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Speed-Magazin 2012 FIM MotoGP World Champions (Vorschau)

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Ihr Motorradmagazin<br />

EICMA • Macau GP • IDM • SBK • <strong>MotoGP</strong><br />

www.speed-verlag.de • www.speed-online.info<br />

Dezember <strong>2012</strong>/ Nr. 12/ 18. Jahrgang


VORWORT<br />

Vorwort<br />

Eine aufregende Motorsport-Saison ist zu Ende und erneut feiert Deutschland zwei Weltmeister. Sandro Cortese hat seinen Traum Wirklichkeit<br />

werden lassen und ist frisch gebackener Champion in der Moto3 und sucht nun seine neuen Herausforderungen eine Klasse<br />

höher. Sebastian Vettel schaffte einen Hattrick und ist jüngster dreifach-Weltmeister in der Geschichte der Formel 1. Stefan Bradl gab<br />

ein beeindruckendes Debüt in der <strong>MotoGP</strong> und mit dem Teamwechsel von Jonas Folger kann sich der deutsche Motorradsport auch auf<br />

ein erfolgreiches Jahr 2013 freuen. Natürlich wollen wir einen Marcel Schrötter nicht vergessen, der ein sehr ereignisreiches Jahr <strong>2012</strong><br />

hinter sich hat, genauso wie das Kiefer Racing Team, die Max Neukirchner verletzungsbedingt durch Mike di Meglio ersetzten mussten<br />

und als Weltmeisterteam, bedingt durch fehlende Ergebnisse, das ganze Jahr über nicht zu beneiden waren. Mit Florian Alt und Toni<br />

Finsterbusch wird bei Kiefer nun ein Neuanfang in der Moto3 gestartet, wie es in der Vergangenheit sehr erfolgreich mit Stefan Bradl<br />

praktiziert wurde. Philipp Öttl gibt seinen Einstand im Team von Paddock TT Motion auf einer Kalex KTM in der Moto3. Max Neukirchner<br />

geht zurück zu den Superbikes und versucht dort an alte Erfolge anzuknüpfen.<br />

BMW gibt seine Geschicke im internationalen Motorradrennsport nach Italien. Bernhard Gobmeier wechselt darauf hin als motorsportlicher<br />

Leiter zu Ducati, deren Geschäfte mittlerweile Audi übernommen hat. <strong>MotoGP</strong>-Vermarkter Dorna mischt jetzt in der Superbike Weltmeisterschaft mit und der<br />

DMSB gibt die Vermarktung der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft in die Hände der neu gegründeten Firma Motor-Events, die nun mit sehr guten<br />

Ansätzen versucht, den Karren im nationalen Motorradsport aus dem Dreck zu ziehen. Auch dort wird es 2013 wieder interessante Rennen zu sehen geben, jetzt gilt<br />

es, wieder Zuschauer an die Strecken zu bringen, die sich das Spektakel ansehen. An großen Namen scheitert es auch da nicht und die Nähe zum Fan war in der<br />

Vergangenheit immer beispielhaft. Wie sich die Sachen entwickeln, liebe Leser, bleibt abzuwarten. <strong>Speed</strong> wird jedenfalls helfen wo es nur geht, zumindest im nationalen<br />

Bereich, um attraktiven Motorsport bekannter zu machen und damit auch den Werken, Importeuren und Händlern hier im Lande ein Stück weit helfen, ihre Geschäfte<br />

2013 wieder etwas anzukurbeln. Dazu müssen natürlich zunächst gewisse Grundvoraussetzungen geschaffen werden, an denen in Moment intensiv gearbeitet wird. Es<br />

wird auf alle Fälle, und das kann ich ihnen jetzt schon versprechen, einige positive Überraschungen geben. Wie diese genau aussehen, erfahren sie konkret in unseren<br />

nächsten Ausgaben im neuen Jahr.<br />

In diesem Sinne wünscht Ihnen die gesamte Redaktion des <strong>Speed</strong> Motorradmagazins eine<br />

frohe und besinnliche Weihnachtszeit. Etwas Zeit, den Alltag einfach mal hinter sich zu lassen<br />

und natürlich einen guten Start ins neue Jahr 2013.<br />

Inhalt 12-<strong>2012</strong><br />

Ihr André Birkenkampf Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04-05 Händlernews<br />

Seite 06-11 EICMA<br />

Seite 12-16 Macau GP<br />

Seite 18 IDM News<br />

Seite 19-21 SBK<br />

Seite 22-24,29 <strong>MotoGP</strong> Phillip Island<br />

Seite 25-28 Poster<br />

Seite 30-39 <strong>MotoGP</strong> Valencia<br />

Unsere neue Homepage<br />

Seite 40-41 Interview Dominique Aegerter<br />

www.speed-online.info<br />

Seite 42 Dirk Heidolf<br />

Seite 43-49 <strong>MotoGP</strong> Tests Valencia<br />

Seite 50 Winterzielfahrt<br />

Sonderheft<br />

Sehr geehrte Macher von <strong>Speed</strong>! Ich möchte mich bei Ihnen für das super gemachte<br />

Sonderheft Six Days bedanken. Ich bin Jahrgang 1954, geboren in Sachsen und lebe<br />

seit vielen Jahren in Baden-Württemberg. Trotz der Entfernung habe ich kaum ein Rund<br />

um Zschopau verpasst, die Six Days waren natürlich Pflicht für mich. In Ihrem Heft<br />

habe ich all meine Idole aus früheren und heutigen Tagen wiedergefunden, ausserdem<br />

waren viele interessante Geschichten und Fakten aus den alten MZ-Zeiten zu lesen.<br />

Dafür nochmals Vielen Dank!<br />

Mit freundlichen Grüssen Andreas Giebe via E-Mail.<br />

Immer die neusten News aus<br />

dem kompletten Motorradsportbereich.<br />

Titelbild-Foto<br />

Dani Pedrosa<br />

Weltmeister Moto3, Moto2, <strong>MotoGP</strong><br />

Foto: Tobias Linke<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

3


HÄNDLERNEWS<br />

Zupin<br />

ADAC MX Masters<br />

Einschreibung für das ADAC MX Masters 2013 ab 1. Dezember möglich<br />

Der 1. RMC Reutlingen in Baden-Württemberg kehrt als Veranstalter zurück<br />

Mehr unter www.zupin.de<br />

TTSL<br />

TTSL unterstützt in der kommenden Saison Moto3-Weltmeister Sandro Cortese<br />

in der Moto2. Das Dynavolt-Intact GP Team wird mit den gleichen TTSL-<br />

Reifenwärmern ausgerüstet, die bereits Pol Espargaro in diesem Jahr zum<br />

zweiten WM-Platz geführt haben. Die TTSL-Geschäftsführer Rainer Tschauder<br />

und Franz Lesl sehen darin die Bestätigung, ein hervorragendes Produkt<br />

am Markt zu haben, welches selbst den hohen Ansprüchen von Moto-GP-Profis<br />

genügt, aber auch für den Hobbyrennfahrer erschwinglich ist.<br />

Vor Weihnachten wird ein von Pol Espargaro signierter und benutzter Satz<br />

Reifenwärmer mit Pons Team-Branding zugunsten der Stiftung „Wings For<br />

Life“ versteigert.<br />

Weitere Infos unter www.ttsl.de<br />

Foto: Fritz Glänzel<br />

Nach dreijähriger Pause kehrt einer der traditionsreichsten Motocross-Veranstalter<br />

zum ADAC MX Masters zurück. Der 1. RMC Reutlingen wurde jetzt<br />

als Ausrichter für die zweite Runde des ADAC MX Masters 2013 bestätigt.<br />

Am 11. und 12. Mai starten die Piloten des ADAC MX Masters und des ADAC<br />

MX Youngster Cup auf der Naturstrecke knapp 40 Kilometer südlich der<br />

baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Die Vorbereitungen<br />

für die neue Saison laufen auf Hochtouren. Ab 1. Dezember <strong>2012</strong> ist die<br />

Einschreibung für alle permanenten Starter geöffnet.<br />

Wie gewohnt können sich alle Piloten über das Online-Formular auf www.<br />

adac.de/motorsport in der Rubrik ADAC MX Masters oder direkt auf www.<br />

adac-mx-masters.de um einen der begehrten Startplätze bewerben. Im Vorjahr<br />

wollten mehr als 600 Piloten beim ADAC MX Masters an den Start gehen.<br />

Nennschluss ist der 15. Februar 2013.<br />

Altersregelung im ADAC MX Junior Cup<br />

Aufgrund der vielen Anfragen möchte der ADAC nochmals darauf hinweisen,<br />

dass die Altersregelung des ADAC MX Junior Cups auch im Jahr 2013<br />

unverändert bleibt. Fahrer haben weiterhin bis zum Alter von 15 Jahren die<br />

Möglichkeit, in der Klasse 85ccm zu fahren. Das betrifft die Jahrgänge 1998<br />

bis 2003. Der ADAC wird die Änderungen der <strong>FIM</strong> und UEM nicht mittragen<br />

und bietet allen Fahrern, die zu alt für UEM und <strong>FIM</strong> sind - beziehungsweise<br />

die körperlichen Voraussetzungen für einen Aufstieg noch nicht haben - die<br />

Chance an, ein weiteres Jahr 85ccm im ADAC MX Junior Cup zu fahren.<br />

Reutlingen wieder Ausrichter einer ADAC MX Masters-Veranstaltung<br />

Auch 2013 zählen insgesamt acht Läufe zur Serie. Das Auftaktrennen zur<br />

neunten Saison des ADAC MX Masters findet am 27./28 April traditionell<br />

in Fürstlich Drehna/ Brandenburg statt. Die Piloten der ADAC MX Masters-<br />

Klasse und des ADAC MX Youngster Cups fahren alle acht Rennwochenenden.<br />

Die Saison für die Teilnehmer im ADAC MX Junior Cup umfasst sechs<br />

Veranstaltungen. Sie lassen die Läufe in Reutlingen am 11./12. Mai und im<br />

oberösterreichischen Ried im Innkreis am 10./11. August aus.<br />

Im Mai blickt die Motocross-Gemeinde nach Reutlingen in Baden-Württemberg.<br />

Der 1. Rad- und Motorsportclub 1887 e.V. Reutlingen war schon in den<br />

Jahren 2007 bis 2009 Gastgeber für das ADAC MX Masters. Der 1. RMC gilt<br />

als routinierter Veranstalter, der bereits mehrere Weltmeisterschaftsläufe und<br />

viele Internationale Deutsche Meisterschaftsläufe ausgetragen hat. Einer der<br />

Höhepunkte in der Reutlinger MX-Vergangenheit ist der Preis der Nationen,<br />

der vom 1. RMC am 29. Juli 1956 ausgetragen wurde. Diese Veranstaltung<br />

gilt heute als erster Motocross-Weltmeisterschaftslauf in Deutschland.<br />

Nach dem Auftakt in Fürstlich Drehna und der Veranstaltung in Reutlingen<br />

zieht am 22./23. Juni der Motocross-Zirkus weiter ins nur wenige Kilometer<br />

entfernte Aichwald bevor es am 20./21. Juli in den hohen Norden nach<br />

Tensfeld/ Schleswig-Holstein und am 10./11. August grenzüberschreitend<br />

ins österreichische Ried geht. Für die drei noch verbleibenden Rennen reisen<br />

die Pilotinnen und Piloten am 31.8./1.9 ins baden-württembergische Gaildorf,<br />

am 14./15.9 ins sächsische Jauer und am 21./22.9 ins schwäbische<br />

Holzgerlingen.<br />

Die Termine 2013 im Überblick (Stand: 19. November <strong>2012</strong>)<br />

27./28. April Fürstlich Drehna (M/Y/J)<br />

11./12. Mai Reutlingen (M/Y)<br />

22./23. Juni Aichwald (M/Y/J)<br />

20./21. Juli Tensfeld (M/Y/J)<br />

10./11. August Ried/ A (M/Y)<br />

31.8./1. September Gaildorf (M/Y/J)<br />

14./15. September Jauer (M/Y/J)<br />

21./22. September Holzgerlingen (M/Y/J)<br />

4 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


HÄNDLERNEWS<br />

HJC<br />

Testsieger-Technologie jetzt auch für die Crosser. Die bewährte P.I.M.-Schalen-konstruktion<br />

des mehrfachen Testsiegers RPHA 10 macht den RPHA X<br />

1.100 gr. leicht (Gr. S) und sehr komfortabel. Doch auch so sicher wie der<br />

große Bruder von der Straße soll er sein. Laminatverstärkungen und die kantige<br />

Außenstruktur machen das Kinnteil außerordentlich verwindungssteif.<br />

Für den nötigen Durchblick und eine hervorragende Brillenanpassung soll<br />

das groß ausgeschnittene Gesichtsfeld sorgen.<br />

Probrake<br />

probrake – Bremstechnik in höchster Qualität<br />

Die probrake GmbH mit Sitz in Freiburg ist Hersteller von Stahlflexleitungen,<br />

Wave-Bremsscheiben, CNC gefrästen Brems- und Kupplungshebeln und<br />

Zubehör. Alle Produkte erfüllen höchste Qualitätsansprüche und sind aufgrund<br />

des Designs echte Tuning-Highlights. Ausgeliefert werden die meist in<br />

Deutschland gefertigten Produkte zum größten Teil mit ABE zu verblüffend<br />

günstigen Preisen. Schnelle Lieferzeiten und bester Service runden das Konzept<br />

ab.<br />

probrake Stahlflex-Leitungen mit original TEFLON® Innenseele und Aluminium-,<br />

Messing- oder Edelstahlanschlüssen werden für fast alle gängigen<br />

Motorräder und PKWs mit ABE hergestellt. Sonderwünsche werden zu Pauschalpreisen<br />

und ganz ohne Aufpreis zu Standardlängen produziert! Stahlflexleitungen<br />

sind nahezu unbegrenzt haltbar und schon ab 37,95 Euro pro<br />

Kit verfügbar!<br />

Neu im Sortiment sind Hochleistungs-Motorrad-Bremsscheiben im Wave-<br />

Design mit ABE. Diese sind nicht nur extrem leicht und belastbar, sondern<br />

überzeugen auch durch eine gleichmäßige Bremsbelag-Reinigung und außergewöhnlich<br />

gute Verzögerungs-Werte. Durch die zweiteilige Bauweise<br />

der probrake-Bremsscheiben mit speziellen Edelstahl-Floatern kann sich<br />

der Außenring unter extremen Bedingungen ausdehnen, ohne dass sich die<br />

Bremsscheibe konisch verformt. Die spezielle Legierung des Außenrings ist<br />

extrem abriebfest, was zu einer langen Laufleistung bzw. einem geringen<br />

Verschleiß führt.<br />

CNC gefräste Aluminium Brems- und Kupplungshebel mit ABE in verschiedenen<br />

Eloxalfarben sind ein echtes Tuning-Highlight und lassen sich in Sekunden<br />

ohne Werkzeug an jede Handgröße oder Gegebenheit anpassen.<br />

probrake Brems- und Kupplungs-Präzisionshebel sind zudem sechsfach in<br />

Skalen verstellbar und extrem leicht.<br />

Bremstechnik Zubehör, wie Hohlschrauben, Bremslichtschalter, Schnellkupplungen<br />

und Verteiler liegen in höchster Qualität zum Verkauf bereit.<br />

Der Geschäftsführer und Gründer der probrake GmbH, Andreas Voigt, ist seit<br />

Jahren im Bereich Bremstechnik und der Motorradbranche zuhause. Das<br />

Sortiment wird ständige um hochqualitative Produkte erweitert. Bestehende<br />

Produkte werden regelmäßig verbessert und weiterentwickelt. Auf Qualität,<br />

Umwelt und regionale Produktion sowie einer ausgezeichneten Kundenzufriedenheit<br />

wird größten Wert gelegt.<br />

Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Bauteilen für Kraftfahrzeuge<br />

entspricht dem Managementsystem nach deutschem und internationalem<br />

Straßenverkehrsrecht.<br />

Telefix<br />

Universal Vorderradheber 65.10.32<br />

Für die meisten gängigen Motorräder verwendbarer Vorderradheber<br />

mit Aufnahmestücken für unten hohle Gabeltauchrohre.<br />

- einfaches und sicheres Entlasten des Vorderrades<br />

- gute Zugänglichkeit zu Felgen und Bremsen<br />

- extrem standsicher zur Reinigung, Reifenwechsel und sonstigen Arbeiten<br />

- robuste Stahlrohrkonstruktion mit großen Rädern<br />

- Universell einstellbar<br />

- spezielle Aufnahmepilze mit Höhenverstellung für viele gängige Modelle<br />

(Sondermodelle - siehe Zubehör)<br />

Hinweis: Aus Stabilitätsgründen darf der Vorderradheber nur in Verbindung<br />

mit einem Hinterradheber oder Hauptständer verwendet werden!<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

5


Crisi dell’MotoText und Fotos: Bernd Lukas George<br />

Wenige neue Motorräder, sparsame<br />

oder abgesagte Messeauftritte<br />

EICMA in Mailand<br />

„Eine Messe soll immer auch die wirtschaftliche<br />

Situation im Land darstellen“, so fing der <strong>Speed</strong>-<br />

Bericht zur EICMA im letzten Jahr an. Und diese<br />

wirtschaftlichen Eckdaten haben sich - anders als<br />

zur INTERMOT - mit voller Wucht auf den italienischen<br />

Motorradmarkt übertragen. Während weite<br />

Teile der Halbinsel mit heftigen Überflutungen<br />

zu kämpfen hatten, konnte die Zweiradindustrie in<br />

Mailand nur ihre Wunden lecken. Auf allen Pressekonferenzen<br />

wurden die schwierigen Marktzahlen<br />

beleuchtet und Ducati-Boss Gabriele del Torchio<br />

musste sich geradezu dafür entschuldigen, den<br />

italienischen Markt nicht schon komplett abzuschreiben.<br />

„Auch wenn es schwierig ist, dürfen<br />

wir nicht vergessen, dass wir ein italienisches Unternehmen<br />

sind“, erklärte der ehemalige Fonds-<br />

Verwalter. Um dann noch nachzuschieben: „Der<br />

deutsche Markt macht Spaß und wird sicher bald<br />

zum zweitwichtigsten Markt hinter den USA für<br />

uns!“ Noch mehr Freude macht dem nun Audi-<br />

Angestellten sicher auch der südostasiatische<br />

Bereich. Dort hat man um sagenhafte 133 %<br />

zugelegt. Und das durchaus in bemerkenswerten<br />

Größenordnungen: mit 1.500 Einheiten hat Thailand<br />

beispielsweise die ehemalige Kolonialmacht<br />

England überholt und bei erdrutschartigen 33 %<br />

Rückgang des italienischen Marktes (sowohl Gesamtmarkt<br />

als auch Ducati-Umsatz) ist es nur<br />

noch eine Frage der Zeit, bis man im Herstellungsland<br />

weniger umsetzt als beispielsweise in<br />

Indonesien oder Malaysia, die zusammen bereits<br />

länger auf vierstellige Umsätze kommen. Entwicklungen,<br />

die der anwesende Marketing- und<br />

Vertriebs-Vorstand der AUDI AG, Luca de Meo,<br />

sicherlich bestens kennt. Ohne die boomenden<br />

Märkte in Asien und Südamerika hätten es auch<br />

die Ingolstädter Autobauer deutlich schwieriger.<br />

Womit eine spürbare Verschiebung der globalen<br />

Wertigkeiten nachvollziehbar wird. Länder, die zu<br />

Wendezeiten noch das Prädikat „Entwicklungsoder<br />

Schwellenland“ trugen, stehen nun im Fokus<br />

der Marketingmanager von Luxusgütern. Als<br />

Gegenleistung dieser globalen Kräfteverlagerung<br />

bekommt nun Europa jede Menge Zweirad-Neuheiten<br />

aus der vermeintlichen „Dritten Welt“ geliefert.<br />

Das praktische Beispiel lieferte Honda nur<br />

eine Stunde später auf der Pressekonferenz. Die<br />

neue Modellreihe um die zweizylindrige CB 500<br />

kommt - genau wie zahlreiche Triumphs - aus<br />

Thailand. Der neue Honda-Roller wird in China<br />

produziert und die europäische Marke KTM lässt<br />

jetzt bereits drei Modelle in Indien fertigen. Und<br />

fast schon selbstverständlich kommen die neuen,<br />

kleinen Maschinen bei Suzuki, Kawasaki, Yamaha,<br />

BMW und vielen anderen aus Südostasien<br />

oder Lateinamerika.<br />

Schön, dass sie kommen. Und deshalb müssen<br />

sie auch irgendwo vorgestellt werden. Und dabei<br />

hat Mailand zumindest einen Vorteil: da gibt es<br />

reichlich Damen, die sich mehr als freuen, wenn<br />

sie auf einem rassigen Zweirad posieren dürfen.<br />

Und nebenbei auch noch möglichst oft abgelichtet<br />

werden.<br />

Also raus mit der Kamera, Augen und Ohren auf.<br />

Und endlich los zum Messerundgang auf der 70.<br />

EICMA in Mailand vom 15. bis zum 18. November.<br />

Damit wir nichts verpassen, gehen wir die Sache<br />

am besten in alphabetischer Reihenfolge an. Damit<br />

findet der erste Stop beim aktuellen Superbike-Weltmeister<br />

Aprilia statt. Doch anstatt den<br />

Titel zu feiern, hat Max Biaggi mit seinem doch<br />

unerwarteten Rücktritt dafür gesorgt, dass das<br />

Fahrerkarussell nochmals mächtig <strong>Speed</strong> aufgenommen<br />

hat. (Mehr dazu in diesem Heft.) Auf<br />

Basis der Dorsoduro 1200 hat man in Noale eine<br />

Reisemaschine auf die Straßenreifen gestellt, die<br />

sicherlich in der Lage ist dem Platzhirsch BMW GS<br />

einige Käufer abzujagen. Die CapoNord hat in den<br />

Sport- und Touring-Modi der wählbaren Bordelektronik<br />

128 PS, von denen im Regen-Modus dann<br />

aber 28 im Stall bleiben. Neben ABS und Traktionskontrolle<br />

wurde eindeutig die überwiegende<br />

Straßennutzung in das Lastenheft der Entwickler<br />

diktiert. Die formschönen Packtaschen (29 Liter,<br />

in Fahrzeugfarbe lackiert) machen genauso wie<br />

der 24-Liter-Tank Lust auf ausgedehnte Reisen.<br />

Eine einstellbare 43 mm Upside-Down Gabel, der<br />

190er Hinterreifen und die leistungsstarke Bremsanlage<br />

von Brembo machen den V2 zu einem<br />

möglichen Superbike-Jäger. Ebenfalls nicht zu<br />

übersehen ist der Trend zu elektronischen Fahrwerkskomponenten:<br />

ADD (Aprilia Dynamic Damping)<br />

soll immer für die perfekte Straßenlage<br />

sorgen. Als Weltmeister feierte man natürlich<br />

auch die V4-Maschinen, wobei einige Besucher<br />

eine Factory-Version der RSV4 erwarteten. Die<br />

Aprilia-Entwicklungsabteilung hat sich aber mit<br />

neuen Farben, zahlreichen Weiterentwicklungen<br />

bei den elektronischen Assistenzsystemen und<br />

dem Motormanagement auch bei den bisherigen<br />

Modellreihen intensiv auf die Mailänder Messe<br />

vorbereitet. Doch leider war auch dort in jedem<br />

zweiten Satz von der „riesigen Kaufzurückhaltung<br />

auf dem heimischen Markt“ die Rede.<br />

Nach dem „A“ von Aprilia kommt das „B“. Und<br />

dabei ist die erste Marke Benelli. Die Traditionsmarke<br />

aus Pesaro, die nun schon seit einigen<br />

Jahren in chinesischem Besitz ist, zeigte still und<br />

heimlich einige Sensationen. Jahrelang bestand<br />

das Programm aus großen Dreizylindern. Die beiden<br />

in der Vergangenheit mehrfach gezeigten Einund<br />

Zweizylinder-Studien waren am Stand nicht<br />

zu finden. Dafür aber eine BN 600 mit einem modernen<br />

Vierzylinder-Motor. Die angegebenen 82<br />

PS Spitzenleistung liegen unter dem 600er Supersportler-Niveau,<br />

wie auch die Höchstdrehzahl<br />

von 11.500 U/min. Vorne hat die Maschine eine<br />

kräftige Bremsanlage (Brembo) mit 320er Doppelscheiben<br />

und steht auf 17 Zoll-Rädern, die mit<br />

120 und 180 mm breiten Reifen besohlt sind. Die<br />

für 2013 präsentierte Maschine ist als Basismodell<br />

natürlich perfekt für den neuen europäischen<br />

Einstiegsführerschein ab Januar. Dann darf die<br />

Motorleistung zur Drosselung nur noch halbiert<br />

werden – also keine GSXR 1000 gedrosselt für Einsteiger.<br />

Denkbar auch, dass noch ein Supersportler<br />

und ein Reisemotorrad folgen. Sicherlich wird<br />

es dagegen schon im nächsten Jahr zwei kleine<br />

6 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


EICMA IN MAILAND<br />

Benellis mit 150 und 250 cm³ geben. Knapp 25<br />

PS soll der größere der beiden Einzylinder liefern<br />

und dürfte für viele Pendler eine Alternative zum<br />

Roller werden. Was auch für die gezeigte 250 Motard<br />

gelten dürfte, die einige BMW-Single-Designdetails<br />

auf europäische Straßen bringen soll. Tolle<br />

Scooter hat Benelli mit dem PEPE in Zwei- und<br />

Viertakt, dem 49X, der Reihe X 125/150, dem<br />

Macis 125/150 und den vier Caffe Nero-Rollern<br />

mit 125/150/250 und 350 cm³. Entscheidend<br />

für eine gute Verbreitung wird neben dem Preis<br />

die Lieferfähigkeit und die Qualität sein. Modellgepflegt<br />

zeigten sich die bekannten Dreizylinder<br />

mit 899 und 1130 cm³. TNT und die TRE-K Modelle<br />

sind immer noch faszinierende Maschinen.<br />

Bei Beta zeigte man neben dem bestehenden<br />

Programm eine neue 250/300er Enduro, die mit<br />

einem neuen, selbst entwickelten Zweitaktmotor<br />

durchs Gelände pflügen soll. Die 300er ist mit<br />

72 x 72 mm quadratisch ausgelegt, wogegen der<br />

250er Zylinder lediglich 66,4 mm Durchmesser<br />

hat. Deutlich schwerer, deutlich teurer und beim<br />

Ducati-Motor auch mit dickeren Kolben bestückt,<br />

sind die Bimotas aus dem Badeort Rimini. In der<br />

DB 11 VLX soll ab der nächsten Saison ein aufgeladener<br />

Ducati Testastretta-Motor aus der Diavel<br />

mit einem Kompressor auf 191 PS aufgepustet<br />

werden. In Verbindung mit stolzen 146 Nm Drehmoment<br />

und dem leichten, handlichen Fahrwerk<br />

verspricht ein solches Fahrzeug viel Fahrspaß.<br />

Aber sicher auch einen Einstandspreis deutlich<br />

über 25.000 Euro. Die werden bereits für die<br />

Basis DB 11 aufgerufen. Bimota-Vertriebsleiter<br />

Ralph Franzen war aber genauso stolz auf die erste<br />

Bimota-Enduro: die DBX 1100 verwendet den<br />

1100er Evolution-Motor, hat zum 17“-Hinterrad<br />

ein 19“-Vorderrad und<br />

wird fahrfertig mit 14<br />

Litern Sprit unter 175<br />

Kilo wiegen. Manche<br />

Fans hatten aber nur<br />

Augen für die Dame,<br />

die auf dieser Maschine<br />

und im Wechsel auf der<br />

ausgestellten Moto2-<br />

Rennmaschine saß.<br />

Wenn Marcel Schrötter<br />

etwas älter wäre, würde<br />

er Bimota bestimmt<br />

nicht mehr verlassen!<br />

Andererseits gibt es ja<br />

keine Gewissheit, daß<br />

die junge Dame auch<br />

bei Testfahrten immer<br />

in der Box wartet. Und<br />

für Testfahrten gibt<br />

es bei Bimota sicher<br />

genug Gelegenheit.<br />

Neben der Tesi, deren<br />

Achsschenkellenkung noch weiter entwickelt wird,<br />

zeigten die Fahrwerksbauer von der Adriaküste<br />

auch ein Prototypfahrwerk für die Moto2-WM. Das<br />

innovative Fahrwerk ist größtenteils aus Magnesium<br />

und Carbon gefertigt und kann bereits für<br />

60.000 Euro zum Einsatz in der italienischen oder<br />

spanischen Meisterschaft bestellt werden. Noch<br />

Das Flaggschiff von Moto Guzzi mit deutlich mehr Hubraum: California 1400 Touring<br />

nicht bestellt werden kann die nächste Sensation<br />

am Bimota Stand: die Bimota BB2! Mehr als 20<br />

Jahre nach der BB1 mit dem 48 PS-Einzylinder<br />

kommt im nächsten Jahr die BB2 mit dem Motor<br />

der S 1000 RR. Verständlich, wenn man bedenkt<br />

dass der ehemalige BMW-Werkspilot Ruben Xaus<br />

nun bei Bimota arbeitet. Angeblich soll er auch<br />

schon wegen SBK Wildcard-Einsätzen angefragt<br />

haben. Design und Lackierung der bildhübschen<br />

Maschine hinter Glas wecken Erinnerungen an die<br />

glorreichen Zeiten, als Bimota mit Virginio Ferrari<br />

SBK-Weltmeister wurde und ein gewisser Davide<br />

Tardozzi sein Vize war. Ein sportlicher Über-Hammer<br />

kommt da auf uns zu! Touristischer möchte<br />

dagegen die DB 12 Tourist bewegt werden. Mit<br />

einem hohen Lenker und Koffern (von Hein Gericke)<br />

hat man ein Reisemotorrad gebaut. Eine<br />

Mutation, die uns auf dieser Messe noch öfters<br />

begegnen wird. Von Grund auf als Reisemaschinen<br />

geplante Exponate gab es dagegen bei BMW<br />

und der Tochter Husqvarna. Gemeinsam feiern<br />

die beiden Unternehmen in 2013 „200 Jahre Motorradproduktion“.<br />

BMW kann dabei auf 90 Jahre<br />

zurück blicken, wogegen die norditalienischen<br />

Schweden mit bayrischem Besitzer auf stolze<br />

110 Jahre Zweiradgeschichte verweisen können.<br />

Bei BMW gab es dann auch drei Sondermodelle<br />

zu sehen. Jeweils 350 € Mehrpreis werden für die<br />

Die neue Multistrada 1200 hat eine neue Entwicklungsstufe des „4-in-1 Konzepts“ erreicht.<br />

