Speed-Magazin 2012 FIM MotoGP World Champions (Vorschau)
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Ihr Motorradmagazin<br />
EICMA • Macau GP • IDM • SBK • <strong>MotoGP</strong><br />
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Dezember <strong>2012</strong>/ Nr. 12/ 18. Jahrgang
VORWORT<br />
Vorwort<br />
Eine aufregende Motorsport-Saison ist zu Ende und erneut feiert Deutschland zwei Weltmeister. Sandro Cortese hat seinen Traum Wirklichkeit<br />
werden lassen und ist frisch gebackener Champion in der Moto3 und sucht nun seine neuen Herausforderungen eine Klasse<br />
höher. Sebastian Vettel schaffte einen Hattrick und ist jüngster dreifach-Weltmeister in der Geschichte der Formel 1. Stefan Bradl gab<br />
ein beeindruckendes Debüt in der <strong>MotoGP</strong> und mit dem Teamwechsel von Jonas Folger kann sich der deutsche Motorradsport auch auf<br />
ein erfolgreiches Jahr 2013 freuen. Natürlich wollen wir einen Marcel Schrötter nicht vergessen, der ein sehr ereignisreiches Jahr <strong>2012</strong><br />
hinter sich hat, genauso wie das Kiefer Racing Team, die Max Neukirchner verletzungsbedingt durch Mike di Meglio ersetzten mussten<br />
und als Weltmeisterteam, bedingt durch fehlende Ergebnisse, das ganze Jahr über nicht zu beneiden waren. Mit Florian Alt und Toni<br />
Finsterbusch wird bei Kiefer nun ein Neuanfang in der Moto3 gestartet, wie es in der Vergangenheit sehr erfolgreich mit Stefan Bradl<br />
praktiziert wurde. Philipp Öttl gibt seinen Einstand im Team von Paddock TT Motion auf einer Kalex KTM in der Moto3. Max Neukirchner<br />
geht zurück zu den Superbikes und versucht dort an alte Erfolge anzuknüpfen.<br />
BMW gibt seine Geschicke im internationalen Motorradrennsport nach Italien. Bernhard Gobmeier wechselt darauf hin als motorsportlicher<br />
Leiter zu Ducati, deren Geschäfte mittlerweile Audi übernommen hat. <strong>MotoGP</strong>-Vermarkter Dorna mischt jetzt in der Superbike Weltmeisterschaft mit und der<br />
DMSB gibt die Vermarktung der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft in die Hände der neu gegründeten Firma Motor-Events, die nun mit sehr guten<br />
Ansätzen versucht, den Karren im nationalen Motorradsport aus dem Dreck zu ziehen. Auch dort wird es 2013 wieder interessante Rennen zu sehen geben, jetzt gilt<br />
es, wieder Zuschauer an die Strecken zu bringen, die sich das Spektakel ansehen. An großen Namen scheitert es auch da nicht und die Nähe zum Fan war in der<br />
Vergangenheit immer beispielhaft. Wie sich die Sachen entwickeln, liebe Leser, bleibt abzuwarten. <strong>Speed</strong> wird jedenfalls helfen wo es nur geht, zumindest im nationalen<br />
Bereich, um attraktiven Motorsport bekannter zu machen und damit auch den Werken, Importeuren und Händlern hier im Lande ein Stück weit helfen, ihre Geschäfte<br />
2013 wieder etwas anzukurbeln. Dazu müssen natürlich zunächst gewisse Grundvoraussetzungen geschaffen werden, an denen in Moment intensiv gearbeitet wird. Es<br />
wird auf alle Fälle, und das kann ich ihnen jetzt schon versprechen, einige positive Überraschungen geben. Wie diese genau aussehen, erfahren sie konkret in unseren<br />
nächsten Ausgaben im neuen Jahr.<br />
In diesem Sinne wünscht Ihnen die gesamte Redaktion des <strong>Speed</strong> Motorradmagazins eine<br />
frohe und besinnliche Weihnachtszeit. Etwas Zeit, den Alltag einfach mal hinter sich zu lassen<br />
und natürlich einen guten Start ins neue Jahr 2013.<br />
Inhalt 12-<strong>2012</strong><br />
Ihr André Birkenkampf Seite 03 Vorwort<br />
Seite 04-05 Händlernews<br />
Seite 06-11 EICMA<br />
Seite 12-16 Macau GP<br />
Seite 18 IDM News<br />
Seite 19-21 SBK<br />
Seite 22-24,29 <strong>MotoGP</strong> Phillip Island<br />
Seite 25-28 Poster<br />
Seite 30-39 <strong>MotoGP</strong> Valencia<br />
Unsere neue Homepage<br />
Seite 40-41 Interview Dominique Aegerter<br />
www.speed-online.info<br />
Seite 42 Dirk Heidolf<br />
Seite 43-49 <strong>MotoGP</strong> Tests Valencia<br />
Seite 50 Winterzielfahrt<br />
Sonderheft<br />
Sehr geehrte Macher von <strong>Speed</strong>! Ich möchte mich bei Ihnen für das super gemachte<br />
Sonderheft Six Days bedanken. Ich bin Jahrgang 1954, geboren in Sachsen und lebe<br />
seit vielen Jahren in Baden-Württemberg. Trotz der Entfernung habe ich kaum ein Rund<br />
um Zschopau verpasst, die Six Days waren natürlich Pflicht für mich. In Ihrem Heft<br />
habe ich all meine Idole aus früheren und heutigen Tagen wiedergefunden, ausserdem<br />
waren viele interessante Geschichten und Fakten aus den alten MZ-Zeiten zu lesen.<br />
Dafür nochmals Vielen Dank!<br />
Mit freundlichen Grüssen Andreas Giebe via E-Mail.<br />
Immer die neusten News aus<br />
dem kompletten Motorradsportbereich.<br />
Titelbild-Foto<br />
Dani Pedrosa<br />
Weltmeister Moto3, Moto2, <strong>MotoGP</strong><br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
3
HÄNDLERNEWS<br />
Zupin<br />
ADAC MX Masters<br />
Einschreibung für das ADAC MX Masters 2013 ab 1. Dezember möglich<br />
Der 1. RMC Reutlingen in Baden-Württemberg kehrt als Veranstalter zurück<br />
Mehr unter www.zupin.de<br />
TTSL<br />
TTSL unterstützt in der kommenden Saison Moto3-Weltmeister Sandro Cortese<br />
in der Moto2. Das Dynavolt-Intact GP Team wird mit den gleichen TTSL-<br />
Reifenwärmern ausgerüstet, die bereits Pol Espargaro in diesem Jahr zum<br />
zweiten WM-Platz geführt haben. Die TTSL-Geschäftsführer Rainer Tschauder<br />
und Franz Lesl sehen darin die Bestätigung, ein hervorragendes Produkt<br />
am Markt zu haben, welches selbst den hohen Ansprüchen von Moto-GP-Profis<br />
genügt, aber auch für den Hobbyrennfahrer erschwinglich ist.<br />
Vor Weihnachten wird ein von Pol Espargaro signierter und benutzter Satz<br />
Reifenwärmer mit Pons Team-Branding zugunsten der Stiftung „Wings For<br />
Life“ versteigert.<br />
Weitere Infos unter www.ttsl.de<br />
Foto: Fritz Glänzel<br />
Nach dreijähriger Pause kehrt einer der traditionsreichsten Motocross-Veranstalter<br />
zum ADAC MX Masters zurück. Der 1. RMC Reutlingen wurde jetzt<br />
als Ausrichter für die zweite Runde des ADAC MX Masters 2013 bestätigt.<br />
Am 11. und 12. Mai starten die Piloten des ADAC MX Masters und des ADAC<br />
MX Youngster Cup auf der Naturstrecke knapp 40 Kilometer südlich der<br />
baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Die Vorbereitungen<br />
für die neue Saison laufen auf Hochtouren. Ab 1. Dezember <strong>2012</strong> ist die<br />
Einschreibung für alle permanenten Starter geöffnet.<br />
Wie gewohnt können sich alle Piloten über das Online-Formular auf www.<br />
adac.de/motorsport in der Rubrik ADAC MX Masters oder direkt auf www.<br />
adac-mx-masters.de um einen der begehrten Startplätze bewerben. Im Vorjahr<br />
wollten mehr als 600 Piloten beim ADAC MX Masters an den Start gehen.<br />
Nennschluss ist der 15. Februar 2013.<br />
Altersregelung im ADAC MX Junior Cup<br />
Aufgrund der vielen Anfragen möchte der ADAC nochmals darauf hinweisen,<br />
dass die Altersregelung des ADAC MX Junior Cups auch im Jahr 2013<br />
unverändert bleibt. Fahrer haben weiterhin bis zum Alter von 15 Jahren die<br />
Möglichkeit, in der Klasse 85ccm zu fahren. Das betrifft die Jahrgänge 1998<br />
bis 2003. Der ADAC wird die Änderungen der <strong>FIM</strong> und UEM nicht mittragen<br />
und bietet allen Fahrern, die zu alt für UEM und <strong>FIM</strong> sind - beziehungsweise<br />
die körperlichen Voraussetzungen für einen Aufstieg noch nicht haben - die<br />
Chance an, ein weiteres Jahr 85ccm im ADAC MX Junior Cup zu fahren.<br />
Reutlingen wieder Ausrichter einer ADAC MX Masters-Veranstaltung<br />
Auch 2013 zählen insgesamt acht Läufe zur Serie. Das Auftaktrennen zur<br />
neunten Saison des ADAC MX Masters findet am 27./28 April traditionell<br />
in Fürstlich Drehna/ Brandenburg statt. Die Piloten der ADAC MX Masters-<br />
Klasse und des ADAC MX Youngster Cups fahren alle acht Rennwochenenden.<br />
Die Saison für die Teilnehmer im ADAC MX Junior Cup umfasst sechs<br />
Veranstaltungen. Sie lassen die Läufe in Reutlingen am 11./12. Mai und im<br />
oberösterreichischen Ried im Innkreis am 10./11. August aus.<br />
Im Mai blickt die Motocross-Gemeinde nach Reutlingen in Baden-Württemberg.<br />
Der 1. Rad- und Motorsportclub 1887 e.V. Reutlingen war schon in den<br />
Jahren 2007 bis 2009 Gastgeber für das ADAC MX Masters. Der 1. RMC gilt<br />
als routinierter Veranstalter, der bereits mehrere Weltmeisterschaftsläufe und<br />
viele Internationale Deutsche Meisterschaftsläufe ausgetragen hat. Einer der<br />
Höhepunkte in der Reutlinger MX-Vergangenheit ist der Preis der Nationen,<br />
der vom 1. RMC am 29. Juli 1956 ausgetragen wurde. Diese Veranstaltung<br />
gilt heute als erster Motocross-Weltmeisterschaftslauf in Deutschland.<br />
Nach dem Auftakt in Fürstlich Drehna und der Veranstaltung in Reutlingen<br />
zieht am 22./23. Juni der Motocross-Zirkus weiter ins nur wenige Kilometer<br />
entfernte Aichwald bevor es am 20./21. Juli in den hohen Norden nach<br />
Tensfeld/ Schleswig-Holstein und am 10./11. August grenzüberschreitend<br />
ins österreichische Ried geht. Für die drei noch verbleibenden Rennen reisen<br />
die Pilotinnen und Piloten am 31.8./1.9 ins baden-württembergische Gaildorf,<br />
am 14./15.9 ins sächsische Jauer und am 21./22.9 ins schwäbische<br />
Holzgerlingen.<br />
Die Termine 2013 im Überblick (Stand: 19. November <strong>2012</strong>)<br />
27./28. April Fürstlich Drehna (M/Y/J)<br />
11./12. Mai Reutlingen (M/Y)<br />
22./23. Juni Aichwald (M/Y/J)<br />
20./21. Juli Tensfeld (M/Y/J)<br />
10./11. August Ried/ A (M/Y)<br />
31.8./1. September Gaildorf (M/Y/J)<br />
14./15. September Jauer (M/Y/J)<br />
21./22. September Holzgerlingen (M/Y/J)<br />
4 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
HÄNDLERNEWS<br />
HJC<br />
Testsieger-Technologie jetzt auch für die Crosser. Die bewährte P.I.M.-Schalen-konstruktion<br />
des mehrfachen Testsiegers RPHA 10 macht den RPHA X<br />
1.100 gr. leicht (Gr. S) und sehr komfortabel. Doch auch so sicher wie der<br />
große Bruder von der Straße soll er sein. Laminatverstärkungen und die kantige<br />
Außenstruktur machen das Kinnteil außerordentlich verwindungssteif.<br />
Für den nötigen Durchblick und eine hervorragende Brillenanpassung soll<br />
das groß ausgeschnittene Gesichtsfeld sorgen.<br />
Probrake<br />
probrake – Bremstechnik in höchster Qualität<br />
Die probrake GmbH mit Sitz in Freiburg ist Hersteller von Stahlflexleitungen,<br />
Wave-Bremsscheiben, CNC gefrästen Brems- und Kupplungshebeln und<br />
Zubehör. Alle Produkte erfüllen höchste Qualitätsansprüche und sind aufgrund<br />
des Designs echte Tuning-Highlights. Ausgeliefert werden die meist in<br />
Deutschland gefertigten Produkte zum größten Teil mit ABE zu verblüffend<br />
günstigen Preisen. Schnelle Lieferzeiten und bester Service runden das Konzept<br />
ab.<br />
probrake Stahlflex-Leitungen mit original TEFLON® Innenseele und Aluminium-,<br />
Messing- oder Edelstahlanschlüssen werden für fast alle gängigen<br />
Motorräder und PKWs mit ABE hergestellt. Sonderwünsche werden zu Pauschalpreisen<br />
und ganz ohne Aufpreis zu Standardlängen produziert! Stahlflexleitungen<br />
sind nahezu unbegrenzt haltbar und schon ab 37,95 Euro pro<br />
Kit verfügbar!<br />
Neu im Sortiment sind Hochleistungs-Motorrad-Bremsscheiben im Wave-<br />
Design mit ABE. Diese sind nicht nur extrem leicht und belastbar, sondern<br />
überzeugen auch durch eine gleichmäßige Bremsbelag-Reinigung und außergewöhnlich<br />
gute Verzögerungs-Werte. Durch die zweiteilige Bauweise<br />
der probrake-Bremsscheiben mit speziellen Edelstahl-Floatern kann sich<br />
der Außenring unter extremen Bedingungen ausdehnen, ohne dass sich die<br />
Bremsscheibe konisch verformt. Die spezielle Legierung des Außenrings ist<br />
extrem abriebfest, was zu einer langen Laufleistung bzw. einem geringen<br />
Verschleiß führt.<br />
CNC gefräste Aluminium Brems- und Kupplungshebel mit ABE in verschiedenen<br />
Eloxalfarben sind ein echtes Tuning-Highlight und lassen sich in Sekunden<br />
ohne Werkzeug an jede Handgröße oder Gegebenheit anpassen.<br />
probrake Brems- und Kupplungs-Präzisionshebel sind zudem sechsfach in<br />
Skalen verstellbar und extrem leicht.<br />
Bremstechnik Zubehör, wie Hohlschrauben, Bremslichtschalter, Schnellkupplungen<br />
und Verteiler liegen in höchster Qualität zum Verkauf bereit.<br />
Der Geschäftsführer und Gründer der probrake GmbH, Andreas Voigt, ist seit<br />
Jahren im Bereich Bremstechnik und der Motorradbranche zuhause. Das<br />
Sortiment wird ständige um hochqualitative Produkte erweitert. Bestehende<br />
Produkte werden regelmäßig verbessert und weiterentwickelt. Auf Qualität,<br />
Umwelt und regionale Produktion sowie einer ausgezeichneten Kundenzufriedenheit<br />
wird größten Wert gelegt.<br />
Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Bauteilen für Kraftfahrzeuge<br />
entspricht dem Managementsystem nach deutschem und internationalem<br />
Straßenverkehrsrecht.<br />
Telefix<br />
Universal Vorderradheber 65.10.32<br />
Für die meisten gängigen Motorräder verwendbarer Vorderradheber<br />
mit Aufnahmestücken für unten hohle Gabeltauchrohre.<br />
- einfaches und sicheres Entlasten des Vorderrades<br />
- gute Zugänglichkeit zu Felgen und Bremsen<br />
- extrem standsicher zur Reinigung, Reifenwechsel und sonstigen Arbeiten<br />
- robuste Stahlrohrkonstruktion mit großen Rädern<br />
- Universell einstellbar<br />
- spezielle Aufnahmepilze mit Höhenverstellung für viele gängige Modelle<br />
(Sondermodelle - siehe Zubehör)<br />
Hinweis: Aus Stabilitätsgründen darf der Vorderradheber nur in Verbindung<br />
mit einem Hinterradheber oder Hauptständer verwendet werden!<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
5
Crisi dell’MotoText und Fotos: Bernd Lukas George<br />
Wenige neue Motorräder, sparsame<br />
oder abgesagte Messeauftritte<br />
EICMA in Mailand<br />
„Eine Messe soll immer auch die wirtschaftliche<br />
Situation im Land darstellen“, so fing der <strong>Speed</strong>-<br />
Bericht zur EICMA im letzten Jahr an. Und diese<br />
wirtschaftlichen Eckdaten haben sich - anders als<br />
zur INTERMOT - mit voller Wucht auf den italienischen<br />
Motorradmarkt übertragen. Während weite<br />
Teile der Halbinsel mit heftigen Überflutungen<br />
zu kämpfen hatten, konnte die Zweiradindustrie in<br />
Mailand nur ihre Wunden lecken. Auf allen Pressekonferenzen<br />
wurden die schwierigen Marktzahlen<br />
beleuchtet und Ducati-Boss Gabriele del Torchio<br />
musste sich geradezu dafür entschuldigen, den<br />
italienischen Markt nicht schon komplett abzuschreiben.<br />
„Auch wenn es schwierig ist, dürfen<br />
wir nicht vergessen, dass wir ein italienisches Unternehmen<br />
sind“, erklärte der ehemalige Fonds-<br />
Verwalter. Um dann noch nachzuschieben: „Der<br />
deutsche Markt macht Spaß und wird sicher bald<br />
zum zweitwichtigsten Markt hinter den USA für<br />
uns!“ Noch mehr Freude macht dem nun Audi-<br />
Angestellten sicher auch der südostasiatische<br />
Bereich. Dort hat man um sagenhafte 133 %<br />
zugelegt. Und das durchaus in bemerkenswerten<br />
Größenordnungen: mit 1.500 Einheiten hat Thailand<br />
beispielsweise die ehemalige Kolonialmacht<br />
England überholt und bei erdrutschartigen 33 %<br />
Rückgang des italienischen Marktes (sowohl Gesamtmarkt<br />
als auch Ducati-Umsatz) ist es nur<br />
noch eine Frage der Zeit, bis man im Herstellungsland<br />
weniger umsetzt als beispielsweise in<br />
Indonesien oder Malaysia, die zusammen bereits<br />
länger auf vierstellige Umsätze kommen. Entwicklungen,<br />
die der anwesende Marketing- und<br />
Vertriebs-Vorstand der AUDI AG, Luca de Meo,<br />
sicherlich bestens kennt. Ohne die boomenden<br />
Märkte in Asien und Südamerika hätten es auch<br />
die Ingolstädter Autobauer deutlich schwieriger.<br />
Womit eine spürbare Verschiebung der globalen<br />
Wertigkeiten nachvollziehbar wird. Länder, die zu<br />
Wendezeiten noch das Prädikat „Entwicklungsoder<br />
Schwellenland“ trugen, stehen nun im Fokus<br />
der Marketingmanager von Luxusgütern. Als<br />
Gegenleistung dieser globalen Kräfteverlagerung<br />
bekommt nun Europa jede Menge Zweirad-Neuheiten<br />
aus der vermeintlichen „Dritten Welt“ geliefert.<br />
Das praktische Beispiel lieferte Honda nur<br />
eine Stunde später auf der Pressekonferenz. Die<br />
neue Modellreihe um die zweizylindrige CB 500<br />
kommt - genau wie zahlreiche Triumphs - aus<br />
Thailand. Der neue Honda-Roller wird in China<br />
produziert und die europäische Marke KTM lässt<br />
jetzt bereits drei Modelle in Indien fertigen. Und<br />
fast schon selbstverständlich kommen die neuen,<br />
kleinen Maschinen bei Suzuki, Kawasaki, Yamaha,<br />
BMW und vielen anderen aus Südostasien<br />
oder Lateinamerika.<br />
Schön, dass sie kommen. Und deshalb müssen<br />
sie auch irgendwo vorgestellt werden. Und dabei<br />
hat Mailand zumindest einen Vorteil: da gibt es<br />
reichlich Damen, die sich mehr als freuen, wenn<br />
sie auf einem rassigen Zweirad posieren dürfen.<br />
Und nebenbei auch noch möglichst oft abgelichtet<br />
werden.<br />
Also raus mit der Kamera, Augen und Ohren auf.<br />
Und endlich los zum Messerundgang auf der 70.<br />
EICMA in Mailand vom 15. bis zum 18. November.<br />
Damit wir nichts verpassen, gehen wir die Sache<br />
am besten in alphabetischer Reihenfolge an. Damit<br />
findet der erste Stop beim aktuellen Superbike-Weltmeister<br />
Aprilia statt. Doch anstatt den<br />
Titel zu feiern, hat Max Biaggi mit seinem doch<br />
unerwarteten Rücktritt dafür gesorgt, dass das<br />
Fahrerkarussell nochmals mächtig <strong>Speed</strong> aufgenommen<br />
hat. (Mehr dazu in diesem Heft.) Auf<br />
Basis der Dorsoduro 1200 hat man in Noale eine<br />
Reisemaschine auf die Straßenreifen gestellt, die<br />
sicherlich in der Lage ist dem Platzhirsch BMW GS<br />
einige Käufer abzujagen. Die CapoNord hat in den<br />
Sport- und Touring-Modi der wählbaren Bordelektronik<br />
128 PS, von denen im Regen-Modus dann<br />
aber 28 im Stall bleiben. Neben ABS und Traktionskontrolle<br />
wurde eindeutig die überwiegende<br />
Straßennutzung in das Lastenheft der Entwickler<br />
diktiert. Die formschönen Packtaschen (29 Liter,<br />
in Fahrzeugfarbe lackiert) machen genauso wie<br />
der 24-Liter-Tank Lust auf ausgedehnte Reisen.<br />
Eine einstellbare 43 mm Upside-Down Gabel, der<br />
190er Hinterreifen und die leistungsstarke Bremsanlage<br />
von Brembo machen den V2 zu einem<br />
möglichen Superbike-Jäger. Ebenfalls nicht zu<br />
übersehen ist der Trend zu elektronischen Fahrwerkskomponenten:<br />
ADD (Aprilia Dynamic Damping)<br />
soll immer für die perfekte Straßenlage<br />
sorgen. Als Weltmeister feierte man natürlich<br />
auch die V4-Maschinen, wobei einige Besucher<br />
eine Factory-Version der RSV4 erwarteten. Die<br />
Aprilia-Entwicklungsabteilung hat sich aber mit<br />
neuen Farben, zahlreichen Weiterentwicklungen<br />
bei den elektronischen Assistenzsystemen und<br />
dem Motormanagement auch bei den bisherigen<br />
Modellreihen intensiv auf die Mailänder Messe<br />
vorbereitet. Doch leider war auch dort in jedem<br />
zweiten Satz von der „riesigen Kaufzurückhaltung<br />
auf dem heimischen Markt“ die Rede.<br />
Nach dem „A“ von Aprilia kommt das „B“. Und<br />
dabei ist die erste Marke Benelli. Die Traditionsmarke<br />
aus Pesaro, die nun schon seit einigen<br />
Jahren in chinesischem Besitz ist, zeigte still und<br />
heimlich einige Sensationen. Jahrelang bestand<br />
das Programm aus großen Dreizylindern. Die beiden<br />
in der Vergangenheit mehrfach gezeigten Einund<br />
Zweizylinder-Studien waren am Stand nicht<br />
zu finden. Dafür aber eine BN 600 mit einem modernen<br />
Vierzylinder-Motor. Die angegebenen 82<br />
PS Spitzenleistung liegen unter dem 600er Supersportler-Niveau,<br />
wie auch die Höchstdrehzahl<br />
von 11.500 U/min. Vorne hat die Maschine eine<br />
kräftige Bremsanlage (Brembo) mit 320er Doppelscheiben<br />
und steht auf 17 Zoll-Rädern, die mit<br />
120 und 180 mm breiten Reifen besohlt sind. Die<br />
für 2013 präsentierte Maschine ist als Basismodell<br />
natürlich perfekt für den neuen europäischen<br />
Einstiegsführerschein ab Januar. Dann darf die<br />
Motorleistung zur Drosselung nur noch halbiert<br />
werden – also keine GSXR 1000 gedrosselt für Einsteiger.<br />
Denkbar auch, dass noch ein Supersportler<br />
und ein Reisemotorrad folgen. Sicherlich wird<br />
es dagegen schon im nächsten Jahr zwei kleine<br />
6 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
EICMA IN MAILAND<br />
Benellis mit 150 und 250 cm³ geben. Knapp 25<br />
PS soll der größere der beiden Einzylinder liefern<br />
und dürfte für viele Pendler eine Alternative zum<br />
Roller werden. Was auch für die gezeigte 250 Motard<br />
gelten dürfte, die einige BMW-Single-Designdetails<br />
auf europäische Straßen bringen soll. Tolle<br />
Scooter hat Benelli mit dem PEPE in Zwei- und<br />
Viertakt, dem 49X, der Reihe X 125/150, dem<br />
Macis 125/150 und den vier Caffe Nero-Rollern<br />
mit 125/150/250 und 350 cm³. Entscheidend<br />
für eine gute Verbreitung wird neben dem Preis<br />
die Lieferfähigkeit und die Qualität sein. Modellgepflegt<br />
zeigten sich die bekannten Dreizylinder<br />
mit 899 und 1130 cm³. TNT und die TRE-K Modelle<br />
sind immer noch faszinierende Maschinen.<br />
Bei Beta zeigte man neben dem bestehenden<br />
Programm eine neue 250/300er Enduro, die mit<br />
einem neuen, selbst entwickelten Zweitaktmotor<br />
durchs Gelände pflügen soll. Die 300er ist mit<br />
72 x 72 mm quadratisch ausgelegt, wogegen der<br />
250er Zylinder lediglich 66,4 mm Durchmesser<br />
hat. Deutlich schwerer, deutlich teurer und beim<br />
Ducati-Motor auch mit dickeren Kolben bestückt,<br />
sind die Bimotas aus dem Badeort Rimini. In der<br />
DB 11 VLX soll ab der nächsten Saison ein aufgeladener<br />
Ducati Testastretta-Motor aus der Diavel<br />
mit einem Kompressor auf 191 PS aufgepustet<br />
werden. In Verbindung mit stolzen 146 Nm Drehmoment<br />
und dem leichten, handlichen Fahrwerk<br />
verspricht ein solches Fahrzeug viel Fahrspaß.<br />
Aber sicher auch einen Einstandspreis deutlich<br />
über 25.000 Euro. Die werden bereits für die<br />
Basis DB 11 aufgerufen. Bimota-Vertriebsleiter<br />
Ralph Franzen war aber genauso stolz auf die erste<br />
Bimota-Enduro: die DBX 1100 verwendet den<br />
1100er Evolution-Motor, hat zum 17“-Hinterrad<br />
ein 19“-Vorderrad und<br />
wird fahrfertig mit 14<br />
Litern Sprit unter 175<br />
Kilo wiegen. Manche<br />
Fans hatten aber nur<br />
Augen für die Dame,<br />
die auf dieser Maschine<br />
und im Wechsel auf der<br />
ausgestellten Moto2-<br />
Rennmaschine saß.<br />
Wenn Marcel Schrötter<br />
etwas älter wäre, würde<br />
er Bimota bestimmt<br />
nicht mehr verlassen!<br />
Andererseits gibt es ja<br />
keine Gewissheit, daß<br />
die junge Dame auch<br />
bei Testfahrten immer<br />
in der Box wartet. Und<br />
für Testfahrten gibt<br />
es bei Bimota sicher<br />
genug Gelegenheit.<br />
Neben der Tesi, deren<br />
Achsschenkellenkung noch weiter entwickelt wird,<br />
zeigten die Fahrwerksbauer von der Adriaküste<br />
auch ein Prototypfahrwerk für die Moto2-WM. Das<br />
innovative Fahrwerk ist größtenteils aus Magnesium<br />
und Carbon gefertigt und kann bereits für<br />
60.000 Euro zum Einsatz in der italienischen oder<br />
spanischen Meisterschaft bestellt werden. Noch<br />
Das Flaggschiff von Moto Guzzi mit deutlich mehr Hubraum: California 1400 Touring<br />
nicht bestellt werden kann die nächste Sensation<br />
am Bimota Stand: die Bimota BB2! Mehr als 20<br />
Jahre nach der BB1 mit dem 48 PS-Einzylinder<br />
kommt im nächsten Jahr die BB2 mit dem Motor<br />
der S 1000 RR. Verständlich, wenn man bedenkt<br />
dass der ehemalige BMW-Werkspilot Ruben Xaus<br />
nun bei Bimota arbeitet. Angeblich soll er auch<br />
schon wegen SBK Wildcard-Einsätzen angefragt<br />
haben. Design und Lackierung der bildhübschen<br />
Maschine hinter Glas wecken Erinnerungen an die<br />
glorreichen Zeiten, als Bimota mit Virginio Ferrari<br />
SBK-Weltmeister wurde und ein gewisser Davide<br />
Tardozzi sein Vize war. Ein sportlicher Über-Hammer<br />
kommt da auf uns zu! Touristischer möchte<br />
dagegen die DB 12 Tourist bewegt werden. Mit<br />
einem hohen Lenker und Koffern (von Hein Gericke)<br />
hat man ein Reisemotorrad gebaut. Eine<br />
Mutation, die uns auf dieser Messe noch öfters<br />
begegnen wird. Von Grund auf als Reisemaschinen<br />
geplante Exponate gab es dagegen bei BMW<br />
und der Tochter Husqvarna. Gemeinsam feiern<br />
die beiden Unternehmen in 2013 „200 Jahre Motorradproduktion“.<br />
BMW kann dabei auf 90 Jahre<br />
zurück blicken, wogegen die norditalienischen<br />
Schweden mit bayrischem Besitzer auf stolze<br />
110 Jahre Zweiradgeschichte verweisen können.<br />
Bei BMW gab es dann auch drei Sondermodelle<br />
zu sehen. Jeweils 350 € Mehrpreis werden für die<br />
Die neue Multistrada 1200 hat eine neue Entwicklungsstufe des „4-in-1 Konzepts“ erreicht.<br />
Dank der Ducati Skyhook Suspension ist sie noch vielseitiger.<br />
herrlich schwarzen (und in unterschiedlichen Bereichen<br />
eloxierten) R 1200 RT, R 1200 R und GS<br />
1200 Adventure aufgerufen. Eine Investition, die<br />
sich sicher lohnt. Ein Drittel der BMW-Geschichte<br />
wurde von den K-Modellen mitbestimmt. Damit<br />
hat auch diese Modellreihe ein Sondermodell verdient.<br />
Die Geburtstags-K 1300 S hat neben einer<br />
