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Oldenbourg Industrieverlag<br />
62. Jahrgang B 19240 F ISSN 0343-2092<br />
1/2011<br />
Januar/Februar<br />
www.<strong>gas</strong>-zeitschrift.de<br />
Die Zeitschrift für Energieberatung<br />
und Gerätetechnik<br />
Spezial: Gaswärmepumpe<br />
<strong>Vorschau</strong>: ISH
Das microBHKW<br />
für Maxi-Erfolg.<br />
Rentabel, umweltfreundlich, ungewöhnlich<br />
kompakt und genauso<br />
einfach zu installieren wie zu<br />
bedienen: Das microBHKW L 4.12<br />
von Kirsch begeistert Handwerk<br />
und Kunden gleichermaßen.<br />
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8<br />
Ausgezeichnete Bio<strong>gas</strong>-<br />
Aufbereitung<br />
16<br />
Die Gaswärmepumpe ist auf<br />
dem Vormarsch.<br />
22<br />
Was bringt die ISH an<br />
Neuerungen?<br />
Inhalt 1. 2011<br />
Fachbeitrag<br />
16 Spezial:<br />
die Gaswärmepumpe<br />
Titelbild: Messe Frankfurt/Marc Jacquemin<br />
Aktuelles<br />
4 BDEW Dialog-Offensive<br />
5 Statistik: Erd<strong>gas</strong> legt zu<br />
CO 2<br />
-neutrales Erd<strong>gas</strong><br />
6 Neuer Fachverband<br />
Sanierungspotenzial<br />
überschätzt?<br />
7 Neues Gaskraftwerk<br />
SHK-Branche hoffnungsvoll<br />
8 Bio<strong>gas</strong> mit Auszeichnung<br />
Gas- und Stromverbrauch<br />
9 BHKS: Haftungsübernahmevereinbarung<br />
Schweiz setzt auf Bioerd<strong>gas</strong><br />
10 Energieerzeugung klimafreundlich<br />
12 Rückenwind Kraftstoff Erd<strong>gas</strong><br />
Modernisierer motivieren<br />
13 Bad wichtiger als Schlafzimmer?<br />
VdZ-Modernisierungsbarometer<br />
14 Stromsparpumpen für<br />
die Industrie<br />
15 Förder-Ecke<br />
Geräteindustrie<br />
22 ISH-<strong>Vorschau</strong><br />
26 Brennwert und Solar<br />
ausgezeichnet<br />
Gas-Großmotor auf dem<br />
Prüfstand<br />
27 Erstes Zuhause-Kraftwerk<br />
28 Neuer Brennstoffzellen-<br />
Feldtest von EWE<br />
Die beste Dokumentation<br />
29 Mikro-BHKW-Test<br />
Virtuelles Kraftwerk<br />
30 Solarthermie in Mehrfamilienhäusern<br />
GasTronic-Kochfelder<br />
Medien<br />
32 Neuer Ratgeber zum<br />
Heizen und Lüften<br />
Hydraulischer Abgleich<br />
33 Plattform für Bioerd<strong>gas</strong><br />
Gaspreisvergleich einfach<br />
Normen auf DVD<br />
34 Energiekennwerte<br />
Solar: neue VDI-Richtlinie<br />
Arbeithilfe: Energieausweis<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 3
Aktuelles<br />
BDEW Dialog-Offensive<br />
Öffentliche Debatte<br />
zu Energiethemen<br />
Pünktlich zum Tag der Energie Ende September 2010 hat der<br />
BDEW seine Dialog-Offensive gestartet. Ziel der Kampagne,<br />
zu der Anzeigen, öffentliche Streitgespräche, eine Webseite<br />
und Plakataktionen gehören: Denkblockaden aufbrechen<br />
und Vorurteile entkräften.<br />
Flagge zeigen: Lichtinstallation im Rahmen<br />
der BDEW Dialog-Offensive vor dem<br />
Pressefest zum SPD-Parteitag.<br />
Bild: BDEW/Christian Kruppa<br />
Online-Forum<br />
Wer direkt und öffentlich über Energiethemen<br />
debattieren will, ist auf<br />
www.energiedebatte.com an der richtigen<br />
Stelle. Neben Diskussionsforen<br />
bietet die Webseite Hintergrundwissen,<br />
Daten und Fakten zur Energieversorgung.<br />
Mit seiner Initiative möchte der<br />
Bundesverband der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft (BDEW) dazu<br />
beitragen, dass die Energiedebatte endlich<br />
wieder konstruktiv geführt wird. Das zeigt<br />
auch das Motto der Kampagne: „Energie ist<br />
nicht schwarz-weiß!“ Die Vorsitzende der<br />
BDEW-Hauptgeschäftsführung Hildegard<br />
Müller erläutert den Slogan: „Es gibt eine Flut<br />
an Meinungsbeiträgen. In dieser Situation<br />
dringen zu oft diejenigen mit ihren Standpunkten<br />
durch, die aus einer Nische heraus<br />
sehr einseitig argumentieren und polemisch<br />
zuspitzen. ‚Energie ist nicht schwarz-weiß!’<br />
bringt Meinungen und Gegenmeinungen zusammen,<br />
bietet eine Plattform für alle Standpunkte<br />
zum Thema Energie – und macht sie<br />
damit überprüfbar“.<br />
Beitrag zur Debattenkultur: Ein mobiles Poster war bei den Anti-Atomkraft-Protesten vor<br />
dem Kanzleramt präsent.<br />
Bild: BDEW/Heiko Laschitzki<br />
als Video-Live-Stream ins Internet übertragen<br />
wurden. Ein mobiles Riesenposter<br />
leistete einen Diskussionsbeitrag bei einer<br />
Demonstration vor dem Bundeskanzleramt,<br />
während dort zu diesem Zeitpunkt<br />
das Bundeskabinett das Energiekonzept<br />
verabschiedete.<br />
Kreative Aktionen<br />
Dass das Interesse an einer breiten Diskussion<br />
über die Energiewelt der Zukunft vorhanden<br />
ist, zeigt die rege Beteiligung auf der<br />
neuen Debatten-Website des BDEW www.<br />
energiedebatte.com. Schon nach wenigen<br />
Wochen hatten über 50.000 Bürger die<br />
Diskussionsplattform besucht. Zur aktiven<br />
Teilnahme eingeladen sind Politik, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Organisationen und<br />
interessierte Bürger. Grund für die rasch<br />
erreichte Öffentlichkeit waren sicherlich die<br />
kreativen Aktionen gleich zum Beginn der<br />
Kampagne.<br />
So sorgte eine Lichtinstallation während<br />
des SPD-Parteitags ebenso für Aufmerksamkeit<br />
wie öffentliche Debatten, die<br />
4 | 1 2011 | <strong>gas</strong><br />
Netzausbau als Flaschenhals<br />
Ein höchst aktuelles Thema der Energiedebatte<br />
war Gegenstand der ersten Veranstaltung<br />
im Rahmen der Dialog-Offensive: Die<br />
angestrebte Energiewende ist nur mit dem<br />
massiven Ausbau der Stromnetze zu schaffen<br />
– der Netzausbau wird zum Flaschenhals<br />
für den Ausbau der Erneuerbaren. Darüber<br />
diskutierten Anfang November 2010<br />
im Berliner E-Werk und live im Internet<br />
Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.<br />
Auf der vom BDEW organisierten<br />
Veranstaltung betonte Hildegard Müller,<br />
dass die Akzeptanz für erneuerbare Energien<br />
zu einem wesentlichen Teil auch von<br />
deren Bezahlbarkeit abhänge. Der Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien und der Netze<br />
Hildegard Müller vom BDEW bei der lebendigen<br />
Diskussion zum Thema Netzausbau.<br />
Bild: BDEW/Christian Kruppa<br />
dürfe nicht nur auf Kosten der Verbraucher<br />
gehen. Hier müsse die Politik entsprechende<br />
Entscheidungen treffen.<br />
Kontroverse Meinungen, etwa über den<br />
bestehenden und zukünftigen Kraftwerkspark<br />
in Deutschland oder über das Energiekonzept<br />
der Bundesregierung sorgten für<br />
eine lebendige Diskussion. Ganz im Sinne<br />
der Dialog-Offensive. Denn, so Hildegard<br />
Müller, „wir müssen wieder mehr miteinander<br />
sprechen und nicht mehr nur übereinander“.<br />
•
Aktuelles<br />
BDEW-Statistik<br />
Heizen mit Erd<strong>gas</strong>:<br />
Tendenz steigend<br />
In 18,6 Millionen Wohnungen in Deutschland sorgt eine Erd<strong>gas</strong>heizung<br />
für Wärme. Das entspricht einem Anteil von 48,7 Prozent<br />
am Wohnungsbestand – Tendenz steigend. Weiter zurückgegangen<br />
sind dagegen die Anteile von Heizöl und von Kohle. Der Anteil der<br />
Elektroheizungen behauptete sich auf nahezu konstantem Niveau,<br />
leicht zugelegt hat die Fernwärme. Dies zeigen die Zahlen des Bundesverbandes<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).<br />
Als Gründe für die ungebrochene Beliebtheit von Erd<strong>gas</strong>systemen<br />
nennt die Verbraucherinformation ERDGAS deren Komfort: Der<br />
Brennstoff muss nicht bevorratet werden. Die Heizungen, beispielsweise<br />
Gasbrennwertgeräte, sind platzsparend und flexibel installierbar<br />
sowie vergleichsweise preiswert.<br />
10-Jahres-Trend und Zukunftsaussichten<br />
Auch aus der Betrachtung der letzten zehn Jahre geht Erd<strong>gas</strong> als eindeutiger<br />
Sieger hervor: Gegenüber 1999 stieg der Anteil erd<strong>gas</strong>beheizter Wohnungen<br />
um 5,3 Prozent. Die deutlichsten Rückgänge waren hier beim Heizöl<br />
(minus 3,1 Prozent) und bei der Kohle (minus 2,5 Prozent) zu verzeichnen.<br />
Beim Blick nach vorn ist den Experten der Verbraucherinformation<br />
ERDGAS nicht bange: Nach ihrer Ansicht wird sich der Erd<strong>gas</strong>-Anteil<br />
weiter erhöhen. Zwei Gründe sind für den Optimismus verantwortlich.<br />
Die Zahlen des BDEW sprechen eine deutliche Sprache: Die<br />
mit Abstand meisten Wohnungen werden mit Erd<strong>gas</strong> beheizt.<br />
Bild: Verbraucherinformation ERDGAS<br />
Infos zu Erd<strong>gas</strong>heizungen<br />
www.erd<strong>gas</strong>.info ist die Internetadresse für Verbraucherinformationen<br />
zu Erd<strong>gas</strong>heizungen. Sie kann bei der Kundenberatung<br />
als wichtige Quelle für Hintergrund-Informationen<br />
eingesetzt werden.<br />
Zum einen werden neue Gerätetypen wie Mikro-KWK-Anlagen oder<br />
Gaswärmepumpen steigende Marktanteile erobern. Und auch die Einbindung<br />
erneuerbarer Energien in Erd<strong>gas</strong>-Heizsysteme schreitet weiter<br />
voran. Sowohl Solarwärmeanlagen als auch die zunehmende Einspeisung<br />
von Bioerd<strong>gas</strong> werden Heizungen auf Erd<strong>gas</strong>basis weiterhin den<br />
Spitzenplatz in Deutschlands Wohnungen sichern. •<br />
CO 2<br />
-neutrales Erd<strong>gas</strong><br />
Eine grüne<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Mehr als 600 Millionen Kilowattstunden<br />
CO 2<br />
-neutrales Erd<strong>gas</strong> hat die Energie Südbayern<br />
(ESB) innerhalb eines Jahres verkauft.<br />
Grundlage dieses Erfolgs sind hochwertige<br />
Emissionsminderungszertifikate.<br />
Logo des klimaneutralen<br />
Erd<strong>gas</strong>produkts der ESB.<br />
Dieser Windpark in Yuntdag/Türkei wird über Emissionszertifikate<br />
auch von ESB-Erd<strong>gas</strong>kunden finanziert. Bilder: Energie Südbayern<br />
Seit der Münchner Energiedienstleister ESB im November 2009<br />
mit dem Produkt CO 2<br />
-neutrales Erd<strong>gas</strong> auf den Markt kam, ist<br />
das Interesse an der grünen Energie ungebrochen. Ein Jahr später<br />
zählt die ESB bundesweit zu den größten Anbietern. Die Kunden, die<br />
600 Millionen Kilowattstunden CO 2<br />
-neutrales Erd<strong>gas</strong> gekauft haben,<br />
gleichen damit rund 120.000 Tonnen Kohlendioxid aus, die bei der<br />
Verbrennung von Erd<strong>gas</strong> entstehen. Kein Wunder, dass Martin Heun,<br />
Leiter Handel und Vertrieb der ESB, eine positive Zwischenbilanz zieht:<br />
„CO 2<br />
-neutrales Erd<strong>gas</strong> ist für uns eine grüne Erfolgsgeschichte.“<br />
Einen Zusatzbeitrag von 0,3 Cent brutto pro verbrauchter Kilowattstunde<br />
Erd<strong>gas</strong> müssen die umweltbewussten Kunden berappen.<br />
Vor allem Geschäftskunden, aber auch viele Privathaushalte und Erd<strong>gas</strong>-Weiterverteiler<br />
nutzen das Angebot des bayerischen Versorgers.<br />
Darunter sind Hoteliers, Unternehmen aus der Textilbranche, der<br />
Wohnungswirtschaft oder des produzierenden Gewerbes.<br />
Wichtig: Hochwertige Zertifikate<br />
Um Erd<strong>gas</strong> CO 2<br />
-neutral zu stellen, ist der Erwerb von Emissionsminderungszertifikaten<br />
Voraussetzung. Die investierten finanziellen Mittel<br />
fließen direkt in weltweite Klimaschutzmaßnahmen. Im Fall der ESB<br />
gehören dazu Windparks in der Türkei und Neukaledonien, eine Bio<strong>gas</strong>anlage<br />
in Thailand und ein Geothermie-Kraftwerk in Indonesien. Mit<br />
solchen Projekten können Kunden überzeugt werden. „Gerade im Bereich<br />
der Emissionsminderungszertifikate schauen Kunden sehr genau<br />
auf deren Herkunft“, so Heun. Die Projektauswahl sei ein wichtiger Teil<br />
des Erfolgs. Die ESB kauft nur hochwertige Zertifikate, die im Rahmen<br />
des Kyoto-Protokolls oder im freiwilligen CO 2<br />
-Markt gehandelt werden<br />
und von unabhängigen Instanzen wie dem UN-Klimasekretariat in<br />
Bonn oder den TÜV-Organisationen geprüft werden. •<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 5
Aktuelles<br />
Neuer Fachverband<br />
Sicher ins Haus<br />
Sichere Hauseinführungssysteme für<br />
Ver- und Entsorgungsleitungen, insbesondere<br />
ein einheitlicher technischer<br />
Standard: Das sind die Ziele und Aufgaben, die<br />
sich der neu gegründete Fachverband „Hauseinführungen<br />
für Kabel und Rohre e.V.“, kurz<br />
FHRK, auf die Fahnen geschrieben hat.<br />
Bei der Vorstellung des Verbands anlässlich<br />
der GAT 2010 Ende November in<br />
Stuttgart erläuterten die FHRK-Vorsitzenden<br />
Eckhard Wersel und Horst Scheuring<br />
die derzeit unbefriedigende Situation, die<br />
häufig durch wenig fachgerecht in die Gebäude<br />
eingeführte Ver- und Entsorgungsleitungen<br />
gekennzeichnet ist. Gerade auch die<br />
Versorgungsunternehmen als Leidtragende<br />
solcher Mängel begrüßten die Verbands-<br />
Initiative. •<br />
Erste Informationsbroschüren stellen<br />
den neuen Verband und seine Ziele vor.<br />
Bild: FHRK<br />
Altbau-Vergleichsstudie<br />
Überschätztes<br />
Sanierungspotenzial?<br />
Die Politik überschätzt zum Teil die Energie-Einsparpotenziale,<br />
die im Baubestand schlummern. Das ist die Kernaussage einer<br />
Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH).<br />
Die IWH-Studie<br />
Vor rund 100 Jahren wurden viele Gebäude<br />
mit starken Außenwänden errichtet.<br />
Eine Zusatzdämmung bringt hier vergleichsweise<br />
wenig Heizkostenersparnis.<br />
Bild: KfW<br />
Für die Vergleichsstudie<br />
von sanierten<br />
und unsanierten<br />
Altbauten<br />
wurden rund 200.000<br />
Energieausweise des<br />
Energiedienstleisters<br />
ista ausgewertet. Die Analyse zeigt: Eine<br />
bautechnische Sanierung ist nicht immer<br />
die sinnvollste Lösung, um den Energiebedarf<br />
von Wohnimmobilien deutlich zu<br />
reduzieren. Denn der Erfolg von baulichen<br />
Sanierungsmaßnahmen hänge stark von<br />
der vorhandenen Bausubstanz ab. Außerdem<br />
liege im individuellen Verhalten der<br />
Verbraucher ein hohes Einsparpotenzial.<br />
Dieses könne allerdings nur ausgeschöpft<br />
werden, wenn Transparenz über die Energiekosten<br />
bestehe. Ein intelligentes Energiedatenmanagement<br />
sei somit die deutlich<br />
günstigere Alternative zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz in Gebäuden.<br />
In Gebäuden, die zwischen 1958 und 1978 erbaut wurden,<br />
sehen die Experten die größten Einsparpotenziale durch<br />
eine bautechnische Sanierung.<br />
Bild: Sto<br />
Ältere Gebäude –<br />
bessere Bausubstanz<br />
Die Datenauswertung zeigt, dass Wohngebäude<br />
mittlerer Größe, die etwa zwischen 1900<br />
und 1918 erbaut wurden, aus energetischer<br />
Sicht vergleichsweise gut da stehen. Das liegt<br />
unter anderem an den starken Außenwänden<br />
aus Vollziegeln. Eine Sanierung der Außenhülle<br />
bringt deshalb lediglich eine Senkung<br />
des Heizenergiebedarfs von durchschnittlich<br />
rund 141 auf 126 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche. In der Kosten-Nutzen-<br />
Betrachtung kommt eine solche zehnprozentige<br />
Verbesserung relativ schlecht weg, zumal<br />
Michelsen, C.; Müller-Michelsen, S.:<br />
Energieeffizienz im Altbau – Werden<br />
die Sanierungspotenziale überschätzt?<br />
Ergebnisse auf Grundlage des ista-<br />
IWH-Energieeffizienzindex, in: Wirtschaft<br />
im Wandel 9/2010, S. 447-455.<br />
Download über www.iwh-halle.de/d/<br />
publik/wiwa/9-10.pdf<br />
bei den Gebäuden dieser Epoche die Fassaden<br />
häufig mit wertvollen Ornamenten gestaltet<br />
sind. Das erhöht die Sanierungskosten.<br />
Im Gegensatz dazu werden durch die<br />
Sanierung von Bauten der späten 1950er bis<br />
1970er Jahre wesentlich größere Energieeinsparungen<br />
erreicht: Die Maßnahmen sind<br />
deutlich günstiger, und der Energiekennwert<br />
sinkt um durchschnittlich 27 Prozent. Gründe<br />
sind die schlecht Wärme dämmenden<br />
Betonwände und die minimalistische Ausführung<br />
der Außenwände, die eine nachträgliche<br />
Dämmung erleichtert. „Die spezifischen<br />
Eigenschaften der Immobilien sollten sich<br />
auch in den Vorgaben und der Förderpolitik<br />
niederschlagen. Nur so lassen sich Investitionsanreize<br />
für die Immobilieneigentümer<br />
setzen“, bilanziert Professor Martin T.W. Rosenfeld,<br />
Leiter der Abteilung Stadtökonomik<br />
am IWH, die Ergebnisse der Studie. •<br />
6 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
Aktuelles<br />
Gaskraftwerke<br />
Partner der regenerativen<br />
Stromerzeugung<br />
55 Millionen Euro investiert die HSE in eine neue Gasturbinenanlage<br />
in Darmstadt. Gut angelegtes Geld: Die flexible<br />
100-Megawatt-Anlage ist eine ideale Ergänzung zur zunehmenden<br />
Erzeugung von Strom aus Wind, Wasser und Sonne.<br />
Anfang Dezember 2010 wurde Richtfest<br />
