<br />

männliche Bewerber. Wer sich noch anmelden<br />

möchte, sollte sich beeilen“, sagte<br />

Europakoordinatorin Anette Mehler.<br />

t Robert Baumann<br />

22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013


Fachthema<br />

Unterricht aus der Ferne<br />

Die Teilnehmerinnen der Fernlehrgangsprüfung Anfang Mai 2013 in Hamburg sowie die Prüferinnen Karin Beuting-Lampe (links)<br />

und Carola Reiner (rechts)<br />

Fernlehrgänge werden <strong>im</strong>mer beliebter: Vom Mal-Kurs bis zum<br />

Hochschuldiplom gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Unterrichtsangeboten.<br />

Und mit rund 350.000 hat sich die Anzahl der<br />

Fernlerner in Deutschland seit 2002 mehr als verdoppelt. Auch<br />

hauswirtschaftliche Weiterbildungsthemen werden in Fernlehrgängen<br />

angeboten. <strong>rhw</strong> praxis war bei der Prüfung von Fernlehrgangsteilnehmerinnen<br />

von kompass Präsenz- und Fernlernen<br />

Anfang Mai 2013 in Hamburg dabei.<br />

Warum ist Fernlernen so beliebt? Das<br />

liegt zum einen daran, dass das<br />

Wissen aus Schule und Ausbildung<br />

heute nicht mehr bis zur Rente reicht. Wer<br />

sich neben dem Job neues Know-how aneignen<br />

will, ist auf flexible Schulungsformen<br />

angewiesen. Be<strong>im</strong> Fernlernen ist der<br />

Weiterbildungswillige nicht an feste Unterrichtszeiten<br />

gebunden und spart sich Anfahrtswege,<br />

die schriftlichen Lernmaterialien<br />

kommen entweder per Post ins Haus<br />

oder stehen als Online-Lektion zur Verfügung.<br />

Dadurch lassen sich Job, Familie und<br />

Fortbildung besser miteinander kombinieren.<br />

Kein Wunder, dass gerade Frauen diese<br />

Art der Weiterbildung schätzen, laut einer<br />

Studie nutzen sie mit 53 Prozent das<br />

Fernlernangebot häufiger als Männer.<br />

Aber auch Arbeitgeber schätzen die berufliche<br />

Weiterbildung in Eigenregie sehr.<br />

Laut einer Forsa-Studie bescheinigen rund<br />

90 Prozent der deutschen Personalentscheider<br />

Fernlernern eine hohe Eigenmotivation,<br />

Zielstrebigkeit, Flexibilität und analytisches<br />

Denken. Wer also in den Bewerbungsunterlagen<br />

den Nachweis eines abgeschlossenen<br />

Fernlehrgangs hat, kann<br />

be<strong>im</strong> Arbeitgeber durchaus punkten.<br />

So spricht zwar vieles für diese Form<br />

des Lernens, doch in der Praxis ist es dann<br />

doch nicht für jeden geeignet. Zunächst<br />

müssen Fernlerner eine große Portion an<br />

Selbstdisziplin, Eigenmotivation und Durchhaltewillen<br />

mitbringen. Auch wer besser in<br />

der Gruppe lernt oder sich gern mit Lehrern<br />

und Mitschülern austauscht, für den ist<br />

Fernunterricht nicht die erste Wahl.<br />

Auf staatliche Zulassung achten<br />

Wer nun für sich einen passenden<br />

Fernlehrgang sucht, sollte zunächst darauf<br />

achten, dass der Lehrgang die staatliche<br />

Zulassung hat. Die ist zwar für Fernlehrgänge<br />

zur beruflichen Weiterbildung gesetzlich<br />

vorgeschrieben, aber es gibt wohl<br />

<strong>im</strong>mer noch eine Grauzone. Fernlehrgänge<br />

sollten über das Siegel der Staatlichen<br />

Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) verfügen,<br />

die Einrichtung prüft sowohl die<br />

Vertragskonditionen als auch die inhaltlichen<br />

Konzepte eines Fernlehrgangs. Darüber<br />

hinaus stellt die ZFU alle drei Jahre<br />

sämtliche Kurse erneut auf den Prüfstand<br />

und kontrolliert, ob die Inhalte noch dem<br />

aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 23


Fachthema<br />

Angelika Kirschner (links), Ulrike Nachtigäller (rechts) und Delia Korn (vorne) sind erfolgreiche<br />

Absolventinnen des kompass-Fernlehrgangs zur Hygienebeauftragten und<br />

haben <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> nicht nur an ihrer mündlichen Prüfung teilnehmen lassen,<br />

sondern auch Rede und Antwort gestanden zu ihren Erfahrungen mit dem Fernlernen<br />

Im Berufsbereich Hauswirtschaft bietet<br />

beispielsweise kompass Präsenz- und Fernlernen,<br />

Wesel, vier Fernlehrgänge an: Qualitäts<strong>management</strong><br />

in der Hauswirtschaft,<br />

Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />

in sozialen Einrichtungen, Kostenrechnung<br />

und Controlling in der Hauswirtschaft<br />

sowie Hauswirtschaftliche Fachkraft<br />

für Ernährung in sozialen Einrichtungen.<br />

Alle Lehrgänge werden in Kooperation mit<br />

dem Berufsverband Hauswirtschaft durchgeführt<br />

(www.kompass-wesel.de).<br />

Vor dreieinhalb Jahren ist kompass-Inhaberin<br />

Karin Beuting-Lampe mit dem ersten<br />

von ihr konzipierten Fernlehrgang gestartet<br />

und ist sehr zufrieden mit der Entwicklung:<br />

„Wir haben insgesamt bisher 175<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den<br />

Fernlehrgängen. Diese zeitlich flexible und<br />

berufsbegleitende Qualifizierung kommt<br />

bei hauswirtschaftlichen Fachkräften gut<br />

an.“ Karin Beuting-Lampe hat selber sehr<br />

gute Erfahrungen als Absolventin von Fernlehrgängen<br />

gemacht, zum Beispiel als Betriebswirtin<br />

(IWW), außerdem hat sie ein<br />

Schreibstudium absolviert. „Ich fand, dass<br />

diese Lernform in der Hauswirtschaft fehlt,<br />

denn Mitarbeiter werden <strong>im</strong>mer seltener<br />

für umfangreichere Fortbildungen freigestellt<br />

und <strong>im</strong> Preisvergleich sind Fernlehrgänge<br />

wesentlich günstiger, da nur geringfügige<br />

Nebenkosten anfallen.“<br />

Grundsätzlich dauern die Fernlehrgänge<br />

fünf Monate, am Ende steht eine Prüfung.<br />

Anfang Mai steht diese Prüfung für<br />

neun Teilnehmerinnen des Lehrgangs für<br />

Hygienebeauftragte und für eine Teilnehmerin<br />

des Lehrgangs für Qualitäts<strong>management</strong><br />

in Hamburg an. Fünf Monate haben<br />

die Teilnehmerinnen sich intensiv mit ihrem<br />

Weiterbildungsthema beschäftigt. In den<br />

ersten vier Monaten haben sie jeweils ein<br />

Lehrheft mit Aufgaben zur Selbstkontrolle<br />

und Einsendeaufgabe bearbeitet, der fünfte<br />

Monat sollte den Prüfungsvorbereitungen<br />

dienen.<br />

Die Prüfung selbst besteht aus den Einsendearbeiten,<br />

einer 90-minütigen Klausur<br />

sowie einem 20-minütigem Prüfungsgespräch<br />

am Prüfungstag selber. Karin Beuting-Lampe<br />

und die Unternehmensberaterin<br />

Carola Reiner fungieren dabei als Prüferin<br />

und Beisitzerin. Carola Reiner hat die<br />

Fernlehrgänge zur „Hygienebeauftragten“<br />

und zur „Hauswirtschaftlichen Fachkraft für<br />

Ernährung“ geschrieben und betreut diese<br />

auch.<br />

Aufregung am Prüfungstag<br />

Ziemlich aufgeregt sind die zehn Prüfungsteilnehmerinnen<br />

an ihrem Prüfungstag<br />

<strong>im</strong> „Jungen Hotel“ in der Nähe des Hamburger<br />

Hauptbahnhofes. Alle Teilnehmerinnen<br />

stehen mitten <strong>im</strong> Berufsleben, sie<br />

kommen aus der Praxis, das merkt man<br />

ganz deutlich bei der mündlichen Prüfung.<br />

Das fachliche Niveau ist hier hoch, man<br />

merkt, die Teilnehmerinnen wissen, wovon<br />

sie reden. Zwei Tage zuvor hatten sie jeweils<br />

ihre Themen für die mündliche Prüfung per<br />

Mail zugesandt bekommen, so dass sie sich<br />

vorbereiten konnten. Am Prüfungstag wird<br />

dann eine 20-minütige Präsentation zum<br />

jeweiligen Thema erwartet.<br />

Die Themen bei der mündlichen Prüfung<br />

für den Lehrgang zur Hygienebeauftragten<br />

kommen aus ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen, da kann es zum Beispiel<br />

um Maßnahmen bei einem hohen Legionellen-Befund<br />

in einer Einrichtung gehen,<br />

um den Umgang mit leicht verderblichen<br />

Lebensmitteln oder auch um die Aufgaben<br />

und den Zeitaufwand für die Stelle einer Hygienebeauftragten<br />

in einem Altenhe<strong>im</strong>. Die<br />

Prüflinge sind gut vorbereitet und führen<br />

mit Hilfe von Moderationskarten durch ihre<br />

Präsentation.<br />

Das Sprechen vor Publikum haben zumindest<br />

die Teilnehmerinnen des Fernlehrgangs<br />

zur Hygienebeauftragten in einem<br />

verpflichtendem Workshop gelernt. Im vierten<br />

Monat des Lehrgangs findet für sie nämlich<br />

jeweils ein Workshop mit Übungen zur<br />

Moderation und Durchführung von Schulungen<br />

statt. Be<strong>im</strong> Fernlehrgang „Qualitäts<strong>management</strong>“<br />

ist ein Workshop mit<br />

Übungen zur Moderation und Gesprächsführung<br />

freiwillig.<br />

Manchmal fehlt der Austausch<br />

mit anderen<br />

Für die meisten Prüfungsteilnehmerinnen<br />

war der Fernlehrgang ihre erste Erfahrung<br />

mit dieser Form des Lernens. So auch<br />

für Prüfling Delia Korn. Sie ist Diplom-Oecotrophologin,<br />

arbeitet als Assistentin der<br />

Hauswirtschaftsleitung in einem Altenhe<strong>im</strong><br />

und hat den Fernlehrgang zur Hygienebeauftragten<br />

gebucht, weil sie sich in Hygienefragen<br />

unsicher fühlte. „Ich muss Hygieneschulungen<br />

durchführen und wollte meine<br />

Wissenslücken füllen und mich weiterqualifizieren.“<br />

Das hat geklappt, ihre Erwartungen<br />

an den Lehrgang wurden erfüllt.<br />

Sie fühlt sich sicherer, auch was die relevanten<br />

Gesetze und Verordnungen angeht.<br />

Das Durcharbeiten der Lehrhefte hat sie<br />

gut geschafft <strong>im</strong> Alltag. Das einzige, was ihr<br />

fehlte, war der Austausch mit anderen Lernenden,<br />

der natürlich bei einem Fernlehrgang<br />

nicht gegeben ist. „Trotzdem hat es<br />

mir Spaß gemacht, ich würde noch weitere<br />

Lehrgänge dieser Art machen“, erzählt sie.<br />

Bereits vertraut mit Fernlehrgängen ist<br />

Prüfungsteilnehmerin Ulrike Nachtigäller.<br />

Sie hat schon vor 20 Jahren bei einem Auslandsaufenthalt<br />

in Indonesien ihre Kinder<br />

24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Fachthema<br />

mit Hilfe von Fernlehrgängen unterrichtet.<br />

Die staatlich geprüfte Betriebsleiterin der<br />

ländlichen Hauswirtschaft hat fast 17 Jahre<br />

nicht mehr in ihrem erlernten Beruf gearbeitet.<br />

Nun hat sie sich mit einem Dienstleistungsangebot<br />

<strong>im</strong> Bereich Hauswirtschaft<br />

selbstständig gemacht. Vor kurzem<br />

hat sie einen Großauftrag <strong>im</strong> Bereich Hausreinigung<br />

von einer Reha-Klinik erhalten.<br />

„Den Fernlehrgang <strong>im</strong> Bereich Hygiene<strong>management</strong><br />

