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plus Magazin Andie Macdowell (Vorschau)

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S. 17<br />

Willkommen<br />

im Juni<br />

Titelbild: George Holz/Contour by Getty Images; Fotos Editorial: Peter Rigaud/shotview photographers, Shutterstock<br />

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Gartenfest<br />

ANDIE MACDOWELL<br />

Freude am<br />

Bewegen<br />

ist wichtiger<br />

als Sport<br />

10<br />

To o le Wohn-Ideen für Frauen<br />

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„Dafür bin ich<br />

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S. 4<br />

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Rente. Und dann, über Nacht,<br />

Schlafstörungen, extremer<br />

Bluthochdruck, Sorgen, Burn-out,<br />

Depression, Selbstmord-Gedanken,<br />

Psychiatrie, Stimmen, Wahn – ein Leben<br />

aus den Fugen, einfach so.<br />

Mich schockieren solche Dinge aus dem unmittelbaren<br />

Umfeld, weil sie zeigen, wie zerbrechlich<br />

unser Glück, wie schnell alles vorbei sein kann.<br />

Und damit auch das, was wir uns immer wünschten.<br />

Vielleicht berührt mich auch deshalb unsere Geschichte<br />

(ab Seite 34) über Jutta, Claus, Inge und all die anderen, die<br />

ihren Traum (vom Zirkus) einfach leben, für einen Nachmittag<br />

in der Woche, für einen Sommer. Ich bewundere sie, weil sie den<br />

Mut fanden, das zu tun, was sie immer schon tun wollten, ihre Sinne<br />

füllt (siehe auch S. 104). Bei mir z. B. ist es Segeln – die Welt vom Wasser<br />

aus sehen, das ist mein Vorhaben für diesen Sommer.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen: Füllen Sie Ihre Seele an,<br />

mit den Dingen, die Sie sich immer gewünscht haben! Ich bin sicher,<br />

diese <strong>plus</strong>-Ausgabe wird Sie dazu inspirieren. Viel Spaß dabei, Ihr<br />

Jürgen Sinn, chefredakteur<br />

6 / 2012<br />

3


im Juni 2012<br />

sdsd<br />

Mein<br />

Traum<br />

Einmal im<br />

Leben etwas<br />

Verrücktes<br />

tun, sich<br />

etwas trauen<br />

– jeden<br />

Sommer<br />

tauschen<br />

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Leben mit<br />

dem Zirkus.<br />

Ein Besuch,<br />

der Spaß<br />

macht.<br />

34<br />

Paradiesisch<br />

Wer von Hamburg an der Elbe immer Richtung Meer fährt, kann<br />

eines der beeindruckendsten Naturparadiese Europas entdecken. 42<br />

<br />

Extra<br />

für<br />

S ie!<br />

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<br />

<br />

Unser Leben<br />

12 Reif und verletzlich Hollywood-Star<br />

<strong>Andie</strong> MacDowell über Schönheit, Heimat<br />

und Sich-neu-Verlieben über 50.<br />

17 Das <strong>plus</strong> zum Vatertag<br />

<br />

18 Wie recht du hattest 10 Sätze, mit<br />

denen mein Vater richtig lag.<br />

20 Gib den Führerschein ab Was tun,<br />

wenn Vater immer unsicherer fährt?<br />

22 Tausend schöne Momente Es sind<br />

Kleinigkeiten, die unvergessen sind.<br />

24 Mein Vater, mein Vorbild Was eine<br />

Tochter an ihrem Vater schätzt.<br />

26 Jetzt testen Wie stark hat Ihr Vater<br />

Sie und Ihr Leben geprägt?<br />

28 Sind Sie noch fit? In 15 Minuten<br />

wissen Sie es. Und dazu die besten<br />

Übungen für 50<strong>plus</strong>, um ruck, zuck<br />

etwas für Bauch, Beine, Kraft und<br />

Kondition zu tun!<br />

34 Wo Träume fliegen lernen ... Einmal<br />

zum Zirkus. Einmal ein ganz anderer<br />

sein. Ein Traum, der gelebt wird.<br />

61 Angelika Euler freut sich: Nicht nur<br />

sie entwickelt langsam seltsame Ticks.<br />

100 Dafür engagiere ich mich ... damit<br />

Frauen der Schuldenfalle entkommen.<br />

Reise & Kultur<br />

41 Kultur Tipps für Konzert & Museum.<br />

42 Elbe – das Paradies, ganz nah Wo<br />

der Duft der Obstbäume verzaubert<br />

und Tausende Zugvögel rasten – die<br />

Unterelbe gehört zu den schönsten<br />

deutschen Landschaften.<br />

51 Lesezimmer Bücher über die Liebe ...<br />

56 Die Gärten der Jane Austen In<br />

ihrem Garten ließ sich Englands<br />

beliebteste Autorin inspirieren.<br />

Wer sich an ihre Lieblingsplätze in<br />

Chawton begibt, entdeckt einige der<br />

schönsten Orte Südenglands.<br />

62 Im antiken Himmel Rätseln Sie gern?<br />

Dann dürften Sie sich über die Familie<br />

der griechischen Götter freuen. Denn<br />

hier steht, wer mit wem verwandt ist.<br />

Wie eine<br />

gute<br />

Freundin<br />

<strong>Andie</strong> MacDowell<br />

(54) muss man<br />

einfach mögen. Weil<br />

sie so natürlich,<br />

charmant<br />

und zugleich so<br />

verletzlich<br />

wirkt ...<br />

12<br />

Nie mehr Unkraut!<br />

Diese fünf Bodendecker erleichtern die Gartenarbeit S. 92


»Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts<br />

seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.« Epikur<br />

WIE VIEL<br />

LUXUS<br />

FÜRS OHR?<br />

Wann lohnt das Zuzahlen<br />

für ein Hörgerät? Eine Leserin<br />

machte den Alltagstest.<br />

72<br />

Draußen<br />

feiern!<br />

Mit Freunden, der<br />

Familie – und ganz<br />

ohne Stress, denn<br />

die Planung steht<br />

schon, auf Seite ...<br />

82<br />

Gesund & Fit<br />

65 Kleine Tipps Beeren schützen vor<br />

Demenz, Diät gegen Knieschmerzen,<br />

Kosmetik viel günstiger kaufen.<br />

66 Wenn der Körper Ersatz braucht<br />

Ob künstliche Herzen oder hochfunktionelle<br />

Prothesen. Vieles, was<br />

durch Unfall oder Krankheit beeinträchtigt<br />

ist, können Ärzte heute<br />

ersetzen (und in Zukunft noch viel<br />

mehr) – damit ermöglichen sie<br />

Menschen wie Karl Vogel ein Leben<br />

voller Bewegungsfreiheit.<br />

72 Hörgeräte im Alltagstest Beim<br />

Telefonieren, Musikhören, im Kino –<br />

wo ist ein Luxusgerät besser?<br />

76 Fit mit Pilates 5 Übungen, die eine<br />

schöne Taille formen.<br />

78 4 Öle für gesundes Kochen Wie<br />

Rapsöl, Olivenöl und Co. die Küche<br />

bereichern und ganz nebenbei vor<br />

Herzinfarkt, hohem Cholesterin und<br />

vielen Krankheiten schützen.<br />

Wie Sich fit jung sind fühlen<br />

Sie?<br />

Leben & Genießen<br />

81 Kleine Ideen Phlox für Blumenampel,<br />

Strom sparen beim Kochen,<br />

Obstdrinks selber machen.<br />

82 Das wird ein Fest! Jetzt ist die<br />

schönste Zeit, um Freunde und<br />

Familie in den Garten einzuladen.<br />

Und die Planung? Die hat die <strong>plus</strong>-<br />

Expertin schon erledigt!<br />

88 Lieber Sonnencreme! Hautärzte<br />

warnen vor Tagescreme mit LSF.<br />

90 Torten aus der Truhe Welche am<br />

besten schmecken? Ein Konditormeister<br />

hat Tiefkühltorten für <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong> getestet!<br />

92 Unkraut, ade! 5 Bodendecker, die<br />

das Gärtnerleben erleichtern.<br />

6 Besser leben<br />

10 Impressum<br />

54 Sonnenstrahlen<br />

79 Sudoku<br />

80 Rätsel<br />

98 Leserbriefe<br />

101 PC-Seite<br />

102 <strong>Vorschau</strong><br />

Jetzt testen! Plus: Die besten Übungen für mehr Kraft & Ausdauer S. 28<br />

Fotos: Bernd Jonkmanns/laif, blickwinkel, dpa, Stockfood, Getty Images<br />

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NEUE SERIE: In Rente<br />

mit 60, 61, 62 ...<br />

Was ist mit welchen<br />

Abschlägen möglich? 4<br />

Wann greift Reise-<br />

Rücktritts-Police?<br />

Auf diese Regeln können<br />

Sie sich berufen 9<br />

Auto fahren<br />

Neues Punktesystem 10<br />

Was nun, Herr Bahr?<br />

Gesundheitsminister<br />

verspricht bei Pflege<br />

viel und hält ... 12<br />

Clever sparen<br />

3 Bücher, die dabei<br />

helfen 15<br />

Glücksspiele<br />

Hier stehen Ihre<br />

Chancen gut 16<br />

Krankengeld<br />

Was tun, wenn es<br />

die Kassen ablehnen?<br />

18<br />

Ihre Fragen 22<br />

Musterbrief<br />

Handy-Vertrag 24<br />

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Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

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Bessere Hilfen<br />

für Angehörige?<br />

Die falschen Versprechen der<br />

Politik bei der Pflege S. 12<br />

Juni 2012<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Kann ich mit<br />

60 in Rente?<br />

Die neuen Regeln für Frührenten S. 4<br />

Extra Fiese Tricks der Krankenkassen <br />

❯<br />

häufiger<br />

Heftiger Streit<br />

ums Krankengeld<br />

Krankenkassen verweigern immer<br />

diese Leistung S. 18<br />

P-GR0612_ 01_Cover.in d 1 24/04/12 1:54<br />

Unsere Titel-Themen erkennen Sie an dieser Farbe.<br />

6/2012 5


esser leben im Juni<br />

So einfach<br />

ist länger<br />

leben<br />

<br />

MEDIZIN<br />

Studien zeigen:<br />

Nur 15 MINUTEN bewegen<br />

pro Tag reichen völlig aus,<br />

um JAHRE zu gewinnen.<br />

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RAD FAHREN,<br />

SCHWIMMEN,<br />

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„15 MINUTEN sanfter Sport jeden Tag führen dazu,<br />

dass Muskeln und Stoffwechsel aktiviert werden, Krankheiten<br />

verhindert werden.“ Prof. Martin Halle, TU München<br />

Diese zwei erstaunlichen<br />

Studien machen Mut,<br />

weil sie zeigen, dass man<br />

selbst in höherem Alter<br />

durch kleine Veränderungen<br />

im Alltag oder im<br />

Verhalten viele Jahre<br />

Lebenszeit gewinnen<br />

kann, wenn man möchte:<br />

Erstens: Wer sich täglich<br />

15 Minuten sanft<br />

bewegt – flott spazieren<br />

gehen, kein anstrengender<br />

Sport –, ist gesünder<br />

und lebt im Schnitt<br />

drei Jahre länger.<br />

Zweitens: Und auch<br />

wer fleißig ist, viel arbeitet,<br />

lebt deutlich länger<br />

als diejenigen, die versuchen,<br />

entspannt zu leben.<br />

Das Erstaunliche, so<br />

die Forscher der TU Dortmund:<br />

Innerer Antrieb<br />

und Fleiß beeinflussen<br />

die Lebensdauer selbst<br />

dann noch positiv, wenn<br />

man schon älter ist und<br />

sich spät aufrafft.<br />

Foto: getty, stockfood, uhlsport, dpa<br />

6 6/ 2012


Pfefferminze<br />

ist überaus gesund und vielseitig. Probieren Sie doch Minze mal ...<br />

... zerstoßen in heißer Milch (Fitmacher!), ... im Schokoladenkuchen,<br />

... im Gurkensalat, ... in Himbeer-Marmelade, ... im Kartoffelpüree, ...<br />

An fairen<br />

Ball denken<br />

Ab 8. Juni müssen<br />

wir tapfer sein –<br />

oder mitfiebern:<br />

Fußball-Europameisterschaft!<br />

Wenn Sie<br />

einen Fußball kaufen<br />

oder verschenken,<br />

z. B. für die Enkel,<br />

achten Sie auf das<br />

Fair-Trade-Logo!<br />

Denn viele Bälle<br />

werden leider immer<br />

noch von Kindern in<br />

Asien hergestellt.<br />

Einfach eine<br />

Harley gekauft<br />

Zum 60. beschenkte<br />

Tagesschau-Chef JAN HOFER<br />

sich selbst – eine gute Idee.<br />

„60 zu werden ist ein Kinderspiel.<br />

Ich habe mir eine Harley Davidson<br />

gekauft, bin einfach losgefahren.<br />

Unterwegs bin ich zu der Entscheidung<br />

gelangt, dass ich kein Berufsjugendlicher<br />

werden will. Ich danke<br />

dem Herrgott jeden Morgen,<br />

dass ich mein Geld nicht als<br />

Unterhaltungskünstler verdiene.<br />

Als solcher bleibt einem ab einem<br />

gewissen Alter nichts anderes<br />

LESERINNEN DISKUTIEREN<br />

„Mein Mann schaut besonders im Sommer jungen Mädchen<br />

hinterher, selbst wenn ich dabei bin. Mich verletzt das. Ich habe<br />

ihn mehrfach darauf angesprochen. Aber es ändert sich nichts.<br />

Kennen andere Leserinnen das auch? Und was haben sie<br />

gemacht“, das schrieb uns Monika Berner aus Radevormwald.<br />

Und sofort entbrannte intern eine große Diskussion. Wenn<br />

Sie Ähnliches kennen, haben Sie einen Tipp für Frau Berner?<br />

Schreiben Sie uns (Adresse Seite 3) – auch gerne anonym.<br />

Schöne Wimpern,<br />

strahlende Augen –<br />

gute Tusche<br />

Manchmal muss<br />

man einfach ein<br />

bisschen nachhelfen.<br />

Weil mit den<br />

Jahren die Haare<br />

weniger werden (leider<br />

auch Wimpern<br />

...), die restlichen<br />

kräftiger schminken.<br />

Gute Volumen-<br />

Mascaras: L’Oréal<br />

Volume Million<br />

Lashes; Maybelline<br />

Jade the Colossal<br />

Volum’ Express<br />

Mascara; Aldi Nord<br />

Biocura Beauty<br />

Volumen Mascara.<br />

übrig, als sich auf die volkstümliche<br />

Schiene zu verlegen.<br />

Oder sich bunt anzuziehen und<br />

Altherrenwitze zu reißen, über<br />

die niemand lacht. Beides nicht<br />

meine Vorstellung von einem<br />

würdevollen Altern im Beruf.“<br />

Und was haben Sie am 60.<br />

gemacht? Erzählen Sie uns davon!<br />

6 / 2012<br />

7


esser leben im Juni<br />

Kunst genießen<br />

Vor 500 Jahren malte Raffael eines der<br />

berühmtesten Gemälde der Welt: die „Sixtinische<br />

Madonna“. Bekannt wurde es erst in den<br />

letzten Jahren wegen der beiden Putten am<br />

Fuß des Bildes. Zu sehen ist die „Sixtinische<br />

Madonna“ samt Engeln in Dresden in<br />

der Gemäldegalerie „Alte Meister“ ab 26. Mai<br />

in einer Sonderausstellung.<br />

Kaum bekannte Malerin entdecken <br />

Ida Gerhardi ist eine kaum bekannte Malerin<br />

aus dem Sauerland. Ihre impressionistischen<br />

Gemälde sind eine wahre Entdeckung. Ida<br />

Gerhardi: Deutsche Künstlerinnen<br />

in Paris um 1900, Städtische<br />

Galerie Lüdenscheid, bis 15. Juli<br />

Kann<br />

man Trauern<br />

lernen?<br />

Ja, sagen zwei<br />

großartige Autorinnen,<br />

die in bewegenden<br />

Büchern den Tod von<br />

Tochter bzw. Mann verarbeiteten:<br />

Joan Didion:<br />

Blaue Stunden, Ullstein,<br />

18 Euro; Joyce Carol<br />

Oates: Meine<br />

Zeit der Trauer, Fischer,<br />

24,95 Euro.<br />

SIE LESEN IM<br />

GARTEN ODER AM<br />

STRAND GERNE?<br />

Dann unbedingt eine<br />

Sonnenbrille tragen – das<br />

Papier reflektiert das<br />

Licht zusätzlich und<br />

stresst die Augen. Wie<br />

gut, dass es gerade in<br />

diesem Sommer so viele<br />

schöne Brillen-Modelle<br />

gibt, z. B. Fossil Cambria,<br />

Tom Ford Jennifer oder,<br />

sehr klassisch, diese Ray<br />

Ban Jackie Ohh (sie heißt<br />

wirklich so ...).<br />

Garten<br />

absetzen<br />

Ihr Garten braucht auch mal wieder eine<br />

Frischzellen-Kur? Dann lassen Sie ihn<br />

doch von einem Fachmann neu gestalten<br />

– und beteiligen Sie das Finanzamt an den<br />

Kosten. Denn, was kaum jemand weiß,<br />

alle Dienstleistungen im Garten, auch<br />

das Neuanlegen, können als Handwerker-<br />

Leistungen von der Steuer abgesetzt<br />

werden. Das hat jetzt der Bundesfinanzhof<br />

(Az. VI R 61/10) nochmals bestätigt.<br />

Im Unterschied zu Handwerksarbeiten im<br />

Haus, wo nur Reparaturen abgesetzt<br />

werden können, gilt im Garten auch das<br />

Neuanlegen. Abzugsfähig ist aber nur der<br />

Arbeitslohn, maximal 1.200 Euro pro<br />

Jahr. Wichtig ist allerdings, dass<br />

– es eine offizielle Rechnung gibt,<br />

– der Arbeitslohn (im Unterschied zum<br />

Material) einzeln aufgeführt ist<br />

– und die Rechnung per Banküberweisung<br />

beglichen worden ist. Und: Dies gilt<br />

nur für den Garten, der sich am Wohnhaus<br />

(auch Ferienhaus) befindet, nicht<br />

aber z. B. für die Grabpflege.<br />

Auf nach Bamberg <br />

Gleich zwei sehenswerte<br />

Stadt: 12 Kunsträume von<br />

Picasso bis Beuys (Stadtgalerie)<br />

und 100 Meisterwerke<br />

Ausstellungen sind in der Welterbevon<br />

Cranach bis Breughel<br />

(Historisches Museum).<br />

8 6/ 2012


KISSENHÜLLEN SELBST NÄHEN<br />

SO NÄHEN<br />

Sie einen Hotel-<br />

Verschluss (z. B. Kissen<br />

mit 40 x 40 cm):<br />

Doppelte Kantenlänge<br />

<strong>plus</strong> 2 cm Nahtzuschlag<br />

<strong>plus</strong> 15 cm<br />

Überschlag – ergibt 97<br />

cm x 42 cm Stoff (siehe<br />

Zeichnung). Kanten<br />

und Öffnungskanten<br />

mit Nähmaschine<br />

etwas einfassen und<br />

absteppen.<br />

Foto: dpa, Ray Ban, loupe images<br />

Die Sonne hat die KISSEN Ihrer Gartenstühle etwas ausgeblichen. Dann nähen Sie<br />

doch ganz schnell selbst ein paar Bezüge aus STOFFRESTEN. Am einfachsten sind<br />

Kissenhüllen mit Hotel-Verschluss (siehe rechts) – ohne Knöpfe und Reißverschluss.<br />

116 117<br />

lautet die neue einheitliche Service-Telefonnummer des ärztlichen Notdienstes.<br />

Achtung: Die bisherige Notfallnummer 112 bleibt natürlich bestehen.<br />

6 / 2012<br />

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erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG. ISSN 1619-6023<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln, Telefon: (02 21) 2 77 57-0, Fax: (02 21) 2 77 57-10,<br />

E-Mail: <strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

Chefredaktion: Jürgen Sinn (V.i.S.d.P.)<br />

Stellvertretende Chefredakteurin: Alexandra Schlump<br />

Foto-Direktion: Nicole Rudschinat (frei)<br />

Redaktion: Bernd Bücheler, Elke Kressin, Susanne Mittenhuber (frei),<br />

Tessa Randau, Heiko Schlierenkamp<br />

Layout: Corinne Desponds, Anita Kolb, Sabine von Riewel<br />

Bildredaktion: Silke Frigge (frei), Sandra Bräutigam (frei), Christina Neis (frei)<br />

Sekretariat: Elke Peterson<br />

Schlussredaktion: Bernd Kuschmann<br />

Ständige Autoren: Steuerberaterin Gabriele Prasser, Ökotrophologin Birgitta<br />

Tummel, Rechtsanwalt Rainer Steppan, Elisabethstraße 3, 40217 Düsseldorf<br />

Verlag: Bayard Media GmbH & Co. KG, Böheimstraße 8, 86153 Augsburg,<br />

Telefon: (0821) 455481-0, Fax: (0821) 455481-10<br />

Geschäftsführung: Horst Ohligschläger<br />

Verlagsleitung / Gesamtanzeigenleitung: Armin Baier (verantw.)<br />

Anzeigenverkauf Inland:<br />

Nielsen I Kontor M Medienvermarktung GbR, Fuhlsbüttler Straße 145,<br />

22305 Hamburg, Telefon: (040) 6390840, Fax: (040) 63908444, E-Mail: info@kontorm.de<br />

Nielsen II QM QuadroMedia GmbH, Großenbaumer Weg 8, 40472 Düsseldorf,<br />

Telefon: (0211) 542181-0, Fax: (0211) 542181-70, E-Mail: duesseldorf@quadromedia.eu<br />

Nielsen IIIa Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, c/o QM QuadroMedia GmbH,<br />

Am Lindenbaum 24, 60433 Frankfurt/Main, Telefon: (069) 5309080, Fax: (069) 53090850,<br />

E-Mail: frankfurt@quadromedia.eu<br />

Nielsen IIIb Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Steingaustraße 14, 73230 Kirchheim/Teck,<br />

Telefon: (07021) 42062, Fax: (07021) 71733, E-Mail: stuttgart@krimmer.com<br />

Nielsen IV Medienbüro Macari, Parkstraße 27 / Fasanenpark, 82008 Unterhaching,<br />

Telefon: (089) 582211, Fax: (089) 58090297, E-Mail: medienbuero.macari@t-online.de<br />

Nielsen V/VI/VII Verlagsbüro Leo Krimmer GmbH, Bülowstraße 66, 10783 Berlin,<br />

Telefon: (030) 8938270, Fax: (030) 89382733, E-Mail: berlin@krimmer.com<br />

Anzeigenverkauf Ausland: anzeigen@bayard-media.de<br />

Leiter Anzeigenmarketing: Stefan Rörig, Telefon: (0821) 45548137<br />

Business Development: Sylvie Eismann, Telefon: (0221) 2775730<br />

Seit 1. Januar 2012 sind die Kombination Frau im Leben/<strong>plus</strong>-Anzeigen preisliste Nr. 8<br />

sowie die <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>-Anzeigenpreisliste Nr. 12 gültig. Download der Preislisten: www.bayard-media.de<br />

ABONNEMENTS + ÄLTERE AUSGABEN<br />

Leiter Vertrieb: Arne Biemann, Telefon: (08 21) 45 54 81 86<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> Abo-Service, Heuriedweg 19, 88131 Lindau, Telefon: (0180) 5260147 (0,14 Euro/Minute),<br />

Fax: (0180) 5260148, E-Mail: abo.<strong>plus</strong>@guell.de<br />

Abonnementpreis: zzt. 39,60 Euro für 12 Hefte pro Jahr inkl. Zustell gebühr und 7 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland + Porto<br />

Vertrieb für den Handel: BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG, Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden,<br />

Telefon: (07623) 9640, Fax: (07623) 964259, E-Mail: vertriebsservice@oz-bpv.de, Internet: www.bpv-medien.com<br />

Druckvorstufe: NV Roularta Media Group, Meiboomlaan 33, B-8800 Roeselare<br />

Druck: Euro-Druckservice GmbH, Passau<br />

Bezugsquellen: <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich im Einzelverkauf im Zeitschriftenhandel.<br />

Der Einzel verkaufspreis inkl. Mehrwertsteuer zzt. 3,30 Euro. Das Jahres abonnement kostet zzt. 39,60 Euro, Heftpreis<br />

inkl. Mehrwertsteuer und Zustellung zzt. 3,30 Euro.<br />

Copyright für alle Beiträge: Bayard Media GmbH & Co. KG. Nachdruck und Angebot in<br />

Lese zirkeln nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Das gilt auch für die Aufnahme in elek tronische<br />

Datenbanken sowie für Vervielfältigungen auf CD-ROM. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos haften Redaktion und Verlag nicht.<br />

Fotos: Bernd Jonkmanns, privat (2)<br />

10 6/ 2012


Reisen& Entspannen<br />

<br />

Inselhopping in der Ägäis<br />

MS COLUMBUS 2<br />

8-tägige Kreuzfahrt durch die Inseln der Ägäis<br />

vom 14. September bis 22. September 2012<br />

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Eingeschlossene Leistungen:<br />

8-tägige<br />

Kreuzfahrt durch<br />

die Inseln der Ägäis z.B.<br />

in einer 2-Bett-Kabine, innen<br />

ab €1.989,–<br />

Exklusiv für Sie<br />

€ 250,– Bordguthaben<br />

pro Person!


12 6/ 2012<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

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Das Zähmen ihrer<br />

Locken stellt <strong>Andie</strong><br />

MacDowell jeden<br />

Tag vor die größte<br />

Herausforderung.<br />

Ihr Trick: ein<br />

Natur-Shampoo<br />

(mehr auf der<br />

nächsten Seite …).


!<br />

! ! !<br />

UNSER LEBEN<br />

ANDIE MACDOWELL<br />

„Mit 50<br />

steht viel<br />

mehr auf dem<br />

Spiel“<br />

<strong>Andie</strong> MacDowell wickelte – natürlich nur im Film – Hugh Grant um den Finger,<br />

turtelte mit Bruce Willis, heiratete Gérard Depardieu. Inzwischen<br />

ist sie 54 und versprüht mehr Charme denn je. Wie macht sie das nur?<br />

Foto: :Wo<br />

Wotext 2mm<br />

Abstand !!!!!!!!!!!<br />

! !<br />

!!<br />

TEXT | Mathilda T. Ray<br />

Der weinrote Hosenanzug sitzt tadellos. Aber die<br />

Schuhe – wo sind die Schuhe? <strong>Andie</strong> MacDowell<br />

bemerkt den erstaunten Blick und schmunzelt. „Ab<br />

und zu die Schuhe ausziehen kurbelt den Kreislauf<br />

an“, sagt sie. Ihr schelmisches Lächeln passt so gar<br />

nicht in die strenge Atmosphäre der Bibliothek des<br />

Berliner Adlon-Hotels. Ein Lächeln, das viele kleine<br />

winzige Lachfältchen um ihre Augen zaubert. Na,<br />

das kann ja ein heiteres Gespräch geben …<br />

<strong>Andie</strong>, erlauben Sie mir das Kompliment: Sie<br />

sehen umwerfend aus. Oder können Sie solche<br />

Komplimente gar nicht mehr hören?<br />

FOTOS | George Holz<br />

MACDOWELL (lacht) Oh doch, ich freue mich über<br />

jedes, das ich bekomme! Aber ich verteile auch<br />

gern Komplimente. Denn ich finde, es gibt einem<br />

viel positive Energie, wenn man jemandem etwas<br />

Wohltuendes und Aufbauendes sagt.<br />

Was ist Schönheit für Sie? Glück? Harte Arbeit?<br />

MACDOWELL Weder noch. Wissen Sie, ich bin davon<br />

überzeugt, dass Schönheit etwas Aktives ist. Sie hängt<br />

mit Tätigkeiten und Aktivitäten zusammen. Und damit,<br />

wie man Menschen behandelt. Man muss sich<br />

schön verhalten, um schön zu sein. Es gibt viele Menschen,<br />

die gut aussehen. Wenn die hübsche Hülle<br />

Das<br />

Murmeltier<br />

brachte<br />

<strong>Andie</strong><br />

Glück<br />

6/20<br />

2012<br />

2<br />

13


!<br />

!<br />

! !<br />

UNSER LEBEN<br />

„Tolle<br />

Haare?<br />

Dann<br />

sollten<br />

Sie mich<br />

mal früh<br />

morgens<br />

sehen –<br />

wenn sie<br />

widerspenstig<br />

vom Kopf<br />

abstehen!“<br />

nicht durch innere Haltung ergänzt wird – durch<br />

Mitgefühl, Demut –, ist sie nicht von langer Dauer.<br />

‚Die hat leicht reden‘, denken wahrscheinlich viele<br />

Frauen, wenn sie das lesen. Gibt es ein Geheimnis<br />

für diese Art „Schönheit“?<br />

MACDOWELL Ja – zum Beispiel Spaß daran zu haben,<br />

sich zu bewegen. Das Geheimnis ist nicht der<br />

Sport selbst, sondern die Freude daran. Ich schwimme,<br />

reite, fahre Fahrrad, mache Yoga, gehe ins Fitnessstudio,<br />

stemme dort sogar Gewichte. Ich mag<br />

es, wenn ich so richtig ins Schwitzen komme. Dann<br />

steigt auch der Adrenalinspiegel – das ist zusätzlich<br />

ein Wundermittel gegen schlechte Laune.<br />

Oje, das klingt anstrengend. Kann man nicht einfach<br />

mit viel Schlaf „schöner“ werden?<br />

MACDOWELL (lacht) Dass ich ausreichend Schlaf<br />

bekomme, darauf achte ich natürlich auch. Acht<br />

Stunden müssen es sein. Und wenn ich unterwegs<br />

bin, nehme ich mein eigenes Kopfkissen mit, damit<br />

ich keine Nackenprobleme bekomme.<br />

Ich muss das jetzt fragen, weil es wahrscheinlich<br />

alle Frauen interessiert – diese Haare …<br />

MACDOWELL Die meiste Zeit im Bad geht morgens<br />

tatsächlich für meine widerspenstigen Locken drauf.<br />

Wenn ich mein Haar zu kräftig bürste, habe ich fast<br />

einen Afro-Look, so sehr stehen mir die Haare dann<br />

vom Kopf ab. Was mir am besten hilft, ist „Nature’s<br />

Therapy“, ein Shampoo, das fabelhaft für trockenes<br />

Haar ist und unter zehn Euro pro Riesenflasche kostet.<br />

Und das sage ich nicht, weil ich für den Hersteller<br />

Werbung mache (<strong>Andie</strong> MacDowell ist Kosmetik-<br />

Botschafterin für L’Oréal, Anm. d. Red.). Sie ahnen<br />

ja nicht, was ich schon alles probiert habe.<br />

Sie verdienen mit Ihrer Schönheit Geld. Bedeutet<br />

das, sündenfrei leben zu müssen?<br />

MACDOWELL Genau das heißt es. Aber eine Sünde<br />

muss ich Ihnen trotzdem gestehen: Ich habe geraucht.<br />

Dummerweise habe ich damit angefangen, als ich<br />

mich von meinem ersten Mann scheiden ließ. Völliger<br />

Unsinn – ich ärgere mich noch immer darüber.<br />

Sie haben als erwachsene Frau damit begonnen?<br />

MACDOWELL Ich habe eines Tages einfach eine Packung<br />

Zigaretten gekauft, ohne Sinn und Verstand.<br />

Und weil ich nicht wollte, dass irgendjemand davon<br />

erfuhr, habe ich mich danach mit Parfum besprayt.<br />

Als ob meine Freundinnen das nicht auch<br />

so spitzgekriegt hätten. Keine Ahnung also, vor wem<br />

ich das dann verstecken wollte. Vielleicht wollte<br />

ich keine Tratscherei in meinem Dorf.<br />

Oh, da blitzt jetzt die andere <strong>Andie</strong> MacDowell<br />

auf, das romantische Mädchen vom Land. Sie haben<br />

es immer vorgezogen, weit weg von allem<br />

Glamour sehr ländlich zu leben. Wo genau?<br />

IHR<br />

LEBEN<br />

21. 4. 1958<br />

Geboren in<br />

Gaffney, South<br />

Carolina<br />

1978 Jobs<br />

als Verkäuferin<br />

und Kellnerin<br />

1980 Umzug<br />

nach New<br />

York; Arbeit<br />

für Vogue, St.<br />

Laurent, Calvin<br />

Klein etc.<br />

1986–99<br />

Ehe mit Model<br />

Paul Qualley;<br />

drei Kinder<br />

(Justin, Rainey<br />

& Sarah)<br />

2001–04<br />

Ehe mit<br />

Jugendfreund<br />

Rhett Hartzog<br />

IHRE FILME<br />

1989 Durchbruch<br />

mit „Sex,<br />

Lügen und Video“<br />

1993 „Short<br />

Cuts“ – Episodendrama;<br />

Golden<br />

Globe<br />

1994 „Vier<br />

Hochzeiten und<br />

ein Todesfall“ mit<br />

Hugh Grant<br />

1997 „Am Ende<br />

der Gewalt“ mit<br />

Bill Pullman<br />

2011 „Plötzlich<br />

Star“ mit<br />

Teenie-Idol<br />

Selena Gomez<br />

Foto: Ft<br />

:Wo<br />

Wotext t<br />

2mm<br />

Abstand !!!!!!!!!!!<br />

! !<br />

!!<br />

14 6/ 2012


Abenteuer pur:<br />

In „Hudson<br />

Hawk“ spielt<br />

<strong>Andie</strong> MacDowell<br />

eine Kunstexpertin,<br />

die einem<br />

Meisterdieb<br />

(Bruce Willis)<br />

auf die Schliche<br />

kommt.<br />

Fotos: George Holz/Contour by Getty Images (2), ddp images (3), HIPP-Foto, Getty Images, SZ-Photo, Shutterstock<br />

MACDOWELL In North Carolina an der Ostküste der<br />

USA, in einem kleinen Ort, Asheville. Aber meine<br />

drei Kinder sind nun aus dem Haus, also werde ich<br />

wohl bald nach Montana zu meinem ältesten Sohn<br />

ziehen. Ich möchte in der Nähe meiner Kinder sein.<br />

North Carolina, ziemlich weit weg von Hollywood?<br />

MACDOWELL Nun, ich bin dort aufgewachsen. Nach<br />

der Scheidung wollte ich, dass meine Kinder den<br />

Ort besser kennenlernen, an dem ich meine Wurzeln<br />

habe. Als Familie haben wir ja dreieinhalbtausend<br />

Kilometer weit weg in Montana gelebt, ganz<br />

im Nordwesten der USA. Dorthin sind die Kinder<br />

zurückgekehrt, zu ihren eigenen Wurzeln. Ich muss<br />

gestehen: Das hat mich schon überrascht. Wo ich<br />

mir doch so viel Mühe gegeben habe, ihnen meine<br />

Heimat nahezubringen!<br />

Was bedeutet Heimat heute für Sie?<br />

MACDOWELL Sehr viel. In der Natur sein, mich mit<br />

schönen Dingen umgeben und meine Mitmenschen<br />

gut behandeln. Man sollte sich bewusst sein, wie<br />

verletzlich Menschen sind.<br />

Und wen haben Sie gern um sich?<br />

MACDOWELL Ein paar Freundinnen, mit denen ich<br />

über alles rede. Und meine sieben Jahre ältere<br />

Schwester. Sie steht mir so nahe, dass ich sie immer<br />

anrufe, wenn ich das Leben mal wieder nicht verstehe.<br />

Ich brauche ihre Ratschläge – sie ist so erfahren!<br />

Sie sind zweimal geschieden. Das klingt nicht wirklich<br />

nach Romantik …<br />

MACDOWELL Natürlich hat man mit über 50 eine<br />

andere Perspektive als mit zwanzig oder dreißig.<br />

Weil man klug geworden ist. Ich bin heute emotional<br />

reifer, aber auch viel verletzlicher – man<br />

sieht vieles sehr realistisch und das macht es sogar<br />

schwieriger. Die Liebe ist keine Herumalberei<br />

mehr und es dreht sich nicht mehr alles um die<br />

nächste Party. Man hat viel höhere Ansprüche und<br />

es steht überhaupt viel mehr auf dem Spiel.<br />

Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Singledasein?<br />

MACDOWELL Einige Anekdötchen aus meiner Single-Zeit<br />

habe ich mal in eine Rolle eingebracht,<br />

„Heiraten für Fortgeschrittene“, da ging es um<br />

eine Frau, die sich in einen viel jüngeren Mann<br />

verliebt … Das hat mir schon sehr gefallen, von<br />

einem jungen Mann angehimmelt zu werden …<br />

Könnten Sie sich denn in einen viel jüngeren Mann,<br />

sagen wir von 25, verlieben?<br />

MACDOWELL Oh nein, niemals! Überlegen Sie doch<br />

mal: Ich habe einen 25-jährigen Sohn! Ich würde<br />

mich einfach furchtbar fühlen! Da hätte ich immer<br />

das Gefühl, mit einem Kind zu sprechen und<br />

nicht mit einem erwachsenen Mann. Ich fände<br />

das bizarr, ehrlich.<br />

6 / 2012<br />

15


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UNSER LEBEN<br />

FOTOS | Anja Lehmann und Malwine Rafalski<br />

Wie sehr prägt Sie<br />

Ihr Vater?<br />

Früher, als wir Kinder waren, sah man sie kaum, so selten waren sie zuhause,<br />

und doch waren sie Herr im Haus. Aber auch in den wenigen Stunden ihrer<br />

Anwesenheit (und auch durch ihre Abwesenheit) prägten sie uns ... Und so<br />

kommen wahrscheinlich jedem sofort Gedanken, Erinnerungen, Geschichten<br />

in den Sinn, wenn man an den eigenen Vater denkt. Wer das Glück hat, dass<br />

der eigene Vater noch lebt, sollte es nutzen – am 17. Mai ist Vatertag.<br />

6 / 2012<br />

17


UNSER LEBEN<br />

10 Sätze, bei denen mein<br />

Ein Satz, ein<br />

dahergesagter<br />

Spruch – der<br />

immer wieder<br />

in den Ohren<br />

klingt. Wie recht<br />

ihr Vater doch<br />

hatte, stellte Judith<br />

Grümmer* (53)<br />

erst Jahre später<br />

fest, als sie selbst<br />

schon erwachsene<br />

Kinder hatte.<br />

1<br />

„Mach aus einer Mücke<br />

keinen Elefanten”<br />

... waren die Worte, die mir mein Vater vor mehr als 40<br />

Jahren ins Poesiealbum schrieb. Und die mein Kinderherz<br />

tief enttäuschten. Was für ein doofer Spruch. Geradezu<br />

peinlich. Warum konnte er nicht einfach einen hübschen<br />

Reim hineinschreiben, wie andere Väter? Warum nicht<br />

so sein wie andere, die auf „Schicht“ arbeiteten, statt<br />

die Familie mit etwas so Merkwürdigem wie Kunst zu<br />

ernähren – mit Bildern, Brunnen oder indem er aus Basalt<br />

große Skulpturen meißelte. Erst als junge Frau habe ich<br />

wirklich verstanden, was mir Vater mit diesem Spruch<br />

mitgeben wollte, z. B. als ein misslungener Kinoabend<br />

fast dazu führte, dass meine beste Freundin und ich uns<br />

für immer zerstritten. Seitdem ist „Mücke oder Elefant?“<br />

immer der Maßstab, mit dem ich versuche, zwischen<br />

großen und kleinen Ärgernissen zu unterscheiden.<br />

2<br />

„Jedes Mädchen braucht<br />

ein Taschenmesser”<br />

„Nur“ eine Tochter – das war ich nie, sondern Vaters ganzer Stolz. (Schön, dass ich das<br />

heute wirklich so sagen kann!) Ob Jeans oder Rock, ob Puppenküche oder Werkzeugkasten,<br />

ob Hanni und Nanni oder Winnetou, ich durfte alles ausprobieren, egal, ob<br />

es sich für ein Mädchen schickte. Und egal, wie sehr meine Großmütter über diesen<br />

neumodisch-freien Erziehungsstil meiner Eltern schimpften. So bekam ich, mit gerade<br />

mal sechs, ein Taschenmesser, ein echtes Schweizer! – Dass das für Mädchen damals<br />

keine Selbstverständlichkeit war, habe ich erst richtig verstanden, als meine Freundinnen<br />

an der Universität für die weibliche Selbstbestimmung kämpften. Danke für diese Freiheit!<br />