für das Gaskraftwerk in Darmstadt gefeiert.<br />
In einem Jahr soll Strom fließen.<br />
Bild: HSE<br />
Ein Erfolgsgeheimnis der beiden modernen Hochleistungsturbinen<br />
des Gaskraftwerks ist ihre große Flexibilität: Gerade einmal<br />
neun Minuten dauert es, bis die beiden Aggregate von null auf 100<br />
Megawatt hochgefahren werden können. Diese Schnelligkeit macht die<br />
Gasturbinen-Technik zum idealen Partner der regenerativen Energiegewinnung.<br />
Denn die Stromerzeugung aus Wind- und Wasserkraft sowie<br />
Sonnenenergie unterliegt natürlichen Schwankungen, die innerhalb von<br />
Minuten ausgeglichen werden müssen.<br />
Für diesen Ausgleich wird nach den Plänen der HSE ab Februar<br />
2012 auch das Darmstädter Gaskraftwerk zuständig sein. Der Bedarf<br />
Gasturbinen-Technik<br />
Die beiden 50-MW-Turbinen sind nach dem Prinzip einer Flugzeugturbine<br />
konstruiert. Während jedoch ein Flugzeug den<br />
Schub der Turbine für die Fortbewegung nutzt, treibt der<br />
Gasstrahl in der Anlage Schaufelräder an, die über eine Welle<br />
einen Stromgenerator in Bewegung setzen.<br />
an sogenannter Regelenergie wird in Zukunft parallel zum Ausbau<br />
der regenerativen Energien stark steigen.<br />
Flexible Kraftwerke sind gefragt<br />
„Zum Ausgleich der schwankenden Verfügbarkeit von Sonnenund<br />
Windenergie brauchen wir mehr flexible Gaskraftwerke statt<br />
unflexible Atomkraftwerke“, erläutert Albert Filbert, Vorstandsvorsitzender<br />
der HSE. Anlässlich des Richtfestes Anfang Dezember<br />
2010 begrüßte auch die hessische Landesregierung den modernen<br />
Kraftwerksbau. „Wir haben das ehrgeizige Ziel, den Endenergieverbrauch<br />
bis zum Jahr 2020 um ein Fünftel zu senken und den<br />
Anteil regenerativ erzeugten Stroms auf 20 Prozent im Jahr 2020<br />
zu erhöhen. In Hessen gibt es aber bislang zu wenig Kraftwerke<br />
für Regelenergie“, sagte Dr. Rudolf Kriszeleit, Staatssekretär im<br />
Hessischen Justizministerium.<br />
Der Standort des Gaskraftwerks ist ideal: Es gibt sowohl einen<br />
Anschluss an das 110-kV-Übertragungsnetz als auch an eine Erd<strong>gas</strong>fernleitung.<br />
•<br />
SHK-Verbände<br />
Blick zurück – Blick nach vorn<br />
Weiterhin viel Arbeit wünscht sich die<br />
SHK-Branche. Die Erholung nach der Finanz-<br />
und Wirtschaftskrise lässt die Branche<br />
hoffnungsvoll nach vorn blicken.<br />
Bild: ZVSHK<br />
Der Zentralverband nutzte das vergangene<br />
Jahr zu einer Strategiediskussion.<br />
Aufgaben und Zuständigkeiten der<br />
Verbandsarbeit wurden neu festgeschrieben,<br />
die Arbeitsteilung bis hinab auf die Innungsebene<br />
durchorganisiert. Ergebnis: Der ZVSHK<br />
als oberste Interessenvertretung von 50.000<br />
SHK-Handwerksunternehmen soll sich laut<br />
Verbandspräsident Manfred Stather „ganz auf<br />
die übergeordneten Aufgaben konzentrieren“.<br />
In der modifizierten Verbandsstruktur obliege<br />
die Leistungserbringung, so Stather, den<br />
nachgelagerten Organisationseinheiten – also<br />
Innungen und Fachverbänden. Ein Blick in<br />
den Jahresbericht 2009/2010 des bayerischen<br />
SHK-Verbandes zeigt, wie ein starker Fachverband<br />
diese Aufgaben bewältigt.<br />
Lobbyarbeit und<br />
Nachwuchswerbung<br />
Das Aufgabenspektrum des bayerischen FV<br />
SHK ist vielfältig. Politische Kontakte – von<br />
München bis Berlin – müssen gepflegt werden.<br />
Das gilt ebenso für die Interessenvertretung<br />
innerhalb des bayerischen Handwerks<br />
sowie auch innerhalb des eigenen Branchen-<br />
verbandes. Dass der bayerische Landesinnungsmeister<br />
Michael Hilpert seit Oktober<br />
2009 im Vorstand des ZVSHK sitzt, schafft<br />
hierfür beste Voraussetzungen.<br />
Die Vor-Ort-Arbeit kam nicht zu kurz.<br />
Hier nur einige wenige Beispiele: So wurde<br />
2009 unter dem Motto „SuperHeldenKarriere“<br />
eine Nachwuchs-Werbungskampagne<br />
gestartet und 2010 noch stärker regionalisiert<br />
fortgeführt. Außerdem wurde für das in Bayern<br />
hoch aktuelle Thema Tiefengeothermie<br />
zusammen mit dem BDH ein Gutachten in<br />
Auftrag gegeben. Es ergab, dass Heizungen<br />
auf der Basis großer Tiefengeothermieanlagen<br />
für den Endverbraucher insgesamt teurer<br />
sind als individuelle, dezentrale Heizsysteme.<br />
Zu den Aussichten 2011 schreibt der bayerische<br />
Fachverband: „Sollten keine weiteren<br />
Flutwellen von beinahe zusammenbrechenden<br />
europäischen Volkswirtschaften nach<br />
Deutschland und Bayern hereinschwappen,<br />
ist (…) mit guten bis sehr guten Geschäftsaussichten<br />
zu rechnen.“ •<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 7
Aktuelles<br />
Preis für Thüga-Tochter<br />
Ausgezeichnete<br />
Bio<strong>gas</strong>-Aufbereitung<br />
Der Bio<strong>gas</strong>-Sonderpreis 2010 der Deutschen<br />
Energie-Agentur (dena) ging an die Thüga Energie<br />
GmbH aus Singen. Ausgezeichnet wurde die<br />
Bio<strong>gas</strong>-Aufbereitungs- und -Einspeiseanlage im<br />
oberschwäbischen Kißlegg-Rahmhaus.<br />
Die Bio<strong>gas</strong>anlage ging im Juni 2010 in Betrieb und ist die größte<br />
Anlage, die in Deutschland das Membranverfahren zur Gasreinigung<br />
einsetzt. Dieses Verfahren verspricht eine höhere<br />
wirtschaftliche, technische und ökologische Effizienz. Anlage und<br />
Netzanschluss kosteten die Thüga als Betreiber knapp drei Millionen<br />
Euro. Jährlich können nun rund 26 Millionen Kilowattstunden<br />
Bioerd<strong>gas</strong> eingespeist werden. Errichtet wurde die Anlage von der<br />
Dortmunder Bebra Bio<strong>gas</strong> GmbH.<br />
Für die dena steckt hinter der mit dem Bio<strong>gas</strong>-Sonderpreis ausgezeichneten<br />
Anlage ein innovatives und vorbildliches Konzept, das einen<br />
Beitrag zur Potenzialerschließung der Bio<strong>gas</strong>einspeisung leistet. „Diese<br />
Auszeichnung zeigt uns, dass wir mit der Thüga-Gruppe auf einem guten<br />
Weg sind“, so Ewald Woste, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga AG.<br />
Potenziale werden nicht ausgeschöpft<br />
Die Anlage in Kißlegg-Rahmhaus:<br />
Bio<strong>gas</strong>-Reinigung,<br />
-Aufbereitung und<br />
-Einspeisung auf<br />
engstem Raum.<br />
Bilder: Thüga<br />
Insgesamt investierte die Thüga-Gruppe bis Ende 2010 rund 400 Millionen<br />
Euro in Bioenergien. Doch dieses Engagement ist nur eine<br />
Seite der Medaille. Denn Ewald Woste beklagt im selben Atemzug:<br />
„Die gegenwärtig in Deutschland vorhandene Einspeisekapazität von<br />
über zwei Terawattstunden kann derzeit nicht einmal zu 50 Prozent<br />
im Markt vertrieben werden.“ Der Grund: Bioerd<strong>gas</strong> werde gesetzlich<br />
gegenüber anderen regenerativen Energieträgern benachteiligt. Dies<br />
führe zu einer mangelnden Nachfrage und dazu, dass bereits bei einer<br />
ganzen Reihe von Einspeiseprojekten die Planung und Umsetzung gestoppt<br />
wurde. Auch die Thüga müsse, „wenn sich der gesetzliche Rahmen<br />
nicht ändert, Projekte auf Eis legen“, erläutert der Thüga-Chef.<br />
In erster Linie muss, so die Forderung der Branche, der rechtliche<br />
Rahmen so angepasst werden, dass die Nachfrage nach Bioerd<strong>gas</strong> gefördert<br />
werde. Die Instrumente, mit denen die Marktchancen des regenerativen<br />
Energieträgers verbessert werden könnten, sind die Einspeisevergütung<br />
über das EEG, das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz<br />
sowie die Gas-Netzzugangsverordnung. „Nur so wird es möglich sein,<br />
das von der Bundesregierung anvisierte Ziel, 60 Milliarden Kilowattstunden<br />
Bio<strong>gas</strong> bis 2020 einzuspeisen, zu erreichen“, meint Woste. •<br />
Vom Bio<strong>gas</strong> zum Bioerd<strong>gas</strong><br />
Diese Membranen<br />
zur CO 2<br />
-Abtrennung<br />
sind für die effiziente<br />
und ökologische Reinigung<br />
des Bio<strong>gas</strong>es<br />
verantwortlich.<br />
Die Bio<strong>gas</strong>-Aufbereitung in Kißlegg-Rahmhaus erfolgt in<br />
einem zweistufigen Verfahren, das sich durch niedrige Betriebskosten<br />
und eine platzsparende Bauweise auszeichnet.<br />
Das Bio<strong>gas</strong> wird dabei mit sehr geringem Energieaufwand getrocknet<br />
und entschwefelt. Mittels Membranen wird das Kohlendioxid<br />
abgetrennt. Das gereinigte Bio<strong>gas</strong> erreicht Erd<strong>gas</strong>qualität<br />
und kann damit ins Erd<strong>gas</strong>netz eingespeist werden.<br />
Energieverbrauch 2010<br />
Gas- und Stromverbrauch steigen an<br />
Einen Anstieg des Gas- und Stromverbrauchs von 4,5 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum vermeldet der Bundesverband<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in den<br />
Energieverbrauch in Zahlen<br />
Stromverbrauch Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />
01-09/2009 383 Mrd. kWh 625 Mrd. kWh<br />
01-09/2010 398 Mrd. kWh (+ 3,9%) 657 Mrd. kWh (+ 5,2%)<br />
ersten drei Quartalen des Jahres 2010. Hauptgrund dafür sei das<br />
anhaltende Wirtschaftswachstum in Deutschland. Nach Angaben<br />
des BDEW ist die Industrie sowohl bei Strom als auch bei Gas die<br />
größte Verbrauchergruppe. Ihr Anteil am Gesamtverbrauch beträgt<br />
40 bis 45 Prozent. Ein weiterer Grund für die gestiegene Nachfrage<br />
nach Erd<strong>gas</strong> liegt in dem sehr kalten und langen Winter im ersten<br />
Quartal 2010.<br />
Trotz des Verbrauchszuwachses hat der Strom- und Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />
noch nicht das Niveau vor Beginn der Wirtschaftskrise erreicht.<br />
Nach den BDEW-Zahlen wurden durchschnittlich gut drei<br />
Prozent weniger Gas und Strom verbraucht als vor der Wirtschaftsund<br />
Finanzkrise. Neben konjunkturellen Schwankungen wirke sich<br />
hier laut BDEW auch die verbesserte Energieeffizienz aus. •<br />
8 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
Aktuelles<br />
Vereinbarungen zur Haftungsübernahme<br />
Sicherheit für BHKS-Mitglieder<br />
Mit zahlreichen Herstellern und Lieferanten der SHK-Branche<br />
hat der Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-,<br />
Sanitärtechnik/Technische Gebäudesysteme (BHKS) Haftungsübernahmevereinbarungen<br />
abgeschlossen. Die Vereinbarungen<br />
sichern den Mitgliedern des BHKS bei eventuell auftretenden Produktmängeln<br />
vertraglich geregelte Ersatzansprüche des Herstellers<br />
zu. Es ist detailliert geregelt, auf welche Produkte sich die Haftungsübernahme<br />
bezieht.<br />
Die jüngste Vereinbarung hat der BHKS mit der Seppelfricke Armaturen<br />
GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen abgeschlossen. Seppelfricke<br />
fertigt und vertreibt Produkte aus den Bereichen Rohrverbindungstechnik,<br />
Sprinklersysteme, Trinkwasserarmaturen, Gasarmaturen<br />
sowie Tiefbauarmaturen. Unter die seit dem 1. Mai 2010 geltende<br />
Hersteller, Lieferanten<br />
und Produkte<br />
Eine aktuelle Übersicht der Gewährleistungspartner des BHKS<br />
kann unter www.bhks.de, Bereich „Infodienste“ abgerufen<br />
werden. Darüber hinaus führt ein Link zur detaillierten Liste<br />
sämtlicher Produkte, auf die sich die Haftungsübernahmevereinbarungen<br />
erstrecken.<br />
Vereinbarung fallen alle von Seppelfricke gelieferten und mit dem<br />
Firmenzeichen gekennzeichneten Produkte. •<br />
Ehrgeizige Ziele<br />
Die Schweiz setzt auf Bioerd<strong>gas</strong><br />
Auch in der Schweiz wollen immer mehr Konsumenten<br />
Bioerd<strong>gas</strong>. Nun will die schweizer Erd<strong>gas</strong>wirtschaft in den<br />
kommenden sechs Jahren die Produktion und Einspeisung<br />
von Bio<strong>gas</strong> ins Erd<strong>gas</strong>netz versechsfachen. Hierzu wurde ein<br />
Bio<strong>gas</strong>-Fördermodell entwickelt.<br />
Die Bio<strong>gas</strong>anlage Volketswil mit einer<br />
Kapazität von rund 11 Gigawattstunden<br />
pro Jahr stößt an ihre Kapazitätsgrenzen.<br />
Bild: Erd<strong>gas</strong> Zürich AG<br />
Gasreinigung und Fermenter der Bio<strong>gas</strong>anlage<br />
in Pratteln. Bild: Biopower<br />
Mit Hilfe eines Bio<strong>gas</strong>-Fonds sollen<br />
Investitionen in neue Aufbereitungs-<br />
und Einspeisungsanlagen<br />
sowie der Transport im Netz finanziell unterstützt<br />
werden. Dabei wartet der Branchenverband<br />
der schweizer Erd<strong>gas</strong>versorger nicht<br />
auf staatliche Unterstützung, sondern hat das<br />
Förderprogramm in Eigeninitiative entwickelt.<br />
„Erd<strong>gas</strong> kombiniert mit Bio<strong>gas</strong> ist eine<br />
wichtige Stütze der schweizer Energieversorgung“,<br />
erklärte Hajo Leutenegger, Präsident<br />
des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie.<br />
„Bio<strong>gas</strong> soll dort eingesetzt werden,<br />
wo der Nutzen am größten ist: als Treibstoff,<br />
Wärmeenergie und in Wärmekraftkopplungsanlagen,<br />
wo gleichzeitig Strom und<br />
Wärme genutzt werden können.“<br />
Sechs-Jahres-Plan<br />
Bis in sechs Jahren sollen rund 300 Millionen<br />
Kilowattstunden Bio<strong>gas</strong> ins Netz eingespeist<br />
werden. Diese regenerativ erzeugte Energiemenge<br />
würde zu einer jährlichen CO 2<br />
-Einsparung<br />
von rund 70.000 Tonnen führen. Um das<br />
Ziel zu erreichen, muss die Zahl der Bio<strong>gas</strong>anlagen,<br />
die ins Erd<strong>gas</strong>netz einspeisen, von heute<br />
11 auf rund 25 größere Anlagen wachsen.<br />
Wie in Deutschland, stößt auch bei unseren<br />
schweizer Nachbarn die größere Verbreitung<br />
von Wärmeenergie aus Bio<strong>gas</strong> auf schwierige<br />
Rahmenbedingungen. So wird Bio<strong>gas</strong> als Wärmeenergie<br />
vom Staat immer noch mit der Mineralölsteuer<br />
belastet. In den Energiegesetzen<br />
der Kantone wird Bio<strong>gas</strong> im Gebäudebereich<br />
noch immer nicht als erneuerbare Energie anerkannt.<br />
Auch der Import von Bio<strong>gas</strong> stößt auf<br />
bürokratische Hindernisse.<br />
Bei Kunden beliebt<br />
Am Beispiel der Erd<strong>gas</strong> Zürich AG zeigt sich<br />
die wachsende Bedeutung von Bioerd<strong>gas</strong>.<br />
Schon 1997 hat der Züricher Energieversorger<br />
aufbereitetes Bio<strong>gas</strong> eingespeist. Über 700<br />
Kunden beziehen heute Erd<strong>gas</strong> mit einem Bio<strong>gas</strong>anteil<br />
von fünf, 20 oder sogar 100 Prozent.<br />
Die Mehrheit der Bezieher sind Einfamilienhaus-Besitzer.<br />
Unter den 100-Prozent-Kunden<br />
sind jedoch auch mehrere Gemeinden, die ihre<br />
Liegenschaften mit Bio<strong>gas</strong> beheizen.<br />
Die beiden bisherigen Produktionsanlagen<br />
stoßen angesichts der steigenden Nachfrage<br />
an ihre Grenzen. Gemeinsam mit der<br />
Stadt Zürich wird deshalb bis 2013 eine neue<br />
Bio<strong>gas</strong>anlage mit einer mehr als vier Mal<br />
größeren Kapazität entstehen. Dort sollen die<br />
biogenen Abfälle der Stadt und umliegender<br />
Gemeinden energieeffizient in Bio<strong>gas</strong> verarbeitet<br />
und ins Erd<strong>gas</strong>netz eingespeist werden.<br />
Auch diese Anlage profitiert vom neuen<br />
Fördermodell. Dieses basiert auf einem<br />
Fonds, der von den lokalen Energieversorgern<br />
mit jährlich rund drei Millionen Franken<br />
(2,4 Mio. Euro) gespeist wird. Der Fonds<br />
fördert den Neubau bzw. die Erweiterung von<br />
Bio<strong>gas</strong>anlagen – mit dem Ziel, dass künftig<br />
viel mehr erneuerbare und CO 2<br />
-neutrale Energie<br />
ins schweizer Erd<strong>gas</strong>netz fließt. •<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 9
Aktuelles<br />
Klimafreundliche Strom- und Gasproduktion<br />
Der Energiemix macht’s<br />
Ganz offensiv wirbt der Frankfurter Energieversorger Mainova mit seinem Energiemix. Aus<br />
gutem Grund: Der Strommix ist deutlich klimafreundlicher als der durchschnittliche Strom<br />
in Deutschland.<br />
Für jede Kilowattstunde (kWh) Mainova-<br />
Strom werden im Schnitt lediglich 375<br />
Gramm CO 2<br />
ausgestoßen. Die bundesweite<br />
Vergleichszahl liegt mit 508 Gramm<br />
CO 2<br />
deutlich höher. Zugleich ist der Anteil<br />
erneuerbarer Energien am Mainova-Strom<br />
mit 36 Prozent mehr als doppelt so hoch wie<br />
im Bundesdurchschnitt (17%). Dafür liegt der<br />
Anteil der Kernenergie mit 14 Prozent deutlich<br />
unter dem Bundeswert von 25 Prozent.<br />
Diese Zahlen gehen aus dem Stromkennzeichen<br />
hervor, das der Frankfurter Energieversorger<br />
jährlich Mitte Dezember veröffentlicht.<br />
Auch bei der gekoppelten Kraft-Wärme-<br />
Erzeugung kann die Mainova als bundesweites<br />
Vorbild dienen: Mit einem 34-prozentigen<br />
KWK-Anteil an der Stromerzeugung liegt der<br />
Versorger heute schon deutlich über den Zielen<br />
der Bundesregierung für das Jahr 2020.<br />
Offensive<br />