Dank der Ducati Skyhook Suspension ist sie noch vielseitiger.<br />

herrlich schwarzen (und in unterschiedlichen Bereichen<br />

eloxierten) R 1200 RT, R 1200 R und GS<br />

1200 Adventure aufgerufen. Eine Investition, die<br />

sich sicher lohnt. Ein Drittel der BMW-Geschichte<br />

wurde von den K-Modellen mitbestimmt. Damit<br />

hat auch diese Modellreihe ein Sondermodell verdient.<br />

Die Geburtstags-K 1300 S hat neben einer<br />

Sonderlackierung einige HP-Komponenten und<br />

einen Topf von Akrapovic. Chic und schnell und<br />

wahrscheinlich bald vergriffen. Das könnte auch<br />

der Neuvorstellung F 800 GT passieren. Die Reisevariante<br />

mit dem 800 cm³-Paralleltwin erhielt<br />

eine sehr gefällige Verkleidung, eine hübsche Lackierung<br />

und die neuesten elektronischen Helferlein.<br />

Und wenn man dann den BMW-Stand umrundete,<br />

fand man auch schon die Polizei-Version der<br />

800 GT, für die sich sogar zwei indische Staats-<br />

Beamte interessierten. Erstmals in Italien gezeigt<br />

wurden auch die S 1000 HP4 und der neue Wasserboxer.<br />

Ein Erfolgsmotorrad, das auch weiterhin<br />

so manch anderem Hersteller Kopfschmerzen<br />

bereiten dürfte. Stunt-Profi Chris Pfeiffer musste<br />

fleißig Autogramme schreiben und die Girls und<br />

Superbikes wurden häufig abgelichtet. Das Logo<br />

der nächstjährigen Geburtstagsfeier macht aber<br />

bereits deutlich, welches neue Motorrad spätestens<br />

zu den Biker Days in Garmisch kommen<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

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EICMA IN MAILAND<br />

8 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Ducati 1199 Panigale: Da werden Träume wahr<br />

MV Agusta Brutale 800, nähere Auskünfte bei Ihrem MV Agusta Fachhändler!<br />

wird: die Konturen der schon in Mailand erwarteten<br />

„Low-Rider“ wurden auf Basis der R 1200 R<br />

klar. Ein Naked Bike, welches die Krise in Italien<br />

beenden kann!<br />

Mit „C“ dürfen wir CF-Moto nicht vergessen. Zhejiang<br />

Chunfeng wurde erst 1989 von den Brüdern<br />

Lai gegründet und stellte Motorräder für den heimischen<br />

Markt her. Sieben Jahre später startete<br />

die eigene Motoren-Produktion und im Jahr 2004<br />

kam zu den Zweirädern eine Quad-Produktion<br />

hinzu. Seit 2007 fertigt man in einem komplett<br />

neuen Werk und unter den 1200 Mitarbeitern<br />

gibt es auch einige begabte Ingenieure und Designer,<br />

denn die Chinesen überraschten mit zwei<br />

blitzsauberen Studien einer 650 cm³ Mittelklasse<br />

Maschine. Besonders der Tourer gefiel mit<br />

einer praktischen Verkleidung, europäischen Design<br />

(„Ne kleine Trophy“) und dürfte mit einem<br />

Kampfpreis für eine Überraschung sorgen. Also<br />

bauen! Touring ist nicht unbedingt der Schwerpunkt<br />

von Ducati. Die Bologneser zeigten die<br />

neue Hypermotard, die es direkt in drei Varianten<br />

zur Markteinführung gibt. Bernd aus Frankfurt<br />

war extra wegen dieser Premiere angereist und<br />

traf sich mit drei Freunden aus Südtirol schon am<br />

Vortag. „Der Aperol für stolze 15 Euro hat mich<br />

zwar gestern geschockt, doch die Hyper entschädigt!“,<br />

war sein erster Eindruck. Allerdings hat er<br />

auch noch Probleme. „Die Standard passt zwar<br />

mit elfeinhalb ins Budget, sieht aber dem Honda<br />

Crosstourer zu ähnlich. Die SP soll aber fast 15<br />

kosten! Mann, Mann.“ Nicht in Frage kommt für<br />

ihn die Hyperstrada. Das ist eine mit Packtaschen<br />

von SW Motech, hohem Lenker und Scheibe für<br />

die Reise vorbereitete und mit 12.790 Euro ausgezeichnete<br />

Hypermotard. Nach gleichem Muster<br />

hat man auch der Diavel („Strada“) Reisetalente<br />

anerzogen. Dort sogar mit „Sissy-Bar“. Keinerlei<br />

touristische Interessen hat die Panigale, die in<br />

Mailand als Corse vorgestellt wurde. Die Daten<br />

werden sicherlich auch Max Neukirchner und seinen<br />

Teamchef Mario Rubatto interessieren. 374<br />

Gramm an der Lichtmaschine gespart. Titan hier,<br />

Carbon dort. Neue Krümmerführung von Termignoni.<br />

Und und und. 31.990 gut angelegte Euro,<br />

wenn man so wie unser Max in der SBK-WM für<br />

Aufsehen sorgen will. Oder vor der Eisdiele. Ein<br />

tolles Motorrad und wir drücken Max Neukirchner<br />

schon jetzt fest die Daumen. Die nächsten beiden<br />

Marken decken auch wieder Extreme ab. Während<br />

Harley mit seinen großen V2-Motoren das obere<br />

Hubraumsegment bedient und einige Sondermodelle<br />

zum 110. Modelljahr mitgebracht hatte, ist<br />

die Marke Fantic seit den Sechzigern in den ganz<br />

Die Sensation schlechthin: Die MV Agusta Rivale 800 (drei verschiedene Mappings)<br />

kleinen Klassen zu Hause. Im Mittelpunkt stand<br />

eine bildhübsche 50er Six Days (6.690 Euro). In<br />

Zukunft soll der typische Doppelrohrrahmen aber<br />

auch 250er und 300er Zweitakter, sowie bald auch<br />

Viertakter vorwärts treiben. Nur noch Viertakter<br />

hat Honda im europäischen Programm. Über einige<br />

haben wir bereits gesprochen. Superbiker<br />

Jonathan Rea durfte die vollverkleidete CBR 500R<br />

auf die Bühne fahren, die im kommenden Jahr<br />

auch Einsatzmaschine des European Junior Cups<br />

sein wird. Für 19.990 Euro kann man sich damit<br />

im Rahmen der SBK-WM die Fahrkarte für die Superstock-EM<br />

holen. Wessen Budget nur die Hälfte<br />

hergibt, sollte über die Teilnahme am 150er-Junior<br />

Cup im Rahmen der Cross-WM nachdenken. Und<br />

wer davon wieder nur die Hälfte hat, kann sich<br />

den Honda-Roller NSS Forza bei seinem Händler<br />

bestellen. Oder noch einige Scheine drauflegen<br />

und für 5.490 Euro ab April die CB 500 F in die<br />

Garage stellen. Zum Preis von jeweils 5.990 Euro<br />

sind dann wenige Wochen später die Varianten X<br />

oder R mit dem neu konstruierten 470 cm³-Twin<br />

verfügbar. Preislich liegen die drei neuen mit den<br />

recht erfolgreich im Markt etablierten 700er NC-<br />

Modellen auf Augenhöhe. Die 35 kW Leistung<br />

werden aber durch den kleineren Hubraum bei<br />

höheren Drehzahlen produziert. Gleiches gilt für


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das Drehmoment von 43 Nm bei 7000 U/min (bei NC 700 sind es 60 Nm<br />

bei 4750 U/min). Vermutlich hat aber der Wirtschaftsboom im Produktionsland<br />

Thailand dazu geführt, dass die Twins nicht günstiger kalkuliert werden<br />

konnten. Andererseits könnte sich der Slogan „More choice – more fun“ bei<br />

dem reichhalten Angebot auch in guten Umsätzen auswirken. Das günstigste<br />

Honda-Angebot sind eindeutig die 50 Euro für die Repsol-Sonderlackierung<br />

am NSC 50 R-Roller, der sich in allen Farben mit 2 Litern auf 100 Kilometer<br />

begnügt. 300 Euro zusätzlich darf jeder beim Honda Händler abliefern, der<br />

die neue CBR 600 RR im Pedrosa-Lack ausfahren möchte. Für 2013 erhielt<br />

der Superstock 600-Champion eine Showa Big Piston-Gabel, neue Scheinwerfer<br />

und geänderte Kunststoffteile. Mit 12.290 Euro für die Basisversion,<br />

gelang es den Honda-Managern sogar, den Einstandspreis um 500 Euro zu<br />

senken. Ebenfalls deutlich gesenkt wurden Preis und Gewicht bei der nächsten<br />

Premiere: die Goldwing F6B verlor stolze 28 Kilo bei der Diät und darf<br />

dann ab März als einziger Sechzylinder-„Bagger“ für 24.590 Euro durch die<br />

Republik cruisen. Gefeiert wurde in Italien auch die CB 1100, die im Februar<br />

für 10.990 Euro beim Händler stehen und nur 450 mal nach Deutschland<br />

kommt. Neben zahlreichen Rennsport-Maschinen präsentierte Honda auch<br />

stolz (wie bereits in Köln) die CRF 450 Rallye. Pilot Helder Rodriguez zeigte<br />

sich optimistisch nach zwei Tagessiegen beim Finale der Rally-WM <strong>2012</strong>,<br />

bei der nächsten Dakar vorne dabei zu sein. Das will aber auch Joan Barreda,<br />

der seine Husqvarna TE 449 by <strong>Speed</strong>brain in die Pressekonferenz fuhr<br />

und danach lange Autogramme schrieb. Die BMW-Tochter zeigte als weiteres<br />

Highlight die Weiterentwicklung der Studie Moab, die nun als Bajaj 650 einen<br />

Einzylinder hat. Der Prototyp gefällt mit runden Formen beim Retro-<br />

Design und stellt eine Alternative zum „sharp edge-Design“ von Nuda 900<br />

(jetzt mit ABS bei 100 PS und 175 Kilo) und den beiden 650er Schwestern<br />

Strada und Terra in die Husky-Filialen. Wollen wir wetten, die kommt im 110.<br />

Firmenjahr noch! Und schon sind wie bei der K-Frage. Kawasaki brachte<br />

die ZX-6R mit 636 cm³ und die Z 800 mit auf die Messe. Beide waren aber<br />

schon in Köln gezeigt worden. Sehenswert war auf jeden Fall auch in Mailand<br />

die Sondershow „40 Jahre Z“. Diese waren genauso umlagert wie die WM-<br />

Siegermaschine von Kenan Sofuoglu und die ZX 10 R von „Fast-SBK-Champion“<br />

Tom Sykes. Ansonsten gilt hier: schöner Stand, mächtig Andrang und<br />

unser Lob für die Schwerpunktsetzung in Köln! Über dieses Lob dürfen sich<br />

auch Suzuki und Yamaha freuen. Suzuki wertete die Messe, die vor einigen<br />

Jahren aus dem jährlichen Wechsel mit der INTERMOT ausbrach, mit einer<br />

Pressekonferenz auf. Nach Geschichte, Umsatzzahlen und der Vorstellung<br />

des überarbeiteten Burgmann 650 und der Sonderserie „1 Million GSXR“<br />

sorgte eine riesige Tanzgruppe (die sich unters Publikum gemischt hatte und<br />

überhaupt nicht auffiel. Was einmal mehr die nicht vorhanden Zugangskontrollen<br />

zum sogenannten Mailänder Pressetag untermauert!) für einen plötzlichen<br />

„Flashmob“. Die Präsentation wurde damit zu einem vollen Erfolg und<br />

brachte der Marke deutliche Sympathien. Die gab es auch für die DL 1000 V<br />

Strom (schon gesehen), die nun definitiv für 2014 angesagt ist. Bei Yamaha<br />

stand der WM-Titel von Jorge Lorenzo im Mittelpunkt. Die neuen Teamfarben<br />

kommen auch auf den R-Modellen und der FZ 8 sehr gut. Wichtigstes Modell<br />

der Japaner in Italien ist der Großroller TMax. Verständlich dass man diesen<br />

(nach der V-Max im letzten Jahr) bei drei Customizern zur Überarbeitung<br />

abgab. Der Amerikaner Sands, der Franzose Lazareth und der Deutsche Walz<br />

lieferten sehr eigene und interessante Umsetzungen ab. Dazu gab es noch<br />

dramatisch individualisierte Umbauten der V-Max, der XJR 1300 und der<br />

XJ6 zu sehen. Customizing ist auch bei den Großserienherstellern angekommen<br />

und als Mittel einer erfolgreichen Kundenbindung umgesetzt!<br />

Nun aber wieder zurück in das Alphabet: KTM! Die Österreicher fühlen sich<br />

in Mailand ganz besonders wohl und sorgten für die höchste Weltmeisterdichte<br />

auf ihrer Pressekonferenz, die wie so viele Veranstaltungen durch umherirrende<br />

Prospekt- und Autogrammsammler gestört wurde. (Bitte nicht<br />

falsch verstehen, aber wenn ein Pressetag die gleichen Besucherzahlen<br />

wie ein Endverbrauchertag hat, ist etwas falsch gelaufen! Und Pressearbeit<br />

kaum möglich!) „Schuldig“ an dem Andrang waren die neuen KTMs, was<br />

auch verständlich war, wenn man die neue 1190 Adventure betrachtet. 150<br />

PS und 125 Nm versprechen bei 230 Kilo recht erquickende Fahrleistungen.<br />

Davon dürfen die Piloten einer 125er Duke nun auch träumen. Nach einer<br />

200er Variante hat man sich in Mattighofen (bzw. im indischen Akurdi) getraut,<br />

einen 390er Single in das leichte und stabile Fahrwerk zu hängen.<br />

44 PS dürften die Duke 390 zum Hecht in der neuen unteren Mittelklasse<br />

machen. Hut ab! Logisch, dass man mit dem entsprechenden Reisezubehör<br />

auch einen Tourer kreierte. Ein Schicksal, welches der gezeigten SuperDuke<br />

R mit gewaltigen 1290 cm³ erspart bleiben dürfte. Was die Entwickler um<br />

Designchef Kiska da auf die orangen Räder gestellt haben, machte mächtig<br />

Eindruck und viele Fans werden es nun kaum erwarten können, dass diese<br />

Studie in den Verkaufskatalog kommt.<br />

Deutlich beschaulicher geht es bei Kymco zu. Die Quads, Leichtmotorräder<br />

und Roller vom taiwanesischen Marktführer bestechen vor allem mit niedrigen<br />

Preisen und enormer Zuverlässigkeit. Nicht ohne Grund liefern die Taiwanesen<br />

das Herz für die Husqvarna 450. Deutlich mehr Hubraum hat die<br />

neue Moto Guzzi California. 1380 cm³ werden durch die zwei im V-Format<br />

zueinander werkelnden 104 mm-Kolben bearbeitet. Verständlich, dass die<br />

120 Nm schon bei 2750 U/min anstehen und damit der Italo-Cruiser für<br />

Furore sorgen wird. Während die Custom das neue Cruiser-Segment (Diavel,<br />

F6B, V-Rod, V-Max) bedient, nimmt die Variante Touring das ursprünliche<br />

California-Vorbild der 70er Jahre auf. Tolle Auftritt, tolle Präsentation – aber<br />

warum die Models ein BH-Verbot erhielten ist mir rätselhaft. Gerade der V2<br />

hätte mit Push-Ups gut leben können. Bei MV Agusta sucht nun der Junior<br />

die Models aus. Und der hat offensichtlich den gleichen Geschmack wie<br />

der selige Papa Claudio! Aber es geht natürlich um die Motorräder. Und da<br />

haben sich die Entwickler um den Briten Morton alle Mühe gegeben. Die<br />

F4 wurde leicht überarbeite, der kleine Dreizylinder erhielt ein neues Mapping<br />

und die 800er Dreizylinder mit der „Italia“ eine exklusive Abrundung<br />

nach oben. Die Sensation war aber eindeutig die „Rivale“, die auf Basis der<br />

800er Brutale der Hypermotard und Dorsoduro das Leben schwer machen<br />

soll. 125 PS, 170 Kilo und ein Kampfpreis von 11.190 Euro werden sicher<br />

auch Bernd aus der deutschen Messestadt stutzig gemacht haben. Natürlich<br />

hat auch die Rivale drei unterschiedliche Mappings. Ein weiteres kann<br />

sogar selbst abgestimmt werden. Und wenn man jetzt noch eine deutsche<br />

Niederlassung hätte…..<br />

Die hat Peugeot schon lange. Und vielleicht auch bald dank einer Opel-Kooperation<br />

eine gewaltige Vertriebsstruktur? Die Franzosen machen sich eindeutig<br />

Gedanken um die urbane Mobilität und stellten mit dem Metropolis<br />

400I einen Dreirad-Roller vor. Ähnlich wie der Quadro hat auch der Metropolis<br />

eine deutlich weiterentwickelte Führung der Vorderachse. Für das 38<br />

PS-Mobil steht der Preis noch nicht fest. Noch weniger Daten gab es zu<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

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EICMA IN MAILAND<br />

Man darf sich auf den Wiedereinstieg in die Motorradweltmeisterschaft 2013 (Supersport) freuen:<br />

MV Agusta F3<br />

der gezeigten Studie. Beim Onyx Dreirad soll der<br />

400l-Motor und ein Elektroantrieb für zusammen<br />

60 PS sorgen. Die Aussicht, dann wie Vettel im<br />

KERS-Modus jeden Ampelsprint zu gewinnen,<br />

könnte auch mich auf ein Dreirad bringen. Die<br />

Optik würde auch passen! Bei Sherco passt mir<br />

auf jeden Fall die blaue Farbe. Die mag auch Firmenboss<br />

Marc Teissier, der neben der Fabrik im<br />

spanischen Caldes de Montbui (Trial) eine weitere<br />

in französischen Nimes unterhält, wo die Enduro-<br />

Modelle entstehen. Dort wird dann auch die neue<br />

250er-Zweitaktmaschine produziert, von der es<br />

ebenfalls eine 300er Version für die große Enduroklasse<br />

geben wird. Zwei Takte - ein Konzept<br />

- und das erlebt scheinbar eine neue Blüte! Das<br />

gilt auch für Motoren mit drei Zylindern. Triumph<br />

hat sich seit den 90er Jahren damit einen festen<br />

Platz im Markt erkämpft. In Italien zeigten die<br />

Briten um Entwicklungschef Andrew Stroud dann<br />

auch stolz den jüngsten Spross der Familie: die<br />

Daytona 675. Wie im Supersport-Segment üblich,<br />

hat man an den Stellschrauben Leistung, Gewicht<br />

und Elektronik gedreht. Dabei das Design nicht<br />

vergessen. „Lediglich der vordere Kotflügel passt<br />

vom Vorgänger“ war zu hören. Am Motor wurde die<br />

Bohrung vergrößert, das Fahrwerk wurde leichter<br />

und stabiler, das Driften erleichtert ein Renn-ABS<br />

in Kombination mit einer Traktionskontrolle.<br />

Titan-Ventile finden sich im Motorrad, das<br />

in Italien mit 12.490 Euro (14.100 für die<br />

„Erre“) ausgezeichnet war. Ein verlockendes<br />

Angebot. Doch die Briten haben noch 22 weitere<br />

Modelle im Programm, jetzt fehlt nur<br />

noch ein Sportmotorrad mit dem großen<br />

Triple. Der Panigale-Schreck sozusagen!<br />

Retro spielte bei der Entwicklung der Vespa-Premiere<br />

eine Rolle. Der neue Scooter<br />

nimmt bereits in der Typbezeichnung<br />

„946“ das Jahr 1946 auf. Damals wurde<br />

die Ur-Vespa auf den Markt gebracht<br />

und in den fast 70 Jahren immerhin<br />

17 Millionen produziert. Zum Preis<br />

von 6.000 Euro kann man schon im<br />

Sommer 2013 dann im Retro-Design<br />

mit der 946 ins Grüne fahren.<br />

Komisch nur für die Zeitgenossen,<br />

die dazu eine 916 haben.<br />

Und sonst?<br />

Selbstverständlich gab es auch<br />

in Mailand zahlreiche Exoten,<br />

Raritäten, Custom-Bikes und<br />

Veteranen zu sehen. Besonders<br />

hübsch war die Bylot Six Days<br />

175, die auf Anregung des<br />

Motorrad-Journalisten Enrico Farina entstand.<br />

27 PS produziert der chinesische 158 cm³-Vier-<br />

So macht man zwischenmenschliche Kontakte!<br />

takter in dem Retro-Offroader. Die weiteren Anbauteile<br />

sind von namhaften Lieferanten (Öhlins<br />

Fahrwerk), so daß bei der Maschine schnell ein<br />

Preis von 12.000 Euro zusammen kommt. Aber<br />

das kennen wir ja aus der sächsischen Heimat.<br />

GasGas hatte eine neue 125er, CR&S neue Varianten<br />

ihrer V2-Brummer. Deutlich zierlicher ist<br />

die französische Interpretation des Themas von<br />

Avinton. Dahinter stecken Geldgeber, die das Material<br />

von Wakan übernommen und schon erste<br />

Maschinen auf die Strasse gebracht haben. Einige<br />

Millionen Fahrzeuge auf die Strassen der Welt<br />

hat auch der indische Vespa-Lizenznehmer LML<br />

geschickt. Allerdings erwirkte Vespa pünktlich zur<br />

Messe ein Gerichtsurteil, dass die Werbung von<br />

LML deutlich einschränkte. Sagen wir es also so:<br />

die Baupläne und Werkzeuge, mit denen bei LML<br />

die extrem bunten Blechroller gebaut werden,<br />

wurden vor einigen Jahren im südlichen Europa<br />

gekauft. Jetzt gibt es bei LML auch einen 125er<br />

Automatik-Viertakter. Einstiegspreis sind 2.450<br />

Euro - jede Ähnlichkeit mit bereits existierenden<br />

Fahrzeugen ist rein zufällig.<br />

Zu ihren Wurzeln stehen dürfen allerdings die<br />

zahlreichen Guzzi-Veredler. Mit der Millepercento<br />

Alba fand sich die spektakulärste auf dem Stand<br />

des deutschen Guzzi- Spezialisten Stein-Dinse.<br />

Die Braunschweiger waren (als einer der wenigen<br />

Zubehöraussteller) mit der Messe zufrieden. Mit<br />

Ein weiteres Kunstwerk: Moto Guzzi Stelvio by Officine RossoPuro<br />

der speziellen Produktpalette bedient<br />

man in erster Linie den hohen Bestand<br />

an Gebrauchtmaschinen und nahm das<br />

Wort „Krise“ bewusst nicht in den Mund.<br />

Gut so. Gleiches galt für Royal Enfield<br />

(10 Monate Lieferzeit im Heimatmarkt!),<br />

die das Sondermodell Continental in den<br />

Mittelpunkt stellten. Damit bleiben lediglich<br />

noch die Elektro-Fahrzeuge zu erwähnen<br />

(nicht erst seit der INTERMOT meine ganz persönliche<br />

Liebe) und die zahlreichen Vierräder.<br />

Von diesen tolerieren wir mal die Quads und die<br />

fast serienreife 4-Rad-Rollervariante von Quadro.<br />

Aber zu stark gewaschene Lotus Elan, Smarts<br />

oder Hummer (natürlich alle aus chinesischen<br />

Kopierzentren) sollten auf einer Zweiradmesse<br />

nicht so häufig stehen. Liegt aber wahrscheinlich<br />

daran, dass der Veranstalter noch jede Menge<br />

Platz hatte. Die italienischen Zubehör-Giganten<br />

AGV, Dainese, Axo, Alpinestars fehlten, wie auch<br />

zahlreiche ausländische Aussteller. „Hübsche Models,<br />

aber nur ganz wenige Messegespräche. Da<br />

muss ich mich ja auf Gießen freuen.“ Das war die<br />

enttäuschende Bilanz eines Einkäufers aus dem<br />

Stuttgarter Raum. Und wir freuen uns auf die<br />

bald kommenden Frühjahrsmessen. Zumindest<br />

wegen der neuen Maschinen!<br />

10 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

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Franks Autowelt präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag den Macau Grand Prix <strong>2012</strong><br />

Macau Rutter Grand Prix<br />

Text: Toni Börner<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

12 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Die 46. Ausgabe des Macau Motorcycle Grand<br />

Prix stand <strong>2012</strong> einmal mehr im Zeichen von<br />

Seriensieger Michael Rutter. Für SMT Honda als<br />

Teamkollege von John McGuinness am Start holte<br />

sich der Engländer sowohl die Pole Position<br />

als auch den Renn-Sieg. Überschattet wurde das<br />

Event von mehreren Unfällen, der von Luis Carreira<br />

endete tödlich.<br />

Bereits die ersten Trainings am Donnerstag waren<br />

von Unfällen geprägt. Zunächst stürzte der<br />

Italiener Stefano Bonetti schwer. Er zog sich mehrere<br />

Knochenbrüche und innere Verletzungen zu,<br />

konnte aber stabilisiert werden. Ihm war beim<br />

Anbremsen der rechte Bremssattel davongeflogen,<br />

er versuchte die Kurve noch zu bekommen,<br />

doch dabei rutschte das Vorderrad weg. Er schlug<br />

mit voller Kraft in einen Reifenstapel vor einer<br />

Leitplanke ein. Bonetti kam ins Krankenhaus<br />

und wurde mehrere Stunden lang operiert. Sein<br />

Zustand wurde später am Wochenende als stabil<br />

beschrieben.<br />

Nur wenige Runden nachdem die gelbe Flagge<br />

aufgehoben war und der Krankenwagen die Piste<br />

verlassen hatte, kam es an gleicher Stelle zum<br />

nächsten Sturz. Jamie Hamilton, ebenfalls ein<br />

Newcomer, verbremste sich und konnte die Kurve<br />

nehmen. Er donnerte mit seiner Kawasaki geradeaus<br />

in die Reifenstapel, blieb aber unverletzt.<br />

Hamilton stand sofort auf und lief davon.<br />

Ebenfalls in dieser Trainingssession erwischte es<br />

Matsushita Yoshinari vom Team Penz13 BMW Racing.<br />

Der Japaner kam beim Anbremsen zur Melco<br />

Hairpin auf eine Bodenwelle, seine S 1000 RR<br />

bäumte sich kurz auf und warf Yoshinari ab. Beide<br />

flogen nun ebenfalls in Richtung Reifenstapel,<br />

das Motorrad landete auf dem Japaner. „Matsu“<br />

wurde ins Krankenhaus gebracht und umfangreichen<br />

Checks unterzogen, stand aber am Nachmittag<br />

wieder in der Box des Teams - und wollte<br />

wieder fahren.<br />

Die Bestzeit im ersten freien Training ging in<br />

2:29,914 Minuten an John McGuinness. Auf der<br />

SMT-Honda fand er sich gleich auf Anhieb wieder<br />

gut auf dem Circuito de Guia zurecht, doch Martin<br />

Jessopp auf der Ducati machte klar, dass auch<br />

er wieder ein Podestkandidat sein würde. Für Michael<br />

Rutter, der im Vorjahr noch auf Ducati als<br />

Teamkollege von Jessopp unterwegs gewesen war,<br />

musste sich in Macau erst einmal an sein neues<br />

Arbeitsgerät, eine Honda CBR 1000 RR gewöhnen.<br />

Er trat ebenfalls für das SMT Racing Team<br />

an, klassierte sich aber direkt als Dritter.<br />

Starke Leistung von Horst Saiger. Der österreichische<br />

Kawasaki-Pilot kam im ersten Training<br />

auf einen spektakulären vierten Platz. „Das heißt<br />

doch noch gar nichts“, grinste der amtierende<br />

schweizer Meister den vielen respektvollen Händeschüttlern<br />

ins Gesicht. Saiger war mit einer<br />

Simon Andrews<br />

Auch dieses Jahr gewann Michael Rutter in Macau.<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