5<br />

„Gute Tischmanieren<br />

sind Pflicht!”<br />

… lautete das strenge<br />

Motto meines sonst so<br />

toleranten Vaters.<br />

Spießig, dachte ich.<br />

Erst Jahrzehnte später<br />

– ich saß in einer<br />

indischen Garküche<br />

und versuchte, die<br />

Landessitte respektierend,<br />

mein Curry mit<br />

den Fingern zu essen<br />

– verstand ich, warum<br />

ihm das so wichtig<br />

war. Gute Tischmanieren<br />

können zwar<br />

überall anders aussehen,<br />

sind aber immer<br />

ein Türöffner. Ein<br />

Zeichen von Respekt,<br />

dem Gastgeber, dem<br />

Koch oder dem Menschen<br />

gegenüber, der<br />

mit am Tisch sitzt.<br />

3 4<br />

„Wer andern in der Nase bohrt ...” „Träum süß von sauren Gurken”<br />

... tröstete mich mein Vater, wenn mich unsere<br />

zänkische Nachbarin ausschimpfte, weil ich fröhlich<br />

durchs Treppenhaus sprang. Doch was meinte<br />

er damit? Erst Jahre später verstand ich: „… hat hieß, weiß ich bis heute nicht. Doch ich habe meine Kinder<br />

selbst nichts drin.“ Um diese Erkenntnis reicher, tun<br />

mir missmutige Nörgler bis heute (meistens) leid.<br />

Unser Gute-Nacht-Ritual: Vater wickelte mich ganz fest<br />

in meine Decke ein, gab mir einen Kuss und sagte: „Träum<br />

süß von sauren Gurken.“ Warum es „saure Gurken“<br />

mit demselben Ritual ins Bett gebracht, um auch<br />

ihnen dieses schöne Gefühl von Geborgenheit zu geben.<br />

18 6/ 2012


Vater recht hatte ...<br />

6<br />

„Wenn es<br />

Gott nicht<br />

gäbe, müsst<br />

man ihn<br />

erfinden!“<br />

8<br />

„Liebe geht<br />

durch den<br />

Magen”<br />

Wenn mein Vater mal wieder<br />

seine „Gemüse-Phase“ hatte,<br />

ging er höchstpersönlich einkaufen.<br />

Der Maler in ihm suchte<br />

dann nach Motiven, die er nachzeichnete,<br />

malte, modellierte. Und<br />

am Ende höchstpersönlich zu<br />

„Pot au Feu“ verarbeitete. Wenn<br />

ich heute Suppe koche, behauptet<br />

meine Familie, ich könne Gefühle<br />

in Suppe verwandeln. In seinen<br />

letzten Lebensjahren brachte ich<br />

meinem alten, allein lebenden<br />

Vater oft etwas aus meinen<br />

Kochtöpfen vorbei: Liebesgaben<br />

einer erwachsenen Tochter.<br />

7<br />

„Pünktlichkeit ist Respekt vor der<br />

Zeit des anderen”<br />

Ein Satz, der erst in späten Jahren zu Vaters<br />

Maxime wurde. Als ich klein war, stritten<br />

meine Eltern viel über seine Unpünktlichkeit.<br />

Mir zeigte er damit, dass man auch<br />

im Alter noch an sich arbeiten kann ...<br />

6 / 2012<br />

19


UNSER LEBEN<br />

„Bitte, Papa, gib<br />

Und Sie ?<br />

Mit welchem Satz<br />

hatte Ihr Vater<br />

recht? Erzählen<br />

Sie! Adresse<br />

Seite 3<br />

9<br />

„Heirate bloß nicht<br />

deine erste Liebe“<br />

Ich war 16. Verliebt. Und dann dieser<br />

flapsige Vater-Spruch. Erst als junge Frau<br />

habe ich ihn richtig verstanden. Vater<br />

wollte mir sagen: „Geh nicht so unerfahren<br />

in die Ehe wie deine Eltern. Lass<br />

dir Zeit. Geh an die Universität. Genieß<br />

dein Leben.“ Dass ich Lust und Liebe in<br />

vielen Schattierungen entdecken durfte,<br />

ohne Verbote und Moralpredigten, dafür<br />

bin ich meinen Eltern auch heute<br />

noch dankbar. Im Rückblick erkenne ich,<br />

dass ich mich so nicht nur an die körperlichen<br />

Seiten der Liebe entspannt und<br />

unverkrampft herantasten durfte. Mindestens<br />

ebenso wichtig war die Erfahrung,<br />

dass Bruchlandungen ebenso zum<br />

Leben gehören wie anschließende Neustarts.<br />

Irgendwann wusste ich, welche<br />

Typen mir nicht guttun, welche Lebensentwürfe<br />

nie mit meinen zusammenpassen<br />

würden. Der väterliche<br />

Rat bot mir die Chance, den<br />

„Richtigen“ zu erkennen, um<br />

dann – ganz selbstbewusst<br />

– mit ihm eine gemeinsame<br />

Zukunft zu wagen.<br />

10<br />

„Schweigen ist Silber ...“<br />

... Reden ist Gold.“ – So, meinte mein Vater,<br />

sollte dieser Spruch heißen. Er hasste es,<br />

wenn Dinge unter den Teppich gekehrt<br />

wurden. Man könne doch über alles reden,<br />

auch über Unangenehmes. Das habe ich vor<br />

allem als Mutter beherzigt. Vielleicht einer<br />

der Gründe, warum ich so ein gutes<br />

Verhältnis zu all meinen drei Söhnen habe ...<br />

Es ist nicht leicht, die Eltern alt werden zu<br />

sehen. Zu erleben, wie ihnen alltägliche<br />

Dinge zu schaffen machen. Das spürt auch<br />

Frank Meurer* (50), dem es schwerfällt,<br />

seinem Vater (85) die Wahrheit zu sagen.<br />

Bitte, Papa, gib den Führerschein ab!“ Wie oft<br />

habe ich in Gedanken schon diesen Satz gesagt<br />

und meinen Vater darum angefleht. Auf den passenden<br />

Moment gewartet, die Szene immer wieder im<br />

Kopf durchgespielt ... Doch wenn ich an den Punkt<br />

komme und mir die Reaktion meines Vaters vorstelle<br />

– wütend oder tief gekränkt –, verlässt mich der Mut.<br />

Und so habe ich den Satz bis heute nicht ausgesprochen.<br />

Feige und falsch, ich weiß. Aber ich hänge fest in<br />

unseren alten Rollen, spüre, wie ich das Bild des starken,<br />

Respekt einflößenden Vaters nicht loslassen kann.<br />

Mein Vater, das ist doch ein Macher. War Abteilungsleiter<br />

in einem mittelständischen Unternehmen und hat<br />

auch zuhause stets gesagt, wo’s langgeht. Noch heute<br />

verwaltet er mein Aktiendepot, hilft bei der Steuererklärung,<br />

hat mir Geld für die Eigentumswohnung geliehen.<br />

Wie kann ich ihm da Vorschriften machen?<br />

Kritik hat er sowieso noch nie gerne gehört. Schon als<br />

ich letztens das Gespräch vorsichtig Richtung „Autofahren“<br />

lenkte, wurde er richtig sauer. Hat mich beschimpft<br />

und ist mal wieder genüsslich darauf rumgeritten, dass<br />

ich mit 24 meinen Golf zu Schrott gefahren habe.<br />

So etwas ist ihm natürlich nie passiert – er, der mit Leib<br />

und Seele Autofahrer ist. Alle drei bis fünf Jahre hat er<br />

früher einen neuen Wagen gekauft. Und wie stolz war<br />

ich als kleiner Junge, wenn wir in unserem weißen BMW<br />

2002 auf der Autobahn alle überholten.<br />

Doch dann, vor sieben Jahren, Sommer 2005: Ich<br />

erinnere mich genau, wie mein Bruder und ich hinten<br />

auf der Rückbank saßen. Papa am Steuer, Mama dane-<br />

* Judith Grümmer ist die Tochter des Kölner Künstlers Jürgen<br />

Hans Grümmer (www.juergenhans-gruemmer.de), Hörtipp:<br />

„Mein Vater, der Maler“ (Deutschlandfunk, 1. Juni, 20.10 Uhr).<br />

20 6/ 2012


doch den Führerschein ab!“<br />

ben, ganz so wie früher. Vater fuhr rasant wie eh und<br />

je. Und doch irgendwie anders: weniger geschmeidig,<br />

überholte ruckartig. Einmal verschaltete er sich, sodass<br />

der Motor laut aufheulte. „Ich schnall mich mal besser<br />

an“, flüsterte mein Bruder, wir grinsten und machten<br />

Witze. Noch fanden wir den Fahrstil unseres „alten<br />

Herrn“ lustig. Zumindest taten wir so.<br />

Das war das erste Mal, dass ich spürte: Papa wird alt.<br />

Es gab mehr solche Dinge – und wir reagierten: Suchten<br />

eine Putzhilfe, engagierten einen Lieferdienst für Getränke,<br />

einen Jungen aus der Nachbarschaft, der den<br />

Rasen mäht. Kleine Alltagshilfen, die wir ganz dezent<br />

organisiert haben, ohne groß drüber zu reden.<br />

Aber Papa sagen: „Bitte fahr nicht mehr!“, sofort habe<br />

ich Bauchschmerzen. Und weiß doch, dass Vater zunehmend<br />

eine Gefahr ist, für sich und andere. Doch wie<br />

sagt man das einem Mann, der immer alles im Griff hatte?<br />

Wie macht man ihm das klar, ohne ihm seine Würde<br />

zu nehmen? Und dann die Sorgen: Mache ich mich<br />

mitschuldig, wenn er eines Tages nicht mehr rechtzeitig<br />

bremsen kann, ein Kind überfährt? – Neulich hat er beim<br />

Ausparken einen Wagen touchiert und ist weitergefahren.<br />

Angeblich hat er nichts gehört. Er wurde angezeigt. Fahrerflucht.<br />

Erst sah es so aus, als müsste er eine Fahrprüfung<br />

machen, sonst würde ihm der Führerschein entzogen.<br />

Vater fiel in Schockstarre: „Wenn ich keinen<br />

Führerschein mehr habe, ist mein Leben vorbei ...“<br />

Klar, das klingt theatralisch. Aber was wären die Folgen?<br />

Meine Eltern wohnen in einem kleinen Reihenhaus<br />

in der Eifel. Schon vor Jahren hat der Tante-Emma-Laden<br />

neben der Kirche zugemacht. Um zum Frisör,<br />

zum Hausarzt, zur Apotheke, zum Metzger oder nur<br />

zur Lottoannahmestelle zu kommen, ist man aufs Auto<br />

angewiesen. Alles mit dem Taxi? – Viel zu teuer.<br />

Also müssten wir Kinder einspringen. Aber wie realistisch<br />

ist das? Ich lebe in Düsseldorf, 100 km entfernt.<br />

Mein Bruder und seine Frau wohnen zwar in der Nähe,<br />

aber auch sie können und wollen nicht zum ständig verfügbaren<br />

„Taxi“ werden. Bliebe nur ein Umzug, an einen<br />

Ort, an dem sie kein Auto mehr brauchten. Doch das<br />

käme für sie – freiwillig<br />

– nie infrage.<br />

Was tun? Eindringlich<br />

mit Vater sprechen, einen<br />

Eklat riskieren? Die Situation<br />

bis zum nächsten (womöglich<br />

schlimmeren) Zwischenfall<br />

aussitzen? Warten, bis mein Vater es<br />

selbst einsieht? Diesmal jedenfalls konnte<br />

Vater den Führerschein-Test noch einmal<br />

abwenden. Er habe einen schwungvollen Brief<br />

geschrieben und diesen persönlich ins Polizeipräsidium<br />

gebracht. Mit dem Auto natürlich.<br />

* Name von der Redaktion geändert<br />

6 / 2012<br />

21


UNSER LEBEN<br />

„Danke,Vati, für all das“<br />

Oft wissen wir erst als<br />

Erwachsene, wie kostbar<br />

die Liebe unserer Eltern<br />

ist. Und manchmal ist<br />

es dann schon zu spät,<br />

um Danke zu sagen. Was<br />

bleibt, sind Erinnerungen<br />

und das warme Gefühl,<br />

das auch Heide Uthoff<br />

(64) umfängt, wenn sie an<br />

ihren Vater denkt ...<br />

22 6/ 2012


Trost im Treppenhaus<br />

Draußen gewittert es, der Himmel<br />

grollt, es blitzt – früher<br />

rannte ich dann immer voller<br />

Panik an das Bett meines Vaters.<br />

„Ach Kindchen“, seufzte<br />

er, stand auf und setzte sich<br />

mit mir Hand in Hand auf eine<br />

Treppenstufe. Er wusste genau,<br />

dass ich mich hier im stillen, alten<br />

Treppenhaus am sichersten<br />

fühlte. Dann sang er ganz leise:<br />

„Du lieblicher Stern, du leuchtest<br />

so fern, doch habe ich dich<br />

dennoch von Herzen so gern.“<br />

Musikclown<br />

Mit dem Lesen stand ich stets auf<br />

Kriegsfuß, also übte mein Vater jeden<br />

Sonntag mit mir. „Der Birnbaum“ hieß<br />

das Stück in meiner Fibel. Schrecklich.<br />

Ich hasste alle Birnbäume. Anschließend<br />

Diktat. Auch furchtbar!<br />

Schließlich am Ende der Nachhilfestunde<br />

sagte mein Vater immer: „Jetzt<br />

kommt ein ganz, ganz schweres Wort,<br />

wenn du es kannst, ist für heute<br />

Schluss. Mein Herz klopfte. Ich kannte<br />

sein Spiel, musste „Musikclown“<br />

mit „c“ schreiben und bekam dann<br />

jedes Mal einen dicken Kuss.<br />

Heilende Hände<br />

Wie oft bin ich hingefallen und habe<br />

mir Beine oder Arme aufgeschrammt.<br />

Mutti tröstete, tupfte das Blut ab. Für<br />

mich war das alles nichts! Erst wenn<br />

Vati vor mir kniete, mit beiden Händen<br />

mein Bein umfasste, da und dort ein<br />

bisschen drückte, mit den Fingern kreiste,<br />

dann seine berühmte Salbe holte und<br />

mir einen Mullverband verpasste, war<br />

die Welt wieder in Ordnung.<br />

Taschengeld<br />

Jeden Monat bekam ich eine Mark<br />

Taschengeld. Als ich fünf Mark gespart<br />

hatte, lud ich meinen Vater ins<br />

Café „Adler“ ein. Ich hatte mir alles<br />

genau ausgerechnet: Das Geld würde<br />

für eine Tasse Kaffee und ein<br />

Schweinsöhrchen reichen. Mein Vater<br />

begriff sofort: Seine kleine Tochter<br />

wollte ihn mit etwas Wundervollem<br />

überraschen. Stolz sah ich<br />

ihm beim Genießen zu.<br />

Bett-Ritual<br />

Ich lag meist schon in den Federn,<br />

wenn mein Vater von der<br />

Arbeit kam. Sobald er sich<br />

meinem Zimmer näherte,<br />

streckte ich schnell einen Fuß<br />

aus dem Bett. Ich wollte, dass<br />

er ihn zudeckt. Und er tat es,<br />

Nacht für Nacht. Es signalisierte<br />

mir: „Ich bin bei dir!“<br />

Erbsenwunder<br />

Ich sollte eine Erbse in einem<br />

Topf mit Erde zum Wachsen<br />

bringen. Ungeduldig wässerte<br />

ich, bis die Erbse ertrunken<br />

war. „Du musst mehr Geduld<br />

haben“, mahnte Vati. „Lass das<br />

kleine Ding einfach mal ein<br />

bisschen in Ruhe.“ Knapp fünf<br />

Tage später die Riesenüberraschung:<br />

Ein Pflänzchen wuchs,<br />

das ich freudestrahlend meiner<br />

Lehrerin zeigte. „Das ist eine<br />

sehr schöne Topfbohne!“, sagte<br />

sie. Bohne? Ich hatte doch eine<br />

Erbse gepflanzt. Vati sah mein<br />

ratloses Gesicht. „In der Natur<br />

gibt es immer wieder Wunder“,<br />

sagte er. Er lächelte. Ich auch.<br />

Mein Petticoat<br />

Vati flog geschäftlich nach London<br />

und kam mit einem Mitbringsel<br />

zurück. In einer Zeit, da<br />

es schon als äußerst unmännlich<br />

galt, wenn ein Mann mit Anzug<br />

und Hut eine Milchkanne trug,<br />

war er in ein Damen-Wäschegeschäft<br />

gegangen und hatte mir<br />

einen Petticoat gekauft – mit vielen,<br />

vielen rosa gestickten Blümchen<br />

am Saum. Den schönsten,<br />

den ich je gesehen habe.<br />

Rettungsring<br />

Schweigend warteten meine Eltern<br />

und ich auf den Zug nach Paris.<br />

Ich hatte mich heimlich an der Sorbonne<br />

in Paris eingeschrieben und<br />

meine Eltern vor vollendete Tatsachen<br />

gestellt. Meine Mutter weinte<br />

still, mein Vater nahm mich in die<br />

Arme und flüsterte: „Was auch immer<br />

geschieht, du kannst jederzeit<br />

zurück.“ Das war wie ein Rettungsring,<br />

ich konnte ans rettende Ufer<br />

zurückschwimmen und niemand<br />

würde mich fragen, warum.<br />

Abschied<br />

Nein, ich habe meinem Vater sicher<br />

nicht genug gedankt, so richtig stürmisch,<br />

wie ich das mit Mutti am Muttertag<br />

immer machte. Erst in Vatis Todesstunde<br />

wusste ich, wie nah wir uns<br />

waren. Ich spürte, dass in seinem Herzen<br />

sein Leben vorbeilief, besonders<br />

die glücklichen Momente. Er spitzte<br />

ein bisschen die Lippen, ich küsste ihn<br />

sanft und er flüsterte: „Mama, ich<br />

komm.“ – Er war mit meinem Kuss<br />

dort angekommen, wo er herkam.<br />

6 / 2012 23


UNSER LEBEN<br />

Er ist bis heute mein Vorbild<br />

Älter werden ist nicht leicht, da hilft es, ein gutes Vorbild zu<br />

haben. So wie Pamela Müller (50). Ihr Motto: „Ich will so werden wie mein Vater.“<br />

24 6/ 2012<br />

„Ist er vielleicht einsam? Sollte<br />

ich ihn mal wieder anrufen?“ –<br />

Gedanken, die ich mir bei<br />

meinem Vater nie machen muss.<br />

Sein Terminkalender ist bis oben<br />

voll: Er hilft anderen am Computer,<br />

erledigt für einen ehemaligen<br />

Kollegen die Buchhaltung,<br />

geht zweimal pro Woche ins Fitnessstudio,<br />

macht einen Schwedisch-Kurs,<br />

geht oft ins Theater<br />

oder in Jazz-Clubs. Und das mit<br />

85! Ich bewundere ihn sehr, wie<br />

er sein Leben meistert.<br />

Als meine Mutter vor neun Jahren<br />

starb, spürte ich neben der<br />

Trauer vor allem Sorge: Wie wird<br />

Vater ihren Tod verkraften? Wird<br />

er allein zurechtkommen? Ohne<br />

lange zu überlegen, schlug ich<br />

ihm vor, zu mir nach Köln zu ziehen.<br />

Mir war klar, dass das für<br />

uns beide eine große Umstellung<br />

bedeutet hätte. Doch ich wollte<br />

ihn in meiner Nähe wissen – er<br />

war immer für mich da, nun<br />

wollte ich für ihn da sein. Er<br />

lehnte ab, wollte in seinem Umfeld<br />

bleiben. Auch wenn es mir<br />

damals schwerfiel, seine Haltung<br />

zu akzeptieren – heute kann ich<br />

das sehr gut nachvollziehen. Auch ich möchte später<br />

so lange als möglich in meinen vier Wänden<br />

bleiben. Dass das geht, sehe ich an meinem Vater.<br />

Und so telefonieren wir alle paar Tage, treffen<br />

uns alle paar Wochen. Zeit, die ich sehr genieße.<br />

Zeit, die sich nicht wie eine lästige Pflicht anfühlt.<br />

Wahrscheinlich, weil er nie jammert oder klagt,<br />

„Nicht Fleisch und Blut,<br />

das Herz<br />

macht uns zu Vätern ...“<br />

Friedrich von Schiller<br />

nie etwas fordert, mir nie ein<br />

schlechtes Gewissen macht. Wie<br />

wenig selbstverständlich das ist,<br />

sehe ich an Freunden. Dort werden<br />

Eltern oft zur Last ...<br />

Natürlich ist es nicht leicht, älter<br />

zu werden. Zu spüren, wie<br />

Kräfte nachlassen, täglich mit<br />

Schmerzen leben zu müssen,<br />

Menschen zu verlieren, weniger<br />

gebraucht zu werden.<br />

Umso mehr bewundere ich<br />

meinen Vater dafür, wie er sich<br />

immer wieder auf neue Umstände<br />

einlässt, nie resigniert: Als er<br />

Schmerzen in den Armen hatte,<br />

sagte ihm der Arzt, das sei das<br />

Alter. Die meisten hätten das<br />

wahrscheinlich hingenommen.<br />

Nicht mein Vater. „Da kann man<br />

nichts machen“, diesen Satz akzeptiert<br />

er nie – stattdessen trieb<br />

er Sport, bis die Beschwerden<br />

weg waren. Für mich: ein echtes<br />

Vorbild. Vielleicht ist das auch<br />

der Grund, warum ich nie wirklich<br />

Angst vorm Älterwerden hatte.<br />

Heute ist sein Motto mein<br />

Motto: Alt werden gehört zum<br />

Leben, also sollte man das Beste<br />

draus machen. Sonja Baulig<br />

Fotos: Anja Lehmann (2), Malwine Rafalski, privat; Illustration: Shutterstock


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02247 - 9001107<br />

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UNSER LEBEN<br />

Wie sehr prägte Ihr Vater?<br />

Väter spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben. Dieser Test zeigt,<br />

welchen Einfluss Ihr Vater bis heute auf Sie hat.<br />

1. Ihre Mutter würde über Ihren Vater sagen: 4. Sie empfinden Ihrem Vater gegenüber meist<br />

Während er wieder mal flirtet ...<br />

C<br />

Sehnsucht<br />

A<br />

Was für ein guter Mann!<br />

B<br />

Neid<br />

C<br />

Er ist zu nichts nutze.<br />

E<br />

Respekt<br />

D<br />

Tu, was dein Vater sagt.<br />

D<br />

Liebe<br />

B<br />

Wenn du nur über ihn Bescheid wüsstest ...<br />

A<br />

Scham<br />

E<br />

2. Im schlimmsten Fall war Ihr Vater 5. Früher wurden Sie am meisten gelobt<br />

schwach<br />

A<br />

für einfach alles, was Sie taten<br />

B<br />

der, der kontrollierte<br />

D<br />

wenn Sie gehorchten<br />

D<br />

abwesend<br />

C<br />

wenn Sie gute Miene machten<br />

C<br />

der, der verwöhnte<br />

B<br />

für Ihren Mut<br />

E<br />

verantwortungslos<br />

E<br />

für Ihre Fantasie<br />

A<br />

3. Als Sie heranwuchsen, war Ihr Vater vor allem 6. Für Ihren Vater war das Zuhause<br />

warmherzig und fürsorglich<br />

B<br />

seine Domäne<br />

D<br />

ein Ideal<br />

A<br />

sein Schloss<br />

B<br />

Abenteurer<br />

C<br />

der Ort, an dem sein Herz hing<br />

E<br />

Herr und Meister<br />

D<br />

sein Hafen<br />

C<br />

enttäuschend<br />

E<br />

ein Schrein<br />

A<br />

Aufl ösung<br />

Zählen Sie, wie oft Sie die einzelnen Buchstaben angekreuzt haben. Der Buchstabe,<br />

den Sie am häufigsten angekreuzt haben, zeigt Ihre Vater-Tochter-Beziehung.<br />

Typ A Weil Ihr<br />

Vater viel abwesend<br />

war, sind Sie Menschen<br />

gegenüber<br />

eher scheu. Fassen<br />

Sie Mut & Vertrauen!<br />

Sie sind ein liebenswerter<br />

Mensch,<br />

man mag Sie!<br />

Typ B Ihr Vater<br />

ließ Sie stets<br />

spüren, dass Sie<br />

ihm viel bedeuten.<br />

Dieses Vertrauen<br />

setzen Sie auch<br />

in andere. Aber<br />

Vorsicht: Vertrauen<br />

muss wachsen.<br />

Typ C Ein großer<br />

Junge – das war<br />

Ihr Vater, ohne<br />

Verantwortung. Sie<br />

lernten daraus: Nur<br />

der eigene Weg<br />

führt zum Ziel.<br />

Aber: Seien Sie<br />

weniger verbissen.<br />

Typ D Disziplin<br />

und Gehorsam<br />

bedeuteten Ihrem<br />

Vater alles. Für<br />

Gefühle und Fehler<br />

war kein Platz. Die<br />

aber machen uns<br />

menschlich. Zeigen<br />

Sie mehr Milde.<br />

Typ E Schwach<br />

und peinlich – Sie<br />

litten sehr unter<br />

Ihrem Vater. Und<br />

hatten wie er wenig<br />

Selbstbewusstsein.<br />

Verzeihen Sie<br />

– und blicken Sie<br />

nach vorn.<br />

26 6/ 2012


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dass man jenseits der 50 nicht topfit sein<br />

oder wieder werden kann. Alles, was Sie<br />

brauchen: ein paar Minuten Spaß, um Ihre<br />

heutige Fitness zu testen. Und ab morgen<br />

jeden Tag ein paar Minuten. Wäre zumindest<br />

einen Versuch wert? Na dann los ...<br />

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28 6/ 2012


GESUND & FIT<br />

4 DINGE,<br />

DIE<br />

ZÄHLEN<br />

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KONDITION<br />

dabei gilt:<br />

je besser<br />

die Ausdauer,<br />

desto gesünder für<br />

Herz und<br />

Kreislauf<br />

KRAFT<br />

weil die Muskeln<br />

im Alter<br />

automatisch<br />

abbauen,<br />

sollte jeder<br />

gegensteuern<br />

GLEICHGEWICHT<br />

wichtig, auch<br />

für die Sicherheit<br />

im Alltag. Hilft,<br />

vielen Verletzungen<br />

vorzubeugen<br />

BEWEGLICHKEIT<br />

lässt sich<br />

ein Leben<br />

lang erhalten,<br />

gut für die<br />

Gelenke<br />

6 / 2012 29


REICHT IHRE<br />

KONDITION?<br />

Diese einfache Übung verrät es<br />

HABEN IHRE MUSKELN GENUG<br />

KRAFT?<br />

Drei kleine Tests, die es zeigen<br />

1 I Stellen Sie sich vor<br />

eine etwa 18 cm hohe<br />

Treppenstufe oder eine<br />

ebenso hohe, stabile<br />

und rutschfeste Kiste.<br />

Nun 3 Minuten lang<br />

mit beiden Füßen<br />

abwechselnd auf und<br />

ab steigen, dabei einen<br />

Rhythmus von 40 Mal<br />

pro Minute halten.<br />

Sofort danach 60 Se-<br />

1 I Absolute Einsteiger<br />

können auch erst mal<br />

damit starten, auf der<br />

Stelle zu marschieren,<br />

dabei Knie möglichst<br />

deutlich heben. Arme<br />

angewinkelt kräftig vor<br />

und zurück schwingen.<br />

2 Mal am Tag jeweils 2<br />

Minuten. Wochenweise<br />

um 1 Minute steigern,<br />

bis man bei 2 Mal 15<br />

Minuten angelangt ist.<br />

Und das 3 bis 4 Mal<br />

pro Woche wiederholen.<br />

kunden lang den Puls zählen.<br />

Wie hoch ist jetzt der Puls?<br />

FRAUEN MÄNNER NOTE<br />

ab 137 ab 129 ungenügend<br />

bis 136 ab 128 mangelhaft<br />

bis 122 ab 116 ausreichend<br />

bis 114 bis 105 gut<br />

unter 92 unter 93 sehr gut<br />

3 Ideen, die Ihre Ausdauer stärken<br />

Ärzte wissen: Auch wer erst mit 60 oder 70 beginnt, die<br />

Ausdauer zu trainieren, steigert seine Kondition schon nach<br />

kurzer Zeit deutlich. Dabei ist es gar nicht wichtig, sich zu<br />

verausgaben; selbst moderates Spazierengehen wirkt.<br />

Mehr Ausdauer ganz nebenbei<br />

2 I Alternativ: 10 Minuten<br />

zügig spazieren,<br />

sodass man zwar<br />

schneller atmet, sich<br />

aber noch locker unterhalten<br />

kann. Pro Woche<br />

um 2 Minuten steigern.<br />

3 I Sie fahren lieber Rad?<br />

Mit 20 Minuten auf<br />

flacher Strecke beginnen.<br />

Pro Woche um<br />

4 Minuten steigern, bis<br />

man 60 Minuten am<br />

Stück schafft.<br />

Gerade die Kondition kann man leicht und locker<br />

nebenbei verbessern. Der Alltag steckt voller Möglichkeiten.<br />

Jede Strecke zählt, etwa die Wäsche aus dem<br />

Keller holen, den Müll wegbringen, auf dem Supermarktparkplatz<br />

weit weg vom Eingang parken.<br />

Statt sich mit Freunden zum Kaffee zu treffen, gehen<br />

Sie gemeinsam wandern oder radeln. Der Vorteil: Wer<br />

sich beim Sport unterhält, bewegt sich automatisch auf<br />

dem richtigen Niveau, ohne sich zu überanstrengen.<br />

1 I Für die Beine: Setzen Sie sich auf einen Stuhl. Arme<br />

vor der Brust verschränken. Stoppen Sie die Zeit, wie<br />

lang Sie brauchen, um 5 Mal so schnell wie möglich<br />

aufzustehen und sich wieder zu setzen.<br />

DAUER > 12 Sek. 11 Sek. 10 Sek. 9 Sek. 8 Sek.<br />

NOTE ungenügend mangelhaft ausreichend gut sehr gut<br />

2 I Für die Arme: Liegestütze mit aufgesetzten Knien. Im<br />

Rhythmus von 1 Mal pro Sekunde so viele Liegestütze<br />

machen, bis Arme anfangen zu zittern oder Bewegung<br />

ins Stocken gerät. Wichtig: keine Pressatmung!<br />

ANZAHL


GESUND & FIT<br />

WIE GUT IST IHR<br />

GLEICHGEWICHT?<br />

Probieren Sie es doch schnell aus<br />

1 I Mit einem Bein Ihrer Wahl stehen bleiben, den<br />

anderen Fuß hinter oder vor das stehende Bein<br />

heben und in der Luft halten.<br />

2 I Und jetzt das Ganze mit geschlossenen Augen.<br />

Können Sie<br />

... Stufe 1 keine 10 Sekunden halten, ist Ihr<br />

Gleichgewicht mangelhaft.<br />

… Stufe 1 für 10 Sekunden halten, ist Ihr Gleichgewicht<br />

ausreichend.<br />

... Stufe 2 für 10 Sekunden halten, heißt das: Ihr<br />

Gleichgewicht ist gut.<br />

… Stufe 2 für mehr als 10 Sekunden halten, ist<br />

Ihr Gleichgewicht sehr gut.<br />

3 Übungen für mehr Balance<br />

Keine Sorge, bei vielen über 50 hapert es beim<br />

Gleichgewicht. Doch mit diesen kleinen Übungen ist<br />

dies schon in etwa 4 Wochen wieder tipptopp. Wichtig:<br />

Die Übungen zweimal täglich machen, geht z. B.<br />

prima beim bzw. nach dem Zähneputzen im Bad:<br />

WIE STEHT ES UM IHRE<br />

BEWEGLICHKEIT?<br />

Drei einfache Tests und drei noch einfachere Übungen<br />

1 I Oberkörper: An eine Wand stellen, sodass Fersen, Po, Rücken, Schultern<br />

und Kopf Kontakt zur Wand haben. Füße anderthalb Fußlängen<br />

von der Wand weg schieben (Rest bleibt an der Wand!). Arme angewinkelt<br />

heben. Oberarme sind waagerecht, Unterarme zeigen nach<br />

oben. Handrücken liegen an der Wand auf. Wichtig: kein Hohlkreuz!<br />

Hände berühren nicht mehr die Wand = ungenügend/mangelhaft<br />

Hände berühren noch die Wand = ausreichend<br />

Arme auf gesamter Länge und Hände berühren die Wand = gut/sehr gut<br />

2 I Hintere Oberschenkel: Auf den Boden vor eine Wand setzen, sodass<br />

Rücken und Po die Wand berühren. Knie durchstrecken, Füße<br />

zeigen gerade nach oben. Oberkörper langsam mit ausgestreckten<br />

Armen nach vorne beugen. Wie weit kommen Sie?<br />

Knie können gar nicht gestreckt werden = ungenügend/mangelhaft<br />

Fingerspitzen reichen etwa bis auf Knöchelhöhe = ausreichend<br />

Fingerspitzen erreichen Zehen oder sogar darüber hinaus = gut/sehr gut<br />

3 I Rücken: Auf den Rücken legen, Füße eng beieinander aufstellen,<br />

Knie berühren sich. Arme liegen mit Handinnenflächen nach oben<br />

seitlich ausgestreckt. Geschlossene Knie zur Seite neigen, Ellenbogen<br />

und Schultern bleiben am Boden. Wie weit kommen Sie?<br />

1 I Aufrecht hinstellen,<br />

Arme locker am<br />

Körper, Gewicht<br />

abwechselnd von<br />

hinten nach vorne<br />

schieben, sodass<br />

man mal auf der<br />

Ferse und mal auf<br />

dem Fußballen<br />

steht. Rücken und<br />

Beine nicht beugen.<br />

10 Mal wiederholen.<br />

2 I Aufrecht hinstellen,<br />

Arme zur Seite ausstrecken.<br />

Ein Bein<br />

heben, bis Oberschenkel<br />

waagerecht<br />

ist. Ausbalancieren,<br />

langsam bis<br />

10 zählen. Pro Bein<br />

5 Mal wiederholen.<br />

3 I Auf einer Fuge oder<br />

(schwieriger) einem<br />

Bordstein balancieren.<br />

Steigerung: Nur<br />

auf dem Vorderfuß<br />

balancieren.<br />

Oberschenkel können nur bis 45° zur Seite geneigt werden = ungenügend/mangelhaft<br />

Oberschenkel erreichen mit deutlicher Anstrengung den Boden = ausreichend<br />

Oberschenkel liegen mit leichtem Dehngefühl/locker am Boden = gut/sehr gut<br />

3 Übungen, die geschmeidig machen<br />

Das Schöne an diesen Übungen: Nebenbei werden auch Rückenschmerzen<br />

und verspannte Schultern gelöst. Denn sie wirken auf den<br />

Körper wie eine kleine Massage. Wichtig: Bei jeder Bewegung tief einund<br />

ausatmen und die Übungen am besten einmal täglich ausführen.<br />

1 I Für Brustmuskeln: Oberarme<br />

waagerecht heben, Unterarme<br />

senkrecht zur Decke.<br />

Arme maximal nach hinten<br />

ziehen. Einige Sekunden<br />

halten. 10 Mal.<br />

2 I Für die Beine: Aufrecht vor<br />

eine Treppenstufe stellen. Mit<br />

ausgestrecktem Bein eine<br />

Ferse auf die Stufe stellen.<br />

Mit geradem Oberkörper<br />

etwas nach vorn beugen, bis<br />

man auf der Rückseite des<br />

Oberschenkels leichtes Dehnen<br />

spürt. Einige Sekunden<br />

halten. Mit anderer Seite<br />

wiederholen. Jeweils 6 Mal.<br />

3 I Für Oberkörper: Aufrecht<br />

hinstellen, Füße etwa<br />

hüftbreit auseinander, Blick<br />

geradeaus. Arme nach oben<br />

strecken, Hände fassen sich.<br />

Oberkörper langsam zur<br />

Seite neigen, bis es im seitlichen<br />

Rumpf leicht zieht.<br />

Kurz halten. 6 Mal pro Seite.<br />

6 / 2012<br />

31


GESUND & FIT<br />

Toll aussehen, sich gut fühlen<br />

Morgens die Übungen, nachmittags walken. Und nach wenigen Wochen<br />

sieht man erste Erfolge. Denn das Gute ist: Fitness lohnt sich – in jedem Alter!<br />

Herz gesund halten<br />

KONDITION<br />

• Das Herz arbeitet viel ökonomischer,<br />

d. h., es muss nicht so oft schlagen, um die<br />

gleiche Menge Blut durch den Körper zu<br />

transportieren wie bei schlechter Ausdauer.<br />

Bei guter Kondition liegt der Ruhepuls<br />

etwa bei 70 Schlägen pro Minute.<br />

• Der Körper verbrennt mehr Fett, auch<br />

wenn man sich nicht sportlich bewegt. Dadurch<br />

sinken zu hohe Blutfettwerte, etwa<br />

LDL-Cholesterin und Triglyzeride.<br />

• Der Blutdruck sinkt, weil mit guter<br />

Kondition auch die Blutgefäße elastischer<br />

werden und weniger verkalken.<br />

Figur formen<br />

KRAFT<br />

• Studien zeigen: Krafttraining senkt<br />

erhöhte Blutzuckerwerte noch besser<br />

als Ausdauertraining, weil es dafür sorgt,<br />

dass die Muskelmasse zunimmt.<br />

• Muskeltraining schützt nachweislich vor<br />

Knochenschwund (Osteoporose).<br />

• Bei Arthrose federn gut trainierte Muskeln<br />

Stöße ab, die sonst auf die geschädigten<br />

Gelenke wirken würden.<br />

• Starke Muskeln in Rumpf, Rücken, Po und<br />

Beinen sorgen für eine gute Haltung, formen<br />

die Figur. Das beugt Verspannungen vor und<br />

stärkt nachweislich das Selbstbewusstsein.<br />

Sicher sein in jeder Lage<br />

GLEICHGEWICHT<br />

• Gerade im fortgeschrittenen Alter enorm<br />

wichtig, um Stürze und dadurch schwerwiegende<br />

Komplikationen (gebrochener<br />

Oberschenkelhals) zu verhindern!<br />

• Ärzte wissen, Übungen zum Gleichgewicht<br />

sind auch ein probates Mittel bei<br />

Schwindel-Attacken und Reisekrankheit.<br />

• Klasse Nebeneffekt der Übungen fürs<br />

Gleichgewicht: Man trainiert dabei winzige<br />

Muskeln, die normales Krafttraining kaum<br />

erreicht, etwa an der Wirbelsäule oder<br />

im Fuß. Tipp: Übungen auf einer wackligen<br />

Unterlage verstärken den Effekt.<br />

Sich entspannter fühlen<br />

BEWEGLICHKEIT<br />

• Gute Beweglichkeit reduziert Kopfschmerzen.<br />

Das zeigt u. a. eine italienischdänische<br />

Studie, nach der vor allem<br />

Frauen davon profitieren, wenn sie Übungen<br />

machen, die Rumpf, Rücken sowie<br />

Schulter und Hals flexibel halten.<br />

• Ähnlich gute Effekt zeigen Dehnübungen<br />

auch bei Rücken- und Gelenkschmerzen.<br />

Sie lösen nachweislich Haltungsfehler, die<br />

durch zu hohe Muskelspannung entstehen.<br />

• Schöner Nebeneffekt von Übungen für<br />

Beweglichkeit: Sie bauen Stress ab, wirken<br />

nachhaltig beruhigend.<br />

„60 Minuten Sport pro Woche ist das Minimum, das man für die Fitness tun<br />

sollte. Wobei 3 x 20 Minuten besser sind als eine Stunde am Stück.<br />

Die besten Gesundheitseffekte erzielt man aber erst, wenn man 5 bis 6 Mal pro<br />

Woche für 30 Minuten aktiv ist“, sagt Prof. Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für<br />

Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule Köln.<br />

Quellen Fitness-Test: Prof. Heinz Mechling und Jutta Brinkmann-Hurtig, Vital, gesund, mobil: Aktiv älter werden mit Bewegung, Landessportbund NRW, 12,90 Euro; www.sportgerontologie.de<br />

Foto: Sporthochschule Köln<br />

32 6/ 2012


Enkeln<br />

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Jahre<br />

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Jahre<br />

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Benni 12 Hefte à 2,90 € = 34,80 €<br />

Bimbo 12 Hefte à 2,90 € = 34,80 €<br />

Preise inkl. MwSt. und Versand<br />

Tierfreund 12 Hefte à 2,90 € = 34,80 € Stafette<br />

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Internet: www.sailer-verlag.com<br />

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Sie können Ihre Bestellung innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, E-Mail) oder durch Rücksendung der Ware widerrufen. Die Frist beginnt frühestens mit Erhalt dieser Belehrung.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Ware an: Leserservice Sailer Verlag, Heuriedweg 19, 88131 Lindau. *Olli und Molli Vorschule ohne Gratis-Ausgabe.<br />

9501


UNSER LEBEN<br />

ZEIGE<br />

WAS IN MIR<br />

STECK<br />

FOTOS | Bernd Jonkmanns<br />

TEXT | Gaby Herzog<br />

Einmal etwas Verrücktes tun. Jetzt, bevor es zu spät<br />

ist. Einen Lebenstraum erfüllen, auf ganz<br />

zauberhafte Weise. In einer Manege zum Mitmachen,<br />

in der ganz normale Menschen (alle über 60!) als<br />

Clowns und Artisten über sich hinauswachsen ...<br />

34 6/ 2012


N,<br />

T<br />

Sich frei fühlen<br />

Das Leben so frei wie möglich<br />

gestalten – diese Maxime lernte<br />

Inge Schadach erst im Circus Mignon<br />

kennen, in dem sie als Clown<br />

auftrat und als Dompteuse von<br />

drei „sprechenden“ Löwen.<br />

6 / 2012<br />

35


UNSER LEBEN<br />

EINFACH<br />

MAL EIN<br />

ANDERER<br />

i<br />

Lust, mehr über<br />

den Circus Mignon<br />

zu erfahren<br />

oder sogar<br />

mitzumachen?<br />

(040) 32 08<br />

28 02), E-Mail:<br />

direktion@circusmignon.de<br />

Vom 24. Juni bis<br />

1. September gastiert<br />

der Zirkus<br />

wieder auf Sylt,<br />

auch mit einem<br />

Mitmach-Programm<br />

für Ältere.<br />

Und für Sylt-<br />

Urlauber: Am 25.<br />

August tritt der<br />

Senior-Zirkus in<br />

Wenningstedt auf.<br />

SEIN<br />

Joachim Leber, Jongleur<br />

36 6/ 2012


Pause vom<br />

Jonglieren:<br />

Joachim Leber<br />

entdeckte Keulen<br />

und Ringe<br />

für sich, übte<br />

täglich mehrere<br />

Stunden.<br />

W<br />

enn ihr Mann sie so sehen<br />

könnte ... Jutta Ullrich schüttelt<br />

lächelnd den Kopf. Ihre<br />

Knie zittern noch ein wenig,<br />

von der Aufregung. Wie immer<br />

beim ersten Mal. Wenn<br />

etwas gelingt, was man sich<br />

nie zugetraut hätte. „Hören<br />

Sie mal, ich bin 63, und noch<br />

bis vor Kurzem hatte ich sogar<br />

Angst davor, auf einen<br />

Stuhl zu steigen.“ Und jetzt<br />

soll sie plötzlich auf einem<br />

Drahtseil tanzen. Aber sie<br />

hat es geschafft – und strahlt.<br />

So ist das im Zirkus, man<br />

lernt „fliegen“. Zumindest an<br />

den Nachmittagen im Circus<br />

Mignon in Hamburg. In kleinen<br />

Schritten überwindet sie<br />

sich, jedes Mal ein bisschen<br />

mehr, geht an Grenzen und<br />

manchmal darüber hinaus.<br />

Genau deshalb ist Jutta Ullrich<br />

einmal pro Woche hier.<br />

„Als ich in der Zeitung las<br />

‚Mitmach-Zirkus sucht ältere<br />

Teilnehmer‘, da spürte<br />

ich sofort dieses Kribbeln.“<br />

Das war genau das, wonach<br />

sie gesucht hatte. „Ich hatte<br />

schon länger über mein Leben<br />

nachgedacht. Immer war<br />

ich nur für andere da.“ Seit<br />

24 Jahren kümmert sie sich<br />

um die Büroarbeit in dem<br />

Parkettverlege-Betrieb ihres<br />

Mannes. Immer korrekt,<br />

6 / 2012<br />

37


UNSER LEBEN<br />

i<br />

Über den<br />

Circus Mignon<br />

von Direktor<br />

Martin Kliewer<br />

(o. re.) wurde<br />

auch ein<br />

Film gedreht<br />

(Premiere war<br />

am 5. Mai in<br />

Westerland),<br />

läuft zurzeit<br />

in Programmkinos<br />

und<br />

ist ab Juni<br />

auch als DVD<br />

erhältlich.<br />

38 6/ 2012


UNSER LEBEN<br />

zuverlässig, schnörkellos.<br />

„Ich hatte Lust, etwas nur für<br />

mich zu tun, etwas zu verändern,<br />

ein bisschen Nervenkitzel“,<br />

erzählt sie und wischt<br />

sich eine Schweißperle von<br />

der Stirn. „Zirkus ist für mich<br />

schon seit meiner Kindheit<br />

ein Zauberwort.“<br />

Flügel wachsen<br />

alle Fotos: Bernd Jonkmanns/laif<br />

Und offensichtlich kann<br />

der „Circus Mignon“, der<br />

vor 20 Jahren als Mitmachzirkus<br />

für Kinder startete,<br />

zaubern. Jutta Ullrich wirkt<br />

schon nach kurzer Zeit aufrechter,<br />

selbstbewusster.<br />

„Noch einmal, ich muss es<br />

noch einmal probieren“, sagt<br />

sie, wirft den grauen Pagenkopf<br />

in den Nacken und<br />

macht sich für einen neuen<br />

Versuch bereit. „Nicht auf die<br />

Füße starren und zwischendurch<br />

ein bisschen mit den<br />

Flügeln schlagen“, weiß sie<br />

inzwischen. Das Kinn stolz<br />

nach oben, den Blick geradeaus,<br />

balanciert sie über das<br />

Drahtseil – das in einem<br />

Meter Höhe durch die<br />

Manege gespannt ist. In<br />

den Händen zwei große<br />

Fächer. Immer wenn sie<br />

droht aus dem Gleichgewicht<br />

zu geraten, bewegt<br />

sie ganz sachte die Arme<br />

und schreitet, ein Fuß bedächtig<br />

vor dem anderen,<br />

weiter. „Ich fühle mich frei<br />

wie ein Schmetterling“, ruft<br />

sie lachend.<br />

Ein Lachen, das Zirkusdirektor<br />

und Erfinder Martin<br />

Kliewer nur zu gut kennt.<br />

Denn der studierte Sozialpädagoge,<br />

der immer einen<br />

schwarzen Zylinder und Frack trägt und<br />

von allen respektvoll „Herr Direktor“ genannt<br />

wird, weiß: Zirkus verändert Menschen.<br />

Das hat er in all den Jahren gelernt,<br />

in denen er mit Kindern und mit älteren<br />

Laien arbeitet – zuerst bei den Sommer-<br />

Kursen auf Sylt (siehe Kasten Seite 36) und<br />

jetzt in Hamburg: Plötzlich entwickeln Menschen<br />

eine ungeahnte Willensstärke.<br />

Inzwischen hat sich eine Handvoll weiterer<br />

Artisten, alle zwischen 60 und 70, in<br />

der Manege versammelt – und Jutta Ullrich<br />

wird es allmählich zu viel. So viel Publikum<br />

– daran muss sich die Seiltänzerin<br />

erst gewöhnen. Noch hat sie auch ein bisschen<br />

Zeit dazu. Denn der Auftritt vor großem<br />

Publikum ist erst am 12. November<br />

(Karten siehe Kasten Seite 36).<br />

Ein Datum, dem auch Claus Wessel entgegenfiebert.<br />

Der 70-Jährige ist Teil der Clownsgruppe<br />

und ganz beseelt vom Gedanken,<br />

sich „neu erfunden“ dem Publikum zu präsentieren.<br />

„Das ist für mich gerade das Verrückte<br />

an dem Zirkus-Projekt: Ich kann mich<br />

total verwandeln, mein anderes Ich zeigen“,<br />

schwärmt er. „Und dazu brauche ich Publikum.<br />

Wer erzählt sich schon selber Witze?“<br />

Gerade stellt er pantomimisch einen<br />

Fahrlehrer dar und versucht seiner Mitspielerin<br />

Erika – die eine talentlose Fahrschülerin<br />

spielt – verzweifelt den Unterschied<br />

zwischen Gas und Bremse beizubringen.<br />

Claus Wessel hat Tränen in den Augen vor<br />

Lachen. „Meine Güte, macht das Spaß“,<br />

ruft er. „Seit Jahrzehnten bin ich nicht<br />

Mehr innere Stärke<br />

mehr so aus mir herausgegangen.“<br />

Dabei hat er schon<br />

als Schüler gern rumgeblödelt<br />

und alle in der Klasse<br />

unterhalten. „Irgendwann<br />

habe ich damit aufgehört“,<br />

sagt der frühere Controller.<br />

Im Büro waren Späße unpassend;<br />

und wenn er mit seiner<br />

Frau auf der Straße rumalbern<br />

würde – was sollen da<br />

die Leute denken? „Aber hier<br />

ist mir das egal. Ich spüre,<br />

dass mir der Zirkus guttut,<br />

werde beweglicher. Körperlich,<br />

aber auch geistig. Weil<br />

ich weiß, dass ich mich in<br />

der geschützten Atmosphäre<br />

des Zirkus nicht blamieren<br />

kann.“ Da vertrauen Claus,<br />

Erika, Jutta und die anderen<br />

ganz dem „Herrn Direktor“.<br />

Denn der, das wissen<br />

sie, versteht es bestens, auch<br />

kleine Schwächen glanzvoll<br />

zu inszenieren. Na dann,<br />

Manege frei!<br />

WIR<br />

LEBEN<br />

UNSERE<br />

TRÄUME<br />

Jutta Ullrich,<br />

Seiltänzerin<br />

6 / 2012<br />

39


Das Elternmagazin<br />

Kindern und Enkeln<br />

Freude bereiten!<br />

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Reise & Kultur<br />

Fotos: Frank Zauritz, Shutterstock, PR, © COURTESY OF GALERIE MICHAEL WERNER, MÄRKISCH WILMERSDORF, KÖLN & NEW YORK; VB Bild-Kunst, Bonn 2012<br />

Blüten fix<br />

trocknen<br />

Sie lieben Veilchen,<br />

Akelei & Co.? Dann<br />

zwischen Küchenpapier<br />

in dicken Büchern<br />

drei Wochen pressen –<br />

schöne Dekoration für<br />

Geschenke.<br />

93 %<br />

der Menschen über<br />

50 brauchen Kunst<br />

zum Wohlfühlen – so<br />

die Uni Erlangen-<br />

Nürnberg.<br />

Besonders gute<br />

Laune bekommt, wer<br />

selber malt!<br />

Oboe zum<br />

Verlieben<br />

Markus Lüpertz – Zeitreise durch sein Werk<br />

In den 60ern galt sie als<br />

das Gewissen Amerikas.<br />

Joan Baez (71) sang<br />

gegen Vietnamkrieg<br />

und Gewalt (u. a. in<br />

Woodstock), erhob ihren<br />

markanten Sopran für<br />

Gerechtigkeit und Bewahrung<br />

der Schöpfung.<br />

Jetzt kommt die Ikone<br />

der Folk-Musik nach<br />

Deutschland, gastiert<br />

z. B. am 2. 6. in Köln, am<br />

7. 6. in Dresden und am<br />

11. 6. in München.<br />

Karten? (0 18 05)<br />

57 00 70.<br />

Natur und Mensch, um dieses Thema kreist das Werk des Malers, Grafikers und<br />