habe ich gemacht, um hier die<br />

neuesten Infos zu erhalten, damit ich mich<br />

sicher fühle in meinen Gesprächen mit den<br />

Auftraggebern“, berichtet sie. Mit den Inhalten<br />

des Lehrgangs war sie zufrieden, „es<br />

war fachlich genau das, was ich gebraucht<br />

habe.“ Auch mit dem Arbeiten zu Hause,<br />

der Selbsteinteilung sowie der geforderten<br />

Selbstdisziplin hatte sie keine Probleme.<br />

Aber auch ihr hat der Austausch mit anderen<br />

gefehlt: „Man lernt ganz für sich wie auf<br />

einer kleinen Insel und ist auch sehr <strong>im</strong> Alltagsgeschäft<br />

gefangen.“<br />

Auch Hauswirtschaftsmeisterin Angelika<br />

Kirschner hat sich in den letzten Monaten<br />

intensiv mit dem Thema Hygiene beschäftigt<br />

und den Lehrgang soeben mit der<br />

schriftlichen und mündlichen Prüfung abgeschlossen.<br />

Sie arbeitet derzeit als Hauswirtschaftsleitung<br />

in einem Schullandhe<strong>im</strong>.<br />

Kirschner hatte ursprünglich Bürokauffrau<br />

gelernt, aber: „Hauswirtschaft war schon<br />

<strong>im</strong>mer mein Ding.“ So hat sie sich über<br />

Lehrgänge nach § 45.2 BBiG weitergebildet<br />

und ist seit eineinhalb Jahren Hauswirtschaftsmeisterin.<br />

Das hat ihr viel Spaß<br />

gemacht und sie wollte noch mehr lernen.<br />

Daher hat sie sich für den Fernlehrgang angemeldet.<br />

„Ich brauchte diese Qualifikation<br />

nicht unbedingt für meinen Job, aber<br />

durch die Meisterausbildung ist Hygiene zu<br />

meinem Steckenpferd geworden“, berichtet<br />

Kirschner. Auch sie empfand den Lehrgang<br />

als sehr fundiert und war zufrieden mit dem<br />

fachlichen Input. „Ich habe ziemlich schnell<br />

Kontakt geknüpft zu einer anderen Teilnehmerin<br />

des Lehrgangs, wir haben uns <strong>im</strong>mer<br />

ausgetauscht. Das brauche ich einfach<br />

zum Lernen.“ Ihr Traum ist, später als Dozentin<br />

in der Erwachsenenbildung zu arbeiten.<br />

<strong>rhw</strong><br />

eBooks<br />

„Grundsätzlich dauern die Fernlehrgänge<br />

fünf Monate, am Ende steht eine<br />

Prüfung“, sagte Karin Beuting-Lampe<br />

Nicht zu stressig neben dem Job<br />

Alle drei Lehrgangsteilnehmerinnen<br />

st<strong>im</strong>men darin überein, dass Fernlernen mit<br />

Job und Familie die beste Möglichkeit zur<br />

Weiterbildung ist. Neben der Zeitersparnis<br />

fallen auch die Übernachtungs- und Fahrtkosten<br />

weg, die man ansonsten für Präsenzseminare<br />

einplanen muss. Einig sind<br />

sich die drei Teilnehmerinnen auch, dass<br />

das Fernlernen anhand der Lehrhefte neben<br />

dem Job nicht zu stressig ist, wenn man<br />

an dem Thema interessiert ist und wenn<br />

man die nötige Vorbildung hat. „Hier ist natürlich<br />

wichtig, wie lange die eigene Ausbildung<br />

schon her ist und inwieweit man<br />

sich vorher mit Hygienethemen beschäftigt<br />

hat. Aber die Einheiten sind nicht so kompliziert,<br />

dass man es nicht schaffen könnte“,<br />

sagt Angelika Kirschner.<br />

Auch mit der Lehrgangsbetreuung per<br />

E-Mail sind die drei Fachkräfte zufrieden.<br />

„Man konnte <strong>im</strong>mer persönliche Fragen<br />

stellen, sein es inhaltliche oder organisatorische<br />

und hat eine schnelle Rückmeldung<br />

erhalten“, so Delia Korn.<br />

Übrigens haben sowohl Delia Korn als<br />

auch Angelika Kirschner und Ulrike Nachtigäller<br />

sowie auch die anderen Prüfungsteilnehmerinnen<br />

an diesem Tag ihre Prüfung<br />

bestanden und damit ihre Fernlehrgänge<br />

erfolgreich mit Zertifikat abgeschlossen.<br />

Dies wurde natürlich mit einem<br />

Glas Sekt zusammen gefeiert.<br />

Karin Beuting-Lampe hat in Sachen<br />

Fernlehrgang Neuigkeiten zu verkünden<br />

und zwar ist ein mit insgesamt 18 Monaten<br />

sehr umfangreicher neuer Lehrgang in Planung,<br />

der von ihr selber und Carola Reiner<br />

zusammen entwickelt wurde. Allerdings<br />

darf das Thema noch nicht verraten werden…<br />

t Alexandra Höß<br />

Weitere Infos<br />

zum Fernlernen<br />

www.zfu.de (bei der Staatlichen Zentralstelle<br />

für Fernunterricht kann man<br />

nach zugelassenen Fernunterricht-Angeboten<br />

suchen und sich über Rechtsgrundlagen<br />

informieren; hier sind<br />

auch weitere hauswirtschaftliche Fernlehrgänge<br />

und Anbieter zu finden)<br />

www.studieren-<strong>im</strong>-netz.org (ein Wegweiser<br />

für Studium und Weiterbildung<br />

mit einer Übersicht über Fernlehrgänge<br />

und Institute)<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 25<br />

1303011<br />

Neu <strong>im</strong> Buchsort<strong>im</strong>ent!<br />

Die eBook-Edition<br />

Lesen auf Tablet,<br />

Smartphone oder PC.<br />

Bestellen bei Amazon<br />

<strong>im</strong> Kindle Shop<br />

„Verlag Neuer Merkur“


Management<br />

Führe Deine Mitarbeiter<br />

wie dich selbst…<br />

Murmelgruppen, Arbeitsgruppen und viel Bewegung: Die 10.<br />

Hauswirtschaftliche Fachtagung der Diakonie Württemberg am<br />

25. April 2013 in Stuttgart zog 230 Teilnehmende zum Thema<br />

Mitarbeiterführung in den Bann.<br />

Prof. Dr. Christian Loffing, Dozent an<br />

der Hochschule Niederrhein und Inhaber<br />

des Instituts für Personalpsychologie,<br />

Essen, gab den Teilnehmern<br />

gleich zu Beginn mit auf den Weg: „Wir haben<br />

es bei der Personalführung mit Menschen<br />

zu tun, deshalb sind Lehrbücher<br />

zwar gut, aber die Ratschläge sind nicht als<br />

Rezepte zu verstehen, sondern als Impulse,<br />

die Sie ausprobieren können.“<br />

Guter Chef: Mehr als<br />

nur ein Führungsstil<br />

„Erfolgreiche Chefs beherrschen mehr<br />

als nur einen Führungsstil“, sagte Loffing.<br />

Und gute Chefs wissen auch, welcher Stil<br />

zu welchem Mitarbeiter und welcher Situation<br />

passt. Beispiele für die wichtigsten<br />

Führungsstile finden Sie unten stehend.<br />

„Manchmal versuchen wir, die Persönlichkeitseigenschaften<br />

von Menschen zu<br />

ändern, die sich über Jahrzehnte aufgebaut<br />

haben. Das ist unhe<strong>im</strong>lich schwer, kostet<br />

viel Zeit und Nerven; Zeit, die uns fehlt, um<br />

den guten Mitarbeitern ‚Danke‘ zu sagen.<br />

Ändern Sie lieber die Rahmenbedingungen“,<br />

so Loffing weiter. „Es lohnt sich, darüber<br />

nachzudenken, denn seit den 1990er<br />

Jahren weiß man, dass es einen Zusammenhang<br />

zwischen emotionaler Intelligenz<br />

von Führungskräften und dem Geschäftsergebnis<br />

gibt“, berichtet der Dozent.<br />

Sag, was Du sagen willst!<br />

Doch wie kommt eine Botschaft gut<br />

und klar an? Denn oft hört man: „Das hast<br />

du mir nicht gesagt“ oder „das stand da<br />

nicht“. Loffing: „Wichtige Botschaften müssen<br />

mehrfach codiert werden, denn hören<br />

heißt nicht, etwas zu verstehen. Verständlich<br />

sprechen heißt, Botschaften einfach,<br />

sortiert, kurz und prägnant auszudrücken<br />

und am besten noch mit einer zusätzlichen<br />

St<strong>im</strong>ulanz zu versehen, wie mit einem konkreten<br />

Beispiel. Wenn Sie beispielsweise<br />

drei wichtige Punkte in einem Meeting vortragen<br />

möchten, dann sagen Sie das auch<br />

vorher, so dass jeder weiß, was nun folgt.“<br />

In jedem Betrieb gibt es <strong>im</strong>mer wieder<br />

Situationen, in denen es menschelt und die<br />

Mitarbeiter nicht an einem Strang ziehen.<br />

Loffing kennt die häufigsten Gründe:<br />

1 Kausalattribution: Ursachen-Umschreibungen<br />

(Ich war‘s nicht!), Fehler auf<br />

andere schieben, Erfolge anderer aber einhe<strong>im</strong>sen<br />

wollen und sich mit fremden Federn<br />

schmücken.<br />

2 Reaktanz: Wenn die Freiheit und Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

der Mitarbeiter zu stark eingeschränkt<br />

wird, dann gibt es Gegenreaktionen<br />

wie Frust oder Anstiftung anderer<br />

Mitarbeiter, sich darüber hinweg zu setzen.<br />

3 Veränderungen: Niemand mag es,<br />

wenn sich etwas ändert, vor allem wenn<br />

Mitarbeiter das ‚Warum’ nicht verstehen.<br />

„Versuchen Sie es doch einfach mal selbst:<br />

Gehen Sie etwas früher als ihr Partner zu<br />

Bett und legen Sie sich ungefragt auf der<br />

anderen Bettseite des Ehebettes schlafen,<br />

dann erleben Sie live, was Veränderungsprozesse<br />

bewirken können“, so der Dozent<br />

spaßhaft zu den 230 Teilnehmenden.<br />

Potenziale entdecken und wecken<br />

Matthias Kircher von der Samariterstiftung<br />

Nürtingen zeigte in einem Workshop<br />

konkret, wie Potenziale von Mitarbeitern<br />

entdeckt werden können. Hierzu entwickelte<br />

die Samariterstiftung eine sogenannte<br />

Kompetenzanalyse: „Wir möchten<br />

Mitarbeiter für die Hauswirtschaft gezielter<br />

einsetzen und stärken, denn bei uns<br />

sind ausgeschriebene Stellen zum Teil monatelang<br />

nicht zu besetzen. Mit der Kompetenzanalyse<br />

können wir auf einfache Wei-<br />

Führungsstil Leitsatz Charakterisierung<br />

Der autoritäre Führungsstil „Tun Sie, was ich Ihnen sage!“ Verlangt, eine Anweisung sofort zu befolgen<br />