Zeit von 2:33,481 Minuten schnellster der Verfolger-Gruppe.<br />

Dann ging es etwas enger zu. Gary<br />

Johnson belegte mit der Honda Rang fünf. „Wir<br />

haben das Motorrad absolut noch nicht dort, wo<br />

ich es haben will“, sagte er nach dieser Session<br />

im Gespräch mit SPEED. „Auf so einem Kurs wie<br />

Macau brauchst du absolutes Vertrauen in dich,<br />

dein Motorrad und vor allem das Vorderrad. Daran<br />

arbeiten wir noch. Aber es war ja auch nur<br />

das erste freie Training - da gibt es keinen Grund,<br />

etwas zu riskieren. Leider haben das aber einige<br />

Fahrer nicht bedacht.“<br />

Luis Carreira, James Hillier, Simon Andrews, Conor<br />

Cummins und James Storrar machten die Top<br />

Ten komplett. Die Deutschen Rico Penzkofer und<br />

Didier Grams belegten die Ränge 12 und 13.<br />

Penzkofer setzte beim Macau Motorcycle Grand<br />

Prix erstmals die neue BMW HP4 ein, die erst im<br />

Dezember in Deutschland in die Läden kommen<br />

wird. Dieses Edelbike der blau-weißen soll die<br />

neue Speerspitze im Rennsportsegment werden<br />

und leistete bereits bei ihrem Renndebüt großartiges.<br />

„Das Bike ist komplett Serie, dafür funktioniert<br />

es wirklich richtig gut“, grinste Penzkofer.<br />

„Allerdings fehlte mir noch etwas Vertrauen zum<br />

Vorderrad, daran werden wir noch weiter arbeiten.<br />

Ich bin da optimistisch, schließlich bin ich<br />

letztes Jahr schon vier Sekunden schneller hier<br />

gefahren.“<br />

Der erste Rennausflug der BMW HP4, gefahren von Rico Penzkofer.<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

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Todesfall im ersten Quali<br />

Das erste Qualifikationstraining der Motorräder<br />

beim Macau Grand Prix wurde <strong>2012</strong> vom Todesfall<br />

von Luis Carreira überschattet. Der Portugiese<br />

war gleich zu Beginn der Session, vermutlich<br />

nach einem technischen Defekt, nahezu ungebremst<br />

in die Leitplanken der Fishermans-Corner<br />

gedonnert - eine Ecke, die normalerweise mit<br />

120 km/h durchfahren wird. Doch so weit konnte<br />

Carreira seine Suzuki nicht herunterbremsen, er<br />

war viel schneller. Auf einem Amateur-Video vom<br />

benachbarten Parkhaus aus ist zu sehen, dass<br />

ihm lediglich die Hinterradbremse zur Verfügung<br />

stand und er somit fast ungebremst in Leitplanke<br />

und Zaun fuhr.<br />

Carreira verstarb im Krankenhaus von Macau an<br />

den Folgen seiner Verletzungen, er wurde 35 Jahre<br />

alt.<br />

Nachdem der Rennleitung der Tod von Luis Carreira<br />

bekannt geworden war, wurde das gerade<br />

neu gestartete Qualifying sofort wieder abgebrochen.<br />

Zunächst wurden sein Team und seine Familie<br />

und Angehörigen informiert, ehe das Grand<br />

Prix Committee vor die versammelte Presse trat.<br />

So haben ihn 23 Fahrer gesehen: Michael Rutter<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

Grand Prix, nachdem IRTA-Generalsekretär Mike<br />

Trimby Ende letzter Saison sein Amt als Cheforganisator<br />

dieses Motorradrennens niedergelegt<br />

hatte. Seither organisierten die Chinesen das<br />

Rennen selbst.<br />

Natürlich geriet das neue Org-Büro des Macau<br />

Motorcycle Grand Prix nach dem turbulenten ersten<br />

Trainingstag etwas unter Beschuss - drei von<br />

vier Stürzen passierten Newcomern, zwei von vier<br />

Stürzen aufgrund von technischen Defekten. So<br />

viele Ersteinsteiger wie <strong>2012</strong> hatte es am Start<br />

des Macau Grand Prix außerdem noch nie gegeben.<br />

Die Fahrer waren erstmals nach Fahrern und<br />

nicht nach Teams ausgewählt worden - ein Grundsatz,<br />

den Trimby immer andersherum gesehen<br />

hatte. Die Teams sind in Macau die wichtigste Position<br />

- denn sie sollten dafür sorgen, dass eben<br />

ein Bremssattel nicht abfallen kann. Aber auch<br />

hier gibt es natürlich nie eine Garantie.<br />

Um wieder etwas „Ruhe“ in die Veranstaltung<br />

zu bringen, wurde die für Freitagmorgen als<br />

Qualifying angesetzte Session in ein freies Training<br />

umgewandelt. Die zweite gezeitete Session<br />

sollte dann am Freitagabend stattfinden - nach<br />

den Zeittrainings der Automobil-Rennklassen.<br />

In diesem zweiten freien Training, welches auch<br />

erst die zweite komplette Session des Grand Prix<br />

<strong>2012</strong> wurde, rückte Michael Rutter die Dinge zurecht:<br />

Er fuhr in 2:27,337 Minuten die Bestzeit<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

Neu-Planung<br />

<strong>2012</strong> war das Jahr Null im Macau Motorcycle<br />

Martin Jessopp wurde auf seiner Ducati Panigale zweiter.<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

und distanzierte die Konkurrenz klar. Am Ende<br />

lag er rund anderthalb Sekunden vor Jessopp<br />

und McGuinness. Den größten Sprung nach vorn<br />

machte Andrews auf der Ice Valley-BMW, Conor<br />

Cummins auf Suzuki wurde Fünfter. Saiger holte<br />

hinter Honda-Pilot Johnson auf seiner Kawasaki<br />

Rang sieben. Starke Leistung vom Limbach-Oberfrohnaer<br />

Didier Grams, der 5,7 Sekunden hinter<br />

Rutter den zehnten Platz belegte. Landsmann<br />

Penzkofer wurde 16.<br />

Das Qualifying fand dann am Abend noch einmal<br />

verspätet bei bereits einbrechender Dunkelheit<br />

statt. Es dauerte auch nicht lange, ehe die Session<br />

wegen schlechter Sicht abgebrochen wurde.<br />

Rutter holte die Pole-Position - vor McGuinness<br />

und Jessopp. Die SMT-Honda-Teamkollegen ganz<br />

vorn waren die Einzigen, die die Schallmauer von<br />

2:28 Minuten durchbrachen.<br />

Nach nur 20 Minuten Quali-Zeit belegte Saiger<br />

den sechsten Startplatz hinter Johnson und Cummins.<br />

Grams wurde Elfter, Penzkofer Dreizehnter.<br />

Rennen verschoben<br />

Warten auf die Streckenfreigabe.<br />

Wie schon im Vorjahr musste der Macau Motorcycle<br />

Grand Prix am Samstagabend verschoben<br />

werden - doch nicht ohne es vorher zu probieren.<br />

Bereits in der Startaufstellung begann es<br />

14 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


zu tröpfeln, dennoch schickte man die Piloten in<br />

die Warmup-Runde. Zurück zum scharfen Start<br />

schüttelten einige Fahrer bereits die Köpfe - man<br />

wollte das Ding tatsächlich durchziehen und das<br />

obwohl in Macau aus Sicherheitsgründen nicht<br />

im Regen gefahren wird. Beobachtern, Fans und<br />

Teams lagen die voraus gegangenen Ereignisse<br />

der Stürze von Carreira und Bonetti - wenngleich<br />

dort technische Probleme zu Grunde lagen -<br />

schwer im Magen.<br />

Es dauerte auch nur eine halbe Runde, ehe die<br />

Führenden in den Bergen die Hände hoben und<br />

den Abbruch forderten. Wenige Sekunden später<br />

gab die Rennleitung nach und brach ab. Trotzdem<br />

wurde der Lauf weder abgesagt noch verschoben<br />

- sondern zunächst auf Wetterbesserung gehofft.<br />

„Wenn es aufhört und die Bedingungen es zulassen,<br />

fahren wir heute noch“, erklärte Rennleiter<br />

Paul Buttler den versammelten Fahrern in der<br />

Boxengasse. Doch daraus wurde nichts - es tröpfelte<br />

weiter und der Regen wurde immer stärker.<br />

„Das Rennen wird auf Sonntag nach dem F3-Rennen<br />

verschoben, die Distanz wird von 15 auf 10<br />

Runden gekürzt“, gab Buttler den Teams dann<br />

bekannt.<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

Rutter gewinnt zum 8. Mal<br />

Der Rennstart musste am Sonntag erneut immer<br />

Start des Rennens mit Gary Johnson (5) als Anführer. Nur die Härtesten kommen hier durch.<br />

weiter hinausgeschoben werden. Der Portugiese<br />

Antonio Felix da Costa hatte gerade das Formel 3-<br />

Rennen gewonnen und war auf das Podest geklettert,<br />

doch die Siegerehrung zögerte sich hinaus<br />

- in der ehemaligen portugiesischen Kolonie fehlte<br />

die portugiesische Hymne. Das zog sich. Zunächst<br />

sangen die Mechaniker in der Boxengasse,<br />

dann die ganzen Tribünen. Als die Hymne zwei<br />

Mal „manuell“ von Fans und Teams vorgetragen<br />

worden war und aus den Lautsprechern immer<br />

noch nichts erklang, gipfelte dies in einem Pfeifkonzert.<br />

Schließlich musste man die Motorräder<br />

aber raus lassen - sonst wäre es wieder dunkel<br />

geworden.<br />

Einen granatenhaften Start erwischte Johnson<br />

vom vierten Startplatz in der zweiten Reihe auf<br />

seiner Honda - er bog als Erster ein. Doch es dauerte<br />

nicht lang, da machte Rutter seinem Ruf alle<br />

Ehre: Er ging in Führung und setzte sich bereits<br />

in den ersten drei Runden um fast drei Sekunden<br />

von Johnson ab. An dem biss sich zunächst<br />

Jessopp die Zähne etwas aus, doch im vierten<br />

Umlauf ging er vor auf zwei. Jessopp setzte nun<br />

zur Verfolgungsjagd auf Rutter an, doch der Honda-Pilot<br />

konnte bei jedem Zehntel Vorsprungsverlust<br />

reagieren und fuhr einen sicheren achten<br />

Macau Grand Prix Sieg ein. „Mein Start war echt<br />

grausam“, sagte Rutter. „Aber mein Team hat mir<br />

ein wirklich brillantes Motorrad hingestellt. Die<br />

John McGuinness auf seiner Honda.<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

Fans haben heute ihr übriges getan, die waren<br />

echt super. Ich hoffe, dass es auch nächstes Jahr<br />

mit dem Macau Grand Prix weitergeht, denn ich<br />

genieße es immer sehr hier her zu kommen und<br />

Rennen zu fahren.“<br />

Jessopp wollte zwar Rutter noch einmal angreifen,<br />

allerdings brachen bei ihm auf den letzten<br />

Umläufen die Rundenzeiten ein. Der Ducati-Pilot<br />

begnügte sich mit Rang zwei. Dritter wurde<br />

überraschenderweise Simon Andrews, der BMW<br />

mit der S 1000 RR das erste Macau-Podest bescherte.<br />

Lob gab es dafür von allerhöchster Stelle.<br />

„Gratulation an Simon Andrews, der mit seiner<br />

BMW S 1000 RR das erste Macao-Podium für<br />

BMW geholt hat“, sandte Berthold „Berti“ Hauser,<br />

der Leiter von BMW Motorrad HP RaceSupport<br />

seine Glückwünsche nach China. Rang vier<br />

ging an Johnson.<br />

Horst Saiger aus Österreich holte auf seiner Kawasaki<br />

ZX-10R einen starken fünften Rang, nachdem<br />

er in der letzten Runde Conor Cummins niedergerungen<br />

hatte. Saiger klebte lange Zeit am<br />

Heck der Suzuki GSX-R und studierte den Manx-<br />

Man, dann vollstreckte er. Er wurde vor Cummins<br />

und McGuinness Fünfter. „Ich habe ihn in der letzten<br />

Runde vor Lisboa auf der Bremse kassiert“,<br />

schilderte der amtierende Schweizer Superstock<br />

1000-Meister. „Auf der letzten Runde konnte ich<br />

ihm noch fast zwei Sekunden davon fahren. Von<br />

Gleiches Motorrad (Suzuki), gleicher Ort (Macau), nur anderer Fahrer, nämlich Dan Kneen und ein<br />

Jahr später. Solch eine Aufnahme gab es 2011 auch von Didier Grams.<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

15


Foto: highsidePR - T. Börner<br />

mit der nagelneuen BMW HP4 zu fahren. Das Motorrad<br />

ist klasse. Man darf nicht vergessen, dass<br />

ich hier mit einer Serienmaschine angetreten bin,<br />

die nur minimal für den Renneinsatz modifiziert<br />

wurde. Und was dieses Serienmotorrad kann,<br />

ist schon unglaublich. Der Unterschied zu einer<br />

reinrassigen Rennmaschine ist nicht mehr groß.<br />

In der Schlussphase zeigte sich jedoch, dass die<br />

Spitzengruppe schon zu weit weg ist, und so entschied<br />

ich mich, es ruhiger anzugehen und meine<br />

letzten Runden als aktiver Rennfahrer noch einmal<br />

ganz bewusst auf mich wirken zu lassen. Ich<br />

werde mich nun ganz auf meine Rolle als Teamchef<br />

im Penz13.com Racing Team konzentrieren,<br />

mit dem wir in dieser Saison den Titel im <strong>FIM</strong><br />

Superstock-Langstrecken-Weltcup geholt haben.“<br />

Foto: highsidePR - T. Börner<br />

Die Melco Hairpin, die 180°-Kurve ist spektakulär. Horst Saiger auf Kawasaki.<br />

Macau hat 22 Kurven, zumeist im Altstadtteil.<br />

Didier Grams auf BMW.<br />

einem Lob, vor dem 19-fachen TT-Sieger John McGuinness ins Ziel gekommen<br />

zu sein, wollte Saiger nichts wissen. „Der hat sich mittendrin vor der<br />

Lisboa mal verbremst und musste den Notausgang nehmen, sonst wäre der<br />

schon noch ein wenig schneller gewesen“, grinste der Kawasaki-Pilot.<br />

Didier Grams holte Rang 14 und wurde damit auf der Heidger-W&G-BMW bester<br />

Deutscher. Platz 17 ging an Rico Penzkofer - nach 17 Jahren Rennsport<br />

und auf der BMW HP4 mit der Seriennummer 0017 gab der Böhlener seinen<br />

Rücktritt vom aktiven Rennsport bekannt. „Die Nachwirkungen meines<br />

Unfalls auf der Halle-Saale-Schleife sind leider immer noch präsent“, sagte<br />

Penzkofer im Anschluss. „Ich habe es nie jemandem erzählt, aber ich habe<br />

seither massive Probleme mit meinem rechten Auge und sehe manchmal<br />

nur noch schemenhaft. Ich wollte es mir nicht eingestehen und es trotzdem<br />

probieren. Nach zwei weiteren Jahren Isle of Man und Macau Grand Prix<br />

muss ich jetzt aber sagen: Es geht einfach nicht mehr.“ - Ein emotionaler<br />

Moment für den besten Road Racer Deutschlands der letzten Jahre. Nach<br />

wie vor ist Penzkofer der schnellste Deutsche auf dem Mountain Circuit auf<br />

der Isle of Man, wurde 2010 dort Zwölfter in der Senior TT. „In den letzten<br />

vier Runden hatte ich nur Tränen in den Augen“, so Penzkofer weiter, der<br />

auch in der Box seinen Gefühlen weiter freien Lauf ließ. „Scheiße, ich bin<br />

doch Rennfahrer, Rennfahrer heulen nicht“, versuchte er es mit Humor zu<br />

nehmen. Aber alle verstanden ihn. „Aus sportlicher Sicht bin ich sehr zufrieden<br />

mit dem Wochenende. Ich danke BMW Motorrad, dass sie es mir<br />

ermöglicht haben, hier in Macao bei meinem letzten Rennen als aktiver Pilot<br />

46. Macau Motorrad Grand Prix<br />

1 Michael Rutter GBR SMT Racing 24:48,918<br />

2 Martin Jessopp GBR Riders Motorcyles.com + 4,918<br />

3 Simon Andrews GBR Ice Valley by Motorsave Trade +11,288<br />

4 Gary Johnson GBR Quattro Plant Motorsports + 16,235<br />

5 Horst Saiger AUT Saiger-Racing.com + 17,410<br />

6 Conor Cummins IOM Tyco Suzuki + 19,159<br />

7 John McGuinness GBR SMT Racing + 27,796<br />

8 James Storrar GBR DMR + 33,480<br />

9 Dan Kneen IOM Marks Bloom Racing + 37,884<br />

10 James Hillier GBR Bournemuth Kawasaki Racing + 42,985<br />

11 Steve Mercer GBR T+ R Motorsport + 44,603<br />

12 James McBride GBR DMR + 54,940<br />

13 Branko Srdanov NED Ice Valley by Motorsave Trade + 56,795<br />

14 Didier Grams GER Heidger Motorsport W&G Motorsport + 59,501<br />

15 Mark Miller USA Splitath Redmond + 1:17,652<br />

16 David Johnson AUS Splitath Redmond + 1:24,673<br />

17 Rico Penzkofer GER Penz13.com + 1:32,062<br />

18 Steve Heneghan IRL Quattro Plant Motorsports + 1:35,081<br />

19 Davy Morgan GBR CSC Racing + 1:39,189<br />

20 Jamie Hamilton GBR RPM Performance + 1:39,313<br />

21 Yoshinari Matsushita JPN Penz13.com + 1:48,521<br />

22 Brandon Cretu USA Hel Performance + 3:42,516<br />

23 Joao Fernandes MAC Penz13.com + 1 Runde<br />

16 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


In einer Spendenaktion für Lichtblicke.de wird ab dem 03.12.<strong>2012</strong> ein Helm der Extraklasse versteigert. In Zusammenarbeit<br />

mit Nolan X-lite war ADAC Junior Cup Fahrer Dirk Fuhrmann unterwegs, um diesen mit sämtlichen<br />

Autogrammen von <strong>MotoGP</strong>- und Superbike- und IDM-Fahrern veredeln zu lassen. Zu diesem Zweck war der junge<br />

Nachwuchspilot am Sachsenring mit Alex Hoffmann unterwegs, der ihn dabei tatkräftig unterstützte. Dirk Fuhrmann:<br />

„Nach einer kurzen Nacht im Hotel in Glauchau, traf ich mich am Freitag mit Alex Hoffmann, der mich<br />

bei der Helm-Aktion super unterstützt hat, seine Tips waren Gold wert. Neben Pedrosa und Toni Elias konnte ich<br />

auch Karel Abraham, Max Neukirchner und Dominique Aegerter von meinem Anliegen überzeugen. Den Moment<br />

der Stunde nutzte ich, als Casey Stoner aus seiner Box kam und ergatterte eine der seltenen Unterschriften auf<br />

dem Visier. Auch das Tech3 Team durfte ich in ihrem Motorhome besuchen und Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso unterschrieben den Helm für Kinder in<br />

Not in NRW. Den Abend ließ ich gemütlich in der Sommer-Lounge bei X-Lite ausklingen, denn am Samstag standen ganz große Namen auf dem Programm.<br />

Sport 1 sendete an diesem Tage auch ein Interview von mir mit Alex Hoffmann, der mich zur Aktion und den Verlauf befragte. Nach dem freien Training und<br />

den Qualifying am Samstag hatte ich Gelegenheit, Ben Spies, und Sandro Cortese zu treffen. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Ducati und ich bin<br />

stolz, dass auch Nicky Hayden und Valentino Rossi sich an meiner Aktion mit einer Unterschrift beteiligten. Das absolute Highlight für mich stand jedoch<br />

noch an: ich durfte Jorge Lorenzo treffen. In der X-Lite-Lounge wurde Jorge zuerst durch Sport 1 und im Anschluss von Katja Poensgen interviewt. Katja<br />

– die auch den Helm signierte – stelle vor allen Lorenzo-Fans die Lichtblicke-Aktion vor und bat mich mit Helm in die Runde, damit dieser von Jorge Lorenzo<br />

unterschrieben werden konnte. Jorge signierte diesen neben Casey Stoner auf dem Visier. Im Anschluss an alle Interviews hatte ich Gelegenheit, Jorge noch<br />

zu sprechen. Er hatte noch arge Probleme nach dem Sturz und humpelte an Krücken. Er wünschte mir für meine Aktion sehr viel Glück und spornte mich<br />

an, auch meine eigene Fahrerkarriere voran zu treiben.“ In diesem Zusammenhang beteiligt sich auch der <strong>Speed</strong>-Verlag an der Aktion und möchte diese<br />

tatkräftig unterstützen. Um was geht es bei Lichtblicke? Dazu Schirmherr Udo Kraft: „Soziales Engagement und praktizierte Nächstenliebe sind heute mehr<br />

denn je wichtige Eckpfeiler des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Auf seine Mitmenschen Acht geben und Bedürftigen helfend unter die Arme greifen<br />

– das ist nicht unbedingt selbstverständlich, aber unverzichtbar im täglichen Miteinander. Denn nur in einer engen Gemeinschaft kann man stark sein und in<br />

vermeintlich aussichtslosen Situationen wieder Mut und Hoffnung schöpfen.“<br />

Insgesamt 43 Fahrer der Weltelite haben den Helm signiert, der zugunsten von Kindern und Jugendlichen in NRW versteigert wird. Jeder kann an der Auktion<br />

teilnehmen und mitbieten.<br />

Neben dem signierten Helm bekommt der Höchstbietende ein Fotoalbum mit den Fahrern, die sich während der Unterschrift haben fotografieren lassen. Aber<br />

damit noch nicht genug. Damit man nicht nur ein Unikat für die Vitrine hat, legt X-Lite (Nolangroup) noch einen Gutschein für einen Integralhelm – für den<br />

täglichen Gebrauch – dazu. Näheres entnehmen Sie unserer neuen Homepage www.speed-online.info<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

17


Neue Herausforderung<br />

für Roman Stamm<br />

Text und Foto: Presse Roman Stamm<br />

Mit einem lachenden aber auch mit einem weinenden<br />

Auge blickt der Schweizer Motorrad Rennfahrer<br />

Roman Stamm in die Saison 2013.<br />

Dieses Jahr beendete Stamm seine 15. Rennsaison.<br />

Verabschieden wird er sich nach neun Jahren<br />

von Suzuki und kehrt zurück zu seinen Wurzeln,<br />

der Marke Kawasaki. Mit dieser Marke bestritt er<br />

die ersten sechs Jahre und gewann nicht weniger<br />

als drei Meisterschaftstitel in der Schweizer<br />

Meisterschaft und erzielte achtbare Erfolge in<br />

der EM und IDM (Internationale Deutsche Motorrad<br />

Meisterschaft). In den fast zehn Jahren<br />

auf Suzuki gewann Stamm im ersten Jahr mit<br />

einer leistungsunterlegenen 750er Suzuki erneut<br />

den Schweizer Meistertitel in der 1000er Klasse<br />

überlegen. Mit einem Laufsieg und etlichen Podestplätzen<br />

machte sich Stamm als Privatfahrer<br />

in der IDM einen guten Namen.<br />

Auf die kommende Saison wird fast alles neu.<br />

Nicht nur das Motorrad, sondern auch die Pirelli-<br />

Reifen und das Fahrwerk von WP. Stamm ist überzeugt,<br />

dass er sich schnell mit den Änderungen<br />

anfreunden wird und sein hochgestecktes Ziel,<br />

die Meisterschaft (IDM) ganz vorne zu beenden,<br />

auch umsetzen kann.<br />

Das Team rund um Tuner Roman Raschle Wattwil<br />

SG, offiziell „Kawasaki Schnock Team Shell<br />

Advance“ zeigt sich erfreut, mit dem erfahrenen<br />

Rennfahrer Roman Stamm die Saison 2013 bestreiten<br />

zu können.<br />

Raschles Meinung: „Unser Team ist 2011 Dritter<br />

geworden, <strong>2012</strong> Zweiter, nun ist es Zeit ganz<br />

nach oben zu steigen, ich traue das Stamm zu, er<br />

mit seiner Erfahrung und seiner <strong>Speed</strong> im Paket<br />

mit unserer schnellen 600er Kawasaki ZX-6R, ich<br />

freue mich auf ein erfolgreiches Jahr“!<br />

In der Langstrecken WM wird Stamm 2013 erneut<br />

mit dem Team Bolliger auf Punktejagd gehen,<br />

ebenfalls auf Kawasaki, allerdings einer 1000er<br />

die den Namen ZX-10R trägt.<br />

Stamm wird schon zwischen Weihnachten und<br />

Neujahr erste Tests in Spanien mit seinem neuen<br />

Team bestreiten.<br />

Neue Herausforderung in der IDM Supersport.<br />

Racing Team Germany kehrt 2013 in die IDM zurück<br />

Text und Interview: André Birkenkampf<br />

Nach einem Jahr Abstinenz kehren die Mannen um Teamchef Dirk Heidolf in die Internationale Deutsche<br />

Motorradmeisterschaft zurück. Nach einem Jahr Pause wird ab 2013 wieder Rennsport auf nationaler<br />

Ebene betrieben und zwar in der Moto3. Die geschaffenen Grundlagen sind nahezu perfekt. Als<br />

Fahrer wurde Maximilian Kappler vorgestellt, mit dem man schon auf drei Jahre Zusammenarbeit im<br />

ADAC Junior Cup zurückblicken kann. Die Verantwortlichen verbinden mit diesem Schritt klare Visionen.<br />

Es sollen Talente für höhere Aufgaben herangebildet werden, mit denen man sich früher oder später<br />

auf Weltniveau begeben kann. Zu diesen Zwecken stellt man 2013 das Motorrad von WM Fahrer Louis<br />

Rossi bereit, die Betreuung der Maschine übernimmt der technische Leiter des Teams in der Weltmeisterschaft,<br />

Norman Rank. Was der Fahrer dazu sagt, lesen sie bitte selbst:<br />

<strong>Speed</strong>: Nach einem Jahr Rennsport im Freudenberg<br />

Racing Team kehrst du nun an alte<br />

Wirkungsstätte zurück. Bitte erzähle uns was<br />

darüber.<br />

Max: Zuerst einmal ein großes Dankeschön ans<br />

Team Freudenberg, die mich letzte Saison gut unterstützt<br />

haben. Für die nächste Saison haben wir<br />

uns für das Racing Team Germany entschieden,<br />

da wir uns aus der Vergangenheit schon bestens<br />

kennen. Die Perspektiven sind hier einfach großartig,<br />

das Motorrad und das komplette Team, da<br />

freue ich mich jetzt einfach drauf.<br />

<strong>Speed</strong>: Du fährst nächstes Jahr die FTR Honda,<br />

die Louis Rossi vergangene Saison in der Weltmeisterschaft<br />

einsetzte und hast sie praktisch<br />

heute zu deinen Händen bekommen. Wie emotional<br />

war dieser Moment?<br />

Max: Es ist schon etwas ganz spezielles, mit<br />

einem Siegermotorrad von <strong>2012</strong> in der IDM 2013<br />

antreten zu können und das gibt auf alle Fälle<br />

noch mal einen Schub nach vorn.<br />

<strong>Speed</strong>: Wie ist deine Zielsetzung mit diesem<br />

Motorrad und was hast du dir konkret für nächstes<br />

Jahr vorgenommen?<br />

Max: Meine Zielsetzung sind<br />

die Top 3 in der Gesamtwertung<br />

dieser Klasse. Wie<br />

schon gesagt, die Vorrausetzungen<br />

sind ideal und nun<br />

liegt es ein Stück weit an<br />

mir, dies auch in brauchbare<br />

Resultate umzusetzen.<br />

<strong>Speed</strong>: Die Konkurrenz wird<br />

nächstes Jahr nicht kleiner<br />

werden. Es werden sicher<br />

mehr Moto3-Maschinen am<br />

Start sein als in der vergangenen<br />

IDM-Saison und<br />

die Fahrer, die diese bewegen,<br />

sind auch keine Nasenbohrer.<br />

Die 125er werden ja<br />

aller Voraussicht nach nur<br />

noch als Cup gewertet.<br />

Max: Ich sehe hier vor allem<br />

Willi Albert, der von den Red<br />

Bull Rookies zurückkehrt,<br />

aber auch Klaus Heidel,<br />

den letztjährigen Junior<br />

Cup-Piloten Jonas Geitner<br />

und nicht zu vergessen natürlich<br />

Max Enderlein. Das<br />

komplette Fahrerfeld ist ja<br />

noch nicht bekannt und ich<br />

muss mich da einfach überraschen<br />

lassen.<br />

<strong>Speed</strong>: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Racing<br />

Team Germany überhaupt wieder neu entstanden?<br />

Oder wie wurde die alte Liebe wieder<br />

gefunden?<br />

Max: Wir haben uns eigentlich nie so richtig aus<br />

den Augen verloren. Da wir in den vergangenen<br />

Jahren im Junior Cup immer sehr eng zusammengearbeitet<br />

haben, ist ein freundschaftliches<br />

Verhältnis entstanden. Die Kommunikation ist nie<br />

abgerissen, auch zwischendurch nicht. Wir haben<br />

dann nach der Saison bei verschiedenen Teams<br />

angefragt, wobei das Racing Team Germany als<br />

auch Freudenberg Racing im Vorfeld sehr großes<br />

Interesse an mir hatten. Am Ende fiel die Entscheidung<br />

zu Gunsten von RTG, da wir hier einfach<br />

das bessere Motorrad haben.<br />

<strong>Speed</strong>: Dann wünschen wir dir eine frohe Weihnachten,<br />

eine erfolgreiche und vor allem sturzund<br />

verletzungsfreie Saison 2013!<br />

Max: Vielen Dank und euch und euren Lesern eine<br />

ebenso frohe Weihnachten und ein glückliches<br />

neues Jahr 2013.<br />

Ein stolzer Maximilian Kappler, mit den Machern des Racing Team<br />

Germany, Dr. Uwe Fischer, Bernd Keller,<br />

Frank Beierlein und Dirk Heidolf. (vlnr)<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