Wie schön Oboe klingen<br />

kann, zeigt die CD<br />

Bildhauers Markus Lüpertz (71). Wie er dies von 1960 bis heute künstlerisch umgesetzt<br />

hat, zeigt die Ausstellung „Der gemalte Horizont“ im Osthaus-Museum<br />

von Albrecht Mayer<br />

Hagen (bis 29. Juli). 50 Gemälde (darunter „Mann im Anzug - dithyrambisch II“<br />

(mit Orchester). Darauf<br />

aus dem Jahr 1976, Foto), 50 Zeichnungen und mehrere Skulpturen geben einen<br />

Stücke von Debussy,<br />

einzigartigen Überblick über das Werk des ehemaligen Düsseldorfer Kunst-Professors,<br />

der als einer der herausragenden zeitgenössischen Künstler gilt.<br />

Ravel und Odermatt:<br />

„Bonjour Paris“, Decca,<br />

18 Euro.<br />

AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN Geheimnisvoll: Die Gärten der Jane Austen Aufregend: <strong>Andie</strong> MacDowell ganz privat<br />

6 / 2012<br />

41


REISE & KULTUR<br />

Das bedrohte<br />

PARADFoto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

42 6/ 2012


Ruhe vor dem<br />

Fang: Bis zu 24<br />

Stunden sind die<br />

Krabbenkutter<br />

unterwegs, wenn<br />

die Fischer in den<br />

Fangmonaten<br />

(von März bis<br />

November) zum<br />

Krabbenfischen<br />

rausfahren.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

von Hamburg an der Elbe<br />

immer Richtung Meer fährt, entdeckt<br />

eine der faszinierendsten Natur-<br />

Landschaften Europas, Lebensraum<br />

für seltene Tiere und Pflanzen.<br />

Jetzt wird die Elbe vertieft – und die<br />

ESWer<br />

Natur muss sich neu finden.<br />

6 / 2012 43


REISE & KULTUR<br />

HAUTNAH<br />

ERLEBEN<br />

Nirgends kann man<br />

die Unterelbe so<br />

hautnah erfahren<br />

bzw. errudern wie auf<br />

dem Wasser, so wie<br />

am Dwarsloch in der<br />

Nähe des Haseldorfer<br />

Hafens (Bild oben).<br />

Zwei besondere<br />

Touren:<br />

• Ab Stade-Altstadt<br />

Fluss-Safari mit<br />

dem Tidenkieker.<br />

13,50 Euro.<br />

(0 41 41) 1 25 61,<br />

www.tidenkieker.de<br />

• Ab Stade: Segeltörn<br />

mit Zweimaster<br />

Richtung Nordsee, ab<br />

30 Euro. (0 41 41)<br />

40 91 70, www.stadetourismus.de<br />

Mit Mut und Kraft betören, das<br />

wollen die beiden streitenden<br />

Vögel. Sie umkreisen,<br />

belauern sich, <strong>plus</strong>tern die<br />

weißen Krägen eindrucksvoll<br />

auf. Und dann stürzen<br />

die 30 Zentimeter großen<br />

kastanienbraunen Kontrahenten aufeinander los.<br />

Schlagen mit Flügeln, treten mit Krallen, verhaken<br />

die Schnäbel. Mal gewinnt der eine, mal der andere.<br />

Bis sich nach drei, vier Minuten das etwas kleinere<br />

Exemplar geschlagen gibt. Und der Sieger? Wird<br />

prompt umgarnt von dem Weibchen, das, etwas abseits<br />

stehend, alles haargenau verfolgt hat.<br />

Nur wer Glück hat, kann das faszinierende Balzritual<br />

der Kampfläufer an einem sonnigen Maitag im Naturschutzgebiet<br />

Nordkehdingen beobachten. „Der Kampfläufer<br />

steht seit Jahrzehnten auf der Roten Liste gefährdeter<br />

Vogelarten“, sagt Stefanie Voigt vom Stader<br />

Verein zur Förderung von Naturerlebnissen. „Es gibt<br />

für die Vögel kaum noch natürliche Lebensräume.“<br />

An der Unterelbe befinden sich einige der letzten. Doch<br />

auch die sind bedroht. Denn die Elbe soll weiter vertieft<br />

werden, damit noch größere Schiffe die 102 Kilometer<br />

zwischen der Mündung des Stromes in die Nordsee bei<br />

Cuxhaven und dem Hamburger Hafen zurücklegen können.<br />

Auf der anderen Seite verändert<br />

genau das Vertiefen die<br />

Fließgeschwindigkeit und den<br />

steten Wechsel zwischen Ebbe<br />

und Flut in der Elbe so stark, sagen<br />

Naturschützer. Schließlich<br />

gehöre die Unterelbe zu einem in<br />

Europa einmaligen Natur-Paradies:<br />

Elf kleine Inseln mit so wundersamen<br />

Namen wie Lühesand,<br />

Rhinplate oder Hahnöfersand liegen<br />

in der Elbe; dazu unzählige<br />

Sandbänke und riesige Wattgebiete.<br />

Denn die Flut aus der Nordsee<br />

drückt bei Flut Salzwasser<br />

weit hinein in die Elbe bzw. die<br />

Überflutungsgebiete – ein einmaliger<br />

Lebensraum für 65 Fischarten<br />

wie Stint und Flunder, aber<br />

auch bei Niedrigwasser für Tausende<br />

Watvögel, Enten, seltene<br />

Gänse sowie zahlreiche bedrohte<br />

Pflanzen wie Schachbrettblume<br />

und Schierlings-Wasserfenchel.<br />

Eine Artenvielfalt, größer als am<br />

Amazonas, herrsche hier – be-<br />

Foto: blickwinkel, dpa, intertopics<br />

44 6/ 2012


! !<br />

REISE &K<br />

KULTUR<br />

UR<br />

Bei dem Bootsbauer<br />

Pankratz in Wischhafen<br />

entstehen<br />

Boote noch in echter<br />

Handarbeit<br />

Foto: Wotext t<br />

2mm<br />

Abstand !!!!!!!!!!! !<br />

Schiffe machten<br />

die Region einst<br />

reich – heute<br />

bedrohen sie die<br />

NATUR<br />

6/20<br />

2012<br />

45


REISE & KULTUR<br />

Grandioses Schauspiel:<br />

Wie ein<br />

vorbeischwimmendes<br />

Hochhaus<br />

wirkt das 223<br />

Meter lange<br />

Frachtschiff Esna<br />

vom Elbufer aus.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

46 6/ 2012


REISE & KULTUR<br />

Foto: laif, plainpicture, blickwinkel, Zoonar (2)<br />

haupten manche. Aber Gerd-Michael Heinze vom<br />

Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,<br />

Küsten- und Naturschutz (NLWKN) drückt<br />

es bescheidener aus. „Das Areal an der Tideelbe<br />

lässt sich durchaus mit einmaligen Naturräumen<br />

wie dem Donaudelta am Schwarzen Meer oder der<br />

Camargue, zwischen den beiden Rhone-Armen südlich<br />

von Arles, vergleichen.“ 1 050 Pflanzen- und<br />

Tausende Tierarten schreibt der NABU (Naturschutzbund<br />

Deutschland) dem Lebensraum Elbe zu – von<br />

der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung.<br />

Aber man muss nur genau hinschauen, um die Vielfalt<br />

zu erleben, die sich gleich hinter dem Hamburger<br />

Hafen zeigt, wo sich Süder- und Norderelbe zu<br />

einem fast drei Kilometer breiten Strom vereinen.<br />

Ebbe und Flut der Nordsee haben hier, auf Höhe<br />

der Halbinsel Finkenwerder, das<br />

größte Süßwasserwatt Europas<br />

entstehen lassen – das Mühlenberger<br />

Loch, eine Bucht südlich<br />

der Elbe. Jetzt im Mai sind hier<br />

noch Tausende durchziehende<br />

Krickenten und Zwergmöwen zu<br />

sehen. Dazu Teichrohrsänger,<br />

Trauer-Schwalbe und Spießente,<br />

die nutzen das Mühlenberger<br />

Loch und die Auenwälder zur<br />

Rast oder zum Nisten.<br />

„Aber wie lange noch?“, fragt<br />

Heinz Evers vom NABU stellvertretend<br />

für viele. Die für 2013 geplante<br />

Elbvertiefung „für 14,5<br />

Meter tief gehende Containerschiffe“<br />

– wie es im Behördendeutsch<br />

heißt – könnte nicht nur<br />

das Mühlenberger Loch, sondern<br />

das ganze Naturparadies Unterelbe<br />

nachhaltig gefährden. Und<br />

zwar so sehr, dass viele Vögel<br />

weder ausreichend Lebensraum<br />

noch Nahrung finden. „Verschlickung<br />

der Elb-Seitenarme, weniger<br />

Sauerstoff für Fische, damit<br />

weniger Essen für Vögel – alles<br />

hängt zusammen“, so Evers.<br />

Ein Grund mehr, sich diesem Paradies vorsichtig zu<br />

nähern, das sich südlich der Elbe auf niedersächsischem<br />

und nördlich des Flusses auf schleswig-holsteinischem<br />

Gebiet entlangzieht. Alle paar Kilometer<br />

ein ausgedehntes Naturschutzgebiet. Der ideale<br />

TIERE AM<br />

ELB-UFER<br />

1 Frühlingszeit ist<br />

Lämmerzeit: Familienausflug<br />

in der<br />

Haseldorfer Heide.<br />

2 Auf Futtersuche:<br />

Eine Lachmöwe inspiziert<br />

den Strand<br />

bei Cuxhaven.<br />

3 Seltener Gast an<br />

der Unterelbe: Der<br />

Rotschenkel steht<br />

auf der Roten Liste<br />

gefährdeter Vögel.<br />

4 Erfolg der Naturschützer:<br />

250 Kegelrobben<br />

tummeln<br />

sich heute im Wattenmeer<br />

nahe der<br />

Elbmündung – vor<br />

100 Jahren lebte<br />

hier keine einzige.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Wie kleine<br />

Wölkchen<br />

schieben sich<br />

LÄMMER<br />

über den<br />

Deich ...<br />

Ausgangspunkt: das Alte Land<br />

etwa, das nur eine Viertelstunde<br />

mit dem Auto vom Hamburger<br />

Hafen entfernt beginnt. Kleine<br />

Straßen schmiegen sich immer<br />

am Deich entlang, auf dem sich<br />

knuffige Lämmer wie niedrig hängende<br />

Wolken bewegen. Straßen,<br />

die Neßdeich, Hauptdeich und<br />

Estedeich heißen, schlängeln sich<br />

gemächlich durch die saftig-grüne<br />

Landschaft, vorbei an Schildern,<br />

die gen Königreich, Himmelpforten<br />

und Engelschoff<br />

weisen. Mitten hinein in Deutschlands<br />

größtes zusammenhängendes<br />

Obstanbaugebiet, denn<br />

auch dieses gehört zum Paradies<br />

an der Elbe. Hübsche Bauernhäuschen<br />

reihen sich wie im Bilderbuch<br />

aneinander. Die Dächer in<br />

Rot und Schwarz, manchmal auch<br />

in traditionellem Reet.<br />

Erst hinter Neuenfelde dünnen<br />

die Häuserzeilen aus, Millionen<br />

Apfel-, Birnen- und Kirschbäume<br />

drängen sich zwischen die Fachwerkhäuser.<br />

In langen Reihen reichen<br />

sie kilometerweit ins Landesinnere.<br />

Die Kirschen ließen<br />

bereits ihre weißen Blätter fallen<br />

und die Birnen blühen erst später,<br />

dafür färben jetzt die pastellzarten<br />

Apfelblüten die Landschaft<br />

bis hinüber zur Elbe rosarot.<br />

Es waren holländische Siedler, die<br />

der Elbe das „Alte Land“ im 12.<br />

Jahrhundert abrangen, indem sie<br />

den Landstrich systematisch ein-<br />

6 / 2012 47


REISE & KULTUR<br />

deichten. Die Deiche beiderseits der Elbe schützen bis<br />

heute diese Landschaft – ohne diese würden weite Teile<br />

bei Flut überschwemmt werden; immerhin liegt im<br />

Naturschutzgebiet Wilster Marsch, nördlich der Elbe,<br />

Deutschlands tiefste Stelle: dreieinhalb Meter unter dem<br />

Meeresspiegel. Dass heute 13 Millionen Obstbäume so<br />

gut wachsen, verdanken sie auch der Elbe, das ehemalige<br />

Schwemmland ist mineralienreich, das Wasser des<br />

Flusses reguliert das Klima und liefert die Bewässerung.<br />

Das malerische Jork ist Zentrum des Obstbaus. Alle<br />

paar Meter weisen kunterbunte Schilder auf einen der<br />

vielen Höfe hin. Auch auf den Herzapfelhof von Beate<br />

und Hein Lühs. „Natürlich haben wir den Elstar, die<br />

Lieblingssorte der Deutschen“, sagt die herzliche dunkelblonde<br />

Frau. Aber auch Jonagold, Cox Orange und<br />

Roter Boskop duften auf dem 20-Hektar-Hof.<br />

10 000 aktive Bienenvölker sind deshalb vonnöten, um<br />

die Blüten im Alten Land zu bestäuben. Dabei haben<br />

die sogenannten Spindelbäume auf Beate Lühs Hof kaum<br />

mehr etwas gemein mit romantischen, stattlichen Apfelbäumen.<br />

Im Alten Land stehen – wie überall im kommerziellen<br />

Obstanbau – spindeldürre, gerade mal armdicke<br />

Stämmchen, die sich an stabile Holzpflöcke lehnen<br />

müssen, um später ihre schweren Früchte tragen zu<br />

können – etwa 20 Kilo je Baum.<br />

Aber die Unterelbe bezaubert nicht nur mit Obst, sondern<br />

auch mit einem der wichtigsten internationalen<br />

„Flugplätze“ kurz hinter dem Alten Land! Nicht für Airbusse.<br />

„100 000 Nonnengänse landen jedes Jahr hier“,<br />

erzählt Biologin Stefanie Voigt. In großen Schwärmen<br />

steuern die schwarz-weißen Wildvögel aus der sibirischen<br />

Tundra ab Herbst das Naturschutzgebiet Kehdingen<br />

bei Freiburg (Elbe) an. Rasten für ein paar Wochen<br />

und fressen sich Energie für ihren Weiterflug<br />

Richtung Atlantik an. Und einige Monate später, ab<br />

Lust, die<br />

Elbe zu<br />

erkunden?<br />

HINKOMMEN<br />

Mit dem Auto über<br />

A 1, A 7 bis HH-<br />

Waltershof, dann<br />

B 73 Richtung<br />

Finkenwerder.<br />

ÜBERNACHTEN<br />

Kiek In Hotel Zur Einkehr***,<br />

Stade, DZ/F<br />

ab ca. 85 Euro,<br />

(0 41 41) 23 25, www.<br />

hotelzureinkehr.de;<br />

Gästehaus am Alten<br />

Hafen, Jork, DZ/F<br />

ab ca. 74 Euro,<br />

(0 41 62) 53 77,<br />

www.altes-landgaestehaus.de<br />

ELBE-RADWEG<br />

Gehört zu den<br />

schönsten Fernradwegen.<br />

Am besten<br />

vom Meer Richtung<br />

Hamburg – meist<br />

Rückenwind. Info:<br />

(0 58 62) 96 97 20,<br />

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MEHR ERFAHREN<br />

(0 41 42) 81 20 76,<br />

www.maritime-elbe.de<br />

Februar, März, machen sie auf<br />

dem Rückweg in ihre Brutgebiete<br />

erneut Halt an der Unterelbe, bleiben<br />

je nach Klima bis in den Mai.<br />

„Doch auch Zugvögel wie Blässgänse,<br />

Pfeifenten, Goldregenpfeifer<br />

und Dunkle Wasserläufer ruhen<br />

sich in der Marschlandschaft<br />

aus“, weiß Stefanie Voigt.<br />

Wer genau schaut, entdeckt jetzt<br />

im Mai sogar viele Nester. Fast alle<br />

gefüllt mit drei, vier und mehr Eiern.<br />

Bewacht von aufmerksamen<br />

Kiebitz-, Feldlerchen- und hin und<br />

wieder auch von Kampfläufer-<br />

Müttern, die sich bereits für einen<br />

Vater ihrer Kinder entschieden haben.<br />

Bereit, jeden, der näher<br />

kommt, mit allen Kräften zu vertreiben.<br />

„Etwa 500 Brutvögel-<br />

Paare kamen vergangenes Jahr“,<br />

so Stefanie Voigt. Leider waren<br />

nur zwei Kampfläufer-Paare darunter.“<br />

In ganz Deutschland leben<br />

von ihnen ohnehin nur noch<br />

ein paar Dutzend. Immerhin gibt<br />

es jetzt ein Pärchen mehr, das wohl<br />

für Nachwuchs sorgt. Ganz liebevoll,<br />

mit zart gehauchtem Schnattern,<br />

wendet sich der Kampfläufer<br />

nach dem Triumph über den Rivalen<br />

der Herzdame zu. Wie erfolgreich<br />

das Pärchen sein wird,<br />

lässt sich beim nächsten Ausflug<br />

zur Unterelbe überprüfen. Im<br />

nächsten Mai, wenn sich die Zahl<br />

der Kampfläufer vielleicht verdoppelt<br />

hat. Heiko Schlierenkamp<br />

Foto: Fotex; Illustration Karte: Julia Pfaller<br />

48 6/ 2012


Der perfekte Urlaubsort…<br />

ERHOLSAMES STIFTLAND<br />

IM HERZEN EUROPAS<br />

Natur und Ruhe erfahren, Kultur und<br />

Geschichte erleben, Lebensart und<br />

Gastlichkeit genießen – machen Sie<br />

sich auf zu Ihrem persönlichen Wohlfühl-Urlaub<br />

im Oberpfälzer Wald in<br />

Ostbayern. TIPP Tauchen Sie ein in<br />

die Wellness- und Gesundheitsoase<br />

Sibyllenbad. INFO Gäste-Information<br />

Neualbenreuth/Sibyllenbad,<br />

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INGOLSTADT – SHOPPINGPARADIES<br />

IM HERZEN BAYERNS<br />

Ingolstadt vereint Geschichte, Tradition und modernes<br />

städtisches Flair in perfekter Art und Weise. TIPP Ingolstadt Village<br />

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Mode- und Designermarken zu reduzierten Preisen.<br />

Und nach dem Shoppen zum Wellness in die Donautherme<br />

Wonnemar… INFO Tourist Information im Alten Rathaus,<br />

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SCHWARZWALD<br />

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URLAUB MIT GENUSS-PLUS: Kirschtorte, Tannenzäpfle,<br />

Badischer Wein, Badische Küche –<br />

dazu eine außerordentliche Landschaftsvielfalt:<br />

Weinberge im Westen, fruchtbares Ackerland<br />

in der Oberrhein-Ebene und im Osten von<br />

Deutschlands höchstem Mittelgebirge. Dazwischen<br />

hoch aufragende Waldberge und sonnige<br />

Wiesen, breite Täler, schmale Schluchten, wilde<br />

Wasser, stille Seen.<br />

MAN ENTSPANNT in Fachwerkstädtchen oder<br />

noblen Kurorten, bummelt durch Baden-Baden<br />

oder Freiburg, trinkt einen Wein direkt beim<br />

Winzer oder lässt sich von einem der zahlreichen<br />

Sterneköche verwöhnen. Verständlich, dass die<br />

über 11.000 Quadratkilometer große Ferienregion<br />

im Dreiländereck zur Schweiz und zu Frankreich<br />

als „Deutschlands schönste Genießer-<br />

Ecke“ gilt.<br />

FÜR DEN AKTIVEN GENIESSER empfehlen sich<br />

Radtouren in den zahlreichen Tälern, auf dem<br />

Panorama-Radweg im Osten oder um die Weinberge<br />

im Westen.<br />

BESONDERS INTENSIV lässt sich die Genießerecke<br />

zu Fuß erleben: Auf den Weinwegen durch<br />

die berühmten Badischen Weinbaugebiete oder<br />

auf den „Schwarzwälder Genießerpfaden“.<br />

SCHWARZWÄLDER GENIESSERPFADE sind<br />

Premium-Wege mit Genuss-Plus. So ausgezeichnete<br />

Wege verbinden Landschaft, Genießerfreuden<br />

und Wandervergnügen auf sechs bis 15 Kilometer<br />

langen Touren.<br />

HIMMELSLIEGEN, Schnapsbrünnle, Obststationen,<br />

kulturelle oder kulinarische Genuss-Erlebnisse<br />

– immer wartet am Weg etwas Besonderes.<br />

Neben der Landschaft rücken Kultur, Schwarzwälder<br />

Küche, Weine, Brände, Biere oder Wasser<br />

in den Fokus.<br />

INFOS zu den Schwarzwälder<br />

Genießerpfaden und zu anderen<br />

Highlights im Schwarzwald gibt<br />

es bei Schwarzwald Tourismus,<br />

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GENGENBACH IM<br />

SCHWARZWALD<br />

Schon von Weitem laden die Türme und<br />

Tore in die historische Altstadt mit den<br />

Gässchen und Winkeln ein.Überall atmet<br />

Geschichte, trifft Vergangenheit auf aufgeschlossene<br />

Gegenwart. Das „Städtle“<br />

inmitten Reben und Schwarzwald –<br />

aktiv sein, durchatmen und entspannen.<br />

TIPP Gengenbach bei Nacht: kostenlose<br />

Nachtwächterrundgänge im Sommer.<br />

INFO Kultur- und Tourismus GmbH,<br />

www.gengenbach.info, tourist-info@<br />

stadt-gengenbach.de, Tel. 07803/930143<br />

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NORDSCHWARZWALD<br />

Fürstliches Ambiente bietet dieses exklusive<br />

4 Sterne Wohlfühl- und Businesshotel.<br />

Im Quellenrestaurant werden Sie mit<br />

schwäbisch-badischer Crossover-Küche<br />

verwöhnt. TIPP Wellness-Hotel mit<br />

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<br />

<strong>Magazin</strong>


Lesezimmer<br />

Fotos: Giancarlo Botti/Gamma/Edel Verlag; Klaus E. Haun<br />

Geliebte Romy ...<br />

Zum 30. Todestag von Romy Schneider hat ihre Tochter ein inniges Buch geschaffen.<br />

Einen „kreativen Donnerschlag“<br />

nannte sie Claude<br />

Sautet, mit dem sie viele<br />

Filme drehte. Wie wahr!<br />

Auch 30 Jahre nach ihrem<br />

Tod gilt Romy Schneider als eine<br />

der wenigen deutschen Schauspielerinnen,<br />

die international Ruhm und Anerkennung<br />

erlangten. Warum das so ist,<br />

zeigt dieser zauberhafte Bildband mit<br />

vielen erstmals veröffentlichten Fotos:<br />

Romy bei Dreharbeiten, bei der Anprobe<br />

mit Coco Chanel in deren Salon in<br />

Paris, Romy mit ihrem – später tragisch<br />

verunglückten – Sohn David und ihrer<br />

Tochter Sarah, Romy bei Premieren und<br />

Festen. An der Seite von Horst Buchholz,<br />

Curd Jürgens, natürlich Alain Delon, Yul<br />

Brynner, Michel Piccoli, Yves<br />

Montand, Philippe Noiret ...<br />

Fotos zum Schwelgen und Genießen.<br />

Ebenso bewegend: das<br />

sehr persönliche Gespräch mit<br />

Sarah Biasini. Sie erzählt liebevoll<br />

von ihrer Mutter, vom Tod<br />

des Bruders, aber auch von den<br />

Keine war wie sie<br />

„Sissy“ und Femme fatale: Noch<br />

heute faszinieren an Romy<br />

Schneider vor allem ihre inneren<br />

Widersprüche. Sie starb mit 43.<br />

glücklichen privaten Momenten. Ebenso<br />

offen schildert sie jedoch auch ihren ständigen<br />

Kampf gegen den „Mythos Romy“.<br />

Absolut sehens- und lesenswert.<br />

Und wer noch mehr Lust auf Romy<br />

Schneider hat: Bis 24. Juni ist<br />

eine großartige Ausstellung<br />

in der Bundeskunst halle in<br />

Bonn zu sehen.<br />

Romy Schneider: Ein<br />

Bildband – mit einem<br />

Vorwort von Sarah<br />

Biasini, Edel, 36 Euro<br />

6/ 2012<br />

51


Lesezimmer<br />

LIEBESGESCHICHTEN<br />

AUS ALLER WELT<br />

1<br />

Tschingis Aitmatow: Dshamilja,<br />

Insel, 5,00 Euro. Eine der<br />

<br />

intensivsten Liebesgeschichten<br />

Dshamilja<br />

der Welt: Die lebensfrohe Kirgisin<br />

Dshamilja bricht aus ihrer unglücklichen<br />

Ehe aus und kämpft für ihren<br />

Liebhaber – gegen jede Konvention.<br />

„Mit sich selbst allein<br />

sein zu können tut gut“,<br />

findet Marion Brasch.<br />

„Jede Menge Zündstoff für<br />

eine gute Geschichte“<br />

Leben in der DDR: Mit ihrem ersten Roman liefert Marion Brasch<br />

einen spannenden Blick auf ihre ungewöhnliche Familie.<br />

Frau Brasch, mit 50 haben Sie Ihr erstes<br />

Buch geschrieben, über Ihre Familie. Eine Bilanz?<br />

BRASCH (lacht) Ich fühle mich gar nicht im<br />

bilanzfähigen Alter. Der Impuls für das Buch ging<br />

von meiner Tochter aus. Sie ist 19 und hat immer<br />

konkretere Fragen gestellt über ihre Verwandten,<br />

die ja alle tot sind. Da dachte ich: Jetzt soll es sein.<br />

Ihre Familie war in der DDR sehr bekannt ...<br />

BRASCH Ja, bei uns hatten alle mit Schauspielerei,<br />

Literatur oder Radio zu tun. Mein Vater war stellvertretender<br />

Kulturminister. Meine drei Brüder und<br />

er waren oft nicht einer Meinung, es krachte mitunter gewaltig.<br />

Mein ältester Bruder Thomas floh 1976 in den Westen.<br />

Warum ein Roman und keine Biografie? Ist die Zeit inzwischen reif<br />

für Bücher, in denen das normale Leben in der DDR eine Rolle spielt?<br />

BRASCH Roman deshalb, weil ich mir Freiheiten lassen wollte. Mir ging<br />

es nicht um die „Geschichte der DDR“, sondern um meine Sicht der<br />

Dinge. Und 21 Jahre nach der Wiedervereinigung wird die Offenheit<br />

füreinander immer größer. Bei Lesungen im Westen treffe ich auf ein<br />

ganz neues Interesse an Geschichten aus der DDR. Das finde ich toll!<br />

Das Gespräch führte Elke Kressin.<br />

Marion Brasch: Ab jetzt ist Ruhe. Roman meiner fabelhaften Familie,<br />

S. Fischer, 19,99 Euro<br />

2Kurban Said: Ali und Nino,<br />

Ullstein TB, 14,90 Euro. Ali<br />

liebt die schöne Nino – aber er<br />

muss sie töten. Weil ein Gesetz<br />

in seiner Heimat Aserbaidschan<br />

es so will. Und weil es einen Nebenbuhler<br />

gibt, der Nino entführt hat.<br />

3<br />

Lion Feuchtwanger: Die<br />

Jüdin von Toledo, Aufbau<br />

TB, 9,99 Euro. Eigentlich will die<br />

Spanierin Raquel König Alfonso<br />

von Kastilien nicht heiraten.<br />

Doch Stück für Stück erobert er sie mit<br />

seiner Leidenschaft und seinem Mut.<br />

4Syrie James: Die geheimen<br />

Tagebücher der Charlotte<br />

Brontë, Aufbau TB, 9,99 Euro.<br />

Charlotte ist unglücklich verliebt.<br />

Da lockt der Antrag eines<br />

Mannes, an dem ihr Herz nicht hängt,<br />

aber der ihr Sicherheit verspricht.<br />

5<br />

Valmiki: Ramayana – Die<br />

Geschichte vom Prinzen<br />

Rama und der schönen Sita,<br />

Diederichs, 16,95 Euro. Eine Erzählung<br />

in Versen, 2000 Jahre<br />

alt, über das Ringen des Helden Rama<br />

um die begehrenswerteste aller Frauen.<br />

6<br />

Jan-Philipp Sendker: Das<br />

Herzenhören, Goldmann TB,<br />

7,95 Euro. Ein 40 Jahre alter<br />

Liebesbrief an eine Unbekannte<br />

– das ist alles, was Julia von ihrem<br />

verschollenen Vater blieb. In Birma<br />

spürt sie seine geheime Liebe auf.<br />

Ausgewählt von Sabine Heines<br />

Fotos: Getty Images, Klaus E. Haun (3), PR (6), istockphoto<br />

52 6/ 2012


Enthüllt<br />

Plötzlich ist alles<br />

ganz anders.<br />

Sich in<br />

einen deutschen<br />

Soldaten,<br />

einen<br />

Besatzer, zu<br />

verlieben<br />

– für die<br />

19-jährige<br />

Norwegerin<br />

Lillian 1942 sehr gewagt.<br />

Aber auch ihr Helmut hat ein<br />

Geheimnis: Seine Mutter ist<br />

Jüdin. Lillian schwört, es niemandem<br />

zu verraten. So erfährt<br />

auch ihre Tochter Randi,<br />

geboren 1951, erst als junge<br />

Frau die Wahrheit. Eine bewegende<br />

Biografie und ein unvergleichliches<br />

Zeitzeugnis.<br />

Randi Crott/Lillian Crott<br />

Berthung: Erzähl es niemandem!,<br />

Dumont, 19,99 Euro<br />

Verbunden<br />

Wie ein „Damenroman“<br />

entsteht<br />

Das bin doch ich, denkt<br />

Hedda, als sie in einem Roman<br />

die Beschreibung eines alten<br />

Fotos liest. Aber ist es wirklich<br />

ein Bild ihrer Familie, der<br />

Carlssons? Ein Briefwechsel<br />

entsteht, in dem sich Hedda<br />

und die Autorin der Familie<br />

Carlsson nähern. Daraus entspinnt<br />

sich ein fesselndes Frauenschicksal<br />

aus den Dreißigerjahren.<br />

Man liest den Roman<br />

– und zugleich, wie er entsteht.<br />

Grandios. Die Autorin wurde<br />

dafür mit dem schwedischen<br />

August-Preis ausgezeichnet.<br />

Sigrid Combüchen: Was<br />

übrig bleibt. Ein Damenroman,<br />

Kunstmann, 24,95 Euro<br />

MEIN GEFÜHL<br />

»Ein Buch zu<br />

lesen, ist wie<br />

einen Freund<br />

zu treffen.<br />

Oder einen<br />

Fremden.«<br />

Zeruya Shalev (53), israelische<br />

Autorin. Aktuelles Buch: „Für den Rest<br />

des Lebens“, Bloomsbury, 22,90 Euro<br />

Unser<br />

Tipp<br />

❤<br />

DIE ERINNERUNG<br />

TRÜGT<br />

Gibt es eine Wahrheit?<br />

Und welche ist<br />

odann die richtige?<br />

bwohl Martha<br />

und Johanne<br />

zusammen aufwuchsen,<br />

erinnert jede<br />

die Vergangenheit anders.<br />

Während Johanne den<br />

Schleier der Versöhnung<br />

über ihre harte, freudlose<br />

Kindheit breiten will, sucht<br />

Martha unbeirrt nach der<br />

Wahrheit: Warum unterwarf<br />

sich die Familie<br />

einem herzlosen<br />

Patriarchen? Und<br />

was machte das aus<br />

ihrer Familie? Die<br />

Dissonanz zwischen<br />

den Schwestern<br />

bleibt auch während<br />

ihrer nostalgischen<br />

Reise an die Ostsee.<br />

Mehr noch: Es gibt<br />

nicht die eine alleinige<br />

Wahrheit, sondern<br />

nur die, die man für<br />

wahr hält. Ein Roman<br />

über Herkunft und<br />

Familie – und warum<br />

man beides nicht<br />

los wird. Ein tolles,<br />

bewegendes Buch!<br />

Judka Strittmatter:<br />

Die Schwestern,<br />

Aufbau, 19,99 Euro<br />

6 / 2012 53


Sonnenstrahlen<br />

im Juni<br />

Es gibt Sätze, die geben Kraft, und manche begleiten uns als Sinn-Sprüche<br />

durchs Leben. Wir haben einen bunten Strauß an<br />

Sonnenstrahlen für Sie zusammengestellt – für jeden Tag im Juni.<br />

23. Kalenderwoche<br />

4<br />

Mo Ideale sind wie Sterne.<br />

Man kann sie nicht<br />

erreichen, aber man kann<br />

sich an ihnen orientieren.<br />

CARL SCHURZ<br />

5 Di Man müsste das Leben so<br />

einrichten, dass jeder<br />

Moment bedeutungsvoll ist.<br />

IWAN TURGENJEW<br />

6 Mi Die Schönheit der Dinge<br />

lebt in der Seele dessen,<br />

der sie betrachtet.<br />

DAVID HUME<br />

22. Kalenderwoche<br />

1 Fr Nichts kann den Menschen<br />

mehr stärken als das<br />

Vertrauen, das man ihm<br />

entgegenbringt.<br />

PAUL CLAUDEL<br />

2 Sa Es ist schön, zu leben, weil<br />

Leben Anfangen ist, in<br />

jedem Augenblick, immer.<br />

CESARE PAVESE<br />

3 So Vieles auf der Welt wäre<br />

völlig uninteressant, wenn<br />

es nicht verboten wäre.<br />

WILLIAM FAULKNER<br />

7 Do FRONLEICHNAM<br />

Ein Charakter ist wie ein<br />

Baum und der gute Ruf<br />

wie der Schatten.<br />

ABRAHAM LINCOLN<br />

8 Fr Im Traum und in der<br />

Liebe gibt es keine<br />

Unmöglichkeiten.<br />

JANOS ARANY<br />

9 Sa Ein Mensch ohne<br />

Fan tasie ist wie ein Vogel<br />

ohne Flügel.<br />

WILHELM RAABE<br />

10 So Nimm dir Zeit zu<br />

träumen, das ist der Weg<br />

zu den Sternen.<br />

AUS IRLAND<br />

54 5/2010 6/2012


24 Seiten Extra Fiese Tricks der Krankenkassen <br />

Juni 2012<br />

geld^recht<br />

DER EXTRA RATGEBER VON<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

Kann ich mit<br />

60 in Rente?<br />

Foto: Getty Images<br />

Die neuen Regeln für Frührenten S. 4<br />

❯<br />

Bessere Hilfen<br />

für Angehörige?<br />

Die falschen Versprechen der<br />

Politik bei der Pflege S. 12<br />

Heftiger Streit<br />

ums Krankengeld<br />

Krankenkassen verweigern immer<br />

❯häufiger diese Leistung S. 18


geld^recht 6/2012: In dieser Ausgabe<br />

Wann in Rente? Was ist mit 60, 61, 62 möglich? S. 4 + + + Reise-Rücktritt: Wann zahlt die Police? S. 9 + + + Neues Punktesystem<br />

in Flensburg S. 10 + + + Was nun, Herr Bahr? Verbesserungen werden für Demenz-Kranke versprochen, die Realität ist anders S. 12<br />

+ + + Drei Bücher, die sparen helfen S. 15 + + + Lotto & Co.: Wo gewinnt man am ehesten? S. 16 + + + Kassen verweigern häufig<br />

Krankengeld S.18 + + + Gute Spültabs S. 21 + + + Ihre Fragen, Experten antworten S. 22 + + + Musterbrief: Handy-Vertrag S. 24<br />

GELD ZURÜCK<br />

Kreditgebühren<br />

nicht erlaubt<br />

• <strong>plus</strong> hat auf das Urteil<br />

des Bundesgerichtshofs<br />

(Az. XI ZR 388/100)<br />

mehrfach hingewiesen.<br />

• Vergessen wird, häufig,<br />

dass auch viele Bausparkassen<br />

unerlaubte<br />

Gebühren berechnen.<br />

• <strong>plus</strong> wird in der nächsten<br />

Ausgabe Details und<br />

Musterbriefe zeigen.<br />

ABFINDUNG<br />

Wer kurz vor der<br />

Rente steht, darf<br />

weniger Abfindung<br />

aus einem Sozialplan<br />

erhalten, so jetzt<br />

das Bundesarbeitsgericht<br />

(Az. 1 AZR 740/07).<br />

MIT RENTENBEGINN<br />

Witwenrente<br />

wieder beantragen<br />

Gut 440 000 Witwen-/<br />

Witwer-Renten ruhen,<br />

weil man häufig zu viel<br />

verdient. Wichtig: Mit<br />

dem eigenen Rentenbeginn<br />

dann die Hinterbliebenenrente<br />

neu<br />

beantragen, da das Einkommen<br />

in der Rente<br />

niedriger ist.<br />

Jetzt höhere<br />

Betriebsrente fordern<br />

Bezüge müssten in diesem Jahr um fast 5 Prozent erhöht werden –<br />

doch nur die wenigsten Arbeitgeber erledigen dies automatisch.<br />

G<br />

erade einmal ein Drittel der<br />

Firmen in Deutschland, die<br />

eine Betriebsrente für ihre ehemaligen<br />

Mitarbeiter anbieten,<br />

erhöhen die Zahlung auch automatisch<br />

– obwohl das Betriebsrentengesetz<br />

dies vorsieht. Dies<br />

stellte eine Studie des Bundesverbands<br />

der Betriebsrentner<br />

jetzt fest. „Im Schnitt müssten<br />

die Betriebsrenten 2012 um<br />

4,78 Prozent erhöht werden“,<br />

so der Präsident des Verbands,<br />

Karlheinz Große. Er empfiehlt<br />

deshalb allen Betriebsrentnern,<br />

deren Bezüge nicht automatisch<br />

erhöht wurden, die Erhöhung<br />

schriftlich vom ehemaligen Arbeitgeber<br />

zu fordern. Denn das<br />

Betriebsrentengesetz sieht vor,<br />

dass auch ausgeschiedene Arbeitnehmer<br />

mit Betriebsrente<br />

weiter am wirtschaftlichen Erfolg<br />

der Firma teilhaben müssen.<br />

Und jeder Arbeitgeber<br />

muss deshalb die Betriebsrenten<br />

erhöhen, wenn auch die Löhne<br />

gestiegen sind und die Erhöhung<br />

wirtschaftlich vertretbar<br />

ist. Das Schreiben mit der Bitte<br />

um Erhöhung ist an den Träger<br />

der Betriebsrente zu richten.<br />

61<br />

Finanzinstitute<br />

Bergbau<br />

Gaststätten<br />

73<br />

28<br />

90<br />

Nahrungsmittel<br />

42<br />

Bau<br />

Anteil der<br />

Beschäftigten<br />

mit Anspruch<br />

auf Betriebsrente<br />

in %.<br />

Quelle:<br />

Deutsche<br />

Rentenversicherung,<br />

DIA<br />

Fotos: F1Online, plainpicture, Getty Images, ddp images, Thomas & Thomas, Shutterstock (2)<br />

2 6/ 2012


„Ich mag keine Bankberater. Für mich gibt es<br />

keinen Unterschied zu einem Staubsauger-Vertreter.“<br />

Wolfgang Stumph, Schauspieler<br />

850 EURO<br />

Was steckt hinter<br />

von der Leyens<br />

Zuschussrente?<br />

Wer viele Jahre berufstätig<br />

war, aber<br />

wenig verdiente, soll<br />

mehr Rente erhalten<br />

als jemand, der nicht<br />

gearbeitet hat. Von<br />

der Leyen: „Eine Floristin,<br />

die nach Tarif<br />

für 1.440 Euro Vollzeit<br />

arbeitet und nach 35<br />

Jahren 500 Euro Rentenanspruch<br />

hat, landet<br />

ebenso in der<br />

Grundsicherung wie<br />

jemand, der ein Leben<br />

lang nichts getan hat.“<br />

Aber beschlossen ist<br />

dies noch nicht.<br />

LEBENSVERSICHERUNG<br />

Mehr Wettbewerb und günstiger<br />

Die Finanzaufsicht BaFin hat<br />

das seit 1934 bestehende<br />

„Abgabeverbot bei Versicherungsprovisionen“<br />

gekippt.<br />

Was sich nach einer technischen<br />

Kleinigkeit anhört,<br />

kann für viele Kunden von<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

Versicherung<br />

Rendite<br />

Debeka 6,42<br />

Neue Leben 6,21<br />

Europa 5,92<br />

DEVK 5,92<br />

Angaben in Prozent für Verträge, die 2011<br />

ausgezahlt wurden. Quelle: map-Report<br />

Lebensversicherungen äußerst<br />

positive Folgen haben. Denn<br />

die Folge dürfte sein: Lebensversicherer<br />

dürften künftig<br />

noch stärker über ihre Preise<br />

bzw. Provisionen, die rückvergütet<br />

werden, um Kunden<br />

werben. Im Zweifel werden<br />

davon Versicherer über höhere<br />

Auszahlungen bzw. geringere<br />

Beiträge profitieren.<br />

Wer also einen neuen Vertrag<br />

schließt (oder einen bestehenden<br />

aufstockt), sollte noch<br />

genauer auf gute Versicherer<br />

(siehe Tabelle) achten – Tipp<br />

auch an die Kinder geben ...<br />

➜<br />

➜<br />

➜<br />

GETESTET<br />

Das sind<br />

gute Navis<br />

Wer sparen will, sollte<br />

nicht nur auf neue Geräte<br />

achten. Gute Auslaufgeräte<br />

wie Becker Ready 50<br />

und Falk flex 500 sind oft<br />

100 Euro günstiger.<br />

Gute Navis<br />

Preis*<br />

Falk Neo 550 225<br />

Garmin nüvi 2460LMT 220<br />

Becker Active 50 230<br />

* In Euro. Quelle: Stiftung Warentest<br />

TAGESGELD<br />

Höhere Zinsen<br />

immer nachfragen<br />

Banken erhöhen Zinsen<br />

für Tagesgeld nicht automatisch.<br />

Deshalb sollte<br />

man wöchentlich die<br />

aktuellen Zinsen der Konkurrenz<br />

kennen und evtl.<br />

höhere Zinsen fordern.<br />

STEUER<br />

Vorsicht,<br />

Erbschaft<br />

Wer Teil einer Erbengemeinschaft<br />

ist,<br />

sollte überlegen, wie<br />

man diese auflöst.<br />

Verschenkt ein Bruder<br />

etwas an die Schwester<br />

und umgekehrt, kann<br />

Schenkungssteuer<br />

anfallen – Geschwister<br />

haben nur 20.000 Euro<br />

Freibetrag.<br />

❱ ERWERBSGEMINDERT TROTZ HEILUNG<br />

Auch wenn ein Arbeitnehmer nach einer<br />

Krankheit oder einem Unfall wieder formal<br />

geheilt ist, können die dauerhafte Einnahme<br />

von Medikamenten und die psychischen<br />

Folgen doch zu einer dauerhaften<br />

Erwerbsminderung (samt Rente) führen.<br />

Sozialgericht Detmold, Az. S 14 U 161/09<br />

6/ 2012<br />

3


geld ^ recht<br />

Wann in Rente?<br />

Im Westen gehen Männer<br />

und Frauen später in Rente<br />

als im Osten Deutschlands.<br />

Quelle: Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund<br />

59,3<br />

59,1<br />

Angabe in<br />

Jahren<br />

60,7 61,1<br />

62,9<br />

61,6<br />

Versichertenrenten<br />

51,0 49,9<br />

Versichertenrenten<br />

63,5<br />

63,6<br />

Altersrente<br />

Erwerbsminderung<br />

Altersrente<br />

50,4 49,8<br />

Erwerbsminderung<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

4 6/ 2012


extra<br />

MIT 60,<br />

61 ODER<br />

62?<br />

Welche Rente ist<br />

noch möglich?<br />

NEUE SERIE Seit Jahresbeginn wurden viele Rentengesetze<br />

geändert – eine Folge der „Rente mit 67“.<br />

Besonders hart getroffen von steigenden Altersgrenzen<br />

sind alle, die heute um die 60 sind.<br />

Ursula von der<br />

Leyen freut sich<br />

riesig: „Wir haben<br />

die Trendwende.<br />

Inzwischen<br />

sind 25 %<br />

der 60- bis 64-<br />

Jährigen wieder<br />

in einem sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsverhältnis“,<br />

so die Arbeitsministerin.<br />

„Dass sich in zehn<br />

Jahren der Anteil der Erwerbstätigen<br />

in den Jahrgängen kurz<br />

vor dem Renteneintritt mehr<br />

als verdoppelt hat, ist ein beachtlicher<br />

Erfolg.“ Was von der<br />

Leyen damit auch sagt: 3 von<br />

4 Menschen zwischen 60 und<br />

64 sind nicht mehr normal beschäftigt,<br />

sondern in einem<br />

Zwischenstadium, in dem auf<br />

die Rente gewartet wird –<br />

krank (mit Krankengeld), arbeitslos,<br />

in Altersteilzeit oder<br />

Mini-Jobs. Allein deren Zahl<br />

schätzt DGB-Chef Michael<br />

Sommer auf 800 000. Und auch<br />

wenn von der Leyen nicht<br />

müde wird, zu betonen, dass<br />

sich die Chancen Älterer verbessert<br />

hätten – Fakt ist, dass<br />

Millionen Arbeitnehmer auf<br />

die Rente warten, aber wegen<br />

der neuen Gesetze längere Zeit<br />

überbrücken müssen.<br />

Denn: Seit Januar 2012 greifen<br />

die Gesetze zur Rente mit<br />

67. Und das heißt für alle über<br />

55 bzw. 60 dreierlei:<br />

• Die Altersgrenzen steigen;<br />

das heißt, die normale Altersrente<br />

erhält man später – wer<br />

1947 geboren ist, muss 2012<br />

einen Monat länger arbeiten,<br />

wer 1948 geboren ist, zwei Monate<br />

mehr, usw.<br />

• Zahlreiche Frührenten wurden<br />

bzw. werden Stück für<br />

Stück abgeschafft. Wer 1950,<br />

1951 bzw. 1952 geboren ist,<br />

kann nur noch einige Sonderregeln<br />

nutzen, um eine Frührente<br />

zu erhalten.<br />

• Zwar bleibt die Rente für langjährig<br />

Versicherte ab dem 63.<br />

Geburtstag. Doch die lebenslangen<br />

Abschläge steigen, wenn<br />

man weiter mit exakt 63 in den<br />

Ruhestand will.<br />

Das heißt, mehr denn je<br />

kommt es für alle ab 1950 Geborenen<br />

darauf an, Sonderregeln<br />

zu kennen und zu nutzen<br />

(siehe Details auf den nächsten<br />

Seiten). Und dabei kommt es<br />

nicht nur auf den Geburtsjahrgang,<br />

sondern auf den Geburtsmonat<br />

an. Besonders bitter ist<br />

das für den Jahrgang 1949. Wer<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

