gwf Wasser/Abwasser Wasser Berlin International 2013 (Vorschau)
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4/<strong>2013</strong><br />
Jahrgang 154<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
ISSN 0016-3651<br />
B 5399<br />
Halle 3.2 – Stand-Nr: 209<br />
Qualität auf den ersten Blick!<br />
Serie 19<br />
Elektroschweißfittings<br />
Serie 18<br />
LightFit<br />
RepaFlex<br />
<strong>Wasser</strong>zählerschacht<br />
Ventil-Anbohrarmatur
INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />
GASFACHLICHE &<br />
WASSERFACHLICHE<br />
AUSSPRACHETAGUNG<br />
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VORMERKEN!<br />
30. September bis 1. Oktober<br />
wat <strong>2013</strong><br />
1. bis 2. Oktober<br />
gat <strong>2013</strong><br />
DVGW-Mitgliederversammlung<br />
in Nürnberg<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
30. September<br />
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STANDPUNKT<br />
Sehr geehrte Leserinnen,<br />
sehr geehrte Leser,<br />
Mehr <strong>Wasser</strong> geht nicht – das ist unser<br />
Leitgedanke. WASSER BERLIN INTER-<br />
NATIONAL ist eine der wenigen<br />
Fachmessen auf der Welt, die sich ausschließlich<br />
auf das Thema <strong>Wasser</strong> mit all seinen<br />
Facetten konzentriert. WASSER BERLIN<br />
INTERNA TIONAL umfasst die Fachmesse und<br />
den Kongress. Die Fachmesse ist eine Leistungsschau<br />
der nationalen und internationalen<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />
Unsere Zukunftsaufgaben sind gewaltig.<br />
Die Antworten auf Herausforderungen wie<br />
Klimawandel, Bevölkerungswachstum oder<br />
demographischer Wandel heißen innovative<br />
Technologien und Erfahrungsaustausch. Für<br />
beides bietet WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
eine ideale Plattform. Um diesem Anspruch zu<br />
genügen, haben wir unsere Veranstaltung<br />
konzeptionell weiterentwickelt und verfolgen<br />
mit ihr einen 360-Grad-Ansatz, der alle Stufen<br />
der Wertschöpfungskette in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
abbildet.<br />
Wir denken nicht in einzelnen Segmenten,<br />
sondern ganzheitlich und orientieren uns<br />
dabei am <strong>Wasser</strong>kreislauf. Dadurch findet<br />
jeder Besucher genau die Angebote, die er<br />
sucht und die ihn interessieren. Dieser Konzeptansatz<br />
erbringt eine hohe Zielgruppendicht<br />
und unterscheidet uns vom Wettbewerb.<br />
Ein wichtiger neuer Bestandteil von WAS-<br />
SER BERLIN INTERNATIONAL sind dabei sechs<br />
Kompetenz-Zentren, die zu ausgesuchten<br />
Themenschwerpunkten („Bildung und Forschung“,<br />
„Industriewasser“, „Innovation“, „IT in<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“, „Leitungsbau“, „Brunnenbau<br />
und Bohrtechnik“) eingerichtet werden.<br />
Als eigenständige Bereiche haben sie die<br />
Aufgabe, gezielt Aussteller und Fachbesucher<br />
themenspezifisch zusammenzuführen und<br />
die Schlüsselthemen der Messe hervorzuheben.<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL ist – wie<br />
der Name schon sagt – eine Fachmesse mit<br />
einer starken internationalen Ausrichtung. Bei<br />
der letzten Veranstaltung im Jahr 2011 kamen<br />
ein Drittel der Aussteller und Fachbesucher<br />
aus dem Ausland. In diesem Jahr liegt ein<br />
besonderer Akzent auf den Ländern der arabischen<br />
Region. ACWUA, der Verband arabischer<br />
<strong>Wasser</strong>unternehmen aus 17 Ländern<br />
mit Sitz im Amman, ist offizieller Partner der<br />
Veranstaltung. Im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
gibt es ein Arabisches Forum, das sich mit<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft in der Region auseinandersetzt<br />
und Kooperationsmöglichkeiten<br />
aufzeigt.<br />
Auf eine Veranstaltung im Rahmen von<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL möchte ich<br />
Sie an dieser Stelle besonders aufmerksam<br />
machen. Am 25. und 26. April <strong>2013</strong> findet<br />
unter dem Titel „Regenwasserbewirtschaftung<br />
– Stormwater Management“ ein anderthalbtägiges<br />
Fachsymposium zum nachhaltigen<br />
Umgang mit Regenwasser statt. Ich<br />
freue mich besonders, dass die <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> in Kooperation mit dem<br />
Beuth-Verlag und dem Bund der Ingenieure<br />
für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Abfallwirtschaft und<br />
Kulturbau e.V. (BWK) dieses Fachsymposium<br />
initiiert hat und durchführt. Vorgestellt wird<br />
der aktuelle Stand dezentraler Lösungen für<br />
eine moderne, nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung.<br />
Hochkarätige internationale<br />
Fachleute der Siedlungswasserwirtschaft<br />
sowie der Stadt- und Landschaftsplanung<br />
geben einen umfassenden Überblick über<br />
den Stand von Forschung und Technik. Abgerundet<br />
wird die Veranstaltung durch eine<br />
Exkursion zu einem <strong>Berlin</strong>er Wohngebiet mit<br />
dezentraler Regenwasserbewirtschaftung.<br />
Ich lade Sie herzlich ein, sich vom 23. bis<br />
26. April in <strong>Berlin</strong> einen Überblick über die<br />
neuesten Technologien zu verschaffen und<br />
sich mit Ihren Geschäftspartnern auszutauschen.<br />
Cornelia Wolff von der Sahl<br />
Project Manager<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 365
INHALT<br />
Abkopplungsgrad<br />
0<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
70<br />
80<br />
In einem Kurzzeit-Pilotversuch wurde das Potenzial der unterirdischen<br />
Enteisenung mit Infiltrationswässern unterschiedlicher Beschaffenheit<br />
untersucht. Ab Seite 466<br />
Eine Umstellung auf das Prinzip der dezentralen<br />
Regenwasserbewirtschaftung kann zur Lösung oder<br />
Minderung von niederschlagbedingten Problemen<br />
beitragen. Dazu ist eine Erfassung des Umstellungs potenzials<br />
und der Art der Bewirtschaftungsmaßnahmen erforderlich.<br />
Ab Seite 474<br />
Fachberichte<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
466 U. Rößner u. a.<br />
Potenzial der unterirdischen<br />
Enteisenung bei Verwendung von<br />
verschiedenem Infiltrationswasser<br />
Potential of Subterranean Iron Removal Using<br />
Different Infiltration Water<br />
Netzwerk Wissen<br />
Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
410 <strong>Wasser</strong>forschung und -lehre an der<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
Fokus<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
474 F. Sieker<br />
Regenwasserbewirtschaftung in<br />
Deutschland – Bestandsaufnahme<br />
und Ausblick<br />
Stormwater Management in Germany – Present<br />
Situation and Perspectives<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
486 Ch. Keysers u. a.<br />
Weitergehende Spurenstoffelimination<br />
mittels dynamischer Rezirkulation<br />
auf der Kläranlage Schwerte<br />
Elimination of Micropollutants by Dynamic<br />
Recirculation at Schwerte Wastewater<br />
Treatment Plant<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
376 <strong>Wasser</strong>wirtschaft aus aller Welt trifft sich<br />
seit 50 Jahren in <strong>Berlin</strong><br />
380 Rückblick und Ausblick –<br />
50 Jahre WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
386 Endress+Hauser liefert Komplettmessstellen<br />
für die <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
389 Der hohen Qualität des <strong>Wasser</strong>s verpflichtet<br />
– Innovative Produkte von Huber<br />
392 Leistungssteigerung bei bestehenden und<br />
neu hergestellten Horizontalfilterbrunnen<br />
396 Bekaplast Aqua-Lining 400 saniert<br />
Trinkwasserspeicher<br />
397 Produkte mit Pfiff – Neues von Hydro-<br />
Elektrik<br />
April <strong>2013</strong><br />
366 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INHALT<br />
▲ Im Fokus: WASSER BERLIN INTERNATIONAL <strong>2013</strong> – Vier Tage rund um das Thema „<strong>Wasser</strong>“.<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft aus aller Welt trifft sich seit 50 Jahren in <strong>Berlin</strong>. Ab Seite 376<br />
◀ Bauass. Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungs betriebe Köln, AöR, und<br />
Präsident der Deutschen Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall, DWA, im Interview.<br />
Ab Seite 370<br />
399 Rohrsysteme aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff<br />
400 Neuer Stauraumkanal aus GFK-Rohren für<br />
das Technische Zentrum Heiterblick<br />
402 Innovative <strong>Wasser</strong>leckortung per Korrelator<br />
mit Touchscreen<br />
403 Gewässerschutz mit NeutraRent<br />
404 <strong>Wasser</strong>normpumpen-Baureihe Etanorm<br />
405 Der passende Zähler für jede Gelegenheit –<br />
Lösungen für die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
406 Neuheiten für den Leitungsbau –<br />
Innovationen für zukunftssichere<br />
Ver- und Entsorgungsnetze<br />
408 Virtuelle <strong>Wasser</strong>netze<br />
409 Qualitätssicherung bei der<br />
Datenübernahme<br />
Nachrichten<br />
Branche<br />
430 <strong>Wasser</strong>menge in Deutschland stabil<br />
431 Oldenburger Rohrleitungsforum im<br />
Zeichen des Klimawandels<br />
434 Qualität im Fokus – 8. Erfahrungsaustausch<br />
der Auftraggeber und Auftragnehmer in<br />
Baden-Württemberg<br />
436 <strong>Wasser</strong> <strong>2013</strong> – <strong>Wasser</strong>chemiker wollen<br />
kostbares Gut bewahren<br />
438 Pflanzliche Inhaltsstoffe und Biotoxine<br />
439 Bewässerung für die Landwirtschaft soll<br />
effizienter werden<br />
440 Drohender <strong>Wasser</strong>mangel: Experten sehen<br />
Lösungen vor allem in der Landwirtschaft<br />
442 Sicherstellung der Trinkwasserhygiene in<br />
Gebäuden – Richtlinie des Monats April:<br />
VDI/DVGW 6023 sichert die Qualität von<br />
Trinkwasser-Installationen<br />
443 Überwachung des Drogenkonsums in der<br />
EU – Homburger Toxikologen an neuem<br />
Verbundprojekt beteiligt<br />
444 Kläranlagen: Kleine Kunststoffkugeln können<br />
Keime künftig „knacken“ – DBU fördert<br />
Untersuchungen zur biologischen<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung in Osnabrück mit<br />
126 000 Euro<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 367
INHALT<br />
▲ Bewässerung für die Landwirtschaft soll effizienter werden.<br />
Ab Seite 439<br />
◀ Netzwerk Wissen: <strong>Wasser</strong>forschung und -lehre an der Hochschule<br />
Weihenstephan-Triesdorf. Ab Seite 411<br />
Veranstaltungen<br />
445 Methoden und Trends in der <strong>Wasser</strong>behandlung:<br />
Spurenstoffe –<br />
DECHEMA-Fortbildungstag<br />
446 10. DVGW-Betriebssicherheitstage<br />
BEST <strong>2013</strong><br />
447 Zwölfte DWA-Regenwassertage in Freiburg<br />
448 Tiere im Trinkwasser – Was ist (zu)viel? –<br />
Fachtreffen an der Universität in<br />
Landau/Pfalz<br />
449 Ringvorlesung im Studiengang Energieund<br />
<strong>Wasser</strong>management – Hochschule<br />
Ruhr West<br />
Recht und Regelwerk<br />
450 DVGW-Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />
451 DVGW-Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />
452 DWA: Aufruf zur Mitarbeit –<br />
Hochwasservorsorge – Auditoren gesucht!<br />
452 Neue DWA-Merkblätter erschienen<br />
454 Gründung eines ISO Technischen Komitees<br />
– „Water re-use“ (Wiederverwendung von<br />
<strong>Wasser</strong>)<br />
Praxis<br />
494 Sohlengleiche Anschlusssituation perfekt<br />
gemeistert<br />
496 Kanal wieder fit für Jahrzehnte –<br />
Close-Fit Sanierung am Attersee, Österreich<br />
Produkte und Verfahren<br />
498 DRAINMAX Tunnel von INTEWA erhalten als<br />
erste Rigolen-Tunnel in Deutschland die<br />
DIBt®-Zulassung<br />
499 Drucktransmitter und Drucksensoren<br />
aus korrosionsfestem Titan<br />
500 drainSTON protect – Ökopflaster mit<br />
Bauartzulassung<br />
500 Königsweg für die Liner-Einbindung –<br />
DIBT erteilt Zulassung für Harz8 RP 20<br />
502 EKOMAT vertritt FCI (USA) exklusiv in<br />
Deutschland<br />
April <strong>2013</strong><br />
368 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INHALT<br />
Mit dem Rohrim-Rohr-<br />
Verfahren<br />
können<br />
Druck- und<br />
Freispiegelleitungen<br />
unterschiedlicher<br />
Nennweiten<br />
und Längen<br />
kosteneffektiv<br />
und<br />
zeitsparend<br />
saniert werden.<br />
Ab Seite 496<br />
Information<br />
473, 485, 493 Buchbesprechungen<br />
503 Impressum<br />
504 Termine<br />
Sonderausgabe nach Seite 456<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff 03/13<br />
Recht und Steuern<br />
9–16 Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach,<br />
Ausgabe 3/4, <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> Mai <strong>2013</strong><br />
Erscheinungstermin: 15.05.<strong>2013</strong><br />
Anzeigenschluss: 19.04.<strong>2013</strong><br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 369
INTERVIEW<br />
Ganzheitlicher Ansatz<br />
<strong>Abwasser</strong>beseitigung und Straßenentwässerung, Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge sowie Gewässerunterhaltung<br />
und Gewässerausbau sind die drei großen Aufgabenfelder der Stadtentwässerung Köln, AöR<br />
(StEB). Bauass. Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR, und Präsident der<br />
Deutschen Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall, DWA, erklärt im Gespräch mit Christine<br />
Ziegler, wie bürgernahe kommunale Daseinsvorsorge im Verbund mit Ökonomie und Ökologie in der Millionenstadt<br />
Köln umgesetzt wird.<br />
<strong>gwf</strong>: In Köln hat die Stadtentwässerung<br />
eine lange Tradition. Eine Kanalisation<br />
gab es hier ja wohl schon zur<br />
Römerzeit?<br />
Schaaf: Ganz recht, Köln war römische<br />
Garnisonsstadt und besaß<br />
bereits vor über 2000 Jahren eine<br />
Trinkwasserversorgung und ein<br />
Ableitungssystem für <strong>Abwasser</strong>, das<br />
heute noch in rudimentärer Form zu<br />
besichtigen ist. Im Laufe der Zeit<br />
gerieten die römischen Anlagen<br />
allerdings in Vergessenheit. Erst<br />
Ende des 19. Jahrhunderts wurde<br />
eine neuzeitliche Stadtentwässerung<br />
angelegt, nach und nach die<br />
Kanalisierung der Altstadt und der<br />
Vororte vorangetrieben, im Jahr<br />
1905 das erste mechanische Klärwerk<br />
in Köln-Niehl in Betrieb<br />
genommen. Weitere wichtige Etappen<br />
waren dann beispielweise das<br />
Großklärwerk Köln-Stammheim, das<br />
Anfang der fünfziger Jahre an den<br />
Start ging, die Einführung der biologischen<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung in den<br />
Siebzigern oder die Nährstoffelimination<br />
Ende der achtziger Jahre.<br />
<strong>gwf</strong>: Die Stadtentwässerungsbetriebe<br />
Köln wurden aber erst vor rund<br />
einem Jahrzehnt gegründet?<br />
Schaaf: Ja, wir bestehen seit dem<br />
Jahr 2001 als Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts, was aus meiner Sicht<br />
für Aufgaben der Daseinsvorsorge<br />
ein ideales Modell ist. Ideal einmal<br />
deshalb, weil wir den öffentlichen<br />
Auftrag komplett selbst übernehmen<br />
können – ohne übergeordnete<br />
verantwortliche Stelle bei der Stadtverwaltung.<br />
Der zweite Vorteil ist,<br />
dass wir unsere Aufgaben wahrnehmen<br />
können, ohne dadurch eine<br />
Steuerpflicht auszulösen. Das wirkt<br />
sich vor allem positiv für unsere<br />
Gebührenzahler aus, die im Falle<br />
einer Besteuerung mit bis zu 15 Prozent<br />
höheren Gebühren zu rechnen<br />
hätten, ohne jedoch mehr Leistung<br />
dafür zu bekommen. Ein weiterer,<br />
dritter Vorteil besteht darin, dass wir<br />
ein hundertprozentig kommunales<br />
Unternehmen sind, das heißt, die<br />
Kontrolle über uns wird durch einen<br />
Verwaltungsrat ausgeübt, der sich<br />
aus Ratsmitgliedern zusammensetzt.<br />
Also ich meine, es ist von großem<br />
Vorteil, wenn ein gewähltes<br />
Aufsichtsorgan diese Kontrollaufgabe<br />
innehat.<br />
Bauass. Dipl.-Ing. Otto Schaaf,<br />
Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe<br />
Köln, AöR, und Präsident<br />
der Deutschen Vereinigung für<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall, DWA.<br />
<strong>gwf</strong>: Welche Aufgaben übernehmen<br />
die StEB neben der <strong>Abwasser</strong>reinigung?<br />
Schaaf: Die Stadtentwässerungsbetriebe<br />
haben drei Hauptaufgaben.<br />
Die größte Aufgabe ist sicherlich die<br />
<strong>Abwasser</strong>beseitigung mit ihrem<br />
ganzen aus der langjährigen Entwicklung<br />
entstandenen Umfeld. Die<br />
zweite Aufgabe lautet: Gewässerunterhaltung,<br />
Gewässerausbau, Ge -<br />
wässerentwicklung. Hierbei sind<br />
wir für alle Bäche im Stadtgebiet<br />
zuständig – nicht aber für den<br />
Rhein, der als Bundeswasserstraße<br />
der direkten Verantwortung des<br />
Bundes unterliegt. Die dritte Aufgabe<br />
besteht im Hochwasserschutz<br />
und in der Hochwasservorsorge für<br />
das Stadtgebiet von Köln.<br />
Die Stadt Köln war in den neunziger<br />
Jahren ja bekanntermaßen<br />
sehr stark von Hochwassern betroffen.<br />
Anlass genug, um ein sehr<br />
umfangreiches Investitionsprogramm<br />
zum Hochwasserschutz mit<br />
einem Volumen von rund 430 Millionen<br />
Euro aufzulegen. Zu den zahlreichen<br />
Maßnahmen gehörte beispielsweise<br />
die Errichtung von<br />
Hochwasserpumpwerken, damit<br />
die ordnungsgemäße Entwässerung<br />
der Stadt auch im Hochwasserfall<br />
sichergestellt ist. Schieber<br />
wurden eingebaut, um die Entlastungen<br />
aus der Mischkanalisation<br />
vom Hochwasser des Rheins zu entkoppeln.<br />
Wir haben Retentionsräume<br />
geschaffen, etwa den im<br />
Kölner Süden, in Porz-Langel, mit<br />
einem Fassungsvermögen von<br />
knapp 5 Millionen Kubikmetern.<br />
Zurzeit treffen wir Vorbereitungen<br />
für einen Retentionsraum im linksrheinischen<br />
Norden, in Worringen,<br />
mit einem Volumen von bis zu 30<br />
Millionen Kubikmetern. Mit solchen<br />
Maßnahmen zeigen wir natürlich<br />
auch, dass wir nicht nur Ansprüche<br />
an die Oberlieger stellen, sondern<br />
April <strong>2013</strong><br />
370 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INTERVIEW<br />
selbstverständlich im Sinne einer<br />
Solidargemeinschaft auch bereit<br />
sind, etwas für die Unterlieger zu<br />
unternehmen.<br />
Für uns gilt, diese drei Aufgaben<br />
nicht nur ordnungsrechtlich sondern<br />
auch ganz praktisch unter<br />
einen Hut zu bringen. Einerseits<br />
wollen wir die Anforderungen der<br />
<strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie erfüllen –<br />
Stichwort guter Zustand – mit<br />
Bachläufen und Uferlandschaften,<br />
die wir einer naturnahen Entwicklung<br />
überlassen, und andererseits<br />
wollen wir die Freizeitbedürfnisse<br />
der Bürger befriedigen, indem wir<br />
Gewässer für eine urbane Nutzung<br />
gestalten.<br />
<strong>gwf</strong>: Welchen Stellenwert hat der<br />
Grundwasserschutz im Kölner Stadtgebiet?<br />
Schaaf: In Köln sind 46 Prozent der<br />
Stadtfläche als <strong>Wasser</strong>schutzzonen<br />
ausgewiesen. Das ist ein recht hoher<br />
Anteil. Damit verbunden sind natürlich<br />
besondere Anforderungen an<br />
den Grundwasserschutz. Und damit<br />
sind wir direkt beim Thema Dichtheitsprüfung<br />
privater Grundstücksleitungen.<br />
Ich persönlich stehe auf<br />
dem Standpunkt, dass der Vorsorgegrundsatz<br />
im Gewässerschutz<br />
nicht teilbar ist. Das heißt, wir tun<br />
gut daran, die Dichtigkeit der privaten<br />
Leitungen zu fordern und den<br />
Bürgern durch entsprechende Beratungen<br />
zu unterstützen – nur so<br />
lässt sich ein ganzheitlicher Ansatz<br />
verfolgen.<br />
Daten zur StEB Köln<br />
liegen, sollten nicht völlig von der<br />
Prüfung freigestellt werden, sondern<br />
verbindlich in die Pflicht<br />
genommen werden – gerne innerhalb<br />
großzügiger Fristen.<br />
Leider haben wir durch die politischen<br />
Manöver in der Vergangenheit<br />
bei der Bevölkerung erheblich<br />
an Akzeptanz verloren. Ich meine<br />
sogar, dass die Politik insgesamt<br />
erheblich an Akzeptanz verloren<br />
hat. Schließlich hatten wir im Stadtrat<br />
bereits einen einstimmigen<br />
Beschluss für ein Programm mit<br />
dem Schwerpunkt <strong>Wasser</strong>schutzzonen<br />
gefasst. Daraus waren auch<br />
schon Fristensatzungen mit verkürzten<br />
Fristen in <strong>Wasser</strong>schutzzonen<br />
entstanden. Dann alles einfach<br />
zurückzunehmen und den<br />
Menschen zu sagen, dass es nicht so<br />
gemeint war, ist nicht wirklich zielführend.<br />
Mit solchen Botschaften<br />
werden wir künftig nur noch sehr<br />
schwer Vertrauen schaffen können<br />
und das ist äußerst bedauerlich.<br />
<strong>gwf</strong>: Solche Projekte brauchen wirklich<br />
eine klare Linie – vor allem auch<br />
gegenüber der Öffentlichkeit. Wie<br />
gehen die StEB vor, um mit derartigen<br />
Herausforderungen wirkungsvoll um -<br />
zugehen?<br />
Schaaf: Wir haben uns natürlich<br />
längst gefragt, wie wir unseren<br />
Betrieb für die Zukunft richtig aufstellen<br />
müssen. Schließlich arbeiten<br />
wir in einem ziemlich kapitalintensiven<br />
Bereich. Investitionen müssen<br />
sich über die Gebühren refinanzieren<br />
lassen. Entscheidungen, die wir<br />
heute treffen, zeigen noch in vielen<br />
Jahren und Jahrzehnten ihre Folgen.<br />
Dabei gilt es, eine ganze Reihe<br />
von Einflussfaktoren zu berücksichtigen.<br />
Deshalb haben wir schon vor<br />
drei Jahren ein Perspektivkonzept<br />
2020 aufgestellt, um für die zu<br />
erwartenden klimatischen, gesellschaftlichen<br />
und politischen Entwicklungen,<br />
zumindest für einen<br />
überschaubaren Zeithorizont von<br />
10 Jahren, entsprechende Maßnahmen<br />
und Anpassungsstrategien<br />
parat zu haben.<br />
▶▶<br />
<strong>gwf</strong>: Ein brisantes Thema gerade<br />
auch in Ihrem Bundesland …?<br />
Schaaf: In Nordrhein-Westfalen hat<br />
das Thema in der Vergangenheit zu<br />
nicht unerheblichen politischen<br />
Diskussionen geführt. Nach dem<br />
aktuellen Landtagsbeschluss wird<br />
nun zwar eine verbindliche Frist für<br />
Prüfungen innerhalb der <strong>Wasser</strong>schutzzonen<br />
bleiben, außerhalb<br />
davon zumindest für abwasserkritische<br />
Betriebe. Insofern ist sicher<br />
Schlimmeres verhütet worden. Aber<br />
auch Hausbesitzer, deren Grundstücke<br />
nicht in <strong>Wasser</strong>schutzgebieten<br />
• Die Reinigungskapazität liegt in Köln bei insgesamt rund zwei Millionen Einwohnerwerten.<br />
• Das Klärwerk Stammheim – nicht nur die größte Anlage Kölns, sondern auch entlang<br />
des Rheins – übernimmt davon über 1,5 Millionen Einwohnerwerte.<br />
• Fast die gesamte Entwässerung Kölns – rund 94 Prozent – erfolgt historisch bedingt<br />
über ein Mischsystem.<br />
• Das Kanalnetz mit rund 58000 eingebauten Kanalschächten weist eine Gesamtlänge<br />
von annähernd 2400 Kilometern auf. Hinzu kommen 162 Pumpanlagen, 1136 Hochwasser-<br />
und Betriebsschieber, 184 Regenbecken und -rückhaltekanäle.<br />
• Eine Besonderheit: in Köln gibt es einen sehr hohen Anteil von <strong>Wasser</strong>schutzzonen<br />
im Stadtgebiet, 46 Prozent der Stadtfläche bestehen aus <strong>Wasser</strong>schutzzonen.<br />
• Der Umsatz der Stadtentwässerungsbetriebe liegt bei rund 210 Millionen Euro im<br />
Jahr. Die Investitionen betragen jährlich etwa 60–70 Millionen Euro.<br />
• Die StEB beschäftigen rund 650 Mitarbeiter.<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 371
INTERVIEW<br />
Wichtige Fragen sind in diesem<br />
Zusammenhang: Wie wird sich die<br />
Gesellschaft in ihrer Anzahl und<br />
Altersstruktur verändern? Welche<br />
Auswirkungen wird der demografische<br />
Wandel auf den Trinkwasserverbrauch<br />
haben oder auf den<br />
Flächenbedarf, auf die Flächenverfügbarkeit<br />
für Wohn- und Gewerbebauten?<br />
Wie gehen wir mit knapper<br />
werdenden Rohstoffen und Ressourcen<br />
um? Welche technischen,<br />
wirtschaftlichen oder rechtlichen<br />
Anstöße sind für unser Fach zu<br />
erwarten? Dann das Thema Klimawandel:<br />
Für die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
hat dieses Themenfeld fundamentale<br />
Bedeutung, beispielweise,<br />
wenn wir über die Auswirkungen<br />
von extremen Wetterereignissen<br />
auf die Infrastruktur nachdenken<br />
oder über die Folgen von Trockenperioden<br />
auf Gewässer und Grundwasserspeicher.<br />
<strong>gwf</strong>: Sicher gehört auch die Energiewende<br />
in Ihre Planungsszenarien?<br />
Schaaf: Sehr richtig. Energie steht<br />
ganz vorn auf unserer Agenda, sind<br />
die Stadtentwässerungsbetriebe<br />
doch mit rund 52 Millionen kWh pro<br />
Jahr Stromgroßverbraucher in Köln.<br />
Wir haben ein Programm mit einer<br />
Investitionssumme von 180 Millionen<br />
Euro aufgelegt, um in den<br />
nächsten acht Jahren unsere Anlagen<br />
und Maschinen auf den neuesten<br />
Stand der Technik zu bringen.<br />
Dabei geht es nicht allein um den<br />
Austausch alter Aggregate sondern<br />
im Wesentlichen um die verfahrenstechnische<br />
Optimierung – einmal<br />
um die Energieeffizienz zu steigern<br />
und den CO 2 -Ausstoß zu minimieren,<br />
zum anderen aber auch um die<br />
Wirtschaftlichkeit des Energieeinsatzes<br />
zu erhöhen.<br />
Neben dem Einsatz sparsamer<br />
Technik ist zudem das Ziel, verstärkt<br />
auf regenerative Energiequellen zu<br />
setzen und letztendlich eine autarke<br />
Energieversorgung für alle Unternehmensbereiche<br />
der StEB anzustreben.<br />
Das lässt sich nicht allein mit<br />
den Stoffen, die in einer Kläranlage<br />
anfallen, erreichen. Da mit könnten<br />
wir bis zu 70 Prozent unseres Stromverbrauchs<br />
selbst ab decken. Die fehlenden<br />
30 Prozent müssten beispielweise<br />
mit Windenergie oder durch<br />
Co-Fermentation erzeugt werden.<br />
Die Vergärung zusätzlicher Stoffe ist<br />
aus meiner Sicht sinnvoll, da wir die<br />
Infrastruktur dafür haben und die<br />
Faultürme unserer Anlagen meist<br />
nicht vollständig ausgelastet sind.<br />
Mit hocheffizienten Blockheizkraftwerken<br />
können wir mit dem Faulgas<br />
nicht nur unseren eigenen Strom<br />
erzeugen, sondern auch die<br />
Abwärme nutzen. Bei einem gemeinsamen<br />
Energie-Projekt mit Rheinenergie<br />
versorgen wir beispielweise<br />
eine Siedlung mit 1700 Wohnungen<br />
und 100 Einfamilienhäusern mit<br />
Heizwärme.<br />
Allerdings hege ich durchaus<br />
Bedenken, wenn Landwirte außer<br />
rein landwirtschaftlichen Produkten<br />
alle möglichen sonstigen Materialien<br />
zur Biogaserzeugung nutzen,<br />
nur weil das eine ganz hübsche<br />
zusätzliche Einnahmequelle ist. Hier<br />
findet keine gezielte Kontrolle<br />
weder der Reststoffausträge noch<br />
der <strong>Abwasser</strong>austräge statt und das<br />
halte ich umweltpolitisch für sehr<br />
bedenklich. Wir müssen aufmerksam<br />
darauf achten – da spreche ich<br />
jetzt auch aus Sicht der DWA – welche<br />
Auswirkungen die verstärkte<br />
Düngung beim Energiepflanzenanbau<br />
insbesondere auf Gewässer<br />
und Grundwasser hat. Es lassen sich<br />
bereits jetzt erhöhte Nitratbelastungen<br />
des Grundwassers in Ge -<br />
bieten mit ausgedehnten Maiskulturen<br />
zur Biogasgewinnung<br />
feststellen.<br />
<strong>gwf</strong>: Wenn es um Belastungen in<br />
Gewässern geht, werden oftmals<br />
reflexartig die Klärwerke in die Pflicht<br />
genommen. Zu Recht?<br />
Schaaf: Die sogenannten ubiquitären<br />
Stoffe gelangen nicht nur aus<br />
dem <strong>Abwasser</strong>pfad ins Gewässer,<br />
sondern stammen zu einem<br />
wesentlichen Anteil auch aus Industrie<br />
und Landwirtschaft oder aus<br />
biogenen Belastungen der Gewässer<br />
selbst. Um diese Stoffe aus den<br />
Gewässern herauszubekommen,<br />
wird die bisherige Option auf reine<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung nicht ausreichen.<br />
Dazu ist ein ganzheitlicher<br />
Ansatz notwendig. Wir müssen<br />
untersuchen, an welchen Stellen<br />
Stoffe überhaupt in Verkehr<br />
gebracht werden. Warum gibt es<br />
keine klaren Auflagen, bestimmte<br />
Stoffbelastungen erst gar nicht entstehen<br />
zu lassen? Das betrifft die<br />
Chemikalienpolitik, hier und in<br />
Europa; das betrifft natürlich auch<br />
die Gesundheitspolitik, etwa bei<br />
den Arzneimittelzulassungen. Wichtig<br />
ist auch, die Verbraucher zu<br />
informieren, indem man beispielsweise<br />
Kosmetika mit gewässerbelastenden<br />
Inhaltsstoffen entsprechend<br />
kennzeichnet.<br />
Uns wird eine spannende Diskussion<br />
bevorstehen, in der wir herausfinden<br />
müssen, welche Stoffe in<br />
welcher Konzentration ein Risikopotenzial<br />
bergen und um welchen<br />
Anteil wir diese Stoffe überhaupt<br />
sinnvoll reduzieren können oder<br />
sogar müssen, ohne dabei andere<br />
Probleme hervorzuholen. Diese Diskussion<br />
möchte ich als Vorstand der<br />
Stadtentwässerungsbetriebe und<br />
besonders als DWA-Präsident eng<br />
April <strong>2013</strong><br />
372 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INTERVIEW<br />
begleiten. Denn als Fachverband<br />
wollen wir die notwendigen Informationen<br />
zur Verfügung stellen,<br />
damit abgewogene Entscheidungen<br />
getroffen werden können.<br />
<strong>gwf</strong>: Wie wichtig ist bei diesen Prozessen<br />
die Verbandsarbeit, etwa die der<br />
DWA?<br />
Schaaf: Die DWA ist eine technischwissenschaftliche<br />
Vereinigung.<br />
Offen für alle Berufsgruppen und<br />
Institu tionen ist sie Plattform für<br />
den fachlichen Meinungsaustausch.<br />
Der findet in verschiedenen<br />
Foren, aber auch in unseren Fachgremien<br />
statt. Dort treffen sich<br />
regelmäßig rund 2500 Fachleute,<br />
um an der Weiterentwicklung des<br />
technischen Regelwerkes zu arbeiten<br />
– und zwar ehrenamtlich. Ich<br />
bin froh und auch ein wenig stolz<br />
darauf, dass so viele Leute bereit<br />
sind mitzumachen. Dieses Netzwerk<br />
ist für die berufliche Praxis<br />
enorm wichtig, weil hier das Wissen<br />
des <strong>Wasser</strong>fachs transportiert wird.<br />
Außerdem versuchen wir in sogenannten<br />
Koordinierungsgruppen<br />
die vielfältigen Informationen aus<br />
mehreren 100 Gremien auf Themen<br />
wie Hochwasser, Energie, etc.<br />
zu fokussieren, um die Arbeiten<br />
besser aufeinander abzustimmen.<br />
Als Ansprechpartner der Politik:<br />
Wir betreiben zwar keine Lobbyarbeit,<br />
dennoch treten wir mit unserer<br />
fachlichen Meinung auch gezielt an<br />
die Politik heran, etwa mit dem<br />
DWA-Politikmemorandum, in dem<br />
wir klare Positionen zur Umweltpolitik<br />
beziehen.<br />
In Sachen Fort- und Weiterbildung<br />
bieten wir eine ganze Reihe<br />
spezifischer Kurse und Seminare an.<br />
Darüber hinaus richten wir Bundestagungen<br />
und einige weitere große<br />
Veranstaltungen aus und treten als<br />
Partner der großen <strong>Wasser</strong>messen<br />
wie der IFAT oder der WASSER<br />
BERLIN auf. Zudem haben wir im<br />
internationalen Bereich Kooperationen<br />
beispielsweise mit der EWA, der<br />
European Water Association, und<br />
der IWA, der <strong>International</strong> Water<br />
Association, aber auch gute Verbindungen<br />
zu Ländern in Osteuropa<br />
oder im arabischen Raum.<br />
<strong>gwf</strong>: Welches Projekt, welche Idee<br />
liegt Ihnen eigentlich besonders am<br />
Herzen?<br />
Schaaf: Hier vielleicht ein kleines<br />
Plädoyer für die <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie:<br />
Aufgrund ihrer fach- und<br />
grenzübergreifenden Betrachtungsweise<br />
ist die <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />
allseits akzeptiert und anerkannt.<br />
Ich denke, mit einem solchen<br />
Modell können wir auch in vielen<br />
anderen Bereichen der Umweltpolitik<br />
arbeiten. Ähnliche, ja gleiche<br />
Wege gehen wir ja auch mit der<br />
Hochwasser-Management-Richtlinie.<br />
Die WRRL ist ein gutes Instrument,<br />
mit dem wir ein Gesamtsystem<br />
optimieren und gleichzeitig<br />
den Aufwand minimieren können.<br />
Dieser Ansatz gefällt mir richtig gut<br />
und deswegen wollen wir auch<br />
weiter daran arbeiten, um diese<br />
ganzheitliche Betrachtungsweise<br />
auch auf andere Fragestellungen<br />
übertragen zu können.<br />
Zuverlässigkeit ...<br />
... schafft Vertrauen<br />
Ihr Partner bei<br />
der Bewertung der<br />
■ Fachkunde<br />
■ technischen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
■ technischen<br />
Zuverlässigkeit<br />
der ausführenden<br />
Unternehmen<br />
neutral – fair –<br />
zuverlässig<br />
Gütesicherung Kanalbau<br />
steht für eine objektive<br />
Bewertung nach einheitlichem<br />
Maßstab<br />
Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 373
SYMPOSIUM 25. und 26. April <strong>2013</strong><br />
Regenwasserbewirtschaftung:<br />
Stormwater Management<br />
auf der WASSER BERLIN INTERNATIONAL <strong>2013</strong><br />
TOP-THEMA<br />
IN BERLIN:<br />
Nachhaltiger<br />
Umgang mit<br />
Regenwasser<br />
In Kooperation mit dem Beuth-Verlag und dem Bund<br />
der Ingenieure für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Abfallwirtschaft<br />
und Kulturbau e.V. (BWK) veranstaltet die technischwissenschaftliche<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> am 25. und 26. April<br />
<strong>2013</strong> ein Symposium zum nachhaltigen<br />
Umgang mit Regenwasser im Rahmen der<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL. Hochkarätige<br />
Referenten werden zum Stand der<br />
Forschung, über die aktuelle Gesetzeslage<br />
sowie über Projekte im In- und Ausland<br />
berichten. Auf einer Fachexkursion zur<br />
Rummelsburger Bucht im Osten <strong>Berlin</strong>s<br />
lassen sich Grundlagen und Ausführung<br />
dezentraler Regenwasserbewirtschaftung<br />
aus der Nähe in Augenschein<br />
nehmen.<br />
Anmeldung bei:<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Sandra Jerat<br />
jerat@messe-berlin.de<br />
Tel.: +49 (0)30 / 3038-2341<br />
Fax: +49 (0)30 / 3038-2079<br />
Anmeldung für die Exkursion/<br />
Abendveranstaltung bei:<br />
DIN-Akademie<br />
Sarah Mareike Sternheim<br />
sarah_mareike.sternheim@beuth.de<br />
Tel.: +49 (0)30 / 2601-2868<br />
Fax: +49 (0)30 / 2601-42868<br />
Die Kosten für die Exkursion betragen<br />
25,00 EUR inkl. Bus-Shuttle zur Rummelsburger<br />
Bucht.
Eine Veranstaltung von<br />
Unsere Themen und Referenten:<br />
Donnerstag, 25. April <strong>2013</strong>, Vormittags Exkursion<br />
13:00 Uhr Begrüßung, Dr.-Ing. Heiko Sieker,<br />
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH, <strong>Berlin</strong><br />
13:35 Uhr Bestandsaufnahme und Ausblick für<br />
die Regenwasserbewirtschaftung<br />
Prof. Dr. Friedhelm Sieker,<br />
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH, <strong>Berlin</strong><br />
14:05 Uhr Regenwasserbewirtschaftung in den<br />
Niederlanden<br />
Dr. Govert Geldof, Ingenieurbüro Geldof, Niederlande<br />
14:35 Uhr Stromwater Management in Scotland<br />
Brian D‘Arcy, Environmental Consultant, Scotland<br />
15:05 Uhr Regenwassermanagement in <strong>Berlin</strong><br />
Matthias Rehfeld-Klein, Senatsverwaltung für<br />
Stadtentwicklung und Umwelt, <strong>Berlin</strong><br />
15:30 Uhr Pause<br />
16:00 Uhr Regenwassermanagement bei<br />
großflächigen Gewerbe- und<br />
Logistikansiedlungen<br />
Dr. Mathias Kaiser, KaiserIngenieure, Dortmund<br />
16:30 Uhr Regenwassermanagement –<br />
Erfahrungen aus der Emscherregion<br />
Michael Becker, Abt.-Ltr. <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Emschergenossenschaft/Lippeverband<br />
17:00 Uhr Zusammenfassung der Vorträge<br />
Dr.-Ing. Heiko Sieker,<br />
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH, <strong>Berlin</strong><br />
17:15 Uhr Firmenpräsentationen<br />
17:45 Uhr Übergang zum Get-Together/Messehalle<br />
Ca. 21:00 Uhr Ende Get-Together<br />
Freitag, 26. April <strong>2013</strong><br />
9:00 Uhr Begrüßung, Dr.-Ing. Heiko Sieker,<br />
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH, <strong>Berlin</strong><br />
09:15 Uhr Aktuelle Entwicklungen im technischen<br />
Regelwerk für Regenwetterabflüsse<br />
Prof. Dr. Theo Schmitt, TU Kaiserslautern, DWA<br />
09:45 Uhr Immissionsorientierte Misch- und Niederschlagswasserbehandlung<br />
nach BWK-<br />
M3/M7: Erfahrungen und Perspektiven<br />
aus einem Jahrzehnt Anwendungspraxis<br />
Prof. Dr. Dietrich Borchardt, TU Dresden, Department<br />
Aquatische Ökosystemanalyse und Management,<br />
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ<br />
10:15 Uhr Regenwassernutzung – nationale und<br />
internationale Normung<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Oldenburg, Hochschule Ostwestfalen-Lippe,<br />
FB Umweltingenieurwesen und<br />
Angewandte Informatik<br />
10:45 Uhr Pause<br />
11:15 Uhr Bauaufsichtliche Zulassungen von<br />
dezentralen Niederschlagswasserbehandlungsanlagen<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Antje Welker,<br />
FH Frankfurt, FG Siedlungswasserwirtschaft<br />
11:45 Uhr Zukunftsaufgabe Multicodierung: urbane<br />
Stadträume und Flächen für die Regenwasserbewirtschaftung<br />
– Herausforderungen,<br />
Stolpersteine und Strategien<br />
Prof. Dr. Carlo W. Becker, bgmr Landschaftsarchitekten<br />
<strong>Berlin</strong>/Leipzig / BTU Cottbus<br />
12:15 Uhr Podiumsdiskussion<br />
12:45 Uhr Ende des Symposiums<br />
WEITERE PROGRAMMPUNKTE Unternehmenspräsentationen, Podiumsdiskussionen,<br />
Abendveranstaltung und Exkursion „Dezentrale Regenwasserbewirtschaftung im<br />
Wohngebiet Rummelsburger Bucht in <strong>Berlin</strong>“
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL <strong>2013</strong>:<br />
Vier Tage rund um das Thema „<strong>Wasser</strong>“<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft aus aller Welt trifft sich seit 50 Jahren in <strong>Berlin</strong><br />
Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Die Schlüsselthemen sind Klimawandel, Bevölkerungswachstum,<br />
demografischer Wandel und Energieeffizienz. Um diese Herausforderungen zu meistern,<br />
müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und öffentliche Verwaltung eng zusammenarbeiten. Viele Fragen<br />
sind nur grenzüberschreitend zu lösen und unterstreichen den internationalen Aspekt dieser Aufgaben. Eine<br />
zentrale Rolle spielen dabei innovative Technologien und der gegenseitige Erfahrungsaustausch.<br />
© Messe <strong>Berlin</strong><br />
Für beides hat WASSER BERLIN<br />
INTERNATIONAL eine ideale<br />
Plattform geschaffen. 1963 in <strong>Berlin</strong><br />
ge startet, findet die Veranstaltung<br />
in diesem Jahr vom 23. bis 26. April<br />
in <strong>Berlin</strong> statt – und das zum 15. Mal.<br />
Erwartet werden rund 30 000 Fachbesucher,<br />
die sich bei 600 Ausstellern<br />
auf über 40 000 Quadratmetern<br />
Hallenfläche über neueste Entwicklungen<br />
– darunter viele Weltneuheiten<br />
– informieren wollen. Entsprechend<br />
breit ist das Themenspektrum.<br />
Es umfasst alle Stufen der<br />
Wertschöpfungskette und reicht<br />
von den Bereichen Trinkwassergewinnung<br />
und <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
über den Rohrleitungsbau bis zur<br />
<strong>Wasser</strong>entsorgung und <strong>Abwasser</strong>aufbereitung.<br />
Besondere Beachtung<br />
finden dabei auch Komponenten<br />
und IT-Lösungen, die zur Steuerung<br />
moderner Anlagen immer<br />
wichtiger werden. Darüber hinaus<br />
wurden die Segmente der klassischen<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft erstmals<br />
um die besonderen Anforderungen<br />
wasserintensiver Gewerbe- und<br />
Industriebetriebe ergänzt. Die Veranstaltung<br />
gilt in der Branche als<br />
Leitmesse, die sich in einem<br />
360-Grad-Ansatz ausschließlich auf<br />
das Thema „<strong>Wasser</strong>“ konzentriert.<br />
Und das in diesem Jahr mit einer<br />
wichtigen Neuerung. Zu ausgesuchten<br />
Themenschwerpunkten<br />
wurden sechs Kompetenz-Zentren<br />
eingerichtet. Als eigenständige<br />
Bereiche haben sie die Aufgabe,<br />
gezielt Aussteller und Fachbesucher<br />
themenspezifisch zusammenzuführen<br />
und die Schlüsselthemen der<br />
Messe hervorzuheben. Im Einzelnen<br />
handelt es sich dabei um das Kompetenz-Zentrum<br />
„Bildung und Forschung“<br />
(Halle 3.2), auf dem der<br />
Austausch über wissenschaftliche<br />
Er kenntnisse und neue technologische<br />
Entwicklungen im Mittelpunkt<br />
steht. Das Kompetenz-Zentrum<br />
„In dustriewasser“ (Halle 3.2) zeigt die<br />
Bedeutung von <strong>Wasser</strong> in den Prozessabläufen<br />
der verschiedenen<br />
Branchen und beschreibt neue,<br />
zukunftsträchtige Geschäftsfelder.<br />
Im Kompetenz-Zentrum „Innovation“<br />
(Halle 2.2) berichten junge aufstrebende<br />
Unternehmen über ihre<br />
neuesten Entwicklungen. Große IT-<br />
Unternehmen und Dienstleister<br />
treffen sich im Kompetenz-Zentrum<br />
„IT in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft“ (Halle<br />
4.2), um Perspektiven in Anwen-<br />
April <strong>2013</strong><br />
376 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
dungsgebieten wie dem Messwesen<br />
oder der elektronischen Datenverarbeitung<br />
zu diskutieren. Und im<br />
Kompetenz-Zentrum „Leitungsbau“<br />
(Halle 1.2) werden Weiterentwicklungen,<br />
die vom konventionellen<br />
Leitungsbau über das grabenlose<br />
Bauen bis zum Mikrotunnelbau und<br />
zur Kanalsanierung reichen, vorgestellt.<br />
In dem Kompetenz-Zentrum<br />
„Brunnenbau und Bohrtechnik“<br />
(Halle 4.2) geht es um Innovationen<br />
im Bereich der <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
bis hin zur Geothermie.<br />
Kongress, Foren und<br />
Symposien<br />
Begleitet wird die Fachmesse traditionell<br />
von einem Fachkongress.<br />
Unter dem Titel „Innovative Konzepte,<br />
Maßnahmen und Technologien<br />
einer zukunftsweisenden<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft“ wird er vom Verein<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong> e.V. organisiert.<br />
Dabei dreht sich in vier Diskussionsforen<br />
alles um den Kreislauf des<br />
<strong>Wasser</strong>s – vom flächendeckenden<br />
Gewässerschutz bis hin zur Behandlung<br />
des <strong>Abwasser</strong>s. Hinzu kommt<br />
ein breitgefächertes Fachprogramm,<br />
das unterschiedlichste Aspekte der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft gezielt vertieft.<br />
Ein Highlight ist dabei das Symposium<br />
Regenwasserbewirtschaftung,<br />
das von der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong><br />
| <strong>Abwasser</strong> in Kooperation mit<br />
dem Beuth-Verlag und dem Bund<br />
der Ingenieure für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Abfallwirtschaft und Kulturbau e.V.<br />
(BWK) organisiert wird.<br />
Im Mittelpunkt stehen Umweltund<br />
Gewässerschutz sowie vorbeugende<br />
Maßnahmen gegen Hochwasserereignisse.<br />
Hierzu referieren<br />
anerkannte Experten auf dem<br />
Gebiet der Siedlungswasserwirtschaft<br />
und der Stadt- und Landschaftsplanung<br />
über den richtigen<br />
Umgang mit Niederschlägen. An -<br />
schauliche Beispiele aus der Praxis<br />
verdeutlichen, wie die gewonnenen<br />
Erkenntnisse in die DIN-Normung<br />
und in das technische Regelwerk<br />
einfließen. Darüber hinaus findet<br />
am 24. April das 8. <strong>International</strong>e<br />
Leitungsbausymposium statt. Als<br />
führende Veranstaltung ihrer Art<br />
behandelt sie die Themen „Netzmanagement<br />
und Instandhaltung“<br />
sowie „Herausforderungen an Netze<br />
im Zuge der Energiewende“. Der<br />
Bezug zur Praxis wird einen Tag später,<br />
am 25. April, auf der Schaustelle<br />
WASSER BERLIN INTERNA TIONAL hergestellt.<br />
Diese Veranstaltung – in<br />
der Fachwelt bislang bekannt als<br />
„Baustellentag“ – stellt Rohrleitungsbauverfahren<br />
sowie Verfahren<br />
der Trinkwasserversorgung und<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung vor. Die Teilnehmer<br />
erleben vor Ort, wie moderne<br />
und innovative Verfahren und Bauvorhaben<br />
in der Praxis umgesetzt<br />
werden. Mit innovativen Bauverfahren<br />
befasst sich auch die erste NO<br />
DIG BERLIN. Sie besteht aus einem<br />
Kongress mit Ausstellung und informiert<br />
über die Anwendung grabenloser<br />
Technologien. DVGW und<br />
figawa führen gemeinsam das Brunnenbausymposium<br />
durch, auf dem<br />
neueste Entwicklungen, wie beispielsweise<br />
die Grundwassergefährdung<br />
durch Fracking, diskutiert werden.<br />
Einen ganz anderen Schwerpunkt<br />
setzt die <strong>International</strong>e<br />
Ozonvereinigung. Im Rahmen des<br />
Symposiums werden die Ergebnisse<br />
aus aktuellen Forschungsprojekten<br />
vorgestellt. Einen besonderen<br />
Schwerpunkt bildet dabei die Reduzierung<br />
von Schadstoffen im Oberflächengewässer,<br />
Trinkwasser und<br />
<strong>Abwasser</strong> durch den Einsatz von<br />
Ozon. Weitere Veranstaltungen zu<br />
aktuellen Branchenentwicklungen<br />
runden das Themenspektrum ab.<br />
Starke <strong>International</strong>ität<br />
Dass die <strong>Berlin</strong>er <strong>Wasser</strong>fachmesse<br />
einen starken internationalen Charakter<br />
hat, wird durch die einzelnen<br />
Veranstaltungen unterstrichen. In<br />
diesem Jahr liegt ein besonderer<br />
Akzent auf den Ländern der arabischen<br />
Region. Der Anlass: ACWUA,<br />
der Verband arabischer <strong>Wasser</strong>unternehmen<br />
aus 17 Ländern mit Sitz in<br />
Amman, ist offizieller Partner der<br />
Veranstaltung. Im Rahmen der<br />
Zusammenarbeit gibt es ein arabisches<br />
Forum, das sich mit der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
in der Region befasst<br />
und eine interessante Diskussionsplattform<br />
zu brandaktuellen Themen<br />
im Nahen Osten bietet. Beste Voraussetzungen,<br />
um Geschäfts potenziale<br />
auszuloten, da in der Region ein großer<br />
Bedarf am Ausbau einer leistungsfähigen<br />
<strong>Wasser</strong> infrastruktur<br />
besteht. Darüber hinaus können täglich<br />
kostenlos die internationalen<br />
Länderforen in den Hallen der Fachmesse<br />
besucht werden. Von der<br />
Deutschen Verei nigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V.<br />
(DWA), in Kooperation mit German<br />
Water Part nership veranstaltet, dreht<br />
sich hier alles um ausgesuchte internationale<br />
<strong>Wasser</strong>märkte, deren<br />
Probleme und das Aufzeigen von<br />
Lösungsansätzen. „Ein Slogan von<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
lautet: Mehr <strong>Wasser</strong> geht nicht. Und<br />
dieser Slogan ist Programm. Ich bin<br />
überzeugt, dass nicht nur jeder Messeteilnehmer<br />
genau das findet, was<br />
er sucht, sondern auch wichtige<br />
Anregungen für seine Arbeit mitnehmen<br />
kann“, bringt Cornelia Wolff<br />
von der Sahl, die verantwortliche<br />
Projektleiterin, den Anspruch der<br />
Veranstaltung auf den Punkt.<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 377
NewYork<br />
London<br />
Casino<br />
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Hallenübersicht<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
23. - 26. April <strong>2013</strong><br />
Messe <strong>Berlin</strong><br />
WASSER BERLIN<br />
INTERNATIONAL <strong>2013</strong><br />
Paris<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Eingang Süd<br />
Fertigstellung Ende <strong>2013</strong><br />
Stand: 24.01.<strong>2013</strong><br />
Änderungen vorbehalten<br />
Rohrleitungsbau, Kompetenz-Zentrum Leitungsbau<br />
NO DIG BERLIN<br />
<strong>Wasser</strong>ver- & -entsorgung, <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Verbände, Kompetenz-Zentrum Innovation<br />
Rohre (Kunststoff, Guss, Steinzeug, Stahl, Beton)<br />
Verbände, <strong>International</strong>es Forum<br />
Kompetenz-Zentrum Bildung & Forschung<br />
Kompetenz-Zentrum Industriewasser<br />
Armaturen, Brunnenbau, Pumpen, Geothermie, Verbände<br />
Kompetenz-Zentrum Brunnenbau und Bohrtechnik<br />
Mess-, Regel- und Analysetechnik<br />
Kompetenz-Zentrum IT in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
WASsERLEBEN Publikumsausstellung<br />
Kongress und Fachsymposien<br />
Fachbesucherregistrierung<br />
Kongressregistrierung<br />
Freigelände<br />
Messeleitung, Presse<br />
Young Water Professionals Lounge<br />
Offizieller Partner ACWUA<br />
(Arab Countries Water Utilities<br />
Association)<br />
Messe <strong>Berlin</strong> GmbH · Messedamm 22 ·14055 <strong>Berlin</strong> · Germany<br />
Telefon + 49(0)30 / 3038-2148 · Fax +49(0)30 / 3038-2079<br />
www.wasser-berlin.de · wasser@messe-berlin.de<br />
April <strong>2013</strong><br />
378 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Offizieller Partner<br />
www.wasser-berlin.de/BigPicture
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Rückblick und Ausblick<br />
50 Jahre WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Arnd Böhme<br />
Vom 23. bis 26. April <strong>2013</strong> findet die „WASSER BERLIN INTERNATIONAL – Fachmesse und Kongress <strong>Wasser</strong><br />
und <strong>Abwasser</strong>“ auf dem Messegelände in <strong>Berlin</strong> statt. Die Messe <strong>Berlin</strong> richtet die Veranstaltung seit dem Start<br />
vor 50 Jahren nunmehr bereits zum 15. Mal aus.<br />
Die WASSER BERLIN INTERNA-<br />
TIONAL feiert Jubiläum. Vor<br />
50 Jahren fand der Branchentreff<br />
zum ersten Mal im Westen der<br />
geteilten Stadt <strong>Berlin</strong> statt.<br />
Nach dem Mauerbau im Jahr<br />
1961 war es ein besonderes Anliegen<br />
der Politik gewesen, attraktive<br />
Kongress- und Messeveranstaltungen<br />
nach <strong>Berlin</strong> zu holen. Auf Anregung<br />
von Prof. Heinrich Preß,<br />
damals Ordinarius für <strong>Wasser</strong>bau<br />
und <strong>Wasser</strong>wirtschaft an der Technischen<br />
Universität <strong>Berlin</strong>, wurde<br />
also der erste Kongress mit Ausstellung<br />
– WASSER BERLIN – ins Leben<br />
gerufen.<br />
Als Schirmherr eröffnete der<br />
damalige Bundespräsident Heinrich<br />
Lübke die zweiwöchige Veranstaltung<br />
am 22. Mai 1963. Lübke hatte<br />
sich damals persönlich dafür eingesetzt,<br />
dass die Veranstaltung in <strong>Berlin</strong><br />
und nicht in Wies baden durchgeführt<br />
wurde.<br />
Träger der Veranstaltung waren<br />
fünf Bundesministerien, ihre nachgeschalteten<br />
Bundesanstalten so -<br />
wie alle Bundesländer, des Weiteren<br />
23 mit dem Fach verbundene In -<br />
stitutionen und Verbände, darunter<br />
unter anderen ATV (jetzt DWA), BDI,<br />
DVGW, DVWK, FIGAWA und VKU.<br />
Neben dem Fachkongress, der<br />
vorrangig Themen des Gewässerausbaus,<br />
der Reinhaltung der<br />
Gewässer, der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
und der <strong>Wasser</strong>kraftnutzung behandelte,<br />
wurde ein ideelles Ausstellungsprogramm<br />
ausgerichtet, an<br />
dem sich Ministerien und Institutionen<br />
sowie 166 Firmen beteiligten.<br />
Gründung des Vereins<br />
Kongress und Ausstellung<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Auf Veranlassung der Bundesländer<br />
und des Bundes gründeten die<br />
Fachverbände am 3. März 1965 in<br />
Freiburg im Breisgau den Verein<br />
„Kongress und Ausstellung <strong>Wasser</strong><br />
<strong>Berlin</strong>“. Folgender Beschluss wurde<br />
gefasst: „Der Verein hat die Aufgabe,<br />
alle vier Jahre einen deutschen<br />
<strong>Wasser</strong>kongress in <strong>Berlin</strong> zu veranstalten,<br />
der dem Erfahrungsaustausch<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaftler aller<br />
Fachsparten dienen wird. Der Kongress<br />
soll gleichzeitig mit einer<br />
Fachausstellung verbunden sein,<br />
auf der die der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
dienende Industrie ihre Erzeugnisse<br />
vorstellen soll“. Die Fachverbände<br />
wurden Mitglieder. Bund und<br />
Länder dagegen nicht. Allerdings<br />
behielten sich diese einen entsprechenden<br />
Einfluss auf die Finanzierung<br />
vor, die schließlich je zur Hälfte<br />
von Bund und Ländern geleistet<br />
wurde.<br />
In der Satzung wurde außerdem<br />
geregelt, dass der jeweils für den<br />
Umweltschutz zuständige Senator<br />
in <strong>Berlin</strong> Vorsitzender des Vereins<br />
sein sollte. Seit dem Jahr 2003 wird<br />
der Vorsitzende nunmehr aus der<br />
Mitte des Vorstandes gewählt. Derzeit<br />
hat Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Berlin</strong>er <strong>Wasser</strong>betriebe,<br />
dieses Amt inne. Im Vorstand<br />
und in den Fachgremien des Vereins,<br />
in denen sich Fachleute aus<br />
den Mitgliedsinstitutionen engagieren,<br />
besteht die Hauptaufgabe<br />
darin, das Fachkongressprogramm<br />
zu erstellen.<br />
WASSER BERLIN 1973: Dr.-Ing. Heinz Tessendorff, <strong>Berlin</strong>er <strong>Wasser</strong>betriebe;<br />
Bundesinnenminister Gerhart Baum; Dir. Horst-Ludwig Stein,<br />
Hauptgeschäftsführer AMK-<strong>Berlin</strong>; Arnd Böhme, Geschäftsführer<br />
FIGAWA; ein Vertreter der LAWA; Dir. Mosler, Eternit (v.r.n.l.).<br />
Der zweite Kongress mit<br />
Ausstellung <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong><br />
im Mai 1968<br />
Im Mai 1968 eröffnete die damalige<br />
Bundesministerin für Gesundheitswesen,<br />
Käte Strobel, die zweite<br />
WASSER BERLIN unter dem Gene-<br />
April <strong>2013</strong><br />
380 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
ralthema „<strong>Wasser</strong> im Dienste des<br />
Menschen“. Prof. Siegfried Balke,<br />
Bundesminister für Atomenergie<br />
und <strong>Wasser</strong>wirtschaft (so etwas gab<br />
es damals!) hielt einen Festvortrag<br />
„Über die Bedeutung des <strong>Wasser</strong>s<br />
in der modernen Industriegesellschaft“.<br />
Eine Reihe industrieller Aussteller<br />
begleitete den Kongress.<br />
Die dritte WASSER BERLIN<br />
im Mai 1973<br />
Schirmherr der dritten WASSER<br />
BERLIN war der damals amtierende<br />
Bundespräsident Gustav Heinemann.<br />
Hans Dietrich Genscher, Bundesminister<br />
des Inneren, hielt die<br />
Eröffnungsrede zum Thema „<strong>Wasser</strong>wirtschaftspolitik<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland“. Über „Das<br />
<strong>Wasser</strong> in der Umweltpolitik der<br />
Euro päischen Gemeinschaft“ sprach<br />
EG-Vizepräsident Carlo Scarasica-<br />
Mugnozza. Auch beim Kongressprogramm<br />
wurde über die bundesrepublikanischen<br />
Grenzen geblickt:<br />
mit dem Themenblock „<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
in Entwicklungsländern“. Zum<br />
ersten Mal waren auch ausländische<br />
Aussteller auf der Messe vertreten.<br />
Erstmals beteiligte sich der<br />
DVGW an der WASSER BERLIN und<br />
veranstaltete hier seine 27. <strong>Wasser</strong>fachliche<br />
Aussprachetagung. Die<br />
begleitende Ausstellung fand im<br />
Verbund mit der damaligen „Deutschen<br />
Industrieausstellung“ statt,<br />
die gleichermaßen unter dem<br />
Leitthema „<strong>Wasser</strong>“ stand. Weitere<br />
Premiere: Die FIGAWA (Bundesvereinigung<br />
der Firmen im Gas- und<br />
<strong>Wasser</strong>fach) und der Rohrleitungsbauverband<br />
RBV organisierten den<br />
ersten Gemeinschaftstand für die<br />
von ihnen vertretenen Firmen.<br />
Laufe der Zeit dazu, dass immer<br />
mehr Vereinsmitglieder zusätzliche,<br />
eigene Veranstaltungen um den<br />
Kongress herum ansiedelten.<br />
Der DVGW/BGW war wieder mit<br />
der „<strong>Wasser</strong>fachlichen Aussprachetagung<br />
(wat)“ vertreten, außerdem<br />
die Fachgruppe <strong>Wasser</strong>chemie und<br />
die Frontinus-Gesellschaft mit einem<br />
Symposium über die „histo rische<br />
Entwicklung der <strong>Wasser</strong>versorgung“.<br />
Der FIGAWA war es gelungen, zum<br />
ersten Mal ein „Interna tionales Symposium<br />
Ozon und <strong>Wasser</strong>“ der <strong>International</strong>en<br />
Ozon Association (IOA)<br />
für <strong>Berlin</strong> zu gewinnen.<br />
Die fünfte WASSER BERLIN<br />
im Jahr 1981<br />
Im 1979 neu eröffneten <strong>International</strong>en<br />
Congress Centrum (ICC)<br />
gelang der WASSER BERLLIN endgültig<br />
der internationale Durchbruch.<br />
Die Veranstaltung wurde von<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
des Inneren, Günter Hartkopf,<br />
eröffnet. Zum dritten Mal in Folge<br />
war der DVGW/BGW wieder mit der<br />
wat vertreten. Der DELIWA-Verein<br />
e.V. beging hier gleichzeitig mit<br />
seiner 34. Haupttagung sein 75-jähriges<br />
Bestehen. Unter den Fachveranstaltungen<br />
herausragend war der<br />
zum ersten Mal in Deutschland<br />
durchgeführte 5. Ozon-Weltkongress<br />
der IOA, einer im Jahr 1970 in<br />
Washington gegründeten Organisation.<br />
Referenten aus den USA, Asien<br />
und Europa fanden ein interessiertes<br />
Publikum. Da die Deutsche<br />
Industrieausstellung nicht mehr in<br />
<strong>Berlin</strong> stattfand, hatte die <strong>Berlin</strong>er<br />
Messe mit dem Beirat der WASSER<br />
BERLIN für Ersatz gesorgt. So fand<br />
Programm der Eröffnungsfeier<br />
am 30. März 1981.<br />
zum ersten Mal die „1. Inter nationale<br />
Fachmesse <strong>Wasser</strong>versorgung“<br />
unter der ideellen Trägerschaft<br />
der FIGAWA und der <strong>International</strong><br />
Water Supply Association<br />
(IWSA) statt.<br />
Das Jahr 1981 war auch das Geburtsjahr<br />
der ideellen Fachschau zur<br />
WASSER BERLIN. Unter dem Motto<br />
„Unser <strong>Wasser</strong>, unsere Zukunft“<br />
beteiligten sich schon vor über drei<br />
Jahrzehnten 30 Institutionen an der<br />
Veranstaltung – unter anderem die<br />
Stiftung „Jugend forscht“.<br />
Die beteiligten Industrieverbände<br />
im Jahr 1981 waren:<br />
##<br />
Beratungsstelle für Stahlverwendung<br />
##<br />
Bundesverband der Deutschen<br />
Industrie<br />
##<br />
Fachgemeinschaft gusseiserne<br />
Rohre<br />
▶▶<br />
Die vierte WASSER BERLIN<br />
im Mai 1977<br />
Die Abstände zwischen den Veranstaltungen<br />
wurden kürzer: Die<br />
WASSER BERLIN ging nun im Vier-<br />
Jahres-Rhythmus an den Start. Im<br />
Mai 1977 stand das Branchentreffen<br />
unter dem Motto „<strong>Wasser</strong> ist Lebensstoff<br />
– <strong>Wasser</strong> ist überall“. Das attraktive<br />
Kongressprogramm führte im<br />
FIGAWA<br />
Gemeinschaftsstand<br />
auf der<br />
WASSER<br />
BERLIN 1973.<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 381
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Plakat und<br />
Eintrittskarte<br />
zur fünften<br />
WASSER<br />
BERLIN.<br />
##<br />
Hauptverband der Deutschen<br />
Bauindustrie<br />
##<br />
der Kunststoffrohrverein<br />
##<br />
der Verband der Chemischen<br />
Industrie<br />
##<br />
der Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
##<br />
der Zentralverband der<br />
Elektrotechnischen Industrie<br />
Die beteiligten Fachverbände im<br />
Jahr 1981 waren:<br />
##<br />
DVGW/BGW<br />
##<br />
Fachgruppe <strong>Wasser</strong>chemie<br />
##<br />
Österreichische Vereinigung<br />
für das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
(ÖVGW)<br />
##<br />
Schweizerischer Verein von<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>fachmännern<br />
(SVGW)<br />
##<br />
DVGW, FIGAWA und RBV mit<br />
einem gemeinsamen Informationsstand<br />
Die Kombination aus Fachkongress<br />
und Fachmesse wurde zum „Markennzeichen“<br />
der WASSER BERLIN,<br />
dies prägt sie bis heute gegenüber<br />
anderen Fachmessen. Die Teilnehmer<br />
am Kongress sind gleichzeitig<br />
auch Messebesucher, was den Ausstellern<br />
zugutekommt.<br />
Billet für die IFW ´85 –<br />
nterna tionale Messe<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung.<br />
Die sechste WASSER BERLIN<br />
im Jahr 1985<br />
Zielkonflikte in der <strong>Wasser</strong>nutzung<br />
wurden im internationalen Rahmen<br />
dargestellt. Unter dem Dach von<br />
WASSER BERLIN fanden wieder<br />
zahlreiche Veranstaltungen statt:<br />
Die wat zum Thema <strong>Wasser</strong>verteilung,<br />
das <strong>International</strong>e Ozon-Symposium<br />
der IOA, IWSA Fachkonferenzen,<br />
zum ersten Mal ein Rohrleitungsbauforum<br />
des RBV, ein<br />
Talsperrenforum des Nationalen<br />
Komitees der <strong>International</strong>en Kommission<br />
für große Talsperren in<br />
Deutschland (DNK) und ein Bewässerungsforum.<br />
Die siebte WASSER BERLIN<br />
im April 1989<br />
Qualitätsziele und Instrumente zur<br />
Pflege und Bewirtschaftung von<br />
Gewässern und öffentlicher <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
wurden in verschiedenen<br />
Themengruppen vorgestellt.<br />
Die Ergebnisse wurden im Oktober<br />
1990 zusammengefasst und unter<br />
der Überschrift „Boden- und Grundwasserschutz“,<br />
„Schutz der Oberflächengewässer“<br />
und „öffentliche<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung“ herausgegeben.<br />
Wie bereits im Jahr 1985 standen<br />
zahlreiche Veranstaltungen<br />
auf dem Programm: wat (DVGW/<br />
BGW), Ozon-Symposium, IWSA-<br />
Konferenzen, Rohrleitungsbau-<br />
Symposium, DELIWA-Ausbildungs-<br />
Symposium, Deutsches Talsperren-<br />
Symposium, BWK-Bewässerungs-<br />
Symposium.<br />
Die gleichzeitig stattfindende<br />
„3. <strong>International</strong>e Fachmesse <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
(IFW)“ und die Info-<br />
Schau „Wir und das <strong>Wasser</strong>“ fanden<br />
ein vielköpfiges internationales<br />
Fachpublikum, was den Erfolg des<br />
Konzeptes einer Kombination aus<br />
Fachkongress und Fachmesse<br />
bestätigte.<br />
Bereits im Jahr 1989 warf die ein<br />
Jahr später vollzogene deutsche<br />
Einheit ihre Schatten voraus: Die<br />
„Kammer der Technik“ stellte als<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein<br />
der DDR einen Antrag auf Aufnahme<br />
in den Verein WASSER BER-<br />
LIN. Trotz der Vorbehalte einiger<br />
politischer Vertreter gegenüber<br />
einem DDR-Verein in einer westdeutschen<br />
Vereinigung wurde dem<br />
Antrag stattgegeben. Somit hatten<br />
Verein und Messe nunmehr die Aufgabe,<br />
die folgende WASSER BERLIN<br />
als gesamtdeutsche Veranstaltung<br />
vorzubereiten.<br />
Die achte WASSER BERLIN<br />
im April 1993<br />
Die Veranstaltung im Jahr 1993<br />
stand nach den gewaltigen politischen<br />
Änderungen ganz im Zeichen<br />
der geöffneten Grenzen. Die Stadt<br />
<strong>Berlin</strong> gewann ihre zentrale Bedeutung<br />
in Europa als Mittlerin zwischen<br />
Ost und West wieder. Ganz folgerichtig<br />
war daher das Motto des Kongresses<br />
„<strong>Wasser</strong>wirtschaft am Beispiel<br />
der Flussgebiete Rhein, Donau,<br />
Elbe und Oder“. Denn zum ersten<br />
Mal war eine ungehinderte grenzüberschreitende<br />
Betrachtungsweise<br />
auf die ökologischen und ökonomischen<br />
Verhältnisse in allen europäischen<br />
Flussgebieten möglich.<br />
Die nunmehr in Gesamtdeutschland<br />
wiedervereinten Fachorganisationen<br />
beteiligen sich mit ihren<br />
Fachtagungen: DVGW/BGW mit der<br />
wat, IWSA mit einer 4-tägigen Konferenz,<br />
die IOA mit dem <strong>International</strong>en<br />
Ozonsymposium, der RBV<br />
April <strong>2013</strong><br />
382 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
startete mit einem „<strong>International</strong>en<br />
Rohrleitungsbau-Symposium“, welches<br />
durch einen von den <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Wasser</strong>betrieben, dem DVGW und<br />
dem RBV veranstalteten „Baustellentag“<br />
ergänzt wurde und bei den<br />
Praktikern großen Anklang fand. Die<br />
Öffnung der Grenzen brachte für die<br />
„<strong>International</strong>e Fachmesse für <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und Gewässerschutz<br />
(IFW)“ einen gewaltigen Ausstellerund<br />
Besucherschub. Besonders für<br />
Besucher aus Mitteldeutschland<br />
und Osteuropa zeigte sich <strong>Berlin</strong> als<br />
attraktiver Messeplatz.<br />
Die neunte WASSER BERLIN<br />
im April 1997<br />
Nun war <strong>Berlin</strong> wieder als deutsche<br />
Hauptstadt Gastgeber. In vier<br />
Schwerpunktthemen – <strong>Wasser</strong>politik<br />
in Europa, <strong>Wasser</strong>management,<br />
Gewässerentwicklung und <strong>Wasser</strong>technologie<br />
– zeigten internationale<br />
Referenten auf der WASSER<br />
BERLIN den Stand des Wissens auf.<br />
DVGW/BGW mit der wat waren<br />
wie auch die IOA mit dem <strong>International</strong>en<br />
Ozon-Symposium vertreten.<br />
War das 1. <strong>International</strong>e<br />
Rohrleitungsbau-Symposium 1993<br />
dem Schwerpunkt <strong>Abwasser</strong>ableitung<br />
gewidmet, so lautete diesmal<br />
das Motto „Kostengünstige und<br />
umweltfreundliche Verfahren zur<br />
Herstellung und Sanierung von<br />
Rohrleitungen“. Der wieder viel<br />
beachtete „Baustellentag“ griff mit<br />
interessanten Baustellen in <strong>Berlin</strong><br />
dieses Thema zudem auf. Welche<br />
Anforderungen das grenzenlose<br />
Europa an die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
stellt, stand im Fokus der „Industriemesse<br />
<strong>Wasser</strong> (IFW)“. Mit einem<br />
neuen Messangebot parallel zur<br />
IFW, der „<strong>International</strong>en Fachmesse<br />
Gas (IFG)“, knüpfte der Messeplatz<br />
<strong>Berlin</strong> an eine alte Tradition an.<br />
Denn schon im Jahr 1929 fand unter<br />
dem Funkturm die seinerzeit vielbeachtete<br />
„Deutsche Ausstellung Gas<br />
und <strong>Wasser</strong> 1929“ statt.<br />
In den 1990er-Jahren strichen<br />
Bund und Länder die Finanzierung<br />
des Vereins und somit auch die<br />
finanzielle Unterstützung der Kongressveranstaltung.<br />
Diese Aufgabe<br />
übernahm nun die Messe <strong>Berlin</strong>.<br />
Das erfolgreiche Konzept, zur Messe<br />
einen Fachkongress anzubieten, um<br />
auch für die Aussteller interessante<br />
Kongress-Besucher zu mobilisieren,<br />
blieb erhalten.<br />
Ab diesem Jahr wurde der Veranstaltungsrhythmus<br />
auf drei Jahre<br />
verkürzt.<br />
Die zehnte WASSER BERLIN<br />
im Oktober 2000<br />
Die zehnte Veranstaltung fand wieder<br />
im Verbund mit IFW und IFG<br />
statt. Schwerpunkthemen des Kongresses<br />
waren: „<strong>Wasser</strong>politik in<br />
Europa, nachhaltige Entwicklung<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Fragen der<br />
Liberalisierung und Privatisierung“.<br />
Der damalige Executive Director,<br />
UNEP, Umweltprogramm der Ver-<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 383<br />
Eröffnung<br />
WASSER<br />
BERLIN 1993.<br />
DVGW/<br />
FIGAWA-<br />
Gemeinschaftsstand<br />
1993.<br />
WASSER BERLIN 1993: Friedrich-Carl von Hof,<br />
Präsident der FIGAWA; Dr. Günter Hartkopf, Staatssekretär<br />
im Bundesinnenministerium des Innern,<br />
Bonn; Arnd Böhme, Geschäftsführer FIGAWA,<br />
Hauptgeschäftsführer RBV; Dr.-Ing. Heinz Tessendorf,<br />
IWSA Präsident; Volker von Hassemer,<br />
Umwelt senator <strong>Berlin</strong>; Prof. Dr. Manfred Busche,<br />
Vorstandsvorsitzender Messe <strong>Berlin</strong> (v.l.n.r.).