18 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Stühle-Rücken, Comebacks und Abgänge – die Superbike Szene nach der Saison<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Die momentane schwierige wirtschaftliche Situation<br />

in zahlreichen Industrieländern, aber auch<br />

die unbestimmte politische Lage nach „Gleichschaltung“<br />

von <strong>MotoGP</strong> (Dorna) und <strong>World</strong>-Superbike<br />

Serie (Infront) durch den Rechtebesitzer<br />

beider Serien, den internationalen Investment<br />

Fond Bridgepoint Capital, war dafür verantwortlich,<br />

dass sich das Fahrerkarussell erst sehr, sehr<br />

spät drehte. Und als es dann in Drehung kam, rotierte<br />

es so schnell, dass etliche Piloten von ihm<br />

purzelten. Um etwas genauer die Situation zu<br />

beleuchten, schauen wir uns die Szene nach Marken<br />

an und wollen beleuchten wer zum <strong>Speed</strong>-Redaktionsschluss<br />

wo unterzeichnet hat. Los soll es<br />

mit dem Weltmeister-Team Aprilia gehen. Womit<br />

wir aber auch den Beweis haben, dass Fahrerentscheidungen<br />

ebenfalls einen riesigen Einfluss<br />

aber das Karussell haben. Für den 7. November<br />

hatte Biaggi zur ersten Pressekonferenz als Weltmeister<br />

nach Vallelunga (vor den Toren Roms) geladen.<br />

Es gab zwar schon länger Gerüchte, aber<br />

als sich Biaggi dann am Ort seines ersten Rennens<br />

als Fahrer verabschiedete, platzte die Bombe.<br />

Seit 1992 startete Max Biaggi in Motorrad-<br />

Weltmeisterschaften und wurde viermal 250er-,<br />

sowie zweimal Superbike-Weltmeister. Zu Beginn<br />

seiner Karriere ärgerte er japanische (Okada und<br />

Harada, Vize in 94 und 95) und deutsche Piloten<br />

wie Helmut Bradl und Ralf Waldmann (Vize in 96<br />

und 97) bei der Titelvergabe. Zuletzt waren es mit<br />

Leon Haslam (2010) und Tom Sykes (<strong>2012</strong>) dann<br />

Briten, denen der Römer nur den Vizetitel ließ.<br />

Lediglich in der 500er und <strong>MotoGP</strong> Klasse reichte<br />

Max Biaggi wird man in Zukunft vermissen.<br />

es dem Römer „nur“ dreimal zum Vizeweltmeister.<br />

Doohan und Rossi hatten damals die Nase<br />

vorn. Mit Biaggi verabschiedete sich ein 42-facher<br />

Grand Prix Sieger(13 in 500er- und <strong>MotoGP</strong>-Klasse),<br />

der zusätzlich 21 Siege in der Superbike-WM<br />

auf sein Konto brachte. In seiner Superbike-Zeit<br />

fuhr Max für Suzuki Alstare, das private Sterilgarda-Ducati-Team<br />

und Aprilia. Als Grund nannte<br />

Biaggi den Wunsch, für seine Familie da zu<br />

sein. Allerdings dürften auch die klammen Kassen<br />

beim Arbeitgeber und Gehaltkürzungen eine<br />

Rolle gespielt haben. Sein Arbeitgeber hätte den<br />

Rücktritt sicher lieber auf der Messe in Mailand<br />

bekannt gegeben. So wurde es aber zu einer Biaggi-Veranstaltung.<br />

„Alles begann und endet hier“<br />

erklärte Biaggi. „Die letzte Nacht war sicher die<br />

längste meines Lebens. Aber ich will nicht wie<br />

viele Politiker sein, die ewig am Stuhl kleben.<br />

Ich möchte mich jetzt meiner Familie widmen“,<br />

war zu hören. Dann betonte Biaggi noch, dass er<br />

noch zur Spitze im Sport gehöre und einen unterschriftsreifen<br />

Vertrag vorliegen habe. „Auch deshalb<br />

war die Entscheidung schwer. Viele Kollegen<br />

haben sich in ihrer Karriere schwer verletzt, ich<br />

hatte viel Glück.“ Auch <strong>Speed</strong> wünscht dem rüstigen<br />

Rentner alles Gute. Sicher werden wir ihn<br />

bald wieder sehen, wenn die Langeweile kommt.<br />

Eugene Laverty (ein Laufsieg <strong>2012</strong> in Portugal)<br />

konnte sich aber nicht lange über den möglichen<br />

Nummer 1-Status im Team freuen. Einige Top-<br />

Piloten klopften an, als Sylvain Guintoli sich bei<br />

seinem neuen Suzuki-Team schon vor den ersten<br />

Tests wieder verabschiedete, um beim Werksteam<br />

in Noale die erste Wahl zu sein. Mit drei<br />

Laufsiegen <strong>2012</strong> hat der Franzose sicher die besten<br />

Chancen auf den Job. Die Entscheidung ist<br />

aber noch nicht gefallen, da das Red Devil Roma<br />

Team eine Maschine für Michel Fabrizio bestellt<br />

hat und mit dem Althea Team und Supertalent<br />

Davide Giugliano eine weitere Anfrage nach Kundenmaschinen<br />

besteht. Noch dazu könnte Niccolo<br />

Canepa mit einer guten Mitgift seine Karriere<br />

bei RedDevil fortsetzen. Lieferant Aprilia möchte<br />

aber maximal vier Motorräder betreuen. Fast alle<br />

zuvor genannten waren auf V2 unterwegs, womit<br />

deutlich wird, dass Ducati zum Saisonwechsel<br />

die meisten Federn verloren hat. Carlos Checa<br />

und Ayrton Badovini werden die Piloten im neuen<br />

Alstare Ducati Team des Belgiers Francis Batta,<br />

der bereits von 1995 bis 1997 das Ducati-Schild<br />

an seiner Werkstatt hängen hatte. „Wir von Ducati<br />

freuen uns sehr über die neue Abmachung“,<br />

war von dem Superbike-Leiter Ernesto Marinelli<br />

zu hören. Die Kaufleute der Audi-Tochter werden<br />

sich sicher freuen, dass ein in der letzten Saison<br />

arbeitsloses Team günstiger zu haben war als das<br />

Team mit dem letztjährigen Weltmeister. Nach<br />

der früheren, gemeinsamen Zeit in Supersport-<br />

EM, Supersport-WM und bei den Superbikes freut<br />

sich auch der Teamchef auf die Rückkehr in den<br />

Zweiradsport mit Ducati: „Ich freue mich sehr,<br />

dass wir wieder zur Ducati-Familie gehören“, verkündete<br />

er bei der Vorstellung des Teams. „Wir<br />

haben in der Vergangenheit schon viele Erfolge<br />

gemeinsam gefeiert. Ducati ist für mich eine der<br />

herausragenden Marken. Wir sehen große He-<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

19


SBK VORSCHAU 2013<br />

rausforderungen vor uns. Diese spornen uns aber<br />

auch an. Mich, wie auch das Team und wir wollen<br />

Alles versuchen um erfolgreich zu sein.“<br />

Das will sicher auch Teamchef Mario Rubatto,<br />

der für unseren schnellsten Sachsen, Max Neukirchner,<br />

ein Team aus dem Boden gestampft<br />

hat. Selbstverständlich werden wir Max bei jedem<br />

Rennen die Daumen drücken. Max erledigt seinen<br />

Teil dazu und testet bereits fleißig in Spanien (mit<br />

einer Superstock-Maschine der Panigale 1198.<br />

Das Effenbert-Liberty Team redet zwar vom Weitermachen,<br />

was aber nach den Kapriolen der letzten<br />

Wochen fraglich erscheint. Das Pata-Team hat<br />

sich beim Finale verabschiedet. Lorenzo Zanetti<br />

nimmt den Sponsor mit zu Ten Kate Honda, wo er<br />

neben Superstock 600 Meister van der Mark eine<br />

600er fahren wird.<br />

Vor das „D“ von Ducati gehört natürlich in Alphabet<br />

und WM-Tabelle <strong>2012</strong> das „B“ von BMW.<br />

Wie bereits berichtet, geht das Werksteam in das<br />

Team Italia über. Die beiden Piloten werden Marco<br />

Melandri und Chaz Davies sein. Das Progea<br />

BMW Team von Andrea Grillini möchte zwar gerne<br />

- und am liebsten mit Superstock Champion<br />

Barrier - weiter machen, aber auch dort gibt es<br />

noch keine Entscheidung. Gerne möchte BMW die<br />

Lieferung von Material in die WM erhöhen. Was<br />

Leon Haslam kehrt nach drei Jahren von BMW zu Honda zurück.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Marco Melandri bleibt bei BMW, allerdings wird das Team jetzt aus Italien geführt.<br />

auch den Einstieg eines britischen und eines französischen<br />

Teams in die WM ermöglichen würde.<br />

Möglicher Kunde könnte auch Mario Bertuccio<br />

vom Effenbert-Liberty Team sein, der einen Vertrag<br />

mit McCormick hat. Sehr britisch ist man bei<br />

Ten Kate Honda unterwegs. Jonathan Rea behält<br />

seinen Platz und bekommt als Rückkehrer Leon<br />

Haslam zur Seite gestellt. Haslam kam mit der<br />

HM Plant Honda bei seinen Wildcard Einsätzen<br />

2008 als Dritter in Portimao aufs Podest und<br />

beendete die schwierige (weil immer knapp bei<br />

Kasse) Saison 2009 mit der Stiggy Honda als<br />

Sechster. „Es ist toll, wieder bei Honda zu sein.<br />

Diese Meisterschaft ist nie leicht, aber ich freue<br />

mich auf die Herausforderung“, sagte der Brite.<br />

„Honda waren die ersten, die mir die Möglichkeit<br />

gaben, Rennen zu fahren. Ich möchte versuchen,<br />

mit ihnen zu gewinnen.“ Nach zwei Jahren auf<br />

BMW und einem davor auf Suzuki (als Vize-Weltmeister)<br />

möchte Haslam nun die Nummer Eins<br />

werden. „Es ist ein Bike, das ich schon aus ‚08<br />

und ‚09 kenne und sicherlich hat Honda seitdem<br />

einige Fortschritte gemacht. Wir haben vieles ausprobiert<br />

und ich bin glücklich, obwohl ich noch<br />

mehr Kilometer im Trockenen brauche, “ verriet<br />

„Pocket Ron“ nach den ersten Tests. „Die BMW<br />

war sehr schwierig zu fahren, es sei denn die<br />

20 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Suzuki-Teamchef Paul Denning hat mit Leon<br />

Camier und Neuverpflichtung Jules Cluzel die<br />

Weichen für die kommende Saison gestellt.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Elektronik war großartig eingestellt, während die<br />

Honda fahrbarer ist. Es gibt noch immer viel am<br />

Bike zu testen, aber ich fühlte mich direkt gut“,<br />

erklärte Haslam, bevor er seinen Teamkollegen<br />

Rea zum Maßstab der Saison machte. „Jonathan<br />

hat in jeder Saison Rennen gewonnen. Er liegt<br />

immer in den Top-3 oder den Top-5. Also ist es<br />

mein Ziel, ihn zu schlagen.“ Es gibt also reichlich<br />

Motivation bei Honda! Aber ganz sicher auch bei<br />

Kawasaki, wo Tom Sykes nicht nochmal um einen<br />

halben Punkt den Titel verpassen will. Bei den<br />

ersten Testfahrten zeigten sich die ZX 10 R mit<br />

dem Briten und dem Franzosen Loris Baz sehr<br />

konkurrenzfähig und es ist verständlich, dass<br />

einige Privatteams über den Einsatz der grünen<br />

Rakete nachdenken. Das tschechische Intermoto<br />

Team träumt genauso vom Aufstieg wie das<br />

italienische Lorenzini Team. Bei den Superbikes<br />

möchte natürlich auch die Pedercini Truppe bleiben.<br />

Doch bei diesen Mannschaften ist das Engagement<br />

von Sponsoren, bzw. der Mitgift der<br />

Piloten abhängig. Bryan Starring wäre dort erste<br />

Wahl, Alex Lundh (und seine Knete!) die zweite.<br />

Womit wir festhalten, dass hinter den privaten<br />

Kawasaki Plänen noch zahlreiche Fragezeichen<br />

stehen. Keine Fragezeichen stehen hinter dem<br />

WM-Einsatz von Suzuki. Leon Camier wird mit der<br />

Nummer 2 für das Crescent Suzuki Team an den<br />

Start gehen und wird - nachdem sein angedachter<br />

Teamkollege Guintoli wohl in Richtung Noale abwandert<br />

- den jungen Franzosen Jules Cluzel als<br />

Teamkollegen erhalten. Der ehemalige PTR-Honda<br />

Fahrer erhielt nach einer starken Supersport-<br />

Saison das Angebot von Suzuki-Team Boss Paul<br />

Denning und wird das Durchschnittsalter bei den<br />

Superbikes weiter senken. Einen Neueinstieg gibt<br />

es von Suzuki bei den 600er Supersportlern. Das<br />

Team „Power by Suriano“ mit Teamchef Antonio<br />

„Ninetto“ Suriano erklärte: „In den vergangenen<br />

beiden Saisons waren wir mit den alten Parkin-<br />

GO Bikes erfolgreich. Jetzt ist es an der Zeit, ein<br />

neues Projekt anzugehen. Wir gehen zurück zu<br />

Suzuki, ein Hersteller, mit dem wir immer sehr<br />

zufrieden waren.“ Ob Vittorio Iannuzzo (WM 9.)<br />

dort seine Supersport-Laufbahn fortsetzt stand<br />

aber noch nicht fest. ParkinGo ist aber eine gute<br />

Einleitung. Nach dem Ausflug mit Chaz Davies zu<br />

den Superbikes kehrt das Team um den Ex-Racer<br />

Giuliano Rovelli zu den 600ern zurück. Erstmals<br />

wird man dabei einen echten Werkseinsatz leiten<br />

und hat sich dazu in einem Drei-Jahresvertrag mit<br />

MV Agusta verbündet. Zum Einsatz unter dem<br />

großgewachsenen Luca Scassa kommt die F3 mit<br />

675 cm³. Zweiter Pilot könnte Starring oder sogar<br />

Barrier werden. Man darf gespannt sein, wann zu


SBK VORSCHAU 2013<br />

den 37 WM-Titeln von MV der nächste kommt. Hinter den alten ParkinGo<br />

Yamahas ist auch das Yakhnich Motorsport Team her. Die vom deutschen<br />

Markus Eschenbacher vorbereiteten Yamaha R6 würde sich gerne das Team<br />

mit Sam Lowes und Vladimir Leonov sichern und nach dem Supersport-Titel<br />

dann zu den Superbikes aufsteigen. Dritter Pilot im Team ist der 17 jährige<br />

Dakota Mamola für die 600er Superstock. Genau, der Papa ist Randy.<br />

Damit wären Vizeweltmeister Cluzel (Suzuki) und der WM-Dritte Lowes unter.<br />

Was macht der schnellste deutschsprachige Supersport-Pilot? Wie bereits in<br />

<strong>Speed</strong> angekündigt wechselt Kenan mit der „1“ zum ehemaligen MSD RN<br />

Team, welches jetzt als Mahi Racing Team die Kawasaki-Werkseinsätze bei<br />

den Supersportlern steuert (und finanziert!). Der Namensgeber, Cricket National-Kapitän<br />

Mahendra Singh Dhoni, stellte das Team in Indien vor. Damit<br />

in der WM auch nichts anbrennt engagierte man direkt auch noch Foret (WM<br />

4.) Linfoot und Marino. Die Team-Präsentation kostete bereits 1,2 Millionen<br />

Dollar und ging in 8500 Kopien in die Kinos des Landes! Auf diesem Weg<br />

sollen ca. 700 Millionen Zuschauer sich an der grünen Kawasaki ZX 6 R<br />

mit der Nummer 1 erfreuen! Das ist Marketing im Bollywood-Stil! Deutlich<br />

zurückhaltender agiert da Teamchef Simon Buckmaster, der aber mit mehr<br />

Piloten in der WM vertreten sein wird. Zu Imre Toth, Luca Marconi, Nacho<br />

Calero und dem 21jährigen Österreicher David „Lino“ Linortner wird noch<br />

ein fünfter Pilot kommen. Ten Kate wird ein Zweimann-Team mit van der<br />

Mark und Zanetti bilden. Antonelli wird auf die<br />

GoEleven Kawasaki steigen und Morais würde am<br />

liebsten mit Lorenzini weiter machen.<br />

Nicht mehr weiter machen wird des bisherige Superbike-Serien<br />

Manager und Flammini-Angestellte<br />

Paolo Ciabatti. Er geht zurück zu Ducati und wird<br />

neuer Chef des Moto GP-Projekts. Für das Ducati-Engagement<br />

in der Superbike-WM bleibt weiterhin<br />

Ernesto Marinelli verantwortlich. Als Ciabatti<br />

Nachfolger in der Superbike-Serie ist nun Avintia-Crewchief<br />

Gregorio Lavilla im Gespräch. Der<br />

Katalane war ja als Pilot auch eine Saison in der<br />

deutschen Pro-Superbike Serie aktiv. Eine weitere<br />

Ducati/Audi-Personalentscheidung ist noch beachtlicher:<br />

Bernard Gobmeier wird neuer Chef der<br />

Rennsportabteilung von Ducati, nachdem er für<br />

das Superbike-Werksteam von BMW verantwortlich<br />

war. Ein „Geschmäckle“ hat die Angelegenheit<br />

natürlich, wenn man bedenkt dass sich Grobmeier<br />

und Ciabatti als letzte Amtshandlung im alten<br />

Job noch für die Sonderregelungen der Panigale<br />

einsetzten. Egal, wenn 2013 unser Max dadurch<br />

eine schlagkräftige Maschine hat! Gobmeier ist<br />

damit Nachfolger von Filippo Preziosi, dem eine<br />

Mitschuld für das Scheitern von Valentino Rossi<br />

und Nicky Hayden auf dem Ducati-Werksrenner<br />

Kenan Sofuoglu bleibt bei Kawasaki, wechselt allerdings auch das Team.<br />

angelastet wird. Preziosi wechselt an die Spitze<br />

der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von<br />

Ducati, womit die damit noch eine Spur deutscher wird! „Money makes the<br />

world go round!“ Und damit schließen wir auch: Die Investorengruppe Bridgepoint<br />

Capital, Besitzer von Dorna und Infront Motor Sports, haben 39 Prozent<br />

ihrer Dorna-Anteile an einen kanadischen Pensionsfond verkauft. Macht<br />

400 Millionen in der Kasse und die kanadischen Rentner des „Canada Pension<br />

Plan Investment Board“ (CPPIB)“<br />

reden jetzt in der WM mit!<br />

Schauen wir mal wie es weiter geht!<br />

Frohes Fest und immer einen guten<br />

Slide<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: MV Agusta<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Die F3 bildet die Grundlage für den Werkseinsatz von<br />

MV Agusta in der Supersport-WM.<br />

Bleibt zu hoffen, dass Max Neukirchner auf der<br />

Ducati Panigale sein Lächeln zurückgewinnt.<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

21


BOS präsentiert für den <strong>Speed</strong>-Verlag die <strong>MotoGP</strong> <strong>2012</strong><br />

Jorge Lorenzo hat sich auf Phillip Island beim<br />

vorletzten Rennen der Saison <strong>2012</strong> vorzeitig<br />

den Titel in der <strong>MotoGP</strong>-Klasse gesichert. Dazu<br />

reichte ihm ein zweiter Platz hinter Local Hero<br />

Casey Stoner, der sein Heimrennen zum sechsten<br />

Mal in Folge - und bei seinem letzten Auftritt vor<br />

heimischem Publikum in der <strong>MotoGP</strong> - gewinnen<br />

konnte. Marc Marquez sicherte sich derweil den<br />

Titel in der Moto2-Weltmeisterschaft, die erste<br />

Meisterkrone für einen Fahrer auf einer Suter-Maschine<br />

aus der Schweiz. Sandro Cortese fuhr in<br />

der Moto3-Klasse allen auf und davon.<br />

„Was für ein Tag, ich bin sehr glücklich“, sagte<br />

der Spanier Jorge Lorenzo, nachdem er sich mit<br />

einem zweiten Rang beim Großen Preis von Australien<br />

auf Phillip Island seinen zweiten <strong>MotoGP</strong>-<br />

Weltmeistertitel gesichert hatte. Begünstigt wurde<br />

der vorzeitige Entscheid durch den Sturz des härtesten<br />

Meisterschaftskonkurrenten Dani Pedrosa.<br />

Der spanische Landsmann schied bereits früh im<br />

Rennen nach einem Rutscher in der Doohan-Corner<br />

aus. „Es war leichter als erwartet“, musste Lorenzo<br />

gestehen, „denn Dani machte einen Fehler<br />

22 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Lorenzo, Marquez und Stoner - die<br />

Helden von Phillip Island Text: Toni Börner<br />

Casey Stoner verabschiedet sich mit Heimsieg von seinem Publikum.<br />

und stürzte. Ich wollte<br />

an Casey dran bleiben,<br />

aber er war verdammt<br />

stark. Heute musste<br />

ich dann einfach ins<br />

Ziel kommen und ich<br />

wurde zum zweiten mal<br />

Weltmeister. Das ist ein<br />

wunderbares Gefühl!<br />

Ich möchte dem ganzen<br />

Team danken, Yamaha,<br />

meiner Familie, meinen<br />

Zu Beginn war bei Dani Pedrosa (26) die Welt noch in Ordnung, wenig<br />

später stürzte er.<br />

Lorenzo, Marquez<br />

und Stoner - die<br />

Helden von Phillip<br />

Island<br />

Freunden, Sponsoren<br />

und den Fans, die mich<br />

unterstützen. Ein toller<br />

Moment. Wir waren<br />

immer verdammt konzentriert<br />

und endlich<br />

haben wir den WM-Titel<br />

wieder!“<br />

Keine Chance aber<br />

hatte Lorenzo gegen den Australier Casey Stoner<br />

bei dessen letzten Heim-GP seiner Karriere.<br />

Der Repsol Honda-Pilot<br />

distanzierte die Werks-<br />

Yamaha um fast zehn<br />

Sekunden klar. „Es<br />

Foto: motogp.com<br />

war sehr wichtig, dass<br />

ich vor Ende der Saison<br />

noch ein Rennen<br />

gewinne“, so der Bald-<br />

Rentner. „Ich bin natürlich<br />

extrem happy, dass<br />

ich das hier zu Hause<br />

vor dieser großen Masse<br />

an Fans geschafft<br />

habe. Meine größte<br />

Sorge war, dass ich<br />

nicht früh genug wieder<br />

fit werden würde, aber<br />

Foto: motogp.com<br />

wir haben das hinbekommen und waren etwas<br />

schneller als alle anderen. Das war eine perfekt<br />

Art hier ‚Auf Wiedersehen’ zu sagen.“<br />

Doch es ist Stoner schon leichter gefallen, solcherlei<br />

Leistungen zu vollbringen. „Ich war vor<br />

dem Start ziemlich nervös, aber die Bedingungen<br />

waren fantastisch für ein Phillip Island-Rennen.<br />

Als ich wusste, dass ich einen großen Vorsprung<br />

habe und nur noch ein paar Runden übrig waren,<br />

habe ich die Fans beobachtet. Es war ein tolles<br />

Gefühl zu sehen, wie sie mich alle angefeuert haben.<br />

Das hat mich sehr stolz gemacht, Australier<br />

zu sein.“<br />

Stoner vergas aber auch nicht die Titelentscheidung<br />

und den erfolgreichen Lorenzo zu würdigen.<br />

„Meine größte Gratulation geht an Jorge. Er ist<br />

eine nahezu perfekte Saison gefahren und wurde<br />

wenn möglich nur Erster oder Zweiter. Ich bin nur<br />

enttäuscht, dass ich in den Kampf um die Meisterschaft<br />

nicht eingreifen konnte. Aber ich habe<br />

selbst einen Fehler gemacht und so ist es nun einmal<br />

manchmal. Mein Mitgefühl gilt auch Dani - ich<br />

Nach 2010 holt Jorge Lorenzo seinen zweiten Titel.<br />

habe seinen Sturz direkt vor mir gesehen. Aber er<br />

musste heute pushen und versuchen das Rennen<br />

zu gewinnen, um die Meisterschaftshoffnungen<br />

am Leben zu halten. Es war nur ein kleiner Fehler,<br />

wie er in dieser Kurve schnell passieren kann. Es<br />

tut mir wirklich leid für ihn.“<br />

Mit Rang drei konnte sich der Brite Cal Crutchlow<br />

seinen zweiten <strong>MotoGP</strong>-Podestplatz überhaupt<br />

sichern. „Über dieses Ergebnis bin ich wirklich<br />

happy“, gestand der Monster Yamaha Tech 3-Pilot.<br />

„Es war gut diesen Abschnitt von drei Rennen<br />

in Folge so zu beenden. Nach der Enttäuschung,<br />

als mir in Japan in der letzten Runde im Kampf<br />

um das Podest der Sprit ausging - und dann der<br />

Sturz in Sepang - brauchte ich wirklich ein gutes<br />

Resultat. Das haben wir hier geschafft. Wenn man<br />

dann noch bedenkt, dass ich Fieber und eine<br />

Bronchitis hatte, ist es ein fantastisches Gefühl<br />

zurück auf dem Podium zu sein. Wir haben uns<br />

Foto: motogp.com


MOTOGP IN PHILLIP ISLAND<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Dreikampf um Platz sieben - Rossi vor Abraham und Hayden.<br />

Cal Crutchlow - hier vor Dovizioso, Bautista und Bradl - wird Dritter.<br />

Aleix Espargaro (41) pilotierte die beste CRT-Maschine.<br />

das definitiv verdient. Das Monster Yamaha Tech<br />

3 Team hat mir das ganze Wochenende ein echt<br />

großartiges Motorrad gegeben und ich hatte sehr<br />

viel Vertrauen und konnte ruhig bleiben, als sich<br />

vor Andrea, Bautista und Bradl war. Ich wusste,<br />

dass ich schneller war und davon fahren kann. Als<br />

mir das gelang, konnte ich einen Vorsprung herausfahren<br />

und konnte dann relaxt und konstant<br />

weiter fahren, denn ich wusste, dass ich Jorge<br />

nicht würde einholen können.“<br />

Der Fight um Rang vier blieb bis zur letzten Runde<br />

spannend und Andrea Dovizioso setzte sich<br />

dabei gegen die Honda-Satelliten-Piloten Alvaro<br />

Bautista und Stefan Bradl durch. Valentino Rossi,<br />

Nicky Hayden, Karel Abraham und Aleix Espargaro<br />

machten die Top Ten rund.<br />

Moto2<br />

Foto: motogp.com<br />

damit den WM-Titel in der Moto2 abräumte. „Das<br />

ist ein unglaubliches Gefühl, ein Traum“, sagte<br />

der gerade frisch gebackene Champion. „Wenn<br />

du die Ziellinie überfährst, ist das ein großartiger<br />

Moment, aber der geht schnell vorbei. Das beste<br />

kommt, wenn du mit dem Team feiern kannst. Es<br />

ist sehr zufriedenstellend, den Titel zu gewinnen.<br />

Zu dieser Zeit erinnere ich mich an die harten<br />

Zeiten in diesem Jahr, die Verletzungen, die Unterstützung<br />

von meiner Familie und meinem Team.<br />

Ich kann mir nicht helfen, da werde ich sehr emotional.<br />

Es war ein sehr schwieriger Titel, denn Pol<br />

hat es das ganze Jahr über nicht leicht für mich<br />

gemacht und verdient auch Gratulation für eine<br />

großartige Saison. Nach meiner schwierigen Verletzung<br />

aus dem Vorjahr, welche mich für immer<br />

vom Rennsport hätte fernhalten können, war das<br />

wichtigste für mich, daß ich überhaupt wieder<br />

fahren kann. Diese Saison hat das Team eine außergewöhnliche<br />

Gruppe gebildet - ich habe mich<br />

noch nie zuvor in einem Team so wohl gefühlt. Wir<br />

haben alle vollstes Vertrauen zueinander.“<br />

Auf einem ähnlichen Glückslevel befand sich<br />

nach dem Australien GP Anthony West - der zum<br />

Foto: motogp.com<br />

In der Moto2-Klasse ging der Sieg an Pol Espargaro<br />

- vor Anthony West und Marc Marquez, der<br />

Bester deutschsprachiger Pilot wird Domi Aegerter (77) auf Platz fünf.<br />

Marc Marquez wird Dritter und ist somit neuer Weltmeister der Moto2.<br />

Foto: motogp.com<br />

zweiten Mal in Folge auf das Podest fahren konnte.<br />

„Es ist der Wahnsinn“, sagte der Australier.<br />

„Es ist doch verrückt, wie die Dinge manchmal<br />

liegen. Ich habe die letzten zehn Jahre um solche<br />

Platzierung gekämpft und dann passiert es gleich<br />

zwei Mal in Folge. Das ist verrückt. Und wenn man<br />

daran denkt, dass ich vor der Saison kein Motorrad<br />

hatte und erst in letzter Minute in Katar an<br />

den Start gehen konnte... Ich möchte dem Team<br />

daher sehr danken, dass sie mir die Chance zum<br />

weitermachen gegeben haben und für mich ist<br />

das heute noch ein viel besseres Ergebnis als letzte<br />

Woche. Die letzte Woche gab mir viel Vertrauen,<br />

genau das, was ich brauchte. Ich war irgendwie<br />

down und das ist jetzt das richtige Resultat,<br />

welches ich im Trockenen wollte. Alle halten mich<br />

für den Regen-Mann und wenn es regnet, bin ich<br />

tatsächlich gut. Aber ich bin glücklich, daß mir<br />

dieses Resultat jetzt im Trockenen gelungen ist.“<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