Außendarstellung<br />
Es verwundert nicht, dass die Mainova mit<br />
ihren guten Zahlen die Werbetrommel<br />
rührt. Zum Beispiel<br />
gegenüber ihren<br />
Kunden. Die<br />
abge-<br />
bildete Grafik aus dem Kundenmagazin „kontakt“<br />
(September 2010) stellt sehr anschaulich<br />
die vielen Standbeine beim „Frankfurter<br />
Energiemix“ dar. Deutlich wird beim Vergleich<br />
der Zahlen, dass neben einem großen<br />
Müllheizkraftwerk der konventionelle Kraftwerkspark<br />
mit drei Heizkraftwerken und der<br />
Beteiligung an einer Gas- und Dampfturbinen-Anlage<br />
(GuD) in Irsching das Rückgrat<br />
der Versorgung darstellt.<br />
Dass sich der Energieversorger nicht auf<br />
seinen Lorbeeren ausruht, zeigen die Ziele<br />
bis 2015: Rund 500 Millionen Euro werden<br />
in klimaschonende Wind-, Biomasse-, Solarund<br />
Gasturbinenanlagen investiert. Parallel<br />
dazu soll bis 2015 außerdem die Eigenerzeugungsquote<br />
auf volle 100 Prozent hochgeschraubt<br />
werden. •<br />
Transparenz gegenüber dem Kunden:<br />
Diese anschauliche Grafik wurde im<br />
Mainova-Kundenmagazin veröffentlicht.<br />
Die genannten Energiemengen<br />
sind Durchschnittswerte pro Jahr.<br />
Grafik: Mainova<br />
* Durchschnittliche Werte pro Jahr<br />
10 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
Aktuelles<br />
Was steckt hinter dem<br />
Stromkennzeichen?<br />
Mit dem Stromkennzeichen werden die<br />
Umweltauswirkungen der Stromerzeugung<br />
in einem einheitlichen Bilanzierungsverfahren<br />
gemäß einer EU-Richtlinie<br />
dokumentiert. Die ermittelten Kennzahlen<br />
erlauben damit einen Vergleich der<br />
Emissionswerte verschiedener Stromanbieter<br />
bzw. mit den Durchschnittszahlen<br />
der Stromerzeugung in Deutschland.<br />
An dieser Gas- und Dampfturbinen-Anlage (GuD) in Irsching ist die Mainova mit gut 15<br />
Prozent beteiligt.<br />
Bild: Mainova<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 11
Aktuelles<br />
Umweltschonend fahren<br />
Bündnis für Erd<strong>gas</strong> als Kraftstoff<br />
Die Wirtschaft macht sich für Erd<strong>gas</strong> und Bioerd<strong>gas</strong> als Kraftstoff<br />
stark. Namhafte Unternehmen und Verbände wollen<br />
den alternativen Kraftstoff weiter nach vorne bringen. Mitte<br />
2011 soll ein erster Maßnahmenplan vorgestellt werden.<br />
Zum Bündnis gehören neben der Deutschen<br />
Energie-Agentur (dena) als Koordinator<br />
Automobilhersteller, Tankstellenbetreiber,<br />
Nutzerverbände, Bio<strong>gas</strong>produzenten<br />
und Unternehmen der Gaswirtschaft. Begleitet<br />
wird die Initiative vom Bundesverkehrsministerium.<br />
Die Ergebnisse, die als Roadmap erarbeitet<br />
werden sollen, werden unter anderem in die neue<br />
Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung<br />
einfließen.<br />
Dr. Timm Kehler, Geschäftsführer der Erd<strong>gas</strong><br />
mobil GmbH, die als Vertreter führender<br />
Unternehmen der Gaswirtschaft im Bündnis<br />
mitarbeitet, verspricht sich von der Zusammenarbeit<br />
einen weiteren großen Sprung für<br />
den Kraftstoff Erd<strong>gas</strong>. „Die Gaswirtschaft steht<br />
klar zu Erd<strong>gas</strong> als Kraftstoff und hat bereits<br />
mehr als 300 Millionen Euro in dieses strategische<br />
Geschäftsfeld investiert“, so Kehler.<br />
Zwar sei in den vergangenen Jahren bereits viel<br />
passiert und Erd<strong>gas</strong> mittlerweile an rund 900<br />
Tankstellen in Deutschland erhältlich. Dennoch<br />
ist es laut Kehler zwingend erforderlich,<br />
dass alle Akteure ihre Kräfte bündeln, um die<br />
Marktposition von Erd<strong>gas</strong> und Bioerd<strong>gas</strong> als<br />
Kraftstoff zu verbessern.<br />
Politischer Rückenwind<br />
Den politischen Willen für eine größere Verbreitung<br />
des alternativen Antriebs beweist die<br />
Bundesregierung in ihrem Energiekonzept,<br />
Vorteil für Erd<strong>gas</strong><br />
Eine Erleichterung für alle, die einen<br />
Erd<strong>gas</strong>-VW fahren: Mit der „Europa<br />
Tank & Service Karte ECO“ können<br />
sie an rund 500 Erd<strong>gas</strong>tankstellen in<br />
Deutschland bargeldlos tanken. Die<br />
Karte wird von der Volkswagen Leasing<br />
und DKV Euro Service herausgegeben.<br />
Für Fuhrparks sind damit vereinfachte<br />
Abrechnungen möglich.<br />
das ein strategisches Bekenntnis für Erd<strong>gas</strong><br />
und Bioerd<strong>gas</strong> als Kraftstoff enthält. Insbesondere<br />
von dem Vorhaben, den Energiesteuersatz<br />
für Treibstoffe anhand des CO 2<br />
-Gehalts<br />
festzusetzen, erwartet die Branche Rückenwind<br />
für den Erd<strong>gas</strong>antrieb.<br />
Erste Erfolge sind bereits an der Zahl der<br />
Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge abzulesen: 2010 wurde die<br />
90.000er-Schwelle überschritten, zum Jahresende<br />
waren in Deutschland rund 92.000<br />
Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge unterwegs. •<br />
Bild: Erd<strong>gas</strong> mobil<br />
Leitfaden für Politik und Praxis<br />
Motivationsspritze für die Sanierung<br />
Wie motiviert man Eigenheimbesitzer zu einer energetischen Sanierung?<br />
Antworten darauf geben Wissenschaftler in dem Ende<br />
2010 abgeschlossenen Forschungsprojekt „ENEF-Haus – Energetische<br />
Modernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern“.<br />
Broschüre zum Projekt<br />
Die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes<br />
stehen im 44-seitigen<br />
Handlungsleitfaden „Zum Sanieren<br />
motivieren“. Die Broschüre richtet<br />
sich an Akteure in Politik und Verwaltung,<br />
Verbraucher- und Umweltorganisationen<br />
sowie an Energieberater.<br />
Bezug über info@isoe.de, Download<br />
über www.enef-haus.de<br />
12 | 1 2011 | <strong>gas</strong><br />
Ergebnis der Untersuchungen ist ein Handlungsleitfaden<br />
für Politik und Praxis, der<br />
– so der Titel – „Zum Sanieren motivieren“<br />
will. Darin empfehlen die beteiligten Experten<br />
der Hochschule Lausitz, des Instituts für ökologische<br />
Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts<br />
für sozial-ökologische Forschung (ISOE), die<br />
Instrumente des Förderns und Forderns gezielter<br />
einzusetzen. Es müsse dort angesetzt werden,<br />
wo das meiste Einsparpotenzial liegt und wo die<br />
Hemmnisse am größten sind.<br />
Sanierungsanlässe nutzen<br />
„Sanierer brauchen Angebote und Lösungen,<br />
die auf ihre konkrete Situation und ihre Pläne<br />
abgestimmt sind. Nur so ist eine merkliche<br />
Steigerung von energetischen Sanierungen<br />
realistisch,“ erklärt Immanuel Stieß vom<br />
ISOE. Denn oft scheitert eine Sanierung daran,<br />
dass Förderinstrumente, Kommunikations-<br />
und Beratungsangebote nicht auf die<br />
Entscheidungssituation eines Eigenheimbesitzers<br />
abgestimmt sind.<br />
Schlussfolgerung: Die Förderung der<br />
energetischen Sanierung sollte mehr als bisher<br />
an Anlässe gekoppelt werden, bei denen<br />
ohnehin saniert wird. Das kann der Einbau<br />
einer neuen Heizung sein, Instandhaltungsmaßnahmen<br />
an Dach und Fassade oder auch<br />
der Kauf oder das Erben eines Gebäudes. Zu<br />
solchen Anlässen sollten Ordnungsrecht, Förderung,<br />
Beratung und Marketing gut aufeinander<br />
abgestimmt einhaken.<br />
Die Wissenschaftler haben im Rahmen<br />
des Forschungsprojektes einen Politik- und<br />
Beratungsansatz entwickelt, der auf die Bedürfnisse<br />
verschiedener Zielgruppen zugeschnitten<br />
ist. Dazu zählen neue Finanzierungsmodelle<br />
wie ein Energieeffizienzfonds<br />
oder stärker ausdifferenzierte Beratungsangebote<br />
für mehr Dialogmarketing. •
Aktuelles<br />
Bad-Studie von Kaldewei<br />
Der „So-bin-ich-eigentlich“-Raum<br />
Das Bad ist als privater Rückzugsort im Haus fast noch wichtiger geworden<br />
als das Schlafzimmer. Dies ist eines der provozierenden Ergebnisse<br />
der neuen Rheingold-Studie im Auftrag von Kaldewei.<br />
Von der einstigen Nasszelle zum Raum der Intimität und Entspannung: Dieser Bedeutungswandel<br />
führt dazu, dass die individuelle Gestaltung des Badezimmers immer<br />
wichtiger wird. Dies zeigt die Studie „Paradigmenwechsel im Bad als Antwort auf<br />
gesellschaftliche Veränderungen“, die das Kölner Rheingold Institut für qualitative Markt- und<br />
Medienanalysen für Kaldewei erarbeitet hat.<br />
Jenseits von Status und Alltag<br />
Welcher Bad-Typ bin ich? Neige ich zum<br />
jugendlich-frischen oder zum fernöstlich<br />
angehauchten Ruheraum? Bilder: Kaldewei<br />
Im Vergleich zu früheren Studien zur Psychologie des Badens zeigen sich zudem veränderte<br />
Wahrnehmungen und Anforderungen. So hat sich beispielsweise die Definition des Begriffs<br />
„Premium“ verändert: Die einst übliche Statusdemonstration nach außen zählt nicht mehr<br />
– geblieben ist die Wertschätzung von Design und Qualität. Das Bad gilt als individueller „Sobin-ich-eigentlich“-Raum<br />
jenseits des Alltags und soll als privater Rückzugsort mittlerweile<br />
sogar wichtiger sein als das Schlafzimmer. Immer häufiger werden deshalb rein funktionale<br />
Aspekte wie Waschmaschine und wenn möglich auch die Toilette daraus verbannt.<br />
Das Bad der Zukunft muss zwei scheinbar konträre Ansätze unter einen Hut bekommen:<br />
einerseits den Wunsch nach Technologisierung, andererseits das Erleben von Ursprünglichkeit.<br />
Komplexe Duschsysteme, Whirlwannen oder automatisch einstellbare optimale Wassertemperaturen<br />
auf der einen, natürliche Materialien wie Holz oder Naturstein, organisch wirkende Formen<br />
sowie viel Komfort durch große Fenster, Sitz- und Liegeflächen auf der anderen Seite. Zentral positionierte<br />
Badewannen und geräumige bodengleiche Duschen sind weitere Wunsch-Elemente. •<br />
VdZ-Modernisierungsbarometer<br />
Mehrheit für Brennwerttechnik<br />
Die aktuelle forsa-Umfrage im Rahmen des VdZ-<br />
Modernisierungsbarometers fragt unter anderem<br />
nach den beliebtesten Heizungstechniken.<br />
Ergebnis: Die Deutschen setzen auf Bewährtes.<br />
Wie heizt Deutschland in Zukunft? Bei der aktuellen Befragung<br />
von 1.000 Hauseigentümern wurde diese Frage<br />
auf zweierlei Weise gestellt. Zum einen ging es um die<br />
allgemeine Einschätzung, welche Techniken in zehn Jahren das Bild in<br />
den Heizungskellern bestimmen. Zum anderen wurde gefragt, welche<br />
Entscheidung Hausbesitzer treffen würden, wenn in den nächsten<br />
Monaten eine Modernisierung der Heizung anstehen würde.<br />
Wunsch und Wirklichkeit<br />
Die Antworten zum Heizungskeller der Zukunft ergeben eine deutliche<br />
Zweiteilung – nicht zuletzt aufgrund von Mehrfachnennungen: Dreiviertel<br />
der Befragten sind überzeugt, dass in zehn Jahren Heizungen die Mehrheit<br />
bilden, die allein mit erneuerbaren Energien heizen. Doch mit 74 Prozent<br />
glauben ebenso viele Hausbesitzer, dass auch weiterhin mit fossil geprägter<br />
Öl- und Gasbrennwerttechnik kombiniert mit Solarthermie geheizt wird.<br />
Wenn es konkret wird, setzen die Befragten allerdings auf Bewährtes:<br />
Kurzfristig würde sich deutlich über die Hälfte (56%) für ein Brennwertgerät,<br />
wahlweise kombiniert mit einer Solarwärmeanlage, entscheiden.<br />
Erneuerbare Energien ja – doch wenn es um konkrete Modernisierungsentscheidungen<br />
geht, überwiegt die bewährte Technik.<br />
Grafik: VdZ<br />
Ein Fünftel würde eine Wärmepumpe, 14 Prozent einen Holzpelletkessel<br />
oder Kaminofen auswählen.<br />
Dass zwischen Meinungsäußerung und konkretem Handeln nach<br />
wie vor eine große Lücke klafft, zeigt die VdZ-Umfrage zum wiederholten<br />
Mal: Trotz guter Konjunkturaussichten – aber auch im Umfeld<br />
einer unstetigen Fördermittelpolitik – tut sich in den Heizungskellern<br />
wenig, um den langen Modernisierungsstau aufzulösen. •<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 13
Aktuelles<br />
Initiative EnergieEffizienz<br />
Stromsparpumpen für die Industrie<br />
Zu ihrem Glück gezwungen hat die Deutsche Energie-Agentur<br />
(dena) fünf Industriebetriebe. Sie wurden gratis über die ausgesprochen<br />
großen Energiesparpotenziale informiert, die mit<br />
Effizienzpumpen erzielt werden können. Nun sollen sie der gesamten<br />
Industrie als Vorbilder dienen.<br />
Das Werk des Stahlproduzenten Arcelor-<br />
Mittal in Bremen. Über 200.000 Euro lassen<br />
sich hier jedes Jahr durch optimierte<br />
Pumpensysteme einsparen.<br />
Bilder: Initiative EnergieEffizienz<br />
Mit dem Projekt „Leuchttürme<br />
energieeffizienter Pumpensysteme<br />
in Industrie und Gewerbe“<br />
konnte die dena beweisen, dass mit einer<br />
systematischen Optimierung der Pumpen<br />
große Ersparnisse erzielt werden können.<br />
Um 20 bis 30 Prozent können Energieverbrauch<br />
und Kosten der Pumpensysteme<br />
gesenkt werden, zum Teil liegen die Einsparpotenziale<br />
noch deutlich höher. „Von<br />
der regionalen Brauerei bis hin zum globalen<br />
Stahlproduzenten – die Ergebnisse<br />
des Projekts zeigen, dass Effizienzsteigerungen<br />
unabhängig von der Größe und<br />
Branche eines Unternehmens möglich sind<br />
und sich schnell rechnen“, bilanzierte dena-<br />
Geschäftsführer Stephan Kohler.<br />
Kühlturmpumpen im Werk Bergkamen<br />
der Bayer Schering Pharma AG: Investitionen<br />
von 55.000 Euro – jährliche Einsparungen<br />
von über 100.000 Euro.<br />
Überall im Einsatz<br />
Elektrisch angetriebene Pumpensysteme<br />
kommen in fast allen Industriebetrieben<br />
zum Einsatz und gehören zu den größten<br />
Stromverbrauchern. Zusammen mit den<br />
Pumpenherstellern Grundfos, Sulzer Pumpen<br />
und Wilo hat die dena im Rahmen der<br />
Initiative EnergieEffizienz in ausgewählten<br />
Unternehmen eine kostenfreie Beratung<br />
zur energetischen Optimierung durchgeführt.<br />
Die Wahl fiel auf so unterschiedliche<br />
Betriebe wie den Bremer Stahlproduzenten<br />
ArcelorMittal, das sächsische Brauhaus<br />
Neue Torgauer, den Papierhersteller Sappi,<br />
die Bayer Schering Pharma sowie das<br />
Chemieunternehmen Kronos Titan. Deren<br />
einzige Gemeinsamkeit: Auf die Pumpensysteme<br />
entfällt ein hoher Anteil am Stromverbrauch.<br />
Auf der Basis der analysierten Pumpensysteme<br />
wurden für alle Unternehmen<br />
konkrete Maßnahmen zur Effizienzsteigerung<br />
erarbeitet.<br />
Für Großunternehmen<br />
und KMU<br />
Der große Stahlhersteller ArcelorMittal<br />
kann beispielsweise mit Hilfe der erarbeiteten<br />
Maßnahmen allein bei zwei Pumpensystemen<br />
den Stromverbrauch um<br />
insgesamt 2,7 Millionen Kilowattstunden<br />
reduzieren. Jährliche Stromkostenersparnis:<br />
220.000 Euro. Auch für kleine und<br />
mittlere Unternehmen (KMU) zahlt sich<br />
die Pumpenoptimierung aus: So lässt sich<br />
bei der Neuen Torgauer Brauhaus GmbH<br />
der Stromverbrauch ausgewählter Pumpensysteme<br />
um 73 Prozent senken. Jährliche<br />
Stromkostenersparnis: rund 10.000<br />
Euro. •<br />
Weitere Informationen<br />
Diese Maßnahmen führen zu Energiekosteneinsparungen, die sich rasch bezahlt machen.<br />
Die Ergebnisse der Beratungen sowie<br />
Datenblätter zu den einzelnen<br />
Projekten stehen unter www.<br />
industrie-energieeffizienz.de zur<br />
Verfügung.<br />
14 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
Förder-Ecke<br />
KfW-Programme 2011<br />
Weiter geschrumpftes Budget<br />
Deutlich gekürzt wurden die Haushaltsmittel, die in diesem Jahr<br />
für die KfW-Energiesparförderung zur Verfügung stehen – so<br />
das Ergebnis des im November verabschiedeten Haushaltsgesetzes<br />
2011. Für das CO 2<br />
-Gebäudesanierungsprogramm stehen 2011 nur<br />
noch 436 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu kommen noch Mittel<br />
aus dem neu geschaffenen Energie- und Klimafonds, die jedoch zuerst<br />
eingenommen werden müssen. 500 Millionen Euro sind hiervon für das<br />
KfW-Förderprogramm eingeplant. In der Summe ergibt sich ein Etat von<br />
936 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2010 standen im Rahmen des CO 2<br />
-<br />
Gebäudesanierungsprogramms 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, 2009<br />
sogar 2,2 Milliarden Euro.<br />
Einzelmaßnahmen werden wieder gefördert<br />
Die gute Nachricht: Ab 1. März 2011 werden über das CO 2<br />
-<br />
Gebäudesanierungsprogramm auch wieder einzelne energieeffiziente<br />
Sanierungsmaßnahmen gefördert – darunter auch die<br />
Erneuerung der Heizungsanlage. Die Antragsteller haben dabei<br />
die Wahl zwischen zinsgünstigen Krediten oder Investitionszuschüssen.<br />
Der schon bis zur zeitweiligen Aussetzung dieser<br />
Fördervariante geltende Grundsatz bleibt bestehen: Je besser der<br />
erreichte Energiestandard nach der Sanierung, umso attraktiver<br />