Der autoritative Führungsstil „Begleiten Sie mich auf dem Weg.“ Spornt Leute an, eine Vision zu verwirklichen<br />

Der affiliative (verbindende)<br />

Führungsstil<br />

„Für mich zählen vor allem die<br />

Menschen.“<br />

Schaffen von Harmonien und Bindungen<br />

Der demokratische Führungsstil „Was halten Sie davon?“ Schaffen von Konsens und Beteiligungen<br />

Der leistungsbetonte Führungsstil Setzen hoher Leistungsstandards „Machen Sie es wie ich, gleich, und zwar jetzt“<br />

Der coachende Führungsstil „Versuchen Sie das doch einmal.“ Bereitet die Mitarbeiter auf die Zukunft vor<br />

26 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Management<br />

se feststellen, was Mitarbeiter besonders<br />

gut machen und vor allem, was in den<br />

nächsten Jahren zu ihnen passen könnte.“<br />

Auch die Mitarbeitervertretung sieht dies<br />

positiv. Denn durch den Umbau vieler He<strong>im</strong>e<br />

in Hausgemeinschaften ändert sich<br />

auch das Anforderungsprofil der Mitarbeiter,<br />

das der Alltagsbegleiter ebenso wie das<br />

der Gruppenleiter.<br />

Sogenannte Einschätzer, also ausgewählte<br />

Personen aus Hauswirtschaft, aber<br />

auch Pflege oder Controlling (bewusst Männer<br />

und Frauen) tragen in einer Dreier-Skalierung<br />

in einer Excel-Tabelle die Stärken<br />

und Schwächen des jeweiligen Mitarbeiters<br />

ein.<br />

Beispiel: Kompetenzanalyse<br />

Alltagsbegleiter<br />

Hier ein Beispiel mit folgenden sieben<br />

Anforderungen an einen Alltagsbegleiter<br />

und jeweils den Kategorien zum Einschätzen<br />

mit 1 = sehr gut, 2 = mittel, 3 = gering:<br />

u Wahrnehmung<br />

u Zusammenarbeit und Kommunikation<br />

u Organisationsgeschick<br />

u Kundenorientierung<br />

u soziale Kompetenz<br />

u fachliche pflegerische Anforderung an<br />

den Arbeitsplatz<br />

u fachliche hauswirtschaftliche Anforderung<br />

an den Arbeitsplatz.<br />

Im jährlichen Mitarbeiter-Jahresgespräch<br />

werden dann die Ergebnisse der<br />

Fremdeinschätzungen mit der Eigenwahrnehmung<br />

des Mitarbeiters abgeglichen.<br />

Dieses System wird dann auch auf Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiter ausgeweitet,<br />

wie Regina Munz, leitende Referentin für<br />

Hauswirtschaft bei der Samariterstiftung,<br />

bestätigte. Denn auch hier entstehen durch<br />

die neue He<strong>im</strong>generation andere Anforderungen,<br />

wie beispielsweise Prozesse stärker<br />

zu moderieren. <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> wird<br />

diese Entwicklung begleiten.<br />

Jung und Alt <strong>im</strong> Team<br />

Erna Grafmüller, Organisationsberaterin<br />

aus Straubenhardt, ließ ihre Gruppenteilnehmer<br />

das Thema „Jung und Alt <strong>im</strong><br />

Team“ unter die Lupe nehmen. Zunächst<br />

bat sie zwei nach Alter geteilte Gruppen darum,<br />

ihre Gedanken aufzuschreiben:<br />

Stärken der jüngeren Generation:<br />

u dynamisch<br />

u man ist näher an den Azubis dran (bezüglich<br />

Schulstoff, Interessen etc.)<br />

u motiviert<br />

u Bereitschaft, Neues auszuprobieren<br />

u Spontanität<br />

u Flexibilität (<strong>im</strong> Denken, bezüglich privater<br />

Hintergründe etc.)<br />

u „Belastbarkeit“<br />

u neue Ideen<br />

u aktuelles Wissen<br />

u Offenheit (zum Beispiel gegenüber neuen<br />

Technologien usw.)<br />

u weniger „Tunnelblick“, unvoreingenommen<br />

u schnelleres Lernen und Zielstrebigkeit<br />

u lässiger, risikobereiter.<br />

Stärken der älteren Generation:<br />

u „In der Ruhe liegt die Kraft“<br />

u Zuverlässigkeit<br />

u Routine<br />

u (Lebens-)Erfahrung<br />

u Gelassenheit<br />

u Ruhe, Weitsicht<br />

u Besonnenheit<br />

u „Wir haben unsere Fehler schon hinter<br />

uns“<br />

u auch reife Menschen lernen technische<br />

Neuheiten<br />

u Kompetenzen (soziale, methodische,<br />

fachliche)<br />

u Pünktlichkeit<br />

u Pflichtbewusstsein<br />

u Ausdauer<br />

u Verständnis für andere durch Erfahrung<br />

u Kontakte, Kontaktkompetenzen, aufgebaute<br />

Netzwerke<br />

u Flexibilität: Kinderphase abgeschlossen<br />

u Erfahrung mit Veränderungen<br />

u Erfahrung durch Arbeit in verschiedenen<br />

Unternehmen <strong>im</strong> In- und Ausland.<br />

„Und was lernen wir daraus?“, fragte<br />

Grafmüller. „Wir waren in unserer Gruppe<br />

ruck zuck in zwei Lager geteilt, obwohl wir<br />

uns gar nicht richtig kennen.“ So ergeht es<br />

vielen oft auch unbewusst <strong>im</strong> Alltag: „Streichen<br />

wir das -er am Ende der Worte doch<br />

einfach mal weg von den ganzen genannten<br />

Eigenschaften, also lässig statt lässiger.<br />

Denn sonst <strong>im</strong>pliziert es <strong>im</strong>mer ein<br />

‚besser als‘. Nur so entkommen wir einer<br />

Spirale der wechselseitigen Entwertung“,<br />

ergänzte Grafmüller.<br />

Empathie hat Grenzen<br />

„Doch vergessen Sie bei all den Bestrebungen<br />

nicht sich selbst, denn Empathie<br />

hat Grenzen! Über ihr Wohlergehen<br />

müssen Sie sich selbst kümmern“, gab<br />

Prof. Dr. Christian Loffing den Teilnehmenden<br />

mit auf den Weg. Denn sonst<br />

könnte das Tagungsmotto „Führe Deine<br />

Mitarbeiter wie Dich selbst“ auch schnell<br />

missverstanden werden, so Organisatorin<br />

Ursula Schukraft, Diakonisches Werk<br />

Württemberg. Die nächste Hauswirtschafts-Tagung<br />

der Diakonie Württemberg<br />

findet am 8. April 2014 wieder in Stuttgart<br />

statt.<br />

t Robert Baumann<br />

Benötigte Befähigung Wann geeignet? Gesamtauswirkung auf das<br />

Betriebskl<strong>im</strong>a<br />

Tatendrang, Tatkraft, Selbstkontrolle<br />

Selbstvertrauen, Empathie, Katalysator bei<br />

Veränderungen<br />

Empathie, Fähigkeit zum Aufbau von<br />

Beziehungen und zur Kommunikation<br />

Zusammenarbeit, Teamführung, Kommunikation<br />

Gewissenhaftigkeit, Tatkraft, Erfolgsdrang<br />

Förderung, Empathie, Selbstreflexion<br />

In einer Krise oder bei Problemen mit schwierigen<br />

Mitarbeitern<br />

Wenn eine klare Richtung/Wandel erforderlich<br />

wird<br />

Überwinden von Verst<strong>im</strong>mungen innerhalb eines<br />

Teams oder bei belastenden Situationen<br />

Um Engagement oder Konsens zu erzeugen, um<br />

Beiträge von wertvollen Mitarbeitern zu bekommen<br />

Wenn von einem hoch motivierten und tüchtigen<br />

Team schnelle Ergebnisse kommen sollen<br />

Um einem Mitarbeiter zu helfen, seine Leistung zu<br />

steigern oder langfristige Stärken zu entwickeln<br />

Negativ<br />

Am klarsten positiv<br />

Positiv<br />

Positiv<br />

Negativ<br />

Positiv<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 27


A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />

„Diabetes<strong>management</strong> ohne Diabetikerprodukte“ in Reutlingen<br />

Zielgruppe: Mitarbeiter/innen aus Pflege und Hauswirtschaft, Verantwortliche<br />

für den Bereich Ernährung<br />

Problematik: Diabetes mellitus ist weit verbreitet und n<strong>im</strong>mt <strong>im</strong>mer noch<br />

rapide zu. Der angemessene Umgang mit dem Diabetes der Bewohner/<br />

innen ist wesentlich eine Frage der Ernährung. Daher benötigen wir ein<br />

Hand-in-Hand-Arbeiten von Hauswirtschaft und Pflege. Dies umso mehr,<br />

seit <strong>im</strong> Oktober 2012 die Neuerungen der Diätverordnung greifen und spezielle<br />

Diabetikerprodukte wie Desserts, Kuchen oder Marmelade nicht mehr<br />

angeboten werden.<br />

Themen und Inhalte:<br />

• Grundlagen zum Diabetes Typ I und II<br />

• Welche Diabetesbehandlung macht Sinn?<br />

• Altersgerechte Ernährung: gibt es so etwas für Menschen mit Diabetes?<br />

• BE – Verteilung pro Tag: was sagt der MDK dazu?<br />

• Unterzuckerungen: Erkennen - Behandeln - Vermeiden<br />

• Spätkomplikationen und wie sie sich vermeiden lassen<br />

• diabetesgerechte <strong>Speiseplan</strong>ung bei Hauptmahlzeiten und Zwischenverpflegung<br />

• welche Lebensmittel müssen berechnet werden?<br />

• welche Informationen braucht die Pflege von Hauswirtschaftkräften <strong>im</strong><br />

Alltag?<br />

Termin, Ort und Zeiten: 15. Juli 2013 in Reutlingen, 9 bis 17 Uhr<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e. V. 159,– Euro, sonst 179,–<br />

Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />

Referentin: Carola Reiner, CCR Unternehmensberatung<br />

„Bodenexkursion“ in Köln<br />

Zwar ist der Teppichboden noch einer der am häufigsten vorzufindenden<br />

Bodenbeläge, es wird aber inzwischen eine Vielzahl weiterer Beläge verlegt.<br />

Als Hartbeläge finden wir etwa Fliesen, Granit, Parkett, Laminat, bei elastischen<br />

Bodenbelägen haben wir Kunststoff, PVC, Kork, Linoleum oder Vinyl.<br />

Woran erkenne ich, welchen Belag ich vor mir habe, und wie ist er zu reinigen,<br />

damit er so lange wie möglich in opt<strong>im</strong>alem Zustand bleibt? Eine speziell<br />

auf den einzelnen Boden ausgerichtete Reinigung und Pflege ist das A<br />

und O, um einen schönen, funktionsgerechten Boden zu erhalten und dabei<br />

Kosten zu sparen.<br />

In dieser Bodenexkursion lernen Sie:<br />

• Erkennen und Best<strong>im</strong>men von Bodenbelagsarten in Theorie und Praxis<br />