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
WASSER BERLIN 2000: Links im Vordergrund Arnd<br />
Böhme; rechts daneben unter anderem Dr.-Ing.<br />
Thomas Wagner, Präsident der FIGAWA und<br />
Prof. Dr. Hermann H. Hahn, DWA Präsident.<br />
IWA <strong>Berlin</strong><br />
World Water<br />
Congress 2001,<br />
Bundespräsident<br />
Johannes Rau<br />
(Dritter von<br />
links); Senator<br />
e. h. Peter<br />
Scherer,<br />
Kongresspräsident.<br />
einten Nationen, Nairobi, Prof. Dr.<br />
Klaus Töpfer, eröffnete die WASSER<br />
BERLIN 2000 mit einem Festvortrag<br />
zum Thema: „Nachhaltigkeit in der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft – eine globale<br />
Überlebensaufgabe“.<br />
Die <strong>International</strong> Water Association<br />
IWA war wieder mit Fachkonferenzen<br />
vertreten. Zum ersten Mal<br />
führte die <strong>International</strong> Ozone Association<br />
(IOA) gemeinsam mit der<br />
<strong>International</strong> Ultra-Violet Association<br />
(IUVA) ein Symposium mit dem<br />
Titel „Ozone and also on UV related<br />
Ozone Technologies“ durch. Neu<br />
war auch ein „Workshop über die<br />
Auswahl von Materialien in Kontakt<br />
mit Trinkwasser“ des Europäischen<br />
Normen Komitees CEN/TC 164 in<br />
Verbindung mit EUREAU der „Vereinigung<br />
der europäischen <strong>Wasser</strong><br />
Ver- und <strong>Abwasser</strong>entsorgungsverbände.<br />
Die IFW 2000 wurde auch<br />
stark von ausländischen Gästen<br />
frequentiert, ebenso die Info-Schau<br />
„<strong>Wasser</strong> ist Zukunft“. Parallel zur IFG<br />
fand im Jahr 2000 die Gasfachliche<br />
Aussprachetagung des DVGW/BGW<br />
statt. Immer mehr wird die WASSER<br />
BERLIN auch von Fachorganisationen<br />
genutzt, um eigene parallele<br />
Veranstaltungen durchzuführen. So<br />
veranstalteten FIGAWA/RBV ihre<br />
Jahrestagung bereits seit den<br />
1980er-Jahren in <strong>Berlin</strong>. Im Jahr<br />
2000 trafen sich zudem Politiker aus<br />
Bund und Ländern zur 55. Umweltministerkonferenz.<br />
Das internationale Ansehen der<br />
WASSER BERLIN war denn auch<br />
Anlass für die Internatonal Water<br />
Association (IWA), ihren 2. Welt-<br />
<strong>Wasser</strong>-Kongress unter dem Titel<br />
„Efficient Water Management –<br />
Making it Happen“ im Oktober 2001<br />
in <strong>Berlin</strong> abzuhalten. Eröffnet wurde<br />
dieses internationale <strong>Wasser</strong>großereignis<br />
vom damaligen Bundesprä<br />
sidenten Johannes Rau.<br />
Die elfte WASSER BERLIN<br />
im April 2003<br />
Die WASSER BERLIN stand im<br />
40. Jahr ihres Bestehens unter<br />
dem Motto „Jahr des Süßwassers“,<br />
welches die UNESCO für das Jahr<br />
2003 ausgegeben hatte. Eröffnet<br />
wurde die Veranstaltung mit einer<br />
Rede des Staatssekretärs im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und<br />
Arbeit im Rahmen eines abendlichen<br />
festlichen Dinners.<br />
Partner waren wieder die IOA<br />
mit dem Ozone-Symposium.<br />
DVGW/ATV-DVWK/<strong>Berlin</strong>er <strong>Wasser</strong>betriebe/BEWAG/GASAG/RBV<br />
veranstalteten<br />
das 4. Rohrleitungsbau-<br />
Symposium „Strategie der Netzinstandhaltung<br />
in Europa“ mit<br />
Baustellentag. Aktuelle Themen für<br />
Brunnenbauer wurden auf den von<br />
FIGAWA und DVGW veranstalteten<br />
3. Brunnenbautagen geboten.<br />
Die nunmehr benannte „Fachmesse<br />
für <strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong>“<br />
fand zum ersten Mal in den neuen<br />
Messehallen mit dem großzügig<br />
gestalteten Messeeingang Süd statt<br />
und war wieder einmal Treffpunkt<br />
für Fachbesucher aus dem In- und<br />
Ausland. Für viele dieser Fachbesucher<br />
ergaben sich Synergieeffekte<br />
durch die parallel stattfindende<br />
Messe IFG mit verschiedenen Fachkonferenzen<br />
zum Thema.<br />
Das besonders große Interesse<br />
von Besuchern aus Osteuropa an<br />
den Veranstaltungen Gas und <strong>Wasser</strong><br />
in <strong>Berlin</strong> sowie die Erweiterung<br />
der Europäischen Union auf weitere<br />
osteuropäische Länder veranlasste<br />
die Messe <strong>Berlin</strong>, im September<br />
2004 eine „Gas + <strong>Wasser</strong> Spezial“<br />
anzubieten. Fast alle wasserfachlichen<br />
Verbände aus Osteuropa<br />
waren mit Informationsständen auf<br />
dieser Messe vertreten.<br />
Die zwölfte WASSER BERLIN<br />
im April 2006<br />
Der Kongress hatte unter anderem<br />
das Thema „Integriertes <strong>Wasser</strong>ressourcenmanagement<br />
in Afrika,<br />
Asien und Lateinamerika“ sowie<br />
ein WaBoLu-Seminar „Trinkwasserversorgung<br />
und Trinkwasserverord-<br />
April <strong>2013</strong><br />
384 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
nung aus hygienischer Sicht“ im<br />
Programm. DVGW/BGW führten<br />
wieder ihre wat durch, IOA ein<br />
Symposium „Ozon und UV – Nachhaltige<br />
Wirkung für Industrie und<br />
Umwelt“. DVGW und FIGAWA veranstalteten<br />
die 4. „Brunnenbautage“.<br />
Zum ersten Mal waren die DWA mit<br />
einem „<strong>Wasser</strong>wirtschaftlichen Kongress“<br />
sowie die Deutsche Meerwasserentsalzungsgesellschaft<br />
(DME) mit ihrer Jahrestagung vertreten.<br />
Parallel fanden IFW und IFG<br />
unter einer von Wirtschaftsthemen<br />
geprägten Überschrift statt: „Suche<br />
nach Wegen zu einer langfristig<br />
sicheren und wettbewerbsintensiveren<br />
Versorgungswirtschaft bei<br />
anhaltenden strukturellen Marktveränderungen“.<br />
Zum Thema Gas stand eine<br />
Reihe von Fachforen, veranstaltet<br />
von DVGW, FIGAWA, VDDW, DWA<br />
und PTB, auf dem Plan. Auch beim<br />
5. <strong>International</strong>en Leitungsbauforum<br />
stand das Thema Gas auf der<br />
Agenda mit Fahrt zu verschiedenen<br />
Baustellen der GASAG auf dem<br />
Baustellentag.<br />
Zur ideellen Trägerschaft der<br />
Fachmessen von IWA und FIGAWA<br />
zählt nun auch der DVGW.<br />
Die 13. WASSER BERLIN im<br />
April 2009<br />
Eröffnet wurden Fachmesse und<br />
Kongress vom amtierenden Bundesminister<br />
für Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit Sigmar<br />
Gabriel und der stellvertretenden<br />
Ministerpräsidentin Bulgariens,<br />
Dr. Megelena Plugtschieva, da Bulgarien<br />
im Jahr 2009 Partnerland der<br />
Fachmesse war.<br />
Besondere Bedeutung kam in<br />
diesem Jahr den Partnerveranstaltungen<br />
zu. Technik, Politik und<br />
Preise standen im Vordergrund der<br />
wat des DVGW/bdew. Zum ersten<br />
Mal hatten sich IWA und IOA zur<br />
5. IWA „Specialist Conference/<br />
10. IOA-<strong>Berlin</strong> Conference „Oxidation<br />
Technologies for Water and<br />
Wastewater Treament (AOP 5)“<br />
zusammengefunden. An dieser von<br />
Messe <strong>Berlin</strong>, IOA, TU <strong>Berlin</strong> und<br />
CUTEC-Institut Goslar organisierten<br />
Veranstaltung nahmen allein<br />
275 Fachleute aus 40 Ländern teil.<br />
Die FIGAWA brachte die eigenständige<br />
Veranstaltung „geofora“ für<br />
Brunnenbau und Bohrtechnik ein.<br />
Das 6. <strong>International</strong>e Leitungsbausymposium<br />
mit anschließendem<br />
Baustellentag verbuchte eine<br />
Rekordbeteiligung. Die wieder gut<br />
besuchte Fachmesse <strong>Wasser</strong> wurde<br />
für die Fachbesucher durch eine<br />
Reihe von Länder- und Ausstellerforen<br />
direkt in den Messehallen<br />
bereichert. Dafür zeichneten die<br />
Fachverbände DWA, DVGW, bdew,<br />
GTZ, VBI und German Water Partnership<br />
verantwortlich. Positiv für die<br />
Messe wirkten sich auch die Stände<br />
der Verbände aus. So hatten sich die<br />
Leitungsbauverbände GSTT, DCA,<br />
RSV, RBV, Gütegemeinschaft Leitungsbau<br />
zu einer gemeinsamen<br />
Präsentation zusammengefunden.<br />
Reges Besucherinteresse, vor allem<br />
bei Schülern und Jugendlichen fand<br />
die Infoschau „WASsERLEBEN“. Mit<br />
dieser instruktiven Schau zeigen<br />
sich vor allen Dingen die Bemühungen<br />
des Vereins und der Messe, sich<br />
auf der WASSER BERLIN für nachhaltige<br />
Bildung im <strong>Wasser</strong>fach zu<br />
engagieren. WASsERLEBEN wurde<br />
inzwischen mit dem Preis der<br />
UNESCO zur Weltdekade für nachhaltige<br />
Bildung ausgezeichnet.<br />
Die 14. WASSER BERLIN im<br />
Mai 2011<br />
Unter dem Namen „wat + WASSER<br />
BERLIN INTERNATIONAL 2011“<br />
präsentierte der Verein <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong><br />
e. V. einen neuen Fachkongress der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft. Zu dieser Gesamtveranstaltung,<br />
die den bisherigen<br />
Fachkongress und die Partnerveranstaltungen<br />
ersetzte, sollte ein komprimiertes,<br />
an den Interessen der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft orientiertes Informationszentrum<br />
mit thematisch<br />
gegliederten Tagesprogrammen<br />
entstehen. Dazu hatten sich folgende<br />
Vereinsmitglieder zusammengefunden:<br />
bdew, <strong>Berlin</strong>er<strong>Wasser</strong>betriebe,<br />
BWK, DVGW, DWA,<br />
FIGAWA, GermanPartnership, GSTT,<br />
IAWR, IWA, Kompetenzzentrum <strong>Wasser</strong><br />
<strong>Berlin</strong>, rbv, VKU. Der Kongress<br />
war auf fünf Tage angelegt und<br />
in folgende Themenblöcke unterteilt:<br />
Klimawandel, <strong>Wasser</strong>aufbereitung,<br />
Gewässerschutz, Industrieforum<br />
Bohrtechnik und Brunnenbau,<br />
Trinkwasserinstallation –<br />
An forderungen und Ergebnisse,<br />
<strong>International</strong>e Herausforderungen,<br />
Geothermie-Rahmenbedingungen-<br />
Praxis, Industrieforum <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung, Industrieforum<br />
Leitungsbau, Be trieb und<br />
Unterhalt von <strong>Abwasser</strong>kanälen und<br />
-Leitungen, Energie aus <strong>Wasser</strong>/<br />
<strong>Abwasser</strong>, Betrieb und Instandhaltung<br />
von Netzen, <strong>International</strong>e<br />
Herausforderungen – Praxisbeispiele<br />
aus Ver- und Entsorgung.<br />
DVGW/bdew verzichteten auf eine<br />
eigene Veranstaltung wat und<br />
brachten diese in den Fachkongress<br />
ein. Das Gleiche galt für figawa und<br />
rbv, die ebenfalls auf ihre eigenständigen<br />
Veranstaltungen verzichteten.<br />
Lediglich der Baustellentag<br />
blieb eine eigene Einrichtung. In der<br />
nun im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden<br />
Fachmesse bewährten<br />
sich die in die Messe integrierten<br />
Länderforen.<br />
Die 15. WASSER BERLIN<br />
vom 23. bis 26. April <strong>2013</strong><br />
Im Jubliläumsjahr laden nun der<br />
Verein <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong> e.V. und die<br />
Messe <strong>Berlin</strong> zum 15. Mal alle wasserwirtschaftlich<br />
Interessierten aus<br />
dem In- und Ausland zum neu konzipierten<br />
Kongress und zur neu konzipierten<br />
Fachmesse ein. Im Kongressbereich<br />
greift man wieder auf<br />
das bis 2006 bewährte Konzept von<br />
Fachkongress und Fachsymposien<br />
sowie Länderforen direkt in der<br />
Messe zurück, um die Erfolgsstory<br />
von WASSER BERLIN fortzusetzen.<br />
Literatur<br />
Schulz, H.: 30 Jahre WASSER BERLIN. Ein<br />
historischer Rückblick. Weiterbearbeitung.<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 385
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Der Weg zum sauberen Trinkwasser<br />
Endress+Hauser liefert Komplettmessstellen für die <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Christian Gutknecht, Branchenmanager Umwelt, Endress+Hauser Weil am Rhein<br />
Verfahrensschritte in der Trinkwasseraufbereitung.<br />
<strong>Wasser</strong> ist ein kostbares Gut,<br />
das ist allseits bekannt. Es ist<br />
nicht nur kostbar, sondern auch<br />
Lebensmittel Nr. 1 und kann durch<br />
nichts auf der Welt ersetzt werden.<br />
Es ist kostbarer als Öl und Gold und<br />
wird leider in manchen Ländern<br />
zunehmend knapper. Es gibt sogar<br />
Länder, in denen <strong>Wasser</strong> heiß<br />
umkämpft und Ausgangspunkt vieler<br />
Auseinandersetzungen ist.<br />
In Deutschland gibt es etwa<br />
6000 <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
die dafür verantwortlich sind<br />
,unseren täglichen Bedarf an Trinkwasser<br />
zu decken. Als Rohwasser<br />
wird in der Regel zu 74 % Grundund<br />
Quellwasser verwendet, zu<br />
21 % Fluss-, See- oder Talsperrenwasser<br />
und zu 5 % Uferfiltrat.<br />
Endress+Hauser hat sich in dem<br />
Zusammenhang auf die Automatisierung<br />
von <strong>Wasser</strong>werken und<br />
Kläranlagen spezialisiert und liefert<br />
dazu alle wesentlichen Produkte,<br />
Dienstleistungen und Automatisierungslösungen<br />
rund um den <strong>Wasser</strong>aufbereitungsprozess.<br />
Am Beispiel einer Trinkwasseraufbereitungsanlage<br />
soll anschaulich<br />
gezeigt werden, welche Bedeutung<br />
die jeweiligen Messverfahren<br />
und -prinzipien in den einzelnen<br />
Verfahrensstufen besitzen.<br />
Aufbereitungsverfahren<br />
Der erste Schritt ist die Bestimmung<br />
des Aufbereitungsverfahrens. Die<br />
Wahl hängt hierbei sehr stark von<br />
der Rohwasserqualität ab. Dabei gilt<br />
es die unterschiedlichen Herkunftsbereiche<br />
wie Grundwasser, Quellwasser,<br />
See- oder Talsperrenwasser<br />
sowie Flusswasser zu berücksichtigen.<br />
Sinn und Zweck der Aufbereitung<br />
ist es, gelöste Stoffe wie z. B.<br />
Pflanzennährstoffe, insbesondere<br />
Nitrat und Phosphat, schwer abbaubare<br />
organische Stoffe (z. B. Perfluortenside<br />
(PFT), Medikamentenrückstände,<br />
Komplexbildner, halogenierte<br />
Kohlenwasserstoffe, Pestizide),<br />
leicht abbaubare organische<br />
Stoffe, Schwermetalle, Salze sowie<br />
Säuren mittels geeigneter Verfahren<br />
aus dem <strong>Wasser</strong> zu entfernen. Die<br />
Trinkwasserverordnung sorgt dafür,<br />
dass hier entsprechende Grenzwerte<br />
von den Betreibern eingehalten<br />
werden müssen.<br />
Aber auch Partikel (Minerale,<br />
Bakterien, Algen, Plankton etc.) sind<br />
im Trinkwasser aus hygienischen<br />
Gründen unerwünscht, da diese<br />
zum einen potenzielle Krankheitserreger,<br />
Nährstofflieferanten aber<br />
auch unerwünschte Mikroorganismen<br />
sein können. Ebenso können<br />
sie zur vermehrten Bildung von Desinfektionsnebenprodukten<br />
führen.<br />
Daher werden im Trinkwasser<br />
Trübungswerte < 0,1 FNU (Formacin<br />
Nephelometric Units) angestrebt.<br />
Der in der Trinkwasserverordnung<br />
angegebene Grenzwert von 1,0<br />
FNU ist bei mikrobiologisch gefährdeten<br />
Rohwässern kein Maßstab für<br />
eine ausreichende Partikelelimination.<br />
Für die Überwachung der Trübung<br />
werden genormte, wartungsarme<br />
Messsonden eingesetzt, welche<br />
rund um die Uhr Messwerte<br />
liefern und unser <strong>Wasser</strong> auf Partikel<br />
überwachen (z. B. Turbimax CUE21).<br />
Verfahrensablauf<br />
Trinkwasseraufbereitung<br />
Rohwasserentnahme: Für die De -<br />
ckung des <strong>Wasser</strong>bedarfs einer <strong>Wasser</strong>versorgungsanlage<br />
muss ein<br />
nach Menge und Beschaffenheit<br />
geeignetes <strong>Wasser</strong>vorkommen vorhanden<br />
sein. Für die Trinkwasseraufbereitung<br />
ist Grundwasser in der<br />
Regel hygienisch am besten geeignet.<br />
Die Entnahmemenge darf<br />
jedoch langfristig die natürliche<br />
Grundwasser-Neubildung nicht<br />
überfordern. Die Wahl der <strong>Wasser</strong>-<br />
April <strong>2013</strong><br />
386 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Fließbild einer<br />
Trinkwasseraufbereitungsanlage.<br />
gewinnung berücksichtigt die<br />
Aspekte beste <strong>Wasser</strong>beschaffenheit,<br />
bester Schutz, Trinkwassergewinnung<br />
ohne oder mit möglichst<br />
einfacher Aufbereitung.<br />
Um beispielsweise die Füllstände<br />
in den jeweiligen Brunnen überwachen<br />
zu können, haben sich an<br />
dieser Stelle hydrostatische Druckaufnehmer<br />
(Waterpilot FMX167/21)<br />
etabliert, diese arbeiten wartungsarm<br />
und langzeitstabil. Da Brunnen<br />
bis zu 200 m tief sein können, gibt<br />
es die Druckaufnehmer mit flexiblen<br />
Kabellängen mit mehreren hundert<br />
Metern Länge. Um die Rohwasserentnahme<br />
darüber hinaus zu<br />
überwachen, werden die Rohwassermengen<br />
kontinuierlich erfasst.<br />
Dies geschieht mittels Magnetisch-<br />
Induktiver Durchflussmessgeräte,<br />
kurz MID (Typ Promag W), die sich<br />
durch eine sehr hohe Genauigkeit<br />
auszeichnen (0,2–0,5 % Genauigkeit)<br />
und zudem nahezu wartungsfrei<br />
arbeiten. Druckmessgeräte<br />
(Cerabar M) in den Rohrleitungen<br />
sorgen dafür, dass Rohrleitungsbrüche<br />
schnell erkannt werden und das<br />
<strong>Wasser</strong> nicht durch Fremdstoffe<br />
kontaminiert wird.<br />
Darüber hinaus wird das Rohwasser<br />
je nach Herkunftsbereich im<br />
Zulauf zum <strong>Wasser</strong>werk bereits mittels<br />
mechanischer Verfahren (Re-<br />
chen, Sedimentation, Siebung) vorgereinigt<br />
und auf diverse chemischphysikalische<br />
Parameter wie beispielsweise<br />
pH, Leitfähigkeit, SAK,<br />
Nitrat, Eisen, Mangan und Trübung<br />
überprüft. Der neue Multiparameter-Messumformer<br />
Liquiline CM448<br />
besitzt die Möglichkeit, bis zu acht<br />
unterschiedliche Analyse-Sonden<br />
aufzunehmen und die Parameter<br />
auf Grenzwerte hin zu überwachen.<br />
Gasaustausch<br />
Nach der Vorreinigung erfolgt in der<br />
Regel ein Gasaustausch mittels<br />
Belüftung, um unerwünschte Gase<br />
(Kohlensäure) und andere flüchtige<br />
geruchs- und geschmacksbildende<br />
Stoffe (z. B. Schwefelwasserstoff,<br />
Methan) aus dem <strong>Wasser</strong> zu entfernen.<br />
Die Belüftung dient neben der<br />
Anreicherung mit Sauerstoff auch<br />
der Oxidation von Fe 2+ und Mn 2+ um<br />
diese Stoffe später mittels diverser<br />
Filtrationsverfahren (z. B. Langsambzw.<br />
Schnellfiltration) zu entfernen.<br />
Um das <strong>Wasser</strong> kontinuierlich auf<br />
Eisen und Mangan untersuchen zu<br />
können, werden oftmals kolorimetrische<br />
Analyseverfahren (Stamolys<br />
CA71FE/MN) eingesetzt. Diese besitzen<br />
den Vorteil, dass sie sich selbständig<br />
kalibrieren und reinigen,<br />
sodass eine Wartung der Geräte<br />
keinen größeren Aufwand darstellt.<br />
Nach Gasaustausch und Belüftung<br />
erfolgt die Oxidation des <strong>Wasser</strong>s.<br />
Viele <strong>Wasser</strong>werke setzen heutzutage<br />
Ozon als Oxidationsmittel<br />
ein aufgrund seiner starken Wirkung<br />
auf Bakterien, Viren sowie organische<br />
und anorganische <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffe.<br />
Zur Entfernung bzw.<br />
Veränderung organischer Stoffe<br />
kommen vielfach auch Kombinationen<br />
mit UV oder H 2 O 2 zum Einsatz.<br />
Um im <strong>Wasser</strong> immer noch verbleibende<br />
Schwebstoffe, teilweise<br />
aber auch gelöste Stoffe zu entfernen,<br />
werden in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Fällungs- und Flockungsmittel<br />
eingesetzt. Unter Fällung (z. B. mittels<br />
Polymeren) versteht man die<br />
Überführung eines im <strong>Wasser</strong> gelösten<br />
Stoffes in eine unlösliche partikuläre<br />
Form mittels chemischer<br />
Reaktion. Bei der Flockung (z. B. mittels<br />
Aluminium- bzw. Eisensalze<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 387
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Mehrkanalmessumformer CM44x zur Anbindung<br />
von bis zu acht Analyse-Sensoren.<br />
pH- und Trübungs-Messung im <strong>Wasser</strong>werk zur<br />
Rohwasserüberwachung.<br />
Anlage zur Aufbereitung von Trinkwasser.<br />
oder auch Kalk) werden feinstsuspendierte<br />
oder kolloidal gelöste<br />
Stoffe durch Zugabe dieser Salze in<br />
eine abscheidbare Form überführt.<br />
Die Flocken, die sich dabei ausbilden,<br />
werden dann über die anschließende<br />
Filtration aus dem <strong>Wasser</strong><br />
entfernt. Dieser Prozess wird vielfach<br />
mit Trübungsmesseinrichtungen<br />
überwacht.<br />
Filtration und Entkeimung<br />
Bei der Filtration werden heutzutage<br />
neben der Langsamfiltration<br />
in offenen Becken zunehmend<br />
Schnellfilter (Druckfilter) eingesetzt.<br />
Diese nehmen weniger Raum in<br />
Anspruch und es können größere<br />
Schichthöhen verbunden mit einer<br />
höheren Reinigungsleistung realisiert<br />
werden. Zudem zeichnen sie<br />
sich durch höhere Filtergeschwindigkeiten<br />
sowie längere Laufzeiten<br />
(Betriebszeiten) aus. Um die Wirkungsweise<br />
sowie Rückspülzyklen<br />
dieser Filter überwachen zu können,<br />
werden in der Regel Trübungsmessungen<br />
(Turbimax CUE21) bzw.<br />
Differenzdruckmessungen (Deltabar<br />
M PMD55) eingesetzt. Somit ist<br />
garantiert, dass die Filter regelmäßig<br />
zurück gespült werden und<br />
dadurch die Reinigungsleistung<br />
erhalten bleibt.<br />
Nach der Filtration erfolgt in der<br />
Regel, vor allem bei der Aufbereitung<br />
von Oberflächenwasser, eine<br />
Entkeimung mit einem geeigneten<br />
Desinfektionsmittel. Gemäß Trinkwasserverordnung<br />
sind hier folgende<br />
Zusätze zulässig:<br />
##<br />
Chlor und Chlorverbindungen<br />
##<br />
Chlordioxid<br />
##<br />
Ozon<br />
##<br />
UV-Bestrahlung<br />
Eine vielfach gebräuchliche Me -<br />
thode ist die Entkeimung mittels<br />
Chlor, da sowohl der apparative<br />
Aufwand als auch die Betriebskosten<br />
relativ gering sind. Ein weiterer<br />
Vorteil ist die gegebene Depotwirkung,<br />
die eine Wiederverkeimung<br />
im Verteilungsnetz verhindert. Die<br />
Chlorung mit Chlordioxid ist zwar<br />
aufwendiger hinsichtlich der Gerätschaften<br />
und Bedienung, bietet<br />
jedoch den Vorteil, dass dabei keine<br />
giftigen Chlorphenole oder Chloramine<br />
bzw. kancerogene Inhaltsstoffe<br />
durch Reaktion mit organischen<br />
Inhaltsstoffen entstehen.<br />
Für beide Anwendungen liefert<br />
Endress+Hauser amperometrische<br />
Sonden, die kontinuierlich und sehr<br />
genau die genannten Konzentrationen<br />
erfassen (Chloromax CCS142D<br />
mit Memosens-Technologie und<br />
Liquisys CCM253 bzw. Liquiline<br />
CM44X).<br />
Endkontrolle und Verteilung<br />
Bevor das aufbereitete Trinkwasser<br />
das <strong>Wasser</strong>werk verlässt und an die<br />
Haushalte und Industrien verteilt<br />
wird, müssen gemäß der Trinkwasser-Verordnung<br />
nochmals diverse<br />
Parameter geprüft werden, für die<br />
es auch entsprechende Grenzwerte<br />
gibt.<br />
Hierzu zählen chemisch-physikalische<br />
Parameter, wie z. B. pH-<br />
Wert, Leitfähigkeit, Trübung, Eisen,<br />
Mangan und viele andere wie auch<br />
mikrobiologische Untersuchungen,<br />
die in der Regel im Labor durchgeführt<br />
werden.<br />
Für die Online-Parameter bietet<br />
Endress+Hauser spezielle Analyse-<br />
Tafeln mit allen erforderlichen Parametern,<br />
sodass eine kontinuierliche<br />
und sichere Überwachung des<br />
Trinkwassers gewährleistet ist.<br />
Fazit<br />
In der Trinkwasseraufbereitung<br />
kommen vielfältige mechanische<br />
sowie chemisch-physikalische Aufbereitungsverfahren<br />
zum Einsatz.<br />
Um diese Verfahren optimal überwachen<br />
und ggf. zu optimieren,<br />
stellt Endress+Hauser alle wichtigen<br />
Messgrößen zur Verfügung. Aber<br />
auch für die Bereiche Instandhaltung<br />
und Life Cycle Management<br />
liefert Endress+Hauser auf die<br />
Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene<br />
Konzepte. Nur so kann<br />
zukünftig eine hohe gleichbleibende<br />
Qualität des <strong>Wasser</strong>s gewährleistet<br />
werden.<br />
Kontakt:<br />
Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG,<br />
Sabine Benecke,<br />
D-79576 Weil am Rhein,<br />
Tel. (07621) 975-410,<br />
Fax (07621) 975-20410,<br />
E-Mail: sabine.benecke@de.endress.com,<br />
www.de.endress.com<br />
HALLE 6.2 / STAND 109<br />
April <strong>2013</strong><br />
388 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Der hohen Qualität des <strong>Wasser</strong>s verpflichtet<br />
Prof. Dr. Franz Bischof, HUBER SE<br />
In Deutschland wurde Hervorragendes<br />
geleistet, um die hohe<br />
Qualität unseres kostbaren Trinkwassers<br />
herbeizuführen und seit<br />
vielen Jahren sicherzustellen. Auch<br />
die HUBER SE liefert seit vielen Jahrzehnten<br />
mit der hohen Qualität seiner<br />
Produkte und Lösungen einen<br />
wichtigen Beitrag für diese gesellschaftlich<br />
überaus wichtige Aufgabenstellung.<br />
Vorsorge schließt aber<br />
auch die Behandlung des <strong>Abwasser</strong>s<br />
mit ein und nur die Erfüllung<br />
gesetzlicher Vorgaben schafft die<br />
Voraussetzungen, Schaden von<br />
Oberflächen- und Grundwasser<br />
fernzuhalten. Dabei vergisst das<br />
Unternehmen auch nicht die neuen<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen,<br />
die sich durch den Klimawandel<br />
weltweit ergeben. Der energie-<br />
und ressourceneffiziente Einsatz<br />
der Produkte sowie auch die<br />
Rückgewinnung von Energie aus<br />
dem <strong>Abwasser</strong> dominieren seit<br />
Langem die Produktpalette der<br />
Firma. Innovative Produkte in diesem<br />
Zusammenhang zeigt HUBER<br />
auf der diesjährigen Messe in <strong>Berlin</strong>.<br />
technische Details berichtet werden,<br />
aber lassen Sie sich überraschen<br />
von den technischen Innovationen,<br />
mit denen sich die weiterentwickelte<br />
Sicherheitstür TT2 und<br />
die mit Hydraulik ausgestattete<br />
Schachtabdeckung SD10 präsentieren.<br />
Sieben, Waschen und Entwässern<br />
– ohne geht’s nicht<br />
in der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Feststoffe aller Art aus dem <strong>Abwasser</strong><br />
zu entfernen, gehört zu den<br />
grundlegenden Aufgaben und stellt<br />
den ersten Schritt der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
dar. Auf diesem Gebiet<br />
hat HUBER in den letzten Jahrzehnten<br />
Maßstäbe gesetzt und immer<br />
wieder aufs Neue mit innovativen<br />
Produkten für Aufsehen gesorgt.<br />
Alles aus einer Hand bzw. in diesem<br />
Fall: alle notwendigen Schritte in<br />
nur einem Produkt vereint. Dies<br />
betrifft Rechen, Rechengutbehandlung,<br />
Sandfang, Fettabscheidung<br />
und Sandklassierung, die gleichzeitig<br />
sowohl kompakt wie auch<br />
betriebssicher in der ROTAMAT®<br />
Kompaktanlage Ro 5 zusammengefasst<br />
sind und modellhaft auf der<br />
Messe gezeigt wird. Bester Feststoffrückhalt<br />
durch unsere ROTA-<br />
MAT®-Technologie; gezielte Fettseparation<br />
aus dem <strong>Abwasser</strong> durch<br />
eine gleichmäßige Belüftung; absolute<br />
Korrosionsbeständigkeit durch<br />
passivierten Edelstahl, geruchslose<br />
Betriebsweise und reduzierte Entsorgungskosten<br />
aufgrund eines<br />
hohen Entwässerungsgrades sind<br />
nur einige der Eigenschaften, mit<br />
denen die Ro5 gleichzeitig den<br />
Stand der Technik wie auch die<br />
Zukunft einer modernen <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
darstellt.<br />
Seien es Algen, die die Gewässergüte<br />
nachteilig beeinflussen,<br />
oder Faserstoffe und Haare, selbst<br />
Trübstoffe im Ablauf einer Kläranlage;<br />
kein Problem für HUBER, um<br />
mit dem richtigen Produkt eine<br />
▶▶<br />
Edelstahl – nur das Beste<br />
ist gut genug für die<br />
Gewährleistung einer<br />
sicheren <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Oftmals unscheinbar und von der<br />
Bevölkerung kaum wahrgenommen,<br />
befinden sich viele Brunnen<br />
und <strong>Wasser</strong>behälter an zahlreichen<br />
Stellen in Deutschland. Man mag<br />
sich erst gar nicht vorstellen, was<br />
passieren könnte, sollten solche<br />
Objekte Angriffspunkte terroristischer<br />
Anschläge sein. 100 %ige<br />
Sicherheit wird man nur schwer<br />
erreichen können; den technisch<br />
besten und unter Sicherheitsgedanken<br />
optimalen Sicherheitsstandard<br />
allerdings kann HUBER mit seinen<br />
Sicherheitstüren und Schachtabdecken<br />
liefern. Verständlicherweise<br />
kann an dieser Stelle nicht über<br />
Acht RoDisc ® Scheibenfilter Maschinen wurden auf der neuen Anlage im russischen Sochi<br />
installiert.<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 389
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Die installierte<br />
ROTAMAT ®<br />
Kompaktanlage<br />
Ro 5 HD der<br />
Stadtgemeinde<br />
Fischamend.<br />
korrosionsbeständiger Materialien<br />
sind das Ergebnis einiger Eigenschaften,<br />
die zu dem Produkt RoWin<br />
geführt haben und welches als<br />
Modell ausgestellt wird. Aber nicht<br />
nur die Heizkosten lassen sich mit<br />
diesem Produkt, welches im HUBER<br />
ThermWin ® Verfahren Verwendung<br />
findet, vermeiden; im Sommer kann<br />
das den Wärmetauscher überströmende<br />
<strong>Abwasser</strong> für einen angenehmen<br />
Kühleffekt im Gebäude<br />
sorgen.<br />
sichere und wirtschaftliche Entfernung<br />
zu ermöglichen. Die RoMem<br />
Liquid, als Modell ausgestellt, steigert<br />
die Betriebsstabilität moderner<br />
Membranbelebungsanlagen und<br />
kann darüber hinaus aufgrund einer<br />
großen Siebfläche mit geringstmöglichem<br />
energetischen Aufwand<br />
beispielsweise Algen aus Oberflächenwasser<br />
und feine Trübstoffe<br />
aus <strong>Abwasser</strong> von Kommunen und<br />
Industrie entfernen.<br />
Siebenmal kleiner als der Durchmesser<br />
eines menschlichen Haars<br />
ist die Sieböffnung der RoDisc ® , mit<br />
der das Unternehmen ein Produkt<br />
im Freispiegelverfahren – und somit<br />
fast ohne Energieeinsatz – entwickelt<br />
hat, welches sich bei der Vorfiltration<br />
zur Trinkwassergewinnung,<br />
der Entfernung von Trübstoffen bei<br />
Desinfektionsverfahren mit UV-<br />
Licht, der Brauchwasseraufbereitung<br />
in der Industrie und der Entfernung<br />
nicht in Nachklärbecken<br />
abgesetzter Schlammflocken bestens<br />
eignet. Ein einzelnes Segment<br />
dieser modular aufgebauten Siebanlage,<br />
die sogar dazu beitragen<br />
kann, <strong>Abwasser</strong>gebühren einzusparen,<br />
ist während der Messe in Originalgröße<br />
dargestellt.<br />
Nutzung regenerativer Energien,<br />
dürfte in vielen Fällen das <strong>Abwasser</strong><br />
vergessen werden. Dieses verfügt<br />
jedoch über ein großes Wärmepotenzial,<br />
das zumeist noch ungenutzt<br />
im Untergrund verschwindet. Will<br />
man dieses wirtschaftlich erschließen,<br />
stellt ein erforderlicher Wärmetauscher<br />
eine Reihe von schwierigen<br />
Anforderungen an Ingenieure<br />
und Konstrukteure, die es zu erfüllen<br />
gilt. Im Wettbewerbsvergleich<br />
deutlich höhere Wärmeübertragungsleistungen,<br />
die Eigenschaft<br />
der Selbstreinigung und Einsatz<br />
Wenn dünne Membranen<br />
Großes leisten<br />
Seit Langem bewährt und technisch<br />
kontinuierlich optimiert, stellt das<br />
vollständig in Deutschland produzierte<br />
HUBER VRM ® -Verfahren nach<br />
wie vor das einzige weltweit wirtschaftliche<br />
Membranverfahren für<br />
die biologische <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
dar, in welchem die Membranmodule<br />
um eine Spülluftwelle rotieren.<br />
Damit ist eine hohe Filtrationsleistung<br />
bei minimalem Energieaufwand<br />
sichergestellt, der sich durch<br />
die reduzierte Einblastiefe gegenüber<br />
anderen Verfahren begründet.<br />
Gereinigtes <strong>Abwasser</strong> wird mit diesem<br />
Verfahren zu einem Wertstoff,<br />
da keimfrei und weitestgehend von<br />
Schadstoffen reduziert. Auch wenn<br />
Denn <strong>Abwasser</strong> schickt<br />
keine Rechnung …<br />
Geht es um die Beheizung von<br />
Wohngebäuden und dabei um die<br />
Hier ist die RoMem Liquid im Gerinne installiert. Ebenso kann sie im<br />
Freien mit Abdeckung und wärmegedämmter Siebgutleitung installiert<br />
werden.<br />
April <strong>2013</strong><br />
390 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
zwischenzeitlich die Vorteile von MBR-Verfahren hinlänglich<br />
bekannt sind, soll trotzdem die kompakte Bauweise,<br />
der Verzicht auf konven tionelle Nachklärbecken<br />
sowie die Möglichkeit der modularen Erweiterung bei<br />
Zunahme der Ausbaugröße bei steigenden Bevölkerungszahlen,<br />
die in vielen Ländern außerhalb Europas<br />
vorhanden sind, erwähnt werden. Und nicht nur in diesen<br />
Ländern erlangt die Wiederverwendung von gereinigtem<br />
<strong>Abwasser</strong> für vielfältige Zwecke immer mehr<br />
Bedeutung. Ein voll funktionierendes Modell dieses<br />
modernen und innovativen <strong>Abwasser</strong>reinigungsverfahrens<br />
wird auf der Messe ausgestellt sein.<br />
Pressen – damit aus Schlamm was Gutes wird<br />
Inzwischen rückt auch Klärschlamm immer mehr in den<br />
Mittelpunkt energetischer Konzepte, wenn es darum<br />
geht, Energie aus den organischen Feststoffen des<br />
<strong>Abwasser</strong>s nicht nur in Form von Biogas zu produzieren.<br />
Eine Entfernung des umgebenden <strong>Wasser</strong>s stellt somit<br />
die erste Behandlungsstufe für nachfolgende Trocknung<br />
und Verbrennung dar und bereits hier entscheiden<br />
der Energieeinsatz und Betriebsmittelaufwand über<br />
die ökologische und ökonomische Effizienz weiterer<br />
Behandlungsschritte. So verschiedenartig die Zusammensetzung<br />
des <strong>Abwasser</strong>s, so unterschiedlich verhalten<br />
sich Schlämme bei ihrer mechanischen Entwässerung.<br />
Es erfordert daher langjährige Erfahrung, um ausgereifte<br />
Produkte mit langer Lebensdauer und geringem<br />
Energie- und Chemikalieneinsatz zu entwickeln, die sich<br />
den hohen Anforderungen aufgrund der Schlammeigenschaften<br />
stellen können. Basierend auf der seit<br />
langem im Markt erfolgreichen und den Klärschlammexperten<br />
bekannten HUBER Schneckenpresse RoS 3Q<br />
entstand die Weiterwicklung RoS 3Q 620, die unter Beibehaltung<br />
bewährter Eigenschaften zusätzlich der<br />
Anforderung nach einem vereinfachten Wartungskonzept<br />
in optimaler Weise gerecht und während der Messe<br />
gezeigt wird. Zusätzlich drei Siebzonen mit unterschiedlichen<br />
Siebweiten, stufenlos pneumatisch einstellbarer<br />
Presskonus und viele weitere Vorteile gegenüber<br />
anderen Produkten ermöglichen die Entwässerung aller<br />
Arten von Schlämmen, wie sie bei kommunalem Ab -<br />
wasser, industriellen Prozessen und der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
anfallen.<br />
Nutzen Sie die Chance, zahlreiche HUBER-Produkte<br />
und Lösungen für „Heute und Morgen“ live zu sehen<br />
und mit den Spezialisten zu diskutieren.<br />
Kontakt:<br />
HUBER SE, Franziska Schierl,<br />
Industriepark Erasbach A1, D-92334 Berching,<br />
Tel. (08462) 201-382, Fax (08462) 201-389,<br />
E-Mail: sf@huber.de, www.huber.de<br />
Interaktiv zu den Messstellen<br />
und Sensoren in der Kläranlage:<br />
www.vega.com/abwasser<br />
Klare Messwerte.<br />
Klares <strong>Wasser</strong>.<br />
Ganz klar VEGA.<br />
Mit VEGA-Sensoren sind Sie auf dem<br />
neuesten Stand der Technik.<br />
Seit Jahrzehnten entwickelt und produziert VEGA<br />
robuste Füllstand- und Drucksensoren speziell für den<br />
Einsatz in der <strong>Abwasser</strong>aufbereitung. VEGA-Sensoren<br />
liefern präzise Messdaten als Basis für die automatische<br />
Steuerung der verschiedenen Prozessstufen – für einen<br />
zuverlässigen Betrieb der Kläranlage.<br />
www.vega.com/abwasser<br />
Telefon: +49 7836 50-500<br />
E-Mail: abwasser@vega.com<br />
HALLE 2.2 / STAND 300<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 391
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Leistungssteigerung bei bestehenden und<br />
neu hergestellten Horizontalfilterbrunnen<br />
Für die Gewinnung von Grundwasser zur Trinkwasserversorgung, zur industriellen Nutzung oder zur Flurabstandsregulierung<br />
sind zwei wesentliche Fassungsarten gebräuchlich. Neben dem Vertikalfilterbrunnen<br />
wird von vielen <strong>Wasser</strong>versorgern auch der Horizontalfilterbrunnen genutzt. Letzterer ist in seiner Herstellung<br />
im Vergleich zum Vertikalfilterbrunnen sehr kostenintensiv. Um eine dauerhafte bestmögliche Betriebsführung<br />
horizontaler <strong>Wasser</strong>gewinnungsanlagen zu gewährleisten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.<br />
Zum einen ist wichtig, im Bauprozess eine bestmögliche Anbindung der Filterstränge an die anstehenden<br />
geolo gischen Verhältnisse herzustellen. Zum anderen erfordert die natürliche Alterung der Filterstränge effiziente<br />
Regenerierverfahren. In diesem Kontext ergeben sich vielfältige Aufgabenstellungen; kreative Lösungen<br />
sind gefragt.<br />
Systematische<br />
Darstellung<br />
eines Horizontalfilterbrunnens.<br />
Horizontalfilterbrunnen<br />
Horizontalfilterbrunnen sind Grundwasserfassungen<br />
mit großer Leistung,<br />
bei denen das <strong>Wasser</strong> dem<br />
Aquifer mittels unterirdisch angelegten<br />
horizontalen Fassungssträngen<br />
entnommen und einem<br />
Sammelschacht zugeleitet wird.<br />
Von dort gelangt es mittels Pumpen<br />
in die Aufbereitung oder direkt ins<br />
Versorgungsnetz.<br />
Horizontalfilterbrunnen sind vor<br />
allem von Bedeutung für Versorgungsbetriebe<br />
mit großem <strong>Wasser</strong>bedarf,<br />
in der Regel ab etwa<br />
500 m³/h pro Fassung. Derartige<br />
Entnahmemengen können durch<br />
andere Fassungsverfahren (Mehrbrunnenanlagen,<br />
Großfilterbrunnen<br />
etc.) nur unter Inkaufnahme<br />
eines großen Platzbedarfs und<br />
komplizierter Steuerungen erzielt<br />
werden.<br />
Für den Bau von Horizontalfilterbrunnen<br />
sind folgende hydro -<br />
geologische Voraussetzungen von<br />
Bedeutung:<br />
##<br />
Vorhandensein eines gut<br />
durchlässigen Lockergesteins-<br />
Grundwasserleiters<br />
##<br />
brunnenbautaugliche<br />
Granulometrie im näheren<br />
Einzugsbereich, Grob- und<br />
Feinstfraktionen nur untergeordnet<br />
vorhanden<br />
##<br />
Hauptzufluss in Tiefen bis<br />
höchstens 35–40 m<br />
Horizontalfilterbrunnen werden heute<br />
weltweit nach drei unterschiedlichen<br />
Verfahren erstellt<br />
##<br />
Ranney: Direktvortrieb eines<br />
grob gelochten Filterrohrs<br />
##<br />
Fehlmann: Vortrieb eines Bohrrohrs,<br />
Einbau eines geeigneten<br />
Filterrohrs und Rückzug des<br />
Bohrrohrs<br />
##<br />
Kiesmantel (Preussag): wie<br />
Fehlmann, aber zusätzlich mit<br />
eingespültem Filterkiesmantel<br />
Nicht nur der eigentliche Brunnenbau,<br />
sondern auch die Strangentwicklung<br />
zum Zeitpunkt des Neubaus<br />
sowie der Service (Regenerierung/nachträgliche<br />
Entwicklung)<br />
stellen besondere Herausforderungen<br />
an alle Verantwortlichen (Planer,<br />
Brunnenbauer und Serviceunternehmen).<br />
In den ersten Jahrzehnten<br />
des Horizontalbrunnenbaus<br />
wurde der Strangentwicklung nur<br />
wenig Bedeutung beigemessen; die<br />
Stränge wurden in der Regel ohne<br />
Berücksichtigung der unterschiedlichen<br />
Granulometrie im Aquifer<br />
während einer relativ kurzen Zeitspanne<br />
überpumpt. Viele ältere<br />
Fassungen wurden also nie richtig<br />
entwickelt.<br />
Strangbearbeitung<br />
im gelenzten Zustand oder<br />
mit Tauchern<br />
Grundsätzlich existieren zwei Möglichkeiten,<br />
an horizontalen Filtersträngen<br />
zu arbeiten. Zum einen<br />
kann der Brunnenschacht bei<br />
geschlossenen Schiebern leer<br />
gepumpt werden („lenzen“).<br />
Anschließend können die notwendigen<br />
Arbeiten (u. a. TV-Analyse,<br />
Regenerierarbeiten) über ein geeignetes<br />
Schleusensystem vorgenommen<br />
werden. Dieses Vorgehen hat<br />
aus Sicht der Autoren mehrere<br />
Nachteile. Wesentlicher Nachteil ist,<br />
dass über das vorhandene Schleu-<br />
April <strong>2013</strong><br />
392 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
sensystem nur sehr limitiert die für<br />
eine effiziente Bearbeitung der Filterstränge<br />
notwendige Technik installiert<br />
und vorgetrieben werden<br />
kann. Darüber hinaus erzeugt der<br />
geleerte Schacht ein Druckgefälle,<br />
welches im zu bearbeitenden Filterstrang<br />
aufgrund unterschiedlicher<br />
gegebener <strong>Wasser</strong>wegsamkeiten<br />
zu lokalen mechanischen<br />
Verformungen des Ausbaus führen<br />
kann. Neben diesen fachlichen<br />
Aspekten sind die Arbeitsbedingungen<br />
für die Mitarbeiter auf Dauer<br />
suboptimal.<br />
Um eine bestmögliche Bearbeitung<br />
der Filterstränge zu gewährleisten,<br />
ist aus Sicht der Autoren der<br />
Einsatz einer erfahrenen Tauchercrew<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
Serviceexperten unerlässlich. Da<br />
dies in manchen Fällen im Vergleich<br />
zur Arbeit im gelenzten Brunnen<br />
kostenintensiver ist, scheuen einige<br />
Brunnenbetreiber diese Option. An<br />
dieser Stelle empfiehlt es sich, den<br />
Fokus auf eine Kosten-Nutzen-Analyse<br />
ausschließlich im Sinne der<br />
angestrebten Zielerreichung und<br />
der Nachhaltigkeit der Maßnahmen<br />
zu richten.<br />
Einen Sonderfall stellen Arbeiten<br />
an Filtersträngen von Horizontalfilterbrunnen<br />
in Trockenaufstellung<br />
dar.<br />
Für den Service an den Filtersträngen sollten erfahrene Taucher eingesetzt werden.<br />
Innovative<br />
Strangentwicklung und<br />
Regenerierung<br />
Um einen optimalen Zufluss des<br />
Grundwassers zu den einzelnen Filtersträngen<br />
zu gewährleisten, ist es<br />
notwendig, das vorhandene Dargebot<br />
unter Nutzung der standortspezifischen<br />
hydraulischen Möglichkeiten<br />
zu fassen. Im Wesentlichen geht<br />
es hierbei um die Gestaltung des<br />
Grundwasser-„Eintritts“-Verhaltens<br />
im filterstrangnahen Raum.<br />
In diesen, für den Förderbetrieb<br />
der Fassung wichtigen Regionen,<br />
müssen bestmögliche Bedingungen<br />
geschaffen werden, um zum<br />
einen den Eintrittswiderstand so<br />
gering wie möglich ausfallen lassen<br />
und zum anderen die sandfreie Förderung<br />
des Grundwassers zu<br />
gewährleisten. Diese Anforderungen<br />
gelten unabhängig von den<br />
oben genannten möglichen Bauformen<br />
von Horizontalfilterbrunnen.<br />
Beim Kiesmantel-Verfahren muss<br />
die eingespülte Kiesschüttung von<br />
unerwünschten Feststoffen (u. a.<br />
Unterkorn) gereinigt und darüber<br />
hinaus ein harmonischer Übergang<br />
zur anstehenden Geologie hergestellt<br />
werden. In den Bauarten „Ranney“<br />
und „Fehlmann“ besteht die<br />
Aufgabe darin, aus den gegebenen<br />
geologischen Verhältnissen ein<br />
natürliches Stützkorngerüst um die<br />
Filterstränge zu entwickeln.<br />
Bis vor wenigen Jahren waren<br />
sowohl die technischen Möglichkeiten,<br />
aber auch die Ausführungsoptionen<br />
zur Aktivierung von horizontalen<br />
Strängen sehr limitiert.<br />
In jüngster Vergangenheit wurden<br />
jedoch Lösungen entwickelt,<br />
welche es ermöglichen, eine optimale<br />
Anbindung der Horizontalstränge<br />
an ihre Umgebung mit<br />
oben beschriebener Zielerreichung<br />
zu realisieren. Die technologischen<br />
Varianten können sowohl beim<br />
Neubau horizontaler Grundwasserfassungen,<br />
aber auch als nachträgliche<br />
Strangentwicklung im Verlauf<br />
von Regeneriermaßnahmen umgesetzt<br />
werden.<br />
Hochleistungsentsandung<br />
am Horizontalfilterbrunnen<br />
Die Durchführung einer Hochleistungsentsandung<br />
am Horizontalfilterbrunnen<br />
basiert im Wesentlichen<br />
auf dem Einsatz von pneumatisch<br />
induzierten, dichtungswirksamen<br />
Kolbenkammersystemen bei simultaner<br />
Mobilisierung der Umgebung<br />
mittels geeigneter Impulseinträge.<br />
Prozessimmanent ist die kontinuierliche<br />
Feststoffentnahme über eine<br />
gekammerte Unterwassermotorpumpe.<br />
Eine solche abschnittsweise<br />
Bearbeitung der Filterstrecke be -<br />
wirkt den tiefenwirksamen Austrag<br />
an leistungsmindernden Feststoffen<br />
und Feinsanden aus der Kiesschüttung<br />
und den Aufbau eines<br />
Stützkorngerüstes. Während der<br />
Arbeiten werden die ausgetragenen<br />
Feststoffraten kontinuierlich<br />
gemessen, bewertet und dokumentiert.<br />
Als abschnittsbezogenes Ab -<br />
bruch kriterium gilt i. d. R. das Er reichen<br />
einer sogenannten Plateauphase<br />
während der Feststoffmessung.<br />
Zur Kontrolle des Ar beitsfortschrittes<br />
werden nach Beendigung<br />
der Arbeiten zur Hochleistungsentsandung<br />
Einzelstrangpumpversuche<br />
sowie TV-Analysen,<br />
im speziellen Fall ggf. auch Flowmeter-Messungen<br />
durchgeführt.<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 393
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Neue<br />
technische<br />
Möglichkeiten<br />
erlauben es,<br />
die Horizontalstränge<br />
optimal an<br />
ihre Umgebung<br />
anzubinden.<br />
Unterschiedliche Aufgabenstellungen<br />
erfordern eine differenzierte<br />
Planung und bedarfsgerechte Realisierung.<br />
Neubau<br />
Horizontalfilterbrunnen<br />
Schachen/Weinfelden<br />
(Schweiz) , Baujahr 2010/11<br />
Die neue Hochleistungsfassung<br />
Schachen der Stadtwerke Weinfelden<br />
mit einer Brunnenkapazität<br />
von rund 1500 m³/h wurde in<br />
einem ausgesprochen heterogenen,<br />
durch die Ablagerungsverhältnisse<br />
des Talflusses geprägten<br />
Grundwasserleiter erstellt. Der<br />
Brunnen ist rund 30 m tief und<br />
weist insgesamt 16 Fassungsstränge<br />
auf vier Horizonten auf. Der<br />
durch eine große Anzahl Sondierungen<br />
als ausgesprochen komplex<br />
erkannte Schichtaufbau im<br />
Fassungsgebiet hatte zur Folge,<br />
dass bereits in der Ausschreibung<br />
zwei wichtige technische Vorgaben<br />
formuliert wurden:<br />
##<br />
Fassungsstränge mit Kiesmantel<br />
oder gleichwertiger Ausrüstung<br />
##<br />
Brunnenentwicklung mittels<br />
Hochleistungsentsandung, den<br />
tatsächlich vorgefundenen<br />
Untergrundverhältnissen<br />
bestmöglich angepasst<br />
Der Brunnen Schachen gilt mittlerweile<br />
als leistungsfähigste Trinkwasserfassung<br />
in Alpennähe. Die detaillierte<br />
Planung der Filter- und Kiesschüttungsdimensionen<br />
erlaubte<br />
eine sehr intensive Brunnenentwicklung<br />
durch eine Hochleistungsentsandung.<br />
Die spezifische Brunnenleistung<br />
konnte im Vergleich<br />
zum unbearbeiteten Zustand beim<br />
Zwischenpumpversuch um rund<br />
50 % angehoben werden.<br />
Nachentsandung<br />
Horizontalfilterbrunnen<br />
San Gian, St. Moritz<br />
(Schweiz), Baujahr 1971/72<br />
Der vor 40 Jahren in den Talalluvionen<br />
des Inns erstellte, mit Kunststoff-Lamellenfiltern<br />
ausgebaute<br />
Fehlmann-Brunnen versorgt den<br />
Nobelkurort mit Trinkwasser, bei<br />
einer maximalen Entnahme von<br />
rund 500 m 3 /h. In den letzten Jahren<br />
wurde eine Abnahme der spezifischen<br />
Brunnenleistung festgestellt.<br />
Eine eingehende Zustandsanalyse<br />
zeigte, dass der Brunnen<br />
gar nie effizient entsandet worden<br />
war und dass sich wegen des ausgesprochen<br />
weichen <strong>Wasser</strong>s<br />
große Mengen von Rostpartikeln<br />
in den Filterschlitzen und der<br />
umgebenden Formation abgelagert<br />
hatten.<br />
Der Brunnen San Gian wurde mit<br />
einer speziell auf seine Filterdimension<br />
und -bauart zugeschnittenen<br />
Einrichtung unter Einsatz eines Kolbenkammersystems<br />
bei simultaner<br />
Mobilisierung der Umgebung mittels<br />
geeigneter Impulseinträge<br />
erfolgreich nachentsandet. Die Leistung<br />
konnte praktisch auf die Neubauleistung<br />
angehoben werden.<br />
Bei Filtersträngen mit nachlassender Förderleistung<br />
können <strong>Wasser</strong>wegsamkeiten durch Entsandung signifikant<br />
erhöht werden.<br />
Auch bei älteren Horizontalfilterbrunnen lässt sich die Ergiebigkeit<br />
durch Hochleistungsentsandung verbessern.<br />
April <strong>2013</strong><br />
394 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Nachentsandung,<br />
Horizontalfilterbrunnen<br />
BH02, WW Petersaue, Stadtwerke<br />
Mainz, Baujahr 1958<br />
Veranlassung der durchzuführenden<br />
Maßnahmen war ein am Brunnen<br />
deutlich auftretender Leistungsverlust.<br />
Aus vorhandenen<br />
Altaufzeichnungen wurde ersichtlich,<br />
dass der Brunnen zur Zeit des<br />
Neubaus im Jahr 1958 mit rund<br />
400 m³/h betrieben werden konnte.<br />
Demgegenüber lag die vor der<br />
Maßnahme im Jahr 2012 angetroffene<br />
durchschnittliche Fördererleistung<br />
aus acht Filtersträngen bei<br />
nur noch 10 % dieser ursprünglichen<br />
Leistung.<br />
Im Zuge der Hochleistungsentsandung<br />
konnten in der Summe<br />
3,4 m³ Feststoffe in der strangnahen<br />
Umgebung mobilisiert und entfernt<br />
werden, was zu einer signifikanten<br />
Erhöhung der <strong>Wasser</strong>wegsamkeiten<br />
führte. Die spezifische<br />
Ergiebigkeit konnte von<br />
45 (m³/h)/m auf 161 (m³/h)/m<br />
erhöht werden. Vor und nach der<br />
Maßnahme realisierte Flowmetermessungen<br />
bestätigten eindrucksvoll<br />
die erzielte Aktivierung der Filterstränge,<br />
verbunden mit einer<br />
sehr guten Anbindung letzterer an<br />
den Grundwasserleiter.<br />
Zusammenfassung<br />
Horizontalfilterbrunnen waren und<br />
sind extrem wertvolle <strong>Wasser</strong>fassungen.<br />
Um einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb zu gewährleisten, sind zielführende<br />
Aktivitäten sowohl im Neubauprozess,<br />
in der Prävention und<br />
im Service erforderlich. Im Zentrum<br />
des Interesses steht hierbei die bestmögliche<br />
Anbindung der horizontalen<br />
Filterstränge an ihre geologische<br />
Umgebung. Dies kann sehr gut<br />
durch Prozesse der Hochleistungsentsandung<br />
realisiert werden.<br />
Die praktischen Erfahrungen der<br />
Autoren an vielen Projekten in den<br />
vergangenen drei Jahren zeigen,<br />
dass auch eine nachträgliche Aktivierung<br />
an zum Teil über 50 Jahre<br />
alten Horizontalfilterbrunnen möglich<br />
ist.<br />
Kontakt:<br />
Raeto M. Conrad, Dipl.-Ing. ETH, Konsulent für <strong>Wasser</strong> und Boden,<br />
Bannstrasse 7, CH-8158 Regensberg, Tel. +41 44 853 02 57,<br />
E-Mail: raeto.conrad@bluewin.ch<br />
Dipl.-Hydr. Andreas Wicklein,<br />
pigadi GmbH,<br />
Leykestraße 11–13, D-12053 <strong>Berlin</strong>, Tel. (030) 74 75 74 77,<br />
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HALLE 2.2 / STAND 322<br />
Abschließend wird darauf hingewiesen,<br />
dass in einem folgenden<br />
Beitrag in dieser Fachzeitschrift<br />
über Veranlassungen, Planung, Herausforderungen,<br />
Ablauf und Ergebnisse<br />
unterschiedlichster Maßnahmen<br />
an Horizontalfilterbrunnen<br />
ausführlich berichtet wird.<br />
Weiter, schneller, präziser:<br />
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April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 395
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Bekaplast Aqua-Lining 400 saniert<br />
Trinkwasserspeicher<br />
Mit BEKA PLAST Aqua Lining sanierter Trinkwasserbehälter.<br />
Auf der Messe stellt erstmals<br />
STEULER-KCH ein Kunststoff-<br />
Abdichtungssystem für den Neubau<br />
und die Sanierung von Trinkwasserspeichern<br />
vor. Dazu entwickelte<br />
das Unternehmen das<br />
Auskleidungssystem Bekaplast<br />
Aqua-Lining 400, dessen Werkstoff<br />
für den Einsatz mit Trinkwasser<br />
zugelassen ist: Das System besteht<br />
aus Platten mit den Abmessungen<br />
4000 mal 2000 mal vier Millimetern<br />
oder Rollenware aus Polyethylen<br />
hoher Dichte (PE-HD). Sie verfügen<br />
auf ihrer Rückseite über 400 konische<br />
Ankernoppen pro Quadratmeter.<br />
Die sorgen für die kraftschlüssige<br />
und unlösbare Verbindung<br />
von Untergrund und den<br />
PE-HD-Platten. Bei der Sanierung<br />
garantieren auf die Altauskleidung<br />
aufgedübelte Einschubleisten den<br />
sicheren Halt. Dieses vergleichsweise<br />
schnelle und flexible Einbringen<br />
der Auskleidung spart viel Zeit<br />
und damit Kosten.<br />
Bekaplast Aqua-Lining 400 lässt<br />
sich an jede Behältergeometrie<br />
anpassen. Auch Durchdringungen<br />
und Sonderlösungen sowie Vorkonfektionierungen<br />
sind kein Problem.<br />
Alle Stoßkanten erhalten eine flüssigkeitsdichte<br />
Schweißnaht. Mittels<br />
Funkeninduktor lässt sich die Dichtigkeit<br />
sicher nachweisen. Das System<br />
ist auf Leckagen hin überwachbar.<br />
Es ist für Temperaturschwankungen<br />
im Behälter von bis zu 20 °C<br />
geeignet.<br />
STEULER-KCH hat seit mehr als<br />
50 Jahren Erfahrungen mit thermoplastischen<br />
Auskleidungen der<br />
Marke Bekaplast. Daraus entstand<br />
Bekaplast Aqua-Lining 400 in seiner<br />
blauen Farbe. Das Unternehmen<br />
unterstützt auf Wunsch die komplette<br />
Planung und Bauausführung<br />
sowie auch den Einbau mit eigenen<br />
Monteuren.<br />
Kontakt:<br />
Steuler Services GmbH & Co. KG,<br />
Manfred Merl-Wolters,<br />
Georg-Steuler-Straße,<br />
D-56203 Höhr-Grenzhausen,<br />
Tel. (02624) 13-220,<br />
E-Mail: m.merl@steuler.de,<br />
www.steuler.de<br />
Halle 2.2 / Stand 302<br />
Neubau eines Trinkwasserbehälters mit BEKAPLAST<br />
Aqua Lining.<br />
STEULER KCH Aqualining Main.<br />
April <strong>2013</strong><br />
396 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Produkte mit Pfiff<br />
Die HydroGroup präsentiert auf<br />
der Messe eine Menge an interessanten<br />
Produkten. Neuentwicklungen<br />
bei den HydroSystemTanks<br />
lassen die Realisierung immer größerer<br />
Speicheranlagen mit Volumen<br />
bis zu 15 000 m³ oder mehr<br />
zu. Op timierte Verfahrenstechniken<br />
und eine weitgehende Automatisierung<br />
von zentralen Enthärtungsanlagen<br />
(Nanofiltration/Um-<br />
kehrosmose, Schnellentkarbonisierung<br />
oder Kombination der Techniken)<br />
ermöglichen Lösungen für<br />
nahezu jeden Leistungsbereich.<br />
Erweiterte An wendungsbereiche<br />
eröffnet das neue HG-MFO-Verfahren<br />
(DBPa) zur weitgehend chemiefreien<br />
Aufbereitung stark belasteter<br />
Wässer. Mit Containeranlagen<br />
lässt sich die für jeden Einzelfall<br />
bestmögliche Membranverfahrenstechnik<br />
finden. Verfahren mit<br />
Ozon oder die sogenannten AOP-<br />
Prozesse (Advanced Oxidation<br />
Process) können in vielen Fällen<br />
die entsprechenden Spurenstoffe<br />
abbauen. Die Prozesswasseraufbereitung<br />
für industrielle Anwendungen<br />
umfasst Anlagen zum<br />
Ionenaustausch (Enthärtung und<br />
Ent salzung), zur Aufbereitung von<br />
Kesselspeisewasser und zur Filtration.<br />
Die Lösungen für die Automation<br />
und Prozessleittechnik be -<br />
rücksichtigen speziell die Anforderungen<br />
wassertech nischer Systeme.<br />
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HALLE 4.2 / STAND 100<br />
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<strong>2013</strong>.<br />
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AKTUELL - Die Vorträge<br />
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Herausforderungen und neueste Lösungen in der Trinkwasserversorgung,<br />
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für alle Belange des <strong>Wasser</strong>rechts. (...) Mit den Ergänzungslieferungen<br />
darf in Bezug auf das „Handbuch des Deutschen<br />
<strong>Wasser</strong>rechts“ das Kriterium „bekannt und bewährt“ uneingeschränkt<br />
gelten.«<br />
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FOKUS<br />
Rohrsysteme aus glasfaserverstärktem Kunststoff<br />
Längst ist die Messe keine reine<br />
<strong>Wasser</strong>messe mehr, sondern<br />
stellt auch weitere Themen wie<br />
Hochwasserschutz, Meerwasserentsalzung,<br />
Geothermie und grabenloses<br />
Bauen in den Mittelpunkt. Die<br />
grabenlose Bauweise ist seit Jahrzehnten<br />
eine umweltschonende<br />
und wirtschaftliche Alternative bei<br />
der Installation und der Sanierung<br />
von unterirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen.<br />
Messebegleitend<br />
findet zu diesem Thema die NO DIG<br />
<strong>Berlin</strong> <strong>2013</strong> statt. In der Halle 2.1 am<br />
Eingang Süd wird die dazugehörige<br />
Ausstellung zu finden sein. Gelegenheit,<br />
um sich mit Fachleuten der<br />
Branche auszutauschen.<br />
In derselben Halle wird HOBAS<br />
als Hersteller von hochwertigen<br />
Rohrsystemen aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff zu finden sein.<br />
Diese Produkte finden in vielen Projekten<br />
der grabenlosen Installation<br />
Anwendung. Dabei spielen vor allem die Themen Vortrieb<br />
und Sanierung eine große Rolle. Diese sind top<br />
aktuell und nehmen wegen der ständig wachsenden<br />
Bautätigkeiten in Ballungsgebieten und der Sanierungsbedürftigkeit<br />
von Altkanälen weiter an Bedeutung zu.<br />
Außerdem werden Faktoren wie z. B. die Vermeidung<br />
von Umweltbelastungen, Lärm, Behinderungen durch<br />
Sperrungen und letztendlich die damit verbundenen<br />
Kosten immer gewichtiger. Am HOBAS Stand wird es die<br />
Möglichkeit geben, sich über die Vorteile der grabenlosen<br />
Bauweise im Vergleich zur offenen Verlegung z. B.<br />
hinsichtlich der CO 2 -Bilanz sowie neueste Trends des<br />
Marktes informieren zu können. Als Highlights werden<br />
ein Vortriebsrohr mit einem Außendurchmesser von<br />
3600 mm und ein Sonderprofil 3190 x 2584 mm, welches<br />
mittels Relining in der Kanalsanierung eingesetzt<br />
wird, zu sehen sein.<br />
Trinkwasserbehälter<br />
In bewährter Wiedemanntechnik sanieren wir jedes Jahr nahezu<br />
100 Trinkwasserbehälter, seit 1947, Jahr für Jahr.<br />
Von der Zustandsanalyse, Beratung und Ausarbeitung des<br />
Sanierungs kon zeptes bis zur fix und fertigen Ausführung.<br />
Abdichtung<br />
Betoninstandsetzung<br />
Rissinjektion<br />
Stahlkorrosionsschutz<br />
Statische Verstärkung -CFK-Lamellen-<br />
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Spritzbeton / Spritzmörtel<br />
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D-17034 Neubrandenburg,<br />
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Niederlassung<br />
01159 Dresden<br />
Ebertplatz 7-9<br />
Tel. 0651/42441-0<br />
Fax 0351/42441-11<br />
Wiedemann<br />
Instandsetzung und Schutz von Betonbauwerken<br />
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www.wiedemann-gmbh.com<br />
Zertifiziert nach<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
seit 1947<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 399
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Neuer Stauraumkanal aus GFK-Rohren für das<br />
Technische Zentrum Heiterblick<br />
Der Stauraumkanal DN 3000, der<br />
im Auftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe<br />
(LVB) GmbH auf dem<br />
Gelände der bishe rigen LVB-Hauptwerkstatt<br />
im Stadtteil Heiterblick<br />
verlegt worden ist, ist 370 m lang.<br />
Die Tiefbaumaßnahme ist Bestandteil<br />
eines umfangreichen Projektes,<br />
bei dem das alte Industriegelände<br />
im Nordosten von Leipzig, wo seit<br />
über 80 Jahren Straßenbahnen in -<br />
stand gesetzt werden, grundlegend<br />
umgebaut wird. In einem ersten<br />
Bauabschnitt wird die neue Hauptwerkstatt<br />
für die gesamte LVB-Straßenbahnflotte<br />
und im Folgeabschnitt<br />
eine Betriebswerkstatt sowie<br />
eine Abstellhalle für 180 Betriebseinheiten<br />
errichtet. In dem neuen<br />
Stauraumkanal soll das anfallende<br />
Regenwasser zukünftig gesammelt<br />
und kontrolliert in das öffentliche<br />
Kanalnetz eingeleitet werden. Bei<br />
der Ausführung hat sich der Auftraggeber<br />
für den Einsatz eines<br />
Rohrsystems aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff (GFK) von der<br />
AMITECH Germany GmbH entschieden.<br />
Ausschlaggebend für die Wahl<br />
der im Werk Mochau gefertigten<br />
FLOWTITE GFK-Wickelrohre waren<br />
neben den hervorragenden materialtechnischen<br />
Werkstoffeigenschaften<br />
insbesondere die sehr kurzen<br />
Liefer- und Verlegezeiten, die<br />
wesentlich zum reibungslosen und<br />
fristgerechten Einbau beitrugen.<br />
Im April 2012 begannen mit der<br />
Grundsteinlegung die Bauarbeiten<br />
auf dem LVB-Gelände in Leipzig-<br />
Heiterblick. „Die Umsetzung des<br />
anspruchsvollen Projektes soll dazu<br />
beitragen, die Leistungsfähigkeit<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
zu steigern“, wirft Projektmanager<br />
Frank-Uwe Neubert von den<br />
Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB)<br />
GmbH einen Blick in die Zukunft. „In<br />
erster Linie wird das Technische<br />
Zentrum als Standort für den technischen<br />
Service die Wartung und<br />
Rund 370 m lang ist der neue Stauraumkanal aus FLOWTITE<br />
GFK Rohren DN 3000. Alle Abbildungen: © AMITECH Germany GmbH<br />
Instandhaltung sowie die Reparatur<br />
und Generaluntersuchung<br />
der modernen Niederflur-Straßenbahnen<br />
übernehmen.“ Im ersten<br />
Bauabschnitt entsteht auf dem<br />
etwa 16,5 ha großen Gelände die<br />
neue Hauptwerkstatt. Gleichzeitig<br />
werden nach den Vorgaben der<br />
Lindschulte + Kloppe Ingenieurgesellschaft<br />
mbH – zuständig für die<br />
Planung Verkehr und Infrastruktur –<br />
3800 m Gleise und Fahrleitungen<br />
verlegt und Leitungen für Strom,<br />
<strong>Wasser</strong>, <strong>Abwasser</strong> und Gas gebaut.<br />
„Die neuen Werkstätten und An -<br />
lagen wurden unter besonderer<br />
Berücksichtigung von energieeffizienten<br />
Gesichtspunkten geplant und<br />
entsprechen modernen Umweltstandards“,<br />
betont Neubert und verweist<br />
dabei auf die umwelt- und<br />
ressourcenschonende Realisierung<br />
eines Konzeptes, das ganz gezielt<br />
auf Nachhaltigkeit setzt.<br />
Geordnet gesammelt und<br />
zwischengelagert<br />
Das gilt auch für den Umgang mit<br />
dem auf dem Gelände anfallenden<br />
Niederschlagswasser. Aufgrund der<br />
eingeschränkten Versickerungs-<br />
und Ableitungsmöglichkeiten muss<br />
das Oberflächenwasser geordnet<br />
gesammelt und zwischengespeichert<br />
werden, um dann kontrolliert<br />
in das öffentliche Kanalnetz eingespeist<br />
zu werden. Zur Ausführung<br />
kam eine Anlage, bei der das<br />
gesammelte Regenwasser über ein<br />
Absatzbecken geleitet wird, in dem<br />
sich die mitgeführten Feststoffe<br />
absetzen. Danach gelangt das <strong>Wasser</strong><br />
in einen Stauraumkanal, wo es<br />
mittels einer Pumpe gedrosselt dem<br />
öffentlichen Kanal zugeführt wird.<br />
Der Stauraumkanal DN 3000, der<br />
von der EUROVIA Verkehrsbau<br />
Union GmbH eingebaut wurde, ist<br />
rund 370 m lang und verfügt über<br />
ein Fassungsvermögen von circa<br />
2700 m 3 . „Seine Länge und Dimensionierung<br />
wurden im Wesentlichen<br />
von zwei Faktoren bestimmt“,<br />
erklärt Neubert. „Das war auf der<br />
einen Seite die Größe der künftig<br />
versiegelten Flächen und die daraus<br />
abzuleitende Menge an Oberflächenwasser.<br />
Auf der anderen Seite<br />
stand für den Bau des Stauraumkanals<br />
nur ein begrenzter Platz<br />
innerhalb des Baufeldes zur Verfügung.“<br />
April <strong>2013</strong><br />
400 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Wartungsaufwand minimiert<br />
Bei der Auswahl eines geeigneten<br />
Werkstoffes hat sich der Auftraggeber<br />
für glasfaserverstärkte Kunststoffrohre<br />
entschieden. Zum Einsatz<br />
kamen FLOWTITE GFK-Wickelrohre,<br />
deren Produktion in (fast) jeder<br />
beliebigen Länge und in Nennweiten<br />
von bis zu 3000 mm möglich ist.<br />
Sie verfügen über vielfältige materialtechnische<br />
und verlegetechnische<br />
Vorteile. „Das geringe Gewicht der<br />
Wickelrohre – sie wiegen lediglich<br />
ein Viertel bzw. ein Zehntel von vergleichbaren<br />
Rohren aus Grauguss<br />
oder Beton – trägt entscheidend<br />
dazu bei, dass die Transportkosten<br />
überschaubar bleiben und dass die<br />
Rohre an der Einbaustelle einfach<br />
und flexibel zu handhaben sind“,<br />
erklärt Helmut Jersch, als Vertreter<br />
der AMITECH Germany GmbH verantwortlich<br />
für den Vertrieb in Sachsen.<br />
Dies sorgt zudem für eine Minimierung<br />
der Verlegekosten und auf<br />
den Einsatz eines Krans kann meist<br />
verzichtet werden.<br />
Auch mit weiteren Werkstoffeigenschaften<br />
können die FLOW-<br />
TITE Wickelrohre überzeugen. „Der<br />
Einsatz der REKA-Kupplung stellt<br />
die Dichtigkeit des gesamten Systems<br />
sicher und die glatten porenfreien<br />
Innenoberflächen der Rohre<br />
sorgen für eine hervorragende<br />
Hydraulik, unterstützen die angestrebte<br />
Selbstreinigung und minimieren<br />
den Wartungsaufwand“, so<br />
Jersch weiter.<br />
Der Neubau des Stauraumkanals<br />
konnte zur Zufriedenheit aller Baupartner<br />
abgeschlossen werden. Der<br />
Umstand, dass die erforderlichen<br />
Bauteile in kürzester Zeit produziert<br />
und geliefert werden konnten, trug<br />
dabei ebenso zu einem reibungslosen<br />
und erfolgreichen Abschluss<br />
der Tiefbaumaßnahme bei wie die<br />
Qualität der gelieferten Produkte.<br />
Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt<br />
beim Neubau des Technischen<br />
Zentrums Heiterblick sollen<br />
im 1. Quartal 2014 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Kontakt:<br />
Amitech Germany GmbH,<br />
Am Fuchsloch 19,<br />
D-04720 Mochau OT Grossteinbach,<br />
Tel. (03431) 7182-0,<br />
Fax (03431) 70 23 24,<br />
E-Mail: info@amitech-germany.de,<br />
www.amitech-germany.de<br />
HALLE 1.2 / STAND 208k<br />
Vorteile an der Einbaustelle: Das vergleichsweise<br />
geringe Gewicht der Wickelrohre trägt entscheidend<br />
dazu bei, dass die Transportkosten überschaubar<br />
bleiben und dass die Rohre an der Einbaustelle<br />
einfach und flexibel zu handhaben sind.<br />
Zukunftsweisendes Konzept: In dem neuen<br />
Stauraumkanal soll das anfallende Regenwasser<br />
gesammelt und kontrolliert in das öffentliche<br />
Kanalnetz eingeleitet werden.<br />
Für eine sichere Trinkwasserversorgung<br />
Hausanschlussarmaturen aus bleifreiem Silicium-Messing<br />
Bleifreies Silicium-Messing:<br />
. erfüllt die Vorgaben der TrinkwV 2001,<br />
insbesondere des Minimierungsgebotes<br />
. hohe Entzinkungs- und Korrosionsbeständigkeit<br />
. schont knappe Rohstoffressourcen<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Halle A4.2<br />
Stand 315<br />
EWE-ARMATUREN<br />
Telefon: +49 531 37005-0 . www.ewe-armaturen.de<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 401
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Innovative <strong>Wasser</strong>leckortung per Korrelator<br />
mit Touchscreen<br />
Eingabe der Rohrdaten am TochME.<br />
Funksender mit integrierten Mikrofonen und<br />
TouchME Bedieneinheit.<br />
Für die <strong>Wasser</strong>lecksuche gibt es<br />
unterschiedlichste Möglichkeiten,<br />
das entsprechende Leck zu finden.<br />
Ein neues Kompaktsystem zur<br />
Leckageortung, basierend auf der<br />
Korrelation von Leckgeräuschen<br />
bietet die Firma Esders aus Haselünne.<br />
Das Eureka3 System besteht aus<br />
einer zentralen Bedieneinheit mit<br />
großem Touchscreen, zwei Funksendern<br />
mit integrierten Mikrofonen,<br />
einem Kopfhörer sowie dem<br />
Netzteil. Alle Teile werden in einem<br />
robusten Transportkoffer mit eingebautem<br />
Ladegerät sicher transportiert.<br />
Im Vergleich zur Vorgängerversion<br />
bietet das System Eureka3 eine<br />
speziell für den rauhen Außeneinsatz<br />
entwickelte Plattform für die<br />
Software – das TouchME.<br />
„Der entscheidende Vorteil ist<br />
die einfache Bedienung – es bedarf<br />
keiner großen Erklärungen und<br />
Schulungen“, so Bernd Esders. Die<br />
großen Tasten werden auf dem<br />
TouchME Bildschirm dargestellt und<br />
lassen eine Bedienung sogar mit<br />
Handschuhen zu. Das hoch auflösende<br />
Farbdisplay mit sich automatisch<br />
anpassender Hintergrundbeleuchtung<br />
ist unter allen Wetterbedingungen<br />
brillant ablesbar. Die<br />
notwendigen Daten für Länge der<br />
Rohrleitung sowie Material und<br />
Durchmesser können bildlich unterstützt<br />
eingegeben werden und die<br />
Berechnung der Leckposition er -<br />
folgt vollautomatisch. Dafür werden<br />
wirkungsvolle Algorithmen aus vielen<br />
Jahren Erfahrung in Verbindung<br />
mit neuesten Signalprozessoren<br />
verwendet.<br />
Die Funksender mit eingebauten<br />
Mikrofonen können ohne störende<br />
und verschleißträchtige Kabelverbindungen<br />
wie gewohnt an den<br />
Kontaktpunkten zur Leitung angesetzt<br />
werden. Der Funksender lässt<br />