fällt die Förderung aus. •<br />
Marktanreizprogramm<br />
Finanzierung bis 2014 gesichert<br />
Auch beim Marktanreizprogramm (MAP) zur Förderung von<br />
Solarthermieanlagen, Biomasseheizkesseln und Wärmepumpen<br />
speist sich das Budget 2011 aus den beiden Quellen Bundeshaushalt<br />
sowie Energie- und Klimafonds. 2011 stehen insgesamt<br />
420 Millionen Euro zur Verfügung – 380 Millionen Euro aus dem<br />
Haushaltsplan, 40 Millionen aus der Kernbrennstoffsteuer, die in den<br />
Energie- und Klimafonds fließen soll. Stand Ende Januar werden in<br />
den folgenden Jahren die Mittel aus dem Bundeshaushalt zurückge-<br />
fahren: 2012 auf 350 Millionen Euro, 2013 und 2014 auf jeweils 340<br />
Millionen Euro.<br />
Seit dem Wieder-Anlaufen des MAP im Juli 2010 gelten für die<br />
Förderung unter anderem folgende Einschränkungen:<br />
• Es werden keine Anlagen in Neubauten gefördert, da hier eine<br />
bundesweite Nutzungspflicht nach dem Wärmegesetz gilt.<br />
• Solarwärmeanlagen werden nur noch gefördert, wenn sie auch die<br />
Heizung unterstützen. •<br />
Klimaschutz in Kommunen<br />
Förderanträge bis Ende März stellen!<br />
Zum 1. Januar 2011 hat das Bundesumweltministerium seine im<br />
Mai 2010 gestoppte Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in<br />
Kommunen wieder aufgenommen – und sogar erweitert. Bis zum<br />
31. März 2011 können Kommunen sowie kulturelle und soziale Einrichtungen<br />
ihre Anträge beim Projektträger Jülich einreichen. 30 Millionen<br />
Euro stehen zur Verfügung. Gefördert werden Klimaschutzkonzepte<br />
und ihre Umsetzung, aber auch Investitionsmaßnahmen. Unterstützung<br />
gibt es beispielsweise für die Installation energiesparender Beleuchtung<br />
in Schulen oder Kindergärten, für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung<br />
auf LED-Technik oder für Energieprojekte an Schulen.<br />
Die Regel-Förderquote kann erhöht werden, wenn eine Kommune<br />
keine ausreichenden Eigenmittel bereitstellen kann und eine Kreditfinanzierung<br />
nicht zugelassen ist. Für sogenannte „Nothaushaltskommunen“<br />
sind sogar bis zu 95 Prozent Förderung möglich.<br />
Rund 20 Kommunen sollen über den Bereich „Masterpläne 100%<br />
Klimaschutz“ mit einer Quote von bis zu 80 Prozent gefördert wer-<br />
den. Voraussetzung ist, dass sie CO 2<br />
-Neutralität anstreben und ihre<br />
Treibhaus<strong>gas</strong>emissionen bis 2050 um 95 Prozent senken wollen. •<br />
Infos und Anträge<br />
• www.bmu-klimaschutzinitiative.de/de/kommunen<br />
• www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen<br />
Investitionshilfen für kommunale Klimaschutzmaßnahmen, zum<br />
Beispiel für ein mit Bioerd<strong>gas</strong> gespeistes Nahwärmenetz.<br />
Bild: BUND<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 15
Fachbeitrag<br />
Gaswärmepumpen<br />
Erd<strong>gas</strong> und Umweltwärme:<br />
Erd<strong>gas</strong> und Umweltwärme:<br />
ein neues Traumpaar<br />
ein neues Traumpaar<br />
Erd<strong>gas</strong> ist unter den konventionellen Energieträgern bekanntermaßen derjenige mit den<br />
niedrigsten Emissionen. Gaswärmepumpen kombinieren den Brennstoff mit Umweltwärme<br />
aus Erde, Sonne, Luft oder Wasser. Dies eröffnet neue ökologische Perspektiven für<br />
die Wärmeversorgung von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern. Wir informieren über<br />
die Technik und den Stand der Markteinführung.<br />
Von Interesse ist die Gaswärmepumpen-Technologie als konsequente<br />
Weiterentwicklung der effizienten Gasbrennwerttechnik.<br />
Gegenüber der Erd<strong>gas</strong>-Brennwerttechnik wird durch<br />
die zusätzliche Nutzung von regenerativer Energie der CO 2<br />
-Ausstoß<br />
um 20 bis 30 Prozent reduziert – ein bislang bei Gasheizungen unerreichter<br />
Wirkungsgrad. Gaswärmepumpen können also mit Fug<br />
und Recht als die ökologisch sinnvolle Weiterentwicklung von Gas-<br />
Brennwertgeräten bezeichnet werden.<br />
Weitere Nachhaltigkeits-Perspektiven ergeben sich<br />
durch Kombinationsmöglichkeiten mit zusätzlichen<br />
erneuerbaren Energien, zum Beispiel von Solarwärme<br />
oder Bioerd<strong>gas</strong>.<br />
Worin unterscheiden sich Gas- und<br />
Stromwärmepumpen?<br />
Schwieriger ist der Vergleich von Gas- und Elektrowärmepumpen,<br />
weil die Arbeitszahlen beider Gerätefamilien<br />
nicht ohne Weiteres gegenüber gestellt werden können.<br />
Ein entscheidender Vorteil auf der Gasseite entsteht bereits,<br />
bevor die Antriebsenergie der Wärmepumpe überhaupt<br />
in den Heizkeller gelangt: Bei der Verwendung<br />
der Primärenergie Erd<strong>gas</strong> entstehen keinerlei Emissionen<br />
in Kraftwerken, während die Emissionsbilanz von<br />
Elektrowärmepumpen durch Energieverluste bei der<br />
Stromerzeugung und beim Transport belastet wird. Der<br />
Die Sonne liefert für die Vaillant-Gaswärmepumpe die Umweltwärme.<br />
In das System, das seit einem Jahr auf dem Markt erhältlich ist, sind<br />
ein Gasbrennwertmodul und eine völlig wartungsfreie Zeolith-Einheit<br />
integriert. Dadurch hat es der Fachhandwerker bei Installation und<br />
Wartung mit ihm bestens bekannten Techniken zu tun.<br />
Bilder: Vaillant<br />
16 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
Zeolith-Gaswärmepumpen: „Die Anlagen<br />
funktionieren zuverlässig.“<br />
Ein Jahr nach der Markteinführung der Zeolith-Gaswärmepumpe<br />
zeoTHERM beantwortet Dr. Rainer Lang,<br />
Entwicklungsleiter Wärmepumpen bei Vaillant, unsere<br />
Fragen.<br />
Welches sind die typischen Einsatzbereiche der<br />
Vaillant-Gaswärmepumpe?<br />
Der typische Einsatzbereich ist das Einfamilienhaus, besonders<br />
der Neubau. Aber auch der sanierte Bestand kann unter<br />
bestimmten Rahmenbedingungen in Frage kommen. Wichtig<br />
sind möglichst niedrige Vorlauftemperaturen<br />
von unter 40 Grad und eine Flächenheizung. Durch<br />
die Nutzung von Solarthermie als Umweltenergie e<br />
sollte außerdem eine geeignete Dachfläche von<br />
mindestens durchgängig 8 Quadratmetern, Ausrichtung<br />
Süd oder Südwest, vorhanden sein.<br />
Können die Geräte bereits flächende-<br />
ckend erworben werden?<br />
Die Zeolith-Gaswärmepumpe ist nur im System<br />
erhältlich. Es besteht aus der zeoTHERM, drei Solarkollektoren,<br />
einem Solar-Warmwasserspeicher<br />
sowie dem hydraulischen und solaren Zubehör.<br />
Seit dem Marktstart mit Seriengeräten zum April 2010<br />
kann dieses System durch jeden Installateur bzw. Fachhandwerker<br />
problemlos über den Großhandel flächendeckend in<br />
Deutschland bezogen werden – für jeden Fachpartner ohne<br />
Einschränkung. Wir rechnen mit einer langsamen Markteinführung.<br />
Die Stückzahlen werden aber in den nächsten Jahren<br />
auf deutlich über tausend Systeme pro Jahr geschätzt.<br />
Ist das Fachhandwerk geschult, um Installation<br />
und Wartung durchzuführen?<br />
Das Zeolith-Gaswärmepumpen-System wird im Rahmen<br />
der von Vaillant durchgeführten Fachhandwerker-<br />
Schulungen erläutert. Jeder Fachpartner kann sich zu<br />
zeoTHERM-Trainings anmelden, die an realen Geräten<br />
stattfinden. Da sich Installation und Wartung des Systems<br />
kaum von der eines Gas-Brennwertgerätes mit solarer<br />
Warmwasserbereitung unterscheiden, muss sich ein Installateur<br />
für diese neue Technologie gar nicht besonders<br />
umstellen und sieht sich vertrauten Komponenten wie<br />
Gas-Brennwertzelle oder Solarkollektoren gegenüber.<br />
Das Vakuum-Zeolith-Modul selbst ist über seine kom-<br />
plette Lebensdauer wartungsfrei.<br />
Gibt es erste Erfahrungswerte<br />
aus dem Alltagsbetrieb?<br />
Die aus dem Feldtest und aus der Serie<br />
bekannten Anlagen funktionieren sicher<br />
und zuverlässig. Die Besitzer sind sehr zufrieden!<br />
Die Effizienz der Wärmepumpe<br />
entspricht in den kalten Wintermonaten<br />
etwa der eines Gas-Brennwertgerätes mit<br />
solarer Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung.<br />
Ihre große Stärke<br />
zeigt die Gaswärmepumpe in den Übergangszeiten,<br />
in denen sie deutlich effizienter<br />
als ein Brennwertgerät mit Solar arbeitet, da die<br />
Umweltwärme mit viel niedrigerem Temperaturniveau<br />
genutzt werden kann. Somit ist der Gesamtnutzungsgrad<br />
der zeoTHERM im System für Heizung und Warmwasserbereitung<br />
im Jahresmittel deutlich höher als bei anderen<br />
Systemen mit Gasbrennwert und Solarthermie.<br />
Wirkungsgrad elektrischer Energie beträgt gerade einmal 37<br />
Prozent – bei der Primärenergie<br />
Erd<strong>gas</strong> werden nahezu 100 Prozent<br />
der eingesetzten Energie<br />
in den Wärmepumpen-Prozess<br />
eingespeist.<br />
Weiterer Unterschied: Aus<br />
verfahrenstechnischen Gründen<br />
nutzen Gaswärmepumpen bei<br />
gleicher Wärmeleistung weniger<br />
Umweltwärme als Elektrowärmepumpen.<br />
Die Folge ist, dass Erdsonden<br />
um über die Hälfte kürzer –<br />
und damit deutlich kostengünstiger<br />
– ausgeführt werden können. Ein<br />
Gaswärmepumpen-Heizsystem, das<br />
Solarkollektoren als Umweltwärmequelle<br />
nutzt, benötigt im Vergleich<br />
zu einer Brennwertanlage mit solarer<br />
Heizungsunterstützung deutlich<br />
weniger Kollektorfläche. Außerdem<br />
ist die Effizienz einer Gaswärmepumpe<br />
nicht in dem Maß von der Temperatur<br />
des Umweltmediums abhängig, wie<br />
dies bei Elektrowärmepumpen der Fall<br />
ist. Die Folge: Selbst bei der bei niedrigen<br />
Geräte-Steckbrief<br />
Vaillant Zeolith-Gaswärmepumpe<br />
zeoTHERM:<br />
Leistungsbereich<br />
1,5 bis 10 kW modulierend<br />
max. Vorlauftemperatur<br />
empfohlen bis 40 Grad<br />
(Trinkwasser 75 Grad)<br />
Umweltwärmequelle<br />
Solar<br />
Aufstellung<br />
innen<br />
Einsatzbereiche<br />
Einfamilienhäuser<br />
(Neubau, Bestand)<br />
Temperaturen weniger effizienten Wärmequelle Außenluft<br />
liefert eine Gaswärmepumpe hohe Nutzungsgrade<br />
– nicht zuletzt auch dank der<br />
integrierten Brennwerttechnik.<br />
Monovalenter Betrieb<br />
Während bei Elektrowärmepumpen<br />
Bedarfsspitzen meist über einen zusätzlichen<br />
Elektroheizstab abgedeckt<br />
werden, übernimmt bei Gaswärmepumpen<br />
das integrierte Gas-Brennwertmodul<br />
diese Aufgabe deutlich<br />
umwelt- und kostenfreundlicher.<br />
Damit ist ein konstant hoher Wärmekomfort<br />
garantiert. Durch die<br />
Integration der Brennwerttechnik<br />
liegt ein monovalenter Betrieb der<br />
Anlagen auf der Hand.<br />
Gaswärmepumpen erzeugen<br />
pro eingesetzter Kilowattstunde<br />
Erd<strong>gas</strong> zwischen 1,2 und<br />
1,6 Kilowattstunden Wärme.<br />
Damit kann der Primärenergieeinsatz<br />
einer Gaswärmepumpe<br />
trotz des geringeren<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 17
Fachbeitrag<br />
Robur Gas-Absorptions-<br />
Wärmepumpen: „Im Handling<br />
so einfach wie ein<br />
normaler Heizkessel.“<br />
Produktmanager Enrico Casali berichtet über Technik und<br />
Verbreitung von Robur Gas-Absorptions-Wärmepumpen.<br />
Wo kommen die Geräte zum Einsatz?<br />
Die typischen Anwendungen der Robur Gas-Absorptions-<br />
Wärmepumpen sind Heizung, Brauchwarmwasser-Erzeugung<br />
und die Klimatisierung im Wohn-, Gewerbe- und<br />
Dienstleistungsbereich. Robur Wärmepumpenanlagen<br />
können sowohl Niedertemperatur-Systeme wie Fußbodenheizungen<br />
bedienen wie auch an Fan-Coils oder traditionelle<br />
Heizkörper mit hohen<br />
Vorlauftemperaturen (bis<br />
70 °C) angeschlossen werden.<br />
Wie viele Gaswärme-<br />
pumpen haben Sie<br />
schon eingebaut?<br />
Robur Gas-Absorptions-<br />
Wärmepumpen sind<br />
seit einigen Jahren auf<br />
dem Markt. Unser Vertriebsnetz<br />
bedient ganz<br />
Deutschland sowie die<br />
wichtigsten europäischen<br />
Länder. Zum Ende des<br />
Jahres 2010 wurden über<br />
5.000 Robur Gas-Absorptions-Wärmepumpen<br />
produziert<br />
und installiert. Die<br />
jährliche Produktion steigt<br />
stetig und wächst mit dem<br />
Interesse an Innovationen und am<br />
Energiesparen.<br />
Was muss das Fachhandwerk bei Installation und<br />
Wartung der Geräte beachten?<br />
Die Absorptionswärmepumpen benutzen als Primärenergiequelle<br />
Erd<strong>gas</strong> oder Flüssig<strong>gas</strong>, wie ein normaler<br />
Heizkessel. Korrekt geplant, unterscheiden sich Installation<br />
und Wartung nicht von normalen Heizkesseln.<br />
Robur Wärmepumpen können aus allen Umweltenergiequellen<br />
Wärme entziehen (Luft, Wasser, Erdwärme,<br />
Sonne). Sie lassen sich auch problemlos in bestehende<br />
Systeme integrieren oder mit anderen innovativen<br />
Techniken kombinieren. Für großen Wärme- oder Kältebedarf<br />
bieten wir kundenspezifische Systemlösungen<br />
an, die aus mehreren Wärmepumpen bestehen.<br />
In den letzten Jahren haben wir vielfältige Erfahrungen<br />
in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen gesammelt.<br />
So z.B. Wärmepumpen-Anlagen mit Abwasserwärmenutzung,<br />
Kombinationen mit thermischen<br />
Solaranlagen, Wärmenutzung aus Brunnenwasser<br />
oder Abwärmenutzung aus Produktionsprozessen.<br />
Viele Projekte sehen auch die gleichzeitige Heizung<br />
und Kühlung vor.<br />
Vergleich der Arbeitszahlen und des Primärenergiebedarfs von<br />
Elektro- und Gaswärmepumpen.<br />
Grafik: IGWP<br />
Umweltwärmeanteils durchaus nicht höher als der<br />
einer Elektrowärmepumpe liegen. Fazit: Die Erd<strong>gas</strong>lösung<br />
bietet deutliche Systemvorteile.<br />
Neu: Einfamilienhaus-Anlagen<br />
Eine Marktneuheit sind Gaswärmepumpen genau<br />
genommen nicht. Anlagen in höheren Leistungsbereichen<br />
werden schon seit Jahren meist in Gewerbe<br />
und Industrie eingesetzt. Dabei handelt es<br />
sich um <strong>gas</strong>motorisch angetriebene Wärmepumpen,<br />
auch Gasklimageräte genannt. Sie arbeiten<br />
wie Elektrowärmepumpen mit einem mechanischen<br />
Kompressor – eine verfahrenstechnisch<br />
In einem Kindergarten in Bornheim läuft seinem einem Jahr<br />
ein Feldtest gemeinsam mit Regional<strong>gas</strong> Euskirchen und E.ON<br />
Ruhr<strong>gas</strong>, bei dem eine Robur-Gaswärmepumpe zum Einsatz<br />
kommt. Die Umweltwärme kommt aus der Erde, die erzeugte<br />
Wärme speist 315 Quadratmeter Fußbodenheizung sowie die<br />
Warmwasserbereitung.<br />
Bilder: Robur, IGWP (unten)<br />
18 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
echt einfache Variante. Die Wärmeleistung<br />
der verschiedenen Anlagen reicht von 26<br />
bis 1.200 Kilowatt, als Umweltwärmequelle<br />
werden Erde, Luft oder Wasser genutzt. Die<br />
ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen<br />
und umweltfreundlichen Energieverbrauch<br />
veröffentlicht regelmäßig Marktübersichten<br />
über die verfügbaren Geräte (Bezug<br />
über www.asue.de).<br />
Als Heizsysteme für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
sind Gaswärmepumpen dagegen<br />
eine sehr junge Innovation. Solche<br />
Anlagen im kleineren Leistungsbereich<br />
setzen im Gegensatz zu Gasmotor-Wärmepumpen<br />
auf das Prinzip der Sorption,<br />
also auf eine thermische Verdichtung<br />
über Sorptions- und Desorptionsprozesse.<br />
Ein modulierender Gasbrenner stellt die<br />
Antriebsenergie zur Verfügung. Der Unterschied<br />
der verschiedenen Typen liegt<br />
im Detail eines<br />
Buchstabens: Es<br />
gibt Absorptions-<br />
und Adsorptions-Wärmepumpen.<br />
Gasabsorptions-<br />
Wärmepumpen<br />
Bei diesem Gaswärmepumpen-Typ<br />
wird das<br />
verdampfte Kältemittel<br />
in einer flüssigen Lösung,<br />
zum Beispiel einem Ammoniak-Wasser-Gemisch,<br />
absorbiert. Das flüssige<br />
Gemisch wird über eine<br />
Lösungspumpe in den Austreiber<br />
befördert. Dort erfolgt<br />
die Wärmezufuhr durch einen<br />
Erd<strong>gas</strong>brenner. Damit erhöhen<br />
sich der Druck und die Temperatur,<br />
das Kältemittel verdampft<br />
und kondensiert anschließend<br />
im Verflüssiger unter Wärmeabgabe<br />
an das Wärmenetz.<br />
Robur:<br />
Geräte-Steckbrief<br />
Leistungsbereich<br />
ab 20 bis 40 kW modulierend<br />
max. Vorlauftemperatur<br />
65 Grad (Trinkwasser 70 Grad)<br />
Umweltwärmequelle<br />
Luft, Erdreich, Wasser<br />
Aufstellung<br />
außen oder innen<br />
Einsatzbereiche<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser,<br />
Büro-, Gewerbegebäude, Mehrfamilienhäuser<br />
(Neubau, Bestand),<br />
soziale Einrichtungen<br />
Gaswärmepumpen im Feldtest:<br />
„Mit Datenfernübertragung und<br />
Online-Betriebstagebuch.“<br />
Von acht namhaften Energieversorgern wird die Gaswärmepumpe<br />
im Rahmen von Feldtests bei Kunden<br />
derzeit erprobt. Die Zeitschrift „<strong>gas</strong>“ sprach mit Dr.<br />
Matthias Brune, Koordinator des Gaswärmepumpen-Feldtests bei E.ON<br />