• Erstellen von Reinigungsplänen für die Unterhaltsreinigung,<br />

Zwischenreinigung und Grundreinigung<br />

• Umsetzung der Reinigungspläne in die Praxis<br />

Termin, Ort und Zeiten: 10. September 2013 in Köln, 9 bis 16 Uhr<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e. V. 89,– Euro, sonst 109,–<br />

Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />

Referent: Uwe Richter, Numatic International<br />

Arbeitsrecht 4<br />

a Durchführung von Bewerbungsverfahren und Einstellung von<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach dem Allgemeinen<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />

Worauf muss bei Stellenanzeigen geachtet werden? Wie wird eine<br />

Annonce diskr<strong>im</strong>inierungsfrei formuliert? Müssen Bewerbungen anonymisiert<br />

werden? Welche Fragen sind <strong>im</strong> Bewerbungsgespräch erlaubt?<br />

Welche verboten? Wie sollten Absagen formuliert werden?<br />

Worauf muss datenschutzrechtlich be<strong>im</strong> Umgang mit Bewerberunterlagen<br />

geachtet werden?<br />

a Befristung von Dienst- und Arbeitsverhältnissen<br />

Die Grundsätze und gesetzlichen Voraussetzungen für eine wirksame<br />

Befristung von Dienst- und Arbeitsverhältnissen werden anhand praktischer<br />

Fälle und Beispiele erläutert. Die Zulässigkeit von Befristungen<br />

nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz werden ebenso erörtert<br />

wie die einzuhaltenden Formalien. Lernen Sie Tipps und Kniffe zur<br />

Vertragsgestaltung kennen und die Fallstricke in der Praxis vermeiden.<br />

a Arbeitszeit- und Urlaubsrecht<br />

Der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit wird für Mitarbeiter <strong>im</strong>mer<br />

wichtiger. Dies erfordert eine flexible Handhabung von Arbeits- und<br />

Einsatzzeiten durch den Arbeitgeber. Für eine opt<strong>im</strong>ale Handhabung<br />

des Zeit<strong>management</strong>s <strong>im</strong> Unternehmen wird der rechtliche Rahmen<br />

anhand von Praxisbeispielen und neuer Rechtsprechung dargestellt<br />

und erläutert.<br />

n 4 Themen n 4 Workshops n 1 Anwalt n 1 Tag<br />

a Kündigung von Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen<br />

Rechtssicher kündigen und kostenträchtige Fehler vermeiden. Betriebsbedingte<br />

Personalanpassungen müssen ebenso gründlich vorbereitet<br />

und rechtlich abgesichert werden wie krankheits- oder<br />

ver haltensbedingte Kündigungen. Anhand praktischer Fälle werden<br />

die Grundlagen des Kündigungsschutzrechts und die zu beachtenden<br />

formalen und inhaltlichen Anforderungen an rechtswirksame<br />

Kündigungen erläutert und Alternativen zur Kündigung aufgezeigt.<br />

Termin:<br />

11. September 2013, <strong>im</strong> Maternushaus in Köln, 10 bis 16 Uhr.<br />

Gebühr:<br />

Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong><br />

Berufsverband Hauswirtschaft e. V.: 159,– Euro,<br />

sonst 179,– Euro. Preise zuzüglich MwSt., inkl.<br />

Tagungsunterlagen und -verpflegung<br />

Referent:<br />

RA Peter Hützen, Fachanwalt für Arbeitsrecht,<br />

Kanzlei Bird & Bird, Düsseldorf<br />

Zusatztermin


Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />

A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

„Jobvermittlung und Persönlichkeitstraining für den gehobenen Haushalt“ in München<br />

Als Alternative zu einer Position einer HWL oder HBL in einem He<strong>im</strong> oder<br />

einer ähnlichen, oft größeren Einrichtung gilt heute zunehmend der gehobene<br />

Privathaushalt. Ob adeliger Haushalt oder ein Haushalt vermögender<br />

Geschäftsleute: Hier wird ein deutlich höheres Gehalt gezahlt, allerdings<br />

werden auch besondere Ansprüche an Ausbildung und Auftreten gestellt.<br />

Welche Voraussetzungen Sie für eine solche Position mitbringen müssen<br />

und wie Sie dort hin gelangen, erfahren Sie in diesem Halbtagesseminar.<br />

• Einführung in den Markt und Eigenheiten der Branche<br />

• Seriöse Personalagenturen erkennen und richtiger Umgang mit Agenturen<br />

• Fehler <strong>im</strong> Bewerbungsgespräch vermeiden<br />

• Richtiges Auftreten <strong>im</strong> gehobenen Privathaushalt<br />

• Gehaltsverhandlung<br />

Termin, Ort und Zeiten:<br />

19. September 2013 in München, 13 bis 17 Uhr mit 1 Pause<br />

Gebühr:<br />

Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> oder <strong>rhw</strong> praxis sowie<br />

Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband Hauswirtschaft e. V.: 79,–<br />

Euro, sonst 99,– Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />

Referentin:<br />

Anne Lünsmann, Personalmanagerin für den privaten<br />

Haushalt (München)<br />

„Wäsche- und Garderobenpflege für den gehobenen Privathaushalt“ in München<br />

Jeder anspruchsvolle Privathaushalt verfügt über eine große Zahl hochwertiger<br />

Sommer- und Winterkleidung. Durch die korrekte Reinigung und Pflege<br />

sowie das Instandhalten der Garderobe kann diese geschont werden. Trageeigenschaften,<br />

Langlebigkeit und Aussehen können damit positiv beeinflusst<br />

werden. Schuhpflege ist ein weiterer Punkt zur perfekten Garderobe.<br />

Falt- und Legetechniken sowie die dazugehörige Schrankordnung runden<br />

das Thema ab. Dieses Seminar zeigt Ihnen letztlich, wie Sie mit modernster<br />

Technik in einem anspruchsvollen Privathaushalt Wäsche und Garderobe<br />

richtig pflegen und aufbewahren.<br />

Inhalte:<br />

1 Pflege von Oberbekleidung<br />

• Materialkunde: Wolle, Schurwolle, Kaschmir<br />

• Gerätekunde: Waschmaschine, Trockner, Dampfbügeleisen<br />

• Aufdämpfen/Auffrischen u. Kontrolle: Anzüge, Kostüme, Pullover & Co,<br />

Hüte<br />

2 Schrank- und Schubladenordnung<br />

• Was gehört wohin?<br />

• Legetechniken<br />

3 Kleiderbügel<br />

• Arten und Verwendung<br />

4 Koffer packen<br />

5 Fleckentfernung<br />

6 Mottenschutz<br />

7 Ausbesserungsarbeiten<br />

8 Schuhpflege<br />

• Materialkunde, Pflege, Reinigung, Putzutensilien, Aufbewahrung und Lagerung<br />

Termin, Ort und Zeiten: 20. September 2013 in München, 9 bis 17 Uhr.<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten von <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder <strong>im</strong> Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e.V. 159,– Euro, sonst sonst<br />

179,– Euro. Preise zuzüglich MwSt., inkl. Tagungsunterlagen<br />

und -verpflegung<br />

Referentin: Ursula Bolhuis, Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin,<br />

Diplom-Ökotrophologin<br />

Zusatztermin wegen<br />

großer Nachfrage<br />

Anmeldecoupon per Fax (0 89) 318905-38 oder online unter www.vnm-akademie.de<br />

Anmeldung/Rücktritt: Nach Erhalt Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Seminargebühr<br />

erhalten Sie spätestens zum Anmeldeschlusstermin eine Rechnung, die<br />

gleichzeitig als An melde- bestätigung dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss<br />

Ihre Teilnahme stornieren, müssen wir die gesamte Gebühr in Rechnung<br />

stellen. Stornieren Sie Ihre Teilnahme vor dem Anmeldeschluss, müssen wir<br />

30,– Euro Bearbeitungsgebühr erheben.<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Ersatzperson als Vertretung schicken.<br />

Alle Preise zzgl. gesetzlicher MwSt., Tagungsunterlagen, -getränken, Kaffeepausen<br />

und Mittagessen, sofern nicht anders angegeben.<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich<br />

verbindlich an zum Seminar:<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Mitgliedsnummer:<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Abonummer<br />

Rechnungsadresse:<br />

Anmeldeschluss: jeweils 14 Tage vorher, sofern nicht anders angegeben.<br />

Absage: Der Veranstalter Verlag Neuer Merkur GmbH behält sich das Recht vor,<br />

die Seminare aus wichtigem Grund abzusagen. Änderungen und Irrtümer sowie<br />

Preisänderungen vorbehalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrich Bartel, Telefon: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />

Coupon ausschneiden, ggf. kopieren und einsenden an:<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, vnm-Akademie,<br />

Postfach 60 06 62, 81206 München<br />

■ Ich bin Mitglied <strong>im</strong> Berufsverband Hauswirtschaft.Meine Kundennummer:<br />

■ Ich bin Mitglied <strong>im</strong> Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

Meine Mitgliedsnummer<br />

✃<br />

y Diabetes<strong>management</strong><br />

ohne Diabetikerprodukte<br />

Name/Vorname<br />

E-Mail<br />

y Bodenexkursion<br />

y Arbeitsrecht 4<br />

y Jobvermittlung und<br />

Persönlichkeitstraining<br />

y Wäsche- und<br />

Garderobenpflege<br />

Berufliche Funktion<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Datum/Unterschrift<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

■ Ja, ich bin damit einverstanden, dass Sie mich ggf. per E-Mail oder Telefon über weitere Verlagsangebote informieren.


Report<br />

Lebensbegleiter<br />

für Wohnungslose<br />

Haus „Maria Veen“ in Reken <strong>im</strong> südlichen Münsterland ist eine<br />

stationäre Einrichtung der Wohnungslosenhilfe. Hier wird wohnungslosen<br />

und suchtkranken Menschen eine Wohnstätte mit<br />

verlässlichen Strukturen und bedarfsgerechter Unterstützung<br />

geboten. Dies erfordert von den hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />

eine extrem individuelle Leistungsgestaltung zwischen<br />

professionellem Anspruch und der Wahrung der Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

der Bewohner.<br />

Die hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen <strong>im</strong> Haus Maria Veen (von links nach rechts):<br />

HWL Gerlind Sicking, Karolina Perajica (Hauswirtschafterin) sowie Beate Schlatjan und<br />

Susanne Dirking (Ökotrophologinnen)<br />

Vor 125 Jahren wurde das Haus „Maria<br />

Veen“ in der Trägerschaft des Vereins<br />

Katholischer Arbeiterkolonien in Westfalen<br />

gegründet. Damals wie heute ist es<br />

Ziel der Einrichtung, wohnungslosen Menschen<br />

neben Unterkunft und Verpflegung<br />

eine Tagesstruktur zu geben und möglichst<br />

eine Befähigung zu einem eigenverantwortlichen<br />

Leben zu erreichen.<br />

Dafür begleiten rund 100 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus den Bereichen Verwaltung,<br />