23


MOTOGP IN PHILLIP ISLAND<br />

Pol Espargaro gewinnt vor einem starken Anthony West und Marc Marquez.<br />

Foto: motogp.com<br />

Team sehr glücklich, denn sie haben wirklich<br />

hart gearbeitet. Mit diesem Podest können wir<br />

entspannt nach Valencia gehen und etwas Spaß<br />

haben.“<br />

Der Deutsche Jonas Folger kam nach einem Fehler<br />

am Start nicht über den elften Rang hinaus.<br />

„Ich ließ die Kupplung etwas zu früh los, stoppte<br />

aber das Motorrad sofort, sodass es nicht über<br />

die Linie rollte“, schilderte der Aspar-Pilot. „Als<br />

das Rennen losging wusste ich nicht, ob ich eine<br />

Strafe bekommen würde. Ich habe früh versucht<br />

hart Druck zu machen und als mir meine Boxentafel<br />

dann die Durchfahrtsstrafe anzeigte, musste<br />

ich rein kommen. Ich wusste genau für was die<br />

war, aber es war frustrierend, denn ich hätte mit<br />

der Gruppe vorn locker mithalten können. Wir hatten<br />

das Motorrad schon auf einen Gruppen-Fight<br />

mit viel Windschatten abgestimmt, darum war es<br />

später dann allein auf den Geraden schwer für<br />

mich. Ich habe trotzdem hart gepusht und unsere<br />

Zeiten waren ähnlich wie die der Führenden.<br />

Ich habe noch nie zuvor am Start einen Fehler<br />

In der Moto3-Klasse ging der Sieg an Sandro<br />

Cortese vor Miguel Oliveira und Arthur Sissis.<br />

„Auf eine Art war das das beste Wochenende der<br />

ganzen Saison bisher“, fasste Cortese den Sieg in<br />

Worte - seinen fünften des Jahres <strong>2012</strong> und den<br />

ersten als Weltmeister der neuen Moto3-Klasse.<br />

„Ich hatte null Druck und konnte entspannt fahren.<br />

Ich habe jede Runde genossen. Ich möchte<br />

diesen Sieg meinem Vater widmen, denn der hat<br />

heute Geburtstag.“ Cortese hat damit in 16 GP-<br />

Rennen <strong>2012</strong> nur zwei Mal nicht auf dem Podest<br />

gestanden. Doch damit nicht genug: „In Valencia<br />

will ich unbedingt noch mal gewinnen“, kündigte<br />

der Berkheimer an.<br />

Für seinen Teamkollegen Arthur Sissis wurde<br />

Rang drei der erste GP-Podestplatz überhaupt<br />

- und dann noch beim Heimrennen in Australien<br />

auf Phillip Island. „Ich habe mein Überholmanöver<br />

gut getimt und konnte am Ende den dritten<br />

Rang halten“, so Sissis. „Aber es war die ganze<br />

Zeit bis zum Schluss ein harter Kampf. Ich kann<br />

aber nur einfach richtig richtig happy über dieses<br />

Resultat sein. Es ist toll, wenn diese Fans hier<br />

dich unterstützen.“<br />

Nach zwei Stürzen im Warmup war Miguel Oliveira<br />

am Ende froh, dass es mit Rang zwei auf das<br />

Treppchen ging. „Es war ein hartes Rennen und<br />

wir haben viel gekämpft“, gab der Suter-Honda-<br />

Pilot zu Protokoll. „Die zwei Stürze im Warmup<br />

hatten mir schon Sorgen gemacht, aber im Rennen,<br />

als ich hinter Sandro fuhr, fühlte ich mich<br />

sehr wohl. Ich konnte dran bleiben und am Ende,<br />

als er mich überholte, versuchte ich den zweiten<br />

Platz zu halten. Ich bin sehr glücklich über dieses<br />

Zweikampf Cortese - Oliveira, den der Deutsche für sich entscheiden konnte.<br />

Podium. Es war eine Saison mit vielen Höhen und<br />

Tiefen, aber in ein paar Rennen konnte ich mich<br />

sichtlich steigern und heute haben wir diese Steigerung<br />

unterstreichen können. Ich bin für mein<br />

gemacht, darum wird das heute eine Lektion werden.“<br />

Mapfre Aspar-Teamkollege Luca Amato aus Bergisch<br />

Gladbach sah das Ziel nicht. „Das Warmup<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

24 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Maverick Vinales (25) fuhr das Rennen nicht zu Ende, Alex Rins (42) wurde Vierter.


MOTOGP IN PHILLIP ISLAND<br />

war gut gelaufen, denn ich fuhr eine Sekunde schneller als im Qualifying“,<br />

sagte er. „Wir haben heute Morgen eine gute Einstellung gefunden, die mir<br />

mehr Vertrauen gab. Ich fühlte mich großartig und hatte endlich Spaß beim<br />

Fahren. Ich war zwar weit hinten, konnte aber viele Fahrer überholen. Leider<br />

hatte ich dann Motorprobleme und musste aufgeben. Trotzdem schaue ich<br />

auf die positiven Dinge - ich habe einen Weg gefunden, wie ich das Motorradfahren<br />

genießen kann und ich kann das nächste Rennen schon nicht mehr<br />

erwarten.“<br />

Foto: motogp.com<br />

Cortese gewinnt vor Oliveira und Teamkollege Sissis.<br />

Moto3 Qualifying in Phillip Island<br />

1 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM 1‘38.334<br />

2 Jonas FOLGER GER Mapfre Aspar Team Moto3 Kalex KTM 1‘38.727<br />

3 Efren VAZQUEZ SPA JHK t-shirt Laglisse FTR Honda 1‘39.179<br />

4 Danny KENT GBR Red Bull KTM Ajo KTM 1‘39.222<br />

5 Zulfahmi KHAIRUDDIN MAL AirAsia-Sic-Ajo KTM 1‘39.229<br />

Moto3 Rennen in Phillip Island<br />

1 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM 38‘20.014<br />

2 Miguel OLIVEIRA POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda +2.108<br />

3 Arthur SISSIS AUS Red Bull KTM Ajo KTM +5.031<br />

4 Alex RINS SPA Estrella Galicia 0,0 Suter Honda +5.084<br />

5 Danny KENT GBR Red Bull KTM Ajo KTM +5.107<br />

Moto2 Qualifying in Phillip Island<br />

1 Pol ESPARGARO SPA Tuenti Movil HP 40 Kalex 1‘33.705<br />

2 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex 1‘34.264<br />

3 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter 1‘34.408<br />

4 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter 1‘34.513<br />

5 Takaaki NAKAGAMI JPN Italtrans Racing Team Kalex 1‘34.541<br />

Moto2 Rennen in Phillip Island<br />

1 Pol ESPARGARO SPA Tuenti Movil HP 40 Kalex 39‘26.486<br />

2 Anthony WEST AUS QMMF Racing Team <strong>Speed</strong> Up +16.811<br />

3 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter +16.837<br />

4 Scott REDDING GBR Marc VDS Racing Team Kalex +16.957<br />

5 Dominique AEGERTER SWI Technomag-CIP Suter +26.018<br />

<strong>MotoGP</strong> Qualifying in Phillip Island<br />

1 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 1‘29.623<br />

2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘30.140<br />

3 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 1‘30.575<br />

4 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha 1‘30.763<br />

5 Stefan BRADL GER LCR Honda <strong>MotoGP</strong> Honda 1‘30.798<br />

<strong>MotoGP</strong> Rennen in Phillip Island<br />

1 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 41‘01.324<br />

2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha +9.223<br />

3 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +14.570<br />

4 Andrea DOVIZIOSO ITA Monster Yamaha Tech 3 Yamaha +23.303<br />

5 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda +23.432<br />

Kleinholzener Weg 1<br />

83071 Stephanskirchen<br />

Tel. 0 80 36 / 90 77 9 -0<br />

Fax 0 80 36 / 90 77 9 -19<br />

info@motoro.de<br />

www.motoro.de<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

29


Saisonabschluss in Valencia Text: André Birkenkampf<br />

ein Wochenende mit Höhen und Tiefen<br />

Nicky Hayden war Schnellster im ersten freien Training.<br />

Die Weltmeister aller drei Klassen standen zwar<br />

vor dem Saisonfinale in Valencia mit Jorge Lorenzo,<br />

Marc Marquez und dem Deutschen Sandro<br />

Cortese bereits fest, doch wollten sich alle drei<br />

mit einem Sieg aus der Saison verabschieden.<br />

Der Einzige dem das am Ende auch gelang, war<br />

Marc Marquez mit einer fulminanten Aufholjagd<br />

vom Ende des Feldes. Der Spanier erreichte<br />

damit in der Moto2 die höchste überhaupt eingefahrene<br />

Punktzahl von 324 Zählern einer Saison,<br />

die bis Dato vom Japaner Daijiro Kato mit<br />

322 Zählern aus dem Jahre 2001, als er 250er<br />

Weltmeister wurde, Bestand hatte. Sandro Cortese<br />

musste sich auf den letzten Metern seinem<br />

Teamkollegen Danny Kent geschlagen geben und<br />

Jorge Lorenzo stieg spektakulär von seiner Yamaha<br />

ab und konnte das Rennen nicht beenden.<br />

Bemerkenswert waren auch hier die rückläufigen<br />

Zuschauerzahlen, obwohl bereits zwei Spanier als<br />

Weltmeister feststanden.<br />

Die Trainings am Freitag fanden vorrangig unter<br />

an dieser Stelle seine<br />

ersten Erfahrungen<br />

auf einer <strong>MotoGP</strong>-Maschine<br />

sammeln konnte,<br />

beendete FP 1 vor<br />

dem Tschechen Karel<br />

Abraham als 11. Ben<br />

Spies-Ersatz im Yamaha-Werksteam,<br />

Katsuyuki<br />

Nakasuga, rutschte<br />

kurz vor Ende übers<br />

Vorderrad mit seiner<br />

Maschine ins Kiesbett<br />

und wurde 13. Zwei<br />

weitere bekannte Gesichter<br />

zeigten sich mit<br />

Ex-Moto2-Pilot Claudio<br />

Corti und Superbike-<br />

Pilot Hiroshi Aoyama,<br />

die beide für Avintia<br />

Blusens um Punkte<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Anreise, Unterkunft, Essen, Trinken und schließlich<br />

fürs Ticket aus, um sich dann so etwas bieten<br />

zu lassen? Ich bin entsetzt, da es ja auch zum<br />

wiederholten Mal vorkommt und ich nicht weiß,<br />

ob ich mir das im nächsten Jahr noch mal antun<br />

werde. Schließlich sitzen ich und meine Freunde<br />

auch seit heute Morgen unter diesen Bedingungen<br />

auf der Tribüne. Hätten wir das gleich gewusst,<br />

wäre ein gepflegter Stadtrundgang die bessere Alternative<br />

gewesen.“ So ein Zuschauer, der seinen<br />

Unmut lautstark zum Ausdruck brachte und den<br />

Veranstalter vielleicht auch mal zum Nachdenken<br />

anregen sollte, denn viele im Umkreis pflichteten<br />

dem enttäuschten Besucher bei. Eine Möglichkeit<br />

wäre, es unter diesen Bedingungen auch einmal<br />

wieder mit etwas mehr Fannähe zu versuchen,<br />

die in den letzten Jahren ohnehin mehr und mehr<br />

auf der Strecke geblieben ist. Ich erinnere nur an<br />

den sogenannten Pitwalk, wo Fahrer eher rar geworden<br />

sind und man sich nur noch (wenn man<br />

viel Glück hat), von einer hübschen Hostess ein<br />

Poster oder eine Autogrammkarte in die Hand<br />

drücken lassen kann. Leider ist es aber heute so,<br />

dass viele Piloten nach einigen erfolgreichen Rennen<br />

mehr und mehr die Bodenhaftung verlieren<br />

und den zahlenden Fan als zusätzliche Last betrachten,<br />

der ihnen ihre kostbare Zeit zu rauben<br />

versucht. Reißt die Erfolgssträhne aber ab (was<br />

in diesem Geschäft an der Tagesordnung ist),<br />

Zahlemann und Söhne den Rücken kehren, sieht<br />

alles plötzlich wieder ganz anders aus - es wird<br />

um Mitleid gebeten, vom Geld ganz zu schweigen.<br />

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da<br />

ist ein gewisser Reinhold Roth in Brno auf den<br />

Zeltplatz gegangen, hat seinen Fans Rede und<br />

Antwort gestanden und bereitwillig Autogramme<br />

geschrieben. Schneidet man dieses Thema heute<br />

an, heißt es meistens die Zeiten hätten sich geändert.<br />

Das stimmt sogar, denn früher waren die<br />

Streckenverhältnisse und Bedingungen oftmals<br />

viel schwieriger. die Technik anfälliger und Sturz-<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Katsuyuki Nakasuga ersetzte Ben Spies im Yamaha-Werksteam.<br />

nassen Streckenbedingungen statt. Der Amerikaner<br />

Nicky Hayden, der fürs nächste Jahr im Ducati-Werksteam<br />

bestätigt ist, fuhr am Vormittag<br />

die schnellste Zeit und verwies die beiden Lokalmatadoren<br />

Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo auf<br />

die Plätze zwei und drei. Es folgten Andrea Dovizioso,<br />

Alvaro Bautista - der seinen fünften Platz in<br />

der Gesamtwertung am letzten Rennwochenende<br />

unbedingt verteidigen wollte - CRT-Pilot Aleix Espargaro,<br />

Valentino Rossi, Cal Crutchlow, Randy<br />

de Puniet und Casey Stoner. LCR-Honda-Pilot<br />

Stefan Bradl, der vor gut einem Jahr genau hier<br />

30 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Back in <strong>MotoGP</strong> - der Japaner Hiroshi Aoyama.<br />

kämpfen sollten.<br />

Weitestgehend Ruhe<br />

herrschte zum Entsetzten<br />

der Zuschauer<br />

am Nachmittag im<br />

zweiten freien Training<br />

an der Strecke. Keiner<br />

der Spitzenpiloten<br />

machte auch nur annähernd<br />

Gestalten, die<br />

Boxen zu verlassen.<br />

Für den zahlenden Fan<br />

(Wochenend-Ticket um<br />

die 130 Euro) eine absolute<br />

Frechheit. „Ich<br />

bin extra aus Barcelona<br />

angereist und das ist<br />

dieses Jahr nach Jerez,<br />

Le Mans und Barcelona<br />

mein vierter Grand Prix<br />

den ich besuche. Ich<br />

bin von der gebotenen<br />

Show und der Einsatzbereitschaft<br />

der Fahrer<br />

absolut enttäuscht.<br />

Man gibt sein Geld für<br />

Letztes Rennen auf Yamaha für Andrea Dovizioso.<br />

Foto: André Birkenkampf


MOTOGP IN VALENCIA<br />

provisorischen elften<br />

Startplatz.<br />

Im Qualifying am Nachmittag<br />

war die Frage ob<br />

Regen- oder Trocken-<br />

Setup überflüssig,<br />

denn die Strecke war<br />

komplett abgetrocknet<br />

und die Sonne lachte<br />

durch den leicht bewölkten<br />

Himmel. Der<br />

Kampf um die erste<br />

Startreihe spielte sich,<br />

wie schon so oft in der<br />

Saison, unter den drei<br />

Erstplatzierten in der<br />

Weltmeisterschaft Jorge<br />

Lorenzo, Casey Stoner<br />

und Dani Pedrosa<br />

ab, der am Ende der<br />

Randy de Puniet fuhr die schnellste Zeit in FP2.<br />

Qualifikation mit 0,351<br />

Sekunden deutlich die<br />

Nase vor seinem Landsmann hatte. Pedrosa unterbot<br />

mit seiner Pole-Zeit von 1.30,844 - übrigens<br />

erstmals unter 1.31 Minuten - den bis dahin<br />

bestehenden Rekord<br />

von Valentino Rossi aus<br />

dem Jahr 2006, der<br />

damals mit 1.31,002<br />

die Pole Position erkämpfte.<br />

„Es war eine<br />

sehr schnelle Runde<br />

und ich habe wirklich<br />

richtig Gas gegeben.<br />

Jetzt teile ich mir die<br />

erste Reihe mit Jorge<br />

und Casey und am Ende<br />

der Saison ist es richtig<br />

schön, nochmals die<br />

Pole Position erkämpft<br />

zu haben, über die ich<br />

natürlich auch sehr<br />

glücklich bin. Im Rennen<br />

morgen wird viel<br />

vom Wetter abhängen<br />

und ich hoffe für uns,<br />

daß wir Sonne haben<br />

werden. Das Team und<br />

ich haben einen hervorragenden Job gemacht<br />

und ich hoffe, dass uns das morgen auch gelingen<br />

wird.“ gab Pedrosa nach dem Qualifying zu<br />

Protokoll. Jorge Lorenzo äußerte sich folgendermaßen:<br />

„Ich habe mein Bestes gegeben und es<br />

war ein harter Kampf in den letzten fünf Minuten<br />

des Quali. Im Rennen morgen werden wir sehen,<br />

da es wahrscheinlich unter nassen Bedingungen<br />

stattfinden wird. Dani ist sehr schnell hier und<br />

das nicht nur im Trockenen. Doch es kann viel<br />

passieren und vielleicht sieht es im Rennen ganz<br />

anders aus. Ich hoffe auf jeden Fall heil durchzukommen.“<br />

Stoner schaffte es mit der Repsol-<br />

Werks-Honda bei seinem letzten Grand Prix Start<br />

seiner Karriere auf Platz drei. „Die Sitzung war<br />

alles andere, als das,<br />

was wir uns vorgestellt<br />

hatten. Wir haben versucht,<br />

in kürzester Zeit<br />

sehr viel Arbeit zu erledigen,<br />

da uns das Wetter<br />

bis heute ja eher<br />

einen Strich durch die<br />

Rechnung machte. Wir<br />

konnten zwar mehr<br />

und mehr Fortschritte<br />

erzielen, doch reichte<br />

es am Ende nicht ganz.<br />

Ich bin mit der ersten<br />

Startreihe trotz allem<br />

zufrieden und hoffe,<br />

dass das Wetter morgen<br />

trocken bleibt und<br />

räume teilweise erst gar nicht vorhanden. Die<br />

Geschwindigkeiten waren annähernd die gleichen<br />

und die Konzentration musste sogar streckenweise<br />

stärker ausgeprägt sein als heute!!! Nichtsdestotrotz<br />

belegte Randy de Puniet in diesem<br />

Training Platz eins. Michele Pirro vom San Carlo-Honda-Gresini-Team<br />

(ebenfalls mit CRT-Power<br />

unterwegs) Platz zwei und Nicky Hayden auf drei.<br />

Die Top Ten vervollständigten in der Reihenfolge<br />

Abraham, Rossi, Petrucci, Silva, Rolfo, Ellison und<br />

Aoyama. Pedrosa, Stoner, Lorenzo, Dovizioso und<br />

Bradl zeigten sich nur kurz oder gar nicht.<br />

Am Samstagmorgen schien dann endlich zum<br />

ersten Mal die Sonne über dem Circuit Ricardo<br />

Tormo. Zwar waren die Asphaltverhältnisse noch<br />

sehr wechselhaft, doch trocknete die Strecke im<br />

Verlauf mehr und mehr ab, so daß alle Fahrer gegen<br />

Halbzeit mit Slicks ausrücken konnten. Hier<br />

war es Dani Pedrosa mit einer Zeit von 1.33,033,<br />

der die Bestzeit erzielte. Andrea Dovizioso rangierte<br />

mit bereits gut einer halben Sekunde Rückstand<br />

auf Platz zwei vor seinem Monster-Tech3<br />

Teamkollegen Cal Crutchlow, der nur 0,031 auf<br />

den Zweiten verlor. Stefan Bradl mit 0,718 Sekunden<br />

Rückstand auf Pedrosa auf Platz vier<br />

und somit auch der letzte Fahrer innerhalb einer<br />

Sekunde auf den Spitzenreiter. Nicky Hayden<br />

schaffte es mit 1.34,263 auf die fünfte Position<br />

und war damit der einzige Ducati-Pilot in den<br />

Top Ten. Dahinter Jorge Lorenzo, Alvaro Bautista,<br />

Randy de Puniet, Casey Stoner und Michele Pirro.<br />

Valentino Rossi schaffte es mit knapp drei Sekunden<br />

Rückstand auf Pedrosa gerademal auf den<br />

Pole-Position für Dani Pedrosa.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

wir im Warm-up weitere<br />

Fortschritte erzielen<br />

können. Der Asphaltbelag hier ist zwar neu, doch<br />

hat er viele Unebenheiten, auf die wir unser Motorrad<br />

abstimmen müssen.“ <strong>MotoGP</strong> Rookie of<br />

the Year, Stefan Bradl, hinterließ wieder einmal<br />

einen starken Eindruck, schaffte den Sprung in<br />

die zweite Startreihe und stellte seine Honda ins<br />

Yamaha-Sandwich zwischen Cal Crutchlow und<br />

Andrea Dovizioso. „Mit unserer Leistung bin ich<br />

ganz zufrieden. Wir waren von Anfang bis Ende<br />

immer unter den Top Fünf und von der Seite her<br />

kann man sagen, es war ein gutes Qualifying<br />

für uns. Ich hatte im zweiten Sektor leichte Probleme,<br />

aber dafür müssen wir zunächst die Daten<br />

analysieren. Jetzt warten wir erstmal ab, wie das<br />

Wetter morgen wird. Im Trockenen sieht es nicht<br />

schlecht aus und ich denke, da haben wir eine<br />

gute Ausgangslage. Wenn es regnet, wird es für<br />

alle eher ein Lotteriespiel.“ In der dritten Startreihe<br />

fanden sich Nicky Hayden, Alvaro Bautista<br />

und Hector Barbera wieder, gefolgt von Aleix Espargaro,<br />

Valentino Rossi, der seine Position zum<br />

Vormittag nicht verbessern konnte, und Randy de<br />

Puniet in der Vierten. Ben Spies-Ersatz Katsuyuki<br />

Nakasuga fand sich auf 16 wieder.<br />

Das gewohnte Bild vom Freitag zeigte sich auch<br />

Michele Pirro von San Carlo-Honda-Gresini steigerte sich von Training zu<br />

Training.<br />

am Sonntagmorgen an der Strecke. Bei Regen<br />

und Temperaturen um die 10 °C absolvierten<br />

die Cracks der <strong>MotoGP</strong> ihr letztes Warm-up der<br />

Saison. Da für den Nachmittag ebenfalls Regen<br />

angesagt war, nutzten alle nochmals die Möglichkeit,<br />

um sich die bestmögliche Rennabstimmung<br />

zu erarbeiten. Hayden kam, wie schon am Freitag,<br />

zunächst am besten mit den Bedingungen<br />

zurecht und markierte bis kurz vor Schluß die<br />

Bestmarke, bevor sich Crutchlow, Rossi, Bautista,<br />

Dovizioso und Bradl an der Spitze abwechselten.<br />

Am Ende war es der Italiener Dovizioso, der Bradl<br />

um eine Nasenlänge auf Platz zwei verwies. Die<br />

Teamkollegen Rossi und Hayden folgten mit ihren<br />

Ducatis auf den Plätzen drei und vier. Die anderen<br />

Während es sich andere Spitzenpiloten in der Box gemütlich machten,<br />

drehte Valentino Rossi kontinuierlich seine Runden.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

31


MOTOGP IN VALENCIA<br />

beiden Piloten aus der ersten Startreihe, Lorenzo<br />

und Stoner, hatten Probleme mit der Strecke und<br />

landeten auf sieben und elf. Aleix Espargaro, mit<br />

seiner Power Electronics Aspar, zeigte nochmals<br />

sein Können im Nassen und belegte Platz acht.<br />

Das Rennen am Nachmittag wurde als Regenren-<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Stefan Bradl stellte seine Honda im Qualifying auf Platz fünf ...<br />

... und stürzte wenig später auf einem aussichtsreichen dritten Platz.<br />

machte jetzt, genau wie Stefan Bradl, Position um<br />

Position an Boden gut. Eine Wahnsinns-Pace legt<br />

jedoch Pedrosa vor. Er fuhr teilweise 3 Sekunden<br />

schneller als die Spitze und ging durchs Feld wie<br />

ein heißes Messer durch Butter. In der vierten<br />

Runde erkannten auch Dovizioso und Stoner, dass<br />

mit Regenreifen kein<br />

Blumentopf mehr zu<br />

gewinnen war und taten<br />

es den aus der Boxengasse<br />

gestarteten<br />

Fahrern gleich, genau<br />

wie Valentino Rossi<br />

und Aleix Espargaro<br />

eine Runde später. Zwischenzeitlich<br />

besuchte<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Tauschen des Motorrads während des Rennens<br />

eine Menge Zeit kostet. Am Ende haben wir die<br />

richtige Wahl getroffen und ich danke dem Team<br />

bei der Unterstützung zu dieser Entscheidung. Es<br />

ist nicht leicht für den Fahrer die richtige Wahl zu<br />

treffen, wenn die Oberfläche noch rutschig ist. Ich<br />

war von Beginn an mit gutem Tempo unterwegs<br />

und habe mich auf Platz drei vorarbeiten können.<br />

Dann bin ich leider gestürzt. Der Fahrer vor mir<br />

wurde langsamer und ich wollte ihn schnell überholen,<br />

aber in Kurve 5 war ich ein bisschen zu<br />

aggressiv und verlor die Kontrolle über das Vorderrad.<br />

Ich hätte etwas länger warten sollen, um<br />

diesen Zug zu machen und ich fühle mich wirklich<br />

schlecht für das Team, weil ich die Chance um<br />

das Podium zu kämpfen vergeben habe. Glücklich<br />

Zweikampf an der Spitze zwischen Lorenzo und Pedrosa. Kurze Zeit<br />

später zerlegte der Weltmeister seine Yamaha in alle Einzelteile ...<br />

nen gestartet und an Dramatik nicht zu überbieten.<br />

Die Reifenwahl war somit jedem Fahrer selbst<br />

überlassen, da die Motorräder während des Rennens<br />

getauscht werden konnten. Jorge Lorenzo,<br />

Teamkollege Nakasuga und Stefan Bradl bewiesen<br />

Mut und setzten von Beginn an auf Slicks,<br />

während der Rest auf Regenreifen vertraute.<br />

Schon in der Besichtigungsrunde (die Ideallinie<br />

war nahezu durchgehend trocken), entschieden<br />

sich Pedrosa, Crutchlow, Bautista und Hayden die<br />

Motorräder zu tauschen und aus der Boxengasse<br />

zu starten. Hector Barbera war es, der nach<br />

dem Erlöschen der Startampel als erster in die<br />

Kurve nach Start-Ziel einbog, unmittelbar hinter<br />

ihm Aleix Espargaro, der kurz danach auch zur<br />

Überraschung aller die Führung übernehmen und<br />

sich leicht absetzen konnte. Es folgten Dovizioso,<br />

Rossi, Stoner, Abraham und Ellison. Die ersten<br />

Runden gehörten zweifellos den Piloten mit Regenreifen.<br />

Doch die Freude war schnell verflogen,<br />

denn umso trockener die Strecke wurde, umso<br />

mehr fielen die Führenden zurück. Jorge Lorenzo<br />

Ivan Silva das Kiesbett,<br />

konnte aber weiterfahren.<br />

An der Spitze nun<br />

Lorenzo gefolgt von<br />

Pedrosa, Nakasuga,<br />

Bradl und Crutchlow,<br />

Roberto Rolfo auf der<br />

<strong>Speed</strong>-Master und Nicky<br />

Hayden mit seiner<br />

Ducati out. Kurz danach<br />

auch Luft anhalten<br />

in der Box von LCR.<br />

Stefan Bradl rutschte<br />

auf Platz drei liegend<br />

ins Kiesbett und beendete<br />

die Saison mehr als unglücklich. Es war<br />

sein sechster Sturz bei sechs Rennen in Valencia.<br />

Stefan Bradl nach dem Rennen: „Zunächst hatten<br />

wir sehr schwierige Bedingungen heute, denn fast<br />

jeder hat auf Regenreifen gesetzt. Die trockene Linie<br />

war weniger als 10 cm breit. Wir haben trotzdem<br />

beschlossen, auf Slicks zu gehen, da das<br />

... genauso wie Roberto Rolfo.<br />

fühle ich mich aber heute, weil ich als Rookie des<br />

Jahres ausgezeichnet werde und das ist einfach<br />

großartig. Dieses erste Jahr in der Königsklasse<br />

war unglaublich für mich und ich muss Lucio und<br />

seinem Team danken, denn am Anfang war ich etwas<br />

besorgt. Aber jetzt weiß ich, das sie wie eine<br />

Familie für mich sind.“ Das gleiche Schicksal er-<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Starke Leistung übers ganze Wochenende von Aleix Espargaro.<br />