Ruhr<strong>gas</strong>.<br />
Welche Geräte werden von Ihnen im Testeinsatz betreut?<br />
Zurzeit testen wir gemeinsam mit unseren Kunden, den Energieversorgungsunternehmen,<br />
Gaswärmepumpen von Robur und Vaillant in Privathaushalten.<br />
Dieses Jahr werden auch Geräte von Viessmann zum Einsatz kommen.<br />
Wer ist an den Tests noch beteiligt, und wie werden die Anlagen<br />
überwacht?<br />
Unsere Kunden, die Energieversorger, erwerben bei den jeweiligen Herstellern<br />
die Anlagen mitsamt zugehöriger Messtechnik. Verschiedene Parameter<br />
wie die Wärmemenge oder der Gas- und Stromverbrauch werden permanent<br />
erfasst. In den meisten Fällen gehen die Daten per Datenfernübertragung<br />
an das Labor von E.ON Ruhr<strong>gas</strong>. Dort werden diese zentral ausgewertet, mit<br />
den Mitgliedern der Initiative Gaswärmepumpe diskutiert und den Kunden<br />
und Hauseigentümern präsentiert. In anderen Fällen führen die Kunden ein<br />
Online-Betriebstagebuch, in dem passwortgeschützt die notwendigen Daten<br />
eingetragen werden. So lassen sich auch Wartungsarbeiten, Informationen<br />
zum Betrieb sowie mögliche Störungen transparent für alle Beteiligten nachvollziehen.<br />
Sogar der Nutzungsgrad der Anlage ist online nachvollziehbar.<br />
Wie lange läuft der Testeinsatz?<br />
Es ist vorgesehen, dass die Feldtestgeräte in den jeweiligen Haushalten<br />
zwei Heizperioden lang betrieben werden. Sofern für das Feldtestgerät<br />
dann ein Nachfolgemodell zur Verfügung steht, erhält der Hauseigentümer<br />
nach Ablauf des Tests das aktuelle Seriengerät.<br />
Bei der Absorptions-Wärmepumpentechnik<br />
liegen langjährige Erfahrungen aus<br />
dem Kältebereich vor. Auch die seit März<br />
2009 in Deutschland erhältliche Gaswärmepumpe<br />
des Herstellers Robur folgt diesem<br />
Funktionsprinzip.<br />
Gasadsorptions-<br />
Wärmepumpen<br />
Während der Absorptionsprozess kontinuierlich<br />
verläuft, gibt es bei Adsorptions-<br />
Wärmepumpen zwei taktende Phasen: die<br />
Adsorption und die Desorption. Durch die<br />
Trägheit des Heizkreislaufs, insbesondere<br />
einer Flächenheizung, ist die Taktung nicht<br />
wahrnehmbar.<br />
In der Adsorptionsphase verdampft das<br />
Kältemittel Wasser unter Vakuum durch die<br />
Zuführung von Umweltwärme bereits auf<br />
niedrigem Temperaturniveau. Das Vaillant-<br />
Gerät nutzt dafür Solarwärme, das Viessmann-Konzept<br />
setzt auf die Wärme aus Erdreich<br />
oder Luft. Der Wasserdampf wird an<br />
der Oberfläche eines Feststoffes adsorbiert.<br />
Bei den Gaswärmepumpen von Vaillant und<br />
Viessmann wird als Feststoff der keramische<br />
Stoff Zeolith verwendet. Dieses kristalline<br />
Material ist ökologisch völlig unbedenklich<br />
und hat die Eigenschaft, bei Aufnahme von<br />
Wasser Wärme abzugeben. Diese auf einem<br />
höheren Temperaturniveau freigesetzte Adsorptionswärme<br />
wird als Heizenergie genutzt.<br />
Ist das Sorptionsmittel Zeolith gesättigt,<br />
beginnt die Desorptionsphase: Hierbei wird<br />
das Wasser aus dem Zeolith ausgetrieben,<br />
wozu die Wärmeenergie eines Gasbrenners<br />
nötig ist. Am Kondensator verflüssigt sich<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 19
Fachbeitrag<br />
IGWP: „Technologie mit großem<br />
Marktpotenzial.“<br />
Hans Wackertapp, Sprecher der Initiative Gaswärmepumpe<br />
(IGWP) nimmt zu den Marktchancen<br />
von Gaswärmepumpen Stellung.<br />
Warum hat es so lange gedauert, bis<br />
Gaswärmepumpen auf den Markt ge-<br />
kommen sind?<br />
Gasmotorische Wärmepumpen sind ja schon seit Jahren im Einsatz.<br />
Neu auf dem Markt sind kleinere Geräte für Ein- und Mehrfamilienhäuser.<br />
Hersteller wie zum Beispiel Vaillant bieten seit geraumer Zeit<br />
Geräte niedriger Leistung an, weitere werden folgen. Dabei haben<br />
die technische Weiterentwicklung und die Senkung der Kosten erste<br />
Priorität, ebenso muss eine Abstimmung mit den Regelwerken und<br />
Normen erfolgen. Zum Beispiel werden Gaswärmepumpen derzeit<br />
noch nicht in der anerkannten Berechnungs-Software zum EnEV-<br />
Nachweis berücksichtigt. Und schließlich müssen die Gerätekosten<br />
ein konkurrenzfähiges Niveau erreichen. Das ist inzwischen der Fall.<br />
Die Zeit ist also reif für die Verbreitung von Gaswärmepumpen zum<br />
Einsatz in Neubauten und Bestandsgebäuden.<br />
Welche Marktanteile sind möglich?<br />
Das Potenzial für Gaswärmepumpen ist groß. Eine aktuelle Studie<br />
geht von einem anfänglichen Volumen von 4.000 Anlagen pro Jahr<br />
aus und sieht Perspektiven für rund 50.000 Anlagen jährlich schon im<br />
Jahr 2020 und bis zu 110.000 Anlagen jährlich in 2030. Um solche Erfolgszahlen<br />
zu erreichen, sind jedoch geeignete Rahmenbedingungen<br />
hinsichtlich der gesetzlichen Richtlinien und der staatlichen Förderung<br />
Voraussetzung.<br />
der Wasserdampf unter Abgabe der ebenfalls<br />
nutzbaren Kondensationswärme. Der<br />
Prozess der Verdampfung und Kondensation<br />
findet unter Vakuum statt und kann<br />
beliebig oft ohne Abnutzung des Zeoliths<br />
wiederholt werden.<br />
Die Zeolith-Gaswärmepumpe von Vaillant<br />
ist seit April 2010 auf dem Markt erhältlich.<br />
Beim Viessmann-Modell ist die Markteinführung<br />
Ende 2012 geplant.<br />
Chance für<br />
das Fachhandwerk<br />
Die Hersteller von Gasadsorptions-Wärmepumpen<br />
heben die große Bedeutung<br />
der korrekten hydraulischen Einbindung<br />
und Regelung der Anlage hervor: Niedrige<br />
Vorlauftemperaturen und Flächenheizungen<br />
führen zu einer höchstmöglichen<br />
Effizienz im Wärmepumpenbetrieb. Nur<br />
bei optimaler Auslegung der Anlage und<br />
Einhaltung wichtiger Randbedingungen –<br />
Gebäudeheizwärmebedarf, Heizsystem und<br />
Einbringung der Umweltwärme – können<br />
hohe Einsparungen erzielt werden. Ein<br />
Grundsatz, der im Übrigen für alle Arten<br />
von Wärmepumpen gilt.<br />
Darüber hinaus betonen die Hersteller<br />
beider Gaswärmepumpen-Anlagentypen,<br />
dass die neue Technik keine großen Umstellungen<br />
seitens des Fachhandwerks mit<br />
Wie sollten Ihrer Meinung nach diese Rahmenbedingungen aussehen?<br />
Gaswärmepumpen leisten zur Erreichung der Klimaschutzziele einen<br />
wertvollen Beitrag. Eine Unterstützung ist anfangs notwendig, um<br />
die Konkurrenzfähigkeit der neuen Technologie zu erhöhen. Deshalb<br />
fordert die IGWP zu Beginn der breiten Markteinführung eine starke<br />
Initialförderung, wie sie auch bei anderen ökologisch positionierten<br />
Heizsystemen stattfindet. Bislang wird der Einbau von Gaswärmepumpen<br />
in Bestandsgebäuden über das Marktanreizprogramm gefördert.<br />
Die Basisförderung beträgt 20 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, begrenzt<br />
auf maximal 2.400 Euro bei einer und maximal 3.600 Euro bei<br />
zwei Wohneinheiten.<br />
Welche Aufgaben erfüllt die Initiative Gaswärmepumpe,<br />
um die Technologie weiter voran zu bringen?<br />
Die IGWP bündelt als zentrale Informationsstelle das Knowhow der führenden<br />
Energieversorger und Hersteller von Gaswärmepumpen in Deutschland.<br />
In der Initiative werden Langzeittests im Labor und Feldtests im realen<br />
Betrieb bei Kunden durchgeführt. Die Erkenntnisse daraus fließen in die<br />
Weiterentwicklung der Gaswärmepumpen ein. Damit bildet die IGWP eine<br />
Plattform für die erfolgreiche Markteinführung dieser Zukunftstechnologie.<br />
Zu den wichtigsten Aufgaben zählt die Information von Handwerkern<br />
und zukünftigen Kunden. Außerdem arbeitet die Initiative an der Ausgestaltung<br />
der Normen und Richtlinien mit.<br />
Weitere Infos<br />
Die Initiative Gaswärmepumpe (IGWP)<br />
hält weitere Informationen zum Thema<br />
bereit. Broschüren können auf folgenden<br />
Wegen bestellt werden:<br />
• Per Post über die IGWP – Initiative<br />
Gaswärmepumpe, Postfach 21 12<br />
31, 04111 Leipzig<br />
• Telefonisch über 01 80 2/40 00 04,<br />
per Fax über 01 80 2/40 00 05 (Festnetz<br />
0,06 Euro/Min., aus Mobilfunknetzen<br />
maximal 0,42 Euro/Min.)<br />
• Im Internet unter www.igwp.de<br />
(mit Download-Möglichkeit).<br />
• Auf der Webseite gibt es darüber<br />
hinaus Wissenswertes zu den Herstellern<br />
und zur Technik. So wird<br />
beispielsweise mit Hilfe von Animationen<br />
die Funktionsweise von Gaswärmepumpen<br />
beschrieben.<br />
20 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
Heizungsanlage<br />
Geräte-Steckbrief<br />
Viessmann-Zeolith-<br />
Gaswärmepumpe:<br />
Leistungsbereich<br />
1,6 bis 16 kW modulierend<br />
max. Vorlauftemperatur<br />
75 Grad (empfohlen:
Geräteindustrie<br />
ISH 2011<br />
Mit Spannung erwartet<br />
Ein Muss für die Heiztechnik-Branche ist alle zwei Jahre die ISH in Frankfurt. Die Welt-Leitmesse<br />
der SHK-Branche findet in diesem Jahr vom 15. bis 19. März statt. Nicht nur die guten Konjunkturprognosen<br />
lassen eine spannende Veranstaltung mit vielen Innovationen erwarten.<br />
Das Frankfurter Messegelände wird fünf<br />
Tage lang zum Nabel der Sanitär- und<br />
Heizungsbranche.<br />
Bild: Messe Frankfurt/J. Günther<br />
Über 2.300 Aussteller zeigen das weltweit<br />
größte Angebot zukunftsweisender<br />
Gebäudelösungen. Neben der<br />
Sanitär- und Installationstechnik bildet die<br />
nachhaltige, effiziente Heiz- und Klimatechnik<br />
den wichtigsten Schwerpunkt der ISH. Schon<br />
die 2009er-Ausgabe der ISH schürte hohe Erwartungen<br />
– gerade im Hinblick auf die sogenannten<br />
„Gas-Plus-Technologien“: So rückte<br />
die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) stark in<br />
den Vordergrund – mit marktfähigen Mini-<br />
BHKWs, mit Prototypen im noch kleineren<br />
Mikro-KWK-Bereich oder mit der Weltpremiere<br />
neuer Generationen von erd<strong>gas</strong>betriebenen<br />
Brennstoffzellen-Heizgeräten.<br />
Technik und Politik<br />
Auch in diesem Jahr sind auf der Messe von<br />
der Gaswirtschaft und der Geräteindustrie<br />
zukunftsweisende Erd<strong>gas</strong>lösungen zu erwarten.<br />
Neben KWK-Techniken auf Erd<strong>gas</strong>basis<br />
zählen hierzu auch Gasbrennwert-Solar-<br />
Kombinationen, Gaswärmepumpen oder die<br />
Verwendung von Bioerd<strong>gas</strong>.<br />
Zusätzliche Aktualität erhalten die<br />
Zukunftstechnologien zur Wärme- und<br />
Stromerzeugung vor dem Hintergrund der<br />
inzwischen formulierten Klimaschutzziele.<br />
Spannend wird nicht nur, welchen Beitrag<br />
die einzelnen Techniken zu deren Erreichung<br />
leisten können, sondern auch, welche<br />
Forderungen die SHK-Branche an die Politik<br />
formulieren wird.<br />
Konjunktur-Barometer ISH<br />
Kann die ISH die guten Wirtschaftsaussichten<br />
bestätigen? Oder setzt sich 2011<br />
die Talfahrt mancher regenerativer Energiesysteme<br />
fort, die Klaus Jesse, Präsident<br />
des Bundesindustrieverbands Deutschland<br />
Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH)<br />
anlässlich der Mitgliederversammlung Ende<br />
November 2010 feststellte: „Noch 2008 lag<br />
der Markt für Technologien zur Nutzung von<br />
erneuerbaren Energien auf der Zielgeraden.<br />
Umso mehr bestürzt der Einbruch bei Solarthermie,<br />
Wärmepumpen und fester Biomasse<br />
in 2010.“<br />
Tatsächlich ging der Absatz der Solarthermie<br />
2010 gegenüber dem guten Jahr 2008<br />
um etwa die Hälfte zurück. Die Nachfrage<br />
nach Heizungssystemen, die Effizienz und<br />
erneuerbare Energien einbinden, schrumpfte<br />
2009 und 2010 und liegt derzeit zirka 30<br />
Prozent unter dem Niveau von 2009. Für<br />
diese Zahlen macht der BDH im Wesentlichen<br />
den durch die Über-Förderung verursachten<br />
Photovoltaik-Boom 2009 sowie<br />
die in der Krise gesunkenen Energiepreise<br />
verantwortlich. BDH-Präsident Jesse: „Damit<br />
rücken die ambitionierten Klima- und<br />
Ressourcenschutzziele des Energiekonzeptes<br />
der Bundesregierung in weite Ferne.“ Der<br />
Verband fordert eine deutliche Aufstockung<br />
der Förderprogramme für die energetische<br />
Modernisierung des veralteten Gebäudebestands<br />
und kritisiert die KfW- und BAFA-<br />
Mittelkürzungen für 2011.<br />
Die ISH 2011 wird sich in diesen turbulenten<br />
Zeiten als sensibles Sprachrohr<br />
der Energiebranche und gleichzeitig als<br />
wichtiger Konjunktur-Barometer erweisen.<br />
Gezielte Hilfestellung bietet der BDH zusammen<br />
mit Partnern aus Energiewirtschaft<br />
und Industrie beim ISH Technologie- und<br />
Energie-Forum. Auf 450 Quadratmetern<br />
gibt es einen produktneutralen Überblick<br />
über die verschiedenen Heizsysteme sowie<br />
Fachvorträge.<br />
Erd<strong>gas</strong>: Schlüssel<br />
nachhaltiger Heizsysteme<br />
Als Leitmotiv der Gaswirtschaft für die diesjährige<br />
ISH können die Aussagen von Dr.<br />
Jürgen Lenz dienen, die der DVGW-Vizepräsident<br />
Gas anlässlich der 49. Gasfachlichen<br />
Aussprachetagung am 30. November 2010<br />
in Stuttgart machte: „Für mich steht fest,<br />
dass erst über die Nutzung unserer Gasinfrastruktur<br />
und neuer Gastechnologien die<br />
regenerativen Energien nachhaltig in unsere<br />
Energiesysteme integriert werden können.“<br />
Lenz verweist dabei auch auf die bestehende<br />
Gas-Technologievielfalt, die für die Verwendung<br />
erneuerbarer Energien fit gemacht<br />
werden könne. Wichtig sei zudem, dass Erd<strong>gas</strong><br />
im Rahmen einer hocheffizienten Kraft-<br />
Wärme-Kopplung für die Stromproduktion<br />
genutzt werde.<br />
Diese Vielfalt an Erd<strong>gas</strong>- und Erd<strong>gas</strong>-<br />
Plus-Technologien wird auf der ISH 2011<br />
der breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt. Zu<br />
erwarten ist eine selbstbewusste Präsentation,<br />
die Lösungen und Wege der zukünftigen<br />
Energieversorgung von Ein- und Mehrfamilienhäusern<br />
sowie von Nichtwohngebäuden<br />
und der Industrie aufzeigt. Die hier gezeigten<br />
wenigen Beispiele sind nur ein winziger Ausschnitt<br />
der zu erwartenden Neuheitenschau.<br />
Wird es der Branche gelingen, die nachhaltigen<br />
und integrativen Trümpfe des Energieträgers<br />
Erd<strong>gas</strong> und der mit Erd<strong>gas</strong> betriebenen<br />
Heizsysteme herauszustellen? Die Spannung<br />
steigt mit jedem Tag, mit dem die ISH 2011<br />
näher rückt…<br />
Marktneuheit Mikro-KWK<br />
Ausgiebig getestet wurde es, und auch einen<br />
Namen hat es schon erhalten: Das Mikro-<br />
Kraft-Wärme-Kopplungssystem (Mikro-<br />
KWK), das Vaillant und Honda gemeinsam<br />
entwickelt haben, wird ecoPOWER 1.0 heißen.<br />
Der Name unterstreicht, dass es die<br />
bisher von Vaillant angebotene Palette an<br />
Mini-BHKWs im kleinsten Leistungsbereich<br />
ergänzt. Seit 2008 wurden bundesweite<br />
Feldtests durchgeführt, im Spätherbst 2010<br />
22 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
die letzte heiße Testphase eingeläutet. Ab diesem<br />
Jahr wird die Produktneuheit erhältlich<br />
sein. Auf der ISH darf mit der offiziellen Präsentation<br />
des optimierten Gerätes gerechnet<br />
werden.<br />
Die neue Mikro-KWK-Anlage ist für die<br />
gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung von<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern konzipiert, die<br />
von zwei bis sieben Personen bewohnt werden.<br />
Die Wohnflächen reichen von 120 bis<br />
300 Quadratmeter, der Wärmebedarf beträgt<br />
zwischen 15.000 und 50.000 Kilowattstunden<br />
pro Jahr. „Die Ergebnisse der Feldtests sind<br />
auf ganzer Linie erfreulich“, fasst Joachim<br />
Berg, Leiter KWK-Entwicklung bei Vaillant,<br />
zusammen. „Insbesondere mit der gelungenen<br />
Abstimmung des Gesamtsystems, bestehend<br />
aus KWK-Modul, Regelung, Wärmespeicher<br />
und Spitzenlast-Heizgerät, sind wir<br />
sehr zufrieden. Das in die Systemtechnik von<br />
Vaillant integrierte KWK-Modul von Honda<br />
hat sich bestens bewährt.“<br />
Platzsparende Gasbrennwert-Lösung<br />
Obwohl seit November 2010 im Buderus-<br />
Programm, wird auch das Gas-Brennwertgerät<br />
Logamax plus GB172 T50 mit<br />
integriertem Warmwasserspeicher für viele<br />
ISH-Besucher eine Neuheit sein. Mit seinen<br />
Außenmaßen von nur 60 x 88 x 48 Zentimetern<br />
(Breite/Höhe/Tiefe) kann es selbst<br />
in kleinen oder nur schwer zugänglichen<br />
Räumen installiert werden. Und auch das<br />
Gewicht ist mit gerade einmal 78 Kilogramm<br />
kein Hindernis.<br />
Die Anbringung des unauffällig-kompakten<br />
Gerätes im Wohnbereich wird auch<br />
durch den integrierten 50-Liter-Speicher<br />
unterstützt. Die Heizleistung von 24 kW<br />
Kompakt und komplett: das Gas-Brennwertgerät<br />
Logamax plus GB172 T50 mit integriertem<br />
50-Liter-Warmwasserspeicher.<br />