2012 63 wird, hat 0,9 Prozentpunkte<br />

mehr Abschlag.<br />

Rente mit 60, 61, 62 …?<br />

Welche Möglichkeiten es<br />

gibt, bitte umblättern. <br />

6 / 2012<br />

5


geld ^ recht<br />

Wie viel Rente?<br />

Die höchsten Renten<br />

erhalten langjährig versicherte<br />

Männer im Westen<br />

und nach Altersteilzeit.<br />

Angaben in Euro je Monat<br />

WEST<br />

Regel-Altersrente<br />

751<br />

352<br />

Erwerbsminderung<br />

663 744<br />

Nach Arbeitslosigkeit / Altersteilzeit<br />

1180<br />

695<br />

Für langjährig Versicherte<br />

1173<br />

528<br />

OST<br />

Regel-Altersrente<br />

1123<br />

646<br />

Erwerbsminderung<br />

648<br />

682<br />

Nach Arbeitslosigkeit / Altersteilzeit<br />

1028<br />

730<br />

Für langjährig Versicherte<br />

1085<br />

625<br />

Quelle: Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund<br />

RENTE<br />

MIT<br />

60<br />

Ist dies so früh möglich?<br />

Vor wenigen Jahren war der 60. Geburtstag der Tag, an dem viele Arbeitnehmer<br />

bereits in Rente bzw. Vorruhestand gingen. Und heute?<br />

Normale Arbeitnehmer<br />

➤ Mit 60 ist für gesunde<br />

Arbeitnehmer 2012 keine<br />

Rente möglich.<br />

Frührente für Frauen<br />

➤ Bisher gab es die Rente für<br />

Frauen mit 60; Voraussetzungen:<br />

15 Jahre Wartezeit<br />

und (!) 10 Jahre Pflichtbeiträge<br />

nach dem 40.<br />

Lebensjahr.<br />

➤ Diese Frauenrente läuft<br />

2012 aus – für Frauen, die<br />

1952 oder später geboren<br />

wurden. Heißt, nur noch<br />

wenige Frauen (1951 oder<br />

früher geboren), können diese<br />

Rente 2012 noch nutzen.<br />

Rente nach Altersteilzeit<br />

➤ Rente nach Altersteilzeit<br />

und Arbeitslosigkeit waren<br />

bisher sehr attraktiv; vorausgesetzt<br />

man war 2 Jahre<br />

in Altersteilzeit oder nach<br />

dem Alter von 58 Jahren<br />

und sechs Monaten ein Jahr<br />

arbeitslos.<br />

➤ Doch diese Rente entfällt<br />

für alle Jahrgänge ab 1952.<br />

Wer in diesem Jahr 60 wird<br />

oder wurde, kann diese nicht<br />

mehr erhalten.<br />

➤ Hier gibt es eine Sonderregel:<br />

Wer vor 1952 geboren<br />

wurde und die Voraussetzungen<br />

auch 2012 erfüllt, kann<br />

diese Rente mit 60 nutzen.<br />

Langjährig Versicherte<br />

➤ Wer mehr als 35 Beitragsjahre<br />

hat, hat zwar formal<br />

eine Hürde für die Rente für<br />

langjährig Versicherte übersprungen.<br />

Aber nur eine. Die<br />

zweite heißt 2012: mindestens<br />

63 Jahre alt; mit 60 ist<br />

dies nicht möglich.<br />

Erwerbsgeminderte<br />

➤ Bei der Rente wegen<br />

Erwerbsminderung gibt es<br />

keine Altersgrenze, sie ist<br />

mit 60 möglich. Entscheidend:<br />

Wer gesundheitlich so<br />

eingeschränkt ist, dass nur<br />

weniger als 3 Stunden je Tag<br />

gearbeitet werden kann, erhält<br />

auch schon mit 60 die<br />

volle Erwerbsminderungsrente.<br />

Unter Umständen gibt<br />

es diese sogar dauerhaft (ab<br />

60 mit maximalem Abschlag<br />

von 10,8 Prozent), wenn<br />

absehbar ist, dass die volle<br />

Leistungsfähigkeit nicht<br />

hergestellt werden kann.<br />

Schwerbehinderte<br />

➤ Wer mind. GdB 50 und 35<br />

Rentenjahre hat, konnte bisher<br />

mit 60 in Rente. Das ist<br />

jetzt nicht mehr möglich.<br />

➤ Gleichwohl gibt es Sonderregeln:<br />

Schwerbehinderte<br />

bis Jahrgang 1957 schaffen<br />

die Rente trotzdem vor<br />

61: Jahrgang 1952 (Juni<br />

bis Dezember Geborene)<br />

müssen bis 6 Monate nach<br />

dem 60. Geburtstag warten,<br />

Jahrgang 1953 7 Monate,<br />

1954 Geborene 8 Monate,<br />

1955 Geborene 9 und 1956<br />

Geborene 10 Monate und<br />

1957 Geborene 11 Monate.<br />

6 6/ 2012


extra<br />

RENTE<br />

MIT<br />

61<br />

Welche Chance<br />

gibt es jetzt?<br />

Wer 1950 oder 1951 geboren wurde, also heute<br />

etwa 61 ist, will wissen, welche Renten jetzt möglich<br />

sind. Hier sind die Antworten.<br />

Normale Arbeitnehmer<br />

➤ Eine Frührente mit 61 ist<br />

praktisch nicht mehr möglich.<br />

Es gibt nur noch ganz<br />

wenige Ausnahmefälle.<br />

Frührente für Frauen<br />

➤ Frauen können nach wie vor<br />

mit 61 Jahren diese spezielle<br />

Frauenrente nutzen, wenn<br />

sie 1950 und 1951 geboren<br />

wurden; Voraussetzungen:<br />

Mindestversicherungszeit<br />

von 15 Jahren, davon<br />

mindestens 10 Jahre Pflichtbeiträge<br />

nach dem 40.<br />

Lebensjahr.<br />

➤ Wer diese Rente mit 61<br />

nutzt, muss einen lebenslangen<br />

Rentenabschlag von<br />

maximal 14,4 Prozent in<br />

Kauf nehmen.<br />

➤ Wichtig: Die Frauenrente<br />

(nur für die Jahrgänge bis<br />

maximal 1951) bleibt unberührt<br />

von den steigenden<br />

Altersgrenzen, die mit der<br />

Rente mit 67 verbunden<br />

sind. Das bedeutet: Die<br />

Altersgrenze bleibt, auch<br />

bei den Abschlägen gibt<br />

es keine Veränderungen;<br />

Maßstab bleibt hier weiter<br />

das 65. Lebensjahr.<br />

Rente nach Altersteilzeit<br />

➤ Diese Rente nach mindestens<br />

2 Jahren Altersteilzeit<br />

oder nach Arbeitslosigkeit<br />

gibt es für Jahrgänge ab<br />

1952 nicht mehr.<br />

➤ Wer aber 1951 und früher<br />

geboren wurde, muss jedoch<br />

bis zum 63. Geburtstag auf<br />

die Frührente warten – diese<br />

Rente ist also eigentlich für<br />

61-Jährige nicht möglich.<br />

➤ Aber: Es gibt eine Sonderregel.<br />

Vertrauensschutz<br />

greift für alle, die vor 1952<br />

geboren wurden: Wer am<br />

1. Januar 2004 bereits arbeitslos<br />

bzw. gekündigt war<br />

oder zu diesem Zeitpunkt<br />

Altersteilzeit vereinbart<br />

hatte, kann ab dem 60. bzw.<br />

auch mit dem 61. Geburtstag<br />

vorzeitig in Rente.<br />

Für langjährig Versicherte<br />

➤ Auch wer die 35 Jahre<br />

Pflichtbeiträge vorweisen<br />

kann, kann diese Rente<br />

nicht mit 61, sondern erst ab<br />

63 nutzen.<br />

Erwerbsgeminderte<br />

➤ Wer aus gesundheitlichen<br />

Gründen weniger als drei<br />

Stunden am Tag arbeiten<br />

kann, erhält eine Rente wegen<br />

Erwerbsminderung.<br />

➤ Hier gibt es grundsätzlich<br />

keine Altersgrenzen.<br />

➤ Für 61-Jährige beträgt der<br />

maximale Abschlag 9 Prozent.<br />

Interessant ist diese<br />

Alternative besonders für<br />

Frauen, die eigentlich die<br />

Frauenrente nutzen könnten,<br />

den hohen Abschlag<br />

(bis zu 14,4 Prozent bei<br />

Renteneintritt mit 61) aber<br />

nicht wollen; sie können<br />

nach längerer Krankheit die<br />

dauerhafte Erwerbsminderungsrente<br />

beantragen.<br />

Schwerbehinderte<br />

➤ Diese Rente ist auch mit 61<br />

weiter möglich.<br />

➤ Maßgeblich sind GdB 50<br />

und 35 Beitragsjahre in der<br />

Rentenversicherung.<br />

6 / 2012<br />

7


geld ^ recht<br />

Abschläge<br />

bleiben<br />

Wer früher in<br />

Rente will, muss<br />

weiter lebenslange<br />

Abschläge<br />

hinnehmen:<br />

• Für jeden Monat<br />

vor der offiziellen<br />

Regelaltersgrenze<br />

0,3 Prozent.<br />

• Wer zwei Jahre<br />

(24 Monate) früher<br />

geht, hat 7,2<br />

Prozent Abschlag.<br />

• Ausnahme:<br />

Wer 45 Jahre<br />

Beiträge zahlte,<br />

kann auch künftig<br />

mit 65 in Rente –<br />

ohne Abschlag.<br />

• Aber: Bisher<br />

war eine Frührente<br />

5 Jahre vor<br />

der offiziellen<br />

Grenze, also mit<br />

60, möglich:<br />

18 % Abschlag.<br />

Das ist künftig<br />

nicht mehr möglich.<br />

Die früheste<br />

Frührente ist erst<br />

mit 63 möglich:<br />

14,4 % Abschlag.<br />

Was war vorher?<br />

Nur jeder Fünfte wechselt<br />

direkt aus dem Job<br />

in den Ruhestand.<br />

Angaben in %<br />

ALG II<br />

(Hartz IV)<br />

ALG I<br />

Altersteilzeit /<br />

Vorruhestand<br />

Sonstiges**<br />

8<br />

8<br />

16<br />

12<br />

21<br />

35<br />

Nicht berufstätig,<br />

Hausfrau*<br />

Erwerbstätig<br />

* Passiv Versicherte.<br />

** Z. B. Selbstständigkeit. Quelle:<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund<br />

RENTE<br />

MIT<br />

62<br />

Was ist noch möglich?<br />

Wer 1949 bzw. 1950 geboren ist, also in diesem Jahr 62 wird bzw. wurde,<br />

kann noch viele Sonderregeln nutzen, um vorzeitig in Rente zu gehen.<br />

Normale Arbeitnehmer<br />

➤ Normalerweise ist mit 62 in<br />

diesem Jahr keine normale<br />

Frührente mehr möglich.<br />

Aber: Bei fast allen Renten<br />

gibt es Ausnahmen, die<br />

jedem Mann bzw. jeder Frau<br />

doch noch Chancen bieten.<br />

Frührente für Frauen<br />

➤ Die Frauenrente ist auch<br />

2012 für Frauen ab dem 62.<br />

Lebensjahr noch möglich,<br />

wenn sie 1950 oder früher<br />

geboren wurden.<br />

➤ Es gelten aber weiter dafür<br />

diese Voraussetzungen:<br />

mindestens Wartezeit 15<br />

Jahre, davon mindestens 10<br />

Jahre mit Pflichtbeiträgen<br />

nach dem 40. Geburtstag;<br />

und ein lebenslanger Abschlag<br />

auf die Rente von bis<br />

zu 10,8 Prozent.<br />

➤ Wichtig: Obwohl ab diesem<br />

Jahr die Altersgrenzen auch<br />

für Frauen im Rahmen der<br />

Rente mit 67 steigen, gilt<br />

für die Frauenrente weiter<br />

der 65. Geburtstag als Maßstab<br />

für das Berechnen der<br />

Rentenabschläge.<br />

Rente nach Altersteilzeit<br />

➤ Hier gibt es kaum noch<br />

Möglichkeiten – für diese<br />

Rente (nach mindestens 2<br />

Jahren Altersteilzeit oder<br />

nach Arbeitslosigkeit) gilt<br />

jetzt das 63. Lebensjahr.<br />

➤ Aber auch hier gibt es<br />

eine Sonderregel. Vertrauensschutz<br />

haben alle, die<br />

vor 1952 geboren wurden.<br />

Waren sie am 1. Januar<br />

2004 bereits arbeitslos<br />

bzw. gekündigt oder hatten<br />

zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

Altersteilzeit vereinbart,<br />

können sie schon ab dem<br />

60. Geburtstag vorzeitig in<br />

Rente und damit selbstverständlich<br />

auch mit 62.<br />

Für langjährig Versicherte<br />

➤ Hier gilt leider: Auch wer<br />

35 Jahre Pflichtbeiträge in<br />

der Rentenkasse hat, muss<br />

trotzdem bis 63 warten.<br />

➤ Ganz wichtige Ausnahme:<br />

Das vor längerer Zeit<br />

geplante Absenken der<br />

Altersgrenze auf 62 wurde<br />

gestrichen. Ausnahme: Wer<br />

1950 geboren wurde und<br />

vor dem 1. Januar 2007 Altersteilzeitarbeit<br />

vereinbart<br />

hat, kann auch 2012 mit 62<br />

Jahren in den Ruhestand.<br />

Erwerbsgeminderte<br />

➤ Eine Rente für Erwerbsgeminderte<br />

ist mit 62 möglich,<br />

da hier nur der Gesundheitszustand<br />

zählt, nicht das Alter.<br />

Maßgeblich ist: Wer aus<br />

gesundheitlichen Gründen<br />

weniger als drei Stunden am<br />

Tag arbeiten kann, erhält<br />

Erwerbsminderungsrente.<br />

➤ Für 62-Jährige beträgt der<br />

maximale Abschlag auf die<br />

Rente 5,4 Prozent.<br />

➤ Wichtig: Auch hier sollten<br />

Frauen, die die Frauenrente<br />

nutzen könnten, überlegen,<br />

ob diese Rente nicht wegen<br />

des geringeren Abschlags<br />

sinnvoller ist.<br />

Schwerbehinderte<br />

➤ Alle, die schwerbehindert<br />

sind, können diese Rente<br />

weiter mit 62 nutzen.<br />

➤ Voraussetzungen dafür sind<br />

ein Grad der Behinderung<br />

von 50 und 35 Rentenjahre.<br />

Fotos: plainpicture (2), Hub/laif, Okapia, Getty Images<br />

8 6/ 2012


extra<br />

Wann zahlt die<br />

Reise-Rücktritts-Versicherung?<br />

Entscheidend sind viele kleine Details, sonst weigert sich die Police zu bezahlen.<br />

Von der Reise zurücktreten<br />

Diese Gründe zählen für einen Reise-Rücktritt<br />

Richtig handeln bei Reise-Rücktritt<br />

Nur wer sich an die Vorgaben hält, ist geschützt<br />

➽ Unfall oder Todesfälle<br />

in der Familie.<br />

Gilt auch für Eltern,<br />

Kinder, Großeltern,<br />

Geschwister,<br />

Schwiegereltern<br />

und -kinder.<br />

➽ Hatten zwei Freundinnen<br />

die Reise<br />

geplant, kommt<br />

die Police auch für<br />

Stornokosten der<br />

Mitreisenden auf.<br />

➽ „Unerwartete“<br />

und „ernsthafte“<br />

Krankheit, die die<br />

Reise unzumutbar<br />

macht. Schnupfen<br />

zählt nicht.<br />

➽ Impfunverträglichkeit.<br />

Übernommen<br />

werden Stornokosten<br />

nur, wenn<br />

für die Einreise die<br />

Impfung unerlässlich<br />

war.<br />

➽ Arbeitslosigkeit.<br />

Entscheidend ist,<br />

der Arbeitsplatz<br />

muss unerwartet<br />

verloren gehen. Wer<br />

bereits gekündigt<br />

hat oder arbeitslos<br />

ist, kann die Police<br />

nicht in Anspruch<br />

nehmen.<br />

➽ Ereignisse im<br />

Reiseland. Angst<br />

vor Epidemien oder<br />

Terror gelten als<br />

„höhere Gewalt“,<br />

nicht als Rücktrittsgrund.<br />

Auch Unwetter<br />

werden nicht<br />

akzeptiert. Genauso<br />

wenig wie Unglücke:<br />

Havarie von<br />

Kreuzfahrtschiffen<br />

oder Flugzeugabstürze.<br />

Gezahlt wird<br />

nur, wenn es eine<br />

offizielle Reisewarnung<br />

des Auswärtigen<br />

Amtes gibt.<br />

Dann darf kostenlos<br />

storniert werden.<br />

Aber dann ist der<br />

Reiseveranstalter<br />

zuständig.<br />

Schnell stornieren.<br />

Der Schaden muss<br />

so gering wie möglich<br />

gehalten werden.<br />

Obliegenheitspflicht!<br />

Sofort den<br />

Reise veranstalter<br />

informieren.<br />

Dann „Schaden“<br />

dem Versicherer<br />

melden, auch wenn<br />

noch keine Storno-<br />

Rechnung vorliegt.<br />

Alle Unterlagen<br />

beim Versicherer<br />

einreichen:<br />

Buchung, Stornorechnung.<br />

Belege<br />

für Reise-Rücktritt:<br />

Attest, Sterbeurkunde,<br />

Nachweis<br />

geschädigten<br />

Eigentums, Kündigung<br />

mit Angabe<br />

des Grundes.<br />

Bei Krankheit<br />

oder Unfall muss<br />

Arzt das Formular<br />

„Ärztliche<br />

Bescheinigung“<br />

ausfüllen, wird von<br />

der Schweigepflicht<br />

entbunden.<br />

Zahlt der Versicherer<br />

nicht, kann<br />

innerhalb von 6<br />

Monaten geklagt<br />

werden.<br />

Wer kurzfristig<br />

storniert,<br />

muss zahlen<br />

4 % bis 30 Tage<br />

8 % ab 29. bis 22. Tag<br />

25 % ab 21. bis 15. Tag<br />

40 % ab 14. bis 7. Tag<br />

50 % ab 6. Tag<br />

80 % ab 2. Tag<br />

Quelle: Deutscher Reisebüroverband<br />

„Viele vergessen, dass es Geld vom<br />

Reiseveranstalter geben kann, wenn z. B. eine<br />

Region von Unwetter verwüstet wurde, das<br />

Hotel zwar nicht zerstört, aber der Strand<br />

wegen umgestürzter Bäume gesperrt ist.“<br />

Rainer Noll, Fachanwalt für Reiserecht<br />

Foto: ddp images<br />

6 / 2012<br />

9


geld ^ recht<br />

Die<br />

neuen<br />

Punkte-<br />

Regeln<br />

Ab Januar werden<br />

Verkehrsverstöße<br />

anders geahndet. Das<br />

sind die wichtigsten<br />

Änderungen.<br />

?<br />

Was soll sich grundsätzlich<br />

bei der Flensburger<br />

Verkehrssünderkartei ab<br />

Januar ändern?<br />

Das Punktesystem wird insgesamt<br />

vereinfacht. Künftig soll es nur noch<br />

Vergehen geben, die mit einem oder<br />

zwei Punkten bestraft werden. Bisher<br />

gab es je nach Vergehen einen<br />

bis sieben Punkte.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Einige Beispiele zeigt die Tabelle<br />

rechts. Generell gilt dabei: Straftaten<br />

(also Alkohol am Steuer, Körperverletzung<br />

usw.) werden künftig<br />

generell mit 2 Punkten bestraft<br />

(bisher gab es dafür 5 bis 7 Punkte);<br />

schwere Vergehen mit einem<br />

Fahrverbot ergeben auch 2 Punkte<br />

(bisher 3 bis 4) und kleinere Ordnungswidrigkeiten<br />

(bisher 1 oder<br />

2 Punkte) bringen nur noch 1 Punkt<br />

im Zentralregister.<br />

Foto: shutterstock, ullstein<br />

10 6/ 2012


extra<br />

Was heißt das für Fahrverbote?<br />

Weiter 18 Punkte?<br />

Nein. Denn hier muss unterschieden<br />

werden. Jährlich verhängen<br />

Gerichte etwa 80000 Fahrverbote<br />

auf Zeit. Diese Urteile bleiben<br />

von den Änderungen in<br />

Flensburg unberührt,<br />

da hier<br />

einzelne Urteile<br />

maßgeblich sind.<br />

Anders sieht es<br />

aus, wenn über die<br />

Jahre so viele<br />

Punkte gesammelt 6,4<br />

wurden. Bisher 1997<br />

wurde der Führerschein<br />

mit 18<br />

Punkten entzogen. 8,4<br />

Das ist künftig bereits<br />

mit 8 Punk-<br />

2007<br />

ten der Fall. Aber<br />

nur, wenn vorher<br />

alle Mahnstufen<br />

durchlaufen wurden.<br />

Niemand<br />

muss aber befürchten, dass man<br />

durch das Umstellen auf das<br />

neue System plötzlich den Führerschein<br />

entzogen bekommt.<br />

Was sind Mahnstufen?<br />

Je nach Punktestand wird man<br />

als Autofahrer in unterschiedlichen<br />

Mahnstufen eingruppiert<br />

und darüber auch informiert:<br />

Wer bis zu drei Punkte hat, wird<br />

„vorgemerkt“, ohne dass wei-<br />

Wann werden Punkte<br />

künftig gelöscht?<br />

➜ NEU: Ab 2013 hat jedes<br />

Vergehen eine eigene Verjährungsfrist,<br />

es wird unabhängig<br />

davon gelöscht, ob<br />

neue Vergehen vorliegen.<br />

➜ ZEHN Jahre (statt fünf)<br />

gespeichert werden Straftaten<br />

(Alkohol, Menschen<br />

sind verletzt worden).<br />

➜ FÜNF Jahre werden<br />

sehr schwere, 2,5 Jahre<br />

schwere Vergehen<br />

gespeichert.<br />

9 Mio. Sünder<br />

Die Zahl gespeicherter<br />

Autofahrer nimmt<br />

stetig zu.<br />

5,0<br />

1992<br />

Quelle: Kraftfahrtbundesamt.<br />

Angaben<br />

in Mio, jeweils<br />

zum 1. Januar<br />

tere Maßnahmen folgen; wer<br />

vier oder fünf Punkte hat, wird<br />

„ermahnt“ und über den Punktestand<br />

informiert; mit sechs<br />

oder sieben Punkten wird man<br />

„verwarnt“ und muss ein spezielles<br />

Seminar zur Fahreignung<br />

machen.<br />

6,8<br />

2002<br />

9,0<br />

2012<br />

Kann man durch<br />

Seminare, wie<br />

bisher, Punkte<br />

tilgen?<br />

Nein. Das ist künftig<br />

nicht mehr<br />

möglich.<br />

Wie werden<br />

Punkte dann<br />

künftig getilgt?<br />

Ein wesentlicher<br />

Unterschied: Künftig<br />

wird jedes Vergehen<br />

einzeln gespeichert<br />

und es<br />

verjährt auch einzeln.<br />

Ein neues<br />

Vergehen mit neuen<br />

Punkten führt also nicht<br />

mehr wie bisher dazu, dass<br />

nicht mehr gelöscht wird (siehe<br />

auch Kasten unten). Generell<br />

werden aber Punkte deutlich<br />

länger gespeichert.<br />

Was ist mit Punkten, die bereits<br />

gespeichert wurden?<br />

Die bleiben erhalten, werden<br />

aber ab Januar auf das neue System<br />

umgestellt. Dabei gilt auch:<br />

Punkte, die bis zum 31. Dezember<br />

2012 gespeichert sind, werden<br />

fünf Jahre lang gespeichert<br />

und dann getilgt.<br />

Werden durch das neue<br />

Punktesystem mehr Führerscheine<br />

entzogen?<br />

Ja. Bundesverkehrsminister Peter<br />

Ramsauer geht davon aus,<br />

dass etwa 10 Prozent mehr Führerscheine<br />

entzogen werden als<br />

bisher.<br />

Wer ist durch das neue System<br />

besonders gefährdet?<br />

Mehrfach-Täter werden deutlich<br />

härter getroffen. Einerseits werden<br />

die Vergehen vielfach doppelt<br />

so lange gespeichert; andererseits<br />

gibt es keine Möglichkeit<br />

mehr, Punkte (außer durch die<br />

Zeit) zu tilgen. Hinzu kommt,<br />

dass Drängler, Raser und Promille-Sünder<br />

im Verhältnis härter<br />

bestraft werden als bisher.<br />

Und: Da die Taten länger gespeichert<br />

werden, gilt man bei einem<br />

neuen Vergehen nach drei oder<br />

vier Jahren nicht mehr als Ersttäter;<br />

das hat zur Folge, dass Gerichte<br />

dann bei Fahrverboten<br />

und Geldbußen härter urteilen.<br />

Werden denn auch die Bußgelder<br />

ab 2013 verändert?<br />

Nein. Die Bußgelder bleiben unverändert;<br />

verändert werden nur<br />

die mit einzelnen Vergehen verbundenen<br />

Punkte. Bestraft wird<br />

weiter mit Punkten, Geldbußen<br />

sowie Geldstrafen mit und ohne<br />

Fahrverbot.<br />

So viele<br />

Punkte gibt<br />

es künftig<br />

VERGEHEN<br />

Und Punkte, die<br />

man bereits hat ...<br />

• ... werden ins neue<br />

System übertragen.<br />

Eine Amnestie gibt<br />

es nicht;<br />

• ... werden aber nicht<br />

dazu führen, dass jemand<br />

benachteiligt wird.<br />

• ... acht bis zehn alte<br />

Punkte werden in vier<br />

neue umgewandelt.<br />

• ... acht Punkte gelten<br />

künftig als Grenze für<br />

den Führerschein-<br />

Entzug. Die bisher<br />

gesammelten Punkte<br />

zählen aber mit.<br />

Punkte<br />

ALT<br />

Punkte<br />

NEU<br />

21 bis 25 km/h zu schnell 1 1<br />

Gefährliches Überholen 2 1<br />

Vorfahrt missachtet 3 1<br />

Fahren Autobahn-Seitenstreifen 4 1<br />

Im Ort: 31–40 km/h zu schnell 3 2<br />

51 bis 60 km/h zu schnell 4 2<br />

Unterlassene Hilfe 5 2<br />

Fahren ohne Führerschein 6 2<br />

Verkehr gefährdet: Alkohol 7 2<br />

Telefonieren beim Fahren 1 1<br />

Fahren mit 1,1 Promille 7 2<br />

Saison-KZ abgelaufen 1 0<br />

Re. abbiegen, Fußgänger gefährdet 3 1<br />

TÜV abgelaufen 2 0<br />

Nur 4/10-Abstand 2 0<br />

Rettungswagen behindert 1 0<br />

Ohne Licht, schlechtes Wetter 3 0<br />

Keine Winterreifen bei Eis 1 0<br />

Entfernen nach Unfall 7 2<br />

Kein Stopp an Zebrastreifen 4 1<br />

6 / 2012<br />

11


geld ^ recht<br />

Was stimmt denn nun,<br />

Seit Jahren verspricht die Politik,<br />

dass sie Demenz-Erkrankte<br />

und deren Angehörige besser<br />

unterstützen möchte. Auch<br />

der Gesundheitsminister tut dies<br />

in wohlfeilen Worten. Doch<br />

hinter vollmundigen Ankündigungen<br />

steckt häufig wenig ...<br />

Herr Bahr?<br />

„Bisher<br />

orientiert sich<br />

der Pflegebedürftigkeitsbegriff<br />

allein<br />

an den Verrichtungen.<br />

Wir<br />

tragen dem<br />

besonderen<br />

Betreuungsaufwand<br />

bei dementen<br />

Menschen<br />

Rechnung.“<br />

„Familie ist<br />

Kern der<br />

Gesellschaft.<br />

Wenn ein Angehöriger<br />

pflegebedürftig<br />

wird,<br />

ist die Familie<br />

gefordert. Die<br />

Gesellschaft<br />

muss sie<br />

unterstützen.“<br />

Minister Daniel Bahr<br />

(FDP) im Bundestag<br />

am 22. 11. 2011<br />

Bahr im FAZ-Interview<br />

am 10. 10. 2011<br />

WAHR IST<br />

➡ Ein von allen Experten<br />

geforderter neuer Pflegebegriff<br />

ist auch in den<br />

von Minister Bahr vorgestellten<br />

Plänen nicht enthalten.<br />

Mehr noch: Ende<br />

2011 warf der Theologe<br />

Jürgen Gohde, der diese<br />

Neu-Definition als Vorsitzender<br />

des Pflegebeirats<br />

im Ministerium in Angriff<br />

nehmen sollte, entnervt<br />

hin. Er könne kein klares<br />

Konzept für die Pflegereform<br />

erkennen, so seine<br />

Begründung.<br />

WAHR IST<br />

➡ Wer Angehörige zuhause<br />

pflegt, erhält weniger<br />

Geld und Unterstützung,<br />

als wenn in einem<br />

Heim gepflegt wird. In<br />

Pflegestufe I gibt es bei<br />

häuslicher Pflege monatlich<br />

235 Euro Pflegegeld.<br />

Im Heim erhält ein Pflegebedürftiger<br />

in Stufe I<br />

bis zu 1.020 Euro. Und<br />

selbst wenn es ab 2013<br />

bei der häuslichen Pflege<br />

70 Euro mehr je Monat<br />

geben sollte, bleibt der<br />

enorme Unterschied.<br />

Fotos: ddp images, istockphoto, Privat<br />

12 6/201<br />

20122


extra<br />

„Rot-Grün<br />

hat in zwei<br />

Legislaturperioden<br />

bei der Pflege<br />

überhaupt<br />

nichts vorangebracht.<br />

Wir leisten<br />

mit unserer<br />

Pflegereform<br />

einen<br />

wesentlichen<br />

Beitrag.“<br />

Rede im Bundestag<br />

am 22. 11. 2011<br />

WAHR IST<br />

➡ Es war die große Koalition<br />

aus CDU/CSU<br />

und SPD, die 2008 eine<br />

Reform der Pflege verabschiedete.<br />

Die Weiterentwicklung<br />

der Pflege,<br />

insbesondere des Pflegebegriffs,<br />

die sich die Koalition<br />

aus CDU/CSU<br />

und FDP vorgenommen<br />

hatte, ist bislang nicht<br />

sichtbar. Das liegt vor<br />

allem daran, dass das<br />

Versprechen von Bahrs<br />

Vorgänger Philipp Rösler,<br />

2011 werde zum<br />

„Jahr der Pflege“, nicht<br />

gehalten wurde – weder<br />

von Philipp Rösler noch<br />

von Daniel Bahr.<br />

„Wir wollen<br />

auch etwas<br />

für die Angehörigen<br />

machen.<br />

Dabei geht<br />

es um Reha<br />

und Pflege<br />

und um<br />

den Grundsatz<br />

„ambulant<br />

vor<br />

stationär.“<br />

Bahr im Bundestag<br />

am 22. 11. 2011<br />

WAHR IST<br />

➡ Es blieb bei der Ankündigung.<br />

Daniel Bahr<br />

konnte sich mit dem<br />

Wunsch, pflegende Angehörige<br />

bei der Rehabilitation<br />

durch die<br />

gesetzliche Rentenversicherung<br />

besserzustellen,<br />

nicht durchsetzen. Der<br />

Plan scheiterte am Veto<br />

des Arbeitsministeriums,<br />

geführt von Ursula von<br />

der Leyen (CDU). Jetzt<br />

soll es lediglich „Empfehlungen“<br />

geben, Reha<br />

von Angehörigen durch<br />

die Krankenkassen zu<br />

leisten. Das heißt, Angehörige<br />

haben enorme<br />

Belastungen durch die<br />

Pflege, erhalten aber<br />

weder von der Rentennoch<br />

von der Krankenkasse<br />

entsprechende<br />

Unterstützung.<br />

„Rechnet man<br />

alle Sach- und<br />

Geldleistungen<br />

von vier Menschen<br />

einer<br />

Pflege-WG zusammen,<br />

dann<br />

stehen in der<br />

Pflegestufe 1 bis<br />

zu 3.400 Euro<br />

pro Monat zur<br />

Verfügung.“<br />

Interview in der Bild-<br />

Zeitung, 7. 2. 2012<br />

WAHR IST<br />

➡ Wie der Minister<br />

auf diese Zahl kommt,<br />

konnte bisher nicht geklärt<br />

werden. In Pflegestufe<br />

I Gesamtleis -<br />

tungen von 850 Euro<br />

(3.400 Euro : 4) je Person<br />

und Monat zu erhalten,<br />

ist nicht möglich<br />

(siehe Tabelle nächste<br />

Seite). Übrigens: Ein<br />

Platz in einer Pflege-WG<br />

kostet genauso viel wie<br />

ein Platz in einem Pflegeheim<br />

– mindestens<br />

2.300 Euro je Monat.<br />

„Wir wollen die<br />

umlagefinanzierte<br />

Pflegeversicherung<br />

künftig um<br />

eine kapitalgedeckte<br />

Vorsorge<br />

ergänzen. Es<br />

muss eine starke<br />

Säule der Eigenverantwortung<br />

geben.“<br />

Rede beim DGB,<br />

13. 10. 2011<br />

Vor allem<br />

Angehörige<br />

fordern,<br />

dass den<br />

Ankündigungen<br />

auch Taten<br />

folgen.<br />

WAHR IST<br />

➡ Laut Koalitionsvertrag<br />

wurde zwischen CDU/<br />

CSU und FDP vereinbart,<br />

das gegenwärtige<br />

System durch eine Kapitaldeckung<br />

zu ergänzen,<br />

die „verpflichtend, individualisiert<br />

und generationengerecht“<br />

sein soll.<br />

Davon ist nicht mehr die<br />

Rede. Gesprochen wird<br />

nur noch über eine freiwillige<br />

private Vorsorge.<br />

Doch die löst Probleme<br />

nicht. Selbst dann nicht,<br />

wenn sie steuerlich<br />

gefördert wird, was<br />

Finanzminister Wolfgang<br />

Schäuble nach<br />

wie vor ablehnt.<br />

6 / 2012<br />

13


geld ^recht<br />

Diese Leistungen<br />

gibt es wirklich<br />

„Niemand weiß,<br />

wohin die Reise<br />

bei der Pflege<br />

geht. Die<br />

Titanic nimmt<br />

Fahrt auf, Bahr<br />

steuert auf den<br />

Eisberg zu.“<br />

Eugen Brysch,<br />

Vorstand Deutsche<br />

Hospiz Stiftung<br />

1 210<br />

2010<br />

1 545<br />

2020<br />

1 824<br />

2030<br />

Angaben<br />

in Mio.<br />

Immer mehr<br />

Demenz<br />

Stellen,<br />

die helfen<br />

2 197<br />

2040<br />

Die Zahl der an Alzheimer<br />

& Co. Erkrankten<br />

nimmt stetig zu und<br />

damit der Bedarf an Hilfe<br />

und Geldleistungen.<br />

Quelle: destatis<br />

Alzheimer Gesellschaft<br />

Friedrichstraße 236,<br />

10969 Berlin,<br />

(030) 25 93 79 50,<br />

www.deutsche-alzheimer.de<br />

Deutsche Stiftung für<br />

Demenzerkrankte<br />

Reuterstr. 157, 53113 Bonn,<br />

(02 28) 9567 8459,<br />

www.demenz-stiftung.de<br />

Auch wenn die Politik<br />

(siehe vorige Seite) viel<br />

verspricht und ankündigt,<br />

in Wahrheit erhalten<br />

Demenzkranke bzw.<br />

ihre Angehörigen recht<br />

wenig Unterstützung.<br />

➽ Keine Pflegestufe<br />

Gut 1,2 Millionen Menschen<br />

in Deutschland sind derzeit<br />

an Demenz erkrankt. Und<br />

jährlich kommen Zehntausende<br />

hinzu (siehe auch Grafik<br />

links). Und obwohl dies und<br />

auch die Besonderheiten einer<br />

Demenz seit Langem bekannt<br />

sind, fallen zahlreiche<br />

Demenzkranke und damit die<br />

Angehörigen, die sie zuhause<br />

versorgen, durch das Raster<br />

der Pflegeversicherung.<br />

Das heißt: Viele erhalten kein<br />

oder nur sehr wenig Geld aus<br />

der Pflegekasse, obwohl der<br />

Pflegeaufwand enorm ist.<br />

Das entscheidende Problem:<br />

Im Frühstadium vergibt der<br />

Medizinische Dienst der Pflegekasse<br />

häufig keine Pflegestufe.<br />

Denn als pflegebedürftig<br />

im Sinne des Gesetzes gilt<br />

vor allem, wer körperlich eingeschränkt<br />

ist. Der hohe Betreuungsaufwand<br />

bei Demenz<br />

wird nicht ausreichend berücksichtigt.<br />

➽ Gerade 100 Euro<br />

Das steht Pflegebedürftigen zu<br />

Im nächsten Jahr soll es teilweise mehr Geld geben. Aber,<br />

die Pläne sind noch nicht als Gesetz verabschiedet ...<br />

Pflegegeld<br />

Zwar wurde mit der Reform<br />

der Pflegeversicherung 2008<br />

die Pflegestufe 0 eingeführt,<br />

die viele Demenzkranke (bzw.<br />

deren Angehörige) wegen der<br />

eingeschränkten Alltagskompetenz<br />

beantragen können.<br />

Wird dies anerkannt, erhalten<br />

Betroffene wenigstens ein Betreuungsgeld<br />

von 100 bzw.<br />

maximal 200 Euro im Monat.<br />

Doch das Geld ist zweckgebunden,<br />

z. B. für eine Betreuung<br />

außer Haus (ein Nachmittag<br />

je Woche) in einer<br />

Tagespflege. Möglich sind<br />

auch (stundenweise) Musikoder<br />

Ergotherapie. Aber das,<br />

was vielen Angehörigen helfen<br />

würde, nämlich ein ambulanter<br />

Pflegedienst für die<br />

Grundpflege, ist nicht erlaubt.<br />

Und: Die Pflegekasse erstattet<br />

auch nur das, was man per<br />

Quittung belegen kann. Das,<br />

was vielen Angehörigen helfen<br />

würde, nämlich Geld, um<br />

einen Pflegedienst zu bezahlen,<br />

der beispielsweise die<br />

Pflegesachleistung<br />

2012 2013 1) 2012 2013 1)<br />

Pflegestufe 0 — 120 225 100–200 —<br />

Pflegestufe I 235 305 665 450 1.023<br />

Pflegestufe II 440 525 1.250 1.100 1.279<br />

Pflegestufe III 700 700 1.550 1.550 1.550<br />

Härtefälle — — — — 1.918<br />

Alle Beträge in Euro je Monat<br />

AMBULANT<br />

Grundpflege übernimmt, den<br />

Haushalt organisiert oder<br />

auch nur Demenzkranke betreut<br />

(bzw. stundenweise auf<br />

sie aufpasst), kann aus dem<br />

Geld der Pflegestufe 0 in der<br />

Regel nicht bezahlt werden.<br />

➽ 13 Kriterien<br />

STATIONÄR<br />

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit<br />

1) Pläne des Gesundheitsministeriums; muss aber noch als Gesetz beschlossen werden<br />

Damit man die Pflegestufe 0<br />

überhaupt erhält, überprüft<br />

der Medizinische Dienst 13<br />

Kriterien der „Alltagskompetenz“<br />

(SGB XI). Demente haben<br />

Anspruch auf Pflegestufe<br />

0, wenn sie zwei der Kriterien<br />

erfüllen, zum Beispiel wenn<br />

sie aggressiv auf ihre Umwelt<br />

reagieren, den Tagesablauf<br />

nicht mehr planen und strukturieren<br />

können oder einfach<br />

regelmäßig aus ihrer Wohnung<br />

weglaufen.<br />

14 6/ 2012


extra<br />

ALDIDENTE & CO. –<br />

SCHNÄPPCHENPLANER 2012/13,<br />

Eichborn, 9,95 Euro<br />

WARUM? Weil Aldi, Lidl & Tchibo<br />

oft sehr günstige, gute<br />

Aktionsware haben. Das Buch<br />

listet auf, wann Discounter welche<br />

der jährlich 3 300 Aktionsartikel<br />

verkaufen (z. B. Kühlschrank,<br />

KW 38 bei Aldi Nord,<br />

ca. 199 Euro).<br />

Fotos: PR; Illustrationen: Bettina Steinacker<br />

JAHRBUCH<br />

STIFTUNG WARENTEST,<br />

Stiftung Warentest,<br />

9,80 Euro<br />

WARUM? Weil man an<br />

mehr als 100 Tests<br />

ablesen kann, was qualitativ<br />

gut ist. Da stört auch<br />

nicht, dass manche Tests<br />

schon ein paar Monate alt<br />

sind. Wo es gut getestete<br />

Dinge günstig gibt,<br />

verraten aktuell Internetseiten<br />

wie www.idealo.de<br />

oder www.guenstiger.de<br />

SCHNÄPPCHENFÜHRER<br />

DEUTSCHLAND<br />

2012/13,<br />

Schnäppchen führer-<br />

Verlag, 12,90 Euro<br />

WARUM? Weil viele<br />

Firmen in Deutschland<br />

– von adidas bis<br />

Zwilling – Fabrikverkäufe<br />

haben. Bei 800<br />

Adressen spart man im<br />

Schnitt 50 % gegenüber<br />

dem Ladenpreis.<br />

6 / 2012<br />

15


geld ^recht<br />

niedrig<br />

LOTTO 6 AUS 49<br />

Das Spiel<br />

Vorausgesagt werden 6 aus<br />

49 Zahlen. Die Ziehung<br />

ist wöchentlich.<br />

Gewinnchancen<br />

hoch<br />

Höchster Gewinn (6<br />

<strong>plus</strong> Superzahl): 1 zu<br />

139.838.160, kleinster<br />

Gewinn (3 Richtige): 1 zu 61<br />

Den Einsatz erhalten ...<br />

... die Bundesländer: 17 %<br />

als Lotteriesteuer.<br />

... Kultur-, Sport- und Umwelt-Einrichtungen:<br />

23 %.<br />

niedrig<br />

GLÜCKSSPIRALE<br />

Das Spiel<br />

Los mit 7-stelliger Nummer<br />

wird gekauft. Gewinn wird<br />

durch 1- bis 7-stellige<br />

Gewinnzahlen bestimmt.<br />

Gewinnchancen<br />

hoch<br />

Höchster Gewinn (Sofort-<br />

Rente): 1 zu 5.000.000,<br />

kleinster Gewinn (10 Euro):<br />

1 zu 10<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... gemeinnützige Projekte<br />

der freien Wohlfahrtspflege,<br />

Sport, Denkmalschutz.<br />

Viel Glück<br />

Spielen Sie auch Lotto? Oder Glücksspirale? Fast<br />

sieben Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich<br />

für Glücksspiele ausgegeben. Doch was<br />

passiert mit dem Geld? Und vor allem: Wo sind<br />

eigentlich die Gewinnchancen am größten?<br />

Das Spiel<br />

Aus 70 Zahlen werden 2 bis<br />

10 getippt. Je mehr Zahlen<br />

getippt werden und je mehr<br />

Treffer, desto größer der<br />

Gewinn. Ziehung: Montag<br />

bis Samstag.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

KENO<br />

hoch<br />

Höchster Gewinn (10<br />

Richtige): 1 zu 2.147.000,<br />

kleinster Gewinn<br />

(2 Richtige): 1 zu 6<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... (siehe Lotto 6 aus 49)<br />

SÜDDT. KLASSENLOTTERIETERIE<br />

Das Spiel<br />

Lose (Einsteiger, Kombi,<br />

Joker) in 6 Klassen je Monat:<br />

1 Klasse = 1 Monat; 6 Klassen<br />

= 6 Monate = 1 Lotterie.<br />

Vollständige Zahl gewinnt.<br />

Eine Ziehung je Woche.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

hoch<br />

Höchstgewinn (16 Mio. Euro):<br />

1 zu 3 Mio., kleinster Gewinn<br />

(200 Euro): 1 zu 1,8834<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... den Reinerlös (30 %):<br />

die Bundesländer.<br />

NW-DT. KLASSENLOTTERIE<br />

Das Spiel<br />

Lose (ein Ganzes bis 1/16)<br />

spielen in 6 Klassen je<br />

Monat: 1 Kl. = 1 M.; 6 Kl. =<br />

6 M. = 1 Lotterie. Vollständige<br />

Zahl gewinnt. Eine<br />

Ziehung je Woche.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

hoch<br />

Jackpot (32 Mio. Euro):<br />

1 zu 68 Millionen, kleinster<br />

Gewinn: 1 zu 1,85<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... den Reinerlös (30 %)<br />

die Bundesländer.<br />

Das Spiel<br />

Kugel wird in Roulettekessel<br />

geworfen: abwechselnd<br />

rote und schwarze Felder<br />

sowie Zahlen 0 bis 36.<br />

Spieler tippt Zahl, gerade/<br />

ungerade, rot/schwarz.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

ROULETTE<br />

hoch<br />

Höchster Gewinn (bestimmte<br />

Zahl): 1 zu 37, kleinster<br />

Gewinn (rot/schwarz): 1 : 2<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... Gewinner oder Spielbank<br />