Sonderlackierung einige HP-Komponenten und<br />
einen Topf von Akrapovic. Chic und schnell und<br />
wahrscheinlich bald vergriffen. Das könnte auch<br />
der Neuvorstellung F 800 GT passieren. Die Reisevariante<br />
mit dem 800 cm³-Paralleltwin erhielt<br />
eine sehr gefällige Verkleidung, eine hübsche Lackierung<br />
und die neuesten elektronischen Helferlein.<br />
Und wenn man dann den BMW-Stand umrundete,<br />
fand man auch schon die Polizei-Version der<br />
800 GT, für die sich sogar zwei indische Staats-<br />
Beamte interessierten. Erstmals in Italien gezeigt<br />
wurden auch die S 1000 HP4 und der neue Wasserboxer.<br />
Ein Erfolgsmotorrad, das auch weiterhin<br />
so manch anderem Hersteller Kopfschmerzen<br />
bereiten dürfte. Stunt-Profi Chris Pfeiffer musste<br />
fleißig Autogramme schreiben und die Girls und<br />
Superbikes wurden häufig abgelichtet. Das Logo<br />
der nächstjährigen Geburtstagsfeier macht aber<br />
bereits deutlich, welches neue Motorrad spätestens<br />
zu den Biker Days in Garmisch kommen<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
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EICMA IN MAILAND<br />
8 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Ducati 1199 Panigale: Da werden Träume wahr<br />
MV Agusta Brutale 800, nähere Auskünfte bei Ihrem MV Agusta Fachhändler!<br />
wird: die Konturen der schon in Mailand erwarteten<br />
„Low-Rider“ wurden auf Basis der R 1200 R<br />
klar. Ein Naked Bike, welches die Krise in Italien<br />
beenden kann!<br />
Mit „C“ dürfen wir CF-Moto nicht vergessen. Zhejiang<br />
Chunfeng wurde erst 1989 von den Brüdern<br />
Lai gegründet und stellte Motorräder für den heimischen<br />
Markt her. Sieben Jahre später startete<br />
die eigene Motoren-Produktion und im Jahr 2004<br />
kam zu den Zweirädern eine Quad-Produktion<br />
hinzu. Seit 2007 fertigt man in einem komplett<br />
neuen Werk und unter den 1200 Mitarbeitern<br />
gibt es auch einige begabte Ingenieure und Designer,<br />
denn die Chinesen überraschten mit zwei<br />
blitzsauberen Studien einer 650 cm³ Mittelklasse<br />
Maschine. Besonders der Tourer gefiel mit<br />
einer praktischen Verkleidung, europäischen Design<br />
(„Ne kleine Trophy“) und dürfte mit einem<br />
Kampfpreis für eine Überraschung sorgen. Also<br />
bauen! Touring ist nicht unbedingt der Schwerpunkt<br />
von Ducati. Die Bologneser zeigten die<br />
neue Hypermotard, die es direkt in drei Varianten<br />
zur Markteinführung gibt. Bernd aus Frankfurt<br />
war extra wegen dieser Premiere angereist und<br />
traf sich mit drei Freunden aus Südtirol schon am<br />
Vortag. „Der Aperol für stolze 15 Euro hat mich<br />
zwar gestern geschockt, doch die Hyper entschädigt!“,<br />
war sein erster Eindruck. Allerdings hat er<br />
auch noch Probleme. „Die Standard passt zwar<br />
mit elfeinhalb ins Budget, sieht aber dem Honda<br />
Crosstourer zu ähnlich. Die SP soll aber fast 15<br />
kosten! Mann, Mann.“ Nicht in Frage kommt für<br />
ihn die Hyperstrada. Das ist eine mit Packtaschen<br />
von SW Motech, hohem Lenker und Scheibe für<br />
die Reise vorbereitete und mit 12.790 Euro ausgezeichnete<br />
Hypermotard. Nach gleichem Muster<br />
hat man auch der Diavel („Strada“) Reisetalente<br />
anerzogen. Dort sogar mit „Sissy-Bar“. Keinerlei<br />
touristische Interessen hat die Panigale, die in<br />
Mailand als Corse vorgestellt wurde. Die Daten<br />
werden sicherlich auch Max Neukirchner und seinen<br />
Teamchef Mario Rubatto interessieren. 374<br />
Gramm an der Lichtmaschine gespart. Titan hier,<br />
Carbon dort. Neue Krümmerführung von Termignoni.<br />
Und und und. 31.990 gut angelegte Euro,<br />
wenn man so wie unser Max in der SBK-WM für<br />
Aufsehen sorgen will. Oder vor der Eisdiele. Ein<br />
tolles Motorrad und wir drücken Max Neukirchner<br />
schon jetzt fest die Daumen. Die nächsten beiden<br />
Marken decken auch wieder Extreme ab. Während<br />
Harley mit seinen großen V2-Motoren das obere<br />
Hubraumsegment bedient und einige Sondermodelle<br />
zum 110. Modelljahr mitgebracht hatte, ist<br />
die Marke Fantic seit den Sechzigern in den ganz<br />
Die Sensation schlechthin: Die MV Agusta Rivale 800 (drei verschiedene Mappings)<br />
kleinen Klassen zu Hause. Im Mittelpunkt stand<br />
eine bildhübsche 50er Six Days (6.690 Euro). In<br />
Zukunft soll der typische Doppelrohrrahmen aber<br />
auch 250er und 300er Zweitakter, sowie bald auch<br />
Viertakter vorwärts treiben. Nur noch Viertakter<br />
hat Honda im europäischen Programm. Über einige<br />
haben wir bereits gesprochen. Superbiker<br />
Jonathan Rea durfte die vollverkleidete CBR 500R<br />
auf die Bühne fahren, die im kommenden Jahr<br />
auch Einsatzmaschine des European Junior Cups<br />
sein wird. Für 19.990 Euro kann man sich damit<br />
im Rahmen der SBK-WM die Fahrkarte für die Superstock-EM<br />
holen. Wessen Budget nur die Hälfte<br />
hergibt, sollte über die Teilnahme am 150er-Junior<br />
Cup im Rahmen der Cross-WM nachdenken. Und<br />
wer davon wieder nur die Hälfte hat, kann sich<br />
den Honda-Roller NSS Forza bei seinem Händler<br />
bestellen. Oder noch einige Scheine drauflegen<br />
und für 5.490 Euro ab April die CB 500 F in die<br />
Garage stellen. Zum Preis von jeweils 5.990 Euro<br />
sind dann wenige Wochen später die Varianten X<br />
oder R mit dem neu konstruierten 470 cm³-Twin<br />
verfügbar. Preislich liegen die drei neuen mit den<br />
recht erfolgreich im Markt etablierten 700er NC-<br />
Modellen auf Augenhöhe. Die 35 kW Leistung<br />
werden aber durch den kleineren Hubraum bei<br />
höheren Drehzahlen produziert. Gleiches gilt für
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das Drehmoment von 43 Nm bei 7000 U/min (bei NC 700 sind es 60 Nm<br />
bei 4750 U/min). Vermutlich hat aber der Wirtschaftsboom im Produktionsland<br />
Thailand dazu geführt, dass die Twins nicht günstiger kalkuliert werden<br />
konnten. Andererseits könnte sich der Slogan „More choice – more fun“ bei<br />
dem reichhalten Angebot auch in guten Umsätzen auswirken. Das günstigste<br />
Honda-Angebot sind eindeutig die 50 Euro für die Repsol-Sonderlackierung<br />
am NSC 50 R-Roller, der sich in allen Farben mit 2 Litern auf 100 Kilometer<br />
begnügt. 300 Euro zusätzlich darf jeder beim Honda Händler abliefern, der<br />
die neue CBR 600 RR im Pedrosa-Lack ausfahren möchte. Für 2013 erhielt<br />
der Superstock 600-Champion eine Showa Big Piston-Gabel, neue Scheinwerfer<br />
und geänderte Kunststoffteile. Mit 12.290 Euro für die Basisversion,<br />
gelang es den Honda-Managern sogar, den Einstandspreis um 500 Euro zu<br />
senken. Ebenfalls deutlich gesenkt wurden Preis und Gewicht bei der nächsten<br />
Premiere: die Goldwing F6B verlor stolze 28 Kilo bei der Diät und darf<br />
dann ab März als einziger Sechzylinder-„Bagger“ für 24.590 Euro durch die<br />
Republik cruisen. Gefeiert wurde in Italien auch die CB 1100, die im Februar<br />
für 10.990 Euro beim Händler stehen und nur 450 mal nach Deutschland<br />
kommt. Neben zahlreichen Rennsport-Maschinen präsentierte Honda auch<br />
stolz (wie bereits in Köln) die CRF 450 Rallye. Pilot Helder Rodriguez zeigte<br />
sich optimistisch nach zwei Tagessiegen beim Finale der Rally-WM <strong>2012</strong>,<br />
bei der nächsten Dakar vorne dabei zu sein. Das will aber auch Joan Barreda,<br />
der seine Husqvarna TE 449 by <strong>Speed</strong>brain in die Pressekonferenz fuhr<br />
und danach lange Autogramme schrieb. Die BMW-Tochter zeigte als weiteres<br />
Highlight die Weiterentwicklung der Studie Moab, die nun als Bajaj 650 einen<br />
Einzylinder hat. Der Prototyp gefällt mit runden Formen beim Retro-<br />
Design und stellt eine Alternative zum „sharp edge-Design“ von Nuda 900<br />
(jetzt mit ABS bei 100 PS und 175 Kilo) und den beiden 650er Schwestern<br />
Strada und Terra in die Husky-Filialen. Wollen wir wetten, die kommt im 110.<br />
Firmenjahr noch! Und schon sind wie bei der K-Frage. Kawasaki brachte<br />
die ZX-6R mit 636 cm³ und die Z 800 mit auf die Messe. Beide waren aber<br />
schon in Köln gezeigt worden. Sehenswert war auf jeden Fall auch in Mailand<br />
die Sondershow „40 Jahre Z“. Diese waren genauso umlagert wie die WM-<br />
Siegermaschine von Kenan Sofuoglu und die ZX 10 R von „Fast-SBK-Champion“<br />
Tom Sykes. Ansonsten gilt hier: schöner Stand, mächtig Andrang und<br />
unser Lob für die Schwerpunktsetzung in Köln! Über dieses Lob dürfen sich<br />
auch Suzuki und Yamaha freuen. Suzuki wertete die Messe, die vor einigen<br />
Jahren aus dem jährlichen Wechsel mit der INTERMOT ausbrach, mit einer<br />
Pressekonferenz auf. Nach Geschichte, Umsatzzahlen und der Vorstellung<br />
des überarbeiteten Burgmann 650 und der Sonderserie „1 Million GSXR“<br />
sorgte eine riesige Tanzgruppe (die sich unters Publikum gemischt hatte und<br />
überhaupt nicht auffiel. Was einmal mehr die nicht vorhanden Zugangskontrollen<br />
zum sogenannten Mailänder Pressetag untermauert!) für einen plötzlichen<br />
„Flashmob“. Die Präsentation wurde damit zu einem vollen Erfolg und<br />
brachte der Marke deutliche Sympathien. Die gab es auch für die DL 1000 V<br />
Strom (schon gesehen), die nun definitiv für 2014 angesagt ist. Bei Yamaha<br />
stand der WM-Titel von Jorge Lorenzo im Mittelpunkt. Die neuen Teamfarben<br />
kommen auch auf den R-Modellen und der FZ 8 sehr gut. Wichtigstes Modell<br />
der Japaner in Italien ist der Großroller TMax. Verständlich dass man diesen<br />
(nach der V-Max im letzten Jahr) bei drei Customizern zur Überarbeitung<br />
abgab. Der Amerikaner Sands, der Franzose Lazareth und der Deutsche Walz<br />
lieferten sehr eigene und interessante Umsetzungen ab. Dazu gab es noch<br />
dramatisch individualisierte Umbauten der V-Max, der XJR 1300 und der<br />
XJ6 zu sehen. Customizing ist auch bei den Großserienherstellern angekommen<br />
und als Mittel einer erfolgreichen Kundenbindung umgesetzt!<br />
Nun aber wieder zurück in das Alphabet: KTM! Die Österreicher fühlen sich<br />
in Mailand ganz besonders wohl und sorgten für die höchste Weltmeisterdichte<br />
auf ihrer Pressekonferenz, die wie so viele Veranstaltungen durch umherirrende<br />
Prospekt- und Autogrammsammler gestört wurde. (Bitte nicht<br />
falsch verstehen, aber wenn ein Pressetag die gleichen Besucherzahlen<br />
wie ein Endverbrauchertag hat, ist etwas falsch gelaufen! Und Pressearbeit<br />
kaum möglich!) „Schuldig“ an dem Andrang waren die neuen KTMs, was<br />
auch verständlich war, wenn man die neue 1190 Adventure betrachtet. 150<br />
PS und 125 Nm versprechen bei 230 Kilo recht erquickende Fahrleistungen.<br />
Davon dürfen die Piloten einer 125er Duke nun auch träumen. Nach einer<br />
200er Variante hat man sich in Mattighofen (bzw. im indischen Akurdi) getraut,<br />
einen 390er Single in das leichte und stabile Fahrwerk zu hängen.<br />
44 PS dürften die Duke 390 zum Hecht in der neuen unteren Mittelklasse<br />
machen. Hut ab! Logisch, dass man mit dem entsprechenden Reisezubehör<br />
auch einen Tourer kreierte. Ein Schicksal, welches der gezeigten SuperDuke<br />
R mit gewaltigen 1290 cm³ erspart bleiben dürfte. Was die Entwickler um<br />
Designchef Kiska da auf die orangen Räder gestellt haben, machte mächtig<br />
Eindruck und viele Fans werden es nun kaum erwarten können, dass diese<br />
Studie in den Verkaufskatalog kommt.<br />
Deutlich beschaulicher geht es bei Kymco zu. Die Quads, Leichtmotorräder<br />
und Roller vom taiwanesischen Marktführer bestechen vor allem mit niedrigen<br />
Preisen und enormer Zuverlässigkeit. Nicht ohne Grund liefern die Taiwanesen<br />
das Herz für die Husqvarna 450. Deutlich mehr Hubraum hat die<br />
neue Moto Guzzi California. 1380 cm³ werden durch die zwei im V-Format<br />
zueinander werkelnden 104 mm-Kolben bearbeitet. Verständlich, dass die<br />
120 Nm schon bei 2750 U/min anstehen und damit der Italo-Cruiser für<br />
Furore sorgen wird. Während die Custom das neue Cruiser-Segment (Diavel,<br />
F6B, V-Rod, V-Max) bedient, nimmt die Variante Touring das ursprünliche<br />
California-Vorbild der 70er Jahre auf. Tolle Auftritt, tolle Präsentation – aber<br />
warum die Models ein BH-Verbot erhielten ist mir rätselhaft. Gerade der V2<br />
hätte mit Push-Ups gut leben können. Bei MV Agusta sucht nun der Junior<br />
die Models aus. Und der hat offensichtlich den gleichen Geschmack wie<br />
der selige Papa Claudio! Aber es geht natürlich um die Motorräder. Und da<br />
haben sich die Entwickler um den Briten Morton alle Mühe gegeben. Die<br />
F4 wurde leicht überarbeite, der kleine Dreizylinder erhielt ein neues Mapping<br />
und die 800er Dreizylinder mit der „Italia“ eine exklusive Abrundung<br />
nach oben. Die Sensation war aber eindeutig die „Rivale“, die auf Basis der<br />
800er Brutale der Hypermotard und Dorsoduro das Leben schwer machen<br />
soll. 125 PS, 170 Kilo und ein Kampfpreis von 11.190 Euro werden sicher<br />
auch Bernd aus der deutschen Messestadt stutzig gemacht haben. Natürlich<br />
hat auch die Rivale drei unterschiedliche Mappings. Ein weiteres kann<br />
sogar selbst abgestimmt werden. Und wenn man jetzt noch eine deutsche<br />
Niederlassung hätte…..<br />
Die hat Peugeot schon lange. Und vielleicht auch bald dank einer Opel-Kooperation<br />
eine gewaltige Vertriebsstruktur? Die Franzosen machen sich eindeutig<br />
Gedanken um die urbane Mobilität und stellten mit dem Metropolis<br />
400I einen Dreirad-Roller vor. Ähnlich wie der Quadro hat auch der Metropolis<br />
eine deutlich weiterentwickelte Führung der Vorderachse. Für das 38<br />
PS-Mobil steht der Preis noch nicht fest. Noch weniger Daten gab es zu<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
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EICMA IN MAILAND<br />
Man darf sich auf den Wiedereinstieg in die Motorradweltmeisterschaft 2013 (Supersport) freuen:<br />
MV Agusta F3<br />
der gezeigten Studie. Beim Onyx Dreirad soll der<br />
400l-Motor und ein Elektroantrieb für zusammen<br />
60 PS sorgen. Die Aussicht, dann wie Vettel im<br />
KERS-Modus jeden Ampelsprint zu gewinnen,<br />
könnte auch mich auf ein Dreirad bringen. Die<br />
Optik würde auch passen! Bei Sherco passt mir<br />
auf jeden Fall die blaue Farbe. Die mag auch Firmenboss<br />
Marc Teissier, der neben der Fabrik im<br />
spanischen Caldes de Montbui (Trial) eine weitere<br />
in französischen Nimes unterhält, wo die Enduro-<br />
Modelle entstehen. Dort wird dann auch die neue<br />
250er-Zweitaktmaschine produziert, von der es<br />
ebenfalls eine 300er Version für die große Enduroklasse<br />
geben wird. Zwei Takte - ein Konzept<br />
- und das erlebt scheinbar eine neue Blüte! Das<br />
gilt auch für Motoren mit drei Zylindern. Triumph<br />
hat sich seit den 90er Jahren damit einen festen<br />
Platz im Markt erkämpft. In Italien zeigten die<br />
Briten um Entwicklungschef Andrew Stroud dann<br />
auch stolz den jüngsten Spross der Familie: die<br />
Daytona 675. Wie im Supersport-Segment üblich,<br />
hat man an den Stellschrauben Leistung, Gewicht<br />
und Elektronik gedreht. Dabei das Design nicht<br />
vergessen. „Lediglich der vordere Kotflügel passt<br />
vom Vorgänger“ war zu hören. Am Motor wurde die<br />
Bohrung vergrößert, das Fahrwerk wurde leichter<br />
und stabiler, das Driften erleichtert ein Renn-ABS<br />
in Kombination mit einer Traktionskontrolle.<br />
Titan-Ventile finden sich im Motorrad, das<br />
in Italien mit 12.490 Euro (14.100 für die<br />
„Erre“) ausgezeichnet war. Ein verlockendes<br />
Angebot. Doch die Briten haben noch 22 weitere<br />
Modelle im Programm, jetzt fehlt nur<br />
noch ein Sportmotorrad mit dem großen<br />
Triple. Der Panigale-Schreck sozusagen!<br />
Retro spielte bei der Entwicklung der Vespa-Premiere<br />
eine Rolle. Der neue Scooter<br />
nimmt bereits in der Typbezeichnung<br />
„946“ das Jahr 1946 auf. Damals wurde<br />
die Ur-Vespa auf den Markt gebracht<br />
und in den fast 70 Jahren immerhin<br />
17 Millionen produziert. Zum Preis<br />
von 6.000 Euro kann man schon im<br />
Sommer 2013 dann im Retro-Design<br />
mit der 946 ins Grüne fahren.<br />
Komisch nur für die Zeitgenossen,<br />
die dazu eine 916 haben.<br />
Und sonst?<br />
Selbstverständlich gab es auch<br />
in Mailand zahlreiche Exoten,<br />
Raritäten, Custom-Bikes und<br />
Veteranen zu sehen. Besonders<br />
hübsch war die Bylot Six Days<br />
175, die auf Anregung des<br />
Motorrad-Journalisten Enrico Farina entstand.<br />
27 PS produziert der chinesische 158 cm³-Vier-<br />
So macht man zwischenmenschliche Kontakte!<br />
takter in dem Retro-Offroader. Die weiteren Anbauteile<br />
sind von namhaften Lieferanten (Öhlins<br />
Fahrwerk), so daß bei der Maschine schnell ein<br />
Preis von 12.000 Euro zusammen kommt. Aber<br />
das kennen wir ja aus der sächsischen Heimat.<br />
GasGas hatte eine neue 125er, CR&S neue Varianten<br />
ihrer V2-Brummer. Deutlich zierlicher ist<br />
die französische Interpretation des Themas von<br />
Avinton. Dahinter stecken Geldgeber, die das Material<br />
von Wakan übernommen und schon erste<br />
Maschinen auf die Strasse gebracht haben. Einige<br />
Millionen Fahrzeuge auf die Strassen der Welt<br />
hat auch der indische Vespa-Lizenznehmer LML<br />
geschickt. Allerdings erwirkte Vespa pünktlich zur<br />
Messe ein Gerichtsurteil, dass die Werbung von<br />
LML deutlich einschränkte. Sagen wir es also so:<br />
die Baupläne und Werkzeuge, mit denen bei LML<br />
die extrem bunten Blechroller gebaut werden,<br />
wurden vor einigen Jahren im südlichen Europa<br />
gekauft. Jetzt gibt es bei LML auch einen 125er<br />
Automatik-Viertakter. Einstiegspreis sind 2.450<br />
Euro - jede Ähnlichkeit mit bereits existierenden<br />
Fahrzeugen ist rein zufällig.<br />
Zu ihren Wurzeln stehen dürfen allerdings die<br />
zahlreichen Guzzi-Veredler. Mit der Millepercento<br />
Alba fand sich die spektakulärste auf dem Stand<br />
des deutschen Guzzi- Spezialisten Stein-Dinse.<br />
Die Braunschweiger waren (als einer der wenigen<br />
Zubehöraussteller) mit der Messe zufrieden. Mit<br />
Ein weiteres Kunstwerk: Moto Guzzi Stelvio by Officine RossoPuro<br />
der speziellen Produktpalette bedient<br />
man in erster Linie den hohen Bestand<br />
an Gebrauchtmaschinen und nahm das<br />
Wort „Krise“ bewusst nicht in den Mund.<br />
Gut so. Gleiches galt für Royal Enfield<br />
(10 Monate Lieferzeit im Heimatmarkt!),<br />
die das Sondermodell Continental in den<br />
Mittelpunkt stellten. Damit bleiben lediglich<br />
noch die Elektro-Fahrzeuge zu erwähnen<br />
(nicht erst seit der INTERMOT meine ganz persönliche<br />
Liebe) und die zahlreichen Vierräder.<br />
Von diesen tolerieren wir mal die Quads und die<br />
fast serienreife 4-Rad-Rollervariante von Quadro.<br />
Aber zu stark gewaschene Lotus Elan, Smarts<br />
oder Hummer (natürlich alle aus chinesischen<br />
Kopierzentren) sollten auf einer Zweiradmesse<br />
nicht so häufig stehen. Liegt aber wahrscheinlich<br />
daran, dass der Veranstalter noch jede Menge<br />
Platz hatte. Die italienischen Zubehör-Giganten<br />
AGV, Dainese, Axo, Alpinestars fehlten, wie auch<br />
zahlreiche ausländische Aussteller. „Hübsche Models,<br />
aber nur ganz wenige Messegespräche. Da<br />
muss ich mich ja auf Gießen freuen.“ Das war die<br />
enttäuschende Bilanz eines Einkäufers aus dem<br />
Stuttgarter Raum. Und wir freuen uns auf die<br />
bald kommenden Frühjahrsmessen. Zumindest<br />
wegen der neuen Maschinen!<br />
10 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
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Franks Autowelt präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag den Macau Grand Prix <strong>2012</strong><br />
Macau Rutter Grand Prix<br />
Text: Toni Börner<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
12 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Die 46. Ausgabe des Macau Motorcycle Grand<br />
Prix stand <strong>2012</strong> einmal mehr im Zeichen von<br />
Seriensieger Michael Rutter. Für SMT Honda als<br />
Teamkollege von John McGuinness am Start holte<br />
sich der Engländer sowohl die Pole Position<br />
als auch den Renn-Sieg. Überschattet wurde das<br />
Event von mehreren Unfällen, der von Luis Carreira<br />
endete tödlich.<br />
Bereits die ersten Trainings am Donnerstag waren<br />
von Unfällen geprägt. Zunächst stürzte der<br />
Italiener Stefano Bonetti schwer. Er zog sich mehrere<br />
Knochenbrüche und innere Verletzungen zu,<br />
konnte aber stabilisiert werden. Ihm war beim<br />
Anbremsen der rechte Bremssattel davongeflogen,<br />
er versuchte die Kurve noch zu bekommen,<br />
doch dabei rutschte das Vorderrad weg. Er schlug<br />
mit voller Kraft in einen Reifenstapel vor einer<br />
Leitplanke ein. Bonetti kam ins Krankenhaus<br />
und wurde mehrere Stunden lang operiert. Sein<br />
Zustand wurde später am Wochenende als stabil<br />
beschrieben.<br />
Nur wenige Runden nachdem die gelbe Flagge<br />
aufgehoben war und der Krankenwagen die Piste<br />
verlassen hatte, kam es an gleicher Stelle zum<br />
nächsten Sturz. Jamie Hamilton, ebenfalls ein<br />
Newcomer, verbremste sich und konnte die Kurve<br />
nehmen. Er donnerte mit seiner Kawasaki geradeaus<br />
in die Reifenstapel, blieb aber unverletzt.<br />
Hamilton stand sofort auf und lief davon.<br />
Ebenfalls in dieser Trainingssession erwischte es<br />
Matsushita Yoshinari vom Team Penz13 BMW Racing.<br />
Der Japaner kam beim Anbremsen zur Melco<br />
Hairpin auf eine Bodenwelle, seine S 1000 RR<br />
bäumte sich kurz auf und warf Yoshinari ab. Beide<br />
flogen nun ebenfalls in Richtung Reifenstapel,<br />
das Motorrad landete auf dem Japaner. „Matsu“<br />
wurde ins Krankenhaus gebracht und umfangreichen<br />
Checks unterzogen, stand aber am Nachmittag<br />
wieder in der Box des Teams - und wollte<br />
wieder fahren.<br />
Die Bestzeit im ersten freien Training ging in<br />
2:29,914 Minuten an John McGuinness. Auf der<br />
SMT-Honda fand er sich gleich auf Anhieb wieder<br />
gut auf dem Circuito de Guia zurecht, doch Martin<br />
Jessopp auf der Ducati machte klar, dass auch<br />
er wieder ein Podestkandidat sein würde. Für Michael<br />
Rutter, der im Vorjahr noch auf Ducati als<br />
Teamkollege von Jessopp unterwegs gewesen war,<br />
musste sich in Macau erst einmal an sein neues<br />
Arbeitsgerät, eine Honda CBR 1000 RR gewöhnen.<br />
Er trat ebenfalls für das SMT Racing Team<br />
an, klassierte sich aber direkt als Dritter.<br />
Starke Leistung von Horst Saiger. Der österreichische<br />
Kawasaki-Pilot kam im ersten Training<br />
auf einen spektakulären vierten Platz. „Das heißt<br />
doch noch gar nichts“, grinste der amtierende<br />
schweizer Meister den vielen respektvollen Händeschüttlern<br />
ins Gesicht. Saiger war mit einer<br />
Simon Andrews<br />
Auch dieses Jahr gewann Michael Rutter in Macau.<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
Zeit von 2:33,481 Minuten schnellster der Verfolger-Gruppe.<br />
Dann ging es etwas enger zu. Gary<br />
Johnson belegte mit der Honda Rang fünf. „Wir<br />
haben das Motorrad absolut noch nicht dort, wo<br />
ich es haben will“, sagte er nach dieser Session<br />
im Gespräch mit SPEED. „Auf so einem Kurs wie<br />
Macau brauchst du absolutes Vertrauen in dich,<br />
dein Motorrad und vor allem das Vorderrad. Daran<br />
arbeiten wir noch. Aber es war ja auch nur<br />
das erste freie Training - da gibt es keinen Grund,<br />
etwas zu riskieren. Leider haben das aber einige<br />
Fahrer nicht bedacht.“<br />
Luis Carreira, James Hillier, Simon Andrews, Conor<br />
Cummins und James Storrar machten die Top<br />
Ten komplett. Die Deutschen Rico Penzkofer und<br />
Didier Grams belegten die Ränge 12 und 13.<br />
Penzkofer setzte beim Macau Motorcycle Grand<br />
Prix erstmals die neue BMW HP4 ein, die erst im<br />
Dezember in Deutschland in die Läden kommen<br />
wird. Dieses Edelbike der blau-weißen soll die<br />
neue Speerspitze im Rennsportsegment werden<br />
und leistete bereits bei ihrem Renndebüt großartiges.<br />
„Das Bike ist komplett Serie, dafür funktioniert<br />
es wirklich richtig gut“, grinste Penzkofer.<br />
„Allerdings fehlte mir noch etwas Vertrauen zum<br />
Vorderrad, daran werden wir noch weiter arbeiten.<br />
Ich bin da optimistisch, schließlich bin ich<br />
letztes Jahr schon vier Sekunden schneller hier<br />
gefahren.“<br />
Der erste Rennausflug der BMW HP4, gefahren von Rico Penzkofer.<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
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Todesfall im ersten Quali<br />
Das erste Qualifikationstraining der Motorräder<br />
beim Macau Grand Prix wurde <strong>2012</strong> vom Todesfall<br />
von Luis Carreira überschattet. Der Portugiese<br />
war gleich zu Beginn der Session, vermutlich<br />
nach einem technischen Defekt, nahezu ungebremst<br />
in die Leitplanken der Fishermans-Corner<br />
gedonnert - eine Ecke, die normalerweise mit<br />
120 km/h durchfahren wird. Doch so weit konnte<br />
Carreira seine Suzuki nicht herunterbremsen, er<br />
war viel schneller. Auf einem Amateur-Video vom<br />
benachbarten Parkhaus aus ist zu sehen, dass<br />
ihm lediglich die Hinterradbremse zur Verfügung<br />
stand und er somit fast ungebremst in Leitplanke<br />
und Zaun fuhr.<br />
Carreira verstarb im Krankenhaus von Macau an<br />
den Folgen seiner Verletzungen, er wurde 35 Jahre<br />
alt.<br />
Nachdem der Rennleitung der Tod von Luis Carreira<br />
bekannt geworden war, wurde das gerade<br />
neu gestartete Qualifying sofort wieder abgebrochen.<br />
Zunächst wurden sein Team und seine Familie<br />