Bild: Buderus<br />
Das Vaillant/Honda-Mikro-BHKW: 2009 noch ein Prototyp als Europa-Neuheit – 2011<br />
als marktfähiges Produkt auf der ISH.<br />
Bild: Messe Frankfurt/P. Welzel<br />
kann mittels Booster-Funktion im Warmwasserbetrieb<br />
auf knapp 30 kW erhöht<br />
werden. So ergibt sich eine Warmwasser-<br />
Dauerleistung von 690 Litern pro Stunde<br />
– ein angesichts der Kompaktheit ausgesprochen<br />
komfortabler Wert für den<br />
Einfamilienhaus-Bereich.<br />
Erd<strong>gas</strong>-Effizienz<br />
für Mehrfamilienhäuser<br />
Mit seiner Cerapur-Geräteserie deckt Junkers<br />
den Leistungsbereich zwischen 15 und<br />
98 Kilowatt ab. Im mittleren und höheren<br />
Leistungsbereich hat der Thermotechnik-Hersteller<br />
eine neue<br />
Generation der wandhängenden ngenden<br />
Gas-Brennwertgeräte eingeführt.<br />
Fachbesucher<br />
auf der ISH können sich<br />
vor Ort von den folgenden<br />
Features der Geräte<br />
überzeugen:<br />
• Kompakte Abmessungen:<br />
98 cm hoch,<br />
52 cm breit, 47 cm<br />
tief.<br />
• Speziell geformte<br />
Aluminiumrohre<br />
des Wärmetauschers:<br />
Die ineinander<br />
gedrehten<br />
Kanäle vergrößern<br />
die Oberfläche<br />
und verbessern<br />
die Wärmeübertragung.<br />
• Spezielles Veredelungsverfahren<br />
der Rohre:<br />
Zwei Varianten gibt es von der neuen Cerapur<br />
Maxx. Sie bieten 65 bzw. 98 Kilowatt<br />
Leistung.<br />
Bild: Junkers<br />
Die Plasmapolymerisation schützt vor<br />
Korrosion und Verschmutzungen. Die<br />
Rohre lassen sich zudem schnell mit<br />
Wasser oder Druckluft reinigen.<br />
• Der Wärmetauscher und alle weiteren<br />
wartungsrelevanten Komponenten sind<br />
über die vordere Abdeckung zugänglich.<br />
• Der große Modulationsbereich von 20<br />
bis 100 Prozent reduziert die Brennerstarts.<br />
• Umfangreiches Regelungszubehör wie<br />
etwa das Lastschaltmodul IPM oder die<br />
„Solar inside – Control Unit“ binden die<br />
Solarthermie effizient ein.<br />
Für größere Wohn- oder Gewerbeobjekte<br />
gibt es für die Cerapur Maxx eine passende<br />
Kaskaden-Einheit,<br />
die die Installation erleichtert.<br />
Bis zu vier Geräte<br />
erreichen eine Leistung<br />
von maximal 392 Kilowatt.<br />
Ausgehend von einem<br />
Heizwärmebedarf von 30<br />
Watt pro Quadratmeter<br />
kann damit eine Fläche<br />
von 13.000 Quadratmetern<br />
mit Heizwärme und<br />
warmem Wasser versorgt<br />
werden.<br />
Rahmenprogramm<br />
der SHK-<br />
Branche<br />
Federführend für<br />
den ISH-Messeauftritt<br />
des SHK-Fachhandwerks<br />
ist der<br />
Zentralverband Sa-<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 23
Geräteindustrie<br />
nitär Heizung Klima (ZVSHK). Als Träger und Gründer der ISH<br />
zeichnet sich der Verband traditionell durch vielfältige Aktivitäten<br />
aus. Diese sind auf die breit gefächerten Zielgruppen der Branche<br />
abgestimmt, die über Thementage möglichst gezielt angesprochen<br />
werden sollen. Hier die ZVSHK-Messe-Highlights:<br />
• ZVSHK-Messestand: Am bekannten Standplatz D 94 in Halle<br />
8.0 wird auf über 300 Quadratmetern das aktuelle Instrumentarium<br />
zur Absatzförderung und Kundenbindung präsentiert – exklusiv<br />
für Innungsbetriebe.<br />
• Fünf Thementage werden zusammen mit Kooperationspartnern<br />
veranstaltet: ein Kommunaltag, ein Nachhaltigkeitstag,<br />
ein Architektentag, ein Ausbildungstag und ein Verbrauchertag.<br />
• Festakt zur Verleihung des Europäischen Architekturpreises<br />
Energie + Architektur.<br />
• Auszeichnung des Gewinners beim internationalen Plakatwettbewerb<br />
Water is life – mit einer Ausstellung ausgewählter<br />
Wettbewerbsbeiträge.<br />
Mit dem zuletzt genannten Programmpunkt möchte der ZVSHK<br />
nach eigener Aussage einen aufmerksamkeitsstarken Kontrapunkt<br />
in der vom Thema Energie dominierten Sichtweise auf das SHK-<br />
Handwerk setzen. Manfred Stather, Präsident des ZVSHK: „Wir<br />
wollen damit plakativ aufmerksam machen auf unsere organisierten<br />
Fachbetriebe, die in Deutschland als Experten für Nachhaltigkeit<br />
die Trinkwasserversorgung sicherstellen.“ Die Gefahr, dass<br />
das Thema Energiesparen auf der ISH zu kurz kommen könnte,<br />
ist tatsächlich nicht groß… •<br />
Auf der ISH 2011 wird der Sieger des internationalen Plakatwettbewerbs<br />
„Water is life“ gekürt.<br />
Bild: ZVSHK<br />
ISH 2011<br />
In den „Energietechnik-Hallen“ 8 bis 11<br />
wird auch bei der diesjährigen ISH wieder<br />
viel Trubel herrschen<br />
Bild: Messe Frankfurt/P. Welzel<br />
Termin 15. bis 19. März 2011<br />
Ort<br />
Messe Frankfurt<br />
Bereich Energietechnik Hallen 8 bis 11<br />
Bereich Bad/Installationstechnik Hallen 3 bis 6<br />
Öffnungszeiten<br />
Di. 15. – Fr. 18. März 2011: 9 bis 18 Uhr,<br />
Sa. 19. März 2011 (Publikumstag):<br />
9 bis 17 Uhr<br />
Tageskarte<br />
Vorverkauf 15 Euro, Kasse 30 Euro<br />
ermäßigter Eintrittspreis<br />
10 Euro<br />
Publikumskarte (nur 19. März)<br />
15 Euro<br />
Familienkarte (2 Erw., bis zu 3 Kinder) 20 Euro<br />
Dauerkarte<br />
Vorverkauf 41 Euro, Kasse 65 Euro<br />
Online-Tickets (Vorverkaufspreis) und weitere Infos www.ish.messefrankfurt.com<br />
24 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Bio<strong>gas</strong><br />
Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung<br />
Dieses Standardwerk behandelt sämtliche Aspekte rund um<br />
das Thema Bio<strong>gas</strong> von der Erzeugung über die Aufbereitung<br />
bis zur Einspeisung.<br />
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der gesamten<br />
verfahrenstechnischen Prozesskette. Grundlage der Erörterung sind<br />
die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.<br />
Ergänzend werden zukünftige Entwicklungen und Potenziale<br />
für Bio<strong>gas</strong> diskutiert. Die Themenaufbereitung basiert auf aktuellen<br />
Forschungsergebnissen, Erfahrungsberichten sowie Best-Practice-<br />
Anwendungen und ist in ihrer Form bisher einzigartig.<br />
Das Buch richtet sich an alle Interessengruppen, die fachlich mit<br />
der Bio<strong>gas</strong> einspeisung befasst sind. Es trägt sowohl konkreten,<br />
praktischen Aspekten Rechnung und fungiert zugleich als Einstiegswerk<br />
für die wissenschaftliche Bearbeitung.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
∙ Politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
∙ Verfahrenstechnik der Bio<strong>gas</strong>erzeugung<br />
∙ Technische und rechtliche Anforderungen an die Gasqualität<br />
∙ Verfahrenstechnik der Gasaufbereitung<br />
∙ Anlagentechnik der Gaseinspeisung<br />
∙ Abrechnung und Messtechnik<br />
∙ Vermarktung<br />
Sie haben die<br />
Wahl !<br />
Hrsg.: S. Bajohr / F. Graf<br />
1. Auflage 2010, ca. 300 Seiten, Farbdruck,<br />
Hardcover, mit CD-ROM oder DVD<br />
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vollständigem E-Book<br />
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Bio<strong>gas</strong>, 1. Auflage 2010<br />
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Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />
mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
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45039 Essen<br />
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Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich<br />
widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation<br />
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Kontonummer<br />
BIOG1Zs0410
Geräteindustrie<br />
Ob mit oder ohne solare Erweiterung: Der<br />
Erd<strong>gas</strong>-Brennwertkessel EcoTherm Plus WGB-<br />
S schnitt bei den Tests gut ab. Bild: Brötje<br />
Ausgezeichnete Brennwert-Solar-Kombination<br />
Doppelt gut<br />
Nach der „Stiftung Warentest“ überzeugte der Brötje-Gas-<br />
Brennwertkessel, diesmal in der Solar-Kombination, auch „Ökotest“.<br />
Beide Produkttests führten zu einer Bewertung mit „Gut“.<br />
Als „Ritterschlag“ wertete der niedersächsische<br />
Hersteller Brötje schon<br />
die erste Auszeichnung des wandhängenden<br />
Gas-Brennwertkessels EcoTherm<br />
Plus WGB-S durch die Stiftung Warentest.<br />
Bei dem im Juli 2010 veröffentlichten Test<br />
kam der Kessel auf die Gesamtnote 1,8. Die<br />
Einzelnoten für die Bereiche „Umwelteigenschaften“<br />
sowie „Handhabung“ waren jeweils<br />
ein „Sehr gut“.<br />
Ebenso „gut“ schnitt drei Monate später<br />
das gesamte Solarpaket ab. Geprüft wurde<br />
hierbei die Kombination aus Brennwertkessel,<br />
Solarspeicher HydroComfort SSB-<br />
S 300 sowie zwei Wannenkollektoren FK<br />
26 W. Hier wurde dem Kessel für die laut<br />
Testbericht besonders stabile, robuste und<br />
sorgfältige Verarbeitung die Spitzennote 1,0<br />
attestiert.<br />
Sieger im Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis<br />
Auch die weiteren Ökotest-Einzelergebnisse<br />
überzeugen: In den Kategorien „Solare<br />
Deckung“ und „Wirtschaftlichkeit“ gab<br />
es jeweils ein „Gut“. Bei Datenblättern,<br />
Handwerkerinformationen sowie der Dokumentation<br />
schnitt das Brötje-Solarpaket<br />
sogar mit „Sehr gut“ ab. Insgesamt wurden<br />
17 Solar-Komplettpakete untersucht. Die<br />
Erd<strong>gas</strong>-Brennwert-Solar-Kombination von<br />
Brötje lag nur knapp hinter dem Testsieger<br />
– einem wesentlich teureren Produkt.<br />
Neben dem Preisvorteil betont der Hersteller<br />
auch die Technik seines Solarpakets.<br />
So verfügt der wandhängende Kessel über<br />
ein integriertes Speicherladesystem mit<br />
3-Wege-Umschaltventil und einen Plattenwärmetauscher.<br />
Trinkwasserladepumpe<br />
und Trinkwasserfühler sind werksseitig<br />
installiert und korrespondieren ideal mit<br />
dem Solarspeicher HydroComfort SSB-S<br />
300 mit 300 Liter Nennvolumen. Die Regelung<br />
für die beiden Solarkollektoren sind<br />
bereits im integrierten Systemregler ISR<br />
Plus LMS enthalten. Wegen der sparsamen<br />
Abmessungen und seiner flexiblen Montage<br />
eignet sich die Komplettlösung des Brötje-<br />
Solarpakets gleichermaßen für Neubau und<br />
Modernisierung. •<br />
Gasmotor im Testbetrieb<br />
Größer, stärker, umweltfreundlicher<br />
Eine neue, vom Hersteller GE als „bahnbrechend“<br />
bezeichnete Gasmotoren-Technologie zeichnet<br />
den J920 aus. Der 9,5-MW-Gasmotor zur Energieerzeugung<br />
soll 2012 auf den Markt kommen.<br />
Den neuen J920 hat die Jenbacher Gasmotorensparte von GE<br />
für die dezentrale Energieversorgung konzipiert – als unabhängige<br />
Insellösung in entlegenen Regionen oder hierzulande<br />
für die Kraft-Wärme-Kopplung und Netzstabilisierung. Sein hoher<br />
elektrischer Wirkungsgrad von 48,7 Prozent bei einer elektrischen<br />
Leistung von 9,5 Megawatt hat einen geringeren Brennstoffbedarf<br />
zur Folge. Laut Hersteller können durch den reduzierten Verbrauch<br />
im Jahr rund 217.000 Euro an Kosten für Erd<strong>gas</strong> eingespart werden.<br />
J920 auf einen Blick<br />
Leistung elektrisch<br />
9,5 MW<br />
Wirkungsgrad elektrisch 48,7%<br />
Wirkungsgrad KWK<br />
90% und mehr<br />
Emissionseinsparung elektrisch 1.500 t CO 2<br />
/Jahr<br />
Emissionseinsparung KWK<br />
7.800 t CO 2<br />
/Jahr<br />
Primärenergieeinsparung KWK 130 Mio. kWh/Jahr<br />
Startzeit des Motors<br />
5 Minuten<br />
Marktverfügbarkeit ab 2012<br />
Weitere Informationen inklusive Produktbroschüre:<br />
www.ge-j920<strong>gas</strong>engine.com<br />
Die Leistung des neuen Gas-Großmotors J920 entspricht dem Strombedarf<br />
von 18.500 Durchschnittshaushalten.<br />
Bild: GE<br />
Gleichzeitig werden weniger Treibhaus<strong>gas</strong>e ausgestoßen. Gegenüber<br />
einem herkömmlichen Gasmotor werden CO 2<br />
-Emissionen von rund<br />
1.500 Tonnen pro Jahr vermieden, im KWK-Betrieb sogar 7.800 Tonnen.<br />
Hier erreicht der Gasmotor auch besonders hohe Wirkungsgrade<br />
von 90 Prozent und mehr.<br />
Die Motorentechnik setzt auf drei Module: Neben dem eigentlichen<br />
Motor sind ein Generator sowie ein Nebenaggregat im Einsatz.<br />
Außerdem ist der J920 mit einem neuartigen zweistufigen Turboladersystem<br />
ausgestattet.<br />
Premiere in Rosenheim<br />
Der Prototyp des 20-Zylinder-Motors wurde auf einem Prüfstand im<br />
österreichischen Jenbacher-Werk seit dem Spätsommer 2010 getestet.<br />
Im nächsten Schritt folgt nun ein Pilotprogramm, in dessen Rahmen der<br />
neue Motor bei den Stadtwerken in Rosenheim erstmals zum Einsatz<br />
kommt. Nach diesem KWK-Testeinsatz beginnt die Serienproduktion,<br />
und schon 2012 soll der Motor auf den Markt kommen. •<br />
26 | 1 2011 | <strong>gas</strong>
Geräteindustrie<br />
Volkswagen-BHKW<br />
Erste „Zuhause-<br />
Kraftwerke“ installiert<br />
Im vergangenen November fiel der Startschuss des ein Jahr<br />
zuvor medienwirksam angekündigten „Schwarmstrom“-Projekts.<br />
Der Energieversorger LichtBlick hat jetzt die ersten von<br />
Volkswagen hergestellten Blockheizkraftwerke installiert.<br />
Serverraum in der LichtBlick-Zentrale:<br />
Von hier aus wird das virtuelle Gas-<br />
Kraftwerk gesteuert.<br />
Die ersten Zuhause-Kraftwerke stehen<br />
in den Heizungskellern von Privatund<br />
Gewerbekunden in Hamburg. Bei<br />
den KWK-Anlagen mit 30 Kilowatt Wärmeund<br />
19 Kilowatt elektrischer Leistung handelt<br />
es sich um mit Erd<strong>gas</strong> betriebene Blockheizkraftwerke<br />
von Volkswagen. Sie werden im<br />
Motorenwerk Salzgitter exklusiv für LichtBlick<br />
produziert. Langfristig sollen 100.000 Stück zu<br />
Deutschlands größtem virtuellen Gaskraftwerk<br />
vernetzt werden, das damit die Kapazität<br />
von zwei Atomkraftwerken erreichen würde.<br />
Voraussetzung für ein ZuhauseKraftwerk<br />
ist ein Wärmebedarf von mindestens 40.000<br />
Kilowattstunden. Damit kommen die Anlagen<br />
für sehr große Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser,<br />
kleine Gewerbebetriebe sowie öffentliche<br />
und soziale Einrichtungen in Frage.<br />
Warum so große Anlagen?<br />
Das Contracting-Konzept sieht vor, dass die<br />
dezentrale Strom- und Wärmeproduktion<br />
hochgefahren wird, wenn witterungsbedingt<br />
wenig anderer Ökostrom produziert werden<br />
kann. Gesteuert wird das virtuelle Kraftwerk<br />
deshalb zentral vom Energieversorger. Der<br />
Nutzer bezahlt neben einem Installationszuschuss<br />
von 5.000 Euro und einem Grundpreis<br />
lediglich die verbrauchte Wärmeenergie.<br />
Die KWK-Anlagen sind sehr leistungsstark<br />
ausgelegt, um in kurzer Zeit möglichst<br />
viel Strom produzieren zu können. Nur dann<br />
können sie die gewünschten Lasten kurzfristig<br />
abdecken. Deshalb gehört auch ein Pufferspeicher<br />
zum Anlagenkonzept: Hier wird<br />
die gleichzeitig erzeugte Wärme eingelagert.<br />
Im Unterschied zu privaten Betreibern kalkuliert<br />
LichtBlick also nicht mit möglichst<br />
langen, gleichmäßigen Anlagen-Laufzeiten,<br />
sondern lediglich mit rund 1.500 Betriebsstunden<br />
pro Jahr.<br />
Neben privaten Immobilienbesitzern<br />
zählte die Hamburger Stadtreinigung zu<br />
den ersten Kunden. Auch mit der Hamburger<br />
Wohnungsbaugesellschaft SAGA GWG<br />
Bis Ende 2010 wurden im Raum Hamburg<br />
30 Volkswagen-Blockheizkraftwerke installiert.<br />
Bilder: LichtBlick/Manfred Witt<br />
und der Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten<br />
gibt es Verträge. Hier beginnen<br />
die Einbauten im Frühjahr. Dr. Christian<br />
Friege, der Vorstandsvorsitzende der Licht-<br />
Blick AG: „Wir wollen die Energielandschaft<br />
in Deutschland nachhaltig verändern. Der<br />
erfolgreiche Markteintritt in Hamburg ist ein<br />
erster wichtiger Meilenstein. Jetzt nehmen<br />
wir langsam Fahrt auf und erschließen den<br />
deutschen Markt.“ •<br />
Prinzip des „Schwarmstrom“-Konzepts von LichtBlick.<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 27
Geräteindustrie<br />
Ceramic Fuel Cells<br />
Ceramic Fuel Cells Limited (CFCL) hat<br />
seinen Hauptsitz in Melbourne und ist<br />
eines der weltweit führenden Unternehmen<br />
bei der Entwicklung von Technologien<br />
für Festoxid-Brennstoffzellen<br />
(SOFC). Die Produkte werden mit Anwendungspartnern<br />
und Energieversorgern<br />
in Deutschland, Frankreich,<br />
Großbritannien und Japan entwickelt.<br />
2009 wurde das Aggregat „BlueGen“<br />
vorgestellt.<br />
EWE plant Feldtest<br />
200 Brennstoffzellen-<br />
Heizgeräte auf Probe<br />
Förderung für einen mehrjährigen Brennstoffzellen-Probelauf<br />
hat der Energieversorger EWE beantragt. Die Unterstützung<br />
aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff<br />
und Brennstoffzelle (NIP) ist Voraussetzung dafür, dass der<br />
Feldtest stattfinden kann.<br />
Erprobt werden sollen 200 Brennstoffzellen-Heizgeräte<br />