Pflege, Hauswirtschaft, Sozialdienst<br />

und Arbeitsanleitung zirka 230 wohnungslose<br />

Männer in den diversen Wohnhäusern<br />

und Werkstätten.<br />

Die verschiedensten – oft extremen –<br />

privaten und beruflichen Katastrophen oder<br />

Missgeschicke führen die Bewohner nach<br />

„Maria Veen“. Sie bringen dabei alle denkbaren<br />

Probleme mit in die Einrichtung:<br />

Schulden, Arbeitslosigkeit und auffälliges<br />

Verhalten oder auch verschiedene Krankheiten<br />

und häufig eine bestehende Suchtproblematik.<br />

Kontrollierter Alkoholkonsum<br />

ist erlaubt<br />

Hier finden sie wieder Halt dank einer<br />

verlässlichen Tagesstruktur und einer sinnvollen<br />

Tätigkeit, zum Beispiel in der Gärtnerei,<br />

der Montage, der Tischlerei, der Landwirtschaft,<br />

der Haustechnik, der Bäckerei,<br />

der Schmiede, der Küche und Hauswirtschaft.<br />

Die Einrichtung ist in einem hohen<br />

Maß selbstversorgend. Das reicht von der<br />

Biogasanlage, die von der eigenen Landwirtschaft<br />

mit Rohstoffen versorgt wird, über<br />

die Tischlerei, die alle Möbel und Fenster<br />

selbst fertigt, bis hin zur Haustechnik, die<br />

externe Handwerker fast völlig entbehrlich<br />

macht.<br />

Gerlind Sicking ist als Hauswirtschaftsleiterin<br />

unter anderem für die Wäscherei und<br />

Raumpflege zuständig, so genannte „Haus -<br />

helfer“ kümmern sich um die Hygiene<br />

In der Suchtarbeit werden Einrichtungen<br />

nach ihrer Handhabung des Themas Alkohol<br />

eingeteilt: In sogenannten „nassen<br />

Einrichtungen“ ist ein kontrollierter Konsum<br />

von niedrigprozentigen Alkoholika, wie etwa<br />

Bier, gestattet; in „trockenen Einrichtungen“<br />

darf Alkohol nicht einmal außerhalb der Einrichtung<br />

konsumiert werden. Das Haus „Maria<br />

Veen“ zählt zu den „nassen Einrichtungen“,<br />

was die Mitarbeiter mitunter vor besondere<br />

Herausforderungen stellt.<br />

Gerlind Sicking ist als Hauswirtschaftsleiterin<br />

unter anderem für den Wäschereiund<br />

Raumpflegebereich tätig. Gemeinsam<br />

mit ihren Mitarbeiterinnen gestaltet sie die<br />

Hauswirtschaft in erster Linie als Arbeitsbereich<br />

oder auch tagesstrukturierende Maßnahme<br />

zur Sicherstellung der Hygiene in den<br />

Häusern und gleichzeitig als ein Angebot<br />

zum Erlernen lebenspraktischer Fähigkeiten.<br />

Vorrangig dient die Abteilung Hauswirtschaft<br />

dazu, die Arbeitsfähigkeit <strong>im</strong> Rahmen des<br />

jeweils Möglichen wiederzuerlangen und<br />

dann zu erhalten. Daher müssen gegebenenfalls<br />

selbst fachliche Ansprüche zurückstehen,<br />

so lange keine Gefährdung der Bewohner<br />

oder Mitarbeiter besteht.<br />

„Haushelfer“ kümmern sich<br />

um die Hygiene<br />

Für die Mitarbeiter bedeutet dies, neben<br />

einer fachlichen Qualifikation vor allem<br />

täglich Einfühlungsvermögen, Organisationstalent<br />

und Flexibilität zu beweisen.<br />

Grundvoraussetzung für das Begleiten und<br />

Anleiten ist situationsgerechtes, pädagogisches<br />

Handeln auf Grundlage des ressourcenorientierten<br />

Ansatzes. Hier steht der pädagogische<br />

Auftrag definitiv <strong>im</strong> Vordergrund<br />

und ist für jeden Mitarbeiter oberste Priorität<br />

<strong>im</strong> Umgang mit den Bewohnern.<br />

Für die Sicherstellung der Hygiene in<br />

den Häusern sorgt <strong>im</strong> Haus „Maria Veen“<br />

Fotos: Sascha Kühnau/Haus Maria Veen/privat<br />

30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Report<br />

der Haushelferpool. Dieser Pool besteht aus<br />

Bewohnern des Hauses, die halbe oder ganze<br />

Tage <strong>im</strong> Arbeitsbereich der Hauswirtschaft<br />

tätig sind. Sie übernehmen die komplette<br />

Reinigung der Flure und der gemeinschaftlichen<br />

Räumlichkeiten wie Sanitäranlagen<br />

und Küchen. Außerdem kümmern sich<br />

die Haushelfer in Form von Patenschaften<br />

um die Z<strong>im</strong>merreinigung älterer oder erkrankter<br />

Bewohner. Für die Beschaffung von<br />

Reinigungsmitteln sind die Haushelfer<br />

selbst verantwortlich; zwe<strong>im</strong>al wöchentlich<br />

findet dafür die Materialausgabe in der<br />

Hauswirtschaft statt.<br />

Unterweisungen <strong>im</strong> Gebrauch von industriellen<br />

Reinigungsmitteln und Arbeitsschutz<br />

erfolgen einmal jährlich durch einen<br />

Mitarbeiter einer externen Reinigungsfirma.<br />

Weiterhin sind die Haushelfer Ansprechpartner<br />

und Vermittler zwischen den Bewohnern<br />

und der Hauswirtschaft. Notwendige<br />

Reparaturarbeiten oder desolate Z<strong>im</strong>merverhältnisse<br />

werden an die Abteilung<br />

Hauswirtschaft weitergegeben, die diese an<br />

die entsprechenden Arbeitsbereiche weiterleitet.<br />

Im zweiwöchigen Rhythmus und<br />

nach Bedarf wird frische Bettwäsche an die<br />

Bewohner ausgegeben sowie die gebrauchte<br />

Bettwäsche entgegengenommen und zur<br />

Wäscherei weitergeleitet.<br />

Hauseigene Wäscherei<br />

Die hauseigene Wäscherei ist der Hauswirtschaft<br />

angegliedert. Auch sie ist <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Tagestrukturierung ein Arbeitsbereich<br />

für Bewohner. Die Wäscherei reinigt<br />

für die Einrichtung Flachwäsche, Arbeitswäsche<br />

für Bewohner und Mitarbeiter, Altenhe<strong>im</strong>wäsche,<br />

bei Bedarf Bewohnerwäsche<br />

und einmal wöchentlich Flachwäsche<br />

und Hemden für eine Partnereinrichtung in<br />

Vreden.<br />

Für Bewohner stehen auf jedem Flur<br />

Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung.<br />

Im Krankheitsfall eines Bewohners<br />

übern<strong>im</strong>mt die Wäscherei die Wäschepflege.<br />

Wie die Zusammenarbeit von Haushelfern<br />

und hauswirtschaftlichen Fachkräften<br />

zu gestalten ist, skizziert das Hauswirtschaftskonzept:<br />

„Persönliche Ansprache,<br />

Anleitung und Begleitung während ihres<br />

täglichen Arbeitsablaufes erfahren die Haushelfer<br />

durch die hauswirtschaftlichen Fachkräfte,<br />

die zumeist eine Zusatzqualifikation<br />

in der Arbeitstherapie besitzen. Hier steht<br />

der pädagogische Auftrag <strong>im</strong> Mittelpunkt,<br />

das heißt, das Personal der Hauswirtschaft<br />

muss die Fähigkeit besitzen, das Umfeld und<br />

den Arbeitsplatz für die Haushelfer so zu gestalten,<br />

dass diese sich mit ihren physischen<br />

und psychischen Beeinträchtigungen respektiert<br />

und anerkannt fühlen, Ressourcen<br />

erkannt werden und dem Haushelfer die<br />

Möglichkeit gegeben wird, diese zu nutzen.“<br />

Einblick in das Alltagsleben<br />

Mehrere Bewohner erlaubten einen kleinen<br />

Einblick in ihr Alltagsleben. Werner Hütt<br />

ist seit 1998 <strong>im</strong> Haus „Maria Veen“. Er ist einer<br />

der sehr zuverlässigen Bewohner, die in<br />

der Wäscherei täglich zwei Tonnen Wäsche<br />

der eigenen und umliegenden Einrichtungen<br />

fachgerecht aufbereiten. Ein Blick in seine<br />

„Suite“ zeigt, welch guten Halt er <strong>im</strong> Hause<br />

gefunden hat.<br />

Karl-Heinz Kowski lebt hier seit 2004. Er<br />

kümmert sich als Haushelfer um die Ordnung<br />

und Sauberkeit seines Flures. Obwohl<br />

dieser Flur bekannt dafür ist, dass so mancher<br />

Bewohner selbst die grundlegendsten<br />

Hygieneregeln nicht umsetzt, schafft er es,<br />

ein sauberes Erscheinungsbild zu erreichen.<br />

Auch Werner Büld ist seit 2004 <strong>im</strong> Hause<br />

und verbringt hier seinen Lebensabend.<br />

Aufgrund vielfältiger gesundheitlicher Einschränkungen<br />

ist er nicht mehr in der Lage,<br />

einer aktiven Tagesstruktur nachzugehen.<br />

Hier bekommt er jedoch die Möglichkeit,<br />

nach seinem Geschmack und seinem Wunsch<br />

zu leben. Da er damit weder Mitbewohner<br />

noch Mitarbeiterinnen gefährdet, wird dies<br />

in voller Selbstbest<strong>im</strong>mung zugelassen. Die<br />

Ansprüche auf fachlich korrekte Reinigungsqualität<br />

und Hygieneansprüche stehen<br />

konzeptionsgemäß hinten an.<br />

Flexibilität ist gefragt<br />

Die hauswirtschaftlichen Fachkräfte haben<br />

einen besonderen Kontakt zu den Bewohnern<br />

in dieser Männerwelt. Sie bringen<br />

die weiche Komponente ins Alltagsleben,<br />

sind einfühlsame Ansprechpartner der Bewohner<br />

und meist die Vermittlerinnen bei<br />

allen möglichen Anliegen, auch aus ganz<br />

anderen Fachbereichen. Die meisten Bewohner<br />

schauen mindestens täglich einmal<br />

vorbei, wenigstens um „Hallo“ zu sagen<br />

oder ein kurzes Gespräch zu führen. Bei aller<br />

räumlichen Nähe handhaben die Kolleginnen<br />

dies mit der notwendigen professionellen<br />

Distanz.<br />

Die größte Herausforderung für das<br />

Team der hauswirtschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />

Karolina Perajica, Beate Schlatjan<br />

und Susanne Dirking mit der Leiterin Gerlind<br />

Sicking ist das Aufrechterhalten der täglichen<br />

Lebensfähigkeit der gesamten Einrichtung.<br />

Die Unterstützung durch die Bewohner<br />

ist dabei zwar notwendig, jedoch<br />

nicht fest planbar. Ob die Bewohner morgens<br />

zu ihren Wirkungsstätten kommen und<br />

arbeitsfähig sind, ist nicht vorhersehbar. Das<br />

erfordert außerordentliche Flexibilität und<br />

enormes Organisationstalent.<br />

Der tägliche Umgang mit dem Thema<br />

Wohnungslosigkeit, Suchterkrankung, psychische<br />

Erkrankung und Kr<strong>im</strong>inalität, oftmals<br />

in Kombination miteinander, und das<br />

daraus resultierende „niederschwellige Angebot“,<br />

das den Bewohnern zumeist geboten<br />

werden muss, ist kein Grund für Resignation,<br />

sondern gibt den Ansporn zur Bewältigung<br />

dieser stets neuen Herausforderungen.<br />

Ressourcenorientiertes Arbeiten anstelle<br />

von defizitorientiertem Arbeiten steht<br />

hier an erster Stelle. Hier wird ein Betreuungsansatz<br />

konsequent gelebt, wie er beispielsweise<br />

<strong>im</strong> Bereich der Altenpflege gerade<br />

erst begonnen hat.<br />

t Sascha Kühnau/MK<br />

Die hauseigene Wäscherei ist auch ein Arbeitsbereich für Bewohner<br />

und strukturiert deren Tag<br />

Werner Büld ist seit 2004 <strong>im</strong> Hause und verbringt hier seinen<br />