(gehört dem Bundesland).<br />

Foto: Getty Images<br />

16 6/ 2012


extra<br />

TOTO-ERGEBNISWETTE<br />

Das Spiel<br />

Vorausgesagt wird der Ausgang<br />

von 13 Fußballspielen,<br />

mindestens 10 müssen<br />

richtig sein. Ziehung<br />

wöchentlich.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

hoch<br />

Höchster Gewinn (13<br />

Richtige): 1 zu 1.594.323,<br />

kleinster Gewinn (10<br />

Richtige): 1 zu 59.049<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... Reinerlös (25 %): Sport-,<br />

Kunst-, Kultur-Initiativen.<br />

Die Hälfte<br />

für Lotto<br />

4 Mrd. Euro werden jährlich<br />

nur für das Zahlenlotto<br />

6 aus 49 ausgegeben.<br />

Andere Spiele<br />

Keno<br />

Oddset Kombi<br />

Sofortlotterie<br />

Glücksspirale<br />

Super 6<br />

21<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

8<br />

Angaben<br />

in<br />

Prozent<br />

59<br />

Lotto 6 aus 49<br />

niedrig<br />

SPIEL 77<br />

Das Spiel<br />

7-stellige Losnummer auf<br />

dem Lottoschein. Spiel 77<br />

ist nur in Kombination mit<br />

Lotto etc. möglich.<br />

Gewinnchancen<br />

hoch<br />

7 Richtige: 1 zu 10 Millionen<br />

1 richtige Zahl: 1 zu 10<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... Reinerlös (25 %) für<br />

Sport, soziale und karitative<br />

Institutionen, Kunst,<br />

Kultur sowie Umwelt- und<br />

Denkmalschutz.<br />

Das Spiel<br />

Spieler tippt nicht, sondern<br />

erwirbt Schein. Wer<br />

darauf (5 x 5 Reihen) fünf<br />

Gewinnzahlen über- oder<br />

neben einander oder<br />

diagonal hat, gewinnt.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

BINGO<br />

hoch<br />

Höchster Gewinn: 1 zu<br />

59.325.280, kleinster Gewinn<br />

(2 + 1 Treffer): 1 zu 35<br />

Die Einahmen erhalten ...<br />

... den Reinerlös (30 %):<br />

Umweltschutz-Projekte.<br />

Das Spiel<br />

Lose mit Nummern.<br />

Gewinne in verschiedenen<br />

Kategorien (5-Sterne-Los,<br />

xtra-Superlos, Jahreslos)<br />

ab zwei bis sieben<br />

richtigen Zahlen.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

AKTION MENSCH<br />

hoch<br />

Höchstgewinn (1 Mio. Euro):<br />

1 zu 2.500.000, kleinster<br />

Gewinn (10 Euro): 1 zu 100<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... Reinerlös (45 %): soziale<br />

und karitative Projekte.<br />

niedrig<br />

SUPER 6<br />

Das Spiel<br />

6-stellige Nummer auf<br />

dem Spielschein, nur in<br />

Verbindung mit Lotto etc.<br />

(siehe Spiel 77). Ziehung<br />

wöchentlich.<br />

Gewinnchancen<br />

hoch<br />

Höchster Gewinn: 1 zu<br />

1.000.000, kleinster<br />

Gewinn: 1 zu 10<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... Reinerlös (25%): Sport,<br />

soziale und karitative Institutionen,<br />

Kunst, Kultur.<br />

Das Spiel<br />

Wie 17 und 4. Spieler erhält<br />

2 offene Karten, muss<br />

entscheiden, ob er weitere<br />

will. Ziel: Kartenwert 21.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

BLACK JACK<br />

hoch<br />

Wahrscheinlichkeit zu verlieren:<br />

92 % bei 20 Augen,<br />

85 % bei 19, 77 % bei 18,<br />

69 % bei 17, 62 % bei 16,<br />

58 % bei 15 usw.<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... Gewinner oder Spielbank<br />

(gehört dem Bundesland).<br />

Das Spiel<br />

Walzen mit Symbolen<br />

drehen sich. Spieler stoppt.<br />

Symbol-Kombi stellt<br />

Gewinn-Kombi dar.<br />

Gewinnchancen<br />

niedrig<br />

SPIELAUTOMATEN<br />

hoch<br />

Je nach Apparat berechenbar.<br />

Beispiel: 3 Walzen mit<br />

je 10 Symbolen: 10 x 10 x 10:<br />

1 zu 1.000<br />

Die Einnahmen erhalten ...<br />

... 90 % werden als Gewinn<br />

ausgeschüttet,<br />

... 10 % für Her-/Aufsteller.<br />

6 / 2012<br />

17


geld ^recht<br />

Wer längere Zeit krank<br />

ist, erhält 72 Wochen<br />

Krankengeld, denkt<br />

man. Von wegen! Immer<br />

häufiger weigern sich<br />

die Krankenkassen. Was<br />

tun? Sich wehren!<br />

Die Hilferufe in zahlreichen<br />

Leserbriefen an<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> und entsprechenden<br />

Internet-<br />

Foren sind eindeutig: „Meine<br />

Krankenkasse zahlt kein Krankengeld<br />

mehr. Seit fünf Wochen<br />

habe ich noch nicht einmal<br />

mehr Geld, um die Miete zu bezahlen“,<br />

schreibt uns ein 58-Jähriger.<br />

Eine Frau (59): „Am 20.<br />

Februar sagte mir die Krankenkasse,<br />

dass sie die Zahlung von<br />

Krankengeld rückwirkend zum<br />

31. Januar einstellt. Ich solle<br />

zum Arbeitsamt gehen.“ Und:<br />

„Heute erhielt ich einen Brief<br />

der AOK, dass mein Krankengeld<br />

eingestellt wird, ich sei wieder<br />

arbeitsfähig. Dabei hat mich<br />

meine Hausärztin weiter krankgeschrieben.<br />

Was soll ich tun,<br />

ich fühle mich herumgeschubst?“,<br />

so eine 56-Jährige.<br />

Einzelfälle? Beileibe nicht. Verbraucherschützer<br />

und unabhängige<br />

Patientenberater (siehe<br />

auch nächste Seite) vermuten,<br />

dass dahinter System steckt. Das<br />

heißt, dass die Krankenkassen<br />

18 6/ 2012


extra<br />

genauer als früher schauen, ob<br />

Versicherte versuchen, mit dem<br />

Krankengeld Zeit bis zur Rente<br />

oder bis zum Beantragen von<br />

Arbeitslosengeld zu überbrücken.<br />

Und wo dies vermutet<br />

wird, werde das Krankengeld<br />

einfach gestrichen, so Verbraucherschützer<br />

– obwohl jeder Anspruch<br />

auf 72 Wochen Krankengeld<br />

hat, bevor die Kranken kasse<br />

Versicherte „aussteuert“, so der<br />

unabhängige Patientenberater<br />

Kai Kirchner.<br />

Kosten explodieren<br />

Der Grund für das rigide Vorgehen<br />

vieler Krankenkassen: Die<br />

Ausgaben für das Krankengeld<br />

steigen immer weiter. Mussten<br />

die gesetzlichen Kassen 2010<br />

noch 7,8 Milliarden Euro ausgeben,<br />

waren es 2011 schon 8,5<br />

Milliarden – etwa 10 Prozent<br />

mehr. Laut Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums<br />

steigt keine Ausgabe im Gesundheitssystem<br />

derart wie das Krankengeld.<br />

Und das wieder steigt<br />

so stark, weil vor allem psychische<br />

Krankheiten wie Burnout<br />

und Depression dramatisch<br />

zunehmen. „Psychische Erkrankungen<br />

entwickeln sich zur Epidemie<br />

der modernen Arbeitswelt“,<br />

so IG-Metall-Vorstand<br />

Hans-Jürgen Urban, „hier tickt<br />

eine Zeitbombe.“<br />

Ein Blick auf die konkreten Zahlen<br />

macht dies deutlich: 80 Tage<br />

ist im Schnitt ein Arbeitnehmer<br />

mit der Diagnose „chronische<br />

Depression“ arbeitsunfähig –<br />

das heißt, die gesetzliche Lohnfortzahlung<br />

des Arbeitgebers<br />

von 6 Wochen (42 Tage) reicht<br />

nicht aus. Folge: Fast jeder, der<br />

psychisch erkrankt, muss Krankengeld<br />

der Krankenkasse beantragen.<br />

Da es aber für psychische<br />

Erkrankungen nicht<br />

genügend Behandlungsplätze<br />

gibt, verlängern sich die Wartezeiten<br />

und damit die Bezugsdauer<br />

von Krankengeld. Und<br />

das wollen die Krankenkassen<br />

verhindern, indem sie immer<br />

häufiger sich weigern, Krankengeld<br />

zu bezahlen.<br />

Aktenlage genügt nicht<br />

Wie das konkret geschieht,<br />

schildert eine Leserin, die als<br />

Angestellte an Burn-out erkrankte<br />

und in einer Klinik behandelt<br />

wurde: „Sechs Wochen<br />

erhielt ich die Lohnfortzahlung<br />

durch den Arbeitgeber. Danach<br />

habe ich für zwei Monate Krankengeld<br />

erhalten, 70 Prozent<br />

meines Gehalts. Dann kam<br />

plötzlich ein Gutachten des Medizinischen<br />

Dienstes der Kasse<br />

– und das stellte fest, dass ich<br />

als ‚gesund‘ gelte, ohne dass jemand<br />

mit mir sprach. Die Fall-<br />

Ausweg:<br />

Erwerbsminderung?<br />

❯<br />

Ist die Erwerbsfähigkeit<br />

gefährdet<br />

und bestätigt dies ein<br />

Gutachten, setzt die<br />

Kasse eine Frist von<br />

10 Wochen, um Rente<br />

wegen Erwerbsminderung<br />

zu beantragen.<br />

❯<br />

Doch Vorsicht:<br />

Viele sind schockiert,<br />

wenn sie den<br />

Rentenbescheid erhalten,<br />

denn die Rente<br />

fällt viel niedriger aus<br />

als das Krankengeld.<br />

❯<br />

Viel besser: Es gar<br />

nicht so weit kommen<br />

lassen: Reha-<br />

Antrag stellen, um zu<br />

zeigen, dass man<br />

weiter (wieder) arbeiten<br />

möchte, um Zeit<br />

zu gewinnen.<br />

❯<br />

Hilfreich ist auch,<br />

kurz wieder zu<br />

arbeiten, um den<br />

Willen zur Genesung<br />

zu dokumentieren.<br />

Managerin der Krankenkasse<br />

forderte mich dann auf, umgehend<br />

wieder arbeiten zu gehen<br />

– und setzte das sofortige Ende<br />

des Krankengeldes fest. Selbst<br />

meine Ärztin war völlig schockiert,<br />

obwohl sie mich gerade<br />

erst weiter ‚arbeitsunfähig‘ geschrieben<br />

hatte.“<br />

„So geht es natürlich nicht“, sagt<br />

der Rechtsanwalt Bernd Lübbers<br />

aus Köln. Krankenkassen,<br />

die glauben, dass Versicherte<br />

trotz einer Bescheinigung über<br />

eine Arbeitsunfähigkeit des behandelnden<br />

Arztes keinen Anspruch<br />

auf Krankengeld haben,<br />

müssen von Amts wegen eigene<br />

medizinische Ermittlungen anstellen.<br />

Dazu gehöre auch das<br />

Befragen der behandelnden<br />

Ärzte und eine Untersuchung<br />

(siehe auch Urteile nächste Seite).<br />

Die Gesundheitsexpertin<br />

Ilona Köster-Steinebach der Verbraucherzentrale<br />

Hamburg ergänzt:<br />

„Der Medizinische Dienst<br />

muss den Betroffenen anhören<br />

und auch auf die Möglichkeit<br />

des Widerspruchs hinweisen.“<br />

Sie rät in jedem Fall, Ablehnungen<br />

der Krankenkasse immer<br />

von fachlich versierten Experten<br />

wie zum Beispiel<br />

Verbraucherzentralen, Patientenberatern<br />

oder Fachanwälten<br />

prüfen zu lassen. Auf keinen Fall<br />

sollte man sich nach<br />

Immer mehr<br />

Krankengeld<br />

Zahl der Bezieher<br />

von Krankengeld<br />

in Mio.<br />

1,451<br />

1,522<br />

1,394<br />

1,523<br />

Quelle:<br />

Bundesgesundheitsministerium<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

1,609<br />

Der niedrigere Satz zählt<br />

Krankengeld wird nach einem relativ komplizierten System berechnet.<br />

Maßgeblich sind sowohl Brutto- wie Nettogehalt.<br />

Krankengeld wird grundsätzlich<br />

pro Tag berechnet,<br />

wobei ein Monat immer 30<br />

Tage hat. Eigentlich beträgt<br />

es 70 % des Bruttogehalts,<br />

darf aber nicht mehr als<br />

90 % des Nettogehalts<br />

erreichen. Es zählt immer<br />

der niedrigere Wert, wie das<br />

Beispiel für ein Bruttogehalt<br />

von 3.000 Euro zeigt.<br />

KRANKENGELD JE TAG<br />

➞ BRUTTO:<br />

3.000 Euro : 30 Tage = 100 Euro x 70 % = 70 Euro<br />

➞ NETTO:<br />

2.150 Euro* : 30 Tage = 71,66 Euro x 90 % = 64,49 Euro<br />

TATSÄCHLICHES KRANKENGELD<br />

64,49 Euro x 30 Tage = 1.934,70 Euro / Monat<br />

*Einmal-Zahlungen wurden nicht berücksichtigt.<br />

So wird<br />

Hier hätte<br />

eingegriffen<br />

werden<br />

sollenx!<br />

das Geld<br />

berechnet<br />

6 / 2012<br />

19


geld ^recht<br />

Aktenlage beurteilen lassen<br />

oder sogar das Stoppen des<br />

Krankengelds ohne Widerspruch<br />

hinnehmen. „Krankengeld<br />

ist eine gesetzliche Leistung,<br />

auf die man einen<br />

Anspruch hat“, so Ilona Köster-<br />

Steinebach.<br />

Arbeitslos oder krank?<br />

Vorsichtig sein bzw. sehr genau<br />

die Krankenkasse kontrollieren<br />

sollte, wer zum Beispiel während<br />

einer längeren Krankheit<br />

arbeitslos wird. Denn auch hier<br />

werfen die Krankenkassen Betroffene<br />

ruck, zuck raus, wie die<br />

Unabhängige Patientenberatung<br />

Deutschland (siehe unten)<br />

zurzeit feststellt. Das Ziel der<br />

Kassen: Statt Krankengeld sollen<br />

Betroffene Arbeitslosengeld<br />

bei der Arbeitsagentur beantragen.<br />

Die Hintergründe: Die Medizinischen<br />

Dienste der Kassen<br />

kommen in vielen Fällen zu der<br />

Einschätzung, dass Betroffene<br />

zwar die letzte Tätigkeit aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht<br />

mehr ausüben könnten; diese<br />

aber dennoch in der Lage seien,<br />

einer anderen Tätigkeit nachzukommen.<br />

Daher seien Betroffene<br />

„nicht krank“ und sollten<br />

sich arbeitslos melden.<br />

Doch genau das ist nicht erlaubt.<br />

„Solange der Gesundheitszustand<br />

die letzte Beschäftigung<br />

nicht zulässt, besteht<br />

weiter Anspruch auf Krankengeld“,<br />

so Kai Kirchner von der<br />

UPD-Beratungsstelle in Erfurt.<br />

Er weist auf § 2, Absatz 1 der<br />

Arbeitsunfähigkeitsrichtlinie<br />

hin: Demnach ist „für die Beurteilung<br />

der Arbeitsunfähigkeit<br />

grundsätzlich von der zuletzt<br />

ausgeübten Tätigkeit auszugehen“<br />

. Kai Kirchner und die Unabhängige<br />

Patientenberatung<br />

» Endet das<br />

Krankengeld,<br />

›steuern‹ Kassen<br />

Betroffene aus.<br />

Der Versicherte<br />

verliert aber<br />

nur den Status<br />

›Arbeitnehmer‹,<br />

kann aber über<br />

die Arbeitsagentur<br />

weiter versichert<br />

oder familienversichert<br />

werden.«<br />

Kai Kirchner,<br />

Patientenberater<br />

der unabhängigen<br />

Patientenberatung<br />

in Erfurt<br />

raten deshalb, immer Widerspruch<br />

einzulegen, wenn die<br />

Krankenkasse das Krankengeld<br />

plötzlich vor der 72-Wochen-<br />

Frist einstellt. Um aber finanzielle<br />

Engpässe zu vermeiden<br />

(weil der Widerspruch erst behandelt<br />

werden muss), sollte<br />

man sich dennoch erst mal arbeitslos<br />

melden – auch, um weiter<br />

überhaupt krankenversichert<br />

zu sein und keine Nachteile<br />

in der Rente zu haben. Der Widerspruch<br />

selbst muss innerhalb<br />

von vier Wochen bei der Krankenkasse<br />

eingehen; er kann zuerst<br />

auch formlos ohne jede Begründung<br />

abgegeben werden,<br />

um die Frist zu wahren.<br />

Wichtig ist dann aber, eigene<br />

Gutachten erstellen zu lassen,<br />

zum Beispiel vom eigenen behandelnden<br />

Arzt oder den<br />

Ärzten in einer Klinik, falls man<br />

stationär behandelt wurde beziehungsweise<br />

eine Reha-Maßnahme<br />

absolvierte.<br />

Auf Frist achten<br />

Wer längere Zeit krank ist, sollte<br />

deshalb genau darauf achten,<br />

was man der Krankenkasse gegenüber<br />

kommuniziert. Denn,<br />

deutet man an, dass man ohnehin<br />

plant, so bald als möglich<br />

in Rente (wegen Erwerbsminderung)<br />

zu gehen, reagieren die<br />

Krankenkassen umso heftiger<br />

– zumal es für die Rente wegen<br />

Erwerbsminderung keine Altersgrenzen<br />

gibt. Deshalb gegenüber<br />

der Krankenkasse alles<br />

unternehmen, um wieder gesund<br />

zu werden. Das heißt, alle<br />

ärztlichen Maßnahmen (inklusive<br />

Rehabilitation) absolvieren,<br />

die empfohlen werden. Auf<br />

keinen Fall etwas ablehnen.<br />

Aber: Alle Dinge immer mit dem<br />

eigenen Arzt absprechen, nicht<br />

aber gegenüber dem Medizinischen<br />

Dienst voreilige Zugeständnisse<br />

machen. Dies gilt<br />

besonders gegenüber Ärzten<br />

in der Reha. Denn eine fehlgeschlagene<br />

Reha kann leicht<br />

indirekt als Rentenantrag verstanden<br />

werden.<br />

Und im Zweifel versuchen,<br />

wieder einige<br />

Tage zu arbeiten.<br />

Denn das übersehen<br />

Betroffene oft:<br />

72 Wochen Krankengeld<br />

ist die Frist für<br />

eine Krankheit. Kommt<br />

eine neue Krankheit hinzu,<br />

läuft die 72-Wochen-Frist<br />

wieder von vorne.<br />

Wichtige<br />

Urteile<br />

Das Krankengeld<br />

§<br />

darf nicht nach<br />

Aktenlage verweigert<br />

werden. Die Krankenkassen<br />

müssen den<br />

medizinischen Sachverhalt<br />

ermitteln.<br />

LSG Hessen,<br />

Az. L 8 KR 228/06<br />

Wer am letzten<br />

§<br />

Tag des Arbeitsvertrages<br />

krankgeschrieben<br />

wird, erhält<br />

ab dem Folgetag<br />

Krankengeld, auch<br />

wenn mit dem Vertrag<br />

die Versicherung mit<br />

Anspruch auf Krankengeld<br />

endet.<br />

LSG NRW,<br />

Az. L 16 KR 73/10<br />

Wer über die<br />

§<br />

Bezugsdauer des<br />

ALG I arbeitsunfähig<br />

ist, erhält weiter<br />

Krankengeld, unabhängig,<br />

welche Sozialleistungen<br />

dem<br />

folgen.<br />

BSG, Az. B 1 KR<br />

12/07 R<br />

Wer hilft bei Streit mit der Krankenkasse weiter?<br />

Sozialverband VdK, Verbraucherzentrale Bundesverband<br />

und Verbund unabhängige Patien-<br />

• Per Internet (anonym):<br />

• Per Telefon: (0800) 0 11 77 22<br />

tenberatung bieten eine zentrale Anlaufstelle: www.unabhaengige-patientenberatung.de<br />

Foto: getty (2), privat<br />

20 6/ 2012


extra<br />

Lohnen teure Spültabs?<br />

Jeder Geschirrspüler ist nur so gut wie das Reinigungsmittel.<br />

Doch welche Reiniger sind besser und günstiger?<br />

3 in 1<br />

Was steckt in<br />

einfachen Tabs?<br />

Letztlich sind dies Reinigungstabletten,<br />

die verschiedene Waschmittel<br />

enthalten, die sich je nach Waschgang<br />

unterschiedlich schnell auflösen.<br />

5 in 1<br />

7 in 1<br />

Und die Multitabs?<br />

Die enthalten neben Waschmittel<br />

auch Klarspüler, Enthärtersalz, Glasschutz<br />

und manch anderes. Das<br />

neue Somat 10 (Nachfolger von<br />

Somat 9) z. B. so wohlklingende<br />

Dinge wie Reinigungsverstärker,<br />

Edelstahlglanz, Geruchsneutralisierer,<br />

Extra-Trocken-Effekt, Sofort-Aktiv<br />

und Niedrigtemperatur-Aktivator.<br />

GUTE MULTI-SPÜLTABS<br />

Tab Packung Preis je Tab<br />

Und welche Tabs<br />

reinigen besser?<br />

Multitabs – das zeigen<br />

Tests (siehe Tabelle)! Das<br />

ausgeklügelte Zusammenspiel<br />

der Zusätze sorgt bei<br />

„gut“ getesteten Tabs<br />

meist für blankes Geschirr<br />

ohne hässliche Schlieren,<br />

Kalk- und Wasserflecken.<br />

Muss es<br />

„10 in 1“ sein?<br />

Nein. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

haben<br />

gute „5 in 1“-Tabs (siehe<br />

Tabelle links). Die reinigen<br />

ähnlich gut wie Produkte<br />

mit 6 und mehr Substanzen.<br />

Die klassischen „3 in<br />

1“-Tabs dagegen schwächeln<br />

oft beim Trocknen.<br />

Foto: istockphoto; Illustrationen: Mareile Busse<br />

Somat 9* 9,95 € 19 cent<br />

dm / Denk mit<br />

Multi-Power 5<br />

Aldi / Akuta<br />

komplett<br />

Lidl /<br />

W 5 All-in-1<br />

Penny /<br />

Blik Faktor 7**<br />

Rossmann /<br />

domol 7 in 1<br />

3,45 € 9 cent<br />

2,99 € 7 cent<br />

2,99 € 7 cent<br />

2,99 € 7 cent<br />

2,99 € 7 cent<br />

* Jetzt Somat 10 (noch nicht getestet). ** Jetzt Blik Faktor 11<br />

(noch nicht getestet). Quelle: Stiftung Warentest, www.preiszeiger.de<br />

Und wenn Gläser<br />

fleckig-feucht bleiben?<br />

Dann ist in der Regel das örtliche Wasser zu<br />

hart. Hier hilft, separaten Klarspüler zusätzlich<br />

zu verwenden – Glas trocknet dann viel besser.<br />

Welche Tabs entfernen<br />

selbst Spinat, Kräuter & Co.?<br />

Keine. Diese Dinge vorher per Hand abspülen. Sonst<br />

werden abgelöste Reste durch das Spülwasser verteilt<br />

und bleiben auf glatten Oberflächen erneut haften.<br />

6 / 2012<br />

21


Sie haben Fragen?<br />

<strong>plus</strong>-Experten antworten<br />

Martin Reißig<br />

Rentenberater,<br />

Hamburg<br />

Wolfgang Wawro<br />

Steuerberaterbund,<br />

Berlin<br />

Steuern trotz<br />

Pflegebedürftigkeit?<br />

Es geht um meine Tante, die ich<br />

pflege und von der ich alle Vollmachten<br />

habe. Sie hat ein Bruttoeinkommen<br />

von 18.329 Euro im<br />

Jahr. Sie ist ein Vollpflegefall und<br />

wird hauptsächlich von mir versorgt.<br />

Andere Personen, die mitpflegen,<br />

werden von mir bezahlt.<br />

Das heißt, es gibt keine Belege.<br />

Meine Tante ist am 13. 4. 1920 geb.<br />

und bezieht seit 1984 Vollrente<br />

und seit 1985 Witwenrente. Da ich<br />

jetzt so viel Verschiedenes lese,<br />

bin ich total verunsichert. Ist sie<br />

verpflichtet, eine Steuererklärung<br />

abzugeben? Fallen Steuern an?<br />

Berta Bauer, per E-Mail<br />

Ihre Tante ist Rentnerin.<br />

Rentner müssen eine Steuererklärung<br />

abgeben, wenn sie<br />

Steuern zu zahlen haben. Das<br />

ist von der Höhe der Rente<br />

abhängig, wenn man sonst<br />

keine Einkünfte hat. Falls es<br />

sich um eine normale Altersrente<br />

handelt, kann man für<br />

eine Schätzung die Hälfte als<br />

steuerpflichtige Einnahmen<br />

ansetzen; Pensionen zählen<br />

dagegen voll. Nach Abzug<br />

von Sonderausgaben und<br />

außergewöhnlichen Belastungen,<br />

z. B. Pauschbetrag<br />

Unabhängige<br />

Rentenberater<br />

vermittelt deren Bundesverband<br />

in Köln:<br />

(02 21) 2 40 66 42,<br />

www.rentenberater.de<br />

für Behinderung (abhängig<br />

vom Grad der Behinderung),<br />

fallen bei Ihrer Tante Steuern<br />

an, wenn sie Einkünfte<br />

über dem Grundfreibetrag<br />

von 8.004 Euro pro Jahr hat.<br />

Das sollte ein Steuerberater<br />

durchrechnen. Liegt sie über<br />

8.004 Euro, sollten Sie eine<br />

Erklärung abgeben. – Zu den<br />

Zahlungen ohne Beleg: Da<br />

Sie alle Vollmachten haben,<br />

raten wir dringend, sich für<br />

Hilfeleistungen Dritter nach<br />

korrekten Abrechnungen zu<br />

erkundigen, um Ihre Haftung<br />

zu reduzieren. Im Zweifel<br />

bei der Bundesknappschaft<br />

oder einem Steuerberater.<br />

Die zusätzlichen Ausgaben<br />

für sogenannte haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen werden<br />

bei der Tante in der Steuererklärung<br />

voll ausgeglichen<br />

und könnten die Steuererklärungspflicht<br />

vermeiden.<br />

Kassenbeitrag auf<br />

Direktversicherung?<br />

2005 habe ich von meinem Arbeitgeber<br />

eine 1982 abgeschlossene<br />

Direktversicherung übernommen<br />

und bis zur Auszahlung 2007<br />

weitergeführt. Zwischen 2005 und<br />

2007 wurden keine Beiträge entrichtet.<br />

Seit Beginn habe ich die<br />

Beiträge aus eigenen Mitteln<br />

(Gehaltsumwandlung) bestritten.<br />

Seit 2007 zieht meine Krankenkasse<br />

für die Auszahlung Beiträge<br />

zur Kranken– und Pflegekasse<br />

ein. Das bedeutet, dass ich für die<br />

Direktversicherung und die Auszahlung<br />

zweimal Krankenkassenbeiträge<br />

zahle. Ist das richtig?<br />

Max Eickenscheidt, Köln<br />

Leider ist Ihre Krankenkasse<br />

im Recht. Es stimmt, dass<br />

Sie doppelt Krankenkassen-<br />

Beiträge bezahlen. Der Bundesregierung<br />

ging es 2005<br />

bei der Einführung der neuen<br />

Regel gerade darum, den<br />

Krankenkassen zusätzliche<br />

Beiträge zu verschaffen. Das<br />

Bundesverfassungsgericht hat<br />

dies übrigens auch abgesegnet.<br />

Insofern haben Sie leider<br />

keine Möglichkeit, diesen<br />

Beiträgen zu entkommen.<br />

Geringe Rente, keine<br />

Kassenbeiträge?<br />

Ich habe gelesen, dass man keine<br />

Krankenkassen-Beiträge zahlen<br />

muss, wenn man weniger als<br />

127,75 Euro Rente im Monat erhält.<br />

Das ist bei mir der Fall. Daraufhin<br />

habe ich meine Krankenkasse<br />

angeschrieben, jedoch lehnt diese<br />

mein Anliegen ab.<br />

Rita Elsner, Hannover<br />

Die Antwort Ihrer Krankenkasse<br />

ist leider korrekt.<br />

Gleichwohl gibt es diese<br />

Sonderregel: Sie gilt bei geringen<br />

Betriebsrenten, nicht<br />

aber bei gesetzlichen Renten.<br />

Die Grenze liegt 2012 bei<br />

131,25 Euro (127,75 Euro<br />

2011). Generell gilt, und das<br />

trifft für alle gesetzlichen<br />

Renten zu: Liegt Versicherungspflicht<br />

in der „Krankenversicherung<br />

der Rentner“<br />

vor, ist die Rente – unabhängig<br />

von der Höhe – ab dem<br />

ersten Euro auch beitragspflichtig<br />

in der gesetzlichen<br />

Kranken- und der sozialen<br />

Pflegeversicherung.<br />

Witwerrente<br />

nachträglich fordern?<br />

Der 2009 verstorbene Vater meiner<br />

Freundin war acht Jahre lang<br />

Witwer, hat aber keine Witwerrente<br />

bezogen. Laut meiner Freundin<br />

hat er diese nicht beantragt, da<br />

das Sozialamt ihm sagte, ihm<br />

stünde keine zu. Ist es jetzt noch<br />

für meine Freundin möglich, für<br />

diese acht Jahre (2001 bis 2009)<br />

nachträglich für ihren Vater<br />

„Witwerrente“ zu beantragen?<br />

Stefan Hasse, per E-Mail<br />

Eine Hinterbliebenenrente ist<br />

von dem Monat an zu leisten,<br />

ab dem der Anspruch besteht.<br />

In Ihrem Fall wäre das 2001<br />

gewesen. Allerdings ist zu<br />

beachten, dass Hinterbliebenenrente<br />

nicht für mehr als<br />

zwölf Monate vor dem Monat<br />

der Antragstellung geleistet<br />

wird. D. h., würde theoretisch<br />

die Hinterbliebenenrente jetzt<br />

beantragt werden, käme ein<br />

Anspruch wegen der zwölf<br />

Monate und des Todes des<br />

Vaters Ihrer Freundin 2009<br />

nicht mehr infrage. Außerdem<br />

werden Hinterbliebenenrenten<br />

bis zum Ende des<br />

Monats geleistet, in dem der<br />

Hinterbliebene gestorben ist.<br />

Ein nachträglicher Anspruch<br />

ist leider nicht möglich.<br />

Wie soll ich<br />

das Geld anlegen?<br />

Ich werde im kommenden Monat<br />

63. Die Wartezeit für langjährig<br />

Versicherte ist erfüllt. Ich habe einen<br />

Behinderungsgrad von 30 %.<br />

Zurzeit befinde ich mich in einem<br />

Wir können Anfragen nur schriftlich (Brief, Fax, E-Mail)<br />

Wichtig beantworten, leider nicht telefonisch.<br />

22 6 / 2012


Gabriele Prasser<br />

Steuerberaterin,<br />

Nürnberg<br />

Karlheinz Große<br />

Bundesverband der Betriebsrentner,<br />

Wiesbaden<br />

Lars Gatschke<br />

Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband<br />

Schreiben Sie uns!<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Geld & Recht,<br />

Lindenstraße 20,<br />

50674 Köln, E-Mail:<br />

<strong>plus</strong>magazin@bayard-media.de<br />

Fotos: privat (5)<br />

befristeten Arbeitsverhältnis bis<br />

15. 4. 2013. Meine Fragen: Im April<br />

2012 ist eine Aufbaurente aus<br />

einem früheren, ruhenden Versicherungsvertrag<br />

von monatlich<br />

26 Euro fällig. Die Beiträge hierzu<br />

wurden durch Entgeltumwandlung<br />

gemäß § 3 Nr. 63 EStG von 2003<br />

bis 2007 finanziert. Lohnt sich bei<br />

der geringen Rente eine einmalige<br />

Kapitalzahlung von 5.600 Euro?<br />

Muss ich dies versteuern? Lohnt<br />

es sich, dieses Kapital in einem<br />

bestehenden Riestervertrag VR-<br />

Rente-Plus wieder anzulegen? Aus<br />

gesundheitlichen Gründen würde<br />

ich nach Ablauf des Zeitvertrages<br />

in Rente gehen.<br />

Gerhard Koch, Petershagen<br />

Die Auszahlung der Direktversicherung<br />

wäre steuerfrei<br />

sowohl als Rente wie als Kapitalauszahlung,<br />

soweit sie als<br />

Altfall (vor 2005) bereits bei<br />

der Beitragszahlung pauschal<br />

besteuert wurde. Wegen der<br />

Bagatellgrenze (2012: 131,25<br />

Euro je Monat) besteht auch<br />

keine Beitragspflicht in der<br />

Kranken- und Pflegeversicherung.<br />

Aus steuerlichen Gründen<br />

lohnt die Einzahlung<br />

in einen Riestervertrag nicht,<br />

wegen der abgabenfreien<br />

Auszahlung, zum anderen,<br />

weil die spätere Rente teilweise<br />

steuerpflichtig wäre.<br />

Zählt die Lehre in<br />

der DDR doch noch?<br />

Auch ich gehöre zu den Betroffenen,<br />

da ich eine Schulausbildung<br />

bis zur 10. Klasse mit<br />

gleichzeitiger Berufsausbildung<br />

absolvierte. Diese Möglichkeit<br />

Mini-Job<br />

auch versteuern?<br />

Ich habe Einkünfte aus Verpachtung von Landflächen<br />

und einen 400-Euro-Mini-Job. Der spielt keine Rolle.<br />

Wird davon der Krankenkassenbeitrag berechnet oder<br />

werden noch Freibeträge abgezogen? Auf meinem<br />

Steuerbescheid finde ich folgende Begriffe/Beträge:<br />

Summe der Einkünfte – Gesamtbetrag der Einkünfte –<br />

Einkommen/zu versteuerndes Einkommen.<br />

Irmgard Klintworth, per E-Mail<br />

Sie sind wahrscheinlich freiwillig gesetzlich<br />

versichert. Krankenkassenbeiträge werden<br />

nach den Gesamteinkünften aus dem Einkommensteuerbescheid<br />

berechnet. Es werden Einkünfte<br />

aus Kapitalvermögen, Vermietung und<br />

Verpachtung, Renten sowie weitere Einkünfte,<br />

sogar Mini-Job (!), berücksichtigt. Bei niedrigen<br />

Einkünften werden die Beiträge von einem<br />

fiktiven Mindesteinkommen (2012: 1.916,25<br />

Euro) berechnet; es wird unterstellt, dass Sie<br />

1.916,25 Euro im Monat verdienen. Falls Sie<br />

bei einer landwirtschaftlichen Krankenkasse<br />

versichert sind, können eigene Regeln gelten<br />

(§ 240 SGB V mit § 46 Abs. 1 Satz 1 KVLG 1989).<br />

bestand bis 31. 8. 1970. Ich habe<br />

einen Lehrvertrag vom 1. 9. 1966<br />

bis zum 31. 7. 1969. Geboren bin ich<br />

am 14. 8. 1951. Die Jahre 1966–1968<br />

werden rentenrechtlich nicht<br />

anerkannt. Dagegen habe ich Widerspruch<br />

eingelegt. Dieser wurde<br />

abgewiesen mit der Begründung,<br />

ich könne nicht beweisen, dass<br />

ich in diesen Jahren Sozialversicherungsbeiträge<br />

gezahlt habe.<br />

Mein Lehrlingsentgelt betrug im<br />

1. Lehrjahr 40 Mark monatlich und<br />

im 2. Lehrjahr 50 Mark. Die Auszahlung<br />

erfolgte mit einer Zahlliste.<br />

Wir haben keinerlei Quittung<br />

oder Nachweise erhalten. Ob von<br />

meinem ohnehin kärglichen Lehrlingsentgelt<br />

Versicherungsbeiträge<br />

einbehalten wurden, kann ich<br />

deshalb nicht sagen. Ich empfinde<br />

es als ungerecht, dass trotz gültigen<br />

Lehrvertrages zwei Jahre<br />

einfach gestrichen werden.<br />

Rolf Becher, Aue<br />

Das Glaubhaftmachen von<br />

rentenrechtlichen Zeiten,<br />

insbesondere von Beitragsbzw.<br />

Ausbildungszeiten, stellt<br />

in der Praxis tatsächlich eine<br />

große Herausforderung dar.<br />

Eine Anspruchsgrundlage<br />

könnte sich aus § 247 Abs.<br />

2 a SGB V ergeben. Danach<br />

sind Pflichtbeitragszeiten<br />

aufgrund einer versicherten<br />

Beschäftigung aus Zeiten, für<br />

die in der Zeit vom 1. 6. 1945<br />

bis 30. 6. 1965 Personen als<br />

Lehrling oder sonst zu ihrer<br />

Berufsausbildung beschäftigt<br />

waren und grundsätzlich<br />

Versicherungspflicht bestand,<br />

eine Zahlung von Pflichtbeiträgen<br />

für diese Zeiten jedoch<br />

nicht erfolgte (Zeit einer Berufsausbildung)<br />

anzurechnen.<br />

Aus rechtlichen Gründen dürfen unsere Experten nur allgemeine Hinweise geben. Bei konkreten Problemen wenden Sie sich direkt an<br />

Beratungsstellen der Verbraucherverbände, der Rentenversicherung oder einen Steuerberater bzw. Rechtsanwalt in Ihrer Nähe.<br />

6 / 2012<br />

23


24 Seiten Extra Streit um Krankengeld <br />

Musterbrief<br />

Richtig vorgehen<br />

Handy-Vertrag<br />

richtig auflösen<br />

Handy-Verträge werden meist auf<br />

2 Jahre geschlossen, verlängern<br />

sich automatisch. Wie kündigen?<br />

1.<br />

Die Preise für<br />

Handy-Verträge<br />

sinken rasant. Inzwischen<br />

werden Flat-Tarife<br />

für etwa 20 Euro<br />

je Monat angeboten,<br />

inkl. neuen Handys.<br />

Viele mit einem älteren<br />

Vertrag fragen:<br />

Wie kommt man raus?<br />

2. Grundsätzlich<br />

kann man Handy-Verträge<br />

jederzeit<br />

ohne Frist kündigen<br />

(siehe Musterbrief).<br />

Fraglich ist, wann die<br />

Kündigung in Kraft<br />

tritt. Deshalb zwei<br />

Dinge beachten: den<br />

bisherigen und den<br />

neuen Vertrag.<br />

Wer bei der bisherigen<br />

Telefon-<br />

3.<br />

gesellschaft bleiben<br />

will, sollte deshalb den<br />

alten Vertrag kündigen,<br />

gleichzeitig nach<br />

einem neuen Vertrag<br />

fragen, dabei aber das<br />

sofortige Ende des<br />

alten Vertrags zur Bedingung<br />

machen. Die<br />

meisten Telefonfirmen<br />

zeigen sich kulant.<br />

Beim Kündigen<br />

4. unbedingt darauf<br />

achten, dass<br />

• sich Handy-Verträge<br />

meist automatisch<br />

um ein Jahr verlängern,<br />

gleichzeitig aber<br />

eine Kündigungsfrist<br />

von drei Monaten besteht.<br />

Das heißt, nicht<br />

erst zum Vertragsende<br />

kündigen, sondern<br />

sehr frühzeitig;<br />

• das Schreiben<br />

(rechts) immer als Einschreiben<br />

mit Rückschein<br />

versandt wird;<br />

• mit der Kündigungs-<br />

Bestätigung beim<br />

neuen Anbieter die<br />

Mitnahme der Telefonnummer<br />

beantragt<br />

werden kann (dauert<br />

ca. 10 Tage).<br />

An<br />

Telefongesellschaft<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

Ort, Datum<br />

Telefonnummer: ......<br />

Vertrags-Nr.: ......<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

hiermit kündige ich meinen am ______ geschlossenen<br />

Vertrag mit der Nummer<br />

fristgerecht<br />

zum .<br />

Ich möchte Sie bitten, mir diese Kündigung innerhalb<br />

von 14 Tagen zu bestätigen.<br />

Die Ihnen erteilte Abbuchungserlaubnis von meinem<br />

Konto _______________ bei der ________ Bank<br />

(Bankleitzahl _________) widerrufe ich hiermit zum<br />

_________ (Vertragsende).<br />

Gleichzeitig beantrage ich hiermit die Mitnahme meiner<br />

bisherigen Telefonnummer __________.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Absender<br />

Vorname / Name<br />

Straße<br />

PLZ / Ort<br />

<br />

24 Seiten Extra<br />

Juli 2012<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

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Erwerbsminderung S. 12<br />