des australisch-deutschen<br />
Herstellers Ceramic Fuel Cells (CFC).<br />
Das Unternehmen mit Sitz und Produktionsstätte<br />
im nordrhein-westfälischen Heinsberg hat<br />
die Brennstoffzellen-Heizgeräte gemeinsam mit<br />
der Firma Gebrüder Bruns Heiztechnik aus Saterland<br />
(Niedersachsen) entwickelt und produziert.<br />
EWE und CFC arbeiten in kleineren Projekten<br />
bereits seit mehreren Jahren zusammen.<br />
Großes Potenzial<br />
in der Region<br />
Der Energiedienstleister EWE mit seinem<br />
Hauptsitz in Oldenburg sieht im Nordwesten<br />
der Republik ein großes Potenzial zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz durch den Einsatz<br />
neuer Kraft-Wärme-Kopplungstechnologien:<br />
Die Region ist im Gebäudebestand von einem<br />
großen Anteil an Einfamilienhäusern gekennzeichnet.<br />
Für diese Zielgruppe kommen die<br />
kleinformatigen Brennstoffzellen-Mikro-<br />
KWK-Anlagen in Frage. Die CFC-Aggregate<br />
arbeiten auf der Basis von Hochtemperatur-<br />
Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC). Ihr<br />
„Brennstoff “ ist Erd<strong>gas</strong>, das durch die hohen<br />
Betriebstemperaturen ohne vorherige Reformierung<br />
verarbeitet werden kann.<br />
Ziel des Brennstoffzellen-Feldtests ist der<br />
Nachweis der technologischen Reife und die<br />
Vorbereitung der Markteinführung einer kostengünstigen<br />
„stromerzeugenden Heizung“<br />
auf der Basis des Energieträgers Erd<strong>gas</strong>. •<br />
Diese Brennstoffzellen-Heizgeräte des<br />
Herstellers CFC sollen im Nordwesten<br />
Deutschlands installiert werden. Bild: EWE<br />
tekom-Dokupreis<br />
Bestnote für Benutzerfreundlichkeit<br />
Zum fünften Mal in Folge gehört Junkers<br />
zu den Preisträgern beim tekom-Dokupreis.<br />
Diesmal wurde die Bedienungsanleitung des<br />
Gas-Brennwertgeräts Cerapur Solar ausgezeichnet<br />
– und dies mit der Gesamtnote 1,4.<br />
28 | 1 2011 | <strong>gas</strong><br />
Die Mitarbeiter Dieter<br />
Kast (links) und Jerome<br />
Leicht nahmen den Preis<br />
entgegen. Bilder: Junkers<br />
Mit dieser sehr guten Benotung belegte die Cerapur Solar-Anleitung<br />
den zweiten Platz unter den benutzerfreundlichsten<br />
Bedienungs- und Betriebsanleitungen von Industrie- und<br />
Konsumgütern. Aus den unterschiedlichsten Branchen hatten sich 23<br />
Unternehmen für den tekom-Dokupreis 2010 beworben. 13 davon<br />
konnten die Jury überzeugen und wurden ausgezeichnet.<br />
Den vom Fachverband für Technische Kommunikation und Informationsentwicklung<br />
(tekom) ausgeschriebenen Preis nahmen Jerome<br />
Leicht, Leiter Technische Dokumentation bei Bosch Thermotechnik,<br />
und Dieter Kast, Technischer Redakteur, entgegen.<br />
Technik für den Menschen<br />
Jerome Leicht beschreibt die Motivation, die mit der Auszeichnung<br />
verbunden ist: „Bedienungsanleitungen sind ein wichtiger Bestandteil,<br />
komplexe Technik für den Menschen erst nutzbar zu machen. Wir<br />
arbeiten ständig daran, unsere Anleitungen weiter zu verbessern.“<br />
Diese Anstrengungen wurden mit der hervorragenden Gesamtnote<br />
1,4 nun von der renommierten Fachjury belohnt.<br />
Die Jury bewertet anhand eines Kriterienkatalogs den Text, die<br />
Abbildungen, die Gestaltung, Sicherheitshinweise, Navigation und<br />
Umfang sowie die Übereinstimmung zwischen Anleitung und Produkt.<br />
Bei der Cerapur Solar-Bedienungsanleitung waren die Juroren<br />
insbesondere von der Qualität der Abbildungen und der Gestaltung<br />
überzeugt – hier gab es glatte Einsen. •
Geräteindustrie<br />
Mikro-BHKW-Test<br />
Live-Berichte im Internet<br />
Eines der Mikro-BHKWs von Remeha steht<br />
bei Familie Lux in Hohenlinden.<br />
Bilder: ESB<br />
Seit über einem Jahr läuft ein Feldtest mit vier Mikro-KWK-Anlagen<br />
des Herstellers Remeha. Der bayerische Energiedienstleister<br />
ESB untersucht die Anlagen zusammen mit der Technischen Universität<br />
München – und übers Internet kann jeder mit dabei sein.<br />
Alle Interessenten können sich im Internet<br />
einloggen und einen Blick in die<br />
Heizkeller der vier südbayerischen<br />
Einfamilienhäuser werfen, in denen die kleinen<br />
Kraft-Wärme-Anlagen von Remeha ihre<br />
Arbeit verrichten. Auf einem Grafik-Schema<br />
sieht man den Aufbau der Anlagen sowie zahlreiche<br />
in Echtzeit eingespeiste Betriebsdaten.<br />
Einen erweiterten Zugang haben die Experten<br />
der TU München und der ESB: Sie sehen<br />
alle Leistungsparameter der Anlage und können<br />
auch den zeitlichen Verlauf des Praxistests<br />
genau verfolgen: Erd<strong>gas</strong>verbrauch, selbst genutzter<br />
Strom, Durchflussmengen – die Wissenschaftler<br />
des Lehrstuhls für Energiewirtschaft<br />
und Anwendungstechnik haben dank<br />
ausgefeilter Messtechnik alles im Blick, was in<br />
den kleinen BHKWs des Typs eVita geschieht.<br />
Positive Zwischenergebnisse<br />
Schon im Herbst 2010, nach dem ersten Feldtest-<br />
Jahr, zog Andreas Ludeck von der ESB eine opti-<br />
mistische Zwischenbilanz: „Derzeit arbeiten wir<br />
noch daran, die Rohdaten der Mikro-BHKW<br />
aus dem ersten Test-Halbjahr auszuwerten. Was<br />
jedoch jetzt schon zu erkennen ist, ist mehr als<br />
erfreulich. Die Angaben des Herstellers wurden<br />
bei wichtigen Parametern erreicht und sogar<br />
unsere eigenen Erwartungen übertroffen - etwa<br />
beim Nutzungsgrad oder dem Anteil des selbst<br />
genutzten Stroms.“ Genaue Daten wird es nach<br />
Ende der Auswertung geben.<br />
Das eVita-Mikro-BHKW von Remeha<br />
weist folgende Daten auf:<br />
• Mit Abmessungen von 91 x 49 x 47 cm ist<br />
das Gerät sehr kompakt.<br />
• Der Stirlingmotor leistet 5 kW thermisch<br />
und 1 kW elektrisch.<br />
• Zusammen mit dem Zusatzbrenner stehen<br />
bis zu 26,3 kW Leistung zur Verfügung.<br />
• Um den Einfluss des Speichers auf die<br />
Laufzeiten zu untersuchen, werden zwei<br />
Speichersysteme getestet: ein Standard-<br />
Warmwasserspeicher und ein Kombispeicher<br />
mit 750 Litern. •<br />
Daten in Echtzeit<br />
Vier Remeha-Mikro-BHKWs des Typs<br />
eVita liefern Daten live ins Internet:<br />
• Standort Oberau:<br />
http://oberau.dyndns.org<br />
• Standort Hohenlinden:<br />
http://hohenlinden.dyndns.org<br />
• Standort Pfaffenhofen:<br />
http://pfaffenhofen.dyndns.org<br />
• Standort Bruckmühl:<br />
http://bruckmuhl.dyndns.org<br />
Weitere Informationen gibt es auch<br />
unter www.esb.de/innovationen<br />
Dezentrale Energieerzeugung<br />
Virtuelles Kraftwerk in Berlin<br />
Auf die Versorgung von 6.000 Wohneinheiten<br />
mit Wärme ist ein neuartiger Energieverbund<br />
in Berlin ausgelegt. Dezentrale Wärmeund<br />
Stromerzeuger wurden von Vattenfall<br />
zu einem virtuellen Kraftwerk verknüpft.<br />
Mit dem Ende Oktober 2010 gestarteten Verbund von Energieerzeugern<br />
und -verbrauchern soll die Zukunft der dezentralen<br />
Energiegewinnung demonstriert werden. Eine Besonderheit<br />
ist dabei, dass das Kraftwerk nicht wie andere virtuelle Kraftwerke darauf<br />
ausgelegt ist, Bedarfsspitzen im Stromnetz abzufedern. Vielmehr geht es<br />
vor allem um die Wärmeerzeugung. Die von den angeschlossenen Blockheizkraftwerken<br />
parallel produzierte Strommenge wird von ebenfalls<br />
angekoppelten Elektro-Wärmepumpen zu Spitzenlastzeiten verbraucht,<br />
um ebenfalls Nutzwärme zu erzeugen. Verbessert wird mit diesem Energieverbund<br />
also vor allem die Öko-Bilanz der Wärmepumpen, da diese<br />
nun mit Strom aus der Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden.<br />
10-MW-Wärme-Kraftwerk<br />
Die Energieerzeugung der rund 50 Anlagen des virtuellen Kraftwerks<br />
summiert sich zu einer Leistung von 10 Megawatt. Diese versorgen<br />
Aus der Wärme-Leitwarte des Energieversorgers Vattenfall wird<br />
der Strom-Wärme-Energieverbund gesteuert. Bild: Vattenfall<br />
rund 6.000 Wohneinheiten mit Wärme. Bis Ende 2011 soll diese Zahl<br />
auf 100.000 Wohneinheiten ansteigen. Zentral gesteuert wird der flexibel<br />
regelbare Verbund aus der Vattenfall-Wärme-Leitwarte.<br />
Bei den angeschlossenen Blockheizkraftwerken handelt es sich um<br />
überwiegend mit Erd<strong>gas</strong> betriebene Senertec-Mini-BHKWs der Marke<br />
Dachs. Ulrich Prochaska vom Senertec-Center Berlin-Brandenburg<br />
sagt: „Wir konnten unsere Bestandskunden vom ökologischen Konzept<br />
des virtuellen Kraftwerkes schnell überzeugen. Sie waren gerne<br />
bereit, das Betriebsmanagement an Vattenfall zu übertragen.“ Auf<br />
diese Weise wird der in der Kraft-Wärme-Kopplung sehr effizient<br />
eingesetzte Brennstoff Erd<strong>gas</strong> genutzt, um über die intelligente Netzeinbindung<br />
Wärmepumpen zu betrieben. •<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 29
Geräteindustrie<br />
Solarthermie für Mehrfamilienhäuser<br />
Schlafender Riese<br />
Energiesparende Solarheizungen setzen sich<br />
bei Mehrfamilienhäusern nur langsam durch.<br />
Der Anlagenhersteller Solvis zeigt, dass die<br />
Kombination Erd<strong>gas</strong>-Brennwert und Solar<br />
Mietern wie Vermietern Vorteile bringt.<br />
Auf Deutschlands Dächern thronen rund 1,4 Millionen Solarwärmeanlagen.<br />
Weniger als ein Prozent davon versorgen<br />
laut Solvis Mehrfamilienhäuser. Der Hauptgrund: Bei vielen<br />
Vermietern gilt die solare Wärmeerzeugung als teuer und kompliziert.<br />
Solvis zeigt an einem typischen Beispiel, dass sich die Investition in<br />
Solarenergie jedoch bezahlt macht.<br />
Dass Mieter von sinkenden Heizkosten profitieren, ist klar. Doch<br />
auch der Vermieter verschafft sich mit einer modernisierten Immobilie<br />
Vorteile, wie Karsten Woelk, Vertriebsleiter Großanlagen bei Solvis,<br />
betont: „Hauseigentümer müssen bei Kauf oder Vermietung ihrer<br />
Immobilie auf Verlangen den Energieausweis vorzeigen. Da empfiehlt<br />
sich eine passende und rechtzeitige Modernisierung.“<br />
Bei diesem Mehrfamilienhaus in Braunschweig lohnte sich die<br />
Installation einer Erd<strong>gas</strong>-Solar-Heizung für Vermieter und Mieter.<br />
Bild: Solvis<br />
Gute Vergleichsmöglichkeit<br />
Eine ideale Vergleichsmöglichkeit der Modernisierung mit und ohne<br />
Solarwärme bietet ein Beispiel aus Braunschweig. Der Eigentümer<br />
zweier baugleicher Mehrfamilienhäuser aus den 60er-Jahren ließ beide<br />
Gebäude neu dämmen, stattete aber nur eines mit einem Solarheizsystem<br />
aus. Installiert wurde SolvisVital, ein abgestimmtes Paket aus<br />
Erd<strong>gas</strong>-Brennwertkessel und Solarkollektoren. „Es wird individuell<br />
auf den Energiebedarf in einem Mehrfamilienhaus zugeschnitten“,<br />
erklärt Woelk. Die Installation dauerte gut eine Woche.<br />
Das Resultat spricht für sich: Das heiztechnisch modernisierte Gebäude<br />
verbraucht im Vergleich zum Wohnhaus ohne neue Heizanlage<br />
ein Drittel weniger Energie. Für den Bewohner einer 70-Quadratmeter-<br />
Wohnung bedeutet das 130 Euro weniger Kosten im ersten Jahr. Zur Refinanzierung<br />
der 40.000 Euro teuren Investition beantragte der Vermieter<br />
Fördermittel aus dem Marktanreizprogramm und erhöhte die Kaltmiete<br />
um 9,5 Prozent der Modernisierungskosten. Trotzdem zahlen die Bewohner<br />
dank der niedrigeren Heizkosten unterm Strich nicht mehr Miete<br />
als vor der Modernisierung. Und für den Vermieter amortisiert sich die<br />
Anschaffung der Solaranlage innerhalb von neun Jahren. •<br />
Kochen mit GasTronic-Kochfeldern<br />
Hightech in Serie<br />
Auf Fortschritte in der Gerätetechnik von Gas-Kochfeldern<br />
weist die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach<br />
(Figawa) hin. Die neuen Funktionen dienen sowohl<br />
der Sicherheit als auch dem Komfort.<br />
Schnelles und präzises Regulieren der<br />
Hitze und punktgenaues Garen sind<br />
beim Kochen mit Gas schon lange als<br />
große Vorteile bekannt. Auch dass Erd<strong>gas</strong><br />
wesentlich umweltfreundlicher und kostengünstiger<br />
als Strom ist, wissen die meisten<br />
Verbraucher. Noch nicht so geläufig ist die<br />
Tatsache, dass moderne Gas-Kochfelder<br />
auch in puncto Sicherheit und Bedienkomfort<br />
kaum noch Wünsche offen lassen. Das<br />
Stichwort hierzu heißt „GasTronic“.<br />
Fünf Sterne-Küche<br />
• Vollelektronische Zündung: Beim Zünden<br />
muss der Knebel nicht mehr gedrückt,<br />
gedreht und gehalten werden, bis er zündet.<br />
Einfach den Knebel auf die gewünschte<br />
Stufe stellen, den Rest übernimmt das<br />
Gerät von alleine.<br />
• Automatischer Neustart: Sollte die Flamme<br />
im Kochbetrieb einmal ausgehen, zündet<br />
das Gerät sie automatisch erneut.<br />
• Restwärmeanzeige: Eine LED-Anzeige<br />
leuchtet, wenn der Brenner noch warm<br />
30 | 1 2011 | <strong>gas</strong><br />
ist. Ist das Gerät abgekühlt, erlischt die<br />
LED – ein System, das es bislang nur bei<br />
Elektrokochfeldern gab.<br />
• Zentrale Ausschalt-Funktion: Per Touch-<br />
Control werden alle Brenner gleichzeitig<br />
abgeschaltet. Ebenso lässt sich eine Kindersicherung<br />
aktivieren.<br />
Virtuelle Messe<br />
Auf der Figawa-Homepage www.<br />
feine-erd<strong>gas</strong>kueche.de kann unter<br />
der Rubrik „Kochen mit Erd<strong>gas</strong>“ eine<br />
„virtuelle Messe“ angeklickt werden.<br />
Hier präsentiert sich die Branche den<br />
Endkunden – von Energieversorgern<br />
über Gaskochgeräte-Herstellern bis zu<br />
Verbänden.<br />
Leicht zu bedienen und ein Höchstmaß<br />
an Sicherheit: GasTronic-Kochfelder.<br />
Bild: Figawa<br />
GasTronic-Kochfelder können auf dreierlei<br />
Art und Weise in eine moderne Küche integriert<br />
werden: Man kann sie flächenbündig<br />
einbauen, klassisch auf die Arbeitsplatte aufsetzen<br />
oder zu beiden Seiten mit Edelstahlleisten<br />
verkleiden. Egal welche Möglichkeit man<br />
wählt: Nach dem Anschalten des Brenners ist<br />
ähnlich wie bei einem Induktionsfeld die Hitze<br />
sofort verfügbar, beim Ausschalten sofort<br />
weg. Kochen mit Gas – das ist ausgezeichnete<br />
Technik mit „fünf Sternen“. •
NEU<br />
Abo plus<br />
mit Heft<br />
+ ePaper<br />
Die Zeitschrift für<br />
Energieberatung und<br />
Gerätetechnik<br />
Informationen und Reportagen über die Bedeutung<br />
sowie die Zukunftschancen und -risiken von Gas als<br />
Energieträger. Im Zentrum der Berichterstattung stehen<br />
die Wirtschaftlichkeit, der Komfort, die technischen<br />
Voraussetzungen und die Möglichkeiten der Gasnutzung.<br />
<strong>gas</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München<br />
Oldenbourg-Industrieverlag<br />
www.<strong>gas</strong>-zeitschrift.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich möchte <strong>gas</strong> regelmäßig lesen. Bitte schicken Sie mir das Fachmagazin für zunächst ein Jahr<br />
(4 Ausgaben)<br />
o als Heft für 37,- zzgl. Versand (Deutschland: € 12,- / Ausland: € 14,-) pro Jahr.<br />
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pro Jahr.<br />
Für Schüler und Studenten (gegen Nachweis) zum Vorzugspreis<br />
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pro Jahr.<br />
Die sichere, pünktliche und bequeme Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,-<br />
auf die erste Jahresrechung belohnt.<br />
Antwort<br />
Leserservice <strong>gas</strong><br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
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Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
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Telefax<br />
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Medien<br />
Neue Endverbraucher-Broschüre<br />
Ratgeber zum Heizen und Lüften<br />
Der Streit um Feuchteschäden gehört zum Alltag von Hausverwaltungen,<br />
Energieberatern oder Rechtsanwälten mit den Schwerpunkten<br />
Bau- oder Mietrecht. Ebenso drücken hohe Energiekosten auf das<br />
Gemüt von Wohnungseigentümern oder Mietern. Eine neue dena-<br />
Broschüre könnte manchen Ärger im Keim ersticken.<br />
Wer an einem konfliktfreien und<br />
gleichzeitig energiesparenden<br />
Wohn- und Mietverhältnis interessiert<br />
ist, ist mit der neuen Broschüre der<br />
Deutschen Energie-Agentur (dena) zum richtigen<br />
Heizen und Lüften von Wohnungen bestens<br />
bedient. Anhand zahlreicher Alltagstipps<br />
wird gezeigt, wie sowohl Energie eingespart<br />
als auch Feuchtigkeitsprobleme vermieden<br />
werden können. Handwerker, Wohnverwaltungen<br />
oder Energieberater können den Leitfaden<br />
gut bei der Kundenberatung einsetzen.<br />
Die von der dena eingeräumten Rabatte beim<br />
Bezug größerer Mengen kommen dieser Tatsache<br />
entgegen (siehe Info-Kasten).<br />
Die angesprochene Zielgruppe ist ausgesprochen<br />
breit, denn für das gute Klima in<br />