und Angehörigen informiert, ehe das Grand<br />
Prix Committee vor die versammelte Presse trat.<br />
So haben ihn 23 Fahrer gesehen: Michael Rutter<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
Grand Prix, nachdem IRTA-Generalsekretär Mike<br />
Trimby Ende letzter Saison sein Amt als Cheforganisator<br />
dieses Motorradrennens niedergelegt<br />
hatte. Seither organisierten die Chinesen das<br />
Rennen selbst.<br />
Natürlich geriet das neue Org-Büro des Macau<br />
Motorcycle Grand Prix nach dem turbulenten ersten<br />
Trainingstag etwas unter Beschuss - drei von<br />
vier Stürzen passierten Newcomern, zwei von vier<br />
Stürzen aufgrund von technischen Defekten. So<br />
viele Ersteinsteiger wie <strong>2012</strong> hatte es am Start<br />
des Macau Grand Prix außerdem noch nie gegeben.<br />
Die Fahrer waren erstmals nach Fahrern und<br />
nicht nach Teams ausgewählt worden - ein Grundsatz,<br />
den Trimby immer andersherum gesehen<br />
hatte. Die Teams sind in Macau die wichtigste Position<br />
- denn sie sollten dafür sorgen, dass eben<br />
ein Bremssattel nicht abfallen kann. Aber auch<br />
hier gibt es natürlich nie eine Garantie.<br />
Um wieder etwas „Ruhe“ in die Veranstaltung<br />
zu bringen, wurde die für Freitagmorgen als<br />
Qualifying angesetzte Session in ein freies Training<br />
umgewandelt. Die zweite gezeitete Session<br />
sollte dann am Freitagabend stattfinden - nach<br />
den Zeittrainings der Automobil-Rennklassen.<br />
In diesem zweiten freien Training, welches auch<br />
erst die zweite komplette Session des Grand Prix<br />
<strong>2012</strong> wurde, rückte Michael Rutter die Dinge zurecht:<br />
Er fuhr in 2:27,337 Minuten die Bestzeit<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
Neu-Planung<br />
<strong>2012</strong> war das Jahr Null im Macau Motorcycle<br />
Martin Jessopp wurde auf seiner Ducati Panigale zweiter.<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
und distanzierte die Konkurrenz klar. Am Ende<br />
lag er rund anderthalb Sekunden vor Jessopp<br />
und McGuinness. Den größten Sprung nach vorn<br />
machte Andrews auf der Ice Valley-BMW, Conor<br />
Cummins auf Suzuki wurde Fünfter. Saiger holte<br />
hinter Honda-Pilot Johnson auf seiner Kawasaki<br />
Rang sieben. Starke Leistung vom Limbach-Oberfrohnaer<br />
Didier Grams, der 5,7 Sekunden hinter<br />
Rutter den zehnten Platz belegte. Landsmann<br />
Penzkofer wurde 16.<br />
Das Qualifying fand dann am Abend noch einmal<br />
verspätet bei bereits einbrechender Dunkelheit<br />
statt. Es dauerte auch nicht lange, ehe die Session<br />
wegen schlechter Sicht abgebrochen wurde.<br />
Rutter holte die Pole-Position - vor McGuinness<br />
und Jessopp. Die SMT-Honda-Teamkollegen ganz<br />
vorn waren die Einzigen, die die Schallmauer von<br />
2:28 Minuten durchbrachen.<br />
Nach nur 20 Minuten Quali-Zeit belegte Saiger<br />
den sechsten Startplatz hinter Johnson und Cummins.<br />
Grams wurde Elfter, Penzkofer Dreizehnter.<br />
Rennen verschoben<br />
Warten auf die Streckenfreigabe.<br />
Wie schon im Vorjahr musste der Macau Motorcycle<br />
Grand Prix am Samstagabend verschoben<br />
werden - doch nicht ohne es vorher zu probieren.<br />
Bereits in der Startaufstellung begann es<br />
14 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
zu tröpfeln, dennoch schickte man die Piloten in<br />
die Warmup-Runde. Zurück zum scharfen Start<br />
schüttelten einige Fahrer bereits die Köpfe - man<br />
wollte das Ding tatsächlich durchziehen und das<br />
obwohl in Macau aus Sicherheitsgründen nicht<br />
im Regen gefahren wird. Beobachtern, Fans und<br />
Teams lagen die voraus gegangenen Ereignisse<br />
der Stürze von Carreira und Bonetti - wenngleich<br />
dort technische Probleme zu Grunde lagen -<br />
schwer im Magen.<br />
Es dauerte auch nur eine halbe Runde, ehe die<br />
Führenden in den Bergen die Hände hoben und<br />
den Abbruch forderten. Wenige Sekunden später<br />
gab die Rennleitung nach und brach ab. Trotzdem<br />
wurde der Lauf weder abgesagt noch verschoben<br />
- sondern zunächst auf Wetterbesserung gehofft.<br />
„Wenn es aufhört und die Bedingungen es zulassen,<br />
fahren wir heute noch“, erklärte Rennleiter<br />
Paul Buttler den versammelten Fahrern in der<br />
Boxengasse. Doch daraus wurde nichts - es tröpfelte<br />
weiter und der Regen wurde immer stärker.<br />
„Das Rennen wird auf Sonntag nach dem F3-Rennen<br />
verschoben, die Distanz wird von 15 auf 10<br />
Runden gekürzt“, gab Buttler den Teams dann<br />
bekannt.<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
Rutter gewinnt zum 8. Mal<br />
Der Rennstart musste am Sonntag erneut immer<br />
Start des Rennens mit Gary Johnson (5) als Anführer. Nur die Härtesten kommen hier durch.<br />
weiter hinausgeschoben werden. Der Portugiese<br />
Antonio Felix da Costa hatte gerade das Formel 3-<br />
Rennen gewonnen und war auf das Podest geklettert,<br />
doch die Siegerehrung zögerte sich hinaus<br />
- in der ehemaligen portugiesischen Kolonie fehlte<br />
die portugiesische Hymne. Das zog sich. Zunächst<br />
sangen die Mechaniker in der Boxengasse,<br />
dann die ganzen Tribünen. Als die Hymne zwei<br />
Mal „manuell“ von Fans und Teams vorgetragen<br />
worden war und aus den Lautsprechern immer<br />
noch nichts erklang, gipfelte dies in einem Pfeifkonzert.<br />
Schließlich musste man die Motorräder<br />
aber raus lassen - sonst wäre es wieder dunkel<br />
geworden.<br />
Einen granatenhaften Start erwischte Johnson<br />
vom vierten Startplatz in der zweiten Reihe auf<br />
seiner Honda - er bog als Erster ein. Doch es dauerte<br />
nicht lang, da machte Rutter seinem Ruf alle<br />
Ehre: Er ging in Führung und setzte sich bereits<br />
in den ersten drei Runden um fast drei Sekunden<br />
von Johnson ab. An dem biss sich zunächst<br />
Jessopp die Zähne etwas aus, doch im vierten<br />
Umlauf ging er vor auf zwei. Jessopp setzte nun<br />
zur Verfolgungsjagd auf Rutter an, doch der Honda-Pilot<br />
konnte bei jedem Zehntel Vorsprungsverlust<br />
reagieren und fuhr einen sicheren achten<br />
Macau Grand Prix Sieg ein. „Mein Start war echt<br />
grausam“, sagte Rutter. „Aber mein Team hat mir<br />
ein wirklich brillantes Motorrad hingestellt. Die<br />
John McGuinness auf seiner Honda.<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
Fans haben heute ihr übriges getan, die waren<br />
echt super. Ich hoffe, dass es auch nächstes Jahr<br />
mit dem Macau Grand Prix weitergeht, denn ich<br />
genieße es immer sehr hier her zu kommen und<br />
Rennen zu fahren.“<br />
Jessopp wollte zwar Rutter noch einmal angreifen,<br />
allerdings brachen bei ihm auf den letzten<br />
Umläufen die Rundenzeiten ein. Der Ducati-Pilot<br />
begnügte sich mit Rang zwei. Dritter wurde<br />
überraschenderweise Simon Andrews, der BMW<br />
mit der S 1000 RR das erste Macau-Podest bescherte.<br />
Lob gab es dafür von allerhöchster Stelle.<br />
„Gratulation an Simon Andrews, der mit seiner<br />
BMW S 1000 RR das erste Macao-Podium für<br />
BMW geholt hat“, sandte Berthold „Berti“ Hauser,<br />
der Leiter von BMW Motorrad HP RaceSupport<br />
seine Glückwünsche nach China. Rang vier<br />
ging an Johnson.<br />
Horst Saiger aus Österreich holte auf seiner Kawasaki<br />
ZX-10R einen starken fünften Rang, nachdem<br />
er in der letzten Runde Conor Cummins niedergerungen<br />
hatte. Saiger klebte lange Zeit am<br />
Heck der Suzuki GSX-R und studierte den Manx-<br />
Man, dann vollstreckte er. Er wurde vor Cummins<br />
und McGuinness Fünfter. „Ich habe ihn in der letzten<br />
Runde vor Lisboa auf der Bremse kassiert“,<br />
schilderte der amtierende Schweizer Superstock<br />
1000-Meister. „Auf der letzten Runde konnte ich<br />
ihm noch fast zwei Sekunden davon fahren. Von<br />
Gleiches Motorrad (Suzuki), gleicher Ort (Macau), nur anderer Fahrer, nämlich Dan Kneen und ein<br />
Jahr später. Solch eine Aufnahme gab es 2011 auch von Didier Grams.<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
15
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
mit der nagelneuen BMW HP4 zu fahren. Das Motorrad<br />
ist klasse. Man darf nicht vergessen, dass<br />
ich hier mit einer Serienmaschine angetreten bin,<br />
die nur minimal für den Renneinsatz modifiziert<br />
wurde. Und was dieses Serienmotorrad kann,<br />
ist schon unglaublich. Der Unterschied zu einer<br />
reinrassigen Rennmaschine ist nicht mehr groß.<br />
In der Schlussphase zeigte sich jedoch, dass die<br />
Spitzengruppe schon zu weit weg ist, und so entschied<br />
ich mich, es ruhiger anzugehen und meine<br />
letzten Runden als aktiver Rennfahrer noch einmal<br />
ganz bewusst auf mich wirken zu lassen. Ich<br />
werde mich nun ganz auf meine Rolle als Teamchef<br />
im Penz13.com Racing Team konzentrieren,<br />
mit dem wir in dieser Saison den Titel im <strong>FIM</strong><br />
Superstock-Langstrecken-Weltcup geholt haben.“<br />
Foto: highsidePR - T. Börner<br />
Die Melco Hairpin, die 180°-Kurve ist spektakulär. Horst Saiger auf Kawasaki.<br />
Macau hat 22 Kurven, zumeist im Altstadtteil.<br />
Didier Grams auf BMW.<br />
einem Lob, vor dem 19-fachen TT-Sieger John McGuinness ins Ziel gekommen<br />
zu sein, wollte Saiger nichts wissen. „Der hat sich mittendrin vor der<br />
Lisboa mal verbremst und musste den Notausgang nehmen, sonst wäre der<br />
schon noch ein wenig schneller gewesen“, grinste der Kawasaki-Pilot.<br />
Didier Grams holte Rang 14 und wurde damit auf der Heidger-W&G-BMW bester<br />
Deutscher. Platz 17 ging an Rico Penzkofer - nach 17 Jahren Rennsport<br />
und auf der BMW HP4 mit der Seriennummer 0017 gab der Böhlener seinen<br />
Rücktritt vom aktiven Rennsport bekannt. „Die Nachwirkungen meines<br />
Unfalls auf der Halle-Saale-Schleife sind leider immer noch präsent“, sagte<br />
Penzkofer im Anschluss. „Ich habe es nie jemandem erzählt, aber ich habe<br />
seither massive Probleme mit meinem rechten Auge und sehe manchmal<br />
nur noch schemenhaft. Ich wollte es mir nicht eingestehen und es trotzdem<br />
probieren. Nach zwei weiteren Jahren Isle of Man und Macau Grand Prix<br />
muss ich jetzt aber sagen: Es geht einfach nicht mehr.“ - Ein emotionaler<br />
Moment für den besten Road Racer Deutschlands der letzten Jahre. Nach<br />
wie vor ist Penzkofer der schnellste Deutsche auf dem Mountain Circuit auf<br />
der Isle of Man, wurde 2010 dort Zwölfter in der Senior TT. „In den letzten<br />
vier Runden hatte ich nur Tränen in den Augen“, so Penzkofer weiter, der<br />
auch in der Box seinen Gefühlen weiter freien Lauf ließ. „Scheiße, ich bin<br />
doch Rennfahrer, Rennfahrer heulen nicht“, versuchte er es mit Humor zu<br />
nehmen. Aber alle verstanden ihn. „Aus sportlicher Sicht bin ich sehr zufrieden<br />
mit dem Wochenende. Ich danke BMW Motorrad, dass sie es mir<br />
ermöglicht haben, hier in Macao bei meinem letzten Rennen als aktiver Pilot<br />
46. Macau Motorrad Grand Prix<br />
1 Michael Rutter GBR SMT Racing 24:48,918<br />
2 Martin Jessopp GBR Riders Motorcyles.com + 4,918<br />
3 Simon Andrews GBR Ice Valley by Motorsave Trade +11,288<br />
4 Gary Johnson GBR Quattro Plant Motorsports + 16,235<br />
5 Horst Saiger AUT Saiger-Racing.com + 17,410<br />
6 Conor Cummins IOM Tyco Suzuki + 19,159<br />
7 John McGuinness GBR SMT Racing + 27,796<br />
8 James Storrar GBR DMR + 33,480<br />
9 Dan Kneen IOM Marks Bloom Racing + 37,884<br />
10 James Hillier GBR Bournemuth Kawasaki Racing + 42,985<br />
11 Steve Mercer GBR T+ R Motorsport + 44,603<br />
12 James McBride GBR DMR + 54,940<br />
13 Branko Srdanov NED Ice Valley by Motorsave Trade + 56,795<br />
14 Didier Grams GER Heidger Motorsport W&G Motorsport + 59,501<br />
15 Mark Miller USA Splitath Redmond + 1:17,652<br />
16 David Johnson AUS Splitath Redmond + 1:24,673<br />
17 Rico Penzkofer GER Penz13.com + 1:32,062<br />
18 Steve Heneghan IRL Quattro Plant Motorsports + 1:35,081<br />
19 Davy Morgan GBR CSC Racing + 1:39,189<br />
20 Jamie Hamilton GBR RPM Performance + 1:39,313<br />
21 Yoshinari Matsushita JPN Penz13.com + 1:48,521<br />
22 Brandon Cretu USA Hel Performance + 3:42,516<br />
23 Joao Fernandes MAC Penz13.com + 1 Runde<br />
16 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
In einer Spendenaktion für Lichtblicke.de wird ab dem 03.12.<strong>2012</strong> ein Helm der Extraklasse versteigert. In Zusammenarbeit<br />
mit Nolan X-lite war ADAC Junior Cup Fahrer Dirk Fuhrmann unterwegs, um diesen mit sämtlichen<br />
Autogrammen von <strong>MotoGP</strong>- und Superbike- und IDM-Fahrern veredeln zu lassen. Zu diesem Zweck war der junge<br />
Nachwuchspilot am Sachsenring mit Alex Hoffmann unterwegs, der ihn dabei tatkräftig unterstützte. Dirk Fuhrmann:<br />
„Nach einer kurzen Nacht im Hotel in Glauchau, traf ich mich am Freitag mit Alex Hoffmann, der mich<br />
bei der Helm-Aktion super unterstützt hat, seine Tips waren Gold wert. Neben Pedrosa und Toni Elias konnte ich<br />
auch Karel Abraham, Max Neukirchner und Dominique Aegerter von meinem Anliegen überzeugen. Den Moment<br />
der Stunde nutzte ich, als Casey Stoner aus seiner Box kam und ergatterte eine der seltenen Unterschriften auf<br />
dem Visier. Auch das Tech3 Team durfte ich in ihrem Motorhome besuchen und Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso unterschrieben den Helm für Kinder in<br />
Not in NRW. Den Abend ließ ich gemütlich in der Sommer-Lounge bei X-Lite ausklingen, denn am Samstag standen ganz große Namen auf dem Programm.<br />
Sport 1 sendete an diesem Tage auch ein Interview von mir mit Alex Hoffmann, der mich zur Aktion und den Verlauf befragte. Nach dem freien Training und<br />
den Qualifying am Samstag hatte ich Gelegenheit, Ben Spies, und Sandro Cortese zu treffen. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Ducati und ich bin<br />
stolz, dass auch Nicky Hayden und Valentino Rossi sich an meiner Aktion mit einer Unterschrift beteiligten. Das absolute Highlight für mich stand jedoch<br />
noch an: ich durfte Jorge Lorenzo treffen. In der X-Lite-Lounge wurde Jorge zuerst durch Sport 1 und im Anschluss von Katja Poensgen interviewt. Katja<br />
– die auch den Helm signierte – stelle vor allen Lorenzo-Fans die Lichtblicke-Aktion vor und bat mich mit Helm in die Runde, damit dieser von Jorge Lorenzo<br />
unterschrieben werden konnte. Jorge signierte diesen neben Casey Stoner auf dem Visier. Im Anschluss an alle Interviews hatte ich Gelegenheit, Jorge noch<br />
zu sprechen. Er hatte noch arge Probleme nach dem Sturz und humpelte an Krücken. Er wünschte mir für meine Aktion sehr viel Glück und spornte mich<br />
an, auch meine eigene Fahrerkarriere voran zu treiben.“ In diesem Zusammenhang beteiligt sich auch der <strong>Speed</strong>-Verlag an der Aktion und möchte diese<br />
tatkräftig unterstützen. Um was geht es bei Lichtblicke? Dazu Schirmherr Udo Kraft: „Soziales Engagement und praktizierte Nächstenliebe sind heute mehr<br />
denn je wichtige Eckpfeiler des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Auf seine Mitmenschen Acht geben und Bedürftigen helfend unter die Arme greifen<br />
– das ist nicht unbedingt selbstverständlich, aber unverzichtbar im täglichen Miteinander. Denn nur in einer engen Gemeinschaft kann man stark sein und in<br />
vermeintlich aussichtslosen Situationen wieder Mut und Hoffnung schöpfen.“<br />
Insgesamt 43 Fahrer der Weltelite haben den Helm signiert, der zugunsten von Kindern und Jugendlichen in NRW versteigert wird. Jeder kann an der Auktion<br />
teilnehmen und mitbieten.<br />
Neben dem signierten Helm bekommt der Höchstbietende ein Fotoalbum mit den Fahrern, die sich während der Unterschrift haben fotografieren lassen. Aber<br />
damit noch nicht genug. Damit man nicht nur ein Unikat für die Vitrine hat, legt X-Lite (Nolangroup) noch einen Gutschein für einen Integralhelm – für den<br />
täglichen Gebrauch – dazu. Näheres entnehmen Sie unserer neuen Homepage www.speed-online.info<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
17
Neue Herausforderung<br />
für Roman Stamm<br />
Text und Foto: Presse Roman Stamm<br />
Mit einem lachenden aber auch mit einem weinenden<br />
Auge blickt der Schweizer Motorrad Rennfahrer<br />
Roman Stamm in die Saison 2013.<br />
Dieses Jahr beendete Stamm seine 15. Rennsaison.<br />
Verabschieden wird er sich nach neun Jahren<br />
von Suzuki und kehrt zurück zu seinen Wurzeln,<br />
der Marke Kawasaki. Mit dieser Marke bestritt er<br />
die ersten sechs Jahre und gewann nicht weniger<br />
als drei Meisterschaftstitel in der Schweizer<br />
Meisterschaft und erzielte achtbare Erfolge in<br />
der EM und IDM (Internationale Deutsche Motorrad<br />
Meisterschaft). In den fast zehn Jahren<br />
auf Suzuki gewann Stamm im ersten Jahr mit<br />
einer leistungsunterlegenen 750er Suzuki erneut<br />
den Schweizer Meistertitel in der 1000er Klasse<br />
überlegen. Mit einem Laufsieg und etlichen Podestplätzen<br />
machte sich Stamm als Privatfahrer<br />
in der IDM einen guten Namen.<br />
Auf die kommende Saison wird fast alles neu.<br />
Nicht nur das Motorrad, sondern auch die Pirelli-<br />
Reifen und das Fahrwerk von WP. Stamm ist überzeugt,<br />
dass er sich schnell mit den Änderungen<br />
anfreunden wird und sein hochgestecktes Ziel,<br />
die Meisterschaft (IDM) ganz vorne zu beenden,<br />
auch umsetzen kann.<br />
Das Team rund um Tuner Roman Raschle Wattwil<br />
SG, offiziell „Kawasaki Schnock Team Shell<br />
Advance“ zeigt sich erfreut, mit dem erfahrenen<br />
Rennfahrer Roman Stamm die Saison 2013 bestreiten<br />
zu können.<br />
Raschles Meinung: „Unser Team ist 2011 Dritter<br />
geworden, <strong>2012</strong> Zweiter, nun ist es Zeit ganz<br />
nach oben zu steigen, ich traue das Stamm zu, er<br />
mit seiner Erfahrung und seiner <strong>Speed</strong> im Paket<br />
mit unserer schnellen 600er Kawasaki ZX-6R, ich<br />
freue mich auf ein erfolgreiches Jahr“!<br />
In der Langstrecken WM wird Stamm 2013 erneut<br />
mit dem Team Bolliger auf Punktejagd gehen,<br />
ebenfalls auf Kawasaki, allerdings einer 1000er<br />
die den Namen ZX-10R trägt.<br />
Stamm wird schon zwischen Weihnachten und<br />
Neujahr erste Tests in Spanien mit seinem neuen<br />
Team bestreiten.<br />
Neue Herausforderung in der IDM Supersport.<br />
Racing Team Germany kehrt 2013 in die IDM zurück<br />
Text und Interview: André Birkenkampf<br />
Nach einem Jahr Abstinenz kehren die Mannen um Teamchef Dirk Heidolf in die Internationale Deutsche<br />
Motorradmeisterschaft zurück. Nach einem Jahr Pause wird ab 2013 wieder Rennsport auf nationaler<br />
Ebene betrieben und zwar in der Moto3. Die geschaffenen Grundlagen sind nahezu perfekt. Als<br />
Fahrer wurde Maximilian Kappler vorgestellt, mit dem man schon auf drei Jahre Zusammenarbeit im<br />
ADAC Junior Cup zurückblicken kann. Die Verantwortlichen verbinden mit diesem Schritt klare Visionen.<br />
Es sollen Talente für höhere Aufgaben herangebildet werden, mit denen man sich früher oder später<br />
auf Weltniveau begeben kann. Zu diesen Zwecken stellt man 2013 das Motorrad von WM Fahrer Louis<br />
Rossi bereit, die Betreuung der Maschine übernimmt der technische Leiter des Teams in der Weltmeisterschaft,<br />
Norman Rank. Was der Fahrer dazu sagt, lesen sie bitte selbst:<br />
<strong>Speed</strong>: Nach einem Jahr Rennsport im Freudenberg<br />
Racing Team kehrst du nun an alte<br />
Wirkungsstätte zurück. Bitte erzähle uns was<br />
darüber.<br />
Max: Zuerst einmal ein großes Dankeschön ans<br />
Team Freudenberg, die mich letzte Saison gut unterstützt<br />
haben. Für die nächste Saison haben wir<br />
uns für das Racing Team Germany entschieden,<br />
da wir uns aus der Vergangenheit schon bestens<br />
kennen. Die Perspektiven sind hier einfach großartig,<br />
das Motorrad und das komplette Team, da<br />
freue ich mich jetzt einfach drauf.<br />
<strong>Speed</strong>: Du fährst nächstes Jahr die FTR Honda,<br />
die Louis Rossi vergangene Saison in der Weltmeisterschaft<br />
einsetzte und hast sie praktisch<br />
heute zu deinen Händen bekommen. Wie emotional<br />
war dieser Moment?<br />
Max: Es ist schon etwas ganz spezielles, mit<br />
einem Siegermotorrad von <strong>2012</strong> in der IDM 2013<br />
antreten zu können und das gibt auf alle Fälle<br />
noch mal einen Schub nach vorn.<br />
<strong>Speed</strong>: Wie ist deine Zielsetzung mit diesem<br />
Motorrad und was hast du dir konkret für nächstes<br />
Jahr vorgenommen?<br />
Max: Meine Zielsetzung sind<br />
die Top 3 in der Gesamtwertung<br />
dieser Klasse. Wie<br />
schon gesagt, die Vorrausetzungen<br />
sind ideal und nun<br />
liegt es ein Stück weit an<br />
mir, dies auch in brauchbare<br />
Resultate umzusetzen.<br />
<strong>Speed</strong>: Die Konkurrenz wird<br />
nächstes Jahr nicht kleiner<br />
werden. Es werden sicher<br />
mehr Moto3-Maschinen am<br />
Start sein als in der vergangenen<br />
IDM-Saison und<br />
die Fahrer, die diese bewegen,<br />
sind auch keine Nasenbohrer.<br />
Die 125er werden ja<br />
aller Voraussicht nach nur<br />
noch als Cup gewertet.<br />
Max: Ich sehe hier vor allem<br />
Willi Albert, der von den Red<br />
Bull Rookies zurückkehrt,<br />
aber auch Klaus Heidel,<br />
den letztjährigen Junior<br />
Cup-Piloten Jonas Geitner<br />
und nicht zu vergessen natürlich<br />
Max Enderlein. Das<br />
komplette Fahrerfeld ist ja<br />
noch nicht bekannt und ich<br />
muss mich da einfach überraschen<br />
lassen.<br />
<strong>Speed</strong>: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Racing<br />
Team Germany überhaupt wieder neu entstanden?<br />
Oder wie wurde die alte Liebe wieder<br />
gefunden?<br />
Max: Wir haben uns eigentlich nie so richtig aus<br />
den Augen verloren. Da wir in den vergangenen<br />
Jahren im Junior Cup immer sehr eng zusammengearbeitet<br />
haben, ist ein freundschaftliches<br />
Verhältnis entstanden. Die Kommunikation ist nie<br />
abgerissen, auch zwischendurch nicht. Wir haben<br />
dann nach der Saison bei verschiedenen Teams<br />
angefragt, wobei das Racing Team Germany als<br />
auch Freudenberg Racing im Vorfeld sehr großes<br />
Interesse an mir hatten. Am Ende fiel die Entscheidung<br />
zu Gunsten von RTG, da wir hier einfach<br />
das bessere Motorrad haben.<br />
<strong>Speed</strong>: Dann wünschen wir dir eine frohe Weihnachten,<br />
eine erfolgreiche und vor allem sturzund<br />
verletzungsfreie Saison 2013!<br />
Max: Vielen Dank und euch und euren Lesern eine<br />
ebenso frohe Weihnachten und ein glückliches<br />
neues Jahr 2013.<br />
Ein stolzer Maximilian Kappler, mit den Machern des Racing Team<br />
Germany, Dr. Uwe Fischer, Bernd Keller,<br />
Frank Beierlein und Dirk Heidolf. (vlnr)<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
18 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Stühle-Rücken, Comebacks und Abgänge – die Superbike Szene nach der Saison<br />
Text: Bernd Lukas George<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Die momentane schwierige wirtschaftliche Situation<br />
in zahlreichen Industrieländern, aber auch<br />
die unbestimmte politische Lage nach „Gleichschaltung“<br />
von <strong>MotoGP</strong> (Dorna) und <strong>World</strong>-Superbike<br />
Serie (Infront) durch den Rechtebesitzer<br />
beider Serien, den internationalen Investment<br />
Fond Bridgepoint Capital, war dafür verantwortlich,<br />
dass sich das Fahrerkarussell erst sehr, sehr<br />
spät drehte. Und als es dann in Drehung kam, rotierte<br />
es so schnell, dass etliche Piloten von ihm<br />
purzelten. Um etwas genauer die Situation zu<br />
beleuchten, schauen wir uns die Szene nach Marken<br />
an und wollen beleuchten wer zum <strong>Speed</strong>-Redaktionsschluss<br />
wo unterzeichnet hat. Los soll es<br />
mit dem Weltmeister-Team Aprilia gehen. Womit<br />
wir aber auch den Beweis haben, dass Fahrerentscheidungen<br />
ebenfalls einen riesigen Einfluss<br />
aber das Karussell haben. Für den 7. November<br />
hatte Biaggi zur ersten Pressekonferenz als Weltmeister<br />
nach Vallelunga (vor den Toren Roms) geladen.<br />
Es gab zwar schon länger Gerüchte, aber<br />
als sich Biaggi dann am Ort seines ersten Rennens<br />
als Fahrer verabschiedete, platzte die Bombe.<br />
Seit 1992 startete Max Biaggi in Motorrad-<br />
Weltmeisterschaften und wurde viermal 250er-,<br />
sowie zweimal Superbike-Weltmeister. Zu Beginn<br />
seiner Karriere ärgerte er japanische (Okada und<br />
Harada, Vize in 94 und 95) und deutsche Piloten<br />
wie Helmut Bradl und Ralf Waldmann (Vize in 96<br />
und 97) bei der Titelvergabe. Zuletzt waren es mit<br />
Leon Haslam (2010) und Tom Sykes (<strong>2012</strong>) dann<br />
Briten, denen der Römer nur den Vizetitel ließ.<br />
Lediglich in der 500er und <strong>MotoGP</strong> Klasse reichte<br />
Max Biaggi wird man in Zukunft vermissen.<br />
es dem Römer „nur“ dreimal zum Vizeweltmeister.<br />
Doohan und Rossi hatten damals die Nase<br />
vorn. Mit Biaggi verabschiedete sich ein 42-facher<br />
Grand Prix Sieger(13 in 500er- und <strong>MotoGP</strong>-Klasse),<br />
der zusätzlich 21 Siege in der Superbike-WM<br />
auf sein Konto brachte. In seiner Superbike-Zeit<br />
fuhr Max für Suzuki Alstare, das private Sterilgarda-Ducati-Team<br />
und Aprilia. Als Grund nannte<br />
Biaggi den Wunsch, für seine Familie da zu<br />
sein. Allerdings dürften auch die klammen Kassen<br />
beim Arbeitgeber und Gehaltkürzungen eine<br />
Rolle gespielt haben. Sein Arbeitgeber hätte den<br />
Rücktritt sicher lieber auf der Messe in Mailand<br />
bekannt gegeben. So wurde es aber zu einer Biaggi-Veranstaltung.<br />
„Alles begann und endet hier“<br />
erklärte Biaggi. „Die letzte Nacht war sicher die<br />