sich auf zwei wählbare Funkleistungen<br />
einstellen: eine hohe Funkleistung<br />
für sehr große Funkdistanzen<br />
oder eine verminderte Funkleistung<br />
zum Sparen von Akkukapazität. Die<br />
Funksender übertragen die Geräusche<br />
mit hoher Qualität zum<br />
TouchME.<br />
„Diese Daten werden im<br />
TouchME umgehend analysiert und<br />
die Leckposition angezeigt. Parallel<br />
dazu werden sie im Gerätespeicher<br />
abgelegt und können – wie die<br />
Messergebnisse und Kommentare –<br />
ebenfalls über einen USB-Stick an<br />
den PC übertragen werden“, erklärt<br />
Clemens Fentker, Produktmanager<br />
bei Esders.<br />
In besonders heiklen Fällen ist<br />
eine zusätzliche Analyse am PC<br />
somit möglich. Die von den<br />
Korrelierenden Geräuschloggern<br />
Enigma bekannte, effektive Enigma-<br />
Software ist kompatibel und ist in<br />
jedem System enthalten. „So lässt<br />
sich auch der im TouchME integrierte<br />
GPS-Empfänger weiter nutzen.<br />
Dieser speichert nämlich die<br />
Leckpositonsdaten auf Knopfdruck<br />
und ermöglicht die Darstellung auf<br />
Kartenmaterial auf dem PC.“<br />
Ungenauigkeiten bei der Korrelation<br />
entstehen meist durch lokale<br />
Besonderheiten der Schallgeschwindigkeiten<br />
des Rohres. Diese Ungenauigkeiten<br />
können beim Eureka3<br />
effektiv mit einer Korrekturmöglichkeit<br />
bis auf Null reduziert werden.<br />
Optional kann das System durch<br />
externe Mikrofone erweitert werden,<br />
sodass auch ein Einsatz an<br />
engen und unzugänglichen Stellen<br />
sichergestellt werden kann. Ebenfalls<br />
sind Hydrofone für die besonders<br />
empfindliche Leckortung bei<br />
nichtmetallischen Leitungen mit<br />
dem System Eureka3 verfügbar.<br />
Kontakt:<br />
Esders GmbH,<br />
Hammer-Tannen-Straße 26–28,<br />
D-49740 Haselünne,<br />
Tel. (05961) 95650,<br />
Fax (05961) 956515,<br />
E-Mail: info@esders.de,<br />
www.esders.de<br />
HALLE 6.2 / STAND 214<br />
April <strong>2013</strong><br />
402 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
NOGGERATH<br />
KLR KETTENUMLAUFRECHEN<br />
––––––<br />
ROBUSTER GROB- UND FEINRECHEN ZUR INDUSTRIELLEN UND<br />
KOMMUNALEN ABWASSER REINIGUNG ZUM EINBAU IM GERINNE<br />
ODER ZUR OBER IRDISCHEN AUF STELLUNG IM BEHÄLTER.<br />
• Gerinnebreiten 500 – 2000 mm<br />
• Gerinnetiefen 400 – 4000 mm<br />
• Spaltweiten 3 – 100 mm, bei 3 – 6 mm mit einzeln<br />
tauschbaren Harkenlamellen<br />
• Fertigungsgenauigkeit durch Laserkant-Technologie<br />
• Störungsfreier Betrieb durch Harken elemente<br />
im schwenkbaren Kettenkasten<br />
––––––<br />
BILFINGER PASSAVANT WATER TECHNOLOGIES<br />
Business Unit NOGGERATH<br />
www.water.bilfinger.com<br />
Feldstraße 2 · 31708 Ahnsen<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Passavant-Geiger heißt jetzt<br />
Bilfinger Passavant<br />
Water Technologies<br />
FOKUS<br />
BWT 13-065 anz_<strong>gwf</strong>_4-<strong>2013</strong>_210x103_rz.indd 1 21.03.13 14:13<br />
Gewässerschutz mit NeutraRent<br />
Die mobile Abscheideranlage NeutraRent von Mall steht einsatz- und<br />
abrufbereit zur Verfügung und kann bei Notfalleinsätzen bundesweit<br />
geliefert oder abgeholt werden. © Mall GmbH<br />
Mit der Abscheideranlage NeutraRent<br />
hat Abscheider-Spezialist<br />
Mall nun auch eine Anlage für<br />
zeitlich begrenzte Einsatzzwecke<br />
und Notfalleinsätze im Programm.<br />
Der mobile Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
kann in kürzester Zeit bundesweit<br />
zum Einsatz kommen und<br />
verhindert drohende Gewässerverunreinigungen<br />
nach Ölunfällen<br />
oder Havarien bzw. dient bei Grundwassersanierungen<br />
und Baustellenentwässerungen<br />
als Übergangslösung.<br />
NeutraRent besteht aus einem<br />
vorgeschalteten Schlammfang mit<br />
einem Volumen von 2500 Litern,<br />
einem Abscheider Klasse I NeutraSteel<br />
aus Edelstahl mit allgemeiner<br />
bauaufsichtlicher Zulassung, einer<br />
Probenahmeeinrichtung und einer<br />
Warnanlage mit Blinkleuchte und<br />
Summer. Die gesamte Anlage passt<br />
auf eine Palette, sodass sie<br />
anschlussfertig auf einem Anhänger<br />
transportiert werden und vor Ort<br />
mit einem entsprechenden Hubgerät<br />
abgeladen und aufgestellt werden<br />
kann. Rohrleitungsmaterial für<br />
den Zu- und Ablauf, Verlängerungskabel,<br />
Wartungsset und Betriebsbuch<br />
befinden sich in einem<br />
abschließbaren Staufach. Zu Beginn<br />
des Einsatzes erhält der Mieter eine<br />
detaillierte Einweisung in die Funktionsweise<br />
des Abscheiders und das<br />
Führen des Betriebstagebuchs.<br />
Kontakt:<br />
Mall GmbH, Umweltsysteme,<br />
Hüfinger Straße 39–45, D-78166 Donaueschingen,<br />
Tel. (0771) 8005-0, Fax (0771) 8005-100,<br />
E-Mail: info@mall.info, www.mall.info<br />
HALLE 2.2 / STAND 125<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 403
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
<strong>Wasser</strong>normpumpen-Baureihe Etanorm<br />
Höhepunkt des Pumpen- und<br />
Armaturenherstellers KSB auf<br />
der Messe in <strong>Berlin</strong> ist die jüngste<br />
Generation der seit 1936 ununterbrochen<br />
produzierten <strong>Wasser</strong>normpumpen-Baureihe<br />
Etanorm. Die<br />
neue Ausführung umfasst 43<br />
Baugrößen, die mit 2- oder 4-poligen<br />
Motoren angetrieben werden.<br />
Zusätzliche Einheiten erweitern das<br />
vorhandene Raster und erlauben so<br />
eine noch bessere Abstimmung der<br />
Pumpengröße auf den sparsamsten<br />
Betriebspunkt. Bei ihrer Einwicklung<br />
arbeiteten die KSB-Ingenieure in -<br />
Die jüngste Ausführung der<br />
Baureihe Etanorm umfasst<br />
43 Baugrößen.<br />
© KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />
tensiv mit der CFD-Technik genannten<br />
computergestützten Strömungssimulation<br />
(Computational<br />
Fluid Dynamics). Mit deren Hilfe<br />
optimierten sie die hydraulischen<br />
Konturen.<br />
Als Vertreter der Unterwasser-<br />
Motorpumpenbaureihe wird die<br />
UPA-150-C auf der Messe zu sehen<br />
sein. Sie ist für den Einsatz in der<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung, Bewässerung,<br />
Grundwasserabsenkung und Druckerhöhung<br />
sowie im Brandschutz<br />
vorgesehen. Die strömungsgünstige<br />
Hydraulik verleiht den Aggregaten<br />
hohe Wirkungsgrade. Das sorgt für<br />
niedrige Betriebskosten während<br />
der gesamten Lebensdauer. Die<br />
maximale Förderhöhe liegt bei 570<br />
Metern, die größte Fördermenge<br />
beträgt 79 000 Liter in der Stunde. Je<br />
nach Motorauslegung kann die<br />
Temperatur des zu fördernden<br />
Mediums bis zu 50 °C betragen. Die<br />
Pumpe ist standardmäßig komplett<br />
aus hochwertigem, nicht rostendem<br />
Edelstahl hergestellt. Für aggressive<br />
Flüssigkeiten ist eine besonders<br />
hochwertige CrNiMo-Stahl-Ausführung<br />
lieferbar.<br />
Mit ihren ausgefeilten Hydrauliken<br />
erfüllen sowohl die neue Etanorm<br />
als auch die UPA-150-C heute<br />
schon die EU-Anforderungen (ErP-<br />
Richtlinie) der Durchführungsverordnung<br />
547/2012/EU für <strong>Wasser</strong>pumpen,<br />
die 2015 in Kraft treten.<br />
Einen weiteren Höhepunkt in<br />
Sachen „Sparsamkeit“ stellt der von<br />
KSB entwickelte und auf der Messe<br />
präsentierte SuPremE-Motor dar.<br />
Mit seinem Synchron-Reluktanzprinzip<br />
steht dem Anwender eine<br />
Technologie zur Verfügung, mit der<br />
sich auch zukünftige Anforderungen<br />
an sparsame Antriebe von<br />
Pumpen erfüllen lassen. Die Motoren<br />
haben mindestens 15 % weniger<br />
Verlustleistung, als nach der Effizienzklasse<br />
IE3 in der Verordnung<br />
EG640/2009 ab 2015 bzw. ab 2017<br />
vorgeschrieben ist. Damit erreichen<br />
sie schon heute das Effizienzniveau<br />
IE4 der IEC/CD 60034-30 Ed. 2. Im<br />
Unterschied zu konventionellen<br />
Hocheffizienzmotoren benötigt<br />
man keine Magnetwerkstoffe, deren<br />
Gewinnung in den Ursprungsländern<br />
eine große Umweltbelastung<br />
darstellt.<br />
Auch die Überwachungseinheit<br />
für Pumpen, PumpMeter, wird zu<br />
sehen sein. Das Produkt ist weltweit<br />
bereits in über 10 000 Einheiten im<br />
Einsatz und hilft Anwendern herauszufinden,<br />
ob ihre Pumpe effizient<br />
und kostensparend arbeitet.<br />
Der deutsche Hersteller zeigt<br />
auch Ausschnitte seines großen<br />
Armaturenprogamms für die <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
so z. B. Sisto-Membranventile<br />
mit Trinkwasserzulassung.<br />
Ihre Gehäuse sind aus poliertem<br />
Edelstahl, totraumfrei und<br />
selbstentleerend. In der Regel<br />
erfolgt ihre Bedienung über einfachwirkende,<br />
pneumatische Kolbenantriebe.<br />
Kontakt:<br />
KSB Aktiengesellschaft,<br />
Johann-Klein-Straße 9,<br />
D-67227 Frankenthal,<br />
Tel. (06233) 860, Fax (06233) 863401,<br />
E-Mail: info@ksb.com,<br />
www.ksb.com<br />
HALLE 4.2 / STAND 203<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH<br />
Grasstraße 11 • 45356 Essen<br />
Telefon (02 01) 8 61 48-60<br />
Telefax (02 01) 8 61 48-48<br />
www.aquadosil.de<br />
April <strong>2013</strong><br />
404 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Der passende Zähler für jede<br />
Gelegenheit<br />
Itron zeigt auf der <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong><br />
sein breites Portfolio an Lösungen<br />
für die <strong>Wasser</strong>versorgung, das beinhaltet<br />
<strong>Wasser</strong>zähler für alle Anwendungsfelder.<br />
Das Unternehmen präsentiert<br />
z. B. den Großwasserzähler<br />
SharpFlow, einen batteriebetriebenen<br />
magnetisch-induktiven <strong>Wasser</strong>zähler.<br />
Der statische Zähler hat eine<br />
Batterielebensdauer von 15 Jahren<br />
und überzeugt mit seiner wartungsfreien<br />
Technologie sowie seiner sehr<br />
hohen Messgenauigkeit. Der me -<br />
chanische Großwasserzähler Flostar<br />
M wird ebenfalls auf der Messe zu<br />
sehen sein. Der Flostar M ist in den<br />
Größen DN 50-150 mm verfügbar,<br />
übertrifft die hohen Anforderungen<br />
der metrologischen Klasse C und<br />
erreicht Dynamikwerte von bis zu<br />
R630 nach MID – er verbindet also<br />
niedrige Anlaufwerte mit hoher<br />
Überlastsicherheit.<br />
Das Unternehmen stellt erstmalig<br />
auch seinen neuen Ultraschallhauswasserzähler<br />
vor. Der große<br />
Vorteil des statischen Zählers: Er hat<br />
keine Verschleißteile und ist unempfindlich<br />
gegenüber <strong>Wasser</strong>verunreinigungen.<br />
Daneben wird unter<br />
anderem mit dem Aquadis+ auch<br />
ein mechanischer Zähler ausgestellt.<br />
Mit seiner langzeitstabilen<br />
Messgenauigkeit leistet der Ringkolbenzähler<br />
einen wichtigen Beitrag<br />
zum Schutz von Investitionen<br />
bei Versorgungsunternehmen. Er<br />
hilft, Mängel am Leitungssystem<br />
FOKUS<br />
frühzeitig zu erkennen, und minimiert<br />
damit Reparaturkosten sowie<br />
Ressourcenverlust.<br />
Eines haben alle <strong>Wasser</strong>zähler<br />
von Itron gemeinsam: Sie sind<br />
heute schon kompatibel mit den<br />
Anforderungen von morgen, da sie<br />
alle dank der integrierten Cyble-<br />
Schnittstelle an verschiedenste<br />
Kommunikationssysteme angeschlossen<br />
werden können. Die Zähler<br />
sind sowohl auf mobile Datenerfassung<br />
via Walk-By Funksystem<br />
ausgelegt, als auch auf die stationäre<br />
Lösung EverBlu. EverBlu erfasst<br />
die Daten mehrerer Zähler in einer<br />
zentralen Einheit, von wo aus sie<br />
dann abgerufen werden.<br />
Mit dem WaterMind Analyzer<br />
bietet Itron eine intelligente Lösung<br />
zur Auswertung von Messdaten.<br />
Der WaterMind Analyzer bereitet<br />
bereits an der Messstelle die Daten<br />
auf und liefert damit nicht nur simple<br />
Rohdaten an das Backoffice.<br />
Dank der kontinuierlichen Kontrolle<br />
der <strong>Wasser</strong>zähler werden auch Fehler<br />
schneller entdeckt. Per SMS<br />
informiert der WaterMind Analyzer<br />
Wartungstechniker, wenn Probleme<br />
auftreten. Um Ressourcen zu<br />
sparen, können Versorger die<br />
Datenauswertung seit Kurzem auch<br />
als Managed Service von Itron<br />
beziehen. Dabei werden die Daten<br />
im TÜViT-geprüften Itron Rechenzentrum<br />
verarbeitet und sind per<br />
Web-Interface zugänglich.<br />
FRIALEN ® XL<br />
Sichere<br />
Verbindungstechnik<br />
im großen Stil.<br />
Keilmuffen KM-XL<br />
d 1000 – d 1200<br />
Baustellengerechte<br />
Lösungen in XL<br />
T-Stücke<br />
d 250 – d 315<br />
Winkel 90°<br />
d 250 – d 315<br />
Umfassendes Produkt- und<br />
Serviceangebot zur optimalen<br />
und schnellen Verbindung von<br />
Großrohrleitungen aus PE-HD<br />
Stutzenschellen Stutzenschellen SA-XL SA-XL<br />
d 315/225 d 315/225 – d 1000/160 – d 1000/160<br />
Reparatursättel RS-XL<br />
d 250 – d 1000<br />
Reparatursättel RS-XL<br />
d 250 – d 1000<br />
Kontakt:<br />
Itron, Inc.,<br />
Silke Schmahl,<br />
Communications<br />
Manager Germany,<br />
Tel. (04361) 625 158,<br />
E-Mail:<br />
Silke.Schmahl@<br />
itron.com,<br />
www.itron.com<br />
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STAND 20<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 405<br />
info-frialen@friatec.de · www.frialen-xl.de
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Neuheiten für den Leitungsbau<br />
Sauberes <strong>Wasser</strong> und eine sichere <strong>Wasser</strong>versorgung – für Endverbraucher in Deutschland eine scheinbare<br />
Selbstverständlichkeit. Doch dahinter steckt viel mehr, denn <strong>Wasser</strong>versorger und <strong>Abwasser</strong>entsorger sind<br />
Unternehmen, die im Sinne des Bürgers wirtschaftlich und nachhaltig handeln müssen. Und wer effizient und<br />
wirtschaftlich plant, benötigt dafür die richtigen Instrumente. Die Barthauer Software GmbH zeigt auf der<br />
diesjährigen <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong> Innovationen für zukunftssichere Ver- und Entsorgungsnetze.<br />
BaSYS Asset Management.<br />
Asset Management<br />
Was viele noch nicht wissen: BaSYS,<br />
das innovative Informationssystem<br />
der Barthauer Software GmbH, stellt<br />
auch ein umfassendes Werkzeug<br />
der Projektsteuerung im Asset<br />
Management dar. Dazu zählen Aufgaben<br />
der Verwaltung aller Infrastrukturobjekte<br />
des Anlagevermögens,<br />
sowie die Vermögensbewertung,<br />
Kostenermittlung, die<br />
automatisierte Anlagenerzeugung<br />
aus Stammdaten, die Dokumentation<br />
und die integrierte Betriebsund<br />
Wartungsplanung von <strong>Wasser</strong> -<br />
und <strong>Abwasser</strong>anlagen. BaSYS<br />
ermöglicht damit eine umfassende<br />
Sicht auf alle Assets im Unternehmen<br />
und gibt darüber hinaus seinen<br />
Anwendern Tools zur Hand, um<br />
das Asset Portfolio von Ver- und Entsorgungsnetzen<br />
strategisch und<br />
operativ zu lenken. Vor allem im<br />
operativen Produktlebenszyklus<br />
von „infrastrukturellen Assets“ kann<br />
dadurch ein hoher Mehrwert er -<br />
reicht werden. Dazu gehören die<br />
Sicherung der technischen Verfügbarkeit<br />
und die Minimierung von<br />
Schwachstellen, Reduzierung der<br />
Betriebskosten und Wertmaximierung<br />
der eingesetzten Anlagegüter.<br />
Sanierungskonzept-<br />
Assistent<br />
Der neue Sanierungskonzept-Assistent<br />
bietet Arbeitserleichterung bei<br />
der Sanierungsplanung. Die regelbasierte<br />
Erstellung passender Sa -<br />
nierungskonzepte ermöglicht Zeitersparnisse<br />
bei der Vorbereitung<br />
der anschließenden Sanierungsmaßnahmen.<br />
Dabei lässt der Assistent die<br />
Wahl aus mehreren Alternativen zu,<br />
wie z. B. Reparatur, Renovierung<br />
und Erneuerung, und bestimmt<br />
näherungsweise Art, Anzahl und<br />
Kosten der geeigneten Sanierungsmaßnahmen.<br />
Einen ersten Prototyp<br />
des Sanierungskonzept-Assistenten<br />
stellt BARTHAUER auf der WASSER<br />
BERLIN <strong>International</strong> vor.<br />
In Kombination mit der dynamischen<br />
Kostenvergleichsrechnung<br />
unterstützt der Sanierungskonzept-<br />
Assistent eine vorausschauende<br />
und wirtschaftliche Sanierungsplanung<br />
von <strong>Abwasser</strong>anlagen und<br />
eine effiziente Bewirtschaftung. Im<br />
Rahmen des Kompetenz-Zentrums<br />
IT in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft (Halle 4.2/<br />
Stand 421) können Interessierte auf<br />
der <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong> täglich einen<br />
tiefergehenden Vortrag der Barthauer<br />
Software GmbH zu diesem<br />
Thema hören.<br />
GeoDS<br />
Mit GeoDS, dem Geo-Objekt Design<br />
Studio, stellt BARTHAUER eine neuartige<br />
Software vor, mit deren Hilfe<br />
individuelle Geo-Objekte und universell<br />
einsetzbare Fachschalen zur<br />
Neuentwicklung oder Erweiterung<br />
von Netzinformationssystemen oder<br />
Katastern erschaffen werden können.<br />
Bei der Entwicklung von<br />
GeoDS wurde großer Wert auf die<br />
Integration des weltweit einzigartigen<br />
Multiplattform-Konzepts von<br />
BARTHAUER gelegt. Die mit GeoDS<br />
erschaffenen Objekte und Fachschalen<br />
sind universell und plattform<br />
unabhängig mit allen marktführenden<br />
GIS und CAD-Systemen<br />
einsetzbar. Diese Eigenschaft hebt<br />
GeoDS deutlich von anderen im<br />
Markt befindlichen Produkten ab,<br />
u ermöglicht den Nutzern Kostenoptimierung<br />
und bietet äußerst<br />
hohe Flexibilität durch die freie<br />
Wahlmöglichkeit von zum Einsatzzweck<br />
passenden GIS oder CAD-<br />
Systemen.<br />
Eine Besonderheit von GeoDS ist<br />
die Möglichkeit, vordefinierte Re -<br />
geln und Vorgaben für Arbeitsabläufe<br />
aus der umfangreichen Bibliothek<br />
der BARTHAUER Business-<br />
Logik mit einbinden zu können. So<br />
können den Geo-Objekten bereits<br />
April <strong>2013</strong><br />
406 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Anzeige ED Allg_Layout 1 08.03.13 07:11 Seite 1<br />
Sanierungs planung und Wirtschaftlichkeitsanalyse.<br />
bei der Erstellung Eigenschaften<br />
zugewiesen werden, die für ge -<br />
plante oder wiederkehrende Verwaltungsvorgänge<br />
und Betriebsaufgaben<br />
benötigt werden.<br />
GeoDS kann beispielsweise zur<br />
Entwicklung von Grabenkataster,<br />
Gewässerkataster, Kleinkläranlagenkataster<br />
oder einer Bauhof-Verwaltung<br />
eingesetzt werden. Weitere<br />
beispielhafte Möglichkeiten sind<br />
der Aufbau von Katastern und Wartungsplänen<br />
für Grünflächen, Mo -<br />
bilfunkmasten, Papierkörben, Photovoltaik-<br />
und Solarthermie-Anlagen,<br />
Straßenbeleuchtungen, Straßensinkkästen,<br />
Stromtankstellen,<br />
Windkraftanlagen und viele mehr.<br />
Auskunft.compact<br />
Die Auskunft wächst zusammen –<br />
BARTHAUER stellt mit dem GeoInfo-<br />
DESK im neuen Produktpaket Auskunft.compact<br />
ein neues Produkt<br />
für die integrierte Netzauskunft für<br />
alle Sparten vor.<br />
GeoInfoDESK ist ein kompakter<br />
Auskunftsarbeitsplatz, der die<br />
schnelle, detaillierte und fachübergreifende<br />
Netzauskunft ermöglicht.<br />
Dabei kann der Anwender die Netzelemente<br />
aus Sparten wie Kanal,<br />
<strong>Wasser</strong>, Gas, Kabel, Glasfaser oder<br />
benutzerdefinierte Kataster direkt<br />
in den Netzplänen und Katasterkarten<br />
grafisch über den integrierten<br />
Netznavigator anzeigen und intuitiv<br />
auswählen. Gleichzeitig können die<br />
umfangreichen Filtermöglichkeiten<br />
der parallel angezeigten formularbasierten<br />
Arena-Oberfläche genutzt<br />
werden.<br />
Als Teil einer neuen Software-<br />
Generation, die mit dem neuen<br />
Geo-Objekt Design Studio GeoDS<br />
erstellt wurde, kann GeoInfoDESK<br />
problemlos um weitere mit GeoDS<br />
erstellte Objekte und Fachschalen<br />
erweitert werden.<br />
GeoInfoDESK bietet den Nutzern<br />
Möglichkeiten zur Kosteneinsparung,<br />
da für die Visualisierung vorhandener<br />
Netzdaten und Erstellung<br />
thematischer Karten keine zusätzlichen<br />
Lizenzen von GIS oder CAD-<br />
Systemen benötigt werden. Die<br />
BARTHAUER Experten freuen sich<br />
darauf, diese und weitere Themen<br />
anschaulich zu erläutern. Die Barthauer<br />
Software GmbH präsentiert<br />
sich in diesem Jahr auf den Gemeinschaftsständen<br />
bluefacts – Partner<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft (Halle 2.2/<br />
Stand 119) und der DWA (Halle 3.2/<br />
Stand 313).<br />
Kontakt:<br />
Barthauer Software GmbH,<br />
Pillaustraße 1a, D-38126 Braunschweig,<br />
Tel. (0531) 23533-0, Fax (0531) 23533-99,<br />
E-Mail: info@barthauer.de,<br />
www.barthauer.de<br />
HALLE 4.2 / STAND 421<br />
HALLE 2.2 / STAND 119<br />
HALLE 3.2 / STAND 313<br />
Mit Edelstahl<br />
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... für <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung und<br />
Biogaserzeugung<br />
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Anwendungsbereiche.<br />
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23.–26.04. in Halle 2.2, Stand 300<br />
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April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 407<br />
WASTE WATER Solutions
FOKUS<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
Virtuelle <strong>Wasser</strong>netze<br />
Das US-amerikanische Unternehmen<br />
Bentley verfolgt das Ziel,<br />
Architekten, Ingenieuren, Geoinformatikern,<br />
Bauträgern und Anlagenbetreibern<br />
umfassende Softwarelösungen<br />
für den gesamten Lebenszyklus<br />
von Infrastrukturen an die<br />
Hand zu geben. Bentley will Nutzer<br />
in die Lage versetzen, Datenmodelle<br />
durch integrierte Projekte für<br />
hochgradig leistungsstarke, intelligente<br />
Infrastrukturen einzusetzen.<br />
Auf der Messe präsentiert das<br />
Unternehmen seine Lösung für den<br />
Entwurf und die Verwaltung von<br />
<strong>Wasser</strong>netzen. Die integrierte<br />
Lösung enthält eine vollständige<br />
Palette von Funktionen, die gezielt<br />
für die Anforderungen von Anlagenbesitzern<br />
und -betreibern sowie<br />
Ingenieuren entwickelt wurden.<br />
Enthalten sind leistungsstarke Funktionen<br />
in den Bereichen Kartenerstellung<br />
und Datenverwaltung,<br />
Informationsaustausch und Teamarbeit,<br />
hydraulische Simulation und<br />
Analyse, Entwurfs- und Ausführungsunterlagen,<br />
Bauleitung und<br />
Inspektion sowie Betrieb und<br />
Instandhaltung.<br />
Mit einer Umgebung für die Kartierung,<br />
die Modellierung und den<br />
technischen Entwurf erfüllt die Softwarelösung<br />
Anforderungen von<br />
Infrastrukturspezialisten über den<br />
gesamten Lebenszyklus von <strong>Wasser</strong>infrastrukturen<br />
– vom Entwurf über<br />
die Konstruktion bis hin zum<br />
Betrieb. Das Paket enthält Werkzeuge<br />
für die intelligente Planung,<br />
die Betriebsmodellierung sowie<br />
Entscheidungshilfen für eine zuverlässige<br />
Erneuerung von Infrastrukturen<br />
und erleichtert so den <strong>Wasser</strong>experten<br />
in den Ver- und Entsorgungsunternehmen<br />
den Betrieb<br />
und die Verwaltung der Netze mit<br />
der erforderlichen Effizienz, Zuverlässigkeit<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Bentley stellt Anwendern ein<br />
umfassendes Paket kompatibler<br />
Lösungen zur Verfügung, die einen<br />
Zugriff auf Oracle Spatial-, Esri Arc-<br />
GIS- und DGN-Daten ermöglichen,<br />
die in einem relationalen Datenbankverwaltungssystem<br />
(RDBMS)<br />
gespeichert sind. Darüber hinaus<br />
lassen sich mit diesen Lösungen<br />
AutoCAD- oder ArcGIS-Daten bearbeiten,<br />
die direkt aus Produkten für<br />
die Hydraulikmodellierung extrahiert<br />
werden. Die Interoperabilität<br />
von Bentley-Produkten mit den von<br />
den Nutzern bereits verwendeten<br />
Technologien (einschließlich Arc-<br />
GIS, AutoCAD und MicroStation)<br />
verlängert die Wertschöpfungskette<br />
gängiger Technologien und<br />
erhöht die Schulungsrentabilität.<br />
Betreiber von <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>systemen, darunter B.<br />
ADP-Aguas de Tras os Montes, Consorci<br />
d’Aigues de Tarragona, der Versorgungsbetrieb<br />
der slowenischen<br />
Stadt Maribor, der <strong>Wasser</strong>versorgungs-<br />
und <strong>Abwasser</strong>betrieb der<br />
polnischen Stadt Warschau, das britische<br />
Unternehmen United Utilities<br />
Water, Abu Dhabi Distribution Company<br />
(ADDC) und Sharjah Electricity<br />
Water Authority (SEWA), vertrauen<br />
jeden Tag auf Produkte von Bentley.<br />
Bentley wurde im Jahr 1984<br />
gegründet und ist zu einem Unternehmen<br />
mit nahezu 3000 Mitarbeitern<br />
in über 50 Ländern angewachsen,<br />
das einen Jahresumsatz von<br />
über 500 Mio. US-Dollar erwirtschaftet.<br />
Seit 2003 hat das Unternehmen<br />
mehr als 1 Mrd. US-Dollar<br />
in Forschung, Entwicklung und<br />
Übernahmen investiert.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.bentley.com/WTR<br />
HALLE 4.2 / STAND 420<br />
April <strong>2013</strong><br />
408 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
FOKUS<br />
Qualitätssicherung<br />
bei der Datenübernahme<br />
Eine qualifizierte Zustandsbewertung der<br />
Netze erfordert die Nutzung aller zur Verfügung<br />
stehenden Daten. Grundlage für die<br />
Datenhaltung im GIS ist das 2010 erschienene<br />
DVGW Arbeitsblatt GW 120 „Netzdokumentation<br />
in Versorgungsunternehmen“. Die hier<br />
geforderten, umfangreichen Daten ermöglichen<br />
bereits eine differenzierte Betrachtung<br />
des Netzes.<br />
Tatsächlich muss in vielen Fällen davon<br />
ausgegangen werden, dass Detaildaten<br />
unvollständig sind und einer Prüfung und<br />
Aufbereitung bedürfen, bevor sie als Grundlage<br />
für automatisierte Bewertungsverfahren<br />
genutzt werden können. Oftmals sind Daten<br />
aus anderen Datenquellen wie Excel, SAP<br />
u. s. w. zu ergänzen. OptNet® stellt dem<br />
Anwender umfangreiche Werkzeuge zur<br />
Datenaufbereitung zur Verfügung. Für die<br />
Zusammenführung mehrerer Datenquellen in<br />
eine gemeinsame Datenbank existieren leistungsfähige<br />
Lösungen, die im Rahmen der<br />
Datenersterfassung durch das OptNet-Team<br />
so konfi guriert werden, dass sie bei Folgebewertungen<br />
„auf Knopfdruck“ genutzt werden<br />
können. Ein Modul für die direkte Anbindung<br />
an SAP-PM befindet sich derzeit in der Zertifizierungsphase.<br />
Um sicherzustellen, dass unabhängig vom<br />
Bearbeiter gleiche Qualitätsstandards erreicht<br />
werden, ist eine dokumentierbare Bewertung<br />
der Datenqualität vor und nach der Bearbeitung<br />
notwendig. Mit dem neuen Werkzeug<br />
zur Qualitätssicherung, das OptNet-Wartungskunden<br />
ab sofort kostenlos zur Verfügung<br />
steht (Microsoft Access ab Version 2007<br />
können STANET und OptNet-Netze untersucht<br />
und die vorgefundenen Daten analysiert<br />
werden. Unvollständig ausgefüllte<br />
Datenspalten, Werte außerhalb sinnvoller<br />
Grenzen und auch widersprüch liche Angaben<br />
können so ausgewertet werden. Einfache<br />
Datenprüfungen können Anwender leicht<br />
selbst konfigurieren. Für komplexe Fragestellungen,<br />
wie z. B. einen Vergleich der Rohrtypeinträge<br />
in der Leitungsdatei mit der<br />
Rohrtyp tabelle, stehen fortgeschrittene<br />
Abfragemöglichkeiten zur Verfügung, die ggf.<br />
vom OptNet-Team angepasst werden.<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Mike Beck,<br />
Fichtner Water & Transportation GmbH,<br />
Uhlandstraße 7–8,<br />
D-10623 <strong>Berlin</strong>,<br />
Tel. (030) 609 765-41,<br />
E-Mail: mike.beck@fwt.fichtner.de,<br />
www.optnet.de<br />
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wissenschaftlich fundiert ü ber die technischen<br />
und wirtschaftlichen Belange der <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung<br />
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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder<br />
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XFGWFW<strong>2013</strong><br />
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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich von<br />
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Telefax
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
NETZWERK WISSEN<br />
Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
© Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
<strong>Wasser</strong>forschung und -lehre an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
##<br />
Das Studium am Puls der Zeit: Interview mit Professor Dr.-Ing. Frank Kolb und<br />
Professor Dr.-Ing. Oliver Christ<br />
##<br />
Spannend, vielseitig, sinnvoll – und krisensicher:<br />
Der neue Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie an der HSWT<br />
##<br />
Studium + vertiefte Praxis = dual: die heutige Bedeutung des dualen Studiums<br />
##<br />
Ausbildung vom Acker bis in die Steckdose: die HSWT und ihr Studienangebot<br />
##<br />
<strong>Abwasser</strong> als Wertstoff:<br />
Bericht über die Abschlussexkursion 2012 des Studiengangs <strong>Wasser</strong>technologie<br />
##<br />
Bayerischer Energiepreis 2012<br />
##<br />
Exkursion in den zukünftigen Auwald: externe Lehrveranstaltung am praktischen Beispiel<br />
##<br />
Der Triesdorfer Umwelttag 2012<br />
Forschungs-Vorhaben und Ergebnisse<br />
##<br />
Dissertation: Stickstoffelimination aus Schlammwasser
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Der Schutz der drei Grundelemente des Lebens<br />
muss Vorrang haben<br />
Professor Dr.-Ing. Frank Kolb und Professor Dr.-Ing. Oliver Christ<br />
über ein Studium am Puls der Zeit<br />
Mit dem neuen Bachelor-Studiengang „<strong>Wasser</strong>techologie“ deckt die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
(HSWT) nun auch das Wissensspektrum der <strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>verwertung ab. Mit <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<br />
<strong>Abwasser</strong> sprachen Professor Dr.-Ing. Frank Kolb und Professor Dr.-Ing. Oliver Christ über Herausforderungen,<br />
Perspektiven, eigene Alleinstellungsmerkmale und warum es so wichtig ist, das öffentliche Bewusstsein für die<br />
Thematik zu schärfen.<br />
Zur Person<br />
Professor<br />
Dr.-Ing.<br />
Frank Kolb.<br />
© Frank Kolb<br />
<strong>gwf</strong>: Sehr geehrter Herr Professor<br />
Kolb, sehr geehrter Herr Professor<br />
Christ. Zum Wintersemester 2009/<br />
2010 haben Sie den neuen Bachelor-<br />
Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie an<br />
der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
gestartet. Wie kamen Sie zu<br />
dieser Idee?<br />
Prof. Kolb: Die Hochschule hat ihre<br />
Ausrichtung im Bereich der grünen<br />
Technologien mit einem Schwerpunkt<br />
im landwirtschaftlichen und<br />
pflanzenbaulichen Bereich. Da die<br />
Landwirtschaft global betrachtet<br />
der größte <strong>Wasser</strong>nutzer ist, war es<br />
nur eine Frage der Zeit, sich mit den<br />
<strong>Wasser</strong>technologien zu beschäftigen.<br />
In Triesdorf wird der gesamte<br />
Bereich der <strong>Wasser</strong>versorgung und<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung sowohl im<br />
nationalen als auch im internationalen<br />
Vergleich abgebildet und die<br />
übergeordneten Zusammenhänge<br />
mit den Klimaveränderungen der<br />
letzten Jahrzehnte dargestellt.<br />
Prof. Christ: In den letzten Jahren<br />
ist die Relevanz des Themas „<strong>Wasser</strong>“<br />
deutlich in den Fokus von Politik,<br />
Medien und Öffentlichkeit getreten,<br />
da die Weltwirtschaft im hohen<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Kolb<br />
1984 Abitur<br />
1988 Diplomvorprüfung Maschinenbau/Verfahrenstechnik<br />
1990 Diplomprüfung Verfahrenstechnik<br />
1996 Promotion zum Dr.-Ing.<br />
Seit 2010 Professor für <strong>Wasser</strong>technologie<br />
Studentische Ausbildung in den Bereichen:<br />
• Mechanische Verfahrenstechnik und Industrieabwasserreinigung<br />
• Technische Strömungslehre und <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
• <strong>Wasser</strong>aufbereitung und Prozesssimulation<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten:<br />
• Optimierung von Biogasanlagen<br />
• Membrangebundene mikrobielle Methanisierung<br />
• Phytogene Bewässerungssteuerung<br />
• Schadstoffelimination an Aktivkohle<br />
Maße von der Verfügbarkeit von<br />
<strong>Wasser</strong> in ausreichender Menge<br />
und guter Qualität abhängig ist.<br />
Gleichzeitig wird <strong>Abwasser</strong> immer<br />
mehr als Wertstoff zur Erzeugung<br />
von Energie und Nährstoffen<br />
genutzt, was hervorragend ins Portfolio<br />
einer „grünen“ Hochschule wie<br />
der unseren passt, die sich im<br />
Schwerpunkt mit Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Ernährung<br />
beschäftigt.<br />
Parallel dazu steigt aber auch<br />
der Bedarf an qualifizierten Fachkräften<br />
in allen <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong><br />
assoziierten Bereichen. Allerdings<br />
verzeichnen wir schon heute<br />
ein Defizit an <strong>Wasser</strong>spezialisten,<br />
was von Unternehmern, Planern<br />
und der Verwaltung gleichermaßen<br />
beklagt wird. Dies ist nicht nur dem<br />
demografischen Wandel geschuldet<br />
sondern auch den heute so populären<br />
Studiengängen aus dem Bereich<br />
der erneuerbaren Energien, die in<br />
„Konkurrenz“ um die besten Köpfe<br />
stehen.<br />
Leider wird übersehen, dass es<br />
gerade in der <strong>Abwasser</strong>technik seit<br />
vielen Jahrzehnten gang und gäbe<br />
ist, erneuerbare Energien aus<br />
<strong>Abwasser</strong> zu erzeugen – und die<br />
Verfahren hierzu werden von der<br />
Nutzung der <strong>Abwasser</strong>wärme bis<br />
hin zur mikrobiellen Brennstoffzelle<br />
immer komplexer.<br />
Kontakt und weitere Informationen:<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Fakultät Umweltingenieurwesen<br />
Steingruberstraße 2, 91746 Weidenbach-Triesdorf, Tel. (09826) 654-233, E-Mail: frank.kolb@hswt.de<br />
<strong>gwf</strong>: Der Studiengang läuft jetzt drei<br />
Jahre. Wie ist die bisherige Resonanz?<br />
Prof. Kolb: Für einen neuen Studiengang<br />
ist es heute wichtig, ein<br />
April <strong>2013</strong><br />
412 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
öffentliches Bewusstsein zu schaffen.<br />
Da wir gerade die ersten<br />
Studienab gänger/innen der <strong>Wasser</strong>technologie<br />
in die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
entlassen, sind die bisherigen<br />
Ergebnisse zufriedenstellend. Wir<br />
sind jedoch dabei, unsere Bemühungen<br />
permanent zu verstärken,<br />
um den Bekanntheitsgrad sowohl<br />
des Studienganges <strong>Wasser</strong>technologie<br />
als auch des Standortes Triesdorf<br />
in der „wasserwirtschaftlichen<br />
Welt“ zu erhöhen.<br />
Prof. Christ: Der Studiengang läuft<br />
aktuell sogar schon seit 3,5 Jahren,<br />
sodass uns in diesem Semester die<br />
ersten Absolventen in das Berufsleben<br />
verlassen haben. Wie bereits<br />
ausgeführt, steht die <strong>Wasser</strong>technologie<br />
im Wettbewerb mit anderen<br />
umwelt- und energietechnisch<br />
orientierten Studiengängen.<br />
Aufgrund unserer internationalen<br />
und praxisorientierten Ausbildungsstrategie,<br />
die sich konsequent<br />
auf das Thema <strong>Wasser</strong> mit<br />
allen berührten Fachdisziplinen wie<br />
Ge sundheit, Boden, Energie oder<br />
Ökologie konzentriert, sind wir uns<br />
sicher, dass der Studiengang noch<br />
stärker als bisher in das Bewusstsein<br />
der Studieninteressenten treten<br />
wird, die sich im Berufsleben für die<br />
Belange von Menschen und Umwelt<br />
engagieren wollen.<br />
Zur Person<br />
Professor Dr.-Ing. Oliver Christ<br />
1985 Abitur<br />
1992 Diplom-Ingenieur Univ., Diplomarbeitsthema:<br />
„Kinetik der biologischen Phosphorelimination“<br />
1998 Promotion zum Dr.-Ing. mit der Arbeit zum Thema<br />
„Leistungscharakteristik der ein- und zweistufigen<br />
thermophilen und mesophilen Vergärung von<br />
Bioabfällen“<br />
Seit 2010 Professor für <strong>Wasser</strong>technologie<br />
Studentische Ausbildung in den Bereichen<br />
• Siedlungswasserwirtschaft<br />
• Bautechnik und Baumanagement<br />
• <strong>Wasser</strong>bau und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in den Bereichen<br />
• Dezentrale <strong>Abwasser</strong>- und Schlammbehandlung<br />
• Energiegewinnung aus <strong>Abwasser</strong> und Reststoffen<br />
• Neuartige Sanitärsysteme zum <strong>Wasser</strong>-, Energie- und Nährstoffrecycling<br />
• Wärmerückgewinnung aus <strong>Abwasser</strong><br />
Kontakt und weitere Informationen:<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Fakultät Umweltingenieurwesen<br />
Steingruberstraße 2, 91746 Weidenbach-Triesdorf, Tel. (09826) 654-229, E-Mail: oliver.christ@hswt.de<br />
<strong>gwf</strong>: Die Brisanz des Themas wird<br />
auch an anderen Hochschulen<br />
erkannt – wie unterscheidet sich Ihre<br />
Herangehensweise von der anderer<br />
Hochschulen? Was zeichnet Sie<br />
besonders aus?<br />
Prof. Kolb: An der Hochschule<br />
Weihenstephan-Triesdorf wählen wir<br />
einen ganz heitlichen Ansatz, der<br />
sich insbesondere dadurch auszeichnet,<br />
dass dieser Studiengang<br />
nicht aus einer Fakultät für Bauingenieurwesen,<br />
sondern aus dem<br />
Um weltingenieurwesen hervorgegangen<br />
ist. Die heutige <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
benötigt aufgrund der komplexen<br />
Wechselwirkungen der Um -<br />
weltkompartimente <strong>Wasser</strong> – Luft<br />
– Boden grundlegende Kenntnisse<br />
in den klassischen Natur wis senschaften,<br />
um diese in die angewandten<br />
Wissenschaften zu übertragen<br />
und letztendlich Lösungen<br />
zu entwickeln. Unseren Studierenden<br />
wird in den ersten vier Semestern<br />
genau diese Breite mit der notwendigen<br />
Tiefe in den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern vermittelt. In<br />
den anschließenden Schwerpunktsemestern<br />
erarbeiten sie sich das<br />
Detailwissen für die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und -wiederverwertung.<br />
Das Alleinstellungsmerkmal<br />
dieses Studiengangs ist die symbiotische<br />
Kombination der Verfahrenstechnik<br />
und der Siedlungswasserwirt<br />
schaft. Diesen beiden Eckpfeilern<br />
werden die anderen Lehrinhalte<br />
wie beispielsweise Chemie, Mikrobiologie,<br />
Physik zur Abrundung<br />
eines/er <strong>Wasser</strong> technologen/ien<br />
zugeordnet. Diese Symbiose stellt<br />
sicher, dass unsere Hochschulabgänger/innen<br />
auch zukünftigen<br />
Herausforderungen in ihren Aufgaben<br />
feldern gewachsen sind.<br />
Prof. Christ: Der Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie<br />
an unserer Hochschule<br />
ist konsequent auf das<br />
Thema <strong>Wasser</strong> ausgerichtet. Dies ist<br />
einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft.<br />
Aufgaben unserer Absolventen<br />
sind die Entwicklung von nachhaltigen<br />
Strategien, resilienten Konzepten<br />
und funktionstüchtigen<br />
Anlagen vor dem Hintergrund neuester<br />
wissenschaftlich-technischer<br />
Erkenntnisse für die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
und speziell für die Siedlungswasserwirtschaft.<br />
Dazu ist ein<br />
auf das Thema <strong>Wasser</strong> angepasstes<br />
Wissen in den Bereichen Ökologie,<br />
Verfahrens-, Bau- und Biotechnik<br />
sowie Gesundheit, Boden, Luft,<br />
Klima, Landwirtschaft und Energie<br />
aber auch Management-, Wirtschafts-<br />
und Sozialkompetenz<br />
erforderlich.<br />
Diese Kompetenzen werden bei<br />
uns auf den Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie<br />
zugeschnitten, ohne<br />
Professor<br />
Dr.-Ing. Oliver<br />
Christ.<br />
© Oliver Christ<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 413
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
die wenig relevanten Bereiche zu<br />
vertiefen, die beispielsweise ein<br />
Studierender der Bau-, Verfahrensoder<br />
Umwelttechnik an anderen<br />
Hochschulen üblicherweise belegen<br />
muss. Dies kann – je nach Interessenslage<br />
des/der Studierenden –<br />
in einem anschließenden Master-<br />
Studiengang erfolgen.<br />
Kein unnötiger Ballast<br />
Für uns ist es wichtig, unnötigen<br />
Ballast bei den Lehrinhalten zu<br />
vermeiden, dabei aber relevante<br />
Berührungspunkte mit den anderen<br />
Fachdisziplinen aufzuzeigen. Wir<br />
bilden kompetente Ingenieurinnen<br />
und Ingenieure für den <strong>Wasser</strong>sektor<br />
aus. So überlassen wir beispielsweise<br />
die Entwicklung von effizienten<br />
Motoren oder die Konstruktion<br />
von Eisenbahnbrücken den Kollegen<br />
anderer Hochschulen und kümmern<br />
uns lieber um die Gewässergüte<br />
oder die Nährstoff- und Energiegewinnung<br />
aus <strong>Abwasser</strong>.<br />
<strong>gwf</strong>: Das Studium ist dual angelegt,<br />
also mit dem Schwerpunkt auf Praxis<br />
und möglichst nahe Zusammenarbeit<br />
mit den Unternehmen. Weswegen<br />
meinen Sie, ist dies so wichtig?<br />
Prof. Christ: Unser Ziel ist es, unsere<br />
Absolventen wissenschaftlich fundiert<br />
aber dennoch praxisnah auszubilden,<br />
damit sie die Herausforderungen<br />
im Berufsleben optimal<br />
meistern.<br />
Trotz aller Praxisnähe können die<br />
Lehrveranstaltungen aber nicht die<br />
konkrete Projektarbeit in Unternehmen<br />
ersetzen. Hier machen wir das<br />
Angebot eines Studiums mit vertiefter<br />
Praxis, sodass unsere Studierenden<br />
während Semesterferien, Praxissemester<br />
und beim Anfertigen<br />
der Bachelorarbeit in unterschiedlichsten<br />
Unternehmen der <strong>Wasser</strong>branche<br />
– vom Ingenieurbüro bis zu<br />
Herstellern – mitarbeiten.<br />
Neben dem Vorteil eines monatlichen<br />
Gehalts über das gesamte Studium<br />
ab dem 2. Semester können die<br />
Studierenden die Inhalte der Lehrveranstaltungen<br />
unmittelbar praktisch<br />
anwenden und gewinnen gleichzeitig<br />
wertvolle Berufserfahrungen und<br />
persönliche Kontakte. Indem jeder<br />
Praxisabschnitt in einem anderen, inund<br />
ausländischen Büro oder Unternehmen<br />
stattfindet, können die Studierenden<br />
zunächst „ausprobieren“<br />
welcher Bereich ihnen besonders<br />
liegt – Enttäuschung kommt so erst<br />
gar nicht auf.<br />
Die Unternehmen hingegen lernen<br />
die Studierenden gut kennen<br />
und arbeiten gleichzeitig aktiv am<br />
Fachkräftemangel, der ja bereits<br />
angesprochen wurde.<br />
„Täglich sterben heute noch rund 4000 Kinder in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
an den Folgen einer mangelhaften bzw. fehlenden Sanitärversorgung. Das ist nicht<br />
hinnehmbar!“ © Gerd Altmann/Pixelio<br />
Wir meinen, dass hier eine Winwin-Situation<br />
für die Studierenden,<br />
die Betriebe aber auch für uns als<br />
Hochschule gegeben ist, da die Studierenden<br />
somit hochmotiviert zu<br />
uns kommen.<br />
Prof. Kolb: Ein Studium bzw. ein<br />
Studiengang kann kein Selbstzweck<br />
sein. Wir bilden zukünftige Ingenieure/innen<br />
aus, die mit Fachkompetenz<br />
ihre Aufgaben erfüllen sollen.<br />
Um dies zu erreichen, müssen wir<br />
am „Puls der Zeit“, also bei den Unternehmen<br />
präsent sein. Dies war mit<br />
ein Grund, den Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie<br />
auch als dualen Studiengang<br />
auf zubauen.<br />
Rückgewinnung statt<br />
Elimination<br />
<strong>gwf</strong>: Worin genau sehen Sie die Entwicklungspotenziale<br />
der <strong>Wasser</strong>technologie?<br />
Prof. Christ: Im Bereich der <strong>Abwasser</strong>technik<br />
befinden wir uns in<br />
einem Umbruch. <strong>Abwasser</strong> sollte<br />
heute nicht mehr entsorgt sondern<br />
verwertet werden. Beispielsweise<br />
hat sich als paradox herausgestellt,<br />
die endliche aber essentielle Ressource<br />
Phosphor aus dem <strong>Abwasser</strong><br />
zu „eliminieren“. Heute gehen<br />
wir dazu über, Phosphor zurückzugewinnen,<br />
was zu veränderten<br />
Konzepten und Verfahren in der<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung führt. Hierzu<br />
bieten die sogenannten „neuartigen<br />
Sanitärsysteme“ (NASS) vielfältige<br />
Ansätze, die jedoch eine Verhaltensänderung<br />
der Nutzer be -<br />
dingen, indem die einzelnen<br />
Stoffströme des <strong>Abwasser</strong>s bereits<br />
am Ort der Entstehung separiert<br />
werden.<br />
Weiterhin setzt sich immer mehr<br />
die Erkenntnis durch, dass zur<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung nicht nur<br />
Energie benötigt wird, sondern dass<br />
diese aus <strong>Abwasser</strong> auch gewonnen<br />
werden kann. Beispielsweise kann<br />
hier ein Projekt zur Nutzung der<br />
Wärme im <strong>Abwasser</strong> zu Beheizung<br />
einer Wohnsiedlung für mehr als<br />
100 Bewohner im niederbayerischen<br />
Straubing genannt werden.<br />
Dieses von mir mitverantwortete<br />
April <strong>2013</strong><br />
414 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
„Für uns als Bürger ist es selbstverständlich, <strong>Wasser</strong> zu jeder Zeit und in jeder Menge zu verwenden.“ © Michael Grabscheit/Pixelio<br />
Projekt, erhielt den 1. Platz des<br />
„Bayerischen Energiepreises 2012“ in<br />
der Kategorie „Energiekonzepte und<br />
Initiativen“ (siehe Bericht Seite 426).<br />
Aktuell sind wir in der <strong>Wasser</strong>technologie<br />
mit der umwelt- und<br />
klimagerechten Klärschlammbehandlung<br />
sowie mit der Elimination<br />
von Mikroschadstoffen befasst.<br />
Ebenso werden uns künftig auch<br />
Nanopartikel im <strong>Abwasser</strong> – und<br />
damit in der Umwelt – beschäftigen.<br />
Aktiv auch gegen<br />
Hungerprobleme<br />
Neben den High-Tech-Verfahren ist<br />
aber auch die Schaffung einer sanitären<br />
Grundversorgung für rund<br />
2,5 Mrd. Menschen auf der Erde eine<br />
große Herausforderung für uns.<br />
Täglich sterben heute noch rund<br />
4000 inder in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
an den Folgen<br />
einer mangelhaften bzw. fehlenden<br />
Sanitärversorgung. Das ist nicht<br />
hinnehmbar!<br />
Hier sind Lösungen gefragt, die<br />
neben dem Gesundheits- und<br />
Umweltschutz auch aktiv die Hungerprobleme<br />
bekämpfen. Neuere<br />
Ansätze bietet hierbei die sogenannte<br />
Terra-Preta-Sanitation, mit<br />
der aus Fäkalien und Zusatzstoffen<br />
eine äußerst fruchtbare und wasserspeichernde<br />
Schwarzerde gewonnen<br />
werden kann.<br />
Prof. Kolb: Durch den klimatischen<br />
und demografischen Wandel stellen<br />
wir grundlegende Ver änderungen<br />
fest. National sind beispielsweise die<br />
vorhandenen <strong>Wasser</strong> ver tei lungs -<br />
systeme in vielen Fällen, besonders<br />
im ländlichen Raum, über dimensioniert,<br />
wodurch es für die Versorgungsunternehmen<br />
schwieriger<br />
wird, die bisherige <strong>Wasser</strong>qualität<br />
sicherzustellen. Besonders der de -<br />
mo grafische Wandel wird wesentliche<br />
Auswirkungen auf die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
in Deutschland haben.<br />
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />
sprechen eine deutliche<br />
Sprache, da bis zum Jahr 2060 die<br />
Bevölkerung gegenüber dem aktuellen<br />
Stand um etwa 20 % abnehmen<br />
wird. Dieser Trend wird durch<br />
die Abwanderungstendenzen der<br />
jüngeren Generation aus den neuen<br />
in die alten Bundesländer verstärkt<br />
und es entwickelt sich eine Versorgungskonzentration<br />
unserer Bevölkerung<br />
mit Trinkwasser in den Ballungszentren<br />
der großen Städte.<br />
Wenn wir insgesamt die Lebensqualität<br />
in unserem Land erhalten wollen,<br />
müssen wir uns schon heute mit<br />
neuen Versorgungs netzstrukturen<br />
für Trinkwasser auseinandersetzen.<br />
In vielen Gebieten wird sich die<br />
Frage stellen, ob wir eine zentrale<br />
Löschwasserversorgung aus dem<br />
Trinkwassernetz decken wollen oder<br />
ob nicht verstärkt auf dezentrale<br />
Lösungen zurückgegriffen werden<br />
soll. Um diese Problematik zielgerichtet<br />
lösen zu können, müssen wir<br />
heute ein Bewusstsein in der Bevölkerung<br />
schaffen, dass die vor uns<br />
liegenden Aufgaben in der <strong>Wasser</strong>infrastruktur<br />
nur gemeinsam mit<br />
kreativen Innovationen und einem<br />
ausreichenden Investitionswillen<br />
der öffentlichen und privaten Hände<br />
zu erreichen sind.<br />
Aufgrund der zu erwartenden<br />
zukünftigen Entwicklungen und<br />
damit einhergehend der Frage<br />
nach einem angemessenen <strong>Wasser</strong>preis,<br />
sollte die aktuelle Diskussion<br />
über die Privatisierung der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
ergebnisoffen geführt<br />
werden. Die zurzeit bestehende<br />
<strong>Wasser</strong>infrastruktur und die flächendeckende<br />
Verteilung der<br />
<strong>Wasser</strong> versorgungsunternehmen<br />
lassen individuelle bürgernahe<br />
Lösungen mit moderaten Preisanpassungen<br />
erwarten, so wie sie in<br />
der Vergangenheit durch geführt<br />
worden sind.<br />
Sicherung des<br />
Lebensmittels Nr. 1<br />
<strong>International</strong> müssen wir besonders<br />
in den sich entwickelnden Ländern<br />
den Schutz der Rohwasserressourcen<br />
verbessern. Die globalen Handelsverflechtungen<br />
führen dazu,<br />
dass unsere Lebensmittel zunehmend<br />
in Regionen mit akuter<br />
<strong>Wasser</strong>knappheit erzeugt werden.<br />
Diese Länder haben sehr oft nur<br />
eingeschränkte Möglichkeiten,<br />
einen angemessenen Preis für ihre<br />
landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu<br />
erzielen, sodass durch die Steigerung<br />
der Produktionsmenge eine<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 415
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
ausreichende finanzielle Basis<br />
geschaffen wird. Hierfür werden<br />
wichtige Rohwasserressourcen in<br />
Anspruch genommen, deren nachhaltige<br />
Bewirtschaftung nicht<br />
gegeben ist. Somit kommt es immer<br />
wieder zu einer Überlastung der<br />
Grund wasser leiter und der Oberflächengewässer.<br />
Besonders wenn<br />
mehrere Anrainer staaten an einem<br />
Oberflächengewässer benachteiligt<br />
werden, drohen ernsthafte Konflikte<br />
um die Ressource <strong>Wasser</strong>.<br />
Virtuelles <strong>Wasser</strong><br />
Das Konzept des virtuellen <strong>Wasser</strong>s<br />
gibt uns hier Mittel an die Hand, den<br />
<strong>Wasser</strong> verbrauch für ein Erzeugnis<br />
überaus plastisch darzustellen. Im<br />
Sprachgebrauch führt die Bezeichnung<br />
„virtuell“ sehr leicht zu<br />
der Überzeugung, dass dieser<br />
<strong>Wasser</strong>ge brauch keine physikalischen<br />
Auswirkungen auf die jeweiligen<br />
<strong>Wasser</strong>haushalte hat, dem müssen<br />
wir entgegenwirken. Wir sollten<br />
auch im <strong>Wasser</strong>bereich von unseren<br />
nationalen Vorstellungen abrücken<br />
und die begrenzte Ressource <strong>Wasser</strong><br />
global betrachten. Besonders in<br />
der Landwirtschaft sollten die regionalen<br />
Erzeugnisse im Vordergrund<br />
stehen, damit wir unsere virtuelle<br />
<strong>Wasser</strong>bilanz positiv beeinflussen<br />
können. Dies zeigt, wie wichtig die<br />
<strong>Wasser</strong>technologie zukünftig für<br />
die Sicherung der ausreichenden<br />
Menge und Qualität des Lebensmittels<br />
Nr. 1 ist. Ein anderes Aufgabenfeld<br />
besonders im internationalen<br />
Bereich stellt die Ent wicklung von<br />
problemorientierten Lösungen im<br />
Bereich der Produktentwicklung<br />
dar. Damit wir für diese Märkte<br />
einen Wissenstransfer aufbauen<br />
können, benötigen wir als Hochschule<br />
den Marktzugang über global<br />
agierende Unternehmen. In<br />
vielen Teil bereichen bauen die<br />
Hochschulen auf der Grundlagenforschung<br />
der Universitäten auf, um<br />
aus diesen Erkenntnissen marktreife<br />
Lösungen zu entwickeln. Dieses<br />
praxisnahe Ent wicklungspotenzial<br />
und die eigenen Forschungspotenziale<br />
können die Unternehmen nutzen,<br />
um ihre Produkte weiterzuentwickeln<br />
und sich Lösungskonzepte<br />
für spezielle Aufgabenstellungen<br />
erarbeiten zu lassen.<br />
<strong>gwf</strong>: Wie sehen Sie die Zukunft der<br />
Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft und<br />
was muss sich tun, damit die Thematik<br />
und ihre Probleme stärker<br />
ins Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />
rücken?<br />
Prof. Kolb: Durch die gute Infrastruktur<br />
und die hohe Qualität<br />
unseres Trinkwassers ist es für uns<br />
als Bürger selbstverständlich, dieses<br />
Gut zu jeder Zeit und in jeder<br />
Menge verwenden zu können. Etwa<br />
1 Mrd. Menschen haben diesen<br />
Zugang nicht und es bedarf hoher<br />
Anstrengungen, um dieses Grundrecht<br />
auf gutes Trinkwasser zu<br />
gewährleisten.<br />
Auch die weltweit schnell wachsenden Megacities wie Shanghai stellen die zuverlässige <strong>Wasser</strong>versorgung immer mehr auf die<br />
Probe. © Ralf Hanke/Pixelio<br />
April <strong>2013</strong><br />
416 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
In der <strong>Wasser</strong>verteilung haben<br />
wir noch Potenziale, um Energie<br />
einzusparen oder zurückzugewinnen.<br />
Wir müssen Energieanalysen<br />
für die gesamte <strong>Wasser</strong>ver sorgung<br />
entwickeln. Erst diese Analysen<br />
machen deutlich, wo in der <strong>Wasser</strong>ver<br />
sorgung die heimlichen oder<br />
offensichtlichen, aber geduldeten<br />
„Energiefresser“ liegen.<br />
Eine andere zum Teil nicht direkt<br />
ersichtliche Verknüpfung zwischen<br />
der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
besteht im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien auf Basis von nachwachsenden<br />
Rohstoffen. In vielen<br />
ländlichen Gebieten, die eine starke<br />
Aus richtung auf einige wenige Energiepflanzen<br />
haben, können wir<br />
höhere Schadstoff belastungen, wie<br />
Nitrate, im Rohwasser feststellen.<br />
Damit diese Schadstoffe nicht mit<br />
einem erhöhten Reinigungsaufwand<br />
durch die <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
entfernt werden müssen,<br />
bedarf es einer verbesserten<br />
Zusammenarbeit zwischen den Versorgungsunternehmen<br />
und den<br />
beteiligten Energie-(Land-)wirten.<br />
Ein weiterer Anknüpfungspunkt<br />
besteht in der <strong>Wasser</strong>kraft. Besonders<br />
die südlichen Bundesländer<br />
Bayern und Baden-Württemberg<br />
haben noch Potenziale im Bereich<br />
der umweltfreundlichen <strong>Wasser</strong>kraftnutzung.<br />
Dort haben sich aber<br />
in den letzten Jahren zwei nahezu<br />
unversöhnliche Fronten zwischen<br />
Befürwortern und Gegnern aufgebaut.<br />
Hier sind die Hochschulen mit<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft gefordert,<br />
zusätzliche Konzepte zu erarbeiten,<br />
um die <strong>Wasser</strong>kraft so weit wie<br />
ökologisch sinnvoll unter ökonomisch<br />
vertretbaren Randbedingungen<br />
aus zubauen. Diese Ent wicklungs<br />
konzepte, sind wiederum<br />
Aufgabengebiet von <strong>Wasser</strong> technologen/innen<br />
und können als<br />
eigenständige Produkte global vermarktet<br />
werden.<br />
Prof. Christ: Wir müssen uns klar<br />
machen, dass wir vor einer Vielzahl<br />
von Problemen stehen, die direkt<br />
oder indirekt die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
beeinflussen. Hier seien genannt:<br />
Der Klimawandel, der kaum<br />
gestoppt werden kann: Wir müssen<br />
dessen Folgen abschätzen und diesen<br />
dann begegnen. Beispielsweise<br />
stoßen durch längere regenfreie<br />
Perioden und gleichzeitig intensiveren<br />
Starkniederschlägen unsere<br />
Mischwasserkanäle betrieblich an<br />
ihre Grenzen was die Kanalreinigung<br />
und die Überflutungssicherheit<br />
betrifft.<br />
Drohende Sisyphus-Arbeit<br />
Hier müssen angepasste Konzepte<br />
für die Niederschlagswasserbehandlung<br />
und -versickerung sowie<br />
die Umnutzung bestehender Kanäle<br />
gefunden werden. Der Hochwasserschutz<br />
wird eine noch höhere<br />
Bedeutung erhalten, da sich das<br />
HW-Abflussregime zunehmend verändert,<br />
sodass Schäden vorgebeugt<br />
werden muss.<br />
Der demografische Wandel stellt<br />
uns vor die Herausforderung, einerseits<br />
mit starken Bevölkerungsrückgängen<br />
leben zu müssen und<br />
dabei die vorhandene <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>infrastruktur weiterhin<br />
bezahlbar betreiben zu können.<br />
Andererseits haben wir es weltweit<br />
mit schnell wachsenden Städten zu<br />
tun, in denen ein konventionelles<br />
<strong>Abwasser</strong>system aus Kanal und<br />
Kläranlage kaum realisierbar und<br />
auch nicht sinnvoll ist. Hier müssen<br />
die Finanzmittel in die Behandlung<br />
und Aufbereitung von <strong>Abwasser</strong><br />
investiert werden und nicht in den<br />
Bau von Kanälen, was vielfach einer<br />
Sisyphus-Arbeit gleich kommt.<br />
Die Verknappung von Ressourcen<br />
wie Trinkwasser, Nährstoffe,<br />
Erdöl und -gas: Hierzu sind kreislauf<br />
orientierte und ressourcenökonomische<br />
Konzepte für die Siedlungswasserwirtschaft<br />
einzusetzen:<br />
##<br />
Trinkwasser ist zu kostbar, um es<br />
nach dem Gebrauch in die Meere<br />
zu leiten: Hier sind Aufbereitungs-<br />
und Wiederverwertungskonzepte<br />
nötig sowie ein achtsamer<br />
und sparsamer Umgang<br />
durch geeignete Bewässerungstechnologien<br />
im Bereich der<br />
Landwirtschaft.<br />
##<br />
<strong>Abwasser</strong> enthält zu viele wertvolle<br />
Nährstoffe: Hier sind die<br />
technischen und organisatorischen<br />
Möglichkeiten auszuschöpfen,<br />
um die Nährstoffe für<br />
die Landwirtschaft nutzbar zu<br />
machen.<br />
##<br />
Der chemisch gebundene sowie<br />
der thermische Energiegehalt im<br />
<strong>Abwasser</strong> ist zu hoch, um diesen<br />
nicht zu verwerten: Bei der<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung muss verstärkt<br />
ein sparsamer Umgang<br />
mit Energie gepflegt werden,<br />
alle Effizienzmaßnahmen müssen<br />
ausgeschöpft werden.<br />
Durch den Anbau von nachwachsenden<br />
Rohstoffen sowie einer<br />
intensiven Landwirtschaft wird<br />
massiv die Humusschicht beeinträchtigt:<br />
Zum Erhalt einer gesunden<br />
Humusschicht kann die <strong>Abwasser</strong>technik<br />
einen Beitrag leisten, da<br />
hier organische Stoffe behandelt<br />
werden, die zu Humus statt zu wertlosem<br />
Klärschlamm umgewandelt<br />
werden.<br />
Wir müssen in der Öffentlichkeit<br />
verstärkt aufzeigen, dass die drei<br />
Elemente <strong>Wasser</strong>, Boden und Luft<br />
essentiell für Mensch und Umwelt<br />
sind, somit besonders schützenswert<br />
und durch nichts zu ersetzen.<br />
Der Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie<br />
beschäftigt sich definitionsgemäß<br />
besonders mit dem Element<br />
<strong>Wasser</strong>. Dennoch nehmen in dem<br />
Studium auch die anderen beiden<br />
Elemente einen großen Raum ein.<br />
Das Thema Energie hingegen<br />
ist Mittel zum Zweck und wird im<br />
Studium auch als solches behandelt.<br />
Viel wichtiger ist zu zeigen,<br />
dass der Schutz der drei Grundelemente<br />
des Lebens Vorrang haben<br />
muss und wir vor gewaltigen Aufgaben<br />
stehen, zu deren Lösung<br />
qualifizierte und engagierte Ingenieurinnen<br />
und Ingenieure ge -<br />
braucht werden.<br />
Egal ob im In- oder Ausland, ob<br />
Industrienation, sich entwickelnde<br />
Länder oder Entwicklungsländer,<br />
die Aufgaben der <strong>Wasser</strong>technologie<br />
sind immer gleich und den-<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 417
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
noch vielseitig: mit angepassten<br />
Mitteln Gesundheit, Umwelt und<br />
Ressourcen zu schützen. Wie die<br />
Wege dazu aussehen können, zeigt<br />
der Studiengang.<br />
<strong>gwf</strong>: Auf welche neuen Herausforderungen<br />
werden sich Ihre Absolventen<br />
in den kommenden Jahrzehnten einstellen<br />
müssen?<br />
Prof. Kolb: Der Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie<br />
ist von Beginn an<br />
mit inter nationalen Inhalten versehen<br />
worden, damit sich unsere<br />
Absolventen in einem globalen<br />
Umfeld behaupten können. Eine<br />
wesentliche Aufgabe der <strong>Wasser</strong>technologie<br />
wird darin liegen, das<br />
Auseinanderdriften zwischen den<br />
verfügbaren <strong>Wasser</strong>ressourcen und<br />
dem notwendigen <strong>Wasser</strong>bedarf<br />
zu verringern bzw. abzubauen.<br />
Dazu müssen neue Bewässerungsstrategien<br />
entwickelt werden, die<br />
stärker an die pflanzlichen Bedürfnisse<br />
angepasst sind. Viele Systeme<br />
in der Be wässerungstechnik besitzen<br />
eine geringe Effizienz in Bezug<br />
auf die eingesetzte <strong>Wasser</strong>menge.<br />
Punktgenaue Dosierung<br />
Hier benötigen wir in Zusammenarbeit<br />
mit den Kollegen aus der<br />
Landwirtschaft die Entwicklung<br />
von phytogen gesteuerten Bewässerungssystemen,<br />
die eine punktgenaue<br />
Dosierung von <strong>Wasser</strong> mit<br />
der jeweiligen Quantität wie auch<br />
Qualität ermöglichen. Bei der Qualität<br />
muss für die Bewässerung<br />
auch das „Water reuse“ zum Beispiel<br />
aus gering belasteten Kläranlagenabläufen<br />
weiter untersucht<br />
werden. Bei einer Unterflurbewässerung<br />
lassen sich die möglichen<br />
Keimbelastungen im Boden reduzieren,<br />
sodass diese <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />
nicht grundsätzlich auszuschließen<br />
sind.<br />
Im Bereich der industriellen Prozesswassernutzung<br />
wird die <strong>Wasser</strong>technologie<br />
weiter daran arbeiten<br />
müssen, dass das <strong>Wasser</strong>recycling<br />
stetig ausgebaut wird. Viele<br />
Unternehmen haben erkannt, dass<br />
die <strong>Wasser</strong>wiederverwertung für<br />
ein grünes Image unerlässlich ist.<br />
Sowohl die nationale, als auch die<br />
internationale Prosperität steht und<br />
fällt mit der Qualität und Verfügbarkeit<br />
der äußerst begrenzten Ressource<br />
<strong>Wasser</strong>. Wir sehen dies an<br />
den aktuellen Anstrengungen in<br />
China im <strong>Wasser</strong>sektor. Dies immer<br />
wieder zu verdeutlichen und alle<br />
Anstrengungen zu unternehmen,<br />
um diese Ressource für nachfolgende<br />
Generationen zu bewahren,<br />
ist die stets gegenw ärtige Aufgabe<br />
der <strong>Wasser</strong>technologie.<br />
Prof. Christ: Das Ingenieurwesen<br />
im <strong>Wasser</strong>sektor wird sicher deutlich<br />
vielfältiger und damit auch<br />
anspruchsvoller. Für den Bereich der<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung gab es bislang<br />
nur das Konzept der Ableitung<br />
durch Kanäle mit der Elimination<br />
von Kohlenstoff, Stickstoff und<br />
Phosphor in der Kläranlage. Ein solches<br />
Konzept greift heute deutlich<br />
zu kurz. Vielmehr haben wir es mit<br />
vielen einzelnen Verfahrenstechniken<br />
zu tun, die projektspezifisch<br />
zu einem intelligenten Konzept zu<br />
verknüpfen sind.<br />
Auch wenn ein großer Teil der<br />
Arbeit noch bei uns in Deutschland<br />
gemacht werden muss – man denke<br />
nur an die Kanalsanierung, die<br />
Ertüchtigung von Kläranlagen, den<br />
Hochwasserschutz – werden viele<br />
Absolventen sicher auch im Ausland<br />
tätig sein, da dort die großen<br />
Zukunftsmärkte liegen.<br />
Schließlich wäre es auch schade,<br />
wenn unsere gut ausgebildeten<br />
Absolventen der <strong>Wasser</strong>technologie<br />
nur in Deutschland arbeiten<br />
und der Welt ihr Können vorenthalten<br />
bliebe.<br />
<strong>gwf</strong>: Herr Professor Kolb, Herr Professor<br />
Christ, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />
NETZWERK WISSEN<br />
Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />
Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />
im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Kontakt zur Redaktion:<br />
E-Mail: ziegler@ di-verlag.de<br />
EAZ Netzwerk 2.indd 1 3.9.2012 15:24:16<br />
April <strong>2013</strong><br />
418 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
Das Klärwerk Köhlbrandhöft in Hamburg. © Bernd Sterzl/Pixelio<br />
Spannend, vielseitig, sinnvoll – und krisensicher<br />
Der neue Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie an der HSWT<br />
Der Versorgung mit Trinkwasser und der Wiederverwertung von Abwässern wird in Wirtschaft und Politik schon<br />
lange eine hohe Priorität eingeräumt. Auch weltweit hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass <strong>Wasser</strong> als das<br />
wichtigste Lebensmittel und als wertvoller Produktionsfaktor nicht unbegrenzt zu Verfügung steht. Deshalb werden<br />
die aus reichende Versorgung, der richtige Umgang mit <strong>Wasser</strong> sowie die Wiederverwertung und Aufbereitung von<br />
Abwässern immer drängender. Im Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie bildet die Hochschule Weihenstephan Triesdorf<br />
daher Fachkräfte aus, die einen Beitrag zur Lösung der anstehenden Probleme leisten können – und das auch weltweit.<br />
<strong>Wasser</strong> ist selbst im deutschen,<br />
humiden Klima eine begrenzte<br />
Ressource. So bereiten etwa in Nordbayern<br />
Trockenjahre erheb liche Probleme<br />
bei der Grund wasser neubildung:<br />
In den vergangenen Jahren<br />
kam es hier regional zu deutlichen<br />
Defiziten. Diese Tendenz dürfte sich<br />
durch den gegenwärtigen Klimawandel<br />
noch verschärfen.<br />
Viel dringender sind die Probleme<br />
der <strong>Wasser</strong>versorgung und<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung in den meisten<br />
Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />
<strong>Wasser</strong>knappheit ist ein<br />
globales Problem: Weltweit haben<br />
etwa 880 Mio. Menschen keinen<br />
Zugang zu Trinkwasser oder verfügen<br />
über keine <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
Ein besonderes Problem sind<br />
die weltweit entstehenden Megacities.<br />
Denn sie fordern spezielle Versorgungs-<br />
und Wiederverwertungssysteme.<br />
In vielen Ländern kann<br />
Trinkwasser nur noch mit sehr großem<br />
(und teurem) technischen<br />
Aufwand hergestellt werden, nicht<br />
selten durch Aufbereitung von<br />
<strong>Abwasser</strong>.<br />
Für die Landwirtschaft wird mit<br />
einem Anteil von 70 % weltweit<br />
schon heute deutlich mehr <strong>Wasser</strong><br />
entnommen als für alle anderen<br />
menschlichen Nutzungen. Bald ist<br />
mit einem weiter steigenden Bedarf<br />
zu rechnen, vor allem in Entwicklungsländern,<br />
wo die Nahrungsmittelerzeugung<br />
mit dem Bevölkerungswachstum<br />
Schritt halten muss.<br />
Ein hoch konzentriertes<br />
Angebot<br />
Das Thema <strong>Wasser</strong> ist bislang in<br />
einer Reihe unterschiedlicher Fachrichtungen<br />
vertreten. So erfolgt<br />
eine Spezialisierung auf Siedlungswasserwirtschaft<br />
im Bauingenieurwesen;<br />
<strong>Wasser</strong>chemie und die instrumentelle<br />
Analytik finden sich im<br />
Angebot von Chemiestudiengängen;<br />
Trinkwasser- und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
in Studiengängen<br />
der Verfahrenstechnik und der<br />
Umwelttechnik; der Themenkomplex<br />
Oberflächengewässer in<br />
Hy drologiestudiengängen und das<br />
Thema Grundwasser in Geologiestudiengängen.<br />
Ein konzentriertes Angebot, das<br />
sich dem Thema <strong>Wasser</strong> in seiner<br />
ganzen Bandbreite widmet, ist<br />
nicht vorhanden. Hier setzt das<br />
Konzept der Fakultät Umweltingenieurwesen<br />
an. Aus dem laufenden<br />
Studienangebot kann auf<br />
Kompetenzen in den Bereichen der<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 419
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Der Bachelor-Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie im Überblick<br />
• Bezeichnung des Studiengangs:<br />
<strong>Wasser</strong>technologie<br />
• Abschlussgrad:<br />
Bachelor of Engineering<br />
• Regelstudienzeit:<br />
7 Semester<br />
• Semesterwochenstunden: 136<br />