den Räumen ist schließlich jeder Bewohner<br />
selbst verantwortlich, und bereits durch<br />
kleine Verhaltensänderungen können Eigenheimbesitzer<br />
und Mieter zu Hause mehr als<br />
15 Prozent Heizenergie einsparen.<br />
Der leicht verständlich und praxisnah geschriebene<br />
Leitfaden zum richtigen Lüften<br />
und Heizen ist mit zahlreichen Abbildungen<br />
versehen. Die Tipps decken unter anderem<br />
folgende Aspekte ab:<br />
• Richtige Raumtemperatur wählen.<br />
• Zwischen unterschiedlich beheizten Räumen<br />
immer die Türen geschlossen halten.<br />
• Stoß- statt Dauerlüften – bei abgedrehter<br />
Heizung.<br />
• Thermostatventil richtig einstellen.<br />
• Rollläden oder Gardinen nachts schließen,<br />
um Wärmeverluste zu vermeiden. •<br />
Bestellung mit<br />
Mengenrabatt<br />
Deutsche Energie-Agentur (dena): Gesund<br />
wohnen – gut gelüftet, schlau<br />
geheizt. Berlin: dena, Dezember 2010.<br />
15 S., Bestellung ab 5 Exemplare und<br />
Download über www.zukunft-haus.<br />
info/publikationen. Preisstaffel: 5 Ex.<br />
2,50 Euro, 10 Ex. 4 Euro, 20 Ex. 6,40<br />
Euro, 50 Ex. 13 Euro, 100 Ex. 24 Euro,<br />
200 Ex. 44 Euro, (…) 1.000 Ex. 200 Euro,<br />
5.000 Ex. 1.000 Euro.<br />
Info-Paket zum hydraulischen Abgleich<br />
Vorbild fließendes Wasser<br />
Mit dem Bild einer Flusslandschaft und dem Slogan „Wasser<br />
nimmt den einfachsten Weg“ will die VdZ vermutlich<br />
die Hemmschwelle abbauen, die gegenüber dem Thema<br />
hydraulischer Abgleich immer noch besteht. Der Kombi aus<br />
gedrucktem Leitfaden und animierter CD-ROM gelingt es,<br />
das Thema nachvollziehbar darzustellen.<br />
Broschüre und CD-ROM - eine gute Kombination,<br />
die die Durchführung des hydraulischen<br />
Abgleichs erleichtert. Bilder: VdZ<br />
Leitfaden für Fachhandwerker<br />
VdZ Information 16: Wasser nimmt<br />
den einfachsten Weg – Grundlagen<br />
des Hydraulischen Abgleichs. Bonn:<br />
VdZ, September 2010. Broschüre (16<br />
S.) und CD-ROM, 10 Euro. Bestellung<br />
und Broschüren-Download über www.<br />
intelligent-heizen.info, Menüpunkt<br />
„Fachinformationen“<br />
32 | 1 2011 | <strong>gas</strong><br />
Obwohl der hydraulische Abgleich immer<br />
mehr an Bedeutung gewinnt, blieben<br />
bei Fachhandwerksbetrieben und<br />
Heizungsbetreibern nach wie vor Fragen offen<br />
– und eine große Zahl von Heizungsanlagen verharren<br />
in nicht abgeglichenem Zustand. Dabei<br />
wiegen die Argumente, die für den Abgleich der<br />
Hydraulik im Heizungssystem sprechen, schwer:<br />
• Laut VOB ist der hydraulische Abgleich<br />
eine Verpflichtung für das Fachhandwerk.<br />
• Von der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) wird der Abgleich gefordert.<br />
• Die Förderung in den Programmen zur<br />
Heizungsmodernisierung, zum Beispiel<br />
im Marktanreizprogramm zur Nutzung<br />
erneuerbarer Energien, ist an den hydraulischen<br />
Abgleich gebunden.<br />
• Unbestritten sind die positiven Auswirkungen<br />
auf den Betrieb einer Heizungsanlage:<br />
Der hydraulische Abgleich stellt<br />
das gleichmäßige und schnelle Aufheizen<br />
aller Räume sicher, beseitigt störende Strömungsgeräusche<br />
an den Thermostatventilen<br />
und reduziert den Energieverbrauch.<br />
• Nicht zuletzt fördert die Durchführung<br />
des hydraulischen Abgleichs die Kundenbindung<br />
und Kundenzufriedenheit.<br />
Der neue VdZ-Leitfaden informiert das Fachhandwerk<br />
anschaulich und umfassend über<br />
die Bedeutung und Durchführung des hydraulischen<br />
Abgleichs. Die Informationsunterlagen<br />
wurden nach eingehender Abstimmung<br />
mit der KfW-Bankengruppe und dem Bundesbauministerium<br />
erstellt. •
Medien<br />
Der Markt für Bioerd<strong>gas</strong> organisiert sich<br />
Online-Handelsplattform wächst<br />
Der Bio<strong>gas</strong>-Markt lebt: Kaum war Ende 2010<br />
das von der dena aufgebaute „Bio<strong>gas</strong>register<br />
Deutschland“ an den Start gegangen, bekam<br />
die Handels- und Verwaltungsplattform durch<br />
eine Kooperation mit dem niederländischen<br />
Pendant eine internationale Dimension.<br />
Bild: MT-Energie<br />
So funktioniert das Register<br />
• Produzenten buchen ihre Mengen in das Register ein.<br />
• Produzenten und Händler dokumentieren Art und Energiemende<br />
ihres Bio<strong>gas</strong>-Angebots.<br />
• Verbraucher buchen Entnahmen und Qualitätswünsche<br />
ein.<br />
• Unabhängige Gutachter prüfen die Angaben.<br />
• Endverbraucher erhalten einen Auszug aus dem Register<br />
mit allen relevanten Daten und können damit die gesetzlichen<br />
Erstattungen und Vergütungen beantragen.<br />
Registrierungen sind möglich unter www.bio<strong>gas</strong>register.de<br />
Bisher kam der Absatz von Biomethan in Deutschland nur schleppend<br />
voran. Um das Ausbauziel der Bundesregierung zu erreichen,<br />
müsste die Zahl der Biomethananlagen von heute 70 auf über 1.000<br />
im Jahr 2020 steigen. Das Bio<strong>gas</strong>register soll dazu beitragen, den Markt zu<br />
beleben. Dabei handelt es sich um eine internetbasierte Plattform, die seit<br />
Dezember 2010 die Einspeisung von aufbereitetem Bio<strong>gas</strong> ins Erd<strong>gas</strong>netz<br />
in einem einheitlichen System erfasst.<br />
Träger des Online-Registers ist die Deutsche Energie-Agentur<br />
(dena), als Nutzer kommen Produzenten, Händler, Verbraucher und<br />
Sachverständige in Frage. Mit ihrer Registrierung auf www.bio<strong>gas</strong>register.de<br />
können Teilnehmer nun branchenübergreifend auf einen<br />
einheitlichen Dokumentationsstandard zugreifen.<br />
Ende 2010 erfolgte schon der nächste Schritt: Mit der niederländischen<br />
Zertifizierungsstelle Verto<strong>gas</strong> wurde eine Kooperationsvereinbarung<br />
über den grenzüberschreitenden Handel mit Bioerd<strong>gas</strong> unterzeichnet.<br />
Die ausgestellten Herkunfts- und Eigenschaftsnachweise<br />
sollen in beiden Ländern genutzt werden können. •<br />
Neues Verbraucherportal<br />
Gaspreise vergleichen<br />
Rund 700 Gasanbieter mit 6.900 Tarifen stellt ein neues Verbraucherportal<br />
vor, das unter www.<strong>gas</strong>auskunft.de aufgerufen werden<br />
kann. Es recherchiert nicht nur die günstigsten Gasanbieter,<br />
sondern präsentiert auch einen aufschlussreichen Städtevergleich. Mit<br />
dem kostenlosen Service kann ermittelt werden, welche Anbieter vor<br />
Ort verfügbar sind. Mit wenigen Klicks lässt sich das auf Städteebene<br />
kostengünstigste Gasangebot identifizieren und die Ersparnis errechnen,<br />
die ein Wechsel des Anbieters einbringen würde.<br />
Der Betreiber von GasAuskunft.de, die Heidjann GmbH aus Münster,<br />
hat über das schon länger installierte Portal Stromauskunft.de<br />
bereits für 250.000 Verbraucher Unterlagen für einen Anbieterwechsel<br />
bereitgestellt. •<br />
DVD statt Loseblattsammlung<br />
700 Normen,<br />
Verordnungen & Vorschriften<br />
Seit 25 Jahren begleitet das Sammelwerk<br />
„Planen und Bauen“ Ingenieur- und Planungsbüros<br />
durch den Alltag des Bauens.<br />
Das Standardwerk gibt es jetzt auch als elektronische<br />
Variante – mit Original-Volltexten von<br />
über 590 DIN-Normen und 90 Rechtstexten,<br />
jeweils als PDF-Dateien. Darüber hinaus fasst<br />
ein „historischer Pool“ rund 140 zurückgezogene<br />
DIN-Normen zusammen.<br />
Ein Vorteil gegenüber dem gedruckten<br />
Werk besteht – abgesehen vom geringeren<br />
Gewicht und Volumen – in der komfortablen<br />
Suchfunktion: Die schnelle Recherche<br />
kann über die Dokument-Nummer, den<br />
Titel, die Volltextsuche sowie die Navigation<br />
über Inhaltsverzeichnisse erfolgen. Alle<br />
Dokumente können ausgedruckt werden.<br />
Weitere Pluspunkte sind ein automatischer<br />
Updateservice (viermal im Jahr) sowie das<br />
Einbinden von Texten und Abbildungen in<br />
eigene Dokumente. •<br />
Planer-Kompendium<br />
DIN Deutsches Institut für Normung<br />
(Hrsg.): DVD Planen und Bauen. Berlin,<br />
Wien, Zürich: Beuth Verlag, 1. Aufl. 2010.<br />
1 DVD, Einzelplatzversion inkl. Abo für 1<br />
Jahr 462,91 Euro. Bezug nur im Abonnement<br />
mit 4 Updates jährlich zum Preis von<br />
105,91 Euro. Mindestbezug 1 Jahr, Kündigung<br />
vierteljährlich zum Quartalsende.<br />
<strong>gas</strong> | 1 2011 | 33
Medien<br />
Energiekennwerte<br />
Den Deutschen auf den Zähler geschaut<br />
Techem wertet als führender Anbieter<br />
für Energieabrechnungen und<br />
Energiemanagement regelmäßig<br />
die Verbrauchsabrechnungen seiner Kunden<br />
aus. Die ermittelten Kennwerte zum<br />
Energieverbrauch sowie zu den Kosten für<br />
Heizung und Warmwasser in deutschen<br />
Wohnungen werden in einer jährlichen<br />
Studie veröffentlicht. Diese gilt als umfassendste<br />
Zusammenstellung ihrer Art und<br />
hat in der Wohnungswirtschaft den Rang<br />
eines Standardwerks.<br />
Für die aktuelle Zusammenstellung bundesweiter<br />
Energiekennwerte standen anonymisierte<br />
Verbrauchsabrechnungen von<br />
2.893.227 Wohnungen in 257.187 Mehrfamilienhäusern<br />
zur Verfügung. Die Analyse<br />
basiert auf Daten der Heizperiode 2008/2009,<br />
die Auswertung erfolgt jeweils getrennt nach<br />
Heizöl, Gas und Fernwärme. Auch Gebäudegröße<br />
und regionale Lage werden unterschieden.<br />
Dargestellt sind die Ergebnisse in<br />
Infografiken und Tabellen. •<br />
Verbrauch, Kosten,<br />
Nutzerverhalten<br />
Techem (Hrsg.): Energiekennwerte<br />
2010. 11. Auflage, 25 Euro. Bestellung<br />
per E-Mail unter energiekennwerte@<br />
techem.de (Kennziffer 9982074)<br />
Einen Blick in Deutschlands Wohnstuben<br />
erlaubt die Zusammenstellung der Energiekennwerte.<br />
Bild: Techem<br />
Solarwärme<br />
Alles unter Kontrolle<br />
Bild: Westfa<br />
Welche Möglichkeiten haben Planer und Installateure, um<br />
den bestimmungsgemäßen Betrieb einer solarthermischen<br />
Anlage zu überprüfen? Antwort gibt die VDI-Richtlinie<br />
2169 „Funktionskontrolle und Ertragsbewertung bei solarthermischen<br />
Anlagen“. Bewertung, Funktions- und Ertragskontrolle werden<br />
Energieausweise<br />
Arbeitshilfen im Paket<br />
34 | 1 2011 | <strong>gas</strong><br />
Energieberater-<br />
Leitfaden<br />
Neue VDI-Richtlinie<br />
In einer aktualisierten Neuauflage ist die<br />
dena-Leitfadenreihe zum Thema Energieausweis<br />
erschienen. Das Infopaket wurde<br />
an die Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />
2009 angepasst. Es erläutert die richtige Vorgehensweise<br />
bei der Ausstellung von Energieausweisen<br />
für Wohn- und Nichtwohngebäude<br />
– von der Aufnahme der Gebäudedaten über<br />
die Berechnung der Kennwerte bis zur Erstellung<br />
von Modernisierungsempfehlungen.<br />
Die dena als Herausgeber empfiehlt eine<br />
Vor-Ort-Begehung vor der Erstellung eines<br />
Energieausweises, um den Zustand eines Gebäudes<br />
besser zu erfassen und energetische<br />
Schwachstellen besser zu identifizieren. Ein<br />
umfangreicher Katalog stellt alle wesentlichen<br />
Teile eines Gebäudes mit möglichen Modernisierungsmaßnahmen<br />
und den Kriterien für<br />
ihre Auswahl zusammen. Auch die Erstellung<br />
von Verbrauchsausweisen für Wohn- und<br />
Nichtwohngebäude und ihre Besonderheiten<br />
werden abgehandelt. Schließlich ist dem<br />
Deutsche Energie-Agentur (Hrsg.): Broschüren-Paket<br />
Ausstellung von Energieausweisen<br />
und EnEV 2009. Berlin:<br />
dena, September 2010. 85 Euro zzgl.<br />
Versandkosten. Bestellung über www.<br />
zukunft-haus.info/publikationen<br />
VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik (Hrsg.): VDI 2169<br />
– Funktionskontrolle und Ertragsbewertung bei solarthermischen<br />
Anlagen. Berlin, Wien, Zürich: Beuth Verlag, September<br />
2010. 81,30 Euro. Bestellung über Tel. 030/2601-2260, online<br />
über www.vdi.de/richtlinien oder www.beuth.de<br />
in der Richtlinie schwerpunktmäßig an Solarsystemen zur Trinkwassererwärmung<br />
behandelt. Jedoch können die Empfehlungen auf Anlagen<br />
mit anderen Nutzungsmöglichkeiten übertragen werden. •<br />
Infopaket das Nachschlagewerk „EnEV kompakt.<br />
Textsammlung zur Energieeinsparverordnung<br />
2009 und den Wärmeschutzverordnungen“<br />
beigefügt. •
Impressum<br />
Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e.V. (ASUE), Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />
(BDEW), DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. Technischwissenschaftlicher<br />
Verein, Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V., (figawa),<br />
Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V., (HKI), Österreichische Vereinigung<br />
für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) und<br />
Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).<br />
Herausgeber<br />
n.n, ZVSHK, St. Augustin<br />
Dr. Norbert Burger, figawa, Köln<br />
Jean-Marc Hensch, VSG, Zürich<br />
Theo B. Jannemann, DVGW, Bonn<br />
Frank Kienle, HKI, Frankfurt/Main<br />
Michael Mock, ÖVGW, Wien<br />
n.n., ASUE, Berlin<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Redaktion<br />
Martin Calovini, Schwelm (Chefredakteur, verantwortlich, Anschrift s. Verlag),<br />
abavo GmbH, Buchloe (Satz und Grafik)<br />
Redaktionsbeirat<br />
Dr. Jochen Arthkamp, ASUE, Essen<br />
Dr. Ute Boccioli, ÖVGW, Wien<br />
Christoph Kahlen, Thüga AG, München<br />
Horst Korte, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />
Gerhard Pilgram, EnBW Gas GmbH, Stuttgart<br />
Thomas Riemenschneider, Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main<br />
Helmut Roloff, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />
Reinhold Schüler, Gasanstalt Kaiserslautern AG, Kaiserslautern<br />
Jan Schuster, VNG Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig<br />
Dr. Peter Szepanek, Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Fulda<br />
Gerhard Wolf, RWE Westfalen-Weser-Ems AG, Dortmund<br />
Urs Zeller, VSG, Zürich<br />
Bezugsbedingungen<br />
<strong>gas</strong> erscheint jeden 2. Monat. Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementspreis: Inland: € 103,40 (€ 89,– + € 14,40 Versandspesen)<br />
Ausland: € 107,80 (€ 89,– + € 18,80 Versandspesen)<br />
Einzelheft: € 15,60 + Versandspesen. Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die<br />
Mehrwertsteuer, für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50% Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag. Abonnements-Kündigung<br />
8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />
Verlag<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, D-81671 München,<br />
Telefon: (089) 45051-0, Fax: (089) 45051-323.<br />
Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />
gwf<br />
Not only<br />
local business<br />
The new „European Journal of Gas Technologies,<br />
Distribution and Applications” features technical reports<br />
on the European natural <strong>gas</strong> industry as well as on results<br />
of research programmes and innovative technologies.<br />
Learn about markets, enterprises, associations and<br />
products of device manufacturers.<br />
Read more about<br />
• <strong>gas</strong> applications<br />
• bio<strong>gas</strong> injection<br />
• grid infrastructure<br />
• pipeline construction<br />
• measurement<br />
• smart metering<br />
<br />
European Journal of Gas Technologies,<br />
Distribution and Applications<br />
international<br />
gwf international is published by Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosenheimer Str. 145, 81671 München, Germany, CEO: Hans-Joachim Jauch<br />
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Verantwortlich für den Anzeigenteil: Helga Pelzer, Vulkan Verlag GmbH, Essen;<br />
Telefon: (0201) 82002-35, Fax: (0201) 82002-40, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung: Eva Feil, im Verlag,<br />
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Gesamtproduktion: Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />
© 1978 Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
München Printed in Germany<br />
Gemäß unserer Verpflichtung nach § 8 Abs. 3 PresseG i. V. m. Art. 2 Abs. 1c DVO zum BayPresseG<br />
geben wir die Inhaber und Beteiligungsverhältnisse am Verlag wie folgt an:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145, 81671 München. Alleiniger Gesellschafter<br />
des Verlages ist die Langenscheidt KG, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 München<br />
Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier<br />
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Alles auf eine Karte setzen oder Risiken minimieren<br />
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ihrer kommunalen Verantwortung gerecht werden? Eine von<br />
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