Start der <strong>MotoGP</strong>. Hayden, Pedrosa, Bautista und Crutchlow<br />

nehmen das Rennen aus der Boxengasse auf.<br />

32 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTOGP IN VALENCIA<br />

eilte wenig später den Führenden Jorge Lorenzo,<br />

als er auf James Ellison auflief. Pedrosa ging es<br />

nach einem Verbremser ähnlich, doch er musste<br />

nur einen weiten Bogen fahren und konnte das<br />

Rennen anschließend weiterfahren. An Espargaro<br />

einfach nur ein wenig<br />

warten müssen, bevor<br />

er den Angriff startet.<br />

„Unsere Reifenstrategie<br />

war heute sehr riskant,<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Dani Pedrosa kam problemlos an James Ellison vorbei, Jorge Lorenzo<br />

wenig später nicht.<br />

und de Puniet kam Lorenzo noch problemlos vorbei,<br />

doch nicht am Engländer. Verständlich auch<br />

sein Frust nach dem Sturz, doch wo sollte Ellison<br />

in dieser Kurve hin? Die trockene Ideallinie war an<br />

dieser Stelle ziemlich schmal und Lorenzo hätte<br />

doch bis zu meinem<br />

Sturz lief das Rennen<br />

recht gut und ich war<br />

mir bis dahin sicher,<br />

das Rennen gewinnen<br />

zu können. Dani holte<br />

zwar ein wenig auf,<br />

doch mein Vorsprung<br />

war dann wieder auf vier Sekunden angewachsen.<br />

Deshalb wollte ich bei den Überrundungen keine<br />

Zeit verlieren und so schnell wie möglich vorbei.<br />

Vielleicht haben die Streckenposten die blaue<br />

Flagge nicht rechtzeitig geschwenkt, als ich auf<br />

Casey Stoner pflügt durchs Feld bis auf Platz drei.<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Ellison auflief. Ich kann nicht so recht sagen was<br />

passiert ist. Ellison blieb jedenfalls auf der Ideallinie<br />

und ich musste hart bremsen, um ihn nicht<br />

ins Heck zu krachen. Ich habe danach versucht,<br />

das Motorrad abzufangen, was mir aber nicht<br />

gelang und somit hatte ich einen riesigen Highsider.“<br />

Dadurch übernahm Pedrosa die Führung<br />

vor Crutchlow, der an Nakasuga vorbei war, Bautista,<br />

Pirro und Stoner folgten. Bei noch sieben<br />

zu fahrenden Runden war Crutchlow der Nächste,<br />

der sich per Sturz aus der Spitzengruppe verabschiedete.<br />

Derweil knabberte Stoner Stück für<br />

Stück am Vorsprung vom Drittplatzierten Alvaro<br />

Bautista, bis er ihn sich zwei Runden vor Ende<br />

schnappte und somit sein letztes <strong>MotoGP</strong>-Rennen<br />

auf dem Podium beenden konnte. Für die größte<br />

Überraschung sorgte hinter Sieger Pedrosa der<br />

Japaner Nakasuga, der es selbst nicht glauben<br />

konnte, hier auf dem Treppchen gelandet zu sein.<br />

„Mit dem Ergebnis bin ich wirklich sehr glücklich.<br />

Die Bedingungen waren sehr schwierig und mein<br />

Team hat die Maschine auf diese Verhältnisse<br />

perfekt abgestimmt. Ich muss allen danken, die<br />

mir das ermöglicht haben. Mir fehlen echt die<br />

Worte. Es ist wie ein Traum, hier auf dem Podium<br />

zu stehen. Ein Wunder. Mein Dank auch an Yamaha,<br />

die mir diese Gelegenheit und das Vertrauen<br />

gegeben haben, hier in der <strong>MotoGP</strong> fahren zu<br />

dürfen. Es war fantastisch.“ Michele Pirro freute<br />

sich über die fünfte Position, gefolgt von Dovizioso,<br />

Abraham, Petrucci und Ellison. Für Valentino<br />

Rossi ging die Ducati-Ära auf Platz zehn zu Ende.<br />

Aleix Espargaro sicherte sich mit Platz elf als erster<br />

den Titel „Top-CRT-Rider of the Year“, Honda<br />

mit dem Sieg von Pedrosa zum 61. Mal den Konstrukteurstitel,<br />

davon 19 in der Königsklasse (6 x<br />

<strong>MotoGP</strong>, 13 x 500 ccm).<br />

Pedrosa gewinnt das Rennen vor Nakasuga und Stoner.<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

33


MOTOGP IN VALENCIA<br />

Moto2<br />

Marquez rollt Feld von<br />

hinten auf und fällt<br />

mehr und mehr in Ungnade<br />

Nicht ganz die üblichen Verdächtigen bestimmten<br />

das Wochenende der Moto2 in Valencia. Zunächst<br />

war es Xavier Simeon, der sich am Freitagmorgen<br />

an die Spitze setzte. Dahinter folgte der Franzose<br />

Johann Zarco, der sich beim letzten Angriff auf<br />

die Bestzeit unfreiwillig lang machte, und erst<br />

Marcel Schrötter befand sich während der Trainingssitzungen lange in den Top Ten.<br />

dann kamen mit Julian Simon und Marc Marquez<br />

die Einheimischen. Mitfavorit Pol Espargaro landete<br />

sogar nur auf dem 15. Platz. Aus deutschsprachiger<br />

Sicht sah es nach der ersten Sitzung<br />

auch nicht gerade rosig aus. Der Schweizer Tom<br />

Lüthi verbuchte mit einem Rückstand von 1,286<br />

Sekunden den achten Platz für sich. Randy Krummenacher<br />

fand sich auf Platz 13 wieder und<br />

gab bei seinem letzten Auftritt des Grand Prix<br />

Team Switzerland folgendes zu Protokoll. “Bei<br />

diesen Mischverhältnissen heute ist es sehr zufriedenstellend<br />

verlaufen. Es gibt trotzdem noch<br />

ein paar Dinge, die wir verbessern können. Das<br />

gleiche gilt auch für mich selbst, ich muß in einigen<br />

Abschnitten noch zulegen, um auf schnellere<br />

Rundenzeiten zu kommen. Das erste Training am<br />

Vormittag war für mich generell ein Herantasten<br />

an den neuen Fahrbahn-Belag und außerdem<br />

bin ich seit langer Zeit wieder einmal im Nassen<br />

gefahren. Ich wollte auf gar keinen Fall Schrott<br />

produzieren. Mein Plan war es, einfach Step-by-<br />

Step das Gefühl dafür zu bekommen. Der neue<br />

Asphalt bietet unglaublich viel Grip, dafür ist dieser<br />

umso reifenmordender. Nichtsdestotrotz sind<br />

wir gut in das letzte Rennwochenende in diesem<br />

Jahr gestartet und wir werden alles daran setzen,<br />

um diese Form auch am Samstag im Qualifying<br />

abzuliefern. Von dem her bin ich zuversichtlich,<br />

daß es am Samstag noch besser laufen wird. Mit<br />

Prognosen bin ich dennoch vorsichtig, aber insgeheim<br />

spekuliere ich mit einem Startplatz in den<br />

ersten drei Reihen.” Marcel Schrötter, der sich<br />

bis kurz vor Schluß tapfer unter den ersten Zehn<br />

tummelte, landete auf der 17. Position und Dominique<br />

Aegerter nur auf Platz 26. Das deutsche<br />

Weltmeisterteam von Kiefer Racing kommt auch<br />

mit Mike di Meglio auf keinen<br />

grünen Zweig. Di Meglio<br />

kam mit seiner<br />

Kalex nicht über Platz<br />

20 hinaus und hatte<br />

zu allem Überfluss<br />

mit noch Motoraussetzern<br />

zu kämpfen. „So<br />

wie es scheint, ist der<br />

neue Asphalt gar nicht<br />

so langsam. Selbst bei<br />

nassen Bedingungen<br />

sind die Jungs recht<br />

flott unterwegs. Mike<br />

ist heute auch ganz<br />

gut klar gekommen,<br />

leider haben wir sechs<br />

Minuten vor Schluss<br />

Motorprobleme. Zuerst<br />

dachten wir, es wäre zu<br />

wenig Benzin im Tank,<br />

Foto: Tobias Linke<br />

aber das war nicht der Grund. Jetzt müssen wir<br />

schauen, an was es lag.“ So Teamchef Stefan Kiefer.<br />

<strong>MotoGP</strong>-Aufsteiger Andrea Iannone hatte sich<br />

zum Ziel gesetzt, seinen dritten WM Rang gegen<br />

Lüthi (11 Punkte Rückstand) zu verteidigen und<br />

war nach dem ersten Roll Out des Wochenendes<br />

Siebter.<br />

Bei abtrocknender Strecke am Nachmittag war<br />

es dann Marquez, der mit 1.36,090 die Bestzeit<br />

erzielte. Wehrmutstropfen an dieser: Marquez<br />

bekam erneut Probleme mit der Rennleitung, die<br />

ihn für Sonntag auf den letzten Startplatz im Grid<br />

verbannte. Nach einen neuerlich ungestümen<br />

Überholmanöver an Simone Corsi, der dabei zu<br />

Sturz kam, erntete der Spanier bei den meisten<br />

Beteiligten wiederum nur Kopfschütteln. Er begab<br />

sich zwar im Anschluss sofort zum Geschädigten,<br />

um sich zu entschuldigen, doch muss man sich<br />

fragen, ob diese Fahrweise nicht irgendwann zum<br />

absoluten Desaster führt. Ein großer Sprung nach<br />

vorn gelang Pol Espargaro als Zweiter, der bei trockener<br />

Strecke wesentlich besser zurecht kam.<br />

Dahinter folgten Redding, Iannone, Zarco, Lüthi,<br />

Terol, Simon, Aegerter und Kallio als Zehnter –<br />

alle innerhalb von einer Sekunde. Krummenacher<br />

auf 11 und Marcel Schrötter auf 23.<br />

Der Tag des Pol Espargaro: Unter trockenen Wetterverhältnissen<br />

ging es am Samstagvormittag<br />

weiter. Wie schon einen Tag zuvor, stellte der kleine<br />

Spanier klar, wer unter diesen Bedingungen<br />

Herr im Haus ist. Bestzeit am Vormittag und<br />

Pole im Qualifying - trotz Sturz zehn Minuten vor<br />

Schluss - machten das mehr als deutlich. „Ein<br />

Moto2-Qualifying ist nie einfach. Du musst zu jeder<br />

Zeit 100% geben. Ich habe kurz vor Schluss<br />

einen Fehler gemacht - ich bremste in die Kurve,<br />

während ich ein bisschen von der Strecke abkam,<br />

wo es weniger Grip gab. Zum Glück war es kein<br />

großer Crash und ich bin unversehrt und habe<br />

keine Schmerzen. Das Motorrad war zu beschädigt,<br />

um das Qualifying fortzusetzen. Ich genoss<br />

also die letzten Minuten im Fernsehen meiner<br />

Xavier Simeon setzte die erste Bestmarke am Freitagmorgen.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Johann Zarco wurde im Qualifying nur Elfter, Marc Marquez Zweiter -<br />

musste aber trotzdem von ganz hinten starten.<br />

Pol Espargaro fand sich auf trockener Strecke wesentlich<br />

besser zurecht als auf nasser.<br />

34 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin 35


MOTOGP IN VALENCIA<br />

Thomas Lüthi hatte noch Chancen auf Gesamtrang drei und für Randy<br />

Krummenacher war es das letzte Rennen im Grand Prix Team Switzerland.<br />

Box! Wie auch immer, jetzt bin ich sehr glücklich,<br />

meine achte Pole des Jahres erzielt zu haben.“<br />

gab der kleine Spanier danach zu Protokoll. Marquez<br />

erzielte die zweitschnellste Zeit, der Startplatz<br />

aber ging an Lüthi vorm Japaner Nakagami.<br />

Terol, Torres und Aegerter in Reihe zwei, dahinter<br />

Redding, Corsi und Iannone. Randy Krummenacher<br />

auf Platz 18 und Marcel Schrötter mit der Bimota<br />

auf 25.<br />

Im Rennen war es erneut Marc Marquez, der<br />

verblüffte, aber leider wieder nicht im positiven<br />

Sinne. Der Weltmeister pflügte zwar von ganz<br />

hinten durchs Feld und sicherte sich im letzten<br />

Moto2-Rennen der Saison den Sieg, doch erneut<br />

mit äußerst grenzwertigen Überholvorgängen.<br />

„Ich habe vor dem Rennen nicht daran geglaubt,<br />

es gewinnen zu können. Es war ein Vorteil für<br />

mich, in Bezug auf die Meisterschaft befreit fahren<br />

zu können. Dann hatte ich auch noch einen<br />

guten Start. Ich habe einfach 100% gegeben und<br />

abgewartet, was am Ende dabei rauskommt. Das<br />

schwierige an der Sache war, je näher ich zur<br />

Spitze aufschloss, umso schwieriger wurde es zu<br />

überholen, da das Tempo vorn doch schon enorm<br />

hoch war. Ich hatte schöne Zweikämpfe mit Rea,<br />

Aegerter und Zarco. Ich sah, dass Julian und Nico<br />

viele Sekunden vor mir lagen und hatte eigentlich<br />

nicht erwartet, sie noch einzuholen. Ich war<br />

in jeder Kurve am Limit und sagte mir Sieg oder<br />

Sturz. Es ist wunderbar die Meisterschaft mit<br />

einem Sieg zu beenden und nun konzentriere ich<br />

mich zu 100% auf die <strong>MotoGP</strong>. Ich kann es kaum<br />

erwarten, die <strong>MotoGP</strong>-Maschine am Dienstag<br />

und Mittwoch zu testen und freue mich über die<br />

Zusammenarbeit mit dem besten Team in dieser<br />

Serie.“ Polesetter Espargaro hatte im Rennen weniger<br />

Glück. Er verzettelte sich im Zweikampf mit<br />

Simone Corsi und rutschte ins Aus, konnte daraufhin<br />

das Rennen fortsetzen, reihte sich allerdings<br />

nur noch an 18. Stelle ein. Pasini, Simeon und<br />

Zarco ereilte das gleiche Schicksal, mit weniger<br />

glücklichem Ausgang<br />

– sie mussten das Rennen<br />

vorzeitig beenden.<br />

Vorn kämpften die beiden<br />

Spanier Terol und<br />

Simon um die Plätze<br />

eins und zwei, dahinter<br />

die beiden Schweizer<br />

Aegerter und Lüthi um<br />

drei und vier, mit glücklicherem<br />

Ausgang für<br />

den Piloten im Dienste<br />

von Interwetten-Paddock.<br />

Marquez kassierte,<br />

wie schon erwähnt,<br />

bis zur Zielflagge noch<br />

alle vier. Iannone, auf<br />

einem abgeschlagenen<br />

elften Platz unterwegs,<br />

rettete seinen dritten<br />

Gesamtrang mit einem<br />

hauchdünnen Vorsprung<br />

von drei Zählern gerade noch so ins Ziel.<br />

Dort waren mit Marquez, Simon, Terol, Torres,<br />

Espargaro, Elias und Rabat gleich sieben Spanier<br />

im Kreise der Top Ten. Außer den beiden Schweizern<br />

war es nur noch der Finne Mika Kallio, der<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

als Siebter in die besten Zehn eindrang. Dominique<br />

Aegerter, einer der leidtragenden im Kampf<br />

mit Marquez, konnte sein Podium des Vorjahres<br />

nicht wiederholen, fuhr aber mit Platz fünf sein<br />

bestes Saisonergebnis ein und sah das Rennen<br />

folgendermaßen: „Nur mit viel Glück konnte ich<br />

einen Sturz verhindern,“ so der Schweizer zum<br />

Überholvorgang von Marquez, der ihm dabei ins<br />

Heck krachte und ihn auf die Curbs schickte, „Die<br />

Aktion kostete mich zwei Plätze. Das Manöver war<br />

Start der Moto2.<br />

grenzwertig. Aber die Moto2-Klasse ist ein hartes<br />

Business. Wer kompromisslos fährt, wird Weltmeister.<br />

Marquez‘ Rücksichtslosigkeit ist nicht<br />

zu beneiden, seine fahrerische Klasse aber bewundernswert.<br />

Nach dem Zwischenfall war mein<br />

Rhythmus gebrochen und gegen Ende des Rennens<br />

war der Grip der Reifen weg. Tom Lüthi kam<br />

immer näher. Als er mich überholte, wollte ich im<br />

Windschatten mitfahren und kurz vor Ende noch<br />

einmal kontern. Seine Pace war aber für mich<br />

aber zu hoch.“ Randy Krummenacher platzierte<br />

sich auf 19 und Marcel Schrötter auf 21. Mike<br />

di Meglio sogar nur auf 28 - die Kiefers werden<br />

drei große Haken hinter die Saison <strong>2012</strong> machen.<br />

„Leider hatten wir schon wieder ein Regenrennen.<br />

Mike kam dabei mit dem Motorrad überhaupt<br />

nicht klar. Das ist einfach schade. Das ganze Jahr<br />

war es sicher nicht einfach für uns. Entgegen unserer<br />

Erwartungen waren wir mit Max nie in der<br />

Lage konstant in die Punkte zu fahren. Daher<br />

kam es dann auch nach Brünn zu einer gütlichen<br />

Trennung. Ausgerechnet als wir dann ab Misano<br />

mit Mike an den Start gingen, machte uns das<br />

Wetter dauernd einen Strich durch die Rechnung.<br />

Ohne Tests, mit wenig Fahrzeit unter guten Bedingungen<br />

konnten wir aber trotzdem eine stetige<br />

Steigerung erzielen. Ich glaube wir haben durch-<br />

aus gezeigt, dass mit uns noch immer zu rechnen<br />

ist. Jetzt machen wir ein wenig Pause und dann<br />

startet 2013 ein neues Projekt. Mit den beiden<br />

jungen Fahrern Toni Finsterbusch und Florian<br />

Alt werden wir in der Moto3 versuchen, an alte<br />

Erfolge anzuknüpfen. Dass wir junge Fahrer bis<br />

zum Weltmeistertitel bringen können haben wir<br />

schließlich schon gezeigt,“ bemerkte der Teamchef<br />

Stefan Kiefer am Ende des Rennens und der<br />

Saison.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Peter Lange<br />

Marc Marquez (93) pflügt ohne Rücksicht auf Verluste durch das Feld ...<br />

... und gewinnt das Rennen vor Julian Simon und Nicolas Terol.<br />

36 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTOGP IN VALENCIA<br />

Foto: Peter Lange<br />

Jonas Folger war an diesem Wochenende nicht<br />

zu beneiden.<br />

Kurzer Ausritt von Louis Rossi im Training.<br />

Moto3<br />

Pechvogel Jonas Folger<br />

Mit dem frisch gebackenen Weltmeister Sandro<br />

Cortese und dem aufstrebenden Jonas Folger, der<br />

nach seinem Teamwechsel von Ioda zu Mapfre-<br />

Aspar endlich sein wahres Können unter Beweis<br />

stellen kann, kamen gleich zwei deutsche Sieganwärter<br />

zum Grand Prix de la Comunitat Valenciana<br />

und beide sollten auch für Gesprächsstoff<br />

sorgen. Zum einen Cortese, der das letzte Rennen<br />

der Saison auf dem Podium beendete und zum<br />

anderen Folger, der sich die Pole Position sicherte,<br />

aber vor dem Rennen kampflos die Segel streichen<br />

musste. Ein versöhnlicher Abschluss gelang<br />

dem Racing Team Germany, in dem Louis Rossi<br />

seine FTR Honda als Sechster ins Ziel brachte.<br />

Die Wildcard-Piloten Philipp Öttl und Luca Amato<br />

hinterließen aus deutscher Sicht recht unterschiedliche<br />

Eindrücke. Kämpfte Öttl mit Piloten<br />

wie Maverick Vinales, Luis Salom und Niccolo<br />

Antonelli um Platzierungen in den Top Ten, kam<br />

Amato mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten<br />

nur als 22. ins Ziel.<br />

Wie auch in den anderen beiden Klassen hatten<br />

die Piloten mit den wechselhaften und kühlen<br />

Witterungsbedingungen zu kämpfen. Sandro Cortese,<br />

der an diesem Wochenende bereits das neue<br />

Modell von KTM für 2013 zum Einsatz brachte,<br />

steigerte seine Rundenzeiten in freien Trainings<br />

kontinuierlich, bis ihm im Qualifying ein defekter<br />

Lenkungsdämpfer im Kampf um den besten Startplatz<br />

einen Strich durch die Rechnung machte.<br />

Diesen besetzte mit hauchdünnem Vorsprung von<br />

0,053 Sekunden Jonas Folger vor dem Portugiesen<br />

Miguel Oliveira und<br />

dem Spanier Luis Salom.<br />

Mit Startplatz vier<br />

war die Ausgangslage<br />

für Cortese trotz des<br />

Defektes am Samstag<br />

nicht schlecht, hinter<br />

ihm Maverick Vinales<br />

und Efren Vazquez in<br />

Startreihe zwei. Louis<br />

Rossi besetzte als<br />

Neunter mit Danny<br />

Kent und Niccolo Antonelli<br />

die dritte Startreihe.<br />

Für Gaststarter<br />

Philipp Öttl sah es zu<br />

diesem Zeitpunkt mit<br />

Platz 26 noch nicht nach einem Ergebnis in den<br />

Punkterängen aus, genau so wenig wie für Toni<br />

Finsterbusch als 27. Luca Amato hingegen kam<br />

der Sache als 20. des Quali schon wesentlich näher.<br />

Einen rabenschwarzen Sonntag erlebte Jonas Folger.<br />

Schon im Warm-up am Morgen streikte seine<br />

Kalex-KTM und musste mit Elektronikproblemen<br />

zurück in die Box gebracht werden. Zu allem<br />

Überfluss ereilte ihn das gleiche Schicksal noch<br />

Foto: Peter Lange<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Louis Rossi führte zwischenzeitlich das Rennen an.<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

37


MOTOGP IN VALENCIA<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Letzter Start der Saison <strong>2012</strong>, leider ohne Jonas Folger.<br />

einmal in der Besichtigungsrunde, woraufhin sein<br />

Startplatz leer blieb. Er nahm das Rennen aus der<br />

Boxengasse auf, doch in der siebten Runde war<br />

erneut Schluss. „Wir waren sehr unglücklich heute,<br />

vor allem, weil wir über das gesamte Wochenende<br />

hinweg ein sehr hohes Tempo gehen konnten.<br />

Wir hatten ein mechanisches Problem in der<br />

Einführungsrunde, aber diese Dinge passieren. Es<br />

ist eine Schande, weil ich auch bei Nässe schnell<br />

fahren konnte und ein gutes Gefühl hatte. Ich war<br />

mir sicher, dass ich um den Sieg kämpfen kann.<br />

Ich wollte zum Abschluss noch ein gutes Ergebnis<br />

erzielen, um es dem Team zu widmen. Ich bin<br />

dem Team trotzdem sehr dankbar, denn seit der<br />

Zusammenarbeit mit MAPFRE Aspar, hatte ich<br />

eine sehr positive Zeit. Die zweite Hälfte der Saison<br />

war fantastisch und glücklicherweise sind wir<br />

auch im nächsten Jahr wieder zusammen. Ich beabsichtige<br />

2013 genauso stark zu fahren.“ sagte<br />

der junge Mann aus Schwindegg in Oberbayern<br />

nach dem Rennen.<br />

Beim Start setzten sich zunächst Salom, Oliveira<br />

und Alex Marquez vom Rest des Feldes ab. In Runde<br />

drei verabschiedete sich Oliveira nach einem<br />

Vorderradrutscher in Führung liegend – Rossi,<br />

Vazquez, Kent, Binder, Cortese und Khairuddin<br />

schlossen die Lücke und der Franzose aus dem<br />

Racing Team Germany übernahm die führende<br />

Rolle der folgenden Runden. Doch auch er musste<br />

nach einem Verbremser einen weiten Bogen<br />

fahren, konnte aber einen Sturz vermeiden, was<br />

wiederum Cortese in die Karten spielte. Ab diesem<br />

Zeitpunkt drehte der Berkheimer konzentriert<br />

seine Runden, setzte sich vom Rest des<br />

Feldes ab und sah bis kurz vor Schluss wie der<br />

sichere Sieger aus. Ein energischer Zweikampf<br />

um Position zwei zwischen Vazquez und Marquez<br />

sollte den beiden in der 18. Runde gemeinsam<br />

zum Verhängnis werden, als sich Vazquez auf<br />

der Innenseite neben seinen Landsmann setzte,<br />

seine Maschine wegrutschte und in die von Marquez<br />

schlitterte. Hinter den Führenden kämpfte<br />

unterdessen Philipp Öttl mit Grössen wie Ajo,<br />

Kornfeil, Vinales und dem zurückgefallenen Salom<br />

um Position acht. Brisanz in dieser Gruppe:<br />

Zwischen Salom und Vinales ging es jetzt im direkten<br />

Duell um den Vizetitel in der Weltmeisterschaft.<br />

Toni Finsterbusch befand sich zu dieser<br />

Zeit auf dem Vormarsch und hatte mit Platz 13<br />

schon die Punkteränge erreicht, als auch er drei<br />

Runden vor Schluss stürzte. „Ich bin leider nicht<br />

so gut vom Start weggekommen. Die ersten Runden<br />

konnte ich meine Position beibehalten und ab<br />

der vierten sogar Plätze gut machen. Fünf Runden<br />

vor Schluss unterlief mir leider ein Fahrfehler<br />

und ich rutschte weg und stürzte, was natürlich<br />

sehr ärgerlich war.“ Genauso erging es vorher<br />

den beiden Teamkollegen von Caretta Technology<br />

Jack Miller und John McPhee, die ebenfalls aussichtsreich<br />

im Rennen lagen. Im letzten Umlauf<br />

pulverisierte Corteses Teamkollege Danny Kent<br />

den Ein-Sekunden-Vorsprung des Führenden auf<br />

den letzten Metern, im Schlepptau Khairuddin<br />

und Binder. Er verwies den Deutschen auf den<br />

letzten Metern auf Platz zwei und fuhr damit seinen<br />

zweiten Grand Prix Sieg der Saison ein. Mit<br />

diesem Doppelsieg verabschiedeten sich die beiden<br />

auch aus dem Erfolgsteam von Aki Ajo. Den<br />

letzten Platz auf dem Podium sicherte sich ein<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Sandro Cortese führte im Rennen bis kurz vor Schluss.<br />

38 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTOGP IN VALENCIA<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Moto3 Qualifying in Valencia<br />

1 Jonas FOLGER GER Mapfre Aspar Team Moto3 Kalex KTM 1‘41.263<br />

2 Miguel OLIVEIRA POR Estrella Galicia 0,0 Suter Honda 1‘41.316<br />

3 Luis SALOM SPA RW Racing GP Kalex KTM 1‘41.441<br />

4 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM 1‘41.506<br />

5 Maverick VIÑALES SPA Blusens Avintia FTR Honda 1‘41.774<br />

Gelungener Auftritt von Philipp Öttl.<br />

überglücklicher Zulfahmi Khairuddin, der den überaus stark fahrenden Südafrikaner<br />

Brad Binder im Team von RW Racing GP auf Platz vier verwies. Es<br />

folgten Hector Faubel, Louis Rossi, Jakub Kornfeil, Maverick Vinales, Niclas<br />