längste meines Lebens. Aber ich will nicht wie<br />
viele Politiker sein, die ewig am Stuhl kleben.<br />
Ich möchte mich jetzt meiner Familie widmen“,<br />
war zu hören. Dann betonte Biaggi noch, dass er<br />
noch zur Spitze im Sport gehöre und einen unterschriftsreifen<br />
Vertrag vorliegen habe. „Auch deshalb<br />
war die Entscheidung schwer. Viele Kollegen<br />
haben sich in ihrer Karriere schwer verletzt, ich<br />
hatte viel Glück.“ Auch <strong>Speed</strong> wünscht dem rüstigen<br />
Rentner alles Gute. Sicher werden wir ihn<br />
bald wieder sehen, wenn die Langeweile kommt.<br />
Eugene Laverty (ein Laufsieg <strong>2012</strong> in Portugal)<br />
konnte sich aber nicht lange über den möglichen<br />
Nummer 1-Status im Team freuen. Einige Top-<br />
Piloten klopften an, als Sylvain Guintoli sich bei<br />
seinem neuen Suzuki-Team schon vor den ersten<br />
Tests wieder verabschiedete, um beim Werksteam<br />
in Noale die erste Wahl zu sein. Mit drei<br />
Laufsiegen <strong>2012</strong> hat der Franzose sicher die besten<br />
Chancen auf den Job. Die Entscheidung ist<br />
aber noch nicht gefallen, da das Red Devil Roma<br />
Team eine Maschine für Michel Fabrizio bestellt<br />
hat und mit dem Althea Team und Supertalent<br />
Davide Giugliano eine weitere Anfrage nach Kundenmaschinen<br />
besteht. Noch dazu könnte Niccolo<br />
Canepa mit einer guten Mitgift seine Karriere<br />
bei RedDevil fortsetzen. Lieferant Aprilia möchte<br />
aber maximal vier Motorräder betreuen. Fast alle<br />
zuvor genannten waren auf V2 unterwegs, womit<br />
deutlich wird, dass Ducati zum Saisonwechsel<br />
die meisten Federn verloren hat. Carlos Checa<br />
und Ayrton Badovini werden die Piloten im neuen<br />
Alstare Ducati Team des Belgiers Francis Batta,<br />
der bereits von 1995 bis 1997 das Ducati-Schild<br />
an seiner Werkstatt hängen hatte. „Wir von Ducati<br />
freuen uns sehr über die neue Abmachung“,<br />
war von dem Superbike-Leiter Ernesto Marinelli<br />
zu hören. Die Kaufleute der Audi-Tochter werden<br />
sich sicher freuen, dass ein in der letzten Saison<br />
arbeitsloses Team günstiger zu haben war als das<br />
Team mit dem letztjährigen Weltmeister. Nach<br />
der früheren, gemeinsamen Zeit in Supersport-<br />
EM, Supersport-WM und bei den Superbikes freut<br />
sich auch der Teamchef auf die Rückkehr in den<br />
Zweiradsport mit Ducati: „Ich freue mich sehr,<br />
dass wir wieder zur Ducati-Familie gehören“, verkündete<br />
er bei der Vorstellung des Teams. „Wir<br />
haben in der Vergangenheit schon viele Erfolge<br />
gemeinsam gefeiert. Ducati ist für mich eine der<br />
herausragenden Marken. Wir sehen große He-<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
19
SBK VORSCHAU 2013<br />
rausforderungen vor uns. Diese spornen uns aber<br />
auch an. Mich, wie auch das Team und wir wollen<br />
Alles versuchen um erfolgreich zu sein.“<br />
Das will sicher auch Teamchef Mario Rubatto,<br />
der für unseren schnellsten Sachsen, Max Neukirchner,<br />
ein Team aus dem Boden gestampft<br />
hat. Selbstverständlich werden wir Max bei jedem<br />
Rennen die Daumen drücken. Max erledigt seinen<br />
Teil dazu und testet bereits fleißig in Spanien (mit<br />
einer Superstock-Maschine der Panigale 1198.<br />
Das Effenbert-Liberty Team redet zwar vom Weitermachen,<br />
was aber nach den Kapriolen der letzten<br />
Wochen fraglich erscheint. Das Pata-Team hat<br />
sich beim Finale verabschiedet. Lorenzo Zanetti<br />
nimmt den Sponsor mit zu Ten Kate Honda, wo er<br />
neben Superstock 600 Meister van der Mark eine<br />
600er fahren wird.<br />
Vor das „D“ von Ducati gehört natürlich in Alphabet<br />
und WM-Tabelle <strong>2012</strong> das „B“ von BMW.<br />
Wie bereits berichtet, geht das Werksteam in das<br />
Team Italia über. Die beiden Piloten werden Marco<br />
Melandri und Chaz Davies sein. Das Progea<br />
BMW Team von Andrea Grillini möchte zwar gerne<br />
- und am liebsten mit Superstock Champion<br />
Barrier - weiter machen, aber auch dort gibt es<br />
noch keine Entscheidung. Gerne möchte BMW die<br />
Lieferung von Material in die WM erhöhen. Was<br />
Leon Haslam kehrt nach drei Jahren von BMW zu Honda zurück.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Marco Melandri bleibt bei BMW, allerdings wird das Team jetzt aus Italien geführt.<br />
auch den Einstieg eines britischen und eines französischen<br />
Teams in die WM ermöglichen würde.<br />
Möglicher Kunde könnte auch Mario Bertuccio<br />
vom Effenbert-Liberty Team sein, der einen Vertrag<br />
mit McCormick hat. Sehr britisch ist man bei<br />
Ten Kate Honda unterwegs. Jonathan Rea behält<br />
seinen Platz und bekommt als Rückkehrer Leon<br />
Haslam zur Seite gestellt. Haslam kam mit der<br />
HM Plant Honda bei seinen Wildcard Einsätzen<br />
2008 als Dritter in Portimao aufs Podest und<br />
beendete die schwierige (weil immer knapp bei<br />
Kasse) Saison 2009 mit der Stiggy Honda als<br />
Sechster. „Es ist toll, wieder bei Honda zu sein.<br />
Diese Meisterschaft ist nie leicht, aber ich freue<br />
mich auf die Herausforderung“, sagte der Brite.<br />
„Honda waren die ersten, die mir die Möglichkeit<br />
gaben, Rennen zu fahren. Ich möchte versuchen,<br />
mit ihnen zu gewinnen.“ Nach zwei Jahren auf<br />
BMW und einem davor auf Suzuki (als Vize-Weltmeister)<br />
möchte Haslam nun die Nummer Eins<br />
werden. „Es ist ein Bike, das ich schon aus ‚08<br />
und ‚09 kenne und sicherlich hat Honda seitdem<br />
einige Fortschritte gemacht. Wir haben vieles ausprobiert<br />
und ich bin glücklich, obwohl ich noch<br />
mehr Kilometer im Trockenen brauche, “ verriet<br />
„Pocket Ron“ nach den ersten Tests. „Die BMW<br />
war sehr schwierig zu fahren, es sei denn die<br />
20 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Suzuki-Teamchef Paul Denning hat mit Leon<br />
Camier und Neuverpflichtung Jules Cluzel die<br />
Weichen für die kommende Saison gestellt.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Elektronik war großartig eingestellt, während die<br />
Honda fahrbarer ist. Es gibt noch immer viel am<br />
Bike zu testen, aber ich fühlte mich direkt gut“,<br />
erklärte Haslam, bevor er seinen Teamkollegen<br />
Rea zum Maßstab der Saison machte. „Jonathan<br />
hat in jeder Saison Rennen gewonnen. Er liegt<br />
immer in den Top-3 oder den Top-5. Also ist es<br />
mein Ziel, ihn zu schlagen.“ Es gibt also reichlich<br />
Motivation bei Honda! Aber ganz sicher auch bei<br />
Kawasaki, wo Tom Sykes nicht nochmal um einen<br />
halben Punkt den Titel verpassen will. Bei den<br />
ersten Testfahrten zeigten sich die ZX 10 R mit<br />
dem Briten und dem Franzosen Loris Baz sehr<br />
konkurrenzfähig und es ist verständlich, dass<br />
einige Privatteams über den Einsatz der grünen<br />
Rakete nachdenken. Das tschechische Intermoto<br />
Team träumt genauso vom Aufstieg wie das<br />
italienische Lorenzini Team. Bei den Superbikes<br />
möchte natürlich auch die Pedercini Truppe bleiben.<br />
Doch bei diesen Mannschaften ist das Engagement<br />
von Sponsoren, bzw. der Mitgift der<br />
Piloten abhängig. Bryan Starring wäre dort erste<br />
Wahl, Alex Lundh (und seine Knete!) die zweite.<br />
Womit wir festhalten, dass hinter den privaten<br />
Kawasaki Plänen noch zahlreiche Fragezeichen<br />
stehen. Keine Fragezeichen stehen hinter dem<br />
WM-Einsatz von Suzuki. Leon Camier wird mit der<br />
Nummer 2 für das Crescent Suzuki Team an den<br />
Start gehen und wird - nachdem sein angedachter<br />
Teamkollege Guintoli wohl in Richtung Noale abwandert<br />
- den jungen Franzosen Jules Cluzel als<br />
Teamkollegen erhalten. Der ehemalige PTR-Honda<br />
Fahrer erhielt nach einer starken Supersport-<br />
Saison das Angebot von Suzuki-Team Boss Paul<br />
Denning und wird das Durchschnittsalter bei den<br />
Superbikes weiter senken. Einen Neueinstieg gibt<br />
es von Suzuki bei den 600er Supersportlern. Das<br />
Team „Power by Suriano“ mit Teamchef Antonio<br />
„Ninetto“ Suriano erklärte: „In den vergangenen<br />
beiden Saisons waren wir mit den alten Parkin-<br />
GO Bikes erfolgreich. Jetzt ist es an der Zeit, ein<br />
neues Projekt anzugehen. Wir gehen zurück zu<br />
Suzuki, ein Hersteller, mit dem wir immer sehr<br />
zufrieden waren.“ Ob Vittorio Iannuzzo (WM 9.)<br />
dort seine Supersport-Laufbahn fortsetzt stand<br />
aber noch nicht fest. ParkinGo ist aber eine gute<br />
Einleitung. Nach dem Ausflug mit Chaz Davies zu<br />
den Superbikes kehrt das Team um den Ex-Racer<br />
Giuliano Rovelli zu den 600ern zurück. Erstmals<br />
wird man dabei einen echten Werkseinsatz leiten<br />
und hat sich dazu in einem Drei-Jahresvertrag mit<br />
MV Agusta verbündet. Zum Einsatz unter dem<br />
großgewachsenen Luca Scassa kommt die F3 mit<br />
675 cm³. Zweiter Pilot könnte Starring oder sogar<br />
Barrier werden. Man darf gespannt sein, wann zu
SBK VORSCHAU 2013<br />
den 37 WM-Titeln von MV der nächste kommt. Hinter den alten ParkinGo<br />
Yamahas ist auch das Yakhnich Motorsport Team her. Die vom deutschen<br />
Markus Eschenbacher vorbereiteten Yamaha R6 würde sich gerne das Team<br />
mit Sam Lowes und Vladimir Leonov sichern und nach dem Supersport-Titel<br />
dann zu den Superbikes aufsteigen. Dritter Pilot im Team ist der 17 jährige<br />
Dakota Mamola für die 600er Superstock. Genau, der Papa ist Randy.<br />
Damit wären Vizeweltmeister Cluzel (Suzuki) und der WM-Dritte Lowes unter.<br />
Was macht der schnellste deutschsprachige Supersport-Pilot? Wie bereits in<br />
<strong>Speed</strong> angekündigt wechselt Kenan mit der „1“ zum ehemaligen MSD RN<br />
Team, welches jetzt als Mahi Racing Team die Kawasaki-Werkseinsätze bei<br />
den Supersportlern steuert (und finanziert!). Der Namensgeber, Cricket National-Kapitän<br />
Mahendra Singh Dhoni, stellte das Team in Indien vor. Damit<br />
in der WM auch nichts anbrennt engagierte man direkt auch noch Foret (WM<br />
4.) Linfoot und Marino. Die Team-Präsentation kostete bereits 1,2 Millionen<br />
Dollar und ging in 8500 Kopien in die Kinos des Landes! Auf diesem Weg<br />
sollen ca. 700 Millionen Zuschauer sich an der grünen Kawasaki ZX 6 R<br />
mit der Nummer 1 erfreuen! Das ist Marketing im Bollywood-Stil! Deutlich<br />
zurückhaltender agiert da Teamchef Simon Buckmaster, der aber mit mehr<br />
Piloten in der WM vertreten sein wird. Zu Imre Toth, Luca Marconi, Nacho<br />
Calero und dem 21jährigen Österreicher David „Lino“ Linortner wird noch<br />
ein fünfter Pilot kommen. Ten Kate wird ein Zweimann-Team mit van der<br />
Mark und Zanetti bilden. Antonelli wird auf die<br />
GoEleven Kawasaki steigen und Morais würde am<br />
liebsten mit Lorenzini weiter machen.<br />
Nicht mehr weiter machen wird des bisherige Superbike-Serien<br />
Manager und Flammini-Angestellte<br />
Paolo Ciabatti. Er geht zurück zu Ducati und wird<br />
neuer Chef des Moto GP-Projekts. Für das Ducati-Engagement<br />
in der Superbike-WM bleibt weiterhin<br />
Ernesto Marinelli verantwortlich. Als Ciabatti<br />
Nachfolger in der Superbike-Serie ist nun Avintia-Crewchief<br />
Gregorio Lavilla im Gespräch. Der<br />
Katalane war ja als Pilot auch eine Saison in der<br />
deutschen Pro-Superbike Serie aktiv. Eine weitere<br />
Ducati/Audi-Personalentscheidung ist noch beachtlicher:<br />
Bernard Gobmeier wird neuer Chef der<br />
Rennsportabteilung von Ducati, nachdem er für<br />
das Superbike-Werksteam von BMW verantwortlich<br />
war. Ein „Geschmäckle“ hat die Angelegenheit<br />
natürlich, wenn man bedenkt dass sich Grobmeier<br />
und Ciabatti als letzte Amtshandlung im alten<br />
Job noch für die Sonderregelungen der Panigale<br />
einsetzten. Egal, wenn 2013 unser Max dadurch<br />
eine schlagkräftige Maschine hat! Gobmeier ist<br />
damit Nachfolger von Filippo Preziosi, dem eine<br />
Mitschuld für das Scheitern von Valentino Rossi<br />
und Nicky Hayden auf dem Ducati-Werksrenner<br />
Kenan Sofuoglu bleibt bei Kawasaki, wechselt allerdings auch das Team.<br />
angelastet wird. Preziosi wechselt an die Spitze<br />
der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von<br />
Ducati, womit die damit noch eine Spur deutscher wird! „Money makes the<br />
world go round!“ Und damit schließen wir auch: Die Investorengruppe Bridgepoint<br />
Capital, Besitzer von Dorna und Infront Motor Sports, haben 39 Prozent<br />
ihrer Dorna-Anteile an einen kanadischen Pensionsfond verkauft. Macht<br />
400 Millionen in der Kasse und die kanadischen Rentner des „Canada Pension<br />
Plan Investment Board“ (CPPIB)“<br />
reden jetzt in der WM mit!<br />
Schauen wir mal wie es weiter geht!<br />
Frohes Fest und immer einen guten<br />
Slide<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: MV Agusta<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Die F3 bildet die Grundlage für den Werkseinsatz von<br />
MV Agusta in der Supersport-WM.<br />
Bleibt zu hoffen, dass Max Neukirchner auf der<br />
Ducati Panigale sein Lächeln zurückgewinnt.<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
21
BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die <strong>MotoGP</strong> <strong>2012</strong><br />
Jorge Lorenzo hat sich auf Phillip Island beim<br />
vorletzten Rennen der Saison <strong>2012</strong> vorzeitig<br />
den Titel in der <strong>MotoGP</strong>-Klasse gesichert. Dazu<br />
reichte ihm ein zweiter Platz hinter Local Hero<br />
Casey Stoner, der sein Heimrennen zum sechsten<br />
Mal in Folge - und bei seinem letzten Auftritt vor<br />
heimischem Publikum in der <strong>MotoGP</strong> - gewinnen<br />
konnte. Marc Marquez sicherte sich derweil den<br />
Titel in der Moto2-Weltmeisterschaft, die erste<br />
Meisterkrone für einen Fahrer auf einer Suter-Maschine<br />
aus der Schweiz. Sandro Cortese fuhr in<br />
der Moto3-Klasse allen auf und davon.<br />
„Was für ein Tag, ich bin sehr glücklich“, sagte<br />
der Spanier Jorge Lorenzo, nachdem er sich mit<br />
einem zweiten Rang beim Großen Preis von Australien<br />
auf Phillip Island seinen zweiten <strong>MotoGP</strong>-<br />
Weltmeistertitel gesichert hatte. Begünstigt wurde<br />
der vorzeitige Entscheid durch den Sturz des härtesten<br />
Meisterschaftskonkurrenten Dani Pedrosa.<br />
Der spanische Landsmann schied bereits früh im<br />
Rennen nach einem Rutscher in der Doohan-Corner<br />
aus. „Es war leichter als erwartet“, musste Lorenzo<br />
gestehen, „denn Dani machte einen Fehler<br />
22 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Lorenzo, Marquez und Stoner - die<br />
Helden von Phillip Island Text: Toni Börner<br />
Casey Stoner verabschiedet sich mit Heimsieg von seinem Publikum.<br />
und stürzte. Ich wollte<br />
an Casey dran bleiben,<br />
aber er war verdammt<br />
stark. Heute musste<br />
ich dann einfach ins<br />
Ziel kommen und ich<br />
wurde zum zweiten mal<br />
Weltmeister. Das ist ein<br />
wunderbares Gefühl!<br />
Ich möchte dem ganzen<br />
Team danken, Yamaha,<br />
meiner Familie, meinen<br />
Zu Beginn war bei Dani Pedrosa (26) die Welt noch in Ordnung, wenig<br />
später stürzte er.<br />
Lorenzo, Marquez<br />
und Stoner - die<br />
Helden von Phillip<br />
Island<br />
Freunden, Sponsoren<br />
und den Fans, die mich<br />
unterstützen. Ein toller<br />
Moment. Wir waren<br />
immer verdammt konzentriert<br />
und endlich<br />
haben wir den WM-Titel<br />
wieder!“<br />
Keine Chance aber<br />
hatte Lorenzo gegen den Australier Casey Stoner<br />
bei dessen letzten Heim-GP seiner Karriere.<br />
Der Repsol Honda-Pilot<br />
distanzierte die Werks-<br />
Yamaha um fast zehn<br />
Sekunden klar. „Es<br />
Foto: motogp.com<br />
war sehr wichtig, dass<br />
ich vor Ende der Saison<br />
noch ein Rennen<br />
gewinne“, so der Bald-<br />
Rentner. „Ich bin natürlich<br />
extrem happy, dass<br />
ich das hier zu Hause<br />
vor dieser großen Masse<br />
an Fans geschafft<br />
habe. Meine größte<br />
Sorge war, dass ich<br />
nicht früh genug wieder<br />
fit werden würde, aber<br />
Foto: motogp.com<br />
wir haben das hinbekommen und waren etwas<br />
schneller als alle anderen. Das war eine perfekt<br />
Art hier ‚Auf Wiedersehen’ zu sagen.“<br />
Doch es ist Stoner schon leichter gefallen, solcherlei<br />
Leistungen zu vollbringen. „Ich war vor<br />
dem Start ziemlich nervös, aber die Bedingungen<br />
waren fantastisch für ein Phillip Island-Rennen.<br />
Als ich wusste, dass ich einen großen Vorsprung<br />
habe und nur noch ein paar Runden übrig waren,<br />
habe ich die Fans beobachtet. Es war ein tolles<br />
Gefühl zu sehen, wie sie mich alle angefeuert haben.<br />
Das hat mich sehr stolz gemacht, Australier<br />
zu sein.“<br />
Stoner vergas aber auch nicht die Titelentscheidung<br />
und den erfolgreichen Lorenzo zu würdigen.<br />
„Meine größte Gratulation geht an Jorge. Er ist<br />
eine nahezu perfekte Saison gefahren und wurde<br />
wenn möglich nur Erster oder Zweiter. Ich bin nur<br />
enttäuscht, dass ich in den Kampf um die Meisterschaft<br />
nicht eingreifen konnte. Aber ich habe<br />
selbst einen Fehler gemacht und so ist es nun einmal<br />
manchmal. Mein Mitgefühl gilt auch Dani - ich<br />
Nach 2010 holt Jorge Lorenzo seinen zweiten Titel.<br />
habe seinen Sturz direkt vor mir gesehen. Aber er<br />
musste heute pushen und versuchen das Rennen<br />
zu gewinnen, um die Meisterschaftshoffnungen<br />
am Leben zu halten. Es war nur ein kleiner Fehler,<br />
wie er in dieser Kurve schnell passieren kann. Es<br />
tut mir wirklich leid für ihn.“<br />
Mit Rang drei konnte sich der Brite Cal Crutchlow<br />
seinen zweiten <strong>MotoGP</strong>-Podestplatz überhaupt<br />
sichern. „Über dieses Ergebnis bin ich wirklich<br />
happy“, gestand der Monster Yamaha Tech 3-Pilot.<br />
„Es war gut diesen Abschnitt von drei Rennen<br />
in Folge so zu beenden. Nach der Enttäuschung,<br />
als mir in Japan in der letzten Runde im Kampf<br />
um das Podest der Sprit ausging - und dann der<br />
Sturz in Sepang - brauchte ich wirklich ein gutes<br />
Resultat. Das haben wir hier geschafft. Wenn man<br />
dann noch bedenkt, dass ich Fieber und eine<br />
Bronchitis hatte, ist es ein fantastisches Gefühl<br />
zurück auf dem Podium zu sein. Wir haben uns<br />
Foto: motogp.com
MOTOGP IN PHILLIP ISLAND<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Dreikampf um Platz sieben - Rossi vor Abraham und Hayden.<br />
Cal Crutchlow - hier vor Dovizioso, Bautista und Bradl - wird Dritter.<br />
Aleix Espargaro (41) pilotierte die beste CRT-Maschine.<br />
das definitiv verdient. Das Monster Yamaha Tech<br />
3 Team hat mir das ganze Wochenende ein echt<br />
großartiges Motorrad gegeben und ich hatte sehr<br />
viel Vertrauen und konnte ruhig bleiben, als sich<br />
vor Andrea, Bautista und Bradl war. Ich wusste,<br />
dass ich schneller war und davon fahren kann. Als<br />
mir das gelang, konnte ich einen Vorsprung herausfahren<br />
und konnte dann relaxt und konstant<br />
weiter fahren, denn ich wusste, dass ich Jorge<br />
nicht würde einholen können.“<br />
Der Fight um Rang vier blieb bis zur letzten Runde<br />
spannend und Andrea Dovizioso setzte sich<br />
dabei gegen die Honda-Satelliten-Piloten Alvaro<br />
Bautista und Stefan Bradl durch. Valentino Rossi,<br />
Nicky Hayden, Karel Abraham und Aleix Espargaro<br />
machten die Top Ten rund.<br />
Moto2<br />
Foto: motogp.com<br />
damit den WM-Titel in der Moto2 abräumte. „Das<br />
ist ein unglaubliches Gefühl, ein Traum“, sagte<br />
der gerade frisch gebackene Champion. „Wenn<br />
du die Ziellinie überfährst, ist das ein großartiger<br />
Moment, aber der geht schnell vorbei. Das beste<br />
kommt, wenn du mit dem Team feiern kannst. Es<br />
ist sehr zufriedenstellend, den Titel zu gewinnen.<br />
Zu dieser Zeit erinnere ich mich an die harten<br />
Zeiten in diesem Jahr, die Verletzungen, die Unterstützung<br />
von meiner Familie und meinem Team.<br />
Ich kann mir nicht helfen, da werde ich sehr emotional.<br />
Es war ein sehr schwieriger Titel, denn Pol<br />
hat es das ganze Jahr über nicht leicht für mich<br />
gemacht und verdient auch Gratulation für eine<br />
großartige Saison. Nach meiner schwierigen Verletzung<br />
aus dem Vorjahr, welche mich für immer<br />
vom Rennsport hätte fernhalten können, war das<br />
wichtigste für mich, daß ich überhaupt wieder<br />
fahren kann. Diese Saison hat das Team eine außergewöhnliche<br />
Gruppe gebildet - ich habe mich<br />
noch nie zuvor in einem Team so wohl gefühlt. Wir<br />
haben alle vollstes Vertrauen zueinander.“<br />
Auf einem ähnlichen Glückslevel befand sich<br />
nach dem Australien GP Anthony West - der zum<br />
Foto: motogp.com<br />
In der Moto2-Klasse ging der Sieg an Pol Espargaro<br />
- vor Anthony West und Marc Marquez, der<br />
Bester deutschsprachiger Pilot wird Domi Aegerter (77) auf Platz fünf.<br />
Marc Marquez wird Dritter und ist somit neuer Weltmeister der Moto2.<br />
Foto: motogp.com<br />
zweiten Mal in Folge auf das Podest fahren konnte.<br />
„Es ist der Wahnsinn“, sagte der Australier.<br />
„Es ist doch verrückt, wie die Dinge manchmal<br />
liegen. Ich habe die letzten zehn Jahre um solche<br />
Platzierung gekämpft und dann passiert es gleich<br />
zwei Mal in Folge. Das ist verrückt. Und wenn man<br />
daran denkt, dass ich vor der Saison kein Motorrad<br />
hatte und erst in letzter Minute in Katar an<br />
den Start gehen konnte... Ich möchte dem Team<br />
daher sehr danken, dass sie mir die Chance zum<br />
weitermachen gegeben haben und für mich ist<br />
das heute noch ein viel besseres Ergebnis als letzte<br />
Woche. Die letzte Woche gab mir viel Vertrauen,<br />
genau das, was ich brauchte. Ich war irgendwie<br />
down und das ist jetzt das richtige Resultat,<br />
welches ich im Trockenen wollte. Alle halten mich<br />
für den Regen-Mann und wenn es regnet, bin ich<br />
tatsächlich gut. Aber ich bin glücklich, daß mir<br />
dieses Resultat jetzt im Trockenen gelungen ist.“<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
23
MOTOGP IN PHILLIP ISLAND<br />
Pol Espargaro gewinnt vor einem starken Anthony West und Marc Marquez.<br />
Foto: motogp.com<br />
Team sehr glücklich, denn sie haben wirklich<br />
hart gearbeitet. Mit diesem Podest können wir<br />
entspannt nach Valencia gehen und etwas Spaß<br />
haben.“<br />
Der Deutsche Jonas Folger kam nach einem Fehler<br />
am Start nicht über den elften Rang hinaus.<br />
„Ich ließ die Kupplung etwas zu früh los, stoppte<br />
aber das Motorrad sofort, sodass es nicht über<br />
die Linie rollte“, schilderte der Aspar-Pilot. „Als<br />
das Rennen losging wusste ich nicht, ob ich eine<br />
Strafe bekommen würde. Ich habe früh versucht<br />
hart Druck zu machen und als mir meine Boxentafel<br />
dann die Durchfahrtsstrafe anzeigte, musste<br />
ich rein kommen. Ich wusste genau für was die<br />
war, aber es war frustrierend, denn ich hätte mit<br />
der Gruppe vorn locker mithalten können. Wir hatten<br />
das Motorrad schon auf einen Gruppen-Fight<br />
mit viel Windschatten abgestimmt, darum war es<br />
später dann allein auf den Geraden schwer für<br />
mich. Ich habe trotzdem hart gepusht und unsere<br />
Zeiten waren ähnlich wie die der Führenden.<br />
Ich habe noch nie zuvor am Start einen Fehler<br />
In der Moto3-Klasse ging der Sieg an Sandro<br />
Cortese vor Miguel Oliveira und Arthur Sissis.<br />
„Auf eine Art war das das beste Wochenende der<br />
ganzen Saison bisher“, fasste Cortese den Sieg in<br />
Worte - seinen fünften des Jahres <strong>2012</strong> und den<br />
ersten als Weltmeister der neuen Moto3-Klasse.<br />
„Ich hatte null Druck und konnte entspannt fahren.<br />
Ich habe jede Runde genossen. Ich möchte<br />
diesen Sieg meinem Vater widmen, denn der hat<br />
heute Geburtstag.“ Cortese hat damit in 16 GP-<br />
Rennen <strong>2012</strong> nur zwei Mal nicht auf dem Podest<br />
gestanden. Doch damit nicht genug: „In Valencia<br />
will ich unbedingt noch mal gewinnen“, kündigte<br />
der Berkheimer an.<br />
Für seinen Teamkollegen Arthur Sissis wurde<br />
Rang drei der erste GP-Podestplatz überhaupt<br />
- und dann noch beim Heimrennen in Australien<br />
auf Phillip Island. „Ich habe mein Überholmanöver<br />
gut getimt und konnte am Ende den dritten<br />
Rang halten“, so Sissis. „Aber es war die ganze<br />
Zeit bis zum Schluss ein harter Kampf. Ich kann<br />
aber nur einfach richtig richtig happy über dieses<br />
Resultat sein. Es ist toll, wenn diese Fans hier<br />
dich unterstützen.“<br />
Nach zwei Stürzen im Warmup war Miguel Oliveira<br />
am Ende froh, dass es mit Rang zwei auf das<br />
Treppchen ging. „Es war ein hartes Rennen und<br />
wir haben viel gekämpft“, gab der Suter-Honda-<br />
Pilot zu Protokoll. „Die zwei Stürze im Warmup<br />
hatten mir schon Sorgen gemacht, aber im Rennen,<br />
als ich hinter Sandro fuhr, fühlte ich mich<br />
sehr wohl. Ich konnte dran bleiben und am Ende,<br />
als er mich überholte, versuchte ich den zweiten<br />
Platz zu halten. Ich bin sehr glücklich über dieses<br />
Zweikampf Cortese - Oliveira, den der Deutsche für sich entscheiden konnte.<br />
Podium. Es war eine Saison mit vielen Höhen und<br />
Tiefen, aber in ein paar Rennen konnte ich mich<br />
sichtlich steigern und heute haben wir diese Steigerung<br />
unterstreichen können. Ich bin für mein<br />
gemacht, darum wird das heute eine Lektion werden.“<br />
Mapfre Aspar-Teamkollege Luca Amato aus Bergisch<br />
Gladbach sah das Ziel nicht. „Das Warmup<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
24 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Maverick Vinales (25) fuhr das Rennen nicht zu Ende, Alex Rins (42) wurde Vierter.