Lebensabend<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 31


Marktplatz<br />

Hersteller: Zanussi Professional<br />

Name: Serie H8<br />

Produkt: Haubenspülmaschine<br />

Sparen auf der ganzen Linie heißt das Ziel, das sich Zanussi mit seiner neuen Haubenspülmaschinen<br />

Serie H8 gesetzt hat. Pro Zyklus werden lediglich zwei Liter Wasser zum Spülen benötigt,<br />

an Reiniger und Klarspüler sind kleinere Mengen als üblich erforderlich und durch die ESD-<br />

Energiesparvorrichtung – einem Wasser-Vorheizsystem – wird die vorhandene Energie zugleich zum<br />

Anheizen des Wassers genutzt. Zusammen mit dem automatischen Entkalkungszyklus für völlig<br />

kalkfreie Komponenten ergibt sich ein geringerer Energieverbrauch und damit bis zu 33 Prozent<br />

niedrigere Betriebskosten.<br />

I www.zanussiprofessional.de<br />

Hersteller: Tork<br />

Name: Ad-a-glance<br />

Produkt: Online-Tool<br />

Zur Verkaufsförderung nutzen viele Betriebe Servietten-<br />

Spender o. Ä. als Werbeflächen. Für die gezielte Gestaltung<br />

von Tisch-, Theken- und Stehspendern hat Tork „Ad-aglance“<br />

entwickelt, mit dem Werbebotschaften in ein bereits formatiertes<br />

Layout eingefügt, Texte, Bilder und Logos individuell<br />

gestaltet und die fertigen Einleger selbst ausgedruckt werden<br />

können. Das Online-Tool bietet auch Vorlagen, die je nach<br />

Wunsch und Bedarf angepasst werden können, an.<br />

I www.tork.de<br />

Hersteller: CDS Design<br />

Name: Der heiße Tisch<br />

Produkt: Kochgerät<br />

Der „heiße Tisch“ hält, was sein Name verspricht: Auf Knopfdruck<br />

bildet sich in der Mitte des Edelstahltisches eine 25 Mill<strong>im</strong>eter<br />

tiefe Kochmulde mit einem Durchmesser von 40 cm.<br />

Sie lässt sich bis zu 220 Grad erhitzen – ideal also, um dort zu braten,<br />

kochen und grillen. Die zubereiteten Speisen können in einer<br />

15 cm breiten Zone um die Kochmulde warm gehalten und außen<br />

am kühl bleibenden Tischrand sogleich verzehrt werden. Der Tisch<br />

bietet Platz für vier bis sechs Personen und lässt sich auf Wunsch<br />

auch als Modul in die Küche einbauen.<br />

I www.der-heisse-tisch.de<br />

Hersteller: Frilich<br />

Name: Buffet Wall<br />

Produkt: vertikales Buffet-System<br />

Um Platzmangel be<strong>im</strong> Buffet-Aufbau zu vermeiden, bietet Frilich<br />

mit seiner “Buffet Wall” eine senkrechte Verlängerung<br />

der horizontalen Präsentationsflächen: Eine 75 cm breite Trägerwand<br />

aus Edelstahl, die kippfest auf zwei, 30 cm großen, massiven<br />

Standfüßen ruht, wird mit Hilfe von Edelstahlhaltern zum Beispiel<br />

mit Saftkannen oder Cerealienspendern bestückt. Die gewünschten<br />

Elemente können in verschiedenen Höhen über- und nebeneinander<br />

angeordnet und auch miteinander verbunden werden.<br />

I www.frilich.com<br />

32 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013


Report<br />

Kritik und Chancen<br />

Welche Themen sollten in der hauswirtschaftlichen<br />

Ausbildung vertieft<br />

werden? (Anzahl der Nennungen)<br />

Hintergrund: sonne fleckl/Fotolia.com<br />

Die spannenden Ergebnisse der „Bayerischen Verbleibstudie“<br />

(siehe <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 6/2013) des Instituts für empirische<br />

Sozialforschung Nürnberg <strong>im</strong> Auftrag des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums<br />

haben nicht nur Zahlen erfasst, sondern<br />

ergeben auch ein St<strong>im</strong>mungsbild. Welche Kritik gibt es und<br />

welche Chancen auf Verbesserung?<br />

Die drei in der Umfrage berücksichtigten<br />

Gruppen – derzeitig, ehemals und<br />

nie in der Hauswirtschaft Beschäftigte<br />

– haben scheinbar allesamt mit den gleichen<br />

Problematiken zu kämpfen.<br />

1. Baustelle Ansehen<br />

Besonders sticht die Schwierigkeit hervor,<br />

dass es dem Beruf der Hauswirtschafterin<br />

sowohl gesellschaftlich als auch betrieblich<br />

an „Ansehen“ mangelt. Alle in diesem<br />

Bereich Tätigen haben den Eindruck,<br />

dass eigentlich niemand richtig weiß – auch<br />

die Vorgesetzten sowie Kollegen und Kolleginnen<br />

aus anderen Disziplinen, mit denen<br />

man zusammen arbeitet, nicht –, dass es<br />

sich um einen verantwortungsreichen Ausbildungsberuf<br />

handelt, mit dessen erfolgreichem<br />

Abschluss die Ausübung anderer<br />

Jobs als Putz- oder Küchenhilfen angestrebt<br />

ist. Folgendes Zitat steht exemplarisch für<br />

viele weitere gleichlautende Meinungen:<br />

„Als normale Hauswirtschafterin =<br />

staatlich geprüfte ‚Putze’ steht man auf der<br />

Stufe einer ungelernten Reinigungskraft.“<br />

u „Letztlich sind Hauswirtschafts-Kräfte<br />

eigentlich nur <strong>im</strong> Bereich Reinigung vom<br />

Fach, die meisterlichen Kenntnisse <strong>im</strong><br />

Backen usw. sollten unbedingt von der<br />

Handelskammer anerkannt werden.“<br />

u „Eine Hauswirtschafterin ist sehr breitgefächert<br />

ausgebildet, steht dann <strong>im</strong><br />

Berufsleben aber schlecht da, weil sie<br />

in den einzelnen Bereichen <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu einer Hotelfachfrau, Kinderpflegerin<br />

etc. schlechter ausgebildet ist.“<br />

u „Als Fachlehrer für Hauswirtschaft wird<br />

man schnell ‚Mädchen für alles’ (Dekos,<br />

Feste organisieren,…)“<br />

2. Baustelle Bezahlung<br />

Auch die schlechte Bezahlung hauswirtschaftlicher<br />

Arbeit steht <strong>im</strong> Fokus. 64 Befragte<br />

weisen darauf hin, dass es generell<br />

an „Stellen mit leistungsgerechter Bezahlung“<br />

mangele. Die sogenannten „450-Euro-<br />

Jobs“ ernten Kritik, da sie häufig die Einkommensmöglichkeiten<br />

nach oben l<strong>im</strong>itieren.<br />

Ebenso negativ wird der Status der<br />

Hauswirtschaft als „Niedriglohnsektor“ beurteilt,<br />

in dem „kein Mindestlohn tariflich“<br />

vereinbart sei. Beklagt wird oftmals, dass<br />

die Beschäftigung in Form von „Leiharbeit“<br />

ausgeübt wird. Ein Zitat: „Gute HW-Fachkräfte<br />

üben den Beruf leider aufgrund des<br />

eindeutig zu geringen Einkommens nicht<br />

aus.“<br />

3. Baustelle Arbeitszeiten<br />

Als dritte Hauptschwierigkeit bei der<br />

hauswirtschaftlichen Berufsausübung kristallisiert<br />

sich das Problem „Arbeitszeit“, gerade<br />

in Hinblick auf „Vereinbarung von Familie<br />

und Beruf“, heraus: Lange Arbeitszeiten,<br />

Überstunden (<strong>im</strong> Durchschnitt 5,9 Stunden<br />

pro Woche!), Schicht- und Wochenendarbeit<br />

belasten <strong>im</strong> Alltag.<br />

Die „Arbeitssituation“ wird generell kritisch<br />

beurteilt, vor allem was den Zeitdruck<br />

betrifft: 45 Personen berichten, dass insbesondere<br />

in der Pflege, aber auch bei der Reinigung<br />

die für die Erledigung der anstehenden<br />

Arbeitsaufgaben zugebilligte Zeit <strong>im</strong>mer<br />

knapper bemessen würde: „Zu wenig Zeit<br />

für Aufgaben, die viel zu groß angelegt sind.“<br />

Dazu kommt, dass die hauswirtschaftliche<br />

Tätigkeit oftmals „schwere oder anstrengende<br />

körperliche Arbeit“ beinhaltet.<br />

Vorschläge zur Verbesserung<br />

Folgende Vorschläge zur „Verbesserung<br />

der Arbeitsmarktchancen von Hauswirtschafterinnen“<br />

wurden genannt:<br />

u „HW ist die Ke<strong>im</strong>zelle für gutes Gelingen<br />

in Familie, sozialen Einrichtungen,<br />

aber auch bei Firmen.“<br />

u „Eine Imagekampagne mit Infos über<br />

Vielfältigkeit des Berufs ist nötig: Die<br />

Hauswirtschaft braucht ein modernes,<br />

zeitgemäßes Auftreten – weg vom<br />

Image der Putze und der ‚langweiligen’<br />

Hausfrau.“<br />

u „Wir sollten aufschlussreiche Berufsbezeichnungen<br />

verwenden, die zusätzliche<br />

Lerninhalte aufzeigen, beispielsweise<br />

Diätetik, Schwerpunkt Hotel und<br />

Ernährung, Kochen und<br />

Gesundheit: 129<br />

Verstärkter Praxisbezug,<br />

mehr Praktika: 89<br />

Pflege und Betreuung: 83<br />

Hygiene, Desinfektion, Reinigung,<br />

Wäschepflege: 55<br />

Personal- und Gesprächsführung: 53<br />

(Arbeits-)Organisation, Projekt<strong>management</strong><br />

und Dienstplanerstellung:<br />

46<br />

BWL und Unternehmensführung: 44<br />

Qualitäts<strong>management</strong> und HACCP: 31<br />

Sozialkompetenzen, Teamarbeit,<br />

Schlüsselqualifikationen: 31<br />

Gartenbau und Tierhaltung: 27<br />

Buchführung, -haltung,<br />

Kostenrechnung: 23<br />

Arbeiten in der Großküche: 19<br />

Umgang mit EDV: 6<br />

Arbeitsrecht und -sicherheit: 16<br />

Arbeiten <strong>im</strong> Großhaushalt: 12<br />

(Selbst-)Vermarktung: 7<br />

Arbeiten <strong>im</strong> Privathaushalt: 6<br />

Tourismus’, und diese <strong>im</strong> Titel anführen,<br />

nicht nur als Zusatzklausel <strong>im</strong> Zeugnis.“<br />

u „Wir brauchen einen Master of Housekeeping<br />

/ Meister der Hauswirtschaft.“<br />

u „Fachkraft für Haushalt mit zu betreuenden<br />

Personen (Kinder, …)“; „Fachkraft<br />

für Ernährung und Versorgung“<br />

u „Die ‚Hauswirtschaftsmeisterin’ sollte<br />

in ‚Meisterin für Haushalts<strong>management</strong><br />

und Ernährung’ umbenannt werden.“<br />

u „Hauswirtschaft sollte nicht ‚jeder’ lernen<br />

können. Die Klassen schauen eher<br />

aus wie ‚Arbeitslosenklassen’.“<br />

Allein 23 Personen wünschen sich wörtlich<br />

eine bessere praktische Ausbildung, verknüpft<br />

mit dem Hinweis auf den großen<br />

Wert von Praktika während der Ausbildung.<br />

Hierzu passt auch der Vorschlag, die Ausbildung<br />

mit einem praktischen Vorbereitungsjahr<br />

beginnen zu lassen, um sie anschließend<br />

in einem einzelnen Bereich schulisch<br />

zu vertiefen (siehe auch Beispiel<br />

Schweiz für HBL ab Seite 19).<br />

Eine Teilnehmerst<strong>im</strong>me äußerte sich explizit<br />

zur Umfrage: „Diese Aktion ist ein guter<br />

Anfang! Best<strong>im</strong>mt berücksichtigen Sie<br />

auch die Aussagen der Arbeitgeberseite.“<br />

Und genau das geschieht gerade bundesweit<br />

in der Studie „Neue Perspektiven für<br />

die Hauswirtschaft“ der ZSH Halle und des<br />

IFOK Berlin. Diese Ergebnisse werden, wie<br />

berichtet, <strong>im</strong> Sommer 2014 erwartet.<br />

t Robert Baumann<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013 33


Report<br />

Erfolgstag am Bodensee<br />

„Überall, wo die Küche funktioniert, haben die Einrichtungsleiter keine Probleme, Bewohner zu<br />

bekommen“, so Referent Ralf Klöber. Und doch gibt es wachsende Herausforderungen: Laut einer<br />

aktuellen DGE-Querschnittsstudie (ErnSiPP 2012) haben von <strong>im</strong> Privathaushalt lebenden pflegebedürftigen<br />