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S. 18<br />

Wie lösen Geschwister die Fesseln<br />

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24 6 / 2012


Der Tanz ist ein Gedicht<br />

und jede seiner Bewegungen<br />

ist ein Wort.<br />

MATA HARI<br />

25. Kalenderwoche<br />

Foto: Günter Standl/laif<br />

24. Kalenderwoche<br />

11 Mo Zufriedenheit ist, in<br />

alltäglichen Dingen etwas<br />

Wunderbares zu sehen.<br />

UNBEKANNT<br />

12 Di Nichts trägt so viel<br />

Zinsen wie Freundlichkeit<br />

und gute Laune.<br />

UNBEKANNT<br />

13 Mi Fehlschläge sind die<br />

Würze, die dem Erfolg<br />

sein Aroma geben.<br />

UNBEKANNT<br />

14 Do Hingabe und Begeisterung<br />

sind immer die stärksten<br />

Kräfte, um etwas zu<br />

erreichen.<br />

JOSEF AUS CASCALES<br />

15 Fr Liebe ist ein privates<br />

Weltereignis.<br />

ALFRED POLGAR<br />

16 Sa Ein guter Rat ist wie<br />

Schnee. Je sanfter er<br />

fällt, desto länger bleibt<br />

er liegen und desto tiefer<br />

dringt er ein.<br />

SIMONE SIGNORET<br />

17 So Es gibt keine Hintertür<br />

für Glück und Unglück;<br />

sie kommen wie die<br />

Menschen selbst, die rufen.<br />

AUS CHINA<br />

18 Mo Wer Geld verliert, verliert<br />

viel. Wer einen Freund<br />

verliert, verliert mehr.<br />

Wer den Mut verliert,<br />

hat alles verloren.<br />

UNBEKANNT<br />

19 Di Da es förderlich für<br />

die Gesundheit ist,<br />

habe ich beschlossen,<br />

glücklich zu sein.<br />

VOLTAIRE<br />

20 Mi Wenn du helle Dinge<br />

denkst, ziehst du helle<br />

Dinge an dich heran.<br />

PRENTICE MULFORD<br />

21 Do SOMMERANFANG<br />

Das wahre Geschenk<br />

macht einen reicher,<br />

obwohl man etwas hingibt.<br />

KNUT HAMSUN<br />

22 Fr Alles, was uns<br />

imponieren soll, muss<br />

Charakter haben.<br />

JOHANN WOLFGANG<br />

VON GOETHE<br />

23 Sa Eitelkeit ist das letzte<br />

Kleid, das der Mensch<br />

auszieht.<br />

ERNST BLOCH<br />

24 So Der Heiterkeit sollen<br />

wir, wann immer sie sich<br />

einstellt, Tür und Tor<br />

öffnen, denn sie kommt<br />

nie zur unrechten Zeit.<br />

ARTHUR SCHOPENHAUER<br />

26. Kalenderwoche<br />

25 Mo Jeden Morgen rede ich<br />

mir ein, dass mir tagsüber<br />

ein kleines Wunder<br />

begegnen wird, und siehe,<br />

es findet sich eines!<br />

ERWIN STRITTMATTER<br />

26 Di Man sollte auch an<br />

Wochentagen ein paar<br />

Augenblicke Sonntag<br />

sein lassen.<br />

UNBEKANNT<br />

27 Mi SIEBENSCHLÄFER<br />

Die Kultur der Toleranz<br />

beginnt damit, zu<br />

akzeptieren, dass der<br />

andere anders ist.<br />

ROMAN HERZOG<br />

28 Do Wahrheiten, die man ganz<br />

besonders ungern hört,<br />

hat man besonders nötig.<br />

JEAN DE LA BRUYÈRE<br />

29 Fr Die Natur ist das weiseste<br />

Buch mit schönen Lehren<br />

auf jedem Blatt.<br />

GOTTLOB OEHLENSCHLÄGER<br />

30 Sa Durch jede Liebe wird man<br />

ein bisschen menschlicher,<br />

egal wie sie verläuft.<br />

BORIS PASTERNAK<br />

5/2010 6/2012 55


!<br />

REISE & KULTUR<br />

1 Wie der Schauplatz<br />

aus einem von Austens<br />

Romanen: Salon und ...<br />

2 ... Garten von<br />

Lainston House,<br />

einem Herrenhaus<br />

aus dem 17. Jahrhundert<br />

bei Southhampton.<br />

3 Jane Austens<br />

Sommerfrische:<br />

Goodnestone Park,<br />

Wohnsitz ihres<br />

Bruders Edward.<br />

4 Ihr Schlafzimmer:<br />

Ziel aller Besucher<br />

des Jane-Austen-<br />

Museums Chawton.<br />

Foto: o<br />

Wotext t<br />

2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

!<br />

! 56 6/ 2012


!<br />

1 2<br />

3<br />

TEXT | Ralf Nestmeyer<br />

FOTOS | Markus Kirchgessner<br />

„ An einem<br />

schönen Tag<br />

im Schatten ... “<br />

4<br />

Durch ihren Garten in Südengland<br />

wandelnd – so erdachte Jane<br />

Austen vor gut 200 Jahren die<br />

meisten ihrer bis heute faszinierenden<br />

Romane. Und wer jetzt nach<br />

Chawton oder Basingstoke fährt,<br />

flaniert durch ihre Zeit, ihre Bücher –<br />

und traumhaft schöne Gärten.<br />

Foto: :Wo<br />

Wotext t<br />

2mm<br />

m<br />

Abstand !!!!!!!!!!!<br />

!!<br />

6 /<br />

2012<br />

57


MARKETTE<br />

REISE & KULTUR<br />

1 2<br />

Du kannst Dir nicht vorstellen,<br />

und es ist unmöglich, sich vorzustellen,<br />

was für wunderbare<br />

Wege wir in unserem Obstgarten haben“,<br />

schreibt Jane Austen begeistert<br />

an eine Freundin. Das ist inzwischen<br />

mehr als 200 Jahre her. Aber noch heute<br />

kann man gut verstehen, warum<br />

die damals 35-jährige Schriftstellerin<br />

(1775 bis 1817) so über ihren Garten<br />

und ihr Zuhause in Chawton, Südengland,<br />

ins Schwärmen geriet. Das 350<br />

Jahre alte Cottage, ein rotbrauner Backsteinbau,<br />

in dem sie fast bis<br />

1 Einladende<br />

Blüten: Fingerhut<br />

vor Chawton<br />

Cottage.<br />

2 Lanhydrock<br />

Garden in Cornwall:<br />

berühmt für<br />

strenge Geometrie<br />

und Dutzende<br />

Magnolien-Sorten.<br />

3 In Chawton<br />

verweist alles auf<br />

Austens Spuren.<br />

4 Auf dem Anwesen<br />

The Vyne,<br />

Basingstoke, ließ<br />

sich Jane zu ihren<br />

Werken inspirieren.<br />

zum Lebensende wohnte,<br />

liegt zufrieden wie eine alte<br />

Dame im frisch gemachten<br />

Bett aus feinstem Rasen, bekleidet<br />

mit weißen Rosen<br />

und Kletterhortensien, umkränzt<br />

von üppigen Rabatten<br />

und beschirmt von hohen<br />

Hainbuchenhecken.<br />

Zehntausende Austen-Verehrer<br />

und Garten-Liebhaber<br />

lockt Chawton in der Grafschaft<br />

Hampshire jährlich an.<br />

Inzwischen beherbergt ihr<br />

ehemaliges Wohnhaus ein<br />

Museum und kann mitsamt<br />

dem spektakulären Garten<br />

Ob Jane glücklich war ...<br />

besichtigt werden. Ein Garten, der für<br />

eine der berühmtesten und meistgelesenen<br />

Autorinnen der britischen Insel<br />

zur sprudelnden Inspirationsquelle wurde:<br />

In den acht Jahren, die sie dort lebte,<br />

entstanden sechs Romane. Darunter<br />

weltberühmte Werke wie „Verstand und<br />

Gefühl“ und „Stolz und Vorurteil“.<br />

Jane Austen genoss das zurückgezogene<br />

Leben auf dem Land. Jeden Tag<br />

nach dem Mittagessen spazierte sie entlang<br />

der duftenden Weißdornhecke<br />

durch den Garten, erfreute sich an den<br />

Blumen- und Kräuterbeeten und ersann<br />

im Schatten der Apfelbäume ihre Romane.<br />

Wie viele ihrer eigenen Erlebnisse<br />

die Austen verarbeitet hat, darüber<br />

rätseln Austen-Fans und kommen<br />

in diesem Idyll leicht ins Gespräch.<br />

Wie die beiden älteren Ehepaare:<br />

Anne und Paul Smith aus Manchester,<br />

die es sich auf einer Bank im Garten<br />

mit zwei Plastiktassen und einer Thermoskanne<br />

Tee gemütlich gemacht haben,<br />

und Ingeborg und Gerd Aumann<br />

aus Bamberg, die von den Engländern<br />

wissen möchten, ob es sich auch lohnt,<br />

ins Cottage hineinzugehen? „Yes, of<br />

course – natürlich lohnt es sich“, lautet<br />

die Antwort von Anne Smith. Schnell<br />

stellt sich heraus, dass die vier fast alle<br />

Austen-Romane gelesen haben. Und<br />

nicht nur das, auch die zahlreichen Verfilmungen<br />

haben sie gesehen. „,Stolz<br />

und Vorurteil‘ mit der wundervollen<br />

Keira Knightley in der Rolle der Elizabeth<br />

Bennet ist mein Lieblingsfilm“, sagt<br />

Ingeborg Aumann und ihr Mann Gerd<br />

fügt mit lächelnder Vorfreude hinzu:<br />

„Heute Nachmittag fahren wir noch hinüber<br />

nach Chilham Castle in Kent, zwei<br />

Autostunden nach Osten. Da wurde zuletzt<br />

Austens Roman ,Emma‘ verfilmt.“<br />

Anne und Paul Smith bleiben lieber<br />

noch eine Weile in Chawton. Sie interessiert,<br />

wie der Garten vor 200 Jahren<br />

ausgesehen haben könnte. Da trifft es<br />

sich, dass Celia Simpson gerade mit ihrer<br />

vor Mulch dampfenden Schubkarre<br />

hinter der Bank der Smith’ vorbeistapft.<br />

Sie ist Chefgärtnerin von Chawton und<br />

nimmt Austen-Fans gerne mit auf eine<br />

Zeitreise durch die Jahrhunderte: „Damals<br />

fand sich in den meisten Cottage-<br />

Gärten eine bunte Mischung aus Pflanzen<br />

der heimischen Flora“, erzählt<br />

Celia Simpson. Aber auch ein kleiner<br />

Küchengarten mit lavendelgesäumten<br />

Wegen durfte nicht fehlen – er findet<br />

sich gleich neben dem Cottage. Hier,<br />

wo die Austens früher ihr Lieblingsgemüse<br />

zogen: „Das waren Erbsen,<br />

58 6/ 2012


3<br />

MARKETTE<br />

4<br />

„Unsere kleine<br />

Pfingstrose<br />

am Fuß der<br />

Tanne ist gerade<br />

aufgegangen<br />

und macht sich<br />

prächtig; die<br />

ganze Rabatte<br />

wird bald sehr<br />

fröhlich aussehen,<br />

voller Nelken<br />

und Bartnelken,<br />

zusammen<br />

mit der Akelei,<br />

die schon blüht.<br />

Auch der Flieder<br />

ist kurz vorm<br />

Aufbrechen.“<br />

Chawton, 29. Mai 1811<br />

Brief von Jane Austen<br />

an ihre Schwester Caroline<br />

Tomaten und Kartoffeln, aber auch Erdund<br />

Stachelbeeren“, verrät Celia Simpson.<br />

Dann muss sie weiter und schiebt<br />

die schwer beladene Schubkarre an der<br />

alten Gartenmauer entlang, die jetzt im<br />

Frühsommer von einem duften Mix aus<br />

Margeriten und Akeleien mit ihren<br />

violett gelappten Fiederblättchen gesäumt<br />

wird.<br />

Feiern und tanzen<br />

Anne und Paul Smith spazieren derweil<br />

hinüber ins Landhaus. Die alten<br />

Dielen von Chawton Cottage knarzen,<br />

als sie von Zimmer zu Zimmer gehen,<br />

weiße Spitzendeckchen, historische<br />

Filmkostüme und Familiengeschirr bewundern.<br />

In einer Ecke steht ein Pianoforte,<br />

auf dem Jane spielte, und auf<br />

einem runden Schreibtisch steckt ein<br />

Gänsekiel demonstrativ im leeren Tintenfass.<br />

Mit feinen Federstrichen verfasste<br />

Jane Austen an dem Tisch auch<br />

„Anne Elliot“ und „Mansfield Park“, in<br />

dem sie ihre Gartenliebe bekundete:<br />

„An einem schönen Tag im Schatten zu<br />

sitzen und ins Grüne zu schauen, ist<br />

die wunderbarste Erfrischung.“ Doch<br />

Land- und Garten-Leben konnte nicht<br />

alles sein. Ab und zu musste man einfach<br />

mal raus und dann machten sich<br />

Jane und ihre Schwester Cassandra fein<br />

für einen Abend in „The Vyne“.<br />

Dieses herrschaftliche Tudor-Anwesen<br />

bei Basingstoke liegt nur einen Katzensprung<br />

von Chawton. Und natürlich<br />

packen auch Anne und Paul Smith die<br />

Gelegenheit zum Besuch beim Schopf<br />

– „wenn wir schon einmal hier sind“.<br />

Die Austen-Schwestern liebten die heiteren<br />

Abende, die man mit Tanzen und<br />

Kartenspielen verbrachte. Das schmucke<br />

Landhaus The Vyne mit seiner holzgetäfelten<br />

Long Gallery wird vom gemeinnützigen<br />

National Trust verwaltet.<br />

Sarah Winding, eine Ex-Lehrerin, die<br />

sich ehrenamtlich als Aufsicht engagiert,<br />

zeigt stolz den Ballsaal: „Erst spielten<br />

Jane und Freunde hier immer<br />

Bridge. Später rollte die Gesellschaft<br />

den Teppich zusammen, rückte Tische<br />

an die Wand – und die Party ging los.“<br />

Nebenbei lernte Jane Austen in The<br />

Vyne auch die gehobene Konversation;<br />

etwas, das natürlich auch ihre Romanfiguren<br />

perfekt beherrschen. Paul und<br />

Mein Paradies<br />

6 / 2012 59


REISE & KULTUR<br />

1<br />

2<br />

Anne Smith schreiten<br />

die große Freitreppe<br />

hinunter und laufen<br />

raus in den Park von<br />

The Vyne, zum Fischteich<br />

hinüber. Hier<br />

im Garten steht das<br />

wohl älteste Sommerhaus<br />

Englands<br />

aus dem Jahr 1635;<br />

daneben eine seltene<br />

Guinea-Eiche, die<br />

windschief den Witterungen<br />

trotzt. Ein<br />

zartes Meer aus Blumen<br />

bildet einen<br />

wunderbaren Kontrast dazu. Stolze<br />

blaublütige Rittersporne wiegen sich<br />

neben gelben Sonnenblumen im Wind,<br />

dazwischen zeigen Fingerhut, zahllose<br />

Astern und Glockenblumen ihre Pracht.<br />

Umgeben sind die Rabatten von diesem<br />

so tiefgrünen wie samtweichen Rasen,<br />

von dem man in Deutschland gerne<br />

träumt.<br />

Anne und Paul Smith’ Traumtour auf<br />

den Spuren Jane Austens endet an diesem<br />

Tag in Winchester. Gesundheitlich<br />

angeschlagen zog die Autorin im Mai<br />

1817 von Chawton in diese Kathedralenstadt,<br />

weil sie sich dort bessere Ärzte erhoffte.<br />

Dennoch erlag Jane Austen wenige<br />

Wochen später, am 18. Juli 1817,<br />

ihrem Nierenleiden. In der mächtigen<br />

Kathedrale von Winchester hat man ihr<br />

eine letzte Reverenz erwiesen: eine<br />

schlichte Messingplatte im Boden des<br />

nördlichen Seitenschiffs, auf<br />

1 The Abbey<br />

House, Wiltshire:<br />

Schwertlilien<br />

und Buchsfiguren<br />

dominieren<br />

den Garten.<br />

2 Mompesson<br />

House, Hampshire:<br />

Dreh ort<br />

des Austen-<br />

Films „Sinn und<br />

Sinnlichkeit“.<br />

der zu lesen ist: „Die Güte<br />

ihres Herzens, die Freundlichkeit<br />

ihres Naturells, ihre<br />

außergewöhnlichen Geistesgaben<br />

gewannen ihr die Achtung<br />

all derer, die sie kannten,<br />

und die herrliche Liebe<br />

derer, die ihr eng verbunden<br />

waren.“ Ihr Bruder James<br />

ließ dies in Stein meißeln.<br />

Keine Silbe darüber, dass<br />

Austen Schriftstellerin war<br />

... Eine, die zu den bedeutendsten<br />

der englischen Literatur<br />

gehört.<br />

Lust auf<br />

Südengland?<br />

BESTE REISEZEIT<br />

Ideal für Gartenliebhaber<br />

sind Mai und Juni, aber<br />

auch bis in den September<br />

hinein locken milde<br />

Tagestemperaturen von<br />

etwa 18–20 Grad.<br />

HINFLIEGEN<br />

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The End<br />

Fotos: Markus Kirchgessner/laif (9), Getty Images; Illustration: Julia Pfaller/2Agenten<br />

60 6/ 2012


Das kennen Sie auch<br />

von Angelika Euler<br />

Komische Leute<br />

Foto: Peter Rigaud/shotview photographers; Styling: Katalin Kiss; Kleidung: www.peterhahn.de<br />

Angelika<br />

Euler<br />

hat 4 Kinder<br />

und<br />

6 Enkel.<br />

Jeden Monat<br />

erzählt<br />

sie aus<br />

ihrem<br />

alltäglich<br />

turbulenten<br />

Leben.<br />

Ältere Leute werden manchmal<br />

etwas wunderlich. Sie<br />

gewöhnen sich komische Dinge<br />

an, oft ohne es selbst zu merken.<br />

Ich zum Beispiel. Seit einiger<br />

Zeit habe ich die Angewohnheit,<br />

wenn ich allein bin, vor mich<br />

hin zu summen. Irgendeine<br />

Melodie, die sich, ohne dass ich<br />

es gemerkt habe, als „Kopfwurm“<br />

in mein Hirn genistet hat. Delilah“<br />

ist es momentan. Wirklich!<br />

Ständig geistert Tom Jones in<br />

meinem Schädel herum …<br />

Gestern entdeckte ich, dass ich<br />

nicht nur, wenn ich mich unbeobachtet<br />

fühle, vor mich hin<br />

summe. Meine jüngere Tochter<br />

machte mich liebevoll darauf<br />

aufmerksam, indem sie lächelnd<br />

„Summ, summ, summ,<br />

Bienchen, summ herum“ zu<br />

singen begann (wie peinlich!).<br />

Ich bin, Gott sei Dank, nicht die<br />

Einzige mit altersbedingten<br />

Wunderlichkeiten. Ich hörte aus<br />

verlässlicher Quelle, dass meine<br />

Schwägerin ständig mit sich<br />

spricht, wenn sie durch den<br />

Garten geht! Und ich erinnere<br />

mich noch gut an einen Onkel<br />

aus meiner Kindheit, der immer<br />

ein gurgelndes „krrch, krrrch“<br />

von sich gab, wenn er sich aufregte.<br />

(Meine Schwester und<br />

ich verspotteten ihn gnadenlos!)<br />

Dann ist da noch Frau<br />

Meier, aus dem zweiten Stock,<br />

die im Zimmer eine Wollhaube<br />

trägt. Und kürzlich war ich bei<br />

einer Bekannten, die – wie<br />

früher meine Omi – Sofa,<br />

Tische und Stühle mit Schondeckchen<br />

abdeckte. Und dann<br />

(man glaubt es kaum!) noch<br />

mal Decken drüberlegte, um<br />

die Schondeckchen zu schonen.<br />

Ich kenne Ältere, die permanent<br />

blinzeln oder hüsteln. Und<br />

Leute, die einem ständig ins<br />

Wort fallen, den Rotz hochziehen<br />

oder in der Nase bohren.<br />

– Aber okay. Die sind eigentlich<br />

nur schlecht erzogen.<br />

Huch, eben merke ich, dass<br />

auch mein Mann summt. Eine<br />

Melodie, die mir unbekannt ist.<br />

„Was summst du da?“ Er schaut<br />

mich gereizt an. „Ich summe<br />

ja gar nicht!“ Oh, das ist<br />

besonders arg. Wenn man<br />

nicht einmal weiß, dass man<br />

summt, und auch nicht weiß,<br />

w a s man summt! Jetzt bin<br />

ich gar nicht mehr so böse<br />

auf mich und meine<br />

„Delilah“. Wir wissen doch<br />

wenigstens, dass wir da sind<br />

und wie wir heißen!<br />

WAS DENKEN SIE?<br />

Und, haben Sie auch schon eine Alters-Macke?<br />

6 / 2012<br />

61


REISE & KULTUR<br />

Aphrodite<br />

• Göttin der<br />

Liebe und<br />

Schönheit<br />

• Symbole<br />

Schwan,<br />

Gans, Taube,<br />

Muschel, Gürtel,<br />

Spiegel,<br />

Myrte, Apfel<br />

• Planet<br />

Venus<br />

• Sonderstellung<br />

im<br />

Olymp – wurde<br />

aus dem<br />

Meer geboren<br />

und von Zeus<br />

adoptiert<br />

IM ANTIKEN<br />

HIMMEL<br />

Zeus, Hermes,<br />

Olympia, Apollo – wer<br />

gerne Kreuzworträtsel<br />

löst, kennt die<br />

Fragen nach den<br />

griechischen<br />

Göttern der Antike.<br />

Doch wer war<br />

noch mal wer und<br />

wofür zuständig?<br />

Eigentlich sind die<br />

Familienverhältnisse<br />

ganz einfach!<br />

Denn im Zentrum<br />

steht Zeus ...<br />

Hera<br />

• Göttin<br />

der Familie,<br />

zuständig<br />

für Hochzeit,<br />

Mutterschaft<br />

und Geburt<br />

• Symbol<br />

Pfau, königliche<br />

Kopfbinde,<br />

Granatapfel,<br />

Getreide,<br />

Kuckuck<br />

• Planet<br />

Venus<br />

Geschwister von Zeus Kinder von Zeus keine Abstammung von Zeus<br />

Demeter<br />

• Göttin der<br />

Erde und der<br />

Fruchtbarkeit<br />

• Symbol<br />

goldener<br />

Ährenkranz,<br />

Fackel, Korb<br />

mit Pfirsichen<br />

oder Blumen,<br />

Doppelaxt<br />

• Planet<br />

Pluto<br />

Hestia<br />

• jungfräuliche<br />

Göttin<br />

des Herdfeuers<br />

und der Familieneintracht;<br />

räumte ihren<br />

Platz später<br />

für Dionysos<br />

• Symbol<br />

Palladion<br />

(Schnitzbild<br />

der Athene)<br />

Poseidon<br />

• Gott des<br />

Meeres, der<br />

Erdbeben und<br />

Pferde<br />

• Symbol<br />

Dreizack,<br />

Streitwagen,<br />

Delfin<br />

62 6/ 2012


Fotos: akg (2), Alamy/mauritius images; Illustrationen: shutterstock (13)<br />

Herakles<br />

• Heil- und<br />

Orakelgott,<br />

Beschützer der<br />

Sportstätten<br />

und Paläste<br />

• Symbole<br />

Löwenfell,<br />

Keule, Bogen<br />

und Köcher<br />

Hephaistos<br />

• Gott der<br />

Vulkane, des<br />

Feuers, der<br />

Schmiedekunst<br />

und der<br />

Architektur<br />

• Symbole<br />

Schmiedehammer,<br />

-zange,<br />

Beil, Kappe<br />

Artemis<br />

• jungfräuliche<br />

Göttin<br />

der Jagd und<br />

des Mondes<br />

• Symbole<br />

Pfeil und<br />

Bogen, Hirsch<br />

• Himmelskörper<br />

Mond<br />

Zeus<br />

Göttervater, Herrscher über Himmel,<br />

Blitz und Donner • Symbole Adler, Blitze,<br />

Zepter • Planet Jupiter • Er wurde als<br />

einziges der Kinder von Kronos nicht von<br />

diesem verschlungen. Zeus ist der Oberste<br />

aller olympischen Götter, mächtiger<br />

als alle anderen zusammen. Mit seinen<br />

zahlreichen Frauen zeugte er, der Legende<br />

nach, mehr als 60 Kinder.<br />

Ares<br />

• Gott des<br />

Krieges und<br />

der Schlachten<br />

• Symbole<br />

Fackel, Hund<br />

und Geier,<br />

Speer,<br />

Schild, Helm<br />

• Planet<br />

Mars<br />

Dionysos<br />

• Gott des<br />

Weines und<br />

der Ekstase;<br />

jüngster der<br />

großen Götter<br />

• Symbole<br />

Weinranke<br />

und Weintraube,<br />

Reh- oder<br />

Pantherfell<br />

Athene<br />

• jungfräuliche<br />

Göttin<br />

der Weisheit,<br />

zuständig<br />

für Städte,<br />

Ackerbau,<br />

Künste und<br />

Wissenschaften,<br />

Krieg<br />

und Frieden;<br />

Stadtgöttin<br />

Athens<br />

• Symbole<br />

Eule, Ölbaum,<br />

Helm, Speer,<br />

Schild<br />

Hermes<br />

• Gott der<br />

Diebe, des<br />

Handels und<br />

der Reisenden;<br />

Götterbote<br />

• Symbole<br />

Flügelkappe,<br />

Flügelschuhe,<br />

Hermesstab,<br />

Reisehut<br />

• Planet<br />

Merkur<br />

Apollo<br />

• Gott der<br />

Poesie, des<br />

Lichtes, der<br />

Pest und der<br />

Weissagung;<br />

Musenführer;<br />

Zwillingsbruder<br />

der<br />

Artemis<br />

• Symbole<br />

Kithara<br />

(Saiteninstrument),<br />

Pfeil<br />

und Bogen<br />

• Himmelskörper<br />

Sonne<br />

6 / 2012 63


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Apotheke), lässt der<br />

Juckreiz schnell nach und<br />

die Haut schwillt nicht an.<br />

7 000<br />

Deutsche kommen<br />

pro Jahr bei<br />

Unfällen im Haushalt<br />

ums Leben.<br />

Zum Vergleich: Im<br />

Straßenverkehr<br />

sterben 4 000.<br />

Quelle: destatis<br />

Das Beste<br />

bei Schmerzen<br />

im Knie:<br />

Diät!<br />

Knie schmerzen<br />

deutlich weniger, wenn<br />

man sein Gewicht<br />

durch Sport wie<br />

Schwimmen und eine<br />

Diät um 10 % senkt.<br />

Das zeigt eine<br />

dänische Studie mit<br />

175 übergewichtigen<br />

Frauen über 60.<br />

Selbst wenn die<br />

Gelenke schon stark<br />

verschlissen waren,<br />

etwa durch Arthrose,<br />

empfanden die Frauen<br />

deutlich weniger<br />

Beschwerden.<br />

Fotos: Getty Images (2), Shutterstock (2)<br />

Günstige<br />

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Ob Tages- oder Nachtcreme<br />

– viele Kosmetika BEEREN Impfung vorm FÖRDERN Urlaub? DAS Zahlt GEDÄCHTNIS<br />

die Krankenkasse!<br />

kann man bei Versand-<br />

Hirnforscher raten: täglich eine Früchten, sogenannte Anthocyane.<br />

Studien zeigen: Wer öfter<br />

Apotheken viel günstiger<br />

bestellen. Beispiel:<br />

Handvoll dunkle Beeren essen,<br />

etwa Brom-, Heidel- und Holunderbeeren.<br />

Das hält unser seltener an Parkinson! Die Bee-<br />

Beeren isst, erkrankt zu 40 %<br />

Eucerin Vital Active<br />

Nachtcreme; regulär etwa<br />

28,60 Euro/50 ml, bei Gehirn leistungsfähig. Verantwortlich<br />

für den Effekt sind auch das Gedächtnis und senren<br />

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natürliche Farbstoffe in den ken das Alzheimer-Risiko.<br />

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AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN Faszinierend: Ersatzteile für den Körper Test: Hörgeräte Welches Öl in der Küche?<br />

6 / 2012 65


GESUND & FIT<br />

KÜNSTLICHE LEBENSRETTER<br />

150 Menschen sterben pro Jahr, weil<br />

Herzen von Organspendern fehlen. Mit<br />

künstlichen Herzen, die bis zu<br />

einem Jahr im Körper bleiben können,<br />

sinkt die Zahl hoffentlich schnell.<br />

KEIN VERGLEICH<br />

ZU FRÜHER<br />

„Als ich 1956<br />

beide Unterschenkel<br />

verlor, musste<br />

ich noch wie<br />

Kapitän Ahab<br />

mit Holzprothesen<br />

laufen<br />

lernen. Kein<br />

Vergleich zu<br />

den Hightech-<br />

Prothesen<br />

von heute, die<br />

sogar beim<br />

Toben mit Kindern<br />

sicheren<br />

Halt geben.“<br />

Karl Vogel<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

66 6/ 2012


MIKROCHIP ERSETZT NETZHAUT<br />

Hoffnung für 35 000 Menschen mit Retinitis pigmentosa,<br />

einer erblichen Krankheit der Netzhaut, die oft zur<br />

Erblindung führt. Versuche an der Uniklinik Köln und<br />

dem Klinikum rechts der Isar in München zeigen, dass<br />

sie ihr Augenlicht teilweise zurückerlangen können.<br />

Ein Wunder<br />

DER MEDIZIN<br />

Faszinierend, woran Ärzte forschen, um für Körperteile Ersatz zu<br />

schaffen, die durch Unfall oder Krankheit beeinträchtigt sind.<br />

Vieles ist schon möglich – wie bei Karl Vogel, der wieder gehen kann.<br />

Nachts, in meinen Träumen, bin ich<br />

noch jahrelang auf zwei Beinen<br />

steile Pisten mit Skiern runtergefahren.<br />

Bis ich aufwachte, registrierte: Wo<br />

früher Füße und Unterschenkel waren – gibt<br />

es nichts mehr. Oder ich bin nachts aufgewacht,<br />

weil ich zur Toilette musste. Ich<br />

sprang aus dem Bett und – knallte auf den<br />

Boden. Mein Körper weigerte sich einfach,<br />

die Realität zu begreifen, die am 18. September<br />

1956 mein Leben änderte: Ich war<br />

23 Jahre und in der Probezeit bei der Deutschen<br />

Bahn; beim Rangieren wurden mir<br />

beide Unterschenkel abgerissen.<br />

Aus dem Bett falle ich heute natürlich nicht<br />

mehr. Neben meinem Bett stehen zwei Hightech-Prothesen.<br />

Nur drei Minuten brauche<br />

ich, dann sitzen sie. Dazu rolle ich den Liner,<br />

eine Art Strumpf aus Silikon, an dem unten<br />

eine Art Adapter angebracht ist, über meinen<br />

Unterschenkelstumpf. Ein Vakuum zwischen<br />

Liner und Schaft sorgt für Arretierung. Rechts<br />

rollen und einrasten – links rollen und einrasten<br />

– schon kann ich aufstehen.<br />

Das war früher ganz anders. Die ersten<br />

Prothesen waren aus einem Stück Holz, dadurch<br />

steif, schwer, und mussten mit Lederriemen<br />

langwierig angeschnürt werden.<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

PROTHESEN, DIE LERNEN<br />

Forscher der Uni Bielefeld arbeiten mit<br />

sogenannten Memristoren, elektrischen<br />

Schaltungen, die wie Nervenzellen<br />

lernen und Bewegungen so mit der<br />

Zeit immer genauer steuern können.<br />

6 / 2012<br />

67


GESUND & FIT<br />

„Natürlich hätte ich lieber<br />

meine echten Unterschenkel<br />

wieder. Aber da hilft kein<br />

Lamentieren. Deshalb habe<br />

ich zu meinen Prothesen<br />

auch keine emotionale Bindung,<br />

aber eine sehr praktische.<br />

Sie geben mir Bewegungsfreiheit<br />

– und das mit<br />

jedem neuen Modell mehr.“<br />

Karl Vogel aus Speichersdorf trägt seit<br />

56 Jahren Unterschenkel-Prothesen.<br />

Mitte der 70er hatte der Schaft<br />

schon einen Wollstrumpf und der Fuß<br />

bekam ein Gelenk, dadurch konnte<br />

ich schon ein wenig flüssiger gehen.<br />

In den 80ern wurden die Prothesen<br />

noch einmal wesentlich beweglicher.<br />

Mit den heutigen Prothesen ist das<br />

nicht zu vergleichen. Die sind großartig;<br />

leicht und ultrastabil, weil komplett<br />

aus Carbon. Mit denen kann ich<br />

mich bücken, auf die Seite drehen,<br />

rückwärts und vorwärts gehen. Sie<br />

machen wirklich jede Bewegung mit.<br />

Bewege ich mich unter Menschen,<br />

benutze ich eine fleischfarbene Verkleidung,<br />

damit die Prothesen nicht so<br />

auffallen. Im Schwimmbad und in der<br />

Sauna trage ich stahlblaue Badeprothesen.<br />

Das sind Sonderanfertigungen<br />

für etwa 15.000 Euro, die zum Glück<br />

auch meine Krankenkasse zahlt. Mit<br />

diesen wasserfesten Modellen kann<br />

ich laufen, duschen und schwimmen.<br />

Brustschwimmen geht allerdings nicht<br />

so gut, weil es die Prothesen durch<br />

den Auftrieb und die Beinbewegung<br />

hinten aus dem Wasser haut. Rückenschwimmen<br />

funktioniert viel besser,<br />

da kann man die Beine stillhalten.<br />

Früher bin ich auch viel gewandert<br />

oder Fahrrad gefahren. Und bis vor<br />

zehn Jahren habe ich noch jedes Jahr<br />

das Sportabzeichen gemacht. Nur<br />

meine geliebten Fußballplätze, die<br />

habe ich nie mehr aufgesucht: die<br />

Gewissheit, nicht mehr mitspielen zu<br />

können, tat einfach zu weh. Trotzdem<br />

hat inzwischen auch mein Unterbewusstsein<br />

den Istzustand akzeptiert.<br />

Vom Skifahren träume ich<br />

schon ewig nicht mehr.“<br />

Aufgezeichnet von Annette Lübbers<br />

VON AR<br />

Diese Körperteile können Ärzte<br />

Arme & Beine<br />

Heute möglich<br />

• Sensoren steuern jede Art von Prothese,<br />

die nach einer Amputation auf<br />

den Stumpf aufgesetzt werden. Die<br />

Hightech-Prothesen registrieren jede<br />

Bewegung der Muskeln im Stumpf<br />

und bewegen dann automatisch (wie<br />

ein richtiges Gelenk) die Prothese.<br />

Zunächst erfassen sie z. B. im Arm, ob<br />

sich die Muskeln in der Schulter anspannen.<br />

Die Signale werden an elektrische<br />

Mini-Motoren weitergegeben,<br />

welche die künstlichen Hände schließen,<br />

Ellbogen oder Beine bewegen.<br />

Karl Vogel (links) kann diese neuen<br />

„elektronischen Prothesen“ leider<br />

noch nicht tragen.<br />

Augen<br />

Heute üblich<br />

• Eine künstliche Linse ersetzt die<br />

natürliche Linse, wenn diese durch<br />

grauen Star getrübt ist. Praktisch: Mit<br />

der künstlichen Linse lässt sich gleichzeitig<br />

eine Fehlsichtigkeit korrigieren,<br />

sodass man danach etwa keine Brille<br />

mehr zum Autofahren braucht.<br />

• Ganz neu: Hornhaut-Prothesen,<br />

wenn die echte, etwa durch Unfall, so<br />

zerstört ist, dass man erblindet. Die<br />

künstliche Hornhaut ist ein großer<br />

Fortschritt, da man damit unabhängiger<br />

von Organspendern wird.<br />

50000<br />

Mal müssen Ärzte pro Jahr in Deutschland Gliedmaßen amputieren.<br />

Füße und Beine bis zu 25 Mal (!) häufiger als Hände und<br />

Arme. Mit Abstand häufigster Amputationsgrund (87 %): Durchblutungsstörungen,<br />

meist infolge von Diabetes oder Rauchen.<br />

68 6/ 2012


BIS ZAHN<br />

heute schon ersetzen und diese wahrscheinlich morgen!<br />

Ruhige<br />

Nerven<br />

Erholsamer Schlaf<br />

In Zukunft<br />

• Netzhaut-Chip: Ein 3 x 3 Millimeter<br />

winziger Mikrochip soll Blinden in<br />

einigen Jahren als Netzhaut dienen.<br />

Die Fotozellen wandeln Licht in Elektro-Impulse<br />

um, die über den Sehnerv<br />

im Gehirn landen. In ersten klinischen<br />

Studien konnten Blinde dank<br />

Chip Gegenstände sehen und unterscheiden,<br />

etwa Äpfel von Bananen.<br />

Bandscheibe<br />

Heute möglich<br />

• Verschlissene Bandscheiben lassen<br />

sich durch ein dreiteiliges Implantat<br />

ersetzen. Oberteil und Unterteil aus<br />

Metall – mit einer Bandscheibe aus<br />

speziellem Kunststoff dazwischen.<br />

DAS ZAHLT DIE KASSE<br />

Bis auf einen Eigenanteil<br />

von 10 Euro zahlen Prothesen<br />

immer die Kassen.<br />

Hightech-Prothesen erstatten<br />

die Kassen nur, wenn der<br />

Patient deren Vorteile wirklich<br />

nutzt und benötigt.<br />

Sonderwünsche, etwa eine<br />

ästhetische Lackierung oder<br />

Verkleidung der Prothese,<br />

muss man selbst zahlen.<br />

Blase<br />

Heute Standard<br />

• Bei starker Inkontinenz implantieren<br />

Ärzte einen künstlichen Schließmuskel.<br />

Herzstück ist eine Manschette<br />

aus Silikon, die die Harnröhre mit<br />

sanftem Druck umschließt. Gesteuert<br />

wird das System, indem eine kleine<br />

hydraulische Pumpe unter der Haut<br />

gedrückt wird. Damit lässt sich der<br />

Schließmuskel öffnen und schließen.<br />

In Zukunft<br />

• Wissenschaftler der Fachhochschule<br />

München entwickeln eine künstliche<br />

Blase aus Kunststoff, die etwa so groß<br />

ist wie zwei ineinandergefaltete<br />

Fäuste. Derzeit müssen Menschen,<br />

denen die Blase entfernt wurde (meist<br />

Blasenkrebs), einen Katheter tragen.<br />

Darm<br />

Heute möglich<br />

• Bei schwerer Stuhl-Inkontinenz,<br />

etwa weil der Mastdarm wegen Krebs<br />

entfernt werden musste, bringt ein<br />

künstlicher Schließmuskel die Kontrolle<br />

über den Darm zurück. Das<br />

System besteht aus einem manschettenartigen<br />

Ballon oder Band, das der<br />

Chirurg als Ersatzmuskel um den<br />

Analkanal legt. Per Pumpe und Ventil,<br />

die ebenfalls in den Körper implantiert<br />

werden, lässt sich der Darmausgang<br />

öffnen und wieder schließen.<br />

MUSKELN STEUERN<br />

Bei Prothesen oberhalb des Knies<br />

kommt oft elektromechanischer<br />

Ersatz zum Einsatz, gesteuert per<br />

Sensoren an Oberschenkelmuskeln.<br />

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Salus Nervenstärkungs-Tonikum<br />

Wirkstoff: Baldrianwurzel-Auszug Anwendungsgebiete:<br />

Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Besserung<br />

des Befindens bei nervlicher Belastung und zur<br />

Unterstützung des Schlafes.<br />

Das Arzneimittel ist ein traditionelles Arzneimittel, das<br />

ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das<br />

Anwendungsgebiet registriert ist.<br />

Enthält Phospholipide aus Sojabohnen. Packungsbeilage<br />

beachten.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />

Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />

Apotheker.<br />

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Salus<br />

Der Natur verbunden. 6 / 2012 69<br />

Der Gesundheit verpflichtet.<br />

FiL/2012/06/06


GESUND & FIT<br />

Gehirn<br />

Heute Standard<br />

• Hirnschrittmacher stimulieren bei<br />

Menschen mit Parkinson Teile des<br />

Gehirns mit elektronischen Impulsen.<br />

Effekt: Das gefürchtete Zittern wird<br />

deutlich sichtbar gelindert. Doch<br />

nicht bei allen Patienten funktioniert<br />

das. Deshalb machen Ärzte zuvor<br />

einen Versuch mit einem speziellen<br />

Medikament (L-DOPA); schlägt es an,<br />

hilft auch der Schrittmacher. Etwa<br />

400 Hirnschrittmacher setzen Ärzte in<br />

Deutschland pro Jahr ein.<br />

In Zukunft<br />

• Hirnschrittmacher gegen schwere<br />

Depressionen, Angststörungen und<br />

Tourette-Syndrom. Noch in der Experimentierphase<br />

– erste klinische Studien<br />

(z. B. Universität Heidelberg)<br />

verlaufen aber sehr erfolgreich.<br />

Wahrscheinlich hemmen oder überlagern<br />

die elektrischen Signale die<br />

unkontrollierten Impulse, die bei<br />

bestimmten Krankheiten von einigen<br />

Arealen im Gehirn ausgehen.<br />

Gelenke<br />

Heute möglich<br />

• Am häufigsten werden heute in<br />

Deutschland künstliche Hüftgelenke<br />

eingesetzt, gefolgt vom Knie-Ersatz.<br />

Möglich sind aber auch schon künstliche<br />

Schulter-, Ellenbogen-, Handund<br />

Fingergelenke sowie selbst<br />

Sprunggelenke.<br />

In Zukunft<br />

• Das Frauenhofer Institut für Photonische<br />

Mikrosysteme entwickelt Sensoren,<br />

die selbstständig messen, ob<br />

Gelenkprothesen gut in den Knochen<br />

eingewachsen sind bzw. sich gelo-<br />

600 000<br />

Das setzen Ärzte am<br />

häufigsten ein<br />

Augenlinse<br />

Stent, Herz<br />

296 000<br />

Hüftgelenk<br />

214000<br />

Kunststoffnetz, Leiste<br />

177 000<br />

Kniegelenk<br />

158 000<br />

Herzschrittmacher<br />

112000<br />

Knochenersatz<br />

107 000<br />

Angaben für 2010<br />

Quellen: Bundesgesundheitsministerium;<br />

Herzklinik München; eigene Recherchen<br />

ckert haben. Per Funk können Ärzte<br />

die Daten auswerten und entscheiden,<br />

ob ein neues Gelenk nötig ist.<br />

Herz<br />

Heute möglich<br />

• Defekte Herzklappen können durch<br />

künstliche aus beschichtetem Grafit<br />

ersetzt werden. Seit Kurzem gelingt<br />

diese OP, ohne den Brustkorb zu öffnen:<br />

Stattdessen wird die Herzklappe<br />

per Ballonkatheter über die Arterie in<br />

der Leiste geführt und entfaltet.<br />

• Künstliche Herzen überbrücken die<br />

Zeit, bis ein Spenderherz gefunden<br />

ist. Meist wird ein System eingesetzt,<br />

das das natürliche Herz unterstützt.<br />

In einigen Fällen wird das natürliche<br />

Herz entfernt, ein künstliches eingepflanzt.<br />

Das funktioniert teilweise so<br />

gut, dass Träger des Kunstherzens<br />

kein Spenderherz mehr wollen.<br />

Kiefer<br />

Heute möglich<br />

• Mehr als eine Million künstlicher<br />

Zahnwurzeln setzen Zahnärzte jährlich<br />

in die Kiefer ein. Binnen sechs<br />

Monaten verwächst das Implantat aus<br />

Titan unbeweglich mit dem Knochen.<br />

Dann kann dauerhaft Zahnersatz auf<br />

das Implantat gesetzt werden. Das<br />

Ergebnis ist sehr stabil und fühlt sich<br />

wie ein eigener Zahn an.<br />

• Seit wenigen Jahren implantieren<br />

Spezialisten mit Erfolg künstliche<br />

Kiefergelenke, die ähnlich konstruiert<br />

sind wie Prothesen für Hüftgelenke.<br />

Die Implantate aus Titan werden mit<br />

Schrauben an bestehenden Teilen des<br />

Unterkiefers befestigt, etwa nach<br />

Tumor oder schweren Unfällen.<br />

Leiste<br />

Heute Realität<br />

• Neben der OP wegen grauen Stars<br />

sind Leistenbrüche der häufigste OP-<br />

Grund in Deutschland. Meist wird<br />

dabei ein Kunststoffnetz aus Teflon<br />

oder Polypropylen dauerhaft in die<br />

Bauchdecke eingesetzt. Das verhindert,<br />

dass innere Organe im Bruch<br />

eingeklemmt werden.<br />

Ohren<br />

Heute Routine<br />

• Sogenannte Cochlea-Implantate<br />

wandeln Geräusche in elektrische<br />

Impulse um, leiten sie direkt an den<br />

Hörnerv. Ärzte setzen sie ein, wenn<br />

die Haarzellen in der natürlichen<br />

Hörschnecke defekt sind, die normalerweise<br />

akustische Signale in elektrische<br />

umwandeln. Dieser Defekt<br />

ist der Hauptgrund für angeborene<br />

ENERGIEPROBLEME GELÖST<br />

Bei künstlichen Herzen pflanzen Ärzte unter die Haut<br />

(am Schlüsselbein) eine Spule, auf der Haut wird ein<br />

Wechselakku platziert. Wie bei elektrischen Zahnbürsten<br />

wird Strom kontaktlos per Induktion übertragen.<br />

70 6/ 2012


Das Vitalprogramm<br />

GESUND & FIT<br />

für Ihre Augen.<br />

Fotos: Medi (2), Getty Images (5), F1Online, dpa, Science Faction, Shutterstock<br />

oder durch eine Hirnhautentzündung<br />

erworbene Gehörlosigkeit bei Kindern. Das<br />

Implantat sitzt deutlich sichtbar am Hinterkopf<br />

und hinter den Ohren.<br />

In Zukunft<br />

• Ein Innenohrimplantat, eine Art künstliches<br />

Gleichgewichtsorgan, soll künftig Menschen<br />

helfen, die unter schwerem Schwindel leiden.<br />

Das Gerät ersetzt bzw. unterstützt die sogenannten<br />

Bogengänge im Innenohr, das wichtigste<br />

Instrument des Gleichgewichtssinns. Die Technik<br />

ist bereits einsatzbereit, erste Versuche finden<br />

an der Uniklinik Genf statt.<br />

Penis<br />

Heute möglich<br />

• Bei Impotenz ersetzen Implantate die defekten<br />

Schwellkörper. Sie füllen sich nicht mit<br />

aufgestautem Blut, sondern mit destilliertem<br />

Wasser. Die Flüssigkeit strömt aus einem kleinen<br />

Ballon in den Penis, wenn man per Hand eine<br />

Pumpe im Hodensack betätigt.<br />

Schädel<br />

Heute Routine<br />

Künstliche Knochen aus Titan, Keramik oder<br />

extrahartem Kunststoff ersetzen fehlende Teile<br />

des Schädels, etwa nach Unfall oder Tumor-OP.<br />

SPIEGEL GEGEN PHANTOMSCHMERZEN<br />

70 % der Amputierten haben Phantomschmerzen.<br />

Wahrscheinlich ist dieser<br />

Schmerz ein Ersatzgefühl, weil das Gehirn<br />

keine anderen Signale mehr aus dem Areal<br />

empfängt. Neuester Therapieansatz:<br />

Die Betroffenen setzen sich vor einen<br />

Spiegel und sehen z. B. einen gesunden<br />

Fuß, wo der amputierte ist. Oft beruhigt<br />

sich der Fehlalarm im Gehirn dadurch.<br />

Quelle: Prof. Axel Ekkernkamp, Unfallkrankenhaus Berlin<br />

PZN 4260465<br />

Augennährstoffe für<br />

gesundes Sehen:<br />

Tränenfilm-<br />

Formel<br />

Die beiden Doppelherz Produkte sind nach aktuellen<br />

ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zusammen<br />

gesetzt und auf unterschiedliche Bedürfnisse<br />

abgestimmt.<br />

Doppelherz system<br />

AUGEN SEHKRAFT +<br />

SCHUTZ<br />

• Vitamin A und Zink<br />

tragen zum Erhalt der<br />

normalen Sehkraft bei<br />

• Zink, Selen und<br />

Vitamin C für den<br />

Zellschutz<br />

• 12 mg Lutein, 1 mg<br />

Zeaxanthin und<br />

Omega-3-Fettsäure DHA<br />

Doppelherz system<br />

AUGEN PLUS<br />

• Mit den Nährstoffen<br />

aus AUGEN SEHKRAFT +<br />

SCHUTZ für den Erhalt<br />

der normalen Sehkraft<br />

• Zusätzlich mit mehr<br />

Omega-3-Fettsäure DHA<br />

und der Omega-6-<br />

Fett säure „Gamma-<br />

Lino len säure“ als Beitrag<br />

für den normalen<br />

Tränenfilm<br />

PZN 5517713<br />

Die Kraft der zwei Herzen. 6 / 2012<br />

71


GESUND & FIT<br />

Das zahlt<br />

die Kasse<br />

Verordnet ein HNO-Arzt<br />

ein Hörgerät, zahlt die<br />

gesetzliche Krankenkasse:<br />

• ca. 390 Euro für ein Ohr;<br />

• ca. 710 Euro, wenn man für<br />

beide Ohren ein Gerät<br />

benötigt.<br />

Tipps zur Pflege<br />

Markus Janning von „Geers<br />

Hörgeräte“ in Münster rät:<br />

1. Gerät äußerlich mit desinfizierenden<br />

Tüchern reinigen.<br />

2. Ohrstücke in spezielle<br />

Reinigungslösung legen.<br />

3. Gerät abends in elektrischer<br />

Trockenbox oder mit Trockenkapseln<br />

trocknen.<br />

Batterien<br />

selbst kaufen<br />

Die Kosten für Batterien<br />

(ca. 50 Cent alle<br />

8–10 Tage) muss man<br />

selbst tragen.<br />

Lohnt sich ein<br />

teures Hörgerät?<br />

Wer ein Hörgerät braucht, kann dafür leicht 2.500 Euro ausgeben. Oder sich mit<br />

dem begnügen, was die Krankenkasse zahlt. Katharina Grosse (57) hat beide Varianten<br />

getestet: Beim Musikhören, Telefonieren, im Kino, beim Reisen.<br />

Ihr Fazit: In vielen Situationen sind beide gleich, wer aber Vögel klar zwitschern<br />

hören möchte, gerne reist oder viel unter Menschen ist, sollte lieber zuzahlen.<br />