MOTOGP IN PHILLIP ISLAND<br />
war gut gelaufen, denn ich fuhr eine Sekunde schneller als im Qualifying“,<br />
sagte er. „Wir haben heute Morgen eine gute Einstellung gefunden, die mir<br />
mehr Vertrauen gab. Ich fühlte mich großartig und hatte endlich Spaß beim<br />
Fahren. Ich war zwar weit hinten, konnte aber viele Fahrer überholen. Leider<br />
hatte ich dann Motorprobleme und musste aufgeben. Trotzdem schaue ich<br />
auf die positiven Dinge - ich habe einen Weg gefunden, wie ich das Motorradfahren<br />
genießen kann und ich kann das nächste Rennen schon nicht mehr<br />
erwarten.“<br />
Foto: motogp.com<br />
Cortese gewinnt vor Oliveira und Teamkollege Sissis.<br />
Moto3 Qualifying in Phillip Island<br />
1 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM 1‘38.334<br />
2 Jonas FOLGER GER Mapfre Aspar Team Moto3 Kalex KTM 1‘38.727<br />
3 Efren VAZQUEZ SPA JHK t-shirt Laglisse FTR Honda 1‘39.179<br />
4 Danny KENT GBR Red Bull KTM Ajo KTM 1‘39.222<br />
5 Zulfahmi KHAIRUDDIN MAL AirAsia-Sic-Ajo KTM 1‘39.229<br />
Moto3 Rennen in Phillip Island<br />
1 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM 38‘20.014<br />
2 Miguel OLIVEIRA POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda +2.108<br />
3 Arthur SISSIS AUS Red Bull KTM Ajo KTM +5.031<br />
4 Alex RINS SPA Estrella Galicia 0,0 Suter Honda +5.084<br />
5 Danny KENT GBR Red Bull KTM Ajo KTM +5.107<br />
Moto2 Qualifying in Phillip Island<br />
1 Pol ESPARGARO SPA Tuenti Movil HP 40 Kalex 1‘33.705<br />
2 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex 1‘34.264<br />
3 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter 1‘34.408<br />
4 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter 1‘34.513<br />
5 Takaaki NAKAGAMI JPN Italtrans Racing Team Kalex 1‘34.541<br />
Moto2 Rennen in Phillip Island<br />
1 Pol ESPARGARO SPA Tuenti Movil HP 40 Kalex 39‘26.486<br />
2 Anthony WEST AUS QMMF Racing Team <strong>Speed</strong> Up +16.811<br />
3 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter +16.837<br />
4 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex +16.957<br />
5 Dominique AEGERTER SWI Technomag-CIP Suter +26.018<br />
<strong>MotoGP</strong> Qualifying in Phillip Island<br />
1 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 1‘29.623<br />
2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘30.140<br />
3 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 1‘30.575<br />
4 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha 1‘30.763<br />
5 Stefan BRADL GER LCR Honda <strong>MotoGP</strong> Honda 1‘30.798<br />
<strong>MotoGP</strong> Rennen in Phillip Island<br />
1 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 41‘01.324<br />
2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha +9.223<br />
3 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +14.570<br />
4 Andrea DOVIZIOSO ITA Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +23.303<br />
5 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda +23.432<br />
Kleinholzener Weg 1<br />
83071 Stephanskirchen<br />
Tel. 0 80 36 / 90 77 9 -0<br />
Fax 0 80 36 / 90 77 9 -19<br />
info@motoro.de<br />
www.motoro.de<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
29
Saisonabschluss in Valencia Text: André Birkenkampf<br />
ein Wochenende mit Höhen und Tiefen<br />
Nicky Hayden war Schnellster im ersten freien Training.<br />
Die Weltmeister aller drei Klassen standen zwar<br />
vor dem Saisonfinale in Valencia mit Jorge Lorenzo,<br />
Marc Marquez und dem Deutschen Sandro<br />
Cortese bereits fest, doch wollten sich alle drei<br />
mit einem Sieg aus der Saison verabschieden.<br />
Der Einzige dem das am Ende auch gelang, war<br />
Marc Marquez mit einer fulminanten Aufholjagd<br />
vom Ende des Feldes. Der Spanier erreichte<br />
damit in der Moto2 die höchste überhaupt eingefahrene<br />
Punktzahl von 324 Zählern einer Saison,<br />
die bis Dato vom Japaner Daijiro Kato mit<br />
322 Zählern aus dem Jahre 2001, als er 250er<br />
Weltmeister wurde, Bestand hatte. Sandro Cortese<br />
musste sich auf den letzten Metern seinem<br />
Teamkollegen Danny Kent geschlagen geben und<br />
Jorge Lorenzo stieg spektakulär von seiner Yamaha<br />
ab und konnte das Rennen nicht beenden.<br />
Bemerkenswert waren auch hier die rückläufigen<br />
Zuschauerzahlen, obwohl bereits zwei Spanier als<br />
Weltmeister feststanden.<br />
Die Trainings am Freitag fanden vorrangig unter<br />
an dieser Stelle seine<br />
ersten Erfahrungen<br />
auf einer <strong>MotoGP</strong>-Maschine<br />
sammeln konnte,<br />
beendete FP 1 vor<br />
dem Tschechen Karel<br />
Abraham als 11. Ben<br />
Spies-Ersatz im Yamaha-Werksteam,<br />
Katsuyuki<br />
Nakasuga, rutschte<br />
kurz vor Ende übers<br />
Vorderrad mit seiner<br />
Maschine ins Kiesbett<br />
und wurde 13. Zwei<br />
weitere bekannte Gesichter<br />
zeigten sich mit<br />
Ex-Moto2-Pilot Claudio<br />
Corti und Superbike-<br />
Pilot Hiroshi Aoyama,<br />
die beide für Avintia<br />
Blusens um Punkte<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Anreise, Unterkunft, Essen, Trinken und schließlich<br />
fürs Ticket aus, um sich dann so etwas bieten<br />
zu lassen? Ich bin entsetzt, da es ja auch zum<br />
wiederholten Mal vorkommt und ich nicht weiß,<br />
ob ich mir das im nächsten Jahr noch mal antun<br />
werde. Schließlich sitzen ich und meine Freunde<br />
auch seit heute Morgen unter diesen Bedingungen<br />
auf der Tribüne. Hätten wir das gleich gewusst,<br />
wäre ein gepflegter Stadtrundgang die bessere Alternative<br />
gewesen.“ So ein Zuschauer, der seinen<br />
Unmut lautstark zum Ausdruck brachte und den<br />
Veranstalter vielleicht auch mal zum Nachdenken<br />
anregen sollte, denn viele im Umkreis pflichteten<br />
dem enttäuschten Besucher bei. Eine Möglichkeit<br />
wäre, es unter diesen Bedingungen auch einmal<br />
wieder mit etwas mehr Fannähe zu versuchen,<br />
die in den letzten Jahren ohnehin mehr und mehr<br />
auf der Strecke geblieben ist. Ich erinnere nur an<br />
den sogenannten Pitwalk, wo Fahrer eher rar geworden<br />
sind und man sich nur noch (wenn man<br />
viel Glück hat), von einer hübschen Hostess ein<br />
Poster oder eine Autogrammkarte in die Hand<br />
drücken lassen kann. Leider ist es aber heute so,<br />
dass viele Piloten nach einigen erfolgreichen Rennen<br />
mehr und mehr die Bodenhaftung verlieren<br />
und den zahlenden Fan als zusätzliche Last betrachten,<br />
der ihnen ihre kostbare Zeit zu rauben<br />
versucht. Reißt die Erfolgssträhne aber ab (was<br />
in diesem Geschäft an der Tagesordnung ist),<br />
Zahlemann und Söhne den Rücken kehren, sieht<br />
alles plötzlich wieder ganz anders aus - es wird<br />
um Mitleid gebeten, vom Geld ganz zu schweigen.<br />
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da<br />
ist ein gewisser Reinhold Roth in Brno auf den<br />
Zeltplatz gegangen, hat seinen Fans Rede und<br />
Antwort gestanden und bereitwillig Autogramme<br />
geschrieben. Schneidet man dieses Thema heute<br />
an, heißt es meistens die Zeiten hätten sich geändert.<br />
Das stimmt sogar, denn früher waren die<br />
Streckenverhältnisse und Bedingungen oftmals<br />
viel schwieriger. die Technik anfälliger und Sturz-<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Katsuyuki Nakasuga ersetzte Ben Spies im Yamaha-Werksteam.<br />
nassen Streckenbedingungen statt. Der Amerikaner<br />
Nicky Hayden, der fürs nächste Jahr im Ducati-Werksteam<br />
bestätigt ist, fuhr am Vormittag<br />
die schnellste Zeit und verwies die beiden Lokalmatadoren<br />
Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo auf<br />
die Plätze zwei und drei. Es folgten Andrea Dovizioso,<br />
Alvaro Bautista - der seinen fünften Platz in<br />
der Gesamtwertung am letzten Rennwochenende<br />
unbedingt verteidigen wollte - CRT-Pilot Aleix Espargaro,<br />
Valentino Rossi, Cal Crutchlow, Randy<br />
de Puniet und Casey Stoner. LCR-Honda-Pilot<br />
Stefan Bradl, der vor gut einem Jahr genau hier<br />
30 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Back in <strong>MotoGP</strong> - der Japaner Hiroshi Aoyama.<br />
kämpfen sollten.<br />
Weitestgehend Ruhe<br />
herrschte zum Entsetzten<br />
der Zuschauer<br />
am Nachmittag im<br />
zweiten freien Training<br />
an der Strecke. Keiner<br />
der Spitzenpiloten<br />
machte auch nur annähernd<br />
Gestalten, die<br />
Boxen zu verlassen.<br />
Für den zahlenden Fan<br />
(Wochenend-Ticket um<br />
die 130 Euro) eine absolute<br />
Frechheit. „Ich<br />
bin extra aus Barcelona<br />
angereist und das ist<br />
dieses Jahr nach Jerez,<br />
Le Mans und Barcelona<br />
mein vierter Grand Prix<br />
den ich besuche. Ich<br />
bin von der gebotenen<br />
Show und der Einsatzbereitschaft<br />
der Fahrer<br />
absolut enttäuscht.<br />
Man gibt sein Geld für<br />
Letztes Rennen auf Yamaha für Andrea Dovizioso.<br />
Foto: André Birkenkampf
MOTOGP IN VALENCIA<br />
provisorischen elften<br />
Startplatz.<br />
Im Qualifying am Nachmittag<br />
war die Frage ob<br />
Regen- oder Trocken-<br />
Setup überflüssig,<br />
denn die Strecke war<br />
komplett abgetrocknet<br />
und die Sonne lachte<br />
durch den leicht bewölkten<br />
Himmel. Der<br />
Kampf um die erste<br />
Startreihe spielte sich,<br />
wie schon so oft in der<br />
Saison, unter den drei<br />
Erstplatzierten in der<br />
Weltmeisterschaft Jorge<br />
Lorenzo, Casey Stoner<br />
und Dani Pedrosa<br />
ab, der am Ende der<br />
Randy de Puniet fuhr die schnellste Zeit in FP2.<br />
Qualifikation mit 0,351<br />
Sekunden deutlich die<br />
Nase vor seinem Landsmann hatte. Pedrosa unterbot<br />
mit seiner Pole-Zeit von 1.30,844 - übrigens<br />
erstmals unter 1.31 Minuten - den bis dahin<br />
bestehenden Rekord<br />
von Valentino Rossi aus<br />
dem Jahr 2006, der<br />
damals mit 1.31,002<br />
die Pole Position erkämpfte.<br />
„Es war eine<br />
sehr schnelle Runde<br />
und ich habe wirklich<br />
richtig Gas gegeben.<br />
Jetzt teile ich mir die<br />
erste Reihe mit Jorge<br />
und Casey und am Ende<br />
der Saison ist es richtig<br />
schön, nochmals die<br />
Pole Position erkämpft<br />
zu haben, über die ich<br />
natürlich auch sehr<br />
glücklich bin. Im Rennen<br />
morgen wird viel<br />
vom Wetter abhängen<br />
und ich hoffe für uns,<br />
daß wir Sonne haben<br />
werden. Das Team und<br />
ich haben einen hervorragenden Job gemacht<br />
und ich hoffe, dass uns das morgen auch gelingen<br />
wird.“ gab Pedrosa nach dem Qualifying zu<br />
Protokoll. Jorge Lorenzo äußerte sich folgendermaßen:<br />
„Ich habe mein Bestes gegeben und es<br />
war ein harter Kampf in den letzten fünf Minuten<br />
des Quali. Im Rennen morgen werden wir sehen,<br />
da es wahrscheinlich unter nassen Bedingungen<br />
stattfinden wird. Dani ist sehr schnell hier und<br />
das nicht nur im Trockenen. Doch es kann viel<br />
passieren und vielleicht sieht es im Rennen ganz<br />
anders aus. Ich hoffe auf jeden Fall heil durchzukommen.“<br />
Stoner schaffte es mit der Repsol-<br />
Werks-Honda bei seinem letzten Grand Prix Start<br />
seiner Karriere auf Platz drei. „Die Sitzung war<br />
alles andere, als das,<br />
was wir uns vorgestellt<br />
hatten. Wir haben versucht,<br />
in kürzester Zeit<br />
sehr viel Arbeit zu erledigen,<br />
da uns das Wetter<br />
bis heute ja eher<br />
einen Strich durch die<br />
Rechnung machte. Wir<br />
konnten zwar mehr<br />
und mehr Fortschritte<br />
erzielen, doch reichte<br />
es am Ende nicht ganz.<br />
Ich bin mit der ersten<br />
Startreihe trotz allem<br />
zufrieden und hoffe,<br />
dass das Wetter morgen<br />
trocken bleibt und<br />
räume teilweise erst gar nicht vorhanden. Die<br />
Geschwindigkeiten waren annähernd die gleichen<br />
und die Konzentration musste sogar streckenweise<br />
stärker ausgeprägt sein als heute!!! Nichtsdestotrotz<br />
belegte Randy de Puniet in diesem<br />
Training Platz eins. Michele Pirro vom San Carlo-Honda-Gresini-Team<br />
(ebenfalls mit CRT-Power<br />
unterwegs) Platz zwei und Nicky Hayden auf drei.<br />
Die Top Ten vervollständigten in der Reihenfolge<br />
Abraham, Rossi, Petrucci, Silva, Rolfo, Ellison und<br />
Aoyama. Pedrosa, Stoner, Lorenzo, Dovizioso und<br />
Bradl zeigten sich nur kurz oder gar nicht.<br />
Am Samstagmorgen schien dann endlich zum<br />
ersten Mal die Sonne über dem Circuit Ricardo<br />
Tormo. Zwar waren die Asphaltverhältnisse noch<br />
sehr wechselhaft, doch trocknete die Strecke im<br />
Verlauf mehr und mehr ab, so daß alle Fahrer gegen<br />
Halbzeit mit Slicks ausrücken konnten. Hier<br />
war es Dani Pedrosa mit einer Zeit von 1.33,033,<br />
der die Bestzeit erzielte. Andrea Dovizioso rangierte<br />
mit bereits gut einer halben Sekunde Rückstand<br />
auf Platz zwei vor seinem Monster-Tech3<br />
Teamkollegen Cal Crutchlow, der nur 0,031 auf<br />
den Zweiten verlor. Stefan Bradl mit 0,718 Sekunden<br />
Rückstand auf Pedrosa auf Platz vier<br />
und somit auch der letzte Fahrer innerhalb einer<br />
Sekunde auf den Spitzenreiter. Nicky Hayden<br />
schaffte es mit 1.34,263 auf die fünfte Position<br />
und war damit der einzige Ducati-Pilot in den<br />
Top Ten. Dahinter Jorge Lorenzo, Alvaro Bautista,<br />
Randy de Puniet, Casey Stoner und Michele Pirro.<br />
Valentino Rossi schaffte es mit knapp drei Sekunden<br />
Rückstand auf Pedrosa gerademal auf den<br />
Pole-Position für Dani Pedrosa.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
wir im Warm-up weitere<br />
Fortschritte erzielen<br />
können. Der Asphaltbelag hier ist zwar neu, doch<br />
hat er viele Unebenheiten, auf die wir unser Motorrad<br />
abstimmen müssen.“ <strong>MotoGP</strong> Rookie of<br />
the Year, Stefan Bradl, hinterließ wieder einmal<br />
einen starken Eindruck, schaffte den Sprung in<br />
die zweite Startreihe und stellte seine Honda ins<br />
Yamaha-Sandwich zwischen Cal Crutchlow und<br />
Andrea Dovizioso. „Mit unserer Leistung bin ich<br />
ganz zufrieden. Wir waren von Anfang bis Ende<br />
immer unter den Top Fünf und von der Seite her<br />
kann man sagen, es war ein gutes Qualifying<br />
für uns. Ich hatte im zweiten Sektor leichte Probleme,<br />
aber dafür müssen wir zunächst die Daten<br />
analysieren. Jetzt warten wir erstmal ab, wie das<br />
Wetter morgen wird. Im Trockenen sieht es nicht<br />
schlecht aus und ich denke, da haben wir eine<br />
gute Ausgangslage. Wenn es regnet, wird es für<br />
alle eher ein Lotteriespiel.“ In der dritten Startreihe<br />
fanden sich Nicky Hayden, Alvaro Bautista<br />
und Hector Barbera wieder, gefolgt von Aleix Espargaro,<br />
Valentino Rossi, der seine Position zum<br />
Vormittag nicht verbessern konnte, und Randy de<br />
Puniet in der Vierten. Ben Spies-Ersatz Katsuyuki<br />
Nakasuga fand sich auf 16 wieder.<br />
Das gewohnte Bild vom Freitag zeigte sich auch<br />
Michele Pirro von San Carlo-Honda-Gresini steigerte sich von Training zu<br />
Training.<br />
am Sonntagmorgen an der Strecke. Bei Regen<br />
und Temperaturen um die 10 °C absolvierten<br />
die Cracks der <strong>MotoGP</strong> ihr letztes Warm-up der<br />
Saison. Da für den Nachmittag ebenfalls Regen<br />
angesagt war, nutzten alle nochmals die Möglichkeit,<br />
um sich die bestmögliche Rennabstimmung<br />
zu erarbeiten. Hayden kam, wie schon am Freitag,<br />
zunächst am besten mit den Bedingungen<br />
zurecht und markierte bis kurz vor Schluß die<br />
Bestmarke, bevor sich Crutchlow, Rossi, Bautista,<br />
Dovizioso und Bradl an der Spitze abwechselten.<br />
Am Ende war es der Italiener Dovizioso, der Bradl<br />
um eine Nasenlänge auf Platz zwei verwies. Die<br />
Teamkollegen Rossi und Hayden folgten mit ihren<br />
Ducatis auf den Plätzen drei und vier. Die anderen<br />
Während es sich andere Spitzenpiloten in der Box gemütlich machten,<br />
drehte Valentino Rossi kontinuierlich seine Runden.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
31
MOTOGP IN VALENCIA<br />
beiden Piloten aus der ersten Startreihe, Lorenzo<br />
und Stoner, hatten Probleme mit der Strecke und<br />
landeten auf sieben und elf. Aleix Espargaro, mit<br />
seiner Power Electronics Aspar, zeigte nochmals<br />
sein Können im Nassen und belegte Platz acht.<br />
Das Rennen am Nachmittag wurde als Regenren-<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Stefan Bradl stellte seine Honda im Qualifying auf Platz fünf ...<br />
... und stürzte wenig später auf einem aussichtsreichen dritten Platz.<br />
machte jetzt, genau wie Stefan Bradl, Position um<br />
Position an Boden gut. Eine Wahnsinns-Pace legt<br />
jedoch Pedrosa vor. Er fuhr teilweise 3 Sekunden<br />
schneller als die Spitze und ging durchs Feld wie<br />
ein heißes Messer durch Butter. In der vierten<br />
Runde erkannten auch Dovizioso und Stoner, dass<br />
mit Regenreifen kein<br />
Blumentopf mehr zu<br />
gewinnen war und taten<br />
es den aus der Boxengasse<br />
gestarteten<br />
Fahrern gleich, genau<br />
wie Valentino Rossi<br />
und Aleix Espargaro<br />
eine Runde später. Zwischenzeitlich<br />
besuchte<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Tauschen des Motorrads während des Rennens<br />
eine Menge Zeit kostet. Am Ende haben wir die<br />
richtige Wahl getroffen und ich danke dem Team<br />
bei der Unterstützung zu dieser Entscheidung. Es<br />
ist nicht leicht für den Fahrer die richtige Wahl zu<br />
treffen, wenn die Oberfläche noch rutschig ist. Ich<br />
war von Beginn an mit gutem Tempo unterwegs<br />
und habe mich auf Platz drei vorarbeiten können.<br />
Dann bin ich leider gestürzt. Der Fahrer vor mir<br />
wurde langsamer und ich wollte ihn schnell überholen,<br />
aber in Kurve 5 war ich ein bisschen zu<br />
aggressiv und verlor die Kontrolle über das Vorderrad.<br />
Ich hätte etwas länger warten sollen, um<br />
diesen Zug zu machen und ich fühle mich wirklich<br />
schlecht für das Team, weil ich die Chance um<br />
das Podium zu kämpfen vergeben habe. Glücklich<br />
Zweikampf an der Spitze zwischen Lorenzo und Pedrosa. Kurze Zeit<br />
später zerlegte der Weltmeister seine Yamaha in alle Einzelteile ...<br />
nen gestartet und an Dramatik nicht zu überbieten.<br />
Die Reifenwahl war somit jedem Fahrer selbst<br />
überlassen, da die Motorräder während des Rennens<br />
getauscht werden konnten. Jorge Lorenzo,<br />
Teamkollege Nakasuga und Stefan Bradl bewiesen<br />
Mut und setzten von Beginn an auf Slicks,<br />
während der Rest auf Regenreifen vertraute.<br />
Schon in der Besichtigungsrunde (die Ideallinie<br />
war nahezu durchgehend trocken), entschieden<br />
sich Pedrosa, Crutchlow, Bautista und Hayden die<br />
Motorräder zu tauschen und aus der Boxengasse<br />
zu starten. Hector Barbera war es, der nach<br />
dem Erlöschen der Startampel als erster in die<br />
Kurve nach Start-Ziel einbog, unmittelbar hinter<br />
ihm Aleix Espargaro, der kurz danach auch zur<br />
Überraschung aller die Führung übernehmen und<br />
sich leicht absetzen konnte. Es folgten Dovizioso,<br />
Rossi, Stoner, Abraham und Ellison. Die ersten<br />
Runden gehörten zweifellos den Piloten mit Regenreifen.<br />
Doch die Freude war schnell verflogen,<br />
denn umso trockener die Strecke wurde, umso<br />
mehr fielen die Führenden zurück. Jorge Lorenzo<br />
Ivan Silva das Kiesbett,<br />
konnte aber weiterfahren.<br />
An der Spitze nun<br />
Lorenzo gefolgt von<br />
Pedrosa, Nakasuga,<br />
Bradl und Crutchlow,<br />
Roberto Rolfo auf der<br />
<strong>Speed</strong>-Master und Nicky<br />
Hayden mit seiner<br />
Ducati out. Kurz danach<br />
auch Luft anhalten<br />
in der Box von LCR.<br />
Stefan Bradl rutschte<br />
auf Platz drei liegend<br />
ins Kiesbett und beendete<br />
die Saison mehr als unglücklich. Es war<br />
sein sechster Sturz bei sechs Rennen in Valencia.<br />
Stefan Bradl nach dem Rennen: „Zunächst hatten<br />
wir sehr schwierige Bedingungen heute, denn fast<br />
jeder hat auf Regenreifen gesetzt. Die trockene Linie<br />
war weniger als 10 cm breit. Wir haben trotzdem<br />
beschlossen, auf Slicks zu gehen, da das<br />
... genauso wie Roberto Rolfo.<br />
fühle ich mich aber heute, weil ich als Rookie des<br />
Jahres ausgezeichnet werde und das ist einfach<br />
großartig. Dieses erste Jahr in der Königsklasse<br />
war unglaublich für mich und ich muss Lucio und<br />
seinem Team danken, denn am Anfang war ich etwas<br />
besorgt. Aber jetzt weiß ich, das sie wie eine<br />
Familie für mich sind.“ Das gleiche Schicksal er-<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Starke Leistung übers ganze Wochenende von Aleix Espargaro.<br />
Start der <strong>MotoGP</strong>. Hayden, Pedrosa, Bautista und Crutchlow<br />
nehmen das Rennen aus der Boxengasse auf.<br />
32 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTOGP IN VALENCIA<br />
eilte wenig später den Führenden Jorge Lorenzo,<br />
als er auf James Ellison auflief. Pedrosa ging es<br />
nach einem Verbremser ähnlich, doch er musste<br />
nur einen weiten Bogen fahren und konnte das<br />
Rennen anschließend weiterfahren. An Espargaro<br />
einfach nur ein wenig<br />
warten müssen, bevor<br />
er den Angriff startet.<br />
„Unsere Reifenstrategie<br />
war heute sehr riskant,<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Dani Pedrosa kam problemlos an James Ellison vorbei, Jorge Lorenzo<br />
wenig später nicht.<br />
und de Puniet kam Lorenzo noch problemlos vorbei,<br />
doch nicht am Engländer. Verständlich auch<br />
sein Frust nach dem Sturz, doch wo sollte Ellison<br />
in dieser Kurve hin? Die trockene Ideallinie war an<br />
dieser Stelle ziemlich schmal und Lorenzo hätte<br />
doch bis zu meinem<br />
Sturz lief das Rennen<br />
recht gut und ich war<br />
mir bis dahin sicher,<br />
das Rennen gewinnen<br />
zu können. Dani holte<br />
zwar ein wenig auf,<br />
doch mein Vorsprung<br />
war dann wieder auf vier Sekunden angewachsen.<br />
Deshalb wollte ich bei den Überrundungen keine<br />
Zeit verlieren und so schnell wie möglich vorbei.<br />
Vielleicht haben die Streckenposten die blaue<br />
Flagge nicht rechtzeitig geschwenkt, als ich auf<br />
Casey Stoner pflügt durchs Feld bis auf Platz drei.<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Ellison auflief. Ich kann nicht so recht sagen was<br />
passiert ist. Ellison blieb jedenfalls auf der Ideallinie<br />
und ich musste hart bremsen, um ihn nicht<br />
ins Heck zu krachen. Ich habe danach versucht,<br />
das Motorrad abzufangen, was mir aber nicht<br />
gelang und somit hatte ich einen riesigen Highsider.“<br />
Dadurch übernahm Pedrosa die Führung<br />
vor Crutchlow, der an Nakasuga vorbei war, Bautista,<br />
Pirro und Stoner folgten. Bei noch sieben<br />
zu fahrenden Runden war Crutchlow der Nächste,<br />
der sich per Sturz aus der Spitzengruppe verabschiedete.<br />