• ECTS-Punkte:<br />
210 gesamt; 30 pro Semester<br />
• Gewichtung der Bachelor-Thesis:<br />
15 CP inkl. Bachelor-Seminar<br />
• Lage des praktischen Semesters:<br />
5. Semester<br />
• Zugangs- und Zulassungsvoraussetzungen: Kein Vorpraktikum<br />
Im verfahrenstechnischen<br />
Labor der<br />
Hochschule<br />
können die<br />
Studierenden<br />
grundlegende<br />
Versuche<br />
durchführen,<br />
wie hier etwa<br />
an der Füllkörperkolonne.<br />
© Hochschule<br />
Weihenstephan-<br />
Triesdorf<br />
naturwissenschaftlich-technischen<br />
Grundlagen, aber auch auf fachspezifische<br />
Kompetenzen wie beispielsweise<br />
instrumentelle Analytik,<br />
Mikrobiologie, Gewässerkunde,<br />
Hydrogeologie und<br />
Verfahrenstechnik aufgebaut werden.<br />
Fach liche Ergänzungen werden<br />
vor allem im Bereich des Bauingenieurwesens<br />
gebraucht.<br />
Maßgabe des neuen Studiengangs<br />
ist eine praxisnahe Ausbildung<br />
von Ingenieuren und Ingenieurinnen,<br />
die in der Lage sind,<br />
das breite Aufgabenspektrum abzudecken.<br />
Besonderes Augenmerk<br />
wird auf eine internationale Ausrichtung<br />
gelegt, mit Berücksich tigung<br />
der Anforderungen in Schwellen-<br />
und Entwicklungsländern.<br />
Das Konzept<br />
Das Studium der <strong>Wasser</strong>technologie<br />
zeichnet sich aus durch eine praxisbezogene<br />
Ausbildung in den<br />
naturwissenschaftlichen und technischen<br />
Fächern, die für den Themenkomplex<br />
<strong>Wasser</strong> wichtig sind.<br />
Ergänzt werden sie durch rechtsund<br />
wirtschaftswissenschaftliche<br />
Fachgebiete.<br />
Vermittelt wird das Wissen in<br />
Seminaren, Vorlesungen und Vorträgen,<br />
vertieft durch einen hohen<br />
Anteil an Übungen, Praktika, Seminaren<br />
und Projektstudien. Die ersten<br />
zwei Semester vermitteln<br />
mathematisch-naturwissenschaftliche<br />
und erste ingenieurwissenschaftliche<br />
Grundlagen. In zwei<br />
Wahlpflichtmodule können die Studierenden<br />
sich je nach Neigung<br />
Kenntnisse in Sprachen, Schlüsselqualifikationen<br />
oder ausgewählten<br />
technischen Fächern aneignen. Die<br />
Sprachenausbildung hat dabei<br />
einen besonderen Stellenwert.<br />
Das dritte und vierte Semester<br />
legen den Schwerpunkt auf ingenieurwissenschaftliche<br />
Kernfächer,<br />
die durch wirtschaftliche und rechtliche<br />
Grundlagen ergänzt werden.<br />
Die Studierenden haben im zweiten<br />
Studienjahr ebenfalls über vier<br />
Wahlpflichtmodule eine individuelle<br />
Gestaltungsmöglichkeit ihres<br />
Studienablaufs. Im vierten Semester<br />
ist zudem eine Projektarbeit vorgesehen,<br />
die an ein ingenieurmäßiges<br />
Arbeiten heranführt.<br />
Im fünften Semester wird das<br />
Betriebspraktikum durchgeführt. Es<br />
ist als Praxisprojekt konzipiert und<br />
soll das selbständige wissenschaftliche<br />
Arbeiten fördern.<br />
Das Profilstudium (sechstes und<br />
siebtes Semester) ist geprägt durch<br />
die Möglichkeit, sich entweder im<br />
Bereich der <strong>Wasser</strong>versorgung oder<br />
der <strong>Abwasser</strong>behandlung zu spezialisieren.<br />
Die <strong>Wasser</strong>versorgung umfasst<br />
dabei die Bereitstellung von Trinkund<br />
Brauchwasser sowie <strong>Wasser</strong> für<br />
die landwirtschaftliche Produktion.<br />
Projektstudien und die Abfassung der<br />
Bachelorarbeit vervollständigen den<br />
letzten Studienabschnitt. Der Schwerpunkt<br />
<strong>Abwasser</strong>technik umfasst die<br />
Bemessung, Planung und Simulation<br />
von Anlagen zur <strong>Abwasser</strong>ableitung<br />
und <strong>Abwasser</strong>behandlung mit -verwertung,<br />
sowie die Erstellung eines<br />
Bauentwurfs unter Berücksichtigung<br />
der HOAI. Zudem sind auch hier eine<br />
Projektstudie und die Bachelorarbeit<br />
Bestandteile des Studiums.<br />
Zum Wohl von Mensch<br />
und Natur<br />
Mit dem Studiengang <strong>Wasser</strong>technologie<br />
stellen sich Studierende der<br />
Herausforderung, <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />
April <strong>2013</strong><br />
420 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
zum Wohle von Mensch und Natur<br />
nachhaltig zu schützen. Der Beruf<br />
des <strong>Wasser</strong>technologen als Ingenieur<br />
für <strong>Wasser</strong>versorgung, <strong>Abwasser</strong>behandlung,<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
und <strong>Wasser</strong>bau aber auch für Energieeffizienz,<br />
Energiegewinnung,<br />
Bewässerung, Landwirtschaft und<br />
Gesundheitsvorsorge ist nicht nur<br />
spannend, vielseitig und sinnvoll,<br />
sondern auch wirtschaftlich erfolgversprechend<br />
und krisensicher.<br />
Aus diesen Einsatzgebieten können<br />
die Studierenden später wählen:<br />
##<br />
Ingenieur- und Beratungsbüros<br />
##<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenhersteller<br />
##<br />
Ministerien und Verwaltung<br />
##<br />
Forschungs- und<br />
Entwicklungseinrichtungen<br />
##<br />
Verbände, Kommunen und<br />
Betreiber<br />
##<br />
Entwicklungshilfe organisationen<br />
##<br />
Banken und Versicherungen<br />
##<br />
Vertriebs- und Handelsfirmen<br />
Um ihre berufliche Zukunft müssen<br />
sich die Absolventinnen und Absolventen<br />
der HSWT keine Sorgen<br />
machen. Denn die auf den Klimawandel<br />
zurückzuführende weltweite<br />
„<strong>Wasser</strong>-Krise“ wird weiter zunehmen.<br />
Entsprechend wächst der<br />
Bedarf an Fachkräften im <strong>Wasser</strong>sektor.<br />
Dieser kann aber bereits heute<br />
weder in Deutschland noch in<br />
Europa oder weltweit qualifiziert<br />
gedeckt werden. Ebenso werden die<br />
Aufgaben des Ingenieurs komplexer,<br />
da nicht mehr nur die immer aufwändiger<br />
werdende Reinigung und<br />
Aufbereitung von <strong>Wasser</strong> im Vordergrund<br />
steht, sondern vielmehr auch<br />
der effiziente Umgang mit Trink- und<br />
Brauchwasser sowie die Nutzbarmachung<br />
der im Ab wasser enthaltenen<br />
Ressourcen wie Energie und Nährstoffe.<br />
über Kooperationsmöglichkeiten<br />
zwischen dem Fachgebiet „Siedlungswasserbau“<br />
der HSWT und<br />
der HTI Gienger, unterzeichneten<br />
Präsident Heiler und HTI-Geschäftsführer<br />
Herrmann im Dezember<br />
2012 den gemeinsamen Vertrag für<br />
den Studiengang „<strong>Wasser</strong>technologie<br />
Dual“. So bietet die Hochschule<br />
den Studierenden ab dem Sommersemester<br />
<strong>2013</strong> die Option des<br />
Studiums mit vertiefter Praxis.<br />
Die HTI Gienger KG ist ein Handelshaus<br />
für <strong>Wasser</strong>- und Energie-<br />
Infrastrukturanlagen und bildet mit<br />
seinen Partnerunternehmen aus<br />
Planung, Bau, Entwicklung und Vertrieb<br />
nahezu das vollständige<br />
Berufsbild für <strong>Wasser</strong>technologen<br />
ab. So sind die Studierenden nicht<br />
auf einen Bereich fixiert, sondern<br />
können unterschiedliche Arbeitsgebiete<br />
kennenlernen und wertvolle<br />
Kontakte für das Berufsleben<br />
knüpfen. Weitere kooperierende<br />
Unternehmen, die das Dualkonzept<br />
der HSWT unterstützen, finden sich<br />
unter: www.hswt.de/info/dual/<br />
bachelor/wt/kooperationspartner<br />
Weitere Informationen:<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,<br />
Fakultät Umweltingenieurwesen,<br />
Steingruberstraße 2,<br />
91746 Weidenbach-Triesdorf,<br />
Tel. (09826) 654-0,<br />
E-Mail: ut@hswt.de,<br />
www.hswt.de/fh/fakultaet/ut.html<br />
Das Studium <strong>Wasser</strong>technologie an der HSWT in Kombination<br />
mit der berufsorientierten Praxisphase bietet folgende Vorteile:<br />
• Die Absolventinnen und Absolventen starten optimal vorbereitet in Beruf und<br />
Karriere – dank der im Studium geknüpften, wertvollen Unternehmensnetzwerke.<br />
• Planung, Vertrieb, Entwicklungshilfe, Forschung, Verwaltung? Hier können die<br />
Studierenden erst einmal ausprobieren, was ihnen gefällt.<br />
• Ihr Wissen aus Vorlesungen und Übungen setzen die Studierenden direkt in die<br />
Praxis um – so macht Lernen und Arbeiten gleich viel mehr Spaß.<br />
• Fast ein Jahr Berufserfahrung in der <strong>Wasser</strong>technologie sammeln hier die Studierenden<br />
schon während des Studiums, parallel zur Regelstudienzeit von sieben<br />
Se mestern.<br />
• Hier werden die Studierenden finanziell unabhängig. Denn bereits ab der Praxisphase<br />
zum Ende des 2. Fachsemesters erhalten die Studierenden ein monatliches<br />
Einkommen während der gesamten Regelstudiendauer. Während der Praxisphasen<br />
können Sie sich voll auf Ihre Aufgaben in den Betrieben konzentrieren – während der<br />
Vor lesungszeit auf Ihr Studium.<br />
Kooperation zwischen<br />
Wirtschaft und Hochschule<br />
Wie die meisten erfolgreichen Unternehmen<br />
im <strong>Wasser</strong>sektor muss auch<br />
die Firma HTI Gienger KG aus Markt<br />
Schwaben dem Fachkräftemangel<br />
begegnen. Nach ersten Gesprächen<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 421
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Studium + vertiefte Praxis = dual<br />
Die heutige Bedeutung des dualen Studiums<br />
Beim Studium mit vertiefter Praxis<br />
– wie dem Bachelorstudiengang<br />
<strong>Wasser</strong>technologie – absolvieren<br />
die Studierenden in den vorlesungsfreien<br />
Zeiten und im Praxissemester<br />
praktische Tätigkeiten in einer<br />
Kooperationsfirma der Hochschule.<br />
Hier wird kein zweiter Berufsabschluss<br />
erworben, sondern die<br />
Verbindung zu den Unternehmen<br />
durch intensive Praxisphasen verstärkt.<br />
Zudem schreibt der Studierende<br />
die Bachelorarbeit im Rahmen<br />
von betriebsspezifischen Fragestellungen<br />
und Projekten im jeweiligen<br />
Kooperationsunternehmen.<br />
Trotz aller Praxisnähe können<br />
und sollen die Lehrveranstaltungen<br />
natürlich nicht die konkrete Projektarbeit<br />
in Unternehmen ersetzen,<br />
wenn die Absolventinnen und<br />
Absolventen sofort startklar für den<br />
Einstieg ins Berufsleben sein möchten.<br />
Die HSWT bietet gemeinsam<br />
mit attraktiven Partnern aus der<br />
Wirtschaft leistungsbereiten Studierenden<br />
ein duales Studienangebot.<br />
Die dualen Studierenden erweitern<br />
ihren Erfahrungshorizont während<br />
der vorlesungsfreien Zeiten, im Praxissemester<br />
und beim Anfertigen<br />
der Bachelorarbeit. Die Kooperationspartner<br />
der Hochschule bilden<br />
das vollständige Berufsfeld für <strong>Wasser</strong>technologen<br />
vom Planer und<br />
Berater über den Maschinen- und<br />
Anlagenhersteller bis hin zur Bauausführung<br />
ab. Und das im In- und<br />
auf Wunsch auch im Ausland.<br />
Weitere Informationen:<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,<br />
Fakultät Umweltingenieurwesen,<br />
Steingruberstraße 2,<br />
91746 Weidenbach-Triesdorf,<br />
Tel. (09826) 654-0,<br />
E-Mail: ut@hswt.de,<br />
www.hswt.de/fh/fakultaet/ut.html<br />
April <strong>2013</strong><br />
422 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
Der Campus<br />
der HSWT in<br />
Triesdorf.<br />
© Hochschule<br />
Weihenstephan-<br />
Triesdorf<br />
Ausbildung vom Acker bis in die Steckdose<br />
Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und ihr Studienangebot<br />
Grün. Innovativ. Praxisnah. Das ist die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). In den Jahren seit ihrer<br />
Gründung 1971 hat sich die HSWT ein einmaliges Profil geschaffen: Kaum eine andere Hochschule bietet ein<br />
vergleichbares Fächerspektrum, das sich so klar und konsequent auf die sogenannten grünen Fächer richtet.<br />
Die Studiengänge bieten – singulär<br />
in Bayern – all das, was im<br />
weitesten Sinn mit Natur, Ernährung<br />
und Umwelt zu tun hat. Das Spektrum<br />
reicht von der naturwissenschaftlichen<br />
bis zur künstlerischen<br />
Auseinandersetzung, von HighTech<br />
bis LandArt, vom Molekül über den<br />
Baum bis hin zum Landschaftsraum.<br />
Markenzeichen und Erfolgsrezept<br />
der Hochschule ist eine Ausbildung,<br />
die durch unmittelbaren<br />
Praxisbezug und fundierte wissenschaftliche<br />
Grundlagen ge kennzeichnet<br />
ist. Es ist Teil der Philosophie,<br />
die Studierenden für den<br />
Arbeitsmarkt auszubilden und somit<br />
auch der Nachfrage aus Industrie<br />
und Wirtschaft zu begegnen.<br />
Die Hochschule Weihenstephan-<br />
Triesdorf ist in die beiden Abteilungen<br />
Weihenstephan und Triesdorf<br />
gegliedert, die insgesamt<br />
sieben Fakultäten umfassen. Das<br />
Studienangebot setzt sich zum<br />
Sommer semester 2012 aus 19 Ba -<br />
chelor-Stu diengängen, neun dualen<br />
Studienangeboten, drei <strong>International</strong>en<br />
Masterstudiengängen sowie<br />
sechs Masterstudiengängen, teils in<br />
Kooperation, zusammen. Das<br />
Fächerangebot realisiert dabei ein in<br />
sich geschlossenes fachliches<br />
Cluster, das sich auf wesentliche<br />
Lebensbereiche des Menschen<br />
bezieht. Es beginnt mit der landwirtschaftlichen<br />
Grundstoffproduktion,<br />
schließt die Verarbeitung tierischer<br />
Erzeugnisse ein, deckt relevante Fragen<br />
der Ernährung und Versorgung<br />
ab, berücksichtigt Anforderungen<br />
der Umwelt und reicht bis hin zur<br />
Entwicklung ländlicher und städtischer<br />
Räume. Somit gewährleistet<br />
die Hochschule Weihenstephan-<br />
Triesdorf nunmehr eine Ausbildung<br />
über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
hinweg – vom Acker bis auf<br />
Die HSWT in Zahlen<br />
• 5494 Studierende (1.673 Studienanfänger/<br />
7210 Bewerbungen im WS 2012/13)<br />
• 3715 Studierende in Weihenstephan<br />
• 1779 Studierende in Triesdorf<br />
• 140 Professorinnen und Professoren<br />
• 7 Fakultäten, davon 2 in Triesdorf<br />
• 300 Studierende pro Jahr aus dem Ausland<br />
• 75 Kooperationen mit ausländischen<br />
Hochschulen<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 423
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Die Studiengänge in Triesdorf<br />
##<br />
Agrartechnik<br />
##<br />
Agrartechnik Dual<br />
##<br />
Energiemanagement und<br />
Energietechnik (Master)<br />
##<br />
Ernährung und Versorgungsmanagement<br />
(Bachelor)<br />
##<br />
<strong>International</strong>er Masterstudiengang<br />
Agrarmanagement (Master)<br />
##<br />
Landwirtschaft (Bachelor)<br />
##<br />
Landwirtschaft Dual<br />
##<br />
Lebensmittelmanagement (Bachelor)<br />
##<br />
Lebensmittelmanagement Dual<br />
##<br />
Regionalmanagement (Master)<br />
##<br />
Technologie Erneuerbarer Energien<br />
(Bachelor)<br />
##<br />
Umweltsicherung (Bachelor)<br />
##<br />
<strong>Wasser</strong>technologie (Bachelor)<br />
##<br />
<strong>Wasser</strong>technologie Dual<br />
Die Studiengänge in Weihenstephan<br />
##<br />
Agrarmanagement (Master)<br />
##<br />
Bioprozessinformatik (Bachelor)<br />
##<br />
Bioprozessinformatik Dual<br />
##<br />
Biotechnologie (Bachelor)<br />
##<br />
Biotechnologie/ Bioingenieurwesen<br />
(Master)<br />
##<br />
Brau- und Getränketechnologie<br />
(Bachelor)<br />
##<br />
Brau- und Getränketechnologie Dual<br />
##<br />
Forstingenieurwesen (Bachelor)<br />
##<br />
Gartenbau (Bachelor)<br />
##<br />
Gartenbau Dual<br />
##<br />
<strong>International</strong> Management of Forest<br />
Industries (Master)<br />
##<br />
<strong>International</strong> Master of Landscape<br />
Architecture (Master)<br />
##<br />
Landschaftsarchitektur (Bachelor)<br />
##<br />
Landschaftsbau und -Management<br />
(Bachelor)<br />
##<br />
Landschaftsbau und -Management<br />
Dual<br />
##<br />
Landschaftsbau (Master)<br />
##<br />
Landwirtschaft (Bachelor)<br />
##<br />
Landwirtschaft Dual<br />
##<br />
Lebensmitteltechnologie (Bachelor)<br />
##<br />
Management erneuerbarer Energien<br />
(Bachelor)<br />
##<br />
Nachwachsende Rohstoffe (Master)<br />
##<br />
Nachwachsende Rohstoffe (Bachelor<br />
– ab WS <strong>2013</strong>/14)<br />
##<br />
Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Agrarmarketing und Management<br />
(Bachelor)<br />
Interessierte bewerben sich bitte ab Anfang Mai bis spätestens 15. Juli, am besten online.<br />
Alle wichtigen Informationen dazu stehen im Netz unter www.hswt.de/info/bewerbung<br />
Das bietet die Hochschule<br />
Weihenstephan-Triesdorf<br />
• Ein praxisnahes Studium mit breit gefächertem<br />
Basiswissen, kombiniert mit einer Vertiefung in<br />
Schwerpunkten.<br />
• Einen akademischen Abschluss als „Bachelor<br />
of Engineering“ mit ausgezeichneten Berufsperspektiven,<br />
in nur 7 Semestern Regelstudienzeit.<br />
• Fremdsprachen mit Zertifikat und eine Reihe<br />
anderer sogenannter Softskills.<br />
• Zusatzqualifikationen als Betriebsbeauftragte/r<br />
für Gewässerschutz.<br />
• Auslandssemester an Partnerhochschulen oder<br />
ein Praktikum im Ausland.<br />
den Tisch beziehungsweise vom<br />
Acker bis in die Steckdose.<br />
Via Doppeldiplomstudium, Studien-<br />
und Praktikumsaufenthalten<br />
sowie gelebten Kooperationen mit<br />
75 Bildungseinrichtungen in aller<br />
Welt wird dieser Bildungsauftrag<br />
international erfüllt.<br />
Weitere Informationen:<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,<br />
Fakultät Umweltingenieurwesen,<br />
Steingruberstraße 2,<br />
91746 Weidenbach-Triesdorf,<br />
Tel. (09826) 654-0,<br />
E-Mail: ut@hswt.de,<br />
www.hswt.de/fh/fakultaet/ut.html<br />
Was Studierende mitbringen sollten:<br />
• Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife<br />
oder Fachhochschulreife oder eine entsprechende<br />
berufliche Qualifikation (ohne<br />
schulische Hochschulzugangsberechtigung)<br />
• Lern- und Leistungsbereitschaft<br />
• Motivation und fachliche Neugier<br />
• Teamgeist<br />
Auch die Klärschlammbehandlung, wie hier in den Faultürmen der<br />
Kläranlage Hamburg, ist wesentlicher Bestandteil des Studiums.<br />
© Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
April <strong>2013</strong><br />
424 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell NETZWERK WISSEN<br />
<strong>Abwasser</strong> als Wertstoff<br />
Abschlussexkursion 2012 des Studiengangs <strong>Wasser</strong>technologie<br />
Die erste Abschlussexkursion des Studiengangs <strong>Wasser</strong>technologie seit seiner Einführung führte die Studierenden<br />
vergangenes Jahr unter der fachlichen Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Christ und Prof. Dr.-Ing. Kolb in den<br />
Norden Deutschlands. Die fünftägige Studienfahrt stand im Zeichen des innovativen Umgangs mit der<br />
Ressource <strong>Wasser</strong>.<br />
Erstes Ziel war eine der größten<br />
und modernsten Kläranlagen<br />
Deutschlands: Hamburgs Klärwerk<br />
Köhlbrandhöft. Die Anlage besticht<br />
nicht nur durch ihre Größe von<br />
2,9 Mio. Einwohnerwerten, sondern<br />
vielmehr durch ihr durchdachtes<br />
Energiekonzept und arbeitet seit<br />
2011 energieautark. Den Studierenden<br />
wurde vor Ort verdeutlicht,<br />
durch welche Maßnahmen in den<br />
letzten Jahren dieses Ziel erreicht<br />
werden konnte.<br />
Hamburg <strong>Wasser</strong> stellte den Studierenden<br />
in der Bildungsstätte Gut<br />
Karlshöhe das abwasserwirtschaftliche<br />
Konzept Hamburg Water Cycle<br />
vor. <strong>Abwasser</strong> wird hier nicht als<br />
Abfallprodukt sondern als Wertstoff<br />
betrachtet, aus dem sowohl Energie<br />
als auch Nährstoffe gewonnen werden<br />
können. Ziel ist es, die Stoffkreisläufe<br />
im direkten Wohnumfeld<br />
zu schließen. Dies geschieht durch<br />
die Auftrennung der Stoffströme in<br />
Regen-, Grau- und Schwarzwasser<br />
und deren getrennte Behandlung.<br />
Die Verwirklichung des Ganzen<br />
erlebten die Studierenden direkt in<br />
der Bildungsstätte, die über ein neuartiges<br />
Entwässerungssystem verfügt.<br />
Vakuumtoiletten wie im ICE<br />
sorgen nämlich dafür, dass Fäkalien<br />
nahezu unverdünnt als Schwarzwasser<br />
in einer Biogasanlage zu<br />
Energie und Dünger umgewandelt<br />
werden. Grauwasser, also Waschwasser,<br />
wird über eine Pflanzenkläranlage<br />
gereinigt und das Regenwasser<br />
Versickerungsflächen zugeführt.<br />
Auch das Institut für <strong>Abwasser</strong>wirtschaft<br />
und Gewässerschutz der<br />
Technischen Universität Hamburg-<br />
Harburg beschäftigt sich intensiv<br />
Bei ihrer Abschluss exkursion besichtigten die Studie renden des<br />
Studiengangs <strong>Wasser</strong>technologie unter anderem das Hamburger<br />
Klärwerk Köhlbrandhöft. © Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
mit der Teilstrombehandlung. Institutsleiter<br />
Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl<br />
vermittelte den Studierenden<br />
einen Einblick in die Forschungsaktivitäten<br />
des Instituts. Schwerpunkt<br />
seiner Präsentation war das Konzept<br />
Terra Preta Sanitation (TPS).<br />
Inspiriert von den fruchtbaren,<br />
anthropogenen Böden des Amazonasbeckens,<br />
genannt Terra Preta,<br />
stellt das Konzept einen integrierten<br />
Ansatz zur Lösung einiger der<br />
wichtigsten Probleme der Menschheit<br />
dar, wie schlechte oder fehlende<br />
Sanitäreinrichtungen, Bodenerosion<br />
und Nahrungsmangel. Mit<br />
diesem Thema wird sich auch das<br />
Fachgebiet Siedlungswasserbau der<br />
HSWT in Zukunft intensiver auseinandersetzen.<br />
Unser herzlicher Dank gilt insbesondere<br />
Dr. Franziska Meinzinger,<br />
Niels-Peter Bertram und Arnold<br />
Schäfer von Hamburg <strong>Wasser</strong> sowie<br />
Prof. Dr. Ralf Otterpohl und Dr.<br />
Joachim Behrendt von der TU Hamburg-Harburg.<br />
<br />
Sascha Koch, HSWT<br />
Der Hamburger<br />
Hafen.<br />
© Hochschule<br />
Weihenstephan-<br />
Triesdorf<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 425
NETZWERK WISSEN Aktuell<br />
Bayerischer Energiepreis 2012<br />
Professor Dr.-Ing. Oliver Christ gehört zum Gewinnerteam<br />
Am 18. Oktober 2012 verlieh<br />
Staatsminister Martin Zeil in<br />
Nürnberg den Bayerischen Energiepreis<br />
2012. Insgesamt 167 Unternehmen<br />
und Institutionen hatten<br />
sich darum beworben. In der Kategorie<br />
„Energiekonzepte und Initiativen“<br />
gewann das Projekt „Heizen<br />
mit Wärme aus <strong>Abwasser</strong>“ den<br />
1. Platz. Dem Gewinnerteam, bestehend<br />
aus dem Ingenieurbüro GFM,<br />
der Stadt Straubing und dem<br />
Maschinenausrüster Huber SE,<br />
gehört auch Prof. Dr.-Ing. Oliver<br />
Christ vom Fachgebiet Siedlungswasserbau<br />
der HSWT an.<br />
Professor Christ war Leiter des<br />
Projekts beim Münchner Ingenieurbüro<br />
GFM bevor er an die Hochschule<br />
wechselte. Er hat gemeinsam<br />
mit der Stadt Straubing die Idee<br />
entwickelt und umgesetzt, die im<br />
<strong>Abwasser</strong> enthaltene Wärme einer<br />
energetischen Verwertung zuzuführen.<br />
Dies geschieht durch den Wärmeentzug<br />
aus dem <strong>Abwasser</strong> im<br />
Kanal über einen Wärmetauscher.<br />
Eine Wärmepumpe erhöht das Temperaturniveau<br />
der entzogenen<br />
Wärme und beheizt damit 102<br />
Wohneinheiten im Straubinger<br />
Stadtgebiet. So werden gegenüber<br />
einer konventionellen Brennwert-<br />
Heizung jährlich rund 350 000 kWh<br />
Erdgas eingespart. Diese Technik<br />
gilt als weitaus effizienter als die<br />
Wärmegewinnung über Erdwärme<br />
oder Grundwasser.<br />
Weitere Informationen gibt es unter:<br />
http://bayern-innovativ.de/<br />
energiepreis2012<br />
Exkursion in den zukünftigen Auwald<br />
Externe Lehrveranstaltung am praktischen Beispiel<br />
Im Rahmen des Vorlesungsmoduls <strong>Wasser</strong>recht und Verwaltung versammelten sich am 20. Juni 2012 das<br />
3. und 4. Semester des Studiengangs <strong>Wasser</strong>technologie zur Exkursion: Gemeinsam mit Professor Frank Kolb<br />
und dem Lehrbeauftragten Herrn Dipl.-Ing. Müller vom <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamt Weißenburg-Gunzenhausen<br />
besuchten die Studierenden den Hochbehälter Krottenbach des Zweckverbandes <strong>Wasser</strong>versorgung Fränkischer<br />
Wirtschaftsraum (WFW). Auf der Baustelle der Westtangente in Weißenburg sowie an dem Renaturierungsprojekt<br />
veranstalteten sie eine externe Lehrveranstaltung an der mittleren Altmühl. Der Student<br />
Tobias Harloff berichtet.<br />
Das <strong>Wasser</strong> des Hochbehälters<br />
stammt aus 12 m Tiefe und je<br />
sechs 35 m langen horizontalen Filtersträngen<br />
und ist nicht belastet.<br />
Es kann mit geringen Aufbereitungsaufwand<br />
(Belüftung und<br />
Studieren in freier Natur: Studierende besichtigen Renaturierungsprojekte an der Altmühl.<br />
© Tobias Harloff<br />
Quarzsandfiltration) mit symmetrischen<br />
doppelgelagerten Pumpen<br />
über zwei Hochbehälter nach<br />
Krottenbach gepumpt werden. Der<br />
WFW besitzt die Bewilligung,<br />
63 m³/s zu fördern, wobei nur die<br />
Hälfte der Förderleistung beansprucht<br />
wird, da der durchschnittliche<br />
<strong>Wasser</strong>verbrauch seit 1973<br />
rückläufig ist.<br />
Nach einer Führung durch die<br />
Anlage und einem Blick in den<br />
60 000 m³ fassenden Hochbehälter<br />
wurde noch zu einer Diskussion<br />
geladen. Dabei sprachen wir über<br />
die allgemeinen Probleme der <strong>Wasser</strong>versorger,<br />
wie zum Beispiel den<br />
Privatisierungswillen der EU oder<br />
das Verhalten gegenüber den Landwirten,<br />
die in den <strong>Wasser</strong>schutzzonen<br />
ihrer Äcker bestellen.<br />
April <strong>2013</strong><br />
426 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell NETZWERK WISSEN<br />
Nach einer kurzen Mittagspause<br />
betraten wir die Baustelle der<br />
Weißenburger Westtangente. Dort<br />
wurden die wasserrechtlichen Be -<br />
lange thematisiert, die bei dem Bau<br />
dieser Straße greifen. Zu beachten<br />
ist, dass die Tangente über den<br />
Fluss Schwä bische Rezat muss, ein<br />
Überschwemmungsgebiet durchquert<br />
wird, drei Regenrückhaltebecken<br />
mit angeschlossenen Niederschlagswasserbehandlungsanlagen,<br />
die nicht im Überschwemmungsgebiet<br />
liegen dürfen, gebaut<br />
werden müssen und für die Bauphase<br />
der Grundwasserspiegel<br />
abgesenkt werden muss.<br />
Die schwäbische Rezat muss<br />
während der Bauphase für ein HQ1<br />
durchgängig sein und die spätere<br />
Brücke, die über den Fluss reicht,<br />
wird so ausgelegt, dass der Hochwasserabfluss<br />
nicht nachteilig<br />
beeinflusst wird. Die Regenrückhaltebecken<br />
dürfen nicht im Überschwemmungsgebiet<br />
liegen und<br />
dort dürfen auch keine Baustoffe<br />
gelagert werden, da dies ein wasserwirtschaftlich<br />
sensibler Bereich<br />
ist. Außerdem müssen funktionsgleiche<br />
Reten tionsräume für die<br />
verlorengegangenen Überschwemmungsgebiete<br />
geschaffen werden.<br />
Am Ende brachte uns Herr Müller<br />
nochmal anhand der Renaturierung<br />
der mittleren Altmühl das<br />
Planfeststellungsverfahren näher.<br />
Vor Ort zeigte er uns, wie ein solches<br />
Verfahren abzulaufen hat und<br />
welche wasserbaulichen Maßnahmen<br />
an der Altmühl vorgenommen<br />
wurden. Noch vorhandene Altarme<br />
wurden wieder an das Gewässer<br />
angeschlossen und einzelne Bereiche<br />
so angelegt, dass in einigen<br />
Jahren ein Auwald entstehen kann.<br />
Tobias Harloff<br />
Der Hochbehälter Krottenbach,<br />
mit einem Füllvolumen von<br />
60 000 m³: Mit drei Horizontalfilterbrunnen<br />
in der<br />
Lechmündung werden circa<br />
1,3 Mio. Menschen in acht<br />
fränkischen Landkreisen im<br />
Großraum Nürnberg über eine<br />
100 km lange Leitung und dem<br />
Hochbehälter Krottenbach mit<br />
Trinkwasser versorgt.<br />
© Tobias Harloff ▶<br />
Die Altmühl. © Norbert Leipold/Pixelio<br />
Der Triesdorfer Umwelttag 2012<br />
Den Triesdorfer Umwelttag 2012<br />
nutzten viele Fachleute als<br />
Diskussionsplattform zu den Themen<br />
Trinkwasserversorgung und<br />
Prozesswasserbehandlung. Dabei<br />
zeigte sich, wie wichtig die Zusammenarbeit<br />
zwischen Landwirten<br />
und <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
ist und wie bestimmte Stoffgruppen<br />
durch die richtige Auswahl<br />
von Zwischenfruchtfolgen phytogen<br />
gebunden werden können.<br />
Die Rohwasseraufbereitung<br />
sollte im Sinne des Verbrauchers mit<br />
optimierten Verfahren erfolgen, die<br />
ein stabiles Reinigungsergebnis mit<br />
minimalen Aufbereitungskosten<br />
ermöglichen. Durch die Novellierung<br />
der TrinkwV ist erstmals verbindlich<br />
ein Grenzwert für Uran<br />
festgelegt worden. Es konnte dargelegt<br />
werden, wie die nierenschädigende<br />
Wirkung aufgrund der chemischen<br />
Toxizität von Uran mithilfe<br />
der richtigen Verfahrenswahl vollständig<br />
aus dem Rohwasser beseitigt<br />
werden kann. Ein interessanter<br />
Einblick wurde auch in die notwendigen<br />
Hygienevorschriften und<br />
Rehabilitationsverfahren für bestehende<br />
Rohrnetze gegeben.<br />
Die regen und zum Teil kontroversen<br />
Diskussionen am Umwelttag<br />
zeigten, wie wichtig die Entscheidung<br />
der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf<br />
zur Einführung des<br />
Die Themen Trinkwasserversorgung<br />
und Prozesswasserbehandlung<br />
standen im Mittelpunkt<br />
des Triesdorfer Umwelttags<br />
2012. © Kathrin Frischemeyer/Pixelio ▶<br />
Studiengangs<br />
gewesen ist.<br />
<strong>Wasser</strong>technologie<br />
Weitere Informationen:<br />
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf,<br />
Fakultät Umweltingenieurwesen,<br />
Steingruberstraße 2, 91746 Weidenbach-Triesdorf,<br />
Tel. (098 6) 654-0, E-Mail: ut@hswt.de,<br />
www.hswt.de/fh/fakultaet/ut.html<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 427
NETZWERK WISSEN Dissertation<br />
Stickstoffelimination aus Schlammwasser<br />
Kurzfassung der Dissertation<br />
Von Tobias Morck<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Institut für <strong>Wasser</strong> und Gewässerentwicklung (IWG)<br />
Referent: em. Prof. Dr.-Ing. E.h. Hermann H. Hahn, Ph.D., Institut für <strong>Wasser</strong> und Gewässerentwicklung,<br />
Bereich Siedlungswasserwirtschaft und <strong>Wasser</strong>gütewirtschaft, Karlsruher Institut für Technologie<br />
Korreferent: Prof. Dr. rer. nat. habil. Josef Winter, Institut für Ingenieurbiologie und Biotechnologie des<br />
<strong>Abwasser</strong>s<br />
Die stoffverändernden Prozessschritte<br />
der Schlammbehandlung<br />
bewirken umfangreiche Nährstofffreisetzungen.<br />
In einem mehrstufigen<br />
Abbauprozess werden<br />
während der Schlammstabili sierung<br />
bis zu 50 % des organischen Stickstoffs<br />
als Ammonium freigesetzt.<br />
Die Rückführung der Schlammwässer<br />
in den Hauptstrom der Kläranlage<br />
bewirkt eine Stickstoffrückbelastung,<br />
die etwa 1,5 g N/(EW d)<br />
bzw. 15–25 % bezogen auf den<br />
Gesamtstickstoff im Zulauf zur biologischen<br />
Stufe beträgt. So entstehen<br />
ungünstige Auswirkungen<br />
auf den Betriebsmittelbedarf, den<br />
Schlammanfall und die Kreislaufführung.<br />
Aus verfahrenstechnischen aber<br />
auch wirtschaftlichen Gründen<br />
schätzen Betreiber von weitgehend<br />
ausgelasteten Kläranlagen eine<br />
separate Behandlung der Schlammwässer<br />
im Teilstrom vermehrt als<br />
sinnvolle Alternative zu einer Anlagenerweiterung<br />
bzw. einer Zugabe<br />
externer Kohlenstoffträger und/<br />
oder erhöhten Kreislaufführung ein.<br />
In den letzten zehn bis 20 Jahren<br />
hat die getrennte Schlammwasserbehandlung<br />
zur Entlastung der<br />
Belebungsstufe eine breite Be -<br />
deutung in der Praxis erfahren.<br />
Eine großtechnische Umsetzung<br />
erfolgt mit teils unterschiedlichen<br />
Erfolgen in Prozessvarianten der<br />
biologischen und physikalischen<br />
Schlammwasserbehandlung. Die<br />
biologischen Verfahren haben<br />
gemein, dass Ammonium-Stickstoff<br />
zu molekularem Stickstoff oxidiert<br />
wird, der dann zu großen Teilen als<br />
Luftstickstoff in die Atmosphäre<br />
entweicht. Für eine zielgerichtete<br />
Rückgewinnung steht dieser Stickstoff<br />
somit nicht zur Verfügung. Bei<br />
der Schlammwasserbehandlung<br />
wird eine Stickstoffrückgewinnung<br />
nur in den Luft- und Dampfstrippanlagen<br />
zur physikalischen Ammoniumausschleusung<br />
erreicht, wobei<br />
teilweise sehr hohe Energie- und<br />
Betriebsmittelbedarfe anfallen. Vor<br />
diesem Hintergrund stellen vor<br />
allem neuartige Verfahren, die<br />
neben einer Stickstoffentfernung<br />
auch eine Rückgewinnung des<br />
Stickstoffs bewirken, eine wesentliche<br />
Fortentwicklung der separaten<br />
Schlammwasserbehandlung dar.<br />
Zu diesem Thema hat Tobias<br />
Morck am Institut für <strong>Wasser</strong> und<br />
Gewässerentwicklung (IWG) des<br />
Karlsruher Instituts für Technologie<br />
(KIT) seine Dissertation „Stickstoffelimination<br />
aus Schlammwasser<br />
mittels Ionenaustausch und Elektrodialyse“<br />
angefertigt. Im Rahmen<br />
dieser Arbeit wird eine neuartige<br />
Verfahrenstechnik zur Stickstoffreduktion<br />
im Teilstrom erprobt, um<br />
das Rückgewinnungspotenzial von<br />
Stickstoff aus Schlammwasser zu<br />
nutzen. Die Verfahrenstechnik<br />
besteht aus einer Hybridlösung aus<br />
Ionenaustausch und Elektrodialyse.<br />
In einem ersten Schritt werden<br />
die Ammoniumionen zunächst von<br />
einem natürlichen Zeolith der<br />
Kombination Phillipsit/Chabasit<br />
(PC-Zeolith) sorbiert. Nach Erreichen<br />
der Aufnahmekapazität wird<br />
der Austauscher im elektrischen<br />
Feld elektrodialytisch regeneriert.<br />
Die rückgetauschten Ammoniumionen<br />
werden als Ammoniumsulfat<br />
in einer Konzentratlösung angereichert.<br />
Die Untersuchungen befassen<br />
sich zunächst mit der detaillierten<br />
Beschreibung des Sorptionsverhaltens<br />
von Ammonium an PC-Zeolith.<br />
Im Einzelstoffsystem werden<br />
nahezu alle möglichen Austauschplätze<br />
mit Ammonium belegt. Die<br />
ermittelten maximalen Beladungen<br />
mit Ammonium betragen dabei<br />
150–160 meq/100 g. Mithilfe einer<br />
dimensionslosen Isothermenanpassung<br />
nach Langmuir konnte nachgewiesen<br />
werden, dass ein für die<br />
Sorption günstiges Gleichgewicht<br />
vorliegt. In Anwesenheit von Konkurrenzkationen<br />
erfährt Ammonium<br />
durch Kalium eine stärkere<br />
Konkurrenz als durch Natrium, Calcium<br />
und Magnesium. Zusätzlich<br />
zeigt die Bestimmung pH-abhängiger<br />
Beladungswerte von Ammonium<br />
an PC-Zeolith, dass die Ionenaustauschreaktion<br />
bevorzugt im<br />
neutralen pH-Wertbereich abläuft.<br />
Mit zunehmender Komplexität<br />
der <strong>Abwasser</strong>zusammensetzung<br />
verändert sich das Sorptionsverhalten<br />
von Ammonium an PC-Zeolith.<br />
Im Mehrstoffsystem Schlammwasser<br />
ist mit steigender Kationenstärke<br />
in der flüssigen Phase ein<br />
Rückgang der Ammoniumaufnahme<br />
von PC-Zeolith zu beobachten.<br />
Mit einer Partikelgrößenfraktion<br />
< 63 µm werden Beladungswerte<br />
von 76,2–87,4 meq/100 g<br />
erzielt.<br />
April <strong>2013</strong><br />
428 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Dissertation NETZWERK WISSEN<br />
Bei der Sorption im Festbett<br />
kann für das Durchbruchsverhalten<br />
eine Abhängigkeit bezüglich der<br />
Sorbenskorngröße und des Volumenstroms<br />
nachgewiesen werden.<br />
Im Festbett wird mit kleinerem Partikeldurchmesser<br />
bzw. geringerem<br />
Volumenstrom eine höhere Belegung<br />
mit Ammonium erzielt. Im<br />
Verlauf des Filterexperiments mit<br />
filtriertem Schlammwasser wird<br />
beobachtet, dass zunächst sorbierte<br />
Kaliumkationen durch Ammoniumkationen<br />
verdrängt werden. Ammonium<br />
kann dadurch aufgrund seines<br />
äquivalenten Überschusses als das<br />
von PC-Zeolith bevorzugtere Ion<br />
identifiziert werden. Somit kann mit<br />
dem verwendeten Zeolith der Kombination<br />
Phillipsit/Chabasit eine<br />
effektive und selektive Elimination<br />
des Ammoniums aus der betrachteten<br />
<strong>Abwasser</strong>matrix Schlammwasser<br />
erreicht werden.<br />
Bei der elektrodialytischen Regeneration<br />
erfolgt die Regenerierung<br />
des PC-Zeolithen durch Ionenaustausch<br />
im elektrischen Feld. In einem<br />
modifizierten Elektrodialysemodul<br />
wird die elektrodialytische Regeneration<br />
in diskontinuierlicher Be -<br />
triebsweise durchgeführt. Der Transport<br />
des elektrischen Stroms erfolgt<br />
durch die feuchte Schüttung in der<br />
Ionenaustauscherkammer. Dabei<br />
können verschiedene Einflussfaktoren<br />
auf den Regenerationserfolg<br />
ausgemacht werden: (I) Eine höhere<br />
Stromdichte führt zu höheren<br />
Natriumüberschüssen in der Flüssigphase<br />
der Ionenaustauscherkammer.<br />
Damit steigt der Regenerationsgrad.<br />
(II) Befinden sich kleinere Sorbenskörner<br />
in der Ionenaustauscherkammer,<br />
steigt die Anfangsbeladung zu<br />
Beginn der elektrodialytischen Regeneration.<br />
Mit der Anfangsbeladung<br />
steigt die überführte Masse an<br />
Ammonium in den Konzentratkreislauf;<br />
zusätzlich sinkt der spezifische<br />
Energiebedarf. (III) Über das<br />
Schlammwasser werden neben<br />
Ammonium weitere Kationen in das<br />
System eingebracht. Dadurch steigt<br />
der Regenerationsgrad etwas langsamer<br />
und die erzielten Stromausbeuten<br />
sind etwas geringer.<br />
Die im halbtechnischen Versuch<br />
produzierte Ammoniumsulfatlösung<br />
könnte einer stofflichen Verwertung<br />
zugeführt werden. Nach<br />
den Vorgaben der Düngemittelverordnung<br />
würde die Produktlösung<br />
eine Deklaration als Bodenhilfsstoff<br />
erhalten. Eine Kennzeichnungspflicht<br />
für Nebenbestandteile fällt<br />
nicht an. Im Rahmen der erzielten<br />
Verfahrensperformance wird damit<br />
eine abwasserfreie Regenerationstechnik<br />
realisiert.<br />
Stickstoffelimination aus Schlammwasser mittels<br />
Ionenaustausch und Elektrodialyse,<br />
Dissertation von Tobias Morck.<br />
Erschienen als Band 140 der Schriftenreihe SWW,<br />
Institut für <strong>Wasser</strong> und Gewässerentwicklung,<br />
Bereich Siedlungswasserwirtschaft und<br />
<strong>Wasser</strong>gütewirtschaft, Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT), ISBN: 978-3-9813069-3-4,<br />
Tel. (0721) 608-42457, Fax (0721) 607-44729,<br />
E-Mail: irmtraud.kaupa@kit.edu<br />
INTERNATIONAL VDI CONFERENCE <strong>2013</strong><br />
SEWAGE SLUDGE TREATMENT<br />
Renown speakers will present their results on the following topics:<br />
• Current developments in sewage sludge treatment across Europe<br />
• European framework, sewage sludge potentials and agricultural usage<br />
• Overview on conditioning, dewatering and drying technologies<br />
• Efcient energy recovery from sewage sludge<br />
• Phosphorus recovery from waste water, sludge and ashes<br />
OFFICIAL PARTNERS<br />
Date and venue:<br />
June 18–19, <strong>2013</strong><br />
Strasbourg, France<br />
Chairman:<br />
Prof. Reiner Numrich, University of<br />
Paderborn, Germany<br />
An event organized by VDI Wissensforum GmbH<br />
www.vdi.de/sewagesludge<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 429
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
<strong>Wasser</strong>menge in Deutschland stabil<br />
Die erneuerbaren <strong>Wasser</strong>vorräte in Deutschland haben sich in den letzten sechs Jahrzehnten kaum verändert.<br />
Dies zeigt ein Vergleich der langjährigen Beobachtungsreihen, wobei sich die Jahre 2002 als besonders wasserreich<br />
und 2003 als wasserarm erwiesen.<br />
Zeitraum 1990–2010 der Größe<br />
nach, so wird die besondere Stellung<br />
des wasserreichen Hochwasserjahres<br />
2002 (Elbe- und Donauhochwasser<br />
im August 2002, Rheinhochwasser<br />
Januar/Februar und<br />
Dezember 2002) und des Trockenjahres<br />
2003 deutlich. Die erneuerbaren<br />
<strong>Wasser</strong>ressourcen des Jahres<br />
2010 entsprechen dem vieljährigen<br />
Durchschnittswert. In der Periode<br />
2001–2010 wurde dieser Durchschnittswert<br />
in sechs von zehn Jahren<br />
nicht erreicht.<br />
Kontakt:<br />
Peter Krahe,<br />
Bundesanstalt für Gewässerkunde,<br />
Am Mainzer Tor 1, D-56068 Koblenz,<br />
Tel. (0261) 1306 5234,<br />
Fax (0261) 1306 5611,<br />
E-Mail: krahe@bafg.de, www.bafg.de<br />
Die erneuerbaren <strong>Wasser</strong>vorräte<br />
bilden sich innerhalb des natürlichen<br />
<strong>Wasser</strong>kreislaufs über dem<br />
Bundesgebiet, hinzu kommen die<br />
Zuflüsse aus den ausländischen<br />
Flussgebietsanteilen. In der Bilanz<br />
werden die Niederschlags- und<br />
Zuflussdaten auf der einen Seite<br />
den Verdunstungs-, Verbrauchsund<br />
Abflussdaten auf der anderen<br />
Seite gegenübergestellt.<br />
Bereits im Rahmen der Arbeiten<br />
zum „Hydrologischen Atlas von<br />
Deutschland“ erfolgte eine systematische<br />
Erhebung der <strong>Wasser</strong>vorräte<br />
für die dreißigjährige Periode 1961–<br />
1990 durch die BfG. Diese sogenannte<br />
Standardnormalperiode wird<br />
von der Weltorganisation für Meteorologie<br />
(WMO) für Vergleichszwecke<br />
empfohlen. Für die Jahre ab 1990<br />
werden die jährlich erneuerbaren<br />
<strong>Wasser</strong>ressourcen von der BfG mit<br />
einer erweiterten Methode ermittelt.<br />
Die Summe der Zuflüsse aus den<br />
ausländischen Flussgebietsanteilen<br />
der Stromgebiete von Donau, Rhein<br />
und Elbe erreichten zusammen mit<br />
den innerhalb des Bundesgebiets<br />
gebildeten <strong>Wasser</strong>vorräten in der<br />
Standardnormalperiode den höchsten<br />
Wert (188 Mrd. m³/a). Davon<br />
wurden 62 % auf dem Gebiet<br />
Deutschlands gebildet (interner<br />
<strong>Wasser</strong>vorrat), 38 % strömten aus<br />
dem Ausland zu (externer <strong>Wasser</strong>vorrat).<br />
Die <strong>Wasser</strong>vorräte in den<br />
dreißigjährigen Perioden 1951–<br />
1980 bzw. 1971–2000 lagen im Vergleich<br />
zur Standardnormalperiode<br />
auf einem leicht niedrigeren Niveau<br />
(~ –3 %). Der Wert der aktuellen<br />
Normalperiode 1981–2010 entspricht<br />
mit 184 Mrd. m³/a nahezu<br />
dem Mittel des gesamten Zeitraumes<br />
1951–2010 (183 Mrd. m³/a).<br />
Ordnet man die jährlichen<br />
erneuerbaren <strong>Wasser</strong>vorräte für den<br />
April <strong>2013</strong><br />
430 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Oldenburger Rohrleitungsforum im Zeichen<br />
des Klimawandels<br />
Unsere Infrastruktur scheint gerüstet<br />
Es war die mittlerweile 27. Neuauflage<br />
des Oldenburger Rohrleitungsforums<br />
und es war so, wie<br />
es immer war: interessant, kurzweilig,<br />
spannend, aufregend, traditionsgeladen<br />
und – zumindest für<br />
die Teilnehmer, Aussteller und Besucher<br />
– perfekt und mit norddeutschem<br />
Charme organisiert. Und hieran<br />
hat mit Sicherheit nicht nur das<br />
köstlich schmeckende Gemüse aus<br />
der Familie der Kreuzblütengewächse<br />
seinen Anteil, das am ersten<br />
Abend des zweitägigen Fachforums<br />
auf dem legendären „Ollnburger<br />
Gröönkohlabend“ in der Kongresshalle<br />
der Weser-Ems-Halle serviert<br />
wurde: Das, was das iro-Team in<br />
jedem Jahr Anfang Februar auf dem<br />
Gelände und in den Räumen der<br />
Fachhochschule in Oldenburg an<br />
der Ofener Straße auf die Beine<br />
stellt, ist der Tradition der Kultveranstaltung<br />
würdig. Das war auch die<br />
einhellige Meinung der Festredner<br />
bei der Eröffnung, die die Arbeit von<br />
Mitarbeitern und studentischen<br />
Hilfskräften mehrfach lobten. Der<br />
Rest war dann praktisch ein Selbstläufer:<br />
Rohrleitungen im Zeichen<br />
des Klimawandels lautete das Motto<br />
der diesjährigen Veranstaltung.<br />
Über die verschiedenen Facetten<br />
dieser spannungsreichen Thematik<br />
konnten sich die Teilnehmer am<br />
Oldenburger Rohrleitungsforum in<br />
sechs parallelen Vortragsreihen und<br />
auf der begleitenden Fachausstellung<br />
umfassend informieren. Insgesamt<br />
nahmen rund 3000 Personen<br />
und 330 Aussteller am Forum teil.<br />
Was hat der Klimawandel für<br />
Auswirkungen auf unsere unterirdische<br />
Infrastruktur, insbesondere<br />
die Rohrleitungen? Mit dieser und<br />
anderen Fragestellungen haben<br />
sich Referenten, Moderatoren und<br />
Zuhörer auf dem Forum ausführlich<br />
auseinandergesetzt. Und das mit<br />
Oldenburgs Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerd Schwandner, der Präsident<br />
der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth,<br />
Dr. habil. Elmar Schreiber und Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener,<br />
Vorstandsmitglied des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule<br />
Oldenburg e.V. und Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg<br />
bei der Forumseröffnung (v.li.). Alle Abbildungen: © iro<br />
Erfolg: Wenn auch nicht alle Fragen<br />
abschließend geklärt werden konnten,<br />
so gab es doch erste Antworten<br />
und interessante Impulse. Wie in<br />
jedem Jahr wurde viel diskutiert<br />
und gefachsimpelt – in den Vortragsblöcken,<br />
auf der Pressekonferenz,<br />
bei der Diskussion im Cafe, auf<br />
den Gängen der Fachhochschule<br />
und den Ständen der ausstellenden<br />
▶▶<br />
Was hat der Klimawandel für Auswirkungen auf unsere unterirdische Infrastruktur,<br />
ins besondere die Rohrleitungen? Mit dieser und anderen Fragestellungen haben sich<br />
Gastredner, Referenten, Moderatoren und Zuhörer auf dem Forum ausführlich<br />
auseinandergesetzt.<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 431
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Jeder m 2 Ausstellungsfläche<br />
ausgenutzt:<br />
Dichtes<br />
Gedränge<br />
herrschte wie<br />
in jedem Jahr<br />
auf den Fluren<br />
der Fachhochschule<br />
…<br />
... ebenso wie auf dem Freigelände.<br />
Unternehmen und Verbände. Auch<br />
das macht den Reiz der Oldenburger<br />
Veranstaltung aus, macht sie<br />
spannend und sorgt für ihren einzigartigen<br />
Charakter – und das seit<br />
nunmehr 27 Jahren. Das hob auch<br />
der Präsident der Jade Hochschule<br />
Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth,<br />
Dr. habil. Elmar Schreiber, in seiner<br />
Ansprache im Rahmen der von<br />
Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener,<br />
Vorstandsmitglied des Instituts für<br />
Rohrleitungsbau an der Fachhochschule<br />
Oldenburg e.V. und Ge -<br />
schäftsführer der iro GmbH Oldenburg,<br />
moderierten Eröffnungsveranstaltung<br />
hervor.<br />
Einzigartige Veranstaltung<br />
Er warf einen Blick zurück auf die<br />
Entwicklung des Fachforums, das<br />
im Januar 1987 ins Leben gerufen<br />
wurde. In einem Hörsaal der Fachhochschule<br />
Oldenburg gab es<br />
damals zwei Tage lang Vorträge<br />
zum Thema „Kunststoffrohre im<br />
Bauwesen“. „12 Referenten und<br />
10 Fachfirmen bildeten den Rahmen<br />
der Veranstaltung, zu der rund<br />
100 Teilnehmer kamen“, berichtete<br />
Schreiber. Im nächsten Jahr sollte<br />
sich die Teilnehmerzahl schon verdoppeln,<br />
nach nur 10 Jahren hatte<br />
sich die Anzahl der Beteiligten am<br />
Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
verzehnfacht. Und heute? „Sowohl<br />
die Reputation und Anzahl der Referenten<br />
als auch die Zahl der ausstellenden<br />
Firmen und der Teilnehmer<br />
aus dem In- und Ausland sind Beleg<br />
dafür, welchen Stellenwert das<br />
Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
heute genießt“, so der Redner weiter,<br />
der dem Veranstalter bescheinigte,<br />
den Wert und die Bedeutung<br />
der unterirdischen Infrastruktur<br />
erkannt zu haben. Das habe maßgeblich<br />
dazu beigetragen, dass sich<br />
diese einzigartige Plattform für die<br />
Kommunikation von Wissenschaft,<br />
Wirtschaft, Industrie und Handwerk<br />
entwickeln konnte.<br />
Zukunftsfähige Lösungen<br />
Nach den Grußworten von Hochschule,<br />
Politik und Verbänden – zu<br />
den Rednern zählten neben Dr.<br />
Schreiber und dem Oldenburger<br />
Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerd<br />
Schwandner die Präsidentin des<br />
Rohrleitungsbauverbandes e. V.<br />
Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer<br />
sowie Dr. Friedrich Hetzel, Abteilungsleiter<br />
<strong>Wasser</strong>- und Abfallwirtschaft<br />
der DWA e. V. – machten Dr.<br />
Heinrich Ries vom Climate Service<br />
Center Hamburg und Dr. Christian<br />
Jacobs vom Niedersächsischen<br />
Ministerium für Umwelt, Energie<br />
und Klimaschutz in Hannover deutlich,<br />
dass der Klimawandel durchaus<br />
Einfluss auf unsere unterirdische<br />
Infrastruktur hat. Während Ries die<br />
neuesten Klimaprognosen für<br />
Deutschland und Europa vorstellte,<br />
ging Jacobs in seinem Vortrag auf<br />
niedersächsische Strategien für die<br />
Anpassung an den Klimawandel<br />
ein. Das Wetter schlägt zunehmend<br />
Kapriolen, auch in unseren Breiten.<br />
Jahreszeiten scheinen sich zu verschieben:<br />
Im Winter scheint die<br />
Sonne und im Sommer ist es oft<br />
kühl und regnerisch – so zumindest<br />
die individuelle Wahrnehmung vieler<br />
Menschen. Und wenn es regnet,<br />
dann handelt es sich oft um die viel<br />
zitierte Sintflut, wobei Fachleute<br />
von Starkregenereignissen sprechen.<br />
Hieraus ergeben sich Folgen<br />
für die Planung, den Bau, den<br />
Betrieb oder die Sanierung von<br />
Rohrleitungen. Dass sich die Industrie,<br />
aber insbesondere auch Kommunen<br />
und Netzbetreiber hierauf<br />
eingestellt haben und vielfach<br />
schon zukunftsweisende Konzepte<br />
und Lösungen in den Schubladen<br />
haben, gehörte auch zu den positiven<br />
Botschaften in Oldenburg.<br />
Bekannte Institutionen wie HAM-<br />
BURG WASSER, die hanse<strong>Wasser</strong><br />
Bremen GmbH oder auch der<br />
OOWV Oldenburgisch-Ostfrie sische<br />
April <strong>2013</strong><br />
432 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
<strong>Wasser</strong>verband stehen dabei stellvertretend<br />
für viele andere Netzbetreiber,<br />
die sich seit Jahren den<br />
Herausforderungen stellen. Bei der<br />
Umsetzung aktueller Projekte setzen<br />
sie dabei auf moderne Technologien,<br />
gleichzeitig aber auch auf<br />
eine offene Kommunikation, mit der<br />
die betroffenen Bürger umfassend<br />
aufgeklärt und informiert werden.<br />
Dauerhafte Diskussion<br />
„Das ist mit Sicherheit ein guter<br />
Ansatz“, meint auch Hausherr Thomas<br />
Wegener, für den das Thema<br />
allerdings bei Weitem noch nicht<br />
abgeschlossen ist. „Aus dem Klimawandel,<br />
der unmittelbar Einfluss auf<br />
Parameter wie Temperaturen, Niederschläge<br />
oder Sonnenscheindauer<br />
hat, ergeben sich erhebliche<br />
Folgen für die unterirdische Infrastruktur,<br />
die für die <strong>Wasser</strong>- und<br />
Energieversorgung sowie die Regenund<br />
Schmutzwasserbesei tigung<br />
verantwortlich ist“, sieht sich Wegener<br />
im Schulterschluss mit den Teilnehmern<br />
am Oldenburger Rohrleitungsforum.<br />
Dass es sich hierbei<br />
nicht um einen momen tanen,<br />
zeitlich begrenzten Prozess handelt,<br />
sondern um eine dynamische Entwicklung,<br />
aus der noch jede Menge<br />
Arbeit für die Netzbetreiber erwachsen<br />
wird, macht die Angelegenheit<br />
nur umso spannender. Deshalb<br />
werden sich auch weiterhin Fragen<br />
ergeben. Und mögliche Antworten<br />
– mit Sicherheit auf dem 28. Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum im<br />
nächsten Jahr.<br />
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<strong>Wasser</strong>-<br />
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April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 433
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Qualität im Fokus<br />
8. Erfahrungsaustausch der Auftraggeber und Auftragnehmer in Baden-Württemberg<br />
Am 29. Januar <strong>2013</strong> fand in<br />
Baden-Württemberg der 8. Er -<br />
fahrungsaustausch der Fachkollegen<br />
aus Entwässerungsbetrieben,<br />
Ingenieurbüros sowie Bauunternehmen<br />
mit RAL-Gütezeichen<br />
Kanalbau statt. Bei der Veranstaltung<br />
im Stuttgarter Haus der Wirtschaft<br />
lag der Fokus auf dem Austausch<br />
zur Qualität bei „Herstellung<br />
und Instandhaltung von <strong>Abwasser</strong>leitungen<br />
und -kanälen“. Maßnahmen<br />
zur fachgerechten Bauausführung<br />
und Fehlervermeidung standen<br />
im Mittelpunkt der Berichte der<br />
vom RAL-Güteausschuss beauftragten<br />
Prüfingenieure.<br />
Gelegenheit zum Austausch<br />
Mit der RAL-Gütesicherung verfolgen<br />
die Mitglieder der Gütegemeinschaft<br />
das gemeinsame Ziel, Qualitätsstandards<br />
bei Planung, Ausschreibung,<br />
Bau und Sanierung von<br />
<strong>Abwasser</strong>leitungen und -kanälen zu<br />
verbessern. Zu diesem Zweck wurde<br />
die Gütegemeinschaft gemeinsam<br />
von Auftraggebern und Auftragnehmern<br />
gegründet. Zur Praxis der<br />
Vergabe und Bauausführung bietet<br />
die Gütegemeinschaft seit Jahren<br />
regelmäßige Erfahrungsaustausche<br />
an. Einerseits als Diskussionsforen<br />
für die stetige Weiterentwicklung<br />
der Gütesicherung im Sinne der<br />
Gut besucht: Entscheidungsträger und Bauüberwacher<br />
aus Tiefbauämtern und aus Bauunternehmen<br />
mit RAL-Gütezeichen Kanalbau trafen sich im „Haus<br />
der Wirtschaft“ zum Erfahrungsaustausch.<br />
Referenten im Haus der Wirtschaft: Dr.-Ing. Marco Künster (Geschäftsführer<br />
Güteschutz Kanalbau), Dipl.-Ing. Andreas Keck und Dipl.-Ing.<br />
Dieter Walter (vom RAL-Güteausschuss beauftragte Prüfingenieure).<br />
Mitglieder und andererseits als<br />
Plattform für den kontinuierlichen<br />
Austausch der Beteiligten zum<br />
Thema „Qualität und Qualifikation“.<br />
Schwerpunkt des Programms ist der<br />
Austausch von Erfahrungen zur<br />
fachgerechten Bauausführung und<br />
Fehlervermeidung.<br />
Qualität und Funktion von<br />
<strong>Abwasser</strong>leitungen und -kanälen<br />
werden bestimmt durch die Bauausführung<br />
auf Grundlage einer<br />
fachgerechten Ausschreibung und<br />
Bauüberwachung. Ausführende<br />
Unternehmen belegen ihre Qualifikation<br />
mit einem Gütezeichen zu<br />
einer oder mehreren Beurteilungsgruppen<br />
in den Bereichen Offener<br />
Kanalbau (AK3, AK2, AK1), Vortrieb<br />
(VP, VM, VMD, VO, VOD), Sanierung<br />
(S), Inspektion (I), Reinigung (R) und<br />
Dichtheitsprüfung (D). Firmen, die<br />
diesen Nachweis führen, erfüllen<br />
die von Auftraggebern, Ingenieurbüros<br />
und Auftragnehmern ge -<br />
meinsam definierten Anforderungen<br />
an die Bieter-Qualifikation „RAL-<br />
GZ 961“. In der Veranstaltung in<br />
Stuttgart wurden strukturiert nach<br />
Ausführungsbereichen regional<br />
wichtige Themen von den Referenten<br />
der Gütegemeinschaft angesprochen;<br />
dabei hatten die Teilnehmer<br />
Gelegenheit, sich bei für sie<br />
besonders wichtigen Themen in die<br />
Diskussion einzuschalten.<br />
Win-win-Situation<br />
Das Ziel, die Qualität zu verbessern,<br />
verfolgt die Gütegemeinschaft ne -<br />
ben der Gütesicherung durch technische<br />
Information und Förderung<br />
des Austausches zwischen den<br />
Beteiligten, etwa mit der Organisation<br />
von Veranstaltungen wie der in<br />
Stuttgart. Insbesondere haben die<br />
Veranstaltungen den Anspruch, die<br />
Diskussion zwischen Auftraggebern,<br />
Planern und Auftraggebern<br />
zum Thema Qualität und Qualifikation<br />
in Gang zu halten. Gleichzeitig<br />
werden die Mitglieder der Gütegemeinschaft<br />
über die Aktivitäten der<br />
Gütegemeinschaft informiert und<br />
Anregungen der Beteiligten zur<br />
Gütesicherung und zur Arbeit der<br />
Gütegemeinschaft gesammelt –<br />
eine Vorgehensweise, von der alle<br />
gleichermaßen profitieren.<br />
Im Auftrag der Mitglieder – zu<br />
denen derzeit unter anderem fast<br />
800 Auftraggeber und Ingenieurbüros<br />
gehören – wirbt die Gütegemeinschaft<br />
dafür, dass bei der Vergabe<br />
die Bieter-Qualifikation<br />
berücksichtigt wird und so Grundlagen<br />
für Qualität und fairen Wettbewerb<br />
geschaffen werden. Was für<br />
April <strong>2013</strong><br />
434 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
die Ausführung zum Standard<br />
gehört, sollte auch auf Seiten der<br />
Ausschreibung und Bauüberwachung<br />
selbstverständlich sein –<br />
auch hierüber wurde in Stuttgart<br />
gesprochen. Es ist anspruchsvolle<br />
Aufgabe der Planer, dafür Sorge zu<br />
tragen, dass geeignete Verfahren<br />
vor Ort nach den Regeln der Technik<br />
eingesetzt werden. Zur Realisierung<br />
einer technisch und wirtschaftlich<br />
erfolgreichen Maßnahme ist deshalb<br />
auch bei der Vergabe von Leistungen<br />
der Ausschreibung und<br />
Bauüberwachung die diesbezügliche<br />
Erfahrung und Fachkunde zu<br />
berücksichtigen. Deshalb ist es konsequent,<br />
dass auch ausschreibende<br />
und bauüberwachende Stellen ihre<br />
Qualifikation nachweisen – eine<br />
sinnvolle Sache nach Meinung der<br />
Vielzahl der Teilnehmer.<br />
Ausschreibung und<br />
Bauüberwachung<br />
Folgerichtig hat der Güteausschuss<br />
der Gütegemeinschaft Kanalbau –<br />
als zentrales Organ zur Verwirklichung<br />
des Gütesicherungsgedankens<br />
– auf Initiative der Mitgliederversammlung<br />
sukzessive Gütezeichen<br />
für die fachtechnische Eignung<br />
von Organisationen geschaffen,<br />
die mit der Ausschreibung und<br />
Bauüberwachung von Maßnahmen<br />
beauftragt sind. Konsequent wurde<br />
die Ingenieurleistung im Bereich<br />
Ausschreibung (A) und Bauüberwachung<br />
(B) im offenen Kanalbau (AK),<br />
bei grabenlosem Einbau (V) und der<br />
grabenlosen Sanierung (S) von Ab -<br />
wasserleitungen und -kanälen als<br />
Beurteilungsgruppen ABAK, ABV<br />
und ABS in die Güte- und Prüfbestimmungen<br />
aufgenommen. Auftraggeber<br />
und Ingenieurbüros<br />
dokumentieren damit Erfahrung<br />
und Zuverlässigkeit der Organisation<br />
und des eingesetzten Personals.<br />
Auch hierüber wurde in Stuttgart<br />
diskutiert.<br />
Informationen zu allen<br />
Themen<br />
Weitere Informationen enthält die<br />
Broschüre „Gütegesicherte Ausschreibung<br />
und Bauüberwachung“.<br />
Diese Broschüre haben die Teilnehmer<br />
des Erfahrungsaustauschs<br />
zusammen mit den Broschüren<br />
„Güte- und Prüfbestimmungen<br />
RAL-GZ 961“, „Technische Regeln im<br />
Kanalbau“ sowie Beispielen zu den<br />
„Leitfäden für die Eigenüberwachung“<br />
erhalten. Die Leitfäden<br />
der Gütegemeinschaft dienen den<br />
Anwendern als Hilfsmittel zur Dokumentation<br />
der Eigenüberwachung<br />
im Rahmen der „Ausschreibung und<br />
Bauüberwachung“ oder für Maßnahmen<br />
des offenen Kanalbaus,<br />
Vortriebs, Inspektion, Reinigung<br />
oder Dichtheitsprüfung. Diese Leitfäden<br />
wurden im Bereich der Ausschreibung<br />
und Bauüberwachung<br />
von der Gütegemeinschaft gemeinsam<br />
mit Vertretern der Ingenieurbüros<br />
erarbeitet. Den Anwendern<br />
helfen diese, alle relevanten Randbedingungen<br />
einer Maßnahme systematisch<br />
zu berücksichtigen.<br />
Mehrwert der Gütesicherung<br />
Die Leitfäden stehen zum kostenlosen<br />
Download unter www.kanalbau.com<br />
zur Verfügung. In einem<br />
nur für Gütezeicheninhaber zu -<br />
gänglichen „Login-Bereich“ können<br />
die verschiedenen Dokumente<br />
auch als online bearbeitbare Version<br />
heruntergeladen werden. Der<br />
Login-Bereich ist ein Beispiel für das<br />
Dienstleistungspaket Gütesicherung<br />
Kanalbau. Die Gütegemeinschaft<br />
ergänzt diesen Bereich stetig,<br />
um den Nutzen der Gütesicherung<br />
für die Anwender zu erweitern.<br />
Gütezeicheninhaber können nun<br />
unter anderem Übersichten über<br />
den Stand der firmen internen Weiterbildung<br />
einzelner Mitarbeiter<br />
oder des ganzen Unternehmens<br />
abrufen oder individuelle Projektlisten<br />
zur detaillierten Darstellung<br />
der Erfahrung des Unternehmens<br />
erstellen.<br />
Der Erfahrungsaustausch in<br />
Stuttgart machte deutlich: Es ist<br />
Sache des Auftraggebers, seinen<br />
Anspruch an Qualität und Qualifikation<br />
zu definieren, durchzusetzen<br />
und so für die Nachhaltigkeit der<br />
Willkommene Diskussionsplattform: Auch die<br />
Pausen nutzen die Teilnehmer zum angeregten<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
getätigten Investitionen zu sorgen.<br />
In der Praxis ist die Entwicklung zu<br />
einer verbesserten Ausführungsqualität<br />
insbesondere in einem<br />
gemeinsamen Prozess zwischen<br />
Auftraggeber und Auftragnehmer<br />
Erfolg versprechend. Gütesicherung<br />
Kanalbau unterstützt diesen Prozess.<br />
Die konsequente Eignungsprüfung<br />
ist dabei von entscheidender<br />
Bedeutung. Unternehmen, die<br />
den Eignungsanforderungen nicht<br />
genügen, werden von der Vergabe<br />
konsequent ausgeschlossen. Das ist<br />
die Voraussetzung für fairen Wettbewerb<br />
und nur so haben Unternehmen<br />
auf Dauer die Chance, Aufträge<br />
in der erwarteten Qualität<br />
anzubieten.<br />
Die Praxis zeigt – auch das ein<br />
Fazit in Stuttgart – dass die RAL-<br />
Gütesicherung zu den gewünschten<br />
Ergebnissen führt, wenn sie von<br />
den Beteiligten gemeinsam getragen<br />
und gelebt wird.<br />
Weitere Erfahrungsaustausche<br />
sind in diesem Jahr in Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Sachsen-Anhalt,<br />
Sachsen, Schleswig-Holstein und<br />
Hamburg sowie in Rheinland-Pfalz<br />
und im Saarland geplant.<br />
Kontakt:<br />
RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau,<br />
Postfach 13 69,<br />
D-53583 Bad Honnef,<br />
Tel. (02224) 9384-0, Fax (02224) 9384-84,<br />
E-Mail: info@kanalbau.com,<br />
www.kanalbau.com<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 435
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>2013</strong> – <strong>Wasser</strong>chemiker wollen kostbares<br />
Gut bewahren<br />
Mit einem öffentlichen Abendvortrag über das UNESCO Weltkulturerbe Oberharzer <strong>Wasser</strong>wirtschaft und<br />
einem Programmschwerpunkt zur Qualität von Trinkwasser aus Talsperren geht die Jahrestagung der <strong>Wasser</strong>chemischen<br />
Gesellschaft ganz bewusst auch auf spezifische Fragestellungen vor Ort, am diesjährigen Tagungsort<br />
Goslar, ein. Vom 6. bis 8. Mai behandelt die „<strong>Wasser</strong> <strong>2013</strong>“ vor allem aber Themen zur <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
und -analytik, zum Gewässerschutz (u. a. „Fracking“), zur <strong>Abwasser</strong>behandlung und befasst sich mit Sedimenten,<br />
Kolloiden und Spurenstoffen. Zur Eröffnung der Tagung werden verdiente Wissenschaftler geehrt und<br />
Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet.<br />
Die <strong>Wasser</strong>chemische Gesellschaft,<br />
eine Fachgruppe in der<br />
Gesellschaft Deutscher Chemiker<br />
(GDCh), er nennt ihren ehemaligen<br />
Vorsitzenden, Professor Dr. Martin<br />
Jekel, Lehrstuhlinhaber für <strong>Wasser</strong>reinhaltung<br />
an der Technischen Universität<br />
<strong>Berlin</strong>, zum Ehrenvorsitzenden.<br />
Sie zeichnet damit Jekels Verdienste<br />
um eine erfolgreiche<br />
Förderung des qualifizierten Nachwuchses<br />
im <strong>Wasser</strong>fach sowie seine<br />
Verdienste um die <strong>Wasser</strong>chemische<br />
Gesellschaft aus. Zum Ehrenmitglied<br />
wird Professor Dr. Eckhard<br />
Worch, Institut für <strong>Wasser</strong>chemie<br />
der Technischen Universität Dresden,<br />
ernannt. Diese Auszeichnung<br />
vergibt die seit 1926 bestehende<br />
und rund 950 Mitglieder umfassende<br />
<strong>Wasser</strong>chemische Gesellschaft<br />
zum sechsten Mal und<br />
würdigt damit die Verdienste ihres<br />
ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden,<br />
die er sich insbesondere<br />
um das Schrifttum der <strong>Wasser</strong>chemischen<br />
Gesellschaft erworben hat.<br />
Die Ehrennadel, sie wurde seit 1981<br />
32 Mal vergeben, erhält in diesem<br />
Jahr Dr. Hinrich Woldmann, Buxtehude.<br />
Seit 1968 Fachgruppenmitglied,<br />
hat er als Rechnungsprüfer<br />
und in Programmausschüssen über<br />
viele Jahre die Arbeit der <strong>Wasser</strong>chemischen<br />
Gesellschaft maßgeblich<br />
unterstützt.<br />
Ausgezeichneter Nachwuchs<br />
Dr. Walter Kölle, der 1971 als erster<br />
Wissenschaftler mit dem Fachgruppenpreis<br />
der <strong>Wasser</strong>chemischen<br />
Gesellschaft ausgezeichnet wurde,<br />
richtete 2010 bei der GDCh eine<br />
Stiftung ein, um den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs in der <strong>Wasser</strong>chemie<br />
zu fördern. In diesem Jahr<br />
werden zum dritten Mal Preisgelder<br />
aus der Walter-Kölle-Stiftung vergeben:<br />
Der ehemalige Fachgruppenpreis,<br />
jetzt Preis der <strong>Wasser</strong>chemischen<br />
Gesellschaft, ist mit 3000 Euro<br />
dotiert und geht an PD Dr. Martin<br />
Elsner, Institut für Grundwasserökologie,<br />
Deutsches Forschungszentrum<br />
für Gesundheit und Umwelt,<br />
Neuherberg. Der Promotionspreis<br />
auf dem Gebiet der <strong>Wasser</strong>chemie,<br />
ebenfalls gefördert von der Walter-<br />
Kölle-Stiftung und dotiert mit 1500<br />
Euro, wird in diesem Jahr zweimal<br />
vergeben und geht an Dr. Carsten<br />
Prasse, Bundesanstalt für Gewässerkunde,<br />
Koblenz, und an Dr. Marco<br />
Scheurer, Technologiezentrum <strong>Wasser</strong><br />
des Deutschen Vereins des<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>faches (DVGW),<br />
Karlsruhe.<br />
Elsner erhält die Auszeichnung<br />
für seine umfassenden Arbeiten,<br />
mit denen er das Verständnis über<br />
das Verhalten organischer Schadstoffe<br />
in der Umwelt maßgeblich<br />
erweitern konnte. Zur Aufklärung<br />
der Transformation organischer<br />
Schadstoffe in wässrigen Systemen<br />
wandte er isotopengeochemische<br />
Methoden an. Seine Forschungsergebnisse<br />
auf dem Gebiet der Isotopenmassenspektrometrie<br />
und der<br />
mechanistischen Erklärung der Isotopenfraktionierung<br />
bei Transformationen<br />
organischer Schadstoffe<br />
wurden international viel beachtet<br />
und haben der wasserchemischen<br />
Forschung wichtige neue Impulse<br />
gegeben. Prasse erhält den Promotionspreis<br />
für seine Doktorarbeit<br />
„Analysis, Occurence and Fate of<br />
Antiviral Drugs in the Aquatic Environment“,<br />
also für seine interdisziplinären<br />
Untersuchungsansätze zur<br />
Aufklärung des Verhaltens von Antivirenmitteln<br />
im <strong>Wasser</strong>kreislauf.<br />
Scheurer wird für seine Doktorarbeit<br />
„Artificial sweeteners, studies<br />
of their environmental fate, drinking<br />
water relevance, use as anthropogenic<br />
markers and ozonation<br />
products“ ausgezeichnet. In seinem<br />
Preisträgervortrag spricht er über<br />
„Vier Jahre künstliche Süßstoffe in<br />
der <strong>Wasser</strong>analytik – Überblick und<br />
Nutzen für das <strong>Wasser</strong>fach“.<br />
Die <strong>Wasser</strong>-Tagungen bieten<br />
stets auch die Plattform für die Vergabe<br />
des Willy-Hager-Preises der<br />
Willy-Hager-Stiftung. Er ist mit 6000<br />
Euro dotiert, die sich der Preisträger<br />
und das Institut teilen, an dem die<br />
preiswürdige Arbeit durchgeführt<br />
wurde. In diesem Jahr erhält Dr.-Ing.<br />
Thomas Riethmann die Auszeichnung<br />
für seine Dissertation über<br />
Untersuchungen zur Sorption von<br />
Quecksilber aus Verbrennungsabgasen<br />
und Nebenprodukten in Entschwefelungsanlagen,<br />
die er am<br />
Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik,<br />
Universität Stuttgart,<br />
durchgeführt hat.<br />
Herausgegriffen: Forschung<br />
zu Radikalen, Nanopartikeln<br />
und Fracking<br />
Am Institut für Instrumentelle Analytik<br />
der Universität Duisburg-Essen<br />
befasst sich Holger Lutze mit Sulfatradikalen<br />
als einer möglichen Alternative<br />
zur oxidativen <strong>Wasser</strong>be-<br />
April <strong>2013</strong><br />
436 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
handlung mit Hydroxylradikalen,<br />
die als hoch reaktive Spezies in<br />
erweiterten Oxidationsprozessen<br />
zur Beseitigung von Schadstoffen<br />
erzeugt werden. Sulfatradikale lassen<br />
sich durch Photolyse leicht aus<br />
Peroxodisulfat-Anionen gewinnen<br />