Ajo und Luis Salom, dem der zehnte Platz zur Sicherung der Vizeweltmeisterschaft<br />

reichte. Unmittelbar hinter ihm folgte Philipp Öttl auf seiner HP<br />

Moto3 Kalex und unterstrich mit diesem Ergebnis sein begnadetes Talent,<br />

gerade weil er es in diese starke Gruppe schaffte und dort keinen Meter freiwillig<br />

und ehrfurchtsvoll preisgab.<br />

Foto: Peter Lange<br />

Moto3 Rennen in Valencia<br />

1 Danny KENT GBR Red Bull KTM Ajo KTM 45‘05.891<br />

2 Sandro CORTESE GER Red Bull KTM Ajo KTM +0.056<br />

3 Zulfahmi KHAIRUDDIN MAL AirAsia-Sic-Ajo KTM +0.114<br />

4 Brad BINDER RSA RW Racing GP Kalex KTM +0.431<br />

5 Hector FAUBEL SPA Andalucia JHK t-shirt Laglisse FTR Honda +4.371<br />

Moto3 Puntkestand<br />

1 Sandro CORTESE 325 14 Niccolò ANTONELLI 77 27 Luca GRUENWALD 8<br />

2 Luis SALOM 214 15 Jakub KORNFEIL 71 28 Isaac VIÑALES 8<br />

3 Maverick VIÑALES 207 16 Hector FAUBEL 63 29 Giulian PEDONE 7<br />

4 Danny KENT 154 17 Alberto MONCAYO 52 30 T. FINSTERBUSCH 7<br />

5 Alex RINS 141 18 A. TONUCCI 45 31 Philipp OETTL 5<br />

6 Romano FENATI 136 19 Niklas AJO 40 32 J. F. GUEVARA 4<br />

7 Z. KHAIRUDDIN 128 20 Alex MARQUEZ 27 33 Marcel SCHROTTER 4<br />

8 Miguel OLIVEIRA 114 21 Brad BINDER 24 34 Kevin HANUS 3<br />

9 Jonas FOLGER 93 22 Alan TECHER 21 35 Kevin CALIA 2<br />

10 Efren VAZQUEZ 93 23 Jack MILLER 17 36 Josep RODRIGUEZ 1<br />

11 Louis ROSSI 86 24 Adrian MARTIN 16 37 John McPHEE 1<br />

12 Arthur SISSIS 84 25 Ivan MORENO 10 38 M. Ruben RINALDI 1<br />

13 Alexis MASBOU 81 26 Jasper IWEMA 9 39 Simone GROTZKYJ 1<br />

Moto2 Qualifying in Valencia<br />

1 Pol ESPARGARO SPA Tuenti Movil HP 40 Kalex 1‘35.191<br />

2 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter 1‘35.597<br />

3 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter 1‘35.756<br />

4 Takaaki NAKAGAMI JPN Italtrans Racing Team Kalex 1‘35.801<br />

5 Nicolas TEROL SPA Mapfre Aspar Team Moto2 Suter 1‘35.858<br />

Moto2 Rennen in Valencia<br />

1 Marc MARQUEZ SPA Team Catalunya Caixa Repsol Suter 48‘50.706<br />

2 Julian SIMON SPA Blusens Avintia Suter +1.256<br />

3 Nicolas TEROL SPA Mapfre Aspar Team Moto2 Suter +11.372<br />

4 Thomas LUTHI SWI Interwetten-Paddock Suter +13.006<br />

5 Dominique AEGERTER SWI Technomag-CIP Suter +13.825<br />

Danny Kent und Sandro Cortese beenden die Saison mit einem Doppelsieg<br />

für das Team von Aki Ajo (li.),<br />

rechts ein glücklicher Zulfahmi Khairuddin.<br />

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Moto2 Puntkestand<br />

1 Marc MARQUEZ 324 12 Alex DE ANGELIS 86 23 Mike DI MEGLIO 14<br />

2 Pol ESPARGARO 268 13 Julian SIMON 79 24 Hafizh SYAHRIN 13<br />

3 Andrea IANNONE 193 14 Claudio CORTI 74 25 Axel PONS 10<br />

4 Thomas LUTHI 190 15 Takaaki NAKAGAMI 56 26 Max NEUKIRCHNER 9<br />

5 Scott REDDING 161 16 Anthony WEST 52 27 R. WILAIROT 9<br />

6 Mika KALLIO 128 17 Toni ELIAS 48 28 Ricard CARDUS 8<br />

7 Esteve RABAT 114 18 Nicolas TEROL 36 29 Dani RIVAS 3<br />

8 D. AEGERTER 110 19 KRUMMENACHER 31 30 Yuki TAKAHASHI 2<br />

9 Bradley SMITH 109 20 Jordi TORRES 29 31 Roberto ROLFO 1<br />

10 Johann ZARCO 94 21 Gino REA 21<br />

11 Simone CORSI 87 22 Xavier SIMEON 21<br />

<strong>MotoGP</strong> Qualifying in Valencia<br />

1 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 1‘30.844<br />

2 Jorge LORENZO SPA Yamaha Factory Racing Yamaha 1‘31.195<br />

3 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda 1‘31.428<br />

4 Cal CRUTCHLOW GBR Monster Yamaha Tech 3 Yamaha 1‘31.512<br />

5 Stefan BRADL GER LCR Honda <strong>MotoGP</strong> Honda 1‘31.757<br />

<strong>MotoGP</strong> Rennen in Valencia<br />

1 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team Honda 48‘23.819<br />

2 Katsuyuki NAKASUGA JPN Yamaha Factory Racing Yamaha +37.661<br />

3 Casey STONER AUS Repsol Honda Team Honda +1‘00.633<br />

4 Alvaro BAUTISTA SPA San Carlo Honda Gresini Honda +1‘02.811<br />

5 Michele PIRRO ITA San Carlo Honda Gresini FTR +1‘26.608<br />

<strong>MotoGP</strong> Puntkestand<br />

1 Jorge LORENZO 350 10 Ben SPIES 88 19 Danilo PETRUCCI 27<br />

2 Dani PEDROSA 332 11 Hector BARBERA 83 20 Colin EDWARDS 27<br />

3 Casey STONER 254 12 Aleix ESPARGARO 74 21 Jonathan REA 17<br />

4 Andrea DOVIZIOSO 218 13 Randy DE PUNIET 62 22 Mattia PASINI 13<br />

5 Alvaro BAUTISTA 178 14 Karel ABRAHAM 59 23 Ivan SILVA 12<br />

6 Valentino ROSSI 163 15 Michele PIRRO 43 24 Toni ELIAS 10<br />

7 Cal CRUTCHLOW 151 16 James ELLISON 35 25 Hiroshi AOYAMA 3<br />

8 Stefan BRADL 135 17 Yonny HERNANDEZ 28 26 Steve RAPP 2<br />

9 Nicky HAYDEN 122 18 K. NAKASUGA 27 27 David SALOM 1<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

39


40 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Interview und Fotos von André Birkenkampf


Foto: Wolfgang Schneider<br />

<strong>Speed</strong>: Domi, bitte schätze für uns die vergangene Saison ein.<br />

Dominique Aegerter: Ich bin in der Saison eigentlich recht konstant gewesen,<br />

16 mal in die Punkte gefahren und 11 mal davon in die Top Ten. Mein<br />

Ziel waren Platzierungen in den Top Sieben und natürlich Podiumsplätze. Es<br />

war ziemlich schwierig, diese zu erreichen, da die ersten Fünf immer konstant<br />

schnell waren. Jetzt konnte ich in den letzten beiden Rennen noch zwei<br />

gute Resultate erzielen und gehe damit sehr motiviert in die Winterpause.<br />

Insgesamt bin ich aber doch recht zufrieden.<br />

<strong>Speed</strong>: Bist du sehr enttäuscht darüber, keinen Podiumsplatz erzielt zu<br />

haben?<br />

Dominique Aegerter: Ja natürlich ist eine gewisse Enttäuschung da. Zwei,<br />

drei Podiums waren schon mein Ziel, was wie schon gesagt sehr schwierig<br />

war. Jetzt geben wir den Winter über Vollgas, mit dem Ziel, nächstes Jahr um<br />

diese kämpfen zu können.<br />

<strong>Speed</strong>: Deine Teamkollegen haben dir in der vergangenen Saison auch<br />

nicht gerade bei der Entwicklung weiterhelfen können. Reden wir nur von<br />

Roberto Rolfo, der doch sehr enttäuschte.<br />

Dominique Aegerter: Ja, Robby war in den vergangenen Jahren immer sehr<br />

schnell, konnte jedoch leider dieses Jahr nicht an seine Erfolge anknüpfen.<br />

Also war er keine wirkliche Hilfe bei der Abstimmung und beim Datenaustausch.<br />

Dann hat er auch noch das alte Chassis aus der vergangenen Saison<br />

genommen. Es war ein ziemliches hin und her und konnte mir keine Unterstützung<br />

sein. Bei Koyama war es das Gleiche.<br />

<strong>Speed</strong>: Du bist in der glücklichen Lage und hast auch für nächstes Jahr<br />

eine gesicherte Saison?<br />

Dominique Aegerter: Genau. Ich werde nächstes Jahr in einem neuen Team<br />

fahren. Es nennt sich Technomag- carXpert und wird ein Schweizer Team<br />

sein. Der Teamchef und der Hauptsponsor sind Schweizer, die Piloten<br />

auch.<br />

<strong>Speed</strong>: Du warst ja trotz der Schwierigkeiten in der vergangenen Saison<br />

immer vorn mit dabei und in der nächsten heißt dein Teamkollege Randy<br />

Krummenacher: Was erwartest du speziell, was die Zusammenarbeit betrifft?<br />

Es wird sicherlich um einiges einfacher für dich.<br />

Dominique Aegerter: Ja natürlich. Wir verstehen uns eigentlich ganz gut und<br />

können auch Schweizerdeutsch miteinander reden (lacht). Ich hoffe für ihn,<br />

dass er an die Leistung von Australien anknüpfen kann. Er hat ja auch eine<br />

schwierige Saison hinter sich. Ein schneller Teamkollege motiviert natürlich<br />

immer beide Piloten und wir werden mit Sicherheit sehr gut zusammenarbeiten,<br />

wollen beide weit nach vorne kommen. Vielleicht gelingt uns dann<br />

auch mal ein Schweizer Podest.<br />

<strong>Speed</strong>: Fühlst du dich dadurch in der nächsten Saison besonders unter<br />

Druck gesetzt, speziell was Podiumsplatzierungen anbetrifft?<br />

Dominique Aegerter: Das Gute für mich ist, dass drei Spitzenpiloten aus<br />

meiner Klasse in die <strong>MotoGP</strong> wechseln. Ich möchte natürlich diese drei<br />

Plätze gewinnen. Klar kommen auch immer wieder starke Fahrer nach und<br />

andere werden schneller oder wechseln das Team, je nachdem. Meine Ziele<br />

sind definitiv regelmäßig in die Top Fünf zu fahren und so viele Podestplätze<br />

als möglich erkämpfen.<br />

<strong>Speed</strong>: Da wir gerade beim Thema sind, was sagst du zum Abgang von<br />

Casey Stoner?<br />

Dominique Aegerter: Ich finde es sehr sehr sehr schade. Pedrosa, Stoner<br />

und Lorenzo waren ja die Fahrer, die die Musik in der <strong>MotoGP</strong> gemacht haben.<br />

Stoner ist ein begnadeter Fahrer. Er fährt raus - eine Runde - und in der<br />

nächsten ist er bereits eine Sekunde schneller und teilweise sogar schneller<br />

als der aktuelle Rundenrekord. Sein Fahrstil ist einzigartig und er fährt immer<br />

am äußersten Limit. Wirklich schade, dass er weggeht.<br />

<strong>Speed</strong>: Und was zum Aufstieg von Sandro Cortese?<br />

Dominique Aegerter: Jaaaa, zunächst einmal wird er mein Gegner (lacht).<br />

Sicherlich ist es für ihn nach dem Weltmeistertitel der richtige Zeitpunkt<br />

aufzusteigen. Mal schauen, wie er sich nach seinen ersten Testfahrten zurechtfindet.<br />

<strong>Speed</strong>: Jetzt ist erst einmal Kräfte sammeln angesagt. Doch nach der Saison<br />

ist auch immer vor der Saison. Die Winterpausen werden durch die<br />

vermehrten Testfahrten und den wachsenden Rennkalender immer kürzer.<br />

Wie entspannst du dich und hast du außer Motorradfahren noch andere<br />

Hobbys?<br />

Dominique Aegerter: Meine Hobbys haben fast alle mit Sport zu tun. Das<br />

heißt, ich gehe sehr viel Super Moto und Motocross fahren. Außerdem mache<br />

ich viel Ausdauertraining wie joggen, Fahrrad fahren und schwimmen.<br />

Fitness ist in unserem Sport sehr wichtig und die darf man auch in der<br />

Winterpause nicht vernachlässigen.<br />

<strong>Speed</strong>: Dann wünschen wir dir eine schöne rennfreie Zeit und werden dich<br />

hoffentlich 2013 voll motiviert wiedersehen.<br />

Dominique Aegerter: Auf jeden Fall, das Gleiche wünsche ich Euch und euren<br />

Lesern auch!!!<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

41


Foto: Fritz Glänzel<br />

Interview mit Dirk Heidolf<br />

Interview von André Birkenkampf<br />

Teamchef Racing Team Germany<br />

<strong>Speed</strong>: Dirk, Saison <strong>2012</strong> - eine Saison mit vielen<br />

Höhen und Tiefen?<br />

Dirk: Ja das stimmt, aber trotzdem sehr erfolgreich.<br />

<strong>Speed</strong>: Ihr hattet von Beginn an wieder sehr<br />

viele Kritiker, die sich negativ äußerten: „Das<br />

wird nichts mit diesem Louis Rossi, das Team ist<br />

auf dem absteigenden Ast usw.“ war zu hören,<br />

gerade nach der sehr erfolgreichen Saison 2011<br />

mit Sandro Cortese. Es ist euch gelungen, der<br />

Konkurrenz das Gegenteil zu beweisen. Macht<br />

dich das besonders stolz?<br />

Dirk: Wir würden das nicht als Genugtuung bezeichnen,<br />

wir haben unseren Job gemacht und<br />

das so gut als möglich. Damit, denke ich, haben<br />

wir vielen Leuten das Gegenteil bewiesen. Es ist<br />

deshalb nicht das eingetreten, was viele Leute<br />

vorhergesagt haben oder was manche vorhersehen<br />

wollten.<br />

<strong>Speed</strong>: Mit Sandro Cortese in 2011 und Louis<br />

Rossi in <strong>2012</strong> schaut ihr auf zwei sehr erfolgreiche<br />

Jahre zurück. Wermutstropfen: Erneut<br />

verlässt euch ein Fahrer. Wie bitter oder wie<br />

traurig macht einen das?<br />

Dirk: Natürlich hätten wir gern mit Louis noch ein<br />

Jahr weiter gearbeitet. Dennoch müssen wir der<br />

Realität ins Auge schauen. Zunächst mal sind wir<br />

glücklich und stolz auf das, was wir den Fahrern<br />

an Erfahrungen und Erfolgen mit auf den Weg<br />

geben konnten. Jetzt freuen wir uns auf die kommende<br />

Saison mit zwei neuen und jungen Fahrern,<br />

die wir wieder aufbauen können.<br />

<strong>Speed</strong>: Ist die Zusammenarbeit mit diesen Fahrern<br />

längerfristig geplant oder laufen die Verträge<br />

nur über ein Jahr?<br />

Dirk: Wir haben zunächst Verträge über ein Jahr<br />

gemacht, mit Option für ein weiteres. Es sind beide<br />

große Talente, aber auch noch sehr jung. Von<br />

unserer Seite her wird die Zusammenarbeit, wenn<br />

die Leistungen stimmen, natürlich auch über die<br />

nächste Saison hinausgehen. Beide Fahrer haben<br />

im Vorfeld auch zu diesem Punkt nachgefragt,<br />

und wir haben dies grundsätzlich nicht verneint.<br />

Dennoch müssen wir schauen, in welche Richtung<br />

es mit ihnen 2013 geht.<br />

<strong>Speed</strong>: Reden wir kurz über Jack Miller. Er war<br />

IDM-Meister 2011 im Team von RZT, ist also kein<br />

unbeschriebenes Blatt und konnte <strong>2012</strong> erste<br />

Erfahrungen in der Weltmeisterschaft sammeln.<br />

Was erwartet das Team speziell von ihm?<br />

Dirk: Bei Jack sieht man schon, dass er ein großes<br />

Talent ist und auch schnell Motorrad fahren kann.<br />

Mit Platz vier am Sachsenring hat er das auch<br />

eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber auch bei<br />

anderen Rennen wie in Valencia, wo er auf Platz<br />

sieben liegend gestürzt ist. Bei ihm wird es wichtig<br />

sein, dass man sein Temperament in die richtigen<br />

Bahnen lenkt und dass er konzentrierter an<br />

die Aufgaben herangeht wie noch in diesem Jahr.<br />

Dann werden wir auch mit ihm, davon bin ich<br />

überzeugt, die entsprechenden Erfolge erzielen.<br />

Laut Dorna, IRTA sowie einigen Kommentatoren<br />

und Journalisten scheint es, neben Casey Stoner,<br />

Anthony West und Arthur Sissis, eines der größten<br />

Talente aus Australien zu sein, was natürlich<br />

auch unsere Meinung bestätigt.<br />

<strong>Speed</strong>: Und wie ist es mit John McPhee?<br />

Dirk: Bei ihm ist es vom Talent her ähnlich. Vom<br />

Typ her ist er eher der Ruhigere. Auch mit ihm<br />

werden wir viel Freude haben.<br />

<strong>Speed</strong>: Es hat einen bestimmten Grund, warum<br />

2013 kein deutscher Fahrer bei euch im Team<br />

ist? Bitte erkläre unseren Lesern warum?<br />

Dirk: Wir haben ganz einfach von Dorna und IRTA<br />

keinen Startplatz für einen deutschen Fahrer erhalten.<br />

Es gab ganz klare und nicht von der Hand<br />

zu weisende vier Gründe. Punkt 1: Wir haben<br />

schon vier Deutsche in der Moto3-WM. Punkt 2:<br />

Folger, Öttl, Finsterbusch waren weg und für Amato<br />

haben wir kein grünes Licht bekommen, da<br />

seine Erfolge und seine Leistungen einfach nicht<br />

ausreichten.<br />

<strong>Speed</strong>: Werden beide Fahrer nächste Saison mit<br />

gleichwertigem Material antreten?<br />

Dirk: Definitiv! Es treten beide mit einer FTR Honda<br />

und identischem Material an. Es wird bei uns<br />

keine Nummer eins und keine Nummer zwei geben.<br />

<strong>Speed</strong>: Ihr habt euch außerdem dazu entschlossen,<br />

nach einem Jahr Pause, den Nachwuchs im<br />

deutschen Motorsport wieder zu fördern. Genauer<br />

gesagt tretet ihr mit Maximilian Kappler<br />

in der IDM-Moto3 an, wo er die Honda FTR von<br />

Louis Rossi aus der vergangenen WM-Saison pilotieren<br />

wird. Was hat euch dazu bewogen, diese<br />

Arbeit 2013 in neuem Rahmen fortzuführen?<br />

Dirk: Wir haben immer gesagt, dass wir gern mit<br />

einem gezielten Programm zurückkehren möchten.<br />

Wir werden das tun, wenn wir ein Talent, das<br />

wir bereits gefördert haben, wieder förderungswürdig<br />

befinden. Auch nach dem Ausstieg <strong>2012</strong>,<br />

der zu diesem Zeitpunkt finanziell einfach nicht<br />

mehr abzuwenden war. Bei Max ist das ganz klar<br />

der Fall. Wir sind auch glücklich darüber, dass wir<br />

ihn wieder an uns binden konnten. Von unserer<br />

Seite ging es relativ schnell. Wir haben den ersten<br />

Vorstoß gemacht und uns dann recht zeitnah mit<br />

ihm einigen können. Wir stehen der Sache sehr<br />

positiv gegenüber und sehen auch hier optimistisch<br />

in die Zukunft.<br />

<strong>Speed</strong>: Von Stagnation kann bei euch also keine<br />

Rede sein, ganz im Gegenteil weitet ihr eure Engagements<br />

immer weiter aus. Welche Ziele verfolgt<br />

ihr mit Maximilian Kappler in Zukunft?<br />

Dirk: Die Zusammenarbeit mit Max soll nicht nur<br />

über ein Jahr sein. Die Zielsetzung ist eindeutig,<br />

wieder einen Deutschen in unserem Team in die<br />

Weltmeisterschaft zu bringen. Es soll mit der Teilnahme<br />

an der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft<br />

nur der Anfang sein.<br />

<strong>Speed</strong>: Dirk, dann wünschen wir dir und dem gesamten<br />

Team eine erfolgreiche Saison 2013 und<br />

zunächst erst einmal ein verdientes besinnliches<br />

Weihnachtsfest.<br />

Dirk: Vielen Dank und auch den Lesern von eurer<br />

Zeitung eine schöne Weihnachtszeit, geruhsame<br />

Fest- und Feiertage. Ich denke, man hört und sieht<br />

sich auch in Zukunft entweder von oder auf der<br />

Rennstrecke zu den Tests, zu den Rennen oder<br />

spätestens zum Grand Prix am Sachsenring.<br />

42 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


Nach der Saison ist vor der Saison<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Danny Kent gab seinen Einstand in der Moto2 ...<br />

... sein Teamkollege wird Louis Rossi.<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Xavier Simeon auf der Bimota.<br />

Schon einen Tag nach dem letzten Grand Prix<br />

ging es auf dem Circuit Ricardo Tormo mit aktuellen<br />

Testfahrten weiter. Zunächst war die Strecke<br />

am Montag für die Teams der Moto2 reserviert,<br />

bevor Dienstag und Mittwoch die Fahrer der <strong>MotoGP</strong><br />

in den Sattel stiegen.<br />

Bei wechselhaften und sehr kühlen Bedingungen<br />

ging es mit den Vorbereitungen auf die kommende<br />

Saison in Valencia weiter. Auf der Strecke sah<br />

man alteingesessene Fahrer dieser Klasse wie<br />

beispielsweise Mika Kallio und Aufsteiger aus der<br />

kleineren Klasse, unter anderem den Sieger des<br />

Rennens der Moto3 vom Vortag Danny Kent, der<br />

wie Louis Rossi nächste Saison bei Tech3 unter<br />

Vertrag steht. Hauptaufgaben der Piloten waren<br />

Abstimmungsarbeiten an den teilweise neuen<br />

Maschinen (Wechsel der Fahrwerkshersteller)<br />

oder das grundlegende Gewöhnen an die neue<br />

Klasse. Weiterhin hatte Einheitsreifen-Hersteller<br />

Dunlop neue Gummimischungen mitgebracht,<br />

die hauptsächlich den erfahrenen Piloten zur<br />

Meinungsbildung anvertraut wurden. Einer davon<br />

war Vizeweltmeister Pol Espargaro, der zusätzlich<br />

noch einige Modifikationen an seiner Kalex, wie<br />

der Hinterradschwinge und der Vorderradgabel<br />

zu testen hatte. Außerdem rückte der Spanier<br />

mit einer komplett überarbeiteten Kupplung aus.<br />

Marcel Schrötter drehte ebenfalls eifrig seine<br />

Runden, was nach der Performance von Bimota<br />

in der letzten Saison auch dringend von Nöten<br />

war. Schließlich möchte man sich 2013 im vorderen<br />

Feld der Moto2 etablieren, wofür aber in<br />

Zukunft noch einiges an Arbeit zu erledigen sein<br />

wird. Das Schrötter in der Lage ist, um Spitzenresultate<br />

zu kämpfen, ist hinlänglich bekannt. Im<br />

Zugzwang ist jetzt der Hersteller, der den Deutschen<br />

für die kommende Saison schon frühzeitig<br />

gebunden hatte. Die Maschine hat großes Potential,<br />

das es jetzt gilt umzusetzen. Xavier Simeon<br />

und Gino Rea waren ebenfalls mit einer Bimota<br />

auf der Strecke. Für Julian Simon stand der dritte<br />

Fahrwerkswechsel in einer Saison an. Nachdem<br />

Pol Espargaro hatte alle Hände voll zu tun.<br />

er in der abgelaufenen Meisterschaft im Team von<br />

Blusens Avintia von FTR auf Suter wechselte, pilotierte<br />

er nun bei Italtrans eine Kalex. Sein neuer<br />

Teamkollege wird der Japaner Takaaki Nakagami.<br />

Im Moto2-Team von NGM Mobile-Forward Racing<br />

waren Mattia Pasini und Simone Corsi auf <strong>Speed</strong><br />

Up-Chassis zu sehen, für JiR Moto2 Mike Di Meglio,<br />

Johann Zarco für Came IodaRacing Project<br />

– erstmals auf Suter - und Toni Elias für Avintia<br />

Blusens, der die Kalex von Kiefer Racing steuerte.<br />

Im neu gegründeten Honda Asia Team pilotierte<br />

Yuki Takahashi ein Fahrwerk der Firma Moriwaki.<br />

Auf Rundenjagd - neben Dominique Aegerter -<br />

auch Neuverpflichtung Randy Krummenacher im<br />

Team von Technomag-carXpert. Für Krummi sicher<br />

ein willkommener Tapetenwechsel, vor allem<br />

nach der recht bescheidenen Saison <strong>2012</strong>. Vermisst<br />

wurde Moto3 Weltmeister Sandro Cortese,<br />

dessen Maschine zwar in der Box zu sehen war,<br />

der aber seine ersten Bekanntschaften mit der<br />

Kalex-Moto2 erst eine Woche später in Almeria<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Johann Zarco auf der Suter.<br />

Toni Elias auf der Kalex Moto2, wie sie <strong>2012</strong> bei<br />

Kiefer Racing gefahren wurde.<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

43


MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Mike Di Meglio auf der Maschine seines Vorgängers Johann Zarco.<br />

Für Julian Simon war es nach FTR und Suter das dritte Fahrwerk <strong>2012</strong>.<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Foto: Rainer Hechtl<br />

Dominique Aegerter auf dem 2013er Bike.<br />

schließen sollte. Die Bestzeit des Tages ging mit<br />

1.34,900 an Pol Espargaro, vor Julian Simon und<br />

Mika Kallio. Takaaki Nakagami und Tom Lüthi<br />

folgten auf vier und fünf. Aussagekraft hatten allerdings<br />

die gefahrenen Zeiten an diesem Tag nur<br />

wenig.<br />

Zwei Tage später ging es für einige der Moto2<br />

Teams in Albacete weiter, wobei man sich diesmal<br />

die Strecke mit einigen Moto3 Teams teilte. Hier<br />

stand vor allem Luis Salom im Mittelpunkt, der<br />

zum ersten Mal die Werks-KTM um die Strecke<br />

bewegte. Auf einer weiteren saß der Belgier Livio<br />

Loi, der mit MarcVDS neu in die Moto3- Weltmeisterschaft<br />

einsteigt, allerdings mit einem Kalex-<br />

Fahrwerk.<br />

Der erste Auftritt von Sandro Cortese erfolgte<br />

mit der Kalex Moto2 im spanischen Almeria. Der<br />

Berkheimer, der <strong>2012</strong> den ersten Weltmeistertitel<br />

seiner Karriere einfuhr und die Saison mit 15<br />

Podiumsplatzierungen in 17 gefahrenen Läufen<br />

- darunter 5 Siege - abschloss, stellte damit die<br />

Weichen in Richtung Zukunft. Teammanager und<br />

Technik-Direktor Jürgen Lingg, der die Kalex Moto2<br />

in Valencia mit seinen Mechanikern für die anstehenden<br />

Testfahrten vorbereitete, äußerte sich zur<br />

Zusammenarbeit mit dem deutschen Hersteller<br />

wie folgt: “Mit Kalex haben wir einen starken Partner,<br />

der uns in vielen Bereichen weiterhelfen kann.<br />

Das ist ein Schlüsselfaktor und hat uns bewogen,<br />

mit diesem erfolgreichen deutschen Hersteller aus<br />

Bobingen zusammen zu arbeiten.” Befeuert wird<br />

die Maschine von dem 600ccm Honda-Einheitsaggregat,<br />

die Federelemente kommen von der<br />

Firma WP Suspension, die Cortese schon <strong>2012</strong><br />

an seiner KTM fuhr und damit sehr gute Erfahrungen<br />

sammelte. Als Hauptsponsor konnte man<br />

Randy Krummenacher wird neuer Teamkollege von Dominique Aegerter.<br />

den chinesischen Batteriehersteller “Dynavolt”<br />

gewinnen, mit dem die Zusammenarbeit auf drei<br />

Jahre fixiert wurde. 2013 tritt das Team offiziell<br />

unter dem Namen „Dynavolt Intact GP-Team“ in<br />

der Moto2-Weltmeisterschaft auf. Sandro Cortese<br />

stellte bereits nach den ersten Runden fest, dass<br />

er seinen Fahrstil schrittweise an die nun größere<br />

und schwerere Maschine anpassen muss. “Zuerst<br />

muss ich mich ans Motorrad und die neue Klasse<br />

gewöhnen. Deshalb will ich in der Vorbereitung so<br />

viele Runden wie möglich drehen. Es macht richtig<br />

Spaß mit diesem Motorrad zu arbeiten.” so<br />

der Weltmeister, der bereits in den ersten Tagen<br />

wichtige Fortschritte erzielen konnte, und weiter:<br />

“Ich bin schon in der Moto3 einen anderen Fahrstil<br />

gefahren als meine Kollegen, das kommt mir<br />

jetzt beim Klassenwechsel zugute.”<br />

Foto: Wolfgang Schneider<br />

Foto: Wolfgang Schneider<br />

Die Maschine von Sandro Cortese wurde in<br />

Valencia vorbereitet ...<br />

... und in Almeria fuhr er seine ersten Runden.<br />

44 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

<strong>MotoGP</strong><br />

Am Dienstag nach dem letzten Rennen war vor<br />

der Box von Valentino Rossi Schlange stehen angesagt.<br />

Keiner der anwesenden Fotografen und<br />

Journalisten wollte den ersten Ausritt des Italieners<br />

auf seiner alten Liebe verpassen. Kurz nachdem<br />

die Strecke am Morgen freigegeben war, ging<br />

der neunfache Weltmeister mit der Yamaha auf<br />

die Strecke. Zunächst fuhr er nur kurze Turns und<br />

berichtete seiner Boxencrew im Anschluss immer<br />

intensiv die ersten Eindrücke auf der Maschine.<br />

Auch nachdem sich das Wetter verschlechterte<br />

und es zu regnen begann, setzte er seine Arbeit<br />

intensiv fort und fuhr teilweise zehn Runden am<br />

Stück. Ein offizielles Statement zu Yamaha wollte<br />

der Italiener noch nicht abgeben. Das Gleiche<br />

tat sein Landsmann und Nachfolger im Ducati-<br />

Werksteam, Andrea Dovizioso. Der Italiener hatte<br />

neben dem Modell, wie es Rossi Ende <strong>2012</strong> bewegte,<br />

ein komplett neues Chassis zur Verfügung,<br />

auf welches er auch im Laufe des Tages zurückgriff.<br />

Er zeigte sich abends dann recht zufrieden<br />

und sagte, er habe sich die Umstellung wesentlich<br />

schwerer vorgestellt. Im Kundenteam der<br />

Roten war Andrea Iannone unterwegs, diesmal<br />

noch ohne den Amerikaner und Teamkollegen im<br />

Pramac Racing Team, Ben Spies, der sich weiterhin<br />

in Amerika von seinen Verletzungen erholte.<br />

Für ihn zog Michele Pirro am Kabel. Für Karel Abraham<br />

begann mit CardionAB-ART (Aprilia) ebenfalls<br />

eine neue Ära in der <strong>MotoGP</strong>. Die NGM Mobile-Forward-Piloten<br />