Derweil knabberte Stoner Stück für<br />
Stück am Vorsprung vom Drittplatzierten Alvaro<br />
Bautista, bis er ihn sich zwei Runden vor Ende<br />
schnappte und somit sein letztes <strong>MotoGP</strong>-Rennen<br />
auf dem Podium beenden konnte. Für die größte<br />
Überraschung sorgte hinter Sieger Pedrosa der<br />
Japaner Nakasuga, der es selbst nicht glauben<br />
konnte, hier auf dem Treppchen gelandet zu sein.<br />
„Mit dem Ergebnis bin ich wirklich sehr glücklich.<br />
Die Bedingungen waren sehr schwierig und mein<br />
Team hat die Maschine auf diese Verhältnisse<br />
perfekt abgestimmt. Ich muss allen danken, die<br />
mir das ermöglicht haben. Mir fehlen echt die<br />
Worte. Es ist wie ein Traum, hier auf dem Podium<br />
zu stehen. Ein Wunder. Mein Dank auch an Yamaha,<br />
die mir diese Gelegenheit und das Vertrauen<br />
gegeben haben, hier in der <strong>MotoGP</strong> fahren zu<br />
dürfen. Es war fantastisch.“ Michele Pirro freute<br />
sich über die fünfte Position, gefolgt von Dovizioso,<br />
Abraham, Petrucci und Ellison. Für Valentino<br />
Rossi ging die Ducati-Ära auf Platz zehn zu Ende.<br />
Aleix Espargaro sicherte sich mit Platz elf als erster<br />
den Titel „Top-CRT-Rider of the Year“, Honda<br />
mit dem Sieg von Pedrosa zum 61. Mal den Konstrukteurstitel,<br />
davon 19 in der Königsklasse (6 x<br />
<strong>MotoGP</strong>, 13 x 500 ccm).<br />
Pedrosa gewinnt das Rennen vor Nakasuga und Stoner.<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
33
MOTOGP IN VALENCIA<br />
Moto2<br />
Marquez rollt Feld von<br />
hinten auf und fällt<br />
mehr und mehr in Ungnade<br />
Nicht ganz die üblichen Verdächtigen bestimmten<br />
das Wochenende der Moto2 in Valencia. Zunächst<br />
war es Xavier Simeon, der sich am Freitagmorgen<br />
an die Spitze setzte. Dahinter folgte der Franzose<br />
Johann Zarco, der sich beim letzten Angriff auf<br />
die Bestzeit unfreiwillig lang machte, und erst<br />
Marcel Schrötter befand sich während der Trainingssitzungen lange in den Top Ten.<br />
dann kamen mit Julian Simon und Marc Marquez<br />
die Einheimischen. Mitfavorit Pol Espargaro landete<br />
sogar nur auf dem 15. Platz. Aus deutschsprachiger<br />
Sicht sah es nach der ersten Sitzung<br />
auch nicht gerade rosig aus. Der Schweizer Tom<br />
Lüthi verbuchte mit einem Rückstand von 1,286<br />
Sekunden den achten Platz für sich. Randy Krummenacher<br />
fand sich auf Platz 13 wieder und<br />
gab bei seinem letzten Auftritt des Grand Prix<br />
Team Switzerland folgendes zu Protokoll. “Bei<br />
diesen Mischverhältnissen heute ist es sehr zufriedenstellend<br />
verlaufen. Es gibt trotzdem noch<br />
ein paar Dinge, die wir verbessern können. Das<br />
gleiche gilt auch für mich selbst, ich muß in einigen<br />
Abschnitten noch zulegen, um auf schnellere<br />
Rundenzeiten zu kommen. Das erste Training am<br />
Vormittag war für mich generell ein Herantasten<br />
an den neuen Fahrbahn-Belag und außerdem<br />
bin ich seit langer Zeit wieder einmal im Nassen<br />
gefahren. Ich wollte auf gar keinen Fall Schrott<br />
produzieren. Mein Plan war es, einfach Step-by-<br />
Step das Gefühl dafür zu bekommen. Der neue<br />
Asphalt bietet unglaublich viel Grip, dafür ist dieser<br />
umso reifenmordender. Nichtsdestotrotz sind<br />
wir gut in das letzte Rennwochenende in diesem<br />
Jahr gestartet und wir werden alles daran setzen,<br />
um diese Form auch am Samstag im Qualifying<br />
abzuliefern. Von dem her bin ich zuversichtlich,<br />
daß es am Samstag noch besser laufen wird. Mit<br />
Prognosen bin ich dennoch vorsichtig, aber insgeheim<br />
spekuliere ich mit einem Startplatz in den<br />
ersten drei Reihen.” Marcel Schrötter, der sich<br />
bis kurz vor Schluß tapfer unter den ersten Zehn<br />
tummelte, landete auf der 17. Position und Dominique<br />
Aegerter nur auf Platz 26. Das deutsche<br />
Weltmeisterteam von Kiefer Racing kommt auch<br />
mit Mike di Meglio auf keinen<br />
grünen Zweig. Di Meglio<br />
kam mit seiner<br />
Kalex nicht über Platz<br />
20 hinaus und hatte<br />
zu allem Überfluss<br />
mit noch Motoraussetzern<br />
zu kämpfen. „So<br />
wie es scheint, ist der<br />
neue Asphalt gar nicht<br />
so langsam. Selbst bei<br />
nassen Bedingungen<br />
sind die Jungs recht<br />
flott unterwegs. Mike<br />
ist heute auch ganz<br />
gut klar gekommen,<br />
leider haben wir sechs<br />
Minuten vor Schluss<br />
Motorprobleme. Zuerst<br />
dachten wir, es wäre zu<br />
wenig Benzin im Tank,<br />
Foto: Tobias Linke<br />
aber das war nicht der Grund. Jetzt müssen wir<br />
schauen, an was es lag.“ So Teamchef Stefan Kiefer.<br />
<strong>MotoGP</strong>-Aufsteiger Andrea Iannone hatte sich<br />
zum Ziel gesetzt, seinen dritten WM Rang gegen<br />
Lüthi (11 Punkte Rückstand) zu verteidigen und<br />
war nach dem ersten Roll Out des Wochenendes<br />
Siebter.<br />
Bei abtrocknender Strecke am Nachmittag war<br />
es dann Marquez, der mit 1.36,090 die Bestzeit<br />
erzielte. Wehrmutstropfen an dieser: Marquez<br />
bekam erneut Probleme mit der Rennleitung, die<br />
ihn für Sonntag auf den letzten Startplatz im Grid<br />
verbannte. Nach einen neuerlich ungestümen<br />
Überholmanöver an Simone Corsi, der dabei zu<br />
Sturz kam, erntete der Spanier bei den meisten<br />
Beteiligten wiederum nur Kopfschütteln. Er begab<br />
sich zwar im Anschluss sofort zum Geschädigten,<br />
um sich zu entschuldigen, doch muss man sich<br />
fragen, ob diese Fahrweise nicht irgendwann zum<br />
absoluten Desaster führt. Ein großer Sprung nach<br />
vorn gelang Pol Espargaro als Zweiter, der bei trockener<br />
Strecke wesentlich besser zurecht kam.<br />
Dahinter folgten Redding, Iannone, Zarco, Lüthi,<br />
Terol, Simon, Aegerter und Kallio als Zehnter –<br />
alle innerhalb von einer Sekunde. Krummenacher<br />
auf 11 und Marcel Schrötter auf 23.<br />
Der Tag des Pol Espargaro: Unter trockenen Wetterverhältnissen<br />
ging es am Samstagvormittag<br />
weiter. Wie schon einen Tag zuvor, stellte der kleine<br />
Spanier klar, wer unter diesen Bedingungen<br />
Herr im Haus ist. Bestzeit am Vormittag und<br />
Pole im Qualifying - trotz Sturz zehn Minuten vor<br />
Schluss - machten das mehr als deutlich. „Ein<br />
Moto2-Qualifying ist nie einfach. Du musst zu jeder<br />
Zeit 100% geben. Ich habe kurz vor Schluss<br />
einen Fehler gemacht - ich bremste in die Kurve,<br />
während ich ein bisschen von der Strecke abkam,<br />
wo es weniger Grip gab. Zum Glück war es kein<br />
großer Crash und ich bin unversehrt und habe<br />
keine Schmerzen. Das Motorrad war zu beschädigt,<br />
um das Qualifying fortzusetzen. Ich genoss<br />
also die letzten Minuten im Fernsehen meiner<br />
Xavier Simeon setzte die erste Bestmarke am Freitagmorgen.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Johann Zarco wurde im Qualifying nur Elfter, Marc Marquez Zweiter -<br />
musste aber trotzdem von ganz hinten starten.<br />
Pol Espargaro fand sich auf trockener Strecke wesentlich<br />
besser zurecht als auf nasser.<br />
34 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin 35
MOTOGP IN VALENCIA<br />
Thomas Lüthi hatte noch Chancen auf Gesamtrang drei und für Randy<br />
Krummenacher war es das letzte Rennen im Grand Prix Team Switzerland.<br />
Box! Wie auch immer, jetzt bin ich sehr glücklich,<br />
meine achte Pole des Jahres erzielt zu haben.“<br />
gab der kleine Spanier danach zu Protokoll. Marquez<br />
erzielte die zweitschnellste Zeit, der Startplatz<br />
aber ging an Lüthi vorm Japaner Nakagami.<br />
Terol, Torres und Aegerter in Reihe zwei, dahinter<br />
Redding, Corsi und Iannone. Randy Krummenacher<br />
auf Platz 18 und Marcel Schrötter mit der Bimota<br />
auf 25.<br />
Im Rennen war es erneut Marc Marquez, der<br />
verblüffte, aber leider wieder nicht im positiven<br />
Sinne. Der Weltmeister pflügte zwar von ganz<br />
hinten durchs Feld und sicherte sich im letzten<br />
Moto2-Rennen der Saison den Sieg, doch erneut<br />
mit äußerst grenzwertigen Überholvorgängen.<br />
„Ich habe vor dem Rennen nicht daran geglaubt,<br />
es gewinnen zu können. Es war ein Vorteil für<br />
mich, in Bezug auf die Meisterschaft befreit fahren<br />
zu können. Dann hatte ich auch noch einen<br />
guten Start. Ich habe einfach 100% gegeben und<br />
abgewartet, was am Ende dabei rauskommt. Das<br />
schwierige an der Sache war, je näher ich zur<br />
Spitze aufschloss, umso schwieriger wurde es zu<br />
überholen, da das Tempo vorn doch schon enorm<br />
hoch war. Ich hatte schöne Zweikämpfe mit Rea,<br />
Aegerter und Zarco. Ich sah, dass Julian und Nico<br />
viele Sekunden vor mir lagen und hatte eigentlich<br />
nicht erwartet, sie noch einzuholen. Ich war<br />
in jeder Kurve am Limit und sagte mir Sieg oder<br />
Sturz. Es ist wunderbar die Meisterschaft mit<br />
einem Sieg zu beenden und nun konzentriere ich<br />
mich zu 100% auf die <strong>MotoGP</strong>. Ich kann es kaum<br />
erwarten, die <strong>MotoGP</strong>-Maschine am Dienstag<br />
und Mittwoch zu testen und freue mich über die<br />
Zusammenarbeit mit dem besten Team in dieser<br />
Serie.“ Polesetter Espargaro hatte im Rennen weniger<br />
Glück. Er verzettelte sich im Zweikampf mit<br />
Simone Corsi und rutschte ins Aus, konnte daraufhin<br />
das Rennen fortsetzen, reihte sich allerdings<br />
nur noch an 18. Stelle ein. Pasini, Simeon und<br />
Zarco ereilte das gleiche Schicksal, mit weniger<br />
glücklichem Ausgang<br />
– sie mussten das Rennen<br />
vorzeitig beenden.<br />
Vorn kämpften die beiden<br />
Spanier Terol und<br />
Simon um die Plätze<br />
eins und zwei, dahinter<br />
die beiden Schweizer<br />
Aegerter und Lüthi um<br />
drei und vier, mit glücklicherem<br />
Ausgang für<br />
den Piloten im Dienste<br />
von Interwetten-Paddock.<br />
Marquez kassierte,<br />
wie schon erwähnt,<br />
bis zur Zielflagge noch<br />
alle vier. Iannone, auf<br />
einem abgeschlagenen<br />
elften Platz unterwegs,<br />
rettete seinen dritten<br />
Gesamtrang mit einem<br />
hauchdünnen Vorsprung<br />
von drei Zählern gerade noch so ins Ziel.<br />
Dort waren mit Marquez, Simon, Terol, Torres,<br />
Espargaro, Elias und Rabat gleich sieben Spanier<br />
im Kreise der Top Ten. Außer den beiden Schweizern<br />
war es nur noch der Finne Mika Kallio, der<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
als Siebter in die besten Zehn eindrang. Dominique<br />
Aegerter, einer der leidtragenden im Kampf<br />
mit Marquez, konnte sein Podium des Vorjahres<br />
nicht wiederholen, fuhr aber mit Platz fünf sein<br />
bestes Saisonergebnis ein und sah das Rennen<br />
folgendermaßen: „Nur mit viel Glück konnte ich<br />
einen Sturz verhindern,“ so der Schweizer zum<br />
Überholvorgang von Marquez, der ihm dabei ins<br />
Heck krachte und ihn auf die Curbs schickte, „Die<br />
Aktion kostete mich zwei Plätze. Das Manöver war<br />
Start der Moto2.<br />
grenzwertig. Aber die Moto2-Klasse ist ein hartes<br />
Business. Wer kompromisslos fährt, wird Weltmeister.<br />
Marquez‘ Rücksichtslosigkeit ist nicht<br />
zu beneiden, seine fahrerische Klasse aber bewundernswert.<br />
Nach dem Zwischenfall war mein<br />
Rhythmus gebrochen und gegen Ende des Rennens<br />
war der Grip der Reifen weg. Tom Lüthi kam<br />
immer näher. Als er mich überholte, wollte ich im<br />
Windschatten mitfahren und kurz vor Ende noch<br />
einmal kontern. Seine Pace war aber für mich<br />
aber zu hoch.“ Randy Krummenacher platzierte<br />
sich auf 19 und Marcel Schrötter auf 21. Mike<br />
di Meglio sogar nur auf 28 - die Kiefers werden<br />
drei große Haken hinter die Saison <strong>2012</strong> machen.<br />
„Leider hatten wir schon wieder ein Regenrennen.<br />
Mike kam dabei mit dem Motorrad überhaupt<br />
nicht klar. Das ist einfach schade. Das ganze Jahr<br />
war es sicher nicht einfach für uns. Entgegen unserer<br />
Erwartungen waren wir mit Max nie in der<br />
Lage konstant in die Punkte zu fahren. Daher<br />
kam es dann auch nach Brünn zu einer gütlichen<br />
Trennung. Ausgerechnet als wir dann ab Misano<br />
mit Mike an den Start gingen, machte uns das<br />
Wetter dauernd einen Strich durch die Rechnung.<br />
Ohne Tests, mit wenig Fahrzeit unter guten Bedingungen<br />
konnten wir aber trotzdem eine stetige<br />
Steigerung erzielen. Ich glaube wir haben durch-<br />
aus gezeigt, dass mit uns noch immer zu rechnen<br />
ist. Jetzt machen wir ein wenig Pause und dann<br />
startet 2013 ein neues Projekt. Mit den beiden<br />
jungen Fahrern Toni Finsterbusch und Florian<br />
Alt werden wir in der Moto3 versuchen, an alte<br />
Erfolge anzuknüpfen. Dass wir junge Fahrer bis<br />
zum Weltmeistertitel bringen können haben wir<br />
schließlich schon gezeigt,“ bemerkte der Teamchef<br />
Stefan Kiefer am Ende des Rennens und der<br />
Saison.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Peter Lange<br />
Marc Marquez (93) pflügt ohne Rücksicht auf Verluste durch das Feld ...<br />
... und gewinnt das Rennen vor Julian Simon und Nicolas Terol.<br />
36 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTOGP IN VALENCIA<br />
Foto: Peter Lange<br />
Jonas Folger war an diesem Wochenende nicht<br />
zu beneiden.<br />
Kurzer Ausritt von Louis Rossi im Training.<br />
Moto3<br />
Pechvogel Jonas Folger<br />
Mit dem frisch gebackenen Weltmeister Sandro<br />
Cortese und dem aufstrebenden Jonas Folger, der<br />
nach seinem Teamwechsel von Ioda zu Mapfre-<br />
Aspar endlich sein wahres Können unter Beweis<br />
stellen kann, kamen gleich zwei deutsche Sieganwärter<br />
zum Grand Prix de la Comunitat Valenciana<br />
und beide sollten auch für Gesprächsstoff<br />
sorgen. Zum einen Cortese, der das letzte Rennen<br />
der Saison auf dem Podium beendete und zum<br />
anderen Folger, der sich die Pole Position sicherte,<br />
aber vor dem Rennen kampflos die Segel streichen<br />
musste. Ein versöhnlicher Abschluss gelang<br />
dem Racing Team Germany, in dem Louis Rossi<br />
seine FTR Honda als Sechster ins Ziel brachte.<br />
Die Wildcard-Piloten Philipp Öttl und Luca Amato<br />
hinterließen aus deutscher Sicht recht unterschiedliche<br />
Eindrücke. Kämpfte Öttl mit Piloten<br />
wie Maverick Vinales, Luis Salom und Niccolo<br />
Antonelli um Platzierungen in den Top Ten, kam<br />
Amato mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten<br />
nur als 22. ins Ziel.<br />
Wie auch in den anderen beiden Klassen hatten<br />
die Piloten mit den wechselhaften und kühlen<br />
Witterungsbedingungen zu kämpfen. Sandro Cortese,<br />
der an diesem Wochenende bereits das neue<br />
Modell von KTM für 2013 zum Einsatz brachte,<br />
steigerte seine Rundenzeiten in freien Trainings<br />
kontinuierlich, bis ihm im Qualifying ein defekter<br />
Lenkungsdämpfer im Kampf um den besten Startplatz<br />
einen Strich durch die Rechnung machte.<br />
Diesen besetzte mit hauchdünnem Vorsprung von<br />
0,053 Sekunden Jonas Folger vor dem Portugiesen<br />
Miguel Oliveira und<br />
dem Spanier Luis Salom.<br />
Mit Startplatz vier<br />
war die Ausgangslage<br />
für Cortese trotz des<br />
Defektes am Samstag<br />
nicht schlecht, hinter<br />
ihm Maverick Vinales<br />
und Efren Vazquez in<br />
Startreihe zwei. Louis<br />
Rossi besetzte als<br />
Neunter mit Danny<br />
Kent und Niccolo Antonelli<br />
die dritte Startreihe.<br />
Für Gaststarter<br />
Philipp Öttl sah es zu<br />
diesem Zeitpunkt mit<br />
Platz 26 noch nicht nach einem Ergebnis in den<br />
Punkterängen aus, genau so wenig wie für Toni<br />
Finsterbusch als 27. Luca Amato hingegen kam<br />
der Sache als 20. des Quali schon wesentlich näher.<br />
Einen rabenschwarzen Sonntag erlebte Jonas Folger.<br />
Schon im Warm-up am Morgen streikte seine<br />
Kalex-KTM und musste mit Elektronikproblemen<br />
zurück in die Box gebracht werden. Zu allem<br />
Überfluss ereilte ihn das gleiche Schicksal noch<br />
Foto: Peter Lange<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Louis Rossi führte zwischenzeitlich das Rennen an.<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
37
MOTOGP IN VALENCIA<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Letzter Start der Saison <strong>2012</strong>, leider ohne Jonas Folger.<br />
einmal in der Besichtigungsrunde, woraufhin sein<br />
Startplatz leer blieb. Er nahm das Rennen aus der<br />
Boxengasse auf, doch in der siebten Runde war<br />
erneut Schluss. „Wir waren sehr unglücklich heute,<br />
vor allem, weil wir über das gesamte Wochenende<br />
hinweg ein sehr hohes Tempo gehen konnten.<br />
Wir hatten ein mechanisches Problem in der<br />
Einführungsrunde, aber diese Dinge passieren. Es<br />
ist eine Schande, weil ich auch bei Nässe schnell<br />
fahren konnte und ein gutes Gefühl hatte. Ich war<br />
mir sicher, dass ich um den Sieg kämpfen kann.<br />
Ich wollte zum Abschluss noch ein gutes Ergebnis<br />
erzielen, um es dem Team zu widmen. Ich bin<br />
dem Team trotzdem sehr dankbar, denn seit der<br />
Zusammenarbeit mit MAPFRE Aspar, hatte ich<br />
eine sehr positive Zeit. Die zweite Hälfte der Saison<br />
war fantastisch und glücklicherweise sind wir<br />
auch im nächsten Jahr wieder zusammen. Ich beabsichtige<br />
2013 genauso stark zu fahren.“ sagte<br />
der junge Mann aus Schwindegg in Oberbayern<br />
nach dem Rennen.<br />
Beim Start setzten sich zunächst Salom, Oliveira<br />
und Alex Marquez vom Rest des Feldes ab. In Runde<br />
drei verabschiedete sich Oliveira nach einem<br />
Vorderradrutscher in Führung liegend – Rossi,<br />
Vazquez, Kent, Binder, Cortese und Khairuddin<br />
schlossen die Lücke und der Franzose aus dem<br />
Racing Team Germany übernahm die führende<br />
Rolle der folgenden Runden. Doch auch er musste<br />
nach einem Verbremser einen weiten Bogen<br />
fahren, konnte aber einen Sturz vermeiden, was<br />
wiederum Cortese in die Karten spielte. Ab diesem<br />
Zeitpunkt drehte der Berkheimer konzentriert<br />
seine Runden, setzte sich vom Rest des<br />
Feldes ab und sah bis kurz vor Schluss wie der<br />
sichere Sieger aus. Ein energischer Zweikampf<br />
um Position zwei zwischen Vazquez und Marquez<br />
sollte den beiden in der 18. Runde gemeinsam<br />
zum Verhängnis werden, als sich Vazquez auf<br />
der Innenseite neben seinen Landsmann setzte,<br />
seine Maschine wegrutschte und in die von Marquez<br />
schlitterte. Hinter den Führenden kämpfte<br />
unterdessen Philipp Öttl mit Grössen wie Ajo,<br />
Kornfeil, Vinales und dem zurückgefallenen Salom<br />
um Position acht. Brisanz in dieser Gruppe:<br />
Zwischen Salom und Vinales ging es jetzt im direkten<br />
Duell um den Vizetitel in der Weltmeisterschaft.<br />
Toni Finsterbusch befand sich zu dieser<br />
Zeit auf dem Vormarsch und hatte mit Platz 13<br />
schon die Punkteränge erreicht, als auch er drei<br />
Runden vor Schluss stürzte. „Ich bin leider nicht<br />
so gut vom Start weggekommen. Die ersten Runden<br />
konnte ich meine Position beibehalten und ab<br />
der vierten sogar Plätze gut machen. Fünf Runden<br />
vor Schluss unterlief mir leider ein Fahrfehler<br />
und ich rutschte weg und stürzte, was natürlich<br />
sehr ärgerlich war.“ Genauso erging es vorher<br />
den beiden Teamkollegen von Caretta Technology<br />
Jack Miller und John McPhee, die ebenfalls aussichtsreich<br />
im Rennen lagen. Im letzten Umlauf<br />
pulverisierte Corteses Teamkollege Danny Kent<br />
den Ein-Sekunden-Vorsprung des Führenden auf<br />
den letzten Metern, im Schlepptau Khairuddin<br />
und Binder. Er verwies den Deutschen auf den<br />
letzten Metern auf Platz zwei und fuhr damit seinen<br />
zweiten Grand Prix Sieg der Saison ein. Mit<br />
diesem Doppelsieg verabschiedeten sich die beiden<br />
auch aus dem Erfolgsteam von Aki Ajo. Den<br />
letzten Platz auf dem Podium sicherte sich ein<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Sandro Cortese führte im Rennen bis kurz vor Schluss.<br />
38 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTOGP IN VALENCIA<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Moto3 Qualifying in Valencia<br />
1 Jonas FOLGER GER Mapfre Aspar Team Moto3 Kalex KTM 1‘41.263<br />
2 Miguel OLIVEIRA POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda 1‘41.316<br />
3 Luis SALOM SPA RW Racing GP Kalex KTM 1‘41.441<br />
4 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM 1‘41.506<br />
5 Maverick VIÑALES SPA Blusens Avintia FTR Honda 1‘41.774<br />
Gelungener Auftritt von Philipp Öttl.<br />
überglücklicher Zulfahmi Khairuddin, der den überaus stark fahrenden Südafrikaner<br />
Brad Binder im Team von RW Racing GP auf Platz vier verwies. Es<br />
folgten Hector Faubel, Louis Rossi, Jakub Kornfeil, Maverick Vinales, Niclas<br />
Ajo und Luis Salom, dem der zehnte Platz zur Sicherung der Vizeweltmeisterschaft<br />
reichte. Unmittelbar hinter ihm folgte Philipp Öttl auf seiner HP<br />
Moto3 Kalex und unterstrich mit diesem Ergebnis sein begnadetes Talent,<br />
gerade weil er es in diese starke Gruppe schaffte und dort keinen Meter freiwillig<br />
und ehrfurchtsvoll preisgab.<br />
Foto: Peter Lange<br />
Moto3 Rennen in Valencia<br />
1 Danny KENT GBR Red Bull KTM Ajo KTM 45‘05.891<br />
2 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM +0.056<br />
3 Zulfahmi KHAIRUDDIN MAL AirAsia-Sic-Ajo KTM +0.114<br />
4 Brad BINDER RSA RW Racing GP Kalex KTM +0.431<br />
5 Hector FAUBEL SPA Andalucia JHK t-shirt Laglisse FTR Honda +4.371<br />
Moto3 Puntkestand<br />
1 Sandro CORTESE 325 14 Niccolò ANTONELLI 77 27 Luca GRUENWALD 8<br />
2 Luis SALOM 214 15 Jakub KORNFEIL 71 28 Isaac VIÑALES 8<br />
3 Maverick VIÑALES 207 16 Hector FAUBEL 63 29 Giulian PEDONE 7<br />
4 Danny KENT 154 17 Alberto MONCAYO 52 30 T. FINSTERBUSCH 7<br />
5 Alex RINS 141 18 A. TONUCCI 45 31 Philipp OETTL 5<br />
6 Romano FENATI 136 19 Niklas AJO 40 32 J. F. GUEVARA 4<br />
7 Z. KHAIRUDDIN 128 20 Alex MARQUEZ 27 33 Marcel SCHROTTER 4<br />
8 Miguel OLIVEIRA 114 21 Brad BINDER 24 34 Kevin HANUS 3<br />
9 Jonas FOLGER 93 22 Alan TECHER 21 35 Kevin CALIA 2<br />
10 Efren VAZQUEZ 93 23 Jack MILLER 17 36 Josep RODRIGUEZ 1<br />
11 Louis ROSSI 86 24 Adrian MARTIN 16 37 John McPHEE 1<br />
12 Arthur SISSIS 84 25 Ivan MORENO 10 38 M. Ruben RINALDI 1<br />
13 Alexis MASBOU 81 26 Jasper IWEMA 9 39 Simone GROTZKYJ 1<br />
Moto2 Qualifying in Valencia<br />
1 Pol ESPARGARO SPA Tuenti Movil HP 40 Kalex 1‘35.191<br />
2 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter 1‘35.597<br />
3 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter 1‘35.756<br />
4 Takaaki NAKAGAMI JPN Italtrans Racing Team Kalex 1‘35.801<br />
5 Nicolas TEROL SPA Mapfre Aspar Team Moto2 Suter 1‘35.858<br />
Moto2 Rennen in Valencia<br />
1 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter 48‘50.706<br />
2 Julian SIMON SPA Blusens Avintia Suter +1.256<br />