und könnten möglicherweise selektiver<br />
wirken. In seinem Beitrag diskutiert<br />
er den Einfluss von Chlorid<br />
auf sulfatradikal-basierte Prozesse.<br />
Mit dem Verhalten von Titandioxid-Nanopartikeln<br />
bei der Trinkwasseraufbereitung<br />
befasst sich<br />
Dipl.-Ing. Martin Tröster. Sie finden<br />
Anwendung in verschiedenen Konsum-<br />
und Industrieprodukten, beispielsweise<br />
in Sonnencremes oder<br />
Pigmenten, und bei industriellen<br />
Prozessen, beispielsweise als Oxidationsmittel<br />
unter Ausnutzung ihrer<br />
photokatalytischen Eigenschaften.<br />
In die aquatische Umwelt können<br />
sie u.a. durch Ablaufwasser von Fassaden<br />
oder durch Einleitungen aus<br />
Kläranlagen eingetragen werden.<br />
Das Auftreten von nanopartikulärem<br />
Titandioxid, dessen Stabilität,<br />
Verhalten und Auswirkungen auf<br />
die aquatische Umwelt sind daher<br />
Gegenstand aktueller Forschung.<br />
Primäre Titandioxid-Partikel liegen<br />
typischerweise in einem Größenbereich<br />
von fünf bis 50 Nanometern<br />
vor. In wässrigen Suspensionen neigen<br />
die primären Partikel dazu,<br />
Aggregate zu bilden, die ein bis<br />
zwei Größenordnungen über denen<br />
der Primärpartikel liegen. Die Größe<br />
der Aggregate beeinflusst deren<br />
Entfernbarkeit aus wässrigen Systemen<br />
und hängt stark von <strong>Wasser</strong>eigenschaften<br />
wie pH-Wert, Temperatur<br />
oder Salzgehalt ab. Aus dem<br />
Rohwasser für die Trinkwasserversorgung,<br />
also in einer geeigneten<br />
Stufe der Trinkwasseraufbereitung,<br />
müssen die metalloxidischen Nanopartikel<br />
entfernt werden, das gilt<br />
umso mehr, falls nanopartikuläres<br />
Titandioxid auch als Photokatalysator<br />
in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung zum<br />
Einsatz kommen sollte. Ob die Verfahren<br />
der Mikro- und Ultrafiltration<br />
die Nanopartikel ausreichend gut<br />
abscheiden und zurückhalten, wird<br />
u.a. am DVGW-Technologiezentrum<br />
<strong>Wasser</strong> in Karlsruhe mit ausgeklügelten<br />
analytisch-chemischen Me -<br />
thoden untersucht.<br />
Hydraulic Fracturing, kurz Fracking,<br />
stellt neue Herausforderungen<br />
an die wasserchemische Forschung<br />
dar. Bei diesem Prozess, der<br />
vor allem der Gewinnung von<br />
unkonventionellem Erdgas, beispielsweise<br />
in Schiefergesteinen,<br />
dient, ist eine Reihe von Chemikalien<br />
nötig, die über die Fracking-<br />
Flüssigkeiten in die Bohrlöcher injiziert<br />
werden. Ihr Anteil beträgt<br />
meist 0,1 bis 2 %, kann aber auch<br />
deutlich darüber hinausgehen. Die<br />
Chemikalien können ins Grundwasser<br />
oder durch ungeeignete Aufbereitung<br />
und Entsorgung auch in<br />
Oberflächengewässer gelangen.<br />
Daher sind die verwendeten Additivtypen,<br />
wann sie während des Prozesses<br />
zu welchem Zweck und in<br />
welchen Mengen eingesetzt werden,<br />
Verbreitungspfade und das<br />
Risikopotenzial Ziel laufender Forschungsarbeiten,<br />
wie sie z. B. am<br />
Institut für Grundwasserökologie in<br />
Neuherberg, durchgeführt werden.<br />
Feldstudien in Kooperation mit der<br />
Duke University, North Carolina,<br />
sollen zu einer Risikoabschätzung<br />
von Grundwasserkontamina tionen<br />
durch Methan und mit Fracking<br />
assoziierten flüchtigen organischen<br />
Substanzen beitragen. In Laborexperimenten<br />
soll das Verhalten<br />
ausgewählter organischer Substanzen<br />
unter hohem Druck in Gegenwart<br />
von gasführendem Ge stein<br />
analysiert werden. Die Arbeitsgruppe<br />
aus Neuherberg plädiert<br />
dafür, die Forschungsaktivitäten in<br />
Deutschland im Zusammenhang<br />
mit Hydraulic Fracturing zu koordinieren<br />
und abzustimmen. Ein Schritt<br />
dazu wird die anstehende Gründung<br />
eines entsprechenden Ar beitskreises<br />
in der <strong>Wasser</strong>chemischen<br />
Gesellschaft sein, der in enger<br />
Kooperation mit der Fachgruppe<br />
Hydrogeologie in der Deutschen<br />
Geologischen Gesellschaft demnächst<br />
seine Arbeit aufnehmen soll<br />
und von Martin Elsner geleitet wird,<br />
der zu Fracking-Chemikalien auch<br />
in Goslar vorträgt.<br />
Kontakt:<br />
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.,<br />
Dr. Renate Hoer,<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Tel. (069) 7917-493,<br />
Fax (069) 49 69 7917-1493,<br />
E-Mail: pr@gdch.de,<br />
www.gdch.de<br />
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April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 437
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Pflanzliche Inhaltsstoffe und Biotoxine<br />
Lebensmittelchemiker diskutierten in <strong>Berlin</strong><br />
Info<br />
Mitglieder des Regionalverbands<br />
Nordost der Lebensmittelchemischen<br />
Gesellschaft, Fachgruppe<br />
der Gesellschaft Deutscher<br />
Chemiker, trafen sich am 14. März<br />
diesen Jahres. Bei der Arbeitstagung<br />
im Landeslabor <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
standen vor allem pflanzliche<br />
Inhaltsstoffe und Biotoxine auf<br />
der Themenliste.<br />
Am Landeslabor wie auch bei<br />
der Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung (BAM), wo die<br />
Vortragende Katrin Kittler tätig ist,<br />
befasst man sich derzeit unter anderem<br />
mit der Gesundheitsgefährdung<br />
durch Cyanotoxine. Diese<br />
Stoffe werden von einigen Cyanobakterien,<br />
besser bekannt als Blaualgen,<br />
gebildet. Das Cyanotoxin<br />
Cylindrospermopsin (CYN) wird für<br />
eine Reihe von Vergiftungsfällen bei<br />
Mensch und Tier verantwortlich<br />
gemacht. Daher wird die Ausbreitung<br />
von Cyanobakterien in Binnengewässern<br />
mit Besorgnis betrachtet,<br />
denn solche Vergiftungen können<br />
durch Schlucken von größeren<br />
Mengen kontaminierten <strong>Wasser</strong>s<br />
auftreten. Es wird aber auch vermutet,<br />
dass eine Aufnahme über<br />
pflanzliche Nahrung möglich ist,<br />
wenn die Anbauflächen für Gemüse<br />
mit kontaminiertem <strong>Wasser</strong> bewässert<br />
wurden.<br />
Dieser Fragestellung geht man<br />
bei der BAM nach, wozu man selektivere<br />
und vor allem sensitive Analysenverfahren<br />
entwickeln muss. Kittler<br />
präsentierte Ergebnisse aus<br />
verschiedenen Pflanzenbewässerungsexperimenten.<br />
Diese zeigen,<br />
dass es möglich ist, das CYN über<br />
Nutzpflanzen in die Nahrungskette<br />
von Mensch und Tier gelangen<br />
kann. Bei den Experimenten wurden<br />
die Wurzelzonen von Grünkohl<br />
und Blattsenf bewässert.<br />
Derartige Forschungsarbeiten<br />
werden am Landeslabor nicht<br />
durchgeführt. Hier kümmert man<br />
sich um vorsorgliche und anlassbezogene<br />
Untersuchungen der<br />
Ba degewässer, in die auch das Cyanotoxin<br />
Microcystin einbezogen ist.<br />
Dieses kann beim Menschen<br />
Schleimhautreizungen bis hin zu<br />
allergischen Reaktionen auslösen<br />
und zeigt bei Aufnahme größerer<br />
Mengen auch leberschädigende<br />
Effekte. Eine entsprechende Überwachung<br />
der Gewässer ist damit<br />
von großer Bedeutung.<br />
Weitere Informationen zur<br />
Lebensmittel chemischen Gesellschaft<br />
und den Regionaltagungen <strong>2013</strong> unter:<br />
www.gdch.de/lchg<br />
Die Tagungen der Regionalverbände der Lebensmittelchemischen<br />
Gesellschaft, der größten Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher<br />
Chemiker (GDCh), sollen Lebens mittelchemiker auf den neuesten<br />
Stand des Wissens bringen und den Gedankenaustausch fördern. Die<br />
GDCh gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten<br />
chemiewissenschaft lichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen<br />
und Sektionen, darunter die Lebensmittelchemische Gesellschaft<br />
mit über 2800 Mitgliedern. Diese veranstaltet alljährlich den<br />
Deutschen Lebensmittelchemikertag – in diesem Jahr vom 16. bis<br />
18. September in Braunschweig.<br />
April <strong>2013</strong><br />
438 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Bewässerung für die Landwirtschaft soll<br />
effizienter werden<br />
Forscher des Lehrstuhls für Polymerwerkstoffe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)<br />
wollen in einer Kooperation mit dem fränkischen Unternehmen Maincor AG Tröpfchenbewässerungssysteme<br />
entwickeln, die schonender mit der Ressource <strong>Wasser</strong> umgehen – bei höherer Leistungsfähigkeit und geringeren<br />
Kosten. Bis zu 50 % Kosteneinsparungen könnten etwa durch die geänderte Konstruktion des Systems aus<br />
Rohr und Tropfer erzielt werden. Bereits im Sommer 2014 soll ein Schlauch-Prototyp vorliegen. Das Projekt<br />
wird vom Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit 587 000 Euro über<br />
eine Laufzeit von 24 Monaten gefördert.<br />
Auf kaum etwas ist die Landwirtschaft<br />
so sehr angewiesen wie<br />
auf die Ressource <strong>Wasser</strong>. Das gilt<br />
für Deutschland, ungleich mehr<br />
aber für andere Teile der Erde, in<br />
denen <strong>Wasser</strong> knapper ist als hierzulande.<br />
Die sogenannte Tröpfchenbewässerung<br />
– eine Methode, bei<br />
der einzelne <strong>Wasser</strong>tropfen durch<br />
kleine Löcher in einem Schlauchbzw.<br />
Rohrsystem ins Erdreich<br />
sickern – hat sich als besonders<br />
effektiv und ressourcenschonend<br />
erwiesen: Das spart gegenüber<br />
anderen Bewässerungssystemen<br />
kostbares <strong>Wasser</strong> um den Faktor 10<br />
bis 40. Allerdings scheitert ein flächendeckender<br />
Einsatz bislang an<br />
verschiedenen Hürden: Die Systeme<br />
sind, bedingt durch den hohen<br />
Materialkostenanteil am Preis, sehr<br />
teuer. Außerdem verstopfen die<br />
kleinen Austrittslöcher leicht durch<br />
Schwebepartikel oder Algenbildung.<br />
Dem möchten die FAU-Forscher<br />
um Prof. Dr. habil. Dirk W.<br />
Schubert und Dr. Joachim Kaschta<br />
am Lehrstuhl für Polymerwerkstoffe<br />
in Kooperation mit der Maincor AG,<br />
einem fränkischen Maschinenbauer<br />
und Rohrproduzenten, Abhilfe<br />
schaffen. Im Rahmen des Projektes<br />
„Hochgeschwindigkeitssystem zur<br />
kostengünstigen und flexiblen Produktion<br />
von Tropfbewässerungsrohren<br />
aus polymeren Werkstoffen“<br />
nehmen sie die verschiedenen Stellschrauben<br />
unter die Lupe, an denen<br />
sich für eine kostengünstige und<br />
effizientere Bewässerung drehen<br />
lässt.<br />
Ganz oben auf der Agenda steht<br />
der effiziente Umgang mit dem<br />
Kunststoff, aus dem das Rohr und<br />
der Tropfer bestehen. So wollen die<br />
Forscher durch eine von 0,9 Millimeter<br />
auf 0,2 Millimeter verminderte<br />
Wandstärke und einen Ersatz der<br />
massenbehafteten Rundtropfer<br />
durch massearme Flachtropfer bis<br />
zu 80 % Material einsparen. Die<br />
zweite Herausforderung ist die hohe<br />
Prozessgeschwindigkeit, die mit 200<br />
Metern pro Minute doppelt so<br />
schnell ist wie in bisherigen Anlagen.<br />
Beides ist nur mit einer neuen<br />
Maschinenkonzeption und mit optimierten<br />
Materialien zu realisieren,<br />
die die Wissenschaftler im Spek trum<br />
der Polyethylenwerkstoffe suchen.<br />
Zum Beispiel gilt es, Prozessinstabilitäten<br />
zu vermeiden, die bei den<br />
hohen Geschwindigkeiten zu rauen<br />
Oberflächen führen. Und: Die gute<br />
Verschweißung von Tropfer und<br />
Rohr in weniger als 0,3 Sekunden<br />
bei einer Anzahl von elf zugeführten<br />
Tropfern pro Sekunde muss sichergestellt<br />
sein. Die Änderung der Konstruktion<br />
setzt auch um fangreiche<br />
Entwicklungen auf Seiten des<br />
Maschinenbauers voraus.<br />
Die neuartigen Flachtropfer<br />
selbst enthalten ebenfalls eine maßgebliche<br />
Innovation: Die bisher in<br />
die Tropfer integrierten Filtersiebe<br />
verstopfen im Laufe der Nutzung<br />
schnell; die Schläuche müssen entweder<br />
aufwändig gereinigt oder<br />
sogar ersetzt werden. Bewegliche,<br />
lamellenartige und speziell ge -<br />
formte Siebstrukturen sollen ein<br />
Abschwemmen der störenden Verstopfungen<br />
im laufenden Betrieb<br />
ermöglichen. Die Folge: eine um<br />
100 % erhöhte Lebensdauer und<br />
eine bessere Bewässerungsqualität.<br />
FAU-Forscher: Bewässerung in der Landwirtschaft soll effizienter<br />
werden. © FAU<br />
▶▶<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 439
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Ist die Grundlagenforschung abgeschlossen,<br />
wollen die Wissenschaftler<br />
um Prof. Dr. habil. Schubert und<br />
Dr. Kaschta ihre Ergebnisse in der<br />
Praxis demonstrieren: an einer prototypischen<br />
Maschine, im Labor<br />
sowie in zwei Feldversuchen im<br />
Gewächshaus und einem Freilandversuch<br />
mit verschiedenen Kulturen.<br />
Schon 2014 soll beim Industriepartner<br />
Maincor eine Schlauchfertigung<br />
aufgebaut werden.<br />
Ende Februar erhielten die Forscher<br />
den Förderungsbescheid in<br />
<strong>Berlin</strong> aus der Hand von Ilse Aigner,<br />
Bundesministerin für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz.<br />
Kontakt:<br />
Dr. Joachim Kaschta,<br />
Tel. (09131) 85-27606,<br />
E-Mail: jochen.Kaschta@ww.uni-erlangen.de<br />
Kontakt:<br />
Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
Kommunikation und Presse,<br />
Schlossplatz 4,<br />
D-91054 Erlangen,<br />
Tel. (09131) 85-70215,<br />
Fax (09131) 85-70220,<br />
E-Mail: presse@fau.de,<br />
www.fau.de<br />
Drohender <strong>Wasser</strong>mangel: Experten sehen<br />
Lösungen vor allem in der Landwirtschaft<br />
Anlässlich des Weltwassertags (22. März <strong>2013</strong>) veröffentlichte die Universität<br />
Hohenheim eine Expertenliste zum Thema „<strong>Wasser</strong>-Management“<br />
Bis zum Jahr 2050 könnten 2,3 Milliarden Menschen mehr als heute unter extremem <strong>Wasser</strong>mangel leiden, so<br />
die Schätzung des OECD-Umweltausblicks. <strong>Wasser</strong>forscher identifizieren vor allem die Landwirtschaft als entscheidende<br />
Stellschraube, um eine globale <strong>Wasser</strong>krise abzuwenden – denn hier werden aktuell 70 % des verfügbaren<br />
Trinkwassers benötigt. Wissenschaftler der Universität Hohenheim bearbeiten das Thema „<strong>Wasser</strong>management<br />
in der Landwirtschaft“ in besonderer Breite: von sparsamen Bewässerungstechniken bis hin zum<br />
Kampf gegen Korruption beim Zugang zu Bewässerungssystemen. Die anlässlich des Weltwassertags am<br />
22. März <strong>2013</strong> veröffentlichte Expertenliste gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsaktivitäten.<br />
Wachsende<br />
Weltbevölkerung,<br />
steigender Industrialisierungsgrad<br />
und Lebensstandard, Klimawandel,<br />
Umweltverschmutzung,<br />
Missmanagement, Korruption: Die<br />
Probleme, die schon heute in einigen<br />
Regionen zu <strong>Wasser</strong>mangel<br />
führen, werden sich nicht nur verschärfen,<br />
sondern zeitgleich auch<br />
an Komplexität zunehmen.<br />
Hintergrund: Weltwassertag<br />
Um eine globale <strong>Wasser</strong>krise zu<br />
vermeiden, ist die Suche nach Strategien<br />
für ein nachhaltiges <strong>Wasser</strong>management<br />
drängender denn je.<br />
Dies gilt insbesondere für den<br />
Bereich Landwirtschaft in Entwicklungs-<br />
und Schwellenländern, in<br />
dem sich viele der Probleme in<br />
besonders dramatischer Weise auswirken<br />
und überlagern.<br />
Der Weltwassertag wird seit 1993 jedes Jahr am 22. März begangen. Er ist ein Ergebnis<br />
der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro.<br />
Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto „<strong>Wasser</strong> und Zusammenarbeit“,<br />
welches zugleich Thema des Weltwasserjahres <strong>2013</strong> ist. Die Hauptverantwortung für<br />
den Weltwassertag <strong>2013</strong> trägt die UNESCO.<br />
Der Weltwassertag soll in der breiten Öffentlichkeit und in der Politik auf die Bedeutung<br />
des <strong>Wasser</strong>s als Lebensgrundlage der Menschheit aufmerksam machen. Ein „Jahr des<br />
<strong>Wasser</strong>s“ hatten die Vereinten Nationen erstmals 2003 ausgerufen. Am 23. Dezember<br />
2003 hat die 58. UN-Generalversammlung den Zeitraum 2005 bis 2015 zur „Weltdekade<br />
des <strong>Wasser</strong>s“ erklärt.<br />
Expertise mit Tradition<br />
„<strong>Wasser</strong> ist eines der großen Themen<br />
des 21. Jahrhunderts. Dabei<br />
geht es nicht nur um <strong>Wasser</strong>mangel<br />
sondern auch um sinkende <strong>Wasser</strong>qualitätsstandards.<br />
Der Forschung<br />
kommt bei der Findung möglicher<br />
Lösungen eine entscheidende Rolle<br />
zu“, attestiert Prof. Dr. Jochen Weiss,<br />
Prorektor für Forschung der Universität<br />
Hohenheim.<br />
„Zur Bearbeitung dieses Themas<br />
ist ein multidisziplinärer Ansatz notwendig,<br />
der in Hohenheim bereits<br />
seit Langem praktiziert wird. Mit<br />
unseren ausgewiesenen Forschern,<br />
die zahlreiche Projekte in diesem<br />
Bereich bearbeiten, kann die Universität<br />
Hohenheim einen wichtigen<br />
wissenschaftlichen, gesellschaftlichen<br />
und sozioökonomischen<br />
Beitrag leisten. Wir beabsichtigen,<br />
dies in enger Zusammenarbeit<br />
mit anderen regionalen,<br />
April <strong>2013</strong><br />
440 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
nationalen und internationalen Forschungsinstitutionen<br />
zu tun.“<br />
Eine zentrale Institution für die<br />
interdisziplinäre <strong>Wasser</strong>-Forschung<br />
an der Universität Hohenheim<br />
ist das Tropenzentrum. Es<br />
fördert und koordiniert seit<br />
30 Jahren Forschung, Lehre und<br />
Politikberatung in den entwicklungs-<br />
und tropenbezogenen<br />
Themen der Agrar-, Umweltund<br />
Ernährungswissenschaften<br />
der drei Fakultäten der Universität<br />
Hohenheim. Dazu arbeiten zehn<br />
international ausgerichtete Professuren<br />
mit weiteren rund<br />
100 Mitgliedern zusammen. Das<br />
Tropenzentrum agiert in einem<br />
Partnernetzwerk mit weltweit<br />
85 Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />
und in enger Zu -<br />
sammenarbeit mit den internationalen<br />
Agrarforschungszentren der<br />
Consultative Group on <strong>International</strong><br />
Agricultural Research (CGIAR).<br />
Internet: www.troz.de<br />
Überregionale Vernetzung und<br />
Grundlagenforschung über <strong>Wasser</strong>kreisläufe<br />
und <strong>Wasser</strong>qualität<br />
sind außerdem das Ziel des Kompetenzzentrums<br />
Water & Earth System<br />
Science Research Center (WESS)<br />
mit Sitz am Helmholtz-Umweltforschungszentrum<br />
in Leipzig. Kooperationspartner<br />
sind die Universitäten<br />
Hohenheim, Stuttgart und<br />
Tübingen.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.uni-hohenheim.de/expertenlisten<br />
Der <strong>Wasser</strong>mangel<br />
in<br />
manchen<br />
Regionen wird<br />
sich auch in<br />
Zukunft<br />
verschärfen.<br />
© Kurt Michel/<br />
pixelio.de<br />
Überirdisch<br />
vielseitig.<br />
+++ WASSER BERLIN +++<br />
23.-26. April <strong>2013</strong><br />
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April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 441
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Sicherstellung der Trinkwasserhygiene in Gebäuden<br />
Richtlinie des Monats April: VDI/DVGW 6023 sichert die Qualität<br />
von Trinkwasser-Installationen<br />
Trinkwasserhygiene in Gebäuden<br />
hat einen großen Einfluss auf die<br />
Gesundheit der Bewohner. Jedes<br />
Jahr erkranken nach Schätzungen<br />
des Umweltbundesamts allein in<br />
Deutschland rund 30 000 Menschen<br />
an einer Lungenentzündung, die<br />
durch Legionellen hervorgerufen<br />
wird. Infektionsquellen sind häufig<br />
Trinkwasser-Installationen, die falsch<br />
geplant, ausgeführt oder betrieben<br />
werden. Wie die Qualität des Trinkwassers<br />
bis hin zur letzten Entnahmestelle<br />
gesichert werden kann, zeigt<br />
die neue Richtlinie VDI/DVGW 6023.<br />
Entscheidend ist: <strong>Wasser</strong> muss<br />
fließen und die entsprechende Temperatur<br />
haben. Kaltes <strong>Wasser</strong> muss<br />
kalt, d. h. unter 25 °C bleiben, das<br />
Heißwassersystem darf nirgends<br />
kälter als 55 °C sein. Bei <strong>Wasser</strong>, das<br />
länger als 72 Stunden in einer Trinkwasser-Installation<br />
stagniert, kann<br />
nicht mehr von einem hygienisch<br />
einwandfreien Zustand ausgegangen<br />
werden. Schlimmer noch:<br />
Längere und wiederholte Stagnation<br />
in Leitungsteilen kann zu einer<br />
Verkeimung der gesamten Trinkwasser-Installation<br />
führen, die aufwändige<br />
Sanierungsmaßnahmen<br />
erforderlich macht. Eine Desinfektion<br />
einer einmal verkeimten Trink-<br />
Neue Richtlinie VDI/DVGW 6023<br />
hilft bei der Sicherstellung der<br />
Trinkwasserhygiene in Gebäuden.<br />
© VDI<br />
wasser-Installation zeigt zumeist<br />
keinen nachhaltigen Erfolg, weil die<br />
Ursache der Verkeimung im Layout<br />
der Anlage oder im nicht bestimmungsgemäßen<br />
Betrieb zu suchen<br />
ist. Die Verantwortung trägt der<br />
Betreiber im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht.<br />
Er muss seine Installation<br />
und deren Schwachstellen<br />
kennen und sicherstellen, dass<br />
keine Gefahr für die Nutzer entsteht.<br />
Die Bedeutung der Trinkwasser-<br />
Installation für gesundes Wohnen<br />
und Arbeiten verlangt eine Verständigung<br />
unter allen für Planung,<br />
Erstellung, Betrieb und Instandhaltung<br />
verantwortlichen Partnern<br />
– vom Hersteller über den Großund<br />
Einzelhandel bis hin zum Fachhandwerker<br />
und vom Gebäudeeigner<br />
oder -vermieter bis hin zum<br />
individuellen Mieter. Damit alle<br />
Beteiligten die nötigen Kenntnisse<br />
haben, legt die Richtlinie VDI/<br />
DVGW 6023 eine Schulung fest, in<br />
der zielgruppengerecht den Planern,<br />
Errichtern und Betreibern das<br />
Thema „Trinkwasserhygiene“ nahe<br />
gebracht wird. Die Richtlinie gilt für<br />
alle Trinkwasser-Installationen auf<br />
Grundstücken und in Gebäuden<br />
sowie für ähnliche Anlagen, z. B. auf<br />
Schiffen und gibt Hinweise für die<br />
Planung, Errichtung, Inbetriebnahme,<br />
Nutzung, Betriebsweise<br />
und Instandhaltung aller Trinkwasser-Installationen.<br />
Herausgeber der Richtlinie VDI/<br />
DVGW 6023 „Hygiene in Trinkwasser-Installationen;<br />
Anforderungen<br />
an Planung, Ausführung, Betrieb<br />
und Instandhaltung“ ist die VDI-<br />
Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik<br />
(GBG) in Kooperation mit<br />
dem Deutschen Verein des Gas- und<br />
<strong>Wasser</strong>faches (DVGW). Die Richtlinie<br />
ist in deutsch/englischer Sprache<br />
zum Preis von Euro 122,70 beim<br />
Beuth Verlag in <strong>Berlin</strong>, Tel. (030)<br />
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April <strong>2013</strong><br />
442 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Überwachung des Drogenkonsums<br />
in der EU<br />
Homburger Toxikologen an neuem Verbundprojekt beteiligt<br />
Das Ausmaß des Drogenkonsums durch <strong>Abwasser</strong>-Epidemiologie zu überwachen<br />
– dies ist das Ziel eines neuen Forschungsverbundes namens<br />
„SEWPROF“, der von der Europäischen Union in den nächsten drei Jahren mit<br />
über 4 Millionen Euro gefördert wird. Davon gehen ab März 300000 Euro an die<br />
Abteilung für Experimentelle und Klinische Toxikologie in Homburg. Neben der<br />
Universität des Saarlandes sind weitere euro päische Hochschulen sowie<br />
Forschungseinrichtungen und Unternehmen beteiligt.<br />
EVERZIT ®<br />
Filtermaterialien für die<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Trinkwasseraufbereitung<br />
EVERZIT ® N in Einschicht- oder<br />
Mehrschichtfiltern zur Partikelfiltration,<br />
Enteisenung und Entmanganung<br />
EVERZIT ® Mn für die katalytische<br />
Entmanganung<br />
EVERZIT ® Dol und EVERZIT ® Carbonat<br />
für die Entsäuerung<br />
An einem neuartigen Überwachungssystem,<br />
welches das Ausmaß des<br />
Konsums von alten und neuen Missbrauchsdrogen<br />
innerhalb der europäischen<br />
Union mittels <strong>Abwasser</strong>analyse<br />
registriert, arbeitet ein neuer EU-weiter<br />
Forschungsverbund im Projekt „SEWPROF“.<br />
Die Abkürzung steht für „A new paradigm<br />
in drug use and human health risk<br />
assessment: Sewage profiling at the<br />
community level“. Ziel der beteiligten<br />
Wissenschaftler ist es, eine Art Landkarte<br />
des Drogenkonsums für bestimmte<br />
Regionen Europas zu erstellen und damit<br />
einen Beitrag zur Überwachung und<br />
Wahrung der öffent lichen Gesundheit zu<br />
leisten. „Die Analyse des <strong>Abwasser</strong>s<br />
geschieht hauptsächlich durch den<br />
Nachweis von Abbauprodukten der konsumierten<br />
Substanzen, die über Urin<br />
und Fäkalien in das <strong>Abwasser</strong> gelangen“,<br />
erläutert Prof. Hans H. Maurer, dessen<br />
Abteilung für Experimentelle und Klinische<br />
Toxikologie der Medizinischen<br />
Fakultät und des Uniklinikums an dem<br />
EU-Projekt beteiligt ist. Das innovative<br />
Vorhaben könne darüber hinaus auch als<br />
Frühwarnsystem für den Ausbruch von<br />
Krankheiten eingesetzt werden. Dazu<br />
würden spezielle Biomarker im <strong>Abwasser</strong><br />
gesucht und nachgewiesen.<br />
Die Forschungen an der Saar-Uni<br />
leitet Maurers Mitarbeiter Dr. Markus R.<br />
Meyer. Mittels modernster Massenspektrometrie<br />
suchen er und sein Team nach<br />
Markern, die eindeutig auf den Konsum<br />
be stimmter Substanzen hinweisen.<br />
„Diese Marker können Stoffwechselprodukte<br />
der Drogen im Urin des Menschen<br />
sein oder die daraus durch Mikroorganismen<br />
umgewandelten Endprodukte“,<br />
erklärt Meyer. Um geeignete Marker aufzuspüren,<br />
wollen die Homburger Toxikologen<br />
entsprechende Modelle entwickeln<br />
und Studien mit Mikroorganismen<br />
aus den <strong>Wasser</strong>proben der<br />
Projektpartner durchführen.<br />
„SEWPROF“ ist Bestandteil der Marie<br />
Curie-Maßnahme „Initial Training Networks<br />
– ITN“ im Spezifischen Programm<br />
Menschen des 7. EU-Rahmenprogramms<br />
für Forschung und technologische Entwicklung.<br />
Neben der Universität des<br />
Saarlandes sind Universitäten aus England,<br />
Belgien, Holland, Spanien, Norwegen<br />
und Dänemark an dem Projekt<br />
beteiligt sowie weitere Partner aus<br />
Norwegen, Italien, Schweiz, England,<br />
Spanien und Portugal.<br />
Link zum Projekt:<br />
http://sewprof-itn.eu/<br />
Kontakt:<br />
Dr. Markus R. Meyer, Abteilung für Experimentelle<br />
und Klinische Toxikologie<br />
(Prof. Dr. Dr. h.c. Hans H. Maurer),<br />
Tel. (06841) 1626430,<br />
E-Mail: Markus.Meyer@uniklinikum-saarland.de<br />
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EVERZIT ® N zur Vorfiltration des<br />
Rohwassers. Als inertes Filtermaterial gibt<br />
EVERZIT ® N keine Kieselsäure an das<br />
<strong>Wasser</strong> ab und verringert das Scaling der<br />
Umkehrosmosemembranen.<br />
<strong>Abwasser</strong>aufbereitung<br />
EVERZIT ® N in der Flockungsfiltration,<br />
3. Reinigungsstufe zur Entfernung von<br />
Phosphat und Trübstoffen<br />
EVERSORB, granulierte Aktivkohle in der<br />
4. Reinigungsstufe zur Adsorption von<br />
organischen Inhaltsstoffen<br />
Schwimmbadwasseraufbereitung<br />
EVERZIT ® Spezial PLUS zur Reduzierung<br />
des gebundenen Chlors, THM und AOX<br />
Umweltschutz<br />
EVERZIT ® RW zur Filtration von Regenabflusswässern,<br />
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Betriebs- und Kühlwasserkreisläufe,<br />
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NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Kläranlagen: Kleine Kunststoffkugeln können<br />
Keime künftig „knacken“<br />
DBU fördert Untersuchungen zur biologischen <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
in Osnabrück mit 126 000 Euro<br />
Sauberes <strong>Wasser</strong> ist wertvoll.<br />
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Membranen von Bakterien<br />
und Viren. Damit diese feinen Filter<br />
nicht verstopfen, müssen sie regelmäßig<br />
chemisch gereinigt werden.<br />
Der Hochschule Osnabrück und der<br />
Wiesbadener Firma Microdyn-Nadir<br />
ist es mithilfe der Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt (DBU) gelungen,<br />
ein umweltfreundliches Reinigungsverfahren<br />
an der Kläranlage<br />
Eversburg der Stadtwerke Osnabrück<br />
zu entwickeln. „In einem Testlauf<br />
der ersten Projektphase haben<br />
wir Verbesserungspotenziale er -<br />
kannt und die Anlage umgebaut.<br />
Um die Verbesserungen marktreif<br />
zu machen, müssen sie nun erneut<br />
in der Praxis geprüft werden“, sagte<br />
Dr. Ulrich Meyer-Blumenroth,<br />
Geschäftsführer von Microdyn-<br />
Nadir. Für die neuen Untersuchungen<br />
übergab DBU-Generalsekretär<br />
Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde Prof.<br />
Frank Peter Helmus und Prof. Sandra<br />
Rosenberger von der Hochschule<br />
Osnabrück sowie Meyer-Blumenroth<br />
das Förderschreiben über<br />
126 000 Euro.<br />
Ein umweltfreundliches Reinigungsverfahren entwickelte die<br />
Hochschule Osnabrück zusammen mit der Wiesbadener Firma<br />
Microdyn-Nadir an der Kläranlage Eversburg der Stadtwerke<br />
Osnabrück. © Hochschule Osnabrück<br />
Chance <strong>Abwasser</strong>markt Polen<br />
Gut eingeführtes polnisches Unternehmen<br />
im Bereich <strong>Abwasser</strong>technik mit Schweizer<br />
Mutterhaus aufgrund Nachfolgeregelung zu<br />
verkaufen. Bitte mit Kontaktdaten und<br />
Motivation melden unter<br />
abwassermarktpolen@bluewin.ch.<br />
„Die nebeneinander angeordneten<br />
Membranen übernehmen im<br />
gesamten Prozess der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
eine wichtige Aufgabe.<br />
Damit die Filter nicht verschmutzen,<br />
haben wir in unserer Versuchsanlage<br />
auf dem Gelände der Kläranlage<br />
Eversburg der Stadtwerke<br />
Osnabrück eine Technik entwickelt,<br />
die mit weniger Chemikalien funktioniert:<br />
Wir setzen kleine Kunststoffkugeln<br />
ein, die unter Luftzufuhr<br />
gegen die Membranen gewirbelt<br />
werden und sie so von Schmutz<br />
befreien“, sagte Helmus. In ersten<br />
Untersuchungen sei nachgewiesen<br />
worden, dass das neue Verfahren zu<br />
einer wirkungsvollen Reinigung der<br />
Filter führe. Es seien aber auch<br />
einige Verbesserungspotenziale<br />
ausgemacht worden.<br />
Die Anlage sei daraufhin entsprechend<br />
umgebaut und optimiert<br />
worden, sagte Meyer-Blumenroth.<br />
Um den ständigen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, seien neue<br />
Membranen entwickelt worden.<br />
Bevor die Verbesserungen aber in<br />
den Markt eingeführt werden können,<br />
sollen sie noch einmal in der<br />
Kläranlage Eversburg getestet werden.<br />
Untersucht werde nun unter<br />
anderem die Lebensdauer der Membranen,<br />
um einen langfristigen Einsatz<br />
gewährleisten zu können. Parallel<br />
zu den Untersuchungen solle ein<br />
wirksames Betriebskonzept für den<br />
kommerziellen Einsatz erstellt werden.<br />
Brickwedde: „Das Optimieren<br />
und Testen dieses vielversprechenden,<br />
umweltfreundlichen Reinigungsverfahrens<br />
ist ein wichtiger<br />
Schritt, um es bei der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
noch erfolgreicher ganzjährig<br />
anwenden zu können.“<br />
Weitere Informationen:<br />
www.dbu.de<br />
April <strong>2013</strong><br />
444 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Methoden und Trends in<br />
der <strong>Wasser</strong>behandlung:<br />
Spurenstoffe<br />
Fortbildungstag, 11. Juni <strong>2013</strong>,<br />
DECHEMA-Haus, Frankfurt am Main<br />
Aktuell gewinnt die Beseitigung pharmazeutischer<br />
und indus trieller Spurenstoffe zunehmend an<br />
Bedeutung. Entsprechend sind die Forschungs- und<br />
Entwicklungs aktivitäten in diesem Bereich sehr hoch.<br />
Im Rahmen eines DECHEMA-Fortbildungstags informieren<br />
Spe zialisten aus Industrie, Behörden, Hochschulen<br />
und Instituten über Vorkommen, Umweltrelevanz und<br />
Nachweis von Spurenstoffen sowie über aktuelle Entwicklungen<br />
und innovative Lösungsansätze zu deren<br />
Beseitigung. Dabei stehen praxisnahe Fragestellungen<br />
im Mittelpunkt. Der Fortbildungstag wendet sich an<br />
Hersteller und Anwender von <strong>Wasser</strong>behandlungssystemen,<br />
an <strong>Wasser</strong>versorger sowie an Be hörden und Hochschulen.<br />
Informationen/Kontakt:<br />
DECHEMA-Forschungsinstitut,<br />
Weiterbildung,<br />
Postfach 17 03 52, D-60077 Frankfurt am Main,<br />
Tel. (069) 7564-253/202, Fax (069) 7564-414,<br />
E-Mail: gruss@dechema.de, http://dechema-dfi.de/kurse<br />
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WASSERAUFBEREITUNG<br />
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Reduktion von Mikrobiologie und hohe Durchflussleistung<br />
bei gleichzeitigem Erhalt lebenswichtiger Mineralien<br />
und geschmacksbildender Stoffe: Wir sind der Spezialist<br />
für innovative Lösungen im Bereich der <strong>Wasser</strong>filtration<br />
und -aufbereitung. Unkomplizierte Kombinationen aus unseren<br />
Beutel-, Siebkorb-, Automatik- und Membranfiltern<br />
garantieren flexible <strong>Wasser</strong>filtrationslösungen für eine Vielzahl<br />
von Anwendungen. Von der Partikelfiltration bis zur<br />
Feinstfiltration können unterschiedlichste Trenngrenzen<br />
und Volumenströme abgedeckt werden.<br />
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Industry<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 445
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
10. DVGW-Betriebssicherheitstage BEST <strong>2013</strong><br />
Die diesjährigen 10. Betriebssicherheitstage<br />
finden am 26. und<br />
27. Juni <strong>2013</strong> im Gas-<strong>Wasser</strong>-Zentrum<br />
(GWZ) in Bonn statt. Durch die<br />
positive Resonanz auf das neue Veranstaltungskonzept<br />
des letzten Jahres<br />
wird das thematische Grundgerüst<br />
der Veranstaltung beibehalten.<br />
Die Veranstaltung ist deshalb er -<br />
neut in die vier Kompetenzbe reiche<br />
##<br />
Anlagensicherheit,<br />
##<br />
Arbeitsmedizin und<br />
betrieb liches<br />
Gesundheitsmanagement,<br />
##<br />
Betriebssicherheit,<br />
##<br />
Arbeitsschutz<br />
gegliedert.<br />
Ziel der Veranstaltung ist es, den<br />
verantwortlichen Fach- und Führungskräften,<br />
Betriebsingenieuren,<br />
Sicherheitskräften in den Unternehmen<br />
und Betriebsärzten die für ihr<br />
Tagesgeschäft relevanten Informationen<br />
in den oben aufgeführten<br />
Kompetenzbereichen durch Beiträge<br />
mit Praxisbezug zu vermitteln.<br />
So thematisieren die Vorträge im<br />
Block „Anlagensicherheit“ die Be -<br />
wertung von Risiken bei technischen<br />
Anlagen sowie polizeiliche<br />
Reaktionsmechanismen im Fall von<br />
Großschadenslagen und Katastrophenfällen.<br />
Im arbeitsmedizinischen Vortragsblock<br />
werden die neuen<br />
Herausforderungen an den Arbeitsund<br />
Gesundheitsschutz bedingt<br />
durch die dynamischen Entwicklungen<br />
in der Arbeitswelt und die<br />
zunehmenden Ansprüche einer<br />
modernen Gesellschaft vor dem<br />
Hintergrund des demografischen<br />
Wandels berücksichtigt.<br />
Bei dem thematischen Kompetenzbereich<br />
„Betriebssicherheit“<br />
werden die Konsequenzen der<br />
neuen Betriebssicherheitsverordnung<br />
dargestellt sowie der sichere<br />
Betrieb von Leitungen größer 5 bar<br />
bewertet, unter Berücksichtigung<br />
der Novellierung der G 466-1 „Gasleitungen<br />
aus Stahlrohren für einen<br />
Betriebsdruck größer als 5 bar –<br />
Instandhaltung“.<br />
Abschließend wird in dem Themenblock<br />
„Arbeitsschutz“ neben<br />
einer Sicherheitskulturanalyse als<br />
Instrument zur Verbesserung der<br />
gelebten Praxis auch die neue<br />
Gefahrstoffverordnung thematisiert.<br />
Im Folgenden sind die Themen<br />
der 4 Vortragsblöcke aufgeführt:<br />
Mittwoch, 26. Juni <strong>2013</strong><br />
I. Block: Anlagensicherheit<br />
##<br />
Risikomanagement –<br />
Einführung in Bewertung von<br />
Risiken bei technischen Anlagen<br />
##<br />
Deterministik und Probabilistik –<br />
Zusätzliche probabilistische<br />
Risikobewertungen im Rahmen<br />
der Genehmigungsplanung für<br />
ein Pipelineprojekt in<br />
Deutschland<br />
##<br />
Polizeiliche Reaktionsmechanismen<br />
im Fall von<br />
Groß schadenslagen und<br />
Katastrophenfällen<br />
II. Block: Arbeitsmedizin<br />
und betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
(BGM)<br />
##<br />
Demografischer Wandel und<br />
Krankheitslast – was bedeutet<br />
das für Unternehmen?<br />
##<br />
„pro:fit! – das Gesundheitsmanagement<br />
der RheinEnergie AG“<br />
##<br />
Psychische Belastungen am<br />
Arbeitsplatz: Achtsamkeit zur<br />
Erkennung, Vermeidung und im<br />
Umgang mit gefährdeten<br />
Kollegen und Mitarbeitern<br />
Donnerstag, 27. Juni <strong>2013</strong><br />
III. Block: Betriebssicherheit<br />
##<br />
Betriebssicherheitstechnische<br />
Anforderungen an Biogasanlagen<br />
##<br />
Bewertung des sicheren<br />
Betriebs nach DVGW G 466-1 –<br />
Maßnahmen zur Sicherung der<br />
Leitungsintegrität<br />
##<br />
Novelle der Betriebssicherheitsverordnung<br />
und ihre Auswirkungen<br />
auf technische Anlagen<br />
IV. Block: Arbeitsschutz<br />
##<br />
Die Sicherheitskulturanalyse als<br />
ein Instrument zur Verbesserung<br />
der gelebten Arbeitssicherheit<br />
##<br />
Steigerung der Präventionsarbeit<br />
im Technischen und<br />
Verwaltungsbereich bei der<br />
Open Grid Europe GmbH<br />
##<br />
Vom Gefahrstoffverzeichnis zur<br />
Gefährdungsbeurteilung –<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Ludmilla Asarow,<br />
Tel. (0228) 9188-601,<br />
E-Mail: asarow@dvgw.de<br />
www.wassertermine.de<br />
April <strong>2013</strong><br />
446 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Zwölfte DWA-Regenwassertage<br />
in Freiburg<br />
Experten geben Überblick zum Umgang<br />
mit Regenwasser<br />
Die Entwicklungen und der derzeitige<br />
Stand im Umgang mit<br />
Regenwasser sind die zentralen<br />
Themen der zwölften Regenwassertage,<br />
zu denen die Deutsche Vereinigung<br />
für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V. (DWA)<br />
Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft,<br />
Verbänden und Kommunen<br />
für den 10. und 11. Juni <strong>2013</strong> nach<br />
Freiburg.<br />
Themenschwerpunkte<br />
der Tagung<br />
Die Tagung der Entwässerungsexperten<br />
beleuchtet in mehreren Vorträgen<br />
unter anderem die Themen<br />
Management, Behandlung und Entsorgung<br />
von Regenwasser. Ein<br />
besonderes Augenmerk legt die<br />
Veranstaltung auf die Behandlung<br />
der Abflüsse von Straßen- sowie<br />
belasteten Abwässern und die Reinigung<br />
von Verkehrsflächen. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt befasst sich<br />
mit der kommunalen Überflutungsvorsorge.<br />
Hier wird unter anderem<br />
der Frage nachgegangen, wie sturzflutgefährdete<br />
Bereiche im urbanen<br />
Raum ermittelt und Risiken abgeschätzt<br />
werden können.<br />
Die DWA-Regenwassertage gelten<br />
als wichtiges Fachforum für den<br />
Umgang mit Niederschlägen im<br />
deutschsprachigen Raum. Sie werden<br />
regelmäßig von weit über<br />
100 Teilnehmern besucht und<br />
durchgängig gut bewertet.<br />
Fachausstellung<br />
und Anmeldung<br />
Parallel zur Tagung präsentieren<br />
ausstellende Firmen die von ihnen<br />
angebotenen Techniken und Verfahren.<br />
Informationen/Anmeldung:<br />
Sarah Heimann, Tel. (02242) 872-192,<br />
E-Mail: heimann@dwa.de, www.dwa.de<br />
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Zuverlässige Messung auch bei<br />
hohem Feststoffanteil<br />
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und Leckagendetektion<br />
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Besuchen Sie uns auf der <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Stand: 106, Halle 6.2<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 447<br />
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NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Tiere im Trinkwasser – Was ist (zu)viel?<br />
Fachtreffen am 5. Juni <strong>2013</strong> an der Universität in Landau/Pfalz<br />
Auf der Veranstaltung sollen die Zusammenhänge zwischen der Ökologie des Netzes und seinen Bewohnern<br />
verdeutlicht werden. Wo herrschen welche Bedingungen? Wie erfolgt der Eintrag der Tiere und wie verteilen sie<br />
sich im Netz? Wie verläuft die zeitliche Entwicklung der Populationen? Das Systemverständnis ist der<br />
Schlüssel zu erfolgreichen Gegenmaßnahmen und einem nachhaltigen Qualitätsmanagement. An konkreten<br />
Beispielen wird diskutiert, wie die Besiedlung von Trinkwassernetzen erfasst, interpretiert und bewertet<br />
werden kann, und wie man davon angepasste Maßnahmen ableitet. Noch immer kaum zu beantworten ist<br />
allerdings die entscheidende Frage „Was ist viel?“. Frage ist, ob sich Orientierungswerte zur Bewertung der<br />
Besiedlung von Trinkwassernetzen formulieren lassen oder nicht?<br />
Nur selten treten Probleme durch<br />
eine Massenentwicklung von Oberflächenbewohnern<br />
in Trinkwasserleitungen,<br />
wie durch die gemeine<br />
<strong>Wasser</strong>assel (Asellus aquaticus), auf.<br />
Die Regel ist dagegen das Vorkommen<br />
echter Grundwassertiere in<br />
geringen Dichten, die mit dem Rohwasser<br />
eingetragen werden, sich im<br />
Versorgungssystem etablieren, aber<br />
völlig harmlos sind.<br />
In Medienberichten der zurückliegenden<br />
Jahre wurden jedoch die<br />
Zusammenhänge des Auftretens<br />
von Tieren im Trinkwasser oft verzerrt<br />
und als negatives Gütekriterium<br />
für die Trinkwasserqualität dargestellt.<br />
Grundwasserökologische<br />
Kenntnisse in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
werden deswegen zunehmend<br />
nachgefragt.<br />
Dies gilt insbesondere auch für<br />
den kompetenten Umgang mit der<br />
kritischen Öffentlichkeit.<br />
Um aktuelle Ergebnisse aus Forschung<br />
und Praxis verständlich und<br />
auf höchstem fachlichem Niveau zu<br />
präsentieren und ganz spezielle Fragestellungen<br />
zu diskutieren, wird<br />
das „Landauer Fachtreffen“ in<br />
zunächst zweijährigem Rhythmus<br />
angeboten.<br />
© Claudia Hautumm/ pixelio.de<br />
Das Auftreten von Tieren in Trinkwasseraufbereitungs-<br />
und Versorgungsanlagen<br />
ist eines der<br />
ältesten Phänomene seit Bestehen<br />
der Trinkwasserversorgung. Ihr Vorkommen<br />
ist normal und kann<br />
kaum verhindert werden. Allerdings<br />
müssen ihre Dichten und Artenzusammensetzung<br />
regelmäßig kontrolliert<br />
werden. Die Tiere geben uns<br />
wichtige Informationen über die<br />
Trinkwasseranlagen und Gewinnungsgebiete.<br />
Damit sind sie ein<br />
hervorragendes Werkzeug für die<br />
Qualitätssicherung in der Trinkwasserversorgung.<br />
Zielgruppe<br />
Diskretion gehört dazu. Deshalb<br />
richtet sich die Veranstaltung ausschließlich<br />
an Vertreter von <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
und an<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von Fachbehörden und Fachverbänden<br />
aus dem Bereich der <strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />
Weitere Informationen:<br />
http://www.grundwasseroekologie.de/<br />
wp-content/uploads/ig303365_<br />
Fld.Tiere-im-Trinkw.pdf<br />
April <strong>2013</strong><br />
448 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Ringvorlesung im Studiengang Energieund<br />
<strong>Wasser</strong>management<br />
Jeden Dienstag und an etlichen<br />
Donnerstagen bieten die HRW<br />
(Hochschule Ruhr West), Mülheim<br />
an der Ruhr, und der Studiengang<br />
Energie- und <strong>Wasser</strong>management<br />
zum Sommersemester <strong>2013</strong> erstmals<br />
eine sogenannte Ringvorlesung<br />
an. Experten aus der Energie-<br />
und <strong>Wasser</strong>wirtschaft geben in<br />
23 Fachvorträgen ihr Wissen zum<br />
Besten und ergänzen das Studium<br />
durch anwendungsbezogene Themen<br />
und Beispiele aus der Praxis.<br />
Die Vorlesungen stehen jedoch<br />
nicht nur den HRW-Studierenden<br />
aller Fachrichtungen offen, Schülerinnen<br />
und Schüler sowie Studieninteressierte<br />
sind ebenfalls zum<br />
Reinschnuppern eingeladen und<br />
können sich vom Studium an der<br />
HRW hautnah ein Bild machen.<br />
„Ein Studium an der HRW und<br />
der Studiengang Energie- und<br />
<strong>Wasser</strong>management zeichnen sich<br />
durch einen hohen Anwendungsbezug<br />
und eine gesunde Mischung<br />
aus Theorie und Praxis aus“, er -<br />
läutert Prof. Dr. Mark Oelmann, Studiengangsleiter<br />
und Professor mit<br />
Lehrgebiet <strong>Wasser</strong>- und Energieökonomik<br />
an der HRW. „Mit unserer<br />
Ringvorlesung, die wir in diesem<br />
Semester erstmals anbieten, ermöglichen<br />
wir es Studierenden einen<br />
tieferen Einblick in verschiedene<br />
Fachthemen zu erhalten. Die be -<br />
triebswirtschaftlichen Grundlagenthemen<br />
werden auf die Energieund<br />
<strong>Wasser</strong>praxis heruntergebrochen.<br />
So verstehen die Studierenden<br />
zum einen, weswegen sie zuvor<br />
etwas haben lernen müssen und<br />
welche Fragestellungen in der Praxis<br />
tatsächlich relevant sind. Zum<br />
anderen stellen sie fest, für welches<br />
Berufsbild ihr Herz schlägt. Mit der<br />
Entscheidung für entsprechende<br />
Wahlmodule, ein entsprechendes<br />
Blockpraktikum sowie Bachelorarbeitsthema<br />
feilen sie an ihrem<br />
persönlichen Profil. Darüber hinaus<br />
möchten wir bei Unternehmen und<br />
Studieninteressierten für unseren<br />
Studiengang werben und auch für<br />
die duale Variante, die im kommenden<br />
Jahr starten soll“, erklärt Prof.<br />
Oelmann weiter.<br />
Die jetzt beginnende Vortragsreihe<br />
behandelt eine große Bandbreite<br />
verschiedener, praxisrelevanter<br />
Themen wie Kostensenkung<br />
bei Energie- und <strong>Wasser</strong>versorgern,<br />
Risikomanagement am Beispiel der<br />
Stromerzeugung oder Gashandelund<br />
Gasvertrieb in Deutschland.<br />
Der am weitesten anreisende Referent<br />
kommt aus Nairobi und wird<br />
zum Thema der <strong>Wasser</strong>marktregulierung<br />
in Afrika berichten.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.hochschule-ruhr-west.de<br />
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Sie sind herzlich eingeladen, uns auf der WASSER BERLIN<br />
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RECHT UND REGELWERK<br />
Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />
W 570-1 P: Armaturen für die Trinkwasser-Installation –<br />
Teil 1: Anforderungen und Prüfungen für Gebäudearmaturen<br />
Die Technische Prüfgrundlage<br />
W 570-1 dient als Grundlage für<br />
die Zertifizierung von Armaturen,<br />
die in der Trinkwasser-Installation<br />
innerhalb von Gebäuden eingesetzt<br />
werden. Sie beschreibt Anforderungen<br />
und Prüfungen für sämtliche<br />
Armaturen, die in den Normenreihen<br />
DIN 1988 „Technische Regeln<br />
für Trinkwasser-Installationen (TRWI)“<br />
und DIN EN 806 erfasst werden, mit<br />
Ausnahme von Entnahmearmaturen,<br />
welche in anderen DVGW Prüfgrundlagen<br />
berücksichtigt werden.<br />
Die formulierten Anforderungen<br />
und Prüfungen basieren durchgehend<br />
auf europäischen Produktnormen,<br />
wie DIN EN 1213 für<br />
Absperrarmaturen aus Kupferlegierungen,<br />
DIN EN 1567 für Druckminderer<br />
und Druckmindererkombinationen,<br />
DIN EN 13828 für handbetätigte<br />
Kugelhähne aus Kupferlegierungen<br />
und nichtrostenden<br />
Stählen sowie weiteren europäischen<br />
und nationalen Ergänzungsnormen.<br />
Neben den hygienischen Anforderungen<br />
an die verwendeten<br />
Werkstoffe und der Definition von<br />
Eigen- und Fremdüberwachungsverfahren<br />
enthält W 570-1 nationale<br />
produktspezifische Zusatzanforderungen,<br />
die sich aus Aspekten der<br />
Hygiene, des Gesundheitsschutzes<br />
und der Sicherheit ergeben. Dazu<br />
zählen unter anderem Schallschutzanforderungen,<br />
die Gebrauchstauglichkeit<br />
bei hohen Temperaturen<br />
(65 °C), die Selbsthemmung gegen<br />
ungewolltes Öffnen bei Absperrarmaturen<br />
und der <strong>Wasser</strong>austausch<br />
bei handbetätigten Kugelhähnen.<br />
Neben klassischen Absperrventilen<br />
werden in der vorliegenden<br />
Technischen Prüfgrundlage auch<br />
Sonderbauformen, wie handbetätigte<br />
Kolbenschieber und Membranarmaturen<br />
sowie Kombinationen<br />
aus Absperrventilen und Rückflussverhinderern<br />
berücksichtigt.<br />
Weitere Armaturenkombinationen<br />
werden künftig in der Technischen<br />
Prüfgrundlage W 570-3 behandelt.<br />
Preis:<br />
€ 29,87 für Mitglieder;<br />
€ 39,82 für Nichtmitglieder.<br />
W 623 A: Dosieranlagen für Desinfektions- bzw. Oxidationsmittel –<br />
Dosieranlagen für Chlor und Hypochlorite<br />
Das Arbeitsblatt W 623 „Dosieranlagen<br />
für Desinfektions- bzw.<br />
Oxidationsmittel „Dosieranlagen für<br />
Chlor und Hypochlorite“ gilt für<br />
Dosieranlagen in <strong>Wasser</strong>werken in<br />
Bezug auf die Dosiermittel Chlor,<br />
hypochlorige Säure, Natriumhypochlorit<br />
und Calciumhypochlorit. Es<br />
finden die besonderen Bedingungen<br />
und praktischen Erfahrungen in<br />
<strong>Wasser</strong>werken Berücksichtigung.<br />
Die jetzige Überarbeitung war erforderlich,<br />
um eine Anpassung an die<br />
aktuelle Ausgabe des DVGW-<br />
Arbeitsblatt W 229 „Verfahren zur<br />
Desinfektion von Trinkwasser mit<br />
Chlor und Hypochloriten“ vorzunehmen.<br />
W 623 stellt eine Hilfe für Anwender<br />
bezüglich der Gestaltung und<br />
des Betriebs von Chloranlagen dar<br />
und legt zudem entsprechende<br />
Anforderungen fest.<br />
Wesentliche Inhalte des Arbeitsblattes<br />
sind:<br />
##<br />
Grundsätzliches zu Dosiermitteln<br />
Chlorgas, hypochlorige<br />
Säure, Natriumhypochlorit,<br />
Calciumhypochlorit<br />
##<br />
Transport, ggf. (elektrolytische)<br />
Herstellung vor Ort, Lagerung<br />
der Dosiermittel<br />
##<br />
Konstruktive Gestaltung und<br />
Betrieb der Dosieranlagen<br />
##<br />
Gefahrenbeseitigung bei<br />
Chlorgasausbruch<br />
W 623 wurde vom DVGW-Projektkreis<br />
„Maschinelle Einrichtungen in<br />
Aufbereitungsanlagen“ im Technischen<br />
Komitee „Anlagentechnik“<br />
erarbeitet.<br />
Preis:<br />
€ 17,27 für Mitglieder;<br />
€ 39,82 für Nichtmitglieder.<br />
Bezugsquelle:<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Josef-Wirmer-Straße 3,<br />
D-53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9191-40,<br />
Fax (0228) 9191-499,<br />
www.wvgw.de<br />
April <strong>2013</strong><br />
450 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
RECHT UND REGELWERK<br />
Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />
GW 101 A: Qualifikationsanforderungen<br />
an Sachverständige für den Korrosionsschutz –<br />
Passiver und kathodischer Korrosionsschutz (KKS)<br />
3/<strong>2013</strong><br />
Das Technische Komitee G-TK-1-<br />
10 Außenkorrosion hat die Erarbeitung<br />
des DVGW-Arbeitsblattes<br />
GW 101 Qualifikationsanforderungen<br />
an Sachverständige für den<br />
Korrosionsschutz – Passiver und<br />
kathodischer Korrosionsschutz<br />
(KKS) abgeschlossen.<br />
Das vorliegende Arbeitsblatt<br />
beschreibt die Qualifikationsanforderungen<br />
an Sachverständige für<br />
den Korrosionsschutz im Bereich<br />
der Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />
Insbesondere im Bereich Gasversorgung<br />
für die Errichtung und den<br />
Betrieb von Gasrohrleitungen über<br />
16 bar Betriebsdruck ist der Sachverständige<br />
für den Korrosionsschutz<br />
erforderlich. Die Gesamtabnahme<br />
einer in Betrieb zu nehmenden<br />
Anlage obliegt dem dafür<br />
zuständigen Sachverständigen<br />
nach DVGW-Arbeitsblattes G 100<br />
Qualifikationsanforderungen an<br />
Sachverständige der Gasversorgung.<br />
Die dazu notwendige Beurteilung<br />
und Dokumentation der<br />
Wirksamkeit des Korrosionsschutzes<br />
einer solchen Anlage ist durch<br />
einen Sachverständigen nach<br />
DVGW-Arbeitsblatt GW 101 zu<br />
erbringen. Das Arbeitsblatt dient<br />
somit als Ergänzung des DVGW-<br />
Arbeitsblattes G 100 einschließlich<br />
der dort aufgeführten Fachgebiete,<br />
bzw. technischen Anlagen, bezüglich<br />
des Korrosionsschutzes.<br />
Das Arbeitsblatt deckt zusätzlich<br />
die Anforderungen an Sachverständige<br />
des Korrosionsschutzes ab,<br />
welche im Rahmen der folgenden<br />
DVGW-Regelwerke erforderlich<br />
sind:<br />
##<br />
Prüfung der baulichen Voraussetzungen<br />
für die Anwendung<br />
des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
von Gashochdruckleitungen<br />
im Zuge der Errichtungsplanung<br />
gemäß DVGW-Arbeitsblätter<br />
G 463, G 462 und GW 12<br />
##<br />
erstmalige Beurteilung der Wirksamkeit<br />
des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
von Gashochdruckleitungen<br />
gemäß DVGW-<br />
Arbeitsblätter G 466-1 und<br />
GW 10<br />
##<br />
Prüfung der baulichen Voraussetzungen<br />
für die Anwendung<br />
des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
von komplexen Anlagen<br />
nach DIN EN 14505 im Zuge<br />
der Errichtungsplanung gemäß<br />
DVGW-Arbeitsblatt G 497<br />
##<br />
erstmalige Beurteilung der Wirksamkeit<br />
des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
von komplexen<br />
Anlagen nach DIN EN 14505<br />
gemäß DVGW-Arbeitsblatt G 497<br />
Weiterhin werden beispielhaft Aufgabenbereiche<br />
eines Korrosionsschutz-Sachverständigen<br />
gemäß<br />
diesem Arbeitsblatt aufgeführt, bei<br />
denen er herangezogen werden<br />
kann.<br />
Der Weißdruck ist im März <strong>2013</strong><br />
erschienen.<br />
Preis:<br />
€ 17,27 für Mitglieder;<br />
€ 23,03 für Nichtmitglieder.<br />
Bezugsquelle:<br />
wvgw Wirtschafts- und<br />
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Tel. (0228) 9191-40,<br />
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April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 451<br />
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RECHT UND REGELWERK<br />
Aufruf zur Mitarbeit<br />
Hochwasservorsorge – Auditoren gesucht!<br />
Die Deutsche Vereinigung für<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e.V. (DWA) sucht Auditorinnen<br />
und Auditoren, die sich in der<br />
kommunalen Hochwasservorsorge<br />
für die DWA engagieren wollen.<br />
Hochwasserschutz setzt das Wissen<br />
um Risiken und Handlungsfelder<br />
voraus. Mit dem Merkblatt<br />
DWA-M 551 „Audit Hochwasser –<br />
wie gut sind wir vorbereitet“ hat die<br />
DWA ein Instrument entwickelt, mit<br />
dem der Status der kommunalen<br />
Hochwasservorsorge bestimmt und<br />
öffentlichkeitswirksam diskutiert<br />
werden kann. Das Audit ist Teil<br />
der Umsetzung der „Europäischen<br />
Richtlinie 2007/60/EG über die<br />
Bewertung und das Management<br />
von Hochwasserrisiken“ und soll<br />
Kommunen dabei unterstützen,<br />
ihre Erfolge im Hochwasserschutz<br />
darzustellen, Defizite zu erkennen<br />
und geeignete Vorsorgemaßnahmen<br />
zu entwickeln.<br />
Das Audit wird von jeweils zwei<br />
Auditorinnen bzw. Auditoren an<br />
zwei aufeinander folgenden Tagen<br />
bei der zu auditierenden Kommune<br />
abgenommen. Das Ergebnis wird in<br />
einer sogenannten Hochwasservorsorge-Ampel<br />
festgehalten, mit der<br />
der aktuelle Status der Hochwasservorsorge<br />
in der Kommune für alle<br />
Beteiligten nachvollziehbar visualisiert<br />
wird.<br />
Voraussetzung für die Auditorentätigkeit<br />
sind einschlägige Erfahrungen<br />
in der Vorbereitung und<br />
Durchführung von Hochwasservorsorgemaßnahmen.<br />
Wegen der fachund<br />
zuständigkeitsübergreifenden<br />
Aufgaben ist der Aufruf nicht auf<br />
Ingenieurdisziplinen beschränkt.<br />
Vertreterinnen und Vertreter von<br />
Hochschulen und Verwaltung sollten<br />
das Auditorenteam ergänzen.<br />
Die Abnahme eines Audits wird von<br />
der DWA mit einer Aufwandsentschädigung<br />
vergütet.<br />
Interessierte können sich mit einem kurzen<br />
Lebenslauf bewerben:<br />
DWA-Bundesgeschäftsstelle,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
D-53773 Hennef,<br />
E-Mail: barion@dwa.de<br />
Neue DWA-Merkblätter erschienen<br />
Merkblatt DWA-M 162: Bäume, unterirdische Leitungen und Kanäle<br />
Bäume und unterirdische Verund<br />
Entsorgungsanlagen tragen<br />
auf unterschiedliche Weise maßgeblich<br />
zur Steigerung bzw. zum<br />
Erhalt der Lebensqualität bei. Die<br />
Ziele müssen jeweils im Einzelfall in<br />
Einklang gebracht werden. Praxiserfahrungen<br />
und aktuelle Forschungsergebnisse<br />
erforderten die<br />
Überarbeitung von zum Thema<br />
bereits existierenden textgleichen<br />
Veröffentlichungen (ATV-H 162/<br />
DVGW GW 125 (H)/FGSV Nr. 939).<br />
Die Normen DIN 1998 „Unterbringung<br />
von Leitungen und Anlagen<br />
in öffentlichen Flächen“ und<br />
DIN 18920 „Vegetationstechnik im<br />
Landschaftsbau – Schutz von Bäumen,<br />
Pflanzenbeständen und Vegetationsflächen<br />
bei Baumaßnahmen“<br />
stellen hohe Anforderungen an die<br />
Vereinbarkeit von Planung und Bau<br />
unterirdischer Leitungen und<br />
Kanäle sowie den Schutz von<br />
Bäumen. Gerade in den beengten<br />
Bereichen von Verkehrsflächen in<br />
Siedlungsgebieten lassen sich die<br />
Forderungen, zum Beispiel nach<br />
Mindestabständen und gleichermaßen<br />
ausreichendem Raum für<br />
Bäume sowie unterirdische Leitungen<br />
und Kanäle, häufig nicht vereinbaren.<br />
Um dennoch mögliche Wege zur<br />
gemeinsamen Nutzung des Raums<br />
durch Bäume sowie unterirdische<br />
Leitungen und Kanäle zu verdeutlichen,<br />
wurden im Merkblatt die<br />
Zusammenhänge zwischen Trassen<br />
und Wurzelwachstum kompakt dargestellt<br />
und Empfehlungen für Planung,<br />
Bau, Betrieb, Unterhalt<br />
(Instandhaltung) und Sanierung<br />
gegeben.<br />
Das Merkblatt richtet sich an<br />
Netzbetreiber, Grünflächen- und<br />
Forstverwaltungen, Straßenbaulastträger,<br />
Kommunalverwaltungen,<br />
Garten- und Landschaftsbaubetriebe,<br />
Tiefbauunternehmen sowie<br />
allgemein an Bauingenieure, Landschaftsarchitekten,<br />
Planer und<br />
Sachverständige. Es wurde von<br />
mehreren Verbänden (DWA, DVGW,<br />
FGSV, FLL, FNN, GSTT, GALK) der<br />
Fachrichtungen Ver- und Entsorgungstechnik,<br />
Tiefbau, Landschaftsentwicklung,<br />
Landschaftsbau, Biologie<br />
und Grünflächenplanung<br />
gemeinsam erarbeitet.<br />
Wesentliches Ziel der Zusammenarbeit<br />
war, Hintergründe, Problemstellungen<br />
und Lösungsansätze<br />
so aufzuarbeiten, dass sie von<br />
verschiedenen Fachrichtungen ge -<br />
meinsam getragen werden können.<br />
Information:<br />
Februar <strong>2013</strong>, 25 Seiten,<br />
ISBN 978-3-942964-78-4,<br />
Ladenpreis: 37,00 Euro,<br />
fördernde DWA-Mitglieder: 29,60 Euro.<br />
April <strong>2013</strong><br />
452 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
RECHT UND REGELWERK<br />
Merkblatt DWA-M 205: Desinfektion von biologisch gereinigtem <strong>Abwasser</strong><br />
Das Merkblatt DWA-M 205<br />
berücksichtigt, dass mittlerweile<br />
bei einer Reihe von kommunalen<br />
Kläranlagen mit Ausbaugrößen<br />
von rund 100 bis 1 000 000 EW<br />
Anlagen zur Desinfektion des Kläranlagenablaufs<br />
nachgerüstet wurden.<br />
Es liegen somit belastbare<br />
Erfahrungen aus der Praxis hinsichtlich<br />
Planung, Bau und Betrieb von<br />
<strong>Abwasser</strong>desinfektionsanlagen vor.<br />
<strong>Abwasser</strong> enthält Krankheitserreger<br />
aus dem Verdauungstrakt von<br />
Menschen und Tieren, die bei der<br />
herkömmlichen <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
ohne gezielte Desinfektion etwa um<br />
den Faktor 10 bis 100 verringert<br />
werden. Eine weitergehende Be -<br />
handlung mit dem Ziel, vorgegebene<br />
Konzentrationen definierter<br />
Mikroorganismen sicher zu unterschreiten,<br />
ist derzeit wasserrechtlich<br />
nicht als Stand der Technik verankert.<br />
Treibende Kraft für eine gezielte<br />
Desinfektion auf Kläranlagen war<br />
bisher im Regelfall die Verbesserung<br />
der hygienischen Qualität von<br />
Gewässern, die für Freizeitzwecke<br />
genutzt werden oder mit einer<br />
Trinkwassergewinnung in Verbindung<br />
stehen. Weitere Anwendungsbereiche<br />
ergeben sich bei der Aufbereitung<br />
von Teilströmen zu<br />
Betriebswasser. Wichtigstes Anwendungsgebiet<br />
der <strong>Abwasser</strong>desinfektion<br />
in Ländern mit <strong>Wasser</strong>mangel<br />
ist die Aufbereitung des kommunalen<br />
<strong>Abwasser</strong>s zur Wiederverwendung<br />
z. B. zu Bewässerungszwecken.<br />
Dieses Merkblatt, das jetzt in<br />
dritter, überarbeiteter Auflage vorliegt,<br />
soll die notwendigen Grundlagen<br />
und fachlichen Informationen<br />
mit den Möglichkeiten und Grenzen<br />
für Entscheidungen über den Einsatz<br />
der <strong>Abwasser</strong>desinfektion und<br />
die zugehörigen Desinfektionstechniken<br />
für biologisch gereinigtes<br />
<strong>Abwasser</strong> liefern.<br />
Das Merkblatt gibt Hinweise zu<br />
Auswahl, Planung, Bau und Betrieb<br />
von Anlagen, die der Desinfektion<br />
von kommunalem <strong>Abwasser</strong> nach<br />
biologischer Behandlung dienen.<br />
Die Deutsche Vereinigung für<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e.V. (DWA) setzt sich intensiv<br />
für die Entwicklung einer sicheren<br />
und nachhaltigen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
ein. Als politisch und wirtschaftlich<br />
unabhängige Organisation arbeitet<br />
sie fachlich auf den Gebieten <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong>, Abfall und<br />
Bodenschutz.<br />
In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste<br />
Vereinigung auf diesem<br />
Gebiet und nimmt durch ihre<br />
fachliche Kompetenz bezüglich<br />
Regelsetzung, Bildung und Information<br />
der Öffentlichkeit eine besondere<br />
Stellung ein. Die rund 14 000<br />
Mitglieder repräsentieren die Fachleute<br />
und Führungskräfte aus Kommunen,<br />
Hochschulen, Ingenieurbüros,<br />
Behörden und Unternehmen.<br />
Information:<br />
März <strong>2013</strong>, 39 Seiten,<br />
ISBN 978-3-942964-82-1,<br />
Ladenpreis: 46,00 Euro,<br />
fördernde DWA-Mitglieder: 36,80 Euro.<br />
Merkblatt DWA-M 611: Fluss und Landschaft – Ökologische Entwicklungskonzepte<br />
Mit dem Merkblatt DWA-M 611<br />
„Fluss und Landschaft – Ökologische<br />
Entwicklungskonzepte“<br />
hat die DWA einen unveränderten<br />
Nachdruck des gleichnamigen<br />
DVWK-Merkblatts M 240 von 1996<br />
vorgelegt. Das Merkblatt bietet eine<br />
wertvolle Hilfe bei der wasserwirtschaftlichen<br />
Planung, bei der Beurteilung<br />
der fachlichen Zusammenhänge<br />
und ihrer konkreten Umsetzung<br />
am Gewässer und stellt auch<br />
für die derzeitigen, neueren Aufgaben<br />
der <strong>Wasser</strong>wirtschaft eine<br />
wesentliche Arbeitsgrundlage dar.<br />
Voraussetzung für nachhaltige<br />
Entwicklungsmaßnahmen an Fließgewässern<br />
sind Kenntnisse über<br />
ihre naturräumlich bedingten Selbstreinigungskräfte<br />
und über die stofflichen<br />
Einflussgrößen einschließlich<br />
aller Einträge im kommunalen und<br />
landwirtschaftlichen Bereich. Ferner<br />
sind zur Einschätzung erfolgversprechender<br />
Sanierungsmaßnahmen<br />
die natur- und landschaftstypischen<br />
Gegeben heiten und die<br />
DIN EN ISO<br />
9001:2008<br />
SEE 1239<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 453
RECHT UND REGELWERK<br />
gewässerspezi fischen Biozönosen<br />
zu berücksich tigen. Das Merkblatt<br />
fasst die Ergebnisse des durch das<br />
Bundesministerium für Bildung,<br />
Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />
(BMBF) geförderte Verbundforschungsvorhaben<br />
„Modellhafte<br />
Er arbeitung ökologisch<br />
begründeter Sanierungskonzepte<br />
für kleine Fließgewässer“ zusammen<br />
und stellt sie mit weiteren Erkenntnissen<br />
zur ökologischen Entwicklung<br />
von Fließgewässern nach<br />
einem ganzheitlichen Ansatz als<br />
vernetztes Konzept für Fluss und<br />
Landschaft dar.<br />
Das Merkblatt verfolgt das Ziel,<br />
den Mitarbeitern in Planungsbüros<br />
und den Aufsichtsführenden in<br />
Behörden ein Instrumentarium an<br />
die Hand zu geben, anhand dessen<br />
die Umsetzung ökologisch begründeter<br />
Entwicklungsmaßnahmen an<br />
kleinen Fließgewässern verwirklicht<br />
werden kann.<br />
Die Deutsche Vereinigung für<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv<br />
für die Entwicklung einer sicheren<br />
und nachhaltigen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
ein. Als politisch und wirtschaftlich<br />
unabhängige Organisation arbeitet<br />
sie fachlich auf den Gebieten <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong>, Abfall und<br />
Bodenschutz.<br />
In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste<br />
Vereinigung auf diesem<br />
Gebiet und nimmt durch ihre<br />
fachliche Kompetenz bezüglich<br />
Regelsetzung, Bildung und Information<br />
der Öffentlichkeit eine besondere<br />
Stellung ein. Die rund 14 000<br />
Mitglieder repräsentieren die Fachleute<br />
und Führungskräfte aus Kommunen,<br />
Hochschulen, Ingenieurbüros,<br />
Behörden und Unternehmen.<br />
Information:<br />
Februar <strong>2013</strong>, 271 Seiten,<br />
ISBN 978-3-941089-28-0,<br />
Ladenpreis: 98,00 Euro,<br />
fördernde DWA-Mitglieder: 78,40 Euro.<br />
Herausgeber und Vertrieb:<br />
DWA Deutsche Vereinigung für<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V.,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
D-53773 Hennef,<br />
Tel. (02242) 872-333,<br />
Fax (02242) 872-100,<br />
E-Mail: info@dwa.de,<br />
DWA-Shop: www.dwa.de/shop<br />
Gründung eines ISO Technischen Komitees –<br />
„Water re-use“ (Wiederverwendung von <strong>Wasser</strong>)<br />
Info<br />
Die global ansteigende Notwendigkeit,<br />
gebrauchtes <strong>Wasser</strong><br />
(<strong>Abwasser</strong>) erneut zu verwenden,<br />
stellt für die Ausarbeitung von weltweit<br />
geltenden internationalen Normen<br />
eine neue Normungsbasis dar.<br />
Entsprechend beantragten die<br />
nationalen Normungsinstitute aus<br />
Japan, China und Israel im Rahmen<br />
der Initiative „Water access and use“<br />
des ISO-Rates die Aufnahme des<br />
neuen Arbeitsgebietes „Water reuse“<br />
in die internationale Normung.<br />
Die deutsche Meinungsbildung zu diesem internationalen<br />
Normungsthema findet in einem nationalen<br />
Gremium statt, zu dem alle interessierten<br />
Kreise eingeladen sind. Für weitere Informationen<br />
zur Normungsarbeit siehe www.din.de<br />
Die Notwendigkeit der Normung<br />
wurde von den Antragstellern mit<br />
Bedenken hinsichtlich gesundheitlicher,<br />
ökologischer und gesellschaftlicher<br />
Auswirkungen bei der<br />
Verwendung von behandeltem<br />
<strong>Abwasser</strong> begründet. In Folge sind<br />
laut Normungsantrag hohe Anforderungen<br />
und Leistungsparameter<br />
für Anlagen zur Aufbereitung des<br />
gebrauchten <strong>Wasser</strong>s zu definieren<br />
und festzulegen.<br />
Die <strong>International</strong>e Normung<br />
unterstützt somit eine nachhaltige<br />
Entwicklung auf dem Gebiet der<br />
Verwendung von behandeltem<br />
<strong>Abwasser</strong> und Regenwasser.<br />
Es ist vorgesehen, in einem neu<br />
zu gründenden internationalen<br />
technischen Komitee (ISO/TC) Normen<br />
für die zentrale und dezentrale<br />
Aufbereitung von <strong>Abwasser</strong> und<br />
dessen Verwendung auszuarbeiten.<br />
Insbesondere sollen in diesem ISO/<br />
TC Normen erarbeitet werden, die<br />
Anforderungen an technische Prozesse<br />
bei der Aufbereitung, Speicherung,<br />
Verteilung, Verwendung<br />
und Versickerung beinhalten sowie<br />
wirtschaftliche und Umweltaspekte<br />
betrachten. Das bereits bestehende,<br />
von Israel geführte, Projekt-Komitee<br />
ISO/PC 253 „Verwendung von behandeltem<br />
<strong>Abwasser</strong> für die Bewässerung“<br />
soll in das neue ISO/TC integriert<br />