Personen (Durchschnittsalter 81 Jahre) rund 52 Prozent Kaubeschwerden, 28 Prozent<br />

Schluckbeschwerden und 48 Prozent Mundtrockenheit. Der 7. <strong>rhw</strong>-Erfolgstag in Kooperation<br />

mit KlöberKASSEL brachte interessante Lösungen.<br />

Über 80 Teilnehmende und Aussteller<br />

kamen zum 7. <strong>rhw</strong>-Erfolgstag auf Schloss<br />

Liebenau nahe Friedrichshafen/Bodensee<br />

Corinna Unglert (war auch Referentin<br />

be<strong>im</strong> 15. <strong>rhw</strong>-Symposium) präsentierte<br />

Ergebnisse aus dem World Café<br />

M. Christine und Ralf Klöber<br />

vom Kooperationspartner<br />

KlöberKASSEL servieren <strong>im</strong><br />

Schloss einen Müslischaum<br />

„Denken Sie auch an Ersatzprodukte.<br />

Weg vom ewigen Kartoffelbrei – wie wäre<br />

es denn mal mit Reispüree, bestehend<br />

aus Reismehl, Hühnerbrühe und Butter<br />

oder mit Mehl aus Hülsenfrüchten?“,<br />

so Smoothfood-Koch Herbert Thill<br />

Rote-Bete-Air, hergestellt mit einer Art Aquariumpumpe<br />

34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Report<br />

„Die Speisekarte gehört für mich auf die Startseite einer<br />

Webseite. Wenn durch eine gute Küche sich nur ein Bewohner<br />

mehr für das He<strong>im</strong> entscheidet, dann sind das mindestens<br />

25.000 Euro mehr Umsatz pro Jahr“, sagte Ralf Klöber,<br />

KlöberKASSEL<br />

„Unsere Tellerränder sind in rot gehalten, weil ab<br />

dem 50. Lebensjahr die Linse gelb eintrübt und man<br />

dann gelbe Farbtöne schlechter erkennen kann. Und<br />

blaue Farbe geht für Lebensmittel gar nicht, zeigen<br />

Untersuchungen“, erklärte Annette Gross<br />

Michaela Thalhammer be<strong>im</strong><br />

Einschenken von Fruchtund<br />

Gemüsesäften<br />

„Die Sitzhaltung ist entscheidend be<strong>im</strong><br />

Schluckvorgang, also auch, dass die Füße<br />

auf dem Boden stehen“, demonstrierte<br />

Annette Gross, WGP Produktdesign<br />

Fotos: Robert Baumann<br />

„Das Schöne an Smoothfood ist<br />

auch, dass die Bewohner alle das<br />

Gleiche essen können, wenn auch in<br />

unterschiedlicher Konsistenz“, so<br />

Michaela Thalhammer, biozoon<br />

Ausstellerfirmen wie Robot Coupe<br />

(links) oder LiSe plus (rechts)<br />

informierten die Teilnehmer<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 35


Report<br />

Speisenlogistik auf einem<br />

historischen Klinikgelände<br />

Wenn den Patienten <strong>im</strong> Klinikum St. Georg in Leipzig die Mahlzeiten<br />

ans Bett serviert werden, ahnen sie nicht, welch langen<br />

Weg Linseneintopf nach sächsischer Art, Spinat mit Rühreiern<br />

und Salzkartoffeln oder Spaghetti alla Bolognese zurückgelegt<br />

haben. Sämtliche Speisen erwecken optisch und sensorisch den<br />

Eindruck, als hätte die Hausfrau sie eben gerade auf dem Herd<br />

zubereitet. „Die Ernährung gehört zu den Höhepunkten <strong>im</strong> Klinikalltag<br />

und trägt – sofern sie gesund und schmackhaft zubereitet<br />

wird – entscheidend zum Genesungsprozess bei“, unterstreicht<br />

Uwe Matauschek.<br />

Jugendstil: Das Eingangsportal des Klinikums an der Delitzscher Straße<br />

Der Küchenmeister und Betriebswirt<br />

von der Schubert Speisenversorgung<br />

Leipzig trägt <strong>im</strong> Rahmen eines<br />

Managementvertrags mit dem Betreiber<br />

der Klinikküche die Verantwortung für die<br />

Verpflegung. Der Betreiber, die St. Georg<br />

Wirtschafts- und Logistikgesellschaft mbH,<br />

ist zuständig für die Verpflegung von täglich<br />

1.300 bis 1.500 stationären Patienten<br />

aller Altersgruppen, der Kinder in der betriebseigenen<br />

Kindertagesstätte sowie der<br />

Gäste des Restaurants.<br />

Bei der Zusammenstellung der drei<br />

Hauptmahlzeiten, aber auch kleinerer Gerichte,<br />

haben die Patienten die Qual der<br />

Wahl: Jede Komponente enthält auf Senioren,<br />

Kinder, Vegetarier oder Freunde original<br />

sächsischer Hausmannskost abgest<strong>im</strong>mte<br />

Angebote.<br />

Sonderkost? Koscher? Halal?<br />

Das Küchenteam geht auch gern auf<br />

Sonderwünsche ein. „Je nach medizinischer<br />

Indikation bereiten wir über 30 diätetische<br />

Sonderkosten zu. Gegebenenfalls<br />

können wir auch Gerichte aus rituell reinen<br />

(Halal) oder koscheren Lebensmitteln kochen“,<br />

so der Küchenchef. Genießern, die<br />

sich gesundheitsbewusst ernähren möchten,<br />

empfiehlt die Speisekarte zudem<br />

„Schubert-balance“ – ein Ernährungsprogramm,<br />

das nach Empfehlungen der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung e. V. entwickelt<br />