72 6/ 2012


1 x täglich…<br />

Katharina Grosse hat eine beginnende Hörschwäche, die<br />

ganz typisch ist für über 50-Jährige. Sie hört noch<br />

ausreichend laut, allerdings lässt das Hörvermögen für manche<br />

Frequenzen nach. Dadurch hat sie z. B. bei Gesprächen oft<br />

den Eindruck, dass ihr Gegenüber nuschelt.<br />

Der Vergleich<br />

Kassengerät<br />

Komfortklasse<br />

1. Nova Sense L-P 2.<br />

Oticon Intiga 6, ca. 1.600 Euro<br />

Fernsehen Gute Wirkung.<br />

Die Nachbarn freuen sich,<br />

denn die Lautstärke des Fernsehers<br />

kann ich dank Hörgerät<br />

deutlich reduzieren.<br />

Beifahrer im Auto Um den<br />

Fahrer gut zu verstehen, muss<br />

ich ihm den Kopf zuwenden.<br />

Nur dann funktioniert das<br />

Gerät richtig. Auf Dauer ist das<br />

unangenehm, anstrengend.<br />

Im Auto telefonieren<br />

Das funktioniert mit Freisprechanlage<br />

sehr gut. Ich kann den<br />

Teilnehmer deutlich verstehen.<br />

Im Zug Alle Geräusche, leider<br />

auch die unangenehmen,<br />

etwa sich schließende Türen,<br />

werden verstärkt. Um in Ruhe<br />

lesen zu können, schalte ich<br />

das Gerät kurzerhand ab.<br />

Auf dem Wochenmarkt<br />

Auch die weiter entfernten<br />

Verkäufer verstehe ich zwar<br />

gut, aber leider auch das<br />

Geplapper um mich herum.<br />

Fernsehen Klasse! Endlich<br />

höre ich, wie gut die Lautsprecher<br />

sind, die am Fernseher<br />

angeschlossen sind. Stimmen<br />

und Filmmusik klingen deutlich<br />

klarer als beim Kassenmodell.<br />

Beifahrer im Auto Besser.<br />

Auch wenn ich nach vorne<br />

schaue, höre ich alles, was der<br />

Fahrer neben mir sagt.<br />

Im Auto telefonieren<br />

Stimme klingt noch etwas<br />

natürlicher, klarer und damit<br />

auch etwas deutlicher.<br />

Im Zug Die speziellen Filter<br />

blenden störende Geräusche<br />

aus. Das Gespräch mit dem<br />

Nachbarn wird gezielt verstärkt.<br />

Großer Unterschied.<br />

Auf dem Wochenmarkt<br />

Wirklich super, ich wähle<br />

ein Programm am Hörgerät<br />

aus, das ausschließlich die<br />

Geräusche in meiner Blickrichtung<br />

verstärkt. Funktioniert<br />

genau wie Richthören.<br />

orangenfrisch<br />

Magnesiumcitrat – hochdosiert<br />

zuckerfrei<br />

In Top-Form mit<br />

organischem Magnesiumcitrat<br />

praktisch für unterwegs:<br />

schnell<br />

ohne<br />

Flüssigkeit<br />

mit fruchtigem Citrus- oder<br />

Himbeergeschmack<br />

zuckerfrei<br />

Verla-Pharm Arzneimittel, 82324 Tutzing, www.magnesium.de<br />

Nur organisches<br />

Magnesiumcitrat


Foto: PR<br />

Gutes für die<br />

Gesundheit<br />

In Apotheken und Drogerien gibt es<br />

eine Vielzahl frei verkäuflicher<br />

Medikamente, die Sie gesund halten.<br />

GUT FÜR ZÄHNE, MUND UND RACHEN<br />

Mit gezielter Mundhygiene lassen sich Karies,<br />

Zahnfleischerkrankungen und Mundgeruch<br />

erfolgreich vermeiden. Doch viele Menschen<br />

unterschätzen noch die Bedeutung antibakterieller<br />

Mundspülungen. Dabei ist es ganz einfach,<br />

Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten. Nach<br />

dem Zähneputzen zweimal täglich 30 Sekunden<br />

mit Listerine spülen reichen aus, um Ihre Mundhygiene<br />

zu verbessern. Listerine bekämpft schädliche<br />

Bakterien, die Zahnbelag, Zahnfleischentzündungen<br />

und Mundgeruch verursachen können.<br />

Dabei bleibt die Mundflora im Gleichgewicht. Die<br />

Kraft von Listerine beruht auf einer einzigartigen<br />

Kombination aktiver Inhaltsstoffe aus Eukalyptus,<br />

Wintergrün, Thymian und Pfefferminze. Wissenschaftliche<br />

Langzeitstudien belegen die Wirksamkeit<br />

von Listerine – es reduziert die Neubildung<br />

von Zahnbelag, bekämpft die schädlichen Bakterien<br />

im Mund und erhält das natürliche Gleichgewicht<br />

der Mundflora. Dabei sind keine Zahnverfärbungen<br />

zu erwarten. Und, was<br />

besonders wichtig ist: Es erfrischt<br />

lang anhaltend den Atem.<br />

Listerine Total Care ist die dabei<br />

erste Mundspülung mit 6-in-1<br />

Schutz für die umfassendere<br />

Mundhygiene. Denn es reduziert<br />

Zahnbelag, hält das<br />

Zahnfleisch gesund, remineralisiert<br />

und stärkt die Zähne,<br />

hemmt die Bildung von<br />

Zahnstein und erhält so das<br />

natürliche Weiß der Zähne,<br />

sorgt lang anhaltend für<br />

frischen Atem und bekämpft<br />

die schädlichen Bakterien im<br />

Mund. Dabei bleibt die Mundflora<br />

im Gleichgewicht.<br />

1.<br />

Im Kino Die Schauspieler klingen insgesamt etwas<br />

nuschelig. Die Chipstüte der Nachbarn nervt gewaltig.<br />

Beim Walken Mit meiner Freundin kann ich mich einwandfrei<br />

unterhalten. Allerdings sitzt die Sonnenbrille<br />

nicht mehr richtig hinter dem großen Gerät am Ohr.<br />

In der Philharmonie Die Streicher nehme ich wie<br />

durch Watte wahr, die Posaunen wie unter Wasser, auch<br />

die Pauken klingen dumpf – insgesamt sehr unangenehm.<br />

Im Gespräch mit mehreren Spricht nur eine Person,<br />

verstehe ich diese deutlich und klar. Bei mehreren fällt es<br />

mir schwer, mich auf jeden Einzelnen zu konzentrieren.<br />

Stille, zuhause am Computer Mir fällt erstmals ein<br />

leichtes Eigenrauschen des Geräts auf. Die Tastatur des<br />

Computers dagegen klackert etwas unangenehm laut.<br />

Arbeitsplatz im Büro Es ist zunächst ungewohnt, alles<br />

wieder lauter und klarer zu hören. Besonders Geräusche<br />

von außerhalb des Büros (Flur, geöffnetes Fenster) stören<br />

mich und ich kann mich schlechter konzentrieren.<br />

Beim Telefonieren Alles ist klar & deutlich zu verstehen.<br />

Im Restaurant Mein Gegenüber höre ich gut, leider auch<br />

die Nachbarn, deren Unterhaltung ebenso verstärkt bei mir ankommt.<br />

Es fällt schwer, mich aufs Gespräch zu konzentrieren.<br />

Mein Fazit<br />

Genau abwägen – es hängt vom<br />

Lebensstil ab. Würde ich mich<br />

hauptsächlich in ruhiger Umgebung<br />

aufhalten, dann reichte das Kassenmodell.<br />

Aber ich bin anspruchsvoller,<br />

will auch dann komfortabel hören,<br />

wenn es etwas schwieriger ist. Deshalb<br />

würde ich die Komfortklasse wählen.<br />

74 6/ 2012


Schützen<br />

Sie Ihr Erspartes!<br />

2.<br />

Im Kino Gleicher Film, gleiche Nachbarin – aber deutlich<br />

besseres Hören. Die Schauspieler klingen klarer und<br />

die Chipstüte nehme ich nur noch am Rand wahr.<br />

Beim Walken Dank des etwas kleineren Hörgeräts sitzt<br />

die Brille besser. Und: herrlich klares Vogelgezwitscher.<br />

In der Philharmonie Kristallklare Streicher, selbst die<br />

Triangel nehme ich klar und deutlich wahr. Hörte sich<br />

das Konzert mit dem Kassenmodell wie Klassik-Suppe an,<br />

höre ich jetzt jede Zutat ganz deutlich heraus.<br />

Im Gespräch mit mehreren Die Stimmen lassen sich<br />

leichter differenzieren, kann besser dem Gespräch folgen.<br />

Stille, zuhause am Computer Das Gerät rauscht<br />

auch, allerdings weniger wahrnehmbar. Trotzdem: Soll<br />

es wirklich still sein, schalte ich das Hörgerät ab.<br />

Arbeitsplatz im Büro Der gleiche Effekt wie beim<br />

Kassenmodell, allerdings noch ausgeprägter. Wahrscheinlich<br />

müsste ich mich einfach wieder daran gewöhnen.<br />

Fürs Erste schalte ich das Gerät aber einfach ab, wenn ich<br />

mich besonders intensiv konzentrieren muss.<br />

Beim Telefonieren Genauso gut, kein Unterschied.<br />

Im Restaurant Die Hintergrundgeräusche lasse ich vom<br />

Gerät dämpfen, mein Gespräch ist dadurch viel entspannter.<br />

750 Antworten<br />

zum Erben<br />

Der aktuelle Ratgeber von<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> schützt Ihr Recht<br />

Fotos: Veit Mette, PR (3)<br />

„Das Gute<br />

am Hörgerät:<br />

Wünscht<br />

man sich<br />

Stille, schaltet<br />

man es<br />

einfach ab“,<br />

sagt Katharina<br />

Grosse.<br />

Jetzt bestellen unter<br />

Tel. 0180 / 52 601 47<br />

(Nur 14 Cent/Min. Festnetz; maximal 42 Cent/Min. Mobilfunk)


GESUND & FIT<br />

Pilates für die Taille<br />

Die tief liegenden Muskeln an Bauch und Rücken trainieren und gleichzeitig eine schön<br />

geschwungene Taille formen – diese Übungen können beides – probieren Sie es aus!<br />

Unsere Expertin:<br />

Nicole Rudschinat<br />

ist zertifizierte<br />

Pilateslehrerin.<br />

1Auf den Boden<br />

setzen; rechtes Knie<br />

vorne, linkes Bein<br />

nach hinten abwinkeln.<br />

Einatmen, linke Hand<br />

neben linkem Bein ablegen,<br />

rechten Arm zur<br />

Decke strecken. Ausatmen,<br />

dabei sanft zur<br />

linken Seite dehnen. 6–8<br />

Atemzüge verharren.<br />

Seite wechseln. Schwieriger:<br />

Knie und Füße<br />

übereinanderlegen.<br />

76 6/ 2012


Für Fortgeschrittene<br />

2Auf den Boden setzen, rechter Winkel<br />

in den Knien, Füße hüftweit auseinander.<br />

Hände fassen sich hinter dem Kopf.<br />

Einatmen, dabei den Rücken lang zur Decke<br />

strecken. Ausatmen, Rücken rund machen,<br />

dabei Bauchnabel nach innen und Beckenboden<br />

nach oben ziehen. 8–12 Mal wiederholen.<br />

3Rückenlage, Beine angewinkelt heben,<br />

Arme parallel zum Körper in der Luft halten.<br />

Einatmen, dabei Kopf etwas heben,<br />

Arme pumpen 5 Mal leicht zum Boden. Ausatmen,<br />

Handinnenflächen nach oben drehen und 5 Mal<br />

etwas nach oben pumpen. 10 Mal. Schwieriger:<br />

Beine gestreckt zur Decke.<br />

Pilates für zwischendurch<br />

Fotos: Florian Lohmann; Styling: Katalin Kiss; Haare + Make-up: Sacha Schütte, Tom Strohmetz<br />

4Wie bei Position 2 hinsetzen. Arme schulterhoch<br />

ausstrecken. Tief einatmen, beim Ausatmen<br />

Oberkörper nach links drehen, dabei Nabel<br />

nach innen und Beckenboden nach oben ziehen,<br />

Rücken wird dabei etwas rund. Einatmen und dabei<br />

zur rechten Seite drehen. Pro Seite 8 Mal.<br />

Nächsten Monat<br />

Das Powerhouse ist die Grundübung bei Pilates,<br />

die man wirklich überall trainieren kann – ganz<br />

ohne dass es jemand mitbekommt, z. B. in der<br />

Schlange an der Kasse im Supermarkt oder im<br />

Zug, Auto usw.: Dazu tief durch die Nase einatmen.<br />

Durch Mund ausatmen, dabei Bauchnabel<br />

ein- und Rippenbögen zusammenziehen. Den Beckenboden<br />

spannt man dabei fast automatisch an.<br />

An der Bushaltestelle oder morgens nach<br />

dem Aufstehen aufrecht hinstellen, Füße<br />

hüftweit auseinander, Hände am Becken. Powerhouse<br />

aktivieren und mit dem nächsten Ausatmen<br />

nur den Oberkörper zur Seite drehen, Hüfte<br />

bleibt gerade. Zur anderen Seite wiederholen.<br />

➞ Gut für Rücken & Po<br />

5Rückenlage wie bei<br />

Position 3. Hände<br />

fassen sich hinter<br />

dem Kopf. Ellenbogen weit<br />

auseinander! Tief einatmen.<br />

Ausatmen, dabei linkes Bein<br />

so tief wie möglich zum<br />

Boden ausstrecken und<br />

gleichzeitig den Oberkörper<br />

nach rechts drehen. Unterer<br />

Rücken bleibt am Boden! Einatmen<br />

und zur anderen Seite<br />

wiederholen. Je Seite 8 Mal.<br />

6 / 2012<br />

77


GESUND & FIT<br />

Vier gesunde Öle …<br />

… die in jede Küche gehören!<br />

Rapsöl<br />

Gesund, weil …<br />

Liefert viel wertvolle<br />

Ölsäure, die<br />

gegen zu hohes<br />

LDL-Cholesterin<br />

hilft. Kaltgepresstes<br />

natives,<br />

also besonders<br />

schonend hergestelltes<br />

Rapsöl<br />

enthält zudem<br />

viele sekundäre<br />

Pflanzenstoffe.<br />

Ideal für<br />

Salate. Dazu am<br />

besten zu gleichen<br />

Teilen mit<br />

Oliven- und Leinöl<br />

mischen. Auch<br />

zum Dünsten gut<br />

geeignet.<br />

Bitte nicht<br />

Zum Braten,<br />

natives Rapsöl<br />

verträgt keine<br />

hohen Temperaturen.<br />

Beim Einkauf<br />

Auf die Begriffe<br />

„nativ“ oder<br />

„kaltgepresst“<br />

achten.<br />

Gut sind<br />

Vita D’or, Lidl,<br />

ca. 2 Euro/500 ml<br />

Bellasan, Aldi<br />

Süd, ca. 2 Euro/<br />

500 ml<br />

Leinöl<br />

Gesund, weil ...<br />

Enthält von allen<br />

Pflanzenölen die<br />

meisten Omega-<br />

3-Fettsäuren, die<br />

u. a. das Immunsystem<br />

stärken.<br />

Ideal für<br />

Salate und Dips.<br />

Wegen des kräftigen<br />

Eigengeschmacks<br />

(nussig) mit<br />

Raps- oder Olivenöl<br />

mischen.<br />

Bitte nicht<br />

Zum Backen, Braten,<br />

Frittieren,<br />

Grillen – verträgt<br />

keine Hitze.<br />

Beim Einkauf<br />

Kleine Flaschen<br />

(250 ml) kaufen,<br />

Leinöl verdirbt<br />

schnell.<br />

Gut sind<br />

Schneekoppe<br />

Leinöl, ca. 2,50<br />

Euro/250 ml<br />

Alnatura Leinöl,<br />

dm/Budnikowski,<br />

ca. 6,50<br />

Euro/250 ml<br />

ZUM<br />

BRATEN<br />

Erdnussöl<br />

Gesund, weil ...<br />

Raffiniertes, d. h.<br />

heißgepresstes,<br />

gereinigtes Erdnussöl<br />

verträgt<br />

hohe Temperaturen<br />

(bis ca.<br />

230 °C), ohne<br />

schädliche Begleitstoffe<br />

zu<br />

bilden. Es enthält<br />

mehrfach gesättigte<br />

Fettsäure,<br />

senkt so das<br />

LDL-Cholesterin.<br />

Ideal für<br />

Zum Braten,<br />

Frittieren und<br />

Grillen, besonders<br />

für asiatische<br />

Gerichte<br />

aus dem Wok.<br />

Bitte nicht<br />

Für Salate –<br />

dafür gibt es<br />

bessere Öle.<br />

Beim Einkauf<br />

Etikett sollte den<br />

Begriff „raffiniert“<br />

enthalten.<br />

Gut sind<br />

Brändle<br />

Vita Erdnussöl,<br />

Edeka, ca. 3<br />

Euro/ 500 ml<br />

Erdnussöl Tioc,<br />

Rewe, ca. 3,20<br />

Euro/250 ml<br />

Olivenöl<br />

Gesund, weil ...<br />

Senkt Risiko für<br />

Herzinfarkt.<br />

Extra natives,<br />

also besonders<br />

schonend aus<br />

erster Pressung<br />

gewonnenes<br />

Olivenöl, ist sehr<br />

reich an Pflanzenstoffen<br />

wie<br />

Flavonoiden, die<br />

Entzündungen<br />

hemmen; Oleuropein<br />

senkt<br />

Blutdruck, wirkt<br />

antibakteriell.<br />

Ideal für<br />

Salate, Soßen,<br />

Dips. Auch zum<br />

milden Braten<br />

(bis etwa 170 °C).<br />

Bitte nicht<br />

Scharf braten,<br />

frittieren, grillen.<br />

Beim Einkauf<br />

Auf Etikett sollte<br />

„nativ“ und<br />

„extra“ stehen.<br />

Gut sind<br />

Cucina Oliven-<br />

Öl, Aldi Süd, ca.<br />

2,90 Euro/500 ml<br />

Italiamo Oliven-<br />

Öl, Lidl, ca.<br />

6 Euro/500 ml<br />

Fotos: Klaus E. Haun<br />

78 6/ 2012


GESUND & FIT<br />

Sudoku<br />

In jeder Zeile, Spalte und jedem 9er-Block aus 3 x 3 Käst chen<br />

müssen alle Zahlen von 1 bis 9 stehen! Bei dem leichten Su doku<br />

oben links sind die vierte und die achte Spalte gute Ansätze, bei<br />

dem mittleren Sudoku daneben der 9er-Block oben in der Mitte.<br />

Bei dem schweren Sudoku unten bieten die Achten einen guten<br />

Einstieg – alle sechs fehlenden Achten ergeben sich sofort.<br />

Lösungswort aus Heft 4/2012:<br />

Gewonnen hat:<br />

Ihr Gewinn:<br />

Lösung aus<br />

Heft 5/12:<br />

Notre Dame<br />

AUFLÖSUNGEN<br />

Gladiole<br />

Heidrun Schildbach, Meerane<br />

6 Ü/HP für 2 Personen in der<br />

Ferienregion am Kaiserstuhl<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

6 / 2012<br />

79


Urlaub an der Nordsee<br />

Ein großes Angebot an Freizeiteinrichtungen wie z. B. der neue<br />

Friesenstrand im Piratenstil, das Badeparadies im Center Parcs<br />

Nordseeküste oder die Spielscheune machen den Urlaub für Familien<br />

in der Urlaubsregion Butjadingen an der Nordsee besonders<br />

interessant. Butjadingen hat mehr als 200 km markierte Radwege,<br />

um die Landschaft zu erkunden. Gewinnen Sie einen Aufenthalt<br />

für 2 Personen (8 Ü/HP) in einem Hotel in der Ferienregion Butjadingen.<br />

Nähere Informationen: Tourismus-Service Butjadingen,<br />

(0 47 33) 92 93 10, www.butjadingen.de, urlaub@butjadingen.de<br />

Teilnahmeschluss: 10. Juni 2012. Sprechen Sie das Lösungswort,<br />

Ihren Namen und Ihre Adresse deutlich auf das Band. Jeder<br />

Anruf wird automatisch registriert und hat die gleiche Gewinnchance.<br />

Lösungswort gefunden? Schnell anrufen unter<br />

01379 –370470 *<br />

80 6 / 2012<br />

Ihr Lösungswort<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

* (0,50 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz). Fotos: PR


Fotos: Helga Noack/Flora Press, Shutterstock, privat<br />

SIE HABEN FRAGEN<br />

Strom<br />

sparen in<br />

der Küche<br />

• Öfter einen Schnellkochtopf<br />

nutzen,<br />

besonders bei langen<br />

Garzeiten (Erbsen-,<br />

Linsensuppe, Suppenhuhn).<br />

Damit lassen<br />

sich bis zu 30 % Energie<br />

sparen.<br />

• Im Backofen möglichst<br />

oft auf Umluft<br />

schalten, spart bis zu<br />

20 % Strom (kein<br />

Vorheizen, niedrigere<br />

Temperatur).<br />

• Heißes Wasser (z. B.<br />

für Nudeln oder Kartoffeln)<br />

im Wasserkocher<br />

erhitzen. Das<br />

ist effektiver als auf<br />

der Herdplatte.<br />

• Induktionsherde<br />

und Spezial-Töpfe<br />

benötigen bis zu 40 %<br />

weniger Energie.<br />

<br />

Margarete<br />

Albrecht,<br />

Meisterin<br />

der Hauswirtschaft<br />

TRINKEN SIE OBST<br />

Jetzt gibt es reichlich frisches<br />

Obst – wie wäre es also mal<br />

mit einem Obstdrink? Dazu<br />

z. B. je 100 g Himbeeren & Aprikosen<br />

mit 250 ml Dickmilch<br />

und 25 ml Milch mixen.<br />

60<br />

% Wasser<br />

enthält<br />

Weichkäse.<br />

Deshalb haben Brie &<br />

Co. etwa 30 % weniger<br />

Kalorien als Hartkäse.<br />

EINGEFANGEN<br />

Normalerweise bildet Kissen-<br />

Phlox (Phlox divaricata)<br />

ausladende Polster im Steingarten<br />

oder über Mauern.<br />

Aber diese kleinen Phlox-Sorten<br />

ranken auch sehr gut in<br />

Blumenampeln oder solchen<br />

alten Volieren vom Flohmarkt.<br />

Ein Platz im Halbschatten<br />

eines Baumes ist ideal, denn<br />

dieser Phlox ist<br />

eher lichtscheu.<br />

MEHR SCHAUM<br />

Shampoo nie direkt aus<br />

der Flasche auf die Haare<br />

geben. Besser: Erst in den<br />

Händen verreiben. Es<br />

schäumt besser, lässt sich<br />

leichter verteilen.<br />

AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN Ihr Sommerfest? Schon organisiert! Im Test: Torten aus Tiefkühltruhe<br />

w<br />

6 / 2012<br />

81


!<br />

!<br />

Foto: :W<br />

Wotext 2mm<br />

m<br />

Abstand !!!!!!!!!!!<br />

! !<br />

Ein gelungenes Fest! Unsere Expertin,<br />

die Hauswirtschaftsmeisterin<br />

Margarete Albrecht, hat Dutzende<br />

organisiert – privat und beruflich. Ihr<br />

Fazit: „Jedes Fest lässt sich so<br />

perfekt vorbereiten, dass ich als Gastgeberin<br />

keinen Stress habe.“<br />

82 6/201<br />

20122


K<br />

ommt vorbei –<br />

wir feiern im Garten<br />

Endlich Sommer. Ideal, um mit Freunden, der Familie im Garten zu feiern. Damit<br />

Sie selbst auch viel Zeit für Ihre Gäste haben, hat Margarete Albrecht<br />

viele praktische Tipps zum Vorbereiten und tolle Rezepte zusammengestellt.<br />

FOTOS | Petrina Tinslay<br />

Mit<br />

großem<br />

Partyplaner<br />

Rezepte alle auf Seite 86<br />

6 / 2012 83


4 Wochen vorher<br />

2 Wochen vorher<br />

Planen und<br />

überlegen<br />

Ausarbeiten und<br />

organisieren<br />

großem<br />

Partyplaner<br />

Mit<br />

Termin festlegen: Brückentage,<br />

Ferienzeiten berücksichtigen.<br />

Gästeliste schreiben: Nur so viele<br />

einladen, wie auch Sitzplätze<br />

vorhanden sind.<br />

Gäste einladen (telefonisch oder<br />

schriftlich): Ort, Datum, Uhrzeit,<br />

evtl. auch den Anlass des Festes<br />

mitteilen. Bei einer Gartenparty<br />

auf Zelt oder Wintergarten hinweisen<br />

(schlechtes Wetter). Um<br />

Zu- und Absagen „bis ...“ bitten<br />

und dann auch notieren.<br />

Tische: Pro Person 70 cm Platz<br />

einplanen. Ideal ist eine lange<br />

Tafel. Zusätzlich ein oder zwei<br />

Stehtische. Extratische für Buffet,<br />

Getränke besorgen.<br />

Stühle: Fehlen Stühle, hilft auch<br />

eine Biertisch-Garnitur (aber nur<br />

eine mit Lehne!).<br />

Sitzauflagen: Mit Hussen und<br />

Kissen werden selbst hässliche<br />

Stühle und Bänke schick.<br />

Wolldecken: Für späteren Abend.<br />

Geschirr: Bereits kontrollieren.<br />

Für Buffet oder Grillen: 2 Teller<br />

je Person <strong>plus</strong> 1 Dessertteller.<br />

Dazu genügend große Platten und<br />

Schüsseln fürs Buffet.<br />

Besteck: Pro Person: 2 Messer,<br />

2 Gabeln.<br />

Gläser: Auch hier 2 Gläser<br />

je Person.<br />

Tischdecken: Kontrollieren.<br />

Nebentische und Buffettisch<br />

nicht vergessen. Bodenlange<br />

Tücher sehen festlich aus.<br />

Meterware aus dem Kaufhaus<br />

ist eine günstige Alternative.<br />

Servietten: Kontrollieren, an<br />

Ersatz-Servietten denken. Serviettenhalter<br />

für Papier-Servietten.<br />

Auch ein hübscher Stein hilft.<br />

Grill und Grillbesteck: Kontrollieren,<br />

ob alles sauber ist.<br />

Sonnenschirm: Für Buffet und<br />

evtl. für Beistelltisch am Grill.<br />

Sonnenstand beachten. Wenn<br />

die Party früh beginnt, auch<br />

einen Schirm für den Tisch.<br />

Feuerkorb: Stimmungsvoll,<br />

wenn es dunkel wird; dazu den<br />

Holzvorrat überprüfen.<br />

Raucher: Geschützte Ecke oder<br />

Rauchertisch.<br />

Wer kann helfen? Für Gäste<br />

ist es nicht schön, wenn Gastgeberin<br />

immer herumwuselt.<br />

Deshalb: Sohn, Tochter oder<br />

Freundin um Mithilfe bitten.<br />

Wer kann am Grill<br />

stehen und grillen? Hier sollte<br />

jemand zuständig sein.<br />

Menü aufstellen: Nur Speisen<br />

wählen, mit denen man gute<br />

Erfahrungen gemacht hat. Keine<br />

Experimente! Dazu:<br />

• An Vegetarier denken.<br />

• Sind Kinder und/oder Ältere<br />

eingeladen, alle Gerichte ohne<br />

Alkohol zubereiten.<br />

• Jahreszeit beachten. Zutaten,<br />

die Hochsaison haben, sind<br />

günstig und aromatisch.<br />

• Welche Gefrier- und Kühlgeräte,<br />

Backofen, Grill usw. sind<br />

vorhanden? Wie viel kann man<br />

im Backofen erwärmen?<br />

Zeitplan fürs Menü: Welche<br />

Gerichte können vorbereitet und<br />

evtl. eingefroren werden, was<br />

muss frisch zubereitet werden?<br />

Einkaufsliste schreiben: Pro<br />

Person rechnet man:<br />

• 250 g Fleisch und/oder Fisch<br />

• 150 g Kartoffeln<br />

• 200 g Gemüse, Salat<br />

• 60–100 g Reis, Nudeln<br />

• 1/8 l Soßen, Dips<br />

• 3 kleine Brötchen oder<br />

3 Scheiben Brot<br />

• 30 g Butter<br />

• 100 g Süßspeisen<br />

• 100 g Käse<br />

• 100 g Obst<br />

84 6/ 2012


1 – 3 Tage vorher<br />

• 1 Stück Kuchen oder Torte<br />

Bei den Getränken rechnet<br />

man pro Erwachsenen:<br />

• 1–2 Gläser Sekt oder Aperitif<br />

• 0,7 l Wein<br />

• 2 l Bier für Männer<br />

• 1 l Bier für Frauen<br />

• 1 Fl. Mineralwasser und mehr<br />

(wetterabhängig)<br />

Haltbare Lebensmittel<br />

einkaufen.<br />

Grillkohle, Grillanzünder<br />

einkaufen.<br />

Grill gründlich reinigen:<br />

Grillrost beachten.<br />

Einzufrierende Speisen jetzt<br />

zubereiten und einfrieren. Dazu<br />

zählen Suppen, Quiche. Quiche<br />

nur hell backen, dann einfrieren.<br />

Wird beim Aufbacken<br />

schön kross.<br />

Getränke einkaufen: 1-l-Mineralwasser-<br />

oder Colaflaschen<br />

sind stilvoller als 1,5-l-Flaschen.<br />

Menü- oder Buffetkärtchen<br />

schreiben: Edel sind Karten in<br />

Holz- oder Silberrahmen fürs<br />

Buffet. Praktisch: Buffetkärtchen<br />

vor den einzelnen Speisen.<br />

Dekorationen planen: Kerzen,<br />

Windlichter, Lichterketten, Lampions<br />

besorgen.<br />

Blumen: Einfach, aber schön:<br />

Rosen oder Wicken im Glas.<br />

Nachbarn informieren: Lautstärke,<br />

Qualm.<br />

Restliche Getränke einkaufen:<br />

Eiswürfel kaufen und einfrieren.<br />

Sehr dekorativ sind zum Beispiel<br />

selbst gemachte Eiswürfel<br />

mit Kräutern (Minze, Zitronenmelisse)<br />

oder Früchten (Himbeere,<br />

Johannisbeere).<br />

Blumenvasen bereitstellen: Viele<br />

Gäste bringen Blumen mit – es<br />

wäre ja zu blöd, wenn Sie Gäste<br />

nicht begrüßen können, weil sie<br />

eine Blumenvase suchen.<br />

Taxi-Nummer neben das<br />

Telefon legen.<br />

Pavillons : Schlechte Wettervorhersage?<br />

Pavillons beim<br />

Partyverleih organisieren (gelbe<br />

Seiten, Internet). Auch viele<br />

Getränkemärkte bieten häufig<br />

günstige Partyzelte an.<br />

Restliche Einkäufe erledigen:<br />

Alle Gerichte so weit als möglich<br />

klein schneiden und auch<br />

zubereiten. Salate noch nicht<br />

mischen. Erst kurz vor dem<br />

Anrichten würzen. Salz entzieht<br />

Feuchtigkeit, macht Salat wässrig!<br />

Kochzeiten für Kartoffeln,<br />

Gemüse, Reis und Nudeln bleiben<br />

gleich. Aber: Die gewohnte<br />

Ankochzeit ist wegen der größeren<br />

Menge länger.<br />

Einkaufen und<br />

vorbereiten<br />

Kräuter klein schneiden: Abdecken<br />

und kühl stellen.<br />

TK-Ware und alle eingefrorenen<br />

Gerichte jetzt schon aus der<br />

Truhe nehmen und langsam im<br />

Kühlschrank auftauen.<br />

Pavillon aufbauen: Einfache<br />

3 x 3-m-Partyzelte lassen sich<br />

gut zu zweit aufbauen.<br />

Dekorieren: Die Blumen bis<br />

zum nächsten Abend kühl und<br />

dunkel stellen.<br />

Gegen abendliche Mücken:<br />

Zitronenscheiben mit Nelken<br />

spicken und in Deko einbauen.<br />

Servietten falten und entsprechend<br />

bereitlegen.<br />

Geschirr, Besteck und Gläser<br />

bereitstellen. Mit einem<br />

Geschirrtuch abdecken.<br />

Getränke kalt stellen:<br />

Kühlschrank, Keller, Garage.<br />

Toiletten kontrollieren:<br />

Genügend Toiletten-Papier und<br />

Handtücher bereitlegen. Korb<br />

oder Ablage für benutzte, feuchte<br />

Handtücher.<br />

Feuerkorb: Holz bereits hineinlegen.<br />

Feuerlöscher oder Wassereimer<br />

bereitstellen.<br />

Einige Aschenbecher für Raucher<br />

aufstellen.<br />

Rezepte alle auf Seite 86<br />

6 / 2012 85


Am Tag selbst<br />

5 Rezepte für Ihr<br />

Die letzten<br />

Handgriffe<br />

Buffet und Geschirr aufbauen:<br />

• Rechts am Buffet stehen Teller.<br />

• Daneben Salate, Dips, Soßen, Brot,<br />

Hauptgericht (wenn nicht gegrillt wird).<br />

• Es folgen Nachtisch und/oder Käse.<br />

• Ganz außen: Besteck, Servietten.<br />

• Gläser und Getränke auf Extra-Tisch.<br />

• Extra Platz für gebrauchtes Geschirr,<br />

Besteck und Gläser. Abfallbehälter für<br />

gebrauchte Servietten.<br />

Sonnenschirme aufstellen und die<br />

Helfer einweisen:<br />

• 1 Stunde vorher eintreffen lassen:<br />

kurze Einführung.<br />

• Wie sollen die Speisen (wenn aufgefüllt<br />

wird) angerichtet werden?<br />

• Wo stehen Getränke?<br />

• Lebensmittel zum Nachfüllen.<br />

• Wie funktioniert Geschirrspüler?<br />

• Begrüßungsgetränk anbieten.<br />

• Mitgebrachte Blumen ins Wasser<br />

(Vasen) stellen.<br />

Bier, Wein, Sekt kalt stellen: Praktisch<br />

und dekorativ sind Kübel aus Zink oder<br />

durchsichtige große Acrylschalen mit<br />

Eiswürfeln. Regelmäßig kontrollieren<br />

und auffüllen.<br />

Salate und frische Dinge zubereiten.<br />

Gerichte in Schüssel füllen oder auf<br />

Tellern anrichten. Noch einmal abschmecken.<br />

Großzügig frische Kräuter oder<br />

essbare Blüten darüberstreuen.<br />

Brot aufbacken und schneiden. Zum<br />

Selbstschneiden: großes Holzbrett und<br />

Messer zum Brot. Appetitlich und hygienisch:<br />

Stoffserviette dazulegen.<br />

Grillgut auf Tellern anrichten. Vegetarier<br />

beachten, z. B. eine Seite nur für<br />

Gemüse benutzen. Nicht zu viel Grillgut<br />

auflegen. Es soll knusprig, saftig sein. Auf<br />

keinen Fall schwarz oder gar gedämpft.<br />

An Kaffee und Tee denken für die, die<br />

noch Auto fahren wollen oder müssen.<br />

Cayenne-Crostinis<br />

FÜR CA. 40 STÜCK<br />

200 ml Olivenöl • 2 TL<br />

Salz • 2 TL Paprika • 2 TL<br />

Zwiebelpulver • 1 TL Knoblauchpulver<br />

• 1 TL Pfeffer<br />

1 TL Cayennepaprika • 1 EL<br />

Zucker • 1 Baguette<br />

1 | Öl mit den Gewürzen<br />

mischen. Backofen auf<br />

160 °C vorheizen. Baguette<br />

in Scheiben schneiden. Brote<br />

mit Ölmischung bepinseln.<br />

25 Minuten backen.<br />

ZUBEREITUNG<br />

10 Minuten<br />

PRO STÜCK 60 kcal, 1 g<br />

Eiweiß, 6 g Fett, 2 g Kohlenhydrate,<br />

2 mg Cholesterin,<br />

0 BE/KE<br />

Gegrilltes Gemüse<br />

FÜR 10 PERSONEN<br />

1 Aubergine • 1 Zucchini<br />

1 Süßkartoffel • 4 Tomaten in<br />

Scheiben • 2 Paprikaschoten,<br />

in Stücken • 250 g grüner<br />

Spargel • 6 Knoblauchzehen<br />

2 Zweige Rosmarin • 3 EL<br />

Semmelbrösel • 2 EL Petersilie<br />

• 1/8 l Olivenöl • Salz<br />

1 | Ofen auf 220 °C vorheizen.<br />

Fettpfanne einölen.<br />

Aubergine, Zucchini, Süßkartoffel,<br />

Paprika, Spargel,<br />

5 Knoblauchzehen und<br />

Rosmarin hineingeben. Mit<br />

Öl beträufeln, salzen.<br />

2 | Knoblauch pressen, mit<br />

Semmelbröseln, Petersilie<br />

mischen. Mit den Tomaten<br />

über Gemüse geben. Dann<br />

25 Minuten garen.<br />

ZUBEREITUNG<br />

30 Minuten<br />

PRO PORTION 169 kcal, 2 g<br />

Eiweiß, 13 g Fett, 11 g Kohlenhydrate,<br />

0 mg Cholesterin,<br />

1 BE/KE<br />

Garnelenspieße<br />

FÜR 10 PORTIONEN<br />

3 EL Limettensaft (aus 3 Limetten),<br />

<strong>plus</strong> Limettenspalten<br />

1 EL + 1 TL Currypulver<br />

2 TL Zucker • 2 TL Ingwer,<br />

gehackt • 2 Frühlingszwiebeln<br />

1 TL grobes Salz • 2 Knoblauchzehen<br />

• 3 EL Olivenöl<br />

• 20 Garnelen mit Schale<br />

1 | Limettensaft, Gewürze,<br />

Frühlingszwiebeln, Knoblauch,<br />

Salz im Mixer mischen.<br />

Öl in dünnem Strahl<br />

zulaufen lassen. 10 Holzspieße<br />

30 Minuten wässern.<br />

2 | Garnelen aufschneiden.<br />

Etwas Currypaste unter die<br />

86 6/ 2012


Sommerfest Dazu passt ...<br />

Foto: Wotext 2mm Abstand !!!!!!!!!!!<br />

Schalen geben und dann<br />

zusammendrücken. Je 2 Garnelen<br />

auf 1 Spieß stecken, 30<br />

Minuten marinieren. 3 Minuten<br />

auf jeder Seite grillen. Mit<br />

Limettenspalten garnieren.<br />

ZUBEREITUNG<br />

30 Minuten (ohne Marinieren)<br />

PRO PORTION 73 kcal, 7 g<br />

Eiweiß, 5 g Fett, 1 g Kohlenhy<br />

drate, 53 mg Cholesterin,<br />

0 BE/KE<br />

Erdbeertorte<br />

FÜR 10 STÜCKE<br />

2 Biskuitböden •1 kg Erdbeeren,<br />

• 60 g Zucker • 1 EL Zitronensaft<br />

• 500 ml Sahne • 3 EL<br />

Puderzucker • 1 Glas Konfitüre<br />

1 | Die beiden Böden jeweils<br />

in der Mitte durchschneiden.<br />

2 | Erdbeeren mit Zucker und<br />

Zitronensaft ziehen lassen.<br />

Durch Sieb gießen, Sirup<br />

auffangen. Sahne mit Puderzucker<br />

steif schlagen. 1 Boden<br />

mit Sirup bepinseln. Mit je 1/3<br />

Konfitüre, Erdbeeren und Sahne<br />

bestreichen. Mit 2 Böden<br />

wiederholen. Über den letzten<br />

Boden Puderzucker stäuben.<br />

ZUBEREITUNG<br />

40 Minuten<br />

PRO STÜCK 814 kcal, 10 g<br />

Eiweiß, 38 g Fett, 108 g Kohlenhydrate,<br />

203 mg Cholesterin,<br />

9 BE/KE<br />

Schweineschulter<br />

FÜR 10 PORTIONEN<br />

2,5 kg Schweineschulter<br />

50 g brauner Zucker<br />

1/2 TL Cayennepfeffer<br />

grobes Salz • 125 ml Wasser<br />

1 | Backofen auf 230 °C vorheizen.<br />

Mit einem scharfen<br />

Messer die Schwarte der<br />

Schweineschulter rautenförmig<br />

einschneiden. Zucker mit<br />

Cayennepfeffer mischen.<br />

2 | Fleisch mit grobem Salz<br />

und der Zuckermischung<br />

einreiben. Dann mit der<br />

Schwarte nach oben mit 125<br />

ml Wasser in die Fettpfanne<br />

geben. 45 Minuten braten.<br />

Aus dem Ofen<br />

nehmen, mit<br />

Alufolie<br />

bedecken,<br />

verschließen.<br />

Bei<br />

180 °C<br />

weiter garen<br />

lassen, bis<br />

das Fleisch zart ist<br />

(4 bis 5 Stunden). Mit<br />

Dips servieren.<br />

Unser<br />

Partytipp!<br />

ZUBEREITUNG<br />

15 Minuten<br />

PRO PORTION<br />

421 kcal, 51 g Eiweiß, 22<br />

g Fett, 5 g Kohlenhydrate,<br />

175 mg Cholesterin,<br />

0,5 BE/KE<br />

… ein Glas Rosé von guten deutschen<br />

Weingütern. Übrigens: Der Name Rosé gilt<br />

nur für Weine, die aus Rotwein-Trauben<br />

gekeltert wurden. Steht Weißherbst auf dem<br />

Etikett, darf der Rosé nur aus einer<br />

Rebsorte hergestellt sein. Rotlinge sind dagegen<br />

Weine aus roten & weißen Trauben.<br />

2011er Rotling<br />

Weingut Juliusspital (Franken), ein<br />

gelungener Rotling aus den Traditionssorten<br />

Müller-Thurgau, Silvaner und Domina.<br />

www.weingut-juliusspital.de, 6,80 Euro<br />

2011er Muskattrollinger<br />

Rosé trocken, Weingut Schnaitmann<br />

(Württemberg), unter Kennern einer der<br />

beliebtesten, herrlich frischen Sommerweine.<br />

www.weingut-schnaitmann.de, 8,00 Euro<br />

2010er Glottertal Spätburgunder<br />

Weißherbst trocken „RS“, Weingut Salwey<br />

(Baden), seit Jahren einer der feinsten<br />

Weine dieser Art. Ein nobler Weißherbst für<br />

Festtage. www.salwey.de, 14,30 Euro<br />

2011er Villa Bürklin<br />

Cuvée Rosé, Weingut Dr. Bürklin-Wolf<br />

(Pfalz), ein Bio-Rosé u. a. mit Pinot-Noir-,<br />

Cabernet-Sauvignon- und Sangiovese-<br />

Trauben. www.buerklin-wolf.de, 8,00 Euro<br />

Kloster Eberbach Rosé Secco<br />

Hessische Staatsweingüter (Rheingau),<br />

überwiegend Spätburgunder-Trauben.<br />

Ideal als sommerlicher Aperitif. www.<br />

weingut-kloster-eberbach.de, 7,20 Euro<br />

Unser Experte: Frank<br />

Kämmer ist Master-Sommelier<br />

und Tester für den<br />

Gault-Millau-Weinguide.<br />

Fotos: PR, Dorothee van Bömmel<br />

6 / 2012<br />

87


TAGESCREMES MIT SONNENSCHUTZ<br />

Wirklich sinnvoll?<br />

Sonnenschutz<br />

und Pflege – das<br />

versprechen<br />

Tagescremes mit<br />

Lichtschutzfaktor.<br />

Wer sich darauf<br />

verlässt, riskiert<br />

Hautschäden, sagt<br />

der Dermatologe<br />

Ulrich Klein. Zuverlässigen<br />

Schutz<br />

bieten nur richtige<br />

Sonnencremes.<br />

Dr. Ulrich Klein,<br />

Dermatologe am<br />

Derma-Center<br />

Witten.<br />

Viele Tagescremes enthalten einen<br />

Lichtschutzfaktor (LSF). Sollte man im<br />

Sommer auf diese Cremes umsteigen?<br />

KLEIN Für den Alltag in der Stadt – zum<br />

Bummeln oder im Straßencafé – sind<br />

solche Cremes in Ordnung. Man ist in<br />

der Stadt ja auch selten direkt und lange<br />

der Sonne ausgesetzt. Aber sie taugen<br />

nichts, wenn man länger spazieren geht,<br />

Fahrrad fährt oder im Garten arbeitet.<br />

Das heißt, diese Cremes bieten nur<br />

relativ wenig Sicherheit?<br />

KLEIN Eine Tagescreme mit LSF 15 bietet<br />

einen leichten Schutz. Das ist besser<br />

als nichts. Aber sie ersetzt keine<br />

Sonnencreme. Das Problem: Die<br />

meisten dieser Cremes enthalten nur<br />

einen UV-B-Filter, der vor Sonnenbrand<br />

schützt. Nötig wäre aber auch ein<br />

UV-A-Filter. UV-A-Strahlen dringen tiefer<br />

in die Haut und verursachen auch Falten.<br />

Aber Tagescremes mit LSF sollen doch<br />

gerade das Altern der Haut verhindern ...<br />

KLEIN Wenn eine Tagescreme mit Antifaltenschutz<br />

wirbt und nur einen UV-B-<br />

Filter hat, stimmt das einfach nicht.<br />

Ist denn ein Lichtschutzfaktor in einer<br />

Tagescreme überhaupt sinnvoll?<br />

KLEIN Der LSF in der Tagescreme schadet<br />

nicht. Man darf sich damit nur nicht<br />

in Sicherheit wiegen. Der LSF ist eigentlich<br />

mehr ein Marketing-Gag. Irgendwann<br />

machten das alle Firmen. Interessant<br />

ist ja, dass es so gut wie keine<br />

Männerprodukte mit LSF gibt.<br />

Wie schützt man sich also am besten?<br />

KLEIN Wenn man richtig in die Sonne<br />

geht, sollte man zusätzlich zur normalen<br />

Pflege immer Sonnencreme auftragen.<br />

„Kein Schutz vor Falten“<br />

Dr. Ulrich Klein<br />

Beides kann man gut miteinander kombinieren.<br />

Wichtig ist, dass die Produkte von<br />

der Konsistenz zusammenpassen. Also<br />

ein Gel nicht mit einer Creme oder Lotion<br />

mischen. Und die Sonnencreme sollte<br />

einen UV-A-Filter haben …<br />

Was sollte man denn beim Auftragen<br />

der Sonnencreme beachten?<br />

88 6 / 2012


Fotos: Getty Images, Klaus E. Haun (2), PR (3), privat<br />

1<br />

KLEIN Nach dem Auftragen eine halbe<br />

Stunde warten. Die chemischen Komponenten<br />

brauchen eine gewisse Zeit, bis<br />

sie wirksam sind. Danach Tagescreme<br />

oder das Make-up drübergeben.<br />

Sollte die Sonnencreme von der<br />

gleichen Firma sein?<br />

KLEIN Nein. Viele gute Kosmetikfirmen<br />

machen zwar auch gute Sonnencremes.<br />

Aber die sind meist teuer. Man zahlt den<br />

Namen mit. Außerdem müssen kosmetische<br />

Firmen die Inhaltsstoffe nicht deklarieren.<br />

Es können also Stoffe enthalten<br />

sein, die nicht gut vertragen werden.<br />

Benötigt ältere Haut einen stärkeren<br />

Sonnenschutz als jüngere?<br />

KLEIN Ja. Wir haben eine Art Sonnenkonto.<br />

Mit jedem Jahr, das wir älter werden,<br />

haben wir dieses Konto weiter belastet.<br />

Ein deutliches Zeichen dafür sind<br />

Altersflecken. Hinzu kommt, dass die<br />

Haut mit dem Alter etwas dünner wird.<br />

Die Strahlen kommen leichter durch.<br />

Deshalb sollte der Lichtschutzfaktor mit<br />

den Jahren höher werden.<br />

Und wie hoch sollte der Lichtschutzfaktor<br />

für Ältere sein?<br />

KLEIN Das kann man so allgemein nicht<br />

sagen. Deshalb werden die Klassifizierungen<br />

auch demnächst abgeschafft.<br />

Unterteilt wird nur noch nach niedrig,<br />

mittel, hoch, sehr hoch. Carola Dorner<br />

Besser geschützt<br />

Diese Sonnenprodukte überzeugten in Tests.<br />

1. Nivea Sun Light Spray, 9,50 Euro<br />

2. Ombia Aldi Süd, 2,95 Euro 3. Sundance dm,<br />

2,85 Euro 4. Sun Ozon Rossmann, 2,99 Euro,<br />

5. Ombra Sun Care Spray Aldi Nord, 2,95 Euro<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Foto: Gerald von Foris, Illustration: Henning Riediger<br />