werden.<br />
Die konkreten Vorstellungen für<br />
das Arbeitsprogramm beinhalten<br />
die Erarbeitung von internationalen<br />
Normen zu folgenden Themen:<br />
1. Verwendung von<br />
behandeltem <strong>Abwasser</strong> für<br />
die Bewässerung<br />
a) Weiterbearbeitung der im ISO/<br />
PC 253 begonnenen Norm-Projekte<br />
der aus fünf Teilen bestehenden<br />
Normenreihe ISO 16075<br />
April <strong>2013</strong><br />
454 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
RECHT UND REGELWERK<br />
„Leitfäden für die Verwendung<br />
von behandeltem <strong>Abwasser</strong> für<br />
Bewässerungsprojekte“,<br />
b) Parameter und Monitoringverfahren<br />
für die Ermittlung der Eignung<br />
von Bewässerungssystemen,<br />
einschließlich ihrer Bauteile,<br />
für die Verwendung von<br />
behandeltem <strong>Abwasser</strong>, wie<br />
zum Beispiel Rohre für den<br />
Transport des <strong>Wasser</strong>s, Filter,<br />
Steuerungsbauteile und notwendiges<br />
Zubehör,<br />
c) Qualitätskontrolle,<br />
d) <strong>Wasser</strong>speicher und<br />
Umweltschutz,<br />
e) Monitoring der Qualität des<br />
behandelten <strong>Abwasser</strong>s bei der<br />
Versickerung,<br />
f) Leitfäden zum Monitoring der<br />
Belastung der bewässerten<br />
Flächen.<br />
2. Verwendung von<br />
behandeltem <strong>Abwasser</strong> in<br />
städtischen Gebieten<br />
a) Begriffe und Definitionen,<br />
b) Klassifizierung der Verwendung<br />
von behandeltem <strong>Abwasser</strong> in<br />
städtischen Gebieten,<br />
c) Wirtschaftliche Betrachtungen,<br />
d) Auswahl von Technologien,<br />
e) Bewertung der Technologien,<br />
f) Planung,<br />
g) Leitfäden für die Auswahl,<br />
Bewertung und Optimierung.<br />
3. Bewertung der Leistungsfähigkeit<br />
von Systemen zur<br />
Aufbereitung und Risiken<br />
bei der Verwendung von<br />
behandeltem <strong>Abwasser</strong><br />
China, Südkorea und Japan haben<br />
außerdem angekündigt, die in diesen<br />
Ländern bereits in Bearbeitung<br />
befindlichen Norm-Projekte, wie<br />
„Leitfäden für die Bewertung von<br />
Gesundheitsrisiken und Behandlung<br />
von wiederverwendbarem <strong>Wasser</strong>“<br />
sowie „Codes für die Qualität von aufbereitetem<br />
<strong>Abwasser</strong>“ als weitere<br />
internationale Norm-Projekte in diesem<br />
neuen ISO-Gremium zur Bearbeitung<br />
einzureichen. Weitere Themen,<br />
wie Verwendung von aufbereitetem<br />
<strong>Abwasser</strong> in der Industrie<br />
(einschließlich Grauwasser und<br />
Regenwasser), werden angedacht.<br />
Vom Aufgabenbereich ausgeschlossen<br />
sind die Festlegung von<br />
Grenzwerten der <strong>Wasser</strong>qualität, da<br />
diese üblicherweise in den Ländern<br />
hoheitlich festgelegt werden, das<br />
Management der Organisationen in<br />
der Trinkwasserversorgung und<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung, das bereits<br />
im Aufgabenbereich des ISO/TC 224<br />
„Normung von Dienstleistungen in<br />
der Trinkwasserversorgung und der<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung – Qualitätsmerk<br />
male für die Dienstleistung und<br />
Leistungskennzahlen“ liegt und die<br />
Analyseverfahren, für die das ISO/<br />
TC 147 „<strong>Wasser</strong>beschaffenheit“<br />
zuständig ist.<br />
Die Anwendung von ISO-Normen<br />
ist freiwillig, jedoch können<br />
ISO-Normen im internationalen<br />
Geschäftsverkehr herangezogen<br />
werden. Die Übernahme von ISO-<br />
Normen ins nationale Normenwerk<br />
als DIN ISO-Norm erfolgt auf freiwilliger<br />
Basis. Wird jedoch eine <strong>International</strong>e<br />
Norm als Europäische Norm<br />
anerkannt, so folgt daraus die verbindliche<br />
Übernahme ins nationale<br />
Regelwerk als DIN EN ISO-Norm.<br />
Sollten Sie Interesse an einer<br />
Mitarbeit an diesem Normungsthema<br />
haben, wenden Sie sich bitte<br />
bis spätestens 30. April <strong>2013</strong> an:<br />
DIN Deutsches Institut für Normung e.V.,<br />
Normenausschuss <strong>Wasser</strong>wesen (NAW),<br />
Hans-Jochen Kropf,<br />
Projektmanager,<br />
Tel. (030) 2601-2440,<br />
Fax (030) 2601-42440,<br />
E-Mail: hans-jochen.kropf@din.de,<br />
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Erneuerbare Energien oder Ersatzmaßnahmen<br />
gewinnen mit den jüngsten Veränderungen in<br />
der Energiepolitik zunehmend an Bedeutung.<br />
Die Endlichkeit fossiler Energieträger, stetig<br />
steigende Energiepreise und der Ausstieg aus<br />
der Atomenergie zählen zu den Ursachen.<br />
Können wir es uns in dieser Zeit noch leisten,<br />
wirtschaftlich sinnvolle Ergänzungstechnologien<br />
ungenutzt zu lassen? Oder entscheidet<br />
am Ende womöglich die Summe aller großen<br />
wie kleinen Maßnahmen, ob wir die Energiewende<br />
schaffen oder nicht?<br />
Das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
stellt ein noch immer vernachlässigtes Gebiet<br />
der alternativen Energiegewinnung vor. Dabei<br />
will es das Thema in seiner ganzen Breite zwischen<br />
Hype und Vorurteilen und entlang einer<br />
inzwischen fast 35-jährigen Technologiegeschichte<br />
beleuchten.<br />
Als unverzichtbares Nachschlagewerk und Arbeitsinstrument<br />
für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Behörden,<br />
Planer, Wohnungswirtschaft und Industrie<br />
zeigt es das gesamte Spektrum verfügbarer<br />
Technologien und zahlreiche Referenzobjekte,<br />
porträtiert die verschiedenen Hersteller und<br />
veranschaulicht die Komplexität von Projektentwicklung<br />
und -beteiligten.<br />
Um mit der Entwicklung ständig Schritt zu halten,<br />
wird das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
fortwährend aktualisiert und ergänzt.<br />
ISBN 978-3-00-036357-3<br />
Unter Schirmherrschaft von:<br />
TRIALOG VERLAG<br />
TRIALOG VERLAG<br />
Jürgen Lang · Andreas Koschorreck · Thomas Schöniger<br />
Kompendium<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Unter Schirmherrschaft von:<br />
Netzwerk Energierückgewinnung<br />
und Ressourcenmanagement<br />
Druck Ordner Kompendium V5.indd 2 17.10.2011 16:45:01<br />
Netzwerk Energierückgewinnung<br />
und Ressourcenmanagement<br />
>><br />
SONDERAUSGABE<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff<br />
03/13<br />
D e r e . q u a N e w s l e t t e r<br />
Netzwerk Energierückgewinnung<br />
und Ressourcenmanagement<br />
Das e.qua Netzwerk berichtet<br />
Aus dem Netzwerk<br />
Aus dem Netzwerk<br />
Aus dem Netzwerk<br />
e.qua – die energiegeladenen<br />
Netzwerker von<br />
der Spree<br />
Netzwerkmitglied<br />
stellt sich vor: hansewasser<br />
- moderne Umweltdienstleistungen<br />
für<br />
Bremen und Region<br />
Produktneuheit des<br />
Netzwerkmitglieds<br />
Nivus:<br />
Der NivuLog SunFlow<br />
e.qua, das immer stetig wachsende<br />
Verbund-Netzwerk berichtet über seine<br />
Rolle als Innovationsführer im Bereich<br />
Energierückgewinnung und Ressourcenmanagement<br />
...................... Seite 2<br />
Seit 1999 ist die hanse<strong>Wasser</strong> Bremen<br />
GmbH als eines der ersten privatisierten<br />
<strong>Abwasser</strong>unternehmen Deutschlands<br />
tätig ......................................... Seite 3<br />
Der NivuLog SunFlow ermöglicht dauerhafte<br />
Durchflussmessungen auch ohne<br />
Spannungsversorgung ............. Seite 3<br />
Aus dem Netzwerk<br />
Themenallianz AWN<br />
Themenallianz AWN<br />
Messeauftritt: Hobas auf<br />
der <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>International</strong><br />
Die Geschichte der <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung:<br />
Seit über 30 Jahren<br />
erprobt<br />
Kompendium<br />
Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Lang · Koschorreck · Schöniger<br />
AWN<br />
A b w a s s e r w ä r m e n u t z u n g<br />
Kompendium<br />
Das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung:<br />
Bereit für die Zukunft?<br />
Vom 23.-26. April <strong>2013</strong> öffnet die <strong>Wasser</strong><br />
<strong>Berlin</strong> <strong>International</strong> wieder ihre Pforten, mit<br />
dabei: das e.qua Netzwerkmitglied HOBAS<br />
................................................. Seite 4<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung ist eine seit<br />
über 30 Jahren bekannte und mittlerweile<br />
bewährte Technologie, die zunehmend<br />
Beachtung findet .............Seite 5<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung - eine bislang<br />
nur unzureichend gewürdigte wirtschaftlich<br />
sinnvolle Ergänzungstechnologie<br />
................................................. Seite 5<br />
Themenallianz AWN<br />
THEMENALLIANZ<br />
Die Themenallianz<br />
informiert: Neue<br />
Broschüre und neuer<br />
Internetauftritt der<br />
Themenallianz<br />
Themenallianz AWN<br />
Wärmetauscherlösungen:<br />
Die KASAG LAGNAU AG<br />
über technologische<br />
Möglichkeiten<br />
Mit einer neuen Broschüre und einem<br />
neuen Internetauftritt informiert die<br />
Themenallianz Interessenten über das<br />
Thema <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung ..........<br />
.................................................Seite 6<br />
Im kommunalen <strong>Wasser</strong>, <strong>Abwasser</strong><br />
sowie in Industrieprozessen stecken<br />
große Energiepotentiale die unter<br />
Verwendung von Wärmetauschern für<br />
Heiz- und Kühlzwecke genutzt werden<br />
können ..................................... Seite 7
Aus dem Netzwerk<br />
Das Netzwerk:<br />
e.qua – die energiegeladenen Netzwerker von der Spree<br />
Großanlagen der <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
wie Klär- und <strong>Wasser</strong>werke, sind in<br />
Städten einer der größten, oft sogar der<br />
größte Energieverbraucher. Denn die Versorgung<br />
mit Trinkwasser und die Entsorgung<br />
von <strong>Abwasser</strong> sind energieintensive<br />
Prozesse. Dennoch (und gerade<br />
deshalb) verfügt die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
über enorme Potenziale zur Energieeinsparung<br />
, ja selbst zur Rückgewinnung<br />
von Energie – vor allem aus <strong>Abwasser</strong>.<br />
Deshalb ist der Beitrag der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
zur „Energiewende“ nicht ganz<br />
unbedeutend.<br />
Immer mehr Kommunen und Betreiber<br />
nehmen auf dem Weg eigene Potenziale<br />
zu nutzen, die Unterstützung des jungen,<br />
staatlich geförderten Fachverbundes<br />
e.qua in Anspruch, welches sich ausschließlich<br />
mit dem synergetischen Verhältnis<br />
von <strong>Wasser</strong>wirtschaft und Energie<br />
beschäftigt.<br />
Denn was täglich in Unmengen den Abfluss<br />
herunter gespült wird, ist reich an<br />
Energie und Wertstoffen. Warm genug<br />
zum Heizen, stark genug zur Stromgewinnung<br />
und voller recyclebarer Substanzen.<br />
e.qua gibt diesem <strong>Wasser</strong> eine<br />
zweite Chance.<br />
Seit seiner Gründung im Jahr 2009 hat<br />
sich der Verbund e.qua, die Anerkennung<br />
und Unterstützung vieler Branchengrößen,<br />
Stadtwerke, Betreiber und<br />
den führenden Fachinstanzen der <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
erarbeitet. Mittlerweile<br />
ist das Netzwerk wichtiger und gefragter<br />
Anlaufpunkt für Interessen aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet. Als Partner des<br />
Umweltbundesamtes sowie von Landesund<br />
Bundesministerien wird das Kompetenzzentrum<br />
von <strong>Wasser</strong>- und Energiewirtschaft<br />
genauso frequentiert wie von<br />
der Industrie und Immobilienwirtschaft.<br />
Themenschwerpunkte des Netzwerks sind<br />
z.B. die Rückgewinnung und Speicherung<br />
von Energie (Wärme und Strom), der<br />
moderne Umgang mit Stoffströmen, das<br />
Ressourcenmanagement, die Wertstoffgewinnung<br />
sowie neue Energieformen.<br />
Mit Networking bringt e.qua die unterschiedlichsten<br />
Marktakteure und Insti-<br />
tutionen zusammen. Durch Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Themenmarketing informiert<br />
das Netzwerk über bestehende<br />
und neue Produkte, Verfahren, Lösungen<br />
und Strategien. Kommunale und industrielle<br />
Projektinteressenten erhalten bei<br />
der Prüfung von Projektpotenzialen und<br />
der Entwicklung und Umsetzung von Projekten<br />
konkrete fachliche Unterstützung<br />
vom Verbund. Mit seinen Veranstaltungen<br />
und Kongressen transferiert der Verbund<br />
Wissen und Erfahrungen. Gemeinsam<br />
mit Partnern aus Wissenschaft und<br />
Industrie arbeitet das Netzwerk in Think<br />
Tanks und einer eigenen F&E-Unit an<br />
neuen innovativen Ideen, setzt diese um<br />
und unterstützt die Implementierung im<br />
Markt.<br />
Interessenten für Energieeffizienzprojekte,<br />
wasserwirtschaftliche Energierückgewinnung<br />
oder Ressourcenmanagement<br />
können sich mit Fragen zu individuellen<br />
Projektchancen Ihrer Kommune oder<br />
Stadtwerkes an den Verbund wenden:<br />
info@e-qua.de, www.e-qua.de<br />
- 2 -<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff 03/13
Aus dem Netzwerk<br />
Netzwerkmitglied stellt sich vor:<br />
hanse<strong>Wasser</strong> – moderne Umweltdienstleistungen für Bremen und die Region<br />
S<br />
eit 1999 ist die hanse<strong>Wasser</strong> Bremen<br />
GmbH (hanse<strong>Wasser</strong>) als<br />
eines der ersten privatisierten <strong>Abwasser</strong>unternehmen<br />
Deutschlands tätig.<br />
hanse<strong>Wasser</strong> Bremen versteht sich als<br />
Umweltdienstleistungsunternehmen<br />
für die Stadtgemeinde Bremen und den<br />
norddeutschen Raum. Mit rund 400 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern betreibt<br />
hanse<strong>Wasser</strong> das 2.300 Kilometer lange<br />
Bremer Kanalnetz und reinigt auf zwei<br />
Kläranlagen in Seehausen und Farge<br />
jährlich rund 51 Millionen Kubikmeter<br />
<strong>Abwasser</strong> aus Bremen, den benachbarten<br />
Gemeinden sowie für industrielle<br />
Kunden. Energieeffizientes Arbeiten und<br />
der Einsatz von regenerativen Energien<br />
sind für den Umweltdienstleister hanse-<br />
<strong>Wasser</strong> nicht nur wichtige Themen, sondern<br />
eine ökologische und ökonomische<br />
Verpflichtung. Aufgrund der umfangreichen<br />
Klimaschutzaktivitäten, wie dem<br />
Betrieb einer neuen 2 MW Windenergieanlage,<br />
erhielt hanse<strong>Wasser</strong> 2011 von<br />
der „initiative umwelt unternehmen“ die<br />
Auszeichnung „Klimaschutzbetrieb CO2-<br />
20“. Für 2015 ist die CO2-Neutralität des<br />
gesamten Unternehmens hanse<strong>Wasser</strong><br />
geplant. Um dieses anspruchsvolle Ziel<br />
zu erreichen, wurde das Klimaschutzund<br />
Energieeffizienzprojekt kliEN aufgelegt.<br />
Produktneuheit des Netzwerkmitglieds Nivus:<br />
Der NivuLog SunFlow<br />
Keine Spannungsversorgung vorhanden und trotzdem Durchfluss dauerhaft messen?<br />
- Das ist jetzt problemlos möglich!<br />
M<br />
it dem NivuLog SunFlow hat NIVUS<br />
eine autarke und solargespeiste<br />
Durchflussmessstation mit integrierter<br />
GPRS Datenübertragung entwickelt. In<br />
dem robusten und kompakten Gehäuse<br />
sind alle notwendigen Komponenten<br />
wie Solarpanel, Durchflussrechner, Modem,<br />
Laderegler und Pufferakkus fest<br />
integriert. Die von NIVUS angebotene<br />
kompakte Lösung ist weltweit einmalig!<br />
Ein am System angeschlossener, optimierter<br />
Doppler-Sensor erfasst gleichzeitig<br />
Fließgeschwindigkeit und Füllstand.<br />
Die Programmierung der Messstelle erfolgt<br />
über das Internetportal „Device to<br />
Web“. In diesem Portal erfolgt auch die<br />
Speicherung der Daten sowie die Berechnung<br />
und Darstellung des Durchflusses<br />
in Stunden-, Tages- und Monatswerten,<br />
Ganglinien, Statistiken und mehr.<br />
An den frei konfigurierbaren Eingängen<br />
können zusätzlich unterschiedlichste<br />
Sensoren zur Erfüllung weiterer Messaufgaben<br />
angeschlossen werden. Durch seine<br />
Spannungsunabhängigkeit, variable<br />
Sensoranschlussmöglichkeiten, integriertes<br />
Alarmmanagement, durchgängige<br />
Visualisierungs- und Berechnungsmethoden<br />
bis hin zur Ausgabe von Monats-<br />
und Jahresprotokollen eignet sich<br />
das System besonders zur dezentralen<br />
Messung und Überwachung von Durchflüssen<br />
an:<br />
- Regenbecken<br />
- Kanalnetzen<br />
- Oberflächengewässern<br />
- Bewässerungskanälen<br />
und vielem mehr!<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff 03/13 - 3 -
Aus dem Netzwerk<br />
Das NivuLog SunFlow stellt eine preiswerte, kompakte und komfortable Alternative<br />
zum konventionellen Schaltschrank mit einzeln aufgebauten Messumformern,<br />
Laderegelung, Pufferbatterien und Solarpanel dar.<br />
Sollten Sie diese Vorteile noch nicht überzeugt haben, dann werfen Sie einen Blick<br />
in unsere Broschüre unter<br />
www.nivus.de.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 07262 9191-0 oder info@nivus.com.<br />
Messeauftritt: HOBAS auf der <strong>Wasser</strong><br />
<strong>Berlin</strong> <strong>International</strong> <strong>2013</strong><br />
V<br />
om 23.-26. April <strong>2013</strong><br />
öffnet die <strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong><br />
<strong>International</strong> wieder ihre Pforten<br />
für das interessierte Fachpublikum.<br />
Längst ist sie keine<br />
reine <strong>Wasser</strong>messe mehr,<br />
sondern stellt auch weitere<br />
Themen wie Hochwasserschutz,<br />
Meerwasserentsalzung,<br />
Geothermie und grabenloses<br />
Bauen in den Mittelpunkt.<br />
Die grabenlose Bauweise<br />
ist seit Jahrzehnten<br />
eine umweltschonende und<br />
wirtschaftliche Alternative bei<br />
der Installation und der Sanierung<br />
von unterirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen.<br />
Messebegleitend<br />
findet zu diesem Thema die NO DIG<br />
<strong>Berlin</strong> <strong>2013</strong> statt. In der Halle 2.1 am<br />
Eingang Süd wird die dazugehörige<br />
Ausstellung zu finden sein. Gelegenheit,<br />
um sich mit Fachleuten der Branche auszutauschen.<br />
In derselben Halle wird HOBAS als Hersteller<br />
von hochwertigen Rohrsystemen<br />
aus glasfaserverstärktem Kunststoff zu<br />
finden sein. Diese Produkte finden in vielen<br />
Projekten der grabenlosen Installation<br />
Anwendung. Dabei spielen vor allem<br />
die Themen Vortrieb und Sanierung eine<br />
große Rolle. Diese sind top aktuell und<br />
nehmen wegen der ständig<br />
wachsenden Bautätigkeiten<br />
in Ballungsgebieten und der<br />
Sanierungsbedürftigkeit von<br />
Altkanälen weiter an Bedeutung<br />
zu. Außerdem werden<br />
Faktoren wie z.B. die<br />
Vermeidung von Umweltbelastungen,<br />
Lärm, Behinderungen<br />
durch Sperrungen und<br />
letztendlich die damit verbundenen<br />
Kosten immer gewichtiger.<br />
Am HOBAS Stand<br />
wird es die Möglichkeit<br />
geben, sich über die Vorteile der grabenlosen<br />
Bauweise im Vergleich zur<br />
offenen Verlegung z.B. hinsichtlich der<br />
CO2-Bilanz, sowie neueste<br />
Trends des Marktes informieren<br />
zu können. Als Highlights<br />
werden ein Vortriebsrohr mit<br />
einem Außendurchmesser von<br />
3600 mm und ein Sonderprofil<br />
3190 x 2584 mm, welches<br />
mittels Relining in der Kanalsanierung<br />
eingesetzt wird,<br />
zu sehen sein.<br />
Sie finden HOBAS in der<br />
Halle 1.2 am Stand 415.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
- 4 -<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff 03/13
Druck Ordner Kompendium V5.indd 2 17.10.2011 16:45:01<br />
Die Themenallianz <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Die Geschichte der <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung:<br />
Seit über 30 Jahren erprobt<br />
A<br />
bwasserwärmenutzung, häufig im<br />
Kontext von Innovationen erwähnt,<br />
ist eine seit den 1970er Jahren bekannte<br />
und mittlerweile bewährte Technologie.<br />
Die ältesten Publikationen zu diesem<br />
Thema, wie etwa die DWA/Korrespondenz<br />
<strong>Abwasser</strong> (M. Gassen, 1982) oder<br />
die Arbeiten von Prof. Bischofsberger<br />
von der Technischen Universität München<br />
(1984), entstanden in Deutschland.<br />
Auch das erste nachweisbare Patent<br />
wurde durch die Firma Mannesmann bereits<br />
1970 in Deutschland angemeldet.<br />
Die frühesten Projekte im Bereich <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
entstanden gleich<br />
in beiden Teilen Deutschlands: in Binningen<br />
und Esslingen 1992, in <strong>Berlin</strong> Ost<br />
und Wiesbaden 1983.<br />
Mit der Zeit<br />
AWN ist eine seit vielen Jahren bewährte Technologie, die heute vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet.<br />
Die erste Patentanmeldung, die in einen<br />
flächendeckenden Vertrieb ging, erfolgte<br />
1985 durch die Schweizer Firma Rabtherm.<br />
Nur wenige Jahre später meldete<br />
auch die deutsche Uhrig GmbH verschiedene<br />
Patente an. Signifikante Neuentwicklungen<br />
folgten 1990 durch das Unternehmen<br />
HUBER SE und 2002 von der<br />
Brandenburger Liner GmbH & Co. KG.<br />
Mittlerweile sind in Deutschland mehr<br />
als 30 Projekte umgesetzt und es gibt<br />
annähernd 30 verschiedene technische<br />
Lösungen diverser Herstellern mit unterschiedlichster<br />
Auslegung.<br />
Das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung:<br />
Bereit für die Zukunft?<br />
E<br />
rneuerbare Energien gewinnen zunehmend<br />
an Bedeutung. Aber ohne<br />
wirtschaftlich sinnvolle Ergänzungstechnologien<br />
können sie die Energiewende<br />
in Deutschland nicht bewerkstelligen.<br />
Bislang nur unzureichend gewürdigt:<br />
die <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung.<br />
Das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
stellt dieses zukunftsweisende<br />
Thema in all seinen Facetten zwischen<br />
Hype und Vorurteilen und entlang einer<br />
inzwischen fast 35-jährigen Technolo-<br />
giegeschichte vor. Als unverzichtbares<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Nachschlagewerk für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Erneuerbare Energien oder Ersatzmaßnahmen<br />
gewinnen mit den jüngsten Veränderungen in<br />
der Energiepolitik zunehmend an Bedeutung.<br />
Behörden, Planer, Die Endlichkeit fossiler Wohnungswirtschaft<br />
Energieträger, stetig<br />
steigende Energiepreise und der Ausstieg aus<br />
der Atomenergie zählen zu den Ursachen.<br />
Können wir es uns in dieser Zeit noch leisten,<br />
und Industrie<br />
wirtschaftlich<br />
zeigt<br />
sinnvolle Ergänzungstechnologien<br />
ungenutzt zu lassen? Oder entscheidet<br />
es das gesamte<br />
am Ende womöglich die Summe aller großen<br />
wie kleinen Maßnahmen, ob wir die Energiewende<br />
schaffen<br />
Spektrum von Herstellen,<br />
oder nicht?<br />
Produkten<br />
Das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
stellt ein noch immer vernachlässigtes Gebiet<br />
der alternativen Energiegewinnung vor. Dabei<br />
sowie Referenzprojekten will es das Thema in seiner ganzen Breite zwischen<br />
Hype und Vorurteilen und entlang einer<br />
und gibt wertvolle<br />
Hilfestellungen für Planung und<br />
inzwischen fast 35-jährigen Technologiegeschichte<br />
beleuchten.<br />
Als unverzichtbares Nachschlagewerk und Arbeitsinstrument<br />
für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Behörden,<br />
Planer, Wohnungswirtschaft und Industrie<br />
zeigt es das gesamte Spektrum verfügbarer<br />
Umsetzung Ihrer Technologien Vorhaben.<br />
und zahlreiche Referenzobjekte,<br />
Kompendium<br />
>><br />
porträtiert die verschiedenen Hersteller und<br />
veranschaulicht die Komplexität von Projektentwicklung<br />
und -beteiligten.<br />
Um mit der Entwicklung ständig Schritt zu halten,<br />
wird das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
fortwährend aktualisiert und ergänzt.<br />
Verpassen Sie keine technologische Entwicklung.<br />
Erfahren Sie, wenn Hersteller<br />
ISBN 978-3-00-036357-3<br />
neue Produkte einführen. Profitieren Sie<br />
von den Ergebnissen aus immer neuen<br />
Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Lang · Koschorreck · Schöniger<br />
Unter Schirmherrschaft von:<br />
Netzwerk Energierückgewinnung<br />
und Ressourcenmanagement<br />
TRIALOG VERLAG<br />
AWN<br />
TRIALOG VERLAG<br />
Jürgen Lang · Andreas Koschorreck · Thomas Schöniger<br />
Kompendium<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Unter Schirmherrschaft von:<br />
Netzwerk Energierückgewinnung<br />
und Ressourcenmanagement<br />
>><br />
A b w a s s e r w ä r m e n u t z u n g<br />
Kompendium<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff 03/13<br />
- 5 -
Die Themenallianz <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Projekten. Bleiben Sie informiert über<br />
sämtliche Förderprogramme.<br />
Damit Sie beim Thema <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
stets auf dem neuesten Stand<br />
sind, wird das Kompendium <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
ständig aktualisiert und<br />
ergänzt. Updates können Sie bereits<br />
bei der Bestellung Ihres Exemplars oder<br />
nach dem Kauf abonnieren. Auch die Order<br />
einzelner Erweiterungen ist möglich.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.e-qua.de oder schreiben Sie uns<br />
einfach an unter info@e-qua.de.<br />
Die Themenallianz <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
informiert:<br />
Neue Broschüre und neuer Internetauftritt der Themenallianz<br />
P<br />
ünktlich zur internationalen Leitmesse<br />
ISH ging die vor zwei Jahren Die Broschüre richtet<br />
neuen Energieform.<br />
als Think Tank ausgegliederte Themenallianz<br />
sich gleichermaßen<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung des an Stadtwerke, Kom-<br />
Netzwerks e.qua in die Offensive und<br />
veröffentlichte im Rahmen einer abgestimmten<br />
munen und Entwässerungsbetriebe<br />
wie an<br />
Marketingoffensive eine fremunen<br />
che Informations-Broschüre.<br />
Gebäudeplaner<br />
Architekten.<br />
und<br />
Die druckfrische Publikation räumt mit<br />
bekannten Irrtümern über die Technologie<br />
auf und vermittelt auf charmante<br />
Weise viel Wissenswertes zu dieser<br />
Auf 36 Seiten wird<br />
deutlich gemacht, mit<br />
welchen Vorurteilen<br />
hinsichtlich Technologie,<br />
Marktfähigkeit und<br />
Durchsetzbarkeit die Branche zu kämpfen<br />
hat, aber auch dokumentiert, wie<br />
breit die Unterstützung für das Thema<br />
AWN bereits ist.<br />
Flankiert von der Aufklärungsbroschüre<br />
geht die Themenallianz <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
gleichzeitig unter www.abwasserwaermenutzung.com<br />
mit einem<br />
umfassenden Internetauftritt online. Damit<br />
gewinnt der wichtige Bereich „Wärme<br />
aus <strong>Abwasser</strong>“ im Netzwerk e.qua<br />
deutlich an Durchschlagskraft.<br />
- 6 - <strong>Wasser</strong>Stoff 03/13
Die Themenallianz <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung<br />
Wärmetauscherlösungen:<br />
Die KASAG LANGNAU AG über technologische Möglichkeiten<br />
E<br />
nergienutzung aus <strong>Wasser</strong>, <strong>Abwasser</strong>,<br />
Grauwasser, und feststoffhaltigen<br />
Flüssigkeiten – kontinuierlich oder<br />
schwallweise – vom Entstehungsort bis<br />
nach der Kläranlage.<br />
Im kommunalen <strong>Wasser</strong>, <strong>Abwasser</strong> und<br />
in Industrieprozessen stecken große<br />
Energiepotentiale die unter Verwendung<br />
von Wärmetauschern (flüssig-flüssig) für<br />
Heiz- und Kühlzwecke genutzt werden<br />
können.<br />
Beispiele für den Einbau/Standort von<br />
Wärmetauscherlösungen für die Energienutzung<br />
Energienutzung im Gebäude, Industrie,<br />
Hotels, Kommunale Gebäude, Mehrfamilienhäuser,<br />
Wohnüberbauungen, Öffentliche<br />
Bäder<br />
Die Energienutzung aus Flüssigkeiten<br />
bildet dabei eine wirtschaftliche und<br />
ökologisch sinnvolle Lösung. Bei entsprechender<br />
Auslegung und Bau sind<br />
die Wärmetauscheranlagen wartungsarm<br />
und zeichnen sich durch eine lange<br />
Lebensdauer aus.<br />
KASAG LANGNAU AG berechnet und<br />
baut seit Jahren Anlagen für Heiz- und<br />
Kühlzwecke und verfügt über spezielles<br />
know how für den Bau von Wärmetauscherlösungen.<br />
Das Leistungsspektrum<br />
umfasst:<br />
- Auslegung, Konstruktion und Herstellung<br />
der Wärmetauscherlösungen<br />
- Montage und Rohrleitungsbau bis Heizzentrale<br />
oder Energiebedarfsträger<br />
- Modulare Bauweise für unterschiedlichste<br />
Anforderungen<br />
Energienutzung im Kanal und parallel<br />
zum Kanal<br />
- Bestehende Kanäle<br />
- Neue Kanäle<br />
- Druckleitungen<br />
Energienutzung in und nach der Kläranlage<br />
oder Rückhaltebecken<br />
- Klärbecken<br />
- Rückhaltebecken in der Industrie<br />
- Auslauf Kläranlage<br />
ISO 9001:2000<br />
ISO 3834-2<br />
SVTI<br />
AD-2000<br />
China Stamp (A2)<br />
ASME (U-Stamp)<br />
Für weitere Informationen:<br />
KASAG LANGNAU AG<br />
Hohgantweg 4<br />
3550 Langnau / Switzerland<br />
Tel +41 (0)34 408 58 58<br />
Fax +41 (0)34 408 58 59<br />
info@kasag.ch www.kasag.ch<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff 03/13<br />
- 7 -
Energie aus <strong>Abwasser</strong><br />
eine sinnvolle, ökonomische<br />
und ökologische Alternative zum Heizen und Kühlen!<br />
<strong>Abwasser</strong> ist mehr als nur ein Abfallprodukt<br />
unserer Gesellschaft. Unter unseren Städten<br />
fließt ein Wertstoff und Energieträger mit<br />
viel Potenzial zum Heizen und Kühlen.<br />
Studien belegen, dass min-<br />
destens 10% aller Gebäude<br />
in Deutschland mit Energie<br />
im <strong>Abwasser</strong> wirtschaftlich<br />
und regenerativ klimatisiert<br />
werden können. Der Beitrag<br />
zur CO2 Reduzierung ist<br />
erheblich und das ohne<br />
staatliche Subventionen.<br />
Heizen<br />
Kühlen<br />
Uhrig Kanaltechnik GmbH • Am Roten Kreuz 2<br />
D-78187 Geisingen • Tel.+49(0)7704/806-0<br />
zentrale@uhrig-bau.de • www.energie-aus-abwasser.de<br />
HUBER Heizen Global und Kühlen Service<br />
mit Heizen<br />
HUBER <strong>Abwasser</strong> und Kühlen<br />
Global Service<br />
mit <strong>Abwasser</strong><br />
Grenzenloser Service ist für uns<br />
selbstverständliche Heizen und Pflicht Kühlen<br />
Grenzenloser Service ist für uns<br />
selbstverständliche mit <strong>Abwasser</strong> Pflicht<br />
Unsere Serviceleistung umfasst:<br />
Recyceln der Energie des <strong>Abwasser</strong>s<br />
Recyceln der Energie des <strong>Abwasser</strong>s<br />
➤ Fachmännische Unsere Serviceleistung Beratung umfasst: und Schulung<br />
➤ Unterstützung ➤ Fachmännische bei Montage Beratung und Schulung Inbetriebnahme<br />
➤ ➤ Unterstützung beim Betreiben Montage und Ihrer Inbetriebnahme<br />
Anlagen<br />
➤HUBER Betriebs- ➤ Unterstützung und Prozessoptimierung Global<br />
beim Betreiben Ihrer<br />
Service<br />
Ihrer Anlagen<br />
➤ Optimierung ➤ Betriebs- und oder Prozessoptimierung Sanierung Ihrer Anlage Ihrer Anlagen<br />
➤ Prompte ➤ Optimierung Lieferung oder von Sanierung Ersatzteilen Ihrer Anlage<br />
➤Grenzenloser Wartung<br />
➤ Prompte<br />
und<br />
Lieferung<br />
Reparatur Service von<br />
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FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Potenzial der unterirdischen<br />
Enteisenung bei Verwendung von<br />
verschiedenem Infiltrationswasser<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung, Trinkwasseraufbereitung, Enteisenung, Ergiebigkeit, pH-Wert,<br />
Sauerstoffkonzentration<br />
Ute Rößner, Christoph Sailer, Jakob Ebermann, Thomas Grischek und Christian Plaßmann<br />
Das Potenzial der unterirdischen Enteisenung wurde<br />
mit Infiltrationswässern unterschiedlicher Beschaffenheit<br />
in einem Kurzzeit-Pilotversuch untersucht.<br />
Bei Infiltration von Grundwasser mit einem pH-Wert<br />
von 6,3 und einer Sauerstoffkonzentration von<br />
10 mg/L lag der Ergiebigkeitskoeffizient der unterirdischen<br />
Enteisenung bei 3. Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk<br />
als Infiltrat mit einem pH-Wert von 7,7<br />
erbrachte einen höheren Ergiebigkeitskoeffizienten<br />
von 4 bis 5. Dabei war eine Sauerstoffkonzentration<br />
von 10 mg/L ausreichend für die Eisenoxidation. Die<br />
Infiltration von Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk<br />
bedeutet außerdem geringere Investitionskosten für<br />
die unterirdische Enteisenung im Vergleich zu einer<br />
Zweibrunnenanlage mit Grundwasser. Die Betriebskostenbetrachtung<br />
zeigt, dass aufgrund des moderaten<br />
Gestehungspreises vom Reinwasser ein wirtschaftlicher<br />
Betrieb möglich ist.<br />
Potential of Subterranean Iron Removal Using<br />
Different Infiltration Water<br />
The potential of subterranean iron removal was<br />
investigated using two different types of infiltration<br />
water in a short time pilot test. During infiltration of<br />
groundwater with a pH of 6.3 and an oxygen concentration<br />
of 10 mg/L the yield coefficient of subterranean<br />
iron removal was 3. Using pre-treated water<br />
from the waterworks for infiltration the yield coefficient<br />
was found to be in the range of 4 to 5. In this<br />
case, an oxygen concentration of 10 mg/L was sufficient<br />
for iron oxidation. Furthermore, using pretreated<br />
water from the waterworks results in lower<br />
investment costs when compared to a scheme using<br />
two wells and groundwater for infiltration. Consideration<br />
of cost of operation shows that an economic<br />
operation based on a moderate cost price of pretreated<br />
infiltration water is possible.<br />
1. Einführung<br />
1.1 Anlass<br />
Die Stadtwerke Nettetal (Niederrhein) betreiben derzeit<br />
drei <strong>Wasser</strong>werke und <strong>Wasser</strong>gewinnungen mit einem<br />
gesamten <strong>Wasser</strong>recht von etwa 3,6 Mio. m³/a. Die <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
am Standort Kaldenkirchen kann aufgrund<br />
steigender Nitratkonzentrationen im 2. Grundwasserstockwerk<br />
inzwischen nur zu etwa 60 % ausgelastet<br />
werden. Daher ist eine Teilverlagerung der<br />
Grundwasserentnahme in das lokal 3. Grundwasserstockwerk<br />
geplant.<br />
Am Standort Kaldenkirchen wurden zwei Erkundungsbohrungen<br />
in das 3. Grundwasserstockwerk<br />
abgeteuft und als Multilevel-Messstellen ausgebaut.<br />
Der Zielhorizont befand sich dort in einer Tiefe von etwa<br />
80 bis 100 m unter Geländeoberkante (GOK). Bei der<br />
Analyse des Grundwassers wurden erwartungsgemäß<br />
ein relativ geringer pH-Wert (6,8) sowie eine relativ<br />
geringe Leitfähigkeit (290 µS/cm) festgestellt. Unerwartet<br />
hoch waren dagegen die Konzentrationen an gelöstem<br />
Eisen (7 mg/L) und Mangan (0,3 mg/L).<br />
Das <strong>Wasser</strong>werk Kaldenkirchen stammt aus dem<br />
Jahr 1972 und wurde zuletzt im Jahre 1994 modernisiert<br />
und erweitert. Dabei wurde die gesamte Aufbereitungstechnik<br />
einschließlich der Spülwasseraufbereitung auf<br />
Rohwasser aus dem 2. Grundwasserstockwerk abgestimmt.<br />
Es wurde im Mittel für pH-Werte von 6 bis 7,5,<br />
Eisenkonzentrationen von 1 bis 3 mg/L und Mangankonzentrationen<br />
von 0,1 bis 0,2 mg/L geplant. Die<br />
Standzeit der Filter in der ersten Aufbereitungsstufe<br />
(Enteisenung und Entmanganung) ist mit rund 55 Stunden<br />
vergleichsweise kurz.<br />
Würde das Rohwasser aus den geplanten neuen<br />
Brunnen im 3. Grundwasserstockwerk mit der etwa dreifachen<br />
Konzentration an Eisen auf die erste Aufbereitungsstufe<br />
geführt, hätte dies eine Verringerung der<br />
Standzeit der Filter auf maximal 20 Stunden zur Folge.<br />
Dadurch würde sich die Spülwassermenge insgesamt<br />
April <strong>2013</strong><br />
466 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
vervielfachen und somit eine aufwendige Anpassung<br />
der gesamten Spülwasser-Aufbereitung und Klarwasserversickerung<br />
notwendig machen.<br />
Um dies zu vermeiden, soll das Grundwasser mittels<br />
unterirdischer Enteisenung vorbehandelt werden.<br />
Dabei ist es das erste Ziel, die Eisenkonzentration auf ein<br />
Niveau zu bringen, welches dem der Rohwässer aus<br />
dem 2. Grundwasserstockwerk entspricht. Damit wird<br />
der Anpassungsbedarf im <strong>Wasser</strong>werk auf ein Minimum<br />
reduziert. Da bei der unterirdischen Enteisenung grundsätzlich<br />
auch eine Eisenkonzentration nahe Null erreichbar<br />
ist, könnte sich der künftige Aufwand für Filterrückspülungen<br />
im <strong>Wasser</strong>werk Kaldenkirchen im Vergleich<br />
zum jetzigen Zustand sogar verringern.<br />
Das Verfahren der unterirdischen Enteisenung und<br />
Entmanganung (UEE) sowie die unterschiedlichen Einflussfaktoren<br />
auf seine Leistungsfähigkeit wurde bereits<br />
zahlreich beschrieben [1, 2, 3]. Deshalb steht in dieser<br />
Arbeit die Anwendung des Verfahrens unter bestimmten<br />
Standortbedingungen im Mittelpunkt. Der Pilotversuch<br />
konzentriert sich auf die unterirdische Entei senung<br />
(UE), weil dieser Prozess entscheidend für die Belastung<br />
der oberirdischen Filter im <strong>Wasser</strong>werk ist. Der Prozess<br />
der unterirdischen Entmanganung hat in der Regel eine<br />
Anlaufphase von mehreren Monaten [3] und wurde deshalb<br />
in diesem Kurzzeit-Pilotversuch (6 Wochen) nicht<br />
untersucht.<br />
Der Pilotversuch zum Potenzial der unterirdischen<br />
Enteisenung (UE) am Standort wurde unter Verwendung<br />
von Grundwasser bzw. nicht desinfiziertem Reinwasser<br />
aus dem <strong>Wasser</strong>werk als Infiltrationswasser<br />
durchgeführt. Die Verwendung von Reinwasser als Infiltrationswasser<br />
ist im vorliegenden Fall eine Option, weil<br />
bei der Verwendung von Grundwasser die Kosten für<br />
den Bau einer Zweibrunnen-UE-Anlage wesentlich<br />
höher im Vergleich zu einem UE-Brunnen (kombinierter<br />
Förder- und Infiltrationsbrunnen) und der Verwendung<br />
von Reinwasser zur Infiltration sind.<br />
1.2 Unterirdische Enteisenung am Niederrhein<br />
Die pleistozänen und tertiären Sedimentablagerungen<br />
(sandiges und kiesiges Material) am Niederrhein weisen<br />
eine ausreichende hydraulische Durchlässigkeit für das<br />
Verfahren der unterirdischen Enteisenung auf. Erfahrungen<br />
mit der UE liegen am Standort Rheindahlen bei<br />
Mönchengladbach (NEW Niederrhein<strong>Wasser</strong> GmbH)<br />
vor, wo seit über 30 Jahren mit zwei Vertikalfilterbrunnen<br />
in einer Tiefe von 95 m u. GOK erfolgreich eine UE<br />
betrieben wird [4]. Dabei wurde durch die Eisen- und<br />
Manganoxidation bisher keine Verblockung des Porenraums<br />
festgestellt. Eine gewisse Verengung der Porenkanäle<br />
durch die Bildung von Eisen- und Manganhydroxiden<br />
führt bei gleichbleibender Infiltrationswassermenge<br />
lediglich zu einer erweiterten Oxidationszone.<br />
Die in der Niederrheinischen Bucht im Hinblick auf<br />
eine unterirdische Enteisenung untersuchten drei<br />
Standorte weisen Eisenkonzentrationen von bis zu<br />
7 mg/L und Mangankonzentrationen von bis zu<br />
1,0 mg/L auf [4]. Die ermittelte Eisenkonzentration am<br />
Standort Kaldenkirchen liegt an der Obergrenze des<br />
Wertebereichs für die bisher untersuchten Grundwässer<br />
am Niederrhein, die Mangankonzentration im mittleren<br />
Bereich.<br />
Aus hydrochemischer Sicht ist die Eisen- und Manganoxidation<br />
bei ausreichender Sauerstoffversorgung<br />
nicht limitiert. Es sollte deshalb im Pilotversuch ermittelt<br />
werden, ob bei der relativ hohen Eisenkonzentration<br />
von 7,0 mg/L im Grundwasser am Standort Kaldenkirchen<br />
möglicherweise technischer Sauerstoff anstelle<br />
von Luftsauerstoff zur Oxidation im Grundwasserleiter<br />
verwendet werden muss, um eine möglichst weitgehende<br />
Eisenentfernung zu erreichen. Mit technischem<br />
Sauerstoff kann die Sauerstoffkonzentration im Infiltrat<br />
auf 40 mg/L, anstelle von 10 mg/L bei Luftsauerstoff,<br />
erhöht werden [5].<br />
In den Grundwasserleiter-Sedimenten der Niederrheinischen<br />
Bucht sind geogen bedingt erhöhte Konzentrationen<br />
an Pyrit, Arsen und Nickel möglich. Beim<br />
Sauerstoffeintrag in den Grundwasserleiter erfolgt parallel<br />
zur Eisen- und Manganoxidation ebenfalls die Oxidation<br />
von Pyrit, die zu einer Freisetzung von Arsen und<br />
Nickel führen kann. Bei zunehmender Einarbeitung des<br />
Grundwasserleiters hinsichtlich der UE können diese<br />
Metalle sekundär an ausgefällten Reaktionsprodukten<br />
(Eisen- und Manganhydroxiden) gebunden werden [4].<br />
Der Sauerstoffbedarf der UE wird neben Eisen(II) und<br />
Mangan(II) durch andere sauerstoffzehrende Inhaltstoffe<br />
wie z. B. Pyrit (reduzierte Schwefelverbindungen),<br />
Ammonium und Nitrit bestimmt. Dabei gilt es zu beachten,<br />
dass bei erhöhter Sauerstoffkonzentration im Infiltrationswasser<br />
(> 10 mg/L) auch ein höherer Anteil des<br />
Pyrits im Grundwasserleiter oxidiert wird. Ziel der Optimierung<br />
der Sauerstoffkonzentration im Infiltrationswasser<br />
sollte also eine Mindestkonzentration sein, die<br />
zu einer sicheren Eisen- und Manganoxidation bis unter<br />
die Zielkonzentration führt, aber möglichst wenig Pyrit<br />
oxidiert und damit die (Schwer)metallfreisetzung be -<br />
grenzt.<br />
Die Einarbeitungszeit für die UE ist in der Regel kürzer<br />
als für die unterirdische Entmanganung. Am Standort<br />
Helenabrunn (Mönchengladbach) wurde eine Einarbeitungszeit<br />
von vier Monaten für die Enteisenung und<br />
von neun Monaten für die Entmanganung ermittelt [4].<br />
Dabei war wie in oberirdischen Filteranlagen zu beobachten,<br />
dass erst nach einer wirksamen Enteisenung der<br />
Prozess der Entmanganung beginnt.<br />
Zur Beurteilung der Aufbereitungskapazität einer<br />
Anlage zur unterirdischen Enteisenung wird in der Praxis<br />
der Begriff des Ergiebigkeitskoeffizienten (EGK) verwendet.<br />
Dieser Koeffizient stellt das Verhältnis zwischen<br />
Förder- (V F ) und Infiltrationsvolumen (V I ) eines Aufbereitungszyklus<br />
dar:<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 467
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
VF<br />
EGK = (Gl. 1)<br />
V<br />
I<br />
Für die drei Standorte in der niederrheinischen Bucht<br />
wurden Ergiebigkeitskoeffizienten im Bereich von 3 bis<br />
10 ermittelt. Dabei erhöhte sich der Ergiebigkeitskoeffizient<br />
mit zunehmender Laufzeit [4].<br />
Im Rahmen des Pilotversuchs sollte der mögliche<br />
Ergiebigkeitskoeffizient für den Standort abgeschätzt<br />
werden. Eine weitere Fragestellung ist, inwieweit die<br />
Beschaffenheit des Infiltrationswassers die unterirdische<br />
Enteisenung in ihrer Leistungsfähigkeit beeinflusst.<br />
Zu diesem Zweck wurde mit UE enteisentes Grundwasser<br />
bzw. nicht desinfiziertes Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk<br />
zur Infiltration verwendet. In sechs Verfahrenszyklen<br />
wurde das Infiltrationswasser mit unterschiedlichen<br />
Sauerstoffkonzentrationen angereichert.<br />
Bild 1. Innenansicht und Verfahrensschema des Moduls zur Sauerstoffanreicherung.<br />
Bild 2. <strong>Wasser</strong>schutzgebiet IIIA1 des <strong>Wasser</strong>werkes Kaldenkirchen<br />
mit Grundwassermessstellen (θ) und Brunnen (O).<br />
c(Fe ges<br />
) in mg/l<br />
1,50<br />
1,25<br />
1,00<br />
0,75<br />
0,50<br />
0,25<br />
0,00<br />
Volumen Infiltrat<br />
V ≈ 50 m³<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />
Volumen in m³<br />
Bild 3. Eisenkonzentration (Fe ges ) im Förderwasser in den Versuchszyklen<br />
1 bis 6 an der Grundwassermessstelle P33.<br />
Z1<br />
Z2<br />
Z3<br />
Z4<br />
Z5<br />
Z6<br />
2. Untersuchungen<br />
2.1 Versuchsanlage<br />
Für den Pilotversuch zur UE wurde ein PKW-Anhänger-<br />
Modul zur Sauerstoffanreicherung, Steuerung und Messung<br />
eingesetzt, welches von der Hochschule für Technik<br />
und Wirtschaft Dresden entwickelt wurde [6]. Der<br />
<strong>Wasser</strong>volumenstrom wird mit einem magnetisch<br />
induktiven Durchflussmessgerät der Firma SIEMENS<br />
erfasst. Zur Sauerstoffanreicherung wird das <strong>Wasser</strong> mit<br />
technischem Sauerstoff begast und anschließend durch<br />
einen Zwangsmischer der Firma Sulzer geleitet. Der<br />
technische Sauerstoff wird durch eine austauschbare<br />
Gasflasche bereitgestellt (Bild 1). Die Dosierung des<br />
Sauerstoffs erfolgt durch das Massendurchflussmessgerät<br />
red-y smart der Firma Vögtlin Instruments. Kurz<br />
vor dem Auslauf aus dem Modul wird ein Teil des Volumenstroms<br />
über einen Bypass zu einer Messstrecke<br />
(Multi 3430) der Firma WTW geführt, wo die Parameter<br />
Temperatur, Leitfähigkeit, pH-Wert und Sauerstoffkonzentration<br />
bestimmt werden.<br />
An der Grundwassermessstelle (GWM) P 33 wurde<br />
der UE-Versuch durchgeführt (Bild 2). Für den Pilotversuch<br />
wurde als Infiltrationswasser Reinwasser aus dem<br />
<strong>Wasser</strong>werk Kaldenkirchen bzw. Grundwasser aus dem<br />
3. Stockwerk verwendet. Die GWM P 27c wurde genutzt,<br />
um während der Zyklen 5 und 6 enteisentes Grundwasser<br />
als Infiltrat bereitzustellen, ohne es im <strong>Wasser</strong>werk<br />
zuvor aufzubereiten. Für die Infiltration in die GWM P 33<br />
und P 27c wurde jeweils ein PE-Rohr DN 40 unterhalb<br />
des <strong>Wasser</strong>spiegels bei etwa 30 m Tiefe eingebaut. Die<br />
mögliche Infiltrationsrate reichte von 1 bis 10 m 3 /h. Die<br />
Sauerstoffanreicherung des Infiltrationswassers erfolgte<br />
mit technischem Sauerstoff. Damit war eine maximale<br />
Sauerstoffkonzentration von 40 mg/L im Infiltrat möglich.<br />
Wenn Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk Kaldenkirchen<br />
ohne Sauerstoffanreicherung zur Infiltration verwendet<br />
wurde, lag die Sauerstoffkonzentration im Infiltrat<br />
bei 10 mg/L. Zur Förderung des unterirdisch<br />
enteisenten <strong>Wasser</strong>s wurde eine Unterwassermotor-<br />
April <strong>2013</strong><br />
468 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
pumpe der Firma Grundfos mit einer Steigleitung DN 40<br />
und einer Förderleistung von 1 bis 10 m 3 /h in rund 30 m<br />
Tiefe eingebaut.<br />
2.2 Versuchsstandort und Versuchsaufbau<br />
Der Pilotversuch wurde auf dem Gelände des <strong>Wasser</strong>werkes<br />
Kaldenkirchen im Bereich der <strong>Wasser</strong>schutzzone<br />
IIIA1 (Bild 2, orange Markierung) an der Grundwassermessstelle<br />
P 33 durchgeführt.<br />
Es wurde eine PE-Leitung (DN 80) mit einer Länge<br />
von etwa 170 m vom <strong>Wasser</strong>werk bis zur Grundwassermessstelle<br />
P 33 verlegt. Diese Leitung diente zur Infiltration<br />
von Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk in die Grundwassermessstelle<br />
P 33 (Bild 2). Das Reinwasser wurde<br />
mit Sauerstoff angereichert (Bild 1 Modul zur Sauerstoffanreicherung)<br />
bzw. ohne Sauerstoff-Anreicherung<br />
direkt infiltriert.<br />
2.3 Versuchsdurchführung<br />
Der erste Versuchszyklus bestand aus der Infiltration<br />
von rund V I = 50 m 3 Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk,<br />
das mit technischem Sauerstoff auf eine O 2 -Konzentration<br />
von 25 mg/L angereichert wurde. Die Infiltration<br />
erfolgte bei einem Vordruck von etwa 5 bar und mit<br />
einem Volumenstrom von rund 10 bis 14 m 3 /h. Im Infiltrationswasser<br />
wurden die Parameter Sauerstoff und pH-<br />
Wert gemessen. Nach der Infiltration erfolgte die Förderung<br />
von Grundwasser mit einem Volumenstrom von<br />
7 m³/h. Im Förderwasser wurden ebenfalls die Parameter<br />
Sauerstoff und pH-Wert gemessen. Die Eisenkonzentration<br />
wurde stichprobenartig im Förderwasser be -<br />
stimmt. Die Förderung von Grundwasser erfolgte bis zu<br />
der Zielkonzentration des Eisen von 1 mg/L. Zur Ab -<br />
sicherung der Versuchsergebnisse wurde ein zweiter<br />
Versuchszyklus unter den gleichen technischen und<br />
hydraulischen Randbedingungen durchgeführt.<br />
Beim dritten Versuchszyklus wurde analog zum ersten<br />
Versuchszyklus eine <strong>Wasser</strong>menge von 50 m 3 in die<br />
Grundwassermessstelle P 33 infiltriert. Als Infiltrationswasser<br />
wurde Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk benutzt,<br />
welches nicht zusätzlich mit technischem Sauerstoff<br />
angereichert wurde. Die O 2 -Konzentration des Infiltrationswassers<br />
lag bei 10 mg/L. Anschließend erfolgte die<br />
<strong>Wasser</strong>förderung. Der dritte Versuchszyklus wurde<br />
ebenfalls bis zu der Zielkonzentration des Eisens von<br />
rund 1 mg/L im Förderwasser gefahren. Zur Absicherung<br />
der Versuchsergebnisse wurde ein vierter Versuchszyklus<br />
unter den gleichen Randbedingungen<br />
durchgeführt.<br />
Anschließend wurde ein fünfter Versuchszyklus mit<br />
Grundwasser als Infiltrationswasser gefahren. Dabei<br />
wurde eine 2-Messstellen-Anordnung betrieben, d.h.<br />
zusätzlich wurde die Grundwassermessstelle P 27c<br />
(Bild 2), die ebenfalls im 3. Grundwasserleiter verfiltert<br />
ist, einbezogen. Zuerst erfolgte die Infiltration von Reinwasser<br />
aus dem <strong>Wasser</strong>werk mit einer Menge von 50 m 3<br />
Tabelle 1. pH-Wert und O 2 -Konzentration im Infiltrat sowie Ergiebigkeitskoeffizient<br />
(EGK) mit den jeweils zugehörigen Förder- und Infiltrationsvolumina.<br />
Zyklus<br />
Nr.<br />
Infiltrat<br />
pH-Wert c(O 2 ) in mg/L Herkunft<br />
VInf<br />
in m³<br />
und einer O 2 -Konzentration von 20 mg/L in die Grundwassermessstelle<br />
P 27c (Infiltrationsstrom 9 m 3 /h).<br />
Anschließend wurden 75 m 3 Grundwasser aus dieser<br />
Messstelle gefördert (Förderstrom 6 m 3 /h) und abgeschlagen.<br />
Es erfolgte die weitere Entnahme aus GWM P 27c, die<br />
Anreicherung mit technischem Sauerstoff bis zu einer<br />
Konzentration von 10 mg/L und die Infiltration in GWM<br />
P 33. Der Infiltrationsstrom betrug 5,5 m 3 /h bei einem<br />
Infiltrationsvolumen von 50 m 3 . Anschließend wurde<br />
Grundwasser aus GWM P 33 gefördert (Förderstrom<br />
7 m 3 /h), bis die Eisenkonzentration im Förderwasser<br />
1 mg/L erreichte. Dieser Versuchszyklus wurde zur Ab -<br />
sicherung der Ergebnisse ebenfalls wiederholt (6. Versuchszyklus).<br />
2.4 Ergebnisse<br />
Die Ganglinien der Eisenkonzentration bis zum Ab -<br />
bruchkriterium von rund 1 mg/L in Abhängigkeit von<br />
den Fördervolumina sind in Bild 3 für alle sechs Versuchszyklen<br />
(Z1 bis Z6) dargestellt.<br />
Die natürliche Eisenkonzentration im 3. Grundwasserstockwerk<br />
wurde vor dem Pilotversuch zur UE während<br />
eines Pumpversuchs ermittelt und lag bei 5,2 mg/L.<br />
Die Daten zeigen, dass eine Absenkung der Eisenausgangskonzentration<br />
während der Förderphasen unter<br />
den Grenzwert der Trinkwasserverordnung (TrinkwV)<br />
von 0,2 mg/L möglich ist. Auf der Grundlage der Förderund<br />
Infiltrationsvolumina wurde der Ergiebigkeitskoeffizient<br />
(EGK) nach Gl. (1) für die einzelnen Versuchszyklen<br />
bestimmt (Tabelle 1, letzte Spalte).<br />
Im ersten Versuchszyklus wurde ein EGK von 4,2<br />
erreicht. Im zweiten Versuchszyklus wurde ein Fördervolumen<br />
von 275 m³ bis zum Erreichen des Abbruchkriteriums<br />
ermittelt, was einem Ergiebigkeitskoeffizienten<br />
von 5,4 entspricht. Die Steigerung des EGK im Versuchszyklus<br />
2 zeigt, dass der Reaktionsraum zur unterirdischen<br />
Enteisenung bei annähernd gleichen Randbedingungen<br />
eingefahren wird.<br />
In den Zyklen 3 und 4 ergibt sich ein EGK von 5 bzw.<br />
4,1. Da die verfahrenstechnisch wichtigen Randbedin-<br />
VFörd<br />
in m³<br />
Z1 7,7 25 Reinwasser 50,4 210 4,2<br />
Z2 7,7 25 Reinwasser 51,0 275 5,4<br />
Z3 7,7 10 Reinwasser 50,2 250 5,0<br />
Z4 7,7 10 Reinwasser 58,3 240 4,1<br />
Z5 6,3 10 Grundwasser 49,7 155 3,1<br />
EGK<br />
[–]<br />
Z6 6,3 10 Grundwasser 54,1 160 3,0<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 469
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
c(Mn) in mg/L<br />
c(As) in mg/L<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />
0,08<br />
0,06<br />
0,04<br />
Volumen Infiltrat<br />
V ≈ 50 m³<br />
Volumen in m³<br />
Bild 4a. Mangankonzentration (Mn) im Förderwasser in den<br />
Versuchszyklen 1 bis 6 an der Grundwassermessstelle P33.<br />
Volumen Infiltrat<br />
V ≈ 50 m³<br />
Z1<br />
Z2<br />
Z3<br />
Z4<br />
Z5<br />
Z6<br />
Z1<br />
Z2<br />
Z3<br />
Z4<br />
Z5<br />
Z6<br />
gungen pH-Wert und O 2 -Konzentration annähernd<br />
gleich sind, deutet dieses Ergebnis auf eine Restoxidationskapazität<br />
hin, die beim Zyklus 3 noch aus dem<br />
Zyklus 2 vorhanden war. Die Infiltration von Reinwasser<br />
mit geringerer Sauerstoffkonzentration hat zu einem<br />
geringeren EGK von etwa 4 geführt.<br />
Die Ergiebigkeitskoeffizienten in den Versuchszyklen<br />
5 und 6 sind mit ungefähr 3 deutlich niedriger als in den<br />
ersten vier Versuchszyklen. Dieses Ergebnis entspricht<br />
den Erwartungen aufgrund der veränderten Randbedingungen,<br />
insbesondere aufgrund des relativ niedrigen<br />
pH-Wertes im Infiltrat (Grundwasser) während<br />
dieser Zyklen.<br />
In Bild 4a bis 4c ist der Verlauf der Mangan-, Arsenund<br />
Nickelkonzentration im Förderwasser von GWM<br />
P 33 während des gesamten Pilotversuchs (Zyklus 1 bis<br />
Zyklus 6) dargestellt. Während der Förderung in den<br />
einzelnen Zyklen ist ein Anstieg der Mangankonzentration<br />
über die Ausgangskonzentration von 0,15 mg/L<br />
festzustellen (Bild 4a).<br />
Die Ausgangskonzentration von Arsen im Grundwasser<br />
lag unterhalb des Grenzwertes von 0,01 mg/L.<br />
Durch die Infiltration von sauerstoffhaltigem <strong>Wasser</strong><br />
und anschließende Förderung kam es teilweise zu einer<br />
punktuellen Überschreitung des Grenzwertes gem.<br />
TrinkwV (Bild 4b). Die Nickelkonzentration lag immer<br />
unterhalb des Grenzwertes gem. TrinkwV von 0,02 mg/L<br />
(Bild 4c).<br />
c(Ni) in mg/L<br />
0,02<br />
0,00<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />
0,020<br />
0,018<br />
0,016<br />
0,014<br />
0,012<br />
0,010<br />
0,008<br />
0,006<br />
0,004<br />
0,002<br />
0,000<br />
Volumen in m³<br />
Bild 4b. Arsenkonzentration (As) im Förderwasser in den<br />
Versuchszyklen 1 bis 6 an der Grundwassermessstelle P33.<br />
Volumen Infiltrat<br />
V ≈ 50 m³<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />
Volumen in m³<br />
Bild 4c. Nickelkonzentration (Ni) im Förderwasser in den<br />
Versuchszyklen 1 bis 6 an der Grundwassermessstelle P33.<br />
Z1<br />
Z2<br />
Z3<br />
Z4<br />
Z5<br />
Z6<br />
2.5 Diskussion<br />
Bei Nutzung von Grundwasser zur Infiltration konnte<br />
die bei der Infiltration von Reinwasser beobachtete<br />
schnelle Oxidation des adsorbierten Eisens im Grundwasserleiter<br />
offenbar nicht erreicht werden. Dies ist auf<br />
den deutlich geringeren pH-Wert (pH ≈ 6,3 bei Grundwasser<br />
im Vergleich zu pH ≈ 8 bei Reinwasser) sowie das<br />
geringere Puffervermögen des Grundwassers zurückzuführen.<br />
Das unterschiedliche Oxidationsverhalten<br />
wirkt sich auf den Ergiebigkeitskoeffizienten und damit<br />
die Prozesseffizienz deutlich aus.<br />
Eine maximale Prozesssicherheit und Entfernung<br />
von gelöstem Eisen im Förderwasser kann unter den am<br />
Standort vorgefundenen hydrochemischen und be -<br />
triebstechnischen Randbedingungen demnach durch<br />
die Verwendung des im <strong>Wasser</strong>werk produzierten (nicht<br />
desinfizierten) Reinwassers bei gleichzeitiger Erhöhung<br />
der Sauerstoffkonzentration mittels technischen Sauerstoffs<br />
(c(O 2 ) = 25 mg/L) erreicht werden. Die Verwendung<br />
von Reinwasser ohne zusätzliche Sauerstoffanreicherung<br />
zur Infiltration führte ebenfalls zu Ergebnissen,<br />
die eine gute Prozessstabilität im Dauerbetrieb erwarten<br />
lassen.<br />
Die Verwendung von Grundwasser (relativ niedriger<br />
pH-Wert und Pufferkapazität) aus dem 3. Grundwasserstockwerk,<br />
welches vor der Infiltration mit Sauerstoff<br />
angereichert wurde (c(O 2 ) = 10 mg/L), führte ebenfalls<br />
April <strong>2013</strong><br />
470 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
zu einer Reduzierung der Eisenkonzentration im Förderwasser,<br />
jedoch wurden im Rahmen des Pilotversuchs<br />
deutlich niedrigere Ergiebigkeitskoeffizienten im Vergleich<br />
zum Reinwasser ermittelt.<br />
Die Bestimmung des Ergiebigkeitskoeffizienten für<br />
die unterirdische Enteisenung erfolgte im Pilotversuch<br />
bei einer Zielkonzentration des Eisen von 1 mg/L (s. Kap.<br />
2.3). Das Abbruchkriterium sollte trotz des großen Nutzens<br />
einer Verringerung der Eisenkonzentration von 7<br />
auf 1 mg/L im künftigen Brunnenbetrieb noch deutlich<br />
niedriger angesetzt werden, auch wenn dies zulasten<br />
des Ergiebigkeitskoeffizienten geht. Ein Abbruchkriterium<br />
von 1 mg/L Eisen wäre für einen langfristigen Brunnenbetrieb<br />
eher ungünstig, da im Brunnennahbereich<br />
Eisenhydroxid abgelagert würde, was zu einer schnellen<br />
Verringerung der Leistung des Brunnens (spezifische<br />
Ergiebigkeit, maximale Infiltrationsrate) führen kann.<br />
Für die weiteren Metalle Mangan, Arsen und Nickel<br />
konnte unabhängig vom Infiltrationsregime (O 2 -Konzentration)<br />
eine teilweise Absenkung der Stoffkonzentration<br />
unterhalb der Grenzwerte gem. TrinkwV beobachtet<br />
werden. Dabei wies Mangan jedoch zum Ende<br />
der jeweiligen Förderphase eine höhere Konzentration<br />
im Vergleich zur Ausgangskonzentration im Grundwasser<br />
auf. Bei Arsen waren ebenfalls punktuell erhöhte<br />
Konzentrationen messbar. Nickel blieb hingegen während<br />
des gesamten Pilotversuchs unterhalb des Grenzwertes.<br />
Die am Standort Kaldenkirchen durchgeführten Versuche<br />
zur unterirdischen Enteisenung belegen eine<br />
erfolgreiche Anwendung des Verfahrens unter Standortbedingungen.<br />
Die unterirdischen Oxidationsprozesse<br />
haben unterschiedliche Anlaufphasen. Die Enteisenung<br />
startet bei Sauerstoffinfiltration sofort mit<br />
einer entsprechenden Ergiebigkeit. Die Höhe des Er -<br />
giebigkeitskoeffizienten wird durch den pH-Wert, die<br />
Pufferkapazität sowie die Sauerstoffkonzentration des<br />
Infiltrationswassers bestimmt. Die Entmanganung<br />
unterliegt i. d. R. einer längeren Anlaufphase (mehrere<br />
Wochen bis Monate, vgl. [4]). Das konnte im Pilotversuch<br />
durch eine teilweise erhöhte Mangankonzentration<br />
gegenüber der Ausgangskonzentration im Grundwasser<br />
bestätigt werden. Des Weiteren ist die erhöhte<br />
Mangankonzentration dem Durchbrechen der Eisenfront<br />
bis c(Fe) = 1 mg/L geschuldet. Eine stabile unterirdische<br />
Entmanganung kann bei einem Abbruchkriterium<br />
von 1 mg/L Eisen im Förderwasser nicht erreicht<br />
werden. Im Dauerbetrieb ist zu erwarten, dass der<br />
Er giebigkeitskoeffizient der UE sich erhöht und eine<br />
Eisenkonzentration im Förderwasser von nahe Null<br />
erreichbar ist [4]. Unter diesen Bedingungen wird nach<br />
einer entsprechenden Anlaufphase die unterirdische<br />
Entmanganung einsetzen.<br />
Die Arsenkonzentration lag größtenteils unterhalb<br />
des Grenzwertes gem. TrinkwV. Es kann davon ausgegangen<br />
werden, dass Arsen bei der Eisenoxidation einer<br />
Mitfällung unterliegt [7]. Die Nickelkonzentration lag<br />
während des gesamten Pilotversuchs unterhalb des<br />
Grenzwertes gem. TrinkwV. Durch den Eintrag von Sauerstoff<br />
in den Grundwasserleiter erfolgt eine verstärkte<br />
Oxidation der Eisensulfide, die Spuren von Nickel enthalten<br />
können [8]. Deshalb muss die Nickelkonzentration<br />
bei der unterirdischen Enteisenung in der Anlaufphase<br />
überwacht werden. Mit fortgeschrittener Oxidation<br />
des in der Oxidationszone im Grundwasserleiter<br />
vorliegenden Pyrits ist mit einer Verringerung der<br />
Arsen- und Nickelkonzentration im geförderten <strong>Wasser</strong><br />
zu rechnen.<br />
Die Verwendung von im <strong>Wasser</strong>werk produziertem<br />
(nicht desinfiziertem) Reinwasser zur Infiltration bietet<br />
für den Standort Kaldenkirchen neben dem höheren<br />
Ergiebigkeitskoeffizienten im Vergleich zur Verwendung<br />
von Grundwasser den zusätzlichen Vorteil, dass auf den<br />
Bau einer herkömmlichen Zweibrunnenanlage zur<br />
unterirdischen Enteisenung [9] verzichtet werden kann.<br />
Es sind lediglich eine Anbindung des Brunnens (kombinierter<br />
Förder- und Infiltrationsbrunnen) an das <strong>Wasser</strong>werk,<br />
eine geeignete Steuerungs- und Regelungstechnik<br />
in der Brunnenstube sowie eine funktionsgerechte<br />
technische Ausrüstung der Brunnenarmaturen für Förderung<br />
und Infiltration vorzusehen. Dafür werden<br />
wesentlich geringere Investitionskosten im Vergleich zu<br />
einer Zweibrunnenanlage veranschlagt.<br />
Die Kosten für die Infiltration mit Reinwasser entstehen<br />
im Wesentlichen durch die vom Reinwasserpumpwerk<br />
im <strong>Wasser</strong>werk benötigte elektrische Energie. Die<br />
Kosten zur Herstellung (Aufbereitung) des Reinwassers<br />
für die Infiltration werden zunächst als vernachlässigbar<br />
angesehen, da es im gesamten Aufbereitungsprozess<br />
des <strong>Wasser</strong>werkes durch die Mehrauslastung um die<br />
Infiltrationswassermengen nicht zu einer relevanten<br />
Betriebskostensteigerung kommt.<br />
Grundsätzlich ist die unterirdische Enteisenung in<br />
diesem Fall einer oberirdischen Aufbereitung vorzuziehen.<br />
Die Filteranlagen im <strong>Wasser</strong>werk sind für eine<br />
maximale Eisenkonzentration von 1 bis 2 mg/L ausgelegt<br />
und können eine Mehrbelastung mit Rohwasser<br />
einer Eisenkonzentration von 6 bis 7 mg/L nur bei deutlicher<br />
Verkürzung der Filterstandzeiten verkraften.<br />
Dadurch würde sich die Spülwassermenge insgesamt<br />
vervielfachen und somit eine aufwendige Anpassung<br />
der gesamten Spülwasser-Aufbereitung und Klarwasserversickerung<br />
erforderlich werden.<br />
Die Einbindung der künftigen zwei UE-Brunnen am<br />
Standort Kaldenkirchen wird über separate Rohwasserleitungen<br />
auf eine Filterstraße im <strong>Wasser</strong>werk erfolgen.<br />
Die anderen drei Filterstraßen werden unabhängig<br />
davon weiter mit Grundwasser aus dem lokal zweiten<br />
Grundwasserleiter (acht Förderbrunnen) versorgt.<br />
Dadurch wird eine Mischung der Rohwässer aus dem<br />
lokal zweiten und dritten Grundwasserleiter vermieden<br />
und die UE-Brunnen können unabhängig von der lau-<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 471
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
fenden Trinkwasserproduktion im <strong>Wasser</strong>werk eingefahren<br />
werden.<br />
4. Zusammenfassung<br />
Das Potenzial der unterirdischen Enteisenung wurde am<br />
Standort der <strong>Wasser</strong>gewinnung Kaldenkirchen der<br />
Stadtwerke Nettetal (Niederrhein) mit einem Kurzeit-<br />
Pilotversuch untersucht. Im Mittelpunkt stand die Prozessuntersuchung<br />
mit Infiltrationswässern unterschiedlicher<br />
Beschaffenheit. Bei der Infiltration von Grundwasser<br />
aus dem 3. Grundwasserleiter mit einem pH-Wert<br />
von 6,3 und einer Sauerstoffkonzentration von 10 mg/L<br />
lag der Ergiebigkeitskoeffizient der unterirdischen Enteisenung<br />
bei 3. Reinwasser aus dem <strong>Wasser</strong>werk führte<br />
zu einem höheren Ergiebigkeitskoeffizienten von 4 bis<br />
5, wobei eine Sauerstoffkonzentration von 10 mg/L ausreichend<br />
für die Eisenoxidation war. Dies ist auf den<br />
deutlich höheren pH-Wert (pH ≈ 8,0 bei Reinwasser im<br />
Vergleich zu pH ≈ 6,3 bei Grundwasser) sowie das<br />
höhere Puffervermögen des Reinwassers zurückzuführen,<br />
welche sich positiv auf die Eisenoxidation auswirken.<br />
Eine langfristig stabile unterirdische Enteisenung<br />
erfordert eine möglichst geringe Eisenkonzentration<br />
(
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
Buchbesprechung<br />
Handbuch des Deutschen <strong>Wasser</strong>rechts<br />
Neues Recht des Bundes und der Länder <br />
Herausgegeben von Prof. Dr. iur. Heinrich Frhr. von<br />
Lersner, Dr. jur. Konrad Berendes, Michael Reinhardt.<br />
Begründet von Prof. Dr. jur. Alexander Wüsthoff<br />
und Prof. Dr.-Ing. E. h. Walther Kumpf. <strong>Berlin</strong>,<br />
Bielefeld, München: Erich Schmidt Verlag 2012.<br />
Loseblatt-Kommentar, 16 158 S. in 8 Ordnern,<br />
Preis: € 268,00, ISBN 978-3-503-00011-1.<br />
Das <strong>Wasser</strong>recht hat sich in den letzten Jahren stark<br />
verändert, zuletzt 2010 durch das Inkrafttreten des<br />
neuen WHG. Es bedarf bedeutsamer und umfangreicher<br />
Ergänzungen und Konkretisierungen durch<br />
Verordnungen des Bundes und insbesondere auf<br />
Landesebene, in erster Linie durch Erlass neuer<br />
Landeswassergesetze. Das <strong>Wasser</strong>recht bleibt im<br />
Wandel, auf dem aktuellen Wissenstand zu sein,<br />
eine Herausforderung.<br />
Ob als tägliches Praxis-Arbeitsmittel oder als<br />
Nachschlagewerk für Spezialfragen, in über 5 Jahrzehnten<br />
hat das Handbuch des Deutschen <strong>Wasser</strong>rechts<br />
seinen festen Platz unter den unverzichtbaren<br />
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solchen, die schwer zugänglich sind – bietet das<br />
Handbuch des Deutschen <strong>Wasser</strong>rechts fundierte<br />
Kommentierungen zu wichtigen, insbesondere bundesweit<br />
geltenden Gesetzen, z. B. zum <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz<br />
(schon in neuer Fassung) <strong>Abwasser</strong>abgabengesetz<br />
Bundeswasserstraßengesetz.<br />
Seit Inkrafttreten des WHG ist für die Praxis<br />
insbesondere die Entwicklung der Rechtslage in den<br />
Ländern von Relevanz. Infolge der noch jungen<br />
Instrumente des verfassungsrechtlichen Abweichungsrechts<br />
werden verlässliche Informationen<br />
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Zeitschrift KA – <strong>Abwasser</strong> · Abfall<br />
In der Ausgabe 04/<strong>2013</strong> lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />
Stahl<br />
Laschet u.a.<br />
Neue Bemessungsvorschläge für Geröllfänge im Zulauf von Kläranlagen<br />
Stadtgebietsweite Fremdwassersanierung in Wuppertal – Vom Schwerpunktgebiet<br />
zur Sanierungsplanung<br />
Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses KA-5 „Absetzverfahren“<br />
Einlaufbauwerke von Nachklärbecken<br />
Botsch<br />
Branner<br />
Weichgrebe/Rosenwinkel<br />
Zentner/Möller<br />
Sehlhoff/Brandhorst<br />
Der Sandwäscher als limitierende Größe von Sandfanganlagen – Die vernachlässigte<br />
Wechselwirkung von Sandfang und Sandwäscher<br />
Rohrechengutanfall und Rechengutentsorgungswege in Deutschland<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung bei der Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen<br />
Lagerstätten<br />
Wie können Investitionsprozesse im Netz verbessert werden? – Praxisbeispiele aus<br />
über zehn Jahren Prozessbenchmarking Kanalbau<br />
Tajura – ein wasserwirtschaftliches Projekt in Libyen<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 473
FACHBERICHTE Regenwasserbewirtschaftung<br />
Regenwasserbewirtschaftung in<br />
Deutschland – Bestandsaufnahme<br />
und Ausblick<br />
Regenwasserbewirtschaftung, Probleme der Misch- und Trennsysteme, dezentrale<br />
Regen wasserbewirtschaftung, Abkoppelungspotenzial, Bewirtschaftungsmaßnahmen,<br />
Handlungsempfehlungen<br />
Friedhelm Sieker<br />
Die Regenwasserbewirtschaftung in Deutschland<br />
folgt derzeit im Allgemeinen dem Grundsatz, die<br />
Regenabflüsse so rasch und so vollständig wie möglich<br />
aus dem Bereich der Siedlungs- und Verkehrsflächen<br />
über Misch- oder Trennsysteme abzuleiten. Dieses<br />
hat jedoch zu folgenden Problemen geführt, die<br />
künftig gelöst werden müssen: Schmutzbelastung der<br />
Gewässer durch Überläufe der Mischsysteme und<br />
Einleitungen aus Trennsystemen, hydraulische Überlastungen<br />
der Netze und allgemein eine negative<br />
Veränderung des natürlichen <strong>Wasser</strong>haushalts der<br />
entwässerten Gebiete. Gemeinsame Ursache der Probleme<br />
ist die überzogene Ableitung der Regenwasserabflüsse.<br />
Eine sukzessive Umstellung von Teilflächen<br />
der Bestandsgebiete auf das Prinzip der dezentralen<br />
Bewirtschaftung kann zur Lösung oder Minderung<br />