wurde.<br />

Modernste Küchentechnik macht es<br />

möglich, dass trotz langer Wege vom Herd<br />

bis zum Krankenbett jede Portion frisch<br />

serviert werden kann. „Wir produzieren <strong>im</strong><br />

Cook-&-Chill-Verfahren“, erklärt Uwe Matauschek.<br />

Dies bedeutet, dass nach der Ermittlung<br />

des Bedarfs jede warme Komponente<br />

zunächst nach herkömmlichen Verfahren<br />

vorgekocht, -gebraten oder -gegrillt<br />

wird. Ist der Garpunkt erreicht, erfolgt innerhalb<br />

von 90 Minuten eine Abkühlung<br />

auf zwei Grad Celsius. Durch den „Kälteschock“<br />

wird die Kontaminationsgefahr auf<br />

ein Min<strong>im</strong>um reduziert: „Der hygienisch<br />

bedenkliche Temperaturbereich zwischen<br />

10 und 40 Grad wird so schnell durchschritten,<br />

dass pathogene Ke<strong>im</strong>e keine<br />

Chance haben“, sagt der Küchenchef.<br />

Ein weiterer Vorteil von Cook & Chill ist<br />

die Schonung ernährungsphysiologisch<br />

wichtiger Inhaltsstoffe. Wird die Kühlkette<br />

nicht unterbrochen, können die Speisen<br />

bis zu 96 Stunden ohne Qualitätsverlust<br />

gelagert werden. Damit sie aber bis zum<br />

„Endverbraucher“ an Qualität nichts einbüßen,<br />

ist auch eine gut organisierte Logistik<br />

notwendig. Dies um so mehr, weil<br />

nicht nur auf dem Klinikgelände weite Strecken<br />

zurückgelegt werden müssen, sondern<br />

auch einige Stationen an anderen<br />

Standorten zu beliefern sind.<br />

„Kulinarische Höhepunkte“<br />

<strong>im</strong> Klinikalltag<br />

Am 20. März des letzten Jahres feierte<br />

das Krankenhaus „St. Georg“ die 800. Wiederkehr<br />

des Tages, an dem Kaiser Otto IV.<br />

das Thomaskloster mit dem „Spittal sente<br />

Jorgen“ als eines der ältesten Hospitäler<br />

Deutschlands gestiftet hatte. 1439 verfügte<br />

dann Bischof Johannes von Merseburg<br />

die Abtretung des Georgenhospitals und<br />

der Kapelle an den Rat der Stadt Leipzig<br />

mit der Auflage, das Hospital durch einen<br />

Neubau zu ersetzen. Nach einer wechselvollen<br />

Geschichte an verschiedenen Standorten<br />

der Stadt wurde auf Beschluss des<br />

Stadtrats 1908 <strong>im</strong> Stadtteil Eutritzsch an<br />

der heutigen Delitzscher Straße der Grundstein<br />

für einen neuen Krankenhauskomplex<br />

<strong>im</strong> seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

üblichen Pavillonstil gelegt.<br />

Durch voneinander getrennte, weitgehend<br />

autark zu bewirtschaftende Gebäudeeinheiten<br />

sollte die Infektionsgefahr vermindert<br />

werden, gleichermaßen sollten die<br />

weitläufigen Parkanlagen mit sauerstoffspendenden<br />

Bäumen die Genesung der Patienten<br />

fördern.<br />

Insgesamt 50 Jugendstil-Gebäude<br />

Heute zählt das Klinikum „St. Georg“<br />

mit seinen rund 50 Jugendstil-Gebäuden –<br />

darunter sieben Bettenhäuser – und altem<br />

Baumbestand zu den schönsten architektonischen<br />

Ensembles der sächsischen Messestadt.<br />

Mit der Erweiterung des medizinischen<br />

Angebots und der Spezialisierung<br />

Fotos: Reinhard Wylegalla, Klinikum St. Georg, Unternehmenskommunikation<br />

36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Report<br />

Die gereinigten Tabletts werden der Spülmaschine entnommen<br />

und für den nächsten Einsatz bereitgestellt<br />

Am Fließband werden die gekühlten Komponenten patientengerecht<br />

portioniert<br />

auf die Traumatologie, Neurochirurgie, Infektiologie,<br />

als Brandverletztenzentrum<br />

und in weiteren Bereichen wurden zudem<br />

einige Neubauten in die historische Bausubstanz<br />

integriert.<br />

So sehr die Anlage Kunsthistoriker und<br />

Denkmalpfleger in helles Entzücken zu versetzen<br />

vermag, so sehr ist sie auch eine<br />

logistische Herausforderung. „Moderne<br />

Kliniken werden so geplant, dass die Wege<br />

möglichst kurz sind. Im Idealfall befinden<br />

sich sogar sämtliche Funktionseinheiten<br />

unter dem gleichen Dach. Heute plant man<br />

also um die Logistik herum. Im Fall St.<br />

Georg ist es aber genau umgekehrt“, unterstreicht<br />

Uwe Behrends, Geschäftsführer<br />

der St. Georg Wirtschafts- und Logistikgesellschaft<br />

mbH.<br />

Damit dessen ungeachtet die Auslieferung<br />

der Speisen reibungslos funktioniert<br />

und sich jeder Patient auf die „kulinarischen<br />

Höhepunkte“ freuen darf, sind<br />

montags bis freitags „Menüdamen“ unterwegs,<br />

um jeden Patienten nach seinen<br />

Wünschen für den nächsten Tag bzw. das<br />

Wochenende zu fragen und die Bestellungen<br />

sofort per Scanner in das elektronische<br />

System einzuspeisen. Uwe Matauschek:<br />

„Dabei werden natürlich stets medizinische<br />

Notwendigkeiten berücksichtigt. Auch sind<br />

bis kurze Zeit vor der Auslieferung Umdispositionen<br />

– zum Beispiel aufgrund einer<br />

kurzfristigen Verlegung – möglich.“ Die Bestellungen<br />

werden in der EDV gespeichert<br />

und auf Begleitkarten ausgedruckt.<br />

Exakter Tourenplan spart Zeit<br />

Am Ziel: Nach dem Entladen werden die Transportwagen auf die Station geschoben<br />

Diese Begleitkarten sind verbindlich<br />

für die kalte Portionierung der Komponenten<br />

bei einer Raumtemperatur von sechs<br />

Grad Celsius. Sobald die gefüllten Tabletts<br />

das Fließband verlassen, werden sie in mit<br />

den Daten der jeweiligen Station gekennzeichnete<br />

Transportwagen geschoben und<br />

diese schließlich verschlossen und <strong>im</strong> Regenerierbahnhof<br />

angedockt. „Die Wagen<br />

sind mit einer heißen Kammer, die auf bis<br />

zu 65 Grad Celsius geheizt werden kann,<br />

sowie mit einer Kühlkammer für Temperaturen<br />

bis sechs Grad ausgestattet“, erläutert<br />

der Küchenchef. Nach einem rund 50-<br />

minütigen Regenerierungsprozess können<br />

die Speisen verzehrgerecht ausgeliefert<br />

werden.<br />

Dafür stehen zwei Lkw bereit, die nach<br />

einem exakt abgest<strong>im</strong>mten Touren- und<br />

Zeitplan drei Mal am Tag sämtliche Stationen<br />

in den Bettenhäusern auf dem Gelände<br />

sowie die Partnerkliniken der Unternehmensgruppe<br />

St. Georg beliefern. Uwe<br />

Behrends: „Morgens um sieben Uhr beginnt<br />

der Transport des bereits am Vorabend<br />

zubereiteten Frühstücks, ab elf Uhr<br />

werden die Mittagsmahlzeiten samt Vesper<br />

ausgeliefert und zwischen 16.30 Uhr<br />

und 17.00 Uhr verlässt das Abendessen die<br />

Küche.“<br />

Jeder Lkw ist zwischen Küche und Zielstation<br />

max<strong>im</strong>al zehn Minuten unterwegs.<br />

Damit die Mahlzeiten pünktlich serviert<br />

werden können, ist der Transportplan für<br />

die Organisation aller vorhergehenden Phasen<br />

vom Regenerierungsprozess zurück<br />

über die Portionierung bis zur Produktion<br />

verbindlich.<br />

Auch der Rücktransport<br />

ist gut organisiert<br />

Für die Patienten kaum wahrnehmbar,<br />

aber aus hygienischen Gründen nicht minder<br />

bedeutsam ist die Abholung der benutzten<br />

Gedecke. Uwe Behrends: „Nach<br />

einer bis anderthalb Stunden sollen auf<br />

den Stationen alle Wagen mit Leergut bzw.<br />

Speiseresten wieder zum Abholen bereit<br />

stehen.“ Nach dem Rücktransport in die<br />

Küche werden sie ausgeräumt, die Speisereste<br />

vorschriftsmäßig entsorgt, Geschirr<br />

und Bestecke gespült und die Wagen<br />

nach HACCP gewaschen und desinfiziert.<br />

Um der Bildung von resistenten Ke<strong>im</strong>en<br />

vorzubeugen, wird in gewissen Zeitabständen<br />

das Desinfektionsmittel gewechselt.<br />

Tritt indessen unter den Patienten<br />

eine Infektion auf, dürfen die mit Leergut<br />

gefüllten Transportwagen erst wieder<br />

die Station verlassen, wenn sie zuvor vorschriftsmäßig<br />

versiegelt und als infektiös<br />

gekennzeichnet worden sind. Zurück in der<br />

Küche, werden sie unter strenger Beachtung<br />

des Arbeitsschutzes sofort separat<br />

desinfiziert. Derartige Fälle kommen jedoch<br />

nur äußerst selten vor.<br />

t Reinhard Wylegalla<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7 · 2013 37


Stellenangebot<br />

Hauswirtschafterin<br />

Interessanter großer Geschäftshaushalt in Ffm mit kleiner<br />

Familie sucht eine nette und erfahrene Mitarbeiterin (NR) als<br />

Führungsperson mit guten Kochkenntnissen.<br />

Wir leben in einem gepflegten Umfeld und bieten eine Vollzeitstelle<br />

mit weiteren Kollegen an.<br />

Wohnungssuche und gute Bezahlung als Gegenleistung.<br />

Referenzen erwünscht.<br />

mail@b-hennig.de, mobil: 01 72/6 92 41 03<br />

Stellengesuch<br />

Suche zum nächstmöglichen Termin Stelle als Hauswirtschafterin<br />

Ortsungebunden, Führerscheinklasse 3.<br />

Angebote unter Chiffre 4025919 an Verlag Neuer Merkur GmbH, Postfach 60 06 62, 81206 München<br />

Fortbildung<br />

k mpass<br />

Fernlehrgänge<br />

Präsenz- und<br />

Fernlernen<br />

Qualitäts<strong>management</strong> in der Hauswirtschaft<br />

Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Kostenrechnung und Controlling für die Hauswirtschaft<br />

Hauswirtschaftliche Fachkraft für Ernährung<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Prüfungsorte: Wesel, Stuttgart, Leipzig, Hamburg<br />

Informationen unter: Telefon. 0281 82829<br />

www.kompass-wesel.de www.fernlehrgang-hauswirtschaft.de<br />

In Kooperation mit dem<br />

Deu<br />

Zert<br />

Deutsche Zertifizierung<br />

DIN ISO 29990:2010<br />

QUALITÄTSGEPRÜFTER<br />

BILDUNGSDIENSTLEISTER<br />

Das Fachmagazin für Führungs-<br />

in der Hauswirtschaft<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

kräfte<br />

<strong>management</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeberin: Beatrix Bierschenck<br />

Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />

Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich),<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonline.de<br />

Redaktion: Dorothea Kammerer,<br />

Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonline.de,<br />

E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Ursula Bolhuis, Martina Feulner, Prof. Elke Huth, Dr. Renate Kappel,<br />

M. Christine Klöber, Sascha Kühnau, Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser,<br />

Elke Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Margarete Sobotka,<br />

Prof. Dr. Margot Steinel, Ute Krützmann<br />

Layout: Joach<strong>im</strong> Ullmer<br />

Anzeigen:<br />

Verlags-, Vertriebs- und Anzeigenleitung:<br />

Elke Z<strong>im</strong>mermann, E-Mail: elke.z<strong>im</strong>mermann@vnmonline.de<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />

Mediaberatung:<br />

Sigrun Kühnel, E-Mail: sigrun.kuehnel@vnmonline.de,<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-75<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 33 a vom 1. Oktober 2012<br />

Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE:<br />

Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville<br />

Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de<br />

Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> erscheint monatlich.<br />

Jahresabonnement 96,00 Euro/192,00 SFr.<br />

Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung<br />

einer entsprechenden Bescheinigung 48,00 Euro/96,00 SFr.<br />

Einzelheft 11,50 Euro/23,00 SFr.<br />

Die Euro-Preise beinhalten die Versandkosten für Deutschland und Österreich,<br />

die SFr-Preise die Versandkosten für die Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland<br />

werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres<br />

Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />

Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER:<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-15, Fax: (0 89) 31 89 05-53<br />

E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />

BUCHBESTELLSERVICE:<br />

Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />

Tel.: (0 79 53) 7 18 90 08, Fax: (0 79 53) 88 31 60,<br />

E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonline.de<br />

Beratung Video:<br />

Anja Schuchardt (Magical Media GmbH), E-Mail: anja.schuchardt@vnmonline.de<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46, D-81245 München,<br />

Tel.: (0 89) 318905-0, Fax: (0 89) 318905-38, Fax Redaktion: (0 89) 318905-53<br />

(Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />

Druck: BOSCH-DRUCK GmbH, Festplatzstr. 6, 84030 Ergolding<br />

ISSN 1866-4504<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur<br />

elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien<br />

und Mikrokopien für die Dauer des gesetzlichen Urheberrechts an den Verlag<br />

über. Der Autor räumt dem Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende<br />

ausschließliche Nutzungsrechte am Beitrag ein: • das Recht zur maschinenlesbaren<br />

Erfassung und elektronischen Speicherung auf einem Datenträger und in einer<br />

eigenen oder fremden Online-Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden<br />

Rechner, zur Wiedergabe am Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen<br />

oder fremden Offline-Datenbank zur Nutzung an Dritte • die ganze oder teilweise Zweitverwertung<br />

und Lizensierung für Übersetzungen und als elektronische Publikationen.<br />

Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen<br />

ist ohne Zust<strong>im</strong>mung des Verlags unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen<br />

Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt<br />

und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind<br />

inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne<br />

jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages oder der Autoren. Sie garantieren<br />

oder haften nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />

© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

Verlagskonten:<br />

HypoVereinsbank München 207 888, (BLZ 700 202 70)<br />

Postbank München 389 80-806, (BLZ 700 100 80)<br />

Stadtsparkasse München 42 173 823 (BLZ 701 500 00)<br />

Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München 27 38 775, (BLZ 700 202 70)<br />

Gerichtsstand: München<br />

38 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 7·2013


Foto: jola58/Fotolia.com<br />

Karin Sagner · Claude Monet – Einladung nach Giverny<br />

Bookspot ArtEdition · ISBN 978-3-937357-73-7<br />

132 Seiten · gebunden · 19,95 Euro [D]<br />

Claude Monets Garten in Giverny und seine Umgebung stellen die<br />

Inspirationsquelle für seine Landschaftsbilder dar. Diese machten ihn<br />

zu einem der wichtigsten Maler des Impressionismus. Unterhaltsam<br />

und informativ verbindet die Autorin Leben und Schaffen des Künstlers<br />

und gewährt Einblick in seine letzte Schaffensphase. Die Bildbetrachtungen<br />

werden durch Briefauszüge und Rezepte des Malers sowie<br />

Fotografien von Haus und Garten ergänzt, die zu einem eigenen<br />

Giverny-Besuch einladen.<br />

www.bookspot.de<br />

ArtEdition

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!