3 Nicolas TEROL SPA Mapfre Aspar Team Moto2 Suter +11.372<br />
4 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter +13.006<br />
5 Dominique AEGERTER SWI Technomag-CIP Suter +13.825<br />
Danny Kent und Sandro Cortese beenden die Saison mit einem Doppelsieg<br />
für das Team von Aki Ajo (li.),<br />
rechts ein glücklicher Zulfahmi Khairuddin.<br />
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Moto2 Puntkestand<br />
1 Marc MARQUEZ 324 12 Alex DE ANGELIS 86 23 Mike DI MEGLIO 14<br />
2 Pol ESPARGARO 268 13 Julian SIMON 79 24 Hafizh SYAHRIN 13<br />
3 Andrea IANNONE 193 14 Claudio CORTI 74 25 Axel PONS 10<br />
4 Thomas LUTHI 190 15 Takaaki NAKAGAMI 56 26 Max NEUKIRCHNER 9<br />
5 Scott REDDING 161 16 Anthony WEST 52 27 R. WILAIROT 9<br />
6 Mika KALLIO 128 17 Toni ELIAS 48 28 Ricard CARDUS 8<br />
7 Esteve RABAT 114 18 Nicolas TEROL 36 29 Dani RIVAS 3<br />
8 D. AEGERTER 110 19 KRUMMENACHER 31 30 Yuki TAKAHASHI 2<br />
9 Bradley SMITH 109 20 Jordi TORRES 29 31 Roberto ROLFO 1<br />
10 Johann ZARCO 94 21 Gino REA 21<br />
11 Simone CORSI 87 22 Xavier SIMEON 21<br />
<strong>MotoGP</strong> Qualifying in Valencia<br />
1 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 1‘30.844<br />
2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘31.195<br />
3 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 1‘31.428<br />
4 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha 1‘31.512<br />
5 Stefan BRADL GER LCR Honda <strong>MotoGP</strong> Honda 1‘31.757<br />
<strong>MotoGP</strong> Rennen in Valencia<br />
1 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 48‘23.819<br />
2 Katsuyuki NAKASUGA JPN Yamaha Factory Racing Yamaha +37.661<br />
3 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda +1‘00.633<br />
4 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda +1‘02.811<br />
5 Michele PIRRO ITA San Carlo Honda Gresini FTR +1‘26.608<br />
<strong>MotoGP</strong> Puntkestand<br />
1 Jorge LORENZO 350 10 Ben SPIES 88 19 Danilo PETRUCCI 27<br />
2 Dani PEDROSA 332 11 Hector BARBERA 83 20 Colin EDWARDS 27<br />
3 Casey STONER 254 12 Aleix ESPARGARO 74 21 Jonathan REA 17<br />
4 Andrea DOVIZIOSO 218 13 Randy DE PUNIET 62 22 Mattia PASINI 13<br />
5 Alvaro BAUTISTA 178 14 Karel ABRAHAM 59 23 Ivan SILVA 12<br />
6 Valentino ROSSI 163 15 Michele PIRRO 43 24 Toni ELIAS 10<br />
7 Cal CRUTCHLOW 151 16 James ELLISON 35 25 Hiroshi AOYAMA 3<br />
8 Stefan BRADL 135 17 Yonny HERNANDEZ 28 26 Steve RAPP 2<br />
9 Nicky HAYDEN 122 18 K. NAKASUGA 27 27 David SALOM 1<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
39
40 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Interview und Fotos von André Birkenkampf
Foto: Wolfgang Schneider<br />
<strong>Speed</strong>: Domi, bitte schätze für uns die vergangene Saison ein.<br />
Dominique Aegerter: Ich bin in der Saison eigentlich recht konstant gewesen,<br />
16 mal in die Punkte gefahren und 11 mal davon in die Top Ten. Mein<br />
Ziel waren Platzierungen in den Top Sieben und natürlich Podiumsplätze. Es<br />
war ziemlich schwierig, diese zu erreichen, da die ersten Fünf immer konstant<br />
schnell waren. Jetzt konnte ich in den letzten beiden Rennen noch zwei<br />
gute Resultate erzielen und gehe damit sehr motiviert in die Winterpause.<br />
Insgesamt bin ich aber doch recht zufrieden.<br />
<strong>Speed</strong>: Bist du sehr enttäuscht darüber, keinen Podiumsplatz erzielt zu<br />
haben?<br />
Dominique Aegerter: Ja natürlich ist eine gewisse Enttäuschung da. Zwei,<br />
drei Podiums waren schon mein Ziel, was wie schon gesagt sehr schwierig<br />
war. Jetzt geben wir den Winter über Vollgas, mit dem Ziel, nächstes Jahr um<br />
diese kämpfen zu können.<br />
<strong>Speed</strong>: Deine Teamkollegen haben dir in der vergangenen Saison auch<br />
nicht gerade bei der Entwicklung weiterhelfen können. Reden wir nur von<br />
Roberto Rolfo, der doch sehr enttäuschte.<br />
Dominique Aegerter: Ja, Robby war in den vergangenen Jahren immer sehr<br />
schnell, konnte jedoch leider dieses Jahr nicht an seine Erfolge anknüpfen.<br />
Also war er keine wirkliche Hilfe bei der Abstimmung und beim Datenaustausch.<br />
Dann hat er auch noch das alte Chassis aus der vergangenen Saison<br />
genommen. Es war ein ziemliches hin und her und konnte mir keine Unterstützung<br />
sein. Bei Koyama war es das Gleiche.<br />
<strong>Speed</strong>: Du bist in der glücklichen Lage und hast auch für nächstes Jahr<br />
eine gesicherte Saison?<br />
Dominique Aegerter: Genau. Ich werde nächstes Jahr in einem neuen Team<br />
fahren. Es nennt sich Technomag- carXpert und wird ein Schweizer Team<br />
sein. Der Teamchef und der Hauptsponsor sind Schweizer, die Piloten<br />
auch.<br />
<strong>Speed</strong>: Du warst ja trotz der Schwierigkeiten in der vergangenen Saison<br />
immer vorn mit dabei und in der nächsten heißt dein Teamkollege Randy<br />
Krummenacher: Was erwartest du speziell, was die Zusammenarbeit betrifft?<br />
Es wird sicherlich um einiges einfacher für dich.<br />
Dominique Aegerter: Ja natürlich. Wir verstehen uns eigentlich ganz gut und<br />
können auch Schweizerdeutsch miteinander reden (lacht). Ich hoffe für ihn,<br />
dass er an die Leistung von Australien anknüpfen kann. Er hat ja auch eine<br />
schwierige Saison hinter sich. Ein schneller Teamkollege motiviert natürlich<br />
immer beide Piloten und wir werden mit Sicherheit sehr gut zusammenarbeiten,<br />
wollen beide weit nach vorne kommen. Vielleicht gelingt uns dann<br />
auch mal ein Schweizer Podest.<br />
<strong>Speed</strong>: Fühlst du dich dadurch in der nächsten Saison besonders unter<br />
Druck gesetzt, speziell was Podiumsplatzierungen anbetrifft?<br />
Dominique Aegerter: Das Gute für mich ist, dass drei Spitzenpiloten aus<br />
meiner Klasse in die <strong>MotoGP</strong> wechseln. Ich möchte natürlich diese drei<br />
Plätze gewinnen. Klar kommen auch immer wieder starke Fahrer nach und<br />
andere werden schneller oder wechseln das Team, je nachdem. Meine Ziele<br />
sind definitiv regelmäßig in die Top Fünf zu fahren und so viele Podestplätze<br />
als möglich erkämpfen.<br />
<strong>Speed</strong>: Da wir gerade beim Thema sind, was sagst du zum Abgang von<br />
Casey Stoner?<br />
Dominique Aegerter: Ich finde es sehr sehr sehr schade. Pedrosa, Stoner<br />
und Lorenzo waren ja die Fahrer, die die Musik in der <strong>MotoGP</strong> gemacht haben.<br />
Stoner ist ein begnadeter Fahrer. Er fährt raus - eine Runde - und in der<br />
nächsten ist er bereits eine Sekunde schneller und teilweise sogar schneller<br />
als der aktuelle Rundenrekord. Sein Fahrstil ist einzigartig und er fährt immer<br />
am äußersten Limit. Wirklich schade, dass er weggeht.<br />
<strong>Speed</strong>: Und was zum Aufstieg von Sandro Cortese?<br />
Dominique Aegerter: Jaaaa, zunächst einmal wird er mein Gegner (lacht).<br />
Sicherlich ist es für ihn nach dem Weltmeistertitel der richtige Zeitpunkt<br />
aufzusteigen. Mal schauen, wie er sich nach seinen ersten Testfahrten zurechtfindet.<br />
<strong>Speed</strong>: Jetzt ist erst einmal Kräfte sammeln angesagt. Doch nach der Saison<br />
ist auch immer vor der Saison. Die Winterpausen werden durch die<br />
vermehrten Testfahrten und den wachsenden Rennkalender immer kürzer.<br />
Wie entspannst du dich und hast du außer Motorradfahren noch andere<br />
Hobbys?<br />
Dominique Aegerter: Meine Hobbys haben fast alle mit Sport zu tun. Das<br />
heißt, ich gehe sehr viel Super Moto und Motocross fahren. Außerdem mache<br />
ich viel Ausdauertraining wie joggen, Fahrrad fahren und schwimmen.<br />
Fitness ist in unserem Sport sehr wichtig und die darf man auch in der<br />
Winterpause nicht vernachlässigen.<br />
<strong>Speed</strong>: Dann wünschen wir dir eine schöne rennfreie Zeit und werden dich<br />
hoffentlich 2013 voll motiviert wiedersehen.<br />
Dominique Aegerter: Auf jeden Fall, das Gleiche wünsche ich Euch und euren<br />
Lesern auch!!!<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
41
Foto: Fritz Glänzel<br />
Interview mit Dirk Heidolf<br />
Interview von André Birkenkampf<br />
Teamchef Racing Team Germany<br />
<strong>Speed</strong>: Dirk, Saison <strong>2012</strong> - eine Saison mit vielen<br />
Höhen und Tiefen?<br />
Dirk: Ja das stimmt, aber trotzdem sehr erfolgreich.<br />
<strong>Speed</strong>: Ihr hattet von Beginn an wieder sehr<br />
viele Kritiker, die sich negativ äußerten: „Das<br />
wird nichts mit diesem Louis Rossi, das Team ist<br />
auf dem absteigenden Ast usw.“ war zu hören,<br />
gerade nach der sehr erfolgreichen Saison 2011<br />
mit Sandro Cortese. Es ist euch gelungen, der<br />
Konkurrenz das Gegenteil zu beweisen. Macht<br />
dich das besonders stolz?<br />
Dirk: Wir würden das nicht als Genugtuung bezeichnen,<br />
wir haben unseren Job gemacht und<br />
das so gut als möglich. Damit, denke ich, haben<br />
wir vielen Leuten das Gegenteil bewiesen. Es ist<br />
deshalb nicht das eingetreten, was viele Leute<br />
vorhergesagt haben oder was manche vorhersehen<br />
wollten.<br />
<strong>Speed</strong>: Mit Sandro Cortese in 2011 und Louis<br />
Rossi in <strong>2012</strong> schaut ihr auf zwei sehr erfolgreiche<br />
Jahre zurück. Wermutstropfen: Erneut<br />
verlässt euch ein Fahrer. Wie bitter oder wie<br />
traurig macht einen das?<br />
Dirk: Natürlich hätten wir gern mit Louis noch ein<br />
Jahr weiter gearbeitet. Dennoch müssen wir der<br />
Realität ins Auge schauen. Zunächst mal sind wir<br />
glücklich und stolz auf das, was wir den Fahrern<br />
an Erfahrungen und Erfolgen mit auf den Weg<br />
geben konnten. Jetzt freuen wir uns auf die kommende<br />
Saison mit zwei neuen und jungen Fahrern,<br />
die wir wieder aufbauen können.<br />
<strong>Speed</strong>: Ist die Zusammenarbeit mit diesen Fahrern<br />
längerfristig geplant oder laufen die Verträge<br />
nur über ein Jahr?<br />
Dirk: Wir haben zunächst Verträge über ein Jahr<br />
gemacht, mit Option für ein weiteres. Es sind beide<br />
große Talente, aber auch noch sehr jung. Von<br />
unserer Seite her wird die Zusammenarbeit, wenn<br />
die Leistungen stimmen, natürlich auch über die<br />
nächste Saison hinausgehen. Beide Fahrer haben<br />
im Vorfeld auch zu diesem Punkt nachgefragt,<br />
und wir haben dies grundsätzlich nicht verneint.<br />
Dennoch müssen wir schauen, in welche Richtung<br />
es mit ihnen 2013 geht.<br />
<strong>Speed</strong>: Reden wir kurz über Jack Miller. Er war<br />
IDM-Meister 2011 im Team von RZT, ist also kein<br />
unbeschriebenes Blatt und konnte <strong>2012</strong> erste<br />
Erfahrungen in der Weltmeisterschaft sammeln.<br />
Was erwartet das Team speziell von ihm?<br />
Dirk: Bei Jack sieht man schon, dass er ein großes<br />
Talent ist und auch schnell Motorrad fahren kann.<br />
Mit Platz vier am Sachsenring hat er das auch<br />
eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber auch bei<br />
anderen Rennen wie in Valencia, wo er auf Platz<br />
sieben liegend gestürzt ist. Bei ihm wird es wichtig<br />
sein, dass man sein Temperament in die richtigen<br />
Bahnen lenkt und dass er konzentrierter an<br />
die Aufgaben herangeht wie noch in diesem Jahr.<br />
Dann werden wir auch mit ihm, davon bin ich<br />
überzeugt, die entsprechenden Erfolge erzielen.<br />
Laut Dorna, IRTA sowie einigen Kommentatoren<br />
und Journalisten scheint es, neben Casey Stoner,<br />
Anthony West und Arthur Sissis, eines der größten<br />
Talente aus Australien zu sein, was natürlich<br />
auch unsere Meinung bestätigt.<br />
<strong>Speed</strong>: Und wie ist es mit John McPhee?<br />
Dirk: Bei ihm ist es vom Talent her ähnlich. Vom<br />
Typ her ist er eher der Ruhigere. Auch mit ihm<br />
werden wir viel Freude haben.<br />
<strong>Speed</strong>: Es hat einen bestimmten Grund, warum<br />
2013 kein deutscher Fahrer bei euch im Team<br />
ist? Bitte erkläre unseren Lesern warum?<br />
Dirk: Wir haben ganz einfach von Dorna und IRTA<br />
keinen Startplatz für einen deutschen Fahrer erhalten.<br />
Es gab ganz klare und nicht von der Hand<br />
zu weisende vier Gründe. Punkt 1: Wir haben<br />
schon vier Deutsche in der Moto3-WM. Punkt 2:<br />
Folger, Öttl, Finsterbusch waren weg und für Amato<br />
haben wir kein grünes Licht bekommen, da<br />
seine Erfolge und seine Leistungen einfach nicht<br />
ausreichten.<br />
<strong>Speed</strong>: Werden beide Fahrer nächste Saison mit<br />
gleichwertigem Material antreten?<br />
Dirk: Definitiv! Es treten beide mit einer FTR Honda<br />
und identischem Material an. Es wird bei uns<br />
keine Nummer eins und keine Nummer zwei geben.<br />
<strong>Speed</strong>: Ihr habt euch außerdem dazu entschlossen,<br />
nach einem Jahr Pause, den Nachwuchs im<br />
deutschen Motorsport wieder zu fördern. Genauer<br />
gesagt tretet ihr mit Maximilian Kappler<br />
in der IDM-Moto3 an, wo er die Honda FTR von<br />
Louis Rossi aus der vergangenen WM-Saison pilotieren<br />
wird. Was hat euch dazu bewogen, diese<br />
Arbeit 2013 in neuem Rahmen fortzuführen?<br />
Dirk: Wir haben immer gesagt, dass wir gern mit<br />
einem gezielten Programm zurückkehren möchten.<br />
Wir werden das tun, wenn wir ein Talent, das<br />
wir bereits gefördert haben, wieder förderungswürdig<br />
befinden. Auch nach dem Ausstieg <strong>2012</strong>,<br />
der zu diesem Zeitpunkt finanziell einfach nicht<br />
mehr abzuwenden war. Bei Max ist das ganz klar<br />
der Fall. Wir sind auch glücklich darüber, dass wir<br />
ihn wieder an uns binden konnten. Von unserer<br />
Seite ging es relativ schnell. Wir haben den ersten<br />
Vorstoß gemacht und uns dann recht zeitnah mit<br />
ihm einigen können. Wir stehen der Sache sehr<br />
positiv gegenüber und sehen auch hier optimistisch<br />
in die Zukunft.<br />
<strong>Speed</strong>: Von Stagnation kann bei euch also keine<br />
Rede sein, ganz im Gegenteil weitet ihr eure Engagements<br />
immer weiter aus. Welche Ziele verfolgt<br />
ihr mit Maximilian Kappler in Zukunft?<br />
Dirk: Die Zusammenarbeit mit Max soll nicht nur<br />
über ein Jahr sein. Die Zielsetzung ist eindeutig,<br />
wieder einen Deutschen in unserem Team in die<br />
Weltmeisterschaft zu bringen. Es soll mit der Teilnahme<br />
an der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft<br />
nur der Anfang sein.<br />
<strong>Speed</strong>: Dirk, dann wünschen wir dir und dem gesamten<br />
Team eine erfolgreiche Saison 2013 und<br />
zunächst erst einmal ein verdientes besinnliches<br />
Weihnachtsfest.<br />
Dirk: Vielen Dank und auch den Lesern von eurer<br />
Zeitung eine schöne Weihnachtszeit, geruhsame<br />
Fest- und Feiertage. Ich denke, man hört und sieht<br />
sich auch in Zukunft entweder von oder auf der<br />
Rennstrecke zu den Tests, zu den Rennen oder<br />
spätestens zum Grand Prix am Sachsenring.<br />
42 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
Nach der Saison ist vor der Saison<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Danny Kent gab seinen Einstand in der Moto2 ...<br />
... sein Teamkollege wird Louis Rossi.<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Xavier Simeon auf der Bimota.<br />
Schon einen Tag nach dem letzten Grand Prix<br />
ging es auf dem Circuit Ricardo Tormo mit aktuellen<br />
Testfahrten weiter. Zunächst war die Strecke<br />
am Montag für die Teams der Moto2 reserviert,<br />
bevor Dienstag und Mittwoch die Fahrer der <strong>MotoGP</strong><br />
in den Sattel stiegen.<br />
Bei wechselhaften und sehr kühlen Bedingungen<br />
ging es mit den Vorbereitungen auf die kommende<br />
Saison in Valencia weiter. Auf der Strecke sah<br />
man alteingesessene Fahrer dieser Klasse wie<br />
beispielsweise Mika Kallio und Aufsteiger aus der<br />
kleineren Klasse, unter anderem den Sieger des<br />
Rennens der Moto3 vom Vortag Danny Kent, der<br />
wie Louis Rossi nächste Saison bei Tech3 unter<br />
Vertrag steht. Hauptaufgaben der Piloten waren<br />
Abstimmungsarbeiten an den teilweise neuen<br />
Maschinen (Wechsel der Fahrwerkshersteller)<br />
oder das grundlegende Gewöhnen an die neue<br />
Klasse. Weiterhin hatte Einheitsreifen-Hersteller<br />
Dunlop neue Gummimischungen mitgebracht,<br />
die hauptsächlich den erfahrenen Piloten zur<br />
Meinungsbildung anvertraut wurden. Einer davon<br />
war Vizeweltmeister Pol Espargaro, der zusätzlich<br />
noch einige Modifikationen an seiner Kalex, wie<br />
der Hinterradschwinge und der Vorderradgabel<br />
zu testen hatte. Außerdem rückte der Spanier<br />
mit einer komplett überarbeiteten Kupplung aus.<br />
Marcel Schrötter drehte ebenfalls eifrig seine<br />
Runden, was nach der Performance von Bimota<br />
in der letzten Saison auch dringend von Nöten<br />
war. Schließlich möchte man sich 2013 im vorderen<br />
Feld der Moto2 etablieren, wofür aber in<br />
Zukunft noch einiges an Arbeit zu erledigen sein<br />
wird. Das Schrötter in der Lage ist, um Spitzenresultate<br />
zu kämpfen, ist hinlänglich bekannt. Im<br />
Zugzwang ist jetzt der Hersteller, der den Deutschen<br />
für die kommende Saison schon frühzeitig<br />
gebunden hatte. Die Maschine hat großes Potential,<br />
das es jetzt gilt umzusetzen. Xavier Simeon<br />
und Gino Rea waren ebenfalls mit einer Bimota<br />
auf der Strecke. Für Julian Simon stand der dritte<br />
Fahrwerkswechsel in einer Saison an. Nachdem<br />
Pol Espargaro hatte alle Hände voll zu tun.<br />
er in der abgelaufenen Meisterschaft im Team von<br />
Blusens Avintia von FTR auf Suter wechselte, pilotierte<br />
er nun bei Italtrans eine Kalex. Sein neuer<br />
Teamkollege wird der Japaner Takaaki Nakagami.<br />
Im Moto2-Team von NGM Mobile-Forward Racing<br />
waren Mattia Pasini und Simone Corsi auf <strong>Speed</strong><br />
Up-Chassis zu sehen, für JiR Moto2 Mike Di Meglio,<br />
Johann Zarco für Came IodaRacing Project<br />
– erstmals auf Suter - und Toni Elias für Avintia<br />
Blusens, der die Kalex von Kiefer Racing steuerte.<br />
Im neu gegründeten Honda Asia Team pilotierte<br />
Yuki Takahashi ein Fahrwerk der Firma Moriwaki.<br />
Auf Rundenjagd - neben Dominique Aegerter -<br />
auch Neuverpflichtung Randy Krummenacher im<br />
Team von Technomag-carXpert. Für Krummi sicher<br />
ein willkommener Tapetenwechsel, vor allem<br />
nach der recht bescheidenen Saison <strong>2012</strong>. Vermisst<br />
wurde Moto3 Weltmeister Sandro Cortese,<br />
dessen Maschine zwar in der Box zu sehen war,<br />
der aber seine ersten Bekanntschaften mit der<br />
Kalex-Moto2 erst eine Woche später in Almeria<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Johann Zarco auf der Suter.<br />
Toni Elias auf der Kalex Moto2, wie sie <strong>2012</strong> bei<br />
Kiefer Racing gefahren wurde.<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
43
MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Mike Di Meglio auf der Maschine seines Vorgängers Johann Zarco.<br />
Für Julian Simon war es nach FTR und Suter das dritte Fahrwerk <strong>2012</strong>.<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Foto: Rainer Hechtl<br />
Dominique Aegerter auf dem 2013er Bike.<br />
schließen sollte. Die Bestzeit des Tages ging mit<br />
1.34,900 an Pol Espargaro, vor Julian Simon und<br />
Mika Kallio. Takaaki Nakagami und Tom Lüthi<br />
folgten auf vier und fünf. Aussagekraft hatten allerdings<br />
die gefahrenen Zeiten an diesem Tag nur<br />
wenig.<br />
Zwei Tage später ging es für einige der Moto2<br />
Teams in Albacete weiter, wobei man sich diesmal<br />
die Strecke mit einigen Moto3 Teams teilte. Hier<br />
stand vor allem Luis Salom im Mittelpunkt, der<br />
zum ersten Mal die Werks-KTM um die Strecke<br />
bewegte. Auf einer weiteren saß der Belgier Livio<br />
Loi, der mit MarcVDS neu in die Moto3- Weltmeisterschaft<br />
einsteigt, allerdings mit einem Kalex-<br />
Fahrwerk.<br />
Der erste Auftritt von Sandro Cortese erfolgte<br />
mit der Kalex Moto2 im spanischen Almeria. Der<br />
Berkheimer, der <strong>2012</strong> den ersten Weltmeistertitel<br />
seiner Karriere einfuhr und die Saison mit 15<br />
Podiumsplatzierungen in 17 gefahrenen Läufen<br />
- darunter 5 Siege - abschloss, stellte damit die<br />
Weichen in Richtung Zukunft. Teammanager und<br />
Technik-Direktor Jürgen Lingg, der die Kalex Moto2<br />
in Valencia mit seinen Mechanikern für die anstehenden<br />
Testfahrten vorbereitete, äußerte sich zur<br />
Zusammenarbeit mit dem deutschen Hersteller<br />
wie folgt: “Mit Kalex haben wir einen starken Partner,<br />
der uns in vielen Bereichen weiterhelfen kann.<br />
Das ist ein Schlüsselfaktor und hat uns bewogen,<br />
mit diesem erfolgreichen deutschen Hersteller aus<br />
Bobingen zusammen zu arbeiten.” Befeuert wird<br />
die Maschine von dem 600ccm Honda-Einheitsaggregat,<br />
die Federelemente kommen von der<br />
Firma WP Suspension, die Cortese schon <strong>2012</strong><br />
an seiner KTM fuhr und damit sehr gute Erfahrungen<br />
sammelte. Als Hauptsponsor konnte man<br />
Randy Krummenacher wird neuer Teamkollege von Dominique Aegerter.<br />
den chinesischen Batteriehersteller “Dynavolt”<br />
gewinnen, mit dem die Zusammenarbeit auf drei<br />
Jahre fixiert wurde. 2013 tritt das Team offiziell<br />
unter dem Namen „Dynavolt Intact GP-Team“ in<br />
der Moto2-Weltmeisterschaft auf. Sandro Cortese<br />
stellte bereits nach den ersten Runden fest, dass<br />
er seinen Fahrstil schrittweise an die nun größere<br />
und schwerere Maschine anpassen muss. “Zuerst<br />
muss ich mich ans Motorrad und die neue Klasse<br />
gewöhnen. Deshalb will ich in der Vorbereitung so<br />
viele Runden wie möglich drehen. Es macht richtig<br />
Spaß mit diesem Motorrad zu arbeiten.” so<br />
der Weltmeister, der bereits in den ersten Tagen<br />
wichtige Fortschritte erzielen konnte, und weiter:<br />
“Ich bin schon in der Moto3 einen anderen Fahrstil<br />
gefahren als meine Kollegen, das kommt mir<br />
jetzt beim Klassenwechsel zugute.”<br />
Foto: Wolfgang Schneider<br />
Foto: Wolfgang Schneider<br />
Die Maschine von Sandro Cortese wurde in<br />
Valencia vorbereitet ...<br />
... und in Almeria fuhr er seine ersten Runden.<br />
44 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
<strong>MotoGP</strong><br />
Am Dienstag nach dem letzten Rennen war vor<br />
der Box von Valentino Rossi Schlange stehen angesagt.<br />
Keiner der anwesenden Fotografen und<br />
Journalisten wollte den ersten Ausritt des Italieners<br />
auf seiner alten Liebe verpassen. Kurz nachdem<br />
die Strecke am Morgen freigegeben war, ging<br />
der neunfache Weltmeister mit der Yamaha auf<br />
die Strecke. Zunächst fuhr er nur kurze Turns und<br />
berichtete seiner Boxencrew im Anschluss immer<br />
intensiv die ersten Eindrücke auf der Maschine.<br />
Auch nachdem sich das Wetter verschlechterte<br />
und es zu regnen begann, setzte er seine Arbeit<br />