der Probleme beitragen. Dazu ist eine vorsorgliche<br />
flächendeckende Erfassung des Umstellungspotenzials<br />
und der zugehörigen Art der Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
erforderlich. Für das vordringlich zu<br />
lösende Problem der Mischwasserüberläufe wird vorgeschlagen,<br />
die Anzahl der jährlichen Überlaufereignisse<br />
als zu überwachende Kenngröße zulässiger<br />
Mischwassereinleitungen in Abhängigkeit von der<br />
ökologischen Einstufung der Gewässer einzuführen.<br />
Stormwater Management in Germany – Present<br />
Situation and Perspectives<br />
Stormwater management in Germany at present follows<br />
the principle of discharging stormwater runoff<br />
by combined or separated sewer systems as quickly<br />
and completely as possible. This principle has caused<br />
problems which have to be solved now: Pollution of<br />
receiving waters by combined sewer overflows and<br />
discharge of separated systems, hydraulic overloadings<br />
of sewers and negative effects to the water balance<br />
of urban areas. Common reason of the different<br />
problems is the excessive discharge of stormwater<br />
runoff by the sewer systems. A successive conversion<br />
from the principle of discharging to the principle of<br />
“Sustainable urban drainage systems (SUDS)” can<br />
help to solve or to reduce these problems. Therefore a<br />
catchment wide data analysis of the convertible areas<br />
and its management measures has to be done. To<br />
solve or to mitigate the urgent problem of combined<br />
sewer overflows it is suggested to restrict the number<br />
of yearly overflow events to a certain measure<br />
depending on the ecological state of the receiving<br />
waters.<br />
1. Einführung<br />
Die Bewirtschaftung der Regenabflüsse folgt in<br />
Deutschland – wie in anderen vergleichbaren Ländern<br />
auch – in erster Linie dem Leitmotiv, das Regenwasser<br />
aus dem Bereich der Siedlungs- und Verkehrsflächen<br />
insbesondere zur Vermeidung von Überflutungen abzuleiten<br />
und den nächstliegenden natürlichen Gewässern<br />
zuzuführen. Unter diesem Leitmotiv ist in Deutschland<br />
ein dichtes Ableitungsnetz nach dem Misch- oder<br />
Trennprinzip einschließlich zugehöriger Sonderbauwerke,<br />
wie z.B. Speicherbecken, entstanden.<br />
Das Statistische Bundesamt [1] weist dazu für 2007<br />
folgende Zahlen aus:<br />
##<br />
239 000 km Mischwasserkanäle<br />
##<br />
114 000 km Regenwasserkanäle (in Trennsystemen)<br />
##<br />
24 000 Regenüberlaufbecken in Mischsystemen<br />
(V = etwa 15 Mio. m 3 )<br />
##<br />
18 500 Regenrückhaltebecken in Trennsystemen<br />
(V = etwa 35 Mio. m 3 )<br />
##<br />
3 200 Regenklärbecken in Trennsystemen<br />
(V = etwa 2,7 Mio. m 3 )<br />
##<br />
21 000 Regenüberläufe in Mischsystemen,<br />
ohne Becken<br />
Nach [2] enthält die Gesamtfläche Deutschlands mit<br />
358 400 km 2 , bezogen auf 2007:<br />
April <strong>2013</strong><br />
474 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Regenwasserbewirtschaftung<br />
FACHBERICHTE<br />
##<br />
42 300 km 2 Siedlungs- und innerörtliche Verkehrsfläche<br />
( etwa 11,8 % der Gesamtfläche), davon<br />
##<br />
29 000 km 2 Siedlungsfläche (etwa 8,1 %)<br />
##<br />
13 300 km 2 innerörtliche Verkehrsfläche (etwa 3,7 %)<br />
Bezieht man die o. a. Misch- und Regenwasserkanäle<br />
von insgesamt 353 000 km auf die Summe der Siedlungs-<br />
und innerörtlichen Verkehrsflächen, ergibt sich<br />
eine ortspezifische Netzdichte von<br />
##<br />
8,3 km Kanallänge/km 2 bzw. 83 m Kanallänge/ha.<br />
Bezieht man die Kanallängen andererseits auf die Zahl<br />
der Einwohner von insgesamt etwa 80 Mio. ergibt sich<br />
eine einwohnerspezifische Netzdichte von<br />
##<br />
4,4 m Kanallänge/Einwohner.<br />
Die genannten Netzdichten beziehen sich nur auf den<br />
öffentlichen Bereich, also ohne Berücksichtigung der<br />
Leitungen auf den Grundstücken.<br />
Deutschland dürfte mit seiner hohen spezifischen<br />
Netzdichte und seiner Vielzahl von Becken, insbesondere<br />
vom Mischwasserüberlaufbecken, der<br />
Spitzenreiter unter vergleichbaren Ländern weltweit<br />
sein.<br />
Zweifellos hat die bestehende Infrastruktur der Regenwasserbewirtschaftung<br />
in Deutschland zu einem hohen<br />
Standard bezüglich der Vermeidung oder Minderung<br />
von Überflutungen im Siedlungs- und Verkehrsbereich<br />
geführt. Doch wir können mit dem Erreichten nicht<br />
zufrieden sein, weil die bisherige Konzeption zu erheblichen<br />
Problemen geführt hat, die bisher leider übergangen<br />
oder übersehen wurden. Im Wesentlichen handelt<br />
es sich um vier unterschiedliche Problembereiche:<br />
– Gewässerverschmutzung durch<br />
Mischwasser überläufe<br />
– Gewässerverschmutzung durch Trennsysteme<br />
– Hydraulische Überlastungen der<br />
Ableitungsnetze<br />
– Negative Veränderung des natürlichen<br />
<strong>Wasser</strong>haushalts in Siedlungsgebieten<br />
2. Diskussion der Problembereiche<br />
2.1 Gewässerverschmutzung durch<br />
Mischwasserüberläufe<br />
2.1.1 Gegenwärtige Verhältnisse<br />
Nach [1] wurden 2007 Niederschlagsabflüsse im Um -<br />
fang von 2 669 Mio. m 3 biologisch behandelt, d. h. über<br />
Kläranlagen in die Gewässer eingeleitet. Das sind etwa<br />
27 % der insgesamt auf den Kläranlagen behandelten<br />
Abwässer von 9834 Mio. m 3 . Aus einer Nebenrechnung<br />
(siehe Kasten) ergibt sich ein mittlerer jährlicher Niederschlagsabfluss<br />
der Mischsysteme in Deutschland von<br />
5362 Mio. m 3 . Daraus folgt die Feststellung: 50 % der<br />
Mischwasserabflüsse gelangen in Deutschland biologisch<br />
unbehandelt in die Gewässer.<br />
Diese Mischwasserabflüsse werden entsprechend<br />
den verursachenden Niederschlagsereignissen stoßweise<br />
über Mischwasserüberlaufbecken oder Mischwasserüberläufe<br />
(ohne Becken) eingeleitet.<br />
Die Mischwasserüberlaufbecken werden in der Regel<br />
nach ATV-Arbeitsblatt A 128 [3] auf ein Speichervolumen<br />
von 20 bis 30 m 3 je ha angeschlossene, voll abflusswirksame<br />
Fläche bemessen. Dieses entspricht unter<br />
Berücksichtigung von Drosselabflüssen und üblicher<br />
Abflussbeiwerte einer speicherbaren Niederschlagshöhe<br />
von rund 3 bis 4 mm, d. h. bei allen Ereignissen mit<br />
mehr als 3 bis 4 mm Gesamtniederschlag müssen die<br />
Becken zwangsläufig überlaufen. Niederschlagsereignisse<br />
dieser Größenordnung werden bekanntlich<br />
gerade bei sommerlichen Schauern und Gewittern<br />
sehr häufig überschritten, sodass die Zahl der von<br />
Brombach/Wöhrle [4] durchschnittlich gemessenen<br />
45 bis 55 Überlaufereignisse pro Jahr plausibel ist.<br />
Unter den Überlaufereignissen dominieren diejenigen<br />
mit kleinen Überlaufhöhen. Diese sind es jedoch,<br />
bei denen das Verhältnis von Regenabfluss zu Schmutzwasserabfluss<br />
innerhalb des Mischwassers, d. h. das Verdünnungsverhältnis,<br />
besonders niedrig und damit die<br />
Schmutzbelastung des aufnehmenden Gewässers relativ<br />
groß ist.<br />
Die Situation der Mischsysteme muss hinsichtlich<br />
der Überlaufmengen und Überlaufhäufigkeiten deutlich<br />
verbessert werden, um die stoffliche Belastung der<br />
Gewässer zu vermindern. Dieses ist im Vergleich zu den<br />
Einleitungsbegrenzungen bei den Kläranlagen zwingend<br />
notwendig.<br />
2.1.2 Vorschlag zum weiteren Vorgehen<br />
Es wird vorgeschlagen, die Häufigkeit der Überlaufereignisse<br />
als künftige Zielgröße zulässiger Einleitungen<br />
einzuführen und diese im Vergleich zum Istzustand<br />
deutlich zu begrenzen. Die zulässige Zahl der verbleibenden<br />
Überlaufereignisse sollte in Abhängigkeit von<br />
der gewässerökologischen Befindlichkeit des jeweiligen<br />
Gewässers variiert werden können (eine Zurückführung<br />
der Überläufe auf Null erscheint illusorisch). Eine Obergrenze<br />
von maximal 10 Überlaufereignissen sollte in<br />
Anlehnung an die Praxis in den Niederlanden im Allgemeinen<br />
erreichbar sein.<br />
Begründung der Zielgröße:<br />
##<br />
Die Überlaufhäufigkeit lässt sich relativ einfach und<br />
ohne großen Aufwand mit drahtlos übertragenden<br />
Sensoren kontrollieren.<br />
##<br />
Mit der Verringerung der Überlaufhäufigkeit im Vergleich<br />
zum Istzustand erreicht man insbesondere die<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 475
FACHBERICHTE Regenwasserbewirtschaftung<br />
„kleinen“, stofflich höher konzentrierten Überlaufereignisse.<br />
##<br />
Die künftige Verringerung bzw. Vermeidung der<br />
„kleinen“ Überlaufereignisse ist hinsichtlich des<br />
technischen und finanziellen Aufwandes den Kommunen<br />
bzw. Kanalnetzbetreibern zumutbar.<br />
Zur Verminderung der Überlaufereignisse im unteren<br />
Bereich der Überlaufhöhen bieten sich im Wesentlichen<br />
folgende technische Lösungen an:<br />
##<br />
die Erhöhung der Speicherung im Kanalnetz durch<br />
Steuerungsmaßnahmen,<br />
##<br />
Vergrößerung der Beckenkapazitäten,<br />
##<br />
Erhöhung des Mischwasserabflusses zur Kläranlage,<br />
##<br />
Verminderung der Niederschlagsabflüsse durch<br />
dezentrale Bewirtschaftungsmaßnahmen (vgl. Ab -<br />
schnitt 3).<br />
50 % der Mischwasserabflüsse gelangen in<br />
Deutschland biologisch unbehandelt in die Gewässer.<br />
Die durchschnittliche Überlaufhäufigkeit der<br />
Mischwasserüberlaufbecken liegt bei 50 pro Jahr.<br />
Dabei dominieren die stofflich höher konzentrierten<br />
„kleinen“ Überlaufereignisse<br />
Es wird vorgeschlagen, eine gegenüber dem Istzustand<br />
signifikant verminderte Überlaufhäufigkeit<br />
als Zielgröße und Maßzahl der Anforderungen<br />
einzuführen. Die Maßzahl sollte in Abhängigkeit<br />
von der Belastbarkeit der Gewässer variiert werden<br />
können. Technische Lösungen mit angemessenem<br />
Aufwand stehen zur Verfügung<br />
2.2 Gewässerverschmutzung durch<br />
Trennsysteme<br />
2.2.1 Gegenwärtige Verhältnisse<br />
Die Regenwassereinleitung in die Gewässer über Trennsysteme<br />
galt bisher als weitgehend unproblematisch.<br />
Entsprechend wurde bei Abfassung des ATV-Arbeitsblattes<br />
A 128 [3] die als Durchschnittswert angenommene<br />
CSB-Einleitungsfracht der Trennsysteme von<br />
150 kg/ha Jahr als Zielgröße und Maßzahl der Anforderungen<br />
auch für die Mischwassereinleitungen<br />
gewählt, um damit die Frachteinleitungen bei Mischund<br />
Trennsystemen auf eine Stufe zu stellen.<br />
Aus heutiger Sicht werden die Trenngebietseinleitungen<br />
nicht mehr generell als unbedenklich angesehen.<br />
So wird im „Trennerlass“ NRW [5] zwischen „unbelasteten“,<br />
„schwach belasteten“ und „stark belasteten“<br />
Niederschlagsabflüssen und ihren jeweiligen Herkunftsflächen<br />
unterschieden. „Unbelastete“ Abflüsse brauchen<br />
nicht behandelt (gereinigt) zu werden, „schwach<br />
belastete“ können sowohl zentral wie dezentral behandelt<br />
werden, „stark belastete“ Abflüsse müssen zentral<br />
behandelt werden.<br />
Unter den Begriff „dezentrale Behandlung“ fallen die<br />
zielgerichtete Versickerung durch belebten Oberboden<br />
sowie diverse technische Lösungen, insbesondere zur<br />
Behandlung von Straßenabflüssen. Letztere werden<br />
z. Zt. hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit intensiv untersucht<br />
[6].<br />
Wird die dezentrale Behandlung mit dezentralen<br />
Rückhaltemaßnahmen und ggfls. mit gedrosselten<br />
Abflüssen kombiniert, spricht man von „dezentraler<br />
Regenwasserbewirtschaftung“.<br />
2.2.2 Handlungsvorschlag<br />
Die dezentrale Behandlung der Niederschlagsabflüsse<br />
in Trennsystemen hat gegenüber der zentralen Lösung<br />
Vorteile:<br />
##<br />
Die dezentrale Behandlung kann nach Art und<br />
Umfang gezielt auf die Herkunftsflächen der be -<br />
handlungsbedürftigen Niederschlagsabflüsse angewendet<br />
werden und muss nicht, wie bei zentralen<br />
Lösungen, auch nicht behandlungsbedürftige<br />
Abflüsse mit behandeln. Die Behandlung ist daher<br />
effektiver.<br />
##<br />
Die dezentrale Behandlung nutzt im Allgemeinen<br />
die geodätische Fallhöhe am Ort der Entstehung der<br />
Abflüsse aus, während die für eine Filterung notwendige<br />
Fallhöhe bei einer zentralen Lösung in Bezug<br />
auf die Einleitung in Gewässer häufig fehlt und durch<br />
Kosten- und Energieaufwand beschafft werden<br />
muss.<br />
Aufgrund der Vorteile der dezentralen Lösungen zur<br />
Behandlung von Niederschlagsabflüssen in Trennsystemen<br />
sollte ihnen künftig der Vorzug gegenüber zentralen<br />
Lösungen gegeben werden.<br />
Regenabflüsse in Trennsystemen gelten nach [5]<br />
entsprechend ihren Herkunftsflächen zum großen<br />
Teil als behandlungsbedürftig. Mit Ausnahme<br />
besonders ausgewiesener Herkunftsflächen kann<br />
die Behandlung sowohl dezentral wie zentral ausgeführt<br />
werden. Von „dezentraler Regenwasserbewirtschaftung“<br />
spricht man, wenn die Behandlung<br />
mit Versickerung, dezentraler Speicherung und<br />
ggfls. gedrosseltem Abfluss kombiniert wird.<br />
Aufgrund der Vorteile der dezentralen Lösungen<br />
zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen in<br />
Trennsystemen sollte ihnen künftig der Vorzug<br />
gegenüber zentralen Lösungen gegeben werden.<br />
2.3 Hydraulische Überlastungen der Kanalnetze<br />
2.3.1 Ursachen von Überlastungen<br />
Die notwendige hydraulische Leistungsfähigkeit der<br />
Regen- und Mischwasserkanäle wird durch DIN EN 752<br />
[7] und vom DWA Arbeitsblatt A 118 [8] vorgegeben. Für<br />
April <strong>2013</strong><br />
476 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Regenwasserbewirtschaftung<br />
FACHBERICHTE<br />
den Nachweis der ausreichenden Leistungsfähigkeit<br />
werden in [8] zulässige jährliche Überstauhäufigkeiten,<br />
bezogen auf die Geländeoberkante, genannt.<br />
Während die zulässigen Überstauhäufigkeiten in<br />
den Ableitungssystemen überwiegend eingehalten<br />
werden, besteht das Problem der Netze insbesondere in<br />
der örtlich ungleichmäßig verteilten hydraulischen Leistungsfähigkeit,<br />
d. h. in vielen Systemen gibt es Netzteile<br />
oder einzelne Rohrstrecken, die hydraulisch ausreichend<br />
sind, aber auch solche, die unzulässig oft überstaut<br />
werden.<br />
Der Grund für die hydraulischen Unzulänglichkeiten<br />
liegt im Allgemeinen nicht in einer fehlerhaften Bemessung<br />
der Rohrquerschnitte im Planungsstadium. Er liegt<br />
meistens auch nicht in der Erweiterung der Einzugsgebietsfläche<br />
durch Neubaugebiete. Deren Niederschlagsabflüsse<br />
werden nach dem heutigen Stand der Praxis in<br />
aller Regel durch Rückhaltebecken oder – in letzter Zeit<br />
immer häufiger – durch dezentrale Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
ausreichend gedämpft bzw. reduziert.<br />
Der wesentliche Grund einer vorhandenen und<br />
zunehmenden Überlastung bestehender Netze besteht<br />
in der „schleichenden“ Zunahme versiegelter oder teilversiegelter<br />
Flächen innerhalb der Bestandsgebiete<br />
innerhalb der letzten Jahrzehnte. Dieses gilt sowohl für<br />
den privaten wie für den öffentlichen Bereich. Im privaten<br />
Bereich wurde die Bebauung verdichtet und Freiflächen<br />
unnötig durch Pflasterung teilversiegelt. Im öffentlichen<br />
Bereich wurde dem fließenden und ruhenden<br />
Autoverkehr allzu viel Fläche geopfert.<br />
Ein weiterer Grund, der bisher allerdings noch nicht<br />
stichhaltig nachgewiesen werden konnte, besteht in<br />
möglichen hydrologischen Auswirkungen des Klimawandels.<br />
2.3.2 Handlungsvorschlag<br />
Ein naheliegender Gedanke besteht darin, die hydraulisch<br />
überlasteten Teilstrecken durch größere Querschnitte<br />
zu ersetzen. Abgesehen von den Kosten und<br />
den Unannehmlichkeiten der Bauarbeiten in Bestandsgebieten<br />
geht diese Lösung an den Ursachen vorbei.<br />
Daher empfiehlt sich, das Problem durch eine<br />
Umkehr der Abflusszunahme, d. h. durch eine Verminderung<br />
der Abflüsse aus den Bestandsgebieten mittels<br />
dezentraler Bewirtschaftungsmaßnahmen anzugehen.<br />
Diese sollten gezielt dort gesucht und eingesetzt werden,<br />
wo sie die größten Auswirkungen auf die Problemstrecken<br />
haben.<br />
Dieses erfordert eine systematische Untersuchung<br />
der infrage kommenden Bestandsgebiete darauf hin,<br />
wo welche Maßnahmen möglich sind und welche<br />
Abflussminderungen bzw. Abflussdämpfungen damit<br />
zu erreichen sind. Näheres dazu wird im Abschnitt 3<br />
ausgeführt.<br />
Die „schleichende“ Zunahme versiegelter Flächen<br />
in den Bestandsgebieten hat dazu geführt, dass<br />
Teilstrecken bestehender Netze häufiger als zulässig<br />
überstaut werden. Mögliche Auswirkungen des<br />
Klimawandels auf die Häufigkeit von Starkregen<br />
sind zu beachten.<br />
Überlastungen in bestimmten Bereichen der Kanalnetze<br />
lassen sich durch gezielt eingesetzte de -<br />
zentrale Bewirtschaftungsmaßnahmen reduzieren,<br />
ohne die vorhandenen Querschnitte ersetzen zu<br />
müssen.<br />
2.4 Negative Veränderung des natürlichen<br />
<strong>Wasser</strong>haushalts in Siedlungsgebieten<br />
2.4.1 Worin besteht das Problem?<br />
Der natürliche <strong>Wasser</strong>haushalt eines oberirdisch durch<br />
<strong>Wasser</strong>scheiden begrenzten Einzugsgebietes wird im<br />
Allgemeinen durch seine mittlere jährliche <strong>Wasser</strong>bilanzgleichung<br />
beschrieben. Diese lautet in ihrer einfachsten<br />
Form<br />
N = A + R (1)<br />
N = mittlerer jährlicher Niederschlag<br />
A = mittlerer jährlicher oberirdischer Abfluss<br />
R = mittlerer jährlicher Rückhalt, bestehend aus Verdunstung,<br />
Versickerung und Entnahme für Brauchund<br />
Trinkwasser<br />
Die Größe „A“ ist bei einem durch Regen- oder Mischwasserkanäle<br />
konventionell erschlossenen Gebiet ge -<br />
genüber seinem ehemals unbebauten und unerschlossenen<br />
Zustand signifikant erhöht. Es kann im Mittel von<br />
einer Verdreifachung des Abflussvolumens ausgegangen<br />
werden:<br />
A beb ≈ 3 A unb (2)<br />
Entsprechend vermindert sich der Rückhalt in einem<br />
bebauten, erschlossenen Gebiet signifikant um<br />
R beb ≈ R unb – 2 A unb (3)<br />
Wie sich die Verminderung des Rückhalts auf die vorgenannten<br />
Komponenten Verdunstung, Versickerung und<br />
Entnahme verteilt, ist im Einzelfall zu ermitteln. In jedem<br />
Fall stellt die Erschließung eines ehemals unbebauten<br />
Gebietes durch Ableitungssysteme konventioneller Art<br />
eine signifikante Änderung der <strong>Wasser</strong>haushaltsgleichung<br />
gegenüber dem unbebauten Zustand dar.<br />
Insbesondere die Verminderung der Versickerung<br />
hat negative Auswirkungen auf den Bodenwasserhaushalt<br />
und auf die Grundwasserneubildung mit entsprechenden<br />
Folgen für die Vegetation in bebauten Gebie-<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 477
FACHBERICHTE Regenwasserbewirtschaftung<br />
ten. Dieses kann sich im Hinblick auf eine vorausgesagte<br />
Zunahme sommerlicher Trockenperioden durch den<br />
Klimawandel in Zukunft noch verstärken.<br />
2.4.2 Handlungsvorschlag<br />
Es muss das Ziel sein, die <strong>Wasser</strong>haushaltsgleichung<br />
bebauter Gebiete durch geeignete Maßnahmen an die<br />
der unbebauten Zustände anzunähern, ohne dabei die<br />
Ansprüche an einen angemessenen Überflutungsschutz<br />
zu vernachlässigen. Dazu bietet sich an, innerhalb<br />
der Bestandsgebiete bisher an die Netze angeschlossene<br />
Einzelflächen auf die dezentrale Bewirtschaftung<br />
umzustellen, wenn sich die entsprechenden<br />
Gelegenheiten dazu bieten. Solche Gelegenheiten können<br />
sein:<br />
##<br />
Neuerschließung bisheriger Industrieflächen für<br />
Wohnbebauung<br />
##<br />
Grunderneuerung und Umgestaltung innerörtlicher<br />
Straßen<br />
##<br />
„Abkoppelungsprogramme“ der Kanalnetzbetreiber<br />
##<br />
„Abkoppelungsanträge“ einzelner Grundeigentümer<br />
Die Bemessung dezentraler Bewirtschaftungsanlagen<br />
sollte nicht mehr wie bisher nach dem Kriterium der<br />
zulässigen Überlastungshäufigkeiten bemessen werden<br />
Anlage<br />
Niederschlagsabflüsse der Mischsysteme: Welche Anteile werden deutschlandweit<br />
bisher biologisch ungereinigt in Gewässer eingeleitet?<br />
Nach [1] wurden 2007 insgesamt 2756 Mio. m 3 Niederschlagswasser<br />
über <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlagen eingeleitet. Davon wurden<br />
2669 Mio. m 3 über „biologische Anlagen mit zusätzlichen Verfahrensstufen“<br />
eingeleitet.<br />
Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem angegebenen<br />
Niederschlagswasser-Volumen von 2669 Mio. m 3 nahezu ausschließlich<br />
um Niederschlagsabflüsse aus Mischsystemen handelt,<br />
denn die biologische Behandlung von Trennsystemabflüssen (z. B.<br />
in Retentionsfilterbecken) wird bisher nur in geringem Maße praktiziert.<br />
Nach [2] betrug der Umfang der Siedlungs- und Verkehrsflächen<br />
im Jahre 2002: 4,48 Mio. ha, davon 2,75 Mio. Siedlungsflächen und<br />
1,73 Mio. Verkehrsflächen = rund 12,5 % der Gesamtfläche von<br />
357 000 km 2 .<br />
Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt nach [2] pro Tag um etwa<br />
100 ha zu, davon 80 % Siedlungsfläche und 20 % Verkehrsfläche.<br />
Auf 2007 hochgerechnet ergeben sich damit Siedlungsflächen von<br />
2,90 Mio. ha und Verkehrsflächen von 1,77 Mio. ha.<br />
Die Verkehrsflächen teilen sich entsprechend der in der Quelle<br />
genannten Zunahme auf in rund 75 % kommunale und 25 % außerörtliche<br />
Straßen.<br />
Damit entfallen auf den kommunalen Bereich, bezogen auf das<br />
Jahr 2007, insgesamt 2,9 + (0,75 x 1,77) = 4,23 Mio. ha Siedlungsund<br />
Verkehrsflächen.<br />
Deren Aufteilung in Misch- und Trennsysteme kann entsprechend<br />
den in [1] für 2007 genannten Kanallängen für Mischwasser- und<br />
Regenwasserkanäle vorgenommen werden, unter der berechtigten<br />
Annahme, dass die spezifischen Kanallängen pro ha für das Regenwasser<br />
in Misch- und Trennsystemen gleich lang sind:<br />
Mischwasserkanäle: rund 239 000 km, Regenwasserkanäle: rund<br />
114 000 km, zusammen also 353 000 km.<br />
Der Anteil der Mischsystemflächen unter den kommunalen Siedlungs-<br />
und Verkehrsflächen beträgt demnach: (239 000 : 353 000) x<br />
4,23 Mio. ha = etwa 2,86 Mio. ha.<br />
Die jährlichen Niederschlagsabflüsse dieser Flächen lassen sich wie<br />
folgt abschätzen:<br />
Mittlerer jährlicher Niederschlag in Deutschland: 750 mm<br />
Geschätzter Anteil der an die Kanalisation angeschlossenen und<br />
als versiegelt und damit als voll abflusswirksam anzunehmenden<br />
Flächen: 50 %<br />
Geschätzter mittlerer jährlicher Abflusskoeffizient der vorstehend<br />
bezeichneten Flächen: 0,5<br />
Damit ergibt sich der mittlere jährliche Niederschlagsabfluss der<br />
Mischsysteme in Deutschland zu:<br />
2.86 x 10 4 x 0,75 x 0,5 x 0,5 = 5362 Mio. m 3<br />
Der Anteil von 2669 Mio. m 3 , der bisher biologisch behandelt wurde,<br />
beträgt dementsprechend:<br />
(2669 : 5362) x 100 = 49,7 = rund 50 %<br />
Das Äquivalent von ebenfalls rund 50 % der jährlichen Niederschlagsabflüsse<br />
(rund 2700 Mio. m 3 ) aus Mischsystemen wird<br />
also biologisch derzeit nicht behandelt. Dieser Anteil wird über<br />
die Überläufe der Mischsysteme in Form von<br />
– 23 772 Mischwasserüberlaufbecken und<br />
– 20 767 Mischwasserüberläufe ohne Becken<br />
in die Gewässer eingetragen [1].<br />
Es ist zu berücksichtigen, dass während der Überlaufereignisse<br />
auch die jeweiligen Schmutzwasserabflüsse der Mischsysteme von<br />
durchschnittlich rund 0,5 l /s ha sowie ausgeschwemmte Kanalablagerungen<br />
ganz oder teilweise mit ausgetragen werden. Zusammen<br />
mit der Eigenverschmutzung der Niederschlagsabflüsse ergibt<br />
sich eine im Vergleich zu Trennsystemen hohe Stoffbelastung der<br />
Gewässer.<br />
Insgesamt wurden in Deutschland im Jahre 2007 nach [1] rund<br />
10 000 Mio. m 3 <strong>Abwasser</strong>, bestehend aus Schmutz-, Fremd- und<br />
Niederschlagswasser biologisch behandelt. Daran gemessen sind<br />
die bisher biologisch unbehandelten Mischwasserabflüsse von<br />
etwa 2 700 Mio. m 3 = 27 % eine signifikante Größe, die im Vergleich<br />
zu den bestehenden Anforderungen an die Grenzwerte der Kläranlagenabläufe<br />
als eine in Zukunft dringend zu lösende Aufgabe<br />
betrachtet werden muss.<br />
April <strong>2013</strong><br />
478 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Regenwasserbewirtschaftung<br />
FACHBERICHTE<br />
wie in [9], sondern auf die künftige <strong>Wasser</strong>haushaltsgleichung<br />
der betroffenen Fläche bezogen werden. Es sollte<br />
dabei zugestanden werden, dass die Abflusskomponente<br />
„A beb “ (bestehend aus Drosselabflüssen der<br />
Bewirtschaftungsanlagen und Überlaufereignissen) den<br />
Wert „A unb “ des unbebauten Zustandes um einen<br />
„Bebauungszuschlag“ überschreiten darf. Als tolerierbarer<br />
Zuschlag wird ein Wert von 10 % des mittleren<br />
jähr lichen Niederschlags vorgeschlagen:<br />
A beb ≤ (A unb + 0,1 N) (4)<br />
Der Rückhalt „R beb “ darf entsprechend größer sein:<br />
R beb ≥ (R unb – 0,1 N)(5)<br />
Damit ergibt sich die anzustrebende <strong>Wasser</strong>haushaltsgleichung<br />
zu:<br />
N = (A unb + 0,1 N) + (R unb – 0,1 N) (6)<br />
Es ist nach dem heutigen Stand des Wissens und der<br />
Technik möglich, die Bemessungen nach dem Prinzip<br />
der Langzeitsimulation sowohl für den bebauten, wie<br />
für den unbebauten Zustand durchzuführen [10].<br />
Durch die Kanalisationssysteme wird den bebauten<br />
Gebieten ein wesentlicher Teil des natürlichen<br />
Bodenwasserhaushalts entzogen mit entsprechend<br />
negativen Auswirkungen auf die innerörtliche<br />
Grundwasserneubildung und Vegetation.<br />
Um die <strong>Wasser</strong>haushaltsgleichung bebauter Ge -<br />
biete an die ihres ehemals unbebauten Zustandes<br />
wieder anzunähern, sollte künftig jede sich bietende<br />
Gelegenheit wahrgenommen werden, einen<br />
Teil der bisher vollständig angeschlossenen Flächen<br />
auf das Prinzip der dezentralen Bewirtschaftung<br />
umzustellen<br />
3. Gemeinsamkeit der Probleme und<br />
Handlungsvorschläge<br />
3.1 Gemeinsame Ursache der Probleme<br />
Fasst man die vorstehend in vier Bereiche gegliederten<br />
Probleme bezüglich der derzeitigen Form der Regenwasserbewirtschaftung<br />
in Deutschland zusammen, so<br />
sticht eine gemeinsame Ursache der Probleme heraus:<br />
Das aus den Anfängen der Kanalisationstechnik<br />
übernommene und fortlaufend bis heute weitergeführte<br />
und ausgebaute Konzept der möglichst vollständigen<br />
und möglichst raschen Ableitung aller abflusswirksamen<br />
Niederschläge aus den Siedlungs- und<br />
Verkehrsbereichen hat zu Abflüssen geführt, deren<br />
nachteilige Wirkungen mit angemessenen wirtschaftlichen<br />
Mitteln nicht mehr zu beherrschen sind. Mit<br />
anderen Worten: Das Konzept der rigorosen Ableitung<br />
stößt an seine Grenzen!<br />
Daraus ergibt sich zwangsläufig auch ein für alle vier<br />
Problembereiche gemeinsamer Handlungsvorschlag<br />
zur Verminderung oder Beseitigung der Probleme:<br />
Die Niederschlagsabflüsse müssen dem Volumen<br />
nach vermindert werden und nicht nur, wie bisher<br />
üblich, durch eine Dämpfung der Scheitelabflüsse der<br />
einzelnen Ereignisse.<br />
Eine signifikante Verringerung des Abflussvolumens<br />
ist nur möglich, wenn ein signifikanter Anteil der bisher<br />
voll an Ableitungssysteme angeschlossenen Flächen<br />
auf das Prinzip der dezentralen Bewirtschaftung umgestellt<br />
wird.<br />
Dezentrale Bewirtschaftungsanlagen enthalten in<br />
ihrer allgemeinsten Form die Funktionen Behandlung,<br />
Speicherung, Versickerung und gedrosselten Abfluss<br />
und sind entsprechend auf einem breiten Feld örtlicher<br />
Verhältnisse anwendbar.<br />
Man ist damit grundsätzlich in der Lage, die in Gleichung<br />
(6) formulierte Zielsetzung auf allen in Frage<br />
kommenden Teilflächen zu erreichen.<br />
Ob dabei auf die Komponente „gedrosselter Abfluss“<br />
verzichtet werden kann und wie die Komponente „Speicherung“<br />
im Anwendungsfall zu bemessen und zu<br />
gestalten ist, hängt im Wesentlichen von den örtlichen<br />
Boden- und Grundwasserverhältnissen ab.<br />
Es gibt jedoch auch Gründe, die eine dezentrale<br />
Bewirtschaftung ausschließen oder stark einschränken:<br />
##<br />
Flächen in Grundwasserschutzgebieten<br />
##<br />
Altlastenbehaftete Böden<br />
##<br />
Geringer Freiflächenanteil, Abstände zu Gebäuden<br />
u. a.<br />
Es bleiben jedoch nach den vorliegenden Erfahrungen<br />
im Allgemeinen in allen Bestandsgebieten viele Teilflächen,<br />
für die eine Umstellung auf das dezentrale Prinzip<br />
in Frage kommt (vgl. [10]).<br />
3.2 Zusammenfassender Handlungsvorschlag<br />
Wichtige Voraussetzung für die Anwendung des Prinzips<br />
der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung zur<br />
Lösung bestehender Probleme in Bestandsgebieten ist<br />
die Akzeptanz dieses Lösungsweges durch die für die<br />
Regenwasserbewirtschaftung zuständigen Entscheidungsträger.<br />
Hiermit sind nicht nur die unmittelbar<br />
zuständigen Siedlungswasserwirtschaftler angesprochen,<br />
sondern auch und vor allem die Stadt- und Freiraumplaner<br />
bzw. die für einzelne Grundstücke verantwortlichen<br />
Architekten und letztlich auch die Kommunalpolitiker,<br />
für die sich in diesem Zusammenhang auch<br />
finanzielle Aspekte ergeben.<br />
Wenn diese Akzeptanz grundsätzlich vorliegt, sollte<br />
man zunächst flächendeckend untersuchen, wo und<br />
unter welchen Bedingungen Teilflächen des Gebietes<br />
auf eine dezentrale Bewirtschaftung umgestellt werden<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 479
FACHBERICHTE Regenwasserbewirtschaftung<br />
Bild 1. Einschätzung<br />
des Abkoppelungspotenzials<br />
anhand typischer<br />
Baustrukturen.<br />
Großwohnsiedlung<br />
Einzelhausbebauung,<br />
weit<br />
Zeilenbebauung Einzelhausbebauung,<br />
eng<br />
Altbau,<br />
weite Bebauung<br />
Baustrukturtyp Altbau,<br />
enge Bebauung<br />
Grundrisskizze<br />
8: ungeordneter Wiederaufbau<br />
9: Großsiedlung, Hochhaus<br />
23: Gartentyp<br />
24: parkartiger Gartentyp<br />
25: Gärten<br />
26: offene<br />
Siedlungsbebauung<br />
21: Dorftyp<br />
22: Reihengartentyp<br />
11: Zeilenbebauung<br />
72: Zeile der 20er-Jahre<br />
3: Schmuck- und Gartenhof<br />
4: Sanierung durch Entkernung<br />
6: Schuppenhof<br />
7: Nachkriegsblockrand<br />
10: Großhof<br />
1: geschlossener Hinterhof<br />
2: Hinterhof<br />
5: Behutsame Sanierung<br />
Typ nach<br />
Umweltinformationssystem<br />
81 % 55 % 60 % 29 % 25 % 50 %<br />
Versiegelungsgrad (im<br />
Mittel), Avers<br />
19 % 45 % 40 % 71 % 75 % 50 %<br />
Anteil der unversiegelten<br />
Fläche, Aunv<br />
30 % 22 % 19 % 13 % 12 % 27 %<br />
Anteil der unbebaut<br />
versiegelten Fläche<br />
Hochhauskomplexe, einzeln<br />
stehend<br />
Einzeln stehende Bebauung;<br />
Villen<br />
Reihenhäuser, eng<br />
stehende Doppelhäuser;<br />
Dorfkerne<br />
parallele Blockrandbebauung<br />
Blockrandbebauung mit<br />
zusammenhängendem<br />
Innenraum<br />
Bebauungsstruktur (fast) geschlossene<br />
Blockrandbebauung mit<br />
Innenhöfen<br />
Umschließung der Gebäude mit<br />
Grünflächen und Wohnstraßen<br />
Allseitige Umschließung der<br />
Gebäude mit Grün; Gärten<br />
Blockinnenraum oftmals<br />
von Bebauung<br />
(Stichstraßen) durchsetzt;<br />
oft schmale Ziergärten<br />
große, lang gestreckte<br />
Freiflächen mit<br />
Parkplätzen, Zierrasen<br />
und Spielplätzen<br />
begrünte Innenräume<br />
Parkplätze, Spielplatz<br />
Freiflächenstruktur Verwinkelte, enge Innenhöfe,<br />
Höfe hoch versiegelt<br />
wenig, vereinzeltes Grün<br />
+ offene Bebauung; allseitige<br />
Versickerungsfläche<br />
einheitliche Besitzstruktur;<br />
geringe Freiflächennutzung<br />
+ offene Bebauung;<br />
Versickerungsfläche allseitig;<br />
Motivation durch Gebühr<br />
+ Motivation durch<br />
Gebühr;<br />
+ offene Bebauung;<br />
allseitige<br />
Versickerungsfläche;<br />
einheitliche<br />
Besitzstruktur; geringe<br />
Freiflächennutzung<br />
+hofseitige Versickerungsfläche;<br />
einheitl. Besitzstruktur; geringe<br />
Freiflächennutzung;<br />
- geschlossene Bebauung,<br />
erschließungsseitig keine<br />
Versickerungsfläche,<br />
hofseitig einzelne<br />
Versickerungsfläche;<br />
kleinteilige Besitzstruktur<br />
Möglichkeiten der<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
- kleinteilige<br />
Besitzverhältnisse; intensive<br />
Freiflächennutzung<br />
- geschl. Bebauung;<br />
kleinteilige<br />
Besitzverhältnisse;<br />
intensive<br />
Freiflächennutzung<br />
- geschlossene Bebauung<br />
erschließungsseitig keine<br />
Versickerungsfläche<br />
+ günstig<br />
- oftmals innenliegende<br />
Dachentwässerung<br />
- ungünstig<br />
Einschätzung Bedingt geeignet geeignet Sehr gut geeignet geeignet Sehr gut geeignet Sehr gut geeignet<br />
10 – 15 % 30 – 50 % 60 – 80 % 30 – 50 % 50 – 70 % 50 – 75 %<br />
Geschätztes<br />
Abkopplungspotenzial<br />
Als Grün- oder gering bebaute Flächen gelten: <strong>Wasser</strong>sport/Friedhof/7Kleingärten/Baumschulen/Grünanlagen/Stadtplatz/Wald/Landwirtschaft/Brach-und Ruderalflächen/Campingplatz<br />
Baustellen (Typ 98: werden als bedingt geeignet eingestuft)<br />
April <strong>2013</strong><br />
480 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Regenwasserbewirtschaftung<br />
FACHBERICHTE<br />
1<br />
2<br />
Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK):<br />
Grundstücksgröße und Grundstücksschnitt für<br />
Luftbild: 1. Versiegelungsgrad und Baustruktur prüfen<br />
2. Abkoppelungspotenzial für Baustrukturen ermitteln<br />
3<br />
4<br />
Abkopplungsgrad<br />
Karte der Baustruktur<br />
Doppelhaus, eng<br />
Doppelhaus, weit<br />
Einzelhaus, weit<br />
Einzelhaus, eng<br />
Gewerbe<br />
mehrstöckig<br />
Ergebniskarte<br />
0<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
70<br />
80<br />
Bild 2. Flächenkarte des baustrukturabhängigen Abkoppelungspotenzials.<br />
können. Für die Untersuchung bietet sich das folgende<br />
Schema an:<br />
##<br />
Einschätzung des Abkoppelungspotenzials anhand<br />
typischer Baustrukturen (Bild 1)<br />
##<br />
Erstellung bzw. Bereitstellung einer Karte der Baustrukturen<br />
(Bild 2, 3) und – darauf aufbauend –<br />
Ermittlung einer Karte der baustrukturabhängigen<br />
Abkoppelungspotenziale, hier mit „Flächenkarte des<br />
Abkoppelungspotenzials“ bezeichnet (Bild 2, 4)<br />
##<br />
Bereitstellung von Karten weiterer, das Abkoppelungspotenzial<br />
beeinflussender Faktoren (Bodenarten,<br />
Orographie, Grundwasserstand, Grundwasserschutzzonen,<br />
Altlasten), (Bild 3, 1 … ◯3a )<br />
##<br />
Verschneidung der Einflussfaktoren mit einem Entscheidungshilfemodell<br />
nach [11] über einen „Entscheidungsbaum“<br />
(Bild 4) zu einer „Karte der Bewirtschaftungsart“<br />
(Bild 3, 4)<br />
Mit der „Karte der Bewirtschaftungsart“ (Bild 3, 4) wird<br />
vorgegeben, welche Art der dezentralen Bewirtschaftung<br />
auf den nach (Bild 2, 4) abkoppelbaren Flächen<br />
möglich ist.<br />
Es wird empfohlen, die „Flächenkarte des Abkoppelungspotenzials“<br />
(vgl. Bild 2, 4) und die „Karte<br />
der Bewirtschaftungsart“ (vgl. Bild 3, 4) flächendeckend<br />
für die Bestandsgebiete der bestehenden Kanalisationsnetze<br />
zu erstellen. Sie bilden dann die Gestaltungs-,<br />
Berechnungs- und Entscheidungsgrundlage für<br />
##<br />
systematische Abkoppelungsprogramme zur Lö -<br />
sung oder Minderung der in den Abschnitten 2.1 bis<br />
2.4 beschriebenen Probleme<br />
##<br />
städtebauliche Umwandlungsprojekte (z. B. Wohnbebauung<br />
auf Industriebrachen etc.)<br />
##<br />
Einzelanträge auf Umstellung der Regenwasserableitung<br />
auf dezentrale Bewirtschaftung usw.<br />
Die „Flächenkarte des Abkoppelungspotenzials“ und<br />
die „Karte der Bewirtschaftungsart“ sollten künftig<br />
neben der „Netzdatei“ und dem zugehörigen „Kanalnetzmodell“<br />
zur ständig abrufbaren Grundausstattung<br />
kommunaler Regenwasserbewirtschaftungssysteme –<br />
bezogen auf die Bestandsgebiete – gehören.<br />
Die Emschergenossenschaft hat dazu, bezogen auf<br />
das Einzugsgebiet der Emscher, bereits wichtige Schrittmacherdienste<br />
geleistet (vgl. [12, 13, 14]).<br />
Eine besonders wichtige Bedeutung bekommt ein<br />
solches Kartenwerk für Bestandsgebiete, die bisher konventionell<br />
im Mischsystem entwässert werden. Mischsysteme<br />
sind aus heutiger Sicht ein „Auslaufmodell“,<br />
weil nach § 55 (2) WHG eine Vermischung von Schmutz-<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 481
392<br />
380<br />
368<br />
372<br />
364<br />
354<br />
350<br />
FACHBERICHTE Regenwasserbewirtschaftung<br />
Ausgangsdaten<br />
Klassifizierung und Bewertung<br />
der Einflussfaktoren<br />
Verschneidung<br />
und Überlagerung<br />
Trinkwasserschutzzonen<br />
Grundwasserschutz<br />
1<br />
1a<br />
weitere Einflussfaktoren:<br />
Flurabstand, Bodentyp,<br />
Altlastenverdachtsflächen etc.<br />
Trinkwasserschutzzone<br />
2<br />
Trinkwasserschuztzone<br />
3<br />
keine<br />
Bewirtschaftung<br />
Bewirtschaftung<br />
möglich<br />
4<br />
Geländemodell<br />
Hangneigung<br />
388<br />
390<br />
378<br />
370<br />
360<br />
2<br />
2a<br />
386<br />
362<br />
382<br />
384<br />
348<br />
360<br />
352<br />
356<br />
358<br />
370<br />
368<br />
364<br />
376<br />
360<br />
366<br />
362<br />
372<br />
374<br />
376<br />
374<br />
366<br />
358<br />
356<br />
352<br />
350<br />
Geringe Höhen<br />
Große Höhen<br />
Bewirtschaftung möglich<br />
Prüfung, ob höhenlinienparallel<br />
möglich<br />
keine Bewirtschaftung<br />
Bodenkarte<br />
3<br />
Regosol<br />
sandige Braunerden<br />
Braunerden auf<br />
Rotliegendem<br />
Kolluvien/<br />
Abschwemmungen<br />
Parabraunerde/<br />
Pseudogley<br />
Pseudovergleyte<br />
Braunerde<br />
Hangpseudogley<br />
Gley<br />
Infiltration<br />
Bild 3. Einflussgrößen zur Festlegung der Bewirtschaftungsart.<br />
3a<br />
-5<br />
sehr hoch: kf > 2* 10 m/s<br />
-6<br />
hoch: kf > 5* 10 m/s<br />
-6<br />
mittel: kf > 1* 10 m/s<br />
gering bis sehr gering:<br />
-6<br />
kf
Regenwasserbewirtschaftung<br />
FACHBERICHTE<br />
Trinkwasserschutzzonen<br />
Trinkwasserschutzzone<br />
I oder II<br />
Trinkwasserschutzzone<br />
III oder keine<br />
Kf-Wert<br />
Kf-Wert 1 X10-6 5 X10-6 3m<br />
keine Einschränkung<br />
keine Versickerung<br />
in situ<br />
Flurabstand >1, 5m
FACHBERICHTE Regenwasserbewirtschaftung<br />
4. Besondere Handlungsempfehlung<br />
Die Reduzierung der Mischwasserüberlaufereignisse ist<br />
die besonders dringlich zu lösende Aufgabe in Bezug<br />
auf die weitere Verbesserung der Regenwasserbewirtschaftung<br />
in Deutschland. Dass derzeit rund 50 % der<br />
Mischwasserabflüsse biologisch unbehandelt in die<br />
Gewässer eingeleitet werden und dass die Überläufe im<br />
Mittel etwa 50-mal im Jahr „anspringen“ ist im Vergleich<br />
zu dem sonst hohen Niveau der deutschen Siedlungswasserwirtschaft<br />
nicht länger hinnehmbar.<br />
Derzeit gibt es im Gegensatz zu den Kläranlagenabläufen<br />
noch keine bundeseinheitlichen Grenzwerte<br />
für Regenwassereinleitung im Allgemeinen und Mischwassereinleitungen<br />
im Besonderen. Nach Artikel 72 (3)<br />
des Grundgesetzes hat der Bund die alleinige Gesetzgebungskompetenz<br />
für stoff- und anlagenbezogene<br />
Regelungen des <strong>Wasser</strong>haushalts. Entsprechend ist der<br />
Bund aufgefordert, die Gesetzeslücke bei der Regenwasserbewirtschaftung<br />
zu schließen.<br />
Es sei dazu noch einmal empfohlen, die mittlere jährliche<br />
Anzahl der Überlaufereignisse als Maßzahl einer<br />
künftigen Begrenzung zu wählen. Diese Maßzahl lässt<br />
sich messtechnisch relativ sicher und mit geringem Aufwand<br />
kontrollieren. Eine Kontrolle über <strong>Wasser</strong>probenentnahme<br />
wie bei den Kläranlagenabläufen ist dagegen<br />
wegen der zeitlich und stofflich-inhaltlich irregulären<br />
Verhältnisse der Überlaufereignisse mit großen Unsicherheiten<br />
behaftet.<br />
Die zulässige Zahl der Überlaufereignisse sollte in<br />
Abhängigkeit von der gewässerökologischen Einstufung<br />
des jeweiligen Gewässers festgelegt werden können.<br />
Eine Obergrenze von maximal zehn Überlaufereignissen<br />
sollte in Anlehnung an die Praxis in den Niederlanden<br />
im Allgemeinen erreichbar sein.<br />
Der Bund hat nach §72 (3) GG die Gesetzgebungskompetenz<br />
für Anforderungen an die Mischwassereinleitungen.<br />
Es wird empfohlen, die Anzahl der<br />
jährlichen Überlaufereignisse als Grenzkriterium<br />
zu wählen und diese Anzahl in Abhängigkeit vom<br />
Gewässerschutzziel auf Werte unter 10 festzu legen.<br />
[4] Brombach H. und Wöhrle, C.: Gemessene Entlastungsaktivität<br />
von Regenüberlaufbecken. Korrespondenz <strong>Abwasser</strong> (1997),<br />
Heft 1.<br />
[5] Anforderungen an die Niederschlagsentwässerung im<br />
Trennverfahren. RdErl. Min. UNLV NRW – IV-9 o31 001 2104<br />
– vom 26.5.2004.<br />
[6] Werker, H. et. al.: Dezentrale Niederschlagswasserbehandlung<br />
in Trennsystemen – Umsetzung des Trennerlasses NRW.<br />
Korrespondenz <strong>Abwasser</strong> (2012) Heft 5 und 6.<br />
[7] Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden. Deutsche<br />
Fassung EN 752:2008, Beuth-Verlag GmbH, <strong>Berlin</strong>.<br />
[8] DWA: Arbeitsblatt DWA A 118, Hydraulische Bemessung und<br />
Nachweis von Entwässerungssystemen, 2006.<br />
[9] DWA: Arbeitsblatt DWA A 138, Planung, Bau und Betrieb von<br />
Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser, April<br />
2005.<br />
[10] Sieker, F., Sieker, H., Zweynert U. und Schlottmann, P.: Konzept<br />
für bundeseinheitliche Anforderungen an die Regenwasserbewirtschaftung.<br />
Forschungsprojekt des Umweltbundesamtes,<br />
FKZ 206 26 301, (2008), http://www.umweltbundesamt.<br />
de/wasser-und-gewaesserschutz/index.htm<br />
[11] Zhenyue, J.: Development of a Transparent Knowledge-<br />
Based Spatial Decision Support System for Decentralised<br />
Stormwater Management Planning Case study: Selection of<br />
On-site Stormwater Management Measures for Urban<br />
Catchments. Dissertation Universität Hannover, 2006.<br />
[12] Becker, M. et al.: A stormwater management information system<br />
for the catchment area of the River Emscher. 10th <strong>International</strong><br />
Conference on Urban Drainage, Copenhagen/Denmark,<br />
21st - 26th August 2005, 8 p; 10icud_445_799.<br />
[13] Jin, Z. and Sieker, F. et al.: Development of a GIS-based expert<br />
system for on-site stormwater. 10th <strong>International</strong> Conference<br />
on Urban Drainage, Copenhagen/Denmark, 21st - 26th<br />
August 2005, 8 p; 10icud_503_861.<br />
[14] Bandermann, S. et al.: Development of an on-site stormwater<br />
management information system for the Emscher drainage<br />
basin. 10th <strong>International</strong> Conference on Urban Drainage,<br />
Copenhagen/Denmark, 21st - 26th August 2005; 8 p;<br />
10icud_375_674.<br />
Eingereicht: 07.01.<strong>2013</strong><br />
Korrektur: 11.03.<strong>2013</strong><br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
Literatur<br />
[1] Statistisches Bundesamt: Fachserie 19, Reihe 2.1.2007.<br />
[2] Umweltbundesamt: Hintergrundpapier: Flächenverbrauch,<br />
ein Umweltproblem mit wirtschaftlichen Folgen, Juli 2004.<br />
[3] Richtlinien für die Bemessung und Gestaltung von Regenentlastungen<br />
in Mischwasserkanälen. ATV Regelwerk A 128,<br />
April 1992.<br />
Autor<br />
Prof. Dr.-Ing. Friedhelm Sieker<br />
E-Mail: F.Sieker@t-online.de |<br />
Heinrich-Beensen-Straße 1 |<br />
D-30926 Seelze<br />
April <strong>2013</strong><br />
484 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Regenwasserbewirtschaftung<br />
FACHBERICHTE<br />
Buchbesprechung<br />
Historische <strong>Wasser</strong>wirtschaft und <strong>Wasser</strong>kunst<br />
in Augsburg<br />
Kanallandschaft, <strong>Wasser</strong>türme, Brunnenkunst<br />
und <strong>Wasser</strong>kraft<br />
Von Martin Kluger. Augsburg: context verlag 2012.<br />
160 S., 216 Abb., Preis: € 19,90.<br />
„Historische <strong>Wasser</strong>wirtschaft und <strong>Wasser</strong>kunst in<br />
Augsburg“ heißt der Bildband, der Ende Juli als<br />
Begleitbuch zur Interessenbekundung der Stadt<br />
Augsburg für die Aufnahme auf die Liste des<br />
UNESCO-Welterbes vorgestellt wurde. Bereits zum<br />
Ende des Jahres 2012 war der vom context verlag<br />
Augsburg in einer Auflage von 1000 Exemplaren<br />
produzierte Bildband vergriffen. Die historische<br />
Augsburger <strong>Wasser</strong>wirtschaft interessierte weit über<br />
die Stadtgrenzen hinaus, das Begleitbuch wurde in<br />
etlichen Fachmedien besprochen.<br />
Jetzt ist die zweite, geringfügig aktualisierte Auflage<br />
des Buches mit dem Untertitel „Kanallandschaft,<br />
<strong>Wasser</strong>türme, Brunnenkunst und <strong>Wasser</strong>kraft“<br />
erschienen. Vor dem Nachdruck wurden die<br />
jüngsten Entwicklungen eingearbeitet: So ist im<br />
Bildband die Wiederherstellung des im Juli 2012<br />
abgebauten <strong>Wasser</strong>rads am Schwallech angekündigt,<br />
und auch die technische Modernisierung des<br />
<strong>Wasser</strong>kraftwerks auf der Wolfzahnau wurde<br />
berücksichtigt.<br />
Neu im Buch ist ein Hinweis auf die Website zur<br />
Augsburger Interessenbekundung mit dem Titel<br />
„<strong>Wasser</strong>bau und <strong>Wasser</strong>kraft, Trinkwasser und<br />
Brunnenkunst in Augsburg“, zu der die Websites<br />
der Stadt, der Stadtwerke Augsburg und der Regio<br />
Augsburg Tourismus GmbH verlinkt sind.<br />
Bestell-Hotline<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
München<br />
Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />
Fax +49 (0) 201/82002-34<br />
E-Mail: S.Spies@vulkan-verlag.de<br />
www.di-verlag.de<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Gas | Erdgas<br />
Power-to-Gas / Smart Energy<br />
In der Ausgabe 4/<strong>2013</strong> lesen Sie u. a. fol gende Bei träge:<br />
Bajohr/Graf/Götz<br />
Müller-Syring/Henel/Krause<br />
Busch<br />
Hoh<br />
Wünsche<br />
Graß/Burger/Lücke<br />
Thole/Kirschnick<br />
Gaeth/Gehrke/Langer<br />
Günther/Ernst/Hofmann/<br />
Mikow/Oltrogge<br />
Cordts<br />
Power-to-Gas<br />
Wirtschaftlicher Betrieb von PtG-Anlagen<br />
Die Konvergenz der Gas- und Stromnetzinfrastruktur – Status Quo aus Sicht der<br />
Gasindustrie<br />
Smart Energy in der Europäischen Union<br />
Effizienzsteigerung von Power-to-Gas-Technologie durch Biogasaufbereitung<br />
Projekt GASQUAL – Pilot-Studie Deutschland<br />
GABi Gas goes Europe – oder der Einfluss europäischer Regulierung<br />
auf den Gasmarkt<br />
Notfallmanagement für die Netzführung<br />
Biogasaufbereitung mit Aminwaschverfahren durch Waschmittelrecycling effektiver<br />
Gasturbinen für hohe Energieeffizienz<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 485
FACHBERICHTE <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Weitergehende Spurenstoffelimination<br />
mittels dynamischer Rezirkulation auf<br />
der Kläranlage Schwerte<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung, Spurenstoffelimination, Ozon, Pulveraktivkohle, <strong>Abwasser</strong>reinigung,<br />
Simulation<br />
Christopher Keysers, Thomas Grünebaum, Dieter Thöle, Manfred Lübken, Jochen Türk, Tito Gehring,<br />
Johannes Pinnekamp und Marc Wichern<br />
Die Entfernung von Spurenstoffen aus kommunalem<br />
<strong>Abwasser</strong>, die im Ablauf konventioneller Kläranlagen<br />
vom unteren ng/L, bis in den mittleren µg/L-Bereich<br />
vorliegen, stellt eine neue Herausforderung für die<br />
Siedlungswasserwirtschaft dar. Konventionelle Kläranlagen<br />
nach dem Stand der Technik entfernen diese<br />
Stoffe nur in geringem Umfang bzw. gar nicht aus<br />
dem <strong>Abwasser</strong>. Durch den Einsatz weitergehender<br />
Verfahren kann eine Elimination dieser Stoffe<br />
erreicht werden. Auf der Kläranlage Schwerte des<br />
Ruhrverbandes wurde ein neues verfahrenstechnisches<br />
Konzept zur oxidativen und adsorptiven Spurenstoffelimination<br />
mittels dynamischer Rezirkulation<br />
umgesetzt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
„Elimination von Arzneimittelrückständen aus<br />
kommunalem <strong>Abwasser</strong>“ wird das Verfahren der<br />
dynamischen Rezirkulation untersucht.<br />
Elimination of Micropollutants by Dynamic Recirculation<br />
at Schwerte Wastewater Treatment Plant<br />
The removal of micropollutants from municipal<br />
wastewater, which are present from the low ng/L up<br />
to the µg/L range, represents a new challenge for<br />
urban water management. Conventional wastewater<br />
treatment plants remove these substances either only<br />
to a small extent or not at all. However, more<br />
advanced procedures to eliminate these substances<br />
do exist. One such new procedural approach has<br />
been successfully implemented at the wastewater<br />
treatment plant Schwerte, where micropollutants<br />
have been eliminated oxidatively and adsorptively<br />
using dynamic recirculation. Within our research<br />
project “Elimination of pharmaceutical residues from<br />
municipal wastewater” we are focussing on the process<br />
of dynamic recirculation.<br />
1. Hintergrund/Veranlassung<br />
Spurenstoffe, wie etwa Humanarzneimittel und deren<br />
Reststoffe, Körperpflegemittel, Haushalts- und Industriechemikalien,<br />
sind in der aquatischen Umwelt ubiquitär<br />
verbreitet und werden über Haushalte, Industrie und<br />
Gewerbe in den <strong>Wasser</strong>kreislauf eingetragen. Das Vorkommen<br />
und mögliche Maßnahmen zur Reduzierung<br />
des Stoffeintrags werden derzeit im Hinblick auf die<br />
menschliche Gesundheit sowie die human- und ökotoxikologische<br />
Relevanz diskutiert. Die kommunale<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung nimmt hinsichtlich dieses Themenkomplexes<br />
eine Schlüsselrolle ein. Einleitungen der<br />
Siedlungswasserwirtschaft stellen einen bedeutenden<br />
Eintragspfad dieser Spurenstoffe in den <strong>Wasser</strong>kreislauf<br />
dar. Die kommunale <strong>Abwasser</strong>behandlung ist deshalb<br />
ein wichtiger Ansatzpunkt für deren Reduzierung. Als<br />
alternative, ergänzende oder zu kombinierende Möglichkeiten<br />
sind Maßnahmen bei der Produktion und<br />
beim Einsatz der Stoffe sowie Maßnahmen an diffusen<br />
Quellen wie Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Verkehr<br />
etc. oder Maßnahmen bei der Trinkwasseraufbereitung<br />
in der Diskussion [1].<br />
Kommunale Kläranlagen nach dem Stand der Technik<br />
eliminieren eine Vielzahl von Arzneimittelwirkstoffen<br />
und anderen Spurenstoffen nur in geringem<br />
Umfang aus dem <strong>Abwasser</strong>. Die verfahrenstechnischen<br />
Merkmale der Kläranlage wie das Schlammalter der biologischen<br />
Stufe oder die kinetischen Bedingungen für<br />
den Stoffumsatz sind für die Elimination von Spurenstoffen<br />
nachrangig gegenüber den jeweiligen Eigenschaften<br />
der betrachteten Stoffe wie Polarität, Hydrophobie<br />
etc. Erst weitergehende chemische und physikalische<br />
Verfahren bzw. deren Kombination ermöglichen<br />
in vielen Fällen die Elimination oder zumindest eine<br />
weitere Abreicherung der bei der konventionellen Ab -<br />
wasserreinigung nicht entfernbaren Spurenstoffe [2, 3].<br />
Im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz,<br />
Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV) untersucht<br />
die „Arge Spurenstoffe NRW, Teilprojekt 6“ derzeit die<br />
April <strong>2013</strong><br />
486 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
FACHBERICHTE<br />
Anwendung weitergehender Verfahren zur Spurenstoffentfernung<br />
aus kommunalem <strong>Abwasser</strong>. Der Arge<br />
gehören insgesamt zehn Projektpartner aus den Bereichen<br />
Anlagenbetrieb, Forschung und Planung an.<br />
Wesentliches Element der Arbeiten ist die Untersuchung<br />
der Ozonierung im großtechnischen Betrieb<br />
auf den Kläranlagen Bad Sassendorf (Lippeverband),<br />
Schwerte (Ruhrverband) und Duisburg-Vierlinden (Wirtschaftsbetriebe<br />
Duisburg AöR) mit unterschiedlichen<br />
verfahrenstechnischen und betrieblichen Bedingungen.<br />
Auf der Kläranlage Schwerte wird mit dem Verfahren<br />
der dynamischen Rezirkulation auch der Einsatz von<br />
Pulveraktivkohle untersucht.<br />
2. Beschreibung der großtechnischen<br />
Versuchsanlage<br />
Die kommunale Kläranlage Schwerte des Ruhrverbands<br />
hat eine Ausbaugröße von 50 000 Einwohnern und ist<br />
auf einen Mischwasserzufluss von maximal 640 L/s (Q TW<br />
= 320 L/s) ausgelegt. Besonderes Merkmal der Anlage<br />
ist der zweistraßige Betrieb der biologischen Reinigungsstufe<br />
mit getrenntem Schlammkreislauf. Durch<br />
den parallelen, streng getrennten Betrieb der biologischen<br />
Reinigungsstufe ist ein direkter Vergleich der<br />
konventionellen Technik auf Straße 1 mit der weitergehenden<br />
Verfahrenstechnik auf Straße 2 möglich. Die<br />
weitergehende Verfahrenstechnik auf Straße 2 besteht<br />
aus einem Rezirkulationsstrom vom Ablauf der Nachklärung<br />
in den aeroben Teil des Belebungsbeckens (optional<br />
in den Zulauf der Nachklärung) mit Dosiereinrichtungen<br />
und Reaktionsvolumina sowohl für die oxidative<br />
Behandlung mittels Ozon als auch für eine Adsorption<br />
an Pulveraktivkohle (PAK). Der Rezirkulationsstrom wird<br />
den Zuflussverhältnissen dynamisch mit dem Ziel einer<br />
immer konstanten hydraulischen Beaufschlagung der<br />
Nachklärung angepasst. Dies bedeutet, dass sich bei<br />
Trockenwetterzufluss und damit einhergehend bei<br />
hohen stofflichen Belastungen ein hohes Rezirkulationsverhältnis<br />
einstellt und bei höherem Zufluss und<br />
niedrigeren Konzentrationen der Rezirkulationsstrom<br />
entsprechend heruntergeregelt wird (dynamische Re -<br />
zirkulation), um bei vollem Mischwasserzufluss schließlich<br />
auf Null zu kommen (Bild 1).<br />
Neben der Betriebsweise der dynamischen Rezirkulation<br />
ist auch eine Ozonierung des gesamten <strong>Abwasser</strong>stroms<br />
der Versuchsstraße 2 möglich (nachgeschaltete<br />
Ablaufozonierung). Die biologische Stufe der Kläranlage<br />
Schwerte mit einer vergrößerten Darstellung der Versuchsanlage<br />
auf Straße 2 ist in Bild 2 dargestellt. Eine<br />
Durchfluss [L/s]<br />
650<br />
600<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Zulauf KA Qzu Reaktor Ablauf Nachklärung 2<br />
0<br />
1 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46<br />
Tage<br />
Bild 1. Hydraulische Belastung der Versuchsanlage und der Nachklärung<br />
2 in Abhängigkeit des Kläranlagenzuflusses im Betriebsmodus<br />
„dynamische Rezirkulation“.<br />
Belebungsanlage<br />
Straße 1<br />
Zulauf<br />
Belebungsanlage<br />
Straße 2<br />
Zulauf Nitrifikation<br />
Zulauf Nachklärung<br />
Pulveraktivkohleanlage (PAK)<br />
Probenahmestellen<br />
3 2 1<br />
PAK<br />
Dosierstation<br />
N/D<br />
N/D<br />
N/D<br />
N/D<br />
Ablauf Kläranlage<br />
N<br />
D<br />
N<br />
D<br />
N<br />
NK1<br />
Q [l/s]<br />
RZ<br />
RZ<br />
RZ<br />
D<br />
D<br />
N<br />
RS RS<br />
NK2<br />
Q [l/s]<br />
Ruhr<br />
N<br />
N<br />
Ozonierungsanlage<br />
Q<br />
[l/s]<br />
Probenahmestellen<br />
1 2<br />
Q [m³/h]<br />
Ozon<br />
Erzeugung<br />
d<br />
c<br />
b<br />
a<br />
Q<br />
[l/s]<br />
O3<br />
[mg/L]<br />
O3<br />
[mg/L]<br />
3 4<br />
Q [m³/h]<br />
SAK [1/m]<br />
d<br />
c<br />
b<br />
a<br />
Restozonvernichter<br />
Q<br />
[l/s]<br />
O3<br />
[mg/L]<br />
5 6<br />
Q [m³/h]<br />
d<br />
c<br />
b<br />
a<br />
Q<br />
[l/s]<br />
O3<br />
[mg/L]<br />
Bild 2. Fließschema der<br />
großtechnischen Versuchsanlage<br />
der Kläranlage<br />
Schwerte (N: Nitrifikationsbereich,<br />
D:<br />
Denitrifikationsbereich,<br />
NK: Nachklärung, O 3 :<br />
Ozonmessung, PAK: Pulveraktivkohle,<br />
PN: Probenahmestelle,<br />
Q: Durchflussmessung,<br />
RS: Rücklaufschlamm,<br />
RZ: Rezirkulation, SAK:<br />
Messung Spektraler<br />
Absorptions koeffizient).<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 487
FACHBERICHTE <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
TCPP (n=31)<br />
Sulfamethoxazol (n=34)<br />
PFOS (n=20)<br />
PFOA (n=20)<br />
Metoprolol (n=34)<br />
Melperon (n=32)<br />
Iopamidol (n=12)<br />
HHCB (n=31)<br />
EDTA (n=31)<br />
Diclofenac (n=34)<br />
Carbamazepin (n=34)<br />
Bisphenol A (n=25)<br />
Amidotrizoesäure (n=33)<br />
AHTN (n=31)<br />
1-H-Benzotriazol (n=32)<br />
ausführliche Beschreibung ist bei [4] verfügbar. Das Verfahren<br />
der dynamischen Rezirkulation ergänzt hinsichtlich<br />
der PAK-Dosierung bzw. der Ozonierung jüngst entwickelte<br />
Verfahren zur gezielten Spurenstoffelimination<br />
[5, 6, 7, 8]. Wesentlicher verfahrenstechnischer Unterschied<br />
ist die Integration in die vorhandene Anlagentechnik<br />
der kommunalen <strong>Abwasser</strong>behandlung ohne<br />
weitere nachgeschaltete Stufen, wie etwa eine Sedimentationsstufe<br />
zur Separierung der PAK/<strong>Wasser</strong>-Supension<br />
bzw. eine, wie vielfach vorgeschlagene, biologische<br />
Nachbehandlung des ozonierten <strong>Abwasser</strong>s.<br />
3. Untersuchungen und Ergebnisse<br />
zum Einsatz von PAK mittels dynamischer<br />
Rezirkulation<br />
Aufgrund der Vielzahl an Spurenstoffen wurde zur Identifizierung<br />
der regelmäßig zu messenden Spurenstoffe<br />
ein umfangreiches analytisches Messprogramm von<br />
mengenproportionalen 24-Stunden-Mischproben des<br />
Kläranlagenablaufs ohne weitergehende Behandlung<br />
(Analytik von insgesamt 138 Spurenstoffen) durch die<br />
Laboratorien des Instituts für Energie- und Umwelttechnik<br />
e.V. (IUTA), des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft<br />
der RWTH Aachen (ISA) sowie des Kooperationslabors<br />
Ruhrverband/Emschergenossenschaft & Lippeverband<br />
durchgeführt. Aus diesem Anlagenscreening<br />
wurden 13 Spurenstoffe als Leitparameter definiert, die<br />
auch in parallelen Untersuchungen Anwendung finden<br />
[9]. Die Konzentrationsbereiche der Leitparameter im<br />
Ablauf der konventionellen Reinigungsstufe der KA<br />
Schwerte sind in Bild 3 wiedergegeben. Die teilweise<br />
sehr unterschiedlichen Stoffkonzentrationen vom unteren<br />
ng/L- (Perfluorierte Tenside) bis in den mittleren<br />
µg/L-Bereich (EDTA) spiegeln die typische Zusammensetzung<br />
einer kommunalen Kläranlage wider.<br />
10 100 1.000 10.000 100.000 1.000.000<br />
Konzentration [ng/L]<br />
Bild 3. Konzentrationen der Leitparameter des Ablaufs<br />
der KA Schwerte bei konventionellem Betrieb.<br />
3.1 Voruntersuchungen<br />
Die mithilfe von Adsorptionsversuchen im Labor ermittelten<br />
Adsorptionsisothermen verschiedener Pulveraktivkohleprodukte<br />
wurden zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit<br />
herangezogen. Hierbei zeigte sich eine,<br />
wie bereits im Rahmen anderer Untersuchungsvorhaben<br />
[6, 8] ermittelte, generelle stoffspezifische Adsorbierbarkeit:<br />
Die Reihenfolge der untersuchten Stoffe mit<br />
abnehmender Adsorbierbarkeit ergab sich nahezu<br />
unabhängig von der eingesetzten Aktivkohle wie folgt:<br />
Metoprolol > Bezafibrat > Carbamazepin<br />
> Diclofenac > Iopromid > Benzotriazol ><br />
Sulfamethoxazol<br />
Für die großtechnischen Versuche auf der KA Schwerte<br />
wurde die Pulveraktivkohle SAE Super von Norit<br />
gewählt. Gleichwohl andere Pulveraktivkohleprodukte<br />
in den Adsorptionsversuchen höhere Eliminationsraten<br />
zeigten, fiel die Wahl auf diese Kohle, um eine Vergleichbarkeit<br />
mit anderen Untersuchungen herstellen zu können,<br />
die sich ebenfalls mit der Elimination von organischen<br />
Spurenstoffen in der kommunalen <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
befasst haben [5, 8, 9].<br />
Um den Einfluss von Pulveraktivkohle auf die Absetzeigenschaften<br />
des belebten Schlamms beurteilen zu<br />
können, wurden im Vorfeld der großtechnischen Versuche<br />
Sedimentationsversuche durchgeführt. In Abhängigkeit<br />
der PAK-Dosierung (5 bis 20 mg PAK /L) und dem<br />
Rezirkulationsverhältnis ergab sich ein Massenverhältnis<br />
der PAK im belebten Schlamm von 4 bis maximal<br />
24 %. Nach Zugabe der PAK konnte eine Verbesserung<br />
des Vergleichsschlammvolumens und des Schlammindexes<br />
beobachtet werden. Ferner wurde eine<br />
Abnahme der CSB-Konzentration des Überstandswassers<br />
in Abhängigkeit der Dosierung ermittelt. Für den<br />
homogenisierten CSB konnte eine mittlere Konzentrationsabnahme<br />
von 66 % (Ausgangskonzentration CSB hom.<br />
= 18 mg/L) ermittelt werden. Die Laboruntersuchungen<br />
zur heterotrophen und autotrophen Stoffwechselleistung<br />
der belebten Schlämme der Belebungsstraßen 1<br />
und 2 zeigten keinen hemmenden Einfluss der Pulveraktivkohle<br />
[9].<br />
3.2 Mathematische Simulation<br />
Für die Simulation des dynamischen Rezirkulationsbetriebes<br />
bei PAK-Dosierung wurde ein mathematisches<br />
Modell entwickelt, das als Basis das international<br />
etablierte Activated Sludge Model No. 3 (ASM3) der<br />
<strong>International</strong> Water Association [11] verwendet. Das in<br />
der Phase 1 des Vorhabens weiterentwickelte Modell<br />
beinhaltet die ASM3-Prozesse für Kohlenstoff- und<br />
Stickstoffabbau zusammen mit neuen Prozessen zur<br />
Beschreibung der PAK-Adsorption und der Ozonoxidation.<br />
Im Einzelnen wurden Erweiterungen am ursprünglichen<br />
ASM3-Konzept für die Modellierung von Adsorptions-,<br />
Desorptions- und Ozonoxidationsprozessen, die<br />
Modellierungen des mikrobiologischen Abbaus von<br />
organischen Spurenstoffen sowie eine erweiterte<br />
April <strong>2013</strong><br />
488 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
FACHBERICHTE<br />
800<br />
600<br />
Qzu,KA- Zulaufvolumenstrom Kläranlage<br />
Qzu,PAK - Zulaufvolumenstrom PAK- Behälter<br />
A<br />
800<br />
600<br />
Qab,NK-Ablaufvolumenstrom Nachklärung<br />
QRLS-Rücklaufschlammvolumenstrom<br />
B<br />
400<br />
200<br />
0<br />
09.02.11 10.02.11 11.02.11 12.02.11 13.02.11 14.02.11 15.02.11 16.02.11<br />
Datum<br />
8<br />
6<br />
4<br />
Simulation: TS- Gehalt im Denitrifiakationsbecken<br />
Simulation: TS- Gehalt im Nitrifikationsbecken<br />
C<br />
400<br />
200<br />
0<br />
09.02.11 10.02.11 11.02.11 12.02.11 13.02.11 14.02.11 15.02.11 16.02.11<br />
6<br />
5<br />
Simulation<br />
4<br />
3<br />
Datum<br />
D<br />
Messdaten<br />
Bild 4. A und B: Qualitativer<br />
Verlauf einzelner<br />
Volumenströme im<br />
dynamischen Rezirkulationsbetrieb.<br />
C: TS-Konzentrationen<br />
im Deniund<br />
Nitrifikationsbecken.<br />
D: Vergleich<br />
zwischen simulierter<br />
und gemessener<br />
Schlammspiegelhöhe.<br />
2<br />
2<br />
1<br />
0<br />
09.02.11 10.02.11 11.02.11 12.02.11 13.02.11 14.02.11 15.02.11 16.02.11<br />
Datum<br />
0<br />
09.02.11 10.02.11 11.02.11 12.02.11 13.02.11 14.02.11 15.02.11 16.02.11<br />
Datum<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
25<br />
Simulation: Szenariorechnung mit implementierter Regelung<br />
Simulation: Szenariorechnung mit implementierter Regelung<br />
Simulation: Ist-Zustand<br />
A B Bild 5. A: Simulation<br />
Simulation: Ist-Zustand<br />
0<br />
09.02.11 10.02.11 11.02.11 12.02.11 13.02.11 14.02.11 15.02.11 16.02.11<br />
Datum<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
09.02.11 10.02.11 11.02.11 12.02.11 13.02.11 14.02.11 15.02.11 16.02.11<br />
Datum<br />
der Schlammspiegelhöhe<br />
für den Ist-Zustand<br />
und für das Simulationsszenario.<br />
B: Simulation<br />
der abfiltrierbaren<br />
Stoffe im Ablauf der<br />
Nachklärung für den Ist-<br />
Zustand und für das<br />
Simulationsszenario.<br />
Modellierung des Schlammabsetzverhaltens im Nachklärbecken<br />
vorgenommen. Das Modell wurde in die<br />
Simulationssoftware bestehend aus Simba 6.3 [11] und<br />
Matlab/Simulink implementiert. Die folgenden Darstellungen<br />
konzentrieren sich auf die Modellierung des<br />
Schlammabsetzverhaltens und Schlammbilanzierung<br />
im dynamischen Rezirkulationsbetrieb der KA Schwerte.<br />
Eine detaillierte Beschreibung des gesamten Modells,<br />
die Auflistung aller Modellparameter und umfangreiche<br />
Simulationsergebnisse finden sich in [10].<br />
Allgemein gilt, dass der Feststoffgehalt im Belebungsbecken<br />
und die Schlammeindickung in der Nachklärung<br />
einander bedingen und vom Rücklaufschlammvolumenstrom<br />
abhängen. Für die KA Schwerte ergibt<br />
sich jedoch eine zusätzliche Beeinflussung des Feststoffregimes<br />
der Straße 2 durch den Rezirkulationsstrom<br />
vom Ablauf der Nachklärung zu den PAK-Behältern.<br />
Das Simulationsmodell wurde daher verwendet,<br />
um den Effekt dieses Rezirkulationsstroms auf die<br />
Betriebsleistung zu untersuchen. Der Schwerpunkt lag<br />
dabei auf der Simulation von Starkregenereignissen.<br />
Bild 4 zeigt den Verlauf einzelner Volumenströme der<br />
Straße 2 für Trockenwetter- und Regenwetterzufluss für<br />
den Zeitraum 9. bis 16. Februar 2011. Zu Beginn der dargestellten<br />
Periode am 9. Februar 2011 betrug der mittlere<br />
Zufluss zur Straße 2 der Kläranlage 81 L/s bzw.<br />
162 L/s für den Gesamtzulauf der Kläranlage und der<br />
Rücklaufschlammvolumenstrom lag bei 127 L/s.<br />
Nachdem der PAK-Rezirkulationsstrom auf null geregelt<br />
wurde, glichen sich die TS-Konzentrationen im<br />
Deni- und Nitrifikationsbecken aufgrund der nicht mehr<br />
vorhandenen Verdünnung durch die Rezirkulation<br />
unmittelbar an. Der Verlauf der simulierten und gemessenen<br />
Schlammspiegelhöhe in Bild 4 zeigt, dass das<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 489
FACHBERICHTE <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Herunterregeln des PAK-Rezirkulationsstroms infolge<br />
eines Regenereignisses am 10./11. Februar 2011 einen<br />
unmittelbaren Anstieg der Schlammspiegelhöhe zur<br />
Folge hatte. Die Simulationsrechnungen weisen gleichzeitig<br />
einen deutlichen Peak der Feststoffablaufkonzentrationen<br />
über 20 mg/L infolge der Erhöhung des<br />
Schlammspiegels auf. Der gleiche qualitative Effekt<br />
stellte sich für das Regenereignis vom 12. bis zum<br />
14. Februar 2011 ein.<br />
Durch Simulationsrechnungen konnte eine signifikante<br />
Minderung des Feststoffabtriebs aufgezeigt werden,<br />
indem die Rate des Rücklaufschlammvolumenstroms<br />
reduziert wird, wenn der Zufluss zum Belebungsbecken<br />
einen festgelegten kritischen Grenzwert<br />
überschreitet. Bild 5 zeigt die Simulationsergebnisse<br />
mit implementierter Regelung. Der kritische Grenzwert<br />
des Zuflusses zum Belebungsbecken wurde auf 200 L/s<br />
gesetzt. Diese Größe ergab sich als empirisch optimierte<br />
Vorgabe aufgrund zahlreicher Szenarienberechnungen<br />
im Simulationsmodell. Es ist deutlich zu erkennen, dass<br />
sich die Erhöhung des Schlammspiegels infolge der<br />
zwei Regenereignisse weniger stark ausprägt. Zudem<br />
können erhöhte Feststoffablaufkonzentrationen für<br />
beide Zeiträume vermieden werden.<br />
3.3 Ergebnisse des großtechnischen Betriebs<br />
Zur adsorptiven Behandlung wird dem biologisch gereinigten<br />
<strong>Abwasser</strong> mittels Treibwasserstrahlpumpe eine<br />
PAK-Suspension zudosiert. Als Reaktionsbehälter stehen<br />
drei Rundbehälter mit jeweils einem Volumen von<br />
150 m 3 zur Verfügung. Die Rückführung des Rezirkulationsstroms<br />
erfolgte in den Zulauf der Nitrifikationszone<br />
des Belebungsbeckens. Durch die zuflussproportionale<br />
Dosierung von 5 mg PAK /L konnte für die im Bild 6 aufgeführten<br />
pharmazeutischen Wirkstoffe – mit Ausnahme<br />
des Wirkstoffs Sulfamethoxazol – eine weitere Stoffentnahme<br />
erreicht werden. Eine nennenswerte Elimination<br />
des Stoffes Sulfamethoxazol wurde erst bei einer PAK-<br />
Dosierung von 10 mg PAK /L festgestellt. Bei dieser Dosierung<br />
lag für die Vielzahl der betrachteten Stoffe die<br />
Stoffentnahme zwischen 85 % und 95 %. Für die als<br />
mäßig bis schlecht adsorbierbaren pharmazeutischen<br />
Wirkstoffe Carbamazepin und Sulfamethoxazol, die<br />
Industriechemikalien 1-H-Benzotriazol und TCPP sowie<br />