Colin Edwards und Claudio<br />

Valentino Rossi ist zurück auf Yamaha.<br />

Corti testeten verschiedene Fahrwerke von Suter<br />

und FTR – im letzteren hing ein getunter Kawasaki<br />

Motor. Hector Barbera und Hiroshi Aoyama<br />

testeten für Avintia Blusens ebenfalls Modifikationen<br />

am Fahrwerk, genau wie Randy de Puniet<br />

und Aleix Espargaro für Power Electronics Aspar.<br />

NGM Forward testete verschiedene Fahrwerke. Hier mit Claudio Corti.<br />

Andrea Dovizioso auf seinem neuen Arbeitsgerät.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Stefan Bradl war an diesem Tag nur kurz zu sehen.<br />

Obwohl die Möglichkeit bestanden hätte, die<br />

2013er Variante der <strong>MotoGP</strong>-Honda RCV zu probieren,<br />

konzentrierte sich der Zahlinger zunächst<br />

auf die Arbeit am alten Modell. Jorge Lorenzo<br />

war nicht vor Ort und Aufsteiger Marc Marquez<br />

sowie Teamkollege Daniel Pedrosa verzichteten<br />

am ersten Tag auf einen Einsatz, ebenso wie<br />

Bradley Smith und Cal Crutchlow im Team von<br />

Monster Tech3, deren Einsätze am zweiten Tag<br />

erfolgten. Unterdessen war Yamaha nach Jerez<br />

weitergereist, um ihre Arbeit dort fortzusetzen.<br />

Die Bestzeit des Tages erzielte Go & Fun Honda-<br />

Gresini-Pilot Alvaro Bautista, der damit auch zum<br />

ersten Mal den neuen Hauptsponsor des Teams<br />

zur Schau stellte.<br />

Am Mittwoch ließ Dani Pedrosa mit einer Fabelzeit<br />

aufhorchen. Er fuhr erstmals die RC2013V<br />

und brannte mit 1.32,322 (alt 1.32,582) gleich<br />

einen neuen Streckenrekord in den Asphalt.<br />

„Nachdem ich am Rennsonntag schon mit einigen<br />

Neuerungen unterwegs war, konnten wir am<br />

Mittwoch endlich auf die Strecke zurückkehren<br />

und unsere Arbeiten in Hinblick auf nächste<br />

Saison fortsetzen. Ich fuhr das 2013er Modell,<br />

was nach dem neuen Reglement im Prinzip das<br />

gleiche ist wie das alte, nur etwas schwerer, was<br />

sich beim Bremsen als auch beim Beschleunigen<br />

bemerkbar machte. Das Feedback auf dem Bike<br />

war auf Anhieb sehr gut und somit konnte ich fürs<br />

Team recht brauchbare Daten sammeln, die jetzt<br />

analysiert und ausgewertet werden müssen. Jetzt<br />

ist es an der Zeit etwas zu entspannen, um näch-<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

45


MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: motogp.com<br />

Randy de Puniet bleibt im alten Team von Power Electronics,<br />

testet aber neue Komponenten am Bike.<br />

stes Jahr zu den ersten Testfahrten in Sepang mit<br />

neuen Kräften ans Werk zu gehen. Für mich war<br />

es gut, die Saison <strong>2012</strong> mit einer Bestzeit und<br />

einem guten Gefühl fürs nächste Jahr zu beenden.<br />

Wir sind auf einem sehr guten Stand, wissen<br />

was zu tun ist, um die neue Saison stark zu beginnen.“<br />

so Pedrosa. Kurz darauf begab sich dann<br />

erstmals Marc Marquez auf Zeitenjagd. Nachdem<br />

ihn die Honda-Verantwortlichen anhand des<br />

schlechten Wetters zunächst lange auf die Folter<br />

spannten, war die Strecke nun trocken genug für<br />

erste Erkundungsrunden. Am Ende wurden es 28<br />

Runden, gefahren auf dem <strong>2012</strong>er Modell und einer<br />

fabelhaften Zeit von 1.33,403 Minuten. Marquez<br />

im Anschluss: „Es hat wirklich sehr lange<br />

gedauert, bevor ich endlich das Motorrad testen<br />

konnte. Ich war sehr ungeduldig und habe darauf<br />

gewartet, dass die Strecke endlich abtrocknet.<br />

Die ersten Runden waren nicht einfach, da ich<br />

durch die enorme Power des Motorrades sehr<br />

viele Wheelies beim Beschleunigen hatte. Durch<br />

verschiedene Veränderungen gelang es mir aber<br />

von Turn zu Turn schneller zu werden und das Gefühl<br />

auf dem Motorrad besserte sich von Runde<br />

zu Runde. Es ist ein ziemlich großer Unterschied<br />

zum Moto2-Bike, vor allem was die Reifen betrifft,<br />

es gibt aber auch noch viele andere Dinge die zu<br />

verbessern sind.“ Bradley Smith musste auch<br />

nicht länger warten und konnte endlich seine ersten<br />

Runden unter den großen Jungs der <strong>MotoGP</strong><br />

drehen. Am Ende kam der Engländer auf eine<br />

Zeit von 1.34,538 und lag im Vergleich zu seinem<br />

Teamkollegen Cal Crutchlow, der seine beste Runde<br />

in 1.32,671 fuhr, knapp zwei Sekunden hinter<br />

46 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

Hector Barbera ist neu bei Blusens Avintia.<br />

Bradley Smith auf seinen ersten Runden in der <strong>MotoGP</strong>.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

ihm. Bradley Smith im Anschluss: „Heute war ein<br />

fantastischer Moment in meiner Karriere und es<br />

ist großartig, endlich Gelegenheit bekommen zu<br />

haben, um die Monster Yamaha Tech 3 YZR-M1<br />

Maschine zu testen. Der heutige Tag hat für die<br />

Enttäuschungen von gestern mehr als entschädigt,<br />

als ich während des schlechten Wetters nicht<br />

fahren konnte. Trotzdem bin ich heute auf nasser<br />

als auch auf trockener Strecke gefahren und das<br />

war sehr wichtig für mich, um mir einen ersten<br />

Eindruck von der Maschine zu verschaffen. Das<br />

Motorrad ist etwas ganz anders als alles andere,<br />

was ich vorher gefahren bin. Es ist eine unglaubliche<br />

Maschine, die Power im Trockenen absolut<br />

beeindruckend. Als ich zum ersten Mal auf die<br />

Gerade kam, hatte ich ein riesiges Lächeln im Gesicht.<br />

Der Stand der Technik ist sehr hoch und ich<br />

war in der Lage, meine Zeiten in jedem Umlauf<br />

kontinuierlich zu verbessern. Cal folgte mir zwischendurch<br />

für ein paar Runden und gab mir ein<br />

paar hilfreiche Tipps, die ich wirklich zu schätzen<br />

wusste. Er hatte eine fantastische Saison und ich<br />

weiß, dass ich noch viel von ihm lernen kann. Mit<br />

meiner Leistung, dem Vertrauen in die Maschine<br />

und dem Potential für die Zukunft verlasse ich die<br />

Strecke mit einer großen Zufriedenheit und gehe<br />

beruhigt in die Winterpause.“<br />

Stefan Bradl fuhr am Mittwoch insgesamt 25<br />

Runden auf der der für 2013 bereitgestellten<br />

Honda und stellte mit ihr die drittschnellste Zeit<br />

des Tages. „Wir haben zunächst auf trockene Bedingungen<br />

gewartet, um das 2013er Motorrad zu<br />

testen und verschiedene Teile daran auszuprobieren.<br />

Obwohl noch einige Streckenabschnitte<br />

feucht waren, war der erste Eindruck des neuen<br />

Gesamtpaketes recht gut und ich habe ein gutes<br />

Gefühl für die kommenden Testfahrten in Sepang.“<br />

Hiroshi Aoyama trotzte den Bedingungen und fuhr eifrig seine Runden.<br />

Foto: André Birkenkampf


MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Foto: motogp.com<br />

Karel Abraham fährt nächste Saison Aprilia.<br />

Yamaha beendet sein<br />

Testprogramm in Aragon<br />

Die gleichen wechselhaften Bedingungen wie in<br />

Valencia erwarteten die Fahrer von Yamaha im<br />

Motorland Aragon. Weltmeister Jorge Lorenzo<br />

drehte nur wenige Runden und Valentino Rossi<br />

bevorzugte es, in der Box zu bleiben, um dort mit<br />

seiner Crew weiter an der Maschine zu arbeiten.<br />

Yamaha und insbesondere Valentino Rossi brauchen<br />

nun Testfahrten auf trockener Strecke, um<br />

die Regeländerungen für 2013 auf das Motorrad<br />

zu übertragen. Honda ist ihnen damit einen großen<br />

Schritt voraus, denn nicht nur die Zeiten von<br />

Pedrosa waren in Valencia vielversprechend, sondern<br />

für sie ging es zu privaten Tests weiter nach<br />

Malaysia.<br />

Foto: André Birkampf<br />

Jorge Lorenzo fuhr nur wenige Runden in Aragon.<br />

Foto: motogp.com<br />

Michele Pirro übernahm die Arbeit für Ben Spies.<br />

Marquez tastet sich ans<br />

Limit<br />

Honda, die <strong>2012</strong> den Titel der Fahrerwertung an<br />

Yamaha verloren, sich aber erneut den Herstellertitel<br />

in der <strong>MotoGP</strong> sichern konnten, setzten<br />

ihre Arbeit intensiv fort. Regen und damit ungünstige<br />

Streckenverhältnisse bremsten sie jedoch<br />

am ersten Tag ihrer privaten Testfahrten auf dem<br />

Sepang International Circuit. Aufsteiger Marc<br />

Márquez (Repsol Honda) hatte dort Gelegenheit,<br />

sich weiter an die neue Maschine zu gewöhnen,<br />

während Álvaro Bautista (Go & Fun Honda) verschiedene<br />

neue Komponenten zu beurteilen<br />

hatte. Hauptaugenmerk legt Honda hierbei auf<br />

die Verbesserung der Federelemente und der<br />

Bremsanlage. Außerdem hatte die Japaner ihre<br />

Honda-Testfahrer Kousuke Akiyoshi und Takumi<br />

Takahashi mit der Aufgabe betraut, den neuen<br />

RC213V-Honda-Prototypen auf Herz und Nieren<br />

zu prüfen. Alvaro Bautista fuhr 24 Runden auf<br />

trockener und 15 Runden auf nasser Piste und<br />

kam auf eine Bestzeit von 2.02,19 Minuten (im<br />

Vergleich Lorenzos Pole <strong>2012</strong>: 2.00,334), die<br />

Rundenzeiten waren zunächst Nebensache. Wesentlich<br />

bessere Bedingungen fanden Marc Márquez<br />

und Álvaro Bautista am zweiten Tag ihrer<br />

Stefan Bradl auf der Honda RC2013V.<br />

Marc Marquez erreicht schon sehr gute Zeiten auf der <strong>MotoGP</strong> Honda.<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

47<br />

Foto: motogp.com


MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />

Für Alvaro Bautista ging es in Malaysia weiter.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

die meiste Arbeit zu, da er momentan der Einzige<br />

ist, der den roten Renner komplett kennt. Andrea<br />

Dovizioso und Andrea Iannone machten sich weiter<br />

mit dem Motorrad vertraut, wobei Dovizioso<br />

den Test nach starken Nackenschmerzen frühzeitig<br />

beenden musste. Die Arbeiten an der neuen<br />

Schwinge und der Elektronik brachten laut Aussagen<br />

von Hayden und Iannone weitere positive<br />

Fortschritte. Der Amerikaner fuhr seine schnellste<br />

Runde in 1.40,090 und lag damit eine halbe Sekunde<br />

über der Pole-Zeit von Jorge Lorenzo beim<br />

Grand Prix Ende April. Hayden fuhr damals seine<br />

schnellste Runde mit 1.40,563 und war mit dieser<br />

Dritter in der Startaufstellung.<br />

Foto: motogp.com<br />

Nicky Hayden arbeitet am 2013er Modell.<br />

Testfahrten in Sepang. Auf trockener Fahrbahn<br />

verbesserte sich der aktuelle Moto2-Weltmeister<br />

Márquez um gut zwei Sekunden zum Vortag und<br />

stellte mit 2.01,355 die Bestzeit des Tages. Er<br />

drehte insgesamt 60 Runden und beschäftigte<br />

sich hauptsächlich mit Abstimmungsarbeiten<br />

am aktuellen Modell der RC212V. Markenkollege<br />

Bautista fuhr auf dem Kundenmodell 2.01,950<br />

und lag damit eine halbe Sekunde hinter seinem<br />

spanischen Landsmann. Der Go & Fun-Gresini-<br />

Pilot zeigte sich deshalb am Ende des zweiten<br />

Tages nicht so recht zufrieden, er hatte sich von<br />

den Neuerungen an seiner Maschine etwas mehr<br />

versprochen. Wie schon zwei Tage zuvor, behinderten<br />

schwere Regenschauer die Testfahrten der<br />

Honda-Piloten Marc Márquez und Alvaro Bautista<br />

auf dem Sepang International Circuit. Nachdem<br />

die Strecke abgetrocknet war, drehte Repsol Honda-Pilot<br />

Marquez insgesamt 41 Runden, diesmal<br />

mit der neuen RC213V. Wie schon am Tag zuvor<br />

richtete der Spanier sein Hauptaugenmerk auf<br />

Abstimmungsarbeiten am Fahrwerk und dem<br />

Frontbereich der Maschine. Seine Bestzeit vom<br />

Vortag konnte er am letzten der drei Testtage<br />

nicht verbessern. Álvaro Bautista teilte sich die<br />

Arbeit auf dem Gresini-Kundenbike zunächst mit<br />

Honda-Testfahrer Kousuke Akiyoshi. Wie schon<br />

an den beiden vorangegangenen Tagen, wurden<br />

verschiedene Showa-Federelemente und Nissin-<br />

Bremsanlagen getestet, die die Balance der Maschine<br />

verbessern sollen. Geplant war ebenfalls<br />

ein Einsatz auf dem 2013er Modell, der aber<br />

nach erneut einsetzendem Regen buchstäblich ins<br />

Wasser fiel. Auch er verbesserte seine Zeit vom<br />

Vortag nicht, sieht sich aber für die kommenden<br />

Testfahrten im Februar an gleicher Stelle gut gerüstet.<br />

Bautista, der in den drei Tagen insgesamt<br />

110 Runden drehte, kam auf eine Bestzeit von<br />

2.01,950 Minuten und blieb damit knapp hinter<br />

Newcomer Márquez, der seinen schnellsten Umlauf<br />

mit 2.01,335 Minuten hatte. Jorge Lorenzos<br />

Pole-Zeit lag zum Vergleich beim Grand Prix im<br />

Oktober bei 2.00,334. Bautista erreichte damals<br />

eine Zeit von 2.01,640 und war damit Trainings-<br />

Zehnter.<br />

Foto: André Birkenkampf<br />

Ducati beendet Saison<br />

in Jerez<br />

Die Italiener setzten ihre Arbeit in Jerez fort und<br />

bauten damit auf die Ergebnisse von Valencia auf.<br />

Außer Ben Spies waren alle Fahrer anwesend, um<br />

gemeinsam nach Lösungen für 2013 zu suchen.<br />

Ducati hatte dafür erneut zwei neue Chassis an<br />

die Strecke gebracht und eine komplett überarbeitete<br />

Hinterradschwinge. Nicky Hayden fiel hier<br />

Andrea Iannone bei der Arbeit in Jerez.<br />

48 12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin


MOTOGP TEST IN VALENCIA<br />

2013 <strong>MotoGP</strong> Rennkalender (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />

07.04. Qatar Doha/Losail<br />

21.04. USA Austin<br />

05.05. Spanien Jerez de la Frontera<br />

19.05. Frankreich Le Mans<br />

02.06. Italien Mugello<br />

16.06. Catalunya Circuit de Catalunya<br />

29.06. Niederlande TT Assen<br />

07.07. Deutschland Sachsenring<br />

21.07. USA Laguna Seca<br />

18.08. Indianapolis Indianapolis<br />

25.08. Tschechische Republik Brno<br />

01.09. Großbrittainen Silverstone<br />

15.09. San Marino & Riviera di Rimini Marco Simoncelli Misano<br />

29.09. Aragón MotorLand Aragón<br />

13.10. Malaysia Sepang<br />

20.10. Australien Phillip Island<br />

27.10. Japan Motegi<br />

10.11. Valencia Ricardo Tormo-Valencia<br />

<strong>MotoGP</strong> Starterliste (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />

4 ANDREA DOVIZIOSO ITALIEN DUCATI TEAM DUCATI<br />

5 COLIN EDWARDS USA NGM MOBILE FORWARD RACING FTR KAWASAKI CRT<br />

6 STEFAN BRADL DEUTSCHLAND LCR HONDA <strong>MotoGP</strong> HONDA<br />

7 HIROSHI AOYAMA JAPAN AVINTIA BLUSENS FTR CRT<br />

8 HECTOR BARBERA SPANIEN AVINTIA BLUSENS FTR CRT<br />

9 DANILO PETRUCCI ITALIEN CAME IODARACING PROJECT IODA-SUTER CRT<br />

11 BEN SPIES USA PRAMAC RACING TEAM DUCATI<br />

14 RANDY DE PUNIET FRANKREICH POWER ELECTRONICS ASPAR ART CRT<br />

17 KAREL ABRAHAM TSCHECHISCHE REPUBLIK CARDION AB MOTORACING ART CRT<br />

19 ALVARO BAUTISTA SPANIEN GO & FUN HONDA GRESINI HONDA<br />

26 DANI PEDROSA SPANIEN REPSOL HONDA TEAM HONDA<br />

29 ANDREA IANNONE ITALIEN PRAMAC RACING TEAM DUCATI<br />

33 MICHAEL LAVERTY GROSSBRITANNIEN PAUL BIRD MOTORSPORT PBM CRT<br />

35 CAL CRUTCHLOW GROSSBRITANNIEN MONSTER YAMAHA TECH 3 YAMAHA<br />

38 BRADLEY SMITH GROSSBRITANNIEN MONSTER YAMAHA TECH 3 YAMAHA<br />

41 ALEIX ESPARGARO SPANIEN POWER ELECTRONICS ASPAR ART CRT<br />

46 VALENTINO ROSSI ITALIEN YAMAHA FACTORY RACING YAMAHA<br />

67 BRYAN STARING AUSTRALIEN GO & FUN HONDA GRESINI FTR HONDA CRT<br />

68 YONNY HERNANDEZ KOLUMBIEN PAUL BIRD MOTORSPORT ART CRT<br />

69 NICKY HAYDEN USA DUCATI TEAM DUCATI<br />

71 CLAUDIO CORTI ITALIEN NGM MOBILE FORWARD RACING FTR KAWASAKI CRT<br />

93 MARC MARQUEZ SPANIEN REPSOL HONDA TEAM HONDA<br />

99 JORGE LORENZO SPANIEN YAMAHA FACTORY RACING YAMAHA<br />

TBC NOCH ZU BESTÄTIGEN CAME IODARACING PROJECT IODA-SUTER CRT<br />

Moto2 Starterliste (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />

3 SIMONE CORSI ITALIEN NGM MOBILE RACING SPEED UP<br />

4 RANDY KRUMMENACHER SCHWEIZ TECHNOMAG carXpert SUTER<br />

5 JOHANN ZARCO FRANKREICH CAME IODARACING PROJECT SUTER<br />

7 DONI TATA PRADITA INDONESIEN FEDERAL OIL GRESINI Moto2 SUTER<br />

8 KYLE SMITH GROSSBRITANNIEN BLUSENS AVINTIA KALEX<br />

11 SANDRO CORTESE DEUTSCHLAND DYNAVOLT INTACT GP KALEX<br />

12 THOMAS LÜTHI SCHWEIZ INTERWETTEN PADDOCK SUTER<br />

14 RATTHAPARK WILAIROT THAILAND HONDA GRESINI Moto2 SUTER<br />

15 ALEX DE ANGELIS SAN MARINO NGM MOBILE FORWARD RACING SPEED UP<br />

17 ALBERTO MONCAYO SPANIEN ARGINANO y GINES RACING MOTOBOST<br />

18 NICOLAS TEROL SPANIEN MAPFRE ASPAR TEAM Moto2 SUTER<br />

19 XAVIER SIMEON BELGIEN SAG TEAM KALEX<br />

23 MARCEL SCHRÖTTER DEUTSCHLAND SAG TEAM KALEX<br />

24 TONI ELIAS SPANIEN BLUSENS AVINTIA KALEX<br />

30 TAKAAKI NAKAGAMI JAPAN ITALTRANS RACING TEAM KALEX<br />

36 MIKA KALLIO FINNLAND MARC VDS RACING TEAM KALEX<br />

40 POL ESPARGARO SPANIEN TUENTI HP 40 PONS KALEX<br />

44 STEVEN ODENDAAL SÜDAFRIKA ARGINANO y GINES RACING MOTOBOST<br />

45 SCOTT REDDING GROSSBRITANNIEN MARC VDS RACING TEAM KALEX<br />

49 AXEL PONS SPANIEN TUENTI HP 40 PONS KALEX<br />

52 DANNY KENT GROSSBRITANNIEN TECH 3 TECH 3<br />

54 MATTIA PASINI ITALIEN NGM MOBILE RACING SPEED UP<br />

60 JULIAN SIMON SPANIEN ITALTRANS RACING TEAM KALEX<br />

63 MIKE DI MEGLIO FRANKREICH JIR Moto2 MOTOBI<br />

77 DOMINIQUE AEGERTER SCHWEIZ TECHNOMAG carXpert SUTER<br />

80 ESTEVE RABAT SPANIEN TUENTI HP 40 PONS KALEX<br />

81 JORDI TORRES SPANIEN MAPFRE ASPAR TEAM Moto2 SUTER<br />

88 RICKY CARDUS SPANIEN NGM MOBILE FORWARD RACING SPEED UP<br />

95 ANTHONY WEST AUSTRALIEN QMMF RACING TEAM SPEED UP<br />

96 LOUIS ROSSI FRANKREICH TECH 3 TECH 3<br />

97 RAFID TOPAN SUCIPTO INDONESIEN QMMF RACING TEAM SPEED UP<br />

TBC NOCH ZU BESTÄTIGEN HONDA RACING ASIA TADY MORIWAKI<br />

TBC NOCH ZU BESTÄTIGEN ESGP Moto2 FTR<br />

Moto3 Starterliste (Stand: 3.12.<strong>2012</strong>)<br />

3 MATTEO FERRARI ITALIEN ONGETTA-CENTRO SETA FTR HONDA<br />

4 FRANCESCO BAGNAIA ITALIEN TEAM ITALIA <strong>FIM</strong> FTR HONDA<br />

5 ROMANO FENATI ITALIEN TEAM ITALIA FMI FTR HONDA<br />

7 EFREN VAZQUEZ SPANIEN MAHINDRA RACING MAHINDRA<br />

8 JACK MILLER AUSTRALIEN RACING TEAM GERMANY FTR HONDA<br />

9 TONI FINSTERBUSCH DEUTSCHLAND KIEFER RACING KALEX KTM<br />

11 LIVIO LOI BELGIEN MARC VDS RACING TEAM KALEX KTM<br />

12 ALEX MARQUEZ SPANIEN ESTRELLA GALICIA 0‘0 KTM<br />

17 JOHN McPHEE GROSSBRITANNIEN RACING TEAM GERMANY FTR HONDA<br />

19 ALESSANDRO TONUCCI ITALIEN CARETTA TECHNOLOGY HONDA<br />

22 ANA CARRASCO SPANIEN JHK t-shirt LAGLISSE KTM<br />

23 NICCOLO ANTONELLI ITALIEN GO & FUN GRESINI Moto3 FTR HONDA<br />

25 MAVERICK VINALES SPANIEN JHK t-shirt LAGLISSE KTM<br />

29 HYUGA WATANABE JAPAN CARETTA TECHNOLOGY HONDA<br />

31 NIKLAS AJO FINNLAND AVANT TECNO KTM<br />

32 ISAAC VINALES SPANIEN BIMBO - ONGETTA-CENTRO FTR HONDA<br />

39 LUIS SALOM SPANIEN RED BULL KTM AJO KTM<br />

41 BRAD BINDER SÜDAFRIKA AMBROGIO RACING SUTER HONDA<br />

42 ALEX RINS SPANIEN ESTRELLA GALICIA 0‘0 KTM<br />

44 MIGUEL OLIVEIRA PORTUGAL MAHINDRA RACING MAHINDRA<br />

53 JASPER IWEMA NIEDERLANDE RW RACING GP KALEX KTM<br />

57 ERIC GRANADO BRASILIEN MAPFRE ASPAR TEAM Moto3 KALEX KTM<br />

58 JUAN GUEVARA SPANIEN CIP TSR HONDA<br />

61 ARTHUR SISSIS AUSTRALIEN RED BULL KTM AJO KTM<br />

63 ZULFAHMI KHAIRUDDIN MALAYSIA RED BULL KTM AJO KTM<br />

65 PHILIPP ÖTTL DEUTSCHLAND PADDOCK TT MOTION KALEX KTM<br />

66 FLORIAN ALT DEUTSCHLAND KIEFER RACING KALEX KTM<br />

77 LORENZO BALDASSARRI ITALIEN GO & FUN GRESINI Moto3 FTR HONDA<br />

84 JAKUB KORNFEIL TSCHECHISCHE REPUBLIK REDOX RW RACING GP KALEX KTM<br />

89 ALAN TECHER FRANKREICH CIP TSR HONDA<br />

94 JONAS FOLGER DEUTSCHLAND MAPFRE ASPAR TEAM Moto3 KALEX KTM<br />

99 DANNY WEBB GROSSBRITANNIEN AMBROGIO RACING SUTER HONDA<br />

12 - <strong>2012</strong> <strong>Speed</strong> - Ihr Motorradmagazin<br />

49


WINTERZIELFAHRT<br />

„11. Winterzielfahrt“ des MC Görlitz<br />

zum Schloss Augustusburg<br />

Wie schon Tradition wird am zweiten Januar-Wochenende 2013 vor der Kulisse des Renaissanceschlosses<br />

Augustusburg im Erzgebirge zum „42. Motorradfahrer – Wintertreffen“ und zur „11. Winterzielfahrt<br />

des MC Görlitz im ADMV“ geladen! Das Schloss im Schnee und Motorräder gehören seit Jahren<br />

zum festen Bestandteil des Motorradfahrens im Winter. Dieses Jahr wird auf ordentliches Winterwetter<br />

gehofft. Hier ein paar Eckpunkte<br />

• Beim Wintertreffen <strong>2012</strong> wird es wieder die Verbindung Treffen und Sporttouristik geben!<br />

• Gemeinsam werden der MC Görlitz e.V. und Schloss Augustusburg die<br />

„11. Winterzielfahrt“ als Jubiläumsfahrt durchführen.<br />

• Eine Teilnahme an der „11.Winterzielfahrt des MC Görlitz“ braucht eine Voranmeldung bis zum<br />

19.12.<strong>2012</strong>!<br />

Folgender Ablauf ist geplant:<br />

Donnerstag 10. Januar 2013<br />

Empfangen des Codewortes für die Winterzielfahrt<br />

o Ab 18.00 Uhr wird über Hotline oder die Webseite www.winterzielfahrt.de das Codewort zur Vorbereitung<br />

bereitgestellt.<br />

Freitag 11. Januar 2013<br />

„11.Winterzielfahrt“ des MC Görlitz e.V. nach und auf Schloss Augustusburg<br />

o Gefahren wird nach einem Codewort. Start ab 06.40 Uhr. Ziel 16.00 Uhr auf Schloss Augustusburg.<br />

Abends gemütliches Beisammensein der Teilnehmer der Winterzielfahrt im Schlosshof. Bekanntgabe<br />

der Ergebnisse.<br />

Samstag 12. Januar 2013<br />

„42. Motorradfahrer – Wintertreffen“ auf Schloss Augustusburg<br />

• Siegerehrung der „11.Winterzielfahrt des MC Görlitz e.V.“ auf dem Schlosshof<br />

• Großer Teilemarkt, Bikergottesdienst, Festzelt mit Livemusik und Motorradmuseum laden zum Verweilen<br />

ein.<br />

Mehr Informationen und Nennungen sind zu richten an:<br />

• MC Görlitz e.V.<br />

• Schloss Augustusburg<br />

www.winterzielfahrt.de<br />

mc.goerlitz@zweirad-rallye.de<br />

Tel./Fax 03581/312474<br />

www.die-sehenswerten-drei.de<br />

info@die-sehenswerten-drei.de<br />

Tel. 037291/ 3 80-0<br />

Teilnehmer sind auf Schloss Augustusburg wie immer herzlich willkommen! Wir hoffen wir sehen uns!<br />

<strong>Speed</strong>-Verlag<br />

Messe & Marketing<br />

Birkenkampf & Hechtl GbR<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Verleger: André Birkenkampf und Rainer<br />

Hechtl<br />

Redaktionsmitarbeiter:<br />

Roy Lüders (Design/Layout)<br />

E-Mail: rlueders@speed-verlag.de<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Bernd Lukas George<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Frank Bischoff, Toni Börner,<br />

Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />

Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />

Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

Sebastian Brombacher<br />

Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,00 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />

über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />

von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />

Hamburg und Berlin.<br />

Abonnement: 30,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />

an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />

gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />

Rücksendung erfolgt nicht.<br />

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