intensiv fort und fuhr teilweise zehn Runden am<br />
Stück. Ein offizielles Statement zu Yamaha wollte<br />
der Italiener noch nicht abgeben. Das Gleiche<br />
tat sein Landsmann und Nachfolger im Ducati-<br />
Werksteam, Andrea Dovizioso. Der Italiener hatte<br />
neben dem Modell, wie es Rossi Ende <strong>2012</strong> bewegte,<br />
ein komplett neues Chassis zur Verfügung,<br />
auf welches er auch im Laufe des Tages zurückgriff.<br />
Er zeigte sich abends dann recht zufrieden<br />
und sagte, er habe sich die Umstellung wesentlich<br />
schwerer vorgestellt. Im Kundenteam der<br />
Roten war Andrea Iannone unterwegs, diesmal<br />
noch ohne den Amerikaner und Teamkollegen im<br />
Pramac Racing Team, Ben Spies, der sich weiterhin<br />
in Amerika von seinen Verletzungen erholte.<br />
Für ihn zog Michele Pirro am Kabel. Für Karel Abraham<br />
begann mit CardionAB-ART (Aprilia) ebenfalls<br />
eine neue Ära in der <strong>MotoGP</strong>. Die NGM Mobile-Forward-Piloten<br />
Colin Edwards und Claudio<br />
Valentino Rossi ist zurück auf Yamaha.<br />
Corti testeten verschiedene Fahrwerke von Suter<br />
und FTR – im letzteren hing ein getunter Kawasaki<br />
Motor. Hector Barbera und Hiroshi Aoyama<br />
testeten für Avintia Blusens ebenfalls Modifikationen<br />
am Fahrwerk, genau wie Randy de Puniet<br />
und Aleix Espargaro für Power Electronics Aspar.<br />
NGM Forward testete verschiedene Fahrwerke. Hier mit Claudio Corti.<br />
Andrea Dovizioso auf seinem neuen Arbeitsgerät.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Stefan Bradl war an diesem Tag nur kurz zu sehen.<br />
Obwohl die Möglichkeit bestanden hätte, die<br />
2013er Variante der <strong>MotoGP</strong>-Honda RCV zu probieren,<br />
konzentrierte sich der Zahlinger zunächst<br />
auf die Arbeit am alten Modell. Jorge Lorenzo<br />
war nicht vor Ort und Aufsteiger Marc Marquez<br />
sowie Teamkollege Daniel Pedrosa verzichteten<br />
am ersten Tag auf einen Einsatz, ebenso wie<br />
Bradley Smith und Cal Crutchlow im Team von<br />
Monster Tech3, deren Einsätze am zweiten Tag<br />
erfolgten. Unterdessen war Yamaha nach Jerez<br />
weitergereist, um ihre Arbeit dort fortzusetzen.<br />
Die Bestzeit des Tages erzielte Go & Fun Honda-<br />
Gresini-Pilot Alvaro Bautista, der damit auch zum<br />
ersten Mal den neuen Hauptsponsor des Teams<br />
zur Schau stellte.<br />
Am Mittwoch ließ Dani Pedrosa mit einer Fabelzeit<br />
aufhorchen. Er fuhr erstmals die RC2013V<br />
und brannte mit 1.32,322 (alt 1.32,582) gleich<br />
einen neuen Streckenrekord in den Asphalt.<br />
„Nachdem ich am Rennsonntag schon mit einigen<br />
Neuerungen unterwegs war, konnten wir am<br />
Mittwoch endlich auf die Strecke zurückkehren<br />
und unsere Arbeiten in Hinblick auf nächste<br />
Saison fortsetzen. Ich fuhr das 2013er Modell,<br />
was nach dem neuen Reglement im Prinzip das<br />
gleiche ist wie das alte, nur etwas schwerer, was<br />
sich beim Bremsen als auch beim Beschleunigen<br />
bemerkbar machte. Das Feedback auf dem Bike<br />
war auf Anhieb sehr gut und somit konnte ich fürs<br />
Team recht brauchbare Daten sammeln, die jetzt<br />
analysiert und ausgewertet werden müssen. Jetzt<br />
ist es an der Zeit etwas zu entspannen, um näch-<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
45
MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: motogp.com<br />
Randy de Puniet bleibt im alten Team von Power Electronics,<br />
testet aber neue Komponenten am Bike.<br />
stes Jahr zu den ersten Testfahrten in Sepang mit<br />
neuen Kräften ans Werk zu gehen. Für mich war<br />
es gut, die Saison <strong>2012</strong> mit einer Bestzeit und<br />
einem guten Gefühl fürs nächste Jahr zu beenden.<br />
Wir sind auf einem sehr guten Stand, wissen<br />
was zu tun ist, um die neue Saison stark zu beginnen.“<br />
so Pedrosa. Kurz darauf begab sich dann<br />
erstmals Marc Marquez auf Zeitenjagd. Nachdem<br />
ihn die Honda-Verantwortlichen anhand des<br />
schlechten Wetters zunächst lange auf die Folter<br />
spannten, war die Strecke nun trocken genug für<br />
erste Erkundungsrunden. Am Ende wurden es 28<br />
Runden, gefahren auf dem <strong>2012</strong>er Modell und einer<br />
fabelhaften Zeit von 1.33,403 Minuten. Marquez<br />
im Anschluss: „Es hat wirklich sehr lange<br />
gedauert, bevor ich endlich das Motorrad testen<br />
konnte. Ich war sehr ungeduldig und habe darauf<br />
gewartet, dass die Strecke endlich abtrocknet.<br />
Die ersten Runden waren nicht einfach, da ich<br />
durch die enorme Power des Motorrades sehr<br />
viele Wheelies beim Beschleunigen hatte. Durch<br />
verschiedene Veränderungen gelang es mir aber<br />
von Turn zu Turn schneller zu werden und das Gefühl<br />
auf dem Motorrad besserte sich von Runde<br />
zu Runde. Es ist ein ziemlich großer Unterschied<br />
zum Moto2-Bike, vor allem was die Reifen betrifft,<br />
es gibt aber auch noch viele andere Dinge die zu<br />
verbessern sind.“ Bradley Smith musste auch<br />
nicht länger warten und konnte endlich seine ersten<br />
Runden unter den großen Jungs der <strong>MotoGP</strong><br />
drehen. Am Ende kam der Engländer auf eine<br />
Zeit von 1.34,538 und lag im Vergleich zu seinem<br />
Teamkollegen Cal Crutchlow, der seine beste Runde<br />
in 1.32,671 fuhr, knapp zwei Sekunden hinter<br />
46 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
Hector Barbera ist neu bei Blusens Avintia.<br />
Bradley Smith auf seinen ersten Runden in der <strong>MotoGP</strong>.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
ihm. Bradley Smith im Anschluss: „Heute war ein<br />
fantastischer Moment in meiner Karriere und es<br />
ist großartig, endlich Gelegenheit bekommen zu<br />
haben, um die Monster Yamaha Tech 3 YZR-M1<br />
Maschine zu testen. Der heutige Tag hat für die<br />
Enttäuschungen von gestern mehr als entschädigt,<br />
als ich während des schlechten Wetters nicht<br />
fahren konnte. Trotzdem bin ich heute auf nasser<br />
als auch auf trockener Strecke gefahren und das<br />
war sehr wichtig für mich, um mir einen ersten<br />
Eindruck von der Maschine zu verschaffen. Das<br />
Motorrad ist etwas ganz anders als alles andere,<br />
was ich vorher gefahren bin. Es ist eine unglaubliche<br />
Maschine, die Power im Trockenen absolut<br />
beeindruckend. Als ich zum ersten Mal auf die<br />
Gerade kam, hatte ich ein riesiges Lächeln im Gesicht.<br />
Der Stand der Technik ist sehr hoch und ich<br />
war in der Lage, meine Zeiten in jedem Umlauf<br />
kontinuierlich zu verbessern. Cal folgte mir zwischendurch<br />
für ein paar Runden und gab mir ein<br />
paar hilfreiche Tipps, die ich wirklich zu schätzen<br />
wusste. Er hatte eine fantastische Saison und ich<br />
weiß, dass ich noch viel von ihm lernen kann. Mit<br />
meiner Leistung, dem Vertrauen in die Maschine<br />
und dem Potential für die Zukunft verlasse ich die<br />
Strecke mit einer großen Zufriedenheit und gehe<br />
beruhigt in die Winterpause.“<br />
Stefan Bradl fuhr am Mittwoch insgesamt 25<br />
Runden auf der der für 2013 bereitgestellten<br />
Honda und stellte mit ihr die drittschnellste Zeit<br />
des Tages. „Wir haben zunächst auf trockene Bedingungen<br />
gewartet, um das 2013er Motorrad zu<br />
testen und verschiedene Teile daran auszuprobieren.<br />
Obwohl noch einige Streckenabschnitte<br />
feucht waren, war der erste Eindruck des neuen<br />
Gesamtpaketes recht gut und ich habe ein gutes<br />
Gefühl für die kommenden Testfahrten in Sepang.“<br />
Hiroshi Aoyama trotzte den Bedingungen und fuhr eifrig seine Runden.<br />
Foto: André Birkenkampf
MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Foto: motogp.com<br />
Karel Abraham fährt nächste Saison Aprilia.<br />
Yamaha beendet sein<br />
Testprogramm in Aragon<br />
Die gleichen wechselhaften Bedingungen wie in<br />
Valencia erwarteten die Fahrer von Yamaha im<br />
Motorland Aragon. Weltmeister Jorge Lorenzo<br />
drehte nur wenige Runden und Valentino Rossi<br />
bevorzugte es, in der Box zu bleiben, um dort mit<br />
seiner Crew weiter an der Maschine zu arbeiten.<br />
Yamaha und insbesondere Valentino Rossi brauchen<br />
nun Testfahrten auf trockener Strecke, um<br />
die Regeländerungen für 2013 auf das Motorrad<br />
zu übertragen. Honda ist ihnen damit einen großen<br />
Schritt voraus, denn nicht nur die Zeiten von<br />
Pedrosa waren in Valencia vielversprechend, sondern<br />
für sie ging es zu privaten Tests weiter nach<br />
Malaysia.<br />
Foto: André Birkampf<br />
Jorge Lorenzo fuhr nur wenige Runden in Aragon.<br />
Foto: motogp.com<br />
Michele Pirro übernahm die Arbeit für Ben Spies.<br />
Marquez tastet sich ans<br />
Limit<br />
Honda, die <strong>2012</strong> den Titel der Fahrerwertung an<br />
Yamaha verloren, sich aber erneut den Herstellertitel<br />
in der <strong>MotoGP</strong> sichern konnten, setzten<br />
ihre Arbeit intensiv fort. Regen und damit ungünstige<br />
Streckenverhältnisse bremsten sie jedoch<br />
am ersten Tag ihrer privaten Testfahrten auf dem<br />
Sepang International Circuit. Aufsteiger Marc<br />
Márquez (Repsol Honda) hatte dort Gelegenheit,<br />
sich weiter an die neue Maschine zu gewöhnen,<br />
während Álvaro Bautista (Go & Fun Honda) verschiedene<br />
neue Komponenten zu beurteilen<br />
hatte. Hauptaugenmerk legt Honda hierbei auf<br />
die Verbesserung der Federelemente und der<br />
Bremsanlage. Außerdem hatte die Japaner ihre<br />
Honda-Testfahrer Kousuke Akiyoshi und Takumi<br />
Takahashi mit der Aufgabe betraut, den neuen<br />
RC213V-Honda-Prototypen auf Herz und Nieren<br />
zu prüfen. Alvaro Bautista fuhr 24 Runden auf<br />
trockener und 15 Runden auf nasser Piste und<br />
kam auf eine Bestzeit von 2.02,19 Minuten (im<br />
Vergleich Lorenzos Pole <strong>2012</strong>: 2.00,334), die<br />
Rundenzeiten waren zunächst Nebensache. Wesentlich<br />
bessere Bedingungen fanden Marc Márquez<br />
und Álvaro Bautista am zweiten Tag ihrer<br />
Stefan Bradl auf der Honda RC2013V.<br />
Marc Marquez erreicht schon sehr gute Zeiten auf der <strong>MotoGP</strong> Honda.<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
47<br />
Foto: motogp.com
MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />
Für Alvaro Bautista ging es in Malaysia weiter.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
die meiste Arbeit zu, da er momentan der Einzige<br />
ist, der den roten Renner komplett kennt. Andrea<br />
Dovizioso und Andrea Iannone machten sich weiter<br />
mit dem Motorrad vertraut, wobei Dovizioso<br />
den Test nach starken Nackenschmerzen frühzeitig<br />
beenden musste. Die Arbeiten an der neuen<br />
Schwinge und der Elektronik brachten laut Aussagen<br />
von Hayden und Iannone weitere positive<br />
Fortschritte. Der Amerikaner fuhr seine schnellste<br />
Runde in 1.40,090 und lag damit eine halbe Sekunde<br />
über der Pole-Zeit von Jorge Lorenzo beim<br />
Grand Prix Ende April. Hayden fuhr damals seine<br />
schnellste Runde mit 1.40,563 und war mit dieser<br />
Dritter in der Startaufstellung.<br />
Foto: motogp.com<br />
Nicky Hayden arbeitet am 2013er Modell.<br />
Testfahrten in Sepang. Auf trockener Fahrbahn<br />
verbesserte sich der aktuelle Moto2-Weltmeister<br />
Márquez um gut zwei Sekunden zum Vortag und<br />
stellte mit 2.01,355 die Bestzeit des Tages. Er<br />
drehte insgesamt 60 Runden und beschäftigte<br />
sich hauptsächlich mit Abstimmungsarbeiten<br />
am aktuellen Modell der RC212V. Markenkollege<br />
Bautista fuhr auf dem Kundenmodell 2.01,950<br />
und lag damit eine halbe Sekunde hinter seinem<br />
spanischen Landsmann. Der Go & Fun-Gresini-<br />
Pilot zeigte sich deshalb am Ende des zweiten<br />
Tages nicht so recht zufrieden, er hatte sich von<br />
den Neuerungen an seiner Maschine etwas mehr<br />
versprochen. Wie schon zwei Tage zuvor, behinderten<br />
schwere Regenschauer die Testfahrten der<br />
Honda-Piloten Marc Márquez und Alvaro Bautista<br />
auf dem Sepang International Circuit. Nachdem<br />
die Strecke abgetrocknet war, drehte Repsol Honda-Pilot<br />
Marquez insgesamt 41 Runden, diesmal<br />
mit der neuen RC213V. Wie schon am Tag zuvor<br />
richtete der Spanier sein Hauptaugenmerk auf<br />
Abstimmungsarbeiten am Fahrwerk und dem<br />
Frontbereich der Maschine. Seine Bestzeit vom<br />
Vortag konnte er am letzten der drei Testtage<br />
nicht verbessern. Álvaro Bautista teilte sich die<br />
Arbeit auf dem Gresini-Kundenbike zunächst mit<br />
Honda-Testfahrer Kousuke Akiyoshi. Wie schon<br />
an den beiden vorangegangenen Tagen, wurden<br />
verschiedene Showa-Federelemente und Nissin-<br />
Bremsanlagen getestet, die die Balance der Maschine<br />
verbessern sollen. Geplant war ebenfalls<br />
ein Einsatz auf dem 2013er Modell, der aber<br />
nach erneut einsetzendem Regen buchstäblich ins<br />
Wasser fiel. Auch er verbesserte seine Zeit vom<br />
Vortag nicht, sieht sich aber für die kommenden<br />
Testfahrten im Februar an gleicher Stelle gut gerüstet.<br />
Bautista, der in den drei Tagen insgesamt<br />
110 Runden drehte, kam auf eine Bestzeit von<br />
2.01,950 Minuten und blieb damit knapp hinter<br />
Newcomer Márquez, der seinen schnellsten Umlauf<br />
mit 2.01,335 Minuten hatte. Jorge Lorenzos<br />
Pole-Zeit lag zum Vergleich beim Grand Prix im<br />
Oktober bei 2.00,334. Bautista erreichte damals<br />
eine Zeit von 2.01,640 und war damit Trainings-<br />
Zehnter.<br />
Foto: André Birkenkampf<br />
Ducati beendet Saison<br />
in Jerez<br />
Die Italiener setzten ihre Arbeit in Jerez fort und<br />
bauten damit auf die Ergebnisse von Valencia auf.<br />
Außer Ben Spies waren alle Fahrer anwesend, um<br />
gemeinsam nach Lösungen für 2013 zu suchen.<br />
Ducati hatte dafür erneut zwei neue Chassis an<br />
die Strecke gebracht und eine komplett überarbeitete<br />
Hinterradschwinge. Nicky Hayden fiel hier<br />
Andrea Iannone bei der Arbeit in Jerez.<br />
48 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin
MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />
2013 <strong>MotoGP</strong> Rennkalender (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />
07.04. Qatar Doha/Losail<br />
21.04. USA Austin<br />
05.05. Spanien Jerez de la Frontera<br />
19.05. Frankreich Le Mans<br />
02.06. Italien Mugello<br />
16.06. Catalunya Circuit de Catalunya<br />
29.06. Niederlande TT Assen<br />
07.07. Deutschland Sachsenring<br />
21.07. USA Laguna Seca<br />
18.08. Indianapolis Indianapolis<br />
25.08. Tschechische Republik Brno<br />
01.09. Großbrittainen Silverstone<br />
15.09. San Marino & Riviera di Rimini Marco Simoncelli Misano<br />
29.09. Aragón MotorLand Aragón<br />
13.10. Malaysia Sepang<br />
20.10. Australien Phillip Island<br />
27.10. Japan Motegi<br />
10.11. Valencia Ricardo Tormo-Valencia<br />
<strong>MotoGP</strong> Starterliste (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />
4 ANDREA DOVIZIOSO ITALIEN DUCATI TEAM DUCATI<br />
5 COLIN EDWARDS USA NGM MOBILE FORWARD RACING FTR KAWASAKI CRT<br />
6 STEFAN BRADL DEUTSCHLAND LCR HONDA <strong>MotoGP</strong> HONDA<br />
7 HIROSHI AOYAMA JAPAN AVINTIA BLUSENS FTR CRT<br />
8 HECTOR BARBERA SPANIEN AVINTIA BLUSENS FTR CRT<br />
9 DANILO PETRUCCI ITALIEN CAME IODARACING PROJECT IODA-SUTER CRT<br />
11 BEN SPIES USA PRAMAC RACING TEAM DUCATI<br />
14 RANDY DE PUNIET FRANKREICH POWER ELECTRONICS ASPAR ART CRT<br />
17 KAREL ABRAHAM TSCHECHISCHE REPUBLIK CARDION AB MOTORACING ART CRT<br />
19 ALVARO BAUTISTA SPANIEN GO & FUN HONDA GRESINI HONDA<br />
26 DANI PEDROSA SPANIEN REPSOL HONDA TEAM HONDA<br />
29 ANDREA IANNONE ITALIEN PRAMAC RACING TEAM DUCATI<br />
33 MICHAEL LAVERTY GROSSBRITANNIEN PAUL BIRD MOTORSPORT PBM CRT<br />
35 CAL CRUTCHLOW GROSSBRITANNIEN MONSTER YAMAHA TECH 3 YAMAHA<br />
38 BRADLEY SMITH GROSSBRITANNIEN MONSTER YAMAHA TECH 3 YAMAHA<br />
41 ALEIX ESPARGARO SPANIEN POWER ELECTRONICS ASPAR ART CRT<br />
46 VALENTINO ROSSI ITALIEN YAMAHA FACTORY RACING YAMAHA<br />
67 BRYAN STARING AUSTRALIEN GO & FUN HONDA GRESINI FTR HONDA CRT<br />
68 YONNY HERNANDEZ KOLUMBIEN PAUL BIRD MOTORSPORT ART CRT<br />
69 NICKY HAYDEN USA DUCATI TEAM DUCATI<br />
71 CLAUDIO CORTI ITALIEN NGM MOBILE FORWARD RACING FTR KAWASAKI CRT<br />
93 MARC MARQUEZ SPANIEN REPSOL HONDA TEAM HONDA<br />
99 JORGE LORENZO SPANIEN YAMAHA FACTORY RACING YAMAHA<br />
TBC NOCH ZU BESTÄTIGEN CAME IODARACING PROJECT IODA-SUTER CRT<br />
Moto2 Starterliste (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />
3 SIMONE CORSI ITALIEN NGM MOBILE RACING SPEED UP<br />
4 RANDY KRUMMENACHER SCHWEIZ TECHNOMAG carXpert SUTER<br />
5 JOHANN ZARCO FRANKREICH CAME IODARACING PROJECT SUTER<br />
7 DONI TATA PRADITA INDONESIEN FEDERAL OIL GRESINI Moto2 SUTER<br />
8 KYLE SMITH GROSSBRITANNIEN BLUSENS AVINTIA KALEX<br />
11 SANDRO CORTESE DEUTSCHLAND DYNAVOLT INTACT GP KALEX<br />
12 THOMAS LÜTHI SCHWEIZ INTERWETTEN PADDOCK SUTER<br />
14 RATTHAPARK WILAIROT THAILAND HONDA GRESINI Moto2 SUTER<br />
15 ALEX DE ANGELIS SAN MARINO NGM MOBILE FORWARD RACING SPEED UP<br />
17 ALBERTO MONCAYO SPANIEN ARGINANO y GINES RACING MOTOBOST<br />
18 NICOLAS TEROL SPANIEN MAPFRE ASPAR TEAM Moto2 SUTER<br />
19 XAVIER SIMEON BELGIEN SAG TEAM KALEX<br />
23 MARCEL SCHRÖTTER DEUTSCHLAND SAG TEAM KALEX<br />
24 TONI ELIAS SPANIEN BLUSENS AVINTIA KALEX<br />
30 TAKAAKI NAKAGAMI JAPAN ITALTRANS RACING TEAM KALEX<br />
36 MIKA KALLIO FINNLAND MARC VDS RACING TEAM KALEX<br />
40 POL ESPARGARO SPANIEN TUENTI HP 40 PONS KALEX<br />
44 STEVEN ODENDAAL SÜDAFRIKA ARGINANO y GINES RACING MOTOBOST<br />
45 SCOTT REDDING GROSSBRITANNIEN MARC VDS RACING TEAM KALEX<br />
49 AXEL PONS SPANIEN TUENTI HP 40 PONS KALEX<br />
52 DANNY KENT GROSSBRITANNIEN TECH 3 TECH 3<br />
54 MATTIA PASINI ITALIEN NGM MOBILE RACING SPEED UP<br />
60 JULIAN SIMON SPANIEN ITALTRANS RACING TEAM KALEX<br />
63 MIKE DI MEGLIO FRANKREICH JIR Moto2 MOTOBI<br />
77 DOMINIQUE AEGERTER SCHWEIZ TECHNOMAG carXpert SUTER<br />
80 ESTEVE RABAT SPANIEN TUENTI HP 40 PONS KALEX<br />
81 JORDI TORRES SPANIEN MAPFRE ASPAR TEAM Moto2 SUTER<br />
88 RICKY CARDUS SPANIEN NGM MOBILE FORWARD RACING SPEED UP<br />
95 ANTHONY WEST AUSTRALIEN QMMF RACING TEAM SPEED UP<br />
96 LOUIS ROSSI FRANKREICH TECH 3 TECH 3<br />
97 RAFID TOPAN SUCIPTO INDONESIEN QMMF RACING TEAM SPEED UP<br />
TBC NOCH ZU BESTÄTIGEN HONDA RACING ASIA TADY MORIWAKI<br />
TBC NOCH ZU BESTÄTIGEN ESGP Moto2 FTR<br />
Moto3 Starterliste (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />
3 MATTEO FERRARI ITALIEN ONGETTA-CENTRO SETA FTR HONDA<br />
4 FRANCESCO BAGNAIA ITALIEN TEAM ITALIA <strong>FIM</strong> FTR HONDA<br />
5 ROMANO FENATI ITALIEN TEAM ITALIA FMI FTR HONDA<br />
7 EFREN VAZQUEZ SPANIEN MAHINDRA RACING MAHINDRA<br />
8 JACK MILLER AUSTRALIEN RACING TEAM GERMANY FTR HONDA<br />
9 TONI FINSTERBUSCH DEUTSCHLAND KIEFER RACING KALEX KTM<br />
11 LIVIO LOI BELGIEN MARC VDS RACING TEAM KALEX KTM<br />
12 ALEX MARQUEZ SPANIEN ESTRELLA GALICIA 0‘0 KTM<br />
17 JOHN McPHEE GROSSBRITANNIEN RACING TEAM GERMANY FTR HONDA<br />
19 ALESSANDRO TONUCCI ITALIEN CARETTA TECHNOLOGY HONDA<br />
22 ANA CARRASCO SPANIEN JHK t-shirt LAGLISSE KTM<br />
23 NICCOLO ANTONELLI ITALIEN GO & FUN GRESINI Moto3 FTR HONDA<br />
25 MAVERICK VINALES SPANIEN JHK t-shirt LAGLISSE KTM<br />
29 HYUGA WATANABE JAPAN CARETTA TECHNOLOGY HONDA<br />
31 NIKLAS AJO FINNLAND AVANT TECNO KTM<br />
32 ISAAC VINALES SPANIEN BIMBO - ONGETTA-CENTRO FTR HONDA<br />
39 LUIS SALOM SPANIEN RED BULL KTM AJO KTM<br />
41 BRAD BINDER SÜDAFRIKA AMBROGIO RACING SUTER HONDA<br />
42 ALEX RINS SPANIEN ESTRELLA GALICIA 0‘0 KTM<br />
44 MIGUEL OLIVEIRA PORTUGAL MAHINDRA RACING MAHINDRA<br />
53 JASPER IWEMA NIEDERLANDE RW RACING GP KALEX KTM<br />
57 ERIC GRANADO BRASILIEN MAPFRE ASPAR TEAM Moto3 KALEX KTM<br />
58 JUAN GUEVARA SPANIEN CIP TSR HONDA<br />
61 ARTHUR SISSIS AUSTRALIEN RED BULL KTM AJO KTM<br />
63 ZULFAHMI KHAIRUDDIN MALAYSIA RED BULL KTM AJO KTM<br />
65 PHILIPP ÖTTL DEUTSCHLAND PADDOCK TT MOTION KALEX KTM<br />
66 FLORIAN ALT DEUTSCHLAND KIEFER RACING KALEX KTM<br />
77 LORENZO BALDASSARRI ITALIEN GO & FUN GRESINI Moto3 FTR HONDA<br />
84 JAKUB KORNFEIL TSCHECHISCHE REPUBLIK REDOX RW RACING GP KALEX KTM<br />
89 ALAN TECHER FRANKREICH CIP TSR HONDA<br />
94 JONAS FOLGER DEUTSCHLAND MAPFRE ASPAR TEAM Moto3 KALEX KTM<br />
99 DANNY WEBB GROSSBRITANNIEN AMBROGIO RACING SUTER HONDA<br />
12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />
49
WINTERZIELFAHRT<br />
„11. Winterzielfahrt“ des MC Görlitz<br />
zum Schloss Augustusburg<br />
Wie schon Tradition wird am zweiten Januar-Wochenende 2013 vor der Kulisse des Renaissanceschlosses<br />
Augustusburg im Erzgebirge zum „42. Motorradfahrer – Wintertreffen“ und zur „11. Winterzielfahrt<br />
des MC Görlitz im ADMV“ geladen! Das Schloss im Schnee und Motorräder gehören seit Jahren<br />
zum festen Bestandteil des Motorradfahrens im Winter. Dieses Jahr wird auf ordentliches Winterwetter<br />
gehofft. Hier ein paar Eckpunkte<br />
• Beim Wintertreffen <strong>2012</strong> wird es wieder die Verbindung Treffen und Sporttouristik geben!<br />
• Gemeinsam werden der MC Görlitz e.V. und Schloss Augustusburg die<br />
„11. Winterzielfahrt“ als Jubiläumsfahrt durchführen.<br />
• Eine Teilnahme an der „11.Winterzielfahrt des MC Görlitz“ braucht eine Voranmeldung bis zum<br />
19.12.<strong>2012</strong>!<br />
Folgender Ablauf ist geplant:<br />
Donnerstag 10. Januar 2013<br />
Empfangen des Codewortes für die Winterzielfahrt<br />
o Ab 18.00 Uhr wird über Hotline oder die Webseite www.winterzielfahrt.de das Codewort zur Vorbereitung<br />
bereitgestellt.<br />
Freitag 11. Januar 2013<br />
„11.Winterzielfahrt“ des MC Görlitz e.V. nach und auf Schloss Augustusburg<br />
o Gefahren wird nach einem Codewort. Start ab 06.40 Uhr. Ziel 16.00 Uhr auf Schloss Augustusburg.<br />
Abends gemütliches Beisammensein der Teilnehmer der Winterzielfahrt im Schlosshof. Bekanntgabe<br />
der Ergebnisse.<br />
Samstag 12. Januar 2013<br />
„42. Motorradfahrer – Wintertreffen“ auf Schloss Augustusburg<br />
• Siegerehrung der „11.Winterzielfahrt des MC Görlitz e.V.“ auf dem Schlosshof<br />
• Großer Teilemarkt, Bikergottesdienst, Festzelt mit Livemusik und Motorradmuseum laden zum Verweilen<br />
ein.<br />
Mehr Informationen und Nennungen sind zu richten an:<br />
• MC Görlitz e.V.<br />
• Schloss Augustusburg<br />
www.winterzielfahrt.de<br />
mc.goerlitz@zweirad-rallye.de<br />
Tel./Fax 03581/312474<br />
www.die-sehenswerten-drei.de<br />
info@die-sehenswerten-drei.de<br />
Tel. 037291/ 3 80-0<br />
Teilnehmer sind auf Schloss Augustusburg wie immer herzlich willkommen! Wir hoffen wir sehen uns!<br />
<strong>Speed</strong>-Verlag<br />
Messe & Marketing<br />
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Hüttengrundstraße 1<br />
09337 Hohenstein-Ernstthal<br />
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