die Diagnostika Iopamidol und Amidotrizoesäure, konnten<br />
Eliminationsgrade von 33 % (Iopamidol) bis 78 %<br />
(Sulfamethoxazol) festgestellt werden. Durch eine<br />
PAK-Zugabe von 15 mg PAK /L konnte für alle Pharmazeutika<br />
und die meisten Industriechemikalien eine Elimination<br />
von annähernd oder größer 90 % erreichtet werden<br />
[10, 13].<br />
Beim Vergleich der Eliminationsgrade der dynamischen<br />
Rezirkulation mit den nachgeschalteten Verfahren<br />
zur adsorptiven Stoffentnahme [6, 8] muss die PAK-<br />
Dosiermenge, die sich auf den Zulaufvolumenstrom zur<br />
Versuchsanlage bezieht, auf die zufließende <strong>Wasser</strong>menge<br />
der Straße 2 durch Multiplikation der Dosiermenge<br />
und der Rezirkulationsrate (RZ) bezogen werden.<br />
Auch müssen die verfahrensspezifischen Randbedingungen<br />
beim Vergleich berücksichtigt werden. Im<br />
Gegensatz zu den nachgeschalteten Verfahren erfolgt<br />
bei der dynamischen Rezirkulation keine Rückführung<br />
der Aktivkohle innerhalb der Adsorptionsstufe und<br />
die Zulaufkonzentrationen zur Adsorptionsstufe sind<br />
infolge der dynamischen Rezirkulation auf niedrigerem<br />
Niveau.<br />
Die kontinuierliche und gleichmäßige Beaufschlagung<br />
der Nachklärung 2 führt dazu, dass es im Vergleich<br />
zur Nachklärung der Referenzstraße zu einer Erhöhung<br />
des Schlammspiegelniveaus und andererseits auch zur<br />
Glättung des Schlammspiegelverlaufs kommt. Ein Vergleich<br />
der Trübungsablaufwerte zeigt aber, dass im Trockenwetterfall<br />
die Trübungswerte der Nachklärung 2<br />
geringer sind als die Trübungsablaufwerte der Referenzstraße.<br />
Auch der Vergleich der Suspensa-Ablaufkonzentrationen<br />
der Referenzstraße mit denen der Belebungsstraße<br />
2 zeigt, dass bei Trockenwetterbedingungen die<br />
Belebungsstraße 2 niedrigere Suspensa-Ablaufwerte<br />
aufweist.<br />
Um die Auswirkungen der Pulveraktivkohlezugabe<br />
auf die Biozönose des belebten Schlamms zu beurteilen,<br />
erfolgten begleitende mikroskopische Untersuchungen<br />
der belebten Schlämme der Straßen 1 und 2 sowie<br />
Batch-Versuche zur biochemischen Umsatzleistung. Die<br />
Untersuchungen zeigten keine wesentlichen Unterschiede<br />
hinsichtlich der Anzahl fadenförmig wachsender<br />
Bakterien, der Flockenstruktur und der Besiedlung<br />
mit ein- und mehrzelligen Organismen auf. Eine Verödung<br />
der Biozönose des belebten Schlamms der Straße<br />
2 konnte nicht festgestellt werden. Auch die begleitenden<br />
Laboruntersuchungen zur Nitrifikations- und Denitrifikationsleitung<br />
der belebten Schlämme der Straße 1<br />
und 2 zeigten, dass die Rückführung der PAK keine negativen<br />
Einflüsse auf die Reinigungsleistung hat. Infolge<br />
der Pulveraktivkohledosierung weist die Belebungsstraße<br />
2 im Vergleich zur Referenzstraße bei Trockenwetterzufluss<br />
und bei Mischwasserzufluss geringere Ammoniumstickstofffrachten<br />
und Nitratstickstofffrachten so -<br />
wie eine höhere Kohlenstoffelimination auf [10].<br />
4. Untersuchungen und Ergebnisse<br />
zum Einsatz von Ozon mittels dynamischer<br />
Rezirkulation<br />
Die Versuche zur oxidativen Behandlung mittels dynamischer<br />
Rezirkulation laufen seit Anfang 2012. Die<br />
Behandlung erfolgt in den sechs Reaktionsbehältern<br />
mit je einem Volumen von rund 32 m 3 , von denen drei<br />
Behälter mit Ozon beaufschlagt werden können und die<br />
anderen drei als Reaktions- und Abklingbehälter dienen.<br />
Der Ozoneintrag erfolgt über Keramikbelüfter, von<br />
denen jeweils vier in einem Behälter am Boden installiert<br />
sind. Der oxidativ behandelte Teilstrom wird in den<br />
April <strong>2013</strong><br />
490 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
FACHBERICHTE<br />
aeroben Bereich des Belebungsbeckens zurückgeführt.<br />
Im Zuge der oxidativen Behandlung mittels dynamischer<br />
Rezirkulation erfolgte eine zuflussproportionale<br />
Ozonzugabe von 2, 5 und 7 mg O3 /L.<br />
Für die Arzneimittelwirkstoffe Carbamazepin, Di -<br />
clofenac und Sulfamethoxazol lagen die Konzentrationen<br />
bei beiden Ozondosen im Ablauf der Ozonierungsstufe<br />
unterhalb der Bestimmungsgrenze (BG ≤ 50 ng/L).<br />
Für alle Arzneimittelwirkstoffe konnte bereits durch<br />
eine geringe Ozondosis von 2 mg O3 /L eine Elimination<br />
von mehr als 50 % erreicht werden. Bei der zweiten<br />
applizierten Ozondosis von 5 mg O3 /L wurde für den<br />
Moschusstoff AHTN ebenfalls die analytische Bestimmungsgrenze<br />
erreicht und der Eliminationsgrad konnte<br />
von 70 % auf 85 % gesteigert werden, wohingegen für<br />
das Flammschutzmittel TCPP und die beiden Röntgenkontrastmittel<br />
Iopamidol und Amidotrizoesäure für alle<br />
drei untersuchten Ozondosen keine signifikante Konzentrationsabnahme<br />
erreicht werden konnte. Durch die<br />
Zugabe von 7 mg O3 /L konnte für alle Arzneimittelwirkstoffe,<br />
1-H-Bezotriazol und den Moschusstoff AHTN eine<br />
Elimination von mehr als 70 % erreicht werden. Für die<br />
restlichen im Bild aufgeführten Stoffe führte eine Erhöhung<br />
der Ozondosis zur keiner nennenswerten Steigerung<br />
der Elimination (Bild 7).<br />
Elimination [%]<br />
Elimination [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
100<br />
40<br />
90<br />
30<br />
80<br />
20<br />
70<br />
10<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
0<br />
20<br />
10<br />
5 mg PAK<br />
/L (RZ = 1,6) 10 mg PAK<br />
/L (RZ = 2,2) 15 mg PAK<br />
/L (RZ = 2,2) 20 mg PAK<br />
/L (RZ = 2,8)<br />
0<br />
Diclofenac<br />
Diclofenac<br />
Carbamazepin<br />
Carbamazepin<br />
Metoprolol<br />
Bild 6. Eliminationsleistung der adsorptiven Behandlung für verschiedene<br />
Spurenstoffe in Abhängigkeit der PAK-Zugabemenge [10].<br />
Metoprolol<br />
2 mg O3<br />
/L 5 mg O3<br />
/L 7 mg O3<br />
/L<br />
Bild 7. Eliminationsleistung der oxidativen Behandlung für verschiedene<br />
Spurenstoffe in Abhängigkeit der applizierten Ozondosis.<br />
5. Fazit und vorläufige Bewertung<br />
Die weitergehende Elimination von Spurenstoffen in<br />
kommunalen Kläranlagen sowohl mittels Pulveraktivkohledosierung<br />
als auch mittels Ozon ist ein technisch<br />
auch im praktischen Betrieb kommunaler Kläranlagen<br />
beherrschbares Verfahren. Die Ergebnisse zur adsorptiven<br />
und oxidativen Behandlung mittels dynamischer<br />
Rezirkulation zeigen, dass beide verfahrenstechnischen<br />
Ansätze eine weitergehende Elimination von Spurenstoffen<br />
auf kommunalen Kläranlagen ermöglichen. Bei<br />
beiden Verfahren sind die stoffspezifischen chemischphysikalischen<br />
Eigenschaften, wie Löslichkeit, Polarität<br />
und Molekülstruktur der zu eliminierenden Stoffe,<br />
neben der Dosiermenge die wesentlichen Einflussgrößen<br />
hinsichtlich des Eliminationsgrads.<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen zur Pulveraktivkohleadsorption<br />
im dynamischen Rezirkulationsbetrieb<br />
auf der KA Schwerte zeigen, dass in Abhängigkeit der<br />
PAK-Dosierung eine signifikante Stoffentnahme an Spurenstoffen<br />
erreicht werden kann. Durch die Zugabe von<br />
10 mg PAK /L in den Rezirkulationsstrom konnten die gut<br />
adsorbierbaren Stoffe wie bspw. Diclofenac und Carbamazepin<br />
um bis zu 90 % aus der wässrigen Phase entfernt<br />
werden, wohingegen die Stoffe Sulfamethoxazol<br />
und 1-H-Benzotriazol erst bei einer PAK-Zugabemenge<br />
von 15 mg PAK /L im gleichen Ausmaß eliminiert wurden.<br />
Für die betrachteten Röntgenkontrastmittel Iopamidol<br />
und Amidotrizoesäure lag die Stoffentnahme überwiegend<br />
unter 50 %, auch bei hohen PAK-Zugabemengen.<br />
Für die alleinige Anwendung der adsorptiven Behandlung<br />
kann nach derzeitigem Stand eine auf den Rezirkulationsstrom<br />
bezogene PAK-Dosierung in Höhe von<br />
15 mg PAK /L als zielführend angesehen werden, wenn<br />
nicht nur die gut adsorbierbaren Stoffe entfernt werden<br />
sollen. Durch die Rückführung der PAK/<strong>Wasser</strong>-Suspension<br />
in die biologische Reinigungsstufe erfolgt eine<br />
gute Einbindung der PAK in die Schlammmatrix und<br />
somit ein weitestgehender Rückhalt der Aktivkohle.<br />
Eine negative Veränderung der Biozönose infolge der<br />
PAK-Dosierung konnte für den gesamten fast einjährigen<br />
Versuchsbetrieb nicht festgestellt werden.<br />
Wie in ähnlicher Weise bei der PAK-Zugabe sind einzelne<br />
Stoffe auch bei niedrigen Ozondosierungen von<br />
2 mg O3 /L bereits zu mehr als 90 % eliminierbar (z. B. Di -<br />
clofenac), während für andere Stoffe erst höhere Dosierungen<br />
von 5 mg O3 /L zu Eliminationsleistungen von<br />
über 90 % führen (z. B. Metoprolol). Für andere Stoffe<br />
wie bspw. Röntgenkontrastmittel führen höhere Dosierungen<br />
nur zu Eliminationsleistungen von unter 50 %.<br />
Bei der oxidativen Behandlung mittels Ozonzugabe in<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 491
FACHBERICHTE <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
den Rezirkulationsstrom kommt es – anders als bei der<br />
Dosierung von PAK – zu keiner weiteren Elimination der<br />
Stoffe innerhalb des Belebungsbeckens. Inwieweit eine<br />
weitergehende biologische Umsetzung von Oxidationsprodukten<br />
aus der Ozonierung innerhalb des Belebungsbeckens<br />
erfolgt, konnte bislang nicht quantifiziert<br />
werden. Eine abschließende Bewertung der Spurenstoffelimination<br />
mittels Ozon im dynamischen Rezirkulationsbetrieb<br />
ist derzeit noch nicht möglich, da die<br />
Untersuchungen zum Zeitpunkt der Beitragserstellung<br />
noch nicht abgeschlossen sind.<br />
Im Rahmen der noch ausstehenden Untersuchungen<br />
wird neben der Entwicklung von Steuer- und Regelungsstrategien<br />
der kombinierte Einsatz von Ozon und<br />
PAK im dynamischen Rezirkulationsbetrieb untersucht.<br />
Ein wichtiger Untersuchungspunkt sind darüber hinaus<br />
die Kostenstrukturen weitergehender Verfahren zu<br />
deren wirtschaftlicher Bewertung.<br />
Literatur<br />
[1] Bode, H., Grünebaum, T. und Klopp, R.: Anthropogene Spurenstoffe<br />
aus Kläranlagen. Teil 1: Herausforderungen für die<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen.<br />
Teil 2: Maßnahmen bei der <strong>Abwasser</strong>behandlung –<br />
Möglichkeiten, Notwendigkeiten und Voraussetzungen. KA<br />
Korrespondenz <strong>Abwasser</strong>, Abfall 57 (2010) Nr. 2, S. 138 - 144,<br />
Nr. 3, S. 240 - 244.<br />
[2] Abegglen, C. und Siegrist, H.: Mikroverunreinigungen aus<br />
kommunalem <strong>Abwasser</strong> – Verfahren zur weitergehenden<br />
Elimination auf Kläranlagen. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.),<br />
Umwelt-Wissen Nr. 1214, S. 210, Bern, 2012.<br />
[3] Joss, A., Zabczynskib, S., Göbela, A., Hoffmann, B., Löffler, D.,<br />
McArdell, S. Ternes, T., Thomsen, A. and Siegrist, H.: Biological<br />
degradation of pharmaceuticals in municipal wastewater<br />
treatment: Proposing a classification scheme. Water<br />
Research 40 (2005), pp. 1686 – 1696.<br />
[4] Grünebaum, T. und Evers, P.: Erfahrungen aus Planung und<br />
Bau einer Ozonierungs- und Pulveraktivkohleanlage auf der<br />
Kläranlage Schwerte. Gewässerschutz <strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>,<br />
Band 220, S. 29/1 bis 29/16, Aachen, 2010, ISSN 0342-6068,<br />
ISBN 978-3-938996-26-3.<br />
[5] Abegglen, C., Escher, B., Hollender, J., Koepke, S., Ort, C., Peter,<br />
A., Siegrist, H., von Gunten, U., Zimmermann, S., Koch, M., Niederhauser,<br />
P., Schärer, M., Braun, C., Gälli, R., Junghans, M., Brocker,<br />
S, Moser, R. und Rensch, D.: Ozonung von gereinigtem<br />
<strong>Abwasser</strong> Schlussbericht Pilotversuch Regensdorf. Hrsg.<br />
EAWAG, Dübendorf, 2009. http://www.eawag.ch/medien/<br />
bulletin/20090616/schlussbericht.pdf<br />
[6] Böhler, M., Zwickenpflug, B., Dorusch, F., Hollender, J., Siegrist,<br />
H., Fink, G., Schluesener, M., Ternes, T., Ante, S. und Ellerhorst, S.:<br />
Vergleichende Untersuchungen verschiedener Anwendungen<br />
von Pulveraktivkohle zur Elimination von Spurenstoffen<br />
aus kommunalem <strong>Abwasser</strong>. Gewässerschutz <strong>Wasser</strong><br />
<strong>Abwasser</strong>, Band 220, Seite 31/1 bis 31/16, Aachen, 2010,<br />
ISSN 0342-6068, ISBN 978-3-938996-26-3.<br />
[7] Pinnekamp, J. Keysers, C., Montag, D. und Veltmann, K.: Elimination<br />
von Mikroschadstoffen – Stand der Wissenschaft.<br />
Gewässerschutz <strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>, Band 220, Seite 28/1 bis<br />
28/21, Aachen, 2010, ISSN 0342-6068, ISBN 978-3-938996-<br />
26-3.<br />
[8] Metzger, S.: Einsatz von Pulveraktivkohle zur weitergehenden<br />
Reinigung von kommunalem <strong>Abwasser</strong>. Oldenbourg<br />
Industrieverlag GmbH, zugleich Dissertation der TU <strong>Berlin</strong>,<br />
2010, ISBN-13: 978-8356--3231-8.<br />
[9] Nowotny, N.: Zur Bestimmung und Berechnung des Adsorptionsverhaltens<br />
von Spurenstoffen an Aktivkohle in biologisch<br />
gereinigten Abwässern. Shaker Verlag Aachen,<br />
zugleich Dissertation an der TU Dortmund, 2008, ISBN-13:<br />
978-3-8322-8162-2-5.<br />
[10] Arge: Elimination von Arzneimittelrückständen in kommunalen<br />
Kläranlagen. Schlussbericht Phase 1 der „Arbeitsgemeinschaft<br />
Spurenstoffe NRW, Teilprojekt 6“ (Arge), gerichtet<br />
an das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />
Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (MKULNV), 2011.<br />
http://www.lanuv.nrw.de/wasser/abwasser/forschung/<br />
abwasser.htm<br />
[11] Gujer, W., Henze, M., Mino, T. and van Loosdrecht, M.C.M.: Activated<br />
Sludge Model No. 3, Water Sci. Technol. 39 (1999), pp.<br />
183-193.<br />
[12] IFAK, SIMBA 6.3: Software for Simulation of biological wastewater<br />
treatment, Institute for Automation and Communication<br />
e.V. (IFAK), Magdeburg, 2010.<br />
[13] Grünebaum, T., Thöle, D., Keysers, C. und Pinnekamp, J.: Weitergehende<br />
Spurenstoffelimination mittels dynamischer Rezirkulation<br />
auf der Kläranlage Schwerte des Ruhrverbands.<br />
Vortrag auf der 45. Essener Tagung, 14. bis 16. März 2012 in<br />
Essen, Gewässerschutz <strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> , Band 230, Aachen,<br />
2012, ISBN 978-3-938996-36-2, 57-1 bis 57-17.<br />
Autoren<br />
Eingereicht: 25.10.2012<br />
Korrektur: 08.03.<strong>2013</strong><br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
Dipl.-Ing. Christopher Keysers<br />
(Korrespondenzautor) |<br />
E-Mail: keysers@isa.rwth-aachen.de |<br />
Prof. Dr.-Ing. Johannes Pinnekamp<br />
RWTH Aachen University |<br />
Institut für Siedlungswasserwirtschaft |<br />
Mies-van-der-Rohe-Straße 1 |<br />
D-52074 Aachen<br />
Dr.-Ing. Thomas Grünebaum<br />
Dr.-Ing. Dieter Thöle<br />
Ruhrverband |<br />
Kronprinzenstraße 37 |<br />
D-48128 Essen<br />
Dr.-Ing. Manfred Lübken<br />
Eng. Tito Gehring<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Marc Wichern<br />
Ruhr-Universität Bochum |<br />
Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft<br />
und Umwelttechnik |<br />
Universitätstrasse 150 |<br />
D-44801 Bochum<br />
Dr. rer. nat. Jochen Türk<br />
Institut für Energie- und<br />
Umwelttechnik e.V., IUTA |<br />
Bliersheimer Straße 60 |<br />
D-47229 Duisburg<br />
April <strong>2013</strong><br />
492 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
FACHBERICHTE<br />
Buchbesprechung<br />
Adsorption Technology in Water Treatment<br />
Von Eckhard Worch. <strong>Berlin</strong>, Boston, Mass.: De Gruyter<br />
De Gruyter 2012. IX, 332 S., graph. Darst., Preis:<br />
€ 89,95, ISBN 978-3-11-024022-1.<br />
Etwa 25 Jahre nach dem letzten Standardwerk zur<br />
Adsorptionstechnik in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung von<br />
Sontheimer, Crittenden und Summers hat Prof. Eckhard<br />
Worch, TU Dresden, ein neues, umfassendes<br />
Fachbuch zu den Grundlagen und der Anwendung<br />
der Adsorptionstechnologie in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
verfasst. Der Untertitel „Fundamentals, processes,<br />
and modeling“ verrät bereits die inhaltliche<br />
Breite des Buches für eines der wichtigsten Verfahren<br />
der <strong>Wasser</strong>reinigung, vor allem zur Entfernung<br />
von gelösten organischen Stoffen mittels Aktivkohle.<br />
Es werden aber auch andere Adsorptionsprozesse<br />
behandelt, wie der Einsatz von oxidischen/<br />
hydroxidischen Adsorbentien für anorganische<br />
Zielstoffe und die Geosorption im Untergrund an<br />
natürlichen Substraten. Prof. Worch ist ein seit Jahrzehnten<br />
sehr ausgewiesener Fachmann für Adsorptionsprozesse<br />
und hat ein umfassendes Fachbuch<br />
verfasst.<br />
In neun Kapiteln werden alle relevanten Aspekte<br />
der Adsorption behandelt: Die Einführung zum<br />
Thema und Grunddefinitionen; die Adsorbentien<br />
und ihre detaillierte chemische und physikalische<br />
Charakterisierung; die Adsorptionsgleichgewichte<br />
für Einzel- und Mehrstoffsysteme (mit der konkurrierenden<br />
Adsorption); die Adsorptionskinetik mit<br />
äußerem und inneren Stofftransport; die Adsorptionsdynamik<br />
in den viel verwendeten Festbettadsorbern,<br />
das verfahrenstechnische Design der Adsorberkolonnen<br />
für unterschiedliche Aufgaben (durch<br />
integrierte Modellierung mit mehreren Varianten<br />
unterschiedlicher Komplexität) und die Desorption<br />
und Reaktivierung bei Aktivkohle.<br />
Die wohl schwierigste Aufgabe der Aktivkohleadsorption<br />
in Festbettkolonnen ist die Beschreibung<br />
der simultanen Entfernung von organischem<br />
Hintergrund (DOC mit Fraktionen unterschiedlicher<br />
Adsorbierbarkeit, im mg/L-Bereich) und der vielfältigen<br />
organischen Spurenstoffe (im Bereich von<br />
ng/L bis µg/L). Hier hat der Autor erhebliche Fortschritte<br />
erreicht, die umfassend beschrieben sind<br />
und für die aktuelle Anwendung von Aktivkohle als<br />
Pulver oder als Granulat im Filter in der weitergehenden<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung genutzt werden können.<br />
Er weist weiterhin auf die kombinierte Adsorption<br />
mit biologischem Abbau hin, die als biologische<br />
Aktivkohlefiltration bekannt ist.<br />
Das letzte Hauptkapitel befasst sich mit der Geosorption<br />
in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung (z.B. in der Uferfiltration<br />
oder Grundwasseranreicherung). Hierbei<br />
werden ebenfalls geeignete Modelle entwickelt und<br />
erfolgreich eingesetzt. In einem Appendix werden<br />
drei Teilthemen noch extra behandelt. Die hier<br />
besonders wichtige Nomenklatur, die Literaturliste<br />
und der gut strukturierte Index runden das Werk ab.<br />
Das englisch sprachliche Werk ist sehr verständlich<br />
und sorgfältig geschrieben. Die didaktische<br />
Qualität, vor allem bei den graphischen Darstellungen<br />
ist außerordentlich gut. Die Ableitungen der<br />
Modellansätze sind nachvollziehbar. Es ist damit<br />
auch ein überzeugendes Lehr- und Handbuch für<br />
die universitäre Ausbildung und die Adsorptionsforschung.<br />
Manche theoretischen Ableitungen und<br />
umfangreichen Modellierungen sind für einen Praktiker<br />
auf den ersten Blick evtl. nicht immer geläufig,<br />
zeigen jedoch, dass es ein breites Fundament in der<br />
Wissenschaft der Adsorption gibt. Dies betrifft speziell<br />
die Aktivkohle, die man ja als „schwarzes<br />
Wundermaterial“ oder „schwarze Kunst“ bezeichnet<br />
(Zitat aus einer US-amerikanischen Arbeit der<br />
späten 70er Jahre: „The old black magic works<br />
again“).<br />
Eckhard Worch hat das Standard-Fachbuch zur<br />
Adsorption verfasst, an dem sich andere Autoren<br />
messen lassen müssen und das für Forscher wie<br />
Anwender nachdrücklich empfohlen wird. Es ist<br />
nicht zu viel versprochen, aber es wird über Jahrzehnte<br />
das Referenzbuch zur Adsorption sein, wie<br />
es das Vorgängerbuch war, das eingangs erwähnt<br />
wurde.<br />
Martin Jekel<br />
Bestell-Hotline<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
München<br />
Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />
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April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 493
PRAXIS<br />
Sohlengleiche Anschlusssituation perfekt gemeistert<br />
Normalerweise werden in Ahlen<br />
Betonrohre für die Ableitung<br />
von Regenwasser und Steinzeugleitungen<br />
für die Entsorgung von<br />
Schmutzwasser verbaut. Für die<br />
Hausanschlussleitungen kommen<br />
Der HS ® -VARIO-Abzweig sohlengleich von Funke<br />
ermöglicht in der Fritz-Husemann-Straße in Ahlen<br />
den fachgerechten Anschluss der Hausanschlussleitungen.<br />
Alle Abbildungen: © Funke Kunststoffe GmbH<br />
Trotz verschiedener Werkstoffe: Die VPC ® -Rohrkupplung<br />
verbindet Kunststoff und Steinzeug<br />
dauerhaft dicht. Die Dichtmanschette und der<br />
Fixierkorb bilden zusammen mit den beiden<br />
Spannbändern eine kompakte, formstabile und<br />
dennoch flexible Einheit.<br />
Kunststoffrohre zum Einsatz. Dass<br />
das <strong>Abwasser</strong>werk der münsterländischen<br />
Stadt im Landkreis Warendorf<br />
bei einer Kanalbaumaßnahme<br />
in der Fritz-Husemann-Straße auf<br />
einem gut 80 m langen Teilstück<br />
von dieser Regel abgewichen ist,<br />
lag an den baulichen Rahmenbedingungen<br />
vor Ort. Unter anderem<br />
an der geringen Sohlentiefe von nur<br />
1,50 m im Sanierungsgebiet, die ein<br />
einfaches Einbinden von tieferliegenden<br />
Hausanschlussleitungen<br />
verhinderte, da die vorgesehenen<br />
Kanalrohrsysteme in Bezug auf ihre<br />
bautechnischen und hydraulischen<br />
Eigenschaften hierbei an ihre Grenzen<br />
stoßen. Eine bautechnisch flexible<br />
und zudem wirtschaftliche<br />
Lösung bot der Einsatz des HS®-<br />
Kanalrohrsystem von der Funke<br />
Kunststoffe GmbH. Im Gegensatz zu<br />
den meisten Rohrsystemen aus<br />
anderen Werkstoffen verfügt das<br />
Kanalrohrsystem über umfangreiches<br />
Zubehör und Formteile, mit<br />
denen sich nahezu jede Situation<br />
vor Ort im Leitungsgraben meistern<br />
lässt. So war es der bauausführenden<br />
Altefrohne Tiefbau GmbH & Co.<br />
KG dank HS®-VARIO-Abzweig mit<br />
sohlengleichem Anschluss und<br />
weiteren Produkten wie der VPC®-<br />
Rohrkupplung trotzdem möglich,<br />
die Hausanschlussleitungen ohne<br />
größeren baulichen Aufwand, wie<br />
zum Beispiel dem Setzen eines<br />
Schachtes, sohlengleich an den<br />
neuen Sammler anzubinden.<br />
Nach Abschluss der Kanalbauarbeiten<br />
in der Fritz-Husemann-<br />
Straße in Ahlen herrschte bei allen<br />
Beteiligten Zufriedenheit. Dabei<br />
war die Erneuerung der Schmutzund<br />
Regenwassersammler keine<br />
ganz gewöhnliche Baumaßnahme,<br />
wie sie das <strong>Abwasser</strong>werk der Stadt<br />
häufiger durchführen lässt. Notwendig<br />
geworden war die Erneuerung<br />
des <strong>Abwasser</strong>sammlers, da<br />
eine Untersuchung des Kanals<br />
altersbedingte Schäden aufgezeigt<br />
hatte. Im Rahmen einer Bestandsaufnahme<br />
waren im Vorfeld auch<br />
die Hausanschlüsse unter die Lupe<br />
genommen worden. Dort, wo die<br />
Leitungen defekt waren, sind die<br />
Hausanschlüsse gleich miterneuert<br />
worden. Gleichzeitig wurde der<br />
Regenwasserkanal im Zuge der Tiefbauarbeiten<br />
hydraulisch erweitert.<br />
„Für gewöhnlich nutzen wir Beton<br />
für die Regenwasserleitung und<br />
Steinzeug für die Schmutzwasserrohre.<br />
Kunststoff wird sonst nur bei<br />
den Hausanschlüssen eingesetzt“,<br />
erzählt Dipl.-Ing. Gerrit Hegemann,<br />
Gruppenleiter des <strong>Abwasser</strong>werks<br />
der Stadt Ahlen. Bei den jüngsten<br />
Arbeiten aber brachte gerade das<br />
HS ® -Kanalrohrsystem von Funke<br />
eine Lösung, wo man mit den anderen<br />
Werkstoffen nicht weiterkam:<br />
„Das Besondere in der Fritz-Husemann-Straße<br />
ist die geringe Sohlentiefe<br />
von nur 1,50 m. Einige ältere<br />
Häuser in dem Bereich – 15 an der<br />
Zahl – entwässerten aber unter dieser<br />
Sohlentiefe. Um die Hausanschlussleitungen,<br />
die bei uns in<br />
Ahlen bis zum Sammler als privat<br />
gelten, einzubinden, mussten wir<br />
auf einer Länge von gut 80 m nach<br />
einer Alternative suchen“, erinnert<br />
sich Dipl.-Ing. Dieter Sievers von der<br />
Projektabwicklung beim <strong>Abwasser</strong>werk.<br />
Und die fand der Auftraggeber<br />
mit dem HS ® -Kanalrohrsystem.<br />
Vorteile überzeugen<br />
die Tiefbauer<br />
Dementsprechend wurden die<br />
Sammler in diesem Bereich mit<br />
blauen HS ® -Kanalrohren DN/OD 500<br />
(Regenwasser) und braunen HS ® -<br />
Kanalrohren DN/OD 250 (Schmutzwasser)<br />
erstellt. Bauleiter Torsten<br />
Havers von der Altefrohne Tiefbau<br />
GmbH & Co. KG ist von den Vor teilen<br />
des Produkts überzeugt: „PVC hat<br />
ein geringes Eigengewicht und ist<br />
deshalb leicht zu handeln. Auch bei<br />
einer Rohrbaulänge von 3 m benötigt<br />
man kein schweres Hubgerät.<br />
Rohre und Formteile können von<br />
Hand zusammengeschoben wer-<br />
April <strong>2013</strong><br />
494 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
den. Durch das Anschlaggeräusch<br />
des Spitzendes auf den Muffensteg<br />
kann man sicher sein, dass die Montage<br />
korrekt ist. Was die Arbeit darüber<br />
hinaus enorm erleichtert, sind<br />
die fest integrierte FE ® -Dichtung<br />
und die vielen Formteile, die genau<br />
wie die Rohre alle wandverstärkt<br />
und somit äußerst stabil sind.“ In der<br />
Fritz-Husemann-Straße konnte das<br />
System aber vor allem dank seiner<br />
Flexibilität beim Einbinden der<br />
Hausanschlusslei tungen in den<br />
<strong>Abwasser</strong>sammler punkten – so<br />
unter anderem mit dem HS ® -VARIO-<br />
Abzweig sohlengleich.<br />
Anfertigungen<br />
auf Kundenwunsch<br />
Das Formteil, das produktionstechnisch<br />
eigens auf die besonderen<br />
Bedingungen auf der Baustelle in<br />
der Fritz-Husemann-Straße abgestimmt<br />
und nach den Anforderungen<br />
des Auftraggebers gefertigt<br />
wurde, ist mit einer VARIOmuffe<br />
ausgestattet. Mit dem integrierten<br />
Kugelgelenk, das Rohrverbindungen<br />
in einem Bereich bis 11°<br />
schwenkbar macht, war die Einbindung<br />
der tiefer liegenden Hausanschlussleitungen<br />
an den Sammler<br />
ein Kinderspiel. Gleiches galt für die<br />
Fälle, wo Leitungen aus Steinzeug<br />
oder Beton an den neuen Sammler<br />
aus Kunststoff angebunden werden<br />
sollten: Hier kam die Funke VPC ® -<br />
Rohrkupplung zum Einsatz. „Sie<br />
besteht aus einer Dichtmanschette<br />
aus Elastomergummi, einem Fixierkorb<br />
aus Kunststoff und zwei Edelstahlbändern<br />
und verbindet Rohre<br />
aus unterschiedlichen Werkstoffen<br />
bei gleicher Nennweite optimal und<br />
sicher miteinander – und das trotz<br />
der bauartbedingt unterschiedlichen<br />
Außendurchmesser“, be -<br />
schreibt Funke-Fachberater Ralf<br />
Erpenbeck die Vorteile der Rohrkupplung,<br />
die mittlerweile bei<br />
vielen Tiefbauarbeiten erfolgreich<br />
eingesetzt wird.<br />
Beteiligte rundum zufrieden<br />
Am Ende der Tiefbauarbeiten<br />
herrschte allseits Zufriedenheit mit<br />
der Entscheidung für die Kunststoffrohre<br />
und -formteile. „Das HS ® -<br />
Kanalrohrsystem“, da bestand Einigkeit,<br />
„bot eine Lösung, wo die Werkstoffe<br />
Beton und Steinzeug an ihre<br />
Grenzen gestoßen sind.“ Nicht nur,<br />
dass das HS ® -Kanalrohrsystem die<br />
sohlengleiche Einbindung der<br />
Hausanschlussleitungen möglich<br />
machte, der Auftraggeber lobte<br />
auch den Service des Herstellers.<br />
Dipl.-Ing. Gerrit Hegemann: „Die Lieferung<br />
erfolgte trotz Sonderanfertigungen<br />
schnell und reibungslos; so<br />
gingen die Arbeiten zügig voran.<br />
Die technische Beratung durch Ralf<br />
Erpenbeck war ebenfalls sehr gut.<br />
Und auch die Anwohner an der<br />
Fritz-Husemann-Straße haben aufgeatmet,<br />
denn so, wie die Baumaßnahme<br />
durchgeführt wurde, mussten<br />
die Vorgärten nicht extra aufgerissen<br />
werden.“<br />
Kontakt:<br />
Funke Kunststoffe GmbH,<br />
Siegenbeckstraße 15,<br />
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D-59071 Hamm-Uentrop,<br />
Tel. (02388) 3071-0, Fax (02388) 3071-550,<br />
E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
Das HS ® -Kanalrohrsystem ist in den Farben braun<br />
für Schmutzwasser und in blau für Regenwasser<br />
erhältlich. So lässt sich die Nutzung auch nach<br />
Jahren noch zweifelsfrei feststellen.<br />
Baubesprechung (v.l.): Funke-Fachberater Ralf Erpenbeck, Dieter Jungmann, Leiter<br />
Geschäftsbereich Tiefbau bei der Funke Kunststoffe GmbH, Bauleiter Torsten Havers von<br />
der Altefrohne Tiefbau GmbH sowie Dieter Sievers und Gerrit Hegemann vom <strong>Abwasser</strong>werk<br />
der Stadt Ahlen.<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 495
PRAXIS<br />
Kanal wieder fit für Jahrzehnte<br />
Close-Fit Sanierung am Attersee, Österreich<br />
Seit mehr als 20 Jahren erweitert das Close-Fit Verfahren die grabenlosen Rohrsanierungstechnologien<br />
Schlauchlining und Wickelrohr. Mit dem Rohr im Rohr-Verfahren können Druck- sowie Freispiegelleitungen<br />
unterschiedlicher Nennweiten und Längen kosteneffektiv und zeitsparend saniert und somit die Betriebszeit<br />
der Rohre um mindestens 50 Jahre verlängert werden. Im September 2012 lieferte SPR Europe mit dem Close-<br />
Fit Liner die optimale Lösung für die schnelle Sanierung von 150 m eines DN300-<strong>Abwasser</strong>rohres direkt neben<br />
dem Ufer des beliebten Attersees in der österreichischen Urlaubsregion Salzkammergut.<br />
Das Installa tionsteam vor Ort: Die Sanierung wurde vom SPR Europe Bauunter nehmen<br />
Rabmer durchgeführt.<br />
In kurzer Zeit 150 m Rohr-im-Rohr<br />
– und ein sanierungsbedürftiger<br />
<strong>Abwasser</strong>kanal im Kanalnetz des<br />
Reinhaltungsverbandes Attersee<br />
war wiederhergestellt und ist nun<br />
einwandfrei gerüstet für die nächsten<br />
Jahrzehnte. Im September 2012<br />
sanierte SPR Europe mit dem Close-<br />
Fit Verfahren den DN 300-Kanal, bei<br />
dem im Zuge einer Kanalüberprüfung<br />
Brüche und Risse im Steinzeugrohr<br />
festgestellt wurden. Direkt<br />
neben dem Ufer des touristischen<br />
Anziehungspunktes Attersee, in der<br />
Nähe der Ortschaft Steinbach, war<br />
die grabenlose Sanierung die wirtschaftlich<br />
und technisch beste<br />
Lösung, um den Kanal in der vorgegebenen<br />
kurzen Sanierungszeit<br />
sowie ohne große Beeinträchtigung<br />
◀ Der Close-Fit Liner kann über<br />
einen normalen Begehungsschacht<br />
installiert werden.<br />
Auf Trommeln aufgewickelt und<br />
mit einem Windenseil eingezogen<br />
sind Installationslängen von<br />
mehreren Hundert Metern<br />
durchführbar.<br />
des täglich hohen Verkehrsaufkommens<br />
zu sanieren. Unter Berücksichtigung<br />
der Kriterien Zeit, Altrohrbeschaffenheit,<br />
Baustellenumfeld,<br />
Nennweite und Länge des Sanierungsabschnittes<br />
stellte das Close-<br />
Fit Verfahren die ideale Technologie<br />
dar. Aufgrund der Risse und Brüche<br />
wäre normalerweise eine Vorabdichtung<br />
nötig gewesen. Hier spielt<br />
der Close-Fit Liner seine Stärke aus,<br />
da bis zu einer gewissen <strong>Wasser</strong>menge<br />
dieser Arbeitsschritt ausgelassen<br />
und sofort mit der Installation<br />
des Liners begonnen werden<br />
kann.<br />
Statisch selbsttragendes<br />
Rohr im Rohr<br />
Mit Hilfe einer zugkraftbegrenzten<br />
Winde und über einen normalen<br />
Begehungsschacht installierte ein<br />
Vier-Mann-Team des SPR Europe<br />
Bauunternehmens Rabmer innerhalb<br />
von zwei Tagen das vorverformte<br />
PE-Rohr in den 150 m langen<br />
Kanalabschnitt. Durch die Verformung<br />
verringert sich der<br />
Durchmesser des Rohres um etwa<br />
25–30 %, wodurch das Einziehen<br />
in das schadhafte Rohr wesentlich<br />
erleichtert wird. Mithilfe von Heißdampf<br />
und Druck wurde der<br />
Close-Fit Liner in seine ursprüngliche<br />
Kreisform zurückgebildet und<br />
ohne Ringspalt an das Altrohr<br />
angelegt. Das neue statisch selbsttragende<br />
Rohr im Rohr besteht<br />
Betriebsdrücken von bis zu 12 bar<br />
und kann in Verbindung mit dem<br />
Altrohr auch höheren Drücken<br />
standhalten. In weiteren zwei<br />
Tagen, fand die händische Sanie-<br />
April <strong>2013</strong><br />
496 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
rung der Schächte sowie der<br />
Anschlüsse zu den Schächten<br />
statt, deren Ringspalt zwischen<br />
Liner und Altrohr verpresst wurde.<br />
Vom Erfolg des Sanierungsprojektes<br />
Attersee und der Technologie<br />
Close-Fit Liner konnten sich am<br />
Besuchertag zahlreiche Teilnehmer<br />
überzeugen. Der Kunde<br />
konnte ein langlebiges <strong>Abwasser</strong>rohr<br />
mit einer neu erlangten hervorragenden<br />
hydraulischen Leistung<br />
in Betrieb nehmen.<br />
Zur Installation des Close-Fit<br />
Liners wird dessen Anfang mit<br />
einem Schneidgerät zugespitzt.<br />
Zum Befestigen des Windenseils<br />
werden in die Spitze Löcher<br />
gebohrt. ▶<br />
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und eine nachhaltige Lösung für<br />
jede Entwässerungssituation. Nun<br />
erhielt der DRAINMAX Rigolen-Tunnel<br />
als erster überhaupt in Deutschland<br />
die bauaufsichtliche Zulassung<br />
Erster Rigolen-Tunnel in Deutschland mit<br />
DIBt ® -Zulassung.<br />
Mit der Kunststoff-Rigole können später auch die für<br />
die Versickerungsleistung maßgeblichen Wände und<br />
Böden komplett gereinigt werden.<br />
des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />
(DIBt®).<br />
Die allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung<br />
„Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen<br />
werden für solche Bauprodukte<br />
und Bauarten im Anwendungsbereich<br />
der Landesbauordnungen<br />
erteilt, für die es allgemein anerkannte<br />
Regeln der Technik, insbesondere<br />
DIN-Normen, nicht gibt oder die<br />
von diesen wesentlich abweichen. Sie<br />
sind zuverlässige Verwendbarkeitsnachweise<br />
von Bau produkten bzw.<br />
Anwendbarkeitsnachweise von Bauarten<br />
im Hinblick auf bautechnische<br />
Anforderungen an Bauwerke. Europäische<br />
technische Zulassungen werden<br />
für Bauprodukte im Anwendungsbereich<br />
des Bauproduktengesetzes<br />
erteilt; sie dokumentieren<br />
verlässlich die Brauchbarkeit eines<br />
Bauproduktes.“ (DIBT Homepage)<br />
Enorme Belastbarkeit<br />
Die Geometrie des Tunnels findet<br />
schon seit der Antike in zahlreichen<br />
Bauwerken ihren Einsatz. Auch<br />
INTEWA nutzt die Vorteile der Tunnelgeometrie,<br />
um mit dem aus<br />
re cyclebaren HDPE-Kunststoff bestehenden<br />
DRAINMAX Tunnel höchsten<br />
Stabilitätsansprüchen gerecht<br />
zu werden. DRAINMAX kann platzsparend<br />
direkt unter Nutzflächen,<br />
wie z. B. Parkplätzen mit einer Belastung<br />
von bis zu SLW60, eingebaut<br />
werden. Daher muss das System<br />
statisch extrem belastbar sein. Die<br />
Langzeitbelastbarkeit für das<br />
DRAINMAX System wurde für eine<br />
Betriebsdauer von mindestens<br />
50 Jahren nachgewiesen. Hiervon<br />
profitieren Planer, Bauherren, Verarbeiter<br />
und Händler gleichermaßen.<br />
Die außergewöhnliche Stabilität<br />
ist jedoch nur ein Grund, der für<br />
diese Art der Regenwasserbewirtschaftung<br />
spricht.<br />
Die einzige Rigole mit<br />
spülbarem Boden<br />
Sollte trotz Vorreinigung Schmutz in<br />
die DRAINMAX Tunnel-Rigole gelangen,<br />
ist es wohl die einzige Kunststoff-Rigole,<br />
bei der später auch die<br />
für die Versickerungsleistung maßgeblichen<br />
Wände und Böden komplett<br />
gereinigt werden können. Bei<br />
herkömmlichen Rigolen können<br />
zumeist nur die Spülkanäle nachträglich<br />
gereinigt werden. Die feinen<br />
Schmutzpartikel gelangen<br />
jedoch durch die Schlitze der Spülkanäle<br />
und setzen dann allmählich<br />
die Böden und Wände solcher Rigolen<br />
zu. Diese können letztlich nur<br />
komplett ausgegraben werden,<br />
wenn sie Ihre Versickerungsleistung<br />
verloren haben. Bei der DRAINMAX<br />
Tunnel-Rigole sind die kritischen<br />
Wände und Böden über entsprechende<br />
Anschlussschächte komplett<br />
spülbar. Somit ist nur bei der<br />
DRAINMAX Tunnel-Rigole die<br />
gleichbleibende Versickerungsleistung<br />
auf Dauer garantiert.<br />
Minimale Transportkosten<br />
Vom riesigen Vorratslager können<br />
die DRAINMAX Tunnel-Rigole projektbezogen<br />
auch direkt an die Baustelle<br />
in ganz Europa geliefert werden.<br />
Dabei können bis zu 40 m³<br />
Rückhaltevolumen auf einer Palette<br />
gestapelt werden oder 360 m³ je<br />
LKW oder Container. Mehr geht<br />
nicht! Da die Transportkosten heute<br />
einen enormen Teil an den Gesamtkosten<br />
ausmachen, ist der Kostenvorteil<br />
erheblich. Herkömmliche<br />
Kastenrigolen benötigen je nach<br />
Konstruktion bis über das 6-fache<br />
Transportvolumen, da im Wesentlichen<br />
nur Luft transportiert wird.<br />
Bester Preis je m³<br />
Optimierte Fertigung, minimales<br />
Transportvolumen, minimaler Platzbedarf,<br />
riesiges Speichervolumen<br />
April <strong>2013</strong><br />
498 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
und schnelle Verlegeleistung führen<br />
bei der DRAINMAX Tunnel-Rigole<br />
zum besten Preis je m³ Speichervolumen,<br />
der bei Kunststoff-Rigolen<br />
zu erzielen ist.<br />
Der INTEWA DRAINMAX Tunnel<br />
wurde bereits über 20 000 Mal in<br />
ganz Europa installiert und ist seit<br />
über acht Jahren erfolgreich im Einsatz.<br />
Projekte und Lösungen, die<br />
zahlreiche Bauherren, Planer und<br />
Verarbeiter überzeugt haben, findet<br />
man unter der Webseite von INTEWA.<br />
Zugelassene Stabilität für<br />
Jahrzehnte mit DIBt®-Zeichen<br />
Mit den Erfahrungen aus der Praxis<br />
war die Entscheidung der Unternehmensleitung,<br />
das erfolgreiche<br />
Produkt auch dem aufwendigen<br />
Zulassungsverfahren des DIBt zu<br />
unterziehen, ein klarer Folgeschritt.<br />
Durch die bauaufsichtliche Zulassung<br />
wird eine konsequente Produktsicherheit<br />
nicht nur bei öffentlichen<br />
Ausschreibungen für Planer,<br />
Bauherr, Verarbeiter und Händler<br />
erreicht. „Es zeigt, dass unser Weg,<br />
die Kombination von Sicherheit<br />
und Anwendernutzen zusammen<br />
mit optimalem Preis-Leistungsverhältnis<br />
bei unseren Entwicklungen<br />
in den Vordergrund zu stellen, der<br />
richtige ist“, sagt Michael Wurzer,<br />
Leiter Entwicklung INTEWA.<br />
Im Downloadbereich der Homepage<br />
gibt es kostenlose Broschüren,<br />
Planungsunterlagen und<br />
die allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zu lassung.<br />
Bis zu 40 m 3 Rückhaltevolumen können auf einer<br />
Palette gestapelt werden oder 360 m 3 je LKW oder<br />
Container.<br />
Kontakt:<br />
INTEWA GmbH,<br />
Jülicher Straße 336, D-52070 Aachen,<br />
Tel. (0241) 96605-0, Fax (0241) 96605-10,<br />
E-Mail: info@intewa.de, www.intewa.de<br />
Drucktransmitter und Drucksensoren aus<br />
korrosionsfestem Titan<br />
Der deutsche Chemiker Heinrich<br />
Klaproth war 1795 von den<br />
Eigenschaften eines neu entdeckten<br />
Elementes derart angetan, dass<br />
er ihm – in Anlehnung an das griechische<br />
Göttergeschlecht der Titanen<br />
– den Namen Titan gab. Der<br />
bekannteste Titan ist Atlas, der von<br />
Zeus verdonnert wurde, die Erdkugel<br />
zu tragen.<br />
Für den Einsatz in stark korrosiven<br />
Medien liefert die Keller AG für<br />
Druckmesstechnik seit geraumer<br />
Zeit Produkte in Titan-Ausführung.<br />
Das Metall hat eine ganze Reihe von<br />
Vorzügen für den Einsatz unter sehr<br />
speziellen Bedingungen.<br />
Als Ersatz für Stahl wird der Werkstoff<br />
Titan in der Luft- und Raumfahrt<br />
vor allem aus Gewichtsgründen eingesetzt.<br />
In der Medizintechnik zählt<br />
besonders die chemische und biologische<br />
Neutralität von Titan.<br />
Letztere resultiert aus einer festen<br />
Oxidschicht auf der Oberfläche<br />
des Materials. Diese Oxidschicht hat<br />
zur Folge, dass Komponenten aus<br />
Titan im Gegensatz zu branchenüblichen<br />
Edelstählen auch in Salzoder<br />
Chlorwasser keine Korrosion<br />
zeigen. Deshalb findet man Titan in<br />
der Prozessmesstechnik vermehrt<br />
dann, wenn es um <strong>Abwasser</strong> geht,<br />
das mit unbekannten korrosiven<br />
Stoffen belastet sein kann. Mit<br />
einem Titangehäuse lassen sich<br />
hydrostatische Pegelmessungen in<br />
Brackwasser oder sogar Eisenchlorid<br />
vorteilhaft realisieren.<br />
Große Überraschung ergab sich<br />
bei der Entwicklung eines Ø 9 mm<br />
implantierbaren Sensors aus Titan.<br />
Aus Stahl gefertigt darf ein solcher<br />
Sensor maximal 60 °C ausgesetzt<br />
werden. Bei höheren Temperaturen<br />
verformt die temperaturbedingte<br />
Ausdehnung des Öls die Stahlmembrane<br />
so weit, dass sie nicht mehr in<br />
die Ursprungslage zurückkehrt. Im<br />
Gegensatz dazu weist die Titanmembrane<br />
bis 120 °C keinerlei Verformung<br />
auf, was auch Stabilitätsfehler<br />
viel unwahrscheinlicher macht<br />
gegenüber Produkten mit Stahlmembrane.<br />
Grund dafür ist der halb<br />
so große Elastizitätsmodul.<br />
Bei Keller werden hochwertige<br />
Transmitter mit höchsten Stabilitätsanforderungen<br />
vermehrt in<br />
Titan gefertigt.<br />
Kontakt:<br />
KELLER, Ges. für Druckmesstechnik mbH,<br />
Schwarzwaldstraße 17, D-79798 Jestetten,<br />
Tel. (07745) 9214-0, Fax (07745) 9214-50,<br />
E-Mail info@keller-druck.com, www.keller-druck.com<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 499
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
drainSTON protect – Ökopflaster mit<br />
Bauartzulassung<br />
Die Ökopflaster-Spezialisten Godelmann und Klostermann erweitern ihr Angebot an Flächenbelägen mit dem<br />
Prädikat besonders sicher und sauber.<br />
Jetzt hat das System drain-<br />
STON protect die DIBt*-Bauartzulassung<br />
erhalten. Bei dem wasserdurchlässigen<br />
Pflasterbelag mit<br />
attraktiven Vollsteinen handelt es<br />
sich um eine technisch ausgereifte<br />
und vielfach eingesetzte Produktlinie<br />
mit erstaunlichen neuen Funktionen.<br />
Der Kernvorteil liegt beim<br />
Grundwasserschutz, der durch den<br />
Rückhalt von ökologisch riskanten<br />
Schadstoffen in der Pflasterdecke<br />
erreicht wird. Dabei funktioniert die<br />
perfekt aufeinander abgestimmte<br />
Kombination Stein-Fuge-Bettung<br />
wie ein Filter für Schwermetalle und<br />
Mineralöle.<br />
Der Filter ist zudem regenerierbar<br />
– das heißt, er kann wiederhergestellt<br />
werden, sodass dessen<br />
Funktion dauerhaft intakt bleibt.<br />
Eine weitere Besonderheit: Die Partner<br />
Godelmann und Klostermann<br />
liefern sämtliche Systemkomponenten<br />
aus einer Hand, so auch das<br />
spezielle Fugen- und Bettungsmaterial<br />
als einbaufertige Mischung.<br />
Umweltgerechter: Ökopflaster<br />
drainSTON protect mit allgemeiner<br />
baufaufsichtlicher Zulassung.<br />
© Godelmann-Klostermann<br />
Zulassung als Muss<br />
Die Bauartzulassung belegt nicht<br />
nur die Effizienz des Systems drain-<br />
STON protect. Der Eignungsnachweis<br />
wird aktuell zunehmend gefordert,<br />
wenn Ökopflaster auf mittel<br />
oder gar stark verschmutzten Verkehrsflächen<br />
angewendet werden<br />
soll. Hierzu zählen zum Beispiel<br />
hochfrequentierte Straßen und<br />
Plätze.<br />
Auf solchen Flächen darf das<br />
Regenwasser nicht mehr oder nur<br />
nach Vorbehandlung in das Grundwasser<br />
versickern. Das Ziel ist klar:<br />
Das Reservoire für mehr als 70 % des<br />
deutschen Trinkwassers soll sauber<br />
bleiben. Mit drainSTON protect sind<br />
derartige Projekte bis zu der Belastungsklasse<br />
(Bk) 3,2 nach RStO 12<br />
(früher Bauklasse III) mit allen Einspareffekten<br />
weiterhin realisierbar.<br />
Darüber hinaus steht die Bauartzulassung<br />
für Ausführungssicherheit<br />
bei einer insgesamt vereinfachten<br />
Genehmigung und Planung.<br />
Die hohe Versickerungsleistung<br />
des Belags wird sichergestellt über<br />
breite Fugen sowie Kanäle, die in<br />
den Stein eingelassen sind. Mit den<br />
Farben von Granit, Basalt oder<br />
Muschelkalk und variablen Edeltexturen<br />
überzeugt drainSTON protect<br />
schließlich auch beim Produktdesign.<br />
Weitere Informationen und die<br />
neue Broschüre zum Bestellen im<br />
Internet unter godelmann.de oder<br />
klostermann-beton.de.<br />
Kontakt:<br />
Heinrich Klostermann GmbH und Co. KG,<br />
Betonwerke,<br />
Am <strong>Wasser</strong>turm 20, D-48653 Coesfeld,<br />
Tel. (02541) 749-0, Fax (02541) 749-36,<br />
E-Mail: info@klostermann-beton(dot)de,<br />
www.klostermann-beton.de<br />
* Deutsches Institut für Bautechnik, allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung, Nr.<br />
Z-84.1-9<br />
Königsweg für die Liner-Einbindung<br />
DIBT erteilt Zulassung für Harz8 RP 20<br />
Harz8 RP 20 ist ein von der resinnovation<br />
GmbH, Rülzheim, entwickeltes<br />
und vertriebenes zweikomponentiges<br />
Epoxydharz-System<br />
zur Sanierung von <strong>Abwasser</strong>-<br />
Infrastruktur. Künftig stehen dem<br />
Werkstoff in seinem bislang wichtigsten<br />
Anwendungsbereich auch<br />
private Liegenschaften offen: Mitte<br />
März erteilte das Deutsche Institut<br />
für Bautechnik <strong>Berlin</strong>, Harz8 RP 20<br />
die Allgemeine Bauaufsichtliche<br />
Zulassung für die Schachteinbindung<br />
von Schlauchlinern (DIBT<br />
Z. 42.3-492). Die RELINEEUROPE<br />
April <strong>2013</strong><br />
500 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
GmbH, Rohrbach, wird das System<br />
künftig unter dem Markennamen<br />
Alphaconnect in Zusammenhang<br />
mit einem eigenen Schlauchliner-<br />
System vertreiben und strebt vor<br />
diesem Hintergrund derzeit eine<br />
DIBT-Zweitzulassung für das inhaltlich<br />
identische Produkt an.<br />
Kernkompetenz des im resinnovation-Labor<br />
speziell für den Einsatz<br />
in nassem Milieu entwickelten<br />
Spachtelharz 8 RP 20 ist neben der<br />
Sanierung von Schächten und<br />
anderen <strong>Abwasser</strong>bauwerken die<br />
dauerelastische Schachtanbindung<br />
von Schlauchlinern aller marktüblichen<br />
Systeme. In den <strong>Abwasser</strong>bauwerken<br />
wartet ein breites Spektrum<br />
von Probleme auf eine nachhaltige<br />
Lösung, die der neue Epoxydharz-<br />
Werkstoff nun bietet. Wesentliche<br />
Eigenschaften von Harz8 RP 20 sind<br />
##<br />
einfache Verarbeitung<br />
##<br />
schnelle und rissfreie<br />
Aushärtung<br />
##<br />
hohe Klebewirkung<br />
##<br />
nachhaltige Korrosionsbeständigkeit<br />
##<br />
mechanische und thermische<br />
Beständigkeit<br />
##<br />
Dauerelastizität auch unter<br />
Betriebsbedingungen<br />
##<br />
überzeugende Optik<br />
Besonders interessant ist Harz8<br />
RP20 dort, wo Bewegungen zwischen<br />
Bauwerksteilen aufgefangen<br />
werden müssen, zugleich aber kompromisslose<br />
Dichtheit gefordert ist.<br />
Typisches Beispiel hierfür ist die<br />
Einbindung von ausgehärteten<br />
Schlauchlinern in die Schachtbauwerke.<br />
In diesem Anwendungs bereich<br />
erfreut Harz8 RP 20 sich zunehmender<br />
Beliebtheit. Mit der im März<br />
<strong>2013</strong> für diesen speziellen Anwendungsbereich<br />
erteilten DIBT-Zulassung<br />
(Z. 42.3-492) steht Harz8 RP20<br />
nun auch der wachsende Grundstücksentwässerungs-Markt<br />
weit<br />
offen.<br />
Gerade im Rahmen der Kanalnetz-Sanierung<br />
von Industrie-Liegenschaften<br />
dürfte das Harzsystem<br />
deshalb eine zunehmend bedeutsame<br />
Rolle spielen.<br />
Kontakt:<br />
RELINEEUROPE Liner GmbH & Co. KG,<br />
Große Ahlmühle 31,<br />
D-76865 Rohrbach,<br />
Tel. (06349) 93934-0,<br />
E-Mail: info@relineeurope.com,<br />
www.relineeurope.com<br />
Schlauchliner-Schachteinbindungen mit Harz8 RP<br />
20 sind eine echte Dauerlösung – auch da, wo Liner<br />
und/oder Schacht dauerhaft Erschütterungen ausgesetzt<br />
sind.<br />
Einfache Verarbeitung: Das Spachtelharz wird aus<br />
einer Spritztülle heraus manuell appliziert.<br />
part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />
NETZWERK WISSEN<br />
Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />
Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />
im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Kontakt zur Redaktion:<br />
E-Mail: ziegler@ di-verlag.de<br />
EAZ Netzwerk 1.indd 1 3.9.2012 15:25:06<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 501
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
EKOMAT vertritt FCI (USA) exklusiv in Deutschland<br />
EKOMAT, ein Spezialist für hydraulische<br />
Steuerblöcke und Stromteiler,<br />
hat im Januar <strong>2013</strong> die<br />
Deutschlandvertretung von FCIübernommen.<br />
Eckhard Jordan, der<br />
neue und verantwortliche Vertriebsleiter,<br />
unterstützt Kunden gerne<br />
auch bei der Inbetriebnahme, Wartung<br />
und Neukalibrierung.<br />
Jordan verfügt durch 25 Berufsjahre<br />
über einschlägige Erfahrungen.<br />
Die FCI (Fluid Components <strong>International</strong>)<br />
aus Kalifornien stellt Durchfluss-<br />
und Füllstandsmess geräte her.<br />
Die patentierte Messtechnologie auf<br />
der Basis thermischer Dispersion<br />
machte FCI zu einem der weltweit<br />
führenden Anbieter mit großer Auswahl<br />
und optimal angepassten Systemlösungen.<br />
Ein- und Mehrpunktmessgeräte<br />
für einfache Luftstrommessungen<br />
bis hin zu Messungen komplexer,<br />
variabler Misch- und Fackelgaszusammensetzungen.<br />
##<br />
Messmedien: Luft, Gas,<br />
Flüssigkeiten, aggressiven<br />
Chemikalien, Schlamm.<br />
##<br />
Einsatz: Rohrleitungen von<br />
6 mm bis hin zu Kanälen mit<br />
10 m Durchmesser.<br />
##<br />
Hauptbranchen:<br />
<strong>Abwasser</strong>/<strong>Wasser</strong>, Chemie,<br />
Energie/Erdöl/Gas/Biogas/Kohle<br />
##<br />
Auch die gleichzeitige Messung<br />
von Durchfluss und Temperatur<br />
ist möglich.<br />
Drahtloses Durchflussmessgerät im Einsatz.<br />
Alle Abbildungen: © EKOMAT und FCI (Fluid Components <strong>International</strong>)<br />
Die Kalibrierung mit den tatsächlichen<br />
Messmedien und unter den<br />
zu erwartenden Temperatur- und<br />
Prozessbedingungen garantiert Ge -<br />
nauigkeit und Zuverlässigkeit.<br />
Der einfache Einbau und der<br />
geringe Wartungsaufwand sparen<br />
Zeit und Kosten.<br />
Kombinationen von drahtgebundenen<br />
und drahtlosen Messgeräten<br />
erleichtern die Wartung<br />
und Fehlersuche in schwer<br />
zu gängigen Stellen oder Gefahrbe<br />
reichen. Der weltweite Einsatz<br />
garantiert die Einhaltung von<br />
internationalen Standards. FCI ist<br />
ISO 9001:2000 und AS9100 zertifiziert,<br />
das Kalibrier labor auf NIST-<br />
Standard.<br />
Kontakt:<br />
EKOMAT GmbH & Co. KG,<br />
Max-Planck-Straße 35,<br />
D-61184 Karben,<br />
Tel. (06039) 9 28 78-0,<br />
Fax (06039) 9 28 78-26,<br />
E-Mail: info@ekomat.com.cn,<br />
www.ekomat.de<br />
Prozessmessung in der Chemie.<br />
Durchflussmessung in der Stahlindustrie.<br />
April <strong>2013</strong><br />
502 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Impressum<br />
INFORMATION<br />
Das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong><br />
Die technisch-wissenschaftliche Zeitschrift für<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung und <strong>Wasser</strong>versorgung, Gewässerschutz,<br />
<strong>Wasser</strong>reinigung und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V.<br />
(figawa),<br />
der DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e. V.<br />
der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
(ÖVGW),<br />
des Fachverbandes der Gas- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich,<br />
der Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong>werke Bodensee-Rhein (AWBR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Rhein-<strong>Wasser</strong>werke e. V. (ARW),<br />
der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr (AWWR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, Gaswärme Institut e.V., Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Universität (TH) Karlsruhe<br />
Dipl.-Wirtschafts-Ing. Gotthard Graß, figawa, Köln<br />
Prof. Dr. -Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>)<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend Gas|Erdgas),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />
GmbH, Erkrath<br />
Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal,<br />
Clausthal-Zellerfeld<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />
BauAss. Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Harald Schmid, WÄGA Wärme-Gastechnik GmbH, Kassel<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW e. V., Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW e. V., <strong>Berlin</strong><br />
Heinz Watka, Open Grid Europa GmbH, Essen<br />
Martin Weyand, BDEW e. V., <strong>Berlin</strong><br />
Redaktion:<br />
Hauptschriftleitung (verantwortlich):<br />
Dipl.-Ing. Christine Ziegler, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-33, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: ziegler@di-verlag.de<br />
Redaktionsbüro im Verlag:<br />
Sieglinde Balzereit, Tel. +49 89 203 53 66-25,<br />
Fax +49 89 203 53 66-99, E-Mail: balzereit@di-verlag.de<br />
Katja Ewers, E-Mail: ewers@di-verlag.de<br />
Stephanie Fiedler, M.A., E-Mail: fiedler@di-verlag.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jan-Ulrich Arnold, Technische Unternehmens -<br />
beratungs GmbH, Bergisch Gladbach<br />
Prof. Dr.-Ing. Mathias Ernst, TU Hamburg-Harburg, Hamburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />
München, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und<br />
Abfall technik, Neubiberg<br />
Dr. rer. nat. Klaus Hagen, Krüger WABAG GmbH, Bayreuth<br />
Prof. Dr.-Ing. Werner Hegemann, Andechs<br />
Dipl.-Volksw. Andreas Hein, IWW GmbH, Mülheim/Ruhr<br />
Dr. Bernd Heinzmann, <strong>Berlin</strong>er <strong>Wasser</strong>betriebe, <strong>Berlin</strong><br />
Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Ruhrverband, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, TU <strong>Berlin</strong>, <strong>Berlin</strong><br />
Dr. Josef Klinger, DVGW-Technologiezentrum <strong>Wasser</strong> (TZW), Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Reinhold Krumnack, DVGW, Bonn<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Merkel, Wiesbaden<br />
Dipl.-Ing. Rudolf Meyer, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dipl.-Ing. Karl Morschhäuser, figawa, Köln<br />
Dr. Matthias Schmitt, RheinEnergie AG, Köln<br />
Dipl.-Geol. Ulrich Peterwitz, AWWR e.V. (Arbeitsgemeinschaft der<br />
<strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr), Schwerte<br />
Prof. Dr.-Ing. Friedhelm Sieker, Institut für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Universität Hannover<br />
RA Jörg Schwede, Kanzlei Doering, Hannover<br />
Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz, Institut für Siedlungswasserbau,<br />
<strong>Wasser</strong>güte- und Abfallwirtschaft, Universität Stuttgart, Stuttgart<br />
Prof. Dr. habil. Christoph Treskatis, Bieske und Partner<br />
Beratende Ingenieure GmbH, Lohmar<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl, Techn. Universität Dresden, Dresden<br />
Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Institut für Rohrleitungsbau an der<br />
Fachhochschule Oldenburg e.V., Oldenburg<br />
Verlag:<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstraße 124,<br />
80636 München, Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
Internet: http://www.di-verlag.de<br />
Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Verlagsleitung: Kirstin Sommer<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Mediaberatung:<br />
Inge Matos Feliz, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-22 Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: matos.feliz@di-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Brigitte Krawzcyk, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-12, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: krawczyk@di-verlag.de<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 63.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>“ erscheint monatlich<br />
(Doppelausgabe Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Print: 350,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
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Einzelheft Print: 39,– €<br />
Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50 €<br />
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Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
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Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />
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E-Mail: leserservice@di-verlag.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt<br />
der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
April <strong>2013</strong><br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 503
INFORMATION Termine<br />
##<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL <strong>2013</strong><br />
23.–26.04.<strong>2013</strong>, <strong>Berlin</strong><br />
Messe <strong>Berlin</strong> GmbH, Messedamm 22, 14055 <strong>Berlin</strong>, Tel. (030) 3038-0, Fax (030) 3038-2325,<br />
E-Mail: central@messe-berlin.de, www.wasser-berlin.de<br />
##<br />
<strong>Wasser</strong>entgelte – So kalkulieren Sie richtig und Workshop Preiskalkulationstool <strong>Wasser</strong> 2.0<br />
23.–24.04.<strong>2013</strong>, Düsseldorf<br />
EV Medien und Kongresse GmbH, Kleyerstraße 88, 60326 Frankfurt am Main, E-Mail: info@online.de,<br />
www.ew-online.de<br />
##<br />
Erfahrungsaustausch Dezentrale Regenwasserbehandlung in NRW<br />
25.04.<strong>2013</strong>, Wuppertal<br />
Dr. Pecher AG, Monika Fenster, Klinkerweg 5, 40699 Erkrath, Tel. (02104) 9396-29, Fax (02104) 33153,<br />
E-Mail: monika.fenster @pecher.de, fenster@pecher.de, www.pecher.de<br />
##<br />
9. <strong>International</strong>e Geothermiekonferenz<br />
15.–17.05.<strong>2013</strong>, Freiburg<br />
www.geothermiekonferenz.de<br />
##<br />
16. Deutsches Talsperrensymposium<br />
15.–17.05.<strong>2013</strong>, Magdeburg<br />
Deutsches TalsperrenKomitee (DTK) e.V., Niedersedlitzer Platz 13, 01259 Dresden, www.talsperrenkomitee.de<br />
##<br />
Klärschlamm – Wertstoff der Zukunft? – Achte DWA-Klärschlammtage<br />
04.–06.06.<strong>2013</strong>, Fulda<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V., Barbara Sundermeyer-Kirstein,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef, Tel. (02242) 872-181, E-Mail: sundermeyer-kirstein@dwa.de,<br />
http://de.dwa.de/klaerschlammtage.html<br />
##<br />
Dresdner Grundwassertage <strong>2013</strong> – Entwicklung und Applikation innovativer<br />
Grundwasserschutz- und Grundwasserbehandlungsmaßnahmen<br />
11.–12.06.<strong>2013</strong>, Dresden<br />
Dresdner Grundwasserforschungszentrum e.V., Frau Raimann, Meraner Straße 10, 01217 Dresden,<br />
Tel. (0351) 4050-642, Fax (0351) 4050-679, E-Mail: sraimann@dgfz.de, www.gwz-dresden.de<br />
##<br />
Moderner Kanalbau im Überblick – Zehnte DWA-Kanalbautage<br />
18.–19.06.<strong>2013</strong>, Bad Soden<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V., Renate Teichmann,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef, Tel. (02242) 872-118, E-Mail: teichmann@dwa.de,<br />
http://de.dwa.de/kanalbautage-<strong>2013</strong>.html<br />
##<br />
Gewässerschutz – Deutschland und Europa<br />
26.06.<strong>2013</strong>, Hennef<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V., Belinda Höcherl, Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
53773 Hennef, Tel. (02242) 872-206, E-Mail: hoecherl@dwa.de, http://213.216.6.175/eva/Flyer/2524.pdf<br />
##<br />
wat – <strong>Wasser</strong>fachliche Aussprachetagung<br />
30.09.–01.10.<strong>2013</strong>, Nürnberg<br />
DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e.V., Ludmilla Asarow, Josef-Wirmer-Straße 1–3, 53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9188-601, Fax (0228) 9188-997, www.wat-dvgw.de<br />
##<br />
KOMMUNALE<br />
23.–24.10.<strong>2013</strong>, Nürnberg<br />
NürnbergMesse GmbH, Messezentrum, 90471 Nürnberg, Tel. (0911) 86 06-0, Fax (0911) 86 06-82 28,<br />
www.kommunale.de<br />
# # Geothermie-Industriemesse Geo-T EXPO<br />
12.–14.11.<strong>2013</strong>, Essen<br />
www.messe-essen.de, www.geotexpo.com<br />
April <strong>2013</strong><br />
504 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Einkaufsberater<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser.de/einkaufsberater<br />
Ansprechpartnerin für den<br />
Eintrag Ihres Unternehmens<br />
Inge Matos Feliz<br />
Telefon: 0 89/203 53 66-22<br />
Telefax: 0 89/203 53 66-99<br />
E-Mail: matos.feliz@di-verlag.de<br />
matos.feliz@oiv.de<br />
Die technisch-wissenschaftliche<br />
Fachzeitschrift für <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und <strong>Abwasser</strong>behandlung
<strong>2013</strong><br />
Einkaufsberater<br />
Armaturen<br />
Be- und Entlüftungsrohre<br />
Biogaslösung
<strong>2013</strong><br />
Bohrtechnik, <strong>Wasser</strong>gewinnung, Geothermie<br />
Einkaufsberater<br />
Brunnenservice<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
Fernwirktechnik
<strong>2013</strong><br />
Einkaufsberater<br />
Drehkolbengebläse<br />
Kompressoren<br />
Drehkolbenverdichter<br />
Schraubenverdichter<br />
Korrosionsschutz<br />
Aktiver Korrosionsschutz<br />
Passiver Korrosionsschutz<br />
Regenwasser-Behandlung, -Versickerung, -Rückhaltung
<strong>2013</strong><br />
Kunststoffschweißtechnik<br />
Rohrleitungen<br />
Einkaufsberater<br />
Schachtabdeckungen<br />
Smart Metering
<strong>2013</strong><br />
Einkaufsberater<br />
Turbogebläse<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>aufbereitung<br />
Biologische <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Chemische <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>aufbereitungsanlagen<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung
<strong>2013</strong><br />
Rohrdurchführungen<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung und <strong>Abwasser</strong>ableitung<br />
Sonderbauwerke<br />
Einkaufsberater<br />
Öffentliche Ausschreibungen<br />
Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />
Inge Matos Feliz<br />
Tel. 089 2035366-22<br />
Fax 089 2035366-99<br />
matos.feliz@di-verlag.de<br />
<strong>Wasser</strong><br />
<strong>Abwasser</strong>
Beratende Ingenieure (für das <strong>Wasser</strong>-/<strong>Abwasser</strong>fach)<br />
Darmstadt l Freiburg l Homberg l Mainz<br />
Offenburg l Waldesch b. Koblenz<br />
• Beratung<br />
• Planung<br />
• Bauüberwachung<br />
• Betreuung<br />
• Projektmanagement<br />
Ing. Büro CJD Ihr Partner für <strong>Wasser</strong>wirtschaft und<br />
Denecken Heide 9 Prozesstechnik<br />
30900 Wedemark Beratung / Planung / Bauüberwachung /<br />
www.ibcjd.de Projektleitung<br />
+49 5130 6078 0 Prozessleitsysteme<br />
<strong>Wasser</strong> Abfall Energie Infrastruktur<br />
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www.unger-ingenieure.de<br />
Beratende Ingenieure für:<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
Aufbereitung<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung<br />
Telefon 0511/284690<br />
Telefax 0511/813786<br />
30159 Hannover<br />
Kurt-Schumacher-Str. 32<br />
• Beratung<br />
• Gutachten<br />
• Planung<br />
• Bauleitung<br />
info@scheffel-planung.de<br />
www.scheffel-planung.de<br />
DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Die Zertifizierungen der STREICHER Gruppe umfassen:<br />
ISO 9001<br />
ISO 14001<br />
SCC p<br />
BS OHSAS 18001<br />
GW 11<br />
GW 301<br />
• G1: st, ge, pe<br />
• W1: st, ge, gfk, pe, az, ku<br />
GW 302<br />
• GN2: B<br />
FW 601<br />
• FW 1: st, ku<br />
G 468-1<br />
G 493-1<br />
G 493-2<br />
W 120<br />
WHG<br />
AD 2000 HP 0<br />
ISO 3834-2<br />
DIN 18800-7 Klasse E<br />
DIN 4099-2<br />
Ö Norm M 7812-1<br />
TRG 765<br />
MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Rohrleitungs- und Anlagenbau<br />
Schwaigerbreite 17 · 94469 Deggendorf · T +49 (0) 991 330 - 231 · E rlb@streicher.de · www streicher.de<br />
Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />
mit DVGW-Zertifikat kann im Internet unter<br />
www.dvgw.de in der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />
heruntergeladen werden.<br />
Zertifizierungsanzeige_<strong>gwf</strong>_<strong>Wasser</strong>-<strong>Abwasser</strong>_20121112.indd 1 12.11.2012 08:47:01
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
3S Consult GmbH, Garbsen 377<br />
Aquadosil <strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH, Essen 404<br />
AQUALYTIC/Tintometer GmbH, Dortmund 451<br />
Bilfinger Passavant Water Technologies GmbH, Aarbergen 403<br />
Bürkert GmbH & Co.KG, Ingelfingen 441<br />
Büttig GmbH, Koblenz 442<br />
Diringer & Scheidel, Rohrsaniieerung GmbH & Co.KG, Mannheim 421<br />
Endress+Hauser GmbH & Co.KG,Weil am Rhein 369<br />
Evers e.K. <strong>Wasser</strong>technik u. Anthrazitveredelung, Hopsten 443<br />
Wilhelm EWE GmbH & Co.KG, Braunschweig 401<br />
Filtech AG, Kreuzlingen, Schweiz 444<br />
Ing. Büro Fischer-Uhrig, <strong>Berlin</strong> 442<br />
Flexim GmbH, <strong>Berlin</strong> 447<br />
Friatec AG, Mannheim 405<br />
Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef 373<br />
Huber SE, Berching 407<br />
Hydrometer GmbH, Ansbach 395<br />
ICS Blount Europe SA, Mont-Saint-Guibert, Belgien 449<br />
Keller AG für Druckmesstechnik, Winterthur, Schweiz<br />
4. Umschlagseite<br />
KRYSCHI <strong>Wasser</strong>hygiene, Kaarst 446<br />
Mahle <strong>International</strong> GmbH, Stuttgart 445<br />
MTA Messtechnik GmbH, St. Veit, Österreich 397<br />
Walther Müller & Co.KG, Norderstedt 453<br />
Plasson GmbH, Wesel<br />
Titelseite<br />
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, <strong>Berlin</strong> 398<br />
Sensus GmbH, Ludwigshafen 409<br />
Solid Clair Watersystems GmbH & Co.KG, Gera 437<br />
VDI Wissensforum GmbH, Düsseldof 429<br />
VEGA Grieshaber KG, Schiltach 391<br />
VIEGA GmbH & Co.KG, Attendorn 433<br />
Fritz Wiedemann & Sohn GmbH, Wiesbaden 399<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>Berlin</strong> (Messe <strong>Berlin</strong>), <strong>Berlin</strong> 379<br />
wat <strong>2013</strong> ,DVGW ,Deutsche Vereinigung des Gas-und <strong>Wasser</strong>faches e.V., Bonn<br />
2. Umschlagseite<br />
Einkaufsberater / Fachmarkt 505–512
GSM-2<br />
Bild:<br />
GSM-2 Mess-<br />
System im Einsatz<br />
zur Grundwasserpegelmessung<br />
Pegelsonde<br />
1x INSTALLIERT, IMMER INFORMIERT.<br />
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MESSDATEN PER<br />
E-MAIL ÜBER GSM-NETZ<br />
Die Zeiten, als man bei jedem Wetter täglich von Messstelle zu Messstelle laufen<br />
musste, um den letzten <strong>Wasser</strong>stand oder die installierten Datenlogger abzulesen,<br />
sind defi nitiv vorbei.<br />
Das leicht und sehr schnell zu installierende GSM-2 sendet die Messdaten jetzt per<br />
E-Mail (über eine GPRS-Internet-Verbindung) oder SMS direkt in Ihr Büro.<br />
Die Software GSM-2-DataManager ist das Herzstück des Messsystems. Die von den<br />
Messstellen versendeten Daten werden vom DataManager fortlaufend eingelesen,<br />
abgelegt und zur permanenten Überwachung Ihrer Geräte angezeigt.<br />
Leistungsmerkmale des GSM-2 Mess-Systems:<br />
- Batteriebetrieben (geringer Stromverbrauch; Lebensdauer bis zu 10 Jahre)<br />
- Kleiner als 2” im Durchmesser (passt in Ihr Pegelrohr; Vandalen-geschützt)<br />
- Im Gehäuse integrierte Batterie und Antenne<br />
- Diverse Sensor-Schnittstellen, eingebauter Luftdrucksensor<br />
- Fernkonfi guration des Gerätes (per E-Mail)<br />
- Kostenlos erhältliche PC-Software<br />
- Automatische Weiterverarbeitung der Messdaten<br />
- Anwendungen: <strong>Wasser</strong>pegel-/Füllstandsmessungen, allg. Drucküberwachungen…<br />
Mehr Info unter:<br />
www.keller-druck.com<br />
‣ Produkte ‣ Datenlogger<br />
KELLER<br />
Drucksensoren Drucktransmitter Druckkalibratoren Druckschalter Digitale Manometer<br />
Druckmesstechnik vom Feinsten…