Meine Kräuter<br />

von Dr. Ulrich Mautner<br />

Baldrian kennt fast<br />

jeder. Gegen schlaflose<br />

Nächte und belastende<br />

Lebenssituationen<br />

gilt die Arzneipflanze<br />

als das Beste, was<br />

die Natur zu bieten<br />

hat – seit mehr als<br />

1 000 Jahren.<br />

Wurde Baldrian im<br />

Mittelalter als Allheilmittel<br />

gegen Gicht,<br />

Asthma, Husten und<br />

Kopfweh eingesetzt,<br />

steht seit dem<br />

18. Jahrhundert die<br />

natürliche beruhigende<br />

Wirkung im<br />

Vordergrund. Ihr<br />

durchdringender<br />

Geruch ist bei Katzen<br />

beliebt und hat ihr<br />

den Namen „Katzenwurzel“<br />

eingebracht.<br />

Faszinierend ist, dass<br />

die Arzneipflanze nur<br />

durch die Gesamtheit<br />

ihrer Inhaltsstoffe<br />

wirkt. Isoliert man die<br />

100 Bestandteile des<br />

ätherischen Öls, ist<br />

keine einzelne Substanz<br />

in der Lage,<br />

beruhigend zu wirken.<br />

Dr. Ulrich Mautner ist<br />

Kräuter-Experte<br />

beim Natur-Arznei mittelhersteller<br />

Salus.<br />

6<br />

Baldrian<br />

SERIE NACHLESEN UNTER:<br />

Baldrian (Valeriana<br />

officinalis) wirkt mit<br />

100 Substanzen.<br />

Aktuelle Studien<br />

zeigen, dass Baldrian<br />

erst langfristig am<br />

besten wirkt. So verbessern<br />

sich Einschlafprobleme<br />

und<br />

Nervosität erst nach<br />

etwa 4 Wochen. Dies<br />

ist charakteristisch für<br />

viele Arzneipflanzen.<br />

Eine Sucht- oder<br />

Abhängigkeitsgefahr<br />

besteht aber nicht.<br />

Für einen Baldrian-<br />

Tee übergießen Sie<br />

pro Tasse 1 TL Baldrianwurzel<br />

mit siedendem<br />

Wasser. 10<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

3 Tassen am Tag<br />

trinken, eine letzte<br />

vor dem Schlafen.<br />

Die Wirkstoffe finden<br />

sich auch in Tropfen,<br />

Frischpflanzenpresssaft<br />

sowie in Dragees.<br />

www.<strong>plus</strong>-mag.de<br />

6 / 2012 89


Wie gut sind Torten<br />

Das Angebot ist riesig, und praktisch sind Torten aus der Tiefkühltruhe auch.<br />

enthalten gute Zutaten und (ganz wichtig!) welche schmecken am<br />

Marzipan-Torte<br />

Mousse au<br />

Chocolat<br />

Erdbeer-Sahne-<br />

Torte<br />

Waldbeeren-<br />

Sahne-Torte<br />

Schoko-<br />

Sahne-Torte<br />

PREIS<br />

TIPP<br />

Hersteller Coppenrath & Wiese Coppenrath & Wiese Coppenrath & Wiese Aldi Süd Lidl<br />

Menge 1 250 g (12 St.) 1 200 g (12 St.) 1 400 g (12 St.) 750 g (8 St.) 750 g (8 St.)<br />

Preis in Euro 9,89 9,89 7,39 3,79 3,59<br />

Kalorien je 360 346 319 241 231<br />

Stück<br />

Erster<br />

Eindruck<br />

Geschmack<br />

Zutaten<br />

+ Makellose<br />

Oberfläche<br />

+ Rundum dicke<br />

Schicht Marzipan<br />

+ Feste Sahnehaube<br />

– Sehr süß<br />

+ Bittermandel-<br />

Aromen deutlich<br />

herauszuschmecken<br />

– Viel Zucker, (28 g<br />

je 100 g). Zum<br />

Vergleich: Obsttorte<br />

nur 15 g<br />

+ Sehr schön und<br />

aufwendig dekoriert<br />

+ Edle Optik<br />

+ Insgesamt toll!<br />

+ Feiner Boden,<br />

cremige Füllung,<br />

schmeckt intensiv<br />

nach dunkler<br />

Schokolade<br />

+ Hoher<br />

Kakaoanteil (72 %)<br />

+ Erdbeeren zur<br />

Deko behalten beim<br />

Auftauen die Form<br />

– Viel Boden, wenig<br />

Füllung<br />

– So fad wie<br />

der Mürbeteig<br />

schmeckt die<br />

Füllung: null<br />

Erdbeer-Aroma<br />

– Zitronensäure<br />

dagegen deutlich zu<br />

erkennen<br />

– Geringer<br />

Fruchtanteil<br />

– Viele Aromen<br />

– Belag mit wenig<br />

Früchten, dafür<br />

dicke Schicht Glasur<br />

– Sehr sauer;<br />

schmeckt eher nach<br />

Zitrone als nach<br />

Waldfrucht<br />

– Insgesamt<br />

künstlicher<br />

Geschmack<br />

– Geringer<br />

Fruchtanteil<br />

– Viele Aromen<br />

+ Deko mit vielen<br />

Schokostücken<br />

– Weicher,<br />

bröseliger Boden<br />

aus Mürbeteig<br />

+ Feiner und<br />

vollmundiger<br />

Schoko-Geschmack<br />

+ Extra-<br />

Schokostücke für<br />

mehr Geschmack<br />

Bewertung<br />

Eine Marzipan-<br />

Torte, wie man sie<br />

erwartet. Aber:<br />

sehr süß.<br />

Die perfekte Torte<br />

für besondere<br />

Anlässe.<br />

Enttäuschend!<br />

Hersteller<br />

und Aussehen<br />

haben mehr<br />

versprochen ...<br />

Keine Krönung für<br />

die Kaffeetafel.<br />

Ein einfacher<br />

Obstkuchen<br />

schmeckt besser.<br />

Eine feine Sonntags-Torte.<br />

Gutes<br />

Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis.<br />

Test<br />

sieger<br />

90 6 / 2012


aus der Truhe?<br />

Gerade, wenn man es mal eilig hat. Aber welche Torten sind wirklich empfehlenswert,<br />

besten? Der Konditormeister Werner Dinkelbach hat’s getestet ...<br />

Schwedische<br />

Mandel-Tarta mit<br />

Erdnüssen<br />

Prinzessinnen<br />

Traum<br />

Erdbeer-Torte<br />

Himbeer-<br />

Schoko-Torte<br />

Verpoorten<br />

Eierlikör-Torte<br />

Creme-Rolle<br />

Frankfurter Art<br />

Almondy Real Bofrost Bofrost Bofrost<br />

450 g (8 St.) 550 g (8 St.) 1 200 g (12 St.) 500 g (8 St.) 500 g (8 St.)<br />

4,69 4,99 11,95 8,95 7,95<br />

257 148 151 188 258<br />

+ Dicker<br />

Schokoüberzug mit<br />

Nüssen<br />

– Weicher, bröseliger<br />

Boden (Mürbeteig)<br />

– Süß und klebrig<br />

– Mandelgeschmack<br />

wird von Erdnüssen<br />

überdeckt<br />

– Enthält kaum<br />

Mandeln, dafür<br />

Erdnüsse (sind<br />

billiger!) sowie<br />

gemahlene<br />

Aprikosenkerne als<br />

Mandel-Ersatz<br />

Schmeckt wie<br />

ein Snickers und<br />

müsste eigentlich<br />

Erdnuss-Torte<br />

heißen.<br />

Mogelpackung!<br />

+ Bunte Kindertorte<br />

mit fantasievoller<br />

Deko aus<br />

Zuckerguss<br />

+ Überraschend<br />

frisch und fruchtig<br />

dank Mix aus<br />

echten Erdbeeren<br />

und feinem<br />

Fruchtmus<br />

+ Hoher Anteil an<br />

echten Erdbeeren<br />

(10 %)!<br />

Die Überraschung!<br />

Eine Erdbeertorte,<br />

die nicht nur Kindern<br />

schmeckt.<br />

Wenig<br />

+ Sehr viele locker<br />

geschichtete<br />

Himbeeren als<br />

Belag<br />

+ Wenig Glasur<br />

+ Feiner,<br />

lockerer Schoko-<br />

Bisquitboden<br />

+ Fruchtig-süße<br />

Füllung mit leichter<br />

Johannisbeer-Note<br />

+ Viele Himbeeren<br />

(28 %)<br />

– Rosa Farbe der<br />

Füllung durch<br />

Holunder und Rote<br />

Bete<br />

Eine tolle Sommertorte<br />

mit<br />

außergewöhnlich<br />

vielen Himbeeren.<br />

Qualität<br />

Kalorien Klasse<br />

+ Tolle Deko<br />

+ Raffinierte Helldunkel-Optik<br />

+ Behält die Form<br />

– Intensiver<br />

Eierlikör–<br />

Geschmack<br />

– Bisquit-Boden<br />

mit neutralem<br />

Geschmack<br />

– Zwei Zutaten<br />

sind bestimmend:<br />

Sahne (40 %) und<br />

Eierlikör (10 %)<br />

Nur für Liebhaber<br />

von Eierlikör;<br />

dessen Geschmack<br />

steht im<br />

Vordergrund und<br />

überlagert alles.<br />

– Krokant klebt<br />

zusammen<br />

– Sahnespitzen<br />

zerlaufen leicht<br />

– Creme schmeckt<br />

puddingartig<br />

– Fruchtfüllung:<br />

sehr süß, schmeckt<br />

künstlich<br />

– Für Frankfurter<br />

Kranz (geschützter<br />

Begriff) darf nur<br />

Butter verwendet<br />

werden. Unter<br />

„Frankfurter Art“<br />

ist Margarine<br />

erlaubt<br />

Enttäuschend!<br />

Ein Klassiker, der<br />

im Café sicher<br />

besser schmeckt.<br />

Beim Kauf<br />

beachten<br />

Grundsätzlich<br />

gilt bei allen gefrorenen<br />

Torten:<br />

Ein Boden aus<br />

MÜRBETEIG ist<br />

kritisch. Wird aufgetaut<br />

feucht & weich.<br />

Gute TK-OBST-<br />

TORTEN sollten<br />

mindestens 10 %<br />

Früchte enthalten.<br />

Viele enthalten nur<br />

5 %, sie werden mit<br />

Zitronensäure versetzt,<br />

denn Zitrone<br />

intensiviert den<br />

Fruchtgeschmack.<br />

Viele SAHNE-<br />

TORTEN enthalten<br />

auch Joghurt.<br />

Klingt gesund, ist<br />

aber vor allem<br />

günstig für die<br />

Hersteller. Joghurt<br />

ist viel billiger als<br />

echte Sahne. Auf<br />

Zutatenliste achten.<br />

Unser<br />

Experte:<br />

Werner<br />

Dinkelbach<br />

(48), Konditormeister<br />

und Inhaber des<br />

Café Braun in Köln.<br />

Fotos: PR (8), Klaus E. Haun (2), privat<br />

6 / 2012<br />

91


Ein<br />

Sommer<br />

ohne<br />

Unkraut<br />

Sobald es im Garten<br />

üppig wächst, sprießt<br />

auch das Unkraut.<br />

Was tun? Regelmäßig<br />

jäten? Viel bequemer<br />

sind Bodendecker, die<br />

schöne, dichte Teppiche<br />

bilden. Und Unkraut?<br />

Hat keine Chance.<br />

Dickmännchen<br />

Die immergrüne Staude<br />

gehört zu den effektivsten<br />

Unkrautvernichtern, weil<br />

sie sehr dicht und kompakt<br />

wächst. Im Frühjahr bilden<br />

sich weiße, ganz feine<br />

ährenartige Blüten.<br />

Elfenblume<br />

Niedrige Staude mit herzförmigen<br />

Blättern und<br />

anmutigen Blüten, die von<br />

April bis Mai blühen. Blätter<br />

verfärben sich im Lauf des<br />

Jahres von zartgrün und<br />

rosa bis leuchtend rot und<br />

gelb. Schön zu Hostas.<br />

Haselwurz<br />

Dekorative Staude mit<br />

nieren- oder herzförmigen<br />

glänzenden Blättern. Im<br />

Laub verstecken sich<br />

purpurfarbene Blüten. Die<br />

meisten Sorten behalten<br />

im Winter das Laub. Ideal,<br />

um Beete einzufassen.<br />

Storchschnabel<br />

Üppig blühender Bodendecker<br />

mit hellrosa Schalenblüten<br />

(Pyrenäen-Storchschnabel).<br />

Die kleine Staude<br />

blüht von Juni bis August<br />

und sieht am schönsten vor<br />

Gehölzen aus.<br />

Immergrün<br />

Bodendecker mit langen,<br />

wuchernden Trieben, die<br />

sich im Laufe der Jahre ineinander<br />

verschlingen und<br />

einen festen Teppich bilden.<br />

Blüht im zeitigen Frühjahr<br />

lila-blau oder weiß.<br />

Foto: mauritius images<br />

92 6/ 2012


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Die Redaktion ist nicht ver -<br />

antwortlich für den Inhalt<br />

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DIE LESERREISE<br />

Wandern Sie<br />

mit uns im<br />

Sauerland!<br />

Der Uplandsteig in Willingen zählt zu den schönsten<br />

Wanderwegen Deutschlands. Kommen Sie mit und wandern<br />

Sie im September zusammen mit anderen Lesern von <strong>plus</strong><br />

<strong>Magazin</strong> durchs Naturparadies Hochsauerland. Unsere<br />

traditionsreiche Leserreise, die auch Sie verzaubern wird.<br />

Wandersehnsucht reißt<br />

mir am Herzen, wenn<br />

ich Bäume höre, die<br />

abends im Wind rauschen.“<br />

Kann man die Sehnsucht auf<br />

Natur und Wandern schöner beschreiben<br />

als der leidenschaftliche<br />

Wanderer und Literatur-<br />

Nobelpreisträger Hermann<br />

Hesse (1877 bis 1962)? Wie<br />

Hesse ergeht es fünf Millionen<br />

Frauen und Männern, die regelmäßig<br />

zu Fuß die Natur entdecken<br />

– auf idyllischen Waldwegen<br />

und Bergpfaden. Und einer<br />

der schönsten Orte dafür ist Willingen<br />

(Hessen) im Hochsauerland,<br />

das hat nicht zuletzt der<br />

Deutsche Wandertag 2009 mit<br />

Zehntausenden Teilnehmern<br />

bewiesen. Der weltberühmte<br />

Wintersport- und Erholungsort<br />

im Rothaargebirge zeigt sich<br />

ganzjährig als traumhaftes Ziel.<br />

Der schönste Wandermonat ist<br />

aber der September: 300 Kilometer<br />

bestens präparierte, sanft<br />

hügelige Strecken, allen voran<br />

der mehrfach ausgezeichnete<br />

Uplandsteig, machen jeden Abschnitt<br />

zur Genusstour. Seien<br />

Sie diesen September dabei und<br />

gehen Sie gemeinsam mit anderen<br />

Lesern von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

auf Entdeckungsreise. Unsere<br />

Ein Weg, viele Gesichter: Auf dem 64 km langen<br />

Uplandsteig wechseln sich grüne Hochheiden,<br />

sanfte Hänge und grandiose Wälder ab.<br />

Willingens<br />

Trümpfe:<br />

Uriges Fachwerk<br />

hinter<br />

üppigen<br />

Geranien,<br />

dazu liebliche<br />

Landschaften.<br />

96 6/ 2012


Fotos: Corbis, PR (3)<br />

exklusive und aus den Vorjahren<br />

überaus beliebte Wandertour<br />

führt Sie vom 16. bis 21. September<br />

zu den schönsten Plätzen und<br />

Wegen des Sauerlands.<br />

Nach der individuellen Anreise<br />

werden Sie am Sonntag,<br />

16. 9., ab 17 Uhr mit einem Glas<br />

Sekt im Hotel begrüßt.<br />

Montag beginnt um 9.30 Uhr<br />

die erste Wanderung über zehn<br />

Kilometer. In der Kabinenbahn<br />

fährt die Wandergruppe auf den<br />

Ettelsberg. Oben – vom Hochheideturm<br />

auf 838 Meter Höhe<br />

– hat man einen tollen Panoramablick.<br />

Zu Fuß führt der Weg<br />

vorbei an Kyrillpfad und großer<br />

Grube sowie über die grandiose<br />

Hochheide zurück nach Willingen.<br />

Wer Lust hat, schaut am<br />

Nachmittag noch einem Glasbläser<br />

bei seinem Handwerk zu.<br />

Unter dem Motto „Grenzenlos“<br />

steht die Tour am Dienstag.<br />

Bis zur Landesgrenze zwischen<br />

Hessen und Nordrhein-Westfalen<br />

führt der Weg, ganz dicht entlang<br />

alter Grenzsteine. Herrliche<br />

Fernsichten werden sich auf diesem<br />

10-km-Abschnitt bieten.<br />

Ganz gemütlich wird der<br />

Wandertag am Mittwoch – mit<br />

nur sechs Kilometern Strecke.<br />

An der Wilke-Mühle in Usseln<br />

wartet ein schmackhafter Eintopf<br />

auf die Wanderer. Anschließend<br />

bringt Sie ein Planwagen<br />

durch das Strycktal wieder zurück<br />

nach Willingen.<br />

Am Donnerstag erwartet Sie<br />

auf der Neun-Kilometer-Tour ein<br />

ganz besonderes Erlebnis: Über<br />

den Pilgerweg geht es zunächst<br />

zur Pilgerkirche in Schwalefeld.<br />

Dann weiter durchs Aartal über<br />

den Orenberg zurück ins Hotel.<br />

Und, was macht jetzt Ihre<br />

Wandersehnsucht? Haben Sie<br />

Lust bekommen, an dieser tollen<br />

und günstigen Reise vom 16.<br />

bis 21. September teilzunehmen?<br />

Dann füllen Sie den Coupon<br />

noch heute aus (traditionell<br />

ist unsere Reise schnell ausgebucht)<br />

und freuen Sie sich auf<br />

traumhafte Wandertage.<br />

Alles auf einen Blick<br />

• Termin für die Wanderwoche von <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

in diesem Jahr: 16. bis 21. September<br />

• 5 Übernachtungen mit Halbpension<br />

in Hotels mit Wellnessbereich<br />

• Sektempfang zur Begrüßung<br />

•4 geführte Wanderungen<br />

• 4 Verpflegungspakete, 1 Eintopfessen<br />

• Fahrt mit Seilbahn auf den Ettelsberg,<br />

Besuch des Hochheideturms<br />

•Planwagenfahrt<br />

•Kurtaxe<br />

Die Preise für diese exklusive Reise:<br />

• 369 Euro (Waldhotel/EZ-Zuschlag 50 Euro) bzw.<br />

• 349 Euro (Haus Edelweiß/EZ-Zuschlag 45<br />

Euro), jeweils pro Person im DZ<br />

Wetterbedingte Änderungen im Programm vorbehalten<br />

Natur spüren, mit allen<br />

Sinnen. Gleichgesinnte<br />

treffen. Spaß haben,<br />

Neues entdecken. Das<br />

erwartet Sie auf unserer<br />

beliebten Wanderwoche.<br />

Jetzt anmelden!<br />

Ja, ich habe Interesse an den<br />

Wandertagen in Willingen<br />

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Antwort:<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Chefredaktion<br />

Stichwort Leserreise<br />

Lindenstraße 20<br />

50674 Köln<br />

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PLZ/Wohnort<br />

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Bitte in Blockbuchstaben ausfüllen<br />

<br />

5 / 2012<br />

97


DANKE FÜR IHRE POST<br />

{& Ihre Reaktionen zu den letzten Ausgaben <br />

OMI, ICH HAB DICH LIEB ..., 4/2012 MEIN PC, 4/2012<br />

Omas Zuckermaus<br />

Seit 17. 6. 2008 bin ich begeisterte Oma von<br />

„Lena“ und seit 3. 8. 2011 von „Pia Marie“. Beide<br />

Mädchen machen mir und meinem Mann so<br />

viel Freude. Die Große ist eine rechte Schnatterliese<br />

und als wir wieder mal einen Anlass<br />

zum Lachen hatten, sagte ich: „Ich könnte mich<br />

wegschmeißen mit ihr!“, worauf sie empört<br />

sagte: „Aber Oooma, dann hast du ja keine Zuckermaus<br />

mehr, wenn du mich wegschmeißt!“.<br />

Veronika Knoblich, München<br />

EMANZIPATION, 3/2012<br />

Mütter wertschätzen<br />

Mir missfällt, dass Frauen, die einen<br />

Kinderwagen vor sich herschieben, die<br />

„Früchte der Emanzipation“ verspielen<br />

sollen. Ich glaube, dass die Gesellschaft<br />

es bitter nötig hat, Familienfrauen die<br />

verdiente Wertschätzung entgegenzubringen,<br />

ohne sie mit dem „Heimchen<br />

am Herd“ gleichzusetzen.<br />

Maria Winkler, Neuötting<br />

Sammle jeden<br />

Computer-Tipp<br />

Seit Jahren lese ich Ihr <strong>Magazin</strong> und<br />

freue mich über die schönen Beiträge.<br />

Durch sie habe ich mir Computerwissen<br />

beigebracht. Frau Kafka beschreibt dies<br />

vorzüglich. Dieses Mal war enttäuscht,<br />

dass die Seite in die Mitte gedruckt wurde.<br />

So kann ich ihn nicht herausnehmen.<br />

Ich habe mittlerweile eine Mappe mit allen<br />

Tipps angelegt. So kann ich jederzeit<br />

nachschauen. Deshalb: Bitte diesen Artikel<br />

wieder auf eine Seite drucken.<br />

Gerlinde Lang, per E-Mail<br />

Rosemarie Hellmers, Frankfurt/Main<br />

Anm. der Red.: Natürlich versuchen wir<br />

immer darauf zu achten. In der erwähnten<br />

Ausgabe gab es aus Produktions-<br />

Gründen leider nur diese Möglichkeit. MEIN PC, 4/2012<br />

ANGELIKA EULER, 4/2012<br />

Erkenne mich<br />

Vielen Dank für Ihre guten Artikel<br />

von Angelika Euler. So oft erkenne ich<br />

mich darin wieder. Wie auch zuletzt,<br />

als sie über ihre Freundin schrieb. Da<br />

musste ich an meine gute Freundin<br />

Maria denken, mit der ich während<br />

der Alltagshektik immer vertrauensvolle<br />

Gespräche führen kann.<br />

Yvonne Daweke, Münster<br />

BROT WEGWERFEN, 2/2012<br />

Zum Nachdenken ...<br />

Der Artikel „Wie viel Brot werfen Sie<br />

weg?“ hat mich sehr berührt. Mir war<br />

nicht bewusst, dass Supermärkte so<br />

viel Lebensmittel aussortieren und<br />

Bauern Kartoffeln nicht ernten, weil sie<br />

einer bestimmten Norm nicht entsprechen.<br />

Auf der anderen Seite wird man<br />

mit Spendenanfragen überhäuft. Bisher<br />

kaufte auch ich nur makellose, lang<br />

haltbare Lebensmittel. Aber der Artikel<br />

hat mich nachdenklich gemacht. Ich<br />

finde, das ist ein ganz wichtiges Thema,<br />

bleiben Sie dran.<br />

Dank Internet ein Stück<br />

Kindheit wiedergefunden<br />

In den 60ern, ich war ca. 6–8 Jahre alt, war ich<br />

oft in der ehemaligen DDR bei Verwandten zu<br />

Besuch. Dort im Dorf konnten wir oft ins Kino<br />

gehen und irgendwann sah ich einen Defa-Film<br />

mit einer besonderen Melodie, die mir über<br />

Jahre nicht aus dem Kopf ging. Jetzt bin ich 57<br />

und mir kam diese Melodie vor Kurzem wieder<br />

in den Sinn. Ich war traurig, weil ich dachte,<br />

dass es unmöglich sei, dieses Lied, den Film<br />

jemals zu finden. Irgendwann fiel mir ein Stück<br />

Text ein: „Wohin soll denn die Reise gehn ...“<br />

Und nach etwas Suchen fand ich im Internet<br />

tatsächlich das Lied, den Text und, noch viel<br />

besser, „den Film“!!! Ich bestellte ihn und sah in<br />

einer besinnlichen Stunde diesen zauberhaften<br />

Kinderfilm. Was ich damit den Älteren sagen<br />

möchte: Auch wenn man denkt „das finde ich<br />

nie“ – man kann! Dem Internet sei Dank.<br />

Annette Jebrameck-Sievert, Seelze<br />

98 6 / 2012


Schreiben<br />

Sie uns:<br />

Fotos: Corbis, Klaus E. Haun, privat; Illustration: Shutterstock<br />

CATHERINE DENEUVE, 3/2012<br />

Auch ich habe mich früher jeden Mittag in<br />

unserem „Sozialraum“ auf eine Liege<br />

gelegt und konnte auf Kommando<br />

einschlafen. Und wenn die Kirchenglocken<br />

nach 1 Stunde schlugen, war ich hellwach.<br />

Gerlinde Poh, per E-Mail<br />

So viel Familienglück<br />

Ich möchte Ihnen ein großes Lob aussprechen. Sie bringen viele<br />

Themen zur Sprache, die auf jeden Leser zutreffen. Ich selbst<br />

bin vor vielen Jahren über meinen Bruder auf Sie aufmerksam<br />

geworden. Seit dieser Zeit lese ich Ihre Zeitschrift jeden Monat.<br />

Wir sind eine Familie, die über 4 Generationen in ganz Deutschland<br />

verteilt ist. Alle 5 Geschwister meiner Mutter leben noch<br />

und nachdem jeder zu mir sagt, das ist selten, wollte ich das anlässlich<br />

der Geburtstage von Katharina, 96, und Anna, 89, hier<br />

mal zur Sprache bringen. Die anderen Geschwister: Eduard,<br />

90, Lieselotte, fast 84, und Brigitte, fast 78. Bis auf allgemein<br />

übliche Alterserscheinungen (Altersherz, etwas schwerhörig<br />

und leichte Vergesslichkeit) sind alle 5 Geschwister so weit gut<br />

beieinander. Ist so viel Glück nicht eine Meldung wert?<br />

Ursula Titz, Ingolstadt<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong>, Chefredaktion,<br />

Lindenstraße 20, 50674 Köln,<br />

<strong>plus</strong>magazin @bayard-media.de,<br />

✆ (02 21) 2 77 57-0,<br />

Fax (02 21) 2 77 57-10.<br />

Von der Natur lernen<br />

Mittagsschlaf, 04/2012<br />

Was für eine Frau! Für<br />

mich ein Idol, von ihr<br />

kann man noch sehr<br />

viel lernen. Sie hat vollkommen<br />

recht, wenn<br />

sie sagt: „Mein Garten<br />

lehrt mich Demut und<br />

Bescheidenheit.“ Von<br />

der Natur kann man<br />

viel profitieren, sie lässt<br />

sich nicht betrügen,<br />

bahnt sich immer<br />

wieder ihren Weg.<br />

Sabine Schenke, Bad Camberg<br />

Meine Freundin<br />

Als Abonnent hat man den Vorteil,<br />

Ihr <strong>Magazin</strong> früher als am Kiosk<br />

zu erhalten. Es nannte sich noch<br />

„Lenz“, als es mir meine beste<br />

Freundin Jutta wärmstens empfahl.<br />

Seitdem ist es zu einem festen<br />

und sehr geschätzten Bestandteil<br />

meiner Lesestunden geworden.<br />

Doch dies nur am Rand. Eigentlich<br />

wollte ich Ihnen von meiner<br />

„Jutta“ berichten. Es würde locker<br />

ein Buch füllen, sie als Person zu<br />

schildern. Und deshalb habe ich<br />

versucht, in einem Gedicht auszudrücken,<br />

was sie für mich bedeutet.<br />

Heidi Geiberger, per E-Mail<br />

DIE BESTE FREUNDIN<br />

FÜR MEINE JUTTA<br />

Eine gute Freundin zählt<br />

zu den Dingen auf der Welt,<br />

die man völlig ungeniert<br />

unter ‚must-have‘ eingruppiert.<br />

Allerdings kann es im Leben<br />

nur eine beste Freundin geben,<br />

die dich dein Leben lässt gestalten,<br />

dir aber dennoch bleibt erhalten.<br />

Sie macht dir immer wieder Mut<br />

und tut dir eigentlich nur gut,<br />

sie weiß auch schon, bevor sie fragt,<br />

was für ein Kummer an dir nagt.<br />

Sie übt, wo’s nötig ist, Kritik,<br />

bewahrt dich so vor Missgeschick,<br />

doch was sie ganz besonders adelt,<br />

dass sie dich lieber lobt als tadelt.<br />

Genau genommen ist sie letztlich<br />

in deinem Leben unersetzlich –<br />

gibst du dies alles ihr zurück,<br />

trägst du auch bei zu ihrem Glück.<br />

6 / 2012 99


Leser erzählen ihre Geschichte<br />

Wir schaffen<br />

auch das!<br />

DAFÜR ENGAGIERE ICH MICH<br />

Vera Koppenhöfer (50) weiß, wie es sich anfühlt, wenn einem die<br />

Schulden über den Kopf wachsen. Heute berät sie als Schuldnerbegleiterin<br />

ehrenamtlich Frauen, die finanziell in Not geraten sind.<br />

Die Industriekauffrau ist geschieden, hat drei erwachsene Kinder.<br />

Susanne Kern wirkt aufgeregt, zugleich<br />

erleichtert und drückt mir einen Ordner in<br />

die Hand. Prall gefüllt mit Quittungen, Rechnungen,<br />

Mahnungen. Alle nicht bezahlt. Der<br />

Hartz-IV-Empfängerin sind die Finanzen aus<br />

dem Ruder gelaufen. Vom Vater ihrer vier<br />

Kinder lebt sie getrennt. Unterhalt? Ausbildung?<br />

Job? Fehlanzeige. Jetzt sitzt sie mit<br />

28 auf einem fünfstelligen Schuldenberg.<br />

Dieser Druck, die Angst, die ständigen<br />

Geldsorgen, ich weiß, wie sehr das auf einem<br />

lasten kann. Denn nach der Trennung von<br />

meinem Mann 2004 blieb auch ich damals<br />

auf 150.000 Euro Schulden sitzen, musste<br />

Verbraucherinsolvenz beantragen.<br />

Deshalb war ich vor drei Jahren regelrecht<br />

elektrisiert, als in der Zeitung stand:<br />

„Diakonie sucht ehrenamtliche Schuldnerbegleiter“.<br />

Hier hast du Erfahrung, kannst<br />

wirklich helfen, dachte ich. Es folgte ein<br />

langes Gespräch mit dem Schuldnerberater.<br />

Über Einfühlungsvermögen, strukturiertes<br />

Arbeiten, wirtschaftliches Denken,<br />

meinen Umgang mit Zahlen. Wenige Tage<br />

später bekam ich meinen ersten Fall.<br />

Was ich heute beim Durchsehen von<br />

Susanne Kerns Ordner feststelle, erlebe ich<br />

als Schuldnerbegleiterin immer wieder:<br />

Das dicke Minus in der Haushaltskasse entsteht<br />

nicht durch große Anschaffungen. Es<br />

sind die kleinen Beträge, die sich summieren:<br />

hier mal eine Bestellung im Internet,<br />

dort das günstige Angebot. Die erste Mahnung<br />

erschreckt noch. Dann verliert man<br />

den Überblick. Und wenn das Gefühl von<br />

Ohnmacht übermächtig wird, schauen<br />

Frauen wie Susanne Kern gar nicht mehr<br />

hin. Bis der Gerichtsvollzieher droht.<br />

Wie gut, wenn sie dann durch Freunde<br />

oder Bankberater von uns hören. Denn wir<br />

können fast immer helfen. Wir beruhigen,<br />

machen Mut: „Sie schaffen das.“ Gemeinsam<br />

gehen wir alle Papiere durch. Sortieren<br />

neu, nach Namen, nach Fristen. Stellen<br />

einen Haushaltsplan auf.<br />

Wie für Gerda Bauer. Nach dem Tod ihres<br />

Mannes musste sie – mit 66 – lernen, dass<br />

man mit einer kleinen Witwenrente nicht<br />

einfach weitermachen kann wie bisher. Als<br />

der Vermieter die Miete anmahnte, fiel sie<br />

aus allen Wolken. Das war nur der Anfang.<br />

25.000 Euro Schulden hatten sich angehäuft.<br />

Jetzt hat sie z. B. überflüssige Versicherungen<br />

gekündigt – und spart eisern.<br />

Das muss sie auch, denn ich habe ihren<br />

Insolvenzantrag beim<br />

Amtsgericht vorbereitet.<br />

Insolvenz bedeutet<br />

sechs harte Jahre.<br />

Aber wenn man<br />

durchhält, ist man<br />

schuldenfrei – und<br />

hat echte Chancen<br />

zum Neustart.<br />

IDEEN<br />

Sie rechnen<br />

gerne?<br />

Wenn Sie gut mit<br />

Zahlen umgehen<br />

können, passt<br />

das Ehrenamt der<br />

Schuldnerbegleiterin<br />

vielleicht genau<br />

zu Ihnen. Fragen<br />

Sie bei Ihrer Stadtverwaltung.<br />

100 000<br />

Verbraucherinsolvenzen<br />

gab es<br />

in Deutschland im<br />

letzten Jahr; über<br />

drei Millionen<br />

Haushalte sind<br />

überschuldet.<br />

Spaß an<br />

Zahlen<br />

Wer gut organisieren<br />

kann,<br />

Spaß an Zahlen,<br />

Rechnungen und<br />

Buchhaltung<br />

hat – fast alle<br />

Vereine suchen<br />

jemand, der sich<br />

um diese Dinge<br />

kümmert. Einfach<br />

nachfragen.<br />

Fotos: plainpicture, privat<br />

Und wofür<br />

engagieren<br />

Sie sich?<br />

<br />

Erzählen Sie uns von<br />

Ihrem Ehrenamt, per Brief<br />

oder Mail! Adresse Seite 3<br />

Wir suchen ... für ein Klassentreffen: Schulabgänger<br />

1972 der Steigschule in Stuttgart-Hallschlag (Klassenlehrerin<br />

Frau Jahr). Gabriele Ludemann, Ostfildern<br />

100 6 / 2012


Ihr Computer<br />

Tipps von Brigitte Kafka<br />

Musik herunterladen<br />

Fotos: Shutterstock (2), privat<br />

Sie wollen nur<br />

Ihre Lieblingsmusik<br />

auf dem<br />

Computer<br />

hören? Dann<br />

kaufen Sie sich<br />

doch Lieblings-<br />

Titel einzeln im<br />

Internet – einfach,<br />

bequem,<br />

günstig. Eine<br />

tolle Sache,<br />

findet Brigitte<br />

Kafka vom<br />

Senioren-<br />

Internet-Café<br />

in Gladbeck.<br />

Haben Sie<br />

auch eine<br />

Frage? Dann<br />

schreiben<br />

Sie uns<br />

einfach!<br />

Adresse<br />

Seite 3<br />

Große Auswahl<br />

1 Das kennt jeder: Man<br />

mag einzelne Lieder einer<br />

Sängerin oder einer Gruppe<br />

– aber deshalb die ganze<br />

CD kaufen? Ist auch gar<br />

nicht mehr nötig: Das<br />

Internet-Versandhaus Amazon.de<br />

hat z. B. 20 Millionen<br />

einzelne Titel zur<br />

Auswahl – auch Lieder<br />

vergangener Jahre und<br />

Jahrzehnte. Die größten<br />

Anbieter sind Amazon,<br />

iTunes und Musicload.<br />

2Titel eingeben<br />

Geben Sie z. B. „Amazon.de“<br />

oben in die Adresszeile<br />

des Internetbrowsers<br />

ein. Nun erscheint die<br />

Startseite von Amazon.<br />

Die Kategorien<br />

wie „Haushalt“, „Elektronik“,<br />

„Musik“ usw.<br />

stehen links, das<br />

Suchfenster ist in der<br />

Mitte. Zuerst mit der<br />

linken Taste der Maus<br />

auf „Musik, Games,<br />

Filme & TV“ klicken.<br />

Im Fenster, das sich<br />

öffnet, „MP3-Downloads“<br />

anklicken. Jetzt<br />

Titel und evtl. Interpret<br />

ins Suchfenster<br />

eingeben, z. B. „Mr. Tambourine<br />

Man“. Dann auf<br />

„Los“ (orangefarbener Kreis<br />

rechts neben dem Suchfenster)<br />

klicken.<br />

IM NÄCHSTEN HEFT<br />

Lied auswählen<br />

3 Nun erscheint eine<br />

Titel-Liste. Wenn man das<br />

Dreieck rechts neben<br />

einem Titel anklickt, kann<br />

man in das Lied hineinhören.<br />

(Dazu Lautstärke des<br />

PCs höher stellen!) Möchte<br />

man das Lied kaufen,<br />

rechts auf „Kaufen“ klicken.<br />

Der Titel wandert in<br />

den Einkaufskorb. Dann<br />

auf „Weiter“ klicken. Falls<br />

man bereits ein Amazon-<br />

Konto hat, kommt man mit<br />

der E-Mail-Adresse und<br />

dem Passwort sofort zur<br />

Kasse. Ansonsten muss<br />

man ein neues Konto erstellen,<br />

das für diesen und<br />

für alle folgenden Einkäufe<br />

1. Klicken Sie<br />

mit der linken<br />

Taste der Maus<br />

zuerst auf<br />

„Musik, Games,<br />

Filme & TV“.<br />

2. Dann im<br />

Fenster, das<br />

sich nun öffnet,<br />

auf „MP3-<br />

Downloads“<br />

klicken.<br />

gilt. (Zugangsdaten am<br />

besten notieren!) Bezahlen<br />

kann man per Bankeinzug<br />

oder Kreditkarte.<br />

4 Herunterladen<br />

Nun wird man zur<br />

leicht bedienbaren Download-Software<br />

geleitet. Das<br />

Herunterladen dauert ca.<br />

zwei Minuten. Dann<br />

kommt man zur Kasse und<br />

kann mit zwei weiteren<br />

Klicks den Titel bestellen.<br />

Danach beginnt der Download.<br />

Nach einer Minute<br />

befindet sich das Lied auf<br />

dem PC im Ordner Musik.<br />

Zum Hören öffnen Sie das<br />

Lied mit dem Windows<br />

Media Player.<br />

3. Im Suchfeld<br />

den gewünschten<br />

Titel eingeben<br />

und dann auf<br />

„Los“ klicken.<br />

Meine<br />

Tipps<br />

für Sie<br />

PC auf<br />

den Knien<br />

Wer gern<br />

im Sessel<br />

sitzt und im<br />

Internet surft,<br />

sollte über ein<br />

Laptop-Tablett<br />

(Holz-Tablett<br />

mit Kissen)<br />

nachdenken.<br />

Tolle Modelle<br />

hat Bosign (ab<br />

49 Euro, www.<br />

laptray-shop.<br />

de). Aber auch<br />

viele Behinderten-Werkstätten<br />

stellen<br />

diese her.<br />

Fußnote<br />

einfügen?<br />

Um die Anmerkung<br />

einzufügen,<br />

einfach<br />

gleichzeitig<br />

Alt + Strg + F<br />

drücken. Damit<br />

springt man<br />

automatisch<br />

ans Seitenende<br />

und kann<br />

dort den Text<br />

der Fußnote<br />

eingeben.<br />

Aus alten CDs Neues zusammenmischen Für Sie getestet: die „Doppel-Maus“<br />

6 / 2012 101


Gute Oma?<br />

... oder guter Opa –<br />

wann ist man<br />

das eigentlich? Eine<br />

einfache Frage,<br />

die gar nicht so leicht<br />

zu beantworten<br />

ist, wie viele<br />

Gespräche mit<br />

Leserinnen zeigen.<br />

Juli 2012<br />

Wie gut ist Ihr<br />

ARZT?<br />

Ist er optimal ausgebildet,<br />

hat er die nötige Erfahrung,<br />

nimmt er sich genug<br />

Zeit? Zehn Fragen, die Sie<br />

sich und Ihrem Haus- oder<br />

Facharzt vor einer Behandlung<br />

stellen sollten.<br />

Sport mit Hund<br />

Egal ob walken, joggen<br />

oder Rad fahren – springt ein<br />

Vierbeiner dabei fröhlich neben einem<br />

her, macht es gleich doppelt<br />

Spaß. Ein Tierarzt verrät,<br />

worauf Sie dabei<br />

achten müssen.<br />

Die stille Magie<br />

von Maulbronn<br />

Die Mönche sind seit Jahrhunderten verschwunden, aber<br />

ihr Kloster Maulbronn umweht nach wie vor eine geheimnisvolle<br />

Kraft. Heute ist es Weltkulturerbe und ein Ort, dessen Zauber<br />

sich niemand entziehen kann. Also kommen Sie doch mal mit ...<br />

Fotos: Ditte Isager/Edge Reps, Eid/laif, Getty Images, plainpicture, Shutterstock (2); Illustration: Getty Images<br />

GEFAHR IM WASSER!<br />

Experten warnen: Trinkwasser nicht so sicher<br />

wie gedacht. Aber jeder Haushalt kann etwas tun,<br />

um sich vor Schadstoffen zu schützen.<br />

102 6 / 2012


Ihr Kühlschrank, neu gefüllt!<br />

Ärzte verraten: Mit diesen 20 Dingen sollten Sie Ihren Kühlschrank<br />

bestücken (und mit diesen nicht), um gesund zu bleiben.<br />

Halten Sie<br />

jetzt den<br />

Sommer fest<br />

Ob im Garten oder<br />

auf den Märkten –<br />

heimisches Gemüse<br />

gibt es nun in Hülle<br />

und Fülle. Doch wie<br />

diesen Sommergenuss<br />

konservieren?<br />

<strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong> hat<br />

30 neue, raffinierte<br />

Ideen für Tomaten,<br />

Pesto selber zu<br />

machen usw. Übrigens:<br />

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Wie Sie mehr aus<br />

Ihrem Ersparten<br />

machen<br />

Ärger mit<br />

dem Erbe<br />

Zwänge der<br />

Erbengemeinschaft<br />

auflösen<br />

Rente wegen<br />

Krankheit<br />

Neue Urteile bei<br />

Erwerbsminderung<br />

Bequem wohnen<br />

Das kosten<br />

automatische<br />

Rollläden &<br />

Schließsysteme<br />

Tablets im Test<br />

Wie gut sind iPad-<br />

Computer und Co.?<br />

Juli 2012<br />

Zum Heraustrennen und Sammeln<br />

So<br />

bringt Ihr<br />

Erspartes<br />

mehr Geld<br />

Die besten Tipps für Sparbuch, Riester-<br />

Vertrag, Lebensversicherung & Co.<br />

Ihr Recht<br />

bei Berufsunfähigkeit<br />

S. 18<br />

I lustration: James Yang/Stock I lustration Source<br />

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Erwerbsminderung S. 12<br />

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UND VIELE<br />

WEITERE THEMEN<br />

Wie lösen Geschwister die Fesseln<br />

eines Eltern-Testaments auf S. 16<br />

P-GR0712_ 01_VST.in d 1 25/04/12 10:59<br />

6/ 2012 103


Zum Schluss<br />

Foto: Serge Detalle/Explorer/Eyedea/laif<br />

You fill up my senses like a night in the forest, like the mountains in springtime, like<br />

a walk in the rain, like a storm in the desert, like a sleepy blue ocean.<br />

You fill up my senses, come fill me again. Come let me love you, let me give my life to<br />

you, let me drown in your laughter, let me die in your arms, let me lay down<br />

beside you, let me always be with you. Come let me love you, come love me again.<br />

John Denver, Annie’s Song<br />

104 6/ 2012


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Jürgen Sinn<br />

Chefredakteur <strong>plus</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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Weltkulturerbe) und wandern Sie über die ehemaligen<br />

Festungsmauern, welche Ihnen ein einzigartiges<br />

Panorama bieten.<br />

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